Perspektiven durch Retrospektiven: Wirtschaftsgeschichtliche Beiträge. Festschrift für Rolf Walter zum 60. Geburtstag 9783412212094, 9783412210861

189 16 4MB

German Pages [376] Year 2013

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD FILE

Polecaj historie

Perspektiven durch Retrospektiven: Wirtschaftsgeschichtliche Beiträge. Festschrift für Rolf Walter zum 60. Geburtstag
 9783412212094, 9783412210861

Citation preview

Jeanette Granda  |  Jürgen Schreiber (Hg.)

Perspektiven durch Retrospektiven Wirtschaftsgeschichtliche Beiträge Festschrift für Rolf Walter zum 60. Geburtstag

2013 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2013 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Druck und Bindung: Balto print, Vilnius Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in Lithuania ISBN 978-3-412-21086-1

Tabula Gratulatoria

Werner Abelshauser, Bielefeld Dorothea Alewell, Hamburg Heiner Alwart, Jena Lothar Baar, Berlin Franz Baltzarek, Wien Jörg Baten, Tübingen Tilde und Walter Bayer, Jena Hartmut Berghoff, Washington DC Marcel Boldorf, Berlin Nils Boysen, Jena Helmut Braun, Hamburg Olaf Breidbach, Jena Michael Brenner, Jena Werner Buchholz, Greifswald Felix Butschek, Wien Uwe Cantner, Jena Reiner Cunz, Hannover Markus A. Denzel, Bozen Klaus Dicke, Jena Kurt Dopfer, St. Gallen Eberhard Eichenhofer, Jena Klara von Eyll, Köln Peter E. Fäßler, Paderborn Georg Fertig, Halle Albert Fischer, Gleichen Reiner Flik, Tübingen Gerhard Fouquet, Kiel Norbert Frei, Jena Andreas Freytag, Jena Michael Fritsch, Jena Bernd Fuhrmann, Nepten Boris Gehlen, Bonn Hans-Jürgen Gerhard, Twistetal Caroline Göldel, Litzendorf

Jeanette Granda, Jena Werner Greiling, Jena Rainer Gries, Wien Rolf Gröschner, Jena Mark Häberlein, Bamberg Hans-Werner Hahn, Jena Rolf Hammel-Kiesow, Lübeck Reinhard Haupt, Jena Edith Hellmuth, Jena Martin Hille, Passau Bernd Hüfner, Jena Constanze Janda, Jena/Leuven Harald Jansen, Jena Jürgen John, Jena Maximilian Kalus, Kempten Hartmut Kiehling, München Oliver Kirchkamp, Jena Peter Kischka, Jena Dodo von Knyphausen-Aufseß, Berlin Lambert T. Koch, Wuppertal Frank Konersmann, Bielefeld Kurt-Dieter Koschmieder, Göttingen Lothar Kramer, Jena Martin Krieger, Kiel Thomas Kroll, Jena Wolfgang Kürsten, Jena Andreas Länger, Jena Ute Leonhardt, Jena Gerhard Lingelbach, Jena Christopher Lloyd, Armidale/Helsinki Hans-Walter Lorenz, Jena Christian Lukas, Jena Hendrik Mäkeler, Uppsala Franz Mathis, Innsbruck Herbert Matis, Wien Reinhard Meckl, Bayreuth Betina Meißner, Jena Gisela Mettele, Jena

Rainer Metz, Köln Wolfgang Mühlfriedel, Jena Jörg Nagler, Jena Michael North, Greifswald Peter Oberender, Bayreuth Torsten Oppelland, Jena Dietmar Petzina, Bochum Renate Pieper, Graz Toni Pierenkemper, Münster Werner Plumpe, Frankfurt/Main Bernhard Post, Weimar Joachim von Puttkamer, Jena Thomas Rahlf, Köln Michael Rauck, Gräfelfing Holger Reinisch, Jena Reinhold Reith, Salzburg Michael Reksulak, Arlington Kristina von Rhein, Jena Klaus Ries, Jena Matthias Ruffert, Jena Johannes Ruhland, Jena Henrik Sattler, Hamburg Uwe Schirmer, Jena Georg Schmidt, Jena Karl Schmitt, Köln Norbert H. Schneeloch, Roth Armin Scholl, Jena Lars U. Scholl, Bremen Roland Schönfeld, Leipzig Jürgen Schreiber, Jena Harm Schröter, Ostste Günther Schulz, Bonn Kurt Schwarzbach, Jena Katrin Schwinger, Jena Peter Sedlacek, Münster André Sonntag, Jena Mark Spoerer, Regensburg Bernd Sprenger, Langenfeld

Gudrun Töpel, Jena Silke Übelmesser, Jena Martin Uebele, Münster Peter Walgenbach, Jena Gianfranco Walsh, Jena Helmut G. Walther, Jena Ulrich Wedding, Jena Frauke Weißbrodt, Jena Olaf Werner, Jena Horst A. Wessel, Hilden Angelika und Ekkehard Westermann, Rantrum Wolfgang Wimmer, Jena Rupert Windisch, Jena Ulrich Witt, Jena Juliane Witter, Jena Harald Witthöft, Wilnsdorf

Inhalt Vorwort...............................................................................................................................9 Jeanette Granda/Jürgen Schreiber „Perspektive(n) durch Retrospektive(n). Einleitende Worte zur Festschrift für Rolf Walte..................................................................................................................11 I. Perspektiven der Banken-, Unternehmer- und Unternehmensgeschichte..........................................................................................19 Maximilian Kalus Kutsche und Bettstatt – Leben wie ein Faktor...........................................................19 Ekkehard Westermann Der Brief des Valentim Fernandes des Moravia vom 6. Juni 1510. Aus Lissabon an Stefan Gabler in Nürnberg. Eine Edition.....................................37 Reinhard Haupt Der „Ehrbare Kaufmann“. Erinnerungen in der Unternehmensethik an vergessene Wirtschaftstraditionen................................................................................47 Michael North Nürnberg und Antwerpen: Kunst und Ökonomie....................................................61 Angelika Westermann Montangeschichte der Frühen Neuzeit und die Symbolphilosophie Ernst Cassirer. Ein Beitrag zur Wirtschafts-, Sozial und Kulturgeschichte......................73 Albert Fischer Landesbanken und Bankenkrise. Der frühe Fall der Provinzialbank Oberschlesien..................................................................................................................87 II. Perspektiven des (globalen) Strukturwandels.............................................101 Hartmut Kiehling Ein fein austariertes System: Die lange Inkubationszeit Kerneuropas vor dem Sprung ins Industriezeitalter........................................................................................101

6

Inhalt

Betina Meißner Erfolg kann man säen. Die Zuckerrübenzüchtung und ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung im 19. Jahrhundert..............................................139 Uwe Cantner/Kristina von Rhein Location matters? Die französische und die deutsche Automobilindustrie im Vergleich...................................................................................................................147 III. Perspektiven auf das History Marketing....................................................169 Torsten Oppelland Geschichtspolitik und History Marketing. Betreiben Parteien und Wirtschaftsunternehmen dasselbe Geschäft?...........................................................169 Tilde Bayer Tempel der Unternehmenskultur. Unternehmensmuseen in Deutschland im 21. Jahrhundert..............................................................................................................185 IV. Perspektiven auf die Evolutorische Wirtschaftsgeschichte...................193 Christopher Lloyd Evolution Theory and Economic History: A Partnership of Mutual Necessity?.......................................................................................................................193 Rainer Metz Zeitreihen und Wirtschaftsgeschichte.......................................................................211 André Sonntag Die Entstehung von Neuheit und deren Auswirkungen........................................239 V. Perspektiven auf die Historiographie der (Wirtschafts-) Geschichte........................................................................................251 Hans-Werner Hahn Wirtschaftsgeschichte in politischer Absicht. Karl Brauns Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts.............................................................251

Inhalt

7

Thomas Kroll Die Anfänge der microstoria. Methodenwechsel, Erfahrungswandel und transnationale Rezeption in der europäischen Historiographie der 1970er und 1980er Jahre...........................................................................................................267 Helmut Braun Rohstoffgüter- bzw. Ressourcengeschichte..............................................................289 Jeanette Granda Über den Wissenschaftsstandort der Wirtschafts- und Sozialgeschichte.............303 VI. Perspektiven durch Retrospektiven: Lehren aus der Wirtschaftsgeschichte?.............................................................................................319 Andreas Freytag Fiskalpolitik und Inflation. Lehren aus der Wirtschaftsgeschichte für Europa..319 Bernd Hüfner/Juliane Witter „Perspektive durch Retrospektive“ oder „Perspektive durch Prospektive“? Erkenntnisgewinne aus der Analyse zweier Rechnungslegungssysteme..............333

Vorwort

Von der ersten Idee bis hin zur fertigen Festschrift für Rolf Walter war es ein langer und ereignisreicher Weg, der uns oft an die Grenzen, sowohl der Verzweifelung, wie auch der Freude über das Erreichte brachte. Dass retrospektiv die Freude über das Projekt überwiegt, haben wir vor allen den vielen beratenden, unterstützenden und helfenden Personen zu verdanken. Insbesondere sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön ausgesprochen, für Gudrun Töpel, der „guten Seele“ des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena, allen Autoren, die durch ihre Bereitschaft und ihr Engagement das Projekt überhaupt erst realisierbar machten, dem Böhlau Verlag, namentlich Harald Liehr und Sandra Hartmann, die bei der Realisierung halfen, indem sie uns wertvolle Hinweise aller Art gaben, die nicht zuletzt das druckfertige Manuskript zum Ergebnis hatten. Schlussendlich bedanken wir uns bei all den Menschen, aus unserem beruflichen oder privaten Umfeld, die direkt oder indirekt ihren Beitrag leisteten, indem sie bei den Korrekturen halfen, uns Informationen zuarbeiteten oder uns „einfach nur“ mit gutem Rat beistanden. Ohne sie alle wäre die ursprüngliche Idee, unseren akademischen Lehrer für die Jahre seines Schaffens zu ehren, ein loses Konstrukt geblieben, entworfen zwischen den alltäglichen Gesprächen über Lehre, Forschung, Prüfungen, Studenten usw. Wir hoffen, dass dieses Projekt seinen Zweck in vollstem Maße erfüllt und Rolf Walter noch lange Zeit in guter Erinnerung bleibt. Jena, im Februar 2013

Jeanette Granda und Jürgen Schreiber

JEANETTE GRANDA/JÜRGEN SCHREIBER

„Perspektive(n) durch Retrospektive(n)“ Einleitende Worte zur Festschrift für Rolf Walter

„Am Valentinstag des famosen Jahres 1953 gesellte ich mich unter den kernigen, liberal angehauchten, als schaffig und fälschlicherweise schottisch sparsam bis geizig verschrienen Stamm der altwürttembergischen Schwaben. In deren Zentralort Kirchheim unter Teck, am Fuße der Schwäbischen Alb, war mir eine gleichermaßen freiheitliche wie strenge, sport- und kulturreiche Jugend in einem (bis an die Grenzen) toleranten Familien- und Gesellschaftskreis vergönnt.“1 Mit diesen Worten beginnt Rolf Walter ein Kapitel seiner sog. autobiographischen Spätlese, die er 2004 über seine Kindheit und Jugend in Baden-Württemberg und seinen Weg in die Wissenschaft schrieb. In dem kleinen Büchlein verarbeitete er, mit dem nötigen zeitlichen Abstand, Erinnerungen früherer Jahre. Diese kurze Retrospektive lässt den Leser das erkennen, was wir ehemalige Studenten, Mitarbeiter, Doktoranden, Kollegen und Freunde von ihm bereits kennen: Das Lausbubenhafte. Diese, in keiner Weise negativ zu bewertende Eigenschaft, ist ein Charakterzug, der in den vielen Jahren seiner Arbeit stets zum Vorschein trat. Sei es in Form der vorlesungsinhärenden Anekdoten, der gemütlichen über viele Jahre stattgefundenen gemeinsamen Weihnachtsfeier der benachbarten Lehrstühle auf der von Walter passend titulierten belle etage der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Jena oder dem schieren Verhalten als Respekts-, Prüfungs- und Vertrauensperson. Mit Rolf Walter gibt es stets etwas zu schmunzeln. Dies dürfte ein Grund für den regen Zuspruch gewesen sein, den die hier vorliegende Festschrift bereits in ihrer Entstehungsphase erfahren hat und der schlussendlich zu einem fertigen Manuskript führte, an dem sich 23 Autoren aus verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft beteiligt haben, um ihren Blick auf die Wirtschafts- und Sozialgeschichte vorzustellen. Bevor die inhaltlichen Schwerpunkte der einzelnen Beiträge kurz umrissen werden, sei zunächst noch eine knappe Retrospektive auf die sechs Jahrzehnte Leben und Werk des hier Geehrten gegeben. Insbesondere soll dabei der Schwerpunkt auf dem Werk und weniger auf dem Leben liegen. Walter selbst zelebrierte und zelebriert nie mit sonder1

Walter, Rolf: >>Herr Professor, Sie sind ein Lausbub!>Herr Professor, Sie sind ein Lausbub