Zesen’s books of prayers for women were a great success when they appeared in 1657 and subsequently underwent multiple p
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German Pages 255 [260] Year 2020
Table of contents :
Filips von Zesen Neües Buß- und Gebätt-buch
Einleitung
Zueignungsschrifft
Vorred an den Läser
Gebete
Blattweiser
Nachwort
Konkordanz von Zesens Gebetbüchern
Abbildungsnachweis
Inhalt des XIX. Bandes
philipp von zesen, sämtliche werke xix
ausgaben deutscher literatur des xv. bis xviii. jahrhunderts
Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
philipp von zesen sämtliche werke
De Gruyter
philipp von zesen sämtliche werke Unter Mitwirkung von
ulrich maché und volker meid herausgegeben von
ferdinand van ingen neunzehnter band neues buss- und gebetbuch Bearbeitet von
ferdinand van ingen
De Gruyter
ISBN 978-3-11-066026-5 e-ISBN (PDF) 978-3-11-066107-1 ISSN 0179-0900 Library of Congress Control Number: 2019939339 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: SatzBild, Sabine Taube, Kieve Druck: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com
Filips von Zesen
Neües Buß-
und Gebtt-buch: auf gnädigen befehl
Eines Gottliebenden Frau⸗ enzimmers mit Andchtigen Gebtten / und Himmel-
aufsteigenden Herzen-seufzen / zu seeligem gebrauch und nuzen desselben krz⸗ lich entworffen: Auch Allen lieb-seeligen / in allen Stnden / zu jeden zeiten / in allerlej anligen / sehr nuzlich und dienstlich zubetrachten und zuge⸗ brauchen / ans liecht gege⸗ ben.
Gedrukt zu Schaffhausen
Jn verlegung Johann Kaspar Suters Jm Jahr 1660.
Der Wol⸗Adelichen / viel Ehr-und-Tugendreichen Frauen / Fr. Magdalena von Mandach / einer gebohrnen Pjerin.
Der viel Ehr und Tugend⸗ reichen Frauen / Fr. Anna Hu⸗ berin / Einer gebohrnen Hurterin. Meiner hochgeehrten Frau Bas / Und biderseits hoch-wrthen Frauen Gefatterinnen. Wnsche ich von Gott dem Himmlischen Vater / durch unsern einigen Heiland Jesum Christum / in krafft deß Heili gen Geistes / alles Selbst-begehrte Wolergehen / an Leib und Seele.
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Zueignungsschrifft. HEgaj / der Kmmerer / an dem Hof deß mchtigen Knigs Ahas ueri in Persien / hat bej dem Königlichen Frauen-zimmer / weil Er dasselbe auß des Monarchen-schzen mit schmuk / balsam / und allerhand kostlichen specerejen inmassen außgerüstet / und solche alßdann für den Knig fhren lassen / einen ungezweifelten hohen dank verdienet. Jngleichem hat eben diser edle Herr Filip von Zesen / alß verfasser dieses buchs / in dem er dasselbe auß der geistlichen Rüst kammer deß geoffenbareten worts Gottes / mit dem herrlichen seelenschmuk der andacht / und mit dem kostlichen balsam deß gebts versehen / umb ein Gottliebendes Frauen-zimer alß welches vor dem grossen Monarchen himels und der erden / dem Knig aller Knigen mit freüden erscheinen / in grossen gnaden eingelassen / verhr⸗et / und mit vilfaltigen ehren und gnaden widerumb heim gelassen werden kan / nicht einen geringen dank verdienen wollen. Wann der Rmische Kiser Tacitus seines geschlechts-verwandten zusamen getragene geschichten der würde geachtet / daß er alle jar etliche Exemplaria (damit man derselben nicht gar verlurstig wurde) hat abschreiben lassen: Eben auff solch Manier kan diser Gottselige Arbeiter würdig gehalten werden / daß seine zusamen getragene Andachten / von welchen wir diser landen allein etlich wenig Exemplaria erlanget / abgedrukt / und durch die vermehrung der Exemplarien / under andere andchtige herzen mehr außgetheilt werden mgen. Bej welcher außtheilung mir gebühren wollen / bej dem Gottseeligen Frauen-zimer / alß welchen diß Bchlein anfangs ebenmssig zugeschriben worden / den anfang zumachen / jnsonderheit aber bej den jenigen Ehr- und Tugend-liebenden Matronen / welchen ich wegen vilfaltig-bewisenen gutaten / vor anderen aus schuldig und verbunden bin / alß dero ungefrbte Gottseligkeit / und eifrige Andacht in Gottes heiligthum zu die-
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nen / mich zugleich beredet / daß sie dise Geistreiche Gebtt am ersten gebrauchen werden: weßwegen ich Eüch Wol-Edle / wie auch Eüch V. E. und Tugendreiche Frau Bas / und Fr. Gefatterinnen hchst-fleissigst bitte / jhr wollet diß geringe geschenk / als ein pfand der Kristlichen liebe wol auff und annemen / und Eüch versichert halten / daß ich den Allmchtigen Gott / den Vater der barmherzigkeit / so E. W. wie auch E. H. Fr. Bas / und Fr. Gefatterinnen / in ein schnes alter albereit gefhret / nach ferners in friedlich gesegnetem wolstande und verleihung guter ge⸗sundheit darinnen erhalten: und endlichen / so es sein Gttlicher wille Eüch auß dem Hofe diser zeitligkeit / in die Statt der ewigen unendlichkeit / in das himmlische Jerusalem zuberůffen / die Kron deß lebens darvon tragen / den Palm der triumfierenden wonne / und himmlischen Christ-freude empfangen / und mit den Englischen Choren dem allertrautesten Jesulein zusingen mgen: Heilig / Heilig / Heilig ist der HERR Zebaoth / Welchem sej lob / preis und dank gesagt zu ewigen zeiten / Amen.
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Wol-Edle / wie auch viel Ehrenund Tugendreiche Frau Bas und Frau Gefatterinnen / Deroselben in Ehren Dienst und Gebtt-geflißnester Johann Kaspar Suter / Buchtr. Lobl. Statt Schaffh. Schaffh. den 10. Apr. Anno 1660.
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Vorred an den Lser. GUnst⸗ und huld⸗geneigter Lser: Obzwahren eine gute anzal von schnen Gebt-bchern / derer sich fromme herzen / so wol in offentlicher / als sonderlicher andacht nuzlich gebrauchen knnen / überal vorhanden: So hat es sich dannoch schiken müssen / diß überauß schne und geistreiche gebtt-buch deß Edlen Herren Filips von Zesen / so vor einem Jahr in Holand mit einem gar kleinen Truk außgangen / mit grossen und Lshaften buchstaben / ans liecht zuverfertigen / und mit vermehrung etlich weniger Hocherl. Dienern deß G W so wol in Englisch⸗ alß Teütscher sprach aufgesezten gebten (die im blatweiser mit sternlein angedeütet/) an tag zugeben. Weil es nun da ist / wolan so geniesset / O jhr Gottes außerwelte heilige / deß himmlischen Zions geliebte Mit-erben / mit viler frucht und reicher ernde / (welche euch der mildgtige Gott / nach seiner überaus grossen gte auff mein und eüer herzdemtiges flehen und gebt verleihen wolle.) Den Herren tadelgern betreffende / was derselbe mit seinem neidsüchtig-unchristlich⸗ und wider die ganze Christliche liebe streitenden beginnen zu markt bringen wolte / desselben thun ich kein haar achten / sondern vilmehr seine grobe unwüssenheit verlachen / und zu Gott seüfzen / daß er jhm solche sünde vergeben / und Christlichere gedanken verleihen wolle / mit seinem gallsüchtigen speichel meine wenige person zubetasten / auffzuhören. Euch aber / Jhr deß himmlischen Jerusalems Mit-genossen will ich dise andchtige herzensseüfzen aufopfern / und mich jhrer Christlichen leütseligkeit versehen / sie mit geneigten bliken solche zubeseitgen gerůhen / meiner jederzeit in besten zugedenken / und noch ferners ihrer guten gunst-gewogenheit anbefolen sein lassen wollen. Empfehle hiemit alle auffrichtig-brderlich-gesinnete herzen dem schuz deß Allerhchsten Gottes.
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Morgenseuffzer / oder Gottselige gedanken / bey anbrächendem Tage. NUn ist Gott lob! abermaln eine nacht vorbej: und die finsternus
derselben mit allen jhren abscheüligkeiten verschwunden. Die grosse welt war gleichsamb eingewikelt in dunkelheit / umbhüllet mit schreken / erfüllet mit gespnstern / aber nunmehr shet an das liebliche tagelicht; nun stehet auff die schne Morgenrthe; nun gehet herein die helleüchtende sonne / wie eine kstlich geschmükte braut auß jhrer kammer / und verjaget alle dise bilder deß todes / alle diese gefhrten der hllen / die uns die Fin stere nacht vor augen gestellet. Der Mensch / die kleine welt / ja der außzug der grossen / darinnen er den lauff seiner jrrdischen wallfahrt folbringet / heisset disen lieblichen anblik mit freüden willkommen. Ach! wie angenehm / wie lieblich ist meinen augen das erfreüliche tagelicht! Ach! wann doch auch also das ewige Gttliche liecht / die allerliebseeligste Lebens⸗sonne / in meinem verfinsterten herzen zu⸗gleich aufgehen / und die schwarze Finsternuß meiner seelen / den greülichen sünden-schwarm / vertreiben möchte! Ach! wann doch mit den leibes⸗augen zugleich / und straks jezund / auch die augen meines Verstandts mchten erleüchtet werden / daß ich die heilige Sonne / die unvergngliche Sonne / die seeligmachende Sonne entblset schauen / und herzinniglichen grüssen knnte. Die nacht ist das bild der hllen / da eine unaufhrliche nacht zugegen; der tag aber das bild deß himmels / da ein jmmerwhrender tag zufinden. Ach! mein Gott / mein Gott / du ursprung deß wahren liechts / du Sonne der Gerechtigkeit / laß mich doch auch also das schrken der hllen überwinden / gleich wie ich durch deine gnade das schrken diser nacht berwunden und erweke in mir den vorschmak der unvergnglichen freüdigkeit deß ewigen liechtes / wie du mir eüsserlich die vergngliche freüdigkeit dises zeitlichen tageliechtes erweket. Ach! laß mich doch auch allhier einen strahl jenes ewigen tages
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von fernen erbliken; und wann es dir gefallen wirdt mich auß diser zeitligkeit in die ewige ewigkeit zuversezen / ach! so verleihe ja gndiglich / daß ich würdig erfunden werde / dort denselben deinen ewigwhrenden tag / dein allerheiligstes / unaußlöschliches liecht / deine ewigscheinende Sonne / ja dich selbst von angesicht zu angesicht / mit allen deinen Außerwehlten / in der nhe vollkommlich zuschauen. Darzu verhelffe mir und allen glubigen Seelen deine grundlose gte / die du alle tage / gleich als die Sonne / über uns von neüem aufgehen lssest / ja die da war / die da ist / und die da sejn wirdt unvernderlich in ewigkeit / zu ewigkeit. Ach ja! so sej es. Sprche der heiligen Schrift.
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Psalm. 5. 4. HErr / frhe wollestu meine stimme hren: frühe will ich mich zu dir schicken / und drauf merken. Ps. 63. 7. Wann ich mich zu bette lege / so denke ich an dich: wann ich erwache / so rede ich von dir. Ps. 92. 2/3. Das ist ein kstlich ding dem HErren danken / und lobsingen deinem nammen / du Hchster / deß morgens deine gnade / vnd deß nachts deine warheit verkündigen. Ps. 130. 6. Meine seele wartet auf den HErren / von einer Morgenwacht biß zur andern. Paul. an die Efeser 6. 18. Btet stts in allem anligen / mit bitten und flehen / etc. Esaias 26. 9. Von herzen begehre ich deiner deß nachts / darzu in meinem geist in mir / wache ich frhe zu dir.
Allgemeine Einsegnung wann man auffstehet. DJe Kraft Gottes deß Vatters segne mich. 30
Das Liecht Gottes deß Sohns erleüchte mich. Die Vollkommenheit Gottes deß H. Geistes / heilige mich. Der Hochheilige / Drej-einige Gott beschirme mich heüt und allezeit / biß zu der ewigen unendlichkeit / Amen.
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Gebtt. Vmb wahre anrffung Gottes auß dem H. Augustino. HErr / meine strke / mein fels / mein Gott / meine zuflucht / und mein Erlöser; gib mir ein / wie ich meine andacht zu dir soll lenken; lehre mich / mit was für worten ich dich soll anbätten; würke die werke in mir / dardurch ich dir kan gefällig werden. Jch weiß / HErr / ja ich weiß ein ding / das dich befridigen kan; und noch ein anders / daß du nicht verschmhest. Ein gengstigter Geist ist bej dir ein opfer / und ein zerknitschtes und gedemtigtes herz / ist dir allezeit angenehm. Mit disen gaben / mein Gott / mein Helffer / bereichere mich; mit disen schuzwehren wider den feind beschirme mich; mit diser klung wider der sndenflammen entseze mich; ja erfne disen meinen herzinniglichen begirden / die burg der seeligen zuflucht. Matth. 4. 10. Du solt GOtt deinen HErren anbätten / und jhme allein dienen. Joh. 4. 23.24. Die warhaftigen anbätter werden den Vatter anbätten / im geist und in der warheit. Dann der Vatter will auch solche haben / die Jhn also anbätten. Gott ist ein Geist / und die Jhn anbätten / müssen Jhn im Geist und in der warheit anbätten. Jak. 1. 5/6/7. So jemand under eüch weißheit mangelt / der bitte von Gott. Er bitte aber im Glauben / und zweifle nicht. Dann wer da zweifelt / der ist gleich wie die meers-woge / die vom winde getriben / und gewehet wirdt. Solcher mensch gedenke nicht / daß er etwas vom HErren empfangen werde Sprüch. Sal. 28. 9. Wer sein ohr abwendet zuhören das geseze / dessen gebätt ist Gott ein greuel. 1. Timoth. 2. 8. So will ich nun / daß sie bätten an allen orthen / und auffheben heilige hände / ohne zorn und zweifel. Ephes. 6. 18. Bättet stets in allen anligen / mit bitten und flehen im geist / und wachet darzu mit allem anhalten und flehen / für alle heiligen. Es. 55. 6. Suchet den Herren / weil er zu finden ist: rüffet Jhn an / weil Er nahe ist. Der gottlose lasse von seinem wege / und der übelthäter seine gedanken / und bekehre sich zum Herren / so wirdt Er sich seiner erbarmen / dann bej Jhm ist viel vergebung.
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Joel. 2. 12/13. So spricht der Herr: Bekehret Eüch zu mir von ganzem herzen / mit fasten / mit weinen / mit klagen. Zerreisset eüere herzen / und nicht eüere kleider: und bekehret Eüch zu dem Herren / eüerm Gott / dann er ist gnädig / barmherzig / gedultig / und von grosser güte / und reüet Jhn bald der straffe. Mark. 11. 25. Wann ihr flehet und bättet / so vergebet / wo jhr etwas wider jemand habet: auff daß auch eüer vatter im himmel eüch vergebe eüere fehler. Rom. 8. 26. Der heilige Geist hilfft unserer schwachheit auff. Dann wir wüssen nicht / was wir bitten sollen / wie sichs gebühret: Sondern der Geist selbst vertritt uns auffs beste / mit unaußsprechlichen seüffzen.
Ein anders Vmb erhrung deß tglichen Gebtts. WAnn ein trostloser flehender sünder / ô allergndigster / aller15
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liebreichesten Vatter / jemahls gnade fr deinen heiligen augen gefunden / und so trostlos / als ich fr deiner Gttlichen Hochheit erschienen niemals widerumb weggegangen: Ej! so darf ich dann nun auch hoffen / unangesehen daß ich under allen der grsseste snder bin; Ja ich bin dessen schon gewiß versichert / und glaube festiglich; du werdest mich erhören / dann du hast ja selbst außdrucklich befohlen; rüffe mich an in der zeit der noth; ja stracks hinzu gesezt / so wil ich dich erhren / und so solstu mich preisen. Zu dem vergwissert mich auch dessen / selbst mit einem theren schwure / dein herz-geliebter sohn / der mund der warheit: wann Er spricht: warlich warlich / ich sage Eüch / was jhr den Vatter bitten werdet in meinem nammen / daß wirdt Er ech geben. Ja es seind auch dise trostreiche wort meine einige zuflucht / wann du so frey heraus sagest: Kan auch eine Muter jhres Kindes sothanig vergessen / daß sie sich nicht erbarme ber die frucht jhres Leibes? und ob sie desselben vergeße / so will ich doch deiner nimmermehr vergessen / dann sihe! in meine hnde hab ich dich gezeichnet. Auff solche so there verheissung / liget alhier (dein Sohn /) (deine Tochter) daß werk deiner hände / auff den knieen
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jhres herzens / vor deinem allerheiligisten Gnaden-stul / und bittet in aller demut / du wollest jhn erhren. Ach! erhre mich mein Gott / umb deines lieben Sohns willen / und umb der liebe willen / die Er mir bezeüget / da er mich mit dir / selbst durch vergiessung seines so hoch-theren blutes / vershnet; ja umb deiner eigenen worte willen wollestu mich erhören / und den Geist der gnaden und deß Gebätts mir gndiglich verleihen / damit ich dich im geist und in der warheit anrůffe / und mein vertrauen allein auff deine gnade seze / und nicht zweifele / Du werdest mich erhören. Ach sihe! nach meiner so festen zuversicht / die du in mir wrkest / laß ich mich schon bednken / daß du zu mir sagest: Bistu nicht mein trautes kind? Jch gedenke noch wol daran / was ich dir geredt habe / darumb bricht mir mein herz / daß ich mich deiner erbarmen můß. Ach ja! so sej es. Trost-sprche. Esa. 65. 24. Es soll geschehen / ehe sie rüffen / will ich antworten / wann sie noch reden / will ich hören. Sir. 35. 21. Das gebätt der ellenden dringet durch die wolken / und läßt nicht ab / bis es hinzu komme / ja es hret nicht auff / biß der Hchste drein sehe. Sprüchw. 15. 8. Das gebätt der frommen ist Jhm angenehm. Ps. 65. 3. Du erhörest das gebätt / darumb kommet alles fleisch zu dir. Ps. 10. 17. Das verlangen der ellenden hörestu / Herr: jhr herz ist gewüß / daß dein ohr drauff merket. Ps. 9. 11. Du verläßest nicht / HERR / die dich suchen. Ps. 145. 18/19. Der HERR ist nahe allen denen / die Jhn anrüffen / allen / die Jhn mit ernst anrüffen. Er thut was die Gottsfrchtigen begeren / ünd höret ihr schreien / und hilfft ihnen. Ps. 30. 3. HERR / mein Gott / da ich zu dir schriehe / machestu mich gesund. Ps. 116. 1/2. Das ist mir lieb / daß der HERR meine stimme höret / und mein flehen vernimmst / daß Er sein ohr zu mir neiget: Darumb will ich mein lebenlang Jhn anrüffen. Ps. 27. 8. Mein herz hlt dir vor dein wort / Jhr solt mein antliz suchen. Darumb suche ich auch / HERR / dein antliz. Ps. 34. 18. Wann die gerechten schrejen / so höret der HERR / und errettet sie auß aller ihrer noht.
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Ps. 17. 6. Jch rüffe zu dir / Du / O Gott / wollest mich erhören / neige deine ohren zů mir / hre meine rede. Math. 21. 22. Mark. 11. 24. Alles was jhr bittet im gebett / wann jhr glaubet / so werdet jhrs empfangen. Luk. 11. 9/10. Jch sage euch: bittet / so wirdt euch gegeben: suchet so werdet jhr finden: klopfet an / so wirdt euch auffgetahn: Dann wer da bittet / der empfahet: Wer da suchet / der findet: Wer da anklopfet / dem wirdt auffgethan: Joh. 15. 7. spricht Kristus: Wann jhr in mir bleibet / und meine wort in Euch bleiben: bittet dann was jhr wollet / und es wird euch widerfahren. Joh. 16. 24. Bittet / so werdet jhr empfahen / daß eure freude vollkommen sej. 1. Joh. 3. 21/22. Wann uns unser herz nicht verdammt / so haben wir eine freudigkeit zu Gott: und was wir bitten / werden wir von jhm empfangen. Dann wir halten seine gebott / und thun was jhm gefällig ist. Filip. 4. 6. Jn allen dingen lasset eure bitte im gebätt und flehen / mit danksagen zu Gott kund werden. Sir. 35. 20. Wer Gott dienet mit lust / der ist jhm angenehm / und sein gebätt reichet biß an die Wolken. Ps. 66. 18/19. Wann ich unrechts für hette in meinem herzen / so wurde der HERR mich nicht hren. Darum erhöret mich Gott und merket auf mein flehen. Joh. 9. 31. Wir wissen / daß Gott die sünder nicht erhret / sondern so jemand Gottsfrchtig ist / und thut seinen willen / den hret Er. 1. Joh. 5. 14/15. Das ist die freudigkeit / die wir zu Gott haben / daß / wann wir etwas bitten nach seinem willen / Er uns erhöret: Vnd weil wir wüssen / daß Er uns hret / wann wir bitten: So wissen wir / daß wir die bitte haben / die wir von Jhm gebätten. Luk. 18. 7/8. Solte Gott nicht auch retten seine außerwehlten / die zu Jhm tag und nacht rüffen / und solte gedult drber haben? Jch sage euch / Er wirdt sie erretten in einer kürze. Jakob. 5. 16/17/18. Deß Gerechten gebätt vermag viel / wann es ernstlich ist. Elias war ein mensch / gleich wie wir / und er bätet ein Gebätt / daß es nicht regnen solte / und es regnete nicht auf erden drej jahr / und sechs Monath / Vnd er bätet abermal / und der himmel gab regen / und die erde brachte jhre fruchte. Math. 6. 6. Wann du bätest / so gehe in dein Kmerlein / und schleuß die thüre hinder dir zu / und bäte zu deinem Vatter im verborgenen: Vnd dein Vatter / der ins verborgene siehet / wird dirs vergelten offentlich.
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Tgliche Bekanntnuß der snden. JCH armer betrübter sünder / arme betrübte sünderinn biege die knie meines herzens vor dem Gnadenstůl deß Allerhchsten / und bekenne frej heraus / daß ich wider Gott / wider meinen nchsten / ja wider mich selbsten schwrlich gesündiget / und so schwrlich / daß ich auch die augen nicht auff heben / noch mich nhern darf zu meinem Gott / zu meinem Schpfer / ja zu meinem vatter; so sehr habe ich mich an Jhm versündiget. Darumb komme ich zu dir / mein Erlser / mein Seligmacher / mein Vorsprecher: und bitte auß grund meiner seelen / du wollest bej deinem himmlischen Vatter vor mich sprechen / und mich von meinen harten anklgern erlsen: gleich wie du die bußfertige Eh-brecherin auß der anklagenden Schrifftgelehrten hand erlset / und nicht verdammet / sondern im fride von dir gehen lassen. Sihe nicht an die vilheit meiner sünden / sondern die grsse deiner barmherzigkeit und deiner liebe. Ach! HErr / gehe nicht ins gericht mit deinem Knecht / deiner Magd / dann fr Dir ist kein lebendiger gerecht. Wann du woltest sünde zurechnen / HErr / wer wurde bestehen? Darumb trste ich mich allein deiner grundlosen barmherzigkeit / und unaussprechlichen gnade / ja diser deines him⸗lischen Vatters eignen worte / wann Er saget: So wahr als Jch lebe / Jch habe keinen gefallen am tode deß gottlosen / sondern daß der gottlose sich bekehre von seinen sünden / und lebe. Vnd daher verzage ich nicht / sondern bekenne dir alle meine sünde / die verborgene so wol / alß die unverborgene. Ach! Herr / sej mir armen Sündern / Sünderin gndig. Ach! Herr / vergib mir alle meine fehler / die erkannten so wol / als die unerkannten / und sende mir zu deinen heiligen Geist / daß Er mein sündtliches herz reinige und heilige / dir zu einer geflligen wohnung: damit ich dir / in eifrigem Glauben / in festem vertrauen / und beständiger zuversicht / hier zeitlich und dort ewiglich dienen mge. Ach ja / so sej es.
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Trost-sprüch auß heiliger Schrifft.
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Jerem. 3. 12/13. Jch bin barmherzig / spricht der Herr / und will nicht ewiglich zürnen. Allein erkenne deine missethat / daß du wider Mich / deinen Gott / gesündiget hast. Darumb hat Er auch den / der von keiner sünde wußte / für uns zur sünde gemacht / auff daß wir wurden in Jhm die gerechtigkeit / die für Gott gilt. 2. Kor. 5. 21. 1. Timoth. 2. 4/5/6. Gott will / daß allen menschen geholffen werde / und alle zur erkanntnuß der warheit kommen. Dann es ist ein Gott / und ein Mittler zwüschen Gott und menschen / namlich der mensch Chri⸗stus Jesus / der sich selbst gegeben hat für alle / zur erlsung. Rom. 8. 34. Christus ist zur rechten Gottes / und vertritt uns. Rom. 5. 10. So wir Gott versühnet seind durch den tod seines Sohnes / da wir noch feinde waren / vilmehr werden wir seelig werden / durch sein leben / so wir nun versühnet seind. 1. Joh. 2. 1/2. Ob jemand sündiget / so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater / den Herrn Jesum Christum / der gerecht ist: und derselbe ist die versühnung fur unsere / ja nicht allein für unsere / sondern auch für der ganzen welt sünde. 1. Timot. 1. 15. Das ist je gewißlich wahr / und ein theures wehrtes wort / daß Christus Jesus kommen ist in die welt / die sünder selig zu machen / under welchen ich der fürnehmste bin. Ebr. 12. 24. Christi blut redet besser / dann Abels. Koloss. 2. 13/14. Gott hat uns geschenket alle sünde / und außgetilget die handschrifft / die wider uns war / welche durch sazung entstunde / und uns entgegen war / und hat sie auß dem mittel getahn / und an das kreuz gehefftet. Rm. 8. 31. Jst Gott für uns / wer mag wider uns sein. Joh. 5. 45. Jhr sollet nicht meinen / spricht unser heiland / daß Jch euch für dem vatter verklagen werde: Es ist einer / der euch verklaget Moses. Galat. 3. 13/14. Christus hat uns erlöset vom flüche deß gesezes / da Er ward ein flüch für uns. Dann es stehet geschriben: verflücht sej jedermann / der am holz hanget / auff daß der segen Abrahams under die heiden kme / in Jesu unserm heilande / und wir also den verheissenen Geist empfiengen durch den glauben. Rm. 3. 23/24/25. Es ist hier kein underscheid / sie sind allzumal sünder / und mangeln deß Rühmens / den sie an Gott haben sollen / und werden ohne verdienst gerecht / auß seiner gnade / durch die erlösung / so durch Christum Jesum geschehen ist / welchen Gott hat frgestellet zu einem Gnadenstul / durch den Glauben in seinem Blute / damit Er die gerechtigkeit / die für Jhm gilt / darbiete / in dem / daß Er die sünde vergibet.
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Rm. 10. 3/4. Christus ist deß Gesezes ende / wer an Jhn glaubt / der ist gerecht. Rm. 5. 21. Wo die sünde mchtig worden / da ist doch die gnade vil etc. Math. 9. 12/13. Die starken / spricht Christus / drffen deß Arztes nicht / sondern die Kranknen. Gehet aber hin / und lernet / was das sei: Jch habe wolgefallen an barmherzigkeit / und nicht am opffer. Jch bin kommen die sünder zur busse zu ruffen / und nicht die frommen.
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Morgen-gebtt am Sonntage. Gott / dem Allmchtigen Schpfer / befehle ich meinen schwachen leib. Gott / dem ursprunge deß liechtes / ergebe ich meine seele. GOtt / dem geber deß Glaubens / sej mein herze geheiliget. Der Hochheilig-gepriesenen Gttlichen Drejeinigkeit sej mein ganzes leben gewidmet / von nun an biß in ewigkeit.
GElobet seistu / O Vatter deß liechts / daß du mich disen tag gesund und unverlezt wider erleben lassen / den tag / der aller tage ein ursprung ist / und an dem du daß erste liecht geschaffen. Geehret seistu / du Glanz deß ewigen liechtes / du Sonne der gerechtigkeit / daß du mich an disem Sonntage daß erfreüliche Sonnenliecht wider erbliken lassen. Geheiliget seistu / du Feür der Gttlichen liebe / daß du mein erkaltetes und in sünden erstarretes herz wider erwrmen wollen. Ewig seje preiß und ehre dem Schpffer des himmels und der erden / ewig seye gerhmet sein herrlicher Namme. Jch will dem Herren danken / so lange ich lebe / und sein lob verkündigen / so lange ich hier bin. Dann Er ist es / der mich dise nacht für aller gefahr beschirmet / der mich sicher schlaffen lassen / und seinen heiligen Engeln mein Bethe zubewahren anbefohlen. Er hat seine hand über mir gehalten / daß mir kein unfahl begegnen knnen / wie sehr auch der hllische geist mich verfolget. Er hat mein herze beherzet / meine hande gehand⸗habet / meine werke gewürket / daß ich mich nicht greülicher mit sünden besudelt. Viele die im dunkeln herumb wandeln / haben meiner
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keüschheit nachgestellet: aber durch die gnade deß Allmchtigen bin ich unverlezt geblieben. Wann ja jrrgends / auß angebohrner menschlichen schwachheit / meine hnde sich verbrochen / meine gedanken sich ver⸗sündiget / meine begirrden die schranken der ehrbarkeit überschritten / es sej wissendlich / oder unwissendlich / so bitte ich umb gndigste verzeihung. Ach! vergib mir / ô Herr / alle meine mißhandlungen / und versenke sie in die tieffe des Meers / daß jhrer nimmermehr gedacht werde. Du weist / daß ich ein armer Sünder / eine arme Sünderin bin / und auß gebrechlichkeit / die von unsern ersten Eltern / uns gleichsam angebohren zu sejn scheinet / augenbliklich wanke. Darumb strke mich mit deiner kraft je mehr und mehr und sej mein stab / daran ich auff deinen wegen wandeln mge. Sej du mein gleitsman / und mein fhrer / daß ich nicht strauchele / noch jrre / noch durch einicherlej sünde von dir / meinem Gott abweiche / dann ohne deinen bej stand vermag ich nichts: daß weistu selbsten sehr wol. Darum verlasse ich mich allein auff deine gnade. Ach HERR / schleüß meine seele / in deine hand / und behte meinen leib / daß mir disen Tag noch die ganze zeit meines lebens / kein unfal begegne. Zeme meine zunge / daß unrhige übel / daß sie mich durch boshafftiges verleümden / durch sptisches afterreden / und schndliches lsteren / nicht zu fall bringe: lse sie aber daß ich dein lob und deine rechte verkündige / und mein gesprche von dir habe. Verstopffe meine ohren / vor allen schandbaren reden / die Kristglubigen nicht geziemen. Erfne sie aber zu deinem worte / daß ich dasselbe mit glubigem herzen einnehme / und allezeit darnach wandele: Ja erfne sie vor dem schrejen der armen / daß ich wie Tabea / die drftigen versorge / die nakten bekleide / die Witwen und Wisen erhalte / ja wie Esther / den bedrengten und nothleidenden zu hülffe komme: damit ich dermalen eins in dergleichen drangsalen und nten auch nicht verlassen werde. Verdeke meine augen vor allen lastern / und eitelkeiten der welt: Laß sie aber den tugenden allezeit offen stehen. Verspere mein herz vor allen lüsten deß verderblichen fleisches / entschleüß es aber den gaben deß H. Geistes / damit ich außziehe die beflekten kleider der nacht / und
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mit dem helme deß liechtes gewafnet / ehrbarlich wandle / als am tage; nicht in üppigkeit und frefel / nicht in schlmmen und unzucht / nit in zanksucht und neid: sondern / daß ich anlege daß geistliche brautkleid / meinen himlischen Brutigam / und mich in wahrem glauben und Kristlichem wandel mit Jhm vereinbare / daß ich der fromigkeit mich befleissige / wie Hanna: dein wort eifferig höre / wie Maria Magdalena: meinen nchsten / alß mich selbst / liebe / und nichts the / als was dir meinem Gott gefllig: damit ich dermalen eins würdig erfunden werde / in deine heilige wohnung einzugehen: da lauter So⸗ne und wonne / lauter klarheit und warheit; da freüde die fülle und liebliches wsen ewiglich sein wird. Darzu leuchte uns allen die Sonne deß lebens / darzu fhre uns alle das unwandelbare Liecht der ewigen gttlichen Klarheit / ja darzu verhelffe uns der hoch-heilige drejeinige Gott / welchem sej ehre von ewigkeit zu ewigkeit. Ach ja / so sej es.
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Abend⸗gebtt am Sonntage. Der Segen des Vatters berschatte mich. Das Liecht des Sohnes scheine mir. Der Trost des heiligen Geistes umbgebe mich. Der drejeinige Schpffer der welt schaff in mir einen glubigen Geist / eine gesunde Seele / ein befriedigtes gewissen zu meiner seeligkeit.
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O Ewig-miltgtiger Vatter / O allein wunderthtiger GOtt / wer
kan alle deine wunder erzellen / wer kan alle deine guthaten überdenken? Ach! Herr / wie seind deine werke so groß und viel / du hast sie alle weislich geordnet. Den Tag hastu geschaffen zur arbeit / und darauff die nacht zur růhe / damit der schwache gebrechliche mensch / wann seine leibes-glider und lebens-geister lein deß Tages über durch wachen und arbeiten ermdet / und von krfften kommen / in solcher angenehmen abwechselung / sich deß nachtes wider erholen knte. Disen tag / O HErr / habe ich
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durch deine gnade widerumb unbeschdigt vollbracht. Jch hatte bses getahn / und du hast mir gutes vergolten; Jch hatte dich zu zorne gereizet / und du hast mir barmherzigkeit erzeiget; Jch hatte deine heilige gebott übertretten / und du hast deinen gnadenbund nicht fallen lassen; Jch habe disen heiligen Tag entheiliget / aber du hast mich nicht gestraffet; Jch habe deine heilige wohnung befleket / aber du hast mich gereiniget; Jch habe die welt geliebet / und dich meinen himmlischen Brutigam verlassen / aber du hast dein liebes herz nicht von mir gewendet. Ja dir allein / O Herr / habe ichs zu danken / daß ich vor allen feindtlichen anluffen beschirmet / vor allen anfallenden seuchen bewahret / auß allen instehenden nthen und gefhrlichkeiten errettet / nunmehr gesund und im frieden mich zur růhe begebe. Darumb danke ich auch billich deiner grundlosen barmherzigkeit / und bitte fehrner von grund meiner seelen / du wollest auch diese nacht / über mich und die meinigen / deine gnade lassen auffgehen wie die schne Morgenrthe; Vnd mich behten vor allem unglük / für sünden und schanden / und was mir sonsten an leib und seele zustossen mag. Dann dir allein ergebe ich mich ganz und gar in deinen willen. Dir befehle ich meine seele / und alles was mir zustehet. Die jrrdische Sonne neiget sich zwar jezund nach jhrem untergange / und wann sie uns ja von jhrem liechte noch etwas überig lsset / so ist es nur ein verflschter / geborgter gegen-schein / welchen der Mond und die sterne zu weilen bliken lassen: aber die himmlische Sonne deiner liebe / ja die Sonne deiner barmherzigkeit stehet allezeit im auffgange. Gib / o HErr / daß ich sie nimmermehr verliere / daß ich jhrer wirkung / allezeit geniesse / und in der dunkelheit der nacht jhr unwandelbares liecht allezeit schauen mge. Ohne dieses dein liecht ist nichts liechtes an mir. Jch bin schwarz und verfinstert. Darumb erleuchte du mich / O du Sonne meiner seelen / daß ich / auß der dunkelheit meiner verderbten natur / auffbreche wie das liecht der Nacht / daß ich / wie der Mond von der Sonnen / von dir / o du Sonne des lebens / glanz und klarheit empfange; daß ich herfürbreche wie die morgenrhte / ja dir / meinem Braütigam / dermalen eins als eine
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würdige außerwehlte Braut / mit der Sonnen bekleidet / mit dem rokke der unsterblichen klarheit angethan / mit zwlff guldenen sternen gekrnnet / entgegen gehe / und dir in rechtschafener heiligkeit und gerechtigkeit / die dir gefllig ist / jmmer und ewiglich dienen mge. Ach ja! so sej es.
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Morgen-gebtt am Montage. Die unwandelbare gnade deß Vatters fre mich. Die unvernderliche liebe deß Sohnes umbfange mich. Die unendtliche güte deß Heiligen Geistes erhalte mich. Die unvergngliche barmherzigkeit deß ewigen unsterblichen GOttes umhalse mich / und bringe mich zur ewigen seeligkeit.
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PReis / lob und dank sej dir / O ewiger unwandelbarer Gott / du
Schpfer deß Himmels / daß du mich disen tag wider erleben lassen / der nach dem Monde genennet / an dem die Himmel deine ehre erzellen / und die feste deiner hnde werk verkündiget / weil du sie an disem tage / nach deiner unaussprechlichen weisheit so herrlich erschaffen. Ach! Herr / wofür soll ich dir zuerst danken? Die erde ist voll deiner gte / die alle morgen neu wird: die Himmel trieffen durch die fülle deiner gnade / die kein maß noch ziel hat: Ja ich bin das einige augenmrk / darauf du alle deine gte / alle deine gnade / alle deine barmherzigkeit und liebe so mildiglich außgegossen. Mir zu liebe hastu den tag geschaffen: Mir zu gute hastu den Himmel befestiget: Mir zum besten hastu die nacht verordnet: Mir zum dienst / ja mir zur wache / hastu die heerscharen deß Himmels / die lieb-seligen Fron-geisterlein / bestellet / damit den hllischen geistern / die im finstern herumb schleichen mich zu fllen / und allen jhren listigen anluffen / gewehret wrde. Dann es ist einmal gewiß / daß ich diese nacht nimmermehr überlebet / wann du nicht mein bejstand gewesen. Du allein hast mich bewaret / daß mich keine jhlingen entstan-
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dene Feuers-brunst beschdiget / daß mich kein unversehener plzlicher tod berfallen / daß mich kein stürmendes ungewitter verlezet / daß mich keine wasserfluht überschwemmet / noch andere unflle verderbet. Hiervor bringe ich dir nun billich den schuldigen morgen-dank meines mundes / und preise deine vtterliche gte / die du diese Nacht / und von der zeit an / da mich meine Muter empfangen / an deinem Sohn / deiner Tochter so mild-gndiglich bewisen: ja ich bitte dich / du wollest mich sampt den lieben meinigen / auch diesen tag / und die übrigen Tage meiner jammerfahrt für allen dergleichen schdlichen begebnussen / und allen verfhrischen anlaüffen ferner behten. Ach! behte uns unser Gott / behüte uns / und sei uns allen gndig. Sej uns / gnädig / und ziehe die hand nicht ab von uns / so lange wir leben / der du lebest und herrschest von ewigkeit zu ewigkeit. Ach ja! so sej es.
Abend⸗gebtt am Montage.
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Die starke hand Gottes des Vatters sej mein krftiger Schirm. Daß liebliche Antliz Gottes des Sohnes sej meine hellscheinende Leuchte. Der freüdige Anblik Gottes des heiligen Geistes sej mein starker Trost / hier zeitlich und dort ewiglich.
O Ewiger / grund⸗gtiger GOTT / barmherziger Vatter; weil ich von mir und auß mir selbst nichts vermag / daß dir gefallen kan; Ej! so erffne du meine lippen / und lse du meine zunge / daß mein mund deinen ruhm verkündige. Erleüchte das herz deines Die ners / deiner Dienerin / und gib jhm / zu dem willen den es hat das thtige voll-bringen / deinen heiligen herrlichen Nammen würdiglich zu ehren / und alle deine wolthaten / die du mir und den Meiningen diesen vergangenen Tage so ber⸗schwänglich erwiesen / gebürlich zu preisen. Dann under dem schatten deiner gnaden⸗flügel bin ich für den hizigen strahlen der Sonnen beschir-
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met / für den giftigen anfechtungen der hllen verthdiget / und für den verzukerten krönungen der betrüglichen strahlen deß Welt-glanzes unverlezt gebliben. Du Herr hast mich bewaret für feuers-gefahr / für wassers-noth / für krankheiten / für unvorsichtigen fllen / für verwundungen / für allen listigen anschlgen der mrder und ruber / ja fr allen feindtlichen anluffen und andern unglksfllen / die mir htten knnen begegnen. Diß alles habe ich der fülle deiner gnade zu danken. Ja ich bringe dir auch darumb anjez das abend-opffer deß lobes: das nim / O Gott / in gnaden an; und vergnne / daß es meinem gebtt / so ich jezund vor dir ausschütten werde / die thüre deiner gnädigen erhörung er⸗fne. Dann du weist / O Herr / ja du weissest / daß ich niemals / wann ich deinen Namen mit loben und danken vor deine gte verherrliche / ohne neue bitte erscheine / und daß ich dich allezeit umb eine neue gnade / auß kindlichem vertrauen anzulangen pflege: so weiß ich auch gewiß / daß du dich mir selbst zum Vater gegeben; ja ich weiß / daß du mir selbst befohlen / dich anzurffen. Darum verlasse ich mich auff das kindtliche recht / daß ich habe; darum poche ich auf deinen eignen befehl / und halte dir vor dein eignes wort / daß ich dein antliz suchen soll: ja darum werde ich so khne / und bitte dich umb alles / was du weist und meinest / daß es mir an leib und seele ersprießlich. Ja ich bitte dich / mein helffer / mein schuzherr / mein Erretter: hilff mir streiten wider die listigen anluffe deß höllischen Luens / wider die gefährlichen anfechtungen deß fleisches / wider alle bezauberungen der Welt. Beschüze mich für des todes pfeilen / die nach meiner Seelen fliegen. Errette mich von allen gefhrlichkeiten des Leibes und der Seelen / die mich umbringen. Halt ein wachendes auge über mir / wann ich schlaffen soll / daß meinen schlaff / keine verfhrische Nachtgespnster / und erschrkliche traüme verunrhigen / daß ich sicher und unangefochten schlaffe / und mit freüden wider erwache / damit ich dir meinem GOTT ein frliches morgenopfer bringe / und deinem heiligen Namen danke / so lang ich lebe. Ach ja! so sej es.
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Morgen-gebtt am Dienstag.
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Die Hulde meines Erbarmers beseelige mich. Das verdienst meines Erlsers befestige mich. Die sßigkeit meines Trsters erfrische mich. Die unendlich-heilige Gttliche Drejfaltigkeit sej mit mir jezt und zu ewigen zeiten.
O HERR aller Herren / und Knig aller Knige / der du an diesem 10
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Tage durch deine worte die erde gegründet / durch deine Allmacht das trokne bereitet / und felder und wlder wachsen und grůnen lassen: ja dem an diesem Dienstage die erde / und alles was darinnen ist / billich dienen soll / zu dir hebet auff in dieser frstunde dein Diener / deine Dienerin jhre augen / und sihet auff dich wie eine Dienst-magd auff die hnde jhrer frauen. Jch sehe / und erkenne wie gut und gndig du bist: wie du nicht allein diese nacht meinen leib und meine Seele auß den Nezen deß hllischen jgers errettet / und mein leben / wie einen aug-apfel im auge / durch deine vätterliche auffsicht / bewaret: sondern auch / zur erhaltung desselben / allerlej nahrung und speise wachsen lassen. Jch lag in angst und schröken / aber du hast mich wider erfreuet: Jch lag in den fesseln der finsternuß / aber du hast mich entfesselt: Jch lag mitten under den hllischen Luen / wie Daniel / aber du hast ihren rachen zugehalten: Jch lag in den banden deß todes / aber du hast mich lebendig behalten. Darumb will ich dich loben mein Gott / und von deiner treue reden / ja ich will dir danken ewiglich. Aber dises alles ist nicht genug. Jch muß dir noch mehr dienen / mein HERR. Darumb mache deinen Knecht / deine Magd würdig und bereit zu deinem dienst / und hilff / daß ich in meinem ganzen leben / welches zwar kurz / aber nichts deß zu weniger / auch wann es am kst⸗lichsten / voller mhe und arbeit ist / mein ganzes vertrauen auff dich seze / mein ganzes anligen auff dich werffe / und in Kristlicher gedult / und verlangen nach dir / deines willens erwarte. Dann dein wille ist heilig / unstrfflich / gerecht und gndig. Ach! verleihe / daß ich auch heilig darnach
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lebe / daß ich unstrfflich darinnen erfunden werde / daß ich gerecht darnach wandele / daß ich seiner gnade genieße / und mich allezeit im leben und sterben / deinem willen ergebe / und so bin ich vergwissert / daß mir keine noht / kein tod / kein leid / noch einige feindseligkeit / weder diesen tag / noch die übrige zeit meines lebens / zustossen werde. Ach! Vatter / gewhre mich diser meiner bitte / mein Vatter / um deiner und deines lieben Sohns / meines einigen Erlsers und himmlischen Braütigams / liebe willen; ach! HErr / laß es geschehen. Ach ja! so sej es.
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Abend-gebtt am Dienstage.
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Die ruhe Gottes des Vatters beruhige mein herz. Der friede Gottes des Sohnes befriedige meine Seele. Die sanftmhtigkeit Gottes des heiligen Geistes besnftige mein Gewssen. Die Gnade der hoch-heiligen Gttlichen Drejeinigkeit fhre mich zur ewigen seeligkeit.
O Milt⸗gtiger Gott / getreüer Vatter / ich solte wol allezeit deß morgens / so bald ich erwache / deine gnade suchen / und des abends stts an deine güte / und treüe gedenken / die du des tages über mir armen Erd-würmlein erwiesen. Aber ach! ich bin leider / allzu nachlässig / allzu vergessen / alzu ejtel / und in den lüsten der welt zu sehr vertieffet: darumb kom du mir zu hülffe in diser Abend-stunde / mit deinem heiligen Geist / und würke selb sten in mir dein lob / so gut / alß Du es von mir begehrest. Verleihe / daß ich dir rechtschaffen danke / daß ich dir auffrichtig diene / daß ich dich eiffrig anrffe. Danken muß ich dir billich / daß du mich mit den lieben meinigen / disen tag so mildiglich beschirmet / so behutsam geleitet / so vätterlich genehret / und vor jhem Tode / ja vor allem unglük und schaden so krfftig behtet hast. Dienen muß ich dir billich / weil du mir durch deine dienst-botten so treulich dienen lassen. Anruffen muß ich dich billich / daß du
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solche deine Vtterliche gnade mir nimmermehr entziehen / daß du dise nacht umb mich und die meinigen eine wagen-burg schlagen / und uns für sünden und schanden / für aller gefahr und allem unglük vtterlich beschirmen wollest. Ach! Herr / gedenke ja nicht der sünden meiner jugend / und rechne mir meine missethat nicht zu. Bedekke sie mit der wolke deiner gnade / die erkannte so wol alß die unerkannte / sonderlich aber was ich heüte mit gedanken / worten und werken / mit unnüzen vergeblichen reden / mit spttischen und hhnischen gebrden / mit verleumdungen meines nchsten / und üppigem übermühtigem geprahle / oder son sten gesündiget habe. Wirff sie in die tieffe deines gnaden-meers / sple sie ab mit der liebes-fluth des blutes deines einig-geliebten Sohns / welches Er für meine sünde vergossen / vertilge sie ganz auß deinem schuldbuche / und schreib daß gndige bezahlet an jhre stelle / damit jhrer nimmermehr gedacht werde. Ja gib mir / du Gber alles guten / deine gnade / daß ich nicht wider in sünden verfalle / daß ich dir allein diene / an dich allein glaube: Dir allein vertraue / und mein herz in wahrer Buß-fertigkeit dir ganz zu eigen ergebe. Sej du mein Fels / auff den ich baue / meine burg / darinnen ich sicher wohne / mein Erretter / auff den ich mich verlasse / mein Hort der mich bewahre / und mein Schildt / der mich beschirme / damit ich diese Nacht gerhiglich und im frieden / ohne alle bekümmernus und sorgen einschlaffe / und in der finsternus das Liecht deiner gnade mit den augen meines glaubens über mir auffgehen sehe / und wann ja diese Nacht meine lezte Nacht sein solte / wann ich diß leben mit dem zeitlichen tode verwchslen müßte / so verleihe gndiglich / daß ich mich allezeit / in wahrem glauben / und bestndigem vertrauen / an das verdienst deines lieben Sohns halte / damit ich würdig erfunden werde under der zal der außerwehlten vor dem grossen Richter-stul des Menschensohns zuerscheinen. Solches verleihe mir umb deiner Barmherzigkeit und Genugthung willen / AMEN.
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Morgen⸗gruß Deß Herren JESV. ACH allweiser Herr Jesu / gib mir ein weises und verstndiges Herz / daß dich kennen vor die hchste Weißheit / und deine Macht wissen vor die beste Kunst achte / damit ich nicht ergreiffe den Schatten vor das Wesen / und erlange die Hlle fr den Himmel. Ach trauter Herr Jesu / gib mir ein treues und glubiges Herz / daß ich dir traue ohne Zweifel / dir anhange ohn Heuchelei / mich auff dich verlasse ohne Wankelmtigkeit / auff dich meiner Seelen Fels / auff dich meines Glaubens Grund-fest. Ach liebreicher Herr Jesu / gib mir ein liebreiches Herz / daß ich dich liebe in allem / über alles und durch alles / in allem Thun und Leiden / über alles Jrrdisch und Himmlisch / durch alle Krfft und Vermgen. Ach frommer Herr Jesu / gib mir ein frommes und Gottsfrchtiges Herz / daß ich sej ohne Heuchelej Gottselig / ohne List vorsichtig / ohne Hoffart großmtig / im Leben heilig / im Gebtt einbrünstig / Jn Hoffnung allezeit frlich. Ach gedultiger Herr Jesu / gib mir ein gedultiges und sanfftmtiges Herz / daß ich nicht verzage in Trbsal / nicht murre in Widerwertigkeit / sondern allezeit gedultig leide / gedultig streite / gedultig überwinde. Ach demtiger Herr Jesu / gib mir ein demtiges Herz / daß ich nicht steige mit Hamman / und falle mit Lucifer / Ersauffe wie Pharao / oder hangen bleibe wie Absalon / sondern mssig von mir halte / und demtiglich wandele / biß du selber mich erheben und zu Ehren bringen wirst. Ach heiliger Herr Jesu gib mir ein heiliges Herz / daß da jmmerdar sej im Leben keusch / im geben mild / im Glauben eifferig / im Gebtt feurig / in der Andacht einbrünstig / in allem thun vorsichtig: Daß ich endlich den Gewinn der Heiligkeit darvon bringe die Seeligkeit / AMEN.
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Morgen⸗gebtt am Mitwochen.
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Ehre sej dem Anfnger alles guten. Ehre sej dem Mittler zwüschen GOtt und Menschen. Ehre sej dem Vollender der Heiligkeit. Ehre / lob und preis sej dem Drej-einigen ewigen Gott / von ewigkeit zu ewigkeit.
HERR JEsu / du Heiland der welt / du Sonne deß lebens; weil dich alle Geschpfe im himmel und auff erden unauffhrlich loben und preisen sollen; So erscheinet auch allhier an disem mittelsten tage der wochen / da die Sonne geschaffen / der Mond gebildet / und das grosse Heer der Sternen an die feste deß himmels gestellet worden / für deinem heiligen angesicht / dein Diener / deine Dienerin / und danket dir von grund der Seelen / vor deine grosse gte und treue: Ja Herr / ich danke deinem Namen / daß du mich in diser gefahrlichen nacht so gndiglich bewahret / und die liebliche Morgenstunde so frlich wider erbliken lassen. Dich will ich rhmen / dir will ich lobsingen: Dann deine gte / deine liebe / und deine treue hat kein ende. Ja je mehr sich meine Sünden huffen / je mehr huffet sich der Honig-tau dei-ner Gnade / je tieffer wir in die woche hinein kommen / je tieffer wirdt der Strohm deiner gte. Gleich wie das Wasser vom Morgen auß dem Tempel geflossen / und in der mitten je lnger je tieffer worden; so wirdt auch mitten in der Wochen die Flutt deiner Gte / und deiner Gnade / je lnger je tieffer. Zu disem Gnaden⸗Brunnen / ja zu diesem unerforschlichen Abgrunde deiner Barmherzigkeit und Gte kommet jezund meine durstig chzende Seele / alß ein abgematteter Hirsch nach frischem Wasser mit grossem verlangen / gelauffen / und ligget allhier vor deinen allerheiligsten augen / ja vor deinem allerhchsten Himmlischen Throne / auff den kniehen ihres Herzens / nach deinem Befehl zu schpfen / und dich bittlich anzuflehen / daß du / nach solcher deiner unerschöpflich- und unerforschlichen Gnade / mit diesem neuen morgen deine Barmherzigkeit über mir je mehr und mehr erneuern wollest. Gib
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O Herr / neue gesundheit / neues liecht / neues leben / neue krafft / und neue freudigkeit / dir auffs neue und ohn underlaß gefälligen gehorsam zu leisten: Vnd / wann es dein wille / so friste mein leben / vertilge meine gebrechen / lindre mein kreuz / segne meinen stand / und erleuchte meine gedanken: Dann dir / Herr / befehle ich mein ganzes anligen / ja das anligen der gesamten Christenheit / die ihr vertrauen allein auff dich sezet / und nach deiner hülfe verlanget. O Herr Jesu / erhöre meine bitte; bekehre die sünder; lehre die unwissenden; erleuchte die unverständigen / bringe die jrrigen zu rechte / sej der armen Ernehrer / der ellenden Helfer; der witwen Versorger / der wisen Vatter / der unmündigen Vormund / der notleidenden Erretter / der bedrngten Vertrtter / der kranken Arzt / gib den kleinmtigen můt / den schwachen Krafft; den blden herzhafftigkeit / und uns allen die seligkeit. Ach ja! so sej es.
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Abend-gruß Deß HErren JESV. HERR Jesu / wohne in mir durch den glauben / lebe in mir durch die Liebe / strke mich durch die Hoffnung / erhalte mich durch die bestndigkeit / zur ewigen Seeligkeit. HERR JEsu / bist du mein Liecht / so leüchte in mir / bist du mein Leben / so lebe in mir / bist du mein Zierd / so schmüke mich / bist du mein Freüde / so freüe dich in mir / bist du meine Wohnung / so besize mich ewiglich. HERR Jesu / hilff daß ich deine Allmacht erkenne / deine barmherzigkeit liebe / deiner warheit traue / dein gerechtigkeit fürchte / deine heiligkeit anbtte / deine weißheit preise / deiner hlffe mich allezeit trste im leben und im sterben. HERR JEsu / wache du in uns / wohne du bej uns / streite du mit uns / überwinde du durch uns / lebe du in / mit / bey und durch uns.
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HERR JEsu laß mich recht erkennen mein Elend und deine barmherzigkeit / meine sünde und deine gnade / meine armuth und deinen reichthumb / meine schwachheit und deine strke / meine thorheit und deine weißheit / dein erbarmung wende mein elend / deine gnade meine sünde / dein reichthumb mein armuth / deine strke meine schwachheit / deine weißheit meine thorheit / daß ich zu einem neüen Menschen werde / so dir zu dienen sich ergeben.
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Gott Vatter / der das gute in mir angefangen / gesegne mich. Gott Sohn / der alles mir zum besten gemittelt / erleuchte mich. Gott heiliger Geist / der seine heilige gaaben in mir vollbracht / strke mich. Die hochheilige drejfache Einigkeit des Gttlichen wsens gebe mir heil und Seeligkeit.
Gtiger Gott / gndiger / barmherziger Vatter / ich mag nun in warheit wol sagen / daß deine Gnade groß / deine Gte überschwnglich / deine Barmherzigkeit unbegreifflich / welche reichet so weit der Himmel ist / ja so weit die Wolken gehen. Dann siehe! meine Muter hatte mich in Sünden empfangen / gebrchlich war ich gebohren / mit lauter mißhandlungen hatte ich mein leben befleket / mit greulichen Missethaten meine zeit zugebracht / ja mit hinzuthun einer übertrettung zur andern hatte ich die Zahl meiner Snden-schulden so vervielfltiget / daß ich keinen außbruch sahe: aber deine Vtterliche Barmherzigkeit / alß eine gndige Rechen-meisterin / hat / vermittelst deß theuren Blutes / und der gnugthung deines lieben Sohnes / die aneinander haltende mnge meiner Schulden getheilet / eine Sünden-zahl nach der andern abgezogen / und einen bruch nach dem andern in meine angefüllete gebrechen gemacht / so lange / biß sie das genaue geseze über die falschheit meiner vielfaltigen sünden-zalen
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ganz abgethan / die schuldtafel gar zerbrochen / und mich endlich meiner schulden vollkmlich los gezlet / ja gnade über gnade verkündiget: und so hastu mit mir gehandelt / nicht alß ein eiffriger Gott / nicht alß ein gestrenger Herr / nicht alß ein gerechter Richter / sondern alß ein barmherziger Vatter / alß ein liebseliger Vatter / als ein weh-mtiger Vatter / dem das herze brach / daß Er sich über sein kind erbarmen / daß Er / auf seines Sohns vorbitte / seinen gestrengen haußhalter Moses absezen / und seinem eignen Sohne die verwaltung übergeben mßte. Ja freylich hast du dich deines Sohns / deiner Tochter erbarmet / und mein angeborne schwachheit angesehen / in dem du mich disen tag / und die ganz zeit meines lebens / auf deinen hnden / als auff Adlers-flüglen / getragen / und sie so sanfte geleitet / so sicher gefhret / so behutsam bewaret / daß sie weder an leib noch an der selen keinen schaden genommen. Darum ist es auch billich / daß ich solche deine wunderttige barmherzigkeit verkündige / daß ich dein vterliche liebes-werke erzele / und derselben nimermehr vergesse. Ja darum lobe ich dich / mein Herr / darum danke ich dir / mein Vatter / und bitte mit kindlichem herzen / du wolest mich für ferneren sünden behten / fr allem übel bewaren / in allem unglük schüzen / und mich dise nacht solcher gestalt einschlafen / und ruhen lassen / daß mein herz an dir / der du die ewige ruhe bist / durch waren glauben allezeit hange / und dich nimermehr vergesse / damit mein leib und meine seele für allen anlufen deß hllischen bß-wichts under deinem Schirm sicher erhalten werde. Dann du allein bist mein Zuversicht / meine Burg. Meine hülffe kommet vom HERREN / der Himmel und Erden gemacht hat. Ohne deine hülffe bin ich nichts / ohne deinen entsaz vermag ich nichts. Darumb hilff du mir / so wirdt mir geholffen / Ziehe deine gnaden-hand nicht ab von mir / damit ich diese nacht vom Würg-Engel nicht umbgebracht / und deß zeitlichen und ewigen Lebens beraubet werde. Gedenke doch / daß du mein Vatter bist; Beherzige / daß ich dein Sohn / deine Tochter / umb derent willen du deinen einigen Sohn in dise welt gesandt / welcher für mich zur erlsung sein Blut vergossen und mich zu sei-
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ner Himmels-Braut / ja zum Erben seines ewigen Reichs erwehlet. Aber diß vergnget meine Begirrden gar wenig / mich verlanget nach der besizung der krone / der krone der ehren / damit mich dein sohn an jenem grossen tage zur himmels-knigin krnen soll. Darumb mache mich würdig und bereit: ja verleihe gndiglich / daß ich sie nicht verscherze / daß ich sie in freüden empfange / daß ich in freüden mein himmlisches bej-lager halte / oder nur zum wenigisten in den vorhfen deines ewigwährenden hauses wandeln mge / oder aber nur ein Thor-hter / eine Thorhterin sej des himmlischen Jerusalems / da mich ferner kein schrken / keine noht / kein tod noch einiger unfall betreffen / sondern da ejtel freüde / eitel wolfahrt / eitel wollust / eitel leben ewiglich sein wird. Solches verleihe mir mein Vatter / umb deines herz-hochgeliebten sohns / meines einigen Erlsers und Brutigams willen. Ach ja! so sej es.
Morgen-gruß Deß Herren JESV.
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HERR JEsu / wie groß ist deine Marter / wie schwer ist dein Leiden! Ach hilff daß deine Marter und Leiden auch an mir nicht umbsonst und verlohren sej / solches bitt ich dich umb deiner Marter und Leidens willen. HERR JEsu / wie zitterst du / wie zagestu meiner snden halber! Ach hilff / daß dadurch meinem zittern vor dem Tod und meinem zagen vor der hllen gewehret werde / solches bitt ich dich umb deines zittern und zagens willen. HERR JEsů / wie hizest du / wie schwizest du über deinem Kelter-tretten! Ach laß hier hizen / laß hier schwizen / daß ich nur dort den hllischen Angst-scheiß nicht außstehen drffe / solches bitt ich dich umb deines blutigen Angst-schweisses willen. HERR JEsu wie luffest du / wie rennest du? wie wachest du / wie bttest du umb meiner seeligkeit willen? Ach hilff daß ich auch so lauff nach dem vorgestekten Ziel des Himmels / auch so wache
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inn übung der Gottseeligkeit / auch so eyfferig bätte umb erlangung der himmlischen herrlichkeit / solches bitt ich dich umb deines wachens und bttens willen. HERR JEsu wie hart seind deine Bande / wie schwr ist dein Gefngnuß / Ach laß dadurch meine Todes-bande auffgelset / meine Hllen-Gefngnuß abgewehret werden: Solches bitt ich dich umb deiner heiligen Band und Gefngnuß willen. HERR JEsu wie schndlich wirstu verspottet / wie schmhlich wirstu verspeyet / Ach laß mich nicht verhnet werden am lezten Gerichte / wenn ich tretten soll vor dein heiliges Angesicht: Solches bitte ich dich umb deiner verspottung und verspeyung willen. HERR Jesu wie graußamlich wirst du gegeisselt / wie Gotts-jmerlich wirst du zerpeitschet! Ach laß mich ja in die Hnde der Hllischen Scherganten nicht gerahten / weil du die geisseln und peitschen vor mich außgestanden: Solches bitte ich dich umb deiner geißlung und peitschung willen. HERR Jesu wie unschuldig wirst du zum Tode verdammet / Ach laß nicht verdammt werden die Seele / umb welcher willen du selbst das Verdammnus über dich hast gehen lassen: Solches bitt ich dich umb deiner verurtheilung und verdamnung willen. HERR JEsu wie erbrmlich hngest du da am Kreuze! Wie werden deine hnde und fsse durchnagelt / Ach hilff daß ich nicht un⸗gedultig werde / wann ich auch an das Kreuz mich muß annageln lassen: Solches bitt ich dich umb deines heiligen Kreuzes willen HERR Jesu mit was grossem Geschrey gibst du deinen Geist auff? Mit wie vil Thrnen gesegnest du diese Welt? Ach laß dein Geschrey und Thränen mir zu gut kommen an meinem lezten ende / daß ich durch Krafft derselbigen ins Paradeis eingehe: Solches bitte ich umb deines Todes und Sterbens willen / AMEN.
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Philipp von Zesen
Morgen⸗gebtt am Donners-tage.
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Der eifrige / gerechte Herr begnadige mich. Der Richter der lebendigen und der todten erbarme sich meiner. Die gemeinschaft deß heiligen Geistes trste mich. Der Drejfach-einige Gott walte über mir und gebe mir fride.
O allmchtiger GOTT / mild-gtiger Vatter / der du an disem tage / dem menschen zur speise / das wasser mit fischen / und die lufft mit allerhand geflügel erfüllet: Dir sage ich lob und dank / daß du den erschrklichen donner deines gesezes / und den bliz deiner Gerechtigkeit in eine liebliche gnaden-stimme / und frliche heil-verkündigung verwandelt. Dann du / Herr / erzeigest dich den Jsraelitern erschrklich / und erscheinest jhnen im bliz und donner / alß du auff dem berge Sinai das gesz gegeben. Aber wie lieb-freundlich / wie sanfftmtig / wie gtig hastu dich nachmals / zur zeit deß neuen Bundes / erwisen / alß du den harten zwang deß gestrengen Geszes abgetahn: alß Moses und Elias / die zween verkündiger und verwalter desselben / deinem lieben Sohne / unserm vorsprecher und vershner / auff dem berge / die macht jhres amptes außgeantwortet / und dagegen das neue liebliche gesze der liebe / ja die heilwrtige gnaden-verkündigung / und frejheit / mir und allen Christ-glubigen auffgetragen worden / ja da du auß einer wolken rieffest: Diser ist mein lieber Sohn / den solt ihr hinfürter hren. Davor nun preiset dich die ganze Christenheit: ja das volk / das noch geschaffen soll werden / wirdt den Herren loben: dann du schauest noch jezund von deiner hhe / und siehest vom himmel / daß du das seuffzen der gefangenen hrest / und loos machest die kinder deß todes. Du bist barmherzig und gndig / gedultig und von grosser gte / und wilst nicht mehr über uns zürnen: dann es sollen wol berge und hügel hinfallen / aber deine gnade soll nicht von uns weichen / und der bund deines fridens soll nicht hinfallen. Dise deine gnade macht es / daß wir nicht gar aus sind / diser deiner gnade habe ichs zu danken / daß ich mich frlich und gesund auß meinem lager erhoben / daß
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mich in diser nacht kein schlag gerüret / keine seuche befallen / kein mrder getdet / noch einiges unglük betroffen. Ja dise deine gnade machet mich getrost ferneren schuz / auch vor disen tag / von deinem starken arme zu erwerben. Ach! Herr / du weist / wie gar nichts ich bin / wie ich auß eignen krfften nichts vermag. Darumb stehe du mir bej / und behüte meinen außgang und eingang / handhabe mein thun und lassen / segne meinen handel und wandel: ja / wo ich gehe oder stehe / wo ich size oder lige / da sej du zugegen mit deiner hülffe: und sende mir zu deinen heiligen Geist / daß ich in wahrem glauben / in rechtschaffener heiligkeit / und geflliger gerechtigkeit / dir dienen mge / so lange ich lebe. Ach ja! so sej es.
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Abend-gruß Deß HErren JESV. HERR JEsu / das bse so ich disen tag getahn ist vielfltig / daß gute so ich underlassen ist unzhlich / Ach laß deine vielfltige Gnad überwegen das Bse so ich vollbracht / und ersezen das Gute / so ich under lassen habe. HERR JEsu / wann ich meine Sünden legte auff die Wage deiner Gerechtigkeit / so würde sie mich in die Hlle hinunder ziehen / Aber dein verdienst überwieget die schwerheit meiner Sünde / deß trst ich mich / darauff verlaß ich mich. HERR Jesu / in die blutige wunden und ngel-mahl deines allerheiligsten Leibes / werffe ich den ganzen Wust meiner Sünden / Ach laß sie darinnen versenket werden / daß sie mir nicht zur Verdamnus gereichen. HERR JEsu / zeuch mich zu dir / daß ich bleibe in dir / binde mich an mit der Ketten der Liebe / mit dem Band deß Fridens / zeuch mich zu dir in Himmel mit dem Seil deß Glaubens / der Gnaden / der Barmherzigkeit. HERR Jesu / schleuß mir auff die Thür zur Gnaden / zur Seeligkeit / ja zur unendlichen ewigkeit. Ach ja / so sej es.
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Philipp von Zesen
Abend⸗gebtt am Donners-tage.
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Gott / mein Ernehrer / erhalte mich. Gott / mein Lehrer / erleuchte mich. Gott / mein Trster / reinige mich. Die ewige Drej-einige Gottheit gebe mir eine seelige ruhe.
HErr / heiliger GOTT / barmherziger Vatter / den alle Heere deß Himmels / und alles Gevgel under dem Himmel billich loben und preisen; Dir bringe ich auch jezund in dieser abend-dmmerung das lob-opfer meiner lippen / und preise deine grund-gtige barmherzigkeit / daß du mich diesen verwichenen Tage vor aller gefahr so gndiglich behtet vor allen feinden / sichtbaren und unsichtbaren / so vätterlich beschirmet / und auß allen nöhten so kräfftig gerissen. Ja ich bitte / du wollest mir auch umb deß bittern leidens und sterbens deines lieben Sohns willen / al⸗le meine Sünde vergeben / damit ich heute deinen heiligen willen entheiliget. Ach! vertilge meine übertrettung umb deinet willen / und gedenke meiner sünde nicht: ja Herr / du wollest sie vertilgen / umb deines bundes willen: und diese nacht dein gnaden-auge ferner über mir offen halten / und mich für allen anfllen der boshafftigen gnädiglich bewahren. O HErr / begnadige mich / mein Helffer / hilff mir / mein Beschüzer / beschüze mich / und laß mich in deinem schuz sicher ruhen / und frlich wider auffstehen: Wende von mir alle schwere gedanken / alle bekümmernus und sorgen meiner seelen: laß das auge schlaffen / das herz aber allezeit wachen zu meinem himmlischen Brutigam / damit die nacht der sünden mich nicht überfalle. Dir / O Herr / befehle ich meinen elenden leib / meine schwache seele / mein hab und gut / alle meine zugehörigen und blutsverwanten: ja alle meine freunde / bekante und unbekante. Lege uns in den schoos deiner barmherzigkeit / bedeke uns mit den flügeln deiner Gnade / umbgib uns mit den armen deiner liebe. O Herr / segne uns / und behte uns / O Herr / erleuchte dein antliz über uns / und sej uns gndig / erhebe dein angesicht auf mich / und gib mir fride. Ach ja! so sej es.
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Morgen-gruß Deß Herren JESV. HErr Jesu / du hast mich erschaffen auß Lieb / erlöset auß Gnaden / Ach laß nicht sterben / ach laß nicht verderben / was du so weislich erschaffen / so theuer erlset hast. HERR Jesu / erbarm dich mein in der zeit der Gnaden / daß du mich nicht straffest und verdammest wann die zeit der Straff und Verdamnuß angehen wird. HERR Jesu / in der Sndfluth deiner Thrnen / und im roten Meer deines Bluts laß alle meine Sünde ersuffet werden / wie ein fünklein Feuers verlschet / wanns ins Wasser fllet. HERR Jesu / der du vor mich am Kreuz erwürget bist / steure dem Hllischen Würg⸗Engel / daß er diesen Tag keine Gewalt an mir finde. HERR Jesu / der du am Kreuze vor mich verwundet worden / ach laß deine Wunden mein Heil-pflaster / laß deine Schmerzen meine Arznej sejn. HERR Jesu / der du am heiligen Kreuz mit offener Seiten hngest / Ach laß doch die Wunden deiner geffneten Seiten / die Hle sejn / darinn ich mich verbergen knne. HERR JEsu / der du am Kreuz deinen Geist und Seele auffgeben / Erbarme dich über meine arme Seele in ihrem außgang / und führe sie zum ewigen leben. HERR Jesu / der du tod und erbleichet am Kreuze hiengest / Ach laß deine Krankheit meine Gesundheit / laß deinen Tod mein Leben sejn. HERR Jesu / der du an dem Stammen deß Kreuzes den Tod außstehen / und für mich sterben müssen / Hilff daß ich den Tod nicht mehr sehen / und das Sterben nicht mehr empfinden mge. Ach ja / so sei es / Herr Jesu.
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Philipp von Zesen
Morgen⸗gebtt am Freytage.
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Das walte die ewige Gottheit. Das walte die heilige Menschheit. Das walte die unendliche Heiligkeit. Die Gttliche Drej-einigkeit segne mich und behte mich von nun an biß zur ewigen unendlichkeit.
HOchgelobet sej GOtt / mein Vatter / gepriesen sej Gott mein Erlser / geehret sej Gott mein Trster / heilig / heilig / heilig sej Gott mein Schpfer jezt und zu ewigen zeiten. Heute bricht an der Geburtstag deß ersten menschen: Heute bricht an der liebliche erfreuliche Frejtage / der tag der jrrdischen und himmlischen liebe / da Gott auß liebe den menschen geschaffen / ihm zum bilde / ja zum bilde Gottes / in unschuld und reinigkeit / in heiligkeit und gerechtigkeit: da Er im eingethan die erde zur speise-kam⸗mer / das feld zur viehzucht / die wasser zum fisch-teich / die lnder zur wohnung / die wlder zur holzung / ja alles under seine beherrschung. Am ersten Frejtage verscherzte der erste Adam / durch antrib seiner frauen / welche die schlange verleitet / den himmel: am andern brachte jhn der andre Adam wider zu wege. Was Adam ehmals verdorben / hat Christus wider erworben. Jn Adam waren wir verlohren: in Jesu sind wir wider erkohren. Heute hat Adam den tod verdienet: heute hat in Christus wider vershnet: heute hatte die erste Fraue sich vom hllischen Drachen verfhren lassen: aber heute hat jhm der weibes-samen den kopf zertretten. Ja heute sollen wir billich GOtt unserm Schpfer und Erbarmer danken: Gott unsern Erlser und Heiland loben: Heute ist der tag unserer Schpfung / unsers sünden-falls / und unserer Erlsung. Das erste ist freudig / das andre traurig / das dritte aber bringt freude die fülle. An disem tage ist außgebrochen auß der hhe / gnade über gnade. Darumb danke ich dir an disem tage / ja in diser frh-stunde / O HERR / daß du den Menschen so weislich erschaffen / und auß dem verderben so gndig gezogen: ja ich danke dir / daß du mir ein frliches herz / eine vernünfftige Seele / einen
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gesunden Leib / ein freudiges Gewissen / und ein gerhiges leben verlihen; daß du mich von Muter-leibe an so mildiglich genehret / so wunderlich geschüzet / so weislich gefhret: Ja daß du mich dise nacht in meinen sünden nicht verderben / sondern frlich wider ermuntern / und diesen unsern allgemeinen geburts-tage mit gesunden augen anbliken lassen. O Herr / sprich deinen himmlischen segen zu meinem Beruff / und behte mich fehrner disen tag vor allem unheil / vor krankheiten / vor vergifftungen / ja vor allen trbsalen / die mir begegnen knnen. Laß mich leben in deiner hut / schweben under deinem schirm / sizen under deinem schatten / gehen in deinem geleite / stehen in deiner hand. Ja gib mir dasselbe / was mir zu meiner zeitlichen und ewigen wolfahrt ersprieslich. Aber heile zuforderst alle meine gebrechen / umb deß blutigen schweisses meines Heilandes willen: und krne mich mit gnaden und barmherzigkeit / welche whret von ewigkeit zu ewigkeit. Ach ja / so sej es.
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Abend-gruß Deß Herren JESV. O HERR JEsu / wie übel haben dich meine Sünde zugerichtet / O du Ehrwürdiges Haupt / wie bist du mit Dornen zerrissen / O du schnes Angesicht / wie jmmerlich bist du zugerichtet / O jhr Sonnenklare Augen / wie sehet jhr so klglich / O jhr züchtige Ohren / was für schrkliche Lsterung msset jhr leiden / O jhr Hülffreiche Hnde / wie sejt jhr durchgraben / O jhr Fsse des Frides / wie sejt jhr durchnagelt / O du heiliger Leib / wie bist du verwundet / O du treües Herz / wie bist du durch-stochen! Ach lieber HERR Jesu / diß alles ist mir zu gut geschehen / dein Haupt hast du mit Dornen krnen lassen / daß du uns die Kron der Ehren erwerben mchtest / dein Angesicht ist verhnet worden / daß wir nicht zu Spott und Schanden wurden / deine Augen erbarmet unser Herzleid / deine Ohren hren Lsterung / daß wir dein Lob anhren mgen / deine Hnde und Fsse sind angenagelt /
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Philipp von Zesen
daß wir frey wurden / dein Herz ist verwundet / daß wir heil werden mchten. Ach HERR Jesu / laß diß alles auch mir armen Sünder zu gut kommen / deine Dornen-Cron sej mein Ehren-Crone / deine Verhnung meine Vershnung / deine Schmach meine Ehre / deine Wunden mein Heil / dein Tod mein Leben / und meine himmlische Freude
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Gesegne mich Gott der Vatter / der mich zu seinem bilde geschaffen. Gesegne mich GOtt der Sohn / der mich durch sein Blut zu einem neuen menschen gemacht. Gesegne mich Gott der heilige Geist / der mich in der heiligen taufe widergeboren. Die hochheilige Gttliche Drej-einigkeit gesegne mich heute und allezeit.
O Ewig-růhmwürdiger Gott / getreuer / barmherziger Vatter: ich llein mich sage dir in diser abend-zeit lob und dank / daß du nicht a durch deinen Geist gemacht / mir durch deinen athem das leben eingeblasen / durch deine hnde mich bereitet / durch deine finger mich gebildet / mich mit beinen und adern zusammen gefget / mit haut und fleisch bekleidet / ja mir eine unsterbliche seele / ein vernünfftiges herze gegeben: sondern auch disen tag alles / was du mir so gndiglich verlihen / in gutem wolstande erhalten / mich durch deine rechte gefhret / durch deinen arm geleitet / daß meine beine nicht gestrauchelt / noch mein fuß sich an einen stein gestossen. Ja Herr / ich danke dir / ich danke dir / mein Vater / für alle deine unaussprechliche gte / für alle deine überschwngliche wolthaten / die du deinem Sohn / deiner Tochter / von meiner wiegen an / so mildiglich erwisen: und bitte dich / du wollest mir umb solcher deiner gte willen / ja umb der einbrünstigen liebe deines
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Sohns willen / alle meine sünde verzeihen / und mich ferner vor allen anreizungen zum bsen zur hoffart / zum übermůt / und für allen eitelkeiten der welt vtterlich behten. Laß mich lauffen in den schranken deiner gebott / nach dem ziele deß lebens; laß mich einen guten kampff kmpfen; laß mich glauben behalten / damit mir hinfort bejgelegt werde die krone der gerechtigkeit. Dir / O Herr / befehle ich heute und allezeit mein hinflliges leben / meinen gebrchlichen leib / meine schwächliche trost-lose seele / alle meine sinnen und gedanken / ja mein ganzes vermgen / in deinen Gttlichen schuz. Ach! Herr / umbringe mich und alle die meinigen mit einer feurigen mauer / und gib mir zu wchtern deine heilige Engel / damit der hllische Geist / der im finstern herumb schleichet / wie ein brlender leue / mich zu verschlingen / keine macht an mir finde. Laß mich ruhen in sicherheit / schlaffen im friden / und endlich frlich wider erwachen / damit ich deß morg⸗ens deine gnade rhme / und deinen heiligen namen erhebe so lange ich lebe / ja so lange ein athem in mir ist / und das schnauben von GOtt in meiner nasen. Ach ja! so sej es.
Morgen-gruß Deß HErren JESV. HErr Jesu / der du vom Kreuz abgenommen / und ins Grab geleget worden / Ach laß dein Kreuz mein Heilstatt zu Zuflucht / laß dein hejliges Grab mein fest Schloß und Ruh-kmmerlein sejn. HERR Jesu / der du zur Hllen gefahren bist / und das Gefngnus gefangen genommen hast / Ach gib deine Gnad / daß ich ja an den Orth der Qual / und in das Hllische Gefngnuß nicht gerathen mge. HERR Jesu / der du von den Todten erstanden gen Himmel gefahren bist / Ach hilff gndiglich / daß ich djr auch dahin bald folgen mge. Ja HERR Jesu du gekreuzigter / weil du alle diese Pein und Marter für mich armen Sündern außgestanden: Ach so schreibe doch
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dein himmlisches bezalet under meinen Schuldbrieff / und durchstreiche mit der roten Dinten deines Bluts alle meine Sünden schulden / dann ich weiß wol daß dein Himmlischer Vatter in seiner Renterej keine Rechnung passiren lsset / die nicht mit deinem Blut bezeichnet und quittiret ist. HERR Jesu meine augenlust / mein Ohrenlust / mein Herzenlust / erfülle das ngstiglich nachsehen meiner augen nach deiner schnheit / das fleissige auffmerken meiner Ohren nach deiner Warheit / das sehnliche verlangen meines herzens nach deiner Gerechtigkeit und meiner Seeligkeit. HERR Jesu / du bist der weg / die warheit und das Leben / der Weg in der Bilgerschafft / die Warheit im Jrrthumb / das leben im Tod / Hilff das ich dich den Weg recht finde / dich die Warheit von herzen liebe / durch dich das Leben ewig lebe. HERR Jesu / aller Engel und Menschen Frommigkeit ist zu schmal eines einigen Menschen Sünde zu bedeken / und wenn die Deke auch gleich über alle Himmel reichete / mit dem mantel deiner unschuld deke mich / so stehets wol mit mir. HERR Jesu / was nuzt dir mein unglük / was hilfft dich mein verdamnus / der Schoos deiner Gnaden ist ja breit genug / der Himmel der Freude ist ja weit genug: Nimm mich in dein Gnad / in deinen Himmel / in deine Herrlichkeit. Ach ja! so sej es.
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Hilff / Herr Gott Vatter / meines lebens anfang. Hilff / Herr Gott Sohn / meines Heils fortgang: Hilff / HErr Gott heiliger Geist / meines leidens außgang / und meiner Freuden eingang: Hilff mir / O du allerheiligste Drej-einige Gottheit / zur ewigen seeligkeit.
HOchgeehret sej GOtt / gesegnet sej sein heiliger Name: Heilig; und abermahl heilig: ja tausend und tausendmal heilig sej GOtt /
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der Vatter deß Fridens / der Stiffter der růhe / der ursprung alles guten. Dir will ich lobsingen; Dir will ich meine gelübde bezalen; der du dich so hoch gesezt hast / und siehest auff das niedrige; der du unsers jamers ein ende machest; den geringen auffrichtest auß dem staube / und sezest ihn neben die Fürsten / neben die Fürsten deines Reichs. Zu dir trette ich in diser morgen-dmmerung mit nidergeschlagenen augen: zu dir nahe ich mich am tag deiner ruhe / mit demtigem geiste; ja ich will mich finden zu deiner heiligen hhe / mit dank-opfer für deine wolthat / die du mir dise nacht erwisen; mit vershn-opfer für meine sünde / die ich wider dich und deine heilige gebotte begangen; mit dem weihrauch-opfer deß Gebätts vor meine und der meinigen fehrnere erhaltung. Ach! Herr / der du an disem tage geruhet / und mit den werken deiner hnde stillstand gemacht; verleihe gndiglich / daß ich auch einmal mit den sünden stillstand mache; daß ich die unruhe der welt verlasse / und in dir / der du die ewige ruhe bist / meine ruhe finde. Gib / O Herr / daß ich nimmermehr in unruhige begirden gerahte / wie Potifera: niemals in unkeuschheit wandele / wie Maria Magdalena / und das auge meines nchsten durch das bad der Wolust nimmermehr rgere / wie Batseba: sondern daß ich rein und unbeflekt für deinen heiligen augen erfunden werde / wie Maria / die hoch-beseeligte Jungfrau-muter: daß ich der keuschheit und ehrbarkeit mich ergebe / wie Susanna: daß ich schamhafftig und züchtig sej wie Sara: und wann ich ja / auß angeborner menschlichen gebrechligkeit / in geilheit / unzucht und unziemliche begirden verfiele: so verleihe gndiglich / daß ich mit der bekehrten Samariterin auß dem brunnen deß lebens das lebendige wasser der busse schpfe: daß ich / gleich wie die bußfertige Maria Magdalena / das wolriechende kst⸗liche wasser der wahren reue meines herzens für dir ausschütte / und meine sünde beweine: Ja das ich wie jene ffendliche Eh-brecherin / auch nicht verdammet werde / sondern diese deine trstliche worte mit jhr vernehme: gehe hin im friden / und sündige hinfort nicht mehr. Ja gib / O Herr / daß ich in den sorgen der welt nicht geschftig sej / wie Marta: sondern daß ich / mit ihrer schwster
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Maria / das beste theil erwehle / und deinem wort allein das ohr verleihe. Ja verschaffe / daß ich dich heut und allezeit so instndig und so eifrig suche / als die anhaltende Kananiterin / daß ich mit so standfestem glauben deine hülffe erlange / als das blut-flüssige weiblein und auff meiner jamerfahrt / in der drren wsten dieser welt mit der trostlosen verjagten Hagar / den brunnen des lebendigen und Sehenden antreffe / und von dar in mein rechtes Vatterland ge⸗lange / da ruhe / da friede / da wolleben und seeligkeit ewiglich sejn wird. Ach ja! so sej es.
Abend-gruß Deß Herren JESV. SEj gebenedejet du Heiland der welt / der du mich diesen Tag so treülich beschirmet / so gewaltig beschüzet / so sicherlich erhalten hast. Sej gebenedejet du heiliges Haüpt / das vor mich mit Dornen gekrnet / mit einem Rohr zerschlagen sich am Kreuz geneiget hat. Sej gebenedejet du holdseeliges Angesicht / so umb meinet willen mit Fusten geschlagen / mit Speichel geworffen / verspottet und verhnet worden. Sejt gebenedejet ihr helleuchtende Aeuglein / die jhr meinet wegen mit Thrnen geflossen / mit Koht beschmirret am Kreuz habet brechen mssen. Sej gebenedejet du warhafftiger Mund / darauß das Wort des Lebens gangen / und der umb meinet willen mit Gall und Essig getrnket worden. Sejt gebenedejet ihr gedultigen Ohren / die jhr meinet willen so vil Verleumbdung erdulden / so viel Lsterung hren / so vil Schmhwort annemmen mssen. Sej gebenedejet du starker Ruke / der du die Last meiner Sünden getragen / die Geisseln und Ruten erduldet / die harten Schlge gutwillig erlitten hast.
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Sej gebenedejet du treues Herz / daß sich meiner so herzlich erbarmet / so treulich angenommen / und so viel Liebs und Guts mir gnnen thut. Sej gebenedejet du erffnete Seite / so meinet wegen mit einem Speer durchgraben / zu einem Gnaden-brunn worden / darauß Heil / Leben und Seligkeit fliessen thut. Sej gebenedejet du hochtheures Blut / so vor mich am Stamm deß Kreuzes vergossen / und dardurch meine arme Seel gelabet und erquiket wird. Sejt gebenedejet jhr gewaltigen Arme / die jhr vor mich am Kreuz außgestreket und umb meinet willen schwach worden. Sejt gebenedejet jhr demtigen Knie / die ihr am Kreuz gebogen / dem Himmlischen Vatter einen Fußfall gethan / und die Vershnung uns zu wegen gebracht haben. Seit gebenedejet ihr unschuldigen Fsse / die jhr den Weg deß Kreuzes / von einem ungerechten Richter zu dem andern habet gehen mssen / und darüber endlich sejt am Holze hangen blieben. Sej gebenedejet du unbeflekter Leib / der vor mich so viel Krankheit getragen / so viel Schmerzen auff sich geladen / sich zerpeitschen und zergeisseln / zermartern und zerdehnen lassen. Sej gebenedejet du hoch-heilige Seele / die in meinen Sünden sich so hoch bemhet / und in meiner Missethat biß in den Tod sich betrbet hat. Sej gebenedejet mein HERR / mein Erlser / mein Seligmacher für alle deine mir erzeigte Gutthaten / heut und allezeit biß zu der unendlichen Ewigkeit.
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Abend⸗gebtt am Sonn-Abend. Die heilige ruhe Gottes deß Vatters umbgebe mich. Der heilsame Fride Gottes deß Sohns beseelige mich. Der ssse athem deß Geistes Gottes erfrische mich hier zeitlich und dort ewiglich.
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NUn bin ich GOTt lob wiederumb ein tag nher zu jenem ewigen
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Tage / nun hab ich abermal eine Wochen meiner wanderschafft vollendet / nun ist widerumb ein theil meiner unruhe vorbej. O grundgtiger / barmherziger Vatter / ich erscheine vor deinem heiligen angesicht / und bringe dir / für deine so wunderttige gte / das lezte abend-opfer meiner dankbarkeit / doch nur das lezt in der lezten stunde dieser wochen / weil ich mit der neüen / auch meine dankopfer / vermitelst deiner gnade / erneüern werde / eben also / wie du alle wochen / alle tage / ja alle augenblike deine gnade erneüerst. Ja ich danke dir fr deine unendliche barmherzigkeit / die du mir disen tag und die ganze woche / ja die gesamte zeit meines lebens erzeiget / und flehe zu dir auß der tieffe meines herzens / du wollest mich mit solcher deiner barmherzigkeit ferner beseeligen / mit deiner gnade trsten / mit deiner hülfe erhalten / und mich aller meiner sünde loß zehlen / mir heinte eine geruhige nacht / eine friedsame nacht / eine selige nacht verleihen / und nicht zulassen / daß die hllische rotte zu meinem bethe sich nahe / noch einiges unheil mich verunruhige. Jm fall es aber sich zutrug / daß ich mich zur ewigen ruhe niderlegen solte / so ver leihe gndiglich daß ich mit unverzagtem glubigen herzen seliglich entschlafe / und durch disen todes-schlaf zum ewigen leben eingehe. Jn dessen wende von mir alle fleisches-lust und hoffrtiges wesen. Heilige meine seele / reinige mein herz / leutere mein gewissen / und gib mir solche gedanken / die nur allein auff dich gerichtet / damit ich erbarlich handle / damit ich züchtiglich wandele / damit ich lebe in dir / und du in mir / der du warest / bist / und sejn wirst ewiger Gott von ewigkeit zu ewigkeit Amen.
Ein tgliches Morgen⸗gebtt. 30
DEine Gnad / O mein Herr Jesu; Deine Liebe O Himmlischer Gott und Vatter; Deine trostreiche Gemeinschafft / O Gott Heiliger Geist; sey und verbleibe doch diesen heutigen tag / und die ganze zeit meines lebens / in und mit mir armen Sündern Amen.
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O Allmchtiger / Barmherziger Gott und Vatter unsers Herren Jesu Christi / ich sage dir auß grund meines Herzens lob und dank / daß du mich durch deine grundlose barmherzigkeit / heint dise nacht vor allem schaden Leibs und der Seelen so gnädiglich behtet hast: Du hter Jsraels / der du nicht schlaffest noch schlummerst / hast mich treulich bewart / daß ich nicht in meinem schlaff mit plzlichem Tod übereilet / mit angst und schreken gequelet / und von dem hllischen geist nicht bin angefochten worden: Dir allein meinem Himmlischen Schpfer und Erhalter / hab ich es zudanken / daß ich das liecht deß tags heut widerumb sehe / und daß ich widerumb mit gesundheit auß der finsternuß mag auffstehen. Darumb danke ich dir / O mein Herr / und mein Gott / und preise deinen Gttlichen namen / daß er so trostlich ist. Ach Herr! dieweil du mich dann biß auff disen Tag so treulich erhalten und beschirmet hast / so verleih mir gndiglich / daß ich diese deine unaussprechliche Wolthaten nimmermehr in vergeß stelle / sondern daß ich mit lobsprechendem munde mein ganzes leben dir dankbarlich auffopfere / alle meine Sinn und Gedanken / Wort und Werk also anstellen mge / daß dein heiliger Name gepreiset / und deine Gttliche Ehr befrdert werde. Regiere mich heut und alle die Tag meines Lebens durch die Krafft deines Heiligen Geistes / daß ich in wahrer Gottseligkeit jmmer wachse und zunemme / strke mich in dem wahren Glauben / vermehre mir meine Gedult / bewahre mir mein Herz und Gemt vor allen bsen lsten und begirden / Hlff mir daß ich meine lust allezeit habe an deinem wort daß ich darvon rede / wann ich auffstehe / daß ich mich dessen trste / wann ich zu Bette gehe / und von dem wort der Warheit nimmermehr jrr gehe. Verleihe mir / O Himmlischer Gott und Vatter / daß ich mein vertrauen von allen jrrdischen dingen abwende / und dir im Geist und in der warheit allezeit vertraue / der du allein mein Helffer und Erretter bist / und ausser dem keine Hülff noch Trost zufinden ist Heilige mich / O Gott / und thůe ab das sündliche wesen / wormit ich stäts umbgeben bin. Tde in mir den alten Menschen / und erneüere mich mit deiner Krafft zu einem heiligen und unstrfflichen wandel / vergib mir / O getreer Gott / alle
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meine vielfaltigen Snden / durch das bitter Leiden und sterben deines lieben Sohns Jesu Christi / der am Stammen des Kreuzes für mich genug gethan und mir deine himmlische Huld und gnad wiederumb erworben hat. Ach Herr / gedenke nicht der Missethat meiner jugend / sondern gedenke meiner nach deiner Barmherzigkeit! Ach Gott so du woltest sünde zurechnen / wer knnt für dir bestehen? Darumb sej mir gndig nach deiner gte / und nimm auff dieses mein geängstigts und zerschlagen herz / welches nur allein des theüren verdiensts Jesu Christi sich trstet dann du gerechter Gott prffest herzen und Nieren / und weist / daß ich auß herzlichem vertrauen / zu dir allein seüffze / und deiner gte mich in allen widerwertigkeiten trste. Bewahre mir auch / O Herr / alle meine lieben Angewandten / verleihe jhnen alles / was jhnen nuz und selig ist hie zeitlich / und dort ewiglich; Erbarme dich O Gott / alles Trosts / aller frommen und angefochtnen herzen / die mit ernst und wahrem glauben nach deiner Hülffe seüffzen. Erfree alle betrbte / laß jhnen den Trost fest bleiben / daß dieser zeit leiden nicht wehrt ist / der Herrligkeit / so an uns soll geoffenbaret werden. Seje ein gndiger Vatter aller Witwen und Wisen / ein Arzet der kranknen / ein Helffer der nohtleidenden / ein gndiger Gott aller deren / die dich anrüffen. Endlich / bitte ich barmherziger Gott umb alles / darumb du wilt angebten sejn / in dem Namen / und umb deines lieben Sohns unsers Herren und Heilandes Jesu Christi unsers Heilands der uns verheissen hat / was wir dich bitten werden in seinem Namen / werdest du uns geben / und heißt uns dich darauff also anrffen / und btten: Vnser Vatter / etc.
Ein tgliches Abend⸗gebtt
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Deine Gnad O mein Herr Jesu: deine Liebe O himmlischer Gott und Vatter: deine trostreiche Gemeinschafft / O Gott heiliger Geist: sej und verbleibe heint dise nacht / und die ganze zeit meines Lebens / in und mit mir armen Sündern / Amen.
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O Barmherziger GOtt / himmelischer Vatter / ich sage dir von grund meines herzens lob und dank / für deine grosse Wolthaten / die du mir armen Sündern zu Seel und Leib / wie die ganze zeit meines Lebens / also disen heutigen tag / so gnädiglich erzeiget hast. Jnsonderheit / daß du mich / in deinem lieben Sohn / meinem allerliebesten Heiland Jesu Christo / zu gnaden angenommen: Durch deinen heiligen Geist widergeboren zu einem neuen Leben / ja zur hoffnung deß ewigen Lebens / und mich in meinem Beruff gesegnet / auch auß mancher Gefahr und Angst errettet / und so Vätterlich erhalten hast. Jch bitte dich von herzen lieber Vatter/ du wollest mir umb Jesu Christi willen alle meine Sünden verzeihen / und auch die knfftige Nacht mich und alle die Meinigen in deinen Vtterlichen Allmchtigen Schuz nemmen. Regiere und erleuchte mein herz durch deinen Heiligen Geist / daß ich deiner nimmer vergesse / nicht den werken der Finsternuß nachwandele / sondern die waffen deß Liechts anlege / daß mein Gemth allezeit in deiner Liebe und Gehorsamb waker seje: Vnd daß also die růh meines Leibs zu dejner Ehr / und zur nohtdrfftigen Erquikung meiner schwachen Natur gereichen / damit ich folgenden Tags desto geschikter seje dir zu dienen. Behte mich / O mein Hter / vor allem schreken / grauen / bsen Trumen / unruhen / und versuchung deß bsen Feinds / und andern gefahren. Erhebe über mich / O du getreuer Gott / das liecht deines Heiligen Antlizes / daß ich ganz mit Frieden schlaffe. Deine Heilige Engel sejen bej mir / und behten mich: Deine Vtterliche und Allmchtige Hand strke mich / daß der Satan und seine Werkzeug keine macht an mir finden. Vnd nach dem ich nothdrfftig gerůhet / gib lieber Vatter / daß ich nach deinem gndigen willen / gesund und frlich erwachen / und auffstehen knne / Dir in meinem Gttlichen Beruff zudienen / und deinen Heiligen Namen zupreisen. Jsts aber dein gerechter will / mich mit deiner Vtterlichen züchtigung heimzusuchen / so erhalte in mir den wahren Glauben / herzliche Bußfertigkeit / bestndige Hoffnung und Gedult / und wende sie mir zu meinem besten / umb Jesu Christi willen. Jch bitte dich auch O Herr fr die ganze Christliche Kirchen auff Erden / und fr alle
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nohtleidende / betrbte / verfolgte / krankne und angefochtene Glider derselben. Ach lieber himmelischer Vatter / sihe in gnaden an die gengstigten herzen / welche elender nchten viel haben / und schwemmen ihr beth mit Angst-schweiß. Ach du Gott deß Trosts / starker Noht-helffer / strke / trste / errette die alle / die trost / strke / und rettung bedrffen / und sej durch deine krafft mchtig in ihrer schwachheit. Jch bitte dich auch fr alle getreue Lehrer deines Worts / für alle Christliche Obrigkeit / ja auch fr meine Feind / vergib jhnen Herr / und bekehre alle die / so zu bekehren seind / und sej allen armen reuenden Sündern gendig. Endlich / wann der lezte Tods-schlaff mich treffen wird / so nimm meine Seele in dein Reich / biß endtlich am Jngsten Tag Leib und Seel vereiniget eingehen in die ewige Seeligkeit. Nun Herr / der du nicht schlaffest noch schlummerst / bewahr mir Leib und Seel / und was du mir gegeben hast / und laß ber mich deine Gnade walten / von nun an biß in ewigkeit / umb Jesu Christi willen deines lieben Sohns meines einigen Heilandes willen / welcher in seinem Namen uns also gelehrt hat btten / Vnser Vatter / etc. ACh HErr segne und behte mich: Ach HErr laß dein Heiliges Angesicht leuchten über mich / und sej mir gndig: O Herr hebe dein Vätterliches Gnaden-Angesicht auff mich / und gib mir den zeitlich und ewigen Friden / durch Jesum Christum deinen lieben Sohn / meinen allerliebesten Heiland: Welchem mit dir / O Himmlischer Gott und Vatter / und mit dem Heiligen Geist / wahren / ewig und Allmchtigen Gott / seje Lob / Preis und Dank / Ehr und Herrlichkeit / festes vertrauen und rechtschaffene Gehorsame / von nun an / biß in alle Ewigkeit / Amen.
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Herzliches Lippen-opffer Christlicher Obrigkeit / wann Sie zu Rahte gehet. O Gott mein Vatter / und Herr aller Gte / der du alle ding durch
dein Wort gemachet / und deine Weißheit bereitet hast / daß er herrschen solt ber die Creatur / so von dir gemachet ist. Daß er die welt regieren solte mit Heiligkeit / und Gerechtigkeit / und mit rechtem herzen richten: Du hast under andern auch mich erwehlet zum Regenten über dein Volk / zum Richter über deine Shne und Tchter: So bin ich ein schwacher Mensch / und kurzes Lebens / und zu gering im verstande deß Rechtes und Gesezes / und weiß weder meinen eingang noch außgang. Ja wann gleich einer under den Menschen-Kindern vollkommen were / so gilt er doch nichts / so er ohn die Weißheit ist / so von dir komt. Darumb flehe ich vor deinem heiligen angesicht von ganzem herzen und suche die Weißheit ohne scheu mit meinem Gebtt: Dann du allein gibest Weißheit / und auß deinem munde komt erkanntnuß und verstand / du bist groß von Rhat / und mchtig von That: So laß nun über mich růhen den Geist deß Herren / den Geist der Weißheit und deß Verstandes / den Geist deß Raths und der Strke / den Geist der Erkanntnus / und der Forcht deß Herren. Verleihe deinem knechte ein gehorsam herze / daß er dein Volk richten mge / und verstehen was gut und bse ist. Gib mir Weißheit und Erkanntnus / daß ich vor disem Volk auß und eingehe / und verwirff mich nicht auß seinen Kindern. Sende die Weißheit von deinem hohen Himmel herab / und auß dem Throne deiner Herrlichkeit: Sende sie / daß sie bej mir sej / und mit mir arbeite / daß ich erkenne was dir gefalle. Daß ich verstehe Gerechtigkeit und Recht / Frommigkeit / und allen guten Weg / und dich mit ernst frchte. Beschirme mich für hoffart / daß ich sie weder in meinen Worten noch in meinem Herzen lasse herrschen / dieweil sie ein anfang ist alles verderbens: dann du wilt / daß auch ein Knig sein herz nicht erheben sol / über seine Brder. Neige mein herz zu deinen zeug-
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nussen / und nicht zum geiz. Damit ich nicht Geschenke neme / und das Recht beuge / und dadurch den Weg der Elenden hindere: Sondern daß ich den Armen gern hre / und jhm freundlich und sanfft antworte: daß ich recht schaffe dem armen und den Wisen / und helffe dem elenden und drfftigen zum Recht. Daß ich keine person im Gericht ansehe / sonder den kleinen hre wie den grossen / und für niemands person mich scheue / dieweil das Gericht-ampt dein ist / und wir solches nicht den Menschen / sondern Dir halten / der du mit uns im Gericht bist. Hilff das die lugner bej mir nicht gedejen / welche der warheit widerstehen / und tüke erfinden / zuverderben die elenden mit falschen worten / und dardurch der gottlosen sache gut machen / daß jhr Recht erhalten wird. Laß mich also thun in der forcht deß Herren treulich und von rechtem herzen: So wird dir mein werk angenehm sejn / und werde dein volk recht richten / Herr Gott verleihe daß wir und alle Obrigkeit / so von dir verordnet ist / Land und Leuthe mit Raht und Verstand der Schrifft im Fride regieren / und stets an den Namen deß Herren unsers GOttes gedenken. Hilff auch / daß dein volk underthan sej aller Menschlichen Ordnung / umb deinet willen / und mit rechtschaffenem herzen auffrichtig wandle / und fr uns bete / auff daß sie also ein geruhlich und stilles leben fhren mgen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Segne uns / O unser Gott / und mehre unsere grenzen / laß deine hand mit uns sejn / schaffe es mit dem übel / daß es uns nicht kümmere. Herr laß kommen was ich bitte! Jch hoffe auff dich du allerhchster / darumb werde ich durch deine Gte fest bleiben. Dir alß dem Knige aller Knigen / und Herrn aller Herren / der allein unsterbligkeit hat / sej Ehre und ewiges Reich. AMEN.
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Kurzes Gebttlein der Obrigkeit wann etwas zu berahten ist. O Du allein weiser Gott / der sterblichen Menschen Gedanken sind
mißlich / und unsere eigene anschlge sind gefhrlich / dann es stehet nur in deinen Hnden / daß es einem Regenten gerathe: Derowe⸗gen gib mir weißlich zu reden / und nach solcher Gabe der Weißheit recht zu gedenken / dann du bist es / der auff den wege der Weißheit fhret / und die Weisen regieret / Herr hilff / daß ich auch weise sej / durch eigene erfahrung / und mit meinem Raht Nuz schaffe / und es treffe. O HErr / laß wol gelingen / dir sej Ehre und Preis in Ewigkeit / Amen.
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Nach gepflogenem Ampt. O HErr unser GOtt / ich danke dir / und rhme den Namen deiner Herrligkeit / Jch lobe dich mein Gott / daß du mir Weisheit und Strke verleihest / damit ich wandeln mge / wie du mich beruffen hast. Habe ich nun von dir dem Herren gnade und Weisheit gehabt / bin ich weise gewesen durch eigene erfahrung / nuz zu schaffen mit meinem Raht / und es zutreffen: So gib Herr / daß solcher weg fortgehe. Wann ich aber auß menschlicher schwachheit etwa mit einem fehl übereilet were / und mein ampt nicht fein gefret htte / so wollest du dennoch deine Gnade nicht von mir wenden / sondern mir alle meine missethat damit ich gesündiget und übertretten habe / nach deiner grossen barmherzigkeit vergeben: und gendiglich verleihen / daß ich mich hinfüro allezeit redlich halte / und nichts arges an mir gespüret werde / sonder das the was recht und gut ist vor deinen augen / auf daß mich das ganze volk lieb habe / und mein Name ewiglich bleibe. Vnd da mir etwa die last dieses volks so du auf mich geleget / zuertragen zu schwr wurde / und ich auch ein geplageter mensch sejn solte. So hilff daß ich mich dennoch erfreue in deiner krafft / und durch deine gte fest bleiben mge.
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Vnd wann endlich die zeit meines abscheids vorhanden / selig sterben / und am jüngsten tag ins ewige leben zu dir eingehen mge / Amen.
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Eines Christlichen Schůl-lehrers tglicher Ampts-segen. O Du unsichtbarer und allein weiser Gott / es ist mir das Ampt be-
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fohlen / eine gewisse Lehre zu geben / und klrlich zu underrichten / die Vnerfahrnen / so sich zu mir machen / und in die Schule kommen / zu lernen was jhnen fehlet: Ja du selbst hast mich außgesondert / und dargestellet / daß ich bauen und pflanzen / und die Kinder deine forcht lehren sol. Nun bin ich selber ein schwacher mensch und zu gering im verstande: Dein aber ist bejde Weißheit und Stärke: Du gibest den Weisen jhre Weißheit / und den verständigen jhren verstand: darumb stehe ich vor deinem heiligen Angesicht / von ganzem Herzen: Ach HErr hilff / daß ich meine arbeit mit Weißheit / Vernunfft und Geschikligkeit thun mge: Deine Heerde weide und wol zusehe / doch nicht umb schndtliches Gewinns willen / sondern von herzen grunde / und für allen dingen weise / wie sich junge leuthe halten sollen nach deinem Wort / wann sie ihren weg unsträfflich gehen wollen / und lehre sie dein Wort von jugend auff / daß sie dich förchten und die Sünde meiden. Sintemal die Furcht deß Herren der Weißheit anfang ist: Auff das du fürnemlich / O Herr unser Herrscher / auß dem munde der Unmündigen gepreiset werdest / durch Jesum Christum: und ich mit der Gabe / so ich empfangen habe / andern diene / alß ein guter Haußhalter deiner mancherlej gnaden. Verleihe aber auch / daß die Jugend / wenn ich es ihnen manigfaltig fürschreibe / mit rahten und lehren / ihren halß under der Weißheit joch ergebe / und sich ziehen lasse: verleihe jhr O Vatter der Herrligkeit / den Geist der Weißheit / und der Offenbarung zu deiner selbst Erkanntnus: Gib jhnen kunst und verstand in allerlej Schrifft und Weisheit / daß sie mit viler verwunderung lernen und studieren.
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Bewahre sie für bsen Exemplen / welche verführen / und einem das gute verderben: Für reizender lust / welche unschuldige herzen verkehret. Erleuchte jhre Seele / durch die Weißheit / daß sie gedenken / wie das dichten und trachten ihres herzens bs sej von jugend auf / damit sie sich nicht dunken weise sejn / sondern dich frchten / und vom bsen weichen: daß sie sich gern straffen lassen / und dardurch zur klugheit kommen / daß sie dir allezeit danken / und beten / daß du sie regierest / damit sie in allem ihrem fürnemmen deinem Worte folgen: auff daß sie hie und dort unsere hoffnung und krone deß Růhms / ja unsere ehre und freude sejn: daß die Eltern ergezet / die freunde erfreuet / und sie selbst endlich durch die Weißheit selig werden mögen. Wann aber derselbe ins gemein viel leiden muß / der viel lehret: und ich etwa auch undank haben solte für meine wolthat / und mir mein gutes mit bsem vergolten wurde / so verleihe / daß ich dennoch mit stillem Wsen arbeite / und nicht verdrossen werde gutes zuthun / sondern mein Ampt redlich außrichte: Daß ich gedultig sej gegen jederman; und nicht sehe auff das sichtbare / sondern auff das unsichtbare / und gedenke / mein Lohn werde im Himmel groß sejn / Amen: Lob und Ehre und Weißheit / und Dank und Preiß und Stärke sej unsern Gott von ewigkeit zu ewigkeit / Amen.
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Tgliches Gebtt Der lernenden Jugend. O HErr Gott heiliger Geist / ein geist der weißheit und des verstan-
des weil das dichten und trachten unsers herzens von natur bse ist / und wir unerfahren sein / weder unsern außgang noch eingang wüssen: Du aber wilt / daß uns geholffen werde / und dannenhero hast du weise Männer verordnet / die sich unser herzlich sollen annemmen / sie aber umbsonst pflanzen und begies⸗sen / wo du nicht Gedejen darzu giebest / so flehe ich vor deinem Angesicht von ganzem herzen / laß doch jhre arbeit im Herren an uns nicht
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vergeblich sein. Jch suche die weißheit ohn Scheü mit meinem gebätt / O Herr hilff / daß wir / die wir lernen was uns fehlet / unsern halß under jhr Joch ergeben / und uns ziehen lassen / damit wir für allen dingen erfüllet werden mit erkanntnuß deines willens in allerlej geistliche weißheit und verstand / und daß wir nach dem Exempel Jesu Christi in Underthänigkeit mögen auffwachsen und zunemmen / an alter / weißheit und gnade bej Gott und Menschen / gib uns auch kunst und verstand in allerlej Schrifft und weißheit / daß wir wol lernen in unser jugend / daß viel sich darüber verwundern / Herr erzeige uns deine gnade / und hilff uns / bewahre uns für bsen Exempeln / welche verfhren / und einem das gute verderben / für reizender Lust / welche unschuldige herzen verkehret. Erleuchte unsere Seelen durch die Weißheit / daß wir die Thorheit / so in unserem Herzen steket / erkennen. O HErr hilff daß wir unsere gedancken im Zaum halten / und unser Herze mit deinem Worte züchtigen / daß wir uns nit dunken weise sein / sondern dich frchten und vom bsen weichen / daß wir uns gern straffen lassen / und dardurch zur Klugheit kommen. Verleihe / daß wir bestndig bleiben in deiner Forcht / und unser lebenlang dich unsern HErren fr augen und im herzen haben / und uns hten / daß wir in keine Sünde willigen / wider deine Gebotte thun. Damit wir / wann wir uns in allem halten nach deinem Wort / unsern weg unsträfflich gehen: unsere Lehrer alle unser lebenlang ehren / und nicht undankbar werden für ihre wolthaten; Sondern jhre hoffnung und krone deß Růhms sejn / daß auch also die unserigen weil sie leben / Lust und Freude an uns sehen / und wenn sie sterben / nicht sorgen drffen. Biß wir endlich selbst / wann weißsagung / sprachen und erkanntnus auffhren mssen / durch die Weißheit seelig werden / Amen.
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Gebtt Eines frommen Arzt umb glükliche Chur. HErr unser Arzt / du liebhaber deß lebens / der du die Arznej auß der Erden wachsen lssest / und deine kunst den menschen giebest / daß du gepreiset werdest / in deinen wunderthaten: Sihe under vilen andern hast du auch mir gegeben gewisse Erkanntnus / daß ich weiß mancherlej art der Pflanzen und krafft der wurzeln / und ich wandele / wie du mich beruffen hast / und diene andern mit der gabe / die ich empfangen habe: Derowegen ruffe ich zu dir / du allerhchster verleihe für allen dingen / daß die kranknen vorhin ihre Herzen reinigen von aller Missethat / und der bltter geniessen von dem holz deß lebens / welche dienen zur gesundheit der Heiden / daß sie nicht thun / wie die / welche so sicher leben / und in ihrer Krankheit nur die Arzet / und nicht den HErren suchen: Gib jhnen gedult in allerlej trbsal / lindere es ihnen / wann sie noht leiden. Vnd alßdann / HErr / der du selber den Arzt erschaffen hast / welchem in die hnde kommen mssen / die / so für dir sündigen. Laß meine arbeit nicht vergeblich sejn / sondern hilff / daß ich klug sej in allem was ich the / und wohin ich mich wende / laß meine hnde gestrket werden zum guten / daß ich vor dir treulich wandele mit rechtschaffenem herzen / und darbej in allem Glauben und gut Gewissen habe. Vnd weil heilen sejne zeit hat / auch daß einer angenehm sej und seine sach wol knne nicht allezeit hilfft / sondern alles an der zeit und am Glüke liget: So bitte ich dich / Herr / heile und vertreibe durch Arznej / welche der Apotheker auß Erdgewchsen machet / ihre Schmerzen. Gib mir Gnade und laß mein Fürnemmen stts gerathen / und hilff darbej / daß ich mein vertrauen nicht auf mich selbst stelle / sondern auf dich / der du die Todten aufferwekest. Demnach befehle ich hierauff dir Herr / meine wege / auff dich hoffe ich / du wirst es wol machen: Laß mich gesegnet sejn / wann ich eingehe / gesegnet wann ich außgehe / Gesegnet sej meine rede / segne das werk meiner Hnde / was du Herr segnest /
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das ist gesegnet ewiglich. So will ich dich rhmen mein lebenlang / und deinen Namen lobsingen weil ich hie bin. Darneben bitte ich dich herzlich / du gtiger und freundlicher Gott / hilff daß ich bej solcher gelegenheit lerne mitleidig / brderlich und freundlich sejn. Lehre mich auch hierbej bedenken / daß mein Leben ein ziel habe / und ich darvon msse. Dann wann der Arzt gleich lang an den Kranknen fliket / so gehet es doch endlich also: Heute Knig morgen Tod. Auff das ich tglich in Frommigkeit wandle / und wann meine zeit herbej kommt / daß ich sterben solte / in dir seliglich einschlaffen / und frlich eingehen mge in die H. Statt / in das himmlische Jerusalem: da lauter klarheit und warheit / da freude die fülle und liebliches wesen ewiglich sein wird: darzu verhelffe mir die Gttliche Dreieinigkeit in alle ewigkeit / Amen.
Tgliches Gebtt Wann man an die arbeit gehet. O Allmchtiger / ewiger GOtt / weil es je dein wille gewesen / daß
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du dazumahl da sich unsere erste Muter verfhren lassen / allen menschen-kindern aufferleget / daß sie im schweiß ihres Angesichts ihr brot essen sollen / so lange / biß sie wider zur erden werden / darvon sie genommen seind: so verleihe gndiglich / daß ich mich solcher allgemeinen auflage nicht entziehe / sondern in meinem Beruf / darzu mich dein heiliger wille verordnet / fleissig und treulich erfunden werde / allen mssiggang / alß die wurzel alles bsen / und den geraden weg zur armůt / mit ernst fliehe / und in meiner narung und arbeit keinen verdruß schpfe. Gib aber auch / das ich so arbeite / daß es zu deinen ehren und meines nchsten nuze gereichet: daß ich nicht allzu viel in der welt arbeit geschfftig sej / wie Marta / und dardurch der heiligen arbeit deß Geistes in deinem dienst vergesse: sondern daß ich meiner hand-arbeit warnehme / mir und meinem nchsten zum underhalt / wie Tabea: und darbej dir diene tag und nacht / wie Hanna:
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damit mein licht auffbreche / wie die morgenrhte / und meine besserung schnell wachse / ja meine gerechtigkeit für mir hergehe / und den lohn empfange nach meiner arbeit. Darumb beware meine seele für unnüzen eitelen sorgen / für geiz / für geldsucht / für schinden und schaben / ja für allen andern lastern. Gib aber gedejen und segen zu allen meinen Geschfften / und hülff / daß ich in meiner arbeit nimmermehr mde werde. Strke meine glider / schärpfe meinen verstand / erfrische meine geister / damit ich alle meine werke wol und weislich verrichte / und deinem heiligen Namen danke hier zeitlich und dort ewiglich. Ach ja! so sei es.
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Sprüche der Heiligen Schrifft. Spr. Sal. 6. 6/7/8/9/10/11. Gehe hin zur ameissen / du fauler / sihe ihre weise an / und lerne / ob sie wol keinen Frsten / noch Hauptman / noch Herren hat: so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer / und sammlet ihre speise in der Ernde: ja schlaffe noch ein wenig / schlage noch ein wenig die hnde in einander / das armt wird dich übereilen / wie ein Fußgnger / und der mangel / wie ein gewaffneter Mann. Spr. Sal. 10. 4/5. Lssige hand macht arm / aber der fleissigen hand macht reich: wer in Sommer sammlet / der ist klug: wer aber in der ernde schlfft / wird zu schanden. 12. 9/24/27. Wer geringe ist / und wartet deß seinen / der ist besser / dann der groß sejn will / dem das brot mangelt. Fleissige hand wird herrschen: die aber lässig ist / wird mssig zinsen. Einem lssigen geräth sein handel nicht / aber ein fleissiger mensch wird reich. 14. 23. Wo man arbeitet / da ist genug: wo man aber mit worten umbgehet / da ist mangel. 18. 9. Wer laß ist in seiner arbeit / der ist ein bruder deß / der das seinige umbringet. 19. 15. 16. 25 / 16. 28. 19. 21. 25. Der faule stirbt über seinem wünschen: dann seine hande wollen nichts tuhn. 24. 27/30/31/32. Richte draussen dein geschäffte / und arbeite deinen aker / darnach baue dein hauß. Jch gieng für dem aker deß faulen / und für dem Weinberge deß narren: und sihe / da waren viel nesseln drauf: da ich das sahe / nam ichs zu herzen / und lernete daran. 31. 25/27/28. Eines tugendsamen Weibes schmuk ist / daß sie reinlich / und fleissig ist: sie schauet / wie es in ihrem hause zugehet / und isset ihr
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brot nicht mit faulheit. Jhre shne kommen auff / und preisen sie seelig / ihr Man lobet sie. Pred. Sal. 10. 18. Durch faulheit sinken die balken / und durch hinlssige hnde wird das haus trieffend. 11. 6. Sir. 7. 16. Ob dirs sauer wird mit deiner nahrung und akerwerk / daß laß dich nicht verdriessen: dann Gott hat es so geschaffen. Sir. 39. Psalm. 128. 2. Du wirst dich nhren mit deiner hnde arbeit: wol dir / du hast es gut. 1. B. Mos. 3. 19. Jm schweiß deines angesichts solst dein brot essen / biß daß du wider zur Erden werdest: dann du bist Erde / und solst wider zur Erden werden. Sir. 33. 28/29. Treibe den Knecht zur arbeit / daß er nicht mssig gehe. Mssiggang lehret viel bses. 1. Kor. 3. 8. Ein jeglicher wird seinen lohn empfangen nach seiner arbeit. Matth. 25. 30. 1. Thessal. 4. 11/12. Ringet darnach / daß ihr stille seit / und das eure schaffet / und arbeitet mit euren eignen hnden / wie wir auch geboten haben: auff das ihr ehrbarlich wandelt gegen die / die draussen seind / und ihrer keines bedrffet.
Tgliches Gebtt Umb glüklichen fortgang der arbeit.
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der du einem jeglichen Arbeit aufferlegest nach seiner maß: und wilt / daß wir im schweiß unsers angesichts / biß wir wider zur Erden werden / unser brot essen: uns unser hnde arbeit nehren / und es dabej gut haben sollen: Sihe / auf dein wort will ich das neze meines Beruffs außwerffen / Laß doch meine mhe und arbeit nicht verlohren sejn / sondern hilff daß ich mit meinen hnden etwas redliches schaffe / auff das ich habe zu geben dem Drfftigen Laß zeit und glük da sejn / daran alles liget / daß ich meine sache außrichte / und niemand unrecht thůe. Damit ich den Herren ehre / von meinem gut / und die meinigen / sonderlich meine Haußgenossen versorge. Segne uns je mehr und mehr / segne unsern Korb und unser übriges: dann dein segen ohne mhe / und der fleissigen hand machet reich. Herr erfreue mein herz / mache
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mein angesicht frlich / gib mir gesundheit / leben und segen. Jch erbitte aber dises alles nach deinem willen / Herr erhre mein Gebtt: Dir befehle ich meine wege / auff dich hoffe ich / du wirst es wol machen. Gelobet sej der Herr tglich / AMEN.
Filip Zesens / deß ltern Lied / Vmb hülff und bejstand in Ampts-geschfften:
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auff die weise: Was mein Gott wil / etc. 1.
O Gottes sohn / mein arbeits-fleis
ohn dich / ist nur vergebens / es ist umb sonst mein saurer schweis zeit meines ganzen Lebens / wann / Herr / von mir nicht gnzlich dir wird alles übergeben. Drumb steh mir bej und hlff verleih / wie dirs / Herr / ist ganz eben.
2. Laß / weil ich lebe / meinen fleis und arbeit wolgerahten. Bringts niemand nuz / und dir nicht preis was helffen meine thaten? mit deiner gunst hat müh und kunst
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allein ein gutes ende. Du bist mein Hort / mein Gnaden-port / zu dem ich mich hin-wende. 5
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3. Gib meinem leib’ und geiste krafft / auff daß er dir zu ehren viel frucht in meinem ampte schafft / und hlfft dein lob vermehren. Doch will ich dir nicht schreiben für: Allein nach deinem willen / der heilig ist zu jeder frist / laß meine bitt erfüllen. 4. Verlaß mich nicht / Herr Jesu Krist / in meinen alten tagen / da mein gesicht geschwchet ist: du wollst mir nicht versagen / mein Lebens-licht / was mir gebricht. Ach! strke meine hnde / daß ich dein wort / Herr / hier und dort außbreiten mag ohn ende. 5. Herr / fhre mich / wie Dirs gefllt / allein nach deiner gnaden. Dir / Dir sej alles heimgestellt / und so kan mir nichts schaden. Beseelge mich
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dort ewiglich: damit bin ich zu friden. Darfür werd’ ich HErr / preisen Dich dort oben / wie hier⸗niden.
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Tgliches Gebtt / Wann man von seiner arbeit Feier-abend macht ΒArmherziger / grundgtiger Gott / liebreicher Vater / ich danke
deiner ewigen gnade / daß du mich in meinem beruff vterlich gesegnet / mir in meiner arbeit treulich bejgestanden / meine sinnen mrklich gestrket / meinen glidern solche krffte verlihen / und meinen ganzen leib so gesund und so frisch erhalten / daß ich meine werke nach wunsch und willen verrichten knnen. Ach! Vater / lieber Vater / stehe mir fehrner bej mit solcher deiner gnade / und erhalte meinen leib bej beharrlicher gesundheit: gib meinen ermdeten glidern und abgematteten geistern neue krafft / neue strke / und neues vermgen: damit ich / wann ich außgerůhet / und meine krffte wider erholet / frisch und frlich widerumb an meine arbeit gehe: und nichts the oder schaffe / alß dasselbe / was dir gefllet / und zu deines herrlichen Namens ehre / und meiner seelen seeligkeit gereichet. Vor allen dingen aber erhalte mich dir / durch wahren glauben / durch wahre erkanntnuß und in heiliger gelassenheit / daß ich mich deinem willen ganz ergebe / und dein sej / und bleibe hier zeitlich / und dort ewiglich. Ach ja! so sej es.
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Tglicher Tisch-segen Wann man zur Mahl⸗zeit gehet.
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GOtt der himmlische Vater / von dem alle gute gaben kommen / lasse mir diese speise / die wir von seiner milden hand empfangen / krfftiglich gedejen: Gott der Sohn / der gesegnete deß Vatters / gebe seinen segen darzu: Gott der heilige Geist / der von bejden außgehet / lasse mir alles wol bekommen. Die heilige hochgelobte drej-einige GOttheit erhalte / strke / und erleuchte mich zum ewigen leben. Ach ja! so sej es. 5. Buch Mos. 8. 3. Der mensch lebet nicht allein vom brot / sondern von einem jeglichen wort / das durch den mund Gottes gehet. Matt. 4. 4. Psalm. 104. 27/28. Es wartet alles auff dich / daß du jhnen speise gebest zu seiner zeit. Wann du jhnen gibest / so sammlen sie: wann du deine hand auffthust / so werden sie mit güte gesttiget. Buch der weish. 16. 20/26. Du nhretest dein volk mit engel-speise / und santest jhnen brot bereitet vom himmel: auff daß deine kinder lerneten / die du / Herr / lieb hast / daß nicht die gewachsenen frchte den menschen ernhreten: sondern dein wort die jenigen erhielte / die an dich glauben. 1. Tim. 4. 3/4/5. Gott hat die speise geschaffen zu nehmen mit danksagung den glubigen / und denen / so die warheit erkennen. Dann alles geschpfe Gottes ist gut / und nichts verwerfflich / daß mit danksagung empfangen wird. Ja es wird geheiliget durch das wort Gottes / und durch das gebtt.
Tgliche Danksagung Wann man von der Mahl⸗zeit aufstehet. NVn ist abermahl eine Mahlzeit nher zum tode: nun hast du /
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O mildreicher Gott / mir abermahl mit deinen gaben auff etliche stunden mein leben gefristet / mit deiner speise meinen hunger gesttiget / und mit deinem trank meinen durst gestillet. Ach! Vatter / mein lieber Vatter / ich danke hiervor deinem heiligen nammen / und bitte / du wollest mich ferner mit deiner gnade an-
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bliken / und das jenige darreichen / was ich zu meines lebens underhaltung von nhten. Vor allen dingen aber speise mich mit der ewigen weißheit / ja sttige mich mit allen himmlischen gtern zu meiner seelen ewigen seeligkeit. Ach ja! so sej es. 5. B. Mos. 8. 7/9/10. Der HErr dein Gott führet dich in ein gutes land / da du brots genug zu essen hast / da auch nichts mangelt: damit / wann du geessen hast / und satt bist / du den HErren / deinen Gott lobest für das gute land / das er dir gegeben hat. Psalm. 147. 7/8/9/12/13/14. Singet umb einander dem HErren mit danken / und lobet unsern Gott mit harffen. Der den himmel mit wolken verdekket / und gibt regen auff erden / der graß auff bergen wachsen lsset / der dem vieh sein futter giebet / den jungen raben / die ihn anrffen. Preise Jerusalem den HErren / lobe / Zion / deinen Gott. Dann er macht fest die rigel deiner thor / und segnet deine kinder darinnen. Er schaffet deinen grenzen friede / und sttiget dich mit dem besten weizen. Joh. 6. 12. Da sie aber satt waren / sprach Jesus zu seinen jngern: Sammlet die übrigen brokken daß nichts umbkomme. 1. Korint. 10. 31. Jhr esset oder trinket / oder was ihr tůht / so thut alles zu Gottes ehre. Sir. 12. 3. Den bösen buben / die nicht danken für die wolthat / wirdt es nicht wol gehen. Sir. 18. 25/32/33. Wann man satt ist / soll man gleichsam denken / daß man wider hungern kan / und wann man reich ist / soll man denken / daß man wider arm werden kan. Sej nicht ein prasser / und gewohne dich nicht zu schlmmen / auff daß du nicht zum bettler werdest / und / wann du nimmer geld im sekel hast / auff wucher nemmen mssest. Spr. Sal. 23. 20/21. Sej nicht under den suffern und schlmmern / dann die suffer und schlmmer verarmen.
Tgliches Gebtt / Umb segen der nahrung / und rechten gebrauch der zeitlichen Gter. MJldreicher Gott / gtiger Vater / ich danke dir / daß du mich bißher mit zeitlichen gtern mildiglich gesttiget / und mir in disem
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meinem drfftigen leben nichts mangeln lassen / ja über die tgliche nohtdurfft auch noch ein übriges bescheeret. Ach! ich bitte dich / du wollest mich noch ferner segnen / und mir auß deiner milden hand so viel zuwerffen / alß mir zu meiner erhaltung und tglichem außkommen nhtig: ja gndiglich verleihen / daß ich alle diese zeitliche sorge djr anheim stelle / und mich mehr umb die himmlischen / alß irrdischen gter bekümmere: daß ich am ersten trachte nach dem reich GOttes / damit mir alles das andere zufalle. Gib auch daß ich dise deine wolthaten rechtschaffen erkenne / und derselben nicht mißbrauche zur eitelkeit: sondern von dem übrigen / alß eine kluge und mildthtige Abigail / meinem nohtleidenden nchsten willig mittheile: alß eine treuherzige Tabea / die armen versorge / die nakten kleide / und den Witwen und Wisen zu hlffe komme: ja alles anwende zur erbauung meines Christenthumbs / und zu deiner herrlichen ehre / welche sej hochgelobet in ewigkeit. Ach ja! so sej es. Spr. Sal. 30. 7/8/9. Zweierlei bitte ich von dir / die wollestu mir nicht weigern / ehe dann ich sterbe. Abgtterei / und lugen laß ferne von mir sein: armůt / und reichthumb gib mir nicht / laß mich aber mein bescheidenes theil speise dahin nemmen. Jch mchte sonst / wo ich zu satt wurde / verleugnen und sagen: wer ist der Herr? oder / wo ich arm wurde / mchte ich stlen / und mich an dem namen meines Gottes vergreiffen. 5. Buch Mos. 7. 12/13. Wann jhr Gottes rechte haltet / so wird er die früchte euers leibes segnen / die früchte eers landes / euer getride / most und hle / die früchte eurer khe / ja die früchte eurer schaafe. 1. Timoth. 6. 6/7. Es ist ein grosser gewinst / wer Gottselig ist / und lßt jhm gengen. Dann wir haben nichts in dise welt bracht / darumb ists offenbar / daß wir auch nichts werden hinaus bringen: wann wir aber nahrung und kleider haben / so lasset uns genügen. Hebr. 13. 5. Der wandel sei ohne geiz / und lasset euch begnügen an dem / das da ist. Dann er hat gesagt: Jch will dich nicht verlassen / noch versumen. Ps. 62. 11. Fllet euch reichtumb zu / so hnget das herz nicht dran. Mark. 10. 24/25. Wie schwr ist es / daß die / so jhr vertrauen auff reichthumb sezen / ins reich Gottes kommen. Es ist leichter / daß ein kamehl durch ein nadelhr gehe / dann daß ein reicher ins reich Gottes komme.
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Morgen-gebtt Einer alten Betagten Frauen. ALlmchtiger Grundgtiger Gott / ewiger Vatter / der du alle meine tage auff dein Buch gezeichnet / und die zal meiner Monaten deiner allmacht vorbehalten / dir sage ich in dieser frh-stunde von herzen lob und dank / daß du nicht allein deine erste verheissung / die du deinen gebotten angehngt / an mir erfüllet / und mich mit langem leben gesättiget / sondern auch mir dein heil gezeiget / und biß auff diesen tag mich so wunderlich gefhret. Ja wunderlich hast du mich durch viel wiederwertigkeiten meines lebens hindurch getragen / biß ins alter. Ach! wie wunderlich ist deine gte / wie wunderlich seind deine werke: das erkennet meine seele wol. Darum lobet auch dich / o Herr / meine seele / und vergisset nicht / was du mir gutes getahn hast: der du meinen mund frlich machest / daß ich wider jung werde wie ein adler. Ach! Herr / stehe mir ferner bej mit deiner gnade / und verwirff mich nicht in disem meinem alter; verlaß mich nicht / wann ich schwach werde; verlaß mich nicht / O Gott / in diser zeit meiner grauen haare: Ach the es / mein Vater / nach deiner gndigen verheissung: und hebe / trage / und errette mich / ja laß mich / wann es dein wille / mit friden zu meinen Vtern fahren: dann ich habe satt gelebet / und habe lust abzuscheiden / und bej meinem Heilande zu sejn. Jn dessen aber / wann es dir je also beliebet / daß du mich unauffgelset noch ferner in diser sterbligkeit wilst leben lassen; so gib mir neue krafft / daß ich auffahre mit flügeln wie ein adler; daß ich lauffe / und nicht matt werde; daß ich wandele / und nicht mde werde: ja / daß ich in deinen vorhfen grne / daß ich blhe / fruchtbar und frisch sej / bis ich wie garben eingefhret / und in meinem alter zu grabe komme. Ja wann es auch dir gefllig / daß ich je krafft und machtlos wurde / daß ich meine leibes-glider nach wunsch und willen nicht gebrauchen knte; so verleihe gedult in solcher schwachheit deß leibes: strke aber meine seele / heile ihre gebrechen / reinige sie von allen sünden;
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bekrfftige / ja befestige meinen glauben durch deinen heiligen Geist; und gib / daß ich / in wahrer bußfertigkeit / mich deinem willen ganz ergebe / auff dich allein schaue / auff dich allein baue / dir allein vertraue / und in solchem vertrauen / wider alle meine feinde / sichtbare und unsichtbare / allezeit bestehen knne. Ja ich befehle dir auch zugleich alle die lieben meinigen / erhalte du sie bej reiner lehre / bej wahrem seligmachendem Glauben / ja versorge sie an leib und seele / und laß nicht zu / daß uns disen Tag / noch die übrige zeit unserer sterbligkeit / der bse feind knne schaden zufgen / und so werden wir in deinem schirm unsern lauff sicher vollenden / unsern kampff glüklich kmpfen / und ritterlich überwinden / ja dermahl eins den sigesschaz in jenem leben von deiner hand selbsten empfahen. Solches verleihe uns allen / O HErr / umb deines Namens ehre willen. Ach! Herr / hre: Ach! HErr / sej gndig. Ach ja! so sej es.
Absonderliches Abend-gebtt einer alten Betagten Frauen.
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O Allgewaltiger / getreuer GOtt / der du mich beruffen zur gemeinschafft deines Sohnes / meines Herren und Heilandes; ich danke dir / daß du mich bis hierher an den abend meines zeitlichen lebens gefhret / durch deinen heiligen Geist in mir gewürket / ja mich lebendig und fest behalten / da andere in die grůbe fuhren. Gib nun / daß ich ferner fest behalten werde bis an mein ende / daß ich unstrfflich sej auf den tag unsers Herrn Jesu: dann ich bin dessen in guter zuversicht / du werdest das gute werk / das du in mir angefangen / auch vollfhren bis an denselben grossen tag. Meine zeit stehet in deinen hnden: komm / wann du wilst; ich bin bereit / ja laß mich warhafftig und mit rechtglubigem herzen bereit sejn / die burde meiner menschligkeit abzulegen / und würke in mir beide das wollen und das thun / nach deinem wolgefallen. Gedenke nicht der sünden meiner Jugend / vertilge alle meine
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übertrettungen: laß mich deßwegen nicht verlorn gehn / vertreibe sie / wie der schnee ver⸗triben wird: wie das eis von der sonnen zerschmilzet / so laß auch meine sünden durch die sonne deiner gnaden zerschmelzen / daß ihrer nimmermehr gedacht werde: du weist / wie gebrechlich wir seind / und wie wir aus sündlichem samen gezeuget / ja daher augenbliklich in sünde verfallen. Darumb erzeige mir deine gnade / und treibe alles das bse zuruk / das in meiner verderblichen natur steket / damit es nimmermehr zum vorschein komme / und deinen heiligen namen nimmermehr beleidige. Gib / daß ich dise nacht alle zeitliche sorgen von mir werffe / und mich umb nichts / alß umb meine seeligkeit / bekümmere: daß ich / wann ich erwache / an niemand / alß an meinen Erlser gedenke / und mein gesprch mit dir habe / mehr / alß mit menschen. Ja / wann es je geschehen mchte / daß du mich in diser nacht von hinnen abfordern soltest / so verleihe gndiglich / daß ich sanft und seelig entschlafe; ja dermaln eins in dir zur ewigen herrligkeit aufferstehe / und deinen hochheiligen Namen ewig lobe und preise.
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Trost-sprüch auß heiliger Schrifft. 1. Buch Mos. 15. 15. sagt Gott zu Abraham: Du solst zu deinen Vtern fahren mit friden / und in gutem Alter begraben werden 3. B. Mos. 19. 32. Für einem grauen Haupte solstu auffstehen / und die alten ehren. Dann du solst dich frchten für deinem Gott. Sirach. 8. 7. Verachte das Alter nicht / dann wir gedenken auch alt zuwerden. Spr. Sal. 16. 31. Graue haare seind eine krohne der ehren / die auff dem wege der gerechtigkeit gefunden werden. Spr. Sal. 20. 29. Der jünglinge strke ist jhr preis / und graues haar ist der Alten schmuk. 23. 22. Gehorche deinem Vater / der dich gezeuget hat / und verachte deine Muter nicht / wann sie alt wird. Weish. 4. 7/8/9. Der gerechte / ob er gleich zu zeitig stirbet / ist er doch in der ruhe. Dann das Alter ist ehrlich / nicht das lange lebet / oder viel Jahre hat. Klugheit under den menschen ist das rechte graue haar / und ein unbeflektes leben ist das rechte Alter.
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Psalm. 21. 5. Der Knig bittet dich ums leben / so gibestu jhm langes leben jmmer und ewiglich. Psalm. 91. 16. Jch will ihn sttigen mit langem leben / und will ihm zeigen mein heil. Zachar. 8. 4. Es sollen noch förder wohnen in den gassen zu Jerusalem / alte mnner und weiber / und die am steken gehen fr grossem alter. Psalm. 71. 9/18. Verwirff mich nicht in meinem Alter: verlaß mich nicht wann ich schwach werde. Verlaß mich nicht / Gott / im alter / wann ich grau werde. Psalm. 31. 16. Meine zeit stehet in deinen hnden. Psalm. 92. 14/15. Die gepflanzet seind im hause deß Herren / werden in den vorhfen unsers Gottes grhnen / und wann sie gleich alt werden / werden sie dannoch blhen / fruchtbar und frisch sejn. Psalm. 103. 2/5. Lobe den HErren meine seele / und vergiss nicht / was er dir guts gethan hat / der deinen mund frlich macht / und du wieder jung wirst wie ein adler. Es. 40. 31. Die auff den HErren harren / kriegen nee krfte / daß sie auffahren mit flüglen wie ein adler / daß sie lauffen / und nicht matt werden / daß sie wandeln / und nicht müde werden. Esa. 46. 4. Jch will euch tragen biß ins Alter / und biß ihr grau werdet: Jch wils tuhn / ich will heben / und tragen / und erretten. Job. 5. 26. Du wirst im Alter zu grabe kommen / und wie garben eingeführet werden zu seiner zeit. Job. 14. 5. Der mensch hat seine bestimmte zeit / die zahl seiner Mohnden stehen bej Dir.
Absonderliches Morgen-gebtt einer Witwen. O Frommer getreuer Gott / der du dich selbst einen Vater der Wi30
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sen / und einen Richter der Witwen genennet; zu dir komme ich in diser frh-stunde / und danke dir für deine grundlose Barmherzigkeit / die du mir die zeit meines lebens / sonderlich aber dise vergangene Nacht / so gndiglich erwiesen; indem du mich wunderlich gefhret / in manchen trbsalen und unglüksfllen krfftiglich getrstet / und deine gnaden-hand niemals gnzlichen von mir abgezogen. Regiere mich doch weiters durch deinen
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H. Geist / daß ich meine hoffnung auf deine gnungthung allein seze. Auch bitte ich dich / du wollest mir ferner bejstehen / und mir / meiner sünden wegen / die ich zwar vielfltig begangen / aber mit herzlichem leidwesen erkenne / deine barmherzigkeit nicht entziehen: sonderlich jezund / da ich als ein einsamer vogel auff dem dache / alß ein küzlein in den verstreten Sttten / ja alß ein arme verlassene / über die alle wetter gehen / allein auff deine gnade schaue. Dann sihe! du hast mir nach deinem allein-weisen raht und willen / meinen liebsten schaz auff erden genommen / die krone meines hauptes zerbrochen / die stüze meines hauses umbgeworffen / und mich in den betrbten witwen-stand gesezet: darinnen ich für traurigkeit vergehen / für schmerzen verschmachten / und für ach und weh verschwinden mßte / wo ich nicht meine Zuflucht zu dir nehmen / meine bekümmernus auff dich werffen / und mein anligen dir befehlen knte. Ach! HErr / hilff mir. Ach! HErr / stehe mir bej / dann das wasser gehet mir biß an die seele. Dir allein ergebe ich mich / dir allein traue ich / auff dich allein baue ich. Ach! HErr / sej mir gndig / und gib / ja verschaffe / daß ich in deiner forcht einsam lebe / meine hoffnung allezeit auff dich stelle / und am gebtt und flehen tag und nacht bleibe / daß ich mich in keine fleischliche lüste vertieffe / und der welt ganz absage / damit ich versorget wie die witwe zu Zarfat / mit barmherzigkeit angesehen wie Ruht / und krfftiglich getrstet wie die witwe zu Nain / dir dienen und danken mge so lange ich lebe. Aber / HErr o HErr / wann es ja dein wille / daß du mich je durch mehr trbseligkeiten bewhren woltest / so verleihe mir deinen heiligen Geist / daß er mich in wahrem glauben strke / in festem vertrauen erhalte / und in allen meinen widerwertigkeiten gedult ver⸗leihe / damit ich ritterlich ringe / und durch den sieg den ewigen frieden hindurch dringe. Hierzu verhelffe mir die hoch-heilige drei-einige Gottheit / welche sej verherrlichet und geprisen in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
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Absonderliches Abend-gebtt einer Witwen. O HEiliger / unsterblicher Gott / mein Erretter / und mein Fels / 5
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auff den ich baue; es ist mir lieb / daß du mich gedemtiget / damit ich meine fhler erkennte / und deine gnade suchte: Es ist mir lieb / daß du meine Stimme und mein flehen widerum gehret / und deine ohren zu mir geneiget / darvor danke ich dir billich. Ja ich danke deinem heiligen Namen / daß du mich disen Tag ber mit deiner gnade erfreuet / daß du in disem meinem betrbten Wittwen-stande mein Vormund und mein Trster gewesen / und mich / nach deiner Vtterlichen gte / reichlich versorget / krfftiglich vertretten / und dich meiner Sache gndig angenommen. Sihe! GOtt ist mein heil / ich bin sicher / und frchte mich nicht / dann du Herr / hilffst mir. Du gelobtest mirs / und gabest dich mit mir in einen Bund / daß ich solte dein sejn. Ach! ja / Herr / ich bin dein / laß mich dein sejn und bleiben; so wird mir nichts mangeln / so werde ich gutes die fülle haben mein Lebenlang Laß mich schlaffen ohne schwrmtige Gedanken / ohne unruhsame Trume / ohne vergebene Sorge / ohn forchtsames Grausen / ohne ngstigliche Bekümmernus / ohne allen schaden und unheil. Laß mich empfinden růhe der Seelen / genge deß herzens und stille deß Gewüssens. Laß mich halten und wandeln die gerade bahne deß lebens / daß ich nimmermehr von dir meinem Gott / abirre / und deine gnade nimmermehr verscherze. Verleihe / O HErr / daß ich suche / was warhafftig / daß ich liebe / was ehrbar / daß ich billige / was gerecht / daß ich erwehle / was keusch / daß ich dem nachstrebe / was lieblich / und was wollautet / ja ist etwan eine tugend / ist etwan ein lob / daß ich dem nachdenke / und alles unheilige fliehe: und so bin ich versichert / daß du / o heiliger Vatter / mich mit den schaaren deiner heiligen Engel bewarest / daß ich mich nicht frchten darf vor viel hundert tausenden / die sich umher wider mich legen / daß ich in dieser nacht sicher růhen / sanfte schlafen / und mich frlich und unverlezt an
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leib und seele wider erheben werde. Ach! HErr / thue es / ich bitte dich / ich bitte dich / erhre mich. Ach ja! so sej es. 5. Buch Mos. 10. 17/18. Der HErr / eer Gott / schaffet recht den wisen und witwen / und hat frömdlinge lieb / daß er jhnen speise und kleider gebe. 24. 17. Du solst das recht des frmdlings und des wisen nicht beugen / und solst der witwe das kleid nicht zum pfande nehmen. Jhnen gebühret / was auf dem akker nach der ernde / oder im weinberge nach dem lesen berbleibet. 27. 19. Verflucht sej / wer das recht des frmden / des wisen / und der witwen beuget / und alles volk soll sagen / ja ja / so sej es. Sir. 35. 18. Die Trhnen der witwen fliessen wol über die bakken herunder / sie schrejen aber auch über sich wider den / der sie herauß dringet. 1. Buch der knige 17. 16. Das mehl der witwen in Zarfat im kaht ward nicht verzehret / und dem hl-kruge mangelte nichts / nach dem worte des HErren. 1. Tim. 5. 3/5. Ehre die witwen / welche rechte witwen seind. Daß ist aber eine rechte witwe / die einsamb ist / die jhre hoffnung auff Gott stellet / und bleibet am gebtt und flehen tag und nacht. Job. 22. 9/10. Die witwe hast du lr lassen gehen / und den arm der wisen zerbrochen. Darumb bist du mit strikken umbgeben / und forcht hat dich plzlich erschrekket. 1. Tim. 5. 14. Jch will / daß die jungen witwen-frauen / kinder zeugen / haußhalten / und dem widerscher keine ursache geben zu schelten. 1. Kor. 7. 39/40. Ein weib ist gebunden an das gesez / so lange jhr mann lebet / wann aber jhr Mann entschlfft / dann ist sie frej / sich zuverheurahten / welchem sie will / allein / daß es in dem HErren geschehe. Seeliger ist sie aber / wo sie also bleibet / nach meiner meinung.
Tgliches Morgen-gebtt Einer Tochter oder Frauen so bei andern dienet. BArmherziger / grund-gtiger Gott / der du mich / durch den tod deines geliebten Sohnes / von der ewigen dienstbarkeit / und vom joche der sünden / ja von der Obrigkeit der finsternus erlset / dir danke ich von herzen / daß du mich in der finsternus dieser ver-
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gangenen nacht nicht wieder under das joch der ewigen finsternus kommen lassen / und meinen leib / und meine seele vor aller jhrer ge⸗walt gndiglich geschzet. Ja ich bitte dich auch / daß du mich ferner in den folgenden tagen meines mhseligen lebens / sonderlich aber disen ankommenden / in deinem schirm erhalten / mich von der Knechtschafft der sünden / die ich wider dich und deine heilige gebott wissendlich und unwissendlich / begangen / auß gnaden entschlagen / und ewig frej machen wollest. Ach! Herr verleihe gndiglich / daß ich in diesem stande meiner leiblichen Dienstbarkeit / darein du mich in dieser zeitligkeit / nach deinem willen und wolgefallen gesezt hast / unverdrossen und mit gedult verharre / wider deine heilige Ordnung nicht murre / sondern deinen heiligen willen in einfalt deß herzens willig the / meinem Herren und meiner Frauen / so wol den wunderlichen / alß den gtigen und gelinden / mit forcht und zittern / in allem / das nicht wider dich ist / gehorsam und treulich diene: ja nichts anders gedenke / als dienete ich dir / O Gott / im Himmel / in dem ich / nach deinem Befehl und Willen / meinen Obern allhier auf Erden meinen schuldigen dienst leiste. Hilff mir auch das joch meiner zeitlichen dienstbarkeit / daß du mir auffgebürdet / selbst tragen: und gib bestndige gesundheit / tauerhaffte strke / mehre die krffte deß leibes / ja begabe mich mit vernunfft und verstande / daß ich meinen Obern in meinem Beruff und Arbeit nichts verwahrlose / keinen schaden durch unachtsamkeit geschehen lasse / und alles / was mir anvertrauet / mit getreuen hnden wider aus-antworte: ja daß ich in ihrer Nahrung / durch deinen Gttlichen Bejstand / vortheil schaffe / damit sie / durch meinen fleis / gebessert und geseegnet / verursachet werden / mir gutes und barmherzigkeit zu erzeigen / mich an meiner wolfahrt nicht zu hindern / noch die lastbarkeit meiner Brde / durch hartes unbarmherziges verfahren / schwrer und verdrßlicher zu machen: sondern gedenken / daß sie auch einen HErren im Himmel haben. Behüte meine Zunge vor unnüzem geplauder / mein Herz für hoffrtigen gedanken / meine Fůsse für den wegen des verderbens: damit ich weder meine Obern / noch andere Menschen / weder
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vorwrths noch rukwrths / verleumbde / verachte / bespotte / und in bses Geschrej bringe: sondern / daß ich alles zum besten deüte / jhre Fehler zudeke und entschuldige: damit ich gnade finde für dir / und vor den Menschen / und mir meine gebrechen auch vergeben werden. Darumb / o Herr / weke mir mein herz / und erleuchte meine gedanken / daß ich alle augenblik gedenke / wie mir dein lieber Sohn / mein Herr und Heiland / alß ein vorbild / des⸗sen fuß-stapfen ich billich folge / fürgegangen / ja daß ich beherzige / wie er keine sünde gethan / wie kein betrug in seinem munde befunden / und gleichwol nicht wieder gescholten / da er gescholten ward / nicht gedreüet / da er gelitten / aber es dem heimgestelt / der da richtet / damit ich das unrecht und bel / so mir jrgend in meinem treüen dienste zugefget werden mchte / auch also mit gedult verschmerze / und dir meine sache befehle / mein anliegen auff dich werffe / ja alles deinem willen anheim stelle / so lange / biß du mich auflsen / und durch den zeitlichen tod zum ewigen leben / und zur ewigen frejheit deines reiches entbinden wirst. Solches verleihe mir umb des gehorsams und gedultigen leidens deines lieben Sohns / meines einigen Mittlers und Erlsers willen. Ach ja! so sej es.
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alle mühseelige und beladene selbst so freündlich zu dir beruffen / sie zu erquiken / so komme ich arbeitselige arme Magd umb so viel getroster zu deiner heiligen höhe / dich durch ein abend⸗ liches dank-opffer vor deine überschwngliche wolthat / so du mir in der arbeitseeligkeit dises Tages erwiesen / zu fernerer hülffe anzuloken / und durch ein herzliches vershn-opfer / in erkanntnus und bereuung meiner sünden / deine gnade zu erwerben. Ja / Herr / ich danke dir / ich lobe deinen Namen / und rhme deine gte / daß du mein joch sanfft und meine last leichte gemacht / ja
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mir in meiner arbeit an disem verwichenen tage sothanig bejgestanden / daß ich sie mit gesunden Gliedern und unerschpfften krfften glüklich zu ende gebracht. Du hast mich vor allem übel bewahret / du hast meine fsse gehalten / daß sie nicht gestrauchelt / du hast meinen leib und meine seele in deiner hand gehalten / daß ich keinen anstos / noch unglk erlitten. Ach! Herr / sej auch also diese Nacht umb mich und unser ganzes haus / umbgib uns mit den flügeln deiner gnade / umbschränke uns mit den schranken deiner barmherzigkeit / und laß nicht zu / daß sich einiges unglük herzu nahe. Gib / daß meine ermattete glider sich in sanffter růhe wider erholen / daß meine mden Augen durch einen süssen Schlaff wider zu krfften kommen / und mein ganzer leib / ja meine seele / mit allem / was mir zustehet / under deinen Vtterlichen Schuz und Schirm dise Nacht so zubringe / daß ich morgen / so es dir beliebt / frlich erwache / und getrost wider an meine arbeit gehe. Vor allen dingen aber vergib mir alle meine sünden / die mir so wol durch anerben / alß durch eignes verderben / als eine schwre last auff dem halse ligen: damit ich darinnen nicht etwan entschlaffe / und dardurch auß diser zeitlichen dienstbarkeit in die ewige gerahte. Ach! Herr / vergib / ja vergib sie mir umb deines bittern leidens willen / und hilff / daß ich mich bessere / und der sünden magd und leibeigene nimmermehr wider erfunden werde. Darumb erleuchte mir mit deiner klarheit mein herze und erffne mir das auge meines glaubens / und brich an in mir als ein heller Morgenstern / der mich auß der nacht dieser welt / und auß dem dunkeln Mondes-schein dises lebens fhre / zum ewigen tage deß himmels / ja in den ewig-ewig-unvernderlichen / unaussprechlichen klaren Sonnen-schein deß unendlichen seeligen lebens. Aber inzwischen laß dir heute und allezeit befohlen sein mein armes leben / meinen Herren und meine Fraue / und alle / vor die ich schuldig bin zu bitten / in deine gndige obhut. Ach! Herr / beschirme uns / Ach! Herr / sej uns gndig / Ach! Herr / erbarme dich unser. Solches bitte ich dich / O du Schuzherr aller / die dich lieben / umb deiner liebe willen / der du bist der anfang und das ende. Ach ja! so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft. Paulus an die Efeser 6. 5/6/7/8. Jhr knechte und mgde / seit gehorsam euren leiblichen Herren / mit forcht und zittern in einfltigkeit euers herzens / als dem Heilande: nicht mit dienst allein fr augen / als den menschen zu gefallen / sondern als die knechte eures Heilandes: daß ihr solchen willen Gottes thut von herzen / mit gutem willen. Lasset euch dunken / daß ihr dem Herren dienet / und nicht den menschen: und wisset / was ein jeglicher gutes thun wird / das wird er von dem Herren empfahen / er sei knecht / oder freier. Paulus an den Titum 2. 9/10. Ermahne die knechte / daß sie ihren Herren underthnig seind / in allen dingen zu gefallen thun / nicht widerbellen / nichts veruntrauen: sondern alle gute treue erzeigen / auf daß sie die lehre Gottes unsers Heilandes zieren in allen stüken. 1. Petr. 2. 18/19/20/21. Jhr knechte / sejt undertahn mit aller forcht den Herren / nicht allein den gtigen und gelinden / sondern auch den wunderlichen. Dann das ist gnade / so jemand umb deß Gewüssens willen zu Gott / das übel vertrget / und leidet das unrecht: und was ist das fr ein rhm / so ihr umb missethat willen streiche leidet? aber wann jhr umb wolthat willen leidet / und erduldet / das ist gnade bej Gott. Dann darzu sejt ihr beruffen / sintemal auch Christus gelitten hat für uns / und uns ein fürbild gelassen / daß jhr soltet nachfolgen seinen fůß-stapfen / u.s.f. Sirach 33. 27. Das joch und die seile beugen den hals: ein bses gesinde stok und knüttel. u.a.m.
Absonderliches Morgen-gebt Einer neuen Eh⸗frauen. ALlgewaltiger / Ewiger Gott / liebreicher Vater / der du in deinem Gesze befohlen / dir alle Morgen / zur dankbarkeit für deinen gndigen schuz / ein brand-opfer zubringen: ich opfere dir dank / und bezale dir jezund in diser frhstunde / mei⸗ne gelübde / vor deine große barmherzigkeit / die du mir und den lieben meinigen diese Nacht erwiesen / in dem du uns vor allem unfall und schaden an leib und seele behtet / und das erfreüliche tage-liecht frisch und gesund erleben lassen. Ja ich bitte / du wollest ferner diesen Tag über mich und meinen lieben Ehemann mit deiner gna-
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de walten / unsern handel und wandel also segnen / daß die erde / wiewol sich unsrer sünden wegen / disteln und dornen mit undermischen / gleichwol / zu unserm tglichen brodt und nahrung / so viel trage / darvon zu leben / und auch den dürfftigen zu geben genug haben. Vor allen dingen aber vergib uns unsere Miß-handlung / dardurch wir deine heilige gebott / es sej wissendlich oder unwissendlich / übertretten / und behte uns ferner für allen schndlichen beflekungen / umb deines lieben Sohnes willen. Ja beh⸗te mich in meinem ganzen leben / für allen lastern und üppigkeiten / für allem leichtfertigen geschwze / und laß auß meinem munde gehen / was nuzlich zur besserung / da es noht thut / daß es holdseelig sej zu hren / damit ich nicht betrbe den Geist Gottes / mit dem ich versigelt bin auff den tag der erlsung / ja laß mich stts in meinem herzen beherzigen die worte deines lieben Sohnes / daß die menschen mssen rechenschafft geben / am jüngsten gerichte / von einem jedem unnützen worte / daß sie geredet haben / damit ich in allen dingen den meinigen ein gutes Lehr-bild sej / und durch bsen wandel niemand rgere. Gib / daß ich / neben dir / meinen Eh-mann von herzen liebe / jhm schuldige freündschafft und gehorsam leiste / und in keines andern liebe bewillige / daß ich meine augen abwende von frmder Schnheit / und nicht nach anderer gestalt sehe: daß ich mit jhnen nicht prasse / damit mein herz nicht an sie gerahte / und meine sinne nicht bethret werden. Ach! behte mich / GOtt Vater und Herr meines lebens / fr unzüchtigem gesichte / und wende von mir alle bse lust: laß mich nicht in schlmmen und unkeuschheit gerahten / und bewahre mich für unverschmten herzen. Ja gib / O Herr / daß ich meine seele rein behalte von aller bsen lust: und alle unzüchtige / leichtfrtige Gesellschafft meide wie Sara: der keuschheit nachstrebe wie Susanna / fleissig und bittselig sej wie Rut / der demuth mich befleissige wie Esther / weislich handele wie Abigail / Gottsfrchtig lebe wie Elisabeth / ia mich schmuke mit schaam und zucht / und Gottseligkeit beweise durch gute werke: damit ich gnade finde im Himmel und auff Erden / und mein lieber Ehmann bej mir wohne mit vernunfft / und gebe mir /
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alß dem schwchesten Werkzeuge / ja als einer Mit-erbin der gnade deß lebens / meine gebührliche ehre. Solches wollestu thun / O Herr / umb deiner liebe willen / ja umb der liebe deines lieben Sohnes willen / der du lebest in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
Absonderliches Abend-gebtt Einer neuen Eh⸗frauen. BArmherziger / gtiger Herr / du Gott unsers Herren und Heilandes / du Vater der herrligkeit / der du gibest den Geist der weisheit und der offenbarung / zu deiner selbst erkanntnus: senke dein liecht in mein herz / und erleuchte die augen meines verstandes / daß ich deine gnade erkenne / deine gte preise / deiner barmherzigkeit danke / die gleich als ein voll-wssernder Strohm auff die drren kker / heute diesen tag über mir außgebrochen / und mich mit deinen gtern gesttiget. Dir danke ich vor alles das gute / daß du an mir gethan / und bitte dich / du wollest mir verzeihen alle meine miß-handlung / damit ich mich deiner ferneren gnade verlurstig gemacht / und mich behten / daß ich mich nicht weiter an deinen heiligen gebotten versündige. Ja HErr / behte mich heinte diese nacht für allen bsen gedanken / für allen werken der finsternuß / für allen eiteln sorgen der welt: gib aber / daß ich sorge trage / die himmlischen gter zuerwerben / deine gnade zuerlangen / und mich durch wahren glauben zu derselben ewigen besizung allezeit bereite. Ziehe mir an deinen gttlichen harnisch / damit ich bestehen mag gegen die listigen anleüffe des teufels / auff daß ich / wann das bse stündlein kommt widerstand the / und alles wol auß⸗richte / ja endlich das feld behalte / umbgürte meine lenden mit warheit / ziehe mir an den panzer der gerechtigkeit vor allen dingen aber verleihe / daß ich den schild des glaubens ergreiffe / damit ich außlschen knne alle feürige pfeile des bsewichts / und den helm des heils / mit dem schwert des geistes erlange / und mit demselben alle meine widerscher bekmpfe. Dir befehle ich mich ganz und gar / dir befehle ich
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meinen lieben Ehmann / dir befehle ich unser ganzes haus und was wir bsizen / wache du bej uns / wann wir schlaffen / stehe bej uns / wann wir wachen / und beslige dise unsere ehe / nach deinem willen / mit gesunden wolgerahtenen leibes früchten / damit ich dermalen eins eine frliche Kinder-muter werde / und den preis der seligkeit darvon trage. Solches verleihe mir / o du stiffter des H. ehstandes / umb deines H. namens ehre willen. Ach ja! so sej es. Sprüche der H. Schrifft.
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Efes. 5. 22/23. Die weiber sollen undertahn sein ihren Mnnern / alß dem Herren: dann der Mann ist deß Weibes haupt / gleich wie auch Christus das haupt ist der gemeine / und er ist seines leibes heiland. 1. Korinth. 7. 3/4. Der Mann leiste dem Weibe die schuldige freundschafft: desselbengleichen das Weib dem Manne. Das Weib ist ihres leibes nicht mchtig / sondern der Mann. Desselbengleichen ist der Mann seines leibes nicht mächtig / sondern das weib. 1. Petr. 3. 1/2. Die Weiber sollen ihren Mnnern underthan sejn / auff daß die / so nicht glauben an das wort / durch der Weiber wandel ohne wort gewonnen werden: wann sie ansehen euren keuschen wandel in der forcht. Sirach. 26. 21/22/23/24. Wie die sonne / wann sie auffgegangen ist in dem hohen Himmel deß Herren / eine zierde ist: also ist ein tugendsames weib eine zierde in ihrem hause. Ein schnes weib / das fromm bleibet / ist wie die helle lampen auff dem heiligen Altar: ein weib / daß ein bestndiges gemühte hat / ist wie die guldene seulen auff den silbern stühlen. Sir. 25. 1/2. Drei schne dinge seind / die bejde Gott und menschen wolgefallen. Wann brder eins seind / und die nachbarn / sich lieb haben / und Man und Weib sich wol begehen. 1. Tim. 2. 9/10. Die Weiber sollen im zierlichen kleide mit schaam und zucht sich schmuken / nicht mit zpfen oder gold / oder perlen / oder kstlichem gewand: sondern wie sichs geziemet den weibern / die da Gottseligkeit beweisen durch gute werke. Spr. Sal. 11. 16. Ein holdseeliges weib erhlt die ehre. Spr. Sal. 12. 4. Ein fleissiges Weib ist eine krone ihres Mannes: aber eine unfleissige ist wie tter in seinen gebeinen. 31. 10/11/12. Wem ein tugendsaames Weib bescheeret ist / die ist viel edeler / dann die kstlichsten perlen. Jhres Mannes herz darff sich auff sie
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verlassen / und nahrung wird jhm nicht mangeln: sie thut jhm liebes und kein leides sein lebenlang.
Absonderliches Morgen-gebtt Einer Braut am Hochzeit⸗tage. O Allein weiser / grundgtiger GOtt / der du durch deine unbe-
greifliche Weisheit Adam und Eva geschaffen / und diesem ersten Brutigam seine liebe Braut zur gehülfin selbst zugefhret: Dir sage ich in diser Morgen-stunde von herzen lob und dank / daß du mich disen tag gesund und frlich erleben lassen / da ich durch offendliche trauung meinem lieben Brutigam ehlich soll bejgeleget werden. Ach! HErr / weil es dein Gttlicher wille gewesen / daß wir uns in wahrer liebe und treuen freundschafft bej einander zu leben / und zu sterben versprochen: so sprich deinen Gttlichen Segen über uns / und verknüpfe selbst unsere herzen / durch deinen heiligen Geist / in unzertrenlicher / unaufflslicher liebe / in fester bestndiger treue / und fernerer heiligen enzündung unserer angefangenen flamme. Ach! Herr / segne uns / ach Herr / begnadige uns / und behte uns heute und alle tage unsers lebens fr allem unheil / für aller unordenlichen vermischung / für allen frmbden unzimlichen flammen / für uneinigkeit / feind⸗schafft / haß / neid / und aller widerwertigkeit / ja für allen andern listigen anleuffen des hllischen bsewichts / und was uns sonsten feindseliges zustossen kan. Gib uns eine reine und keusche liebe / daß wir unser ehe-beht züchtig / und in deiner forcht / beschreiten / daß wir ehrbarlich wandeln / und deines heiligen segens wrdig werden: ja disen heiligen stand so anfangen / daß wir jhn nicht veruneh ren / sondern vilmehr zieren / und uns darinnen deß geheimnusses der getreuen einbrünstigen unverfälschten liebe deines lieben Sohnes / und seiner herzgeliebten Braut / der Christlichen Kirche / stts errinnern / ja dessen auch selbst geniessen / und ewig theilhafftig werden mgen. Solches verleihe uns gndiglich / O Gott /
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du Stiffter und Erhalter der Ehe / umb deines geliebten Sohnes unsers Himmlischen Brutigams willen. Ach ja / so sej es.
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ALlergtigster / barmherziger Gott / liebreicher Vater: ich danke
dir von grund meiner Seelen / daß du nicht allein / nach deinem gndigen willen und wolgefallen / mir an disem tage meinen lieben Brutigamb zufgen lassen / sonder auch / selbst durch deine heilige bejwohnung / unsere Hochzeit / als ein heiliger gnaden-reicher gast / gndig beseeligen / und uns mit dem himmlischen Hochzeitgeschenke deines Vterlichen segens begaben / ja alles unheil und ungemach vterlich abwenden wollen. Ja ich bitte dich / du wollest uns heint diese nacht / und allezeit mit solchem deinem heilwrtigen gnaden-segen fehrner überschatten / uns in deiner forcht / wie Tobias und Sara / unser Ehbette züchtig / und alß Christglubigen gezimet / beschreiten lassen / und deinen H. Engeln befehl thun / daß sie sich umb uns herumb lgern / uns zubewachen / damit uns der hllische Eh-strrer an leib und seele keinen schaden knne zufgen. Laß in unserer beiden herzen allezeit auffgehen die pflanzen der rechtschaffenen liebe / und unverflschten treue: laß darinnen wachsen je lnger je lieber / und das liebe vergiß mein nicht stts in voller blte stehen: laß darinnen auskeumen den saamen deß wahren glaubens / der rechten erkanntnus deines lieben Sohnes / und der Gottseligen gedult: ja gib uns was uns nuz und selig / beides an leib und seele / lenke unsere sinnen und gedanken / daß wir unser ziel nicht auff das zeitliche sezen / sondern allezeit / in herzlicher demuth / unserer aller ankunfft beherzigen / und gedenken / daß wir auß der erden gemacht seind / und widerumb mssen zur erden werden / damit wir nicht in eitele hoffart und übermtige vermessenheit gerahten / sondern in unserm Beruff treulich und fleissig verharren / ja
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uns augenbliklich zu einem seligen abscheide gefaßt halten / und dermaln eins / als wrdige mit-glider der himmlischen Hochzeit / vor dem angesichte deines lieben Sohnes erscheinen mgen / welcher mit Dir / und dem Heiligen Geiste lebet / und herrschet von ewigkeit zu ewigkeit. Ach ja / so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft. 1. B. Mos. 1. 27/28. Gott schuff den menschen Jhm selbst zum bilde / zum bilde Gottes schff er jhn: und er schuff ein mnnlein und frulein / und Gott segnete sie / und sprach zu jhnen: Seit fruchtbar und mehret euch / und fllet die erde / und machet sie euch undertahn. 1. Korint. 7. 9/28. Es ist besser frejen / dann brunst leiden: wann eine jungfrau frejet / so sündiget sie nicht / doch wird sie leibliche trbsal haben. Jn eben derselb. 14. Der unglubige mann ist geheiliget durch das weib / und das unglubige weib wird geheiliget durch den Mann: sonsten aber weren eure kinder unrein / nun aber sind sie heilig. Efes. 5. 31/33. Ein mensch wird verlassen Vater und Muter / und an seinem weibe hangen / und es werden zwej ein fleisch sein. Ein jeglicher habe sein weib lieb / als sich selbst: das weib aber frchte den Mann. 1. B. Mos. 3. 16. Dein wille / sagt Gott zu Even / soll deinem Mann underworffen sejn / und er soll dein Herr sein. 1. Timoth. 2. 12/13/14/15. Einem weibe gestatte ich nicht / daß sie deß Mannes Herr sej / sondern stille sej. Dann Adam ist am ersten geschaffen / darnach Eve: und Adam ward nicht verführet: das weib aber ward verführet: Doch wird sie selig werden durch kinder zeugen / so sie bleibet im glauben / und in der liebe / und in der heiligung / sampt der zucht. 1. Korint. 11. 3/7/8/9. Christus ist eines jeglichen Mannes haupt / der Mann aber ist deß Weibes haupt / und Gottes bild und ehre: das weib aber ist des Mannes ehre. Dann der Mann ist nicht vom weibe / sondern das weib vom Manne: und der Mann ist nicht geschaffen umb deß weibes willen / sondern das weib umb deß Mannes willen. Tit. 2. 4. Die jungen weiber sollen zchtig sejn / jhre mnner lieben / kinder zeugen. 1. Petr. 3. 3/4/5/6. Der weiber schmuk soll nicht außwendig sejn / mit haarflechten / und gold-umhengen / oder kleider anlegen: sondern der verborgene mensch deß herzens unverrukt / mit sanfftem und stillem geiste / das ist kstlich vor Gott. Dann also haben sich auch vor zeiten die heiligen weiber geschmukt / die jhre Hoffnung auff Gott sezten /
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und jhren Mnnern undertahn waren: wie Sara Abraham gehorsam war / und hieß ihn Herr / welcher Tchter jhr worden sejt / so jhr wol thut / und nicht schchtern seit. Die Ehe soll ehrlich gehalten werden / und das Ehbette unbeflekt.
Absonderliches Morgen-gebtt Einer Jungfrauen / die sich zu verehligen gedenket.
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O allerliebreichester / barmherziger Gott / der du mich gekrhnet mit gnaden / und salbest mit dem hle der freuden: Dir will ich lobsingen / deinem Namen will ich danken / daß du mich auß der finsternus diser vergangenen nacht errettet / auß dem schatten deß todes erlset / auß dem schrken der Hllen gerissen / und disen frlichen morgen / dises erfreüliche tage-liecht mit gesundem leibe wider erleben lassen. Gib / O Herr / daß ich allezeit frhe zu dir wache / daß ich mich allezeit frhe zu dir schike / und dem sssen lobsingenden gezwitscher der kleinen wald-vg⸗lein / welches schon vor tage den wldern dein lob / und den Feldern deine ehre verkündiget / nichts zuvor gebe. Ach Herr / sej mir gndig nach deiner gte / laß mich frhe hren deine gnade / dann ich hoffe auff dich: Tilge in diser Frhstunde meine empfangene snde / meine begangene snde / und hmme jhren lauff / tmme ihre fluth / daß sie meine seele nicht noch mehr berschwemme / und mit dem schlam ihres unflahts mein herz verunreinige. Sej mir ein lieblicher morgen tau / daß ich blhe in allen Jungfrulichen Tugenden / wie eine anmtige rose / daß ich auffschiesse in der zucht und ehrbarkeit / wie eine liebliche Lilie / daß meine wurzeln außschlagen / und meine zweige sich ausbreiten wie ein Palmbaum / daß ich sej so schn als ein hlbaum / so guten geruch gebe wie Libanon. Ziere mein haupt mit dem Jungfrulichen kranze der ehren / bekrnze es mit dem krnlein der Christlichen Tugenden: Gib / daß darinnen gefunden werde die Lilien der keuschen liebe: die Rose der vertrglichen liebe: die Viole der dem-
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tigen liebe: die Purpur-nelke der gedchtnus deß Purpurfrbigen Blutes deines lieben Sohnes / daß er / aus liebe für meine sünde vergossen: die goldblůme deß auffrichtigen bestndigen glaubens: ja die Sonnen-blůme der wahren gelassenheit und übergabe meines willens in deinen willen. Wann es auch dir / mein Vater / belieben wolte / daß ich mich in den heiligen Ehstand begeben solte: so gib / daß ich mir nicht einen Brutigam erlese nach meiner fleischlichen begirde: sondern daß ich warte / bis du mir einen solchen zusendest / der mit himmelischen schnheiten begaabet / mit über-irrdischen gaaben gezieret / und in deiner forcht auffrichtig wandelt: damit unsere liebe eintrchtig / unser leben beglüket / unsere Ehe geseegnet / und unser ganzer wandel untadelhafftig vor deinen augen erfunden werde. Laß meine augen nicht herumb schweiffen / und gaffen auff das jenige / was die welt liebet: sondern mit schamhafftigen bliken alleine sehen auff das / was dem Geiste gefllig. Darumb laß mich nicht gerahten in üppige bse gesellschafft / damit ich nicht verdorben werde: Laß mich aber solche suchen / und mit solchen umbgehen / auß derer umbgang und wandel ich meinen wandel bessern / in allen tugenden und gaben deß Gemtes zunemmen und wachsen mge / ja alle laster und schandfleken der seelen fliehen lerne. Dann dir / O Herr / befehle ich alles: dir ergebe ich mich ganz zu eigen in deinen willen. Dir befehle ich meinen aus-und-eingang / mein thun und lassen. Ja dir befehle ich alle die meinigen / und alle diejenigen / vor die ich zu bitten verpflichtet. Schike du es mit uns nach deinem gndigen wolgefallen / und bewahre uns disen tag und allezeit vor allem übel. Laß deinen segen vom himmel trieffen / laß deine gaben unsern leib und unsere seele erkwiken / der du bist und bleibest / gleich wie du gewesen von ewigkeit / ein Gott alles segens / ein ausspender aller gaben / bis zur unendlichen ewigkeit. Ach ja! so sej es.
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Absonderliches Abend-gebtt Einer Jungfrauen / die sich zuverehligen gedenket. O Grund-gtiger GOtt / gewaltiger Herrscher / der du richtest mit 5
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gelindigkeit / und beherrschest uns mit vielem verschonen: Jch will mich auffmachen / und zu meinem Vater gehen: ich will gehen / und suchen denselben / der mich diesen tag und die ganze gefhrliche zeit meiner walfahrt so vtterlich behtet: ich will jhn suchen mit dem dankopfer meiner lippen / und mit dem abendopfer deß lobes / so lange / bis ich ihn finde. Jch will ihn suchen mit busse / mit reu und leidwesen ber meine sünde / die jhn / dem ansehen nach / von mir getriben. O kehre wider / kehre wider mein Vater / deine Tochter bereuet ihre sünde / umb derentwillen du ihr deine gndige Gegenwart entziehest. Ach! vergib / vergib mir meine mißhandlung / und kehre wider / kehre wider / O warhafftiges Liecht / welches den menschen erleuchtet zum ewigen leben: Dann / die Sonne gehet under / und die Finsternus der nacht umbgibt uns / der schatten deß todes umbringet meine seele / und der dampf auß der hllen benebelt meine augen. Jch denke an dich / wan ich mich zu Bette lege / von herzen begehre ich deiner deß nachts. Ach Herr / lehre mich / daß es ein ende mit mir haben muß / und mein leben ein ziel hat / und das ich darvon mus: lehre mich bedenken / daß ich sterben mus / auff das ich klug werde / und mein herz abwende von aller eitlekeit / ja meine seele nicht ferner mit sünden besudele: sondern in deiner forcht dir nachwandele / dich in wahrem glauben ergreiffe / und diese nacht und die übrige wenige zeit meines lebens / ohne bekümmernus und anfechtung deß fleisches / durchbringe. Wann es auch je dein wille / daß ich diß leben nicht mehr in einigkeit verschliessen / und nicht mehr alleine mich zu bethe begeben soll: sondern / neben Dir einen mitgehülffen meines lebens / einen bejstand meines wandels / und einen mitgenossen meines leides / und meiner freuden / erwehlen: So verleihe gndiglich / daß ich in solcher meiner wahl sothanig erfunden werde / daß sie nicht aus üppiger
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fleisches-lust / sondern nach deinem wolgefallen geschehe. Jnzwischen aber sej und bleibe du mein Helffer / mein Bejstand / meine Zuflucht / und mein Heil. Dann wann Du bej mir bist / so frchte ich kein unglük / ob ich schon wandele im finstern Tahl / ob ich schon mit tausend nchten / mit tausend schreken umbgeben wurde. Deine hülffe stehet mir bej / deine rettung trstet mich. Ja trste mich / Herr / stehe mir bej / O Gott / mit deiner gnade / daß sich dise nacht kein unglk zu mir nahe: daß ich im Friden einschlaffe / und in frlichkeit wider erwache. Damit ich Dir danke / und deinen Namen erhebe in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
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1. Korinth. 7. 31/36/38. Die diser welt brauchen / sollen derselben nicht mißbrauchen. Wann jemand jhm lsset dunken / es wolle sich nicht schiken / mit seiner Jungfrauen / weil sie eben wol mannbar ist / und es will nicht anders sein: so thůe er / was er will / er sündiget nicht / er lasse sie frejen. Ja wer sich verheurathet / der thut wol: wer sich aber nicht verheurrahtet / der thut besser / nach der gabe / die Gott einem jeglichen mitgetheilet.
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Absonderliches Morgen-gebtt Einer Jungfrauen / welche unverehlicht zu bleiben gedenket.
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O Aller-freundseeligster / allersssester Herr Jesu / der du dich mit mir verlobet in ewigkeit / vertrauet in gerechtigkeit / ja in gnade und barmherzigkeit: deine liebe hat mich erweket / deine liebe hat mein herz ermuntert / so bald der tag angebrochen. Jch sprach / ich will auffstehen: ja ich will frühe auffstehen / und suchen den meine seele liebet. Jch sprach: ich will beugen die kniehe meines herzens vor dem allerheiligsten namen / in dem alle kniehe im Himmel und auff Erden sich beugen sollen. Jch will jhm danken in der gemeine der Jungfrauen / ich will jhm lobsingen / und seine liebe / seine sanfftmut / seine treue / ja seine barmherzigkeit
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verkündigen under meinen gespilen: ich will offendlich verkündigen / wie er so vil gutes an mir erwisen / wie er mir zu liebe mensch worden / wie er mich zur schwester / ja zur lieben liebsten angenommen / wie er mir zu liebe sein blut vergossen / wie er / auß einbrnstiger liebe gegen mich / vor meine Sünde gestorben / und seines Vaters zorn vershnet / ja wie er mir aus liebe bejgestanden / und auß liebe diese vergangene nacht bej meinem bethe / und bej meiner seelen wache gehalten / daß mich kein ungemach noch unfal rühren knnen. Darumb habe ich mich auch meinem lieben Liebsten / meinem trauten Bruder / meinem schnsten Brutigam ganz zu eigen gegeben / und jhm mein herze ganz gewidmet. Jch habe einen bund gemacht mit meinen augen / daß ich nicht achtete auff einige liebe der welt: aber ich brenne für liebe / für liebe / die seine selbsteigene liebe in meinen glidern angezündet. Ach! Jesu / mein trauter Jesu / laß es also sejn: laß mich dein eigenthumb sejn: lebe du in mir / und laß mich auch in dir leben. Zeuch mich nach dir / und kehre meine augen ab / daß sie nicht sehen die eitelkeit der welt / sondern daß sie allezeit auff dich schauen / und dir vertrauen. Ach! Du bist mein / und ich bin dein: Ach laß es also sejn. Sihe mich nicht an / daß ich auß mir selbst so schwarz / so hslich / so ungestalt bin. Sihe mich aber an / wie freundlich / wie lieblich / wie schn ich aus dir und in dir bin / der du mich durch dein blut so schnee-weis gewaschen / daß kein sünden-fleken / noch snden-runzel mehr an mir ist / daß ich blhe wie eine blanke Lilie / daß ich schimre wie die wolle der schflein / die erst aus der schwmme kommen. O mein Jesu / erhalte mich ja in diser klarheit / und laß nicht zu / daß ich disen weissen Atlas meines Braut-kleides / durch Gottloses leben / wider besudele. Gib / daß ich ehrbarlich wandele / ja deß gespttes und hnischen gelchters der welt ungeachtet / dir im kreuz und leiden nachfolge / und nimmermehr von dir wanke / biß ich komme an den orth der Freuden / an den orth meines bejlagers / an den orth der ewigen herrlichkeit / da du mir die krone deß lebens / den Brautkranz der ewigen herrlichkeit / auffsezen wirst: da ich werde stehen zu deiner rechten in lauter kstlichem golde / ja / mit der
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Sonne der Gerechtigkeit bekleidet / eine Knigin deß Himmlischen Jerusalems immer und ewiglich sejn werde. Ach! mein herz wallet mir in meinem leibe / wann ich an dise Freude gedenke / die noch nie kein jrrdisches auge gesehen / kein sterbliches ohr gehret / und keines menschen mund aussprechen knnen / auch niemand nimmermehr sehen / hren / und aussprechen wird / alß die verklhrten mit-erben deß ewigen seeligen lebens. Ach! were es meines Erlsers wille / so wolte ich wol / daß ich schon da were. Aber / weil ich den rok der sterblichkeit noch eine kleine zeit tragen / dise zeitlichen tage mit der nacht umbgewechselt sehen muß: So verleihe gndiglich / daß ich alle tage an dich gedenke / in deinem schirm wandele / und keinen anstos leide / sonderlich aber an disem gegenwrtigen tage: biß ich komme an jenen grossen tag / da keine nacht noch vernderung deß lichtes / sondern ewige klarheit / ewige wahrheit / ewige tauerhafftigkeit sejn wird: ja da die Sonne der gerechtigkeit / die Sonne deß lebens / die Sonne der freuden ewiglich scheinen / und nimmermehr undergehen wird. Solches verleihe mir und allen / die es von herzen wünschen / der ewige Sohn GOttes / welchem sej ehre in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
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Absonderliches Abend-gebtt Einer Jungfrauen / welche unverehlicht zu bleiben gedenket. ALlertrostreichester sanftmtigster Herr JEsu / du Erlser der welt / du Sohn deß Allmchtigen Vaters / bej dem alle mhselige und beladene die seelige erkwikung finden: Jch arme mhselige Seele komme am ende dises tages / auff deinen eigenen trstlichen befehl / zu dir / labsal und erkwikung vor meine abgemattete mde geister zu schpffen / damit ich dir mit frischer zungen / und auffgemunterten erkwikten sinnen fr deine überschwngliche wolthaten / die du mir disen verwichenen tag über erwisen /
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einen solch⸗en dank bringen mchte / der dich zu weiterer fortsezung deiner gnade bewegte. Ja / Herr / ich danke dir / daß du an diesem tage meinen leib und meine seele gespeiset / mein thun und lassen gehandhabet / meine werke geseegnet / meinen gang und wandel gefhret / daß mir kein übels widerfahren knnen. Auch bitte ich dich / du wollest mich ferner diese nacht in deinem schuz erhalten / ohne alle weltliche bekmmernus und sorge lassen rhen / und sanffte einschlaffen / ja mit freudigem Geist in Dir wider erwachen. Gib / daß ich dich / meinen lieben Brutigam / dise nacht in meinem bette finde / daß ich in deinen armen ruhe / in deiner gnade lige: daß mein auge zwar schlaffe / das herz aber in dir allezeit wache: daß ich dich nicht lasse / du seegnest mich dann: ja / daß ich einig und allein an dein liebe gedenke / und sie in die tafel meines herzens eingeschriben behalte biß an mein ende / damit ich / wann es dein wille / in dir seliglich entschlaffen / und mit allen glaubigen zum ewigen leben frlich wieder auffstehen / ja die krone der ehren / und den himmlischen Brautschaz erlangen mge. Solches bitte ich dich umb deiner liebe willen. Ach! HErr / hilff mir / ach Herr / laß es wol gelingen. Ach ja so sej es. Sprüche der H. Schrifft.
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1. Korint. 7. 8/9/17/32/33/34/35: Sage den ledigen und Wittwen / es ist ihnen gut / wann sie bleiben wie ich: wann sie aber sich nicht enthalten / so laß sie frejen / und wie einem jeglichen Gott hat außgetheilet / wie einen jeglichen der Herr beruffen / so wandele er. Jch wolte aber / daß ihr ohne sorgen weret: dann wer ledig ist / der sorget / was dem Herren angehret / wie er dem Herren gefalle: Wer aber frejet / der sorget / was der Welt angehret / wie er dem weibe gefalle. Es ist ein underscheid zwischen einem Weibe / und einer Jungfrauen: welche nicht frejet / die sorget / was dem Herren angehret / daß sie heilig sei / bejde am leibe / und auch am Geiste: die aber frejet / die sorget was der welt angehöret / wie sie dem Manne gefalle. Solches / aber sage ich zu eurem nuz / nicht / daß ich euch einen strik an den halß werffe: sondern darzu / das es fein ist und ihr stts und unverhindert dem Herren dienen knnet.
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Tgliches Gebtt Einer Verlobten. GNdiger gtiger Gott / barmherziger Vater / ich danke dir von grund meines herzens / daß du mich nicht allein zu einem vernünftigen menschen geschaffen / in aller ehrbarkeit aufferziehen lassen / und bis auf dise stunde in gutem wolstand vtterlich erhalten: sondern auch als deine tochter / gegen knfftige zeit meines lebens / wider alle feindselige anstse / so einer einsamen verlassenen / die sich selbst / ohne beistand nicht retten kan / zustossen mgen / solcher gestalt versorgen wollen / daß du mir / nach deinem gndigen willen und wolgefallen einen Gehülffen meines übrigen lebens zugefhret / und sein herz durch deinen guten Geist in herzlicher liebe gegen mich enzündet / ja sothanig / daß er mir / in deiner heiligen Gegenwart hoch und theur versprochen / bses und gutes / leid und freude bej und mit mir aus zustehen. Weil es nun sich offtmals begibet / daß bse zungen / und neidige leuthe zwischen Verlobten haß und feindschafft zustifften pflegen: Ach! so wehre ihren boshafftigen anschlgen / steure ihrem überthätigen beginnen / und lenke sein herz / daß er sich nicht verleiten / und in abwege verfhren lasse. Gib mir aber gedult und sanfftmůt: ja ziere mich mit allen Christlichen wolanstndigen Tugenden / daß ich alle boshafftige reden dardurch zu nichte mache / und in solchem kostlichen Braut-kleid meinem Liebsten besser gefalle / alß wann ich in guldenem stüke mit demanten und perlen geschmüket / einherprahlete: ja sein herz zu einer beharrlichen ungefrbten keuschen liebe je mehr und mehr bewege: damit wir dasjenige / was wir / mit deinem willen und wolgefallen angefangen / glüklich vollbringen / unsere tage in einigkeit und fride / vermittelst deiner forcht / treulich / und nach unserer bejder wunsch / frlich schliessen / und Dir allein preis lob und ehre geben in ewigkeit. Amen.
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Tgliches Gebtt Einer Eh-frauen / die eine trbseelige Ehe hat.
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BArmherziger Gott / getreuer Vater / der du freundlich bist / dem / der auff dich harret / und der seelen / die nach dir fraget: ich hatte mir vorgenommen / alle meine trbsal / die mich in diser meiner ehe / gleich als ein Strohm überschwemmet / für deinem H. Angesicht auszuschütten / und deine Vtterliche gnade umb trost und rettung anzuflehen: weil dir aber als einem allwissenden Gott / meine noht und bekümmernus / ohne meinen weitschweiffigen bericht / wol bewußt ist: so soll meiner worte wenig sejn / auch soll mein herz nicht zu sehr eilen etwas für dir zu reden / ja ich will nicht vil / aber wol vilmahls flehen: ich will nur mit lauter seuffzern / die am ersten durch die wolken dringen / und nicht mit vilen langen erzehlungen / vor deinem Gnaden-stul erscheinen: Damit ich durchdringender bten / andchtiger bitten / und umb so viel eher gehret und erhret werden mge. Du weissest / O Herr / alle dinge / ja du sihest meinen jammer / und mein ellend ist dir nicht verborgen: Darumb eile mir zu helffen / und trste mich mit deinem freudigen Geist / daß ich in meiner trbseeligkeit nicht gar versinke. Haben dich jrgend meine übertrettungen erzrnet / daß du meiner so gar vergissest? Ach! so sihe doch an mein herz / wie es weinet / und seine sünde bereuet / und vertilge sie nach deiner barmherzigkeit. Es ist mir wol lieb / daß du mich züchtigest / damit ich deine rechte lernete / aber züchtige mich auch mit massen / und laß einmahl ab zu straffen / mein Vater: lindre das kreuz / daß du mir aufgeleget / und mache meines jamers ein ende / umb deiner liebe: ja umb deines namens ehre willen. Doch / ich will dir nichts vorschreiben / dann dein Vater-herz / und deine liebe gegen mich erkenne ich erst jezund recht auß deiner straffe / dardurch du nichts / als meine besserung / und meine eigene ewige wolfahrt / suchest: Ja darumb schike es mit mir nach deinem heiligen willen. Wie du wilst / lieber Vater / so soll es sejn: so geschehe dein wille: Ach ja! so sej es,
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Sprüche der H. Schrifft. Psalm. 91. 15. Jch bin bej jhm in der noht / ich will jhn heraus reissen / und zu ehren machen. Psalm. 119. 71. Es ist mir lieb / daß d mich gedemtiget / damit ich deine rechte lerne. Job. 5. 17. Selig ist der mensch / den Gott straffet: darumb weigere dich der zchtigung deß Allmchtigen nicht. Spr. Sal. 3. 11/12. Mein kind / verwirff die zucht deß Herren nicht / und sej nicht ungedultig ber seiner straffe. Dann welchen der HERR liebet / den straffet Er / und hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am sohne. Klagl. Jer. 3. 25/26. Der Herr ist freundlich dem / der auff jhn harret / und der seelen / die nach ihm fraget. Es ist ein kostliches ding gedültig sein / und auff die hülffe deß Herren hoffen. Mich. 7. 9. Jch will des Herren zorn tragen: dann ich habe wider jhn gesndiget / biß er meine sache außführe / und mir recht schaffe. Er wird mich ans liecht bringen / daß ich meine lust an seiner gnade sehe. Tob. 12. 13. Weil du Gott lieb warest / so mußte es also sejn: ohne Anfechtung mußtestu nicht bleiben / auff daß du bewhret wurdest. Apostel-gesch. 14. 22. Wir müssen durch viel trübsal in das reich Gottes eingehen. Rm. 5. 3/4/5. Wir rühmen üns der trübsal: dieweil wir wissen / daß trübsal gedult bringet / und gedult erfahrung / ja erfahrung / hoffnung: hoffnung aber lßt nicht zu schande werden. Zach. 30. 11. 2. Kor. 4. 17. 2. Tim. 2. 11/12. 1. Pet. 4. 12/13. Hebr. 12. 5/6/7/8. Joh. 1. 12. Offenbahr. Joh. 7. 13/14/15. 1. 19.
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Tgliches Gebtt Einer Hauß-muter. O Allgewaltiger GOtt / himmlischer sorgfltiger Vater der du richtest und ordnest im himmel / was hier auff erden in unsrem hause geschehen soll: Dir sage ich vom herzen lob / preis und dank / daß du nicht allein mich in den heiligen Ehstand gesezt / mit kindern und gesinde gesegnet / und uns unser auskommen reichlich gegeben: sondern auch noch über das zu unserer haushaltung ein bestndiges gedejen / einen geruhigen Friden / und solche einigkeit under uns selbsten verlihen / daß uns unser kummer / und
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unsere arbeit / so du uns zu unsrem Haus-stande / nach deinem wolgefallen / aufferlegen wollen / keines weges verdrieslich gefallen: sondern uns nur ein ssses und angenehmes spiel und zeitvertreib gewesen. Ach! Herr / gib ferner deinen seegen zu allem vorhaben / und behte uns für krieg / teurung / krankheiten / und allen andern unheilen. Gib auch / daß ich meine kinder und gesinde zu deiner forcht / in allen Christlichen tugenden / erziehe / und nimmermehr keinen ungehorsam noch einige widerspnstigkeit / an ihnen verspüre. Ja verleihe gndiglich / daß wir allesampt in deinen wegen wandeln / deinen gebotten nachleben / und uns der welt also gebrauchen / daß wir an unserer seeligkeit keinen schiffbruch leiden. Solches würke in uns / O mild-reicher / lieber Vater / durch die krafft deines H. Geistes / jez und allezeit / zu unserer seelen seligkeit. Ach ja! so sej es. Sprüche der H. Schrifft. Matt. 6. 25/32/33. Sorget nicht fr euer leben / was ihr essen und trinken werdet / auch nicht fr euren leib / was jhr anziehen werdet. Euer Vater im himmel weiß / daß ihr das alles bedrffet: Trachtet am ersten nach dem reiche Gottes / und nach seiner gerechtigkeit / so wird euch das andere alles zufallen. Sprichw. Sal. 24. 4. Durch ordentliches haushalten werden die kammern voll aller kstlicher leiblicher reichthumber. Spr. Sal. 27. 23/24/25/26/27. Sir. 4. 35. Sej nicht ein Lu in deinem hause / und nicht ein wüterich gegen dein gesinde. 7. 22/23. Einen treuen knecht und fleissigen arbeiter halte nicht übel. Einen frommen knecht habe lieb / und hindere ihn nicht / wo er frei werden kan. Koloss. 4. 1. Jhr Herren / was recht und gleich ist / das beweiset den knechten / und wisset / daß ihr auch einen Herrn im Himmel habet.
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Absonderliches Morgen-gebtt Einer Tochter / die Vater⸗los ist. HErr ewiger / grund⸗gtiger Gott / du Vater unserer aller: du hast zwahr den stab unsers hauses zerbrochen / und uns ein hartes erzeiget / indem du denselben / der mich nach deinem willen gezeuget / durch den zeitlichen tod von hinnen gefordert: aber du hast uns dannoch nicht wisen gelassen / du hast dich unserer erbarmet / alß ein Vater über seine Kinder / und uns durch deine gte getrstet / mit deiner gnade erfüllet / mit deinem segen erkwiket. Darumb danke ich dir billich / darumb lobe ich deine Vterliche barmherzigkeit: ja absonderlich danke ich dir an disem frlichen morgen / daß du mich dise fürüber gewichene nacht sanffte ruhen / süsse schlaffen / und gesund wider erwachen lassen. Auch bitte ich dich / du wollest disen Tag und hinfort fehrner über mich halten / mir fehrner mit deiner gnade bejwohnen / und mich / sampt meiner lieben muter / und allen den meinigen / für armůt / für hunger / für blße / für krankheiten / für kriegs⸗emprungen / und allen andern unheilen gndiglich bewahren / unsere nahrung segnen / und der menschen herzen zu uns neigen / daß sie uns zur zeit der noht bejstehen / jhr brot brechen und ihre milde hand gegen uns auffthun. Zuforderst aber wollestu mir alle meine sünde verzeihen / und nicht zulassen / daß ich mich ferner mit sünden besudele / und deinen heiligen willen übertrette. Laß mich frhe hren deine gnade / dann mich verlanget nach dir: würke in mir das thun / so wol als das wollen / nach deinem wolgefallen: und laß mich das geheimnus deß glaubens in reinem gewissen bewahren: damit ich dardurch / vermittelst deiner macht / bewaret werde zur seeligkeit: Darzu verhilff uns allen umb deines Namens willen / welchem sej ehre in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
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Absonderliches Abend-gebtt Einer Tochter / die Vater-los ist.
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WUnderthtiger / allgewaltiger GOtt / liebreicher Vater / dessen hande mich gearbeitet / und gemachet / was ich umb und umb bin / der du mir haut und fleisch angezogen / und mich mit beinen und adern zusammen gefget: ich danke dir / daß du ber mir im muter-leibe gewesen / daß ich so wunderlich gemacht bin: wunderlich seind deine werke / und das erkennet meine seele wol. Ja ich danke deiner grundlosen barmherzigkeit / daß du mich die zeit meines lebens / sonderlich aber diesen vergangenen tag / als ein Vater ernehret / als ein treuer hirte behtet / und mich auff einer grnen auen geweidet. Ach Herr / ziehe deine hande nicht ab von mir / umb meiner snden willen: und handle nicht mit mir nach recht / sondern nach deiner barmherzigkeit. Wende deine augen ab von meiner ungerechtigkeit / und sihe nicht an das folle maß meiner übertrettungen: sondern beherzige die fülle deiner gnade / und den überfluß deiner gte / die dich so langmtig gemacht hat. Es ist wahr daß ich gesndiget im himmel und fr dir / und daher nicht wehrt bin / daß ich deine Tochter heisse: aber dargegen ist es auch wahr / und bleibet unvernderlich wahr / daß das blut deines lieben sohnes alle bußfrtige sünder / und also auch mich / die ich meine sünde bekenne / erkenne und bereue / rein machet von allen ihren sünden: und darumb zweifle ich nicht / ja darumb glaube ich festiglich / du werdest mir meine snden vergeben: ja ich darff auch noch ber diß mich versichern / daß du / auff mein so instndiges flehen / mir deine gnade / zur besserung meines lebens / und vermeidung aller fernern mißhandlungen / vterlich mit zu theilen geruhen werdest. Jn solcher kindlichen zuversicht bitte ich fehrner / du wollest mich sampt meiner lieben muter (und meinem lieben geschwister) ja allen die mir mit bluts-freundschafft / oder sonsten verwandt sind / heinte dise nacht mit den augen deiner barmherzigkeit anbliken / mit dem glanz deines ewigen liechtes mein finsteres herz erleuchten / und mit den fittigen
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deiner Vterlichen liebe über mir schweben / daß mir der bse feind mit allen seinen tausend-listigen anschlgen nimmermehr schaden mge. O Herr / in deine hnde befehle ich meinen schwachen leib / mein drfftiges leben / meine gebrechliche sinnen / alle meine kümmernus und sorge: sorge Du fr mich / sej du umb mich bekümmert / so werde ich ruhig schlaffen / und auß allen übeln errettet / mich frlich wider erheben / und deinem namen lobsingen / so lange ich lebe. Ach ja! so sej es.
Absonderliches Morgen-gebtt Einer Tochter / so muter⸗los ist. HOchgelobet sej Gott / gedanket sej sein herrlicher Name / der große ding thut an allen enden / der mich von muterleibe an lebendig erhalten / und thut mir alles gutes: der mich gezüchtiget / daß ichs ertragen knnte / und mich nicht versuchet über mein vermgen: der das jenige / was ich an meiner muter verlohren / durch seine überschwengliche gnade tausend-fltig wider ersezet: der mich auß sechs trbsalen erlset / und in der sibenden nicht hülfflos gelassen: der sich meiner erbarmet / und meines jamers ein ende gemachet. Ach! Herr / ist es dein gndiger wille / so erhalte die brige seule meines hauses / erhalte meinen lieben Vater bej guter gesundheit / und sttige jhn mit langem leben: ja erhalte mich auch heute und allezeit in Christlichem wandel / in kindlichem vertrauen / und festem glauben / daß ich in der wsten diser welt nicht erfunden werde als ein rohr / das der wind hin und her wehet. Zwejerlej bitte ich von dir / die wollestu mir nicht weigern: abgtterej und lgen laß ferne von mir sejn: armůt und reichthumb gib mir nicht: laß mich aber mein bescheidenes theil dahin nemmen: dann wo ich zu satt wurde / mchte ich verleugnen / und sagen: wer ist der Herr? wo ich aber zu arm wurde / mchte ich stlen / und mich am Namen meines Gottes vergreiffen. Es ist besser ein weniges mit gerechtigkeit / als vil einkommens mit unrecht: dann die reichen mssen darben und hungern /
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aber die den HErren frchten / haben keinen mangel an jrgend einem gut. Verleihe auch / daß ich mich hte fr den sechs stüken / die du hassest / und für dem sibenden / daran du ein greuel hast: alß da sind / hohe augen / falsche zungen: hnde / die unschuldig blut vergiessen: ein herz / das mit bsen tken umbgehet: fsse / die behnde sind schaden zu thun: falscher zeuge / der frech lgen redet / und der hader zwschen brdern anrichtet. Fr disen und dergleichen behte mich mein Gott / und gib / daß ich hinfort nimmermehr darinnen erfunden werde. Ja weil ich bisher / auß menschlicher schwachheit / mich wider allzu offt / und mehr / alß mir lieb ist / damit besudelt / und den rok meiner unschuld mit blut⸗fleken verunehret / ja so / daß ich mit allen meinen fnff sinnen darzu geholffen / mit allen meinen fnff fingern das bse befrdert: Ach! so laß / nach deinem gndigen willen / das blut / das auß den fünf wunden deines lieben sohnes geflossen / alle meine unreinigkeit abwaschen / daß ich dir geheiligt / und dermaln eins wrdig erfunden werde / in lauter kstlichem golde zur rechten deines lieben sohnes / meines himmlischen Brutigams / an jenem grossen tage zu stehen / da er als ein Richter der lebendigen und der todten erscheinen wird / gerichte zu halten über alle menschen. Solches verleihe mir / mein Vater / umb deines herz-vilgeliebten Sohnes / meines einigen Erlsers und Mitlers willen / Ach ja! so sej es.
Absonderliches Abend-gebtt Einer Tochter / so Muter⸗los ist. O Ewiger / allein-weiser Gott / meine zuversicht und mein heil: zu dir komme ich abermahl in diser abend-dmmerung mit dem nacht-opfer meiner schuldigen dankbarkeit / dir meine gelübde zubezalen / und deinen heiligen namen zu preisen / daß du mich arme sünderin so gndig angesehen / und disen tag gesund und im friden zubringen lassen: ja daß du mich / als ein Vater / geneh
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ret / als ein Wolthter versorget / als ein führer ge-leitet / und mir in allen bsen auffstoßungen gndigen entsaz geleistet. Gib / O Gott / daß ich auch also in deinem geleite / in deiner hut / und in deiner beschirmung / dise ankommende nacht hinbringen / und vor allen feindseeligkeiten deß bsen feindes verthdiget / sicher ruhen / ruhiglich einschlaffen / und frisch und gesund wider erwachen mge. Behte mich für unnüzen sorgen / für unruhigen eiteln gedanken / für betrbten und traurigen sinnen / welche den tod würken: soll ich aber ja traurig sein / so gib mir dieselbe Gttliche traurigkeit / welche würket zur seeligkeit / eine reue / die niemand gereuet: ja eine solche traurigkeit / daß ich traurig sej über meine so vilfltige sünde / die du mir umb deiner liebe willen vergeben wollest: und mein herz also trauren lassen / daß es in solcher traurigkeit durch dich geheiliget werde / Dir selbst zu einer heiligen wohnung. Jm brigen befehle ich dir auch alles / worfür ich sonsten zu bitten befget / sonderlich aber meinen lieben vater / und alle die lieben meinigen in deine Vterliche hnde: die wollestu behten für allem übel / und für allem schaden bewaren heute und allezeit. Solches bitte ich dich umb deß theuren verdienstes deines lieben sohnes / ja umb deiner trostreichen verheissung willen / der du lebest und herrschest allgewaltig in ewigkeit / Amen.
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Absonderliches Morgen-gebt Einer Tochter / so Elter⸗los ist. EWiger / Barmherziger Gott / der du bist ein Vater der Wisen /
und ein Richter der Witwen / und jhr gebtt nicht verachtest / der du dich finden lssest von denen / die dich frühe suchen / und sie nicht verlssest noch versumest: zu Dir komme ich armes verlassenes Wiselein in dieser frhstunde / und breite meine hnde aus zu deiner heiligen hhe / deine Vterliche gnade zu suchen / und ihr ein schuldiges dank-opfer zubringen vor ihre so überschwngliche wolthaten / die sie mir diese verflossene nacht so mildiglich
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erwiesen. Du Herr / hast barmherzigkeit an mir getahn / und mich gerissen auß dem weiten rachen der angst / die keinen boden hat: du hast mich mit dem schatten deiner hand bedeket / daß die verstrung / so deß nachts kommet / vor mir frber gegangen: Du hast dich meiner angenommen als ein Vater / du hast dich meiner erbarmet als eine Muter. Den abend lang whrete das weinen / aber deß morgens kommet die Freude. Du hast mich zwar betrbet / in dem du mich meiner Eltern beraubet: aber nunmehr auch wider erfreuet / indem du dich mir selbst zum Vater gegeben / ja zu einem solchen Vater / der überschwenglich mehr thun kan / als ich begehre / von dem ich alles erlangen kan / was ich bitte / wann ich dich nur in kindlichem vertrauen / und festem glauben darumb bitte. Ach! ich bitte dich / lieber Vater / umb deiner liebe willen / du wollest dich deiner Tochter fehrner annemmen / und mich disen Tag / und die übrige zeit meines lebens nicht verlassen. Warumb stellestu dich / als werestu ein gast bej mir / und als ein frmder / der nur ber nacht bleibet? Aber sihe! dises stellen wret nur einen augenblik / einen augenblik verlssestu mich nur darumb / damit du dich meiner mit ewiger gnade erbarmen mchtest. Ach! erbarme dich dann nun deines kindes / erbarme dich / und sej mir armen sünderin gndig. Jch ruffe zu dir / lieber Vater / und will nicht eher auffhren / du erhrest mich dann / und versicherst mich durch deinen Vterlichen bejstand / daß du mir alle meine gebrechen verziehen / die ich wissendlich und unwissendlich wider deine heilige sazungen begangen. Ach! vertreibe sie wie der rauch vertriben wird: und verleihe gndiglich / daß ich nimmermehr wider darein bewillige: daß ich hinforth mein leben bessere / meinen sünden ewig absterbe / und in einem neuen dir wolgeflligen leben wandele. Ja gib mir / was mir nuzlich / und verleihe mir / was mir ersprieslich / zu meines lebens underhaltung: wende von mir / was mir schdlich / kehre von mir / was mir verhinderlich / zu meiner seelen seeligkeit. Ach! Herr / hre / ach! Vater / sej mir gndig: ach ja! so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft. 2. B. Mos. 22. 22/23/24. Spricht Gott zu den Jsraelitern: Jhr solt keine witwen und wisen beleidigen: wirstu sie beleidigen / so werden sie zu mir schrejen / und ich werde ihr schrejen erhren. Dann wird mein zorn ber euch ergrimmen / daß ich euch mit dem schwrt tde / und eure weiber witwen / und eure kinder wisen werden. 5. Buch Mos. 10. 18. Der Herr schaffet recht den witwen und wisen / und hat die frmdlingen lieb / daß er ihnen speise und kleider gebe. Es. 1. 17. Schaffet den wisen recht / und helffet der witwen sache. Zach. 7. 10. Thut nicht unrecht den witwen und wisen. Psalm. 10. 14. Du bist der wäisen Helffer. Psal. 68. 6. Er ist ein vater der wisen / und ein richter der witwen. Psalm. 146. 9. Der Herr behtet frmdlingen und wisen / und erhlt die witwen. Sir. 35. 17. Der Herr verrachtet der wisen gebott nicht / noch die witwe / wann sie klaget. 5. B. Mos. 14. 28. Vber drej jahr solstu aussondern alle zehenden deines einkommens desselben jahrs / und solst es lassen in deinem thor: dann soll kommen der wise / und die witwe / die in deinem thore sind / und essen / und sich sättigen. Jerem. 22. 3/4. Schindet nicht die frmdlingen und wisen und witwen. Werdet ihr solches thun / so sollen durch die thore dises haußes knige einziehen / die auff Davids stl sizen / bejde zu wagen und rosse / sampt ihren knechten und vlkern. Sir. 4. 10/11. Halt dich gegen die wisen wie ein Vater / und gegen die witwen / wie ein haußherr / so wirstu sein wie ein sohn deß Allerhchsten / und er wird dich lieber haben / dann dich deine muter hat. Jak. 1. 27. Ein reiner und unbeflekter Gottesdienst fr Gott dem Vater ist / die wisen und witwen in ihrer trbsaal besuchen. Sprichw. Sal. 23. 10/11. Gehe nicht auff der wisen aker: dann ihr Erlser ist mchtig / der wird ihre sach wider dich ausführen.
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Absonderliches Abend-gebtt Einer Tochter / die Elter⸗los ist. HErr Allmchtiger / gndiger Gott / der du hrest das verlangen der ellenden / und durch deinen lieben Sohn allen / die an seinen namen glauben / macht gegeben deine kinder zu werden: Dir sage
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ich am abend dieses tages lob und dank für deine so väterliche vorsorge / die du mir diesen tag so reichlich erwiesen / da du mich fr allem unfall an leib und seele so gnädiglich behütet: ja ich bitte dich / du wollest dein so liebreiches vater-herz ferner dise knfftige nacht und allezeit gegen mich offen lassen: und mich fr allen dingen / aus gnaden / aller meiner sünden los zelen: ja mir kund thun den weg / darauff ich wandeln soll / damit ich nicht weiter von dir und deinen heiligen gebotten abwandele / damit ich dich in wahrem glauben finde / und dich nimmermehr verlasse. Ach! Vater / mein Vater / bleibe doch bej uns / dann es will abend werden / und der tag hat sich geneiget. Ach Vater! lieber Vater / wann ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel und Erden. Jch halte dich: dann die nacht der finsternus will mich überfallen / und der schatten deß Todes will mich umbringen. Was ist dir mit meinem verderben gedienet? wer wird dir danken / O Herr / wann ich tod bin / und deine gte verkündigen / wann ich hinfahre / und ist kein retter mehr da? Ach sihe! die hlle spehret ihren rachen angelweit auff / mich armen schwachen zu verschlingen: Darumb befehle ich dir meinen leib und meine seele / und alles / was ich auß deiner Vterlichen hand empfangen: Ja ich befehle dir die jenigen / die mir an Eltern statt vorgesezt seind / wie auch sonsten alle meine liebe angehrigen / und alle / die deines bejstandes benhtiget: umbgib uns mit der starken wache derer / die vor dir stehen / und deinen befehl außrichten: Laß uns weder tod / noch schwrt treffen / weder feur / noch wassers-fluthen dasselbe / daß wir von deiner hand besizen / verderben / noch einiges unheil den erben deinestheils zustossen. Ach Herr / sej gndig: Ach! Vater merke auff / und the es / und verzeuch nicht umb dein selbst willen. Ach ja! so sej es.
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Tgliches Gebtt eines unerzognen Wisleins O Frommer getreuer Gott / der du dich selbst einen Vater und Hel-
fer der Wisen genennet / und ihnen recht schaffest / auch in deinem worte befohlen / daß man sie nicht beleidigen / noch in ihrer trbsal verlassen soll: zu dir hebe ich auff meine hnde / der du im himmel sizest / und bitte deine grundlose Vterliche barmherzigkeit / du wollest mir armen unerzogenen Wiselein / das seine hoffnung und vertrauen allein auf dich sezet / mit deiner hülffe bejstehen / mich mit kleidern / und speise / zu meiner nohtdurfft / Vterlich versorgen / und wider alle anfechtung leibes und der seelen gndiglich beschirmen. Lenke das herz meiner Vormünder / und aller derer / die mir an Eltern statt vorgesezt seind / durch deinen guten Geist / daß sie sich meiner getreulich annemmen / mich in deiner forcht / und in allen Christlichen tugenden erziehen / und mich versorgen als ihr kind. Gib auch / daß ich ihnen gehorsam sej in allem / das nicht wider dich ist / und ihren gebotten folge / als eine gehorsame Tochter: damit ich ihr herz gewinne / und sie verursachet werden / mir jmmer mehr und mehr liebes und gutes zu erweisen. Erhalte sie / mir / und den lieben ihrigen zum besten / bej beharrlicher gesundheit: friste ihr leben / verlngere ihre tage / und gib gedejen und seegen zu ihrer nahrung / und zu allem ihrem vorhaben. Solches wollestu tuhn / O liebreicher Vater / umb deines lieben sohnes willen / welcher mit dir / und dem heiligen Geiste lebet und herrschet in ewigkeit: Ach ja! so sej es.
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Absonderliches Morgen-gebtt Eines jungen Tchterleins / so noch Eltern hat. LJebreicher Herr Jesu / du gehorsamer sohn GOttes deß allmch tigen Vaters / der du durch deine heilige mensch-werdung mein Bruder worden / der du die kindlein zu dir zu bringen befohlen /
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und jhnen das reich Gottes zu eigen gegeben / ja auß dem munde der unmündigen und suglingen dir ein lob zubereitest: zu dir kommet in dieser frhstunde dein schwsterlein / das gliedlein deines heiligen leibes / die mit-erbin deiner gnade / und danket dir / für deine brderliche liebe / für deine herrliche tree / für deine allerholdseligste gnade / die du mir dise verwichene Nacht so mildiglich erwiesen / in dem du meinen schwchlichen Leib sanffte ruhen / meine zahrten uglein ssse schlaffen / und mein flüchtiges leben durch deinen lebendig-machenden athem in mir krftiglich strken / ja mich sampt meinen lieben Eltern und allen den meinigen / das liecht dises tages frlich und gesund erleben lassen. Ach! wie bald were ich verloschen als ein fünklein / außgegangen als ein liechtlein / verschwunden als ein blmlein. Aber deine liebe hat mein lebens-feuerlein erhalten / deine gte das dchtlein meiner seelen in mir nicht verlschen / und das noch sehr zarte blüstlein meines leibes nicht verwelken lassen. Darvor preise ich dich billich / mein Gott / darvor lobe ich dich billich / mein Erhalter: und bitte herzlich / du wollest mich / wie auch meinen lieben vater / und meine liebe muter / sampt allen meinen lieben angehrigen / und was sie besizen / diesen tag und allezeit für allem schaden und unheil fehrner behten / und in deinem seegen gndiglich erhalten. Ach! Herr / ist es dein wille / so erhalte sie mir zum besten bej langem gesunden leben / seegne ihre nahrung / gib gedejen zu jhren werken / daß sie mich in deiner forcht / in deinen gebotten / und in allen Christlichen tugenden erziehen / und dermahlen eins freude an mir erleben. Gib / O mein herz⸗allerliebster Bruder / daß ich dir folge / dir meinem vorbilde / nacharte und zunemme / wie Du / am alter / an weisheit / und an gnade bej Gott und menschen: daß ich meinen Eltern gehorsam sej / gleich wie du deinem himmlischen Vater gehorsam warest / auch selbst zum tode / ja zum tode deß kreuzes: daß ich stts in kindlicher dankbarkeit wandele / und gedenke / wie sauer ich meiner Muter bin worden / was für eine last ich jhr gewesen / alß sie mich so lange under ihrem herzen getragen / mit was fr schmerzen sie mich gebohren: ja was für bekmmernus und sorge
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ich meinen Eltern gemacht / und noch tglich mache: damit ich mich durch ungehorsam und undankbarkeit / oder sonsten / an ihnen nimmermehr versündige: sondern daß ich sie ehre / daß ich sie liebe / und sie auff keinerlej weise erzrne / damit es mir / nach der Gttlichen verheissung / wolgehe / und ich lange lebe auff erden: damit meines Vaters seegen ber mich komme / und der Muter fluch mich nicht treffe. Ja Herr / wann ich mich je an ihnen schon verbrochen / oder sonsten deinem heiligen willen nicht folge geleistet: so vertilge meine übertrettung umb deinet willen / und gedenke meiner sünde nicht / wasche mich rein von meiner missethat / und entsündige mich durch dein heiliges blut / daß ich schnee-weis / und in recht-kindlicher unschuld und reinigkeit fr deinen heiligen augen erfunden werde. Be-hte mich auch sonsten fr allen andern snden. ja behte und bewahre meinen leib und meine seele für allem bel: der du lebest mit dem Vater und dem H. Geiste in gleicher macht / ehre und herrlichkeit von ewigkeit zu ewigkeit. Ach ja! so sej es. Mark. 10. 14/15/16. Lasset die Kindlein (sagt unser Heiland) zu mir kommen / und wehret jhnen nicht: dann solcher ist das Reich Gottes. Warlich / ich sage euch: wer das Reich Gottes nicht empfhet als ein Kindlein / der wird nicht hinein kommen: und Er herzete sie / und legte die hnde auff sie / und seegnete sie. Matt. 18. 14. Es ist für eurem Vatter im himmel nicht der wille / daß jemand von diesen kleinen verlohren werde. Sir. 3. 9/10/11. Ehre Vater und Muter mit that / mit worten und gedult: auff das ihr seegen über dich komme. Dann deß Vaters seegen bauet den Kindern huser: aber der Muter fluch reisset sie nider. Sir. 7. 29/30. Ehre Vater und Muter von ganzem hertzen / und vergiß nicht wie sauer du deiner Muter worden bist: und denke / daß du von jhnen gebohren bist / und was kanstu jhnen darfür thun / was sie an dir ge than haben. Efes. 6. 1/2/3. Jhr Kinder / seit gehorsam euren Eltern in dem Herren / das ist billich. Ehre Vater und Muter: daß ist das erste gebott / das verheissung hat / auff daß dirs wolgehe / und du lang lebest auff erden. Spr. Sal. 1. 8/9. Mein Kind / gehorche der zucht deines Vaters / und verlaß nicht das gebott deiner Muter: dann solches ist ein schner schmuk deinem haupte / und eine ketten an deinem halße.
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Spr. Sal. 6. 20/21/22/23. Mein kind / bewahre die gebott deines Vaters / und laß nicht fahren das gesz deiner Muter / binde sie zusammen auff dein herz allwege / und hnge sie an deinen hals: wann du gehest / daß sie dich geleiten: wann du dich legest / daß sie dich bewaren: wann du auffwachest / daß sie dein gesprche sejn. Dann das gebott ist eine leuchte / und das gesz ein licht: und die straffe der zucht ist ein weg deß lebens. Spr. Sal. 13. 18. Wer zucht lsset fahren / der hat armůt und schande: wer sich gern straffen lßt / wird zu ehren kommen. Spr. Sal. 30. 17. Ein auge / daß den Vater verspottet / und verrachtet der muter zugehorchen / daß mssen die raben am bach außhaken / und die jungen adler fressen. 3. B. Mos. 20. 9. Wer seinem vater oder muter fluchet / der soll deß todes sterben: sein blut sej auff jhm / daß er seinem vater oder muter gefluchet hat.
Absonderliches Abend-gebtt Vor ein junges Tchterlein / das noch Vater und Muter hat. 20
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TReuherziger / grundgtiger Gott / der Du bist der rechte Vater ber alles / das kinder heißt / im himmel und auf erden / ja der du mich in deinem sohn / durch die heilige Tauffe / zu deiner Tochter angenommen: Dir sage ich herzinniglich dank / daß du mich disen verschienen tag / sampt allen den meinigen / vor allem unfall und unglk Vterlich beschirmet / und meinen so zarten leib kein ungesundes lüfftlein anwehen / noch durch einigen anstoß verlezen oder verderben lassen. Ja ich bitte dich / lieber Vater / du wollest mir ferner mit deiner Vterlichen gnade bejstehen / und mich dise instehende nacht durch deine H. Engel bewachen. Dann in deine gndige hnde befehle ich meinen leib und meine seele / meinen lieben vater und muter (mein liebes geschwister) meine Bluts-verwandten / und alle / vor die ich schuldig bin zu bitten. Ach! Vater / beware sie / ja beware ihr haus und hof / und alles / was jhnen zustehet / vor allem unheil: Beware mich vor allem schrken
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der nacht / für allen nachstellungen deß hllischen geistes: und schleus meine augen-lider durch deine Vtterliche hand: ja laß mich sanfft ruhen / ruhiglich schlafen / und zu deinem lobe wider erwachen. Gib / lieber Vater / daß meine sünden mit der sonnen undergehen / und nimmermehr widerkehren: daß ich nimmermehr wider in sünden verfalle: daß ich das kleid meiner unschuld nicht besudle: damit ich von deinen Heil. augen nicht verstossen / sondern dermal eins würdig erfunden werde / dich mit allen Außerwhlten im ewigen leben ewig zu loben und zu preisen. Ach ja! so sej es.
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Tgliches Gebtt der Eltern / So ungerahtene Kinder haben. O Allmchtiger / ewiger Gott / du weist / wie aller menschenher-
zen von jugend auff sehr bs und verderbet sejn / daß sie sich weder ziehen noch regieren lassen / sondern offt alle mhe und arbeit / auch vielmals alle gute hofnung / die man zu der kinder-zucht hat / verlohren und umbsonst ist / da sie in schrkliche sünde und jrrthum gerahten / darinn sie auch endlich sterben und verderben / massen vil fromme heilige leuthe / von anfang der Welt an ihren kindern mit grossem herzen-leid erfaren mssen. Nun lieber Gott / ich erfahre solches leider auch in meiner Kinderzucht / und muß dir klagen / daß ich ungehorsame und ungerathene Kinder habe / die den weg Belials an sich genommen / und in grosse sünde und laster gerahten seind: Darber ich dann in grosse Traurigkeit / bekmmernus und herzenleid kommen bin. Jch bitte dich herzlich / du wollest mir Gnade verleihen / daß ich mein schwres kreuz mit gedult tragen mge / und darinn deinen Vterlichen willen erkennen / daß du mich mit disem haus kreuz darumb heimsuchest / auff daß ich meine hofnung und vertrauen desto strker zu dir meinem Gott seze / und dich desto ernstlicher
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umb getreuen beistand anruffe / auch in meinem beruff und kinderzucht desto fleissiger seje. Dieweil du aber / lieber Gott und Vater / an keines Sünders tode noch verderben lust oder gefallen hast / sondern wilt / daß er sich bekehre / von sünden ablasse / und lebe: So bitte ich dich / du wollest meine kinder durch deine gnad und allmacht / auff rechten weg der Gottseligkeit weisen / damit sie in wahrer herzlicher reue mit dem verlohrnen sohn umbkehren und gedenken / was recht und gut ist / dasselbige auch hernach durch deine krafft vollbringen mgen / und endlichen mit allen andern glubigen und gehorsamen kindern an leib und seele / zeitlich und ewig seelig werden / durch Jesum Christum / deinen geliebten und gehorsamen Sohn / unsern einigen Herren und Heiland. A M E N .
Christlicher Vnderricht / Trost- und Andchtige Gebtt fr Fruchtbar und unfruchtbare Wie auch Schwangere und gebhrende Weiber.
1. Buch Mos. 3. vers. 16. Sprach GOTT zum Weibe: Jch will dir viel Schmerzen schaffen / wann du schwanger wirst / du solt mit schmerzen Kinder gebhren.
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Tgliches Gebtt einer befruchteten Frauen.
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Herr mit deiner starken hand steh mir bej in disem Stand / hilff mir meine schmerzen tragen / Ach laß mich doch nicht verzagen!
HErr / mein Gott / der du mich gemacht und zubereitet / und mir bejgestanden von muterleibe an: ja dem weiblichen geschlecht auff erlegt / daß sie mit schmerzen Kinder gebhren: Dich bitte ich / du wollest mich / sampt meiner leibes-frucht / frisch und gesund erhalten / mir meine schmerzen lindern / und meinen leib zu rechter zeit / mit einem frlichen anblike gndiglich entbinden: ja alle meine traurigkeit in freude verwandeln. Dir / O Herr / befehle ich mich ganz und gar in deinen gndigen willen. Schike du es / wie du wilst / und wie du weissest / daß es mir und meiner frucht heilsam und seelig ist. Deine augen sahen ja auff mich / da ich noch unbereitet war / und alle meine tage waren auff dein buch geschriben / die noch werden solten / und als derselben noch keiner da war. Ach! warumb solte ich dann jez zweiflen an deiner auffsicht? Warumb solte ich dann den můt lassen sinken? Ach sihe! ich hre deine stimme / die zu mir saget: frchte dich nicht / ich bin mit dir: weiche nicht / dann ich bin dein Gott: ich strke dich / ich helffe dir / ich erhalte dich / durch die rechte hand meiner gerechtigkeit. Ach ja! so sej es. Tgliches Gebtt Einer Eh-frauen / so mit keinen Leibes-erben gesegnet. HErr allmchtiger / ewiger Gott / Vater unserer aller / der du die
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muter-kinder im muter-leibe wunderlich bildest / und gibest sie / wem du wilst: zu dir hebe ich auff meine augen / und bitte dich
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herzinniglich / du wollest deine Tochter mit Gnaden anschauen / und sie endlich einmahl / nach dem du sie lange genug verschlossen gehalten / nach deinem Vterlichen willen / und wolbehagen / mit gewünschten Leibes-früchten seegnen / und ihre Tage / die sie bisher traurig zugebracht / mit freuden erfüllen. Du hast ja / O Herr / den Eh-stand eingesezt / damit die welt vermehret wurde: auch haben die Frauen die verheissung daß sie durch Kinder-zeugen sollen seelig werden. Darumb blike mich doch auch an wie Sara / erfreue mich wie Rebekka / begnadige mich wie Rahel / befruchte mich wie die Muter Simsons / erhre mich wie Hanna / gib / daß ich über ein jahr einen sohn herze wie die Sunamitin / und schwanger werde wie die alte Elisabeth: welche alle sampt unfruchtbar waren / aber durch deine gnade zu frlichen Kinder-mutern worden. Doch ich will dir keine masse noch ziel vorschreiben: schike du es / wie du willst; und / wann es dir je belieben wurde / daß ich ohne Kinder bleiben solte: so verleihe mir gedult / und laß deinen lieben Sohn mein kindlein sejn / daß ich jhn in meinem herzen trage / und nimmermehr auß meinem gemte laße / daß ich jhn in wahrem glauben küsse / und dardurch ewig seelig werde. Ach ja! so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft. 1. Β. Mos. 30. 1/2. Rahel sprach zu Jakob: schaffe mir Kinder: wo nicht so sterbe ich. Jakob aber ward sehr zornig auff Rahel / und sprach: bin ich doch nicht Gott / der dir deines leibes frchte nicht geben will. Psalm. 127. 3. Sihe / Kinder seind eine gaabe deß Herren / und leibesfrucht ist ein geschenke. Spr. Sal. 10. 1. Ein weiser sohn ist seines vaters freude: aber ein thrichter sohn ist seiner muter grhmen und schande. 17. 25. Sir. 16. 3/4. Es ist besser ein frommes kind / dann tausend gottlose: und es ist besser ohne kinder sterben / dann gottlose kinder haben.
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Ein anders. EWiger Vater / gndiger Gott / ich armes ellendes weib / schütte 5
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mein betrbtes und sehnliches herze für dir aus / und klage dir / daß mir mein leib bishero verschlossen ist / und ich deines gndigen seegens entbhren muß / hilff Herr Gott / der du allein unsern leib segnen / kinder geben und zum leben bringen kanst. Sprich auch deinen segen über mich betrbtes weib / und beschere mir leibes-frucht / daß ich dir und deiner Kirchen einen diener erziehe / der dich Herr in ewigkeit preise / oder da es dir also wolgefllet / daß ich ohne kinder bleiben soll / so verleihe mir gedult / und laß dein ewiges snlein mein kind sejn / daß ich jhn allezeit in meinem herzen trage / so will ich dich Vater in deinem sohne / sampt dem H. Geist / loben und preisen / Amen.
Gebtt Einer schwangern Frauen / wann sie mit lebendigem kinde gehet. Weil ich armes schwaches weib / schwanger bin in meinem leib / Ach! so laß dein Himmels-seegen Bej mir bleiben / meiner pflegen.
BArmherziger / grundgtiger Gott und Vater / Demnach ich durch deine gnad und seegen von meinem lieben Ehemann im Ehstande mit ehren schwanger worden / und nunmehr eine lebendige Frucht under meinem herzen trage / so bitte ich dich demtiglich / und mein geschrej kommet fr deinen H. Tempel / du wollest mir einen frlichen Anblik bescheeren / und zu rechter natürlicher zeit mich meiner weiblichen Bürde gndiglich entbinden. Herr Jesu Christe / du hast von Anbegin der Welt her für die Schwangere / und jhre Leibes-frucht gesorget. Ach! sorge für mich und mein liebes
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Kind auch: Laß mich nicht traurig / forchtsam / noch kleinmtig werden von wegen zuknfftiger angst und schmerzen / auch nicht in die gedanken gerahten / es werde mit mir und der Frucht in der Geburt anders dann wol gehen / sondern eine stte Hoffnung zu dir haben / du werdest mir mit gnaden durch helffen / heilige deß lieben kindleins sündliche empfngnuß und geburt: Hilff jhm frlich zur Welt / frdere es zur heiligen Tauff: nimme es auff zu deinem Reich / und regiere es hernach in seinem ganzen leben / daß es durch deine gnad und hülffe dem teufel und seinen werken absage / dir in heiligkeit und gerechtigkeit diene sein leben-lang / und endlich durch den rechten Christlichen Glauben seelig werde: So will ich dich / der du bist meine Strke / mein Fels / meine Burg / mein Erretter / mein Gott / mein Hort / auff den ich traue / für deine Vterliche vorsorg und gndige hülff / mit mund und herzen danken / weil ich lebe. Solte aber die Frucht meines Leibes dise Welt nicht sehen / noch zur H. Tauffe kommen / so nimme es doch zu Gnaden an / vergib jhme die angebohrne Erbsünde / und laß sie deiner Erlsung / du getreuer und sanfftmtiger Herr Jesu / theilhafftig werden / und endlich die frliche aufferstehung mit allen Außerwhlten erlangen / umb dein selbst / und deines Heiligen Namens willen / Amen.
Der Herr ists / der auß Muter-leib uns lebendig außziehet / Ohn dessen hülff das arme Weib sich ganz vergebens mhet: Drumb hilff auch mir du starker Gott / der Du mein Hilff gewesen: Wann mich betritt die zeit der noht / laß mich meins Kinds genesen. A M E N .
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Gebttlein / wann die stunde der Geburt herzu nahet. HErr 5
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Jesu / der du in deiner trstlichen Abschieds-rede der schmerzen und traurigkeit der kindes-gebhrerin / auch widerum ihrer freude nach der Geburt und entbindung gedacht hast die Christglubigen damit zutrsten: Dich bitte ich / umb deines todes-kampfes willen / ja umb deß blutigen schweisses willen / den du in deiner angst umb unsert wegen vergossen / du wollest mir in meiner instehenden noht / und in der angst meiner geburt / mit trost / hülffe / krafft und strke deines heiligen Geistes gndiglich bejstehen / meine schmerzen und traurigkeit nach deinem gndigen willen und wolgefallen / lindern / und in freude verkehren. Wans aber geschehen solte / daß es mir unrichtig gienge / so verleihe gedult: ja wann ich auch selbst in der geburt bleiben solte / so nimm meine seele in deine hand / und fhre sie mit dir zur ewigen freude: damit ich dich / sampt dem Vater und H. Geiste / lobe / preise / und danke in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
Gebtt Wann sich das schwangere weib zur Geburth schiket. Herr / es nahet sich mein stund / gib / daß ich frisch und gesund mein kind an die welt gebähre / und die sorg in freud verkehre:
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O Du gtiger / barmherziger Gott / jez kommet die stund daher / und ist schon an der zeit / daß ich an meinen weiblichen Beruff / und an die aufferlegten Geburts-schmerzen tretten soll: Ach! Herr Jesu Christe / du sohn David / erbarme dich mein und stehe mir in diser noht Vterlich bej / trste und strke mich in dieser
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schwren und gefrlichen arbeit / und hilff mir und meiner leibesfrucht gndiglich / und entbinde mich meiner weiblichen Bürde mit einem frlichen anblik. Ach! laß die frucht meines leibes / als ein Gnaden-werk und dein Geschpf / in dieser noht nicht verderben / und hilff mir / du Allmchtiger starker Gott / daß ich in diser noht an meinem fleiß und mglicher arbeit nichts erwinden lasse / Ach Herr Jesu Christe / mein Herr und Gott! sej du mein starker bejstand / und hilff gndiglich: Darauff will ich nun in kindlicher zuversicht deiner gnade getrost und frlich an meinen Beruff gehen / und an mein hartes Marter-bethlein: Das walt Gott Vater / Sohn und Heiliger Geist / Amen. JEsu Christi deß gekreuzigten schwachheit / sej meine strke: Jesu Christi wunden sejen meine Arznej: Jesu Christi kreuz / sei mir der sig: Jesu Christi tod sej mir das leben: Jesu Christi blutvergiessen / seje meine labsal und erkwikung: Sein kreuzgang ein seeliger gang / durch dises Jamerthal / in den Himmlischen Freudensal / AMEN.
Seuffzer Einer kreuschenden frauen / so in kindes-nhten arbeitet.
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ACh! Herr mein Gott / wie ist mir so weh! wie ist mir so bange!
weh und angst verkürzen meinen athem / daß ich kaum reden kan. Ach! Herr / hilff mir / der du mich auß meiner muter leibe gezogen / und meine zuversicht warest / da ich noch an meiner muter brüsten lag. Ach! hilff mir / mein Helffer: dann das kind ist mir bis an die Geburt kommen / und es ist kein kraffte da zu gebhren. Du hast ja gesagt: ruffe mich an in der noht / so will ich dich erretten / und so solstu mich preisen. Ach so eile dann nun auff mein ruffen / und nach deiner zusage mich zu retten / und mir zu helffen. Herr / mein Gott / verzeuch nicht. Ach! Herr hilff: Ach! Herr / laß es wol gelingen. Ach ja! so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft.
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Es. 58. 9. Wann du wirst ruffen / so wird dir der Herr antworten: wann du wirst schrejen / so wird Er sagen: sihe / hier bin ich. Es. 65. 24. Sir. 2. 8/9/10/11/12/13. 1. Timoth. 2. 15. 1. Korinth. 10. 13. Gott ist getreu / der euch nicht lsset versuchen ber euer vermgen / sondern machet / daß die versuchung ein ende gewinne / daß ihrs ertragen knnet.
Gebtt eines weibes in gefhrlichen kindes-nten. 10
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Gott du meine zuversicht / laß in meiner noht mich nicht / Ach Herr Jesu hilff mir sigen / laß mich nur nicht unden ligen.
HJlff ewiger GOtt und Vater / wie steke ich armes weib in so grosser angst und noht / alle meine glider zittern und beben / es ist mit der frucht bis an die geburt kommen / und ist keine krafft da zu gebhren. Meine gestalt ist verfallen / meine krffte sejn vergangen. Ach Herr / hilff du mir / so ist mir geholffen / wann du wilt / kanst du mir wol helffen / du sihest ja / und schauest mein ellend und grossen schmerzen / du bist der einige helffer in der Noht. Wie der hirsch schrejet nach frischem wasser / so schrejet meine seele Gott zu dir / meine seele dürstet nach deiner hülffe: Ach du Herr / wie lang? wende dich doch zu mir / und errette mich von meinen schmerzlichen banden / auß der tieffe rffe ich zu dir / Herr mein Gott / hre meine stimme / und verbirge dich nicht für meinem flehen / merke auff mich und erhre mich / wie ich so klglich zage und flehe. Sihe an meinen jamer und ellend / und vergib mir alle meine sünde. Hast du doch von dir rhmen lassen / daß du in der noht am nchsten bej uns sejn wollest / so stehe mir nun bej in der noht: Sej mir gndig / O Herr Gott / nach deiner grossen gte / wann du nicht hilffst / so ist es aus mit mir / wann du nicht
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auflösest / so kan ich meiner bande nicht los werden / ich bin sehr schwach und krank / aber du bist allein in den schwachen stark und mchtig / und hilffest tragen bis ins Alter / und bis wir grau werden / ja du allein kanst tragen / helffen und erretten: Hast du mir deinen seegen gewisen / und mich damit herzlich erfreuet / so erfreue mich nun auch mit einer frlichen Geburt (oder einer gndigen erlsung/) da will ich dich rhmen und loben. Jst es aber dein Gttlicher wille nicht / und ich soll under den schmerzen der kindergeburt mein leben beschliessen / so weis ich doch / daß du mir ein bessers ersehen hast / dann du kanst mir nichts verderben / erhrest du mich nicht nach meinem willen / so erhörest du mich doch nach meiner see-ligkeit / das ist gewißlich wahr / darumb Herr dein wille geschehe / ich bin bereit zu leben und zu sterben / du wirst es wol machen / umb Jesu Christi willen / der mich zu erlsen / in dise Welt kommen ist / Amen. Esa. 54. 6/7/8. Du verlassen und von herzen betrbtes weib / ich habe dich einen kleinen augenblik verlassen / aber mit grosser barmherzigkeit will ich dich sammlen. Jch habe mein angesicht im augenblik deß zorns ein wenig vor dir verborgen / aber mit ewiger gnade will ich mich deiner erbarmen / spricht der Herr dein Erlser.
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Gebtt der Vmbstehenden Fr die gebhrende Frau. HJlff ewiger GOtt / wie ist da grosse noht vorhanden / es erscheinet das kindlein in der Geburt / und will mit ihm nirgend fortgehen: Ach Herr Jesu Christe / der du auch ein kleines kindlein gebohren bist / wir schrejen herzlich zu dir / und bitten demtiglich / du wollest dises kindlein / welches wir dir jezo nicht in den armen / sondern in ihrem Gebtte frtragen / und dein Geschpff ist / mit den augen deiner Barmherzigkeit ansehen / und umb deines theuren Verdienstes willen zu gnaden annemmen: Laß dein Blut und Tod diser leibes-frucht auch zu gute kommen / daß sie deiner
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Erlsung theilhafftig werde / und durch die Tauffe deß H. Geistes / von ihrer Erbsnde und aller ungerechtigkeit gereiniget und geheiliget werde. Du hast lieber Herr Jesu Christe befohlen / lasset die kindlein zu mir kommen / und wehret ihnen nicht / dann solcher ist das reich Gottes: Auff solche deine gndige verheissung / tragen wir dir in unserm Gebt diß kindlein zu / und bitten / du wollest dich seiner gndiglich annemmen / und es in diser grossen noht nicht verderben lassen / sondern deiner Erlsung theilhafftig machen / und dir ewiglich lassen befohlen sejn. Wirst du aber dises kindlein auff unser emsiges flehen und bitten zur Welt kommen lassen / und uns damit begnaden / daß es lebendig gebohren wird / so wollen wir dir auch das selbige zutragen / und durch die H. Tauffe einverleiben lassen / und daran sejn / daß es an jahren und verstand wachse und zunemme / in aller Gottseeligkeit und Ehrbarkeit erzogen werde. So erhre nun unser Gebtt gndiglich / umb deines H. Namens willen / Amen. Vnser Vater / etc.
Gebtt einer Muter Jhres tod-gebornen Kindleins halben. 20
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ACh du lieber HErr und Gott / ich habe in meinem langwirrigen
schmerzen jmmerdar gehoffet / und mich getrstet / es werde dise stunde kommen / und mich erfreuen / darvon mein lieber Herr und Seligmacher Christus Jesus gesaget hat: Ein weib / wann sie gebhret / so hat sie traurigkeit / dann ihre stund ist kommen: wann sie aber das kind gebohren hat / denket sie nicht mehr an die angst / umb der freude willen / daß der mensch zur welt gebohren ist. Nun ist zwahr die stunde kommen / daß ich meiner leibes-burde entlediget / bin aber leider mit keiner lebendigen leibes-frucht erfreuet worden / sondern mein kind ist tod von mir kommen / solches sej dir / barmherziger Vater / im hohen Him⸗mel geklaget. O wie ist mein herz so voll betrübnus und traurigkeit. Aber lieber GOtt / wer kan wider deinen willen / du schaffest alles nach
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deinem wolgefallen / darumb will ich wider deinen gndigen willen nicht streiten / sondern viel mehr mich trsten / daß mein kind nichts desto weniger deß verdienstes JEsu Christi theilhafftig worden sej / weil ich und mein lieber Ehemann dasselbige / so lang ich es under meinem herzen lebendig getragen / durch das Gebt dir treulich befohlen haben / und glaube festiglich / daß meines kindleins sündliche empfngnus durch die heilige empfngnus Jesu Christi auch geheiliget worden / und du / O himmlischer Vater / seine seele mit gnaden zu dir auffgenommen habest. Hilff / lieber HErr / daß wir diß schwre kreuz / durch deines H. Geistes hülffe und trost gedultig tragen / gewüß und fest glauben / wir werden unsere leibes-frucht bej dir im ewigen leben finden / und alle unsers leides widerum reichlich ergezet werden. Strke nunmehr mich lieber Vater / nach vilen erlittenen schmerzen / und zugezogener schwachheit / an leib und seel / dir meinem Gott in disem leben zudienen / und meinem Hauß-wesen noch lnger fürzustehen. Laß mich allein meine freude und trost haben an deinem Sohne meinem Seligmacher Jesu Christo / der auch im tode helffen und erretten kan allen / die ihm durchs Gebt zugetragen und befohlen werden / hochgelobet und gebenedejet von nun an bis in ewigkeit A M E N .
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Gebt einer Kindbetherin / Nach frlicher entbindung. GElobet sej Gott / geprisen sej sein herrlicher name / daß er uns so wunderlich gemacht hat: wunderlich sind deine werke / und das erkennet meine seele wol. Du / Herr / warest bej mir in meiner noht / du hast mich heraus gerissen. Jch suchte hilffe bej den menschen / und fand keine: da gedachte ich Herr an deine barmherzigkeit / und wie du allezeit geholffen hast. Ja du hast mir auch geholffen / du hast mich zur frlichen kinder-muter gemacht. Nun denke ich nicht mehr an die angst umb der freude willen / daß das
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kind zur welt gebohren ist. Ja nun danke ich dir / grosser Gott: nun preise ich dich: ja ich will dich preisen / so lange ich lebe: mein mund soll deinen rům verkündigen / und meine zunge dein lob ausbreiten / so lange ein athem in mir ist. Ach! Herr / weil es je dein wille gewesen / daß du mich so hoch erfreuen wollen / so laß es auch dein wille sejn / daß mein kind / das ich von deiner gnade erlanget / frisch und gesund erhalten werde: damit es durch die widergeburt der H. Tauffe / der Christenheit einverleibet / und zum erben deß ewigen seeligen lebens gemachet werde: und wann du es also zu deinem kinde angenommen / Ach! so bewahre es auch / als ein Vater / daß ihm der bse Feind an leib und seele keinen schaden zufgen knne / vollfhre das gute werk / so du an ihm angefangen / und vermehre in ihm die gaaben deß heiligen Geistes / damit es auffwachse in deiner forcht / und tglich zunemme an weisheit / alter und gnade bei Dir und den menschen. Jm übrigen laß dir auch deine magd / die zeit meiner whrenden sechs wochen in gnaden befohlen sejn. Gib gedejen und seegen / gib gesundheit und strke / ja verleihe mir endlich einen frlichen kirchgang: damit ich auch in der Christlichen gemeine dein lob erhebe / und dir vor den leuthen danke / daß du mir so gndig gewesen: ja damit ich / nach wider-erlangten krfften / meiner Haus-haltung ferner mit nuzen vorstehen / und knfftig mein kind / als eine Gottseelige Muter / zum gehorsam deines Gttlichen willens aufferziehen mge. Darzu verleihe mir deine gnade / O Gott / umb deines lieben sohnes willen / welcher mit dir / und dem Heiligen Geiste lebet und herrschet in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
Gebtt Wann man das Kindlein zur Tauffe trgt. 30
WArhafftiger Gott / liebreicher Vater / der du uns zur zeit deß Alten Bundes zugesaget / daß wir einen frejen offenen brunnen / wider die sünde und ungerechtigkeit / haben sollen: daß du
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reines wasser über uns sprengen wollest / auff daß wir rein wurden von aller ungerechtigkeit / und solches auch zur zeit deß Neuen Bundes gehalten / und erfüllet: Dir danke ich vor solche deine gndige erfllung von grund meines herzens / ja ich danke dir nicht allein / daß du mich durch solchen Brunnen / durch die Beschneidung unsers Heilandes / die ohne hnde geschiehet / ja durch das wasserbad der heiligen Tauffe / von meinen sünden abgesplet / und zu deiner Tochter und Miterbin deines Reiches gemacht: sondern ich bitte dich auch jezund / daß du dises mein kind / daß ich in sünden empfangen / und auß sündlichem saamen gezeuget / durch denselbigen krfftigen heilbrunnen der heiligen Tauffe / von solchen seinen sünden-fleken und erb-mlern der ungerechtigkeit abwaschen und reinigen wollest / damit es durch ablegung deß sündlichen fleisches im Geist / deinem lieben sohne einverleibet: und dein kind und mit-erbe deines reichs werde. Dann sihe / mein Vater / wie du mir dises mein kind gegeben / so übergebe ich dir solches jezund auch wider / mit herzlicher bitte / du wollest sein Vater sejn / und mit deinem eignen finger seinen namen under die zahl deiner kinder in das buch deß lebens einschreiben / damit er daraus nimmermehr vertilget werde / ja damit es dein sej / und dein bleibe ewiglich. Ach ja / so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft. Ezech. 36. 25. Jch will reines wasser über euch sprengen / daß ihr rein werdet von aller ungerechtigkeit. Zach. 13. 1. Zu der zeit wird das hauß Davids / und die burger zu Jerusalem einen frejen offenen brunn haben wider die sünde und ungerechtigkeit. Apostel-gesch. 2. 38. Thut buße / und es lasse sich ein jeder tauffen auff den nammen unsers Heilandes / zur vergebung der sünden: so werdet jhr die gabe des heiligen Geistes empfangen. Matt. 28. 19. Joh. 3. 5. Es sej dann / daß jemand gebohren werde auß wasser und geist / so kan er nicht ins reich Gottes kommen. Tit. 3. 5. Nicht umb der werke willen / sondern nach seiner barmherzigkeit machet uns Gott seelig durch das bad der widergeburt und erneuerung deß heiligen Geistes. 1. Petr. 3. 21.
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1. Kor. 12. 13. Wir sind durch einen Geist alle zu einem leibe getaufft; an welchem Christus das haupt ist. Efes. 1. 22. 5. 25. 26. Galat. 3. 26/27. Jhr seit alle kinder Gottes durch den glauben an Christum den Gesalbten. Dann wie vil euer getaufft sind / die haben Christum angezogen. Rom. 6. 2/3/4. Koloss. 2. 11/12. 1. Joh. 5. 7/8. Drej sind / die da zeugen auff erden: der Geist / und das wasser / und das blut / und dise dreje sind beisamen. 1. Petr. 3. 21. Welches (das wasser der Sndflut) auch uns seelig macht in der Tauffe / die durch jenes bedeutet ist / nicht das abthun deß unflats am fleisch / sondern der bund eines guten Gewissens mit Gott / durch die aufferstehung Jesu Christi.
Gebt einer Kindbetherin / Wann sie wider zur Kirchen gehen will. 15
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GRosser Gott / gndiger barmherziger Vater / der du den menschen geschaffen zum ewigen leben / und hast jhn gemacht zum bilde / daß er gleich sejn soll wie du; ja den tod der durch deß Teufels neid in die welt kommen / durch das bittere leiden / sterben / und sighaffte aufferstehung deines lieben Sohnes / vertilget / und uns das leben widergebracht: Dir danke ich an diesem heutigen Tage vor solche deine unaussprechliche gnade / die du an mir / und meinem kinde / ja allen menschen erwisen: und stelle dir dar dises mein kind / ja dein kind / das geschpfe deiner hnde / nach deinem befehl / mit demtiger bitte / daß du es mit deinen gnaden-augen ferner anbliken wollest / und / wie du es durch die H. Tauffe in deinen Gnadenbund auffgenommen / auch also darinnen ewig befestigt sejn lassen: damit es dein eigenthumb sej / und / nach deinem willen und wolgefallen / unstrfflich vor dir wandele / und deß ewigen seeligen erbtheils / daß ihm dein lieber Sohn erworben / theilhafftig werde. Ja ich danke dir auch absonderlich / daß du mich sampt meinem lieben kinde / die ganze zeit meiner sechs wochen / gesund erhalten / und denselben gewünschten tag erleben lassen / da ich in der gemeine der heiligen niderfallen / und kniehen mag für dem HErren / und anb⸗ten zu seiner
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heiligen hhe / ja dir meinem GOtt lobsingen / vor alles das gute / daß du mir bis auff disen tag erwisen. Ach Herr / ich freue mich dessen / das mir geredt ist / daß wir werden in das haus deß HErren gehen / und anbten gegen deinem H. Tempel Ach! verleihe / daß dise neue freude / daß dises mein neues verlangen / und dises mein neues sehnen nach deinen lieblichen wohnungen / allezeit neue sej und bleibe: daß ich / und mein kind allezeit lust haben zu deiner wohnung / daß unsere seelen allezeit sehnen nach deinen vorhfen / und dein wort mit fleis und eifer allezeit hren / in reinem herzen bewahren / und stts darnach thun / so lang wir leben. Ach ja! so sej es.
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Gebtt einer Kindbetherin Wann sie jezund ihren Kirchgang hllt. HOldseeligster / Allerfreundlichster Herr Jesu / der du durch deine muter mir / und meinem lieben kinde zur nachfolge / dem Herren / deinem himmlischen Vater dargestellet worden: ich bitte dich / du wollest deine Dienerin / welche die kniehe ihres herzens vor deinem allerheiligsten namen beuget / in gnaden ansehen / und deinen Vater vor mich / und mein kind / das ich jhm jezund / in gehorsamester nidrigkeit meines herzens / vortrage / anzusprechen nicht versagen / daß er es in gnaden annehme / sich / alß ein Vater / darüber erbarme / und es ihm geheiliget sejn lasse immer und ewiglich. Du hast ja selbsten gesagt: lasset die kindlein zu mir kommen / und wehret ihnen nicht / ja daß es vor unserm Vater im Himmel nicht der wille sej / daß jemand von diesen kleinen verlohren werde. Darumb erhre meine bitte / O HErr / und laß mich nicht traurig von dir. Ja du wirst mich erhren / umb deiner gte willen / die du mir bis auff diesen Tag erwiesen / ja noch heute erweisest: in dem du Gnade verliehen / daß ich an disem tage deine heilige wohnung wider besuchen / und mit gesunden augen anschauen mgen die schnen Gottes-dienste deß Herren. Ach Herr / ich bitte dich ferner / du wollest auch deine Gnade verleihen /
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das ich mein liebes kind in deiner zucht und ermahnung / und in Christlichen Tugenden / zu deinen Gttlichen ehren / und zu meiner / und der meinigen freude / ja zu seiner selbsteigenen zeitlichen und ewigen wolfahrt / als eine getreue muter / wol und fleissig erziehen mge: damit wir dir danken / und deinen heiligen Namen preisen / ja deiner gte gedenken jmmer und ewiglich. Ach ja! so sej es. Sprüche der H. Schrifft.
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Luc. 2. 22. Da die tage der reinigung Marien / nach dem geseze Moses kamen / brachten sie das kind Jesus gen Jerusalem / auff daß sie ihn darstelleten dem Herren / wie geschriben stehet im geseze des Herren.
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1. Köstlich ists / dir Herr Gott / singen / und dir danken fr und für / Aller Orthen lassen klingen Deines Nammens růhm und zier. Morgens frh dein Gnade preisen Und deß Nachts dein Ehr beweisen.
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2. Deiner Hnde Gnaden-werke / Legen mir dein Lob in mund / Weil ich deine Wolthat merke / Alle Tag / biß auff die stund / Dann du weißlich mich gregieret Durch viel Angst und Noth gefhret / A M E N .
Reis-Wagen Frommer / Gotts⸗frchtigen Wanders-Personen.
1. Buch Mos. 28. 15. Spricht GOTT zu dem H. Patriarchen Jakob / als er in Meso potamiam verreiset: Sihe / ich bin mit dir / und will dich behten wo du hinzeuchst / und will dich wider herbringen in diß Land / dann ich will dich nicht lassen / bis daß ich thůe alles / was ich dir geredt habe.
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Gottseelige Gedanken Reisender Personen.
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WJe kan man sich besser auffs Land begeben / als wo Gott selber thut einen Gefrten abgeben / wo Gott ist / da ist das hchste Gut / welches als ein lebendige kwelle von lauter guts fr und fr fliessen thut. Wo Gott ist / da ist der rechte Brunnen deß Heils / welcher deß Tages allen durstigen und hlffbedrfftigen Trost-wassers gibet die Flle / und doch auch deß Nachtes niemanden lr hinweg lsset / sondern ohn auffhren von Barmherzigkeit kwillet. Wo Gott ist / da ist die rechte Hlffe der Ellenden / der beste Trost der Betrbten / der angenehme Schaz der Verlassenen / die krfftige Labsal der Mhseeligen / der erwnschte Schatten der Mden / der ohnfehlbare Wgweiser der Jrrenden / der strkeste Beschirmer der Bedrngten / und also der außerwehlte Gefrt der Reisenden. Wie kan man sich dann besser auffs Land begeben / als wo Gott selber thut einen Gleitsman abgeben: Wo Gott ist / da ist sein außge-rekter starker arm / welcher die kinder Jsrael auff ihrer rise durch das rote Meer gefhret / und wider ihre mchtige Feinde / die Egypter beschirmet hat. Wo Gott ist / da ist seine rechte hand / welche alles / was uns widriges zustehet / wenden und ndern kan. Wo Gott ist / da ist auch GOttes finger / welcher auch unsere Geistliche Feinde / die bse Geister vertreiben / und allenthalben auch mitten im Meer eine ebene Bahn machen kan. Wie kan man sich dann abermaln besser auffs land begeben / als wo Gott selber thut einen Führer und Wegweiser abgeben: Wo Gott ist / da ist sein schatten / under welchem alles fleisch schuz und schirm haben kan. Ja wo Gott ist / da seind seine heilige Engel / welchen er befohlen über uns / daß sie uns auff den hnden tragen / auff allen unsern wegen / daß wir unsern fuß nicht an einen stein stossen; Darumb so laßt uns Gott nemmen zum Gefrten / und damit auch heut disen tag walfahrten: Laßt uns heut disen Gleitsman gebrauchen / und darauff fortreisen mit gutem
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vertrauen: Laßt uns diesen Fhrer und Wgweiser ersuchen durch das Gebtt / so wird auch all unser thun und lassen / handel und wandel von rechten statten gehen.
Andacht und Gebtt Zu anfang der Rise. GEtreuer Gott / gtiger Vatter / der du den menschen erforschest und prffest / daß du auch seine Gedanken verstehest von fehrne / Er size nun oder stehe auff / so weistu es. Er gehe oder lige / so bistu umb jhn / und sihest auff alle seine wege / daß du nicht bedarffst jemand zu fragen / noch auch von nthen / daß mans dir der lnge nach erzehle und fürtrage. Eine Reise habe ich zwahr vorgenommen / kan aber ohne deinen segen solche nicht vollbringen: Dann ich weiß HErr / daß deß menschen thun nicht in seiner gewalt / noch in jemandes andern macht / wie er wandele oder seinen gang richte / stehen thut. Darumb so komme ich zu dir / und bitte demtiglich / laß mich gnade finden vor deinen augen / und gib glk zu solcher meiner Reise. Segne meinen außgang / gib glük zu meinem fortgang / und benedeje meinen heim-und-eingang / daß ich wol außziehen / die Reis glüklich verrichten / und endlich mit guter verrichtung frisch und gesund widerumb anheimsch kommen mge. Dir befehle ich meinen schwachen leib / und meine matte seele / Laß sie dir jez und allezeit die ganze Rise treulich befohlen sejn. Dir befehle ich meine lieben angehrigen und hinderlassenen: Sorge du für sie / daß sie in meinem abwesen nicht meinen / sie sejen verlassen. Dir befehle ich mein haab und gut / schüze dasselbe hier und dort / daß mir nirgend kein schaden widerfahren mge. Ja dir / O Herr / befehle ich meine Ampts-geschäffte und Beruffswege / seegne dieselbe / daß ich sie allenthalben wol verrichten knne. Auff deinen Namen ziehe ich dahin / laß mich deine heilige Engel auff dem wege beleiten wie Tobiam / underwegen vor gefahr beschüzen wie Elisam / auff dem Jrrwege
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trsten wie Hagar / zu nacht auff der Rise mich erfreuen wie Jakob / und bejdes deß Tages und Nachtes auff allen meinen wegen und stgen fhren wie die Kinder Jsrael auff ihrer schwren Rise auß Egypten durch die Wsten in das land Canaan. Dir Gott Vater vertraue ich mich / weil du mich so wunderlich geschaffen / und bis dahero so Vterlich erhalten / so wirstu mich auch weiters in meinem leben zuversorgen wissen. Dir Herr Jesu Christe ergib ich mich / weil du mich auß der sünden / teuffels und todes gewalt erlset / so wirstu mich auch wüssen auß der hand der menschen zu erretten. Vnd mit dir O heiliger Geist trste ich mich / weil du mich bishero in alle warheit geleitet / so wirstu mich noch weiters auff den rechten wegen und stgen zu begleiten wissen: Biß ich endlichen auch zu seiner zeit in deiner krafft durch Christum Jesum unsern Heiland / alß den einigen weg zum vatter / risen werde zu jhm in das himmlische vatterland / Amen.
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Christlicher Wunsch. Der Allmchtige Gott und vatter / fhre mich sein Kind / bej der rechten hand auff allen ordentlichen Stgen. Christus Jesus / der himmlische Gleitsman / erkwike mich durch sein holdselig Gesprch auff allen meinen Beruffs- wegen. Gott der heilige Geist leite und strke mich mit seinem Gttlichen Trost / daß ich nicht abtrette von den ordent lichen Stgen noch jrgends weiche von meinen heilsamen Beruffs-wegen.
ALlmchtiger / ewiger Gott durch dessen krafft alle ding erhal30
ten / durch dessen fürsichtigkeit alle ding regieret werden / der du nicht allein auff dem unebnen Land / sondern auch auff dem wil-
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den Meer sichern weg geben und schaffen kanst. Jch rffe dich an abermalen bej meinem auffstehen und außgehen / daß du meinen gang von oben herab segnen / und meinen Fuß also gründen wollest / daß er gewiß wandlen / und nicht jrren mge / deine vtterliche Gte hat mich diese Nacht wunderlich beschüzet / daß ichs nicht gnug rühmen kan / und deine grosse Frsichtigkeit hat mich biß dahero also regieret / daß ichs nicht aussprechen mag. Deinen heiligen Namen wil ich allezeit hierüber preisen / mein Gott / laß mich nun auch bej dieser Reise nicht steken in der Noth. Jn deinem Nammen hab ich mirs fürgenommen / Jn deinem Nammen wil ichs auch jezt und allezeit anfangen / biß daß ichs auch in deinem Nammen glüklich vollenden werde. Hiermit walts in Gottes Nammen / der da ist über uns allen / und durch uns allen / und in uns allen. Mein Leib uns Seel / sampt allem was ich habe / befehle ich in deinen schuz / gesegnet sej mein Eingang und Außgang nach dem gndigen willen Gottes / durch den hingang Christi zum Vatter / in der krafft des H. Geistes / Amen.
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Tgliches Abend⸗gebtt Eines Reisenden. Andächtiger wunsch. Die Gte Gottes / welche deß Morgens ne / und deß Abends nicht welk wird / seje auch diesen Abend / wie deß Morgens auff allen Wegen und Stegen mit mir. Die gnade Jesu Christi / welche bej der Sonnen untergang sich gleichwol bej allen Gottsfrchtigen herzen findet im Auffgang / wolle auch bej mir in der frmbde noch weiters auffgehen / weil die Sonne nunmehr mir wil untergehen. Vnd die Gemeinschafft deß H. Geistes / welche zu Nacht erkwiken und trsten kan wie bej dem Tag: die wolle im finstern mit dem Liecht der gttlichen warheit und fürsichtigkeit nicht weichen / wie das Sonnen-liecht mit dem Tag / sondern bej mir bleiben auch in der Nacht / und uns also
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regieren / daß wir mit Leib und Seel GOtt befohlen / in dem schuz deß Allerhchsten allenthalben sicher / freüdig und getrost ruhen und schlaffen mgen / Amen.
ES ist ein kstlich ding dem Herren danken / und lobsingen sei 5
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nem Namen deß Morgens seine Gnad / und deß Abends seine warheit verkündigen: Dann was er deß Morgens verheisset / thut er zu Abend nicht lugnen / was man deß Morgens erbittet / thut er den Tag über biß auff den Abend erfüllen. Vnd wie man deß Morgens thut zu Gott in Himmels-spiegel sehen / also thut er deß Abends wider herauß schauen. Seine Augen seind recht holdselig gegen denen / welche seine Hulde suchen / seine Lippen freündlich gegen denen / die sich nicht feindlich wider jhne halten / und seine Ohren stehen jmmer willfrig und offen gegen die / so jhne mit offenem bußfertigem herzen anruffen. Es ist ein kstlich ding auch deß Herren gedenken / und jhme danken / seiner aber darbej auch nicht vergessen / und anruffen seinen heiligen Nammen / deß morgens seinen Schirm und deß nachts seinen Schatten suchen. Dann wen der Herr beschirmet / der ist beschirmet / und wer under dem Schatten deß Allmchtigen bleibet / der spricht getrost zu dem Herrn / meine Zuversicht / und meine Burg / mein Gott / auff den ich hoffe. Dann er errettet mich vom Strik deß Jgers / und von der schdlichen Pestilenz. Er wird dich mit seinen Fittichen bedeken / und deine zuversicht wird sejn under seinen flügeln / seine Wahrheit ist schirm und schild / daß du nicht erschreken mssest fr dem grauen deß nachts / fr den pfeilen / die deß tags fliegen. Fr der pestilenz die im finstern schleichet / für der seuche die im Mittag verderbet. Ob tausend fallen zu deiner seiten / und zehen tausend zu deiner rechten / so wird es doch dich nicht treffen. Ja es ist ein kstlich ding deß Herren gedenken / und jhme danken / seiner aber darbej auch nicht vergessen / deß morgens seine snde / und deß nachts seine übertrettung bekennen Dann wer da saget er habe keine snde / der betrieget sich selbst / und wer seine bertrettung lugnet / dem wirds nicht gelingen. Da
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wirs solten verschweigen / wurden unsere mde gebeine durch die nachtruh sich nicht erholen / sondern vielmehr verschmachten / weil Gottes hand tag und nacht schwr ist ber den Bußfertigen / seine hand druket sie / und die snde ngstiget sie / wann das Gewissen auffwachet / so ist kein Fried in ihren Gebeinen vor ihrer snde. Darumb wol dem menschen / dem die bertrettung vergeben seind / dem der Herr die missethat nicht zurechnet: Also ist gut deß Herren gedenken / also ists kstlich dem Herren danken / also ists lblich lobsingen seinem namen / deß morgens seine gnad / und deß abends seine warheit verkndigen. Also wollen wir auch jezund deß Herren gedenken / für alle seine wolthaten jhme danken / und darneben auch unser nicht vergessen.
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Tgliches Gebtt Eines Risenden zu wasser. ALlmchtiger
GOTT / barmherziger Vater / der du fassest das wasser zusammen / und fhrest auff den fittigen deß windes: Dir befehle ich meinen leib und meine seele / dir ergebe ich mich ganz und gar in deine gnade: und bitte deine grundlose gte / du wollest dise meine rise / die ich in deinem namen angefangen / gndiglich segnen / unser schifflein mit deiner weisheit fhren / durch deine auffsicht bewahren / und für allem unglük gndiglich behten. Gib uns ein bekwmes wetter / einen guten wind / und einen geraden gang / daß wir ohne einigen anstos / unsere rise glüklich verrichten / und auff keinerlej weise beschdiget werden. Jnsonderheit aber strke meinen schwachen Glauben durch deinen heiligen Geist / daß ich allezeit ein festes vertrauen zu dir habe / und nimmermehr kleinmtig erfunden werde: daß ich meine zuversicht allein auf dich seze / und in gewisser bestndigen hoffnung / mich versichert halte / du werdest uns durch dises wilde wasser auff deinen hnden tragen / und das land / dahin wir zu schiffen gedenken / frlich betretten lassen. Ach! Herr / hilff: Ach! Herr / laß es wol gelingen: Ach! Herr / the es / umb dein selbst
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willen / ja umb der ehre deines herrlichen namens willen / dem ich danken werde / so lange ich lebe. Ach ja! so sej es.
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HErr Jesu / mein erlser / und mein Gott / der du die winde bedreuest / und das Meer zu deinem gehorsam treibest: zu Dir seuffzet meine seele / zu dir komme ich mit gebogenen kniehen / und bitte demtiglich / du wollest mich erhren. Ach erhre mich mein Gott: Ach Herr / hilff: eile mich zu retten / dann das wasser gehet mir bis an die seele: die wllen deß todes haben mich umbgeben / und druen mich zu verschlingen. Gebeut den winden / daß sie stille werden: bedrue die wllen / daß sie sich legen / und laß ab mit deiner ungnade von uns / ehe wir verderben: damit wir deinem namen danken / daß er so trostlich ist: damit wir deine gte rhmen / und deine gnade preisen / so lange wir leben. Wer wird dir / O Herr / danken / wann ich tod bin: wer wird deine ehre verkündigen / wann ich nicht mehr funden werde im lande der lebendigen? Ach Herr / gedenke doch an deine gte / gedenke doch an deine barmherzigkeit / und laß mich nicht verderben in meinen sünden / die nichts als deinen zorn und deine ungnade verdienet. Gedenke / daß ich ein gebrechlicher mensch bin / und ohne dei⸗ne gnade nichts thun kan / als eitel sünde. Darumb verfahre mit mir nicht nach dem scharfen rechte deiner gerechtigkeit / sondern erzeige mir barmherzigkeit und gnade / und vergib mir meine sünde / vertilge meine missethat / und wirff sie in die tieffe deß Meers. Ja / wann du jezund je das verderben ber mir verhngen woltest / so laß nur disen nichtigen leib verderben / die seele aber in deinem schoße leben: damit sie deine ehre erhebe / deine gte preise / und deiner gnade danke in ewigkeit. Ach! Herr / sej mir armen sndern gndig: Ach Herr / erbarme dich meiner / umb deines bittern leidens und sterbens willen. Ach ja! so sej es.
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Danksagung nach überstandenem sturme. HErr / allmchtiger Gott / barmherziger Vater / ich danke deiner
grundlosen barmherzigkeit / daß du uns und unser schifflein auß diser gefährlichen noht / die uns augenbliklich den undergang druete / so gndiglich errettet / und auß dem schlunde der hllen gerissen / der seinen mund auffgesperret / uns zu verschlingen. Ach Herr / wie groß ist deine gte / wie unaussprechlich deine gnade / wie unermslich deine barmherzigkeit. Jch hatte deinen zorn / und deine straffe durch meine so vielfltige můtwillige sünden verdienet / und du hast mir durch deine so vielfltige gutwillige barmherzigkeit gnade erwisen: ja sothanig / daß du mir dein zorniges angesicht nur darumb weisen wollen / daß ich von sünden ablassen / und deine straffe frchten / daß ich fromm werden / und mich zu dir / meinem Gott / von ganzer seelen bekehren mchte. Ach Herr / bekehre mich dann nun / so werde ich bekehret. Zeige du mir den weg / den ich wandeln soll / damit ich deinen namen frchte. Gib / daß mir stts vor augen schwebe solches dein zorniges angesicht / daß du mir jezund gewiesen: damit ich durch bertretten / deinen gndigen anblik / mit dem du mich wider erfreuet / nicht fehrner verscherze / und endlich ganz in ungnaden dahin falle. Ach Herr / ich bin ja dein: ich bin ja dein kind / welches du so hoch geliebet / daß du deinen einigen Sohn umb meinet willen in dise welt gesandt / und jhn umb meinet willen sein blut für meine sünde vergiessen lassen. Hastu mir nun so vil unaussprechliche gnade erwisen / daß du auch deines lieben sohnes nicht verschonet / sondern ihn fr uns alle dahin gegeben: Ej! so erzeige mir auch diese Gnade / und gib mir zu deinen Heiligen Geist / daß er mich durch wahren Glauben strke und erhalte zum ewigen leben. Ja verleihe gndiglich / daß ich mein gewerbe zu deinen ehren / und zu meinem und meines nchsten nuzen wol verrichte: und nichts the / rede / handele oder schaffe / dann dasselbe / was dir gefllig: und so befehle ich dir alles in deine
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hnde: schike du es / wie du wilst / und laß mich nimmermehr zu schanden werden. Ach ja! so sej es.
Gebtt Wegen Krankheit auff der Rise. 5
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Barmherziger GOTT immlischer Vater / der du selber zu dei-
nem volk / denen vom hause Jsrael auff ihrer grossen Rise auß Egypten durch die Wsten in das verheissene land Canaan gesaget: Jch bin der Herr euer Arzt / und damit verheissen / daß du sie vor Krankheit auff dem wege / und in dem lande bewaren / oder aber wann sie damit angegriffen wurden / widerumb heilen / und von jhrer Krankheit durch die erwünschte Gesundheit underwegs und daheim gndiglich erlsen wollest. Jch kranker Bilger und Risman bin zwar nicht vom Geschlecht Jsraels nach dem Geist / als der ich auch seines Glaubens bin / und vertraue allein auff dich / mein Gott / der gewissen hoffnung / was du zusagest knnest und werdest du auch thun. Darumb so komm ich auff diser meiner Rise / umbgeben mit schwachheit / zu dir / als meinem himmlischen Arzet / und bitte demtiglich / laß disen deinen Namen auch an mir groß und berhmet werden. Heile du mich Herr / so werde ich heil trste du mich / so werde ich getrost / hilff du mir / so wird mir geholffen. Dann es ist ja sonst kein anderer hort / ich weiß auch keinen. Auff deinem namen bin ich bej diser rise außgezogen. Ach laß mich zu ehren deines großmchtigen namens auch gesund wider heimkommen. Nun bin ich von Freunden (Vater und Muter) verlassen / Ach Herr nimm du mich auff. Es fehlet mir an weisem Rhat / und noch viel mehr bej frmden leuthen an der that / daß jedermann erkenne / wie du an allen enden helffen knnest. Gedenke jezund nicht meiner sünden / die ich daheim oder auf der rise begangen / stelle nicht meine missethat für dich / noch meine unerkannte sünde ins liecht für deinem angesicht / dann so du wilt sünde zurechnen / wer wird vor dir bestehen / oder seinen weg knnen fortgehen. Bej dir ist die vergebung / daß man dich
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frchte / darumb so bitte ich / vergib mirs / O Herr / vergib mirs / und laß die straff der sünden mich jez nit überfallen / noch ewiglich auff mir bleiben / sondern hilff mir unwrdigen nach deiner grossen barmherzigkeit. Gedenke an die gehorsame rise deines lieben Sohnes / meines Heilandes Jesu Christi / welcher dir fr mich gehorsam gewesen bis zum tod / ja bis zum tod deß kreuzes / und durch disen seinen hingang zu dir seinem und unserm vatter / mich armen snder gleich wie andere vershnet hat. Auff disen deinen sohn wende deine augen / und rechne mir meine sünde nicht zu / weil ers ihm selber zugerechnet / und alß das Lamm Gottes getragen hat. Laß aber dise meine schwachheit mir sejn ein heilsame errinnerung / daß ich auch der rise zu dem ewigen leben nicht vergesse / auff allen wegen und stegen mich dir befehle / und jmmerdar in der Bußfertigkeit zu einer seligen hinfahrt auß diser welt bereit halte. Sende mir nach deiner vtterlichen verheissung / durch Christum deinen sohn / den Trster den H. Geist / daß er mich in alle warheit leite. Jch bin sonst wie ein verirret schaf / ein jeglicher sihet nur auff seine wege / darumb so suche Herr deinen knecht / laß deine krafft in mir schwachen mchtig werden / deinen H. Geist auffhelffen meiner schwachheit / und mich selbsten vertretten bej dir mit unaussprechlichen seuffzen. Ach ja / so sej es.
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Andchtige Gebtt / und Himmel-schrejende Bůß⸗ thrnen der Kinder Gottes in der streitenden Kirchen hier auf erden zur zeit deß Donner⸗wetters / Krieges / und Hungers-noht: Wie auch Sterbenslufen.
Psalm. 37. 19.20. Die frommen werden nicht zuschanden in der bsen zeit / und in der teurung werden sie genug haben.
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Gebtt / Zur zeit deß Donners und Vngewitters.
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Herr Gott mein Vater / behte mich. Herr Gott mein Heiland / erkwike mich. Herr Gott mein Trster / erfreue mich jezt und allezeit / in dem Ungewitter und Donner-wetter / daß ich mich nicht zu sehr frchte / an deiner hülffe nicht zweifle / und mir nichts weder an leib und seel / und allem was ich habe / schdliches widerfahren mge.
ALlmchtiger / grosser GOtt / grund-gtiger Vatter: wann du don-
nerst im Himmel / so entsezt sich mein herz / und bbet: wann du deinen bliz scheinen lssest auff die ende der erden / so werden wir mit angst umbfangen: forcht und zittern umbgiebet uns / ja die seulen deß Himmels selbst zittern / und entsezen sich vor solchem deinem schelten. Ach Herr / sej gndig / und wende deinen grimm: gedenke an deine barmherzigkeit / die von der welt her gewesen ist / und an deine gte / die du uns ehmals erzeiget. Wann du mit uns handeln woltest nach unsern sünden / und uns vergelten unsere missethaten / wer wurde vor dir bestehen? Darumb bedeke sie durch deine gnade / vertreibe sie / wie der wind vertriben wird: und laß ab zu straffen dein erb-theil / und deinen grim außzugiessen über die schafe deiner weide. Ja behte unser haus und hof / und alles / was wir von deiner milden hand empfangen / vor allem unglük: und laß uns hierdurch zur busse ermuntert / und vom gottlosen wesen abgeschreket / ja zur wahren GOttes⸗forcht angemahnet werden. Ach Herr hre; Ach Herr sej gndig; Ach Herr merke auff / und erbarme dich unser / umb deinet willen / ja umb deines lieben Sohnes willen / der sich selbst fr uns zur vershnung gegeben / und außgelschet die handschrifft / so wider uns war. Doch / Herr / ich bin bereit. Komm / wann / und wie du wilst: aber erbarme dich meiner seelen / und laß sie deinen ewigen Donner nicht treffen: laß sie nicht verstossen werden von deinem Heiligen Angesicht / wann das Gerichte deines Sohnes ergehen
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wird. Ach! HErr / hilff mir in meiner lezten stunde: Ach! HErr / be gnadige mich: Ach! HErr / mache mich seelig. Ach ja! so sej es. Sprüche der H. Schrifft. Psalm. 18. 14/15. Der Herr donnerte im himmel / und der Hchste ließ seinen Donner auß mit hagel und blizen: Er schoß seine strahlen und zerstreuete sie: Er ließ sehr blizen / und erschrekte sie. Sir. 39. 35/37. Feuer / hagel ist alles zur rache geschaffen: mit freuden thun sie seinen befehl / wo er ihrer bedarff auff erden. 43. 16/17. Er macht durch seine Krafft die Wolken dike / daß hagel heraus fallen: sein donner erschrket die erde.
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Christliche Gedanken und Gebtt Bej langwirrigem gefhrlichen Donner⸗wtter. Gott der Vatter der kein lust hat an unserm verderben / erhalte uns im Leben und sterben. Jesus Christus der ein Herr ist über Leben und Tod / errette uns auch in diser gegenwertigen noht. Gott der H. Geist / unser höchstes Gut / gebe uns Trost / Freüd und Můth / daß wir jezt und alle zeit / uns getrost auff unseren Gott verlassen / und vor dem wtter nicht zu sehr frchten / sondern in seinen willen ergeben / darauff bußfertig leben / vor der sünden hinfüro erschreken / den Donner seines worts fleissig hren / und uns in allem darnach bekehren / Amen.
ACh liebe Seele / hre / dann dein Gott lsset sich auch hren. Hre wie dein Gott in den wolken donnert / und die Himels-krften beweget / das ganze Erdtrich erschriket und ist stille / warum woltest du dann nicht auch still sejn / und hren was der Herr dein Gott in seinem Gezelt mit dir reden thut. Sein Ge⸗zelt umb jhn hr ist finster / und schwarze dike wolken / darinn er verbor-
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gen ist / die Stimm des Herren gehet auff den wassern / der Gott der Ehren donnert / der Herr auff grossen wassern. Hre deines Gottes grosse Macht welcher den Himmel zum stul / und die Erden zum Fuß-bank hat / und zu gleich Himmel und Erden bewegen kan. Hre deines Gottes grosse Majestt / als dem alle Creaturen gehorsamen mssen / Feür / Hagel / Bliz und Schnee / welche seinen Befehl außrichten. Hre Gottes feürbrennenden zorn / wie er / der Herr / donnert im Himmel / und seinen Donner außlsset mit Hagel und Blizen. Er schiesset seine Stralen / und zerstreüt darmit seine Feinde / er lasset sehr blizen / und erschreket sie. Hre meine Seele / daß dich Gott auch hre / ist nicht sein wort wie ein feür / und wie ein Hammer / der Felsen zerschmeist? Darum so demütige dich und komme für sein Angesicht mit zerschlagenen herzen. Hastu nie gehret / daß seine Augen sehen nach dem glauben? Wie kanstu dann besser thun als in disem Vngewitter mit kindlichem vertrauen auff deinen himmlischen Vatter schauen? Hastu nie gelsen / daß der Herr nicht lust hat an unserm verderben / sondern wil / daß wir uns bekehren und leben. Warum soltestu dann nicht mit bußfertigem herzen dich jhme ergeben? Sein zorn wret ein Augenblik / deß Abends lang laßt er uns weinen / aber des Morgens ist seine Gte wider neü / dann nach dem ungewitter lsset er die Sonne wider scheinen / und nach dem zagen / heülen und weinen überschüttet er die seinen mit Freüden. Darum gleich wie dein Gott sich lsset hren mit seinem donner hierunden auff erden / also schike du den donner deß Gebtts hinauff in Himmel / und bitte / daß dich dein Gott auch erhre / bitte aber auch als ein gerechter bußfrtiger / mit vershntem herzen und ernstlich / so wird es nicht lr abgehen / dann das Gebtt deß gerechten vermag viel / wann es ernstlich ist.
O Du grosser und schrklicher Gott / der du ehrest die dich ehren / und verachtest die dich verachten. Jch vermag nicht zutra-
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gen die stimme deines Majesttischen Donners / mein herz bbet / mein krafft thut mich verlassen / und ist mir fast angst / daß ich nicht weiß wohin ich mich in disem Donnerwetter wenden solle. Dich meinen Gott habe ich nicht recht geehret / wie soltest du dann mich jezund wider ehren und erhren. Dein wort habe ich verrachtet / wie soltest du dann jez meiner achten. Ach Herr / gedenke nicht / sondern denke / so wird meine sach wol außgericht. Gedenke nicht meiner ungerechtigkeit / denke aber an deine grosse barmherzigkeit. Wurde es auch deinem Namen rhmlich sejn / wann du mich / dein Kind verliessest? Wurde es deiner Ehre frderlich sejn / wann du mich in sünden verderbtest? Bin ich schon zuvor gewesen dein ungehorsames Kind / so komm ich doch anjezo zu dir als ein bußfrtiges Kind / mit zerschlagenem Geist und Herzen. Ach lieber himmlischer Vater / nimme auff dein Kind / das du gemachet hast / bewahre dein Gut / das du erkauffet hast / beschirme under dem schatten deiner flügel dein armes schfflein / welches du mit dem blut deines lieben sohnes gezeichnet hast. Wie zur zeit deß ungewitters die kinder fliehen zu ihrem vater / also fliehen auch wir zu dir unserm Gott und Vater / von alters her ist das dein name. Wie die tublein im Donnerwetter sich verkriechen in die Steinrizen / also verberg ich mich in die erffnete seithen meines Heilandes JEsu Christi. Vnd wie die hnlein sich begeben in dem regen under die flügel der Glukhennen / also begib ich mich wider Donner / Bliz und hagel under den trostreichen schuz deß H. Geistes. Herr mein Gott / behte auch was mir zugehrig ist / vor schaden deß wetters / und vor dem schiessen der feurigen stralen / biß du eine feurige maur umb uns her / laß deine gte und treu uns allweg behten / auf das wir vor unfal sicher sejn mgen. Ach Herr / bewahre auch die frchte auff dem Felde / die einwohner deß Landes / die burger der Statt / und alles was uns angehrig ist / dann wo du Herr nicht das Feld bauest und behtest / so arbeiten umbsonst / die daran bauen / wo du nicht Statt und Land bewarest / so sind unsere wchter und mauren umbsonst. Dann was sollen wir menschen außrichten wider hagel und
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donner? Was sollen thürn und mauren vermögen wider die Feurschiessende stralen? Alles was hoch ist / muß dardurch ernidriget werden / und was erhaben ist / muß damit gedemtiget werden: damit man erkenne / daß der Herr allein groß sej / und der hchste in aller welt: Dir gebühret růhm und preis / forcht und ehre / lob und dank / von nun an bis in ewigkeit / Amen.
Dank-gebtt / Nach dem Donner⸗wetter. O 10
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Hülffreicher / getreuer GOtt / gelobet sej dein großmchtiger Name / gepreiset sej deine wunderliche Gte / gerhmet sej deine grundlose barmherzigkeit / dann wann du zrnest / erzeigest du gnad und gte / und in der trbsal vergibestu sünde / denen die dich anruffen. Vnsere missethaten htten zwar verdienet / daß du uns knnen ein schdliches wetter zu lohn geben / und unser ungehorsam were wol wrt gewesen / daß du unser Gebtt nicht erhret httest. Dann wir auch offt den donner deines Worts veracht / oder wann wir schon darüber erschroken / doch nicht lang daran gedacht Den heilsamen regen deiner gnadenreichen Lehre haben wir fahren lassen / und dich damit genhtiget / daß du deine grosse Majestt uns auch mit grossem schreken mssen offenbaren. Nun aber du erkennest / was fr ein gemcht wir sind / und daran gedenkest / daß wir nur staub sind / daher nicht immer hadern / noch ewiglich zorn halten wilt / sondern so hoch der Himmel über der Erden ist / deine gnad lssest walten über die / so dich frchten / und so fehrn der morgen ist vom abend / unsere bertrettung von dir sejn. So danken wir darber deinem großmchtigen namen / und preisen darumb deine barmherzigkeit / weil wir nicht rhmen knnen unsere gerechtigkeit. Nicht uns Herr / nicht uns / sondern deinem Namen gebürt die ehre / umb deine gnade und warheit. Du hast unser leib und seel / haus und hof / hab und gter / statt und land beschüzet in diesem grossen sturmwetter / darinn uns sonst niemand beschüzen knnte. Du
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hast auch widerumb das schrekliche donnern und blizen abgewendet / daß wir mit aller unser macht nicht abwenden knnten. Vnd du hast durch deinen starken beistand uns getrstet / da menschliche weisheit uns weder helffen noch trsten konnte. Verleihe Herr Gott und Vater / daß wir diß donnerweter nicht gleich vergessen / sondern deiner grossen gewalt und Majestt je lnger je mehr nachdenken / darüber dich kindlich lernen frchten / in kindlicher forcht herzlich lieben und in herzlicher liebe bestndiglich anruffen und ehren: Auff das wir den donner deines worts hinfüro andchtiger hren / und der regen deiner heilsamen lehre seel und geist durchdringe / damit unser herz-land sein gewchs gebe / und hundert-fltige Frücht bringe. Gib uns auch deinen H. Geist / der uns fhre auff ebener bahn / und leite auff dem schmalen weg zu der engen himmels⸗pforten / damit / wann die erscheinung deines lieben sohns Jesu Christi unsers Heilands sejn wird wie der bliz / welcher scheinet vom aufgang bis zum nidergang wir alßdann auch bereit sejen / und mit freuden anhren mgen seine stimme / auch darauff als deine gesegneten eingehen in das Reich / welches uns von Dir bereitet ist von anbegin der welt: Das gib und verleih uns hochgelobter Gott und Vater / durch Christum Jesum / in krafft deß H. Geistes / Amen.
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Tgliches Gebtt Vmb erhaltung der Früchte deß Feldes. HErr / himmlischer Vater / der du feuchtest die berge von oben
her / und machest das land voll früchte / die du schaffest: ich bitte deine grundlose barmherzigkeit / du wollest den brunn deiner liebe nicht vertruknen / und die bach deiner mildigkeit nicht verstopfen lassen: sondern uns mit deiner gnade erfüllen / mit deiner güte segnen / und unsern Feldern ein fruchtbares Gewitter zu rechter zeit nicht versagen. Behte ihre früchte für hagel und schlossen / für plaz-regen und unwetter / für raupen und anderm schdlichen
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gewürme / für nacht-frsten / und allem / was ihnen am wachsthum hinderlich sein mag. Laß die lufft herwehen deinen seegen / und dein gedejen vom Himmel trieffen. Sage zu den hügeln / sejt fruchtbar: und zu den tählern / gebet herfr eers vermgen. Thüe auff deine milde hand / und laß uns sttigen mit deinem seegen: Miß uns nicht nach dem maß unserer ungtigkeit / damit wir dem nohtdrfftigen nchsten gemessen / sondern nach dem maße deiner gtigen mildigkeit / welches überhuffet mit deinen gaben. Ja erfülle uns frhe mit deiner gnade: so wollen wir rhmen und frlich sein unser lebenlang. Ach ja! so sej es.
Tgliches Gebtt Umb Friden / zur zeit deß Kriegs. ALlmchtiger / 15
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ewiger GOtt / du Vater deß Fridens: wir / deine betrbte kinder / klagen dir unsere noht / die uns betroffen: wir schütten aus vor deinem H. angesicht / die angst unserer seelen / die uns überfallen / und bitten demtiglich / du wollest uns mit deiner errettung erscheinen. Ach Herr / der du uns gezüchtiget / der du krieg über uns kommen lassen / und unser land heimgesuchet: erbarme dich doch wider: Ach erbarme dich / und gib uns wider deinen gndigen Friden / ja trste uns wider mit deiner hülffe. Ach! mein Gott / sihe doch an / wie unsere Felder verwstet / wie unsere ker voll jamers / und unsere einwohner voll kummers stehen: unser gut ist hin / unser blut ist hin / ja unser můt ist hin: wir essen unser brot mit forcht und zittern: wir mischen unser trank mit weinen. Wir hatten zwar mit unsern sünden vilmehr verdienet / als dise růten der züchtigung / damit du uns / als ein Vater seine kinder / zum gehorsam antreiben wollen: aber dein Vatter-herz ist noch so hart nicht erzrnet gewesen / daß es uns gar zu grunde vertilget. Auch leben wir noch der guten zuversicht / es werde deine hand sich endlich lassen ablenken / die Zorn-růte über unserm lande weg zuziehen. Hastu gesehen unsere verbrechen und unsere sünde / und uns deßwegen geplaget: Ej / so sihe
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doch nun auch an unsere reue / unsere busse / die dir besserung unsers lebens verheisset / ja / wo dise bej dir zu wenig / so sihe doch an das verdienst deines lieben Sohns / und vergib uns / umb seines bittern leidens und sterbens willen alle unsere sünde: ja gib uns die krafft deines heiligen Geistes / daß wir mit herzlicher auffrichtiger busse und besserung unsers lebens / dir in solche deine Kriegs-růten fallen / und den segen deines Fridens über uns wider erlangen: damit wir dir ungehindert dienen / dein haus in gutem wolstande besuchen / und unsere nahrung / zur erhaltung unsers zeitlichen lebens / in guter růhe wieder erneuern mgen. Darzu verhilff uns / O du Gott deß Fridens / du Vater der růhe / du Geber alles guten / umb deines lieben sohnes / unsers ewigen Fride⸗fürstens willen / welcher mit dir / und dem H. Geiste / in unzertrennter friedlichen einigkeit / lebet und herrschet in ewigkeit. Ach ja / so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft. Psalm. 27. 3. Wann sich schon ein heer wider mich leget / so frchtet sich dannoch mein herz nicht / wann sich krieg wider mich erhebet / so verlaß ich mich auff Jhn. Jer. 15. 3. Jch wil sie heimsuchen mit vielerlei plagen / spricht der Herr: mit dem schwert / daß sie erwürget werden / mit hunden / die sie schleiffen sollen / mit den vogeln des himmels / und mit den thieren auf erden / daß sie gefressen / und verwset werden sollen. Psalm. 46. 9/10. Kommet her / und schauet die werke des Herren / der auff erden solches zersthren anrichtet: der den kriegen steuret in aller welt / der bogen zerbricht / spieße zerschlgt / und wagen mit feur verbrennet. Hos. 2. 18. Judit. 9. 9. Joh. 5. 15/20. Der Herr hilfft dem armen von dem schwert / und von der hand der mchtigen. Jn der theurung wird er dich vom tode erlsen und im kriege von des schwertes hand. Spr. Sal. 18. 10. Der namme des HErren ist ein festes schloß: der gerecht laufft dahin / und wird beschirmet. Es. 32. 17/18. Luc. 21. 10/28. Ein volk wird sich erhben ber das andere / und ein reich ber das andere. Wann aber dieses anfahet zu geschehen / so sehet auff / und hebet eure hupter auff / darumb / daß sich eure erlsung nahet.
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Tgliches Gebtt Vmb erhaltung deß erlangten Fridens. GElobet sej GOtt / verherrlichet sej sein grosser Name; alle Lnder 5
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mssen seiner Ehre voll sejn / und alle vlker jhm danken. Nun prediget man von dem namen deß Herren / daß er so gros und mchtig ist: nun lobet man ihn in den versamlungen / daß Er so gtig ist: nun ist die lang-gewünschte zeit deß dankens herbeikommen: nun ist mitten in der kriegsnacht die Sonne deß Fridens angebrochen: das seuffzen der bedrngten ist erhret: das weinen der nohtleidenden armen ist in freude verkehret: die last der einwohner ist in lauter wollust verndert. Diß alles / O Herr / haben wir deiner grundlosen barmherzigkeit zudanken. Ja wir danken dir auch darvor / und wollen dir danken / so lange wir leben. Wir danken dir mit herz und mund / wir danken dir mit singen und spilen: ja wir bitten auch darneben deine Gte / daß sie uns in beharrlichem Friden erhalten wolle / in gewnschter bestendiger růhe unsere narung fortsezen / und in immerwrendem wolstande leben lasse / so lange wir leben. Laß uns aber auch den lieben Friden nicht mißbrauchen zur sicherheit / zur gottlosigkeit / zur übermtigkeit: damit wir dardurch den ewigen Friden nicht verscherzen: sondern erleuchte unsere herzen mit allen Christlichen tugenden / und laß uns in deiner forcht so leben / und deß zeitlichen Fridens so gebrauchen / daß wir dermahleins deß aller edlesten ewigen Fridens auch geniessen mgen. Welchen mir / und allen denen / die ihn mit herzlicher begierde suchen / verleihen wolle die heilige hochgelobte drejeinige Gottheit / zur ewigen unendlichen seeligkeit. Ach ja / so sej es.
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Tgliches Gebtt Eines verjagten / deß Glaubens wegen. ACh! Gott / Ach! Vater / ach! Erretter / eile zu helffen / dann das
wasser gehet mir bis an die seele. Meine sünden haben zwar deinen zorn erweket / deinen grimm verdienet / und deine straffe verschuldet: in dem ich deine lautere warheit nicht geachtet / deine zeugnusse nicht geliebet / deine gebot nicht gehalten / und in deinen vorhfen nicht fleissig gewandelt / ja das liecht der gnaden / darvor eine solche nacht über mich kommen / nicht umbhalsen wollen. Aber gedenke doch / O Herr / an deine barmherzigkeit / und verlaß mich nit so gar / umb solcher meiner mißhandlung willen. Heile mich wider / der du mich verwundet: trste mich wider / der du mich betrbet: gib / daß ich wider wohnen mge im lande / daraus du mich verjagen lassen / und bringe mich wider an orth und stelle / daraus man mich vertriben. Oder / wann es je dein wille / daß ich mein leben im ellende zubringen soll / so laß mich barmherzigkeit finden bej frommen leuthen / gnade bej der Obrigkeit / liebe bej jederman: damit ich / auß ungedult / in keine schwrmuht gerahte / sondern über meinem ellend getrstet werde. Vor allen dingen aber verleihe mir gedult / und erhalte mich in wahrem glauben an deinem lieben Sohn: damit ich nicht auch dermahleins auß meinem ewigen seligen Vaterlande vertriben werde / und meiner ewigen Gter entbhre. Darvor behte mich / mein Vater / darvor beware mich / mein Erlser / davor erhalte mich / mein Trster / jez und in ewigkeit. Ach ja / so sej es.
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Tgliches Gebtt Uber die Neider und Lstermuler. EWiger / All⸗wissender Gott / gndiger barmherziger Vater /
der du wendest die gedanken der vlker / und lenkest ihnen allen das herz: ich will mein anligen beseuffzen: ich will / ja ich muß
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dir mit hoch betrbter seelen klagen / wie mich meine neider so hefftig verfolgen / wie mich meine hasser so schndlich verleumden / und mir meine ehre ganz abzuschneiden gedenken: ich bin darber sehr unruhig in meiner seele / und mein herz blutet / wann ich daran gedenke: darumb komme ich auch zu dir / O HErr / und bitte dich / umb erduldung der Todesschmerzen deines lieben Sohnes willen / du wollest mir gedult verleihen / und die schmerzen meiner seelen durch deinen Gttlichen Trost lindern: ja meinen verfolgern den mund stopfen / daß sie auffhren mich zu belidigen. Ach! mein Vater / mein lieber Vater / laß dir doch diese meine schmach zu herzen gehen / und sende deinen heiligen Geist in mein herze / daß er einen ewigen Frieden darinnen stiffte: und gib / daß ichs mir lasse ein trost sejn / daß dein lieber Sohn auch hat mssen geschmhet / verhnet / belogen und gelstert werden: daß ich solches auch gedultig leide / wie Er / und nicht bses mit bsem vergelte / nicht widerschelte / wann ich gescholten werde / nicht wider schmhe / wann ich geschmhet werde: sondern meine sach dir befehle / und den fußstapfen meines Heilandes mit disem meinem kreuze / gedultig nachwandele / auff daß ich dermahleins mit und bej jhm / vor alle dise verachtung / in jenem leben / der ewigen ehren in vollen freuden geniesse. Darzu hilff mir / O Gott / umb deines heiligen namens ehre willen. Ach ja / so sej es.
Gebtt Jn Theurung und Hungers-noht. O Aller⸗reichester mildgtigster Vater / der du die kinder Jsraels in der wsten mit Himmels⸗brot genhret / der armen witwen zu Zarfat / in der theurung / ihr weniges mhl gemehret / und dem hungrigen Elias / durch die raben fleisch bringen lassen: ja durch deinen lieben Sohn mit fünff gersten-broten fünff tausend menschen gespeiset: Ach! sihe doch an den jamer deines volks / welches du mit hunger heimgesucht: erhre doch das winseln und seuffzen
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der armen / denen du mssige zhne gegeben: erbarme dich doch der witwen und wisen / denen du allen vorraht deß brots entzogen: und laß ab zu strafen die kinder deiner knechte / ja die kinder deines erbes. Wir schrejen alle einhlliglich umb gnade: wir ruffen alle einmtiglich nach deinem erbarmen. Wir haben sünde getahn: das bekennen und erkennen wir: wir haben deiner gaben die du uns ehmahls so mildiglich gegeben / gemißbrauchet: das bereuen und beweinen wir: wir haben dir darvor nicht gedanket / das beseuffzen wir. Ach! Herr / sihe an unsre erkanntnus. Ach! Vater / nimm unsre reue zu herzen / und erhre unsere seuffzer / welche wir vor deinem heiligen gnaden-stůl außzuschütten bemhet sind. Ach! Vater / lieber Vater / laß uns nicht versuchet werden ber unsers vermgen: züchtige deine kinder / damit sie lernen erkennen / daß sie ungehorsam gewesen: aber züchtige sie auch mit maßen / damit sie an deiner Gnade nicht verzweiflen. Du bist ja noch eben derselbe barmherzige mildgtige Vater / der uns ehmahls so reichlich genehret; der unsere speisen gesegnet / und uns brots genug gegeben. Ej! so vergilt uns dann nicht nach unserer missethat / und straffe uns nicht in unsern sünden: wir schauen auff deine gnade; wir bauen auff dein erbarmen; wir vertrauen auff deine gte; ja unser glauben sihet allein auf dich. Du hast ja gesagt / die den Herren frchten / haben keinen mangel an irgend einem gut: Ach! so gib dann / daß wir in deiner forcht leben / und auff deine gte hoffen: damit wir nicht zu schanden werden in der bsen zeit / und in der theurung genug haben; ja sej darbej eingedenk solcher deiner verheissung / und laß sie über deine kinder ergehen / damit wir deiner allmacht / und deiner gte danken / so lange wir leben. Ach ja / so sej es.
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Sprüche der H. Schrifft. 2. Kn. 8. 1. Der Herr wird eine theurung ruffen / die ins land komme. Ezech. 5. 16. Ich wil bse pfeile deß hungers under sie schiessen. Ps. 105. Ezech. 14. 13. Wann ein land an mir sndiget und darzu mich verschmhet / so will ich meine hand ber dasselbe ausstreken / und den vorraht deß brots wegnemmen / und will theurung hinein schiken / daß ich beides menschen und vieh darinnen außrotte.
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5. B. Mos. 8. 3. Der Herr demhtigte dich / und lies dich hungern / auff daß er dir kund thte / daß der mensch nicht lebet vom brot allein / sondern von allem / daß auß dem munde deß Herren gehet. Die Heiligen Gottes haben manches-mal theurung und hungers-noht außgestanden. Dann es war eine theurung zu
Abrahams zeiten / Jsaaks zeiten / Jakobs zeiten / zeiten der Ruth / Davids zeiten / Elias zeiten / Elisens zeiten / deß H. Paulus zeiten / ja bis auff dise stunde leiden wir hunger und durst.
1. B. Mos. 12.10. 26. 1. 41. 54. 43. 1. Ruth. 1. 1. 2. Sam. 21. 1. 1. Kn. 18. 1. 2. Kn. 4. 38. Ap. Gesch. 11. 28. 1. Kor. 4. 11.
Spr. S. 10. 3. Der Herr lsset die seele deß gerechten nicht hunger leiden. Er strzet aber der gottlosen schinderei. Es. 20. 30. Psalm. 37. 19/25. Die frommen werden nicht zu schanden in der bsen zeit / und in der theurung werden sie genug haben. Jch bin jung gewesen / und alt worden / und habe noch nie gesehen den gerechten verlassen / noch seinen saamen nach brot gehen. Psal. 132. 15. Jch will ihre speise segnen / und ihren armen brots genug geben. Joh. 5. 19/20. Offenbar. Joh. 7. 16/17. Es wird die außerwhlten nicht mehr hungern / noch drsten: es wird auch nicht auff sie fallen die sonne / oder irgend eine hize. Dann das lamm mitten im stul wird sie weiden / und leiten zu dem lebendigen wasser-brunnen / und Gott wird abwschen alle thrhnen von ihren augen. Ps. 17. 15.
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Gebtt Jn Armůt. ALlmchtiger / ewiger Gott / barmherziger Vater / der du bist deß armen schuz / ein schuz in der noht / und vergissest nicht deß schrejens der ellenden: ich armseliger schreje zu dir in meiner armut / ich nohtdrfftiger ruffe zu dir in meinem ellende / und bitte deine vterliche barmherzigkeit / du wollest dich deines armen Kinds annemmen / und ihre hoffnung nicht ewiglich verlohren sejn lassen. Dann sihe! ich bin ein verachtetes / verschmachtetes / verlassenes kind / und finde keinen trost im himmel und auff erden / als bej dir: meine nachbarn verdruken mich / meine freunde verschmhen mich / meine bekannten kennen mich nicht mehr / ja ich bin eine scheu worden allen meinen verwandten. Ach! wie weh thut solches meiner seelen! ach! wie schmerzt es / wie verdreußt es meinem herzen: und wann ich mich nicht trsten knnte mit der allerschmhlichsten armůt deines lieben Sohnes / der umb unsert willen / ob er wol reich war / dannoch arm worden / auff daß wir durch seine armůt reich wurden: so mßte ich vergehen in meiner armůt: ja ich mßte fr kummer verschmachten in mei⸗ner verachtung / wann mir nicht jmmerdar im herzen schwebeten seine eigene worte / in dem Er saget: Die füchse haben ihre gruben / und die vogel under dem Himmel haben ihre nester / aber deß menschen Sohn hat nicht / da er sein haupt hinleget. Ach / hilff / mein Vater / daß ich solchen trost nimmermehr auß meinem herzen lasse / daß ich mir denselben allezeit tieff zu sinnen ziehe / daß ich darbej lerne gedultig sejn / und in meiner armůt nimmermehr murre / sondern in deiner forcht auffrichtig und vertrglich wandele: damit ich keinen mangel habe an dem ewigen gute: damit ich reich sej in dir / und ob ich schon nichts besize / gleichwol alles habe / was meine seele sttiget: da hingegen die reichen darben und hungern mssen: und wann du mich ja die zeit meines lebens in armůt lassen wilst / ach / so verleihe / daß ich arm sej / wie die geistlich-armen / die das himmelreich zueigen haben / und wann ich sterbe / auch von deinen engeln / wie La-
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zarus / getragen werde in Abrahams schoß. Jn solcher trstlichen zuversicht ergebe ich mich ganz in deinen willen: schike du es mit mir / wie es dir beliebt / und wie du weist / daß es zum reichthumb meiner seelen ersprießlich. Ja dir allein will ich leben / dir will ich sterben: dein bin ich tod und lebendig. Ach ja! so sej es. Trost-sprüch auß heiliger Schrifft.
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Tob. 4. 22. Sorge nur nicht / mein sohn / wir seind wol arm: wir werden aber vil gutes haben / so wir Gott frchten werden / die sünde meiden / und gutes thun. Matth. 6. 25/32. 1. Sam. 2. 7/8. Der Herr macht arm / und macht reich. Er ernidriget / und erhhet. Er hebet auff die drfftigen auß dem staube / und erhhet den armen auß dem koht / daß er ihn seze under die Fürsten / und den stl der ehren erben lasse. Sir. 11. 14. Es kommt alles von Gott / glk und unglk / leben und tod / reichthumb und armt. Job. 34. 19. Gott kennet den herrlichen nicht mehr / alß den armen: dann sie seind alle seiner hnde werk. Spr. Sal. 16. 8. Es ist besser ein weniges mit gerechtigkeit / dann viel einkommens mit unrecht. 10. 22. Psalm. 37. 16. Sprchw. Sal. 28. 6. / 19. 1. Es ist ein armer besser / der in seiner frommigkeit bleibet / als ein reicher / der in verkehrten wegen gehet. Sir. 11. 21/22/23. Vertraue Gott / und bleibe in deinem beruff: dann es ist dem Herren gar leicht einen armen reich zu machen. Gott segnet den frommen ihre güter / und wann die zeit kommet / gedejen sie bald. Psalm. 72. 12. Der Herr wird den armen erretten / der zu ihm schrejet / und den ellenden / der keinen helffer hat. 10. 18. 9. 13/19. 2. B. Mos. 23. 6/11. Du solst das recht deines armen nicht beugen in seiner sache. Jm siebenden Jahre solstu das land ruhen / und ligen lassen / daß die armen darvon essen. 3. Buch. Mos. 19. 9/10. 5. Buch Mos. 15. 7. Spr. S. 17. 5. Wer deß drfftigen spottet / der hhnet desselben schpfer / und wer sich seines unfals freuet / der wird nicht ungestrafft bleiben. Spr. Sal. 19. 17. Wer sich deß armen erbarmet / der leihet dem Herrn / der wird ihm wider gutes vergelten. 22. 16/22.
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Gebtt Jn Sterbens⸗leufften. ALlmchtiger / grundgtiger GOtt / barmherziger Vater; weil du
selbsten versprochen / und gesagt: wann ich eine pestilenz under mein volk kommen lasse / und mein volk sich demtiget / und bettet / und mein angesicht suchet / und sich bekehret von seinem bsen wege; so wil ich vom himmel hren / und ihre sünde vergeben / und ihr land heilen: Ach! so erhre doch unser gebt / das dein antliz suchet; vergib uns unsere sünde / die wir mit demtigen herzen bereuen / und heile unser land / daß du mit deiner strafe heimgesuchet: ja befihl dem würg-engel / daß er auß unsern grenzen weiche / und ablasse uns zu schlagen. Wir mssen zwar einhlliglich bekennen / daß wir solche schrkliche straffe / durch unser gottloses wesen / mehr als allzuwol verdienet / in dem wir dein wort verachtet / und nicht mit ernst gehret / noch in unsrem thun und lassen darnach gewandelt: und darumb ist es uns zum verzehrenden feuer worden / das jederman tödet und auffreibet / wen es berhret. Wir haben übel getahn fr dir: wir seind geizig gewesen: wir haben unsern armen gebrechlichen leib nicht hoffrtig genug schmüken knnen: wir haben unsere huser mit allerhand schanden und lastern befleket: darumb ist auch der Tod so geizig gegen uns / darum hastu viel mit abscheulichen beulen und blattern geplaget / darum hastu unser land und unsere huser mit dieser greulichen plage verunreiniget. Aber / wir demtigen uns jezund vor deinem angesicht / und flehen dich an umb gnade. Ach! Herr / wir haben gesündiget im himmel und für dir / und seind nicht wrt / daß wir deine kinder heissen. Ach! Herr / vergib / vergib unsere sünde / und laß ab zu straffen in deinem zorn: Raffe uns nicht hin under den gottlosen / und under den übelthtern: sprich zum engel / dem verderber im volk / es ist genug / laß deine hand ab. Du bist ja der rechte Arzt Jsraels / und ihr Nohthelffer / du schlgest / und verbindest: du verwundest / und heilest: du tdest / und machst wider lebendig. Ach! so heile uns
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dann nun wider / der du uns so geschlagen und verwundet: bestreiche unsere thüren mit dem blute deß unbeflekten lmleins deines lieben Sohnes / daß der würg-engel fürüber gehe. Trste die betrbten / erfreue die erschrokenen / mache gesund die kranken / erhalte die gesunden / segne die ordentlichen mittel / reinige die lufft / ja erbarme dich aller menschen / und hilff uns allen von aller unserer krankheit / umb der krankheit deines lieben Sohns willen. Ach! Herr erbarme dich unser / ach! Herr / sej uns gndig. Ach ja / so sej es. Sprüche der H. Schrifft. 3. B. Mos. 26. 25. Jch will pestilenz under euch senden. Amos. 4. 10. 2. Β. Mos. 15. 26. Wirstu der stimme deines Gottes gehorchen / so will ich der krankheiten keine auff dich legen / die ich auff Egipten gelegt habe: dann ich bin der Herr dein Arzt. 2. Sam. 24. 14. Spricht David: Laßt uns in die hand deß Herren fal⸗len / dann seine barmherzigkeit ist groß. Jch will nicht in der menschen hnde fallen. Psalm. 91. 1/2/3/4/5/6/7. Wer under dem schirm deß Hchsten sizt / und under dem schatten deß Allmchtigen bleibet / der spricht zu dem Herrn: meine Zuversicht / und meine burg / mein Gott / auff den ich hoffe: dann Er errettet mich vom strike deß jgers / und von der schdlichen pestilenz. Er wird dich mit seinen fittigen deken / und deine zuversicht wird sejn under seinen flügeln: seine warheit ist schirm und schilt: daß du nit erschrken mssest fr dem grauen deß nachts / fr den pfeilen / die deß tages fliegen / für der pestilenz / die im finstern schleicht / für der seuche / die im mittage verderbt. Ob tausend fallen zu deiner rechten / und zehen tausend zu deiner linken / so wird es doch dich nicht treffen. u.a.f. Psalm. 112. 7/8. Wann eine plage kommen will / so frchtet sich der gerechte nicht: sein herz hoffet unverzagt auff den Herren: sein herz ist getrost / und frchtet sich nicht.
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Reimseuffzer in Sterbensleufften.
HErr Jesu / nimm mich gndig an /
Vertilg’ in mir die snde / Die ich nicht ganz ertden kan / Wie lejder ich befinde: Eins bitt ich dich Herr lasse mich Dein theures blutvergiessen / Bis in mein Grab geniessen:
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Andchtige Gebtt / und Himmel-auffsteigende herzen⸗ seuffzer Gotts-eiffriger seelen / in der streitenden Kirchen hier auff Erden / wie sich solche in Krankheit / Le⸗ ben und Sterben / dem himm⸗ lischen Arzet Jesu Christo / dem Her⸗ zog deß Lebens / durch das Gebtt Christlich und seliglich ergeben knnen und sollen.
Psalm. 31. 15.16. Jch hoffe / Herr / auff dich / und spreche: Du bist mein Gott: Meine zeit ist in deinen hnden.
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Tgliches Gebtt Einer Kranken Person.
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HErr allmchtiger Gott / du sihest / ja du schauest mein ellend und jamer: du weist meine noht / und die angst meines herzens ist dir nicht verborgen. Ach! hier lige ich dein armes geschpfe / das werk deiner hnde / dein verlassenes kind / dein kranker sohn / dein kranke Tch vor dir ihrem Schpfer / ihrem werkmeister / ihrem Vater / ja ihrem Arzet. Ach wie zrnestu dann nun so hfftig ber dein Soon / deine Tchter? wilstu dann das werk deiner hnde zerschlagen / und dein geschpfe verderben? ja dein krankes kind ohne labsal und erkwikung so gar verschmachten lassen? Ach! nicht mein Vater. Jch muß andere gedanken von dir schpfen: Du züchtigest mich nur ein wenig / als dein kind / daß ich soll frommer werden / und für meine sünde / damit ich dich so vilmahls er⸗zrnet / einen augenblik büssen. Das thustu nur auß liebe / weil du mich so treulich meinest / und auß dem endlichen verderben zu retten gedenkest. Aber weil ich mich nun von meinem sündlichen wesen bekehre / weil ich meine sünde bereue / und dich umb gnade bitte: Ach / so vergib mir dann meine snde / umb solcher deiner liebe willen / und sej mir armen kranken sündern / sünderin gndig und barmherzig. Reiß mich dann nun auß der hand deß Arztes / dem du mich in die hnde kommen lassen / weil ich vor dir / meinem Schpfer / gesündiget: Vnd tritt du / O mein himmlischer Arzt / ja mein lieber Vater / in seine stelle / und sprich nur ein wort / so wird dein knecht / deine magd gesund. Das wort wird mehr krafft haben / als alle die kstlichsten Arznejen / die mich fast mehr geplaget / als gelabet. Ach Herr / wann du wilst / so kanstu mich disen augenblik heilen / und alle meine krankheit lindern / alle meine schmerzen mindern / und mehr krffte verleihen / als ich jemahls gehabt. Aber wann es je dein wille / daß du / villeicht umb meines besten willen / mich noch lnger in meiner schwachheit woltest verzapeln lassen: Ach! so verleihe / daß ich allezeit meine seele mit gedult fasse / und frlich sej in hoffnung / můtig
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in trbsal / willig im leiden / beharrlich im glauben / und mein vertrauen allein auff dich seze / bis an mein ende: damit ich dir lebe / und dir sterbe / und nimmermehr verderbe. Ach ja / so sej es. Sprüche der H. Schrifft. Psalm. 41. 2/4. Wol dem / der sich deß drfftigen annimmt: der HErr wird ihn erretten zur bsen zeit. Der Herr wird ihn erkwiken auff seinem siech-bette. Du hilffest ihm von aller seiner krankheit. Er bittet dich umb das leben / so gibestu ihm langes leben immer und ewiglich. Psalm. 21. 5. 91. 16. Es. 38. 4/5. Lßt Gott dem knig Hiskias sagen: Jch habe dein gebtt erhret / und deine thrnen gesehen: sihe / ich will deinen tagen noch funfzehen jahr zulegen. Es. 40. 29/31. Der HErr giebt den mden krafft / und strke genug den unvermgenden. Die auff den Herren harren / kriegen krafft. Psalm. 30. 3. Herr / mein Gott / da ich zu dir schrie / machtestu mich gesund. Psalm. 90. 12. Lehre uns bedenken / daß wir sterben müssen / auff daß wir klug werden. 1. Kor. 11. 32. Hebr. 12. 6.
Tgliches Gebtt Einer kranken Person / die sich in den willen Gottes ergibet.
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O Lieblicher ssser HErr Jesu / du weist am besten / ob mir nuz-
lich / daß ich von diser krankheit genese / so beweise dann an mir deine krafft und macht / gib besserung und gesundheit / ist es dir aber geflliger / mich auß disem elenden leben und betrbten jamer-thal abzufordern / so bin ich dessen wol zu friden / und freue mich in dein himmlisches haus / meine ewige heimat / in die ruhe / in jmmerwrende Freude zukommen / da ich bej deinen heiligen Engeln und außerwhlten gute gesellschafft / ja deine gegenwart in unaussprechlicher Freude geniessen werde. Darumb O Herr / fahre fort und verrichte an mir deinen heiligen willen / laß
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das ende meines kreuzes / und den anfang meines heils / der Seligkeit erscheinen / A M E N .
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Gebätt Einer Person / so in lezten Zügen liget. O Jesu mein einiger trost / O Jesu / mein einiges labsal: O Jesu / mein einiges leben: zu dir flehe ich armer schwacher / arme schwache / zu dir ruffe ich armer kranker / arme kranke / ja dich suche ich armer mhseeliger / arme mseelige. Jch habe in diser zeitligkeit lang genug gelebet: ich habe trbsal / jamer und ellend genug außgestanden: ja ich muß noch augenbliklich in diser meiner krankheit genug außstehen. Ach / wann es dein wille sejn wolte / daß ich nun von hinnen scheiden mchte: Ach / wie gern wolte ich dir gehorchen. Dann sihe / ich bin bereit. Komm / O Herr / wann es dir beliebt / und hole mich heim in mein rechtes Vaterland. Ja / wann ich noch nicht genug bereit erfunden werde vor deinen augen / so mache du mich vollend bereit: reinige du mein herz / heilige meine seele / ja ziehe mir an den schnen rok der gerechtigkeit / seze mir auff den guldenen helm deß heils / und gib mir in die hand den starken schild deß Glaubens: damit ich glüklich kmpfe / endlich überwinde / und mit vollem sige zur ewigen siges⸗pracht eindringe: damit ich alß ein dapferer siges-held / dapfere siges-heldin / als ein herrlicher siges-frst / herrliche siges-frstin / im himmlischen Jerusalem meinen siges prangenden einzug halte / und die krone der ehren / das reich der herrlichkeit und das edele brust-stüke zum zeichen meiner bestndigkeit freudig empfange. Ach / wann ich an solche freude gedenke / so wird mein herz frlich mitten in meiner angst: ich froloke schon mitten in meinem schmerzen: ich werde schon stark mitten in meiner schwachheit: O Jesu / mein ssser Jesu / nim dise Freude nimmermehr von mir / laß mich dise ssse gedanken hgen bis an mein ende / und damit in dir seelig ein⸗schlaffen: auff
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das ich auch under den engeln deine ehre erzelle / und deine gte rhme under den tchtern zu Zion / bis zur ewigen unendlichkeit / Amen / Herr Jesu / Amen.
Seuffzer einer sterbenden Person. O HErr Jesu! in deine hnd befehle ich meinen geist / laß meine seele auffahren zu deinem vater / und zu meinem vater. O Herr Jesu erbarme dich meiner / und laß mich heut bej dir im paradeis sejn. O Herr Jesu / erhre meine lezte stimme / und laß meine seele in Abrahams schos tragen. O Jesu / Jesu sej mir armen sündern / sünderin gndig.
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Tgliches Gebtt Umb ein seeliges ende. HErr GOtt / meine hoffnung / mein verlangen / meine zuversicht /
und mein heil: Dich bitte ich von grund meines herzens / du wollest mich mit dem liechte deiner gnaden anbliken / und meine augen erleuchten / daß ich durch den glauben in die geheimnusse deines Reichs hinein schauen / und meine ewige ergezung darinnen haben mge. Weil dir aber das gebt / das auß dem munde der sünder gehet / niemals gefllet / auch ein werkloser glaube nicht angesehen wird vor dir: Ej! so bitte ich dich fehrner / O vatter / durch deinen sohn / und dich / O du sohn deß vaters / durch deinen himmlischen vater / ja ich bitte dich H. Geist / durch vater und sohn / daß du alle meine laster außrotten / alle meine sünden vernichtigen / und alle meine übertrettungen auß meinem herzen ganz vertilgen wollest: dargegen aber alle himmlische tugenden hinein pflanzen / alle Gttliche gaben darinnen erweken / und alle gute werke darinnen stifften: damit ich dir durchaus geflle / und mein gebtt allezeit unverhindert zu dir eingehen mge. Vor allen dingen aber mehre in mir meine hoffnung / die ich
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habe seeliglich zu sterben / und frlich wider zu leben. Ach! mein Gott / laß mich darinnen ja nicht zu schanden werden an meinem lezten ende / und nimmermehr in solche traurigkeit gerahten / darinnen ich mich deß himmels verlurstig / und der ewigen herrligkeit und freude beraubet sehen müßte. Gib / daß ich mich zu deiner ankunfft allezeit bereit halte / und deiner gnade erwarte / ja nach langem warten dich finde: damit ich dich in deinem reiche ewiglich loben und preisen mge. Ach ja / so sej es.
Außerlsene Andchtige Gebtt / und Danksagungen / Von den Geheimnußen unserer Er⸗ lsung. Auff die hohen heiligen Fest-Tage im Jahr.
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Grosse Frede Uber der Geburt Jesu Christi. EHre sej Gott in der Hhe / Friede auff erden / und den menschen 5
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ein wolgefallen. Dir unserm Gott geben wir billich allein Ehre / dann du hast deine warheit treülich gehalten. Deß weibes samen ist kommen / der der schlangen den kopff zertretten / und in welchem alle vlker auff erden gesegnet werden sollen. Die Rte vom Stamm Jsaj ist auffgangen / und ein zweig auß seiner wurzel hat frucht gebracht: die himmel haben von oben getreüffelt / und die wolken gerechtigkeit geregnet: die hülffe auß Zion ist über Jsrael gekommen: eine Jungfrau hat einen Sohn gebohren / den Knig des Fridens / einen menschen der Gott der Herr ist. O welch ein angenehme zeit / welch ein Tag des heils. O ein Tag guter Bottschafft! Diß ist der Tag den der Herr gemachet hat / da uns Liecht und Freüde / Wonne und Ehre kommen ist / Ehre sej GOtt in der Hhe / dann ein ewige gnade ist uns auffgangen. Gott ist offenbaret im fleisch / der eingebohrne sohn vom Vatter / in welchem alle Fülle der Gottheit leibhafftig wonet / ist fleisch und bluts wie die kinder theilhafftig worden: der glanz der herrlichkeit Gottes / der Auffgang auß der hhe ist denen erschinen / die da sassen in finsternuß und schatten des todes. Uns ist diß Kind gebohren / uns ist diser Sohn gegeben. Also ist Gott deine Liebe erschienen gegen uns / in dem du deinen eingebornen Son gesanndt hast in die welt / daß wir durch jhn leben sollen. Ach was ist doch der mensch daß du dich sein annimmst / und deß Menschen-kind daß du jhn so hoch achtest / und dich also umb jhn bekmmerst? wir waren ein greüel vor deinen augen / die sünde hatten uns und dich unseren Gott von einander geschieden: aber wie sind wir nun ein herrliches volk / weil du dich Herr unser Gott so nahe zu uns thust / in dem dein eigener Sohn nicht der Engel / sondern Abrahams saamen an sich genommen / welcher der Herzog unser seeligkeit worden / und sich nicht schmet uns seine Brder zu heissen / O welche frendlichkeit / welche Leutseeligkeit Gottes unsers Hei-
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landes ist uns erschienen / nicht umb der werke willen der gerechtigkeit die wir gethan hatten / sondern nach seiner barmherzigkeit machet er uns seelig. Ehre seje Gott in der hhe / dem Gott des Friedens / der uns nicht gesezt hat zum zorn / sondern die seeligkeit zubesizen durch unsern Herren Jesum Christum: Dann ob wir gleich auß sündlichem saamen gezeüget sejn / und uns unsere Mter in sünden empfangen haben / und unsere seele verachtet ist wann wir geboren werden / weil wir das bild des jrdischen Adams an uns tragen / von natur kinder des zorns sein / und das reich Gottes ohne die widergeburt nicht ererben knnen: So sehen wir doch / O Vatter der barmherzigkeit / welche Liebe du uns erzeiget hast / in dem daß wir Gottes kinder heissen sollen. Dann dein sohn ist zum Hejland gebohren / der allerheiligste von den sündern abgesündert / der hher dann der himmel ist hat uns gereiniget durch das wasserbad im wort / und durch seinen Nammen sind wir abgewaschen und geheiliget / daher ein grosser friede blhet / wir haben friede mit dir unserm Gott durch dein heiliges Kind Jesum den rechten Fride-frst / dessen fride kein ende ist. Vnd wie deine seele an deinem lieben sohne als an deinem außerwehlten ein gefallen hat. So hast du auch uns dir angenehm gemachet in dem geliebten. O wie groß sind deine wunder und gedanken die du an uns beweisest! wer ist dir gleich? dein raht ist wunderbarlich / und du führest es herrlich auß. Darumb alles was in uns ist soll loben deinen heiligen Nammen / jhr heiligen lobsinget dem Herrn / singet von der gnade deß Herren ewiglich / danket dem Herren dann er ist frendlich und seine Gte wret ewiglich. Seine barmherzigkeit wret jmmer fr und fr bej denen die jhn frchten. Lobet den Herren alle Heiden / preiset jhn alle vlker / dann sein gnade und warheit waltet ber uns in ewigkeit. Hierneben btten wir zu dir in diser angenehmen zeit / und bitten dich / du wollest auch deine forcht in unser herz geben / damit wir deinen Sohn auffnemmen und an seinen Nammen glauben / auff daß wir durch desselben gnade gerecht und Erben sein des ewigen Lebens. Laß uns wachsen in solchem erkanntnuß und gestrket werden mit aller krafft nach deiner herrlichen Macht in aller gedult
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und langmtigkeit mit freuden. Hilff daß wir erfllet werden mit erkanntnuß deines willens in allerlej geistlicher weißheit und verstande. Daß wir warheit und friede lieben / und fest an einander halten in einem sinne / und in einerlej meinung / und eintrchtig bej einander wohnen. Laß dise gnade unsern trost sein / daß Jesus Christus der Herr der herrlichkeit / welcher ein Herr ber alles ist / dennoch gar arm worden umb unsert willen / damit wir durch sein armut reich wurden. Daß er / da er in Gttlicher gestalt war / sich selbst ernidriget / und an Gebrden als ein Mensch erfunden worden / damit er uns erhhete zu seiner zeit / und uns Macht gebe / durch den glauben an seinen Nammen Gottes Kinder zu werden. Verleihe daß wir stts nachfolgen seinen Fußstapfen / und auff jhn den Anfnger und Vollender unsers glaubens sehen. Ach Herr laß die Hirten nach deinem herzen / die uns weiden mit Lehre und Weißheit / deine aufferzogene Kinder so von dir abgefallen sind / abermal mit ngsten gebren / daß Christus ein gestalt in jhnen gewinne. Hilff daß auch die Kinder Jsrael sich bekehren und den Herren jhren Gott und jhren Knig David suchen / daß sie den Herren und seine Gnade ehren in der lezten zeit. So wird sich der Himmel freüen und die erde frlich sejn / ja alle die nach dir fragen / und dir dein heil lieben / werden sagen: Ehre seje Gott in der hhe / und friede auff erden / und den menschen ein wolgefallen: A M E N .
Heilige Verneüerung Deß Neüen⸗Jahrs / Von dem Nammen JESV. HErr Jesu Christe! wir danken dir / von grund unserer herzen / für
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deinen allertrstlichsten Nammen Jesus / damit du dich in deiner beschneidung hast nennen lassen. O Jesu! O süssester Herr Jesu! du heißst ja wol billich Jesus / daß ist ein helffer und Seeligmacher; und fhrest den Nammen mit
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der that: Dann du hast uns ja noch alle zeit geholffen / und hilffest nach tglich mit Rhat und That; und machest dein glubiges volk seelig von allen jhren sünden. Ja Herr Jesu! es ist in keinem anderen heil / es ist uns auch kein anderer Namme / darinnen wir sollen seelig werden / gegeben. Wir haben keinen anderen / wir wüssen keinen andern / wir wollen keinen andern: es ist auch kein ander / der uns seelig machen kan / dann du / unser Heiland alleine. Dann von dir zeügen alle Propheten / daß durch deinen Nammen / alle / die an dich glauben / vergebung der sünden empfangen sollen / Vnd wann wir ansehen die Exempel der Alten / und merken sie: so finden wir / daß nie keiner verlassen wor⸗den / der auff dich getrauet hat. Derohalben kommen wir auch zu dir / Herr / unser Heiland! ja! wir kommen zum Neuen Jahr zu dir / bringen und bekennen dir / in rechter ernster reu und leid alle unsere snde / darinnen wir empfangen und gebohren sind / und damit wir dises vergangene jahr / und von jugend auff wider dich schwrlich gesündiget / und deinen gerechten Vatter erzrnet haben. O Jesu! du ewiger Seligmacher! wir sind von natur so unselige Menschen / und wie groß und abschelich sind unsere snden / für deinem Vatter! welches daraus erscheinet / daß uns sonst niemand hat helffen knnen / dann du ewiger sohn Gottes alleine. O du ewiger Helffer / wie groß ist deine hülffe? Ach / Herr Jesu! wie viel hat es dich gekostet / unsere seele zuerlsen? O lieber Herr Jesu! voller gte und gaaben / voller gnade und warheit! wir bitten dich / umb deines sssen Nammens willen / erbarme dich unser / und nimm von uns / was unser ist / nammlich unsere sünde: und gib uns zum Neüen Jahr / was dein ist / nammlich / deinen grossen neüen himmel-Trost / vergebung unserer sünden / deinen heiligen Geist / und daß ewige leben. O gtiger Herr Jesu! sej gtig und gndig uns armen sündern! O barmherziger Herr Jesu! erbarme dich über uns ellende Mißethter! O ssser Herr Jesu! trste uns durch die sssigkeit deines Nammens! o freündlicher Herr Jesu! thue mit uns nach der freündlichkeit deines holdseligen Nammens! O Jesu! du einiger Heiland! sej auch unser Heiland.
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O Jesu! du einiger Trost der Seelen / trste und erkwike auch unsere herzen / und laß uns / in dir / allezeit trost und leben / frid und freüde empfinden! Herr Jesu! du schpfer aller dingen / schaffe auch in uns / zum lieben neüen Jahr / ein neües herz / und gib uns einen neüen gewissen Geist: daß wir keine alte sünde / ja auch keinen Vorsaz fehrner zusündigen / ins Neüe Jahr bringen. Gib / daß wir stts für augen haben / die grosse treüe / die du an uns gethan hast / und auß liebe gegen dir / mit dem Neüen Jahr / ein neües leben anfangen. O frommer Herr Jesu! dir ergeben wir uns ganz und gar / mit leib und seel / und mit allem was wir haben. Du solst diß knfftige Jahr / und allezeit unser zuflucht / unser einiger schuz und schirm sein. Behte uns für Abgtterej und verachtung deines worts / und der heiligen Sacramenten. O Jesu! du Ober-herr / und herrscher aller Regenten / regiere alle Christliche Herrschafften / und fürnemblich unsere liebe Obrigkeit: daß sie sehen / verstehen / achten / und verrichten / was recht und gut / dem vatterland nuzlich / und deiner Ehre befrderlich ist. Vberschütte sie mit allerlej himmlischen seegen / mindere jhre beschwrlichkeit / und wende gndigst ab alle gefhrlichkeit. Segne und erhalte gute Rahtgeber / hindere und stürze bse Anschlge / auff daß allenthalben die Gottseligkeit erbauet / und die bosheit zerstret werde. O Jesu! der du unsertwegen selber ein verfolgter Exulant worden bist / sihe an den leidigen zustand aller deiner standhaffter Bekenner / die noch zu diser zeit / wegen der Gttlichen warheit Exulanten zuwerden / sich nicht entsezet haben; und erzeige jhnen / mit krfftigem trost / und mchtiger hülffe / deine unverkürzte hande. O Jesu! du Erzbischoff deiner gemeinde / der du deine Kirche / mit deinem blut erlset hast / gib deine mchtige krafft von oben herab zu den Predigen / daß sie nicht nur in die ohren / sondern auch in die herzen dringen / und bej allen seligmachenden früchte bringen. Halte über Kirchen und Schulen / und über allen denen /
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so dieselbige jhnen treülich angelegen sein lassen: verwirre aber / und stürze das bse beginnen der jenigen / so nach jhrem unheil trachten; damit dir ein heiliger saamen / biß ans end der welt erzeüget und erhalten werde. O JEsu! du erster Stiffter deß Hauß-standes / an welchem du auch / mit verwandelung deß wassers in wein / dein erstes wunderwerk erwiesen hast / laß dir die jezige ellende und erbrmliche beschaffenheit desselben zu herzen gehen / und erscheine mit trstlicher hülffe allen Noht-leidenden Hauß-vttern und Hauß-mtern / und allen andern / so sich im Hauß-stande befinden. O Jesu! der du die heilige Vtter / und den allerweisesten Knig Salomon selbst hast Kauffmanschafft treiben lassen / bewahre die kmmerliche und gefhrliche Kauffmanschafft / daß sie nicht den mrderischen Anfllen zum raub / oder heimlichen tken zum spott werde / sondern handel und wandel / zu nuz deß Nchsten / ehrlich und ersprieslich / biß an der welt ende / fortgefhret werden. O Jesu! der du selber eines Zimmermanns sohn gewesen / mit deinem Pflegvatter Josef / fr den jahren deines Predigampts / das Zimmerhandwerk getrieben hast / und verstndige handwerker mit deinem guten Geist außzursten pflegest: Erbarme dich deß ellends red-licher handwerks-lethe / und beschere jhnen / und den jhrigen / jhr liebes bisslein tgliches Brots / daß sie dir / ohne herzfressenden kummer / deinen Gottsdienst und das Gebtt / mit freüden verrichten knnen. O Jesu du heilwrtiger sohn Gottes / bitte bej deinem himmlischen Vatter für uns hoch⸗versündigte wrmlein / daß wir nimmermehr verstossen oder verlassen werden. O Jesu! O allerliebester Herr Jesu! fhre und leite uns allezeit durch deinen heiligen Geist / daß wir wandeln im glauben und in der liebe / in friedfertigkeit und in frendlichkeit und ehrbarkeit / in gedult und hoffnung / in sanfftmth und demth: wann wir sndigen / so zchtige uns vtterlich: wann uns unsere sünden ngsten / so erkwike uns: wann uns der Satan anficht / so trste
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uns: wann uns die welt verfolget / so nimm du uns auf: wann uns unser fleisch und blut berwltigen will / so strke uns: wann wir gehen / so leite uns: wann wir unwissend sind / so lehre uns: wann wir jrren / so bringe uns wider zu recht: wann wir fallen / so richte uns widerumb auf: wann wir betrbet sind / so erfree uns: wann wir in nthen sind / so errette uns: wann wir krank sind / so sej unser Arzt: wann wir matt und md werden / so labe und erkwike uns: wann wir alt und schwach werden / so hebe und trage uns: wann wir hungerig werden / so speise uns: wann wir durstig werden / so trnke uns: wann wir nakend und blos sind / so bekleide uns: wann wir verachtet und verlassen werden / so nimm du dich unser an: wann wir von hinnen scheiden sollen / so verleihe uns ein seeliges stndlein / und laß dir unsere seele in deine hnde befohlen sein / Amen / du ssser Herr Jesu / Amen.
Danksagung / für das Leiden und Sterben Jesu Christi. ACh Herr Jesu Christe! du heiliges / zartes / unbeflektes / und unschuldiges Lmmlein Gottes / der du trgst die snde der welt / wir danken dir / von grund unserer herzen / fr dein allerheiligstes leiden und sterben / fr deine grosse traurigkeit: da deine seele betrbet war / biß in den tod: da aller welt traurigkeit / aller menschlichen herzen angst / forcht / schreken / zittern und zagen / auff dich gefallen war. Ach! wer kan dises dein inwendiges leiden / so du an deiner hochbetrbten selen und Geist gelitten / außdenken / und außreden? O Seelen-noht! O herzenleid! O Geistes-angst! O todes-kampf! O blutiger schweiß! mit was dankbarem herzen sollen wir dich auffnehmen? O Herr du hast warhafftig fr uns alle den tod schmeken mssen: du hast aller menschen Todes-angst empfunden: dich hat der stachel deß todes / die sünde / und die krafft der snden / das ist / das gesäz mit seinem dren / mit seinem schreken / mit seinem
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fluch gekwlet und gengstiget. Darfür danken wir dir herzlich / du getreües herze! Wir danken dir auch für dein krfftiges Gebtt / und demtigen Fußfal / da du auff die Erden fielest / auff dein heiliges Angesicht im garten / und dich dem willen deines himmlischen Vatters gar auffopfertest. Wir danken dir für deine bande / da du als ein belthter / umb unsert willen / dich binden liessest: auff daß du uns / von den banden deß ewigen todes erlset. Wir danken dir für die schlge / die du umb unsert willen gelitten / fr die geislung / für die grosse gedult / sanffmůt und demůt: Damit du unsern ungehorsam / hoffart und ehrgeiz / zorn und rachgier / gebsset und bezahlet hast. Wir danken dir / daß du dich umb unsert willen zum schmhlichen tod deß krezes hast verurtheilen lassen / und uns dardurch von dem gestrengen Gericht Gottes / und schrklichem leztem urtheil erlset hast. Wir danken dir für deine dornekrone / die du uns zu gut getragen / auff daß du uns die krone der Ehren erwurbest. Wir danken dir für deine willige kreüzigung / daß du dich so gedultig mit hnden und füssen hast ans kreuz nageln lassen / und bist ein flůch worden am holz: auff daß du uns vom ewigen flůch erlsetest. O du heiliges Opfer! O du unbeflekter Leib! O du zartes herz! wie haben dich unsere sünde zugerichtet / und gekrnket? O du wrdiges haupt! wie bist du mit dornen zerrissen? O du schnes angesicht! wie jmerlich ist deine gestalt! O jhr Sonnenklare augen! wie sehet jhr so klglich? O jhr reine zchtige ohren! was msset jhr fr schrekliche lsterungen hren? O jhr hülffreichen gebenedejeten hnde! wie sejt jhr durchgraben? O jhr fsse deß fridens! wie sejt jhr durchnagelt? O heiliger leib! O du zarter Tempel Gottes! wie bistu so grelich verwundet / naket und blos / und voller blutigen streimen? Ach Gott! wie groß ist dein zorn wider die snde? Ach Herr Jesu! wie ist hingegen deine liebe so groß? Jnwendig leidet die seele angst / schreken und pein: außwendig leidet der heilige leib unausdenkliche schmerzen: Leib und seele schmeken der hllen und deß todes bitterkeit: Darumb schrejest du: mein Gott! mein Gott! warumb hast du mich verlassen? Darfür danken wir dir von
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herzen-grund. Wir danken dir auch herzlich wegen deiner liebreichen fürbitte / für die / so dich gekreuziget haben. Ach! mein Gott / und Herr! wir / wir haben dich gekreuziget / mit unsern sünden: und du hast für uns gelitten und gebtten. Wir danken dir auch für das trstliche wort: Heut wirstu mit mir im Paradeis sejn: und glauben daß du solches uns grossen sündern allen zum trost gesagt habest. Wir bitten dich / Herr! gedenke auch an uns in deinem ewigen Reich: Erffne und zeige auch uns das Paradeis in unser lezten noht. Wir danken dir auch für das wort / da du sprachst zu Johanne: Sihe! das ist deine Muter! du wirst ja auch fr uns sorgen / und uns in unserm kreuz trsten. Wir sagen dir auch herzlich dank fr die grosse seelen-noht / da du rieffest: Mein Gott! Mein Gott! warumb hastu mich verlassen? Ach verlaß uns nicht in unser lezten noht / sondern laß uns empfinden / daß du unser Gott sejest / auch in unsern grossen nhten. Wir danken dir fr deinen heiligen durst / da dich nach unserer seeligkeit gedürstet hat: stille unsern seelen-durst mit dem wasser deß lebens / und sej uns ein brünnlein / das ins ewige leben kwillet. Wir danken dir jnniglich / fr das trstliche wort: Es ist vollbracht / dardurch alles erfllet ist / was uns zu unserer Seeligkeit gehret. Wir danken dir für dein leztes wort am kreuz: Vatter! ich befehle meinen Geist in deine hnde: damit du deinen Geist auffgabest / und durch deinen unschuldigen tod unsere snden bezahletest. Wir danken dir fr deine heilige wunden in deiner seithen / und für den theuren schaz deines heiligen Bluts / so darauß geflossen: welches ist das ls-geld und bezalung unserer sünden. Dise vollkommene bezalung / O du himmlischer Vater! hast du einmal angenommen fr unsere Snde: Womit deiner Gerechtigkeit ein vollkommen gengen geschehen ist / auff daß deine Barmherzigkeit reichlich ber uns kme.
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Diß Versühnopffer ist ja heilig und unbeflekt / dardurch du vollkommenlich vershnet bist: Wirst also nun in ewigkeit nicht mit uns zrnen. Laß uns nun deine treüe und gte begegnen / und gerechtigkeit und friede / bej uns sich kssen. So werden wir / mit allen heiligen bekennen und sagen: Jm Herren haben wir gerechtigkeit und strke: dir sej ewig lob und dank in alle ewigkeit / Amen.
Sieg und Ehre der Gerechten auß der Aufferstehung Jesu Christi / am heiligen Oster-tage. O Herr Jesu Christe! der du het an disem Tage / nach berwindung aller deiner schmerzen / durch dein Gttliche gewalt / lebendig vom tod aufferstanden bist / und hast erfüllet / was du zuvor durch den Profeten hattest weissagen lassen: O Tod! Jch will dein Tod sejn: O Hlle! Jch will dein gifft sejn: bezeugest auch / daß dise deine wolthaten uns angehen / und bietest sie uns an mit holdseligen worten: Jch lebe / jhr solt auch leben: Jch siege / jhr solt auch siegen. Wir danken dir fr deine grosse liebe gegen uns / und fr deine unaussprechliche wolthaten / welche du uns mit deiner frlichen Aufferstehung zu wege bringest: und bitten dich / entzn⸗de unsere herzen mit deinem heiligen Geist / daß wir warhafftig und gewß glauben / daß du / umb unserer snden willen / dahin gegeben / und umb unserer rechtfertigung willen aufferweket worden sejest. Ach! daß wir arme menschen uns solcher wolthaten rechtschaffen freen knnten / und in unserem leben und sterben / die frucht deiner herrlichen Aufferstehung / in unsern herzen fhleten! so wurden wir gewß in rechtschaffenem trost fr GOtt tretten / und mit freuden von jhm bitten / und empfahen die drej
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schnen Kleinodien / welche heissen: Gerechtigkeit / Heiligkeit und Herrlichkeit. Aber / O Herr! unsere herzen sind viel zu eng / daß sie solche grosse unaussprechliche freude fassen knnen: Darumb / du Siges-frst Jesu Christe! erbarm dich unser: mehre und strke durch deine krafft unsern schwachen glauben: erweke und strke uns auch durch deinen H. Geist / daß wir hinfort den alten Adam / und die bse lüsten deß fleisches in uns je lnger je mehr bezwingen und tden: auff daß der neue mensch / sampt Christo in uns auff erstehe und lebe. Vnd damit wir ja nimmermehr in fleischlicher sicherheit einschlaffen: sondern ohne underlas / zur wahren Gottesforcht auffgemuntert werden mgen: so erhalte bej uns / und unsern nachkommen die predig deines heiligen Worts / und den reinen Gottesdienst. Laß dir auch in deinem Vterlichen gndigen Schuz befohlen sejn alle Christliche Herrschafften / und sonderlich hiesige Obrigkeit: erweke und strke sie alle je mehr und mehr mit deiner krafft: daß / durch sie / als deine diener / das Reich deß teuffels / welches ist das Reich aller schand und laster / zerstret / und das Reich Jesu Christi erbauet und fortgepflanzet werde. Gib / daß in unserm Lande / Ehre wohne / daß Gůt und Treu einandern begegnen / Gerechtigkeit und Fride sich küssen: Daß Treue auff erden wachße / und Gerechtigkeit vom himmel schaue: daß unser Land sein gewächs gebe / und gerechtigkeit fr und für im schwang gehe. Komme auch zu hlffe deiner armen bedrngten Kirchen. Trste alle betrbte herzen / und errette alle / die in noht und gefahr sind. Beschere uns auch dermaleins ein seeliges ende / und gib / daß wir an jenem tage frölich von den todten aufferstehen / und gehen in das unvergngliche / unbeflekte / und unverwelkliche Erbe deß ewigen lebens / durch Jesum Christum deinen sohn / unsern Herrn und Heiland / Amen.
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Triumf und herrlichkeit glubiger seelen auß der Himmelfahrt Jesu Christi. O Herr Jesu Christe! du ewiger Sohn Gottes! Du Heiland aller Welt!
Du Knig deß Himmels und der Erden! Du großmchtigster Sigsherr / und Uberwinder aller unser Feinde! Du bist nach vollbrachtem werk der Erlsung von den todten aufferstanden: Du hast dich ganzer vierzig tage lang durch mancherlej erweisung lebendig erzeiget: Deinen jüngern / wie sie sich verhalten sollen / befelch getahn: Du hast dieselbe gesegnet / und bist also in ihrer gegenwart / da sie solches mit verwunderung angesehen / gen Himmel gefahren: Du hast das gefngnuß gefangen gefhret / und dem menschen Gaben gegeben: Du hast außgezogen die Frstenthumb und Gewaltigen / und sie schau getragen offentlich / und einen Triumf auß jhnen gemachet / durch sich selbst: Dir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auff Erden: Du bist gesezt zur rechten deines ewigen Vaters im Himmel / über alles was genennet mag werden / nicht allein in diser welt / sondern auch in der zuknfftigen: alles ist under deine füsse gethan / und du bist das haupt der Gemeine ber alles. Nun ist die handschrifft außgetilget / so wider uns war: Das urtheil der verdammnus ist auffgehoben / und alle unsere schuld ist mit deinem theuren Blut außgelschet: Die graußamen feinde / der teufel und der tod sind gebunden und überwunden. Solchen deinen herrlichen / großmchtigen sig und berwindung / rhmen und preisen wir billich: sagen dir auch für alle deine wolthaten von grund unsers herzens lob und dank: Vnd bitten demtiglich / du wollest / alß unser ewiger Hohe-priester / bej deinem himmlischen Vater / uns arme sünndhaffte Menschen für und für verbitten: auff daß wir durch dein blut und tod von schuld und pein los gezellet / dem gerechten zorn Gottes / und dem ewigen verderben entrinnen mgen. Wir sind ja deines himmlischen Vaters kinder / vermg deiner selbsteigenen wort / welche auß dei-
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nem holdseligen munde geflossen: Jch fahre auff zu meinem Vater / und zu eurem Vater: zu meinem Gott / und zu euerm Gott. Ach! so sende uns deinen heiligen kindlichen Geist / den Geist der warheit / den hchsten Trster in unsere herzen: der uns leh⸗re und fhre / strke und trste / auff daß wir an deinem seeligmachenden wort fest halten / und durch schalkheit und teuscherej der menschen uns nicht erschleichen noch verfhren lassen. Dieweil du aber / O du allergetreuester Herr! nicht abwesend / sondern gegenwrtig / als unser ewiger und himmelischer Knig / regierest: als bitten wir dich herzlich / du wollest dein volk / welches du ganz herrlich erlset hast / alß dein schnes Erbtheil / mit deiner allmchtigen hand / wider den satan und alle feinde gewaltig schüzen / und uns nicht Wisen lassen werden: sondern bej uns bleiben bis an der welt ende / und uns bej deinem wort / und bej dem rechten brauch der heiligen Sacramenten gendigst erhalten: treue arbeiter in deine ernde senden / deinem Donner die krafft / und also / zu ihrer arbeit reichen seegen geben: auff daß sich die sünder zu dir bekehren / und ihrer vil zu deinem ewigen Reich / versammlet und gebracht werden. Laß dir / O Herr! in deinem schuz befohlen sejn / das weltliche Regiment / in diesen ganz gefhrlichen zeiten: Sonderlich aber unsere liebe Obrigkeit in diser Statt und Land: gib ihnen Gottseelige wolgemeinte Rahtschlge / und einen glükseligen fortgang derselbigen: auch langes leben / und zeitliche und ewige wolfahrt. O Herr Jesu Christe! Du sohn deß Allerhchsten! hilff gndiglich / daß deine sigreiche himmelfart uns allen eine sttige anmanung sej: Damit wir unsre herzen und augen von jrrdischen und vergänglichen in diser welt weg wenden / und allein nach dem / was droben ist / nach dem ewigen und himmlischen trachten. Dann du Herr! schenkest uns deinen H. Geist darumb / daß er unser underpfand / und sigel der Gerechtigkeit sej: und dargegen sezest du unser fleisch und blut Gott an die seithe zu einer gewüssen versicherung / daß wir nach disem leben / zu dir in die himmlische freud und seligkeit kommen sollen: Dir Herr Jesu Christe / sampt dem Vatter und H. Geist / sej lob und dank gesagt in ewigkeit / Amen.
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Frid und Freude in dem H. Geist / auff das Heilige Pfingst-fest. ALlmchtiger / Ewiger Gott / barmherziger Vater unsers einigen
HErren und Heilandes Jesu Christi! wir deine arme kinder danken dir von ganzem grund unsers herzens / daß du auff das Heilige Pfingstfest vom hohen himmel herab dich geoffenbaret / und deinen H. Geist sichtbarlich zu Jerusalem ber die Apostel außgegossen: und hiemit bezeuget hast / daß du in krafft und würkung deß H. Geistes durch das predig-ampt der Apostel / und aller reinen heilsamen lehrer / dir auß dem verdammten und verlornen Menschlichen geschlecht / eine ewige kirche und gemein sammlen / unsere herzen erleuchten / bekehren / glubig / heilig / und ewig seelig machen: Dieselbigen auch / durch deinen H. Geist regieren wollest: daß sie dich allein erkennen / ehren und preisen. Wir bitten dich lieber himmlischer Vater durch Jesum Christum deinen einigen sohn / unsern Heiland und Seligmacher: Du wollest deinen H. Geist auch heutiges tages / und hinfro in unsere herzen außgiessen / dieselbe reinigen / erneuern / gewiß und bestndig machen. Verwirff uns Herr! nicht von deinem angesicht / und nimm deinen H. Geist nicht von uns; trste uns wider mit deiner hlffe / und laß uns deinen freudigen Geist / bej deinem wort / bej deiner warheit / und bej dem allein seeligmachenden Glauben bestndig erhalten. Steure und wehre allen Jrrgeistern / so uns von dir / von deinem Wort und Warheit / auff deß satans abwege / ableiten wollen. O Gott! enzünde unsre todkalte herzen mit dem brennenden feur deiner Liebe / nemlich mit dem H. Geist. Ach! du krfftige Himmels-sonn! Jesu Christe / scheuß deine liebesstralen auf das unfruchtbare erdtrich unserer herzen: und laß uns alle unsere begirde zu dir in himmel erheben. O Heiliger Geist! du himmlischer Magnetstein! zeuch uns zu dir: daß unsere seelen in dir sanfft růhen mgen.
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O Gott! wir kommen zu deiner grossen barmherzigkeit / und bitten von dir allein alles / was wir bedrffen: Geistliche und leibliche / ewige und zeitliche gter. Regiere durch deinen Fürstlichen Geist alle Christliche Obrigkeiten: verleihe ihnen langes leben und gesundheit / sampt allem andern wolergehen. Leite und fhre auch durch deinen gnaden-geist / aller Hauß-vtter / Mter / Kinder und Gesinde gemter / daß sie dich fr augen haben / in ihrem berůff und stande Gottseelig leben / und in gerechtigkeit / so dir gefllig ist / ihr lebenlang dir dienen. Erkwike alle betrbte: besuche alle verlassene: trste die witwen: erfreue die wisen: richte auff die undertrukten / und errette die / die unbillichen gewalt leiden. Hilff uns allen miteinander durch deinen hülffreichen Geist: daß wir / in deiner erkanntnus / glauben / forcht / liebe / keuschheit / reinigkeit / nchterkeit / mssigkeit und warheit zunemmen / und endlich das ende unsers glaubens / das ist / der seelen heil und seeligkeit / erreichen und darvon bringen / durch Jesum Christum unsern Herren / der mit dir / und dem Heiligen Geist / lebet und herrschet / in alle Ewigkeit / A M E N .
Rüst-Tag Zu dem Himmlischen Banquet und Freuden-mahl: Das ist / Buß / Beicht / und Btt⸗ bchlein / vor / in / und nach niessung Deß H. Nachtmals.
Allen denen / Die sich durch wahre busse / mit Gott zuvershnen / mit ihrem Heilande zuvereinigen / und hinfort ein Christliches leben zufhren gedenken / zum seeligen gebrauch und nuzen / kürzlich entworffen / und ans liechte gegeben.
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Gebtt Vmb rechtschaffene erkannt⸗ und bekanntnus der sünden 5
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O Herr / allmchtiger Gott / der du uns deine grundlose barmherzigkeit genugsam zu verstehen giebest / wann du sprichst: Jch bin barmherzig / und wil nicht ewiglich zürnen; allein erkenne deine missethat / daß du wider den Herren / deinen Gott / gesündiget hast; zu dir komme ich armer verblendter sünder / und wolte mich solcher deiner barmherzigkeit / durch erkanntnus meiner sünden / auch gerne teilhafftig machen. Aber / ach sihe! wie soll ich erkennen / was mir von natur unbekannt ist; wie soll ich wissen / daß ich jrre / wann mir keiner den rechten weg zeiget? wie soll ich im finstern sehen / wann mir niemand leuchtet? ja / wer kan merken / wie offt er fehlet? Fallet der gerechte des tages sieben mahl / so kan ich wol sieben und siebenzig mahl fallen. Dann meine sünden gehen über mein haupt / und jhrer ist mehr / als sandes am meere. Wie solte mirs nun mglich sein / alles dasselbe / was ich wider dich wissentlich und unwissentlich / heimlich und offentlich gesündiget / so vollkmmlich zu erkennen / wie sich wol geziemet? Ach! es ist nicht menschlich / noch möglich / wo ich dein liecht und deine lehre nicht habe; und darumb bitte ich mein Vater / du wollest meine blinde natur / mein dunkeles herz / meine verfinsterte erkanntnus / durch deinen heiligen Geist / von oben herab erleuchten; damit ich sehe / und lerne / alles / was unrecht / und sünde sei für deinen heiligen augen; damit ich alle meine sünde erkenne / alle krankheiten meiner seelen eigentlich und vollkmlich wisse / und sie vor dir / O Gott / alle mit einander kund und offenbar mache / auff daß sie auch eben so vollkmlich alle mit einander mgen geheilet werden. Ja / weil ich auch leider! vielmals den hoffrtigen und halsstarrigen kranken nacharte / welche nicht wissen / noch bekennen wollen / daß sie krank sind / ob sie es schon wissen / und daher jhres leibes gesundheit selbst versaumen und verscherzen; in dem ich auch / eben wie sie / die
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krankheit meiner seelen / und meine sünde nicht wissen / oder erkennen / noch bekennen wil / ob ich schon weis / daß ich gesündiget; sondern als ein auffgeblasener werkheiliger in meiner eingebildeten gerechtigkeit / stolz und hochmtig einhertrette / und meiner seelen ewige gesundheit und ewiges heil verwahrlose: so steure doch / O Herr / meinem hochmůt / und nimm weg auß meinem fleische das steinerne herz / und gib mir ein fleischernes ja ein gengstigtes / zerschlagenes / zerbrochenes herz / und einen neuen gengstigten geist: daß ich mich frchte fr deinem wort / daß ich / als ein armer sünder / in erkanntnus meiner ungerechtigkeit / von herzen demůtig sej / dir meine sünde bekenne / und meine missethat nicht verhle / damit ich von deiner gnade derselben völlige vergebung erlange / und geheilet werde von aller meiner schwachheit. Solches wollestu thun / O Gott / umb deiner / ja umb deines lieben sohnes / liebe willen. Ach Herr / the es / und sej mir armen sündern gndig. Ach ja! so sej es.
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Gebtt / Umb herzliche bereüung der sünden. ACh? mein GOtt / was bin ich / ja was bin ich von muterleibe an? Nun erkenne ich erst recht / durch das liecht deiner gnade / daß ich auß sündlichem samen gezeüget / daß mich meine Muter in sünden empfangen / daß ich in sünden gebohren / und von natur ein kind des zorns und der ungnaden bin. Ach! weh mir / nun sehe ich / wie ich nicht dein bild / sondern ein bild des Satans. Nun merke ich / daß nichts gesundes an meinem leibe / von der fuß-sohlen an biß auff die scheitel. Ach! wie hslich / wie greülich / wie abscheülich hat mich meine sünde verstellet / meine empfangene und begangne sünde / ja meine augenbliklich anhaltende sünde. Nun erkenne ich / ja ich bekenne / daß ich alle deine gebotte übertrtten / in dem ich dich / meinen Gott / verlassen / deinen Namen / nicht gebürlich geehret / dein wort verachtet / meine Obern beleidiget / meinen nchsten an seinem leibe schaden
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zugefget / mit gedanken / worten / und werken unkeusch und unzüchtig gelebet / nach eigennuz und frmbdem gut getrachtet / meine zunge / und meine begierden / dem nchsten zum schaden / mich verleiten lassen / ja / in allem / deinem heiligen willen ungehorsamb gewesen. Dergestalt / daß meiner sünden mehr sind / als haare auff meinem haupt / ja als des sandes am meer. Aber was raht? Jch wil die demůt ergreiffen / und zum kreuz kriechen / und wie wol ich vor scham mich zu deinem heiligen Gnadenstul nicht nhern darf / noch meine Augen auffheben gen Himmel / so will ich dannoch mit dem Bußfertigen Zllner / von ferne zu dir hinzu tretten / und in meinem herzen sprechen: Gott sej mir armen sündern / sünderin genådig. Jch will hingehen / und meine sünde beweinen / und meine mißhandlungen betrauren. Darumb bitte ich auch / und flehe zu dir / mein Herr und mein Gott / du wollest in mir / nebenst der erkanntnus meiner sünden erweken eine solche Gttliche traurigkeit / welche zur seeligkeit wrket / ja eine reue / die niemand gereuet. Ach! laß mich niderfallen zu deinen fssen / und meine sünde herzlich beweinen wie Marie Magdalene; damit ich deinen Gttlichen gnadentrost erlange / und mit der getrsteten Samariterin mit freuden hinlauffe / und deinen namen verkndige / daß er so trostlich ist. Ach! Herr / neige deine ohren: Ach! Herr / merke auff / und erhre mein flehen / umb deß blutigen schweisses willen / welchen dein lieber sohn auf dem Oel-berge meiner sünden halben / geschwizet / und sej mir gndig und barmherzig: ach ja so sej es.
Gebtt / Um ein bußfertiges herz.
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GNdiger grundgtiger Gott / barmherziger vater / der du uns selbst mit einem teuren eide versicherst / daß du kein gefallen habest am tode deß gottlosen / sonder daß sich der gottlose bekehre von seinem wesen und lebe: Dich bitte ich von grund meiner seelen / du wollest mein herz und mein gemt in mir / durch die
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krafft deines heiligen Geistes / bewegen / daß es sich in wahrer eifriger buß / durch reu und leid-wesen über meine sünde / ja durch wahren bestndigen glauben / jez und allezeit zu dir meinem GOtt bekehre: damit ich deiner trstlichen verheissung theilhafftig gemacht / in dir lebe / und zu deiner herrlichkeit eingehe. Ach ja! so sej es.
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Gebtt / Vmb wahre bekehrung zu Gott. HErr
Jesu / mein Erlser und mein Heiland / der du selbst gesagt / Jch bin kommen / die sünder zur buß zurffen / und nicht die frommen / zu dir hebe ich auf meine hnde / die sich leider! mit vielen sünden besudelt / und bitte deine grundlose gte / du wollest mich armen sünder gndig ansehen / und die selbst außgeruffene buße / durch deinen heiligen Geist / krfftiglich in mir würken / damit ich mich von herzen zu dir / meinem Herren / bekehre / meine schwre sünden / dardurch ich deines himmlischen Vatters ewigen zorn und ewige straffe verdienet / mit ernst be reüe / und jhnen von herzen feind werde / darvon ablasse / und mit stts-anhaltendem gebtt darwider streite / ja mir festiglich vorseze / mein leben von tage zu tage zu bessern / und je mehr und mehr frmmer zu werden. Vor allen dingen aber wehre dem bsen feinde / daß er mir meine sünde nicht zu gering mache / und mich dardurch in sicherheit fhre / auch nicht zu groß und zu mchtig / damit ich dardurch nicht in verzweiflung gerahte / ja verleihe gndiglich / daß ich mich deines teuren verdienstes / und deiner krfftigen vorbitte bej deinem himmlischen vater / ja deiner vollkomnen bezalung und gnugthung fr meine sündenschulden allzeit trste / und dardurch / in wahrer bekehrung / mit allen bußfärtigen sündern / als vom Geiste deß Herren / widrumb von einer klarheit zur andern / in dasselbige bild verklret werde / darinnen sich spiegelt deß Herren klarheit / mit auffgedektem an-
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gesichte; ja in überschwnglicher ewigen klarheit deine herrliche Gttliche klarheit sehen mge in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
Beichte Zu Gott dem Vater. 5
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BArmherziger / getreuer GOtt / lieber himmlischer Vater / weil du mich selbst bej meinem Namen geruffen / und gesagt: Du bist mein theurer sohn (meine theure tochter) und mein trautes kind / wilstu dich bekehren: so kehre dich zu mir und ich will mich auch wider zu dir kehren: Ej so will ich dann / mit dem verlohrnen sohne widerkehren / ich will mich auffmachen / und auff solchen deinen befehl zu dir meinem Vater gehen / und zu dir sagen: Vater ich hab gesündiget im himmel und für dir / und bin hinfort nicht mehr werth / daß ich dein sohn (deine tochter) heisse. Ja / ich beichte / ich bejahe / ich gestehe es / und verhehle es nicht / daß ich von dir abgefallen / daß ich dich leider / nicht als ein kind gehorsamlich gefrchtet / herzlich geliebet / und kindlich geehret: und dardurch nichts als deinen zorn und ewige ungnade verdienet. Aber wie groß auch meine sünde / wie groß auch die bekümmernus meines herzens / ja wie groß auch dein zorn jmmermehr sein mag / so ist doch deine gnade viel grsser / und dein zorn whret nur e inen augenblik; ja im augenblik des zorns hastu dein angesicht ein wenig vor mir verborgen; aber mit ewiger gnade wilstu dich meiner erbarmen / und du wilst mich trsten / als einen seine Muter trstet; ja du hast noch darzu geschworen / daß du nicht ewiglich über mich schelten wollest. Dann es solten wol berge weichen / und hügel hinfallen / aber deine gnade solte nicht von mir weichen / und der bund deines friedens solte nicht hinfallen. Solche deine trstung ergezet meine seele. Auff solche deine verheissung stehe ich fest / und wil nicht weichen / weder zur rechten / noch zur linken / du habest dann zuvor dein wort an mir erfüllet / und meine sünde hinder dich zuruke geworffen. Du bist ja mein Schpfer / warumb woltestu dann dein geschpfe in sünden verderben lassen? Du
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bist ja mein Werkmeister / warumb woltestu dann das werk deiner hnde / seiner gebrechen wegen / vollend zerbrechen lassen? Du bist ja mein Gott / der mich nach seinem ebenbilde gebildet / warumb woltestu dann dein bildnus in mir so gar verwsten / und zu grund vernichtigen lassen? ja / was wil ich viel sagen / du hast dich mir selbst zum Vater gegeben / warumb woltest du dich dann deines kindes nicht erbarmen / ja eines solchen kindes / daß / auff deinen selbst eignen befehl / seinen ungehorsamb so herzlich bereüet / und dich / seinen lieben Vater / umb gnade bittet? Wann hierüber das herz noch nicht brechen wil; so gedenke doch / daß du mich ehmals so hoch geliebet / daß du / auß liebe / und mir zu liebe / ja mir zu gute / deines einigen lieben Sohnes nicht verschonet / sondern jhn für mich / und alle menschen / dahin gegeben; auff daß alle / die an jhn glauben / nicht verlohren wurden / sondern das ewige leben hetten. Siehe doch an sein bitteres leiden / und sein teüres blut / daß er vor meine sünde vergossen / ja seine grosse angst / die groß war / daß Er sich auch verlassen zu sein schreje / ja daß jhn ein Engel vom himmel trsten mußte. Dieses wird ausser allem zweiffel dein herz erweichen / wann ich je so schwerlich gesündiget / daß ich alle deine verheissungen / und alle deine gnade verscherzet / ja umb seinet willen / wirstu dich meiner erbarmen / wie sich ein Vater über seine kinder erbarmet; und mit seinem gehorsam / mit seiner gerechtigkeit meine ungerechtigkeit / und mit seiner unschuld meine mißhandlung bedeken / daß jhrer nimmermehr gedacht werde. Ach! Vater / lieber Vater / vergib mir / ja vergib mir meine sünde. Laß deine gnade walten ber mich so hoch der himmel über der erden ist / und so fehrn der morgen ist vom abend / so fehrn laß auch meine übertrettung von dir sejn. Ja zeuche mich / lieber Vater / wider nach dir zu / daß ich komme / und deinen Sohn küsse / damit er deinen zorn vershne / und ich nicht mehr ein kind deß zorns / sondern ein kind der gnaden sej und bleibe. Ach! Herr / hre; ach! Herr / sej gndig; ach! Herr / erbarme dich meiner. Ach ja! so sej es. A M E N .
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Beichte Zu Gott dem Sohne.
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O Gnaden-reicher / sanfftmtiger Herr Jesu / du grosser Sohn des Allmchtigen Vaters; Jch habe deinem Vater gebeichtet / und umb erlassung meiner sündenschuld geflehet; nun komme ich auch zu dir / weil du alle mhseelige und beladene selbst zu dir zukommen befilest / und bringe leider! eine schwere sünden-last mit mir / von dir erleichterung und laabsal zu holen. Zu dir / meinem getreüen Seelen-hirten / komme ich armes verwirrtes schflein / zu dir / meinem himmlischen Arzte / komme ich arme tod-kranker / zu dir / meinem einigen Heilande / komme ich hülfloser verwundeter / zu dir / meinem erlöser und seligmacher / komme ich betrbter sünder / zu dir / meinem Versner / meinem Mitler / meinem Vorbitter / meinem Vorsprecher / meinem Vertretter / komme jch deines himmlischen Vaters ungehorsames verlohrnes kind / und bitte demtiglich / du wollest dich meiner in gnaden erbarmen / und mich wider zu deiner heerde sammlen / meine krankheit miltern / meine wunden heilen / meine sünde vertilgen / meinen ungehorsamb und jrrthumb bej deinem Vater entschuldigen / und mich aufs beste vertretten / als du kanst / damit ich mit Jhm vershnet / und vollkmmlich zu gnaden genommen werde / ich weis sonst kein anders heil zufinden / mir ist auch kein ander namme gegeben / darinnen mir knnte geholfen werden / als der ssse Namen Jesus. Ach! so hilff mir dann / O Liebreicher Jesu / du einige Zuflucht meiner betrbten seelen / und erffne mir deine heilige wunden / daß ich mich darinnen so lange verberge / biß ich bej deinem himmlischen Vater widerumb vollkmmlich ausgeshnet / und Heil worden von allen meinen gebrechen. Ach! sprich nur ein einiges wort / so wird dein Kind gesund. Ach! laß mich doch mit Marien Magdalenen diese deine trstliche worte vernemmen: Dir sind deine sünde vergeben. Ach! Jesu / mein Herr / und mein Gott / erbarme dich meiner / und sej mir armen sündern gndig. Ach ja! so sej es.
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Beichte Zu Gott dem H. Geist. O HErr Gott heiliger Geist / mein hchster Trster / und mein bester Vertretter mit unaussprechlichen seüffzen / vor der ewigen Gttlichen Hochheit; dir mus ich leider! mit weinendem herzen klagen / und mit einem klglichen / herzlichen ja bekennen / daß ich mich umb deinen freüdigen trost / und deine heilsame lehre wenig bekmmert. Ach! wie nachlässig bin ich in meiner Andacht gewsen; wie schlfferig in meinem Gebtt / wie unachtsam / und erstorben im glauben / deine lehre wußte ich wol / aber ich wolte jhr nicht folgen / auch dich umb deinen heiligen krfftigen bejstand nicht anruffen / daher ist es auch kommen / daß deine freüdigkeit von mir gewichen / daß ich in so groß- und schwere sünde verfallen / die so groß sind / daß ich nicht weis / wo aus oder ein / wo du meiner schwachheit nicht aushilfest / ach ich habe nicht allein dich / sondern auch meinen Herren und Hejland selbsten; in dem Er seinen Vater gebtten / daß er dich mir zum Trster zugesendet / und ich dich nicht annemmen wollen / noch mich durch dich treiben lassen / damit ich ein kind des Allerhchsten sej. Und so bin ich leider! in dem knechtischen geiste / bej der finsternus meines herzens / darinnen noch klarheit / noch warheit zufinden / von dem wege des lebens jrre gegangen. Ach! weh mir / ach! weh / und jmmer weh / daß ich so greülich / so abscheülich mishandelt / daß ich so muhtwillig / ja so boshafftig gesündiget / und nichts als werke der finsternus gewürket / ja dannenhero auch jezund / daß ich das wollen habe / das vollbringen des guten nicht finden kan. Dann das gute / das ich wil / das thue ich nicht / sondern das bse / das ich nicht wil / das the ich. Darumb chzet / darumb seuffzet nun meine seele in mir: Ach! ich ellender mensch! wer wird mich erlsen von dem leibe dieses todes? Ach! erhre doch mein Gott / dieses mein seüfzen / und verleihe mir deine gnade / daß ich vergebung meiner sünden erlange. Laß die straffe nicht ewiglich auff mir bleiben / sondern hilff mir unwürdigen nach dei-
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ner überschwnglichen barmherzigkeit / daß ich der verheissung der gnaden festiglich glaube / von meinem Heilande nicht lasse / in anfechtung nicht wanke / auch meiner sünden wegen nicht verzage / und alles thue / was dein wille. Ja fhre mich durch deine freüdigkeit / auß der knechtschafft der sünden / zu der kindschafft in Gott / auß der kindschafft in Gott / zu erbschafft der heiligen im himmel / zur ewigen frejheit / und ewigen seeligkeit. Ach ja! so sej es.
Herzens-beichte / Jn einem absonderlichen Sünden-fall. O Barmherziger / grundgtiger Gott / lieber Vatter / schaue doch an das weh meiner seelen / die angst meines herzens / die fluth meiner heissen trhnen / welche die schmerzen auß meinen a ugen heraus gepresset / und sej mir armen sünderen gndig. Ach! mich deucht / ich sehe den Richter: sein Richt-stul ist schon bereitet / daß gerichte wird gehalten: jezt soll der stab über mich gebrochen werden. Ach! was soll ich thun? soll ich meine sünde leügnen / so überzeüget mich mein gewissen / und der Richter kennet mich all zu wol. Er wird / ja er muß ein gerechtes urtheil über mich fllen / und das heißt: du solst des todes sterben. Die höllischen henkers⸗ buben schrejen mord mord über mich / und haben mir das bad / so mit schwfel und bche brnnet / schon bereitet. Die fluht deines zorns wil mich erseuffen / der eifer deines grimms wil mich verschlingen / der hllen angst hat mich troffen / und die bande des todes haben mich umbgeben. Ach! wo soll ich hin vor solchem deinem zorn? nehme ich schon flügel der morgen-rhte / und bleibe am eussersten meer / so wird mich doch deine hand daselbst suchen / und deine rechte finden. Aber ich will nicht fliehen: ich will dir selbst bej zeiten entgegen gehen / ich will mich selbst schuldig geben / und dir / meinem Vater / meine snde beichten. Ja ich eile / ich lauffe zu dir / lieber Vater / weil die zeit der Gnaden noch da ist / und bitte deine grundlose barmherzigkeit / du wol-
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lest dich über mich erbarmen / und mir dise meine grosse sünde / meine berthtige sünde / die ich so mutwillig wieder dich / und deine heilige Gebotte begangen / umb deß bittern leidens und sterbens willen deines lieben Sohnes / vergeben / und dise meine missethat mit den werken deiner barmherzigkeit bedeken: damit ich wider dein kind sej / und in deiner Gnade lebe / die von der Welt her gewesen ist. Du bist ja nicht ein Gott / der snde zurechnet / wann sich die sünder bekehren. Du hast ja die allerschrklichsten sünden verziehen / und die greulichsten verbrecher zu Gnaden kommen lassen / so bald sie ihre mißhandlung bereuet / und sich zu dir eingefunden. Manasse / der selbst deine Heiligen ermordet: David / der ehbruch und todschlag zugleich begangen: Petrus / der deinen lieben Sohn / seinen Heiland / verleugnet: Paulus / der die Christgläubigen auffs graußameste verfolget: Marie Magdalene / die in unzucht so lange zeit gelebet: die Ehbrecherin / so man auff frischer that ergriffen: ja unzhliche andere Sünder und Sünderinnen hastu jederzeit / so bald sie herzliche Busse getahn / in Gnaden angesehen / und die brgschafft deines lieben Sohnes fr jhre schuld ganz gndig angenommen / und sie aller ihrer sünden los gezhlet. Ach! so erzeige mir dann auch diese Gnade / erweise mir auch diese Barmherzigkeit / und schreib under diese / und alle meine Snden-schulden / in dein Himmlisches Schuldbuch / das gndige bezalet: damit ich dich preise / und deinem Namen danke in ewigkeit. Ach ja! so sej es.
Absonderliche Beichte / Einer erwachsenen Jungfrauen. O JEsu / du Sohn des lebendigen Gottes / weil ich arme sünderin schwrlich gefallen / und übel gethan für dir; ja ich wol weiß daß du am jüngsten tage in einem grossen wtter und erschrklichem feür kommen wirst / zu richten die lebendigen / und die todten; und für so viel tausend vlkern / ja für so einer grossen mnge der Engel / alle meine sünden sollen offenbahr werden; so ngstigt
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sich mein herz in meinem leibe / und alle meine gebeine seind erschroken / ja meine gestalt ist verfallen für tauren / mein haupt ist krank / mein herz ist matt / von der fuß-sollen an biß auff die schejtel ist nichts gesundes an meinem leibe / sondern eitel sündliche wunden / streimen und eiter-beulen. Jch schme mich zuleben / und frchte mich zusterben. Dann ich habe mich nicht gehalten als deine verlobte / daß bekenne ich / ich habe mich nicht erwiesen als deine Braut / daß bereue ich / habe dich meinen Brutigam verlassen / und mit andern gebuhlet / daß beweine ich / ich habe dich verachtet / verschmhet / und deine grosse liebe / die du mir selbst biß zum tode / ja zum tode deß kreüzes / bezeüget / mit undank belohnet; daß beseuffzet meine seele / ich bin im welt-leben ersoffen / in der stinkenden hoffart vernarret / in unzucht vertieffet / und in allen schndlichen untugenden erstorben / so gar / daß ich auch meinen jungfrulichen leib / der eine wohnung deines heiligen Geistes sein sollen / durch übergeben in alle wollüste der welt / entheiliget / und zu einem size der bsen geister gemachet / das betauret mein herz. Ach! daß ich wassers genug hette in meinem haupte / und meine augen thrnen-kwelle wren / daß ich tag und nacht weinen mchte über solche meine sünde. Ach! was soll ich beginnen? wo soll ich trost suchen? wo soll ich hülffe finden? Bej dir / bej dir / mein Herr Jesu. Du bist mein Tröster / mein Helffer / mein Vershner / mein Burge / meine Zuflucht / mein Erlser / und mein Heil. Ach! so komme ich dann mit gedemtigtem herzen / mit gengstigter seelen / zu deinem heiligen gnaden-stul / mit inniglicher herzlicher bitte / du wollest dieses mein so sehr besudeltes und beflektes Brautkleid / mit deinem heiligen blute besprengen / meinen zerrissenen rok der gerechtigkeit durch die zerrissene zarte haut deines heiligen leibes wider ergnzen / und den verbrochenen und verwelkten kranz meiner ehren / durch deine blutige Dorne-krone wider er neü eren / daß er mir seje eine krone der unsterbligkeit: umb meinet willen / ja umb meiner sünde willen / hast du ja gelitten / und so viel schmach und übels erduldet / daß ich dir und deinem himmlischen Vater vershnet / vergebung erlangte / und in ewiger
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gnade lebte. Ej! so laß mich dann nun deines so hoch-teüren verdienstes und blutvergiessens auch teilhafftig werden / und wasche mich / ja reinige mich / dir zu einer heiligen wohnung / von allen meinen sünden; ja strke meinen schwachen glauben / daß ich mich deines todes allezeit trste / und in solchem trost in dir lebe / und du in mir / ja nichts the / als was deinem heiligen willen gefllig / damit ich dermal eins würdig erfunden werde zu deiner rechten zu stehen / und diese deine tröstliche worte zu hren: gehe hin / meine außerwehlte / in das reich / das dir bereitet ist von anbeginn der welt. Ach ja! so sej es.
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Danksagung / für die Vergebung der sünden / zu Gott dem Vatter. O Grund-gtiger barmherziger Gott / mildreicher Vater / der du sünde vergibest / und erlssest die missethat den übrigen deines erbteils / der du deinen zorn nicht ewiglich behltest / und beweisest gnade ins tausende glid; O wie groß sind deine wunder / und deine gedanken / die du an uns beweisest: Dir ist nichts gleich. Jch wil sie verkündigen und darvon sagen / wiewol sie nicht zu zehlen sind. Jch wil dir ein freüden-opfer thun / und deinem Nammen danken / daß er so tröstlich ist. Dann siehe! ich hatte mich von dir entfernet / und du hast mich gesuchet / ich hatte mich verjrret / und du hast mich auff den rechten weg gebracht / ich war verloren / und du hast mich gefunden / ich hatte mich von dir abgekehret / und du hast mich wider bekehret / ich hatte durch meine sünden deinen ewigen zorn verdienet / und du hast mir ewige gnade versprochen: ja meine boßheit hast du mit deiner gte vergolten / meine hartnkigkeit mit deiner sanftmůt begnadiget / und alle meine gebrechen mit deiner barmherzigkeit umbhaset. Meine sünden hatten den himmel zugeschlossen / aber dein ablaß hat jhn wider geffnet / die Deke des gesezes hast du weggezogen / den
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fürhang zerrissen / und deine klarheit und warheit entblösset / so / daß ich nun durch deine gnade in meinem geiste schaue das Gttliche liecht / und durch deinen trost besize die himmlische freudigkeit / ja durch deine vergebung erlanget die seelige ruhe / den lieblichen Friden / und die heilige sicherheit meines gewissens. Davor danke ich dir billich / darvor preiset dich meine seele / ja ich will dir lobsingen / so lange ich lebe Weil du nun so überaus barmherzig gewesen / und mir meine sünde so gndiglich verziehen: Ach! so verleihe mir fehrner deine gnade / daß ich auch barmherzigkeit erzeige / meinen brdern / meinem gebrchlichen nchsten / und ihm seine fhler von herzen vergebe / ja ihn liebe von grund meiner seelen / und ihn nimmermehr beleidige. Hingegen aber erweke in mir einen ewigen haß wieder die welt / und alle derselben angehrige: damit ich an deiner liebe umb so viel fester halte / und dir anhange durch einen wahren lebendigen Glauben / und unbewegliche hoffnung: ja die sünde fliehe / mein leben bessere / und von tag zu tage frmmer werde. Solches verleihe mir mein Gott / umb deiner barmherzigkeit willen. Ach HErr / hilff: Ach Herr / laß wol gelingen: Ach ja / so sej es.
Danksagung fr die einsezung Deß H. Nachtmahls. Zu Gott dem Sohn. O Mild-gtiger / gnaden-reicher HErr JEsu / der Du uns schenkest die Erlsung durch dein Blut / nmlich die vergebung der sünden / und ein gedchtnuß gestifftet deiner wunder: Dir sage ich von herzen lob und dank / daß du durch deine heilige Menschwerdung / und durch dein heiliges leiden und sterben / mir armen gefallenen menschen einen freüdigen zugang zur gnade deines himlischen Vatters erworben; durch deinen eingang in das heilige eine ewige erlsung gefunden; und mich über das / als ein ewiger hoher-priester / noch immerdar vershnet mit deinem Vater; daher mir in deinem nammen / vergebung der sünden / gnade / fride / trost / und seeligkeit tglich verkündiget wird; O welch eine
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fröliche verkündigung! O welch eine tröstliche zeitung! mein herz wallet vor freüden in meinem leibe / und meine zunge kan sich nicht halten. Jch mus dich preisen im raht der fromen / und in der gemeine. Ach! wie groß sind die werke des Herren! was er ordnet / das ist lblich und herrlich. Du hast ein gedchtnus gestiftet / deiner großen wunder / durch alle diese deine thaten / durch alle diese deine befehle / ja durch die einsezung deines heiligen Nachtmals. Ach! verleih / mein Herr und mein Gott / daß ich solches gedchtnus allezeit halte / daß ich dessen nimmermehr vergesse / daß ich deines todes und deines blut-vergiessens stts gedenke / und deinen tod verkündige / biß du kommest. Darumb ermuntere meine gedanken / erleuchte meinen verstand / befestige meinen glauben / strke mich in meiner hoffnung biß an mein ende / damit ich / wider alle anfechtungen beschirmet / dir diene in rechschaffener heiligkeit und gerechtigkeit / die dir gefllig ist / und endlich durch diese mir erffnete himmels-thür / gelangen mge in das ewige seelige leben / und in das reich der herrlichkeit / welches du mir / und allen glubigen bereitet hast von anbeginn zu einer ewigen wohnung. Ach ja! so sej es.
Danksagung für die Vergebung der sünden / zu Gott dem H. Geist.
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HErr Gott heiliger Geist / mein hchster Trster / ja du flamme der
gttlichen liebe / weil mein herz deines trostes voll ist / so gehet mein mund über mit deinem lobe. Weil du meine seele mit deiner krafft angehauchet / und darinnen gewürket eine Gttliche traurigkeit zur reüe über meine sünde / ja straks darauff / durch derselben vergebung / eine himmlische freüdigkeit / zur bekrfftigung meines glaubens an meinen Herrn und Hejland / so ist es billich / daß ich dir danke / daß ich dich preise / und deinen Nammen rhme / daß du so grosse dinge an mir gethan. Ach! laß mich
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solcher deiner gnade nimmermehr vergessen / laß mich allezeit eingedenk sejn / daß ich / durch deinen krftigen bejstand / nach dem gndigen willen des Vaters / in meinem Erlser und Seeligmacher / vergebung der sünden und ewiges heil erlanget / daß ich durch dich die verscherzte gnade wider gefunden / und ein kind des ewigen lebens worden bin. O Du wrtes Liecht / senke dich immer tieffer und tieffer in mein herze / und erleuchte ferner meine blinde natur / daß ich in deinem Liechte sehe / was heilig und unheilig / was gttlich und ungttlich / und einen erbaren heiligen wandel fhre / alle sündliche begirden dmpfe / alle bse lüste fliehe / meinen willen breche / den alten menschen tde / und den neüen anziehe / ja nichts the / rede / oder gedenke / dann was dir gefllig. Solches verleihe mir / o du Geber alles guten / der du lebest und herschest über alles / von ewigkeit zu ewigkeit. Ach ja! so sej es.
Gebtt Vor Empfngnuß deß Heiligen Nacht⸗mahls. O 20
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Mein allersssester und allerholdseeligster HErr JEsu / mein getreuster Lehrer / mein ewiger Hoher Priester / mein hchster Gnaden-schaz / mein bester Fürsprecher / mein einiger Mitler und Seeligmacher / mein hochgeborner Knig / mein herzerkorner Brutigam / mein außerwehltes Licht / ja mein himmlischer Speisemeister / und mein allerlieblichstes Leben; Dir muß ich je und allwege bekennen / daß ich diser hohen kniglichen mahlzeit / da du mich selbst auff deinen Leib und dein Blut so freundlich / so herrlich zu gaste ladest / nicht wehrt bin. Dann sihe! ich bin ein armer sndiger Knecht / arme sndige magd / und du bist der HERR Himmels und der Erden / voll heiligkeit und gerechtigkeit: ich bin ein schwa⸗cher sterblicher mensch auß sündlichem saamen gezeuget; und du bist der ewige Sohn deß Allerheiligsten lebendigen Gottes / voll krafft und strke: ja ich bin ein elender bettler / elende bettlerin / der / die nicht in gastkleidern / sondern
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in einem unfltigen zerlumpten betlers-roke / einher gehet; und du bist der allerschnste / der allerreichste und aller-herrlichste Knig / dessen Knigliches Gewand heller leuchtet als der mond / klrer funkelt als alle sterne / lieblicher strahlet als die sonne. Weil es dir aber also gefallen / daß ich / und alle menschen / sonderlich aber alle arme sünder zu disem hohen Himmlischen Gastmale so gar freundlich eingeladen worden / und du nicht allein niemand / wie unwürdig er auch sonst seiner sünden wegen immermehr sejn mag / darvon außgeschlossen / wann er nur an dich glaubet: sondern auch noch darzu ernstlich befihlest / daß wir ja nicht aussen blei⸗ben / daß wir ja kommen / und allhier für unsere abgemattete schwache seelen himmlische speisen / und herzstrkenden trank holen sollen: so will ich solchem deinem befehle gehorsamen / und komme nun auch mein liebster Herr Jesu / mit herzinniglicher demtiger bitte / du wollest nicht ansehen / wie unwrdig ich bin / sondern wie nohtdürfftig ich bin / und mich / nach deiner gndigen verheissung / an deine herrliche tafel sezen / mit deinen himmlischen gtern laben / und sie mir gedejen lassen zum ewigen leben. Damit aber solches auch recht fruchtbarlich geschehe / Ach! so verleihe mir deine gnade / daß ich zu disem heiligen mahl mich mit rechtschaffenen bußfårtigem herzen nahe / und deiner himmlischen gaben / so du uns darinnen aufftrgest und darreichest / in wahrem bestndigen glauben / theilhafftig werde / und allezeit festiglich glaube / daß ich dar-durch / alß durch ein gewisses pfand / krfftiges siegel / und wahrhafftige versicherung / den versprochenen vlligen ablaß aller meiner sünden erlange: damit also / in und durch den brauch dises hochheiligen Nachtmals der Glaube in mir von tag zu tage wachse / die Liebe brünstiger / die Hoffnung strker / mein Gewissen růhiger / und mein Geist und meine Seele befriedigter werde / ja ich deiner Gttlichen liebe / und ewigen Vershnung empfindlich geniesse / und also ewig seelig werde. Ach ja / so sej es.
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Gottseelige gedanken / und andchtige betrachtung bej zudienung Deß Heiligen Abendmals. SOlte wol Gott der Herr auff Erden wohnen? Sihe / aller Himmlen 5
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Himmel knnen dich nicht begreiffen / sagt Salomon: Wie viel weniger wird es meine arme Seele thun knnen? Aber / O Herr / demnach es dir also gefllet zu mir zukommen / und mahlzeit bej mir zuhalten: so freue ich mich billich / und spreche mit David: O HErr / was ist der mensch / daß du seiner gedenkest? und deß menschen-kind / daß du dich seiner annimmest? Du thest mir aber so grosse Gnad / alß du wollest: so muß ich frej rund bekennen / daß ich ein arme fleischliche Creatur bin / verkaufft under die sünde: Ein elender mensch / der mit dem leib deß Tods umbgeben ist. Aber! O getreuer Gott / weil du mir rffest / so bin ich hie / und komme zu dir. Weil du den Sündern rffest / so komme auch ich mitten under denselben / als der grsten Sündern einer. Weil du allen denen rffest / die mhselig und beladen sind / so hab ich nicht knnen dahinden bleiben. O Herr ich bin krank: Wo soll ich hingehen / als zu dir / dem Arzet meiner Seelen? Du hast vil geheilet / aber villeicht keinen / der so ellend und arm gewesen / als ich bin: der voller außsazes ist wie Gehasi / unreiner als die Magdalena / blinder an meiner seelen als Bartlimeus an seinen augen. Dann ich hab lange zeit das liecht deines worts nicht gesehen. Ach heile mich Herr / so wirstu wunder thun. O Herr / wann ich noch so ellend und verwundet wre / so kanstu mich doch wol heilen / wann du nur ein wort sprichst. Darumb traue ich auf dich / und glaube an dich / daß du mir helffen werdest. Dann du stellest mir ein herrlich pfand meiner Erlsung fr augen in deinem Blut. Wer bin ich HErr / und was hab ich verdienet / daß du mich so theur erkaufft hast? Jch bin nicht werth der allergeringsten gnaden / die du mir beweisest: Viel weniger / daß ich dises Heiligen Sacraments solle theilhafftig werden. Solte ich nicht billich schrejen / wann ich diß H. Sacrament ansihe / wie die Philister /
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als die bundslade zu jhnen kame: O wehe mir armen Sünder! Aber der Engel trstet mich / wie die båiden Weiber bej dem Heiligen Grabe / und sagt zu mir / ich soll mich nicht frchten: Jch suche Jesum den gekreuzigten. Ja Herr Jesu dich suche ich: du wollest zu mir kommen in disem H. Sacrament. Darumb wil ich mich über dir freuen / und frlich sejn / der du jez in meinem herzen wilt wohnung machen. Weil doch die Elisabeth sich so hoch über deiner gegen⸗wart erfreuet / daß das kind in ihrem leib aufgehupfet / da du noch in dem leibe deiner heiligen muter warest. Was ist mir diß für eine ehre / daß nicht die muter meines Herren / sonder der Herr selbsten zu mir kommet? Jch bekenne von herzen / daß ich nicht werth bin / daß du under mein tach gehest: Vnd wann du nur ein wort sprichst / so wird meine seele gesund. Aber / demnach du nach deiner unermßlichen gte und barmherzigkeit / auch meiner schwachheit zu hülff kommen / und durch diß H. Sacrament in mir deine Gnad versiglen wilt: so wende ich mich zu dir demtiglich / und spreche mit der heiligen jungfrauen Maria: Sihe / hie bin ich / mir geschehe nach deinem willen. Ach / klopfe an / an der thüren meines herzens / durch dein wort und Sacrament: und ich wil mit beiden hnden an mein brust schlagen / mit dem armen Zoller / damit du hinein gehest. Vnd wann die thr nicht will auffgehen / so stosse sie ein durch deine Allmacht / und komme / und mache wohnung in mir / auf daß ich mit Zacheo sagen mge: Heut ist meinem hauße heil widerfahren. Wirffe hinaus / was dir mißfållet an mir. Dann in die hnde deiner Heiligen Majestt übergebe ich mein ganzes herz: und bitte dich / du wollest fürbas in mir leben / reden / würken / und mich dergestalten durch deinen H. Geist regieren: daß ich an dir allein ein gefallen habe / und nach vollendetem lauff dieses ellenden lebens / mit dir ewiglich / in dem Reich deiner Herrlichkeit / leben mge. Erhre mich O Herr Jesu / durch deinen Tod und Blutvergiessen / A M E N .
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Kurzer Herzens-seuffzer / Wann man jezund hinzu gehen will.
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O Jesu / mein ssser Jesu / komm zu mir / ich will dich fhren in die kammer meines herzens / da wil ich dich küssen / da will ich dich herzen / da will ich dich in liebe umbfahen. Kom meine liebe / und labe mich: kom / mein leben / und belebe mich: kom meine freude / und erfreue mich: kom mein liecht / und erleuchte mich: kom meine sssigkeit / und durchssse mich: kom du allerschnstes liecht deß Vaters / und verschnere mich: kom Du allerheiligster Heiland / und heilige mein herz dir zu einer ewigen wohnung. O Jesu / mein schnster Brutigam / kom / und ziere mich mit dem roke deiner heiligkeit / schmuke mich mit dem kleide deiner demut / krhne mich mit dem kranze deiner gerechtigkeit / beseelige mein herz mit deiner heiligen sanfftmůt / und gib in meinen mund deine himmlische redseeligkeit / daß alles unreine / aller laßdnkel / alles unrecht / alle ungedult / alles mürrische und hoffrtige wesen ferne von mir sej. O Jesu / mein trautes lieb / ksse mich mit dem kusse deines Mundes / laß mich versuchen deine lieblichkeit / laß mich schmeken deine sssigkeit: nimm das arme turteltublein meiner seelen in deinen kasten / welches auff dem hohen Gewässer der Sündfluth herumirret / und laß mich růhe finden bej dir / der du bist die ewige růhe. O JEsu / mein holdseeliger JEsu / speise meine hungrige seele mit den reichen Gtern deiner Gnade: trnke mein durstiges herz mit dem brunnen deines lebendigen wassers: laß mich schmeken und sehen / wie freundlich du bist: laß mich mit dir vereinigen: schaffe mich zu einem neuen leibe: mache mich zu deinem Gliede / und erhalte mich zum ewigen leben. Ach ja / so sej es.
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Seuffzerlein Wann man zu deß Herren Tisch gehet. O Barmherziger GOtt und Vater / laß mich dises Heilige Abend-
mahl wrdiglich geniessen. O Herr Jesu mein Erlser / laß mir dein Leib und Blut / welches du für alle arme reuende Sünder gegeben / durch den Glauben zum ewigen leben gedejen. O Gott Heiliger Geist / mein Trster / lehr mich doch meinen allerliebsten Herren Jesum mit einbrnstiger andacht umbfangen. O Heilige Drej-einigkeit / lasse mich doch geniessen deß Heiligen Mahls / durch wahren Glauben / und mir gelingen zu meiner Seeligkeit / Amen.
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Kurzer Seuffzen Wann man das H. Abendmal empfangen hat. ACh mein Allerliebester Herr Jesu / dein heiliger leib / welchen du
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Dankgebttlein / Wann man vom tische deß Herren hinweg gehet / zur H Drejfaltigkeit.
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für mich dahin gegeben / und dein kostbares blut / welches du für mich vergossen: Dessen gewüsse sigel ich jez empfangen / stärke und erhalte mich durch den Glauben zum ewigen leben / A M E N .
MIld-gütiger Gott / gndiger Vater / durch deine gnade habe ich mich zu diser himmlischen Mahlzeit gefunden: Laß mich nun auch im Friden wider hingehen / durch deine gnade bin ich bußfrtig hinzu getretten / laß mich nun auch gerechtfertiget von hinnen scheiden. Durch deine gnade hat mich ein heiliger hunger und
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ein gttlicher durst herbej getriben / laß mich nun wol gespeiset und getrnkt zum ewigen leben / wider nach hause gehen. O Liebreicher HErr JEsu! durch deine gnade kam ich geruffen zu deiner heiligen Tafel / durch deine gnade nam ich zu mir deinen heiligen Leib / und dein heiliges blut / durch deine gnade lebe ich nun in dir / und du in mir / durch deine gnade bin ich von der welt abgesndert / und mit dir vereinigt / durch deine gnade bin ich den sünden abgestorben / und lebe hinfort ewiglich. Ach! hilff / daß ich solche gnade nimmermehr verscherze. O hchster Trster / Herr Gott heiliger Geist / der du mit deinem heiligen troste mein herz erfüllet / meine seele zum wahren seligmachenden glauben underwiesen / und sie gefhret / wohin sie begehret; Ach! verleihe gnade / daß ich dise meines Heilands worte (nehmet hin / und esset / daß ist mein Leib für eüre sünde in den tod gegeben; nehmet hin / und trinket mein blut / für eüre sünde vergossen) fest in mein herz schliesse / damit ich meines Erlsers / und seines bittern leidens und sterbens allezeit gedenke / jhm folge / Kristlich lebe / gedultig leide / und seliglich sterbe. O Du hochheilige einige Drejfaltigkeit / die du mich armen sündern von allen meinen sünden gereiniget / und zur versicherung meiner seligkeit / diser heiligen Malzeit würdiglich geniessen lassen. Dir sej lob und dank gesagt in ewigkeit / ach ja so sej es.
Danksagung Nach dem heiligen Abendmal. O Herr / was soll ich dir vergelten fr alle deine wolthaten / die du meiner seelen erwiesen hast? wie soll ich dir genugsam danksagen? Du hast mich zu deinem Ebenbild / und zu einem vernünfftigen menschen erschaffen: da du mich wol zu einem unvernünfftigen thier httest knnen werden lassen. Vnd nach dem ich / durch meine sünd / solch dein Ebenbild / und dein huld verlohren: hastu solches durch deinen heiligen Geist in mir erneert / und meine
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Seel durch dein Blut erkauft; auch jezo das pfand und siegel meiner Erlsung mir mitgetheilt. O welch ein unergründtlicher Schaz! du hast mich ellenden geheilet: du bist mein trost und leben / und meine Aufferstehung. Gnug were es / daß du deine H. Engel zu meinem dienst verordnet: Aber du hast selbsten in meine Seel einkehren / und in derselbigen wohnung machen wollen / sie zu erhalten zum ewigen leben. Vor zeiten hat eines Propheten Crper einen Menschen lebendig gemacht / der denselben nur angerhret: Wie vilmehr wirstu / O mein Herr Jesu / der Oberste Prophet aller Propheten deine glubigen aufferweken / in deren herzen du wohnest. Du wirst meinen leib am jüngsten Tage auß dem staub erweken / vielmehr wirstu meine Seel lebendig machen / die du durch deinen H. Geist geheiliget / und durch dein blut gereiniget hast. Was knntest du mir mehr geben / O Herr / der du mir deinen Leib zur speise / und dein Blut zu trinken gegeben hast zu meiner Erlsung? Du hast pein gelitten / und ich empfange freüd: du hast die straff außgestanden / und ich gehe lr auß. Deine wunden sein mein Gesundheit / durch deine heilige Geburt bistu mein Bruder worden / durch deinen Tod hast du für mich bezalet: durch deine Barmherzigkeit hast du mich erlset / und dessen zum zeügnuß hast du mich mit deinem H. Sacrament gespeiset. O der Gttlichen speise! durch welche die Menschen zu Gottes Kindern gemachet werden / und die Gttliche Natur in uns anfangt zu regieren / und uns zu erhalten: Alle Creaturen verwundern sich darüber / daß der Schpfer selb sten / neün Monat lang / in dem leib der Jungfrauen hat verborgen ligen wollen: Wiewol solcher Jungfrulicher Leib / weil er vom heiligen Geist erfüllet gewsen / hller und herrlicher geleüchtet alß die Himmel selbsten. Aber daß du / O Herr / in mein stinkendens herz einziehen wollen / darüber ist sich noch hher zu verwunderen. Ach / ich solt billich mit Maria nur nider knien zu deinen Fssen / und mich nicht undernemmen / mit dir zu Tisch zu sizen. Aber wann ich schon nicht rein von herzen bin: so will ich doch deine Füsse wåschen mit thrnen. Vnd wann ich nicht thrnen gnug darzu habe: so hast du doch deines H. Bluts des-
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to mehr für mich vergossen. Jch weiß / daß die herrliche kostbare Mahl-zeit bej dem stolzen Phariseer / dir nicht so angenehm gewesen / alß der armen Sünderin Thrnen / die sie über deine heilige Fß vergossen hat. Ach / so wolte ich dann mit Jeremia / daß mein haupt eine thrnen-kwell wre. Vnd weil ich dir nicht genugsam danken kan fr deine grosse liebe: daß ich zum wenigsten meine gegen-lieb / durch vergiessung vieler thrnen / bezeügen knnte. Vnd demnach du mich jezt / neben andern deinen außerwehlten kindern / deinen hohen Gnade gewürdi⸗get / und durch diß H. Sacrament / die vergebung meiner sünden / mir versiglet hast. So wollest mich strken / und zu mir sagen / wie Jsaac zu Jacob: Jch hab dich gesegnet / darumb wirstu gesegnet sejn. Damit auch ich sagen mge: Herr du hast meine Seele gesegnet / und zur wohnung angenommen: Darumb wirdt sie ewiglich gesegnet sejn. Du hast daß hauß Obed Edoms gesegnet / so lange die Bundtslade in seinem hauß war. Du wirst mich segnen an Leib und Seel / und weil dir gefallen hat under mein Tach einzugehen / und wohnung bej mir zumachen. Ach segne mich / damit nur meine sünden durch dein heilig Blut vergeben / mein Gewüssen rein / und mein wille deinem heiligen willen underwürffig gemachet werde. Herr / ich halte dich nicht wie Jacob / in meinen Armen / sonder durch den Glauben / der in mir wohnet: Jch lasse dich nicht / du seg⸗nest mich dann. Verleihe mir einen neüen Geist / und ein neü herz. Du wollest nicht von mir weichen / weil der Tag anbricht / wie von dem Jacob: sonderen bej mir bleiben / O du ssser Herr Jesu / wie bej den Jüngern zu Emaus: dann der Abend nahet herbej / die nacht der Versuchung / der Anfechtung / der Trbsalen / ja die gar lange Nacht deß Todes / ruket herbej. Bleibe bej mir / du treüer Hejland / und lasse mich / weder im leben / noch im Tod / von dir abgesndert werden. Nimm mich mir / und gib mich dir: und sej stark in meiner schwachheit: auff das ich deinen willen the / und alle meine Glieder werkzeüg sejen deines Lobs / und deiner Ehren. Vnd weil du mir / O Herr Gott / die gnad erzeiget / daß ich allhier an deinem Tisch / durch diß H. Sacrament / gespeiset worden bin mit fülle der Gnaden: So wollest mir auch
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fürbas deine Barmherzig⸗keit erweisen / damit ich in deinem himmlischen Reich an deiner Tafel sizen / und der ewigen Freüd geniessen mge. Diß alles bitte ich demtiglich / und lige auff meinem Angesicht vor dem Thron deiner Gnaden mit den 4. Thieren und 24. Eltesten sprechend: Du bist allein der uns erkaufft hat mit deinem Blut / und hast uns unserm Gott zu Knigen und Priestern gemacht. Lob / und Ehre / und weißheit / und dank / und Preis / und krafft / und Strke / sej dir unserm Gott und Herren / von nun an biß in ewigkeit / Amen.
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Blat-weiser
Wo und wie ein jedes Gebtt zufinden. Allerlej gemeine Bitten. Morgenseüffzer bej anbrechendem Tage/ Allgemeiner segen wann man auffstehet Gebtt umb wahre anrffung Gottes Umb erhrung deß tglichen Gebtts Tgliche Bekanntnuß der sünden Wochen-gebtt. Morgen gebtt am Sonntage / Abend gebtt am Sonntage Morgen gebtt am Monntage Abend gebtt am Monntage Morgen gebtt am Dienstag Abend gebtt am Dienstag * Morgengruß deß Herren Jesu Morgen gebtt am Mitwochen * Abendgruß deß Herren Jesu Abend gebtt am Mitwochen * Morgengruß deß Herren Jesu Morgen gebtt am Donners-tage * Abendgruß deß Herren Jesu Abend gebtt am Donners-tage * Morgengruß deß Herren Jesu Morgen gebtt am Frejtage * Abendgruß deß Herren Jesu Abend gebtt am Frejtage * Morgengruß deß Herren Jesu Morgen gebtt am Sonn-abend * Abend gruß deß Herren Jesu Abend gebtt am Sonn-abend
Blat. 1. 3. 4. 5. 8. 12. 13. 14. 15. 17. 22. 25. 29. 32. 36. 37. 41. 42. 48. 50. 54. 55. 57. 59. 63. 64. 67. 69. 73. 76.
Gebtt auff allerhand fhl und Persohnen gerichtet. * Ein tgliches Morgen-gebtt * Ein tgliches Abend gebtt * Herzliches Lippen-opfer Christlicher Obrigkeit / wann sie zu Rahte gehet
78. 81. 85.
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* Kurzes Gebttlein derselben wann etwas zu berahten ist * Nach gepflogenem Ampt * Tglicher Ampts-segen eines Schul-lehres * Tgliches Gebtt der lernenden Jugend Gebtt eines Arztes / umb glükliche Chur Gebtt wann man an die arbeit gehet Umb glüklichen Fortgang derselben Umb hülff und bejstand in Ampts-geschfften Wann man von der arbeit gehet Tisch-segen / wann man zur Mahlzeit gehet Danksagung wann man von der Mahlzeit gehet Gebtt umb segen der Nahrung Morgen-gebtt einer alten Betagten Frauen Abend gebtt derselben Morgen gebtt einer Witwen Abend gebtt derselben Morgen-gebtt einer Dienst-magd Abend gebtt derselben Morgen-gebtt einer Neüen Ehfrauen Abend gebtt derselben Morgen-gebtt einer Braut am Hochzeittage Abend gebtt derselben Morgen-gebtt einer Jungfrauen / die sich zu verehlichen gedenket Abend gebtt derselben Morgen-gebtt einer Jungfrauen / die unverehlicht zu bleiben gedenket Abend-gebtt derselben Tgliches Gebtt einer Hochzeiterin Gebtt einer Eh-frauen / die eine trbselige Ehe hat Tgliches Gebtt einer Hauß-muter Morgen-gebtt einer Tochter / die Vaterlos ist Abend-gebtt derselben Morgen-gebtt einer Tochter / so Muterlos ist Abend-gebett derselben Morgen-gebtt einer Tochter so Elterlos ist Abend-gebtt derselben Gebtt eines unerzogenen Wisleins Morgen-gebtt eines jungen Tchterleins / so noch Eltern hat Abend-gebtt desselben Tgliches gebtt der Eltern / so ungerahtene Kinder haben
89. 90. 92. 94. 96. 100. 103. 104. 106. 108. 109. 110. 112. 115. 119. 122. 125. 128. 131. 135. 139. 140. 143. 146. 149. 152. 154. 156. 160. 162. 163. 166. 168. 170. 173. 175. 176. 180. 181.
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Gebtt für Schwangere und gebhrende Weiber. Tgliches Gebtt einer befruchteten Frauen 184. Tgliches Gebtt einer Eh-frauen / so mit keinen Leibs-Erben gesegnet 186. 187. 188. *Gebtt einer schwangern Frauen / wann sie mit lebendigem Kind gehet 189. Gebtt wann die stund der geburt herzu nahet 192. * Wann sich das Weib zur geburt schiket 193. * Wann sie in Kinds-nhten arbeitet 195. * Jn gefhrlichen Kinds-nhten 196. * Gebtt der umbstehenden für die gebrende Fr. 198. * Gebtt der Muter jhres todgebornen kindleins 201. Gebtt einer Kindbetherin nach frlicher Entbindung 204. Wann man das Kind zur Tauffe trägt 206. Wann sie wider zur Kirchen gehen will 209. Wann sie den Kirchgang hlt 212. Ris-wagen. Gottsfrchtiger Wanders-
ersonen. * Gottselige Gedanken Risender-personen * Andacht und Gebtt zu anfang der Rise * Tgliches Morgen-gebtt eines Risenden Abend-gebtt desselben * Tgliches Gebtt eines risenden zu wasser Zur zeit des Sturms Danksag nach überstandenem Sturme * Gebtt wegen Krankheit auff der Rise
216. 218. 220. 222. 225. 227. 228. 230.
Gebtt zur zeit Deß Donners / Kriegs / hungers-noth und sterbens-läuffen. Gebtt zur zeit des Donners und ungewitters Bej lang-wirrigem Donner-wetter Dank-gebtt nach dem Donnerwetter Gebtt umb erhaltung der früchte deß Feldes Umb Frieden zur zeit deß Kriegs Vmb erhaltung deß erlangten Friedens Gebtt eines verjagten deß glaubens halben Gebtt über die Neider und Lstermüler Gebtt in Theürung und Hungers-noht Gebtt in Armůt Gebtt in Sterbens-leüffen Reim-seüfzer in Sterbens-leüften
234. 237. 242. 245. 246. 249. 251. 252. 254. 258. 260. 264.
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Gebtt in Krankheit Leben und sterben. Tgliches Gebtt einer kranken Persohn Einer die sich in den willen Gottes ergibet Gebtt einer Persohn / so in lezten zügen liget Seüffzer eines Sterbenden umb ein seeliges ende Gebtt und Danksagungen auf die hohen Fest-tage. Weih-nacht Gebtt Neü-jahrs Gebtt Charfrejtags Gebtt Oster-Gebtt Auffarths-Gebtt Pfingst-Gebtt
Rüst-tag zu dem H. Nachtmal. Gebätt umb rechtschaffne erkanntnus und bekanntnus der sünden. Vmb herzliche bereüung der sünden Vmb ein bůßfertiges herz Vmb wahre Bekehrung zu Gott Zu Gott dem Vatter Beichte Zu Gott dem Sohn Zu Gott dem H. Geist Herzensbeicht in einem absonderlichen sündenf. Beichte einer erwachsenen Jungfrauen Danksagung für die vergebung der sünden / Gott dem Vatter Zu Gott dem Sohn Gott dem H. Geist Andchtiges Gebtt vor empfngnuß deß heiligen Nachtmals. Gottselige Gedanken bej zudienung deß heiligen Abendmals. Herzenseüffzer / wann man jezt hinzu gehen will Seüffzerlein wann man zu deß H. Tisch gehet Seüffzerlein wann man das H. Abendmal empfangen hat Dank-gebtt / wann man vom Tisch deß Herren hinweggehet Danksagung nach dem heiligen Abendmal
ENDE.
266. 269. 270. 272. 273. 276. 281. 287. 292. 295. 298. 302. 304. 307. 308. 309. 312. 313. 315. 318. 320. 321. 323. 324. 328. 333. 335. 336. 336. 339.
Nachwort Philipp von Zesen kündigt in der Vorrede zu seinem Frauenzimmers Gebeht-Buch 1 ein von ihm geplantes mehrteiliges Publikationsvor haben wie folgt an: Ich mus gestehen; ich beginne was neues / ich suche was sonderliches / ich bahne vor sie einen solchen weg / den vor mir / meines wissens / noch keiner gebahnet: indem ich Sie absonderlich lehren wil / ihren Gott zu suchen […].2 […] diese meine e r s t e f r u c h t / die ich ihren gnsten alhier aufopfere / wie ich dan zu ihrer kristlichen leutseeligkeit keines andern versehen darf / mit geneugteren blikken zu beseeligen geruhen; und mir hier anlaß geben / die übrige zwei teile / zu ihrem frommen / und zur erbauung ihres Kristentuhms / ja zur befrderung ihrer seeligkeit / auch zu lichte bringen. Dan an diesem werden sie nur allein solche gebehte finden / die auf die gemeine noht der Kristenheit / und allerlei zuflle des tglichen lebens gerichtet. im a n d e r n aber werden ihnen absonder liche gebehte frkommen / vor diejenigen / die sich zur buße bereiten / mit Gott vershnen / und ihrem Heilande / durch genßung des hoch-heiligen Nacht-mahls / einverleiben wollen. und im d r i t t e n wiederm gebehte / vor dieselben / die sich mit Gotte nunmehr vershnet / ihren Heiland angezogen / und hinfort eine Kristlichen tugendhaften wandel zu fhren begierig.3 1 Frauenzimmers
Gebeht-Buch: Auf allerlei zu-flle des tglichen gemeinen lebens / so wohl nach den haupt-staffeln des kindlichen / blhenden / und bejahrten alters; als nach allen des Fraulichen geschlechts unterschiedlichen stnden / gerichtet und verfasset durch Filip von Zesen. Zu Amsterdam / Gedrukkt durch Kristof Konraden / im 1657 Heil-jahre / und zu Hamburg bei Zacharias Dosen zu finden. In: Philipp von Zesen: Sämt lichen Werke (SW), Bd. XIV: Ethische Schriften. Berlin 1997, S. 327–467. 2 Ebd., An⸗ und vor-rede An das Gott⸗ leut⸗ und lieb-seelige Frauenzimmer, S. 335. 3 Ebd., S. 338f. (Hervorh. nicht im Original).
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Nachwort
Das im Jahre 1657 zum ersten Mal erschienene Frauenzimmers Gebeht-Buch war ein buchhändlerischer Erfolg; alte Quellen und äl tere Forschungsliteratur 4 nennen als weitere Ausgaben: Königsberg 1658, Königsberg 1659, Frankfurt 1662, Frankfurt 1664, Hamburg 1668, Nürnberg 1677. 5 Diese Ausgaben können in den Bibliotheken allerdings heute ebensowenig aufgefunden werden wie die Überset zungen ins Niederländische.6 Den zweiten („andern“) Teil des beschriebenen Vorhabens hat Zesen noch im selben Jahr mit Frauenzimmers Buß⸗ Beicht⸗ und Beht-Bchlein 7 zum Druck gebracht, eine um drei Gebete und zwei Lieder vermehrte Neuauflage erschien 1668.8 Der angekündigte dritte Teil dieser Gebetsfolge ist wohl über das Planungsstadium nicht hinausgekommen. Es ist möglich, dass die später veröffentlichten Lehr-Gesnge von Kristus Nachfolgung 9 an seine Stelle getreten sind. 4 Siehe
Alfred Gramsch: Zesens Lyrik. Leipzig, Zürich, Wien 1922; Karl Viëtor: Probleme der deutschen Barockdichtung. Leipzig 1928. 5 Siehe Karl F. Otto: Philipp von Zesen. A Bibliographical Catalogue. Bern, München 1972, Nr. 73, 79, 88, 102, 124 und 176. – Erstausgabe 1657 unter Nr. 68. 6 Helena van den Velde: Het Gebedenboek der Vrouwen. Amsterdam 1657 und 1658. Siehe Karl F. Otto, a.a.O., Nr. 71 und 76. 7 Frauenzimmers Buß⸗ Beicht⸗ und Beht-Bchlein Vor / in / und nach genießung des heiligen Nachtmahls; Allen denen / die sich durch wahre buße / mit Gott zu vershnen / mit ihrem Heilande zu vereinigen / und hinfort ein kristliches leben zu fhren gedenken / zum seeligen gebrauch und nutzen / krtzlich entworfen / und zu lichte gegeben durch F. von Zesen. Zu Amsterdam / Gedrukkt durch Kristof Konraden / und in Hamburg / vor des H. Niklasens Kirche / bei Zacharias Dosen zu finden. In: SW, Bd. XIV, S. 469–518. Siehe Karl F. Otto, a.a.O., Nr. 67. 8 Deß Bußfärtigen Frauenzimmers Handbüchlein […] krtzlich entworfen durch F. von Zesen. zu Hamburg / bei Georg und Hans Rebenlein / im 1668 jahre. – Zu den Varianten und Texterweiterungen gegenüber der ersten Aus gabe siehe: SW, Bd. XIV, S. 593–599. 9 Filips von Zesen andchtiger Lehr⸗Gesnge von Kristus Nachfolgung und Verachtung aller eitelkeiten der Welt / erstes Mandel / Aus dem Seeligen Tohmas [!] von Kempis gereimet / und mit anmuhtigen Sangweisen gezieret durch Malachias Siebenhaaren / […] Mitgenossen der hchstpreis
Nachwort
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Zesen war auf die Einkünfte aus seinen Büchern angewiesen war, so drängte es ihn (in der Vorrede zu Frauenzimmers Gebeht-Buch) zu beteuern, dass man sich vielleicht wundert, dass ein Dichter von Liebesliedern „als ein vermeinter weltling“ ein frommes Buch verfasst habe, die Bibel sei ihm aber abends und morgens die erste Lektüre. Denselben Geist atmet auch das Buß⸗ Beicht⸗ und Beht-Bchlein. Es gibt den Gebrauchszweck bereits auf dem Titelblatt an: „Vor / in / und nach genießung des heiligen Nachtmahls […] zum seeligen gebrauch und nutzen“. Der „Gunst-geneugte Leser“ wird darauf vorbereitet, dass der Verfasser sich, wie auch in anderen geistlichen Schriften, an den Wortlaut („an die bloßen worte“) der Heiligen Schrift gehalten habe, denn er hat „nicht deuten oder aus legen / noch vor diese / oder jene deutung fechten wollen“: Dan ich wil das Kristentuhm / so viel an mir ist / bauen; und nicht mwerfen. ich wil durch sanft-sinnige reden / sonderlich alhier / da ich dem sanft-sinnigsten Geschlechte dienen wil / die kristliche einigkeit und liebe / als das neue gebot des neuen Bundes / im baulichen wesen erhalten; ja dieselben […] nicht verunruhigen […].10 Die beiden veröffentlichten Gebetbücher wurden für Frauen ver fasst, die als Erzieherinnen von Kindern und Herrinnen des Gesin des für die Lebensführung des „Hauses“ verantwortlich waren, zu der die tägliche Andacht mit Lesen, Singen und Beten den Grund legte. An sie wendete sich der Trost, den diese Lektüre versprach, die Bücher waren deshalb auf eine geschlechtsspezifische Benut zung hin angelegt. Es ist unschwer festzustellen, dass das stark in den Vordergrund tretende Gefühlsmäßige den Kern der intendierten Frömmigkeit trifft. Die Anlage von Zesens Gebetbüchern weist auf einen engen An schluss an die protestantische Andachtsliteratur hin. Ins Auge fallen
wrdigen Deutschgesinten Genossenschaft. Gedrukt zu Magdeburg / In Verlegung Johann Hofmanns / Buchhändlers in Nürnberg 1675. In: SW, Bd. I/2: Lyrik I. Zweiter Teil. Berlin 1993, S. 283–356. 10 Frauenzimmers Buß⸗ Beicht⸗ und Beht-Bchlein. In: SW, Bd. XIV, S. 475.
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Nachwort
die jeweils beigefügten Bibeltextstellen (Psalmen, Evangelien etc.). Die Gelegenheit der Meditation, die traditionsgemäß zu andachts vollem Lesen, zum „Stille-Seyn“ und Gebet hinführen sollte, wurde in den jungen evangelischen Gemeinden genutzt, um dem Leser / der Leserin die Geheimnisse und die wunderbaren Zusammenhänge beider Testamente nahezubringen, ihn / sie mit anderen Worten zum Bibelstudium anzuregen. Zu diesem Zweck wurden nach dem Vor bild lateinischer Bibel-Konkordanzen für die Hand des Geistlichen handliche Bücher in der Muttersprache veröffentlicht, in denen man gleichlautende oder verwandte Textstellen übersichtlich sammelte. Bereits im 16. Jahrhundert wurden umfangreiche Verbalkonkordan zen zusammengestellt, wobei in Deutschland Luthers Bibelüberset zung zugrunde gelegt wurde.11 Auf die Gestaltung des hier vorgestellten Neüen Buß- und Gebttbuchs aus dem Jahre 1660 hatte Philipp von Zesen keinen Einfluss. Der Verleger Johann Kaspar Suter hat das Projekt quasi annektiert und wohl gewinnbringend weitergeführt. Er hat die Texte der beiden Gebetbücher Zesens zusammengeführt, wobei er mit ihnen recht frei umging. Teile wurden ausgelassen, die Reihenfolge geändert, Wörter und Begriffe durch andere ersetzt (für Zesens unverblischliches steht unaußlöschliches, die charakterische Fügung Ach ja! so sei es wird oft zu Amen usw.) und schließlich wurden die Texte an ein breiteres, auch männliches Publikum angepasst: statt deiner magd heißt es nun deinem Knecht / deiner Magd usw.12 Zudem wur de die Ausgabe um mehrere Gebete erweitert. Der Verleger sucht in seiner Vorrede den Raubdruck unter anderem damit zu rechtferti gen, dass er den winzigen Druck durch größere Typen verbessert und das Buch mit Beiträgen von „Dienern des Göttlichen Worts“ (Pfarrern) ergänzt habe:
11 Vgl.
hierzu Ferdinand van Ingen: Philipp von Zesen in seiner Zeit und Umwelt. Berlin, Boston 2013 (Frühe Neuzeit 177), Kap. 7: Frömmigkeit und Zeitgeschmack, S. 199–253. 12 Siehe schon den Kommentar in SW, Bd. XIV, S. 611f.
Nachwort
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bzwahren eine gute anzal von schnen Gebt-bchern / derer O sich fromme herzen / so wol in offentlicher / als sonderlicher andacht nuzlich gebrauchen knnen / beral vorhanden: So hat es sich dannoch schiken mssen / diß überauß schne und geistreiche gebtt-buch deß Edlen Herren Filips von Zesen / so vor einem Jahr in Holand mit einem gar kleinen Truk außgangen / mit grossen und Lshaften buchstaben / ans liecht zuverfertigen / und mit vermehrung etlich weniger Hocherl. Dienern des G.W. so wol in Englisch⸗ als Teutscher sprach aufgesezten gebten (die im blatweiser mit sternlein angedeutet/) an tag zugeben. In Ermangelung weiterer Textzeugen (die Vorrede bezieht sich wohl auf den Königsberger Druck von 1659) ist nicht auszumachen, ob schon früher derartige Änderungen vorgenommen wurden. Zesen beklagte sich in der Hamburger Ausgabe von 1668 über diesen und andere Raubdrucke 13 . Der Wortlaut läßt sich heute nicht mehr nach prüfen, aber ein Echo findet man in seiner Vorrede „Naseweiser Le ser“ zur Schnen Hamburgerin: Diese Gesellen bringen viel dinges / das mein / oder eines andern ist / unter ihrem nahmen zum drukke. Heisset das nicht gestohlen? oder wilstu haben / daß ichs entlehnet heissen sol. Aber dem entlehnten lesset man ja seines Eigners Nahmen. Ausgeschrieben knte es wohl hflicher heissen. Doch wer ihm was fremdes zueignet / und seines Meisters Nahmen verschweiget; stielet der nicht? Das tuht so mancher: teils aus misgunst / teils aus eigenem ehrgeitze. Mein F r a u e n z i m m e r s G e b e h t b u c h klaget hierber. Jn der Erinnerung an den Leser / bei dem jngsten H a m b u r g i s c h e n d r u k k e wirstu es finden.14 13 Siehe
z. B. die zahlreichen Auflagen von Neu-vermehrter Geistlicher Frauen-Zimmer-Spiegel von Hieronymus Oertel, hernach von mehreren er gänzt und von Georg Fehlau 1662 in Amsterdam herausgegeben. Dünnhaupt verweist (S. 4273) auf „[40 Gedichte u. zahlr. Gebete aus Z’s ,Frauenzimmer Gebeht-Buch‘]“ in der Ausgabe Hamburg 31682. 14 Filips von Zesen. Schne Hamburgerin. MDCLXVJJJ. In: SW, Bd. I/2, S. 223–258, hier S. 232.
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Nachwort
Auch die 1660er Gebetbuch-Ausgabe von Johann Kaspar Suter wurde – wiederum vermehrt – nachgedruckt, 1675 durch Alexander Rieding. Zesens Name musste ein weiteres Mal für Buchhändlerge winne herhalten, der Autor hatte wiederum das Nachsehen. In der hier beigegebenen Konkordanz sind die im Neüen Buß- und Gebtt-buch aus Frauenzimmers Gebeht-Buch und aus Frauenzimmers Buß⸗ Beicht⸗ und Beht-Bchlein entnommenen (wenngleich mitunter veränderten) Texte ausgewiesen. Der Herausgeber dankt dem Lektor, Herrn Peter Heyl, für die Tran skription der Texte, die Erfassung der Texteingriffe und Varianten, die Fertigstellung des Nachworts und die Erstellung der Konkordanz.
Editionskriterien Die Texte werden nach der 1660er Ausgabe wiedergegeben. Druck technische Verkürzungen (Geminationsstriche, Tilden, Abbreviatu ren u. ä.) wurden aufgelöst, auf die Unterscheidung von Schaft-s und Rund-s sowie die Verwendung von unterschiedlichen Schriftgrößen wurde verzichtet. Die Pagina der Vorlage wird in spitzen Klammern im Text ausgewiesen, bei Absatz- und Seitenwechsel an die letzte vorhergehende Zeile angefügt. Die in der Vorlage parallel petit ge setzten, die Gebete an ein erweitertes Lesepublikum angepassten Schreibungen
Sünder Sünderin
,
dein Diener dein Knecht , deine Dienerin deine Magd
usw. werde in Grund-
schrift, durch einen Schrägstrich voneinander getrennt wiedergege ben. Offensichtliche Auslassungen werden kursiv in spitzen Klam mern in den Text eingefügt. Sämtliche anderen Änderungen des Herausgebers werden in den „Texteingriffen“ ausgewiesen. In den „Varianten“ sind alle relevanten textliche Unterschiede zwischen den Ausgaben Schaffhausen 1660 und Schaffhausen 1675 verzeich net (s. dort die Erläuterung der Kriterien).
Nachwort
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I Filips von Zesen | Neües Buß- | und Gebtt-buch: | auf gndigen befehl | Eines Gottliebenden Frau⸗ |enzimmers | mit | Andchtigen Gebtten / und Hiel- |aufsteigenden Herzen-seufzen / zu seeligem | gebrauch und nuzen desselben krz⸗ |lich entworffen: | Auch | Allen lieb-seeligen / in allen Stnden / | zu jeden zeiten / in allerlej anligen / sehr nuzlich | und dienstlich zubetrachten und zuge⸗|brauchen / ans liecht gege⸗|ben. | Gedrukt zu Schaffhausen | Jn verlegung Joha Kaspar Suters | Jm Jahr 1660. Bibliogr. Nachweis: Johann Heinrich Gabler, Verzeichnis der so wohl übergesetzten / als selbst verfasseten Zesischen Schriften, Speir 1687, Nr. 57; Karl F. Otto, Philipp von Zesen. A Bibliographical Catalogue, Bern/München 1972, Nr. 82; Gerhard Dünnhaupt, Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Teil 6, Stuttgart 21993, S. 4294 f., Nr. 47 C; VD17 23:668339D Exemplar: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Sign. Th 2891. Format, Bogen- und Seitenzählung: Duodez; zehn ungezählte Sei ten; 1 (Ar)–345 (Xv r); sechs ungezählte Seiten Blat-weiser, begin nend auf Bl. Xv v. Falsche Pagina 521 auf Seite 125. Gliederung: unpaginiertes Titelkupfer, Rückseite vakat; Titel seite; zwei Widmungsseiten; vier Seiten Zueignungs-schrifft; eine Seite Vorred an den Läser, Seite 1–345 Text; sechs Seiten Blat-Weiser unpaginiert. Kolumnentitel ohne Eintrag: Titel, Widmungsseiten und die Seiten 1, 183, 215, 233, 265, 275, 301, 346–351. Buchschmuck: Titelkupfer; Zierleisten auf beiden Widmungsseiten sowie auf den Seiten 1, 216, 276 und 302; Vignetten auf den Sei ten 11, 21, 28, 47, 53, 62, 84, 108, 111, 138, 148, 159, 165, 174, 183, 185, 200, 203, 211, 215, 221, 226, 236, 245, 264, 265, 269, 311, 317, 327, 332, 335, 345 und Schlussvignette auf der letzten Seite des Blat-weisers nach dem Wort ENDE.
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Nachwort
Texteingriffe: Kolumnentitel Zueignungsschrifft. als Überschrift einge 7,1 fügt 8,27 Anno] Auno Kolumnentitel Vorred an den Lser. als Überschrift einge 9,1 fügt 13,26 Sprüch. Sal. 28, 9.] Sprüch. Sal. 29. 9. 14,1 Joel. 2. 12/13.] Joel. 2. 12. 14,6 Mark. 11. 25.] Mark. 21. 25. Rom. 8. 26.] Rom. 8. 14,9 14,20 werdest] werdist 14,24 herz-geliebter] herz-geleibter 15,21 Sprüchw. 15. 8.] Sprüchw. 15. 15,23 Ps. 10. 17.] Ps. 10. 15,25 Ps. 9. 11.] Ps. 9. 15,29 Ps. 30. 3.] Ps. 30. 15,34 Ps. 27. 8.] Ps. 47. 8. 15,36 Ps. 34. 18.] Ps. 24. 18. 16,1 Ps. 17. 6.] Ps. 17. Math. 21. 22.] Math. 21. 16,3 16,29 Luk. 18. 7/8.] Luk 18. 6/7. 16,32 Jakob. 5. 16/17/18.] Jakob. 5. 16/17. 18,11 Rom. 8. 34.] Rom. 8. 14. 18,12 Rom. 5. 10.] Rom. 3. 10. 18,23 Koloss. 2. 13/14.] Koloss. 2. 14. 18,27 Rm. 8. 31.] Rm. 8. 18,30 Galat. 3. 13/14.] Galat. 3. 13. 19,4 Math. 9. 12/13.] Math. 12/13/14. 25,2 krönungen] körnungen 27,9 Ach ja!] ach ja! 28,6 Bedekke] bedekke 29,3 und] nnd 34,21 willen] willens 34,29 willen] willllen 34,31 willen?] willen.?
Nachwort
36,19 neue] nene am Freytage.] am am Freytage. 40,1 41,15 barmherzigkeit] barmherzigkeie 42,27 Vater] vater und] nnd 46,5 46,8 und] nnd 48,22 und] uud 52,26 vertrauen] dertrauen 56,21 daß] daß daß 61,19 Spr. Sal. 10. 4/5.] Spr. Sal. 10. 4. 61,22 12. 9/24/27.] 12. 9/11/24/27. 61,32 24. 27/30/31/32.] 24. 27. 30. 61,36 31. 25/27/28.] 31. 25. 62,12 Sir. 33. 28/29.] 33. 28 62,14 1. Kor. 3. 8.] 1. Kor. 5. 8. 66,10 5. Buch Mos.] 3. Buch Mos. 67,9 Psalm. 147. 7/8/9/12/13/14.] Psalm. 147. 7/9/12/13/14. 67,18 1. Korint. 10. 31.] 1. Korint. 20. 31. 67,20 Sir. 12. 3.] Sir. 12. 13. 67,22 Sir. 18. 25/32/33.] Sir. 18. 25/32. 67,27 Spr. Sal. 23. 20/21.] Spr. Sal. 13. 11. 68,17 Spr. Sal. 30. 7/8/9.] Spr. Sal. 30. 7/8. 68,24 5. Buch Mos. 7. 12/13.] 5. Buch Mos. 7. 13. 68,26 schaafe] schaffe 71,22 3. B. Mos.] 5. B. Mos. 71,33 ruhe] rühe 72,10 Psalm. 31. 16.] Psalm 11. 16. 75,5 125] Pagina: 521 75,20 Job. 22. 9/10.] Johan. 22. 9/10. 75,23 1. Tim. 5. 14.] 1. Tim. 3. 14. 75,25 1. Kor. 7. 39/40.] 1. Kor. 7. 9/20. 76,35 noch] nach 77,1 noch] nach 77,10 und] unnd
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220 77,22 79,2 82,7 82,13 82,17 82,21 83,8 84,16 85,22 85,27 89,11 90,9 95,4 95,11 95,21 96,21 96,29 97,23 97,28 103,2 103,9 103,13 103,15 104,16 107,18 107,25 107,35 108,13 113,22 113,25 113,25 113,27 113,29 123,30 124,6
Nachwort
Dienst-Magd] Dienst-Magt Efeser 6. 5/6/7/8.] Efeser 6. 5/6/7. Ach ja!] ach ja! 1. Korinth. 7. 3/4.] 1. Korinth. 7. 5/4. 1. Petr. 3. 1/2.] 1. Petr. 3. 1. Sirach. 26. 21/22/23/24.] Sirach 26. 21/22/23. Morgen-stunde] Morgen-stuude Christglubigen] Christglubibigen 1. Timoth. 2. 12/13/14/15.] 1. Timoth. 2. 1. Korinth. 11. 3/7/8/9.] 1. Korinth. 11. 3/7. 8. 1. Korinth. 7. 31/36/38.] 1. Korinth. 7. 32. knnen] tnnen Psalm. 119. 71.] Psalm. 119. 78. Klagl. Jer. 3. 25/26.] Klagl. Jer. 3. 25. Rm. 5. 3/4/5.] Rm. 5. 3/4. Sprichw. Sal. 24. 4.] Sprichw. Sal. 24. 24. Koloss. 4. 1.] Koloss. 3. 26. übertrette] überttette seeligkeit] seeligkeeit 2. B. Mos. 22. 22/23/24.] 2. B. Mos. 22. 22/23. Es. 1. 17.] Es. 1. 7. Psalm. 146. 9.] Psalm. 146. 6. Sir. 35. 17.] Sir. 35. 7. verkündigen] rerkündigen Mark. 10. 14/15/16.] Mark. 10. 4/15. Sir. 3. 9/10/11.] Sir. 3 9/10. Spr. Sal. 1. 8/9.] Spr. Sal. 3. B. Mos. 20. 9.] 1. B. Mos. 10. 9. 1. B. Mos. 30. 1/2.] 1. B. Mos. 30. 1. Psalm. 127. 3.] Psalm. 137. 3. Sihe / ] Sihe? Spr. Sal. 10. 1.] Spr. Sal. 10. 1/15/20. Sir. 16. 3/4.] Sir. 16. 31. Matt. 28. 19.] 22. Matt. 28. 19. 1. Joh. 5. 7/8.] 1. Joh. 5. 8.
Nachwort
221
130,12 noch] nach 130,27 noch] nach 141,7 Sir. 39. 35/37.] Sir. 4. 35. 141,9 43. 16/17.] 43. 16. 144,28 gerechtigkeit] gerechtigkeeit 147,24 Psalm. 46. 9/10.] Psalm 40. 9/10. 152,12 Elisens] Eliseus 152,12 2. Kn. 4. 38.] 2. Kn. 3. 38. 154,11 1. Sam. 2. 7/8.] 1. Sam. 2. 7. 154,15 Sir. 11. 14.] Sir. 21. 14. 154,21 Sprchw. Sal. 28. 6. / 19. 1.] Sprchw. Sal. 28. 19. 6. 1. 154,23 Sir. 11. 21/22/23.] Sir. 11. 21/23/24. 154,26 Psalm. 72. 12.] Psalm. 72. 12/13/14. 154,33 Spr. Sal. 19. 17.] Spr. Sal. 17. 17. 156,11 3. B. Mos. 26. 25.] 3. B. Mos. 26. 26. 156,18 Psalm. 91. 1/2/3/4/5/6/7.] Psalm. 91. 161,10 Es. 38. 4/5.] Es. 38. 4. 161,19 Hebr. 12. 6.] Hebr. 12. 16. 169,33 Herr Jesu!] Herr Jesu? 170,27 noch] nach 177,15f. alle Gewalt] aller Gewalt 193,15 den] deu 193,22 verjrret] verirrət 200,21 Gewässer] Gewisser 204,29 noch] nach 204,32 the] thge 205,1 Barmherzig⸗keit] Barmherzig/keit 210,8 Weih-nacht] Wieh-nacht 210,10 287.] Seitenverweis: 278. 210,34 339.] Seitenverweis: 349.
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Nachwort
II Filips von Zesen | Neues Buß⸗ und Gebtt-buch: | auf gndigen befehl | Eines Gott⸗liebenden | Frauenzimmers | mit | Andchtigen Gebtten / und Hiel- | aufsteigenden Herzen⸗seufzen / zu seligem | gebrauch und nuzen desselben krz⸗ |lich entworffen: | Auch | Allen lieb-seligen / in allen Stnden / | zu jeden zeiten / in allerlej anligen / sehr nuzlich | und dienstlich zubetrachten und zugebrauchen / | ans Liecht gegeben / und mit etlichen | schnen Gebtten vermehret. | Verlegt und getrukt zu Schaffhausen / | Bej Alexander Rieding / | Jm Jahr 1675. Bibliogr. Nachweis: Goedeke III, S. 103 (Nr. 64); Alfred Gramsch, Zesens Lyrik, Leipzig/Zürich/Wien 1922, S. 98; Karl F. Otto, Philipp von Zesen. A Bibliographical Catalogue, Bern/München 1972, Nr. 160; VD17 7:688513N. Exemplar: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göt tingen, Sign. 8 Th past 482/27. Format, Bogen- und Seitenzählung: Duodez; zwölf ungezählte Sei ten; 1 (A r)–361 (Yv r); sechs ungezählte Seiten Blat-weiser, be ginnend auf Bl. Yv v. Falsche Pagina 15 auf Seite 55; 216 auf Seite 256; 386 auf Seite 286. Gliederung: unpaginiertes Titelkupfer, Rückseite vakat; Titel seite; *j v Widmungsseite; *ij r–*iiij v sechs Seiten Zueignungsschrift; Seite 1–345 Text; sechs Seiten Blat-Weiser unpaginiert. Kolumnentitel ohne Eintrag: Titel, Widmung und die Seiten 1, 183, 215, 233, 265, 275, 301, 362–367. Buchschmuck: Titelkupfer; Zierleisten auf der Widmungsseite sowie auf den Seiten 1, 216, 276 und 302; Vignetten auf den Seiten 21, 28, 31, 47, 53, 62, 108, 111, 138, 148, 159, 165, 174, 183, 185, 200, 203, 211, 215, 221, 226, 236, 264, 265, 269, 311, 317, 327, 332, 335, 345, 349, 357, 360, 361 und Schlussvignette auf der letzten Seite des Blat-weisers nach dem letzten Eintrag.
Nachwort
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Von der 1660er Ausgabe unterscheidet sich dieses Neue Buß⸗ und Gebtt-buch zunächst durch eine neue Widmung und eine neue Zueignungsschrift, die Vorrede an den Leser ist entfallen – sowie durch sechs neue zusätzliche Gebete (S. 346–361), um die auch der Blat-weiser ergänzt worden ist. S. 346–349: Christliches Mitleiden / und eingrndige Vorbitt / für einen Kranknen. S. 350–356: Ein schnes Gebtt / Lob⸗ und Dankopfer fr alle Stnde der Christenheit / welches Gott dem Herren zu aller zeit kan aufgeopfert / und sonderlich diser Zeit soll gesprochen werden. S. 356–357: Gebtt um einen waaren Christlichen Glauben. S. 358: Gebtt wider die bsen Gedanken. S. 359–360: Gebtt um zeitliche Leibs⸗Nahrung. S. 361: Gebtt / welches ein armer und zum Todt verurtheilter Mensch / fr sich selbst in seinem Kumer / zu Gott / sprechen mag. Bei den hier folgend aufgelisteten Varianten wurde ein veränderter Lautstand als Kriterium gewählt, abweichende Interpunktion, dif ferierende Groß- und Klein-, Getrennt- und Zusammenschreibung sowie Doppelkonsonanz (auch ch/g, ch/k, d/dt, k/ck, s/ss/ß, z/tz), Vokalvarianz (a//ä, e//ä, i/j/y, o//ö, u/ů//ü, au/aw, äu/aü, u/v), die nicht einheitliche Verwendung des Dehnungs-h sowie die z. T. aufgelösten oder auch weggelassenen Abbreviaturen bleiben unberücksichtigt. Pagina und Zeilenumbrüche sind trotz der vielen satztechni schen Unterschiede weitgehend identisch, nur die Seiten 31, 47, 140, 203, 283 und 285 wurden neu umbrochen. Abweichungen im Zeilen fall gibt es an einigen Stellen durch anders gewählte Silbentrennun gen und zusätzlich eingeführte Absatzeinzüge (S. 84, 103, 121, 129, 136, 213, 231, 235, 274, 277, 278 und 279). Hingegen wurden sämtliche im Kleindruck gesetzten Sprche der Heiligen Schrift mit anderem Zeilenfall neu gesetzt.
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Nachwort
Varianten: 4f. Eine neue Widmung anstelle der beiden Widmungs seiten in der Ausgabe von 1660: Denen Edlen / Ehren / Sitt und Tugendbelobten Frauen Frau Anna Wpferin Fr. Elisabetha Zieglerin beiden gebornen Spleißin / und herzvertrauten Fr. Schwestern. Meinen insonders Hochge⸗ ehrten Frauen Basen / und ofter⸗ maligen Gutthterinen. 7f. Neue Zueignung : Zueignungsschrift. DAs Christeifrige Gebtt Hochgeehrte Fr. Basen / als das vornemste stuk / der schuldigen dankbarkeit / gegen dem allmchtigen Gott / ist von den unverdrossnen kindern Gottes / so wol des alten als des neuen Bunds / nicht nur allein hochschezbar gehalten / sondern auch hchst nhtig gebraucht / und auf das fleißigste ohnunterlaßig gebet worden: zur schuldigen nachfolg / finden die Gebetteifrigen / eine zimliche anzal / in dem hinterlassnen Wort Gottes / deren sich die Glubigen selbiger Zeiten herzeifrigst bedient. Neben so vilen außgetrukten befehlen deß Allgewaltigen Gottes / stellet uns das Heilbringende Wort des Herren / in dem alten Bund das Exempel der betrbten und Gottseifrigen Annæ / welche durch beharrliches flehen und inwendiges seufzen / den herrlichen Propheten und gerechten beherrscher Jsraels Samuel / von der krftigsten Allmacht Gottes einstendig erbetten: in dem neuen Bund aber der frlichen und lobjauchzenden Elisabethæ / deren Gottesforcht und
Nachwort
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ruhmwirdige lobpreisung / bej der heisamen besuchung der heiligen Mariæ / absonderlich zur schuldigen nachfolg / anzumerken. Zuwnschen were es / daß alle fromme Christen / mit der gttlichen gabe des heiligen Gebtts / also außgezieret weren / daß sie in allen ihren zufhlen ohne vorgeschribnes Muster / auß Gttlichem trib / ihr sehnliches anligen / Gott dem allweisen Herzenkündiger vortragen knten; dieweil aber die ohnverdiente Gnaden Gaben / des niemand schuldigen Gottes / in gleicher maaß auch auff die glubigen nicht außgetheilt werden / und die lebendmachende kraft des H. Geists / in verschidener maaß außgetheilt wird; als haben aller Zeiten Gott ergebne herzen / den benhtigten und schwchern allerhand / auf allerlej / stnd / noht und anligen / gerichtete Gebett / nach der maaß der himlischen gnaden von Gott ihm mitgetheilt / in Schriften hinterlassen / damit also ihre schwachheit so vil mglich verbessert / und die wahre Bttkunst / in sttige bung gebracht werde. Wann dann die anmhtigen und Christzimmenden Gebett / des Schrift-verrhmten Filips von Zesen / vor etlichen Jahren allhier / durch den Truk bekant gemacht / und aber / wie vermuhtlich / auß Christlichem eifer diser herrliche Schaz / zu des Allerhchsten ewigen lob / so eiferig auffgekaufft worden / daß wenig oder keine Exemplar mehr vorhanden / als hab ich solches auf das neue / in einen suberen / grossen und leßlichen Truk / den Ge⸗bettliebenden Christen zu vermehrung seiner nuzlichen Gottesforcht / widerum auflegen wollen; Nicht zweiflend es werde der Christeifrige gebraucher diser auf allerlej noht und anligen gerichteten Gebtten / zu des Allmchtigen ehr und seinem zeitlichen und ewigen heil ersprießlich gebrauchen: Weil auch Gottes gelehrte gemter / in acht genommen / daß in disem Gebettbuch / ein und anderer umstand außgelassen worden / alß sind
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Nachwort
die darzu dienende Gebtt / mit bejgetrukt und angehenkt worden. Wann nun blichem gebrauch nach / bej heraußgebung Geist- und Weltlicher Schriften / die gewohnheit jederzeit im schwang gewesen / selbige / hohen Personen / verstndigen der Kunst / vornemmen Befrdern und guten Freunden zuzuschreiben / als hab ich / Hochgeehrte Fr. Baasen / mich nicht lang umsehen drffen / sondern eben angezognen zwej heiligen Matronen / ein gleiches par Christeifrigen Geschwisterten / deren sonderbare tugenden / als ein in gold versezter glenzender Diamant herfrleuchten / welche Christgezimmende tugenden auch / einer nicht weniger hoch zuverehren sein / als das grosse ansehen der Gewaltigen; Jhr Hochgeehrte Fr. Baasen / seit ja der Bettkunst außgebete Frauen / Zeug Euers sonderbahren eifers in den Werken der Heiligkeit / Jhr und die Eurigen sein allezeit meine und der meinigen grosse Gutthterine und allerbeste Freundinen gewesen; Jhr Fr. Baas Anna seit in Eurem betrbten witwenstand / die bekmerte Muter Samuels; und ihr Fr. Baas Elisabetha seit die freudige Muter Johannis des Tuffers. So nemmet dann mit beliebigem herzen / dises geringe Opfer meiner schuldigen dankbarkeit / und gebrauchet solches zu Eurem zeitlichen und ewigen Seelentrost / und erfllet in disem stuk Herren Zesens vorgesezten Zwek dem Christeifrigen Frauenzimmer zudienen / gebrauchet es also / daß die unverwelkliche frchte der heiligen Gottseligkeit hundertfltig von Euch mgen eingeerndet werden / nicht weniger als die zwej theure Matronen Anna und Elisabetha gethan / und wann die gesezte Stund Gottes / Euch zu der menge der Außerwehlten beruffen werdt / so verleihe die gndigste barmherzigkeit Gottes / daß ihr mit disen zwejen Heiligen / derer Nammen Jhr fhret / und dem heiligen Himmelsheer /
Nachwort
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das ewige Heilig / Heilig / Heilig anstimmen mget / und mit ewigem lob Gottes den Himmel erfllen. Jndessen lebet wol meine Hochgeehrte Fr. Baasen / Euch und den Eurigen / bet die wahre Bttkunst / und versichert Euch / daß wie solche Zueignung auß schuldiger pflicht geschehen / also werde ich in allen Begebenheiten Euer getreuster Vetter und Diener verbleiben / und wnsche / nchst befehlung / der unsers Herren Jesu kreftigen Vorbitte / zusterben Euer Meiner Hochgeehrten Frauen Baasen Dienstgeflißnester Alexander Rieding. Schaffh. den 11. Brachm. Anno 1675. 9 Vorred an den Lser] Text ist entfallen. 11,32 tageliechtes] tagliechtes 14,27 seind] sind 18,36 mangeln] manglen 19,27 Engeln] Englen 25,22 ersprießlich. Ja ich bitte dich] ersprießlich: ich bitte dich 31,4 lindre] lindere 34,10 kein schrken] keiner schrken 35,4 seind] sind 36,6 mild-gtiger] mild-güetiger 38,11 sichtbaren] sichbaren 39,23 zum ewigen leben] zum ewigem leben 44,4 Renterej] Renterj 44,20 breit] bereit 47,26 zu der] zur der 51,18 růh] ruhe 52,23 allerliebesten] allerliebsten 54,4 recht] rech
228 56,6 57,10 58,16 58,29 60,28 64,30 68,27 70,20 71,1 71,35 72,11 72,24 74,24 75,17 75,24 77,28 77,32 79,5 82,1 82,7 82,27 82,28 83,1 84,20 84,24 85,2 88,23 92,22 93,11 93,15 96,18 101,20 102,18 102,24 105,5
Nachwort
unsichtbarer] unsichbarer freude] freud nit] nicht werden] wer⸗ werden gereichet] gerichtet heimgestellt] heimgestllt gewinst] gewin hierher] hieher verlorn gehn] verlorn gehen ein unbeflektes leben ist] ein unbeflektes ist seind] sind Job. 14. 5.] Johan. 14. 5. nimmermehr] nmimermehr seind] sind ursache geben] ursach gebe erwiesen] erweisen leichte] liechte eures] euers Ehmann] Ehe⸗Mann H. ehstandes] H. Ehestandes seind] sind seind] sind liebes] leibes rechtschaffenen] rechtschaffnen und] umb dermaln] dermalen eitlekeit] eitelkeit den ledigen] dem ledigen einen] einnn bses und gutes] bses one gutes weiß] weißt deines lieben sohnes] deins lieben Sohnes verlssestu] verlssest verziehen] verzeihen nicht] nich
Nachwort
229
105,11 wider] weder 107,16 H. Geiste] H. Geist 113,25 seind] sind 115,7 frdere] frder 116,15 seele] seel 121,13 alle unsers leides] alles unser leides 125,25 diesen] diesem 128,28 seind] sind 132,20 Herrn] Herren 132,24 flügeln] flglen 134,5f. bedreuest] bedreust 135,28 erzeige] erzeig 137,2 nit] nicht 137,10 ers] es 141,6 zerstreuete sie: Er ließ sehr blizen / und erschrekte sie.] zerstreuete sie. 142,11 Feinde] Feind 145,32 anderm] anderem 146,3 hügeln] hglen 147,33 erhben] erheben 152,5 eine] ein 154,7 Trost-sprüch] Trost⸗sprche 154,8 seind] sind 154,18 seind] sind 155,9f. demtigen] demtigem 155,18 seind] sind 155,27 seind] sind 169,3f. anderen] andern 169,5 anderen] andern 169,20f. niemand] neimand 169,30 sündern] snderen 171,17 fortgefhret] fortgefhrt 172,13 stndlein] stndelein 173,18 nageln] naglen 175,14 erfüllet] erfllest
230
Nachwort
177,32 entrinnen] entrinnnen 182,18 wissentlich] wissenlich 185,12 besudelt] besudlet 185,27 gnugthung] genugthung 186,15f. als ein kind gehorsamlich gefrchtet / herzlich geliebet / und kindlich geehret:] als ein kind geehret: 186,21 hastu] hast du 186,32 woltestu] woltest du 187,8 eignen] eigenen 190,16 jezt] jez 191,15 Ehbrecherin] Ehebrecherin 191,17 hastu] hast du 195,14f. rechschaffener] rechtschaffener 200,10 dir zu] zu dir 202,31 hastu] hast du 203,30f. verwunderen] verwundern 204,7 bezeügen] bezügen 204,10 versiglet] versigelt 205,10ff. Folgen sechs zusätzliche Gebete:
Christliches Mittleiden / und eingrndige Vorbitt / für einen Kranknen. O Allmchtiger / Barmherziger Gott / ein Gott alles Trosts / und Vatter aller Gnaden: Jn deinem H. Wort hastu uns befohlen / fr unsere Krankne zubetten / hast uns auch gndige erhrung zugesagt: Auf solche deine Verheissung / kommen wir im Nammen Jesu Christi fr deine H. Majestt / und bitten dich fr disen unseren kranknen Mit⸗Bruder (Mit⸗Schwster) welchen du nach deinem heiligen und gerechten Willen mit schwerer Krankheit heimgesucht hast: Du wollest dich doch seiner erbarmen; Jst
Nachwort
231
dise Krankheit nicht zum Tod (wie du dann allen Menschen ihr Zeit gesezt / und die Stund deß Tods in deinen Allmchtigen hnden stehet) so wollest du disem Menschen gndiglich wider helffen zu seiner gesundheit / die Arznej⸗Mittel segnen / seinen schmerzen milteren und verkrzen / und ihm die Gnad verleihen / daß er in seinem Beruff dir bald weiter treulich die⸗ne / und allezeit dankbarlich erkenne / daß du / Herr / ihm geholffen hast. Were es aber dein H. Will / ihne auß disem mhseligen leben und jamers vollen Welt / hinzunehmen: Ach Herr / so mache doch seiner Wehtagen bald ein end: vornemlich aber bitten wir dich / erhalte und strke in ihm den wahren Glauben / und das vertrauen in dich / daß er unbeweglich sich halte an deine Gnad / und in seinem herzen / biß an sein end empfinde den krfftigen Trost deß H. Geistes / von wegen deß verdienstes deines allerliebsten Sohns Jesu Christi: versichere ihn in seinem herzen / daß ihm seine Snden verzigen / daß das Blut deines Sohns seye das Lßgelt fr seine Snden / und du deßwegen vershnt / ihme offen stehe die Porten deß ewigen lebens. Ach Herr JEsu / du mitleidenliche Heiland aller / die zu dir kommen: hie ligt diser kranke mit Mhe und schmerzen beladene Mensch: du hast erhrt die dich gebetten haben fr den Gichtbrchigen fr den Sohn deß Knigischen / fr die Tochter deß Schul⸗Obersten / und deß Cananeischen Weibleins / du hast erhrt das volk das gebetten fr den Tauben und Stummen / du wollest / ja du wirst auch erhren unser Gebtt fr disen kranknen Menschen / Ach / vertritte du ihn mit deiner krftigen Frbitt bey deinem himmlischen Vatter / welcher an dir hat ein stetes wolgefallen: hilff ihm selbs kmpfen den guten Kampf deß Glaubens / daß er seinen Lauff also vollende / damit er den Glauben behalten / alle feurigen Pfeil deß Satans außlschen / und wol berwinden
232
Nachwort
mge. Laß ihm auch die trostreiche Wort widerfahren / die du zu dem bußfertigen Mrder am Kreuz gesprochen: Heut wirstu bey mir sein im Paradeiß: Dann in deine hnde befehlen wir sein Seel und Leib. Jhne truket zwar / die zchtigende Hand Gottes / sie ist aber ein Vattershand / ein gndige hand: Darum verleihe ihm die liebe Gedult / dann Gedult hat er von nhten: Ja hab gedult mit seinen schwachheiten / wann er etwas reden oder gedenken mchte / so dir nit gefllig were: Ach Herr / sende ihm hilff von deinem Heiligthum: seye du in seiner schwachheit / sein Strke: Jst seine Zeit vorhanden von hinnen zuscheiden / so befehle deinen heiligen Englen / daß sie warten auf seine Seel / sie zutragen in Abrahams Schoß: Du bist der Weg und das Leben / zeige ihme den wg ins ewige Leben. Uns lehre bey seinem exempel / unsere Tag zehlen / und stets zu herzen nehmen / daß wir sterben mssen: Lehre / ja gib uns Gnad / daß wir die guten tag nit mißbrauchen zur Snd / sonder allezeit also leben / wie wir wnschten gelebt zuhaben / in unserem Sterbstndlein. Verleihe disem Kranknen / und uns allen dermalen ein seliges end / zuerlangen die Freyheit der Kindern Gottes / zukommen zu der Schar der vervollkomneten Gerechten / zu dir / Herr Jesu / dem Mittler des Neuen Testaments / zu so vil tausend heiliger Englen / Erzvttern / Patriarchen / Propheten / Apostel und Martyrern / dich daselbst / samt dem Vatter und H. Geist / in alle ewigkeit zuloben und zupreisen / Amen. Deine Gnad O himmlischer Vatter / deine liebe / O Herr Jesu / dein Trost / O heiliger Geist / seye mit uns allen / und sonderlich mit disem deinem Kranknen (sterbenden) Diener (Dienerin) von nun an biß in ewigkeit / Amen: Vatter unser.
Nachwort
233
Rst an / Herr / deinen Himmelswagen Laß dises Menschen Seele tragen Von deinen Englen zu der Ruh / O Herr / das Amen sprich darzu!
Ein schnes Gebtt / Lob⸗ und Dankopfer fr alle Stnde der Christenheit / welches Gott dem Herren zu aller zeit kan aufgeopfert / und sonderlich diser Zeit soll gesprochen werden.
BArmherziger / Ewiger Gott / und Vatter unsers Herren und und Heilands Jesu Christi / wir opfern dir auf das Lob und Dankopfer / fr uns / und alle fromme Christen / wie auch deinem liebsten Sohn Jesu Christo / unserm Knig / Hohenpriester und hochverdienten Heiland / und Gott / dem heiligen Geist / unserm Lehrer und Trster / als dem einigen / waaren Allmchtigen allein Weisen / Gerechten und gndigen Gott und Herren / und danken dir von herzen. Erstlich / daß du uns zu Menschen / ja nach deiner Bildtnuß erschaffen / mit vernnftiger Seel begabet / unser Leib und Leben mit tglicher Nahrung reichlich und wol versorget / den lieben Friden uns bißher bescheret / und alles gutes uns erzeiget hast: dich auch mit uns deinen ungehorsamen Creaturen gelitten / also / daß du uns nit nach unserm verdienen / sonder allezeit nach deiner grossen Barmherzigkeit gehalten und vergol⸗ten hast: Nun Herr / du allergtigste Vatter / du wollest uns arme Leuth / dir auch hinfro lassen lieb und befohlen sein / uns erhalten / beschirmen und regieren / und uns ferner gutes thun. Sonderlich aber danken wir dir / daß du uns arme in die Snd und ins verderben gefallne / von neuem erschaffen / und durch deinen H. Geist und Wort / uns widergeboren zu
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Nachwort
deinen Kindern und erben des ewigen Lebens: dann darum hast du deinen eignen und heiligesten Sohn / unsere Menschliche Natur lassen an sich nehmen / und in deren leiden / sterben / begraben werden / aufferstehen / gen Himmel fahren: auf daß wir durch seinen Tod / mit dir vershnet / auch durch sein leben / vor dem zorn bewahret werden / und freuet uns von ganzem herzen / daß Er im himmlischen Heiligthum allezeit lebet / und durch sein verdienst uns vertrittet / und unser Frbitter ist / welchen du / o lieber Vatter / allezeit gern erhrest. Wir preisen auch deinen hohen und heiligen Namen / daß du uns verleihest den heiligen Geist / den Geist der Gnaden und deß Gebtts / der uns lehret / recht glauben / btten und leben / und uns krftiglich trstet in allerley Anfechtung: in allem Kreuz / ja in Noht und Tod: Snderst uns ab von allen falschglubigen und abgttischen Menschen / und versamlest uns in die heilige / allgemeine Christliche Kirche / welche ist die gemeinschaft deiner Außerwehlten heiligen / vergibest uns die Snden / und trstest uns sterbliche Menschen wider den Tod mit der gewssen hoffnung des ewigen lebens / dessen vorgeschmak / wir an unsern Seelen durch deine gte und kraft / schon hie in zeit empfinden / hast uns auch verheissen / daß du warhaftig / unsere verstorbne Leiber / am jngsten Tag aufferweken / verklren / und herrlich machen werdest / daß sie stark untdtlich und ewiglich bleiben sollen. Wir bitten dich (wie du uns befohlen hast) fr den Stand der weltlichen Oberkeit der ganzen Christenheit: Fr die Rm. Keiserl. Majestt / fr alle Christliche Knige / Chur⸗ Frsten und Stnde deß Reichs / leite ihre herzen zur einigkeit und Friden. Sonderlich aber bittend wir dich / fr die Oberkeiten gemeiner Eidgnoschaft / und frnemlich fr einen Ehrsamen Rahr diser Statt / verleihe ihnen allen / den Geist der Weißheit und deß Verstands /
Nachwort
235
den Geist deß Rhats und der strke / den Geist der Forcht und Erkantnuß des Herren / insonderheit zu disen mißlichen und gefahrlichen Zeiten / auf daß wir under ihrem Vtterlichen Regiment und Schuz / weiters ein stilles / rhiges und friedsames leben fhren mgen / in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Bestelle / Herr / das Predigamt / hie und anderstwo / mit getreuen / demtigen Fried⸗ und Warheit liebenden Dienern deines Worts / welche nit das Jhrig / sondern das Christi ist / in allem suchen / und sich weder durch Ehr / noch durch verachtung und Undank darvon nicht abwendig machen lassen. Segne den Ehstand mit dem lieben Haußfriden / mit tglicher Nahrung und mit allem guten: Hilff allen Christlichen Eltern / daß sie ihre Kinder recht auferziehen in deiner Forcht und Erkantnuß. Den Kindern gib die Gnad / daß sie sich ziehen lassen / und tglich zunehmen am Alter / Verstand und Gnad bey dir und allen frommen Menschen. Erhalte zu dem end zu Statt und Land die Christliche Schulen / segne dise lieb schn aufwachsende Jugend mit Gesundheit / mit Tugenden / mit Verstand und guten Sitten / daß auß derselben leuthe werden / die dermalen dir dienen und in allen Stnden nuzlich seyen. Ach / lieber Vatter / Allergtigster Gott / begegne mit Trost / Hlff und Erlsung den Kranknen / den Gebrenden / den Sterbenden / sonderlich der Person / welche unser Frbitt zu Gott begehrt. Beschirme und ernehre / O himmlischer Vatter / arme Wittwen / Wißlin / ver⸗ tribne und Frembdling / die diser Zeit im ellend herum ziehen mssen. Und weil du bist der Herr der Heerzeugen / der du Zerstrungen (die Menschen zuzchtigen/) auf Erden anrichten / die Krieg aber auch wider abschaffen / die Geschoß zerbrechen / die Spieß zerschlagen / und die Wagen mit Feur verbrennen kanst. So bitten wir dich /
236
Nachwort
du wollest dem verderblichen Kriegsjamer nun wider ein ende machen / den weit außsehenden Kriegsflammen steuren / und die herzen der Potentaten wider lenken und leiten zum edlen Friden: Erhalte dein armes Hufflein / welches von den Feinden in der nhe und ferne verfolget wird. Sonderlich aber behte du uns vor schweren unruhen in unserem geliebten Vatterland. Lasse zu spott werden / alle / die uns unsern Wolstand mißgnnen / und begirrig weren uns zubringen um die kostliche Leibs und der Seelen Freyheit: du kanst es auch thun / du bist der rechte Kriegsmann / Herr ist dein Namme: Ach erhalte du O Herr ferner bey uns den lieben und guldenen Friden / und gib / daß wir den nicht mißbrauchen zur Snde / sonder denselben erkennen / und wol anwenden dir zum lobe / und zu allen guten Werken / welche du in deinem Gesaz uns zuthun befohlen hast. Strke die zu diser Zeit mit List oder Gewalt um deines H. Evangelij willen verfolget werden / auf daß sie in der Warheit bestndig bleiben / biß in ihr end. Bekehre alle die zubekehren sind / daß sie die Warheit lernen erkennen / von ihrem schmhen und verfolgen ablassen / und samt uns selig werden / dir ewig lob und dank zusagen. Erhalte die so sich durch dein Wort bewegen und straffen lassen / daß sie sich bessern. Stehe bey allen die einen guten Vorsaz haben in den Werken der Barmherzigkeit und der Gottseligkeit sich zuben. Zchtige aber die Unbußfertigen Verchter deines Worts / die nur den bsen glsten ihres Fleisches und dem Geiz ergeben sind / daß sie bekehrt werden / ihre Snd und ellend erkennen / und sich vor dir demtigen / auch um Jesu Christi willen / vor dem end ihres Lebens / Gnad bey dir / du Vatter aller Gnaden / finden und erlangen. Endtlich / sende uns je lnger je mehr vom Himmel herab deinen heiligen Geist / den Geist der Warheit / daß er und
Nachwort
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lehre / leite und treibe / zu allen dir wolgeflligen Werken: Und lasse uns noch weiters deiner Gnad und Gte / deines Geist⸗ und leiblichen Segens / Fridsamer / gesunder / und fruchtbarer Zeiten geniessen / um Jesu Christi / deines einig geliebten Sohns unsers warhaftigen Friden⸗Frstens und Heilandes willen / in dessen Nammen wir deine Kinder / dich als unsern gtigen Vatter / fr uns und andere liebe Christen / demtiglich anrffen / wie Er uns selb gelehrt hat: Unser Vatter / der du bist im Himmel: Geheiliget werde dein Namm. Zukomme uns dein Reich: Dein will geschehe auf Erden wie im Himmel: Gib uns heut unser tglich Brot: Und vergib uns unsere schulden / wie auch wir vergeben unsern schuldigern: Und fhre uns nicht in Versuchung / sonder erlß uns von dem bsen: Dann dein ist das Reich / und die Kraft / und die Herrlichkeit in ewigkeit / Amen.
Gebtt um einen waaren Christlichen Glauben. O Hchster Vatter / du Allmchtiger / ewiger / gndiger Gott / ich bitte dich von Herzen / gib mir Armen / einen rechten waaren und Christlichen Glauben / der unverflscht / auch mit keinem Jrrthum beflekt seye: Schaffe auch / daß meine Werk solchem Glauben gemß und hnlich seyen / damit nicht etwann mein rechter und guter Glaub / durch bse Werk / verunreiniget oder geschendet werde: Daß auch mein unrein Leben / dich / den ich doch sonst mit waarem Glauben bekenne / gleichsam nicht verlugne. Gib mir / allergndigster Vatter / daß ich dir / in einem guten Frsaz / und geneigtem willen / die Zeit meines Lebens / bestndiglich diene / die Werk der Gerechtigkeit wrke / Barmherzigkeit und Warheit lieb habe / die Lgen fliehe / nichts das falsch
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Nachwort
oder eytel ist / gedenke oder rede / und also dich allein frchte / liebe / ehre / und deine Gebott halte. Verleihe mir auch diese Gnad / daß ich allein dem folge / allein auch das bekenne / das deine H. Christliche Kirch (die mit dem Geist der Warheit / geschzt und erhalten wird) lehret und bekennet / biß daß ich endlich zu dir / in dein Reich komme / und aufgenommen werde: Durch JEsum Christum / deinen geliebten Sohn unsern einigen Herren und Heiland / Amen.
Gebtt wider die bsen Gedanken. O Herr / mein GOtt / du wllest nicht ferne von mir seyn: Mein Gott / stehe auf / mir zuhelffen: Dann es sind in mir vil bse Gedanken entstanden / und sndliche bse Einfll / peinigen und ngstigen meine arme seele. Wie wil ich unbeschdiget hindurch dringen? Wie kan und sol ich sie von mir wegweisen? Du sprichst und verheissest ganz gndiglich / Esa. am 45. Du wllest vor uns hergehen / und was hoch ist / eben machen: Du wllest die Ehrene Thren zerschlagen / und die Eiserne Rigel zerbrechen / und wllest uns geben / die heimliche Schze / und die verborgene Kleinot. Solch dein ganz gndige Verheissung / wollest du / O lieber Vatter / an uns vtterlichen erfllen / auf daß / vor deinem Angesicht / alle bsen Gedanken weichen. Dann das ist auch unser einige Hoffnung / und hchster Trost / daß wir HErr / in allen unserm Anligen / zu dir fliehen / dir vertrauen / dich von Herzen anruffen / und deines seligen Trostes / in aller Gedult und Gelassenheit erwarten. Dir sey Lob / Ehr und Preiß / mit deinem lieben Sohn / und heiligem Geist / in alle Ewigkeit / Amen.
Nachwort
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Gebtt um zeitliche Leibs⸗Nahrung. ALlmchtiger Gott / himlischer Herr / und barmherziger
Vatter: Jch komme abermal zu dir / als meinem treuen / lieben Herren und Vatter / und klage dir von herzen meine anligende Noht / die mich dringet / daß ich zu dir komme / dann der schndliche Unglaub plaget mich abermals / daß ich dir nicht vertrauen kan / und mich gnzlich auf dein Wort und Zusagung vorlassen / daß du mich in aller Noht versorgen werdest. Darum / mein Gott und Herr / ich bitte dich / komme meinem Unglauben zuhlffe / und mehre mir meinen Glauben / daß ich mich auf dein Wort verlassen mge / und nicht darvon abweichen / und dieweil du mich hast heissen bitten / um das tgliche Brot / so bitte ich dich / durch Christum / durch welchen du uns also hast befohlen zubitten / daß du mich versorgen wllest / mit allem / was mir von nhten ist / zu Leib und Seel: Und O mein lieber Vatter / dieweil es tglich / so gefhrlich stehet / mit meinem Handel / und zeitlicher Nahrung / auf welche ich mich gar nichts verlassen noch trsten sol / sondern allein auf dich / dann du kanst mir nicht allein helffen / sondern du beutest mir selber zuhelffen an / da du sprichst Ruffe mich an / in der Zeit der Noht / so wil ich dir helffen: Auff solches komme ich zu dir / und vertrauw deiner kstlichen Zusag / die du mir versprochen hast / durch den Mund / deß heiligen Propheten Davids / da er saget: Der HErr kennet die Tage der Glubigen / sie werden nicht zu schanden in der bsen Zeit / und in der Theurung / werden sie genug haben. Darum wirf ich mein Anligen / HErr auf dich / du wirst mich versorgen / und meines Herzen Begierd ersttigen: Dann du mein HErr hast mir versprochen / wann ich am ersten das Reich Gottes / und seine Gerechtigkeit suche / so soll mir solches alles / von jhm selber zufallen / und
240
Nachwort
geben werden: Darum wil ich mich mit deinem Wort / frnemlich bekmmern / und alßdann dich sorgen lassen / wie du mich ernehren werdest. Dir befehl ich mich mit leib und Seel / mein Hauß / und alle meine Nahrung: Erhalte du mich / durch deine Gnad / hie zeitlich und dort ewiglich / in JEsu Christo / deinem Sohn unserm Erlser und Seligmacher / Amen.
Gebtt / welches ein armer und zum Todt verurtheilter Mensch / fr sich selbst in seinem Kumer / zu Gott / sprechen mag. O Du Allerfreundlichster HErr JEsu Christe / du einiges Lmblein Gottes / der du hinnimmest / die Snde der Welt / ich armer / elender Snder / bitte dich von Herzen / du wllest mir in meiner lezten Noht zu hlff kommen / laß mich / deines kostbarlichen Verdiensts und bittern Todes / wie ich dir dann auch / nach deinem zusagen vertraue / auch geniessen / vershne mir deinen getreuen Vatter / der ber meine Snde zrnet: Zeige jhm deine Wunden / die du von meiner Snden willen / daß sie gebsset wrden / empfangen hast. Zeig jhm dein Blut / daß du zur Abwschung / meiner Snden / so reichlich vergossen hast. Dann dich allein / halt ich fr meinen einigen Heiland / und Seligmacher / einig auf dich verlaß und vertrste ich mich / und in solchem Glauben / wil ich mit deiner hlff sterben / und durch den leiblichen Todt / in das ewige Leben / hindurch dringen. 209,19 Rise] Ris. 210,35 ENDE.] fehlt. Es folgen die Einträge im Blattweiser zu den neu hinzufügten Texten: Mitleiden fr einen Kranknen 346.
Nachwort
Lob und Dankopfer fr alle Stnde Gebtt um waaren Glauben Gebtt wider bse Gedanken Gebtt um zeitliche Leibs Nahrung Gebätt eines zum Todt verurtheilten Menschen.
241 350. 356. 358. 359. 361.
Konkordanz von Zesens Gebetbüchern
Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 11–12 12 13–14 14–16 17–19 19–21 21–23 23–24 24–25 26–27 27–28 29 30–31 31–32 32–34 34–35 36–37 37 38 39 40–41 41–42
Morgenseuffzer/ oder Gottselige gedanken / bey anbrächendem Tage Allgemeine Einsegnung wann man auffstehet Gebtt Vmb wahre anrffung Gottes auß dem H. Augustino Ein anders Vmb erhrung deß tglichen Gebtts Tgliche Bekanntnuß der snden Morgen-gebtt am Sonntage Abend⸗gebtt am Sonntage Morgen-gebtt am Montage Abend⸗gebtt am Montage Morgen-gebtt am Dienstag Abend-gebtt am Dienstage Morgen⸗gruß Deß Herren JESV Morgen⸗gebtt am Mitwochen Abend-gruß Deß HErren JESV Abend⸗gebtt am Mit-wochen Morgen-gruß Deß Herren JESV Morgen⸗gebtt am Donners-tage Abend-gruß Deß HErren JESV Abend⸗gebtt am Donners-tage Morgen-gruß Deß Herren JESV Morgen⸗gebtt am Freytage Abend-gruß Deß Herren JESV
Frauenzimmers Gebeht- Buch
Frauenzimmers Buß⸗ Beicht⸗ und Beht- Bchlein
Bd. XIV
Bd. XIV
340–341 342 343–344 344–347 347–350 350–352 353–354 354–355 356–357 357–358 359–360 360–362 362–364 364–366 366–367 367–368
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Konkordanz von Zesens Gebetbüchern
Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 42–43 43–44 44–46 46–47 47–48 48–50 50–52 53–54 55 55–56 56–57 57–58 59–60 60–62 62–63 63–65 65 66 66–67
Abend⸗gebtt am Frej-tage Morgen-gruß Deß HErren JESV Morgen⸗gebtt am Sonn-abend Abend-gruß Deß Herren JESV Abend⸗gebtt am Sonn-Abend Ein tgliches Morgen⸗gebtt Ein tgliches Abend⸗gebtt Herzliches Lippen-opffer Christlicher Obrigkeit/ wann Sie zu Rahte gehet Kurzes Gebttlein der Obrigkeit wann etwas zu berahten ist Nach gepflogenem Ampt Eines Christlichen Schl-lehrers tglicher Ampts-segen Tgliches Gebtt Der lernenden Jugend Gebtt Eines frommen Arzt umb glükliche Chur Tgliches Gebtt Wann man an die arbeit gehet Tgliches Gebtt Umb glüklichen fortgang der arbeit Filip Zesens/ deß ltern Lied/ Vmb hülff und bejstand in Ampts-geschfften Tgliches Gebtt/ Wann man von seiner arbeit Feier-abend macht Tglicher Tisch-segen Wann man zur Mahl⸗ zeit gehet Tgliche Danksagung Wann man von der Mahl⸗zeit auffstehet
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Frauenzimmers Buß⸗ Beicht⸗ und Beht- Bchlein
Bd. XIV
Bd. XIV
368–370 370–371 371–372
411–413
422 420 420–422
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Konkordanz von Zesens Gebetbüchern
Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 67–68 69–70 70–72 72–73 74–75 75–77 77–79 79–81 81–83 83–84 84–86 86–87 88–89 89–91 91–92 93
Tgliches Gebtt/ Umb segen der nahrung/ und rechten gebrauch der zeitlichen Gter Morgen-gebtt Einer alten Betagten Frauen Absonderliches Abend-gebtt einer alten Betagten Frauen Absonderliches Morgen-gebtt einer Witwen Absonderliches Abend-gebtt einer Witwen Tgliches Morgen-gebtt Einer Tochter oder Frauen so bei andern dienet Absonderliches Abend-Gebtt einer DienstMagd Absonderliches Morgen-gebtt Einer neuen Eh⸗frauen Absonderliches Abend-gebtt Einer neuen Eh⸗frauen Absonderliches Morgen-gebtt Einer Braut am Hochzeit⸗tage Absonderliches Abend-gebtt Einer Braut/ wann man sie zu Bethe gefhret Absonderliches Morgen-gebtt Einer Jungfrauen/ die sich zu verehligen gedenket Absonderliches Abend-gebtt Einer Jungfrauen/ die sich zuverehligen gedenket Absonderliches Morgen-gebtt Einer Jungfrauen/ welche unverehlicht zu bleiben gedenket Absonderliches Abend-gebtt Einer Jungfrauen/ welche unverehlicht zu bleiben gedenket Tgliches Gebtt Einer Verlobten
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Bd. XIV
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416–417 407–408 408–411 399–400 400–402 402–404 404–407 395–397 397–399 392–393 393–395 385–386 387–388 388–390 390–392 426–427
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Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 94–95 95–96 97 98–99 99–100 100–101 101–103 103–104 105 105–108 108–109 109–110 112 112–113 114 114–115 116
Tgliches Gebtt Einer Eh-frauen/ die eine trbseelige Ehe hat Tgliches Gebtt Einer Hauß-muter Absonderliches Morgen-gebtt Einer Tochter/ die Vater⸗los ist Absonderliches Abend-gebtt Einer Tochter/ die Vater-los ist Absonderliches Morgen-gebtt Einer Tochter/ so muter⸗los ist Absonderliches Abend-gebtt Einer Tochter/ so Muter⸗los ist Absonderliches Morgen-gebt Einer Tochter/ so Elter⸗los ist Absonderliches Abend-gebtt Einer Tochter/ die Elter⸗los ist Tgliches Gebtt eines unerzognen Wisleins Absonderliches Morgen-gebtt Eines jungen Tchterleins/ so noch Eltern hat Absonderliches Abend-gebtt Vor ein junges Tchterlein/ das noch Vater und Muter hat Tgliches Gebtt der Eltern/ So ungerahtene Kinder haben Tgliches Gebtt einer befruchteten Frauen Tgliches Gebtt Einer Eh-frauen/ so mit keinen Leibes-erben gesegnet Ein anders Gebtt Einer schwangern Frauen/ wann sie mit lebendigem kinde gehet Gebttlein/ wann die stunde der Geburt herzu nahet
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Bd. XIV
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427–429 431–432 380–381 381–382 382–384 384–385 376–379 379–380 440–441 372–375 375–376
432 429–430
433
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Konkordanz von Zesens Gebetbüchern
Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 116–117 117–118 118–119 119–120 120–121 121–122 122–124 124–125 125–126 126 128–129 129–130 130–131 131–133 133–134 134 135–136 136–137 140–141 141–144
Gebtt Wann sich das schwangere weib zur Geburth schiket Seuffzer Einer kreuschenden frauen/ so in kindes-nhten arbeitet Gebtt eines weibes in gefhrlichen kindes-nten Gebtt der Vmbstehenden Fr die gebhrende Frau Gebtt einer Muter Jhres tod-gebornen Kindleins halben Gebt einer Kindbetherin/ Nach frlicher entbindung Gebtt Wann man das Kindlein zur Tauffe trgt Gebt einer Kindbetherin Wann/ sie wider zur Kirchen gehen will Gebtt einer Kindbetherin Wann sie jezund ihren Kirchgang hllt Köstlich ists/ dir Herr Gott/ singen … Gottseelige Gedanken Reisender Personen Andacht und Gebtt Zu anfang einer Rise Tgliches Morgen-gebtt Eines Reisenden Tgliches Abend⸗gebtt Eines Reisenden Tgliches Gebtt Eines Risenden zu wasser Gebtt Zur zeit deß Sturms Danksagung nach überstandenem sturme Gebtt Wegen Krankheit auff der Rise Gebtt/ Zur zeit deß Donners und Vngewitters Christliche Gedanken und Gebtt Bej langwirrigem gefhrlichen Donner⸗wtter
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Bd. XIV
Bd. XIV
433–434
434–435 435–437 437–438 438–439
444 444–445 445–446 446–447
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Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 144–145 145–146 146–147 148 149 149–150 150–152 153–154 155–156 157 160–161 161–162 162–163 163 163–164 166–168 168–172 172–175 175–176 177–178
Dank-gebtt/ Nach dem Donner⸗wetter Tgliches Gebtt Vmb erhaltung der Früchte deß Feldes Tgliches Gebtt Umb Friden/ zur zeit deß Kriegs Tgliches Gebtt Vmb erhaltung deß erlangten Fridens Tgliches Gebtt Eines verjagten/ deß Glaubens wegen Tgliches Gebtt Uber die Neider und Lstermuler Gebtt Jn Theurung und Hungers-noht Gebtt Jn Armt Gebtt Jn Sterbens⸗leufften Reimseuffzer in Sterbensleufften Tgliches Gebtt Einer Kranken Person Tgliches Gebtt Einer kranken Person/ die sich in den willen Gottes ergibet Gebtt Einer Person/ so in lezten Zügen liget Seuffzer einer sterbenden Person Tgliches Gebtt Umb ein seeliges ende Grosse Frede Uber der Geburt Jesu Christi Heilige Verneüerung Deß Neüen⸗Jahrs/ Von dem Nammen JESV Danksagung/ für das Leiden und Sterben Jesu Christi Sieg und Ehre der Gerechten auß der Aufferstehung Jesu Christi/ am heiligen Oster-tage Triumf und herrlichkeit glubiger seelen auß der Himmelfahrt Jesu Christi
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Bd. XIV
Bd. XIV
417–418 448–449 449–450 442–443 450–452 452–455 455–457 457–459 459–461
461–462 462 462–464
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Konkordanz von Zesens Gebetbüchern
Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 179–180 182–183 183–184 184–185 185–186 186–187 188 189–190 190–191 191–193 193–194 194–195 195–196 196–197 198–199 200 201
Frid und Freude in dem H. Geist/ auff das Heilige Pfingst-fest Gebtt Vmb rechtschaffene erkannt⸗ und bekanntnus der sünden Gebtt/ Umb herzliche bereüung der sünden Gebtt/ Um ein bußfertiges herz Gebtt/ Vmb wahre bekehrung zu Gott Beichte Zu Gott dem Vater Beichte Zu Gott dem Sohne Beichte Zu Gott dem H. Geist Herzens-beichte/ Jn einem absonderlichen Sünden-fall Absonderliche Beichte/ Einer erwachsenen Jungfrauen Danksagung/ für die Vergebung der sünden/ zu Gott dem Vatter Danksagung fr die einsezung Deß H. Nachtmahls. Zu Gott dem Sohn Danksagung für die Vergebung der sünden/ zu Gott dem H. Geist Gebtt Vor Empfngnuß deß Heiligen Nacht⸗ mahls Gottseelige gedanken/ und andchtige betrachtung bej zudienung Deß Heiligen Abendmals Kurzer Herzens-seuffzer/ Wann man jezund hinzu gehen will Seuffzerlein Wann man zu deß Herren Tisch gehet
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Bd. XIV
Bd. XIV
477–479 479–481 481–482 482–483 483–488 488–491 491–493 493–495 496–498 500–502 502–503 504 505–507
512–513 513
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Konkordanz von Zesens Gebetbüchern
Neües Buß- und Gebtt-buch (1660) Bd. XIX 201 201–202 202–205
Kurzer Seuffzen Wann man das H. Abendmal empfangen hat Dankgebttlein/ Wann man vom tische deß Herren hinweg gehet/ zur H. Drejfaltigkeit Danksagung Nach dem heiligen Abendmal
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Frauenzimmers Buß⸗ Beicht⸗ und Beht- Bchlein
Bd. XIV
Bd. XIV 513 514–515
Abbildungsnachweis S. 2 f. Titelkupfer und Titelseite aus: Filips von Zesen Neües Buß- und Gebtt-buch, Schaffhausen: Johann Kaspar Suter 1660 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Sign. Th 2891
Inhalt des XIX. Bandes Filips von Zesen Neües Buß- und Gebtt-buch . . . . . . . . . . . . .
1
Zueignungsschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
Vorrede an den Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
Gebete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Blattweiser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207
Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Konkordanz von Zesens Gebetbüchern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250
Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
A D L
141
Daniel Czepko, Sämtliche Werke · Band V: Prosa-Schriften II. Hrsg. von Hans-Gert Roloff und Marian Szyrocki. Bearb. von Ulrich Seelbach. IV, 760 S. – 1992
142
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band I, 2. Teil: Lyrik I. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 416 S. – 1993
143
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band III, 1. Teil: Lyrik und Schäferdichtung. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 423 S. – 1993
144 Wolfgang Caspar Printz, Ausgewählte Werke · Band III: Realien. Hrsg. von Helmut K. Krausse. VI, 357 S. – 1993 145
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band IV, 2. Teil: Adriatische Rosemund. Hrsg. von Ferdinand van Ingen. Bearb. von Volker Meid. IV, 351 S. – 1993
146 Daniel Czepko, Sämtliche Werke · Band VI: Briefwechsel und Lebenszeugnisse. Hrsg. von Hans-Gert Roloff und Marian Szyrocki †. Bearb. von Lothar Mundt und Ulrich Seelbach. VI, 474 S. – 1995 147 Johannes Geiler von Kaysersberg, Sämtliche Werke. Erster Teil: Die deutschen Schriften. Erste Abteilung: Die zu Geilers Lebzeiten erschienenen Schriften · Band III. Hrsg. von Gerhard Bauer. XXX, 975 S. – 1995 148
Johann Christoph Gottsched, Ausgewählte Werke · Band V, 4. Teil: Erste Gründe der gesamten Weltweisheit. Kommentar. Hrsg. von Phillip M. Mitchell. Bearb. von István Gombocz. VI, 283 S. – 1995
149
Christian Weise, Sämtliche Werke · Band XIII: Lustspiele IV. Hrsg. von Hans-Gert Roloff unter Mitarb. von Susanne Kura. IV, 325 S. – 1996
150
Daniel Czepko, Sämtliche Werke · Band II/1: Vermische Gedichte. Lateinische Gedichte. Hrsg. von Hans-Gert Roloff und Marian Szyrocki †. IV, 821 S. – 1996
Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
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151
Georg Wickram, Sämtliche Werke · Band X: Kleine Spiele. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. IV, 391 S. – 1997
152
Daniel Czepko, Sämtliche Werke · Band II/2: Vermische Gedichte. Deutsche Gedichte. Hrsg. von Hans-Gert Roloff und Marian Szyrocki †. Bearb. von Lothar Mundt und Ulrich Seelbach. IV, 611 S. – 1997
153
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XIV: Ethische Schriften. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 693 S. – 1997
154
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XVII/1: Heidnische Gottheiten. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 697 S. – 1998
155
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XVII/2: Heidnische Gottheiten. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 333 S. – 1999
156
Spieltexte der Wanderbühne · Band V/1: Italienische Spieltexte. Hrsg. von Alfred Noe. IV, 620 S. – 1999
157
Spieltexte der Wanderbühne · Band V/2: Italienische Spieltexte. Hrsg. von Alfred Noe. IV, 675 S. – 1999
158 Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XVI: Beschreibung der Stadt Amsterdam. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 629 S. – 2000 159
Christian Weise, Sämtliche Werke · Band XVI: Schauspiele III. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. Bearb. von Hans-Gert Roloff und Susanne Kura. IV, 379 S. – 2002
160 Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band III/2: Weltliche Lyrik: Cats-Übersetzungen. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 429 S. – 2003 161
Georg Wickram, Sämtliche Werke · Band IX: Losbuch. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. IV, 263 S. – 2003
162
Christian Weise, Sämtliche Werke · Band XIX: Romane III. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. Bearb. von Hans-Gert Roloff und Gerd-Hermann Susen. IV, 382 S. – 2004
Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
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163
Christian Weise, Sämtliche Werke · Band XVIII: Romane II. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. Bearb. von Hans-Gert Roloff und Gerd-Hermann Susen. IV, 229 S. – 2005
164
Christian Weise, Sämtliche Werke · Band XVII: Romane I. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. Bearb. von Hans-Gert Roloff und Gerd-Hermann Susen. IV, 319 S. – 2006
165
Spieltexte der Wanderbühne · Band VI: Kommentar zu Band I–V. Hrsg. von Alfred Noe. XC, 296 S. – 2007
166
Bartholomäus Ringwaldt, Ausgewählte Werke. Hrsg. von Federica Masiero. 2 Bde. V, 1207 S. – 2007
167 Martin Opitz, Lateinische Werke · Band 1: 1614–1624. Hrsg., über setzt und kommentiert von Veronika Marschall und Robert Seidel. XLII, 477 S. – 2009 168 Martin Opitz, Lateinische Werke · Band 2: 1624–1631. Hrsg., übersetzt und kommentiert von Veronika Marschall und Robert Seidel. XXXIII, 561 S. – 2011 169 Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XVIII/1: Coelum astronomico-poeticum. Lateinischer Text und Übersetzung. Hrsg. und übers. von Reinhard Klockow. XX, 877 S. – 2011 170 Thomas Naogeorg, Sämtliche Werke · Band VI/1: Regnum Papisticum. Lateinische Fassung von 1553. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. IV, 143 S. – 2015 171
Thomas Naogeorg, Sämtliche Werke · Band VI/2: Regnum Papisticum. Deutsche Fassung von 1555. Das Ppstisch Reych von Burkhard Waldis. Hrsg. von Hans-Gert Roloff. IV, 292 S. – 2015
172 Martin Opitz, Lateinische Werke · Band 3: 1631–1639. Hrsg., übersetzt und kommentiert von Veronika Marschall und Robert Seidel. XXXIII, 657 S. – 2015
Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
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173 Johann Rist, Sämtliche Werke · Band III: Dichtungen 1634–1642. Hrsg. von Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. IV, 783 S. – 2017 174
Johannes Adelphus, Ausgewählte Schriften · Band IV: Realienband. Hrsg. von Bodo Gotzkowsky. XXII, 592 S. – 2018
175 Johann Rist, Sämtliche Werke · Band VIII: Dichtungen 1644–1646. Hrsg. von Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. IV, 473 S. – 2018 176
Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XVIII/2: Coelum astro nomico-poeticum. Kommentar von Reinhard Klockow. 751 S. – 2019
177
Johann Rist, Sämtliche Werke · Band IX: Dichtungen 1647–1648. Hrsg. von Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. IV, 377 S. – 2019
178
Johann Rist, Sämtliche Werke · Band X/1: Neuer Teutscher Parnass 1652. Hrsg. von Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. IV, 456 S. – 2019
179
Johann Rist, Sämtliche Werke · Band X/2: Neuer Teutscher Parnass 1652. Hrsg. von Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. VI, 429 S. – 2019
180 Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XIX: Neues Buß- und Gebetbuch. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, ca. 230 S. – 2019 180 Philipp von Zesen, Sämtliche Werke · Band XIX: Neues Buß- und Gebetbuch. Hrsg. und bearb. von Ferdinand van Ingen. IV, 251 S. – 2020 181
Johann Rist, Sämtliche Werke · Band XI: Dichtungen 1653–1660. Hrsg. von Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. VI, 507 S. – 2020
182
Johann Rist, Sämtliche Werke · Band XII: Verstreute Schriften. Hrsg. von Alfred Noe und Hans-Gert Roloff. V, ca. 500 S. – 2020