Sprachkontakte im Nordseegebiet: Akten des 1. Symposions über Sprachkontakt in Europa, Mannheim 1977 3484103183, 9783484103184

Die Buchreihe Linguistische Arbeiten hat mit über 500 Bänden zur linguistischen Theoriebildung der letzten Jahrzehnte in

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Sprachkontakte im Nordseegebiet: Akten des 1. Symposions über Sprachkontakt in Europa, Mannheim 1977
 3484103183, 9783484103184

Table of contents :
Vorbemerkungen
Vorwort
Sprachkontakte in Europa
Sprachkonflikt und Sprachwechsel in Brüssel
Französisch-flämische Sprachinterferenz in Flandern
Typologische Perspektiven des Baskischen
Die Bedeutung des Sprachkontakts in der Entwicklung der Nordseesprachen
Nordfriesisch - eine sterbende Sprache?
Dänisch, Nordfriesisch, Hoch- und Niederdeutsch in Schleswig Holstein
DISKUSSIONSBEITRÄGE DES SYMPOSIUMS
MITARBEITERVERZEICHNIS

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Linguistische Arbeiten

66

Herausgegeben von Herbert E. Brekle, Hans Jürgen Heringer, Christian Rohrer, Heinz Vater und Otmar Werner

Sprachkontakte im Nordseegebiet Akten des 1.Symposions über Sprachkontakt in Europa Mannheim 1977 Herausgegeben von P. Sture Ureland

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1978

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Sprachkontakte im Nordseegebiet: Akten d. 1. Symposions über Sprachkontakt in Europa, Mannheim 1977 / hrsg. von P. Sture Ureland. - Tübingen : Niemeyer, 1978. (Linguistische Arbeiten ; 66) ISBN 3^»84-10318-3 NE: Ureland, Per Sture [Hrsg.]; Symposion über Sprachkontakt in Europa . " o i i t h r m 7«' crvilc 8. !,'. l l u s s o iirii

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74

3.4.

Diese Beobachtungen sprechen, wie es scheint, für Lehmanns

These, daß das Urindogermanische zu Typ III

gehörte. In unserer

Abbildung 2 haben wir schematisch die Position einiger indogermanischer Sprachen dargestellt. Das Hindi, als Vertreter der indoarischen Sprachen, und - wenn wir Delbrücks von Lehmann übernommener Auffassung folgen - das Altindische, sind noch Sprachen des Typs III, also ohne Präpositionen (ähnliches läßt sich auch vom Hethitischen s a g e n ) . Die indogermanischen Sprachen befinden sich in historischer Zeit jedoch überwiegend in Räumen, in denen Präpositionen vorwiegen. Das zeigt unsere Abbildung für das Lateinische und Romanische, das Germanische und das Keltische. Man kann deshalb der A u f f a s s u n g folgen, daß diese indogermanischen Sprachen Züge des - wie wir meinen - extremen Typs I aufweisen. Das Lateinische hat von Typ III noch die Wortstellung AdjN und GenN; ähnliches findet sich in den heutigen germanischen Sprachen, aber man kann an den Statistiken von C h . C . Fries bei VENNEMANN ( 1 9 7 4 : 1 , 3 4 8 f . ) sehen, wie sich die Wortfolge des Typs f a t h e r ' s house zwischen 900 und 1300 n . C h r . stark verändert hat. Man könnte das mit dem Einfluß des christlichen Lateins in der älteren, hauptsächlich aus Übersetzungen bestehenden Literatur erklären. In den romanischen Sprachen finden wir noch einen weiteren Z u g , der sie den Sprachen des Typs I annähert, nämlich die Wortstellung N A d j . Alle diese zentralen Sprachen, zu denen auch das Slavische und das Neugriechische hinzugefügt werden müssen, sind schon zu Typ II übergegangen. In den inselkeltischen Sprachen schließlich findet man den reinen Typ I, mit dem Verbum am Satzanfang und der Wortstellung NGen, Nadj und sogar ND. 3.5.

Wenn wir nun wieder zum Baskischen kommen, das eine Spra-

che des Typs III ist (vgl. DE RIJK 1 9 6 9 ) , könnten wir beim Baskischen ebenfalls mit einer Anpassung an eine neue Umgebung rechnen. Typologische Übereinstimmung besteht mit kaukasischen Sprachen, die zum Typ III

gehören (Chinalug, Abchaz und andere: Typ

I I I , mit Postp., GenN, A d j N ) . Allerdings gehören andere - wiederum nach GREENBERG ( 1 9 6 6 : 1O9) - zu Typ II (Rutul und andere Daghestan-Sprachen, so wie Tabassaran, ebd. 1 1 0 ) . Jedenfalls muß die Frage der Beziehungen des Baskischen zum

75

Kaukasus anhand einer typologischen Untersuchung nachgeprüft werden. Ohne Beziehungen in Richtung Osten auszuschließen, darf

je-

doch von vorherein nicht vergessen werden, daß das Baskische sich in Westeuropa b e f i n d e t , d . h . in einer Umgebung, die auf das Baskische einen E i n f l u ß ausgeübt haben kann, der dem für die Entwicklung der zentralen und westlichen indogermanischen Sprachen maßgeblichen E i n f l u ß ähnlich war. Die Endstellung des Verbums ist zwar im Baskischen noch immer zu finden, ebenso wie die Postpositionen und die Anordnung GenN. Aber von der westlichen Umgebung hat das Baskische zwei wichtige Züge übernommen, nämdie Abfolge NAdj wie die benachbarten romanischen Sprachen und zweitens die Wortstellung NDem wie das Inselkeltische und das Berberische. 3.6.

Es ist

zu bemerken, daß die typologische Entwicklung, die

sich für das Indogermanische feststellen laßt, sehr langsam vor sich geht, und so bleibt der Typ vielleicht 1500 oder 2000 Jahre stabil. Man kann im Appendix I bei GREENBERG ( 1 9 6 6 ) die parallele Entwicklung des Norwegischen und des Serbischen verfolgen, die als Vertreter der germanischen, und b z w . der slavischen Sprachengruppe gelten können. Daß das Neugriechische falls parallel entwickelt hat,

ist

sich eben-

ein Beweis für die langsame

und folgerichtige Entwicklung verwandter Sprachen. Das in der Tabelle von Greenberg aufgeführte Italienische unterscheidet sich wie die anderen romanischen Sprachen nur hinsichtlich der NAdj-Stellung, sonst ist

es gleichfalls parallel zu den letztge-

nannten entwickelt. 4.

Die Anwendung der quantifizierenden Typologie von GREENBERG

( 1 9 6 0 ) auf das Baskische f ü h r t hatten früher

(TOVAR et

zu sehr reizvollen Fragen. Wir

al. 1 9 6 1 ) den Versuch gemacht, diese

Sprache mit anderen Sprachen der Alten Welt lexikostatistisch zu vergleichen. Auf Grund der Zahlen, die wir bei diesem Versuch gewannen

, scheint es sicher zu sein, daß das Baskische die

re-

lativ größten Ähnlichkeiten mit dem Berberischen a u f w e i s t ; mit drei kaukasischen Sprachen sind die Ähnlichkeiten noch geringer. Die Zahlenwerte bewegen sich dabei schon an der Grenze, wo die Ähnlichkeiten kaum mehr als z u f ä l l i g sind.

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77

In unserer Tabelle haben wir die Zahlenwerte von Greenberg für 10 Sprachen mit den von uns berechneten Zahlenwerten für weitere 12 Sprachen zusammengestellt. Auf Grund der Zahlenwerte könnte man sagen, daß das Baskische in verschiedener Hinsicht noch eine "alte" Sprache ist.

Z . B . ist

es synthetischer als die modernen Sprachen Westeuropas. Der relativ hohe Wert des Flexion-Indexes erklärt sich auf dem vorwiegend agglutinierenden Charakter der Sprache. Im Wert des S u f f i gierungs-Indexes ist das Baskische ebenfalls den alten indogermanischen Sprachen vergleichbar. Verglichen mit den unmittelbar benachbarten Sprachen wirkt das Baskische hinsichtlich der Präfigierung exotisch, desgleichen hinsichtlich seiner vorwiegend agglutinativischen Flexion (Indices 2 und 5 ) , die mindestens teilweise zu Sprachen des Typs III zu gehören scheint. In anderen Punkten, wie der Wortbildung, Isolierung und (wenn das Englische als besonderes repräsentativ betrachtet wird) der geringen Kongruenz, ist das Baskische eine westeuropäische Sprache. In der Agglutination und der Präfigierung zeigt das Baskische eine merkwürdige Ähnlichkeit mit dem Berberischen.

Anmerkungen 1

Dieser Aufsatz ist aus einem Vortrag hervorgegangen, der am 2 . 6 . 1 9 7 7 vor dem Mannheimer Linguistischen Arbeitskreis gehalten wurde. In einer schon lange dauernden Beschäftigung mit typologischen Fragen, sind einige weitere Arbeiten entstanden, die sich noch im Druck befinden: "Orden de palabras y tipologia: una nota sobre el latin" (in der portugiesischen Zeitschrift Euphrosyne), "La lengua vasca, su tipologia" (in einem Sammelband über die Sprachen Spaniens) und "Comparaciones tipolögicas del euskera" (in Euskera, Zeitschrift der Baskischen Akademie). In dem letztgenannten Aufsatz befinden sich die Texte und Begründungen für unsere numerischen Resultate. Nicht unbedingt notwendige Literaturverweise, die in den andren Arbeiten angegeben sind, werden hier nicht wiederholt.

2

Das Spätlatein besitzt ebenso wie die heutigen romanischen und germanischen Sprachen ein reicheres System der betonten als der unbetonten Vokale.

3

Wir stützten uns für das Altenglische auf H. PILCH (1970: 54)

73 In den germanischen Sprachen ebenso wie im Spätlatein wurde die Quantität zu Qualität, Die Opposition lang/kurz wurde zu geschlossen/geöffnet. Die Rundung erscheint im Germanischen als Folge des Umlauts. 4

Das Baskische kennt keinen Unterschied zwischen betonten und unbetonten Vokalen. Das würde für die neuere Hypothese Michelenas von einem ursprünglichen musikalischen Akzent im Baskischen sprechen. Das Spanische weist, wie auch das Lateinische, eine bestimmte Differenzierung der betonten und unbetonten Vokale a u f , jedoch weniger als andere romanische Sprachen, die einen stärkeren exspiratorischen Akzent gehabt haben. Hinsichtlich der Vokale gehen die Ähnlichkeiten des Baskischen entschieden in Richtung Kastilien. Die gaskonischen Dialekte haben offenes und geschlossenes e_, aber statt des unterschiedlichen o ein o und ein ou, während sie für das lange u des Lateinischen ein gerundetes u haben; s. ROHLFS (1970: 1 1 6 f f . ) .

5

Beim Deutschen, wie beim Altenglischen ist die Symmetrie der Unterteilung der Vokale, gemessen am Latein, zu bemerken. So haben wir nicht vier Stufen wie im Spätlatein und Französischen, sondern f ü n f .

6

Für das Deutsche, Englische und Französische haben wir die Übersichtstafel von Maria SCHUBIGER ( 1 9 7 O : 62) benutzt. Die Ähnlichkeit zwischen dem deutschen und französischen Vokalismus ist a u f f a l l e n d . Die Rundung entsteht jeweils aus anderen Ursachen, aber die gerundeten Vokale besetzen ähnliche Positionen. Der hauptsächliche Unterschied, der sich bei den höheren Vokalen findet, ist eine Folge der spätlateinischen Entwicklung, durch die im allgemeinen offenes i_ und u mit geschlossenen e_ und o zusammenfiel.

7

Die entsprechenden Nasalvokale sind in dieser Zeile (£ OB 3 ) und in der untersten (o.) weggelassen.

8

Man beachte das Verschwinden der gerundeten Vokale und die Entwicklung zentraler nicht gerundeter Vokale, für die es im Kymrischen eine Parallele gibt.

9

Diese Darstellung habe ich mit gewissen Zweifeln auf Grund von MORRIS JONES ( 1 9 3 1 : 1 1 f f . ) und BOWEN-RHYS JONES ( 1 9 6 O : 11 f . ) entwickelt.

10

P. Friedrich h ä u f t Argumente an, die an sich nicht ohne Beweiskraft sind. Aber er verliert mit sovielen Einwänden die klare Linie der Argumentation. Wenn wir Friedrich folgen und die spätbezeugten indogermanischen Sprachen berücksichtigen, könnte das Urindogermanische sowohl eine Sprache I, wie II oder III sein.

11

LESKIEN ( 1 9 1 9 : 1 7 9 - 1 8 2 ) , ENDZELIN ( 1 9 7 1 : 1 3 4 f . ) , SENN ( 1 9 6 6 : 92 f . ) , STANG ( 1 9 6 6 : 1 7 5 f . ) .

12

Zu den Meinungen von VONDRAK und MEILLET habe ich mich schon vor langer Zeit geäußert ( 1 9 7 3 : 1 1 O f . ) . Die Slavisten sind jetzt gegenüber dem postpositiven Charakter dieses -e_ zurückhaltender. So sagt VAILLANT ( 1 9 5 8 : 1 8 4 ) : "desinence qui est nouvelle, et qui ne saurait s'expliquer par une postposition" Aber BRÄUER ( 1 9 6 9 : 9, 54 und 72) schließt einen - allerdings

79

13

schwer zu beweisenden - postpositionellen Ursprung dieser Endung nicht aus. Siehe TOVAR ( 1 9 7 3 : 1 1 3 f . ) , vgl. LEJEUNE (1958: 1 8 4 ) .

14

TOVAR ( 1 9 7 3 : 1 1 3 f . ) .

15

Dieses lexikostatistische Experiment wurde mit Sprachen unternommen, die wiederholt mit dem Baskischen in Verbindung gebracht worden waren: Hamitisch (wir wählten zwei berberische Dialekte und Altägyptisch und Koptisch, außerdem das Arabische als Vertreter des Semitischen), Kaukasisch ( j e ein Vertreter für die drei geographisch unterschiedenen Gruppen: Tscherkessisch, Awarisch und Georgisch) und Tschuktschisch in Nordost-Sibirien. Hier sind die dabei gewonnenen Zahlenwerte, die über der unteren Grenze von 5 % liegen: Baskisch

Rif-Berberisch 9.67

Berber von Sous Kopt. 1O.86 6,59

Tscherk. 7,52

Awar. 5,37

Georg. 7,52

Die anderen Sprachen, die verglichen wurden, nämlich Tschuktschisch, Ägyptisch und Arabisch, erbrachten Werte unterhalb der Zufallsgrenze von 5 %.

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81

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DIE BEDEUTUNG DES SPRACHKONTAKTS IN DER ENTWICKLUNG DER NORDSEESPRACHEN

P. Sture Ureland, Mannheim EINLEITUNG Bevor wir uns der spezifischen im Nordseegebiet zuwenden, ist

Problematik des Sprachkontakts

es angebracht, die allgemeine

Frage zu erörtern, inwiefern prähistorische Sprachkontakte Umstrukturierungen phonologischer, morphologischer

und syntak-

tischer Art in den uns überlieferten Sprachen Europas hervorgerufen haben. Der Ausgangspunkt unserer Betrachtung

ist

die Zeit von 4OO

bis 1200 n . C h r . Es ist

die Z e i t , in der das weströmische Reich

untergeht ( 4 7 6 ) . Es ist

aber auch die Zeit der groüen germa-

nischen, slawischen und arabischen Völkerwanderungen. In dieser Zeitspanne von 800 Jahren entstehen, wie wir wissen, die inselkeltischen, germanischen und romanischen Sprachen Westeuropas. Diese Epoche verdient es also, gründlich studiert zu werden, da die Völke-rwanderungszeit groüe politische, kulturelle, soziale und sprachliche Veränderungen im Mittelmeer-, Nordsee-, und Ostseeraum verursacht h a t , die noch heute in den modernen Sprachen dieser Gebiete nachwirken. Es können hier nicht alle Sprachkontakte seit 4OO n . C h r . auf dem europäischen

Kontinent behandelt werden. Im Mittelpunkt

unseres Interesses steht deshalb in erster Linie die typologische Angleichung zwischen westgermanischen, inselkeltischen und westromanischen Sprachen b z w . Dialekten. Bestimmte Aspekte der nordgermanischen Sprachen gilt es jedoch auch noch zu berücksichtigen, und zwar insofern, als diese in der Wikingerzeit (8OO-11OO) die westgermanischen

(englischen)

und keltischen (irischen, walisischen und gälischen) Dialekte sowie die nordwestfranzösischen Dialekte auf dem Kontinent

er-

heblich umgestaltet haben. Eine adäquate Behandlung des Themas Sprachkontakt und Sprachentwicklung muß die Ergebnisse (a) der Sprachmischungs- und Substrathypothesen der Indogermanistik,

(b) der Sprachbundhypo-

thesen der Strukturtypologie der Prager Phonologen,

(c) der In-

84

terferenzhypothesen der amerikanischen Strukturalisten, (d) der morphologischen und syntaktischen Typologie der amerikanischen Anthropologen und Linguisten sowie (e) die Pidginisierungs- und Kreolisierungshypothesen der Kreolisten einbeziehen. (Siehe hierzu Abbildung 1 ) .

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