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German Pages [333] Year 1945
NOVALIS gbsammelte werke
Hit einem Lebensbericht hetausgegeben •
von
CARL SEELIG
1 BUHL-VERLAG HERR LI BERG -ZURICH /
Schutzumschlag von Walter Kach
Me Refute votfefchaken HeMberg-ZOrich
Copyright 1946 by
Druck: Buchdn eererBerichthau* .
Zorich
VIERTER BAND
FRAGMENTE
Das
III
allgemeine Brouillon
Fragmente der Nachlese
letzten
Jahre
Das
allgemeine Brouillon Fortsetzmg
Doppelte, akzidentelle mathematische Systeme; ihre Vereinigung im Infinitesimalkalkul. (Synthetische und analytische Methode.)
1898
Je kleiner und langsamer man anfangt, desto per- und dies durchaus. Je mehr man mit Wenigem tun kann, desto mehr kann man mit Vielem tun. Wenn man eins zu lieben versteht, so
1899
fektibler
alles zu lieben am besten. Sophien zu yerwandeln - oder um-
man auch
versteht
Kunst,
alles in
gekehrt.
Ideen produzieren und Ideen assimilieren, beides schwacht im CbermaBe. (Bestimmung des gelehrten Organism.) (Lesen und Arbeiten. Kritisch Lesen und Arbeiten. Lesen und Arbeiten zugleich.) Philologisieren ist die wahrhaft gelehrte Beschaftigung.
(Ich
Es
dem Experimentieren. einmal ein vollstandiges Experiment
entspricht
muB
machen.) Aus Tragheit verlangt der Mensch bloBen Mechanism oder bloBe Magie. Er -will nicht tatig sein, seine produktive Einbildungskraft brauchen. Vollstandige Experimente sind nicht der Tat, sondem nur der GroBe uberhaupt nach verschiedea.
Ein kleines, einfaches Experiment groBes, kompliziertes.
Wet
gilt soviel
eins ordentlich
wie ein
machen
kann, kann das andte auch machen - nur FleiB gehSirt zum groBen mehr der scheinbaren Dauer nach.
9
1900
Imperativ.
Vom
Unangenehmen
soli
man
keine
Notiz nehmen (seine Aufmerksamkeit nicht darauf richten).
1901
*90}
Uber die starkere Mudigkeit nach der Anstrengung. Fieber.
am
zweiten Tag
Uber die Maxime des MaBhaltens - mehrfache Arten des MaBes; EbenmaB - ZeitmaB (die messende Kraft).
Der Charakter der Leidenschaft ist UnmaB; dopArten von Leidenschaften. Alle Leidenschaft
1904
pelte ist
X90J
Fieber.
Browns Theorie handelt (wie die Fichtesche) vom physiologischen Ideal. Alle Krankheiten sollen allgemein sein, sollen in allgemeine verwandelt werden. So mit den Arzneimitteln und alien. Sie stellt auch nur das Ideal der Heilmethode auf. Bearbeitung in dieser Hinsicht.
1906
Uber den medizinischen Menschencharakter. Manche Menschen sind durchaus medizinisch und diese haben Anlage, Weise im eigentlichsten Sinne zu werden.
1907
Die Arten der Seelen. BewuBtsein - ihre Grade Arten - Krankheiten - Altemationen. Es ist Aktion, Deduktion und Klassifikation der Handlungsweisen des Menschen (seiner Krafte etc. aus dem BewuBtsein). WiUkur, Wunder und Zufall hangen indirekt ein Ideal.) mit der Welt etc. zusammen. (Materie Stadium ernes* Studium aller Dinge lauft am Ende auf das hinaus, gehdrt eigentlich zusammen. (Uber
*
JO
das Fichtesche Problem, wie die Dinge mit den Vorstellungen zusammenhangen.) Verbindung derWunder-und Naturwelt. Die Wunder sollen nach Regeln,
Wirkungen ohne Regeln erfolgen Wunder und Nichtwunder sollen eins werden. (Regel und Unregel.) Unregel ist Phantasieregel Willkfirregel, Zufalls-, Wunderregel. Regel - ditektes Gesetz - indirektes (krummes) Gesetz = Undie natiirlichen
Regel der produktiven Einbildungskraft von direktem und indirektem Gesetz Quadratur und Kurratur.
regel.
Synthesis
-
fiber Gesetze und Beschreibungen. Direkte Logik - indirekte Logik.
Yersuch
Der Witz
-
1908
macht Ahnlich-
1909
Vereinfachung und Verkurzung der Reihen
1910
ist
schopferisch
er
keiten.
Von
mittelst der Differenzen (Analyse davon).
Handel -
Erwerbskunst - Warenlehre
Gramma-
tik.
Von Rezensionen;
etc. Ideal
der
kritisches Journal. Ironie.
Es
kein wahrer Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Von der Polaritat - Binom - Infinitiv. Vom Kreise (Zauberkreis) der Grenzbestimmung. Das strenge System etc. Glasplatte - Theater. ist
Die strenge Methode ist bloB Studium, sollte nicht man sollte nur in freiem, ungebundenem Stil furs Publikum schreiben und nur die strenge Demonstration, die systematische Aus-
gedruckt werden -
arbeitung dabei liegen haben. Man muB nicht ungewiB, angstlich etc. schreiben, verworren, unendSch, sondern bestimmt, klar, fest, mit apodiktischen, stillsch-weigenden oraussetzungen. Ein festbestimmtet Mensch macht eben auch einen wohltitigen und
V
11
entscheidenden und bleibenden Ausdruck. Der wissenschaftliche Stil liebt die
darum
fremden Worte - eben und kon-
nicht publizistisch. Exzentrische
2entrische Konstitutionen.
ruhigere
-
(Sehr veranderliche
-
stetere.)
(Dber den Ausdruck „sich etwas beschlafen") 1st der Schlaf eine Selbstbegattung?
1 91 1
Alles Vollendete spricht sich nicht allein; es spricht
1912
eine ganze mitverwandte Welt aus.
Daher schwebt
um das Vollendete jeder Art der Schleier der ewigen Jungfrau, den die leiseste Beriihrung in magischen auflost, der zum Wolkenwagen des Sehers
Duft
Es ist nicht die Antike allein, die wir sehn. Sie der Himmel, das Femrohr und der Fixstern zugleich - und mithin eine echte Offenbarung einer hoheren Welt. Man glaube nur auch nicht allzu steif, daB die Antike und das Vollendete gemacht seienl Gemacht, was wir so gemacht nennen. Sie sind so gemacht, wie die Geliebte durch das verabredete Zeichen des Freundes in der Nacht, wie der Funken durch die Beriihrung der Leiter oder der Stem durch die Be-
wird. ist
wegung im Auge. Gerade so, wie der Stem im Femrohr erscheint und dasselbe durchdringt ebenso eine himmlische Gestalt in der Marmorfigur. (Poetische Theorie der Fcmrohre; der Stem etc. ist ein spontanes - das Femrohr oder Auge ein rezep•
tiwss Lfchtwerfen.) ••
Mtfc jedem
Zuge der Vollendung springt das Werk
^om Meister ab in mehrals Raumfemcn, und so sieht
dm
mit ktzten Zuge der Medster sein vorgebliches Weskdfcirch einie Gedaakeakluft won sich getreant, der«aaW«M hr selbst kaumfeBt und fiber die nur die ir
Einbildungskraft, wie der Schatten des Riesen In-
zu setzen vermag. In dem Augenblicke, ganz Sein werden sollte, ward es mehr als er, sein Schopfer - er zum unwissenden Organ und Eigentum einer hohern Macht. Der Kunstler gehdrt telligenz,
als es
dem Werke und
Wenn man erst
nicht das
Werk dem
Kunstler.
einen Riesen sieht, so untersuche
den Stand der Sonne und gebe acht, ob
der Schatten eines
Pygmaen
man
1915
es nicht
ist.
ungeheuren Wirkungen des Kleinen nicht alle wie der Riesenschatten des
(tlber die
sind sie
Pygmaen erklarbar ?) tjber
den Gebrauch der Feuersbriinste. tjber die
1914
und Wahns etc. Deklination und Inklination
indirekten Indikationen des Irrtums
Jede wissenschaftliche merkwxirdig und fruchtbar.
ist
Jedes Kollegium ist eine Kunstlergesellschaft, dem man nach Bediirfnis etwas zur Bearbeitung iibergibt; so mit dem Recht, dem Geld, etc.
191J
Vielleicht kann jedes Kennzeichen bei diesem oder jenem Fossil Hauptkennzeichen werden, und so hatte wohl jedes Fossil einen oder einige HauptkennzQge und Zeichen und es lieBen sich kurze De-
I9I6
finitionen der Fossilien vielleicht aus der verglei-
dhenden Beschreibungslehre der Fossilien
herleiten.
Bewegung oder tatige Materie (daher - transitorisch) ist gleichMittelglied zwischen Chemie und Meehan-
Materielle naturiich
sam
das
-
veranderlich
nik; wie sie selbst Einbildungskraft ist, so llfit sie sich auch nur durch Einbildungskraft fassen. (Natur-
19*7
verstand - Naturwitz - Naturvernunft - Naturgedachtnis, etc.) 1918
- Natursinn
Atmospharologie: Ansicht der Atmosphare als Atmosphare zum Korper, der Atmospharen zueinander, der Atmosphare zur Zwischenglied der Atmospharen. Feste. Ather wirklich Licht aus oder ist die Erdie Sonne Sendet leuchtung der Sonne und der Planeten eine gemeinein Ganzes. Verhaltnis der
=
Wirkung des Athers, der Feste ? Die produktive Einbildungskraft des Universums. Das rotliche Licht des Mars, die Lichtarten und Intensitaten der Planeten uberhaupt (Bestimmung jedes Lichts aus seiner entsprechenden Macht. Der Zyanometer.) schaftliche
1919
19*0
Besondere Farbenreihe der Fossilien.
Laokoon - Wollust dieser Gruppe. Zusammensetzung und Verstarkung der einfachen Empfindungen der Kinder im Yater. Betrachtung iiber die Schlangen; Schlangennatur. Nur eine Schlange; die Schlangen weggedacht. Andre Schlangengruppen. Laokoon als Glied einer Reihe - als Studium - nicht als Kunstwerk; bloB wissenschaftliches Kunstwerk. Zwei
Satyrs, die drei
Die Schlange ein
Nymphen
fassen, etc.
(sichtbares)
sinnliches
Gift.
Schlangen miissen nicht fressen, nur stechen, Gift einfloBen und saugen - nur toten und Leben saugen. (Mechanisches Eindringen, chemisches Eindringen - lebendiges Eindringen - alles drei zugleich.) Es ist ein unmoralisches Kunstwerk. Virgils teligiose Darstellung des Laokoon ein gliicklicher Kunstgriff, aus dem Laokoon ein Opfer zu machen oder eine Vertilgung des Schadlichen durchs Schadliche.
14
LieBe sich nicht ein umfassenderer, kurz, hohergradiger Moment im Iaokoontischen Drama denken? Vielleicht der, wo der hochste Schmerz in Rausch, der Widerstand in Ergebung, das hochste
Leben in Stein ubergeht? (Sollte der Bildhauer nicht immer den Moment der Petrefaktion ergreifen und aufsuchen und darstellen - und auch nur diesen darkonnen?) Die hochsten Kunstwerke sind schlechthin ungefallig. Es sind Ideale, die nur approximando gefallen konnen und sollen - asthetische Imperative. So soil auch das Moralgesetz approximando Neigungs-(Wilstellen
werden. (Idealwille - unendlicher Unerreichbaren, seinem Charakter nach, laBt sich keine Erreichung denken - es ist gleichsam mit der ideahsche Summenausdruck der ganzen Reihe und mithin scheinbar das letzte Glied, der Typus jedes Glieds, von jedem Gliede indiziert.) lens-)Formel Wille.
Vom
Aus der produktiven Einbildungskraft mussen innem Vermogen und Krafte und alle auBern Vermogen und Krafte deduziert werden.
19*1
Konstruktion von Merkmalen: wie mach ich Merkmale - wie entstehn Kennzeichen? (Menstruum universale - aUgemeines Teilungs- und Zersetzungs-
19*3
alle
mittel.)
(Gibt es absolut nahere Verwandtschaften - oder Verwandtschaften? Das Oxygen hat z. B. vielleicht zu alien Korpern von Haus aus gleiche Verwandtschaften, nur unter Umstanden ungleiche Verwandtschaften - vide Temperatur. Kann der Grund der verschiedenen Verwandtschaften nicht auch in den Modifikationen der azidisiablen Basen relative
liegen?)
IJ
i 9*3
Allem Ideal liegt eine Abweichung von der gemeinen Regel oder eine hohere (krumme) Regel 2u Grunde. (V on geraden und krummen Regeln.) Das Moralgesetz ist eine krumme Regel, Unterschied zwischen Wahrheit und Schonheit wie zwischen Recht und Morahtat. Die Kunstler verwechseln oft Wahrheit mit Schonheit. Wahrheit und Recht sind Studien bloB zum Privatregulativ der Moralitat und Schonheit und ihrer DarsteUung der Kanon, der verandert wird etc.
1924
Vorurteile der Gelehrten: 1
.
Hang zurEigentumlichkeit (Originalitatssucht). Damxt
steht der Streit
um die erste Entdeckung
in Verbindung.
und Infallibility,
2.
Pratention auf Konsequenz
3.
HaB der Autoritat.
4.
Verachtung der Nichtgelehrten.
j.
Eifersucht
und Verkleinerungssucht der Kol-
legen. 6.
Verachtung der andern Wissenschaften.
Ubertriebne Bewunderung der Muhseligkeit. Sucht, alles alt und schon dagewesen zu finden und deshalb zu verachten. 9. Verachtung alles dessen, was nicht gelehrt oder gelernt werden kann. (Hierher ihr Religionsund WunderhaB, ihr DichterhaB etc.) Den meisten dieser Charakterzuge liegt gcmeiner Egoism zu Grunde - den meisten stehn auch Ge7.
8.
genvorurteile gegeniiber.
1925
Die prastabilierte Harmonie wird der Erfolg oder vollkommen moralischen Welt sein. Schonheit beruht auch auf prastabilierter Harmonie. Im BewuBtsein Gottes findet eigentlich pra-
die Konstitution der
16
stabilierte
Harmonie
System wild
sie
statt.
Durcb
bewiesen und
das Fichtesche
nezessitiert.
Eine Idee verliert auBerordentlich, wenn ich ihr den Stempel meiner Erfindung aufdriicke und sie zu
19*6
einer Patentidee mache.
Auch
der Zufall
-
er hat
1927
Ubergangs-
1928
So richtig man von geistigen Meteoren und ungewohnlichen, gewalttatigen Bewegungen auf korperliche Anlasse schlieBt und den krankhaften Zustand durch korperliche Mittel mit gutem Etfolg zu heben sucht, so kann man auch oft korperlichen t)beln am besten von seiten der Seele beikommen und dutch Seelenverrichtungen und Wirkungen diese Zufalle lindern oder ganzlich heben. Denselben EinfluB, den der Korper auf die Seele hat, hat sie gegenseitig auf ihn. Die meisten Krankheiten sind kompliziert; sowohl in der Seele als im Korper wie in den festen Teilen und den Saften zugleich ist der Sitz des tJbels zu suchen. tJbergangstheorie (organisch) der festen Teile und der Safte - des Korpers und der Seele. Der Geist ist null. Die Feste.
1929
Das Subjekt gehort zur Anschauung - das PraBegriflf. Der Weg von der Anschauung zum
1930
ist
nicht unergriindlich
seine RegelmaBigkeit.
Die Ideale sind auch Produkte moments.
eines
dikat ist
Begriff ist syntbetisch, der umgekehrte analytisch in mathematischer Bedeutung. Die Anschauung ist aber individuell, der Begriff allgemein, und aus diesem Gesichtspunkt dreht sich auch die vorige
z
Nopalk, Gesatnindte
Wetke IV
*7
Behauptung um. Nun ist der Weg von der Anschauung aus analytisch und der Weg vom Begriff aus synthetisch. 1931
193*
Alle reine Wissenschaften sind Studien.
Der Logiker geht vom Pradikat - der Mathemavom Subjekt, der Philosoph von der Kopula aus; der Poet von Pradikat und Subjekt zugleich, der philosophische Poet von alien dreien zugleich. (Deduktion der Methoden aus der Grundformel-
tiker
figur der Logik.)
1933
Der poetische Philosoph
ist en Hat de createur abEin Kreis, ein Triangel werden schon auf diese Art kreiert. Es kommt ihnen nichts zu, als was der
solu.
Verfertiger ihnen
Man muB
zukommen
iiberhaupt
laBt etc.
immer bedenken, daB
das
Hochste zwar nicht in der wirklichen, aber in der idealischen Geschichte vor dem Niedrigeren etc. kommt - also: auch wenn der Mathematiker wirklich
etwas Richtiges
tut,
so tut ers
als poeta philo-
sophic.
1954
Die Veranderungen - sowohl zeitliche als raum- der Dinge und selbst unseres eignen Phanomenons gleichen den Fortbewegungen der Baume an der StraBe, die man schnell durchf&hrt.
liche
Idh und die andern Menschen anderlichen Zustande
-
etc. sind
im
ver-
Hat de variation; daher die zeidichen und raumlichen Veranderungen der Phanomene. 19JJ
en
Maimons sieben Arten der Analysis. Applikatur bei Figuration, Experimenten aller Art, Zahlen18
verwechslungen
etc.,
Gedankenfolgen, Konstruk-
tionen.
Der
(philosophische)
Gedankenweg
(die synthe-
1936
Methode) der Alten - der mechanische (mathematische) Weg (die analytische Methode) der
tische
Neuem. Okonomie und manche andre Gewerke, Gerber, der Hornarbeiter
etc.,
z.B. der
1937
haben Organik notig,
wie die andern Chemie und Mechanik. Kalkiil ist soviel -wie ProzeB. Fertigkeit, Sicher-
philosophischen Kalkvil diese muB ich zu erlangen suchen. KunstmaBige, vollstandige Auflosung der kosmopolitischen Aufgabe. (Wie ist eine Gemeinschafit unter Menschen etc. moglich, wenn sie moglich ist? heit
und
Prazision
im
Auf wieviel Arten ?) Die absolute Gleichheit stvick,
das Ideal
sind die alte
- aber
Menschen nur
Ungleichheit
ist;
ist
das hochste Kunst-
nicht natiirlich.
Von Natur
relativ gleich, welches die
der Starkere hat auch ein star-
Menschen von Natur sondem vielmehr mehr oder weniger
keres Recht. Ebenfalls sind die nicht
frei,
gebunden.
Wenig Menschen sind Menschen, daher die Menschenrechte auBerst unschicklich, als wirklich vorhanden, aufgestellt werden. Seid Menschen, so werden euch die Menschenrechte
von
selbst zufallen I
Bewegungsreihen - Figurenreihen - Korper-
1938
reihen etc.
Alle angewandte Wissenschaft ist synthetisch. (DberfluB; Mangel; Notwendigkeit.)
19
*939
1940
Von Hus und Minus etc. Umkehrangs- und Erschopfimgsmethode. Sollten die Grundgesetze der Phantasie die entgegengesetzten (nicht die umgekehrten) der Logik sein? Inkonsequenz der Phantasie. Magismus. Vereinigung beider: der Phantasie
und Denkkraft. Trieb und
1941
Raum haben
viel Ahnlichkeit.
Korper Arten der Tatigkeit des ist
Jeder
ein ausgefiillter Trieb. Ich,
(Entstehung des
„Ruhe“ etc.) Dutch Experimentieren Iemen wir beobachten.
Begriffs
Im
Experimentieren beobachten wir uns selbst
und
lernen dadurch
etc.
von den fremden Phanomenen
au£ die Einheit sichre Schlusse ziehn oder richtig beobachten. In einer richtigen Beobachtung liegt auch schon die Erklarung.
Logik - Phantastik.
1942
\y Rationalistik.
Naturliche Logik
-
kunstliche
Logik - und
ars
inventrix.
1949
Appetifus
sensitivus
und
rationalise
rationalis ist ein synthetisches
Der
appetitus
Wollen. Limitation
im
synthetischen Wollen: Begrenzung - Umgrenzung. (Ich will alles zugleich.) Die elektive Freiheit ist
Moral von Grand aus Poesie ist der AUeswollung. Magischer Wille. Sollte jede ficeie Wahl absolut poetisch, moralisch sein? Entgegengesetzt: Satz des Widersprachs und des zureichenden Grandes £iir den Willen. Wollen und Nichtwollen zugleich Denken und Nichtdenken
poetisch, daher die Ideal
=
20
Bose und Gut sind absolute poetische BeBose ist eine notwendige Illusion, um das Gute zu verstarken und zu entwickeln - wie der Irrtum zum Behuf der Wahrheit. So auch Schmerz zugltich. griffe.
HaBlichktit
- Disharmonie.
Diese Illusionen sind
nur aus der Magie der Einbildungskraft zu erklaren. Ein Traum erzieht uns wie in jenem merkwurdigen Marchen. Szientifische Behandlung der Marchen; sie sind
im hochsten Grad
Nullitas
- von
lehrreich
und
ideenvoll.
nolo.
1944
—
1945
Leibniz nennt die Materie ein phaenomenon substan-
1946
Beziehung des Raums auf den BegriflF Substanz und der Zeit auf den Begriff Kausalitat.
tiatum.
Sjstema causarum occamnalium - influxus pbysici.
1947
Harmoniae praestabilitae.
und quantitativ - Rationabtaten.
sind synthetische Be-
1948
Eigentlich abstrakte oder allgemeine Begriffe sind Difierenzen im Sinn der Differentialrechnung - bloBe
1949
Qualitativ griffe
Kopulas.
Die schaffende Einbildungskraft wkd geteilt in Vernunft, Urteilskraft und Sinnenkraft. Jede Vorstellung (AuBerung der produktiven Einbildungskraft) ist aus alien Dingen zusammengesetzt, freilich in verschiednen Verhtitnissen, Arten und GroBen. Sollten gewisse intellektuelle Grenzen oder Unvollkommenheiten der Religion wegen da sein wie die Hiilflosigkeit der Liebe wegen ? Wir haben uns. zi
um verbunden zu sein, auf unendliche Art, auch mit den Transmundanern, zu Menschen bestimmt und einen Gott wie einen Monarchen gewahlt. Deduktion der Geister aus dem Wesen der Vernunft. Unsre Verhaltnisse mit ihnen. Wir haben keine
Grenze des
intellektuellen Fortschritts etc., aber
wir
bum actum transitorische Grenbegrenzt und unbegrenzt zugleich sein;
sollen uns welche ad
zen setzen, Wunder tun konnen, aber keine tun wollen; wissen konnen, aber nicht wollen.
alles
(Poetische Weltform.)
Mit der richtigen Bildung unsers Willem geht auch die Bildung unsers Konnens und Wissens fort. In dem Augenblick, wo wir vollkommen moralisch sind, werden wir Wunder tun konnen, id est wo wir keine Wunder tun wollen, hochstens moralische. {Vide Christus.) Der Wunder hochstes ist eine tugendhafte Handlung, ein Aktus der freien Determination.
im Satze „Das Ich kann sich nicht begrenzen" mkonsequent, nachgiebig gegen den Satz des zureichenden Grundes sein? Die Moglichkeit der Selbstbegrenzung ist die Moglichkeit Sollte Fichte
selbst
aller Synthesis - alles Wunders. hat die Welt angefangen.
Und
ein
Wunder
=
(Sind synthetische Urteile a priori moglich gibt magische InteUigenz, id est Vernunft.)
es eine * 95 °
Entgegensetzungen der bekannten Naturgesetze: i.
lex continut
-
2.
lex parsmatnae.
Zu dem letztem gehort auch, daJB sie jedes Individuum nur einmal hervorbringt. 3. Gesetz der Be22
Was sie einmal gemacht hat, behalt sie. Naturgedachtnis. Die wirkliche Natur ist nicht die ganze Natur. Was einmal da gewesen ist, lebt fort, nur nicht in der wirklichen Natur. Alle diese Gesetze beziehn harrlichkeit.
sich schon
von fem auf die
Moralitat der Natur.
Wichtige Frage: ob die Menschheit im Zustande der direkten oder indirekten Schwache sei? Ob Schwarmerei, Begeisterung direkte oder in-
19JI
direkte Sthenie sei?
Wie ist
die Sphere der Krankheit eingeteilt
ist,
so
auch die Sphare der Gesundheit, derKonstitution,
eingeteilt.
Die Brownsche Erregungstheorie im reinen Zustande bezieht sich weder auf Gesundheit noch Krankheit direkt. Sie bezieht sich auf Lebensfunktion iiberhaupt
und deren
Einteilung etc.
Kritischer Idealism ralischer Kritizism
fur
ist
schon poetischer oder mo-
- Entscheidung
fiir
einen
Weg,
x oderj.
tlber den aufierordentlichen
Grad von Evidenz,
Beruhigung und Heiterkeit, den
idealische Satze
(schone Glaubenssatze) haben, z. B. „Alles was geschieht, geschieht zu unserm Besten." (S’i/ riy a point de Dieu ilfaut s*en faire.) Wunderkraft des Glaubens: Aller Glauben ist wunderbar und wundertatig. Gott ist in dem Augenblicke, als ich ihn glaube. Glauben ist indirekt wundertatige Kraft. Dutch
den Glauben konnen wir in jedem Augenblick Wunder tun fiir uns - oft fiir andre mit, wenn sie Glauben zu mir haben. 2}
1952
Glauben ist hienieden wahrgenommene Wirksam-
und Sensation in einer andem Welt, ein vernommener transmundaner Aktus. Der echte Glaube bezieht sich nur auf Dinge einer andem Welt. Glauben ist Empfindung des Erwachens und Wirkens keit
in einer andern Welt. Angewandter, irdischer Glauben - Willen. Glauben = Wahrnehmung des realisierten Wil-
und Sinnens
lens.
Statische
19 jj
Statische
und mechanische Veranderungen. und mechanische Beharrungen.
1954
Es ist nicht absolut notwendig, daB jedesmal Gedanken Gefuhle und umgekehrt - oder Gedanken Gedanken und Gefuhle Gefuhle erwecken.
i9jj
Sonderbare entgegengesetzte, religiose Gefuhlsund Herrnhuter; ihre Beziehung auf Mechanik, Elektrizitat und Chemie (zermalmend, zetschmelzend, Durchbrach). Kants Advokatengeist. Was ist Mystizismus? Was muB mystisch (geheimnisvoll) behandelt werden? Religion, Liebe, Natur, Staat. Alles Auserwsihlte bezieht sich auf Mystizism. Wenn alle Menschen ein paar Liebende waren, so fiele der Unterschied zwischen Mystizism und Nichtmystizism weg. Hemsterhuis’ Theorie des moralischen Sinns. Seine MutmaBungen von der Perfektibilitat und dem unendlich moglichen Gebrauch dieses Sinns. Philosophische Ethik - poetische Ethik. Schonheit und Sittlichkeit sind fast vde Licht und Waxme in der Geisterwelt. Man mrd durch ihre theorien der Pietisten
24
genauere Kenntnis ihre Verwandtschaften, ihre Analogic, vie dutch jene die Wissenschaftskunde der Sternwelt, so dutch diese die Geisterwelts kunde begninden und ausfuhren konnen.
Totet der Mystizism die Vernunft? Kant meint
den Dogmatism. - Dogmatism ist verhaltnisaufhebende etc. Tatigkeit oder Untatigkeit. Religionslehre ist wissenschaftliche Poesie. Poesie ist untet den Empfindungen, was Philosophic in
Beziehung au£ Gedanken (Selbstgedanke
-
ist.
Selbstempfindung.)
Religion ist Synthesis von Gefiihl und Gedanke odet Wissen. ReHgionslehte ist also eine Mischung, Synthesis von Poetik und Philosophik.
Hier entstehn echte Dogmata, echte Erfahrungsaus Vernunftsatzen (direkt), Philosophemen und Glaubenssatzen (indirekt), Poemen wahrhaft zusammengesetzte, nicht gegenseitig beschrankte, sondern vielmehr gegenseitig bestarkte satze, das heiBt
und
erweiterte Satze.
(Vernunft ist direkter Poet, ditekt produktive Imagination - Glauben ist indirekter Poet, indirekt produktive Imagination.)
Was
bei
den Philosophen die Vernunft
bei den Poeten
im engem
ist, das ist Sinn der Glaube. Freier
Gebrauch des Glaubens. Staatsreligion. Gegen Kants Streit der Fakultaten ist sehr
viel
zu
erinnern.
(Beziehung des Willens auf die produktive Imagination.)
Der ganze
Staat iSuft auf Reprasentation hinaus.
Die ganze Reprasentation beruht auf eincm Ge45
genwartigmachen des Nichtgegenwartigen und so (Wunderkraft der Fiktion.) Mein „Glauben und Liebe“ beruht auf reprasentativem Glauben. So die Ann ahme, der ewige Friede ist schon da, Gott ist unter uns, hier ist Amerika oder nirgends, das goldne Zeitalter ist hier, wir sind Zauberer, wir fort.
sind moralisch 1956
und so
Wissenschaftslehre das
Urwort
z.
fort.
als
Idealsprachschema. Ich
-
B.
Philosophic der Sprachteile, der Sprache iiber- der Syntax. Zusammenhang mit den Be-
haupt
griffen
1957
und Empfindungen.
(Grund der Kohasion, des Zusammenhangs etc. der Gedanken. Beobachtung uber den Gedankenund Bildergang, seine Veranderungen, Vermischungen etc. Dos mi pou Beobachters,
sto
eines
im Innern - Formation
eines
unabhangigen Organs, eines
alle Affektionen verhaltnismahig umDimensions-, Bewegungs- und Produktionsverhaltnisse den ahnlichen Verhaltnissen der
Organs, das
gibt, dessen
Tangenten korrespondieren.) Anfang in der Geometrie mit wirklichen Korpern; Anfeng mit Punkten. Figurensystem. - Raumbegrenzungs- und Raumfullungssystem. 1958
Selbstsortierungssystem der Natur, z. B. bei der Schwere. Das Schwerste mufi unten, das Leichteste oben sein, weil das Schwerste am mehrsten tragen kann und vorzuglich, weil es einen kleinem Raum einnimmt als das Leichte, unten aber, am Mittelpunkt, der kleinste Raum ist.
Lamberts „Grundlehre“ ist intellektuale Chemie. Chemische Mechanik - einfache Bewegungen — Verwandtschaften der Bewegungen - zusammengesetzte Bewegungen - Auflosung - Verfliichtigung —
1959
Figierung -Ausziehung-Mischung der Bewegungen. (Theorie der allgemeinen Applikatur, das ist mechanische Verwandtschaftsgesetze.) So ebenfalls chemische Figuristik. Architektonik ist fast dasselbe wie Kritik.
KonstrukUbergange der Kegelschnitte ineinander. Entstehung aus Gleichungen gerader, entgegengesetzter Simplizitat des Zirkels; seine leichte
19 60
tion.
Linien. Philosophic des Punkts. Seine Entstehung.
Alle
krummen Linien entstehn nur durch sich selbst,
wie Leben nur durch Leben
entsteht.
Jede Definition enthalt ein (analoges) Verhaltnis von (analogen) Abszissen und Ordinaten. AuBer der Gleichung, dem Generalverh altnis , 1st nunauchnoch die Reihe der Veranderung, das Gesetz der Abszissen und Ordinatenveranderung in der Gleichung fur diese Figur zu bestimmen. Das Exhaustionsgesetz der mogkchen Wechselveranderungen dieser Funktionalgleichung von x und j, das Folgegesetz der individuellen
Subsumtionen
(Falle)
unter
diese
Generalgleichungsausdrucke.
Merkwiirdige, geheimnisvolle Zahlen.
Wie
das
Zahlen noch neu war, muBten oft vorkommende Zahlen beim Zahlen wirklicher Dinge, charakteristische, bleibende Zahlen, wie z. B. die zehn Finger etc., und andre frappante Zahlenphanomene die Eiabildungskraft der Menschen aufs lebhafteste beschaftigen und sie in der Wissenschaft der Zahlen einen tiefverborgnen Schatz
von
Weisheit, einen
47
1961
Schliissel
ahnden 196a
zu
alien verschloBnen
Turen der Natur
lassen.
Korper und ihre und deren Folgen aufmerksam. betrachten, so werden uns manche teds durch die Korper, teils durch die Art und Weise verschiedne Naherungen und Entfernungen merk-
Indem wir
die mannigfaltigen
gegenseitigen Verhaltnisse
wiirdig. Auffallend werden die Folgen mancher Naherungsyerhaltnisse, -wo der luftige Raum zwischen beiden Korpern o wird. Wir nennen die-
Korper voneinander entfernt, zwischen denen andre Korper befindlich sind oder sein konso entfemter, je mehr Korper zwischen nen. ihnen sich befinden. Verbunden sind sie, wenn der Zwischenkorper eine oder mehr gegenseitige Beziehungen auf beide hat. Getrennt, wenn er keine jenigen
Um
solche hat. tlberall
wird eine Kraft oder Aktion {quod idem
est) transitorisch sichtbar,
die durchaus verbreitet,
unter gewissen eintretenden Bedingungen (Beruhrungen) sich zu offenbaren, wirksam zu werden scheint. Diese mystische Kraft scheint die Kraft der Lust und Unlust zu sein, deren begeistemde Wirkungen wir so ausgezeichnet in den wolliistigen Empfindungen zu bemerken glauben.
Alle
Wirkungen sind
nichts als
Wirkungen
einer
Kraft der Weltseele, die sich nur unter yerschiednen Bedingungen, Verhiltnissen und Umstanden offenbart, die iiberall und nirgends ist. Hierdurch fallt das Transfusionssystem etc. fibem Haufen. Der Naturstaat ist res privates (mystisch) und res publica zugleich. (Mystizism der Natut, Isis - Jungfrau - Schleier. Geheimnisvolle Behandlung der :
Naturwissenschaft.)
28
(Wissenstrieb
- Neugierde - Geheimnis - Un-
bekanntes.)
Der Wissenstrieb ist aus Geheimnis und Wissen mmderbar gemischt oder zusammengesetzt. Mystische Wissenschaften - Menschen - Dinge Zeichen - Tone - Gedanken - Empfindungen Zeiten - Figuren - Bewegungen etc. (Mystisch - heilig — abgesondert - isoliert.) Charakter der Offenbarungen - direkte, indirekte oder mystische Offenbarungen. Wunderbare Krafte korperlicher Erscheinungen: der schonen Zuge, der Gestalt, der Stimme, der Hautfarbe, der Muskelfulle und Spannkraft, der Augen, der Gefuhlsformen, der Hautbeschaffenheit, des Winkels, des verschloBnen Raums, der Dunkelheit etc., der erhiillung. Dutch die gewahlte Kleidung wird der Korper noch mystischer. Beobachtungen der Wollust in der gaazen Na-
V
tur.
(Reiz
ist
Geheimnis
ganz analog soli
dem BegrifF Geheimnis
entheimlicht
- der Reiz
;
das
entreizt
werden.)
Gefuhl der Weltseele etc. in der Wollust. Gefuhl des Genius im Patriotismus, der Religion, der Iiebe. Ansicht der ganzen Welt dutch den Moralsinn. Deduktion des Universums aus der Moral; alle wah-
1965
ren Verbesserungen sind moralische Verbesserungen, alle -wahren Erfindungen moralische Erfindun-
gen -
Fortschtitte. (Verdienste des Sokrates.)
Kalkiil 5= Kunst, Bestimmungen zu verbinden oder Kunst zu bestimmen uberhaupt, z. B. aus gegebenen Bestimmungen nicht gegebene Bestimmun-
gen zu
finden.
1964
Rechnungslehre
= Bestimmungsverwandtschafts-
lehre.
Die Zahlenlebre macht die Rechnungslehre mog- bereitet sie vor. So auch die Figurenlehre etc.
lich
1965
AUes Fixieren geschieht durch Verknupfung, dutch eine mehr oder minder individuelle Beziehung. Ich mache etrwas fest, indem ich in Beziehung darauf etwas anderes veranderlich mache, durch Beziehung desselben auf ein Loses etc. Operationen des Verstandes. Sollte der abstrakte Verstand das Sprachvermogen sein? - Hier \rird etwas durch willkiirlicbe Verknupfung mit der an sich bestimmten Affektion eines schreibenden und tonenden Instruments fest und erkennbar. Die Verhaltnisse der Symptome sind nun fur mich die Verhaltnisse der Zeichenanlasse. (Schatzung der Verhaltnisse der Ursachen aus den Verhaltnissen und
Witkungen 1966 1968
1967
etc.)
Die Phanomenologie barste
ist
vielleicht die brauch-
und umfassendste Wissenschaft.
Die Gesetze des ZufaUs; die Veranderungsgesetze uberhaupt - die Gesetzreihen - der Gesetzkalkiil. Die Verhaltnissc von Gesetzen und Beschteibungen; ihre Lbergange - ihre Einheit. Vereinigung von Zu- und Abnehmen in einer Bewegung (zirkelkrumme Linien). Mehr Vereinigungen der Art, z. B. Vereinigung von Schlaf und Wachen in einem Zustande. Sollte die Seele in der
poden gehn - in 30
die Welt,
Nacht auch zu den Antiwo alles ist wie hier, nur
:
umgekehrt in Beziehung auf Zeit? Mehr von den Antipoden etc. in Beziehung auf den innern Menschen. Sogenannte Geister sind nur Menschenantipoden. Nadh. Condorcet lehrt das Infinitesimalkalkul die Verhaltnisse der sukzessiven Zu- oder
1969
Abnahmen
einer veranderlichen GroBe finden oder aus der Kenntnis dieses Verhaltnisses die GroBe selbst wieder auffinden; man mag nun diesen Zunahmen eine endliche GroBe zuschreiben oder deren Verhaltnisse nur fur den Augenblick suchen, da sie verschudnden eine Methode, die, da sie sich auf alle Kombinationen veranderlicher GroBen und auf alle Hypothesen ihrer Veranderungen erstreckt, auf gleiche Weise fiir alle Dinge, deren Veranderungen eines bestimmten MaBes fahig sind, entweder die Verhaltnisse ihrer Elemente aus der Kenntnis der Verhaltnisse, welche die Sachen gegeneinander haben, oder die Verhaltnisse der Sachen, wenn nur die ihrer Elemente bekannt sind, bestimmen lehrt.
Tanz - Essen - Sprechen - gemeinschaftlich Empfinden und Arbeiten - Zusammensein - sich horen, sehn, fuhlen etc. dies alles sind Bedingungen und Anlasse und selbst schon Funktionen der Wirksamkeit des hohem, zusammengesetzten Menschen :
- des Genius
etc.
Theorie der Wollust.
Amor ist es, der uns zusammengedriickt. In alien obgedachten Funktionen liegt Wollust (Sympathie) zu Grunde. Die eigentlich wolliistige Funktion (Sympathie) ist die am meisten mystische, die beinah 31
1970
:
absolute oder auf Totalitat (Mischung) der Ver-
einigung dringende
—
die chemische.
Probabilitatenkalkul.
1971
Invalidenkassen etc.
t)ber
Witwen-,
Von Kassen
Waisen-, uberhaupt.
Sprachproblem. Kupfertafeln und - Druckblattermethode. Gegenseitige von Flachenzeichen, Bildern, Tonen
Allgemeines
197*
Sehreibtafeln
Verhaltnisse
und Lauten. Der menschliche Geist kann die auBern Symptome und ihre Kompositionen approxtmando nachmachen;
tmd
er
muB also Analogie mit den Bestandteilen
Naturkrafiten haben.
Schlusse daraus. (Ausgefiihrte vergleichende Be-
ttachtung der Natur und Kunst und Folgerungen aus der vergleichenden Wissenschaft von beiden.)
Vergleichende Anatomie - vergleichende Chemie. Vergleichende Anatomie und Chemie zusammen-
1973
genommen. 1974
Um
cine Wahrheit recht kennen zu lernen, muB mansieauchpolemisierthaben (groBartige Methode) 1.
1973
Lob -
z.
Tadel -
3.
endliches Resultat.
Aufsuchung rein chemischer Erfahrungen und genaue Beobachtungen. Beziehung der Chemie auf Fliissigkeit.
Philosophic des Fliissigen. tlber den Staub. Obergange der Chemie und Mechanik. Begriffe von Leiter etc.; iiberall bisher die Transfusionsidee, Derselben Gebrauch als Bild. Reine W2rmebeobach-
tungen.
32
Das Zusammenbacken.
(Statt der Lavoisierschen Eiskugel eine Wachskugel oder Salzkugel - Pyrometer.) Liefien sich nicht die chemischen Werkzeuge noch sehr verbessem? ermannigfaltigung und Exhaustion eines Phanomens durch Vermannigfaltigung der tangierenden und kooperierenden Werk-
V
zeuge.
Retorte und Vorlage an eine Waage befestigt etc. Versuch mit dem Magnet in Fliissigkeiten aller Art: im Feuer - Elektor etc. Elektrischer Franklinism. Deutsche Namen fur diese besonderen Naturkrafte. Sonderbar, daB die Krafte selbst ordnen und sorSchwere, Warme.
1976
tieren, z. B.
Merkwurdiger fischer Reiz
iiberhaupt
und
und
Streit,
ob
die
Warme
ein spezi-
Stoff oder Modifikation des Stoffs
- also
nichts
vom Korper Abgesondertes
yon gebundenem, kombiniertem Stoff; seine Expanisibilitatskraft und Bedingungen seiner Expansion. Vibrierende Bewegung der Luft iiberm Feuer, so auch des fiir
sich Bestehendes sei. Begriff
Wassers.
Erscheinungen bei der Mischung verschiedner Fliissigkeiten.
Vielleicht ist alle mechanische Bewegung nur Sprache der Natur. Ein Korper spricht den andem mechanisch an; dieser antwortet mechanisch. Bei beiden ist aber die mechanische Bewegung sekund&r und nur Mittel, AnlaB zur innern Veranderung und Folge derselben.
MajIn geht mit den Erfahrungen und Experimenten ttoch yiel zu sorglos um. Man versteht sie nicht zu benutzen- Man betrachtet zu wenig die Erfahrungen als Data zur AuflQspng und mannigfaldgen
$
Ncpahr, Gesammelte
Werke IV
33
1977
Kombinationen zum Kalkul. Man iiberlegt die Erfahrungen in Beziehung auf Schliisse nicht sorgfaltig genug. Man nimmt nicht jede Erfahrung als Funktion und Glied einer Reihe an. Man ordnet, vergleicht und simplifiziert die Erfahrungen nicht genug; man pruft einen Gegenstand nicht mit alien
man vergleicht ihn nicht fleiBig und (Im Vergleich ist das Untergenug. mannigfach scheiden mit begriffen.) Reagentien;
1978
Aepinus’ Abhandlung mit dem Turmalin.)
Der
1979
vom
Turmalin. (Versuch
Abstraktionskalkiil der Philosophic ist voll-
kommen dem Infinitesimalkalkiil zu vergleichen. 1980
Reine Erfahrungen uber die Muskel- und Nervenbewegung und -benutzung. Kombination, Klassifikation und Folgerungen. Ausgang von einigen unbezweifelbaren Faktis wie in der Philosophic.
1981
Zeit
und Raum
entstehn zugleich
und
sind also
Raum ist beharrZeit ist flieBender, variabler Raum; Raum
wohl eins wie Subjekt und Objekt. liche Zeit;
Basis alles Beharrlichen; Zeit Basis alles Yerander-
Der Raum ist das Schema - die Zeit der BeHandlung Genesis dieses Schemas. (Allem Moment muB ich einen Vor- und Nachmoment lichen.
griff - die
hinzudenken.)
und Raum-
198*
Reine Beobachtungen der phanomene.
*983
Art von artus. Alle Stoffe unterscheiden sich voneinander durch die Modifikation des Triebes. Grobe 34
Zeit-
und feine Stoffe. Es gibt keinen blofien Stoff wie kein bloBes Objekt. Stoff ist der Trager und Zeiger der Handlung — der
am Ende
Stoffe sind
terschieden. tentia.
Tatigkeit.
Wo
- Ober
wie yerschiedne Glieder un-
ein Stoff
ist,
1984
sind alle Stoffe po-
die dynamischen Stoffe etc.
t)ber Moglichkeit
und Anwendbarkeit
des Syste-
*985
Der Ausdruck eines gemeinschaftlichen VerhaltMenge) ist ein Gemeingesetz. (Ideal-
1986
matisierens uberhaupt.
nisses (einer
mherungsgesetz.)
Der allgemeine
Teil der Oryktognosie behandelt
indirekt nur die Verhaltnisse, in denen Fossil speziell
zu betrachten
man
1987
ein
hat.
Aprioritat der Hauptfarben.
Die eigentliche Naturlehre und Weltlehre ist schon eine gemengte Wissenschaft, eine individuelle Wissenschaft - eine zusammengesetzte, eklektische Wissenschaft -wie Salinistik etc.
1988
AuBerst merkwiirdiger Satz, direkt und analog, daB in jeder chemischen Operation etc. mehrere Grade des Stoffs etc. zugleich und in yerschiednen Verhaltnissen zum Vorsdbein kommen.
1989
mathematische, mechanische ist aus mehreren Prozessen zusammengesetzt.
1990.
Jeder chemische,
oder philosophische ProzeB
Entstehung des Begriffs „Dichtigkeit“ so ferner mit andem Begriffen.
(Intensitat)
und
35
1991
Farbendichtigkeit - Farbenfiguren - Farbenwechsel - Farbenarten - Farbenmannigfaltigkeit Farbenschein - Farbenflache - Kubus - Farbenbestandigkeit - Farbensphare - farblger Glanz etc. 199a
Eigentlich ist der Kritizism (oder die Erschopfungsmethode, welche die Umkehrungsmethode mit begreift) diejenige Lehre, die uns beim Studium der Natur auf uns selbst, auf innre Beobachtung und Versuch, und beim Studium unsrer Selbst auf die AuBenwelt, auf auBre Beobachtungen und Versuche verweist, philosophisch betrachtet die fruchtbarste aller
Indikationen.
Sie laBt uns die
Natur oder AuBenwelt
als
ein
menschliches Wesen ahnden. Sie zeigt, daB wir alles nur so verstehn konnen und sollen, wie wir uns selbst und unsre Geliebten, uns und euch verstehn.
Wir erblicken uns im System als Glied, mithin in und absteigender Linie, vom unendlich Kleinen bis zum unendlich GroBen - Menschen von unendauf-
lichen Variationen.
Wir verstehn natiirlich alles Fremde nur durch Selbstfremdmachung - Selbstveranderung - Selbstbeobachtung. Jetzt sehn wir die wahren Bande der Verkniipfung von Subjekt und Objekt - sehn, daB es auch eine AuBenwelt in uns gibt, die mit unserm Innern in einer analogen Verbindung, wie die AuBenwelt auBer uns mit unserm AuBern, und jene und diese so verbunden sind wie unser Innres und AuBres. DaB wit also nur durch Gedanken das Innre und. die Seele der Natur vemehmen konnen, wie nur durch Sensationen das AuBre und den Korper der Natur. Nun erscheint die sogenannte Transzendentalphilosophie, die Zuruckweisung ans Subjekt, der 5
wird Pottasche (chemisch) negativ, empfanglicher, homogener mit der Salzsaure und verbindet sich daher damit. tJber die (polare) Verteilung der chemischen
Qua-
htaten in zusammengesetzten Substanzen.
Arbeit uber die Verwandtschaften, die notwendigen Grunde der Verwandtschaften, z. B. Theorie der Schwefelsaure. * 746
Sieht
man etwa
sich selbst sieht
jeden Korper nur so weit,
- und man
als er
sich selbst sieht?
In alien Pradikaten, in denen wir das Fossil sehn, uns wieder. (SchluB auf den Glauben.)
sieht es
2747
2748
Innres Zusammentreffen
- prachtige Harmonie.
Werners Prinzip der Okonomie. Doppelte Buchhaltung in der OkonomieDem Jager und Okonomen ist die ganze Tierund Pflanzenwelt Meteorometer. Man muB die ganze Erde wie ein Gut betrachten und von ihr Okonomie lemen. Die Staaten mixssen endlich gewahr werden, daB die Erreichung aller ihrer Zwecke bloB dutch GesamtmaBregeln moglich ist. AUianzsysteme. Annaherung an die Universalmonarchie.
Priifung der Giite der Erdkohle in Iichtenbergischen Figuren. *7 49
Zusammenhang der Weltkorpergeschwindigkeiten mit ihrer phlogistischen BeschafFenheit, auch ihrer Sonnenfernen, ihrer Pokichtung gegen ihre
Bahn - der Zahl und Verhaltnisse
ihrer Trabanten.
Manche Tat
2750
schreit ewig.
Gebrochne Gedanken sind Anschauungen und Empfindungen - also Korper. Alles, was man denken kann, denkt selbst, ist ein Denkproblem, Geheimnis - wirft die Gedanken zuruck. Gedankenleiter und Isolatoren.
2731
Streben nach einfachen Verhaltnissen - nach musi-
275 2
kalischen Verhaltnissen.
Notwendigkeit eines durchsichtigen Glieds und eines Nichtleiters der Warme in jedem chemischen und galvanischen ProzeB - eines absolut spezifisch schweren und relativ spezifisch schweren Korpers. Die positive Warme macht polariter lauter negative Korper, well sie sich nur mit diesen vereimgen kann, in ihnen am besten reprasentiert wird - gedacht wird.
Mit dem, der mich glaubt und am liebsten zusammen.
versteht,
komm
ich
kurz gesagt: der Verstand, bleibt immer aus der Physik weg und ist
Die
rationelle Verhaltniskraft,
2 7jj
iiberall das vermittelnde und vermannigfaltende Glied. Beweis, daB Phantasie, Verstand, Vernunfic etc. auch in der anorganisdhen Natur vorkom-
doch
men. Was machen
Die
spezifische
des Diamants. Es die
sie
-
die
Welt?
Schwere der Erde ist also
ist
beinah die
sehr wahrscheinlich, daB
Erde ein Diamant innerlich ist, welches auch aus
andem Griinden sehr wahrscheinlich ist. Die Erden und vorziiglich die Edelgesteine die verbranntesten
und auch
sind
Korper? Daher so wasserahnlich
ihre Idioelektrizitat.
237
27J4
Durch
Verbrennen wird
viel
man immer
ver-
brennlicher.
(Galvanische Regeln zur Zusammensetzung der Arzneimittel.)
Decken zur Sonnensalzfabrikation.
2755
Steinpapierne
2756
Reduktion der Kieselerde.
2757
Unterirdische
Wohnungen im Winter;
Polaritat der Erdoberflache
Rficksicht auf
fiber die
und der Atmosphare in
Warme und Kalte. Warme und Kalte.
Verteilung bei 275®
Sonderbar, daB eigentlich alles Verbrennen ein ewiger ProzeB sein mfiBtel Ein perpetuum mobile. Es mfiBte eigentlich gar nichts verbrennen.
2759
Wichtigkeit der Richterschen stochiometrisdien Untersuchungen. Ungeheure Individualitat der Natur im Pflanzen-
und Tierreiche. Verschiedne Sorten Wein; unendliche Pflanzen-
mischungen xmd Gestaltungen und Arten - so bei den Insekten. Fruchtarten: ijoo Sorten Bimen etc. Sensibilitat der Tiere und Pflanzennatur; innre Sympathie - das kleinste Bestandteilchen hat EinfluB.
2760
Sollte das Licht ein simultaner Zersetzungs-
und
KompositionsprozeB der Lebensluft sein? Lichtlehre muB wie Galvanism behandelt werden: Das licht ist ein divinatorisches Wesen. - Hat es ein Substtat?
23S
Sind die Metalle oder die Erden anfanglicher ? Sollten die
Erden
vielleicht oxydierte
2761
Karbon-
azetate sein?
Vauqudins Versuch iiber die Verwandlung der Kieselerde in Kalkerde. (Bituminoser Mergelschiefer etc.; Zechstein - Sand etc.)
Der Galvanismus
ist
wohl weit
allgemeiner, als
2762
entweder ist alles Galvanismus oder nichts Galvanismus. UnabMngigkeit des Wassers zum innem Galvanismus. Es gehort nur zum chemischen Galvanismus, wo chemische Funktionen durch das Innere erregt und erhoht werden. Aber man hat alle Arten von Galvanismus: elektrischen Magnetismus - kalorischen - mechanischen - akustischen. selbst Bitter glaubt;
Was entsteht, wenn man oxydierte Substanz fleiBig
2763
mitOxydierbarem reibt? FeuerschlagenmitEisen oder besser mit Stahl. Versuch mit carbure de cuivre und Zink .
Versuche aller Art,
iiber die Quantitat fester Bestandteile so eine gewisse Portion Wasser aufneh-
2764
men kann. Versuche
iiber die
Verdampfbarkeit des Wassers,
und gemischt bei jedem Grade der Temperatur; Luftschwere und Lufttrocknis. rein
(De Lucs „Meteorologie“.) Analyse der Diirrenberger Sole. Wieglebs Analyse. Tabelle iiber alles im Wasser Auflosbare. Versuche, das Probieren des Urins betreffend. Nachforschung, die Erzeugung des 01s betreffend.
Der hollandischen Chemiker kiinstlich erzeugtes 01
.
Elektrische Funken.
239
2765
Wirkung zusammen.
tJber die
aufgeloster Stoffe
aufeinander.
2766
Nahere Untersuchung der Versteinerungen, besonders der Holzversteinerung in Kieselmasse, Rittersche Idee, daB Kieselerde kohlig sei. Im Grunde kann man die Kieselerde eine gediegene Kohlensaure nennen. Zerstorte Steinkohlenlager
-
zufallige Steinkoh-
lenlager.
Elektrizitat als
Verkehr zwischen Gas und
soli-
dum. 2767
Chemische Wirkung der Schwere und des Schwerpunkts sowie des Drucks und der Pressung. Sollten sie die
Saurungsfahigkeit erhohn?
Zusammensetzung des Granits.
2768
Ober
2769
Tierische
277°
Die Kraft ist eine Funktion von Zeit und Raum. (Anschauung und Gedanke.) Die positive Elektrizitat hat Verwandtschaft mit
die
Natur der Flamme.
der Schwere. Zentralkraft, Umgekehrt die negative
Anwendung
des Satzes, daB jeder ProzeB ein unendmannigfacher ProzeB sei und also auch bei jedem ProzeB alle Produkte in au£- und absteigender linie
lich
vorkommen. 2771
t)ber die planetarische Bildung der Erdoberflache.
EinfluB der Berge und ihrer respektiven Lage und Bildung auf Klima und Witterung. Ihre wasseranziehende Eigenschaft. Personalitat jeder Gegend und des Klimas.
Entstehung der Berge dutch tions-
und
superfizielle
Rota-
Gravitationsprozesse.
Ringformige Bildung und Bewegung des Rauchs.
Richtung der Betge nach
dem Mondlauf.
* 77 *
2773
GroBe Tiefen des aufgeschwemmten Landes. Spiel der spezifischen
Schwere in den
fliissigen
*774
Leitern.
Je sproder und schweter, desto warmer und tonleitender.
oder Wasser nicht auch in Rohre steigen und fallen, die unten zu und oben offen ware? Wxrkungen uberhaupt der Veranderungen der Sollte Quecksilber
einer
spezifischen Schwere.
Die chemische (qualitative) Schwere ist die Warme. Barometerveranderungen - Ebbe und Flut derLuft. Sollte man nicht mit Nutzen das Darcetsche Gemisch zur Amalgamation gebrauchen konnen? Amalgamierung mit Blei. (Zementierungsarbeit.) Gebrauch der Brennspiegel beim Huttenwesen.
*775
Womit lassen sich die Wirkungen der Warme ersetzen? - Durch Elektrizitat; durch Geschwindig-
* 77 6
keit;
durch Druck; durch chemische Verwandt-
schaften.
Phanomen des Durchdringens des Wassers durch kupfeme Kugeln vermittelst der Pression. Sollte nicht jeder Korper den andem erzeugen konnen, wenn dieser auf ihn wahrhaft einwirkt ? Das heiBt: er kann Leiter jeder Kraft, jeder Aktion wer16
Nomlis, Gcsamraelte
Werke XV
241
*777
den. Soviel er yon einer Seite vernichtet, kann er au£ der andern hervorbringen, ganz den Gesetzen des Mechanism gemaB. Bringt er ein verandertes Pro-
dukt hervor, so
ist
er ein subjektiver, individueller
Leiter.
Gerade was das Wasser bei der Bewegung tut, daB es augenblicklich starr wird, das tut es bei der Warme: es wird augenblicklich erwarmbar und gleichsam ein kalter Korper. *778
Wie relle
entsteht ein Stoff? Augenblickliche,
Stofferzeugung ?
(Gedankenleiter
Indem
Im
tempo-
Flussigen.
etc.)
ich eine Sache ubereile, wird es sein
Ge-
genteil.
2779
Die Abweichung der Magnetnadel ist eigentlich ein und Nordpols zum
verkehrtes Anziehn des Siidpols
TeU. 2780
2781
Uber die Unrichtigkeiten trigonometrischer Vermessungen dutch Veranderung der Erdenfigur. Ober chemische und mechanische, elektrische und Warmeerregung und -mitteilung.
(galvanische)
2782
Uber Kohasion und Adhasion.
2789
Farben sind oxygeniertes Licht.
4784
Uber
die innre chifiiderende Kraft;
Spuren der-
selben in der Natur.
Bewegungen durch Licht - durch Anschauungen. Idiowahmehmende und symwahrnehmende Individuen.
24Z
t)ber die Auflosung der Schwefelblumen oder des zerkleinerten Schwefels in Weingeist. Schwefel in
2787
ganzen Stucken wird nicht aufgelost. Aller Staub and Dunst ist gewissermaBen oxydabler, oder, was eins ist, praoxydierter. Das Zermalmen and Zerbrechen bewirkt eine
Verminderung der
spezifischen Schwere.
Geschwindigkeit bringt
Warme
wie das Licht, wie das Reiben
also
hervor, wirkt
etc.
Sollten die atherischen Ole die Pflanzenseelen sein,
und
sollte darin
2786
auch der Unterschied der Weine etc.
liegen?
Bestimmung des vorteilhaften Hitze bei der Salzsiedung. Kontrolle der Gradiermeister.
Maximums
der
2787
Versuch uber die Verdonstung des Wassers in Beziehung auf Galvanism.
2788
Uber den Hebei.
2789
Vorrichtung einer starkem Abzeichnung der Quantitat des verdunsteten Wassers durch ein aufschwimmendes Brett, das an einem zarten seidnen Faden einen Hebelzeiger niederzieht, im Verhaltnis der
Abnahme des
2790
Wassers.
Auflosung der Salzsaurebasis in Hydrogen und
2791
StickstofF.
Wahrscheinlicb eine Saure wie bydrogine
sulfuri.
Alle Anziehung geschiebt durdi Reiz. Alles zieht
uns an, was uns erregt. 243
,279a
Die Magnetnadel wurde sich nicht nach Norden wenn sie ihre Pole vereinigen konnte. Direktion jeder ungeschloBnen, schwebenden Kette. richten,
Sinn und Kraft sind in einer bestimmten Sphare
2793
polar.
Was jenen erhoht, vermindert diese, und was ckese vermehrt, stumpft jenen ab. Der ganze menschliche Korper besteht aus Sinn und Kraft sowie ihren Organen Nerv und MuskeL
Nerv
ist
das chemische, elektrische und galvaMuskel das mechanische, magnetische
nische Agens,
und hypermagnetische Agens. Es gibt mineralische, vegetabilische, animalische Chemie - Mechanik - Kalorik - Magnetism Elektrizitat.
Galvanism trizitat,
Was
ist vielleicht
nichts als tierische Elek-
der Galvanism zur Elektrizitat
der tierische Magnetism
ist, ist
zum Magnetism.
Alles was den Nerv begiinstigt, schadet dem Muskel und umgekehrt. Oxydation ist fur den Muskel, Desoxydation fur d; e Nerven. Es gibt mehr Muskel- als Nervenkrankheiten. Es gibt auch gemeinschaftliche Leiden. Dafur sind die Neutralsubstanzen.
Klingende Korper und warmeleitende Korper wohl identisch. Wie das Holz auf Stroh khngender wird, so wird es auch warmeleitender. Klang des matten Glases.
2794
sind
,
Varziiglich muC nan bei chemischen Prozessen auf die Ruckanwendung der Produkte auf den Prozefi, die Umkehrungen des Prozesses und die Selbst-
verhaltnisse der Bestandteile
zu den Zusammen-
setzungen achten.
chaux durch KohlenTemperatur. Alaunfabrik - Sodafabrik; Bitter-
Zersetzung der saute
vielleicht
suljure de
sebr
bei
2 79 *>
niedriger
Schwefelwerk - Magnesia - Glaubersalz; Saurenfabrik. BleiweiB und Griinspan und Bleizuckerfabrik; Salmiak - Salpeter - Pulver - mineralische Wasser. Wasser kann man von einer Auflosung scheiden: salz
1.
Durch Warme- und Luftagitation.
(Affinitat des
Dunstes zur Luft.) 2. Durch Zersetzung des Wassers. 3. Durch Prazipitation oder nahere Verwandtschaft eines aufgelosten Korpers zum Wasser, sofem die neue Auflosung nicht das Prazipitat auflost oder der hinzugesetzte Korper nur in der alten Auflosung aufloslich
ist.
Durch Bindung
des Wassers mittels eines hygromettischen Korpers (z. B. dekrepitiertes oder kalziniertes Glauber- und Bittersalz, kalzinierter Gips, gebrannter Kalk etc.; selbst kalziniertes Kochsalz muB Kochsalz prazipitieren). 4.
durch
5.
Vielleicht
6.
Durch Kalte und Ruhe.
Ein Kristall
Elektrizitat.
ist also ein
Ausdruck der
spezifischen
2797
Schwere. tjber die Poesie der Natur.
Die Blute
ganz
279 s
Die Ruhe befordert die Schwere, die Koharenz. Die Langsamkeit 'wirkt im Gegenteil der Geschwin-
2799
ist
poetisch.
digkeit.
M5
Jeder dur chsichtige Korper ist in einem hohem Zuzu haben. Der Schlaf scheint Perturbation der organischen Welt durch die anorganische zu sein. stande; er scheint eine Art des BewuJBtsdns
2800
liber die Zerkleinerung
P lamme 2S01
im RuB, Rauch -
die
etc.
Reinigung der Runkelriiben mit 01 Kochen der Runkelruben nut ihrem eignen Branntwein. Trocknung der Runkelrube. Legung der Runkelruben ins .
Wasser. Galvanisch-chemische Behandlung der Pflanzenstoffe mit Metallen zur Verwandlung des Schleimstoffs
in Zucker etc.
2802
Uber das Zementieren.
2803
tiber die Fortpflanzung der Kalte.
2804
Sollte die
Erdumdrehung
nicht ein EflFekt einer
Polarisierung sein?
Verringerung der Schwere durch den Umschwung. tiber die Geschwindigkeit, die jeder Erdkorper durch den Umschwung der Erde ruhend in sich hat. 2803
Ahnlichkeit der negativen Elektrizitat Schwete.
Die Gravitation ist.
ein Effekt der Schwere (der
Ausdehnung ein Effekt der Warme und Gravitation haben Ver-
Hebelkraft), wie
Warme
ist
und der
die
wandtschaft. 2806
Lavoisierscher Versuch, die Tonerde durch einen Strom von Oxygen in kalten FluB zu bringen.
246
Medizinischer Gebrauch der Glucine
und des
Chromiums. Expansive Kraft dierend
- negativ
ist
zugleich phlogistisch, oxy-
2807
elektrisch.
Die Schwerkraft wirkt antiphlogistisch - desoxydierend (lufterzeugend). Innres der Erde: brennlicher Stoff. Daher auch die Negativitat der Erdflache. des Punkts und der Peripherie. Luft und Wasser sind sich mehr entgegengesetzt
—
+
als
dem Starren.
Die atmospharische Luft
ist kristallinischer
Be-
schaffenheit.
Vorteil, die Flamme dicht an das Ofen-Eisen zu bringen, weil sie die Luft weniger erwarmt als das Eisen.
2808
Selbst sich erwarmende Mischungen in Stuben zu gebrauchen. Selbst die Erdkohle. (Erwarmt sich die Dammerde nicht?) EinfluB auf Vegetation. Warmere Einrichtung der Stuben. Doppelte Glastafeln in die Fenster!
Metall fuhlt sich
um
deswillen kalter an, weil es
die Hitze besser leitet (fangt) als die Luft.
Ein Stiick Metall verkuhlt sich weit langsamer in der Luft als zwischen Metall. Reduzieren durch die Flamme im Treibeherd, daher UnzweckmaBigkeit dieser Operation. Elastische Korper sind polare Korper. Mancherlei Getranke und Speisen fur den Kranken; Hulfsmittel gegen den Durst; Reizmittel. Wie erregt das Salz Durst?
247
2809
z8io
und Glanzschleifen durch Staub. negative Glanzflache des Metalls. Uber Undurchsichtigkeit. Innerer Zustand undurchsichtiger Korper. Uber das
Positive
281 1
2812
Glatt-
und
Was Nichtleiter fur eine Kraft ist, ist lhr Fliissiges. Sonderbar, da6
man
wenig auf das wie durch das ZerSchwere zunimmt!
Phanomen achtgegeben flieBen die spezifische
bisher so hat,
Mit der Welt entsteht die Begierde - einHang zum ZerflieBen oder die Schwere.
Seltsame Ausfuhrung eines Gleichnisses, 2. B. die Liebe 1st suB, also kommt ihr alles zu, was dem
Zucker zukommt.
Uber
die Philosophic
und
ihre Darstellung. Hi-
storische Konstruktionen. Nichts ist poetischer als alle
Ubergange und heterogenen Mischungen.
Vorteile der Perspektive, der rechten Verteilung
und der Sparsamkeit in der Poesie. Recht grobe und gemeine Prosa ist noch wenig da. Mischung des Groben, Gemeinen, SprichwortEdelm, Hohem, Poetischem. Dr. Luthers Sprache; Lessing. Historische Schauspiele, die ganze Nationen und die Weltgeschichte begreifen. Neue Art von Predigten.
lichen mit
Originelle Naturansichten.
Uber
.
l8l i
die Handlung. Ich.
Kollektaneen aus der Geschichte. Kleine Trauerspiele aus dem ganz gemeinen Leben - hochst poetisch und tragisch. Naturalien. Indische Marchen. Poetische Satire
l|8
und Annihilation der
Poesie.
Welt als des Ursprungs
aller
*814
Epische Dichtung: die franzosische Expedition nach Agypten. Ein Versuch.
281 j
Gedanken sind nut mit Gedanken gefiillt um Denkfunktionen, wie Gesichte um Augen- und Lichtfanktionen. Das Auge sieht mchts wie Augen, das Denkorgan nichts wie Denkorgane oder das dazugehorige Element.
2816
t)bet den Mechanism des Denkens — Machen und Betrachten zugleich in einem unzettrennten Akte.
2817
Philosophieren ist nut ein dreifaches oder doppelWachen, Wachsein, BewuBtsein.
2818
Jacobi hat keinen Kunstsinn, und darum verfehlt den Sinn der Wissenschaftslehre, sucht derbe, niitzliche Realitat und hat keine Freude am bloBen Philosophieren, am heitern philosophischen BewuBt-
2819
Religiose Ansicht der
Begierde.
tes
er
sein,
Wirken und Anschauen.
Sollte die
Natur nicht an sich verstandlich
Kommentars bung - reine Erzahlung ?
gar keines
bediirftig,
sein,
2820
bloBe Beschrei-
Goethes Meinung, daB jede Substanz seine engern Rapports mit sich selbst habe, wie das Eisen im Magnetism.
2821
Die Sprache ist fur die Philosophic, wie fur Musik
282a
und Malerei,
nicht das rechte
Medium
der Darstel-
lung.
249
*8*3
tJber den Begriff des Betens : Beten
ist
in der Reli-
was Denken in der Philosophic ist. Beten ist Religion machen - Predigten sollten eigentliche Gebete sein. Der religiose Sinn betet wie das Denkgion,
organ denkt ; Religion geht auf Religion. Sie hat eine eigne
religiose
Welt,
ein
eignes
rehgidses
Element. *824
Der Mensch ist unter den Tieren oder in der Nawas der Staat und die Philosophic in ihren Ver-
tur,
haltnissen sind: das Assoziationswesen.
2825
2826
Mogliche Veranderung des Weltraums. Unpoesie der astronomischen Natur.
(An Schelling die Erzahlung von derRauschberger Bohme von Wei-
Schlacht. Honigstein an Goethe.
mar. Astronomische Ideen an Schlegel.) 2827
Die Ehe bezeichnet eine neue, hohere Epoche der Liebe: die gesellige, die Zwangsliebe Liebe.
2828
- die lebendige
Die Philosophic entsteht mit der Ehe.
Der Mensch ist
eine Sonne; seine Sinne sind seine
Planeten.
2829
Polemik gegen Goethe. Durch die Welt, wie sie sind die Menschen Menschen; daher ihr Drang nach Einverstandnis, denn dadurch sind sie Menist,
schen. 2830
Umgang mit dem Poetischen, dem Romantischen da: Alten Welt etc Lektiire des Heterogenen Romantischen.
Nach Jacobi Fichtes Theorie der Bewegungen in widerstrebendem Mittel in der Intellektualwelt Poesie fiber die Konstruktion des Innem.
2831
2832
zu behandeln. Meine Idee oder in der Kraft des Hypomochlions. Ritters Art, die Physik
2833
vom Prinzip der Personality in jeder Substanz Richters stochiometrische Untersuchungen.
2834
Idee, daB mehrere Metaile ineinander stecken.
2833
Den
x.
Februar 1800:
Dramatische Darstellung in einzelnen, unabhangigen Kapiteln. Unbequemlichkeiten einer chronologisch fortschreitenden Erzahlung.
2836
Eigner historischer Sinn und Takt. Eigentum-
2837
licher Geist jeder Begebenheit.
,,DieGitarre“oder„ReIiquienromantischerZeit* e Eine Sammlung Romanzen von Novalis.
Abhandlung
fiber
Jakob Bohme. Seinen Wert
.
2838
als
2839
Dichter. tJber dichterische Ansichten der Natur fiberhaupt.
Ansicht der alien Arzneikunde. Ihr dichterischer Wert. Wunderbarkeit der mathematischen Figuren. t)ber die Methode, die Heilkunde wirklich als experimentale Physik zu behandeln.
251
2840
Gegen „ Wilhelm Meisters Lehrjahre": Es ist im Grande ein fatales und albernes Buch, so pretentios und pretios, undichterisch im hochsten Grade, was den Geist betrifft - so poetisch auch die Darstellung ist. Es ist eine Satire auf die Poesie, Religion etc. Aus Stroh und Hobelspanen ein wohlschmeckendes GeGotterbild zusammengesetzt. Hinten wird
richt, ein
alles Farce.
Die okonomische Natur
ist
die wahre,
iibrigbleibende.
Goethe hat auf
alle Falle
einen widerstrebenden
Stoff behandelt. Poetische Maschinerie.
Friedrich verdrangt Meister yon der Philine und drangt ihn zur Natalie hin. Die Bekenntnisse sind erne Beruhigung des Lesers nach dem Feuer, dem Wahnsinn und den wilden Erscheinungen der ersten Halfte des dritten Teils. Intrigieren, Schwatzen und ReprasenSchluB des vierten Buchs verrat das vornehme SchloB und das Weiberregiment - und erregt
Das vide
tieren
am
eine argerliche Peinlichkeit.
DerAbbd ist ein fatalerKerl, dessen geheimeOberund lacherlich wird. Der Turm in
aufsicht lastig
Lotharios SchloB demselben.
Die Freude, daB Schlusse
im
ist
ein groBer Widerspruch mit
es
nun aus ist, empfindet man am
vollen MaBe.
Das Ganze
ist
ein nobilitierter
Roman.
„ WilhelmMeisters Lehrjahre“ oder „Die Wallfahrt nach dem Adelsdiplom". „Wilhelm Meister" ist eigentlich ein „Gtndide“, gegen die Poesie gerichtet. Die Poesie ist der Arlequino in der ganzen Farce. Im Grunde kommt der Adel dadurch schlecht weg, daB er ihn zur Poesie rechnet, und die Poesie, daB er sie vom Adel reprasentieren laBt.
Er macht
die
Musen zu Komodiantinnen, anstatt zu Musen zu machen. Es ist
die Komodiantinnen.
ordentlich tragisch, daB er den Shakespeare in diese Gesellschaft bringt.
Aventuriers, Komodianten, Matressen,
Kramer
Romans. Wer ihn recht zuHerzen nimmt, liest keinenRoman mehr. Der Held retardiert das Eindringen des Evangeliums der Okonomie. Marionettentheater im Anfang, Der SchluB ist wie die letzten Stunden im Park der
und
Philister sind die Bestandteile des
schonen
Lili.
Meine Erzahlungen und romantischen Arbeiten noch zu grell und zu hart gezeichnet; nichts als derbe Striche undUmrisse -nackt und unausgefuhrt. Es fehlt ihnen jener sanfte, riindende Hauch, jene
2841
sind
Fulle der Ausarbeitung, Mitteltinten - feine verbindende Zuge, eine gewisse Haltung, Ruhe und Be-wegung in einander. Individuelle Beschlossenheit und Fremdheit, Geschmeidigkeit und Reich-
tum
des
Stils
- ein Ohr und
eine
Hand
fur reizende
Periodenketten.
-
Reden - dramatische
2842
Man kann aus jedem Gesetz klagen. Der juristische
2845
Epische Reden
Reden -
lyrische
rhetorische Reden.
daB das Gesetz auf einen konkreten Fall seine Anwendung findet. 2. daB das Gesetz hier Giiltigkeit hat. 3. daB es verletzt worden sei oder in GeBeweis ist
1.
fehr stehe.
Das
petitum ist ein Aufruf an die Kraft des Gewirksam zu sein. Eine ganz verschiedne Art von ProzeB ist der
setzes,
konstitutionelle oder der wissenschaftliche
-
eine
Verbesserung, Erweiterung oder Ausbildung des Gesetzkorpers, zu der ein einzelner Fall AnlaB gibt, muB sorgfaltig gepruft werden. GenaueVergleichung der vorhandenen, hierauf sich beziehenden Gesetze,
Aufmerksamkeit auf eine anwendbare Analogic und Rucksicht auf die allgemeinen Grundsatze, auf den Geist der Gesetzgebung muB hier obwalten. Dieser ProzeB ist durchaus wissenschaftlich. 2844
Meine Versuche in Reden und meine Ideen uber Moral in einen Roman verwebt.
2845
Die Geschichte erzeugt sich selbst. Erst durch Verkniipfung der Yergangenheit und Zukunft entsteht sie. Solange jene nicht festgehalten wird durch Schrift und Satzung, kann diese nicht nutzbar und bedeutend werden. Die Menschen gehen viel zu nachlassig mit ihren Erinnerungen urn.
2846
Nutzbarkeit jedes Menschen. Aufsatze uber meine gesellschaftlichen Verhaltnisse. Einteilung der menschlichen Geschafte und Stande. Ihr EinfluB auf die Menschen. Der Ratgeber fur alle Lagen des Lebens. t)ber die Opposition jedes einzelnen mit den Zufalligkeiten des Lebens.
2847
Im Grunde Ein
fester
Mittel.
Ein
ist
Mensch
in seinem Willen.
das universalberuhigende
Unser Charakter, unsre Vorneigungen
machen uns 2848
lebt jeder
Yorsatz alles
angenehm und
etc.
zu-wider.
•wahrhaft gottesfurchtiges Gemiit sieht uberGottes Finger und ist in steter Aufmerksamkeit auf seine Winke und Fiigungen.
all
254
Geschichte meines Lebens. Dramatische Logik einer eingreifenden Rede, ohne viel Epitheta - ganz dialogisch.
Lobrede aufs
MuB
2849
polemisch
285°
In einer wahren Rede spielt man alle Rollen, geht dutch alle Charaktere dutch, durch alle Zustande nur um zu uberraschen, urn den Gegenstand von einet neuen Seite zu betrachten, um den Zuhorer plotzlich zu illudieren odet auch zu uberzeugen. Eine Rede ist ein auBerst lebhaftes und geistreiches, abwechselndes Tableau der innem Betrachtung eines Gegenstandes. Bald fragt der Redner, bald antwortet er, dann spticht er und dialogiert, dann erzahlt er, dann scheint er den Gegenstand zu vergessen, um plotzlich zu ihm zurfickzukommen, dann stellt er sich fiberzeugt, um desto hinterlistigef zu schaden; dann einfaltig, getfihrt, mutig; et wendet sich zu seinen Kindern - er tut, als ob alles vorbei imd beschlossen ware; bald spricht er mit Bauem, bald mit diesen, bald mit jenen, selbst mit leblosen Gegen-
2851
Militar.
sie nicht
sein?
standen.
Kutz, eine Rede ist ein monologes Drama, Es gibt bloB offiie, gerade Redner; die sdbwiilstigen Redner sind gar nichts wert. Die echte Rede ist im Stil des hohen Lustspiels, nur einzeln mit groBer Poesie verwebt. Sonst recht klare, einfache Prosa des
gemeinen Lebens - Dialogenstil. Der Redner jeden
muB
Ton annehmen konnen.
Aufsatz fiber „Wilhelm Meister'*. Meine Ideen den burgerlichen Roman gebracht.
darfiber in
2J5
28 j a
28 S3
Der Romandichter sucht mit Begebenheiten und Dialogen, mit Reflexionen und Schilderungen Poesie hervorzubringen, trie der lyrische Dichter dutch
Empfindungen, Gedanken und Bilder. Es kommt also alles au£ die Weise an, au£ die kfinstlerische Wahlungs- und Verbindungskunst. 28J4
In dem bfirgerlichen Roman fiber den Umgang mit Menschen, fiber Betragen in Krankheiten, fiber das Schuldenwesen junger Leute, fiber das vomehme Leben, fiber Kleidung, Lebensart, Vergnugungen,
Wirkungssphare einer Frau, Ehe etc.; Wahlspruch: „Hier ist Amerika!" etc. 28J j
fiber
den
Es gibt Menschen yon eigensinniger und wunder-
zum Ehestande gemacht sind. Eheleute mfissen eine Art von Mischimg licher Individualitat, die nicht
der Selbstandigkeit
und Unselbstandigkeit haben.
Sie mfissen festen Charakter als
Sachen haben, urn
konnen und doch geschmeidig, elastisch und durchaus bestimmt, ohne eigensinnig und angstlich zu sein. ein Besitztum sein zu
2856
Der Spinozism
ist eine t)bersattigung mit GottUnglauben ist ein Mangel an gotdichem Organ und an Gottheit. Es gibt also direkte und indirekte
heit.
Atheisten. Je besonnener und echt poetischer der Mensch ist, desto gestalteter und historischer wird seine Religion sein. *8j 7
Poesie
ist
Darstellung des Gemfits
—
der innern
Welt in ihrer Gesamtheit. Schon ihr Medium, die Worte, deuten es an, denn sie sind ja die auBre Offenbarung jenes innern Kraftreichs. Ganz, -was die Plastik zur auBem, gestalteten Welt ist, und die
Musik zu den Tonen. Effekt ist ihr gerade entgegengesetzt, insofern sie plastiscli ist - doch gibt es eine musikalische Poesie, die das
Gemut
mannigfaches Spiel von Bewegungen
selbst in ein setzt.
Die Natar hat Kunstinstinkt; daher ist es Gewenn man Natur und Kunst unterscheiden will. Beim Dichter sind sie hochstens dadurch verschieden, daB sie durchaus verstandig und nicht
2858
schwatz,
leidenschaftlich sind, welches sie
Menschen unterscheidet,
von denjenigen
die aus Aflfekt unwillkur-
oder iiberhaupt inter-
lich musikalische, poetische
essante Erscheinungen werden.
Das SilbenmaB
ist
Werk
des Verstandes.
2859
Lustspiel und Trauerspiel gewinnen sehr und werden eigentlich erst poetisch durch eine zarte, symbolische Verbindung.
Der Ernst schimmern.
muB
heiter,
der
Scherz emsthaft
Die Darstellung des Gemiits muB, wie die Darstellung der Natur,
selbsttatig,
2860
eigentiimlich
2861
all-
gemein, verkniipfend und schopferisch
wie es
ist,
sondetn wie
es sein
sein. Nicht konnte und sein muB.
Es sind nicht die bunten Farben, die lustigen Tone und die warme Luft, die uns im Friihling so begeistem. Es ist der stille, weissagende Geist unendlicher Hoflnungen, ein Vorgefiihl vieler froher Tage, des gedeihlidien Daseins so mannigfaMger Naturen, die
Ahndung hoherer ewiger
Bliitea
und
Friichte
und
die dunkle Sympathie mit der gesellig sich entfal-
tenden Welt.
17
Nataiis,
G