Paul Graupe (1881–1953): Ein Berliner Kunsthändler zwischen Republik, Nationalsozialismus und Exil. Mit einem Vorwort von Bénédicte Savoy 9783412218454, 9783412225155

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Paul Graupe (1881–1953): Ein Berliner Kunsthändler zwischen Republik, Nationalsozialismus und Exil. Mit einem Vorwort von Bénédicte Savoy
 9783412218454, 9783412225155

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Patrick Golenia · Kristina Kratz-Kessemeier · Isabelle le Masne de Chermont

Paul Graupe (1881–1953) Ein Berliner Kunsthändler zwischen Republik, Nationalsozialismus und Exil Mit einem Vorwort von Bénédicte Savoy

2016 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

Das Forschungsprojekt wurde finanziert durch Mittel des Fachgebiets „Kunstgeschichte der Moderne“ am Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der Technischen Universität Berlin. Die Drucklegung erfolgte mit freundlicher Unterstützung der Villa Grisebach, Berlin.

Das Buch ist ein deutsch-französisches Projekt des Instituts für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik der Technischen Universität Berlin.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: /  / portal.dnb.de abrufbar. Umschlagabbildung: Paul Graupe rauchend am Telefon, undatiert, Foto Privatbesitz Marithé Grange

© 2016 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Lektorat: Kristina Kratz-Kessemeier, Berlin Druck und Bindung: Dimograf, Bielsko Biala Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-412-22515-5

I N H A LT

Vorwort von Bénédicte Savoy  7 Einleitung  11 I. Der Markt bestimmt das Geschäft: Graupes Weg vom Buchhändler zum Kunstauktionator in Berlin 1907–1933 I.1 Beginn als Antiquar  15 I.2 Etappen des Aufstiegs als Buchkunst- und Graphikauktionator zwischen 1916 und 1927  19 I.3 Die Zeit der Zusammenarbeit mit Hermann Ball bis 1933 – erweitertes Terrain  36 I.4 Cassirer, Plietzsch und Haberstock – Graupe im prosopographischen Vergleich  60 II. Persönliche Präsenz als Marketingstrategie bis Mitte der 1930er Jahre II.1 Geschäftsadresse(n)  63 II.2 Öffentlichkeitsarbeit  71 II.3 Netzwerk- und Kundenpflege  75 II.4 Die blauen Kataloge  84 III. Als jüdischer Kunsthändler im nationalsozialistischen Deutschland 1933–1937 III.1 Ein wachsender Markt mit neuen Kunden  92 III.2 Bedrohter oder Profiteur? Graupe im Kontext der Auflösung jüdischer Kunsthandlungen 1935/36  106 III.3 Kunst gegen Devisen – Graupes Sondersituation 1936/37  121 III.4 Graupe verlässt Berlin  : Emigration und Geschäftsaufgabe 1937  127 IV. Auf der Suche nach einem neuen Markt – Paris 1937–1939 IV.1 Neuanfang mit der Gesellschaft Paul Graupe & Cie  134 IV.2 Zwischen deutschen Museen und internationalen Kunden  : konkrete Geschäfte  149 V. Schweiz und USA 1939–1945 V.1 Graupe in der Schweiz, Frankreich im Krieg, Flucht aus Europa – das Ende von Paul Graupe & Cie im Kontext nationalsozialistischer Kunsthandelsinteressen  162

Inhalt   

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V.2 Jenseits des europäischen Marktes: Graupe als Emigrant in New York seit 1941  170 VI. Rückgaben und Entschädigungen nach 1945 – der Kampf um ein verlorenes Geschäft  183 Anmerkungen  198 Quellen- und Literaturverzeichnis 1. Archivalien  250 2. Gedruckte Quellen  256 2.1  Einzelveröffentlichungen bis 1945  256 2.2  Zeitungen und Periodika  257 2.3  Auktions- und Bestandskataloge  258 3. Literatur und Publikationen nach 1945  267 Abbildungsverzeichnis  276 Namensregister  294

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VO RWO RT Es begann in einem Seminar zur Museums- und Sammlungsgeschichte an der Technischen Universität in Berlin. Ein junger Student berichtete über seine eigene Sammlung, eine Reihe blauer Auktionskataloge aus den 1930er Jahren, aufgetrieben im Laufe der Zeit in Antiquariaten, auf Flohmärkten und im Internet. Das war in einer Zeit, in der Provenienzforschung und die Geschichte des europäischen Kunstmarktes weder in der breiten Öffentlichkeit noch in Universitäten eine Rolle spielten. Von Gurlitt-Talksendungen und der Gründung eines Zentrums für Kulturgutverluste war man in Deutschland um Lichtjahre entfernt. Die blaue Farbe der Bände und die gestochen scharfen Schwarz-Weiß-Reproduktionen nach alten Gemälden und kostbaren Kunstgegenständen auf glänzendem Papier waren es, die Patrick Golenia zu den Bänden hinzogen. Und die dunkle Ahnung: Hinter diesen Heften verbirgt sich mehr. Sein Studium beschloss Patrick Golenia im Herbst 2010 mit einer Arbeit über den Herausgeber der Hefte, den Berliner Kunstauktionator Paul Graupe. Und er beteiligte sich an Schlüsselprojekten der sich formierenden Provenienzforschung in Deutschland, insbesondere an der für die Erforschung der Rolle des Kunsthandels nach 1933 so wichtigen Ausstellung Gute Geschäfte im Centrum Judaicum 2011. Zu jenem Zeitpunkt, als die Präsenz unzähliger während der NS-Zeit unrechtmäßig entzogener Kunstwerke in unseren Museen, Privatsammlungen und Kunsthandlungen immer deutlicher wurde, waren Museen in der ganzen Welt seit etwas über zehn Jahren daran, die Erwerbungsgeschichte ihrer Bestände zu untersuchen. In Deutschland hatte die Washingtoner Konferenz von 1998 den entscheidenden Impuls dafür gegeben. In Frankreich waren es vor allem Presseartikel im Umfeld der Vichy-Aufarbeitung, die 1997 zur Gründung der hochkarätigen Enquête-Kommission zur Enteignung französischer Juden geführt hatte, besser bekannt als Mission Matteoli. Innerhalb der Kommission waren zwei Spitzenbeamte des französischen Museumsapparates für die Klärung der Kunstenteignungen zuständig: Didier Schulmann, Direktor der Bibliothèque Kandinsky im Centre Pompidou, und Isabelle le Masne de Chermont, damals Chefkonservatorin aller staatlichen Museumsarchive und -bibliotheken. Beide verfassten einen ausführlichen, im Jahr 2000 erschienenen Bericht über die Ergebnisse ihrer Recherchen. Beide beschäftigten sich auch nach Abschluss der Kommissionsarbeit weiterhin mit der Thematik. 2008 kuratierte Isabelle le Masne de Chermont die in Jerusalem und Paris gezeigte Ausstellung Looking for owners – À qui appartenaient ces tableaux? und sie trat auf vielen internationalen Konferenzen auf. Und immer wieder fiel in ihren Vorträgen der Name Paul Graupe. Für mich war klar: Der Berliner Student und die Pariser Konservatorin gehören zusammen. Am Anfang dieses Buches stand ihre Begegnung an einem Juli-Abend in Berlin. Wie es weiterging, muss an dieser Stelle nicht ausführlich geschildert werden: gemeinsame Treffen in Paris und Berlin, bei denen man wichtige Graupe-Orte besuchte, gemeinsame Reisen, der Abgleich von Archivfunden, die aufwendige, manchmal verzweifelte Suche nach Belegen, gemeinsame Begeisterung, die zusammenbrachte und zusammenhielt. Ein Höhepunkt in diesem Abenteuer war sicherlich die Reise nach London im Oktober 2011, bei der Isabelle

Vorwort   

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le Masne und Patrick Golenia Graupes Schwiegertochter Marithé Grange besuchen durften („aber nicht länger als eine Stunde, ich bin ja schon recht alt!“), die einzige noch lebende engere Verwandte von Paul Graupe. Die wunderbare Dame erzählte die von Krieg und Exil geprägte Geschichte ihrer Familie, wechselte flink zwischen den Sprachen – Französisch für Isabelle, Deutsch für Patrick, Englisch für beide. Mit jedem deutschen Satz kehrte ein feiner Berliner Akzent zurück und mit ihm die Vorkriegszeit in Deutschland, die Flucht nach London, das neu zu erfindende Leben dort; Paul Graupe als junger Mann, als Vater des Geliebten, als Schwiegervater und als alter Exilberliner der Nachkriegszeit in den USA. Marithé Grange zeigte den elfenbeinernen Auktionshammer Graupes, sie gab den Autoren die wenigen erhaltenen Privatfotos von ihm mit auf den Weg. Und natürlich endete der Besuch erst spät in der Nacht. Isabelle le Masne de Chermont schrieb ihren Teil der Geschichte – ab 1937, als Paul Graupe emigrieren musste und sich in Paris niederließ – in französischer Sprache. Patrick Golenia rekonstruierte den Aufstieg des jungen Graupe und seine steile Karriere auf dem internationalen Kunstmarkt der 1920er und 1930er Jahre auf Deutsch. Jeder in seiner Sprache, mit der permanenten Sorge um das richtige Wort, um eine möglichst nuancierte Darstellung von Ereignissen und Zeiten, die sich nur allzu schnell auf pauschale Formeln reduzieren lassen. Ein erfahrener Übersetzer, Tom Heithoff, übertrug die französischen Kapitel ins Deutsche. Dann begann die Arbeit am gemeinsamen Buch. Aus den beiden Einzeltexten musste, auch auf der Grundlage ergänzender Archiv- und Bildrecherchen, ein stimmiges Ganzes werden. Diesen Part übernahm ab 2013 die Kultur- und Museumshistorikerin Kristina Kratz-Kessemeier. Sie ergänzte, hakte nach, forschte weiter, brachte die beiden unterschiedlichen Textteile zusammen, redigierte und koordinierte. Erneut gab es unter ihrer Regie einen regen Austausch über Graupe zwischen Berlin und Paris. Der Text wurde grundlegend überarbeitet. Auch die Details von Graupes Emigration konnten nun erstmals aufgedeckt werden. Ich erinnere mich an eine lange, konzentrierte, oder eigentlich: von positiver Spannung getragene Sitzung in der Uni am ErnstReuter-Platz, als wir mit Isabelle le Masne um jedes Wort der deutschen Übersetzung, jede Nuance gerungen haben. Kann man in einem Buch für deutsche Leserinnen und Leser von „den Deutschen“ schreiben, wenn man die Besatzer in Paris meint – wie es in jedem französischen Buch „les Allemands“ heißen würde? Sind „Arisierung“ und „Aryanisation“ wirklich Synonyme? Inwiefern prägen unsere jeweiligen nationalen Historiografien und die unterschiedlichen Aufarbeitungsgrade der NS- bzw. Vichy-Zeit unsere Schreibweise über transnationale Phänomene etwa des Kunstmarktes? Die gemeinsame Arbeit an diesem Buch warf grundlegende, von der Forschung bisher kaum reflektierte Fragen auf. Die Arbeit an der Übersetzung, nicht nur im sprachlichen Sinne, war eine bewegende historiografische Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Und zuletzt kam eine umfangreiche, von Kristina Kratz-Kessemeier koordinierte Bildrecherche hinzu, die auch über die gar nicht so stumme Sprache der Bilder neue Erkenntnisse brachte. Die Ergebnisse dieser langen deutsch-französischen Reise werden hier nun erstmals präsentiert. Schon während der Entstehung des Buches gab es immer wieder Anfragen von Rechtsanwälten, Erben und Provenienzforschern aus Europa, Israel und den USA, die gerne erfahren wollten, ob und wie das eine oder andere Werk bei Graupe gehandelt wurde. Solche Antwor-

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ten zu geben, war und ist nicht die Absicht dieses Buches. Natürlich stecken viele konkrete Provenienzgeschichten darin, viele neue Pisten für die Aufklärung konkreter Fälle. Beabsichtigt aber ist in diesem Buch die Aufklärung einer komplexen Händlerbiografie, und darüber hinaus – oder besser: quer durch sie hindurch – die Beleuchtung der Hintergründe, Mechanismen und Vielschichtigkeiten des europäischen Kunstmarkts insbesondere der 1920er bis 1940er Jahre. Dank sei in diesem Zusammenhang all denen gesagt, die uns auf der Reise hin zu Graupe unterstützt haben: Bei Marithé Grange angefangen bis hin zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch den Studierenden meines Lehrstuhls. Zahlreiche Einzelhinweise und Detailrecherchen sind in die Arbeit eingeflossen. Viele helfende Hände werden auch in den Fußnoten noch einmal konkret benannt. Danke ihnen allen für die Unterstützung unseres am Institut für Kunstwissenschaft und historische Urbanistik der Technischen Universität Berlin angesiedelten deutsch-französischen Kooperationsprojekts – eines Projekts, das bei jener Sammlung von Graupes blauen Auktionskatalogen seinen Anfang genommen hat. Berlin, September 2015 Bénédicte Savoy

Vorwort   

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„Dreitausend, zum ersten, zum zweiten, zu–u–m – – – –“, tönt laut die Stimme des Ausbieters durch den Auktionsraum, da – ein Arm reckt sich hoch zum Zeichen eines weiteren Angebotes! „Viertausend“, überschreit sich die Stimme frohlockend, „vier- – fünf– sech[s]tausend zum ersten, zum zweiten, zum – –“. Der Auktionator mit hocherhobenem Hammer mischt sich ein: „Sechstausend zum dritten!“ Der Hammerschlag ertönt – lautlose Stille, die Augen einer vielköpfigen Zuschauermenge, die Augen des einen, die Augen vieler, die Augen des Sammlers, die Augen des Händlers, die kühl abschätzenden Augen des Kommissionärs, die triumphierenden Augen dessen, der das Objekt soeben erstanden hat, sie alle hängen an dem Gemälde des holländischen Meisters bester Provenienz, sie alle staunen das Bild noch einmal an, saugen es in sich auf – – – Der Presseberichterstatter notiert hinter der Nummer des Kataloges das erzielte Resultat, die Händler stecken die Köpfe zusammen, sie raunen einander zu, rücken die Stühle mit scharrendem Geräusch – – – – „Nummer 368“, ruft der Ausbieter. „300 Mark sind bereits geboten.“1

In den 1920er Jahren entwickelte sich Berlin zu einem wichtigen Zentrum des Kunsthandels. Auktionen wurden Mode. Der Auszug aus der populären Zeitschrift Die Woche von 1927 gibt einen lebendigen Eindruck davon, mit welcher Aufmerksamkeit und Spannung Auktionen zu jener Zeit in Berlin verfolgt wurden, welche Begeisterung sie auslösten, welch unterschiedliche Akteure hier zusammenkamen – wie in anderen Berliner Auktionshäusern so auch bei Paul Graupe, dessen rasanter Aufstieg als Kunsthändler in eben diese bewegten Kunsthandelsjahre nach dem Ersten Weltkrieg fiel. Berlin verstand sich damals als Metropole, in der Kunst und Kunsthandel eine zentrale Rolle spielten  : Kunstauktionen wurden mit Theaterpremieren verglichen. Bei den Versteigerungen wurden immer wieder Rekordsummen erzielt. Vor den Auktionshäusern reihten sich die Luxuswagen. Die Besucher wollten sehen und gesehen werden. Der Kunstauktionator Graupe war einer der prominenten Protagonisten dieser schillernden Berliner Kunsthandelswelt der Weimarer Zeit. Diese Welt existiert nicht mehr. Durch den Zweiten Weltkrieg, die Entrechtung jüdischer Händler, aber auch durch das Bemühen der Nationalsozialisten, den Kunstmarkt zu kontrollieren und opportune Stilrichtungen in der Kunst vorzugeben, kam der Berliner Kunstmarkt in seiner alten Form nach 1933 peu à peu zum Erliegen. Die Namen führender Berliner Kunsthändler der 1920er und frühen 1930er Jahre – Paul Cassirer, J. & S. Goldschmidt, Kurt Benedict oder Karl Haberstock, um nur einige zu nennen – kennt heute kaum noch jemand. Paul Graupe, einer der in Vergessenheit geratenen Akteure des intensiven Berliner Kunsthandels der Zwischenkriegszeit, soll in dieser Arbeit erstmals genauer vorgestellt, sein Wirken im Kontext der zeitgenössischen Kunstmarktentwicklungen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus hinterfragt und eingeordnet werden. Mit Graupe wird dabei ein wesentlicher, ungewöhnlich agiler Protagonist der damals so lebendigen, florierenden Kunsthandelsszene in

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den Blick genommen  : Der Buchhändler, Antiquar, Auktionator, Graphik- und Kunsthändler spielte nicht nur im Berliner, sondern darüber hinaus im nationalen wie auch im internationalen Kunsthandel eine bedeutende Rolle. Graupe bediente sich modernster Marketingstrategien, ließ zeitgenössische Künstler seine Werbung gestalten, entwickelte ein eigenes Corporate Design für seine Kataloge und Korrespondenz, nutzte gezielt Presse und Radio. Seit 1916 wurden unter seinem Namen bedeutende Auktionen durchgeführt. Kunstobjekte von internationalem Rang wechselten durch sein Zutun den Besitzer. Zunächst auf Buchkunst und Graphik spezialisiert, stieg Graupe später auch in den Handel mit Gemälden, Plastiken, Antiquitäten und Kunstgewerbe ein. Sein Repertoire war breit gefächert. Es reichte von zeitgenössischer Kunst über das 17. und 18. Jahrhundert bis hin zu altmeisterlichen Gemälden und Buchkunst des 13. Jahrhunderts. Auch nach 1933 blieb der erfolgreiche Kunstauktionator Graupe trotz seiner jüdischen Herkunft zunächst im Berliner Kunsthandel präsent. Bis 1936/37 wirkte er per Sondergenehmigung mit an der erzwungenen Veräußerung jüdischer Sammlungen und Kunsthandlungen – bis er schließlich selbst vom Hitlerregime ins Exil gedrängt wurde, in dem er weiter als Kunsthändler aktiv blieb. Die vorliegende Untersuchung möchte Hintergründe und Zusammenhänge dieser spannenden, von Gegensätzen gekennzeichneten Kunsthändlerbiografie aufzeigen – und zugleich über die Person Graupe neue Schneisen in das komplexe Thema eines verlorenen Berliner Kunstmarkts schlagen, der, nach 1870 von Wilhelm von Bode initiiert, zentrale Relevanz für die Genese vieler europäischer und US-amerikanischer Sammlungen sowie für den internationalen Kunsttransfer im ersten Drittels des 20. Jahrhunderts hatte. Darüber hinaus sollen am Beispiel Graupe die tiefgreifenden Veränderungen des Kunstmarkts durch die Nationalsozialisten nach 1933 und erstmals auch Graupes weiterer Weg ab 1937 in Paris, in der Schweiz und den USA bis hin zu den Restitutionsforderungen der Nachkriegszeit beleuchtet werden. Zum Umfeld, in dem sich Graupe in Berlin und insbesondere während des „Dritten Reiches“ mit seinen Kunsthandelsaktivitäten bewegte, ist in den vergangenen Jahren vermehrt geforscht und publiziert worden. 2006 erfuhren der Berliner Antiquitäten- und Kunsthandel der Weimarer Republik und der NS-Zeit sowie die Preis- und Kunstmarktentwicklungen in Berlin zwischen 1918 und 1945 – lange eine Forschungslücke – eine erste wichtige Aufarbeitung durch Angelika Enderlein.2 Kurz danach legte Vanessa Voigt ihre Untersuchung zu Berliner Kunsthändlern der Moderne während des Nationalsozialismus vor.3 Grundlegende Impulse und Einblicke in den Berliner Kunsthandel zwischen 1933 und 1945 lieferten zudem die 2011 im Centrum Judaicum gezeigte Ausstellung Gute Geschäfte und ihr ausführlicher Begleitband.4 Jenseits des engeren Berliner Marktes sind überdies in den vergangenen Jahren etwa der Kunsthandel im Umfeld der Linzer Museumspläne Hitlers und der Sammlung Hermann Görings erstmals detaillierter beleuchtet worden.5 Und gerade auch zur nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ und ihren Wirkungen auf den Kunsthandel gibt es mittlerweile zahlreiche Publikationen.6 Welch enorme Brisanz das Thema Kunstmarkt im „Dritten Reich“ bis in die Gegenwart hinein hat, haben jüngst der Fall Gurlitt und das Medienecho, das er auslöste, eindringlich vor Augen geführt. Der Kunsthandel der NS-Zeit avancierte hier zum Gegenstand von Talkshows und erhitzten Pressedebatten, in deren Zentrum die Frage nach der Tragfähig-

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keit der aktuellen deutschen Gesetzgebung für die Rückgabe von NS-Raubkunst stand. Davon ausgehend rückte die Forderung nach einer Aufarbeitung von Hintergründen und Mechanismen des international vernetzten deutschen Kunstmarkts zwischen 1933 und 1945 verstärkt auch auf die öffentliche Agenda. Die Studie zu Graupe versteht sich in diesem Zusammenhang als Beitrag zu einer fortgesetzten historisch-wissenschaftlichen Annäherung an den Kunsthandel des „Dritten Reiches“ und gerade auch an die Zwischentöne, Widersprüchlichkeiten und die oft nur schwer zu greifenden lokalen, nationalen wie internationalen Vernetzungen, die diesen Kunsthandel so nachdrücklich prägten. Die Figur des vom NS-Kunstmarkt profitierenden und ihm doch letztlich selbst zum Opfer fallenden jüdischen Kunsthändlers Paul Graupe erscheint dabei auf besondere Weise geeignet, den Blick für Brüche und individuelle Grauzonen des Kunsthandels der nationalsozialistischen Zeit zu öffnen. Eindringlich fordert die Beschäftigung mit der Kunsthandlung Graupe zur genauen Einzelfallanalyse auf. Deutlich belegt sie zudem, wie wichtig es für das Verständnis des Kunsthandels des „Dritten Reichs“ ist, die Jahre nach 1933 nicht isoliert, sondern stets auch im Kontext mit den Entwicklungen vor 1933 sowie der 1940er Jahre zu betrachten. Im geschilderten virulenten Forschungskontext und angesichts der aktuellen Debatten gerade zum NS-Kunsthandel bemüht sich die Untersuchung bewusst um eine möglichst präzise historische Auseinandersetzung mit der Kunsthandlung Graupe vor allem auf der Grundlage von zeitgenössischem Quellenmaterial. Einen wichtigen Ausgangspunkt stellen hier zunächst die in großer Zahl überlieferten, im Anhang erstmals in chronologischer Übersicht aufgeführten Auktionskataloge des Berliner Auktionshauses Graupe dar. Mehr als 160 Graupe-Kataloge, darunter 22 Kataloge des Duos Ball & Graupe, lassen sich für die Zeit zwischen 1916 und 1937 nachweisen. Viele dieser Kataloge sind inzwischen online einsehbar.7 Wesentliche Informationen zu Graupes Berliner Zeit liefern zudem Zeitungen und Fachzeitschriften wie der Kunstwanderer oder die Weltkunst, in denen regelmäßig über Versteigerungen bei Graupe berichtet wurde. Neben Nachrufen auf Graupe8 und persönlichen Erinnerungen an ihn, beispielsweise vom Sohn des mit Graupe befreundeten Wiener Kunsthändlers Gustav Nebehay,9 dienen nicht zuletzt von Graupe selbst stammende Einträge in Handbüchern der Weimarer Zeit als Quellen.10 Darüber hinaus wurden private Briefe von Graupes Mitarbeiter Hans Wolfgang Lange11 sowie für die Jahre nach 1933 die im Berliner Landesarchiv liegenden, für die Graupe-Forschung eminent wichtigen Akten der Reichskammer der bildenden Künste in die Untersuchung einbezogen.12 Für Graupes Berliner Zeit bis 1936/37 kann sich die Studie damit auf umfangreiches dokumentarisches Material stützen – auch wenn die Geschäftsakten der Kunsthandlung Graupe oder ein privater Graupe-Nachlass, der noch differenziertere Einblicke hätte geben können, nicht überliefert sind. Anders stellt sich die Quellenlage für die Jahre ab 1937 dar. Gerade für die Pariser Zeit, in der Graupe außer einem Werbekatalog kaum öffentliche Spuren hinterlassen hat, waren besonders akribische Recherchen nötig, um überhaupt an brauchbare Quellen zu kommen.13 Während die aktuelle Literatur zum Exil prominenter Kulturakteure sowie zu exponierten Raubkunstfällen nur vereinzelt direkte Bezüge zum Geschäftsmann Graupe eröffnet,14 erwiesen sich

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hier schließlich neben der zeitgenössischen Presse und Memoirenliteratur vor allem französische Polizei- und Handelsakten, museale Erwerbungsunterlagen sowie insbesondere Akten, die nach 1945 von Behörden in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz im Restitutionszusammenhang angelegt worden sind, als zentrale Quellen, um Graupes Weg und Umfeld im französischen, Schweizer und amerikanischen Exil zwischen 1937 und 1945 sowie seine intensiven Bemühungen um „Wiedergutmachung“ nach 1945 erstmals genauer analysieren zu können. Grundlegende Informationen lieferten hier die Bestände verschiedener Pariser Archive, des französischen Innen- und Außenministeriums, der amerikanischen Roberts Commission, des Schweizerischen Bundesarchivs, des Bundesarchivs Koblenz, des Entschädigungsamtes Berlin sowie wiederum des Landesarchivs Berlin, hier mit den Akten der Berliner Wiedergutmachungsämter.15 Passend zur ausgeprägten transnationalen Ebene der Geschichte der Kunsthandlung Graupe zwischen Berlin, Paris und New York ist die folgende Darstellung dabei Ergebnis einer transnationalen – deutsch-französischen – Zusammenarbeit. Während Isabelle le Masne de Chermont von Paris aus Graupes Exilzeit ab 1937 sowie seinen Kampf für Rückgaben und Entschädigungen nach 1945 erforscht hat, setzte sich Patrick Golenia im Rahmen seiner im Fachbereich Kunstgeschichte der Technischen Universität Berlin von Bénédicte Savoy betreuten Magisterarbeit mit Graupes Berliner Zeit zwischen 1907 und 1936/37 auseinander. Die Berliner Historikerin und Kunsthistorikerin Kristina Kratz-Kessemeier hat die Forschungsergebnisse der beiden zu einer Gesamtdarstellung zusammengefügt und durch zusätzliche eigene Recherchen noch einmal erheblich ergänzt. Gestützt auf Übersetzungsarbeiten von Tom Heithoff ist daraus im engen deutsch-französischen Austausch zwischen den drei Autoren und Bénédicte Savoy dieses Buch über einen Kunsthändler zwischen den Welten und Zeitläuften entstanden.

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I . D E R M A R KT B ESTI M MT DAS G E S C HÄFT: GRAU P E S WEG VOM B U C H H ÄN DLE R ZUM KU N STAU KTI O N ATO R I N B E R LI N 1907 – 1933

I.1 Beginn als Antiquar Über die frühen Jahre von Paul Viktor Graupe – so sein vollständiger Name16 – ist nur wenig bekannt. 1881 geboren, stammte Graupe aus dem nordöstlich von Berlin gelegenen Oderbruch, aus einfachen, ländlichen Verhältnissen. Seine Eltern, Hermann und Emma Graupe, lebten in Neutrebbin,17 das damals für seine zahlreichen Gänsemastbetriebe bekannt war. Seine Mutter handelte dort, wie in der Gegend üblich, mit Gänsen.18 Paul Graupe wuchs mit zwei Schwestern auf  : Frieda war drei Jahre älter als er, Betty kam nur ein Jahr nach ihm auf die Welt.19 Seit seiner Jugend litt Graupe an einer chronischen Tuberkulose im Hüftgelenk, die ihn zeitlebens gesundheitlich stark beeinträchtigen sollte.20 1926 berichtete Graupe selbst über seinen Werdegang im Adressbuch der Antiquare  : „Am 29. Mai 1881 in Neu-Trebbin, Regierungsbezirk Potsdam, geboren, besuchte ich das Gymnasium und erlernte den Buchhandel, hauptsächlich das Antiquariat, in der Firma Joseph Jolowicz, Posen. Nach Beendigung meiner Lehrzeit war ich in den Firmen Buchhandlung Gustav Fock, Leipzig, Jacques Rosenthal, München, Martin Breslauer, Berlin, Lipsius & Tischer, Kiel und Friedrich Cohen, Bonn tätig. Dann etablierte ich mich und pflegte, meiner Liebhaberei entsprechend, das bibliophile Antiquariat.“21 Wohl auch vor dem Hintergrund seiner körperlichen Einschränkungen scheint sich Paul Graupe also schon früh und konsequent einer anderen Welt zugewandt zu haben als der, aus der er kam  : Nach dem Abitur wurde er Buchhändler und Antiquar. Seine bereits 1902 gegründete erste eigene Firma ließ Graupe am 1. August 1907 unter der Bezeichnung Paul Graupe, Antiquariat Berlin ins Berliner Handelsregister eintragen.22 Seine buchhändlerische Ausbildung hatte er zuvor zielstrebig zunächst in zwei etablierten Buchhandlungen im rund 230 Kilometer von seinem Heimatort entfernten ostpreußischen Posen absolviert  : zum einen im seit 1862 bestehenden Geschäft von Joseph Jolowicz, zum anderen bei Ernst Rehfeld, der seine Buchhandlung seit 1854 leitete. Später hatte Graupe in führenden Buchhandlungen und Antiquariaten des Deutschen Kaiserreichs gearbeitet, zu denen etwa Gustav Fock in Leipzig und Martin Breslauer in Berlin zählten. Ähnlich wie im Antiquariat von Martin Breslauer, das sich auf seltene Buchausgaben und Manuskripte spezialisiert hatte, (Abb. 1) hatte Graupe dabei etwa auch bei Jacques Rosenthal in München Erfahrungen im Handel mit Rarabüchern und historischen Handschriften sammeln können. Zudem war er bei Rosenthal bereits früh mit Bibliotheksversteigerungen in Berührung gekommen (Abb. 2). In der seit 1829 bestehenden Antiquariatsbuchhandlung von Friedrich Cohen in Bonn hatte er zudem Einblicke in den Bereich der Kunst gewinnen können.23 Mit dem an verschiedenen Stationen im Reich erwor-

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Abb. 1: Titelseite eines 1905 herausgegebenen Bestandskatalogs des Antiquariats von Martin Breslauer in Berlin

Abb. 2: Titelseite des Katalogs zu zwei Bibliotheksversteigerungen bei Jacques Rosenthal in München vom 21. bis 23. Mai 1900

benen antiquarischen, buchhändlerischen und buchkünstlerischen Wissen wagte Graupe 1907 den Weg in die Selbständigkeit und begab sich mitten hinein in die Hauptstadt des prosperierenden wilhelminischen Kaiserreichs. Zunächst übernahm er hier das 1881 gegründete Geschäft von Georg Lissa in der Kochstraße 3, zentral im lebendigen Zeitungsviertel Berlins gelegen. Vier Jahre später, 1911, zog Graupe dann mit seinem Antiquariat an einen neuen aufstrebenden Ort in der Metropole  : in die Lützowstraße 38 im sich immer mehr etablierenden Kunsthandelsviertel des jungen Berliner Westens.24 Mit seiner Entscheidung für den bibliophilen Buchhandel folgte Graupe offensichtlich eigenen Neigungen (Abb. 3), zugleich aber auch einem Trend der wilhelminischen Zeit. Nachdem seltene und wertvolle Buchausgaben schon zuvor begehrte Sammelobjekte gewesen waren, hatte sich das Sammeln von Rarabüchern mit Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 zu einer regelrechten Mode entwickelt. Im Hintergrund stand im Zuge des Überschwangs der nationalen Einigung eine Besinnung auf die lange Tradition der deutschen Buch- und Druckkunst, aber auch der Stolz auf die Blüte der deutschen Literatur zwischen 1750 und 1850. Die Rückwendung zur Buchkunst war darüber hinaus als distinktive Reaktion auf eine durch innovative Drucktechniken massenhafte zeitgenössische Buchproduktion zu verstehen.25 Zudem

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Abb. 3: Exlibris von Paul Graupe, nach einem ­Entwurf von Bruno Zenner

sorgten nach 1871 die fortschreitende Industrialisierung und der mit ihr einhergehende wachsende bürgerliche Wohlstand für ein ganz neues bibliophiles Interesse, das stark vom gehobenen Bürgertum getragen wurde. Um mit dem europäischen Adel und seinen gewachsenen Sammlungen mithalten zu können, richteten die gesellschaftlich rasant an Einfluss gewinnenden neuen bürgerlichen Eliten in Deutschland wie in anderen Ländern Europas in großem Umfang private Bibliotheken und Buchsammlungen ein, die Bildung und Sammeltradition widerspiegeln sollten. Und auch aus Begeisterung für das Buch selbst und seine Inhalte, für den Seltenheitsgrad und die Ästhetik der Objekte umgab sich das aufstrebende Bürgertum vermehrt mit besonderen, aufwändigen Buchausgaben. Das Sammeln von Buchzeugnissen eigener oder fremder Kulturkreise wurde als Beleg eigener verfeinerter Kultur begriffen und fand immer weitere Verbreitung.26 Angesichts des enormen bibliophilen Interesses entstanden in Deutschland im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts innerhalb kürzester Zeit diverse Zirkel, die sich dem Austausch über die Buchkunst widmeten. Seit 1899 gab es die Gesellschaft der Bibliophilen, seit 1912 die Maximilian-Gesellschaft, beide überregional ausgerichtet. In Berlin existierten seit 1905 überdies etwa der Berliner Bibliophilen-Abend und seit 1924 die Soncino-Gesellschaft der Freunde des jüdischen Buches.27 Die bibliophilen Vereine, deren Mitgliederzahlen differierten, befanden sich meist in Großstädten mit ausgeprägter bürgerlicher Klientel wie Leipzig, Hamburg, München, Frankfurt am Main oder eben Berlin.28 Die Mitglieder des Berliner Bibliophilen-Abends beispielsweise stammten dabei zur einen Hälfte aus gehobenen bürgerlichen, teilweise finanzkräftigen Sammlerkreisen, zur anderen Hälfte handelte es sich bei ihnen um

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Buchhändler, Antiquare, Bibliothekare oder Verleger, also um Leute, die beruflich mit Büchern zu tun hatten.29 In den biblio­philen Vereinen fanden beide Seiten, Sammler wie Antiquare, ein lebendiges Forum. Paul Graupe, der spätestens während seiner Tätigkeit bei Martin Breslauer mit den bibliophilen Gesellschaften in Kontakt gekommen sein dürfte, spielte mit seinem Berliner Antiquariat von Beginn an einen aktiven Part in der ausgeprägten Buchkunstszene der wilhelminischen Zeit. In der Kochstraße knüpfte er zunächst bewusst an seinen Vorgänger Georg Lissa an  : Die Bestandskataloge, die Graupe seit 1907 herausgab, führten Lissas Katalogzählung fort. 42 eigene Bestandskataloge hatte Lissa veröffentlicht. Graupes Zählung begann entsprechend 1907 mit Bestandskatalog Nr. 43 unter dem Titel Wertvolle und interessante Bücher, ergänzt um den Zusatz „vormals Georg Lissa“. Schnell begann sich Graupe dann allerdings von seinem Vorgänger durch eigene Aktivitäten zu emanzipieren. Bald erwarb er geschlossene Buchsammlungen und verkaufte sie weiter. Auf sich aufmerksam machte er etwa durch den Weiterverkauf der Bibliothek des 1906 verstorbenen Berliner Schriftstellers Heinrich Seidel. 1908 erwarb Graupe die Sammlung des Kulturhistorikers Max von Boehn und bot sie mit Katalog Nr. 55 unter dem auffälligen Titel Selbstmord und Selbstmörder zum Verkauf an. Zwei Jahre später, 1910, wurde die Sammlung Boehn von Hans Rost, dem Herausgeber einer Selbstmord-Bibliographie, erworben. Mit Katalog Nr. 57 offerierte Graupe eine weitere thematische Buchsammlung unter dem Titel Das politische Lied.30 1913 bot er in Bestandskatalog Nr. 70 unter dem Titel Genealogie und Heraldik eine breite Palette von aus adligem Besitz stammenden historischen Dokumenten, aber auch Militaria, Kostüme, Münzen und Orden zum Verkauf an.31 Und im selben Jahr waren in Bestandskatalog Nr. 71 Neuerwerbungen, anschliessend eine Totentanzbibliothek neben Rarabüchern und Manuskripten vereinzelt auch Stiche und Zeichnungen, Kunst und Kunstgewerbe ausgewiesen (Abb. 4).32 Mit diesen besonderen Aktivitäten gelang es Graupe innerhalb kürzester Zeit, sich immer stärker und selbstbewusster im Antiquariats- und Buchkunstwesen der Reichshauptstadt zu etablieren. Hatte er seinen Umzug in die Lützowstraße 38 im Jahr 1911 noch mit Hilfe eines Kredits seiner Mutter in Höhe von 10.000 Mark finanzieren müssen, scheinen Graupes Geschäfte wenig später von der neuen Adresse im Tiergarten aus zunehmend besser gelaufen zu sein  : Bereits innerhalb eines Jahres konnte Graupe den Kredit seiner Mutter komplett zurückzahlen.33 Im Hintergrund der immer erfolgreicheren Geschäfte stand dabei Graupes gute Vernetzung in der Berliner wie auch in der überregionalen Bibliophilenszene. Spätestens seit den 1920er Jahren, vermutlich aber schon vorher, war Graupe Mitglied des Berliner Bibliophilen-Abends34 und nutzte seine dortigen Kontakte für konkrete Geschäftsanbahnungen.35 Und auch im Dachverband, der Gesellschaft der Bibliophilen, war Graupe präsent.36 Zugleich erweiterte er sein Repertoire als Antiquar stetig. Laut Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft beschäftigte sich Graupe bereits in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg „mit der Verwertung und dem Ankaufe kostbarer Bücher, Handschriften, Zeichnungen und Kupferstiche.“37 Im Antiquariatsbereich gehörte Graupe so bald zu den bekannten Größen – in Berlin, aber auch darüber hinaus. Im Sommer 1916 schrieb der aus Frankfurt am Main stammende Kunstantiquar Max Ziegert entsprechend im täglich erscheinenden Verbandsorgan Börsenblatt für den

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Abb. 4: 1913 in Graupes Bestandskatalog Neuerwerbungen, anschließend eine Totentanzbibliothek als Nr. 111 angebotenes Ölgemälde mit Goethe und den bedeutendsten Dichtern seiner Zeit nach einem Gemälde von Joseph Karl Stieler, um 1830, Öl auf Blech, 42 x 31,5 cm

Deutschen Buchhandel  : „Das jüngste Berlin auf dem Gebiete des Antiquariats, im sausenden Furioso arbeitend, wird repräsentiert durch Max Perl, Paul Graupe, Karl Ernst Henrici. Paul Graupe, ein zielbewußter Antiquar, ist noch der ruhigste der drei Genannten, bedingt dadurch, dass er reines Buch-Antiquariat betreibt und keine Auktionen […] veranstaltet.“38 Graupe wurde damit zeitgenössisch als Vertreter einer jüngeren, umtriebigen Generation von Antiquaren in der Hauptstadt wahrgenommen, der neben ihm der zwei Jahre ältere Karl Ernst Henrici (1879–1944) mit seiner Kunst- und Autografenhandlung sowie der Kunst- und Buchantiquar Max Perl zugerechnet wurden. Was Graupe, Henrici und Perl damals, um 1916, einte, war, dass alle drei mit ihren engagierten und zielstrebigen Geschäftsaktivitäten an der Schwelle zwischen Antiquariat und Auktionshaus, zwischen Buch, Buchkunst und Kunst standen.39 Gerade Graupe bewegte sich dabei, wie sein Geschäftsumzug in die Lützowstraße klar signalisierte, spätestens seit 1911 immer dezidierter in den Bereich des Kunsthandels hinein.40

I.2 Etappen des Aufstiegs als Buchkunst- und

Graphikauktionator zwischen 1916 und 1927

Während des Ersten Weltkriegs und in den Jahren danach erlebte der Berliner Kunsthandel einen vorher so nicht gekannten Aufschwung. Zum einen kamen durch den Tod wichtiger Vertreter der ersten großen Berliner Sammlergeneration um 1915 verstärkt Sammlungen Alter

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Meister auf den Markt, die, oft angeregt durch Wilhelm von Bode, seit den 1870er Jahren angelegt worden waren. Die Sammlungen schwemmten nun in den Kunsthandel der Hauptstadt.41 Zum anderen führte der Erste Weltkrieg zu Verlusten bei Wertpapieren und Kriegsanleihen sowie insgesamt zu einem fortschreitenden Währungsverfall, der den Kunstmarkt zweifach ankurbelte  : Einerseits stieg das Interesse, Kunst zu verkaufen, um Bargeldverluste auszugleichen. Andererseits wuchs das Interesse am Erwerb von Kunstobjekten jeglicher Art, da diese als sichere Geldanlage galten. Zusätzlich wurde durch die erheblichen inländischen Valutaeinbußen der deutsche Markt auch für ausländische Käufer attraktiv. All dies führte zu einer Intensivierung des Kunsthandels, die sich am Berliner Markt besonders gut ablesen lässt.42 Während des Ersten Weltkriegs wie auch danach wurden in der Hauptstadt Rekordsummen für Alte Meister gezahlt.43 So brachte eine Madonna von Lucas van Leyden aus der Sammlung Richard von Kaufmann, die in den 1880er Jahren für 90 Mark erworben worden war, 1917 bei ihrer Versteigerung 154.000 Mark ein.44 Mit dem Verkauf der in der Gründerzeit angelegten Sammlungen wurde ein Generationswechsel in der Berliner Sammlerwelt eingeleitet – und zugleich ein Trend auf dem Kunstmarkt der Hauptstadt gesetzt  : Der Erwerb Alter Meister wurde zur Mode. Berlin entwickelte sich angesichts dessen in kürzester Zeit zu einem lebendigen Kunsthandelszentrum mit ausgewiesenem Markt für die Kunst des 16. bis 19. Jahrhunderts, zunehmend aber auch für die zeitgenössische Moderne. Damit erlangte die Reichshauptstadt bald eine völlig neue Bedeutung für den nationalen wie internationalen Kunsthandel. Graupe verstand den im Ersten Weltkrieg einsetzenden Berliner Kunsthandelsboom konsequent für sich zu nutzen. Wegen seines Hüftleidens vom Militärdienst ausgeschlossen, konnte er sich während des Krieges mit seinem Antiquariat in der Lützowstraße 38 im Bereich der Buchkunst scheinbar konkurrenzlos behaupten. Wie vor 1914 setzte er hier zunächst weiterhin Akzente vor allem durch den Weiterverkauf ganzer Buchsammlungen. Zu Kriegsbeginn veröffentlichte er Bestandskatalog Nr. 77 mit einer Sammlung von Totentanzliteratur. Weihnachten 1916 erschien Nr. 80 seiner Bestandskataloge.45 Mitten im Krieg ging Graupe dann allerdings noch einen entscheidenden Schritt weiter, als er am 25. März 1916 seine erste eigene Buchkunstauktion veranstaltete, bei der Rara vorrangig aus der Bibliothek des Schriftstellers und Übersetzers Richard Zoozmann versteigert wurden, wie es im Katalogtitel hieß  : Erst-Drucke der deutschen Literatur, Gesamt-Ausgaben in prachtvollen Exemplaren und gleichzeitigen Einbänden, illustrierte Bücher, moderne Luxusdrucke, die Topographien Merians, Schedels Chronik, Ridinger und anderes mehr.46 Der entscheidende Kurswechsel bei Paul Graupe – hin zum Auktionswesen – wurde nicht nur von Max Ziegert wahrgenommen.47 Auch die sonstige Presse berichtete weit über Berlin hinaus begeistert von Graupes frischer, persönlicher Art des Versteigerns und verglich die Zoozmann-Auktion mit einer „künstlerischen Konferenz“.48 Zwei weitere Zoozmann-Auktionen folgten daraufhin im September und Dezember 1916.49 Danach gab es im Sog des hauptstädtischen Kunstmarktaufschwungs kein Halten mehr bei Graupe  : Noch während des Ersten Weltkriegs erschienen zahlreiche weitere Kataloge.50 Die Weltkunst konstatierte dazu später  : „Vor allem das ständig wachsende Lagergeschäft an Büchern und Graphik bestimmte

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Abb. 5: Katalog zur Versteigerung des Nachlasses von Alfred Walter Heymel bei Graupe vom 18. bis 20. September 1917

Abb. 6: Katalog zur Versteigerung der Bibliothek von Paul Schlenther bei Graupe am 5. Mai 1917

dann Paul Graupe zu seinen bekannten großen Versteigerungen. Er übernahm ganze Bibliotheken, die vorbildlich katalogisiert wurden, und nahm schnell eine erste Stelle der Versteigerer in Europa ein.“51 Tatsächlich schrieb Graupe seit 1916 in zunehmend dichterer Folge Auktionen aus. Zunächst ging es dabei weiter um Buchkunst.52 Wichtig war hier etwa die Versteigerung der Bibliothek des Mitbegründers des Insel-Verlags Alfred Walter Heymel mit zahlreichen Widmungsexemplaren besonders von Rainer Maria Rilke im September 1917 (Abb. 5).53 Im Mai 1917 versteigerte Graupe die Bibliothek des 1916 verstorbenen Berliner Theaterkritikers Paul Schlenther (Abb. 6).54 Und im Mai 1918 verauktionierte er die Sammlung französischer Lieberhaberausgaben des kurz zuvor verstorbenen Budapester Bauingenieurs und Eisenbahndirektors Henri Goldstein (Abb. 7).55 Noch während des Krieges begann Graupe sich dann allerdings über das Bindeglied Graphik zielstrebig über die Buchkunst hinaus auch in Richtung allgemeiner Kunstauktionen zu bewegen, nachdem er ja bereits vor 1914 Kunst und Kunstgewerbe in seinen Bestandskatalogen vereinzelt mit ausgewiesen hatte. Gezielt bemühte sich Graupe um 1917, seine Bestände durch entsprechende Ankaufsgesuche zu erweitern (Abb. 8). Seit Ende 1917 kamen in Paul

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Abb. 7: Bei Graupe am 24. Mai 1918 versteigerte französische Liebhaberausgaben aus der Sammlung Henri Goldstein Abb. 8: Im Innenumschlag des Katalogs zur Versteigerung des Nachlasses Heymel bei Graupe im September 1917 abgedrucktes Ankaufsgesuch von Graupe

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Abb. 9: Katalog zu ersten Gemäldeauktion bei Graupe am 24. Mai 1918

Graupes Antiquariat dann tatsächlich zunehmend selbstverständlicher neben Büchern und bibliophilen Sammlungen auch Bilder zur Versteigerung. So lässt sich für Dezember 1917 ein reich illustrierter Graupe-Auktionskatalog mit 437 Nummern unter dem Titel Kostbare alte und moderne Bücher, Bilder und Dokumente. Eine Zorn-Sammlung von bester Qualität nachweisen. Neben einem hebräischen Bibelmanuskript aus dem 15. Jahrhundert, Erstausgaben und Luxusdrucken wurde hier unter anderem eine Handschrift mit Gauguin-Zeichnungen angeboten.56 Im März 1918 veranstaltete Graupe, wiederum mit einem reich bebilderten Katalog, die Auktion Das alte Berlin. Eine Sammlung kostbarer Ansichten, Bilder und Darstellungen, die sich auf das alte Berlin in Wort und Bild beziehen mit 1448 Nummern.57 Im April 1918 wurde nicht nur die Bibliothek, sondern auch die Graphiksammlung des verstorbenen Hamburger Rechtsanwalts Suse mit 1464 Nummern bei Graupe versteigert.58 Im Mai 1918 folgte mit 596 Nummern eine Versteigerung moderner Graphik und Zeichnungen aus der Sammlung Beardsley unter anderem mit Werken von Kalckreuth, Klinger und Thoma.59 Und nur einen Tag später fand schließlich am 24. Mai 1918 die erste reine Gemäldeauktion bei Graupe mit Werken in erster Linie süddeutscher, aber auch einiger ausländischer Künstler aus einer Privatsammlung statt  : Unter dem Titel Ölgemälde von ersten Meistern des 19. Jahrhunderts und begleitet von einem reich illustrierten Katalog mit knappen Bildeinleitungen (Abb. 9), wurden hier insgesamt

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Abb. 10: Bei der ersten Gemäldeauktion bei Graupe am 24. Mai 1918 als Nr. 16 angebotenes Werk Bollwerk bei Ebbe von Constantin Meunier, Öl auf Leinwand, 55 x 88 cm

32 Werke in großer stilistischer Bandbreite bis hin zur zeitgenössischen Moderne, oft Landschaftsbilder oder Personendarstellungen, etwa von Wilhelm Busch, Charles Cottet, Walter Crane, Carlos Grethe, Constantin Meunier (Abb. 10), Karl Schuch, Moritz von Schwind, Karl Spitzweg, Robert Sterl (Abb. 11), Franz von Stuck oder Ferdinand Waldmüller angeboten.60 Graupe selbst schrieb 1926 rückblickend über diese Entwicklung  : „Im Jahre 1916 begann ich mit Versteigerungen von Büchersammlungen, denen ich auch später Versteigerungen von Graphiken und Gemälden folgen ließ.“61 Letztlich war Graupe damit bereits während des Ersten Weltkriegs von der Lützowstraße 38 aus engagiert ins Kunstauktionsgeschäft eingestiegen. Sein Antiquariat mit reiner Verkaufstätigkeit, das seinen Sitz schon seit 1911 im neuen Kunsthandelsviertel der Reichshauptstadt hatte, war in den beiden letzten Kriegsjahren, begünstigt durch den lokalen Kunstmarktaufschwung, zu einem Buchkunst-, Graphik- und Kunstauktionshaus mit festen Geschäftsbedingungen und -strukturen geworden (Abb. 12).62 Unmittelbar nach Kriegsende wurden bei Graupe Ende November 1918 noch einmal Illustrationen und Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert, zudem im Dezember 1918 in einer großen Auktion mit 1241 Nummern sowohl die Bibliothek des Heidelbergers Hanns Boelcke als auch die Miniaturensammlung Schoppmeyer versteigert.63 Längst hatte sich Graupe damals vom Vorgängerantiquariat Georg Lissa emanzipiert. Schon die Gemäldeauktion vom 24. Mai 1918 lief mit Katalog Nr. XV unter einer nun eigenständigen Graupe-Zählung.64

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Abb. 11: Bei der ersten Gemäldeauktion bei Graupe am 24. Mai 1918 als Nr. 25 angebotenes Werk Baggerer von Robert Sterl, 1905, Öl auf Leinwand, 88 x 92 cm

Hatte sich Graupe bereits in wilhelminischer Zeit durch die Schwerpunktsetzung im Bereich der Buchkunst und dann während des Ersten Weltkriegs mit seiner Hinwendung zu Buchkunstund Graphikauktionen, zuletzt im Mai 1918 auch zu einer ersten Gemäldeversteigerung, an aktuellen Trends und Chancen des Marktes orientiert, gründete sich auch der Erfolg seines Auktionshauses während der Weimarer Republik auf einen stringenten Geschäftsausbau in engster Anbindung an den sich wandelnden Kunstmarkt. Selbstbewusst und eigenständig bewegte sich Graupe in den 1920er und frühen 1930er Jahren mit immer wieder aufs Neue

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Abb. 12: Verkaufsbedingungen bei der Versteigerung der Bibliothek Paul Schlenther bei Graupe am 5. Mai 1917

angepasstem Repertoire durch die wirtschaftlichen Instabilitäten der Zwischenkriegszeit hindurch. Nach einer längeren Pause im Auktionsbetrieb 1919 und 1920, die der revolutionären Situation in Berlin geschuldet gewesen sein mag,65 die aber möglicherweise auch private Gründe hatte – am 19. Juni 1920 hatte Graupes Frau Käthe den gemeinsamen Sohn Thomas geboren,66 zudem versuchte sich Graupe damals als Verleger moderner Buchkunstwerke etwa von Lovis Corinth, Michel Fingesten oder Sepp Frank67 – , stieg Graupe wahrnehmbar wieder zu Beginn der 1920er Jahre in den Buch- und Kunsthandel ein. Den Anfang markierte hier erneut der Verkauf einer wertvollen Buchsammlung  : Im Umfeld der Versailler Verpflichtung, die durch deutsche Truppen im Krieg zerstörte Löwener Universitätsbibliothek wieder aufzubauen, bot Graupe die Bibliothek des 1920 verstorbenen Münchener Gynäkologen Gustav Klein der Einkaufsgesellschaft Löwen GmbH an, die die Sammlung dann auch tatsächlich erwarb.68 Jenseits dessen standen in Graupes Antiquariat in der Lützowstraße 38 nach dem Krieg weiterhin Buchkunst- und Kunstauktionen im Vordergrund. Ende Oktober 1921 startete Graupe mit einer Auktion von 146 illustrierten Büchern des 15. bis 19. Jahrhunderts, bei der Inkunabeln, Holzschnittwerke und kostbar eingebundene französische Bände angeboten wurden,69 sowie mit einer weiteren Auktion illustrierter Bücher des 19. und 20. Jahrhunderts.70 Im April 1922 wurden dann bei Graupe in einer umfangreichen Auktion mit über tausend Nummern zeitgenössische Graphiken unter anderem von Corinth (Abb. 13), Delacroix, Gauguin, Grosz (Abb. 14),

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Abb. 13: Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 78 angebotene Federzeichnung Karikatur auf eine Münchener Künstlersitzung von Lovis Corinth, 47,5 x 31,5 cm Abb. 14: Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 273 angebotene aquarellierte Federzeichnung Anthropophyteia von George Grosz, 1919, 37 x 30 cm

Hodler, Kandinsky (Abb. 15), Klinger, Kokoschka, Kollwitz (Abb. 16), Liebermann, Manet, Marc, Meid, Menzel, Munch, Nolde, Pechstein (Abb. 17), Picasso (Abb. 18), Schmidt-Rottluff, Slevogt, Thoma und Toulouse-Lautrec versteigert.71 Zuvor waren die Auktionsstücke in einer dreitägigen Ausstellung zu sehen gewesen. Am 10./11. November 1922 setzte Graupe seine intensiven Aktivitäten in diesem Bereich bei einer wiederum von einer Vorabausstellung beglei-

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Abb. 15: Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 355 angebotenes Temperagemälde auf schwarzer Pappe Die weiße Wolke von Wassily Kandinsky, 42 x 36 cm Abb. 16: Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 410 angebotene Kohlezeichnung Mißhandlung von Käthe Kollwitz, 72 x 53 cm Abb. 17: Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 733 angebotene Pinselzeichnung Selbstbildnis. Akt von Max Pechstein, 1910, 42 x 33 cm

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Abb. 18: Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 777 angebotene Landschafts-Feder- und Tuschzeichnungen von Pablo Picasso, 19 x 29 cm

Abb. 19: Lithographie Auktion bei Graupe von Emil Orlik vom 11. November 1922 mit Nahsicht auf Graupes Auktionspult in der Lützowstraße 38

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Abb. 20: Katalog zur Graphikauktion bei Graupe vom 19. bis 22. März 1924

teten Auktion moderner und alter Graphik sowie japanischer Farbholzschnitte mit fast ebensovielen Stücken fort (Abb. 19). Noch einmal wurden hier Werke prominenter zeitgenössischer Künstler wie Barlach, Beckmann, Corinth, Gauguin, Gaul, van Gogh, Goya, Grosz, Heckel, Hodler, Jaeckel, Janthur, Klinger, Kokoschka, Kollwitz, Lehmbruck, Liebermann, Manet, Matisse, Meid, Millet, Munch, Nolde, Oppler, Pechstein, Picasso und Slevogt angeboten.72 Mit diesen beiden großen Graphikauktionen von 1922, die deutlich das auch durch Ludwig Justis Kronprinzenpalais geförderte wachsende Interesse der jungen Weimarer Republik gerade an der zeitgenössischen Moderne spiegeln,73 setzte Graupe starke zeitadäquate Zeichen auf dem Berliner Kunstmarkt. Im folgenden Jahr verfestigte er dieses Engagement, als er im April und Juni 1923, zwischen zwei Versteigerungen mit älteren Rarabüchern und modernen Luxusdrucken,74 erneut in zwei Auktionen Graphiken und Handzeichnungen des 18. bis 20. Jahrhunderts, darunter eine umfassende Sammlung von Corinth-Probedrucken, anbot.75 Und auch im Laufe des Jahres 1924 versteigerte Graupe in insgesamt zehn Auktionen neben Buchkunst76 und großen Bibliotheken wie denen von Paul Huldschinsky, Victor Manheimer oder Hermann Rosenberg77 immer wieder auch Graphiken und Zeichnungen des 18., vor allem aber des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter Werke von Daniel Chodowiecki und Paul Gavarni (Abb. 20),78 aber gerade auch Radierungen, Lithographien und sonstige Graphiken bekannter moderner Künstler wie Barlach, Beckmann, Cézanne, Chagall, Daumier, Delacroix, Ensor, Gaul, Grossmann, Grosz, Heckel, Kirchner, Klinger, Kokoschka, Lehmbruck, Manet, Marc,

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Abb. 21: Schätzpreisliste mit Inflationspreisen aus dem Katalog zur Graphikauktion bei Graupe vom 10. bis 12. April 1923

Abb. 22: Schätzpreisliste mit neuen GoldmarkPreisen aus dem Katalog zur Graphikauktion bei Graupe vom 19. bis 22. März 1924

Millet, Modersohn-Becker, Munch, Nauen, Nolde, Orlik, Pechstein, Renoir, Schmidt-Rottluff, Sintenis, Toulouse-Lautrec, Whistler oder Zille sowie in besonders großer Zahl von Corinth, Meid, Liebermann, Kollwitz und Slevogt.79 Anknüpfend an seine Aktivitäten der Kriegszeit erarbeitete sich Graupe mit seinen Auktionen der Jahre 1922 bis 1924 schnell eine besondere Position in der aufstrebenden Kulturmetropole Berlin. Seine Buchkunst- und Graphikversteigerungen fanden nun zunehmend Widerhall in der Presse. So hieß es im Sommer 1923 über Graupes Auktionen im Berliner Lokal-Anzeiger  : „Solch eine Auktion ist eben jetzt ein ähnliches gesellschaftliches Ereignis wie früher eine Theaterpremiere.“80 Und nach der inflationsbedingten Währungsreform setzten die Summen, die bei Graupe erzielt wurden, 1924 die Standards für weitere Preisbildungen.81 Entsprechend konstatierte die Kreuzzeitung Anfang 1924  : „Die Graphikauktion, die vom 25. zum 26. Januar bei Paul Graupe stattfand, […] war als erste in Goldmark abgehaltene Graphik­ auktion für den ganzen Kunstmarkt von höchster Bedeutung. […] Gegenüber den in Goldmark umgerechneten Papiermarkpreisen des letzten Jahres ist eine starke Vervielfachung festzustellen

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gewesen, mit Hinblick auf die Vorkriegspreise eine ziemliche Angleichung, sogar in manchen Fällen eine Überschreitung.“82 Im Hintergrund von Graupes marktbestimmender Rolle stand dabei ein geschicktes Agieren mit der Inflationssituation von 1923/24 (Abb. 21 und 22). Anfang 1924 befand sich der Berliner wie der deutsche Kunstmarkt an einer entscheidenden Wegmarke  : Nach Einführung der Goldmark Ende des Jahres 1923 hoffte man angesichts der neuen stabilen Währung auf eine Stabilisierung auch des Kunstmarkts auf dem Niveau der Vorkriegszeit. Obwohl sich dies später als falsch herausstellte, da die Goldreserven 1923 keineswegs mit denen der Vorkriegszeit zu vergleichen waren, kam es daher Anfang 1924 zu einem enthusiastischen Aufschwung des Kunstmarkts.83 Graupe nutzte diesen Enthusiasmus gezielt und doch behutsam für eine günstige Platzierung seines Geschäfts auf dem Berliner Markt. Gerade seine Graphikauktionen spielten hier eine wichtige Rolle. In der ersten mit Spannung erwarteten Auktion der Saison, die am 25./26. Januar 1924 in der neuen Goldmark-Währung abgehalten wurde,84 setzte Graupe offensichtlich bewusst geringe Preise für die ausgebotenen Graphiken und Zeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts an – und hatte damit tatsächlich Erfolg  : Die niedrig angesetzten Preise wurden in Bietergefechten unerwartet stark nach oben getrieben. Im Februar 1924 analysierte die Zeitschrift Das Sammlerkabinett die besondere, wegweisende Bedeutung dieser ersten Graphikauktion bei Graupe nach der Währungsreform entsprechend  : „Auch der Goldmarkpreis begegnete argwöhnischer Vorsicht. Wußte man denn, wie und wo  ? Konnte man es überhaupt wissen  ? Käufer und Verkäufer hielten sich weise zurück und warteten auf – Graupe. Nie ist dieser liebenswürdige Mensch so sehnsuchtsvoll von zahllosen Leuten erwartet worden, und der Morgen des 25. Januar, der endlich seine Graphikversteigerung brachte, bedeutete für viele einen kritischen Tag. Auch für Graupe selbst  ? Wer kritischen Auges den Katalog durchgeblättert hatte, musste sich sagen  : kaum  ! Denn vorsichtiger konnte man nicht in den Schätzungspreisen sein, die aufzustellen diesmal ein ganz besonderes Maß von Geschicklichkeit und fachlichem Wissen erfordert hatte. Denn wenn auch mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer gewissen Kauflust zu rechnen war, so mußte Graupe doch über die Kaufkraft in Zweifel sein  : war doch die plötzliche Umstellung auf Goldmark durchaus nicht allen Bevölkerungsschichten gleich gut bekommen, vielen Leuten sogar sehr schlecht, und der erste weihnachtliche Rentenmarktaumel war mit dem Neujahrsmorgen einer starken Ernüchterung gewichen, die vielfach auch den ganzen Januar über anhielt. Kurz und gut  : die Auktion war nicht gerade ein Experiment, dazu war sie von dem Veranstalter von vornherein zu klug basiert, trotz der geringen Schätzungspreise, aber würde sie die Hoffnungen erfüllen, die die Sammlerwelt im Hinblick auf die endliche Erzielung von Preisnormen auf sie setzte  ? Daß die Auktion dann über alle Mutmaßungen hinaus für Graupe ohne Zweifel ein gutes Geschäft geworden, interessiert hier nicht, so sehr wir es ihm gönnen. Sie hat aber den Beweis erbracht, dass es nur der Stabilisierung bedurfte, um Graphik nach wie vor als sehr gefragt erscheinen zu lassen, sie hat auch vielfach Preise entstehen lassen, die als symptomatisch, als feste Bewertung gelten können.“85 Graupes Auktion und ihre Erlöse wurden mithin zu Orientierungsgrößen für die folgende Zeit, in der, beflügelt durch die Anfang 1924 erzielten Preise, enorme Mengen gerade neuerer

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Abb. 23: Bei der Graupe-Auktion Von Luther bis Kleist am 1. Oktober 1925 als Nr. 199 angebotener Band Von der winckelmesse vnd Pfaffen Weihe mit Titelbordüre von Lucas Cranach, 1533

Graphik auf den Markt schwemmten. Der erfolgreiche Auftakt von 1924 führte dabei schnell zu einem regelrechten Versteigerungsboom bei Graupe. Allein 1925 veranstaltete Graupe nicht weniger als zwanzig Buchkunst- und Graphikauktionen, die allesamt von einem Katalog begleitet waren – eine Höchstleistung in seinem Wirken als Auktionator.86 Konsequent suchte Graupe auf diese Weise die Möglichkeiten eines nach der Inflation wiedererstarkenden Kunstmarktes und seines Interesses gerade an der Graphik für sich zu nutzen. Weiterhin wurden bei Graupe in dieser Phase, von den Auktionszahlen her relativ ausgeglichen, zum einen wertvolle Bücher und Bibliotheken, zum anderen Graphiken und Zeichnungen des 16. bis 20. Jahrhunderts angeboten. Konkret wurden dabei im intensiven Auktionsjahr 1925 in Graupes Antiquariatsbereich die Kunst- und Ostasiatikabibliothek von Gustav Jacoby, die Bibliotheken des Freiherrn Philipp Schey von Koromla und von Ludwig Schwarz87 sowie die Handbibliothek der Kölner Kunsthandlung Bourgeois & Co. versteigert,88 zudem Manuskripte, Inkunabeln und Holzschnittbücher des 16. Jahrhunderts,89 deutsche und französische Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts (Abb. 23)90 und – schon an der Grenze zwischen Antiquariat und Kunst – Carl G. F. Langenscheidts Exlibiris-Sammlung91 und gleich zweimal moderne Buchkunst.92 Graupes Kunstversteigerungen des Jahres 1925 galten daneben älterer Graphik aus Reisewerken93 oder von Chodowiecki,94 Altberliner Ansichten,95 Porträtminiaturen des 16. bis 19. Jahrhunderts,96 Zeichnungen des 16. bis 20. Jahrhunderts, besonders der Romantiker,97 und nicht zuletzt wiederum der modernen Graphik.98 Einer der Höhepunkte dürfte hier etwa eine am

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11./12. September 1925 veranstaltete Graupe-Auktion gewesen sein, bei der fast zweitausend moderne Graphiken und Zeichnungen angeboten wurden, darunter Werke von Corot, Degas, Delacroix, Manet, Munch, Renoir, Rodin, Toulouse-Lautrec, Zeichnungen von Barlach, Corinth und Thoma sowie Probe- und Zustandsdrucke von Corinth, Liebermann und Slevogt mit je 250 bis 300 Blatt.99 Kurz danach offerierte Graupes Auktionshaus zudem erstmals seit 1918 wieder Gemälde und nun auch Aquarelle und Bronzen, als am 19. Oktober 1925 die Sammlung Ludwig Schwarz mit Werken von Corinth, Degas, Heckel, Hübner, Krüger, Leistikow, Liebermann, Marées, Munch, Orlik, Picasso, Renoir, Skarbina, Slevogt, Trübner, Utrillo, Vlaminck, Gaul, Tuaillon und anderen versteigert wurde.100 Immer wieder wurden dabei bei Graupes Auktionen gerade im Jahr 1925 Rekordpreise erzielt, die in Fachkreisen noch lange in Erinnerung blieben. So wurden bei der Auktion von Holzschnittbüchern und Inkunabeln im Dezember 1925, wie die Weltkunst 1953 im Nachruf auf Graupe noch immer zu berichten wusste, allein für ein Ulmer Holzschnittbuch mit Fabeln von Aesop 45.000 RM gezahlt.101 Im Antiquariatsbereich konnte Graupe 1925 vor allem mit kostbaren Buchausgaben des 18. und 19. Jahrhunderts, aber auch mit seinen Versteigerungen ganzer Bibliotheken teilweise bemerkenswerte Geschäfte machen. So wurden bei der Schey-Auktion im Oktober 1925 gerade für besonders hochwertig illustrierte Bände bisweilen mehrere tausend RM gezahlt.102 Gleichzeitig stellten sich die regelmäßigen Verkäufe von Corinth-Graphiken für Graupe als immer lukrativer dar.103 Dem Boomjahr 1925 folgten bei Graupe zwei weitere Jahre mit ähnlichem Angebotsspektrum. 1926 wurden die Orientbibliothek des Wieners Egon Frankl,104 die Bibliotheken von Egon Zerner, Vincent Mayer und C. Kastan,105 Inkunabeln,106 Luxus- und Pressendrucke107 und deutsche Literatur versteigert,108 darüber hinaus erneut Berliner Ansichten und diesmal auch Porzellane109 sowie 1720 Blätter alter und moderner Graphik und Handzeichnungen, unter anderem aus dem Nachlass Vincent Mayer und der Frankfurter Sammlung Egon Zerner.110 1927 bot Graupe die umfangreiche Bibliothek des Hamburgers Max Köpcke an,111 außerdem Buchminiaturen des 12. bis 16. Jahrhunderts,112 Manuskripte und Luxusdrucke (Abb. 24).113 Daneben blieben Graphiken und Zeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts ein Schwerpunkt bei Graupe. So wurden in einer dreitägigen Auktion Anfang Mai 1927 noch einmal fast zweitausend Werke namhafter Künstler wie Daumier, Degas, Goya, Manet, Pissarro, Renoir, Toulouse-Lautrec, Liebermann, Corinth, Meid, Slevogt, Thoma und von den deutschen Romantikern offeriert.114 Im November 1927 fand zudem eine weitere Versteigerung mit fast tausend Nummern statt, bei der es unter anderem um moderne Graphik aus der Sammlung Ernst Troplowitz von Daumier, Manet, Millet, Whistler, Klinger oder Leibl sowie um Bronzen von Gaul aus der Sammlung Gavarni ging.115 Graupes eigene Katalogzählung war inzwischen bei Nr. 74 angelangt. Zwei weitere Graupe-Kataloge wurden bis Ende 1927 gedruckt.116 Seit Katalog Nr. 50, der im Oktober 1925 erschienen war,117 wurden Graupes Kataloge nicht mehr in römischer, sondern in arabischer Zählung publiziert. Im Hintergrund von Graupes raschem Aufstieg vom Antiquar zu einem der prominentesten und vielbeschäftigsten Graphik- und Kunstauktionatoren Berlins stand dabei ein ausgeprägter Geschäftssinn und starkes händlerisches Geschick (Abb. 25). Nebehay schrieb später begeistert über Graupe  : „Von ihm ging ein ungemein starkes Fluidum aus. Er wuchs, solange

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Abb. 24: Bei der Graupe-Auktion am 21./22. November 1927 als Nr. 37 angebotene erste niederdeutsche Bibel, 1478

Abb. 25: Paul Graupe rauchend am Telefon, undatiert

er in Berlin tätig war, über sich selbst hinaus. Es dauerte nicht lange und der Handel zog ihn zu schwierigen Fällen heran. Kaum war er eingeweiht, wußte er genau, was zu tun war, und seine Diagnose war meistens die einzig richtige. Er besaß ein ungeheures geschäftliches Flair. Was ihn auszeichnete, war vor allem seine Gabe, mit Geld umgehen zu können. Er konnte zaubern, wenn alle zögerten  ; seine Verbindungen zur Finanzwelt waren beeindruckend  ; seine starke Persönlichkeit, sein Erfolg waren Garant. […] Er war weder Spekulant, noch frönte er irgendwelchen Leidenschaften. Sein Leben war sein Geschäft, sonst nichts.“118 Wie die Parodie einer Graupe-Anzeige aus den späten 1920er Jahren verdeutlicht (Abb. 26),119 brachten Graupe seine Umtriebigkeit und seine Auktionen in kurzer Folge im Kunst- und Buchhandel bald einen besonderen Ruf ein. Auch wenn sich die Kollegen darüber amüsierten, bewunderten sie doch offenkundig auch Graupes Ruhelosigkeit und Hartnäckigkeit beim Versteigern stets neuer Sammlungen und Bibliotheken, seine Gabe, mit jeder neuen Auktion die vorherige, was Qualität und Provenienz der Stücke anging, zu übertreffen und so die Kunden immer wieder aufs Neue zu überraschen. Ende 1927 klagte der 23jährige Hans W. Lange, der damals nach einer Banklehre seit kurzem bei Graupe arbeitete und bald dessen rechte Hand wurde, in einem Brief an seine Schwester über das enorme Arbeitstempo und -pensum, das Graupe auch von seinen Mitarbeitern erwartete  : „[…] bei Graupes Hast und

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Abb. 26: Vom Verein Berliner Buch- und Kunstantiquare verfasste Parodie einer Graupe-­Anzeige, 27. Februar 1929

Ungeduld sollte natürlich am dritten Tag alles fertig sein. Dann musste ich eine neue Graphik-Auktion bearbeiten, einen Katalog in kürzester Zeit fertig machen, sofort danach eine größere Berliner Sammlung aufnehmen, und jetzt in den letzten Tagen einen Katalog für eine kostbare Miniaturenbibliothek anfertigen.“120 Später wurde das „Graupe’sche Tempo“ zum festen Begriff.121 Als typisch für Graupes Berliner Auktionshaus galt das dortige „hektische Treiben“.122

I.3 Die Zeit der Zusammenarbeit mit Hermann Ball bis 1933 – erweitertes Terrain Hatte Graupe 1925 auf dem Höhepunkt seine Auktionatorentätigkeit durchschnittlich fast alle zwei Wochen neue Versteigerungen veranstaltet, gingen die Geschäfte in den folgenden Jahren bereits wieder merklich zurück  : Den zwanzig Graupe-Auktionen des Jahres 1925 folgten 1926 nur noch zehn, 1927 nur noch sechs eigene Versteigerungen des Auktionshauses Graupe in der Lützowstraße. Tatsächlich hatten sich die Kunstmarktschwerpunkte in den Jahren 1925 bis 1927 noch einmal erheblich verschoben  : Die Graphikpreise hatten sich auch angesichts des wachsenden Überangebots auf dem Markt nicht dauerhaft auf dem hohen Ausgangsniveau von 1924 halten können. Bis 1927 waren sie wieder deutlich abgefallen.123 Hatten sich viele Sammler

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zuvor noch intensiv für Graphik interessiert, weil sie Gemäldepreise nicht aufbringen konnten, hielten die fallenden Graphikpreise nun ihrerseits vom Graphikkauf ab. Die Sammler wandten sich erneut den offenbar für wertstabiler gehaltenen Gemälden zu.124 Gerade die ältere Kunst rückte dabei ins Zentrum – wohl auch deswegen, weil der Markt hier nach zahlreichen Gemäldeauktionen der vorangegangenen Jahre leergefegt war.125 Daneben kamen inzwischen vermehrt Sammlungen deutscher und französischer Malerei des 19. Jahrhunderts auf den Markt.126 Aber auch andere Gattungen jenseits der Graphik wurden wieder interessant. Auf dem Gebiet der mittelalterlichen Skulptur, der ostasiatischen und ägyptischen Kunst brachte die Sammlung Hugo Benario im April 1927 bei Lepke den hohen Erlös von 345.000 RM ein.127 Cassirer & Helbing versteigerten im selben Jahr in einer viel beachteten Auktion die Breslauer Sammlung Leo Lewin mit Werken von van Gogh, Liebermann und Menzel, mit Gemälden von Daumier, Hodler, Monet, Munch und Pissarro, aber auch mit Skulpturen von August Gaul und Georg Kolbe.128 1928 wurden bei einer Versteigerung der Sammlung Alter Meister von Oskar Huldschinsky bei Cassirer & Helbing die ohnehin hohen Erlöserwartungen von 2 bis 3 Mio. RM mit einem Gesamtergebnis von 4,5 Mio. RM sogar noch weit übertroffen.129 Damit war spätestens um 1927 herum auch für Graupe klar  : Hohe Gewinne wurden anderswo erzielt, nicht mehr im Bereich der Graphik, auf den sich sein Geschäft seit 1917/18 zusätzlich zur Buchkunst zunächst in erster Linie spezialisiert hatte. Vom nach wie vor boomenden Kunstmarkt kurz vor der Weltwirtschaftskrise profitierte Graupe daher immer weniger, auch wenn er sich mit dem Künstlerspektrum, das bei ihm üblich war, gerade im Bereich der Moderne inhaltlich nach wie vor auf der Höhe der Zeit bewegte. Wollte er sich weiter erfolgreich auf dem so lebendigen Berliner Kunstmarkt behaupten und an dessen verlockendem Aufschwung der ausgehenden 1920er Jahre teilhaben, musste Graupe erneut über eine Neuausrichtung seines Geschäfts nachdenken, die ihn noch einmal völlig anders auf dem Kunstmarkt in Position brachte. Und in der Tat wurde Graupe nach den Auktionsrückgängen von 1926 und 1927 schon bald aktiv  : Auf die für sein Buch- und Graphikauktionshaus ungünstige Kunstmarktentwicklung reagierte er zunächst durch einen weiteren strategischen Umzug innerhalb der Reichshauptstadt, der demonstrativ einen neuen kunsthändlerischen Anspruch signalisierte. Die Situation dafür war günstig  : Nachdem sich der bis dahin führende Berliner Kunsthändler Paul Cassirer Anfang 1926 das Leben genommen hatte, war, obwohl Cassirers langjährige Mitarbeiter und Partner Walter Feilchenfeldt und Grete Ring Cassirers Geschäft weiterführten,130 ein Vakuum auf dem Berliner Kunstauktionsmarkt entstanden. Graupe suchte sich hier möglichst günstig zu platzieren, indem er zum 1. Oktober 1927 von der Lützowstraße abermals an eine bessere Berliner Adresse, ins Obergeschoss einer Villa in der Tiergartenstraße 4 (Abb. 27), zog. Die Tiergarten-, Viktoria- und Bellevuestraße, alle auf den Kemperplatz zuführend, bildeten ein Dreieck, in dessen Grenzen das neue Berliner Kunsthandelszentrum im Tiergarten lag. Mit dem Generationswechsel bei den Berliner Sammlern und dem Marktaufschwung nach dem Ersten Weltkrieg hatte der Berliner Kunsthandel auch topographisch eine Veränderung erfahren. Hatten sich im 19. Jahrhundert Kunst- und Luxusgüterhandlungen vor allem um die Palais in der Wilhelmstraße in der Nähe des Berliner Prachtboulevards Unter den Linden

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Abb. 27: Villa in der Tiergartenstraße 4, in der Graupe seit Oktober 1927 seine Geschäftsräume hatte, um 1935

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gruppiert, verschob sich das Kunsthandelszentrum der Hauptstadt im Laufe der 1920er Jahre sukzessive weg vom historischen Zentrum hin zum Potsdamer Platz, zu den exklusiven Wohn­ adressen am Tiergarten, wo in den Jahren zuvor zahlreiche neue Luxushotels entstanden waren.131 1928 führte Adolph Donath, der die Kunstmarktzeitschrift Kunstwanderer herausgab, für die Gegend zwischen Unter den Linden, Tiergarten und Lützowplatz nicht weniger als 47 wichtige Kunsthandlungen an – wobei er betonte, dass diese Liste längst nicht vollständig sei.132 1911 war Graupe bereits in die Nähe des neuen Kunsthandelszentrums gezogen. 1927 wechselte er an dessen exponierteste Stelle. An der neuen Adresse begann Graupe zudem, sein Aufgabengebiet vor dem Hintergrund der aktuellen Marktentwicklungen noch einmal erheblich zu erweitern.133 Hatte er seit 1917/18 neben Buchkunst immer mehr Graphik und bis 1926 auch schon vereinzelt Gemälde oder Bronzen versteigert, avancierte er nun endgültig zum Kunsthändler mit umfassendem Repertoire, als er Ende 1927 mit der auf Kunst und Antiquitäten spezialisierten Dresdner Firma Hermann Ball eine Geschäftspartnerschaft einging.134 Die Firma Hermann Ball unterhielt eine Berliner Filiale im Untergeschoss der Tiergartenstraße 4 – also eben in dem Haus, in dem Graupe seit 1927 sein Geschäft hatte –, die von Hermann Balls Sohn Richard geleitet wurde.135 Beide Geschäftspartner profitierten in der Folgezeit von den Erfahrungen des jeweils anderen  : Graupe hatte sich zuvor bei seinen Auktionen kaum mit Antiquitäten, Kunstgewerbe oder Gemälden Alter Meister beschäftigt. Nur selten hatte es bei ihm Versteigerungen etwa von Dosen oder Porzellan gegeben.136 Ball seinerseits war offenbar unerfahren im Auktionswesen. Gemeinsam beschritt man neue Wege, als das Duo Ball & Graupe am 17. Dezember 1927 seine erste Partnerauktion veranstaltete, bei der emaillierte Golddosen angeboten wurden.137 Bewusst stieß Graupe damit in für ihn neue Bereiche des Kunstmarkts vor, die inzwischen lukrativer zu sein versprachen als eine fortgesetzte Konzentration allein auf Buchkunst und Graphik. Eine eigene Zählung für die Partnerkataloge von Ball & Graupe, die, im Dezember 1927 mit Nr. I beginnend, parallel zu Graupes eigener Katalogzählung in arabischen Ziffern lief, signalisierte dabei deutlich, dass die Geschäftspartnerschaft von Ball & Graupe in der kommenden Zeit fortgesetzt werden sollte und als feste Zukunftsoption verstanden wurde. Wie es zur Kooperation zwischen Graupe und Ball kam, ist unklar. Wahrscheinlich kannte man sich schon im Vorfeld. Ob Graupes Umzug in die Tiergartenstraße 4, wo Ball seine Berliner Dependance betrieb, dann bereits Folge einer avisierten Zusammenarbeit mit Ball war oder ob sich das Zusammengehen erst am neuen gemeinsamen Ort ergab, lässt sich indes nicht mehr rekonstruieren. Graupes Mitarbeiter Hans W. Lange (Abb. 28) erwähnte Hermann Ball in einem Brief an seine Schwester Mitte November 1927 noch lapidar  : „Unten in den Gesellschaftsräumen haust ein Antiquitätenhändler mit wertvollen alten Möbeln, Porzellanen und Gobelins.“138 Dem lässt sich nichts über Graupes damaliges Verhältnis zu Ball entnehmen. Möglicherweise war Lange, der erst kurz zuvor bei Graupe angefangen hatte, damals aber auch noch nicht in alle Geschäftsinterna eingeweiht. Eine offizielle Kooperation Graupes mit Ball scheint es allerdings zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht gegeben zu haben. Das hätte Lange sicherlich geschrieben. In seinem Brief aber nannte er nicht einmal Balls Namen. Obwohl er auf andere bevorstehende Auktionen einging, erwähnte er die Versteigerung der Goldemaildo-

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sen zudem mit keinem Wort. Angesichts dessen liegt die Vermutung nahe, dass die erste gemeinsame Auktion von Graupe und Ball, befördert durch die Nachbarschaft im Haus Tiergartenstraße 4, tatsächlich eher kurzfristig zustande kam. Eine erste Ankündigung der Versteigerung erschien knapp drei Wochen vor der Veranstaltung.139 Das Zusammengehen mit Ball fügte sich dabei zweifellos hervorragend in Graupes immer dezidiertere Ambitionen in Richtung eines erweiterten Kunsthandels ein. Gemeinschaftliche Auktionen waren zeitgenössisch übrigens durchaus keine Seltenheit. Bereits 1916 hatte Paul Cassirer eine Versteigerung zusammen mit dem Münchener Auktionshaus Hugo Helbing veranstaltet.140 Cassirer unterhielt daneben geschäftliche Beziehungen zu C. G. Boerner in Leipzig und Theodor Fischer in Luzern, mit denen er gelegentlich Auktionen durchführte.141 Auch Graupe selbst hatte bereits 1924 eine gemeinsame Buchkunstversteigerung mit dem Münchener Antiquariat Emil Hirsch veranstaltet.142 Der Vorteil gemeinsamer Auktionen lag darin, dass die Beteiligten jeweils weniger Kapital einsetzen mussten, dass man gemeinsam aber über mehr Kapital verfügte. Das ermöglichte eine höhere Warenqualität und eine intensivere Werbung, was schließlich beim Verkauf zu höheren Erträgen führte. Fiel das Auktionsergebnis unbefriedigend aus, waren die Verluste der Beteiligten zudem geringer. Bisweilen kam es gar zum Direktankauf ganzer Nachlässe durch Händlerkonsortien mit dem Ziel der gemeinsamen Auktion, wie bei der berühmten Wiener Sammlung Figdor.143 Mit der Firma Hermann Ball hatte Graupe seit Ende 1927 einen durchaus starken Partner an seiner Seite  : 1857 im Kreis Calau geboren und damit eine Generation älter als Graupe, führte Hermann Ball ein erfolgreiches Antiquitätengeschäft im Zentrum Dresdens. Mitte der 1920er Jahre zählte die Firma Hermann Ball in der prominent gelegenen, geschäftigen Schloßstraße, wo sie ihren Hauptsitz im Haus 34 direkt gegenüber dem Schloss hatte, zu den führenden Händlern der sächsischen Metropole.144 Mit altmeisterlichen Gemälden, Möbeln und Porzellan war das Angebot des bereits seit 1881 bestehenden Geschäfts breit gefächert. Regelmäßig schaltete das Unternehmen Anzeigen in einschlägigen Zeitschriften.145 1903 war die Firma Ball offiziell ins Dresdner Handelsregister eingetragen worden. 1919 war sie von Hermann Balls Söhnen, dem 1892 geborenen Richard und dessen Bruder Alexander, übernommen worden, wobei Hermann Ball bis Januar 1933 die Prokura behielt.146 Wann genau die Dresdner Antiquitätenhandlung Ball eine Zweigniederlassung in der Berliner Tiergartenstraße 4 einrichtete – offiziell gemeldet wurde die Filiale offenbar erst 1932 – , ist nicht überliefert.147 Fest steht jedoch  : Die spätestens seit Herbst 1927 bestehende Hauptstadtfiliale von Hermann Ball entwickelte sich gut. 1932 war sie derart einnahmestark, dass schließlich in Dresden nur noch ein Ausstellungsraum bei einem anderen Händler in der Schloßstraße 8 genutzt und ansonsten der Firmenschwerpunkt nach Berlin verlagert wurde (Abb. 29). Animiert offenbar durch verstärkte internationale Handelsbeziehungen ging die Firma Hermann Ball Anfang der 1930er Jahre zusätzlich den Schritt ins Ausland. Spätestens seit 1932 führte Alexander Ball eine Niederlassung in Paris in der Avenue Matignon 18.148 Am 24. Januar 1933 wurde der Umzug Richard Balls nach Berlin und Alexander Balls nach Paris aktenkundig.149 Die erste gemeinsame Auktion der beiden erfolgreichen Kunsthandelshäuser Paul Graupe und Hermann Ball fand kurz vor Weihnachten 1927 statt (Abb. 30). Dass der Termin in die

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Abb. 28: Hans W. Lange, um 1916 Abb. 29: Anzeige der Antiquitätenhandlung Hermann Ball mit Hinweis auf den doppelten Firmensitz in Berlin und Dresden Abb. 30: Anzeige der Kunsthandlung Graupe und direkt darunter veröffentlichte Annonce zur ersten gemeinsamen Auktion von Ball & Graupe am 17. Dezember 1927 Abb. 31: Bei der dritten gemeinsamen Gold­email­ dosenauktion von Ball & Graupe am 25. September 1930 als Nr. 56 bis 61 angebotene Golddosen, teilweise mehrfarbig, teilweise mit Emailminiaturen, um 1800

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Vorweihnachtszeit gelegt wurde, dürfte eine bewusste Entscheidung der Veranstalter gewesen sein. Wer von beiden den Kontakt zu dem anonymen Einlieferer der umfangreichen Gold­ dosensammlung herstellte, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Wahrscheinlich war es jedoch die Firma Hermann Ball mit ihrer guten Vernetzung im Antiquitätenhandel, von der Graupe hier profitierte. Auch die Frage, ob das Auktionsmaterial aus einer oder verschiedenen Sammlungen stammte, kann weder mit Hilfe des Katalogs noch der Berichte zur Auktion beantwortet werden. Im Katalog wurden auf 39 Seiten 146 Nummern beschrieben.150 92 der Objekte wurden dabei abgebildet – was eine relativ große Zahl ist und für die Qualität der Golddosensammlung spricht. Erst ein Jahr nach der Versteigerung bei Ball & Graupe gab es einen ersten konkreten Hinweis auf die in der Tat hochkarätige Herkunft der Dosensammlung, als es im Zusammenhang mit anstehenden großen Auktionen bei Lepke, bei denen sowjetische Einlieferungen versteigert wurden, hieß, die zuvor bei Graupe auktionierten Golddosen aus russischem Besitz hätten einen „Vorgeschmack“ auf die jetzigen Auktionen gegeben.151 Im Mai 1928 und September 1930 folgten dann auch bei Ball & Graupe weitere Auktionen, bei denen, erneut ohne konkrete Angabe der Provenienz, wiederum Golddosen in erstaunlich großer Zahl offeriert wurden (Abb. 31).152 Es ist zu vermuten, dass alle drei Golddosensammlungen denselben russischen Ursprung hatten. Möglicherweise teilte man das Konvolut bewusst, um eine Überschwemmung des Marktes zu verhindern und die Ware in kleineren Mengen an potenzielle Kunden zu besseren Preisen veräußern zu können. Mit den drei Golddosenversteigerungen, die zunächst den Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit darstellten, platzierte sich das Duo Ball & Graupe wahrnehmbar auf dem Kunstauktionsmarkt. In den Jahren 1928 und 1929 hielt Graupe daneben im Alleingang zunächst weiterhin große eigene Graphik- und Buchkunstauktionen ab. So stand im Jahr 1928 der einzigen Partnerauktion mit Ball vom Mai noch die durchaus beachtliche Zahl von zehn eigenen Graupe-Versteigerungen gegenüber. Wie üblich wurden hier bei Graupe wichtige zeitgenössische und ältere Bibliotheken versteigert  : 1928 waren dies die Bibliothek des 1921 verstorbenen Mannheimer Industriellen Karl Lanz, die des 1927 in die USA gezogenen prominenten Pianisten und Komponisten Gottfried Galston oder auch die aus dem 19. Jahrhundert stammende Bibliothek der Herzogin Anna-Amalia von Leuchtenberg-Beauharnais, der 1851 verstorbenen Tochter des bayerischen Königs Maximilian-Joseph I.153 Daneben wurden Buchminiaturen, Bücher und Farbstiche des 18. Jahrhunderts (Abb. 32 und 33),154 Ansichten des alten Berlin,155 Manuskripte, Inkunabeln, Holzschnitte und Kupferstiche versteigert.156 Vermehrt kamen 1928 zudem ganze Kunstsammlungen bei Graupe zur Auktion, wie die von Generalkonsul Eisenmann zusammengetragene Kollektion älterer Graphik mit Stichen von Bause, Chodowiecki und Hosemann157 oder die Sammlung Th. Stoperan mit Graphiken und Zeichnungen, aber auch mit Gemälden und Plastiken.158 Im April 1928 fand bei Graupe außer der Reihe überdies offenbar erstmals eine Versteigerung statt, bei der neben Graphik und Gemälden auch Kunstgewerbe, Möbel, Textilien und orientalische Teppiche, also Einrichtungsgegenstände, angeboten wurden.159 Auch im folgenden Jahr, 1929, standen bei Graupe weiterhin eigene Auktionen im Vordergrund. Zwar veranstaltete das Duo Ball & Graupe Anfang November 1929 gemeinsam eine wichtige Auktion mit antikem und historischem Schmuck aus der Sammlung Marc Rosenberg,

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Abb. 32: Bei der Graupe-Auktion am 10. Dezember 1928 als Nr. 63 angebotener Farbstich Tête de Flore von Louis Marin Bonnet, 1769, nach einem Pastell von F. Bochet Abb. 33: Bei der Graupe-Auktion am 10. Dezember 1928 als Teil der Nr. 163 angebotener farbiger Aquatinta-Stich aus der Stichfolge Leamington Grand Steeple Chase 1837 von Charles Hunt nach F. C. Turner Abb. 34: Bei der Auktion der Sammlung Marc Rosenberg bei Ball & Graupe am 4. November 1929 als Nr. 64, 74 und 75 angebotener etruskischer Goldschmuck: Halskette, 5./6. Jahrhundert v. Chr., und Ohrringe, 3. Jahrhundert v. Chr. Abb. 35: Bei der Graupe-Auktion Zeichnungen und Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts am 16. Dezember 1929 als Nr. 34 angebotene Kreidezeichnung Brustbild eines Knaben von Adolph von Menzel, 29 x 16 cm

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deren besondere Relevanz sich bereits dadurch andeutet, dass die Stücke zuvor eine ganze Woche lang ausgestellt wurden und dass der frühere Generaldirektor der Berliner Staatlichen Museen Otto von Falke den Auktionskatalog erarbeitete (Abb. 34).160 Jenseits dieses besonderen Rosenberg-Versteigerungsereignisses gemeinsam mit Ball wurden aber 1929 noch immer sieben eigene Graupe-Auktionen durchgeführt. Konkret wurden hier ähnlich wie 1928 mehrere Bibliotheken,161 Buchminiaturen des 13. bis 16. Jahrhunderts162 sowie Graphiken und Zeichnungen des 18./19. Jahrhunderts (Abb. 35) versteigert,163 daneben zwei moderne Graphiksammlungen  : zum einen von Kurt Kaufmann aus Kassel, zum anderen die des kaufmännischen Direktors der Robert Bosch GmbH Hugo Borst aus Stuttgart, mit Werken von Corot, Manet, Millet, Munch, Toulouse-Lautrec, Whistler, Zorn, Gaul, Liebermann und Corinth sowie mit Tierbronzen und größeren Kollwitz-Beständen.164 Erst seit 1930, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, fanden dann regelmäßiger und in wachsender Zahl gemeinsame Auktionen von Paul Graupe und Hermann Ball statt. Schritt für Schritt verschob sich nun bei Graupe das Verhältnis der eigenen und gemeinsamen Auktionen immer mehr zugunsten des partnerschaftlichen Geschäfts  : Im Jahr 1930 standen nur noch fünf eigenen Graupe-Auktionen mit den üblichen Themenschwerpunkten165 inzwischen bereits fünf gemeinsame Versteigerungen mit Ball166 gegenüber, wobei die eigenständigen Graupe-Auktionen sämtlich erst gegen Jahresende stattfanden. Außerdem veranstaltete Graupe 1930 zwei weitere Partnerauktionen in seinem angestammten Bereich der Graphik und Zeichnungen, darunter eine Auktion der Menzel-Sammlung Ginsberg, in Kooperation mit dem Leipziger Auktionshaus C. G. Boerner,167 mit dem auch Cassirer schon zusammengearbeitet hatte. In den Jahren 1931 und 1932 führte Graupe dann neben je sechs Partnerauktionen mit Ball jeweils fünf eigene Versteigerungen durch. Die Themen der eigenständigen Graupe-Versteigerungen blieben dabei auch 1931/32 die bereits zuvor gängigen.168 Heraus stach hier etwa die Auktion der Sammlung des Rheingauer Schlosses Reinhartshausen aus dem Besitz des Prinzen Heinrich von Preußen Anfang 1932, die Graupe ausnahmsweise an exponierterem Ort, im Palais Prinz Albrecht in der Berliner Wilhelmstraße 102, veranstaltete und bei der nicht weniger als 171 deutsche, französische, italienische und niederländische Gemälde ins Gebot gingen (Abb. 36 und 37).169 Besondere Ereignisse unter den reinen Graupe-Auktionen waren zudem zwei zur großen Künstlernot der damaligen Zeit170 passende Benefizversteigerungen zugunsten lebender deutscher Künstler außer der Reihe am 27. Juni 1931 und 21. Mai 1932, bei denen Gemälde, Aquarelle und Plastiken beispielsweise von George Grosz (Abb. 38), Karl Hofer (Abb. 39), Willy Jaeckel, Georg Kolbe, Max Pechstein, Josef Thorak oder Renée Sintenis (Abb. 40) offeriert wurden.171 Weitere Akzente gerade im Bereich der Moderne setzte Graupe mit einer Versteigerung im März 1932, in deren Rahmen er Graphikbestände zweier wichtiger Sammler und Förderer zeitgenössischer Kunst verauktionierte  : des Barmer Unternehmers Rudolf Ibach und des Breslauer Rechtsanwalts Ismael Littmann.172 Und im Oktober 1932 stellte die Auktion der Graphiksammlung des Berliner Sezessionisten Rudolf Tewes mit Werken von Daumier, Manet, Toulouse-Lautrec (Abb. 41), Goya, Picasso, Degas (Abb. 42) und anderen173 noch einmal ein letztes Highlight unter den eigenen Graupe-Auktionen vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten dar.

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Abb. 36: Bei der Auktion der Sammlung aus dem Schloss Reinhartshausen am 6./7. Juni 1932 als Nr. 67 angebotenes Ölgemälde Canale Grande aus der Canaletto-Schule, 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 59 x 95 cm Abb. 38: Bei der Benefizversteigerung zugunsten lebender deutscher Künstler bei Graupe am 27. Juni 1931 als Nr. 49 angebotenes Aquarell Weiblicher Akt von George Grosz, 62 x 46 cm

Abb. 37: Bei der Auktion der Sammlung aus dem Schloss Reinhartshausen am 6./7. Juni 1932 als Nr. 110 angebotenes Ölgemälde Bewaldete Hügellandschaft von Jacob van Ruisdael, Öl auf Leinwand, 51,7 x 59,2 cm Abb. 39: Bei der Benefizversteigerung zugunsten lebender deutscher Künstler bei Graupe am 27. Juni 1931 als Nr. 53 angebotenes Ölgemälde Fruchtstilleben von Karl Hofer, Öl auf Leinwand, 42 x 49 cm

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Abb. 41: Fünf bei der Auktion der Sammlung Rudolf Tewes am 17./18. Oktober 1932 bei Graupe als Nr. 144 angebotene Federzeichnungen Circusdamen, Männerköpfe etc. von Henri de Toulouse-Lautrec, ca. 12,5 x 10 cm Abb. 40: Bei der Benefizversteigerung zugunsten lebender deutscher Künstler bei Graupe am 27. Juni 1931 als Nr. 111 angebotenes Stucco Boxer von Renée Sintenis, 41 cm hoch

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Abb. 42: Bei der Auktion der Sammlung Rudolf Tewes und der Sammlung Paul Ephraim am 17./18. Oktober 1932 bei Graupe als Nr. 78 angebotene Kreidezeichnung Tänzerin von Edgar Degas, 29,5 x 23,5 cm

Graupe fuhr damit zwischen 1930 und 1932 im Grunde doppelgleisig  : Seine eigenen Buchkunstund Graphikauktionen liefen mit etablierten Themen und punktuellen Akzentveranstaltungen weiter wie bisher. Gleichzeitig wurde in der Endphase der Republik mit ihrer wirtschaftlichen Instabilität das Partnergeschäft mit der Antiquitätenhandlung Ball als zweites Standbein immer wichtiger. Klar spiegelt sich das doppelte Auktionsengagement Graupes in dieser Zeit in den seit 1927 parallel laufenden Katalogzählungen der eigenen und der partnerschaftlichen Auktionen mit Hermann Ball wider  : Ende des Jahres 1932 erschien Nr. 105 der eigenen Graupe-Kataloge, wenig später Katalog Nr. XX zu den gemeinsamen Ball & Graupe-Versteigerungen.174 Konkret führte das Duo Ball & Graupe zwischen 1930 und 1932 erst von der Tiergartenstraße 4, dann von der Bellevuestraße 7 aus, in die man zum 1. April 1932 wohl der größeren Räume wegen gemeinsam wechselte,175 insgesamt siebzehn große reguläre Kunstauktionen durch. Neben den bereits erwähnten Goldemaildosen kamen hier verschiedenste Kunstgattungen des 15. bis 19. Jahrhunderts aus privatem, zum Teil auch aus fürstlichem Besitz zur Versteigerung, der oft im Umfeld der Wirtschaftskrise von den Eigentümern veräußert werden musste. Von Gemälden und Plastiken bis hin zu Kunstgewerbe, Möbeln, Porzellan, Textilien, Teppichen, Waffen und Silber wurde bei Ball & Graupe nahezu alles angeboten. Charakteristisch war dabei die Versteigerung meist ganzer Sammlungen zum Teil prominenter Akteure.176 Gemeinsam verauktionierte man so im April 1930 zunächst, noch ohne weitere Katalognummernennung, die Kölner Sammlung von Leopold Seligmann mit antiken, romanischen und gotischen

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Abb. 43: Bei der Auktion der Sammlung Edwin Czeczowicka am 12. Mai 1930 bei Boerner & Graupe als Nr. 80 angebotene Tuschpinselzeichnung Der Schatzgräber von Francisco de Goya, 26 x 18 cm

Abb. 44: Bei der Auktion der Sammlung Edwin Czeczowicka am 12. Mai 1930 bei Boerner & Graupe als Nr. 78 angebotene Metallstift- und Pinselzeichnung Kopf eines Mannes von Domenico Ghirlandaio, 28,3 x 20,7 cm

Objekten und Textilien.177 Im Mai 1930 folgte die Sammlung des am Rand in den Strudel der Wirtschaftskrise geratenen, in Wien lebenden polnischen Ingenieurs Edwin Czeczowicka mit Gemälden, Zeichnungen und Kunstgewerbe des 13. bis 19. Jahrhunderts. Der Kontakt zu Edwin Czeczowicka war auf Vermittlung von Graupes Freund Gustav Nebehay zustande gekommen. Graupe und Ball waren daraufhin gemeinsam nach Wien gereist, wobei Ball als Fachmann für Gemälde und Kunstgewerbe firmierte, hatten Czeczowickas beeindruckende Sammlung vor Ort in dessen Wiener Wohnung taxiert und ihrem Besitzer einen hohen Vorschuss gezahlt.178 Später wurde die Sammlung in einer zweiteiligen Auktion in der Tiergartenstraße 4 versteigert  : Boerner & Graupe organisierten die Versteigerung der Czeczowicka-Zeichnungen, Ball & Graupe die Versteigerung des sonstigen Kunstbesitzes.179 Bei den Czeczowicka-Versteigerungen wurden zwar nicht mehr die hohen Preise gezahlt, die noch vor der Wirtschaftskrise üblich gewesen waren, aber doch durchaus befriedigende Ergebnisse erzielt. So brachte allein bei den Handzeichnungen eine Tuschpinselzeichnung von Goya (Abb. 43) 8.200 RM, ein Selbstporträt von Urs Graf aus dem frühen 16. Jahrhundert 16.500 RM, ein doppelseitiges Blatt von Filippino Lippi 22.000 RM, ein Männerkopf von Ghirlandaio (Abb. 44)

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Abb. 45: Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 12 angebotenes Ölgemälde Bildnis einer Medici-Prinzessin von Agnolo Bronzino, Öl auf Holz, 85,5 x 61 cm

Abb. 46: Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 35 angebotenes Ölgemälde Junges Mädchen und lüsterner Alter von Lucas Cranach, Öl auf Holz, 37 x 28 cm

25.000 RM und eine Skizze von Raffaelo Sanzio aus ähnlicher Zeit wie das Werk von Graf sogar 31.000 RM ein.180 Nach einer weiteren gemeinsamen Auktion mit Gemälden aus süddeutschem Fürsten-, aber auch aus Berliner und westfälischem Privatbesitz181 machten Ball & Graupe schließlich Ende 1930 vor allem mit der spektakulären Versteigerung der Kunstsammlung von Camillo Castiglioni auf sich aufmerksam.182 Der 1879 geborene Italiener Castiglioni, eine schillernde Figur der Gesellschaft der 1920er Jahre, war nach rasantem Aufstieg in der Flugzeugindustrie während des Weltkriegs und durch geschickte Börsenspekulationen in der Inflationszeit zu großem Vermögen gekommen und hatte sich in seinem prominent gelegenen Wiener Palais unter kennerschaftlicher Beratung eine umfangreiche Sammlung vorrangig mit Gemälden des 16./17. Jahrhunderts und Bronzen der italienischen Renaissance angelegt.183 Nachdem Fehlspekulationen Castiglioni bereits im Juli 1926 zu einer ersten Versteigerung bei Frederik Muller in Amsterdam gezwungen hatten, gingen weitere Teile der Kunstsammlung des inzwischen in Berlin lebenden Italieners am 28./29. November 1930 in die Versteigerung bei Ball & Graupe. Die angebotenen Stücke waren hochkarätig  : Unter den im Auktionskatalog verzeichneten 59

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Abb. 47: Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 40 angebotenes Ölgemälde Der Sonnenwagen des Phoebus von Peter Paul Rubens, Öl auf Holz, 99 x 71 cm

Abb. 48: Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 34 und erneut bei der van ­Diemen-Auktion bei Graupe am 25./26. Januar 1935 als Nr. 20 angebotenes Diptychon Heiliger Hieronymus und Heiliger Augustinus von Gerard David, Öl auf Holz, jeweils 51 x 17,5 cm

Gemälden waren Werke von Tizian, Tintoretto, Agnolo Bronzino (Abb. 45), Giovanni Battista Moroni, Canaletto, aber auch von Lucas Cranach (Abb. 46), Gerard David, Simon Vouet oder Anton van Dyck. Einen Höhepunkt von Castiglionis Gemäldesammlung stellte Der Sonnenwagen des Phoebus dar, eine Skizze für ein Deckengemälde von Peter Paul Rubens (Abb. 47). Neben Kunstgewerbe des 16. bis 18. Jahrhunderts, Keramiken, Tapisserien, orientalischen Knüpfteppichen und seltenen antiken Samtstoffen wurden zudem 123 Skulpturen angeboten, darunter zahlreiche italienische Terrakotten des 16./17. Jahrhunderts, sowie Bronzen von Giovanni da Bologna, Andrea Briosco, François Duquesnoy oder Roccatagliata. Für viele der Werke wurden bei der Auktion bei Ball & Graupe hervorragende Preise erzielt. Das Spitzenwerk, die Rubens-Skizze, wurde von der Galerie Matthiesen für 35.000 RM erworben, ein Diptychon von Gerard David ging für 12.000 RM vermutlich an die Galerie van Diemen (Abb. 48).184 Doch auch auf anderen Gebieten kam es zu Überraschungen  : „Sehr stark umworben waren dann die italienischen Renaissance-Möbel. Gleich am Anfang dieser Abteilung brachte ein Paar Chorstühle sienesischer Schule um 1500 4400 Mk […]. Bei der Keramik wurden die Schätzungen bei stärkstem Interesse fast durchweg bedeutend überschritten. Den höchsten Preis

50 I  Der Markt bestimmt das Geschäft

Abb. 49: Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 8 und 9 angebotene Öl­­ gemälde Abendliche Flußlandschaft von Adriaen van de Velde (1660, Öl auf Leinwand, 29 x 42 cm) und Jagdszene von Philips Wouverman (Öl auf Holz, 50 x 68 cm)

Abb. 50: Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 13 angebotenes Ölgemälde Bildnis des Grafen Lepel-Nassenheide von Anton Graff, Öl auf Leinwand, 87 x 67 cm

von 8.100 Mk brachten drei Fayence-Vasen (Delft, um 1700) […]. Ein geradezu heftiger Kampf entstand um die wirklich wundervollen, meist italienischen Samte. Hier brachten zwei Samtvorhänge des 16. Jahrhunderts 2000 Mk“.185 Nach mehreren Vorankündigungen seit Oktober 1930186 berichtete der Kunstwanderer schließlich im März 1931 über den internationalen Erfolg der Auktion und den Anteil Graupes daran  : „Die Versteigerung der Wiener Sammlung Camillio Castiglioni, die unter der Leitung von Paul Graupe von den Firmen Ball und Graupe vorgenommen wurde, rechtfertigte in ihrem Verlauf die großen Erwartungen, die ein großer Kreis von Sammlern und Händlern auf sie gesetzt hatte. […] Ein zahlreiches Publikum, in dem die prominenten Sammler und Händler des In- und Auslandes reich vertreten waren, folgte sehr kauflustig dem Verlauf der glänzend organisierten Auktion“.187 Nachdrücklich betonte die Zeitschrift dabei den professionellen Hintergrund von Ball & Graupe als Garant für eine solch starke Positionierung auf dem Kunstmarkt, wenn sie schrieb  : „Nach den Schreckschüssen, die einige vorherige Auktionen der Woche über den Kunstmarkt abgegeben hatten, bedeutet der Erfolg der Castiglioni-Auktion mit einem Gesamtergebnis von 700.000 Mark eine starke Belebung des Kunsthandels

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und erbringt den Beweis, daß eine gute Organisation auch den entsprechenden Erfolg in jedem Falle gewährleistet.“188 1931 führte das Duo Ball & Graupe sein gemeinsames Auktionsgeschäft ähnlich erfolgreich und noch einmal intensiviert fort. Im März 1931 offerierte man die umfangreiche Sammlung von Baron Erich von Goldschmidt-Rothschild mit niederländischen und deutschen Gemälden von van Goyen, David Teniers d. J., Adriaen van de Velde, Philips Wouverman (Abb. 49) oder Anton Graff (Abb. 50), mit Farbstichen und Handzeichnungen sowie mit Möbeln, Silber, Schmuck und hochwertigem Porzellan (Abb. 51).189 Das Berliner Bankhaus von Erich von Goldschmidt-Rothschilds Vater Maximilian war während der Weltwirtschaftskrise in Schwierigkeiten geraten. Die Veräußerung der Sammlung war offenbar in diesem Zusammenhang zu sehen. Nur einen Monat später kam die hochkarätige Sammlung von Hans Wendland aus Lugano bei Ball & Graupe zur Auktion, unter anderem mit 78 italienischen, deutschen, niederländischen, flämischen, französischen und spanischen Gemälden des 14. bis 19. Jahrhunderts, etwa von Sebastiano Ricci (Abb. 52), Guido Reni, Alessandro Magnasco, Francesco Guardi, Hans Baldung Grien, Ludger Tom Ring d. Ä., Lucas Cranach d. J., Jacob Jordaens, Poussin, Chardin, Goya, Géricault, Cézanne, Manet, Sisley oder Renoir (Abb. 53), aber auch mit Graphiken, Bronzen, Ostasiatika, Textilien und Teppichen.190 Seit der Auktion stand Graupe in Kontakt zu Hans Wendland, der selbst im Kunsthandel aktiv war. Gerade für Graupes Pariser Exilzeit sollte sich dieser Kontakt später als wesentlich erweisen. Wieder nur einen Monat nach der Wendland-Auktion versteigerten Ball & Graupe mit dem Nachlass von Graf Ernst zu Rantzau im Mai 1931 nach den Sammlungen Czeczowicka und Castiglioni erneut eine Privatsammlung aus Wien.191 Am 9. Juni 1931 folgte die Auktion der Sammlung des vermögenden Hamburger Großkaufmanns Max Emden mit wenigen älteren, vor allem aber mit deutschen und französischen Gemälden des 19. Jahrhunderts, darunter Werke von Liebermann (Abb. 54), van Gogh oder Courbet, zudem mit kunstgewerblichen Stücken, speziell deutschen Fayencen und Hamburger Silber des Barock.192 Und nur einen Tag später verauktionierten Ball & Graupe gleich noch eine zweite Hamburger Sammlung  : die von Willy Streit, ebenfalls mit französischen Gemälden des 19. Jahrhunderts.193 Zeichnete sich hier bei den Ball & Graupe-Versteigerungen ein gewisser Schwerpunkt im Bereich der zuvor bei Privatsammlern in Großstädten wie Wien oder Hamburg beliebten französischen und deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts ab, setzte das Duo Ball & Graupe parallel dazu aber immer wieder auch in ganz anderen Bereichen Akzente. Ende 1931 stellte so beispielsweise die Versteigerung der Sammlung von Prinz Friedrich Leopold von Preußen einen weiteren Höhepunkt im gemeinsamen Geschäft von Ball & Graupe dar, bei der allein für ein silbernes Tafelgeschirr der Mutter Napoleons 88.000 RM gezahlt wurden.194 Die für das gemeinsame Geschäft von Ball & Graupe inzwischen übliche große zeitliche wie inhaltliche Bandbreite hochwertigen Versteigerungsgutes kennzeichnete auch die sechs Ball & Graupe-Auktionen des Jahres 1932. Kunstgewerbe des 16. bis 18. Jahrhunderts, Gold- und Emaildosen, Gold, Silber und Schmuck, Möbel und Porzellan, teilweise aus fürstlichem Besitz, wurden hier ebenso versteigert wie italienische, spanische, französische und deutsche Gemälde des 13. bis 19. Jahrhunderts, darunter Werke von Lucas Cranach d. Ä., sowie in großer Zahl

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Abb. 51: Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 451 und 452 angebotenes Meissner Porzellan Ein Paar Papageien (um 1740, 18,5 und 19,5 cm hoch) und Papageiengruppe (um 1745, 36,2 cm hoch) Abb. 53: Bei der Auktion der Sammlung Hans Wendland am 24./25. April 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 73 und 74 angebotene Ölgemälde Moretsur-Loing von Alfred Sisley (Öl auf Holz, 35 x 48 cm) und Orangenstilleben von Pierre-Auguste Renoir (Öl auf Leinwand, 18,5 x 31 cm)

Abb. 52: Bei der Auktion der Sammlung Hans Wendland am 24./25. April 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 11 angebotenes Ölgemälde Anbetung der Hirten von Sebastiano Ricci, Öl auf Leinwand, 67 x 46,5 cm Abb. 54: Bei der Auktion der Sammlung Max Emden am 9. Juni 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 22 angebotenes Ölgemälde Strand von Noordwyck von Max Liebermann, 1908, Öl auf Leinwand, 61 x 67 cm

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Abb. 55: Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 13 angebotene farbige Kreidezeichnung Balletteuse von Edgar Degas, 61 x 45 cm Abb. 57: Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 46 angebotenes Ölgemälde Selbstbildnis von Max Liebermann, um 1920, Öl auf Holz, 32 x 21 cm

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Abb. 56: Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 26 angebotenes Ölgemälde Stilleben mit weiblichem Halbakt von Lovis Corinth, 1911, Öl auf Leinwand, 148 x 200 cm Abb. 58: Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 62 angebotenes Ölgemälde Brustbild eines älteren Mannes von Hans Thoma, 1869, Öl auf Leinwand, 52 x 44 cm

vor allem ältere niederländische Gemälde von Pieter Brueghel d. Ä., Jan van Goyen, van O ­ stade, David Teniers d. Ä., Ruisdael, Adriaen van de Velde oder Wouverman.195 In den Mittelpunkt bei Ball & Graupe rückten daneben nun vor allem Auktionen von Berliner Privatsammlungen mit Objekten aus ganz unterschiedlichen Epochen  : Im Februar 1932 wurde der umfangreiche Besitz eines verstorbenen Berliner Privatsammlers versteigert, der Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts, Plastiken, Fayencen, Porzellan, Glas, Silber und Golddosen umfasste. Gleichzeitig wurde die Porzellansammlung des Berliners Alex Leiser mit 65 hochwertigen Stücken offeriert, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im kurpfälzischen Frankenthal hergestellt worden waren.196 Einen knappen Monat später, am 21. März 1932, kamen, parallel zu Graupes eigenen Ibach- und Littmann-Auktionen, bei Ball & Graupe zwei weitere Berliner Sammlungen, nun erneut vor allem mit Gemälden und Plastiken des 19. Jahrhunderts, unter anderem von Constable, Courbet, Degas (Abb. 55), Renoir, Corinth (Abb. 56), Liebermann (Abb. 57), Leibl, Thoma (Abb. 58), Trübner oder auch Kolbe (Abb. 59), zur Versteigerung.197 Und im Juni 1932 wurde schließlich die in Berlin bekannte Sammlung Victor Hahn bei Ball & Graupe verauktioniert, eine mit großem Budget zusammengetragene, eng mit einem aufwendigen großbürgerlichen Lebensstil und mit der von Bode geprägten Sammlerkultur verknüpfte Sammlung, deren Werken Adolph Donath bereits 1926 eine eigene Publikation in zwei Folio­ bänden gewidmet hatte. Zu den Hauptwerken der umfangreichen Sammlung Hahn, die Gemälde, Skulpturen, Kunstgewerbe, Möbel und Bronzestatuetten des 15. bis 18. Jahrhunderts umfasste und in die Stücke aus älteren Bode-Sammlungen wie der von James Simon eingeflossen waren, gehörten Rembrandts Kopf eines Greises von um 1633 (Abb. 60) und eine italienische Reiterbronze von Andrea Riccio (Abb. 61).198 Ganz direkt waren Ball & Graupe hier an einer zweiten Veräußerungswelle von Berliner Sammlungen in Bodescher Tradition beteiligt, bei der in der Zeit der Weltwirtschaftskrise wiederum jene Kollektionen versteigert wurden, in denen zuvor ältere Bode-Sammlungen aufgegangen waren. Parallel zu seinen eigenen Buchkunst- und Graphikauktionen hatte sich Graupe so um 1932 mit breitem Repertoire gemeinsam mit Ball inzwischen fest auf dem allgemeinen Kunstauktionsmarkt etabliert. Den Weg dorthin hatten ihm offenbar unter anderem seine guten Kontakte nach Wien gebahnt, über die Ball & Graupe seit 1930 immer stärker ins Geschäft mit der Versteigerung illustrer privater Kunstsammlungen hatten einsteigen können. Nach gewissen Anlaufschwierigkeiten gestalteten sich die gemeinsamen Geschäfte von Ball & Graupe, wie angedeutet, dann offensichtlich auch finanziell bald äußerst günstig. Anfang 1928, als die Wirtschaftskrise immer klarer zu spüren war, hatte Hans W. Lange die Geschäftslage bei Graupe noch keineswegs besonders enthusiastisch geschildert  : „Bei Graupe ist augenblicklich fast nichts los. Es kommt einfach kein richtiges Material zur Versteigerung heran. […] vor allem aber für unser wahnsinnig teures Haus sehr wenig. Graupe ist in Folge dessen auch schlechter Laune, am liebsten möchte er das ganze Geschäft zu machen.“199 Kurz danach scheinen die Geschäfte bei Graupe indes wieder enorm angezogen zu haben. Während des Krieges schrieb Lange später rückblickend  : „das Geschäft war seit 1928, seit der ersten Antiquitäten-Auktion […] völlig mein Lebensinhalt“.200 Und tatsächlich wiesen die nun immer häufiger gemeinsam mit Hermann Ball veranstalteten Versteigerungen spätestens seit 1931,

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Abb. 59: Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 70 angebotene Bronze Kauerndes Mädchen von Georg Kolbe, 24 cm hoch Abb. 60: Bei der Auktion der Sammlung Victor Hahn am 27. Juni 1932 bei Ball & Graupe als Nr. 16 angebotenes Ölgemälde Kopf eines Greises von Rembrandt, um 1633, Öl auf Eichenholz, 61,5 x 47,5 cm Abb. 61: Bei der Auktion der Sammlung Victor Hahn am 27. Juni 1932 bei Ball & Graupe als Nr. 160 angebotene Reiterstatuette aus Bronze von Andrea Briosco, gen. Riccio, 28,5 cm hoch

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wahrscheinlich schon früher, außerordentlich gute Ertragszahlen auf. So wurde für 1931 ein Umsatz der Firma Ball & Graupe von 2.746.653,94 RM verzeichnet, für die erste Hälfte des folgenden Jahres von 441.376,70 RM mit Bruttoeinnahmen von 22 %.201 Bei sechs Partnerauktionen im Jahr 1931 ergibt sich daraus ein Durchschnittserlös pro Auktion von 457.775 RM. Das gemeinsame neue Geschäftsfeld erwies sich damit trotz der allgemeinen Wirtschaftskrise für beide Partner als durchaus lukrativ. Im Hintergrund des Erfolgs von Ball & Graupe stand dabei offensichtlich ein bewusstes Agieren eben gerade mit den Bedingungen, aber auch mit den besonderen Möglichkeiten, die sich in einer Zeit extremer wirtschaftlicher Instabilität im Umfeld finanziell bedingter Sammlungsauflösungen, Kunst- und Einrichtungsveräußerungen für Kunsthändler wie Ball und Graupe eröffneten. Die Krise der anderen sorgte für immer wieder neue Ware und gute Geschäfte bei Ball & Graupe. Offenbar kümmerten sich Graupe und Ball, wie bei der Czeczowicka-Auktion bereits anklang, um 1930 gezielt darum, im engen Kontakt mit von der Wirtschaftskrise betroffenen Sammlern Optionen für sich und ihre Auktionen aufzutun. Wie offensiv Graupe hier nach wie vor, ähnlich wie schon in den Jahren 1916, 1924 und 1927, die Chancen des Marktes für sich auslotete und ihnen dann auch folgte, zeigte sich beispielsweise, als er zusammen mit seinem Mitarbeiter Hans W. Lange im Herbst 1931 verarmte Sammler in Frankfurt am Main besuchte und Lange seiner Schwester später darüber berichtete  : „In Frankfurt mussten wir verschiedene Sammler aufsuchen. Bei allen die gleiche schreckliche Situation. Noch vor kurzem große Reichtümer – und heute – eigentlich über Nacht große Armut[.] Alle bewohnen große Palastartige Villen, die sie nicht mehr bewohnen, aber auch nicht verkaufen können. Die letzte Hoffnung sind dann ihre alten Sachen, die aber, bis auf einen Fall, auch ziemlich wertlos und unverwertbar sind. Die wirtschaftlichen Verhältnisse scheinen in Frankfurt aber auch ganz besonders schlimm zu sein. Die früheren reichen Geldquellen, Bankwesen, Börse, Handel sind ganz zum Erliegen gekommen.“202 Während Graupe also gezielt bei von der Krise betroffenen Sammlern nach möglicher Ware Ausschau hielt, profitierte er zugleich von Käufern, die ihrerseits angesichts der ökonomischen Unsicherheiten Zuflucht zu Sachwerten nahmen.203 Graupe wurde damit also im Grunde, statt ihr mit seinem Geschäft selbst zum Opfer zu fallen, um 1930 in zwei Richtungen klarer Nutznießer der Wirtschaftskrise  : sowohl bei den einliefernden Kunden als auch bei den Käufern. Krisenbedingt sahen sich viele Kunstsammler genötigt, ihre Bestände zu veräußern. Kunst wurde zudem umgekehrt als scheinbar sichere Anlage vermehrt erworben.204 Gerade in der Zeit der Wirtschaftskrise scheint Graupe dabei sein unter Kollegen bekanntes feines Gespür für die Erschließung immer wieder neuer hochrangiger Sammlungen zugutegekommen zu sein. In seinem Nachruf auf Graupe brachte Walter Krieg diese Fähigkeit, die viel auch mit Begeisterungsfähigkeit zu tun hatte, 1953 auf den Punkt  : „Das Genie solcher Händler, wie Graupe es darstellt, besteht nicht etwa in großer Kennerschaft oder gar besonderer Gelehrtheit, sondern im ständigen Ausfindigmachen neuer, schöner, gängiger Ware, und darin war der Verstorbene zu seiner Zeit wohl unübertroffen. Man sah ihn in der Bellevuestraße dauernd mit neuen Projekten beschäftigt, immer war etwas Neues im Kommen oder in Vorbereitung, und er zeigte dem neugierigen Besucher glückstrahlend Proben aus einer Kollektion, die kurz vor dem Abschlusse stand, bei ihm verauktioniert zu werden.“205

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Abb. 62: Titelseite des Katalogs zur letzten gemeinsamen Auktion von Ball & Graupe am 23./24 Juni 1933

Nach mehreren erfolgreichen Jahren des gemeinsamen Geschäfts mit der Auflösung wichtiger Kunstsammlungen in der Zeit der Wirtschaftskrise endete Graupes Zusammenarbeit mit der Firma Ball ein knappes halbes Jahr nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Nachdem Hermann Ball am 24. Januar 1933 aus dem Unternehmen ausgeschieden war,206 wurden, wohl in Kooperation mit Balls Sohn Richard, Mitte März 1933 noch einmal zwei reguläre gemeinsame Auktionen des Duos Ball & Graupe veranstaltet.207 Unter anderem wurde hier erneut im direkten Kontext der Wirtschaftskrise prominenter Kunstbesitz versteigert  : von Albert von Goldschmidt-Rothschild, dem Bruder von Erich von Goldschmidt-Rothschild, der seine Kunstsammlung im Umfeld der Krise des väterlichen Bankhauses ja bereits zwei Jahre zuvor, im März 1931, bei Graupe zur Auktion eingeliefert hatte.208 Die letzte Auktion, die zumindest noch in Teilen von Ball mit getragen wurde,209 fand am 23./24. Juni 1933 statt (Abb. 62).210 Sie wurde nun, nachdem Graupe alle gemeinsam mit Ball veranstalteten 22 Auktionen in seine eigene Zählung integriert hatte, unter der Nummer 130 geführt.211 Vor dem Hintergrund der jüdischen Herkunft der Familie Ball wurde das Berliner Geschäft der Balls 1935 aufgelöst und das Warenlager seit Anfang Oktober 1936 bei Lepke versteigert.212 Mit den letzten gemeinsamen Auktionen mit Ball in der ersten Hälfte des Jahres 1933 ging für Graupe eine enorm wichtige Etappe auf dem Weg als Kunsthändler zu Ende. Für Graupes weitere Entwicklung kann die Kooperation mit Ball als entscheidend gelten. Ohne Ball wäre Graupes zuvor auf Buchkunst- und Graphikauktionen gestützte geschäftliche Existenz um

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Abb. 63: Paul Graupe während einer Kunstauktion in Berlin, 1931

1929/30 in der Zeit der Wirtschaftskrise vermutlich stark gefährdet gewesen. Erst die Erweiterung des Warenspektrums sowie die bewusste Verknüpfung der Erfahrungen und Geschäftskontakte der Firma Ball mit der mittlerweile großen eigenen Professionalität als Auktionator und Kunsthändler, nicht zuletzt aber auch das geschickte Agieren mit den Chancen der Wirtschaftskrise selbst ermöglichten es Graupe, sein Geschäft, gemeinsam mit Ball, auch über die Krise der ausgehenden 1920er Jahre hinaus weiterhin gewinnbringend betreiben zu können. Graupes Bedeutung, seine Position und Stärke auf dem Kunstmarkt zu Beginn der 1930er Jahre beruhen wesentlich auf dem erfolgreichen Zusammengehen mit Ball in einer Zeit, in der unzählige andere Firmen ihre wirtschaftliche Basis verloren. Ball eröffnete Graupe dabei ein neues großes Kunsthandelsterrain, das Graupe selbst – nicht zuletzt dadurch, dass er die gemeinsamen Kunstversteigerungen in vorderster Front am Auktionspult leitete – engagiert mit seiner eigenen Persönlichkeit zu füllen verstand (Abb. 63). Graupes besondere Fähigkeiten im Versteigerungssaal umschrieb Ecke rückblickend  : „Seine Auktionen waren flott, aber nicht überhastet. Wenn er merkte, daß bei einer Nummer kein oder wenig Interesse vorhanden war, schlug er diese auch schnell einem Händler vorteilhaft zu, um keinen toten Punkt eintreten zu lassen. Seine Konzentration war erstaunlich, und wenn er, fast intuitiv, merkte, daß wirkliche Interessenten für ein Stück in den Reihen vor ihm saßen, so ließ er nicht locker und verstand es, den besten Preis herauszuholen“.213 Nebehay brachte es später auf den Punkt  : „Wie ein Magier hielt er den ganzen Saal im Banne seiner Persönlichkeit.“214

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Insgesamt zählen die von der Zusammenarbeit mit Ball und einem großen Warenspektrum von Kunst bis Kunstgewerbe, von Alten Meistern bis Moderne, aber nach wie vor auch von eigenen Buchkunst- und Graphikauktionen mit ähnlicher zeitlicher Bandbreite geprägten Jahre zwischen 1927 und 1933 zu Graupes bedeutendsten und erfolgreichsten. Graupe hatte damals rund zehn feste Mitarbeiter  : Hans W. Lange leitete Graupes Kunst- und Antiquitätenabteilung. Daneben waren bei ihm Antiquare und Buchhändler wie Ernst Jutrosinski, Carl Eckelmann oder Albert Zimmermann beschäftigt.215 Gestützt auf eine beeindruckende, gut sortierte Handbibliothek und eine umfangreiche Fotothek konnte bei Graupe hochprofessionell gearbeitet werden. Noch nach 1945 galt Graupes Geschäftsorganisation auch vor diesem Hintergrund als vorbildlich.216 Stets wurden Graupes eigene Auktionen wie auch die, die er gemeinsam mit Ball veranstaltete, von einem ausführlichen, bebilderten Katalog begleitet, in deren Erarbeitung seit 1929 immer selbstverständlicher Museumsleute wie Otto von Falke oder Hermann Schmitz einbezogen wurden.217 Regelmäßig wurden bei Graupe vor Auktionen mehrtägige Ausstellungen des Versteigerungsgutes veranstaltet, die mit eigenen Öffnungszeiten angekündigt wurden. Einen attraktiven Rahmen für diese Ausstellungen wie auch für die Graupeschen Auktionen selbst boten zunächst die Räume der Villa in der Tiergartenstraße 4, dann seit 1932 die auf eine größere Öffentlichkeit zugeschnittenen Säle in der Bellevuestraße. Auch während der Wirtschaftskrise hatte die Kunsthandlung Graupe letztlich kaum Einbußen zu verzeichnen. Im Gegenteil  : Graupe wurde Nutznießer der Situation. Anfang der 1930er Jahre florierte sein Geschäft. 1933, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, befand sich Graupe auf dem Höhepunkt seiner Karriere.

I.4 Cassirer, Plietzsch und Haberstock – Graupe im prosopographischen Vergleich Vergleicht man Graupes steilen Aufstieg in der Berliner Kunsthändlerszene der Weimarer Jahre mit den Werdegängen anderer erfolgreicher Berliner Kunsthändler derselben Zeit, konturieren sich die Spezifika wie das Allgemeingültige an Graupes Weg noch einmal besonders deutlich. Wie der zehn Jahre ältere Paul Cassirer (1871–1926), der wohl exponierteste unter den damaligen Berliner wie deutschen Kunsthändlern,218 der sich seit 1898 mit Salon und Verlag für die französischen und deutschen Impressionisten stark machte, stieg auch Graupe mitten im Ersten Weltkrieg, im Frühjahr 1916, ins Auktionswesen ein.219 Graupe wie Cassirer entwickelten sich nach 1916 beide relativ rasch zu angesehenen Kunsthandelshäusern, wohl auch weil sie sich jeweils zum richtigen Zeitpunkt mit bereits etablierten Partnern zusammentaten – was für Graupe Hermann Ball war, war für Cassirer das Münchener Auktionshaus Hugo Helbing, mit dem Cassirers Kunsthandlung bis zu Cassirers Freitod Anfang 1926 und auch noch darüber hinaus erfolgreich kooperierte.220 Jenseits dessen unterschieden sich Graupe und Cassirer in ihren Werdegängen allerdings doch ganz erheblich  : Während Graupe aus einfachen Verhältnissen stammte, kam Cassirer aus einer wohlhabenden Unternehmerfamilie. Während Graupe eine Ausbildung zum Buchhändler machte, studierte Cassirer Kunstgeschichte, arbeitete danach

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als Redakteur bei angesehenen Kulturzeitschriften wie dem Simplizissimus oder den Blättern für die Kunst und war als Förderer des Impressionismus zentrale Figur der Berliner Kunstszene, lange bevor er 1916 Auktionator wurde.221 Anders als Graupe verfügte Cassirer über beachtliches Startkapital und war von Haus aus Teil der großbürgerlichen Gesellschaft, während Graupe sich aus schlichten Anfängen hocharbeitete. Graupe und Cassirer standen so letztlich für zwei ganz unterschiedliche Wege in den Berliner Kunsthandel, für die es damals offenbar durchaus Platz auf dem expandierenden Kunstmarkt der Hauptstadt gab. Nimmt man zusätzlich die Karrieren zweier weiterer wichtiger Berliner Kunsthändler im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts mit in den Blick – nämlich die von Eduard Plietzsch und Karl Haberstock, die später beide eine aktive Rolle im Kunstsystem der Nationalsozialisten spielen sollten222 – führt das zu einer noch konziseren Einordnung des Graupeschen Werdegangs. Fünf Jahre jünger als Graupe stand Eduard Plietzsch (1886–1961) als einer der wenigen promovierten Kunsthistoriker unter den Kunsthändlern, der seit 1919 zunächst für die Galerie van Diemen und seit 1929 gemeinsam mit Kurt Benedict mit Alten Meistern handelte, für eine Art Mittelweg zwischen Graupe und Cassirer. Wie Cassirer hatte Plietzsch Kunstgeschichte studiert und war 1912 zunächst Mitarbeiter bei Wilhelm von Bode und Max J. Friedländer am Berliner Kaiser-Friedrich-Museum geworden – er war also, anders als Graupe, ein ausgewiesener Fachmann für ältere Kunst, speziell für holländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Allerdings verfügte Plietzsch ähnlich wie Graupe keineswegs über die finanziellen Möglichkeiten von Cassirer. Erst nach 1933 machte er sich selbständig.223 Letztlich stand Graupes Werdegang – jenseits aller konträren Entwicklungen nach 1933 – hier dem von Karl Haberstock (1878–1956) am nächsten.224 Zwar war Haberstock früher in den Kunsthandel eingestiegen als Graupe. 1916 gehörte er bereits zu den großen Kunsthändlern der Hauptstadt. Von deutscher Kunst des 19. Jahrhunderts ausgehend, erweiterte er später sein Repertoire auf alte und ausländische Kunst. Jenseits dessen weisen die Wege von Graupe und Haberstock aber doch deutliche Parallelen auf  : Nach dem Besuch des Gymnasiums und der Handelsschule absolvierte Haberstock zunächst eine Bankhandelslehre im Bankgeschäft Gebr. Gutmann in Augsburg. Später arbeitete er im Bankhaus Cassel & Co. in Brüssel und bei der Bayrischen Vereinsbank in München, bevor er sich 1903 mit der Übernahme eines Porzellanund Luxusgütergeschäfts in Würzburg selbständig machte. Aus dem Handel kommend, wies schließlich persönliches Interesse für die Kunst den weiteren Weg bei Haberstock wie bei Graupe. Graupes Leidenschaft zunächst für die Buchkunst entsprach dabei Haberstocks von Kunstwerken aus dem Erbe des Vaters angeregte Aufgeschlossenheit für die Kunst des 19. Jahrhunderts. Exakt im selben Jahr, 1907, eröffneten Graupe und Haberstock schließlich ihre ersten Geschäfte in der Hauptstadt, ganz in der Nähe voneinander  : Graupe im Zeitungsviertel, Haberstock in der Potsdamer Straße 30. Da Haberstock auf dem Gebiet der Kunstgeschichte keine Ausbildung hatte, musste er sich sein kunsthistorisches Wissen wie Graupe autodidaktisch aneignen. Ohne starken finanziellen Hintergrund, wie ihn Cassirer von Haus aus hatte, und ohne etabliertes Netzwerk im Berliner Großbürgertum, über das Cassirer ebenfalls verfügte, mussten Graupe wie Haberstock vor allem von ihrem eigenen händlerischen Knowhow ausgehen, gezielt in einen eigenen Netzwerkaufbau investieren und sich durch geschickte Wahl

Cassirer, Plietzsch und Haberstock – Graupe im prosopographischen Vergleich   I

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der Geschäftsorte bewusst an relevanten Stellen im Berliner Kunsthandel platzieren. Der Anund Weiterverkauf ganzer Sammlungen schuf dabei bei Graupe wie auch bei Haberstock die Basis für einen immer erfolgreicheren Weg als Kunsthändler. Klar unterstreicht der vergleichende Blick auf die Werdegänge von Graupe, Cassirer, ­Plietzsch und Haberstock vor allem eins  : Innerhalb der Berliner Kunsthändlerschaft war Graupe eben nicht der Gruppe zuzuordnen, die wie Cassirer oder Plietzsch als Fachleute zunächst von ihren kunstwissenschaftlichen Kenntnissen geleitet waren und kaufmännische Erfahrungen erst später während ihrer Tätigkeit hinzuerwarben. Graupe gehörte vielmehr ähnlich wie Haberstock zu jenen, bei denen erst einmal händlerisches Knowhow im Vordergrund stand, die sich dann als interessierte Laien sukzessive einzelne Bereiche der Kunst erschlossen und den Berliner Kunstmarktaufschwung seit 1916 so zunehmend – ökonomisch-strategisch zielbewusst – für den Erfolg ihrer Geschäfte zu nutzen verstanden. Die Tatsache, dass Graupe aus dem Handel stammte, dass ökonomisches Denken bei ihm im Vordergrund stand, prägte die Entwicklung des Kunstauktionshauses Graupe in den Jahren der Weimarer Republik nachdrücklich. In einer Zeit wirtschaftlicher Instabilität und eines sich schnell wandelnden Kunstmarkts war der ökonomische Blick, dem eine permanente marktangepasste Neuaufstellung des eigenen Geschäfts folgte, Grundlage dafür, dass sich Graupe bis 1933 derart stark auf dem Markt positionieren konnte.

62 I  Der Markt bestimmt das Geschäft

I I . P E RSÖ N LI C H E P RÄS E N Z A LS M AR KE TI N G STRATE G I E B I S MITTE DE R 1930ER JA H R E

II.1 Geschäftsadresse(n) Die permanente Anpassung an die Entwicklungen und Möglichkeiten des Marktes stellte die wohl entscheidende Folie dafür dar, dass sich die Buchkunst- und Kunsthandlung Graupe, getragen vom auktionatorischen Geschick und Talent Graupes, von der Kaiserzeit bis zum Ende der Weimarer Republik und auch darüber hinaus kontinuierlich eine immer stärkere Position im Berliner Kunsthandel und Kunstauktionswesen erarbeiten konnte. Die letztlich so erfolgreiche Etablierung der Buchkunst- und Kunsthandlung Graupe auf dem Berliner Kunstmarkt hatte indes noch einen weiteren Hintergrund, der seinerseits unmittelbar mit Graupes ausgeprägtem marktstrategischen Denken wie mit seiner Persönlichkeit zusammenhing und mit dem er sich auf der Höhe seiner Zeit zu bewegen verstand  : Graupe suchte sein Geschäft gezielt mit besonderen Marketingstrategien auf dem Markt zu platzieren, die eng an die Leitidee einer persönlichen Verbindlichkeit und Präsenz geknüpft waren. Ohne großes eigenes Startkapital aus dem Handel kommend und trotz gravierender gesundheitlicher Beeinträchtigungen225 schnell mit seiner gewinnenden Persönlichkeit beeindruckend,226 setzte Graupe, ähnlich wie Karl Haberstock, dezidiert auf solche Strategien, die konkret etwa bei besonders intensiven Formen der Kunden- und Netzwerkpflege oder der Öffentlichkeitsarbeit ansetzten. Nur durch diese nie nachlassenden Aktivitäten konnte sich Graupe letztlich tatsächlich auf dem Berliner Markt bis 1933 und auch noch darüber hinaus in eine so vielbeachtete Stellung bringen. Der Name Paul Graupe wurde auf diese Weise peu à peu immer selbstverständlicher zum Markenzeichen, in dessen Hintergrund die Persönlichkeit Graupe stand. Ein erster wichtiger Ansatzpunkt innerhalb dieser Marketingstrategie besonderer persönlicher Präsenz war dabei für Graupe die Wahl der konkreten Geschäftsorte erst für sein Antiquariat, dann für sein Buchkunst-, Graphik- und Kunstauktionshaus. Mit strategischen Adresswechseln innerhalb der Reichshauptstadt bemühte er sich offenbar bewusst und immer wieder neu darum, sich in Position zu bringen und damit den Boden für einen gezielten geschäftlichen Aufstieg zu bereiten, der wesentlich auf dem Prinzip der Marktpräsenz basierte. Marktstrategisch klug und zielstrebig bewegte er sich so zwischen 1907 und 1933 immer mehr ins topographische Zentrum des Berliner Kunsthandels hinein. Entsprechend lag bereits Graupes erstes eigenes Geschäft, sein Antiquariat in der Kochstraße 3, im lebhaften Zeitungsviertel Berlins in unmittelbarer Nähe zu Rudolph Lepkes Auktionshaus, dem ältesten Auktionshaus der Stadt.227 1911 brachte der Umzug in die Lützowstraße 38 Graupe näher ans neue Kunsthandelszentrum im Westen der Stadt, das sich damals gerade um den Lützowplatz und den zunehmend belebten Potsdamer Platz herum zu entwickeln begann.228

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In der Nähe von Galerien, den Stadtwohnungen bekannter Sammler und Museumsleute,229 den Villen des Tiergartenviertels und großen Hotels mit finanzkräftigen in- und ausländischen Gästen war hier sowohl mit interessierter Laufkundschaft als auch mit prominenten Kunstkennern zu rechnen. 1927 rückte Graupe weiter gezielt ins Herz des Tiergartenviertels vor, als er die beiden oberen Etagen der spätklassizistischen Villa in der Tiergartenstraße 4 für sein Geschäft übernahm. Für den Berliner Kunsthandel war die Tiergartenstraße inzwischen zu einem der zentralen Orte geworden. Einige Häuser neben Graupe, in der Tiergartenstraße 20, hatte unter anderem die Berliner Sezession ihren von Cassirer als Auktionsgebäude genutzten Sitz.230 Anfang April 1932 verbesserte sich Graupe erneut innerhalb des Tiergartenquartiers, als er, gemeinsam mit der kooperierenden Firma Hermann Ball, in die nahe gelegene Bellevuestraße 7 wechselte.231 Die Bellevuestraße galt zu diesem Zeitpunkt als eine der lebendigsten Kunsthändlerstraßen der Reichshauptstadt. Viele namhafte Kunsthandlungen, darunter die von Otto Burchard oder Karl Haberstock und Galerien wie Thannhauser oder Matthiesen, reihten sich hier in vornehmer Gegend dicht aneinander. Das in der Bellevuestraße 16 gelegene Hotel Esplanade sorgte mit seinen zahlreichen Gästen für stets neue zahlungskräftige Kunden.232 Direkt gegenüber dem Hotel bezog Graupe im Frühjahr 1933 letztmalig neue Räume in der Reichshauptstadt  : im „Künstlerhaus“ in der Bellevuestraße 3.233 Zur Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten war Graupe damit an einem der strategisch wichtigsten Orte der Kunsthandelsmetropole Berlin angekommen.234 Während Graupe, was die Lage seiner Geschäfte anbelangt, sich etablierenden Trends der Berliner Kunsthändlerszene folgte, ging er bei der Innenausstattung seiner Geschäfte, dem Motiv der persönlichen Präsenz konsequent folgend, doch tendenziell andere Wege als die meisten seiner Kunsthändlerkollegen. Üblicherweise legten die Berliner Kunsthändler der Kaiserzeit und auch noch der Weimarer Republik viel Wert auf eine besondere Ausstattung ihrer Geschäfte. Die Innenraumgestaltung sollte dabei den Wert der angebotenen Waren und, auch mit distinktiver Intention, Geschmack und Qualität des Hauses widerspiegeln. So ließ beispielsweise Paul Cassirer seine Räume in der Viktoriastraße nach Entwürfen von Henry van de Velde, Ferdinand Möller seine Räume am Schöneberger Ufer von Hans Poelzig ausgestalten.235 Und Graupes Partner Hermann Ball kleidete die Bibliothek seines Geschäfts in der Tiergartenstraße 4 mit Wandvertäfelungen und Einbaubücherschränken des 18. Jahrhunderts aus (Abb. 64).236 Mit den hochwertigen Ausstattungen oft im Stil der präsentierten Objekte bewegten sich die Berliner Kunsthändler dabei in direktem Zusammenhang mit der von Bode angeregten Sammlerkultur – ließen sich doch viele der Bodeschen Sammler, um den Kunstwerken vergangener Epochen einen angemessenen Rahmen zu bieten, ganz im Sinne des historistischen Zeitgeistes wie des Museumskonzepts ihres Mentors in ihre Wohnungen und Häuser originale oder zumindest dem Original nachempfundene Wandvertäfelungen, Decken, Portale oder Kamine einbauen.237 Anders als bei vielen seiner Kollegen gab es bei Graupe keine solchen ganz unmittelbar am Stil der präsentierten Objekte orientierten aufwändigen Innenausstattungen. Aus dem Buchhandel stammend und mit nur wenig Kapital gestartet,238 begann Graupe schlicht. Wie sein Antiquariat in der Kochstraße eingerichtet war, ist nicht überliefert. Offenbar waren die Verhältnisse dort eher bescheiden.239 Über das Geschäft in der Lützowstraße 38 weiß man  : Es

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Abb. 64: Salon in Hermann Balls Geschäftsräumen in der Tiergartenstraße 4, um 1930

befand sich im ersten Stock eines Mietshauses, in der „elegant eingerichteten“ Wohnung der Graupes.240 Graupe nutzte seine Privaträume für An- und Verkäufe, später auch regelmäßig für Auktionen, wobei er zwei größere Zimmer zu einem Versteigerungssaal zusammenlegte.241 Auktionen in der intimen Atmosphäre einer Privatwohnung zu veranstalten, entsprach der Moderne und wurde von der zeitgenössischen Presse ausdrücklich gelobt.242 Eine Auktion bei Graupe betitelte Lithographie von Emil Orlik, die am ersten Tag der Graupe-Versteigerung moderner und alter Graphik am 10. und 11. November 1922 entstand, 243 gibt konkreten Einblick in die beiden eng mit Stuhlreihen und Besuchern gefüllten, hallenartig ineinander übergehenden Auktionsräume in der Lützowstraße 38 (Abb. 65). Die hohen Wände waren farblich vom oberen Wanddrittel und von der Decke abgesetzt, wodurch die Wandflächen weniger monumental wirkten und gleichzeitig einen kontrastreichen Hintergrund für gerahmte Objekte boten. Einfache, offene Regale für zu versteigernde Bücher ermöglichten den Interessenten, sich die Ware noch einmal anzusehen. Die Raumgestaltung ordnete sich hier weitgehend dem sachlichen Zweck unter. Auf demonstratives Repräsentieren wurde verzichtet. Die am Ende des Saales auf einem erhöhten Pult präsentierten Bücher und Kunstwerke standen deutlich im Mittelpunkt. Das eher pragmatische Innenraumkonzept – sicher auch dem Umstand geschuldet, die eigene Wohnung als Auktionssaal nutzen zu müssen – änderte sich mit dem Umzug des Graupeschen Geschäfts in die Villa in der Tiergartenstraße 4 zwar graduell, aber keineswegs grundlegend. Das Obergeschoss des repräsentativen Gebäudes mit seinen zahlreichen Räumen, das Graupe jetzt zu Verfügung stand, setzte einen neuen hochwertigeren, auch aufwändigeren

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Abb. 65: Lithographie Auktion bei Graupe von Emil Orlik vom 10. November 1922 mit Blick in Graupes Auktionsräume in der Lützowstraße 38

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Abb. 66: Zur Eröffnung von Graupes Geschäft in der Tiergartenstraße 4 im Oktober 1927 in der Kunstauktion publizierte Fotografie Der neue Ausstellungsraum von Paul Graupe

Abb. 67: Zur Eröffnung von Graupes Geschäft in der Tiergartenstraße 4 im November 1927 im Kunstwanderer publizierte Fotografie Ein Interieur von den neuen Räumen bei Paul Graupe in Berlin

Abb. 68: Vom Architekten Paul Huldschinsky gestaltete Bibliothek in den Geschäftsräumen der Kunsthandlung Graupe in der Tiergartenstraße 4

Rahmen (Abb. 66).244 Graupe nutzte den Umzug offenbar, um sein Präsentationskonzept zu modernisieren und nicht zuletzt einem veränderten Publikum anzupassen. Über die Innenausstattung der neuen Räume in der Tiergartenstraße 4 gibt Graupes Mitarbeiter Hans W. Lange 1927 durchaus kritisch in einem Privatbrief Auskunft  : „Der Graupe’sche Laden liegt in der Tiergartenstraße ganz nahe dem Schottenhammel-Kaffee, in einem sehr schönen Palais artigen Haus aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. […] In der zweiten Etage sind unsere Verkaufsräume, der Auktionssaal und Graupes Räume. Alles in ziemlich kitschiger – süßlicher Manier her- und eingerichtet, mit blauen Bodenfriesen, rosa und weißen Wandbespannungen, und ebenso seichten Vorhängen, alles weniger Sammel- wie protzige Neureichräume. Oben sind die Arbeitsräume und ein ganz schöner Ausstellungssaal mit Oberlicht, den Graupe aber nicht benutzt, weil er ihn zu simpel findet.“245 Auf einer zur Eröffnung des Geschäfts Ende 1927 im Kunstwanderer abgedruckten Fotografie (Abb. 67) sind die von Lange beschriebenen Details wie die zweifarbigen Wandbespannungen gut zu erkennen.246 Das Foto gibt überdies Aufschluss über die Möblierung der Ver-

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kaufsräume in der Tiergartenstraße 4 offenbar in erster Linie mit – meist französischen – Möbeln des 18. Jahrhunderts, etwa mit Bergèren oder einem gepolsterten Louis-seize-Sessel. Ein weiteres, vermutlich etwas später entstandenes Foto (Abb. 68) vermittelt zudem einen Eindruck von einem Raum mit Rarabüchern in Graupes Buch- und Kunsthandel in der Tiergartenstraße 4. In hellen Regalen und einer in die offene Regalfront eingelassenen Glasvitrine standen hier Einzelbände, Reihen und Folianten bis unter die Decke aufgereiht. Ein gediegener Holztisch mit schweren, gepolsterten Stühlen bot die Möglichkeit zur Einsichtnahme in die im Raum bereitgehaltenen Bücher.247 Eingerichtet worden waren die neuen Graupeschen Räume vom Berliner Innenarchitekten Paul Huldschinsky (1889–1947), der in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren für die Ausstattung zahlreicher Villen, Wohnungen und Büros in der Reichshauptstadt verantwortlich zeichnete, später in die USA emigrierte und dort nicht nur als Set Designer in Hollywood arbeitete, sondern unter anderem auch Thomas Manns Villa in Pacific Palisades gestaltete. Bereits 1924 waren Graupe und Huldschinsky in Kontakt gekommen, als Graupe Paul Huldschinskys Bibliothek versteigert hatte.248 Wie Lange andeutet, wollte Graupe mit seinen vom gefragten Innenarchitekten Huldschinsky ausgestatteten Geschäftsräumen in der Tiergartenstraße offensichtlich weniger traditionelle Sammler als vielmehr ein neues zahlungskräftiges urbanes Publikum ansprechen. Zwar mag die Raummöblierung in gewissem Maße ein Versuch gewesen sein, der Mode zu folgen, ältere Objekte in zeitlich passenden Interieurs zu präsentieren. Jenseits dessen können Graupes dennoch keineswegs überladene, eher pragmatische Räume aber auch in der Tiergartenstraße weiterhin in erster Linie als von sachlichen Geschäftsinteressen geleitet und auf einen privat anmutenden Kundenzugang zugeschnitten verstanden werden. Ein gesteigerter Aufwand bei der Ausstattung, möglicherweise unter Zutun der inzwischen zum Partner avancierten Firma Ball, ist zwar festzustellen, doch ordneten sich diese neuen Ansätze bei Graupe nach wie vor der im Zentrum stehenden Auktionsware unter. Letztlich waren Graupes Räume, wie die Fotografien andeuten, vor allem auf die zum Verkauf stehenden Objekte und deren leicht zugängliche Zurschaustellung ausgerichtet  : Die an den Wänden präsentierten Graphiken – auf dem Kunstwanderer-Foto etwa Berliner Stadtansichten aus dem 18. Jahrhundert von Johann Georg Rosenberg und weitere dekorative Graphiken derselben Zeit249 – hingen an einer Galerieschiene, die einen einfachen Austausch der Objekte ermöglichte. Davor ließen sich die ausgestellten Bücher ohne großen Aufwand aus schlichten Bibliotheksregalen entnehmen.250 Zum Betrachten einzelner Bände und zur Graphikschau bei Tageslicht standen die erwähnten Möbel des 18. Jahrhunderts bereit, ebenso ein Tischchen mit neutraler Unterlage. Huldschinskys Raumgestaltungen gaben all dem einen zeitgemäßen Rahmen. Stilistisch nicht im engeren Sinne festgelegte Räume wurden hier zur Bühne für Objekte unterschiedlichster Kunstgattungen und Epochen, für das inzwischen bei Graupe gängige breite Repertoire. Zeitgenössisch war Graupes Geschäftsniederlassung in der Tiergartenstraße 4 vor allem für ihre „großen Ausstellungsräume“ bekannt.251 Insgesamt zeugte die Ausstattung von einer ausgewogenen Balance zwischen dekorativer und klarer Einrichtung. In Graupes Räumen in der Tiergartenstraße bewegten sich die Kunden dabei in einer intimen, beinahe privaten Atmosphäre, die offensichtlich eben gerade dadurch,

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Abb. 69: Festsaal im von 1933 bis 1937 von Graupes Auktionshaus genutzten Künstlerhaus in der Bellevuestraße 3, Ansichtskarte, undatiert

dass die Objekte keineswegs allzu eng mit dem Interieur verknüpft waren, zum Kauf animieren sollte. Graupes erfolgreiche Strategie des Privaten aus der Lützowstraße, wo er seine Kunden von der Straße in seine eigene Wohnung und gleichzeitig ins Geschäft hineinholte, wurde damit in der Tiergartenstraße in größerem Maßstab und unterstützt von einem gefragten zeitgenössischen Innenarchitekten im Grunde fortgeführt. Durch die intime Atmosphäre, die seine Ausstattung ausstrahlte, erreichte Graupe potenziell eine engere Bindung an seine Kunden. Die zeitgemäße, praktische Raumgestaltung durch Huldschinsky vermittelte dem Kunden gleichzeitig das Gefühl, bei einem Händler auf der Höhe der Zeit zu sein, der den jüngsten Kunstmarkt kennt und bei dem das Objekt an sich im Mittelpunkt steht. Graupe setzte damit während der 1920er Jahre für eine neue urbane Käuferschaft durchaus zeitgemäße Standards auch in der konkreten Gestaltung seiner Geschäfte, die sicherlich zu einer selbstbewussten, persönlichen Platzierung Graupes im Berliner Kunsthandel beitrugen. Erst Anfang der 1930er Jahre bewegte sich Graupe dann, passend zur Weiterentwicklung seines Auktionshauses in dieser Zeit, von seinem privat-intimen Raumkonzept weg. Stattdessen rückte nun im Zuge der Geschäftserweiterung mit Ball in sehr viel größeren Sälen noch einmal ver-

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Abb. 70: Künstlerhaus in der Bellevuestraße 3, 1928

stärkt der Ansatz einer pragmatischen und auf das Objekt konzentrierten Raumgestaltung in den Vordergrund. Konsequent suchte Graupe so, zunächst bis 1933 gemeinsam mit seinem Partner Ball, den neuen Gegebenheiten eines wachsenden Geschäfts – und ganz konkret nicht zuletzt den größeren Objektmaßen jenseits von Büchern und Graphik, die inzwischen bei ihm üblich waren – Rechnung zu tragen. Die neuen, äußerst großzügigen, teilweise saalartigen Geschäfts- und Auktionsräume in der Bellevuestraße 7, die Graupe und Ball zum 1. April 1932 in der Nachfolge des kurz zuvor aufgelösten Antiquitätenhauses Wertheim bezogen,252 stehen ebenso für dieses flexibel dem Markt folgende, veränderte Raumkonzept bei Graupe wie die großen, hohen Säle im 1898 eingeweihten ehemaligen Haus des Vereins Berliner Künstler in der Bellevuestraße 3, die Graupe, nachdem der Verein Berliner Künstler das Gebäude 1928 aus wirtschaftlichen Gründen hatte verkaufen müssen, zwischen Frühjahr 1933 und 1937 für sein Auktionshaus anmietete (Abb. 69).253 Letztlich sorgte Graupe gerade mit der Umnutzung des Künstlerhauses in der Bellevuestraße 3 für seine Zwecke noch einmal für eine ganz neue Präsenz seines Geschäfts in der Hauptstadt  : In einer der exponiertesten Kunsthandelsstraßen Berlins verfügte Graupe nun über großzügige Versteigerungsräume in einem für Kunst und Künstler etablierten, von Beginn an öffentlich gedachten Haus (Abb. 70). Endgültig hatte sich Graupe damit, seinem pragmatischen Geschäftsimpetus treu bleibend, auch räumlich in die vorderste Front der Kunstauktionäre gespielt. Sein privates Geschäft war ein öffentliches geworden. Die Räume in der Bellevuestraße 3 spiegelten das deutlich und standen für den neuen Anspruch des exponierten Auktionshauses Graupe.

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Abb. 71: Radierung von Lovis Corinth aus der 1918 von Graupe edierten Mappe Sieben Radierungen von Lovis Corinth

Abb. 72: 1919 von Graupe verlegter Goethe-Band mit Radierungen von Sepp Frank

II.2 Öffentlichkeitsarbeit Graupe bemühte sich indes nicht nur, sich durch die Lage und eine zunächst zeitgemäß-persönliche, später auf Öffentlichkeit zielende Gestaltung seiner Geschäfte auf dem Kunstmarkt zu platzieren. Vielmehr baute er gerade während der Weimarer Republik zusätzlich auf eine eng mit seinem Namen verbundene aktive Öffentlichkeitsarbeit, in die er gezielt verschiedenste Medien einband. Seit 1918 versuchte Graupe sich und seinem Geschäft hier zunächst auf dem Buchkunstmarkt einen stärkeren Namen zu machen, indem er – passend zu seinen modernen Graphikauktionen – mit signierten Originalgraphiken illustrierte, prachtvolle Buchkunstbände und Werksammlungen zeitgenössischer Künstler in begrenzter Stückzahl verlegte. Konkret edierte Graupe so 1918 eine Sammlung mit sieben Radierungen von Lovis Corinth (Abb. 71).254 Im selben Jahr erschien bei Paul Graupe in Berlin Nikolaus Lenaus Don Juan mit Lithographien von Hugo Steiner aus Prag.255 1919 und 1920 folgten als Startbände einer neuen Reihe Meisterwerke der Weltliteratur mit Original-Graphik Goethes Balladen und Shakespeares Hamlet, die beide mit jeweils mehr als dreißig Originalradierungen von Sepp Frank im „Verlag Paul Graupe“ publiziert wurden (Abb. 72).256 1920 gab Graupe darüber hinaus Adolf Weißmanns Der klingende Garten. Impressionen über das Erotische in der Musik, illustriert mit Radierungen von Michel Fingesten, heraus (Abb. 73).257 Bis heute sind die von Graupe verlegten aufwändigen Bände mit Originalwerken als gefragte Sammelobjekte auf dem Buchkunstmarkt präsent.258 Zu Beginn der Weimarer Republik suchte Graupe mit seinen von ihm selbst veröffentlichten Graphikbänden, mit denen er sich ähnlich wie Paul Cassirer an der Grenze zwischen Kunstförderung und Kunsthandel bewegte, ein breiteres Publikum, aber auch sehr gezielt engere potenzielle Kundenkreise zu erreichen. So brachte er sich und seine Bücher beispielsweise bei den Jahresversammlungen der Gesellschaft der Bibliophilen in Position, wo er Buchgeschenke verteilte oder Lotterien mit Buchgewinnen veranstaltete und damit nachhaltig auf sein Berliner Antiquariat und dessen verlegerisches Engagement hinwies.259

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Abb. 73: Radierung von Michel Fingesten im von Graupe 1920 herausgegebenen Band Der klingende Garten Abb. 74: Katalog zur Graupe-Auktion zugunsten lebender deutscher Künstler am 21. Mai 1932

Seinen Ruf und seine öffentliche Präsenz festigte Graupe daneben durch Eigenaktivitäten seines Auktionshauses, die noch einmal deutlich über das punktuelle Engagement zum Beispiel bei der Gesellschaft der Bibliophilen hinausgingen. Eine wichtige Rolle spielten hier zum einen die seit den frühen 1920er Jahren bei Graupe nachweisbaren, oft mehrtägigen öffentlichen Ausstellungen von zur Auktion stehenden Werken, aber offenbar auch kleine Galerieausstellungen aus eigenen Lagerbeständen.260 Aufmerksamkeit in Fachkreisen wie in einer breiteren Öffentlichkeit erregte Graupe zum anderen etwa dadurch, dass er, erneut an der Grenze zwischen Kunsthandel und Kunstförderung, eigene Benefizversteigerungen für zeitgenössische Künstler veranstaltete. Als prägnantes Beispiel dafür kann etwa die am 27. Juni 1931 auf dem Höhepunkt der weltweiten Wirtschaftskrise von Graupe organisierte Auktion gelten, bei der er unter dem Motto „Helft den deutschen Künstlern“ das Publikum auf die „beschämende Notlage“ aktueller Künstler hinwies. Der Reinertrag der Veranstaltung fiel rund vierzig deutschen Künstlern zu, deren Werke damals bei Graupe versteigert wurden – unter ihnen so bekannte Namen wie George Grosz, Karl Hofer, Willy Jaeckel, Max Pechstein, Josef Thorak oder Renée Sintenis.261 Durch solche und ähnliche Aktionen setzte Graupe Akzente im kulturellen Berlin und machte so letztlich neben Fachleuten auch die Presse und mit ihr die allgemeine Öffentlichkeit auf sich und sein Geschäft aufmerksam. Selbstverständlich berichtete die Sammlerzeitschrift Kunstwanderer dann etwa auch über Graupes Unterstützungsauktion von 1931.262 Ein Jahr später, im Mai 1932, veranstaltete Graupe noch einmal eine ähnliche Versteigerung zugunsten zeitgenössischer Künstler (Abb. 74).263 Diese zweite Auktion, bei der der Verzicht auf Auflagenlimitierungen bei den

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Abb. 75: Auf der Lithographie Auktion bei Graupe von Emil Orlik vom 10. November 1922 basierendes Werbeplakat des Antiquariats Paul Graupe, 47,7 x 30 cm

einzelnen Kunstwerken bewusst ein breites Preisspektrum eröffnete, verstand er explizit als „Mahnruf an alle kunstliebenden Kreise, die lebende Kunst auch und gerade in Zeiten der Krise nicht zu vergessen.“ Unterstützt von den maßgeblichen Künstlervereinen Berlins, hieß es in Graupes Katalogvorwort, hätten „Maler und Plastiker aller Richtungen repräsentative Zeugnisse ihres Schaffens beigesteuert, so daß der Kunstfreund jede Richtung und jedes Sujet in gefälligen Formaten zur freien Auswahl vorfindet. […] Der reine Nutzen der Versteigerung fließt den Künstlern zu.“264 Die Weltkunst schrieb dazu später rückblickend, Graupe sei „auch ein Freund und Helfer der Künstler“ gewesen, „im besten Sinne ein Mäzen junger Kunst.“265 Während Graupe sein Geschäft durch solche Zusatzaktivitäten in den öffentlichen Fokus rückte und so seine Stellung im Kulturleben der Hauptstadt untermauerte, bediente er sich der Medien darüber hinaus auch auf ganz unmittelbare Weise. Beteiligungen an Presseumfragen266 gehörten dazu ebenso wie kontinuierliche, aufwändige Werbeaktivitäten. Zielgerichtet schaltete Graupe Anzeigen in einschlägigen Fachzeitschriften wie dem Zwiebelfisch oder der Kunstauktion sowie später regelmäßig in der Weltkunst, aber auch in der sonstigen Presse. 1925 stellte er verschiedene Presseberichte zu seinen Auktionen unter dem Titel Stimmen aus der Presse zu einer eigenen Broschüre zusammen, die er für Werbezwecke nutzte.267 1930 veröffentlichte er einen kleinen Werbeprospekt mit zwölf Seiten und Abbildungen aus seinem Geschäftsbetrieb.268 Für eines seiner Werbeplakate nutzte Graupe die schon erwähnte, am 10. November 1922 entstandene Lithographie des bekannten Graphikers Emil Orlik, die seine Auktionsräume in der Lützowstraße

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38 am ersten Tag einer seiner gut besuchten Graphikversteigerungen zeigte (Abb. 75).269 Orlik gehörte damals selbst zu den Künstlern, deren Graphiken bei Graupes Auktionen angeboten wurden.270 Später wurde die Orlik-Lithographie wiederholt in der Presse abgedruckt, beispielsweise in der Beilage Zeitbilder der Vossischen Zeitung oder in der Zeitschrift Querschnitt.271 Vermutlich Anfang oder Mitte der 1920er Jahre wurde zudem ein besonderes Werbeplakat zu einer Weihnachtsausstellung in Graupes Antiquariat in der Lützowstraße veröffentlicht (Abb. 76).272 Auf einer Illustration im Mehrfarbendruck war hier ein Paar zu sehen, das von einem Antiquar mit einem Mappenwerk empfangen wird. Zunächst biedermeierlich anmutend, entpuppt sich das Paar dabei über die selbstbewusst und interessiert vorangehende Frau mit Lorgnon in der Hand doch als durchaus fortschrittlich. Intensiv und freundlich treffen sich vor aufgereihten Büchern und Graphiken mit Motiven aus aller Welt und in angedeutetem gediegenem Ambiente vor allem die Blicke des Antiquars und der Frau. Geschickt versuchte das Plakat so eine Brücke zwischen dem traditionellen Image des Antiquariats und einem neuen, gutsituierten bürgerlichen Publikum zu schlagen und es zugleich auf das Persönliche in Graupes Dienstleistung hinzuweisen. Gestaltet worden war das Plakat vom 1892 geborenen Orlik-Schüler Erich M. Simon, einem der damals führenden Werbegraphiker, der als Illustrator unter anderem für die Zeitschrift Jugend und Verlage wie S. Fischer arbeitete. Nachdrücklich belegt das farbige Plakat Graupes Interesse nicht nur an hochwertiger Werbung, sondern auch an einer gezielten Übermittlung bestimmter Werbebotschaften. Was sich bei der Innenraumgestaltung von Graupes Geschäften bereits andeutete, bestätigt sich hier erneut  : Graupe setzte beim Handel mit Büchern und Kunst bis in die frühen 1930er Jahre hinein auf einen bewusst persönlichen Zugang zu einer neuen bürgerlichen Käuferschicht in der aufstrebenden Metropole Berlin. Nur folgerichtig erscheint es in diesem Zusammenhang schließlich, dass Graupe bald auch das junge Medium Radio in seine Öffentlichkeitsarbeit einband. So konnte er sich im Frühjahr 1930 in der Sendereihe Aufklärung für Kinder des Berliner Rundfunks platzieren, als Walter Benjamin, durchaus respektvoll, aber doch animierend, Kindern und Jugendlichen Graupes Galerie ans Herz legte  : „Für die jedenfalls, die Labyrinthe gern haben, gibt es hier zum Schluß noch eine bekannte Einlage. Ich will ihnen nämlich verraten, wo gerade jetzt die schönsten Labyrinthe, die mir je vorgekommen sind, zu sehen sind. Das ist bei dem Buchhändler Paul Graupe, der in seinem großen schönen Haus einen ganzen Saal für die schnurrigen Stadt-, Wald-, Berg-, Tal-, Burgen- und Brücken-Labyrinthe eingeräumt hat, die der Münchner Maler Hirth unglaublich sauber mit der Feder vor sich hin gekritzelt hat und in denen ihr lange mit den Augen spazieren könnt. Putzt euch aber die Stiefel schön ab, denn bei Paul Graupe ist es sehr vornehm.“273 Zumal Benjamin Sohn eines Kunst- und Antiquitätenhändlers war, darf man davon ausgehen, dass die versteckte Werbung für Graupe über den Rundfunk das Ergebnis eines persönlichen Kontakts zwischen Graupe und Benjamin war. Die angesprochenen Kinder sollten dabei offensichtlich als werbende Multiplikatoren wirken. Wenig später war Graupe zudem selbst im Radio präsent, als er sich am 15. Oktober 1931 in einem live gesendeten Rundfunkgespräch gemeinsam mit dem Berliner Kunsthistoriker Lothar Brieger zum Thema Der Kunstmarkt gestern, heute und morgen äußerte.274

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Abb. 76: Von Erich M. Simon gestaltetes Werbeplakat zu einer Weihnachtsausstellung des Antiquariats Paul Graupe, vermutlich Anfang/Mitte der 1920er Jahre

Das nicht überlieferte Interview steht beispielhaft für das aktive Bemühen Graupes, ein neues breites Publikum auf zeitgemäße Art und Weise anzusprechen, und zugleich für den öffentlichen Stellenwert, den Graupe selbst – eben auch bedingt durch seine intensive Öffentlichkeitsarbeit – zu Beginn der 1930er Jahre hatte. Seit seinen ersten Auktionen während des Ersten Weltkriegs baute Graupe gezielt auf eine mediale Vermittlung seines Versteigerungsgeschäfts. Wohl als einer der ersten in der Reichshauptstadt überhaupt verstand er es, seine Auktionen unter Anwendung modernster Werbe-, Image- und Medienstrategien „zu inszenieren und zu einem publikums- und medienwirksamen Event auszugestalten“275 und sich auf diese Weise nachhaltig auf dem Buch- und Kunstmarkt einen Namen zu machen.

II.3 Netzwerk- und Kundenpflege Jenseits einer bewussten und intensiven Öffentlichkeitsarbeit war wesentliches Merkmal des Graupeschen Arbeitens in der Weimarer Zeit, aber auch weit darüber hinaus eine ausgeprägte, wiederum sehr persönliche Netzwerkpflege, durch die Graupe potenzielle Kunden sowohl im privaten wie im professionellen Sektor, etwa im Kunsthandel oder bei den Museen, gezielt und

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oft sehr individuell anzusprechen und an sich zu binden suchte. Graupe profitierte in diesem Zusammenhang offenkundig von seiner gewinnend-vermittelnden Persönlichkeit, über die Ecke 1953 rückblickend schrieb  : „Graupes Stärke lag außer in einer selbstverständlichen sicheren Beherrschung des Buch- und Kunstmarktes in seiner liebenswürdigen und, man kann wohl sagen, charmanten Art, mit Verkäufern wie auch mit Käufern umzugehen.“276 Eine zeitgenössisch gängige Strategie, die auch Graupe anwandte, war dabei zunächst das direkte Anschreiben möglicher Kunden in der Absicht, auf zum Verkauf stehende Objekte aufmerksam zu machen und sich selbst auf diese Weise immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ähnlich wie Karl Haberstock277 pflegte auch Graupe bereits in den 1920er Jahren regelmäßigen Kontakt zu den Museen, deren Bestände damals im Kontext von Dublettenveräußerungen und Tauschaktionen, aber auch im Zuge neuer Sammlungsausrichtungen in stetem Wandel begriffen und damit interessant für den Kunsthandel waren.278 Nicht zuletzt die seit 1909 von Ludwig Justi geleitete, exponierte Berliner Nationalgalerie279 war hier ein wichtiger potenzieller Partner für Graupe. Nachdem die Nationalgalerie zuvor bereits 13 Corinth-Zeichnungen bei Graupe erworben hatte,280 lassen sich gerade für die zweite Hälfte der 1920er Jahre tatsächlich immer wieder Kontakte zwischen Graupe und Justis zentraler Galerie der Moderne nachweisen. Nach 1925 spielte Graupe als Vermittler und Sachverständiger bei einer Tauschaktion zwischen dem Breslauer Sammler Leo Lewin und der Nationalgalerie eine Rolle.281 Wenig später suchte er sich offensichtlich bewusst bei Justi einzubringen, indem er der Nationalgalerie zum 50. Jubiläum ihrer Eröffnung auf der Museumsinsel 1926 ein Gemälde des Expressionisten Jules Pascin schenkte.282 In den folgenden Jahren bot Graupe der Nationalgalerie dann schließlich wiederholt Werke zum Kauf an. So offerierte er der Galerie im April 1927 eine Bärenskulptur von August Gaul sowie zwei Gemälde von Carl Blechen,283 1929 zudem eine weitere Gaul-Skulptur mit dem Titel Löwenjungen.284 1928 bot er die beiden Blechen-Bilder im Auftrag von Hugo Simon erneut an.285 Wie die Bearbeitung mancher Graupe-Auktionskataloge durch prominente Museumsleute nahelegt,286 scheint Graupe im Umfeld dieser Bemühungen etwa um die Nationalgalerie in der Museumswelt der ausgehenden 1920er Jahre durchaus gut vernetzt gewesen zu sein. Letztlich führte sein Engagement in diesem Bereich aber, obgleich sich Graupe wie gezeigt gerade bei seinen Graphikauktionen durchaus an den von einer neuen preußischen Kunstpolitik im Bereich der zeitgenössischen Moderne gesetzten Schwerpunkten orientierte,287 offenbar keineswegs auch zu den erhofften ertragreichen Geschäftsbeziehungen mit den großen Museen. So wurde wegen der von Graupe geforderten hohen Preise schließlich etwa auch aus den Blechen- und Gaul-Verkaufsofferten der Jahre 1927 bis 1929 nichts.288 Ganz ähnlich stand Graupe im Bereich der Buchkunst zwar mit großen öffentlichen Institutionen wie der Berliner Staatsbibliothek in Kontakt.289 Lukrative Geschäfte in größerem Maßstab scheinen sich daraus bis 1933 aber ebenfalls nicht für ihn ergeben zu haben. Lediglich bei der ersten Zoozmann-Auktion im Frühjahr 1916290 kaufte die Staatsbibliothek mehrere genealogische Kalender bei Graupe an.291 Graupes aktive Netzwerkpflege galt angesichts dessen letztlich in erster Linie privaten Kunden, oft bereits etablierten Sammlern, aber wie gezeigt auch einer neuen urbanen Kundschaft, die zum einen als Käufer, zum anderen als Objektanbieter interessant waren. Wie bei

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Abb. 77: Von Graupe Ende 1926 und erneut bei einer Auktion am 5. und 6. März 1928 als Nr. 534 angebotenes Brustbild Kupferstecher Johann Bause von Anton Graff, Öl auf Leinwand

den Museen setzte Graupe auch hier zunächst vor allem auf regelmäßige persönliche Anschreiben, die es in großer Zahl gegeben haben dürfte. Leider ist Graupes Kundenkorrespondenz von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht überliefert. Anhand von drei Briefen in Privatbesitz kann Graupes Vorgehen aber doch zumindest exemplarisch skizziert werden. Den ersten Brief, vom 23. Dezember 1926, richtete Graupe an den Berliner Rechtsanwalt W. Dorn in der Vonder-Heydtstraße 10 – in unmittelbarer Umgebung seines Geschäfts in der Lützowstraße.292 Graupe offerierte Dorn hier außerhalb einer Auktion ein „wunderschönes“ signiertes und datiertes Gemälde aus dem 18. Jahrhundert  : ein vom Schweizer Maler Anton Graff geschaffenes Porträt, „Bause darstellend“, das den sächsischen Kupferstecher Johann Friedrich Bause zeigte. In seinem knappen Brief informierte Graupe über das als Foto beigefügte Gemälde und bot es Dorn ohne weitere Umschweife und ohne Preisnennung mit der direkten Frage an  : „Haben Sie Interesse dafür  ?“ Offenbar hatte er damit bei Dorn allerdings keinen Erfolg. 1928 schrieb Graupe das Werk bei einer Auktion erneut aus (Abb. 77).293 Ob Graupe mehrere solcher Briefe dasselbe Objekt betreffend an verschiedene Sammler schickte oder ob er die Objekte gezielt anbot, ist auf Grund der schlechten Quellenlage nicht mehr festzustellen. Bemerkenswert ist aber in jedem Fall der knappe Informationscharakter des Briefes. Die beigelegte kleine Fotografie sollte den Adressaten offenbar anspornen, das Werk im Original in Augenschein zu nehmen, bevor der eventuell hohe Preis, den Graupe vermutlich bewusst nicht nannte,294 abschrecken konnte. Weiteren konkreten Einblick in Graupes Kontaktpflege mit Privatkunden gibt ein zweiter Brief, in dem Graupe dem Prager Professor Oswald Zwerenz auf dessen Nachfrage hin am 5. Mai 1931 Schätzpreise für insgesamt elf Nummern der bevorstehenden Versteigerung der Sammlung Graf Ernst zu Rantzau mitteilte (Abb. 78).295 Graupe verknüpfte die konkreten

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Abb. 78: Brief Graupe an Oswald Zwerenz vom 5. Mai 1931

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Informationen zu den zwischen 30 und 2.000 RM liegenden Schätzpreisen hier mit dem Hinweis  : „Es ist nichts in der Sammlung limitiert. Die Ausrufspreise liegen ca. 1/3 unter den Schätzungen. Ich würde mich freuen, wenn Sie an der Versteigerung teilnehmen, bin aber auch gern bereit, Ihre Aufträge zu übernehmen und sichere Ihnen sorgfältigste Erledigung zu. Für die Ausführung der Aufträge berechne ich keine besondere Gebühr.“ In einem weiteren Brief vom 16. Mai 1931 informierte Graupe Zwerenz schließlich darüber, welche der beauftragten Objekte tatsächlich ersteigert wurden.296 Beide Briefe waren, wie in dieser Zeit üblich bei Graupe, auf auffälligem tiefblauem Büttenpapier mit Briefkopf „Paul Graupe Antiquariat Berlin W 10“ geschrieben, maschinenschriftlich, aber von Graupe eigenhändig schwungvoll mit Bleistift unterzeichnet.297 Vermutlich handelt es sich bei den drei erwähnten Briefen um typische Beispiele einer ursprünglich umfangreichen privaten Kundenkorrespondenz Graupes. Die Briefe weisen dabei deutlich die Richtung dieser Korrespondenz  : Graupe ging mit seinen wiedererkennbar gestalteten blauen Briefen von sich aus auf potenzielle Kunden zu, antwortete im modernen Servicestil sachlich, präzise und verbindlich auf entsprechende Anfragen wiederum auf seinem Markenzeichen, dem blauen Briefpapier, und suchte vor allem eins  : zum Kauf bzw. zum Mitbieten zu animieren, im Kontext des Tiergartenviertels, aber auch weit darüber hinaus bis ins Ausland hinein. Kundenbriefe mit Wiederkennungswert stellten indes nur eine Seite von Graupes intensiver individueller Netzwerkpflege dar. Daneben spielten persönliche Begegnungen mit möglichen Kunden eine zentrale Rolle für Graupes Geschäft. Bewusst nutzte Graupe seine regelmäßigen Kuraufenthalte in der Schweiz, um neue Kundenkontakte aufzubauen und bestehende zu pflegen. Ähnlich wie Karl Haberstock zu Beginn seiner Karriere seine Urlaube stets auf Sylt verbrachte, um dort Kontakte zu potenziellen Kunden zu knüpfen,298 begab sich Graupe wegen seiner Gelenktuberkulose, an der er seit seiner Jugend litt, vier Monate im Jahr zur Kur in die Schweiz, wo er sich im Sanatorium in Montana im Kanton Wallis erholte299 und zugleich in der mondänen Atmosphäre der Schweizer Kurorte Zugang zu zahlungskräftigen Käuferschichten fand. Einen nicht zu unterschätzenden Part in diesem Zusammenhang scheint nicht zuletzt Graupes junge, attraktive Frau Käthe (Abb. 79) gespielt zu haben, die, am 22. April 1889 als Katharine Florentine Henriette Joske in Berlin geboren, 300 seit um 1916 mit dem aufstrebenden Antiquar und Kunstauktionator Graupe verheiratet war. Käthe Graupe avancierte „binnen kurzem zu einer der bestangezogensten, elegantesten Damen der Berliner Gesellschaft“ 301 und war in den 1920er Jahren, oft in Begleitung ihres kleinen Sohnes Thomas, genannt „Tomilein“, eng in die gesellschaftlichen Zusammenhänge des modernen großbürgerlichen Lebens in der Reichshauptstadt eingebunden (Abb. 80). Mit ihren guten Fremdsprachenkentnissen, über die sie anders als Graupe selbst verfügte,302 bewegte sich Käthe Graupe bald auch auf internationalem Parkett. Sie soll in den vornehmsten Hotels Europas, etwa in St. Moritz oder Biarritz, logiert haben, um dort neue Geschäftskontakte anzubahnen.303 Käthe Graupes ausgeprägte Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und einen großen Freundeskreis zu pflegen,304 dürfte hier Grundlage auch für manch geschäftliche Beziehung gewesen sein. Gezielt reiste Graupe selbst darüber hinaus zu Kunden auch außerhalb Berlins, wie erwähnt etwa in Frankfurt am Main.305 In der Reichshauptstadt scheinen die Graupes gleichzeitig in verschiedensten gesellschaft-

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Abb. 79: Porträtfoto Käthe Graupe, undatiert Abb. 80: Graupes siebenjähriger Sohn „Tomilein“ und Käthe Graupe (am mittleren Tisch) bei einem von der Tennisspielerin Paula von Reznicek veranstalteten Bridgeturnier am 11. Januar 1928, im Hintergrund unter anderem der Maler und Graphiker Rudolf Grossmann

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Abb. 81: Der französische Botschafter Pierre de Margerie beim Ball der Deutsch-Französischen Gesellschaft im Berliner Hotel Esplanade am 20. Februar 1930

lich-kulturellen Foren präsent gewesen zu sein. Relevant für das Ehepaar Graupe waren hier etwa die Berliner Bibliophilenszene oder die Deutsch-Französische Gesellschaft mit ihren teilweise illustren Veranstaltungen. Bereits Anfang 1930 war Graupe der zwei Jahre zuvor vom Berliner Kunsthistoriker Otto Grautoff gegründeten Deutsch-Französischen Gesellschaft beigetreten.306 Welch aktiven Part die Graupes in der Vereinigung spielten und in welch hochrangigem gesellschaftlichen Kontext sie hier verkehrten, zeigte sich etwa, als Käthe Graupe im Februar 1931 unter anderem mit Grete Ball, Erna Grautoff, der Künstlerin Charlotte Berend-Corinth wie auch mit den Politikergattinen Irma Koch-Weser und Käthe Stresemann dem Ehrenausschuss des von der Deutsch-Französischen Gesellschaft organisierten, unter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters Pierre de Margerie stehenden „Deutsch-Französischen Wohltätigkeitsballs“ im Berliner Hotel Esplanade angehörte (Abb. 81).307 Wichtiger Ort, um das Kundennetzwerk zu pflegen, war jenseits dessen vor allem die jeweilige Privatwohnung der Graupes. Graupe wechselte nicht nur immer wieder die Geschäftsadresse in Berlin, auch privat zog er – mit seiner Frau Käthe und dem im Sommer 1920 geborenen Sohn Thomas – mehrfach innerhalb der Reichshauptstadt um. Während Graupe seine Wohnung in der Lützowstraße 38 auch als Geschäft nutzte, mietete er für sich und seine Familie mit steigendem Ruhm und besserer finanzieller Situation 1927/28 eine große Villa in der Hubertusallee 42–44 im Grunewald an, „‚wo man wohnte‘“ (Abb. 82).308 Später, Mitte der

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Abb. 82: Graupe mit Sohn Thomas und dem Wiener Kunsthändler Christian M. Nebehay auf der Terrasse von Graupes Villa in Berlin-Grunewald, um 1929

1930er Jahre, lebte Paul Graupe mit seiner Frau in der Giesebrechtstraße 15 in Charlottenburg,309 1936 offenbar zuletzt für einige Monate im Hotel Esplanade direkt gegenüber von seinem Geschäft in der Bellevuestraße 3.310 Gerade die großzügige Villa von Paul und Käthe Graupe im Grunewald wurde bewusst für offizielle Anlässe genutzt, etwa für Feierlichkeiten mit alten und neuen Kunden und Geschäftsfreunden. Christian M. Nebehay, der wie sein Vater ebenfalls regelmäßig eingeladen war, spricht von „Gesellschaften bis zu 150 Personen, ganz Berlin war eingeladen  : Schauspieler, Bankiers, Kunden. Es kam oftmals vor, daß beliebte Künstler gebeten waren, nach ihrem Auftreten im Theater oder Varieté die Gäste zu unterhalten. So unter anderem Jack Smith ,the whispering baritone‘, ein damals beliebter Star, dessen einschmeichelnd gesungene Grammophonplatten ‚bestsellers‘ waren. Ein Heer von dienstbaren Geistern schwirrte herum – köstliche Speisen, erlesenste Weine, dicke Zigarren.“ Graupe beschreibt Nebehay dabei als „einen der bezauberndsten, aufmerksamsten Gastgeber“, der, dicken Zigarrenrauch vor sich herblasend und mit glänzendem Monokel vorm Auge fröhlich in die Runde blickend, „seine Gäste stets mit den neuesten Witzen und Skandalgeschichten zu unterhalten“ verstand.311 In der Weltkunst hieß es dazu später, Graupe sei ein „Meister der Geselligkeit“ gewesen. „Viele Größen der deutschen und ausländischen Kunst und Literatur verkehrten in seinem gepflegten Hause.“312 Mit ihren Gesellschaften und luxuriösen Abendveranstaltungen im großen und dennoch privaten Rahmen schufen die Graupes sich letztlich selbst schillernde, zur bewegten Berliner Kultur der 1920er Jahre passende Orte für eine Netzwerkpflege, die vor allem zahlungskräftigen urbanen Privatkunden galt.

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Den Kern von Graupes Privatkunden machten dabei offenbar Sammler einer neuen Generation aus, über die Walther Rathenau, selbst Sammler bürgerlicher Herkunft,313 1920 kritisch-distanziert schrieb  : „In Deutschland waren die Nachkommen reicher Leute fast immer beschränkt, weil alle traditionslose Erziehung sie zu genießerischen Faulpelzen und feudalen Assimilanten zu machen suchte. Die Borniertheit des Großbürgertums im Kriege überstieg jedes Maß […] An die Stelle der reichen Dummen treten jetzt die Schlauen, die gerissenen, die Gehenkten. Die Kriegsgewinner. Sie und ihre Nachkommen, die mangels einer verführerischen Feudalatmosphäre nicht mehr so rasch verdummen können, werden […] die Beherrscher Deutschlands sein, sofern nicht neuer Umsturz sie zurückwirft“.314 Damit definierte Rathenau einen Personenkreis, der sich nach 1918 mit schnell gewonnenem Reichtum repräsentative Sammlungen zulegte, um an vergangene Gepflogenheiten des Adels wie auch des etablierten Bürgertums anzuknüpfen. Für Graupe waren diese neuen Sammler der Nachkriegszeit wichtige Kunden – und sie blieben es, als viele von ihnen sich Mitte der 1920er Jahre aus finanziellen Gründen „von ihren rasch und aus rein spekulativen und Repräsentationsgründen erworbenen Schätzen ebenso schnell wieder trennen“ mussten  : „Graupe verdient nun zum zweiten Male, und zum Teil an der gleichen Ware.“315 Und auch im Umfeld der Weltwirtschaftskrise seit Ende der 1920er Jahre stellten die inzwischen zum Teil verarmten neuen Sammler, etwa in Frankfurt am Main, weiterhin eine interessante Kundenklientel für Graupe dar – und sei es nur im Zuge der Auflösung ihrer Sammlungen.316 Graupes private Kunden rekrutierten sich allerdings keineswegs nur aus dieser neuen Weimarer Sammlergeneration von Kriegsgewinnlern. Daneben zählte etwa der Hamburger Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler Aby Warburg zu denen, die mit Graupe geschäftliche wie persönliche Beziehungen unterhalten haben sollen.317 Und auch der Breslauer Sammler Leo Lewin war Kunde bei Graupe.318 Karl Scheffler charakterisierte die mit Bedacht zusammengetragene Sammlung Lewin 1927  : „Die besondere Mission der Breslauer Sammlung Leo Lewin hat darin bestanden, daß sie in der wirren Zeit nach dem Krieg, in den Jahren, als berühmte alte Sammlungen aufgelöst werden mussten, und als wertvoller Kunstbesitz in Gefahr war zu zersplittern oder ins Ausland abzuwandern, schnell und entschlossen wesentliche Teile dieses gefährdeten Kunstbesitzes aufgenommen und neu zusammengefaßt hat“.319 Zunehmend öffnete sich Graupe vermutlich in den 1920er Jahren außerdem zahlungskräftigen ausländischen Kunden, die wie anderswo320 so auch in Berlin nach 1918 besonders aus den USA kamen.321 Bereits 1910 hatte Max J. Friedländer für den Kunsthandel auf eine neue Käuferschicht amerikanischer Millionäre hingewiesen.322 Durch die Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg gewannen die amerikanischen Kunden dann noch einmal erheblich an Gewicht für den Berliner Kunstmarkt. Rathenau brachte die Entwicklung 1920 auf den Punkt  : „der Amerikaner [hat] das Recht, sich in deinem Laden auszusuchen, was ihm gefällt. Kostbarkeiten, die dir unerschwinglich sind, packt er ein und wirft dir einen zerknitterten Zettel aus seiner Westentasche zu. Erhobenen Hauptes schreitet er in seinen gehässig neuen Kleidern durch die Strassen der Zerlumpten, und wem er nach dem Maße seines Landes ein Trinkgeld gibt, der hat für einen Monat zu leben. Für einen Platz in der Oper zahlt er, was für ihn den Wert einer Trambahnfahrt bedeutet. Für ein Kunstwerk den Wert eines Tagelohns.“323 Ende

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der 1920er Jahre gehörten finanzkräftige US-amerikanische Kunden dann offenbar zur üblichen Klientel auf dem Berliner Kunstmarkt324 wie auch im Auktionshaus Graupe, das damals unter seinen offiziellen Auktionsbedingungen gleich den aktuellen Dollar-Umrechnungskurs für die erbetenen Barzahlungen angab.325 In Nachrufen auf Graupe hieß es später rückblickend über die Graupe-Auktionen der 1920er Jahre, „daß nicht nur tout Berlin an Graupes Veranstaltungen teilnahm, sondern auch das gesamte Ausland. Von den maßgebenden Händlern war alles dabei vertreten, von Colnaghi bis zu Gutekunst und Gobin. In den vorderen Reihen saß – wie bei Theaterpremieren – die Presse  : Lothar Brieger, Adolph Donath, Alfred Kuhn, Ludwig Sternaux, Dr. Kurt Mühsam, J. Curt Glaser, und dazu kamen zahlreiche Museumsleute“.326 Auch während der Wirtschaftskrise um 1930 herum blieb die Käuferschaft bei Graupe international. Gerade amerikanische Kunden spielten hier weiterhin eine Rolle.327 Die Situation in Berlin gestaltete sich dabei, was potenzielle Kunden anging, auch nach 1929 offenbar günstiger als anderswo. Während er die katastrophale Lage vieler Sammler in Frankfurt in dieser Zeit schilderte, konstatierte Graupes Mitarbeiter Hans W. Lange entsprechend Ende 1931 für die Hauptstadt  : „In Berlin sieht es auch nicht gerade rosig aus – nur gibt es hier merkwürdigerweise immer noch eine ganze Menge Leute, die sich auf Auktionen teure Kunstsachen kaufen können. Sowohl bei uns bei der Versteigerung der Sammlung [Prinz Friedrich] Leopold [von Preußen], wie bei Lepke ist beinahe alles verkauft worden – und fast nur von Deutschen. Zweitens – von uns ganz unbekannten Menschen, die vielleicht aus Angst vor einer Inflation Zuflucht zu Sachwerten nehmen.“328 Mit den verschiedenen Formen seiner zeitgemäßen, persönlichen Netzwerk- und Kundenpflege dürfte Graupe also während der Weimarer Republik neben Kriegsgewinnlern, arrivierten Sammlern und Museumsleuten gerade auch reiche ausländische Kunden sowie darüber hinaus generell durch die Krisen der Zeit immer wieder neue Käuferschichten zu erreichen versucht haben. Auch in der Kundenpflege scheint er hier, seiner allgemeinen Geschäftsstrategie folgend, äußerst flexibel auf aktuelle Marktveränderungen reagiert zu haben. Graupe verfügte vor diesem Hintergrund in den 1920er Jahren jenseits aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten offenbar stets über einen zuverlässigen Kundenstamm, der ihm einen kontinuierlichen geschäftlichen Aufstieg ermöglichte.

II.4 Die blauen Kataloge Ein besonderes Phänomen in Graupes gezieltem Bemühen um marktstrategische Präsenz gerade zum Ende der Weimarer Republik hin stellen seine in der Sammlerwelt berühmten blauen Kataloge dar. „Wo immer man hinkam“, erinnert sich Nebehay bezogen auf diese Zeit, „lagen seine Kataloge herum. Elegant, aber einfach und niemals verändert in ihrem äußeren Kleid  : blaues Umschlagpapier und ein aus weißem Papier bestehendes aufgeklebtes Etikett. Kein Wort der Reklame, kein Hinweis auf den Inhalt  ! Man sollte neugierig sein auf das, was sein Katalog diesmal brachte.“329

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Graupe bewegte sich mit seinen besonderen Katalogen dabei offensichtlich recht erfolgreich auf durchaus umkämpftem Terrain. Die wachsende Konkurrenz unter den Auktionshäusern führte in den 1920er Jahren zur Produktion immer aufwändigerer Kataloge, die für die jeweilige Auktion, aber auch für das jeweilige Unternehmen als Werbung dienen sollten. Zwischen 1925 und 1930, den Boomjahren des Auktionsmarktes, steigerten die deutschen Firmen im Vergleich zu denen des Auslands die Ausstattung ihrer Kataloge erheblich. Bei einer durchschnittlichen Auflage von 1.200 bis 3.000 Stück betrugen die Ausgaben für die zum Teil als Prachtwerke herausgegebenen Bände zwischen 20.000 und 50.000 RM.330 Einige Häuser ließen ihre Kataloge in einer günstigen unbebilderten und einer teureren illustrierten Ausgabe drucken. Die Umschläge der im Groß-, Oktav- oder Quartformat erscheinenden Auktionskataloge waren dabei, anders als heute, in der Regel, einfarbig und ohne Abbildung, nur mit dem Namen des Auktionshauses und dem Titel der jeweiligen Auktion versehen. Der Katalogumfang orientierte sich an der Größe der zu versteigernden Sammlung. Im Katalog wurden neben den Auktionsbedingungen Objektlisten abgedruckt, im Anhang Fotografien ausgewählter Werke in stark variierender Zahl. Höhepunkte der zeitgenössischen Kataloggestaltung stellten beispielsweise eine limitierte Sonderausgabe im Folioformat zur Auktion der Sammlung Oskar Huldschinsky bei Cassirer & Helbing 1928 dar, die 83 zum Teil ganzseitige Lichtdrucktafeln enthielt,331 oder auch Lepkes Katalog zur Auktion der Leningrader Sammlung Stroganoff. 332 Der in himmelblaues Leinen eingeschlagene Katalog war hier mit goldenen Prägelettern versehen. Innen wurden auf getöntem Büttenpapier links die Objekte aufgeführt, rechts wurden eingeklebte Fotodrucke präsentiert. Die Prachtausgaben, aber auch die verbreiteteren broschierten Handkataloge wurden, von ihren Besitzern in Leder gebunden, später mitunter selbst Sammler- und gefragte Auktionsobjekte.333 Bisweilen wurden die übersteigerten Kataloggestaltungen in Deutschland im Gegensatz zur schlichten Gestaltung englischer Kataloge aber auch offen kritisiert – zumal sie sich im Katalogpreis niederschlugen.334 Teilweise wurden die Kataloge in unterschiedlichen Preisklassen angeboten. Bei Helbing bewegten sich die Preise für Kataloge beispielsweise 1930 zwischen 1,50 und 6 RM.335 Bei der Münchener Firma Julius Böhler lagen sie in den späten 1930er Jahren einheitlich bei 6 RM. Graupe spielte in diesem Konzert besonderer Auktionskataloge336 durchaus aktiv mit. So findet sich 1930 am Ende des Katalogs zu einer seiner Graphikauktionen ein Hinweis auf die anstehende Auktion der Sammlung Castiglioni sowie auf den zugehörigen Auktionskatalog zum Preis von 10 RM.337 Der relativ teure Katalog – eine Druckgraphik von Liebermann im selben Katalog kostete rund 20 RM – sollte dabei offenbar eine Auslese des Publikums gewährleisten. Um 1930 wurden bei Graupe unterschiedliche Kataloggrößen üblich  : Die Formate variierten jetzt zwischen Oktav, Quart (31,5 x 25,5 cm) und Großoktav (25 x 17 cm). Zum Teil erschienen Graupes Kataloge gleichzeitig in einer illustrierten und in einer einfacheren Ausgabe ohne Bilder. 1930 begann sich zudem peu à peu das typische „Graupe-Blau“ als Markenzeichen zu etablieren  : Zur von Ball und Graupe gemeinsam durchgeführten Versteigerung der Sammlung Leopold Seligmann Ende April 1930 erschien, offenbar zusätzlich zum broschierten einfachen Katalog, ein Katalog mit dunklem, graublauem, festem Einband, auf den in Goldlettern der Auktionstitel gedruckt war (Abb. 83).338 Zur wiederum gemeinsamen Versteigerung von

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Abb. 83: Katalog zur Versteigerung der Sammlung Leopold Seligmann bei Ball & Graupe am 28./29. April 1930

Abb. 84: Katalog zur Versteigerung der Sammlung Hans Wendland bei Ball & Graupe am 24./25. April 1931 in typischem blauen Einband

Goldemaildosen im September 1930 wurde ein broschierter Katalog in dunklem Graublau mit Goldlettern herausgegeben.339 Und kurz danach, offenbar erstmals bei der Castiglioni-Auktion Ende November 1930, tauchten schließlich die später so berühmten blauen Kataloge zunächst ebenfalls bei den nun immer regelmäßiger veranstalteten Ball & Graupe-Auktionen auf (Abb. 84).340 Wiedererkennbarkeit und ein bestimmtes Corporate Desgin waren bei Graupe auch schon zuvor wesentliche Kriterien der Kataloggestaltung gewesen. Bereits im Ersten Weltkrieg hatte Graupe mit speziellen Formen der Umschlaggestaltung experimentiert (Abb. 85 und 86). Seit der ersten Hälfte der 1920er Jahre hatte es dann bei Graupe immer einheitlicher gestaltete kleine, helle, broschierte Auktionskataloge mit Titelaufdruck in klaren, schwarzen Großbuchstaben gegeben (Abb. 87). Seit 1924 wurden die Haupttitel zudem regelmäßig in Rot abgesetzt (Abb. 88). Die klaren Umschlaggestaltungen spiegelten dabei Graupes pragmatischen Geschäftsansatz in dieser Zeit ebenso wie seinen Anspruch auf eine zeitgemäße Professionalität im Bereich der Buchkunst und Graphik. Bis April 1933 behielt Graupe für seine eigenen Auktionen diese sachlich-moderne Kataloggestaltung bei, für seine Buchauktionen auch noch darüber hinaus (Abb. 89).341 Als sich die Zusammenarbeit mit Ball im Laufe des Jahres 1930 parallel zu Graupes eigenen Buchkunst- und Graphikauktionen immer fester zu etablieren begann, wurde dann eben speziell für die Ball & Graupe-Versteigerungen mit den blauen Katalogumschlägen ein

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Abb. 85: Katalog zur Versteigerung der Sammlung französischer Liebhaberbuchausgaben von Henri Goldstein bei Graupe am 24. Mai 1918 Abb. 86: Katalog zur Versteigerung einer Buchkunstsammlung bei Graupe am 27. Februar 1918 Abb. 87: Katalog zur Versteigerung bei Graupe am 24./25. März 1924

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deutlich von den zuvor üblichen Graupe-Auktionskatalogen unterscheidbares alternatives Konzept der Kataloggestaltung umgesetzt  : Zwar prägten die klaren Großbuchstaben auf dem Titel nun beide Katalogreihen, sowohl die eigenen Graupeschen als auch die Partnerkataloge mit Ball. Jenseits dessen aber sollten sich die beiden parallelen Reihen offenbar nicht nur durch eine getrennte Zählung in römischen und arabischen Ziffern, sondern auch gestalterisch bewusst voneinander abheben. Graupes und Balls gemeinsame blaue Kataloge (Abb. 90), die im angesehenen Gebrüder Mann-Verlag gedruckt wurden, zeichneten sich hier seit Ende 1930 durch eine ganz eigene Herangehensweise aus  : Die stets wiederkehrenden blauen Löschpapierumschläge wirkten betont unaufdringlich. Die tiefblauen Kataloge erschienen wie sauber eingeschlagene Schulhefte mit montierten weißen Papieretiketten. Anders als auf Graupes eigenen Katalogen, bei denen Angaben zur Auktion und zum Auktionshaus gleich auf dem Titel zu lesen waren, fand sich auf den seit 1930 für die Ball & Graupe-Auktionen üblichen blauen Katalogumschlägen außen jeweils nur der Hinweis auf die zu versteigernde Sammlung, nicht aber auf den Namen der Versteigerer. Offensichtlich entfalteten die neuen Kataloge von Ball & Graupe dennoch, wohl wegen ihrer so besonderen Farbe und möglicherweise gerade auch durch ihr ungewöhnliches Understatement, eine ganz eigene Kraft. Gezielt band Graupe die besondere Strahlkraft der blauen Kataloge sukzessive immer aktiver auch in sein eigenes Marketingkonzept ein  : Seine Kundenbriefe schrieb er wie gezeigt ebenfalls auf blaues Briefpapier. Als die Zusammenarbeit mit Ball im Juni 1933 endete, führte er dann nicht nur die zuvor separate Zählung seiner eigenen und der gemeinsamen Kataloge mit Ball zusammen. Vielmehr übernahm er die zuvor den Ball & Graupe-Versteigerungen vorbehaltene blaue Kataloggestaltung nun auch für seine eigenen Kunstauktionen (Abb. 91). Endgültig standen die blauen Kataloge damit für Graupes Auktionshaus. Sie waren zum Markenzeichen geworden. Selbstbewusst und mit hohem Wiedererkennungswert signalisierte Graupe über die blauen Auktionskataloge seit 1933 seinen neuen Anspruch als Kunsthändler mit breitem Repertoire, als der er sich in den Jahren zuvor durch die Kooperation mit Ball etabliert hatte. Graupe nahm dabei mit der schlichten, wiedererkennbaren Gestaltung seiner Kataloge keineswegs eine Vorreiterrolle ein – sowohl die Kataloge von Cassirer & Helbing als auch die englischen waren bereits lange zuvor ähnliche Wege gegangen.342 Dennoch setzte er mit seinen in rascher Folge herausgegebenen blauen Katalogen Akzente einer besonderen Marktpräsenz. Das Spezielle an Graupes Katalogen waren, jenseits der bewussten äußeren Gestaltung, jedoch vor allem die Inhalte  : Schon 1917/18 und in der ersten Hälfte der 1920er Jahre waren in den Graupeschen Katalogen bisweilen Lichtdrucke der zu versteigernden Werke abgebildet gewesen. Seit 1925 waren die Kataloge dann immer regelmäßiger und intensiver teilweise bereits im Textteil, meist aber im Anhang mit Schwarz-Weiß-Fotografien der Versteigerungsobjekte illustriert. Seit 1929 gab es kaum noch Auktionskataloge bei Graupe, die ohne Abbildungen auskamen. Die blauen Kataloge erschienen schließlich standardmäßig in einer reich bebilderten Ausgabe. Im eigentlichen Katalogteil waren die einzelnen Versteigerungsobjekte übersichtlich in nach Kunstgattungen geordneten Abschnitten unter laufenden Nummern aufgelistet,

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Abb. 88: Katalog zur Graphikauktion bei Graupe am 5./6. Dezember 1924 in typischem hellen Einband mit schwarzem und rotem Aufdruck Abb. 89: Katalog zur Versteigerung der Bibliothek von Hermann Dernburg bei Graupe am 26./27. Juni 1934 in typischem hellen Einband mit schwarzem und rotem Aufdruck Abb. 90: Katalog zur Versteigerung der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild bei Ball & Graupe vom 23. bis 25. März 1931

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Abb. 91 : Katalog zur Versteigerung der Japansammlung von Wilhelm Solf am 19. Juni 1936 bei Graupe

wobei die Preise oft lediglich auf einem losen Blatt eingelegt waren. Die Objektnummern wurden im Laufe der 1920er Jahre zunehmend genauer im Katalog beschrieben. Waren zunächst nur knappe Werkangaben üblich, wuchs der professionelle Anspruch an die Kataloginhalte seit Ende der 1920er Jahre zusehends, je mehr man mit Experten vor allem aus den Museen kooperierte. In den 1930er Jahren waren bei Graupe neben exakten Werkdaten und genauen, charakterisierenden Werkbeschreibungen gerade bei besonderen Stücken detaillierte Angaben zur Provenienz und Zuschreibung schließlich Standard.343 Klar hoben sich Graupes Kataloge damit noch Mitte der 1930er Jahre von zeitgenössischen Auktionskatalogen durch eine besondere Professionalität im Bild- wie vor allem auch im Textteil ab.344 Deutlich wird dies etwa, wenn man die Beschreibung eines Gemäldes von Bernardino Licinio in einem Graupe-Katalog von 1935 einer Beschreibung desselben Werkes im Katalog des Auktionshauses von Walther Achenbach gegenüberstellt. Als Graupe das Licinio-Gemälde im April 1935 anbot, hieß es dazu im Graupe-Katalog, gestützt auf ein 1929 verfasstes Gutachten von Wilhelm von Bode und von Hermann Voss, damals Kustos am Kaiser Friedrich-Museum  : „Heilige Familie. Die sitzende Madonna in rotem Gewand und blauem Mantel hält das stehende nackte Kind in den Armen und wendet sich nach links zu dem heiligen Joseph, der die Madonna anblickt und die erhobene Linke auf einen Palmbaum stützt. Im Hintergrund Berglandschaft mit weißen Wolken auf blauem Himmel. Holz. 104 x 85 cm. Schwarzgoldener Rahmen.“345 Als das bei Graupe unverkauft gebliebene Werk zwei Jahre später bei Achenbach

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erneut offeriert wurde, hieß es im dortigen Katalog lediglich lapidar  : „Die heilige Familie, ruhend unter einer Palme. Holz. S.R. Größe 104  : 81 cm“.346 Charakteristisch für Graupes Berliner Kataloge war mithin ein hoher Wiedererkennungswert, bis zuletzt aber auch eine sachliche, präzise Professionalität, die unter anderem im Austausch mit etablierten Museumsleuten gewährleistet werden konnte347 und mit der es Graupe immer mehr gelang, Maßstäbe zu setzen. Bis heute sind Graupes Auktionskataloge daher wichtige Quellen für die Provenienzforschung wie im bibliophilen Kontext.348 Den Zeitgenossen lieferten sie mit hohem Verbreitungsgrad in verbindlicher, zuverlässiger Form professionelle Informationen – passend zum zeitgemäßen Anspruch der auf Präsenz setzenden Kunsthandlung Graupe. Graupes erst helle, dann blaue Versteigerungskataloge, mit denen er sich zunehmend wahrnehmbarer und selbstbewusster auf dem Buchkunst-, Graphik- und schließlich auf dem allgemeinen Kunstmarkt zu positionieren verstand, können dabei als gezielt eingesetzte Visitenkarten eines sich im Laufe der 1920er Jahre marktstrategisch immer aktiver konturierenden Kunstauktionshauses gelten, das 1933, als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, zu den entscheidenden Größen auf dem Berliner Kunstmarkt, aber auch weit darüber hinaus bis ins Ausland hinein zählte.

Die blauen Kataloge   I

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I I I. ALS J Ü D I S C H ER KU N STHÄN DLE R I M N ATIO N A LS OZI A L I STI S C H EN DE UTS C H L AN D 1 9 33 – 1 9 3 7

III.1 Ein wachsender Markt mit neuen Kunden Angesichts des enormen Einflusses und Renommees, das er sich in den Jahren zuvor als Kunsthändler mit breitestem Repertoire hatte erarbeiten können, blieb Graupe trotz seiner jüdischen Herkunft zunächst auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 auf dem Kunstmarkt der Reichshauptstadt an vorderster Stelle präsent. Bis 1936/37 führte er in seinem Berliner Auktionshaus in der Bellevuestraße 3 weiterhin große Kunst- und Buchkunstauktionen durch. Mehr als dreißig Graupe-Auktionen lassen sich für die Zeit zwischen April 1933 und Oktober 1937 nachweisen. Nach eher verhaltenem Beginn 1933 und 1934 mit je sechs Auktionen steigerten sich Graupes Geschäftsaktivitäten 1935 noch einmal auf eine Höchstzahl von vierzehn Versteigerungen. 1936 folgten weitere acht Auktionen. Der exponierte Kunsthändler und Kunstauktionator Graupe, der sich stets durch ein besonders flexibles Reagieren auf die Entwicklungen des Marktes ausgezeichnet hatte, passte sich also nach 1933 erst einmal scheinbar problemlos auch einem unter dem Einfluss der Nationalsozialisten nach und nach grundlegend veränderten Kunstmarkt an. Viele, vor allem jüdische Kunstsammler sahen sich ab 1933 gezwungen, Hitlerdeutschland zu verlassen und ihren Kunstbesitz zu veräußern.349 Die Zahl der einliefernden Kunden bei Graupe wuchs dadurch. Während Auktionshäuser wie Achenbach oder Harms jüdischen Besitz im Zuge von Wohnungsauflösungen teils direkt vor Ort versteigerten,350 gelangte durch die Auflösung zahlloser jüdischer Sammlungen gleichzeitig eine unvergleichliche Warenmenge auf den Kunstmarkt. Wichtige jüdische Kunstsammlungen und -bestände wurden nun bei Graupe eingeliefert. Offenbar war es den Eigentümern zunächst teilweise noch möglich, sich den Verkäufer selbst auszusuchen. Um ihre Sammlungen möglichst gewinnbringend veräußern zu können, wandten sich zahlreiche der Sammler – vermutlich nicht selten diejenigen, die früher selbst bei Graupe gekauft hatten – eben an Graupe.351 Hatte Graupe schon vor 1933 einen durchaus exponierten Part in der lebendigen, immer wieder quasi selbstverständlich auch jüdisch geprägten Berliner Kunst-, Kultur- und Gesellschaftsszene der Weimarer Republik gespielt, hielt er auch über 1933 hinaus offenbar äußerst bewusst an diesem Weimarer Kulturkontext und seinen Netzwerken fest. Vom NS-Staat selbst immer offensiver in die Rolle des Juden gedrängt352 und unter dem wachsenden antisemitischen Druck des Regimes, bewegte er sich dabei zunehmend gerade in jüdischen Solidarzusammenhängen. Wie engagiert und unmittelbar Graupe von Beginn an in diesem von klarer Distanz zum NS-Staat geleiteten Kontext agierte, zeigte sich eindrucksvoll, als er kurz nach dem

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Abb. 92: Bei der Graupe-Auktion am 21./22. April 1933 als Nr. 105 angebotene Lithographie Das Weib von Edvard Munch

Reichstagsbrand Ende Februar 1933 zusammen mit seiner Frau Käthe der Frau des jüdischen Publizisten und Regimekritikers Leopold Schwarzschild zur Flucht ins Ausland verhalf. Schwarzschild erinnerte sich später im Umfeld der jüdischen Emigrantenszene in New York voller Wärme an diesen für seine Frau Vally und ihn, aber sicher auch für die Graupes dramatischen Moment  : „Es gab einen Tag in Berlin, den Tag nach dem Reichstagsbrand, da suchten die Janitscharen der neuen Herren mit Haftbefehlen und Fotos nach meiner Frau. An diesem Tag schickten Kaete und Paul Graupe ihr Dienstpersonal weg, und verbargen meine Frau in ihrem Haus 72 aengstliche Stunden lang, und die Flucht ueber die Grenze wurde unter Verwendung ihres Wagens arrangiert.“353 Offenkundig stellte Graupes Auktionshaus in diesem Umfeld der gegenseitigen Hilfe und Solidarität in der ersten Zeit nach 1933 eine Institution dar, der viele jüdische Sammler die Veräußerung ihres Besitzes anzuvertrauen bereit waren. Graupe seinerseits war bereit, sich trotz möglicher Zwiespältigkeit der dabei erzielten eigenen Gewinne auf das neue Geschäft einzulassen, es mit gewohnter Professionalität abzuwickeln und damit wohl nicht zuletzt implizit auch ein demonstratives Signal der Wertschätzung des zu versteigernden Besitzes zu setzen. Tatsächlich kam es so seit 1933 – auf schwierigem Terrain zwischen jüdischer Solidarität und Geschäften, die letztlich direkte Folge der NS-Repressionspolitik waren – vermehrt zur Ein-

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Abb. 93: Bei der Auktion der Goethe-Sammlung von Leon Nathansohn am 19./20. April 1933 bei Graupe als Nr. 17 angebotene Goethe-Büste aus Gips von Martin Gottlieb Klauer, um 1790, 62 cm hoch Abb. 94: Bei der Auktion des Kunstbesitzes von Max Alsberg am 29./30. Januar 1934 bei Graupe als Nr. 82 angebotene, noch in Alsbergs Villa im Grunewald befindliche Régence-Boiserie aus Eichenholz von um 1720/30 mit Türen, Kamin, Wandfüllungen und gemalten Supraporten

Abb. 95: Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 273 d angebotener Brüsseler Wandteppich von um 1570 mit Darstellung Herakles und Antäos, 425 x 410 cm

lieferung und Versteigerung wichtiger jüdischer Kunstsammlungen bei Graupe. Zwar wurde im Berliner Auktionshaus Graupe nach 1933, offenbar gerade im Antiquariats-, Buchkunst- und Graphikbereich, keineswegs ausschließlich jüdischer Besitz versteigert. So fand im April 1933 noch eine große, zweitägige Auktion alter und moderner Graphik (Abb. 92) sowie von Kunstliteratur bei Graupe statt, die unter anderem aus Beständen des Kunsthistorikers Georg Dehio und des Architekten Ludwig Hoffmann stammte.354 Und im Juni 1934 versteigerte Graupe die Bibliothek von Hermann Dernburg, des Architekten des Berliner Sportpalastes.355 Bei anderen Graupe-Auktionen blieb die Provenienz in dieser Zeit zudem, teilweise offenbar bewusst, unklar.356 Letztlich galten insbesondere die exponierten Kunstauktionen bei Graupe nach 1933 aber doch vor allem jüdischem Besitz.

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Abb. 96: Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 560 und 561 angebotene chinesische Rollbilder Zwei Ahnenbilder (17./18. Jahrhundert, 155 x 87 cm und 153 x 92 cm) und Die Fee Ma-ku (vermutlich Kopie des 18. Jahrhundert nach einem Werk von 1523, 145 x 88 cm), jeweils Wasserfarben auf Seide

War es auch bei der ersten von Graupe nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten noch gemeinsam mit Ball durchgeführten Versteigerung der Sammlung von Albert von Goldschmidt-Rothschild bereits um eine bekannte jüdische Sammlung gegangen,357 veranstaltete das Auktionshaus Graupe am 19./20. April 1933 eine erste Auktion, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der antijüdischen Repressionspolitik der neuen NS-Machthaber stand. Zum Verkauf bei Paul Graupe in der Bellevuestraße 3 stand hier die zweitgrößte deutsche Goethe-Kollektion mit Büsten, Gemälden, Graphiken und Schriften (Abb. 93). Zusammengetragen hatte die Sammlung der aus Dresden stammende jüdische Rechtsanwalt und Notar Leon Nathansohn (1874–1944).358 Nachdem Nathansohn bereits 1933 beruflich massiv ausgegrenzt worden war, emigrierte er 1939. Bis heute gibt es auf die Zerschlagung seiner Goethe-Sammlung im Jahr 1933 bezogene Restitutionsansprüche.359 Ende Januar 1934 trat Graupe in einem weiteren, eng mit der antisemitischen Politik des NS-Regimes verknüpften Fall als Versteigerer auf  : bei der Veräußerung des Kunstbesitzes und von Einrichtungsgegenständen des prominenten Berliner Juristen Max Alsberg. Als exponierter Akteur der Weimarer Republik und Jude im Frühjahr 1933 vom NS-Regime aus Lehre und Beruf gedrängt, war Alsberg bereits im April 1933 in die Schweiz emigriert und hatte dort im September 1933 aus Verzweiflung über seine Lage den Freitod gewählt. Bei Graupe wurde nun nur wenige Monate nach Alsbergs Tod dessen Berliner Kunstbesitz versteigert  : vierzehn italienische, deutsche, niederländische und englische Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts, Skulp-

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Abb. 97: Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 17 angebotenes Ölgemälde Bildnis des Fürsten Bismarck von Franz von Lenbach, 1896, Öl auf Leinwand, 142 x 122 cm Abb. 98: Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 43 angebotene Ölskizze Krönung Mariä von Peter Paul Rubens, Öl auf Holz, 46 x 58 cm

turen, Bronzestatuetten, Keramik und Möbel sowie zwei wertvolle französische Wandvertäfelungen, die noch in der Alsbergschen Villa in der Jagowstraße 22 in Berlin-Grunewald eingebaut waren (Abb. 94).360 Unter den bei Graupe seit 1933 versteigerten Sammlungen jüdischer Vorbesitzer befand sich zudem etwa die des früheren Direktors der Dresdner Bank Herbert M. Gutmann. Die Sammlung Gutmann wurde Mitte April 1934 im Rahmen einer dreitägigen Auktion mit 848 Stücken bei Graupe versteigert, nachdem Herbert Gutmann wegen seiner jüdischen Herkunft bei der Dresdner Bank abgesetzt worden war. Bei der Versteigerung kamen Möbel, Silbergeschirr, Porzellan, Teppiche (Abb. 95), islamische und asiatische Kunst (Abb. 96), syrische Gläser, aber auch zahlreiche Gemälde etwa von Rubens, Graff, Nattier oder Lenbach (Abb. 97) zum Verkauf.361 Die Zuschlagspreise waren relativ hoch und erbrachten einen Gesamterlös von 3.500 Goldmark. Die Versteigerung der Sammlung Herbert Gutmann bei Graupe wird bis heute unterschiedlich bewertet  : Während die österreichischen Behörden der Rückgabe des damals versteigerten Werkes Der Tod von Pappenheim von Hans Makart 2009 zustimmten und damit die Graupe-Auktion in unmittelbaren Zusammenhang mit der antisemitischen NS-Politik rückten, interpretierte der Spoliation Advisory Panel die Versteigerung 2010 als vorrangig von geschäftlichen Interessen geleitet und lehnte daher eine Restitution der bei Graupe versteigerten Ölskizze Krönung Mariä von Peter Paul Rubens (Abb. 98) ab.362 Während seines Exils konnte Graupe den seit der Auktion von 1934 bestehenden Kontakt zur Familie Gutmann später weiter für sich nutzen, als er Teile der Kunstsammlung von Herbert Gutmanns in den

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Abb. 99: Bei der Auktion der Sammlung Bernhard Albert Mayer am 25. Juni 1934 bei Graupe als Nr. 21 angebotenes Ölgemälde Brustbild einer jüngeren Frau von Thomas de Keyser, Öl auf Holz, 31 x 24,5 cm Abb. 100: Bei der Auktion der Sammlung Bernhard Albert Mayer am 25. Juni 1934 bei Graupe als Nr. 39

und 41 angebotene Ölgemälde Landschaft mit Bauernhütten von Salomon van Ruysdael (39 x 66 cm) und Dünenlandschaft von David Teniers d. J. (24 x 34,5 cm), beide Öl auf Holz

Niederlanden lebenden Bruder Friedrich in Paris in treuhänderische Verwaltung übernahm. Herbert Gutmann selbst konnte 1936 nach London emigrieren. Sein Bruder Friedrich wurde in Theresienstadt, dessen Frau Louise in Auschwitz ermordet.363 Nur zwei Monate nach der Versteigerung der Sammlung Herbert Gutmann veranstaltete Graupe eine weitere Auktion prominenten jüdischen Kunstbesitzes  : Im Juni 1934 lieferte Bernhard Albert Mayer, in der Pforzheimer Schmuckwarenindustrie tätig und seit 1908 Erster Vorsteher der jüdischen Gemeinde Mainz, Teile der Sammlung seines gleichnamigen Vaters bei Graupe in Berlin zur Versteigerung ein, wohl schon mit Blick auf eine geplante Auswanderung.364 Zur Auktion bei Graupe kamen, begleitet von einem durchgängig illustrierten Katalog, insgesamt 47 niederländische Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert, darunter Werke von Jan Brueghel d. J., Pieter Brueghel d. J., Jan Brueghel d. Ä., Adriaen Brouwer, Anton van Dyck, Jan van Goyen, Thomas de Keyser (Abb. 99), Adriaen van Ostade, Salomon van Ruysdael oder David Teniers d. J. (Abb. 100).365 Sieben Jahre später, 1941, gelang Mayer tatsächlich die Emigration nach Argentinien. Zu den nach 1933 bei Graupe versteigerten exponierten jüdischen Kunstsammlungen zählte darüber hinaus die hochrangige Sammlung der Moderne, meist deutscher und französischer

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Abb. 101: Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 18 angebotenes Ölgemälde La Poésie von Camille Corot, um 1868/70, Öl auf Leinwand, 55 x 43,5 cm Abb. 102: Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 25 angebotenes Ölgemälde Frau Manet im Treibhaus von Edouard Manet, 1878, Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm

Impressionisten, die der Breslauer Unternehmer und Mäzen Max Silberberg seit 1920 aufgebaut hatte.366 Während Silberberg in seiner Heimatstadt wegen seiner jüdischen Herkunft immer mehr ausgegrenzt und entrechtet wurde, wurden am 23. März 1935 fünfzig Gemälde und Zeichnungen aus seiner Sammlung bei Paul Graupe in Berlin versteigert, darunter Werke von Hodler, Leibl, Liebermann, Marées, Menzel, Trübner und Slevogt, aber etwa auch von Braque, Cézanne, Corot (Abb. 101), Courbet, Daumier, Degas, Delacroix, Maillol, Manet (Abb. 102), Matisse, Millet, Monticelli, Pissarro, Renoir, Signac, Sisley, Rodin oder van Gogh.367 Im Dezember 1935 bot Graupes Auktionshaus in einer Sammelversteigerung noch einmal elf neuere Plastiken aus Silberbergs Besitz von Barlach, Gaul, Kolbe, Maillol, Matisse und Sintenis im Gesamtschätzwert von 14.300 RM an.368 Die Graupe-Versteigerungen bedeuteten die nahezu vollständige Auflösung der Silberbergschen Sammlung.369 Ende 1935 und im März 1936 kam außerdem Silberbergs umfangreiche Bibliothek bei Graupe zur Versteigerung.370 Max Silberberg und seine Frau Johanna überlebten das Hitlerregime nicht. 1942 wurden sie nach Theresienstadt deportiert und später wahrscheinlich in Auschwitz ermordet. Zum Ende von Graupes Berliner Zeit hin bewegte sich das Auktionshaus Graupe dann um 1936/37 mit seinen Versteigerungen immer unmittelbarer und aktiver im jüdischen Kontext. So versteigerte Graupe im Oktober 1936 Teile der schon in wilhelminischer Zeit etablierten, umfangreichen Bibliothek des Frankfurter Montefiore-Vereins.371 Der seit 1896 bestehende, nach Moses Montefiore, einem Vordenker des Zionismus, benannte „Verein zur Pflege der idealen Interessen jüdischer junger Leute“ zählte zu den frühen zionistischen Jugendvereinen

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Abb. 103: Bei der Auktion der Sammlung Emma Budge vom 4. bis 6. Oktober 1937 bei Graupe als Nr. 139 angebotenes Schmuckkästchen aus Limoges mit Kupferemailplatten, erste Hälfte 16. Jahrhundert, 11 x 18,5 x 12,5 cm

in Deutschland. Bis in die 1930er Jahre hinein verfolgte er das Ziel, „seine Mitglieder zu selbständigen, bewußt-jüdischen Menschen [zu] erziehen.“372 Als die Nationalsozialisten Ende 1936 jüdischen Vereinen durch Versammlungs- und Veranstaltungsverbote zunehmend die Existenzgrundlage entzogen, bemühte sich Graupe nun offenbar um eine angemessene Veräußerung der Frankfurter Montefiore-Bibliothek. Im Herbst 1937 trat Graupes Auktionshaus zudem noch einmal ganz offiziell und vom System offenbar gewollt als Versteigerer einer besonders selbstbewusst und demonstrativ im jüdischen Kontext verorteten Sammlung auf, als es den Verkauf des Nachlasses der in Hamburg lebenden deutsch-amerikanischen Sammlerin und Mäzenin Emma Budge organisierte. Nachdem Emma Budge im Februar 1937 mit 84 Jahren gestorben war, fand die Auktion ihrer beachtlichen Kunstsammlung mit rund tausend Objekten – vor allem kunstgewerblichen Arbeiten (Abb. 103), aber auch Gemälden, Stichen, Marmorskulpturen und Bronzen – Anfang Oktober 1937 bei Graupe in Berlin statt.373 Vor ihrem Tod immer mehr unter den antisemitischen Druck des Regimes geraten, hatte Emma Budge Ende 1935 testamentarisch verfügt, ihr

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Nachlass dürfe ausschließlich jüdisch verwaltet werden. Da dies 1937 unter den Bedingungen des NS-Staates und nach der bereits erfolgten Emigration in Frage kommender Protagonisten schon nicht mehr zu realisieren war, wurde die Sammlung schließlich zumindest, begleitet von einem unter Mitwirkung von Experten des Berliner Schlossmuseums erarbeiteten, mit 152 Tafeln reich illustrierten Katalog, im prominenten jüdischen Auktionshaus Graupe veräußert.374 Mit seiner Bereitschaft, bedeutende jüdische Sammlungen keineswegs unter Wert, sondern in professionellem Rahmen und zu angemessenen Preisen zu verkaufen, agierte Graupe dabei letztlich Mitte der 1930er Jahre auf immer widersprüchlicherem Terrain  : Auch wenn die Versteigerung beim anerkannten jüdischen Auktionator Graupe für viele jüdische Sammler vermutlich noch die beste Alternative darstellte, wurde Graupe durch sein Engagement in diesem Bereich doch auch immer mehr zum Nutznießer der wachsenden existenziellen Not der anderen und damit implizit selbst zum Akteur des Regimes. Gleichzeitig jedoch bot er mit seinem Berliner Auktionshaus offenbar bis zuletzt einen Ort, in dem, durchaus mit unmissverständlicher Distanz zum NS-Staat, weiterhin eben vor allem der alte republikanische Kontext mit seinen jüdischen, aber auch allgemeinen kulturellen wie gesellschaftlichen Netzwerken maßgeblich blieb. Als eindrucksvoller Beleg dafür, wie stark sich Graupe hier bis zuletzt in republikanischen, keineswegs regimenahen Zusammenhängen bewegte, kann beispielsweise gelten, dass die umfangreiche Japansammlung des kurz zuvor verstorbenen liberalen Diplomaten Wilhelm Solf, der zwischen 1920 bis 1928 deutscher Botschafter in Tokio gewesen war und der dem Nationalsozialismus von Beginn an kritisch-distanziert gegenübergestanden hatte, im Juni 1936 ausgerechnet bei Graupe versteigert wurde (Abb. 104).375 Hanna Solf, Wilhelm Solfs Witwe, die zusammen mit ihrem Mann rassisch und politisch Verfolgten zur Flucht ins Ausland zu verhelfen suchte, wurde später zu einer prominenten Protagonistin des Widerstands gegen Hitler. Während des Zweiten Weltkrieges trafen sich in Hanna Solfs Berliner Wohnung Oppositionelle unter anderem aus dem Auswärtigen Amt zu regelmäßigen Teegesellschaften.376 Ganz direkt deutet sich hier über den genaueren Blick auf die Hintergründe der nach 1933 bei Graupe zur Versteigerung stehenden Sammlungen die aus der Rückschau nur schwer zu greifende Gratwanderung zwischen Distanz und Mittun an, die Graupes letzte Jahre als Auktionator in Berlin zwischen 1933 und 1936/37 prägten. Graupes Auktionshaus stellte sich dabei zum einen als Institution des Vertrauens für vom System Ausgegrenzte dar, akzeptierte dabei offenbar immer mehr die Rolle als jüdisches Versteigerungshaus für jüdische Sammlungen und entwickelte daraus durchaus ein eigenes Selbstbewusstsein mit Distanz zum Regime. Zum anderen ließ sich Graupe auf diese Weise zweifellos auch auf einen neuen NS-Kunstmarkt ein und nutzte ihn für sein Geschäft. Seit 1935/36 begab sich Graupe mit seinem Berliner Auktionshaus dann parallel zu den bei ihm weiterhin durchgeführten großen Versteigerungen ganzer Sammlungen oft jüdischer Vorbesitzer zusätzlich in eine völlig neue Auktionspraxis hinein, die ihrerseits unmittelbar mit der antisemitischen NS-Politik wie mit der wachsenden Kontrolle des Auktionswesens in der NS-Zeit377 zusammenhing  : Immer häufiger wurden bei Graupe jetzt nämlich nicht mehr in sich geschlossene Kunstsammlungen oder ganze Bibliotheken teils prominenter Besitzer verkauft.

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Abb. 104: Bei der Auktion der Japansammlung von Wilhelm Solf am 19. Juni 1936 bei Graupe als Nr. 4 angebotener japanischer Holzschnitt Yoshiwara-­ Mädchen von Kitagawa Utamaro, 26,5 x 38,5 cm

Vielmehr kam es stattdessen verstärkt zu Sammelversteigerungen, bei denen Objekte unterschiedlichster Gattungen und Qualität von verschiedensten, nur noch selten mit vollem Namen genannten Besitzern angeboten wurden (Abb. 105).378 Zusehends verwischten hier in Graupes Auktionshaus die Grenzen zwischen Kunsthandelstradition und bloßer Verwaltung eines unter dem Einfluss der NS-Repressionen in immer größeren Mengen auf den Markt strömenden privaten Besitzes an Buchkunst und Graphik, vor allem aber an Gemälden, Skulpturen, Antiquitäten und Einrichtungsgegenständen. Deutlich spiegeln sich diese neuen, von der Verfolgungspolitik der Nationalsozialisten forcierten Versteigerungsformen, die seit 1935 quasi zwangsläufig auch das Geschäft bei Graupe zu prägen begannen, in Graupes Auktionskatalogen wider, in denen mittlerweile regelmäßig anonymisierte Besitzer-Verzeichnisse in unterschiedlicher Länge abgedruckt wurden, teilweise noch mit Namenskürzeln und Herkunftsorten, teilweise nur noch mit Nummern und Objektzuordnung. Die Zahl der einliefernden Kunden wuchs dabei stetig. Bei Graupes Graphik- und Buchauktionen lieferten jetzt oft mehr als zehn Privatleute pro Auktion ein. Bei reinen Kunstauktionen lagen die Zahlen sogar noch einmal erheblich höher  : Hier waren es teilweise bis zu fünfzig private Einlieferer pro Versteigerung.379 Waren in diesem Zusammenhang bei Graupes Sammelauktionen von Graphiken und Büchern zumindest noch anonymisierte Listen der aus Breslau, Königsberg, Chemnitz, Saarbrücken, Hannover, Frankfurt, Hamburg und Karlsruhe, meist aber aus Berlin stammenden Vorbesitzer üblich,380 scheinen gerade bei den reinen Kunstversteigerungen, wohl wegen der hier in besonderem Maße steigenden Einliefererzahlen, schließlich reine Nummernlisten für

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Abb. 105: Vorbesitzerverzeichnis im Katalog zur Kunstauktion bei Graupe am 26. Januar 1935

Abb. 106: Vorbesitzerverzeichnis im Katalog zur Kunstauktion bei Graupe am 23./24. März 1936

die Vorbesitzer üblich geworden zu sein (Abb. 106).381 Die Vorbesitzer traten so zunehmend in den Hintergrund, ihre Objekte in den Vordergrund. Graupes Auktionskataloge wie die zugehörigen Versteigerungen entsprachen damit einer NS-Kunstveräußerungspolitik, die letztlich auf eine organisierte, strategische Verdrängung bisher etablierter, oft jüdischer Kunstbesitzer zielte, die gleichzeitig an den konkreten Werken eben dieser Kunstbesitzer aber weiterhin genuin interessiert blieb. Beredtes Zeugnis von der 1935/36 bei Graupe immer größer werdenden Zahl einliefernder Kunden legen zwei im Bestand der Reichskammer der bildenden Künste Berlin erhaltene Akten ab, die mit vielen individuellen Meldebögen zu Auktionen gefüllt sind, die zwischen Oktober 1935 und Oktober 1936 bei Graupe in Berlin veranstaltet wurden.382 Als offizieller Einlieferungsanlass wurde hier meist „Entbehrlichkeit“, vereinzelt auch „Geldbeschaffung“ angegeben. Auf Graupes regelmäßig zu den Sammelauktionen gedruckten Aushängen und Zeitungsinseraten hieß es entsprechend  : „Die freiwilligen Versteigerungen erfolgen wegen Entbehrlichkeit, Geldbeschaffung etc.“383 Nur sehr selten weisen die Meldebögen genauer auf den Hintergrund von Einlieferungen hin, wie im Fall der bereits nach Genf bzw. Paris emigrierten Kunden Edgar Worch und Gertraud Trübner, die als Versteigerungsmotiv ganz offen „Geldbeschaffung auf Auswanderer-Sperrkonto und Verwendung für inländische Zwecke mit Genehmigung der Devisenstelle“ anführten.384 Konkrete Angaben dazu, ob es sich bei den Einlieferern um Juden

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handelte, gibt es in den Meldebögen zu diesem Zeitpunkt noch nicht.385 So ist ein hoher Anteil jüdischer Besitzer bei den Graupe-Versteigerungen auch in diesem Zusammenhang lediglich zu vermuten – zumal damals bei Graupe neben Objekten verschiedener Kunstgattungen, offenbar im Emigrationskontext, eben immer wieder auch Möbel und Hausrat zur Versteigerung kamen. Die Auftraggeber stammten dabei ähnlich wie bei den Graphik- und Buchkunstversteigerungen auch bei Graupes Kunst- und Hausratauktionen meist aus Berlin, nur vereinzelt aus anderen Orten wie Breslau, Essen, Hamburg, Frankfurt am Main, Nürnberg oder Rottach.386 Die enorme Zahl der einliefernden Kunden, die Bandbreite der Objekte sowie die sich in den Meldebögen bisweilen andeutenden Einlieferungshintergründe verweisen dabei noch einmal eindringlich darauf, wie dezidiert Graupe Mitte der 1930er Jahre zweifellos von den regimebedingten Brüchen in vielen Biografien profitierte und wie aktiv er sich inzwischen mit der Professionalität seines Auktionshauses und seinen für die Reichskulturkammer akribisch ausgefüllten Meldebögen, allen anderen Motivlagen zum Trotz, letztlich doch auch in den Dienst des Systems stellte. Durch seine Bereitschaft, sich auf neue Geschäfte einzulassen, die im Kontext gerade der antisemtischen NS-Politik möglich wurden, schuf Graupe die Voraussetzungen dafür, dass er sein Auktionshaus nach 1933 überhaupt weiterbetreiben konnte. Die Zahl der einliefernden Kunden stieg dadurch bei ihm in den ersten Jahren des „Dritten Reiches“ nochmals stark an. Doch wer waren Graupes Käufer nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten  ? Die früheren Graupe-Käufer gehörten nun teilweise selbst zu den unfreiwilligen Einlieferern oder wurden von den neuen Machthabern sukzessive ihrer wirtschaftlichen Grundlagen beraubt. Angesichts dessen musste sich Graupes Käuferschaft nach 1933 spürbar anders zusammensetzen als noch kurz zuvor. Tatsächlich war das NS-Regime seinerseits, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen, explizit daran interessiert, einen starken deutschen Kunstmarkt aufrechtzuerhalten, und unternahm daher aktive Anstrengungen, neue, breitere Käuferschichten für den Kunstsektor zu gewinnen, die die angestrebte Umverteilung des Kunstbesitzes in seinem Sinne gewährleisten sollten. Als Propagandainstrument diente dem Regime dabei in erster Linie die nach 1933 betont systemkonform agierende Weltkunst,387 die nun vor allem die positiven Perspektiven des deutschen Kunstmarkts seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten herausstellte  : „Heute sind die Aussichten für einen geregelten Kunsthandel günstiger auch im Vergleich zu anderen Ländern (Frankreich, Italien), da hier Finanzskandale und politische Unruhen nicht zu verzeichnen sind und wir einer ruhigen Zeit entgegenblicken können. Hiermit sind auch bessere Einkaufsmöglichkeiten für den Sammler geboten, da ein geregelter Kunsthandel stabile, nicht übertriebene Preise mit sich bringt. Angebot und Nachfrage werden sich die Waage halten, und somit wird sich der Handel wieder entfalten können.“388 Überdies erschienen in der Weltkunst seit 1934/35 vermehrt Artikel, die über den Kunstmarkt in einer für Laien verständlichen Weise berichteten, die das Sammeln allgemein wie auch speziell das Sammeln deutschen Kulturgutes propagierten oder versuchten, mögliche Distanzen des Lesers zu den zunächst fremden Abläufen im Auktionssaal abzubauen.389 Offensichtlich konnten auf diese Weise in

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der Tat neue Kundenkreise vor allem für eine dekorative und repräsentative Kunst erschlossen werden.390 Von der Propagierung des Kunstsammelns und den durch sie gewonnenen neuen Kundenkreisen im „Dritten Reich“ dürfte auch Graupe profitiert haben. Deutlich spiegeln Graupes Auktionen die neuen inhaltlichen Tendenzen wider, etwa wenn sich bei ihnen nach 1933 englische und französische Farbstiche, Goldarbeiten oder hochwertige Tapisserien besonders gut verkauften oder wenn bei Graupes Versteigerungen „repräsentative italienische Madonnen und Bildnisse, oft ohne auf ihre Erhaltung [zu achten], auffallend hoch bezahlt wurden“.391 1935 berichtete die Presse dann konkret davon, dass bei Graupe nicht nur „Direktoren der bedeutendsten deutschen Museen“ und „Vertreter des Berliner Handels in voller Zahl und auch viele auswärtige Händler“ als Auktionsgäste anwesend gewesen seien, sondern „was erfreulich zu bemerken war, auch neue Gesichter deutscher Sammler“.392 Zu dieser neuen Sammlerschicht, die bei Graupe wie anderswo im nationalsozialistischen Deutschland nachwuchs, hatte die Weltkunst bereits Anfang 1934 geschrieben, dass sie „– aus hier nicht zu erörternden psychologischen Gründen – nie in den Privatgalerien und Salons des freien Kunsthandels zu finden ist, sondern ihr Vertrauen vorläufig allein der Atmosphäre des Versteigerungssaales schenkt. Eine Käuferschicht also, die dem Kunsthandel jetzt noch fremd bleibt, aber immerhin ihm die Möglichkeit einer späteren Erschließung offen läßt.“393 Woher sich diese neue Kundenklientel bei Versteigerungen konkret rekrutierte, blieb dabei unausgesprochen. Zu vermuten ist, dass es sich um Emporkömmlinge, Nutznießer und Funktionäre des Regimes wie Hermann Göring handelte, die bei Auktionen wie als neue Sammler in erster Linie an Selbstdarstellung und Repräsentation interessiert waren.394 Nachdem Graupe bereits in den 1920er Jahren auf immer wieder neue Käuferschichten gesetzt und hier keinerlei Berührungsängste gehabt hatte, verstand er es offenbar auch noch nach 1933 zunächst, sich auf die nun nachwachsenden neuen Kunden einzustellen. Gleichzeitig gehörten nach 1933 jedoch immer wieder durchaus auch etablierte Museen oder Kunsthändler zu den Käufern bei Graupe, nicht zuletzt, wenn es um Versteigerungen illustrer jüdischer Sammlungen ging. So erwarb der Verein der Freunde der Nationalgalerie 1935 bei der Auktion der Sammlung Silberberg Hans von Marées’ Selbstbildnis mit gelbem Hut aus dem Jahr 1874 (Abb. 107) für die Berliner Nationalgalerie.395 15.000 RM gingen damals für das Gemälde an Graupe.396 Zusätzlich kaufte die Nationalgalerie bei der Silberberg-Auktion zwei Zeichnungen von van Gogh (Abb. 108) und Cézanne (Abb. 109) an, wiederum mit Unterstützung ihres Freundeskreises.397 Bei der Versteigerung der Sammlung Emma Budge im Oktober 1937 gehörte zudem etwa die Münchener Kunsthandlung Julius Böhler zu den Kunden. Böhler erwarb hier teilweise für sich selbst, teilweise im Auftrag.398 Graupes Versteigerungen gerade von privatem jüdischen Kunstbesitz, ganzer Sammlungen wie dann zunehmend auch kleinerer Bestände in wachsender Zahl, fügten sich dabei im Endeffekt in ein zunächst über 1933 hinaus funktionierendes Kunsthandelssystem ein, das sich den neuen Gegebenheiten des „Dritten Reiches“ anzupassen, mit ihnen zu agieren und von ihnen zu profitieren suchte. Graupes Part in diesem Zusammenhang war, wie der Blick auf die bei ihm veranstalteten Auktionen von Privatbesitz zwischen 1933 und 1937 verrät, ein durchaus aktiver  : Dadurch, dass er vor allem

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Abb. 107: Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 11 angebotenes, an den Verein der Freunde der Nationalgalerie verkauftes Ölgemälde Selbstbildnis mit gelbem Hut von Hans von Marées, 1874, Öl auf Leinwand, 97,5 x 80,5 cm Abb. 108: Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 37 angebotene, an den Verein der Freunde der Nationalgalerie verkaufte Tuschfederzeichnung L’Olivette von Vincent van Gogh, 47 x 62,5 cm

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Abb. 109: Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 31 angebotene, an den Verein der Freunde der Nationalgalerie verkaufte Kreidezeichnung Männlicher Akt von Paul Cézanne, 47,5 x 31 cm

jüdischen Kunstbesitz verauktionierte und ihn an etablierte Museen wie an neue Käuferschichten veräußerte, trug Graupe faktisch zu einer Umverteilung des deutschen Kunstbesitzes ganz im Sinne des Regimes bei. Sein Auktionshaus fungierte hier als entscheidende Schnittstelle. Die Gewinne, die Graupe auf diese Weise machte, scheinen keineswegs gering gewesen zu sein. So wurde allein für die Sammelversteigerung am 21. Dezember 1935 ein Gesamtschätzwert von 188.320 RM angesetzt. Die nur für einige Werke angeführten Mindestpreise lagen insgesamt bei 26.200 RM.399 Für die Sammelversteigerung am 18. Juni 1936 wurde der Gesamtschätzwert auf 102.560 RM angesetzt.400 Der Reinertrag der Auktion lag später bei 62.486 RM.401

III.2 Bedrohter oder Profiteur? Graupe im Kontext der Auflösung jüdischer Kunsthandlungen 1935/36 Dass Graupe trotz seiner jüdischen Herkunft402 über 1933 hinaus überhaupt weiterhin als Auktionator und Kunsthändler in Berlin tätig sein und im neuen Kunsthandelssystem der NS-Zeit einen solch aktiven Part spielen konnte, war indes keineswegs selbstverständlich. Kunsthändler und -versteigerer mussten im Deutschen Reich seit Herbst 1933 der Reichskammer der bildenden Künste angehören und sich damit in ein engmaschiges nationalsozialistisches Kontrollsystem eingliedern. Die Reichskammer der bildenden Künste war Teil der am 22. September 1933 eingerichteten, Reichspropagandaminister Joseph Goebbels direkt unterste-

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henden Reichskulturkammer, die der systemkonformen Überwachung und Lenkung des gesamten deutschen Kulturlebens diente. Kunstverleger, -händler und -versteigerer waren der Abteilung VII innerhalb der Reichskammer der bildenden Künste zugeordnet. Seit Ende August 1936 gab es eine eigene Fachgruppe für Berliner Kunstverleger und Kunsthändler innerhalb der Reichskammer der bildenden Künste.403 Die Kammermitgliedschaft war Pflicht, wollte man als Kunsthändler arbeiten. Bewerber mussten diverse Voraussetzungen erfüllen, um aufgenommen zu werden. So sah § 10 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1. November 1933 vor, die Kammeraufnahme könne abgelehnt oder ein Mitglied könne ausgeschlossen werden, „wenn Tatsachen vorliegen, aus denen sich ergibt, daß die in Frage kommende Person die für die Ausübung ihrer Tätigkeit erforderliche Zuverlässigkeit und Eignung nicht besitzt.“404 Durch diesen dehnbaren Paragraphen konnte politisch oder „rassisch“ unliebsamen Antragstellern der Zugang zur Reichskammer von vorneherein verwehrt und so die Berufsgenehmigung entzogen werden.405 Durch Verordnungen wurde der Geschäftsbetrieb von Auktionshäusern zudem akribisch und auf die einzelnen Akteure bezogen überwacht.406 Tatsächlich nutzten die Nationalsozialisten die Pflicht zur Kammermitgliedschaft, um Juden die Kunsthändlerkonzession zu entziehen. 1935 verschärfte sich die Situation jüdischer Kunsthändler zusätzlich, als nach den Nürnberger Gesetzen vom 15. September 1935 Juden eine Mitgliedschaft in der Reichskammer der bildenden Künste offiziell verboten wurde.407 Bis 1938 wurden vor diesem Hintergrund im Deutschen Reich insgesamt 698 jüdische Kunsthändler aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen. Knapp die Hälfte dieser Händler stammte aus Berlin.408 Ziel war es, den gesamten deutschen Kunsthandel in „arische“ Hände zu legen409 und generell bis Ende 1938 alle jüdischen Geschäfte aufzulösen.410 Wurden jüdische Kunsthändler nach ihrem Kammerausschluss bei weiterer Kunsthandelstätigkeit entdeckt, hatten sie mit Deportationen zu rechnen.411 Durch die immer rigideren Gesetze konnten viele jüdische Kunsthändler ihrem Gewerbe schon bald nach 1933 nicht mehr nachgehen.412 Stattdessen setzte eine Welle von Liquidierungen ein, die jüdische Kunsthandlungen in ganz Deutschland, gerade auch in den Kunsthandelszentren Berlin oder München, traf.413 Ein erstes prominentes Opfer war die seit 1919 bestehende Berliner Galerie van Diemen, eine Tochterfirma des weitverzweigten Kunsthandels­ imperiums Margraf-Konzern, deren bedeutender Kunstbestand bereits Anfang 1935 versteigert wurde.414 Die weiteren Wege der bis dahin bei van Diemen führenden Akteure Kurt Benedict und Eduard Plietzsch können dabei als symptomatisch für die nach 1933 einsetzenden Brüche im deutschen Kunsthandel gelten  : Während sich Plietzsch nach der Auflösung der Galerie van Diemen im Mai 1935 im Kunsthandel selbständig machte und später für die Dienststelle Mühlmann jüdische Sammlungen im besetzten Ausland beschlagnahmte,415 emigrierte der bekannte Kunsthändler Benedict 1935 nach Frankreich, wo sich seine Spur verliert.416 Von Liquidierung betroffen war zudem etwa die traditionsreiche, seit 1839 bestehende Münchener Kunsthandlung A. S. Drey, die Filialen in Den Haag und New York unterhielt. 1935 wurde das Haus am Maximiliansplatz 2 für 1,3 Mio. RM von der örtlichen Industrie- und Handelskammer vereinnahmt, im Sommer 1936 wurden die Bestände veräußert.417 Die Liquidierung der Firma blieb auf ungewöhnliche Weise präsent  : Obwohl gemäß der nationalsozialistischen

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Abb. 110: Graupe-Prospekt zur Versteigerung der van Diemen-, Altkunst- und Otto-Burchard-Bestände ab Januar 1935

Abb. 111: Katalog zur Auktion der Bestände der liquidierten Firma Flatow & Priemer bei Graupe am 10./11. Oktober 1935

Politik nichts an die jüdischen Vorbesitzer erinnern sollte, führte das Nachfolgeunternehmen Galerie für alte Kunst GmbH, München auf Wunsch seines neuen Leiters mit Rücksicht auf ausländische Kunden und „im Interesse der Devisenbewirtschaftung“ den Zusatz „vormals A. S. Drey“ in seinem Namen weiter.418 Graupes Berliner Auktionshaus scheint währenddessen, wohl vor dem Hintergrund der starken Stellung, die es vor 1933 wie auch danach auf dem Kunstmarkt der Reichshauptstadt hatte, von den Willkürmaßnahmen und Einschränkungen, die andere jüdische Kunsthändler in Deutschland nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfuhren, zunächst weitgehend verschont geblieben zu sein. Graupe konnte der Reichskammer der bildenden Künste beitreten und so sein Geschäft wie gezeigt bis 1934/35 ertragreich weiterführen.419 Professionell aufgestellt passte sich Graupe dabei offenbar relativ problemlos dem zunehmend engmaschigeren Kontrollsystem der Reichskammer der bildenden Künste an.420 Allenfalls punktuell scheint er den strengen Meldeauflagen des Regimes für Versteigerungen nicht unmittelbar nachgekommen zu sein.421 Beschwerden von außen, die gegen Graupe vorgebracht wurden,422 zogen erst einmal keine weiteren Konsequenzen nach sich. Auch von der 1934/35 einsetzenden Liquidierungswelle im Kunsthandel blieb Graupes Geschäft vorerst unberührt. Im Gegenteil  : Graupe profitierte von den Auflösungen der Kunsthandlungen seiner jüdischen Kollegen. So war es

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Abb. 112: Bei der Auktion der Bestände der Kunsthandlung A. S. Drey am 17./18. Juni 1936 bei Graupe als Nr. 58 angebotenes Ölgemälde Großes Porträt eines venezianischen Edelmannes von Jacopo Tintoretto, Öl auf Leinwand, 113 x 91 cm

Abb. 113: Bei der Auktion der Bestände der Kunsthandlung A. S. Drey am 17./18. Juni 1936 bei Graupe als Nr. 12 angebotenes Ölgemälde Porträt des Lucas van Uffeln von Anton van Dyck, Öl auf Holz, 20 x 16 cm

Graupe, der zwischen Januar und April 1935 an insgesamt sieben Auktionstagen die wertvollen Bestände der zum Margraf-Konzern gehörenden Berliner Galerie van Diemen sowie der ebenfalls dem Konzern angehörenden, ihrerseits aufgelösten Kunsthandlungen Altkunst Antiquitäten GmbH und Dr. Otto Burchard versteigerte (Abb. 110).423 Im Mai und Oktober 1935 verauktionierte Graupe die Bestände zweier weiterer liquidierter Kunst- bzw. Antiquitätenhandlungen  : zum einen des Münchener Antiquariats und Graphikauktionshauses J. Halle,424 zum anderen des auf Stilmöbel, Stoffe und historistische Einbauten spezialisierten Berliner Einrichtungshauses Flatow & Priemer (Abb. 111).425 Und auch die Restbestände der liquidierten Münchener Kunsthandlung A. S. Drey – Gemälde vor allem des 15. bis 18. Jahrhunderts aus Italien und den Niederlanden (Abb. 112 und 113), Zeichnungen, Plastiken, Möbel, Porzellan und Textilien, insgesamt über fünfhundert Objekte – wurden schließlich im Juni 1936 bei Graupe veräußert.426 Über die Hintergründe der Einlieferung der liquidierten jüdischen Kunsthandlungsbestände gerade bei Graupe ist nichts bekannt. Offensichtlich konnten sich die Besitzer der aufgelösten Kunsthandlungen damals ihren Verkäufer ähnlich wie die jüdischen Privatsammler noch selbst aussuchen und entschieden sich hier ähnlich wie diese bewusst für Graupe. Zumindest legt eine solch eigenständige Wahl des Versteigerers ein Brief der Reichskammer der bildenden Künste vom 22. Mai 1936 nahe, in dem es heißt  : „Der […] jüdische Kunsthändler Drey lässt

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sein gesamtes Lager an Kunstgegenständen vom 19.–20. Juni 1936 in Berlin versteigern, um eine fällige Steuerschuld in Höhe von RM 300.000,-- an das Finanzamt München abführen zu können. […] Die zur Versteigerung gelangenden Kunstgegenstände befinden sich bereits bei Paul Graupe, Berlin, Bellevuestr. 3.“427 Die Behörden schalteten sich bei der Drey-Auktion bei Graupe später offenbar vor allem deswegen ein, weil hier Werke versteigert werden sollten, die nicht ausgeführt werden durften.428 Ob Drey und Graupe schon zuvor in geschäftlichem Kontakt standen, ist nicht überliefert. Fest steht jedoch, dass Graupe seinerseits offensichtlich ein ausgeprägtes Interesse daran hatte, die Versteigerung der Firma Drey in Eigenregie durchzuführen. Eine entsprechende Anfrage der Münchener Kunsthandlung Julius Böhler, die Auktion gemeinsam zu organisieren, lehnte Graupe „energisch“ ab.429 Tatsächlich wies die Drey-Auktion bei Graupe schließlich eine Verkaufsquote von mindestens 70 % auf, wahrscheinlich mehr.430 Vor allem die Versteigerung der Galerie van Diemen im Zuge der Auflösung des exponierten Margraf-Konzerns war 1935 ein herausragendes Ereignis für das Auktionshaus Graupe.431 Der aus mehreren Kunsthandelsfirmen bestehende Margraf-Konzern hatte sich seit 1912 von einem Geschäft für Silberwaren, Schmuck, Juwelen und Edelmetalle, das stets auf repräsentative Geschäftsadressen Wert legte, innerhalb kürzester Zeit zu einem international operierenden Kunsthandelskonzern der Spitzenklasse entwickelt. Basis für die Expansion war die Gründung mehrerer spezialisierter Margraf-Tochtergesellschaften  : 1917 war zunächst die Altkunst GmbH für den Antiquitätenhandel gegründet worden. Später war für den Handel mit Alten Meistern das Geschäft Dr. Benedict & Co. in der Friedrich-Ebert-Straße, für den Handel mit mittelalterlicher Plastik, Elfenbeinkunst und antiken Bildwerken das Geschäft Dr. Hermann Burg & Co. sowie für die in den 1920er Jahren so beliebte ostasiatische Kunst das Geschäft Dr. Otto Burchard & Co. in der Bellevuestraße mit Filialen in Shanghai, Peking und New York hinzugekommen. Vor allem aber war 1919 die nach einem der Gesellschafter benannte Galerie van Diemen & Co. an der exponierten Adresse Unter den Linden als eines der Flaggschiffe des Margraf-Konzerns entstanden.432 Der Schwerpunkt der Galerie hatte beim Handel mit Alten Meistern und seit dem Aufkauf der Sammlung von Karl von der Heydt speziell bei der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts gelegen. Bald war eine Zweigfiliale der Galerie für zeitgenössische Kunst eingerichtet worden, die sich 1922 durch die avantgardistische Erste russische Kunstausstellung profilierte. Zwei weitere Galeriefilialen waren in Amsterdam und New York gegründet worden. Leiter der Tochterfirmen waren meist Fachleute, zum Teil aus etablierten Museen. Während Hermann Burg als ehemaliger Mitarbeiter des Kunsthistorischen Museums Wien für den Skulpturenhandel und der Rembrandtforscher Karl Lilienfeld für van Diemen in New York zuständig waren, wurde die Berliner Galerie van Diemen vom langjährigen Bode-Assistenten Eduard Plietzsch geleitet. Als die Berliner Niederlassungen des Margraf-Konzerns 1934/35 aus rassepolitischen Gründen liquidiert wurden – Konzerngeschäftsführer Jakob Oppenheimer war Jude – , wurde mithin „das größte Imperium des Berliner Kunsthandels“433 von den Nationalsozialisten zerschlagen. Mit der Versteigerung der Warenbestände der Galerie van Diemen, aber auch der Bestände der Altkunst GmbH und des Geschäfts Dr. Otto Burchard für Ostasiatika war Graupe

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letztlich ganz unmittelbar und auf öffentlichster Plattform in die Zerschlagung des Berliner Firmenimperiums involviert. Bereits im Dezember 1934 annoncierte die Weltkunst  : „Paul Graupe in Berlin kündigt soeben offiziell die Auflösung des größten Berliner Kunsthandelskonzerns – Margraf & Co. Abt. Altkunst, Gal. van Diemen & Co., Dr. Otto Burchard & Co. – durch eine Reihe von Versteigerungen an, deren erste bereits im Januar stattfinden soll.“434 Offenkundig fügten sich Graupes Margraf-Auktionen dabei aus Sicht der Weltkunst wie des NS-Regimes hervorragend in die aktuelle Kunstmarktlage ein. Äußerst positiv vermerkte die Weltkunst entsprechend  : „In einem Augenblick, da Mangel an erstklassiger Ware einerseits und deutlich erwachende Kauflust andererseits einzusetzen beginnen, darf dieses Auktionsmarktereignis, das an Bedeutung und Umfang mit den Versteigerungen Huldschinsky, Figdor, Simon, Goldschmidt-Rothschild oder den Russenauktionen verglichen werden kann, das Interesse des Sammlers wie des Kunsthändlers in besonderem Maße beanspruchen.“435 Und der Pantheon schrieb vor ähnlichem Hintergrund mit Blick auf die van Diemen-Auktion bei Graupe begeistert  : „Berlin wird im Laufe dieses Winters ein Auktionsmarktereignis aufzuweisen haben, wie es einzig mit den großen Versteigerungen der Glanzjahre 1928–30 zu vergleichen ist.“436 Nahezu bruchlos wurde das Auktionshaus Graupe hier 1934/35 weiterhin als wichtiger Akteur der Berliner Kunsthandelsszene mit einem Gespür für den aktuellen Markt und große Versteigerungen dargestellt. Auch in der Folgezeit wurde gerade die van Diemen-Versteigerung bei Graupe intensiv in der Presse besprochen. Die Weltkunst brachte nahezu wöchentlich Hinweise zur Auktion und beschrieb immer neue Stücke. Parallel dazu setzte auch Graupe selbst das Großereignis van Diemen-Versteigerung öffentlich in Szene. So erschienen von Graupe aufgegebene auffällige Anzeigen, etwa in der Weltkunst vom 9. Dezember 1934, halbseitig mit Stichpunkten zum Versteigerungsgut.437 Kurz vor Weihnachten wies die Weltkunst zudem auf einen Vorabprospekt Graupes zur Auktion hin  : „Paul Graupe in Berlin versendet soeben einen als Bilderband gedruckten Gesamtprospekt der am 25.–27. Januar beginnenden Reihe von Auktionen zur Liquidierung des Margraf-van Diemen-Konzerns. Der Band enthält ausgewählte Meisterwerke dieses bedeutenden Materials“.438 In typischem Graupe-Blau eingebunden und mit knappen Rahmeninformationen auf den ersten Seiten, gab Graupe eine hochwertige, 45seitige Sonderbroschüre im Großoktavformat heraus, in der die exponiertesten der zur Versteigerung stehenden Werke in großformatigen Fotografien präsentiert wurden.439 Zur ersten van Diemen-Auktion am 25./26. Januar 1935 erschien überdies ein umfangreicher Katalog mit genauen Werkinformationen (Abb. 114) und hundert Bildtafeln,440 zur zweiten van Diemen-Auktion am 26./27. April 1935 noch einmal ein detaillierter Katalog mit nun sogar 121 Bildtafeln.441 In der öffentlichen Wahrnehmung zeichnete sich die van Diemen-Auktion dabei in erster Linie durch die hohe Qualität der angebotenen Werke und deren Provenienz teilweise aus fürstlichem Besitz aus. So wurden bei der Graupe-Auktion Stücke aus Sachsen-Teschen, Sachsen-Altenburg, Mecklenburg oder Schwarzburg-Rudolstadt auktioniert.“Eine Reihe der späteren Niederländer“, hieß es in der Weltkunst, „stammen aus russischem Staatsbesitz und weisen jenen hohen Rang an Qualität auf, der diesen im 18. Jahrhundert gesammelten Bildern eigen ist  : die wunderbare lichte Allegorie von Rubens, Rembrandts Studienkopf aus der Slg.

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Abb. 114: Werkinformationen im Katalog zur Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe Abb. 115: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 51 angebotene Ölskizze Allegorie auf die Geschichte der Päpste von Peter Paul Rubens, um 1635, Öl auf Eichenholz, 76,5 x 34 cm Abb. 116: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 47 angebotenes Ölgemälde Studienkopf von Rembrandt, um 1643, Öl auf Holz, 19 x 16 cm

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Abb. 117: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 67 angebotenes Ölgemälde Hirschjagd von ­Philips Wouverman, Öl auf Leinwand, 53 x 68 cm Abb. 118: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 43 angebotenes Ölgemälde Köchin und Jäger von Jacob Ochtervelt, Öl auf Leinwand, 56 x 46 cm

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Abb. 119: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 61 angebotenes Ölgemälde Landschaft mit Herde von Adriaen van de Velde, 1665, Öl auf Leinwand, 43 x 49 cm Abb. 120: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 25 angebotenes Ölgemälde Madonna mit Kind und Johannes von Franciabigio, um 1520, Öl auf Leinwand, 87 x 68 cm

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Abb. 121: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 3 angebotenes Ölgemälde Stilleben von Abraham van Beyeren, Öl auf Leinwand, 43 x 49 cm Abb. 122: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 80 angebotenes Ölgemälde Prinzessin Spinola von Peter Paul Rubens, Öl auf Leinwand, 227 x 137 cm

Semeneov, die Jagdbilder von Wouwerman und Hakkaert, der bezaubernde Ochtervelt und die Landschaft von A. van de Velde.“442 Neben den hier genannten, bei der ersten van Diemen-Auktion im Januar 1935 angebotenen Bildern von Rubens (Abb. 115), Rembrandt (Abb. 116), Philips Wouverman (Abb. 117), Jan Hackaert, Jacob Ochtervelt (Abb. 118) und Adriaen van de Velde (Abb. 119) wurden im zweiten Teil der Versteigerung im April 1935 zwei weitere Werke aus russischem Besitz offeriert  : Franciabigios Madonna mit Kind und Johannes (Abb. 120) und ein Stillleben von Abraham van Beyeren (Abb. 121). Als Höhepunkte der zweiten van Diemen-Versteigerung bei Graupe galten überdies zwei Gemälde von Peter Paul Rubens aus dessen Genueser Zeit vor 1607 – das großformatige Ganzkörperporträt der Prinzessin Spinola (Abb. 122) und das der Marquise Imperiali mit Enkelin, das zum Grundstock der Galerie aus der Sammlung von der Heydt gehört hatte (Abb. 123) – sowie neben Rembrandts Studienkopf ein weiteres Werk von Rembrandt  : Bildnis eines alten Mannes in orientalischer Tracht (Abb. 124). Für Aufmerksamkeit bei der ersten van Diemen-Auktion sorgte zudem „als Kostbarkeit eine ‚C. G. 1525‘ signierte und von Friedländer mit Bestimmtheit dem anonymen Meister von Meßkirch zugeschriebene Muttergottes“ (Abb. 125).443 Die Fülle des bei Graupe angebotenen Materials war überwältigend. Allein bei der ersten Auktion wurden 635 Nummern in einer außergewöhnlichen Bandbreite vorgestellt, die im

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Abb. 123: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 81 angebotenes Ölgemälde Die Marquise Imperiali mit Enkelin von Peter Paul Rubens, Öl auf Leinwand, 208 x 132 cm Abb. 124: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 77 angebotenes Ölgemälde Bildnis eines alten Mannes in orientalischer Tracht von Rembrandt, Öl auf Holz, 52 x 38 cm Abb. 125: Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 37 angebotenes Ölgemälde Muttergottes mit Kind vom Meister von Meßkirch, 1525, Öl auf Holz, 71 x 48 cm

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Abb. 126: Ausstellungsraum mit Tapisserien aus den Beständen der Kunsthandlung van Diemen, Anfang 1935

Katalog 16 Abteilungen umfassten  : I. Gemälde, II. Graphische Blätter, III. Plastik, IV. Möbel, V. Silber, VI. Gläser, VII. Keramik, VIII. Steingefäße, IX. Bronzestatuetten, X. Arbeiten aus Metall, XI. Miniaturen, XII. Dosen, XIII. Tapisserien, XIII. Alte Stoffe, XV. Teppiche, XVI. Antikes Kunstgewerbe.444 Später kam noch eine chinesische Abteilung hinzu. Am 13. Januar 1935 wies die Weltkunst auf die Möglichkeit einer Vorbesichtigung der Auktionsware hin  : „In den Räumen von Paul Graupe in Berlin sind nunmehr die Bestände der ersten, am 25. und 26. Januar stattfindenden Auktion aus der Liquidation des Berliner Kunsthandelskonzerns van Diemen-Altkunst-Burchard zu einem eindrucksvollen Ensemble vereinigt. Etwa 650 Nummern, zu denen noch einige Dutzend ergänzende Kunstgegenstände aus verschiedenem deutschen Privatbesitz treten, lassen in ihrer qualitativen Einheitlichkeit, die an eine gepflegte Privatsammlung erinnert, erkennen, mit welcher geschmacklichen und stilistischen Sicherheit, mit welch hoher Kennerschaft hier gesammelt wurde.“445 Die Objektpräsentation scheint kaum dokumentiert zu sein. Zumindest aber findet sich in Graupes Vorabprospekt die Aufnahme eines Raumes, in dem Tapisserien aus den van Diemen-Beständen gezeigt wurden (Abb. 126).446 Graupes Räume im ehemaligen Künstlerhaus in der Bellevuestraße 3 eigneten sich durch ihre lichte Höhe offenkundig besonders für die Ausstellung großformatiger Objekte. Tatsächlich wurde gerade Graupes erste Margraf-Auktion ein Erfolg sowohl beim Publikum als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Bereits einen Tag nach der ersten Auktion schrieb die Weltkunst am 27. Januar 1935 unter dem Titel Starker Berliner Auktionserfolg  : „Kurz nach Redak-

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Abb. 127: Restaurant Weinhaus Rheingold in der Bellevuestraße 19/20, in der Anfang 1935 der erste Tag der van Diemen-Auktion stattfand, Ansichtskarte, undatiert

tionsschluß erreichten uns noch Ergebnisse der Versteigerung bei Paul Graupe, soweit die Gemälde des Altkunst- van Diemen Konzerns in Frage kommen.“447 Und der Pantheon bestätigte  : „Seit Jahren hat Berlin kein so lebhaftes und erregendes Bild einer Auktion mehr gesehen wie am 25. und 26. Januar. Die Versteigerung musste wegen der Zahl der Erschienenen am ersten Tage im Saal des gegenüberliegenden Restaurants ‚Rheingold‘ stattfinden.“448 (Abb. 127) Allerdings waren die van Diemen-Auktionen offensichtlich ein rein deutsches Ereignis. Ausländische Käufer scheinen nur in geringer Zahl vertreten gewesen zu sein449 – was möglicherweise auch daran gelegen haben mag, dass die Hauptstücke der Auktion, rund 14 Objekte, als „national wertvolle Kunstwerke“ unter Ausfuhrverbot standen.450 Die Schätzpreise waren gerade bei diesen Hauptstücken oft weit überschritten worden. Schließlich lag der Erlös der ersten Auktion bei rund 650.000 RM, was bei einer Aufgeldhöhe von 15 % einen Gewinn von 97.500 RM für das Auktionshaus Graupe bedeutete.451 Auch der Erlös der zweiten van Diemen-Auktion am 26/27. April 1935452 entsprach mit 550.000 RM in etwa dem der ersten – wenn diese Auktion auch schon nicht mehr das enorme Interesse der ersten fand, Terminprobleme hinderlich waren und hier eigentlich noch wertvollere Stücke auktioniert wurden.453 Bei der Versteigerung der Chinaabteilung von Dr. Otto Burchard & Co. am 22./23. März 1935454 (Abb. 128) fanden sich hingegen offensichtlich immer noch viele echte Sammler ein, die fachkundig kauften. Dabei war zu spüren, dass wichtige jüdische Sammler fehlten. Der Pantheon merkte dazu an, „daß weit weniger als in frühen Jahren luxuriöse Neigungen beim Kauf mitsprachen, sondern, daß ein urteilsfähiger und vorsichtiger Kreis von übrigens fast ausnahmslos deutschen Sammlern das Material unter sich aufteilte.“455 Die sechshundert Stücke, die Graupe

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Abb. 128: Halbseitige Anzeige für die Versteigerung der „Bestände der liquidierten Berliner Firma Dr. Otto Burchard & Co.“ am 22./23. März 1935 bei Graupe in der Weltkunst

wie üblich selbst versteigerte (Abb. 129), erzielten einen Gesamterlös von 138.000 M. Die als „ermutigend“ interpretierte Auktion456 galt vermutlich als letzte Möglichkeit, hochqualitative ostasiatische Kunst zu erwerben. Später wurden einige chinesische Objekte von den Käufern direkt als Leihgaben an die Ostasiatische Abteilung der Berliner Staatlichen Museen weitergegeben,457 was deutlich für die Qualität gerade der bei Graupe angebotenen Ostasiatika spricht. Insgesamt spielte Graupe bei der Auflösung des Margraf-Konzerns wie im Kontext der übrigen Firmenliquidierungen, bei denen er Bestände veräußerte, eine zwiespältige Rolle. Letztlich führte er hier, noch dazu im exponierten Margraf-Fall, in vorderster Front am Auktionspult mit durch, was ihm selbst drohte  : die Liquidierung jüdischen Kunsthandelsbesitzes. Möglicherweise wollte er sich durch sein Mittun und die starke Position, in die er sich dadurch begab, selbst vor eben diesem Schicksal retten. Zweifellos profitierte Graupe dabei zugleich finanziell wie auch mit Blick auf die öffentliche Präsenz seines Geschäfts noch einmal erheblich von Versteigerungen wie etwa der der prominenten Galerie van Diemen.458 Noch einmal trat Graupe hier, nun im NS-Kontext, mit eigenem Marketingbemühen und von der zeitgenössischen Presse begeistert kommentiert, als einer der Hauptakteure des Berliner Kunsthandels

Graupe im Kontext der Auflösung jüdischer Kunsthandlungen 1935/36   I

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Abb. 129: Paul Graupe während der Versteigerung der Chinaabteilung von Dr. Otto Burchard & Co. am 22./23. März 1935 Abb. 130: Umsatzsteuerbescheid des Finanzamtes Tiergarten für das Kalenderjahr 1935 für die Firma Paul Graupe vom 19. Juni 1936

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auf. Wie in den Jahren zuvor maßgeblich von marktorientierten Geschäftsinteressen geleitet, machte Graupes Auktionshaus, wohl nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der Versteigerung der Margraf-Bestände, 1935 tatsächlich nochmals beträchtliche Gewinne. Graupes Umsatzsteuerbescheid für 1935 wies entsprechend einen Gesamtumsatz von 733.748 RM aus, für den Umsatzsteuern in Höhe von 14.446 RM zu zahlen waren (Abb. 130).459 Und doch scheint der jüdische Kunsthändler Graupe, der zur selben Zeit weiterhin stark in Weimarer Netzwerken agierte und sich nach 1933 offenbar sehr bewusst insbesondere in jüdischen Zusammenhängen bewegte, auch im Umfeld der Liquidierung jüdischer Kunsthandlungen noch einmal eine ganz spezielle Rolle gespielt zu haben  : Indem er die Auktionen mit der für sein Haus üblichen hohen Professionalität durchführte, begegnete er den aufgelösten Kunsthandlungen ein letztes Mal mit Wertschätzung und verhalf ihren Besitzern zumindest zu guten Auktionserlösen – nachdem das NS-Regime mit der vorherigen Liquidierung der Geschäfte bereits Tatsachen geschaffen hatte. Graupe kam damit im Endeffekt ein gerade in der Rückschau nur schwer zu greifender Part im Kontext der Auflösung jüdischer Kunsthandlungen zu. Ähnlich wie schon bei der Versteigerung jüdischer Privatsammlungen oder der zuletzt in wachsender Zahl bei ihm eingelieferten Kunst- und Einrichtungsgegenstände aus Privathaushalten, bot Graupe auch hier nach wie vor den Ort für ein faires, professionelles Geschäft. Gleichzeitig allerdings trug er durch die Versteigerung jüdischen Privat- und Geschäftsbesitzes doch zweifellos auch äußerst aktiv zur Festigung neuer NS-Kunstmarktstrukturen bei, für die nicht nur eine Verdrängung jüdischer Sammler konstitutiv war, sondern eben auch eine systematische Ausschaltung jüdischer Kunsthändler. Sukzessive beraubte er sich damit seit 1935/36 letztlich selbst immer mehr seiner beruflichen Basis. Immer schmaler wurde der Grat, auf dem er hier agierte. Mit jeder von ihm selbst mit veräußerten jüdischen Kunsthandlung wuchs faktisch die Bedrohung auch für sein eigenes, ebenfalls jüdisches Geschäft. Gerade nach den Nürnberger Gesetzen vom 15. September 1935 wurde der Spielraum für Graupe zusehends kleiner.

III.3 Kunst gegen Devisen – Graupes Sondersituation 1936/37 Tatsächlich hatten die Nürnberger Gesetze Ende 1935 zumindest kurzfristig erstmals konkrete Auswirkungen auch für Graupe und seine Tätigkeit als Kunsthändler  : Nach dem Verbot der Mitgliedschaft von Juden in der Reichkammer der bildenden Künste infolge der Gesetze vom 15. September 1935 entzog der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste Graupe am 31. Dezember 1935 seine Mitgliedschaft in der Reichskammer mit der offiziellen Erklärung  : „Nachdem der Bund Deutscher Kunst- und Antiquitätenhändler e.V. München aufgelöst worden ist, haben Sie die durch diesen bisher begründete mittelbare Zugehörigkeit zur Reichskammer der bildenden Künste verloren. Nach dem Ergebnis meiner Überprüfung der in Ihren persönlichen Eigenschaften begründeten Tatsachen besitzen Sie als Jude nicht die erforderliche Eignung und Zuverlässigkeit, an der Förderung deutscher Kultur in Verantwortung gegenüber Volk und Reich mitzuwirken. Sie erfüllen somit nicht die Voraussetzungen für eine Mitglied-

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Abb. 131: Paul Graupe, um 1936, von Graupe während seines vorübergehenden Ausschlusses aus der Reichskammer der bildenden Künste signierte Aufnahme

Abb. 132: Katalog zur gemeinsamen Versteigerung des Berliner Auktionshauses Graupe und des Amsterdamer Auktionshauses Mak van Waay am 5./6. November 1935 in Amsterdam

schaft in der Reichskammer der bildenden Künste. Auf Grund des § 10 der ersten Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom 1.11.33 […] lehne ich Ihre Aufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste ab und untersage Ihnen die weitere Ausübung des Berufes als Kunst- und Antiquitätenhändler.“460 Graupe (Abb. 131) wurde damit Anfang 1936, eben auf der Grundlage des erwähnten, dehnbaren § 10 der Durchführungsverordnung vom 1. November 1933, seine Konzession als Kunsthändler entzogen. Um den völligen Zusammenbruch des Kunstmarktes im Deutschen Reich zu verhindern, wurden jedoch nur wenig später erneut Sondergenehmigungen für den Verbleib ausgewählter jüdischer Kunsthändler in der Reichskammer der bildenden Künste erteilt. Das System ruderte also zurück. International bekannte jüdische Händler, die dem Staat wertvolle Devisen einbringen konnten, wurden nun doch weiterhin geduldet und teilweise gezielt instrumentalisiert. Zu diesen wenigen jüdischen Kunsthändlern, deren Kontakte ins Ausland und deren internationales Renommee das Regime möglicherweise gerade auch im Vorfeld der Olympischen Spiele von Berlin nutzen wollte, gehörte auch Paul Graupe.461 In der Tat hatte Graupe noch im November 1935, also nur einen Monat, bevor er aus der Reichskammer ausgeschlossen worden war, eine erfolgreiche und in der deutschen Fachpresse positiv rezipierte Versteigerung gemeinsam mit dem Amsterdamer Auktionshaus Mak van Waay in dessen Räumen im früheren Gebouw Lees-

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Abb. 133: Bei der gemeinsamen Versteigerung des Berliner Auktionshauses Graupe und des Amsterdamer Auktionshauses Mak van Waay am 5./6. November 1935 in Amsterdam als Nr. 21 angebotenes Ölgemälde Porträt der Maechtheld van Doorn von Rembrandt, 1639, Öl auf Holz, 65 x 49 cm Abb. 134: Bei der gemeinsamen Versteigerung des Berliner Auktionshauses Graupe und des Amsterdamer Auktionshauses Mak van Waay am 5./6. November 1935 in Amsterdam als Nr. 29 angebotenes Ölgemälde Samson und Dalila von Jan Steen, 1668, Öl auf Leinwand, 67 x 80,5 cm

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museum am Rokin 102 in Amsterdam durchgeführt (Abb. 132), bei der ältere niederländische Werke unter anderem von Rembrandt (Abb. 133), van Goyen, van Ostade, Wouverman, aber beispielsweise auch von Jan Steen aus der Sammlung Huldschinsky (Abb. 134) zu guten Preisen verkauft worden waren.462 Möglicherweise ebnete Graupe neben der wesentlichen Schnittstellenfunktion, die er für den NS-Kunsthandel um 1935 wie gezeigt generell hatte, gerade auch dieses internationale Engagement den Weg, weiter als Kunsthändler tätig sein zu dürfen. Offensichtlich hielt zudem der bis 1937 amtierende Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht, bis 1939 zugleich Reichsbankpräsident, schützend seine Hand über exponierte jüdische Kunsthändler wie Graupe.463 So erklärte Schacht Mitte Februar 1936 Hitler gegenüber zwar durchaus, er halte, „eine Beseitigung des jüdischen Einflusses auf die Gestaltung deutscher Kultur für nötig“, zugleich betonte er vor dem Hintergrund der beachtlichen Devisenerträge prominenter jüdischer Kunsthändler wie Graupe aber auch  : „Gegen die von den Kammern ergriffenen Maßnahmen habe ich wiederholt in ausführlicher Begründung schwerwiegende wirtschaftliche Bedenken erhoben.“464 Graupes Deviseneinkommen war Schacht und dem NS-Regime dabei äußerst präsent. Für das Jahr 1931 wurde es in den Reichskulturkammer-Akten der Reichskanzlei auf 1.283.033,15 RM, für das Jahr 1934 auf 144.139,95 RM beziffert.465 Auf der ersten Seite von Graupes Personalakte bei der Reichskammer der bildenden Künste findet sich entsprechend der Hinweis  : „Fa. Internationale Bedeutung, erhebl. Deviseneinkommen (1 ¼ Mill. Rmk.).“466 Nach zweimonatigem Kammerausschluss wurde Graupe vor diesem Hintergrund zum März 1936 schließlich tatsächlich per Sondergenehmigung erneut in die Fachgruppe Kunst- und Antiquitätenhändler der Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen, nachdem er zuvor offenbar selbst Einspruch gegen seinen Ausschluss eingelegt hatte. Am 27. Februar 1936 zog der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste seinen „Widerspruch gegen die Erteilung der Versteigerer-Erlaubnis gemäss dem § 4 Abs. I Ziffer 2 a-d, in Verbindung mit der Sondererlaubnis des § 74 der V.V. an den Versteigerer Paul Graupe“ offiziell zurück und teilte dies Graupe auf dessen Einspruch hin noch am selben Tag mit.467 Graupe wurde nun unter seiner bisherigen Mitgliedsnummer KA 690 weiter regulär als Kammermitglied geführt.468 In einem Brief an die Landesleitung Düsseldorf begründete der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste diesen Schritt im Mai 1936 unmissverständlich im Kontext staatlicher Deviseninteressen  : „Auf Grund der mir von dem Herrn Präsidenten der Reichskulturkammer gegebenen Richtlinien sind jüdische Kunsthändler in die Reichskammer der bildenden Künste bis auf weiteres einzugliedern, sofern sie in aussenpolitischem und devisenrechtlichem Interesse eine besondere Behandlung notwendig machen. Die letzteren Gründe waren für die Eingliederung des jüdischen Kunsthändlers Paul Graupe, Berlin, Bellevuestrasse 3, massgebend.“469(Abb. 135) Wie ausgeprägt das Interesse des NS-Staates gerade an Graupes internationalen Kunsthandelskontakten war, welch ungewöhnliche Freiheiten ihm angesichts dessen eingeräumt wurden und wie bereitwillig Graupe dann zunächst 1936 auch in diesem Sonderfreiraum agierte, bestätigte sich gleichzeitig dadurch, dass Graupe im Frühjahr 1936 mit Wissen der Reichskammer Geschäftsreisen nach Amsterdam, London, Paris und Wien unternehmen konnte.470

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Abb. 135: Schreiben des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste an die Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste in Düsseldorf vom 12. Mai 1936, das die Wiedereingliederung Graupes in die Reichskammer aus Devisengründen belegt

Noch einmal spielte Graupe damit 1936 einen aktiven Part im Kunsthandel des „Dritten Reiches“, dieses Mal als Devisenbeschaffer für das Hitlerregime. Tatsächlich suchte Graupe dieser Rolle offenbar selbst sehr gezielt gerecht zu werden. Sein aktives eigenes Engagement in diese Richtung spiegelt sich etwa in Details wie dem maschinenschriftlich hinzugefügten Zusatz unter seine offiziellen Auktionsbedingungen von Ende 1935  : „Ausländer können nur in Devisen oder in freier Reichsmark zahlen.“471 Aber auch aus Graupes Korrespondenz in dieser Zeit spricht ein klares Interesse gerade an Auslandsverkäufen, etwa wenn Graupe im Mai 1936 bei der Münchener Kunsthandlung Julius Böhler nachhakte  : „Benachrichtigen Sie mich doch bitte, sobald Sie wissen, ob die Cézanne-Bilder von der Liste freikommen. Ich habe für die Auktion schon recht hübsche Aufträge.“472 Im Umfeld der Versteigerung des Nachlasses Oppenheim bei Böhler hofften das Münchener Auktionshaus und Graupe damals gemeinsam, eigentlich mit Ausfuhrverbot belegte Cézanne-Werke doch noch für den Verkauf ins Ausland freizubekommen.473 Wie selbstverständlich das Berliner Auktionshaus Graupe offenbar bis in den Sommer 1937 hinein für Kunstverkäufe speziell ins Ausland stand, deutet zudem ein Brief der Reichskammer der bildenden Künste an Graupe von Mitte August 1937 an, in dem es um die Prüfung von Versteigerungsgut bei Graupe auf einen möglichen Ausfuhrschutz hin ging und in dem ausdrücklich darauf verwiesen wurde  : „Anträge auf Inanspruchnahme verbilligter Zahlungsmittel beim Export werden durch die Fides-Treuhand-Vereinigung, Zürich, bearbeitet. Ich empfehle, sich mit diesem Unternehmen direkt in Verbindung zu setzen.“474 Das NS-Regime suchte Graupes Auktionshaus also bewusst in den Außenhandel einzubinden.

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Graupe seinerseits bemühte sich, eben diesen Erwartungshaltungen des Regimes gerecht zu werden und seine Rolle als Devisenbeschaffer auszufüllen. Letztlich entstand so durch das Zutun des NS-Regimes, aber auch Graupes selbst 1936/37 die paradoxe Situation, dass ausgerechnet ein jüdischer Kunsthändler im volkswirtschaftlichen Interesse des antisemitischen NS-Staates wichtige Auktionen durchführte und internationale Handelskontakte pflegte.475 Graupes Sonderrolle wurde dann auch nicht lange unwidersprochen hingenommen. Schon bald regte sich heftige Kritik speziell an der Wiederaufnahme Graupes in die Reichskammer der bildenden Künste wie allgemein an der Tatsache, dass jüdische Kunsthändler überhaupt weiterhin in Deutschland aktiv sein konnten.476 Seit Anfang 1936 wurde in diesem Zusammenhang offensiv gegen Graupe Front gemacht. So beschwerte sich bereits am 15. Februar 1936, also noch vor Graupes Wiederaufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste, der Charlottenburger Fritz Rehbein bei der Berliner Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste darüber, dass Juden, wie „gerüchteweise im Kunsthandel täglich erzählt“ und gleichzeitig weidlich gegen den Nationalsozialismus ausgespielt werde, ohne Zugehörigkeit zur Kammer und damit sogar noch mit dem Vorteil, keinerlei Kammerabgaben zahlen zu müssen, ihre Tätigkeit weiter ausüben dürften und betonte dabei  : „Als letzte Neuigkeit im Kunsthandelund Auktionswesen erzählt man sich, dass der Inhaber des Auktionshauses Paul Graupe weiterhin sein Gewerbe ausüben darf und sogar als Mitglied in die Kammer aufgenommen worden sein soll   !  !  !  !“ Rehbein hielt dies angesichts von Hinkels Erklärung, die Kulturkammer sei „judenfrei“, nicht für vorstellbar und erkundigte sich daher nach der Richtigkeit der Angaben.477 Mitte März 1936, kurz nach Graupes Wiederaufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste, fragte zudem ganz ähnlich Alfons Roy bei der Reichskammer in Berlin nach, „ob es richtig ist, daß der jüdische Kunsthändler und Versteigerer Paul Graupe, Berlin W 9, Bellevue­ strasse 3, jetzt wieder als Mitglied in die Reichskammer aufgenommen worden ist“, wie in letzter Zeit im Kunsthandel und „von verschiedenen Juden mit entsprechenden Bemerkungen verbreitet“ werde, nachdem ihnen dies von Graupe selbst berichtet worden sei. Roys Ansicht nach nutzten „Juden und Staatsfeinde diesen Fall um Stimmung gegen die bevorstehende Volksabstimmung und Wahl zu machen.“ Sollten die Gerüchte nicht zutreffen, wolle er gegen die Verleumder vorgehen.478 Eindringlich bestätigte sich hier, wie sehr Graupe 1936 noch immer im öffentlichen Fokus stand, wie konkret seine Sonderkonzession polarisierte und teilweise offen gegen den Nationalsozialismus ausgespielt werden konnte, in welch zunehmende antisemitische Bedrängnis Graupe dadurch aber zugleich geriet. Auch innerhalb der Reichskammer der bildenden Künste selbst machte sich inzwischen Unmut breit. So schrieb die Landesleitung Düsseldorf am 28. März 1936 unter dem Betreff „Kunsthändler Paul Graupe, Berlin, Bellevue­ str. 3“ nach Berlin  : „Gerüchteweise verlautet hier, dass der Obige, welcher als Jude bekannt ist, seinen Beruf noch ausübt und jetzt sogar von der Kammer aufgenommen worden ist. Ich wäre Ihnen für eine kurze Aufklärung verbunden.“479 Die Landesleitung suchte hier schließlich durch den schon erwähnten Hinweis auf Graupes Relevanz als Devisenbeschaffer zu beruhigen.480 Graupe versteigerte indes trotz des wachsenden Drucks zunächst auch weiterhin. So fand die Auktion der Bestände der Firma A. S. Drey im Auktionshaus Graupe beispielsweise erst

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nach Graupes Wiederaufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste im Juni 1936 statt.481 Danach scheint die Lage für Graupe in Berlin dann allerdings, wie sich in den klar antisemitisch gefärbten Beschwerden vom Februar und März 1936 bereits andeutete, tatsächlich peu à peu immer schwieriger geworden zu sein. Zwar stellte sich die Reichskammer der bildenden Künste in Berlin 1936 erst einmal weiter hinter Graupe. So konnte etwa eine Beschwerde des Ungarn Georg Kosztolànyi gegen Graupe wegen eines angeblich gefälschten Bildes im Juni 1936 unter Zutun der Berliner Reichskammer einvernehmlich geklärt werden.482 Zudem wurden Graupe Ende 1936 Reisen nach und durch Österreich bewilligt.483 Offensichtlich spielte Graupe, wohl seit dem Sommer 1936, kurzzeitig mit dem Gedanken, unter Beteiligung von Christian M. Nebehay – des Sohnes seines 1935 verstorbenen Freundes Gustav Nebehay – ein Auktionshaus in Wien zu eröffnen.484 Spätestens 1937 konnte sich die Reichskammer der bildenden Künste Berlin dann allerdings nicht mehr überzeugend hinter Graupe stellen. Im Zuge der immer rigideren antisemitischen NS-Politik wurde der Spielraum für Graupe in Berlin immer kleiner. Die Reichskammer der bildenden Künste forderte nun einen Abstammungsnachweis für Graupe und seine Frau.485 Gleichzeitig begann das Regime im Vorfeld der Aktion „Entartete Kunst“ zunehmend Einfluss auf den Kunstsektor zu nehmen.

III.4 Graupe verlässt Berlin  : Emigration und Geschäftsaufgabe 1937 Als das Jahr 1936 zu Ende ging, scheint die Situation für Graupe in Berlin endgültig nicht mehr tragbar gewesen zu sein. Unter dem wachsenden antisemitischen Druck des Regimes hatten die Graupes schon zwei Jahre zuvor, 1934, ihren damals vierzehnjährigen Sohn Thomas von seinem Gymnasium im Grunewald auf eine Schule in der Schweiz wechseln lassen. Graupes Sohn erinnerte sich später an die Hintergründe  : „Um diese Zeit hielten meine Eltern es fuer ratsam[,] um Schwierigkeiten[,] die in der Schule anfingen aufzutauchen, aus dem Wege zu gehen, mich in der Schweiz zur Schule zu schicken. Ich ging also seit ca. 1934 in der Schweiz auf die Schule[,] um mich auf ein Studium in England vor zu bereiten. Ich musste also auf Englisch umlernen.“486 War hier zunächst für den Sohn die Perspektive der Emigration erst in die Schweiz, dann nach England angeklungen, verließen Paul und Käthe Graupe schließlich selbst um die Jahreswende 1936/37 Berlin.487 Wie für den Sohn geplant, waren die Stationen der Graupes danach Anfang 1937 erst die Schweiz – im März 1937 soll sich Graupe in St. Moritz aufgehalten haben488 – , dann spätestens seit dem Frühjahr 1937 London. Nach dem Krieg gab Graupes Rechtsanwalt Reinhard Moral an, Graupe „übersiedelte der Rassegesetzgebung wegen Ende 1936 oder Anfang 1937 von seinem ständigen Berliner Wohnsitz in das Ausland über.“489 In Graupes Berliner Entschädigungsakten findet sich später, offenbar gestützt auf Informationen von Graupes Sohn, der noch konkretere Hinweis  : „Herr Graupe emigrierte von Berlin Ende 1936 oder Anfang 1937 mit seiner Frau nach der Schweiz, wohin der Sohn schon vorher geschickt war. Von der Schweiz ging er nach London, von dort nach Paris.“490 Tatsächlich hatte Graupe seinen Wohnsitz im April 1937

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in London und meldete von dort am 21. April 1937 seine Bereitschaft zur Zahlung der vom NS-Regime geforderten Steuern an.491 Am 22. April 1937 ließ er sich vom Berliner Oberfinanzpräsidenten die Zahlung einer „Reichsfluchtsteuer“ in Höhe von 22.150 RM an das Finanzamt Tiergarten bestätigen und zahlte daraufhin die entsprechende Summe.492 Damit hatte Graupe seine Emigration offiziell gemacht. In der englischen Hauptstadt scheint er in dieser Zeit eine Firmendependance betrieben zu haben.493 Offenbar noch von London aus bereitete Graupe dann wenig später systematisch und formal korrekt die Auflösung seines Berliner Geschäfts vor. Am 14. Mai 1937 beantragte er bei der Industrie- und Handelskammer Berlin für seine Firma einen „Ausverkauf wegen Aufgabe der Warengattung Bücher und Graphik“.494 Kurz darauf, am 19. Mai 1937, gab die Industrieund Handelskammer ihr Einverständnis zum Ausverkauf, verwies aber auf die Einhaltung bestimmter Auflagen  : Ob der Ausverkauf endgültig genehmigt werden könne, müsse Graupe mit dem „zur Prüfung und Überwachung“ eingesetzten Berliner Vertrauensmann der Industrie- und Handelskammer Ernst Pilzecker abstimmen. Eventuell seien Polizeibehörden oder weitere Verwaltungen hinzuzuziehen. Zulässig seien Ausverkäufe nur noch, wenn das gesamte Geschäft, eine Zweigniederlassung oder eine Warengattung komplett aufgegeben werde. Falls der Vertrauensmann zustimme, könne der Ausverkauf frühestens am 28. Mai 1937 angekündigt werden und sei dann innerhalb von zwei Monaten zu organisieren. Die Durchführung des Ausverkaufs regele eine Polizeiverordnung vom 9. Dezember 1935. Nach der Ankündigung des Ausverkaufs dürfe Graupe dann in Berlin nicht mehr im Bereich des Handels mit Büchern und Graphik tätig sein.495 Gegen eine Gebühr von 10 RM496 veranstaltete Graupes Auktionshaus daraufhin offensichtlich tatsächlich, wohl im Juni 1937, einen Ausverkauf von Büchern und Graphik in der Bellevuestraße 3.497 Während der Berliner Ausverkauf lief, suchte sich Graupe im Frühsommer 1937 schließlich jenseits des Londoner Marktes eine dauerhafte neue Geschäftsoption in der französischen Hauptstadt zu schaffen.498 Vorbereitend wurde am 8. Juli 1937 in Paris eine GmbH unter dem Namen Paul Graupe & Cie gegründet. Mit der Gründung von Paul Graupe & Cie wahrte sich Graupe die Chance zumindest auf einen begrenzten offiziellen Geschäftstransfer, gerade auch für seine vom Graphik- und Bücherausverkauf unberührt gebliebenen sonstigen Aktivitäten etwa im Gemälde- oder Antiquitätenhandel. Er folgte damit dem Beispiel anderer Kunsthandelshäuser wie Paul Cassirer, Matthiesen oder auch der bis 1933 mit ihm kooperierenden Firma Hermann Ball, die teilweise schon seit den 1920er Jahren Geschäftsfilialen in Amsterdam, London oder Paris unterhielten und diese nach 1933 nutzten, um gefährdete eigene Lager- oder Kundenbestände ins sichere Ausland zu überführen.499 Erst nach der Gründung von Paul Graupe & Cie in Paris meldete sich Graupe am 21. Juli 1937 nun auch bei der Berliner Meldebehörde endgültig offiziell mit neuem Wohnsitz im Ausland ab.500 Wenige Tage später regelte er die Übergabe seiner Berliner Kunsthandlung an seinen Mitarbeiter Hans W. Lange. Nach dem Ausverkauf von Graphik und Büchern ging es hier vor allem um die Räume in der Bellevuestraße 3 und nicht zuletzt auch um das Renommee und die Kundenkontakte der Kunsthandlung Graupe, eventuell zusätzlich um Restbestände an Gemälden, über die Graupe offensichtlich nach wie vor verfügte. Ein am 26. Juli 1937 in

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Abb. 136: Der große Moment! Der Leiter der Versteigerung H. W. Lange erteilt den Zuschlag. Hans W. Lange bei einer Versteigerung in seinem von Graupe übernommenen Berliner Auktionshaus, 1939

Berlin von Lange unterzeichneter Kaufvertrag wurde Graupe nach Sitten ins schweizerische Kanton Wallis nachgeschickt, wo er wie üblich die Sommermonate verbrachte. In Sitten wurde der Kaufvertrag notariell beglaubigt. Am 10. August 1937 folgte eine erneute notarielle Beglaubigung in Berlin.501 Am 11. August 1937 ging die Firma offiziell auf Lange über. Am 31. Oktober 1937 wurde der Firmenname von Paul Graupe Antiquariat in Hans W. Lange geändert.502 Am 27. November 1937 wurde schließlich auch der Eintrag im Berliner Handelsregister angepasst.503 Das bedeutende Auktionshaus Graupe ging damit im Sommer 1937, während zur gleichen Zeit in München die NS-Ausstellung „Entartete Kunst“ lief,504 für die geringe Summe von 3.000 RM scheinbar kaufmännisch korrekt an Hans W. Lange über. Später, nach dem Krieg, war in diesem Zusammenhang zunächst von einem „zeitbedingten Verkauf der Kunsthandlung“ die Rede.505 1961 erklärte der Rechtsanwalt der Familie Graupe im Entschädigungskontext dann weit offensiver zum Geschäftsübergang an Lange  : „Nachdem der Verfolgte [Graupe] aus Deutschland ausgewandert war und die noetigen Massnahmen fuer die Aufloesung des Warenlagers und die Versteigerung der Gemaelde getroffen waren, ueberliess er dem Angestellten Herrn Lange auf dessen Wunsch ohne Gegenleistung was von dem Geschaeft geblieben war, d.h. im wesentlichen die gemieteten Geschaeftsraeume im Kuenstlerhaus Belleveustrasse. Herr Lange hat keinerlei Entschaedigung fuer das Geschaeft bezahlt und waere hierzu soweit bekannt auch nicht der Lage gewesen.“506 Trotz des offenbar einvernehmlich abgewickelten Geschäftsübergangs an Lange wurde Graupes Kunsthandlung damit faktisch „arisiert“.507 Das Entschädigungsamt Berlin folgte dieser Interpretation Anfang 1962.508

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Abb. 137: Anzeige des Auktionshauses Hans W. Lange in der Weltkunst für eine Versteigerung am 20./21. Januar 1942 in der Bellevuestraße 7

Bis Ende des Jahres 1943 führte Hans W. Lange die Geschäfte zunächst unter Graupes Berliner Adresse Bellevuestraße 3,509 dann von der Bellevuestraße 7 aus, wo Graupe bereits 1932/33 seine Räume gehabt hatte, wirtschaftlich durchaus ertragreich fort (Abb. 136).510 35 weitere Auktionen fanden zwischen Ende 1937 und 1943 unter Langes Ägide statt, bei denen die unter Graupe bewährte Professionalität bei Katalogen oder Vorbesichtigungen, aber auch Graupesche Traditionen wie das blaue Briefpapier oder seine klaren, bebilderten Auktionsanzeigen als Markenzeichen beibehalten wurden (Abb. 137).511 Auch die Kundenstruktur mit einem Schwerpunkt auf Privatkunden wie mit einem konstanten Anteil von Kunsthändlern und wenigen Museen als Käufern scheint ähnlich geblieben zu sein wie zuvor bei Graupe.512 In Zusammenarbeit mit den Berliner Finanzbehörden und von diesen teilweise mit speziellen Aufträgen versehen profitierte Lange dabei weiterhin von der vom NS-Regime erzwungenen Auflösung jüdischer Sammlungen und verkaufte wiederholt beschlagnahmte Werke. Bis weit in den Krieg hinein zählte Lange zu den wichtigsten Kunstlieferanten Hitlers im Umfeld der Linzer Museumspläne. Auch Göring gehörte zu Langes Kunden.513 Mit Graupe blieb Lange offenbar über den Sommer 1937 hinaus in Kontakt. So lieferte Graupe Anfang Dezember 1937 insgesamt 15 Objekte aus seinem Besitz bei Lange in Berlin zur Versteigerung ein – darunter Bilder von Cariani, Pieter van Noort, Anthonie Palamedesz, vom Impressionisten Armand Guillaumin, Descourtis-Graphiken und eine flämische Musizierende Gesellschaft, aber auch Möbel und Gefäße.514 Nachdem Hans W. Langes Geschäft in der Bellevuestraße 7 Ende November 1943 ausgebrannt war, starb Lange Mitte Mai 1945, bei einem Bombenangriff verletzt, nur wenige Tage nach Ende des Krieges.515 Trotz des Geschäftsübergangs an Hans W. Lange bereits im Sommer 1937 fand nach einer Terminverschiebung516 vom 4. bis 6. Oktober 1937, eben schon in Abwesenheit Graupes, eine letzte offizielle Auktion unter dem Namen Paul Graupe in Berlin statt  : die schon erwähnte Versteigerung des Nachlasses der jüdischen Kunstsammlerin Emma Budge aus Hamburg. 1961

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erklärte der Rechtsanwalt der Familie Graupe dazu  :„Aus technischen Gruenden – zur Durchfuehrung eines bestehenden Versteigerungsauftrages – wurde der Name Paul Graupe noch für zwei Monate beibehalten, jedoch verschwand der Name aus dem Handelsregister mit Wirkung vom 31. Oktober 1937, entsprechend den zwischen den Beteiligten getroffenen Vereinbarungen.“517 Offenbar sollte die Budge-Versteigerung, dem Testament von Emma Budge folgend, das ausdrücklich auf eine rein jüdische Verwaltung des Nachlasses Wert legte,518 ganz bewusst noch im jüdischen Kunstauktionshaus Graupe durchgeführt werden. Für die Reichskammer der bildenden Künste war Graupe im Herbst 1937 offenbar schon keineswegs mehr so interessant wie noch im Jahr zuvor. Just während die Auktion der Sammlung Budge lief, schrieb der Präsident der Reichskammer entsprechend am 5. Oktober 1937 an die Berliner Landesleitung der Reichskammer, „den Juden Paul Graupe“ betreffend  : „Bevor ich Graupe als Mitglied der Reichskammer streiche, bitte ich zu klären, ob er noch als Kunsthändler tätig ist bezw. wie lange er diese Tätigkeit noch auszuüben gedenkt.“519 Am 13. Oktober 1937 wurde Graupe aufgefordert, sich „zwecks Rücksprache“ am 19. Oktober beim Berliner Reichskammermitarbeiter Schönfelder einzufinden.520 Von Graupes längst erfolgter Ausreise scheint die Reichskammer der bildenden Künste damals mithin noch nichts geahnt zu haben. Auf Nachfrage beim Berliner Meldeamt521 brachte die Kammer schließlich am 22. Oktober 1937 in Erfahrung  : „Der Gesuchte ist am 21.7.1937 nach dem Auslande zur Abmeldung gelangt.“522 Graupes Akte bei der Berliner Reichskammer der bildenden Künste endet eine Seite später mit dem Hinweis auf seine neue Adresse in Paris.523 Graupe war also durch seine Emigration bereits um die Jahreswende 1936/37 einem im Herbst 1937 drohenden erneuten Ausschluss aus der Berliner Reichskammer der bildenden Künste faktisch zuvorgekommen. In Berlin agierte sein Auktionshaus 1937 nur noch sehr eingeschränkt. Nach Jahren intensiver Auktionstätigkeit fand bei Graupe 1937 offenbar nur noch die Budge-Versteigerung statt. Graupes Gewinne in Berlin waren entsprechend 1937 bei weitem nicht mehr mit denen zu vergleichen, die er hier noch 1935 erzielt hatte. Der Einkommenssteuerbescheid für die Berliner Firma Graupe verzeichnet für das Jahr 1937 gerade noch ein Einkommen in Höhe von 26.345 RM , für das 5.080 RM Steuern zu zahlen waren.524 Erste Anzeichen für einschneidende Veränderungen bei der Kunsthandlung Graupe hatten aufmerksame Leser indes schon im Juli 1937 in der Weltkunst ausmachen können, wo in einer ganzseitigen, reich illustrierten Graupe-Anzeige zur „freiwilligen Versteigerung“ der Sammlung Emma Budge „im Auftrage der Testamentsvollstrecker“ erstmals der Zusatz „Kunstversteigerer Hans W. Lange“ aufgetaucht war (Abb. 138).525 Im August 1937 hatte die Weltkunst die Verhältnisse im Vorbericht zur später um eine Woche verschobenen Budge-Auktion geklärt  : „Am 27., 28. und 29. September wird die Firma Paul Graupe, die jetzt von dem langjährigen Geschäftsführer Hans W. Lange geleitet wird, eine der bedeutendsten Kunstversteigerungen der letzten Jahre veranstalten.“526 Dennoch firmierte das Kunstauktionshaus bis zum Ende der Budge-Auktion Anfang Oktober 1937 weiterhin unter dem Namen Paul Graupe. Noch am 10. Oktober 1937 veröffentlichte die Weltkunst einen detaillierten Preisbericht zur Auktion Budge im „Kunstauktionshaus Paul Graupe, Berlin“ und vermerkte dazu begeistert  : „Saisonbeginn im großen Stil  : selten war in letzter Zeit ein so erlesenes Publikum von Kennern, Sammlern,

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Abb. 138: Ganzseitige Vorankündigung des Auktionshauses Graupe zur Versteigerung der Sammlung Emma Budge in der Weltkunst

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Museumsleuten bei einer Versteigerung zu sehen, die in drei Tagen unverminderter Kauflust unter der umsichtigen Leitung des Versteigerers H. W. Lange das kaum erwartete Gesamtergebnis von annähernd einer Million Mark erzielte. Auf allen Gebieten des Kunstgewerbes, das hier in allerdings selten schönen Qualitäten angeboten war, wurden die Schätzungspreise meist um ein Vielfaches überboten, und von den über tausend Nummern blieb kaum ein Stück unverkauft.“527 Erst mit der folgenden Versteigerung wurde der Name Graupe endgültig durch Hans W. Lange ersetzt. Am 14. November 1937 veröffentlichte Lange eine erste eigene Anzeige in der Weltkunst, in der der Name Graupe nicht mehr auftauchte, die aber, groß und reich bebildert, mit vertrauten Schrifttypen, doch noch immer stark an Graupe erinnerte.528 In derselben Ausgabe der Zeitschrift, auf der Rückseite der halbseitigen Lange-Anzeige, erschien gleichzeitig ein Hinweis, der alle noch bestehenden Zweifel beseitigte. Lapidar hieß es hier, nachdem inzwischen auch die Reichskammer der bildenden Künste über Graupes Emigration im Bild war, in der Rubrik Geschäftliches (außer Verantwortung der Schriftleitung)  : „Das bekannte Berliner Kunstversteigerungshaus Paul Graupe ist von dem bisherigen langjährigen Mitarbeiter, Kunstversteigerer Hans W. Lange, übernommen worden und wird in gleicher Weise und denselben Räumen wie bisher unter der Firmenbezeichnung Hans W. Lange, Berlin W 9, Belle­ vuestr. 3, fortgeführt. Die nächste Versteigerung findet vom 6. bis 8. Dezember statt.“529 Graupes erfolgreiche Karriere als Kunsthändler und Auktionator in der Reichshauptstadt war damit nach über dreißig Jahren ohne viel Aufhebens im Grunde stillschweigend beendet. Graupes Berliner Geschäft hatte auch in der öffentlichen Wahrnehmung aufgehört zu existieren. Graupe hatte sich 1936/37 schließlich selbst dem wachsenden Druck des Regimes entzogen und war auf diese Weise gerade noch rechtzeitig einer drohenden Liquidierung seiner Kunsthandlung spätestens im Herbst 1937 zuvorgekommen. Sein neues Terrain war nun Paris.

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IV. AU F D ER S U C H E N AC H E I N E M N E U E N MAR KT – PAR IS 1 9 3 7 – 1 9 3 9

IV.1 Neuanfang mit der Gesellschaft Paul Graupe & Cie Nach seinen üblichen Kurmonaten den Sommer über in der Schweiz scheint sich Graupe zusammen mit seiner Frau Käthe spätestens im Spätsommer 1937 dauerhaft in Paris niedergelassen zu haben. Graupe hatte Frankreich, das damals zum Ende der Dritten Republik hin von der Front populaire unter dem sozialistischen Premier Léon Blum regiert wurde, in den Jahren zuvor bereits mehrfach besucht – schon während der Weimarer Republik und auch noch während des Hitlerregimes.530 Der Kunsthändler Graupe und sein Berliner Geschäft waren in Frankreich und speziell in Paris keineswegs unbekannt. Unter Graupes Kunden dürften einige Franzosen gewesen sein, denen er seine Auktionskataloge aus der Reichshauptstadt zuschickte. Über Graupes Verkäufe und Versteigerungen in Berlin wurde zudem regelmäßig etwa im Journal des Arts, im Bulletin de l’art ancien et moderne und seit 1928 auch im Figaro berichtet. Mit dem Pariser Louvre hatte Graupe 1931 Verhandlungen über einen möglichen Erwerb von Thomas de Keysers Porträt einer jungen Dame in ganzer Figur geführt.531 In Berlin hatte Graupe selbst überdies seine seit 1930 bestehende Mitgliedschaft in der Deutsch-Französischen Gesellschaft nutzen können, um Kontakte nach Frankreich zu knüpfen. Käthe und Paul Graupe hatten sich hier in einem exponierten, aufs engste mit den republikanischen Strukturen der Weimarer Zeit verknüpften gesellschaftlichen Kontext bewegt, der nach der von Gustav Stresemann und Aristide Briand geförderten deutsch-französischen Annäherung seit 1925 bewusst auf eine neue Offenheit den französischen Nachbarn gegenüber zielte. Wohl auch vor diesem Hintergrund stellte Paris mit seiner traditionell starken Kunst- und Museumsszene 1937 eine konkrete Option für Graupes Neustart im Kunsthandel nach seiner Emigration aus Deutschland dar. Als Graupe 1937 nach Paris kam, stabilisierte sich der dortige Kunstmarkt nach heftigen Schwankungen in den Vorjahren gerade wieder.532 Nach dem Ersten Weltkrieg hatte der Pariser Kunsthandel einen großen Aufschwung erlebt, der eng mit dem neuen Reichtum vieler Kriegsgewinnler zusammenhing. Vor allem moderne Künstler wie Cézanne, Derain, Matisse oder Utrillo hatten sich nach 1918, unterstützt von umtriebigen Kunsthändlern, hervorragend verkauft. Unter dem Einfluss finanzkräftiger amerikanischer Kunden waren die Preise in die Höhe geschnellt. 1928/29 hatte die weltweite Wirtschaftskrise dann allerdings auch den Pariser Kunstmarkt erreicht. Die Preise für moderne Werke waren massiv gefallen, nachdem sie zuvor im spekulativen Kontext teilweise nochmals erheblich angezogen hatten. Auch die Schule von Barbizon und die akademische Malerei des 19. Jahrhunderts, die beide nicht mehr den Zeitgeschmack trafen, hatten immer mehr an Wert verloren.533 Die sinkenden Preise hatten eine

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Angebotsverknappung nach sich gezogen  : Wer die Wahl hatte, verkaufte nicht. 1934/35 hatten daraufhin mehrere Pariser Galerien, darunter die auf Kubisten und Surrealisten spezialisierte Avantgardegalerie von Jeanne Bucher, schließen müssen.534 1935 war der Bestand der Galerie George Bernheim & Cie versteigert worden. Künstler waren zum Teil kurzfristig aus bestehenden Verträgen mit bestimmten Kunsthandlungen ausgestiegen, etwa der Fauvist Albert Marquet bei Bernheim und Druet. Allein die bei Sammlern nach wie vor beliebte Kunst des 18. Jahrhunderts scheint von der Krise ausgenommen geblieben zu sein.535 So hatte Jacques Seligmann 1934 eine neue Galerie in der Rue de la Paix einrichten können. Erst 1936 fand der Kunstmarkt der französischen Hauptstadt nach Jahren der Krise langsam auf allen Gebieten, im Bereich der älteren wie der modernen Kunst, wieder zu früherer Kraft zurück. Maßgeblichen Anteil daran hatten erneut gerade amerikanische Sammler und Museen, die nach der Great Depression auf den europäischen Markt zurückzukehren begannen.536 Deutlich lässt sich der 1936 einsetzende Aufwärtstrend im Pariser Kunsthandel etwa daran ablesen, dass nun Jeanne Bucher ihre moderne Galerie auf dem Boulevard du Montparnasse wiedereröffnen konnte. Auf diesem wiedererstarkenden Pariser Kunstmarkt bemühte sich 1937 nicht nur Graupe Fuß zu fassen. Auch manche seiner früheren deutschen Kollegen, die wie er vor dem NS-Regime geflohen waren, versuchten zur selben Zeit einen Neuanfang in der französischen Hauptstadt. Während deutsche Kunsthändler wie Daniel-Henry Kahnweiler oder Hugo Perls schon längere Zeit in Paris arbeiteten,537 hatte etwa der Buchhändler Leo Baer, aus Frankfurt emigriert, ein Geschäft in der Rue de l’Abbé de l’Epée nahe dem Quartier Latin eröffnet und begonnen, Kataloge zu publizieren.538 Justin Thannhauser war wie Graupe gerade in Paris angekommen und wagte mit der Eröffnung einer Galerie in der Rue de Miromesnil einen Neubeginn.539 August L. Mayer, wichtige Figur der Zeitschrift Pantheon und Spezialist für italienische und spanische Malerei, hatte München verlassen, um in Frankreich Geschäfte zu machen, wo er zum Redaktionskomitee der vom Kunsthändler Daniel Wildenstein herausgegebenen Gazette des beaux-arts gehörte.540 Und auch Alexander und Richard Ball, die Söhne von Hermann Ball, mit denen Graupe zwischen 1927 und 1933 kooperiert hatte, hatten sich in den Räumen der Galerie Jansen in der Rue Royale in der Nähe der Place de la Concorde niedergelassen,541 nachdem Alexander Ball zuvor bereits – seit 1932 – an anderer Stelle in Paris eine Filiale der Firma betrieben hatte542 und Richard Ball 1936 nach Paris emigriert war.543 Die deutsche Firma Ball gab es nach der Auflösung und Bestandsversteigerung von 1935/36 mittlerweile nicht mehr. 1937 hatte Hermann Ball sein Unternehmen von Paris aus aus dem Dresdner Handelsregister löschen lassen.544 Jetzt betrieben seine Söhne die Antiquitätenhandlung ganz von der französischen Hauptstadt aus weiter. Und in eben diesem Umfeld suchte sich jetzt auch Graupe als Kunsthändler zu etablieren. Wie für viele der deutschen Emigranten war der berufliche Neuanfang in Paris auch für den Kunstauktionator Graupe trotz des damaligen Kunstmarktaufschwungs und trotz des eigenen Renommees keineswegs einfach. Zwar wirkten sich die gute Marktentwicklung nach 1918 und das erneute Hoch des Pariser Kunstmarkts seit 1936 positiv auch auf das Versteigerungswesen in der französischen Hauptstadt aus. Eine führende Rolle spielte hier vor allem das Kunstauktionshaus Drouot, das über ein beeindruckendes Hauptgebäude mit allein 15 Ver-

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Abb. 139: Graupes Elfenbeinhammer

kaufsräumen und seit 1928 sogar über noch einmal erweiterte Verkaufs- und Lagerflächen verfügte. Bei Drouot wurden immense Bestände verauktioniert. Angesehene Auktionatoren wie Fernand Lair-Dubreuil oder Etienne Ader gingen ein und aus. Bei den Drouot-Versteigerungen wurden Rekorderlöse erzielt.545 Dennoch dürfte der lebendige Pariser Auktionsmarkt für Graupe wegen seiner strikt reglementierten Organisation von Beginn an fremd und verschlossen geblieben sein. Anders als in Deutschland, wo sich der Kunsthandel und mit ihm das Auktionswesen frei auf verschiedene Städte wie München, Berlin oder Frankfurt verteilte, waren die Geschäfte im zentralistischen Frankreich klar auf die Hauptstadt fokussiert. Die Pariser Auktionen ihrerseits waren straff durchorganisiert. Seit dem 17. Jahrhundert war der Ablauf öffentlicher Versteigerungen vorgegeben  : Die Auktionatoren waren hochrangige, vom Justizminister eingesetzte Ministerialbeamte, die einem Numerus clausus unterlagen, unter Eid standen und ein Verkaufsmonopol besaßen. Da das Amt übertragen werden musste, konnte man sich nur als Auktionator niederlassen, wenn man eine ruhende Amtskanzlei übernehmen konnte, was schwierig war, da die Kanzleien in der Regel ausschließlich innerhalb französischer Familien weitergegeben wurden. Dank eines gemeinsamen Kassensystems war für alle Pariser Auktionatoren ein Mindesteinkommen gesichert. Bei jedem Verkauf ging ein gewisser Prozentsatz an die Compagnie des commissaires-priseurs, die regelmäßig Gelder an ihre Mitglieder ausschüttete. Und nicht zuletzt  : Öffentliche Auktionatoren mussten als Ministerialbeamte die französische Staatsbürgerschaft besitzen.546 Vor diesem Hintergrund kam es für Graupe nicht in Frage, in Paris weiterhin öffentliche Auktionen durchzuführen – die Tätigkeit, die er liebte und in der er sich während vieler Jahre in Berlin ausgezeichnet hatte.547 Graupes eleganter Elfenbeinhammer (Abb. 139) war von nun an ohne Beschäftigung. Um sich in Paris berufliche Alternativen jenseits des Auktionswesens zu schaffen, gründete Graupe am 8. Juli 1937 die bereits erwähnte Firma Paul Graupe & Cie als Gesellschaft mit beschränkter Haftung.548 Das Aufgabenspektrum der neuen Gesellschaft wurde, wie für solche Gesellschaften nicht unüblich, bewusst breit formuliert  : „Handel mit

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Abb. 140: Das 1913 eröffnete Hotel Plaza Athénée an der Pariser Avenue Montaigne, in dem Käthe und Paul Graupe 1937 gleichzeitig mit Arthur Goldschmidt, Hans Wendland und Alice Reis wohnten, Ansichtskarte, undatiert

alten und modernen Objekten, Möbeln und Kunstgegenständen jeder Art, mit Büchern, Zeichnungen, Handelswaren, Editionen etc.“ Das deklarierte Kapital der Gesellschaft belief sich auf 200.000 Francs, die sich auf 400 Anteile à 500 Francs verteilten, aufgeteilt unter den Gesellschaftern Isidor Riemer (220 Anteile), Paul Graupe (80 Anteile), Arthur Goldschmidt (50 Anteile), Alice Reis (25 Anteile) und Käthe Simon (25 Anteile).549 Isidor Riemer, ein auf Handelsrecht spezialisierter Jurist aus Zürich,550 war also mit mehr als der Hälfte der Kapitaleinlage Hauptgesellschafter des jungen Unternehmens. Die eigentliche Leitung von Paul Graupe & Cie wurde indes zunächst von den drei Geschäftsführern Paul Graupe, Arthur Goldschmidt und Alice Reis übernommen. Die damals 36 Jahre alte Alice Reis stammte mit deutscher Staatsangehörigkeit aus Straßburg. In Paris wohnte sie im Juli 1937 im selben Hotel wie Graupe und Goldschmidt, im Plaza Athénée. Im Frühjahr 1938 gab Reis ihre Funktion bei Paul Graupe & Cie dann jedoch bereits wieder auf. Ihre Anteile verkaufte sie im September 1938 an Graupe, der dadurch von diesem Zeitpunkt an 105 von 400 Geschäftsanteilen besaß. Am 22. März 1938 rückte daraufhin neben Graupe und Goldschmidt Käthe Simon in die Geschäftsführung nach.551 Die drei Geschäftsführer der neuen Pariser Kunsthandlung Paul Graupe & Cie – Graupe und Goldschmidt, zudem erst Alice Reis, dann Käthe Simon – hatten dabei jeder für sich weitreichende Befugnisse  : Im Namen der Gesellschaft konnte alle drei selbständig verhandeln. Für Geschäftsabschlüsse war dann allerdings jeweils die Zustimmung von mindestens zwei der drei Geschäftsführer notwendig.

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Abb. 141: Hans Wendland, 1928

Was machte das Pariser Kunsthandelstrio Graupe, Goldschmidt und Simon nun konkret aus  ? Graupe bereicherte die Gesellschaft durch seinen guten Ruf, seine Verbindungen und seine langjährigen Erfahrungen aus der Berliner Zeit. Er verfügte zwar nicht mehr über seine exponierten Berliner Adressen, an denen er Kunden und Geschäftspartner empfangen konnte, muss aber noch immer genug Geld für eine standesgemäße Lebensführung gehabt haben  : Während Sohn Thomas in England geblieben war,552 lebte er mit seiner Frau in Paris 1937/38 zunächst im Plaza Athénée, einem luxuriösen Hotel in der Avenue Montaigne (Abb. 140) nahe den Champs-Elysées. Zur Klientel des Hotels zählten zu dieser Zeit viele Kunsthändler und potenzielle Kunden, darunter etwa Hans Wendland (Abb. 141). Mit Wendland unterhielt Graupe fruchtbare Beziehungen, seit er 1931 einen Teil der Kunstsammlung des damals in Lugano lebenden Kunsthändlerkollegen versteigert hatte.553 1937/38 in Paris dürfte Wendland, der offenbar selbst jüdischer Herkunft war,554 eine der wesentlichen Kontaktpersonen für Graupes Neustart im Kunsthandel gewesen sein – spielte Wendland doch, ohne dort eine eigene Kunsthandlung zu besitzen, nach 1933 im Zuge seines Engagements für den Ausbau der Sammlung Göring, wenn es um Kunstgeschäfte zwischen Frankreich und Deutschland ging, eine zentrale Rolle für den Kunsthandel in der französischen Metropole.555 Nach der ersten Zeit im Plaza Athénée zogen die Graupes später in ein vornehmes Viertel am rechten Seineufer bei den Jardins du Ranelagh. Käthe wie Paul Graupe behielten vorerst ihre deutsche Staatsangehörigkeit. Während Paul Graupe ein langfristiges Visum besaß, war die Lage seiner Frau Käthe unsiche-

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Abb. 142: Arthur Goldschmidt (rechts) und seine erste Frau Marthe Mittehauser (2. v. r.) mit dem Schauspieler Ralph Arthur Roberts (links) und dessen Frau (2. v. l.) bei einem Tennisturnier im Blau-Weiß-Club Berlin, 1928

rer. Nachdem Käthe Graupe im Frühjahr 1937 vom französischen Konsulat in Berlin ein Visum für ein Jahr erhalten hatte, musste sie seit dem Sommer 1938 vierteljährlich einen neuen Aufenthaltsantrag stellen.556 Der zweite der drei Geschäftsführer von Paul Graupe & Cie, Arthur Goldschmidt, war, am 3. Oktober 1891 in Frankfurt am Main geboren, zehn Jahre jünger als Graupe und wie Graupe Jude.557 Graupe kannte Goldschmidt schon aus Berlin, wo Goldschmidt wie die Graupes fester Bestandteil der bürgerlich-urbanen Gesellschaft gewesen war (Abb. 142). Mit Goldschmidt war Graupe auch vor Paris schon geschäftlich gemeinsame Wege gegangen. Bereits im Oktober 1935 hatte Arthur Goldschmidt bei der Reichskammer der bildenden Künste angegeben, seine Berliner Kunsthandlung sei „Untermieter der Firma Paul Graupe, Bellevuestr. 3“.558 Im Sommer 1936 waren Graupe und Goldschmidt zusammen nach Wien gereist.559 Im März 1937 sollen sich beide gemeinsam in St. Moritz aufgehalten haben.560 Nachdem kurz zuvor Arthur Goldschmidts Ausschluss aus der Reichskammer beschlossen worden war, vermerkte man im März 1937 innerhalb der Reichskammer der bildenden Künste vertraulich  : „Goldschmidt und der Kunsthändler Graupe arbeiten viel zusammen. Eine Ablehnung des Goldschmidt würde das Geschäft in grossem Umfange in Graupes Hand legen, denn ein Verkauf der Kunsthandlung dürfte kaum durchführbar sein.“561 Schon Mitte der 1930er Jahre in Berlin waren Graupe

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und Goldschmidt also Geschäftspartner gewesen und wurden von der Reichskammer der bildenden Künste auch so wahrgenommen. In Paris setzten sie nun ihre gemeinsamen Kunsthandelsaktivitäten von der neuen Basis Paul Graupe & Cie aus fort. Mit Goldschmidt hatte Graupe dabei in den letzten Jahren in Berlin und dann in Paris einen durchaus selbstbewussten, gut vernetzten Partner an seiner Seite. Goldschmidt stammte aus einer etablierten Kunsthändlerfamilie. Sein Großvater Selig Meier Goldschmidt hatte Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem Bruder Jacob in Frankfurt am Main die Gesellschaft J. & S. Goldschmidt gegründet, deren Aufstieg sich vor allem dem zahlungskräftigen Wiener Sammler Mayer Carl Freiherr von Rothschild verdankte. Nach Selig Meiers Tod 1896 hatte dessen gleichnamiger Sohn, Arthur Goldschmidts Vater, die Geschäfte fortgeführt. 1907 war schließlich Arthur Goldschmidt selbst in Frankfurt ins väterliche Geschäft eingestiegen. Seit 1921 war er für die Berliner Filiale zuständig.562 In den 1930er Jahren hatte die Firma Niederlassungen in Frankfurt, Berlin, London und New York.563 Darüber hinaus war sie an der Amsterdamer Firma Maatschappij voor Antiquiteitenhandel beteiligt. 1934 hatte der Jahresumsatz der Kunsthandlung Goldschmidt, die zu den devisenbringenden Firmen zählte, in Berlin bei knapp 150.000 RM, in Frankfurt bei knapp 50.000 RM gelegen.564 Mitte der 1930er Jahre bewegte sich Arthur Goldschmidt souverän und leichtfüßig im internationalen Kunstbetrieb. Durch seine aufgeschlossene Art und seine hervorragenden Fremdsprachenkenntnisse brachte er wichtige Voraussetzungen für einen weiteren Ausbau der Kunsthandlung Graupe in Paris mit, wenngleich er in Fachkreisen keineswegs unumstritten war.565 Nebehay erinnert sich an ihn als „Playboy“ mit immer neuen Frauenbekanntschaften, der, als die eigenen Geschäfte zunehmend schlechter liefen, an Graupes Erfolg teilhaben wollte, aber auch als „internationalen Typ“ mit sicherem Instinkt, der „auf dem glatten Parkett von Paris genauso zu Hause [war] wie in London oder New York.“566 Zum Pariser Kunsthandel hatte Goldschmidt familiäre Kontakte. 1876 hatte seine Tante Helene den Pariser Gemäldehändler Léon Tedesco geheiratet. Von 1907 bis 1914 hatte zudem Arthur Goldschmidts Bruder Harry an der Place Vendôme 22 als Gemäldevermittler gearbeitet. Nach Jahren als Antiquitätenhändler in Frankfurt lebte Harry seit Herbst 1931 wieder in Paris.567 In einem Milieu, in dem sich Vertrauen oft über Generationen hinweg aufbaute und in dem familiäre Kontakte entscheidend sein konnten, war Goldschmidt für Graupe offenbar vor allem wegen seiner guten Vernetzung im internationalen wie im Pariser Kunsthandel interessant. Darüber hinaus scheint Graupe Hoffnungen auf Goldschmidt nicht zuletzt mit Blick auf eine mögliche Erschließung des um 1937 ebenfalls wieder erstarkenden Londoner Kunstmarktes gesetzt zu haben. Goldschmidt verfügte dank eines dort lebenden Familienzweigs über Unterstützung vor Ort und wohnte zeitweilig im vornehmen Londoner Bezirk Mayfair.568 Auch sein Bruder Julius lebte 1937 in London.569 Während der Kunsthandlung Goldschmidt in Deutschland die Liquidierung drohte,570 war Arthur Goldschmidt im Mai 1937 in Paris angekommen und residierte wie Graupe, Reis und Wendland zunächst im Plaza Athénée571 – begleitet von der sechzehn Jahre jüngeren Berlinerin Anne-Marie Senkel, die, 1907 geboren, eine von Graupes Angestellten in Berlin gewesen war.572 Goldschmidt wie Senkel hatten ihre deutsche Staatsangehörigkeit behalten. 1933 hatte Goldschmidt, nachdem er darauf hingewiesen hatte, er müsse geschäftlich viel reisen, ein zweijäh-

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riges Visum der französischen Botschaft in Berlin erhalten. Im Mai 1935 hatte er um eine Erneuerung des Visums mit der Begründung gebeten, dass seine Reisen nach Frankreich „ganz plötzlich“ stattfinden könnten. Er erklärte dabei, „Israelit“ und ohne Flüchtlingsstatus zu sein.573 Als zusätzliches Argument für seinen Visumsantrag gab er mehrere renommierte Pariser Antiquitätenhändler als Referenzen an  : die Galerie Arnold Seligmann, die Pariser Filiale des Londoner Hauses Duveen Brothers sowie Edouard Jonas, die allesamt seine engen Beziehungen zum Pariser Kunstmarkt bezeugen sollten.574 Seit Juli 1937 besaß er einen drei Jahre gültigen Ausweis. Wie Graupe konnte auch Goldschmidt offenbar in Paris zumindest in der ersten Zeit seinen aufwändigen Lebensstil beibehalten. So hielt er sich im August 1938 in Begleitung von Anne-Marie Senkel im eleganten Badeort Biarritz auf.575 Zusammen mit Graupe nahm Goldschmidt ab 1937 die leitende Position bei Paul Graupe & Cie ein. Elementar für das gemeinsame Geschäft waren dabei nicht zuletzt die guten Fremdsprachenkenntnisse, über die Goldschmidt im Gegensatz zu Graupe verfügte. Sie machten Goldschmidt zum für Graupe wichtigen Verhandlungsführer. Viele der internationalen Kontakte der Kunsthandlung Graupe liefen nun über Goldschmidt.576 Ähnlich wie Graupe löste auch Goldschmidt, während er sich selbst schon im Ausland befand, sein Geschäft in Deutschland offiziell auf. Im Laufe des Jahres 1937 wurde die Berliner Firma J. & S. Goldschmidt & Co. in Goldschmidts Auftrag treuhänderisch abgewickelt.577 Offenbar froh, im sicheren Paris zu sein, ließ Goldschmidt der Reichskammer der bildenden Künste am 17. August 1937 über seine Sekretärin Hertha Schoene, die kurz darauf die Firmenvollmacht erhielt,578 auf offiziellem Briefpapier von J. & S. Goldschmidt & Co., „Berlin, Bellevuestr. 3“ mitteilen, „dass er sich guter Gesundheit erfreut und sich noch unter den Lebenden befindet.“579 Nachdem die Reichskammer Goldschmidts neue Pariser Anschrift in Erfahrung gebracht hatte, ließ sie Goldschmidt am 18. November 1937 per Einschreiben wissen  : „Da Sie ihren Wohnsitz in das Ausland verlegt haben, entfallen die Voraussetzungen für Ihre Zugehörigkeit zur Reichskammer der bildenden Künste. Sie sind nicht mehr berechtigt, in Deutschland bei der Verbreitung, der Wiedergabe, dem Absatz oder der Vermittlung des Absatzes von Kulturgut mitzuwirken. Zur Auflösung Ihrer Niederlassungen in Berlin und Frankfurt a. M. gewähre ich Ihnen eine Frist von 2 Monaten.“580 Anfang 1938 initiierte Graupes Berliner Rechtsanwalt Reinhard Moral daraufhin die Löschung der Goldschmidt-Niederlassungen in Frankfurt und Berlin aus den örtlichen Handelsregistern.581 Goldschmidts neues Betätigungsfeld war jetzt auch offiziell allein Paul Graupe & Cie in Paris. Die neben Graupe und Goldschmidt dritte Geschäftsführerin von Paul Graupe & Cie war seit März 1938 die 1895 in Berlin geborene Käthe Simon, mit der Graupe ebenfalls schon in Berlin kooperiert hatte.582 Wann und wie genau Käthe Simon nach Frankreich kam, ist nicht überliefert. Für eine Versteigerung Anfang Dezember 1937 hatte Käthe Simon noch verschiedene Objekte im Auftrag in Hans W. Langes Auktionshaus eingeliefert.583 Inzwischen bereits in Paris wohnend, erbat sie im März 1938 eine Verlängerung ihrer Aufenthaltserlaubnis. Wenig später hielt sie sich unter derselben Adresse wie Goldschmidt in London auf. Im August 1938 beantragte sie erneut ein Visum für Frankreich mit der Erklärung, sie wolle im laufenden Monat über Basel oder Aachen einreisen, da sie Deutschland definitiv verlassen wolle. Ihr Reisegrund

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Abb. 143: Einlegezettel mit Hinweis auf Graupes neue Pariser Niederlassung im Katalog zur Budge-­ Auktion von Anfang Oktober 1937 Abb. 144: Graupes letzte Anzeige in der Weltkunst für sein neues Pariser Geschäft an der Place Vendôme vom 17. April 1938

sei „Emigration“, als voraussichtliche Aufenthaltsdauer gab sie an  : „möglichst für immer“.584 In ihrem Antrag stellte sie sich dabei als „Gesellschafterin des Hauses Paul Graupe (Antiquitäten, alte Bilder, wertvolle Bücher)“ vor. Als Referenzen führte sie wie Goldschmidt Arnold Seligmann und zudem den auf altniederländische Gemälde spezialisierten F. Kleinberger an, der ein Geschäft in der Pariser Rue de l’Echelle und eine Filiale in New York betrieb. 585 Nach einigem Hin und Her erhielt Käthe Simon schließlich im Januar 1939 nicht mehr als ein zweimonatiges Visum – der restriktiven französischen Notverordnung vom 12. November 1938 entsprechend zudem „unter der Bedingung, keine geschäftliche Tätigkeit auszuüben.“586 Intensive Geschäftsaktivitäten waren für Simon angesichts dessen vermutlich schwieriger zu realisieren als für Graupe und Goldschmidt. Offensichtlich spielte Simon so für Paul Graupe & Cie, zumal als erst im März 1938 Hinzugekommene, eine eher untergeordnete Rolle. Die eigentliche Führungsfigur bei Paul Graupe & Cie dürfte indes 1937/38 zunächst Graupe selbst gewesen sein. In der zweiten Jahreshälfte 1937 scheint Graupe sich vor allem darauf konzentriert zu haben, sich mit seiner neuen Firma auf dem Pariser Markt zu platzieren, indem er den für ihn bisher so erfolgreichen Berliner und den potenziellen Pariser Graupe-Markt miteinander verknüpfte und dabei insbesondere auf eine internationale Kundschaft rekurrierte. Konkret versuchte er dies etwa, indem er die Kataloge zur letzten offiziell unter seinem Namen in Berlin durchgeführten Auktion vom Oktober 1937, die Kataloge zur Versteigerung der Sammlung Emma Budge, mit roten Einlegezetteln versah, auf denen auf Deutsch, Englisch

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Abb. 145: Place Vendôme in Paris, um 1937

und Französisch zu lesen war  : „Ausländer können sich bei eventuellen Anfragen auch an Herrn Paul Graupe, Paris, 16, Place Vendôme wenden.“ (Abb. 143) Ganz unmittelbar versuchte Graupe so, seine bisherigen Kunden auf sein neues Pariser Geschäft umzulenken. Mitte April 1938 erschien zudem, mit ähnlichen Intentionen, letztmalig in der Weltkunst eine Anzeige für die Kunsthandlung Graupe mit der neuen Pariser Adresse (Abb. 144).587 Gezielt machte Graupe mit solchen Anzeigen in Berlin und darüber hinaus in Deutschland auf seine neue Pariser Niederlassung aufmerksam. Tatsächlich hatte es Graupe relativ schnell, bereits im Sommer 1937, geschafft, repräsentative Räumlichkeiten für sein neues Pariser Unternehmen an der exponierten Place Vendôme im Haus Nr. 16 anzumieten588 und war damit seiner Berliner Strategie treu geblieben, mit seinem Geschäft stets an zentraler Stelle in der Hauptstadt präsent zu sein. Die im 17. Jahr-

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hundert angelegte Place Vendôme (Abb. 145) galt mit ihren einheitlichen herrschaftlichen Stadthausfassaden als einer der schönsten Plätze von Paris. Zwischen Oper und Louvre gelegen und nur wenige Schritte von den Tuilerien entfernt, stellte sich der Platz in den 1930er Jahren als Schaufenster des luxuriösen Paris dar  : Hochrangige Couture-, Parfum- und Juweliergeschäfte wie Schiaparelli, Guerlain oder Cartier reihten sich hier dicht aneinander. Das Hotel Ritz bot wohlhabenden internationalen Kunden den erwarteten Luxus. Ausländische Banken hatten sich an der Place Vendôme niedergelassen, und gerade auch der Kunsthandel war stark vertreten. Jacques Seligmann hatte sich hier bereits 1900 angesiedelt, sein Bruder führte nun die Galerie Arnold Seligmann & Cie. Am Platz waren darüber hinaus etwa das Antiquitätengeschäft von Edouard Jonas, die Experten René Gimpel und Jules Féral sowie eine Filiale des renommierten Londoner Antiquitätenhändlers Duveen Brothers vertreten.589 Wie die erwähnten Referenzen für Goldschmidt und Käthe Simon belegen, scheint das neue Unternehmen Paul Graupe & Cie mit seinen Kunsthandelsnachbarn vor Ort an der Place Vendôme, namentlich mit Seligmann, Jonas und Duveen Brothers, offenbar relativ schnell in Kontakt gekommen zu sein. Neue Netzwerke bildeten sich hier für Graupe heraus. Das Haus Place Vendôme 16, in dem sich Paul Graupe & Cie befand, lag direkt gegenüber vom Hotel Ritz, neben den noblen Schaufenstern des Juweliers Van Cleef & Arpels. Graupes Pariser Niederlassung hatte kein Schild zur Straße. Dafür betrat der Besucher eine beeindruckende, mit schwarzem und weißem Marmor ausgelegte Halle, aus der eine zehnstufige Zwischentreppe aus Stein in die erste Etage führte. Dahinter wartete eine imposante Treppe auf, die, von Tageslicht beschienen, die verschiedenen Etagen miteinander verband.590 An die Halle schloss sich ein großer Hof an, um den herum mehrere Häuser standen, die unter anderem von Verlagen, vom Juwelier Arnold Ostertag oder vom damals äußerst erfolgreichen Modehaus von Gaby Mono genutzt wurden. Die Miete für die Gewerbeeinheiten belief sich auf 40.000 Francs pro Jahr.591 Graupe und Goldschmidt hatten jeweils ein Büro im Haus. Ein großer Salon diente der Objektpräsentation, während zwei kleinere Büros von Mitarbeitern genutzt wurden. Die aus Berlin mitgebrachten Bücher, Kataloge und Unterlagen wurden am neuen Ort sorgfältig archiviert.592 Auf ihrer Grundlage konnten Werkangebote erstellt und Preise bestimmt werden. Oft wurde dabei mit Fotografien gearbeitet. Der Frankfurter Kunsthändler Wilhelm Heinrich erinnerte sich später begeistert an die Fotothek und die ungewöhnlich umfangreiche, über einen Sachregisterkatalog erschlossene Handbibliothek mit Künstlerlexika, Sammlungskatalogen und Fachliteratur, über die Graupe sowohl in Berlin als auch in Paris verfügte,593 wohin er sich manches von Berlin noch ganz legal hatte nachschicken lassen können.594 Um sein Geschäft auf dem Pariser Markt, aber auch darüber hinaus etwa in London bekannt zu machen, nutzte Graupe, ähnlich wie in seiner Berliner Zeit, bewusst relevante Fachzeitschriften. Waren dies in Berlin zunächst unter anderem der bis 1932 von Adolph Donath herausgegebene Kunstwanderer und später vor allem die Weltkunst gewesen, rückte nun beispielsweise das britische Burlington Magazine, das sich durch hochrangige kunsthistorische Beiträge wie durch eine seriöse Kunstberichterstattung auszeichnete, in den Fokus von Graupes Presseaktivitäten. So fand sich Ende 1937 in der Rückschau des Magazins auf spannende Werk­ offerten des vergangenen Jahres der Hinweis auf Adriaen van Ostades Genregemälde Herbergs-

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Abb. 146: Ende 1937 im Burlington Magazine als interessante Werkofferte der Pariser Kunsthandlung Paul Graupe & Cie veröffentlichte ­Herbergsszene von Adriaen van Ostade, 1671, Öl auf Holz, 43,2 x 35,6 cm

Abb. 147: Werbeanzeige für Paul Graupe & Cie mit Landschaft von Alfred Sisley im Burlington Magazine vom Juni 1938

szene von 1671 – mit dem Zusatz „The Property of Messrs. Paul Graupe & Co, 16 Place Vendôme, Paris“ (Abb. 146).595 Im Juni 1938 ließ Graupe zudem ein illustriertes Werbeinserat für sein Pariser Geschäft im Burlington Magazine schalten, für das er die Reproduktion einer Landschaft des französischen Impressionisten Alfred Sisley wählte (Abb. 147).596 Aber auch darüber hinaus konnte Graupe sein Pariser Unternehmen in der Fachpresse publik machen. So hatte die Internationale Kunstrevue, die kurz zuvor von Donath im Prager Exil gegründet worden war, bereits im Sommer 1937 – als der Geschäftsübergang an Lange gerade erst erfolgt war und die Reichskammer der bildenden Künste offenbar noch nichts von Graupes Wechsel nach Paris wusste – wohl als eine der ersten Zeitschriften überhaupt unter der Überschrift Paul Graupe in Paris darauf aufmerksam gemacht  : „Das weltbekannte Kunsthaus Paul Graupe in Berlin hat soeben in Paris, 16, place Vendôme eine Zweigstelle eingerichtet“.597 In der Oktoberausgabe derselben Zeitschrift wurde Graupes Pariser Kunsthandlung erneut kurz erwähnt.598 1938 fand Graupe schließlich sogar Eingang ins New Yorker Art News Annual 599 – was für ihn ein wichtiger Schritt war, um von Paris aus mit dem US-amerikanischen Kunstbetrieb in Kontakt zu kommen, der gegen Ende der 1930er Jahre an Einfluss gewann. Entscheidend ergänzt wurde

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Abb. 148: Pariser Graupe-Katalog von 1937 in typischem blauen Einband

die internationale Pressearbeit von Paul Graupe & Cie nicht zuletzt dadurch, dass Graupe in Fachpublikationen durch Beilagen auf sein Pariser Geschäft aufmerksam machte. Mit der gezielten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit knüpfte Paul Graupe & Cie wie schon mit der exponierten Lage seines Pariser Geschäfts an bereits in Berlin erprobte Graupe-Strategien einer besonderen Marktpräsenz an. Und auch ein weiteres etabliertes Mittel der Graupeschen Präsenz tauchte, nun mit anderer Funktion und doch zugleich bewährten Formen folgend, in Paris wieder auf  : der berühmte blaue Graupe-Katalog. So gab Graupe offenbar schon im Oktober 1937 einen deutsch, französisch und englisch betitelten Katalog heraus, der eine Auswahl von Objekten präsentierte, an deren Verkauf sein Auktionshaus seit 1927 in Berlin beteiligt gewesen war (Abb. 148).600 War dadurch, dass Graupe in Paris keine eigenen Versteigerungen mehr durchführen konnte, eigentlich auch das für Graupe wichtige Medium des Auktionskatalogs weggefallen, rückte nun der retrospektive Verkaufskatalog quasi als Referenz für in den letzten zehn Jahren getätigte Geschäfte an dessen Stelle. Die Mehrsprachigkeit des Katalogs spiegelt dabei die immer stärker internationale Ausrichtung der Kunsthandlung Graupe wieder. Jenseits dessen bewegte sich die Publikation von der Form her mit klarer Botschaft der Konstanz indes auf gewohntem Terrain  : Der Katalog erschien als kleine Broschüre, im für Graupe seit Ende der 1920er Jahre typischen mittelgroßen Format (24, 5 x 17, 5 cm), mit charakteristischem tiefblauem Graupe-Einband, auf dem eines der üblichen einfachen weißen, nur von einer schwarzen Doppelborte umrandeten Etiketten mit der sachlich, aber elegant gehaltenen Aufschrift „Paul Graupe & Cie Paris“ klebte.

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Die äußere Schlichtheit war auch für das Innere des Katalogs kennzeichnend. Auf der ersten Seite befanden sich Adress- und Handelsregisterangaben zu Graupes neuem Pariser Geschäft. Als Objektabbildungen hatte Graupe Schwarz-Weiß-Fotografien wiederverwenden können, die er für seine in der Regel reich illustrierten Berliner Auktionskataloge hatte anfertigen lassen und von denen einige später auch in der Weltkunst oder im Pantheon erschienen waren. Ungewöhnlich nüchtern waren auch die Begleittexte im Pariser Verkaufskatalog. Zu lesen war jeweils lediglich ein kurzer Vermerk, der Name des Künstlers, ein knapper französischer Titel, selten ein Datum. Vergebens suchte man daneben Angaben zur Größe oder historischen Einordnung des Werkes. Insgesamt wurden nicht mehr als 25 Objekte in der kleinen Broschüre vorgestellt. Dafür war die Bandbreite der ausgewählten Werke groß, wie seit 1927 charakteristisch für Graupes Auktionen. Konkret wurden im Pariser Verkaufskatalog neun Gemälde, zwei Zeichnungen, zwei Stiche, eine Miniatur und ein historischer Bucheinband vorgestellt, daneben Bronzen, Stücke aus Elfenbein und Porzellan, Möbel, Goldschmiede- und Webarbeiten aus unterschiedlichsten Epochen seit dem Mittelalter. Insgesamt handelte es sich um eine Auswahl exponierter Stücke, die Einblick in Graupes früher breites Warenangebot geben sollten. Hinter der Schlichtheit des Katalogs verbarg sich dabei ein hochkarätiges Warenspektrum, über das Graupe nun offenkundig den neuen Pariser wie internationalen Markt auf höchster Ebene für sich zu öffnen suchte. Zu den Objekten, mit denen Graupe seit Oktober 1937 von Paris aus im gezielten Rückgriff auf die eigene große Berliner Vergangenheit für die Zukunft seines neuen Geschäfts Paul Graupe & Cie warb, zählten erstklassige Werke, die er zwischen 1928 und 1936 bei verschiedenen Auktionen in Berlin versteigert hatte – in den Jahren nach 1933 meist im Zuge der Veräußerung jüdischer Sammlungen – und die sich heute teilweise in öffentlichen Sammlungen befinden  : darunter das beeindruckende Bildnis der Veronica Spinola Doria von Rubens (im April 1935 bei der van Diemen-Auktion versteigert, heute Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), das Diptychon Heiliger Hieronymus und Heiliger Augustinus des Altniederländers Gerard David (im April 1935 ebenfalls bei der van Diemen-Auktion versteigert), ein Bildnis eines Mannes mit gestreiftem Hemd von Hans Baldung Grien (Abb. 149) (im April 1931 bei der Wendland-Auktion versteigert), La Poésie von Corot (im März 1935 bei der Silberberg-Auktion versteigert, heute Wallraf-Richartz-Museum Köln), der Boulevard Montmartre von Pissarro (Abb. 150) (im März 1935 ebenfalls bei der Silberberg-Auktion versteigert, heute Israel-Museum Jerusalem), van Goghs Aus der Umgebung von Paris (Abb. 151) (im Juni 1931 bei der Max Emden-Auktion versteigert), ein Ruysdael-Gemälde (im Juni 1936 bei der A. S. Drey-Auktion versteigert), die Zeichnung L’Accord parfait von Jean-Michel Moreau (Abb. 152) (im März 1931 bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild versteigert, heute Metropolitan Museum New York), ein Bucheinband von Ludwig XV. (im April 1929 bei der Georgij N. von Leuchtenberg-Auktion versteigert, heute Bibliothèque nationale de France Paris)601 sowie eine aus der Chou-Zeit stammende tiefe chinesische Bronzeschale (Abb. 153) (im März 1935 bei der Burchard-Auktion versteigert, heute Freer Gallery New York).602 Dadurch, dass er Künstler wie Pissarro oder van Gogh in seinen Katalog einbezog, bewegte sich Graupe dabei in Paris demonstrativ jenseits der inzwischen offiziell sanktionierten natio-

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Abb. 149: Bei der Auktion der Sammlung Hans Wendland am 24./25. April 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 29 angebotenes Ölgemälde Bildnis eines Mannes von Hans Baldung Grien, um 1510, Öl auf Holz, 33,4 x 26,8 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog Abb. 150: Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 27 angebotenes Ölgemälde Boulevard du Mont­ martre im Frühling von Camille Pissarro, 1897, Öl auf Leinwand, 65,5 x 81 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog Abb. 151: Bei der Auktion der Sammlung Max Emden am 9. Juni 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 40 angebotenes Ölgemälde Aus der Umgebung von Paris von Vincent van Gogh, um 1886/88, Öl auf Leinwand, 38 x 46 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog Abb. 152: Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 39 angebotene Tuschfederzeichnung L’Accord parfait von Jean-Michel Moreau, 1776, 32 x 55 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog

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Abb. 153: Bei der Auktion der Bestände der Ostasiatika-Kunsthandlung Dr. Otto Burchard am 22./23. März 1935 bei Graupe als Nr. 275 angebotene chinesische Bronzeschale auf quadratischem Untersatz, Chou-Zeit (1122 bis 255 v. Chr.), 28 cm hoch, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog

nalsozialistischen Kunstdoktrin und signalisierte so seine nach wie vor bestehende Offenheit der inzwischen vom NS-System verfemten internationalen zeitgenössischen Moderne gegenüber. Manche der Objekte wählte Graupe offenbar bewusst wegen ihres Bezugs zu Paris aus. Im Winter 1937/38 verschickte Graupe den Katalog, wie es scheint, einige Monate lang in großer Zahl an Kunsthändler, öffentliche Institutionen und Sammler. Noch heute finden sich immer wieder Exemplare in französischen und deutschen Bibliotheken oder Museen, in Antiquariaten oder bei Privatsammlern, was auf eine hohe zeitgenössische Verbreitung schließen lässt. Der strategische Einsatz des retrospektiven Katalogs steht dabei beispielhaft für die Hoffnung, an die erfolgreiche Berliner Zeit anknüpfen zu können, mit der Graupe 1937 seinen Neuanfang in Paris wagte. Durch den Katalog suchte Graupe demonstrativ eine Brücke zwischen Berlin und Paris, zwischen seiner großen Auktionsvergangenheit und seiner künftigen Kunsthandelstätigkeit zu schlagen.

IV.2 Zwischen deutschen Museen und internationalen Kunden  : konkrete Geschäfte Nachdem Graupe 1937/38 gezielte Anstrengungen unternommen hatte, sich mit seinem Pariser Unternehmen auf dem Kunstmarkt zu platzieren, ging es seit 1938 darum, mit der neuen Kunsthandelsfirma, die nun kein Auktionshaus mehr sein konnte und die sich größere eigene

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Warenbestände erst erarbeiten musste, konkret ins Geschäft einzusteigen. Angesichts allenfalls geringer eigener Startbestände konzentrierte sich Graupes Tätigkeit in Paris hier zunächst vor allem auf die Vermittlung von An- und Verkäufen, für die Graupe Provisionen erhielt. Mit Hilfe seines früheren Berliner Mitarbeiters Ernst Jutrosinski, den er in Frankreich wiedertraf, hoffte Graupe, sich im Pariser Antiquariat ein Standbein schaffen zu können. Im September 1938 stellte er Jutrosinski, der in Berlin für Graupes antiquarische Abteilung verantwortlich gewesen war, bei Paul Graupe & Cie ein.603 Jutrosinski war, wie Graupe Jude, schon im Mai 1933 nach Paris emigriert604 und vermittelte dort antiquarische Bücher.605 Er wohnte damals recht bescheiden im Hotel Helvetia, das kurz vor dem Krieg viele deutsche Exilanten aus dem literarischen Milieu wie Hans Sahl, Alfred Kantorowicz, Gustav Regler, Johannes R. Becher, Ernst Bloch oder Joseph Roth beherbergte.606 Nachdem er zuvor die deutsche Staatsangehörigkeit verloren hatte, hatte er seit 1937 als anerkannter politischer Flüchtling offiziell das Privileg, in Frankreich erwerbstätig sein und auch ins europäische Ausland reisen zu dürfen.607 Unter den deutschen Emigranten in Paris war Jutrosinski gut vernetzt. Eine Freundschaft verband ihn etwa mit dem Schriftsteller Hans Sahl, der ihn rückblickend als Antiquar mit großem Wissen und wunderbaren Menschen mit riesiger Papageiennase beschrieb.608 Während Graupe über Jutrosinski den antiquarischen Markt der französischen Hauptstadt zu erschließen versuchte, konzentrierte sich Paul Graupe & Cie daneben in erster Linie auf den Handel mit Gemälden. Von Paris aus beobachtete Graupe aufmerksam, welche Möglichkeiten sich für ihn durch die „Säuberungen“ deutscher Museen im Umfeld der NS-Aktion „Entartete Kunst“ boten. Nachdem die im Juli 1937 in München eröffnete Ausstellung „Entartete Kunst“ die Werke vieler zuvor anerkannter moderner Künstler als „undeutsch“ und „nicht artgerecht“ verunglimpft hatte, wurden entsprechende Werke seit Sommer 1937 planmäßig in öffentlichen Sammlungen überall in Deutschland beschlagnahmt und in Berliner Depots zusammengeführt. Vier renommierte Kunsthändler wurden beauftragt, die Werke zu verkaufen  : Karl Buchholz, Ferdinand Möller, Bernhard A. Böhmer und Hildebrand Gurlitt. Über die Kunstverkäufe wollte sich das NS-Regime dringend benötigte ausländische Devisen beschaffen.609 Im internationalen Kunsthandel kursierten daraufhin Listen mit zum Teil hochrangigen Werken, die nun für den freien Markt verfügbar waren  : Rund 5.000 Gemälde sowie 20.000 Skulpturen, Zeichnungen und Graphiken wurden hier angeboten. Auch Graupe war bald im Besitz einer dieser Listen, die Werke „vom ‚Turm der blauen Pferde‘ bis zu Picasso, v. Gogh, Matisse, Munch“ offerierten.610 Die Verkaufslisten riefen umgehend Kunsthändler in ganz Europa auf den Plan, darunter die Pariser Galerie Zak, Colnaghi in London, Harald Halvorsen in Oslo oder auch das Konsortium Fides, das sich in Zürich gegründet hatte. Als Kunsthändler mit zuvor breitem Repertoire bis hin zur zeitgenössischen Moderne konnte sich Graupe diese Gelegenheit zum Neuaufbau seiner Kunsthandlung in Paris nicht entgehen lassen. Tatsächlich hielt er 1938 von Paris aus nach geeigneten Ankaufspartnern für die ausgesonderten deutschen Museumsbestände Ausschau. So wandte er sich an Karl Nierendorf, einen ehemaligen Berliner Kunsthandelskollegen, der sich 1936 in New York niedergelassen hatte und dort seit 1937 eine eigene Galerie führte.611 Bei einem Treffen in Paris im August 1938 legte er Nierendorf die Liste mit den ihm

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Abb. 154: Passbild Paul Graupe, undatiert

offerierten Werken vor und suchte ihn für gemeinsame Erwerbungen zu gewinnen. Karl Nierendorf zeigte sich zunächst durchaus interessiert und bat seinen Bruder Josef in Berlin, bei der zuständigen Reichsbehörde genauere Erkundigungen einzuziehen, gerade auch mit Blick auf mögliche Verkäufe von Klee und Barlach.612 Nachdrücklich erklärte er dazu  : „Diese Angelegenheit ist von einer ganz ungeheuren Wichtigkeit für uns, und wir wollen doch alles tun, damit wir aus diesem Geschäft nicht ganz ausgeschlossen bleiben.“613 Nierendorfs Bruder Josef lehnte dann jedoch eine Beteiligung am Verkauf der ausgesonderten deutschen Museumsbestände und damit auch die von Graupe vorgeschlagene Zusammenarbeit ab.614 Während es sich als schwierig erwies, im Bereich der „Entarteten Kunst“ ohne finanzkräftige Partner ins Geschäft zu kommen, baute Graupe (Abb. 154) gleichzeitig von Paris aus auch auf anderer Ebene auf einen Handel mit deutschem Museumsbesitz. Bereits in den 1920er Jahren war international diskutiert worden, ob und in welchem Ausmaß Museumsbestände veräußert werden dürften. Gerade amerikanische und deutsche Museen hatten solchen Veräußerungen nicht zuletzt im Kontext der Museumsreformbewegung von Beginn an positiv gegenüber­ gestanden.615 Als die Staatlichen Museen Berlin im April 1937 einen Verkauf nicht ausgestellter älterer Gemälde und Porzellane aus ihren Beständen organisierten, erklärte deren General­ direktor Otto Kümmel dazu programmatisch, in der aktuellen Situation sei es nicht angängig, Kunst in den Museumsdepots ruhen zu lassen. Museen hätten vielmehr all ihre Ressourcen auszuschöpfen.616 Damit hatte Kümmel Veräußerungen von Museumsbesitz etwa auch in Form des Objekttausches weit über die Aktion „Entartete Kunst“ hinaus für das nationalsozia­

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listische Deutschland sanktioniert. Nachdem bereits 1932 der Tausch eines Gemäldes von Francesco Paolo Michetti aus den Berliner Staatsmuseen für Aufsehen gesorgt hatte,617 wurden nun gerade Tauschgeschäfte mit deutschen Museumsbeständen, oft unter Einbindung privater Kunsthändler, immer üblicher. So erwarb Kümmel selbst 1937 das Gemälde Mann mit Laute von Holbein für die Berliner Museen, indem er es mit der Galerie Duveen Brothers gegen ein Werk von Duccio di Buoninsegna tauschte.618 Noch im selben Jahr folgte ein weiterer Tausch der Berliner Museen, bei dem ein Bild von Filippo Lippi für ein Cranach d. Ä. zugeschriebenes Gemälde abgegeben wurde.619 Aber auch andere deutsche Museen führten entsprechende Tauschverhandlungen. Graupe bewegte sich nun seit 1937/38 von Paris aus in eben diesem von Kümmel eröffneten Kontext. So bot er bereits Ende 1937 dem Museum in Stralsund, per Post und mit beiliegenden Werkfotografien, zwei Gemälde von Caspar David Friedrich im Tausch gegen eine im Besitz des Museums befindliche französische Bibliothek des 18. Jahrhunderts an, blieb damit allerdings erfolglos, da der Stralsunder Museumsdirektor Fritz Adler die Bücherei nicht abgeben wollte.620 Auch ein von Adler ohne Graupes Wissen an die Berliner Nationalgalerie weitergeleitetes Schreiben in der Sache zeitigte letztlich keinen Erfolg. Die Galerie war nicht interessiert und wies Graupes Pariser Offerte am 10. Dezember 1937 mit dem Hinweis an Adler zurück  : „Die beiden Bilder von C. D. Friedrich, auf die Sie uns aufmerksam machen und die Sie in Photos übersenden, sind uns bekannt, sie sind der National-Galerie bereits früher angeboten worden, noch ehe sie an die Kunsthandlung Paul Graupe nach Paris gelangten. Die National-Galerie hat damals auf die Erwerbung verzichtet und möchte auch jetzt einem Ankauf nicht nähertreten.“621 Klar belegt der Briefwechsel, wie aktiv und selbstverständlich Graupe von sich aus für seine neue Pariser Niederlassung Tauschverhandlungen mit deutschen Museen zu initiieren suchte, welche Rolle für ihn dabei weiterhin der antiquarische Bereich spielte, mit welch konkreten Werkofferten er hier agieren konnte, welch vergebliche Bemühungen er hier aber zunächst auch zu verzeichnen hatte. In der folgenden Zeit konnte sich Graupe dann vor allem in zwei Fällen durchaus erfolgreich in Tauschverhandlungen mit deutschen Museen einbringen. Zum einen ging es dabei um Münchener Sammlungsbestände, zum anderen um solche des Wallraf-Richartz-Museums Köln. Ansatzpunkt in München waren schon seit längerem etablierte Tauschgeschäfte zwischen dem Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Ernst Buchner und Kunsthändler Eduard Plietzsch.622 1938 waren bereits mehrere solcher Tauschgeschäfte zwischen Buchner und P ­ lietzsch ausgehandelt worden. Dabei hatten vor allem Werke des niederländischen Barockmalers Gerard Dou eine Rolle gespielt, von denen sich die Münchener Sammlungen seit den 1920er Jahren bereitwillig trennten.623 Plietzsch hatte in diesem Zusammenhang 1936/37 mehrere Dou-Werke aus München im Tausch erworben.624 Im März 1938 zeigte sich Plietzsch Buchner gegenüber nun nicht mehr nur an Werken von Dou, sondern unter anderem an zwei hochkarätigen Venedig-Ansichten von Canaletto interessiert, konnte damit aber nicht durchdringen.625 An dieser Stelle schaltete sich Graupe von Paris aus in die Münchener Tauschgeschäfte zwischen Plietzsch und Buchner ein. Er kannte nämlich ein Werk, das Buchner sicher interessieren würde  : einen aus sieben Gemälden bestehenden Schlachtenzyklus, der Anfang des 19.

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Jahrhunderts im Auftrag des 1805 an den napoleonischen Siegen beteiligten Marschalls Berthier vom bayerischen Maler Wilhelm von Kobell gemalt worden war. Offensichtlich nutzte nun Graupe Plietzsch als Mittler. Im Oktober 1938 bot Plietzsch schließlich Buchner den Gemäldezyklus von Kobell mit zwei weiteren Bildern zum selben Thema von Franz Meister und Jakob Zeiler an. Als Gegenleistung offerierte Buchner eine Jungfrau mit Kind, die Lorenzo di Credi zugeschrieben wurde, und zwei Canale-Grande-Ansichten von Canaletto. Plietzsch transferierte die Kobell-Gemälde schließlich im Oktober und November 1938 tatsächlich von Paris nach München. Letztlich zog sich die Umsetzung des Tausches aber hin. Buchner erklärte sich im Juni 1939 mit dem Tausch einverstanden. Die ministerielle Zustimmung wurde am 4. September 1939 erteilt. Die Überführung der Canalettos und des Lorenzo di Credi nach Paris kam dann allerdings wegen des Kriegsbeginns nicht mehr zustande. Graupe war offenbar im Zusammenwirken mit Plietzsch direkt in die Tauschabwicklung involviert, auch wenn er sich damals schon nicht mehr in Paris, sondern erneut in der Schweiz aufhielt.626 Im zweiten Fall der Graupeschen Mitwirkung an Tauschgeschäften mit deutschen Museen ging es um einen van Gogh, den das Kölner Wallraf-Richartz-Museum im Sommer 1938 gegen eine Jungfrau mit Kind von Lucas Cranach d. Ä. abgab. Der Tausch hatte einen vielbeachteten Hintergrund  : Als Hermann Görings Tochter Edda am 2. Juni 1938 geboren wurde, entschied sich die Stadt Köln, in den Chor der unzähligen Gratulanten einzustimmen und der Familie Göring zum freudigen Ereignis das erwähnte Cranach-Bild zu schenken,627 das in der Galerie Fischer in Luzern für 4.000 £ zum Verkauf stand. Die Stadt Köln, der das Geld fehlte, schlug vor, der Galerie Fischer für den Cranach ein Werk aus dem Wallraf-Richartz-Museum zu überlassen.628 Zunächst war hierfür ein Werk von Benozzo Gozzoli vorgesehen, später kamen die Gemälde Reiter am Strand von Gauguin und Familie Solèr von Picasso als Tauschobjekte ins Gespräch,629 bis man sich schließlich im August 1938 auf einen von zwei im Wallraf-Richartz-Museum aufbewahrten van Goghs einigte630  : das Porträt eines jungen Mannes, den man später als Armand Roulin, den Sohn eines mit van Gogh in Arles befreundeten Postbeamten, identifizierte.631 In diesem Fall profitierte Graupe davon, dass der Kölner van Gogh wenig später über Theodor Fischer632 auf den Markt gelangte  : Im Herbst 1938 erwarb Graupe van Goghs Bildnis Armand Roulin (Abb. 155) – Hans Wendland zufolge, der mit Fischer in engem Geschäftskontakt stand, für 110.000 Schweizer Franken.633 Kurz darauf verkaufte Graupe das Werk für 150.000 Schweizer Franken an den Rotterdamer Reeder Daniel Georges van Beuningen weiter, der es für seine Sammlung flämischer und holländischer Gemälde erwarb.634 Paul Graupe & Cie machte dabei einen Reingewinn von 40.000 Schweizer Franken ohne Steuern. Der An- und Verkauf des van Gogh stellte sich für Graupes Pariser Kunsthandlung damit als äußerst lukratives Geschäft dar. Ganz offensichtlich profitierte Graupe dabei beim Geschäftsabschluss von seinen Beziehungen zu Wendland, die seit 1931 bestanden und die sich in Paris erneut intensivierten.635 Graupes Pariser Geschäft scheint also 1938 vor dem Hintergrund zunehmender Veräußerungen deutscher Museumsbestände und einer offensichtlich ungebrochenen Kaufbereitschaft reicher Kunstliebhaber durchaus gut angelaufen zu sein. Nicht nur etablierte Sammler wie der

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Abb. 155: Ölgemälde Armand Roulin von Vincent van Gogh, 1888, Öl auf Leinwand, 65,5 x 54,3 cm, 1938 von Graupe bei Theodor Fischer erworben und an Daniel Georges van Beuningen weiterverkauft, heute Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam

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Abb. 156: Ölgemälde Versuchung Christi von Peter Paul Rubens, 1620, Öl auf Leinwand, 32,9 x 31,6 cm, im Januar 1938 von Graupe an Antoine Seilern verkauft, heute The Courtauld Gallery, London

Reeder van Beuningen, sondern auch junge Kunstinteressierte wie zum Beispiel der Österreicher Graf Antoine Seilern gehörten dabei zu einem neuen internationalen Kundenstamm, den sich Graupe von Paris aus über seine fortbestehenden Kontakte zu deutschen Kunsthandelsnetzwerken im Umfeld von Plietzsch oder Wendland zu erschließen begann. 1901 geboren, hatte Graf Seilern Kunstgeschichte in Wien studiert und 1933 eine Doktorarbeit über venezianische Einflüsse in den Deckenmalereien von Rubens begonnen. Mit dem Erbe seiner Großmutter erwarb er seit 1931 hochrangige ältere Kunst. Neben Zeichnungen aus der Sammlung von Curt Glaser636 und der Dürer-Zeichnung Die kluge Jungfrau, die er 1936 bei Christie’s in London bei der Auktion Henry Oppenheimer gekauft hatte, besaß Seilern zwei Werke von

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Rubens  : Hercules tötet die Hydra von Salerno und die für die 1718 zerstörte Deckenbemalung der Antwerpener Jesuitenkirche angefertigte kleine Studie Sankt Gregor der Große. Das erste Rubens-Werk hatte er bei Horace Buttery, das zweite vom niederländischen Kunsthändler Jacques Goudstikker erworben.637 Bald zählte Graf Seilern auch zu den Kunden von Paul Graupe & Cie. Schon 1937 hatte Graupes Geschäftspartner Arthur Goldschmidt Seilern eine aus der Sammlung der Marquise von Headfort stammende Mariä Himmelfahrt verkauft.638 Als Graupe und Goldschmidt dann davon hörten, dass der in Gent lebende Künstler Achille Ysabie überlegte, sich von einem Rubens, der Versuchung Christi, (Abb. 156) zu trennen, dachten sie an Seilern und gingen, vom bestehenden Kontakt profitierend, von sich aus auf den Wiener Sammler und Rubensforscher zu – zumal es sich bei der Versuchung Christi um eine weitere Studie für die Decke der Antwerpener Jesuitenkirche handelte.639 Und tatsächlich stieß die gezielte Bildofferte, mit der Graupe auch weiterhin für ihn schon in Berlin üblichen Formen der Kundenakquise folgte, bei Seilern auf Interesse. Die Transaktion wurde Ende Januar 1938 abgeschlossen. Seilern zahlte unverzüglich den vereinbarten Kaufpreis von 1.260 Pfund. Wohl auch um den Kontakt aufrechtzuerhalten, schlug Goldschmidt Seilern gleichzeitig einen Besuch vor, wenn dieser das Gemälde reinigen lasse.640 Deutlich lässt sich hier das Bemühen von Paul Graupe & Cie erkennen, gestützt auf marktbezogenes Insiderwissen, ein neues internationales Kundennetzwerk aufzubauen und zu pflegen. Seit 1937/38 kam es auf dieser Basis zu konkreten Geschäftsabschlüssen sowohl im Bereich älterer wie moderner Kunst. Weitere Kunstgeschäfte machte Graupe zudem von Paris aus, indem er treuhänderisch von ihm verwaltete Werke auf dem Kunstmarkt vermittelte. Eine erste Gelegenheit dafür bot sich ihm durch den Berliner Bankier Hans Arnhold, der 1936 nach Frankreich emigriert war.641 1938 gelang es Graupe, für Arnhold den Verkauf des Toulouse-Lautrec-Aquarells Au Nouveau Cirque  : La Clownesse et les cinq plastrons in die USA auszuhandeln. Geschickt nutzte er dabei die New Yorker Galeristin Marie Harriman als Mittlerin, die Ende 1937 eine Toulouse-Lautrec-Ausstellung organisiert hatte und anschließend Arnholds Bild an das Philadelphia Museum of Art verkaufte.642 Später nahm Graupe weitere Werke für Arnhold in treuhänderische Verwaltung. Dazu gehörten ein Männerporträt von Jakob Seisenegger aus dem 16. Jahrhundert sowie sechs jeweils 145 x 113 cm große Einzelbildnisse der preußischen Königsfamilie aus dem 18. Jahrhundert, die den preußischen König Friedrich II., gemalt von R. A. Matthieu (Abb. 157), seinen Vater König Friedrich Wilhelm I., gemalt von Friedrich Wilhelm Weidemann, und vier der Geschwister Friedrichs II. zeigten  : seine Schwestern Sophie (Abb. 158), Friederike und Elisabeth Ulrike sowie seinen Bruder Heinrich, letzterer ebenfalls von R. A. Matthieu gemalt.643 Noch weit intensivere Vermittlungsoptionen boten sich der Pariser Kunsthandlung Graupe 1939 durch den Kontakt zur Familie Friedrich Gutmann. Friedrich Gutmann war einer der Söhne des Dresdner Bank-Mitbegründers Eugen Gutmann. 1912 hatte er die Dresdner Bank in London übernommen. Seit 1918 leitete er eine niederländische Filiale der Bank in Amsterdam. Nach dem Tod seines Vaters 1925 hatte Friedrich Gutmann zusammen mit seinen Geschwistern die väterliche Kunstsammlung geerbt und sie um eine eigene Sammlung mit Werken alter Meister, aber auch französischer Impressionisten wie Renoir und Degas ergänzt.644 Zur Fami-

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Abb. 157: Ölgemälde Friedrich der Große, König von Preußen als Feldherr von R. A. Matthieu, Öl auf Leinwand, 145 x 113 cm, von Graupe in Paris für Hans Arnhold treuhänderisch verwaltet Abb. 158: Ölgemälde Prinzessin Sophie von Preußen, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 145 x 113 cm, von Graupe in Paris für Hans Arnhold treuhänderisch verwaltet Abb. 159: Ölgemälde Brustbild eines Jünglings im Profil von Dosso Dossi, Öl auf Holz, 13,5 x 10,5 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet

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Abb. 160: Ölgemälde Taufe Christi im Stil Signorellis, Öl auf Holz, 92,5 x 84 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet

lie Gutmann hatte Graupe bereits in Berlin geschäftliche Beziehungen unterhalten, als er im April 1934 mit hohem Gesamterlös die Sammlung von Friedrich Gutmanns Bruder Herbert versteigert hatte.645 Nach der erfolgreichen Kooperation von 1934 lag es auf der Hand, dass sich der seit 1918 in den Niederlanden lebende Friedrich Gutmann seinerseits an Graupe wandte, als er sich 1939, wohl aus wirtschaftlichen Gründen, gezwungen sah, einen Teil seiner Kunstsammlung zum möglichen Verkauf treuhänderisch abzugeben.646 Im April 1939 organisierte Goldschmidt daraufhin den Transport der Sammlungsbestände von Gutmanns Familiensitz in Heemstede nach Paris.647 Der umfangreiche Gutmann-Besitz, der bei Graupe eingeliefert wurde, umfasste neben Möbeln und Vasen vor allem Gemälde, darunter ältere Werke wie das Bildnis eines jungen Mannes von Hans Burgkmair, ein kleines Porträt von Dosso Dossi (Abb. 159) und eine Taufe Christi im Stil von Signorelli (Abb. 160), aber auch impressionistische Stücke wie Pommier en fleur von Renoir und zwei Pastelle von Degas  : zum einen Landschaft mit Schornsteinen von 1890 (Abb. 161), zum anderen Femme se chauffant (Abb. 162).648 Einige der Gutmann-Werke waren zuvor in öffentlichen Ausstellungen zu sehen gewesen, was für ihre Qualität sprach.649 Der Gutmann-Bestand erweiterte die geschäftlichen Möglichkeiten für Paul Graupe & Cie noch einmal erheblich. Insgesamt konnte sich die Pariser Gesellschaft Paul Graupe & Cie in den Jahren 1937 bis 1939, wie es scheint, also durchaus erfolgreich auf dem Markt platzieren. Graupes Sohn schrieb später zu den Aktivitäten seines Vaters  : „ Als er 1936 und 1937 emigrierte und in Paris arbeitet[e],

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Abb. 161: Pastell Landschaft mit Schornsteinen (Landscape With Smokestacks) von Edgar Degas, 1890, 31,7 x 41,6 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet, heute The Art Institute of Chicago Abb. 162: Pastell Femme se chauffant von Edgar Degas, 31 x 38 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet

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war er noch nicht zu alt um tüchtig zu arbeiten und es ging ihm damals recht gut.“650 Die Geschäfte liefen, nicht zuletzt auch weil Graupe viele alte Kontakte nach Deutschland, etwa zum Kunsthändlerkollegen Plietzsch, weiter zu nutzen verstand. Teilweise ließ Graupe noch 1937/38 größere eigene Bestände in Berlin versteigern. So kamen wie erwähnt im Dezember 1937 insgesamt 15 Stücke, darunter das Brustbild eines Jünglings von Cariani, ein Fischstillleben von Pieter van Noort, eine Gesellschaftsszene von Anthonie Palamedesz, eine flämische Musizierende Gesellschaft, das Gemälde Obstgarten des Impressionisten Armand Guillaumin und zwei Blätter von Charles Melchior Descourtis, bei Hans W. Lange zur Auktion.651 Ende Mai 1938 lieferte Graupe zudem über seinen Rechtsanwalt Reinhard Moral zur „Geldbeschaffung“ insgesamt 88 Objekte, darunter zahlreiche Bücher, Zeichnungen, Lithographien, Kupferstiche und sonstige Graphiken, weitere Kunstgegenstände und insgesamt vier Gemälde offenbar aus seinem verbliebenen Berliner Besitz bei Max Perl in Berlin zur Versteigerung ein. Drei der vier bei Perl angebotenen Gemälde – die Bilder von van Noort, von Palamedesz und die flämische Musizierende Gesellschaft im Freien aus dem 17. Jahrhundert – hatte er zuvor schon vergeblich bei Lange zu verkaufen versucht. Hinzu kam nun bei den Gemälden das englische Bild Besuch beim Großvater aus dem 18. Jahrhundert.652 Bei Perl konnten Graupes Berliner Restbestände gerade auch an Gemälden offenbar tatsächlich weitestgehend veräußert werden.653 Die wenigen nicht verkauften und einige andere Objekte ließ Graupe sich noch 1938 legal über den Berliner Oberfinanzpräsidenten gegen Devisenzahlung nach Paris nachschicken  : Guillaumins Obstgarten und die Zeichnungen von Descourtis, die Lange nicht hatte verkaufen können, zudem 22 Graphiken des Pariser Künstlers Jean-François Janinet mit Ansichten von London, zwei kolorierte Sepiazeichnungen mit antiken Ruinendarstellungen im Stil von Piranesi, ein Nicolle-Aquarell mit einer italienischen Stadtansicht, eine nordfranzösische Buchminiatur mit einer Anbetung der Heiligen Drei Könige, einen handgeschriebenen Goethe-Brief von 1825, acht religiöse Manuskripte mit Miniaturen und einige Bücher, darunter eine Goethe-Ausgabe in 55 Bänden, ein Heptameron der Margarete von Navarra von 1781 in drei Bänden und eine Ausgabe der Kurzdarstellung der Geschichte Frankreichs von Du Verdier. Graupe hatte im Juli 1938 von Paris aus in Berlin über seinen Rechtsanwalt Moral um Überweisung der genannten Werke gebeten, den Gesamtwert der Werke dabei gemäß Taxe von Hans W. Lange mit 11.570 RM angegeben und selbst quasi als Gegenleistung eine Zahlung von 170 Pfund vorgeschlagen, „falls ihm die Herausnahme der vorbezeichneten Gegenstände gestattet wird“.654 Nachdem der Berliner Oberfinanzpräsident dem Versand ins Ausland am 2. Dezember 1938 zugestimmt und Graupe am 23. Dezember 1938 rund 792 Dollar gezahlt hatte, waren ihm die Werke daraufhin tatsächlich zur Verfügung gestellt worden.655 Während seine Kunsthandelsbeziehungen nach Deutschland von Paris aus weiterliefen, verfügte Graupe offenbar bald auch im Pariser Kunsthandel über eine gute Vernetzung. So lässt sich etwa nachweisen, dass Graupe das Gemälde Treffen von Abraham und Melchisedech von Jörg Breu 1938 an Jean Souffrice, den Besitzer der Pariser Galerie Voltaire, verkaufte.656 Größter Coup für Graupe in Paris war sicher der Verkauf des van Gogh an van Beuningen im Herbst 1938. Die von Hans Arnhold und vor allem die von Friedrich Gutmann überlassenen Bestände ließen ebenso wie die in Aussicht stehenden Münchener Werke auf weitere Geschäftsoptionen

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hoffen. Die Wahl der exponierten Place Vendôme als neue Geschäftsadresse erwies sich trotz hoher Mietkosten als förderlich. Als wichtige Grundlage für Graupes Erfolg in der französischen Metropole stellte sich nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit dem so versiert auf internationalem Terrain agierenden Arthur Goldschmidt dar. Mit diesen guten Perspektiven für sein Pariser Geschäft fuhr Graupe im Mai 1939 zu seinem traditionellen Sommeraufenthalt in die Schweiz.

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V. SC H WE I Z U N D U SA 1 9 3 9 – 194 5

V.1 Graupe in der Schweiz, Frankreich im Krieg, Flucht aus Europa – das Ende von Paul Graupe & Cie im Kontext nationalsozialistischer Kunsthandelsinteressen Seit langem pflegte Graupe die Sommermonate in der Schweiz zu verbringen. Bereits von Berlin aus war er regelmäßig in die Schweizer Alpen gereist. In einem Sanatorium in Montana, einem eleganten Kurort im Kanton Wallis, ließ er hier traditionell jedes Jahr während vieler Wochen jenseits der Hektik des Kunsthandels seine Hüfttuberkulose behandeln, an der er seit seiner Jugend litt und die seinen Gang sichtbar beeinträchtigte.657 Im Mai 1939 verließ Graupe zusammen mit seiner Frau Paris und fuhr wie gewohnt zur Sommerkur ins Wallis. Da sein Gesundheitszustand Anlass zur Sorge gab, ließ er den renommierten Berliner Arzt Dr. Albert Aschoff vom 19. bis 21. Mai 1939 nach Montana kommen. Aschoff, bei dem Graupe seit Jahren in Berlin in Behandlung war, sollte sich Graupes schwere Hüftgelenkseiterung ansehen und die Frage eines operativen Eingriffs klären.658 Bevor die Pariser Saison zu Ende ging, kehrte Graupe im Juni 1939 danach noch einmal kurz nach Paris zurück – wohl wegen einer Degas-Ausstellung in der Galerie André Weil, zu der er Gutmanns kleines Pastell Femme se chauffant beigesteuert hatte.659 Wenige Tage zuvor hatte zudem sein Geschäftspartner Goldschmidt Anne-Marie Senkel in Paris geheiratet.660 Anschließend setzte Graupe offenbar seinen Aufenthalt in der Schweiz fort. Bei Kriegsbeginn befand er sich zusammen mit seiner Frau noch immer in der Schweiz.661 Der Kriegsbeginn am 1. September 1939 änderte die Situation für Graupe und seine Pariser Kunsthandlung dann mit einem Schlag grundlegend. Die französische Regierung unter dem Linksliberalen Edouard Daladier, der im April 1939 die Amtsgeschäfte von Léon Blum übernommen hatte, verfügte umgehend, in Frankreich lebende Deutsche zwischen siebzehn und fünfzig Jahren hätten sich in zentralen Sammelstellen einzufinden.662 Für Paris war dies das Stadion Yves-du-Manoir in Colombes.663 Wie Walter Benjamin oder die Schriftsteller Hermann Kesten und Hans Sahl gehörten auch Graupes Geschäftspartner Arthur Goldschmidt und sein Mitarbeiter Ernst Jutrosinski, die noch immer in Paris waren, zu den rund zehntausend nun argwöhnisch als Feinde betrachteten Deutschen, die in Colombes unter primitivsten Bedingungen die ersten Tage nach Kriegsbeginn zu verbringen hatten.664 Dass Goldschmidt seine deutsche Staatsangehörigkeit im April 1939 verloren hatte665 und Jutrosinski, der ebenfalls keine deutsche Staatsangehörigkeit mehr besaß, offiziell als politischer Flüchtling anerkannt worden war, spielte dabei keine Rolle. Jutrosinski konnte Colombes schnell wieder verlassen. Er ging nach England, wo er während des Zweiten Weltkriegs mit dem prominenten Antiquar Percy Muir zusammenarbeitete.666 Für Goldschmidt hingegen war Colombes der Auftakt für eine längere Internierung  : Nach drei Tagen kam er ins Sammellager Villerbon bei Blois. Erfolg-

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Abb. 163: Hotel Rigihof in Zürich, in dem Graupe und seine Frau 1939/40 lebten, Ansichtskarte, undatiert

los versuchte seine Frau Anne-Marie hier seine Freilassung zu erwirken.667 Erst am 22. Oktober 1939 konnte Goldschmidt nach Paris zurückkehren, wo er eine Wohnung in der Rue Fabert bezog,668 die preiswerter war als sein bisheriges Zimmer im Plaza Athénée. Die Wohnung diente als Lager für einige der noch aus Berlin stammenden Graupe-Bestände.669 Am 13. März 1940 wurde Goldschmidt schließlich zur 143. Kompanie ausländischer Arbeiter abkommandiert, deren Aufgabe es war, ein Pulverlager in Saint-Médard-en-Jalles bei Bordeaux anzulegen.670 Bis 1941 befand er sich in verschiedenen französischen Lagern.671 Aber nicht nur für Graupes Mitarbeiter, sondern auch für die Gesellschaft Paul Graupe & Cie stellte der Kriegsbeginn 1939 eine Zäsur dar. Während Goldschmidt in Villerbon war, wurde die Gesellschaft, die sich zum Teil noch immer aus deutschem Kapital finanzierte, am 16. Oktober 1939 per Beschluss des zuständigen französischen Zivilgerichts, des Tribunal civil de la Seine, unter Zwangsverwaltung gestellt. Als Verwalter wurde Fernand Gaudry eingesetzt, der als Registerinspektor den üblichen Bestimmungen gemäß am 1. Dezember 1939 ein Inventar für die Räumlichkeiten von Paul Graupe & Cie an der Place Vendôme erstellen ließ.672 Bereits im Ersten Weltkrieg hatte es ähnliche Beispiele von Zwangsverwaltungen im Pariser Kunsthandel gegeben. So hatte der aus Deutschland stammende Daniel-Henry Kahnweiler, der 1907 seine erste Galerie in Paris eröffnet hatte, seit 1914 keinen Zugriff auf seine Kunstwerke mehr gehabt. Erst in den 1920er Jahren waren sie bei verschiedenen Auktionen wieder aufgetaucht.673

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Angesichts der durch den Krieg veränderten Lage in Frankreich blieben Paul und Käthe Graupe 1939/40 zunächst in der Schweiz und richteten sich im modernen Apartmenthotel Rigihof in Zürich ein, einem eleganten Neubau im Bauhausstil, der 1931 im Universitätsviertel errichtet worden war (Abb. 163). Parallel dazu versuchte Goldschmidt, seiner eigenen schwierigen Lage und der Zwangsverwaltung der Firma zum Trotz, die Geschäfte von Paul Graupe & Cie in Paris einigermaßen am Laufen zu halten. Im Januar 1940 erhielt er im Nachgang der Kölner Tauschverhandlungen von 1938 zwei Gemälde  : eins vom niederländischen Landschaftsmaler Meindert Hobbema und eins von Adriaen Isenbrant, die zu 50 % Graupe sowie zu jeweils 25 % Wendland und Theodor Fischer gehörten.674 Zudem taten sich Anfang März 1940 Perspektiven mit der von Geoffrey Agnew geleiteten prominenten Londoner Kunsthandlung Agnew auf, die offenbar einen Abnehmer für zwei Gemälde gefunden hatte  : für eine Heilige Jungfrau von Rubens, die das traditionsreiche Londoner Kunsthandelshaus Ende 1939 „zur Ansicht“ an Paul Graupe & Cie geschickt hatte, sowie für das Kölner Isenbrant-Gemälde.675 Von Goldschmidt befragt, nannte Graupe den hohen Verkaufspreis von 20.000 Dollar für den Rubens, nachdem er zuvor für dasselbe Bild sogar schon einmal 23.000 Dollar gefordert hatte. Goldschmidt teilte Graupes Preisvorstellungen daraufhin umgehend der Kunsthandlung Agnew mit. Für den Isenbrant erklärte er außerdem, ein amerikanisches Museum sei für den avisierten Preis von 46.000 Dollar interessiert.676 Ob beide Geschäfte später zustande kamen, ist unklar. Deutlich belegen die Verhandlungen mit Agnew aber zumindest  : Graupe nahm von der Schweiz aus noch 1940 direkten Einfluss auf die Aktivitäten seines inzwischen unter Zwangsverwaltung stehenden Pariser Unternehmens und bewegte sich dabei jenseits NS-naher Kontexte durchaus auch auf dem freien internationalen Kunstmarkt. Gerade London, wohin Graupe ja im Frühjahr 1937 zunächst emigriert war, schien hier nach wie vor ein wichtiger Anknüpfungspunkt zu sein. Mit dem am 10. Mai 1940 beginnenden deutschen Frankreichfeldzug verschärfte sich die Lage für Graupe, der sich zu diesem Zeitpunkt noch immer mit seiner Frau in Zürich aufhielt, erneut erheblich. Als die deutschen Truppen vorrückten, versuchte Goldschmidt mit Käthe Simon die Werke in Sicherheit zu bringen, die nach wie vor bei Paul Graupe & Cie in Paris für den Verkauf bereitstanden. Zwar war deren Anzahl, verglichen mit den Beständen bereits länger in Paris ansässiger Händler, eher bescheiden. Dennoch waren diese Werke entscheidend für die Zukunft der Pariser Kunsthandlung Graupe – stellten sie doch letztlich deren einzige Liquiditätsquelle dar, nachdem weder Graupe noch Goldschmidt hoffen konnten, ihr im Reich zurückgelassenes Eigentum wiederzubekommen. Mehr als die kleinen Bronzen, die Skulpturen oder Handschriften waren es die Gemälde, die die größten Gewinne versprachen. Einige davon gehörten der Gesellschaft, andere zu bei Graupe deponierten Beständen wie dem von Gutmann. Unter den Werken waren nur wenige moderne Stücke. Ausnahmen stellten hier ein Liebermann, Pastelle von Degas, die den Vorteil besaßen, gut transportabel zu sein, sowie van Goghs L’Homme est en mer, ein 1889 entstandenes Ölgemälde nach einer Bildvorlage von Virginie Demont-Breton dar. Am bedeutendsten waren die niederländisch-flämischen Gemälde  : etwa die Herbergsszene von van Ostade, die 1937 im Burlington Magazine veröffentlicht worden war,677 ein Damenporträt von van Dyck und eine Landschaft von Ruysdael. Goldschmidt schloss im Juni

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1940 die Galerie an der Place Vendôme und lagerte ihren Kernbestand, darunter die Werke, die ihm von Gutmann oder Arnhold anvertraut worden waren, ganz in der Nähe in einem Depot der Gesellschaft Wacker-Bondy am Boulevard Raspail ein.678 Auf diese Weise gelang es ihm, die Hauptbestände von Paul Graupe & Cie dem Zugriff der Deutschen zunächst zu entziehen. Zur selben Zeit übernahm Marschall Philippe Pétain die französischen Regierungsgeschäfte und leitete Waffenstillstandsverhandlungen mit der deutschen Wehrmacht ein. Die noch an der Place Vendôme verbliebenen Restbestände von Paul Graupe & Cie wurden dann bereits Anfang Juli 1940, nur wenige Tage nach Unterzeichnung des Waffenstillstands am 22. Juni 1940, von deutscher Seite aus den Pariser Galerieräumen geholt. Graupes Geschäft wurde dabei Opfer einer der ersten deutschen Beschlagnahmungsaktionen im Pariser Kunsthandel, die sich anhand von Protokollen der Pariser Polizeipräfektur minutiös rekonstruieren lässt.679 Die Hintergründe der Aktion stellen sich danach wie folgt dar  : Nachdem die Deutschen Ende Juni 1940 ein Besatzungsregime in Frankreich installiert hatten, das auf Zivilschutz und die Nutzung französischer Ressourcen setzte, richteten sich im Reich viele Augen nach Frankreich. Schon im Juli 1940 wurde mit systematischen Beschlagnahmungen jüdischer Kunstsammlungen und der Bestände jüdischer Kunsthändler in Paris begonnen.680 Unter anderem keimte in Walter Andreas Hofer, dem Leiter von Görings Sammlung,681 die Hoffnung auf, unter den neuen Bedingungen leichter als zuvor Erwerbungen in Paris tätigen zu können. Schnell wollte Hofer dafür vor Ort die Möglichkeiten sondieren. Wie in den Jahren zuvor kooperierte er dabei eng mit der auf teure Tapisserien spezialisierten Berliner Firma von Hansjoachim Quantmeyer, der bereits seit den 1930er Jahren zusammen mit seinem Cousin Josef Angerer Geschäfte mit NS-Größen wie Hitler, Göring, Goebbels und Speer machte und während der Kriegsjahre in den Handel mit Raubkunst aus Frankreich und Italien etwa über Theodor Fischer in Luzern verstrickt war.682 Schon Ende Juni 1940 hielten sich daher Josef Angerer und der Firmenprokurist Fritz Schmidt in Hofers Auftrag in Paris auf, um für Göring interessante Werke ausfindig zu machen.683 Am 21. Juni 1940, einem Freitag, trafen sich Angerer und Schmidt gegen 9 Uhr morgens im Grand Hotel in der Rue Scribe mit einem Dolmetscher der Geheimen Feldpolizei und mit Kommissar Georges Chain von der Pariser Polizeipräfektur, um das gemeinsame Tagesprogramm vorzustellen  : Man wollte zuerst auf der nahegelegenen Place Vendôme zu Paul Graupe & Cie und Arnold Seligmann gehen, danach zu Duveen Brothers. Später würde man im 8. Arrondissement bei Bacri weitermachen. Schon um 9 Uhr traf die Gruppe an der Place Vendôme bei Graupe ein. Da die Galerie geschlossen war, fragte man beim Hausmeister nach, wann Graupe weggegangen sei, und der erzählte, dass er schon zwei Wochen lang niemanden mehr gesehen habe.684 Mit einem beim Hausmeister in einem versiegelten Umschlag hinterlegten Schlüssel drangen die Beteiligten daraufhin in Graupes Geschäft ein. Die Räume wurden schnell, aber komplett inspiziert. Zwar waren Bibliothek und Möbel noch vorhanden. Allerdings fand man kaum noch Spuren des Warenlagers. Schließlich gab Chain dem Hausmeister die Schlüssel zurück – in einem der eleganten kleinen blauen Umschläge mit der Aufschrift „Graupe & Cie“, auf dem er vermerkte  : „Darf nur mit Erlaubnis der deutschen Militärverwaltung in der Abgeordnetenkammer geöffnet werden“.685

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Bei Duveen Brothers an der Place du Marché Saint Honoré war die Lage ähnlich wie bei Graupe. Nur wenige Gemälde waren übrig geblieben, die bei Angerer und Schmidt kaum auf Interesse stießen. Die Galerie hatte die meisten Bestände gleich zu Kriegsbeginn ausgelagert. Das Personal hatte sich zurückgezogen. Nur bei Arnold Seligmann fand man noch viele Gemälde, Teppiche und andere Kunstobjekte vor. Am Nachmittag wurde zusätzlich die Galerie Bacri durchsucht, deren Besitzer Paris bereits verlassen hatte. Vier Tage später, am 25. Juni 1940, setzte die Gruppe um Angerer und Schmidt ihre Galerieinspektionen in der Galerie von Daniel Wildenstein in der Rue La Boétie fort, deren Gemälde ebenfalls schon abtransportiert worden waren. Zudem suchte man Jansen & Cie in der Rue Royale auf, eine Firma, die unter anderem mit Graupes früheren Partnern Alexander und Richard Ball Geschäftskontakte unterhielt. Nachdem klar wurde, dass die Galeriemitarbeiter Franzosen waren, wurden sie zur Wiedereröffnung aufgefordert.686 Die Bilanz dieser ersten Durchsuchungen war also durchwachsen. Viele Galerien waren von ihren Inhabern rechtzeitig geräumt worden. In anderen gab es bisweilen noch interessante Objekte zu entdecken. Dagegen schien es ziemlich schwierig, vor Ort Partner zu finden, mit denen man Geschäfte machen konnte. Nachdem er sich in Berlin erkundigt hatte, entschloss sich Angerer daher offensichtlich, die verbliebenen Werke von einem externen Experten schätzen zu lassen, und bat dafür den Pariser Polizeikommissar Chain, sehr zu dessen Missbehagen, um Nennung entsprechender Namen. Nach einigem Hin und Her, das mit der kriegsbedingten Abwesenheit vieler französischer Fachleute, aber offensichtlich auch mit dem französischen Widerwillen zu tun hatte, sich in deutsche Kunsttransaktionen verstricken zu lassen, konnten Angerer und Chain schließlich nach einem Treffen mit Louvre-Direktor Jacques Jaujard den 66 Jahre alten prominenten französischen Kupferstecher und Illustrator Jacques Beltrand, damals Professor an der Pariser Ecole des Beaux-Arts, als Experten gewinnen.687 Nun begann die zweite Phase der von Angerer geleiteten Aktion.688 Am 1. Juli 1940 begaben sich Angerer und Chain erst zu Graupes Geschäft, wo Angerer vier Gemälde auswählte, dann zu Arnold Seligmann, wo er acht Tapisserien und vier Gemälde selektierte, und schließlich zu Bacri, wo er 14 Tapisserien und wohl nahezu ebensoviele Gemälde listen ließ. Jedes Mal wurde der Hausmeister aufgefordert, die Gruppe zu begleiten, und Chain trug, vermutlich mit Beltrands Hilfe, Informationen zusammen, die später für die Erstellung präziser Werklisten samt Schätzwertangaben notwendig waren.689 Am selben Tag erklärte Angerer, die gelisteten Werke würden nach Berlin geschickt, wo deutsche Experten sie auf mögliche Erwerbungen „durch die deutsche Regierung“ hin prüfen würden. Das Gutachten über Paul Graupe & Cie erwähnte dabei vier Werke  : eine Lucretia von Cranach, ein Gemälde von Pleydenwurff, eine kleine Jungfrau mit Kind von Isenbrant und ein kleines achteckiges Gemälde von van de Velde.690 Innerhalb von zehn Tagen hatten Angerer und Schmidt damit konkrete Ergebnisse erzielt. Kurz darauf, am 7. Juli 1940, traf man sich erneut, um das Cranach-Bild bei Graupe und zwei Objekte bei Bacri abzuholen. Nun war auch Görings Sammlungsleiter Walter Andreas Hofer dabei. Hofer hatte offensichtlich die von Angerer getroffene Auswahl gesehen und wollte sich selbst ein Bild davon machen, was bei Graupe verblieben war. Allerdings verkomplizierte sich

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die Lage jetzt dadurch, dass inzwischen auch andere deutsche Stellen Anspruch auf Pariser Kunstbestände anmeldeten und die Deutsche Feldpolizei im Auftrag des deutschen Botschafters Otto Abetz bereits eigene Beschlagnahmungen etwa bei Arnold Seligmann durchgeführt hatte.691 Angerer musste sich angesichts dessen zurückhalten. Graupes Geschäft wurde bis Anfang August 1940 dennoch wohl vor allem unter Angerers Einfluss geräumt  : Am 8. Juli 1940 nahm Angerers französischer Experte Beltrand aus Graupes Geschäft ein Goethe-Manuskript, ein flämisches Landschaftsbild mit Tieren aus dem 15. Jahrhundert, eine Holzskulptur, die ein Paar darstellte, einen Rahmen und fünf Bücher mit Samteinband mit. Am 23. Juli 1940 folgte eine Begutachtung einiger Möbel. Am 2. August 1940 transportierten Angerer und Schmidt noch einmal Möbel und drei Gemälde bei Graupe ab, darunter einen Abraham Dupré.692 Beltrands Schätzungen hatten dabei den Zweck, den Wert der beschlagnahmten Werke zumindest grob taxieren zu können. Die angegebenen Summen, die offenbar deutlich unter dem realen Wert der Objekte lagen, wurden schließlich am 31. Juli 1941 von deutscher Seite an Gaudry, den französischen Verwalter von Paul Graupe & Cie, und von diesem wiederum an die Caisse des Dépôts et Consignations gezahlt, die das Geld derer verwaltete, die von Zwangsvollstreckungen betroffen waren. Insgesamt floss hier eine Summe von 124.700 Francs – davon 39.000 Francs für über dreihundert Kunstbücher und acht Bilder aus dem Besitz von Paul Graupe & Cie, die restlichen 85.700 Francs für Antiquitäten und Kunstgegenstände aus dem Besitz Dritter.693 Die Beschlagnahmungen bei Graupe konnten auf diese Weise als rechtmäßige Erwerbungen dargestellt werden. Nur wenige Tage nach den Beschlagnahmungen bei Graupe, am 6. August 1940, hob die deutsche Besatzungsmacht die Zwangsverwaltung von Paul Graupe & Cie offiziell auf,694 nachdem klar war, dass in der Galerie vorerst nichts mehr zu holen sein würde. Ein Teil der bei Graupe an der Place Vendôme konfiszierten Objekte, wie das Bild von Pleydenwurff, fand sich später in Görings Sammlung wieder.695 Zumindest eines der Werke, das spätbarocke Gemälde Klöppelnde Nonnen des Italieners Alessandro Magnasco, gelangte auf Umwegen in die Sammlung des von Hitler geplanten „Führermuseums“ in Linz, nachdem Theo Hermsen, Hildebrand Gurlitts üblicher Zwischenhändler, es im Oktober 1943 in Paris für 11.000 RM für Gurlitt erworben hatte.696 Während seine Galeriebestände an der Place Vendôme von den Deutschen konfisziert wurden und später teilweise in Görings oder Hitlers Sammlungen eingingen, zeichnete sich im Laufe des Sommers 1940 für Graupe und seine Frau Käthe ab, dass sie angesichts der näherrückenden Nationalsozialisten nicht länger würden in der Schweiz bleiben können. Allerdings war eine Ausreise aus der Schweiz keineswegs einfach. Die Graupes versuchten vermutlich schon im Oktober 1940 vergeblich, ein Transitvisum für Spanien zu erhalten, konnten aber die Kosten dafür nicht aufbringen, da ihre Konten im Reich wie in Frankreich gesperrt waren.697 Der deutsche Publizist Leopold Schwarzschild, der gerade in die USA emigriert war, fragte im Oktober 1940 den in Lissabon wohnenden Pablo Tänzer besorgt, wie es um Graupe stehe.698 Tänzer schrieb daraufhin Ende November 1940, dass er seit der Ausreise der Glasers nicht von den Graupes gehört habe, er fürchte aber, dass sie größte Schwierigkeiten haben dürften, ihre Ausreise über Spanien zu organisieren.699 Erst im Dezember 1940 gelangten Graupe und seine Frau schließlich von Genf nach Lissabon.700

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In der Zwischenzeit bemühte sich Graupe intensiv darum, seine durch Goldschmidts Einsatz zunächst in Paris durch die Einlagerung bei Wacker-Bondy vor dem Zugriff der Deutschen geretteten Kunstbestände zu sichern und gegebenenfalls gewinnbringend zu veräußern.701 Als Partner, der sich um die Werke kümmern sollte, wählte er seinen alten Bekannten Wendland, der seit Kriegsbeginn wie er selbst nicht mehr in Paris, sondern in der Schweiz lebte und als wichtiger Akteur und Profiteur des internationalen Kunsthandels im Umfeld der Sammlung Göring und Chefeinkäufer von Theodor Fischer frei zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich reisen konnte.702 Offensichtlich sahen sich Graupe und Wendland regelmäßig in Genf, wo Graupe über verschiedene Werke aus Paris verfügte.703 Am 25. Oktober 1940 wies Graupe Wacker-Bondy an, sieben der bei ihm eingelagerten Gemälde des 16. und 17. Jahrhunderts an Wendland zu übergeben. Konkret handelte es sich dabei um Tod der Jungfrau von Albrecht Altdorfer, van Ostades im Burlington Magazine publizierte Herbergsszene, zwei Werke von Adriaen Brouwer sowie um Gemälde von Brueghel, Cuyp und van Dyck. Der Plan war, dass Wendland für den Transport der Werke ins neutrale Ausland, in die Schweiz oder die USA, sorgen sollte. Dafür sollte er als Honorar einen Anteil von 50 % an van Dycks Damenporträt erhalten.704 Tatsächlich kamen später mehrere konkrete Geschäfte um den Bestand herum zustande, an denen Graupe wie Wendland beteiligt waren. So lässt sich etwa für den 3. Februar 1941 eine Überweisung von Wendlands Frau Charlotte über 21.500 Dollar nachweisen, die im Auftrag von Graupe ausgeführt wurde.705 Einige Bilder gehörten dabei Graupe allein, für andere führte er, vor allem mit Theodor Fischer und Wendland, ein gemeinschaftliches Konto. Manche befanden sich in Paris, andere in der Schweiz bei Fischer.706 Durch die Kontakte zu Wendland und Fischer bewegte sich Graup 1940/41 im unmittelbaren Kontext der kunstpolitischen Aktivitäten Görings, die von einer intensiven internationalen Vernetzung lebten.707 Aber auch Arthur Goldschmidt, der inzwischen mit seiner Frau in Cannes jenseits des früheren Luxus in kleineren Hotels wohnte, war Anfang 1941 aktiv in die Veräußerungen des Bestands von Paul Graupe & Cie involviert. Zumal als sich auch im unbesetzten Teil Frankreichs die Lage für jüdische Emigranten zuspitzte,708 suchte Goldschmidt offenbar gezielt solche Veräußerungen zu initiieren, um so, ähnlich wie Graupe, an das dringend benötigte Geld für die eigene Ausreise aus Frankreich zu kommen. Wichtiger Kontaktmann für Goldschmidt war hier Karl Haberstock, einer der einflussreichsten Kunsthändler des „Dritten Reiches“, der die Aufgabe hatte, im großen Stil Erwerbungen für das von Hitler geplante Linzer Museum zu tätigen. Angesichts dessen verfügte Haberstock über enorme Ankaufsmittel. Oft hielt er sich zu Erwerbungszwecken in Frankreich auf. 709 Möglicherweise wurde der Kontakt zwischen Haberstock und Goldschmidt nicht zuletzt durch Graupes ehemaligen Mitarbeiter Hans W. Lange befördert, der in den frühen 1940er Jahren eng in das von Haberstock geprägte Kunsthandelsnetzwerk im Umfeld der Linzer Museumspläne involviert war.710 Tatsächlich kam es im Februar 1941 zwischen Haberstock und Goldschmidt zu einem bemerkenswerten Geschäft, bei dem es um Werke aus dem Besitz von Paul Graupe & Cie ging  : Wie eine Quittung auf Briefpapier des Hotels Windsor in Cannes belegt,711 verkaufte Goldschmidt am 19. Februar 1941 für den hohen Gesamtpreis von 2.700.000 Francs vier Werke aus dem Bestand von Graupe

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direkt an Haberstock  : van Ostades Herbergsszene, Brouwers Dorfmesse, eine Landschaft von Hobbema und Reitbahn im Freien von Wouverman.712 Fortgesetzte Beziehungen zwischen Haberstock und Goldschmidt lassen sich für die erste Jahreshälfte 1941 zudem etwa im Kontext der von Haberstock geforderten Herausgabe mehrerer älterer deutscher bzw. niederländischer Gemälde des 15./16. Jahrhunderts aus dem bei Wacker-Bondy in Paris eingelagerten Besitz von Friedrich Gutmann nachweisen. Erneut trafen Goldschmidt und Haberstock im Zuge der Gemäldeübergabe, bei der Goldschmidt als Mittler fungierte, in Südfrankreich zusammen.713 Im April 1941 konnte Goldschmidt darüber hinaus einen weiteren Verkauf aus dem Besitz von Paul Graupe fr& Cie, diesmal an Wendland, realisieren  : Nach einem Treffen von Goldschmidt und Wendland im Februar 1941 in Südfrankreich erwarb Wendland Tod der Jungfrau von Altdorfer und van Dycks Damenporträt für 5.000 Schweizer Franken. Wohl auch mit dem Geld aus den Verkäufen an Haberstock und Wendland konnte Goldschmidt schließlich seine Ausreise zusammen mit seiner Frau nach Kuba finanzieren.714 Am 28. Juli 1941 reisten Arthur und Anne-Marie Goldschmidt nach Bilbao. Wenige Wochen später, Anfang September 1941, kamen sie in Havanna an, wo sie bis zum Kriegsende lebten.715 Vermutlich ebenfalls mit den Erlösen aus den Werkverkäufen von 1940/41 unter anderem an Haberstock und Wendland im Rücken war Mitte März 1941, also kurz vor den Goldschmidts, auch Graupe und seiner Frau Käthe die Ausreise über Lissabon nach New York gelungen. Als politischer Flüchtling hatte Graupe zuvor ein Visum für die USA vom amerikanischen Konsulat in Lissabon erhalten. Als Referenz hatte er dabei neben Grace Leon Alland seinen bereits seit 1914 in den USA lebenden Buchhändlerkollegen Erhard Weyhe angegeben, der in Amerika Karriere gemacht hatte und seit den frühen 1930er Jahren zu den wichtigsten Kunstbuchhändlern und Verlegern New Yorks zählte.716 Wegen der hohen Auswandererzahlen aus Europa war die Passage mit dem Schiff über den Atlantik im Frühjahr 1941 schwierig. So war nur wenige Tage nach der Überfahrt der Graupes in der in New York erscheinenden deutschen Emigrantenzeitung Aufbau zu lesen, dass es zu tumultartigen Szenen beim Auslaufen der Serpo Pinta gekommen sei, da aus Sicherheitsgründen nur 450 Passagiere an Bord des Atlantikliners gehen konnten, aber 600 Plätze verkauft worden waren. Außerdem habe sich der Preis für die Überfahrt innerhalb weniger Monate auf 350 Dollar fast verdoppelt.717 Auch Graupe und seine Frau Käthe waren von diesen Problemen betroffen. Schließlich musste Graupe einen Teil seines Gepäcks beim Transithändler Manuel B. Vivas in Lissabon zurücklassen.718 Die Umstände der kurz nacheinander, im Frühjahr und Sommer 1941, geglückten Emigration der Graupes wie der Goldschmidts weisen noch einmal eindringlich darauf hin, auf welch diffizilem Terrain zwischen eigenem Verfolgtsein und gleichzeitiger Verstrickung in den NS-Kunsthandel sich die Kunsthandlung Graupe nicht nur in Berlin bis 1936/37, sondern bis weit in den Krieg hinein bewegte. Hatte der jüdische Kunstauktionator Graupe noch bis 1936 selbst einen aktiven Part bei der Auflösung jüdischer Kunsthandlungen im nationalsozialistischen Deutschland gespielt, wurde Goldschmidts und Graupes Flucht vor dem Hitlerregime nach Süd- bzw. Nordamerika offensichtlich erst durch Gelder möglich, die die Pariser Kunsthandlung Graupe im Umfeld von Hitlers Linzer Museumsplänen ausgerechnet von einem der wichtigsten Kunsthändler des „Dritten Reiches“ erhielt  : von Karl Haberstock. Nur wenige

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Monate zuvor, im Sommer 1940, waren die nicht gesicherten Restbestände der Kunsthandlung Graupe in einer ersten Konfiszierungswelle der Deutschen in Paris von Angerer beschlagnahmt und teilweise in Görings Sammlung überführt worden. Immer mehr wurde die Kunsthandlung Graupe so seit 1940 zum Opfer der Nationalsozialisten. Gleichzeitig blieben ihre Kontakte zum Kunsthandel des „Dritten Reiches“ dennoch zunächst bestehen. Im Netzwerk um Wendland und Fischer, das den Aufbau der Sammlung Göring vorantrieb, wirkten Graupe und Goldschmidt bis in den Krieg hinein aktiv mit. Möglicherweise kam es in diesem Zusammenhang dann schließlich auch um 1940/41 unter Wendlands Zutun zur Veräußerung des im April 1939 von Friedrich Gutmann zur treuhänderischen Verwaltung an Paul Graupe nach Paris transferierten Pastells Landschaft mit Schornsteinen von Degas, dessen genauer Weg während des Krieges trotz intensiver Bemühungen darum im Restitutionszusammenhang nie ganz aufgeklärt werden konnte.719 Dass in der späteren Provenienzliste des Werkes Hans Wendland und nach ihm der im Kunsthandel gut vernetzte Baseler Seidenhändler Hans Fankhauser, ein ehemaliger Schwager von Wendland, auftauchen,720 spricht in diesem Zusammenhang angesichts der intensiven, oft über die Schweiz laufenden Geschäftsbeziehungen zwischen Wendland und Graupe bis in die frühen 1940er Jahre hinein eine deutliche Sprache. Eine Veräußerung des Degas-Pastells von Graupe an Wendland, eventuell mit Goldschmidts Unterstützung, scheint hier durchaus denkbar.721

V.2 Jenseits des europäischen Marktes: Graupe als Emigrant in New York seit 1941 Die eigene Verwicklung in den NS-Kunsthandel, als Opfer wie Akteur, im Hintergrund, kam Graupe, inzwischen fast sechzig Jahre alt, am 15. März 1941 gemeinsam mit seiner Frau Käthe (Abb. 164) im Hafen von New York an.722 Erleichtert, aber ohne den Sohn Thomas, der damals in England war, und auch ohne seine Schwestern Frieda und Betty, die 1941 noch immer in Berlin lebten. Bereits im April 1941 machte der Aufbau in einer kurzen Notiz in der Rubrik Wie wir hören auf Graupes Ankunft in New York aufmerksam  : „In New York trafen u. a. ein der Verleger Kurt Wolff und der Kunsthändler Paul Graupe“.723 Wie für viele andere Exilanten war der Wechsel in die amerikanische Metropole auch für Graupe ein großer Schritt ins Ungewisse, zumal er der englischen Sprache nicht mächtig war.724 Mit dem amerikanischen Markt dürfte Graupe zudem, auch wenn in Berlin Amerikaner zu seinen Kunden zählten und obwohl er den bekannten Namen Erhard Weyhe als Referenz anführte, kaum vertraut gewesen sein. Seit um 1900 gab es einen vom reichen amerikanischen Wirtschaftsbürgertum getragenen wachsenden Markt für alte Bücher und Kunst in den USA, der von Pionieren wie dem Bankier John Pierpont Morgan oder dem Eisenbahnmagnaten Henry Huntington initiiert worden war. In der Folge interessierten sich immer mehr vermögende Amerikaner für Rarabücher und Kunst, freilich ohne über entsprechende Fachkenntnisse zu verfügen. Fachkundige Kunsthändler und Antiquare waren daher in den USA gefragt.725 In den 1920er und 1930er Jahren ver-

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Abb. 164: Käthe und Paul Graupe in den USA, undatiert

zeichnete New York einen regelrechten Kunstauktionsboom. Mit der American Art Association, die von Hiram Haney Parke und G. T. Otto Bernet geprägt wurde, und mit den Anderson Galleries kämpften zwei Auktionshäuser um die Vormachtstellung in der amerikanischen Metropole. Nach Schließung der Anderson Galleries 1939 war das nun selbständige Unternehmen Parke-Bernet in der Madison Avenue, Ecke 57th Street, in Manhattan das prominenteste Kunstauktionshaus der USA. Das Zentrum der New Yorker Antiquare lag unterhalb der 4th Avenue, wo sich Shulte, Stammer und Dauber & Pine niedergelassen hatten. Die bekanntesten Händler saßen in Midtown in der Nähe der großen öffentlichen Bibliotheken.726 Vor diesem Hintergrund stellte sich New York als durchaus attraktiver Ort für Kunsthändler und Antiquare dar, die nach 1933 aus Europa emigrierten. Gerade im Bereich europäischer Bücher gab es Lücken auf dem amerikanischen Markt, die die Emigranten füllen konnten.727 Während manch anerkannte deutsche Buchhändler wie Martin Breslauer, bei dem Graupe um 1900 in Berlin gearbeitet hatte, Otto Haas oder Albi Rosenthal auf der Flucht vor Hitler nach London übersiedelten,728 traf Graupe entsprechend in New York neben Erhard Weyhe auch andere alte Antiquariatskollegen aus Deutschland wieder.729 Emil Offenbacher, ein ehemaliger Mitarbeiter, der schon 1934 ausgewandert war, hatte zunächst in Paris ein Antiquariat eröffnet. Wie Graupe im März 1941 in die USA emigriert, gründete er schließlich mit Erwin Rosenthal ein Geschäft für seltene alte Bücher in der New Yorker Madison Avenue.730 Der angesehene

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Münchener Katalogbuchhändler Emil Hirsch, mit dem Graupe bereits 1924 eine gemeinsame Buchauktion durchgeführt hatte,731 war 1938 mit 72 Jahren nach New York gekommen und hatte sein Geschäft ebenfalls in der Madison Avenue zusammen mit Hellmuth Wallach und Walter Schatzki eingerichtet. Der Berliner Paul Gottschalk hatte sich, seit 1940 in New York, auf Zeitschriften spezialisiert und zählte viele amerikanische Universitäten zu seinen Kunden.732 Andere Händler, die bereits jenseits des Atlantiks etabliert waren, arbeiteten als Vermittler. Zu ihnen gehörten etwa Wilhelm Heinrich Schab, der sich in den USA William Henry Schab nannte, oder Hans Peter Kraus, der im Herbst 1939 von Wien nach New York gekommen war.733 Aber auch im Kunsthandel begegnete Graupe in New York bekannten Gesichtern wieder, zumal einige europäische Kunsthandlungen bereits in der Zwischenkriegszeit Niederlassungen in der amerikanischen Metropole eingerichtet hatten. Germain Seligmann leitete von New York aus die Pariser Firma Jacques Seligmann & Co.734 Daneben war Karl Nierendorf als Kunsthändler in New York präsent, den Graupe 1938 im Umfeld der Aktion „Entartete Kunst“ als Partner zu gewinnen versucht hatte und der inzwischen ähnlich wie Curt Valentin moderne deutsche Kunst an amerikanische Museen verkaufte.735 Der Berliner Buch- und Kunsthändler Karl Buchholz hatte bereits 1937 eine Galerie in der 46th Street eröffnet, die 1939 in die 57th Street umzog.736 Und auch Hugo Perls siedelte 1941 mit seiner Kunsthandlung von Paris nach New York über. Ein Jahr zuvor war bereits Justin Thannhauser nach New York gekommen.737 Für sie alle – Antiquare wie Kunsthändler aus Deutschland – bot die Metropole New York mit ihren vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten, in der seit der Weltwirtschaftskrise viele Geschäfts-, Büro- und Wohnhäuser leer standen, durchaus günstige Rahmenbedingungen für einen geschäftlichen Neuanfang, zumal in den USA jeder ohne große Formalitäten ein Geschäft eröffnen konnte. Wie viele seiner Kollegen nutzte auch Graupe diese Situation für sich. Schon bald hielt er seine „first papers for citizenship“ und einen Gewerbeschein in Händen.738 Damit konnte er sich Ende 1941 zunächst an guter Adresse in der Park Avenue 417 in Manhattan niederlassen, nicht weit von der New York Public Library und vom führenden New Yorker Kunstauktionshaus Parke-Bernet entfernt (Abb. 165).739 Am 27. November 1941 war in der New York Times zu lesen  : „„In 417 Park Avenue, a suite of eleven rooms and four baths has been taken by Paul Graupe in a lease arranged for the Gresham Realty Company by the Madison.”740 Letztlich blieb Graupe so auch in New York seiner in Berlin und Paris bewährten Strategie einer exklusiven Präsenz an exponierten Orten in der Hauptstadt treu. Allerdings scheint er in New York keine expliziten Verkaufsräume mehr gehabt zu haben.741 Spätestens seit 1943 betrieb Graupe sein Geschäft ganz in der Nähe der Park Avenue von der Adresse Central Park South 112 aus in direkter Nachbarschaft zum in den 1920er Jahren erbauten Apartmenthochhaus des Hotel Navarro.742 In der Exilpresse warb er 1945 mit ganzseitigen Anzeigen in reduziert-modernem Stil für seine dortige Kunsthandlung unter der auf eine breite Angebotspalette zielenden Bezeichnung „Alte und moderne Gemälde – Handzeichnungen – Graphik – Handschriften – Objets d’Art – Ankauf – Verkauf“ (Abb. 166).743 In der internationalen Fachpresse hatte Graupe schon zuvor Anzeigen schalten lassen, um zu zeigen, dass er seine Kunsthandlung von New York aus weiterführte. Zudem bemühte er sich seit 1941, ein

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Abb. 165: Park Avenue in New York, um 1935 Abb. 166: Werbung für die Kunsthandlung Graupe am Central Park South 112 in New York, März 1945

neues Kontaktnetz vor Ort in New York aufzubauen, etwa indem er gleich 1941 der Gesellschaft der Freunde des Metropolitan Museum beitrat.744 Auch hier folgte Graupe für ihn seit Jahrzehnten charakteristischen Formen einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkpflege. Später, 1945, nahm Graupe die amerikanische Staatsangehörigkeit an.745 So einfach die Einrichtung einer neuen Geschäftsniederlassung in New York aber auch war und so sehr sich Graupe um ein Ankommen in New York bemühte, so wechselhaft stellte sich die Kunst- und Buchmarktlage in den frühen 1940er Jahren in den USA dar. Der Markt befand sich, als Graupe 1941 nach New York kam, im Umbruch. Per Gesetz wurden Einfuhren aus Europa beschränkt. Die internationalen politischen Veränderungen während des Krieges zogen zudem eine Umverteilung der Kunden und massive Einbrüche des Marktes nach sich. Die Preise fielen. Es gab kaum Käufer. Bei den von Parke-Bernet im April, Mai und Oktober 1941 organisierten Auktionen wuchs die Enttäuschung zusehends. Die Zuschläge lagen weit unter den Erwartungen. Man vermutete, Versteigerungen würden teilweise nur noch von den Händlern selbst in Gang gehalten.746 Der Kriegseintritt der USA Ende 1941 beeinträchtigte den Handel vor allem mit Europa zusätzlich. Wenn Buchhändler im Ausland einkauften, konnten sie keineswegs sicher sein, die Ware auch zu erhalten. Nicht zuletzt gab es starke währungsbedingte Einschränkungen. Gleichzeitig allerdings kurbelten der Rückgang der verlegerischen Aktivitäten in Europa und die Probleme bei der Bestellung neuerer Bücher den amerikanischen Markt gerade für ältere Bücher durchaus an. Im Laufe des Jahres 1943 beruhigte sich schließlich

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auch der Kunstmarkt in den USA wieder. Ende 1944 erlebte er gar einen erneuten Aufwärtstrend.747 Um sich auf diesem unsteten New Yorker Markt etablieren zu können, benötigte Graupe vor allem verfügbares Kapital und im Idealfall einen eigenen Warenbestand. Eine entscheidende Rolle spielten in diesem Zusammenhang weiterhin die verbliebenen Pariser Bestände von Paul Graupe & Cie, die Goldschmidt im Juni 1940 bei Wacker-Bondy eingelagert hatte. Bereits im Oktober 1940 war sich Graupe mit Wendland und der Londoner Kunsthandlung Agnew einig gewesen, dass man alles versuchen müsse, die Werke in die neutrale Schweiz oder die USA zu transferieren, um dort über sie verfügen zu können.748 Der Transfer in die USA war jedoch nicht nur wegen kriegsbedingter Transportgefahren, sondern auch wegen enorm hoher Einfuhrzölle schwierig. Nach der Great Depression waren die ohnehin restriktiven US-amerikanischen Bestimmungen in diesem Bereich 1930 durch den Smoot-Hawley Tariff Act nochmals erheblich verschärft worden.749 Ähnlich wie wohl auch andere Kunsthändler versuchte Graupe nun von den USA aus, die Bestimmungen zu unterlaufen. Zwar wachten die US-Behörden argwöhnisch über die korrekte Einhaltung der Einfuhrzollbestimmungen unter anderem bei Graupe.750 Dennoch scheint Graupe zumindest an einer illegalen Kunsttransaktion in die USA beteiligt gewesen zu sein, bei der es um das Gemälde L’Homme est en mer von van Gogh (Abb. 167) ging, das zu den 1940 durch die Einlagerung bei Wacker-Bondy zunächst vor dem deutschen Zugriff geretteten Graupe-Beständen gehört hatte. Sowohl das FBI als auch der amerikanische Schauspieler Errol Flynn, der spätere Besitzer des Bildes, gingen nach 1945 davon aus, dass der Transport des Werkes in die USA während des Krieges illegal gewesen sei. Flynn spricht in seinen Memoiren von einer „slight black-market operation“.751 Laut Flynn, der das Gemälde damals kaufte, war das Bild zu Kriegsbeginn im Besitz von Paul Gachet. Als Gachet erfahren habe, dass Göring das Bild in seinen Besitz bringen wollte, habe er die Leinwand kurzerhand eingerollt und über die Grenze gebracht. Später sei das Werk erst nach Uruguay, dann nach New York gelangt, wo er es beim Wiederverkäufer De Orio erworben habe. Flynn nennt den Namen des ursprünglichen Händlers nicht, aber der van Gogh erschien später, 1946, zunächst auf einer Liste zurückzufordernder Graupe-Bestände und wurde wenig später von Graupe selbst wieder von dieser Liste gestrichen, weil er verkauft worden sei.752 Daraus geht deutlich hervor, dass Graupe in den frühen 1940er Jahren am Transfer des Bildes in die USA und wohl auch an seiner dortigen Veräußerung beteiligt war. Das FBI bestätigte später Caesar Diorio als Vermittler, wusste aber jenseits dessen auch nicht mehr über die merkwürdige Reise des van Gogh-Gemäldes in Erfahrung zu bringen, das bis in die Gegenwart hinein den Auktionsmarkt in Atem hält.753 Als das Bild zuletzt Anfang 2014 für einen neuen Rekordpreis bei Sotheby’s in London verkauft wurde, wies das Auktionshaus darauf hin, die Kunsthandlung Paul Cassirer in Amsterdam und Paul Graupe hätten das Werk am 30. März 1939 von Paul Gachet gekauft. Später sei es mit Hilfe von Graupes Geschäftspartner Arthur Goldschmidt in die USA gelangt und schließlich am 7. Juli 1943 bei Graupe in New York von Caesar R. Diorio erworben worden, bevor es 1944 an Errol Flynn gegangen sei.754 Bereits im April 1941 schlug Wendland Graupe zudem, um dessen New Yorker Geschäfte in Gang zu bringen, ein Projekt zur Einfuhr von Werken ganz anderer Herkunft vor  : Wendland

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Abb. 167: Zu den in Paris bei Wacker-Bondy eingelagerten Beständen von Paul Graupe & Cie gehörendes, später von Graupe in den USA verkauftes Ölgemälde L’Homme est en mer von Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand, 66 x 51 cm

wollte Gemälde aus Frankreich in die Schweiz bringen lassen, wo sie von Kunsthändlern wie Wildenstein gekauft werden sollten, um anschließend über Genua auf Schweizer Schiffen nach New York transportiert zu werden.755 Der Handel von Europa in die USA über die Schweiz war nichts Neues. Überraschend war allerdings, dass Wendland in diesem Fall bei der Herkunft der Werke „Louvre“ angab.756 Damit konnte nicht das Museum gemeint sein, dessen Sammlungen von den deutschen Besatzern unangetastet geblieben waren. Wendland bezog sich vielmehr offenkundig auf den „Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg“ (ERR), der, vom Hitlerregime mit der Beschlagnahmung von Kunstwerken beauftragt, seit Herbst 1940 eben unter anderem drei Räume im Palais du Louvre nutzte.757 Der ERR hatte im Sommer 1940 zunächst vor allem solche Werke übernommen, die die deutsche Botschaft in Paris kurz zuvor in verschiedenen jüdischen Privatsammlungen speziell der Familie Rothschild konfisziert hatte. Seit September 1940 hatte der ERR dann, nachdem Otto Abetz, der deutsche Botschafter in Paris, von dieser Aufgabe entbunden worden war, selbst im Reichsauftrag Kunstwerke insbesondere aus dem Besitz jüdischer Händler oder Sammler in Paris beschlagnahmt, darunter etwa die des Picasso- und Matisse-Händlers Paul Rosenberg oder der Familie David-Weill. Vor diesem Hintergrund verfügte der ERR über zahlreiche Werke der im „Dritten Reich“ verfemten zeitgenössischen Moderne. Regelmäßig stellte er diese modernen Kunstwerke Händlern im Tausch gegen ältere deutsche oder nordeuropäische Gemälde zur Verfügung.758 Wendland stand damals mit einem der Kunsthändler, die solche Tauschgeschäfte mit dem ERR betrieben, in Kontakt  : mit Gustav Rochlitz.759 Kurz vor Graupes Emigration in die USA

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hatte Wendland Rochlitz am 3. März 1941 in Paris ein Gemälde von Jan Weenix übergeben und seine Anteile an einem Tizian zugeschriebenen Porträt eines bärtigen Mannes übertragen, die er zuvor beim Kunsthändler Birtschansky erworben hatte. Rochlitz hatte Wendland dafür sechs Werke moderner französischer Künstler zur Verfügung gestellt  : drei Bilder von Matisse sowie jeweils einen Corot, Degas und Braque, die vom ERR in den Depots von Paul Rosenberg und der Sammlung Alphonse Kahn konfisziert worden waren.760 Eben diese Werke bot Wendland nun Graupe für New York an. Und Graupe zeigte sich daran zunächst auch durchaus interessiert. Erneut hätte sich die Kunsthandlung Graupe hier über die Vermittlung von Wendland mitten hinein in fragwürdige Kunsthandelsgeschäfte des „Dritten Reiches“ begeben. Tatsächlich zerschlug sich das Projekt jedoch bald,761 möglicherweise auch, weil sich der Transport in die USA doch als zu riskant darstellte. Offensiv wurde 1941 in der amerikanischen Presse vor solchen Kunsttransporten aus Europa gewarnt.762 Anfang Juli 1941 schrieb Graupe entsprechend skeptisch an die Transportgesellschaft Manuel B. Vivas in Lissabon, er glaube kaum, dass die Bilder, die ihm Goldschmidt schicken sollte, in Lissabon ankämen. Sie würden eher in die Schweiz als in die USA gebracht werden können.763 Die von Wendland vorgeschlagene Aktion, von der ERR beschlagnahmte Werke an Graupe in New York zu transferieren, kam so letztlich nicht zustande. Dennoch unterstreicht die Option des gemeinsamen Projekts mit Wendland  : Noch 1941 in New York bewegte sich Graupe, wie zuvor mit seiner Pariser Kunsthandlung, zunächst weiterhin in NS-nahen Kunsthandelszusammenhängen, die bewusst von einer intensiven, nicht immer ganz durchsichtigen internationalen Vernetzung lebten und für die Namen wie Wendland, Fischer, Goldschmidt oder auch Haberstock prägend waren.764 Zur selben Zeit erwies es sich indes für Graupe als immer illusorischer, jenseits des Sonderfalls L’Homme est en mer von van Gogh die Pariser Graupe-Bestände oder auch über Wendland vermittelte Raubkunst tatsächlich für den geschäftlichen Neuanfang in New York nutzen zu können. Graupe selbst entglitt das Geschäft mit den nach wie vor bei Wacker-Bondy lagernden Pariser Beständen, in das wiederum vor allem Wendland und zudem Kunsthandlungen wie Agnew in London oder Theodor Fischer in Luzern involviert waren, zusehends  : Bei einem mit Agnew organisierten Verkauf der Jungfrau von Rubens an die niederländische Galerie Katz war der Kaufpreis im Mai 1941 noch immer nicht gezahlt worden, was zu Missstimmungen zwischen Graupe und Agnew führte.765 Mit Wendland geriet Graupe zudem in Streit wegen des van Dyck, der beiden zu gleichen Teilen gehörte. Am 30. April 1941 schrieb Graupe an Wendland, er würde das Bild nur gegen Barzahlung in New York herausgeben und den Preis selbst bestimmen.766 Gleichzeitig verhandelte Graupe wegen des van Dyck mit Fischer und nannte 15.000 Dollar als Mindestpreis.767 Kurz darauf erfuhr er, dass das Gemälde für 700.000 französische Francs unter Wert in der Schweiz verkauft worden war. Der Altdorfer, auf dessen Verkauf Graupe Ende April 1941 ebenfalls noch gesetzt hatte, hatte zudem weder in die Schweiz noch in die USA gebracht werden können und befand sich mittlerweile in Deutschland.768 Den Isenbrant und den Hobbema hatte Wendland zwar für 75.500 Schweizer Franken abgeben können, wegen der Überweisung nur eines Teils der Verkaufserlöses an Graupe gerieten Wendland und Graupe aber erneut in Konflikt. Dadurch, dass Wendland Goldschmidt ohne Graupes Wissen mit 5.000 Schweizer Franken am Verkaufserlös beteiligt hatte, wuchs

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sich die Auseinandersetzung schließlich zu einem Streit um Goldschmidt aus.769 Um 1942 erwarb Wendland dann zwar für 50.000 Francs noch einmal drei aus dem Schloss Versainville in der Normandie stammende Tapisserien aus dem frühen 18. Jahrhundert für Graupe und schickte sie von Paris aus über Deutschland in die Schweiz. Dort allerdings hatte Graupe wiederum keinen Zugriff auf sie.770 Damit war klar  : Erlöse aus dem Verkauf seiner Pariser Bestände gingen bei Graupe in New York allenfalls spärlich ein. Und mehr noch  : Die Verhandlungen zwischen Europa und den USA, mit Wendland, Agnew, Fischer und anderen, erwiesen sich für Graupe zunehmend als kompliziert und konfliktbeladen. Über große Distanzen hinweg, mit zeitlicher Verzögerung und unter den Bedingungen des sich zuspitzenden Krieges musste man sich in unzähligen Telegrammen und Briefen über zentrale Fragen des Geschäfts einigen, Anteile bestimmen, den jeweils besten Verkaufszeitpunkt wählen, Währungsschwierigkeiten lösen und Preisvorstellungen koordinieren. Immer deutlicher stießen die Beteiligten in Graupes Umfeld, die auch nach seiner Emigration nach wie vor für ihn in Europa tätig waren, dabei an ihre Grenzen. Immer häufiger kam es hier zu Missstimmungen gerade mit den für Graupe wichtigen Partnern Wendland und Goldschmidt. Die Auseinandersetzungen mit Wendland mündeten schließlich in lange Rechtstreitigkeiten.771 Seine Partnerschaft mit Goldschmidt erklärte Graupe in diesem Zusammenhang im November 1941 für aufgelöst.772 Letztlich scheiterten so nicht nur die von Graupe in New York erhofften Kunsttransaktionen zwischen Europa und den USA. Auch das geschäftliche Netzwerk Graupes zerbrach immer mehr. Gleichzeitig fiel Graupes noch in Deutschland verbliebenes Vermögen, das zuvor per Ausnahmegenehmigung von Graupes Rechtsanwalt Reinhard Moral verwaltet worden war, vor dem Hintergrund seiner Auswanderung in die USA durch die Elfte Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. November 1941 dem Reich zu.773 Ende 1942 zerschlugen sich Graupes Hoffnungen auf seine in Paris zunächst noch geretteten Bestände, die nun umso wichtiger waren, schließlich endgültig, als Rosenbergs Einsatzstab, mit dessen Aktivitäten Graupe ja schon durch Wendland im Frühjahr 1941 konfrontiert worden war, am 29. Oktober 1942 in den zuvor offenbar noch unentdeckten Lagerräumen von Paul Graupe & Cie bei Wacker-Bondy eine weitere Beschlagnahmungsaktion durchführte.774 Der ERR fertigte an diesem Tag zwei detaillierte Listen der Graupe-Bestände bei Wacker-Bondy an, das eine auf den Namen Graupe, das andere auf den Namen Muir.775 Im Graupe-Inventar wurden mit fortlaufender Nummerierung jeweils unter der Kennzeichnung „Grp.“ 17 Stücke aufgeführt, darunter die sechs Porträts Friedrichs II., seines Vaters und seiner Geschwister aus dem Besitz von Hans Arnhold („Grp. 1–6“), eine Honoré Balsac-Büste von Auguste Rodin („Grp. 7“), die Bronzebüste eines Jungen von G. Wolff („Grp. 8“), eine zerbrochene ägyptische Frauenstatue aus Stein („Grp. 9“), eine holländische Ausgabe der Metamorphosen von Ovid aus dem Jahr 1732 mit Stichen von Bernard Picard („Grp. 17“), ein Blatt aus einem Stundenbuch von um 1460 („Grp. 16“) (Abb. 168) sowie eine bedeutende Bible moralisée aus dem 15. Jahrhundert mit Buchmalereien, die damals Loyset Liédet zugeschrieben wurde („Grp. 15“),776 aber auch ein Teppich sowie französische Sessel und Tapeten („Grp. 10–14“). Das Muir-Inventar umfasste unter den Kennzeichnungen „Muir 1“ bis „Muir 6“ das Pastell Femme se chauffant

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Abb. 168: Am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris vom ERR beschlagnahmtes, als „Grp. 16“ gelistetes Pergamentblatt aus einem Stundenbuch von um 1460, 12 x 7,6 cm Abb. 169: Am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris vom ERR beschlagnahmtes, als „Muir 2“ gelistetes niederländisches Ölgemälde ­Viehhändler, dahinter Rast von Fuhrwerken vor Häusern, 17. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 48 x 61 cm

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Abb. 170: ERR-Karte der am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris beschlagnahmten, als „Muir 3“ gelisteten französischen Kreidezeichnung Männerporträt mit Mütze, 41 x 33,5 cm

von Degas, ein wohl von Ruysdael stammendes niederländisches Ölbild mit Viehhändlern und Rastszene (Abb. 169), eine französische Kreidezeichnung Männerporträt (Abb. 170), die Taufe Christi im Signorelli-Stil, das Bildnis einer Spanierin, damals Goya zugeschrieben, (Abb. 171) sowie das Brustbild eines Jünglings von Dosso Dossi – und damit vor allem Werke aus dem von Graupe treuhänderisch verwalteten Gutmann-Besitz.777 Ob der prominente Londoner Antiquar Percy Muir, mit dem Graupe seit den 1920er Jahren Geschäftskontakte pflegte,778 tatsächlich mit den Pariser „Muir“-Beständen zu tun hatte, ist unklar. Eventuell handelte es sich um eine bewusste Täuschung.779 Denkbar ist aber auch, dass Muir, der in dieser Zeit eng mit Graupes inzwischen nach England emigriertem Berliner und Pariser Mitarbeiter Ernst Jutrosinski kooperierte, im Kontext der regen Geschäftsaktivitäten, die Wendland 1941/42 von Paris aus für Graupe entfaltete, und angesichts des Graupeschen Interesses gerade am Kunstmarkt der englischen Hauptstadt, in der Tat in mögliche Transferpläne gerade für die Gutmann-Bilder nach London involviert war.780 Nach der ERR-Aktion am 29. Oktober 1942 bei Wacker-Bondy verfügten nun die Deutschen über Graupes Pariser Galeriebesitz. Manches davon floss direkt in Görings Sammlung ein. So kamen die sechs Porträts Friedrichs II., seines Vaters und seiner Geschwister schon Ende November 1942 in die Sammlung des Reichsmarschalls.781 Die übrigen Objekte aus der Graupe-Liste wurden meist ins ERR-Depot in der ehemaligen Kartause Buxheim bei Memmingen geschickt.782 Von den Werken aus der Muir-Liste gingen zwei bald nach ihrer Konfiszierung bei WackerBondy, ebenfalls bereits im November 1942, in die Sammlung Göring ein  : das kleine italienische Bildnis eines jungen Mannes in roter Kleidung von Dosso Dossi („Muir 6“) aus dem Besitz von Friedrich Gutmann sowie das Ruysdael zugeschriebene Gemälde, das eine ländliche Szene mit einer Herbergsrast zeigte („Muir 2“).783 Drei weitere Bilder aus der Muir-Liste blieben im

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Abb. 171: Am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris beschlagnahmtes, als „Muir 5“ gelistetes Ölgemälde Spanierin gegen blauen Wolkenhimmel stehend in schwarzem Kleid, Öl auf Leinwand, 24 x 19 cm

ERR-Besitz und wurden im April 1943 ins ERR-Depot im Schloss Neuschwanstein bzw. später ins „Lager Peter“ in der Salzmine Altaussee gebracht  : die Taufe Christi im Stil Signorellis („Muir 4“) aus Gutmanns Besitz, die Zeichnung Männerporträt von Clouet („Muir 3“) und das Bildnis einer Spanierin, das nun Barbault zugeschrieben wurde („Muir 5“).784 Das ebenfalls in der MuirListe aufgeführte Pastell Femme se chauffant von Degas („Muir 1“), das, aus Gutmanns Besitz stammend, im Juni 1939 in der Galerie André Weil gezeigt worden war, wurde hingegen, weil es als zu modern galt, für mögliche Tauschgeschäfte des ERR in Paris belassen.785 Offensichtlich noch vor der Beschlagnahmungsaktion bei Wacker-Bondy waren zudem weitere Objekte aus Graupes Besitz, darunter einige Stücke, die er aus Berlin mitgenommen hatte, in Goldschmidts Wohnung in der Rue Fabert im 7. Pariser Arrondissement von den deutschen Besatzern konfisziert worden  : die London-Ansichten von Janinet, der Stich von Nicolle, eine Zeichnung von Brueghel, eine Zeichnung von Tiepolo und mehrere Bücher, darunter der Heptameron von Margarete von Navarra, die Goethe-Ausgabe in 55 Bänden und die Darstellung der Geschichte Frankreichs von Du Verdier.786 Goldschmidt gab später an, in Paris seien „der Inhalt seiner Wohnung und seines Geschaeftes von deutschen Behoerden beschlagnahmt und nach Deutschland verbracht worden. In der Wohnung sowie in dem Geschaeft waren wertvolle Kunstgegenstaende, wie Bilder alter Meister des 15. bis 18. Jahrhunderts, antike Moebel wie Kommoden, Tischchen, Sessel, antike Gold- und Silbersachen wie Becher, Tabakdosen, Aufstellungsgegenstaende und antike Bronzen.“787 Bis zum Herbst 1942 waren damit die zunächst 1940 von Goldschmidt in Paris vor der einrückenden Wehrmacht in Sicherheit gebrachten Restbestände von Paul Graupe & Cie doch noch in die Hände der deutschen Besatzer gefallen. Auch umfangreiche, in Kisten verpackte Zusatzbestände der

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Graupeschen Bibliothek waren schließlich vom ERR in Paris beschlagnahmt worden.788 Ohne die Chance, eingreifen zu können, musste Graupe von New York aus miterleben, wie sein Pariser Besitz, mit dem sich kurz zuvor noch so konkrete Geschäftsoptionen verbunden hatten, 1942 endgültig zerbrach. Später gelang es Graupe dann zumindest, den nominellen Fortbestand von Paul Graupe & Cie von New York aus dadurch zu sichern, dass er, offenbar mit Unterstützung des Schweizer Schriftstellers und Mäzens Carl Seelig, geltend machen konnte, dass der Hauptgesellschafter seiner Firma der Schweizer Isidor Riemer war.789 Nachdem Fernand Gaudry, der französische Verwalter von Paul Graupe & Cie, die deutschen Besatzer bis 1942 in der Galerie Graupe hatte gewähren lassen,790 war Graupes Pariser Unternehmen seit Februar 1943 zunächst von Marcel Aragon vom Commissariat général aux questions juives verwaltet worden.791 Vom 11. Februar bis 4. April 1944 fungierte schließlich für wenige Wochen wegen Riemers Staatsangehörigkeit der Tessiner Urheberrechtsanwalt Ermenegildo Snozzi als neuer provisorischer Verwalter von Paul Graupe & Cie.792 Im Hintergrund stand, dass die Schweiz bei den deutschen Besatzungsbehörden hatte durchsetzen können, dass Schweizer Vermögenswerte in Frankreich einem von der Schweiz bestimmten Bevollmächtigten anvertraut werden sollten. Für den Posten war Rechtsanwalt Snozzi ausgewählt worden, der an der Spitze einer Pariser Notarskanzlei stand und über viel Erfahrung in diesem Bereich verfügte. Allein 1942 hatte Snozzi etwa dreihundert Akten bearbeitet, in denen es um Bargeld, Geschäfte, Obligationen, Immobilien, aber auch um Anteile an Handelsgesellschaften gegangen war.793 Die Zwangsverwaltung, unter der Graupes Gesellschaft stand, hatte wohl vor allem zur Folge, dass das Bankkonto der Firma gesperrt wurde. Eine Liquidierung fand indes nicht statt.794 Während nach der Beschlagnahmungsaktion vom Oktober 1942 sowie später unter Aragons und Snozzis Einfluss von Paris aus keine Geschäfte mehr zu erwarten waren, musste sich Graupe spätestens seit 1943 für einen aktiven Neustart seiner New Yorker Kunsthandlung eben ohne Rückgriff auf seine Pariser Basis einsetzen – ohne seine Depots, ohne die in der französischen Hauptstadt zurückgelassenen Firmenunterlagen und seine Handbibliothek, aber auch ohne für ihn wichtige Akteure wie Wendland. In der New Yorker Emigrantenpresse versuchte Graupe nun mit Hilfe von Anzeigen an neue Bestände und Kunsthandbücher zu kommen. So inserierte er Anfang 1943 im Aufbau  : „Paul Graupe, 112 Central Park New York, Tel. Columbus 5–1176 sucht hochwertige alte und moderne Gemälde, Zeichnungen, objets d’art, Thieme-Becker-Künstler-Lexikon und andere Kunstliteratur.“795 Gleichzeitig bemühte sich Graupe, in New York als Vermittler bei Kunstverkäufen tätig werden zu können, wobei er auf seine Kontakte zu New Yorker Kunsthändlern und hier gerade zur Galerie Jacques Seligmann setzte, deren Besitzer Germain Seligmann der Neffe von Graupes Kunsthandelsnachbar Arnold Seligmann an der Place Vendôme in Paris war. Im September 1943 interessierte sich Graupe so etwa für einen bei Seligmann angebotenen Renoir. Allerdings erhielt er von der Galerie Seligmann lediglich die entmutigende Antwort, dass man ihm keinen Preisnachlass gewähren könne. Im November 1943 engagierte sich Graupe zudem beispielsweise dafür, einen Käufer für ein Bildnis der Diane de Poitiers von Corneille de Lyon zu finden. Der potenzielle Kunde sprang dann allerdings wieder ab.796

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Offenbar gestaltete sich Graupes Einstieg ins eigentliche New Yorker Kunsthandelsgeschäft seit 1943 – nun erstmals ohne seine europäische Basis – also keineswegs einfach.797 Der Verkauf des van Gogh durch Graupe offenbar noch im Sommer 1943 scheint hier eine exponierte Ausnahme gewesen zu sein, der kaum weitere erfolgreiche Graupe-Geschäftsabschlüsse in den USA folgten. Graupes Sohn brachte die schwierige Situation in den USA später rückblickend auf den Punkt  : „In Amerika ging es meinem Vater nicht so gut und man kann wohl folgendes behaupten  : Mein Vater war ein in Deutschland sehr bekannter Mann. Im Ausland galt sein Name logischer Weise wenig, ausserdem sprach er weder englisch noch französisch gut genug und war zu alt um die Sprache richtig zu lernen. Zum Kunsthandel gehört Kapital und wenn dieses nicht vorhanden ist, muss der Kunsthändler Kommissionsgeschäfte machen, an denen nur ein kleiner Prozentsatz verdient wird. Durch den Verlust seines Kapitals durch die Emigration und durch die Unkenntnisse fremder Sprachen hat mein Vater bestimmt drei-viertel seines Einkommens eingebüßt, und es wurde aus ihm ein bescheidener Händler in Kommissionsware, nachdem er in Deutschland wohl einer der fünf größten Händler war.“798 Parallel zu den geschäftlichen Schwierigkeiten verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Graupes Frau zum Kriegsende hin zusehends. Nach längerem Krebsleiden starb Käthe Graupe, erst 55 Jahre alt, am 5. Januar 1945 in New York.799 Bei den Trauerfeierlichkeiten stellten sich Käthe und Paul Graupe noch einmal als wesentliche Akteure der so lebendigen deutschen Emigrantenszene in New York dar, als der Publizist Leopold Schwarzschild, einer der prominentesten Protagonisten dieser Szene, in einer ergreifenden Ansprache, die später auch veröffentlicht wurde, erstmals erwähnte, dass seine Frau Vally Anfang März 1933 mit Hilfe der Graupes Hitlerdeutschland hatte verlassen können.800 Deutlich klang hier noch einmal die schwer zu greifende Rolle der Graupes im „Dritten Reich“ zwischen Distanz und Mittun, Anpassung an den nationalsozialistischen Kunstmarkt und doch zugleich engagiertem Festhalten an einer untergehenden Weimarer Kulturwelt an, deren fester Bestandteil die Graupes waren und blieben. Den 8. Mai 1945, den Tag der deutschen Kapitulation, erlebte Graupe, inzwischen 64 Jahre alt, in New York. Sein Sohn Thomas diente damals als Leutnant in der britischen Armee.801 Graupes Schwestern Frieda und Betty hatten die NS-Zeit nicht überlebt. Sie waren gemeinsam am 25. Januar 1942, die eine bald 64 Jahre alt, die andere knapp sechzig, von Berlin nach Riga deportiert worden, wo sie umkamen.802 Den Großteil seines Besitzes hatte Graupe verloren. Sein früherer Berliner Verkaufssaal in der Bellevuestraße war von alliierten Bomben zerstört worden. Zerstört war auch die Villa in der Tiergartenstraße 4, in der Graupe in den Jahren 1927 bis 1932 seine Geschäftsräume gehabt hatte. Das Gebäude war während des „Dritten Reiches“ auf besondere Weise mit den Verbrechen des NS-Regimes verknüpft gewesen  : Vom früheren Sitz des Kunstauktionshauses Graupe aus hatte die Nationalsozialisten seit 1940 ihre Euthanasiemorde geplant und umgesetzt.803 Graupe selbst hatte zwar im New Yorker Exil sein Leben retten können. Die Kunsthandlung Graupe, die von Paris aus über Goldschmidt und Wendland bis 1941/42 aktiv geblieben war, existierte 1945 jedoch faktisch nicht mehr.

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V I . R Ü C KGA B E N U N D E N TS C H Ä D I G U N G E N N AC H 1945 – D E R KA M PF UM E I N V E R LOR E N E S GE S C HÄFT Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bemühte sich Graupe, zunächst von New York aus, intensiv darum, sein Recht auf Rückgaben und Entschädigungen geltend zu machen. Engagiert unterstützt wurde er dabei von seinem in London lebenden Sohn Thomas, der sich inzwischen Thomas Peter Grange, meist kurz T. P. Grange oder Tommy Grange, nannte.804 Graupe wie Grange bewegten sich in diesem Kontext wie viele andere Hinterbliebene wichtiger Sammlerund Kunsthändlerfamilien, die ihren Besitz während des „Dritten Reiches“ verloren hatten, auf gänzlich neuem Terrain. Zwar hatte es auch nach früheren Kriegen vieldiskutierte Rückgabeforderungen für Kunstwerke gegeben, etwa im Umfeld des napoleonischen Kunstraubs im frühen 19. Jahrhundert oder nach dem Ersten Weltkrieg um den Präzedenzfall Genter Altar.805 Doch die Situation nach 1945 war weit komplexer. Während es in Osteuropa Zerstörungen bisher unbekannten Ausmaßes gegeben hatte, hatten die französischen, niederländischen oder belgischen Museen den Krieg in der Regel weitgehend unbeschadet überstanden. Jedoch waren in diesen Ländern unzählige Privatleute, Sammlerfamilien oder eben auch Kunsthändler, von Beschlagnahmungen betroffen, wie Graupe selbst oft vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Rassengesetze. Für die Rückführung der in enormen Mengen beschlagnahmten Kunstobjekte mussten, die Besonderheiten des nationalsozialistischen Machtmissbrauchs in Rechnung stellend, nach 1945 völlig neue Kriterien entwickelt werden. Graupe suchte die Möglichkeiten dieser neuen Regelungen in den Folgejahren bis zu seinem Tod im Februar 1953 nun konsequent für sich auszuschöpfen. Erster Ansatzpunkt war dabei Frankreich. Bereits am 5. Januar 1943 hatten sich die Alliierten in der Londoner Erklärung gegen Enteignungen in besetzten Gebieten ausgesprochen und damit eine wesentliche Basis für die Rückgabepolitik nach dem Krieg geschaffen. Am 12. November 1943 war die Londoner Erklärung offiziell in die französische Gesetzgebung eingeflossen, als die französische Exilregierung unter de Gaulle Enteignungen durch die Besatzungsmacht selbst oder unter ihrem Einfluss für unzulässig erklärte und zugleich festlegte, für Rückgabeforderungen sei jeweils das Land zuständig, in dem die Beschlagnahmung stattgefunden habe.806 Damit war klar  : Graupe, dessen Besitz zumindest teilweise in Paris konfisziert worden waren, würde sich mit seinen Rückgabeforderungen an die französischen Behörden wenden müssen. Ansprechpartner für solche Rückgabeforderungen war in Frankreich eine sofort nach der Befreiung von Paris im Spätsommer 1944 beim Office des biens et intérêts privés im französischen Außenressort eingerichtete Sonderkommission  : die Commission de récuperation artistique (CRA). Bereits am 19. September 1944 hatte die offiziell erst im November 1944 installierte Kommission eine erste Versammlung abgehalten. Seither hatte sie die Aufgabe, sich um Rückgabeanträge französischer wie ausländischer Staatsangehöriger zu kümmern und entsprechende Recherchen durchzuführen, die nötig waren, um aus Frankreich entwendete Kunst, Archivalien oder Bücher wiederzugewinnen. Getragen wurde die Kommission von der Verwaltung der Pariser Museen unter

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Jacques Jaujard. Vorsitzender war Albert Henraux, seit 1932 Präsident der Société des amis du Louvre und selbst Sammler. Personell war die CRA relativ gut ausgestattet  : 1945 arbeiteten bereits 17 Angestellte, oft Fachleute aus dem Louvre, für die Kommission. Bis 1949 stieg die Zahl der Mitarbeiter auf dreißig an. Seit Juni 1945 gab es in der CRA zusätzlich einen speziellen Dienst für Bücher, Archivalien und Autografen. Ein breites Netz externer Experten unterstützte die Kommission, die mehrere tausend Anträge zu bearbeiten hatte.807 Bereits im Juli 1945 reichte Graupes Sohn im Namen von Paul Graupe & Cie erste noch relativ ungenaue Angaben für einen Rückgabeantrag bei der CRA ein. Während manche Transaktionen mit Wendland, Goldschmidt oder Agnew noch strittig waren und solange die Geschäftsakten in Paris noch nicht hatten eingesehen werden können, suchte Grange damit zunächst offensichtlich die generellen Ansprüche seines Vaters geltend zu machen. Konkret schickte Grange damals fünf Listen an die CRA, mit denen er auf fünf Objektgruppen hinwies  : 1. „Malerei, Kunstgegenstände und Gebrauchsmöbel, entwendet an der Place Vêndome“, 2. „bei Madame Wacker-Bondy eingelagerte Gemälde“, 3. „übliche Einrichtungsgegenstände (Möbel, Silberbesteck […]) aus dem Besitz von Paul Graupe, eingelagert bei Madame WackerBondy und entwendet von den Deutschen“, 4. „Einrichtungsgegenstände und Kunstobjekte aus dem Besitz von Arthur Goldschmidt, die von den Deutschen entwendet wurden“ sowie 5. „in seiner Wohnung in der Rue Fabert 4 von Goldschmidt in Verwahrung genommene und dort von den Deutschen entwendete Objekte, darunter Bücher und vor allem die Ausgabe des Heptameron der Margarete von Navarra von 1780“.808 1946 legte Grange der CRA dann neben einer Liste von Möbeln, die aus dem Pariser Depot der Brüder Robinot abtransportiert worden waren, eine genauere Werkliste vor, auf der die bei Wacker-Bondy eingelagerten Graupe-Bestände verzeichnet waren. Grange hatte die Liste offensichtlich wohlüberlegt „Liste der Gemälde, die vom Haus ‚Paul Graupe und Cie‘ an Frau Wacker-Bondy auf den Namen von Herrn Muir übergeben worden sind (Liste des tableaux remis à Mme Wacker-Bondy par la Maison Paul Graupe et Cie, au nom de Monsieur Muir)“ betitelt. Es war also nicht explizit von einem Raub aller genannten Werke die Rede, sondern nur von der ursprünglichen Einlieferung 1940. Der Begleitkommentar unterstrich zudem, dass es sich um eine vorläufige Aufstellung handle, die sich noch ändern könne.809 Die Liste führte 47 Posten an und spiegelte den Stand zum Zeitpunkt des Transfers ins Depot bei Wacker-Bondy wider. Wie im Kunsthandel üblich, tauchten in der Liste nicht nur Werke aus eigenem Besitz auf, sondern auch solche, die die Gesellschaft lediglich treuhänderisch verwaltete.810 Die angegebenen Werke hatten im Krieg mehrfach den Besitzer gewechselt, waren entweder vom ERR beschlagnahmt oder von Wendland, Agnew oder Haberstock verkauft worden. Ein entsprechender offizieller Rückgabeantrag von Paul Graupe & Cie ging am 25. Juli 1946 bei der CRA ein.811 In den folgenden Monaten kam es zu einem regen Austausch über die Rückgabeliste zwischen Graupe und seinem Sohn mit dem Ziel, noch detailliertere Angaben zu den Werken liefern zu können. Ende 1946 trafen sich beide deswegen in New York.812 Nach Einsichtnahme in ihre Pariser Geschäftsunterlagen813 und nachdem sie erfahren hatten, dass die Gutmann-Erben bereits im April 1946 einen eigenen Antrag bei der CRA gestellt hatten – Friedrich Gutmann selbst und seine Frau Louise hatten den Holocaust nicht überlebt814 –, strichen Graupe und

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Grange schließlich im Dezember 1946 noch einmal 26 Werke aus ihrer Liste.815 Neben den Gutmann-Objekten ging es dabei vor allem um Werke, die von Wendland, Fischer oder Agnew verkauft worden waren, um den von Errol Flynn erworbenen van Gogh sowie um die Bilder, die Goldschmidt 1941 an Haberstock verkauft hatte. Bei seinen Rückgabeforderungen wollte Graupe also offensichtlich kein Risiko eingehen. Gezielt klammerte er daher seine deutschen Geschäftskontakte während des Krieges aus, um seine Rückgabeansprüche nicht zu gefährden. Auf der Grundlage der reduzierten Rückgabeliste vom Dezember 1946 begann nun die konkrete Suche nach Graupes Objekten durch die CRA. Die Voraussetzungen dafür, dass die Recherchen Erfolg haben würden, waren durchaus günstig  : Mit enormer Energie setzten sich die Alliierten dafür ein, von den Deutschen beschlagnahmte Kunstwerke aufzuspüren, weil sie deren Rückführung als Entschädigung, aber auch als wesentlich für den Wiederaufbau der eigenen Länder begriffen. Angesichts dessen wurden nicht nur professionelle Strukturen wie die CRA geschaffen, sondern auch beachtliche Summen für die Ermittlung von Werken aufgewandt, die während der Kriegsjahre vom ERR, vom Devisenschutzkommando, für das Museumsprojekt in Linz, die Sammlung Göring oder deutsche Museen beschlagnahmt worden waren.816 Bei der Suche nach den Werken von Paul Graupe & Cie stand Graupe und Grange dabei als kompetenter Berater CRA-Mitarbeiter Carle Dreyfus zur Seite, der, schon über siebzig Jahre alt, als ehemaliger Leiter der Kunstgewerbeabteilung des Louvre über viel Erfahrung und Fachwissen verfügte.817 Spezielles Augenmerk wurde bei der CRA-Suche für Paul Graupe & Cie zunächst auf die 1942 vom ERR beschlagnahmten Objekte gelegt, wobei sich insbesondere CRA-Mitarbeiterin Rose Valland vom zeitgenössischen Pariser Kunstmuseum Jeu de Paume als wichtig erwies. Valland hatte schon während der Besatzungszeit Kontakte zur seit 1943 bestehenden US-amerikanischen Kunstschutzsondereinheit Monuments, Fine Arts and Archives (MFAA) aufgebaut.818 Von ihren guten Deutschkenntnissen profitierend, hatte sie bereits damals detaillierte Informationen über den ERR, seine Depots, Werklisten, Unterlagen und Markierungssysteme sammeln können, die nach 1945 äußerst wertvoll waren.819 Und tatsächlich waren bald erste Ermittlungserfolge im Fall Graupe zu verzeichnen  : Von den sechs in der Muir-Liste aufgeführten Werken, die der ERR im Oktober 1942 bei Wacker-Bondy konfisziert hatte, konnten die drei 1943 ins ERR-Depot Neuschwanstein transferierten Bilder bereits bis Sommer 1946 nach Paris zurückgeholt werden. Das Bildnis einer Spanierin („Muir 5“) verließ am 18. April 1946 den Central Collecting Point in München und wurde am 26. Juli 1946 an Grange restituiert.820 Auf die Taufe Christi im Stil von Signorelli („Muir 4) hatten sowohl die Gutmann-Erben wie Graupe selbst Ansprüche angemeldet. Das Gemälde kam am 23. Mai 1946 von München nach Paris, wo sich Grange und Gutmanns Sohn Bernard, der nach 1945 ähnlich wie Grange intensiv um Restitution kämpfte, auf eine Überweisung an die Gutmann-Erben einigten.821 Die Zeichnung Männerporträt („Muir 3“) verließ München am 25. Juni 1946 und wurde am 6. Februar 1947 an Grange übergeben, der sie wenig später an Hans Arnhold weiterreichte, der ebenfalls einen Rückgabeantrag für das Werk gestellt hatte.822 Deutlich schied sich hier also unter dem Einfluss der gewissenhaften Recherchen der CRA der eigentliche Besitz Graupes von den lediglich treuhänderisch verwalteten Werken.

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Abb. 172: Am 1. Juli 1940 von Josef Angerer für die Sammlung Göring bei Paul Graupe & Cie in Paris beschlagnahmtes Ölgemälde Heiliger Leonhard aus dem Kreis um Hans Pleydenwurff, um 1460, Öl auf Leinwand/ Holz, 121,9 x 48,6 cm, 1948 an Graupe restituiert, 1954 an die Kress-Foundation verkauft, heute North Carolina Museum of Art, Raleigh, NC

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Parallel zu den Nachforschungen in den ERR-Beständen war die umfangreiche Sammlung von Hermann Göring Gegenstand intensiver CRA-Sonderrecherchen.823 In diesem Zusammenhang konnte beispielsweise das am 29. Oktober 1942 bei Wacker-Bondy beschlagnahmte Ruysdael zugeschriebene Gemälde („Muir 2“) von der amerikanischen Sondereinheit MFAA identifiziert, Ende März 1946 nach Paris geschickt und von der CRA am 26. Juni 1946 an Grange übergeben werden.824 Während das am 25. November 1942 in die Sammlung Göring gelangte Gemälde von Dosso Dossi („Muir 6“) nach dem Krieg verschwunden blieb,825 ebenso wie etwa die Bildnisse Friedrichs II. und seiner Geschwister aus dem Besitz von Hans Arnhold,826 wurde zudem ein weiteres Bild aus Görings Sammlung von Pleydenwurff, das den Heiligen Leonhard darstellte, (Abb. 172) im September 1947 von München nach Paris gesandt. Nach einem intensiven Beweisverfahren, das belegte, dass das Werk zu den 1940 in Graupes Räumen an der Place Vendôme beschlagnahmten Objekten gehörte, erhielt Grange das Gemälde schließlich im Juni 1948 von der CRA zurück.827 In einem anderen Fall war Graupe zumindest indirekt als Besitzer eines später in die Sammlung Göring gelangten Werkes angesprochen  : bei Jörg Breus Treffen von Abraham und Melchisedech, das er 1938 an den Pariser Kunsthändler Jean Souffrice verkauft hatte. Da Souffrice, der das Bild an den tief in den NS-Kunstraub verstrickten Josef Mühlmann weiterverkauft hatte, wegen seiner Transaktionen mit deutschen Händlern als belastet galt, konnte er keine Rückgabeansprüche stellen. Hier rückte nun Graupe in dessen Position. Dennoch scheint das Werk später nicht von München überwiesen worden zu sein.828 Eindringlich offenbarte sich für Graupe hier noch einmal, wie sinnvoll es aus seiner Sicht erscheinen musste, seine deutschen Geschäftskontakte während des Krieges bei seinen Rückgabeforderungen nach 1945 bewusst unerwähnt zu lassen. Ende 1951 konnte zudem ein weiteres Gemälde an Graupe restituiert werden, das im Sommer 1940 zu den an der Place Vendôme beschlagnahmten Werken gehört hatte und das später in Hitlers Linzer Sammlung eingegangen war  : Alessandro Magnascos Klöppelnde Nonnen, im Oktober 1943 von Hildebrand Gurlitt in Paris erworben und seit Februar 1946 in der amerikanischen Restitutionskartei geführt.829 Die Rückführung der Linzer Bestände stützte sich auf akribische amerikanische Untersuchungen mit intensiven Befragungen und einer systematischen Analyse der Akten und Inventarlisten des „Sonderauftrags Linz“ gleich nach Kriegsende. Dabei konnten Beschlagnahmungen für die Linzer Sammlung speziell in Österreich und der Tschechoslowakei, aber auch beträchtliche Budgets nachgewiesen werden, die Hitlers Linzer Sammlungsleitern Hans Posse und Hermann Voss für Erwerbungen in Paris und von französischen Werken zur Verfügung standen, die öffentlich in den Räumen des Dorotheums in Wien veräußert wurden.830 Fast dreihundert Werke aus den Linzer Beständen gingen schließlich in der Nachkriegszeit vor dem Hintergrund dieser intensiven US-amerikanischen Nachforschungen vom Central Collecting Point München nach Frankreich zurück. Gerade die Erwerbungsgeschichten und ursprünglichen Besitzer der aus Paris stammenden Werke waren hier oft nur schwer zu rekonstruieren, zumal viele französische Händler ihre Verkäufe an die Deutschen zu verschleiern suchten und einzelne Werke so teilweise bewusst durch mehrere Hände gegangen waren. Während bald klar war, dass etwa Ingres’ Bildnis der Betty Rothschild oder Vermeers Astronom

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in die Sammlung Rothschild zurückkehren würden, mussten in anderen Fällen die Linzer Inventare mit viel Aufwand mit den individuellen Rückerstattungsanträgen abgeglichen werden, die von Opfern nationalsozialistischer Beschlagnahmungen wie Graupe gestellt wurden. Und tatsächlich profitierte Graupe im Fall Magnasco von diesen zusätzlichen Nachforschungen  : Gestützt auf seine Werklisten von 1946, die den Magnasco verzeichneten,831 und vor allem mit Hilfe einer Werkfotografie konnte Graupe schließlich zweifelsfrei nachweisen, dass es sich bei einer im Oktober 1949 aus München an ihren Erwerbungsort Paris transferierten Klosterszene von Magnasco um „seinen“ Magnasco handelte. Am 3. Oktober 1951 wurde das Gemälde daraufhin an Else Arwaï als Bevollmächtigte von Paul Graupe übergeben.832 Graupe forderte nach 1945 indes nicht nur Kunstwerke, sondern auch Bücher und Manuskripte aus seinem antiquarischen Bestand über die alliierten Untersuchungskommissionen zurück. Auch in diesem Bereich führten die akribischen Recherchen der CRA schnell zu ersten Erfolgen. So erhielt Graupe Ende April 1947 die im Herbst 1942 von der ERR beschlagnahmte Bible moralisée aus dem 15. Jahrhundert zurück.833 Zur selben Zeit, am 29. April 1947, gelangte auch die holländische Ausgabe der Metamorphosen von Ovid von 1732, die ebenfalls 1942 bei Wacker-Bondy beschlagnahmt worden war, wieder in Graupes Besitz.834 Im Februar 1950 erhielt Graupe zudem rund zweihundert Bücher aus seiner Bibliothek mit Künstlermonografien und Katalogen zurück, die in Österreich gefunden worden waren und die über das Kürzel „Grp.“ hatten identifiziert werden können.835 Vom Office des biens et intérêts privés wurden Graupe daneben etwa hundert kunsthistorische Bücher als Entschädigung überwiesen.836 Dennoch fehlten 1957 laut Grange noch immer zwei Drittel des Pariser Lagers von Graupe.837 Derweil bemühte sich Graupe auch nach 1945, weiterhin als Kunsthändler und -vermittler aktiv zu sein. Immer wieder knüpfte er dabei an seine Geschäftskontakte der Vorkriegszeit an. So konnte er 1947, wie schon 1937/38 von Paris aus, erneut ein Werk an den aus Wien stammenden Rubensspezialisten Antoine Seilern verkaufen. Konkret handelte es sich um eine von Rembrandt stammende kleine Bleistift- und Tintenzeichnung Tobias pflegt seinen Vater Tobit, die vor dem Krieg dem englischen Kupferstecher und Sammler John Postle Heseltine gehört hatte.838 Bis kurz vor seinem Tod 1953 suchte Graupe Seilern wiederholt als Kunden zu gewinnen.839 Auch seine Beziehungen zu deutschen Museen kurbelte Graupe nach 1945 wieder an. Entsprechend gelang es ihm im Juni 1951, das 1932 von Max Liebermann gemalte Porträt des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch (Abb. 173) an die Hamburger Kunsthalle zu verkaufen. Graupe hatte das Liebermann-Werk 1950 von der Witwe des Berliner Sammlers Berthold Kirstein erworben, der es 1938 vor dem Zugriff der Nationalsozialisten nach Belgien hatte retten können. Kirstein hatte der Kunsthalle das Bild bereits 1947 angeboten. Aber erst, als das Museum Anfang der 1950er Jahre wieder über die erforderlichen Ankaufsmittel verfügte, konnte Graupe den Verkauf tatsächlich realisieren.840 Mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen versuchte Graupe seit 1946 überdies, endgültig die seit Kriegsbeginn ruhende Tauschaktion von 1939 abzuschließen, in deren Zuge Graupe Kobells Schlachtenzyklus zwar von Paris nach München geschickt, dafür aber noch immer nicht die erhofften Austauschwerke aus München erhalten hatte  : zwei Venedig-Ansichten Canalettos und die Lorenzo di Credi zugeschriebene Jungfrau mit Kind (Abb. 174). Anfang

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Abb. 173: 1951 von Graupe an die Hamburger Kunsthalle verkauftes Ölgemälde Professor Ferdinand Sauerbruch von Max Liebermann, 1932, Öl auf Leinwand, 117,2 x 89,4 cm, heute Hamburger Kunsthalle

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Abb. 174: 1952 von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Nachgang des Tausches von 1939 an Graupe überwiesenes, 1953 an J. Paul Getty weiterverkauftes Ölgemälde Jungfrau mit Kind von Lorenzo di Credi, um 1490/1500, Tempera/Öl auf Holz, 69,5 x 48,3 cm, heute The J. Paul Getty Museum

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1947 bat Graupe die amerikanischen Besatzungsbehörden darum, ihm die versprochenen drei italienischen Bilder nach New York zu schicken.841 Die Anfrage löste lange Debatten zwischen der amerikanischen MFAA und dem seit 1945 amtierenden Leiter der Bayerischen Gemälde­ sammlungen Eberhard Hanfstaengl aus, bei denen es vor allem um den Zeitpunkt des Transferabschlusses sowie um den Charakter der von Graupe eingeforderten Werke als „great cultural and national heritage“ ging.842 1949 betonte ein wohl von Hanfstaengl verfasstes Gutachten, dass das Tauschinteresse – auch weil eins der Kobell-Bilder Hitlers Geburtsstadt Braunau zeigte – ausschließlich im Kontext der nationalsozialistischen Kulturpolitik bestanden habe. Zudem hob das Gutachten die „nationale“ Bedeutung der Werke wegen ihrer Relevanz für die Genese der Münchener Sammlungen hervor.843 1950 sah Graupe sich dadurch als Opfer nationalsozialistischer Diskriminierung ausgespielt. Sein New Yorker Anwalt Alfred Haas erhob scharfen Einspruch dagegen.844 Schließlich wurden die drei Münchener Gemälde Ende 1952 tatsächlich vom bayerischen Kultusministerium an Graupe überwiesen.845 Für Graupe war der Münchener Transfer die letzte Rückgabe zu seinen Lebzeiten. Die Gemälde kamen Anfang Dezember 1952 in Zürich an. Graupe hielt sich damals bereits nicht mehr in New York auf. Schon 1947 war er nach Europa zurückgekehrt und hatte seither seinen offiziellen Wohnsitz in Paris in der Rue de Berri.846 Anfang der 1950er Jahre ging es Graupe gesundheitlich immer schlechter. Im Januar 1952 musste er wegen eines Magengeschwürs operiert werden.847 Im August 1952 war er, da sich sein wegen seines Hüftleidens seit jeher labiler Zustand stetig verschlimmerte, ins Bürgerhospital in Basel eingeliefert worden.848 Von September 1952 bis kurz vor seinem Tod im Februar 1953 wurde Graupe dann, inzwischen äußerst gebrechlich und wegen seiner Knochentuberkulose kaum noch in der Lage zu gehen, im Kurhaus und Sanatorium Bühlerhöhe im Schwarzwald, einem eleganten Ort der gehobenen Gesellschaft, gepflegt.849 Zwischenzeitlich musste er im November 1952 in der Orthopädischen Klinik Heidelberg behandelt und erneut operiert werden.850 In dieser Zeit wirkte die Rückgabe der Münchener Bilder, um die er jahrelang hartnäckig gekämpft hatte, noch einmal wie „eine gute Medizin“ für ihn, wie sein Anwalt Haas betonte.851 Nicht zuletzt sicherte Graupe durch die Werke die Existenz seines Sohnes T. P. Grange, der sich mittlerweile als Kunsthändler in London niedergelassen hatte.852 Am 9. Februar 1953 starb Graupe im Städtischen Krankenhaus Baden-Baden (Abb. 175).853 In der Weltkunst erschien wenig später ein kurzer Nachruf auf Graupe, in dem noch einmal an wichtige Etappen seines Weges als Antiquar und Kunsthändler und zudem an den „Weltruf“ von Graupes Berliner Firma erinnert wurde. Ohne auf Graupes jüdische Herkunft einzugehen, hieß es hier, Graupes Tod hinterlasse „eine tiefe Lücke. Ein trotz aller Bitternis der letzten Jahrzehnte glanzvolles und immer fruchtbares Leben ist erloschen. Solch ausgezeichnete Kenner wie Paul Graupe werden immer seltener.“854 Nach Graupes Tod führte Grange als Kunsthändler und Alleinerbe seines Vaters855 nicht nur manche Geschäftskontakte seines Vaters, etwa mit Antoine Seilern, fort.856 Vielmehr engagierten sich Grange und sein Umfeld zudem bis in die 1960er Jahre hinein weiterhin dafür, dass seiner Familie Rückerstattungen bzw. Entschädigungen von der Bundesrepublik und vom Land Berlin für das in der Zeit des Nationalsozialismus erlittene Unrecht zuerkannt wurden. Das Bemühen fügte sich dabei in ein bereits während des Krieges von jüdischen Organisatio-

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Abb. 175: Todesanzeige Paul Graupe

nen angeregtes System der individuellen wie kollektiven Entschädigung jüdischer Opfer des NS-Regimes ein, auf das sich der deutsche Nachkriegsstaat seit 1945 immer konkreter verpflichtete.857 Schon Ende Mai 1946 hatte Graupe seinen Berliner Rechtsanwalt Reinhard Moral bei der „Dienststelle für die Anmeldung von Schadensersatzansprüchen von Juden“ im amerikanischen Sektor Berlins einen ersten Antrag auf Schadensersatz stellen lassen, der sich auf den Verlust seiner früheren Galerie- und Verkaufsräume in der Bellevuestraße 3, auf Steuerzahlungen unter anderem für die Emigration, auf die Geschäftsauflösung sowie den Verlust von Bankkonten und Gegenständen bezog, aber etwa auch auf das Erbe seiner 1942 deportierten Schwestern Frieda und Betty.858 Seit 1950 liefen verschiedene Verfahren bei den Wiedergutmachungsämtern von Berlin, bei denen es um den Verlust von Graupes Berliner Konten und Wertpapierdepots, um die zu Unrecht gezahlte „Reichsfluchtsteuer“ und „Judenvermögensabgabe“, aber auch um den Verlust von Möbeln, Büchern und Kunstwerken ging. 859 Vertreten wurden die Ansprüche von Graupe und Grange hier ebenfalls zunächst von Reinhard Moral, später, nach dessen Tod im Sommer 1958, vom Berliner Rechtsanwalt Herbert Schulze, zuletzt seit Herbst 1960, nach Schulzes Tod, vom in London ansässigen Rechtsanwalt Walter Zander.860 Während die westdeutsche Wiedergutmachungspolitik nach Gründung des Staates Israel unter dem Einfluss Adenauers seit Anfang der 1950er Jahre noch entschiedener betrieben wurde861 und nachdem die Berliner Wiedergutmachungsämter die vorherigen Anträge zum Teil abgewiesen hatten, reichte Moral zudem unter Bezug auf das am 10. Januar 1951 verabschiedete Gesetz über die Entschädigung der Opfer des Nationalsozialismus beim Berliner Entschädigungsamt weitere Anträge ein, die sich auf in Graupes Berufsleben erlittene Schäden, offiziell auf „Schaden an Vermögen“ und „Schaden im beruflichen Fortkommen“, also etwa auf Umsatzrückgänge, Zusatzsteuern und den Verkauf seines Auktionshauses an Hans W. Lange 1937, bezogen. Erste Ansprüche für Graupe meldete Moral hier am 7. Februar 1952 an. Am 30. August 1952 wurde der Antrag beim Entschädigungsamt Berlin formell gestellt.862 Allein den „Schaden an Vermögen“ schätzte Moral dabei 1952 auf 200.000 DM. Er beantragte dafür eine Entschädigungssumme von 40.000 DM.863 Später suchte Moral den Forderungen nicht nur durch den wiederholten Hinweis auf Graupes immer schlechteren Gesundheitszustand, sondern gerade auch auf die besondere Stellung der Graupeschen Kunsthandlung während der Wei-

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marer Republik Nachdruck zu verleihen. So betonte er im Mai 1957, Graupe „gehörte zum Kreis der ersten Kunstversteigerer und Kunsthändler Berlins, von denen er vielleicht der bedeutendste war.“864 Nach Graupes Tod gab das am 29. Juni 1956 erlassene Bundesentschädigungsgesetz mit seinem garantierten Rechtsanspruch den Graupeschen Entschädigungsforderungen zusätzlichen Nachdruck865 – und so erhielt Graupes Sohn schließlich nach jahrelangen Bemühungen866 im Dezember 1960 tatsächlich für den „Schaden im beruflichen Fortkommen“, den sein Vater wegen „Aufgabe des Unternehmens […] infolge der Rassengesetzgebung“ und wegen Verkauf seiner Kunsthandlung im Jahr 1937 erlitten hatte,867 die gesetzlich festgeschriebene Entschädigungshöchstsumme von 40.000 DM.868 Im Oktober 1961 schlug der Londoner Rechtsanwalt Walter Zander, der mittlerweile die Interessen von Grange vertrat, dem Entschädigungsamt Berlin zusätzlich einen Vergleich in Sachen Graupe in Höhe von 31.000 DM vor, bei dem er nun in erster Linie mit dem „Verlust des Goodwills der Firma Paul Graupe“, also mit dem hohen immateriellen Geschäftswert der Firma Paul Graupe, daneben aber erneut etwa auch mit Graupes verlorenem durchschnittlichen Jahreseinkommen von rund 50.000 RM argumentierte. Die Firma sei von Graupe 1902 gegründet und 1907 im Handelsregister eingetragen worden. Als Graupe 1937 Deutschland habe verlassen müssen, habe die Firma mithin seit 35 Jahren bestanden. Ihr Geschäftsgegenstand sei „ein Antiquariat von Buechern und Graphik, verbunden mit einer Kunsthandlung“ gewesen. „Dieses Unternehmen, das das hoechste Ansehen durch das gesamte Reichsgebiet genoss, ist durch die Verfolgung zerstoert worden. Dies bezieht sich sowohl auf das Warenlager wie auf die Firma.“869 Nach seiner Auswanderung aus Deutschland und Auflösung seines Warenlagers habe Graupe seine Firma im Sommer 1937 ohne Gegenleistung seinem Angestellten Lange überlassen. Nach Abwicklung eines noch bestehenden Versteigerungsauftrags sei die Kunsthandlung Ende Oktober 1937 offiziell auf Lange übertragen worden. Für Zander stand vor diesem Hintergrund fest  : „Da das Geschaeft ohne Gegenleistung von dem Verfolgten aufgegeben werden musste und die Firma Paul Graupe geloescht wurde, duerfte es feststehen, dass der Goodwill durch die Verfolgung zerstoert wurde.“870 Das Entschädigungsamt Berlin folgte dieser Argumentation und gewährte Grange daraufhin Anfang 1962 „wegen Schadens an Eigentum und Vermögen sowie durch Zahlung von Sonderabgaben“ eine weitere Entschädigungssumme in Höhe von 31.000 DM.871 Paul Graupe war damit offiziell als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt worden. Bis weit in 1960er Jahre hinein kämpfte Grange beim Entschädigungsamt Berlin für weitere Entschädigungszahlungen für sich und seine Familie. Ein ebenfalls schon im August 1952 eingereichter, auf das Erbe von Graupes Schwester Betty bezogener Entschädigungsantrag wurde hier 1963 mit Verweis auf die Zuständigkeit der Wiedergutmachungsämter abgewiesen.872 Grange hingegen konnte tatsächlich noch einmal weitere persönliche Entschädigungszahlungen für sich mit Blick auf seine Ausbildung erwirken, die regimebedingt nicht in geplanten Bahnen verlaufen war – die ursprüngliche Idee eines Kunstgeschichtsstudiums in Deutschland mit paralleler Praxis in der Kunsthandlung des Vaters, das auf eine eigene Tätigkeit als Kunsthändler hätte vorbereiten sollen, war nach der Emigration nicht mehr zu realisieren gewesen.873 Nachdem Grange im August 1958 einen entsprechenden eigenen, auf „Schaden im beruflichen

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Fortkommen“ bezogenen Antrag beim Berliner Entschädigungsamt eingereicht hatte,874 erhielt er im Januar 1961 zusätzlich eine persönliche Entschädigungssumme von 5.000 DM zugesprochen.875 Nachdem die Ausbildungsentschädigung durch Änderung des Bundesentschädigungsgesetzes am 14. September 1965 auf 10.000 DM aufgestockt worden war, zahlte das Entschädigungsamt Grange zudem Anfang 1966 weitere 5.000 DM.876 1963, zehn Jahre nach Graupes Tod, brachte darüber hinaus das am 19. Juli 1957 erlassene, später mehrfach modifizierte Bundesrückerstattungsgesetz noch einmal die drei Gesellschafter von Paul Graupe & Cie – Graupe, Goldschmidt und Simon – bzw. deren Erben zusammen. Gemeinsam machte man im April 1963 über das in Paris eigens zu diesem Zweck beim Fonds social juif unifié eingerichtete Bureau des spoliations mobilières Ansprüche für die Gesellschaft Paul Graupe & Cie bei den deutschen Wiedergutmachungsämtern geltend.877 Goldschmidt war 1960 gestorben..878 Für ihn stellte den Antrag seine Frau Anne-Marie Goldschmidt von Paris aus. Käthe Simon lebte zu diesem Zeitpunkt in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Sie stellte den Antrag selbst und ließ sich im Verfahren von Anne-Marie Goldschmidt vertreten.879 Für Graupe stellte wie üblich sein Sohn den Antrag von London aus. Grange ließ sich beim Verfahren ebenfalls von Anne-Marie Goldschmidt vertreten.880 In den Akten der Wiedergutmachungsämter von Berlin haben sich die eingereichten Listen mit Möbeln, Büchern und Kunstwerken aus dem Besitz der Pariser Gesellschaft Paul Graupe & Cie, für die Rückerstattung beantragt wurde, bis heute erhalten.881 Noch einmal wurde im Kontext des Rückerstattungsantrags für Paul Graupe & Cie von 1963 die enorme Bedeutung der Buch- und Kunsthandlung Graupe betont, etwa als der Frankfurter Kunsthändler Wilhelm Heinrich in Erinnerung rief  : „Paul Graupe war der Inhaber des gleichnamigen Versteigerungshauses in Berlin, Bellevuestrasse. Er war in den 20ger Jahren bis zu seinem Fortgehen der bedeutendste Versteigerer Deutschlands mit einer internationalen Ausstrahlung. Die Folge[n] seiner Versteigerungskataloge beweisen die Vielfältigkeit und die Qualität der ihm von allen Seiten zur Versteigerung übergebenen Objekte. Er war nicht nur Antiquar, der Bücher, Manuskripte, Handzeichnungen und Graphik verauktionierte, sondern er war auch ein vielseitiger Kunsthändler für Bilder, Plastiken, Textilien, Kunstgewerbe wie Silber, Po[r]zellan und alles andere, was Museen und Sammler erwerben. Seine Organisation war vorbildlich und sein Erfolg beruhte in der Benutzung einer ungewöhnlich grossen Handbibliothek und Photothek, um die ihn Universitätsinstitute beneiden konnten.“882 C. G. Rosenberg, der mittlerweile als selbständiger Buch- und Kunsthändler in London ansässige frühere Prokurist des Auktionshauses Max Perl, der Graupe aus Berliner Tagen gut kannte, unterstrich überdies Ende 1964, Graupe habe in Berlin eine Firma aufgebaut, „die durch seine Umsicht und Tatkraft innerhalb weniger Jahre Weltruf erlangte. Für seine mit wissenschaftlicher Akribie bearbeiteten Versteigerungskataloge schuf sich […] Graupe als Handwerkszeug eine Bibliothek, die ihm und seinen Experten jede Frage beantworten konnte, namentlich auf den Gebieten des Buches, von der Inkunabel bis zum 20. Jahrhundert, der illuminierten Manuskripte, der Malerei, Graphik, Plastik, Skulptur, Möbel, Porzellan, Miniaturen, Kleinkunst, vom Mittelalter bis zur Neuzeit.“883 Allein den Wert der Handbibliothek von Paul Graupe schätzten Heinrich und Rosenberg auf 150.000 bis 200.000 DM.884 Für

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Grange stand im Mittelpunkt der Verluste der Gesellschaft Paul Graupe & Cie eben der Verlust dieser Bibliothek, „denn es habe sich um ein unvergleichliches Arbeitsmittel gehandelt.“885 1965 setzte sich im Umfeld des Rückerstattungsantrags für Paul Graupe & Cie erneut auch Rose Valland für Graupes Interessen ein. Nachdem es ihrem Eindruck nach direkt nach 1945 „schwer, wenn nicht unmöglich [gewesen war], genau zu entschlüsseln, was Herrn Graupe wirklich gehörte“,886 legte Valland nun eine Liste mit Möbeln und Statuetten aus der Galerie an der Place Vendôme sowie zwei Werklisten vor. In der ersten Liste waren sieben Bilder aus dem Place Vendôme-Bestand zu Kriegsbeginn aufgeführt. Konkret handelte es sich dabei um einen Sonnenuntergang von van der Neer, Jungfrau mit Kind von Veronese, eine oktogonale Landschaft, Zwei Raucher von Diepraam, Mann mit Nelke eines unbekannten Künstlers, ein Gemälde von van de Velde und eine Zeichnung von Aldegrever. Der Gesamtschätzwert der Werke lag bei 6.200.000 Francs.887 In der zweiten Liste waren elf Gemälde aus der 1946 bei der CRA eingereichten „Liste der Gemälde, die vom Haus ‚Paul Graupe und Cie‘ an Frau Wacker-Bondy auf den Namen von Herrn Muir übergeben worden sind“ verzeichnet, die noch immer als verschollen galten. Konkret ging es hier um Dosso Dossis Männerporträt, eine Jungfrau mit Kind von Roger de la Pature, Loth und seine Töchter von Cranach, eine Kopf- und Kostümstudie von Watteau, Reitbahn im Freien von Wouverman, um ein spanisches Frauenporträt, eine Hazenclever zugeschriebene Gelehrtengesellschaft und ein deutsches Frauenporträt aus dem 18. Jahrhundert, zudem um drei von der ERR beschlagnahmte, später vermutlich wegen ihrer Modernität nicht nach Deutschland transferierte und daher von der Entschädigungsforderung ausgeschlossene Werke  : das Gemälde Pommier en fleurs von Renoir, das Pastell Frauenkopf ebenfalls von Renoir und das Pastell Femme se chauffant von Degas.888 Die Pariser Expertenkommission führte dabei im März 1967 allein für die ersten acht Gemälde einen Gesamtschätzwert von 7.900.000 Francs an.889 Nach einigen Verzögerungen und Nachverhandlungen sowie auf das erneute Engagement des Bureau des spoliations mobilières, aber auch des deutschen Botschafters in Rom Hans-Heinrich Herwarth von Bittenfeld hin, der Graupe persönlich gekannt hatte,890 hatte der Wiedergutmachungsantrag für Paul Graupe & Cie schließlich 1969 tatsächlich Erfolg  : War Ende 1968 zunächst noch eine Vergleichssumme in Höhe von 138.566 DM angeboten worden,891 wurde den drei Antragstellern Goldschmidt, Grange und Simon am 20. März 1969 auf der Grundlage der Listen von Valland und sonstiger Expertisen für Möbel, Kunstgegenstände, Gemälde und Bibliothek, die der Pariser Gesellschaft Paul Graupe & Cie gehört hatten, im Rückerstattungsverfahren in Berlin die Gesamtsumme von 143.566 DM zugesprochen.892 Wenngleich bis in die Gegenwart hinein weitere Rückgabeforderungen im Fall Graupe möglich erscheinen,893 fanden die Rückerstattungsbemühungen zugunsten von Graupe damit fast ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zunächst ihren offiziellen Abschluss. Nach 1945 war es dabei für Graupe und seinen Sohn vor allem um die Rekonstruktion eines nun imaginären, verlorenen Besitzes, zudem um verlorene Fähigkeiten und Möglichkeiten gegangen, für die man um „Wiedergutmachung“ kämpfte.894 Die Buchkunst- und Kunsthandlung Graupe, die seit 1907 in Berlin, dann seit 1937 in Paris über eine bewusste Beobachtung

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des Kunstmarkts und besondere Marketingstrategien so zielstrebig und erfolgreich hatte aufgebaut werden können, die prominente Stellung, die Graupe sich dadurch in mehr als dreißig Jahren erst als Antiquar, später im Graphikhandel und schließlich als Kunsthändler und -auktionator mit immer breiterem Repertoire erarbeitet hatte, waren in Krieg und Exil letztlich unwiederbringlich zerstört worden. Auktionen hatte Graupe seit 1937 nicht mehr durchführen können. Danach sind seine Geschäfte als Kunsthändler und -vermittler zunehmend schwerer zu greifen. Die bedeutende Stellung, die Graupe während der 1920er und frühen 1930er Jahre mit seinem Auktionshaus in Berlin hatte, sollte er nie wiedererlangen. Auch wenn er seine Netzwerke über Paris, die Schweiz und New York bis in den Zweiten Weltkrieg hinein aufrechtzuerhalten und nach 1945 erneut zu aktivieren suchte, konnte Graupe die letzten zehn Jahre seines Lebens nicht mehr auch nur annähernd an seine alten Erfolge der Weimarer Zeit anknüpfen. Seine Rolle blieb gerade nach der Anpassung an den nationalsozialistischen Kunstmarkt zwiespältig  : Als jüdischer Auktionator hatte er, aus seiner Perspektive weiter in alten republikanischen Strukturen agierend und vom NS-Regime Verfolgten einen letzten fairen Ort des wertschätzenden Kunsthandels bietend, nach 1933 im Endeffekt doch auch aktiv zur Etablierung neuer NS-Kunstmarktstrukturen beigetragen, die auf eine Verdrängung jüdischer Sammler und Kunsthändler zielten, bevor er eben diesen Strukturen selbst zum Opfer gefallen war. Was nach 1945 blieb, war der Kampf um Anerkennung und Präsenz, um Anerkennung als Opfer, aber auch um Anerkennung der großen materiellen wie immateriellen persönlichen Verluste, den Graupe mit Unterstützung seines Sohnes verbissen führte. Bei diesem Kampf ging es um die Wiedergewinnung einzelner Werke einer der einflussreichsten deutschen Kunsthandlungen der Zwischenkriegszeit – einer Kunsthandlung, die jenseits ihrer Erfolgsgeschichte in der Weimarer Zeit nicht zuletzt deswegen besonders war, weil ihr Besitzer Graupe, seit jeher in erster Linie Geschäftsmann, es trotz seiner jüdischen Herkunft verstanden hatte, nach 1933 von den neuen NS-Kunstmarktstrukturen zu profitieren, während er selbst durch das Hitlerregime in immer existenziellere Bedrängnis geraten war. Wie die revidierten CRA-Listen von 1946 nahelegen, war sich Graupe offenbar bis zuletzt des heiklen Zusammenhangs durchaus bewusst, in dem er sich hier als jüdischer Kunsthändler mit nie aufgegebener Bindung an den deutschen Kunstmarkt und dadurch letztlich eigener Verstrickung auch in den NS-Kunsthandel bewegte. Das modern arbeitende und äußerst professionell aufgestellte Kunstauktionshaus Graupe, das eine so exponierte Rolle im lebendigen Berlin der Weimarer Republik gespielt hatte, blieb indes nach 1945 allenfalls als blasse Erinnerung an eine verlorene Kunsthandelswelt existent. Trotz Entschädigungszahlungen und auch wenn Graupe einzelne seiner Werke nach 1945 tatsächlich wiedergewinnen konnte, gab es die berühmte Berliner Kunsthandlung Graupe nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Nach und nach war der Kunsthändler und Kunstauktionator Graupe so trotz lange aktiver Beteiligung am Kunstmarkt des „Dritten Reiches“ schließlich zweifelsohne doch noch zu einem Opfer der Nationalsozialisten geworden – und wurde nach 1945 von den Alliierten Kommissionen wie von den bundesdeutschen Behörden und Gerichten auch als solches anerkannt. Heute mahnt gerade die nur schwer zu fassende Rolle

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Graupes zwischen Mittun und Distanz, Geschäft und Moral, Systemkonformität und Freiraum, professionellem Handel mit jüdischem Besitz und eigenem Verfolgtsein, aber auch das Bewusstsein für Graupes jahrzehntelanges, eben keineswegs auf die Zeit des Nationalsozialismus beschränktes, engagiertes Wirken als Buch- und Kunsthändler zwischen 1907 und 1953 zu einem differenzierteren Blick auf den Kunsthandel des „Dritten Reiches“, seine Genese und Netzwerke, seine Zwischentöne und Grauzonen.

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Jaro Jaretzki  : Unter dem Hammer, in  : Die Woche, Jg. 29, H. 23, 4.6.1927, S. [661–664], hier S. [611]. Enderlein 2006. Siehe z.B. Voigt 2007. Gute Geschäfte 2011. Löhr 2005  ; Löhr 2009. Siehe dazu v.a. die Publikationen der Forschungsstelle „Entartete Kunst“, z.B. Ein Händler „entarteter“ Kunst 2010  ; Werte und Werke 2010  ; Jeuthe 2011  ; Tiedemann 2013  ; Hollmann/März 2014. Vgl. dazu insbesondere die systematische Erfassung zahlreicher Auktionskataloge von Graupe bzw. von Ball & Graupe unter www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe bzw. ball_graupe. Krieg 1953  ; Ecke 1953  ; Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. Nebehay 1983, bes. S. 228–231  ; Nebehay 1995, S. 46–51  ; zudem Coppens 1987 u.a. mit persönlichen Erinnerungen von Wegbegleitern Graupes. Zur seit der wilhelminischen Zeit bestehenden Geschäftsbeziehung und Freundschaft zwischen Graupe und Gustav Nebehay vgl. Nebehay 1995, S. 46f.  ; Nebehay 1983, S. 212f. u. 228–231. Graupe 1926  ; Graupe 1930. An dieser Stelle sei Caroline Flick für die Bereitstellung der von ihr entdeckten Briefe und für weitere wertvolle Hinweise gedankt. LAB, A Rep. 243-04. Zur Relevanz des Bestandes für die Graupe-Forschung vgl. schon Heuß 1998, bes. S. 52f. U.a. wurden in diesem Zusammenhang Zeitzeugen aus Graupes Umfeld befragt, z.B. seine in London lebende Schwiegertochter Marithé Grange, der an dieser Stelle nochmals für ihre Unterstützung gedankt sei. Punktuelle Einblicke in die Aktivitäten Graupes nach 1937 und besonders während des Krieges geben etwa Nicholas 1995  ; Trienens 2000  ; Löhr 2009. Zur Quellenlage und zu den Recherchen für den vorliegenden Band vgl. auch Le Masne 2015. Vgl. LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2770/50, Bl. 42. Vgl. Kopie Sterbeurkunde Graupe, ausgestellt vom Standesamt Baden-Baden, 16.3.1953, in  : LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2655/55 u. LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 27. Vgl. Nebehay 1995, S. 47  ; Nebehay 1983, S. 228. Vgl. LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2770/50. Vgl. Nebehay 1995, S. 48f.  ; Nebehay 1983, S. 228f.  ; Coppens 1987, S. 125. Graupe 1926, S. 16f. Vgl. Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 r. Vgl. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft 1930, S. 586  ; Coppens 1987, S. 256  ; Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8  ; zum Buchhandel in dieser Zeit vgl. ausführlich

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Geschichte des deutschen Buchhandels 2001–2010  ; zu den Versteigerungen bei Rosenthal siehe z.B. Aukt.kat. Jacques Rosenthal, 21.–23.3.1900, Katalog eines großen Theils der Bibliotheken des verstorbenen Cavaliere Andrea Tessier und Marchese de ***. Vgl. Coppens 1987, S. 256f. Vgl. Neumann 1995, S. A 42. Vgl. Sommer 1987  ; Neumann 1995, S. A 41. Zur Soncino-Gesellschaft vgl. jüngst ausführlich Soncino-Gesellschaft 2014. Vgl. Neumann 1995, S. A 42-A 52  ; Sommer 1987. Die Gesellschaft der Bibliophilen zählte bereits im vierten Jahr ihres Bestehens 800 Mitglieder, die Soncino-Gesellschaft hatte 700 Mitglieder. Der Berliner Bibliophilen-Abend hingegen war auf 162, die Maximilian-Gesellschaft auf 300 Mitglieder beschränkt. Zur bewussten Exklusivität der bibliophilen Vereine vgl. Neumann 1995, S. A 45. Vgl. Neumann 1995, S. A 44  ; zur Geschichte des Berliner Bibliophilen-Abends vgl. auch Krause 1991. Vgl. Coppens 1987, S. 257f. Kat. Antiquariat Graupe, 1913, Nr. 70, Genealogie und Heraldik. Familiengeschichte. Leichenreden. Historische Urkunden und Dokumente. Adels- und Wappenbriefe. Adelige Autoren. Militaria – Militär – Kostüme. Kalender und Almanache. Numismatik. Jagd. Reitkunst – Sport. Ordenswesen. Stamm- und Wappenbücher. Kat. Antiquariat Graupe, 1913, Nr. 71, Neuerwerbungen, anschliessend eine Totentanzbibliothek. Vgl. Nebehay 1995, S. 47  ; Nebehay 1983, S. 228. Vgl. die Mitgliederverzeichnisse der Jahre 1923, 1925, 1927 und 1930 in Gittig 1990. Genauere Angaben zur Dauer von Graupes Mitgliedschaft lassen sich nicht mehr machen, da die Vereinsakten im Krieg zerstört wurden. So wurde z.B. der Literaturhistoriker Victor Manheimer 1925 und 1927 als Vereinsmitglied geführt. Bereits 1924 war Manheimers Bibliothek bei Graupe versteigert worden, vgl. Aukt.kat. Graupe & Hirsch, 10./11.11.1924, Nr. XXXVII, Von Gottsched bis Hauptmann. Aus der Bibliothek Victor Manheimer. Entsprechend überreichte Graupe 1921 und 1922 Buchgeschenke bei den Jahresversammlungen der Vereinigung. Konkret handelte sich dabei um Sternaux 1921 und um Aus Christian Günthers Nachlese 1922. 1921 veranstaltete Graupe zudem eine eigene Lotterie beim Jahrestreffen des Verbandes. Ein Los aus „Paul Graupe’s Lotterie zu Gunsten bücherbedürftiger Bibliophiler anlässlich der Hauptversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen am 16. Oktober 1921“ mit der Nr. 490 hat sich erhalten in DNB, 1921 A 12536. Auf der Vorderseite werden humoristisch die Lotteriebedingungen, auf der Rückseite dreißig Gewinne annonciert. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft 1930, S. 586. Max Ziegert  : Schattenrisse deutscher Antiquare. Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870–1915, in  : Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 83, Nr. 154, 6.7.1916, S. 890, zitiert nach Coppens 1987, S. 257. Zu Graupes Beziehung zu Henrici vgl. Nebehay 1983, S. 229  ; Coppens 1987, S. 260  ; zu Graupes Beziehung zu Max Perl vgl. z.B. auch Bescheinigung C. G. Rosenberg, 12.11.1964, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 56.

Anmerkungen   

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40 Siehe dazu auch Nebehay 1983, S. 228. 41 Zu diesen Sammlungen vgl. ausführlich Kuhrau 2005. Donath 1918, S. 44 nennt hundert verschiedene Namen von Berliner Sammlern. Zum Auflösungszeitpunkt siehe auch den statistischen Bezug in Schmidt-Bangel 1933, S. 27. 42 Vgl. Enderlein 2006, S. 35ff. 43 Donath prägte dafür den Begriff der „anormalen Preissteigerung“, vgl. Donath 1918, S. 149–152. 44 Vgl. Donath 1918, S. 144f. Das Werk wurde am 4. Dezember 1917 bei Cassirer & Helbing versteigert. 45 Vgl. Coppens 1987, S. 258. 46 Aukt.kat. Graupe, 25.3.1916, Bd. I, Seltenheiten aus der Bibliothek Richard Zoozmann und aus anderem Besitz. Erst-Drucke der deutschen Literatur, Gesamt-Ausgaben in prachtvollen Exemplaren und gleichzeitigen Einbänden, illustrierte Bücher, moderne Luxusdrucke, die Topographien Merians, Schedels Chronik, Ridinger und anderes mehr  ; vgl. dazu auch Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft 1930, S. 586  ; Coppens 1987, S. 257f. 47 Max Ziegert  : Schattenrisse deutscher Antiquare. Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870–1915, in  : Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 83, Nr. 154, 6.7.1916, S. 890, zitiert nach Coppens 1987, S. 257. 48 Neue Hamburger Zeitung, 4.4.1916  ; vgl. dazu auch Geschichte des deutschen Buchhandels 2010, Bd. 1/3, S. 207. 49 Vgl. Krieg 1953. 50 Vgl. Coppens 1987, S. 258. 51 Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. Über die wachsenden Lagerbestände bei Graupe informierten auch später immer wieder regelmäßig herausgegebene Neuerwerbungs- und Bestandskataloge, vgl. dazu etwa Kat. Antiquariat Graupe, 1918, Nr. 81, Moderne Bücher. Luxusdrucke  ; Kat. Antiquariat Graupe, 1922, Nr. 102, Kunst und Kunstgewerbe, Architektur. Leben und Werke der Künstler. Illustrierte Bücher  ; Kat. Antiquariat Graupe, 1924, Nr. 108, 400 interessante Neuerwerbungen. 52 Siehe dazu etwa auch Aukt.kat. Graupe, 27.2.1918, Bücher und Einbände aus dem Besitz eines bekannten Bibliophilen. 53 Aukt.kat. Graupe, 18.–20.9.1917, Nr. VI, Nachlass Heymel  : Bücher und Graphik. Mit einem Vorwort von Rudolf Borchardt  ; vgl. dazu auch Coppens 1987, S. 258. 54 Aukt.kat. Graupe, 5.5.1917, Nr. IV, Bibliothek Paul Schlenther. Mit einem Vorwort von Professor Dr. Otto Pniower. 55 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XVI, Die Sammlung Goldstein, Budapest. 56 Aukt.kat. Graupe, 10.12.1917, Kostbare alte und moderne Bücher, Bilder und Dokumente. Eine Zorn-Sammlung von bester Qualität. 57 Aukt.kat. Graupe, 25./26.3.1918, Das alte Berlin. Eine Sammlung kostbarer Ansichten, Bilder und Darstellungen, die sich auf das alte Berlin in Wort und Bild beziehen. 58 Aukt.kat. Graupe, 12./13.4.1918, Die Bibliothek und die graphische Sammlung des Rechtsanwalts Dr. Th. Suse, Hamburg. 59 Aukt.kat. Graupe, 23.5.1918, Moderne Graphik und Handzeichnungen  : eine Beardsley-Sammlung.

200 I  Anmerkungen

60 Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XV, Ölgemälde von ersten Meistern des 19. Jahrhunderts. 61 Graupe 1926, S. 16f. 62 Unterstützt wurde Graupe dabei von 1917 bis in die 1920er Jahre hinein vom beeidigten Versteigerer Werner Haehnel, vgl. Aukt.kat. Graupe, 5.5.1917, Nr. IV, Bibliothek Paul Schlenther. Mit einem Vorwort von Professor Dr. Otto Pniower, Verkaufsbedingungen  ; Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XVI, Die Sammlung Goldstein, Budapest, Verkaufsbedingungen  ; Aukt.kat. Graupe, 25./26.11.1918, Nr. XIX, Illustrierte Bücher und Handzeichnungen deutscher Meister des XIX. Jahrhunderts nebst einer Anzahl von Werken englischer und französischer Illustratoren  ; Aukt.kat. Graupe, 10./11.11.1922, Nr. XXIV, Moderne Graphik, Alte Graphik, Japanische Farben-Holzschnitte, Auktions-Bedingungen. Zu weiteren Kunstauktionen des Jahres 1918 vgl. Aukt.kat. Graupe, 16.9.1918, Nr. XVII, Moderne Graphik. Blätter von Boehle, Bone, Bracouemond … Handzeichnungen von Klemm, Knaus, Leistikow, Menzel. Ölgemälde von Hamilton. 63 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 25./26.11.1918, Nr. XIX, Illustrierte Bücher und Handzeichnungen deutscher Meister des XIX. Jahrhunderts nebst einer Anzahl von Werken englischer und französischer Illustratoren  ; Aukt.kat. Graupe, 13./14.12.1918, Nr. 20, Literatur und Kunst, Luxusdrucke enthaltend, die Bibliothek des Herrn Dr. Hanns Boelcke, Heidelberg, und eine andere Sammlung aus Privatbesitz, die Miniaturensammlung Schoppmeyer. 64 Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XV, Ölgemälde von ersten Meistern des 19. Jahrhunderts. 65 Coppens macht dafür die revolutionäre Lage in Berlin verantwortlich, vgl. Coppens 1987, S. 258. 66 Zum Geburtsdatum von Thomas Graupe vgl. z.B. Bescheid Entschädigungsamt Berlin, 19.1.1966, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 356 015, Bl. E 9–10, hier Bl. E 9. 67 Vgl. Sieben Radierungen von Lovis Corinth 1918  ; Lenau 1918  ; Goethe 1919  ; Shakespeare 1920  ; Coppens 1987, S. 257. 68 Die Einkaufsgesellschaft war eigens zum Zweck des Wiederaufbaus der Löwener Bibliothek gegründet worden. Zum Ankauf der Bibliothek Klein vgl. Coppens 1985  ; Coppens 1987, S. 258f. 69 Aukt.kat. Graupe, 29.10.1921, Nr. XXI, Illustrierte und seltene Bücher aus dem 15.–19. Jahrhundert. 70 Aukt.kat. Graupe, 28.10.1921, Nr. XXII, Bücher eines Bibliophilen. 71 Aukt.kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik. 72 Aukt.kat. Graupe, 10./11.11.1922, Nr. XXIV, Moderne Graphik, Alte Graphik, Japanische Farben-Holzschnitte. 73 Zu Justis Aktivitäten in dieser Zeit vgl. Kratz-Kessemeier 2008, S. 126–146  ; Winkler 2011. 74 Aukt.kat. Graupe, 9.4.1923, Nr. XXV, Illustrierte und seltene Bücher aus sechs Jahrhunderten  ; Aukt. kat. Graupe, 9.6.1923, Nr. XXVIII, Moderne Bücher, Luxusdrucke. 75 Aukt.kat. Graupe, 10.–12.4.1923, Nr. XXVI, Graphik und Handzeichnungen des 18.–20. Jahrhunderts  ; Aukt.kat. Graupe, 6.–8.6.1923, Nr. XXVII, Piranesi-Sammlung, Handzeichnungen des 18.–20. Jahrhunderts, Graphik des 19.–20. Jahrhunderts. 76 Aukt.kat. Graupe, 24./25.3.1924, Nr. XXXI, Moderne Bücher, Luxusdrucke, zum Teil in kostbaren Einbänden  ; Aukt.kat. Graupe, 23.6.1924, Nr. XXXIII, Manuskripte, Incunabeln, schöne Einbände, Bücher des 16.–19. Jahrhunderts, meist mit Holzschnitten oder Kupfern  ; Aukt.kat. Graupe, 24./25.6.1924, Nr. XXXIV, Moderne Bücher, Luxusdrucke.

Anmerkungen   

I

201

77 Aukt.kat. Graupe, 15.–17.9.1924, Nr. XXXV, Bibliothek Paul Huldschinsky  ; Aukt.kat. Graupe & Hirsch, 10./11.11.1924, Nr. XXXVII, Von Gottsched bis Hauptmann. Aus der Bibliothek Victor Manheimer  ; Aukt.kat. Graupe, 3./4.12.1924, Nr. XXXVIII, Sammlung Hermann Rosenberg, Berlin  ; vgl. dazu auch Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 78 Aukt.kat. Graupe, 19.–22.3.1924, Nr. XXX, Chodowiecki-Sammlung, deutsche Romantiker, Gavarni-Sammlung. Moderne Graphik und Handzeichnungen. 79 Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1924, Nr. XXIX, Graphik und Handzeichnungen des 19.–20. Jahrhunderts  ; Aukt.kat. Graupe, 2./3.6.1924, Nr. XXXII, Graphik und Handzeichnungen des 19.–20. Jahrhunderts  ; Aukt.kat. Graupe, 6./7.10.1924, Nr. XXXVI, Moderne Graphik, Außerdeutsche Meister  ; Aukt.kat. Graupe, 5./6.12.1924, Nr. XXXIX, Graphik des XIX. und XX. Jahrhunderts. 80 Paul Sternaux in  : Berliner Lokal-Anzeiger, 9.6.1923, zitiert nach Graupe 1925, S. 8. 81 Vgl. dazu auch Coppens 1987, S. 259. 82 Kreuzzeitung (Neue Preußische Zeitung), 29.1.1924. Zu den anziehenden Graphikpreisen hieß es mit Blick auf dieselbe Auktion bei Graupe in der Neuen Berliner Zeitung ganz ähnlich  : „Der gestrige erste Tag der Versteigerung von Graphik und Handzeichnungen des 19.–20. Jahrhunderts bei Paul Graupe hat diesen Tendenzumschwung unzweideutig klar zutage treten lassen, indem die erzielten Preise nicht nur bei weitem die Schätzpreise überflügelten, sondern in zahlreichen Fällen sogar sich über das Niveau der Vorkriegspreise hoben.“ (Dr. Kurt Mühsam, in  : Neue Berliner Zeitung, 26.1.1924) 83 Vgl. Enderlein 2006, S. 48. 84 Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1924, Nr. XXIX, Graphik und Handzeichnungen des 19.–20. Jahrhunderts. 85 Der stabilisierte Kunstmarkt – Goldmark-Graphik bei Graupe, in  : Das Sammlerkabinett, Februar 1924, abgedruckt in Graupe 1925, S. 13f. 86 Krieg 1953 und Coppens 1987 führen 19 Graupe-Auktionen für 1925 an, vgl. Krieg 1953  ; Coppens 1987, S. 260. Anhand der Kataloge lassen sich jedoch für dieses Jahr mindestens zwanzig Auktionen nachweisen. Zur Bandbreite der Graupe-Auktionen vgl. auch Coppens 1987, S. 262. 87 Aukt.kat. Graupe, 12./13.1.1925, Nr. XXXX, Sammlung Gustav Jacoby  ; Aukt.kat. Graupe, 9./10.10.1925, Nr. 51, Die Bibliothek des Freiherrn Philipp Schey von Koromla  ; Aukt.kat. Graupe, 30./31.10.1925, Nr. 53, Bibliothek Ludwig Schwarz  ; vgl. dazu auch Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 88 Aukt.kat. Graupe, 21./22.9.1925, Nr. XLIX, Kunstliteratur /Bibliographie. Die Handbibliothek der Antiquitäten- und Kunsthandlung Bourgeois & Co. in Köln und Beiträge aus anderem Besitz. 89 Aukt.kat. Graupe, 14.12.1925, Nr. 57, Manuskripte/Inkunabeln, Holzschnittbücher, Aldinen, Bibliographie. 90 Aukt.kat. Graupe, 1.10.1925, Nr. 50, Von Luther bis Kleist  ; Aukt.kat. Graupe, 15.12.1925, Nr. 58, Französische illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts. 91 Aukt.kat. Graupe, 2.5.1925, Nr. XLIV, Exlibris-Sammlung Carl G. F. Langenscheidt. Eine Siegel-Sammlung. 92 Aukt.kat. Graupe, 7.3.1925, Nr. XLII, Moderne Buchkunst bis 1914  ; Aukt.kat. Graupe, 25./26.5.1925, Nr. XLVI, Moderne Bücher, Luxus- und Pressedrucke.

202 I  Anmerkungen

93 Aukt.kat. Graupe, 13.6.1925, Nr. XLVII, Alte Geographie, Reisewerke. 94 Aukt.kat. Graupe, 16.5.1925, Nr. XLV, Eine Chodowiecki-Sammlung. 95 Aukt.kat. Graupe, 28.3.1925, Nr. XLIII, Alt-Berliner Ansichten. Eine Meil-Sammlung  ; Aukt.kat. Graupe, 16./17.12.1925, Nr. 59, Das alte Berlin. Ansichten, Porzellan, Dosen. 96 Aukt.kat. Graupe, 7.11.1925, Nr. 54, Porträtminiaturen des 16. bis 19. Jahrhunderts. 97 Aukt.kat. Graupe, 13./14.1.1925, Nr. XLI, Handzeichnungen XVII.-XX. Jahrhundert, Romantiker  ; Aukt.kat. Graupe, 23.11.1925, Nr. 55, Handzeichnungen des 16.–19. Jahrhunderts, Romantiker. 98 Aukt.kat. Graupe, 23./24.11.1925, Nr. 56, Graphik und Handzeichnungen moderner Meister. 99 Aukt.kat. Graupe, 11./12.9.1925, Nr. XLVIII, Graphik und Handzeichnungen moderner Meister. Bei der Versteigerung wurden 1880 Nummern ausgerufen. 100 Aukt.kat. Graupe, 19.10.1925, Nr. 52, Sammlung Ludwig Schwarz und Beiträge aus anderem Besitz. Gemälde, Aquarelle, Bronzen. 101 Vgl. Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8  ; zur besonderen Bedeutung der Versteigerung siehe etwa auch Alexander Beßmertny  : Sammel-Querschnitt, in  : Der Querschnitt, Jg. 5, H. 12, Dezember 1925, S. 1065–1068, hier S. 1068. 102 Alexander Beßmertny  : Sammel-Querschnitt, in  : Der Querschnitt, Jg. 5, H. 12, Dezember 1925, S. 1065–1068, hier S. 1065f. 103 Alexander Beßmertny  : Sammel-Querschnitt, in  : Der Querschnitt, Jg. 5, H. 12, Dezember 1925, S. 1065–1068, hier S. 1068. 104 Aukt.kat. Graupe, 13.–15.4.1926, Nr. 63, Orient-Bibliothek Hermann Frankl, Wien und Beiträge aus anderem Besitz. 105 Aukt.kat. Graupe, 12./13.4.1926, Nr. 62, Bibliothek Egon Zerner, Frankfurt  ; Aukt.kat. Graupe, 4.–6.11.1926, Nr. 68, Kunstliteratur, Bibliographie, Luxusdrucke, moderne Bücher. Die Handbibliothek Vincent Mayer u.a.  ; Aukt.kat. Graupe, 13./14.12.1926, Nr. 70, Bibliothek Dr. C. Kastan und Beiträge aus anderem Besitz. 106 Aukt.kat. Graupe, 8.–10.4.1926, Nr. 61, Inkunabeln deutscher Pressen aus dem Besitz eines bekannten Gelehrten, Alte Medizin und Naturwissenschaften. 107 Aukt.kat. Graupe, 8./9.2.1926, Nr. 60, Eine bekannte Sammlung Luxus- und Pressendrucke  ; Aukt. kat. Graupe, 28./29.5.1926, Nr. 65, Luxus- und Pressendrucke aus der Bibliothek eines bekannten Berliner Sammlers, meist in kostbaren Einbänden und einige Beiträge aus anderem Besitz. 108 Aukt.kat. Graupe, 24./25.9.1926, Nr. 66, Deutsche Literatur in Erstausgaben. E.T.A. Hoffmann, Kalender und Almanache. 109 Aukt.kat. Graupe, 8.5.1926, Nr. 64, Das alte Berlin. Ölgemälde, Aquarelle, Graphik  ; Aukt.kat. Graupe, 4.12.1926, Nr. 69, Das alte Berlin. Ansichten, Porzellan, Eisen. 110 Aukt.kat. Graupe, 1./2.10.1926, Nr. 67, Graphik und Handzeichnungen Alter und Moderner Meister. 111 Aukt.kat. Graupe, 25.–27.4.1927, Nr. 71, Bibliothek Max Köpcke – Hamburg. Erster Teil  : Luxus- und Pressendrucke. Erstausgaben der Moderne  ; Aukt.kat. Graupe, 23./24.5.1927, Nr. 73, Bibliothek Max Köpcke – Hamburg, und Beiträge aus anderem Besitz. Zweiter Teil  : Französische und deutsche illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts. Schlossbibliothek Burg Schlitz.

Anmerkungen   

I

203

112 Aukt.kat. Graupe, 12.12.1927, Nr. 76, Kostbare Buchminiaturen des 12. bis 16. Jahrhunderts. 113 Aukt.kat. Graupe, 21./22.11.1927, Nr. 75, Vom Manuskript zum Luxusdruck. Eine kostbare Bibliothek mit Beiträgen aus anderem Besitz. 114 Aukt.kat. Graupe, 5.–7.5.1927, Nr. 72, Graphik und Handzeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Bei der Auktion wurden 1853 Nummern ausgerufen. 115 Aukt.kat. Graupe, 14./15.11.1927, Nr. 74, Moderne Graphik. Sammlung Ernst Troplowitz und Beiträge aus anderem Besitz. Bei der Auktion wurden 943 Nummern ausgerufen. 116 Aukt.kat. Graupe, 21./22.11.1927, Nr. 75, Vom Manuskript zum Luxusdruck. Eine kostbare Bibliothek mit Beiträgen aus anderem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 12.12.1927, Nr. 76, Kostbare Buchminiaturen des 12. bis 16. Jahrhunderts. 117 Aukt.kat. Graupe, 1.10.1925, Nr. 50, Von Luther bis Kleist. 118 Nebehay 1983, S. 228f.  ; siehe dazu auch Nebehay 1995, S. 47f. 119 Die „Paul Bohne Berlin W“ betitelte Anzeige wurde unter dem Datum 27. Februar 1929, wohl im Faschingskontext, innerhalb des Vereins Berliner Buch- und Kunstantiquare herausgegeben. Ein Exemplar ist abgedruckt in Coppens 1987, S. 262. 120 Hans W. Lange an seine Schwester Erika, 14.11.1927  ; zu Lange vor 1933 vgl. Flick 2011, S. 59f. Lange kümmerte sich damals gerade um die Vorbereitung der Graphikauktion vom November 1927 sowie der Buchminiaturenversteigerung am 12. Dezember 1927, vgl. Aukt.kat. Graupe, 14./15.11.1927, Nr. 74, Moderne Graphik. Sammlung Ernst Troplowitz und Beiträge aus anderem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 12.12.1927, Nr. 76, Kostbare Buchminiaturen des 12. bis 16. Jahrhunderts. 121 So schrieb Lange Ende 1931 im Umfeld des Umzugs seiner Eltern an seine Schwester  : „Mami meint aber, dass bei uns Graupe’sches Tempo nicht möglich ist. Wir [Graupes Angestellte] hätten in diesem Umzugsmonat vermutlich schon den ganzen Grunewald umgeräumt, versteigert und bis ans Ende der Welt tr[a]nsportiert.“ (Hans W. Lange an seine Schwester Erika, 21.12.1931) Siehe dazu auch Coppens 1987, S. 257. 122 Nebehay 1983, S. 231. 123 Vgl. dazu ausführlich Enderlein 2006, S. 48ff. 124 Vgl. dazu auch Enderlein 2006, S. 55, wo für 1926 auf eine „allgemein höhere Kaufbereitschaft“ bei Gemälden Alter Meister hingewiesen wird. 125 Vgl. Enderlein 2006, S. 55f. Enderlein macht darauf aufmerksam, dass in der zweiten Jahreshälfte 1926 z.B. bei Lepke nur eine einzige Gemäldeauktion stattfand. 1927 habe sich dieser Trend fortgesetzt. 126 Vgl. Enderlein 2006, S. 56ff. 127 Vgl. Enderlein 2006, S. 57. 128 Aukt.kat. Cassirer & Helbing, 12.4.1927, Sammlung Leo Lewin, Breslau. Deutsche und französische Meister des XIX. Jahrhunderts. Gemälde, Plastik, Zeichnungen. Eingeleitet von Karl Scheffler. 129 Vgl. Aukt.kat. Cassirer & Helbing, 15./16.5.1928, Sammlung Oskar Huldschinsky  ; Kuhrau 2005, S. 277. Dabei erzielten einzelne Gemälde exorbitant hohe Preise. So wurden für das Bildnis der Hendrikje Stoffels von Rembrandt 570.000 RM gezahlt, für Frans Hals’ Bildnis des Malers Frans Post 305.000 RM, für Das kranke Kind von Gabriel Metsu 200.000 RM, vgl. Enderlein 2006, S. 59f.

204 I  Anmerkungen

130 So wurde 1929 die Sammlung Spiridon mit einem Gesamterlös von 5.121.400 RM versteigert. Zudem zeigte man Ausstellungen, z.B. 1928 von van Gogh. 1933 emigrierte Feilchenfeldt (1894–1953) nach Amsterdam, wo es eine Dependance von Cassirer gab. Später floh er in die Schweiz. Nach dem Krieg eröffnete er eine Kunsthandlung in Zürich. Ring (1887–1952), eine Nichte von Max Liebermann, emigrierte 1938 nach London, nachdem sie die Berliner Firma Cassirer 1937 liquidiert und eine Filiale in der englischen Hauptstadt gegründet hatte. Zu Feilchenfeldt und Ring vgl. Feilchenfeldt Breslauer 2009. 131 Vgl. Pucks 2011, S. 17f. 132 Donath, in  : Der Kunstwanderer, Jg. 10, März 1928, S. 299. 133 Vgl. dazu auch Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft 1930, S. 586. 134 Zur Zusammenarbeit von Ball und Graupe vgl. auch Schlechte 2008, S. 22. 135 Vgl. Nebehay 1995, S. 48  ; Golenia 2011 (Graupe), S. 49. 136 Vgl. dazu z.B. Aukt.kat. Graupe, 16./17.12.1925, Nr. 59, Das alte Berlin. Ansichten, Porzellan, Dosen. 137 Aukt.kat. Ball & Graupe, 17.12.1927, Nr. I, Emaillierte Golddosen des 18. und 19. Jahrhunderts. 138 Hans W. Lange an seine Schwester Erika, o.D. [ca. 14.11.1927]. 139 Vgl. Weltkunst, Jg. 1, Nr. 7, 27.11.1927, S. 2. 140 Die erste gemeinsame Auktion von Cassirer & Helbing, die Versteigerung der Sammlung Julius Stern, fand am 22. Mai 1916 statt. Zur Zusammenarbeit von Cassirer und Helbing vgl. auch Brühl 1991. 141 Vgl. Brühl 1991, S. 166. 142 Aukt.kat. Graupe & Hirsch, 10./11.11.1924, Nr. XXXVII, Von Gottsched bis Hauptmann. Aus der Bibliothek Victor Manheimer. 143 Zur 1930 von der Danatbank, der Thyssen-Gruppe und der Kunsthandlung Paul Cassirer gemeinsam zum Weiterverkauf erworbenen umfangreichen Kunstsammlung des Wiener Bankiers Albert Figdor vgl. Nebehay 1983, S. 242–254. 144 Vgl. Schlechte 2008, S. 21. 145 Vgl. z.B. Werbung der Firma Hermann Ball, in  : Der Cicerone, Jg. 18, H. 21, November 1926, Umschlagrückseite. 146 Vgl. Sächsisches Staatsarchiv Dresden, 11045, Nr. 1301, HR 10165  ; LAB, A Rep. 342-02, Nr. 34640  ; Schlechte 2008, S. 22  ; zu Richard Ball vgl. auch Geheime Staatspolizei an Reichssicherheitshauptamt, 9.12.1944, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 1675, Bl. 4. 147 Zur Filiale der Firma Hermann Ball in der Tiergartenstraße 4 vgl. Sächsisches Staatsarchiv Dresden, 11045, Nr. 1301, HR 10165  ; Schlechte 2008, S. 22. 148 Vgl. Industrie- und Handelskammer Berlin an Amtsgericht Berlin-Mitte, 20.7.1932, in  : LAB, A Rep. 342-02, Nr. 34640. 149 Vgl. Sächsisches Staatsarchiv Dresden, 11045, Nr. 1301, HR 10165. 150 Aukt.kat. Ball & Graupe, 17.12.1927, Nr. I, Emaillierte Golddosen des 18. und 19. Jahrhunderts. 151 Konkret war damals in G., in  : Kunst und Künstler, Jg. 27, Oktober 1928, S. 43 zu lesen  : „Einen Vorgeschmack hat Berlin im vorigen Winter mit der Versteigerung der Golddosen aus russischem Besitz bei Graupe erhalten.“

Anmerkungen   

I

205

152 Aukt.kat. Ball & Graupe, 7./8.5.1928, Emaillierte Golddosen, Silber des 17. und 18. Jahrhunderts  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 25.9.1930, Kostbare Goldemaildosen, Französisches Silber des 18. Jahrhunderts. Bei der ersten Auktion wurden hier noch einmal 132, bei der zweiten Auktion achtzig Golddosen angeboten. In drei Auktionen offerierten Ball & Graupe damit 1927, 1928 und 1930 insgesamt 358 Dosen. 153 Aukt.kat. Graupe, 19./20.11.1928, Nr. 84, Die Bibliothek des † Herrn Kommerzienrat Dr. h.c. Karl Lanz, Mannheim  ; Aukt.kat. Graupe, 11./12.12.1928, Nr. 86, Bibliothek Gottfried Galston und Beiträge aus anderem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 22./23.10.1928, Nr. 81, Die Bibliothek der Herzogin Augusta-Amalia von Leuchtenberg-Beauharnais. Französische illustrierte Bücher des XVIII. Jahrhunderts. Napoleon und seine Zeit. Kostbare Einbände  ; vgl. dazu auch Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 154 Aukt.kat. Graupe, 18.6.1928, Nr. 79, Das XVIII. Jahrhundert. Französische illustrierte Bücher. Englische und Französische Farbstiche  ; Aukt.kat. Graupe, 23.10.1928, Nr. 82, Französische und englische Farbstiche des 18. Jahrhunderts. Ansichten/Sportblätter  ; Aukt.kat. Graupe, 10.12.1928, Nr. 85, Buchminiaturen des 13. bis 16. Jahrhunderts. Farbstiche. Sportblätter. 155 Aukt.kat. Graupe, 5./6.3.1928, Nr. 77, Das alte Berlin in Wort und Bild. 156 Aukt.kat. Graupe, 16.–18.4.1928, Nr. 78, Manuskripte/Inkunabeln, Holzschnitt- und Kupferstichwerke. Alte Naturwissenschaften. Illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts/Deutsche Literatur/Moderne Luxus- und Pressendrucke/Kunstliteratur/Bibliographie. 157 Aukt.kat. Graupe, 8.–10.10.1928, Nr. 80, Die Sammlung des † Herrn Generalkonsul Eisenmann und Beiträge aus anderem Besitz. 158 Aukt.kat. Graupe, 2./3.11.1928, Nr. 83, Sammlung Th. Stoperan. Gemälde/Zeichnungen/Plastik. Graphik. 159 Aukt.kat. Graupe, 14./15.4.1928, Einrichtung und Sammlung S. M., Berlin. 160 Aukt.kat. Ball & Graupe, 4.11.1929, Sammlung Marc Rosenberg, beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke  ; zur besonderen Bedeutung der Versteigerung siehe etwa auch Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft 1930, S. 586. 161 Aukt.kat. Graupe, 15./16.4.1929, Nr. 87, Bibliothek des Herzogs Georgij N. von Leuchtenberg und Beiträge aus anderem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 10.6.1929, Nr. 89, Bibliothek Alfred Simon. Luxusund Pressendrucke  ; Aukt.kat. Graupe, 30.9./1.10.1929, Nr. 91, Deutsche Literatur. Bibliothek † Ferdinand Russel, Koblenz  ; Aukt.kat. Graupe, 17./18.12.1929. Nr. 94, Bibliothek Carl Sternheim, Bibliothek H. W. Duncker, Hamburg, und Beiträge aus anderem Besitz. 162 Aukt.kat. Graupe, 17.4.1929, Nr. 88, Kostbare Buchminiaturen des 13.–16. Jahrhunderts. Handzeichnungen Alter Meister der deutschen, englischen, französischen, italienischen und niederländischen Schulen. Englische und französische Farbstiche, darunter eine vollständige farbige Folge der 13 Blatt „Cries of London“. Sportblätter/Ansichten/Globen. 163 Aukt.kat. Graupe, 16.12.1929, Nr. 93, Zeichnungen und Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts. 164 Aukt.kat. Graupe, 21./22.10.1929, Nr. 92, Moderne Graphik. Sammlung Kurt Kaufmann, Kassel und Werke aus anderem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 11./12.6.1929, Nr. 90, Graphik und Handzeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts, dabei die Sammlung Hugo Borst, Stuttgart.

206 I  Anmerkungen

165 Aukt.kat. Graupe, 7./8.10.1930, Nr. 95, Kunstliteratur. Die Bibliotheken eines deutschen und eines ausländischen Sammlers und Beiträge aus anderem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 13.11.1930, Deutsche und französische Meister des XIX. und XX. Jahrhunderts. Gemälde, Handzeichnungen, Plastik aus Berliner und Breslauer Privatbesitz  ; Aukt.kat. Graupe, 14./15.11.1930, Nr. 96, Bibliothek Erik-Ernst Schwabach und Beiträge aus verschiedenem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 20.11.1930, Nr. 97, Graphik des XIX. und XX. Jahrhunderts. Aus deutschem und ausländischem Privatbesitz  ; Aukt.kat. Graupe, 18.12.1930, Nr. 98, Kostbare Farbstiche des 18. Jahrhunderts. Farbige Sportblätter/Städteansichten. 166 Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.4.1930, Die Sammlung Dr. Leopold Seligmann, Köln [eingel. v. Paul Clemen, Otto von Falke u. Georg Swarzenski]  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Zweiter Teil  : Alte Gemälde, Skulpturen, Miniaturen  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 25.9.1930, Kostbare Goldemaildosen, Französisches Silber des 18. Jahrhunderts  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 26.9.1930, Eine Gemäldesammlung aus süddeutschem Fürstenbesitz, mit einigen Beiträgen aus Berliner und westfälischem Privatbesitz  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke. 167 Aukt.kat. Boerner & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Erster Teil  : Alte Handzeichnungen. Mit einem Vorwort von Max J. Friedländer  ; Aukt.kat. Boerner & Graupe, 5.12.1930, Nr. 21, Die Menzel-Sammlung Ginsberg, Berlin. Mit einem Vorwort von Elfriede Bock. 168 Aukt.kat. Graupe, 2./3.3.1931, Nr. 99, Das alte Berlin. Zwei bekannte Berliner Privatsammlungen. Ansichten/Gemälde/Bücher/Eisen  ; Aukt.kat. Graupe, 13./14.4.1931, Nr. 100, Deutsche Literatur. Erst- und Gesamtausgaben, illustrierte Bücher und schöne Drucke des 18.–20. Jahrhunderts. Aus der Bibliothek Dr. Felix Kauffmann, Frankfurt a. M.  ; Aukt.kat. Graupe, 3.11.1931, Nr. 101, Die Zeichnungs-Sammlung Oskar Huldschinsky †, Berlin. Handzeichnungen niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts  ; Aukt.kat. Graupe, 16./17.11.1931, Nr. 102, Die Bibliothek eines Berliner Sammlers. Deutsche Literatur, Luxus- und Pressendrucke. Kunstliteratur, Naturwissenschaften, illustrierte Bücher, Reisewerke  ; Aukt.kat. Graupe, 15.2.1932, Nr.103, Französische illustrierte Bücher des 18. Jahrhunderts in kostbaren Einbänden. Englische und französische Farbstiche. 169 Aukt.kat. Graupe, 6./7.6.1932, Sammlungen Schloss Reinhartshausen, Rheingau, aus dem Besitz S. K. H. des Prinzen Heinrich von Preußen. 170 Vgl. dazu Kratz-Kessemeier 2008, S. 491–493. 171 Aukt.kat. Graupe, 27.6.1931, Gemälde, Aquarelle und Plastiken lebender deutscher Künstler  ; Aukt. kat. Graupe, 21.5.1932, Gemälde, Plastiken und Aquarelle lebender deutscher Künstler  ; vgl. dazu Der Kunstwanderer, Jg. 13, Mai 1931, S. 274. 172 Aukt.kat. Graupe, 21./22.3.1932, Nr. 104, Sammlung Rudolf Ibach, Barmen, und Beiträge aus der Sammlung Dr. Littmann, Breslau, sowie aus verschiedenem Besitz. Deutsche und ausländische Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. 173 Aukt.kat. Graupe, 17./18.10.1932, Nr. 105, Die graphische Sammlung Rudolf Tewes, Berlin. Französische Meister des 19. Jahrhunderts. Daumier/Degas/Goya/Manet/Toulouse-Lautrec u.a. Sammlung Paul Ephraim, Berlin. Handzeichnungen neuerer deutscher Meister. Bücher des 15.–20. Jahrhunderts. Illustrierte Bücher/Erstausgaben. Kunstliteratur/Luxus- und Pressendrucke.

Anmerkungen   

I

207

174 Aukt.kat. Graupe, 17./18.10.1932, Nr. 105, Die graphische Sammlung Rudolf Tewes, Berlin. Französische Meister des 19. Jahrhunderts. Daumier/Degas/Goya/Manet/Toulouse-Lautrec u.a. Sammlung Paul Ephraim, Berlin. Handzeichnungen neuerer deutscher Meister. Bücher des 15.–20. Jahrhunderts. Illustrierte Bücher/Erstausgaben. Kunstliteratur/Luxus- und Pressendrucke  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 17.12.1932, Nr. XX, Kostbarkeiten aus einer fürstlichen Schatzkammer. Wertvolle französische Gold­ emaildosen der Louis XV- und Louis XVI-Zeit, kostbarer Brillant- und Perlschmuck, goldenes Gerät z.T. mit reichem Brillant- und Edelsteinbesatz. Französische Miniaturen u.a. 175 Vgl. Industrie- und Handelskammer Berlin an Amtsgericht Berlin-Mitte, 20.7.1932, in  : LAB, A Rep. 342-02, Nr. 34640  ; zum Adresswechsel siehe auch Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen  ; Aukt.kat. Graupe, 21./22.3.1932, Nr. 104, Sammlung Rudolf Ibach, Barmen, und Beiträge aus der Sammlung Dr. Littmann, Breslau, sowie aus verschiedenem Besitz. Deutsche und ausländische Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. 176 Nur bei wenigen Ball & Graupe-Auktionen stammte das Versteigerungsgut von unterschiedlichen Vorbesitzern, vgl. dazu etwa Aukt.kat. Ball & Graupe, 28.6.1932, Nr. XVIII, Niederländische Gemälde, Kunstgewerbe des 16.–18. Jahrhunderts aus verschiedenem Besitz  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 10.12.1932, Nr. XIX, Neunzig Gemälde Alter Meister aus einer fürstlichen Sammlung Mitteldeutschlands. Gemälde und Kunstgewerbe aus verschiedenem Besitz. 177 Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.4.1930, Die Sammlung Dr. Leopold Seligmann, Köln [eingel. v. Paul Clemen, Otto von Falke u. Georg Swarzenski]. 178 Vgl. Nebehay 1983, S. 212f. 179 Aukt.kat. Boerner & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Erster Teil  : Alte Handzeichnungen. Mit einem Vorwort von Max J. Friedländer  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Zweiter Teil  : Alte Gemälde, alte Skulpturen des 13. bis 16. Jahrhunderts, eine erlesene Sammlung von Renaissance-Plaketten, kostbare alte Miniaturen  ; zur Bedeutung der beiden Auktionen vgl. etwa auch Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 180 Vgl. Nebehay 1983, S. 213. 181 Aukt.kat. Ball & Graupe, 26.9.1930, Eine Gemäldesammlung aus süddeutschem Fürstenbesitz, mit einigen Beiträgen aus Berliner und westfälischem Privatbesitz. 182 Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke. 183 Zu Castiglioni und seiner Sammlung vgl. Nebehay 1983, S. 121f.  ; Donath 1925. 184 Zumindest taucht das Diptychon später in der Versteigerung der Bestände der Galerie van Diemen als Lot Nr. 20 auf, vgl. Aukt. Kat. Graupe, 25./26. 1. 1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, S. 10. 185 Der Kunstwanderer, Jg. 13, März 1931, S. 218. 186 Vgl. dazu z.B. Der Kunstwanderer, Jg. 12, Oktober 1930, S. 54. 187 Der Kunstwanderer, Jg. 13, März 1931, S. 218.

208 I  Anmerkungen

188 Der Kunstwanderer, Jg. 13, März 1931, S. 218. 189 Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth. 190 Aukt.kat. Ball & Graupe, 24./25.4.1931, Die Sammlung Dr. Hans Wendland, Lugano. 191 Aukt.kat. Ball & Graupe, 15./16.5.1931, Nr. XII, Eine Wiener Sammlung. Nachlass Ernst Graf zu Rantzau. Berliner und Frankfurter Privatbesitz. 192 Aukt.kat. Ball & Graupe, 9.6.1931, Nr. XIII, Die Sammlung Dr. Max Emden, Hamburg. Gemälde deutscher und französischer Meister des 19. Jahrhunderts. Möbel, Teppiche, Bronzen, deutsches Silber, Fayencen  ; vgl. dazu auch Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 193 Aukt.kat. Ball & Graupe, 10.6.1931, Nr. XIV, Die Sammlung Willy Streit, Hamburg. Gemälde französischer Meister des 19. Jahrhunderts. 194 Aukt.kat. Ball & Graupe, 27./28.11.1931, Nr. XIV, Die Sammlung Prinz Friedrich Leopold von Preußen. Mit Beiträgen aus deutschem Fürsten- und Berliner Privatbesitz. Gemälde, Möbel, Porzellan, Teppiche, Textilien, Bronzen, altes Silber. Das aus 75 Teilen bestehende Vermeil-Tafelgeschirr von Laetitia Bonaparte war um 1805 vom Pariser Goldschmied Jean Baptiste Claude Odiot gefertigt worden. Bei Ball & Graupe wurde es einzeln ausgeboten. Zu den Auktionen bei Ball & Graupe in dieser Zeit vgl. auch Golenia 2011 (Graupe), S. 49. 195 Aukt.kat. Ball & Graupe, 28.6.1932, Nr. XVIII, Niederländische Gemälde. Kunstgewerbe des 16.–18. Jahrhunderts aus verschiedenem Besitz  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 10.12.1932, Nr. XIX, Neunzig Gemälde Alter Meister aus einer fürstlichen Sammlung Mitteldeutschlands. Gemälde und Kunstgewerbe aus verschiedenem Besitz  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 17.12.1932, Nr. XX, Kostbarkeiten aus einer fürstlichen Schatzkammer. Wertvolle französische Goldemaildosen der Louis XV- und Louis XVI-Zeit, kostbarer Brillant- und Perlschmuck, goldenes Gerät z.T. mit reichem Brillant- und Edelsteinbesatz. Französische Miniaturen u.a. 196 Aukt.kat. Ball & Graupe, 26./27.2.1932, Nr. XV, Die Sammlung Dr. E. W. †, Berlin. Mit Beiträgen aus anderem Besitz, darunter die Frankenthaler Porzellansammlung Alex Leiser, Berlin. 197 Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen. 198 Aukt.kat. Ball & Graupe, 27.6.1932, Nr. XVII, Die Sammlung Victor Hahn, Berlin. Gemälde, Skulpturen, Bronzestatuetten, Textilien vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke. Die Hintergrundinformationen zur Sammlung sind Falkes Katalogvorwort entnommen. 199 Hans W. Lange an seine Schwester Erika, [März  ?] 1928. 200 Hans W. Lange an seine Eltern, Ende 1943. 201 Vgl. Industrie- und Handelskammer Berlin an Amtsgericht Berlin-Mitte, 20.7.1932, in  : LAB, A Rep. 342-02, Nr. 34640. 202 Hans W. Lange an seine Schwester Erika, o.D. [ca. 13.11.1931]. 203 Vgl. Hans W. Lange an seine Schwester Erika, o.D. [ca. 13.11.1931]. 204 Vgl. Enderlein 2006, S. 64f. 205 Krieg 1953, S. 82, zitiert nach Coppens 1987, S. 259f.

Anmerkungen   

I

209

206 Vgl. Sächsisches Staatsarchiv Dresden, 11045, Nr. 1301, HR 10165. 207 Aukt.kat. Ball & Graupe, 14.3.1933, Nr. XXI, Kunstwerke aus dem Besitz Baron Albert von Goldschmidt-Rothschild. Gemälde, Bronzen, Bijoux, Möbel, Porzellan, Tapisserien. Schloß Grüneburg, Frankfurt a. Main  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 15.3.1933, Nr. XXII, 77 Meissner Porzellan-Vögel und französisches Kunstgewerbe des 18. Jahrhunderts aus einer bekannten Privatsammlung. Kunstgegenstände aus verschiedenem Besitz. 208 Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth  ; zur Bedeutung der beiden Goldschmidt-Rothschild-Versteigerungen bei Graupe vgl. etwa auch Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 209 Vgl. dazu Weltkunst, Jg. 7, Nr. 24, 11.6.1933, wo es in einer Voranzeige hieß  : „Paul Graupe veranstaltet am 23. bis 24. Juni eine große Versteigerung von Gemälden, Kunstgewerbe und Textilien ‚zum Teil noch in Verbindung mit der Firma Hermann Ball‘.“ 210 Aukt.kat. Ball & Graupe, 23./24.6.1933, Nr. 130, Kunstbesitz und Einrichtung eines Berliner Privatmannes. Gemälde, Möbel, Textilien, Altes Tafelsilber aus verschiedenem Besitz. 211 Die zwei Monate zuvor veranstaltete Graupe-Auktion war noch in getrennter Katalogzählung unter der Nr. 107 geführt worden, vgl. Aukt.kat. Graupe, 21./22.4.1933, Nr. 107, Alte und moderne Graphik. Kunstliteratur, unter anderen zahlreichen Beiträgen die einschlägigen Teile der Bibliotheken von Georg Dehio und Ludwig Hoffmann. Wertvolle Bücher aller Zeiten  ; siehe dazu auch Weltkunst, Jg. 7, Nr. 16, 16.4.1933, S. 2. 212 Vgl. Heuß 2008 (Kunsthandel), S. 76  ; Rudolph Lepke’s Kunst-Auctions-Haus an Finanzamt Tiergarten, 16.1.1939, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 1675, Bl. 24  ; siehe dazu auch die Versteigerungsprotokolle in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 3, auf denen sich allerdings nur der Nachname „Ball“ findet. Zum jüdischen Hintergrund der Balls vgl. z.B. Geheime Staatspolizei an Reichssicherheitshauptamt, 9.12.1944 u. Berechnung der Judenvermögensabgabe für Richard Ball, 16.5.1939, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 1675, Bl. 4 u. 11. 213 Ecke 1953, S. 129, zitiert nach Coppens 1987, S. 259  ; siehe dazu auch Coppens 1987, S. 260. 214 Nebehay 1983, S. 229. 215 Vgl. Coppens 1987, S. 260. 216 Vgl. dazu etwa Bescheinigung Wilhelm Heinrich, Antike Kunst, Frankfurt, [7.11.1964], in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 55. 217 Vgl. dazu z.B. Aukt.kat. Ball & Graupe, 4.11.1929, Sammlung Marc Rosenberg, beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.4.1930, Die Sammlung Dr. Leopold Seligmann, Köln [eingel. v. Paul Clemen, Otto von Falke u. Georg Swarzenski]  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke  ; Einleitung von Hermann Schmitz zum Kunstgewerbeteil, in  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 9.6.1931, Nr. XIII, Die Sammlung Dr. Max Emden, Hamburg. Gemälde deutscher und französischer Meister des 19. Jahrhunderts. Möbel, Teppiche, Bronzen, deutsches Silber, Fayencen.

210 I  Anmerkungen

218 So hieß es z.B. 1925 bezogen auf Paul Cassirer  : „Über den Wassern der deutschen Kunsthändler schwebt der Gott-Vater Cassirer. Seine Majestät unter den deutschen Kunsthändlern, der Mann mit der größten Erfahrung und nicht dem schlechtesten Geschäftssinn […]. Für das Publikum ist er der ‚Arbiter‘, für die Künstler – der Traum, für den Kunsthändler – die gefürchtete Konkurrenz.“ (Der unbestechliche Minos. Kritik an der Zeitkunst, Hamburg 1925, S. 11, zitiert nach Brühl 1991, S. 65) 219 Cassirers erste Auktion fand am 22. Mai 1916 statt, vgl. Aukt.kat. Cassirer, 22.5.1916, Julius Stern, Gemälde, Bildwerke, Zeichnungen Graphik. 220 Zwischen 1916 und 1932 führten Cassirer & Helbing 82 gemeinsame Auktionen durch. Besonders mit der Versteigerung der Sammlung Richard von Kaufmann Ende 1917, die einen Erlös von 12 Mio. Mark einbrachte, machte das Duo Geschichte. Versteigert wurden bei Cassirer & Helbing neben der Sammlung Kaufmann u.a. Königlich Sächsischer Besitz (1926) sowie die Privatsammlungen von Leo Lewin (1927), Walter Bondy (1927), Oskar Huldschinsky (1928), Joseph Spiridon (1929), Eduard Simon (1929), Albert Figdor (1930) oder Marczell von Nemes (1931), vgl. Brühl 1991. 221 Zu Cassirer vgl. grundlegend Echte/Feilchenfeldt 2012  ; Kennert 1996  ; Brühl 1991. 222 Zu Haberstock in diesem Zusammenhang vgl. u.a. Haug 2005  ; Löhr 2005  ; Keßler 2010  ; Goers/ Kühnl-Sager 2011  ; zu den Aktivitäten von Plietzsch in den besetzten Niederlanden, Belgien und Frankreich ab 1940 vgl. z.B. Nicholas 1995, S. 139f.  ; Heuß 1998, S. 53  ; Meier-Ewert 2011, S. 90–92. 223 Zu Plietzsch vgl. Meier-Ewert 2011. 224 Zu Haberstock vgl. Keßler 2008  ; Keßler 2010  ; Goers/Kühnl-Sager 2011. 225 Vgl. dazu z.B. die eindringliche Schilderung in Nebehay 1983, S. 229  : „Ich habe erlebt, wie er [Graupe] vor einer wichtigen Auktion bettlägrig wurde  ; wie jedermann daran zweifelte, daß er die Auktion werde leiten können. Wie er trotz alledem am ersten Auktionstag totenbleich, mit einem Lächeln, das eher einem maskenhaften gequälten Grinsen glich, unter dem Beifall seiner besorgten Freunde zum Auktionspult hinaufgehoben wurde  ; wie niemand im Saal ihm die Chance gab, daß er diesen Tag durchstehen werde  ; wie er, nach einigen Anlaufschwierigkeiten, über sich selbst hinauswuchs und mit unerschütterlicher Energie die Auktion, die drei Tage dauerte, glänzend zu Ende brachte  !“ 226 Vgl. dazu etwa Ecke 1953, S. 129, zitiert nach Coppens 1987, S. 259  ; Coppens 1987, S. 263f. 227 Das Auktionshaus Lepke befand sich damals in der Kochstraße 28/29. Lepke soll 1853 als erster in Berlin eine Versteigerung durchgeführt haben, vgl. Tafel 1987. 228 Vgl. Pucks 2011, S. 17f.  ; siehe dazu auch Tafel 1987, S. 214, wo für 1927 rund 15 Galerien in der Umgebung der Lützowstraße nachgewiesen werden. 229 Vgl. dazu etwa Plietzsch 1955, S. 91–131. 230 Vgl. Brühl 1991, S. 162. 231 Vgl. Industrie- und Handelskammer Berlin an Amtsgericht Berlin-Mitte, 20.7.1932, in  : LAB, A Rep. 342-02, Nr. 34640  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen. 232 Vgl. Pucks 2011, S. 17. 233 Vgl. Weltkunst, Jg. 7, Nr. 16, 16.4.1933, S. 2  ; Aukt.kat. Graupe, 19./22.4.1933, Nr. 106, Die Sammlung Leon Nathansohn, Dresden, mit Beiträgen aus anderem Besitz. Goethe und sein Kreis  ; Coppens 1987, S. 262  ; Heuß 1998, S. 52. 234 Zur Bedeutung der Bellevuestraße über 1933 hinaus vgl. Pucks 2011, S. 18.

Anmerkungen   

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235 Vgl. Köhler/Maruhn/Senger 2006, S. 347f.  ; Pucks 2011, S. 18. Berliner Kunsthändler gaben teilweise enorme Summen für hochwertige Geschäftsräume aus, vgl. Goers/Kühnl-Sager 2011, S. 54  ; Nebehay 1983, S. 227. 236 Vgl. dazu Berliner Lebenswelten der zwanziger Jahre 1999. 237 Prominente Beispiele dafür sind etwa das für Eduard Simon von Alfred Messel entworfene Haus Viktoriastraße 7 mit Renaissanceeinbauten, Seidentapeten aus dem 18. Jahrhundert und Fresken von Giovanni Battista Tiepolo oder auch die Einbauten in der Wohnung von Hermine Feist nach Entwürfen von Alfred Breslauer, vgl. dazu ausführlich Kuhrau 2005. In diesem Zusammenhang sei zudem Robert Habel für seine Hinweise zu Breslauer gedankt. 238 Vgl. Nebehay 1995, S. 47. 239 Vgl. Coppens 1987, S. 256. 240 Nebehay 1995, S. 46. Laut Nebehay 1983, S. 229 strahlte die Wohnung „Behaglichkeit und Luxus aus.“ 241 Siehe dazu auch Nebehay 1983, S. 228. 242 Vgl. Neue Hamburger Zeitung, 4.4.1916. 243 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 10./11.11.1922, Nr. XXIV, Moderne Graphik, Alte Graphik, Japanische Farben-Holzschnitte. 244 Vgl. Nebehay 1983, S. 229. 245 Hans W. Lange an seine Schwester Erika, o.D. [ca. 14.11.1927]. 246 Der Kunstwanderer, Jg. 9, November 1927, S. 107. Später veröffentlichte Graupe das Foto auch in Aukt.kat. Graupe, 22./23.10.1928, Nr. 81, Die Bibliothek der Herzogin Augusta-Amalia von Leuchtenberg-Beauharnais. Französische illustrierte Bücher des XVIII. Jahrhunderts. Napoleon und seine Zeit. Kostbare Einbände. 247 ullstein bild Nr. 00271425, abgedruckt in Golenia 2011 (Graupe), S. 50. 248 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 15.–17.9.1924, Nr. XXXV, Bibliothek Paul Huldschinsky. 1931 wurde zudem die Handzeichnungssammlung von Paul Huldschinskys Vater, des Großindustriellen Oskar Huldschinsky, bei Graupe verauktioniert, vgl. Aukt.kat. Graupe, 3.11.1931, Nr. 101, Die Zeichnungs-Sammlung Oskar Huldschinsky †, Berlin. Handzeichnungen niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts. Oskar Huldschinskys Kunstsammlung wurde 1928 bei Cassirer & Helbing versteigert, vgl. Aukt.kat. Cassirer & Helbing, 15./16.5.1928, Sammlung Oskar Huldschinsky. 249 Vermutlich handelt es sich um Modeblätter sowie um englische oder französische Farbdrucke, die bei Graupe zur regulären Handelsware gehörten. 250 Die einfachen Regale ohne Schutzvorrichtungen gegen Staub und Licht deuten dabei auf eine hohe Fluktuation der Ware hin. 251 Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft 1930, S. 586. 252 Spätere Aufnahmen der Räume in der Bellevuestraße 7 z.B. in Flick 2011, S. 59 u. 63. 253 Zu Graupes Räumen in der Bellevuestraße 3 vgl. auch Auktionsprospekt Graupe 1935, Tafel 39. 254 Sieben Radierungen von Lovis Corinth 1918. 255 Lenau 1918. 256 Goethe 1919  ; Shakespeare 1920.

212 I  Anmerkungen

257 Weißmann 1920. Der Band erschien in einer Auflage von zweihundert Stück, vgl. Coppens 1987, S. 257. 258 Bis heute sind die von Graupe edierten Werke auf dem Kunstmarkt präsent, vgl. dazu etwa Auktion Christie’s, London, South Kensington, 19.11.2008, Lot Nr. 5419 (Corinth)  ; Antiquariat Peter Ibbetson, Bergisch Gladbach, 8.5.2014 (Frank, Goethe)  ; Christian Hesse Auktionen, Hamburg, 17.5.2014, Lot Nr. 491 (Frank, Hamlet). 259 Vgl. dazu Sternaux 1921  ; Aus Christian Günthers Nachlese 1922  ; Los Nr. 490 aus „Paul Graupe’s Lotterie zu Gunsten bücherbedürftiger Bibliophiler anlässlich der Hauptversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen am 16. Oktober 1921“, in  : DNB, 1921 A 12536. 260 Vgl. dazu z.B. Benjamin 1985, S. 33–38, S. 38. 261 Vgl. Der Kunstwanderer, Jg. 13, Mai 1931, S. 274  ; Aukt.kat. Graupe, 27.6.1931, Gemälde, Aquarelle und Plastiken lebender deutscher Künstler. 262 Der Kunstwanderer, Jg. 13, Mai 1931, S. 274. 263 Aukt.kat. Graupe, 21.5.1932, Gemälde, Plastiken und Aquarelle lebender deutscher Künstler. 264 Aukt.kat. Graupe, 21.5.1932, Gemälde, Plastiken und Aquarelle lebender deutscher Künstler, S. 3. 265 Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 266 Vgl. dazu z.B. Graupe 1927. 267 Graupe 1925  ; vgl. dazu auch Geschichte des deutschen Buchhandels 2010, Bd. 1/3, S. 207. 268 Vgl. Prospekt Graupe 1930  ; siehe dazu auch Coppens 1987, S. 259f. 269 Vgl. Staatliche Museen zu Berlin – Kunstbibliothek, Sammlung Grafikdesign, Ident. Nr. 14031028. 270 Vgl. dazu z.B. Aukt.kat. Graupe, 2./3.6.1924, Nr. XXXII, Graphik und Handzeichnungen des 19.–20. Jahrhunderts, S. 47. 271 Zeitbilder. Beilage zur Vossischen Zeitung, Nr. 48, 3.12.1922  ; Der Querschnitt, Jg. 9, H. 4, April 1929  ; siehe dazu auch Coppens 1987, S. 261. 272 Ein Exemplar des Plakats hat sich im Bestand der Berliner Kunstbibliothek erhalten, vgl. Staatliche Museen zu Berlin – Kunstbibliothek, Sammlung Grafikdesign  ; vgl. dazu auch Golenia 2011 (Graupe), S. 48. 273 Benjamin 1985, S. 33–38, S. 38. Datierung nach Benjamins hs. Ergänzung „Berliner Rundfunk 7[.] März 1930“. Für diesen Hinweis sei Stefanie Endlich und Caroline Flick gedankt. 274 Vgl. Die Kunst im Radio, in  : Weltkunst, Jg. 5, Nr. 41, 11.10.1931, S. 4. 275 Geschichte des deutschen Buchhandels 2010, Bd. 1/3, S. 207. 276 Ecke 1953, S. 129, zitiert nach Coppens 1987, S. 259. 277 Vgl. Goers/Kühnl-Sager 2011, S. 53f.  ; Haug 2005. 278 Zur Bestandsentwicklung bei den Museen vgl. z.B. Max Friedländer  : Über die Zukunft der deutschen Museen, in  : Jahrbuch für Kunstsammler, Jg. 3, 1923, S. 5ff. 279 Vgl. dazu ausführlich Ludwig Justi – Kunst und Öffentlichkeit 2011. 280 Vgl. dazu Graupe an Nationalgalerie, 16.9.1925, in  : SMB-ZA, I/NG 468. 281 Vgl. dazu u.a. Leo Lewin an Nationalgalerie, 20.10.1925, in  : SMB-ZA, I/NG 469. 282 Vgl. Graupe an Nationalgalerie, 4.5.1926, in  : SMB-ZA, Postjournal Nationalgalerie, 1926, Nr. 645/26. 283 Vgl. Graupe an Justi, 16.4.1927, in  : SMB-ZA, I/NG 929.

Anmerkungen   

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284 Vgl. Graupe an Nationalgalerie, 22.7.1929, in  : SMB-ZA, I/NG 931. 285 Vgl. Graupe an Nationalgalerie, 21.3.1928 u. 24.3.1928, in  : SMB-ZA, I/NG 930. 286 Vgl. dazu z.B. Aukt.kat. Ball & Graupe, 4.11.1929, Sammlung Marc Rosenberg, beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.4.1930, Die Sammlung Dr. Leopold Seligmann, Köln [eingel. v. Paul Clemen, Otto von Falke u. Georg Swarzenski]  ; Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke. 287 Zur preußischen Kunstpolitik zwischen 1918 und 1932 vgl. ausführlich Kratz-Kessemeier 2008. 288 1928 sollten die beiden Blechen-Bilder 40.000 M kosten. Daraufhin lehnte die Nationalgalerie den Kauf ab. Das zweite Gaul-Angebot von 1929 lehnte die Galerie wegen Geldmangel ab, vgl. SMB-ZA, I/NG 930 u. 931. Ende der 1920er Jahre kam zwar noch einmal ein Ankauf der Nationalgalerie bei Graupe zustande. Der Kauf wurde allerdings wenig später auf Wunsch der Nationalgalerie rückgängig gemacht, da es sich beim betreffenden Werk lediglich um eine Radierung, nicht aber um die erhoffte Corinth-Zeichnung handelte, vgl. dazu Graupe an Nationalgalerie, 14.5.1929 u. Empfangsbestätigung, 10.7.1929, in  : SMB-ZA, I/NG, 470. 289 Vgl. Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Register zu den Briefbüchern der Generaldirektion der Staatsbibliothek, 1923, Nr. 679, 684, 1596, 1770, 1886, 2300, 2431, 2543 u. 2607  ; 1924, Nr. 6, 166, 174, 223, 308, 394, 649, 650, 679, 800, 1009, 1089, 1105, 1551, 1564, 1728, 1775, 1987, 2162, 2258, 2274 u. 2330  ; 1925, Nr. 441 u. 2066  ; 1930, Nr. 850 u. 916. Anlass der Korrespondenz waren dabei in erster Linie juristische Auseinandersetzungen. Für diese Hinweise sei Robert Giel von der Staatsbibliothek gedankt. 290 Aukt.kat. Graupe, 25.3.1916, Bd. I, Seltenheiten aus der Bibliothek Richard Zoozmann und aus anderem Besitz. 291 Vgl. Neue Hamburger Zeitung, 4.4.1916. 292 Graupe an W. Dorn, 23.12.1926. Der Brief befindet sich im Besitz von Stefan Pucks, dem an dieser Stelle für die Bereitstellung gedankt sei. 293 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 5./6.3.1928, Nr. 77, Das alte Berlin in Wort und Bild. 294 Graff-Gemälde dürften in den 1920er Jahren relativ teuer gewesen sein. Mühsam führt in seinem Lexikon der Werkpreise von 1925 nur wenige Graff-Gemälde an, was für deren Seltenheit auf dem damaligen Markt spricht. 1919/21 lagen die Preise hier bereits zwischen 10.000 und 25.000 Mark, vgl. Mühsam 1925, S. 70. 295 Graupe an Oswald Zwerenz, 5.5.1931. Der in Golenia 2011 (Graupe), S. 50 abgedruckte Brief befindet sich im Besitz von Patrick Golenia. 296 Graupe an Oswald Zwerenz, 16.5.1931. Der Brief befindet sich im Besitz von Patrick Golenia. 297 Graupes Sohn Tommy Grange benutzte noch in der Nachkriegszeit dasselbe blaue Briefpapier, nur mit verändertem Briefkopf. 298 Vgl. Keßler 2008, S. 17. 299 Vgl. Nebehay 1983, S. 229  ; Ecke 1953, S. 129. 300 Vgl. Kopie Sterbeurkunde Paul Graupe, ausgestellt vom Standesamt Baden-Baden, 16.3.1953, in  : LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2655/55 u. LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 27  ; Strafregisterauszug Staatsanwaltschaft Berlin-West für Thomas Peter Grange, 6.7.1957 u. Scha-

214 I  Anmerkungen

densersatzantrag Moral für Graupe, 8.3.1958, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 34 u. D 14–16, hier Bl. D 14. 301 Nebehay 1983, S. 229  ; siehe dazu auch Nebehay 1995, S. 46. 302 Vgl. Nebehay 1995, S. 46  ; Nebehay 1983, S. 230. 303 Vgl. Nebehay 1983, S. 229  ; Nebehay 1995, S. 46. 304 Vgl. dazu besonders nachdrücklich Schwarzschild 1945. 305 Vgl. Hans W. Lange an seine Schwester Erika, o.D. [ca. 13.11.1931]. 306 Vgl. Deutsch-Französische Rundschau, Jg. 3, H. 1, Januar 1930, S. 82  ; zur Deutsch-Französischen Gesellschaft vgl. Echanges culturels 2005  ; Bock 1990. 307 Vgl. Deutsch-Französische Rundschau, Jg. 4, H. 2, Februar 1931, S. 179. 308 Nebehay 1983, S. 229  ; siehe dazu auch Nebehay 1995, S. 47f. 309 Vgl. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Graupe, 31.12.1935, in  : LAB, A Rep. 24304, Nr. 2691, MF Bl. 712 310 Vgl. Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, D. Schaden an Vermögen, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 1, hier Bl. D1 v. 311 Nebehay 1983, S. 229. 312 Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 313 Vgl. Pucks 1992. 314 Rathenau 1920, S. 50f. 315 Krieg 1953. 316 Vgl. dazu Hans W. Lange an seine Schwester Erika, o.D. [ca. 13.11.1931]. 317 Vgl. Biester 2001. 318 Vgl. SMB-ZA, I/NG 469. 319 Karl Scheffler, in  : Aukt.kat Cassirer & Helbing, 12.4.1927, Sammlung Leo Lewin, S. I. 320 Vgl. dazu z.B. Der Sammler, Nr. 2, 15.1.1927, S. 36. 321 Vgl. dazu etwa auch Nebehay 1983, S. 213, wo auf amerikanische Käufer bei der von Ball & Graupe im Mai 1930 durchgeführten Czeczowicka-Auktion hingewiesen wird. 322 Max J. Friedländer, in  : Kunst und Künstler, Jg. 9, 1910/11, S. 442ff. Friedländer nannte hier konkret P. A. B. Widener, Henry C. Frick und B. Altmann. Zu ergänzen wären etwa William Randolph Hearst oder Andrew William Mellon. 323 Walther Rathenau  : Ruin der Valuta, 11.2.1920, in  : Rathenau 1920, S. 53f. 324 Siehe dazu etwa auch das Vorwort von Max J. Friedländer in  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 11.10.1929, Sammlung Eduard Simon. 325 Vgl. dazu z.B. Aukt.kat. Ball & Graupe, 4.11.1929, Sammlung Marc Rosenberg, beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke. 326 Krieg 1953, S. 82, zitiert nach Coppens 1987, S. 260. 327 Vgl. dazu etwa Nebehay 1983, S. 213. 328 Hans W. Lange an seine Schwester Erika, o.D. [ca. 13.11.1931]. 329 Nebehay 1995, S. 48. 330 Vgl. Schmidt-Bangel 1933, S. 53.

Anmerkungen   

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215

331 Vgl. Aukt.kat. Cassirer & Helbing, 15./16.5.1928, Sammlung Oskar Huldschinsky. Wohl wegen der besonderen Qualität der zu versteigernden Werke erschien der Band zusätzlich zu den sonst bei Cassirer üblichen Katalogen im Quartformat. Offensichtlich handelte es sich dabei um eine in der Auktionswelt einmalige Luxusausgabe. 332 Vgl. Aukt.kat. Lepke, 12./13.5.1931, Sammlung Stroganoff, Leningrad. Bei der Auktion wurden im Auftrag der Handelsvertretung der UdSSR Teile der zu den Beständen der Eremitage in St. Petersburg gehörenden Sammlung Graf Stroganoff versteigert. 333 So versteigerte z.B. Graupe selbst im Januar 1935 Auktionskataloge diverser Versteigerungshäuser, u.a. seines eigenen Hauses, vgl. Aukt.kat. Graupe, 29.–31.1.1935, Nr. 139, Deutsche Literatur der Goethezeit, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke. Verschiedenes, Nr. 707–762. 334 Vgl. dazu z.B. Weltkunst, Jg. 5, Nr. 27, 5.7.1931, S. 1f., wo es hieß  : „Die Auktionskataloge sind in London von einer nachahmenswerten Schlichtheit. Prachtwerke, mit denen sich die Versteigerungsfirmen in Deutschland in immer steigendem Maße zu überbieten suchen und mit denen man neuerdings manchmal die Minderheit einer Sammlung überdecken möchte, kommen in London so gut wie gar nicht vor. Höchst selten hat ein Katalog mehr als Quartformat, und wenn darin bescheidene Abbildungen auf dünnem Papier sind, so ist das bereits eine besondere Ausnahme. Man muß sich klar machen, wie viel Unkosten zugunsten der Verkäufer dadurch erspart bleiben.“ 335 Vgl. Aukt.kat. Helbing, 23.–27.6.1930, Sammlung Eduard von Grützner. 336 Vgl. dazu auch Holstein/Holstein 2014. 337 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 20.11.1930, Nr. 97, Graphik des XIX. und XX. Jahrhunderts. Aus deutschem und ausländischem Privatbesitz. 338 Vgl. Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.4.1930, Die Sammlung Dr. Leopold Seligmann, Köln [eingel. v. Paul Clemen, Otto von Falke u. Georg Swarzenski]. 339 Vgl. Aukt.kat. Ball & Graupe, 25.9.1930, Kostbare Goldemaildosen, Französisches Silber des 18. Jahrhunderts. 340 Vgl. Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke. 341 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 21./22.4.1933, Nr. 107, Alte und moderne Graphik. Kunstliteratur, unter anderen zahlreichen Beiträgen die einschlägigen Teile der Bibliotheken von Georg Dehio und Ludwig Hoffmann. Wertvolle Bücher aller Zeiten. 342 Die Kataloge von Christie’s oder Sotheby’s waren bis in die 1980er Jahre hinein stets einfarbig und zurückhaltend eingeschlagen  ; siehe dazu auch Lacey 1998. 343 Vgl. dazu z.B. Aukt.kat. Ball & Graupe, 27.6.1932, Nr. XVII, Die Sammlung Victor Hahn, Berlin. Gemälde, Skulpturen, Bronzestatuetten, Textilien vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke, S. 19. 344 Siehe dazu auch Nebehay 1983, S. 229. 345 Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil, Nr. 48. 346 Aukt.kat. Walther Achenbach, 13.10.1937, Versteigerung der Restbestände Galerie van Diemen GmbH – Otto Burchard & Co GmbH, Nr. 73.

216 I  Anmerkungen

347 So erschien noch bis zur letzten unter Graupes Namen in Berlin durchgeführten Versteigerung, der Auktion Emma Budge, die Anfang Oktober 1937 stattfand, ein reich bebilderter Katalog, der von Mitarbeitern des Berliner Schlossmuseums bearbeitet worden war, vgl. Aukt.kat. Graupe, 27.–29.9.1937, Die Sammlung Frau Emma Budge †, Hamburg  ; Auktions-Vorberichte, in  : Weltkunst, Jg. 11, Nr. 34/35, 29.8.1937, S. 3f., hier S. 3. 348 Vgl. dazu etwa auch Coppens 1987, S. 263  ; Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 349 Vgl. Heuß 1998, S. 53f.  ; zu den Hintergründen vgl. auch Enderlein/Fischer-Defoy/Poll 2011, S. 120. 350 Die Weltkunst warb seit 1933/34 regelmäßig für solche Wohnungsauflösungen. Zum Auktionshaus Harms vgl. Enderlein 2011, S. 132–137  ; zur Rolle von Achenbach siehe auch Pucks 2011, S. 19. 351 Vgl. Löhr 2009, S. 24  ; Pucks 2011, S. 19  ; Golenia 2011 (Graupe), S. 51  ; siehe dazu auch Heuß 1998, S. 52. 352 Vgl. dazu das erste Blatt von Graupes Personalakte bei der Reichskammer der bildenden Künste (LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 652), wo Graupe als „Volljude“ geführt wird. 353 Schwarzschild 1945, [S. 4]. 354 Aukt.kat. Graupe, 21./22.4.1933, Nr. 107, Alte und moderne Graphik. Kunstliteratur, unter anderen zahlreichen Beiträgen die einschlägigen Teile der Bibliotheken von Georg Dehio und Ludwig Hoffmann. Wertvolle Bücher aller Zeiten  ; vgl. dazu auch Weltkunst, Jg. 7, Nr. 16, 16.4.1933, S. 2. 355 Aukt.kat. Graupe, 26./27.6.1934, Nr. 135, Bibliothek Prof. Hermann Dernburg. Alte Architektur, Ansichten-Werke und Vorlage-Bücher. Kunstliteratur. Die Handbibliothek eines Frankfurter Sammlers und Beiträge aus anderem Besitz. 356 Aukt.kat. Ball & Graupe, 23./24.6.1933, Nr. 130, Kunstbesitz und Einrichtung eines Berliner Privatmannes. Gemälde, Möbel, Textilien, Altes Tafelsilber aus verschiedenem Besitz  ; Aukt.kat. Graupe, 14.4.1934, Nr. 133, Verschiedener Berliner Kunstbesitz. Gemälde niederländischer Meister, Möbel Plastiken, Bronzen, Porzellane. Einige hervorragende alte Knüpfteppiche z.T. aus der Sammlung Alfred Cassirer †, Berlin  ; Aukt.kat. Graupe, 25./26.6.1934, Nr. 134, Gemäldesammlung P. H., Berlin. Gemälde und Bronzen aus Sammlung R., Berlin. Farbstichsammlung Frau J., Wien. Verschiedener Berliner Privatbesitz. Antikes Kunstgewerbe aus Sammlung Baurat Schiller, Berlin. 357 Aukt.kat. Ball & Graupe, 14.3.1933, Nr. XXI, Kunstwerke aus dem Besitz Baron Albert von Goldschmidt-Rothschild. Gemälde, Bronzen, Bijoux, Möbel, Porzellan, Tapisserien. Schloß Grüneburg, Frankfurt a. Main. 358 Aukt.kat. Graupe, 19./22.4.1933, Nr. 106, Die Sammlung Leon Nathansohn, Dresden, mit Beiträgen aus anderem Besitz. Goethe und sein Kreis  ; vgl. dazu auch Vorbericht zu „Goethe und sein Kreis“, in  : Weltkunst, Jg. 7, Nr. 16, 16.4.1933, S. 2. 359 Vgl. dazu www.klassik-stiftung.de/forschung/forschungsprojekte/archiv. 360 Aukt.kat. Graupe, 29./30.1.1934, Nr. 131, Kunstbesitz Prof. Max Alsberg †, Berlin. Gemälde und Kunstbesitz aus einer bekannten süddeutschen Privatsammlung. Verschiedener Berliner Privatbesitz. 361 Aukt.kat. Graupe, 12.–14.4.1934, Nr. 132, Sammlung Herbert M. Gutmann, Herbertshof bei Potsdam. Gemälde, meist aus dem 18. Jahrhundert. Möbel, Silber, Porzellan, Textilien, alte syrische Gläser, ostasiatische und islamische Kleinkunst.

Anmerkungen   

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362 Gutmann habe, so hieß es in der Begründung von 2010, durch den Verkauf seiner Sammlung Geschäftsschulden begleichen wollen. Ein unmittelbarer verfolgungsbedingter Hintergrund für die Auktion lasse sich hingegen nicht ausmachen. Zudem sei beim Verkauf der Rubens-Skizze ein angemessener Preis erzielt worden, vgl. Report of the Spoliation Advisory Panel 2010. 363 Vgl. Trienens 2000, S. 20f. u. 92. 364 Zu Mayer vgl. www.gedenkbuch.informedia.de/gedenkbuch.php 365 Aukt.kat. Graupe, 25.6.1934, Nr. 136, Gemäldesammlung Kom.-Rat Bernhard Albert Mayer, Mainz. Werke niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts. 366 Zur Sammlung Silberberg vgl. ausführlich Heuß 2001. 367 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz  ; Heuß 2001, S. 319f. 368 Vgl. Versteigerungsliste Graupe für Max Silberberg für die Auktion 21.12.1935, in  : LAB, A rep. 24304, Nr. 16  ; Heuß 2001, S. 319  ; Aukt.kat. Graupe, 21.12.1935, Nr. 149, Gemälde, Plastiken, Antiquitäten aus verschiedenem Privatbesitz. 369 Vgl. Heuß 2001, S. 317. 370 Vgl. Heuß 2001, S. 319. 371 Aukt.kat. Graupe, 22./23.10.1936, Nr. 156, Die Bibliotheken Montefiore, Dr. H. Usener † mit Beiträgen aus anderem Besitz  ; zur Bibliothek des Vereins vgl. auch schon Bücherverzeichnis der Bibliothek des „Montefiore“ 1908. 372 Jüdisches Jahrbuch für Hessen-Nassau 1932, S. 82. 373 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 27.–29.9.1937, Die Sammlung Frau Emma Budge †, Hamburg  ; Versteigerungsunterlagen in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 28  ; siehe dazu auch Heuß 1998, S. 52. Die bei Heuß 1998, S. 52 ebenfalls in diesem Kontext erwähnte Menzel-Sammlung Ginsberg wurde hingegen schon Ende 1930 versteigert, vgl. Aukt.kat. Boerner & Graupe, 5.12.1930, Nr. 21, Die Menzel-Sammlung Ginsberg, Berlin. Mit einem Vorwort von Elfriede Bock. 374 Vgl. dazu auch Heuß 2008 (Budge). 375 Aukt.kat. Graupe, 19.6.1936, Nr. 153, Japansammlung Exz. Solf †, Berlin. Farbenholzschnitte, Surimono, Chawan. Netsuke und Kakemono. 376 Vgl. Schad 2002, S. 169–200. 377 Vgl. dazu Enderlein/Fischer-Defoy/Poll 2011, S. 120. 378 Aukt.kat. Graupe, 26.1.1935, Nr. 138, Kunstgegenstände aus verschiedenem Privatbesitz  ; Aukt.kat. Graupe, 29.–31.1.1935, Nr. 139, Deutsche Literatur der Goethezeit, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke. Verschiedenes  ; Aukt.kat. Graupe, 27.–29.5.1935, Nr. 145, Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuer Meister. Möbel vom 16. bis 18. Jahrhundert. Plastiken, Keramik, Textilien, Kleinasiatische Knüpfteppiche, Tapisserien, Chinesische Kunst. Im Auftrage der Diamanten-Regie, Berlin, und zweier Berliner Bankhäuser, aus zwei Münchener Sammlungen, aus Berliner, Kölner und anderem Privatbesitz, Bestände der ehemaligen Firma W., Berlin. Eine Sammlung altbrandenburgischer und schlesischer Schnittgläser und 33 griechische Tongefäße aus dem Besitz der Prinz-Albrecht-Linie des vormals preußischen Königshauses  ; Aukt.kat. Graupe, 12.10.1935, Nr. 147, Aus verschiedenem Privatbesitz. Handzeichnungen des 16. bis 20. Jahrhunderts. Gemälde. Altes Kunstgewerbe  ; Aukt.kat. Graupe, 12.–14.12.1935, Nr. 148, Bibliographie, Kunstliteratur, Luxus- und

218 I  Anmerkungen

Pressendrucke, Graphik, Handzeichnungen, Miniaturen, Verschiedenes  ; Aukt.kat. Graupe, 21.12.1935, Nr. 149, Gemälde, Plastiken, Antiquitäten aus verschiedenem Privatbesitz  ; Aukt.kat. Graupe, 23./24.3.1936, Nr. 150, Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuerer Meister. Deutsche Plastik vom 15. bis 18. Jahrhundert. Möbel der Renaissance, des Barock u. Rokoko. Bronzen, Silber, Keramik, Tapisserien, Teppiche, alte Stoffe, antike Bronzen und Marmorskulpturen  ; Aukt.kat. Graupe, 25.3.1936, Nr. 150, Teil II, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke, Verschiedenes  ; Aukt.kat. Graupe, 18.6.1936, Nr. 152, Verschiedener Kunstbesitz. Gemälde, Kunstgewerbe, Teppiche  ; Aukt.kat. Graupe, 20.6.1936, Nr. 154, Illustrierte Bücher des 18.–19. Jahrhunderts, deutsche Literatur, Kunstliteratur, Verschiedenes  ; Aukt.kat. Graupe, 20./21.10.1936, Nr. 155, Gemälde, Kunstgewerbe aus verschiedenem Besitz. Ostasiatisches Porzellan aus dem Besitz der Prinz-Albrecht-Linie des vormals Preußischen Königshauses und aus drei Privatsammlungen. 379 Vgl. dazu etwa Besitz-Verzeichnis, in  : Aukt.kat. Graupe, 23./24.3.1936, Nr. 150, Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuerer Meister. Deutsche Plastik vom 15. bis 18. Jahrhundert. Möbel der Renaissance, des Barock u. Rokoko. Bronzen, Silber, Keramik, Tapisserien, Teppiche, alte Stoffe, antike Bronzen und Marmorskulpturen. 380 Vgl. dazu z.B. Verzeichnis der verschiedenen Beiträge, in  : Aukt.kat. Graupe, 12.–14.12.1935, Nr. 148, Bibliographie, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke, Graphik, Handzeichnungen, Miniaturen, Verschiedenes  ; Verzeichnis der verschiedenen Besitzer, in  : Aukt.kat. Graupe, 25.3.1936, Nr. 150, Teil II, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke, Verschiedenes  ; Verzeichnis der verschiedenen Besitzer, in  : Aukt.kat. Graupe, 20.6.1936, Nr. 154, Illustrierte Bücher des 18.–19. Jahrhunderts, deutsche Literatur, Kunstliteratur, Verschiedenes. 381 Vgl. dazu z.B. Besitz-Verzeichnis, in  : Aukt.kat. Graupe, 21.12.1935, Nr. 149, Gemälde, Plastiken, Antiquitäten aus verschiedenem Privatbesitz  ; Besitz-Verzeichnis, in  : Aukt.kat. Graupe, 23./24.3.1936, Nr. 150, Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuerer Meister. Deutsche Plastik vom 15. bis 18. Jahrhundert. Möbel der Renaissance, des Barock u. Rokoko. Bronzen, Silber, Keramik, Tapisserien, Teppiche, alte Stoffe, antike Bronzen und Marmorskulpturen  ; Verzeichnis der Beiträge, in  : Aukt.kat. Graupe, 20./21.10.1936, Nr. 155, Gemälde, Kunstgewerbe aus verschiedenem Besitz. Ostasiatisches Porzellan aus dem Besitz der Prinz-Albrecht-Linie des vormals Preußischen Königshauses und aus drei Privatsammlungen. 382 LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16 u. Nr. 69. 383 Vgl. dazu z.B. Entwurf der Bekanntmachung zur Auktion 149 bei Paul Graupe am 21. Dezember 1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16  ; Entwurf der Bekanntmachung zur Auktion 152 bei Paul Graupe am 17./18. Juni 1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 69. 384 Versteigerungs-Auftrag Paul Müller i.A. Edgar Worch u. Gertraud Trübner für Paul Graupe, 27.11.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16. 385 Erst seit April 1938 musste Ware jüdischer Vorbesitzer durch ein Sternchen * gekennzeichnet werden, vgl. Heuß 1998, S. 50f. 386 Vgl. LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16 u. Nr. 69. 387 Die Rolle der Weltkunst während des Nationalsozialismus ist bisher nicht genauer untersucht worden Zur führenden Position der Zeitschrift nach 1933 trug auch bei, dass etwa das für die Weimarer Republik wichtige Sammlerorgan Kunstwanderer seit 1932 nicht mehr erschien.

Anmerkungen   

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219

388 Die Lage des europäischen Kunsthandels. Berichte unserer ausländischen Mitarbeiter, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 49, 8.12.1935, S. 1f., hier S. 1. 389 Eine Auflistung entsprechender Weltkunst-Artikel liefert Golenia 2011 (Käuferschicht), S. 21 bzw. 190. 390 Vgl. Golenia 2011 (Käuferschicht), S. 21. 391 Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 211. 392 Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 80. 393 W. R. D.  : Kunsthandel und Kunstauktion. Bemerkungen zur ersten van Diemen-Auktion, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 5, 3.2.1935, S. 1. 394 Zu Görings Aktivitäten vgl. Löhr 2009, hier bes. S. 9–29  ; Hollmann/März 2014  ; allgemein zur entsprechenden neuen Käuferschicht nach 1933 vgl. Golenia 2011 (Käuferschicht)  ; siehe dazu auch Heuß 1998, S. 58. 395 Vgl. Heuß 2001, S. 320f.  ; Meyer 1998, S. 101. 1999 wurde das Gemälde an Silberbergs Schwiegertochter restituiert und ein Jahr später erneut für die Alte Nationalgalerie erworben, vgl. Golenia 2011 (Graupe), S. 51  ; Heuß 2001, S. 322f. 396 Vgl. dazu die entsprechenden Briefe und Unterlagen zur Erwerbung vom April 1935, in  : SMB-ZA, I/NG 473. 397 Vgl. Heuß 2001, S. 320f. Die Zeichnung von van Gogh wurde 1999 ebenfalls restituiert und bei Sotheby’s in London für 8,5 Mio. Dollar verkauft. Heute befindet sie sich als Leihgabe im Museum of Modern Art in New York. Die Zeichnung von Cézanne gehört heute zur Sammlung Silberberg der Petersburger Eremitage, vgl. Heuß 2001, S. 322f. 398 Vgl. dazu die entsprechenden Quittungen und Rechnungen in  : BWA, F 43, Nr. 33. Für diesen Hinweis sei Richard Winkler vom Bayerischen Wirtschaftsarchiv gedankt. 399 Vgl. Sammelliste Graupe für die Versteigerung am 21. Dezember 1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16. 400 Vgl. Sammelliste Graupe für die Versteigerung am 18. Juni 1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 69. 401 Vgl. Versteigerungs-Niederschrift Paul Graupe, 18.6.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 69. 402 Wie präsent den Nationalsozialisten Graupes jüdische Herkunft war, belegt nicht zuletzt das erste Blatt von Graupes Personalakte bei der Reichskammer der bildenden Künste (LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 652), wo Graupe als „Volljude“ geführt wird. 403 Vgl. Poll 2011  ; Enderlein 2011, S. 131  ; Heuß 1998, S. 49f.  ; „Entartete Kunst“ 1991, S. 10  ; Enderlein/ Fischer-Defoy/Poll 2011, S. 120. 404 Erste Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes. Vom 1. November 1933, in  : Reichsgesetzblatt, Teil I, 1933, Nr. 123, S. 797–800, hier S. 798. 405 Vgl. Poll 2011, S. 124f. 406 Vgl. Heuß 1998, S. 50f.  ; Enderlein/Fischer-Defoy/Poll 2011, S. 120. 407 Vgl. dazu auch Enderlein/Fischer-Defoy/Poll 2011, S. 120. 408 Vgl. Enderlein 2011, S. 137  ; Heuß 2008 (Kunsthandel), S. 75f. 409 Nach dem Ausschluss aus der Reichskammer war Juden entsprechend allenfalls noch der Handel mit Hausrat, nicht aber mehr mit deutschem Kulturgut erlaubt, vgl. Heuß 1998, S. 51. 410 Vgl. Selig 2004, S. 619.

220 I  Anmerkungen

411 Vgl. Heuß 1998, S. 51. 412 Vgl. Enderlein 2011  ; zu den Gesetzen gegen jüdische Kunsthändler seit August 1933 vgl. auch Ender­ lein/Fischer-Defoy/Poll 2011, S. 120. 413 Vgl. Selig 2004  ; Gute Geschäfte 2011. 414 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil. 415 Vgl. Meier-Ewert 2011, S. 89–91. 416 Vgl. Roters 1984, S.119. Friedländer schrieb 1947, er habe Benedict in der Schweiz getroffen, vgl. Friedländer an Plietzsch, 28.8.1947, in  : Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Nachlass Eduard Plietzsch, Box 5. Benedict scheint den Krieg also überlebt zu haben. 417 Vgl. Heuß 1998, S. 52. 418 Zitiert nach Selig 2004, S. 622ff. Entsprechende Anzeigen erschienen regelmäßig in der Weltkunst, vgl. z.B. Weltkunst, Jg. 11, Nr. 30/31, 1.8.1937, S. 10 u. Nr. 32/33, 15.8.1937, S. 6. 419 Zu den Hintergründen, die bis Mai 1936 eine Mitgliedschaft jüdischer Kunsthändler in der Reichskulturkammer möglich machten, vgl. Poll 2011, S. 124f. 420 Vgl. dazu etwa die umfangreichen Versteigerungsunterlagen, die Graupe der Reichskammer der bildenden Künste 1935/36 vorlegte, in  : in LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16 u. Nr. 69  ; zudem z.B. Eintrag Ernst David, 20./21.10.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 49. 421 Vgl. dazu z.B. Abschr. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Polizeipräsidium Berlin, 14.12.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16  ; Abschr. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Paul Graupe, 26.11.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 422 Siehe dazu z.B. auch schon Abschr. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Polizeipräsidium Berlin, 25.9.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 716–718, wo im Nachgang der Versteigerung der Galerie van Diemen auf eine Beschwerde der Schweizer Sammlerin Maria Lüscher hingewiesen und betont wurde, Graupe und Hans W. Lange hätten sich bei der Versteigerung „unzuverlässig“ verhalten und hätten damit „dem Ansehen des Versteigerungsgewerbes im Ausland geschadet.“ 423 Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil  ; Aukt.kat. Graupe, 22./23.3.1935, Nr. 140, Die Bestände der Firma Dr. Otto Burchard & Co., Berlin, in Liquidation. Chinesische Kunst, I. Teil, beschrieben von L. Reidemeister  ; Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil  ; Aukt.kat. Graupe, 29.4.1935, Nr. 143, Die Bestände der Firma Dr. Otto Burchard & Co., Berlin, in Liquidation. Chinesische Kunst, II. Teil, beschrieben von L. Reidemeister  ; vgl. dazu auch Meier-Ewert 2011, S. 89. 424 Aukt.kat. Graupe, 24./25.5.1935, Nr. 144, Die Bestände der Firma J. Halle, München, i[n] L[iquidation], Teil I  : Manuskripte, Inkunabeln, Holzschnittbücher, Chroniken und Topographien, Kostüme und Uniformen, Ansichten und Farbstiche, Bibliographie, Verschiedenes. Beiträge aus anderem Besitz, Kunstgeschichte, Französische Literatur des 18. Jahrhunderts u.a.

Anmerkungen   

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221

425 Aukt.kat. Graupe, 10./11.10.1935, Nr. 146, Die Bestände der Firma Flatow & Priemer, in Liquidation, Berlin. 426 Aukt.kat. Graupe 17./18.6.1936, Nr. 151, Aus dem Besitz der Firma A. S. Drey, München (Räumungsverkauf )  ; vgl. dazu auch die Versteigerungsunterlagen vom Mai 1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 69  ; Heuß 1998, S. 52. Zu den Käufern gehörte hier wiederum u.a. die Münchener Kunsthandlung Julius Böhler, vgl. BWA, F 43, Nr. 73. Für diesen Hinweis sei Richard Winkler vom Bayerischen Wirtschaftsarchiv gedankt. 427 Abschr. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reichsinnenministerium, 22.5.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 688. Zur genannten Summe variieren die Angaben. So ist bei Heuß 2008 (Kunsthandel), S.77 von 550.000 RM die Rede, bei Selig 2004 S. 622ff. von 225.000 RM. Nachdem der Seniorchef Siegfried Drey von der Schuldenhöhe gehört hatte, starb er vor dem Finanzamt an einem Herzinfarkt, vgl. Heuß 2008 (Kunsthandel), S. 77. 428 Vgl. Abschr. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reinhard Moral, 15.6.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 429 So schrieb die Kunsthandlung Böhler im Mai 1936 an Graupe  : „Auch wir würden es ausserordentlich begrüssen, wenn wir endlich einmal in wirklich engere und erspriesslichere Geschäftsverbindung kommen würden und hatten aufrichtig gehofft, dass wir damit bei der Drey’schen Versteigerung einen glücklichen Anfang machen könnten. Umsomehr haben wir es bedauert, dass Sie sich so energisch gegen eine engere Zusammenarbeit bei dieser Gelegenheit gesträubt haben.“ (Böhler an Graupe, 15.5.1936, in  : BWA, F 43, Nr. 73) Für diesen Hinweis sei Richard Winkler vom Bayerischen Wirtschaftsarchiv gedankt. 430 Trotz des hohen Verkaufserlöses blieb die Auktion später in der Weltkunst unkommentiert. 431 Vgl. dazu auch Enderlein 2011, S. 137. 432 Zum Margraf-Konzern vgl. u.a. Meier-Ewert 2011, S. 89  ; Fischer-Defoy 2011 (Kunsthandel), S. 11  ; Fischer-Defoy/Richarz/Wosnitza 2011, S. 147  ; „Arisierung“ in Berlin 2007, S. 29. 433 Reidemeister 1980, S. 1379. 434 Margraf–van Diemen-Auktion, in  : Weltkunst, Jg. 8, Nr. 48, 2.12.1934, S. 1f., hier S. 1. 435 Margraf–van Diemen-Auktion, in  : Weltkunst, Jg. 8, Nr. 48, 2.12.1934, S. 1f., hier S. 1. 436 Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 36. 437 Weltkunst, Jg. 8, Nr. 49, 9.12.1934, S. 9, abgedruckt in Enderlein 2011, S. 137. 438 Die Margraf–van Diemen-Auktion, in  : Weltkunst, Jg. 8, Nr. 51/52, 23.12.1934, S. 4. 439 Auktionsprospekt Graupe 1935. 440 Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil. 441 Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil. 442 Die erste van Diemen-Altkunst-Auktion, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 2, 13.1.1935, S. 2. 443 Margraf–van Diemen-Auktion, in  : Weltkunst, Jg. 8, Nr. 48, 2.12.1934, S. 1f., hier S. 2.

222 I  Anmerkungen

444 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil. 445 Die erste van Diemen-Altkunst-Auktion, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 2, 13.1.1935, S. 2. 446 Vgl. Auktionsprospekt Graupe 1935, Tafel 39. 447 Starker Berliner Auktionserfolg, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 4, 27.1.1935, S. 4. 448 Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 80. 449 Vgl. dazu auch Starker Berliner Auktionserfolg, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 4, 27.1.1935, S. 4. 450 Den Katalogen der van Diemen-Auktion waren lose Blätter mit einer Liste der unter Ausfuhrverbot stehenden, als „national wertvoll“ geltenden Kunstwerke beigefügt. Zum Hintergrund dieser Listen, deren Entstehung in die Weimarer Zeit zurückreicht, vgl. Obenaus 2011. 451 Vgl. Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 80  ; zu den erzielten Einzelpreisen vgl. auch Starker Berliner Auktionserfolg, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 4, 27.1.1935, S. 4. 452 Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil. 453 Vgl. Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 211. 454 Aukt.kat. Graupe, 22./23.3.1935, Nr. 140, Die Bestände der Firma Dr. Otto Burchard & Co., Berlin, in Liquidation. Chinesische Kunst, I. Teil, beschrieben von L. Reidemeister. 455 Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 175. 456 Pantheon, Jg. 8, 1935, S. 175. 457 Vgl. Ostasiatische Leihgaben für die Berliner Museen, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 15, 14.4.1935, S. 4  ; siehe dazu auch Golenia 2011 (Käuferschicht), S. 21  ; Golenia 2011 (Graupe), S. 51. 458 Vgl. dazu auch Heuß 1998, S. 52f. 459 Vgl. Umsatzsteuerbescheid Finanzamt Tiergarten für das Kalenderjahr 1935 für die Firma Paul Graupe, 19.6.1936, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 2–3. 460 Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Graupe, 31.12.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 712. 461 Vgl. dazu auch Heuß 1998, S. 52  ; Enderlein 2011, S. 131. 462 Vgl. Aukt.kat. Graupe & S. J. Mak van Waay, 5./6.11.1935 Amsterdam, Collection L. van den Bergh. Diverses provenances. Tableaux anciens de l’école hollandaise du XVIIième siècle. Meubles. Sculp­tures. Objets d’Art. Tapis. Etoffes  ; Dr. W. M.  : Ergebnisse der Versteigerung Slg. L. van den Bergh, Amsterdam, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 45, 10.11.1935, S. 1f. Zur Auktion hieß es etwa in der Weltkunst  : „Die Versteigerung brachte bei animierter Stimmung im Durchschnitt weit höhere Preise als man sie in der letzten Zeit beobachten konnte“. (Dr. W. M.  : Ergebnisse der Versteigerung Slg. L. van den Bergh, Amsterdam, in  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 45, 10.11.1935, S. 1f., hier S. 1) 463 Zu Schachts Rolle vgl. auch Coppens 1987, S. 262  ; siehe dazu auch Zitat Grange in Moral an Entschädigungsamt Berlin, 19.7.1957, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 6–7, hier Bl. E 7, wo Graupes Sohn die Tatsache, dass ihm sein Vater angesichts des Geschäftsverlustes in Berlin später so gut wie nichts auf seinen eigenen Weg als Kunsthändler habe mitgeben können, mit der Bemerkung kommentierte  : „Wenn das nicht ein Armutszeugnis für meinen Vater ist[,] heiße ich Schacht  !“

Anmerkungen   

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223

464 Reichswirtschaftsminister Schacht an Reichskanzler Hitler, 13.2.1936, in  : BArch, R 43-II/1238c, Bl. 11–15. 465 Vgl. BArch, R 43-II/1238c, Bl. 16ff. Für diese Hinweise sei Maria Obenaus gedankt. 466 Vgl. LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 652. 467 Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Stadtverwaltungsgericht Berlin, Abt. I, 27.2.1936 u. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Graupe, 27.2.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 704–706. 468 Siehe dazu auch Graupe an Reichskammer der bildenden Künste, 14.3.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 698, wo Graupe schrieb  : „Vom 1. Januar 1936 bis Ende Februar 1936 war ich nicht als Mitglied der Kammer der bildenden Künste zugelassen.“ 469 Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Düsseldorf, 12.5.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 690  ; vgl. dazu auch Heuß 1998, S. 52. 470 Vgl. Graupe an Reichskammer der bildenden Künste, 10.3.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 702, wo Graupe über konkrete Verkaufsverhandlungen und Verkäufe bei zuvor von der Reichskammer genehmigten Geschäftsreisen nach Amsterdam, London, Paris und Wien berichtete. Siehe dazu auch Nebehay 1983, S. 230. 471 Vgl. z.B. Auktionsbedingungen Graupe, 28.11.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 16. 472 Graupe an Böhler, 5.5.1936, in  : BWA, F 43, Nr. 73. 473 Die Oppenheim-Auktion wurde wenig später in Vertretung Graupes, der sich damals gerade in Baden-Baden aufhielt, von Hans W. Lange besucht, vgl. Böhler an Graupe, 15.5.1936, in  : BWA, F 43, Nr. 73. Für diese Hinweise sei Richard Winkler vom Bayerischen Wirtschaftsarchiv sowie Maria Obenaus gedankt. Zum Briefwechsel zwischen Graupe und Böhler vgl. auch Winkler 2005, S. 214. 474 Abschr. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Firma Paul Graupe, 14.8.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 475 Vgl. dazu auch Heuß 1998, S. 52. 476 Vgl. dazu auch Heuß 1998, S. 52  ; Golenia 2011 (Graupe), S. 52. 477 Fritz Rehbein an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 15.2.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 710f. 478 Alfons Roy an Reichskammer der bildenden Künste, 14.3.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 700. 479 Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Düsseldorf, an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 28.3.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 694. 480 Vgl. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Düsseldorf, 12.5.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 690. 481 Vgl. Aukt.kat. Graupe 17./18.6.1936, Nr. 151, Aus dem Besitz der Firma A. S. Drey, München (Räumungsverkauf ). 482 Vgl. dazu die entsprechenden Unterlagen vom Juni 1936 in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 483 Vgl. Abschr. Präsident Reichskammer der bildenden Künste an Polizeipräsidium, Polizeiamt Charlottenburg-Tiergarten, 3.12.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 484 Vgl. Nebehay 1983, S. 230  ; Nebehay 1995, S. 46 u. 51.

224 I  Anmerkungen

485 Vgl. Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Schmidt an Graupe, 31.7.[1936 oder 1937], in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 486 Erklärung Thomas Grange zum Ausbildungsschaden zur Vorlage beim Entschädigungsamt Berlin, 15.3.1958, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 356 015, Bl. E 3. 487 Vgl. dazu auch Coppens 1987, S. 262  ; Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 488 Vgl. Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Schmidt an Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, 24.3.[1937], in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 489 Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, D. Schaden an Vermögen, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 1, hier Bl. D1 v  ; siehe dazu auch Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 1. 490 Moral an Entschädigungsamt Berlin, 8.3.1958, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 37–38, hier Bl. M 38  ; vgl. dazu auch Schadensersatzantrag Moral für Graupe, 8.3.1958, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 14–16, hier Bl. 16 v. Die Angabe in Heuß 1998, S. 52, Graupe sei „mitten in der Versteigerung der Emma Budge“, also erst im Oktober 1937, nach Paris gegangen, trifft damit nicht zu. 491 Vgl. Antrag Firma Paul Graupe an Landesfinanzamt Berlin, 21.4.1937, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 6. 492 Vgl. Moral an Entschädigungsamt Berlin, 10.7.1952 u. Quittung Zahlung Paul Graupe, 22.4.1937, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 7 u. D 7. 493 Vgl. dazu etwa auch Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8, wo es heißt, Graupe „gründete zuerst eine neue Firma in London“, nachdem er Deutschland Ende 1936 verlassen habe. 494 Vgl. Industrie- und Handelskammer zu Berlin an Firma Paul Graupe, 19.5.1937, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 27–29, hier D Bl. 27. 495 Vgl. Industrie- und Handelskammer zu Berlin an Firma Paul Graupe, 19.5.1937, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 27–29, Zitat Bl. D 28. 496 Vgl. Industrie- und Handelskammer zu Berlin an Firma Paul Graupe, 19.5.1937, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 27–29, hier Bl. D 29. 497 Vgl. Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 r. 498 Vgl. Coppens 1987, S. 262  ; Golenia 2011 (Graupe), S. 52. 499 Eine Niederlassung von Cassirer gab es erst in Amsterdam, dann in London, vgl. dazu ausführlich Feilchenfeldt Breslauer 2009, S. 139–180. Die Firma Matthiesen unterhielt eine Dependance in London, vgl. Senger 2011. 500 Vgl. Polizeipräsident, Meldeamt an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 22.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 501 Vgl. LAB, A Rep. 342-02, Nr. 20235. 502 Vermerk Entschädigungsamt Berlin, 3.1.1962, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 36.

Anmerkungen   

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503 Vgl. Walter Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 v. 504 Vgl. dazu ausführlich „Entartete Kunst“ 1991. 505 Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, D. Schaden an Vermögen, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 1, hier Bl. D 1 r. 506 Vgl. Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 v. 507 Vgl. Fischer-Defoy 2011 (Kunsthandel), S. 11  ; Pucks 2011, S. 18  ; Flick 2011, S. 60  ; Fischer-Defoy/ Richarz/Wosnitza 2011, S. 147. 508 Vgl. Bescheid Entschädigungsamt Berlin, 25.1.1962, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 45–46. 509 Vgl. Weltkunst, Jg. 11, Nr. 45, 14.11.1937, S. 6. 510 Zum Auktionshaus Lange vgl. LAB, A Rep. 243-04, Nr. 28. 511 Vgl. Flick 2011, S. 61f.  ; Golenia 2011 (Graupe), S. 52. 512 Zur Kundenstruktur bei Lange vgl. Flick 2011, S. 65. 513 Vgl. Flick 2011, S. 61–65  ; Enderlein 2011, S. 138  ; Löhr 2009, S. 105  ; Heuß 1998, S. 52f.  ; Coppens 1987, S. 262 u. 264  ; Nicholas 1995, S. 230. 514 Vgl. Versteigerungs-Auftrag Graupe an Hans W. Lange, 18.10.1937 u. Versteigerungsliste Graupe, 6./7.12.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 28. 515 Vgl. Flick 2011, S. 66. 516 Die Gründe für die Verschiebung sind unklar. Ursprünglich war die Auktion bereits für Ende September 1937 geplant, vgl. Weltkunst, Jg. 11, Nr. 28/29, 18.7.1937, S. 11. 517 Vgl. Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 v. 518 Vgl. Heuß 2008 (Budge). 519 Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 5.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 520 Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin an Graupe, 13.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 521 Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin an Polizeipräsident, Meldeamt, 18.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 522 Polizeipräsident, Meldeamt an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 22.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 523 Vgl. Notizen Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, o.D., in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691. 524 Vgl. Einkommenssteuerbescheid Finanzamt Tiergarten für das Kalenderjahr 1937 für die Firma Paul Graupe, 6.10.1938, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 4–5. 525 Weltkunst, Jg. 11, Nr. 28/29, 18.7.1937, S. 11. Die Auktion Budge wurde bei der Reichskammer der bildenden Künste entsprechend bereits in der Akte des Auktionshauses Hans W. Lange geführt, vgl. LAB, A Rep. 243-04, Nr. 28. 526 Auktions-Vorberichte, in  : Weltkunst, Jg. 11, Nr. 34/35, 29.8.1937, S. 3f., hier S. 3.

226 I  Anmerkungen

527 Preisberichte zum Eintragen in den Katalog. Kunstauktionshaus Paul Graupe, Berlin, 4.–6. Oktober 1937, Sammlung Frau Emma Budge, Hamburg, in  : Weltkunst, Jg. 11, Nr. 40/41, 10.10.1937, S. 2. Der Bericht wurde in den folgenden Ausgaben der Weltkunst, weiterhin unter Nennung des Namens „Kunstauktionshaus Paul Graupe“, fortgesetzt, vgl. Weltkunst, Jg. 11, Nr. 42/43, 24.10.1937, S. 4, Nr. 44, 7.11.1937, S. 2 u. Nr. 45, 14.11.1937, S. 4. 528 Weltkunst, Jg. 11, Nr. 45, 14.11.1937, S. 5. In den folgenden Ausgaben der Weltkunst erschienen weitere ähnliche Anzeigen für das Auktionshaus Lange, vgl. etwa Weltkunst, Jg. 11, Nr. 47, 28.11.1937, S. 5. 529 Weltkunst, Jg. 11, Nr. 45, 14.11.1937, S. 6. 530 Vgl. dazu z.B. Kommissariat Jeumont, Département du Nord, an Direktion der Sûreté, 17.1.1923, in  : ANFr, 1994 0449 art. 6 dos. 584  ; Graupe an Louvre, 18.11.1931, in  : AMN, P5  ; Graupe an Reichskammer der bildenden Künste, 10.3.1936, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691, MF Bl. 702  ; siehe dazu auch le Masne 2015, S. 79. 531 Graupe hatte dem Louvre das Gemälde, das sich heute im Besitz der Berliner Museen befindet, als Gegenstück zu de Keysers Bild Sitzender Mann am Tisch (RF 1560) angeboten, das dem Louvre 1905 geschenkt worden war. Das Museum zeigte sich indes nicht interessiert an der Erwerbung, vgl. Graupe an Louvre, 18.11.1931, in  : AMN, P5. 532 Zum Pariser Kunstmarkt zwischen 1918 und 1939 vgl. Seligmann 1961  ; Wildenstein/Stavridès 1999  ; Rotermund 2002  ; Gimpel 2011  ; Gabet 2011. 533 Zu den Schwankungen des Kunstmarkts und zum Wandel des Kunstgeschmacks vgl. auch Reitlinger 1961–1963  ; Monnier 1995, S. 129ff.  ; Moulin 1995  ; Moulin 2009. 534 Vgl. Monnier 1995, S. 286ff.  ; Gimpel 2011, S. 666. 535 Vgl. Watson 1992, S. 262. 536 Vgl. dazu Gabet 2011, S. 79–92. 537 Perls, der zuvor eine Galerie in der Bellevuestraße 10 in Berlin geführt hatte, war seit 1931 in Paris, vgl. Annuaire de la curiosité des beaux-arts et de la bibliophilie, 1931, S. 555 u. 558  ; Fischer-Defoy/ Richarz/Wosnitza 2011, S. 146f. Zu Kahnweiler vgl. Assouline 1990. 538 Vgl. Philobiblon, Jg. 8, 1935, S. 490. 539 Zu den Geschäftsniederlassungen deutscher Kunst- und Buchhändler in der französischen Hauptstadt seit 1933 vgl. Annuaire de la curiosité des beaux-arts et de la bibliophilie, 1933–1937  ; zu Thannhauser vgl. auch Fischer-Defoy/Richarz/Wosnitza 2011, S. 149. 540 Zu Wildenstein vgl. Wildenstein/Stavridès 1999. 541 Zur Firma Ball vgl. Annuaire de la curiosité des beaux-arts et de la bibliophilie, 1937, S. 155  ; Fischer-Defoy/Richarz/Wosnitza 2011, S. 147. 542 Vgl. Industrie- und Handelskammer Berlin an Amtsgericht Berlin-Mitte, 20.7.1932, in  : LAB, A Rep. 342-02, Nr. 34640. 543 Vgl. Geheime Staatspolizei an Reichssicherheitshauptamt, 9.12.1944 u. Finanzamt Tiergarten an Finanzamt Moabit-West, 20.1.1939, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 1675, Bl. 4 u. 25. 544 Vgl. LAB, A Rep. 342-02, Nr. 34640  ; Sächsisches Staatsarchiv Dresden, 11045, Nr. 1301, HR 10165. 545 Zu Drouot vgl. Rouge-Ducos 2013  ; Guillaumin 1986  ; Commissaires-priseurs 1951  ; siehe dazu auch das von Bénédicte Savoy an der TU Berlin betreute Promotionsprojekt von Lukas Fuchsgruber  : Die

Anmerkungen   

I

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Gründung des Auktionshauses Hôtel Drouot 1852 in Paris. Ein neuer Raum für die Auseinandersetzung um die Werte von Kunst. 546 Zum französischen Auktionswesen vgl. ausführlich Rouge-Ducos 2013. 547 Siehe dazu etwa auch Nebehay 1995, S. 49  ; Nebehay 1983, S. 229. 548 Vgl. dazu auch Handelsregisterauszug Paris für Paul Graupe & Cie, 3.11.1967, in  : LAB, B Rep. 02509–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 62f., hier Bl. 63 r. Dabei entsprach der deutschen GmbH in Frankreich seit 1925 die Société à responsabilité limitée (SARL). 549 Vgl. AP, D 33 U3, 1276, S. 246  ; La Loi, 28.7.1937, 22.3.1938, 14.4.1938 u. 19.10.1938. Die Gesellschaft wurde demnach am 10. August 1937 unter der Nummer „R. C. Seine 274 381 B“ registriert. 550 Riemer hatte 1924 in Zürich mit der Arbeit Die Wechselbetreibung nach schweizerischem Recht promoviert, vgl. Riemer 1924. 551 Vgl. AP, D 33 U3, 1276, S. 246  ; siehe dazu auch Handelsregisterauszug Paris für Paul Graupe & Cie, 3.11.1967, LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 62f. 552 Vgl. Coppens 1987, S. 263  ; Erklärung Thomas Grange zum Ausbildungsschaden zur Vorlage beim Entschädigungsamt Berlin, 15.3.1958, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 356 015, Bl. E 3. 553 Zur Auktion von 1931 vgl. Aukt.kat. Ball & Graupe, 24./25.4.1931, Die Sammlung Dr. Hans Wendland, Lugano  ; zur Zusammenarbeit von Graupe und Wendland vgl. auch Trienens 2000, S. 50. 554 Vgl. Trienens 2000, S. 55. 555 Vgl. Trienens 2000, S. 30–33  ; Haase 2008, S. 270f.  ; Löhr 2009, S. 107f. 556 Vgl. Antrag Käthe Graupe, 3.3.1938, in  : ANFr, 1994 0455 art. 90 dos. 7813. Damals gab Käthe Graupe als Pariser Adresse „6 de l’avenue Adrien-Hébrard“ an. 557 Vgl. Meldebogen Arthur Goldschmidt für die Reichskammer der bildenden Künste Berlin, 2.10.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617, S. [1]  ; Rückerstattungsanmeldung Arthur Goldschmidt, 1.12.1958 u. Handelsregisterauszug Paris für Paul Graupe & Cie, 3.11.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 1 u. Bl. 62f., hier Bl. 62 v. 558 Meldebogen Arthur Goldschmidt für die Reichskammer der bildenden Künste Berlin, 2.10.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617, S. [4]. 559 Vgl. Nebehay 1995, S. 49f.  ; Coppens 1987, S. 262. 560 Vgl. Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Schmidt an Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, 24.3.[1937], in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 561 Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Schmidt an Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, 24.3.[1937], in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617  ; zum geplanten Ausschluss Goldschmidts aus der Reichskammer vgl. auch schon Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 17.3.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 562 Vgl. Meldebogen Arthur Goldschmidt für die Reichskammer der bildenden Künste Berlin, 2.10.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617, S. [2]. 563 Zu Familie Goldschmidt vgl. le Masne 2015, S. 81. 564 Vgl. Meldebogen Arthur Goldschmidt für die Reichskammer der bildenden Künste Berlin, 2.10.1935, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617, S. [3].

228 I  Anmerkungen

565 566 567 568

Vgl. Nebehay 1995, S. 49f. Nebehay 1995, S. 49  ; siehe dazu auch Nebehay 1983, S. 230  ; Nebehay 1995, S. 49–51. Zu Harry Goldschmidt vgl. ANFr, 1994 0448 art. 282 dos. 23729  ; le Masne 2015, S. 84. Bei der Registrierung von Paul Graupe & Cie im Juli 1937 gab Goldschmidt als Adresse die Londoner Anschrift Stratton Street 46 an, vgl. AP, D 33 U 3, 1276, S. 246. Schon im Juni 1937 hatte Goldschmidts Berliner Sekretärin bei der Reichskammer der bildenden Künste eben diese Adresse genannt, vgl. Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin an Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, 19.6.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 569 Vgl. Treuhänder Rudolf Völz an Reichskammer der bildenden Künste Berlin, 14.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 570 Vgl. dazu etwa Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 17.3.1937, Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin an Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, 19.6.1937 u. Präsident der Reichskammer der bildenden Künste an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, 23.6.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 571 Vgl. Schoene, J. & S. Goldschmidt & Co, Berlin an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleiter Berlin, 27.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 572 Senkel kam am 11. Mai 1937 mit einem Visum des französischen Konsulats in Berlin nach Frankreich. Ähnlich wie Käthe Graupe musste sie sich um immer wieder neue Aufenthaltsgenehmigungen bemühen. Erst im April 1939 erhielt sie ihr erstes Jahresvisum, vgl. ANFr, 1994 0473 art. 232 dos 22036. Dass Senkel Graupe-Mitarbeiterin in Berlin gewesen war, bestätigte Marithé Grange bei einem Gespräch in London am 26. Oktober 2011. Zu Senkels Geburtsdatum und Geburtsort Berlin vgl. Beleg Fonds social juif unifié, o.D., in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 33. 573 ANFr, 1994 0448 art. 282 dos. 23868. 574 Jonas (1883–1942), der sein Antiquitätengeschäft an der Place Vendôme 3 hatte und 1936 zum Abgeordneten des Departements Alpes-Maritimes gewählt worden war, bürgte für Goldschmidt. Seligmann und Duveen erklärten, sie hielten Goldschmidt für einen „ehrenwerten Mann“  ; vgl. dazu auch le Masne 2015, S. 81f. 575 Vgl. ANFr, 1994 0448 art. 282 dos. 23868. 576 Vgl. Coppens 1987, S. 262f. 577 Vgl. Treuhänder Rudolf Völz an Reichskammer der bildenden Künste Berlin, 8.7.1937 u. 14.10.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617  ; zu den Lagerbeständen der Firma vgl. Bestandslisten, 15.9.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 578 Vgl. Vollmachtserklärung Arthur Goldschmidt, Paris, 21.8.1937 u. Vollmachtserklärung Julius Goldschmidt, London, 19.8.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 579 Hertha Schoene, J. & S. Goldschmidt & Co., Berlin an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleiter Berlin, 17.8.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 580 Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, i.A. Hoffmann, an Arthur Goldschmidt, Paris, 18.11.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 581 Vgl. Treuhänder Rudolf Völz an Reichskammer der bildenden Künste, Landesleiter Berlin, 17.2.1938, Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Schmidt an Präsident der Reichskammer

Anmerkungen   

I

229

der bildenden Künste, 3.3.1938 u. Reinhard Moral an Landeskulturwalter Gau Berlin, Landesleiter für bildende Künste, 21.4.1938 u. 1.6.1938, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2617. 582 Vgl. ANFr, 1994 0448 art. 282 dos. 23868  ; zu Käthe Simons Geburtsdatum und Geburtsort vgl. Beleg Fonds social juif unifié, o.D., in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 33  ; Handelsregisterauszug Paris für Paul Graupe & Cie, 3.11.1967, LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 62f., hier Bl. 62 v. 583 Vgl. Versteigerungsauftrag Käthe Simon für Hans Pototzky, 6./7.12.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 28. 584 ANFr, 1994 0474 art. 285 dos. 27176. 585 Vgl. ANFr, 1994 0474 art. 285 dos. 27176. 586 Vgl. ANFr, 1994 0474 art. 285 dos. 27176. Im März 1939 beantragte Simon eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Frankreich sowie einen Ausweis als Nicht-Erwerbstätige. 587 Weltkunst, Jg. 12, Nr. 16, 17.4.1938, S. 5. 588 Vgl. Internationale Kunstrevue, Jg. 1, Juli/August 1937, S. 174 mit entsprechender Adressangabe. Im Oktober 1937 firmierte Graupe dann bereits fest unter der Adresse Place Vendôme 16, vgl. Versteigerungs-Auftrag Graupe an Hans W. Lange, 18.10.1937 u. Versteigerungsliste Graupe, 6./7.12.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 28. Zur Pariser Niederlassung von Graupe vgl. auch Handelsregisterauszug Paris für Paul Graupe & Cie, 3.11.1967, LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 62f., hier Bl. 62 v  ; Nebehay 1995, S. 51  ; Nebehay 1983, S. 230. 589 Vgl. La Place Vendôme 2002  ; zu Gimpel vgl. Gimpel 2011. 590 Vgl. Verwalter Fernand Gaudry/Kommissar Germain Ducher  : Inventarliste Paul Graupe & Cie, Place Vendôme 16, 31.3.1941, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. 591 Vgl. ANFr, 1994 0448 art. 381 dos. 32255  ; zu den Mietern vgl. auch Bottin du commerce, 1937. 592 Vgl. Verwalter Fernand Gaudry/Kommissar Germain Ducher  : Inventarliste Paul Graupe & Cie, Place Vendôme 16, 31.3.1941, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. Das Inventaire des Domaines von Henri Wallert und Feulhade de Chauvin von der Gesellschaft Immobilia vom 18. Oktober 1944, in  : ANFr, AJ 38 2859/36504 gibt hingegen keinen Einblick in die Räumlichkeiten. 593 Vgl. Bescheinigung Wilhelm Heinrich, Antike Kunst, Frankfurt, [7.11.1964], in  : LAB, B Rep. 02509–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 55. 594 So konnte sich Graupe etwa im Sommer 1938 gegen eine Zahlung von 4.000 RM ganz offiziell Umzugsgut von Berlin nach Paris liefern lassen, vgl. Moral an Oberfinanzpräsident Berlin, Devisenstelle, 5.9.1938, Notiz Devisenstelle, o.D., Moral an Oberfinanzpräsident Berlin, Devisenstelle, 13.9.1938 u. Graupe an Polizeipräsidium Berlin, Abteilung für Anmeldung jüdischer Vermögen, September 1938, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 9–12. 595 Notable Works of Art Now on the Market, in  : The Burlington Magazine, Jg. 71, Nr. 417, Dezember 1937, Tafel X. Das Bild (Hofstede de Groot Nr. 639) war 1908 bei einer von der Royal Academy in London organisierten Ausstellung Alter Meister gezeigt worden, als es noch zur Sammlung von Lord Huntingfield gehörte. Im Dezember 1951 wurde es im Burlington Magazine publiziert, als es bei der Galerie Matthiesen in London zum Verkauf stand.

230 I  Anmerkungen

596 Vgl. The Burlington Magazine, Jg. 72, Nr. 423, Juni 1938, S. VIII. Laut Sisley-Werkkatalog (Daulte 1959, Nr. 328) gehörte das Gemälde ursprünglich zur Pariser Sammlung Abbé Gauguin. 1902 wurde es in Paris an Durand-Ruel, später an Bernheim Jeune verkauft. Weitere Besitzer waren Otto Wertheimer in Paris und Knoedler in New York. 597 Internationale Kunstrevue, Jg. 1, Juli/August 1937, S. 174. 598 Internationale Kunstrevue, Jg. 1, Oktober 1937, S. 217. 599 Art News Annual, Jg. 36, 1938, S. 187. 600 Paul Graupe & Cie 1937  ; zur Datierung vgl. die Erwähnung des Katalogs in  : Internationale Kunstrevue, Jg. 1, Oktober 1937, S. 217. 601 Vgl. Coron 1998, S. 152. Das Werk wurde 1946 im Tausch mit der Buchhandlung Georges Salet von der Bibliothèque nationale de France erworben und wird dort heute unter der Signatur Rés. G 2972 geführt. 602 Darüber hinaus fanden im Katalog neben zwei Meissner Porzellanvasen und einer Schüssel aus Sèvres etwa eine Galante Szene von Jean-Baptiste Pater, Kind mit Katze von François Hubert Drouais, ein Stich von Urs Graf (alle im März 1931 bei der Goldschmidt-Rothschild-Auktion versteigert), die Zeichnung Fortitudo von Pieter Brueghel d. Ä. sowie eine Studienskizze von Raffael (beide im Mai 1930 bei der Czeczowicka-Auktion versteigert) Erwähnung. 603 Vgl. ANFr, 1994 0455 art. 117 dos. 10028. Weiterer Mitarbeiter bei Graupe in Paris war darüber hinaus etwa Hans Lewinsky, vgl. Coppens 1987, S. 262. 604 Auch Ernst Jutrosinskis Brüder emigrierten  : Hans (geb. 1903), ebenfalls in Berlin als Antiquar tätig, verließ Deutschland 1936, kam dann über Großbritannien nach Palästina und nahm später den Namen Chanan Yatir an. Kurt (1905–1986) wurde 1938/39 in Sachenhausen interniert und gelangte schließlich über die Niederlande nach New York. Seinen Bruder Kurt sah Ernst Jutrosinski letztmalig 1939 in Rotterdam, vgl. E-Mail von Kurt Jutrosinskis Sohn Peter R. Jutro, 30.5.2011. 605 So hatte er 1935 die Bibliothek des verstorbenen englischen Mäzens und Sammlers Edward Speyer zum Verkauf angeboten, vgl. dazu die von Jutrosinski veranlasste Beilage zur Sammlung Speyer in Philobiblon, Jg. 8, 1935, S. 189. 606 Zur Bedeutung des Hotel Helvetia und seiner engagierten Inhaberin Madame Chollet für deutsche Exilliteraten vgl. etwa Sahl 1994, S. 97f., 191, 214, 225 u. 227  ; Panella 1985, S. 84. 607 Vgl. ANFr, 1994 0455 art. 117 dos. 10028. 608 Sahl 1994, S. 226f. Sahl ließ Jutrosinski später in seinem autobiografischen Roman Die Wenigen und die Vielen als „Borinski“ wiederaufleben, vgl. Sahl 1994, S. 225–227. 609 Zu den Auswirkungen der Aktion „Entartete Kunst“ auf die Museen und zur Rolle des Kunsthandels in diesem Zusammenhang vgl. z.B. Ein Händler „entarteter“ Kunst 2010  ; Hoffmann 2011 (Handel)  ; Hoffmann 2011 (Böhmer)  ; Jeuthe 2011  ; Richarz 2011  ; Tiedemann 2013  ; Hollmann/März 2014  ; „Entartete Kunst“ 1991. 610 Vgl. Karl Nierendorf an Josef Nierendorf, 30.8.1938, in  : Archiv der Galerie Nierendorf, zitiert nach Walter-Ris 2003, S. 273. 611 Zur Galerie Nierendorf vgl. Fischer-Defoy 2011 (Nierendorf ). 612 Vgl. Walter-Ris 2003, S. 273f.

Anmerkungen   

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613 Karl Nierendorf an Josef Nierendorf, 30.8.1938, in  : Archiv der Galerie Nierendorf, zitiert nach Walter-Ris 2003, S. 274. 614 Vgl. Walter-Ris 2003, S. 274. 615 Zur deutschen Museumsreformbewegung und der für sie konstitutiven Idee der Bestandsreduktion vgl. Joachimides 2001  ; zu Werkveräußerungen des New Yorker Metropolitan Museum im Jahr 1929 vgl. z.B. auch Mouseion, Nr. 7, April 1929, S. 91. 616 Vgl. Office international des musées. Informations mensuelles, April 1937, S. 1. 617 Michettis im Besitz der Nationalgalerie befindliches Gemälde Figlia di Jorio wurde zugunsten der italienischen Provinz Pescara gegen Werke der zeitgenössischen italienischen Künstler Massimo Carrà, Felice Casorali, Giorgio de Chirico, Amedeo Modigliani, Mario Sironi, Gino Severini und Federico Tozzi getauscht, vgl. Italies 2001, S. 101. 618 Duccios Geburt Christi mit den Propheten Jesaja und Ezechiel wurde am 26. April 1937 von Duveen an den A. W. Mellon Educational and Charitable Trust weiterverkauft. Von dort gelangte das Werk 1937 in die National Gallery of Art in Washington, in deren Besitz es sich bis heute befindet (Inv. Nr. NGA 1937.1.8). 619 Fra Filippos Madonna mit Kind wurde wenig später, im Juni 1938, von Duveen an die Samuel Kress Foundation verkauft. Die Stiftung gab das Bild 1939 an die National Gallery of Art in Washington weiter, zu deren Sammlung es bis heute gehört (Inv. Nr. NGA 1939.1.290). 620 Vgl. Adler, Stralsundisches Museum für Pommern und Rügen, an Direktion Nationalgalerie, 6.12.1937, in  : SMB-ZA, I/NG, 940. 621 Direktion Nationalgalerie, i.V. Rave, an Adler, 10.12.1937, in  : SMB-ZA, I/NG, 940. 622 Zur Rolle von Plietzsch nach 1933 sowie später während des Zweiten Weltkriegs als Mitarbeiter der Dienststelle Mühlmann vgl. Meier-Ewert 2011  ; Heuß 1998, S. 53. 623 Buchners Vorgänger Friedrich Dörnhöffer vertrat die Auffassung, die Münchener Museen besäßen genügend Werke von Dou, und trat daraufhin fünf von ihnen ab, darunter ein Bildnis eines Einsiedlers, das 1927 verkauft wurde, anschließend an die Berliner Galerie van Diemen ging und sich heute im Besitz der National Gallery of Art in Washington befindet (Inv. Nr. 1960.6.8). 624 Konkret waren dabei etwa folgende Werke in seinen Besitz gelangt  : im März 1936 das Mädchen mit einer Kerze am Fenster zusammen mit einer Interieurszene, im März 1937 Abendbrot, zusammen mit einer kleinen Landschaft von Brueghel, und im Dezember 1937 Alte Frau, die ein Kind pflegt, mit vier weiteren Gemälden der holländischen und flämischen Schule. Im Bayerischen Hauptstaatsarchiv befindet sich ein 1953 von Eberhard Hanfstaengl erstelltes Memorandum mit der Liste der von Buchner veräußerten Gemälde. Dort werden für 1938–1944 zwölf italienische Gemälde aufgeführt sowie 74 flämische und holländische Gemälde für 1933–1945, vgl. Brown/van Nimmen 2005, S. 147. Das Gemälde Abendbrot befindet sich heute im Museum of Fine Arts in Boston (Inv. Nr. 2003–71). Zu den von Buchner organisierten Tauschgeschäften vgl. Petropoulos 2000, S. 31f. Im Dezember 1941 führte Plietzsch einen weiteren Tausch dieser Art durch. 625 Plietzsch bot Buchner damals – mit Interesse an einem Werk von Dou, an zwei Venedig-Ansichten von Canaletto, an einer Jungfrau mit Kind von Veronese sowie der Bekehrung des Heiligen Paulus von Rubens – zwei Gemälde aus der Sammlung Gutmann an  : ein Männerporträt aus Tirol und eine Anbetung der Könige vom Meister des Sankt-Bartholomäus-Altars. Im Juli 1938 tauschte Plietzsch

232 I  Anmerkungen

beide Bilder mit Buchner gegen die erbetenen Werke von Veronese und Rubens. Anstelle der Canalettos erhielt er jedoch zwei Gemälde von Dou  : Einsiedler im Gebet und Milchmädchen am Fenster, vgl. Brown/van Nimmen 2005, S. 133. 626 Zur Tauschaktion vgl. Direktion Bayerische Staatssammlungen an Graupe, 6.12.1948, in  : ABSTGS, Fach 23, Nr. 1, Archiv Nr. 623  ; siehe dazu auch Heuß 1998, S. 53. 627 1945 wurde der zu Eddas Geburt geschenkte Cranach als Teil der Sammlung Göring von den Alliierten beschlagnahmt. 1951 erbat Görings Witwe Emmy beim Collecting Point München vergeblich die Rückgabe des Bildes, vgl. Nicholas 1995, S. 572. 1955 erhoben die Stadt Köln und Edda Göring jeweils Anspruch auf das Werk. Nachdem Edda Göring 1961 zunächst als rechtmäßige Besitzerin bestätigt worden war, entschied das Oberlandesgericht Köln schließlich 1968 auf Rückgabe des Gemäldes vom Bund an die Stadt Köln, da die Schenkung unter Zwang erfolgt sei, vgl. Lebert 2002, S. 176  ; Löhr 2009, S. 90. 628 Zu den Verhandlungen zwischen der Stadt Köln und Fischer vgl. Buomberger 1998, S. 52f. 629 Gozzolis Gemälde Jungfrau mit Kind, umgeben von den Heiligen Gregor, Johannes dem Täufer, Johannes dem Evangelisten, Julian, Dominikus und Franziskus wurde 1943 an Walter Bornheim verkauft. Heute befindet es sich im Kunstmuseum Ottawa. Picassos Bild Familie Solèr ging 1939 in den Verkauf bei Theodor Fischer und befindet sich heute im Museum für moderne Kunst in Lüttich. 630 Beim anderen Bild von van Gogh, das sich bis heute im Besitz des Wallraf-Richartz-Museums befindet, handelte es sich um Die Brücke bei Arles (Inv. Nr. 1197), 1911 angekauft. 631 Der 1933–1946 amtierende Leiter des Wallraf-Richartz-Museums Otto H. Förster rechtfertigte die Abgabe des van Gogh mit der Erklärung, dadurch sei das Bild vor der Aktion „Entartete Kunst“ gerettet worden, vgl. Presseausschnittsammlung in  : AWRM, Bilderakte Nr. 1198. Für Unterstützung bei den entsprechenden Recherchen sei Roswitha Neu-Kock und Götz Czymmek vom Wallraf-Richartz-Museum gedankt. 632 Zu Fischers Rolle im Netzwerk des internationalen Handels mit „entarteter“ Kunst vgl. etwa Hoffmann 2011 (Handel), S. 144. 633 Vgl. Buomberger 1998, S. 52f  ; zur zentralen Bedeutung Fischers für den Kunsthandel des „Dritten Reiches“ vgl. Löhr 2009, S. 107  ; siehe dazu etwa auch Feilchenfeldt Breslauer 2009, S. 176f. 634 Van Beuningen vermachte seine Sammlung später dem Rotterdamer Museum, das seither Museum Boijmans van Beuningen heißt. Van Goghs Porträt des Armand Roulin zählt heute zu den Hauptwerken der Sammlung (Inv. Nr. 2608 MK). 635 Zu Graupes Beziehung zu Wendland vgl. auch Graupe an G. Lanz, Zürich, 7.10.1942, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 636 Seilern hatte im Mai 1933 insgesamt acht Zeichnungen bei der von Max Perl organisierten Versteigerung der Sammlung Glaser erworben. 2009 forderte der Spoliation Advisory Panel, die Zeichnungen zwar nicht an die Erben zu restituieren, dafür aber ihre öffentliche Ausstellung nur unter Hinweis auf ihre Provenienz aus der Sammlung Glaser zu gestatten, vgl. Report of the Spoliation Advisory Panel 2009. 637 Vgl. Report of the Spoliation Advisory Panel 2009  ; zu Goudstikker vgl. auch Löhr 2009, S. 36f. 638 Das Werk befindet sich heute im Courtauld Institute of Art in London (Inv. Nr. P.1978.PG.378). 639 Das Werk befindet sich heute im Courtauld Institute of Art in London (Inv. Nr. P.1978.PG.370).

Anmerkungen   

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640 Vgl. Goldschmidt an Seilern, 29.1.1938 u. 31.1.1938, in  : The Courtauld Gallery Archives, Count Antoine Seilern Papers, PG 370. Für Unterstützung bei den entsprechenden Recherchen sei Alexandra Gerstein und Helen Braham gedankt. 641 Arnhold emigrierte später, 1939, weiter in die USA. Seine Sammlungen, die sich in seiner großzügigen Wannsee-Villa (heute Sitz der American Academy) sowie in seinem Schloss im sächsischen Dippoldiswalde befanden, wurden vom Reich beschlagnahmt. Während der deutschen Besatzungszeit konfiszierte der ERR zudem Arnholds Besitz in Neuilly. Zu Arnhold vgl. u.a. Löhr 2009, S. 124f.  ; zur Kooperation Graupes mit Arnhold in Paris vgl. auch Heuß 1998, S. 53. 642 Vgl. Brief Paul Graupe, 14.3.1939, in  : Philadelphia Museum of Art, Werkakte zum Aquarell Au Nouveau Cirque  : La Clownesse et les cinq plastrons von Toulouse-Lautrec. 643 Vgl. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; Löhr 2009, S. 190–193  ; siehe dazu auch die Abbildungen der hier nicht gezeigten Gemälde in BArch, B 323 Bild-062-022, Bild062–24, Bild-062-025 u. Bild-062-027  ; Löhr 2009, S. 190–193. 644 Vgl. Trienens 2000, S. 16f. 645 Vgl. Aukt.kat. Graupe, 12.–14.4.1934, Nr. 132, Sammlung Herbert M. Gutmann, Herbertshof bei Potsdam. Gemälde, meist aus dem 18. Jahrhundert. Möbel, Silber, Porzellan, Textilien, alte syrische Gläser, ostasiatische und islamische Kleinkunst. 646 Zu den Hintergründen vgl. Trienens 2000, S. 15–19, 28 u. 37–41. 647 Vgl. Trienens 2000, S. 18, wo auf den Transportbrief vom 22. April 1939 mit Goldschmidts Unterschrift und Briefkopf von Graupe verwiesen wird. 648 Vgl. Trienens 2000, S. 37f. 649 Das Burgkmair-Bild war 1931 in Augsburg gezeigt worden, vgl. Katalog zur Burgkmair-Ausstellung 1931, S. 9, Abb. 3, mit dem Besitzervermerk „Heemstede bei Haarlem, Herr Fritz Gutmann“. Die Taufe Christi war 1934 in Amsterdam zu sehen gewesen, vgl. Italiaansche kunst 1934, S. 180, Abb. 340, mit dem Besitzervermerk „F. B. Gutmann, Heemstede“. Das Werk Nature morte au service du café von Jean-Etienne Liotard war 1933 in Amsterdam und Rotterdam sowie 1938 erneut in Rotterdam ausgestellt worden. Zu Gutmanns Degas-Pastellen vgl. auch Trienens 2000, S. 17–19, 28 u. 51. 650 Zitat Grange in Moral an Entschädigungsamt Berlin, 19.7.1957, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 6–7, hier Bl. E 6. 651 Vgl. Versteigerungs-Auftrag Graupe an Hans W. Lange, 18.10.1937 u. Versteigerungsliste Graupe, 6./7.12.1937, in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 28. 652 Vgl. Versteigerungs-Auftrag Moral für Graupe an Max Perl, 28.5.1938 u. Verzeichnis der für Moral am 22. Juni 1938 zu versteigernden Gegenstände, 28.5.1938 in  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 72. 653 Vgl. dazu auch Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 r, wo es heißt  : „Bezueglich der Gemaelde kann nachgewiesen werden, dass der gesamte Bestand versteigert wurde u[nd] zw[ar] durch die Firma Max Perl, Berlin W 50, Spichernstraße 17. Das gesamte Warenlager der Firma Paul Graupe ist daher aufgeloest worden.“ 654 Vgl. Abschr. Antrag Reinhard Moral für Graupe an Oberfinanzpräsident Berlin, Devisenstelle, 26.7.1938, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50 u. LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 2, Zitat Bl. D 2 r.

234 I  Anmerkungen

655 Vgl. Deutsche Golddiskontbank an Moral, 11.1.1939, Dresdner Bank an Moral, 12.1.1939 u. Abschr. Oberfinanzpräsident Berlin an Moral, 2.12.1938, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 3–5. 656 Vgl. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. Souffrice verkaufte Breus Gemälde später für 3.759,40 Gulden an Josef Mühlmann weiter, der es am 6. August 1940 für 5.000 RM an Göring verkaufte (ehemals BSTGS Inv. Nr. 13181), vgl. von zur Mühlen 2004, Nr. 108, S. 212f.  ; Yeide 2009, A 768. 657 Vgl. Nebehay 1995, S. 48f.  ; Nebehay 1983, S. 228f.  ; Coppens 1987, S. 125. 658 Vgl. Kostenaufstellung Albert Aschoff, 5.1.1942, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 12483, Bl. 2. Die Bezahlung der viertägigen Reise von Albert Aschoff zu Graupe in die Schweiz erwies sich später als schwierig, da Graupe wegen seiner langen Krankheit nur über wenig Geld verfügte. Graupes Berliner Rechtsanwalt Reinhard Moral versuchte daraufhin im Herbst 1939 vergeblich, die Arztkosten durch Zugriff der Devisenstelle auf Graupes Sperrkonto zu decken, vgl. Reinhard Moral an Rechtsanwalt Schmidt, 2.10.1939, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 12483, Bl. 1. 1942 sollte die Schuld von der Vermögenseinziehungsstelle beim Finanzamt Moabit-West aus Graupes inzwischen ans Reich gefallenem Vermögen beglichen werden, das Moral verwaltete. Bis Herbst 1943 konnte keine Klärung erzielt werden, vgl. dazu BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 12483, Bl. 3–16. 659 Vgl. Degas 1939, Nr. 35  ; Trienens 2000, S. 41 u. 46. 660 Die Ehe wurde am 8. Mai 1939 im Standesamt des 8. Arrondissements geschlossen, vgl. Untersuchungsbericht über Arthur Goldschmidt, 15.4.1940, in  : APP, 77 W 479 188858. Für beide Eheleute war es die zweite Ehe  : Arthur Goldschmidt war im Juni 1938 von seiner ersten Frau Marthe Mittehauser geschieden worden, mit der er seit 1924 verheiratet gewesen war, vgl. RG 239 A1 Entry 27, Arthur Goldschmidt card. Anne-Marie Senkel hatte sich bereits im Juli 1935 nach zweijähriger Ehe von Richard Büher scheiden lassen, vgl. RG 239 A1 Entry 27, Anne Marie Senkel card. 661 Vgl. Coppens 1987, S. 263. 662 Vgl. Dispositions prises par le ministre de la Défense nationale et de la Guerre et le ministre de l’Intérieur, in  : Le Figaro, 6.9.1939, S. 1. 663 Vgl. Ferrand 2006. 664 Zur Internierung in Colombes vgl. z.B. Sahl 1994, S. 250f. 665 Goldschmidt war die deutsche Staatsangehörigkeit am 14. April 1939 per Kollektiverlass entzogen worden, der 127 Namen umfasste und ihn als Nr. 33 anführte, vgl. Deutscher Reichsanzeiger und Preussischer Staatsanzeiger, 18.9.1939. Am 15. September 1939 musste seine Frau ihren Pass und den ihres Mannes an die schwedische Legation abgeben, vgl. ANFr, 1994 0448 art. 282 dos. 23868. 666 Zu Jutrosinski in dieser Zeit vgl. Kaye 1995 a  ; zu Muir vgl. Muir 1991. 667 Vgl. Arthur Goldschmidt an Polizeipräfekt von Paris, 16.1.1940 u. Notiz Präfekt von Loir-et-Cher an Generaldirektor der Sûreté, 30.9.1939, in  : ANFr, 1994 0448 art. 282 dos. 23868. 668 Vgl. dazu auch Herbert Hermann, Consultant on German Law, Jamaica, an Haupttreuhänder für Rückerstattungsvermögen, Berlin, 10.3.1959, in LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 1 a. 669 Dabei handelte es sich um die 22 London-Ansichten von Jean-François Janinet sowie um einige Bücher, darunter die Goethe-Ausgabe in 55 Bänden, sieben Bände der historischen Darstellung Frankreichs von Du Verdier und das Heptameron der Margarete von Navarra von 1781, vgl. Liste

Anmerkungen   

I

235

des objets pris en garde par M. Goldschmidt pour le compte de M. Paul Graupe et enlevés par les Allemands à son appartement, 4 rue Fabert, o. D., in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ ARD/RA/50. 670 Vgl. NARA, RG 239 A1 Entry 27, Arthur Goldschmidt card. 671 Vgl. Herbert Hermann, Consultant on German Law, Jamaica, an Haupttreuhänder für Rückerstattungsvermögen, Berlin, 10.3.1959, in LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 1 a. 672 Vgl. Verwalter Fernand Gaudry/Kommissar Germain Ducher  : Inventarliste Paul Graupe & Cie, Place Vendôme 16, 31.3.1941, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; vgl. dazu auch Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 39  ; zum Hintergrund vgl. Rousseau 1983, S. 59f. 673 Vgl. Assouline 1990. 674 Vgl. Bericht Paul Graupe für G. Lanz, 7.5.1942, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 675 Zu Agnew vgl. Agnew 1967. 676 Vgl. Bericht Paul Graupe für G. Lanz, 7.5.1942, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 677 Notable Works of Art Now on the Market, in  : The Burlington Magazine, Jg. 71, Nr. 417, Dezember 1937, Tafel X. 678 Vgl. ERR-Inventar, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; Trienens 2000, S. 25f., 28, 37 u. 41  ; Löhr 2009, S. 190–193. Mit der Spedition Wacker-Bondy hatte Paul Graupe & Cie bereits zuvor kooperiert, vgl. Trienens 2000, S. 37 u. 41. 679 Die zwischen dem 21. Juni und 23. Juli 1940 abgefassten Protokolle haben sich erhalten in APP, BA 2436 – PJ. Kommissar Georges Chain schildert die Ereignisse hier u.a. in einem detaillierten Bericht an den Polizeidirektor vom 19. Juli 1940, nachdem zuvor anonym auf den Abtransport von Kunstwerken durch deutsche Soldaten aufmerksam gemacht worden war. 680 Zum Gesamtkontext deutscher Kunstbeschlagnahmungen in Paris seit Juli 1940, in den sich die Konfiszierungen bei Graupe einfügten, vgl. Löhr 2009, S. 38–41. 681 Zu Hofer vgl. Löhr 2009. 682 Zu Quantmeyer vgl. Büchau 2011  ; Poll 2011, S. 126f. 683 Zu Angerer vgl. Hollmann/März 2014  ; Löhr 2009. 684 Der französische Verwalter Gaudry hielt sich im Juni 1940 ebenfalls nicht in Paris auf. Er war beim Einmarsch der Deutschen in die Provinz ausgewichen. Gaudry übernahm die Verwaltung von Paul Graupe & Cie offensichtlich erst wieder am 1. März 1941, vgl. Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 39. 685 Bericht Kommissar Georges Chain, 21.6.1940, in  : APP, BA 2436 – PJ. Einem späteren Bericht zufolge bewahrte Chain die Schlüssel selbst auf, vgl. Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 39. 686 Vgl. Bericht Kommissar Georges Chain, 25.6.1940, in  : APP, BA 2436 – PJ. 687 Vgl. APP, BA 2436 – PJ  ; zu Beltrand vgl. auch Löhr 2009, S. 48. 688 Vgl. dazu auch Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 39f. 689 Vgl. Bericht und Werklisten Kommissar Georges Chain, 1.7.1940, in  : APP, BA 2436 – PJ. 690 Bericht Kommissar Georges Chain, 1.7.1940, in  : APP, BA 2436 – PJ.

236 I  Anmerkungen

691 Vgl. Bericht Kommissar Georges Chain, 7.7.1940, in  : APP, BA 2436 – PJ  ; Löhr 2009, S. 38f. 692 Vgl. Bericht Kommissar Georges Chain, 23.7.1940, in  : APP, BA 2436 – PJ. 693 Vgl. APP, BA 2436 – PJ  ; Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 02509–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 39f. 694 Vgl. ANFr, AJ 38 2859/36504. 695 Vgl. Yeide 2009, A 1521. 696 Vgl. CCP München Nr. 19457, Linz Nr. 3112, in  : BArch, B 323/672  ; zur Linzer Sammlung vgl. Schwarz 2004  ; Löhr 2005  ; Iselt 2010. 697 Zur Sperrung von Graupes Konto in Berlin vgl. z.B. bereits Reinhard Moral an Rechtsanwalt Schmidt, 2.10.1939, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 12483, Bl. 1. 698 Leopold Schwarzschild an Pablo Tänzer, 11.10.1940, in  : Leo Baeck Institute New York, Abteilung Leopold Schwarzschild. Im Brief hieß es  : „Was ist mit Graupe  ? Ist die Sache weitergegangen  ?“ 699 Pablo Tänzer an Leopold Schwarzschild, 29.11.1940, in  : Leo Baeck Institute New York, Abteilung Leopold Schwarzschild. Mit den Glasers waren der frühere Leiter der Berliner Kunstbibliothek Curt Glaser (1879–1943) und seine Frau Elsa gemeint sein, die 1933 zunächst nach Ascona, später nach Florenz und 1940 nach New York emigrieren konnten. 700 Vgl. Bericht Foreign Funds Control, 5.11.1941, in  : NARA, RG 131, Box 9, wo es über Graupe heißt  : „He was in Lisbonne from December 1940, until he left for the United States in March 1941.” Siehe dazu auch Trienens 2000, S. 50. 701 Vgl. dazu auch Trienens 2000, S. 42f. u. 50. 702 Zur Zusammenarbeit von Graupe und Wendland vgl. Trienens 2000, S. 50 u. 56  ; zur Rolle, die Wendland während des Zweiten Weltkriegs u.a. in enger Kooperation mit dem Luzerner Kunsthändler Fischer für den NS-Kunsthandel und speziell für den Aufbau der Sammlung Göring spielte, vgl. Haase 2008, S. 269–273 u. 319–322  ; Löhr 2009, S. 107f., 114, 117, 136 u. 225  ; Nicholas 1995, S. 223– 228  ; Trienens 2000, S. 26f.  ; 32f. u. 52–56. 703 Vgl. Trienens 2000, S. 50. 704 Vgl. Hinweis auf Vertrag, 25.10.1940, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093  ; zu den Geschäften zwischen Graupe und Wendland vgl. auch Trienens 2000, S. 50. 705 Vgl. Kontoauszüge Charlotte Wendland, März 1940 bis Februar 1941, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 706 Vgl. Memorandum Lanz, o.D., in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 707 Vgl. Löhr 2009, S. 106–108. Auch Graupes früherer Mitarbeiter Hans W. Lange spielte in diesem Netzwerk eine Rolle, vgl. Flick 2011, S. 65  ; Nicholas 1995, S. 230. 708 So konnten Ausländer „jüdischer Rasse“ seit 4. Oktober 1940 von den Präfekten des Vichy-Regimes interniert werden, vgl. Journal officiel de la République française, 18.10.1940, S. 5324. Gleichzeitig gab es immer schärfere antisemitische Gesetze in Frankreich. 709 Vgl. Löhr 2005  ; Goers/Kühnl-Sager 2011, S. 55 u. 57  ; Goers 2011, S. 178f.  ; Trienens 2000, S. 54. 710 Zahlreiche Werke für Linz wurden direkt bei Lange erworben, vgl. Flick 2011, S. 65  ; Enderlein 2011, S. 138  ; Schwarz 2004  ; Löhr 2005. 711 Abgedruckt in Keßler 2008, S. 26.

Anmerkungen   

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237

712 Im März 1941 verkaufte Haberstock die beiden erstgenannten Gemälde für 130.000 RM nach Linz weiter, vgl. CCP München Nr. 4965, Linz Nr. 1600  ; CCP München Nr. 2355/1, Linz Nr. 1601  ; vgl. dazu auch Nicholas 1995, S. 216. 713 Vgl. Trienens 2000, S. 42f. u. 58. 714 Zu Goldschmidts Ausreise nach Kuba 1941 vgl. auch Herbert Hermann, Consultant on German Law, Jamaica, an Haupttreuhänder für Rückerstattungsvermögen, Berlin, 10.3.1959, in LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 1 a. 715 Vgl. RG 239 A1 Entry 27, Arthur Goldschmidt card  ; siehe dazu auch Bericht Paul Graupe für G. Lanz, 7.5.1942, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 716 Vgl. NARA, RG 239 A1 Entry 27, Paul Graupe card  ; zu Weyhe vgl. White Williams 1996. 717 Vgl. Letzte Clipper-Post. Lissabon, in  : Aufbau, Jg. 7, Nr. 12, 21.3.1941, S. 1  ; zum Kontext vgl. auch K. R. Gilbert  : Wanderung und Immigration. Um den Schiffsverkehr Lissabon-New York, in  : Aufbau, Jg. 7, Nr. 12, 21.3.1941, S. 7  ; zur Situation deutscher Emigranten in Lissabon vgl. Flunser Pimentel 2006. 718 Vgl. Bericht Foreign Funds Control, 5.11.1941, in  : NARA, RG 131, Box 9. 719 Ende der 1990er Jahre führten die Gutmann-Erben wegen des Bildes in den USA einen Aufsehen erregenden Prozess gegen den damaligen Besitzer, den Chicagoer Sammler Daniel C. Searle, in dem es um die Rechtmäßigkeit des Besitzes ging und in dem die Frage eines möglichen Verkaufs durch Graupe oder Wendland während des Krieges eine zentrale Rolle spielte. Das Pastell war 1951 aus der Schweiz nach New York gekommen, dort vom Sammler Emile Wolf erworben und von diesem wiederum 1987 an Searle verkauft worden. Der Weg des Bildes zwischen 1939 und 1951 konnte indes auch während des US-Prozesses nicht abschließend rekonstruiert werden. 1998 einigte man sich auf eine Schenkung des Bildes an das Art Institute Chicago und eine Entschädigungszahlung von Searle an Familie Gutmann. Zu den Restitutionsbemühungen und den intensiven Provenienzrecherchen im Umfeld vgl. ausführlich Trienens 2000  ; siehe dazu etwa auch Heuß 2001, S. 323. 720 Vgl. Trienens 2000, S. 10, 26, 30 u. 32f.  ; zu Fankhauser und zum möglichen Verkauf an ihn durch Wendland vgl. Trienens 2000, S. 51f. 721 Vgl. Trienens S. 50f.  ; allgemein zum möglichen Verkauf des Werkes vor 1942 vgl. auch Trienens 2000, S. 42f., 48f., 56, 65, 74, 92, 98 u. 101  ; zu einer möglichen Beteiligung Goldschmidts in Cannes siehe Trienens 2000, S. 41. 722 Vgl. Bericht John D. Barlow, Investigator Alcohol Tax Unit, 5.11.1941, in  : NARA, RG 131, Box 9, wo auf ein Gespräch des Foreign Funds Control am 29. Oktober 1941 hingewiesen wird, bei dem Graupe selbst diese Angabe machte. 723 Aufbau, Jg. 7, Nr. 15, 11.4.1941, S. 24  ; vgl. dazu auch eine wenig später im Aufbau erscheinende Annonce, mit der Margot Levy nach „Kunsthändler Paul Graupe“ suchte, in  : Aufbau, Jg. 7, Nr. 17, 25.4.1941, S. 17. Wolff war bereits am 30. März 1941 in New York angekommen. Zur freundschaftlichen Beziehung zwischen Graupe und Wolff vgl. auch Coppens 1987, S. 264. 724 Vgl. Nebehay 1983, S. 230. 725 Vgl. Lehmann-Haupt 1952. 726 Vgl. Kraus 1978  ; Dickinson 1998.

238 I  Anmerkungen

727 Vgl. dazu Bernard M. Rosenthal  : Continental emigré booksellers of the thirties and forties and their impact on the antiquarian book trade in the United States. Vortrag bei einer Tagung der Columbia University School of Library Science, 1986. 728 Otto Haas verkaufte sein Antiquariat 1933 an J. Fock, Leipzig. Albi R. Rosenthal war der Sohn von Erwin R. Rosenthal, bei dem Graupe in die Lehre gegangen war. 729 Zur Emigration deutscher Antiquare nach 1933 vgl. grundlegend Fischer 2011. 730 Vgl. Bernard M. Rosenthal  : Continental emigré booksellers of the thirties and forties and their impact on the antiquarian book trade in the United States. Vortrag bei einer Tagung der Columbia University School of Library Science, 1986. 731 Aukt.kat. Graupe & Hirsch, 10./11.11.1924, Nr. XXXVII, Von Gottsched bis Hauptmann. Aus der Bibliothek Victor Manheimer. 732 Vgl. Gottschalk 1967  ; Bernard M. Rosenthal  : Continental emigré booksellers of the thirties and forties and their impact on the antiquarian book trade in the United States. Vortrag bei einer Tagung der Columbia University School of Library Science, 1986. 733 Vgl. Kraus 1978. 734 Seligmann war längere Zeit zwischen Paris und New York gependelt, bis er sich 1939 endgültig in New York niedergelassen hatte, wo sich seither auch der Gesellschaftssitz befand. 1943 nahm Seligmann die amerikanische Staatsbürgerschaft an, vgl. Seligmann 1961. 735 Vgl. Walter-Ris 2003, S. 216–276  ; Fischer-Defoy/Richarz/Wosnitza 2011, S. 149. 736 Zu Buchholz vgl. Buchholz 2005  ; Tiedemann 2013. 737 Vgl. Fischer-Defoy/Richarz/Wosnitza 2011, S. 149. 738 Vgl. Gewerbelizenz Nr. NY 169014, dann Nr. NY 169015, in  : NARA, RG 131, Box 9. 739 Ein erster Nachweis für diese Adresse findet sich etwa in Bericht John D. Barlow, Investigator Alcohol Tax Unit, 5.11.1941, in  : NARA, RG 131, Box 9. 740 The New York Times, 27.11.1941. 741 Vgl. Coppens 1987, S. 263. 742 Vgl. dazu etwa Anzeige Graupe in  : Aufbau, Jg. 9, Nr. 2, 8.1.1943, S. 7. 743 Vgl. z.B. Deutsche Blätter für ein europäisches Deutschland, gegen ein deutsches Europa, Jg. 3, H. 24, März/April 1945, S. 71, H. 26, Juli/August 1945, S. 63 u. H. 27, September/Oktober 1945, S. 62  ; vgl. dazu auch Mastai’s Classified Directory of American Art & Antique Dealers 1947, S. 143. 744 Vgl. Metropolitan Museum. Annual report, 1941. 745 Vgl. Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8  ; Golenia 2011 (Graupe), S. 52  ; siehe dazu etwa auch Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, 30.8.1952 u. Bescheinigung Franz Josef Hoffmann für Thomas Peter Grange, 14.4.1953, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 1 u. M 25. 746 Vgl. Kraus 1978. 747 Vgl. Germain Seligmann an César de Haucke, [16.3.1945], in  : Archives of American Art Washington, Jacques Seligmann & Co Records, Correspondance 1936–1945. 748 Zu den damaligen Kontakten zwischen Wendland und Graupe vgl. die Unterlagen, Telegramme und Berichte in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093.

Anmerkungen   

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239

749 So wurde nun etwa der aktuelle Schätzwert der Einfuhrware als Berechnungsgrundlage genommen. 750 Entsprechend wurde Graupe am 29. Oktober 1941 von einem Mitarbeiter der Steuerbehörde befragt, vgl. NARA, RG 131, Box 9. Für diesen Hinweis sei Laurie Stern gedankt. 751 Flynn 1983, S. 266. 752 Vgl. Grange an CRA, 27.12.1946, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. 753 Das Gemälde wurde zunächst am 3. Juni 1971 bei Parke-Bernet in New York versteigert. Am 18. Oktober 1989 ging es nach einer Auktion bei Sotheby’s New York für 6,5 Mio. Dollar an eine japanische Industrielle. Nach erneutem Besitzerwechsel 1993 wurde es am 5. Februar 2014 bei Sotheby’s London für 16.882.500 Pfund verauktioniert, vgl. www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2014/ impressionist-modern-art-evening-sale-l14002/lot.39.html. 754 Vgl. www.sothebys.com/en/auctions/ecatalogue/2014/impressionist-modern-art-evening-sale-l14002/ lot.39.html 755 Zur Bedeutung Genuas für die Geschäfte zwischen Graupe und Wendland vgl. auch Trienens 2000, S. 50. 756 Vgl. Nicholas 1995, S. 223. 757 Vgl. Löhr 2009, S. 40f. 758 Zum Gesamtkontext vgl. Nicholas 1995, bes. S. 157–246  ; Heuß 2008 (Kunsthandel). 759 Zur Bedeutung von Rochlitz vgl. Löhr 2009, S. 106f. 760 Vgl. NARA, RG 239 A1 Entry 73 Box 82  ; vgl. dazu auch Nicholas 1995, S. 225f. 761 Vgl. Nicholas 1995, S. 223. 762 So berichtete das Life Magazine im April 1941 darüber, dass aus dem Louvre stammende Bilder, die ein Händler nach New York hatte schaffen wollen, in Bermuda beschlagnahmt worden seien, vgl. William D. Bayles  : Atlantic Crossing, in  : Life Magazine, Jg. 5, 7.4.1941, S. 12–16. Der Bericht bezog sich vermutlich auf die Beschlagnahmung von 700 Gemälden, darunter 450 Werke von Renoir, aus dem Lager von Ambroise Vollard im September 1940. Vollards Neffe Lucien hatte versucht, die Werke in die USA zu transferieren, vgl. dazu De Cézanne à Picasso 2007, S. 277. 763 Vgl. Notiz des Foreign Funds Control, 18.9.1941, in  : NARA, RG 131, Box 9, wo ein entsprechender Brief von Paul Graupe an die Transportgesellschaft Manuel B. Vivas in Lissabon vom 3. Juli 1941 erwähnt wird. 764 Zu diesem Netzwerk im Graupe-Umfeld vgl. auch Nicholas 1995, S. 223. 765 Zum Briefwechsel zwischen Agnew und Graupe vom Mai 1941 vgl. BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093  ; zu Nathan Katz vgl. Venema 1986  ; Löhr 2009, S. 106  ; Restitutiecommissie Report 2012, S. 66–82. Katz, der Ende 1941 in Basel ankam, gelang es, 25 Gemälde in die USA zu transferieren. 766 Graupe an Wendland, 30.4.1941, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 767 Telegramm Graupe an Fischer, 22.5.1941, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 768 Vgl. Memorandum Lanz, o.D., in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 769 Vgl. Telegramm Wendland an Graupe, 29.4.1941, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 770 Nachdem Wendland die Tapisserien in Paris im Dekorationshaus Doucet entdeckt hatte, erwarb er sie in Graupes Auftrag direkt beim damaligen Besitzer Bernard de La Rochefoucauld, dessen Schloss 1942 zum Verkauf stand. Konkret handelte es sich bei den Tapisserien aus den Manufakturen von Beauvais um Die Entführung der Proserpina, um Pan und Syrinx sowie um ein drittes mythologisches

240 I  Anmerkungen

Motiv, vgl. BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. Bernard de La Rochefoucauld war aktives Mitglied der Résistance. Im Frühsommer 1943 wurde er in Paris verhaftet. Am 4. Juni 1944 starb er im KZ Flossenbürg. 771 Zu den Rechtsstreitigkeiten zwischen Graupe und Wendland vgl. BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. Während des Krieges wurde Graupe dabei in der Schweiz von Carl Seelig vertreten. 772 Vgl. Telegramm Graupe an Wendland, 10.11.1941, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093, in dem es hieß  : „Bitte davon Kenntnis zu nehmen dass Societaet Arthur Goldschmidt gekuendigt ist.“ 1942 wies Graupe seinen Züricher Rechtsanwalt G. Lanz zudem demonstrativ darauf hin, dass Goldschmidt nach den Statuten von Paul Graupe & Cie Transaktionen nur mit seiner Zustimmung initiieren könne, vgl. Graupe an Lanz, 7.5.1942, in  : BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 773 Vgl. Rechtswalt Walter Schmidt an Finanzamt Moabit-West, Vermögenseinziehungsstelle, 17.1.1942 u. Reinhard Moral an Oberfinanzpräsident, Dienststelle für die Verwertung beschlagnahmter Vermögen, Berlin, 13.3.1942, in  : BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 12483, Bl. 3–7. Konkret ging es dabei um ein Guthaben in Höhe von rund 9.000 RM beim Bankhaus Jacquier & Securius, um zwei Gemälde und Akten, die noch bei Hans W. Lange lagen, sowie um diverse Schuldensummen u.a. von Hans W. Lange und vom Holländer Hartog, die noch an Graupe zu zahlen waren, vgl. BLHA, Rep. 36 A II, Nr. 12483, Bl. 8–14. Zum allgemeinen Hintergrund vgl. Enderlein/Fischer-Defoy/Poll 2011, S. 121. 774 Vgl. dazu auch Trienens 2000, S. 44f. 775 Die Listen haben sich u.a. erhalten in BArch, B 323/278 u. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; vgl. dazu z.B. auch Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 38. Die entsprechenden ERR-Karten sind zudem online einsehbar unter www.errproject.org. 776 In der neueren Forschung werden die Buchmalereien dem Meister von Rambures zugeschrieben, vgl. Komada 2000, S. 287–307, 379 u. 646–652. 777 Vgl. dazu auch Trienens 2000, S. 44, 62, 65 u. 74. 778 Graupe hatte Muir während dessen erster Deutschlandreise 1922 kennengelernt und ihm 1933 dabei geholfen, das Manuskript von Mozarts Verzeichnüss (British Library, Zweig Ms. 63) für Stefan Zweig von Otto Haas zu erwerben. Möglicherweise schmuggelte Muir das Manuskript damals aus Deutschland. Muir sah Graupe als „a brilliant clever merchant, with a wonderful flair”, vgl. Rosenthal 2000, S. 241. 1935 hatte Graupe Muir zudem eine Geschäftspartnerschaft vorgeschlagen, die dieser aber, um eigenständig zu bleiben, abgelehnt hatte, vgl. Muir 1991, S. 172–177 u. 189f. 779 Vgl. dazu auch Trienens 2000, S. 42 u. 110  ; Heuß 1998, S. 53. 780 Zur Beziehung von Jutrosinski und Muir vgl. die Erinnerungen von Muirs Frau Barbara Kenrick Gowing  : Kaye 1995 a u. Kaye 1995 b. Später nahm sich Jutrosinski in London das Leben, vgl. Sahl 1994, S. 226. Zur engen Beziehung zwischen Graupe und Jutrosinski vgl. auch Coppens 1987, S. 264. 781 Vgl. BArch, B 323/278 u. B 323/856, fol. 31ar–36ar  ; Löhr 2009, S. 190–193. 782 Vgl. ERR-Karten zu Grp. 7–13 u. 15–17 unter www.errproject.org/jeudepaume/card_view. 783 Vgl. Yeide 2009, A 1293 (RM 1284) u. A 1271 (RM 1257)  ; Löhr 2009, S. 172  ; Trienens 2000, S. 44f. u. 62  ; ERR-Karten zu Muir 2 und Muir 6 unter www.errproject.org/jeudepaume/card_view. 784 Vgl. ERR-Inventar, in  : BArch, B 323/278 bzw. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/ RA/50  ; ERR-Karten zu Muir 3, Muir 4 u. Muir 5 unter www.errproject.org/jeudepaume/card_view.

Anmerkungen   

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241

785 Vgl. ERR-Inventar, in  : BArch, B 323/278 bzw. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/ RA/50. Explizit wurde auf der Muir-Liste zum Degas-Pastell vermerkt  : „Verbleibt als ‚modern‘ in Paris. Für Tausch vorgesehen“. Das Pastell taucht allerdings später in den erhaltenen Tauschlisten des ERR nicht auf  ; vgl. dazu auch Trienens 2000, S. 44f.  ; ERR-Karte zu Muir 1 unter www.errpro ject.org/jeudepaume/card_view. 786 Vgl. Arthur Goldschmidt, New York  : Liste des objets pris en garde par M. Goldschmidt pour le compte de M. Paul Graupe et enlevés par les Allemands à son appartement 4 rue Fabert, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. 787 Herbert Hermann, Consultant on German Law, Jamaica, an Haupttreuhänder für Rückerstattungsvermögen, Berlin, 10.3.1959, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 1 a. 788 Vgl. Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 40f. 789 Vgl. BAR, E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093. 790 Vgl. dazu auch Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 39. 791 Das Commissariat général aux questions juives wurde Ende März 1941 eingerichtet. Es war zuständig für die Umsetzung französischer Erlasse und Gesetze gegen Juden, v.a. des Statut des Juifs vom 3. Oktober 1940 bzw. 2. Juni 1941 und des Gesetzes zum jüdischen Eigentum vom 22. Juli 1941. 792 Vgl. ANFr, AJ 38 2859/36504. 793 Zu Snozzis Rolle vgl. Picard 2001, S. 197f. Snozzi, Jahrgang 1906, wohnte damals am Boulevard Haussmann 128 in Paris. Offiziell war er Generaldirektor der Société fiduciaire française et coloniale sowie Kommissarverwalter für die Angelegenheiten von Schweizer Juden im besetzten Frankreich. 794 Vgl. ANFr, AJ 38 2859/36504. 795 Aufbau, Jg. 9, Nr. 2, 8.1.1943, S. 7. 796 Vgl. Archives of American Art Washington, Jacques Seligmann & Co Records, Serie 1 (General Correspondance, 1913–1978), Miscellaneous G, Box 43, Folder 21. 797 Siehe dazu auch Nebehay 1983, S. 230, wo betont wird, dass Graupe als „waschechter Berliner anderswo nicht die Resonanz fand, die er brauchte.“ 798 Zitat Grange in Moral an Entschädigungsamt Berlin, 19.7.1957, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 6–7. 799 Siehe dazu auch Nebehay 1995, S. 51  ; Nebehay 1983, S. 230. 800 Schwarzschild 1945, [S. 4]. 801 Vgl. Trienens 2000, S. 44. 802 Graupes ältere Schwester Frieda hieß seit ihrer Heirat Frieda Sorsky, vgl. LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2770/50. Zum Schicksal von Graupes Schwestern vgl. Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden 2006, Bd. II, S. 1055 u. Bd. IV, S. 3288  ; LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 492. 803 Für die Euthanasieverbrechen der Nationalsozialisten etablierte sich nach 1945 nach der Adresse des Gebäudes, in dem sie initiiert wurden, die Bezeichnung „Aktion T4“, vgl. Aktion T4 1989  ; Tregenza 2011. Die Tiergartenstraße 4 ist vor diesem Hintergrund bis heute eng mit den Verbrechen des NS-Regimes verknüpft.

242 I  Anmerkungen

804 Wie andere Deutsche, die in der britischen Armee dienten, hatte auch Thomas Graupe seinen Namen während des Krieges aus Sicherheitsgründen für den Fall einer Gefangennahme geändert. Wegen des ähnlichen Schriftbildes bot sich der Name „Grange“ an, so Marithé Grange bei einem Gespräch in London am 26. Oktober 2011  ; vgl. dazu auch Coppens 1987, S. 263  ; Nebehay 1995, S. 51. 805 Vgl. dazu z.B.Savoy 2011  ; Perrot 2005. 806 Vgl. Looking for owners 2008, S. 26. 807 Zur CRA vgl. Lorentz 1998, S. 226–240  ; Looking for owners 2008, S. 27  ; Trienens 2000, S. 46  ; Löhr 2009, S. 77. 808 Vgl. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. 809 Liste Graupe 2A, 1946, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. Grange schrieb damals  : „Es ist möglich, dass manche dieser Gemälde sich nicht mehr bei Frau Wacker-Bondy befanden, als die Deutschen kamen (in diesem Fall werde ich eine berichtigende Liste schicken).“ Zur Liste vgl. auch Trienens 2000, S. 42–44 u. 47. 810 Vgl. Trienens 2000, S. 42. 811 Vgl. Antrag Paul Graupe & Cie an CRA, 25.7.1946, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; vgl. dazu auch Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 39. 812 Vgl. Paul Graupe an Carle Dreyfus (CRA), 27.12.1946, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; Trienens 2000, S. 47. 813 Einige der Unterlagen waren während des Krieges offenbar in der Wohnung von Frau Wacker-Bondy aufbewahrt worden, vgl. Trienens 2000, S. 44 u. 47f. 814 Vgl. dazu Trienens 2000, S. 18–21. 815 Vgl. Grange an CRA, 27.12.1946, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; Trienens 2000, S. 47–50. 816 Vgl. Looking for owners 2008, S. 25–29  ; Löhr 2009, S. 113–126. 817 Vgl. Looking for owners 2008, S. 28  ; zur Kooperation mit Dreyfus vgl. auch Trienens 2000, S. 42 u. 46–48. 818 Zur MFAA vgl. NARA, RG 260. 819 Zu Valland vgl. Valland 2014  ; Nicholas 1995  ; Löhr 2009, S. 77, 84f., 87 u. 93–95  ; Trienens 2000, S. 45f. 820 Vgl. Office des biens et intérêts privés  : Formule de décharge, 26.7.1946, gegengezeichnet von Thomas P. Grange als Bevollmächtigtem von Paul Graupe, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/78. Das Gemälde wurde hier als Frau in Schwarz bezeichnet und der spanischen Schule zugeschrieben, vgl. dazu auch ERR-Karte zu Muir 5 unter www.errproject.org/jeudepaume/ card_view. 821 Vgl. Notiz Paul Graupe, 31.3.1947, in der Graupe bestätigte, dass er das Gemälde vor Kriegsbeginn von dessen Besitzer Friedrich Gutmann zum Verkauf erhalten habe, u. Bernard Goodmann an CRA, 14.4.1947, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; vgl. dazu auch ERRKarte zu Muir 4 unter www.errproject.org/jeudepaume/card_view. 822 Vgl. Office des biens et intérêts privés  : Formule de décharge, 6.2.1947, gegengezeichnet von Thomas P. Grange als Bevollmächtigtem von Paul Graupe, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/

Anmerkungen   

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ARD/RA/78. Im Mai 1947 erklärte Grange, er habe die Zeichnung an Hans Arnholds Schwiegersohn zurückgegeben, vgl. T. P. Grange an Carl Dreyfus (CRA), 19.5.1947, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; ERR-Karte zu Muir 3 unter www.errproject.org/jeudepaume/ card_view. 823 Zur Sammlung Göring vgl. von zur Mühlen 2004  ; Yeide 2009  ; Löhr 2009. 824 Vgl. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; Muir 2 unter www.errproject. org/jeudepaume/card_view. Das Bild wurde später, am 12. März 1948, bei einer Auktion in London angeboten (Lot Nr. 147) und befand sich 1964 im Besitz des Amsterdamer Kunsthändlers De Boer, vgl. Yeide 2009, A 1271. 825 Das Gemälde wurde 1946 von Familie Gutmann zurückgefordert. Bei einer Besichtigung verschiedener Bilder im Auftrag des Anwalts der Gutmann-Erben im August 1946 durch Madame WackerBondy konnte zwar ein anderes Werk von Dossi, nicht aber das Gemälde „Muir 6“ identifiziert werden. Als dessen letzter Standort wurde „Bunker Kurfürst“ bei Potsdam ermittelt, vgl. Yeide 2005, A 1293  ; BArch, B 323, Bild-062-063  ; Löhr 2009, S. 172. 826 Vgl. Löhr 2009, S. 190–193  ; Nicholas 1995, S. 543. 827 Vgl. Office des biens et intérêts privés  : Formule de décharge, 22.6.1948, gegengezeichnet von Thomas P. Grange als Bevollmächtigtem von Paul Graupe u. Bericht Inspektoren Lelong u. Thibaut, 18.5.1948, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/392  ; Liste I B des tableaux volés 16 place Vendôme, Nr. 7, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; CCP München Nr. 5529, in  : BArch, 323/18  ; Yeide 2005, A 1521  ; siehe dazu auch die entsprechende Fotografie in Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/971. Nach seiner Rückgabe kam das Gemälde in die New Yorker Galerie David M. Koeter und wurde 1954 von der Kress Foundation erworben, vgl. Eisler 1977, Nr. 1993. Seit 1960 befindet es sich im North Carolina Museum of Art in Raleigh (GL.60.17.63) und wird heute dem Kreis um Hans Pleydenwurff zugeschrieben. 828 Alle Objekte aus der Sammlung Göring, die bis 1962 nicht restituiert werden konnten, gingen danach an den Bund bzw. an Bayern. 1966/67 versteigerte der Freistaat fünfzig der 136 von ihm übernommenen Werke, vgl. Löhr 2009, S. 121f. Das Bild von Jörg Breu wurde in diesem Zusammenhang im Oktober 1966 vom Münchener Händler Xaver Scheidwimmer für 15.000 DM veräußert, vgl. von zur Mühlen 2004, S. 212f. 829 Vgl. BArch, 323/672. 830 Vgl. Art Looting Investigation Unit  : „Linz  : Hitler’s Museum and Library”. Consolidated Interrogration Report, Nr. 4, 15.12.1945. Der Linz-Report ist in verschiedenen Archiven überliefert und auch im Internet einsehbar, vgl. dazu auch Iselt 2010. 831 Vgl. Liste IB des tableaux volés 16 place Vendôme, Nr. 2, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. 832 Vgl. Übergabeformular, 3.10.1951, gegengezeichnet von Else Arwaï, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. Auf einem weiteren Exemplar des Formulars wird der Wert des Gemäldes dabei mit 1.939 Francs angegeben, vgl. Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ ARD/RA/392. 833 Vgl. Office des biens et intérêts privés  : Formule de décharge, 29.4.1947, gegengezeichnet von Thomas P. Grange als Bevollmächtigtem von Paul Graupe, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve,

244 I  Anmerkungen

AMAE/ARD/RA/78  ; Liste des tableaux remis à Madame Wacker-Bondy par la Maison Paul Graupe & Co, au nom de Monsieur Muir (Liste 2A), Nr. 46, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. Später stieß Graupe das Werk wieder ab. 1952 tauchte es in einem Katalog des Genfer Buchhändlers Nicolas Rauch (Katalog 4, Nr. 94) und 2004 in einem Katalog des Schweizer Antiquars Heribert Tenschert auf, vgl. Biblia Sacra 2004, Nr. 34, S. 2, 13 u. 30–65. 834 Vgl. Office des biens et intérêts privés  : Formule de décharge, 17.2.1950, gegengezeichnet von Thomas P. Grange als Bevollmächtigtem von Paul Graupe, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ ARD/RA/78  ; Anmerkung zentrales Restitutionsbüro  : „Graupe  : Objets restitués le 29 avril 1947“, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. Die Ausgabe war 1732 in Amsterdam unter dem Titel De gedaant-wisselingen van P. Ovidius Naso, in het latyn en nederduitsch, Nieulyx vertaald, en te zamen in het Licht gegeven, door Isaak Verburg, […] nevens omstandige aantekeningen tot opheldering der verdichtselen, door Antonius Banier, […] Met een groot getal keurlyke prentverbeeldingen, door B. Picart en andere voorname Meesters gesneeden, vercierd erschienen. 835 Vgl. Office des biens et intérêts privés  : Formule de décharge, 17.2.1950, gegengezeichnet von Frédéric Picard als Bevollmächtigtem von Paul Graupe, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ ARD/RA/78. 836 Vgl. Office des biens et intérêts privés  : Attribution de livres de Beaux-Arts au bénéfice de Monsieur Graupe, 26 rue Berri, Paris 8°, [Datum unleserlich], in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/78  ; vgl. dazu auch die Hinweise in Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 40–42. 837 Vgl. Moral an Entschädigungsamt Berlin, 19.7.1957, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 6–7, hier Bl. E 6. 838 Die Zeichnung befindet sich heute im Courtauld Institute of Art in London. Zum Verkauf der Zeichnung vgl. The Courtauld Gallery Archives, Count Antoine Seilern Papers, Nr. 179. 839 Zu weiteren Geschäftsabschlüssen mit Seilern kam es allerdings nicht mehr, vgl. Refused Offers/ Graupe, in  : The Courtauld Gallery Archives, Count Antoine Seilern Papers, Nr. 179. 840 Vgl. Haug 2005, S. 58f. 841 Vgl. Graupes Anwalt Reinhard Moral an Office of Military Government for Germany (US), 31.1.1947 u. Graupe an Central Collecting Point München, 28.2.1947, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. 842 Vgl. Stefan Munsing, Office of Military Government of Bavaria, Property Division, Restitution Branch, MFAA section an T. P. Grange, 11.5.1949, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ ARD/RA/50  ; zum Kontext vgl. auch das von Bénédicte Savoy an der TU Berlin betreute Promotionsprojekt von Maria Obenaus  : Für die Nation gesichert  ? Das „Verzeichnis der national wertvollen Kunstwerke“  : Entstehung, Etablierung und Instrumentalisierung 1919–1945. 843 Vgl. Memorandum Hanfstaengl, 12.12.1950, in  : ABSTGS, Fach 23, Nr. 1, Archiv Nr. 623. 844 Vgl. Moses & Haas an US State Department, 23.8.1950, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. 845 Vgl. Vereinbarung Hanfstaengl u. Grange, 25.4.1952, in  : ABSTGS, Fach 23, Nr. 1, Archiv Nr. 623. Graupe erhielt die beiden Canalettos dabei im Tausch gegen die Werke von Kobell. Um auch das Madonnenbild von Lorenzo di Credi zu erhalten, musste er zusätzlich eine Kompensationszahlung

Anmerkungen   

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von 238.600 Belgischen Francs leisten. 1953 wurde das Werk von Lorenzo di Credi über die New Yorker Kunsthandlung Rosenberg & Stiebel an J. Paul Getty weiterverkauft. Das Gemälde befindet sich heute im Getty Museum in Los Angeles (Inv. Nr. 70.PB.28). 846 Vgl. Coppens 1987, S. 263  ; Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9 u. 11, hier S. 9, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8  ; Kopie Sterbeurkunde Graupe, ausgestellt vom Standesamt Baden-Baden, 16.3.1953, in  : LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2655/55 u. LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 27. 847 Vgl. Moral an Entschädigungsamt Berlin, 7.2.1952, Moral an Entschädigungsamt Berlin, 8.9.1952, Bescheinigung Prof. Dr. Stroomann, Kurhaus und Sanatorium Bühlerhöhe, 17.9.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 3–4 u. M 11. 848 Vgl. Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde Berlin, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 1. 849 Vgl. Moral an Entschädigungsamt Berlin, 15.9.1952 u. Bescheinigung Prof. Dr. Stroomann, Kurhaus und Sanatorium Bühlerhöhe, 17.9.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 9 u. M 11  ; Refused Offers/Graupe, in  : The Courtauld Gallery Archives, Count Antoine Seilern Papers, Nr. 179. 850 Vgl. Moral an Entschädigungsamt Berlin, 25.11.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 17. 851 Moses & Haas an Direktion Bayerische Staatsgemäldesammlungen, 28.11.1952, in  : ABSTGS, Fach 23, Nr. 1, Archiv Nr. 623. Für diesen Hinweis sei Andrea Bambi gedankt. 852 Zu Granges Tätigkeit als Kunsthändler vgl. Nebehay 1995, S. 51  ; Coppens 1987, S. 263  ; Bescheinigung Franz Josef Hoffmann für Thomas Peter Grange, 14.4.1953, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 25. Die beiden 1952 an Graupe überwiesenen Venedig-Ansichten tauchten vierzig Jahre später wieder auf dem Markt auf, als sie 1992 bei Christie’s in London versteigert wurden. Die beiden Gemälde wurden damals jeweils auf 600.000 bis 800.000 Pfund geschätzt. Für das eine lag der Zuschlag letztlich bei 990.000 Pfund, für das andere bei 1.430.000 Pfund, vgl. Auktion Christie’s, London, King Street, Nr. 4805, 10.7.1992. 853 Vgl. Kopie Sterbeurkunde Graupe, ausgestellt vom Standesamt Baden-Baden, 16.3.1953, in  : LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2655/55 u. LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 27. 854 Zum Tode Paul Graupe’s, in  : Weltkunst, Jg. 23, 1953, S. 9. u. 11, als Ausschnitt in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 8. 855 Vgl. dazu Kopie Last Will and Testament of Paul Graupe, 24.3.1947 u. Durchschlag Erbschein Amtsgericht Schöneberg, 6.3.1956, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 28 u. M 40. 856 Grange bot Seilern bis in die 1970er Jahre hinein regelmäßig Werke an, ohne allerdings jemals wieder zu einem Geschäftsabschluss mit ihm zu kommen, vgl. dazu auch Seilern an Grange, 26.2.1975, in  : The Courtauld Gallery Archives, Count Antoine Seilern Papers, Nr. 179. 857 Vgl. Entschädigung 2012  ; Lillteicher 2002  ; Wiedergutmachung 1981, Bd. 1. 858 Vgl. Moral an Dienststelle für die Anmeldung von jüdischen Schadensersatzansprüchen, 31.5.1946, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 13  ; zu weiteren Entschädigungsbemühungen im Fall Graupe in dieser Zeit vgl. auch BArch, B 323/278, B 323/542 u. B 323/856.

246 I  Anmerkungen

859 Zu den entsprechenden intensiven Rückerstattungsbemühungen seit 1950 vgl. LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2769/50 – Nr. 2783/50, Nr. 2789/50 u. Nr. 2794/50  ; zu den fortgesetzten Bemühungen zwischen 1955 und 1959 vgl. auch LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2655/55, Nr. 5193/59 – Nr. 5195/59. 860 Vgl. Schulze an Entschädigungsamt Berlin, 19.9.1958 u. Zander an Entschädigungsamt Berlin, 7.10.1960, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 42 u. M 47. 861 Siehe dazu Adenauers Rede vor dem Deutschen Bundestag am 27. September 1951. 862 Vgl. Anträge Moral beim Entschädigungsamt Berlin, 30.8.1952, Moral an Entschädigungsamt Berlin, 8.9.1952, Moral an Entschädigungsamt Berlin, 7.2.1952, Moral an Entschädigungsamt Berlin, 10.7.1952, Vollmacht Graupe für Moral, 2.4.1952 u. Moral an Entschädigungsamt Berlin, 7.11.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 1–7, M 14, D 1 u. E 1. Moral stellte dabei u.a. den Umsatz des Jahres 1935 in Höhe von 733.748 RM mit einem Mindestreingewinn von geschätzten 50.000 RM dem weit geringeren Jahresumsatz 1937 in Höhe von 87.041 RM mit einem Reingewinn von 26.345 RM gegenüber, vgl. Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, E. Schaden im beruflichen Fortkommen, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 1, hier Bl. 1 E v. 863 Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, D. Schaden an Vermögen, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 1. 864 Moral an Entschädigungsamt Berlin, 25.5.1957, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 31–32, hier Bl. M 31. 865 Vgl. dazu Israël 1957. 866 Vgl. dazu LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493. 867 Zitiert nach Antrag Moral beim Entschädigungsamt Berlin, E. Schaden im beruflichen Fortkommen, 30.8.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 1, hier Bl. E 1 r. 868 Vgl. Anrechnungsübersicht Entschädigungsamt Berlin betr. Peter Grange/Paul Graupe, 8.12.1960 u. Bescheid Entschädigungsamt Berlin, 19.12.1960, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 12–13. Die Entschädigungssumme 40.000 DM wird zudem bestätigt durch Assessorin Jung an Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Baron von Herwarth, Rom, 14.9.1965, Notiz Jung, 23.3.[1967] u. Jung an Anne Marie Goldschmidt, 23.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 23, 29f., 101 u. 103. 869 Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 r. 870 Zander an Entschädigungsamt Berlin, 28.10.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 26, hier Bl. D 26 v. 871 Vgl. Bescheid Entschädigungsamt Berlin, 25.1.1962, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 45–46  ; siehe dazu auch Vermerk Entschädigungsamt Berlin, 4.1.1962, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. D 39–40, hier Bl. D 40. Ende 1952 war Graupe wegen seines schlechten Gesundheitszustands vom Berliner Entschädigungsamt bereits ein Vorschuss in Höhe von 5.885 DM gezahlt worden, der nun von der Vergleichssumme abgezogen wurde. Daher lag die 1962 gezahlte Vergleichssumme letztlich bei 25.115 DM. Zum Vorschuss von 1952 vgl. auch Vorblatt u. Bescheid Entschädigungsamt Berlin, 24.11.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 16.

Anmerkungen   

I

247

872 Vgl. dazu die Anträge, Briefwechsel und Bescheide, 1952–1963, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 492  ; Moral an Entschädigungsamt Berlin, 7.2.1952, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. M 4 v. 873 Vgl. Erklärung Grange zum Ausbildungsschaden, 15.3.1958, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 356 015, Bl. E 3. 874 Vgl. Antrag Grange beim Entschädigungsamt Berlin, 5.8.1958, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 356 015, Bl. E 1–2. 875 Vgl. Bescheid Entschädigungsamt Berlin, 23.1.1961, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 356 015, Bl. E 5–6. 876 Vgl. Bescheid Entschädigungsamt Berlin, 19.1.1966, in  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 356 015, Bl. E 9–10. 877 Vgl. Beleg Fonds social juif unifié, o.D. u. Bureau des spoliations mobilières an Wiedergutmachungsämter von Berlin, 15.6.1967, mit Anlagen (Vollmacht Anne-Marie Goldschmidt, 10.4.1963  ; Handelsregisterauszug Gesellschaft Paul Graupe & Cie, 3.11.1964  ; Vollmacht Grange, April 1963  ; Vollmacht Käthe Simon, 22.4.1963), in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 33 u. 60–65  ; siehe dazu auch die Hinweise auf für das Bundesrückerstattungsgesetz relevante Archivbestände in Piketty 2000, S. 77–81. 878 Vgl. Coppens 1987, S. 263. 879 Vgl. Beleg Fonds social juif unifié, o.D. u. Vollmacht Käthe Simon, 22.4.1963, in  : LAB, B Rep. 02509–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 33 u. 65. 880 Vgl. Beleg Fonds social juif unifié, o.D. u. Vollmacht Grange, April 1963, in  : LAB, B Rep. 02509–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 33 u. 64. Grange starb 1978, vgl. Coppens 1987, S. 263  ; Trienens 2000, S. 50. 881 Vgl. LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 43–54 u. 57–59. 882 Bescheinigung Wilhelm Heinrich, Antike Kunst, Frankfurt, [7.11.1964], in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 55. 883 Bescheinigung C. G. Rosenberg, 12.11.1964, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 56. 884 Vgl. Bescheinigung C. G. Rosenberg, 12.11.1964, Bescheinigung Wilhelm Heinrich, Antike Kunst, Frankfurt, [7.11.1964] u. Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 02509–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 41f. u. Bl. 55f. 885 Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 41. 886 Rose Valland an Bureau des spoliations immobilières beim Fonds social juif unifié, [Februar/März 1965], in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50. Valland verwies dabei darauf, dass in Graupes Rückforderungslisten Werke unterschiedlichster Provenienz aufgeführt gewesen seien, die sich in Graupes Lager befunden hätten oder die Graupe von Dritten anvertraut worden seien. Manchmal seien dieselben Werke zudem in mehreren Listen gleichzeitig verzeichnet gewesen. Zu Vallands Engagement in dieser Zeit vgl. auch Trienens 2000, S. 60–67. 887 Vgl. Liste 2B des tableaux volés 16 place Vendôme, 1965, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; Liste des Experten Maurice Thomas, 31.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 59  ; vgl. dazu auch Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967 u. Liste

248 I  Anmerkungen

der Pariser Expertenkommission, 31.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 41, u. Bl. 57. 888 Vgl. Liste Graupe 2A, in  : Archives diplomatiques, La Courneuve, AMAE/ARD/RA/50  ; Liste der Pariser Expertenkommission, 31.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 57f.  ; Trienens 2000, S. 60. Bei dem Bild von Wouverman handelt es sich, zumal Goldschmidt 1941 ein gleichnamiges Werk an Haberstock verkauft hat, möglicherweise um das heute in der Karl und Magdalene Haberstock Stiftung in Augsburg befindliche Gemälde. 889 Vgl. Liste der Pariser Expertenkommission, 31.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 57  ; vgl. dazu auch Bericht der Expertenkommission Paris, 30.3.1967, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 38–42, hier Bl. 41. 890 Vgl. dazu LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 67–78. 891 Vgl. Bureau des spoliations mobilières an Wiedergutmachungsämter von Berlin, 18.11.1968, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 80f. 892 Vgl. Verhandlungsniederschrift Wiedergutmachungsämter von Berlin, 20.3.1969, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 105  ; siehe dazu auch schon Bureau des spoliations mobilières an Wiedergutmachungsämter von Berlin, 18.12.1968, in  : LAB, B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 87, wo die Summe 143.566 DM bereits genannt und das Einverständnis der Antragsteller erklärt wird, u. Oberfinanzdirektion an Wiedergutmachungsämter Berlin, 19.12.1968, in  : LAB, B Rep. 02509–14 FS/M, Nr. 9268/59, Bl. 88, wo einem entsprechenden Vergleich zugestimmt wird. 893 Entsprechend knüpfte etwa der Berliner Rechtsanwalt von Trott zu Solz 1999/2000 im Auftrag von Graupes Schwiegertochter Marithé Grange erneut an die Entschädigungs- bzw. Wiedergutmachungsverfahren der 1950er und 1960er Jahre an, um eventuelle zusätzliche, auf Graupes Kunstbesitz bezogene Restitutionsansprüche geltend machen zu können, vgl. dazu z.B. LAB, B Rep. 025-02, Nr. 2655/55 u. Nr. 5193/59. 894 Siehe dazu auch Nebehay 1995, S. 51, wo es bezogen auf Graupe nach 1946 heißt  : „Er wirkte wie verloren und fand sich in dieser Welt nicht mehr zurecht.“

Anmerkungen   

I

249

Q U E L L E N- U N D LITE RATU RVE RZ E I C H N I S

1. Archivalien Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München (ABSTGS) Fach 23, Nr. 1, Archiv Nr. 623  : Verzeichnisse über die Erwerbungen und Veräußerungen von Gemälden und Skulpturen, 1919–1939 Archiv des Wallraf-Richartz-Museums Köln (AWRM) Bilderakte Nr. 1198 Archives de la Préfecture de Police, Paris (APP) 77 W 479 188858  : Renseignement généraux, Akte Arthur Goldschmidt BA 2436 – PJ  : Police judicaire, Dossier sur les œuvres d’art saisies par les autorités allemandes en juin et juillet 1940 Archives de Paris (AP) D 33 U 3, 1276  : Tribunal de commerce de la Seine, Handelsregister, „Paul Graupe & Cie“ Archives des musées nationaux Paris (AMN) P5  : Gemälde, Erwerbungsvorschläge Archives diplomatiques, La Courneuve AMAE/ARD/RA/50  : Archives du ministère des Affaires étrangères, Commission de récupération artistique (CRA), Akte Paul Graupe AMAE/ARD/RA/78  : Archives du ministère des Affaires étrangères, Office des biens et intérêts privés AMAE/ARD/RA/ 392  : Archives du ministère des Affaires étrangères, Office des biens et intérêts privés AMAE/ARD/RA/971  : Archives du ministère des Affaires étrangères, Commission de récupération artistique (CRA), Akte Paul Graupe, Fotos Archives nationales de France, Peyrefitte (ANFr) AJ 38 2859/36504  : Commissariat général aux questions juives, Akten zur Arisierung von Firmen, Gesellschaft Paul Graupe & Cie 1994 0448 art. 282 dos. 23729  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Harry Goldschmidt

250 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

1994 0448 art. 282 dos. 23868  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Arthur Goldschmidt 1994 0448 art. 381 dos. 32255  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Paul Graupe 1994 0449 art. 6 dos. 584  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Paul Graupe 1994 0455 art. 90 dos. 7813  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Käthe Graupe 1994 0455 117  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Ernst Jutrosinski 1994 0473 art. 232 dos. 22036  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Anne-Marie Senkel 1994 0474 art. 285 dos. 27176  : Ministère de l’Intérieur, Direction de la Sûreté, Akte Käthe Simon Archives of American Art Washington Jacques Seligmann & Co Records, Serie 1 (General Correspondance, 1913–1978), Miscellaneous G, Box 43, Folder 21 Jacques Seligmann & Co Records, Correspondance 1936–1945 Bayerisches Wirtschaftsarchiv, München (BWA) F 43, Nr. 33  : Julius Böhler Kunsthandlung, München F 43, Nr. 73  : Julius Böhler Kunsthandlung, München Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA) Rep. 36 A II, Nr. 1675  : Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg, Akte Richard Ball Rep. 36 A II, Nr. 12483  : Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg, Akte Paul Graupe Bundesarchiv, Berlin (BArch) R 43-II/1238c  : Reichskanzlei, Reichskulturkammer, Bd. 2, 1936–1941 Bundesarchiv, Koblenz (BArch) B 323/18  : Treuhandverwaltung von Kulturgut bei der Oberfinanzdirektion München, Anmeldung von französischen Vermögensansprüchen („Declarations“) bei den Central Collecting Points in München und Wiesbaden, Bd. 2, 1946–1949 B 323/278  : Treuhandverwaltung von Kulturgut bei der Oberfinanzdirektion München, Beschlagnahmte bzw. sichergestellte Kunstgegenstände und Sammlungen (Inventare und Verzeichnisse, Fotografien), 1942–1944 B 323/542  : Treuhandverwaltung von Kulturgut bei der Oberfinanzdirektion München, Central Collecting Point München, 1946–1950 B 323/672  : Treuhandverwaltung von Kulturgut bei der Oberfinanzdirektion München, Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Bd. 26, o.D. B 323/856  : Treuhandverwaltung von Kulturgut bei der Oberfinanzdirektion München, Beschlagnahmte bzw. sichergestellte Kunstgegenstände und Sammlungen (Inventare und Verzeichnisse, Fotografien), o.D.

Archivalien   I

251

B 323, Bild-062-063  : Treuhandverwaltung von Kulturgut bei der Oberfinanzdirektion München Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig (DNB) 1921 A 12536  : Paul Graupe’s Lotterie zu Gunsten bücherbedürftiger Bibliophiler anlässlich der Hauptversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen am 16. Oktober 1921, Berlin 1921, Los Nr. 490 Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg Nachlass Eduard Plietzsch, Box 5 Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten Berlin, Abt. I, Entschädigungsbehörde (LABO Berlin, Entschädigungsbehörde) Reg. Nr. 57 492  : Entschädigungsamt Berlin, Akte Betty Graupe (Antragsteller  : Paul Graupe) Reg. Nr. 57 493  : Entschädigungsamt Berlin, Akte Paul Graupe (Antragsteller  : Peter Grange) Reg. Nr. 356 015  : Entschädigungsamt Berlin, Akte Thomas Peter Grange Landesarchiv Berlin (LAB) A Rep. 342-02, Nr. 20235  : Amtsgericht Charlottenburg, Blattsammlung zum Handelsregister A über die Firma Hans W. Lange Antiquitäten und Kunstauktionen A Rep. 342-02, Nr. 34640  : Amtsgericht Berlin-Mitte, Blattsammlung zum Handelsregister A über die Firma Hermann Ball A Rep. 243-04, Nr. 3  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Auktionshaus Lepke A Rep. 243-04, Nr. 16  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Auktionshaus Paul Graupe, Auktionen 12. Oktober 1935, 12.–14. Dezember 1935, 21. Dezember 1935 und 23.–25. März 1936 A Rep. 243-04, Nr. 28  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Auktionshaus Hans W. Lange, Auktionen 4.–6. Oktober 1937, 8. November 1937 und 6./7. Dezember 1937 A Rep. 243-04, Nr. 49  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Versteigerungsanträge „D“ A Rep. 243-04, Nr. 69  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Auktionshaus Paul Graupe, Auktionen 18. Juni 1936, 19. Juni 1936, 20. Juni 1936 und 20/21. Oktober 1936 A Rep. 243-04, Nr. 72  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Buch- und Kunstantiquariat Max Perl, Auktionen 28./29. April 1938, 22. Juni 1938 und 11./12. Dezember 1938 A Rep. 243-04, Nr. 2617  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Personenakte Arthur Goldschmidt A Rep. 243-04, Nr. 2691  : Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Berlin, Personenakte Paul Graupe

252 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

B Rep. 025-02, Nr. 2655/55  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Bankguthaben und Wertpapieren bei Jacquier & Securius B Rep. 025-02, Nr. 2769/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungssache Graupe wegen Verlust des Kunstversteigerer- und Einzelhandelsunternehmens, Berlin B Rep. 025-02, Nr. 2770/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Verlust von Sachgegenständen verschiedener Art, insbes. Bildern infolge Auswanderung B Rep. 025-02, Nr. 2771/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Verlust von Hausrat und Sachgegenständen B Rep. 025-02, Nr. 2772/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungssache Graupe wegen Judenvermögensabgabe B Rep. 025-02, Nr. 2773/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungssache Graupe wegen Reichsfluchtsteuer B Rep. 025-02, Nr. 2774/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Verlust von Hausrat und Sachgegenständen B Rep. 025-02, Nr. 2775/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungssache Graupe wegen Judenvermögensabgabe B Rep. 025-02, Nr. 2776/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungssache Graupe wegen Reichsfluchtsteuer B Rep. 025-02, Nr. 2777/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungssache Graupe wegen Judenvermögensabgabe B Rep. 025-02, Nr. 2778/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungssache Graupe wegen Reichsfluchtsteuer B Rep. 025-02, Nr. 2779/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Kontoguthaben bei der Dresdner Bank B Rep. 025-02, Nr. 2780/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Wertpapierdepot bei der Dresdner Bank B Rep. 025-02, Nr. 2781/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Kontoguthaben bei Praedel & Co. B Rep. 025-02, Nr. 2782/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Wertpapierdepot bei Praedel & Co. B Rep. 025-02, Nr. 2783/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Überweisung des Beamten VersicherungsVereins an den Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg B Rep. 025-02, Nr. 2789/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Akten Paul Graupe, Rückerstattungsakte Paul Graupe wegen Auswanderungsabgabe

Archivalien   I

253

B Rep. 025-02, Nr. 2794/50  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Guthaben bei der Deutschen Bank B Rep. 025-02, Nr. 5193/59  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Hausrat B Rep. 025-02, Nr. 5194/59  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Bankguthaben und Wertpapieren B Rep. 025-02, Nr. 5195/59  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Thomas Peter Grange, Rückerstattungssache Graupe wegen Versicherungsansprüchen B Rep. 025-09–14 FS/M, Nr. 9268/59  : Wiedergutmachungsämter Berlin, Rückerstattungssache Arthur Goldschmidt wegen Wohnungseinrichtung und Kunstgegenständen Leo Baeck Institute New York Abteilung Leopold Schwarzschild National Archives and Records Administration, College Park, Maryland (NARA) RG 131, Box 9  : Treasury Department, Foreign Funds Control, Investigative reports RG 239 A1 Entry 27, Paul Graupe card  : American Commission for the Protection and Salvage of Artistic and Historic Monuments in War Areas (The Roberts Commission)/Geographical File on possible Art-Looting Subjects, 1943–1946, Western Hemisphere, Cuba, Karte Paul Graupe RG 239 A1 Entry 27, Arthur Goldschmidt card  : American Commission for the Protection and Salvage of Artistic and Historic Monuments in War Areas (The Roberts Commission)/ Geographical File on possible Art-Looting Subjects, 1943–1946, Western Hemisphere, Cuba, Karte Arthur Goldschmidt RG 239 A1 Entry 27, Anne Marie Senkel card  : American Commission for the Protection and Salvage of Artistic and Historic Monuments in War Areas (The Roberts Commission)/ Geographical File on possible Art-Looting Subjects, 1943–1946, Western Hemisphere, Cuba, Karte Anne-Marie Senkel RG 239 A1 Entry 73 Box 82  : American Commission for the Protection and Salvage of Artistic and Historic Monuments in War Areas (The Roberts Commission), Records relating to the Art Looting Investigation Unit of the Office of Strategic Services, Subject File, 1940–1946, Akte Hans Wendland RG 260  : Office of the Military Government, United States (OMGUS), Section Monument, Fine Arts and Archives (MFAA) Philadelphia Museum of Art Werkakte zum Aquarell Au Nouveau Cirque  : La Clownesse et les cinq plastrons von Toulouse-Lautrec Privatbesitz Brief Graupe an W. Dorn, 23.12.1926 Briefe Graupe an Oswald Zwerenz, Mai 1931

254 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

Briefe von Hans W. Lange an seine Familie, 1927, 1928, 1931, 1943 Sächsisches Staatsarchiv Dresden 11045, Nr. 1301, HR 10165  : Amtsgericht Dresden, Handelsregister, Eintrag Firma Hermann Ball Schweizerisches Bundesarchiv Bern (BAR) E 7160-07(-)1968/54, Bd. 1093  : Schweizerische Verrechnungsstelle, Abteilung für die Liquidation deutscher Vermögenswerte, Akte Hans Wendland Staatliche Museen zu Berlin – Kunstbibliothek Sammlung Grafikdesign  : Werbeplakat zu einer Weihnachtsausstellung des Antiquariats Paul Graupe, 1920er Jahre Sammlung Grafikdesign, Ident. Nr. 14031028  : Werbeplakat Paul Graupe Antiquariat Staatliche Museen zu Berlin – Zentralarchiv (SMB-ZA) I/NG 468  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Beratungen der Landeskunstkommission, 1921–1926 I/NG 469  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Beratungen der Landeskunstkommission, 1926–1927 I/NG 470  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Beratungen der Landeskunstkommission, 1927–1934 I/NG 473  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Beratungen der Landeskunstkommission, 1934–1935 I/NG 929  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Angebote von Gemälden, 1927 I/NG 930  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Angebote von Gemälden, 1928 I/NG 931  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Angebote von Gemälden, 1929 I/NG 940  : Geschäftsakten Staatliche Museen zu Berlin, Bestand Nationalgalerie, Angebote von Gemälden, 1937 Postjournal Nationalgalerie, 1926 Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Register zu den Briefbüchern der Generaldirektion der Staatsbibliothek, 1923–1930 The Courtauld Gallery Archives, London Count Antoine Seilern Papers, Nr. 179 Count Antoine Seilern Papers, PG 370

Archivalien   I

255

2. Gedruckte Quellen 2.1 Einzelveröffentlichungen bis 1945 Auktionsprospekt Graupe 1935 – Die gesamten Bestände der in Liquidation getretenen Firmen Galerie van Diemen & Co., GmbH, Berlin (Gemälde Alter Meister) / Altkunst, GmbH, Berlin (Antiquitäten/Alte Graphik) / Dr. Otto Burchard GmbH & Co., Berlin (Ostasiatische Kunstwerke). Auktionsprospekt Graupe, Berlin 1935. Aus Christian Günthers Nachlese 1922 – Aus Christian Günthers Nachlese und Taschenbüchern. Fünf Gedichte und Entwürfe in neuem, ergänztem Abdruck aus den auf der Breslauer Stadtbibliothek aufbewahrten Handschriften nebst einem Faksimile aus dem frühesten Taschenbuche, hg. v. Adalbert Hoffmann. Den Teilnehmern an der Generalversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen in Breslau überreicht von Paul Graupe, Berlin 1922. Bücherverzeichnis der Bibliothek des „Montefiore“ 1908 – Bücherverzeichnis der Bibliothek des „Montefiore“, Verein zur Pflege der idealen Interessen jüdischer junger Leute (E.V.), Frankfurt a. M. 1908. Degas 1939 – Degas, peintre du mouvement, Ausst.kat. Galerie A. Weil, 9.–30. Juni 1939, mit einem Vorwort von Claude Roger-Marx, Paris 1939. Donath 1918 – Adolph Donath  : Der Kunstsammler – Psychologie des Kunstsammelns, Berlin 1918. Donath 1925 – Adolph Donath  : Technik des Kunstsammelns, Berlin 1925 (Bibliothek für Kunst- und Antiquitätensammler, Bd. 28). Goethe 1919 – Johann Wolfgang von Goethe  : Balladen. Mit 34 Radierungen von Sepp Frank, erschienen bei Paul Graupe, Berlin 1919 (Meisterwerke der Weltliteratur mit Original-Graphik, Bd. 1). Graupe 1925 – Paul Graupe  : Stimmen aus der Presse, Berlin 1925. Graupe 1926 – Paul Graupe, in  : Adressbuch der Antiquare Deutschlands und des gesamten Auslandes. Mit selbstbiographischen Beiträgen bedeutender Antiquare, Weimar 1926, S. 16–18. Graupe 1927 – Paul Graupe, in  : Der Sammler, 1927, S. 480. Graupe 1930 – Paul Graupe, in  : Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Bd. 1, Berlin 1930, S. 186. Italiaansche kunst 1934 – Italiaansche kunst in nederlandsch bezit, Ausst.kat. Stedelijk Museum, Amsterdam, 1. Juli – 1. October 1934, Amsterdam 1934. Jüdisches Jahrbuch für Hessen-Nassau 1932 – Jüdisches Jahrbuch für Hessen-Nassau und Adressbuch der Gemeindebehörden, Organisationen und Vereine, 1932/33, Ausgabe Frankfurt/Main, Wiesbaden, Berlin/Frankfurt a. M. 1932. Katalog zur Burgkmair-Ausstellung 1931 – Katalog zur Burgkmair-Ausstellung in der Staatlichen Gemäldegalerie Augsburg, Juni-Juli 1931, Augsburg 1931. Lenau 1918 – Nikolaus Lenau  : Don Juan. Dramatische Szenen. Mit Steinzeichnungen von Hugo Steiner – Prag, erschienen bei Paul Graupe, Berlin 1918.

256 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

Mühsam 1925 – Kurt Mühsam  : Internationales Lexikon der Preise von Gemälden und Handzeichnungen aller Schulen und Länder, Berlin 1925. Paul Graupe & Cie 1937 – Paul Graupe & Cie  : Tableaux anciens et modernes, dessins / Paintings of old and modern masters, drawings / Gemälde alter und moderner Meister, Handzeichnungen. Un choix d’objets important vendues par notre maison / A choice of important objects sold by our firm / Eine Auswahl von bedeutenden Kunstwerken, die durch uns verkauft wurden, Paris 1937. Prospekt Graupe 1930 – Paul Graupe, Buch- und Kunstantiquariat, Auktionshaus, Berlin W 10, Tiergartenstraße 4. Werbeprospekt mit Abbildungen aus dem Betrieb, Berlin 1930. Rathenau 1920 – Walther Rathenau  : Was wird werden  ? Berlin 1920. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft 1930 – Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Bd. 1, Berlin 1930. Riemer 1924 – Isidor Riemer  : Die Wechselbetreibung nach schweizerischem Recht. Langensalza 1924. Schmidt-Bangel 1933 – Schmidt-Bangel  : Das Versteigerungsgewerbe, seine Kosten und sein Ertrag, Berlin 1933. Schwarzschild 1945 – Leopold Schwarzschild  : Kaete Graupe. Eine Gedenkrede. New York, 7. Januar 1945. Shakespeare 1920 – William Shakespeare  : Hamlet. Prince of Denmark. Mit 31 Radierungen von Sepp Frank, erschienen bei Paul Graupe, Berlin 1920 (Meisterwerke der Weltliteratur mit Original-Graphik, Bd. 2). Sieben Radierungen 1918 – Sieben Radierungen von Lovis Corinth, hg. v. Paul Graupe, Berlin 1918. Sternaux 1921 – Ludwig Sternaux 1921  : Der numerierte Goethe. Den Teilnehmern an der Hauptversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen in Berlin am 16. Oktober 1921 überreicht von Paul Graupe, Berlin 1921. Weißmann 1920 – Adolf Weißmann  : Der klingende Garten. Impressionen über das Erotische in der Musik. Mit Radierungen von Michel Fingesten, erschienen bei Paul Graupe, Berlin 1920.

2.2 Zeitungen und Periodika Annuaire de la curiosité des beaux-arts et de la bibliophilie, 1931  ; 1933–1937 Aufbau, Jg. 7, 1941 – Jg. 9, 1943 Art News Annual, Jg. 36, 1938 Bottin du commerce, 1937 Der Cicerone, Jg. 18, 1926 Der Kunstwanderer, Jg. 9, 1927 – Jg. 10, 1928  ; Jg. 12, 1930 – Jg. 13, 1931 Der Querschnitt, Jg. 4, 1924  ; Jg. 5, 1925  ; Jg. 9, 1929 Der Sammler, 1927

Gedruckte Quellen   I

257

Deutsche Blätter für ein europäisches Deutschland, gegen ein deutsches Europa, Jg. 3, 1945 Deutsch-Französische Rundschau, Jg. 3, 1930 – Jg. 4, 1931 Die Woche, Jg. 29, 1927 Internationale Kunstrevue, Jg. 1, 1937 Jahrbuch für Kunstsammler, Jg. 3, 1923 Journal officiel de la République française, 18.10.1940 Kreuzzeitung (Neue Preußische Zeitung), 29.1.1924 Kunst und Künstler, Jg. 9, 1910/11  ; Jg. 27, 1928/29 La Loi, 1937–1938 Le Figaro, 6.9.1939 Life Magazine, Jg. 5, 1941 Mastai’s Classified Directory of American Art & Antique Dealers, 1947 Metropolitan Museum. Annual Report, 1941 Mouseion. Bulletin de l’Office International des Musées, Nr. 7, April 1929 Neue Berliner Zeitung, 26.1.1924 Neue Hamburger Zeitung, 4.4.1916 Office international des musées. Informations mensuelles, April 1937 Pantheon, Jg. 8, 1935 Philobiblon, Jg. 8, 1935 The Burlington Magazine, Jg. 71, 1937 – Jg. 72, 1938 The New York Times, 27.11.1941 Weltkunst, Jg. 1, 1927  ; Jg. 5, 1931 – Jg. 12, 1938 Zeitbilder. Beilage zur Vossischen Zeitung, Nr. 48, 3.12.1922

2.3 Auktions- und Bestandskataloge 2.3.1 Auktionskataloge Graupe Aukt.kat. Graupe, 25.3.1916, Nr. I, Seltenheiten aus der Bibliothek Richard Zoozmann und aus anderem Besitz. Erst-Drucke der deutschen Literatur, Gesamt-Ausgaben in prachtvollen Exemplaren und gleichzeitigen Einbänden, illustrierte Bücher, moderne Luxusdrucke, die Topographien Merians, Schedels Chronik, Ridinger und anderes mehr. Aukt.kat. Graupe, 5.5.1917, Nr. IV, Bibliothek Paul Schlenther. Mit einem Vorwort von Professor Dr. Otto Pniower. Aukt.kat. Graupe, 18.–20.9.1917, Nr. VI, Nachlass Heymel  : Bücher und Graphik. Mit einem Vorwort von Rudolf Borchardt. Aukt.kat. Graupe, 10.12.1917, Kostbare alte und moderne Bücher, Bilder und Dokumente. Eine Zorn-Sammlung von bester Qualität. Aukt.kat. Graupe, 27.2.1918, Bücher und Einbände aus dem Besitz eines bekannten Bibliophilen.

258 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

Aukt.kat. Graupe, 25./26.3.1918, Das alte Berlin. Eine Sammlung kostbarer Ansichten, Bilder und Darstellungen, die sich auf das alte Berlin in Wort und Bild beziehen. Aukt.kat. Graupe, 12./13.4.1918, Die Bibliothek und die graphische Sammlung des Rechtsanwalts Dr. Th. Suse, Hamburg. Aukt.kat. Graupe, 23.5.1918, Moderne Graphik und Handzeichnungen  : eine Beardsley-Sammlung. Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XVI, Die Sammlung Goldstein, Budapest. Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XV, Ölgemälde von ersten Meistern des 19. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 16.9.1918, Nr. XVII, Moderne Graphik. Blätter von Boehle, Bone, Bracouemond … Handzeichnungen von Klemm, Knaus, Leistikow, Menzel. Ölgemälde von H ­ amilton. Aukt.kat. Graupe, 25./26.11.1918, Nr. XIX, Illustrierte Bücher und Handzeichnungen deutscher Meister des XIX. Jahrhunderts nebst einer Anzahl von Werken englischer und französischer Illustratoren. Aukt.kat. Graupe, 13./14.12.1918, Nr. 20, Literatur und Kunst, Luxusdrucke enthaltend, die Bibliothek des Herrn Dr. Hanns Boelcke, Heidelberg, und eine andere Sammlung aus Privatbesitz, die Miniaturensammlung Schoppmeyer. Aukt.kat. Graupe, 29.10.1921, Nr. XXI, Illustrierte und seltene Bücher aus dem 15.–19. Jahrhundert. Aukt.kat. Graupe, 28.10.1921, Nr. XXII, Bücher eines Bibliophilen. Aukt.kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik. Aukt.kat. Graupe, 10./11.11.1922, Nr. XXIV, Moderne Graphik, Alte Graphik, Japanische Farben-Holzschnitte. Aukt.kat. Graupe, 9.4.1923, Nr. XXV, Illustrierte und seltene Bücher aus sechs Jahrhunderten. Aukt.kat. Graupe, 10.–12.4.1923, Nr. XXVI, Graphik und Handzeichnungen des 18.–20. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 6.–8.6.1923, Nr. XXVII, Piranesi-Sammlung, Handzeichnungen des 18.–20. Jahrhunderts, Graphik des 19.–20. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 9.6.1923, Nr. XXVIII, Moderne Bücher, Luxusdrucke. Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1924, Nr. XXIX, Graphik und Handzeichnungen des 19.–20. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 19.–22.3.1924, Nr. XXX, Chodowiecki-Sammlung, deutsche Romantiker, Gavarni-Sammlung. Moderne Graphik und Handzeichnungen. Aukt.kat. Graupe, 24./25.3.1924, Nr. XXXI, Moderne Bücher, Luxusdrucke, zum Teil in kostbaren Einbänden. Aukt.kat. Graupe, 2./3.6.1924, Nr. XXXII, Graphik und Handzeichnungen des 19.–20. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 23.6.1924, Nr. XXXIII, Manuskripte, Incunabeln, schöne Einbände, Bücher des 16.–19. Jahrhunderts, meist mit Holzschnitten oder Kupfern. Aukt.kat. Graupe, 24./25.6.1924, Nr. XXXIV, Moderne Bücher, Luxusdrucke. Aukt.kat. Graupe, 15.–17.9.1924, Nr. XXXV, Bibliothek Paul Huldschinsky. Aukt.kat. Graupe, 6./7.10.1924, Nr. XXXVI, Moderne Graphik, Außerdeutsche Meister.

Gedruckte Quellen   I

259

Aukt.kat. Graupe & Hirsch, 10./11.11.1924, Nr. XXXVII, Von Gottsched bis Hauptmann. Aus der Bibliothek Victor Manheimer. Aukt.kat. Graupe, 3./4.12.1924, Nr. XXXVIII, Sammlung Hermann Rosenberg, Berlin. Aukt.kat. Graupe, 5./6.12.1924, Nr. XXXIX, Graphik des XIX. und XX. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 12./13.1.1925, Nr. XXXX, Sammlung Gustav Jacoby. Aukt.kat. Graupe, 13./14.1.1925, Nr. XLI, Handzeichnungen XVII.-XX. Jahrhundert, Romantiker. Aukt.kat. Graupe, 7.3.1925, Nr. XLII, Moderne Buchkunst bis 1914. Aukt.kat. Graupe, 28.3.1925, Nr. XLIII, Alt-Berliner Ansichten. Eine Meil-Sammlung. Aukt.kat. Graupe, 2.5.1925, Nr. XLIV, Exlibris-Sammlung Carl G. F. Langenscheidt. Eine Siegel-Sammlung. Aukt.kat. Graupe, 16.5.1925, Nr. XLV, Eine Chodowiecki-Sammlung. Aukt.kat. Graupe, 25./26.5.1925, Nr. XLVI, Moderne Bücher, Luxus- und Pressedrucke. Aukt.kat. Graupe, 13.6.1925, Nr. XLVII, Alte Geographie, Reisewerke. Aukt.kat. Graupe, 11./12.9.1925, Nr. XLVIII, Graphik und Handzeichnungen moderner Meister. Aukt.kat. Graupe, 21./22.9.1925, Nr. XLIX, Kunstliteratur /Bibliographie. Die Handbibliothek der Antiquitäten- und Kunsthandlung Bourgeois & Co. in Köln und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 1.10.1925, Nr. 50, Von Luther bis Kleist. Aukt.kat. Graupe, 9./10.10.1925, Nr. 51, Die Bibliothek des Freiherrn Philipp Schey von K ­ oromla. Aukt.kat. Graupe, 19.10.1925, Nr. 52, Sammlung Ludwig Schwarz und Beiträge aus anderem Besitz. Gemälde, Aquarelle, Bronzen. Aukt.kat. Graupe, 30./31.10.1925, Nr. 53, Bibliothek Ludwig Schwarz. Aukt.kat. Graupe, 7.11.1925, Nr. 54, Porträtminiaturen des 16. bis 19. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 23.11.1925, Nr. 55, Handzeichnungen des 16.–19. Jahrhunderts, Romantiker. Aukt.kat. Graupe, 23./24.11.1925, Nr. 56, Graphik und Handzeichnungen moderner Meister. Aukt.kat. Graupe, 14.12.1925, Nr. 57, Manuskripte/Inkunabeln, Holzschnittbücher, Aldinen, Bibliographie. Aukt.kat. Graupe, 15.12.1925, Nr. 58, Französische illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 16./17.12.1925, Nr. 59, Das alte Berlin. Ansichten, Porzellan, Dosen. Aukt.kat. Graupe, 8./9.2.1926, Nr. 60, Eine bekannte Sammlung Luxus- und Pressendrucke. Aukt.kat. Graupe, 8.–10.4.1926, Nr. 61, Inkunabeln deutscher Pressen aus dem Besitz eines bekannten Gelehrten, Alte Medizin und Naturwissenschaften. Aukt.kat. Graupe, 12./13.4.1926, Nr. 62, Bibliothek Egon Zerner, Frankfurt. Aukt.kat. Graupe, 13.–15.4.1926, Nr. 63, Orient-Bibliothek Hermann Frankl, Wien und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 8.5.1926, Nr. 64, Das alte Berlin. Ölgemälde, Aquarelle, Graphik. Aukt.kat. Graupe, 28./29.5.1926, Nr. 65, Luxus- und Pressendrucke aus der Bibliothek eines bekannten Berliner Sammlers, meist in kostbaren Einbänden und einige Beiträge aus anderem Besitz.

260 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

Aukt.kat. Graupe, 24./25.9.1926, Nr. 66, Deutsche Literatur in Erstausgaben. E.T.A. Hoffmann, Kalender und Almanache. Aukt.kat. Graupe, 1./2.10.1926, Nr. 67, Graphik und Handzeichnungen Alter und Moderner Meister. Aukt.kat. Graupe, 4.–6.11.1926, Nr. 68, Kunstliteratur, Bibliographie, Luxusdrucke, moderne Bücher. Die Handbibliothek Vincent Mayer u.a. Aukt.kat. Graupe, 4.12.1926, Nr. 69, Das alte Berlin. Ansichten, Porzellan, Eisen. Aukt.kat. Graupe, 13./14.12.1926, Nr. 70, Bibliothek Dr. C. Kastan und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 25.–27.4.1927, Nr. 71, Bibliothek Max Köpcke – Hamburg. Erster Teil  : Luxus- und Pressendrucke. Erstausgaben der Moderne. Aukt.kat. Graupe, 5.–7.5.1927, Nr. 72, Graphik und Handzeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 23./24.5.1927, Nr. 73, Bibliothek Max Köpcke – Hamburg, und Beiträge aus anderem Besitz. Zweiter Teil  : Französische und deutsche illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts. Schlossbibliothek Burg Schlitz. Aukt.kat. Graupe, 14./15.11.1927, Nr. 74, Moderne Graphik. Sammlung Ernst Troplowitz und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 21./22.11.1927, Nr. 75, Vom Manuskript zum Luxusdruck. Eine kostbare Bibliothek mit Beiträgen aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 12.12.1927, Nr. 76, Kostbare Buchminiaturen des 12. bis 16. Jahrhunderts. Aukt.kat. Ball & Graupe, 17.12.1927, Nr. I, Emaillierte Golddosen des 18. und 19. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 5./6.3.1928, Nr. 77, Das alte Berlin in Wort und Bild. Aukt.kat. Graupe, 16.–18.4.1928, Nr. 78, Manuskripte/Inkunabeln, Holzschnitt- und Kupferstichwerke. Alte Naturwissenschaften. Illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts/ Deutsche Literatur/Moderne Luxus- und Pressendrucke/Kunstliteratur/Bibliographie. Aukt.kat. Ball & Graupe, 7./8.5.1928, Emaillierte Golddosen, Silber des 17. und 18. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 18.6.1928, Nr. 79, Das XVIII. Jahrhundert. Französische illustrierte Bücher. Englische und Französische Farbstiche. Aukt.kat. Graupe, 8.–10.10.1928, Nr. 80, Die Sammlung des † Herrn Generalkonsul Eisenmann und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 22./23.10.1928, Nr. 81, Die Bibliothek der Herzogin Augusta-Amalia von Leuchtenberg-Beauharnais. Französische illustrierte Bücher des XVIII. Jahrhunderts. Napoleon und seine Zeit. Kostbare Einbände. Aukt.kat. Graupe, 23.10.1928, Nr. 82, Französische und englische Farbstiche des 18. Jahrhunderts. Ansichten/Sportblätter. Aukt.kat. Graupe, 2./3.11.1928, Nr. 83, Sammlung Th. Stoperan. Gemälde/Zeichnungen/Plastik. Graphik. Aukt.kat. Graupe, 19./20.11.1928, Nr. 84, Die Bibliothek des † Herrn Kommerzienrat Dr. h.c. Karl Lanz, Mannheim.

Gedruckte Quellen   I

261

Aukt.kat. Graupe, 10.12.1928, Nr. 85, Buchminiaturen des 13. bis 16. Jahrhunderts. Farbstiche. Sportblätter. Aukt.kat. Graupe, 11./12.12.1928, Nr. 86, Bibliothek Gottfried Galston und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 15./16.4.1929, Nr. 87, Bibliothek des Herzogs Georgij N. von Leuchtenberg und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 17.4.1929, Nr. 88, Kostbare Buchminiaturen des 13.–16. Jahrhunderts. Handzeichnungen Alter Meister der deutschen, englischen, französischen, italienischen und niederländischen Schulen. Englische und französische Farbstiche, darunter eine vollständige farbige Folge der 13 Blatt „Cries of London“. Sportblätter/Ansichten/Globen. Aukt.kat. Graupe, 10.6.1929, Nr. 89, Bibliothek Alfred Simon. Luxus- und Pressendrucke. Aukt.kat. Graupe, 11./12.6.1929, Nr. 90, Graphik und Handzeichnungen des 19. und 20. Jahrhunderts, dabei die Sammlung Hugo Borst, Stuttgart. Aukt.kat. Graupe, 30.9./1.10.1929, Nr. 91, Deutsche Literatur. Bibliothek † Ferdinand Russel, Koblenz. Aukt.kat. Ball & Graupe, 11.10.1929, Sammlung Eduard Simon. Aukt.kat. Graupe, 21./22.10.1929, Nr. 92, Moderne Graphik. Sammlung Kurt Kaufmann, Kassel und Werke aus anderem Besitz. Aukt.kat. Ball & Graupe, 4.11.1929, Sammlung Marc Rosenberg, beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke. Aukt.kat. Graupe, 16.12.1929, Nr. 93, Zeichnungen und Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 17./18.12.1929. Nr. 94, Bibliothek Carl Sternheim, Bibliothek H. W. Duncker, Hamburg, und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.4.1930, Die Sammlung Dr. Leopold Seligmann, Köln [eingel. v. Paul Clemen, Otto von Falke u. Georg Swarzenski]. Aukt.kat. Boerner & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Erster Teil  : Alte Handzeichnungen. Mit einem Vorwort von Max J. Friedländer. Aukt.kat. Ball & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Zweiter Teil  : Alte Gemälde, alte Skulpturen des 13. bis 16. Jahrhunderts, eine erlesene Sammlung von Renaissance-Plaketten, kostbare alte Miniaturen. Aukt.kat. Ball & Graupe, 25.9.1930, Kostbare Goldemaildosen, Französisches Silber des 18. Jahrhunderts. Aukt.kat. Ball & Graupe, 26.9.1930, Eine Gemäldesammlung aus süddeutschem Fürstenbesitz, mit einigen Beiträgen aus Berliner und westfälischem Privatbesitz. Aukt.kat. Graupe, 7./8.10.1930, Nr. 95, Kunstliteratur. Die Bibliotheken eines deutschen und eines ausländischen Sammlers und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 13.11.1930, Deutsche und französische Meister des XIX. und XX. Jahrhunderts. Gemälde, Handzeichnungen, Plastik aus Berliner und Breslauer Privatbesitz. Aukt.kat. Graupe, 14./15.11.1930, Nr. 96, Bibliothek Erik-Ernst Schwabach und Beiträge aus verschiedenem Besitz.

262 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

Aukt.kat. Graupe, 20.11.1930, Nr. 97, Graphik des XIX. und XX. Jahrhunderts. Aus deutschem und ausländischem Privatbesitz. Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke. Aukt.kat. Boerner & Graupe, 5.12.1930, Nr. 21, Die Menzel-Sammlung Ginsberg, Berlin. Mit einem Vorwort von Elfriede Bock. Aukt.kat. Graupe, 18.12.1930, Nr. 98, Kostbare Farbstiche des 18. Jahrhunderts. Farbige Sportblätter/Städteansichten. Aukt.kat. Graupe, 2./3.3.1931, Nr. 99, Das alte Berlin. Zwei bekannte Berliner Privatsamm­ lungen. Ansichten/Gemälde/Bücher/Eisen. Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth. Aukt.kat. Graupe, 13./14.4.1931, Nr. 100, Deutsche Literatur. Erst- und Gesamtausgaben, illustrierte Bücher und schöne Drucke des 18.–20. Jahrhunderts. Aus der Bibliothek Dr. Felix Kauffmann, Frankfurt a. M. Aukt.kat. Ball & Graupe, 24./25.4.1931, Die Sammlung Dr. Hans Wendland, Lugano. Aukt.kat. Ball & Graupe, 15./16.5.1931, Nr. XII, Eine Wiener Sammlung. Nachlass Ernst Graf zu Rantzau. Berliner und Frankfurter Privatbesitz. Aukt.kat. Ball & Graupe, 9.6.1931, Nr. XIII, Die Sammlung Dr. Max Emden, Hamburg. Gemälde deutscher und französischer Meister des 19. Jahrhunderts. Möbel, Teppiche, Bronzen, deutsches Silber, Fayencen. Aukt.kat. Ball & Graupe, 10.6.1931, Nr. XIV, Die Sammlung Willy Streit, Hamburg. Gemälde französischer Meister des 19. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 27.6.1931, Gemälde, Aquarelle und Plastiken lebender deutscher Künstler. Aukt.kat. Graupe, 3.11.1931, Nr. 101, Die Zeichnungs-Sammlung Oskar Huldschinsky †, Berlin. Handzeichnungen niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 16./17.11.1931, Nr. 102, Die Bibliothek eines Berliner Sammlers. Deutsche Literatur, Luxus- und Pressendrucke. Kunstliteratur, Naturwissenschaften, illustrierte Bücher, Reisewerke. Aukt.kat. Ball & Graupe, 27./28.11.1931, Nr. XIV, Die Sammlung Prinz Friedrich Leopold von Preußen. Mit Beiträgen aus deutschem Fürsten- und Berliner Privatbesitz. Gemälde, Möbel, Porzellan, Teppiche, Textilien, Bronzen, altes Silber. Aukt.kat. Graupe, 15.2.1932, Nr.103, Französische illustrierte Bücher des 18. Jahrhunderts in kostbaren Einbänden. Englische und französische Farbstiche. Aukt.kat. Ball & Graupe, 26./27.2.1932, Nr. XV, Die Sammlung Dr. E. W. †, Berlin. Mit Beiträgen aus anderem Besitz, darunter die Frankenthaler Porzellansammlung Alex Leiser, Berlin. Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen.

Gedruckte Quellen   I

263

Aukt.kat. Graupe, 21./22.3.1932, Nr. 104, Sammlung Rudolf Ibach, Barmen, und Beiträge aus der Sammlung Dr. Littmann, Breslau, sowie aus verschiedenem Besitz. Deutsche und ausländische Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 21.5.1932, Gemälde, Plastiken und Aquarelle lebender deutscher Künstler. Aukt.kat. Graupe, 6./7.6.1932, Sammlungen Schloss Reinhartshausen, Rheingau, aus dem Besitz S. K. H. des Prinzen Heinrich von Preußen. Aukt.kat. Ball & Graupe, 27.6.1932, Nr. XVII, Die Sammlung Victor Hahn, Berlin. Gemälde, Skulpturen, Bronzestatuetten, Textilien vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke. Aukt.kat. Ball & Graupe, 28.6.1932, Nr. XVIII, Niederländische Gemälde, Kunstgewerbe des 16.–18. Jahrhunderts aus verschiedenem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 17./18.10.1932, Nr. 105, Die graphische Sammlung Rudolf Tewes, Berlin. Französische Meister des 19. Jahrhunderts. Daumier/Degas/Goya/Manet/Toulouse-Lautrec u.a. Sammlung Paul Ephraim, Berlin. Handzeichnungen neuerer deutscher Meister. Bücher des 15.–20. Jahrhunderts. Illustrierte Bücher/Erstausgaben. Kunstliteratur/Luxus- und Pressendrucke. Aukt.kat. Ball & Graupe, 10.12.1932, Nr. XIX, Neunzig Gemälde Alter Meister aus einer fürstlichen Sammlung Mitteldeutschlands. Gemälde und Kunstgewerbe aus verschiedenem Besitz. Aukt.kat. Ball & Graupe, 17.12.1932, Nr. XX, Kostbarkeiten aus einer fürstlichen Schatzkammer. Wertvolle französische Goldemaildosen der Louis XV- und Louis XVI-Zeit, kostbarer Brillant- und Perlschmuck, goldenes Gerät z.T. mit reichem Brillant- und Edelsteinbesatz. Französische Miniaturen u.a. Aukt.kat. Ball & Graupe, 14.3.1933, Nr. XXI, Kunstwerke aus dem Besitz Baron Albert von Goldschmidt-Rothschild. Gemälde, Bronzen, Bijoux, Möbel, Porzellan, Tapisserien. Schloß Grüneburg, Frankfurt a. Main. Aukt.kat. Ball & Graupe, 15.3.1933, Nr. XXII, 77 Meissner Porzellan-Vögel und französisches Kunstgewerbe des 18. Jahrhunderts aus einer bekannten Privatsammlung. Kunstgegenstände aus verschiedenem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 19./20.4.1933, Nr. 106, Die Sammlung Leon Nathansohn, Dresden, mit Beiträgen aus anderem Besitz. Goethe und sein Kreis. Aukt.kat. Graupe, 21./22.4.1933, Nr. 107, Alte und moderne Graphik. Kunstliteratur, unter anderen zahlreichen Beiträgen die einschlägigen Teile der Bibliotheken von Georg Dehio und Ludwig Hoffmann. Wertvolle Bücher aller Zeiten. Aukt.kat. Ball & Graupe, 23./24.6.1933, Nr. 130, Kunstbesitz und Einrichtung eines Berliner Privatmannes. Gemälde, Möbel, Textilien, Altes Tafelsilber aus verschiedenem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 29./30.1.1934, Nr. 131, Kunstbesitz Prof. Max Alsberg †, Berlin. Gemälde und Kunstbesitz aus einer bekannten süddeutschen Privatsammlung. Verschiedener Berliner Privatbesitz. Aukt.kat. Graupe, 12.–14.4.1934, Nr. 132, Sammlung Herbert M. Gutmann, Herbertshof bei Potsdam. Gemälde, meist aus dem 18. Jahrhundert. Möbel, Silber, Porzellan, Textilien, alte syrische Gläser, ostasiatische und islamische Kleinkunst.

264 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

Aukt.kat. Graupe, 14.4.1934, Nr. 133, Verschiedener Berliner Kunstbesitz. Gemälde niederländischer Meister, Möbel Plastiken, Bronzen, Porzellane. Einige hervorragende alte Knüpfteppiche z.T. aus der Sammlung Alfred Cassirer †, Berlin. Aukt.kat. Graupe, 25./26.6.1934, Nr. 134, Gemäldesammlung P. H., Berlin. Gemälde und Bronzen aus Sammlung R., Berlin. Farbstichsammlung Frau J., Wien. Verschiedener Berliner Privatbesitz. Antikes Kunstgewerbe aus Sammlung Baurat Schiller, Berlin. Aukt.kat. Graupe, 26./27.6.1934, Nr. 135, Bibliothek Prof. Hermann Dernburg. Alte Architektur, Ansichten-Werke und Vorlage-Bücher. Kunstliteratur. Die Handbibliothek eines Frankfurter Sammlers und Beiträge aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 25.6.1934, Nr. 136, Gemäldesammlung Kom.-Rat Bernhard Albert Mayer, Mainz. Werke niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts. Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil. Aukt.kat. Graupe, 26.1.1935, Nr. 138, Kunstgegenstände aus verschiedenem Privatbesitz. Aukt.kat. Graupe, 29.–31.1.1935, Nr. 139, Deutsche Literatur der Goethezeit, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke. Verschiedenes. Aukt.kat. Graupe, 22./23.3.1935, Nr. 140, Die Bestände der Firma Dr. Otto Burchard & Co., Berlin, in Liquidation. Chinesische Kunst, I. Teil, beschrieben von L. Reidemeister. Aukt.kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz. Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil. Aukt.kat. Graupe, 29.4.1935, Nr. 143, Die Bestände der Firma Dr. Otto Burchard & Co., Berlin, in Liquidation. Chinesische Kunst, II. Teil, beschrieben von L. Reidemeister. Aukt.kat. Graupe, 24./25.5.1935, Nr. 144, Die Bestände der Firma J. Halle, München, i[n] L[iquidation], Teil I  : Manuskripte, Inkunabeln, Holzschnittbücher, Chroniken und Topographien, Kostüme und Uniformen, Ansichten und Farbstiche, Bibliographie, Verschiedenes. Beiträge aus anderem Besitz, Kunstgeschichte, Französische Literatur des 18. Jahrhunderts u.a. Aukt.kat. Graupe, 27.–29.5.1935, Nr. 145, Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuer Meister. Möbel vom 16. bis 18. Jahrhundert. Plastiken, Keramik, Textilien, Kleinasiatische Knüpfteppiche, Tapisserien, Chinesische Kunst. Im Auftrage der Diamanten-Regie, Berlin, und zweier Berliner Bankhäuser, aus zwei Münchener Sammlungen, aus Berliner, Kölner und anderem Privatbesitz, Bestände der ehemaligen Firma W., Berlin. Eine Sammlung altbrandenburgischer und schlesischer Schnittgläser und 33 griechische Tongefäße aus dem Besitz der Prinz-Albrecht-Linie des vormals preußischen Königshauses. Aukt.kat. Graupe, 10./11.10.1935, Nr. 146, Die Bestände der Firma Flatow & Priemer, in Liquidation, Berlin. Aukt.kat. Graupe, 12.10.1935, Nr. 147, Aus verschiedenem Privatbesitz. Handzeichnungen des 16. bis 20. Jahrhunderts. Gemälde. Altes Kunstgewerbe.

Gedruckte Quellen   I

265

Aukt.kat. Graupe & S. J. Mak van Waay, 5./6.11.1935 Amsterdam, Collection L. van den Bergh. Diverses provenances. Tableaux anciens de l’école hollandaise du XVIIième siècle. Meubles. Sculptures. Objets d’Art. Tapis. Etoffes. Aukt.kat. Graupe, 12.–14.12.1935, Nr. 148, Bibliographie, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke, Graphik, Handzeichnungen, Miniaturen, Verschiedenes. Aukt.kat. Graupe, 21.12.1935, Nr. 149, Gemälde, Plastiken, Antiquitäten aus verschiedenem Privatbesitz. Aukt.kat. Graupe, 23./24.3.1936, Nr. 150, Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuerer Meister. Deutsche Plastik vom 15. bis 18. Jahrhundert. Möbel der Renaissance, des Barock u. Rokoko. Bronzen, Silber, Keramik, Tapisserien, Teppiche, alte Stoffe, antike Bronzen und Marmorskulpturen. Aukt.kat. Graupe, 25.3.1936, Nr. 150, Teil II, Kunstliteratur, Luxus- und Pressendrucke, Verschiedenes. Aukt.kat. Graupe 17./18.6.1936, Nr. 151, Aus dem Besitz der Firma A. S. Drey, München (Räumungsverkauf ). Aukt.kat. Graupe, 18.6.1936, Nr. 152, Verschiedener Kunstbesitz. Gemälde, Kunstgewerbe, Teppiche. Aukt.kat. Graupe, 19.6.1936, Nr. 153, Japansammlung Exz. Solf †, Berlin. Farbenholzschnitte, Surimono, Chawan. Netsuke und Kakemono. Aukt.kat. Graupe, 20.6.1936, Nr. 154, Illustrierte Bücher des 18.–19. Jahrhunderts, deutsche Literatur, Kunstliteratur, Verschiedenes. Aukt.kat. Graupe, 20./21.10.1936, Nr. 155, Gemälde, Kunstgewerbe aus verschiedenem Besitz. Ostasiatisches Porzellan aus dem Besitz der Prinz-Albrecht-Linie des vormals Preußischen Königshauses und aus drei Privatsammlungen. Aukt.kat. Graupe, 22./23.10.1936, Nr. 156, Die Bibliotheken Montefiore, Dr. H. Usener † mit Beiträgen aus anderem Besitz. Aukt.kat. Graupe, 27.–29.9.1937, Die Sammlung Frau Emma Budge †, Hamburg.

Bestandskataloge Graupe Kat. Antiquariat Graupe, 1913, Nr. 70, Genealogie und Heraldik. Familiengeschichte. Leichenreden. Historische Urkunden und Dokumente. Adels- und Wappenbriefe. Adelige Autoren. Militaria – Militär – Kostüme. Kalender und Almanache. Numismatik. Jagd. Reitkunst – Sport. Ordenswesen. Stamm- und Wappenbücher. Kat. Antiquariat Graupe, 1913, Nr. 71, Neuerwerbungen, anschliessend eine Totentanzbibliothek. Kat. Antiquariat Graupe, 1918, Nr. 81, Moderne Bücher. Luxusdrucke. Kat. Antiquariat Graupe, 1922, Nr. 102, Kunst und Kunstgewerbe, Architektur. Leben und Werke der Künstler. Illustrierte Bücher. Kat. Antiquariat Graupe, 1924, Nr. 108, 400 interessante Neuerwerbungen.

266 I  Quellen- und Literaturverzeichnis

Auktionskataloge anderer Häuser Aukt.kat. Walther Achenbach, 13.10.1937, Versteigerung der Restbestände Galerie van Diemen GmbH – Otto Burchard & Co GmbH. Aukt.kat. Cassirer, 22.5.1916, Julius Stern, Gemälde, Bildwerke, Zeichnungen Graphik. Aukt.kat. Cassirer & Helbing, 12.4.1927, Sammlung Leo Lewin, Breslau. Deutsche und französische Meister des XIX. Jahrhunderts. Gemälde, Plastik, Zeichnungen. Eingeleitet von Karl Scheffler. Aukt.kat. Cassirer & Helbing, 15./16.5.1928, Sammlung Oskar Huldschinsky. Aukt.kat. Hugo Helbing, 23.–27.6.1930, Sammlung Eduard von Grützner. Aukt.kat. Lepke, 12./13.5.1931, Sammlung Stroganoff, Leningrad. Aukt.kat. Jacques Rosenthal, 21.–23.3.1900, Katalog eines großen Theils der Bibliotheken des verstorbenen Cavaliere Andrea Tessier und Marchese de ***.

3. Literatur und Publikationen nach 1945 Agnew 1967 – Geoffrey Agnew  : Agnew’s, 1817–1967, London 1967. Aktion T4 1989 – Aktion T4 1939–1945. Die „Euthanasie“-Zentrale in der Tiergartenstraße 4, hg. v. Götz Aly, 2. Aufl., Berlin 1989. „Arisierung“ in Berlin 2007 – „Arisierung“ in Berlin, hg. v. Christof Biggeleben, Beate Schreiber u. Kilian J. L. Steiner, Berlin 2007. Assouline 1990 – Pierre Assouline  : Der Mann, der Picasso verkaufte. Daniel-Henry Kahnweiler und seine Künstler, Bergisch Gladbach 1990. Barron 1991 – Stephanie Barron  : 1937. Moderne Kunst und Politik im Vorkriegsdeutschland, in  : „Entartete Kunst“ 1991, S. 9–23. Benjamin 1985 – Walter Benjamin  : Aufklärung für Kinder. Rundfunkvorträge, hg. v. Rolf Tiedemann, Frankfurt a. M. 1985. Berliner Lebenswelten der zwanziger Jahre 1999 – Berliner Lebenswelten der zwanziger Jahre. Bilder einer untergegangenen Kultur. Photographiert von Marta Huth, für das Bauhaus-Archiv Berlin u. die Landesbildstelle Berlin hg. v. Jan Th. Köhler, Jan Maruhn, Nina Senger u. Christian Wolsdorff, Berlin 1999. Biblia Sacra 2004 – Biblia Sacra. Das Buch der Bücher. 180 Manuskripte und Drucke vom 13. bis zum 20. Jahrhundert, hg. v. Heribert Tenschert u. Martin Cordes, Katalog Tenschert XXXI, Ramsen/Rotthalmünster 2004. Biester 2001 – Björn Biester  : Ein forschender Bücherbesitzer. Aby M. Warburg und die Antiquare, in  : Philobiblon, März 2001, H. 1, S. 3–20. Bock 1990 – Hans Manfred Bock  : Die Deutsch-Französische Gesellschaft 1926 bis 1934. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte der deutsch-französischen Beziehungen der Zwischenkriegszeit, in  : Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte, Bd. 17/3, 1990, S. 57–101.

Literatur und Publikationen nach 1945   I

267

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A B B I L D U N G SV ERZE I C H N I S

Abb. 1  : Titelseite eines 1905 herausgegebenen Bestandskatalogs des Antiquariats von Martin Breslauer in Berlin, aus  : Katalog I enthaltend wertvolle und seltene buecher und manuscripte jeder art Handzeichnungen u.s.w. Vorraetig bei Martin Breslauer, buchhaendler und antiquar in Berlin W 64. Unter den Linden 16, [Berlin 1905] Abb. 2  : Titelseite des Katalogs zu zwei Bibliotheksversteigerungen bei Jacques Rosenthal in München vom 21. bis 23. Mai 1900, aus  : Aukt.kat. Jacques Rosenthal, 21.–23.3.1900, Katalog eines großen Theils der Bibliotheken des verstorbenen Cavaliere Andrea Tessier und Marchese de ***, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/rosenthal1900_05_21/0007 Abb. 3  : Exlibris von Paul Graupe, nach einem Entwurf von Bruno Zenner, Privatbesitz Patrick Golenia Abb. 4  : 1913 in Graupes Bestandskatalog Neuerwerbungen, anschliessend eine Totentanzbibliothek als Nr. 111 angebotenes Ölgemälde mit Goethe und den bedeutendsten Dichtern seiner Zeit nach einem Gemälde von Joseph Karl Stieler, um 1830, Öl auf Blech, 42 x 31,5 cm, aus  : Kat. Antiquariat Graupe, 1913, Nr. 71, Neuerwerbungen, anschliessend eine Totentanzbibliothek, bei S. 32 Abb. 5  : Katalog zur Versteigerung des Nachlasses von Alfred Walter Heymel bei Graupe vom 18. bis 20. September 1917, aus  : Aukt.kat. Graupe, 18.–20.9.1917, Nr. VI, Nachlass Heymel  : Bücher und Graphik. Mit einem Vorwort von Rudolf Borchardt Abb. 6  : Katalogs zur Versteigerung der Bibliothek von Paul Schlenther bei Graupe am 5. Mai 1917, aus  : Aukt.kat. Graupe, 5.5.1917, Nr. IV, Bibliothek Paul Schlenther. Mit einem Vorwort von Professor Dr. Otto Pniower Abb. 7  : Bei Graupe am 24. Mai 1918 versteigerte französische Liebhaberausgaben aus der Sammlung Henri Goldstein, aus  : Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XVI, Die Sammlung Goldstein, Budapest, S. 55 Abb. 8  : Im Innenumschlag des Katalogs zur Versteigerung des Nachlasses Heymel bei Graupe im September 1917 abgedrucktes Ankaufsgesuch von Graupe, aus  : Aukt.kat. Graupe, 18.– 20.9.1917, Nr. VI, Nachlass Heymel  : Bücher und Graphik. Mit einem Vorwort von Rudolf Borchardt Abb. 9  : Katalog zu ersten Gemäldeauktion bei Graupe am 24. Mai 1918, aus  : Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XV, Ölgemälde von ersten Meistern des 19. Jahrhunderts, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1918_05_24/0001 Abb. 10  : Bei der ersten Gemäldeauktion bei Graupe am 24. Mai 1918 als Nr. 16 angebotenes Werk Bollwerk bei Ebbe von Constantin Meunier, Öl auf Leinwand, 55 x 88 cm, aus  : Aukt. kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XV, Ölgemälde von ersten Meistern des 19. Jahrhunderts, bei Nr. 16, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1918_05_24/0033 Abb. 11  : Bei der ersten Gemäldeauktion bei Graupe am 24. Mai 1918 als Nr. 25 angebotenes Werk Baggerer von Robert Sterl, 1905, Öl auf Leinwand, 88 x 92 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe,

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24.5.1918, Nr. XV, Ölgemälde von ersten Meistern des 19. Jahrhunderts, bei Nr. 25, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1918_05_24/0051 Abb. 12  : Verkaufsbedingungen bei der Versteigerung der Bibliothek Paul Schlenther bei Graupe am 5. Mai 1917, aus  : Aukt.kat. Graupe, 5.5.1917, Nr. IV, Bibliothek Paul Schlenther. Mit einem Vorwort von Professor Dr. Otto Pniower Abb. 13  : Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 78 angebotene Federzeichnung Karikatur auf eine Münchener Künstlersitzung von Lovis Corinth, 47,5 x 31,5 cm, aus  : Aukt. kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik, Tafel 5, Bildvorlage  : www.digi. ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1922_04_07/0111 Abb. 14  : Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 273 angebotene aquarellierte Federzeichnung Anthropophyteia von George Grosz, 1919, 37 x 30 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik, Tafel 12, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1922_04_07/0118 Abb. 15  : Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 355 angebotenes Temperagemälde auf schwarzer Pappe Die weiße Wolke von Wassily Kandinsky, 42 x 36 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik, Tafel 16, Bildvorlage  : www.digi.ub. uni-heidelberg.de/diglit/graupe1922_04_07/0122 Abb. 16  : Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 410 angebotene Kohlezeichnung Mißhandlung von Käthe Kollwitz, 72 x 53 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik, Tafel 6, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1922_04_07/0112 Abb. 17  : Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 733 angebotene Pinselzeichnung Selbstbildnis. Akt von Max Pechstein, 1910, 42 x 33 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik, Tafel 13, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1922_04_07/0119 Abb. 18  : Bei der Graupe-Auktion am 7./8. April 1922 als Nr. 777 angebotene Landschafts-­Federund Tuschzeichnungen von Pablo Picasso, 19 x 29 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 7./8.4.1922, Nr. XXIII, Moderne Graphik, Tafel 15, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1922_04_07/0121 Abb. 19  : Lithographie Auktion bei Graupe von Emil Orlik vom 11. November 1922 mit Nahsicht auf Graupes Auktionspult in der Lützowstraße 38, aus  : Der Querschnitt, Jg. 4, H. 6, Dezember 1924, S. 419 Abb. 20  : Katalog zur Graphikauktion bei Graupe vom 19. bis 22. März 1924, aus  : Aukt.kat. Graupe, 19.–22.3.1924, Nr. XXX, Chodowiecki-Sammlung, deutsche Romantiker, Gavarni-Sammlung. Moderne Graphik und Handzeichnungen, Bildvorlage  : www.digi.ub.uniheidelberg.de/diglit/graupe1924_03_19/0003 Abb. 21  : Schätzpreisliste mit Inflationspreisen aus dem Katalog zur Graphikauktion bei Graupe vom 10. bis 12. April 1923, aus  : Aukt.kat. Graupe, 10.–12.4.1923, Nr. XXVI, Graphik und Handzeichnungen des 18.–20. Jahrhunderts, Vorseiten, Bildvorlage  : www.digi.ub.uniheidelberg.de/diglit/graupe1923_04_10/0003

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Abb. 22  : Schätzpreisliste mit neuen Goldmark-Preisen aus dem Katalog zur Graphikauktion bei Graupe vom 19. bis 22. März 1924, aus  : Aukt.kat. Graupe, 19.–22.3.1924, Nr. XXX, Chodowiecki-Sammlung, deutsche Romantiker, Gavarni-Sammlung. Moderne Graphik und Handzeichnungen, Endseiten, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1924_03_19/0127 Abb. 23  : Bei der Graupe-Auktion Von Luther bis Kleist am 1. Oktober 1925 als Nr. 199 angebotener Band Von der winckelmesse vnd Pfaffen Weihe mit Titelbordüre von Lucas Cranach, 1533, aus  : Aukt.kat. Graupe, 1.10.1925, Nr. 50, Von Luther bis Kleist, S. 33, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1925_10_01/0040 Abb. 24  : Bei der Graupe-Auktion am 21./22. November 1927 als Nr. 37 angebotene erste niederdeutsche Bibel, 1478, aus  : Aukt.kat. Graupe, 21./22.11.1927, Nr. 75, Vom Manuskript zum Luxusdruck. Eine kostbare Bibliothek mit Beiträgen aus anderem Besitz, Tafel V, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1927_11_21/0195 Abb. 25  : Paul Graupe rauchend am Telefon, undatiert, Privatbesitz Marithé Grange Abb. 26  : Vom Verein Berliner Buch- und Kunstantiquare verfasste Parodie einer Graupe-Anzeige, 27. Februar 1929, aus  : Coppens 1987, S. 262 Abb. 27  : Villa in der Tiergartenstraße 4, in der Graupe seit Oktober 1927 seine Geschäftsräume hatte, um 1935, Foto Walther Köster, LAB, F Rep. 152 461 Abb. 28  : Hans W. Lange, um 1916, Privatbesitz Friedrich Wolters, aus  : Flick 2011, S. 59 Abb. 29  : Anzeige der Antiquitätenhandlung Hermann Ball mit Hinweis auf den doppelten Firmensitz in Berlin und Dresden, aus  : Der Kunstwanderer, Jg. 9, September 1927, S. 3 Abb. 30  : Anzeige der Kunsthandlung Graupe und direkt darunter veröffentlichte Annonce zur ersten gemeinsamen Auktion von Ball & Graupe am 17. Dezember 1927, aus  : Die Kunstauktion, Jg. 1, Nr. 7, 27.11.1927, S. 2 Abb. 31  : Bei der dritten gemeinsamen Goldemaildosenauktion von Ball & Graupe am 25. September 1930 als Nr. 56 bis 61 angebotene Golddosen, teilweise mehrfarbig, teilweise mit Emailminiaturen, um 1800, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 25.9.1930, Kostbare Goldemaildosen, Französisches Silber des 18. Jahrhunderts, S. 34, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/ball_graupe1930_09_25/0038 Abb. 32  : Bei der Graupe-Auktion am 10. Dezember 1928 als Nr. 63 angebotener Farbstich Tête de Flore von Louis Marin Bonnet, 1769, nach einem Pastell von F. Bochet, aus  : Aukt.kat. Graupe, 10.12.1928, Nr. 85, Buchminiaturen des 13. bis 16. Jahrhunderts. Farbstiche. Sportblätter, Tafel 18, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1928_12_10/0062 Abb. 33  : Bei der Graupe-Auktion am 10. Dezember 1928 als Teil der Nr. 163 angebotener farbiger Aquatinta-Stich aus der Stichfolge Leamington Grand Steeple Chase 1837 von Charles Hunt nach F. C. Turner, aus  : Aukt.kat. Graupe, 10.12.1928, Nr. 85, Buchminiaturen des 13. bis 16. Jahrhunderts. Farbstiche. Sportblätter, Tafel 47 oben, Bildvorlage  : www.digi.ub. uni-heidelberg.de/diglit/graupe1928_12_10/0091 Abb. 34  : Bei der Auktion der Sammlung Marc Rosenberg bei Ball & Graupe am 4. November 1929 als Nr. 64, 74 und 75 angebotener etruskischer Goldschmuck  : Halskette, 5./6. Jahrhundert v. Chr., und Ohrringe, 3. Jahrhundert v. Chr., aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 4.11.1929,

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Sammlung Marc Rosenberg, beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke, Tafel 3, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1929_11_04/0075 Abb. 35  : Bei der Graupe-Auktion Zeichnungen und Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts am 16. Dezember 1929 als Nr. 34 angebotene Kreidezeichnung Brustbild eines Knaben von Adolph von Menzel, 29 x 16 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 16.12.1929, Nr. 93, Zeichnungen und Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts, Tafel 3 rechts, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1929_12_16/0083 Abb. 36  : Bei der Auktion der Sammlung aus dem Schloss Reinhartshausen am 6./7. Juni 1932 als Nr. 67 angebotenes Ölgemälde Canale Grande aus der Canaletto-Schule, 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 59 x 95 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 6./7.6.1932, Sammlungen Schloss Reinhartshausen, Rheingau, aus dem Besitz S. K. H. des Prinzen Heinrich von Preußen, Tafel 5 oben, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1932_06_06/0107 Abb. 37  : Bei der Auktion der Sammlung aus dem Schloss Reinhartshausen am 6./7. Juni 1932 als Nr. 110 angebotenes Ölgemälde Bewaldete Hügellandschaft von Jacob van Ruisdael, Öl auf Leinwand, 51,7 x 59,2 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 6./7.6.1932, Sammlungen Schloss Reinhartshausen, Rheingau, aus dem Besitz S. K. H. des Prinzen Heinrich von Preußen, Tafel 13, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1932_06_06/0116 Abb. 38  : Bei der Benefizversteigerung zugunsten lebender deutscher Künstler bei Graupe am 27. Juni 1931 als Nr. 49 angebotenes Aquarell Weiblicher Akt von George Grosz, 62 x 46 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 27.6.1931, Gemälde, Aquarelle und Plastiken lebender deutscher Künstler, Tafel 4 oben, Bildvorlage   : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1931_06_27/0027 Abb. 39  : Bei der Benefizversteigerung zugunsten lebender deutscher Künstler bei Graupe am 27. Juni 1931 als Nr. 53 angebotenes Ölgemälde Fruchtstilleben von Karl Hofer, Öl auf Leinwand, 42 x 49 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 27.6.1931, Gemälde, Aquarelle und Plastiken lebender deutscher Künstler, Tafel 5 oben, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/ diglit/graupe1931_06_27/0028 Abb. 40  : Bei der Benefizversteigerung zugunsten lebender deutscher Künstler bei Graupe am 27. Juni 1931 als Nr. 111 angebotenes Stucco Boxer von Renée Sintenis, 41 cm hoch, aus  : Aukt. kat. Graupe, 27.6.1931, Gemälde, Aquarelle und Plastiken lebender deutscher Künstler, Tafel 11 oben, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1931_06_27/0034 Abb. 41  : Fünf bei der Auktion der Sammlung Rudolf Tewes am 17./18. Oktober 1932 bei Graupe als Nr. 144 angebotene Federzeichnungen Circusdamen, Männerköpfe etc. von Henri de Toulouse-Lautrec, ca. 12,5 x 10 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 17./18.10.1932, Nr. 105, Die graphische Sammlung Rudolf Tewes, Berlin. Französische Meister des 19. Jahrhunderts. Daumier/Degas/Goya/Manet/Toulouse-Lautrec u.a. Sammlung Paul Ephraim, Berlin. Handzeichnungen neuerer deutscher Meister. Bücher des 15.–20. Jahrhunderts. Illustrierte Bücher/ Erstausgaben. Kunstliteratur/Luxus- und Pressendrucke und Tuschzeichnung, Tafel 4, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1932_10_17/0142 Abb. 42  : Bei der Auktion der Sammlung Rudolf Tewes und der Sammlung Paul Ephraim am 17./18. Oktober 1932 bei Graupe als Nr. 78 angebotene Kreidezeichnung Tänzerin von Edgar

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Degas, 29,5 x 23,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 17./18.10.1932, Nr. 105, Die graphische Sammlung Rudolf Tewes, Berlin. Französische Meister des 19. Jahrhunderts. Daumier/Degas/Goya/ Manet/Toulouse-Lautrec u.a. Sammlung Paul Ephraim, Berlin. Handzeichnungen neuerer deutscher Meister. Bücher des 15.–20. Jahrhunderts. Illustrierte Bücher/Erstausgaben. Kunstliteratur/Luxus- und Pressendrucke und Tuschzeichnung, Tafel 9 oben, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1932_10_17/0147 Abb. 43  : Bei der Auktion der Sammlung Edwin Czeczowicka am 12. Mai 1930 bei Boerner & Graupe als Nr. 80 angebotene Tuschpinselzeichnung Der Schatzgräber von Francisco de Goya, 26 x 18 cm, aus  : Aukt.kat. Boerner & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Erster Teil  : Alte Handzeichnungen. Mit einem Vorwort von Max J. Friedländer, Tafel XXIV Mitte, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/ diglit/ball_graupe1930_05_12_bd1/0074 Abb. 44  : Bei der Auktion der Sammlung Edwin Czeczowicka am 12. Mai 1930 bei Boerner & Graupe als Nr. 78 angebotene Metallstift- und Pinselzeichnung Kopf eines Mannes von Domenico Ghirlandaio, 28,3 x 20,7 cm, aus  : Aukt.kat. Boerner & Graupe, 12.5.1930, Eine Wiener Sammlung [Sammlung Edwin Czeczowicka]. Erster Teil  : Alte Handzeichnungen. Mit einem Vorwort von Max J. Friedländer, Tafel XXII, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1930_05_12_bd1/0072 Abb. 45  : Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 12 angebotenes Ölgemälde Bildnis einer Medici-Prinzessin von Agnolo Bronzino, Öl auf Holz, 85,5 x 61 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke, Tafel 7, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/ball1930_11_28_29/0177 Abb. 46  : Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 35 angebotenes Ölgemälde Junges Mädchen und lüsterner Alter von Lucas Cranach, Öl auf Holz, 37 x 28 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke, Tafel 18 links, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball1930_11_28_29/0186 Abb. 47  : Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 40 angebotenes Ölgemälde Der Sonnenwagen des Phoebus von Peter Paul Rubens, Öl auf Holz, 99 x 71 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.11.1930, Die Sammlung C. Castiglioni, Wien. Gemälde, Skulpturen, Möbel, Keramik, Textilien, eingeleitet und beschrieben von Otto von Falke, Tafel 21, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/ ball1930_11_28_29/0190 Abb. 48  : Bei der Auktion der Sammlung Camillo Castiglioni am 28./29. November 1930 bei Ball & Graupe als Nr. 34 und erneut bei der van Diemen-Auktion bei Graupe am 25./26. Januar 1935 als Nr. 20 angebotenes Diptychon Heiliger Hieronymus und Heiliger Augustinus von Gerard David, Öl auf Holz, jeweils 51 x 17,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst

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– Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, Tafel 12, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe 1935_01_25/0127 Abb. 49  : Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 8 und 9 angebotene Ölgemälde Abendliche Flußlandschaft von Adriaen van de Velde (1660, Öl auf Leinwand, 29 x 42 cm) und Jagdszene von Philips Wouverman (Öl auf Holz, 50 x 68 cm), aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth, Tafel 10, Bildvorlage  : www.digi. ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1931_03_23/0210 Abb. 50  : Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 13 angebotenes Ölgemälde Bildnis des Grafen Lepel-Nassenheide von Anton Graff, Öl auf Leinwand, 87 x 67 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth, Tafel 5 rechts, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1931_03_23/0205 Abb. 51  : Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 451 und 452 angebotenes Meissner Porzellan Ein Paar Papageien (um 1740, 18,5 und 19,5 cm hoch) und Papageiengruppe (um 1745, 36,2 cm hoch), aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth, Tafel 79, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_ graupe1931_03_23/0279 Abb. 52  : Bei der Auktion der Sammlung Hans Wendland am 24./25. April 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 11 angebotenes Ölgemälde Anbetung der Hirten von Sebastiano Ricci, Öl auf Leinwand, 67 x 46,5 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 24./25.4.1931, Die Sammlung Dr. Hans Wendland, Lugano, Tafel 2, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_ graupe1931_04_24/0167 Abb. 53  : Bei der Auktion der Sammlung Hans Wendland am 24./25. April 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 73 und 74 angebotene Ölgemälde Moret-sur-Loing von Alfred Sisley (Öl auf Holz, 35 x 48 cm) und Orangenstilleben von Pierre-Auguste Renoir (Öl auf Leinwand, 18,5 x 31 cm), aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 24./25.4.1931, Die Sammlung Dr. Hans Wendland, Lugano, Tafel 27, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1931_ 04_24/0192 Abb. 54  : Bei der Auktion der Sammlung Max Emden am 9. Juni 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 22 angebotenes Ölgemälde Strand von Noordwyck von Max Liebermann, 1908, Öl auf Leinwand, 61 x 67 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 9.6.1931, Nr. XIII, Die Sammlung Dr. Max Emden, Hamburg. Gemälde deutscher und französischer Meister des 19. Jahrhunderts. Möbel, Teppiche, Bronzen, deutsches Silber, Fayencen, Tafel 9 oben, Bildvorlage  : www.digi. ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1931_06_09/0037 Abb. 55  : Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 13 angebotene farbige Kreidezeichnung Balletteuse von Edgar Degas, 61 x 45 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932,

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Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen, S. 11 oben, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1932_03_21/0013 Abb. 56  : Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 26 angebotenes Ölgemälde Stilleben mit weiblichem Halbakt von Lovis Corinth, 1911, Öl auf Leinwand, 148 x 200 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen, S. 17, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/ diglit/ ball_graupe1932_03_21/0019 Abb. 57  : Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 46 angebotenes Ölgemälde Selbstbildnis von Max Liebermann, um 1920, Öl auf Holz, 32 x 21 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen, S. 31, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_ graupe1932_03_21/0033 Abb. 58  : Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 62 angebotenes Ölgemälde Brustbild eines älteren Mannes von Hans Thoma, 1869, Öl auf Leinwand, 52 x 44 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen, S. 39, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ ball_graupe1932_03_21/0041 Abb. 59  : Bei der Ball & Graupe-Auktion am 21. März 1932 als Nr. 70 angebotene Bronze Kauerndes Mädchen von Georg Kolbe, 24 cm hoch, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 21.3.1932, Nr. XVI, Gemälde und Plastiken neuerer Meister aus zwei Berliner Privatsammlungen, S. 45, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1932_03_21/0047 Abb. 60  : Bei der Auktion der Sammlung Victor Hahn am 27. Juni 1932 bei Ball & Graupe als Nr. 16 angebotenes Ölgemälde Kopf eines Greises von Rembrandt, um 1633, Öl auf Eichenholz, 61,5 x 47,5 cm, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 27.6.1932, Nr. XVII, Die Sammlung Victor Hahn, Berlin. Gemälde, Skulpturen, Bronzestatuetten, Textilien vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke, Tafel 1, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ballgraupe1932_06_27/0074 Abb. 61  : Bei der Auktion der Sammlung Victor Hahn am 27. Juni 1932 bei Ball & Graupe als Nr. 160 angebotene Reiterstatuette aus Bronze von Andrea Briosco, gen. Riccio, 28,5 cm hoch, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 27.6.1932, Nr. XVII, Die Sammlung Victor Hahn, Berlin. Gemälde, Skulpturen, Bronzestatuetten, Textilien vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke, Frontispiz, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ballgraupe1932_06_27/0003 Abb. 62  : Titelseite des Katalogs zur letzten gemeinsamen Auktion von Ball & Graupe am 23./24 Juni 1933, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 23./24.6.1933, Nr. 130, Kunstbesitz und Einrichtung eines Berliner Privatmannes. Gemälde, Möbel, Textilien, Altes Tafelsilber aus verschiedenem Besitz, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1933_06_23/0003 Abb. 63  : Paul Graupe während einer Kunstauktion in Berlin, 1931, ullstein bild 00429906 Abb. 64  : Salon in Hermann Balls Geschäftsräumen in der Tiergartenstraße 4, um 1930, LAB, F Rep. 290-05-01, Sammlung Marta Huth, Nr. 13

282 I  Abbildungsverzeichnis

Abb. 65  : Lithographie Auktion bei Graupe von Emil Orlik vom 10. November 1922 mit Blick in Graupes Auktionsräume in der Lützowstraße 38, Erstpublikation in  : Zeitbilder. Beilage zur Vossischen Zeitung, Nr. 48, 3.12.1922, hier aus  : Der Querschnitt, Jg. 9, H. 4, April 1929, S. 261 Abb. 66  : Zur Eröffnung von Graupes Geschäft in der Tiergartenstraße 4 im Oktober 1927 in der Kunstauktion publizierte Fotografie Der neue Ausstellungsraum von Paul Graupe, aus  : Die Kunstauktion, Jg. 1, Nr. 2, 22.10.1927, S. 8 Abb. 67  : Zur Eröffnung von Graupes Geschäft in der Tiergartenstraße 4 im November 1927 im Kunstwanderer publizierte Fotografie Ein Interieur von den neuen Räumen bei Paul Graupe in Berlin, aus  : Der Kunstwanderer, Jg. 9, November 1927, S. 107 Abb. 68  : Vom Architekten Paul Huldschinsky gestaltete Bibliothek in den Geschäftsräumen der Kunsthandlung Graupe in der Tiergartenstraße 4, ullstein bild 00271425 Abb. 69  : Festsaal im von 1933 bis 1937 von Graupes Auktionshaus genutzten Künstlerhaus in der Bellevuestraße 3, Ansichtskarte, undatiert Abb. 70  : Künstlerhaus in der Bellevuestraße 3, 1928, Foto John Graudenz, ullstein bild 00318829 Abb. 71  : Radierung von Lovis Corinth aus der 1918 von Graupe edierten Mappe Sieben Radierungen von Lovis Corinth, aus  : Sieben Radierungen 1918, Bildvorlage  : www.christies.com Abb. 72  : 1919 von Graupe verlegter Goethe-Band mit Radierungen von Sepp Frank, aus  : Goethe 1919 Abb. 73  : Radierung von Michel Fingesten im von Graupe 1920 herausgegebenen Band Der klingende Garten, aus  : Weißmann 1920 Abb. 74  : Katalog zur Graupe-Auktion zugunsten lebender deutscher Künstler am 21. Mai 1932, aus  : Aukt.kat. Graupe, 21.5.1932, Gemälde, Plastiken und Aquarelle lebender deutscher Künstler, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1932_05_21/0003 Abb. 75  : Auf der Lithographie Auktion bei Graupe von Emil Orlik vom 10. November 1922 basierendes Werbeplakat des Antiquariats Paul Graupe, 47,7 x 30 cm, Staatliche Museen zu Berlin – Kunstbibliothek, Sammlung Grafikdesign, Ident. Nr. 14031028 Abb. 76  : Von Erich M. Simon gestaltetes Werbeplakat zu einer Weihnachtsausstellung des Antiquariats Paul Graupe, vermutlich Anfang/Mitte der 1920er Jahre, Staatliche Museen zu Berlin – Kunstbibliothek, Sammlung Grafikdesign Abb. 77  : Von Graupe Ende 1926 und erneut bei einer Auktion am 5. und 6. März 1928 als Nr. 534 angebotenes Brustbild Kupferstecher Johann Bause von Anton Graff, Öl auf Leinwand, aus  : Aukt.kat. Graupe, 5./6.3.1928, Nr. 77, Das alte Berlin in Wort und Bild, Tafel 3 Abb. 78  : Brief Graupe an Oswald Zwerenz vom 5. Mai 1931, Privatbesitz Patrick Golenia Abb. 79  : Porträtfoto Käthe Graupe, undatiert, Privatbesitz Marithé Grange Abb. 80  : Graupes siebenjähriger Sohn „Tomilein“ und Käthe Graupe (am mittleren Tisch) bei einem von der Tennisspielerin Paula von Reznicek veranstalteten Bridgeturnier am 11. Januar 1928, im Hintergrund unter anderem der Maler und Graphiker Rudolf Grossmann, Foto Zander & Labisch, ullstein bild 01028723

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Abb. 81  : Der französische Botschafter Pierre de Margerie beim Ball der Deutsch-Französischen Gesellschaft im Berliner Hotel Esplanade am 20. Februar 1930, erschienen in Tempo, 21.2.1930, ullstein bild 00254687 Abb. 82  : Graupe mit Sohn Thomas und dem Wiener Kunsthändler Christian M. Nebehay auf der Terrasse von Graupes Villa in Berlin-Grunewald, um 1929, Archiv Christian M. Nebehay, aus  : Nebehay 1995, S. 47 Abb. 83  : Katalog zur Versteigerung der Sammlung Leopold Seligmann bei Ball & Graupe am 28./29. April 1930, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 28./29.4.1930, Die Sammlung Dr. Leopold Seligmann, Köln [eingel. v. Paul Clemen, Otto von Falke u. Georg Swarzenski], Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1930_04_28/0001 Abb. 84  : Katalog zur Versteigerung der Sammlung Hans Wendland bei Ball & Graupe am 24./25. April 1931 in typischem blauen Einband, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 24./25.4.1931, Die Sammlung Dr. Hans Wendland, Lugano, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/ diglit/ball_graupe1931_04_24a/0001 Abb. 85  : Katalog zur Versteigerung der Sammlung französischer Liebhaberbuchausgaben von Henri Goldstein bei Graupe am 24. Mai 1918, aus  : Aukt.kat. Graupe, 24.5.1918, Nr. XVI, Die Sammlung Goldstein, Budapest Abb. 86  : Katalog zur Versteigerung einer Buchkunstsammlung bei Graupe am 27. Februar 1918, aus  : Aukt.kat. Graupe, 27.2.1918, Bücher und Einbände aus dem Besitz eines bekannten Bibliophilen, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1918_02_27/0003 Abb. 87  : Katalog zur Versteigerung bei Graupe am 24./25. März 1924, aus  : Aukt.kat. Graupe, 24./25.3.1924, Nr. XXXI, Moderne Bücher, Luxusdrucke, zum Teil in kostbaren Einbänden, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1924_03_24/0001 Abb. 88  : Katalog zur Graphikauktion bei Graupe am 5./6. Dezember 1924 in typischem hellen Einband mit schwarzem und rotem Aufdruck, aus  : Aukt.kat. Graupe, 5./6.12.1924, Nr. XXXIX, Graphik des XIX. und XX. Jahrhunderts, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1924_12_05/0001 Abb. 89  : Katalog zur Versteigerung der Bibliothek von Hermann Dernburg bei Graupe am 26./27. Juni 1934 in typischem hellen Einband mit schwarzem und rotem Aufdruck, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26./27.6.1934, Nr. 135, Bibliothek Prof. Hermann Dernburg. Alte Architektur, Ansichten-Werke und Vorlage-Bücher. Kunstliteratur. Die Handbibliothek eines Frankfurter Sammlers und Beiträge aus anderem Besitz, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1934_06_26/0001 Abb. 90  : Katalog zur Versteigerung der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild bei Ball & Graupe vom 23. bis 25. März 1931, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1931_03_23a/0001 Abb. 91  : Katalog zur Versteigerung der Japansammlung von Wilhelm Solf am 19. Juni 1936 bei Graupe, aus  : Aukt.kat. Graupe, 19.6.1936, Nr. 153, Japansammlung Exz. Solf †, Berlin.

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Farbenholzschnitte, Surimono, Chawan. Netsuke und Kakemono, Bildvorlage  : www.digi. ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1936_06_19/0001 Abb. 92  : Bei der Graupe-Auktion am 21./22. April 1933 als Nr. 105 angebotene Lithographie Das Weib von Edvard Munch, aus  : Aukt.kat. Graupe, 21./22.4.1933, Nr. 107, Alte und moderne Graphik. Kunstliteratur, unter anderen zahlreichen Beiträgen die einschlägigen Teile der Bibliotheken von Georg Dehio und Ludwig Hoffmann. Wertvolle Bücher aller Zeiten, Tafel 5 unten, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1933_04_21/0111 Abb. 93  : Bei der Auktion der Goethe-Sammlung von Leon Nathansohn am 19./20. April 1933 bei Graupe als Nr. 17 angebotene Goethe-Büste aus Gips von Martin Gottlieb Klauer, um 1790, 62 cm hoch, aus  : Aukt.kat. Graupe, 19./20.4.1933, Nr. 106, Die Sammlung Leon Nathansohn, Dresden, mit Beiträgen aus anderem Besitz. Goethe und sein Kreis, Tafel 5 links, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1933_04_19/0128 Abb. 94  : Bei der Auktion des Kunstbesitzes von Max Alsberg am 29./30. Januar 1934 bei Graupe als Nr. 82 angebotene, noch in Alsbergs Villa im Grunewald befindliche Régence-Boiserie aus Eichenholz von um 1720/30 mit Türen, Kamin, Wandfüllungen und gemalten Supraporten, aus  : Aukt.kat. Graupe, 29./30.1.1934, Nr. 131, Kunstbesitz Prof. Max Alsberg †, Berlin. Gemälde und Kunstbesitz aus einer bekannten süddeutschen Privatsammlung. Verschiedener Berliner Privatbesitz, Tafel 2, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1934_01_29/0094 Abb. 95  : Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 273 d angebotener Brüsseler Wandteppich von um 1570 mit Darstellung Herakles und Antäos, 425 x 410 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 12.–14.4.1934, Nr. 132, Sammlung Herbert M. Gutmann, Herbertshof bei Potsdam. Gemälde, meist aus dem 18. Jahrhundert. Möbel, Silber, Porzellan, Textilien, alte syrische Gläser, ostasiatische und islamische Kleinkunst, Tafel 36, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1934_04_12/0151 Abb. 96  : Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 560 und 561 angebotene chinesische Rollbilder Zwei Ahnenbilder (17./18. Jahrhundert, 155 x 87 cm und 153 x 92 cm) und Die Fee Ma-ku (vermutlich Kopie des 18. Jahrhundert nach einem Werk von 1523, 145 x 88 cm), jeweils Wasserfarben auf Seide, aus  : Aukt.kat. Graupe, 12.–14.4.1934, Nr. 132, Sammlung Herbert M. Gutmann, Herbertshof bei Potsdam. Gemälde, meist aus dem 18. Jahrhundert. Möbel, Silber, Porzellan, Textilien, alte syrische Gläser, ostasiatische und islamische Kleinkunst, Tafel 48, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1934_04_12/0163 Abb. 97  : Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 17 angebotenes Ölgemälde Bildnis des Fürsten Bismarck von Franz von Lenbach, 1896, Öl auf Leinwand, 142 x 122 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 12.–14.4.1934, Nr. 132, Sammlung Herbert M. Gutmann, Herbertshof bei Potsdam. Gemälde, meist aus dem 18. Jahrhundert. Möbel, Silber, Porzellan, Textilien, alte syrische Gläser, ostasiatische und islamische Kleinkunst, Tafel 1, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1934_ 04_12/0115

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Abb. 98  : Bei der Auktion der Sammlung Herbert Gutmann vom 12. bis 14. April 1934 bei Graupe als Nr. 43 angebotene Ölskizze Krönung Mariä von Peter Paul Rubens, Öl auf Holz, 46 x 58 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 12.–14.4.1934, Nr. 132, Sammlung Herbert M. Gutmann, Herbertshof bei Potsdam. Gemälde, meist aus dem 18. Jahrhundert. Möbel, Silber, Porzellan, Textilien, alte syrische Gläser, ostasiatische und islamische Kleinkunst, Tafel 17, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1934_04_12/0131 Abb. 99  : Bei der Auktion der Sammlung Bernhard Albert Mayer am 25. Juni 1934 bei Graupe als Nr. 21 angebotenes Ölgemälde Brustbild einer jüngeren Frau von Thomas de Keyser, Öl auf Holz, 31 x 24,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25.6.1934, Nr. 136, Gemäldesammlung Kom.Rat Bernhard Albert Mayer, Mainz. Werke niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts, S. 22, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1934_06_25a/0026 Abb. 100  : Bei der Auktion der Sammlung Bernhard Albert Mayer am 25. Juni 1934 bei Graupe als Nr. 39 und 41 angebotene Ölgemälde Landschaft mit Bauernhütten von Salomon van Ruysdael (39 x 66 cm) und Dünenlandschaft von David Teniers d. J. (24 x 34,5 cm), beide Öl auf Holz, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25.6.1934, Nr. 136, Gemäldesammlung Kom.-Rat Bernhard Albert Mayer, Mainz. Werke niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts, S. 32, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1934_06_25a/0036 Abb. 101  : Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 18 angebotenes Ölgemälde La Poésie von Camille Corot, um 1868/70, Öl auf Leinwand, 55 x 43,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz, S. 33, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_03_23/0037 Abb. 102  : Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 25 angebotenes Ölgemälde Frau Manet im Treibhaus von Edouard Manet, 1878, Öl auf Leinwand, 80 x 100 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz, S. 45, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1935_03_23/0049 Abb. 103  : Bei der Auktion der Sammlung Emma Budge vom 4. bis 6. Oktober 1937 bei Graupe als Nr. 139 angebotenes Schmuckkästchen aus Limoges mit Kupferemailplatten, erste Hälfte 16. Jahrhundert, 11 x 18,5 x 12,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 27.–29.9.1937, Die Sammlung Frau Emma Budge †, Hamburg, Tafel 36 unten, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1937_09_27/0234 Abb. 104  : Bei der Auktion der Japansammlung von Wilhelm Solf am 19. Juni 1936 bei Graupe als Nr. 4 angebotener japanischer Holzschnitt Yoshiwara-Mädchen von Kitagawa Utamaro, 26,5 x 38,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 19.6.1936, Nr. 153, Japansammlung Exz. Solf †, Berlin. Farbenholzschnitte, Surimono, Chawan. Netsuke und Kakemono, Tafel 1, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1936_06_19/0011 Abb. 105  : Vorbesitzerverzeichnis im Katalog zur Kunstauktion bei Graupe am 26. Januar 1935, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26.1.1935, Nr. 138, Kunstgegenstände aus verschiedenem Privatbesitz, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_26/0006

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Abb. 106  : Vorbesitzerverzeichnis im Katalog zur Kunstauktion bei Graupe am 23./24. März 1936, aus  : Aukt.kat. Graupe, 23./24.3.1936, Nr. 150, Verschiedener deutscher Kunstbesitz. Gemälde alter und neuerer Meister. Deutsche Plastik vom 15. bis 18. Jahrhundert. Möbel der Renaissance, des Barock u. Rokoko. Bronzen, Silber, Keramik, Tapisserien, Teppiche, alte Stoffe, antike Bronzen und Marmorskulpturen, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1936_03_23/0006 Abb. 107  : Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 11 angebotenes, an den Verein der Freunde der Nationalgalerie verkauftes Ölgemälde Selbstbildnis mit gelbem Hut von Hans von Marées, 1874, Öl auf Leinwand, 97,5 x 80,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz, S. 23, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_03_23/0027 Abb. 108  : Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 37 angebotene, an den Verein der Freunde der Nationalgalerie verkaufte Tuschfederzeichnung L’Olivette von Vincent van Gogh, 47 x 62,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz, S. 61, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_03_23/0065 Abb. 109  : Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 31 angebotene, an den Verein der Freunde der Nationalgalerie verkaufte Kreidezeichnung Männlicher Akt von Paul Cézanne, 47,5 x 31 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz, S. 55 rechts, Bildvorlage  : www.digi.ub. uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_03_23/0059 Abb. 110  : Graupe-Prospekt zur Versteigerung der van Diemen-, Altkunst- und Otto-BurchardBestände ab Januar 1935, aus  : Auktionsprospekt Graupe 1935, Bildvorlage  : www.digi.ub. uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25a/0005 Abb. 111  : Katalog zur Auktion der Bestände der liquidierten Firma Flatow & Priemer bei Graupe am 10./11. Oktober 1935, aus  : Aukt.kat. Graupe, 10./11.10.1935, Nr. 146, Die Bestände der Firma Flatow & Priemer, in Liquidation, Berlin, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1935_10_10/0001 Abb. 112  : Bei der Auktion der Bestände der Kunsthandlung A. S. Drey am 17./18. Juni 1936 bei Graupe als Nr. 58 angebotenes Ölgemälde Großes Porträt eines venezianischen Edelmannes von Jacopo Tintoretto, Öl auf Leinwand, 113 x 91 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe 17./18.6.1936, Nr. 151, Aus dem Besitz der Firma A. S. Drey, München (Räumungsverkauf ), Tafel 10, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1936_06_17/0091 Abb. 113  : Bei der Auktion der Bestände der Kunsthandlung A. S. Drey am 17./18. Juni 1936 bei Graupe als Nr. 12 angebotenes Ölgemälde Porträt des Lucas van Uffeln von Anton van Dyck, Öl auf Holz, 20 x 16 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe 17./18.6.1936, Nr. 151, Aus dem Besitz der Firma A. S. Drey, München (Räumungsverkauf ), Tafel 19, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1936_06_17/0100

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Abb. 114  : Werkinformationen im Katalog zur Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, S. 5, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25/0008 Abb. 115  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 51 angebotene Ölskizze Allegorie auf die Geschichte der Päpste von Peter Paul Rubens, um 1635, Öl auf Eichenholz, 76,5 x 34 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, Tafel 17, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25/0132 Abb. 116  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 47 angebotenes Ölgemälde Studienkopf von Rembrandt, um 1643, Öl auf Holz, 19 x 16 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, Tafel 19, Bildvorlage  : www.digi. ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25/0134 Abb. 117  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 67 angebotenes Ölgemälde Hirschjagd von Philips Wouverman, Öl auf Leinwand, 53 x 68 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, Tafel 29, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25/0144 Abb. 118  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 43 angebotenes Ölgemälde Köchin und Jäger von Jacob Ochtervelt, Öl auf Leinwand, 56 x 46 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, Tafel 22, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25/0137 Abb. 119  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 61 angebotenes Ölgemälde Landschaft mit Herde von Adriaen van de Velde, 1665, Öl auf Leinwand, 43 x 49 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 25./26.1.1935, Nr. 137, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, Dr. Otto Burchard & Co – GmbH, sämtlich in Liquidation. I. Teil, Tafel 31 unten, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25/0146 Abb. 120  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 25 angebotenes Ölgemälde Madonna mit Kind und Johannes von Franciabigio, um 1520, Öl auf Leinwand, 87 x 68 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil, Tafel 15 rechts, Bildvorlage  : www. digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_04_26/0171

288 I  Abbildungsverzeichnis

Abb. 121  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 3 angebotenes Ölgemälde Stilleben von Abraham van Beyeren, Öl auf Leinwand, 43 x 49 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil, Tafel 37, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1935_04_26/0193 Abb. 122  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 80 angebotenes Ölgemälde Prinzessin Spinola von Peter Paul Rubens, Öl auf Leinwand, 227 x 137 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil, Tafel 30, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1935_04_26/0186 Abb. 123  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 81 angebotenes Ölgemälde Die Marquise Imperiali mit Enkelin von Peter Paul Rubens, Öl auf Leinwand, 208 x 132 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil, Tafel 31, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_04_26/0187 Abb. 124  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 26./27. April 1935 bei Graupe als Nr. 77 angebotenes Ölgemälde Bildnis eines alten Mannes in orientalischer Tracht von Rembrandt, Öl auf Holz, 52 x 38 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil, Tafel 35, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_04_26/0191 Abb. 125  : Bei der Auktion der Bestände der Galerie van Diemen am 25./26. Januar 1935 bei Graupe als Nr. 37 angebotenes Ölgemälde Muttergottes mit Kind vom Meister von Meßkirch, 1525, Öl auf Holz, 71 x 48 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe, 26./27.4.1935, Nr. 142, Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co – GmbH, Altkunst – Antiquitäten – GmbH, beide in Liquidation. II. (letzter) Teil, Tafel 1, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/ diglit/graupe1935_01_25/0116 Abb. 126  : Ausstellungsraum mit Tapisserien aus den Beständen der Kunsthandlung van Diemen, Anfang 1935, aus  : Auktionsprospekt Graupe 1935, Tafel 39, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_01_25a/0048 Abb. 127  : Restaurant Weinhaus Rheingold in der Bellevuestraße 19/20, in der Anfang 1935 der erste Tag der van Diemen-Auktion stattfand, Ansichtskarte, undatiert, Foto Schnellbacher, ullstein bild 00380283 Abb. 128  : Halbseitige Anzeige für die Versteigerung der „Bestände der liquidierten Berliner Firma Dr. Otto Burchard & Co.“ am 22./23. März 1935 bei Graupe in der Weltkunst, aus  : Weltkunst, Jg. 9, Nr. 9, 3.3.1935, S. 5 Abb. 129  : Paul Graupe während der Versteigerung der Chinaabteilung von Dr. Otto Burchard & Co. am 22./23. März 1935, Privatbesitz Marithé Grange

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Abb. 130  : Umsatzsteuerbescheid des Finanzamtes Tiergarten für das Kalenderjahr 1935 für die Firma Paul Graupe vom 19. Juni 1936, aus  : LABO Berlin, Entschädigungsbehörde, Reg. Nr. 57 493, Bl. E 2–3 Abb. 131  : Paul Graupe, um 1936, von Graupe während seines vorübergehenden Ausschlusses aus der Reichskammer der bildenden Künste signierte Aufnahme, aus  : Coppens 1987, S. 256 Abb. 132  : Katalog zur gemeinsamen Versteigerung des Berliner Auktionshauses Graupe und des Amsterdamer Auktionshauses Mak van Waay am 5./6. November 1935 in Amsterdam, aus  : Aukt.kat. Graupe & S. J. Mak van Waay, 5./6.11.1935 Amsterdam, Collection L. van den Bergh. Diverses provenances. Tableaux anciens de l’école hollandaise du XVIIième siècle. Meubles. Sculptures. Objets d’Art. Tapis. Etoffes, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg. de/diglit/graupe1935_11_05/0007 Abb. 133  : Bei der gemeinsamen Versteigerung des Berliner Auktionshauses Graupe und des Amsterdamer Auktionshauses Mak van Waay am 5./6. November 1935 in Amsterdam als Nr. 21 angebotenes Ölgemälde Porträt der Maechtheld van Doorn von Rembrandt, 1639, Öl auf Holz, 65 x 49 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe & S. J. Mak van Waay, 5./6.11.1935 Amsterdam, Collection L. van den Bergh. Diverses provenances. Tableaux anciens de l’école hollandaise du XVIIième siècle. Meubles. Sculptures. Objets d’Art. Tapis. Etoffes, Frontispiz, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_11_05/0006 Abb. 134  : Bei der gemeinsamen Versteigerung des Berliner Auktionshauses Graupe und des Amsterdamer Auktionshauses Mak van Waay am 5./6. November 1935 in Amsterdam als Nr. 29 angebotenes Ölgemälde Samson und Dalila von Jan Steen, 1668, Öl auf Leinwand, 67 x 80,5 cm, aus  : Aukt.kat. Graupe & S. J. Mak van Waay, 5./6.11.1935 Amsterdam, Collection L. van den Bergh. Diverses provenances. Tableaux anciens de l’école hollandaise du XVIIième siècle. Meubles. Sculptures. Objets d’Art. Tapis. Etoffes, Tafel 17, Bildvorlage  : www.digi. ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_11_05/0095 Abb. 135  : Schreiben des Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste an die Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste in Düsseldorf vom 12. Mai 1936, das die Wiedereingliederung Graupes in die Reichskammer aus Devisengründen belegt, aus  : LAB, A Rep. 243-04, Nr. 2691 Abb. 136  : Der große Moment  ! Der Leiter der Versteigerung H. W. Lange erteilt den Zuschlag. Hans W. Lange bei einer Versteigerung in seinem von Graupe übernommenen Berliner Auktionshaus, 1939, aus  : H[ans] G[eorg] v[on] Studnitz  : Kunstwerke wandern … Von der Versteigerung einer Kunstsammlung, in  : Der Silberspiegel, Jg. 5, 1939, S. 860–862 u. 885, hier S. 861 Abb. 137  : Anzeige des Auktionshauses Hans W. Lange in der Weltkunst für eine Versteigerung am 20./21. Januar 1942 in der Bellevuestraße 7, aus  : Weltkunst, Jg. 16, 20.12.1941, Nr. 51/52, S. 2 Abb. 138  : Ganzseitige Vorankündigung des Auktionshauses Graupe zur Versteigerung der Sammlung Emma Budge in der Weltkunst, aus  : Weltkunst, Jg. 11, Nr. 28/29, 18.7.1937, S. 11 Abb. 139  : Graupes Elfenbeinhammer, Privatbesitz Marithé Grange

290 I  Abbildungsverzeichnis

Abb. 140  : Das 1913 eröffnete Hotel Plaza Athénée an der Pariser Avenue Montaigne, in dem Käthe und Paul Graupe 1937 gleichzeitig mit Arthur Goldschmidt, Hans Wendland und Alice Reis wohnten, Ansichtskarte, undatiert, Bildvorlage  : www.francerevisited.com Abb. 141  : Hans Wendland, 1928, ullstein bild 00371568 Abb. 142  : Arthur Goldschmidt (rechts) und seine erste Frau Marthe Mittehauser (2. v. r.) mit dem Schauspieler Ralph Arthur Roberts (links) und dessen Frau (2. v. l.) bei einem Tennisturnier im Blau-Weiß-Club Berlin, 1928, Foto Zander & Labisch, ullstein bild 00264338 Abb. 143  : Einlegezettel mit Hinweis auf Graupes neue Pariser Niederlassung im Katalog zur Budge-Auktion von Anfang Oktober 1937, Privatbesitz Patrick Golenia Abb. 144  : Graupes letzte Anzeige in der Weltkunst für sein neues Pariser Geschäft an der Place Vendôme vom 17. April 1938, aus  : Weltkunst, Jg. 12, Nr. 16, 17.4.1938, S. 5 Abb. 145  : Place Vendôme in Paris, um 1937, Foto Emmanuel Boudot-Lamotte, Bildvorlage  : www.readingwell.edublogs.org Abb. 146  : Ende 1937 im Burlington Magazine als interessante Werkofferte der Pariser Kunsthandlung Paul Graupe & Cie veröffentlichte Herbergsszene von Adriaen van Ostade, 1671, Öl auf Holz, 43,2 x 35,6 cm, aus  : The Burlington Magazine for Connoisseurs, Jg. 71, Nr. 417, Dezember 1937, Tafel X Abb. 147  : Werbeanzeige für Paul Graupe & Cie mit Landschaft von Alfred Sisley im Burlington Magazine vom Juni 1938, aus  : The Burlington Magazine for Connoisseurs, Jg. 72, Nr. 423, Juni 1938, S. VIII Abb. 148  : Pariser Graupe-Katalog von 1937 in typischem blauen Einband, aus  : Paul Graupe & Cie 1937, Privatbesitz Patrick Golenia Abb. 149  : Bei der Auktion der Sammlung Hans Wendland am 24./25. April 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 29 angebotenes Ölgemälde Bildnis eines Mannes von Hans Baldung Grien, um 1510, Öl auf Holz, 33,4 x 26,8 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 24./25.4.1931, Die Sammlung Dr. Hans Wendland, Lugano, Tafel 8, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_graupe1931_04_24/0173 Abb. 150  : Bei der Auktion der Sammlung Max Silberberg am 23. März 1935 bei Graupe als Nr. 27 angebotenes Ölgemälde Boulevard du Montmartre im Frühling von Camille Pissarro, 1897, Öl auf Leinwand, 65,5 x 81 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog, aus  : Aukt. kat. Graupe, 23.3.1935, Nr. 141, Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts aus einer bekannten schlesischen Privatsammlung und aus verschiedenem Privatbesitz, S. 49, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_03_23/0053 Abb. 151  : Bei der Auktion der Sammlung Max Emden am 9. Juni 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 40 angebotenes Ölgemälde Aus der Umgebung von Paris von Vincent van Gogh, um 1886/88, Öl auf Leinwand, 38 x 46 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 9.6.1931, Nr. XIII, Die Sammlung Dr. Max Emden, Hamburg. Gemälde deutscher und französischer Meister des 19. Jahrhunderts. Möbel, Teppiche, Bronzen, deutsches Silber, Fayencen, Tafel 23, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ graupe1939_06_09/0074

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Abb. 152  : Bei der Auktion der Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild vom 23. bis 25. März 1931 bei Ball & Graupe als Nr. 39 angebotene Tuschfederzeichnung L’Accord parfait von Jean-Michel Moreau, 1776, 32 x 55 cm, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog, aus  : Aukt.kat. Ball & Graupe, 23.–25.3.1931, Die Sammlung Erich von Goldschmidt-Rothschild. Eingeleitet von L. Schnorr von Carolsfeld, beschrieben von L. Schnorr von Carolsfeld und H. Huth, Tafel 14 rechts, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/ball_ graupe1931_03_23/0214 Abb. 153  : Bei der Auktion der Bestände der Ostasiatika-Kunsthandlung Dr. Otto Burchard am 22./23. März 1935 bei Graupe als Nr. 275 angebotene chinesische Bronzeschale auf quadratischem Untersatz, Chou-Zeit (1122 bis 255 v. Chr.), 28 cm hoch, 1937 auch abgebildet in Graupes Pariser Katalog, aus  : Aukt.kat. Graupe, 22./23.3.1935, Nr. 140, Die Bestände der Firma Dr. Otto Burchard & Co., Berlin, in Liquidation. Chinesische Kunst, I. Teil, beschrieben von L. Reidemeister, Tafel 26, Bildvorlage  : www.digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/graupe1935_03_22bd1/0112 Abb. 154  : Passbild Paul Graupe, undatiert, Privatbesitz Marithé Grange Abb. 155  : Ölgemälde Armand Roulin von Vincent van Gogh, 1888, Öl auf Leinwand, 65,5 x 54,3 cm, 1938 von Graupe bei Theodor Fischer erworben und an Daniel Georges van Beu­ ningen weiterverkauft, heute Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam, Inv. Nr. 2608 MK Abb. 156  : Ölgemälde Versuchung Christi von Peter Paul Rubens, 1620, Öl auf Leinwand, 32,9 x 31,6 cm, im Januar 1938 von Graupe an Antoine Seilern verkauft, heute The Courtauld Gallery, London, Inv. Nr. P.1978.PG.370  ; Copyright The Samuel Courtauld Trust, Courtauld Institute of Art Galley, London Abb. 157  : Ölgemälde Friedrich der Große, König von Preußen als Feldherr von R. A. Matthieu, Öl auf Leinwand, 145 x 113 cm, von Graupe in Paris für Hans Arnhold treuhänderisch verwaltet, BArch, B 323 Bild-062-023 Abb. 158  : Ölgemälde Prinzessin Sophie von Preußen, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 145 x 113 cm, von Graupe in Paris für Hans Arnhold treuhänderisch verwaltet, BArch, B 323 Bild-062-026 Abb. 159  : Ölgemälde Brustbild eines Jünglings im Profil von Dosso Dossi, Öl auf Holz, 13,5 x 10,5 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet, BArch, B 323 Bild–915-009 Abb. 160  : Ölgemälde Taufe Christi im Stil Signorellis, Öl auf Holz, 92,5 x 84 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet, BArch, B 323 Bild–915-007 Abb. 161  : Pastell Landschaft mit Schornsteinen (Landscape With Smokestacks) von Edgar Degas, 1890, 31,7 x 41,6 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet, heute The Art Institute of Chicago, Bild Nr. 00000161-01  ; Copyright The Art Institute of Chicago Abb. 162  : Pastell Femme se chauffant von Edgar Degas, 31 x 38 cm, von Graupe in Paris für Friedrich Gutmann treuhänderisch verwaltet, BArch, B 323 Bild–915-004

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Abb. 163  : Hotel Rigihof in Zürich, in dem Graupe und seine Frau 1939/40 lebten, Ansichtskarte, undatiert, Bildvorlage  : www.oberstrassweg.ch Abb. 164  : Käthe und Paul Graupe in den USA, undatiert, Privatbesitz Marithé Grange Abb. 165  : Park Avenue in New York, um 1935, Foto Imagno, ullstein bild 01054662 Abb. 166  : Werbung für die Kunsthandlung Graupe am Central Park South 112 in New York, März 1945, aus  : Deutsche Blätter für ein europäisches Deutschland, gegen ein deutsches Europa, Jg. 3, H. 24, März/April 1945, S. 71 Abb. 167  : Zu den in Paris bei Wacker-Bondy eingelagerten Beständen von Paul Graupe & Cie gehörendes, später von Graupe in den USA verkauftes Ölgemälde L’Homme est en mer von Vincent van Gogh, 1889, Öl auf Leinwand, 66 x 51 cm, Bildvorlage  : www.sothebys.com Abb. 168  : Am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris vom ERR beschlagnahmtes, als „Grp. 16“ gelistetes Pergamentblatt aus einem Stundenbuch von um 1460, 12 x 7,6 cm, BArch, B 323 Bild–856–37 Abb. 169  : Am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris vom ERR beschlagnahmtes, als „Muir 2“ gelistetes niederländisches Ölgemälde Viehhändler, dahinter Rast von Fuhrwerken vor Häusern, 17. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 48 x 61 cm, BArch, B 323 Bild–915-005 Abb. 170  : ERR-Karte der am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris beschlagnahmten, als „Muir 3“ gelisteten französischen Kreidezeichnung Männerporträt mit Mütze, 41 x 33,5 cm, aus  : BArch, B 323/915, Bl. 13r, Muir 3, Bildvorlage  : www.errproject.org/ jeudepaume/card_view.php?CardId=6521 Abb. 171  : Am 29. Oktober 1942 in Graupes Lager bei Wacker-Bondy in Paris beschlagnahmtes, als „Muir 5“ gelistetes Ölgemälde Spanierin gegen blauen Wolkenhimmel stehend in schwarzem Kleid, Öl auf Leinwand, 24 x 19 cm, BArch, B 323 Bild–915-008 Abb. 172  : Am 1. Juli 1940 von Josef Angerer für die Sammlung Göring bei Paul Graupe & Cie in Paris beschlagnahmtes Ölgemälde Heiliger Leonhard aus dem Kreis um Hans Pleydenwurff, um 1460, Öl auf Leinwand/Holz, 121,9 x 48,6 cm, 1948 an Graupe restituiert, 1954 an die Kress-Foundation verkauft, heute North Carolina Museum of Art, Raleigh, NC, Inv. Nr. GL.60.17.63, Bildvorlage  : www.kressfoundation.org/collection/ViewCollection.aspx?id= 72&artistID=19828 Abb. 173  : 1951 von Graupe an die Hamburger Kunsthalle verkauftes Ölgemälde Professor Ferdinand Sauerbruch von Max Liebermann, 1932, Öl auf Leinwand, 117,2 x 89,4 cm, heute Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. 2927, Bildvorlage: bpk, Nr. 00030097 Abb. 174  : 1952 von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Nachgang des Tausches von 1939 an Graupe überwiesenes, 1953 an J. Paul Getty weiterverkauftes Ölgemälde Jungfrau mit Kind von Lorenzo di Credi, um 1490/1500, Tempera/Öl auf Holz, 69,5 x 48,3 cm, heute The J. Paul Getty Museum, Bildvorlage : www.getty.edu/art/gettyguide/artObjectDetails  ?artobj=598 Abb. 175  : Todesanzeige Paul Graupe, Privatbesitz Marithé Grange

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N A M E N S R E G I STER Abetz, Otto 167, 175 Achenbach, Walther 90, 92 Adenauer, Konrad 192 Ader, Etienne 136 Adler, Fritz 152 Aesop 34 Agnew 164, 174, 176f., 184f., 240 Agnew, Geoffrey 164 Aldegrever, Heinrich 195 Alland, Grace Leon 169 Alsberg, Max 94–96 Altdorfer, Albrecht 168f., 176 Altmann, B. 215 Anderson Galleries 171 Angerer, Josef 165–167, 170, 186 Aragon, Marcel 181 Arnhold, Hans 156f., 160, 165, 177, 185, 187, 234, 244 Arwaï, Else 188 Aschoff, Albert 162, 235 Bacri 165f. Baer, Leo 135 Ball, Alexander 40, 135, 166 Ball, Grete 81 Ball, Hermann 13, 36, 39–44, 47–60, 64f., 68–70, 85f., 88f., 95, 128, 135, 205, 210 Ball, Richard 39f., 58, 135, 166 Balsac, Honoré 177 Barbault, Jean 180 Barlach, Ernst 30, 34, 98, 151 Bause, Johann Friedrich 42, 77 Beardsley, Aubrey 23 Becher, Johannes R. 150 Beckmann, Max 30 Beltrand, Jacques 166f. Benario, Hugo 37 Benedict, Kurt 11, 61, 107, 110, 221

Benjamin, Walter 74, 162 Berend-Corinth, Charlotte 81 Bernet, G. T. Otto 171 Bernheim, Georges 135 Bernheim Jeune 231 Beuningen, Daniel Georges van 153, 155, 160, 233 Beyeren, Abraham van 115 Birtschansky 176 Bismarck, Otto von 96 Blechen, Carl 76, 214 Bloch, Ernst 150 Blum, Léon 134, 162 Bochet, F. 43 Bode, Wilhelm von 12, 20, 55, 61, 64, 90, 110 Böhler, Julius 85, 104, 110, 125, 222 Böhmer, Bernhard A. 150 Boehn, Max von 18 Boelcke, Hanns 24 Boerner, C. G. 40, 44, 48 Bologna, Giovanni da 50 Bonaparte, Laetitia 52, 209 Bondy, Walter 211 Bonnet, Louis Marin 43 Bornheim, Walter 233 Borst, Hugo 44 Bosch, Robert 44 Bourgeois 33 Braque, Georges 98, 176 Breslauer, Alfred 212 Breslauer, Martin 15f., 18, 171 Breu, Jörg 160, 187, 235, 244 Briand, Aristide 134 Brieger, Lothar 74, 84 Briosco, Andrea, gen. Riccio 50, 56 Bronzino, Agnolo 49f. Brouwer, Adriaen 97, 168f. Brueghel 168, 180, 232 Brueghel, Jan d. Ä. 97

Brueghel, Jan d. J. 97 Brueghel, Pieter d. Ä. 55, 231 Brueghel, Pieter d. J. 97 Bucher, Jeanne 135 Buchholz, Karl 150, 172 Buchner, Ernst 152f., 232f. Budge, Emma 99, 104, 130–132, 142, 217, 225, 227 Büher, Richard 235 Burchard, Otto 64, 108–111, 117–120, 147, 149 Burg, Hermann 110 Burgkmair, Hans 158, 234 Busch, Wilhelm 24 Buttery, Horace 156 Canaletto 45, 50, 152f., 188, 232f., 245 Cariani, Giovanni 130, 160 Carrà, Massimo 232 Cartier 144 Casorali, Felice 232 Cassel & Co. 61 Cassirer, Paul 11, 37, 40, 44, 60–62, 64, 71, 85, 88, 128, 174, 205, 211, 216, 225 Castiglioni, Camillo 49–52, 85f. Cézanne, Paul 30, 52, 98, 104, 106, 125, 134, 220 Chagall, Marc 30 Chain, Georges 165f., 236 Chardin, Jean Siméon 52 Chirico, Giorgio de 232 Chodowiecki, Daniel 30, 33, 42 Chollet, Madame 231 Christie’s 155, 216, 246 Cohen, Friedrich 15 Colnaghi 84, 150 Constable, John 55 Corinth, Lovis 26f., 30f., 34, 44, 54f., 71, 76, 214 Corot, Jean Baptiste Camille 34, 44, 98, 147 Cottet, Charles 24 Courbet, Gustave 52, 55, 98 Cranach, Lucas d. Ä. 33, 49f., 52, 152f., 166, 195, 233

Cranach, Lucas d. J. 52 Crane, Walter 24 Cuyp, Aelbert 168 Czeczowicka, Edwin 48, 52, 57, 215, 231 Daladier, Edouard 162 Dauber & Pine 171 Daumier, Honoré 30, 34, 37, 44, 98 David, Gerard 50, 147 David-Weill 175 De Boer 244 Degas, Edgar 34, 44, 47, 54f., 98, 156, 158f., 162, 164, 170, 176, 179f., 195, 234, 242 Dehio, Georg 94 Delacroix, Eugène 26, 30, 34, 98 Demont-Breton, Virginie 164 Derain, André 134 Dernburg, Hermann 89, 94 Descourtis, Charles Melchior 130, 160 Diepraam, Abraham 195 Diorio (De Orio), Caesar R. 174 Dörnhöffer, Friedrich 232 Donath, Adolph 39, 55, 84, 144f. Doorn, Maechtheld van 123 Dorn, W. 77 Dossi, Dosso 157f., 179, 187, 195, 244 Dou, Gerard 152, 232f. Doucet 240 Drey, A. S. 107–110, 126, 147, 222 Drey, Siegfried 222 Dreyfus, Carle 185 Drouais, François Hubert 231 Drouot 135f. Druet 135 Du Verdier, Gilbert Saulnier 160, 180, 236 Duccio di Buoninsegna 152, 232 Dürer, Albrecht 155 Dupré, Abraham 167 Duquesnoy, François 50 Durand-Ruel 231 Duveen 141, 144, 152, 165f., 229, 232

Namensregister   

I

295

Dyck, Anton van 50, 97, 109, 164, 168f., 176 Ecke, Georg 59, 76 Eckelmann, Carl 60 Eisenmann 42 Elisabeth Ulrike, Prinzessin von Preußen 156, 177, 179, 187 Emden, Max 52f., 147f. Ensor, James 30 Ephraim, Paul 47 Falke, Otto von 44, 60 Fankhauser, Hans 170 Feilchenfeldt, Walter 37, 205 Feist, Hermine 212 Féral, Jules 144 Fides 125, 150 Figdor, Albert 40, 111, 205, 211 Fingesten, Michel 26, 71f. Fischer, S. 74 Fischer, Theodor 40, 153f., 164f., 168, 170, 176f., 185, 233, 237 Flatow & Priemer 108f. Flynn, Errol 174, 185 Fock, Gustav 15 Fock, J. 239 Förster, Otto H. 233 Franciabigio 114f. Frank, Sepp 26, 71 Frankl, Egon 34 Frick, Henry C. 215 Friederike, Prinzessin von Preußen 156, 177, 179, 187 Friedländer, Max J. 61, 83, 115, 221 Friedrich, Caspar David 152 Friedrich II., König von Preußen 156f., 177, 179, 187 Friedrich Leopold, Prinz von Preußen 52, 84 Friedrich Wilhelm I., König von Preußen 156, 177, 179, 187

296 I  Namensregister

Gachet, Paul 174 Galston, Gottfried 42 Gaudry, Fernand 163, 167, 181, 236 Gauguin, Abbé 231 Gauguin, Paul 23, 26, 30, 153 Gaul, August 30, 34, 37, 44, 76, 98, 214 Gaulle, Charles de 183 Gavarni, Paul 30, 34 Géricault, Théodore 52 Getty, J. Paul 190, 246 Ghirlandaio, Domenico 48 Gimpel, René 144 Ginsberg 44, 218 Glaser, Curt 84, 155, 167, 233, 237 Glaser, Elsa 237 Gobin 84 Goebbels, Joseph 106, 165 Göring, Edda 153, 233 Göring, Emmy 233 Göring, Hermann 12, 104, 130, 138, 153, 165, 167f., 170, 174, 179, 185–187, 233, 235, 237, 244 Goethe, Johann Wolfgang von 19, 71, 94f., 160, 167, 180, 236 Gogh, Vincent van 30, 37, 52, 98, 104f., 147f., 150, 153f., 160, 164, 174–176, 182, 185, 205, 220, 233 Goldschmidt, Anne-Marie 163, 168f., 194f., 235, siehe auch Anne-Marie Senkel Goldschmidt, Arthur 137–142, 144, 156, 158, 160, 162–164, 168–170, 174, 176f., 180, 182, 184f., 194f., 228f., 234f., 238, 241, 249 Goldschmidt, Harry 140 Goldschmidt, J. & S. 11, 140f. Goldschmidt, Jacob 140 Goldschmidt, Julius 140 Goldschmidt, Selig Meier 140 Goldschmidt-Rothschild, Albert von 58, 95, 111 Goldschmidt-Rothschild, Erich von 51–53, 58, 89, 111, 147f., 231 Goldschmidt-Rothschild, Maximilian von 52 Goldstein, Henri 21f., 87

Gottschalk, Paul 172 Goudstikker, Jacques 156 Goya, Francisco de 30, 34, 44, 48, 52, 179 Goyen, Jan van 52, 55, 97, 124 Gozzoli, Benozzo 153, 233 Graf, Urs 48f., 231 Graff, Anton 51f., 77, 96, 214 Grange, Marithé 8, 198, 229, 243, 249 Grange, Tommy (Thomas Peter) 183–185, 187f., 191–196, 214, 243f., 246, 248, siehe auch Thomas Graupe Graupe, Betty 15, 170, 182, 192f. Graupe, Emma 15, 18 Graupe, Frieda 15, 170, 182, 192, 242, siehe auch Frieda Sorsky Graupe, Hermann 15 Graupe, Käthe 26, 79–82, 93, 127, 134, 137–139, 162–164, 167, 169–171, 182, 229 Graupe, Thomas 26, 79–82, 127, 138, 158, 170, 182, 243, siehe auch Tommy Grange Grautoff, Erna 81 Grautoff, Otto 81 Grethe, Carlos 24 Grien, Hans Baldung 52, 147f. Grossmann, Rudolf 30, 80 Grosz, George 26f., 30, 44f., 72 Guardi, Francesco 52 Guerlain 144 Guillaumin, Armand 130, 160 Gurlitt, Hildebrand 7, 12, 150, 167, 187 Gutekunst, Otto 84 Gutmann, Bernard 185 Gutmann, Eugen 156 Gutmann, Friedrich 97, 156–160, 162, 164f., 169f., 179f., 184f., 232, 234, 238, 243f. Gutmann, Gebrüder 61 Gutmann, Herbert M. 94–97, 158, 218 Gutmann, Louise 97, 184 Haas, Alfred 191 Haas, Otto 171, 239, 241

Haberstock, Karl 11, 60–64, 76, 79, 168f., 176, 184f., 238, 249 Hackaert, Jan 115 Haehnel, Werner 201 Hahn, Victor 55f. Halle, J. 109 Hals, Frans 204 Halvorsen, Harald 150 Hanfstaengl, Eberhard 191 Harms, Gerhard 92 Harriman, Marie 156 Hartog 241 Hazenclever 195 Headfort, Marquise von 156 Hearst, William Randolph 215 Heckel, Erich 30, 34 Heinrich, Wilhelm 144, 194 Heinrich, Prinz von Preußen 44, 156, 177, 179, 187 Helbing, Hugo 37, 40, 60, 85, 88, 205, 211 Henraux, Albert 184 Henrici, Karl Ernst 19 Hermsen, Theo 167 Herwarth von Bittenfeld, Hans-Heinrich 195 Heseltine, John Postle 188 Heydt, von der 115 Heymel, Alfred Walter 21f. Hinkel, Hans 126 Hirsch, Emil 40, 172 Hirth du Frênes, Rudolf 74 Hitler, Adolf 12, 92, 98, 100, 124, 130, 134, 165, 167–169, 171, 175, 182, 187, 191, 196 Hobbema, Meindert 164, 169, 176 Hodler, Ferdinand 27, 30, 37, 98 Hofer, Karl 44f., 72 Hofer, Walter Andreas 165f. Hoffmann, Ludwig 94 Holbein, Hans 152 Hosemann, Theodor 42 Hübner, Ulrich 34 Huldschinsky, Oskar 37, 85, 111, 124, 211f.

Namensregister   

I

297

Huldschinsky, Paul 30, 67f., 69, 212 Hunt, Charles 43 Huntingfield 231 Huntington, Henry 170 Ibach, Rudolf 44, 55 Imperiali, Marquise 115f. Ingres, Jean-Auguste-Dominique 187 Isenbrant, Adriaen 164, 166, 176 Jacoby, Gustav 33 Jacquier & Securius 241 Jaeckel,Willy 30, 44, 72 Janinet, Jean-François 160, 179, 236 Jansen 135, 166 Janthur, Richard 30 Jaujard, Jacques 166, 184 Jolowicz, Joseph 15 Jonas, Edouard 141, 144, 229 Jordaens, Jacob 52 Justi, Ludwig 30, 76 Jutrosinski, Ernst 60, 150, 162, 179, 231, 241 Jutrosinski, Hans 231, siehe auch Chanan Yatir Jutrosinski, Kurt 231 Kahn, Alphonse 176 Kahnweiler, Daniel-Henry 135, 163 Kalckreuth, Leopold von 23 Kandinsky, Wassily 27f. Kantorowicz, Alfred 150 Kastan, C. 34 Katz, Nathan 176, 240 Kaufmann, Kurt 44 Kaufmann, Richard von 20, 211 Kesten, Hermann 162 Keyser, Thomas de 97, 134, 227 Kirchner, Ernst Ludwig 30 Kirstein, Berthold 188 Klauer, Martin Gottlieb 94 Klee, Paul 151 Klein, Gustav 26

298 I  Namensregister

Kleinberger, F. 142 Kleist, Heinrich von 33 Klinger, Max 23, 27, 30, 34 Knoedler 231 Kobell, Wilhelm von 153, 188, 191, 245 Koch-Weser, Irma 81 Köpcke, Max 34 Koeter, David M. 244 Kokoschka, Oskar 27, 30 Kolbe, Georg 37, 44, 55f., 98 Kollwitz, Käthe 27f., 30f., 44 Kosztolànyi, Georg 127 Kraus, Hans Peter 172 Krieg, Walter 57 Krüger, Franz 34 Kümmel, Otto 151f. Kuhn, Alfred 84 La Rochefoucauld, Bernard de 240f. Lair-Dubreuil, Fernand 136 Lange, Hans Wolfgang 13, 35, 39, 41, 55, 57, 60, 67, 84, 128–133, 141, 145, 160, 168, 192f., 204, 221, 224, 226f., 237f., 241 Langenscheidt, Carl G. F. 33 Lanz, G. 241 Lanz, Karl 42 Lehmbruck, Wilhelm 30 Leibl, Wilhelm 34, 55, 98 Leiser, Alex 55 Leistikow, Walter 34 Lenau, Nikolaus 71 Lenbach, Franz von 96 Lepel-Nassenheide, Graf von 51 Lepke, Rudolph 37, 42, 58, 63, 84f., 204, 211 Leuchtenberg, Georgij N. von 147 Leuchtenberg-Beauharnais, Anna-Amalia von 42 Levy, Margot 238 Lewin, Leo 37, 76, 83, 211 Lewinsky, Hans 231 Leyden, Lucas van 20 Licinio, Bernardino 90

Liebermann, Max 27, 30f., 34, 37, 44, 52–55, 85, 98, 164, 188f., 205 Liédet, Loyset 177 Lilienfeld, Karl 110 Liotard, Jean-Etienne 234 Lippi, Filippino 48 Lippi, Filippo 152, 232 Lipsius & Tischer 15 Lissa, Georg 16, 18, 24 Littmann, Ismael 44, 55 Lorenzo di Credi 153, 188, 190, 245f. Ludwig XV., König von Frankreich 147 Lüscher, Maria 221 Luther, Martin 33 Lyon, Corneille de 181 Magnasco, Alessandro 52, 167, 187f. Maillol, Aristide 98 Mak van Waay, S. J. 122f. Makart, Hans 96 Manet, Edouard 27, 30, 34, 44, 52, 98 Manheimer, Victor 30, 199 Mann, Gebrüder 88 Mann, Thomas 68 Marc, Franz 27, 30 Marées, Hans von 34, 98, 104f. Margerie, Pierre de 81 Margraf 107, 109–111, 117, 119, 121 Marquet, Albert 135 Matisse, Henri 30, 98, 134, 150, 175f. Matthiesen 50, 64, 128, 225, 231 Matthieu, R. A. 156f. Mayer, August L. 135 Mayer, Bernhard Albert 97 Mayer, Vincent 34 Maximilian-Joseph I., König von Bayern 42 Meid, Hans 27, 30f., 34 Meister, Franz 153 Mellon, Andrew William 215 Menzel, Adolph von 27, 37, 43f., 98, 218 Merian, Matthäus d. Ä. 20

Messel, Alfred 212 Meßkirch, Meister von 115f. Metsu, Gabriel 204 Meunier, Constantin 24 Michetti, Francesco Paolo 152, 232 Millet, Jean-François 30f., 34, 44, 98 Mittehauser, Marthe 139, 235 Modersohn-Becker, Paula 31 Modigliani, Amedeo 232 Möller, Ferdinand 64, 150 Monet, Claude 37 Mono, Gaby 144 Montefiore, Moses 98f. Monticelli, Adolphe 98 Moral, Reinhard 127, 141, 160, 177, 192, 235 Moreau, Jean-Michel 147f. Morgan, John Pierpont 170 Moroni, Giovanni Battista 50 Mozart, Wolfgang Amadeus 241 Mühlmann, Josef 187, 235 Mühlmann, Kajetan 107 Mühsam, Kurt 84 Muir, Percy 162, 177–180, 184f., 187, 195, 241f., 244 Muller, Frederik 49 Munch, Edvard 27, 30f., 34, 37, 44, 93, 150 Napoleon 52 Nathansohn, Leon 94f. Nattier, Jean Marc 96 Nauen, Heinrich 31 Navarra, Margarete von 160, 180, 184, 236 Nebehay, Christian M. 13, 34, 59, 82, 84, 127, 140 Nebehay, Gustav 13, 48, 82, 127, 198 Neer, Aert van der 195 Nemes, Marczell von 211 Nicolle, Victor Jean 160, 180 Nierendorf, Josef 151 Nierendorf, Karl 150f., 172 Nolde, Emil 27, 30f. Noort, Pieter van 130, 160

Namensregister   

I

299

Ochtervelt, Jacob 113, 115 Odiot, Jean Baptiste Claude 209 Offenbacher, Emil 171 Oppenheim, Margarethe 125, 224 Oppenheimer, Henry 155 Oppenheimer, Jakob 110 Oppler, Ernst 30 Orlik, Emil 29, 31, 34, 65f., 73f. Ostade, Adriaen van 55, 97, 124, 144f., 164, 168f. Ostertag, Arnold 144 Ovid 177, 187 Palamedesz, Anthonie 130, 160 Parke, Hiram Haney 171 Parke-Bernet 171–173, 240 Pascin, Jules 76 Pater, Jean-Baptiste 231 Pature, Roger de la 195 Pechstein, Max 27f., 30f., 44, 72 Perl, Max 19, 160, 194, 233f. Perls, Hugo 135, 172, 227 Pétain, Philippe 165 Picard, Bernard 177 Picasso, Pablo 27, 29f., 34, 44, 150, 153, 175, 233 Pilzecker, Ernst 128 Piranesi, Giovanni Battista 160 Pissarro, Camille 34, 37, 98, 147f. Pleydenwurff, Hans 166f., 186f., 244 Plietzsch, Eduard 60–62, 107, 110, 152f., 155, 160, 211, 221, 232f. Poelzig, Hans 64 Poitiers, Diane de 181 Posse, Hans 187 Post, Frans 204 Poussin, Nicolas 52 Quantmeyer, Hansjoachim 165 Raffael 231 Rambures, Meister von 241 Rantzau, Graf Ernst zu 52, 77

300 I  Namensregister

Rathenau, Walther 83 Rauch, Nicolas 245 Regler, Gustav 150 Rehbein, Fritz 126 Rehfeld, Ernst 15 Reis, Alice 137, 140 Rembrandt 55f., 110–112, 115f., 123f., 188, 204 Reni, Guido 52 Renoir, Pierre-Auguste 31, 34, 52f., 55, 98, 156, 158, 181, 195, 240 Reznicek, Paula von 80 Ricci, Sebastiano 52f. Riccio, Andrea 55 Ridinger, Johann Elias 20 Riemer, Isidor 137, 181, 228 Rilke, Rainer Maria 21 Ring, Grete 37, 205 Roberts, Ralph Arthur 139 Robinot 184 Roccatagliata, Nicola 50 Rochlitz, Gustav 175f. Rodin, Auguste 34, 98, 177 Rosenberg & Stiebel 246 Rosenberg, Alfred 175, 177 Rosenberg, C. G. 194 Rosenberg, Hermann 30 Rosenberg, Johann Georg 68 Rosenberg, Marc 42, 44 Rosenberg, Paul 175f. Rosenthal, Albi R. 171, 239 Rosenthal, Erwin 171, 239 Rosenthal, Jacques 15f. Rost, Hans 18 Roth, Joseph 150 Rothschild 175, 188 Rothschild, Betty 187 Rothschild, Mayer Carl Freiherr von 140 Roulin, Armand 153f., 233 Roy, Alfons 126 Rubens, Peter Paul 50, 96, 111f., 115f., 147, 155f., 164, 176, 188, 218, 232f.

Ruisdael, Jacob van 45, 55 Ruysdael, Salomon van 97, 147, 164, 179, 187 Sahl, Hans 150, 162, 231 Salet, Georges 231 Sanzio, Raffaelo 49 Sauerbruch, Ferdinand 188f. Schab, Wilhelm Heinrich (William Henry) 172 Schacht, Hjalmar 124, 223 Schatzki, Walter 172 Schedel, Hartmann 20 Scheffler, Karl 83 Scheidwimmer, Xaver 244 Schey von Koromla, Philipp 33f. Schiaparelli 144 Schlenther, Paul 21, 26 Schmidt, Fritz 165–167 Schmidt-Rottluff, Karl 27, 31 Schmitz, Hermann 60 Schoene, Hertha 141 Schönfelder 131 Schoppmeyer 24 Schuch, Karl 24 Schulze, Herbert 192 Schwarz, Ludwig 33f. Schwarzschild, Leopold 93, 167, 182 Schwarzschild, Vally 93, 182 Schwind, Moritz von 24 Searle, Daniel C. 238 Seelig, Carl 181, 241 Seidel, Heinrich 18 Seilern, Antoine 155, 188, 191, 233, 245f. Seisenegger, Jakob 156 Seligmann, Arnold 141f., 144, 165–167, 181, 229 Seligmann, Germain 172, 181, 239 Seligmann, Jacques 135, 144, 172, 181 Seligmann, Leopold 47, 85f. Semeneov 115 Senkel, Anne-Marie 140f., 162, 229, 235, siehe auch Anne-Marie Goldschmidt Severini, Gino 232

Shakespeare, William 71 Shulte 171 Signac, Paul 98 Signorelli, Luca 158, 179f., 185 Silberberg, Johanna 98 Silberberg, Max 98, 104–106, 147f., 220 Simon, Eduard 111, 211f. Simon, Erich M. 74f. Simon, Hugo 76 Simon, James 55 Simon, Käthe 137f., 141f., 144, 164, 194f., 230 Sintenis, Renée 31, 44, 46, 72, 98 Sironi, Mario 232 Sisley, Alfred 52f., 98, 145 Skarbina, Franz 34 Slevogt, Max 27, 30f., 34, 98 Smith, Jack 82 Snozzi, Ermenegildo 181, 242 Solèr 233 Solf, Hanna 100 Solf, Wilhelm 90, 100f. Sophie, Prinzessin von Preußen 156f., 177, 179, 187 Sorsky, Frieda 242, siehe auch Frieda Graupe Sotheby’s 174, 216, 220, 240 Souffrice, Jean 160, 187, 235 Speer, Albert 165 Speyer, Edward 231 Spinola Doria, Veronica 115, 147 Spiridon, Joseph 205, 211 Spitzweg, Karl 24 Stammer 171 Steen, Jan 123f. Steiner, Hugo 71 Sterl, Robert 24f. Stern, Julius 205 Sternaux, Ludwig 84 Stoffels, Hendrikje 204 Stoperan, Th. 42 Streit, Willy 52 Stresemann, Gustav 134

Namensregister   

I

301

Stresemann, Käthe 81 Stroganoff 85, 216 Stuck, Franz von 24 Suse, Th. 23 Tänzer, Pablo 167 Tedesco, Helene 140 Tedesco, Léon 140 Teniers, David d. Ä. 55 Teniers, David d. J. 52, 97 Tenschert, Heribert 245 Tewes, Rudolf 44, 46f. Thannhauser, Justin 64, 135, 172 Thoma, Hans 23, 27, 34, 54f. Thorak, Josef 44, 72 Tiepolo, Giovanni Battista 180, 212 Tintoretto, Jacopo 50, 109 Tizian 50, 176 Tom Ring, Ludger d. Ä. 52 Touaillon, Louis 34 Toulouse-Lautrec, Henri de 27, 31, 34, 44, 46, 156 Tozzi, Federico 232 Troplowitz, Ernst 34 Trott zu Solz, von 249 Trübner, Gertraud 102 Trübner, Wilhelm 34, 55, 98 Turner, F. C. 43 Uffeln, Lucas van 109 Utamaro, Kitagawa 101 Utrillo, Maurice 34, 134 Valentin, Curt 172 Valland, Rose 185, 195, 248 Van Cleef & Arpels 144 van Diemen 50, 61, 107–119, 147, 208, 221, 223, 232 Velde, Adriaen van de 51f., 55, 114f., 166, 195 Velde, Henry van de 64 Vermeer, Jan 187 Veronese, Paolo 195, 232f.

302 I  Namensregister

Vivas, Manuel B. 169, 176, 240 Vlaminck, Maurice de 34 Vollard, Ambroise 240 Vollard, Lucien 240 Voltaire 160 Voss, Hermann 90, 187 Vouet, Simon 50 Wacker-Bondy 165, 168f., 174–180, 184f., 187f., 195, 236, 243f. Waldmüller, Ferdinand 24 Wallach, Hellmuth 172 Warburg, Aby 83 Watteau, Antoine 195 Weenix, Jan 176 Weidemann, Friedrich Wilhelm 156 Weil, André 162, 180 Weißmann, Adolf 71 Wendland, Charlotte 168 Wendland, Hans 52f., 86, 137f., 140, 147f., 153, 155, 164, 168–170, 174–177, 179, 181f., 184f., 237f., 240f. Wertheim 70 Wertheimer, Otto 231 Weyhe, Erhard 169–171 Whistler, James McNeill 31, 34, 44 Widener, P. A. B. 215 Wildenstein, Daniel 135, 166, 175 Wolf, Emile 238 Wolff, G. 177 Wolff, Kurt 170, 238 Worch, Edgar 102 Wouverman, Philips 51f., 55, 113, 115, 124, 169, 195, 249 Yatir, Chanan 231, siehe auch Hans Jutrosinski Ysabie, Achille 156 Zak 150 Zander, Walter 192f. Zeiler, Jakob 153

Zenner, Bruno 17 Zerner, Egon 34 Ziegert, Max 18, 20 Zille, Heinrich 31 Zimmermann, Albert 60

Zoozmann, Richard 20, 76 Zorn, Anders 44 Zweig, Stefan 241 Zwerenz, Oswald 77–79

Namensregister   

I

303

MEIKE HOPP

KUNSTHANDEL IM NATIONALSOZIALISMUS: ADOLF WEINMÜLLER IN MÜNCHEN UND WIEN

Adolf Weinmüller (1886–1958) betrieb seit 1921 eine Kunsthandlung in München und eröffnete 1936 – nachdem der jüdische Kunsthändler Hugo Helbing sein Auktionshaus hatte schließen müssen – das in den Folgejahren nahezu konkurrenzlose „Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller“. Zu seinem Kundenkreis gehörten NSDAP-Funktionäre wie Martin Bormann oder Händler wie die Galeristin Maria Almas-Dietrich, die gezielt Werke an Hitlers „Sonderauftrag Linz“ vermittelte. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 arisierte Adolf Weinmüller auch das Traditionshaus der jüdischen Kunsthändlerfamilie Kende in Wien. Nicht nur für die Provenienzforschung, auch für Forschungen zum Kunsthandel in der Zeit des Nationalsozialismus spielt Adolf Weinmüller eine wichtige Rolle. Seine Person und seine Aktivitäten zwischen 1936 und 1945 stehen im Zentrum dieses Bandes, der aus einem gemeinsamen Projekt des Münchener Kunstauktionshauses Neumeister und des Zentralinstituts für Kunstgeschichte München hervorgeht. 2012. 411 S. 48 S/W-ABB. FRANZ. BR. 170 X 240 MM. ISBN 978-3-412-20807-3

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