Handelsgesetzbuch für das Deutsche Reich (mit Ausnahme des Seerechts): Vom 10. Mai 1897 (mit Novelle vom 10. Juni 1914) nebst dem Einführungsgesetze. Handausgabe mit Erläuterungen und Sachregister [4., erg. Aufl. Reprint 2020] 9783112354841, 9783112354834

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Handelsgesetzbuch für das Deutsche Reich (mit Ausnahme des Seerechts): Vom 10. Mai 1897 (mit Novelle vom 10. Juni 1914) nebst dem Einführungsgesetze. Handausgabe mit Erläuterungen und Sachregister [4., erg. Aufl. Reprint 2020]
 9783112354841, 9783112354834

Table of contents :
Vorwort zur dritten Auflage
Vorwort zur vierten Auflage
Inhaltsübersicht
Literatur
Abkürzungen
Druckfehlerverzeichn
Einleitung
Erstes Buch. Handelsstand
Zweites Buch. Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft
Drittes Buch. Handelsgeschäfte
Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch
Sach-Register
Sachregister-Nachtrag

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Handelsgesetzbuch für das Deutsche Reich (mit Ausnahme des Seerechts)

vom 10. Mai 1897 (mit Novelle vom (0. Juni (9(4)

nebst dem Einführungsgesetze

Handausgabe mit Erläuterungen und Sachregister von

Dr. Heinrich zrankenburger, Justizrat, Rechtsanwalt in München.

viert», «r-ünzte Auslage.

19H. München, Berlin und Leipzig. 3. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier).

Druck: Dr. F. P. D-atterer ö- Cie. (Inh. Arthur Sellier), Mümchen-Freising.

Vorwort zur dritten Auflage, Die neue Auflage ist gegenüber der zweiten wesentlich ver­

ändert und durch Berücksichtigung der bis Mitte November 1911 veröffentlichten Literatur und Rechtsprechung ergänzt.

Das sorgfältige Sachregister verdanke ich Herrn Rechtsprakttkanten Ernst Frankenburger. München, im November 1911.

Frankenburger.

Vorwort zur vierten Auflage. Der sechste Abschnitt des ersten Buchs „Handlungsgehilfen

und Handlungslehrlinge" wurde mit Rücksicht auf die geänderte Gesetzgebung

einer neuen Bearbeitung unterzogen.

Dem Sach­

register ist auch eine hierauf sich beziehende Ergänzung beigefügt. München, im Oktober 1914.

Zrankeuburger

Inhaltsübersicht Sette Vorwort zur 3. und 4. Auflage........................................................III Literatur....................................................................................................VI Abkürzungen..............................................................................................VII Druckfehlerverzeichnis.................................................................... VIII Einleitung

Erstes Buch.

H aadelsftarrd. Erster Abschnitt. Kaufleute (§§ 1 bis 7)........................................ 1 Zweiter Abschnitt. Handelsregister (88 8 bis 16).................... 9 Dritter Abschnitt. Handelsfirma (88 1? bis 37).......................... 17 Vierter Abschnitt. HandelSbücher (88 38 bis 47).......................... 41 Fünfter Abschnitt. Prokura und Handlungsvollmacht (88 48 bis 58).......................................................................................... 47 Sechster Abschnitt. Handlungsgehilfen und Handlungs­ lehrlinge (88 59 bis 83)..................................................................56 Siebenter Abschnitt. Handlungsagenten (88 84 bis 92) . . 79 Achter Abschnitt. Handelsmäkler (ZZ 93 bis 104).......................... 87

Zweites Buch.

Harrdelagrsellchasterr «rrd stille Gesellschaft. Erster Abschnitt. Offene Handelsgesellschaft. Erster Titel. Errichtung der Gesellschaft (88 105 bis 108) 94 Zweiter Titel. Rechtsverhältnis der Gesellschafter unter­ einander (88 109 bis 122).............................................................98 Dritter Titel. Rechtsverhältnis der Gesellschafter zu Dritten (SS 123 bis 130)..........................................................................HO Bierter Titel. Auflösung der Gesellschaft und Ausscheiden von Gesellschaftern (88 131 bis 144)....................................... 121 Fünfter Titel. Liquidation der Gesellschaft (88 145 bis 158) 134 Sechster Titel. Verjährung (88 159, 160)........................ 146

IX

V

Beite

Zweiter Abschnitt. Kommanditgesellschaft (§§ 161 bi« 177) 148 dritter Abschnitt. Aktiengesellschaft. Erster Titel. Allgemeine »orschriften (§§ 178 bt« 209) . . 158 Zweiter Titel. Rechtsverhältnisse der Sesellschast «ad der Gesellschafter (§§ 210 bis 230) ................................................ 193 Dritter Titel. Berfassung und SeschästSführuag (§§ 231 dis 273).......................................................................................... 212 vierter Titel. Abänderungen des GesellschaftSvertrag» (88 247 bl« 291).......................................................................... 270 Fünfter Titel. Auflösung und Nichtigkeit der Sesellschast (8§ 292 bt« 311).............................................................................. 288 Sechster Titel. Strafvorschristen (88 312 bi« 319) ... 312 Vierter Abschnitt. Kommanditgesellschaft auf Aktien (88 320 bi« 334)..................................................................................................... 318 Fünfter Abschnitt. Stille Gesellschaft (§§ 335 bis 342) . . 333

'

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte. Erster Abschnitt. Allgemeine Vorschriften (88 343 bt» 372) 346 Zweiter Abschnitt. Handelskauf (§§ 373 bt» 382) ..... 404 Dritter Abschnitt. Kommissionsgeschäft (383 dis 406) . . . 455 vierter Abschnitt. Speditionsgeschäft (88 407 bis 415) . . 474 Fünfter Abschnitt. Lagergeschäft (88 416 bi« 424) 482 Sechster Abschnitt. Frachtgeschäft (88 425 bt» 452) . . . . 489 Siebenter Abschnitt. Beförderung von Gütern und Per­ sonen auf den Eisenbahnen (88 453 bt« 473) .... 511 EinfithrnngSgesetz zum Handelsgesetzbuch (Artikel 1 bi» 28) . . . 529 Sachregister.........................................................................................................538 Sachregister-Nachtrag.........................................................................................573

Literatur Basch: Handelsgesetzbuch und deutsche Wechselordnung. München. Brand: Da« Handelsgesetzbuch mit Ausschluß de« Seerechts. Berlin. To sack: Lehrbuch des Handelsrechts. Stuttgart. Doehn: Einführung in das Handelsgesetzbuch. Leipzig. Dove: Das Handelsgesetzbuch für. das Deutsche Reich. Berlin. Dove und Apt: Gutachten der Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin über Gebräuche im Handelsverkehr. Berlin. Düringer und Hachenburg: Kommentar zum HGB., erläutert auf der Grundlage de» BSB. Mannheim. Ess er: Die Aktiengesellschaft nach den Vorschriften deS neue» HSv. Berlin. Friedberg: Die Handelsgesetzgebung des Deutschen Reichs. Leipzig. F « ch «, A. E.: DaS Handelsgesetzbuch für da« Deutsche Reich, nebst Wechsel­ ordnung und sonstigen in daS Handelsrecht einschlagenden Reichs­ gesetzen. Leipzig. Gareis: Handelsgesetz vom 10. Mai 1897. München. GareiS: DaS deutsche Handelsrecht. Berlin. Goldmann, S.: DaS Handelsgesetzbuch vom 10. Mai 1897. Berlin. Goldschmidt: System de« Handelsrecht«. Stuttgart. Hetlfron: Lehrbuch des Handelsrechts. Berlin. Keyßner und Simon: Die Aktiengesellschaft und Kommanditgesellschaft auf Aktien. Berlin. Lehmann: Lehrbuch des Handelsrechts. Leipzig. Lehmann, K. und Ring: Kommentar -um HGB. Berlin. Liebling: Das Handelsgesetzbuch in Frage und Antwort. Berlin. Litt hau er: DaS Handelsgesetzbuch vom 10. Mai 1897 mit Ausschluß de« Seerechts. Berlin. M a ko wer: Kommentar zum HGB. Berlin. Merzbacher: Das Aktiengesetz. München. Pabst: Grundriß deS Handelsrechtes. Berlin. Pinner: DaS deutsche Aktienrecht, Kommentar. Berlin. Ran da: Da» Österreichische Handelsrecht. Wien. Ritter: DaS Handelsgesetzbuch mit Ausnahme deSSeerechtS. München. R i t t l e n g und Gruber: Handelsgesetzbuch einschließlich Seerecht. Deutsche Ausgabe mit französischer Übersetzung. Straßburg. Rudorfs: Handelsgesetzbuch vom 10. Mai 1897. Stuttgart. Staub: Kommentar -um HGB. Berlin. Str übe: Handelsgesetzbuch ohne Seerrcht. Straßburg.

Abkürzungen. «VH«». . «an. . . B . . . . BayObL«. BernFrachtÜb

»«.... BGB. . . DIZ. . . EG. . . . «BO. . . FGS. . . GmbHG.

.

GewO. . HSB. . HM. . .

. . .

HypBankG. »: : :

OLG.

.

R . . RG. . RGSt. RIA.

. . . .

ROHG. RVG. RBO.

. .

Altes deutsches Handelsgesetzbuch. = Anderer Meinung. Praxis des Reichsgerichts in Sachen des Zivilrechts und ZivilprozeffeS, herausgegeben von ReichSgerichtSrat Bolze. — Sammlung von Entscheidungen des bayerischen obersten Landesgerichts in Sachen des Zivilrechts (Reue Folge). — Internationales Übereinkommen über den Visenbahn­ frachtverkehr. — Börsengesetz vom 22. Juni 1896/8. Mai 1908. — Bürgerliches Gesetzbuch für das Deutsche Reich. — Deutsche Juristenzeitung. = Einführungsgesetz. — Eisenbahnverkehrsordnung. — Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Ge­ richtsbarkeit vom 17. Mai 1898. = ReichSgesetz betr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung vom 20. April 1892/20. Mai 1898. — Gewerbeordnung. — Handelsgesetzbuch. — Die gesamten Materialien zu den ReichSjustizgesetzen, herausgegeben von E. Hahn, fortgesetzt von B. Mugdan. = Hypothekenbankgesetz vom 13. Juli 1899. = Juristische Wochenschrift. = Reichskonkursordnung. = Leipziger Zeitschrift für Deutsches Recht. = Monatsschrift für Handelsrecht und Bankwesen, be­ gründet von Holdheim. = Rechtsprechung der Oberlandesgerichte auf dem Ge­ biete des Zivilrechts. = Recht, Rundschau für den deutschen Juristenstand. — Entscheidungen deS Reichsgerichts in Zivilsachen. — Entscheidungen deS ReichsgerichtS in Strafsachen. — Entscheidungen in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit und des Grundbuchrechts. — Entscheidungen des vormaligen ReichSoberhandelSgerichts. — Gesetz über die privaten BersicherungSunternehmungen. — Reichsversicherungsordnung.

vm SeuM. SeuffBl.

.

.

.

.

BBS.

...

WO. ZPO.

... ...

— Sruffert'S Archiv für Entscheidungen der oberstem Ge­ richte in den deutschen Staaten. = Sruffert'S Blatter fttr Recht-anwendung. — Gesetz über den BerficheruagSvertrag. — Allgemeine deutsche Wechselordnung. — RrichSzivilpro-eßordnung.

Drnekfrtzirr. ES ist -u Seite Seit» Seite

lesen: 1, Zeile 9 von unten »Lagerhalter' statt Lagerkeller'. 1, Zeile 10 von oben »über' statt »kür'. 22, Zeil» 8 von oben „Handelsgeschäft' statt „HandrlSgesseh'.

Einleitung. Das Verhältnis des Handelsgesetzbuchs zum bürgerlichen Rechte ist im Art. 2 Abs. 1 des EinfGes. geregelt. Handelssachen find die nach dem Handelsrechte zu beurtellenden Rechtsverhältnisse. Eine Bestimmung über die Wirksamkeit des Handelsgewohn­ heitsrechtes ist unterblieben. Das Bürgerliche Gesetzbuch ent­ hält keine Bestimmungen über bindende Kraft gewohnheitsrechtlicher Grundsätze, überläßt vielmehr die Entscheidung der in Betracht kommenden Fragen der Wissenschaft und Rechtsprechung. Für ein bloßeS partikulares oder örtliches Gewohnheitsrecht ist gegenüber dm Borschriftm des Bürgerlichen Gesetzbuchs kein Raum. Dies gilt auch fttr Handelssachm. Verwandt mit Gewohnheitsrecht ist die Berkehrssitte, die die fich in der Übung derselben äußert; der Gesetzgeber hat ihre Berücksichtigung in bett §§ 157, 242 BGB. vorgeschrieben. Die BerkehrSfitte kann die Bedeutung eines Gewohnheitsrechtes erlangm; ein solches Recht ist, wenn nicht zwingende Borschriftm entgegen* stehen, auch gegen das pofitive Recht zur Anwendung zu bringen. Man denke nur an die Buchhändler- und Börsenusancm I Hinsichtlich der zwingenden Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches darf dem partikularen Gewohnheitsrechte keine aufhebende Wirkung zuerkannt werden. Eine hievon verschiedene Be­ handlung der diSpofitiven Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist grundsätzlich nicht zu rechtfertigen, auch mit praktischen Schwierig­ keiten verbunden, da die Grenze zwischm den Betbett Gattungen von Rechtsvorschriften sich nicht immer einfach ziehen läßt. Soweit die Handelsgewohnheit gegenüber dem dispositiven Rechte Berück­ fichtigung erheischt, ist dem Praktischen Bedürfnis im Wesentlichm durch dm § 346 HGB. genügt, wonach bei Handelsgeschäften in Bezug auf die Bedeutung und Wirkung von Handlungen und Unter* lassungm auf die im Verkehre geltenden Gewohnheitm und Ge­ bräuche Rücksicht zu nehmen ist.

Unter Gewohnheiten und Gebräuchen find in diesem Zusammenhänge allerdings nicht Sätze des objektiven Rechte-, sondern nur die tatsächliche Übung und BerkehrSfitte zu verstehen. Nach dem Borgange des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist die Frage der Mrksamkeit eines nur ergänzenden, auf gesetzlich nicht geregelte Verhältnisse bezüglichen Gewohnheitsrechtes der Entscheidung durch Wissenschaft und Rechtsprechung überlassen. Soweit neben der Reichsgesetzgebung daS Landesrecht fort­ besteht, behält partikulares GewohnheftSrecht diejenige Bedeutung, welche ihm vom Landesrecht eingeräumt wird. Vgl. Art. 2, 3, 55 EG. z. BGB. und Art. 15 EG. z. HGB. DaS Verhältnis des Handelsgesetzbuchs zum Wechsel­ recht bestimmt fich nach Maßgabe des Art. 2 Abs. 2 des EinfGes. Der Einfluß und die Einwirkung des Handelsgesetzbuchs auf die privatrechtlichen Vorschriften der Landesgesetze, sowie die Beziehung desselben zu diesen Landesgesetzen find in Art. 15—21 EG. geregelt. Hienach sind die landesgesetzlichen Vorschriften handels(privat-)rechtlichen Inhalts grundsätzlich aufgehoben, abgesehen von den Ausnahme» in den Art. 15—21. Den Materialien zum HGB. dürfte eine ausschließend maßgebende Bedeutung bei Erforschung deS gesetzgeberischen Willen­ nicht beizumeffen sein; denn sie sind die geistige Arbeit nur eines Einzelnen, dessen Anschauung nicht den Willen des Gesetzgebers zum AuSdrucke bringen kann. BayObL. 1, 347; immerhin aber find sie ein geeignetes Mittel, um im Zweifel dm Sinn einer Be­ stimmung zu ermitteln. IW. 1901 S. 182. Die analoge Anwendung einer Rechtsnorm ist nur zulässig, wmn anzunehmen ist, daß das Gesetz den nicht unmittelbar unter die Rechtsnorm fallenden Tatbestand der Norm unterstellt hätte, wenn der Fall erwogen worden wäre. Denn die Anwendung einer für gewisse Verhältnisse gegebmm Rechtsnorm auf andere verwandte Verhältnisse im Wege der Analogie setzt voraus, daß auf der einen und der anderen Seite wesensgleiche oder rechts­ ähnliche Tatbestände vorliegen und daß auf beide der gleiche innere Grund zutrifft; vgl. RG. 65 S. 137.

Erste» Such.

Hanbelsstand. Erster Abschnitt.

Kaufleute, it 1 Kaufmann im Sinne dieses Gesetzbuchs ist, wer ein HandelSgewerbe betreibt. " Als Handel-gewerbe gilt jeder Gewerbebetrieb, vereine der nachstehend bezeichneten Arten von Geschäften zum Gegenstände hat: 1. die Anschaffung und Weiterveräußerung von beweg­ liche» Sachen (Waren) oder Wertpapieren, ohne Unter« schied, ob die Waren unverändert oder nach einer Be­ arbeitung oder Verarbeitung weiter veräußert werden; 2. die Übernahme der Bearbeitung oder Verarbeitung von Waren für andere, sofern der Betrieb für den Umfang des Handwerks hinauSgeht; 3. die Übernahme von Versicherungen gegen Prämie; 4. die Bankier- und Geldwechslergeschäfte; 5. die Übernahme der Beförderung von Gütern oder Reisenden zur See, die Geschäfte der Frachtführer oder her zur Beförderung von Personen zu Lande oder auf Binnengewässern bestimmten Anstalten sowie die Ge« schäfte der Schleppschiffahrtsunternehmer; 6. die Geschäfte der Kommissionäre, der Spediteure oder der Lagerkeller; 7. die Geschäfte der Handlungsagenten oder der Handels­ mäkler; 8. die Berlagsgeschäfte sowie die sonstigen Geschäfte des Buch- oder Kunsthandels; 9. die Geschäfte der Druckereien, sofern ihr Betrieb über den Umfang des Handwerks hinausgeht. Abs. 1. HandelSgewerbe. Htandelsgewerbe betrieben wird.

Dauer der Kaufmannseigenschast, solange ein Nichtkaufmann ist also der Handlungsgehilfe

Frankenburger, Handelsgesetzbuch.

3. Aull.

1

2

Erstes Buch.

Handelsstand.

IW. 1902, 424 (besonderer Gewerbebetrieb desselben macht ihn für diesen zum Kaufmann BayObLG. 9, 516). Die Eintragung in das Handelsregister ist für das Anwendungsgebiet des § 1 ohne Belang. Der Kaufmannsbegriff hat für das gesamte Rechtsgebiet Bedeutung; vgl. z. B. § 196 BGB. Der Kaufmannseigenschaft sind nicht nur physische, sondern auch juristische Per­ sonen, Gesellschaften, Vereine, soferne diese Handelsgeschäfte betreiben (OLG. 12, 410), Korporationen des öffentlichen Rechtes fähig. Ein auf unerlaubte Ge­ schäfte gerichteter Betrieb ist kein Handelsgewerbebetrieb. Der Konkurs bewirkt Aufhören der Kaufmannseigenschast, wenn das Gewerbe vom Gemeinschuldner nicht fortbetrieben wird RG. 13, 151; 29, 30; IW. 1902,186; Ermäßigung des Zinsfußes auf 4°/0 §§ 246, 288 BGB.; IW. 1902, 186. Keine Bedingung der Kaufmannseigenschast, daß das Handelsgewerbe den ausschließlichen oder Hauptberuf bildet (RGSt. 8, 148; RG. 63, 202). Gleichgllttg auch der Umfang des Betriebes (RG. 63, 202), auch ob Betrieb für eigene oder fremde Rechnung (RIA. 2, 234). Der Gewerbebetrieb erfordert eine gewisse Absicht, eine dauernde Ein­ nahmequelle zu schaffen RIA. 2, 21; IW. 1899, 282; 1910, 803; DIZ. 1902,80; nicht genügend die Vornahme einer Reihe von Handelsgeschäften (ROHG. 17,157; RG. 38,18; IW. 1894, 19) oder Betrieb durch Vermittlung von Kommissionären (ROHG. 22, 303; IW. 1894, 19). Vermutung für Fort­ dauer eines bestehenden Zustandes ROHG. 19, 38. Abs. 2. Gruudhandelsgeschäfte. Kein Unterschied zwischen objettiven und subjektiven Handelsgeschäften. Auch die das Handelsgewerbe vorbereitenden Geschäfte gehören zum Betriebe IW. 1908. 148, 206. Wetterveräußerung eines ganzen Handelsetablissements ROHG. 11,150; M. 1908, 85; Jsay: Das Recht am Unternehmen, Berlin. Nr. 1. Unter Anschaffen sind nicht Selbstproduttion RG. 6, 8, sondern mittelbar oder unmittelbar auf Erwerb von Eigentum an beweglichen Sachen gegen Entgelt abzielende Geschäfte zum Zwecke der Wetterveräußerung zu ver­ stehen (RGSt. 11,146; 31,17; RG. 42,13). Anschaffen ist also nicht: das Deposttum, Anschaffung von Wertpapieren zum Zwecke der Verpfändung (Gegensatz zum Zwecke der Veräußerung), B 23 9h:. 311», Übernahme von Aktien durch die Gründer RG. 31,17; das reine Jnkassomandat (Wienstein in DIZ. 1905 834), RG. 12,42, wohl aber das uneigenttiche Lombard­ geschäft RG. 21, 25, Annahme von Wechseln an Zahlungsstatt §§ 364, 700 BGB. Anschaffen ist ferner nicht die Anschaffung behufs Verwendung als Hüfsmittel bei Herstellung eines Bodenerzeugnisses ROHG. 7, 240; RGSt. 28, 20, z. B. Anschaffung von Schlosserwaren, Baumaterialien zur Verwendung in Bauten ROHG. 10, 242; IW. 1900, 755; RGSt. 33, 421; Anschaffung von Maschinen zum Betriebe eines Bergwerkes ROHG. 11, 342, Übernahme einer Straßenpflasterung oder Regulierung ROHG. 15, 258; IW. 1901,190, Selbst­ gewinnung von Mineralien B 23 Nr. 311; Beteiligung als sttller Gesellschafter oder bei Gelegenheitsgeschästen (Ausbeutung eines Steinbruches) IW. 1898, 510 unbeschadet der §§ 2, 343. Kaufleute sind: Lotteriekolletteure ROHG. 23, 213; DIZ. 1906, 1015; a. M. OLG. 12, 435; Brennereibesitzer, die auch angeschaffte Rohstoffe ver­ arbeiten M. 1898, 153, Bäcker ROHG. 4, 240, Tischler RG. 20,125, Mehl­ händler OLG. 11, 372, Töpfer IW. 1901, 844, Auskunftsbureaus (Hilfs­ gewerbe des Handels) RGSt. 37, 333, Mottereibesitzer, wenn sie auch an­ geschaffte Milch zum Zwecke des Verkaufs der durch ihre Verarbeitung gewonnenen Produtte verarbeiten DIZ. 1898, 436.

Erstvr Abschnitt.

Kaufleute.

§ 1.

3

Waren — bewegliche Sachen, nicht Wertpapiere § 90 BGB.; RG. 74, 161; § 2 UnlWG.; Zeitungsunternehmen als solches oder der Zeitungstitel sind keine Ware IW. 1900,75. Unter Wertpapieren sind hier Urkunden über Pnvatrechte zu verstehen, die durch die Übertragung des Papiers übergehen. Hiezu gehören auch Wechsel, Schecks, nicht aber Hypotheken-, Grundschuld­ oder Rentenschuldbriefe. Vertrieb von Wertpapieren im Wandergewerbe s. §§ 42», 44,56, 56» GewO.; DIZ. 1909,1312. Kuxe sind weder Wertpapiere noch Waren, sondern Urkunden über Anteilsrechte am Bergwerkseigentum IW. 1910,934. Handel mit Kuxen LZ. 4,497. Handelsgeschäfte sind z. B. Verträge über Schiffsdampfmaschinen ROHG. 6,31, Ankauf von Vieh zum Zwecke der Weiterveräußerung ROHG. 7, 58; IW. 1898,265 (nicht der Verkauf von Hengsten durch einen Hengsthalter SA. 54 Nr. 94).

Nr. 2. Das Be- oder Verarbeiten muß nicht notwendig in einer Ver­ änderung der Substanz bestehen RGSt. 22,271. Der Stoff muß vom Besteller geliefert sein; ist er vom Meister geliefert, so ist Ziff. 1 maßgebend. Be- oder Verarbeitung für Rechnung anderer innerhalb handwerksmäßigen Betriebs ist nicht Handelsgeschäft; (Überschreitung dieses Betriebes macht zum Bollkauf­ mann;) z. B. Färbereien ROHG. 1,132, Waschanstalten RGSt. 22,271; M. 1910,276; LZ. 4,212; Verleihung von Dampfmaschinen RIA. 2,229. Käufe von Gewerbetreibenden, auch der Handwerker zum Zwecke der Weiterveräußerung nach Be- oder Verarbeitung sind Handelsgeschäfte ROHG. 11, 242. Fabrikmäßiger Betrieb ROHG. 14,114. Nr. 8. Die öffentlich-rechtlichen Bersicherungsverbände (Feuerassocietäten, Brandversicherungskassen) sind keine Kaufleute, ihre Be­ diensteten keine Handlungsgehilfen RG. 14,238. Über behördlich konzessionierte Bersicherungsvereine auf Gegenseitigkeit s. § 15 RVG. vom 12. Mai 1901; auf sie kommen §§ 1—7 HGB. nicht zur Anwendung, wohl aber das 1. und 3. Buch des HGB., s. § 16 des Gesetzes vom 12. Mai 1901.

Nr. 4. Auch die öffentlichen Bankinstitute gelten als Kaufleute. Natur der Geschäfte einer Sparkasse als HandelS-(Bankier-) Geschäfte ROHG. 23,10; IW. 1900,274. Die Vorschriften des Reichsbankgesetzes werden durch das HGB. nicht berührt; Art. 2 Abs. 2 EG. Die Reichsbank ist nicht Reichs­ anstatt, sondern ein der Leitung und Auflicht des Reiches unterstellter, das Bankgewerbe mit gewissen Beschränkungen und Vergünstigungen betreibender Personenverein DIZ. 1906,110. Aufgabe des Bankiers und der Banken ist, den Umlauf von Geld und Kredtt zu vermitteln RIA. 2,176, die Ausstellung von Anweisungen, Kredttbriefen, Diskonto- und Lombardgeschästen ROHG. 24, 37, Gewährung von Darlehen gegen Hypothek IW. 1899,232. Reportgeschäft ist Kaufvertrag mit der Abrede des Wiederverkaufs für einen späteren Zett­ raum ROHG. 22, 191. Inhaber einer Privatleihanstalt ist nicht Bankier. Jeder Kaufmann, nicht bloß der Bankier, hat hinsichtlich der ihm übergebenen Wertpapiere Depotverwahrungspflicht §§ 1, 8,13 DepotG. vom 5. Juli 1896. Mitwirkung bei der Gründung von Aktiengesellschaften ist nicht Bankiergeschäft; s. auch bei Nr. 1. Nr. 5. Übernahme der Beförderung von Lokalsendungen ist Frachtgeschäft ROHG. 12,197; gleichgültig ist der Umfang des Geschäftes ROHG. 12, 197; Beförderung nichtverschlossener Briefe §§ 1» ff. PostG.; ROHG. 20, 47. Der Eisenbahnfiskus ist Kaufmann ROHG. 12,311; OLG. 9,241, ebenso der Unternehmer einer Privateisenbahn ROHG. 3,407, nicht aber der Betrieb

4

Erstes Buch. HandÄsstand.

der Post seitens des Reiches oder der Bundesstaaten § 452. Bgl. §§ 26—77 BinnenSchG., § 4 FlößG., § 425 HGB. Schleppvertrag ist Werkvertrag SeuffA. 54 Nr. 20.

Nr. 6. Siehe §§ 383—424. Der Schiffsprokureur (Vermittler von Ver­ trägen über Befrachtung von Flußfahrzeugen) betreibt kein Handelsgeschäft OLG. 19,289). Nr. 7. Über Handlungsagenten s. g§ 84 ff., über Handelsmäkler M 93 ff., über Kursmäkler §§ 31 ff. BörsG., das ihre öffenttich-rechtliche Stellung regelt; auch sie sind Kaufleute; deren Registerpflicht OLG. 8,245. Andere Arten der gewerbsmäßigen Geschästsvermittlung als die vorgenannten gehören nicht zum Handelsgewerbe, auch nicht die gewerbsmäßige Vermitt­ lung von Metverträgen über Läden, Geschäftsräume, nicht der Betrieb der Auttionatoren. Durch die kaufmännische Qualität des Vermittlers wird die Vermittlung von Nichthandelsgeschäften nicht zum Handelsgeschäft ROHG.16,2. Nr. 8. z. B. der Zeitungsverlag ROHG. 14,23, auch wenn der Verleger, selbst Redakteur oder der Umfang des 5Betrie6e3 gering oder handwerks­ mäßig ist. Veräußerung eines solchen Unternehmens BayObLG. 2, 397; Zeitungsunternehmen als Gegenstand eine.r Gemeinschaft SeuffBl. 74,350; keine Teilung auf dem Wege der öffenllichen Versteigerung SeuffBl. 68,55. Selbstverlag als Verlag, wenn der Verleger dauernde Veranstaltungen zur Ausführung der Geschäfte getroffen hat RG. 5, 68; Kommissionsverlag ROHG. 16,251. Für den Buch- und Kunsthandel sind die buchhändlerischen Usancen von besonderer Bedeutung, § 346. Regelung des Verlagsrechtes durch Reichsgesetz vom 19. Juni 1901. Der Betrieb einer Leihbibliothek ist kein Handelsgeschäft ROHG. 23,401. Rr. 9. Hierher gehören auch photographische Anstalten, die dem Zwecke der Vervielfältigung dienen RIA. 6,52.

# 2. Ein gewerbliches Unternehmen, das nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, gilt, auch wenn die Boraussetzungen bei § 1 Abs. 2 nicht vorliegen, als Handelsgewerbe im Sinne dieses Gesetzbuchs, sofern die Firma des Unternehmers in das Handels­ register eingetragen worden ist. Der Unternehmer ist verpflichtet, die Eintragung nach den für die Eintragung kaufmännischer Firmen geltenden Vorschriften herbeizuführen. §

bekiff? jeden Gewerbebetrieb mit Erwerbszweck OL wirkt hat. Abs. 1. Die Bestimmung des Abs. 1 ist besonders wesentlich im Falle von Streitigkeiten unter mehreren Gesellschaftern über die Rechtsgültigkeit einer Kündigung der Gesellschaft oder den Eintritt sonstiger Auflösungsgründe oder über Entziehung der Bertretungsbefugnis. Kein Unterschied, ob die Ent­ scheidung die Verpflichtung zur Anmeldung oder das einzutragende Rechts­ verhältnis selbst feststellt. Unter § 16 fallen Entscheidungen, die zur Vornahme einer Anmeldung verurteilen, einstweilige, nicht bloß ein bestehendes Rechtsverhältnis feststellende, sondern in das streitige Rechtsverhältnis selbst als rechtserzeugend eingreifende Verfügungen RIA. 9,248; wenn z. B. während eines Prozesses über Aus­ schließung eines Gesellschafters diesem einstweilen die Bertretungsbefugnis ganz oder teilweise entzogen wird; auch Feststellungen im Sinne des § 256 ZPO. Wer, ohne zur Mitwirkung bei der Anmeldung berufen zu sein, an einer Eintragung ein Interesse hat, z. B. der Pächter eines Handelsgeschäftes, dem der Inhaber die Erteilung der Prokura zugesichert hat, oder der Kauf­ mann, dem der Inhaber einer ähnlich lautenden Firma deren Änderung zu­ gesichert hat, kann die Eintragung auf Grund des g 16 nicht herbeiführen. Unter vollstreckbarer Entscheidung ist auch eine vorläufig vollstreckbare zu verstehen, aber nicht die Vollstreckungstitel des g 794 ZPO. M. 1906, 68. Abs. 2 kommt zur Anwendung, z. B. wenn im Prozeßwege die Ein­ tragung einer unbefugt geführten Firma verboten wird (§ 37 Abs. 2), oder wenn ein Aktionär den Beschluß der Generalversammlung einer Aktiengesell­ schaft als ungültig anficht §§ 271, 272. Die Entscheidung des Prozeßgerichtes, die einen Widerspruch für unbe­ gründet erllärt, hat keine bindende Wirkung gegenüber dem Registerrichter, da durch übereinstimmende Erklärungen der Parteien vor dem einem Prozeß­ gerichte unzulässige Eintragungen herbeigeführt werden könnten. Stellung des Registerrichters gegenüber prozeßrichterlichen Konstitutivakten (z. B. einst­ wellige Verfügung) bei Eintragungsanmeldungen (£§ 16,146,148) M. 1908,87. Der Widerspruch gemäß Abs. 2 erfolgt durch entsprechende Erklärung gegenüber dem Registergericht unter Vorlage der Entscheidung des Prozeß­ gerichtes.

Dritter Abschnitt.

Handelsfirma.

8 17'Die Firma eines Kaufmanns ist der Name, unter dem er im Handel seine Geschäfte betreibt und die Unterschrift abgibt. 1 Ein Kaufmann kann unter seiner Firma klagen und ver­ klagt werden. Abs. 1. Eine Firma im Sinne des § 17 kann nur der Boll« kaufmmn führen OLG. 11,380; für eine und dieselbe Handelsniederlassung Frrnkenburger, tzandeligesctzbuch. 3. Ausl.

2

18

Erstes Buch.

Handelsstand.

können nicht mehrere Firmen geführt werden RIA. 9,23. Betrieb ver­ schiedener Geschäfte unter verschiedenen Firmen durch denselben Kaufmann oder Beteiligung eines solchen Firmeninhabers als offener Handelsgesellschafter bei anderen Handelsgewerben ist zulässig; Verschiedenheit ber Verbindlichkeiten der mehreren Betriebe M. 1908,48. Die Führung einer Firma hat in manchen Fällen besondere konstitutive Rechtswirkungen, vgl. 88 2, 3, 50 Abs. 3, 126 Abs. 3, 320 Abs. 2, ferner im Falle der unveränderten Weiterführung mit dem erworbenen Handelsgeschäfte 88 25—28, 130. Erbengemeinschaft als Inhaber der Firma RIA. 10, 43. Der Schutz der Firma ist durch §§ 30, 37 HGB., §§ 14,17 WarenZG., § 16 UnlWG. (Schutz gegen mißbräuchliche Benützung einer Firmenbezeichnung, auch wenn diese den Bestimmungen des HGB. genügt IW. 1906,365,) § 8 AbzG. gewahrt. Das Entstehen der Firma ist an den Beginn des Geschäfts­ betriebs geknüpft § 1 Abs. 2, oder an die Eintragung § 3 Abs. 2; das Er­ löschen der Firma an das Aufgeben des Gewerbebetriebs, wenn auch einzelne aus dem Handelsbetriebe herrührende Rechtsverhältnisse fortdauern BayObLG4,226. Verpachtung des Geschäfts BayObLG. 10,80; auf die Tatsache der Äschung im Handelsregister kommt nichts an RG. 29,69.

Die Auflösung einer Gesellschaft hat nicht notwendig das Erlöschen der Firma zur Folge 88 144, 307, 161 Abs. 2, 320 Abs. 2 HGB., § 60 Ziff. 4 GmbHG. Die Firma des Kaufmanns ist sein Handelsname RG. 66,416; sie ist kein Sachname, kann mit dem bürgerlichen Namen des Einzelkaufmanns über­ einstimmen oder von ihm abweichen OLG. 3,411, ist kein selbständiges Rechts­ subjekt, auch nicht wie es die offene Handelsgesellschaft uneigentlich ist IW. 1903,388; BayObLG. 4,931; RG. 74,380. Keine Vollstreckung in das Recht zur Führung der Firma RG. 9.106; 70,229 oder in ein Handelsgeschäft als Ganzes, keine Anfechtung der Veräußerung eines Handelsgeschäfts als Ganzes RG. 70,230. Der Firmengebrauch (SeuffBl. 75,430) hat in der Regel ungekürzt zu erfolgen BayObLG. 10,265; erfordert die Unterschrift in allen ihren wesent­ lichen Bestandtellen OLG. 22,152; (wichtig für das Gebiet des Wechselrechts ROHG. 14,202). Die Angabe einer rechtlich unmöglichen Firma in einem Wechsel als Remittent macht den Wechsel unwirksam; die nur ungenaue Be­ zeichnung der Firma auf einem Wechsel ist für dessen Gültigst unerheblich, wenn die Ungenauigkett einen Zweifel hinsichtlich der Firma nicht entstehen läßt IW. 1902, 637; RG. 14,19; SeuffBl. 68,440. ulässig ist die Unterzeichnung einer handelsgeschäftlichen Urkunde seitens austnanns auch mit seinem bürgerlichen Namen ROHG. 9,215; IW. 1904,100, sowie bei einer öffentlichen Beurkundung (§ 168 FGG.) mit der Firmenbezeichnung DIZ. 1910,524. Eintragung von Rechten int Grundbuche auf die Firma eines Einzel­ kaufmanns RG. 60,395; vgl. DIZ. 1905,303; über die Zulässigkeit der Ein­ tragung einer Hypothek auf den Namen einer Firma entscheidet das Landes­ recht; zulässig in Sachsen, nicht in Preußen IW. 1905, 722; 1909,689; vgl. LZ. 4,75 ; RIA. 10,143; RG.72,39; OLG. 21,311. Über die Verpflichtung von Gewerbetreibenden, die in einem offenen Laden ihr Gewerbe treiben, zur Beisetzung ihres persönlichen Namens s. 8 15 GewO. (Art. 9 EG.). Offener Laden ist gleich „offene Verkaufsstelle" 88 41 % 42 v, 55 GewO. Der Name muß während der Dauer des Betriebes ersichtlich bleiben und im Falle der Beseitigung sofort wieder angebracht werden SeuffBl.68,447; Anbringung der Firma gemäß Abs. 2 § 15» 1 c. unzu-

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Handelsfirma.

§§ 17, 18.

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lässig, wenn deren Gebrauch ungesetzlich ist DIZ. 1903,406. Anbringung eines unrichtigen Namens z. B. des eines Strohmannes ist strafbar DIZ. 1910,771; Haftbarkeit desjenigen, dessen Name angebracht ist OLG. 22, 153. „Polizei­ behörde" § 155 Abs. 2 GewO. Anbringung des Namens des Gewerbetreibenden bei Ausführungen gemäß §§ 4 mit 7 und 8 des Reichsgesetzes vom 1. Juni 1909 betreffend Sicherung der Bauforderungen. Abs. 2. Bei Klagestellung unter dem Namen der Firma (IW. 1908,416; RG. 41,409) ist kein urkundlicher Nachweis über Existenz der Firma vorzulegen, brauchen die Inhaber der Firma nicht genannt zu werden SeuffA. 55 Nr. 213; RG. 54,17, (in der Urteilsformel soll der Name des Allein­ inhabers einer Firma bezeichnet sein IW. 1910,828); auf Verlangen sind die Namen der vertretungsberechtigten Inhaber anzugeben SeuffA. 56 Nr. 167; Strucksberg in LZ. 5, 130. Nicht die Firma ist Prozeßpartei IW. 1898,416, sondern ihre Inhaber zur Zeit der Klageerhebung sind es RG. 54,17; 66, 416; DIZ. 1903,527; OLG. 7,147; 13,112; Klage gegen die Person B, nachträg­ liche Behauptung, es sei Gesellschaftsfirma B gemeint IW. 1901, 484; M. 1902, 150; unschädlich die unrichtige Bezeichnung der Gesellschaftsform, wenn die richtige Firma genannt ist H 253 ZPO.; DIZ. 1903, 84. Im Falle eines Wechsels der Firmeninhaber während eines Rechtsstreits kommen für den Ein­ tritt des Rechtsnachfolgers in den Prozeß die Vorschriften der §§ 239, 246, 265, 325, 727, 729,731 ZPO. in Anwendung; Einspruch gegen ein Versäumnis­ urteil beim Wechsel der Firmeninhaber OLG. 15,133. Kein rechtsgültiger Straf­ antrag wegen Beleidigung im Namen der Firma SeuffBl. 73,292. Haftung der Erben für Geschäftsschulden § 27 HGB., §§ 1967, 1994 BGB., 780 ZPO.; Einwendungen derselben gegen die Haftung §§ 780, 767, 732, 768 ZPO. Währen^ der Ausschlagungsfrist kann gegenüber den Erben die Aufnahme eines Rechtsstreits nicht verlangt werden §§ 1944, 1958 BGB.

8 18. I Ein Kaufmann, der sein Geschäft ohne Gesellschafter oder nur mit einem stillen Gesellschafter betreibt, hat seinen Familien­ namen mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen als Firma zu führen. II Der Firma darf kein Zusatz beigefügt werden, der ein Gesellschaftsverhältnis andeutet oder sonst geeignet ist, eine Täuschung über die Art oder den Umfang des Geschäfts oder die Verhältnisse des Geschäftsinhabers herbeizuführen. Zusätze, die zur Unterscheidung der Person oder des Geschäfts dienen, find gestattet. Abs. 1. Demjenigen, der einen ftemden Namen als Firma führt, kann von dem Träger dieses Namens der Gebrauch der Firma untersagt werden 8 12 BGB.; s. auch bei § 37. Nur die Beifügung mindestens eines richtig ausgeschriebenen Vornamens RIA. 3, 72 (keine Anwendung auf die Fälle des tz 4 RIA. 10,135) ist verlangt, nicht daß der Rufname stets in die Firma ausgenommen werde M. 1904, 228. Richtige Bezeichnung des Familiennamens OLG. 10, 230. Nichtig die Vereinbarung, den eigenen Namen als Firma für das Geschäft eines Andern eintragen zu lassen IW. 1903, 293; diese Nichtigkeit betrifft im Zweifel nicht den ganzen Vertrag M. 1904, 49.

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Zusätze zu Namen, auf deren Gebrauch man kein Recht hat B 23 Nr. 154. Gestattung des Dritten, seinen Namen als Zusatznamen zu führen IW. 1898, 664. Zulässige Firmenbezeichnung des Einzelkaufmanns, wenn er mit seinem Familien­ namen denjenigen seiner Ehefrau verbindet RG. 16, 60. Abs. 2 gestattet nicht die Wahl eines Zusatzes, der sich als Fortführung einer fremden Firma außerhalb des durch §§ 22, 23 abgesteckten Rahmens darstellt IW. 1904, 102. Unterschied zwischen statthaften ,Lusätzen" zur Firma, die der Kaufmann nach Belieben wählen kann BayObLG. 8, 92, OLG. 11, 377 (§§ 18, 30) und vom Gesetz vorgeschriebenen Zusätzen als „Bezeichnungen", z. B. „Aktiengesellschaft" gemäß § 20. Eine solche gesetzliche Bezeichnung der Firma wird nicht als Zusatz im Sinne des § 30 Abs. 2 erachtet; Marcus in M. 1906, 141. Nie darf infolge des Zusatzes der Borund Familienname als unwesentlicher Bestandteil erscheinen RIA. 9, 91. Zusätze, welche die Firma als eine andere erscheinen lassen, z. B. als Fabrik BayObLG. 9, 455, sind unzulässig § 37; BayObLG. 8, 91. Einschreiten des Registerrichters gegen unzulässige Firmenführung mit Ordnungsstrafen §§ 20, 142 ff. FGG.; BayObLG. 8, 569. Phantasiebezeichnungen, z. B. „Phönix" als Zusätze zur Firma eines Einzelkaufmanns RIA. 1,115 sind zulässig, dagegen auf Täuschung berechnete Zusätze unzulässig OLG. 11, 16, 18; desgleichen wahrheitswidrige Zusätze RIA. 5, 246; OLG. 19, 379; 21, 368. Im Verkehre zur Gattungsbezeichnung von Unternehmungen bestimmter Art gebräuchlich gewordene Bezeichnungen z. B. Kleiderbasar, Stehbierhalle, können nicht zugunsten eines Einzelnen durch Eintragung monopolisiert werden, dürfen von jedem Gewerbetreibenden der betreffenden Sparte in verkehrsüblicher Weise gebraucht werden IW. 1906, 398. Zulässigkeit eines Firmenzusatzes, z. B. Eisenbahnhotel, Cafs Bauer, soferne nicht Täuschung beabsichttgt RIA. 4, 216; OLG. 14, 338. Namenzusätze zum Zwecke der Unterscheidung RG. 54, 184; OLG. 6, 340; Zusätze, die ein Gesellschaftsverhältnis vermuten lassen könnten, sind für die Firma des Einzel­ kaufmanns nicht gestattet, z. B. Bankinstitut, Verein OLG. 14, 340; 16, 81 (Ostpreußische Landbank); hinsichtlich ausländischer Zweigniederlassungen s. M. 1910, 281. Abweichungen beim Gebrauch der Firma von der zum Register erfolgten Zeichnung sind nicht geschützt, OLG. 21, 29. Der zweite Teil des Abs. 2 findet selbstverständlich auf alle Firmen, auch auf die von Handelsgesellschaften, Anwendung RG. 3,166; OLG. 9, 243. Rückwirkende Kraft haben §§ 18 ff. nicht, kommen aber im Falle der Änderung einer alten Firma zur Anwendung RIA. 10, 204; Art. 22 EG. Verhältnis des 8 18 zu tz 13 WarenZG. LZ. 3, 773.

§19. 1 Die Firma einer offenen Handelsgesellschaft hat den Namen wenigstens eines der Gesellschafter mit einem das Vorhandensein einer Gesellschaft andeutenden Zusatz oder die Namen aller Gesellschafter zu enthalten. " Die Firma einer Kommanditgesellschaft hat den Namen wenigstens eines persönlich hastenden Gesellschafters mit einem das Vorhandensein einer Gesellschaft andeutenden Zusatze zu enthalten.

Dritter Abschnitt.

Handelsfirma.

§§ 19—21.

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m Die Beifügung von Bornamen ist nicht erforderlich. IV Die Namen anderer Personen als der persönlich hasten­ den Gesellschafter dürft» in die Firma einer offenen HandelSgeftllschast oder einer Kommanditgesellschaft nicht aufgenommen werden. Abs. 1 findet nur auf die neugebildeten Firmen der Handelsgesellschaften Anwendung EG. Art. 22. Firma einer offenen Handelsgesellschaft als Sachfirma RG. 41, 21. Abs. S. Wenn ein früherer Inhaber oder Mitinhaber der Firma später Kommanditist oder stiller Gesellschafter wird, kann sein Name in der Firma bleiben, ohne daß er aus diesem Grunde als offener Gesellschafter haftet. Abs. 4. Wenn dieselben Personen zum Betriebe mehrerer Geschäfte unter verschiedenen Firmen sich vereinigen, liegen verschiedene selbständige Gesell­ schaften vor RG. 47, 156; eine offene Gesellschaft kann für eine Zweignieder­ lassung eine besondere Firma führen § 126 Abs. 3.

S 20. Die Firma einer Aktiengesellschaft sowie die Firma einer Kommanditgesellschaft auf Aktien ist in der Regel von dem Gegenstände des Unternehmens zu entlehnen; die erstere Firma hat außerdem die Bezeichnung „Aktiengesellschaft", die letztere Firma die Bezeichnung „Kommanditgesellschaft auf Aktien" zu enthalten. Die Aufnahme von Personennamen in die Firma einer Aktiengesellschaft ist zulässig, aber als Ausnahme zu betrachten OLG. 19,379; 21,369; bei der Umwandlung eines Geschäftes in ein Mienunternehmen kann ein berechtigtes Interesse vorliegen, Personennamen in die Firma aufzunehmen oder darin zu belassen. Wegen des Zusatzes „Aktiengesellschaft" s. RIA. 11, 25 und wegen alter Gesellschaften s. Art. 22 EG. Die Firma eines zum Geschäftsbetriebe zugelassenen Bersicherungsvereins auf Gegenseitigkeit soll den Sitz des Vereins und in einem Zusatz erkennen lassen, daß Versicherung auf Gegenseitigkeit betrieben werde § 18 RVG. vom 12. Mai 1901. Firmen der Zweigniederlassungen ausländischer Aktiengesellschaften DIZ. 1901,137. Zulässiger Zusatz „Fabriken" bei der Firma einer Aktiellgesettschaft, die mehrere Fabriken betreibt BayObLG. 8,569.

§ 21. Wird ohne eine Änderung der Person der Name des Ge­ schäftsinhabers oder der in der Firma enthaltene Name eines Gesellschafters geändert, so kann die bisherige Firma fort­ geführt werden.

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Handelsstand.

Es ist einerlei, ob Einzelfirma oder Gesellschaftsfirma vorliegl. Ins­ besondere kommen die Namensänderungen bei Verheiratung weiblicher Per­ sonen bei der Adoption oder Ehelichkeitserklärung (§§ 1736, 1758 BGB.) in Frage. Die geschiedene Frau kann ungeachtet § 1577 BGB. die unter ihres Mannes Familiennamen gebrauchte Firma fortführen.

8 22. 1 Wer ein bestehendes Handelsgeschäft unter Lebenden oder von Todes wegen erwirbt, darf für das Geschäft die bisherige Firma mit oder ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis anbeutenden Zusatzes fortführen, wenn der bisherige Geschäfts­ inhaber oder dessen Erben ttt die Fortführung der Firma aus­ drücklich willigen. Die Verpflichtung einer Aktiengesellschaft oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien, die im § 20 vor­ geschriebene Bezeichnung in ihre Firma aufzunehmen, wird hier­ durch nicht berührt. u Wird ein Handelsgeschäft auf Grund eines Nießbrauchs, eines Pachtvertrags oder eines ähnlichen Verhältniffes übernommen, so finden diese Vorschriften entsprechende Anwendung. Abs. 1. Die Anwendbarkeit des § 22 setzt nicht voraus, daß die Firma eingetragen ist (RIA. 9, 33; 10,181), wenn es nur die Firma eines Voll­ kaufmanns, nicht die eines bloßen Kleingewerbetreibenden ist RIA. 9,34; 11, 29. Ein Antrag auf Löschung der Firma nach Veräußerung des Ge­ schäfts mit Firma kann vom Veräußerer nicht mehr rechtswirksam beantragt werden, beseitigt nicht die Anwendbarkeit des § 22, RG. 65, 15; dasselbe gilt auch in den Fällen der §§ 2, 3 Abs. 2, auch wenn Me Voraussetzungen der letzteren Paragraphen sonst fehlen. Stegmann, Die Vererbung eines Handelsgeschäfts Leipzig, Deichert. Der Erwerb des Handelsgeschäfts (Erwerb des kaufmännischen Unternehmens unabhängig von seinen Bestandteilen DIZ. 1902, 202; RG. 25, 3; 55, 125; M. 1908, 49) schließt nicht ohne weiteres den Firmenerwerb in sich RG. 1, 262; M. 1909,324; notwendig ist die ausdrückliche (IW. 1911, 594) Einwilligung des Firmeninhabers IW. 1902,186, in deren Er­ mangelung ist auch kein auf die Firma hinweisender Zusatz zulässig, z. B. „früher 3E", BayObLG. 5, 455. Das Recht der Firmenfortführung (Begriff RG. 56, 137; DIZ. 1910, 1233) ist von der Eintragung der Übertragung unab­ hängig OLG. 17, 240. Die Beschränkung der Veräußerung auf einen einzelnen Teil des Geschäfts berechtigt auch mit Zustimmung des Firmeninhabers nicht zur Fortführung der Firma § 23 RG. 56,189; BayObLG. 9,481; SeusfBl. 74,99. Ob Gnwilligung zur Firmenfortführung gegeben ist, ist nach den Umständen des einzelnen Falles zu beurteilen OLG. 10, 291. Die Genehmigung zur Weiterführung enthält im Zweifel auch die zur Weiterveräußerung DIZ. 1902, 202 (vertragsmäßige Beschränkung der Befugnis auf den ersten Erwerber DIZ. 1910, 1233); aber nicht die Ermächtigung, eine Zweigniederlassung mit der abgeleiteten Firma als selbständiges Geschäft weiterzuveräußern, RG. 67,95, nicht das Recht zur Gestattung der Führung einer Firma, die hätte geführt werden dürfen, aber nicht geführt wurde M. 1904, 228 oder die, obwohl nicht

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§ 22.

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mehr zu Recht bestehend, dennoch fortgeführt wurde IW 1911, 660. Auch der Miterbe bedarf zur Fortführung der Firma der besonderen Einwilligung der Miterben RIA. 5,185; jedoch derjenige Gesellschafter nicht, der vom verstorbenen Sozius zum Testamentsvollstrecker bestellt ist g§ 2207,181 BGB.; M. 1905, 282; RG. 61,139; Marcus in M. 1906,225. Eintragung der Erben in Erben­ gemeinschaft als Firmeninhaber; OLG. 19 319; Unzulässigkeit einer Erben­ gemeinschaft als Kommanditistin OLG. 19,319; unzulässig ist die Eintragung einzelner Erben als Vertreter der Gemeinschaft unter Ausschluß der übrigen von der Vertretung RIA. 9,159. Der Erwerber eines Handelsgeschäfts, der die bisherige Firma fort­ führt, darf diese auch nicht durch Hinweglassung eines Zusatzes ändern BayObLG. (a. F.) 16,361; IW. 1900,552. Jede Veränderung ist, abgesehen von der Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis ausdrückenden Zusatzes, unzu­ lässig, auch wenn der bisherige Firmeninhaber einwilligt RIA. 4, 158; (a. M. M. 1908, 87); M. 1899,102; 1900, 281; eine solche unzulässige Ver­ änderung würde die veränderte Firma als neue erscheinen lassen; eine neue muß aber dem § 18 entsprechen IW. 1900, 552; BayObLG. 1,149. Unzu­ lässige Kombinierung zweier Firmennamen OLG. 19, 297. Änderung des ein Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes in der Firma einer offenen Gesellschaft durch den nach dem Ausscheiden der übrigen Gesellschafter zur Fortführung der Firma berechtigten Gesellschafter RIA. 1,47. Das Recht zur Fortführung der Firma wird dadurch nicht beeinflußt, daß der Erwerber das Handelsgeschäft erweitert, es auf andere Gegenstände wie bisher erstreckt oder es allmählich umgestattet, wenn nur die Kontinuität des Betriebs gewahrt bleibt RG. 25,1; 46, 150, 56, 105; IW. 1911, 105. Der Erwerber kann aber nicht nach Aufgabe des Geschäfts für ein neues Geschäft die Firma annehmen, bzw. fortführen IW. 1902,186. Stellung des Registerrichters zum Antrag auf Eintragung der Firmen­ fortführung, Recht der Prüfung gemäß § 12 FGG. M. 1906,313; RIA. 9,33, z. B. auch der Firmenfortführung, für ein von Todes wegen an die Erben übergegangenes Handelsgeschäft DIZ. 1901, 185. Auch das Geschäft des Gemeinschuldners als Ganzes kann mit der Firma veräußert werden § 17 HGB.; § 12 BGB.; RG. 29, 133; L 6 Nr. 169, aber nur mit Zustimmung des Gemeinschuldners auch wenn sein Name in der Firma nicht enthatten ist RIA. 9,46; 10,206. Vgl. Felix Meyer in LZ. 4,60, 8 1 Abs. 1 KO. Die Wirkung einer Veräußerung bezieht sich, wenn die Zweig­ niederlassungen nicht unter besonderer Firma geführt werden, auch auf die Zweigniederlassungen RG. 38, 263. Im Falle der Firmenfortführung kann der Einzettaufmann eine ein Gesellschastsverhältnis andeutende Firma, die offene Handelsgesellschaft eine Einzelfirma fortführen OLG. 10, 408. Der gemäß § 20 zu führende Zusatz „Aktiengesellschaft" oder „Kommanditgesellschaft auf Aktien" darf nicht bei­ behalten werden, wenn er infolge des Wechsels der Firmeninhaber nicht mehr paßt. An einem Handelsgeschäft besteht, wenn es auch eine wirtschaftliche Einheit bildet, kein einheitliches Eigentum IW. 1908, 252. Übergang der Warenzeichen mit dem Geschäft OLG. 16,129; RG. 74,432. Abs. 2. Führt ein Pächter oder Nießbraucher mit Zustimmung des Berechtigten die alte Firma fort, so ist er in das Handelsregister als In­ haber einzutragen, hastet für die bisherigen Geschäftsschulden des Verpächters gemäß § 25, wird aus den von ihm unter der Firma geschlossenen Geschäften allein verpflichtet. Entfallen die Voraussetzungen des Abs. 2 wieder, so hört das Recht auf die Firma wieder auf.

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Der gesetzliche Nutznießer, Ehemann, Vater oder Mutter, bedarf nicht der Genehmigung des Inhabers' des Geschäfts zur Fortführung der Firma. Übergang der Passiva auf den Nutznießer oder Pächter § 25. Die Waren des Geschäfts und nur diese gehen in das Eigentum des Nutznießers über 881067,1376 Ziff. 1 BGB., als verbrauchbare Sachen aus dem Pachtverträge in das Eigentum des Pächters 88 92,535,556,581 BGB. Nach Beendigung des Nießbrauchs oder der Pacht erwirbt nicht der Eigentümer wieder das Geschäft mit der Firma vom Pächter oder Nutznießer, sondern führt es kraft seines bestandenen, nie erloschenen Rechts fort RIA. 10, 206; er hastet nicht für die Passiven 8 25, OLG. 21,374. Erwerb eines Pensionats mit dem bisher für dasselbe geführten Namen IW. 1900,789; 1901,64.

s 23. Die Firma kann nicht ohne da- Handelsgeschäft, für welches fie geführt wird, veräußert werden. Unter „Handelsgeschäft" ist der Inbegriff aller Rechtsverhältnisse zu verstehen, welche mit dem Betriebe des Handelsgewerbes in Zusammen­ hang stehen. Unwirksamkeit einer Vereinbarung über den Übergang des Handelsgeschäfts, wodurch der Übergang aller Attiva und Passiva ausgeschlossen wird tz 134 BGB.; IW. 1904,99. Zulässig ist die Überttagung einer Firma mit dem Hauptteile des bisherigen Geschäftes unter gleichzeitiger Auflösung der das Geschäft bisher innehabenden Gesellschaft M. 1905,213. Wer, ohne ein Handelsgeschäft zu betteiben, eine Firma angenommen hat, kann dieselbe nicht wirksam veräußern RG. 9,2. Unzulässig eine Firmen­ übertragung, wenn der Firmeninhaber das Geschäft aufgibt, mag er auch etwas Waren auf den Erwerber überttagen RG. 1,260; 3,120; 9,1; IW. 1904, 99. In das Recht zur Führung einer Firma ist keine Zwangsvollstteckung zu­ lässig RG. 9,104; 74,380. Ein Berttag über Veräußerung der Firma ohne das Handelsgeschäft ist nichtig 8 134 BGB.; RG. 63,228; (keine Klage auf Überttagung der Firma eines Handelsgeschäfts, wenn nicht das Geschäft selbst überttagen ist RG. 63,228); ebenso eine Vereinbarung über eine Firma, unter der noch kein Geschäft bettieben wurde RG. 37,61; auch ein Vertrag, wonach jemand in seinem eigenen Handelsgeschäft gewisse Artikel unter einer ihm nicht zustehenden Firma vertreiben soll M. 1903,110; ferner die zeitweise Über­ lassung der Benutzung einer Firma OLG. 16,80. Ein Warenzeichen kann nur mit dem Geschäfte übertragen werden IW. 1904,123; RG. 74,430. Über­ tragung der Firma mit dem Geschäfte der Zweigniederlassung RIA. 2, 231; unzulässig, wenn unter dieser Firma noch eine andere Niederlassung fort­ bestehen soll OLG. 7, 148.

8 24. I Wird jemand in ein bestehendes Handelsgeschäft als Ge­ sellschafter ausgenommen oder tritt ein neuer Gesellschafter in eine Handelsgesellschaft eitt oder scheidet aus einer solchen ein Gesellschafter aus, so kann ungeachtet dieser Veränderung die bisherige Firma fortgeführt werden. II Bei dem Ausscheiden eines Gesellschafters, dessen Name

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§§ 28—25.

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in der Firma enthalten ist, bedarf es zur Fortführung der Firma der ausdrücklichen Einwilligung des Gesellschafter- oder seiner Erbe». Abs. 1. Die Weiterbenützung der seitherigen Firma setzt eine Einigung der (neuen) Gesellschafter voraus, erfordert Anmeldung der Gesellschaft zum Handelsregister mit der Firma nach §§ 31,107, RIA. 3,83. Fehlt eö im Gesellschastsvertrag an einer Bestimmung über die gemeinschaftliche Firma, so kann die Güttmkeit des ganzen Vertrages ftaglich sein § 139 BGB.; IW. 1899, 258. Die Änderung des ein Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes in der Firma einer offenen Handelsgesellschaft durch den nach dem Ausscheiden der übrigen Gesellschafter zur Fortftihrung der Firma berechtigten bisherigen Gesellschafter ist zulässig, wenn die die Firmenwahrheit betreffenden Vor­ schriften beobachtet werden RIA. 1,49. Bei einem teilweisen Wechsel der Gesellschafter einer Kommanditaesellschaft und bei einer aus Anlaß dieses Wechsels erfolgenden Umwandlung oer Kommanditgesellschaft in eine offene Handelsgesellschaft darf das Handels­ geschäft unter der bisherigen Firma weiter betrieben werden M. 1899,26. Abs. 2. Über die Bedeutung der ausdrücklichen Zustimmung f. DIZ. 1899,340; IW. 1911,194. Der Vorerbe bedarf nicht der Zustimmung des Nacherben. Nur die Zustimmung des Ausscheidenden ist erforderlich, dessen Famllienname (IW. 1908,462; s. das Beispiel in M. 1908,237) in der Firma enthalten war, nicht aber, wenn ein mit seinem Namen gleichlautender schon vor seinem Eintritte in der Firma enthalten war SeuffA. 55 Nr 82; B 13 Nr. 120. Eine an die Zustimmung des ausgeschiedenen Gesellschafters gebundene Übertragung der bisherigen Firma kommt auch dann in Frage, wenn der übrig bleibende Gesellschafter einen persönlich hastenden Gesellschafter in das Geschäft aufnehmen will OLG. 12,225; die Bestimmung des § 24 Abs. 2 gilt auch für Gesellschaften mit beschränkter Haftung OLG. 16, 83. Rechtsunwirksame Umgehung des § 24 Abs. 2 OLG. 12, 226; RG. 37, 58 ff. Über das Verhältnis des § 24 Abs. 2 zu 8 142 Abs. 2 s. RG. 65,382; IW. 1908, 462.

§25. I Wer ein unter Lebenden erworbenes Handelsgeschäft unter der bisherigen Firma mit oder ohne Beifügung eines das Nach­ folgeverhältnis andeutenden Zusatzes fortführt, haftet für alle im Betriebe des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten des früheren Inhabers. Die in dem Betriebe begründeten For­ derungen gelten den Schuldnern gegenüber als auf den Er­ werber übergegangen, falls der bisherige Inhaber oder seine Erben in die Fortführung der Firma gewilligt haben. II Eine abweichende Vereinbarung ist einem Dritten gegen­ über nur wirksam, wenn sie in das Handelsregister eingetragen und bekannt gemacht oder von dem Erwerber oder dem Ver­ äußerer dem Dritten mitgeteilt worden ist. III Wird die Firma nicht fortgeführt, so haftet der Er­ werber eines Handelsgeschäfts für die früheren Geschäfts-

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Verbindlichkeiten nur, wen» ei» besonderer Verpflichtungsgrund vorliegt, insbesondere wenn die Übernahme der Verbindlichleiten in handelsüblicher Weise von dem Erwerber bekannt ge­ macht worden ist. Abs. 1 enthält keine zwingende Rechtsvorschrift, begründet eine Haftung des Geschästserwerbers, keinen Schuldübergang, läßt das Schuldverhältnis des Veräußerers fortbestehen IW. 1911,551. Anwendung ausländischen Rechts, das den Grundsatz des § 25 nicht kennt, ist durch Art. 30 EG. BGB. nicht ausgeschlossen RG. 60,297. Die Rechtssätze des § 25 kommen auf den Betrieb von Minderkaufleuten auch nicht analog zur Anwendung; Voraussetzung der Anwendung des § 25 ist: a) daß es sich um das Handelsgeschäft eines Voll­ kaufmanns handelt RG. 55, 85; LZ. 5, 608; OLG. 7,148; Marcus in DIZ. 1905, 850 (der Minderkaufmann kann aber gemäß §§ 123, 826 BGB. haftbar werden RG. 55,86); b) daß das Geschäft schon in der Hand des Veräußerers ein Handelsgeschäft war, nicht erst in der Hand des Erwerbers Selbständigkeit erlangt RG. 64,132. Anwendung des § 25 auch auf Erwerb eines Handels­ geschäfts mit der Firma seitens einer Aktiengesellschaft; die §g 20 und 22 Abs. 1 Satz 2 ändern hieran nichts M. 1908,49. Weicht die Firma infolge von Zusätzen anderer Art als solcher, die das Nachfolgeverhältnis ausdrücken, ab, z. B. Vereinigung der Firmennamen zweier vereinigter Geschäfte zu einem einheitlichen, so liegt nicht die vom Gesetze vorausgesetzte formelle Identität der Firma vor RG. 50,117. Fortführung der Firma im Geschäftsbetriebe, nicht schon der gelegentliche oder vereinzelte Gebrauch, entscheidet RG.73,72 Veräußerung eines bloßen Fabrikgebäudes mit der Firma, unter der das in Konkurs geratene Geschäft betrieben war DIZ. 1902,500). Der Übernehmer hastet, gleichgültig aus welchem Grunde die Fortführung der Firma erfolgt LZ. 5, 608, für alle im Betriebe des Geschäftes entstandene, auch bedingte und betagte Verbindlichkeiten IW. 1907, 831, auch solche, von denen er keine Kenntnis hat IW. 1907,832; LZ. 4,798, seien diese aus Verträgen, unerlaubten Handlungen oder sonstigen Gründen entstanden, neben dem bisherigen In­ haber §§ 421 ff. BGB.; M. 1903,179; Haftung für Verpflichtungen, die mit dem Geschäftsbetriebe in einer solchen engen inneren Verbindung stehen, daß sie als Folge dieses Geschäftsbetriebes erscheinen § 344 Abs. 2; LZ. 4, 469, 688, 784; nicht in bloßen privaten Beziehungen des Geschäftsinhabers ihren Grund haben IW. 1911, 551; RG. 76, 10. Beispiele: Verbindlichkeiten aus der Beteiligung an einer G. m. b. H. IW. 1911,551; Vereinbarung über die vorzunehmende Änderung einer Firma IW. 1902, 27; RG. 44,19; 58,23, Vor­ bereitungsgeschäfte, wenn der Betrieb sich dann angeschlossen hat LZ. 4,784; Mietvertragsverpflichtung der früheren Inhaber IW. 1905, 687 (§ 258 ZPO. auf Metvertragsverpflichtungen nicht anwendbar IW. 1905, 687); Verpflich­ tungen gegenüber einer Einkaufsgesellschaft DIZ. 1911, 929; nicht aber ein vom Kaufmann während seines Konkursverfahrens gegebenes Versprechen, wenn er das Geschäft dann nicht weiter betrieben hat LZ. 4,784. Gegenüber Dritten ist die Vereinbarung der Beteiligten, daß der Erwerber nicht hasten solle, wirkungslos IW. 1903,401. Der Erwerber hastet neben dem bisherigen Inhaber §§ 421 ff. BGB.; IW. 1911, 158, 551; Haftung des Bürgen bei Veräußerung des Geschäfts mit der Firma, Berücksichtigung von Umständen außerhalb des Wortlautes der Bürgschastsurkunde IW. 1911,158. Haftung des Erwerbers eines von mehreren Handelsgeschäften, welche der Veräußerer an demselben Orte betrieben hat SeuffA. 57 Nr. 85, oder wenn nur ein

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einzelner Geschäftszweig übernommen wird DIZ. 1906,770; OLG. 12,424. Bei einem nur teilweisen Wechsel der Inhaber des unter unverändeter Firma fortgeführten Handelsgeschäfts kommen 88 28,130,140,142 zur Anwendung. Der Erwerb zu Pacht oder Nießbrauch fällt gleichfalls unter Abs. 1; f. § 22 Abs. 2; DIZ. 1906, 86; analog ist der Erwerb durch Vermächtnis und auf Grund Erbschastsauseinanderfetzung unter den Erben zu behandeln; ob die Firma, unter der das Geschäft betrieben wird, im Handelsregister ein­ getragen ist oder nicht, ist gleichgültig. Bei Erwerb des Handelsgeschäfts aus der Hand des Konkursverwalttrs kommt § 25 nicht zur Anwendung RG. 58, 167; vgl. Marcus in DIZ. 1905,850. § 344 Ws. 1 ist für die Entscheidung der Frage maßgebend, ob es sich um eine Geschäftsschuld handelt. Der Übergang der Forderungen tritt kraft Gesetzes ein, §§ 398 ff. BGB.; vor Bekanntwerden des Geschästsübergangs ist der Schuldner durch 8 407 BGB.. § 15 Abs. 1 HGB. geschützt. Übergang eingetragener Patente IW. 1902, 98, von gewerblichen Auszeichnungen, Medaillen, Ehrenzeugnissen DIZ. 1906, 204. Einwand des Schuldners gegen die Legitimation des bisherigen Geschäfts­ inhabers 8 409 BGB. Übergang der körperlichen Aktiva 88 929 ff., 873 BGB., der Verpflichtungen aus Dienstverträgen RG. 36, 50, 88 613 ff. BGB. Bei Erwerb und Übernahme des Geschäfts ohne die Beschränkung des Ws. 2 nach rechtskräftiger Feststellung einer Schuld des Übergebers kann Bollstreckungsllausel aus einem vorher gegen den ftüheren Inhaber rechtskräftig ergangenen Urtell gegen den Übernehmer erteilt werden 88 727, 729 ZPO.

Abs. 2. Diese Bestimmung ist wichtig für den Übergang der Forderungen auf den Erwerber des Geschäfts (Abs. 1), weil der an und für sich selbstver­ ständliche Übergang durch abweichende Vereinbarung ausgeschlossen werden kann. Eintragung und Bekanntmachung innerhalb angemessener Zeit, nicht erst nach Wochen M. 1903, 245; IW. 1911, 287; RG. 75, 141. Dem Ver­ pflichteten schadet die vom Registergericht verschuldete Verspätung IW. 1911, 287; RG. 75, 139. Gleichgültig ist, ob vom Veräußerer oder Erwerber und auf welche Weise die Mitteilung (rechtsgeschästliche Willenserllärung im Sinne des 8 407 BGB.; RG. 67, 9, siehe dagegen Klein in SeuffBl. 74, 200) dem Dritten gemacht wird; jedenfalls aber muß die Mitteilung vom Erwerber oder Veräußerer unmittelbar im Anschluß an die Geschäftsübernahme erfolgen OLG. 21, 374. Eine spätere Eintragung oder Bekanntmachung oder Mitteilung oder Bekannt­ werden des Ausschlusses der Haftung auf andere Weise ist wirkungslos; M. 1903, 245; 1904, 103; IW. 1904, 8; 1911, 661; LZ. 5, 608; DIZ. 1906, 86. Die allgemeine Vorschrift des 8 15 Abs. 1 trifft nicht zu IW. 1903, 401. Einfluß höherer Gewalt auf die Wirkung der verspäteten Mitteilung IW. 1904, 8. Der mit Einziehung einer Forderung Beauftragte gilt als ermächtigt, die Mitteilung über eine Vereinbarung der im Abs. 2 erwähnten Art entgegenzunehmen M. 1904, 104. Die Eintragung und Bekanntmachung muß so deutlich sein, daß der Dritte den Ausschluß des Überganges der ihn betreffenden Schuld oder Forde­ rung des früheren Inhabers auf den Erwerber erkennen kann; Verweisung auf Registerakten hiebei IW. 1901, 802; M. 1902, 73. Eine Mitteilung über „eine abweichende Vereinbarung" kann auch im Prozesse über eine Geschäftsforderung von einem und an einen Prozeßbevollmächtigten erfolgen IW. 1903, 389. Wenn die „abweichende Vereinbarung" den Geschäftsverkehr mit einer Zweig­ niederlassung betrifft, so ist jene im Handelsregister der Zweigniederlassung einzutragen IW. 1907, 679. Widersprechende Mitteilungen des Erwerbers

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und Veräußerers berechtigen den Dritten den Leistungsgegenstand zu hinter­ legen 88 372 ff. BGB. Für den Grundbuchverkehr hat der Abs. 2 keine Bedeutung OLG. 6, 506. Bei einer vom Konkursverwalter vorgenommenen Veräußerung des zur Konkurs­ masse gehörigen Handelsgeschäfts ist der Konkursgläubiger nicht ein Dritter im Sinne des Abs. 2, IW. 1904, 417. Bestreitung von Verbindlichkeiten durch den bisherigen Geschäftsinhaber gilt nicht als Ausschluß ihres Übergangs LZ.3,140. Abs. 8. Als ein besonderer Verpslichtungsgrund ist es an­ zusehen, wenn der Erwerber die Übernahme der Verbindlichkeiten in handels­ üblicher Weise, z. B. durch Zirkulare, IW. 1898, 360; 1899, 440 ; M. 1898,155; RG. 38, 177, Börsenanschlag, Bilanzveröffentlichung IW. 1896,36 usw. bekannt macht. Bedingte Erklärung der Schuldübernahme LZ. 5, 552. Der Aus­ schluß einzelner Gläubiger ist unwirksam, wenn in den Bekanntmachungen die ausgenommenen Gläubiger nicht als solche hervorgehoben oder ihnen nicht gleichzeitig eine besondere bezügliche Mitteilung gemacht wird. Unter Umständen wird im Falle der Übernahme eines Handelsgeschäfts eine Haftung des Erwerbers für die Schulden des Veräußerers auch nach 8 419 BGB. begründet; § 419 1. c. und § 25 schließen sich nicht aus; § 419 setzt nicht Schuldübernahme, sondern nur Übernahme eines Bermögensinbegriffs auf Grund Vertrags voraus (RG. 69, 285, 287; IW. 1909, 491; LZ. 5, 142 ; RG. 76, 4), findet auch auf den Fall der Übernahme des Vermögens einer Aktiengesellschaft Anwendung RG. 71, 378; IW. 1910, 242; vgl. LZ. 4, 893. Anspruch eines Gläubigers aus einer Erfüllungsübernahme seitens eines Dritten 8 329 BGB., auch für bedingte Geschäfte RG. 69, 421. Haftung des bisherigen Inhabers eines Ladengeschäfts, wenn er die Weiterführung unter seinem als Firma nicht eingetragenen Namen duldet LZ. 5, 311. Unterschied zwischen Übertragung eines Handelsgeschäfts und bloßer Sicherungsübereignung der Aktiven LZ. 5,463.

8 26. ' Ist der Erwerber des Handelsgeschäfts auf Grund der Fortführung der Firma oder auf Grund der im § 25 Abs. 3 bezeichneten Bekanntmachung für die früheren Geschäftsverbind­ lichkeiten haftbar, so verjähren die Ansprüche der Gläubiger gegen den früheren Inhaber mit dem Ablaufe von fünf Jahren, falls nicht nach den allgemeinen Vorschriften die Verjährung schon früher eintritt. 11 Die Verjährung beginnt im Falle des § 25 Abs. 1 mit dem Ende des Tages, an welchem der neue Inhaber der Firma in das Handelsregister des Gerichts der Hauptniederlassung eingetragen worden ist, im Falle des § 25 Abs. 3 mit „dem Ende des Tages, an welchem die Kundmachung der Über­ nahme stattgefunden hat. Konnte der Gläubiger die Leistung erst in einem späteren Zeitpunkte verlangen, so beginnt die Verjährung mit diesem Zeitpunkte. Abs. 1. Haftung des Übernehmers neben dem früheren Inhaber LZ. 5,213. Hastet der Übernehmer lediglich auf Grund des BGB., z. B. gemäß

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Handelsfirma. §§ 26, 27.

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§ 419, so richtet sich auch die Verjährung nach dem BGB.; vgl. §8 195,196 Ziff. 1 und 5, sowie Abs. 2, §§ 198—201 BGB., und endigt früher als die nach HGB- Verjährung eines rechtskräftig festgestellten Anspruchs in allen Fällen erst nach 30 Jahren § 218 BGB. Die allgemeinen Vorschriften des BGB. in §§ 202 ff. finden Anwendung. Abs. 2. Der Beginn der nach BGB. etwa eintretenden Verjährung ist nach § 201 BGB. zu beurteilen. Der Tag der Eintragung in das Handels­ register ist für den Beginn der Verjährung maßgebend: § 15 HGB. bleibt außer Betracht. Wenn nicht unter besonderer Firma die Zweigniederlassung betrieben wird, so gllt auch für die Beziehungen zu dieser die Eintragung im Register der Hauptniederlassung § 131 FGG. Wenn die Übernahme der Passiva ohne Fortführung der Firma auf die im § 25 Abs. 3 bemerkte Weise bekannt gemacht wird, so beginnt die Verjährung mit Ablauf des Tages der erstmaligen Bekanntmachung §§ 187 mit 201 BGB.

K 27. I Wird ein zu einem Nachlasse gehörendes Handelsgeschäft von dem Erben fortgeführt, so finden auf die Haftung des Erben für die früheren Geschäftsverbindlichkeiten die Vorschriften des § 25 entsprechende Anwendung. II Die unbeschränkte Haftung nach § 25 Abs. 1 tritt nicht ein, wenn die Fortführung des Geschäfts vor dem Ablaufe von drei Monaten nach dem Zeitpunkte, in welchem der Erbe von dem Anfalle der Erbschaft Kenntnis erlangt hat, eingestellt wirb. Auf den Lauf der Frist finden die für die Verjährung geltende» Vorschriften des §206 des Bürgerlichen Gesetzbuchs entsprechende Anwendung. Ist bei dem Ablaufe der drei Monate das Recht zur Ausschlagung der Erbschaft noch nicht verloren, so endigt die Frist nicht vor dem Ablaufe der Ausschlagungsfrist. Nelson: Die Haftung der Erben nach § 27 HGB. Berlin, Struppe und Winckler. Abs. 1. Wenn der Erbe die bisherige Firma mit oder ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes beibehält oder die Über­ nahme der Verbindlichkeiten des Verstorbenen in handelsüblicher Weise (f. hier­ über § 25) bekannt macht, hastet er für die Geschästsverbindlichkeiten mit seinem ganzen Vermögen, ohne Rücksicht auf die Vorschriften des BGB., wonach die Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten unter gewissen Voraus­ setzungen aus den Nachlaß beschränkt ist §§ 1994,2005 BGB. Wie bei § 25 ist hier unter Handelsgeschäft das eines Vollkaufmanns zu verstehen. Die Fortführung des Geschäfts muß während eines größeren Zeitraums als von 3 Monaten erfolgen Abs. 2 Satz 1. Übernimmt einer der Erben bei der Erbschaftsauseinandersetzung das Geschäft mit Firma und setzt dieses so fort, so hastet er gemäß § 25. Setzt die Witwe eines Kaufmanns mit ihren minderjährigen Kindern ohne Ge­ nehmigung des Bormundschaftsgerichtes das Geschäft fort und wird auch eine Gesellschaft in das Handelsregister eingetragen, so ist dies gegen die minder-

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jährigen Kinder rechtsunwirksam; ein später großjährig gewordenes Kind kann als offener Gesellschafter haftbar werden OLG. 6,351; RIA. 2,180. Die Forderungen des Geschäfts gehen auf die Erben mit dem Nachlaß über K2032 BGB.; der einzelne Erbe kann auf Leistung an alle klagen 8 2039 BGB. Treffen die Voraussetzungen des 8 27 Abs. 1 zu, so werden die Geschäfts­ gläubiger durch ein Aufgebot gemäß 881970—1973 BGB. nicht betroffen; ihnen gegenüber kann sich auch nicht auf 88 2014—2016 BGB. oder auf 88 1984 Abs. 1, 2145 BGB. berufen werden. Führen mehrere Erben das Geschäft einer offenen Gesellschaft ohne ver­ tragliche Begründung selbst fort, oder geschieht dies durch ihren gesetzlichen Vertreter, so können sie, solange der Nachlaß ungeteilt ist (8 2059 BGB.) auf die hiedurch begründete Beschränkung ihrer Haftung verweisen. Werden die mehreren Erben vor Ablauf der 3 Monate (f. Abs. 2) Kommanditisten (§ 139 HGB.), so bleibt ihre Haftung eine beschränkte. Eine Änderung gemäß 8 25 Abs. 2 ist denkbar, wenn der Erblasser eine entsprechende letztwillige Anordnung er­ lassen oder ein Erbe auf Grund Vereinbarung mit den Miterben eine ent­ sprechende Verabredung getroffen hat. Führen die Erben das Geschäft unter geänderter Firma fort, so kann Abs. 3 des 8 25 zur Anwendung kommen, sofern ein besonderer Berpflichtungsgrund vorliegt. Abs. 2. Die weitergehenden Bestimmungen der §§2260,2306 Abs. 1 BGB. sind ausgeschlossen; die Frist von 3 Monaten beginnt mit der Kenntnis des Anfalls; andererseits haftet der Erbe auch innerhalb dieser Frist nach An­ nahme der Erbschaft nur in beschränktem Umfange; deshalb können Einreden aus § 2014 BGB. und gemäß 8 780 ZPO. gellend gemacht werden. Dem Erben (Begriff DIZ. 1910, 656) eines innerhalb der 3 Monate verstorbenen Erben kommt nochmals die volle Frist von 3 Monaten zustatten § 1952Abs. 2 BGB. Die Frist des 8 27 Abs. 2 (3 Monate nach Erlangung der Kenntnis vom Anfalle, nicht also vom Grunde des Anfalls der Erbschaft) beginnt möglicher­ weise früher als die von 6 Wochen gemäß § 1944 BGB. Äor Ablauf der 3 Monate kann die Klage eines Gläubigers abgewiesen werden § 1958 BGB.; nach Ablauf der 3 Monate hastet der Erbe im Falle der Fortführung des Geschäfts uur in derselben Weise, wie für die anderen Verbindlichkeiten des Erblassers; z. B. im Falle des Nachlaßkonkurses sind auch die Geschästsgläubiger auf die Konkursmasse angewiesen. Wenn aber der Erbe die Nachlaßinventarsfrist versäumt, so hastet er auch persönlich für die Geschäftsverbindlichkeiten mit seinem ganzen Vermögen. Ist der Erbe nicht geschäftsfähig oder nur beschränkt geschäftsfähig und hat er keinen gesetzlichen Vertreter, so richtet sich der Lauf der dreimonatlichen Frist nach 8 206 BGB. Ist beim Ablauf der Frist das Recht zur Ausschlagung der Erbschaft noch nicht verloren, z. B. weil der Erbe sich beim Beginn der Ausschlagungs­ frist int Auslande befindet, so endigt die Frist nicht vor Ablauf der Aus­ schlagungsfrist, s. § 1944 BGB. Tritt die unbeschräntte Haftung des Erben nicht ein, so hat er auch nicht für die von ihm innerhalb der 3 Monate für das Geschäft eingegangenen Verbindlichkeiten einzustehen; seine Verpflichtung richtet sich vielmehr nach §8 1978, 1991 BGB.; a. M. Wachsner in LZ. 4, 381. Fortführung eines Geschäfts unter der bisherigen Firma auf Grund Vermächtnisses ist nach § 25 zu beurteilen, auch im Falle des 8 2150 BGB. (Borausvermächtnis); denn der Vermächtnisnehmer erwirbt erst vom Erben 8 2174 BGB. Den Erben gegenüber hastet der Vermächtnisnehmer für

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K 28.

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Bezahlung der Geschäftsschulden, wenn nicht eine gegenteilige Anordnung des Erblassers vorliegt § 2165 BGB. Die Bestimmungen des § 25 hinsichtlich des Übergangs der im Betriebe des Geschäfts begründeten Forderungen sind nach § 27 nicht anwendbar. Da die Geschäftsforderungen auf den Erben schon kraft des Erbrechts übergehen, so bedarf es bezüglich derselben keiner besonderen Vorschrift § 1922 BGB. Haben die Erben das Geschäft mit der Firma innerhalb der 3 Monate, ohne dessen Betrieb einzustellen, auf einen Anderen übertragen, so kann dieser Andere auf die Ausnahmevorschrist des Abs. 2 sich nicht berufen; durch eine solche Übertragung bringt der Erbe den Willen zur endgülttgen Fortführung der Firma zum Ausdruck RG. 56,198.

8 28. I Tritt jemand als persönlich haftender Gesellschafter oder als Kommandittst in das Geschäft eines Einzellaufmanns ein, so haftet die Gesellschaft, auch wenn fie die frühere Firma nicht fortführt, für alle im Betriebe des Geschäfts entstandenen Ver­ bindlichkeiten des früheren Geschäftsinhabers. Die in dem Be­ triebe begründeten Forderungen gelten den Schuldnern gegen­ über als auf die Gesellschaft übergegangen. II Eine abweichende Vereinbarung ist einem Dritten gegen­ über nur wirksam, wenn fie in das Handelsregister eingettagen und bekannt gemacht ober von einem Gesellschafter dem Dritten mitgeteitt worden ist. Abs. 1. Der eintretende Gesellschafter (auch Eheftau LZ. 5,213) haftet unbeschränkt (wenn er Kommandittst wird, bis zum Betrage seiner Gnlage), auch wenn die Firma des bisherigen Geschäftsinhabers von der Gesellschaft nicht fortgeführt wird; Verhältnis zu § 15 OLG. 21,376. Wird der Neu­ eintretende offener Gesellschafter, der bisherige Inhaber Kommandittst, so haftet letzterer für die beim Eintritte des ersteren vorhandenen Verbindlichkeiten fünf Jahre lang (§ 26) unbeschränkt, für die nachher entstandenen nur mit seiner Einlage. Gültigkeit des Vertrags über Einräumung des Rechtes zum Eintritt in ein Geschäft als offener Gesellschafter M. 1899,155; vgl. RIA. 6,186. Kein Recht auf Erfüllung des auf Zahlung der Einlage ergangenen Urteils nach Eröffnung des Konkurses über das Vermögen das obsiegenden Teils RG. 39, 167. Die Haftung gemäß § 28 begründet keine Rechtsnachfolge int Sinne der §§ 727 ff. ZPO.; OLG. 13,184. Unter den im Betrieb begründeten Forderungen" sind in Übereinsttmmung mit § ö43 Abs. 1 alle geschäftlichen Beziehungen zu verstehen, die mit dem Betrieb in einem solchen Zusammenhang stehen, daß sie sich als Folge desselben erweisen RG. 72, 437; z. B. Ansprüche aus Konkurrenzklausel, Befreiung von einer Schuldverbindlichkeit IW. 1910, 758. Fortführung des Geschäftes und der Firma eines Einzelkaufmanns (vgl. OLG. 11, 403 ff.) durch die mehreren Miterben desselben bildet an sich noch nicht die Begründung einer offenen Handelsgesellschaft RIA. 2,180. Im Handelsregister darf vor­ getragen werden, daß Inhaber der Firma des Einzelkaufmanns dessen Witwe und Kinder als Erben sind und die Witwe die alleinige Vertretungsbefugnis

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hat RIA. 2,181. Der Grundsatz des § 28 Abs. 1 kommt nicht zur Anwendung, wenn der Gesellschaftsvertrag nichtig ist RG. 51, 39. Abs. 2 stimmt mit Abs. 2 des § 25 überein; vgl. dagegen § 130 über den Fall des Eintritts eines Gesellschafters in eine bestehende Gesellschaft. Der Borbehatt von Forderungen auf Seite des bisherigen Geschäftsinhabers ist im Falle des Eintritts eines Anderen in das Geschäft rechtsunwirksam, wenn dieser Borbehatt nicht in das Handelsregister eingetragen und bekannt gemacht oder dem Schüldner mitgeteilt wurde OLG. 16, 83; RG. 72, 436. Ausschluß von Verbindlichkeiten LZ. 5, 213.

K2S. Jeder Kaufmann ist verpflichtet, seine Firma und den Ort seiner Handelsniederlassung bei dem Gericht, in dessen Bezirke sich die Niederlassung befindet, zur Eintragung in das Handels­ register anzumelden; er hat seine Firma zur Aufbewahrung bei dem Gerichte zu zeichnen. Öffentlich-rechtliche Verpflichtung zur Eintragung der Firma; Zwang durch Ordnungsstrafe; § 29 ist kein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB.; RG. 72, 408. Form der Anmeldung und Zeichnung § 12. Wenn auch nicht die Nntragung der Lage der Geschäftsräume innerhalb des Ortes der Niederlassung (Straße, Hausnummer), sowie des Geschäftszweiges erforderlich ist, so können doch Angaben hierüber zum Zwecke besserer Unter­ scheidung bei der Anmeldung verlangt und in die Bekanntmachung der Ein­ tragung ausgenommen werden. Die Eintragung ist die Beurkundung der Firma. Das Firmenrecht an und für sich ist weder in seiner Entstehung noch in seiner Wirkung durch die Eintragung bedingt. Nach der Eintragung darf der Firmenträger sich lediglich dieser Firma in seinem Geschäftsbetriebe bedienen OLG. 4, 259. Ort der Handelsniederlassung ist derjenige, von wo aus die kaufmännische Leitung des Ganzen ihren Ausgang nimmt OLG. 16, 52. Die Verpflichtung zur Eintragung bezieht sich nur auf den Einzelvollkaufmann, nicht auf juristische Personen, auch nicht auf die in den §§ 2, 3 Abs. 2 bezeichneten Betriebe. Äne zum Familienstammgut gehörende Brauerei ist vom Haupt der Familie zur Eintragung anzumelden, auch wenn das Familienstammgut der Zwangs­ verwaltung untersteht BayObLG. (a. F.) 16, 250. Ter Einzelkaufmann hat seine Firma (nicht seinen Namen) bei Gericht zu zeichnen, muß es persönlich, kann es nicht durch einen Bevollmächtigten tun. Gnreichung der Zeichnung nicht bloß in öffentlich beglaubigter Form (§ 183 FGG.), sondern mit einer solchen Beglaubigung, daß aus ihr die persönliche Vollziehung der Unterschrift durch den Zeichnenden ersichtlich ist RG.54,172. Zeichnung der Firma verbunden mit deren Anmeldung RIA. 3,192. Die Firma eines verpachteten Handelsgeschäfts ist vom Pächter, nicht vom Verpächter anzumelden DIZ. 1904, 118.

>30. 1 Jede neue Firma muß sich von allen an demselben Orte oder in derselben Gemeinde bereits bestehenden und in das Handelsregister eingetragenen Firmen deutlich unterscheiden.

Dritter Abschnitt.

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g§ 29, 30.

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n Hat ein Kaufmann mit einem bereits eingetragenen Kauf­ manne die gleichen Vornamen und den gleichen Familiennamen und will er auch sich dieser Namen al- seiner Firma bedienen, so muß er der Firma einen Zusatz beifügen, durch den fie sich von der bereit- eingetragenen Firma deutlich unterscheidet. m Besteht an dem Orte oder in der Gemeinde, wo eine Zweigniederlaffung errichtet wird, bereits eine gleiche ein­ getragene Firma, so muß der Firma für die Zweigniederlaffung ein der Vorschrift deS Abs. 2 entsprechender Zusatz beigefügt werden. Durch die Landesregierungen kann bestimmt werben, daß benachbarte Orte oder Gemeinden als ein Ort oder als eine Gemeinde im Sinne dieser Vorschriften anzusehen find. Abs. 1. Der Schutz der Firma, entsteht erst durch die Eintragung OLG. 14,341, beschränkt sich im allgemeinen auf den Ort oder die Gemeinde der Mederlassung. Gleichlautende Firmen nach erfolgter Eingemeindung in derselben Gemeinde M. 1898,155. Eine tatsächlich erloschene Firma bildet, wenn sie auch noch im Handels­ register eingetragen ist, kein Hindernis für die Eintragung einer neuen gleich­ lautenden Firma RG. 29,67. Klagerecht der Inhaber einer in Liquidatton befindlichen Firma, die mit dem Zusatze „in Liquidatton" im Handelsregister Dorgetragen ist, gegen die­ jenigen, welche eine gleichlautende Firma gebrauchen RG. 29,66; Beschwerde­ recht? M. 1910,129. Gegen die unredliche Benützung gleich- oder ähnlich lautender Firmen bildet tz 16 des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb Schutz, auch wenn solche Firmen den Bestimmungen des HGB. genügen IW. 1901, 25o; RG. 75,370. Der Registerrichter kann nur den Gebrauch der Firma ver­ bieten, nicht aber ihre Änderung oder Löschung auferlegen § 140 FGG.; OLG. 6, 338, auch nicht wegen unlauteren Wettbewerbs einschreiten BayObLG. 8,402. Über Erfordernisse der deuttichen Unterscheidung der Firmen s. RG.20,71; IW 1900,133; OLG. 6,109; 19, 298; RIA. 10, 49. An Sachfirmen sind strengere Anforderungen wie an Personenfirmen gestellt LZ. 2,297. In der Angabe der Gesellschaftsform, z. B. Aktiengesellschaft kann eine Unterscheidung mehrerer Gesellschaftsfirmen erblickt werden OLG. 7,345; ebenso in dem Zu­ satz G. m. b. H. BayObLG. 8,402. Beispiele über Unterscheidungen OLG. 11,20 Zusatz Sohn); 14,343 (Zusatz geregelten Fälle Anwendung. Aber wenn auch in diesen Fällen die Rechtswirksamkit des Verbots nicht von der Zusicherung und Zahlung einer Entschädigung abhängig ist, kann immer nur die ver­ einbarte verwirtte Strafe gefordert werden, also weder Beobachtung des Wett­ bewerbverbots noch weiterer Schadensersatz. Das Verlangen der Herabsetzung der Vertragsstrafe kann nicht nur durch Klage geltend gemacht werden, sondern auch durch Einrede IW. 1903 Bell. 11 Nr. 218; OLG. 8, 43. Ist die Verabredung über das Wettbewerb-

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verbat gemäß §§ 74,74» unwirksam, so ist auch die Vereinbarung über die Vertragsstrafe unverbindlich. Ob die Verabredung wegen Verstoßes gegen

die guten Sitten nichtig ist, ist nach den gegebenen Verhältnissen z. B. unter Berücksichtigung der Höhe des Gehalles zu beurtellen RG. 68,230; IW. 1904, 482; LZ. 8,1533. Es muß zu dem Mißverhältnis von Strafhöhe und Gehalt meistens noch ein Umstand hinzukommen, der dem Vertrage dem Stempel der Sittenwidrigkeit aufdrückt IW. 1909, 489. Ob dies anzunehmen ist, ist aber auch unter Berücksichtigung der Interessen des geschädigten Prinzipals festzustellen IW. 1910,293. Die Verabredung über die Vertragsstrafe wird durch Anfechtbarkeit des Vertrags (§ 142 BGB), Unmöglichkeit der Leistung (§ 306 BGB ), Rücktritt

vom Vertrage (§ 326 BGB.) unwirksam. Die rückwirkende Kraft des § 75 c ist durch Art. 3 der Novelle 10. Juni 1914 gesichert.

vom

8 75 der »ese»sch«fter. »210. 1 Die Aktiengesellschaft als solche hat selbständig ihre Rechte und Pflichten; sie kann Eigentum und andere dingliche Stechte an Grundstücke» erwerben, vor Gericht klagen und verklagt werden. "Die Aktiengesellschaft gilt als Handelsgesellschaft, auch wenn der Gegenstand des Unternehmens nicht in dem Betrieb eines Handelsgewerbe- besteht. Abs. 1. Die Aktiengesellschaft ist selbständiges Rechtssubjekt, hat Rechts­ und Vermögensfähigkeit. Zu ihrem Vermögen gehören auch die Regreß­ ansprüche gegen Vorstand und Aufsichtsrat § 21 BGB.; §§ 6, 178 HGB.; RG. 63, 207 f. Aktiengesellschaften bleiben bestehen, wenn auch die Aktien in einer Hand vereinigt sind RG. 23, 204. Die durch das HGB. gewährleistete Anerkennung kommt den Aktien­ gesellschaften nur zu, wenn sie ihren Sitz im Jnlande haben; wenn sie ihren Sitz an einen von der deutschen Gesetzgebung nicht betroffenen Ort verlegen, verlieren sie die vom deutschen Rechte gewährte Rechtspersönlichkeit RG. 7,69. Die Aktiengesellschaft hat Rechte und Pflichten a) öffentlich rechtlichen Inhalts: vgl. z. B. §§ 12 ff. über Anmeldungs­ pflicht, §§ 38 ff. Pflicht zur Buchführung, Bllanzziehung; Entrichtung der Steuern, ferner Beiträge zu der Unfall- und Krankenversicherung usw. b) privatrechtlichen Inhalts: Sie hat Entschädigung zu leisten z. B. für den durch einen Gewerbebetrieb auf ihrem Grunde oder aus Immissionen nach einem Nachbargrundstücke entstandenen Schaden L 2 Nr. 152. Sie kann wegen Verletzung von Urheberrechten, wegen unlauteren Wettbewerbs usw. (nur durch Zivilllage) belangt werden; sie kann Vollmachtsträgerin sein § 165 BGB., ist erbfähig § 2101 BGB. Für Delikte ihrer Vertreter hat sie aufzu­ kommen RGSt. 16,123; § 232; RG. 71, 99. Zum Erwerbe von Grundstücken (Schreibweise der Firma im Grundbuch OLG. 20, 396) bedürfen inländische Versicherungsaktiengesell­ schaften der Genehmigung der Aufsichtsbehörde, wenn es sich nicht um den Erwerb von ihnen beliehener Grundstücke im Zwangsversteigerungsverfahren handelt §§ 54, 64 ff. RVG. vom 12. Mai 1901; in gewissen Fällen muß der Erwerb auch außerhalb des Zwangsversteigerunasverfahrens von der Auffichtsbehörde gestattet werden § 54 Abs. 1 Satz 2 RVG. vom 12. Mai 1901. Der staatlichen Genehmigung zum bezeichneten Erwerbe außerhalb des genannten Verfahrens bedarf es auch dann, wenn dies landesgesetzlich vorgeschrieben ist § 54 Abs. 2 RVG. vom 12. Mai 1901; vgl. Art. 86 EG. BGB.; § 1 Preuß. G. vom 4. Mai 1846. Außerdeutsche Gesellschaften werden hinsichtlich ihrer Rechtsfähigkeit nach dem Rechte ihrer Staatszugehörigkeit, hinsichtlich der Kaufmannseigenschaft nach deutschem Rechte beurteüt Art. 7 EG. BGB.; § 13 Abs. 3 HGB.; RG. 36, 394; vgl. § 12 GewO. Die Aktiengesellschaft ist nicht prozeßfähig, aber parteifähig; ihr gesetzlicher Frankenburger, Handelsgesetzbuch. 3. Aufl

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IM

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Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

Vertreter ist der Vorstand RG. 2, 400; in den Prozessen der Gesellschaft ist der Name des Vorstands als gesetzlicher Vertreter anzugeben 88 56, 313 Biss. 1 ZPO., RG. 63, 373, gilt der Aktionär als Dritter RG. 7, 312. Gerichtsstand der Gesellschaft § 17 ZPO. Unterbrechung des Prozesses nach Eintritt der Liquidation g 241 ZPO. Aufstellung eines besonderen Vertreters, wenn Liquidatoren ihre Funktion aufgeben § 57 ZPO.; IW. 1900,785.

Abs. 2. Es kommt nichts darauf an, ob die Geschäfte gemäß § 1 oder 8 2 zu beurteilen sind. Betreibt die Gesellschaft überhaupt kein Gewerbe, so ist § 5 von Bedeutung; es gellen aber deshalb nicht die einzelnen Rechts­ geschäfte als Handelsgeschäfte. Betreibt die Gesellschaft aber ein Gewerbe, so gilt es als Handelsgewerbe; dann kommen §§ 6 Abs. 2, 343, 344 zur An­ wendung und gellen, soferne § 313 BGB. beobachtet ist, auch Grundstücks­ geschäfte als Handelsgeschäfte. Die Erlaubnis zum Betriebe der verschiedenen Arten der Lebens­ versicherung sowie der Unfall-, Haftpflicht-, Feuer- oder Hagelversicherung darf außer Gegenseitigkeits-Bersicherungsvereinen mit bestimmt vorgeschriebener Ver­ fassung nur an Aktiengesellschaften erteilt werden § 6 Abs. 2 RVG. vom 12. Mn 1901. Für den Geschäftsbetrieb von Bersicherungsaktiengesellschasten sind in den §§ 6—14 RG. vom 12. Mai 1901 besondere Vorschriften enthalten, auf die hiemtt hingewiesen wird.

K 211. Die Verpflichtung des Aktionärs zur Leistung von Kapital­ einlagen wird durch den Nennbetrag der Aktie und, falls der Ausgabepreis höher ist, durch diesen begrenzt. Auch wenn der Attionär durch unwahre oder wissentlich falsche Angaben des Agenten der Gründer zur Attienzeichnung bestimmt wurde, so ist dies gegenüber der Klage der Gesellschaft auf Einzahlung unerheblich RG. 9, 37; 72, 293; IW. 1911, 771; B 7 Nr. 644; 11 Nr. 473; auch der Konkurs­ verwalter einer im Konkurse befindlichen Aktiengesellschaft kann die noch rück­ ständigen Einzahlungen des Nominalbetrages der Aktien bzw. Jnterimsscheine verlangen IW. 1896, 189. Die Begrenzung der Kapitalleistungspflicht im § 211 bildet eine zwingende Vorschrift; deshalb kann auch nicht eine bloße Majorität der Generalversammlung Vorzugsaktien gegen Leistung von Aufzahlungen schaffen; nicht eine Beitrags­ pflicht zu einem sogenannten Garantiefonds auftrlegen IW. 1895, 602; nicht den Inhabern von Prioritätsaktien, für den Fall sie sich nicht zur Hergabe von Darlehen entschließen, den Verlust ihrer Vorzugsrechte, oder gar ihrer Mügliedsrechte (des Stimmrechtes, Rechtes auf Anteil am Reingewinne) auch nur zu einem Teil androhen. Die Befugnis zu einem solchen Beschluß kann auch nicht aus § 275 Abs. 3 abgeleitet werden, da hienach zwar einer be­ sonderen Gattung von Aktien die dieser zustehenden Rechte, nicht aber all­ gemeine Rechte entzogen werden können RG. 41,97; s. auch bei 88 288 ff. Über wiederkehrende Leistungen s. § 212, über Nebenleistungen 8 218.

§ 212. 1 Neben den Kapitaleinlagen kann im Gefellschaftsvertrage den Aktionäre» die Verpflichtung zu wiederlehrenden, nicht in

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

ISS

§§ 211, 212.

Geld bestehenden Leistungen auferlegt werden, sofern die Über­ tragung der Anteil-rechte an die Zustimmung der Gesellschaft gebunden ist. Die Verpflichtung und der Umfang der Leistungen müssen au- den Aktien ober Interim-scheinen -u ersehen sein. "Im Gesellschaft-verträge könne» für den Fall, daß die Verpflichtung nicht oder nicht gehörig erfüllt wird, Vertrag-, strafen festgesetzt werden. "Im Gesellschaft-verträge kann bestimmt werden, daß die Gesellschaft die Zustimmung zur Übertragung der Anteil-rechte nur au- wichtigen Gründen verweigern darf. «bs. i. Die Verpflichtung zu den hier erwähnten weiteren Leistungen dauert nur während des Betriebs des Unternehmens LZ. 4,145 (Einfluß der Liquidation M. 1910,176), kann nur durch den ursprünglichen Gesellschafts­ vertrag (nachträglich durch Zustimmung aller Aktionäre), nicht etwa durch eine Änderung desselben im Wege des Mehrheitsbeschlusses begründet werden § 276; IW. 1893, 489; vgl. § 182 BGB. Die Zustimmung kann nach der Änderung auch außerhalb der Generalversammlung erklärt werden IW. 1908,409. Als Leistung im Sinne des § 212 gilt nur eine vermögensrechttiche, nicht also z. B. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Bereinigung. Die per­ sönliche Leistung deS Aktionärs, seine persönliche Qualifikation tritt zurück OLG. 19,323. Das Wesen der Aktiengesellschaft besteht in der Vereinigung von Vermögen oder vermögensrechtlichen Leistungen zu den Zwecken der Ge­ sellschaft. Auf die Bereinigung von Personen zu gemeinsamer Tätigkeit für einen bestimmten individuellen, nur von bestimmten Einzelpersonen zu er­ reichenden oder nur solchen dienenden Zweck ist die Aktiengesellschaft vom Gesetz nicht angelegt. Der Umstand, daß ein Aktionär mit Rücksicht auf seine Stellung und das Wesen der Gesellschaft die Verhandlungen in den Generalversamm­ lungen stören, die Interessen der Gesellschaft gefährden kann, berechtigt nicht zum Ausschluß eines Aktionärs unter Rückzahlung seiner Einlage wegen Nicht­ erfüllung der Nebenleistungen; hierin würde eine unzulässige Herabsetzung des Kapitals liegen RG. 49,77. Der Gesellschastsvertrag entscheidet darüber, durch welches Organ der Gesellschaft die Zustimmung der Übertragung erteilt wird, und ob, wenn Vor­ stand oder Auffichtsrat hiezu berufen ist, dessen Entscheidung endgültig sein oder eine Berufung an die Generalversammlung stattsinden soll. Letzterer kann durch das Statut die Befugnis übertragen werden, z. B. den von Aktionären auszuführenden Rübenbau alljährlich durch Mehrheits­ beschluß festzustellen; es kann durch den Gesellschastsvertrag die Bestimmung des Rübenpreises für jedes Jahr dem Vorstand oder Auffichtsrat oder der Generalversammlung innerhalb eines bestimmten Höchst- und Mindestbetrages übertragen werden oder der Generalversammlung die Befugnis zur Herab­ setzung. Die Verpfändung von Aktien, mit deren Besitz die Nebenleistungen ver­ bunden sind, ist auch ohne Genehmigung der Gesellschaft zulässig; der Ver­ pfänder bleibt Aktionär und zur Nebenleistung (Rübenlieferung) verpflichtet. Erst in dem in Ausübung des Pfandrechts erfolgten Verkaufe der Aktie liegt ein der Genehmigung der Gesellschaft bedürftiges Rechtsgeschäft RG. 37,139; Haftung deS Emissionshauses im allgemeinen § 45 BörsG. Die Aktien können auf 200 Mark (§ 180), müssen aber auf Namen

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lauten; denn die Übertragung von Inhaberaktien, gebunden an die Zustim­ mung der Gesellschaft ist nicht denkbar. Die vor dem 1. Januar 1900 gegründeten Aktiengesellschaften können von der Befugnis des § 212 nur dann Gebrauch machen, wenn alle be­ teiligten Aktionäre einverstanden sind DIZ. 1901,285; IW. 1893,489.

Abs. 2. Die Verpflichtung hinsichtlich der wiederkehrenden Leistungen hat der Aktionär unter Anwendung der obliegenden Sorgfatt (§§276,278 BGB. [§ 708 BGB. bleibt außer Betracht), § 347 HGB.) zu erfüllen; er hat im Falle des Verzugs Schadensersatz zu leisten § 286 BGB., auch die statu­ tarischen Vertragsstrafen (Nebenleistung im Sinne des § 4 ZPO. DIZ. 1907, 1257) zu entrichten §§ 339-345 BGB., § 348 HGB. Eine Aktienbetelligung kann auch die Verpflichtung zu sekundären Neben­ leistungen, die dem Zwecke rationeller Bewirtschaftung des zusammengebrachten Kapitals dienen, z. B. zur Übernahme von gewissen Ämtern umfassen RG. 21,154. Die Vertragsstrafe kann nicht verlangt werden, wenn der Aktionär durch vertragswidriges Verhalten der Gesellschaft zur Einstellung der Nebenleistung (Rübenlieferung) veranlaßt war B 13 Nr. 508. Die Einziehung einer Aktie ist, da §§ 219 ff. eine solche nur im Falle der Nichteinzahlung rückständig ge­ bliebener Einzahlungen vorsieht, abgesehen von besonderer diesbezüglicher statutarischer Festsetzung § 227, wegen Nichterfüllung der wiederkehrenden Leistungen (§ 212) nicht zulässig. Der Aktionär selbst kann sich durch Verzicht auf seine vollgezahlte Mie von der Verpflichtung zu den wiederkehrenden Leistungen nicht befreien RG. 17,3. Abs. 3. Zustimmung zur Veräußerung der Aktie seitens des im Gesellschastsvertrag bezeichneten Organs §§ 182ff. BGB.; enthält das Statut die im Abs. 3 erwähnte Bestimmung, so kann im Falle Nichtvorhandenseins von wichtigen Gründen vom Aktionär auf Erteilung der Zustimmung gellagt werden. Als wichtiger Grund für Versagung der Zustimmung wird namentlich die Unfähigkeit des Erwerbers den mit dem Aktienrecht verbundenen Ver­ pflichtungen, z. B. der Rübenlieferung zu genügen, in Betracht kommen. Über die Folgen der Subhastation eines Grundbesitzes, dessen Besitzer als Aktionär die Rübenlieferungspflicht hatte s. B 11 Nr. 477. Die Übertragung der Aktie (§ 222) befreit den Aktionär nicht von der Erfüllung der bis zu diesem Zeitpunkte fällig gewesenen wiederkehrenden Leistungen, sondern nur der künftigen; die Veräußerung des Immobiles, durch dessen Besitz und mittels welcher der Aktionär die Verpflichtung zu den wieder­ kehrenden Leistungen erfüllen soll oder kann, ohne Veräußerung der Aktie, befreit den Aktionär weder von der Leistungspflicht für die Vergangenheit noch für die Zukunft § 280 BGB.; die Gesellschaft kann hiegegen sich durch entsprechende Anordnungen im Gesellschastsvertrag sichern.

§ 313. Die Aktionäre können ihre Einlagen nicht zurückfordern; fie haben, solange die Gesellschaft besteht, nur Anspruch auf den Reingewinn, soweit dieser nicht nach dem Gesetz oder dem Gesellschaft-verträge von der Verteilung ausgeschlossen ist. Bondi, Begriff der Einlagen DIZ. 1906,1250. § 213 enthält eine Ausnahme zwingenden Charakters von § 39 BGB.; des­ halb hastet die Gesellschaft nicht, wenn die Aktien durch Verschulden des Vorstandes

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

§ 213.

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entwertet oder Aktionäre zur Zeichnung durch Arglist des Vorstands bestimmt wurden. RG. 72, 293; IW. 1911,771; a. M. Herrmann in M. 1911, 178. Eine Vereinbarung ist ungültig, wonach dem Aktionär gegen Verzicht aus seine Rechte als Aktionär infolge Beschlusses der Generalversammlung seine Einlage (§ 211) zurückgezahlt werden soll. Etwas anderes ist die Ersatz­ pflicht der Gesellschaft aus Delikt des Vorstands beim Verkauf oder aus der Prospekthaftung § 45 BörsG.; IW. 1906, 32; 1908,469; RG. 62, 29; 71,99. Mitzahlungen außerhalb des Rahmens des § 288 bewirken Schadens­ ersatzpflicht der Aktionäre und der Gesellschaftsorgane §§ 217,241,249. über unzulässige Zurückzahlung an die Aktionäre s. RG. 27,7. Unzulässig ist die Verteilung des Erlöses aus dem Verkaufe von Betriebsbestandteilen z. B. von Schiffen unter die Aktionäre IW. 1904,418. Zahlungen des irrtümlich sich als Aktionär Erachtenden, obwohl er es nicht ist, können von ihm kondtziert werden §§ 813, 814 BGB.; ROHG. 22,194. Über Nichtigkeit eines gegen § 213 verstoßenden Generalversammlungs­ beschlusses, Löschung von Amts wegen s. § 144 FGG.; vgl. Anmerkung zu § 271 Abs. 4. Die Aktie ist Träger des in ihr verbrieften Anteilsrechtes am Gesellschastsgewinn und an der Liquidationsquote. Das Forderungsrecht des Aktionärs auf den erzielten Jahresgewinn (§ 215) gewährt nicht einen unbedingten Anspruch auf Gewinn. Bor der Festsetzung der Dividende ist das Anrecht hierauf nur eine Hoffnung IW. 1898,14. Der Gewinnanspruch entsteht durch Festsetzung der Dividende seitens der Generalversammlung (§ 260) nach Maß­ gabe des Statuts; Änderung ist nicht mehr zulässig, wenn durch die bezeich­ nete Festsetzung das Gläubigerrecht perfekt geworden ist RG. 22,113; 37,18; B 22, 524. Der Anspruch kann trotz eines neuen die beschlossene Dividende aufhebenden Generalversammlungsbeschlusses ohne Anfechtung desselben ein» geklagt werden RG. 37,62. Hat der Aktionär die Dividendenscheine ohne die Aktie weiterbegeben (IW. 1889, 237), so bleibt doch immer nur er selbst zur Anfechtung der Generalversammlungsbeschlüsse, der Bilanzfeststellung legitimiert RG. 14,170; 15, 99. Die Dividenden sind Zivilfrüchte §§ 99—101 BGB. Der Dividendenschein (Jnhaberpapier, s. Saenger in M. 1909,179) hat nicht in dem Maße wie der Zinsschein der Jnhaberobligation die Bedeutung eines von der Haupturkunde vollständig und in allen Beziehungen losgelösten Wertpapieres. Nach der Krastloserllärung der Aktie verlieren auch die noch nicht fälligen Dividendenscheine ihre Gültigkeit. Rechtliche Bedeutung getrennt vom Wertpapiere aufbewahrter, noch nicht fälliger Zinskoupons DIZ. 1899,180. Der Erwerber der veräußerten Mie hat Anspruch auf Ausantwortung der betreffenden Dividendenscheine § 101 Ziff. 1 BGB.; im Falle der Ver­ pfändung der Aktie gilt der Dividendenschein nur dann als mitverpfändet, wenn er übergeben wird § 1296 BGB. Verhältnis des Erneuerungsscheins zur Aktie § 230, Charakter desselben nicht als Urkunde über eine selbständige Verpflichtung, sondern als Legiti­ mationspapier IW. 1911,86. Stellung und Rechte desjenigen, der in öffent­ licher Auktion eine Aktie ohne Talon und Dividendenscheine zum Eigentum erworben hat RG.3,152; 23,268; vgl. § 805 BGB., ferner § 793 BGB. über besonderen Vermerk in der Aktienurkunde hinsichtlich der Qualität des Talons als Jnhaberpapier. Aufgebotsverfahren hinsichtlich der Dividendenscheine ist unzulässig § 799 BGB.; über Einwendungen gegen den Inhaber der Dividendenscheine s. § 796

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Zweites Buch.

Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

BGB. Verjährung deS Dividendenauszahlungsanspruchs §§ 197,801 BGB.; LZ. 4,667; statutarische Bestimmungen über die Berjährungszeit 9t®. 9,31; 24, 205. Die im Statut für Erhebung der Dividenden festgesetzte Frist ist Prällusiv-(nicht Verjährungsfrist M. 1904,111.

§ 214. 'Die Anteile am Gewinne bestimmen stch nach dem Verhältniffe der AktienbetrSge. " Sind die Einzahlungen nicht auf alle Aktien in demselben Verhältnisse geleistet, so erhalten die Aktionäre auS dem ver­ teilbaren Gewinne vorweg einen Betrag von vier vom Hundert der geleisteten Einzahlungen; reicht der Jahresgewinn hierzu nicht auS, so bestimmt sich der Betrag nach einem entsprechend niedrigeren Satze. Einzahlungen, die tat Laufe des Geschäfts­ jahrs zu leisten waren, werden nach dem Verhältnisse der Zeit berücksichtigt, welche seit dem für die Leistung bestinnnten Zeit­ punkte verstrichen ist. 1,1 Im Gesellschaftsvertrage kann eine andere Art der GewinnVerteilung vorgesehen werden. Abs. 1. Gemeint ist der Nenn-, nicht der wirklich eingezahlte Betrag; unter Einzahlung ist das in Anrechnung auf den Nenn-, nicht den Ausgabe­ betrag Geleistete zu verstehen; vgl. §§ 121, 300. Abs. 2. Was vom Gewinn durch Berteilung eines 4"/eigen Satzes nicht erschöpft ist, wird ohne weitere Rückficht auf die Einzahlung nach dem Verhältnis der Aktienbeträge verteilt.

| 215. > Zinsen von bestimmter Höhe dürfen für die Aktionäre weder bedungen noch ausbezahlt werden; es darf nur dasjenige unter sie verteilt werden, was sich nach der jährlichen Bilanz als Reingewinn ergibt. " Für den Zeitraum, welchen die Vorbereitung deS Unter­ nehmens bis zum Anfänge deS vollen Betriebs erfordert, können den Aktionären Zinsen von bestimmter Höhe bedungen werben; der Gesellschaftsvertrag muß den Zeitpunkt bezeichnen, in welchem die Entrichtung von Zinsen spätestens aufhört. Abs. 1. Unter das Verbot fällt auch Verkauf eigener Aktien mit ZinSgarantie OLG. 12, 429, sowie jedes Sonderabkommen über Dividenden­ zusicherung RG. 72,30. Der jährliche Reingewinn hat die Natur einer Zivilftucht des Vermögens der Aktiengesellschaft. Die Wertssteigerungen oder Wertsminderungen betreffen das Kapitalvermögen der Gesellschaft, nicht die mit demselben gewonnenen Früchte RG. 33,16; vgl. § 213. Unter dem Reingewinn sind die Überschüsse der aus dem Geschäftsbetriebe erzielten Werte über die für daS Geschäft im

Dritter Abschnitt.

Miengesellfthaft.

§§ 214—216.

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allgemeinen, für die betreffenden Produktionskosten und für den Umsatz ge­ machten Aufwendungen und beim Betriebe erlittenen Verluste zu verstehen RG. 68,238, nicht das Agio bei Ausgabe von Aktien über den Nominalbetrag im Falle einer Erhöhung heS Kapitals M. 1897,186; RG. 50,103. Darauf, daß Reingewinn erzielt wird, steht dem Aktionär kein individuelles Recht zu. Es kann als Äquivalent für eine Sacheinlage nicht eine feste ver­ erbliche Jahresrente vereinbart werden LZ. 4,73. Ein Recht auf Nachbezug von Dividenden kann nach der Verstaatlichung des Betriebs und Auflösung der Aktiengesellschaft nicht mehr geltend gemacht werden RG. 14,168. Der Inhaber von abgetrennten Dividendenscheinen ist an den Beschluß der General­ versammlung der Aktionäre über Verteilung des JahresgewinneS gebunden B 2 Nr. 118; IW. 1899,23. Da der Aktionär keinen unbedingten Anspruch auf den ganzen bilanzmäßigen Jahresgewinn hat, so kann die Generalver­ sammlung größere oder lleinere Drile des Gewinnes verteilen, unter Um­ ständen auch den ganzen Jahresgewinn zu anderen Zwecken z. B. Dotierung des Reservefonds verwenden; auch Einstellung eines Betrages in ein Unter­ stützungskonto ist zulässig M. 1897,166; 1898, 143. Zulässig ist der Beweis eine- Mionärs im Prozesse über Anfechtung des Generalversammlungs­ beschlusses hinsichtlich Verteilung des Gewinnes, daß er durch ein böswilligeober willkürliches Verfahren der Generalversammlung in seinem statuten­ mäßigen und gesetzlichen Anspruch auf die Dividende geflissentlich geschädigt worden sei, z. B. durch statutarisch nicht vorgesehene Bildung eines Unterstützun^fonds oder die übergroße Dotierung des Erneuerungsfonds Keine Ausnahme von der Regel deS Abs. 1 bildet die Gewinngarantie eines Dritten. Ist sie eine Rentabilitätsgarantie, so steht das Recht aus einer solchen der Gesellschaft zu, worüber die Generalversammlung beschließen kann ROHG. 22,226; OLG. 9,29; DIZ. 1904,1047; ist sie Renten- oder Dividenden­ garantie, so steht nur den Aktionären, nicht der Gesellschaft, der Anspruch auf Zahlung der garantierten Dividende zu; die Gesellschaft ist nur Zahlstelle, welche die Zahlung zwischen den Garanten und Aktionären vermittett DIZ. 1904,1047; vgl. Cohn in M. 1893,191. Vgl. § 22 RVG. vom 12. Mai 1901 über den vertragsmäßigen Anspruch der Mitglieder eines zugelassenen Versicherungsvereins auf Gegenseitigkit auf die festgesetzte Verzinsung neben dem Recht auf Gewinn.

Abs. 2. Ist der Zeitpunkt im Sinne des Satz 2 kalendermäßig nicht festgesetzt, so ist die Zusicherung der Zinszahlung ungültig ROHG. 22,13. Der Anspruch auf die Zinsen bildet eine unentziehbare Forderung ROHG. 22, 21. Zinsen nach Maßgabe des Abs. 2 können nur durch den ursprüng­ lichen Gesellschaftsvertrag festgesetzt werden. Die Gewährung der Verzinsung für Einzahlungen an die Aktionäre durch eine neuerliche Bertraasbestimmuna ist eine unzulässige Kapitalsrückzahlung ROHG. 12,17; BayObLG. (a. F.) 13,108.

§ 216. Für Wiederkehrende Leistungen, zu denen die Aktionäre nach dem Gesellschaft-verträge neben den Kapitaleinlagen ver­ pflichtet sind, darf eine den Wert der Leistungen nicht übersteigende Vergütung ohne Rücksicht darauf bezahlt werden, ob die jährliche Bilanz einen Reingewinn ergibt.

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Zweites Buch.

Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

Diese Bestimmung steht im Zusammenhang mit § 212; s. auch bei § 274. Abänderlichkeit der Bestimmungen des Preises für wiederkehrende Leistungen, z. B. Rübenlieferungen RG. 17,20; Preisbestimmung durch die Generalver­ sammlung B 10 Nr. 544 f.; es darf nicht einem Aktionär für seine Leistungen eine ein für allemal ziffermäßig festgesetzte Mndestvergütung zugesichert werden RG. 48,104. Zahlungen über den Wert der Leistungen machen die Organe der Gesellschaft, aber auch den empfangenden Aktionär haftbar §§ 241 Ziff. 1, 249, 217. Schadenersatzanspruch wegen Abgehens des Konkursverwalters der Gesellschaft vom Vertrag über wiederkehrende Leistungen 8 7 Nr. 637,638. Anfechtung eines Generalversammlungsbeschlusses, durch welchen nur einem Telle der zu wiederkehrenden Leistungen verpflichteten Aktionäre im Falle nicht rechtzeitiger Lieferung Geldstrafen angedroht werden RG. 38,14.

r si7. 1 Die Aktionäre hasten für die Berbindlichkeiten der Gesellschäft, soweit fie den Vorschriften dieses Gesetzbuchs entgegen Zahlungen von der Gesellschaft empfangen haben. Was ein Aktionär in gutem Glauben als Gewinnanteil oder als Zinsen bezogen hat, ist er in keinem Falle zurückzuzahlen verpflichtet. " Ist über das Vermögen der Gesellschaft der Konkurs er­ öffnet, so wird während der Dauer des Verfahrens das den Gesellschaft-gläubigern gegen die Aktionäre zuftehende Recht durch den Konkursverwalter ausgeübt. ™ Die nach diesen Vorschriften begründeten Ansprüche ver­ jähren in fünf Jahren vom Empfange der Zahlung an. tos. 1. Die Haftung gegenüber den Gläubigern im Sinne des Satzes 1 ist nicht auf den Fall beschränkt, daß die ungerechtfertigte Auszahlung zu einer Beeinträchtigung des Grundkapitals geführt hat. Hinsichtlich der bloßen Inhaber der Dividendenscheine s. ROHG. 18,157. Zahlungen entgegen den Vorschriften des HGB. sind zu Unrecht empfangene Dividenden, Bauzinsen § 215, zu hohe Vergütungen für die wiederkehrenden Leistungen § 216, zu hohe Empfänge bei Berteilung des Vermögens § 300, zurückempfangene Einlagen §§ 213, 241. Hat ein Aktionär das zu Unrecht Empfangene an einen Gläubiger der Gesellschaft geleistet, so ist er anderen Gesellschaftsgläubigern nicht mehr haftbar, wird auch durch die Zahlung an die Gesellschaft bestell. Der Anspruch des Gläubigers ist davon unabhängig, daß die Gesellschaft einen Anspruch auf Rückerstattung gegen den Mionär hat HM. VI, 302. Der Aktionär (wegen des Inhabers von Dividendenscheinen s. ROHG. 18,159) ist durch den guten Glauben bei Empfang von Dividenden und Bauzinsen (§§ 215, 213) gegen Ansprüche der Gesellschaftsgläubiger geschützt; den guten Glauben muß der Aktionär beweisen; böser Glaube § 932 Abs. 2 BGB.

«bs. 2. Die Gellendmachung der Haftung bleibt im allgemeinen den einzelnen Gläubigern überlassen, ausgenommen den Fall des Konkurses. Für den Rückforderungsanspruch gellen §§ 812 ff. BGB. Darauf kann sich der Aktionär nicht berufen, daß er auf Grund eines unangefochten

Drittter Abschnitt.

Miengesellschaft.

§§ 217, 218.

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gebliebenen Generalversammlungsbeschlusses das zu Unrecht Empfangene er­ halten hat RG. 32, 96. Auch im Falle des Abs. 2 ist der Aktionär durch den guten Glauben geschützt, ebenso hinsichttich der bei Berteilung des Vermögens empfangenen Zahlungen § 300, soferne die Vorschriften des § 301 beobachtet sind § 302. Abs. 3. Für die Verjährung gelten im allgemeinen §§ 202 ff. BGB.; die Vorschrift des Abs. 3 bezieht sich auf die Ansprüche der Gesellschaft nach Abs. 2 und der Gläubiger nach Abs. 1.

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1 Ein Aktionär, der den auf die Aktie eingeforderten Be­ trag nicht zur rechten Zeit einzahlt, hat Zinsen von dem Tage an zu entrichten, an welchem die Zahlung hatte geschehen sollen. Die Geltendmachung eine- weiteren Schadens ist nicht ausgeschlossen. u Im Gesellschaftsvertrage können für den Fall, daß die Einzahlung nicht rechtzeittg erfolgt, Vertragsstrafen festgesetzt werden. "'Ist im Gesellschaftsvertrage nicht ein anderes bestimmt, so hat die Aufforderung zur Einzahlung in der Weise zu ge­ schehen, in welcher die Bekanntmachungen der Gesellschaft nach dem Gesellschaftsverttag erfolgen. Abs. 1. Die statutengemäße Aufforderung zur Einzahlung der rück­ ständigen Raten setzt den Akttonär in Verzug Bo Nr. 755. Die Einforderung kommt den Gesellschastsorganen zu. Über die Form der Aufforderung f. B 5 Nr. 755. Ein Dritter kann die von ihm für einen Attionär geleistete, von diesem geschuldete Zahlung nicht deshalb von der Gesellschaft zurückfordern, well die Übertragung der Attien auf ihn nicht in der vorgesehenen Form oder ohne eine notwendig gewesene Zustimmung von Gesellschastsorganen erfolgt sei IW. 1902, 99. Die Zeit der Zahlung bestimmt sich nach den im Statut oder von der Generalversammlung oder dem Vorstand festgesetzten Fristen. Nur gegen die Forderung auf Zahlung von Zinsen oder Vertragsstrafen ist die Aufrechnung zulässig §§ 221. Die Einzahlungsverpflichtung kann nicht durch einseitige Kompensation, wohl aber durch vereinbarte und durchgeführte Auftechnung getilgt werden und zwar auch in der Weise, daß ein Teil der vom Aktionär gezeichneten Attien (auch nicht volleingezahlter Aktien) an andere Personen gegeben wurde, welch letztere dann durch Zahlung des diesen Attien entsprechenden Kapitalbetrages oder durch Auftechnung dieses Betrages gegen den ihnen von der Gesellschaft geschuldeten Kaufpreis ihrer Lieferungen die Einlageverpflichtung des Aktionärs erfüllten IW. 1901, 755; 1905, 92; s. auch bei § 221. Der jeweilige Attionär ist zur Zahlung von Zinsen auch ohne schuld­ haften Verzug verpflichtet RG. 9,44. Er kann nicht einwenden, daß er durch Betrug eines Vorstandsmitglieds zur Aktienzeichnung bestimmt worden sei RG. 45,106; 72,293. Nach Einzahlung eines von den Gesellschastsorganen eingeforderten

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Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

Telles des Aktienkapitals können die Aktionäre nicht bestimmen, daß der ein­ gezahlte Betrag als der Aktiengesellschaft mit der Wirkung geschenkt gelten soll, daß der Anspruch der Gesellschaft auf Einzahlung des entsprechenden Teils des Aktienkapitals wieder in Kraft treten soll RG. 27,7. Der Aktionär ist zur Einzahlung von Rückständen der Konkursmasse der Wiengesellschast gegenüber auch dann verpflichtet, wenn ihm die zugeschriebenen Aktiennummern nicht ausgehändigt werden können v 2 Nr. 1115 b. Abs. 2. Ist die Vertragsstrafe von einem Aktionär, der Kaufmann ist, zu zahlen, so muß er sie voll bezahlen (§ 348), der Nichtkaufmann kann deren Minderung nach § 343 BGB. ansprechen. Marcus hätt in SeufsBl. 70, 83 auch im letzteren Fall den § 343 J. c. nicht für anwendbar. War der erste Inhaber der Aktie, nicht aber der spätere zur Zett der Einforderung Kauf­ mann, so ist doch § 343 Abs. 1 Satz 2 BGB. zu berücksichtigen. Die Verpflichtung zur Zahlung der Vertragsstrafe ist vom Verzug des Aktionärs bedingt §§ 285, 339 ff., 278, 276 (nicht § 708) BGB.; Schadens­ ersatz über den Betrag der Strafe hinaus § 341 BGB. Können nach dem Gesellschastsvertrag Konventionalstrafe und Zinsen nicht nebeneinander verlangt werden, so ist nur der Anspruch auf die erstere berechttgt RG. 9,44; Prozeßzinsen können immer gefordert werden § 291 BGG. Äe gezahlten Konventionalstrafen büden regelmäßig einen Gewinnposten

der Gesellschaft und dürfen eventuell als Dividende vertellt werden.

Abs. 8. Es ist unerheblich, wenn die Unterschrift des Vorstandes bei der Aufforderung zur Einzahlung fehlt v 5 Nr. 755. Enthält der Gesellschafts­ vertrag nichts über die Fristen für die Einzahlung, so werden diese vom Vorstand bestimmt. Die pflichtwidrige Unterlassung der Beitreibung der eingeforderten Be­ träge macht die Gesellschastsorgane ersatzpflichtig IW. 1903, 384.

§ 219. ' Erfolgt die Einzahlung nicht rechtzeitig, so kann den säumigen Aktionären für die Zahlung eine Frist mit der An. drohung bestimmt werden, daß sie nach dem Ablaufe der Frist ihre- Anteilrechts und der geleisteten Einzahlungen verlustig erklärt werden. n Die Aufforderung muß dreimal in den im § 182 Abs. 3 bezeichneten Blättern (Gesellschaft-blättern) bekannt gemacht werden; die erste Bekanntmachung muß mindesten- drei Mo­ nate, die letzte Bekanntmachung mindesten- einen Monat vor dem Ablaufe der für die Einzahlung gesetzten Nachfrist erfolgen. Sind die Anteil-rechte nicht ohne Zustimmung der Gesellschaft übertragbar, so genügt an Stelle der öffentlichen Bekannt­ machungen der einmalige Erlaß besonderer Aufforderungen an die säumige» Aktionäre; in diese» Aufforderungen muß eine Nachfrist gewährt werden, die mindesten- einen Monat von dem Empfange der Aufforderung an beträgt. '"Zahlt ei» Aktionär den auf die Aktie zu leistenden Betrag

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

§g 219, 220.

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ungeachtet der Aufforderung nicht ein, so ist er seine- Anteils­ recht- und der geleistete» Einzahlungen zugunsten der Gesell­ schaft verlustig zu erklären. Die Erklärung erfolgt mittelBekanntmachung in den Gesellschaft-blättern. 1V An Stelle der bisherigen Urkunde ist eine neue au-zugeben, die außer den früher geleisteten Teilzahlungen de» eingeforderte» Betrag zu umfassen hat. Wegen der Ausfalls, den die Gesell­ schaft an diesem Betrag oder an den später eingeforderte» Beträgen erleidet, bleibt ihr der ausgeschlossene Aktionär verhaftet. Abs. 1. Die Einleitung des Kaduzierungsverfahrens ist in das Ermessen deS Borstands gestellt IW. 1891,133, davon abhängig, daß der Aktionär säumig ist § 218. Ob zur Berlustig-Erklärung der Anteilsrechte eine Mit­ wirkung des Aufsichtsrates oder der Generalversammlung erforderlich ist, be­ stimmt sich nach dem Gesellschastsvertrag. Abs. 2. Das einmal eingeleitete Verfahren muß gegen alle Säumigen durchgeführt werden. Der Tag des Empfangs der Aufforderung wird nicht mitgezählt.

Abs. 8. Der Aktionär kann gegenüber der Androhung der Ausschlußerklärung und gegen letztere selbst Klage stellen. Der Erfolg der Klage ist ohne Einfluß auf die inzwischen begründeten Rechte gutgläubiger Dritter. Im Falle ObfiegenS deS Klägers ist die neue Mie nicht ungültig. Der siegreiche Kläger kann nicht verlangen, daß sein Recht wieder in Kraft trete, da das Kapital hiedurch in unzulässiger Weise erhöht würde. Er ist auf den Weg des Schadensersatzanspruchs verwiesen. Diesen Folgen kann der Kläger durch Erwirkung einer einstwelligen Verfügung vorbeugen RG. 27,53. Die Konkursmasse des vom Kaduzierungsverfahren betroffenen Aktionär­ muß volle Zahlung leisten § 17 KO. Das Kaduzierungsverfahren ist unwirksam und muß wiederhott werden, wenn die Vorschriften über die Fristen und die Form nicht beobachtet sind RG. 9,42. Auch der redliche Erwerber der kaduzierten Aktie wird nicht Aktionär. Der durch die Kaduzierung ausgeschlossene Aktionär verliert sein Anrecht an der Aktie und den nichtfälligen Gewinnantellscheinen. Abs. 4. Nimmt die Gesellschaft die Vormänner des ausgeschlossenen Gesellschafters in Anspruch, so ist dem Zahlenden die neue Mie zu behändigen,

r 220..

'Soweit der ausgeschlossene Aktionär den eingeforderten Betrag nicht zahlt, ist dafür der Gesellschaft der letzte und jeder frühere in dem Aktienbuche verzeichnete Recht-vorgänger verhastet, ein ftüherer Recht-Vorgänger, soweit die Zahlung von dessen Rechtsnachfolger nicht zu erlangen ist. Die- wird ver­ mutet, wenn von dem letzteren die Zahlung nicht bis zum Ab­ laufe von einem Monate geleistet wird, nachdem an ihn die Zahlungsaufforderung und an den RechtSvorgänger die Be-

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Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

uachrichtigung von dieser erfolgt ist. Der Recht-Vorgänger er­ hält gegen Zahlung des rückständigen Betrags die neu auszu­ gebende Urkunde. n Die Haftpflicht des Rechtsvorgängers ist auf die inner­ halb der Frist von zwei Jahren auf die Aktien eingeforderten Beträge beschränkt. Die Frist beginnt mit dem Tage, an welchem die Übertragung des Anteilsrechts zum Aktienbuche

der Gesellschaft angemeldet wird. IU Ist die Zahlung des rückständigen Betrag- von RechtsVorgängern nicht zu erlangen, so kann die Gesellschaft das Antellsrecht zum Börsenpreis und in Ermangelung eines solchen durch öffentliche Versteigerung verkaufen. Abs. 1. Der Sprungregreß ist nicht gestattet, da die Haftung jedes einzelnen Vormanns nur eine subsidiäre ist; aber der Nachweis der Zahlungs­ unfähigkeit braucht nicht durch erfolglose Klagestellung und Zwangsvollstreckung geführt zu werden. Nur der im Mttenbuch vorgetragene Bormann, auch im Falle der Ver­ äußerung OLG. 11,384 (§ 223 Abs. 3) kann in Anspruch genommen werden und zwar nur auf den rückständigen (eingeforderten) Betrag, nicht auf Kosten. Die Gesellschaft ist Bormann des die neu auszugebende Aktte erwerbenden Attionärs. Nimmt eine Attiengesellschast nichtvolleingezahlte eigene Attien als Geschenk an, so wird sie hiedurch des Anspruchs auf die von dem Schenker als Akttonär zu leistenden künftigen Einzahlungen verlustig BayObLG. 7,480.

Der ausgeschlossene Gesellschafter kann gegen Anbietung der rückständigen Zahlungen nicht die Ausantwortung der neu auszugebenden Aktte verlangen § 219 Abs. 3. Es kann jedoch der Bormann eines in Anspruch genommenen Attionärs die Attie gegen Leistung der rückständigen Zahlungen beanspruchen; vgl. 88 362 Abs. 1, 267 BGB.; erhält er sie gegen Zahlung, so werden die Nachmänner frei. Abs. 2. Der Rechtsvorgänger hastet nicht für etwaige Kosten, die behufs Einziehung des eingeforderten Betrages gegenüber seinem säumigen Rechts­ nachfolger erwachsen sind, sondern nur für den Betrag, welcher auf die Attie zu leisten ist. Für den Lauf der Frist ist die Anmeldung, nicht die Eintragung ent­ scheidend, da letztere von den Gesellschastsbeamten abhängt. Der Verkäufer einer nicht voll eingezahlten Attie kann Ersatz der später geleisteten Restzahlung von dem-in das Attienbuch eingetragenen Käufer ver­ langen RG. 3,163. Abs. 3. Da die Gesellschaft den Verkauf ttast eigenen, durch das Gesetz gegebenen Rechts vornimmt, so wird die verkaufende Gesellschaft Bormann des Käufers des von ihr veräußerten Anteilsrechts, und werden also die Bor­ männer des ausgeschlossenen Mttonärs von der Haftung frei. Durch Aus­ führung der Veräußerung wird einerseits die Höhe der Ausfallforderung fest­ gestellt, andererseits die neu auszugebende Mie so auf den Erwerber als neuen Attionär übertragen, daß diese Aktie die schon früher geleisteten und die letzteingeforderte Einzahlung umfaßt.

Dritter Abschnitt.

AktiengesÄlschast.

§§ 221, 222.

205

G LSI. Die Aktionäre und deren Recht-vorgänger können von den tu tztz 211, 220 bezeichneten Leistungen nicht befreit werden. Sie können gegen diese Leistungen eine Forderung an die Gesellschaft nicht aufrechnen. Die Unzulässigkeit der Befreiung bezieht sich auch auf die Einzahlungs­ pflicht des letzten Aktionärs, aber nicht auf die Verpflichtung des Aktionärzur Entrichtung von Zinsen und Vertragsstrafen (§ 218); hinsichtlich der letzt­ erwähnten Leistungen ist auch die Aufrechnungsbefugnis gestattet. Das Verbot der Auftechnung gilt auch im Liquidationsstadium DJZ.190S, 87. Der Aktionär kann sich der Verpflichtung zur baren Einzahlung auch nicht durch Berufung auf einen mit der Gesellschaft abgeschlossenen Kompen­ sationsvertrag entziehen, nach welchem die Verpflichtung auS der Aktie auf in Zukunft gegen die Aktiengesellschaft entstehende oder fällig werdende For­ derungen aufgerechnet werden soll RG. 18,3; aber die vertragsmäßige Auf­ rechnung bei bereits eingetretener Fälligkeit beider Forderungen ist zulässig RG. 18,5; 42,4; 8 23 Nr. 576; IW. 1903 Bell. 9 Nr. 173; 1905, 92, 700, auch die Auftechnung mit dem zur Deckung einer Gesellschastsschuld bei einem Dritten vom Attionär aufgewendeten Bettage M. 1906,19. Keine Auftech­ nung im Falle der Überschuldung einer Gesellschaft IW. 1905,701; RG. 72,295. Ein Zurückbehaltungsrecht deS Aktionärs in Ansehung seiner zu erfüllen­ den Verpflichtungen findet nicht statt, insoweit es sich nicht um eine Gegen­ forderung handelt, die sich auf die Einlage selbst bezieht; s. § 273 Abs. 1 BGB. Das weiter gehende kaufmännische Zurückbehaltungsrecht kommt hier nicht in Frage. Bgl. für zugelassene Versicherungsvereine auf Gegensettigkeit § 26 RVG. vom 12. Mai 1901.

r 222. 1 Auf Namen lautende Aktien find mit genauer Bezeichnung deS Inhabers nach Namen, Wohnort und Stand in das Aktienbuch der Gesellschaft einzutragen. "Sie können, soweit nicht der Gesellschaftsvertrag ein anderes bestimmt, ohne Zustimmung der Gesellschaft auf andere übertragen werden. '"Die Übertragung kann durch Indossament geschehen. In betreff der Form des Indossaments, in betreff der Legitimation des Inhabers und in betreff seiner Verpflichtung zur Heraus­ gabe finden die Vorschriften der Art. 11—13, des Art. 36 Satz 1—4 und des Art. 74 der Wechselordnung entsprechende Anwendung. lv8ur Übertragung von Aktien, die gemäß § 180 Abs. 3 auf einen Betrag von weniger als eintausend Mark gestellt find, ist die Zustimmung de- Isuffichtsrats und der General­ versammlung erforderlich. Die Übertragung dieser Aktien kann

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Zweites Buch.

Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft,

nur mittels einer die Person deS Erwerbers bezeichnenden, gerichtlich oder notariell beglaubigten Erklärung erfolgen. Abs. 1. Auch für Inhaberaktien ist bei ordnungsmäßiger Buchführung ein Mtienbuch zu führen; in dieses sind die Aktien nach Nummern oder Gattung einzuschreiben §§ 43 ff. Abs. 1. Für die Bedeutung des AktienbuchS ist der Name nicht das wesentliche; auch ein sogenanntes Aktienempfanasbescheinigungsbuch kann Aktienbuch im Sinne dieser Gesetzesstelle sein RG. 41,19. Durch die Eintragung in das Aktienbuch wird der auf Grund einer vorgelegten Aktie Eingetragene Aktionär aus eigenem Rechte RG. 3, 163; 7, 87, soferne die Eintragung auf eigene Anmeldung des Eingetragenen oder mit ausdrücklicher oder stillschweigender Genehmigung desselben erfolgt ist IW. 1906,433; denn die Eintragung in das Aktienbuch schasst nur daun das Mtionärverhältnis, wenn sie auf Grund eines Vertrags zwischen der Gesellschaft und dem Eingetragenen erfolgt ist M. 1906, 228. Im Falle des Abs. 4 müssen die dort vorgesehenen Erfordernisse erfüllt sein; zu Unrecht erfolgte Eintragung IW. 1898,164. Wirkung der unbefugten Vntragung ins Aktienbuch, wenn keine Jnterimsscheine, mangels der erfolgten erforderlichen Einzahlung, ausgegeben wurden B 10 Nr. 543. Beweiskraft des Aktienbuchs RG. 72,292. Eine erfolgte Kaduzierung (§ 219) sowie Umwandlung gemäß § 183 ist gleichfalls einzutragen.

Abs. 2. Die im Gesellschastsvertrag etwa vorgesehene Zustimmung der Gesellschaft (im Falle des Konkurses die des Konkursverwalters RG. 72, 292) ist an eine Form nicht gebunden § 182 BGB.; dieselbe erklärt mangels ander­ weitiger Bestimmung der Borstand (Abs. 4). Der Mangel der im Gesellschafts­ statut vorgesehenen Zustimmung von Gesellschaftsorganen bewirkt Nichtigkeit der Übertragung §§ 399, 413, 1274 BGB.; solche Aktien können auch nicht im Zwangswege gepfändet werden §§ 851, 857 ZPO. Im Falle des Ablebens des Inhaber- von Namenaktien muß der Vor­ stand ein statutarisches Recht zum Erwerb dieser Aktien alsbald nach erlangter Kenntnis vom Erbfall ausüben, widrigenfalls das Aktionärrecht der Erben unanfechtbar wird M. 1907,268. Verpfändung von Namenaktien, Auszahlung der Dividenden an den Pfandgläubiger MV. 1899, 7; § 1292 BGB. Hacker, Der Meßbrauch von Aktien in M. 1906,181,223. Pfandrecht an Dividenden verpfändeter Namenaktien, für welche besondere Dividendenscheine nicht ausgegeben sind RG. 42,155. Abs. 3. Wird zur Übertragung die Form des Indossaments gewählt, so muß die Besitzübertragung hinzukommen RG. 3, 329; 26,99; §§ 1280, 1292 BGB., ferner die Voraussetzung des § 929 BGB. (Wille, Eigentum zu übertragen und zu erwerben), gegeben sein. Mes gilt auch, wenn die Über­ tragung in der Form der Zession geschieht. Mt Rücksicht auf den Schutz des Art. 74 WO. ist die Übertragung durch Indossament vorzuziehen. Die Übertragung der Aktie unter Beobachtung aller gegebenen Vor­ schriften, wenn auch mit dem Zwecke, unter den Kontrahenten nichts am wirk­ lichen Rechte und Eigentum zu ändern, hat doch volle Rechtswirkung jedem Dritten gegenüber RG.30,51; 40,80. Abs. 4 enthält für den Rechtsbestand der Übertragung und zwar sowohl hinsichtlich des Verhältnisses unter den Kontrahenten als gegenüber der Gesell­ schaft zwingende Vorschrift, deren Mchtbeobachtung nicht durch die Eintragung

Dritter Abschnitt.

Miengesellschaft.

§ 223.

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in da- Aktienbuch gehM wird; die- gilt auch, wenn es sich nicht mehr um Wien, sondern infolge Konkurseröffnung um das Geldäquivalent handelt, da der VertragSwille allein aus Abtretung der Aktionärrechte gerichtet ist RG. 41,7, anders wenn der Betreffende in das Mienbuch mit seiner Zu­ stimmung eingetragen wurde RG. 41,17. Ohne Beobachtung der gegebenen Borschriften kann ein gesetzliches Pfandrecht- nicht entstehen § 1257 BGB., auch nicht durch Zwangsvollstreckung S 1274 BGB., 88 851, 857 ZPO.; wegen einzelner vermögensrechtlicher Ansprüche z. B. auf Gewinnantell s. 8 851 Abs. 2 ZPO.

i 223. 1 Geht eine auf Namen lautende Aktie auf einen anderen über, so ist dies, unter Vorlegung der Aktie und des Nach­ weises des Überganges, bei der Gesellschaft anzumelden und im Aktienbuche zu vermerken. » Die Echtheit der auf der Aktie befindlichen Jndoffamente oder der Abtretungserklärungen zu prüfen, ist die Gesellschaft nicht verpflichtet. m Im Verhältnisse zu der Gesellschaft gilt nur derjenige als Aktionär, welcher als solcher im Aktienbuche verzeichnet ist. Abs. 1 und 2. Unter dem Nachweise des Eigentumsüberganges kann sachgemäß nichts anderes als die Vorlegung von Urkunden verstanden werden, auS deren Jnhatt der Eigentumszibergang hervorgeht. Einwand der Simu­ lation RG. 40,82; SeuffA. 51 Nr. 120. Die Legitimation des Erwerbers namentlich in bezug auf den Zusammenhang der Indossamente muß geprüft werden; im Falle der Unterlassung kann sich die Gesellschaft nicht auf die in unberechtigter Weise bewirkte Eintragung des Erwerbes in das Aktienbuch beruftn. Dem in das Aktienbuch nicht eingetragenen Eigentümer der Aktie ist die Ausübung der Mitgliederrechte zu versagen; die Zulassung eines nicht eingetragenen Mienbesitzers zur Teilnahme an der Generalversammlung kann zur Anfechtung der gefaßten Beschlüsse führen. OLG. 11,384. Auf die Inhaberaktien haben die Bestimmungen der 88 793—808 BGB. Anwendung zu finden, insoweit sie Fragen regeln, welche die Natur der Jnhaberpapiere überhaupt betreffen und nicht die Natur der Aktie entgegensteht. Übertragung der Aktie zu dem Zwecke, nach außen die mit dem Besitze der Aktie verbundenen Rechte geltend zu machen, während nach der Verein­ barung unter den Kontrahenten in den Rechten des bisherigen Inhabers keine Änderung eintreten sott RG. 30,51; B 12 Nr. 510; es kann eine An­ fechtung des Generalversammlungsbeschlusses durch die Ausübung des Stimm­ rechts in diesem Falle veranlaßt werden, wenn die Voraussetzungen des 8 252 gegeben sind; wirkungslos ist eine solche Übertragung im Falle des § 318; 8 134 BGB.; Pfandrecht an der Inhaberaktie 8 1207 BGB., Erwerb 88 932 ff. BGB. Erwerb ohne Dividendenscheine und Talon RG. 23, 268. Die Anfech­ tung des Erwerbs der Aktie kann auch gegenüber der Gesellschaft wirksam geltend gemacht werden IW. 1897,476. Einreden der Gesellschaft gegen den Erwerber der Aktie § 364 HGB., 88 796, 404, 413 BGB. Abs. S. Wirkung der Eintragung in das Aktienbuch gemäß dem über­ einstimmenden Willen des Gründers und Erwerbers von Namenaktien oder

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Zweites Buch.

Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

Jnterimsscheinen mit Zustimmung der Gesellschaft-organe, ohne daß ein Nach­ weis der formellen Übertragung vorliegt RG. 41,18. Wird bei der Gesellschaft ein Wienbuch nicht geführt, so gilt der ursprüngliche Wienzeichner, auch wenn er die Aktien weitergegeben hat, als eingetragener Aktionär und ist zur Leistung der verlangten Einzahlung verpflichtet IW. 1906,177.

» 224. Die Vorschriften der §§ 222, 223 finden auch auf die Eintragung der Jnterimsscheine und deren Übergang auf andere Anwendung. Vgl. HM. VI, 303. Die Übertragung von Jnterimsscheinen seitens eines Gründers ist, wenn der Gründer im Aktienbuch nicht eingetragen ist, mangeE gerichtlich oder notariell beglaubigter Erllärung ungültig. Die Nichtig­ keit wirkt zunächst nur unter den Betelligten, d. h. zwischen dem Gründer und dem Dritten. Die Berufung des letzteren hierauf, um von der Ein­ zahlungspflicht befrett zu sein, ist der Gesellschaft gegenüber, wenn er auf seinen Antrag und mit seiner Zusttmmung in das Akttenbuch als Eigentümer der Jnterimsscheine eingetragen wurde, bedeutungslos IW. 1898,264.

§ 225. 1 Steht eine Aktie mehreren Mitberechtigten zu, so können fie die Rechte aus der Aktie nur durch einen gemeinschaftlichen Vertreter ausüben. . "Für die auf die Aktie zu bewirkenden Leistungen haften fie als Gesamtschuldner. "'Hat die Gesellschaft eine Willenserklärung dem Aktionär gegenüber abzugeben, so genügt, falls ein gemeinschaftlicher Vertreter der Mitberechtigten nicht vorhanden ist, die Abgabe der Erklärung gegenüber einem Mitberechtigten. Auf mehrere Erben eines Aktionärs findet diese Vorschrift nur in Ansehung von Willenserklärungen Anwendung, die nach dem Ablauf eines Monats seit dem Anfalle der Erbschaft abgegeben werden, «bf. 1. Vgl. § 179 Abs. 1 HGB., sowie § 18 GmbHG. Erwerb der Wie seitens mehrerer durch Universalnachfolge oder durch Rechtsgeschäft ist gemeint; Erwerb seitens eines nicht rechtsfähigen Vereins § 64 BGB., oder einer Gesellschaft im Sinne des BGB., §§ 719-723 BGB. Der gemeinschaftliche Vertreter muß der Gesellschaft bekannt gegeben werden. Er ist in das Mienbuch mit den mehreren Berechtigten einzutragen. Die Beziehungen derselben untereinander besttmmen sich nach §§ 741 ff. BGB. Abs. 2.

Unter Leistungen sind auch die des § 212 zu verstehen.

Abs. 8. Solche Willenserklärungen sind Aufforderungen zu Leistungen gemäß § 212, zu Einzahlungen usw. Mehrere Erben hasten als Gesamtschuldner, jedoch nur innerhalb der durch die Grundsätze des BGB. für die Haftung der Erben gezogenen Schranken. S. 88 2058,2059,1967,1975 BGB.

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

§§ 224—227.

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» 226. 1 Die Aktiengesellschaft soll eigene Aktien im regelmäßigen Geschäftsbetriebe, sofern nicht eine Kommission zum Einkauf auSgeführt wird, weder erwerben noch zum Pfande nehmen, u Eigene JnterimSscheine kann sie im regelmäßigen Geschäfts­ betrieb auch in Ausführung einer EinkaufSkommiffion weder erwerben noch zum Pfande nehmen. DaS gleiche gilt von eigenen Aktien, auf welche der Nennbetrag oder, falls der Aus­ gabepreis höher ist, dieser noch nicht voll geleistet ist. Cosack, Eigene Aktien als Bermögensbestandteil einer Miengesellschast, Gießen.

Abs. 1. Der Verkauf eigener Aktien ist erlaubt, nicht aber der Kauf OLG. 12,433,435; Haftung der Gesellschaft aus Delikt des Vorstands beim Verkauf RG.62,29; 71,99. Gn Verstoß gegen § 226 bewirkt nicht die Mchtigkeit des Vertrags, sondern Verantwortlichkeit der Gesellschastsorgane SeuffBl. 15 ErgBd. 400, §§ 241,249. Das Geschäft als solches bleibt im Falle des Erwerbs eigener Aktten bestehen v 8 Nr. 551, ebenso wie das Aktienrecht RG.70,240; IW. 1909,702. Das Verbot beschränkt sich auf den Geschäftsbetrieb, so daß unter dasselbe weder der schenkungsweise Erwerb eigener Aktien noch ein im Wege der Zwangs­ vollstreckung erfolgter fällt. Der Dritte kann, wenn ein absichtliches Handeln zum Nachteil der Gesellschaft vorliegt (§ 312), samtverbindlich mitverantwortlich werden §§ 830, 840, 823, 826 BGB. Erwerb zum Zwecke der Herabsetzung des Grundkapitals (OLG. 19,335) durch Schenkung ist zuläsfig BayObLG. 7, 483; a. M. OLG. 14, 357. Das Stimmrecht für eine von der Gesellschaft erworbene eigene Aktie kann nicht auSgeübt werden. Unter Pfandnahme ist die Ausübung des Retentionsrecht­ nicht zu verstehen RG. 36,35. Abs. 2. Verstoß gegen Abs. 2 zieht Nichtigkeit des Geschäftes nach sich. Diese Bestimmung bezieht sich auch auf die vor der Novelle von 1884 ge­ gründeten Aktiengesellschaften IW. 1895,602; § 139 BGB. Das gesetzliche Pfandrecht wird von Abs. 2 nicht betroffen, ebensowenig ein Zurückbehaltungs­ recht an eigenen Jnterimsscheinen RG. 36,39.

S 227. 'Die Einziehung (Amortisation) von Aktien kann nur er« folgen, wenn sie im Gesellschaftsvertrag angeordnet oder ge­ stattet ist. Die Bestimmung muß in dem ursprünglichen Ge« sellschaftsvertrag oder durch eine vor der Zeichnung der Aktten bewirkte Änderung des Gesellschaftsvertrags getroffen sein, eS sei denn, daß die Einziehung nicht mittels Auslosung, Kündi» gütig oder in ähnlicher Weise, sondern mittels Ankaufs der Aktien geschehen soll. "Jede Art der Einziehung darf, sofern fie nicht nach de« für die Herabsetzung des Grundkapitals maßgebenden BorFrankenburger, -andelrgesetzbnch. S.Anfl. 14

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Zweites Buch.

Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

schristen stattfindet, nur aus dem nach der jährlichen Bilanz verfügbaren Gewinn erfolgen. Abs. 1. Durch Einziehung von Aktien werden diese vernichtet und hiedurch eine Verminderung des Grundkapitals bewirkt M. 1899, 142; ver­ schieden hievon ist sowohl die Amortisation gemäß § 228 HGB., §§ 1003 ff. ZPO., wodurch nur z. B. eine Aktienurkunde für kraftlos erklärt wird, sowie die Kaduzierung von Aktien, welche das Aktienrecht bestimmter Aktionäre aufhebt. Der Weg des Ankaufs der Aktien zum Zwecke der Amortisation ist zu unter­ scheiden von dem im § 226 erwähnten Erwerb eigener Aktien. Jacobson, Her Rückkauf von Aktien über Pari in M. 1903,148. Einziehung von Aktien, die durch Schenkung, letztwillige Verfügung, Vermächtnis, Vergleich und derartige Rechtsgeschäfte der Gesellschaft zugewendet sind, ist auch dann zulässig, wenn das Statut der Amortisation überhaupt nicht gedenkt RIA. 9,26. Die durch die Amortisation vernichtete Aktie kann nicht den Gegenstand gutgläubigen Erwerbs bilden (§ 366 HGB., § 932 BGB.). Verwendung einer solchen vernichteten Aktie bei Erhöhung des Grundkapitals M. 1894,80. Anmeldung der durch Amortisation bewirkten Herabsetzung des Grund­ kapitals zum Handelsregister § 291; RIA. 9,26. Nach erfolgter Amortisation ist, weil hiedurch das Aktienkapital vermindert ist, das um die Summe der hiedurch vernichteten Aktienrechte verminderte Aktienkapital in die Bilanz (§ 261 Ziff. 5) einzusetzen. Wie in der Bilanz die Amortisation zum Ausdrucke zu bringen ist, entscheidet sich je nach dem einzelnen Fall. Im Falle der Amortisation aus dem Jahresgewinn ist ent­ weder das unveränderte Grundkapital oder ein dem Nennbeträge der amorti­ sierten Aktien entsprechender besonderer Posten unter die Passiven aufzunehmen. § 227 kommt auch dann zur Anwendung, wenn die Gesellschaft vor der Novelle vom Jahre 1884 sich vertragsmäßig zur Einlösung ihrer Aktien ver­ pflichtet hat; denn § 227 stellt sich als Verbot nicht nur einer neuen Verein­ barung einer Amortisation, sondern auch jeder künftigen Verwendung von Kapital zur Einziehung eigener Aktien dar RG. 22,1; RIA. 7,44. Abs. 2. Die Ausführung der vorgesehenen Amortisation ist nur nach Maßgabe des in den Statuten der Aktiengesellschaft in den Grundzügen er­ sichtlich zu machenden Amortisationsplanes zulässig RIA. 7,44. Ein Beschluß der Generalversammlung, wonach ein Anlehen ausgenommen werden und der Betrag desselben der Direktion zur Verfügung gestellt werden soll, um damit unter Zustimmung des Aufsichtsrats Aktien der Gesellschaft zurückzuzahlen, ist ungültig; die Generalversammlung kann nicht ihre Rechte auf andere, ins­ besondere nicht auf Vorstand oder Aufsichtsrat übertragen RG. 26,132. Die Amortisation gilt erst in dem Augenblick durchgeführt, in welchem die Gesell­ schaft den Besitz der zu amortisierenden Aktien erlangt hat IW. 1899,284. Amortisation gemäß den über Herabsetzung des Grundkapitals gegebenen Vor­ schriften 88 288, 289. Vgl. 8 22 Abs. 4 RVG. vom 12. Mai 1901.

§ 228. 1 Ist eine Aktie oder ein Jnterimsschein abhanden gekommen oder vernichtet, so kann die Urkunde, wenn nicht das Gegenteil darin bestimmt ist, im Wege des Aufgebotsverfahrens für

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

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§§ 228—230.

kraftlos erklärt werden. Die Vorschriften des § 799 Abs. 2 und des § 800 des Bürgerlichen Gesetzbuchs finden entsprechende Anwendung. 11 Sind Gewinnanteilscheine auf den Inhaber ausgegeben, so erlischt mit der KrastloSerllärung der Aktie oder des Interims­ scheins auch der Anspruch aus den noch nicht fälligen Gewinn­ anteilscheinen. Abs. 1. Bgl. § 799 BGB. Eine abhanden gekommene oder vernichtete Schuldverschreibung auf den Inhaber kann, wenn nicht in der Urkunde das Gegenteil bestimmt ist, im Wege des Aufgebotsverfahrens für kraftlos erllärt werden. Ausgenommen sind Zins-, Renten- und Gewinnanteilscheine sowie die auf Sicht zahlbaren unverzinslichen Schuldverschreibungen. * Der Aussteller ist verpflichtet, dem bisherigen Inhaber auf Verlangen die zur Erwirkung des Aufgebots oder der Zahlungssperre erforderliche Aus­ kunft zu erteilen und die erforderlichen Zeugnisse auszustellen. Die Kosten der letzteren hat der bisherige Inhaber zu tragen und vorzuschießen § 800 BGB. Über das Verfahren s. §§ 1003 ff. ZPO. Über rückwirkende Kraft des § 228 s. Art. 25 f. EG. HGB. (Sine Krastloserkläruug der Dividendenscheine, gleichviel ob es sich um solche auf Inhaber oder Namen lautende handelt, ist nicht zulässig; vgl. § 804 BGB.

Abs. 2 findet auch auf die Fälle Anwendung, in denen die Aktie aus anderen Gründen als durch gerichtliche Krastloserllärung ihre Gültigkeit ver­ liert, insbesondere int Falle der Kaduzierung (§ 219), sowie im Falle der Krastloserllärung nach § 290 Abs. 2.

8 229. Ist eine Mtie oder ein Jnterimsschein infolge einer Be­ schädigung oder einer Verunstaltung zum Umläufe nicht mehr geeignet, so kann der Berechtigte, sofern der wesentliche Inhalt und die Unterscheidungsmerkmale der Urkunde noch mit Sicher­ heit erkennbar find, von der Gesellschaft die Erteilung einer neuen Urkunde gegen Aushändigung der beschädigten oder ver­ unstalteten verlangen. Die Kosten hat er zu tragen und vor­ zuschießen. Bgl. 88 798, 793 Abs. 1, 794 Ws. 1, 796, 797, 801, 802 BGB.

8 230. Neue Gewinnanteilscheine dürfen an den Inhaber des Erneuerungsscheins nicht ausgegeben werden, wenn der Besitzer der Aktie oder des Jnterimsscheins der Ausgabe widersprochen hat. Die Scheine find in diesem Falle dem Besitzer der Aktie oder des Jnterimsscheins auszuhändigen, wenn er die Haupt­ urkunde vorlegt. Bgl. § 805 BGB.

14*

212

Zweites Buch. Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

Dritter Titel.

»erfass««- ««d »eschSf1Sführ««g. § 231. 1 Die Aktiengesellschaft wird durch den Vorstand gerichtlich und außergerichtlich vertreten. "Der Vorstand kann aus einer oder mehreren Personen bestehen. '"Die Bestellung zum Mitgliede des Vorstandes ist jeder­ zeit widerruflich, unbeschadet des Anspruchs auf die vertrags­ mäßige Vergütung. Abs. 1. Der Vorstand ist das zur Geschäftsführung berufene Organ der Gesellschaft, hat die Stellung eines gesetzlichen, selbständigen Vertreters 88 26 Abs. 2 Satz 1, 30, 31 BGB.; IW. 1911,85; 88 182 Ziff 4, 190 Abs. 3, 195 Ms. 1 und 4 HGB.; 8 51 ZPO. Er ist in seiner Vertretungsmacht und in seinen hierauf bezüglichen Ärtschließungen von dem Willen der ver­ tretenen Attiengesellschast unabhängig, also selbständig IW. 1902,310; dagegen sind die in einem großen Betriebe angestellten Beamten, deren Wirkungskreis nur in Dienstleistungen besteht (z. B. Betriebsdirektor), nicht Wlllensorgane, sondern Gehilfen BayObLG. 3,50; für ihre Handlungen ist die Gesellschaft nur unter besonderen Umständen verantwortlich DIZ. 191 l, 1090. Erklärung seitens eines Beamten bei Wechselprotesten gegen die Gesellschaft RG. 24,84. Die Vertretung der Gesellschaft kommt dem Vorstand, als unentziehbare und unbeschränkbare Obliegenheit zu IW. 1897, 349; er ist hiebei auch nicht durch die vom Statut oder der Generalversammlung auferlegten Beschrän­ kungen behindert RG. 45,15. Zwischen Vorstand und Gesellschaft besteht ein obligatorisches Verhältnis, auf welches die Grundsätze des BGB. über Auftrag oder Dienstverhältnis zur Anwendung kommen 88 662 ff., 675 ff., 611 ff. BGB. Wegen Abs. 1 Satz 1 des 8 232 können für die Beschlußfassung des aus mehreren Mitgliedern bestehenden Vorstands die 88 28, 32, 34 BGB. nicht zur Anwendung kommen. Uber Aufgabe des Vorstands vgl. 88 239, 240, 253, 260. Wenn die Gesellschaft ohne Vorstand ist, so kann durch das Amtsgericht, in dessen Bezirk die Gesellschaft ihren Sitz hat, Abhilfe getroffen werden 8 29 BGB.; M 1900,43; DIZ. 1902, 53; RIA. 3,25; ein solcher Vertreter hat für das Verhältnis nach innen bei Ausübung der Vertretungsmacht den Weisungen des Aufsichtsrats Folge zu leisten 8 235. Der Vorstand wird aus den für die Gesellschaft vorgenommenen Hand­ lungen, abgesehen von dolosem Verhalten (RG. 54 131; 72,293; IW. 1911, 771; M. 1911,185; Umfang der Ersatzpflicht 88 251, 249 BGB ), dem Dritten nicht persönlich verpflichtet. Über die Folgen der Handlung als falscher Vor­ stand s. 88 177—179 BGB. Eine Konventionalstrafe kann von der Gesellschaft auch durch Hand­ lungen des Vorstandes verwirtt werden, auch wenn diese auf Grund eines ungültigen Generalversammlungsbeschlusses erfolgt waren B 12 Nr. 353. Über die Wirkungen der Handlungen des Vorstandes für und wider die Attiengesellschast s. 88 164—166, 278, 181 BGB.

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

§ 231.

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Ausdrücke des Vorstandes bei Abgabe von Willenserllärungen für die Gesellschaft, wie „ich haste", „ich erkläre", lasten eine Haftung der Gesellschaft nicht als ausgeschlossen erscheinen ROHG. 18,296. Kontrahieren des Vorstands mit der Gesellschaft als deren Vertreter mit sich selbst § 181 BGB.; s. hierüber RG. 68,175; BayObLG. 9,415; RIA. 10, 190; Bodenheim in SeuffBl. 75,454. § 181 1 c. enthält nicht ein gesetzliches Verbot im Sinne des § 134 BGB., schränkt die Bertretungsmacht nicht dahin ein, daß der Vertreter zur Vornahme eines Rechtsgeschäfts nicht befugt sei, bei dem sein Interesse in einem gewissen Gegensatz zu dem des Vertretenen steht SeuffBl. 71,560. Gegen dolose Kollusion des Vertreters und Dritten schützt § 138 Abs. 1 BÄB.; SeuffBl. 71, 561. Das Verbot des § 181 I. c. betrifft nicht die Er-

teilung einer Genehmigungserklärung RG. 76,92, sondern das Kontrahieren derselben Person für sich und namens des Vertretenen in entgegengesetzter Richtung, nicht den Fall der Vertretung des Vollmachtgebers durch einen anderen Ver­ treter RG. 56,107; OLG. 12,25. Rechtsgeschäfte des Vertreters in eigenem Namen mit dem von ihm selbst für den Bollmachtsgeber bestellten Substituten RG. 61,144; DIZ. 1905, 1124; 1909, 1336; OLG. 12, 23; 22, 179, oder mit dem Prokuristen der Gesellschaft als deren Vertreter OLG. 11,395. Er­ mächtigung des Vorstands durch einen Generalversammlungsbeschluß, namens der Gesellschaft mit sich selbst zu kontrahieren M. 1906, 18; IW. 1908, 312. Schließt ein Vorstand entgegen § 181 BGB. mit sich selbst ein Rechtsgeschäft, so ist dies a) (nicht nichtig, sondern) anfechtbar RG. 56,107; 67,54; 68, 40 (zu § 1795 BGB. s. RG. 68,175); IW. 1908,545 (Unterscheidung der einzelnen Teile des ganzen Rechtsgeschäfts M. 1909,267); b) ist dies wie jede andere Bollmachtsüberschreitung zu beurteilen; es hängt die Wirksamkeit gemäß § 177 BGB. von der Genehmigung des Vertretenen ab RG. 56,107; IW. 1908,5,312. Unzulässig ist Hypothekbestellung des Vorstands für eine eigene Schuld auf Grundstücken der Gesellschaft SeuffBl. 71,560; 74,640; oder Übernahme einer eigenen Schuld zu Lasten der Gesellschaft. Selbstkontrahieren durch Leistung an Erfüllungsstatt OLG. 8,32. Anwendung des § 181 BGB. auf Vormund oder Pfleger 8§ 1795,1915 BGB.; RG.71,167; SeuffBl.72,998; IW. 1907,826; RIA. 10,90. Die Erteilung einer Generalvollmacht beweist nicht die Befugnis zum Selbstkontrahieren OLG. 8,30. Die Aktiengesellschaft haftet nicht für Verschulden aller ihrer Angestellten und Vertreter (RG.70,120) in den Fällen, in denen diese Haftung einer physischen Person nicht obliegen würde, sondern nur für Handlungen der sie vertretenden Willensorgane §§ 30,31 BGB.; RG. 45,168; 47,241,329; M. 1907, 299; DIZ. 1910 1027. Haftung für Handlungen eines besonderen Stell­ vertreters IW. 1911,149, oder der Beamten, Angestellten nur nach Maßgabe des § 831 BGB.; NG. 22,75; 53,279; 57,38,94; OLG. 14,368; IW. 1909, 105. Entschuldigungsbeweis RG. 59, 205. Für diese Haftung ist, abgesehen von § 831 BGB., nicht die Selbständigkeit des Handelns an sich, sondern die Berufung des Handelnden zur Tätigkeit innerhalb eines Geschäftsbereichs maß­ gebend RG. 55,176; 62,34. Dabei ist aber auch immerhin nach den Grund­ sätzen des kaufmännischen Verkehrs sowohl die Frage zu beurteilen, ob einem Angestellten Vollmacht zur Vornahme von Rechtsgeschäften erteilt ist, als auch der Umfang der Vollmacht nach Maßgabe des in die äußere Erscheinung ge­ tretenen Verhaltens des Geschäftsherrns; z. B. Haftung der Gesellschaft, wenn nach außen der Bedienstete zur Entgegennahme von Geldern ermächtigt gllt, Beweislast der Gesellschaft dafür, daß gerade die durch Empfangnahme des Geldes seitens des Bediensteten eingetretene Bereicherung wieder weggefallen ist §§ 812, 818 BGB.; RG. 65, 295, 298. Haftung für Delikte der Be-

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diensteten, wenn ein besonderes Verschulden der Bertretungsoraane festgestellt wird (§§ 823, 31 BGB.) IW. 1909,483 und gemäß § 30 BGB. für gewisse aus dem Inbegriffe des Pflichtenkreises des Vorstands ausgeschiedene ihnen übertragene Geschäfte; in diesem Falle gelten sie als Vertreter der Aktiengesellschast RG. 62, 34; z. B. Betriebsleiter als Wlllensorgan in bezug auf den gewerbetechnischen Betrieb8164 BGB.;RG.57,42. Stellung der Beamten bei Übergang des ganzen Unternehmens auf einen anderen IW. 1889,328. Die Gesellschaft hat die Handlungen des Vorstandes zu verantworten B 13 Nr. 509; RG. 8,236, hastet für Verschulden desselben (durch Handlungen oder Unterlassungen begangen) RG. 22,261; IW. 1888,315; 1893,81; 1894, 20; 1903 Bell. 5 S. 39, z. B. für Besitzstörungen RG. 15,182, für Zeitungs­ artikel OLG. 8, 14, für Inbrandsetzung von Gesellschastsgegenständen (Ver­ wirken der Versicherungssumme RG. 66,184), für mangelnde Auffichtsführung IW. 1911,96, die Folgen mangelhafter Beauffichtigung der Bediensteten IW. 1906, 745 (Verpflichtung zur Zuziehung von Hilfspersonen zwecks Unterstützung im Aufsichtsdienst IW. 1907,669). Haftung aus Delikten des Vorstands RG. 18,116,120; 54,129 ; B 16 Nr. 231; DIZ. 1903,223; IW. 1908,498, auch aus Delikt beim Verkauf eigener Aktien der Gesellschaft RG. 62, 29; 71, 99; IW. 1908, 498 (nicht aus der arglistigen Bestimmung zur Beteiligung an der Aktiengesellschaft RG. 72, 293 ; s. auch bei § 231) M. 1908, 289, oder zur Unterlassung der Veräußerung von Aktien RG. 54,128; 62, 29; nicht aus einer Aktienfälschung des Vorstands B 20 Nr. 231; DIZ. 1909, 650. Das BGB. kennt zwar keine Haftung aus fahrlässiger Schädigung von Rechten außerhalb eines Vertrages RG. 51, 93; IW. 1906,136. Aber die Aktiengesell­ schaft hastet für den von ihrem Vorstand außerhalb eines Bertragsverhältnisses bei Ausführung der ihm zustehenden Verrichtungen verursachten Schaden 88 823, 31 BGB.; RG. 31,110; 45,168; SeuffA. 54 Nr. 209; BayObLG. 7, o9; Haftung auch für Strafen gemäß 8 890 ZPO.; Verantwortlichkeit des Vorstands selbst aus seinen Vermögensschädigungen gegenüber Dritten RG. 28, 238; 30,44; IW. 1893,63; 1908,473; 1911,771. Zustellungen an den Vorstand für die Gesellschaft 88 171 ff., 184 f. ZPO., nicht aber wenn er selbst Kläger ist, Bestellung eines besonderen Vertreters für die Gesellschaft 8 29 BGB., 88 57, 185 ZPO., 8 247 HGB.; RG. 7,404. Der Vorstand (auch der stellvertretende) kann nicht Zeuge in Prozessen der Gesellschaft sein RG. 2,400 ; 45,427; IW. 1900,622; Zeugnisweigerunasrecht desselben über Gewerbegeheimnisse 88 384 Ziff. 3, 383 Ziff. 5 ZPO.; M. 1898,133; OLG. 13,159. Einheitliche Eideszuschiebung an mehrere Vor­ standsmitglieder DIZ. 1902,582. Eideszuschiebung 88 473 ff. ZPO.: an die zur Zeit der Zuschiebung Bertretungsberechtigten IW. 1900,440; LZ. 2,856; nicht erforderlich die Aufführung des Namens des schwurpflichtigen Vorstands in der Eidesnorm IW. 1902,419. Ist der Name doch im bedingten End­ urteil aufgeführt und stirbt der Vorstand vor Rechtskraft des Urteils oder wird eidesunfähig oder hört er auf, gesetzlicher Vertreter zu sein, so können die Prozeßparteien nicht bloß gemäß 8 471 Abs. 1 ZPO. in Ansehung der betreffenden Beweisführung alle ihnen vor der Eideszuschiebung zugestandenen Rechte ausüben, sondern auch Berufung bzw. Revision gegen das Urteil ein­ legen RG. 55,18. Eideszuschiebung an den Vorstand über Handlungen der Gründer, da letztere als ftühere Vertreter der Aktiengesellschaft in beschränktem Umfange gelten M. 1903, 254. Bei der Ausübung politischer Rechte kann die Gesellschaft nur durch ein Mllglied des kollektivberechtigten Vorstands vertreten sein M. 1904,51.

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

§ 231.

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Beschwerderecht der Mitglieder eines Vorstandes für minderjährige Relikten eines verstorbenen Vorstandsmitglieds gegen eine Verfügung des Vor­ mundschaftsgerichts, die eine Entscheidung über eine die Sorge für die Person des Kindes oder Mündels betreffende Angelegenheit enthält § 57 Ziff. 9 FGG.; RIA. 9, 4. Legitimation des Vorstandes zur Vornahme der auf das Grundbuch­ wesen sich beziehenden Handlungen §§ 33 ff. GBO. Die Vorlegung einer notariell beglaubigten Abschrift des nach diesem § 33 ausgestellten Zeugnisses über die Eintragung bildet einen gültigen Ersatz für die Urschrift RIA. 1,131; 3,105. Identität der Vorstandsmitglieder verschiedener Aktiengesellschaften, vgl. über das Kontrahieren derselben für diese Aktiengesellschaften untereinander § 181 BGB. Haftung des Vorstands für Sorgfalt (§ 276 BGB., § 241 HGB. gegen­ über der Gesellschaft); Anspruch auf Entlastung seitens der letzteren § 368 BGB., § 260 HGB. Während der Amtsdauer des Vorstands ist die Ver­ jährung der beiderseitigen Ansprüche gehemmt § 204 BGB. Abs. 2. Die Art der Bestellung des Vorstandes ist durch den Gesellschastsvertrag zu regeln § 182 Ziff. 4; über die Bezeichnung „Vorstand" s. M. 1895, 356. Die Kollektivvertretung bezieht sich auf die Abgabe von Willenserklärungen IW. 1899,47, auf den Fall der Vertretung im Handeln; kommt es aber auf das Wissen einer Tatsache an, so ist Kenntnis auch nur eines Mitgliedes des Vorstandes für die Aktiengesellschaft wirksam M. 1909,321; B 1 Nr. 1186; 4 Nr. 807; IW. 1889,154; 1911,778; vgl. § 232. Wenn einer von mehreren kollettivvertretungsberechtigten Vorstands­ mitgliedern für die Gesellschaft ein Rechtsgeschäft ohne Zustimmung der anderen abschließt, so ist er dem Dritten, soferne nicht die Ausnahme des § 15 Abs. 2 gegeben ist, ersatzpflichtig M. 1894,380. Nachträgliche Genehmigung (auch stillschweigende RG. 75,424) der Handlungen eines von mehreren kollettivvertretungsberechtigten Vorstandsmitgliedern ist möglich; stillschweigende auch bei ausschließlich brief­ lichem Verkehr IW. 1900,513. Unzulässig ist die Erteilung einer allgemeinen Vollmacht im voraus seitens eines der Kollettivvertreter an den anderen M. 1894,305; zulässig mündliche, in Übereinstimmung mit dem anderen Vor­ standsmitglied oder gemäß einem Beschlusse des Vorstands abgegebene Willens­ erklärungen für die Gesellschaft 3 8 Nr. 548. Die Gesellschaft hat den dolus auch nur eines der Kollettivvertreter zu verantworten IW. 1893,429; 1899,47. Vorstand einer Zweigniederlassung ist eine willkürliche Bezeichnung, rechtlich bedeutungslos RIA. 1,67; DIZ. 1901,488. Abs. 3. Auf das Widerrufsrecht kann nicht verzichtet werden RG. 3, 186; 27,37. Zurückbehaltungsrecht des entlassenen Vorstands gemäß § 273 BGB. LZ. 4,166. Die Vorschriften über Handlungsgehilfen kommen auf den Vorstand nicht zur Anwendung B 18,407; M. 1911,120. Entgelt des Vorstands für seine Tätigkett §§ 668, 669, 675, 612 BGB., Tantieme § 237 HGB. Bei längerer Verhinderung des Vorstands zu Dienstleistungen ist zu unterscheiden: Hat er selbst den Umstand zu vertreten, so kann die Gesellschaft vom Vertrage zurücktreten oder Schadensersatz fordern § 325 BGB., kann aber auch unter Umständen außerordentlich künden § 626 BGB. Wird die

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Zweites Buch. Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

Dienstleistung infolge eines seitens keines der beiden Telle zu verantwortenden Umstandes unmöglich, so kann der Borstand Anspruch auf Gehalt usw. nicht erheben § 323 BGB.; er hat nur die Rechte nach § 616 BGB. Ist die Nichtleistung der Dienste nur von der Gesellschaft zu verantworten, so hat der Borstand Anspruch auf die ihm zukommende Leistung § 324 BGB. Schadensersatzanspruch desselben im Falle der Entlassung RG. 22,36 B 8 Nr. 294, 552; 11 Nr. 333. Recht des entlassenen Vorstandes auf Einsicht­ nahme der Geschäftsbücher M. 1908,251. Für die ordentliche Kündigung des Vertragsverhältnisses sind die §§ 622—627 BGB. mangels vertragsmäßiger Bestimmungen maßgebend, für die außerordentliche §§ 626, 628 Abs. 2 BGB. Bei der Beschlußfassung im letzteren Falle durch die Generalversammlung hat das betroffene Vorstandsmllglied kein Stimmrecht SeuffBl. 75,584; IW. 1911,408. Ob ein Grund als wichtig zur Rechtfertigung der außerordentlichen Kündigung zu erachten ist, entscheidet das richterliche Ermessen, z B. vertrags­ widrige Einschränkung der Vertretungsbefugnis durch Änderung der Satzungen M. 1911,118; gröbliche Beleidigungen; die Zumutung, ungesetzliche oder statutenwidrige Handlungen zu begehen; Widerstand gegen Anordnungen des Aufsichtsrats B 5 Nr. 761; falsche Buchführung B 2 Nr. 1125; Bestechlichkeit ROHG. 13,182; andauernde Krankheit ROHG. 19, 61; Bertrauensmißbrauch ROHG. 21,376; B 18 Nr. 407; ungerechtfertigte Eigenmacht und Verheim­ lichungen IW. 1894, 27; Erbebung des Differenzeinwandes aus eigenen Börsentermingeschästen RG. 53,266; Abschluß von Geschäften durch vorge­ schobene Personen mit der Gesellschaft selbst RG. 75,239; Akzeptierung von Wechseln auf den Namen der Gesellschaft behufs Deckung eigener Schulden M. 1906,18; unbefugte Selbstbeurlaubung M. 1906,51. Die berechtigte Ent­ lassung bringt alle Ansprüche zum Erlöschen SeuffBl. 75, 585. § 626 BGB. hat absoluten Charakter, so daß sogar trotz Vereinbarung, daß gewisse Gründe zur Vertragsaufhebung nicht berechtigen sollen, doch in besonderen Fällen auf diese Gründe die Aufhebung gestützt werden kann RG. 75, 238. Nichtigkeit der Vereinbarung, im Falle der Entlassung aus wich­ tigen Gründen den Gehalt jahrelang fortzubezahlen IW. 1911, 408; vgl. 1898,666; SeuffBl. 75, 585. Verschieden von der außerordentlichen Kündigung ist Anfechtung des Dienstvertrags wegen der beim Abschluß unbekannt gewesenen relevanten Umstände, z. B. wegen Überschuldung IW. 1905,365. Nach Lösung des Bertragsverhältnisses hat der Vorstand Rechnung zu legen §§ 259, 666, 675 BGB., diese Rechnungslegung beruht in der ordnungs­ mäßigen Buchführung; andererseits ist ihm auf Verlangen ein schriftliches Zeugnis auszustellen § 630 BGB. Die Auflösung der Gesellschaft ist zwar ohne Einfluß auf die Ansprüche des Vorstands, kann aber ebenso wie deren Konkurs einen wichtigen Grund zur sofortigen Kündigung seitens des Vorstands bilden. Einfluß des Konkurses auf das Rechtsverhältnis des Vorstands zur Gesellschaft s. §§ 22, 23 KO.; Vorrecht im Konkurse § 61 Nr. 1 KO. Niederlegung des Amts als Vorstand §§ 168, 662, 671, 675 mit §§ 626, 627 BGB.

% 333. 1 Zu Willenserklärungen, insbesondere zur Zeichnung des Borstandes für die Gesellschaft, bedarf es der Mitwirkung sämtlicher Mitglieder des Borstander, sofern nicht im Gesell-

Dritter Abschnitt.

Aktiengesellschaft.

§ 232.

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schaftSvertrag ein anderes bestimmt ist. Der Borstand kann jedoch einzelne Mitglieder zur Bornahme bestimmter Geschäfte oder bestimmter Arten von Geschäften ermächtigen. Ist eine Willenserklärung der Gesellschaft gegenüber abzugeben, so ge­ nügt die Abgabe gegenüber einem Mitgliede deS Vorstandes. " Steht nicht jedem einzelnen VorstandSmitgliede die selb­ ständige Vertretung der Gesellschaft nach dem Gesellschafts­ verträge zu, so kann durch diesen bestimmt werden, daß die Vorstandsmitglieder, wenn nicht mehrere zusammen handeln, in Gemeinschaft mit einem Prokuristen zur Vertretung der Gesellschaft befugt sein sollen. Auch kann durch den Gesellschafts­ vertrag der Auffichtsrat ermächtigt werden, einzelnen Mitgliedern deS Vorstandes die Befugnis zu erteilen, die Gesellschaft allein oder in Gemeinschaft mit einem Prokuristen zu vertreten. Die Vorschriften des Abs. 1 Satz 2, 3 finden in diesen Fällen ent­ sprechende Anwendung. «bs. 1. Vgl. die Bemerkungen zu §§ 125, 48, 231; f. §§ 25,26 BGB.; hiezu RGSt.42,217. Wenn durch den Gesellschaftsvertrag die gesetzliche Regel nicht abgeändert wird, so kommt der Grundsatz, daß die Mitglieder des Vorstandes nicht einzeln zum selbständigen Handeln befugt sind, auch auf das innere Verhältnis zur Anwendung. § 28 BGB. findet auf den Vorstand auch hin­ sichtlich der Geschäftsführung keine Anwendung. Form der Zeichnung § 233. Die Kollektivvertretung bildet keine Beschränkung der Vertretung JW.1898 482, bezieht sich auf Rechtshandlungen jeder Art §§ 231, 235 Abs. 2; IW. 1900,669; B8 Nr. 548. Die Mitwirkung der zur Kollektivvertretung Berechtigten erfordert nicht ein Zusammenwirken der Vertreter in gleichzeitiger unmittelbarer Gemein­ samkeit IW. 1908,152, muß dem dritten Konttahenten gegenüber erkennbar gemacht werden; es können die mehreren Bettretungsberechtigten einen von ihnen zur Vornahme einer besttmmten Rechtshandlung ermächttgen IW. 1901, 308. Die nachttägliche interne Zusttmmung eines Vorstandsmitglieds ist dem Drttten gegenüber, wenn sie diesem nicht ausdrücklich oder durch konkludente Handlungen IW. 1908,152 erklärt ist, ohne Bedeutung RG. 61, 225; es genügt jedoch, wenn das betreffende Vorstandsmitglied diese Vertretungsbefugnis zur Zeit der Genehmigung erlangt hat IW. 1908, 152. Die Er­ klärung nur eines Kollektivvertreters kann durch nachträgliche rechtzeitige (auch sttllschweigende M. 1908, 290; IW. 1911, 491) Genehmigung des oder der anderen wirksam werden SeuffBl. 63, 454; IW. 1900, 663; 1901, 308; M. 1908, 290. Unwirksam ist z. B. eine Kündigungserklärung durch nur einen der zu­ sammen zur Vertretung berufenen Vorstandsmitglieder SeuffA. 54 Nr. 74, unzulässig ein allgemeiner Auftrag des einen KoNettivvertreters an einen anderen, ihn zu vertreten 8 4 Nr. 807; IW. 1900, 663; OLG. 15, 303; zu­ lässig ist jedoch eine Stellvertretung bei der bloßen Ausführung eines von dem Kollettivvorstand beschlossenen Geschäfts IW. 1900, 663; RG. 48, 58; BayObLG. 8,44.

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Zweites Buch.

Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft.

Handelt nur einer der mehreren Kollektivvertreter, so haftet er persönlich B 18 Nr. 229; er gilt als falsns procurator §§ 178, 179 BGB.; denn bei Kollektivvertretung kann man nur von einer aus einer Mehrheit von Personen bestehenden einheitlichen Vertretung sprechen RG. 45,428. Aber nach Maßgabe des § 31 BGB. kann auch eine Verantwortlichkeit der Gesellschaft für die einem Kollektivvertreter als solchem obliegenden rein tatsächlichen Verrichtungen entstehen, z. B. aus einem bei Vorverhandlungen, die den dann zustandegekommenen Vertrag vorbereiten, verübten Betrug RG. 57, 94. Ermächtigung einzelner Mitglieder zur Vornahme bestimmter Geschäfte, seien dieselben auch generell bezeichnet IW. 1901,287,308, z. B. zur Ausstellung von Quittungen. Dabei ist § 174 BGB. zu beachten und immer voraus­ gesetzt, daß aus einer solchen, unter Umständen aus fortgesetzter Duldung zu folgernden Geschäftsführung die Grenzen der von den Vorstandsmitgliedern dem einen erteilten Handlungsvollmacht ersichtlich sind IW. 1901, 287. Zahlung an einen von mehreren Vorstandsmitgliedern ist wirksam gegen die Gesellschaft M. 1897, 247. Betrieb von Geschäften der Gesellschaft, Vertretung der letzteren in bezug auf diese Geschäftsführung durch Beamte oder sonsttge Bevollmächtigte IW. 1900, 663; s. die Bemerkung bei § 231 Abs. 1. Die Befugnis gemäß Sah 3 kann nicht durch das Statut entzogen werden §§ 28 Abs. 2, 40 BGB.; RG. 24,82; Wissen eines einzelnen Mitglieds IW. 1899, 46; 1911,778.

Abs. 2. Die Einzelvertretungsmacht eines Vorstandsmitgliedes umfaßt die Befugnisse gemäß §§ 231, 235 Abs. 2. Besteht der Vorstand nur aus einem Mitglied, so kann das Statut nicht bestimmen, daß dieser einzige Vorstand die Gesellschaft nur in Verbindung mit einem Prokuristen (M. 1900,118,153; OLG. 11,37) oder in Verbindung mit einem Handlungsbevollmächtigten oder einem Mitglied des Aufsichtsrats (HM. 6,265) vertreten kann; dagegen kann im Falle des Ausscheidens oder der Behinderung eines von mehreren Vorstandsmitgliedern ein Stellvertreter bestellt werden, mit dem zusammen das einzige übrigbleibende Vorstands­ mitglied zeichnungsberechtigt ist M. 1899,258 f.

» 233. Der Vorstand hat in der Weise zu zeichnen, daß die Zeichnenden zu der Firma der Gesellschaft oder zu der Be­ nennung des Vorstandes ihre NamenSunterfchrift hinzufügen. Diese Bestimmung ist eine Ordnungsvorschrift, von beten Beobachtung die Gültigkeit der Willenserklärung nicht abhängt ROHG. 18,340; OLG. 20,66; faksimilierte Unterschriften ROHG. 14, 17 Nr. 470 (Begriff RG. 23, 25) auch nicht wenn beide Vertragsteile am selben Orte wohnen B 9 Nr 396, oder der Verkäufer an seinem Domizile dem Käufer die Ware vorzeigt IW. 1896, 285, oder z. B. die Maschine am Wohnort des Käufers noch zu montieren ist IW. 1900,829; gleichgültig ist, durch welche Leute der Transport der Ware besorgt wurde RG. 6,60. War die Ware schon vor der Absendung dem Käufer übergeben, so liegt ein Platzgeschäft vor; RG.33,25. Bei einseitigen Handels- und Platzgeschästen ist eine Aufbewahrungs­ pflicht des Käufers nur unter ganz besonderen Umständen, z. B. wenn die Beteiligten an verschiedenen Orten wohnen, gegeben B 15 9tr. 371; hiebei ist ein Notverkauf nicht gemäß § 379, sondern nur gemäß ß 935 ZPO. zu er­ reichen. Für unbestellte Ware gilt die Aufbewahrungspflicht nur in Aus­ nahmefällen, z. B. wenn der Absender mit dem Adressaten in Geschäftsver­ bindung steht oder durch Treu und Glauben im Verkehr es geboten ist, Fürsorge nicht abzulehnen RG. 23,127. Mit Rücksicht auf § 438 Abs. 1 muß der Käufer äußerlich erkennbare Mängel der ihm zugesendeten Ware vor deren Annahme durch amlliche Sach-

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Handelskauf.

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§ 379.

verständige erheben lassen, um dem Verkäufer gegenüber nicht ersatzpflichtig zu werden. Käufer und Verkäufer muffen nicht, sondern können (IW. 1895,17) ge­ mäß g 488 ZPO. bei jedem (auch dem einseitigen) Handelskauf die gericht­ liche Feststellung der Mängel bewirken. Das Ergebnis der Beweis­ aufnahme ist für das Prozeßgericht nicht bindend; Erbfähigkeit der entstandenen Kosten RG. 37,49; 66,194; die beantragte Sicherung des Beweises bewirkt Unterbrechung der Verjährung §§ 477—479 BGB. Recht des Käufers auf Zurückbehaltung der Ware für Kaufpreis, Lager­ geld usw. § 369. Die Pflicht zur einstweiligen Aufbewahrung ist von Sicherheit für die Kosten abhängig (vgl. aber § 362 Abs. 2); der Käufer hat sie auch dann, wenn B. die Ware wegen verspäteter Lieferung, mangelhafter Verpackung, Quantitätsüberschreitung oder Lieferung einer anderen als der bedungenen Ware beanstandet wird; sie endigt nicht mit der Ankunft der erklärten Dis­ positionsstellung beim Verkäufer, sondern erst wenn der letztere daraufhin nicht sobald als möglich für die Aufbewahrung der Ware sorgt oder sonst über sie verfügt RG. 43,32. Die Gefahr hinsichtlich der mit Recht als mangelhaft ge­ rügten Ware trifft den Verkäufer v 23 Nr. 510. Anspruches Lagergeld, auch wenn der Käufer die Ware bei sich aufbewahrt § 354; RG. 1,284. Beim Vinkulationskauf beabsichtigt der Binkulant im eigenen Namen die Verpflichtung des Verkäufers gegenüber einem Käufer bedingungs­ weise zu erfüllen RG. 54,2,16; LZ. 2,167,886; M. 1908,42; Breit, Das Vinku­ lationsgeschäft, Tübingen 1908; M. 1908, 61; 1910,120; IW. 1910, 242; OLG. 23,23. Binkulationsbrief RG. 54,213; IW. 1910,282; vinkulationsähnliches Ge­ schäft M. 1910,179.

Abs. 2. Im Falle Einsteigerns seitens des Käufers bei dem durch öffentliche Versteigerung vorgenommenen Notverkauf wird ein neues Geschäft begründet, bei welchem der ursprüngliche Verkäufer wieder Verkäufer ist und der Käufer auf Grund eines nachträglich entdeckten weiteren Mangels einen nochmaligen Notverkaus vornehmen lassen, aber auch unter Beobachtung des § 377 HGB. den Wandelungsanspruch gellend machen kann ROHG. 12,132; 16,326; RG 66,192,194 ff. Notverkauf (von Obst, DIZ. 1897,308), wenn die Einholung der Ver­ fügung des Verkäufers in absehbarer Zeit unmöglich ist oder eine besonders günstige, voraussichtlich nicht wiederkehrende günstige Gelegenheit zu vortellhaftem Verkaufe sich bietet ö 2 Nr. 1027; RG. 43,32. Ein ohne die gesetzlichen Voraussetzungen vorgenommener Notverkauf enthält eine Verfügung des Käufers über die Ware ROHG. 12,175; jedoch verliert der Käufer nicht ohne weiterealle Ansprüche wegen Fehlerhaftigkeit der Ware RG. 43,36. Für die Frage, ob die Voraussetzungen des Notverkaufes vorliegen, kommt es auf die Zett des stattgehabten Notverkaufes an RG. 43,34. Ist die Ware teilbar und nur ein Teil derselben dem Verderben aus­ gesetzt, so darf nur der letztere dem Notverkauf unterstellt werden ROHG. 13, 358 ; § 469 BGB. Einer Androhung des Notverkaufs bedarf es nicht § 373 Abs. 2 Satz 2. Gegen den Widerspruch des Verkäufers darf der Notverkauf nicht vorgenommen werden RG. 17,68; 43,34; Schweigen des Verkäufers auf den vom Käufer angekündigten freihändigen Verkauf der Ware B 12 Nr. 390. Auf den durch einstwellige Verfügung (§ 935 ZPO.) angeordneten BerFrankenburger, Handelsgesetzbuch.

3. Auff.

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

lauf der Ware kommen die Vorschriften des § 379 nicht zur Anwendung; Voraussetzung einer einstweiligen Verfügung DIZ. 1904,320. Der Provisionsanspruch des Käufers gegen den Verkäufer für Vornahme deS Rotverkaufs (B 11 Nr. 474) unterliegt nicht der Verjährung des § 477 BGB.: RG.38,13.

§ 380. 1 Ist der Kaufpreis nach dem Gewichte der Ware zu be­ rechnen, so kommt das Gewicht der Verpackung (Taragewicht) in Abzug, wenn nicht aus dem Vertrag oder dem Handels­ gebrauche des Ortes, an welchem der Verkäufer zu erfüllen hat, sich ein anderes ergibt. "Ob und in welcher Höhe das Taragewicht nach einem bestimmten Ansatz oder Verhältnisse statt nach genauer Aus­ mittelung abzuziehen ist, sowie, ob und wieviel als Gutgewicht zugunsten des Käufers zu berechnen ist oder als Vergütung für schadhafte oder unbrauchbare Teile (Refaktie) gefordert werden kann, bestimmt sich nach dem Vertrag oder dem Handels­ gebrauche des Ortes, an welchem der Verkäufer zu erfüllen hat. «bs. 1. Der erste Halbsatz enthält nur eine Auslegungsregel. Abs. 2. Der Käufer kann bei Duldung des Nichtabzugs des Gewichts der Säcke bei längerer Geschäftsverbindung nicht dies nachträglich rügen ROHG. 1,126. Gutgewicht kann nur gefordert werden, wenn es vereinbart oder handelsüblich ist ROHG. 12,59. Über Refaktienusancen, das Maß der Vergütung s. ROHG. 7,9.

§381. ' Die in diesem Abschnitt für den Kauf von Waren ge­ troffenen Vorschriften gelten auch für den Kauf von Wertpapieren. " Sie finden auch Anwendung, wenn aus einem von dem Unternehmer zu beschaffenden Stoffe eine nicht vertretbare be­ wegliche Sache herzustellen ist. Abs. 1. Der Kauf von Rechten, die nicht in Wertpapieren verkörpert sind, auch wenn der Kauf ein Handelsgeschäft sein würde, unterliegt diesen Vorschriften nicht, z. B. nicht der Kauf von Hypothekforderungen. Unter Wertpapieren im Sinne des § 381 sind Papiere zu verstehen, die als solche den Gegenstand des Kaufs bilden, bei denen also der Erwerb des Rechtes aus dem Papiere den sachenrechtlichen Grundsätzen über den Erwerb des Rechtes an dem Papiere folgt. Auf die Haftung des Verkäufers eines für kraftlos erklärten Wertpapieres findet § 377 nicht Anwendung, da es sich hiebei um einen Mangel im Rechte (nicht Sachmangel) handelt; vgl. § 437 BGB. Die Lieferung eines ausgelosten oder gekündigten Wertpapieres ist Lieferung einer anderen als der bedungenen Sache, worauf §§ 377,378 keine Anwendurg finden IW. 1901,519. Abs. 2. Ein Berttag, durch den sich der Unternehmer verpflichtet, ars einem von ihm zu beschaffenden Stoffe eine vertretbare Sache herzustellen, ist

Zweiter Abschnitt.

Handelskauf.

451

§§ 380—382.

schon nach § 651 BGB. als Kauf zu erachten, der jedoch die teilweise Heran­ ziehung der Vorschriften über den Werkvertrag gestattet. Aber der tos. 2 deS § 381 stellt auch die bezeichnete Herstellung einer nicht vertretbaren Sache unter )ie Bestimmungen über den zweiseitigen Handelskauf, nicht also unter die subidiären Bestimmungen des BGB. über Kauf (OLG. 16,131; vgl. OLG. 14,382 gegen 9,274]; DIZ. 1903,323) also unter die der §§ 373 ff. HGB. und beläßt es m übrigen bei den Vorschriften des § 651 BGB. und daher auch bei den BerlährungSvorschristen der §§ 638, 639 1. c Deshalb beginnt die Verjährung der Gewährleistungsansprüche mit der Ablieferung (§477 BGB.), nicht mit der Abnahme des Werkes (§ 638 BGB ), das Werk ist gemäß § 377 unverzüglich nach der Ablieferung zu untersuchen; hat der Besteller dies getan und Mängel­ anzeige erstattet, so verjähren die Ansprüche erst von der Abnahme an. Recht auf Beseitigung unbedeutender bei der Montierung eines Werks begangener Fehler M. 1898,115; vgl. IW. 1905,339; OLG. 9,286. Liegt ein eigentlicher Werkvertrag vor, z. B. wenn aus dem eigenen Stoffe des Bestellers eine Sache herzustellen, zu verändern oder auszubessern ist, so kommen nur die Vorschriften der §§ 631 f., 633 ff., 641 BGB. zur An­ wendung. Jedoch sind auch hier etwaige Handelsgebräuche zu berücksichtigen. Keine Vorleistungspflicht des Unternehmers OLG. 12,78,80 ; Zurückbehaltungs­ recht des letzteren OLG. 12, 80. In der Unterlassung der sofortigen Unter­ suchung des Werks, in der Versäumnis rechtzeitiger Anzeige der Vorgefundenen Mängel, sowie in dem sonstigen Verhalten des Empfängers, in dem Gebrauche kann nach den Grundsätzen von Treu und Glauben eine stillschweigende Ge­ nehmigung liegen IW. 1901,37; OLG. 16,131; ist aber § 640 tos. 2 BGB. beobachtet, so sind die Rechte gemäß §§ 633, 634 BGB. gewahrt; OLG. 8,442. Die kurze Verjährungsfrist des § 638 BGB. bezieht sich nicht auf Ansprüche auS Verschulden bei Herstellung des Werks IW. 1907, 330. Die vertrags­ mäßige Garantiefrist (Frist für Erhebung des Nachbesserungsanspruchs) läuft von der Entdeckung des Mangels an M. 1911,191. Lieferung von Maschinen zu einer Mühleneinrichtung und Herstellung der letzteren, die Bestandteil der Mühle wird, ist Werkvertrag DIZ. 1899,23. Begriff eines „Werkes" im Sinne von § 836 BGB.; RG. 60,139; IW. 1906, 424. Werk- oder Kaufvertrag? LZ. 2,158.

r 382. Die Vorschriften der §§ 481 bis 492 des Bürgerlichen Gesetzbuchs über die Gewährleistung bei Viehmängeln werden durch die Vorschriften dieses Abschnitts nicht berührt. Anstatt § 377 HGB. kommen §§ 481—492 BGB. zur Anwendung; da­ gegen ist die Anwendung der § 373 (Selbsthilfeverkauf), § 376 (Fixgeschäft), § 379 (Verwahrungspflicht des Käufers) nicht ausgeschlossen. Die Zusicherung der Gesundheit eines Tieres enthält die Zusicherung einer Eigenschaft §§ 492,463 BGB.; die Gesundheit ist bei Haustieren nach den Anschauungen des Verkehrs eine Eigenschaft DIZ. 1902,393. Noch zu erwähnen sind: 1. Kauf nach Probe. Beim Kauf nach Probe oder Muster M. 1909, 191, dessen Vorhandensein nicht von der ausdrücklichen Bezeichnung des Ge­ schäfts als solchen abhängt ROHG. 16, 318; 15, 171, sind die Eigenschaften der Probe oder des Musters als zugesichert anzusehen SeuffA. 57 Nr. 5; IW. 1902 Beil. 6 S. 230. Mt dem Wesen des Kaufs nach Probe ist die ver29*

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

tragsmäßige Ausschließung der Garantie für die Eigenschaften rechtlich un­ vereinbar § 494 BGB.; IW. 1902 Beil. 6 S. 221. Die Vorlage einer Probe beim Abschluß des Kaufs macht denselben nicht zum Kauf nach Probe; es ist Tatftage, in welchem Sinne bei dem Kauf nach Muster die Eigenschaften des Musters zugesichert sind M. 1903, 182. Der Kauf nach Probe oder Muster erfordert eine Einigung darüber, daß eine der Probe entsprechende Ware zu liefern und dafür einzustehen sei, daß die Ware der Probe entspreche DIZ. 1901, 120; IW. 1902, 256. Herstellung einer Ware nach Muster; die von der Maschine mangelhaft hergestellten Stücke muß der Verkäufer aussuchen lassen OLG. 10,172. Außer der Probemäßigkeit können auch andere Eigenschaften der Ware zugesichert werden RG.27,20; B7 Nr. 583; 10 Nr. 470; OLG. 22,238. Kauf eines Massenartikels nach Probe IW. 1900,856; die Probemäßig­ keit ist auch dann anzunehmen, wenn dessen Beschaffenheit, ungeachtet geringer Abweichungen von der Probe, noch eine solche ist, wie sie bei einem Massen­ artikel überhaupt erwartet werden kann IW. 1899,101; B10 Nr. 471; LZ. 2,227. Übereinstimmung der Ware mit der Probe B 13 Nr. 433,442; SeuffA. 54 Nr. 40; Fehlen einer außer der Probemäßigkeit sonst vorauszusetzenden handels­ üblichen Eigenschaft B 10 Nr. 462; 11 Nr. 387; M. 1906,167. Schadensersatz wegen nicht probegemäßer Lieferung, Beweislast OLG. 16, 403. Im Falle des Nichtübereinstimmens der Ware mit der Probe kommen § 377 HGB.; §§463,480 BGB. zur Anwendung. Unwesentliche, geringfügige Abweichungen der Ware von der Probe; Berücksichtigung der Umstände des Falles IW. 1899,101; RG.47,136; M. 1908,85. Daß nach Probe oder Muster verkauft wurde, muß der dies Behauptende beweisen ROHG.2,420; also z. B. Verkäufer ROHG. 11,367; B 19 Nr. 536, 538, auch wenn der im voraus zahlende Käufer das Geld zurückfordert, ohne daß er die Ware angenommen hatte § 363 BGB.; IW. 1895,17. Beweispflicht über die Bedeutung des Musters IW. 1910,938. Die behauptete Nichtidentität der vom Käufer vorgelegten Probe und der von diesem zur Verfügung gestellten, vorgelegten Ware muß Verkäufer beweisen ROHG. 6,337; B 10 Nr. 461. Einfluß der Rückgabe zugesendeter Proben auf die Beweislast OLG. 16,354. Beweis der Probemäßigkeit, wenn die Probe nicht mehr vorliegt RG. 29,88; LZ. 4,215; wer die Probe absichtlich oder fahrlässig zu Verlust kommen läßt, übernimmt die Beweislast ROHG. 23, 308; B 19 Nr. 536. 2. Kauf auf Probe §§ 495, 496 BGB. Die Klauseln „auf", richtiger „nach Besicht" oder „wie besehen" oder „Besicht erklärt" haben im Handels­ verkehr die Bedeutung: Der Verkäufer werde von jeder Haftung für Mängel der Kaufsache frei, die durch eine Untersuchung der Ware seitens des Käufers erkennbar gewesen wären IW. 1906,549. Keine Kauf- oder Werkverdingung auf Probe, wenn die Annahme der Maschine in bedungenem Falle sollte ab­ gelehnt werden dürfen IW. 1901,367; vgl. BGB. 1902, 119; ebensowenig der Kauf mit vereinbarter Berechtigung des Käufers zum Umtausch der gekauften Sache SeuffA. 56 Nr. 196. Bei einem Kaufe auf Probe oder Besicht steht die Billigung des ge­ kauften Gegenstandes im Belieben des Käufers; er ist im Zweifel unter der aufschiebenden Bedingung der Billigung geschlossen § 495 BGB. Wer den Abschluß unter auflösender Bedingung behauptet, hat dies zu beweisen. Hin­ sichtlich des Übergangs der Gefahr s. § 446, 447 BGB. Der Verkäufer hat dem Käufer die Untersuchung des Gegenstands zu gestatten §§ 495 Abs. 2 BGB., 888 ZPO. Die Billigung der auf Probe oder Besicht gekauften Ware kann nur innerhalb der vereinbarten oder mangels einer solchen innerhalb

Zweiter Abschnitt.

Handelskauf.

§ 382.

458

der vom Verkäufer dem Käufer gesetzten angemessenen (§ 346 HGB.) Frist erklärt werden § 496 BGB.; OLG.23,32. War die Sache dem Käufer zum Zwecke der Probe oder Besichttaung übergeben, so gilt sein Schweigen als Billigung § 496 BGB.; Anwendung auf Auswahlsendung LZ. 5,247. Ob Kauf auf Probe vorliegt, ist nach Treu und Glauben zu prüft« §8 133, 157 BGB.; ROHG.2,188. Eine Bestellung zur Auswahl ist nicht Kauf auf Probe B 21 Nr. 469. Einen Grund für die Nichtbehaltung der auf Probe gekauften Ware braucht Käuftr nicht anzugeben ROHG. 7,322. Kosten des Käuftrs, die durch Aufbewahren der Probe erwachsen find ROHG. 24,48. Kauf zur Probe ROHG. 2,188; für die Qualität der Ware entscheidet § 360. Kauf auf jederzeittgen Umtausch OLG. 20,166. 3. Zusendung der Ware. Eine unbedingte Verpflichtung des Ver­ käufers, oie Übersendung der Ware zu besorgen, besteht nicht; hierüber ent­ scheiden Vertrag und Berkehrssitte B 19 Nr. 560. Nach Handelsgebrauch hat der Verkäufer dem Käufer die Ware an dessen Wohnsitz oder an den sonstigen von diesem angegebenen Besttmmungsort zu senden OLG. 8,57; 13,78,407; dieser Verpflichtung genügt der Verkäufer durch Abschluß des Transportver­ trags RG. 59,23; § 447 BGB. Hat gegenüber dem Verkäufer der Käuftr über die Art der Übersendung nichts besttmmt, so hat der Verkäufer die Besttmmung mit der gehörigen Sorgfalt zu treffen RG. 34,66. Dabei handelt er, wenn auch im Interesse, doch nicht als Beauftragter des Käufers RG. 26,106. Sorgfalt des Verkäufers bei Übersendung der Ware § 347 HGB., § 276 BGB.; ROHG. 16,50; gehörige Verpackung ROHG. 13,152; OLG. 16,396 (der Verkäufer versendet die Ware von seinem Erfüllungsorte § 269 BGB.). Verfehlung macht ihn schadensersatzpflichtig § 447 Abs. 2 BGB.; ROHG. 23, 147. Beweispflicht des Verkäufers für Anwendung der Sorgfatt bei der Über­ sendung ROHG. 15,177; IW. 1901,725. Unterschied zwischen der Verpflich­ tung des Verkäufers zur Entladung in Waggons oder zur Beladung in Waggons OLG. 10,340. Hat der Verkäufer auch die Verladung übernommen, so hat er nachzuweisen, daß er die beschädigt angekommene Ware ordnungs­ mäßig mtt der Sorgfalt eines ordenttichen Kaufmanns verladen hat IW.1901,725. In rechtlichen Beziehungen zu Spedüeur und Frachtführer steht nur der Verkäufer, wenn er in eigenem Namen kontrahiert ROHG. 17,78; der Käufer hat gegen diese keine eigenen Rechte RG. 43,172, jedoch gegen den Verkäufer einen Anspruch auf Abtretung der Rechte gegen Spediteur und Frachtführer ROHG. 16,53; s. jedoch § 435 über das selbständige Recht des Käuftrs gegen den Frachtführer, wenn er als Empfänger in den Frachtvertrag eintritt RG. 1,2. 4. Übergang der Gefahr der gekauften Sache ist im Falle der Übersendung durch §§ 446, 447, 269 Abs. 3 BGB. geregelt; Übergang auch durch Übergabe der Disposittonspapiere z. B. des Konnossements IW. 1902 Beil. 14 S. 282 (nicht mit Beginn der Zubringung durch das eigene Personal deS Verkäufers OLG. 20,174), mit dem Eintritte des Verzugs des Käufers in Annahme der Ware 88 300 Abs. 2, 324 Abs. 2 BGB. Bei Verzug des Verkäufers mit der Versendung trifft ihn während des Verzugs die Gefahr §§ 480, 287 BGB. Der Schuldner einer Gattungssache hat gemäß §§ 279 BGB. das Unvermögen zur Leistung zu vertreten, auch wenn ihn ein Ver­ schulden am Untergange tz. B. durch Brand) nicht trifft. Hat er aber daS jur Leistung ihm Obliegende getan (§ 243 Abs. 2 BGB.) (wie durch Aus­ scheidung einer bestimmten Sache und Anbieten derselben an den Gläubiger), so trifft die Gefahr des Untergangs den Gläubiger (Käufer) §§ 243, 295,

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

300 Abs. 2 BGB.; es genügt nur ein wirkliches Anerbieten der ausgeschiedenen Sache, nicht ein allgemeines Bereiterklären zur Lieferung RG. 57,403. Die Gefahr übersendeter nichtbestellter Ware trifft den Ver­ käufer. Übergabe der Ware seitens des Verkäufers an den Spediteur mit vorbehaltener Aufgabe des Destinatärs; mit der Bezeichnung des letzteren erst trifft diesen die Gefahr ROHG. 21,355; vgl. § 61 EVO. vom 23. Dezember 1908 über den Abschluß des Frachtvertrags. Der Übergang der Gefahr der Ware ist von dem Übergang des Eigen­ tums hieran (z. B. Eigentumsvorbehalt bis zur Zahlung) nicht abhängig IW. 1902,496; DIZ. 1906,659; OLG. 8,445; 12,54; 13,409; SeuffBl.71, 139; vgl. Tudor in IW. 1905,566; Gefahrübergang bei Weiterverkauf einer nach Ladeschein an Order des Verkäufers verladenen Ware OLG. 8,62. Der Verlust nach Ankunft der Ware am Bestimmungsort trifft den Käufer IW. 1904, 46. , 5. Übergang des Eigent ums an der gekauften Ware auf den Käufer, wenn er die Ware empfangen und zu erkennen gegeben hat (Unter­ lassen der Mängelanzeige gemäß § 377), daß er sie behalten wolle RG. 34,66; erstattet der Käufer die Mängelanzeige, so wird er nicht Eigentümer LZ. 3, 469; § 929 BGB. Gleiches gilt, wenn der Verkäufer eine unbegründete Mängelanzeige akzeptiert LZ. 2,793. Wegen der Kosten der Übergabe und der Abnahme der Ware s. § 448 BGB. Der Käufer hat die Transportkosten zu tragen, wenn Ver­ käufer nicht am Erfüllungsorte des Käufers zu leisten hat; der Verkäufer muß immer die Kosten der Berbringung zur Versendungsstelle (Hafen, Bahn­ hof) tragen ROHG. 17,9. Zu den Kosten der Abnahme und Versendung gehören: Auf­ wand für Emballage ROHG. 3,112 (Rücksendung derselben ROHG. 9,208); Zahlung von Miete hiefür ROHG. 19,303; der Frachturkundenstempel nach § 34 RStempG. vom 3. Juli 1906 RG. 68,43; vgl. Frankenburger in DIZ. 1906, 865. 6. Das Verfolgungsrecht des Absenders ist im Falle des Konkurses über das Vermögen des Käufers das wichtigste Recht des Ver­ käufers § 44 KO. Der Begriff Ware umfaßt auch Wertpapiere; § 44 KO. findet keine Anwendung, wenn der Gemeinschuldner vom Verkäufer angewiesen wurde, die Ware von einem Dritten zu beziehen und sodann die Zusendung der Ware angeordnet hat RG. 27,84. Wesentlich ist, daß nicht der Gemein­ schuldner oder ein anderer für ihn den Gewahrsam erlangt; vgl. §§ 855, 1207 BGB.; 8 l8 Nr. 765; RG. 27,86; ROHG. 12,393; Verfolgungsrecht, wenn die Ware noch am Versendungsort sich befindet aber schon einem Spediteur übergeben ist RG. 73,145. Auch einredeweise Geltendmachung des Verfolgungsrechts RG. 41,335. Dasselbe geht gegen jeden Dritten, der sich nicht mit Erfolg auf die Grundsätze über den Schutz des guten Glaubens berufen kann RG. 8,81; 32,20. Im Falle der Ausübung des Berfolgungsrechts muß der Verkäufer das auf die Ware schon Empfangene an die Konkursmasse zurückgeben .§ 812 Abs. 1 BGB. 7. Im Falle des Konkurses des Verkäufers oder Käufers ist von Belang, ob und inwieweit eine Erfüllung seitens eines der Teile erfolgt war. Hatte noch keiner der beiden Teile ganz oder teilweise erfüllt, und war hiebei der dann in Konkurs geratene Kontrahent im Verzüge befindlich, so kann der andere Teil seine Rechte gegenüber der Konkursmasse als Konkursforderung gemäß § 326 BGB. geltend machen RG. 22,111; war Verzug nicht gegeben.

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

§ 383.

455

so kommt § 17 KO. in Betracht. Rechte des Verkäufers als Massegläubigers, wenn er vor dem Konkurse teilweise geliefert hat und der Konkursverwalter weitere Lieferung verlangt M. 1898,24; DIZ. 1907,1258. Grenze der Befugnis des Käufers, den fälligen Preis für Teillieferungen wegen Rückstands mit anderen Lieferungen zurückhalten M. 1898,25; § 321 BGB. Lehnt der Konkursverwatter den Gebrauch der Rechte aus § 17 KO. ab, so entsteht für den andern Tell ein Anspruch aus Schadensersatz anstatt des Anspruchs auf Erfüllung §26 KO.; RG.21,5; 22,112; 26,90 ; 71,78; der Umfang der Schadensersatzforderung ist auch maßgebend für Bürgen- und Pfandhaftung §§ 767, 1210 BGB. Die Schadensersatzforderung des Käufers, welcher erfüllt, aber die Gegenleistung nicht empfangen hatte, besteht in dem Werte der unterbliebenen Lieferung §§ 26, 69 KO. Beide Delle behalten die vom andern empfangenen, in sein Eigentum übergegangenen Leistungen; aber das auf anderen Gründen beruhende Rückforderungsrecht (z. B. Eigentums­ vorbehalt, clausula cassatoria) besteht Wetter RG. 56,240. Umwandlung des rechtshängigen Wandelungsanspruchs in eine Geldforderung des Käufers infolge Konkurses des Verkäufers IW. 1907,182.

Dritter Abschnitt.

KorxmiffionSgeschäst.

8 383. Kommissionär ist, wer es gewerbsmäßig übernimmt, Waren oder Wertpapiere für Rechnung eines anderen (des Kommitten­ ten) in eigenem Namen zu kaufen oder zu verkaufen. Weidmann, Das Kommissionsgeschäft, Hannover. Der Kommissions­ vertrag ist, unbeschadet des aus § 396 sich ergebenden Widerrufsrechts des Kommittenten, entweder ein auf Geschästsbesorgung gerichteter Dienstvertrag oder Werkvertrag RG. 71,78, jedenfalls ein zweisettiger Vertrag RG. 53,371; vgl. OLG. 9, 275. Der Kommissionär ist Kaufmann, ohne Rücksicht darauf, ob das im eigenen Namen für fremde Rechnung abzuschließende Geschäft ein Handels­ geschäft ist; er ist nicht Hilfsperson, stellt sich vielmehr dem Privatpublikum unmittelbar zur Verfügung § 406; IW. 1898,77. Nur die Einkaufs- und Berkaufskommission bilden die selbständige Grundlage des Kommissionsgewerbes. Die einzelnen Vorschriften über das Kommissionsgeschäft finden auch dann Anwendung, wenn ein Kommissionär ein anderes Geschäft betreibt oder wenn ein Kaufmann, der nicht Kommissionär ist, irgend ein Geschäft im eigenen Namen für Rechnung eines andern im Betriebe seines Handels­ gewerbes zu schließen übernimmt § 406; dies ist mit Rücksicht auf die Be­ stimmungen des DepotG. vom 5. Juli 1896 wichtig. Über Versicherung im eigenen Namen, aber für fremde Rechnung s. §§ 74—80 BVG. Die Kommission im Gütertransport ist als Spedition in den §§ 407 ff. geregelt. Der kommissionsweise Abschluß von Bankiergeschäften wird regelmäßig selbst Bankiergeschäft oder ist mit der gewerbsmäßigen Übernahme von Einkaufs­ oder Berkaufskommissionen verbunden. Darlegung besonderer Umstände, um

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

festzustellen, daß der Bankier als Eigenhändler dem Kunden gegenübergetreten ist RG. 43,110; RGSt. 34,184. Folge der unrichtigen Mitteilungen des Bankiers über die Sicherheit der von ihm empfohlenen Wertpapiere § 676 BGB.; SeuffA. 54 Nr. 237. Schadensersatzpflicht des Bankiers als Berater, aber auch (M. 1906,231) dann, wenn er auch nur bei der Vorbereitung der mit seinem Kunden geschlossenen Geschäfte nicht mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns Rat erteilt IW. 1902,319; M. 1903,97,151. Verpflichtung des Bankiers, der für einen Dritten einen Auftrag zur Ausführung von Börsentermingeschäften über­ nommen hat, auf die Order dieses Kommittenten auch ein Gegengeschäft auszuführen IW. 1897,471. Der Kommissionär ist nicht gehindert, wenn nicht widerstreitende Interessen vorliegen, zur Geschäftsvermittlung Aufträge beider Kontrahenten anzunehmen ROGH. 7,91; Veit Simon in DIZ. 1905,256. Der Kommissionsverlag gehört zu den Verlagsgeschäften § 1 RG. bett, das Verlagsrecht vom 19. Juni 1901. Gewerbsmäßiger Abschluß von Geschäften für fremde Rechnung im eigenen Namen in anderen Sachen als in Waren oder Wertpapieren kann gemäß § 2 Handelsgewerbe werden; dann gelten gemäß § 406 auch die betreffenden Geschäfte eines solchen Gewerbetreibenden als Kommissions­ geschäfte. Abschluß auf den Namen des Auftraggebers ist als Auftragsver­ hältnis zu beurteilen. Der Kommissionär hat im Zweifel die Kommission selbst auszuführen, kann sie keinem Unterkommissionär übertragen § 613 BGB. Der Kommittent kann jederzeit die Kommission zurücknehmen (§ 627 Abs. 1 BGB.) soferne das Geschäft noch nicht ausgeführt ist ROHG. 5,280; Widerruf durch Klage auf Rückgabe des Kommissionsguts ROHG. 16,305. Auf Seite des Kommissionärs handelt es sich gegenüber dem Kommittenten um Dienste höherer Art im Sinne des § 627 BGB.; HM. 6,283; RG. 69,364; IW. 1905,20; 1908, 714. Rücktritt vom Kommissionsvertrag wegen unter­ bliebener Leistung des Kommittenten IW. 1905,20. Kommissionsvertrag als Werk­ vertrag, Unkündbarkeit durch Kommissionär SeufsBl. 75,689; für Kommissions­ agenten gelten §§ 84 ff. RG. 69,364. Einfluß des Konkurses des Kommittenten §§ 23, 26 KO. Eine Ver­ gütung kann der Kommissionär nur nach Maßgabe des § 396 fordern. Über sogenannte Indentgeschäfte s. RG. 5,84. Verschiedenheit von Kauf und Konsignation M. 1909, 191. Konsignation mit garantiertem Preis; Haftung des Kommissionärs, auch wenn er die Ware, sei es durch, sei es ohne seine Schuld überhaupt nicht verkauft OLG. 9,276. Übergabe der Ware an ein Exporthaus in Konsignation OLG. 10,339. Konsignation mit Preis­ limit, wobei die Provision des Kommissionärs in dem erzielten Mehrerlös bestehen soll OLG. 10,340. Übergabe einer Ware in Konsignation ohne Limit; vom Erlös dürfen alle Spesen (Fracht, Versicherung, Zoll usw.) abgezogen werden M. 1906,23. Beim Konsignationsvertrag hat der Kommissionär nicht die Befugnis die ganze Kommission auf einen andern zu übertragen RG. 63, 303, 306. Grenze zwischen Kauf und Kommission; bei Preisvereinbarung ist Kauf zu vermuten RG. 18,199, ebenso bei Verabredung der Ablieferung nur des fakturierten Preises SeuffA. 57 Nr. 31; vgl. IW. 1903 Beil. 4 S. 31; OLG. 10, 339. Unterschied zwischen Jnkassomandat und Inkasso­ kommission M. 1910,158. Beweispflicht des Kommittenten dafür, daß der Kommissionär für ihn da- mit einem Dritten abgeschlossene Geschäft geschlossen RG. 6,48; keine

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

§ 383.

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Beweispflicht des Kommissionärs, daß er die betreffenden Geschäfte in Aus­ führung des Kommissionsauftrags geschlossen habe RG. 18,20. Aus der ausgeführten Kommission entstehen zwischen dem Dritten und dem Kommtttenten keine Beziehungen, auch wenn der Dritte wußte, daß für Rechnung des Kommittenten daS Geschäft geschloffen wurde RG. 32,41. Dieser kann erst nach erfolgter Zession der Ansprüche Rechte gellend machen RG. 2,167; aus einem vom Dritten verübten Betrug kann jedoch der Kommittent gemäß §§ 823 ff. BGB. Ansprüche erheben ROHG. 19,169. Der Beauftragte oder Kommissionär kann aber gegen seinen Mttkontrahenten auch den durch dessen Bertragswidrigkeit dem Auftraggeber erwachsenen Schaden geltend machen oder auftechnen LZ. 3,229; RG. 40,187; IW. 1904,264; zulässiger Einwand, daß dem Kommissionär und nicht dem Kommittenten die weitere Schadens­ ersatzleistung zufließe, also eine unbegründete Bereicherung des Kommissionärs bilde IW. 1904,264. Voraussetzung des Eigentumserwerbs an Sachgesamthett (ganzem Warenlager) IW. 1903 Beil. 4 S. 31. Über die im Getreidehandel häufig vorkommende Binkulationskommiffion s. M. 1903,267; RG. 54,213 und oben bei § 379. Das Mitglied eines Übernahmekonsortiums, das Zeichnung

von Stücken eines Anlehens entgegennimmt, ist nicht Kommissionär des Konsortiums, sondern Selbstkontrahent RG.56,300. Der Erwerb des Eigentums auf Seite des Kommittenten an den vom Kommissionär im eigenen Namen (§ 383), aber für Rechnung des ersteren angeschafsten Sachen (RG. 5,1; 11,56; RGSt. 2,186; 3,150) erfordert eine Eigentumsübertragung. Hiezu ist nicht die Ausantwortung der Sache an den Kommittenten erforderlich; es genügt, falls der Gegenstand in der Verwahrung des Kommissionärs bleiben soll, der in erkennbarer Weise bekundete Witte des letzteren, den Besitz weiterhin für den Kommittenten auszuüben §§ 930, 931, 181 BGB. Eine solche Ggentumsübertragung kann zeitlich mit dem Erwerb des Kommissionärs zusammenfallen; zu ihrer Wirksamkell ist es bei Sachen, die nur der Gattung nach bestimmt sind, genügend, daß sie für den Kommittenten ausgesondert werden. Eigentumserwerb des Kunden des Bankiers an Wert­ papieren, welche der Banker für den Kunden gekauft und ohne Nummer­ angabe in Verwahrung genommen hatte sowie an den Wertpapieren, welche der Bankier an Stelle der vorbezeichneten, gekauft und in eine mit dem Namen Rechtswirksames Handeln des Kunden bezeichnete Enveloppe gelegt hatte. des Bankiers mit sich gemäß § 181 BGB.; RG. 52,131; SeuffBl. 72, 154. Es kommen für das Kommissionsgeschäft in Wertpapieren die speziellen Vor­ schriften des DepotG. vom 5. Juli 1896 zur Anwendung. Hienach hat der Kommissionär im Falle der Kommission zum Einkauf von Wertpapieren der im § 1 dieses Gesetzes bezeichneten Art die Verpflichtung zur Einsendung eines Verzeichnisses dieser Wertpapiere; f. §§ 3 ff. dieseGesetzes. Verzug in Erfüllung der Verpflichtungen aus § 3 tritt nur gemäß §4I.o. mit § 284 BGB. ein IW. 1904,496; RG. 72,57. Verpflichtung zur Angabe der Stücke, Änderung in deren Nummernbezeichnung; Auswahl für den Kommittenten, Säumnis hiebei RG. 73,247. Verletzung der §§ 3 und 5 DepotG. oder § 1 desselben je verbunden mit Verletzung des § 10 1. c. bilden Einheit der Straftat, nicht selbständige Straftaten IW. 1905, 766. Der „ausdrückliche" Verzicht in § 3 Abs. 2 1. c. steht nicht im Gegensatz zur stillschweigenden Erllärung, sondern muß in der Erllärung selbst den vollen unzweideutigen Ausdruck gefunden haben RG. 65, 179; 72, 58. Wirkung der Absendung des Stückeverzeichnisfes an den Kommittenten § 7 1. c. Hat der Kommissionär eine Spezialisierung der an-

458

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

geschafften Stücke für den Kommittenten vor Ablauf der Frist des § 3 I. c. vorgenommen (z. B. Einhüllung in einen Bogen Papier, Streifband mit der Aufschrift des Namens des Kommittenten LZ. 2,233), und hat er zugleich demselben eine auf den Willen, für diesen zu besitzen, schließende Erttärung zukommen lassen, so wird der Kommittent schon vor Absendung des Stück­ verzeichnisses Eigentümer der Wertpapiere. Vorsätzliche Nichtabsendung des Stückeverzeichnisses hat sttafrechtliche Ahndung zur Folge; s. § 10 DepotG. Über die zivilrechtlichen Folgen der Berabsäumung der Verpflichtungen nach Maßgabe des zitterten § 3 f. §§ 4, 5, 6 I. c. Jnverzugsetzung gemäß § 4 (nicht doppelte Mahnung) RG. 72, 58. Recht des Kommittenten zur Zurückweisung des Geschäfts, wenn der Kommissionär über die im vorge­ schriebenen übersendeten Stückeverzeichnis verzeichneten Papiere verfügt hat RG. 53,370; Stückeverzeichnis, in dem Papiere gleicher Art, aber mit anderen Nummern verzeichnet sind RG. 73,248. Rücktrittserklärung des Kommtttenten vor Ablauf der in Abs. 2 festgesetzten drei Tage ist wirkungslos; anders wenn der Kommissionär schon vorher die Absendung des Stückeverzeichnisses abgelehnt hat § 326 BGB.; RG. 65,182. Kein Recht zum Rücktritt wegen Fehlerhaftig­ keit des Stückeverzeichnisses; nur Rücktritt wegen der fehlenden Stücke RG. 73,249. Vorübergehende Lombardierung der Stücke seitens des Bankers RG. 73,249. Siehe ferner über das Verhältnis zu dem Bankier am Börsenplätze § 8 1. c.; LZ. 4,296. Unterlassung der durch Abs. 1 § 8 l. c. gebotenen Mitteilung enthält wegen der Folgen (§ 397) eine Verfügung über die Papiere im Sinne des 8 9 Abs. 1 1. c. IW. 1904, 590. Abs. 2 beä § 8 1. c. bezieht sich auf gesetzliches und vertragsmäßiges Pfandrecht; 8 366 HGB., 88 1293, 1207, 932 BGB. behalten aber auch hiebei ihre Bedeutung RG. 41,33; DIZ. 1909, 1209; kein nachträgliches Entstehen des bösen Glaubens-M. 1910,223. Über die Sttafvorschristen s. 88 9—12 DepotG.; vgl. hiezu RGSt.37, 223,230; über fottgesetzte Strafhandlung im Sinne des 8 H IW. 1906,497. ' Eigentumserwerb des Dritten am Kommissionsgut 88 932 ff., 185 BGB.; 8 366 HGB.; 88 947, 948, 951 BGB.; LZ 3,48, und hiezu Breit, Die Mit­ teilungspflicht gemäß 8 8 DepotG. und der gute Glaube in LZ. 4,11.

r 384. I Der Kommissionär ist verpflichtet, das übernommene Geschäft mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns anszuführen; er hat hierbei das Interesse des Kommittenten wahr­ zunehmen und besten Weisungen zu befolgen. II Er hat dem Kommittenten die erforderlichen Nachrichten zu geben, insbesondere von der Ausführung der Kommission unverzüglich Anzeige zu machen; er ist verpflichtet, dem Kom­ mittenten über das Geschäft Rechenschaft abzulegen und ihvl dasjenige herauszugeben, was er aus der Geschäftsbesorguug erlangt hat. III Der Kommissionär haftet dem Kommittenten für die Er­ füllung des Geschäft-, wen» er ihm nicht zugleich mit der Anzeige von der Ausführung der Kommission den Dritten namhaft macht, mit dem er das Geschäft abgeschloffen hat.

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

§ 384.

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«gl. §§ 276, 665—668, 675 BGB.

Abs. 1. Die Sorgfalt eines ordenttichen Kaufmanns, für deren Beob­ achtung er beweispflichttg ist, hat der Kommissionär dem Kommittenten bei Etteilurrg von Rat, schon vor der Ausführung zu wahren RG. 27,123; 42, 125; 43,110; IW. 1898,265; 1900,567. Verstoß macht schadensersahpflichtig §§ 385, 386 HGB. mit § 254 BGB. Das Interesse des Kommittenten hat der Kommissionär über das eigene zu stellen ROHG. 10,187; IW. 1901,408, und dessen Weisungen zu befolgen; bei der Auslegung der letzteren kommen gemäß § 157 BGB. Treu und Glauben und die Rücksicht auf die Berkehrssttte, gemäß § 346 HGB. auch die im Handelsverkehr geltenden Gewohnheiten und Gebräuche in Betracht. Der Kommissionär muß eine mangelhafte Ware zurückweisen, unter Umständen auch einen Prozeß im Interesse des Kommittenten führen RG. 47,121, kann vom Mitkontrahenten auch Ersatz des Schadens beanspruchen, der feinem Auftraggeber erwachsen ist RG. 58, 42; IW. 1906, 192. Der Bankier als Kommissionär muß die von einem Dritten gelieferten Stücke bis zur Heraus­ gabe an den Kommittenten in Verwahrung nehmen § 384 Abs. 1 HGB.; an dieser Pflicht hat das DepotG. (§§ 3, 4) nichts geändert. Der Kommittent kann, wenn innerhalb der gesetzten Frist (§ 4 DepotG.) seinem Verlangen auf Aushändigung der Stücke nicht entsprochen wird, das Gezahlte gemäß §§ 325, 323 BGB. zurückfordern DIZ. 1903, 201. Abs. 2. Nachrichten hat der Kommissionär insbesondere über die Be­ schaffenheit der Ware zu geben ROHG. 22,78; RG. 27,123. Die Gefahr des Eintteffens der Anzeige trifft den Kommittenten. Vgl. § 377 Abs. 4; Einschreiben des Briefes ist nicht erforderlich. Das Unterlassen der Anzeige verpflichtet zum Schadensersatz § 385, B 2 Nr. 910; ROHG. 11,43. Bloße Anzeige der Ausführung des Geschäftes § 405 und 384. Beweislast des Kommittenten, daß seine Lage durch die ordnungswidrige Ausführung des Auftrags sich verschlechterte M. 1908,239; Änderung der Beweislast, wenn durch Unterlassung einer Mtteilung die Führung des Beweises unmöglich gemacht ist RG. 20,6; M. 1908,239. Durste der Kommissionär nach eigenem freien Ermessen handeln, so hat im Falle der Versäumung der sofortigen Anzeige der Kommittent die Befugnis, das ausgeführte Geschäft als nicht für seine Rechnung erfolgt zu erklären RG. 14,123. Keine Verantwortlichkeit des Kommissionärs, wenn er dem Kommittenten über Ausantwortung der Ware an den als legitimierten Vertreter mit Recht erachteten Agenten keine Mit­ teilung macht B 23 M. 442. Der Kommittent hat das Recht (nicht die Pflicht) Rechenschaft zu ver­ langen DIZ. 1899,160; § 432 BGB.; kein Anspruch desselben hierauf nach voNständiger Abrechnung und Abwicklung des Geschäfts OLG. 14,382. Über Rechenschastsablegung vgl. §259 BGB.; ROHG. 22,4; RG.5,6; Anerkennung des Saldos seitens des Kommittenten RG. 21,82; Verzicht auf Rechnungslegung B 8 Nr. 435; wiederholte Rechnungslegung im Falle falscher Auskunftserteilung B 2 Nr. 913. Pflicht des Kommissionärs zur Herausgabe des durch die Geschäfts­ besorgung Erlangten; dem auswärtigen Kommittenten hat er die auf Grund der Kommission in seinen Besitz gekommenen Sachen zu übersenden ROHG. 20, 303; LZ. 3,330; Beweislast ROHG. 15, 264; Abschließung zu besseren Be­ dingungen § 387. Erfüllungsort aus dem Kommissionsgeschäft ist das Domizil des Kom­ missionärs RG. 23,413; IW. 1900, 19, auch wenn er Selbstkontrahent war

460

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

B 12 Nr. 390; 17 Nr. 289; IW. 1895,128; 1896,284. Gegenstand der Klage des Kommittenten ROHG. 12, 367. Das Recht des Kommittenten, sich nach Ablauf der gemäß § 4 Abs. 1 deS DepotG. dem Kommissionär gesetzten dreitägigen Nachfrist vom Geschäft loszusagen, geht nicht dadurch verloren, daß. er noch vor Erklärung des Rück­ tritts das Nummernverzeichnis erhält M. 1901,60.

Abs. 3. Die Haftung des Kommissionärs ist die des Selbstkontrahenten; sie betrifft auch den Fall des § 400 Abs. 1. Diese Haftung tritt nicht ein, wenn eine Aktiengesellschaft Kommissionär war, für die in § 226 Abs. 2 be­ zeichneten Papiere. Für sein Hilfspersonal haftet der Kommissionär nach Maßgabe des § 278 AGB. Umfang der Schadensersatzpflicht § 249 BGB. ; IW. 1906, 192. Hat der Kommissionär mit einem Dritten nicht kontrahiert, so ist der Auftrag nicht ausgeführt RG. 6,54. Hat er mit einem Dritten abgeschlossen, so bleibt § 400 Abs. 2 außer Anwendung; er muß den Namen auf Verlangen des Kommit­ tenten angeben und ihm alle aus dem Geschäfte entstandenen Ansprüche überttagen; Umfang der Haftung des Kommissionärs RG. 4,92. Die im Abs. 3 erwähnte Festsetzung der Konsequenzen der unrichtigen Anzeige verpflichtet den Kommissionär zur Leistung dessen, was der Komittent erreicht hätte, wenn der Kommissionär nicht ordnungswidrig verfahren wäre IW. 1906,192. Eine zeitliche Grenze für das Recht des Kommittenten, den Kommissionär gemäß Abs. 3 in Anspruch zu nehmen besteht nicht RG. 4, 96; Kommittent und Kommissionär sind an die einmal abgegebenen Erklärungen gebunden RG. 6,53.

s 385. 'Handelt der Kommissionär nicht gemäß den Weisungen deS Kommittenten, so ist er diesem zum Ersätze des Schadens verpflichtet; der Kommittent braucht das Geschäft nicht für seine Rechnung gelten zu lassen. " Die Vorschriften des § 665 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bleiben unberührt. Abs. 1. Verstoß gegen die Weisungen liegt auch im Unterlassen der Ausführung des Auftrags B 3 Nr. 619, auch in der verspäteten Ausführung RG. 53,372. Rückforderung des Gegebenen seitens des Kommittenten gemäß g812 BGB.; IW. 1903,375. Über Schadensersatz s. §§ 249,252 BGB. Weicht der Kommissionär wissentlich vom Inhalte der ihm gegebenen Weisungen ab, so ist das für den Fall des § 384 vorauszusetzende schuldhafte Verhalten für gegeben zu erachten; die Folgen können vom Kommissionär nach Maßgabe des § 386 Abs. 2 abgewendet werden; jedoch ist der weiter­ gehende Schaden von ihm zu ersetzen, es sei denn, daß ihm ein Verschulden nicht zur Last fällt HM. 6,384. Hat der Kommittent das Geschäft zurückgewiesen, so kann der Kom­ missionär ein neues in Ausführung des Kommissionsvertrages abschließen; Voraussetzungen des Rücktritts vom Kommissionsvertrag ROHG. 20,323. Der Dritte wird durch Abweichungen des Kommissionärs von den ihm gegebenen Weisungen nicht betroffen; denn der Kommissionär handelt im eigenen Namen § 383, der Dritte ist auch durch § 932 BGB.; § 366 HGB. geschützt.

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

§§ 385, 386.

461

Abs. 2. Vgl. § 665 BGB. Aus dem bloßen Schweigen des Kommittenten aus die vom Kommissionär mitgeteilte Abweichung von den Weisungen kann ohne Hinzutritt anderer Umstände eine Genehmigung des Geschäfts nicht ge­ folgert werden. Beweislast hinsichtlich der Genehmigung M. 1904,250.

» 386. I Hat der Kommissionär unter dem ihm gesetzten Preise verkauft oder hat er den ihm für den Einkauf gesetzten Preis überschritten, so muß der Kommittent, falls er das Geschäft als nicht für seine Rechnung abgeschlossen zurückweisen will, die- unverzüglich auf die Anzeige von der Ausführung des Geschäfts erklären; anderenfalls gilt die Abweichung von der Preisbestimmung als genehmigt. II Erbietet sich der Kommissionär zugleich mit der Anzeige von der Ausführung de- Geschäfts zur Deckung des Preis­ unterschieds, so ist der Kommittent zur Zurückweisung nicht berechtigt. Der Anspruch deS Kommittenten auf den Ersatz eines den Preisunterschied übersteigenden Schadens bleibt unberührt. Abs. 1. Es ist eine Auslegungsftage, ob überhaupt ein Limit gesetzt ist. Ein solches liegt nicht in: „Die Ware auf einem bestimmten Markte nicht unter dem höchsten Preise verkaufen" 8 7 Nr. 514; oder in der Mitteilung der Selbstkosten und dem Ausspruch der Erwartung, es werde unter den­ selben nicht verkauft werden 8 1 Nr. 957; 11 Nr. 323. Der Kommittent darf nicht auf Kosten des Kommissionärs spekulieren, muß deshalb sofort die Zurückweisung ihm bekanntgeben. Inwieweit der Kommissionär befugt ist, unter dem gesetzten Preise zu verkaufen, besttmmt sich nach § 665 BGB.; das Abweichen ist gestattet, wenn hiedurch Schaden vom Kommtttenten abgewendet wird. Schweigen des Kommittenten auf die Erklärung des Kommissionärs, daß das Limit nicht eingehakten werden könnte LZ. 3,309. Bei Abschluß zu ungünstigeren als den aufgegebenen Bedingungen braucht der Kommittent, da § 665 BGB. außer Anwendung bleibt, das Ge­ schäft nicht gelten zu lassen; anders wenn der Kommissionär bei auftrags­ widrigem Ankauf für einen zu hohen Preis nur den entsprechenden Preis verlangt IW. 1904, 289. Abschluß zu vorteilhafteren Bedingungen § 387. Der Auftrag zum Verkauf ist regelmäßig als Auftrag zum Verkauft zum Marktpreis zu verstehen. Sttllschweigen auf Anzeige, daß zu geringerem Preise verkauft wurde IW. 1897,454. Hat der Kommittent durch die unver­ zügliche (§ 121 BGB.) Erklärung, mit dem Geschäftsabschlüsse nicht einver­ standen zu sein, denselben zurückgewiesen, so kann er seine Schadensersatz­ ansprüche gemäß § 385 erheben.

Abs. 2. Der weitere Schaden im Sinne-des letzten Satzes des Abs. 2 ist zu ersetzen; z. B. der dadurch entsteht, daß durch Verkauf unter dem Preis der Kurs von Papieren gleicher Art des Kommittenten herabgedrückt wurde, es sei denn, daß dem Kommissionär kein Verschulden zur Last fällt. Erlöschen der Verkaufskommission durch Eröffnung des Konkurse- über den Kommittenten LZ. 3, 546.

462

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

K 387. I Schließt der Kommissionär zu vorteilhafteren Bedingungen ab, al- sie ihm von dem Kommittenten gesetzt worden find, so kommt dies dem Kommittenten zu statten. II Dies gilt insbesondere, wenn der Preis, für welchen der Kommissionär verkauft, den von dem Kommittenten Bestimmten niedrigsten Preis übersteigt oder wenn der Preis, für welchen er einkauft, den von dem Kommittenten bestimmten höchsten Preis nicht erreicht. Abs. 1 und 2. Der Kommissionär muß dem Kommittenten alle Borteile aus dem Geschäfte gewähren, er muß z. B., wenn er gegenüber dem Kommittenten als Selbstkontrahent zu dem von diesem angegebenen Preise eintritt und dann zu einem höheren Preise verkauft, den Mehrerlös dem Kom­ mittenten aushändigen ROHG.12,187,264; RG.43,112; IW. 1905,118. Über „Bonifikationen im Bankverkehr" s. Veit Simon in DIZ. 1905,254 ff. Betrügliches Verhalten des Kommissionärs, z. B. dadurch begangen, daß er durch Verheimlichung oder falsche Angaben den Kommittenten bestimmte, ihm einen Auftrag zum Einkauf zu einem höheren als von dritter Seite ihm offerierten Preise zu erteilen; Recht zur Auflösung des Vertrags RG. 43,113.

§ 388. 1 Befindet sich das Gut, welches dem Kommissionär zuge­ sendet ist, bei der Ablieferung in einem beschädigten oder mangelhaften Zustande, der äußerlich erkennbar ist, so hat der Kommissionär die Rechte gegen den Frachtführer oder Schiffer zu wahren, für den Beweis des Zustandes zu sorgen und dem Kommittenten unverzüglich Nachricht zu geben; im Falle der Unterlassung ist er zum Schadensersätze verpflichtet. "Ist das Gut dem Verderb ausgesetzt oder treten später Veränderungen an dem Gute ein, die dessen Entwertung be­ fürchten lassen, und ist keine Zeit vorhanden, die Verfügung des Kommittenten einzuholen, oder ist der Kommittent in der Erteilung der Verfügung säumig, so kann der Kommissionär den Verkauf des Gutes nach Maßgabe der Vorschriften des § 373 bewirken. Abs. 1. Val. § 438 Abs. 1. § 386 betrifft das Verhältnis des Kom­ missionärs zum Kommittenten; gleichgültig ist, ob das Gut dem ersteren von letzterem oder von einem Dritter! zugeschictt ist. Befugnis des Kommissionärs eine Untersuchung des Zustandes des Gutes im Wege gerichtlicher Anordnungen zu erwirken § 488 ZPO. Wahrnehmung der Interessen des Kommittenten gegenüber Frachtführer §§ 429 ff. Unterlassung der Verpflichtungen macht Den Kommissionär zwar schadensersatzpflichtig; derselbe kann sich aber auf den oor der Zusendung vorhanden gewesenen mangelhaften Zustand des Guts berufen ROHG.21,147; vgl. §431.

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

§§ 387—390.

463

Abs. 2. Leitender Gesichtspunkt für den Kommissionär: das Interesse deS Kommittenten erheischt den Berkaus ROHG. 5, 293. Hat er den Berkaus ohne berechttgenden Anlaß oder unter Nichtbeachtung der Bestimmungen des § 373 bewerkstelligt, so ist er schadensersatzpflichtig §§ 384, 385.

i 389. Unterläßt der Kommittent über das Gut zu verfügen, obwohl er dazu nach Lage der Sache verpflichtet ist, so hat der Kommissionär die nach § 373 dem Verkäufer zustehenden Rechte. Der Kommissionär kann also entweder verkaufen oder das Tut hinter­ legen § 373.

i SS0. Der Kommissionär ist für den Verlust und die Beschädigung deS in seiner Verwahrung befindlichen Gutes verantwortlich, es sei denn, daß der Verlust oder die Beschädigung auf Um­ ständen beruht, die durch die Sorgfalt eines ordentlichen Kauf­ manns nicht abgewendet werden konnten. 11 Der Kommissionär ist wegen der Unterlassung der Ver­ sicherung des Gutes nur verantwortlich, wenn er von dem Kommittenten angewiesen war, die Versicherung zu bewirken. Abs. 1. Ist der Kommissionär in das Geschäft selbst eingetreten, so fällt die Berwahrungspflicht mit ihren Folgen weg; hat er überhaupt das Kom­ missionsangebot abgelehnt, so ist § 362 maßgebend. Der Kommittent hat nur den Verlust (s. hierüber IW. 1909,171) also die Übergabe an den Kommissionär zu beweisen, der letztere dagegen, daß der Verlust gemäß dem letzten Satze im Abs. 1 nicht abgewendet werden konnte SeuffBl. 72,832; ROHG. 10,190; 8,192; 19,211; mißlingt der Beweis, so ist der Kommissionär verantwortlich. Ob derselbe zur Versicherung deS Guts auch ohne besondere Weisung des Kommittenten verpflichtet ist, ist nach Lage des einzelnen Falles und unter Beobachtung des § 384 zu beurteilen. Verpflichtung zur Versicherung, wenn die Umstände entnehmen lassen, daß eine solche gewollt ist §§ 133,157 BGB.; B 8 Nr.436; Auswahl des Versicherers RG. 6,115. Hat er ohne Auftrag des Kommittenten versichert, so müssen ihm die Auslagen hiefür von diesem gemäß §§ 396 Abs. 2, 397 dennoch ersetzt werden; er hat aber auch dem Kommittenten die Rechte aus der Versicherung, soweit es sich um das versicherte Interesse des Kommittenten handelt, abzu­ treten ROHG. 2,266; 88 74 ff. VVG.; aber dadurch allein, daß er versichert hat, wird seine Verantwortlichkeit nicht aufgehoben.

Haftung des Kommissionärs für seine Leute § 278 BGB.; auch für Dieb­ stahl seitens eines Gelegenheitsarbeiters.

Abs. 2 gilt auch für den Spediteur, bezieht sich nur auf Versicherung im eigentlichen Sinne; bezüglich der Verantwortlichkeit wegen Unterlassung der Deklaration von Frachtgut s. §§ 384,407,408; RG. 28,142.

464

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

§ 391. Ist eine Einkaufskommission erteilt, die für beide Teile ein Handelsgeschäft ist, so finden in bezug auf die Verpflich­ tung des Kommittenten, das Gut zu untersuchen und dem Kommissionär von den entdeckten Mängeln Anzeige zu machen, sowie in bezug auf die Sorge für die Aufbewahrung des be­ anstandeten Gutes und auf den Verkauf bei drohendem Ver­ derbe die für den Käufer geltenden Vorschriften der §§ 377 bis 379 entsprechende Anwendung. Der Anspruch des Kom­ mittenten auf Abtretung der Rechte, die dem Kommissionär gegen den Dritten zustehen, von welchem er das Gut für Rechnung des Kommittenten gekauft hat, wird durch eine ver­ spätete Anzeige des Mangels nicht berührt. Die Anwendung des § 391 setzt voraus, daß nicht bloß der Kommissionär, sondern auch der Kommittent Kaufmann und die Kommission im Betriebe des Handelsgewerbes erteilt ist. Im Falle der Verkaufskommission hat der Kommissionär das Interesse des Kommittenten gemäß §§ 384, 388 wahrzunehmen. Tritt er selbst als Käufer ein, so kommen die Vorschriften der §§ 377—379 unmittelbar zur An­ wendung. Feststellung der Beschaffenheit des Guts §§ 488,485 ZPO. Kommt der Kommittent in Konkurs, so steht dem Einkaufskommissionär das Verfolgungsrecht gemäß § 44 KO. zu, die Verkaufskommission erlischt durch den Konkurs RG. 71,79. Der Kommissionär ist dem Kommittenten schadensersatzpflichtig, wenn er schuldhaft die Rechte nach Maßgabe der §§ 377—379 seinem Kontrahenten gegenüber nicht gewahrt hat.

8 392. 1 Forderungen aus einem Geschäfte, das der Kommissionär abgeschlossen hat, kann der Kommittent dem Schuldner gegen­ über erst nach der Abtretung geltend machen. "Jedoch gelten solche Forderungen, auch wenn sie nicht abgetreten sind, im Verhältnisse zwischen dem Kommittenten und dem Kommissionär oder dessen Gläubigern als Forderungen des Kommittenten. Abs. 1. Zur Abtretung der Forderungen ist der Kommissionär ver­ pflichtet § 384; RÖHG. 9,233; er kann sie aber im Falle des § 399 verweigern. Bis zur erfolgten Benachrichtigung der Forderungsübertragung kann der Schuldner mit Rechtswirkung an den Kommissionär zahlen § 409 BGB. Auch geschlossene Nebenverträge hinsichtlich des Kommissionsgutes unter­ liegen der Bestimmung des § 392, z. B aus einer Versicherung der Ware seitens des Kommissionärs § 75 VVG. Einzahlung des Havariegrosse-Einschusses seitens des Kommissionärs für Rechnung des Kommittenten; Anspruch

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

465

§§ 391—393.

des letzteren auf den noch verbliebenen Überschuß, wenn Konkurs über daVermögen des Kommissionärs eröffnet wurde SeuffA. 54 Nr. 42 Kompensation des Schuldners gegenüber der Klage des Kommittenten mit einer Forderung gegen den Kommissionär § 407 BGB.; RG. 32,39; dolose Kollusion des Dritten mit dem Kommissionär RG. 9,149.

Abs. 2. Im Falle des Konkurses des Kommissionärs kann der Kom­ mittent die Aussonderung der für ihn vom Kommissionär in Empfang ge­ nommenen Schecks RG. 41,4 und Übertragung der noch vorhandenen For­ derungen verlangen RG.32,39; IW. 1898,77; wegen schon eingezogener Gelder besteht nur ein persönlicher Anspruch §§ 43,46 KO. Auskunstspflicht des Konkurs­ verwalters darüber, welche Forderungen aus dem Verkauf von Kommissions­ waren ausstanden oder eingezogen wurden IW. 1901, 458. Anspruch deKommittenten auf Aussonderung der nur formell dem Kommissionär zu Eigen­ tum übertragenen Gegenstände, die wirtschaftlich im Vermögen des Kommittenten bleiben sollten RG. 45,83; Recht des Kommittenten zum Widerspruch gegen Pfänduna der ihm wirtschaftlich zustehenden Vermögenswerte; 88771 ZPO.;

H 393 'Wird von dem Kommissionär ohne Zustimmung de» Kommittenten einem Dritten ein Vorschuß geleistet oder Kredit gewährt, so handelt der Kommisfionär auf eigene Gefahr. ” Insoweit jedoch der Handelsgebrauch am Orte deS Ge­ schäfts die Stundung des Kaufpreises mit sich bringt, ist in Ermangelung einer anderen Bestimmung des Kommittenten auch der Kommisfionär dazu berechtigt. 111 Verkauft der Kommissionär unbefugt auf Kredit, so ist er verpflichtet, dem Kommittenten sofort als Schuldner de- Kauf­ preises die Zahlung zu leisten. Wäre beim Verkaufe gegen bar der Preis geringer gewesen, so hat der Kommisfionär nur den geringeren Preis und, wenn dieser niedriger ist als der ihm gesetzte Preis, auch den Unterschied nach § 386 zu vergüten. Abs. 1 und 2. Das „Kreditgeben" int ersten Absatz erhält seine Er­ gänzung durch den Abs. 2 „Handelsgebrauch am Orte des Geschäfts", d. h. an dem Orte, an dem die Kommission zur Ausführung gelangen soll. Aber auch beim erlaubten Kreditieren und Borschußgewähren hat der Kommissionär gemäß § 384 mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns die Verhältnisse seines dritten Kontrahenten zu prüfen. Unberechtigte Borschußleistung oder Kreditterung macht den Kommissionär ungeachtet der Genehmigung des Ge­ schäfts seitens des Kommittenten für die durch sein unbefugtes Handeln ein­ tretenden Verluste haftbar, beseitigt aber nicht das Recht des Kommittenten gemäß 8 392 Abs. 2.

Abgesehen von der Besttmmung in Abs. 3 kann der Kommittent auch gemäß 8 385 erklären, das Geschäft nicht für seine Rechnung gelten zu lassen. Abs. 8. Genehmigt im Falle des ersten Satzes des Abs. 3 der Kommittent nachträglich das Kreditgeben, so besteht die Verpflichtung zur bezeichneten Zahlung nicht. Wenn er die sofortige (b. h. nach Ablauf der von ihm geFr ankenbur g er, Handelsgesetzbuch. 3. Huff.

30

466

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

fetzten Zahlungszeit) Zahlung verlangt, so stehen dem Kommissionär die zu­ lässigen Einreden auS dem Geschäfte (z. B. wegen verspäteter oder vertrags­ widriger Leistung) zu.

8 394. 1 Der Kommissionär hat für die Erfüllung der Verbindlich­ keit des Dritten, mit dem er das Geschäft für Rechnung des Kommittenten abschließt, einzustehen, wenn dies von ihm über­ nommen oder am Orte seiner Niederlassung Handelsgebrauch ist. " Der Kommissionär, der für den Dritten einzustehen hat, ist dem Kommittenten für die Erfüllung im Zeitpunkte des Verfalls unmittelbar insoweit verhaftet, als die Erfüllung auS dem Vertragsverhältniffe gefordert werden kann. Er kann eine besondere Vergütung (Delkredereprovifion) beanspruchen. Abs. 1. Die Erklärungen des Kommissionärs betr. Delkrederestehen find unter Berücksichtigung der §§ 133 und 157 BGB. auszulegen. Er haftet im Falle der Delkrederekommission dafür, daß der Hauptschuldner zahlen, auch feiner eventuellen Schadensersatzpflicht genügen wird, als Selbstschuldner, aber nicht für dessen Vertragstreue überhaupt OLG. 10,343; der Kommittent braucht sich auf die ihm abzutretende Forderung gegen den Dritten nicht verweisen zu lassen ROHG. 19, 55. Durch das Delkrederestehen verliert der Kommissionär nicht das Recht des Selbsteintritts ROHG. 19,52, ebensowenig der Kommittent die Rechte gemäß § 392 Abs. 2. Das Delkredere für eine betagte Forderung ist nach § 777 BGB. zu beurteilen; s. über Garantie, daß der Kunde bei der Fortsetzung der Spekulation nichts riskiere ROHG. 5,229; IW. 1893,237.

Abs. 2. Gegen die Klage auf Zahlung kann der Kommissionär alle seinem Kontrahenten zustehenden, nicht durch ein Verschulden des Kommissionär­ veranlaßten Einwendungen entgegenstellen ROHG. 21,146. Der Kommittent kann, unbeschadet seiner Rechte gegen den Kommissionär (ROHG. 20,383), nach Abtretung der Forderung gegen den Dritten zunächst diesen belangen ROHG. 9, 232. Die Delkredereprovision kann auch für die bloße Übernahme des Delkredere, gleichgültig ob hiemit ein Risiko verbunden ist, gefordert werden. Verzicht auf die Delkredereprovision kann in der Festsetzung einer hohen Ab­ schlußprovision liegen.

8 395. Ein Kommissionär, der den Ankauf eines Wechsels über­ nimmt, ist verpflichtet, den Wechsel, wenn er ihn indossiert, in üblicher Weise und ohne Vorbehalt zu indossieren. Dem Kommittenten gegenüber hastet der Kommissionär aus dem Indossament nicht wechselrechtlich, auch nicht der ausländische Kommissionär au- einem als Valuta erhattenen, dem Kommittenten nach Deutschland ge­ sendeten Wechsel RG. 2(k 112, sondern mangels besonderer Garantie (§ 394) nur nach allgemeinen Grundsätzen § 384; hat er die Haftung für Gngang deS Wechsels übernommen, so hat er Anspruch auf Delkredereprovision.

Dritter Abschnitts

SommissionSgeschSst.

§§ 384—396.

467

f SW. 1 Der Kommissionär kann bie Provision fordern, wenn daS Geschäft zur Ausführung gekommen ist. Ist das Geschäft nicht zur Ausführung gekommen, so hat er gleichwohl den Anspruch auf die AuslieferungSprovifion, sofern eine solche ortsgebräuch­ lich ist; auch kann er die Provision Verlangen, wenn die Aus­ führung des von ihm abgeschlossene» Geschäfts nur aus einem in der Person des Kommittenten liegenden Grunde unter­ bliebe» ist. "Zu dem von dem Kommittenten für Aufwendungen deS Kommissionärs nach den §§ 670, 675 des Bürgerlichen Gesetz­ buchs zu leistenden Ersätze gehört auch die Vergütung für die Benutzung der Lagerräume und der Beförderungsmittel deS Kommissionärs. Abs. 1. Der Kommissionär ist dem Kommittenten zur Rechnungslegung verpflichtet § 666 BGB.; v 1 Nr. 465. Über die Auslieferungsprovision (der Kommittent verlangt die dem Kommissionär zum Verkaufe übergebene Ware zurück) entscheidet der Ort der Handelsniederlassung des Kommissionärs RG. 17,31. Der bloße Abschluß des Geschäfts ist für die Entstehung deS Provisions­ anspruchs nicht ausreichend; jedoch ist er nicht immer durch die vollständige Er­ füllung des Geschäfts bedingt, namentlich dann nicht, wenn die Abwicklung deS Geschäfts unmtttelbar zwischen dem Kommittenten und Dritten erfolgt und längere Zeit in Anspruch nimmt HM. 6,388. Auch wenn der Kommissionär seine Provision vom Verkäufer zu beziehen hat, kann er dennoch Kommissionär deS Käufers sein M. 1904,105. Widerruf der Kommission vor Abschluß deS Geschäfts läßt den Anspruch auf Provision nicht entstehen ROHG. 20,325. Nach dem Gebrauche des Ortes der Handelsniederlassung des Kommissionärist zu beurteilen, ob der Kommissionär eine Auslieferungsprovision auch dann verlangen kann, wenn an einzelnen Orten, wohin er die Ware abzusetzen suchte, eine Auslieferungsprovision nicht üblich ist RG. 17,32. Verjährung de- Provisionsanspruchs § 196 BGB. Abs. 2. Ob der Kommissionär neben der Provision auch Vergütung für die Arbeit seiner Leute beanspruchen kann, ist nach den Umständen des einzelnen Falls, insbesondere nach der Natur der Dienste unter Berücksichtigung der Handelssitte zu beurteilen. Über die Aufwendungen des Kommissionärs, welche zu ersehen sind, s. §§ 670 und 675 BGB.; IW. 1910, 803. Hiezu gehört z. B.: der vom Kommissionär bezahlte oder noch geschuldete Kaufpreis ROHG. 16,335; das vom Kommissionär für den Kommittenten zur Ausführung des Geschäfts Ver­ auslagte ROHG 23, 107; der vom Kommissionär an seinen Kontrahenten ge­ leistete vom säumigen Kommittenten zu vergütende Schadensersatz ROHG. 21, 311; der infolge Fehlerhaftigkeit des vom Kommittenten Gelieferten (z. B. beim Biehhandel) verursachte Nachteil OLG. 9, 275. § 326 BGB. und § 376 HGB. kommen nicht zur Anwendung. Der Kommissionär braucht gegenüber dem Kommittenten nicht in Vor­ schuß zu gehen, kann von diesem die Gewährung der Mittel verlangen, um 30*

468

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

die abgeschlossenen Geschäfte zu erfüllen; der Kommittent muß also dem Berkaufskommissionär die von diesem verkaufte Ware, dem Einkaufskommissionär daS zum Bezüge der Ware erforderliche Kaufgeld bereit stellen, beides am Erfüllungsorte des kommittierten Geschäfts RG. 23, 413. Der Kommissionär kann auch Zinsen für Berauslagung von Geldern verlangen § 354. Der vom Kommissionär mit dem Dritten geführte Rechtsstreit geht zu Lasten deS Kommittenten ROHG. 21, 310.

S SS7. Der Kommissionär hat an dem Kommission-gute, sofern er es im Besitze hat, insbesondere mittels Konnoffements, Lade­ scheins oder Lagerscheins darüber verfügen kann, ein Pfand­ recht wegen der auf das Gut verwendeten Kosten, der Provi­ sion, der auf das Gut gegebenen Vorschüffe und Darlehen, der mit Rücksicht auf das Gut gezeichneten Wechsel oder in anderer Weise eingegangenen Verbindlichkeiten sowie wegen aller Forderungen aus laufender Rechnung in Kommissionsgeschäften. Bei dem Kommissionsgeschäfte ist nur die Besorgung des aufgetragenen Geschäftes einerseits, die vertragsmäßige Provision andererseits als Leistung und Gegenleistung im Sinne des § 3x6 BGB. zu betrachten, während die dem Kommissionär obliegende Herausgabe des aus der Geschästsbesorgung Erlangten weder zum Rechte auf Provision noch zum Ersätze der Aufwen­ dungen im Verhältnis von Leistung und Gegenleistung steht HM. 6,390; der Kommissionär kann deshalb bei Verzug des Kommittenten vom Vertrage nicht zurücttreten, hat aber das Recht der Zurückbehaltung gemäß § 369, daS der Aufrechnung und das Verfolgungsrecht gemäß § 44 KO. Übt er daS Selbsteintrittsrecht aus (8 400), so hat er bei Verzug des Kommittenten auch das Rücttrittsrecht § 326 BGB. Befindet sich der Pfandgegenstand nicht im Besitze des Kommissionärs, Spediteurs, Lagerhalters oder Frachtführers, sondern einer öffentlichen Behörde, so gehen die Ansprüche auf Deckung der öffentlichen Abgaben in Ansehung der zurückgehaltenen oder in Beschlag genommenen zoll- und steuerpflichtigen Sachen dem gesetzlichen Pfandrechte des Kommissionärs vor § 49 Abs. 2 KO. Vor Wegnahme der übergebenen Waren muß der Kommittent den Kommissionär für die Provision mindestens sicher stellen IW. 1901, 408. Einfluß des Konkurses des Kommittenten §§ 49 Abs. 2,127 KO.; IW. 1909, 367. Pfandrecht an später erlangten Gegenständen infolge Fortsetzung des Ver­ trages durch den Konkursverwalter OLG. 19,402. Entstehung des Pfandrechts am Kommisfionsgut (durch Sicherheitsleistung nicht abwendbar), das nicht Eigentum des Kommittenten ist, insoferne der Kommissionär sich in gutem Glauben befindet § 366 Abs. 3. Nach § 8 DepotG. ist ein Kaufmann, der im Betriebe seines HandelsaewerbeS fremde Wertpapiere zum Zwecke der Aufbewahrung, der Veräußerung, des Umtausches oder deS Bezuges von anderen Wertpapieren einem Dritten auSantwortet, bei Meidung der Straffolge deS 8 9 l. c. verpflichtet, hiebei dem Dritten mitzuteilen, daß die Papiere fremde seien; ferner hat nach § 8a a D. der Kaufmann, der einen ihm erteilten Auftrag zur Anschaffung von Wert­ papieren an einen Drttten wettergibt, diesem davon Kenntnis zu geben, daß

Dritter Abschnitt.

Komissionsgeschäft.

§§ 397-400.

469

die Anschaffung für fremde Rechnung geschehe. Infolge der Mitteilung erlangt der Dritte an den übergebenen oder an den neubeschafsten Wert­ papieren ein Pfandrecht nur wegen solcher Forderungen, welche mit Bezug auf diese Papiere gegen seinen Auftraggeber entstanden sind DepotG. §§ 8, 9. Hiedurch wird der Kommittent gegen die Gefahr geschützt, daß seine Wert­ papiere für die sämttichen Schulden des Zwischenkommissionärs aus dessen Geschäftsverbindung hasten. Unter Laufende Rechnung" ist nicht bloß ein eigentliches Kontokorrent­ verhältnis zu verstehen ROHG. 20, 87; RG. 7,430. An Legitimations- oder Beweisdokumenten, die keinen eigenen Bermögenswert haben, bestehen die Rechte des Kommissionärs nicht RG. 3,155; s. § 398 über seine Rechte, wenn er Eigentümer des Kommissionsgutes ist. Verwirklichung der Pfandrechte seitens des Kommissionärs § 1257 BGB. mit § 368 HGB.; Provisionsanspruch hiebei B 12 Nr. 474; Verpflichtung zur Sorgfalt ROHG. 10,194. Über Einwendungen des Kommittenten gegen Boll­ streckungsmaßnahmen des Kommissionärs §§ 777, 766 ZPO.

» 398. Der Kommissionär kann sich, auch wenn er Eigentümer der KommisfionsguteS ist, für die im § 397 bezeichneten An­ sprüche nach Maßgabe der für das Pfandrecht geltenden Vor­ schriften aus dem Gute beftiedigen. Dem Kommissionär steht, abgesehen von § 400, das Recht des Rücktrittvom Vertrage gemäß § 326 BGB. nicht zu; s. bei § 397.

§ 399. Aus dm Forderungen, welche durch das für Rechnung des Kommittenten geschlossene Geschäft begründet sind, kann sich der Kommissionär für die im § 397 bezeichneten Ansprüche vor dem Kommittenten und dessm Gläubigem befriedigen. Bgl. § 392.

# 400. 1 Die Kommission zum Einkauf oder zum Verkauf von Waren, die einen Börsen- oder Marktpreis haben, sowie von Wertpapieren, bei denen ein Börsen- oder Marktpreis amtlich ftstgestellt wird, kann, wenn der Kommittent nicht ein Anderes bestimmt hat, von dem Kommissionär dadurch ausgeführt werden, daß er das Gut, welches er einkaufen soll, selbst als Verkäufer liefert oder das Gut, welches er verkaufen soll, selbst als Käuftr übernimmt. " Im Falle einer solchen Ausfühmng der Kommission be­ schränkt sich die Pflicht des Kommissionärs, Rechenschaft über die Abschließung deS Kaufes oder Verkaufs abzulegen, auf den

470

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Nachweis, daß bei dem berechnete« Preise der zur Zeit der Aus­ führung der Kommisston bestehende Börsen- oder Marktpreis eingehalten ist. Als Zeit der Ausführung gilt der Zeitpunkt, in welchem der Kommisfionär die Anzeige von der Ausführung zur Absendung an den Kommittenten abgegeben hat. m Ist bei einer Kommission, die während der Börsen- oder Marktzeit auszuführen war, die Ausführungsanzeige erst nach dem Schluffe der Börse oder des Marktes zur Absendung ab­ gegeben, so darf der berechnete Preis für den Kommittenten «icht ungünstiger sein als der Preis, der am Schluffe der Börse oder des Marktes bestand. lvSei einer Kommission, die zu einem bestimmten Kurs (erstem Kurs, Mittelkurs, letztem Kurs) ausgeführt werden soll, ist der Kommissionär ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der Ab­ sendung der Ausführungsanzeige berechtigt und verpflichtet, Liesen Kurs dem Kommittenten in Rechnung zu stellen. v-Bei Wertpapieren und Waren, für welche der Börsen­ oder Marktpreis amtlich festgestellt wird, kann der Kommissionär im Falle der Ausführung der Kommission durch Selbsteintritt dem Kommittenten keinen ungünstigeren Preis als den amtlich festgestellten in Rechnung stellen. Abs. 1. Das Selbsteintrittsrecht verlangt eine tunlichst rasche (§§ 384, 385) und ausdrückliche, hierauf gerichtete Willenserklärung § 405 RG. 53, 368, findet nur bei Waren mit Börsen- oder Marktpreis, bei Wertpapieren dann statt, wenn für sie ein Börsen- oder Marktpreis amtlich festgestellt wird, kann auch für alle Fälle vereinbart werden, in denen die Voraussetzungen des Abs. 1 nicht gegeben sind; arg. e contr. aus § 402, der den Abs. 1 un­ berührt läßt RG. 53,368; LZ. 5,234. Nußbaum, Die Eigenhändlerklausel in den Geschäftsbedingungen deS Bankiers M. 1910,161. Der Delkrederekommissionär (§ 394) als Selbstkontrahent ROHG. 19, 55.

Im Falle des Eintritts hat der Kommissionär alle Pflichten des Käufers bzw. Verkäufers ROHG. 1,91; B 21 Nr. 770. Ist der Inhaber des Kommissionsgeschäftes eine Aktiengesellschaft oder eine Kommanditgesellschaft auf Attien, so ist das Selbsteintrittsrecht nach Maß­ gabe des 8 226 Abs. 2 beschränkt. Im Falle des Selbsteintritts braucht der Kommissionär § 8 DepotG. nicht zu beobachten. Wegen der Strafvorschriften f. § 9 DepotG. und § 95 Ziff. 2 BörsG.; s. RGSt. 27, 225. Die Ausübung des Selbsteintrittsrechtes ist an keine besttmmte Frist, abgesehen von § 405, gebunden, hat gegenüber dem Kommittenten, (dessen Konkursverwalter) zu erfolgen. Ms solche Anzeige gilt nicht die Anmeldung einer dem Kommissionär zustehenden Geldforderung beim Konkursgericht, auch wenn hiemit eine Auftechnung mit dem Werte der Kommissionswaren vor­ genommen worden ist; solche Auftechnung ist unzulässig, wenn der Kommissionär

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

§ 403.'

471

den Wert der Ware nicht der Mäste schuldig geworden ist (§ 55 Ziff. 1 KO.), oder wenn die Selbsteintrittserklärung in der Anmeldung der Forderung zu erblicken ist DIZ. 1901,264. Vertragsmäßiger Ausschluß B21 Nr. 416; still­ schweigendes (erkennbares 8 9 Nr. 329) Verbot des Älbsteintritts §§ 133,157 BGB.; 83 Nr.624.

Der Kommissionär, welcher vom Rechte des Selbsteintritts Gebrauch machen will, muß nicht zugleich mit der Ausführungsanzeige die betreffende Erllärung bei Verlust des Eintrittsrechtes abgeben RG. l, 286; 4,92; 6,46; der Kommittent kann aber gemäß § 384 Abs. 3 ihn in Anspruch nehmen. Durch die Erllärung des Kommissionärs, daß er selbst als Käufer oder Ver­ käufer eingetreten sei (§384 Abs. 2), wird er gebunden; gleichgültig, ob er zur Zeit der Eintrittserllärung die Ware schon besitzt ROHG. 20,327. Nachholung der Erllärung über Selbsteintritt im Prozeß 8 2l Nr. 770. Wenn aber der Kommissionär tatsächlich den Auftrag durch Abschluß mit einem Dritten auSgeführt oder erttärt hat, das aufgetragene Geschäft nicht als Selbstkontrahent abgeschlossen zu haben, so kann er nicht mehr den Selbsteintritt erllären B 2 Nr. 908; 1 Nr. 950.

Tritt der Kommissionär als Selbstkontrahent ein, so hat der Kommittent am Orte der Handelsniederlassung des Kommissionärs zu erfüllen RG. 10,91; 88 Nr.355; 17 Nr.289 (Gerichtsstand RG.23,412; 8 8 Nr.720).

Abs. 2. Der in Satz 1 erwähnte Nachweis gilt nur insolange, als der Kommittent nicht den Nachweis erbringt, daß der Kommissionär günstiger abgeschlossen hat oder hätte günstiger abschließen können § 401. Der bei Ab­ schluß des Geschäftes seitens des Kommissionärs mit dem Dritten erzielte günstige Erfolg kommt auch im Falle des Selbsteintrttts dem Kommittenten zu statten § 401 Abs. 2; Verpflichtung zur Wahrung der erforderlichen Sorg­ fall auch in diesem Falle bei Empfehlung oder Ratserteilung gegenüber dem Kommittenten RG. 19,100; 27,123; vgl. §95 BörsG. Art des Nachweises über die Richtigkeit des berechneten Kurses RG. 1, 290; Genehmigung des letzteren seitens des Kommittenten; Gegenbeweis des­ selben IW. 1897,138.

Abgegeben ist die Ausführungsanzeige, sobald sie zum Zwecke der Weiter­ beförderung aus der Hand gegeben ist.

Die Rechte des selbsteintretenden Kommissionärs gegenüber dem int Ver­ züge befindlichen Kommittenten bestimmen sich gemäß § 326 BGB., 376 HGB.; er hat also auch das Recht des Rücktritts, Pfandrechte §§ 404, 397, 398, nicht aber das Recht auf Befriedigung gemäß § 399. Die Verjährung richtet sich nach § 196 Ziff. 1 und 2 BGB., der An­ sprüche wegen vertragswidriger Leistung nach § 477 BGB. (nicht aus der Ratserteilung RG. 19,100). Im übrigen kommen int Falle des Selbsteintrittes die §§ 371 mit 391 zur Anwendung.

Abs. 3—5.

Marktpreis § 453 BGB., SeuffA. 52 Nr. 35.

Auch im Falle des § 400 kann der Kommissionär Provision und sonst vorkommende Unkosten verlangen § 403. Diese Ansprüche sind zu den nach Maßgabe des Abs. 2 und 3 zu berechnenden Preisen bzw. Kursen hinzuzurechnen.

Die amtliche Bestimmung des Börsenpreises (s. §§ 29 f. BörsG.) steht im Gegensatz zu den in den Abs. 2—4 erwähnten „bestehenden Preisen".

472

Dritte» Buch.

Handelsgeschäfte.

*40L ' Auch im Falle der Ausführung der Kommission durch Selbsteintritt hat der Kommissionär, wenn er bei Anwendung pfiichtmäßiger Sorgfalt die Kommission zu einem günstigeren als dem nach § 400 sich ergebenden Preise ausführen konnte, dem Komittenten den günstigeren Preis zu berechnen. "Hat der Kommissionär vor der Absendung der Aus­ führungsanzeige aus Anlaß der erteilten Kommission an der Börse oder am Markte ein Geschäft mit einem Dritten abge­ schlossen, so darf er dem Kommittenten keinen ungünstigeren als den hierbei vereinbarten Preis berechnen. Abs. 1. § 401 enthält die Anwendung des Grundsatzes des § 384 auf den Fall des Selbsteintritts des Kommissionärs; maßgebend ist, ob dieser die Kommission günstiger ausführen konnte. Dieser günstigere Preis (§ 400) müßte unter denselben Bedingungen wie das kommittierte Geschäft erzielt werden, was der Kommittent zu beweisen hat. Vertragsmäßige Änderung des §401 zum Nachteile des Kommittenten ist unzulässig § 402; einen weiteren Schutz gewährt § 95 BörsG. Durch Festsetzung eines Limits ist das Selbsteintrtttsrecht des Kommissionärs nicht ausgeschlossen.

Abs. 2. Ein Geschäft ist „aus Anlaß der erteilten Kommission" ab­ geschlossen, wenn nach Erteilung des Kommissionsauftrags das Geschäft ab­ geschlossen wird, um das Selbsteintrittsrecht ausüben zu können. Benützung von „Börse oder Martt" nach dem Willen des Kommittenten M. 1897, 257.

8 402. Die Vorschriften des § 400 Abs. 2—5 und des § 401 können nicht durch Vertrag zum Nachteile des Kommittenten abgeändert werden. Abänderung zum Vorteile des Kommittenten ist zulässig; Abs. 1 § 400 untersteht der freien Vereinbarung der Parteien.

des

8 403. Der Kommissionär, der das Gut selbst als Verkäufer liefert ober als Käufer übernimmt, ist zu der gewöhnlichen Provision berechtigt und kann die bei Kommissionsgeschäften sonst regel­ mäßig vorkommenden Kosten berechnen. Gr kann zwar nicht die Delkredereprovision (§ 394) mangels Einstehens für einen Dritten verlangen, aber die bei Kommissionsgeschäften sonst vor­ kommenden Unkosten, z. B. Courtage.

8 404. Die Vorschriften der §§ 387, 398 finden auch im Falle der Ausführung der Kommission durch Selbsteintritt Anwendung.

Dritter Abschnitt.

Kommissionsgeschäft.

§§ 401—406.

478

Hiedurch sind dem Sommisfionär die Sicherungen aus den §§ 397,398 gewahrt; da- Recht nach §399 kommt ihm nicht zu.

« 405. 1 Zeigt der Kommissionär die Ausführung der Kommission an, ohne ausdrücklich zu bemerken, daß er selbst eintreten wolle, so gilt die- als Erklärung, daß die Ausführung durch Abschluß beS Geschäfts mit einem Dritten für Rechnung des Kommittontet erfolgt sei. n Eine Vereinbarung zwischen dem Kommittenten und dem Kommissionär, daß die Erklärung darüber, ob die Kommission durch Selbsteintritt oder durch Abschluß mit einem Dritten ausgeführt sei, später als am Tage der Ausführungsanzeige ab­ gegeben werden dürfe, ist nichtig. 1,1 Widerruft der Kommittent die Kommission und geht der Widerruf dem Kommissionär zu, bevor die Ausführungsanzeige zur Absendung abgegeben ist, so steht dem Kommissionär daRecht des SelbsteintrittS nicht mehr zu. Abs. 1. § 405 betrifft die im § 400 geregelten Fälle. Die Selbst­ eintrittsanzeige muß eine ausdrückliche, unzweideutige sein RG. 53,368 ; 63,30. Unterläßt sie der Kommissionär, so ist er ersatzpflichttg §§ 384,385. S. wegen der Folgen der unterbliebenen Benennung des Dritten § 384 Abs. 3. Abs. 2. Zulässig eine Vereinbarung, daß nach der allgemeinen Aussührungsanzeige der Selbsteintritt am selben Tage erllärt werden dürfe.

Abs. 8 enthält eine Anwendung des § 671 Abs. 1 BGB., wonach der Aufttag jederzeit widerruflich ist; dieses Recht steht dem Kommittenten nur solange zu, als die Ausführung der Kommission noch nicht erfolgt und hierüber Anzeige zur Absendung nicht abgegeben ist. Für die Geltung des Widerruf­ ist nur ein Kontrahieren mit einem Dritten, nicht Selbstübernahme wesentlich. Beweispflicht des Kommissionärs, daß der Auftrag von ihm bei Eintteffen der Widerrufsanzeige schon ausgeführt und Ausführungsanzeige abgegeben war ROHG. 16,305; RG. 7,96. Die Ausführungsanzeige ist abgegeben, wenn die Depesche oder der Brief dem Bediensteten, dessen sich der Kommissionär bedient, zur Besorgung der Beförderung übergeben ist; da dieser die Gefahr des Eintreffens trägt, so wird die Mtteilung nach Absatz 1 nur dadurch wirksam, daß sie dem Kommittenten auch zugeht.

r 406. 'Die Vorschriften dieses Abschnitt- kommen auch zur An­ wendung, wenn ein Kommissionär im Betriebe seine- Handels­ gewerbe- ein Geschäft anderer al- der im § 383 bezeichneten Art für Rechnung eines Anderen in eigenem Namen zu schließen übernimmt. Da- gleiche gilt, wenn ein Kaufmann, der nicht Kommissionär ist, im Betriebe seine- Handel-gewerbe- ein Ge­ schäft in der bezeichneten Weise zu schließen übernimmt.

474

Dritte» Buch.

Handelsgeschäfte.

" Als Einkaufs- und Verkaufskommisston im Sinne dieses Abschnitts gilt auch eine Kommission, welche die Lieferung einer nicht vertretbaren beweglichen Sache, die aus einem von dem Unternehmer zu beschaffenden Stoffe herzustellen ist, zum Gegen­ stände hat. Geschäfte anderer als im § 383 bezeichneter Art sind solche, die weder Waren noch Wertpapiere zum Gegenstände haben und überhaupt Kaufgeschäfte nicht find.

Werter Abschnitt. Speditionsgeschäft. § 407.

I Spediteur ist, wer eS gewerbsmäßig übernimmt, Güterversendungen durch Frachtführer oder durch Verfrachter von Seeschiffen für Rechnung eines Anderen (des Versenders) in eigenem Namen zu besorgen. II Auf die Rechte und Pflichten des Spediteurs finden, so­ weit dieser Abschnitt keine Vorschriften enthält, die für den Kommissionär geltenden Vorschriften, insbesondere die Vor­ schriften der §§ 388 bis 390 über die Empfangnahme, die Aufbewahrung und die Versicherung des Gutes, Anwendung. Senckpiehl, Das Speditionsgeschäft nach deutschem Recht, Hannover.

Abs. 1. Im Gegensatz zu dem französichen HGB., das den Spediteur als Frachtführer ansieht, behandeln die folgenden Bestimmungen das Speditionse als eine selbständige, ihrer rechtlichen Natur nach auf der gleichen läge wie das Kommissionsgeschäft beruhende Geschäftsart; sie ist aber nicht eine Unterart der Kommission. Der Spediteur hat regelmäßig nur die Versendung des Gutes durch Auswahl der Frachtführer, Bestimmung des Transportweges, Abschluß des Frachtvertrags und Übergabe des Gutes an den Frachtführer zu besorgen, ist nicht selbst für die Ausführung des Transportes verantwortlich IW. 1901, 396, haftet nicht ohne weiteres für Verlust oder Beschädigung des Gutes während der Beförderung oder für dessen verspätete Ankunft, hat gegen seinen Auftraggeber (den Versender) Anspruch auf Provision und Ersatz seiner Auslagen für Fracht und sonstige Aufwendungen, aber keine selbständige Frachtforderung. Er selbst, nicht sein Auftraggeber, gilt als Ab­ sender, der den Frachtbrief ausstellt und die hiedurch entstehenden Verpflichtungen übernimmt. Der Erfüllungsort des Spediteurs ist nicht dort, wohin das Gut zu befördern ist, sondern dort, wo er sein Domizil hat IW. 1901,396. Ergänzend kommen die Bestimmungen des BGB. über den Werkvertrag (Marcus M. 1911, 243) und Auftrag zur Anwendung § 675 BGB. Über Frachtführer vgl.

8

425, über Schiffer §§ 511 ff. Auf die Wahl eines gewerbsmäßigen Frachtführers oder Schiffers ist der Spediteur nicht beschränkt ROHG. 7,307.

Vierter Abschnitt.

Speditionsgeschäft.

§ 407.

475

Der Auftrag zur Spedition kann nach § 433 bis zu dem Zeitpunkt widerrufen werden, zu welchem der Beauftragte dem Dritten gegenüber sich zur Ausfolgung der Ware verpflichtet hat RG. 14,152. Die Annoncenexpeditionen, Annoncenspediteure sind zwar Kaufleute (Buchhändler § 1 Ziff. 8), aber keine eigentlichen Spediteure; auf sie können, wenn sie im eigenen Namen handeln, die Grundsätze über Kommission zur Anwendung kommen § 406 Abs. 1, außerdem § 675 BGB.; OLG. 6,95. Bgl. § 196 BGB. über Verjährung. Rechtsungültig ein Vertrag zur Spedition von Gütern zum Zwecke des Schmuggels § 138 BGB.; RG. 42,295 ; 56,181; LZ. 4, 400. Übernimmt der Spediteur, unabhängig vom Speditionsvertrag, die Auf­ bewahrung oder Beförderung von Gütern, so kommen nicht die Grundsätze über das Speditionsgeschäft zur Anwendung RG. 11, 136, sondern die über den Lager- bzw. Frachtvertrag. Haftung wegen Lagerung der Ware in un­ geeigneten Räumen IW. 1901, 655.

Ein Kaufmann kann sich unwiderruflich binden, alle Waren, die er in einer gewissen Zeit von einem Platze aus beziehen werde, einem andern zur Spedition zu übertragen IW. 1898,76. Zuwiderhandlung berechtigt den Spediteur zum Schadensersatz, nicht aber dazu Rechnungslegung zu fordern M. 1903, 207. Abs. 2. Aus dem vom Spediteur mit dem Frachtführer abgeschlossenen Vertrage werden nur Rechte zwischen diesen beiden begründet, so daß der Spediteur auch die Rechte des Auftraggebers gegen jenen geltend machen kann ROHG. 20, 193. Keine Verpflichtung, den Weitertransport zu über­ nehmen, da § 388 nur von zugesendetem Gut spricht OLG. 11, 414. Fest­ stellung der Beschaffenheit des Guts § 488 ZPO. Der Vertrag zwischen Versender und Spediteur ist bis zur Ausführung des Geschäfts widerruflich §§ 627, 675, 649 BGB.; ROHG. 16,375. Auf das Rechtsverhältnis kommt das am Sitze des Spediteurs gellende Recht zur Anwendung RG. 1,125; 9,225; dort ist zu erfüllen B 1 Nr. 34, 37; 4 Nr. 26; IW. 1901, 396. Außerordentliche Lösung eines zwischen zwei Spediteuren über das Abrollen der Güter bestimmter Kunden geschlossenen Vertrags nach Analogie der Bestimmungen des Gesellschaftsrechts DIZ. 1905, 361.

88 383, 386, 391, 395, 400-404 (s. 8 412), 405 sind von der An­ wendung ausgeschlossen, der Grundsatz des 8 384 ist in 8 408 enthalten; siehe hiewegen und wegen 8 385 bei 8 408; wegen 88 388—390 s. Abs. 2 des § 407. 88 387, 392, 393, 394, 396 Abs. 2, 398, 399 sind anwendbar. 8 396 Abs. 1 ist in seinem ersten Telle in 8 409 wiedergegeben, 8 397 ist durch 8 410 (s. § 412), 8 406 ist durch 8 415 ersetzt. Für den Konkurs des Spediteurs s. 88 17 ff. KO.; der Konkurs des Versenders bringt das Bertragsverhältnis zur Aufhebung (8 23 KO.), der Spediteur wird aber schadensersatzberechtigt 8 26 KO. Mangelnde Über­ wachung des Lagerhalters, bei dem die Waren vom Spediteur eingelagert sind, konkurrierendes Verschulden des Versenders dadurch, daß er selbst es an der erforderlichen Aufmerksamkeit hat fehlen lassen 8 254 BGB.; IW. 1899,234. Die einem Spediteur erteilte Weisung, die Ware einem Dritten zugehen zu lassen, ist keine der Annahme fähige Anweisung RG. 43,167. Zwischen Frachtführer und Versender entstehen aus dem zwischen ersterem und dem Spediteur geschlossenen Vertrage weder Rechte noch Pflichten B 7 Nr. 518; Anspruch des Versenders auf Abtretung der Rechte. Der Empfänger

476

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

deS Gutes kann gegen den Spedtteur erst nach Abtretung der Rechte des Ver­ sender- Ansprüche gellend machen ROHG. 13,322; K 7 Nr. 518. Ersatzpflicht des Spediteurs gegenüber dem Absender, wenn er ohne die aufgetragene Erhebung der Nachnahme dem Empfänger die Ware auShändigt RG. 13,66. Der Spediteur gilt gemäß Handelsgebrauch für befugt, vom Empfänger die Nachnahme und Kosten einzuziehen. Er kann ebensowenig wie der Kom­ missionär sein Guthaben vor der Rechnungslegung einklagen SeuffA. 57 Nr. 43.

r 408.

1 Der Spediteur hat die Versendung, insbesondere die Wahl der Frachtführer, Verfrachter und Zwischenspediteure, mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns auszuführen; er hat hiebei das Interesse des Versenders wahrzunehmen und dessen Weisungen zu befolgen. "Der Spediteur ist nicht berechtigt, dem Versender eine höhere als die mit dem Frachtführer oder dem Verfrachter bedungene Fracht zu berechnen. Abs. 1. Vgl. § 384. Hinsichtlich der Pflichten des Spediteurs bei der Empfangnahme und Aufbewahrung des Gutes s § 407 Abs. 2; §§ 388—390. Aufhebung der Haftung des Spediteurs durch konkurrierendes Verschulden des Versenders § 254 BGB. Haftung gegenüber dem Versender, nicht gegen­ über dem Destinatär, s. bei § 407. Der Spediteur braucht nicht das ihm aufgegebene Gewicht zu kontrol­ lieren OLG. 10,345, hastet nicht für Frachtführer usw., sondern nur für die bei der Auswahl derselben anzuwendende Sorgfalt § 831 BGB., hastet, wenn nur 8 408 in Frage steht, nicht wie ein Frachtführer, auch nicht für die Zwischenspediteure, deren Auswahl ihm, mangels entgegenstehender Verein­ barungen, überlassen ist (ROHG. 12,379), jedoch für die von ihm zu vertretende Sorgfatt bei der vor dem Vertragsabschluß erfolgenden Ratserteilung (RG. 19,97). Auch bei überseeischen Sendungen darf sich der Spediteur eines Zwischenspedi­ teurs bedienen und im allgemeinen diesem den Transportweg überlassen IW. 1897, 388. Trotz des Rechtes zur Weitergabe des Speditionsaustrags muß er wegen der Pflicht zur Wahrung der Sorgfalt, zur ordnungsmäßigen Ausführung beitragen IW. 1899,308 ; er hastet, wenn er die gesamte Spedllion einem andern (einem Unterspedlleur) übertragen hat, nicht bloß für Verschulden bei der Auswahl, sondern für die ordnungsmäßige Ausführung M. 1899,208, da der Unterspediteur seine Hilfsperson ist RG. 10,166. Schadensersatzpflicht de- Spediteurs: im Falle einer Verwechselung des Gutes s. oben bei § 384;. wegen der dem Auftraggeber durch Klagestellung gegen dritte Personen, ent­ stehenden Nachteile RG. 62,334; wegen verbotswidriger Aushändigung der Ware ohne Nachnahmeerhebung RG. 13,63. Umfang der Ersatzpflicht, Zahlung deS Fatturabetrags gegen Überlassung der vom Abnehmer zurückgewiesenen Waren § 249 BGB.; RG. 38,17; 62,334. 8 438 Abs. 1 findet auf den Spedtteur keine Anwendung. Erfüllungsort des Spediteurs dort, wo er den zur Besorgung der Güterversendung gehörenden Frachtvertrag schließt, nicht der Bestimmungsort des Guts, auch wenn der Spedtteur dort eine Zweigniederlassung unterhätt, an welche er das Gut adressiert RG. 38,195. Anzuwendendes Recht ROHG. 12,415.

Vierter Abschnitt.

Speditionsgeschäft.

88 408, 409.

477

Zwischenspediteur ist derjenige, an welchen der Spediteur das Gut zum Zwecke der Weitersenduna oder Ablieferung adressiert ROHG. 12, 383. Haftung für Hilfspersonal (RG. 10,167) x. B. wegen Berbringung der Kisten auf den unrichtigen Dampfer IW. 1899,262,155. Aus der Verpflichtung des Spediteur- zur Sorgfalt bei der Ausführung, (Beweis derselben ROHG. 19, 211; 12, 386; RG. 11,133; LZ. 5, 703) folgt' daß er die erforderlichen Papiere äuszustellen, die erforderliche Deklaration vor­ zunehmen (RG. 13,63; 28,141), die nötigen Angaben im Frachtbrief zu mache«, (Vertrauen auf Richtigkeit der Angaben des Kunden) LZ. 4,859, die zur Unter­ scheidung von anderer Ware erforderlichen Wertzeichen in das Konnossement aufzunehmen, z. B. Gerste zur Unterscheidung anderer mitverladener zu sackn und die Säcke zu knnzeichnen (IW. 1902,29), den kürzesten Transportweg zu bestimmen hat ROHG. 11,88; 8 8 Nr. 437. Ohne besondere Weisung braucht er das Gut nicht zu versichern; s. bei § 390; ordnungsmäßige Erfüllung einer solchen Verpflichtung RG. 6,115. Er darf von den Weisungen des Versenders (abgesehen von §§385 Ws. 2, 407 Abs. 2) nicht abweichen 8 1 Nr. 965; §§ 385 Abs. 2, 407 Ws. 2, braucht sich aber (auch nicht der Kommissionär) feine Gewißheit vor Ausantwortung der Ware schaffen, ob der Absender (sein Auftraggeber) wegen des Kaufpreises befriedigt oder gedeckt ist RG.56,181; 38,17; §249 BGB. Der Versender kann zwar die ordnungswidrige Ausführung der Spedition rurückweisen §§ 407 Ws. 2, 385 Ms. 1; aber es kann dann der Spediteur den Vertrag neuerdings ordnungsmäßig ausführen. Ihm obliegen auch die in §384 Abs. 2 erwähnten Verpflichtungen, nicht aber die nach der Natur der Sache nicht gebotene unverzügliche Anzeige vom Abschlüsse des Transportvertrags, nicht dfe Benennung des Frachtführers gemäß §384 Abs. 3; vgl. §§407 Abs. 1, 408 Abs. 1.

Abs. 2. S. § 413 Ws. 2 über Sammelladeverkehr. Für Zahlung der Nachnahme des Zolls, etwaiger Zollstrafen hat der Spediteur Anspruch auf Ersatz gegenüber dem Auftraggeber§§670,675 BGB.; § 396 HGB.; ROHG. 20, 187; RG. 26,109. Wenn der Spediteur die Versendung durch Frachtführer oder Schiffer, jedoch mittels von ihm für eigene Rechnung gemieteter Trans­ portmittel besorgt, so findet Ws. 2 des § 408 dennoch Anwendung. Der Spediteur ist nicht verpflichtet, Aufwendungen für den Versender zu machen, wofür er keine Deckung in Händen hat.

» 409* Der Spediteur hat die Provision zu fordern, wenn daGut dem Frachtführer oder dem Verfrachter zur Beförderung übergeben ist. Wird die Übergabe des Guts seitens deS Versenders gegen Treu und Glauben verhindert, so muß dieser dem Spediteur die Provision dennoch zahlen § 162 BGB. Auch im Falle des späteren Verlustes des Guts geht der Spedi­ teur seines Anspruches auf die Provision (Höhe § 354) nicht ohne weiteres verlustig. Im Falle des § 412 entsteht der Provisionsanspruch mit dem Augen­ blicke des Beginns der Beförderung des Guts. Gegen den Spediteur hat die Höhe der von ihm selbst festgesetzten Pro­ vision zu gelten ROHG. 12,214; der Versender, dem die Zahlungspflicht obliegt M9.19,217), verliert, da § 438 für den Speditionsvertrag nicht gilt, das Recht mängelung der Höhe der geforderten Provision durch Annahme des Guteseitens des Destinatärs nicht. Verjährung der Provisionsansprüche § 196 BGB.

478

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

§ 410. Der Spediteur hat wegen der Fracht, der Provifion, der Auslagen und Verwendungen sowie wegen der auf das Gut gegebenen Vorschüsse ein Pfandrecht an dem Gute, sofern er eS noch im Besitze hat, insbesondere mittels Konnossements, Ladescheins oder Lagerscheins darüber verfügen kann. über das Verhältnis des § 410 zu § 369 Ms. 3 s. IW. 1896,702. Vgl. auch die Bemerk, zu §§ 397,366 Ms. 3. Das gesetzliche Pfandrecht des Spediteurs besteht nur für die durch den einzelnen Speditionsauftrag begründeten Forderungen, für Fracht, Provision und Vorschüsse, sonstige Auslagen und Verwendungen IW. 1896,702. Vorrang seines Pfandrechts an einem zum Speditionsgut gehörenden Möbelwagen gegenüber älteren Pfandrechen OLG. 10,345. Zollzahlung durch den Spediteur; Übergang der Zollforderung des Fiskus auf ihn §§ 1249,1257 BGB.; RG. 70, 409. Sein Pfandrecht kann der Spediteur auch gegenüber der Konkursmasse geltend machen § 49 Nr. 2 KO.; s. bei §§ 397,366 Abs. 3, auch gegenüber dem Verfolgunasrechte gemäß § 44 KO., er selbst hat das Verfolgung-recht nicht, aber das Verkaufsrecht gemäß §§ 389, 373, das Zurückbehaltungsrecht § 369, das allerdings gegenüber dem Berfolgungsrechte aus § 44 KO. seine Bedeutung verliert und nicht für alte Forderungen besteht, wenn er die Güter versendet und die Konnossemente dem in der Zwischenzeit fallit gewordenen Auftrag­ geber eingesendet hat B 23 Nr. 107. Die Ausantwortung des Guts an den Destinatär kann der Spediteur wegen seiner Ansprüche an den Versender nicht verweigern § 369 Abs. 3; 8 23 Nr. 107.

5 411. I Bedient sich der Spediteur eines Zwischenspediteurs, so hat dieser zugleich die seinem Normanne zustehenden Rechte, insbesondere dessen Pfandrecht, auszuüben. II Soweit der Bormann wegen seiner Forderung von dem Nachmanne befriedigt wird, geht die Forderung und das Pfand« recht des Vormanns auf den Nachmann über. Dasselbe gilt von der Forderung und dem Pfandrechte des Frachtführers, soweit der Zwischenspediteur ihn befriedigt. Abs. 1 Mitb 2. Der Zwischenspediteur braucht dem Destinatär gegenüber nur zu beweisen, daß er den Bormann befriedigt hat, z. B. durch Barzahlung, Aufrechnung oder Gutschrift im Kontokorrent, aber nicht die Richtigkeit der Berechnung des BormanneS ROHG. 24,288.

Berfolgungsrecht des Absenders gegen den Spediteur, der das Gut an den Destinatär noch nicht übergeben hatte SeuffA.o3 Nr. 175.

8 412. 1 Der Spediteur ist, wenn nicht ein Andere- bestimmt ist, befugt, die Beförderung des Gute- selbst auszuführe».

Vierter Abschnitts

Speditionsgeschäft.

§§ 410—413.

479

" Macht er von dieser Befugnis Gebrauch, so hat er zugleich die Rechte und Pflichten eine- Frachtführer- oder Verfrachters; er kann die Provision, die bei Speditionsgeschäften sonst regel­ mäßig vorkommenden Kosten sowie die gewöhnliche Fracht verlangen. Ads. 1. § 384 Abs. 3 kommt nicht zür Anwendung. Hat der Spediteur mit dem Versender über bestimmte Sätze der Be­ förderungskosten sich geeinigt (§ 413), so hat er, obwohl er die Beförderung nicht selbst ausführt, die Stellung des Frachtführers. Hat er die Beförderung selbst übernommen, deren Ausführung aber einem Dritten übertragen, so ist dieser Dritte lediglich sein Gehilfe. Zeittich ist die Befugnis zur eigenen Aus­ führung der Beförderung nicht begrenzt; § 405 Abs. 3 ist nicht anwendbar. Besorgt ein Frachtführer mit den Transportmitteln des Spediteurs für des Versenders Rechnung den Transport, so kann der Spediteur vom Ver­ sender nur Provision und Kosten, den mit dem Frachtführer vereinbarten Satz und eine Entschädigung für die Transportmittel verlangen §§ 407 Abs. 2, 396 Abs. 2, 408 Abs. 2.

Abs. 2. Die Stellung des Frachtführers oder Verfrachters schafft die Vorteile der §§ 438,440; daneben hat er aber auch Rechte und Pflichten deSpediteurs. Die gewöhnliche Fracht kann er fordern, auch wenn er zu einem billigere« Satze hätte befördern können; höhere Beträge kann er nicht verlangen § 407 Abs. 2, § 400; die sonst regelmäßig vorkommenden Kosten auch dann, wen« er solche gar nicht gehabt hat § 403.

» 413. 1 Hat sich der Spediteur mit dem Versender über eine» bestimmten Satz der Beförderungskosten geeinigt, so hat er ausschließlich die Rechte und Pflichten eines Frachtführers, Er kann in einem solchen Falle Provision nur verlangen, wenn es besonders vereinbart ist. "Bewirkt der Spediteur die Versendung des Gutes zu­ sammen mit de» Gütern anderer Versender auf Grund einefür seine Rechnung über eine Sammelladung geschlosienen Frachtvertrags, so finden die Vorschriften des Abs. 1 Anwen­ dung, auch wenn eine Einigung über einen bestimmten Satz der Beförderungskosten nicht stattgefunden hat. Der Spediteur kann in diesem Falle eine den Umstanden nach angemessene Fracht, höchstens aber die für die Beförderung des einzelnen Gutes gewöhnliche Fracht verlangen. Abs. 1. Durch § 413 wird dem Spediteur nicht eine Haftung für daGelingen des Transports auferlegt, sondern diese nur auf schuldhafte Hand­ lungen und Unterlassungen während des Zeitraums erstreckt, innerhalb dessen der Speditionsauftrag zum Vollzüge gelangt; die Vorkommnisse nach Erledigung de- Speditionsauftrags fallen nicht unter § 413, auch wenn sie Personen zur

480

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Last fallen, die früher als Zwischenspediteure oder Frachtführer an der Berftndung beteiligt waren RG.48,110. Die Verpflichtung des ausländischen Unterfrachtführers ist nach seinem (ausländischen) Rechte zu beurteilen RG. 48,110. (Erfüllungsort beim Transport von Umzugsgut ist regelmäßig der Bestimmungsort; Erfüllung Zug um Zug OLG. 16, 132.) Der Spedi­ teur hat nur die Rechte und Pflichten des Frachtführers; ihn trifft also die unmittelbare Verpflichtung für die Ausführung des Transports; diese wird er mittels Abschlusses von Unterftachtverträgen bewirken; er haftet im Falle des § 413 für die von ihm angenommenen Zwischenspediteure und Frachtführer, auch für den Schiffer, dem er die Besorgung der Versendung über See übergeben hat SeuffA. 54 Nr. 163; RG.48,109. Anwendung des § 428 OLG. 19,406. Der Spediteur kann auch in diesem Falle durch Ver­ einbarung mit dem Absender die eigene Haftung abweichend von § 413 be­ schränken B 23 Nr. 440, z. B. auf den Umfang des § 408; hiedurch wird aber nur das Maß der Haftung auf die für culpa in eligeudo beschränkt, nicht aber gelten deswegen bezüglich der Rechte des Versenders die Grundsätze des Speditions- statt der des Frachtgeschäfts OLG. 10,344. Zu den Beförderungskosten gehört auch der für die Verbringung des Guts zum Frachtführer usw. erwachsende Aufwand.

Abs. 2. Bereinigt der Spediteur die ihm von mehreren Auftraggebern zugegangenen Güter zu einer Sammelladung, so kann er höchstens die gewöhnliche Fracht, d. h die in den maßgebenden Eisenbahntarifen festgesetzte Stückgutfracht beanspruchen, aber auch seine übrigen Auslagen. Die Bestim­ mungen über Sammelladungen beziehen sich auf alle Transporte, nicht auf die Frachten der Eisenbahnen allein. Straftechtlicher Betrug, wenn der mittels Sammelladung versendende Spediteur dem Empfänger einen Frachtbrief vorlegt, der den Anschein einer Stückgutbeförderung durch die Eisenbahn erwecken soll.

§ 414. 1 Die Ansprüche gegen den Spediteur wegen Verlustes, Minderung, Beschädigung oder verspäteter Ablieferung deGutes verjähren in einem Jahre. Die Verjährungsfrist kann durch Vertrag verlängert werden. " Die Verjährung beginnt im Falle der Beschädigung oder Minderung mit dem Ablaufe des Tages, an welchem die Ab­ lieferung stattgefunden hat, im Falle des Verlustes, oder der verspäteten Ablieferung mit dem Ablaufe des Tages, an wel­ chem die Ablieferung hätte bewirkt sein müssen. "'Die im Abs. I bezeichneten Ansprüche können nach der Vollendung der Verjährung nur aufgerechnet werden, wenn vorher der Verlust, die Minderung, die Beschädigung oder die verspätete Ablieferung dem Spediteur angezeigt oder die An­ züge an ihn abgesendet worden ist. Der Anzeige an den Spediteur steht eS gleich, wenn gerichtliche Beweisaufnahme zur Sicherung des Beweises beantragt oder in einem zwischen dem Versender und dem Empfänger oder einem späteren Er-

Vierter Abschnitt.

Speditionsgeschäft.

§ 414.

481

Werber des Gutes wegen des Verlustes, der Minderung, der Beschädigung oder der verspäteten Ablieferung anhängigen Rechtsstreite dem Spediteur der Streit verkündet wird. Diese Vorschriften finden keine Anwendung, wenn der Spediteur den Verlust, die Minderung, die Beschädigung oder die verspätete Ablieferung des Gutes vorsätzlich herbeigeführt hat. BernFrachtÜb. 45, 46; EVO. § 98.

Abs. 1. Die Verjährung aus § 414 bezieht sich auf jede Art von Spedition, auch die des § 412, findet keine Anwendung, wenn einem Spediteur Güter nicht zur Besorgung der Versendung, sondern nur zur Aufbewahrung übergeben sind RG. 11, 132; vgl. §§ 416, 423. Die Bestimmung in Abs. 1 Satz 2 über Verlängerung der Verjährungsfrist ist mit Rücksicht auf § 225 BGB. notwendig. Die gleiche Verjährung gilt auch gegen den Frachtführer § 439. Die Ansprüche, nicht die Einreden, verjähren gegen den Spediteur in einem Jahre; s. Abs. 3, RG. 60, 47. Unter Verlust ist jedes Abhandenkommen des Guts zu verstehen, einerlei ob es ohne oder mit dem Willen des Spediteurs (Lagerhalters, Frachtführers) erfolgt ist; im Falle der Vorsätzlichkeit ist gemäß Abs. 4 die kurze Verjährung ausgeschlossen ROHG. 4, 14; 7, 55 ; 15, 30; IW. 1901, 803; OLG. 9, 277. Die instruktionswidrige Aushändigung des Guts an den Destinatär fällt unter den Begriff des „Verlustes" OLG. 9,277; RG. 75,113 (Berufung des Ersatz­ pflichtigen auf § 254 Abs. 1 BGB.), begründet auch einen Verzug im Sinne des § 414. Der hieraus entstehende Anspruch unterliegt der Verjährung gemäß § 414; Beginn der letzteren mit dem Augenblick, in dem der Versender den Spediteur für die Feblauslieferung verantwortlich macht M. 1905, 168; über Beschädigung, Minderung, Verletzung einzelner Teile der ein Ganzes bildenden Sendung s. RG. 15,134; L 5 Nr. 625. Der Beginn der Verjährung im Falle der verspäteten Ablieferung schließt sich an die Bestimmungen der Art. 45 und 46 des BernFrachtÜb. vom 14. Oktober 1890 an.

Abs. 2. § 438 findet auf den Spediteur keine Anwendung. Für den Begriff der Ablieferung ist die Aufgabe des Gewahrsams entscheidend. Wird die Annahme des Gutes vom Destinatär verweigert, so ist die Ablieferung im Verhältnisse des Absenders zum Frachtführer durch letzteren dann als erfolgt anzusehen, wenn er das Gut bei einem Dritten oder auf seinem eigenen Lager zur Verfügung des Adressaten niederlegt und davon seinen Auftrag­ geber benachrichtigt. Ist die Anzeige an den Auftraggeber länger als ein Jahr vor Anstellung der Klage erfolgt, so ist das Klagerecht verjährt SeuffA. 53 Nr. 33. Die Verjährung beginnt erst nach der Ablieferung (letzter Tag der längere Zeit dauernden ROHG. 12,136) zu laufen ROHG 17, 78. Wer sich auf die Verjährung beruft, muß deren Beginn beweisen; ist ein bestimmter Tag der Ablieferung nicht vereinbart worden, so muß nach den Umständen bestimmt werden, wann die Ablieferung hätte geschehen müssen IW. 1901,803, und im Falle eines Verlustes des Guts, wann nach dem ge« Ähnlichen Lauf der Dinge das Gut am Bestimmungsort eingetroffen wäre IW. 1911, 288; RG. 75, 110.

Abs. 3. Über die Wirkungen der Verjährung s. Art. 46 des Berner FrachtÜb; hienach kann ein verjährter Anspruch auch int Wege der Einrede nicht geltend gemacht werden, wenn nicht die Anzeige int Sinne des Abs. 3 Frankenburger, Handelsgesetzbuch. 3. Ausl. 31

482

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

abgesandt worden ist. Bgl. § 390 BGB. Wegen der kurzen Verjährungs­ frist des Abs. 1 (vgl. § 196 BGB.) ist die Bestimmung in Abs. 3 notwendig. Ist letzterer entsprochen, dann ist die Ausrechnung (vgl. § 390 BGB.) trotz Verjährung der Gnreden gegen den Spediteur oder Frachtführer noch zulässig. Der Einrede der Verjährung kann (RG. 57,376; 60,392) durch die Replik der Arglist begegnet werden; hiezu genügt nicht die exceptio doli generalis (§§ 242, 257 BGB ), vielmehr ist Arglist im Sinne des § 826 BGB. gefordert. Hiedurch wird zwar der Lauf der Verjährung nicht gehemmt, wohl aber durch den Hinweis auf §§ 249, 826 BGB. die aus der vollendeten Verjährung ab­ geleitete Einrede beseitigt IW. 1906,734; s. § 852 BGB.

Abs. 4. Grobe Fahrlässigkeit steht dem „vorsätzlich" hier nicht gleich RG. 75,111. Über die Zeit der Verjährung der Ansprüche aus unerlaubten Handlungen s. § 852 BGB. Eine der Ablieferung des beschädigten Frachtguts nachfolgende Arglist fällt nicht unter Abs. 4. Der Spediteur hat für das vorsätzliche Handeln seiner Hilfspersonen einzustehen (§ 278 BGB.) mit der Maßgabe des § 831 BGB.; RG.75,112.

r ns.

Die Vorschriften dieses Abschnittes kommen auch zur An­ wendung, wenn ein Kaufmann, der nicht Spediteur ist, im Betriebe seines Handelsgewerbes eine Gütersendung durch Fracht­ führer oder Verfrachter für Rechnung eines Andern in eigenem Namen zu besorgen übernimmt. Die Vorschriften des Abschnittes über das SpedittonSgeschäst finden ge­ mäß § 93 keine Anwendung auf Personen, die nur die Vermittlung von Frachtverttägen zwischen Absender und Frachtführer oder Verfrachter bewirken Mrachtmäkler, Güterbestätter, Schiffsprokureure); vielmehr untersteht diese Bermittlungstätigkeit der Beurteilung nach den Grundsätzen für den Handels­ mäkler in 88 93 ff.

Fünfter Abschnitt.

La-ergefchift. Schetelich, Das Lagergeschäft. Die §§ 688 ff. BGB. über den Verwahrungsverttag kommen ergänzend für das Lagergeschäft zur Anwendung, gelten auch für das verschlossene Depot im Bankgeschästsbetriebe, insoferne nicht 88 354 ff. HOB. in Bettacht kommen; s. § 1 DepotG.; DIZ. 1900, 294. Für das offene Depot gelten in erster Linie die Bestimmungen des DepotG. vom 5. Juli 1896, betreffend Verwahrung bzw. Verfügung über hinterlegte Wertpapiere in den 88 2 und 1, sowie in 8 700 BGB. Die im DepotG. 8 2 Abs. 1 erwähnte ausdrückliche, schriftliche Ermächtigung räumt dem Bankier das Berfügungsrecht schon dann ein, wenn und insolange er in der Lage ist, andere gleicharttge Wertpapiere zurückzugewähren; verfügt er nicht über die Papiere, so verbleibt das Eigentum derselben dem Hinterleger bzw. Verpfänder RG. 52,203. Wittekind, Das Giro-Effektendepot LZ. 4, 753. Hat der Depotverwahrer gleichartige Gattungen von Wertpapieren ver­ schiedener Eigentümer in einem Raum gemeinsam aufbewahrt (Sammel-

Fünfter Abschnitt.

Lagergeschäft.

§ 416.

488

depot), so müssen sie in getrenntem, den Namen des betreffenden Eigen­ tümer- tragenden Umschläge aufbewahtt werden. Die einzelnen Eigentümer haben alS Sondereigentümer ein AuSsonderungsrecht im Konkurse des Verwahrer-. Hoelder, DaS Sammelvermögen al- Schuldner DIZ. 1910,1263. Ist eine Ermächtigung gemäß § 2 DepotG. gegeben, so liegt ein depositnm irreguläre, Summendepot vor; für diesegelten die Grundsätze des Darlehens § 700 BGB. mit der Maßgabe, daß Zeit und Ott der Rückgabe im Zweifel nach den Vorschriften über den Berwahrungsvettrag sich bestimmen § 700 Abs. 1 Satz 3, §§ 695—697 BGB. Haftung des Verwahrers beim Summendepot § 279 BGB.; vgl. § 690 BGB., 5 347 HGB.; §§ 276, 278 BGB. Zeit der Zurücknahme und Zurückgabe des Depots §§ 695, 696 BGB. Der Verwahrer hat kein gesetzliches Pfandrecht; seine Ansprüche bestimmen sich nach § 693 BGB, § 354 HGB. DaS Lagergeschäft gehött zu den Grundgeschästen des Handels $ 1 Abs. 2 Nr. 6. Der Gewerbebettteb des Lagerhalters und des Spediteurs gehen häufig ineinander über. Lagerscheine, die von einer staatlich dazu ermächtigten Anstalt auSgeaeben sind, können als Orderpapiere durch Indossament übettragen werden § 363 Abs. 2. Ihre Übergabe hat in bezug auf den Erwerb von Rechten an dem Lagergute die gleichen Wirkungen wie die Übergabe des Gutes selbst § 424. Die Bestimmungen über das Lagergeschäft beschränken sich auf das Ein­ scheinsystem; nach dem Zweischeinsystem könnte daS Lagergut gleichzeitig mittels bet einen Scheins verpfändet und mittels des anderen veräußert werden. Durch Übergabe eines neben dem Lagerscheine ausgestellten Lagerpfandscheines entsteht weder nach § 424 noch nach BGB. ein Pfandrecht an dem Lagergute. Die auf dem Zweischeinsystem beruhenden landesgesetzlichen Vorschriften über Lagerscheine und Lagerpfandscheine (wie in Bremen und in Elsaß-Lothringen) sino ausdrücklich aufrechterhatten; Att. 16 EG. HGB. Kostanecki, Die Lagerscheine als Tradittonspapiere, Berlin. Auftrag zur Aufbewahrung von Geld; Einzahlung bei einer Bank DIZ. 1904,216. Der Fiskus als Lagerhalter OLG. 9,241.

i 416. Lagerhalter ist, wer gewerbsmäßig die Lagerung und Auf« bewahrung von Güter» übernimmt. Die Lagerung und Aufbewahrung muß gewerbsmäßig bettteben werden, auch einige Zeit dauern. Auf die vereinzelte Übernahme einer Lagerung seitens eines Kaufmanns kommen die Vorschttsten dieses Abschnittes nicht zur An­ wendung; der in 88 406 und 415 anerkannte Grundsatz ist auf den Lager­ halter nicht ausgedehnt; eS kommen 88 688 ff. BGB. zur Anwendung. Über Lagerhalter, der zugleich Pfandleihgeschäfte betreibt, s. Preuß. Ges. betr. d. Pfandleihgewerbe vom 17. März 1881; LZ. 2, 299. Die Geschäfte, bei welchen eine Lagerung überhaupt nicht stattfindet, B. Hinterlegung von Geld und Wertpapieren, Einstellung lebender Tiere und dergleichen, gehören nicht zum Lagerhausbetriebe. Soweit die Lagerung und Ausbewahrung von Waren nicht einen selbständigen Gegenstand des VettragS tobet, nur in Ausführung eines andern Geschäfts, namentlich einer Kommission, einer Spedition oder eines Frachtgeschäftes stattfindet, kommen nicht die-besonderen Vorschttsten über daS Lagergeschäft, sondern diejenigen 31»

484

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Grundsätze -ur Anwendung, welche für da- betreffende Rechtsverhältnis als solches maßgebend sind. Geht der Gewerbebetrieb deS Lagerhalter- nicht über den Umfang de- Kleingewerbes hinaus, so ist schon nach 8 4 der Lagerhalter gegen die Belastung mit kaufmännischen Pflichten geschützt. Aber die Bor­ schriften diese- fünften Abschnittes kommen bei einem wirklich gewerbsmäßigen Lagergeschäfte auch für kleinere Berhältnifse analog zur Anwendung. Der Spediteur, welcher gewerbsmäßig zugleich Verträge über Lagerung von Gütern in seinen Aufbewahrungsräumen abschließt, hat insoferne die Rechte und Pflichten deS Lagerhalters.

Auf die Lagerung von Waren in den Lagerräumen der Zollbehörden finden 88 416 ff. nicht Anwendung, weil ein gewerbsmäßiger Betrieb nicht vorliegt, sondern die 88 97 ff. BerZG. vom 1. Juli 1869; EG. Art. 2 Abs. 2. Vgl. 8 419 Abs. 3; ihre Verwahrungspflicht endigt mit der Aushändigung deS Guts. LZ. 5, 849. Erfüllungsort des Einlagerers ist der Ort seiner Niederlassung bzw. seineWohnsitzes zur Zett des Geschäftsabschlusses 8 269 BGB.; IW. 1902,79.

» 417. 1 Auf die Rechte und Pflichten des Lagerhalters in Ansehung der Empfangnahme, Aufbewahrung und Versicherung deS Gute­ finden die für den Kommissionär geltenden Vorschriften der §§ 388—390 Anwendung. n Treten Veränderungen an dem Gute ein, welche besten Entwertung befürchten lasten, so hat der Lagerhalter den Ein­ igerer hiervon unverzüglich zu benachrichtigen. Versäumt er dies, so hat er den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Abs. 1. S. die Bemerk, zu den 88 388-390. Der Lagerhalter ist für Verlust und Beschädigung deS in seiner Verwahrung befindlichen Gutes verantwortlich, wenn er nicht den Nachweis gemäß Abs. 1 8 390 erbringt. Der Einlagerer hat zu beweisen, daß das Gut zur Zeit der Einlagerung unbe­ schädigt war; Gegenbeweis des Lagerhatters, daß die Beschädiguna ibren Grund in einem von ihm nicht zu verantwortenden Umstande hat RG. 64,256; M. 1908,86. Anspruch des schadensersatzleistenden Lagerhalters gegen den Einlagerer auf Abtretung des Eigentums an der Sache oder des Rechts gegen einen Dritten 8 255 BGB.; IW 1902 Bell. 9 S. 245; RG. 62, 334. Haftung des Lagerhalters für vertragswidrige Auslieferung des Lagergutes LZ. 2,93/ (Gegenbeweis, daß hierdurch dem Einlagerer ein Schaden nicht entstanden ist M. 1898,112); für mangelnde Beauffichtigung, Diebstahl LZ. 4,222. Verpflichtung des Lagerhalters zur Ausstellung und Übersendung eines Wiegescheins an den Einlagerer über die an einen Dritten ausgelieferte Ware SeufsA. 56 Nr. 110.

Ergänzend haben hier die Bestimmungen der 88 694, 691, 692 BGB. zur Anwendung zu kommen. Wegen des Anspruchs auf Ersatz der durch Änderung der Aufbewahrung entstehenden Kosten s. 8 693 BGB., Z 420 HGB.

Abs. 2.

Feststellung der Beschaffenhett deS Gut- §,488 ZPO.

Fünfter Abschnitt.

Lagergeschäft.

§§ 417—419,

486

I 418. Der Lagerhalter hat dem Einlagerer die Besichtigung des Gutes, die Entnahme von Proben und die zur Erhaltung des Gutes notwendigen Handlungen während der Geschäftsstunden zu gestatten. Nach § 695 BGB. ist es zweifelhaft, ob der Lagerhalter verpflichtet ist, dem Einlagerer die jederzeitige Besichtigung des Lagergutes, Entnahme von Proben usw. zu gestatten. Der Lagerhalter hat nicht die Verpflichtung zur Vornahme der zur Erhaltung des Gutes notwendigen Arbeiten; seine Verant­ wortlichkeit beschränkt sich darauf, daß er, wenn Veränderungen an dem Gute eintreten, welche dessen Verderb befürchten lassen, dem Einlagerer hievon ohne Verzug Kenntnis geben muß § 417 Abs. 2. Inwieweit der Lagerhalter bei Gefahr auf Verzug verpflichtet ist, das unmittelbar Notwendige einstweilen selbst zu veranlassen, ist für den einzelnen Fall unter Berücksichtigung der nach den Umständen an die Sorgfalt des Lagerhalters zu stellenden Anforde­ rungen zu entscheiden. Vgl. §§ 390, 417. Der Lagerhalter kann durch Verein­ barung mit dem Einlagerer weitergehende Verpflichtungen bezüglich der Obsorge übernehmen und das Recht des Einlagerers zur eigenen Bearbeitung des lagernden Gutes beschränken.

8 419. 1 Im Falle der Lagerung vertretbarer Sachen ist der Lager­ halter zu ihrer Vermischung mit anderen Sachen von gleicher Art und Güte nur befugt, wenn ihm dies ausdrücklich gestattet ist. "Der Lagerhalter erwirbt auch in diesem Falle nicht das Eigentum des Gutes; aus dem durch die Vermischung ent­ standenen Gesamtvorrate kann er jedem Einlagerer den ihm gebührenden Anteil ausliefern, ohne daß er hierzu der Ge­ nehmigung der übrigen Beteiligten bedarf. '"Ist das Gut in der Art hinterlegt, daß das Eigentum auf den Lagerhalter übergehen und dieser verpflichtet sein soll, Sachen von gleicher Art, Güte und Menge zurückzugewähren, so finden die Vorschriften dieses Abschnitts keine Anwendung. Abs. 1 u. 2. Die im Abs. 1 erwähnte Vermischung kommt insbe­ sondere bei Spiritus und Petroleum vor. Vermischung ohne ausdrück­ liche Genehmigung macht ichadensersatzpflichtig. Mir Rücksicht auf § 700 BGB. ist die Bestimmung in Abs. 2 Satz 1 getroffen. Durch die wirklich eingetretene Vermischung werden die Rechte der einzelnen Beteiligten an den eingelagerten Waren durch eine Gemein-* schäft an der entstandenen Gesamtmasse ersetzt und bewahren so ihren dinglichen Charakter. Der Lagerhalter hat bei Meidung des Schadenser­ satzes dafür zu sorgen, daß jeder Einlagerer den ihm gebührenden Anteil ausgeliefert erhält M. 1906, 105. Vgl. §§ 947 bis 949 BGB. Nach den Grundsätzen des BGB. über die Aufhebung von Gemeinfchaften (§§ 749 ff.) würde dem Lagerhalter die im Satz 2 des Abs. 2 er­ wähnte Befugnis nicht zustehen. Vgl. §§ 741 ff. BGB. '

486

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Durch die Vermischung erlöschen Rechte Dritter am Gute nicht §§949, 1258 BGB Erhält -er eine oder andere der mehreren Einlagerer zu viel auSgeantwortet, so kann er von -em Verkürzten gemäß § 850 BGB. belangt werden. Nach der Vermischung einttetende Verluste und Beschädigungen haben die Beteiligten gemeinsam zu tragen, soweit nicht der Lagerhalter gemäß §§ 390, 417 dafür einstehen muß, weil er die Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes nicht beobachtet hat.

Abs. 3. Im Falle des Ms. 3 sind, da dann eine Hinterlegung im Sinne des § 700 BGB. vorliegt, die für das Darlehen geltenden Grund­ sätze maßgebend §§ 607 ff. BGB. Die Gefahr trägt der Verwahrer als Eigentümer § 700 Abs. 2 BGB. Das Recht auf Herausgabe bestimmt sich nicht nach § 422 HGB (f. auch § 419 Abs. 3), sondern nach §§ 695, 697 BGB.

8 430. I Der Lagerhalter hat Anspruch auf das bedungene oder ortsübliche Lagergeld sowie auf Erstattung der Auslagen für Fracht und Zölle und der sonst für das Gut gemachten Auf­ wendungen, soweit er ste den Umständen nach für erforderlich halten durfte. II Von den hiernach dem Lagerhalter zukommenden Beträgen (Lagerkosten) find die baren Auslagen sofort zu erstatten. Die sonstigen Lagerkosten find nach dem Ablaufe von je drei Mo­ naten seit der Einlieferung oder, wenn das Gut in der Zwischenzeit zurückgenommen wird, bei der Rücknahme zu erstatten; wird das Gut teilweise zurückgenommen, so ist nur ein entsprechender Teil zu berichtigen, es sei denn, daß das auf dem Lager verbleibende Gut zur Sicherung des Lagerhalters nicht aus­ reicht. Abs. 1. Bgl. 88 689 und 693 BGB. Aufwendungen im Sinne deS Abs. 1 sind z. B. die Kosten der Versicherung und der zur Erhaltung bei Gutes etwa vorgenommenen Arbeiten. Inwieweit etwaige Untosten bereits durch das dem Lagerhalter zukommende Lagergeld als abgegolten anzusehen sind, ist nach Lage des einzelnen Falles zu entscheiden. Unter Lagerkosten sind das Lagergeld und die dem Lagerhalter zu erstattenden Auslagen zu verstehen, nicht aber Ansprüche aus Vorschüssen oder aus Er­ satz von Schäden, die infolge Beschaffenheit der Ware an anderen Güter» verursacht worden sind, sowie sonstige auf besonderen Rechtsgründen be­ ruhende Forderungen. Für die Höhe des Lagergeldes ist, wenn dieses weder bedungen, noch ortsüblich bestimmt werden kann, § 316 BGB. maßgebend; vgl. § 699 tos. 2 BGB.

Abs. 2. Nur die Barauslagen sind sofort mit Zinsen (§§ 362 tos 2, 354) zu erstatten; andere Lagerkosten sind bei der Auslieferung der Ware zu entrichten § 699 BGB.

Fünfter Abschnitt.

Lagergeschäft.

§§ 420—423.

487

»4S1. Der Lagerhalter hat wegen der Lagerkosten ein Pfandrecht an dem Gute, solange er es im Besitze hat, insbesondere mittels Kon­ nossements, Ladescheins oder Lagerscheins darüber verfügen kann. Das gesetzliche Pfandrecht des Lagerhalters bleibt, waS den Um­ fang der durch dasselbe geschützten Ansprüche betrifft, hinter dem deS Kommissionärs und Spediteurs zurück, da es ihm nur hinsichtlich der Lagerkosten zusteht. Für Ansprüche aus laufender Rechnung oder auS geleisteten Vorschüssen hat er nur das kaufmännische Zurückbehaltungs­ recht § 369, abgesehen von vertragsmäßiger Verpfändung der einge­ lagerten Ware; im letzteren Falle hat er ein vertragsmäßiges Pfandrecht. S. die Bem. zu § 369 Abs. 1, §§ 397, 366. Gewerbsmäßige Jnpfandnahme seitens des Lagerhalters für ge­ währte Gelddarlehen; Nichtigkeit des Geschäfts § 138 BGB.; IW. 1908, 142. Wegen der Lagerkosten hastet dem Lagerhalter das Gut auch dann, wenn es nicht dem Eigentümer gehört, es müßte denn sein, daß der Ein­ lagerer dem Eigentümer gegenüber zur Niederlegung in einem Lager­ hause nicht befugt und der Lagerhalter nicht in gutem Glauben war § 366 Abs. 2.

S 422. I Der Lagerhalter kann nicht verlangen, daß der Einlagerer da- Gut vor dem Ablaufe der bedungenen Lage^eit und, falls eine solche nicht bedungen ist, daß er eS vor dem Ablauft von drei Monaten nach der Einlieferung zurücknehme. Ist eine Lagerzeit nicht bedungen oder behält der Lagerhalter nach dem Ablauft der bedungenen Lagerzeit das Gut auf dem Lager, so kann er die Rücknahme nur nach vorgängiger Kündigung unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von einem Monate verlangen. II Der Lagerhalter ist berechtigt, die Rücknahme des Gutes vor dem Ablaufe der Lagerzeit und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zu verlangen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Abs. 1. Vgl. dagegen § 696 BGB. Der Einlagerer kann die Aus­ lieferung des Gutes schon vor Ablauf der Lagerftist jederzeit gegen Zahlung der Lagerkosten und Erfüllung derjenigen Verbindlichkeiten verlangen, wegen deren dem Lagerhalter gegen den Einlagerer ein Zu-rückbehaltungsrecht zusteht § 695 BGB., § 421 HGB. Die Kündigung ist dem ersten Einlagerer, seinem Rechtsnachfolger nur nach Maßgabe des § 407 BGB. zu erklären. Abs. 2. Wichtiger Grund, wekm das Gut sich als gefährlich für andere Waren erweist, ein Schaden droht oder schon eingetreten ist.

8 423. Auf die Verjährung der Ansprüche gegen den Lagerhalter wegen Verlustes, Minderung, Beschädigung oder verspäteter Ab»

488

Drittes. Buch.

Handelsgeschäfte.

lieferung des Gutes finden die Vorschriften des § 414 ent­ sprechende Anwendung. Im Falle des gänzlichen Verlustes beginnt die Verjährung mit dem Ablaufe des Tages, an welchem der Lagerhalter dem Einlagerer Anzeige von dem Ver­ luste macht. Die Verjährung ist die einjährige; RG. 60, 47; zur Erstattung der Anzeige von dem Verluste ist der Lagerhalter nach den sein Verhältnis zum Einlagerer beherrschenden Grundsätzen von Treu und Glauben ver­ pflichtet. Auslegung der betreffenden Erklärung des Lagerhalters RG. 58, 78. Da der Einlagerer jederzeit das eingelagerte Gut zurückverlangen kann, so ist der Beginn der Verjährung in Satz 2 besonders festgesetzt. Die Verjährung der Ansprüche des Lagerhalters gegen den Ein­ lagerer richtet sich nach § 196 BGB-

8 424. Ist von dem Lagerhalter ein Lagerschein ausgestellt, der durch Indossament übertragen werden kann, so hat, wenn das Gut von dem Lagerhalter übernommen ist, die Übergabe des Lagerscheins an denjenigen, welcher durch den Schein zur Em­ pfangnahme des Gutes legitimiert wird, für den Erwerb von Rechten an dem Gute dieselben Wirkungen wie die Übergabe des Gutes. Wimpfheimer, Der Lagerschein nach deutschem Recht, Karlsruhe. § 424 stimmt mit § 647 (Konnossement) und § 450 (Ladeschein) über­ ein. Nur die Lagerscheine der zur Ausstellung staatlich befugten An­ stalten haben die dingliche Wirkung. § 363 Abs. 2. Die Abtretung oder Verpfändung von Niederlagescheinen über Niederlegen von Waren z. B. bei der Zollbehörde verschaffen dem Gläubiger des Abtretenden oder Ver­ pfändenden kein Absonderungsrecht im Konkurse, wenn der Gläubiger -en Besitz der Ware erst 'nach der Konkurseröffnung erlangt hat M. 1899, 174. Über nickt an Order lautende Lagerscheine s. IW. 1898, 227. La­ gerscheine auf den Inhaber, namentlich von nicht staatlich zur Ausstellung indossabler Lagerscheine ermächtigten Anstalten, sind zulässig § 796 BGB. gkür das ältere Recht s. ROHG. 25, 352.) DIZ. 1903, 201; RG. 59, 376; LG. 9, 35: 22, 349; vgl. Behrend in DIZ. 1905, 540; Heilbrunn in M. 1905, 175. Lagerscheine, lautend „an Inhaber oder Order"; Order bedeutet denjenigen, auf den der Inhaber seine Rechte übertragen wird OLG. 19, 403; 22, 349; Lagerschein als qualifiziertes Legitimations­ papier OLG. 22, 349. Transportfunktion der Indossierung sowie der Zession eines Lager­ scheins; in der Übergabe eines hiemit versehenen Lagerscheins kann die objektive Voraussetzung einer Abtretung gemäß § 931 BGB. liegen? $ 140 BGB.; LZ. 5, 841.

8 424.

Sechster Abschnitt. Frachtgeschäft. §§ 425, 426.

489

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft, tz 425. Frachtführer ist, wer es gewerbsmäßig übernimmt, die Be­ förderung von Gütern zu Lande oder auf Flüssen oder sonstigen Binnengewässern auszuführen. Leutke, Das Berfügungsrecht beim Frachtgeschäft, Postfrachtgeschäft Berlin. Der Schwerpunkt ist auf die gewerbsmäßige Übernahme der Be­ förderung zu legen, nicht auf die Ausführung durch den Frachtführer selbst IW. 1900, 395; denn es ist unerheblich, ob der Frachtführer die Beförderung selbst ausführt oder durch Unterfrachtführer ausführen läßt OLG. 19, 405. Auf denjenigen, der einen einzelnen Frachtvertrag schließt, findet die Bestimmung über das Frachtgeschäft nur Anwendung, wenn er Kauf­ mann ist § 451. Der Transport von Gütern im Gegensatz zum Transport von Per­ sonen ist gemeint. Auch die Lokalpaketbeförderungsgeschäfte sind Fracht­ führer, desgleichen Packträger, der gewöhnliche Schiffer oder Fuhrmann auch als Minderkaufmann (§ 4). RG. 6, 100, nicht der Posthalter IW. 1900, 395, nicht der Müllabfuhrmann, da der Besitz des Beförderten aufgegeben ist OLG. 9, 237. Unter Gütern sind alle transportablen Sachen zu verstehen RG. 20; 47. Auf die Beförderung von Gütern durch die Postanstalten des Reichs und der Bundesstaaten findet das HGB. keine Anwendung. § 452. Den Transport von einer Ortschaft zur andern setzt der Begriff des Frachtführers nicht voraus ROHG. 12, 197; RG. 20, 51. Verbringen der Güter zum Bahnhof, Verladen in den Eisenbahnwagen IW. 1897, 635. Wenn der Unternehmer nur seine Transportmittel oder sein Per­ sonal einem andern zur Verfügung stellt, damit dieser einen Transport ausführt, so liegt nicht ein Fracht-, sondern ein Mietvertrag vor ROHG. 13, 135; RG. 10, 166. Klausel „Frei Dampf" B 14 Nr. 406 c. Ergänzend kommen für den Frachtvertrag die Grundsätze über den Werkvertrag zur Anwendung §§ 631, 644 BGB. (Tragung der Gefahr); IW. 1905, 148; § 649 BGB. (Rücktritt vom Vertrag). Erfüllt wird der Frachtvertrag durch Ablieferung des Guts an den im Frachtvertrag bezeichneten Empfänger; dieser tritt gemäß §§ 434 ff., 438, 454 als Empfänger in den Frachtvertrag ein und hat Anspruch auf Erfüllung wie auf das Interesse wegen Nichterfüllung oder nicht ge­ höriger Erfüllung (Gerichtsstand § 29 ZPO.) IW. 1905, 147.

8 426. 1 Der Frachtführer kann die Ausstellung eines Frachtbriefes verlangen. "Der Frachtbrief soll enthalten: 1. den Ort und den Tag der Ausstellung;

490

Dritte- Buch.

Handelsgeschäfte.

2. den Namen »nd den Wohnort de- Frachtführer-; 3. den Name» dessen, an welche« da- Gut abgeliefert werden soll sde- Empfänger-); 4. den Ort der Ablieferung; 5. die Bezeichnung des Gute- nach Beschaffenheit, Menge und Merkzeichen; 6. die Bezeichnung der für eine zoll- oder steueramtliche Be­ handlung oder polizeiliche Prüfung nötigen Begleitpapiere. 7. die Bestimmung über die Fracht sowie im Falle ihrer Vorausbezahlung einen Vermerk über die Voraus­ bezahlung; 8; die besonderen Vereinbarungen, welche die Beteiligten über andere Punkte, namentlich über die Zeit, innerhalb welcher die Beförderung bewirkt werden soll, über die Entschädi­ gung wegen verspäteter Ablieferung und über die auf dem Gute hastenden Nachnahmen, getroffen haben; 9. die Unterschrift de- Absenders; eine im Wege der mecha­ nischen Vervielfältigung hergestellte Unterschrift ist ge­ nügend. 111 Der Absender hastet dem Frachtführer für die Richtigkeit und die Vollständigkeit der in den Frachtbrief aufgenommenen Angaben. BernFrachtüb. Art. 6; EDO. §§ 55, 56. Abs. 1. Der Frachtbrief ist Beweisurkun-e für und gegen beide BertragSteile (ROHG. 11, 209) über den Frachtvertrag. Der darin ge­ nannte Empfänger hat kein unmittelbares Recht an dieser Urkunde, höch­ stens Anspruch auf Vorlegung und Einsichtnahme. Der Frachtführer wir- Eigentümer des Frachtbriefs, nach dessen Auslieferung der Em­ pfänger, -er vorher strafbaren Diebstahl hieran verüben kann RGSt. 32, 22. Vgl. auch § 436. Gegenbeweis gegen -en Inhalt des Frachtbriefes ist, abgesehen von Ws. 3, zulässig ROHG. 7, 216; 9, 71; 17, 120; 23, 304; B 9 Nr. 365. Wirkung -er Annahme des Frachtguts und Frachtbriefes seitens -es Adressaten ROHG. 21, 181; vgl. Art. 8 BernFrachtüb. Über die Frachtbriefduplikate beim Eisenbahnfrachtverkehr s. 8 455 HGB. Außerhalb -es Eisenbahnsrachtverkehrs, insbesondere bei der Bin­ nenschiffahrt, genügen die Bestimmungen über den Ladeschein, um dem Empfänger eine -ie Berfügungsbefugnis des Wsenders schon während -eS Transportes beschränkende Urkunde zu verschaffen. §§ 444 ff. Abs. 2. Mit -em Worte „soll enthalten" ist nicht gesagt, daß ein die­ sen Erfordernissen nicht entsprechendes Papier kein Frachtbrief sei. Bgl. BernFrachtüb. Art. 7; EBO. § 58. Rr. 3. AlS Empfänger kann -er Msender auch sich selbst bezeichnen.

Sechster Abschnitt.

Rr. 4.

Frachtgeschäft.

§§ 426, 427.

491

Der Bestimmungsort ist gemeint, auch für bahnlagernde

Güter.

Nr. 5. SchadenSersa-pflicht des Absenders wegen unrichtiger An­ gaben. Nr. 6. S. BernFrachtüb. Art. 6. Nr. 7. Fehlt eine Bestimmung über die Fracht, so ist der übliche Lohnbetrag als verabredet zu erachten. Nach Art. 11 BernFrachtüb. erfolgt die Berechnung der Fracht nach Maßgabe der gehörig veröffentlichten Tarife. Jedes Privatüberein­ kommen, wodurch einem oder mehreren Absendern eine Preisermäßigung gegenüber den Tarifen gewährt werden soll, ist verboten und nichtig IW. 1898, 577.

Nr. 8. Besondere Vereinbarungen sind zulässig, soweit nicht ein verbietendes Gesetz entgegensteht; unzulässig ist die Verabredung Ausschluß des Schadensersatzanspruches infolge vorsätzlichen Han­ § 276 BGB. und über Ausschluß des Schadensersatzanspruchs in» eigener grober Fahrlässigkeit RG. 20, 116. Nr. 9. Die Unterschrift ist nicht wesentlich im Sinne des § 125, wohl aber des § 126 BGB. Dgl. 8 56 Ziff. 1 Nr. VII lit. o EBO.

diese über delnfolge

tos. 3. Für die Haftung des Absenders ist es gleichgültig, ob ihm ein Verschulden zur Last fällt; konkurrierendes Verschulden des Fracht­ führer- § 254 BGB. BernerFrachtÜb. Art. 7; EBO. § 57. Über Verladung der Wägen, Ladegewicht, Tragfähigkeit EBO. § 59.

# 427. Der Absender ist verpflichtet, dem Frachtführer die Begleit­ papiere zu übergeben, welche zur Erfüllung der Zoll-, Steuer­ oder Polizeivorschristen vor der Ablieferung an den Empfänger erforderlich find. Er hastet dem Frachtführer, sofern nicht diesem ein Verschulden zur Last fallt, für alle Folgen, die aus dem Mangel, der Unzulänglichkeit oder der Unrichtigkeit der Papiere entstehen. Papiere zur Erfüllung von Polizeivorschristen sind die für den Tran-port von Leichen, Gift usw. benötigten. Vgl. BernFrachtüb. Art. 10; EBO. § 65. Für die Haftung des Absenders nach Satz 2 ist es gleich­ gültig, ob ihn ein Verschulden trifft oder nicht ROHG. 24, 213; er muß die Strafe zahlen, in welche der Frachtführer genommen wird ROHG. 13, 6; seine Haftung wird jedoch durch das eigene Verschulden des Frachtfüh­ rers ausgeglichen §§ 254, 278 BGB.; § 431 HGB. 427 bezieht sich nicht auf Schädigung des Frachtführers durch ut selbst, wenn nicht die Schädigung auf ein Verschulden des Ab­ senders zurückzuführen ist, z. B. durch Verheimlichung der besonderen Natur de- Gutes RG. 20, 78. Haftung des Frachtführers für das Gut, wenn er seine (trotz der Unrichtigkeit oder Unzulänglichkeit der Begleit-

4S2

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

8 428. 1 Ist über die Zett, binnen welcher der Frachtführer die Beförderung bewirken soll, nicht» bedungen, so bestimmt stch die Frist, innerhalb deren er die Reise anzutreten und zu voll­ enden hat, nach dem OrtSgebrauche. Besteht ein OrtSgebrauch nicht, so ist die Beförderung binnen einer den Umständen nach angemessenen Frist zu bewirken. “ Mrd der Antritt oder die Fortsetzung der Reise ohne Verschulden de» Absender» zeitweilig verhindert, so kann der Absender von dem Vertrage zurücktreten; er hat jedoch den Frachtführer, wenn diesem kein Verschulden zur Last fällt, für die Vorbereitung der Reise, die Wiederausladung und den «rrückgelegten Teil der Reise zu entschädigen. Über die Höhe der Entschädigung entscheidet der OrtSgebrauch; besteht ein Ortsgebrauch nicht, so ist eine den Umständen nach angemessene Entschädigung zu gewähren. Bgl. BernFrachtÜb. Art. 14, 18; EBO. §§ 74, 75. Abs. 1. Entscheidung über die Angemessenheit der Frist durch das Prozeßgericht. Unter Ortsgebrauch ist meistens der des Aufgabeorts flit verstehen. Gegenstand des Frachtvertrag- ist nicht das Befördern sondern die Beförderung an daS Ziel; weshalb der Bestimmungsort auch Erfüllungs­ ort ist OLG. 9, 132. Anwendung des § 428 aus Spediteur gemäß § 413; OLG. 19, 406. Abs. 2 betrifft den Fall einer zeitweiligen Verhinderung des An­ tritts oder der Fortsetzung der Reise. Beispiele dauernder Hindernisse B 17 Nr. 430, ROHG. 4, 174. Der Rücktritt des Absenders von dem Vertrage ist berechtigt, ob daS zeit­ weilige Hindernis auf Naturereignissen oder sonstigen Zufällen beruht oder der Frachtführer es herbeigeführt hat. Gleichgültig ist hiebei, ob eine Lieferfrist bedungen ist oder nicht. Im Falle dauernder Verhinderung des Antritts oder der Fort­ setzung der Reise kommen die Bestimmungen in §§ 323 bis 327, 645 BGB. zur Anwendung. Hienach kann, wenn die Weiterbeförderung des Gutes durch Zufall dauernd verhindert wird, der Frachtführer keine Distanzftacht verlangen, soferne nicht nach den Umständen des Falles die Aus­ führung eines Teils der Reise als eine teilweise Erfüllung im Sinne de» 8 323 BGB. angesehen werden kann, oder soserne nicht die Unmög­ lichkeit der Beförderung durch die Beschaffenheit des Gutes veranlaßt ist. Tritt der Absender ohne Vorhandensein der Voraussetzungen des 8 428 vom Vertrage zurück, so muß er gemäß § 649 BGB. erfüllen.

8 429. 1 Der Frachtführer haftet für den Schaden, der durch Ver­ lust oder Beschädigung des Gute» in der Zett von der An-

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft.

§§ 428, 429.

488

nähme bis zur Ablieferung oder durch Versäumung der Lieferzeit entsteht, e- sei denn, baß der Verlust, die Beschädigung ober die Verspätung auf Umständen beruht, die durch die Sorgfalt eine-ordentlichen Frachtführer- nicht abgewendet werden konnten. n Für den Verlust oder die Beschädigung von Kostbarkeiten, Kunstgegenständen, Geld» und Wertpapieren hastet der Frachtführer nur, wenn ihm diese Beschaffenheit oder der Wert deGuteS bei der Übergabe zur Beförderung angegeben worden ist. tos. 1. Bgl. 8 58 BinnenSchG. mit Art. 12 Nr. VI EG. HGB. Der Frachtführer muß nicht bloß beweisen, baß er ein sorgsames Berhalten beobachtet habe, sondern die Umstände dartun, welche den Verlust oder die Beschädigung des Frachtgutes verursacht haben, und daß ihn dabei ein Verschulden nicht treffe; Mitverschulden des Absender-, Einfluß anderer nichtvertretbarer Umstände § 254 BGB., RG. 15, 151; 20, 78; IW. 1898, 576; OLG. 13, 37. Haftung bei nicht aufgeklärter Schadensursache RG. 66, 42 ; 72, 106; er ist nur dann verantwortungSfrei, wenn ihn hinsichtlich aller möglicherweise in Betracht kommenden Ursachen ein Verschulden offenbar nicht trifft RG. 66, 42; 67, 304. Pflichten des Spediteurs aus g§ 417, 390; OLG. 13, 37. Über die weitergehende Haftung der Eisenbahnen s. § 456. Der Absender muß beweisen, daß er das Gut unverletzt dem Frachtführer auSgehändigt hat SeuffA, 52 Nr. 254; LZ. 3, 240. Der Frachtführer haftet dem Absender oder dem in den Fracht­ vertrag Eintretenden § 435, andern nur auf Grund erfolgter Abtretung der Rechte B 10 Nr. 441. Die Ablieferung ist ein zweiseitiger Akt, durch welchen der Frachtführer nach beendeter Fracht dem Empfänger die tatsächliche Mög­ lichkeit gewährt, sich den Gewahrsam der Sache zu verschaffen, liegt schon in der Übergabe an den Lokalrollfuhrmann, der den Transport von der Bahn an das HauS zu bewerkstelligen hat RG. 52, 399. Die Ankunft der Ware am Bestimmungsort ist eine einfache Tat­ sache IW. 1904, 46. Beendigung der Wlieferung ROHG. 2, 253; 14, 294 (durch An­ nahme zur Verwahrung seitens des Frachtführers § 690 BGB ). Verlust des Gutes liegt auch im Frachtverkehr der Eisenbahnen (§ 456 HGB., § 90 EBO.) und nach dem intern. Übereinkommen vom 14. Oktober 1890 vor, wenn der Frachtführer, die Eisenbahn außer­ stande ist, das Gut bestimmungsgemäß auszuhändigen z. B. auch wegen Aushändigung an einen nichtlegitimierten Empfänger, so daß das Gut nicht mehr zur Stelle geschafft werden kann IW. 1902, 398 ; ROHG 1, 14 ; 15, 30. Ereignisse zwischen Annahme und Wlieferung des Guts 8 9 Nr. 370; ROHG. 9, 302. Der Frachtführer kann durch die Berfrachtungsbedingungen die Haftung für grobes Verschulden seiner Leute (§ 278 BGB., § 431 HGB.) rechtSwirksam auSschließen RG. 20, 116; IW. 1898, 512. tos. 2. Unter Kostbarkeiten (BernFrachtüb. 3 mit g 1 der AusfBest^ von 1892) ist jedes im Verhältnis zu seinem Umfang und Gewicht, besonders wertvolle Gut zu verstehen (auch ein Zobelpelz) IW. 1911, 357; RG.

494

Drittes Buch. Handelsgeschäfte.

13, 38; 75, 191: Beschaffenheit oder (RG. 7, 126) Wert des Gutes müssen bei der Übergabe zur Beförderung angegeben werden. Geschieht dies nicht, so besteht die Haftung nicht, auch wenn der Frachtführer dies alles von anderer Seite erfahren haben sollte, oder seine Leute die Kostbar­ keiten gestohlen haben sollten ROHG. 8, 271. Bezeichnung der Beschaffenheit oder des Wertes im Frachtbrief § 426 Abs. 2 Ziff. 5; Angabe „Ölgemälde" ist nicht ausreichend RG. 13, 38; Angabe „Bijouterie" genügend RG. 7, 126. Mehr als den vom Absender deklarierten Wert hat der Fracht­ führer nicht zu vergüten ROHG. 11, 424. Im Falle absichtlicher Beschädigung oder Herbeiführung des Ver­ lustes des Gutes haftet der Frachtführer nicht als solcher, sondern gemäß §§ 276, 283 ff. BGB. Keine Befreiung von -er Haftpflicht, wenn der Verlust -es Guts durch ein von dem Bertragspflichtigen unabhängiges rechtswidriges Handeln verursacht wird ROHG. 8, 272; vgl. Bloch in IW. 1902, 331.

6 430. 1 Muß auf Grund de- Frachtvertrags von dem Frachtführer für gänzlichen oder teilweisen Derlust des Gutes Ersatz geleistet werden, so ist der gemeine Handelswert und in dessen Er­ mangelung der gemeine Wert zu ersetzen, welchen Gut derselben Art und Beschaffenheit am Orte der Ablieferung in dem Zeit­ punkte hatte, in welchem die Ablieferung zu bewirken war; hier­ von kommt in Abzug, was infolge des Verlustes an Zöllen und sonstigen Kosten sowie an Fracht erspart ist. "Im Falle der Beschädigung ist der Unterschied zwischen dem Berkaufswerte des Gutes im beschädigten Zustand und dem gemeinen Handelswert oder dem gemeinen Werte zu er­ setzen, welchen baS Gut ohne die Beschädigung am Orte und zur Zeit der Ablieferung gehabt haben würde; hiervon kommt m Abzug, was infolge der Beschädigung an Zöllen und sonstigen Kosten erspart ist. "'Ist der Schaden durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit des Frachtführers herbeigeführt, so kann Ersatz des vollen Schaden- gefordert werden. Abs. 1. Vorhandensein der Haftpflicht gemäß § 429 ist voraus­ gesetzt. Vgl. BernFrachtÜb. Art. 34, § 88 EBO. Nach § 430 ist beim Frachtvertrag, auch für di« Beförderung zur See (88 611, 612), der Wert am Orte der Ablieferung, dagegen nach dem BernFrachtÜb. der Wert am Orte der Absendung unter Hinzu­ rechnung der am Schluffe des Abs. 1 des 8 430 erwähnten Ersparnisse Rt die Schätzung der Höhe des Schadens im Falle des Verlustes ent­ leibend; hinsichtlich der Eisenbahnen s. 8 457. Für die Bestimmung des gemeinen Handelswertes (B 14 Nr. 406 d) entscheidet der Marktpreis am Ablieferungsort ROHG. 8, 327, auch

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft.

§§ 430-432.

4SS

wenn bas Gut gar nicht an den Bestimmungsort gelangt ist oder der Adressat -u einem niedrigeren Preise gekauft haben sollte oder der eigentliche Absender, weil er einem Spediteur die Vermittlung der Be­ förderung übertragen hatte, gar keinen Schaden erlitten hat. Der Schadensersatzanspruch steht dem Absender, int Falle des § 435 dem Adressaten zu. Der gemeine Wert.wird dargestellt durch den Nutzen, welchen die Sache jedem Besitzer gewähren kann IW. 1910, 32.

Abs. 2. Vgl. § 613 BGB. Der Inhalt des Abs. 2 schließt weitere Schadensersatzansprüche z. B. gemäß 88 249 ff. BGB. aus ROHG. 11, 294; 13, 146. Anwendung des § 287 ZPO., IW. 1910, 827. Wenn nur einzelne, nicht ein untrennbares Ganzes bildende Gegen­ stände des Transportguts beschädigt sind, so braucht nur hiefür Ersatz geleistet zu werden RG. 15, 133, 374. Der gemeine Wert ist der Ersatz­ berechnung zugrunde zu legen, unabhängig davon, daß der Beschädigte einen geringeren oder keinen Verlust hatte ROHG. 13, 393; v 2 Nr. 958; 10 Nr. 441. FakturapreiS als gemeiner Handelswert; für Ermittelung deS Berkaufswerts (durch Sachverständige) ist der Zeitpunkt maßgebend, zu welchem das Gut im ordnungsmäßigen Geschäftsgang hätte verkauft werden können OLG. 6, 472. Abs. 3. Vgl. BernFrachtüb. Art. 41. Vorsatz und grobe Fahr­ lässigkeit 88 276, 277 BGB., § 347 HGB. Beispiele: Diebstahl durch Personal des Frachtführers § 431; RG. 7, 129; Nichtverdecken dem Ver­ derben leicht ausgesetzter Ware; Ersatzpflicht gemäß §§ 249 ff. BGB. Der Schadensersatz wegen verspäteter Ablieferung richtet sich nach 88 249 ff. BGB., nicht nach 8 430 HGB. Über Vertragsstrafen wegen verspäteter Ablieferung f. 88 339 bis 341 BGB. und über Verzug 8 285 BGB.

5 431. Der Frachtführer hat ein Verschulden feiner Leute und ein Verschulden anderer Personen, deren er sich bei der Aus­ führung der Beförderung bedient, in gleichem Umfange zu ver­ treten wie eigenes Verschulden. Der Frachtführer haftet in allen Fällen für seine Leute, dauernd angestellte oder vorübergehend beschäftigte ROHG. 11, 343 ; 91®. 7,126; IW. 1901, 335, 374. Vertragsmäßiger Ausschluß der Haftung für Böswilligkeit oder grobe- Verschulden der Leute. Haftung für den Spediteur, dessen sich der Frachtführer am Bestimmungsort zum Zwecke de- Zurollens des Gutes bedient LZ. 2, 92.

K 432. Übergibt der Frachtführer zur Ausführung der von ihm

übernommenen Beförderung das Gut einem anderen Fracht« führer, so haftet er für die Ausführung der Beförderung btzur Ablieferung deS Gutes an den Empfänger. " Der nachfolgende Frachtführer tritt dadurch, daß er daGut mit dem ursprünglichen Frachtbrief annimmt, diesem ge»

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

maß in den Frachtvertrag ein und übernimmt die selbständige Verpflichtung, die Beförderung nach dem Inhalte des Fracht­ briefs auszuführen. m Hat auf Grund dieser Vorschriften einer der beteiligten Frachtführer Schadensersatz geleistet, so steht ihm der Rückgriff gegen denjenigen zu, welcher den Schaden verschuldet hat. Kann dieser nicht ermittelt werden, so haben die beteiligten Fracht­ führer den Schaden nach dem Verhältnis ihrer Anteile an der Fracht gemeinsam zu tragen, soweit nicht festgestellt wird, daß der Schaden nicht auf ihrer Beförderungsstrecke entstanden ist. Vgl. BernFrachtüb. Art. 27, 28, 47ff.; § 471 HGB.; EVO. § 100 über Haftung mehrerer an der Beförderung beteiligter Eisenbahnen., Abs. 1. Derjenige Frachtführer, der den Transport des Guts bis zum Bestimmungsorte übernommen hat, ist der Hauptfrachtführer RG. 18, 169; derjenige, dessen letzterer sich zur Ausführung des ganzen oder teilweisen Transportes bedient, ist Unterfrachtführer; Haftung für Ver­ schleppung von Frachtgut durch diesen OLG. 11, 415. Hat der Fracht­ führer dell Transport nicht für den ganzen Weg übernommen, sondery nur für einen bestimmten Teil desselben, so daß von da an ein anderer Frachtführer den Transport übernimmt, so ist dieser ein Zwischen­ frachtführer. Für letzteren haftet der erste Frachtführer nur nach Maßgabe des § 831 BGB.; aber ihm haftet der Zwischenfrachtführer. Die Haftung des Frachtführers ist von der Art des Transports nicht abhängig, z. B. ob ganz oder teilweise zu Land oder zu Wasser ROHG. 7, 100; 21, 47. Vgl. § 26 BinnenSchG. Abs. 2. Hat der Unterfrachtführer den Transport auf Grund eines andern Frachtbriefs fortgesetzt, so haftet er nicht für die frühere Zeit ROHG. 7, 218; 11, 209. Der vom Destinatär mit dem Transport der Ware vom Bahnhöfe zum Magazin beauftragte Frachtführer oder der bahnamtlich bestellte Rollfuhrunternehmer haftet nicht für frühere Beschädigungen des Fracht­ gutes; er ist nicht Unterfrachtführer SeuffA. 52 Nr. 254; OLG. 22, 58; LZ. 5, 562, steht in keinem Vertragsverhältnis zum Absender OLG. 19, 407. Bon den mehreren Frachtführern haftet nicht der eine für den ändern nach Art einer Bürgschaft; die Verantwortlichkeit eines jeden fit bie Ausführung des ganzen Transportes ist eine selbständige ROHG. 1, 212 ; 24, 210. Diejenigen Frachtführer, denen vom ersten Frachtführer das Gut zur Weiterbeförderung übergeben wird, haften nach Maßgabe des In­ halts des Frachtvertrags dem Absender selbständig ROHG. 31, 59; RG. 1, 3; Verpflichtung zur Feststellung der Beschaffenheit des Guts OLG. 14, 384. Soferne im Frachtbrief nicht das Gegenteil vereinbart ist, ist daSlt die erste übernehmende Bahn geltende Reglement maßgebend ROHG. , 62 ; 21, 57. ' ' Abs. 3, nicht aber § 426 BGB. ist für das Verhältnis der mehreren Frachtführer untereinander maßgebend. Wegen Verjährung der Regreß­ ansprüche s. § 439 Satz 2; DIZ. 1904, 512.

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft.

§ 433.

497

»433. 1 Der Absender kann den Frachtführer anweisen, das Gut anzuhalten, zurückzugeben oder an eine» anderen als den im Frachtbriefe bezeichneten Empfänger auszuliefern. Die Mehr­ kosten, die durch eine solche Verfügung entstehen, find dem Frachtführer zu erstatten. " Da- BerfügungSrecht des Absenders erlischt, wenn nach der Ankunft des Gutes am Orte der Ablieferung der Fracht­ brief dem Empfänger übergeben oder von dem Empfänger Klage gemäß § 435 gegen den Frachtführer erhoben wird. Der Fracht­ führer hat in einem solchen Falle nur die Anweisungen des Empfängers zu beachten; verletzt er diele Verpflichtung, so ist er dem Empfänger für das Gut verhaftet. Dgl. Art. 8, 15 BernFrachtüb. mit AuSfBest. § 7; EVO. § 78. Leutke, Das BerfügungSrecht beim Frachtgeschäft, Berlin. Abs. 1. § 433 regelt nicht erschöpfend das Erlöschen des Berfügungsrechts des Absenders, sondern nur die beiden äußersten Fälle OLG. 22, 52, bezieht sich nicht auf das Verhältnis zwischen Absender uitb Adressaten, gilt auch nicht für den Fall des § 447 Abs. 3, wenn ein Ladeschein vom Frachtführer ausgestellt ist. Durch Herausgabe des Frachtbriefes an den Empfänger vor An­ kunft des Gutes am Bestimmungsort wird das Bestimmungsrecht deS Absenders nicht beeinflußt, wohl aber durch die nach Verkauf des Guts. Der Aushändigung des Frachtbriefes steht es gleich, wenn der Empfänger die Fracht bezahlt und den Frachtbrief nur einstweilen, sei es auch auS Versehen, bei der Bahn liegen läßt OLG. 22, 52. Der Empfänger erlangt das BerfügungSrecht, wenn er das Gut, sei eS auch ohne Frachtbrief, übergeben erhält ROHG. 21, 182. Die Versendung der Ware an ihn begründet selbst dann keinen Übertragungs­ akt, wenn der Transport durch einen vom Empfänger bezeichneten Frachtführer erfolgt; denn der Versender hat die Möglichkeit und das Recht, seinen Besitzeswillen durch Verfügung über die Ware auszuüben IW. 1897, 424. Der Frachtführer ist nicht zur Vorleistung verpflichtet, kann biS zur Bezahlung der Fracht das Gut zurückhalten § 440 HGB., § 320 BGB. Der Absender kann zwar die Herausgabe des Frachtguts am Bestim­ mungsorte oder dem Orte, wo das Gut zur betreffenden Zeit sich be­ findet, verlangen, nicht aber den Rücktransport ROHG. 16, 199. über Anweisung für das Gebiet des Eisenbahnfrachtrechts s. § 73 EVO.: RG. 15, 157. Ist ein Frachtbriefduplikat ausgestellt (§ 455 Abs. 2), so hat der Absender das Recht gemäß Abs. 1, nur wenn er das Duplikat vorlegt. Als Empfänger gilt auch der vom Destinatär zum Empfange Er­ mächtigte ROHG. 20, 192. Der Frachtführer darf das Frachtgut nur an den Adressaten oder an den von diesem ermächtigten Vertreter auSantworten ROHG. 25, 331, darf wegen seiner Ansprüche gegen den Empfänger das Frachtgut nicht gegenüber dem Absender zurückhalten Frankenburger, Handelsgesetzbuch. 3. Auss. 32

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Dritte» Buch.

Handelsgeschäfte.

ROHG. 11, 329, kann -en Ersatz der durch die Ausführung einer An­ weisung -es Absender- entstehenden Mehrkosten nicht verlange«, inso­ weit die Anweisung durch sein eigene- Verschulden veranlaßt worden ist BernFrachtüb. Art. 15. Nach § 73 Abs. 5 EBO. hat der Absender für den Eisenbahnver­ kehr das Berfügungsrecht nur bei Vorweisung des Frachtbriesduplikats Art. 8, 15 BernFrachtüb. Abs. 2. Das Berfügungsrecht -es Absenders erlischt nicht durch Aushändigung des Frachtbriefs vor der Ankunft des Frachtguts am Ablieferungsorte, worunter -er Bestimmungsort nach Maßgabe des Frachtvertrags zu verstehen ist. Die Übergabe -es Frachtbriefes an den Empfänger im Sinne des Albs. 2 erzeugt für diesen nur obligatorische, nicht aber dingliche Wir­ kungen RG. 27, 84; -em Absender steht das Berfolgungsrecht gemäß § 44 KO. zu SeuffA. 53 Nr. 175. Der Frachtführer haftet -em Empfänger nur für das Gut, d. h. also für -ie Folgen verspäteter Ablieferung, Beschädigung oder Verlust; dem Absender haftet er gemäß §§ 429 bis 431 aus dem Frachtvertrag.

§ 434. Der Empfänger ist vor der Ankunft des Gutes am Orte der Ablieferung dem Frachtführer gegenüber berechtigt, alle zur Sicherstellung des Gutes erforderlichen Maßregeln zu ergreifen und dem Frachtführer die zu diesem Zwecke notwendigen An­ weisungen zu erteilen. Die Auslieferung des Gutes kann er vor dessen Ankunft am Orte der Ablieferung nur fordern, wenn der Absender den Frachtführer dazu ermächtigt hat. Der Empfänger kann nur die zur Sicherstellung des Guts erfor­ derlichen Maßregeln veranlassen, die sich auch auf den Transport be­ ziehen können; den Ablieferungsort kann der Empfänger nicht beliebig ändern. Die Anweisungen des Empfängers dürfen das Verfügungs­ recht -es Absenders (§ 433) nicht beeinträchtigen. Durch die Befolgung der Anordnungen des Empfängers schützt sich der Frachtführer gegen diesen und den Absender. Der Frachtführer ist verpflichtet, am Orte der Ablieferung das Gut dem Empfänger auSzuhändigen § 435; letzteres braucht nur gegen Empfangsbescheinigung zu geschehen Art. 16 BernFrachtüb.; 8 368 BÄB

% 435. Nach der Ankunft des Gutes am Orte der Ablieferung ist der Empfänger berechtigt, die durch den Frachtvertrag be­ gründeten Rechte gegen Erfüllung der sich daraus ergebenden Verpflichtungen in eigenem Namen gegen den Frachtführer geltend zu machen, ohne Unterschied, ob er hierbei in eigenem oder in fremdem Interesse handelt. Er ist insbesondere berechtigt, von dem Frachtführer die Übergabe deS Frachtbriefs und die

Sechster «bschiM.

Frachtgeschäft.

§§ 434, 435.

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Auslieferung des Gutes zu verlangen. Dieses Recht erlischt, wenn der Absender dem Frachtführer eine nach § 433 noch zu­ lässige entgegenstehende Anweisung erteilt. Vgl. BernFrachtLb. Art. 16, 17, 19, 20, 21; EBO. K 76. g 435 befaßt sich mit der Erfüllung des Frachtvertrags (§ 436 aber mit der Folge der Auslieferung von Gut und Frachtbrief SW. 71, 344) will nur den Zeitpunkt bestimmen, von dem an der Empfänger zur Rechtsausübung im eigenen Namen befugt sein soll, d. i. die wirk­ liche Beendigung des Transports, die Ankunft des Frachtguts. Nach Eintreffen des letzteren am Bestimmungsorte kann der Adressat selb­ ständig und unabhängig vom Absender die gegen den Frachtführer bestebenden Ansprüche geltend machen IW. 1899, 833; 1900, 314; 1910, 573. Verpflichtung zur Gewährung eines Zugarrgs zum Orte der Ab­ lieferung RG. 73, 148; LZ. 5, 546. An und für sich entstehen die Rechte aus § 435, wenn auch als bedingte und befristete, schon mit der Abschließung des Frachtvertrags seitens des Absenders; Pfändbarkeit dieser Rechte OLG. 19, 408. Der Adressat eines Geldbriefs hat nach dessen Ankunft am Be­ stimmungsort reinen Anspruch auf Auslieferung; Unpfändbarkeit des. Anspruchs RG. 43, 98 f.; DIZ. 1901, 69; vgl. g 452. Die durch den Frachtvertrag begründeten Rechte und Verpflichtungen brauchen sich nicht aus dem Frachtbrief allein zu ergeben; maßgebend ist.der Inhalt des Frachtvertrags, Erfüllung Zug um Zug ROHG. 7, 216; 8, 192. Gegen den Spediteur bestehen nicht die im § 435 be­ zeichneten Rechte ROHG- 13, 327. Die Rechte nach § 435 sind eigene deS Empfängers, der nur seinen Schaden geltend machen kann RG. 13, 75. Bor der Ankunft des Guts am Ablieferungsort darf der Frachtführer dem Destinatär dasselbe nicht übergeben B 17 Nr. 434. Wenn der Empfänger die Fracht, die Zug um Zug gegen Empfang de- Guts zu leisten ist OLG. 16, 135; IW. 1909, 502, nicht bezahlt oder Annahmeweigerung erklärt hat, so muß der Frachtführer das Gut nicht abliefern § 295 BGB.; er kann, um nicht wiederholt zuführen zu müssen (§ 304 BGB ), das Gut hinterlegen, eventuell versteigern lassen gg 372, 383 BGB. Da an und für sich der Frachtführer dem Empfänger das Gut zuführen muß (ROHG. 2, 417), so hat er ihn von der Ankunft deS Guts zu benachrichtigen, wenn die Zuführung nicht tunlich ist ROHG. 8, 29; 14, 279. Er hat nicht ohne weiteres ein Klagerecht auf Ab­ nahme des Guts gegen den Empfänger nach Aushändigung des Fracht­ briefs. Vgl. § 436. Die Ablieferung des Frachtguts an den Emp­ fänger ist ein zweiseitiger, ein Zusammenwirken deS Abliefernden und deS Empfängers vorausfetzender Akt IW. 1903, 12. Durch Erhebung der Klage aus § 435 seitens des Adressaten wird daS BerfolgungSrecht des Absenders gemäß § 44 KO. nicht beseitigt SeuffA. 53 Nr. 175. Schaden-ersatzanspruch gegen die Eisenbahn, die das Frachtgut an den einen der zwei Adressaten deS Frachtbriefs abgeliefert hatte SeuffA. 54 Nr. 238. g 435 kommt auf das Verhältnis des Adressaten einer Postan­ weisung zur Post nicht zur Anwendung § 452; IW. 1905, 172. 32*

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

»436. Durch Annahme des Gutes und des Frachtbriefs wird der Empfänger verpflichtet, dem Frachtführer nach Maßgabe des Frachtbriefs Zahlung zu leisten. Bgl. BernFrachtüb. Art. 16, 17, 19-21; EBO. §§ 68, 76. Die durch § 436 begründete Verpflichtung ist eine selbständige, nicht eine abgeleitete. RG. 71, 344. Übergabe des Guts und Frachtbriefs an den Empfänger selbst; Ab­ ladung in seiner Abwesenheit; Verweigerung der Rückgabe ROHG. 20,410. Macht der Empfänger bei der Annahme Vorbehalte, so kann der Fracht­ führer das Frachtgut hinterlegen, überhaupt nach § 437 verfahren. Aus­ händigung des Ladescheins steht nicht der des Frachtbriefs gleich OLG. 6, 96. Annahme bei teilbaren Sendungen ROHG. 15, 142. Nach Maßgabe des Frachtbriefs hat der Empfänger zu zahlen, d. h. er ist den Bestimmungen des Frachtvertrags soweit unterworfen, als sie auS dem Frachtbrief zu ersehen sind, gleichgültig ob sie aus diesem un­ mittelbar oder nur vermittelst der darin in Bezug genommenen Bestim­ mungen, z. B. eines Reglements oder aus sonstigen Schriftstücken zu ent­ nehmen sind ROHG. 21, 126; RG. 4, 76; 21, 182; OLG. 13, 37; 16,134. Über Nachzahlung der zu niedrig und Zurückforderung der zu hoch berechneten Fracht s. ROHG. 9, 74; RG. 4, 74; 6, 102; IW. 1900, 788. Der Empfänger haftet für die durch seinen Verzug bei der Mnahme entstandenen Liegegelder ROHG. 20, 410. Gegenstand der Zahlung sind: Frachtlohn, Spesenauslage, Kon­ ventionalstrafe, Liegegelder, Nachnahmen ROHG. 21, 135; RG. 15, 76; SeuffA. 36 Nr. 289; DIZ. 1899, 508. Durch die in § 436 erwähnte Verpflichtung des Empfängers wird daS Verhältnis zum Absender nicht berührt. § 438. Voraussetzung des Anspruchs der Eisenbahnverwaltung gegen ben Empfänger auf Zahlung von Nachzoll B 23 Nr. 483; an und für sich besteht eine Verpflichtung desselben zur Zahlung von Nachzoll nicht RG. 71, 344. Haftung des Empfängers für den bei unrichtiger Deklara­ tion gemäß Art. 7 BernFrachtüb. zu erhebenden Frachtzuschlag; letzte­ rer unterliegt gegenüber dem Empfänger der einjährigen Verjährung Art. 12 Abs. 4 BernFrachtüb.; § 470 HGB.; M. 1906, 55.

5 437. 1 Ist der Empfänger des Gutes nicht zu ermitteln oder ver­ weigert er die Annahme oder ergibt sich ein sonstiges Ab­ lieferungshindernis, so hat der Frachtführer den Absender un­ verzüglich hiervon in Kenntnis zu setzen und dessen Anweisung einzuholen. "Ist dies ben Umständen nach nicht tunlich oder der Ab­ sender mit der Erteilung der Anweisung säumig oder die Anweisung nicht ausführbar, so ist der Frachtführer befugt, das Gut in einem öffentlichen Lagerhaus oder sonst in sicherer

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft.

§§ 487, 438.

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Weise zu hinterlegen. Gr kann, fall- bas Gut dem Verderben au-gefetzt und Gefahr im Verzug ist, da- Gut auch gemLß § 373 Abs. 2 bis 4 verkaufen lasse». M Von der Hinterlegung und dem Verkaufe de- Gute- hat der Frachtführer den Absender und den Empfänger unverzüg­ lich zu benachrichtigen, e- sei denn, daß dies untunlich ist; im Falle der Unterlassung ist er zum Schadensersätze verpflichtet. tos. 1. «gl. tot. 19, 24 BernFrachtüb.; EBO. §81; §52 LeBinnenschiffahrtSges. Ein Ablieferungshindernis ist auch dann gegeben, wenn der Emp­ fänger die Zahlung der Fracht verweigert § 298 BGB.; ROHG. 2, 416. Unterlassung der Benachrichtigung macht schaden-ersatzpflichtig. Wenn einer von zwei Adressaten im Frachtbrief die Annahme der Ware ver­ weigert, so muß der Frachtführer den Absender hievon benachrichtigen; Ersatzpflicht DIZ. 1898, 331.

tos. 2. Die Rechte nach Abs. 2, der weiter als §§ 372, 383 bis 385 BGB. geht, stehen dem Frachtführer auch dann zu, wenn ihn der Absender gemäß § 433 angewiesen hat, das Gut anzuhalten, eS aber dann unter­ läßt, über das Gut zu verfügen. über die Befugnis der Beteiligten, die gerichtliche Bestellung von Sachverständigen zur Besichtigung deS Gutes zu veranlassen, s. § 488 ZPO. Eine gerichtlich vorhergehende Anordnung ist nicht Bedingung der Hinterlegung und des Verkaufs nichtabgenommener Frachtgüter SeuffBl. 76, 402. Der Frachtführer hat auch gemäß § 440 vermöge seines Pfand­ recht- «in BerkaufSrecht.

»438. 1 Ist die Fracht nebst den sonst auf dem Gute haftenden Forderungen bezahlt und da- Gut angenommen, so find alle Ansprüche gegen den Frachtführer aus dem Frachtvertrag er­ loschen. n Diese Vorschrift findet keine Anwendung, soweit die Be­ schädigung oder Minderung des Gutes vor dessen Annahme durch amtlich bestellte Sachverständige festgestellt ist. "Wegen einer Beschädigung oder Minderung deS Gute-, die bei der Annahme äußerlich nicht erkennbar ist, kann der Frachtführer auch nach der Annahme des Gutes und der Be­ zahlung der Fracht in Anspruch genommen werden, wenn der Mangel in der Zeit zwischen der Übernahme des Gutes durD den Frachtführer und der Ablieferung entstanden ist und die Feststellung des Mangels durch amtlich bestellte Sachverstän­ dige unverzüglich nach der Entdeckung und spätestens binnen einer Woche nach der Annahme beantragt wird. Ist dem Fracht-

502

Dritte- Buch.

Handelsgeschäfte-

führer der Mangel unverzüglich nach der Entdeckung und binnen der bezeichneten Frist angezeigt, so genügt eS, wenn die Fest­ stellung unverzüglich nach dem Zeitpunkte beantragt wirb, biS zu welchem der Eingang einer Antwort des Frachtführer- unter regelmäßigen Umständen erwartet werden darf. ,v Die Kosten einer von dem Empfangsberechtigten beantragten Feststellung find von dem Frachtführer zu tragen, wenn ein Verlust oder eine Beschädigung ermittelt wird, für welche der Frachtführer Ersatz leisten muß. v Der Frachtführer kann fich auf diese Vorschriften nicht beruftn, wenn er den Schaden durch Vorsatz oder grobe Fahrlässtgkeit herbeigeführt hat. Abs. 1. Vgl. Art. 44 BernFrachtüb. Der Rechtssatz in Abs. 1 ist strikte zu interpretiere« ROHG. 25, 32; gilt nicht für Frankosendungen ROHG. 13, 414; RG. fe, 32 ; (a. M. wegen BernFrachtüb. Art. 44 LZ. 2, 36), gilt nicht im Ftzlle eines Totalverlusts ROHG. 11, 35; 15,144; OLG. 22, 54. Die Rechtsfolge des Abs. 1 kann der Empfänger durch die Feststellung gemäß Abs. 2 (Anordnung einer einstweiligen Verfügung oder einer Sicherung des Beweises) abwenden. Nach dem BinnenSchG. (§ 61) hat schon die Annahme des Guts allein die in Abs. 1 erwähnte Wirkung. Über Bezahlung einer Fracht im Sinne des § 438 s. RG. 25, 31. DaS Gut muß vom Empfänger oder einem zu seiner Vertretung Befugten angenommen worden sein; Annahme und Bezahlung der Fracht durch eine Hilfsperson des Empfängers hat die im Abs. 1 erwähnte Rechtswirkung nicht. Zwang, Irrtum, Vorbehalt unter Hinweis auf die erfolgte Fest­ stellung der Beschaffenheit des Guts durch amtliche Sachverständige schließen die Rechtsfolge aus. Das Gut muß angenommen worden sein B 14 Nr. 403. Wird ein Teil wegen Beschädigung desselben zurückgewiesen, so liegt in der An­ nahme des nichtbeschädigten keine Annahme des ganzen Guts. Die ge­ samten Frachtspesen müssen bezahlt, nicht bloß in Rechnung gestellt sein B 11 Nr. 264; Beweislast des Frachtführers für ihre richtige Berechnung OLG. 22, 53. DaS Erlöschen der Ansprüche tritt nur gegen den Frachtführer ein, nicht gegen den Spediteur ROHG. 8,195; 24,289, beseitigt jeden Anspruch, aber auch jede Einrede aus einem solchen Anspruch RG. 1, 3; 25, 32, umfaßt nicht die Ansprüche, welche sich ergeben: aus einem Verwahrungs­ vertrag ROHG. 24, 305, aus der irrtümlichen Zuvielzahlung von Fracht RG. 6, 104, aus einem Delikt ROHG. 15, 33. Ein einseitiger Vorbehalt des Empfängers bei der Annahme des Guts ist ohne Wirkung, ein mit Zustimmung (auch stillschweigender DIZ. 1904, 512) des Frachtführers gemachter, wie dessen Anerkenntnis der gerügten Mängel genügt zur Erhaltung der Ansprüche BernFrachtäb. Art. 44 Abs. 3. Nach Treu und Glauben muß der Frachtführer dem Empfänger eine äußere, den Geschäftsbetrieb des ersteren nicht störende Besichtigung vor Empfang des Guts gestatten, über Zug um Zug Erfüllung bei mehrtägiger Ausladung s. Lohn in IW. 1909, 185.

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft.

§§ 439, 440.

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Abs. 2. Bgl. § 61 Abs. 2 deS BinnenschiffahrtSges. Mit der Besichtigung und Untersuchung deS Guts können nicht nur die in einem gerichtlichen Verfahren zur Sicherung des Beweises be­ stellten sondern auch von der zuständigen Behörde oder einem dazu er­ mächtigten Organe des Handelsstandes bezeichnete Sachverständige be­ auftragt werden. Abs. 3. Bgl. § 61 Abs. 2 des BinnenschiffahrtSges., Art. 44 Abs. 2 Nr. 4 BernFrachtÜb. Annahme deS Guts, Übergabe an einen Boten des Empfängers LZ. 3, 161. Vollständiger Verlust des Guts ist hier nicht gemeint ROHG. 15, 143. Die Feststellung des Mangels muß nicht, kann aber unter Anrufung des Gerichts erfolgen § 488 ZPO. Für das Eisenbahnfrachtrecht s. § 464, ferner § 97 EBO. Abs. 4. BernFrachtÜb. 25; EBO. § 82, 83. § 61 Abs. 3 des BinnenschiffahrtSges.

Bgl. § 610 HGB.,

Abs. 5. Bgl. BernFrachtÜb. Art. 41, 44 Abs. 2 Nr. 1, Abs. 3, 431 HGB.; EBO. § 95. Auf Grund der ihm nach dem vertrag obliegenden Sorgfalt eines ordentlichen Frachtführers Frachtführer im Interesse des Verfrachters verpflichtet, für den deS Zustandes des Gutes zu sorgen; z. B. wenn dieses auf dem port von Dritten beschädigt worden ist §§ 488, 485 ZPO.

§§ 430 Fracht­ ist der BeweiS Trans­

G 439. Auf die Verjährung der Ansprüche gegen den Frachtführer wegen Verluste-, Minderung, Beschädigung oder verspäteter Ablieferung des Gute- finden die Vorschriften des § 414 entsprechende Anwendung. Die- gilt nicht für die im § 432 Abs. 3 bezeichneten Ansprüche. Bgl. die Bemerkungen zu § 414; BernFrachtÜb. Art. 45, 46; EBO.

8 98.

Auch die Verjährung der Ansprüche des Empfängers gegen dm Frachtführer gemäß §§ 435, 437 Abs. 3 ist gemeint, über Bewährung der Ansprüche des Frachtführers s. § 196 Zifs. 3 BGB. Dieser unter­ liegen alle Ansprüche aus dem Frachtverträge DIZ. 1908, 1408, auch der an die Stelle der Fracht und der betr. Auslage tretende Schadens­ ersatzanspruch wegen Nichterfüllung; Unterbrechung der Verjährung durch Zustellung einer demande en garantie gemäß dem holländischen Recht RG. 61, 390. Rosenmeyer behauptet in der DIZ. 1905, 598 eine vier­ jährige Verjährungsfrist gegenüber Gewerbetreibenden. Verlust ist auch die im Wege einer öffentlichen Versteigerung er­ folgte Veräußerung des Guts durch den Frachtführer ROHG. 16, 30. Die Verjährung wird nur durch vorsätzliches Handeln des Fracht­ führers oder seiner Leute ausgeschlossen. Über Unterbrechung der Verjährung s. § 470 Abs. 2.

# 440. 1 Der Frachtführer hat wegen aller durch den Frachtvertrag begründeten Forderungen, insbesondere der Fracht- und Lrege-

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

gelber, der Zollgelder und anderer Auslagen, sowie wegen der auf baS Gut geleisteten Borschüffe, ein Pfandrecht an dem Gute.

11 Das Pfandrecht besteht, solange der Frachtführer baS Gut noch im Besitze hat, insbesondere mittels Konnossements, Lade­ scheins oder Lagerscheins darüber verfügen kann. m Auch nach der Ablieferung dauert das Pfandrecht fort^ sofern der Frachtführer es binnen drei Tagen nach der Ab­ lieferung gerichtlich geltend macht und das Gut noch im Be­ sitze des Empfängers ist. lv$te im § 1234 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs be­ zeichnete Androhung des Pfundverkaufs sowie die in den §§ 1237, 1241 des Bürgerlichen Gesetzbuchs vorgesehenen Be­ nachrichtigungen find an den Empfänger zu richten. Ist dieser nicht zu ermitteln oder verweigert er die Annahme des Gutes, so hat die Androhung und Benachrichtigung gegenüber dem Absender zu erfolgen. Bgl. BernFrachtÜb. Art. 21, 20; EDO. § 76 Abs. 5.

Abs. 1. Das Pfandrecht entsteht mit der Empfangnahme des Fracht­ gut- zum Zwecke des Transports OLG. 6, 98; keine Voraussetzung bildet das Bestehen des Eigentums am Frachtgut auf Seite des Absenders g 366 (vgl. § 397) oder des letzteren Kaufmannseigenschaft OLG. 6, 97. Dem Frachtführer steht auch das Zurückbehaltungsrecht gemäß § 369 zu; vgl. § 440 HGB. in Verbindung mit HH 868,986 BGB.; IW. 1911,96. Das Pfandrecht erstreckt sich bei sukzessivem Transport auf die An­ sprüche aus dem ganzen Transport RG. 74, 400, auch auf die Kosten der Verwirklichung des Pfandrechts (§§ 1210, 1257 BGB.), nicht aber auf solche Nachnahmen, die der Frachtführer nicht selbst ausgelegt hat; die von ihm selbst gezahlten Nachnahmebeträge braucht er auf ihre Richtigkeit nicht zu prüfen ROHG. 20, 190; 24, 288; Pfandrecht für die Nachnahme, für welche er gegenüber dem Bormann die Haftung über­ nommen hat ROHG. 15, 200. Auch die ausländische Bahnverwaltung hat an dem in Deutschland erzielten Bersteigerungserlös nach dem inter­ nationalen Frachtrecht ein Pfandrecht DIZ. 1901, 168. Abs. 2. Auch der mittelbare Besitz ist genügend § 868 BGB.; durch eine Bollstreckungspfändung allein wird der Besitz des Pfandguts nicht entzogen. Abs. 3. Der Tag der Ablieferung wird bei Berechnung der drei Tage nicht mitgerechnet § 187 BGB.; vom letzten Tage der Ablieferung iwegen Sonn- oder Feiertag s. § 193 BGB.) an wird gerechnet, wenn dieselbe längere Zeit dauert. Die gerichtliche Geltendmachung erfolgt durch Einreichung eines Antrags auf Erlassung einer einstweiligen Ver­ fügung oder Zustellung der Klage.

Abs. 4. Wegen Berwirllichung des Pfandrechtes s. § 368. Wird der Frachtführer von dem Absender, ohne daß dieser einen anderen Empfänger bezeichnet, angewiesen, das Gut zurückzugeben (§ 433), so hat Androhung und Benachrichtigung an den Absender zu geschehen.

Sechster Abschnitt

Frachtgeschäft.

§§ 441, 442.

505

Über bas Recht des Frachtführers, das Gut. zu verkaufen, und zwar auch gegenüber dem übrigen Gläubigern und der Konkursmasse der Eigentümers s. § 49 Nr. 2 u. 4 «O; § 1257 BGB.; § 369 HW».

»441. 1 Der letzte Frachtführer hat, fall- nicht im Frachtbrief et« Andere- bestimmt ist, bei der Ablieferung auch die Forderungen der BormSnner sowie die auf dem Gute hastenden Nachnahmen einzuziehen und die Rechte der BormSnner, insbesondere auch da- Pfandrecht, auszuüben. Da- Pfandrecht der BormLnrier besteht so lange als da- Pfandrecht des letzten Frachtführer-. n Wird der vorhergehende Frachtführer von dem nachfolgen­ den befriedigt, so gehen seine Forderung und sein Pfandrecht auf den letzteren über. 01 In gleicher Art gehen die Forderung und das Pfandrecht de- Spediteur- auf den nachfolgenden Spediteur und de» nach­ folgenden Frachtführer über. Bgl. BernFrachtüb. Art. 20, 21; EVO. § 76; Nachwiegung und Nachzahlung auf der Bestimmungsstation TBO. § 77. tos. 1, Zu den Bormännern gehören auch die dem letzten Fracht­ führer bekannten vorgehenden Spediteure. Der letzte Frachtführer hat also nicht bloß die Forderungen aus dem Frachtbriefe, sondern aus dem Frachtvertrag einzuziehen. Dar Pfandrecht der Bormänner besteht im Fall« gerichtlicher Geltendmachung drei Tage nach der Ablieferung § 440 Abs. 3. Darauf kommt nichts an, ob überhaupt ein Frachtbrief ausge­ stellt ist.

tos. 2. Der Übergang des Pfandrechts setzt einen kontinuierlichen Bestand desselben voraus. Ist dasselbe in der Person eines der aufelnanderfolgenden Frachtführer und Spediteure erloschen (z. B. durch Überladung der Ware in ein Schiff), so kann es nicht in der Person eine- der Nachmänner wieder aufleben §§ 410, 447 HGB-, § 26 des BinuenfchiffahrtSgef.; RG. 44, 119. tos. 8. Der Kommissionär ist durch § 441 nicht geschützt; wenn er aber für seine Ansprüche durch Nachnahmeerhebung sich deckt, so er­ streckt sich auf diese Beträge gleichfalls das Pfandrecht des Spediteurs und Frachtführers.

» 442. Der Frachtführer, welcher das Gut ohne Bezahlung ab­ liefert und das Pfandrecht nicht binnen drei Tagen nach der Ablieferung gerichtlich geltend macht, ist den BormSnner« ver­ antwortlich. Er wird, ebenso wie die vorhergehenden Fracht­ führer und Spediteure, des Rückgriffs gegen die Bormänner verlustig. Der Anspruch gegen den Empfänger bleibt in Kraft.

506

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

«gl. BernFrachtÜb. Art. 23. Gegen die Bormänner, zu welchen auch der Absender d. h. der BertragSgegner des Frachtführers (Spediteur oder Verkäufer), nicht aber der Versender, der nur die Besorgung einem Spediteur überträgt § 407 HGB. (Mittelstein in DIZ. 1908, 184) zu rechnen ist, gehen alle Mchte aus dem Frachtvertrag verloren; nur aus dem Gesichtspunkt der ungerechtfertigten Bereicherung könnte ein Anspruch begründet werden. Hat der letzte Frachtführer das Gut nicht hinausgegeben, so kann er feine Ansprüche gegen die Bormänner geltend machen, ohne vorher den Empfänger hierum zu belangen. Die gerichtliche Geltendmachung des Pfandrechts (durch Antrag auf Erlassung einer einstweiligen Verfügung oder Zustellung der Klage­ muß innerhalb der drei Tage vor Übergang des Besitzes des Guts seitens des Empfängers auf einen andern (§ 440) erfolgen; Unterlassung macht den letzten Frachtführer schadensersatzpflichtig.

§ 443. 1 Bestehen an demselben Gute mehrere nach de» §§ 397, 410, 421, 440 begründete Pfandrechte, so geht unter den­ jenigen Pfandrechten, welche durch die Versendung oder durch die Beförderung de- Gutes entstanden find, da- später ent­ standene dem früher entstandenen vor. 11 Diese Pfandrechte haben sämtlich de» Borrang vor dem Nicht au- der Versendung entstandenen Pfandrechte de- Kommisfionärs und des Lagerhalters sowie vor dem Pfandrechte des Spediteurs und des Frachtführers für Vorschüsse. Abs. 1. Es betreffen: § 397 das gesetzliche Pfandrecht des KamMissionärs für Verladung, Verpackung, Lagerung; § 410 das des Spe­ diteurs für Provision, Fracht, Auslagen und Verwendungen (nicht aber für Nachnahmen oder Vorschüsse); § 421 das des Lagerhalters für Lage­ rung, Verpackung; § 440 das des Frachtführers aus dem Transporte (auch für Vorschüsse, die er den Vormännern ersetzte).

§ 443 behandelt nicht die Kollision von Netentions- und Pfand­ rechten oder nichtgesetzlicher Pfandrechte mit den gesetzlichen. Abs. 2. Die Kollision -wischen -en verschiedenen Pfandrechten ist möglich, weil -er durch das gesetzliche Pfandrecht Geschützte nicht -en Gewahrsam zu haben braucht, auch ein Dritter für ihn die Sache detinieren kann, und das Pfandrecht des Frachtführers auch nach der Ab­ lieferung fortdauert § 440 Abs. 3. AlS solche nicht durch die Versendung oder -en Transport ent­ standene Pfandrechte, von denen daS ältere dem jüngeren vorgeht (§§ 1209, 1267 BGB.) kommen in Betracht: das des Kommissionärs für Provi­ sion, Darlehen, Vorschüsse, des Spediteurs oder Lagerhalters für Dar­ lehen oder Vorschüsse, des Frachtführers für Vorschüsse. Änderungen in der gesetzlichen Reihenfolge der gesetzlichen Pfand­ rechte können B. auS § 366 sich ergeben.

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft.

§§ 443—445.

507

f444. Über die Verpflichtung zur Auslieferung de» Gute- kann

non dem Frachtführer ein Ladeschein au-gestellt werden. Kgl. 8 72 des Binnenschiffahrtsges., M. 1904, 130. Eine Verpflichtung zur Ausstellung des Ladescheins kann durch Vertrag begründet werden; dieser hat für den Binnenhandel dieselbe Bedeutung wie das Konnossement für den Seehandel; die Grundsätze über das Seekonnossement kommen zur entsprechenden Anwendung ROHG. 8, 414; RG. 5, 80. Eine bloße Empfangsbescheinigung mit Hin­ zufügung des Ortes und der Person, an welche das Gut befördert werden soll, ist kein Ladeschein RG. 13, 75. Auf Grund Ausstellung des Ladescheins haftet der Frachtführer nicht für Richtigkeit des darin bezeichneten, sondern nur für Ablieferung des empfangenen Guts M. 1904, 130, aber für den Schaden, den der Inhaber des Ladescheins infolge seines Vertrauens auf die Richtigkeit der vom Frachtführer über bte Beschaffenheit des Guts schuldhaft unrichtig abgegebenen Erklärung er­ litten hat RG. 5, 81. Über die Wirkung der Übergabe des Ladescheins s. § 450, über die Verpflichtung aus demselben gegenüber dem Destinatär § 447.

e 445. 1 Der Ladeschein soll enthalten: 1. den Ort und den Tag der Ausstellung; 2. den Namen und den Wohnort de» Frachtführer»; 3. dm Namen de» Absender»; 4. de» Namen desjenigen, an welchen oder an besten Order da» Gut abgeliefert werden soll; al» solcher gilt der Ab­ sender, wenn der Ladeschein nur an Order gestellt ist; 5. den Ort der Ablieferung; 6. die Bezeichnung des Gutes nach Beschaffenheit, Mmge und Merkzeichen; 7. die Bestimmung über die Fracht und über die auf dem Gute haftenden Nachnahmen sowie im Falle der Voraus­ bezahlung der Fracht einen Vermerk über die Voraus­ bezahlung. "Der Ladeschein muß von dem Frachtführer unterzeich­ net sein. "'Der Absender hat dem Frachtführer auf Verlangen eine von ihm unterschriebene Abschrift des Ladescheins auSzuhändigen. Abs. 1. Ob die Beobachtung der Bestimmungen der Ziff. 1 bis 7 wesentlich für die Rechtswirksamkeit des Ladeschein- ist, ist nach dem einzelnen Fall zu beurteilen ROHG. 17, 97; RG. 20, 57. Haftung für schuldhaft unrichtige Angaben im Ladeschein über Beschaffenheit des Gutes RG. 5, 81.

508

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Der Inhalt -er Ziff. 3 u. 4 muß bei den an Order gestellten Ladescheinen beachtet werden; letztere werden als Orderpapiere behandelt §g 363 bis 365. Der Ladeschein kann Rekta-, nie Jnhaberpapier sein. Unrichtige Angaben über die in Ziff. 6 erwähnten Umstände ver­ pflichten zum Schadensersatz RG. 5, 81.

Abs. 2. Die Unterzeichnung (auch durch einen Vertreter ROHG. 17, 100) ist nach Abs. 2 wesentlich für das Bestehen des Ladescheins; bloße Stempelung genügt nicht. Abs. 3. Die vom Absender zu unterschreibende Abschrift soll die Identität des Inhalts des vom Frachtführer ausgestellten Ladescheins festftellen, ist kein Duplikat im gewbhnlichen Sinne; denn letzteres wäre vom Frachtführer selbst auszustellen.

I 446. 1 Der Ladeschein entscheidet für das Rechtsverhältnis zwischen dem Frachtführer und dem Empfänger des Gutes; die nicht i» den Ladeschein aufgenommenen Bestimmungen des Fracht­ vertrag- find dem Empfänger gegenüber unwirksam, sofern nicht der Ladeschein ausdrücklich auf sie Bezug nimmt. " Für das Rechtsverhältnis zwischen dem Frachtführer und dem Absender bleiben die Bestimmungen des Frachtvertrags maßgebend. Abs. 1. Wegen der dinglichen Wirkung eines Ladescheins s. § 450. Dessen Inhalt ist für die Beziehungen zwischen Frachtführer und Emp­ fänger maßgebend ROHG. 17, 98; RG. 14, 5, insbesondere auch für die Fracht ROHG. 12, 369, für das abzuliefernde Gut, das er empfangen hat (keine Haftung für dessen Bezeichnung) RG. 5, 79. Der Frachtführer, welcher den Ladeschein unterzeichnet, aber den Transport durch einen andern Frachtführer ausgeführt hat, wird durch eine von diesem letzteren mit dem Empfänger getroffene, die Bestimmungen de- Ladescheins abändernde Übereinkunft nicht verpflichtet ROHG. 25,343. Durch Abs. 1 ist nicht ausgeschlossen, daß der Frachtführer den im § 429 erwähnten Exkulpationsbeweis führen oder den Ersatz der -um Besten des Gutes gemachten Aufwendungen verlangen kann ROHG. 8, 411. Aber weder er kann gegen den Empfänger, noch letzterer gegen ersteren Einreden auS der Person des Absenders geltend machen ROHG. 2, 318.

Abs. 2 gilt gemäß § 447, vorbehaltlich der Rechte Dritter aus dem Ladeschein. Zwischen Frachtführer und Absender ist der Inhalt des (wenn auch nur mündlich) verabredeten Frachtverttags maßgebend B 17 Nr. 429.

« 447. 1 Zum Empfange des Gutes legitimiert ist derjenige, an welchen das Gut nach dem Ladeschein abgeliefert werden soll oder auf welchen der Ladeschein, wenn er an Order lautet, durch Jndoffament übertragen ist.

Sechster Abschnitt.

Frachtgeschäft.

§§ 446—448.

509

n Der zum Empfange Legitimierte hat schon vor der Ankunft de- Guter am Ablieferungsorte die Rechte, welche dem Ab­ sender in Ansehung der Verfügung über da- Gut zustehen, wenn ein Ladeschein nicht ausgestellt ist. m Der Frachtführer darf einer Anweisung des Absender-, da- Gut anzuhalten, zurückzugeben oder an einen anderen al­ ben durch den Ladeschein legitimierten Empfänger auszuliefern, nur Folge leisten, wenn ihm der Ladeschein zurückgegeben wird; verletzt er diese Verpflichtung, so ist er dem rechtmäßigen Be­ sitzer des Ladescheins für das Gut verhaftet. Zuführung des Frachtguts, Benachrichtigung des Empfängers von der Ankunst, Fristen für die Wnahme der nichtzugerollten Güter BernFrachtüb. 19; EBO. § 78 mit 80. Vgl. § 659 Abs. 2 HGB-

Abs. 1. Der an Order gestellte Ladeschein kann wie alle Order­ papiere durch Indossament übertragen werden §§ 363 bis 366; die Legi­ timation aus dem Ladeschein (IW. 1904, 46) kann auch durch Blanko­ indossament oder Zession beschafft werden ROHG. 25, 340; RG. 4, 146. Abs. 2. Empfangsberechtigt ist der Erwerber deS Ladescheins mit dem Erwerb, nicht erst mit der Ankunft des Gutes am Orte der Be­ stimmung. Hiedurch ist sowohl § 433 wie § 435 modifiziert. Der legi­ timierte Besitzer des Ladescheins kann schon vor der Ankunft des Gutes am Ablieferungsorte Herausgabe des Gutes verlangen. Abs. 3. Unter Rückgabe des Ladescheins im Sinne des Ms. 3 ist die Rückgabe aller Exemplare desselben gemeint, wenn z. B. auch ein Duplikat vom Frachtführer ausgestellt ist, die Rückgabe des Duplikats; die in § 445 Abs. 3 erwähnte Kopie ist kein Duplikat, da das Duplikat vom Frachtführer ausgestellt wird. Durch die Aushändigung des Ladescheins an einen andern verliert der Msender sein Bersolgungsrecht aus § 44 KO.; er kann etwaige An­ sprüche auf das Gut nur noch durch Erwirkung einer einstweiligen Ver­ fügung oder eines Arrestes verfolgen.

» 418. Der Frachtführer ist zur Ablieferung deS Gutes nur gegen Rückgabe des Ladescheins, auf dem die Ablieferung des Gutes bescheinigt ist, verpflichtet. Ablieferung des Guts ist Beschaffung der tatsächlichen Verfügungs­ gewalt des Empfängers RG. 5, 28, 79; OLG. 8, 390. Der Empfänger muß alle seine Verpflichtungen Zug um Zug erfüllen § 320 BGB.; OLG. 8, 390. Ist der Ladeschein verloren gegangen, so braucht, wenn a) der letztere an Order gestellt ist, der Frachtführer nur nach durchgeführtem Amortisationsverfahren (während des letzteren nur gegen Sicherheits­ leistung § 365 Abs. 2) abzuliefern, b) wenn der Ladeschein auf Namen gestellt war, der Frachtführer, soserne nicht ein Amörtisationsverfahtzen

510

Drittes Buch

Handelsgeschäfte.

durchgeführt wird, nur bei Genehmigung des Absenders an den Empföttger gegen des letzteren öffentlich beglaubigtes Anerkenntnis (§ 871 BGB ), daß die Verpflichtung erloschen sei, abzuliefern.

K 449. Im Falle des § 432 Abs. 1 wirb der nachfolgende Fracht­ führer, der das Gut auf Grund des Ladeschein- übernimmt, »ach Maßgabe beS Scheines verpflichtet. . S 432 Abs. 1 behandelt die Haftung des Frachtführers für den Unterfrachtführer.

» 450. Die Übergabe des Ladescheins an denjenigen, welcher durch den Schein zur Empfangnahme de- Gutes legitimiert wird, hoch wenn das Gut von dem Frachtführer übernommen ist, für den Erwerb von Rechten an dem Gute dieselben Wirkungen wie die Übergabe des Gute-. Die dingliche Wirkung tritt durch Übergabe des mit ordnungs­ mäßigem (auch Blanko-) Indossament versehenen Ladescheins ein; vgl. auch 8 72 des Binnenschiffahrtsges. Der gutgläubige Erwerber des an Order gestellten, mit Indossa­ ment versehenen Ladescheins erlangt das Eigentum am Gut frei von gesetzlichen Pfandrechten oder Retentionsrechten des Frachtführers; hiegegen kann sich der Frachtführer durch einen Vermerk über seine Kosten nn Ladeschein schützen § 445 Aisf. 7. Durch Ausstellung eines Ladescheins wird die Anwendbarkeit der allgemeinen Vorschriften über die Rechte und Pflichten des Fracht­ führers nur soweit ausgeschlossen, als sich dies aus den besonderen Be­ stimmungen über den Ladeschein ergibt.

»451. Die Vorschriften der §§ 426 bis 450 kommen auch zur Anwendung, wenn ein Kaufmann, der nicht Frachtführer ist, im Betriebe seines Handelsgewerbes eine Beförderung von Gütern zu Lande oder auf Flüffen oder sonstigen Binnen­ gewässern auSzuführen übernimmt. Diese Vorschriften finden auch Anwendung auf öffentlich« TranSportanstalten, welche die Güterbeförderung gewerbsmäßig betreiben, tber „Betrieb des Handelsgewerbes" f. bet § 343. Wenn z. B. ein Pferdehändler einen Pferdetransport gegen Entgelt übernimmt, so findet auf ihn § 451 Anwendung, da er Kaufmann ist; er haftet aber dann auch nach Maßgabe deS § 429 für einen durch Beschädigung des zu transportierenden Pferdes entstandenen Schaden. Bgl. auch § 26 des BtnnonschifiahrtSges. Beförderung von Gütern durch Nichtkaufleute ist Werkverdingung.

Sechster Abschnitt. Frachtgeschäft. §§ 449—452.

511

| 462. Auf die Beförderung von Güter» durch die Postverwaltuvgen de- Reichs und der Bundesstaate« finden die Be­

schriften diese- Abschnittes keine Anwendung. Die bezeichnete« Postverwaltungen gelten nicht al- Kaufleute tat Sinne dieseGesetzbuchs. Eger u. Gorban, Posttelegraphen- und Telephonrecht, Leipzig, ftgt; PostG. vom 28. Oktober 1871 mit Ergänzungen vom 20. Dezember IMS und PostO- vom 20. März 1900. Der Adressat eines Geldbriefes hat keinen selbständigen Anspruch auf Auslieferung gegen die Post nach der Ankunft am Bestimmungs­ ort RG. 43, 98; IW. 1899, 235; DIZ. 1901, 69. über Pfändung von Postanweisungsbeträgen s. Tachau in DIZ. 1903, 496. Wirkung der Erklärung, die eingehenden Postsendungen abholen zu lassen; Gefahr des Abhandenkommens, Folgen RG. 69, 139. Postbeförderungsvertrag, Verpflichtungen hieraus IW. 1909, 171. Der Staat als Eisenbahnbetriebsunternehmer ist Kaufmann. Aus^ ländische Staaten haben auf die Privatrechtsstreitigkeiten (Haftung aus Frachtvertrag) nicht vor deutschen Gerichten Recht zu nehmen IW.

Siebenter Abschnitt.

Befördern«- ven (Bfitern ««I Persmeil nnf tat Sise»b«h«en jvorbemerlrnrg. Eger, Das Eisenbahnrecht im Deutschen Reich, Leipzig.

Das HGB. sucht durch Anschluß an den Berner Vertrag (inter­ nationales Übereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr vom 14. Ok­ tober 1890, abgeändert durch das Pariser .Zusatzübereinkommen vom 16. Juni 1898 u. das 2. (Berner) Zusatzübereinkommen vom 19. Sep­ tember 1906 (RGBl. 1908, 515 ff., s. Reindl in SeuffBl. 72, 507 ff., 575 ff.), die Übereinstimmung der für den inneren Eisenbahnverkehr maßgebenden Vorschriften mit den für den internationalen Verkehr geltenden Bestimmungen herzustellen. Auch ist den Bestimmungen der Eisenbahnverkehrsordnung in den §§ 454 bis 471 innerhalb gewisser Grenzen der Vorrang vor den allgemeinen Vorschriften des vorigen Ab­ schnittes eingeräumt; auch sonst ist mehrfach auf ihre Bestimmungen zur Ergänzung der gesetzlichen Vorschriften verwiesen und jede Vereinbarung, die mit der Berkehrsordnung im Widerspruche steht, für nichtig erklärt. Auf Schuldverhältnisse auf Grund des internationalen BernFrachtÜb. vom 14. Oktober 1890 kommt ergänzend das einheimische Recht (z. B. § 254 BGB.) zur Anwendung RG. 67, 171. Die Eisenbahnverkehrsordnung enthält nicht nur Bestimmungen Sttr den Güterverkehr, sondern auch für die Personenbeförderung. Durch i 472 ist ihre einheitliche Bedeutung in allen ihren Teilen außer Zweif« gestellt. Im übrigen wird an den Grundlagen, auf welchen die Eisenbahn« Verkehr-ordnung nach den Vorschriften der Reichsverfassung (Art. 4b, 46

512

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Abs. 2 dortselbst) beruht, nichts geändert. Auch die in den einleitenden Vorschriften der Verkehrsordnung gewährte Möglichkeit, unter besonde­ ren Voraussetzungen abweichende Bestimmungen zu treffen, bleibt, vor­ behaltlich der aus den zwingenden Vorschriften des § 471 sich ergeben­ den Schranken, unberührt. Für die der EVO. nicht unterliegenden Bahn­ unternehmungen (Kleinbahnen) sind im § 473 besondere Bestimmungen getroffen. Die neue EVO. vom 23. Dezember 1908 wurde in Bayern durch besondere Verordnung vom 25. Januar 1909 in Kraft gesetzt. Recht­ liche Bedeutung derselben s. Laband in DIZ. 1900, 509 und 1901, 61; Harburger in DIZ. 1901, 59; Kaufmann in DIZ. 1901, 85; §8 471, 472 HGB., Art. 45, 46 RB. DIZ. 1904, 1084 f. ; IW. 1905, 92. Kühne, Grundriß des Eisenbahnrechts Berlin. Fritsch, Handbuch der Eisenbahngesetzgebung Berlin. Für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen gilt das Reichsgesetz vom 3. Mai 1909.

§ 453. 1 Eine, dem öffentlichen Güterverkehre dienende Eisenbahn darf die Übernahme von Gütern zur Beförderung nach einer für den Güterverkehr eingerichteten Station innerhalb des Deutschen Reichs nicht verweigern, sofern: 1. der Absender sich den geltenden Beförderungsbedingungen und den sonstigen allgemeinen Anordnungen der Eisen­ bahn unterwirft; 2. die Beförderung nicht nach gesetzlicher Vorschrift oder aus Gründen der öffentlichen Ordnung verboten ist; 3. die Güter nach der Eisenbahnverkehrsordnung oder den gemäß der Verkehrsordnung erlassenen Vorschriften und, soweit diese keinen Anhalt gewähren, nach der Anlage und dem Betriebe der beteiligten Bahnen sich zur Be­ förderung eignen; 4. die Beförderung mit den regelmäßigen Beförderungs­ mitteln möglich ist; 5. die Beförderung nicht durch Umstände, die als höhere Gewalt zu betrachten sind, verhindert wird. "Die Eisenbahn ist nur insoweit verpflichtet, Güter zur Beförderung anzunehmen, als die Beförderung sofort erfolgen kann. Inwieweit fie verpflichtet ist, Güter, deren Beförderung nicht sofort erfolgen kann, in einstweilige Verwahrung zu nehmen, bestimmt die Eisenbahnverkehrsordnung. "'Die Beförderung der Güter findet in der Reihenfolge statt, in welcher sie zur Beförderung angenommen worden find, sofern nicht zwingende Gründe des Eisenbahnbetriebs oder das öffentliche Interesse eine Ausnahme rechtfertigen.

Siebenter Abschnitt.

Beförderung auf Eisenbahnen.

§ 453.

518

IV Eine Zuwiderhandlung gegen diese Borschristen begründet der Anspruch auf Ersatz des daraus entstehenden Schadens. P. Ritter, Die Entschäd.-Ford. nach d. Eisenb.-Frachtr., Berlin. BernFrachtüb. Art. 2 bis 5, 8; EVO. § 53, 54, 63. tos. 1. Die Übernahme von Gütern zur Beförderung obliegt den Eisenbahnen in Ansehung nicht nur ihrer eigenen Bahnstrecke, sondern auch der unmittelbaren Beförderung nach allen für den Güterverkehr bestimmten Stationen innerhalb deS Deutschen Reichs RG. 48, 114; 57, 145. Eine Eisenbahn betreibt ihre Transportgeschäste von allen ihren Stationen aus. Das Recht der Allsgangsstation beherrscht den Transportvertrag RG. 57, 145. Die gleiche Pflicht obliegt den Eisenbahllen nach auswärtigen Plätzen für die Gütersendungen, auf welche LaS BernFrachtüb. Anwendung findet; Verantwortlichkeit der annehmeuden Eisenbahn für alle folgenden Bahnen s. BernFrachtüb. Art. 27. Im übrigen obliegt den Eisenbahnen eine unbedingte Verpflichtung zur Übernahme von Transporten nach dem Auslande nicht RG. 18, 70. Über den Begriff Eisenbahn s. RG. 1, 247; IW. 1902, 316; hier­ unter fallen auch Pferde- oder mit elektrischer Kraft (usw.) betriebene Dahnen ROHG. 21, 237; RG. 7, 43; Drahtseilbahnen IW. 1902, 299. Die Eisenbahn muß für den öffentlichen Güterverkehr bestimmt sein RG. 1, 247, 7, 40. Durch Übernahme der Beförderung erlangt der Absender noch kein unweigerbares Recht aus den Rücktransport ROHG 16, 195. Ist die Bahn zum Transporte nicht verpflichtet, so kann sie die Übernahme desselben von besonderen Bedingungen abhängig machen EBO. § 54.

Unter den regelmäßigen Beförderungsmitteln in Ziff. 4 sind diejenigeu zu verstehen, die zur regelmäßigen Beförderung erforderlich sind, vgl. tos. 4. tos. 2. über die Verpflichtung der Eisenbahn, die Güter hinter­ legen zu lassen, die zur Zeit nicht befördert werden können, ft BernFrachtüb. 5; EBO. §§ 63, 64; die Eisenbahn haftet dann als Bevwahrer.

tos 3. Keine Begünstigung des einen vor dem andern Absender RG. 64, 128. Die Beförderung von Gütern zu billigeren Frachtsätzen widerspricht nicht dem tos. 3 BernFrachtüb. 5, 6; EBO. § 67.

Einen Unterschied zwischen Eil- und gewöhnlicher Fracht zu machen ist durch tos. 3 nicht verboten. tos. 4. Verantwortlichkeit der Eisenbahn für ein Verschulden ihrer Leute s. §§ 458, 431. Das Verschulden der Eisenbahn ist zu beweisen, z. B. Beweis der Bevorzugung eines anderen in der zeitlichen Beförde­ rung. Über Verjährung der Ansprüche gegen die Eisenbahn s. § 439. Bedeutung von Druckfehlern im publizierten Eisenbahntarife RG. 6, 100.

Vgl. EVO. §§ 6 bis 9 über Tarife der Eisenbahnen; über Tarife im internst. Verkehr s. SeufsBl. 75, 41. Frankenburger, Handelsgesetzbuch. 3. Aufl.

514

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

S 454. Auf daS Frachtgeschäft der dem öffentlichen Güterverkehre bienenden Eisenbahnen finden die Vorschriften des vorigen Abschnitts insoweit Anwendung, als nicht in diesem Abschnitt oder in der Eisenbahnverkehrsordnung ein Anderes bestimmt ist. EBO. § 1; BernFrachtüb. 1. Außer dem vorigen Abschnitte finden auch die übrigen Bestim­ mungen des HGB. sowie des BGB. Anwendung. Zugänglichkeit des Orts der Ablieferung für den Empfänger RG. 73, 148. Schadensersatz­ pflicht der Eisenbahn wegen Zurückbleibens beladener Güterwagen in einem Sonderzug §§ 454, 429; M. 1905, 289; Entschuldigung durch den Beweis einer infolge außergewöhnlicher Ereignisse verursachten Ver­ kehrsstockung. M. 1907, 120. '

K 455. 1 Die Eisenbahn ist verpflichtet, auf Verlangen des Ab­ senders den Empfang des Gutes unter Angabe des Tages, an welchem es zur Beförderung angenommen ist, auf einem Duplikate des Frachtbriefs zu bescheinigen; das Duplikat ist von dem Absender mit dem Frachtbriefe vorzulegen. n Im Falle der Ausstellung eines Frachtbriefduplikats steht dem Absender das im § 433 bezeichnete Verfügungsrecht nur zu, wenn er das Duplikat vorlegt. Befolgt die Eisenbahn die Anweisungen des Absenders, ohne die Vorlegung des Duplikats zu verlangen, so ist fie für den daraus entstehenden Schaden dem Empfänger, welchem der Absender die Urkunde übergeben hat, haftbar. Abs. 1. Die Vorschrift des § 455 kann nicht durch Vertrag, auch nicht durch die Berkehrsordnung abgeändert werden § 471 Abs. 1. Nach Art. 8 und 15. BernFrachtüb. muß im internationalen Frachtverkehr ein Frachtbriefduplikat ausgestellt werden. Vgl. § 61 EVO. Abs. 2. BernFrachtüb. 15; EBO. § 73. Wenn der Absender dem Destinatär daS Duplikat übergeben hat, kann weder ersterer noch letzterer verfügen; s. M. 1908, 211. Bedeutung des Duplikats LZ. 2, 938; M. 1909, 55.

K 456. 1 Die Eisenbahn haftet für den Schaden, der durch Verlust oder Beschädigung des Gutes in der Zeit von der Annahme zur Beförderung bis zur Ablieferung entsteht, es sei denn, daß der Schaden durch ein Verschulden oder eine nicht von der Eisenbahn verschuldete Anweisung des Verfügungsberechtigten, durch höhere Gewalt, durch äußerlich nicht erkennbare Mängel

Siebenter Abschnitt.

Beförderung auf Eisenbahnen.

§§ 454—456.

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der Verpackung oder durch die natürliche Beschaffenheit deGute-, namentlich durch inneren Verderb, Schwinden, gewöhn­ liche Leckage, verursacht ist. n Die Vorschrift des § 429 Abs. 2 findet Anwendung. Rundnagel, Die Haftung der Eisenbahn für Verlust, Beschädigung und Lieferfristüberschreüung, Leipzig. Dronke, Verschulden der Bediensteten deS Geschädigten, Einfluß auf die Haftung der Eisenbahn in Eisenbahnrechtl. Entsch. 21. Bd. 3. Heft. Vgl. BernFrachtüb. 30, 9; EBO. §§ 62, 84, ferner oben die Be­ merkungen au 8 429, über Aufdrückung des Stempels der Abgangs­ station ROHG. 9, 440. § 456 ist zwingender Natur, kann weder durch Vertrag noch durch die Berkehrsordnung ab geändert werden §471 vgl. § 461. Verhältnis des § 456 Ws. 1 zu § 459 Ws. 1 Ziff. 4 s. IW. 1906, 776; Vermutung für Verlust des Gutes EBO. § 90; BernFrachtüb. 33.

Abs. 1. Die Haftung der Eisenbahn (auch für Gestellung unge­ eigneter Wagen M. 1910, 224) ist durch ein Verschulden derselben oder ihrer Leute nicht bedingt; M. 1906, 252; LZ. 3, 59; die Eisenbahn wird auch nicht durch den in § 429 offengehaltenen Beweis ent­ lastet, sondern nur gemäß § 459 Ws. 1 Halbsatz 2. Wenn aber ein solches entlastendes Ereignis nachgewiesen ist, ist es Sache des den Schadensersatz Beanspruchenden zu beweisen, daß und welche Maß­ nahmen zur Rettung schuldvoll unterblieben B 6 Nr. 530; 14 Nr. 406 ä. Abgesehen hievon muß der Absender nur beweisen, daß daS Frachtgut unversehrt übergeben, aber verloren bzw. beschädigt wurde; s. oben §429; RG.64,257; LZ.3,59,240; Ablieferung, be­ stehend in Aushändigung des Frachtbriefs an Destinatär und Ausfolgung des Guts nach beendigtem Transport mit seiner stillschweigend den Zustimmung an die Zollbehörde RG. 67, 337, ist überhaupt dann anzuneümen, wenn der Empfänger mit der Aufgabe des Gewahrsams durch oie Eisenbahn einverstanden ist OLG. 19, 409. Haftung der Eisenbahn als Bauherrin M. 1908, 242, nach dem Berner Vertrag wegen eines Schadens, der an einer aus dem Ausland kommenden Frachtsendung z. B. durch Nichteinhaltung des vom Msender vorge­ schriebenen Eisenbahnwegs seitens der ausländischen Eisenbahn verur­ sacht ist M. 1905, 223. Anwendung des § 254 BGB. gegenüber dem Absender IW. 1908, 6; vgl. RG. 57, 142.

Entlastende Ta tum stände sind: Verschulden des Verfügungs­ berechtigten LZ. 3, 240; Beschlagnahme des Frachtgutes seitens eines Dritten, Verheimlichung der besonderen Gefährlichkeit des Frachtgutes, Außerachtlassung der nach allgemeinen Grundsätzen oder durch besondere Bertragsbestimmung obliegenden Sorgfalt bei Verpackung und Ausgabe des Gutes RG. 15, 151; 20, 78; ROHG. 12, 107, höhere Gewalt. Deren Begriff ist gesetzlich nicht festgelegt; s. Mugdan, Mater, z. BGB. 1, 721. Nach RG. 19,41 ist zwischen den zu vertretenden Zufällen und der höheren Gewalt in der Weise zu unterscheiden, daß unter ersteren die­ jenigen Zufälle zu verstehen sind, welche im Verlaufe des Gewerbs­ unternehmens, als diesem eigentümlich, mehr oder minder häufig vor­ zukommen Pflegen (z. B. Funkenflug LZ. 5, 225), auf die der Unter-

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

nehmer gerüstet oder gefaßt sein muß; unter der höheren Gemalt hie über dieses Maß augenscheinlich hinausgehenden. Der Begriff der höheren Gewalt ist hienach ein relativer, betrifft die von außen kommen­ den, mit dem Eisenbahnbetriebe nicht in Zusammenhang stehenden Er­ eignisse IW. 1911, 93; vgl. § 456 BGB.; RG. 21, 16; ROHG. 2, 357; 8, 159; IW. 1901, 164. Es ist aber darunter nicht nur ein durch Naturkräfte, sondern auch ein durch Menschenkräfte und zwar durch Handlungen Dritter herbeigeführtes ungewöhnliches Ereignis zu ver­ stehen, das bei äußerster, nach Lage der Sache vernünftigerweise zu erwartender Vorsicht zu vermeiden unmöglich gewesen war IW. 1901, 359; z. B. gewaltsames Aufreißen der die Weiche festhaltenden Vor­ richtung seitens eines Dritten IW. 1902, 501, überhaupt verbrecherische Handlungen eines Dritten RG. 70,. 99. Der Frachtführer kann sich nicht auf höhere Geivalt zur Abwendung der Haftung berufen, wenn die U r s a ch e des Verlusts oder der Beschädigung unaufgeklärt geblieben ist 8 2Nr.964; vgl. RG. 1,278; 14,83; 21,18. Schadensleistung für Wertminderung des Guts, entstanden durch Ansammlung einer größeren Zahl von Insekten auf demselben während des Transports DIZ. 1906, 1034; rvegen Verzögerung der Ablieferung und wegen Beschädigung kumulativ nebeneinander LZ. 3, 59; komkurriererü>es Verschulden des Verfügungsberechtigten LZ. 3, 59. Knauer, Die höhere Gewalt im Reichsrecht, Berlin. Über die Legitimation zur Geltendmachung der Ersatzansprüche gegen die Eisenbahn s. BernFrachtüb. 26; EBO. § 99. Ist der Mangel der Verpackung äußerlich erkennbar und lehnt die Eisenbahn die Beförderung trotzdem nicht ab, so haftet sie für die Gefahr; z. B. im Falle der Bezeichnung des Guts seitens des Wsenders als „Zerbrechlich", „Glasware", „Vorsicht usw. Verlangt der Absender, obwohl er auf die mangelhafte Verpackung hingewiesen wurde, die Beförderung, so entfällt die Haftung der Eisen­ bahn. Unter die natürliche Beschaffenheit des Guts fällt z. B. Selbstentzündung RG. 15, 147. Die Eisenbahn muß zu ihrer Entlastung diese „natürliche Beschaffenheit des Gutes und ferner beweisen, daß Se alles Erforderliche getan habe, um das Frachtgut zu erhalten; dieser beweis ist dann als geführt anzusehen, wenn Umstände dargetan sind, unter welchen eine andere Entstehungsursache des Schadens sich als ausgeschlossen darstellt RG. 15, 147. Bon einem Hindernis zur Annahme der Beförderung muß die Eisenbahn den Absender rechtzeitig verständigen ROHG. 20, 347. Der Frachtvertrag wird durch Eintritt unvorhergesehener Hindernisse, z B. durch die unvorhergesehene Beanstandung seitens ausländischer Behörden keineswegs aufgelöst. Während der zollamtlichen Behandlung ist das Frachtgut der Obhut des Frachtführers in der Regel nicht ganz entzogen. Er hat in der Niederlage die zur Erhaltung des Gutes erforderlichen Maßregeln zu treffen, deren Vernachlässigung ihn ersatzpflichtig macht, auch wenn die Begleitpapiere unvollständig oder unrichtig waren, soferne ihm nicht der Beweis der höheren Ge­ walt gelingt SeuffA. 52 Nr. 176. Abf. 2. § 429 Abs. 2 handelt vom Verlust und von der Beschädi-

Siebenter Abschnitt.

Beförderung auf Eisenbahnen.

§§ 457, 458.

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gütig von Kostbarkeiten, Kunstgegenständen, Geld und Wertpapieren; eine Haftung hiefür besteht nur dann, wenn diese Beschaffenheit oder der Wert deS Gutes bei der Übergabe zur Beförderung angegeben worden ist.

§ 457. 1 Muß auf Grund des Frachtvertrag- von der Eisenbahn für gSnzlichen oder teilweisen Verlust des Gutes Ersatz geleistet werden, so ist der gemeine Handelswert und in besten Er­ mangelung der gemeine Wert zu ersetzen, welchen Gut derselben Art und Beschaffenheit am Orte der Absendung in dem Zeit­ punkte der Annahme zur Beförderung hatte, unter Hinzu­ rechnung besten, was an Zöllen und sonstigen Kosten sowie an Fracht bereits bezahlt ist. "Im Falle der Beschädigung ist für die Minderung be­ im Abs. 1 bezeichneten Wertes Ersatz zu leisten. "'Ist der Schaden durch Vorsatz oder grobe Fahrlässfigkeit der Eisenbahn herbeigeführt, so kann Ersatz des vollen Schadens gefordert werden. «gl. oben § 430; BernFrachtüb. 34, 37, 41; EBO. § 88. Lbs. 1 «. 2. Auch der Schaden, welcher durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit der Lent« der Eisenbahn eintritt (§ 458), wozu auch der von ihr bestellte Rollfuhrunternehmer gehört OLG. 22, 58, ist von ihr zu verantworten. Eine Beschränkung in Ansehung der Höhe des Er­ satzes kann, soweit nicht in den §§ 461, 462 und 465 eine Ausnahme gemacht ist, gemäß § 471 weder durch die EBO. noch durch die Tarife oder besondere Bereinbarungen der Eisenbahn festgesetzt werden. Gin« allgemeine Beschränkung deS Wertersatzes auf einen im Voraus be­ stimmten Normalsatz ist nicht gestattet. Hinzugerechnet wird, was an Fracht, Kosten bezahlt ist; maßgebend ist der Wert am Ort der Ab­ sendung im Zeitpunkte der Annahme zur Beförderung.

Abf. 3 s. EBO. 8 95; gemeiner Wert LZ. 4, 403.

§ 458. Die Eisenbahn haftet für ihre Leute und für andere Per­ sonen, deren fie sich bei der Ausführung der Beförderung bedient. Vgl. oben § 431; EBO. § 5; BernFrachtüb. 29; § 59 des Bereinszollges.; RG. 67, 339. Die Haftung des § 458, welche nur gegenüber dem Bertrags­ gegner, nicht gegenüber Dritten, besteht § 431, OLG. 16, 135, geht weiter als die des § 431, weil die Eisenbahn auch für Zufall haftet, wenn z. B. in der Person eines der Leute der Eisenbahn der betreffende Tatumstand sich ereignet. Die Haftung kann schon mit der gemäß § 55 EBO. erfolgten Einlagerung entstehen OLG. 16, 135. Zu den Leuten der Eisenbahn gehören nicht bloß Angestellte,

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Drittes Buch

Handelsgeschäfte.

sondern auch gegen Taglohn arbeitende Personen, auch die bahnamtlich bestellten Rollfuhrunternehmer LZ. 6, 562. Umfang der Haftung für die Gepäckträger nur im Stations­ bereiche, Beförderung von und zu den Wagen OLG. 7, 154; 22, 56. Hertzer, Haftpflicht der Eisenbahn und ihrer Bediensteten für Ertellung von Auskunft, Rat oder Empfehlung in Eisenbahnr. Abh. u. Entsch. 22 Bd., 4. Heft.

§ 459. 1 Die Eisenbahn hastet nicht: 1. in Ansehung der Güter, die nach der Bestimmung des Tarifs oder nach einer in den Frachtbrief aufgenommenen Vereinbarung mit dem Absender in offen gebauten Wagen befördert werden, für den Schaden, welcher aus der mit dieser Beför­ derungsart verbundenen Gefahr entsteht; 2. in Ansehung der Güter, die, obgleich ihre Natur eine Verpackung zum Schutze gegen Verlust oder Beschädigung während der Beförderung erfordert, nach Erklärung des Absenders auf dem Frachtbrief unverpackt oder mit mangel­ hafter Verpackung zur Beförderung aufgegeben worden find, für den Schaden, welcher aus der mit dem Mangel oder mit der mangelhaften Beschaffenheit der Verpackung verbundenen Gefahr entsteht; 3. in Ansehung der Güter, deren Aufladen und Abladen nach der Bestimmung des Tarifs oder nach einer in den Frachtbrief aufgenommenen Vereinbarung mit dem Ab­ sender von diesem oder von dem Empfänger besorgt wird, für den Schaden, welcher aus der mit dem Ausladen und Abladen oder mit einer mangelhaften Verladung verbundenen Gefahr entsteht; 4. in Ansehung der Güter, die vermöge ihrer eigentümlichen natürlichen Beschaffenheit der besonderen Gefahr ausgesetzt find, Verlust oder Beschädigung, namentlich Bruch, Rost, inneren Verderb, außergewöhnliche Leckage, Austrockung und Verstreuung, zu erleiden, für den Schaden, welcher aus dieser Gefahr entsteht; 5. in Ansehung lebender Tiere für den Schaden, welcher au- der für fie mit der Be­ förderung verbundene» besonderen Gefahr entsteht; 6. in Ansehung derjenigen Güter, einschließlich der Tieres welchen nach der Eisenbahnverkehrsordnung, dem Tarif

Siebenter Abschnitt:

Beförderung auf Eisenbahnen.

§ 459.

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oder nach einer in den Frachtbrief aufgenommenen Ver­ einbarung mit dem Absender ein Begleiter beizugeben ist, für den Schaden, welcher aus der Gefahr entsteht, deren Abwendung durch die Begleitung bezweckt wirb, u Konnte ein eingetretener Schaden den Umständen nach aus einer der im Abs. 1 bezeichneten Gefahren entstehen, so wird vermutet, daß er aus dieser Gefahr entstanden sei. ra Eine Befteiung von der Haftpflicht kann auf Grund dieser Vorschriften nicht geltend gemacht werden, wenn der Schaben durch Verschulden der Eisenbahn entstanden ist. Vgl. BernFrachtüb. 31; EVO. § 86. Begriff Les „Verlustes gan­ zer Stücke" im Sinne von § 86 EBO. s. RG. 70 S. 175; „Verlust der ganzen Ladung" OLG. 19, 411. Abs. 1. Für den aus einer anderen Ursache entstandenen Schaden als aus einer in den Ziff. 1 bis 6 angegebenen haftet die Eisenbahn gemäß Ws. 3 und gemäß § 456 IW. 1906, 13; OLG. 19, 410. Der § 459 enthält eine Beschränkung der Haftung aus § 456. Gleichgültig ist, in welchem Zeitpunkte von dem Beginn bis nach beendigtem Trans­ porte der Schaden eingetreten ist ROHG. 13, 433. Wegen Unbeschränkvarkeit der Bestimmungen des § 459 s. § 471; vgl. EVO. § 86. Die Eisenbahn kann sich aber auch auf eine durch andere gesetzliche Vor­ schriften begründete Hastungsbefreiung berufen OLG. 9, 277. Unter Schaden im Sinne des § 459 ist auch der durch Dieb­ stahl einer dritten Person entstehende zu verstehen ROHG. 6,178; 19,134. Ziff 1. Vgl. EBO. § 66. Die vereinbarte Verladung in offen gebauten Wagen (RG. 10, 106) überhebt die Eisenbahn nicht schlechthin der Fürsorge für den Schutz des verladenen Gutes RG. 34, 46; sie haftet nur nicht für den durch diese Transportart entstandenen Schaden ROHG. 15, 83; RG. 20, 121; 34, 46. Beweispflicht des Schadensersatz? fordernden, daß die Beschädigung ihren Grund nicht in der Art des Transportes hat OLG. 16, 137. : Wenn die Eisenbahn ungeachtet einer gemäß Ziff. 1 getroffenen Vereinbarung (vgl. IW. 1906, 12) einen gedeckten Wagen verwendet, so ist sie dennoch gemäß Ziff. 1 von der Haftbarkeit befreit ROHG. 25, 171; RG. 1, 15; 10, 106. Bei vereinbarter Beförderung in offenem Wagen haftet die Eisen­ bahn nicht für die Deckplane RG. 1, 15; 10, 106; OLG. 16, 137; Mit­ verschulden des Absenders IW. 1906, 13. Beweispflicht des letzteren gegenüber der Vermutung der Ziff. 1 (Jnbrandgeraten von Petroleum­ fässern) IW. 1898, 364. Reindl, Haftung d. Eisenb. bei Beförd. in off. Wagen in Eisenbahnr. Entsch. u. Abh. Bd. 21 Heft. 2. Ziff. 2. Maßgebend ist die Erklärung des Absenders auf dem Frachtbrief; die Eisenbahn haftet nicht für den ohne ihr Verschulden eingetretenen Schaden EBO. § 62. Ziff. 3. Selbstbesorgung der Aufladung kann auch dann ange­ nommen werden, wenn das Gut ohne Umladung mit neuem Fracht­ brief weiterbefördert wird ROHG. 13, 132. Entweichen von Hunden OLG. 19, 412.

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Ziff. 4 bezweckt die Eisenbahn von der Haftung für außer­ gewöhnlichen, infolge der natürlichen Beschaffenheit des Guts entstehen­ den Schaden zu befreien, im Gegensatz zu § 456, der den Schaden betrifft, den gewisse Güter im regelmäßigen Verlauf der Dinge vermöge der natürlichen Beschaffenheit erleiden RG. 64, 170. Besonderer Gefahr leicht ausgesetzte Gegenstände müssen in Frage kommen RG. 15, 149; die Ver­ mutung wird nicht durch die Behauptung widerlegt, daß bei besonderen Vorkehrungen trotz Empfindlichkeit des Guts der Schaden nicht einge­ treten wäre, wohl aber durch den Nachweis, daß der Eintritt des Schadens mit der bezeichneten Empfindlichkeit und der dadurch hervor­ gerufenen Gefahr nicht im Zusammenhang steht OLG. 22, 54. Begriff der Leckage RG. 56, 402. Ziff 5. Besondere Gefahren sind z. B. Ersticken, Fallen, Ver­ letzung der Tiere M. 1911, 102, auch beim Rangieren der Wägen DIZ. 1901, 487. Ziff. 6. Ist eine Begleitung vorhanden, ohne daß der Fall der Beigabe eines Begleiters gegeben war, so ist die Haftbarkeit der Eisen­ bahn nicht ausgeschlossen.

Abs. 2. Die Eisenbahn braucht nur zu beweisen, daß der Schaden auS der Gefahr entstehen konnte B 16 Nr. 399; DIZ. 1901, 487; OLG. 9, 277 f. Wird der an sich zulässige Gegenbeweis (§ 292 ZPO., RG. 10, 105) erbracht, so tritt die Haftung gemäß § 456 ein ROHG. 17, 304. Abs. 3. Haftung für Beschädigung durch Brand ROHG. 15, 87; RG. 20, 118, für unrichtiges Verladen, auch wenn es vom Versender selbst vorgenommen, aber durch die Bahn nicht überwacht wurde OLG. 22,55. Als Verschulden der Eisenbahn (auch ihrer Leute § 458 HGB., § 278 BGB.) gilt (§ 276 BGB.) jede Außerachtlassung der im Verkehre erfor­ derlichen Sorgfalt, z. B. Fehlen ordnungsmäßiger Einrichtungen (Lade­ brücken) für das 'Verladen z. B. von Vieh IW. 1904, 265; OLG. 9,278. Nachweis des Verschuldens und damit Widerlegung der Präsumtion RG. 20, 118; IW. 1891, 297; 1898, 314. Die Beweispflicht der Eisenbahn gemäß 8 456 entfällt, wenn einer der Befreiungsgründe des § 459 Abs. 1 gegeben ist. Anwendung des § 254 BGB. im Falle des Abs. 3 M. 1906, 47.

6 460. I Bei Gütern, die nach ihrer natürlichen Beschaffenheit bei der Beförderung regelmäßig einen Gewichtsverlust erleiden, ist die Haftpflicht der Eisenbahn für Gewichtsverluste bis zu den au- der Etsenbahnverkehrsordnung sich ergebenden Normalsähen ausgeschlossen. II Der Normalsatz wird, falls mehrere Stücke auf denselben Frachtbrief befördert werben, für jede- Stück besonder- berechnet, wenn da- Gewicht der einzelnen Stücke im Frachtbriefe ver­ zeichnet ist oder sonst festgestellt werden kann. ’n Die Beschränkung der Haftpflicht tritt nicht ein, soweit der Verlust den Umständen nach nicht infolge der natürlichen

Siebenter Abschnitt.

Beförderung aus Eisenbahnen.

§§ 460—462.

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Beschaffenheit des Gutes entstanden ist oder soweit der ange­ nommene Satz dieser Beschaffenheit oder den sonstigen Umständen des Falles nicht entspricht. ^Bei gänzlichem Verluste des Gutes findet ein Abzug für Gewichtsverlust nicht statt. Bgl. BernFrachtüb. 32; AusfBestimrnungen hiezu § 8; EBO. § 87.

Abs. 1. Die Güter im Sinne -es § 460, sind von den im § 459 Ziff. 4 erwähnten verschieden. Der Normalsatz ist in § 87 EBO. festgesetzt. Abs. 1 ist in Zu­ sammenhalt mit § 456 zu bringen. Dem Absender darf der Beweis nicht abgeschnitten werden, daß der Gewichtsverlust auf die natürliche Beschaffenheit -eS Gutes nicht zurückzuführen ist; s. Abs. 3. Abs. 2.

Wegen -es gänzlichen Verlusts s. Abs. 4.

Abs. 3 u. 4.

Gegenteilige Vereinbarungen sind unzulässig § 471.

e 46i. ’ Die Eisenbahnen können in besonderen Bedingungen (Ausnahmetarifen) einen im Falle beS Verlustes oder der Betchädigung zu erstattenden Höchstbetrag festsetzen, sofern diese Ausnahmetarife veröffentlicht werden, eine Preisermäßigung für die ganze Beförderung gegenüber de» gewöhnlichen Tarifen der Eisenbahn enthalten und der gleiche Höchstbetrag auf die ganze Beförderungsstrecke Anwendung ftnbet "Ist der Schaden durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit der Eisenbahn herbeigeführt, so kann die Beschränkung auf den Höchstbetrag nicht geltend gemacht werden. BernFrachtüb. 35, 38, 41; EBO. §§ 87 bis 91, 93.

Abs. 1. § 461 beschränkt -en Umfang der Haftung aus § 456. In welchem Zeitpunkte -er Schaden von der Empfangnahme seitens der Eisenbahn bis zur Ablieferung am Bestimmungsorte entstanden ist, ist gleichgültig. Die Festsetzung -es Höchstbetrages begrenzt nur den Um­ fang -es Schadensersatzes; der wirklich erlittene Schaden ist dennoch zu beweisen ROHG. 12, 24. Wegen des Schadens infolge Versäumung der Lieferfrist s. § 466. Der Entschädigungsberechtigte kann bei Empfang der Entschädigung für -aS verlorene Gut in der Quittung verlangen, sofort benachrichtigt zu werden, wenn das Gut wieder gefunden wir- s. EBO. § 91. Abs. 2. Die Vorschrift kann mit Rücksicht auf die §§ 89, 91 biS 95 EBO. auch nicht zum Nachteile -er Eisenbahn durch Vereinbarung abge­ ändert werden § 471. Haftung der Eisenbahn für ihre Leute § 458; EBO. 8 95.

$ 462. Inwieweit für den Fall beS Verlustes oder der Beschä­ digung von Kostbarkeiten, Kunstgegenständen, Geld und Wert-

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Drittes Buch. Handelsgeschäfte.

papieren die zu leistende Entschädigung auf einen HSchstbetrag beschränkt werden kann, bestimmt die Eisenbahnverkehrsordnung. Die Vorschrift de- § 461 Abs. 2 findet entsprechende Anwendung. BernFrachtüb. 3, 35; EBO. §§ 84ff., 89 mit § 35.

8 463. ' Ist das Interesse an der Lieferung nach Maßgabe der Vorschriften der Eisenbahnverkehrsordnung in dem Frachtbriefe, dem Gepäckschein oder dem Beförderungsschein angegeben, so kann im Falle deS Verlustes oder der Beschädigung des Gutes außer der im § 457 Abs. 1, 2 bezeichneten Entschädigung der Ersatz des weiter entstandenen Schadens bis zu dem angegebenen Betrage beansprucht werden. n Ist die Ersatzpflicht nach den Vorschriften des 8 461 oder oeS § 462 auf einen Höchstbetrag beschränkt, so findet eine Angabe des Interesses an der Lieferung über diesen Betrag hinaus nicht statt. BernFrachtüb. 38; EBO. §§ 37, 92. Abs. 1. Die Deklaration kann dem Absender nicht verwehrt werden 8 471; über deren Vornahme f. § 92 EBO. Trifft die Eisenbahn ein Verschulden (§ 457 Abs. 3), so kann Ersatz deS ganzen Schadens, auch über den festgesetzten Höchstbetrag hinaus (§ 461 Abs. 2) gefordert werden. Abs. 2. Erreicht der gemeine Wert deS § 457 nicht den Höchst­ betrag, so kann letzterer gefordert werden.

8 464. 1 Wegen einer Beschädigung oder Minderung, die bei der Annahme des Guts durch den Empfänger äußerlich nicht erkennbar ist, können Ansprüche gegen die Eisenbahn nach § 438 Abs. 3 nur geltend gemacht werden, wenn binnen einer Woche nach der Annahme zur Feststellung des Mangel- ent­ weder bei Gericht die Besichtigung deS Gutes durch Sachver­ ständige oder schriftlich bei der Eisenbahn eine von dieser nach den Vorschriften der Eisenbahnverkehrsordnung vorzunehmende Untersuchung beantragt wird. n Ist der Schaden durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit der Eisenbahn herbeigeführt, so kann sie sich auf diese Vor­ schrift nicht berufen. BernFrachtüb. 25, 44; EBO. §§ 82, 83, 97. Die Vorschrift des § 464 kann nicht durch Vereinbarung oder die EBO. abgeändert werden § 471.

Siebenter Abschnitt.

Beförderung auf Eisenbahnen.

§§ 463—465.

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Zu tos. 2 s. BernFrachtÜb. 41, 44; EBO. § 96. In ZK 82, 83 GBO. sind die Vorschriften über die von der Eisenbahn vorzunehmende Untersuchung enthalten.

t 468. 1 Für den Verlust von Reisegepäck, da- zur Beförderung aufgegeben ist, hastet die Eisenbahn nur, wenn daS Gepäck binnen acht Tagen nach der Ankunft der Zuges, zu welchem eS aufgegeben ist, auf der Bestimmungsstation abgefordert wird. "Inwieweit für den Fall des DerlusteS oder der Beschä­ digung von Reisegepäck, daS zur Beförderung aufgegeben ist, die zu leistende Entschädigung auf einen Höchstbetrag beschränkt werden kann, bestimmt die Eisenbahnverkehrsordnung. Ist der Schaden durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit der Eisenbahn herbeigeführt, so kann die Beschränkung auf den Höchstbetrag nicht geltend gemacht werden. ni Für den Verlust oder die Beschädigung von Reisegepäck, daS nicht zur Beförderung aufgegeben ist, sowie von Gegen­ ständen, die in beförderten Fahrzeugen belassen find, haftet die Eisenbahn nur, wenn ihr ein Verschulden zur Last fällt. EVO. 8 36 mit 88 39 u. 96.

tos. 1. Reisegepäck, das zur Beförderung ausgegeben ist, ist das sogenannte Passagiergut; die Haftung für Verlust ergibt sich schon aus 8 456. Gleichgültig ist, zu welcher Zeit von der Empfangnahme biS zum Bestimmungsorte das Gepäck verloren gegangen ist. Wurde dasselbe innerhalb der achttägigen Frist abgefordert, so haftet die Eisenbahn biS zur Verjährung; letztere beginnt in dem in 8 414 Abs. 2 (88 439, 471) bezeichneten Zeitpunkte. Der Gepäckschein ist Beweismittel wie eine Eisenbahnfahrkarte RGSt. 37, 319.

Abs. 2. Im Falle der Beschädigung des Reisegepäckes kann Ersatz begehrt werden (8 456); 8 438 Ws. 1 findet keine Anwendung, da der Frachtbetrag im Voraus bezahlt wird. Nach 8 89 EVO. ist die Eisen­ bahnverwaltung unter den dort erwähnten Kautelen berechtigt, den Ersatzbetrag durch einen zu veröffentlichenden Tarif auf einen Höchsbbetrag festzusetzen. Nicht aufgegebenes Reisegepäck wird auf Grund Personenbesörderungsvertrags befördert RGSt. 35, 226; solches ist: in den Wagen mitge­ nommenes oder nicht ordnungsmäßig aufgegebenes z. B. einem Beamten nur übergebenes; Verwahrung zurückgelassenen Handgepäckes 8 978 BGB.; Gordan, in Arch. f. öffentl. Recht 17. Bd. 3. Heft. Im Zuge zurückgelassenes Gepäck s. EBO. § 35. Abs. 3. Vgl. RGSt. 35, 226. Reindl, Haftung der Schlafwagen­ gesellschaft für in die Schlafwagen von den Reisenden eingebrachten Sachen und für Personenbeschädigung in Eisenbahnr. Entsch. u. Ahh. 24. Bd. 2. Heft. Selbstverständlich haftet die Eisenbahn auch für ein Verschulden ihrer

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Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

Leute § 458, auch für das von den Leuten verschuldete verspätete Ein­ treffen -es Reisegepäcks DIZ. 1911, 1160. über Beförderung von Expreßgut s. §§ 40 mit 43 EBO., von Leichen §g 44 mit 47 EBO., von Tieren §§ 48 mit 52 EBO.

»466. 1 Die Eisenbahn haftet für den Schaden, welcher durch Versäumung der Lieferfrist entsteht, es sei denn, daß die Ver­ spätung von einem Ereignisse herrührt, welches sie weder her­ beigeführt hat noch abzuwenden vermochte. " Der Schaden wird nur insoweit ersetzt, als er den in dem Frachtbriefe, dem Gepäckschein oder dem Beförderungsschein als Interesse an der Lieferung nach Maßgabe der Eisenbahn­ verkehrsordnung angegebenen Betrag und in Ermangelung einer solchen Angabe den Betrag der Fracht nicht übersteigt. Für das Reisegepäck kann an Stelle der Fracht durch die Eisenbahnverkehrsordnung ein anderer Höchstbetrag bestimmt werden. m Inwieweit ohne den Nachweis eines Schadens eine Ver­ gütung zu gewähren ist, bestimmt die Eisenbahnverkehrsordnung. ,v Der Ersatz des vollen Schadens kann gefordert werden, wenn die Versäumung der Lieferfrist durch Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit der Eisenbahn herbeigeführt ist. BernFrachtüb. 39, 40; EBO. §§ 37, 94. Einhaltung -er Rekla­ mationsfrist OLG. 19, 413. Ein Gegenbeweis -er Eisenbahn, daß dem Absender durch Ver­ säumung -er Lieferfrist ein Schaden nicht entstanden ist, ist ausgeschlossen DIZ. 1900, 144; es ist gegenüber -em Beweise des Absenders, daß ihm ein Schaben entstanden ist (LZ. 3, 240 über Unterschied zwischen Schaden Infolge verspäteter Ablieferung und Schaden wegen Versäumung der Lieferfrist), nur -er Beweis zulässig, daß der Schaden nicht verhütet werden konnte; es ergibt sich dies schon daraus, daß auf den Exkul­ pationsbeweis in § 429 Abs. 1 Halbsatz 2 nicht hingewiesen ist. Bgl. die Detailbestimmungen in § 95 EBO., auch § 471 HGB. Grobe Fahrlässigkeit im Sinne des Abs. 4, verübt durch unge­ nügende Nachforschungen nach -em Absender, nachdem der Frachtbrief bet -er Bahn verloren worden war OGL. 22, 59.

8 467. Werden Gegenstände, die von der Beförderung ausge­ schlossen oder zur Beförderung nur bedingungsweise zugelafsen find, unter unrichtiger oder ungenauer Bezeichnung aufgegeben oder werden die für diese Gegenstände vorgesehenen Sicherheitsmaßregeln von dem Absender unterlassen, so ist die Haft­ pflicht der Eisenbahn auf Grund des Frachtvertrags ausgeschlossen.

Siebenter Abschnitt. Beförderung auf Eisenbahnen.

§§ 466—469.

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BernFrachtÜb. 43; EBO. § 96; s. auch § 471 HGB. Die Haftung der Eisenbahn (§ 458) auS §§ 823 ff. BGB. ist nicht ausgeschlossen. Für den durch feine unrichtigen Angaben schuldhast ver­ ursachten Schaden hastet der Absender RG. 15, 151.

8 468. Für den Fall, daß auf dem Frachtbrief als Ort der Ab­ lieferung ein nicht an der Eisenbahn liegender Ort bezeichnet wird, tarnt bestimmt werden, daß die Eisenbahn als Fracht­ führer nur für die Beförderung bis zur letzten Eisenbahn­ station haften, bezüglich der Weiterbeförderung dagegen die Verpflichtungen des Spediteurs übernehmen soll. BernFrachtÜb. 30; EBO. § 85; f. § 471 HGB. Darüber, in welchen Fällen eine Beschränkung der Berpflichtungen der Eisenbahn in der im § 468 erwähnten Richtung nicht eintritt, finden sich im § 85 EBO. nähere Bestimmungen. Soferne der Absender aus dem Frachtbrief anaeordnet hat, La- Gut solle an einem an der Eisenbahn gelegenen Orte abgegeben werden oder liegen bleiben, so gilt der Transport nur bis zu diesem Orte als übevnommen, auch wenn ein anderweitiger Bestimmungsort im Frachtbrief angegeben ist. : i

- 469. 1 Wird die Beförderung auf Grund desselben Frachtbriefs «ach § 432 Abf 2 durch mehrere aufeinander folgende Eisen­ bahnen bewirkt, so können die Ansprüche auS dem Frachtver­ trag, unbeschadet deS Rückgriffs der Bahnen untereinander, im Wege der Klage nur gegen die erste Bahn oder gegen diejenige, welche das Gut zuletzt mit dem Frachtbrief über­ nommen hat, oder gegen diejenige, auf deren Betriebsstrecke fich der Schaden ereignet hat, gerichtet werden. " Unter den bezeichneten Bahnen steht dem Klüger die Wahl zu; daS Wahlrecht erlischt mit der Erhebung der Klage. M Im Wege der Widerklage oder mittels Aufrechnung können Ansprüche aus dem Frachtvertrag auch gegen eine andere al-ie bezeichneten Bahnen geltend gemacht werden, wenn die Klage sich auf denselben Frachtvertrag gründet. BernFrachtÜb. 27, 28, 47ff.; EBO. § 100 über die Haftung mehrerer an der Beförderung beteiligtet Eisenbahnen. «bs. 1. Die solidarische Haftung der mehreren Frachtführer gemäß Z 432 wird durch § 469 beschränkt. Die Aufeinanderfolge der mehreren Eisenbahnen ist dadurch nicht ausgeschlossen, daß das durchgehende Fracht­ gut von einer Bahn zur andern Inittels anderer Transportmittel als der Eisenbahn befördert wird. Hat auch ein späterer Frachtführer die schädigende Veränderung an dem Frachtbrief vorgenommen, so kann

526

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

doch gegen den ersten Frachtführer geklagt werden RG. 1, 3. Der Rückgriff der Bahnen untereinander bestimmt sich nach § 432 Abs. 3; diese letztere Bestimmung ist der Abänderung durch Vereinbarung zngängig § 471. Abs 2 u. 3. Wenn eine der Zwischenbahnen Ansprüche gegen den Absender geltend macht, so kann dieser seine Ansprüche dagegen geltend machen §§ 456 ff.

% 47«. 1 Ansprüche der Eisenbahn auf Nachzahlung zu wenig er­ hobener Fracht oder Gebühre» sowie Ansprüche gegen die Eisenbahn auf Rückerstattung zu viel erhobener Fracht ober Gebühren verjähren in einem Jahre, sofern der Anspruch auf eine unrichtige Anwendung der Tarife oder auf Fehler bei der Berechnung gestützt wird. Die Verjährung beginnt mit dem Ablaufe des Tages, an welchem die Zahlung erfolgt ist. " Die Verjährung des Anspruchs auf Rückerstattung zu viel erhobener Fracht oder Gebühren sowie die Verjährung der im § 439 Satz 1 bezeichneten Ansprüche wird durch die schriftliche Anmeldung des Anspruchs bei der Eisenbahn gehemmt. Ergeht auf die Anmeldung ein abschlägiger Bescheid, so be­ ginnt der Lauf der Verjährungsfrist wieder mit dem Tage, an welchem die Eisenbahn ihre Entscheidung dem Anmeldenden schriftlich bekannt macht und ihm die der Anmeldung etwa angeschlossenen Beweisstücke zurückstellt. Weitere Gesuche, die an die Eisenbahn oder an die vorgesetzten Behörden gerichtet werden, bewirken keine Hemmung der Verjährung. Berechnung der Fracht, Nebengebühren und Auslagen, Zahlung der Fracht, Ansprüche wegen unrichtiger Frachtberechnung und Verjährung dieser Ansprüche BernFrachtüb. 11, 12, 45, 46 und AusfBest. § 5; EBO. 68 mit 71: Nachnahme nach Eingang, Barvorschuß auf das Frachtgut ernFrachtÜb. 13; EBO. § 72. Verjährung der Anspruchs EVO. § 98, OLG. 10, 346; IW. 1908, 117; RG. 67, 281s. tos. 1 u. 2. Die kurze Verjährung kommt nicht zur Anwendung, wenn der Fehler bei der Tarifierung auf vorsätzlicher oder fahrlässig falscher Deklarierung des Frachtguts beruht RG. 64, 284. Für die Ver­ jährung der Ansprüche, welche sich auf die Frachtgeschäfte der Eisenbahnen beziehen, kommen die allgemeinen Bestimmungen im § 439 über die ein­ jährige Verjährung der Ersatzansprüche gegen die Frachtführer zur An­ wendung. Vgl. §§ 414 und 471. S. über Frachtzuschläge BernFrachtüb. 7 u. AusfBest. §§ 3, 11; EBO. § 60. Bedeutung der Zuschläge als Kon­ ventionalstrafe IW. 1907, 55; OLG. 13, 34; EBO. § 60; über Auf­ rechnung verjährter Gegenforderung der Eisenbahn s. Reindl in Eisenbahnr. Entsch. u. Abh. 21. Bd. 2. u. 3. Heft; über Hemmung der Ver­ jährung § 205 BGB.; (Anwendung auf altrechtliche Verhältnisse M. 1905, 239); über „unrichtige Tarisanwendung", „Rechnungsfehler" s. OLG. 13,

Siebenter Abschnitt.

Beförderung auf Eisenbahnen.

§§ 470—472.

527

35. Ansprüche aus außerkontraktlicher Schadenszufügung (z. B. Funken­ flug) verjähren gemäß § 852 BGB.; IW. 1909, 110. Verzinsung zu viel erhobener Fracht für einen ausländischen Transport LA. 5, 694.

» 471. 1 Die nach den Vorschriften des § 432 Abs. 1, 2, der ßtz 438, 439, 453, 455 bis 470 begründeten Verpflichtungen der Eisen­ bahnen können weder durch die Eisenbahnverkehrsordnung noch durch Verträge ausgeschlossen oder beschränkt werden. " Bestimmungen, welche dieser Vorschrift zuwiderlauftn, sind nichtig. Das gleiche gilt von Vereinbarungen, die mit den Vorschriften der Eisenbahnverkehrsordnung im Widerspruche stehen. BernFrachtüb. 5; EBO. §§ 53, 2, 67 ; 82 mit 84 bis 90, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98. Abs. 1. Es handeln: § 432 Abs. 1 und 2 von der Haftung des Hauptfrachtführers für die Unterfrachtführer und der letzteren selbst; g438 von der Befreiung des Frachtführers von der Verantwortlichkeit und den dort erwähnten Ausnahmen hievon; § 439 von der Verjährung der An­ sprüche gegen den Frachtführer; § 453 von der BeförderungSübernahmepflicht der Eisenbahnen; RG. 64, 128; §§ 455 bis 470 von den besonde­ ren Verpflichtungen der Eisenbahnen und deren Haftung. Abs. 2. Wegen der Einwirkung der Nichtigkeit der Vereinbarungen auf daS ganze BertragsverhSltnis s. § 139 BGB.; der Vertrag wird meistens als gültig, die besonderen Vereinbarungen als nichtig zu erachten fein.

i 472. Die Vorschriften über die Beförderung von Personen auf den Eisenbahnen werden durch die Eisenbahnverkehrsordnung getroffen. EBO. §§ 10 bis 29, 30 mit 39. Eger, Der Personenbeförderungsvertrag in DIZ. 1901, 107. Die Personenbeförderung bildet ein Handelsgeschäft, wenn eS sich um einen Betrieb gemäß § 1 Ziff. 5 handelt oder die Beförderung gemäß § 343 als Handelsgeschäft zu erachten ist; ergänzend haben die Bestim­ mungen der §§ 631 ff. BGB. zur Anwendung zu kommen. Vgl. §§ 664 ff. HGB. über Personenbeförderung zur See. Durch § 3 EBO. ist die Eisenbahn zum Abschluß des Vertrags über die Personenbeförderung genötigt. Der Ab chluß vollzieht sich formlos; der Reisende verlangt vom Beamten der Eisenbahn eine Fahrkarte nach dem Orte, nach welchem er befördert sein will; durch Aushändigung der­ selben wird der Abschluß des Vertrags dokumentiert; sie ist das einzige Beweismittel für den Abschluß des Vertrags §§ 13, 16, 20 EBO., ist ein Jnhaberpapier eigener Art § 807 BGB. Personenbeförderungsvertrag ist Werkvertrag. Verjährung der An­ sprüche hieraus RG. 66, 16 umfaßt auch die Verpflichtung, einen siche-

528

Drittes Buch.

Handelsgeschäfte.

re» AuSgang uns -em Bahnhof zu gewähren IW. 1903 Beil. 14,124; 1906, 185, 426; Unfall beim Verlassen -er Perronsperre § 278 BGB.; IW. 1904, 358; 1905, 426. Vgl § 26 EDO. über Verspätung -er Eisenbahnzüge, § 466 HGB. über Reisegepäck. Beweislast hinsichtlich Or-nungsmäßigkeit der Be­ förderung DIZ. 1903, 127.

§ 473. 1 Bei einer dem öffentlichen Verkehre dienenden Bahnunter­ nehmung, welche der Eisenbahnverkehrsordnung nicht unterliegt (Kleinbahn), find insoweit, als in den §§ 453, 459, 460, 462 dir 466 auf die Borschristen der Eisenbahnverkehrsordnung verwiesen ist, an deren Stelle die Beförderungsbedingungen der Bahnunternehmung maßgebend. n Den Vorschriften des § 453 unterliegt eine solche Bahn­ unternehmung nur mit der Maßgabe, daß fie die Übernahme von Gütern zur Beförderung auf ihrer Bahnstrecke nicht ver­ weigern darf. TBO. § 1; BernFrachtüb. 1. Die den Eisenbahnen im allgemeinen obliegende Besörderungspslicht von Gütern (§ 463) ist für die Kleinbahnen nicht ausführbar; die Ein­ schränkung -er diesbezüglichen Verpflichtung ist im Stof. 2 ausgedrückt. Die Beförderung auf der eigenen Bahnstrecke darf die Kleinbahn nicht ablehnen. Im übrigen gilt das Frachtrecht der Eisenbahnen auch für di« Klein­ bahnen.

GirrfiihrnngsgesetzHandelsgesetzbuche vom 10. Mai 1897.

Art. 1. 1 Das Handelsgesetzbuch tritt gleichzeittg mit dem Bürger» lichen Gesetzbuch in Kraft. " Der sechste Abschnitt des ersten Buches des Handelsgesetz» buchs tritt mit Ausnahme des § 65 am 1. Januar 1898 in Kraft. "Der siebente Abschnitt des dritte» Buches deS Handels» gesetzbuchs kann durch Kaiserliche Verordnung mit Zustimmung deS Bundesrats vor dem im Abs. 1 bezeichneten Zeitpunkt in Kraft gesetzt werden. Abs. 1. Mit dem gleichzeitigen Inkrafttreten des HGB. und BGB. verlor für die mit dem 1. Januar 1900 neubegründeten Rechtsverhält­ nisse das ADHGB- auch insoweit seine Gültigkeit, als über die in letzterem geregelten Fragen das neue HGB. keine Bestimmungen enthält. Abs. 2. Die Übergangsbestimmungen des BGB. finden auch für das Gebiet des Handelsrechts, also auch Art. 170, 171 EG. BGB. (und zwar erst seit dem 1. Januar 1900) Anwendung IW. 1900, 591; 1901, 380; 1902, 634; OLG. 6,1.

Art. 2. 1 In Handelssachen kommen die Vorschriften des Bürger­ lichen Gesetzbuchs nur insoweit zur Anwendung, als nicht im Handelsgesetzbuch oder in diesem Gesetz ein Anderes bestimmt ist. "Im übrigen werden die Vorschriften der Reichsgesetze durch das Handelsgesetzbuch nicht berührt. Abs. 1. Auch die Übergangsbestimmungen des BGB. in dem EG. desselben haben subsidiäre Geltung IW. 1898, 665; s. auch die Bem. zu Art. 1. Abs. 2. Anwendbar sind §§ 21—53 BGB-, RG. 62, 60.

Art. 3. Soweit in Reichsgesetzen oder in Landesgesetzen auf Bor­ schristen des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuchs verwiesen Frankenburger, Handelggesetzbach. 3. Huff.

34

530

Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuche.

ist, treten die entsprechenden Vorschriften des Handelsgesetz­ buch- an deren Stelle.

Art. 4. 'Die nach dem bürgerlichen Rechte mit einer Eintragung in das Güterrecht-register verbundenen Wirkungen treten, so­ fern ein Ehegatte Kaufmann ist und seine Handelsniederlassung sich nicht in dem Bezirke des für den Wohnsitz des Ehemanns zuständigen Registergerichts befindet, in Ansehung der auf den Betrieb des Handelsgewerbes sich beziehenden Rechtsverhältnisse nur ein, wenn die Eintragung auch in das Güterrechtsregister de- für den Ort der Handelsniederlassung zuständigen Gericht­ erfolgt ist. Bei mehreren Niederlassungen genügt die Ein­ tragung in das Register de- Orte- der Hauptniederlassung. " Wird die Niederlassung verlegt, so finden die Vorschriften de- § 1559 des Bürgerlichen Gesetzbuchs entsprechende Anwendung.

Art. 5. Auf Bergwerksgesellschaften, die nach den Vorschriften der Landesgesetze nicht die Rechte einer juristischen Person besitzen, findet der tz 2 des Handelsgesetzbuchs keine Anwendung.

Art. 6. Die Vorschriften der §§ 474, 475 des Handelsgesetzbuchs finden auch im Falle der Veräußerung eines Seeschiffs, das nicht zum Erwerbe durch die Seefahrt bestimmt ist, sowie im Falle der Veräußerung eines Anteils an einem solchen Schiffe Anwendung.

Art. 7. Die Vorschriften des § 485 und des § 486 Abs. 1 Nr. 3 de- Handelsgesetzbuchs über die Haftung des Reeders für daVerschulden einer Person der Schiffsbesatzung, sowie die Vor­ schriften der 8§ 734 bis 739 des Handelsgesetzbuchs über die Haftung im Falle des Zusammenstoßes von Schiffen finden auch Anwendung, wenn die Verwendung eines Schiffes zur Seefahrt nicht des Erwerbes wegen erfolgt. IW. 1910, 242.

Art. 8.

Aufgehoben werden: 1. das Gesetz, betreffend die Löschung nicht mehr bestchen-

Art. 4-IS.

531

der Firmen und Prokuren im Handelsregister, vom 30. März 1888 (ReichS-Sesetzbl. S. 129); 2. der Artikel 80 der Wechselordnung; 3. der tz 68 der Seemann-ordnung vom 27. Dezember 1872 (Reichs-Gesetzbl. S. 409); 4. der § 86 Abs. 2 des Gesetzes, betreffend die Unfall­ versicherung der Seeleute und anderer bei der See­ schiffahrt beteiligter Personen, vom 13. Juli 1887 (Reichs-Gesetzbl. S. 329). [Sie folgenden Art. 9 bis 12 de- EG. enthalten Änderungen verschie­ dener Reich-gesetze, nämlich Art. 9 solche der GewO., Art. 10 solche des GenG., Art. 11 Änderungen des Ges. über G. m. b. 'H., Art. 12 solche des BinnenSchG., Art. 13 die Ermächtigung zur des. Bekanntmachung dieser geänderten Gesetze, Art. 14 Änderungen des BörsenG., da- dann durch Reich-gesetz vom 8. Mai 1908 eine vollständige Umgestaltung erfahren half.

Art. 15. 1 Die privatrechtlichen Vorschriften der Lanbesgesetze bleibe« insoweit unberührt, als es in diesem Gesetze bestimmt oder als im Handelsgesetzbuch auf die Landesgesetze verwiesen ist. " Soweit die Landesgesetze unberührt bleiben, können auch neue landesgesetzltche Vorschriften erlassen werden. Art. 16 ist mit Rücksicht aus Art. 66 EG. BGB. notwendig. Abs. 2 de- Art. 16 schließt sich an den Schlußsatz des Art. 3 EG. BGB. an.

Art. 16. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften über Lagerscheine und Lagerpfandscheine, die Vorschriften über Lager­ scheine jedoch nur insoweit, als sie den § 363 Abs. 2 und die §§ 364, 365, 424 des Handelsgesetzbuchs ergänzen. Hienach behalten hie auf dem sogenannten Zweischeinsysteme be­ ruhenden Vorschriften des bremischen und elsaß-lothringischen Rechtes ihre Wirksamkeit; die Landesgesetzgebungen können auch weiterhin derartige Vorschriften erlassen, jedoch hinsichtlich der Lagerscheine nur in beschränk­ tem Umfang, da in Ansehung der Form und der Wirkung des Indossa­ ment- eines Lagerscheins und in Ansehung der Folgen, welche für das dingliche Recht am Gute mit der Übergabe des indossierten Scheines ver­ bunden sind, für Bestimmungen kein Raum mehr gelassen ist, die vom HGB. abweichen. Für die Lagerpfandscheine gilt die letzterwähnte Beschränkung nicht, da die Vorschriften des HGB. über das Indossament auf die Übertra­ gung dieser Scheine nicht ohne weiteres passen.

532

Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch.

Art. 17. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften über Schecks. Nun gilt das Scheckges. vom 11. März 1908.

Art. 18. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften über den Vertrag zwischen dem Brauer und dem Wirte über die Lieferung von Bier, soweit fie das aus dem Vertrage sich er­ gebende Schuldverhältnis für den Fall regeln, daß nicht be­ sondere Vereinbarungen getroffen werden. Schulze-Besse, der Bierlieferungsvertrag, Berlin. Wolff Emil, Über­ wälzung der Brausteuer bei bestehenden Bierlieferungsverträgen IW. 1911, 568. Für das Verhältnis zwischen Brauer und Wirt ist § 63 Abs. 1 deS ReichsbraustGes. vom 15. Juli 1909 zu beachten; Einfluß der Be­ stimmung auf Bemessung und Erhöhung des Bierpreises im Verhältnis zwischen Brauer und Wirt RG. 76, 267, aber auch zwischen Bierverleger und Wirt IW. 1911, 936. In Bayern ist das Rechtsverhältnis zwischen Brauern und Wirten durch Art. 13 und 14 des bayer. AG. BGB., Art. 75 des Malzauf­ schlaggesetzes vom 18. März 1910 geregelt; vgl. BayObLG. 5, 566; „Ber­ tragsverhältnis von nicht bestimmter" Dauer im Sinne des zit. Art. 13 bedeutet das nämliche, was der gleiche Ausdruck im BGB., beispielsweise in 88 564, 620, 723, 724 BGB. bezeichnet; BayObLG. 7, 77; SeuffBl. 71, 51. Dierabnahmevertrag zugunsten eines Dritten in einem Wirtschafts­ kaufverträge, Klagerecht des Dritten. Rücktritt vom Bierabnahmevertrag wegen Lieferung schlechten Bieres BayObLG. 2, 376; IW. 1902, 80Dernburg in DIZ. 1903, 1. Unzulässig dingliche Belastung eines Schankwirtschaftsanwesens in der Weise, daß der jeweilige Eigentümer nur Bier aus einer bestimmten Brauerei solle ausschenken dürfen RG. 59, 110; 63, 336 BayObLG. 6, 407; 11, 8; OLG. 15, 371; zulässige Belastung mit einer Dienstbarkeit des Inhalts, daß nur Bier, oder Bier zu einem be­ stimmten Mindestpreis oder nur Wein ausgeschenkt werden dürfe RIA. 3, 150. Unterschied zwischen ungültiger dinglicher und unzulässiger obligato­ rischer Bierabnahmeverpflichtung RG. 63,336; gültige persönliche Ver­ pflichtung eines Anwesensbesitzers dafür einzustehen, daß der Erwer­ ber des Anwesens in einen Bierabnahmevertrag eintrete SeuffBl. 71, 49. Zulässiger Bierabnahmevertrag von langer Dauer, ge­ sichert durch Vertragsstrafe; Zwangslage des Wirts, Wegfall der letzteren RG. 67, 102; M. 1906, 106. Nichtigkeit eines solchen Vertrags von allzu­ langer Zeitdauer, wenn nach den Grundsätzen des anständigen Verkehrs die dem Wirt auferlegten Verpflichtungen ihn übermäßig in seiner wirt­ schaftlichen Freiheit beschränken §§ 8 Ziff. 2; 10 GewO.; § 138 BGB.; RG. 63, 336; 76, 79; SeuffBl. 75, 323; IW. 1910, 62; M.1907, 169: 1909, 412; LZ. 5, 696. Rücktritt vom Bierabnahmevertrag ohne Verwirkung der Vertragsstrafe wegen vertragswidriger Bierpreiserhöhung M. 1908, 309,

Art. 17-20.

533

325; 1909, 132; LZ. 3, 783; hiebei keine Berücksichtigung einer Kartell­ verpflichtung einer Brauerei DIZ. 1911, 817); oder wegen der trotz Be­ schwerde erfolgenden fortgesetzten Lieferung schlechten Bieres (positive Vertragsverletzung) RG. 63, 297; 67, 104; IW. 1909, 191; oder wenn der Wirt ohne sein Verschulden (z. B. wegen fortlaufender Unterbilanz) zur Aufgabe des Wirtschaftsbetriebs genötigt wird M. 1907, 300. An­ wendung des § 341 Abs. 3 (Annahme der Erfüllung) auf die Verpflich­ tung aus Bierbezugsverträgen LZ. 5, 843. Bierabnahmevertrag in Verbindung mit Darlehenshypothek BayObLG. 9, 229; SeuffBl. 75, 223- (vereinbarte Fortdauer des Bierbezugs auch nach Rückzahlung des Darlehens RG. 63, 391); Eintritt des Ansteigerers in das DarlehenshypothekenverhältniS, Übergang des Bierlieferungsvertrags auf ihn IW. 1903, 105; Zahlung deS Brauereidarlehens durch Zahlung eines Überpreises für das Bier BayObLG- 6, 336, Übergang der Verpflichtung auf die Erben des DarlehenSschuldners BayObLG. 7, 77. Keine Mitverpslichtung der Ehefrau eines in den Bierabnahmevertrag eintretenden Wirts wegen des bloßen Miterwerbs des Schankwirtschaftsanwesens § 415 BGB.; LZ. 2, 301 oder weil sie es als Miterbin aus einem Nachlaß übernommen hat DIZ. 1908, 1349. Bierabnahmevertrag, verbunden mit GrundstückSkauf; vom ersteren Vertrag allein kann der Wirt gemäß § 326 BGB. nicht ^urücktreten RG. 67, 104. Wirkung der Fusion von Aktienbrauereien auf Bierlieferungsverträge IW. 1906, 453; 1908, 219. Veränderung des Inhalts einer Forderung im Sinne des § 399 BGB., wenn Bierverleger sein Bierlieferungsrecht an verschiedene Brau­ ereien abtritt RG. 64, 122.

Art. 19. Unberührt bleiben: 1. für daS Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin die §§ 51 bis 53, 55 der Verordnung vom 28. Dezember 1863, betreffend die Publikation des Handelsgesetzbuchs, sowie die zur Abänderung dieser Verordnung ergangene Verordnung vom 22. Oktober 1869; 2. für die freie Hansestadt Bremen die Verordnung vom 12. Februar 1866, betreffend die Löschung der See­ schiffe, nebst den dazu später ergangenen Gesetzen; 3. für die freie und Hansestadt Hamburg der § 50 des Einführungsgesetzes zum Allgemeinen Deutschen Han­ delsgesetzbuche vom 22. Dezember 1865. 8iff. 1 vgl. RG. 1, 265. Biff. 2 vgl. Gesetze vom 23. April 1876, 6. Mai 1877, 2. November 1879 und 12. Mai 1883.

Art. 20. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften, nach welchen ein Pfandrecht an einem im Bau begriffenen Schiffe

584

Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch,

ohne Übergabe des Schiffes durch Eintragung in ein besonderer Mgister bestellt werden kann, sowie die landesgesetzlichen Worfchriften über die Zwangsversteigerung eines solchen Schliffes. Bgl. 88 1259 ff. BGB. und 88 162 bis 170 des Ges. über Zwmngsversteigerung und Zwangsverwattung vom 24. März 1897. Nach dem in Bremen Schisse ohne Übergabe des in ein besonderes Register Bremische Recht auch die Borausfetzungen hinsichtlich unbeweglichen Vermögens.

geltenden Rechte können im Baue befindliche Besitzes durch Eintragung des Pfandrechts verpfändet werden; deshalb behandelt das im Bau begriffenen Schiffe unter getwissen der Zwangsvollstreckung als Gegenstände des

Art. 21. Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften zur Ausführung der Allgemeinen Deutschen Wechselordnung, soweit sie durch das Bundesgesetz vom 5. Juni 1869 (BundeS-Gesetzbl. S. 379) aufrecht erhalten find. Dies gilt jedoch nicht für- die Vorschriften über kaufmännische Anweisungen. Wegen Art. 55 EG. BGB. ist Art. 21 notwendig. Landesgesetzliche Vorschriften bestehen hinsichtlich der Fälligkeitt der Meßwechsel, sowie hinsichtlich der Tagesstunden, innerhalb deren die Erhe­ bung eines Protestes zulässig ist; besondere Vorschriften bestehen auch für den Wechselverkehr zwischen Hamburg und Altona.

Gemäß Satz 2 sind die in Bayern, Königreich Sachsen, Frankfurt a. M., sowie einer Reihe von thüringischen Staaten ergangenen Gesetze, welche die an Order lautende Geldanweisung in den wichtigsten Beziehun­ gen dem Wechsel gleichstellen, aufgehoben. Die in verschiedenen Bundesstaaten zur Ergänzung des ADHGB. erlassenen Vorschriften öffentlichrechtlichen Inhalts werden durch die Auf­ hebungsvorschrift des Art. 55 EG. BGB. nicht betroffen, bleiben neben dem BGB. und dem HGB. in Kraft. Seydel, Das BGB. und das öffentliche Recht in Bayern in BlAdmPr. 47 Nr. 10; RG. 75, 104.

Art. 22. 1 Die zur Zett des Inkrafttretens des Handelsgesetzbuchs im Handelsregister eingetragenen Firmen können weitergeführt werden, soweit sie nach den bisherigen Vorschriften geführt werden dursten. "Die Vorschriften des § 20 des Handelsgesetzbuchs über die in die Firma der Mtiengesellschaften und der Kommandit­ gesellschaften auf Aktien aufzunehmenden Bezeichnungen finden jedoch auf die bei dem Inkrafttreten des Handelsgesetzbuchs für eine solche Gesellschaft in das Handelsregister eingetragene Firma Anwendung, wenn die Firma auS Personennamen zu-

Art. 21—26.

635

sammengesetzt ist und nicht erkennen läßt, daß eine Aktiengesell­ schaft oder eine Kommanditgesellschaft auf Aktien dieJnhaberin ist.

Art. SS. Auf die Errichtung einer Aktiengesellschaft oder Kommandit­ gesellschaft auf Aktien, die vor dem Inkrafttreten des Handels­ gesetzbuchs zur Eintragung in das Handelsregister angemeldet ist, finden die bisherigen Borschriften Anwendung, sofern vor diesem Zeitpunkte die Voraussetzungen erfüllt find, an deren Nachweis die bisherigen Vorschriften die Eintragung knüpfen. Anwendung der aktienrechtlichen Vorschriften auch auf die vor dem 1. Januar 1900 bestandenen Aktiengesellschaften. Art. 23 hat vor allem praktische Bedeutung hinsichtlich der Kom­ manditgesellschaften auf Aktien. Vgl. Art. 174 a ADHGB.

Art. 24. I Sind die Aktien einer bestehenden Aktiengesellschaft ober Kommanditgesellschaft auf Aktien gemäß den vor dem Inkraft­ treten des Gesetzes vom 18. Juli 1884 (ReichS-Gesetzbl. S. 123) in Geltung gewesenen Vorschriften auf einen geringeren Betrag als eintausend Mark gestellt, so bleiben im Falle einer Zu­ sammenlegung oder sonstigen Umwandlung dieser Aktie» die Vorschriften des § 180 Abs. 1 deS Handelsgesetzbuchs außer Anwendung. Der Nennbetrag der Aktie» darf jedoch nicht herabgesetzt werden. II Wird das Grundkapital einer bestehenden Aktiengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien durch Ausgabe neuer Aktien erhöht, so finden die Vorschriften des § 180 Abs. 1 des Handelsgesetzbuchs auf die neuen Aktien Anwendung, auch wenn die Ausgabe mittels Umwandlung von Aktien der im Abf. 1 bezeichneten Art geschieht. III Diese Vorschriften gelten auch für JnterimSscheine.

Art. 25. Die Vorschriften des § 228 deS Handelsgesetzbuchs über die Kraftloserklärung abhanden gekommener oder vernichteter Aktien finden auch in dem Falle Anwendung, daß eine Aktie vor dem Jnkraftreten des Handelsgesetzbuchs abhanden gekommen oder vernichtet worden ist. § 228 gilt auch für die schon vor dem Inkrafttreten des neuen Han­ delsgesetzbuchs ausgegebenen Aktien.

586

Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch.

Art. 26. Die vor dem Inkrafttreten des Handelsgesetzbuchs erfolgte Außerkurssetzung einer auf den Inhaber lautenden Aktie ver­ liert mit dem Inkrafttreten des Handelsgesetzbuchs ihre Wirkung. Vgl. Art. 176 Satz 2 EG. BGB.

Art. 27. Auf Personen, die bei dem Inkrafttreten des Handels­ gesetzbuchs Mitglieder des Vorstandes einer Aktiengesellschaft find, finden für die Dauer der Bestellung die Vorschriften des § 236 des Handelsgesetzbuchs über den Betrieb eines Handels­ gewerbes und über die Beteiligung an einer anderen Gesell­ schaft nur in der Beschränkung auf den Handelszweig der Aktiengesellschaft Anwendung.

Art. 28. Die Vorschrift des § 283 Abs. 1 des Handelsgesetzbuchs über die Zusicherung von Rechten auf den Bezug neu auszu­ gebender Aktien findet auf eine vor dem Inkrafttreten des Handelsgesetzbuchs erteilte Zusicherung keine Anwendung. Durch die Art. 23 bis 28 werden die Übergangsbestim­ mungen, die in den §§ 2 bis 7 der Aktiennovelle vom 18. Juli 1884 hinsichtlich des Verhältnisses der neuen Vorschriften jenes Gesetzes zu -em älteren Rechte getroffen sind, an sich nicht berührt; nur treten an Stelle -er von den §§ 2 bis 7 in Bezug genommenen Vorschriften des ADHGB. zufolge der Regel des Art. 3 die entsprechenden Vorschriften -es neuen HGB. Es haben aber die Übergangsvorschriften des Gesetzes vom 18. Juli 1884 zu einem großen Teil keine praktische Bedeutung mehr. Lediglich die Vorschriften der §§ 4 bis 6, die sich auf das Stimmrecht in -er Generalversammlung, auf die Unzulässigkeit einer Befreiung der Aktienzeichner von -er Haftung für weitere Einzahlungen beziehen, kom­ men noch in Betracht, nicht aber soweit sie sich auf die Stellung des Bovstands und seine mögliche Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat beziehen. RG. 48, 40. ES wird hiemit der Wortlaut dieser §§ 4 bis 6 angeführt: § 4. Die Vorschriften (in Art. iao Abs. i und 4, Arr. 221) in 88 262, 327, 260 über daS Stimmrecht finden auf die be­ stehenden und die im ß 2 Ws. 1 bezeichneten Gesellschaften nicht Anwendung, soweit der Gesellschaftsvertrag zur Zeit des Inkraft­ tretens dieses Gesetzes andere Bestimmungen enthält. § 6. Die bestehenden und die in § 2 Abs. 1 bezeichneten Gesell­ schaften dürfen auf Grund des Art. 222 Ziff. 3 der alten Fassung*) von -em Inkrafttreten dieses Gesetzes ab die Zeichner nicht voll’) Fassung de« Handelsgesetzbuch« vor der Novelle vom 18. Zuli 1884.

Art. 26-28.

587

ständig eingezahlter Aktien von der Haftung für weitere Einzahlungen nicht befreien und JnterimSscheine, welche auf Inhaber lawLen, nur insoweit ausstellen, als die Befreiung des Zeichners schon vor diesem Tage eingetreten ist. § 6 Abs. 2. Die Vorschriften (der «rt.iss», 232) der §§ 326, 236 finden auf Mitglieder des Vorstandes einer bestehenden oder einer int §2 Abs. 1 bezeichneten Gesellschaft keine Anwendung, sofern die Bestellung ’) des Mitgliedes vor dem Inkrafttreten dieses Ge­ setzes erfolgt ist. *) Neubestellung ist auch die Wiederwahl «ach Ablauf de- geschloffenen Dienstvertrag-.

Zur gest. Beachtung. Im nachstehenden Sachregister find alle Ver­ weisungen auf die Seiten 57—78 infolge der Abänderung des VI. Abschnitts des HGB. ungültig geworden. Die betr. Stichworte find nun im SachregisterNachtrag S. 573 ff. nachzuschlagen.

Sach-Register. Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Absender beim Frachtgeschäft, Haftung A. für Inhalt der Begleitpapiere 491, Abänderung des Gesellschaftsver­ deS Frachtbriefs 490; — Bertrags der Aktiengesellschaft 270 ff., folgungSrecht 498, 509; — BerderKommanditaktiengesellschaft327; fügungSrecht 497, 498, 514; — Bor­ — verbotene gesetzlicher Vorschriften mann deS Frachtführers 506. 472. Abwickelungsgesellschaft 135. Abberufung der Liquidatoren der Agent s. Handlungsagent. Aktiengesellschaft 293, der offenen Agenturvertrag, rechtliche Natur 80; Handelsgesellschaft 137 ff. — Verhältnis zum Dienstvertrag 81. Abfindung ausscheidender Handels­ Agio der Aktien 199, 254, 276. gesellschafter 131. Aktien, Abhandenkommen 210, 535; Abhandenkommen, — von Aktien und — Agio 199, 254, 276; - Aktien­ JnterimSscheinen 210, 535; — Be­ buch 203, 205 ff., 223, 238, 299; griff 391; — indofsabler Order­ — Amortisation 209, 210, 283, 286, papiere 388; — von Inhaber­ 291; — öffentliche Ankündigung papieren 392 ff.; — deS Ladescheins 188; — Ausgabe vor Eintragung 509. der Gesellschaft 181,192, der Grund­ Ablieferung, des Frachtguts 493 ff., kapitalserhöhung 160, 226, 282, 499, 503, 515; — beim Kauf 430; 283, 314, vor Leistung deS Nenn­ — des Lagerguts 487; — des betrags 160 ff., 225, neuer Aktien SpeditionSgutS 481. 274 ff., über pari 165, 275, 276, Ablieferungshindernis beim Fracht­ — Begriff 160,197; — mehrere Be­ geschäft 500, 501. rechtigte 160, 208; — Beschädigung Ablieferungsort 377, 408, 429, 498, 211; - Dividendenschein 197, 199; 525. — Einziehung 196, 209, 210; — Abnahme, Bedeutung 389; — Begriff Erneuerungsschein 197, 211; — Er­ 408; - Ort 408; - Verzug 417. werb durch die Gesellschaft 209, Abnahmepflicht des Käufers 379, 407. 225; — gemeinnütziger Unter­ Abrechnung mit Agenten 84, 86. nehmungen 161; — Hingabe als Abruf, Kauf mit — 419. Erfüllung 84; — Hinterlegung 179, Abschreibungen in der Bilanz 43, 44, 242 ff., 257, 260, 265; - Inhaber­ 249 ff., 262; — bei der offenen aktien 159 ff., 196, 206, 207, 283; Handelsgesellschaft 109. — Jnterimsscheine 160 ff., 181,192, Abschrift der Bilanz 254, 337; — 209 ff.; — Irrtum des Zeichners d. Generalversammlungsprotokolls 171; — Kaduzierung 202, 203, 210; 245; — von Handelsbriefen 41, 45; — Kraftloserklärung 197, 287; — — von Handelsbüchern 42; — deS Minderwertigkeit 435; — Mindest­ Ladescheins 507, 508. betrag 161, 268, 283, 284; —

Die Zahle« bedeuten die Seiten. Namenaktien 159 ff., 205 ff., 314; — Nennbetrag 163, 194, 198, 225, 276, 535; — Nichtigkeit 161, 183, 192, 226, 269, 283; — Priorität», aktien 165, 166; — Sperre 169; — Stempelpfltchtigkeit 160; — Stimmrecht 237 ff.; — Strafrecht­ licher Schutz 162; — Umtausch 287, 304; — Umwandlung 165, 536; — Unteilbarkeit 159; — Unter­ zeichnung 162; — Beräutzerung 265; — Bereinigung in einer Hand 193, 291; — Verpfändung 195; — Biertettdeckung 177; — Vorzugs­ aktien 165,166; — Zeichnung 169 ff., 277 ff., 304, vor Gesellschaftser­ richtung 170. Aktirubuch 203,205 ff., 223,238, 299. Aktiengesellschaft 158 ff.; - Ältere 161, 246; — AktionärverzeichntS 175, 245; — Anmeldung 176 ff., der Zweigniederlassung 183; — An­ sprüche au» der Gründung 189, 259 ff.; Auflösung 263,288 ff., 300, 305; — AnffichtSrat s. d.; — AuSländische 159, 185, 193, 286, 290, 301, 304; — Barzahlung 176 ff., 277; — Bauzinsen 198, 200; — Bekanntmachungen 162, 164, 201, 229, 245, 266, 285, 287, 310; — Brtrteböbeamte 212,214; — Bilanz 210, 223, 224, 231, 246 ff., 255 ff., 263, 296, 297; — Dividende 166, 197,222,263; - Einlage 158,159, 167, 194 ff., 225; — Eintragung 179 ff.; — vor Eintragung 181 ff.; — Einzahlung 198, 311; — Er« neuerungSfondS 199; — Errichtung 159, 178, 179; — Ersatz fehlender i Einzahlungen 188; — Erwerb; eigener Aktien 209; — Fabrikbetrieb 191; — Firma 21,163,177,179,289, 303, 308, 310, 534; — Fortsetzung nach Auflösung 289,307; — Fusion 291, 303 ff.; — «rnubschetne 160, 284; — Gerichtsstand 194, 305; — Geschäftsführung 212 ff.; - «esellschaftSvertrag 162 ff., 179, 180; — Gewinnverteilung 246; — Gründer 163, -entschädigung 166, 168, -erklärung 172, -Haftung 182, 186 ff., -vorteile 166; — Gründungs­

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aufwand 168, 175, -kosten 167; — Grundkapital 15S, 159, 164, 166, 179, 186, 191, 223, 225, 241, 250, 252,271,303,305, -erhöhung 274 ff., 535, «Herabsetzung 283 ff.; — GrundstülkSrrwerb 193; — Haftung aus Delikt 209, 213, 214, für Vertreter 193, 213; — Handelsgesellschaft 193, 194; — als Handelsgesell­ schafter 159; — vor 1. Januar 1900 196,535; - juristische Person 159, 193; — KaufmannSeigenschaft 8, 289; — als Kommissionär 460, 470; — Konkurs 188,200,216,223, 224, 226, 256, 288, 289 ff., 307; — Konsortialbeteiligung 169; — Liqui­ dation s. d.; — Mangelheilung 310; — Rachgründung 169, 190 ff., 275; — Nichtigkeit 289,308 ff.; — Partei­ fähigkeit 193,194, 309; — Pflichten 193; - Prokurist 217, 295, 296; — Prospekt 171, 188,197; — Prozetzoertreter 260, 266; — Prüfung des Gründungshergangs 173 ff., 189; — Rechte 193; — Rechts­ streitigkeiten 232, 233, 259 ff.; — Reingewinn 196, 198, 199; — Re­ servefonds 199, 222, 252 ff, 297; — Revisoren 173 ff., 236, -bericht 174; — Rübenbau 195, 196; — Sacheinlagen 166 ff., 276; — Simul­ tangründung 168, 169; — Sitz 163, 179, 193, 236, 241, 243, 256, 259, 266, 273, 291,310; — Stimmrecht 237 ff.; — Gtrafvorschriften 312 ff.; — Sukzessivgründung 169 ff.; — Tod des Gründers 176; — Über­ nahme des Vermögens durch öffent­ lich-rechtliche Korporation 302; — Überschuldung 224, 225; — Um­ wandlung aus anderen Gesellschafts­ formen 159; — UntrrstützungSfondS 199; — Verfassung 212 ff.; — Ver­ luste 223, 252; — BermögenSveräußerung im Ganzen 300 ff.; — BermögenSvertetlnng 225, 297 ff.; — BerwaltungSrat232; — Borstand s. d; — Vorzugsaktien 165, 284, 293; — Wesen 195; — Willens­ erklärung 208; — Zahlungsunfähig­ keit 223, 224, 225; — Zeichnungs­ scheine 169 ff., 175, 277 ff.; — Zett-

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Die Zahlen bedeuten die Seiten.

dauer 164; — Zinsen 198, 225; — Zustellungen 214, 266; — s. auch Aktie, Aktionär. Aktionär 207; — Anfechtungsklage 262 ff.; — Anspruch auf Reingewinn 196,197; — Aufrechnung 201, 205; — Ausschluß 202 ff.; — Ausübung der Rechte 236; — Bauzinsen 198, 200;—keine Befreiung v. Leistungs­ pflicht 205; — Berufung der General­ versammlung 241 ff.; — Beweis der Aktionäreigenschaft 159; — Bezugs­ recht auf neue Aktien 275, 279 ff., 304, 536; — Einlagenrückforderung 196, 197; — EinzahlungSpflicht 200 ff., 290; - einziger 193,291; Erben 208; — Gewinnanteil 198 ff., 225; — Haftung für Gesellschafts­ verbindlichkeiten 200; —Jndivtdualund Sonderrechte 263,270; — Kapitalleistungspflicht 194; — Konkurs 203;— Mitteilungen über General­ versammlung 244, 245; — Reben­ intervention 260,265; — Recht auf Aktienzuteilung 160, 263, auf BermögenSverteilung 297; — RückzahlungSpflicht 200; — Schadens­ ersatzanspruch gegen Gründer 187; — Stimmrecht 237 ff.;— Vergütung 199; — Verlust der Anteilsrechte 202 ff.; — Vertragsstrafe 195, 196, 201, 202; — Verzeichnis 175,245; — Verzicht auf die Aktie 196, auf Rechte 197; — Verzug 201 ff.; — Zahlungsfähigkeit 187; — als Zeuge 159; — Zinsenpflicht 201, 202; Zurückbehaltungsrecht 205. Aktiva eines Handelsgeschäfts, SicherungSübereignung 28, 352,394; — Übergang 27. Akzefforie« eines Handelsgeschäfts 347. Alleinverkaufsrecht 80, 85, 409. Amortisation von Aktien 209,210,283, 286, 291, 330. Amtsgericht, Bestellung von AuffichtSratS-, Vorstandsmitgliedern 212, 229; — Liquidatorenernennung 136, 300; — Zuständigkeit bei Gründung der Aktiengesellschaft 163, 169. Androhung deS Ausschlusses von Aktionären 202 ff.; — des Pfand­ verkaufs 504; — des Selbsthilfe­

verkaufs 410, 412; — des Verkaufs zurückbehaltener Sachen 403. AuerkeuutniS 119, 348; — verjährter Schuld 139. AuerkeunungSvertrag als Handels­ geschäft 347. Anfechtung des Aktienerwerbs 207; — der Aktienzeichnung 277; — des AnstellungSvertragS v. Handlungs­ gehilfen 68; — der Bilanz 247; — des Dienstvertrags 216; — deS EinbringungSvertragS 169; — von GeneralversammlungSbefchlüffen 200, 243, 245, 246, 247, 263, 259, 262ff.; — deS Gesellschaftsvertrags 124; — des Kaufvertrags 437, 445; — von Rechtsgeschäften d. offenen Handels­ gesellschaft 119, 120; — der Rück­ gewähr der Einlage deS stillen Gesell­ schafters 340; - von Schlußnoten89. Angestellte in Laden oder Waren­ lager 55. Ankündigung, öffentliche von Aktien 188; — der Generalversammlung 243 ff., 262, 285. Aulagenübernahme durch die Aktien­ gesellschaft 166 ff., 190 ff. Annahme als Erfüllung 406,435; — von Schlußnoten 89; — teilweise deS Frachtguts 502; — verspätete 382; — des Vertragsantrags 380 ff.; — -Weigerung des Frachtgutemp­ fängers 499; — Verzug deS Käufers 410 ff. Annoncenexpedition, -fpedition 475. Anpreisungen 381. Anschaffungen im Betriebe deS Handels­ gewerbes 1, 2, 88. Anstalten, zur Personenbeförderung 1; — photographische 4, 5. Anteile von Bergwerks- und Fabrik­ unternehmungen , Börsentermin­ geschäfte 425. Antrag s. BertragSantrag. Antwortpflicht des Kaufmanns 380 ff. Anweisungen, kaufmännische 384 ff., 534. Apotheker 334 ; - Gehilfen 79. Arbeitszeit 62. Arglist deS Spediteurs 482; — deS BerkäuferS 427, 434, 441, 444 ff.;

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

—- des Vorstands der Aktiengesell­ schaft 197. Armeurecht 8, für Kommanditgesell­ schaft 149. Arrangement 351. Art des Gewerbebetriebs 4, 35. Arzt 5. Aufbewahrung, der Handelsbriefe 41, 45; — der Handelsbücher 45, 299; — der Inventare und Bilanzen 45; — des Mäklertagebuchs 92; — von Warenproben 91. Aufbewahrungspflicht des Käufers 448, 449; — des Verkäufers 412. Aufenthaltsort als Erfüllungsort 379. Aufforderung an Aktionäre zur Ein­ zahlung 201 ff.; — an Gläubiger der Aktiengesellschaft zur Anspruchs­ anmeldung 285 ff., 294, 306. Aufgebot von Aktien 210; — indoffabler Orderpapiere 388; — des Lade­ scheins 509. Auflösung der Aktiengesellschaft 263, 288 ff., 300, 305; — der Gelegen­ heitsgesellschaft 344 ff.; — der Kommanditaktiengesellschaft 328ff.; — der Kommanditgesellschaft 149, 158; — der offenen Handelsgesell­ schaft 95,102,103,121 ff., 146,147; — der stillen Gesellschaft 338 ff. Aufrechnung, deS Aktionärs 201,205, 276; — gegen Forderungen der offenen Handelsgesellschaft 119,120; — mit Forderungen derKommandttgesellschaft 149; — aus Frachtver­ trag 525;— gegen Lohnforderungen 60; — des Schadensersatzanspruchs 443; — gegenüber Spediteur 480, 482; — Unterschied von Zurück­ behaltungsrecht 398; — gegen BersteigerungSerlöS 415. AnfrechnuugSrecht des Kommanditisten 153,155; — des Kommissionärs 468. Aufsichtsbehörde für BerficherungSaktiengefellschaften 224, 240, 242, 256, 257, 291, 293, 310. Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft; — Aenderungen 229;— Anfechtungs­ klage 231, 262 ff.; — Anmeldung der Gesellschaft 175 ff.; - Auslagen­ ersatz 230; — Berichterstattung 231; — Berufung der Generalversamm­

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lung 231; — Beschlußfassung 231, 232; — Bestellung 172, 228; — Eintragung 229; — Ende der Mitgliedschaft 233; — Entlastung 235, 247; — SründungSprüfung 173; — Haftung gegenüber Gesell­ schaft 189, 234 ff.;- Kontrahieren mit der Gesellschaft 220; — bei Liquidation 295; - Mitgliederzahl 227 ff.; — Nichtaktionäre 228; — Pflichten und Rechte 230 ff.;—Sorg­ faltspflicht 234; — Strafvorschritten 312ff.; — Stellvertretung von Vor­ standsmitgliedern 233;—Vergütung 229,230: — Verhältnis zur Gesell­ schaft 228; — Vertretung der Gesell­ schaft 232; — Zustimmung zur Aktienübertragung 205, 231, zur Prokuraerteilung 222, 231. Aufsichtsrat der Kommanditaktiengesellschaft 319 ff., 327. Aufwendungen, des Frachtführers 504; — des Gesellschafters 100,144; — des Kommissionärs 467;—des Lager­ halters 486; — des Spediteurs 478. Auseinandersetzung nach Auflösung der offenen Handelsgesellschaft 135; — mit ausgeschloffenen Handels­ gesellschaftern 130,131 ff. ; — in der stillen Gesellschaft 338 ff. AnSfallbürgschaft 358. Ausfallmuster, AuSfallproven 431,433, 442. AuSführuugsanzeige des Kommissio­ närs 461, 470, 473. Ausgabe neuer Aktien 274ff.; — nich­ tiger Aktien u. JnterimSfcheine 192. AuSgabekurS der Aktien 163. AuShilfSeinftellung von Handlungs­ gehilfen 66. Auskunftsbüros 2, 366. AuSkunftSerteilung 365, 366. AuskunftsPflicht deS Konkursverwal­ ters 465; — deS Registergerichts 10; — des Vorstands der Versicherungs­ aktiengesellschaft 258. Auslagen des Agenten 85; — des AufstchtSratS 230; — deS Mäklers 92; — der Revisoren 175. Ausländer, Börsentermingeschäfte 424. Ausländische, Aktiengesellschaften 159, 185, 193, 286, 290, 301, 304; —

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Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Handelsgesellschaften 96; — juristiSje Personen 185; — Staaten in rivatrechtSstreitigkeiten 511; — Luterfrachtführer 480. AnSlaudSbörsen 425. AnSliefernngSprovision des Kommissio­ närs 467. AuSuahmetarife der Eisenbahn 521. Ausscheiden, Begriff 127; — eines Handelsgesellschafters 24,127,146; — des Kommanditisten 149, 158: — aus der Kommanditaktiengesellschast 329. Ausschluß von Aktionären 202 ff.; — der Haftung der Eisenbahn 518 ff., 524; — von Handelsgesellschaftern 102, 104, 107, 130, 131; — deS Kommanditisten 158, 331; — deS Zurückbehaltungsrechts 401. AuSfchlußfristen 374, 410. AnSfouderungSrecht des Kommittenten im Konkurs des KommisfionürS 465. AnßereurovLifche Handelsniederlas­ sungen 66. von Inhaberaktien

Bearbeitung von Waren und fremden Stoffen 1, 3, 450. Beförderung von Gütern oder Personen auf der Eisenbahn 511 ff., zur See 1; — von Lokalsenduugen 3; — von Personen zu Land und auf »tauen* gewäffern 1. Befreiung der Aktionäre von der LeistungSpsticht 205. Befriedigung, aus dem Kommisfionärpfandrecht 469; — kraft Zurückbe­ haltungsrechts 402 ff. BegebuugSkonsortium 345. Beginn der offenen Handelsgesellschaft 110, 144. Beglaubigung von Zeugnissen 71, 78. Begleitpapiere beim Frachtgeschäft 491. Behördliche Auflösung derAktiengefellschaft 291. Beiträge zur Gelegenheitsgesellschaft 342. Bekanntmachung der Aktiengesellschaft 162, 164, 201 ff., 229, 256, 285, 287, 310; — handelsübliche 26, 28,154, 156; — der Registereinträge 10,25, 31,133,149,180,183; — verlorener Jnhaberpapiere 393. AuSstellungSzwang fürSchlußnoten89. Beleidigung durch Agenten 86; — AnSwanderungSagent 81. durch Gesellschafter 124; — deS Vor­ Auszüge aus dem Mäklertagebuch 92. stands der Aktiengesellschaft 216. Benachrichtigung vom Selbsthilfever­ kauf 410, 415, 422, 501. BenachrichtiguugSpsticht deS Agenten Badeanstalten 162. 79; — deS Frachtführers 500,501; Bäcker L — des Kommissionärs 458 ff. Banken öffentlich-rechtlicher Verbände BergwerkSgesellschafte« 5, 36, 530. 37. Bankier, Erwerb abhandengekommener Berner Fracht-Übereinkommen 511 ff.; — Verhältnis zum HGB. 511. Jnhaberpapiere392ff.; — Geschäfte 1, 3; — Haftung für Ratserteilung Berufswechsel des Lehrlings 77. 354, 456; — Kommissionär 455, Berufung der Generalversammlung 162, 164,178, 231, 240 ff., 262, 295, 456, 457 ff. 310. Bankinstitute öffentliche 3. Beschädigung, von Aktien 211; — des Bankkredit, Vermittlung 88. Frachtguts 492 ff., 501 ff., 514 ff., Banknote«, Abhandenkommen 393. 522; — des Lagerguts 487; — deS Barzahlung, Begriff 168, 176; — kein Reisegepäcks 523; — des SpeditionSErsah durch Scheck 177; — durch gutS 480 ff. Hingabe an Zahlungsstatt 277; — Bescheinigung der Eisenbahn über bei Kaffageschästen 375. Güterempfang 514. Banaktieugesellschaften 191. Beschluß der Gesellschafter; - »eBaumaterialien, Anschaffung 2. endigungSgrund der KommanditBauzinsen 198, 200.

».

Di« Zahlen bedeuten Li« Selten.

gesellschast 158, der offenen Handelsgesellschast 121 ff. Best (ewfeffan^ta beiofftnen§anbt[«»äch!äntte Geschäftsfähigkeit des Lr-

den 129. Beschrünknng der Bestgniffe der Liqui­ datoren 141; — der Bürgschaft 358; — der Handlungsvollmacht 53; — der Prokura 50; — derBertretungsmacht des LorstandS der Aktien­ gesellschaft 219. Bes«hwerde im registerrichterlichen Löschungsverfahren 11; — s. so­ fortige Beschwerde. Befitzdiruer, Abhandenkommen durch Handlungen desselben 391,393; — Pfandbefitz 390. Be^übertragnng als Pfandbestellung Befferungsschriu 350. Benätignngsschrribe» 82, 351. Bestellschein, Beweiskraft 349; — Berhllltnts zu Abreden 80, 82. Bestellungen, zu große 84. Bestimmungsort 377, 379, 408, 429. BetriebSbeamte 79. 212. Beurkundung von Seneralverfamrnlungsbeschlüffea 245, 246. BemeiSanstahme» Ersatz für Mängel­ anzeige 480. BetveiSboknmeittr,Pfandrecht des Kom­ missionär« 469. BeweiSkrast, der Eintragung der Firma 8; — der HandelSbücher 42, 46. BeweiSlast für Entziehung der GefchäftSführungSbefugniS 106; — beim Kauf 405, 407, 432, 435,441, 444. Bezahlung al« Genehmigung 436; — f. Zahlung. Bezirk««,ent 85. BezugSrecht des Aktionärs auf neue Aktien 275, 279 ff., 304, 536. BierliefernugSvertrag, -abnahuievertrag 414, 422, 532 ff. Bilanz, Abschreibungen 43, 44; — der Aktiengesellschaft 210,223,224, 231, 246 ff., 255 ff., 263, 296, 297; — Anfechtung 108; — Aufbe­ wahrung 45; — Aufstellung 42, 43; — Begriff 42; — Bewertung

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der Forderungen 43, der Schulden 44; — der Kommanditaktieugefellschaft 319, 332 ff; - der Liqui­ datoren der offenen Handelsgesell­ schaft 142; — Prüfung durch Kommanditisten 151; — der stillen Gesellschaft 336. Binnenschiffahrtsgesetz 493, 496, 502, 503, 505, 507, 510. »laukett 364. Blankoakzept der offenen Handels­ gesellschaft nach Auflösung 138. Blätter, für Bekanntmachungen der Aktiengesellschaft 162,164,202,285, 287, 294, 310, de« Gericht« 12. Bodmereibrief, Jndoffabilität 884. Börfenhaudel mit Aktien 188. Börsenpreis 251, 287, 396, 410, 421, 423, 469 ff.; - Begriff 414. BSrseuschiedSgericht 425. Bärsentermiugeschäfte 424 ff.; — an ausländischen Börsen 425; — in Getreide 425; — verbotene 425; — in Warrn 426; — in Wertpapieren 424, 425. Bösliche Handlungsweise 187, 259, 261, 268. Bote 47,53; Agent als - 82; Mäkler alS — 89, 91. BrandverfichernngSkaffe« 3. Brauutweiubrennereie« 6. Brauereien 6. Brennerribefitzer 2. vriefbefördernug 3. Briefmarke« 392. Bringschnld 377. Buchführung s. Handelsbücher. Buchhandel 1, 4, 475. vüchereinstcht s. HandelSbücher. Bücherrevisor 59. Bundesrat, Verbot von Börsentermingeschästen 425. Bürgschaft, AuSfallbürgschast 358; — Befteiung durch Zeitoblauf 359; — Einreden au« der Person de« HauptschuldnerS 358; Borausklage 357 ff.; — Erfüllungsort 379; — Form 360ff.; — al« Handelsgeschäft 26, 347, 357; — für In« Kontokorrent aufgenommene Forderungen 372; — au« Kreditauftrag 357 ff.; —

544

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Mitbürgen 359; - Rückbürgschaft 360; — Zurückbehaltungsrecht 398. Edelmetallgeschäfte des Mäklers 88. BürgfchaftSnrknnde als Schuldschein Eheftan, Dienste 58; — Firmenfort­ führung 22; — Frauengut in der Bilanz 41; — Konkurren-verbot C. 103; — Stimmrecht im ZwangSChemiker 79. vergleichSverfahren 134; — gemein­ Courtage 472. same Warenbestellungen 58. Eheliches Güterrecht, Einfluß auf D. Stimmrecht in der Generalver­ sammlung 239. Darlehen, partiarisches 394; — zu Ehemann, Stimmrecht für Eheftau in Spielgeschüften 426. der Generalversammlung 239. Decknngskanf bet Ber-ug 417, 423. Ehrverletzungen, Kündigungsgrund DelkrederefoudS 253. 69, 70. Delkrederekommisfiou 466. Delkredereprovifiou des Kommissio­ Eid, des Liquidators 140; — Zu­ schiebung an Borstand der Aktien­ närs 466. gesellschaft 214. Delkrederestehen, des Agenten 84; — des Kommissionärs 466. Depositenschein 348. Eigentum,' zur gesamten Hand 95, Depositum 2; — irreguläre 396, 483; 343; — Uebergang beim Kauf 454; Depot, geschloffenes 482, 483; — — am Vermögen der offenen Han­ offenes 482; — Verwahrungs­ delsgesellschaft 112; — Berschaffung pflicht 3. beim Kauf 406 ff.; — Vorbehalt Depotbuch 42. beim Verkauf 389, 407. Depotgesetz 389, 391, 394, 396, 399, 400, 455, 457 ff., 468, 470, 482. Eigentumserwerb, an beweglichen Depotschein 390. Sachen 389 ff., 444; — des Kommit­ Dienste, der Ehefrau 58; — der Hand­ tenten 457. lungsgehilfen 57 ff.; — der Kinder Einbringung, in Akttengesellschast 167; 58; — Leistung als Beitrag 342; — Begriff 167; — erst zu erwer­ — Minderjähriger 57. bender Gegenstände 167; — in Dienstleistung, Provision hieraus 368. Kommanditgesellschaft 149; — in Dienstvertrag, Allgemeine Vorschriften offene Handelsgesellschaft 99. Einführungsgesetz -um HSB. 529 ff. 56 ff.; 81. Dienstverweigerung des Handlungs­ Einkauf des Kommissionärs über gehilfen 63, 64. Limit 461. Differeuzgeschüfte 347; — Begriff 426. EinkaufSkommifsion 474, f. Kom­ Dispositionspariere 395, 396, 403, missionär. 407, 414. Einlage, in Aktiengesellschaft 158,159, 167, 194,200, 225; — in Komman­ DiSPofitionSstelluug von Waren 54, ditgesellschaft 148, 149, 151, 153, 55, 83, 431. 154, 156; — in offene Handels­ Distauzkauf 375, 406, 448. Divideudengarantie 199, 253. gesellschaft 99, 100, 101, 108; — deS stillen Gesellschafters 334. Divideudenuachbezua 166, 199. Einlagerer, BefichtigungSrecht 485. Dividendenschein 197, 199, 211. Drahtseilbahn 513. Einreden des Bürgen aus der Person Dritter, Begriff 51. deS Hauptschuldners 358; — gegen­ Druckereien 1. über Spediteur 481. Duplikat, deS Frachtbriefs 497, 498; Einrichtungen, kaufmännische 4. Einscheinsystem im Lagergeschäft 483. — des Ladescheins 509.

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Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Einsichtnahme, der Geschäftsbücher durch ehemalige Gesellschafter 145, durch Gesellschafter 107, durch Hand­ lungsgehilfen 59; — der einge­ reichten Schriftstücke der Aktienge­ sellschaft 180. Einstweilige Verfügung, keine Abbe­ rufung der Liquidatoren 137; — Ersah für Sttmmeneinheit 106; — — Verbot der Geschäftsführung 106, 124, 130. Eintragungen in da- Aktienbuch 205 ff., 238; — im Handelsregister f. Handelsregister. EintrittSerkläruug des Kommissionärs 471. Einwendungen, gegenüber dem legiti­ mierten Besitzer der indossierten Urkunde 387. Einwilligung -u Konkurren-unter­ nehmung 60. Einzelkanfmann s. Kaufmann, Boll­ kaufmann. Einziehung von Aktien 196, 209,210; — deS Kaufpreises 55. Eisenbahn, Anwendung der Vor­ schriften über Frachtführer 514; — Ausnahmetarife 521; — Ausschluß ihrer Haftung 518 ff., 524; — Be­ griff 513; — Bescheinigungspflicht 514; - Ersatzleistung 517; — Frachtbrief 514; — Haftung für Beschädigung deS Frachtguts 514 ff., für Gewichtsverluste 520 ff., für ihre Leute 513, 517, 618, 524; - als Handelsgewerbe 37; — Hinter­ legungspflicht 513; — Kleinbahn f. d.; — Personenbeförderung 511, 523, 527, 528; — Pflicht zur Güter­ beförderung 512, 513, 528; — Rück­ griff unter mehreren Bahnen 525; — als Spediteur 525; — Verlust von Reisegepäck 523; — ZugSverspätung 528. Eisenbahnfahrkarte 523; — Inhaber­ papier 527. EisenbabnfiSkuS 3. EifenbaynverkehrSordnung 511 ff.; — Verhältnis -um HS». 511, 512. Emballagekosten 454. EmiffiouShanS 170, 195. EmisfiouSkonfortium 345. Frankenburger, Handelsgesetzbuch.

Empfänger beim Frachtgeschäft 490 ff., 497 ff.; — Annahmeverweigerung 499,500; — AnwetsungSrecht gegen­ über Frachtführer497;—Legitimati­ on 508 ff.; — Mängelan-eige 502; — Recht auf de» Frachtbrief 498; — RechtSauSübung im eigenen Ramen 498, 499; — Sicherstellung deS Frachtguts 498; — ZahlungSpflicht 500; — Zahlungsverweigerung 499, 501. EntfenmngSberechnung am Erfül­ lungsort 376. Entscheidungen, rechtskräftige 16, 17. Entziehung, der Geschäftsführungs­ befugnis der Gesellschafter 106,150, ihrer BertretungSmacht 115, 117, 153; — des Stimmrechts des Aktionärs 238. Erbe, des Agenten 87; — des Aktien­ zeichners 179; — des Aktionärs 208; — Fortführung des Handels­ geschäfts 29, 30, 31; — des Gesell­ schafters 107, 123, 126 ff., 145; des Kommanditisten 158; — des Mäklers 93; — Vertretung bei Gesellschaftsliquidation 136. Erbfähigkeit der Aktiengesellschaft 193. ErbschastSkauf als Handelsgeschäft 347. Erfindungen derHandlungSgehilfen61. Erfüllungsort 376 ff., 408, 429; — des Agenten 82; — des Fracht­ führers 492; — des Kommanditisten 164; — bei Kommissionsgeschäft 459; — für Schulden der offenen Handelsgesellschaft 118; — bei Selbsteintritt des Kommissionärs 471; — deS Spediteurs 474, 476; — vereinbarter 378. ErfüllnugSverzug 379, f. Verzug. ErfüllnngSzeit 374 ff. Erhöhung der Einlage des Komman­ ditisten 154, 156; — des Grund­ kapitals der Aktiengesellschaft 166, 271, 273, 274 ff., 303 ff., 535. Erlaßvertrag 363. Erneuerungsfonds der Aktiengesell­ schaft 199, 261. ErneuerungSschem 197, 211, 387. Ersatzpflicht der Eisenbahn 517; — des Frachtführers 494; f. Schadens­ ersatz.

3. ' tust.

35

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Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Erwerb eigener Aktien durch die Gesell­ Kloßmauuschaft 59. schaft 209, 226, 320; — einer ab­ KoudSbörse 424. geleiteten Firma 40; — eines Han­ Forderungen, im Betrieb begründete 31; — Sicherungsabtretung 394; delsgeschäfts 22, 25 ff. ErmerbS- und WirtschastSgenoffrn— Verpfändung 396; — Borbe­ haltene 32. schaften 8. Form, der Anmeldungen und Zeich­ K. nungen zum Handelsregister 12; — des Kaufvertrags 405; — der Fabrik 3; Betrieb durch Aktiengesell­ Mängelanzeige 432; — der Rechts­ schaft 191; — Börsrntermingeschäfte geschäfte 363 ff.; - des Selbsthilfe­ in Anteilen 425. Fahrigkeit 353,355, 482,502, 503, verkaufs 410 ff.; — der Uebertragung von Aktien 205, 206, von Fattura 37^*411, 428. Jnterimsfcheinen 208; — der Unter­ zeichnung von Aktien und Interims­ Kehlen zugeficherter Eigenschaften der scheinen 162, 364; — der Vollmacht Kaufsache 434, 440, 441. Kehler der Kaufsache, Begriff 427. zur Abstimmung in der General­ versammlung 237 ff., zur Anmel­ Keststelluugsklage auf Nichtbestand der dung zum Handelsregister 12; — Aktiengesellschaft 163. s. auch Unterzeichnung, Zeichnung. Fiduziarische Rechtsgeschäfte 394. Firma, Aenderung 21, 34, 98, 121, Forstwirtschaftliche Nebengewerbe 5,6. 289; - der Aktiengesellschaft 21, Fortführung, Fortsetzung, der Aktien­ 163, 177, 179, 289, 303, 305, 308, gesellschaft nach Auflösung 289,300; — der offenen Handelsgesellschaft 310, 534; — des alten Handelsdurch Erben deS Gesellschafters 123, aesetzbuchS 534; — Anmeldung 32, 126, nach KonkurSveendigung 134; 177; — Bedeutung ihrer Führung 18, im Wechselrecht 18; — Begriff — eines Rechtsstreits nach Gesell­ schaftsauflösung 149. 17; — Bewertung in der Bilanz 43; — deS EinzelkaufmannS 19, 20; Fracht, der Eisenbahn 526; — des Frachtführers 490, 491, 500; — — Entstehen 18; — Erlöschen 18, 34, 144, 145, 303, 305, 308; — bei des Spediteurs bei Sammelladung Erwerb deS Handelsgeschäfts 22,23; 480. - Fortführung 22,23,24,25 ff., 133, Frachtbrief 489 ff., 514, 518, 522; Duplikat 497, 498, 514. 134; — Identität mehrerer Firmen 26; — Inhaber 18,19;—juristischer Frachtführer, Ablieferung des Guts Personen 35; — der Kommandit509; — Begleitpapiere 491; — Begriff 489; — Benachrichtigungs­ aktiengesellschaft 21, 534; — der pflicht 500, 501; — Eigentümer Kommanditgesellschaft 21; — Lö­ des Frachtbriefs 490; — Erfüllungs­ schung von AmtSwegen 39; — dau­ ort 492; — Erlöschen der Ansprüche ernder Nichtgebrauch 35; — der gegen ihn 501 ff.; — Ersatzleistung offenen Handelsgesellschaft 20, 21, 494, 495; - Frachtbrief s. d.; 94 ff.;—Phantafiebezeichnung20; — Haftung 492 ff., gegenüber Emp­ im Prozeß 19; — Schutz 32,33,38ff.; fänger 498, für Hilfspersonen 495, — der stillen Gesellschaft 334; unbefugter Gebrauch 39, 40; — für Spediteur 495; — HiaterlegungSrecht 499, 501; — SaufUnterscheidung der neuen von be­ mannSeigenfchaft 1; — Ladeschein stehenden 32, 33; — Veränderung s. d.; — gesetzliches Pfandrecht 389, 23; — Veräußerung 23; — Zeich­ nung 32, 52, 98, 138,142, 294; 392, 396, 397, 503ff.; — Reisean­ tritt und -Vollendung 492; — Rück­ Zusätze 19, 20, 21, 33; — Zweig­ griff unter mehreren Frachtführern niederlassungen 23, 51. 496, 505 ff.; - Selbsthilfeverkauf Fixgeschäft 421 ff.

Die Zahlen bedeuten die Seiten. 499, 501; — Sorgfalt-pflicht 493; — Unterfrachtführer f. d.; — Ver­ hältnis -um Absender 508, zu Spe­ diteur und Versender 476, zu Bor­ männern 506 ff.; — Verhinderung der Reise 492; — Zurückbehaltungs­ recht 497, 504; — f. auch Absender, Empfänger. Frachtgeschäft 489 ff.; s. Frachtführer, Absender, Empfänger. Frachtmäkler 482. Frankosendnngeu 502. Kranen, Stimmrecht in der General­ versammlung 240; — f. Ehefrau. Frist, zur Aktienhinterlegung 243 ff.; — im AktienkaduzierungSverfahren 202; — für Anfechtungsklage des Aktionärs 262, 264; — Ausschluß­ fristen 374, 410; — für Berufung der Generalversammlung 242 ff.; — — für Bezug neuer Aktien 279; — für Erklärung der Erben über Fortsthrung deS Handelsgeschäfts 29, 30, über Geltendmachung ihrer Rechte in der offenen Handelsgesell­ schaft 128; — für Erstattung der Lagerkosten 486; — für Geltend­ machung der Ansprüche der Aktien­ gesellschaft auS der Gründung 189, 260; — beim Pfandverkauf 397, 403; — bei Verzug 416, 419, 420. Frühjahr als Leistungszeit 373. Kuhrmann 489. Kuukenflug 515. Kupon der Aktiengesellschaften 291, 303 ff.

G. Garantie, für Eigenschaften der Kauf­ fache 433; — Gewinngarantie 199. Garantiefrist 432, 443. Garantievertrag 367, 435. Gasanstalten 37, 162. GattungSkauf 408, 411, 434, 441 ff. Gattungsschuld 375, 376, 405. GefälligkeitShandlnngen 368. Gefahrübergang, beim GattungSkauf 408; - beim Kauf 449, 453 ff. Gehaltsabzug, Unzulässigkeit bei Ur­ laub 64. GehaltSanspruch des Handlungsge­ hilfen 63, 64.

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Geld, Verlust beim Frachtgeschäft 493, 517, 521, 622; — kaufmännischeZurückbehaltungsrecht 399. Geldanweisungen 384. Geldbrief 499, 511. Geldentuahme deS Gesellschafters 100. 101, 108, 109. Geldschuld 377. Geldsendung 377. Geldsortengeschäfte deS Mäkler- 88. Geldwechsler, Geschäfte 1, 392. GelegeuheitSgeschäfte 2; — deS Agen­ ten 81. GelegeaheitSgesellschaft 341 ff.; — Auflösung 3*4 ff.; — Beiträge 342; — Ende 343; — Geschäftsführung und Vertretung 341 ff.; — Gewinnund Derlustanteile 343; — Haftung der Gesellschafter 341; — Konkurs 343; — Kündigung 343, 344; —■ Wesen 341. Gemachte Geschäfte, Begriff 61. Gemeinde der Handelsniederlassung 32, 33, 34. Gemeiner Wert 495, 517. Gemeinnütziges Unternehmen, Aktienmindestbetrag 161; — Umwandlung in nicht gemeinnütziges 162. Genehmigung, des Bundesrats zur Aktienausgabe 161; — vor Ein­ tragung der Aktiengesellschaft ge­ schloffener Geschäfte 182; - staatliche 9, 176, 178, 185, 193, 273; — ge­ sauster Ware 434. GeuehmiguugSnrkuude der Aktienge­ sellschaft 176, 281. Generalversammlung der Aktiengesell­ schaft, — Abänderung deS Gesell­ schaftsvertrags 270 ff.; — An­ fechtung von Beschlüssen 200, 243, 245, 246, 247, 253, 259, 262 ff.; — Auflösung der Gesellschaft 288; — außerordentliche 244, 269; — Be­ rufung 162, 164, 178, 231, 240 ff., 262, 295, 310; — ungültige Be­ schlüsse 226, 239, 246, 287; - Bechlußfassung 179,190, 255; - Bechlußgegenstände 246 ff.; — Be­ willigung von Vergütungen 230; — EntlastungSbeschluß 235, 297; — Grundkapitalserhöhung 274 ff.; — konstituierende 178, 179; — Leitung 35*

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Die Zahlen bedeuten bie Seiten.

178; — Liquidatorenbestellung 292, 293; - Ort 236,243; - Protokoll 245, 246; - Rechte 236; - Revi­ sorenbestellung 256 ff.; — Stimmen­ verhältnis 178,237; — Stimmrecht 160, 237 ff.; - bei Verlusten 223; — Vertagung 255 ; — Vollzug der Beschlüsse 237; — Vorsitz 244; — Widerruf der AuffichtSratSbestellung 228,229; — Zustimmung 190,205, 302. Generalversammlung der Kommanditaktiengefellschaft 319, 324, 326. Genossenschaft, — Börsenterminge­ schäfte 424; — KaufmannSeigenschast8; — Umwandlung in Aktien­ gesellschaft 159. Genußschein 160, 284. Gepäckschein 522. Gepäckträger 518. Gerichtliche, Bestellung von Prozeß­ vertretern der Aktiengesellschaft 260, von Sachverständigen beim Fracht­ geschäft 501; — Entscheidung als Auflösung-grund der offenen Han­ delsgesellschaft 121, 124; - Er­ mächtigung zur Berufung der Ge­ neralversammlung 241 ff.; — Er­ nennung von Liquidatoren der Aktiengesellschaft 292,293, 299, von Revisoren 173, 256 ff.; — Leitung der Generalversammlung 178, 324. Gerichtsstand,derAktiengefellschaftl94, 305; — während der Gesellschafts­ liquidation 144; — für Klage auf Ausschluß von Gesellschaftern 130, auS Konkurren-verbot 61, auf Ver­ tragsstrafe 75, 356, aus Zurückbe­ haltungsrecht 403; — bei Kontokorrentverkehr 372; — der stillen Gesellschaft 335; — vereinbarter 350; — für WandelungSklage 434, 438. Gesamtgut, Aufnahme ins Inventar 43. Geramtprokura 49. GesamtschnldverhältuiS, unechtes 360; —f. samtverbindliche Haftung. Gesamtvertretuug der offenen Handels­ gesellschaft 113 ff. GeschäftSbegiu« der Kommanditgesell­ schaft vor Eintragung 157. Geschäftsbericht des Vorstandes der Aktiengesellschaft 248.

GeschäftSbesorgnng 368, 380; — durch öffentlich bestellte Personen 381. Geschäftsführer der GmbH. 59, 76, 249, 334, 361; — einer Schank­ wirtschaft 59. Geschäftsführung, in der Aktiengesell­ schaft 212 ff.; — in der Gelegenheits­ gesellschaft 341 ff.; — in der Kommanditaktiengesellschaft 319; — in der Kommanditgesellschaft 150; — in der offenen Handelsgesellschaft 104 ff., 126, 144. Geschäftsgeheimnisse, Verrat 70; — Wahrung 60, 350. Geschäftsherr, Genehmigung gegen-über Agenten 82; — Konkurs 84. Geschäftsjahr, der Aktiengesellschaft 248; — Inventar und Bilanz 42. Geschäftsinhaber, Haftung für Gehilfen o7, für Handlungsbevollmächtigte 54, 56, für Lehrlinge 76, für Pro­ kuristen 50, für Reisende 55; — Konkurs 68; — Pflichten gegen Hand­ lungsgehilfen 62 ff.; — Lod 61, 68; — Verzug 58; — teilweiser Wechsel 27. Geschäftsräume, Sicherung 62. Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Firma34; — Geschäftsführers, d.; — HandelSbücher41; — Handlungs­ bevollmächtigte 53; — Kaufmanns­ eigenschaft 8. von Minderkaufleuten

Gesellschafter, s. die einzelnen Gesell­ schaften. Gesellschaftsvertrag der Aktiengesell­ schaft 162 ff.: Besteuerung 169, Ein­ reichung zum Handelsregister 175, BertragSstrafenfestsetzung 195, 201, Zinfenfestsetzung 198, 199; — der; Kommanditaktiengesellschaft 321 ff. — Vermittlung 88; — Der Ver^auch^ offene ^Handelsgesellschaft.

Gesetz, BegrÜf 263. Gesetzliches Pfandrecht s. Pfandrecht. Gestohlene Inhaberpapiere 392 ff.; — Sachen 391. Gesundheitlicher Schutz deSHandlungSgehilfen 62.

Die Zahlen bedeuten die Seiten. Getreide, Börsrntermingeschäste 425; — Disferrn-geschäste 426. Gewährleistung für Sicherheit einer Forderung 857; — Unterschied von Garantievertrog 435; — für Bieh» Mängel 451. Gewerbebetrieb, ausländischer juri­ stischer Personen 185, 186; — Be­ griff 1, 2; — Umfang 1, 6, 35. Gewerbegehilse 59. Gewerbliche Arbeiter 79. Gewerkschaften 5, 36, 412; — Um­ wandlung In Aktiengesellschaft 159. Gewicht am Erfüllungsort 376; — Preisbestimmungsgrund 450. Gewichtsverluste, Haftung der Eisen­ bahn hiefür 520 ff. Gewinn, Begriff 108. Gewinnanteil, des Aktionärs 198 ff., 225; — de» GelegenheitSgesellfchafterS 343; — der Kommanditakttengefellschaft 319, 328; — des Komplementärs der Sommanditgeiellfchaft 152; — des stillen GesellchafterS 335 ff.; — des Borstands >er Aktiengesellschaft 221; — Zession 126. Grwinuauteilscheiu 211, 393. Gewinnbrrechunug der Kommandit­ gesellschaft 151; — der offenen Handelsgesellschaft 107 ff., 144. Giroverkehr 371; — bet der Reichs­ bank 378; - Sorgfaltspflicht 354. Gläubiger, der Aktiengesellschaft 225, 226, 235, 285, 286, 298, 302; des Gelegenheitsgesellschafters 343. Glaubhaftmachung 258. Großbetrieb 7. Grnndbuchamt, Legitimation von Bertretern der Handelsgesellschaften 10, 114, 150, 215. GrnndbucheintrLge für die offene Handelsgesellschaft 112, 122. Gründer der Aktiengesellschaft 163; — Begriff 168; — Entschädigung 166, 168; — Strafvorschristrn 312; — Lorteile 166. Gründerkonsortium 169, 345. Gründung der Aktiengesellschaft, der Kommanditaktiengesellschaft s. d. GründnngSkoste« der Aktiengesellschaft 167.

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SrnudhaudelSgeschSste 2. Grundkapital der Aktiengesellschaft 158, 159, 164, 166, 179, 186, 191, 223, 225, 241, 250, 271, 274 ff., 283 ff., 303 ff., 535. Gruudschuldbrief, Zurückbehaltungs­ recht 400. Grundstück-erwerb durch die Aktien­ gesellschaft 191, 193; — durch Ge­ sellschafter 101. Giiterbrfärdernug s. Eisenbahn. Fracht­ führer. Güterbepätter 482. Guter Glaube, des Aktionärs bet Gewinnbezug 200; — bei EigentumSund PfandrrchtSerwerb 389 ff.; — bet Erwerb abhandengekommener Jnhaberpaptere 392 ff., des Lade­ scheins 510; — de» Kommanditisten bei Sewinnziehung 155; — d»S Vertreters 391. GüterrechtSregiper 530. Gute Gitten 352 ff., 410. Gutgewicht 450.

Haftung, des Absender» 490,491; — de» Agenten 82; — der Aktien­ gesellschaft aus dem Prospekt 188, 197, für ihr« Vertreter 193,213 ff.; — des Aktionär» für Gesellschafts­ verbindlichkeiten 200; — des auf» fichtSratS 189, 224 ff.; — des aus» geschloffenen Aktionärs 203; — de» Bürgen 26, 357; — der Eisenbahn 513, 514 ff, 520 ff; - des EmisfionShauseS 195; — de» Erbe« 29 ff, des Erben des Handels­ gesellschafter» 126 ff, 134, de« Kommanditisten 158; — de» Fracht­ führers 492 ff.; — für grobe Fahrlässigkeit 355, 482, 502, 503, 517, 521 ff; — des GeschästSerwerber» 25,26 ff; — de» ftührren Geschäfts­ inhabers 28,31; — für Gesellschafts­ verbindlichkeiten 117,118,120,121, 133; — der Gründer der Aktien­ gesellschaft 182, 186 ff; - des Kommanditisten 148, 153, 155,157; — des Kommissionärs 458 ff, 460, 463; — de» Komplementärs der

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Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Kommanditaktiengesellschaft 319; — des Mäklers 91; — des Minder­ kaufmanns 7; — des Prinzipal­ für Gehilfen 57,62, für Handlungs­ bevollmächtigte 54, 56, für Lehr­ linge 76, für Prokuristen 50, flir Reisende 55; — von RechtSvorgängern des Aktionärs 203 ff.; — für Sorgfalt wie in eigenen An­ gelegenheiten 355; — des Spediteurs 476, 482; — des Verkäufers für Arglist seines Personals 445; — des Vorstandes der Aktiengesellschaft 189, 224 ff. Haudelsbriefe, Abschriften 41,45; — Aufbewahrungspflicht 41, 45. Handelsbücher 41 ff.; — Art der Führung 41, 42, 45; - Aufbe­ wahrungspflicht 45;Auszug 86; — Bedeutung 42; — Beginn der Führungspflicht 41; — Bestandteil der Konkursmasse 42; — Beweis­ kraft 42, 46; - Einficht 46, 47, 59, 86, 106, 144, 151, 231, 258, 260, 299, 337; - Führungspflicht 41, 45, 193, 223; — der aufgelösten Gesellschaft 144, 299; — Heraus­ gabepflicht des Agenten 87; — Klage auf Mitteilung und Vorlage 47; — Recht auf ihren Befitz 42; — Unpfändbarkeit 42; — Verände­ rungen des Inhalts 45; — Verant­ wortlichkeit für Führung 41, 223; — von BerficherungSunternehmnngen 223; — Vorlage 46, 47, 86, 260; — Wiederanlegung 41; — kein Zurückbehaltungsrecht 399. Handelsfirma 17 ff., f. Firma. HandelSfran f. Ehefrau. HandelSgärtnerei 6. HandelSgebräuche 349 ff.; — im Agen­ turgeschäft 84; - lokale 349, 465; — für Leistungszeit 373. Handelsgeschäft, Begriff 24; — Einbringung in Aktiengesellschaft 167; — Eintritt eines Gesellschafters 31; — Erwerb 22, 23, 389; — Firma s. d.; — Fortführung durch Erben 29 ff.; — Inventar bei Beginn 42; - Nießbrauch 22; - Pacht 22; — Veräußerung mit Firma 24. HaudelSgefchSfte 88, 346 ff.; — Be­

griff 2, 346; — Buchung 41; — einseitige 348, 448; — E^üllungS-

ort 376 ff.; — ErfüllungSzeit 373 ff.; — f. i. übrigen d. ein-, einfchl. Stich­ worte. Handelsgesellschaften 94 ff.; — Kauf­ mannseigenschaft 8; — s. Firma und offene Handelsgesellschaft. Handelsgesetzbuch, Verhältnis -um BGB. 529, zu EBO. und Bern Frachtüb. 511, 512, zu Landes­ gesetzen 531; — Inkrafttreten 529. Handelsgewerbe, Begriff 1; — Be­ trieb 1. Handelsgewohnheiten 349 ff. Handelskammern 56, 173, 174. Handelskauf f. Kauf. Handelsmäkler 87 ff.; — Antwort­ pflicht 380; — Anzeigepflicht 89; — Auslagenersatz 92; — Bote 89, 91; — Einseitige Jntereffenwahrung 88; — Eintragung inS Handels­ register 87,88; — einzelne Geschäfte 88; — Erben 93; — Haftung 91; —Jmmobilienmäkter 88; — KaufmannSeigenfchast 1; — Krämer­ mäkler 93; — KurSmäkler s. d.; — Mäklerlohn 88, 91, 92; - öffentlich ermächtigte 87; — Leistungsempfang 91; — persönliche Dienstleistung 88; — Pfandverkauf 396 , 397; — Pflichten 88; — Schlußnoten 88, 89 ff.; — kein Selbsteintritt 90; — Selbsthilfeverkauf 410, 421; — Strafoorschristen 93; — Tagebuch 92 ff.; — Unterschied von Agenten 80; — Warenproben 90; — Zahlungsempfang 91. Handelsniederlassung, Eintragung ins Handelsregister 32; — Ort 97; — Berlegung 34; f. auch Zweignieder­ lassung. Handelsregister 9 ff.; — Abschriften 9, 10; — Anmeldungen 12, 13,14, 15; — Anmeldung der Aktien­ gesellschaft 175 ff., 183: von Änderungen des Gesellschaftsver­ trags 271, 273 ff., der Erhöhung des Grundkapitals 303 ff., der SesellfchastSauflöfung 291, 292, der Herabsetzung des Grundkapitals 210, 284 ff., der Liquidatoren 293 ff., de»

Die Zahlen betraten die Seiten.

Vorstands 218,219, stellvertretender Vorstandsmitglieder 227; der Kom­ manditgesellschaft 149; der offenen Handelsgesellschaft 97 ff.: Auflösung 133, Ftrmenänderung 97; der Pro­ kuraerteilung 52; -um Register der Zweigniederlassung 13, 183, 292, 294; — Bedeutung 9; — Begriff 9; — Bekanntmachung der Ein­ tragungen 10,25, 31,133,149,180, 183; — Bescheinigungen 9; — Ein­ reichung des GeneralversammlungSprotokollS 245, 246, des Ge­ schäftsberichts der Aktiengesellschaft 256, der Namen der AuffichtSratSmitglieder 229, von Schriftstücken bei Anmeldung der Aktiengesell­ schaft 176, von Urteilen über Nichtig­ keit von GeneralversammlungSbeschlüffen 268, 269, des Vertrags bei Nachgründung der Aktiengesellschaft 190 ff.; — Einficht 9; — Eintra­ gungen 9, 10 ff., von Amts wegen 34, 35, 133, 138, 141, 294, 311; — Eintragung der Aktiengesell­ schaft 179 ff., 183; des Ausscheidens von Gesellschaftern 146; Bedeutung 32, für daS öffentliche Recht 8; Besteiung 37, 81; der Einlage des Kommanditisten 154 ff.; des Ein­ tritts des Kommanditisten 155; der Erben des Gesellschafters 129; des Erlöschens der Firma 144; der Firma von NichthandelSgewerben 4; von Firmenänderungen 34; der Fusion 305; der Gesellschaftsauflösung 130, 133, 146; der Grundkapitalser­ höhung 280 ff., -Herabsetzung 284 ff.; derKommanditaktiengesellschaft323; der Kommanditgesellschaft 157; des Konkurses 35, 37, 133; der Liqui­ datoren der offenen Handelsgesell­ schaft 138,141; der Nichtigkeit der Attiengesellschaft311; der Nichtüber­ nahme von Verbindlichkeiten 25,27; der offenen Handelsgesellschaft 94, 95, 96, 97, 110; der Prokura 52; des Vorstands der Aktiengesellschaft 218, 219; inS Register der Zweig­ niederlassung 156, 183 ff., 273; — EintragungS-wangs.Registergericht; — Löschung von AmtS wegen 39,268,

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309; — Widerruf der Anmeldung 97; —- Wirkung der Eintragung 79, s. auch Registergericht. HandelSptte 349. Handelswert 494, 517. Handlungsagent 79 ff.; — Abrechnung 84,86; — Anstellung auf Zeit 85; — Antwortpflicht 380; — Anzeige­ pflicht 79, 86; — Auslagenersatz 85 ff.; — Begriff 79; — Be-trkSagent 85; — Bote 82,83; — BuchauS-ug 86; - Delkrederestehen 84; — Fällig­ keit der Provifion 84, 85; — Ge­ schäftsunkosten 81; — Haftung 82; — Handelsgebräuche 84; — Kauf­ mannsetgenschaft 1, 80; — Kon­ kurrenzverbot 81; — Konkurs 86; — Kündigung 86; — Mängelanzeigen 83; — Mindestabsatz 80; — mündliche Abreden 80; — Offerten­ übermittlung 82; — Provifion 80, 82, 83 ff.; — als Reisender 83; — Schadensersatzanspruch 85,87,-pflicht 87; — Schmiergelder 81; — Unter­ arten 81; — Unterschied vom Ge­ hilfen, Kommisfionär, Mäkler 80; — Verjährung seiner Anst-rüche81; —Berpflich tungen 81; — Vertretung mehrerer HandlungShäuser 81; — BertretungSmacht 80; — Zahlungs­ annahme 83; — ZeugniSweigerungSrecht82; — Zurückbehaltungs­ recht 82. Handlungsbevollmächtigter, ausländi­ scher HandlungShäuser 54;—Begriff 53; — Beschränkungen 53; — Be­ stellung 53, durch Liquidatoren 139; — keine Eintragung 53; — Erlöschen der Vollmacht 54; — für Firmen in Liquidation 50; — Formlosigkeit der Vollmacht 54; — Haftung deS Prinzipals 54, 56; — Inkassovoll­ macht 53; — Kommanditist 150; — nicht KurSmäkler 87; — nach Kon­ kurseröffnung 54; — als Mäkler 91; — der offenen Handelsgesell­ schaft 115; — als Reisender 54, 55; — Bollmachtsübertragung 56, -um­ fang 53, 54; — Zeichnung 55, 56. Handlungsgehilfe 56 ff.; — Anrech­ nung anderweitigen Verdienstes 68, 69; — Aufrechnung gegen Gehalts-

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DU Zahlen bedeuten die Seiten.

anspruch 60; — AuShilfStätigkeit 66; — außereuropäischer Nieder­ lassung 66; — Begriff 58 ff.; — Büchereiuficht 59; — Dienstleistung bei anderem Prinzipal 60; — un­ berechtigte Entlassung 58; — Er­ findungen 61; — Gegensatz -um Gewerbegehilfen 59; — Sehalt 63, 64, 69; — Geschäftsgeheimnis 60, 70; — Geschenkannahme 61,70; — Gewinnbeteiligung 59; — Haftung des Prinzipals 57,58, 62; — nicht Kaufmann 64; — Konkurrenzklaufel 72 ff., -verbot 60; — Krankenver­ sicherung 65; — Kündigung 65 ff., außerordentliche 67 ff.; — nicht KurSmäkler 87; — minderjährige 57; — auf Probe 67; — Provision 60, 64, 65; — Rechnungslegung 59, 60, 73; — Schadensersatzanspruch 62, 67, -pflicht 61, 67, 68, 74; — Sitzgelegenheit 62; — Sonntagsruhe 56; — Tantiemen 64; — Unter­ schied vom Agenten 80; — Unüber­ tragbarkeit der Dienste 60; — Ver­ gütung 58,59,63; — Verhinderung 63; — Verpflichtungen des Prinzi­ pals 62,63; — DerficherungSbezüge 63;— BertragSanfechtung 68, -strafe 74; — Verweigerung der Dienste 63; — Verzug 58, des Prinzipals 58, 64;— Volontäre 58;—Weihnachts­ geschenke 59; — Zeugnis 71; — Zurückbehaltungsrecht 60. HandluugSlehrling, Anwendung der Vorschriften überHandlungSgehilfen 75; — Ausbildung 75; — Austritt 77; — Begriff 76; — Berufswechsel 77; — Haftung des Lehrherrn 76; — Kündigung 76; — Lehrherr 76; — Lehrzeit 76 ff.; — Lehrvertrag 57,77; - Pflichten 79; - Probe­ zeit 76; — Schulbesuch 75; — Sonn­ tagsruhe 56,76; — Strafvorschriften 78 ; — Tod des Lehrherrn 76; — Urteil auf Rückkehr 78; — Verbot der Lehrlingshaltung 78; — Zeug­ nis 78. HandlnngSreifeude 54, 55; — als Agent 83; — Ansprüche 55; — Befitzdiener 60; — Haftung des Prin­ zipals 55; — Kontordienst 55, 60,

70; — mündliche Abreden 80; — Wirkungskreis 54, 55; — Zurück­ behaltungsrecht 60. HandlnngSvollmacht 47 ff., f. Hand­ lungsbevollmächtigter. Handwerker 6. Hauptbetrieb 6. j -anptfrachtführer 496. j ^azardfpiel des Handlungsgehilfen 67. Hengfthalter 3. Herabsetzung des Grundkapitals der Aktiengesellschaft 283 ff.; - der Kommanditisteneinlagen 155, 156. Herausgabe indoffabler Orderpapiere 388. HerauSgabeausPrnch, Abtretung zu Eigentumserwerb 390. Herausgabepflicht des Kommissionärs 458 ff., 468. Herbst als Leistungszeit 373. Herstellungspreis 251. Hilfsmittel zur Produktion 2. Hinterlegung, von Aktien 179, 242 ff., 257,260,265; — bei Abnahmeverzug des Käufers 410 ff.; — des Frachtguts 499; — geschuldeter Be­ träge für Gläubiger der Aktien­ gesellschaft 298. Höhere Gewalt 27, 514, 515 ff. Holschuld 377. Hypotheken, Eintragung für Aktien­ gesellschaft 186; — auf den Namen der Gesellschaftsfirma 144. Hypothekenbrief, Zurückbehaltungs­ recht 400.

I Jmmobiliar^efchafte als HandelSgeJmmobilienhandel 5. Jmmobilienmäkler 88. Indentgeschäfte 456. Individualrechte der Aktionäre 263. Jndoffable Papiere 384; — Pfandrecht hieran 396. Indossament, Form 388 ; — des Kom­ missionärs 466; — von Namenaktien 160, 205, 206, 207; — von Order­ papieren 384,509; — Wirkung 387. Inhaberaktien 159 ff., 196, 206, 207, 283, 392, 396.

sDie Zahlen bedeuten Ne Seiten.

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Jubabrrgeuußfcheiue 160. Kartelle 341, 353. JuhaberiuteruuSfcheiue, Richtigkeit «affageschiifte 375, 424, 426. 161, 192, 283. Kans, Anfechtung wegen Arglist 445, Jichaberpapiere 392; — Erwerb nach wegen Irrtums 437; — Annahme­ Abhandenkommen 392 ff.; — Zah­ verzug des Käufers 410 ff.; — mit lungsort 377. Abruf 419; — Begriff 404, 405; Juhaberfchuldverschreibuugeu 164; — — BeweiSlast 405, 407, 432, 435, der Aktiengesellschaft 290, 291; — 441, 444, 452; — BörsentermiuKraftloSerkläruug 211; — Pfand» gefchäfte 424 ff.; — Differenzge­ recht396;—Unterzeichnung 162,364. schäfte 426; — EigentumSverschafJukaffomaudat 2, 387, 456. fung 406 ff.; — Fehlen -«gesicherter Jukaffovollmacht des Agenten 83; — Eigenschaften 440, 441; - Fix. des Handlungsbevollmächtigten 63; gefchäste 421 ff.; — Formlosigkeit — nicht des Stadtreisenden 55. 405; — Gattungskauf s. d.; —Ge­ Juuun-Skraukeukaffe, Zugehörigkeit nehmigung der Ware 434; — Ge­ 79. fahrübergang 449,453 ff., bei Gat» JuterirnSscheiue 160 ff., 535; — Ab­ tungSkauf 408; — Klauseln 351, handenkommen 210; — Ausgabe 378, 446, 447; — Konkurs 454; vor Eintragung der Gesellschaft 181, — Mangelanzeige 427 ff., 432, bet der GrundkapitalSerhöhung 282, Teillieferungen 446; — Minde­ 283,314; — Beschädigung 211; — rung 434 ff., 439; — Rotverkauf Erwerb durch die Gesellschaft 209, 449; - Pflichten des KäuftrS 407 ff., 225,820; — KraftloSerklärung 211; des Verkäufers 406 ff.; — Preis­ — Richtigkeit 161,183,192,208,226, bestimmung 406,450; — auf Probe 283; — Übertragung 208; — Unter» 432,452; - nach Probe 91,451 ff.; Zeichnung 162,364; — Vernichtung — von Rechten 450; — Rücknahme­ verzug 442; — Spezifikationskauf Internationales Privatrecht, für Agen­ 419 ff.; - Unmöglichkeit 409, 415; ten 83; — für Erfüllungsort 379; — Unterschied von Kommission 456; — für Wechselkontrahenten 370; — — Untersuchungspflicht de« Käufers für Zahlungen im Ausland 376; — 427, 429 ff.; — Verjährung der f. Statutenkollifion. Preisforderung 410; — Verzug des Inventar, Aufbewahrung 45; — Auf» Käufer» 406, 408, 410 ff., 417 ff., stellung 42, 43; — Bewertung der 435, des Verkäufers 417 ff.; — Bin» BermögenSgegenstände 43, 44. kulationSkauf 449; — Wandelung Irrtum, de« «ktienzeichner» 171,278; 434 ff.; — Zahlungsverzug de« — Anfechtungsgrund beim »auf Käufers 412; — Zusendung der 437; — beim Frachtgeschäft 502. Ware 453; — s. auch Börsentermin», Juristische Personen, Änderungen 36; Differenz», Fixgeschäfte, Mangelan­ — Anmeldung zum Handelsregister zeige, Minderung, Verzug. 35ff.; — Auflösung 36; — aus­ ländische 185; — als Handelsgesell­ Käufer, s. Kauf, Verzug. schafter 97; — Konkurs 37. Kaufmann, — Anweisungen 384 ff.; — Begriff 1, 2; — Depotverwah» rungSpfltcht 3; - einzelne Fracht­ K. geschäfte 489, 510, Kommissionsge­ Kaduzierung von Aktien 202,203,206, schäfte 473, Speditionsgeschäfte 4W; 210, 211. — Erwerb abhandengekommener Kapitalanteil, bei der offenen Handels­ Inhaberpapiere 392 ff.; — Firma gesellschaft 106, 109, rückständiger 17 ff.; — guter Glaube 389ff.; — 139, 144; — des Kommanditisten Handelsbücher 41 ff.; — al« Hand­ 151, 152. lungsgehilfe 59; — Verpflichtung«-

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Die Zahlen bedeuten die Seiten.

scheine 384 ff.; — Zurückbehaltungs­ — Aufrechnung mit Gesellschafts­ recht 398 ff. forderungen 149; — Begriff 148; — Einlage 148,149; — Eintragung KaufmanuSeigeuschaft, — des Agenten 1,80; - freiwillige Aufgabe 6; 157; — GeschüftSbeginn vor Ein­ Dauer 1; — des Frachtführers 1; tragung 157; -- Geschäftsführung 150; — Gesellschaftsvertrag 129; — juristischer Personen 2; — deS Kommissionärs 1,455; — von Kor­ — keine juristische Person 148; — porationen des öffentlichen Rechts 2; — alS Kommanditistin 148; — Konkurs 152, 153, 155; — Liqui­ — des Lagerhalters 1; — de» Minderkaufmanns 7; — von Ver­ dation 158; — rechtliche Natur 148; einen 8. — Rechtsverhältnis der Gesell­ schafter 150; - Sitz 156, 157; KaufmaunSgericht, Zuständigkeit58,63. Umwandlung in offene Handels­ Kaufmuster 431. Kaufpreis, Aufrechnung gegen Scha­ gesellschaft 150; — verbotene Unter­ nehmung 148; — Vertretung 153; denersatz 443; — Berechnung nach Gewicht 450; — Einziehung und — Zwangsvollstreckung 149. Stundung durch Reisende 55; — Kommanditgesellschaft auf Aktien Rückforderung 434; — Stundung 318 ff.; - Aktien 318; — Aktien­ durch Kommissionär 465. übertragung 320; — Anwendung der Vorschriften über Aktiengesell­ Kellner 59. schaft 318, 320, 324, 325; — Auf­ Klage, aus Ansprüchen der Aktien­ gesellschaft 260 ff.; — auf Anmel­ lösung 328 ff.; — AuffichtSrat 319; dung zum Handelsregister 97,133; — Beitragspflicht 320; — Bilanz — auf Auflösung der offenen Han­ 319, 332 ff.; — Eintragung 323; delsgesellschaft 123, 124; — auf — Erwero eigener Aktien 320; —Ausschluß von Gesellschaftern 130; Firma 21, 534; - Fusion 303 ff.; — aus Entlastung 248; — auf — Generalversammlung 319, 324, Gründungsvornahme 177; — auf 326; — Gesellschaftsvertrag 321 ff.; — Gründung 321 ff.; — juristische Patentumfchreibung 133; — auf Spezifikationsvornahme 420; — des Person 318; — als Kommissionär 470; — Konkurs 320, 324, 325; — stillen Gesellschafters aufRechnungSlegung 339; — auf Vermögens­ Kündigung 329 ff.; — Liquidation verteilung 143; — aus Zurück­ 330 ff.; — Reservefonds 319, 328; behaltungsrecht 403. — Umwandlung in Aktiengesell­ schaft 331 ff.; — kein Vorstand 322; Klageäuderuug, bei Klage gegen die — Zahlungsunfähigkeit 330; — offene Handelsgesellschaft 118; — durch Übergang von WandelungSZeichnungsschein 323. zu Minderungsklage 438, 439. Kommanditist der Kommanditgesell­ schaft, — Aufrechnungsbefugnis 163, Klausel« beim Kauf 351,378,446,447. Kleinbahn 37, 512, 528. 155; — Ausscheiden 149,150,158; Kleinbetrieb, Begriffsmerkmale 7. — Ausschluß 158; — Auszahlungs­ anspruch 152; — Begriff 148; — Kleingewerbe, Begriff 7; — Firma 6; — Gesellschaftsform 6, 96; — Han­ Bilanzprüfung 151; — Bindung der Einlage 155; — Büchereinficht delsbücher 6; — landeSreHtliche 151; — Einlage 148, 149, 151 ff.; Begrenzung 6; — Prokura 6. Kleinverkebr, Mäkler hiefür 93. — Eintragung 154, 156; — Ein­ Kolonialgefellschaften 36. tritt ins Geschäft des EinzelkaufmannS 31, in die Gesellschaft 146, Kommanditgesellschaft 148 ff.; — An­ meldung 149; — Anwendung der 155, 157; — Erbe de» Handels­ gesellschafters 128, de» Komman­ Vorschriften über offene Handels­ ditisten 158; — Erbengemeinschaft gesellschaft-^, 151; — Armenrecht nicht Kommanditist 129, 148; — 149; - Auflösung 149, 158; -

Die Zahlen bedeuten die Seiten. Erfüllungsort 154; — keine GeschästSführungSbefugniS 150; — Gewinnberechnung 151 ff.; — Sewinnrückzahlung 152,155; — Haf­ tung 148, 153,155,157; - Hand­ lungsbevollmächtigter 150; — Kapi­ talanteil 161, 152, 154; — Kauf­ mann 148; — Klage auf EinlagenauSzahlung 158; — Konkurren-verbot 151; — Konkurs 158; — Kündigung 158; — Liquidator 158; - als Prokurist 150,153; — Tod 158; — Verhältnis zu GesellfchastSgläubigern 152; — Verlust­ berechnung 151 ff.; — Vertretungs­ macht 153; — als Zeuge 150,153; — f. auch Kommanditgesellschaft. Kommanditist der Kommanditgesell­ schaft auf Aktien s. diese. Kommissionär, Antwortpflicht 380; — Aufrechnungsrecht 468; — Aufwen­ dungen 467; — Ausführungsan­ zeige 461, 470, 473; — auslän­ discher 466; - Vankier 457 ff. ; Befriedigung aus Pfandrecht 469; — Begriff 455 ff.; — Delkredere­ stehen 466; — Einkauf über Limit 461; — im Gütertransport 465 ff.; —Haftung gegenüber Kommittenten 458 ff., für Hilfspersonal 460, 463, für Verlust des Guts 463; — Herausgabepflicht 464; — KaufmannSeigenschast 1, 455; — Kon­ kurs 465; — Kreditieren 465; — Mängelan-eige 462; — gesetzliches Pfandrecht 389, 392, 396,397,468, 469; — Pflichten 458ff.; — Proviston 467,468, 472; — Rechnungs­ legung 458 ff., 467, 470; - RücktrittSrecht 468, 469; — Schadens­ ersatzpflicht 460, 462; - Selbsteintrittsrecht 469 ff. ; — Selbsthilfe­ verkauf 462, 463; — Unterschied vom Agenten 80; — Verfolgungs­ recht 468; — Vergütung 456; — Verkauf unter Limit 461; — Ver­ sicherung des Guts 463; — Wah­ rung der Rechte des Kommittenten 462; — Wechselankauf 466; — Zu­ rückbehaltungsrecht 468. S. auch Kommittent. SommisfionSagent 80, 456.

555

SommisfionSgeschäft 455 ff.; — Er­ füllungsort 459; — zu bestimmtem Kurs 470; — Unterschied vom Kauf 456; — in Wertpapieren 457 ff., 468; — s. auch Kommissionär, Kommittent. Kommissionsverlag 2, 456. Kommittent, EigeatumSerwerb 457; — Herausgabeanspruch gegen Kom­ missionär 464; — Konkurs 456, 464, 468; — Mängelauzeige 464; — Verzug 468; — Wahrung seiner Rechte durch Kommissionär 462; — Widerruf der Kommission 456,473; — Zurückweisungsrecht 461. Kompensation s. Aufrechnung. Komplementär s. Persönlich hastender Gesellschafter. Konknrrenzklausel 72 ff., 102; — Er­ neuerung 73; — Minderjähriger^; — für nichtkaufmännische Bedienstete 79; - Unwirksamkeit73ff.; — Ver­ tragsstrafe 74, 75. Konkurrenzverbot, Aufhebung durch Gesellschaftsliquidation 135; - für Handelsgesellschafter 101 ff., 144; — für Handlungsagenten 81; — für Handlungsgehilfen 60 ff.; — nicht für Kommanditisten lol; — für Komplementäre der Kommanditaktiengefellfchaft 319, 325; — für stille Gesellschafter 335; — Um­ gehung 72; — für Vorstand der Aktiengesellschaft 221. Konkurs, des Agenten 86; — der Aktiengesellschaft 188,200, 216,223, 224, 226, 236, 288, 289 ff., 307; deS Aktionärs 203; — Eintragung 35, 37, 133; — des Geschäfts­ inhabers bei stiller Gesellschaft 339 ff.; — des Handelsgesellschafters 121, 123, 126 ff, 132, 136; — deS Käufers 454; — der Kommanditaktiengesellschaft 324, 325; - der Kommanditgesellschaft 152, 153, 155; — deS Kommanditisten 158, 328; — des Kommissionärs 465; — des Kommittenten 456, 464» 468; — Kündigungsgrund 68; — KündigungSrecht des Konkursver­ walters 67,74, AuSkunstSpflicht des­ selben 465; — der offenen Handels-

656

Die Zahlen bedeuten die Setten.

aesellschast 118, 121 ff., 134, 136, 146, litt; — deS Schuldners al» Grund des Zurückbehaltungsrechts 401; — deS Spediteurs 475; — des Villen Gesellschafters 338; — vergleich 164; — des Versenders 475; — der BerficheruagSaMengesrllschaft 224; — bei Verzug 419; — Widerruf von Anweisungen 886; — Wiederaufnahme 35; — Zurück­ behaltungsrecht 400; — Zwangs­ vergleich f. d. Konnoffemeut 391; — Bedeutung beim gesetzlichen Pfandrecht 468,469,478, 487, 504, beim Zurückbehaltungs­ recht 898; - Jndoffabilität 384; — Wirkung der vergäbe 395. Konfiguatio« 456. Kousortialbeteiliguug 169, 345. Konsumverein 4. Kontoaeschäft 424. Kontokorrent 6, 368 ff ; — Gerichts­ stand 372; — Kündigung 369,371; — Rechnungsabschluß 369; — Saldofeststellung 369 ff; — Siche­ rung einzelner Forderungen 372. Kontordienst des Reisenden 55,60,71. Kontrahiere« mit sich selbst, des Handelsgesellschafters 117; — des Vorstands der Aktiengesellschaft 213. Kouveutioualstrafe s. Vertragsstrafe. Kopie s. Abschrift. Kostbarkeiten, Beschädigung bet Frachtgeschäft 493, 517, 521, 522. Koste», der Abnahme und Übergabe verkaufter War» 454; — des Agen­ ten 85. Krastloserklärnug von Aktien 197,210, 211, 287; — indofsabler Order­ papiere 388. Krimenuäkler 93. Krankeuverpcheruug-bezügr de» Hand­ lungsgehilfen 63. Kreditauftrag 357 ff, 362. Kreditbrief 385. Kreditgewährung durch Kommissionär 465. KmnulativeS Schuldversprechen 362. Kündigung bei Agenten 86; — Auf­ lösung-grund der Gelegenheitsge­ sellschaft 343, 344, der KommandU» aktiengesellschaft 329 ff, der offenen

Handelsgesellschaft 329 ff; - bei Handlungsgehilfen 65 ff, außer­ ordentliche 67 ff; — des Hand» limgSlehrliagS 76; — des Kom­ manditisten 158; — beim KontokorrrntverhältniS 369, 371; — des Lagerhalter» 487; — der stillen Ge­ sellschaft 337; — Unbedingtheit 65; — unzeitgemäße 123; — de» Vor­ stands der Aktiengesellschaft 216. Kündigungsfrist, Begriff 65; — Be­ rechnung 123;—vertragsmäßige 65. Kündigung-recht, Beschränkung durch Vertragsstrafe 123; — de» Privat­ gläubigers eines Gesellschafters 125; — bei drückender Zinshöhe 367. Smtstgegeustäude, Beschädigung beim Frachtgeschäft 493, 517, 521, 522. Knusthandel 4. Künstlerischer Beruf 5. Kursmäkler 4,87 ff, 413; — Beamter 88, 413; — s. auch Handlungs­ mäkler. Kurswert am Zahlungsort 376. Kux 3, 407. 8.

Lade«, dort Angestellte 55. Ladeschein 391,507 ff; — Abhanden­ kommen 509; — Abschrift 507, 508; — Bedeutung beim gesetzlichen Pfandrecht 468, 469,478,487,504; — beim Zurückbehaltungsrecht 398; — Duplikat 509; — Judoffabtlttät 384. 509; — kein Jnhaberpapter 506; — Inhalt 507 ff; — Rechts­ wirkung 508 ff; — Stückgabe 509; — als Schuldschein 348; - Ver­ hältnis -um Frachtvertrag 508; — Wirkung der Übergabe 395, 510. Ladungen an offene HandelSgefellfchaft 111. &a^tfgctM86; — für Aufbewahrung Lagergeschäft 482 ff.; — s. Lagerhalter, Einlagerer. Lagerhalter, — Anwendung der Vor­ schriften über Kommissionär 484; — Begriff 483; — Benachrichtigungs­ pflicht 484; — Eigentumserwerb 485; — Gestaltung-pflicht 485; — Kaufmann-eigenschaft 1; — als

557

DU Zahlen betauten bU Setten.

Kleingewerbetreibender 48t; — Kündigung 487; — Lagergeld s. d.; — Lagerkosten 486; — Pfandleihgeschäste 483; — gesetzliche» Pfand« recht 389, 392, 396, 397, 487; — Rücknahme de» Lagergut» 487; — Bermischungsrecht 485,486; — Per« ficherung de» Lagergut» 484; — Wiegeschein 484; — Zurückbe­ haltungsrecht 484. Lagerist 59. Lagerpfaudschei» 386, 483, 531. Lagerschein 391; — Bedeutung beim gesetzlichen Pfandrecht 468,469,478, 487, 504, beim Zurückbehaltungs­ recht 398; — Jndoffabilität 384, 483,488,489,531;- auf Inhaber 488; — Landesrecht 386, 531; — al» Schuldschein 348; — Wirkung der Übergabe 395, 488. Lagerung in Räumen der Zollbehörde« 484; — Vertretbarer Sachen 485. Laudesrecht, Besteuerung de» Gesellfchast»vertrag» 169; — Bestim­ mungen über Gemeinde- und OrtSzusammengehürigkeit 33, über Gren­ zen de» Kleingewerbe» 6; — für Lagerpfandschetne 483,531; — für Lagerschein« 386, 531; — Mäkler­ bestellung 88. Landgericht al» Beschwerdeinstanz 11. Landwirtschaftliche Nebengewerbe 5,6. Laufende Rechnung 469; s. Kontokor­ rent. Leckage 515, 518, 520. Legitimation, der Aktionäre in der Generalversammlung 238; — de» Besttzer» indoffadler Orderpaptere 388; — de» Frachtgutempfängers 508 ff.; — des Inhabers von Namen­ aktien 205. Legitimation-papiere 387,390; — kein Pfandrecht de» Kommissionär» 469. Lehrherr, — Begriff 76; — Tod 76; — Verantwortlichkeit 76. Lehrling s. Handlungslehrling. Lehrvertrag 57; - Schriftlichkeit 77; — zwischen Vater und Sohn 76; s. Handlungslehrling. Lehrzeit 76ff.; s. Handlung-lehrling. Leibrentenvertrag al» Haadel-geschüft 347.

Leihanstalt 3. Leihbibliothek 4. Lieferfrist, Versäumung durch Eisen« bahn 524. Liefern»» beim Kauf 427; — anderer al« der bedungenen Ware 447. Lieferuugsscheiu 384. Liefermeg-vertrag 405. Lieferzeit beim Fixgeschäft 422. Limit beim Kommissionsgeschäft 46L Liquidation, Liquidatoren, — der Aktiengesellschaft 228 ff., 306,312 ff.; — der Kommanditaktiengesellschast 330 ff.; — der Kommanditgesellschaft 158; — der offenen Handelsgesell­ schaft 111, 118, 134 ff. Lizenzvertrag 347, 349, 351, 405. Lokaleisenbahueu 162. LokalPaketbeförderimgSgeschiifte 489. Lokalfeudunge« 3. Lombardgeschiiste 2, 3. Lo», Jahaberpapier 392; — Kauf nach Ziehung 350. Löschung unzulässiger Registereinträge 10,11,16; s. auch Firma, Handels­ register. Lotteriekollektenre 2.

M.

Mahnung vor Verzug 417. Miller s. HandelSmükler, KurSmäkler. Miklerloha 91, 92. Mangel im Recht 407. Mingrlanzeige, an Agenten 83, 431; — Begründung 431; — Form 432; — an Handlung-reisende 54, 431; — de» Käufers 427, 431 ff.; — be» Kommissionär» 462; — der Kom­ mittenten 464; — an Prokuristen 431; — an Spediteur 480; — bet Teillieferungen 446; — durch Ver­ treter 432. Mäu^elheiluug bet Aktiengesellschaft Marktpreis 87, 251, 396, 406, 410, 414, 421, 423, 469 ff. Maschinen, -um Bergwerksbetrieb 2; — Gattungssachen 408. Maß am Erfüllung-ort 376. Massenartikel 417, 452. Maurermeister 5.

558

Die Zahlen bedeuten die Seiten,

Mehlhändler 2 Meinungsverschiedenheit zwischen Gründern und Revisoren 174, 175, Minderjähriger, als Handlungsgehilfe 57; — als Handelsgesellschafter 98; — Konkurren-klausel 72; — Verjährung von Ansprüchen 227. Minderkanfmaun, — keine Börsentermingeschüfte 424; — kein Firmen­ schutz 40; — SesellschaftSbildung 6, 7,345; — Haftung 7,26; — Kauf­ mannseigenschaft 7; — Rechtliche Stellung 7; — BerpflichtungSscheine 386. Minderung beim Kauf 434 ff., 439; — des Frachtguts 501 ff.; — des Lagerguts 487; — des SpeditionSgutS 480 ff.; — Verlust des An­ spruchs 436. Riudestabsatz des Agenten 80. Miudestbetrag der Aktien 161, 268, 283, 284. Mindestpreis beim SpezifikationSkauf 421. Mineralien, Selbstgewinnung 2. Mitbesitz,^Einräumung als Pfandbe­

Nameurecht, Verhältnis -um Firmen­ recht 38. Nebeugewerbe, land- und forstwirt­ schaftliche 5, 6. Nebeuiuterveutiou, der Aktionäre 260, 265; — der Kommanditisten 327. Nennbetrag, Nennwert s. Aktie. Nichtabruf von Waren 84. NichtaktiouLre als AuffichtSratSmitglieder 228. Nichterfüllung, beim Fixgeschäft 421 ff.; — beim Kauf 416, 434; — teilweise 418, 423. Nichtigkeit, von Aktien 161, 183,192, 226, 269, 283; - der Aktiengesell­ schaft 288 ff., 308 ff.; — verbotener Börsentermingeschäfte 425; — deS Gesellschaftsvertrags 98,162;—von JnterimSfcheinen 183,192,208,226, 283; — von Zeichnungsscheinen 170 ff., 278, 279. Nichtigkeitserklärung von GeneralverfammlungSbefchlüffen 268 ff. Nichtkanfmannische Arbeiter 79. Nichtlieferung beim Kauf 417, 427. Niederlagescheine 488. Nießbrauch, Erlöschen 391; — im GesellschaftSkonkurS 122; — gut­ stellung 390. gläubiger Erwerb 389; — eines Mitbürge 359. Handelsgeschäfts 22, 23, 27. Miterben, Fortführung des Geschäfts Normalsatz für Gewichtsverlust beim eines Ein-elkaufmannS 31. Bahntransport 520. Mitgliederzahl des AuffichtSratS227ff. Mitteilungen an Aktionäre über Notar, Aktienhinterlegung 242; — Anmeldung zum Handelsregister 12. Generalversammlung 244, 245. Notverkauf 449. Möbelleihvertrag 428. Novation 351; — nicht durch Saldo­ VMlttti 2, 6. anerkennung 369. Müllabfnbrmanu 489. Mündliche Abreden mit Handlungs­ reisenden 80.

O.

OberlandeSgericht als Beschwerde­ R. instanz 11. NachbessernngSrecht 428. Offene Depots 482. Namerbe deS Handelsgesellschafters 25, Offene Handelsgesellschaft 94ff.; — Ältere 96,100,125,133; - Aktien­ Nachgründnrtg 169, 190 ff., 275. gesellschaft alS Mitglied 96,159; — Nachlaß, Fortführung dazu gehöriger Anfechtung deS GefellfchastSvertragS ; Handelsgeschäfte 29. 124, von Rechtsgeschäften der Gesell­ Nachzoll 500. schaft 119,120; — Anmeldung zum Namenaktie» 159 ff., 205 ff., 314, 386; Handelsregister 97 ff., 133, 134; — Auflösung 96,102,103,121 ff., 146, s. Aktie Namenpapiere 390. durch gerichtliche Entscheidung 124;

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

— Aufnahme 98,99; — Aufrechnung gegen und mit Gesellschaftsforderungen 119,120; — Aufwendungen 100, 144: — Auseinandersetzung 130 ff., 135, 145; - ausländische 96; — Ausscheiden eines Gesell­ schafters 127,146, des Erben 128 ff.; — Ausschluß 102, 104, 107, 130, 131; - Beginn 97, HO, 144; Begriff 94; — Beiträge 99; — Be­ schlußfassung 107, 122, 144; Blankoakzept nach Auflösung 133; — Büchereinficht 106,125; — Eigen­ tum am GesellschastSvermögen 112; — Einlagen 99,100, 101,108,124; — Eintragung ins Handelsregister 94 ff., HO, 146; — Eintritt eines Gesellschafters ins Geschäft des Einzelkaufmanns 31, in die Kom­ manditgesellschaft 121, in die offene Handelsgesellschaft 121; - Eintritts­ geld 97;— Einwendungen der Gesell­ schafter gegen Inanspruchnahme für Gesellschaftsverbindlichkeiten 119;— Entziehung der Geschäftsführungs­ befugnis 106, durch einstweilige Verfügung 106,124, 130, der BertretungSmacht 117; — Erfüllungs­ ort für GesellschaftSfchulden 118; — Firma 20,21, 94, 97,133,144,145; — Firmenünderung 97, 121; — Form des GesellschaftSverttagS 96; — Fortführung durch Erben 123, 126 ff., nach.KonkurSbeendigung 122, 134, nach Zeitablauf 125; — ge­ bührenrechtliche Behandlung 95; — Geldentnahme 100, 101, 108, 109; — G.m. b.H. als Mitglied 96; GesamthandverhültniS 95; — Gefamtvertretung 113 ff.; — Geschäfts­ führung 104 ff., 126, 144; - Ge­ schäfts- und Firmenveräußerung 144; — Gewinnberechnung 107 ff., 144;—Grundbucheinträge 112,122; — Grundstückserwerb 101; — Haf­ tung der Erben des Gesellschafters 126,134, der Gesellschaft für Delikte 116, der Gesellschafter für GesellschaftSverbindlichkeiten 99,117,118, 133, ausscheidender Gesellschafter 130, 131, neu eintretender Gesell­ schafter 120,121, strafrechtliche 122;

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— Handlungsbevollmächtigte 115; — keine juristische Person 95,111; — Kapitalanteil 108, 109; — Klage auf Anmeldung 97, 133, auf Auf­ lösung 123,124, auf Ausschließung 130, auf BermögenSvertetlung 135, 143,144; — nicht für Kleingewerbe 6; — Kommanditistenstellung des Erben 127 ff.; — als Kommanditist 148; — Konkurrenzklaufel 102; — Konkurrenzverbot 101 ff.;—Konkurs der Gesellschaft 118, 121 ff., 134, eines Gesellschafters 121,126 ff , 132, 136; - Kündigung 121,123 ff.; Kündigung-recht d. Privatgläubiger 125, 133 ff.; — Ladungen 111; — auf Lebenszeit eines Gesellschafter122, 123, 125;— Liquidation 111, 118, 134 ff.: Beendigung 143 ff., Erlöschen der Prokura 137, Geschäfts­ verkauf 135, Unterbleiben 135, Ver­ tretung mehrerer Erben 136, Wieder­ aufnahme 144, Wirkung 135: — Liquidatoren: Abberufung 137 ff., 141, Anmeldung und Eintragung 137,138, Auskunft-pflicht 142, Be­ schränkung 141, Bestellung von Handel-bevollmächtigten 139,Bilanz 142, Einziehung rückständiger KapitalSeinzahlungen 139, Ernennung 136, mehrere 140 ff., Organ der Gesellschaft 138, im Prozeß der Gesellschaft 140, Rechnungslegung 140, Stellung nach innen 140, Tätig­ keit 138 ff., Teilzahlung 147, Unter­ schrift 142, Vergütung 140, BermögenSverteilung 142, 143, Ver­ silberung deSGesellschaftSvermögenS 109 ff., Wechselverkehr mit der Gesell­ schaft 139;- Minderjährige 98; Nichtigkeit 96; — Nießbrauch 122; — Parteifühigkeit 111; — Patent­ einbringung 112;—Pflichtverletzung 106,117,124; - Prokura, Prokurist 105,113ff.,116;— Rechnungslegung 132; — Rechtspersönlichkeit 95; — Rechtsverhältnis der Gesellschafter zu Dritten HO ff., untereinander 98 ff.; - Schadensersatzpflicht 103, ausgeschiedener Gesellschafter 131; — Schuldübernahme Dritter 118; — Sitz 97; — societas leonina 109;

560

Me Zahle» bedeuten die Seiten.

— Sorgfalt-pflicht 99; — Tod eines Gesellschafters 105,126 ff.; — Über­ nahme durch einen von zwei Gesell­ schaftern 132,133; — Umfang der Vertretung-macht 115,116; — Um­ wandlung in G. m. b. H. 135, in Kommanditgesellschaft 150; — un­ erlaubte Handlungen 116; — Un­ fähigkeit des Gesellschafters 117; Unmöglichkeit des GefellschastS-weckS 124; — Unübertragbarkeit der GefellfchastSanfprüche 99; — Verjährung der Ansprüche aus SesellfchaftSverbindlichkeiten 146, 147, aus Konkurrenzverbot 103,104; — Verluste der Gesellschafter 100, Verechnung 108; — Vertragsstrafe 103,104,118; - Vertretung 113 ff., 126,144; — Verzug ausgeschiedener Gesellschafter 146; — Wechselverkehr 96; — Widerruf der Anmeldung 97; — Widerspruch gegen die Geschäfts­ führung 105;—Zession des Gewinn­ guthabens 126; — Zeugnis des Ge­ sellschafters 111; - Zugehörigkeit -ur JnnungSkrankenkaffe 79; — Zu­ stellungen 111, 144; — Zwangs­ vergleich 118,122,134; — Zwangs­ vollstreckung 111, 119, 125; — Zweck 98. Offert f. Vertragsantrag. Olmüllerei 6. Orderklaufel, Fehlen 386, 387. Orderpapiere, Herausgabe 388; — Jndoffabilität 384 ff., 509; — Zah­ lungsort 377. Ordnungsstrafen des Registergerichts 4, 11, 20, 38, 52, 133, 138, 184, 266, 317; — gegen Vorstand der Aktiengesellschaft 317. Ort der Abnahme beim Kauf 408; — der Vegehung der Handlung 380; — der Generalversammlung 236, 243; — der Handelsniederlassung 32, 33, 34; — des Selbsthilfever­ kaufs 413; — der Untersuchung des Kaufgegenstands 429. V. PaDt eines Handelsgeschäfts 22, 23, Packtrstger 489.

Parteifttigkeit, der «tiengesellschast 193, 194; — der offenen Handels­ gesellschaft 111. Passagiergnt 523. Passiva der Aktiengesellschaft 249; — Übergang 29. Patent, Einbringung in offene Han­ delsgesellschaft 112; — Klage auf Umschreibung 133; — Nichtigkeits­ erklärung 409; — Überlassung 351. Persönlich haftender Gesellschafter der Kommanditgesellschaft, Begriff 148; — Entziehung der GeschästSführungSbefugniS150, der Vertretungs­ macht 153; — Gewinnanteil 162; — Haftung 157; - Tod 158; Unterschlagungen 149; — Ver­ lustberechnung 152; — Verpflich­ tung der Gesellschaft 149; — Ver­ tretung im Grundbuchverkehr 160; — Vertretungsmacht 153. Persönlich Lastender Gesellschafter der Kommanditgesellschaft auf Aktien 318 ff.; — nicht AufstchtSratSmitglied 327; — Einlagen 322; — Geschäftsführung 319; — Gewinn­ anteil 319,328; — Gründer 321 ff.; — Haftung 319; — Konkurrenzver­ bot 319, 325; — kein Stimmrecht 320, 324; — Übernahme von Aktien 323; — BertretungSmacht 319; — Vorschriften über Vorstand der Aktiengesellschaft 324, 325. Personenbeförderung auf der Eisen­ bahn 511, 523, 527, 528. Pfandbestellnug 390; — für inS Konto­ korrent aufgenommene Forderungen 372. PfandleihgeschLfte des Lagerhalters 483. Pfandrecht 394, 395; — an Aktien 207; — Erlöschen 391; — an Ge­ sellschaftsanteil 125, 395; — gesetz­ liches 389, 392, 395, 397, 506, des Frachtführers 503 ff., deS KommiffionärS 468, 469, des Lagerhalters 487, des Spediteurs 478, des Zollfiskus 396; — Rang der Pfand­ rechte am Frachtgut 506; — an im Vau befindlichen Schiffen 534; — an kommissionsweise beschafften Wertpapieren 468, 469.

561

Die Zahlen bedeuten die Seite».

Pfandschein 390. Pfäudnug, von Ansprüchen de« Agent«» 81, de« Aktienzeichner« 183; — voa GehaltSausprüchen 54; — de« Kontokorrentsaldo« 373. Pfaudverkauf 395, 397. Pserdebah» 37, 513. Pstichtteilsberechtigte Abkömmlinge de« Gesellschafter« 128. de« Sesellschaster« latzageut 83. l-tzgeschäft 377, 448.

i

»rti des Agenten 85. ofitive Bertragsverletzung 350, 410, 417 438 Pvp, staatliche 4, 38, 489, 511. PostauweisuugSadreffat, Verhältnis zur Post 499. Posthalter 489. Postordnung 874, 382, 383. Prämie-reserve 252, -fonds 226, 252, 254. Prämienzahlungen 378. P^entatiouSpäpiere, Zahlungsort 1 treisbestimmnng beim Kauf 406. 1 irinzipal f. Geschäftsinhaber. 1 irioritätsaktieu f. Vorzugsaktien. 1 irivateisenbahn 3. \ irivatglänbiaer des Handelsgesell­ schafters 125; — KündigungSrecht 125, 132. Privatleihaustalte« 3. Privatstadtpost 67. Probeweise Anstellung von Hand­ lungsgehilfen 67. Prokura, Prokurist 47 ff.; — in Aktien­ gesellschaft 217, 295, 296; — An­ fechtung der Bestellung 106; — An­ meldung zum Handelsregister 52; — Beschränkung 50; — Eintragung 52, 106; — Erlöschungsgründe 52, 137, 289; — Erneuerung 52; — Erteilung 48 ff., durch Handels­ gesellschafter 105, 115, 116, durch Borstand der Aktiengesellschaft 222, nicht durch Liquidatoren 139; — für Firmen in Ltqutdatton 50; — Gesamtprokura 49; — Grundstücks­ veräußerung 50; — Haftung de« Prinzipal« 50; — der Handwerker Frankenburger, Handelsgesetzbuch.

6; — Kommanditist 150, 153; — nicht SurSmäkler 87; — der offenen Handelsgesellschaft 105, 113 ff.; — Umfang 49 ff.; — Unübertragbar­ keit! ;—Vergütung 51;—Wechsel­ zeichnung 51; — Widerruflichkeit 51, 52,105,115; — Zeichnung der Firma 51, bei Gericht 52; Zustimmung des Vormundschafts­ gerichts 49; — für Zweignieder­ lassungen 14, 50, 51, 184, 222. Pro^ekt^der Aktiengesellschaft 171,

Protokoll der Generalversammlung 245, 246. Provision, de« Agenten 80, 82,83 ff.; — für Dienstleistung und Geschäfts­ besorgung 368; — deS Handlungs­ gehilfe» 60, 64, 65; — de« Kom­ missionär« 467, 468, 472; — de« Mäklers 92; — de« Spediteur» 477, 478, 479. Prozeßvrrtreter, der Aktiengesellschaft 260, 266; — der Kommanditakttengesellschast 327. PrüfungSrecht, des AuffichtSratS 231; — des Registerrichters 273, 274, 286, 303, 305.

Qualität der Ware, Begriff 428. Quittung, Ausstellung 218; — über einbezahlte Aktienbrträgr 161; — Zahlung an ihren Inhaber 56.

Rang mehrerer Pfandrechte am Fracht­ gut 506. Ratserteilung 365, 459; — al« Hanbd^cfd^t 347,365; — Sorgfalt«. Rechnungsabschluß, beim Kontokorrent 369; — öffentlich-rechtlicher Körper­ schaften 44. Rechuungslegung, de» Agenten 81; — gegenüber ausscheidenden Gesell­ schaftern 132; — de« und gegen­ über dem Handlungsgehilfen 59, 60; — des Kommissionärs 458 ff., 467, 470; — gegenüber offener Handelsgesellschaft 107.

S. Ausl.

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562

Die Zahlen bedeuten die Setten.

Rrch^dö^enllicheS, Verhältnis zum RentabilititSgarantie 199. Reuteufcheine 393. Rechte, Sauf 451; — Verkauf nichtbe- Reportgeschift 3, 317, 424. stehender 407. Reservefonds, der Aktiengesellschaft 199,222, 252 ff., 297; — Der «omRechtsgeschäfte: — fiduziarische 394; — Form 363 ff. manditaktiengesellschaft 319, 328. RechtSHLngigkeit durch ausländischen Reugeld 357. Rechtsstreit 120. Revisoren der Aktiengesellschaft 256 ff.; RrchtSirrtu« 350. — GrüadungSprüfung 173. Rechtsnachfolge, Beweis 12, 13; — Rehstoffs,»dikute 341. Rollfuhrmam. 517, 518. deS Haftpflichtigen 31. Rechtsvorginger des Aktionärs 203. Rübenbau, Aktiengesellschaft 195, 196. Reeder 530. Rückbürgschaft 360, 362. »efaktte 450. Rückforderung von Einlagen der Registergericht, Ablehnung der Ein­ Aktionäre 196, 197. tragung 268; — Beanstandung von Rückgriff, mehrerer Bahnen unter­ Anmeldungen 145; — Bekannt­ einander 525; — mehrerer Fracht­ machung der Eintragungen 10, 25, führer untereinander 496, 505. 31,133, 149, 180, 183, der Namen Rücknahmevetzng 442. der SuffichtSratSmitglieder 229; — Rückprämie» 357. Beschwerde 11, 39; — Beschwerde­ Rücktransport des Frachtguts 497. verfahren 11; — Eintragung von Rücktritt, vom BterlieferungSoertrag Amts wegen 34, 35; — Erteilung 532; — Einfluß auf Maklerlohn von Abschriften 9; — Erzwingung 92; — vom Fixgeschäft 421 ff.; — vom SukzesfivlieferungSgeschäft 434; der Anmeldung 4,177; — Führung der Register 9; — Konkurrenz mit — vom Vertrag wegen Verzug« Prozeßgericht 137; — Löschung un­ 417, 422. zulässiger Einträge 10,11; — Ord­ Rückzahlung, von Einlagen 225, 297; nungsstrafen 4,11, 20, 38, 52,133, — deS Grundkapitals 225, 283. 138, 256, 317; - »erbot deS RückzahlnngSPflicht, des Aktionärs Firmengebrauchs 33; — Wahl der 200; — des Kommanditisten 152. Zeitungen für Bekanntmachungen 12; — der Zweigniederlassung 13, S. 14,149,156,165, 273, 282; s. auch Sache« bewegliche, Anschaffung 1; — Handelsregister. Eigentums- und Pfandrechtserwerb Regreß s. Rückgriff. Rrgreßansprüche, als BermögenSbe389 ff. standteil der Aktiengesellschaft 193. Sacheinlagen bei der Aktiengesellschaft RetchSanzeiger, Bekanntmachungen 166 ff., 276. der Akttengesellschaften 109, ver­ Suchinbegriff 389, 390. Besichtigung deS lorener Jnhaberpapiere 393, von Sachverständige, Frachtguts 501. Regtsteretnträgen 10. ReichSbank 3; — Befreiung vom Sackmiete im Getreidehandel 349,368. Registeretntrag38; — Giroverkehr Sägewerk 6. 378; — Stimmrecht der Anteils­ Saldo, des offenen Handelsgesell­ schafters 108; — Feststellung beim eigner 238. Kontokorrent 369 ff.; — Verjährung Reingewinn der Aktiengesellschaft 196, 198, 199, 253. 371. Retseantritt und -Vollendung deS Sammeldepot 482. Sammelladung bei Spedttton 479,480. Frachtführers 492. Reisegepäck 523. Gamtverbiudltche Haftung, in der Rektapapiere, kein Aufgebot 388. Aktiengesellschaft 181 ff., 284 ff., 259;

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

— für Ausgabe nichtiger Aktien 192; — in der GelegenhitSgesellfchast 341; — der Gründer und Gründergenoffen 182, 186 ff.; — in der Kommanditgesellschaft 157; — in der offenen Handelsgesell­ schaft 118; — der Vorstandsmit­ glieder der Aktiengesellschaft 224 ff. Satzung juristischer Personen35,36,37. Schadensersatz des Agenten 85, 87; — wegen Arglist des Verkäufers 445; - desAuffichtSratS 189,234ff.; — gegenüber Besitzern nichtiger Aktien 192; - der Eisenbahn bei Verweigerung der Güterbeförderung 513, bei vorsätzlicher Güterbeschä­ digung 517; — der Erben des Handelsgesellschafters 129; — bei unbefugtem Firmen gebrauch 38; — des Frachtführers 494 ff., 501; — des Gesellschafters 103; — des aus­ geschiedenen Gesellschafters 131; — der Gründer der Aktiengesellschaft 186; — des Handlungsgehilfen 61, 62,67,68,74; — des Kommissionärs 460,462; — wegen Verletzung des Konkurren-verbotS 61, 103, 221; — wegen unzeitgemäßer Kündigung 123; —des Lagerhalters 484; — des Lehrlings 77; — bei Nichtbenachrimtigung vom Selbsthllfeverkauf 410; — wegen verspäteter Lieferung 417, wegen Nichtlieferung 417; — wegen Nichterfüllung beim Fixge­ schäft 421 ff., beim Kauf 434; — deS Mäklers 91; — wegen ver­ zögerter Spezifikation 420; — des Vorstands der Aktiengesellschaft 189, 224 ff. Schadenszufügung durch Handlungs­ angestellte 57, 58. Schaukwirtschaft 59. Schaufensterdekorateur 59. Scheck, — Anweisung 386; — kein BarzahlungSersatz 177. Schiedsgericht, Auflösung der offenen Handelsgesellschaft 124. Schiffer 489. Schiffsmannschaft, Haftung des Ree­ ders 530; — nicht Handlungsge­ hilfen 59. Schiffspfandrecht 534.

563

iffSprokureuer 4, 482. iffSzusammenstoß 530. lePPschiffahrtSuuteruehmer 1. leppvertrag 4. Schlußuoteu des Mäklers 89ff.; — stellungSzwang 89; — BeweiSkraft 89; — Inhalt 89, 90: — mit vorbehaltener Aufgabe 90; — Zweck 89. Schmiergelderanuahme 70, 81. Schmuggel 575. Schriftlichkeit, des Lehrvertrags 77; — bei Verträgen 364. SchuldarrerkeuutHs 360,362,363,426. Schuldschein des Kaufmanns 347,348; — Mitunterzeichnung 361. Schuldüberuahme, bei verbotenen Börsentermingeschäften 426; — für Schulden der offenen Handelsgesell­ schaft 118. Schuldverschreibungen der Aktiengesell­ schaft 254; — s. Jnhaberschuldverschreibungen. Schuldversprechen 360, 362. Schutz des Handlungsgehilfen 62. Schweigen als BertragSannahme 380. Seeschiffe, Veräußerung 530. Selbstemtritt desKomiffionärS 469ff.; —nicht des Mäklers 90. Selbsthilfeverkauf, bei Annahmeverzug des Käufers 410, 412 ff.; — bei Fixgeschäft 421,423; — des gtcidfc führerS 499, 501; — deS Kom­ missionärs 462,463; — bei SpezifikationSkauf 420; — bei Sukzessiv­ lieferung 414. Selbstverlag 4. ShareS-Zertifikate 159. Sicherheitsleistung, — Abwendung des Zurückbehaltungsrechts 398; — der Aktionäre vor Revisorenbestellung 257; — vor Anfechtungsklage 266, 267; — an Gläubiger der Aktien­ gesellschaft 285, 286, 298, 302, der Kommanditaktiengesellschaft 333; — vorKlageauSGründungSansprüchen 261; — bis zur Kraftloserklärung 388. Sis^uu^Sabtretung, -Übereignung

Simultangründung schaft 168, 169.

der Aktiengesell­

564

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Sitz der Aktiengesellschaft 163, 179, 193, 236, 241, 243, 266, 259, 266, 273, 291, 310; — der Kommandit­ gesellschaft 156,157; — der offenen Handelsgesellschaft 97. Sitzgelegenheit in BerkausSstellen 62. soelelaa leonlna 109. Sofortige Beschwerde bei gerichtlicher Ltquidatorenernennung 137, 300; — gegen landgerichtliche Verfü­ gungen 11. Solidarische Haftung s. Samtverbindliche Haftung. Sonderrechte der Aktionäre 263, 270. SonderrechtSuachfolger eines Kartell­ mitglied» 349. Soun- und Feiertag, Bedeutung für Fristen 374. Sorgfalt, Begriff 225; — eint» ordent­ lichen Kaufmann» 353 ff., 458,459, 476. Sorgfaltspflicht, de» Agenten 79, 82; — de» Aufsicht»«!» 234; — de» Gesellschafter» 99; — de» Gründer» der Aktiengesellschaft 186; — des Kommissionär» 458, 459; — de» Spediteur» 475, 477; — des Vor­ stand» der Aktiengesellschaft 224. Sparkasse 3, 5. Sparkaffebuch 390. Spediteur, — Anwendung der Borschristm für Kommiffionär 474 ff.; — Ausführung der Versendung 476, 477; - Begriff 474ff.; — ErfüllungSort 474, 476; — Fracht­ berechnung 474; — al» Frachtführer 479,480; — Haftung für Auswahl der Frachtführer 476, für Hilf», personal 482; — Kaufmann-eigenschast 1; — Konkurs 475; — gesetz­ liche» Pfandrecht 389,392,396,397, 478; — Pflichten 477; - Provision 477, 478, 479; — Schmuggel 475; — Selbstausführung der Güter­ beförderung 478,479; — Sorgfalts­ pflicht 476, 477; — Unterspediteur 476; — Verhältnis zum Fracht­ führer 475; — Verjährung der An­ sprüche gegen ihn 480ff.; — Verficherung de» Gute» 463; — als Vormann des Frachtführer» 505; — Zollzahlung 477; — Zurückbe­

haltungsrecht 478; — Zweignieder­ lassung 476; — Zwifchenfpaditeur 477, 478. Speditionsgeschäft 474ff.; s. Spediteur, Versender. Sperrjahr 285, 286, 298, 302, 333. Spezialageute« 81. Spezialvollmacht 50, 54. Spezieskauf 434, 436 ff., s. Kauf. Spezifikatiouskaus 419 ff. Spiel,eschäfte 426. Spruugregreß 204. Staat al» Kaufmann 511. Stadtreiseude 55, 83. Statuteukollision hinsichtlich auslän­ discher Handelsgesellschaften 118; — betreff» Mangelanzeige 433. Steckbrief, Bekanntmachung abhanden­ gekommener Jahaberpapiere 393. Stellage 426. Stellenvermittler 5. Stellvertretnng, der Gründer der Aktiengesellschaft 163; — von BorpandSmitgliedern 227, 232. Stempelpflichtigkeit der Aktien 160. Stempelung von Aktien 287. Stille Gesellschaft 8, 383 ff.; — Auf­ lösung 338 ff.; — Anwendung de» »SB. 333; - Bilanz 336; — Firma 334; — keine Handelsgesell­ schaft 333, 334; — Überschuldung

339; — s. auch Stiller Gesellschafter. Stiller Gesellschafter bet «kttengesellschäft 159; — Auseinandersetzung 338 ff.; - »üchereinficht 337; Einlage 334 ff., 339; — Gerichtsstand 335; — Gewinn- und »er« lustantell 335 ff.; — Konkurrenz­ verbot 335; — Konkur» 338; Kün­ digung 337; — Rückgewähr der Einlage 340; - Tod 337; - Um­ fang der Beteiligung 334; — Un­ übertragbarkeit der Ansprüche 334. Stillschweigen 351, 352. Stimmrecht, der Ehefrau im Zwang»Vergleichsverfahren 134; — in der Generalversammlung 160, 237 ff., 826 ff. .Strafantrag offener Handelsgesell­ schafter 104, 111. Strafrichter, Prüfung der Ftrmeneintragung 8.

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Die Zahlen bedeuten die Seiten. Strafvorschrifteu, für Gründer und Organe oer Aktiengesellschaft 312 ff.; — konkursrechtliche 140, 315; — für Lehrherrn 78; — für Mäkler 93. Straßenbahnschaffuer 59. Straßeupflasterung 2. Streikklausel 375. Streitverkündung an Spediteur 480. Strohmänner, bei Aktienzeichnung 170, 313; — bei Abstimmung der General­ versammlung 239. StückeverzeichuiS beim Kommissions­ geschäft in Wertpapieren 457 ff. Stundung des Kaufpreises durch Hand­ lungsreisende 55, durch Kommis­ sionär 465; — von Kommanditisten­ einlagen 154. ^4*^169iffUng der Aktiengesell-

Suk^esfivlieferuugsgeschäfte 414, 418,

Summendepot 483. Syndikate 345.

T. Tagebuch des Mäklers 92, 93. Talon s. Erneuerungsschein. Tantiemen der AuffichtSratSmitglieder 230,261; — des Handlungsgehilfen 64, 68, 74. Taragewicht 450. Tätlichkeiten, Kündigungsgrund 69,70. Tanschvertrag 405. Techniker 59, 79. Teillieferungen, Mängelrüge 446; — i Versteigerung 414. ! Teilsendungen, Untersuchungspflicht; des Käufers 431. ! Teilzahlungen 388. Telegraphische, telephonische Willens- i erklärungen 351, 352. i i Terrainaktiengesellschaften 191. i Theaterunternehmnngen 5. i Tischler 2. Tod, deS Dienstverpflichteten 65; - ! des Geschäftsinhabers 51, 68; des Gesellschafters 105,121, 126 ff. , . , , 6 ff.; - des stillen Gesellschafters 337, 338; — von Gründern 176; — des

Kommanditisten 158; — des Lehr­ herrn 76; — Einfluß bei Verzug 419. Tonröhreufabrike» 5. Töpfer 2. TrauSportagente« 81, -anstalten 510. Tra»SPortverftcheruugsPolice,Indoffabilität 384. Treu und Glauben 350. Trokatgefchäfte 85.

U. Übergabe, Eigentumserwerb 389; — Unterschied von Ablieferung 430. Übergang der Gefahr s. d.; — von Nebenansprüchen bei Indossierung 387; — deS gesetzlichen Pfandrechts 478, 505. übergaugSvorschriften 534 ff. Übernahme des Aktiengesellschaftsver­ mögens durch öffentlich-rechtliche Korporation 302. Überschuldung, der Aktiengesellschaft 224,225; — der Kommanditaktiengesellschaft 330. Übertragung, der Anteilsrechte der Aktiengesellschaft 181; — von Namenaktien 160, 205 ff. Überwachungspflicht des AuffichtSratS 231. Überweisungen im Giroverkehr 371. Umtausch von Aktien 287, 304. Umwandlung, der Aktiengesellschaft in G.m.b.H. 301, 308; - der Ge­ nossenschaft, Gewerkschaft in Aktien­ gesellschaft 159; — der Kommanditaktien- in Aktiengesellschaft 331 ff.; — von Namen- in Inhaberaktien 165; — der offenen Handelsgesell­ schaft in G. m. b. H. 135, in Kom­ __ _ manditgesellschaft 150. Unbestellte Waren 427. Unbewegliche Sachen 191. Unerlaubte Handlungen 353; — des Handelsgesellschafters 116. Unfähigkeit, des geschäftsführenden Gesellschafters 106, 117; - des Handlungsgehilfen 67, 69. - - -- •• des HandUnfallversicherungsbezüge lungSgehilfen 63. Nnfleiß des Gesellschafters 124.

566

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Unglück, unverschuldetes des Hand­ lungsgehilfen 63. UnlautererWettbewerb,durch Schmier­ gelder 70, 81; — durch Firmen­ gebrauch 38; — durch Zuwendungen an Angestellte 61, 70. Unmöglichkeit, der Erreichung des GesellfchaftS-weckS 124; — der Kauf­ vertragserfüllung 409; — der Rückgewähr derWare bei Wandelung 439. Unpfändbarkeit, des Anspruchs des Geldbriefadreffaten 499; — der Handelsbücher 42; — von Waren­ proben 81. Unredlichkeit, des Agenten 86;—Grund -ur Revisorenbestellung 257. Unteilbarkeit der Aftien 159. Unterageut 81. Unterbeteiligung bei offener Handels­ gesellschaft 99. Unterfrachtsührer, ausländischer 480; — Begriff 496; — Verpflichtung durch Ladeschein 510. Unterhalt des Handlungsgehilfen 69. Unterkonsortialbeteiligung bei Aktien­ gesellschaft 169. Unterlassung, unbefugten Firmenge­ brauchs K; — der Mängelanzeige beim Kauf 427. Unternehmen öffentlich-rechtlicher Ver­ bände 37, 161. Unterschlimung des Komplementärs an Gesellschaftsgeldern 149. Uuterspeditenr 476. UuterstützungSfonds der Aktiengesell­ schaft 199. UuterfuchungSpflicht des Käufers 427, 429 ff.; - Ort 429; - Zeit 429 ff. Unterzeichnung, von Aktien 162; — des Frachtbriefs 490, 491; — von JuterimSscheinen 162; — des Lade­ scheins 507. Untreue, des Geschäftsinhabers bei stiller Gesellschaft 338; - deS Hand­ lungsgehilfen 70. Unübertragbarkeit, der Dienste des Handlungsgehilfen 60;—der Gesell­ schaftsansprüche 99, der stillen Gesell­ schafter 334; — der Prokura 51; — oeS karchnännischen Zurückbehal­ tungsrechts 399.

Unverzüglichkeit, der Untersuchung und Mängelauzeige des Käufers 428, 429, 432;— der Mängelanzeige des Frachtgutempfängers 502. Urkunden, öffentliche über Rechtsnach­ folge 12, 13. UrlanbSüberfchreituug des Handlungs­ gehilfen 71. Usancen, buchhändlerische 4.

B. Verabredungen zur VertragSverbefferung, KündigungSgrund 70. Veränderungen des Lagerguts 484. Verantwortlichkeit f. Haftung. Verarbeitung von Waren und fremden Stoffen 1, 3; — als Genehmigung 434. Veränßerlichkeit des AktienbezugSrechtS 279. Veräußerung, fremder Sachen durch Kaufleute 389 ff.; — des Geschäfts der Aktiengesellschaft 299, der offenen Handelsgesellschaft 144; — abhandengekommener Jnhaberpapiere 392 ff.; — von Seeschiffen 530; — des Vermögens der Aktiengesellschaft im ganzen 300ff.; — der Ware als Genehmigung 434. Verbindung mehrerer Anfechtungsprozeffe 266, 267. Verbot, von Börsentermingeschäften 425; — der Geschäftsführung 106; — der Geschenkannahme 61; — von Gewerbebetrieben 67; — dex LehrlingShaltung 78; — deS SelbstemtrittS des KommisfionärS 471. Vereinbarung, zwecks Eigentumser­ werb 389; — über Form des Selbst­ hilfeverkaufs 414. Vereine; — ausländische 159; — ein­ getragene 35; — Kaufmannseigenschäft 8; - nicht rechtsfähige 208; — religiöse 4. Vereinigung der Aktien in einer Hand 193, 291. Vererblichkeit deS AktienbezugSrechtS 279. BerfolgnngSrecht, konkursrechtliches 391, 401, 454, 468, 478, 498, 499, 509.

Die Zahlen bedeuten die Seite«.

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Verfrachter 474, 476. — von »echte« 405, 407, 409; — Verfüg»«,srecht de« Absender« beim kraft Zurückbehaltungsrechts 408. Frachtgeschäft 497 ff. Verkäufer f. Lauf, Verkauf, Verzug. Vergleich, Abschlusidurch Liquidatoren Verkaufsagent 83 ff. 141; — über Ansprüche der Aktien» VerkanfSkommispo« 474, s. Kommis­ sionär. ^eftllschaft au» der Gründung 189, Berkehrssitte 352. Vergütn«»«, de« Agenten 83 ff.; — der Verlad««« von Gütern in offene» Bahnwagen 518 ff. Aktionäre 199; — der AuffichtSratSmitglteder 229, 230; — des Verla,sgeschäft 1, 4, 456. Handlungsgehilfen 58, 59, 63; — Verlegung, der HandelSniedrrlaffrmg 34; — des Sitze» der Aktiengesell­ des LounnissionSrS 456, für Be­ schaft 163, in« Ausland 198, 291. nützung feiner Lagerräume 467; — de« Liquidator« 140; — des Pro­ Verlorene, Jnhaberpapiere 392 ff.; — Sachen 391. kuristen 51; — der Revisoren 17b; — deö Vorstands der Aktiengesell­ Verlust; - Begriff 108, 252, 481; — Berechnung in der Kommanditgesell­ schaft 12, 215, 222. schaft 151 ff., der offenen Handels­ Verhindern««, des Handlungsgehilfen gesellschaft 107,108; - de« Fracht­ an der Dienstleistung 63; — der guts 492 ff., 514 ff., 521 ff.; - be» Reise de« Frachtführer« 492; — de« Gesellschafters 100, 107; — der Vorstand» 215, 216. Hälfte de« Grundkapitals der Aktien­ Verjährung 147, der Ansprüche: gesellschaft 223, 224; — al» «inauf Abnahme beim Lauf 407; de» dtgungSgrund 86; — de« Lager­ Agenten 81; der Aktiengesellschaft gut« 487; — de» Minderung»- und 190,221,225,234; gegen Aktionäre WandeluagSanspruchS 436; — von aw» ungesetzlichen ZahlungSempReisegepäck 523; — de« Rückgriffs­ aen 200; auf DivtdendenauSrecht« M Frachtführer» 505; — . ang 198; der Eisenbahn 526; de» SpedittonSgut« 480ff.; — in gegen die Eisenbahn 513; gegen der stillen Gesellschaft 335 ff. Frachtführer 503; gegen frühere Vermächtnis eine» Handelsgeschäft« Geschäftsinhaber 28, Gesellschafter 27, 30. 146, 147; der Gesellschaft 103,104, $ennif«^i«ttg3re4t des Lagerhalter» 134; au« Verletzung des Konkurrenz­ verbots 61,221,325; gegen Lager­ Vermittln««, von Bankkredit 88; — halter 487,488; gegen Liquidatoren von RichthandelSgeschäften 4, 80. 295; auf Minderung und Wandelung VermittlnngSagent 80, 82. 442 ff.; auf Provtfion 477; aus VermögensanSeinandersetzung, HanRatserteilung 366; gegen Spediteur delSbüchervorlage 46. 480 ff.; au« kaufmännischen Ber- LermögenSvereini«ung bei Fusion pflichtungsschetnen 386; — Beginn 305 ff. 28; — der Kaufpreisforderung 410; BrrmögenSverteilung durch Liquida­ — von Kontokorrentforderungen toren, der Aktiengesellschaft 297 ff., 370; — der Saldoforderung 371; der offenen Handelsgesellschaft 142, — Unterbrechung 81, 227, 503. 143.

Verkauf, eigener Aktien durch die Ge­ Vernichtung, von Aktien und Interims­ sellschaft 209; — von Anteilsrechten scheinen 210, 535; — indoffabler der Aktiengesellschaft 204; — deS Orderpapiere 388. Geschäfts der offenen Handelsgesell­ Veröffentlichn«« s. Bekanntmachung. schaft 135; — de« KommisfionärS Verpackung der Ware, Eigenschaft 428; auf Kredit 465, unter Limit 461; — Gewicht 450; — Mängel 427, — des Pfandgegenstands 395,397; 514 ff., 518.

568

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Verpfändung, von Aktien 195, 206; — abhandengekommener Inhaber­ papiere 392 ff.; — fremder Sachen durch Kaufleute 389 ff.; — fremder Wertpapiere 116. Verpflichtung, des Aktionärs -u wieder­ kehrenden Leistungen 195; — des Käufers nnd Verkäufers 406 ff. Stt^ü^tnnQ3fd)eitte, kaufmännische

Beschlossenes Depot 482, 483.

BertragSautrag 380 ff.; — an Ab­ wesende 383. Vertragsbruch 353. BertragSort 377. Vertragsstrafe, für Aktionäre 195, 196, 201, 202 ; — für Gründer der Aktiengesellschaft 167; — für Han­ delsgesellschafter 103, 104; — für Handluugsgebilfen 74, 356; — Herabsetzung 355 ff.; — Verwirkung 356; — für Vorstand der Aktien­ gesellschaft 221; — Zahlung durch offene Handelsgesellschaft 118. Vertragswidriges Verhalten des Hand­ lungsgehilfen 67, 68. VertranenSmißbrauch 70. Vertrauensspesen 55, 68. Vertretbare Sachen, Anweisung hier­ auf 384 ff.; — Begriff 408; — Lagerung 485. Vertreter, gemeinschaftlicher mehrerer Aktionäre 208; — guter Glaube 391. Vertretung, der Aktiengesellschaft 212 ff. 232; — mehrerer Erben bei GesellfchaftSliquidation 136; — auS Ge­ fälligkeit 63: — der Gelegenheits­ gesellschaft 341 ff.; — der Komman­ ditgesellschaft 153; — der offenen Handelsgesellschaft 113, 126. VertretungSmacht, der Handelsgesell­ schafter 113 ff., 126, 144; — der Komplementäre 153, 319; — der Liquidatoren 139, 296, 297; — deS Vorstands der Aktiengesellschaft 180, 212, 219, 220. Verurteilung, Einfluß bei Verzug 419; — strafrechtliche 68. Berwahrungsvertrag 482. VerwaltungSrat der Aktiengesellschaft 232.

Versender 474 ff., 506; — Erfüllungs­ ort 475; — Konkurs 475; — Ver­ hältnis -um Frachtführer 475; — Widerruf 475; — Zurückweisungs­ recht 477. Versicherung, des KommisfionSgutS 463; — des Lagerguts 484; — des GpeditionSgutS 474; — Übernahme gegen Prämien 1. Versicherungsagent 81. Versicherungsaktiengesellschaft, Auf­ sichtsbehörde f. d.z - Bilanz 252; — Fusion 301; — Generalver­ sammlung 240; — Gesellschaftsver­ trag 164; —Grundkapitalserhöhung 274; — Grundstückserwerb 193; — Handelsbücher 223; — Konkurs 224, 290; - Mitteilungspflicht 255,256, 258; — Prämienreservefonds 226, 252, 254; . — Statutenänderung 272; — Überschuldung 224; — Untersagung des Geschäftsbetriebs 291; — Zulassung 177. BerpchernngSinspektor 59. Verfichernngspoliee 393, 399. VerficherungSverbände des öffentlichen Rechts 3. VersicheruugSvereiue auf Gegenseitig­ keit 3, 8, 164, 194, 199, 205, 230, 271, 289, 301, 345. Versilberung, des Vermögens, der Aktiengesellschaft 297; — der offenen Verzicht, auf die Aktie 196; — der Aktiengesellschaft auf Ansprüche auS Handelsgesellschaft 109 ff. Versteigerung, von Aktien 287; — bei der Gründung 189, 262; — auf Aktionärrechte 197; — auf Anfech­ Annahmeverzug des Käufers 410, tungsklage 265. 413; - bei Fixgeschäft 421; von Teillieferungen 414. Verzinsung, der Aktieneinzahlung 201; — von Aufwendungen 100, 468; Vertagung der Generalversammlung — der Forderungen aus beider­ 255. seitigen Handelsgeschäften 367; — Vertrag, Begriff 404; — Rechtsver­ keine der Kapitalanteile 109; — mutung bei Schriftform 364.

Die Zahlen bedeuten dte Seiten.

des Kaufpreises 407, bei Wandelung 438; — im VerficherungSverein auf Gegensettigkeit 199. Verzug 416 ff.; — des Aktionärs 201 ff.; - bei« Firgeschäst421 ff.; — des Geschäftsinhabers 58; — des ausgeschiedenen Gesellschafters 146; — des Handlungsgehilfen 58; — d«S Käufers 406, 408, 410 ff., 417 ff., 435: — de» Kommittenten 468; — bei Konkurs eine» BertragSaateil» 419; — mit Nebenleistung 417; — durch Nichterfüllung 416; — durch teilweise Nichterfüllung 418,423; — Rücknahmrverzug 442; — bet Spezifikationskauf 419 ff.; — bei SukzeffivlteferungSgeschäft 418; — bei Lod eine» VertragStetlS 419; — des Verkäufers 417 ff.; f. auch Annahmeverzug, Zahlungs­ verzug. Vieh, Anschaffung al» Handelsgeschäft 3^— Gewährleistung für Mängel

569

BormuudschaftSgericht, Genehmigung

»orPrimie 357, 424. Verschlisse de« Frachtführer- 504; — deS Sommisfiouärs 465, 468. Vorstand der Aktiengesellschaft, Ände­ rungen 218, 219; — Anfechtungs­ klage 262ff.; — Anmeldung der Abänderung de» SesellschaftSvertragS 273 ff., der Gesellschast 175 ff., der Herabsetzung de» Grundkapttal» 285 ff., der Liquidatoren 293 ff.; — Arglist 197; — Berichterstattung 231, 247 ff.; — Berufung der Ge­ neralversammlung 240 ff.; — Be­ stellung 162, 164, 212, 215, 236, 310; — Bilanzaufstellung 247; — Bücherführung 223; — Tideszu­ schiebung 214; — Eintragung der Borstandsmitglieder 180; — Ent­ lastung 247; — falscher 212; — gesetzlicher Vertreter 194, 212; — Gewinnanteil 221, 222; — Grün­ dungsprüfung 173; — Haftung gegenüber der Gesellschast 189, 224 ff., der Gesellschast für feine Delikte 214; — nicht Handlungs­ gehilfe 59, 215; — Kollektivvertretung 214,217,218; — Konkurrenz­ verbot 220, 221, 536; — Konkurs­ beantragung 223; — Kontrahieren mit sich selbst 213; — Kündigung 216; — als Lehrherr 76; — Liqui­ dator 293; — Ordnungsstrafen 317; — Prokuraerteilung 222; — Rech­ nungslegung 216; — SchadenSersatzpfltcht 224 ff.; — Sorgfalts­ pflicht 224 ff.;-Stellvertreter 227, 233; — Strafvorschriften 312 ff.; Bergütung 212, 215, 222; — Ver­ hinderung 215; — Verlustanzeige 223; — Vertragsstrafe 221; — BertretungSmacht 180, 212, 219, 220; — Vollzug der SeneralversammlungSbeschlüffe 237; — Willenser­ klärungen 216 ff.; — Zeichnung 216, 218; — als Zeuge 214; — Zu­ stellungen 214; — einer Zweig­ niederlassung 215. Borstand juristischer Personen 35,36,

Vinkulationskauf 449. Vollkaufmau«, Vörsentermingefchäste 424; — Handelsbücher 41 ff.; — al» Inhaber eine» ntchtkaufmänntfchen Betriebs 6, 7; — f. auch Kaufmann. Vollmacht 47, 48; — zu Abstimmung in der Generalversammlung 237 ff.; — zu Anmeldungen zum Handels­ register 12. Vollstreckbarer Titel, zur Ausübung de» Zurückbehaltungsrecht» 402 ff. Vollstreckung ausländischer Urteile über Börsentermingeschäfte 426; — s. Zwangsvollstreckung. Volontär 58. Borausklage bei Bürgschaft 357, 358. Vorbehalt de» Frachtgutempfängers 502. Borbehalteue Aufgabe deS Käufer» in Schlußnoten 89. Borerbe de» Handelsgesellschafters 25, 128. Borlegungspsticht von Handelsbüchern 46, 47, 48, 260; — des Mäkler­ tagebuch» 93. Vormänner de» Frachtführers 506 ff. Vorsteher einer Gesellschaftsfiliale 69.

570

Die Zahlen bedeuten die Sette».

Vordertrag zur Gründung der Aktien» Wertpapiere, Anschaffung 1,2;—An­ weisung 384 ff.; — Begriff 8; — gesellschast 163. Vörsentermtngeschäfte 424 ff.; — BerzngSaktie« 165, 284, 298. Depotverwahruag-pflicht 3;—Kauf 450; — Kommissionsgeschäft 457 ff., 468; — Schlußnote 89; — Selbst­ Währung am Erfüllungsort 376. hilfeverkauf 415; — Veräußerung 1; Wa^en, offene beim Bahntransport — Verkauf 435; — Verlust beim Frachtgeschäft 493, 517, 521, 522; Wahl de« »uffichtsrats 227 ff. — Vertrieb im Wandergewerbe 3; Wahlrecht, bei Klage gegen mehrere —Zulassung zum Börsenhandel 188. Bahnen 525; — bet Verzug 416. Widerklage aus Frachtvertrag 525. Wandelung beim Kauf 434 ff.; — Widerruf der Anmeldung z. Handels­ Geltendmachung 437; — Gerichts­ register 97; — der Bestellung de» stand 434,438; — Verlust des An­ AuffichtSratS 228, 229, des Vor­ spruchs 436. stand» 215; — der Kommission 456, 473; — der Prokura 51, 52; — Ware, Anschaffung 1, 2, 88; — Be­ de» Versenders 475; — de» Ber» arbeitung 1; — Begriff 3,428; — tragSantrags 383; — der Vollmacht Börsentermingeschäfte 424 ff.; — Dispositionsstellung s. d.; — Geneh­ 48, 51. migung beim Kauf 434; — Qualität Widerspruch, gegen SeneralverfammlungSbeschlüffe 262ff.; — gegen Ge­ 428;—Schlußnote 89; — unbestellte schäftsführung der offenen Handels­ 427, 447; — Veräußerung 1, 434; gesellschaft 105; — gegen realster— Verarbeitung 1, 3, 434; — Zu­ richterliche Verfügungen 11, 17. sendung beim Kauf 453, 454. Warenbestellungen, Aufsuchung 82; — Wiederaufnahme deSHandelSgewerbe» nach GefellschastSliqutdation 122;— gemeinsame 58. der Liquidation 144. Warenlager, dort Angestellte 55; — kein Eigentum daran 390; — Pfand­ Wiederkehrende Leistungen der Aktio­ näre 195, 199, 200. recht 395;—Sicherung-Übereignung Wiegeschein 484. 394. Warenprobe» des Agenten 81; — des Willenserklärungen, der Aktiengesell­ schaft 208; — durch die Post 382; Mäklers 90. — Zugehen 381 ff. Warenzeichen 428. Wirte 7. Waschanstalten 162. Wissenschaftlicher Beruf 5. Waterklerk 59. Wohn- und Tchlafrimue des Hand­ Wechsel, Ankauf durch Kommissionär lungsgehilfe» 62. 466; — Annahme an Zahlung-statt Wohnsitz al« Erfüllungsort 377. 2; — Anschaffung 88; — Diskon­ tierung 370, 371; — Pfandrecht daran396;—verjährter eigener 388. 3. Wechselforderuug, Aufnahme ins Zahlung, Annahme durch Agentm 83, Kontokorrent 370. 91, durch Mäkler 91; - durch Dritte Wechselordnung, entsprechende An­ für Aktionäre 201; — -einstellung wendung 388. als Grund de» Zurückbehaltungs­ Weihnachtsgeschenke an Handlungs­ rechts 401; — gegen Quittung 56; gehilfen 59. — Verweigerung durch Empfänger de» Frachtguts 499, 501. WerklieferungSdertrag 405. Werkmeister 79. Zahlungsfristen, Bewilligung durch Agenten83, durch Handlung-reisende Werkvertrag 451. 54. Wertbemeffuug von Sacheinlagen 153.

».

Die Zahlen bedeuten die Setten. Zahlungsunfähigkeit der Akttengesellschaft 223, 224, 225; - der Kommanditakttengesellschaft 330. Zahlungsverzug oeS Käufers 412. Zeichmmg, von Aktien 169 ff., 277 ff., 323; der Firma 32, 52, 98, 138; — van Gesellschaftern 98; — de» HaadlungSbeoollmächttgten 55,56; — der Liquidatoren 37, 138, 142, 294; — de» Prokuristen 51, 52; — beim Registergericht 12,138,176; —kaufmännischer Schuldscheine347, 348; — deS Vorstand» der Aktien­ gesellschaft 176,218,227, juristischer Personen 37; — von Warenproben 91. Zrichnuugsscheiu, der Aktiengesellschaft 169 ff., 175, 276, 277 ff., 281; — der Kommandttaktiengefellschaft323. Zeitablauf, — al» AuflöfungSgrund der Aktiengesellschaft 288, der Rom» manditakttengesellschaft 329, der offenen Handelsgesellschaft 121, der stillen Gesellschaft 338; — Be­ freiung deS Bürgen 359. j Zeitdauer der Aktiengesellschaft 164. Zeitpunkt der Untersuchung-pflicht deS Käufer» 429 ff. Zeitrrchuung am Erfüllungsort 376. Zeitung-berichterstatter 59. ZettmegSverlag 4. Zellstoffabrike« 5. Zefstm» der Rechte au» Lebensver­ sicherung 425. Zeugnis, des Handlungsgehilfen 71;— de» HandlungSlehrlingS 78; — de» Borstands der «ttteagefellschast 216. ZeugniSunfähigkeit, des Gesellschafters 111; — de» Kommanditisten 150, IW, Vorstands der Aktien-1 153; — Ides— “ ‘ ' gefellfchaft 214. Zeugni-verweigerung-recht 82. Ziegeleien 5. Zin-konpon- 197. Zinsen, der Aktionäre 198, 199, 225; — gesetzliche 367, 368; — aus beidersettigentzandelSgeschäften 366, __ f — beim Kontokorrent 369; — ! 367; — de» Reservefonds 252; — , Zwischenzin» 374. ZinSscheine, Abhandenkommen 393; — Legitimationspapier 387.

571

Zollamtliche Behandlung des Fracht­ guts 516. Zollbehörden, Lagerung in deren Räumen 481.

Zollfiskus gesetzliche» Pfandrecht 396. Zollzahluug des Spediteurs 477, 478. Anfall, Unterschied von höherer Ge­ walt 515. Angehen der Willenserklärung 381 ff. Zurückbehaltungsrecht, der Aktiengesell­ schaft an eigenen Interim-scheine« 209; — deS Aktionärs 205; — Aus­ schluß 398, 401; — Befriedigung 402 ff.; — Erlöschen 391, 401; — wegen nicht fälliger Forderungen 401,402; — deS Frachtführers 497, 504; — an Geldstücken 899; — guter Glaube 369; — kaufmännisches 369 ff., 468, 478, 487, 504: — im Konkurs de» Schuldner» 400; — an Legitimationspapieren 390; — gegenüber Lohnforderungen 60; — gegenüber später entstandenen Pfandrechten 401; — des Reifenden 60; — bet Verzug 417, 418; — Wirkungen 402 ff. Zurücknahme des Lagergut» 487. Zurückweisung-recht de» Kommittenten 461; — des Versenders 477. Zusendung der Ware 453; — nicht­ bestellter Ware 454. Alterung von Aktienbezugsrechten Zus^ätkommen deS Handlungsgehilfen Zuständigkeit, für Anfechtungsklage gegen GeneralverfammlungSbefchlüfle 266,267; - für Simultan­

gründung 169. Zustellung, an die Aktiengesellschaft 214, 266; — der Anfechtungsklage gegen SeneralversammlungSbefchlüsse 264, 266; - an di« offene 111, 144. _ Handelsgesellschaft ** Zufltimmnng der Aktiengesellschaft zur Übertragung von AntetlSrechten 195. «»

Zwangsvergleich im Konkurse; — der *‘ ~ ~ Aktiengesellschaft 290,307, ‘der Kommandttaktiengesrllschast 329, der offenen Handelsgesellschaft 118,122,

572

Die Zahlen bedeuten die Sette».

134; — Bürgschaft 361; — Einfluß auf Pfandrechte 395. Zwaugsvollstreckuug, erfolglose 401;— gegen Kommanditgesellschaft 149; — gegen offene Handelsgesellschaft 111, 119, 125. Atueck der Generalversammlung 243 ff. Zmeigniederlaffuug. der Sktiengesellschaft 183 ff., 215; - Begriff 13, 184; — Firma 184; — Gerichtsstand 184; — inländische von ausländi­

sche* Aktiengesellschaft 164,185, von ausländischer Firma 13;—Prokura 14, 50, 51; — Registergericht 13, 14,149,156,165,184, 229, 273; — de» Spediteurs 476; — verkauf durch Komplementär 158. Ameischeinsuste« im Lagergeschäft 483. Zwischeubahnru 526. Zwischenfrachtführer 496. Zwischeuspeditevr 477, 478. Zwischeuzius 374.

Sachregister-Nachtrag. Aum 6. Abschnitt (H 59-83).

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Ageuteustellung des Gehilfen 66. Anfechtung des Dienstvertrags 70,71. Anrechnung bei EntschädigungSzahlung 78 d. Arbeitszeit. 63. Aufrechnung gegen Entschädigungs­ leistung 78e; — gegen Gehalt 61. Aushändigung des Bertr. üb. WettbewBerb. 76. Aushilfe 68. AuskunftSPfiicht des Gehilfen 60; — über Verdienst 78 d, 78 e. AuSländischeSRecht betr.Kündigung 67. Außereuropäische Dienstleistungen 68,

Barzahlung der Entschädigung 78 b. Beschränkungen s. Wettbew-Berb. Bestätigung betr. Wettbew.-Derd. 77. BSSwilligkeit 78 d. Bücherrevisor 60. Bürgschaft Hinsicht!. Wettbew.-AuSschl. Dienste, Anspruch hierauf 59; — außer­ halb der Geschäftszeit 61; — der Ehefrau 61; — der Kinder 61; — Minderjähriger 57; — Übertrag­ barkeit 61; — Verweigerung 64, 73; — Zurückbehaltung 65. Dienstverhältnis für Lebenszeit 66; — über5Jahre 66; — verabredete Auf­ lösung 78g; — vorübergehendes 68. Dienstvertrag, nichtiger 78 a. Dritte, Haftung Hinsicht!. Wettbew. 78ff.;—s.Bürgschaft,Selbstschuldner. Ehrenwort, mißoräuchl. Vers. 78. Ehrverletzung 72. Einwilligung zum Geschäftsbetrieb 61.

Entschädigung wegen unbegründetem Dienstentlassung 58; — bei Wettbew.-Berb. 76, 78, 78b; Aus­ nahme 78h; — bevorrechtigt im Konkurs 78k; — Maffaanfprüche 781; — Minderung 78d; — PfändungSfähigkeit781; — Umfang 78b;. Zeitder Zahlung 78c, 78d, 78e, 78f. Erfindungen deSHandlungSgehilfen 62. Erheblicher Anlaß 78 e, 78 f. Erklärung des Handlungsgehilfen 78er 78k;—des Prinzipals 78e, 78g,78h. Europa, Dienste außerhalb 68, 78 h. Flößereigesetz 60. Formvorschritte« 76, 78 h, 78 m, 78 o. Frist beiKündigung 66;—Bemessung 67. Fürsorgepfiicht deS Prinzipals 63,78m. Gehalt, Abtretung an Frau 61; — Abzug 64; — Begrenzung 59; — bei Krankheit 64ff.; — Stundung 65; — Zahlungszeit 65. Geheime Verabredung betr. Wettbew. 781. Gerichtsstand Hinsicht!. Wettbew -Berb. 62. Geschäftsgeheimnisse 60; — Verrat 73. Geschäftsräume 63. Geschenke zu Neujahr, Weihnachten 60, 78 c. Gewerbegehilfe 79. Gewerbeordnung 56. Gewinnanteil 61; — verbotener 70. Gute Sitte, Verstoß hiegegen; — bei Erschleichung von Geschäftsgeheim­ nissen 61; — durch Wettbew.-Berabredung 78; — Maßstab 78b; — Schadensersatz 64.

574

Sachregtster-Nachtrag.

Haftnng de« Prinzipal« 57. Haudrlsbiicher, Einstchtuahme 60. Handelskammer, Wahlrecht 56. -^egriff 59; Dienstleistnogen 59; — Ehefrau 59; — Geschäfte, einzelne 61; — Er­ satzpflicht 62; — als Gewerbe» treibender 59, 61; — Gewinnan­ teil 60; — HauSkind 59, 60; — kein DienstleistungSanspruch 59, 71; — Vergütung 59; — Bollmacht 52ff.; — Vorschüsse 60; — Über­ sicht über Gesetzesnovelle 75. Haushalt, Aufnahme in 63 ff., 65. Interesse de« Prinzipal« am Wett­ bewerb-Verb. 78. Irrtum de« Prinzipal« bei EntschädigungSzahlung 78 d. Kaufmann al« Handlungsgehilfe 59. KanfmannSgericht 59. Kaution für Wettbew-AuSfchl. 78 k. Konkurrenzklausel f. Wettbew.-Berb. Konkurs, Konkursverwalter: Stellung zum Gehilfen 70; — Erklärung Hinsicht!. Wettbew.-Berb. 78g; — Kündigung 70; — bevorrechtigte Gehilfenansprüche 78 k. Krankheit 64. Kündig»««, ordentliche 66; — Be­ rechnung der Frist 66,67; — Ein­ fluß der GehaltShShe 68; — vor­ behalten« 67. Kündigung, außerordentliche 65,68ff.; — Bedeutung bet Wettbew.-Verb. 78«; — einzelne Gründe 70 mit 73, Vereinbarung hierüber 70; — des Lehrling« 78 n; — unbegründete 68ff.; — Wirkung 69. Lagerist 58. LebeuSdauer, Dienstvertrag 66. Lehrherr 78 n; — Ausbildung von Lehrlingen 78«. Lehrling, Ausbildung 78p; — KündigunaSgrund 78«; — Lehrzeit 78«; — Probezeit 78«; — Schutz 78m; — Wechsel de« Berufs 78«. Militiirischr Dienstleistung 65. Minderjähriger, Dienstvertrag 57; — Wettbew.-Berb. 78.

Nichtigkeit de« Dienstvertrags 59; — »onKündiguugSbestimmuugen 67;— d«S Wettbew--Berb. 69,78,78b, 78 f. Offene Verkaufsstellen 64. Polizeibehörde, Einschreiten gegen Lehrherrn 78p;- ZeugniSbeglaubigung 74, 78 o. Prinzipal, Geschäftsräume 63; — Schadensersatz wegen unrichtigen Zeugnisses 78o; — Stellung gegen­ über Gehilfen 61, 62; — Straf­ verwirkung 78p; — Verabredung über Wettbew. 78 k; mit anderen Geschäft-Herrn 781; — Weisung an Gehilfen 60. Probeanstellung 68. Provision de« Gehilfen 60, 65; — al» Teil der Entschädigung 781. RechnnngSlegnng de« Gehilfen 60. Reisender, Kontordienst 60. Reisespesen auf Stellenbewerb 57. Rücktritt vom vertrag 69. RückwirkendeKraft derNoorlle 78p,78a. Ruhegehalt 61. Schadensersatz, Anspruch des Prinzipal« gegen Gehilfen 62, 72; — gegen Lehrlinge 78 o; — des Ge­ hilfen 63; — wegen Kündigung 71; —seitens Dritter gegen Prinzipal63. Schiffsmannschaft 60. Schmiergelder 73. Schriftfor« für Beitrag über Wett­ bewerb 76; — für Lehrvertrag 78«, 78 o. Schutz der Gesundheit 63. Selbpschnldner, Dritte bei Wettbev.Bertrag 77, 78. Sitzgelegenheit der Gehilfen 64. Tantieme bei Gehilfe» 66. Tätlichkeit 72. Tod des Prinzipals 66. Umgehung de» Gesetze» 78 k. Unerlaubtes Wettbew^-Berb. s.letztews. UuterlaffnngSklage bei Wettbew.-Vob. 76. Unterzeichnung des Vertrags über Wettbew.^Serb. 76. Unverbindliche» Wettbew.-Berb. 69. Unwirksamkeit de» Wettbew.-Berb. ö. Verabredungen von Prinzipalen bäte. Wettbew. 781.

Die Zahlen bedeuten die Seiten. Vergütung des Gehilfen 59, 65. Versähruug der GehaltSanfprüche 61; — von Ersatzansprüchen deS Prinzi­ pals 62. Verkauf des Geschäft- 66. Verrat s. Geschäftsgeheimnisse. Verschulden s. Schadensersatz. Verficheruug, öffentliche des Gehilftn 76, 64, 65. Vertragsstrafe, Herabsetzung 78i; — Sftchti^keit der Abrede 78i; — Zah­ lung 77, 78 i. Verzeihung von Verfehlungen 71,72, 78 f. Verzicht auf Wettbew.-Verb. 78. Verzag bei Sntschädigungszahluvg 78 c; — de- Gehilfen 58; — des Prinzipals 58, 65; — Verzugs­ folgen, Aufhebung 58, 71. Volontär, Dienste 59, 78 p; — Wettbewerb-Berb. 78 p. Wettbewerb, unlauterer 57.

575

Wettbewerbverbst 69, 76; — Be­ schränkungen 78ff.; — Inhalt 76; — Dauer 76; — Verabredung, nichtige 76, 78, 781; — ungültige 781; — unverbindliche 69, TB, 7tfi; — unwirksame 78 e, 78 k; — Be­ stätigung der ungültigen 77; — deS Volontärs 78 p; — Zuwider­ handlung 78 g. Wichtiger Grund, bei außerordent­ licher Kündigung 69; — bet Wett­ bewerb-Verb. 78 e. ZeituugSberichterstatter 60. Zeugnis, Anspruch hierauf 74, 78 o; Haftung aus unrichtigem 75; — Verzicht hierauf 74. Zugeheu der Erklärungen 78 f. Zurückbehaltung vonWarenmustern 61. Zurückbehaltungsrecht deS Gehilfen 61; — bei Wettbew.-Verb. 78c; — des Geschäftsherrn 61. Zwingendes Recht 78ff.

H. W. Müller Verlag, München, Berlin SW. 68.

Handelsgesetzbuch mit Ausschluß des Seerechts er­ läutert von Oberlandesgerichtsrat Dr. Carl Ritter in Hamburg. 754 S. Lex. 8°. 1910. Geh. Mk. 16.—, geb. Mk. 17.50.

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Die Konkursordnung nebst Anfechtungsgesetz erläutert von Willenbücher, weil. Geh. Justizrat und Ober­ landesgerichtsrat. Dritte, vollständig umgearbeitete Auflage von Landrichter Dr. Fritz Günther in Berlin. 416 Seiten. Gr. 8°. 1909. Geb. Mk. 10.—.

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Wechsel-Ordnung in der vom 1. Oktober 1908 ab geltenden Fassung erläutert durch die Rechtsprechung des Reichsgerichts von I. Basch, Justizrat. 6., verbesserte Auflage. 1908. Kartoniert Mk. 0.90.

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Bllusvrderungsgeseh vom l. Juni 1909 nebst einem Anhang die einschläg. Bestimmungen der GewO. u. d. ZwVG. enthaltend. Dr. Herbert Jacobi in München. 178 S.

Von Rechtsanwalt Geb. Mk. 2.40.

Branntweinstkmrgesetz. «mit Bollzug-vorschristm des Bundesrat- usw. Erl. von Dr. Franz und Dr. Rud. Wassermann. Geb. ca. Mk. 4.—.

Geuoffeuschaftsgesetz vom l. Mai 188S. In der Fassung vom 10. Mai 1897. Von Fr. Bonschab, Direktor der Bayer. Landwirtschaftsbank. 2. umgearbeitete Auflage.

314 S.

Geb. Mk. 3.—

Gerichlsverfaffuug.

(GBG. mit EG. , GBG. und einem Anhang über die KonsGbk.) mit Anmerkgn. von Privatdoz. Amtsrichter Dr. Doerr in München. 129 S. Geb. Mk. 1.80.

©tiWtbWtbttttUfl mit Rebengef. u. Ausführungsbestimmungen für das Reich, für Preußen u. Bayern. TextauSg. m. Anm. u. auSf. Sachregister von Bezirksamtsassessor Dr. F. Steinbach. 1052 S. Geb. Mk. 4.50.

vom 8. Juni 1910, auf Grund der Gesetzesmaterialien erläutert und mit den ergänzenden Gesetzen insbesondere dem Reichsbeamten­ gesetz und dem Beamtenhinterbliebenengeseh herausg. von Dr. Fr. Doerr, Amtsrichter, Privatdozent in München. 130 S. Geb. Mk. 2.60.

Mit 21 Nebengesetzen. lichem Sachregister. 210 S.

Mit Verweisungen und ausführ­ Geb. Mk. 2.—

Elkasgefehbltch mit der Novelle vom Jahre 1911. Mit Erläuterungen von Amtsrichter Privatdozent Dr. Doerr in München, ea. 10 Bg. ca. Mk. 2.—

I. Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) München und Berlin.

Die Bilanzen der Aktiengesellschaften, der Gesellschaften m. b. H., Kom­ manditgesellschaften auf Aktien, eingetragenen Genossen­ schaften, Versicherungsvereine a. G., Hypotheken- und Noten­ banken und Handelsgesellschaften überhaupt nach deutschem und österreichischem

Handels-, Steuer-, Verwaltung- und Strafrecht von

Dr. Hermann Rehm, Professor der Rechte in Straßburg i. E.

2., völlig umgearbeitete Auflage. Lex. 8°. XVI, 548 S. Geheftet

Mk. 21.—, in Halbfr. geb. Mk. 23.50.

Leipziger Zeitschrift für Deutsches Recht Unter Leitung von

Dr. F. von Miltner, K 8. Suitueinieter a. O. herauegegeben von

Dr. A. Düringer

Dr. L Ebermayer lnMn