Handbuch des Ingenieur-Dienstes: Teil 1 Permanente Befestigung [Reprint 2019 ed.] 9783111453910, 9783111086491

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Handbuch des Ingenieur-Dienstes: Teil 1 Permanente Befestigung [Reprint 2019 ed.]
 9783111453910, 9783111086491

Table of contents :
Inhaltsverzeichniß des ersten Theils
Alphabetisches Sachregister des ersten Theils
Verzeichniß der Steindrucktafeln des ersten Theils
Verbesserungen
Einleitung
Erster Theil. Permanente Befestigung
Erster Abschnitt. Wechselwirkung der Gefechtstaktik und permanenten Befestigungskunst von früheren Zeiten bis Vauban
Zweiter Abschnitt. Wechselwirkung der Gefechtstaktik und permanenten Befestigungskunst von Vauban bis Montalembert
Dritter Abschnitt. Wechselwirkung der Gefechtstaktik und permanenten Befestigungskunst von Montalembert bis zur neuesten Zeit
Vierter Abschnitt. Bildliche Zusammenstellung der Grundsätze der neuern Befestigungskunst
Fünfter Abschnitt. Commandement
Sechster Abschnitt. Defilement
Siebenter Abschnitt. Das Profil der Erdwerke und Futtermauern
Achter Abschnitt. Bon den Gewölben
Neunter Abschnitt. Schießscharten
Zehnter Abschnitt. Casematten
Eilster Abschnitt. Freistehende und crenelirte Mauern
Zwölfter Abschnitt. Defensionscasernen
Dreizehnter Abschnitt. Caponnieren
Vierzehnter Abschnitt. Reduits
Fünfzehnter Abschnitt. Thurmforts
Sechzehnter Abschnitt. Blockhäuser
Siebenzehnter Abschnitt. Bombensichere Rohrgeschützstände und Hohltraversen
Achtzehnter Abschnitt. Thore, Communicationen und Brücken
Neunzehnter Abschnitt. Wassergräben und Inundationen
Zwanzigster Abschnitt. Küstenbefestigung
Ein und zwanzigster Abschnitt. Festungspflanzungen
Zwei und zwanzigster Abschnitt. Minenanlagen
Drei und zwanzigster Abschnitt. Wagenhäuser, Laboratorien und Feuerhäuser
Bier und zwanzigster Abschnitt. Lazarethe, Verpflegungs- und Garnisongebäude
Fünf und zwanzigster Abschnitt. Verzierung der Festungsgebäude
Sechs und zwanzigster Abschnitt. Behandlung alter Befestigungen
Sieben und zwanzigster Abschnitt. Entwurf einer neuen Hauptenceinte
Acht und zwanzigster Abschnitt. Entwurf der detachirten Werke
Neun und zwanzigster Abschnitt. Entwurf der innern Vertheidigung
Dreißigster Abschnitt. Zusammensetzung ganzer Befestigungen
Ein und dreißigster Abschnitt. Baustoffe
Zwei und dreißigster Abschnitt. Bauconstructionen
Drei und dreißigster Abschnitt. Baukosten
Bier und dreißigster Abschnitt. Geschäftsordnung
Beilage A - I

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Handbuch des

Ingenieur Dienstes.

Non verba, sed verbis.

Erster Theil.

Permanente Befestigung. Mit 23 Steindrucktafeln.

Berlin, Druck »nd Bcrlag von Georg Reimer. 1S54.

Inhaltsverzeichniß des ersten Theils. Seite

(Einleitung...........................................................................................

1

E r st e r Theil.

Permanente Befestigung. E r st c r A bschnitt. Wechselwirkung der Gefechtstakük und permanenten Befestigungskunst von früheren Zeiten bis Vauban. §§. 1.

Charakteristik der permanenten und Feldbefestigung.......................

7

§§. 2.

Charakteristik der in dem Handbuch aufgestellten Grundsätze

8

.

.

A. Befestignngeu vor Erfindung deß Schießpulvers.

§§. 3.

Ueber fall — Gewaltsamer und förmlicher Angriff der Griechen und

§§. 4.

Bertheidigungömittel derselben.................................................................... 10

§§. 5.

Die permanenten Befestigungen der Griechen und Romer beschränk­

Römer

....................................................................................................

ten sich auf den nahen Widerstand gegen Erstürmung

....

9

11

Sic batten feine Außenwerke. Tie innere Vertheidigung war dagegen sehr auSgebiitet...............................................................................................................................................12

§§. 6.

Abgeleitete Grundsätze für die neuere Besestigungskunst ....

B.

§§. 7. §§. 8. §§. 9.

12

Befestigungen des 9Rittelalters vor Erfindung des Scliiesz pulvers.

Tie Stadtbefestigung.................................................................................... 13 Tie Burgen..................................................................................................... 13 Wichtigkeit derSladlbeiestigungen und Burgen für die heutige Be­

sestigungskunst

................................................................................................ 14

a*

Jnhaltsverzeichniß.

IV C.

Befestigungskunst nach Erfindung des Schießpulvers

bis Vauban. §. 10.

Rein militairifche

Seite

Befestigungskunst...................................................... 15

§. 11. Albrecht Dürer ...................................................... 16 §. 12. Anderweitige Umgestaltungen der alten Festungen...............................18 Der Vertheidiger konnte der Angriffsartillerie

nur

einen passiven Wider­

19

stand entgegensetzen..........................................................................................................

§. 13. u. 14.

Erniedrigung der Mauerthürme, Versenkung der Mauern,

Abschnitte — Micheli

§. §. §. §.

15. 16. 17. 18.

§. 19.

................................................................................20

Vauban's Prinzipien...................................................................................... 21 Vauban's erste Manier................................................................................ 21 Characteristik von Vauban's erster Manier ......................................... 23 Vauban's Angriff gegen eine bastiouirte Festung.................................... 24

Corhorn's Angriff, Vertheidigung und Construction der Festungen

26

§. 20. u. 21. Vauban's dritte Manier ............................................................... 28 §. 22. Grundsätze für die neuere Befestigungskunst, abgeleitet aus den Befestigungen des Mittelalters und der späteren Zeit bis Vauban

31

Zweiter Abschnitt. Wechselwirkung der Gefechtstaktik und permanenten Befestigungskunst von Vauban bis Montalembert. §. 23. §. 24.

Cormontaigne................................................................................................35 Verbesserer der Cormontaigneschen Schule............................................. 36

§. 25.

Rimpler...........................................................................................................37

§. 26. §. 27.

Grundsätze Montalemberts......................................................................... 38 Beschreibung des Montalembertschen Thurms........................................39

§. 28.

Montalemberts Tenaillenbefestigung......................................................... 41

§. 29. §. 30.

Desselben Polvgonalbesestigung.................................................................... 42 Weitere Grundsätze für die neuere Befestigungskunst nach Anlei­

tung des zweiten Abschnitts

.................................................................... 44

Dritter Abschnitt. Wechselwirkung der Gefechtstaktik und permanenten Befestigungskunst von Montalembert bis zur neuesten Zeit. §. 31. §. 32. §. 33.

Einleitung..................................................................................................... 51 Befestigungen Friedrichdes Großen........................................................... 51 Festung Silberberg.....................................................................................52

§. 34. §. 35.

Desgl. Graudenz . .....................................................................................53 Sonstige fortificatorische ThätigkeitFriedrich des Großen ... 54

§. 36.

System des General Virgin....................................................................56

§. 37. §. 38.

Bousmard.............................................................................................. 57 Chasseloup..................................................................................................... 57

V

Znhaltsverzeichniß.

§. 39.

Sette Befestigungssysteme der neuesten Zeit......................................................... 59 Gewaltsamer Charakter des neuern Festungsangriffs. — Vermehrte Anzahl von Wursgeschützen beim Angriff, demnach bombensichere Bedeckung der Verthei­ digungsräume. — Gemauerte Vertheidigungsräume treten der feindlichen Ar­ tillerie nur in größter Nähe oder sonst gedeckt entgegen. — Bombenfreie Aufnahme der Wurfgeschütze. — Freie Aufstellung der Rohrgeschütze bei einer schwachen Artillericbesatzung. — Massenhaftes Eutgegcntreten der freistehenden Festung-artillerie. — Wirkung detachirter Werke gegen den Artillerieangriff. — Festungen mit sturmfreiem Hauptwall, mit und ohne detachirte Werke. — Fortisicatorische Verrichtungen zur Aufstellung beweglicher Reservegeschütze.

§. 40.

Permanente Abschnitte für die Vertheidigungsartillerie .... Hohe Artillcrieflanguirungen deS Pelvgonaltraces. — Mittel gegen Ensilade desselben. — Einwendungen gegen gemauerte Scharten und Erwiederungen dagegen.

§. 41.

Gebrauch der Infanterie beim Angriff und bei Vertheidigung der

§.

86

Festungen......................................................................................................70 42. Rückzug der Besatzung vom Hauptwall........................................ 72

§.

43. Abschnitte im Innern des Platzes

§. §.

44. Ermäßigung der Armirungs- und lausendentechnischen Arbeiten 45. Minimum der bembensichern Wohnräume.................................. 75

..........................................................74

§.

46. Festungen als Depotplätze betrachtet..............................................77

§.

47. Grundsätze für die neuere Befestigungskunst, nachAnleitung

75

des

dritten Abschnitts...........................................................................................78

Vierter Abschnitt. Bildliche Zusammenstellung der Grundsätze der neuern Befestigungskunst.

§. 48.

Zusammenstellung einer großen Stadtbefestigung...................................84 Hauptwall. — Hauptgraben. — Flanquirung der Gräben. — Außenwerkc vor den Thvrzwingcrn. — Außenwerke zwischen den Thorzwingcrn. — Der gedeckte Weg. — Einrichtung der Stadt. — Citadelle. —

§. 49.

Zusammenstellung einer kleinen Stadtbefestigung................................... 98

§. 50.

Desgleichen eines regelmäßigen Forts................................................... 98

Fünfter Abschnitt. Commandement.

§. 51. u. 52.

Einleitung.........................................................................................101

§. 53. u. 54. Beziehungen des Commandements auf horizontales Terrain 102 §. 55. Desgl. bei abfallendem und aufsteigendemTerrain...............................105

§. 56. §. 57.

Abgeleitete Grundsätze...............................................................................107 Graphische Ermittelung des Commandements aufBerglebnen . 107

§. 58.

Fortsetzung — Cremailleren.................................................................... 108

§. 59 — 61.

werke

Commandementsverhältniß hintereinander gelegener Festungs­ ...............................................................................................................109

Jrchaltsverzeichniß.

VI

Seite

§. 62—66. §. 67 — 72.

Folgerungen für das Commandement...................................... 113 Commandementsverhältnisse in Bezug auf den förmlichen

Angriff..........................................................................................................119

Sechster Abschnitt. Defilement. 73.

Beherrschende Terrainpunkte. Defilement gegen Schuß und Einficht

122

§. 74. §. 75.

Horizontales und verticaleö Defilement ............................................ 123 Deckung gegen Enfilir-, Ricochet-, Demontir- und Wurfbatterien 123

§. 76.

Höhen der zu deckenden Objecte.............................................................125

§. 77. §. 78. §. 79.

Einfaches Defilement, mit einfacher Abdachung.................................127 Desgl. mit doppelter Abdachung............................................................ 129 Zusammengesetztes Defilement gegen zwei Höhen.................................130

§. 80.

Desgl. desgl. gegen mehr als zwei Höhen

§. 81.

Defilement gegen gleichzeitige Frontal- und Seiteneinsicht .

.

.

132

§. 82. §. 83.

Desgl. desgl. Frontaleinsicht und zwei Seitenbestreichungen Defilement gegen ringsum beherrschende Terrainpunkte .

. .

. .

133 134

....

135

...................................... 131

§. 84.

Horizontales Defilement für gleiche Abdachungswinkel

§. 85.

Beschießung od. Einebnung einzelner beherrschender Lerrainpunkte

§. 86.

Reihesolge der Operationen beim Defilement und allgemeinen Ent­

wurf der Befestigung

136

.............................................................................. 136

Siebenter Abschnitt. Das Profil der Erdwerke und Futtermauern. 87.

Profil der Erdwerke im Allgemeinen Profil der Feuert inie für Infanterie. —

................................................. 139

Obere Abplattung der Brustwehr. —

Profil der Gcschützscharteu. — Böschungen der Erdwälle. — Erdränder, welche mit Wasser umgeben sind. —

§. 88. §. 89.

Profil der Mauerwerke..............................................................................143 Tiefe und Stärke der Fundamente....................................................... 144 Tiefe der Fundamente bei Futkermaueru, welche keine (rrtc über sich haben. —

DeSgl. wenn über dem worden von Futtermauern noch Erdanschüttungen statt

haben. — Desgl. bei freistehenden Eascmallcn oder Dcfcusionsgcbäuden und Mauern. — Fundamcntticfe von leichten Mauern oder dergl. Gebäuden. —

Tragekraft des unter den Fundamenten befindlichen Baugrundes. —

Stärke

der Fundamente. — Beispiele der Fundamcnltiefeu und Stärken. —

§. 90.

Profil der Futtermauern in militairischer Beziehung

....

149

Höhe, Anlage, untere Dicke, Entfernung und Stärke der Strebepfeiler, Ma­

terial zu den Futtermauern, Hintcrstampfung von guter Erde.

§. 91.

Vortheilhasteste Gestalt der Futtermauern in Bezug aus die Bresch-

legung

..........................................................................................................151 152

Beschretbung der Brcschmaucru ohne Fußlank mit gewöhnlichen Strebepfeilern

§. 92. §. 93.

Fortsetzung.....................................................................................................153 Breschmauer mit einer Fußbank und überwölbten Strebepfeilern . 154

Inhaltsverzeichnis

yn

§,

94.

Seite Senkrechte Futtermauern ohne Strebepfeiler...................................... 156

§.

95. 96.

Inclinirte Mauern ohne Strebepfeiler..................................................156 Senkrechte Futtermauern mit zwei Fußbänken ohne Strebepfeiler 158

§.

97.

Deögl. mit zwei Fußbänken und gewöhnlichen Strebepfeilern

§. §.

98. 99.

Allgemeine Statik der senkrechten Futtermauern................................. 159 Statik der senkrechten Futtermauern ohne Strebepfeiler, hinter

§. 100.

und Über welchen Erde liegt.................................................................. 165 Specielle Berechnung und cubischer Inhalt senkrechter Futter­ mauern mit

.

159

vorderer Anlage ohne Strebepfeiler und ohne

Erdbcschüttung, wenn sie nur dem horizontalen Erddruck wider­

§. 101.

stehen sollen.............................................................................................. 167 Deögl. inclinirter Futtermauern ohne Strebepfeiler und ohne

§. 102.

Erdbeschüttung.........................................................................................168 Deögl. senkrechter Futtermauern ohne Erdbeschüttung mit

§. 103.

vorderer Böschung und Erdbeschüttung............................................ 168 DeSgl. von senkrechten Futtermauern mit Böschung, mit zwei

.

Fußbänken, ohne Strebepfeiler, in Bezug auf den Erddruck .

§. 104. Deögl. §. 105. Deögl.

169

mitStrebepfeilern...................................................................171 mit einer Fußbank und überwölbten Strebepfeilern . . 171 derStrebepfeiler an der Luftseite der Futtermauern

§.

106. Deögl.

§.

107. Pergleichung deö cubischen Inhalts der Futtermauern

.

.

174

. .

Zusammenstellung der zweckmäßigsten Futtermauern gegen den Erddruck

.

§. 108.

Berechnung der Breschmauern ohne Fußbank und mit gewöhn­

§. 109.

Berechnung der Breschmauern mit einer Fußbank und über­

§. 110.

Allgemeine Classification und Berechnung der Stärke der Fut­

lichen Strebepfeilern

175 176

..............................................................................176

wölbten Strebepfeilern..............................................................................177

termauern

....................................................................................................177

Achter

Abschnitt.

Bon den Gewölben. §. §.

111. Einleitung..................................................................................................... 180 112. Tonnengewölbe ohne und mit Widerlagern........................................ 180

tz. §.

113. Betrachtung der Gewölbe auö zusammenhängenden Massen . . 114. Versuch über den Einsturz freistehender Gewölberinge ....

§. §.

115. Constructionöregeln für daö Tonnengewölbe........................................ 182 116. Stärke der Gewölbebogen.........................................................................183

181 181

§.

117. Betrachtung der Gewölbe auö Keilen................................................... 187

§. §. §.

118. Form der Gewölbeziegel..........................................................................189 119 li. 120. Endwiderlager der Gewölbe.......................................................189 121. Mittlere Widerlager deögl............................................................................192

§.

122. Höhe der Widerlager...............................................................................192

§.

123. Abwässerung der Gewölbe..........................................................................192

VUI

JnhaltSverzeichniß.

Sette §. 124.

WLlbungölinie der Kappengewölbe, deSgl. gedrückter und ellyptischer Gewölbe, Kettenlinien, Korbbögen, Gothische Bögen, stei­

gende Wölbungslinie.............................................................................. 193 §. 125.

Parallel- und Perpendiculargewölbe

..................................................196

Neunter Abschnitt.

ess ess ess ess ess ess ess ess ess

Aufgabe der Schießscharten...................................................................196 Bestimmungsgründe für Placirung und Construction der Scharten 197

128.

Offene Schießstände für Infanterie mit Bank und Rondengang

129. 130.

Deögl. deSgl. mit Zinnen.........................................................................197 DeSgl. deögl. mit parallelen AufgangSstufen...................................... 198

131. 132. 133.

Deögl. deögl. mit Machiculiö ...................................... 198 Offene Schießstände für Rohrgeschütze................................................. 199 Deögl. für Wursgeschütze........................................................................ 199

134.

Bedeckte Schießstände für Infanterie, flache und senkrechte Jn-

ess ess ess ess ess ess ess ess ess

Schießscharten. 126. 127.

135.

fanteriescharten......................................................................................... 200 Verbindung von Infanterie- und Geschützscharten........................... 201

136.

Construction der senkrechten ungebrochenen Infanteriegewehrscharten

137.

Deögl. deögl. gebrochenen Infanteriegewehrscharten........................... 204

138. 139.

Deögl. flachen Infanteriegewehrscharten ............................................205 Infanterieschartenladen..............................................................................206

140.

Abstand der Infanteriescharten von einander...................................... 207

141.

Gekuppelte Infanteriegewehrscharten

142. 143.

Rauchabzüge über den Infanteriescharten............................................208 Erhöhung der Scharten über dem vorliegenden Terrain, — Ver­

Grundriß der Kanonen- und Haubitzscharten für50 Grad Ge­

197

202

..................................................208

ess ess ess «ss ess ess ess ess

senkte Blockhäuser....................................................................................208 144.

145.

Deögl. für 35 Grad Gesichtswinkel

146. 147.

Profil der Kanonen- und Haubitzscharten............................................211 Geschützschartenringe, Gitter, Laden....................................................... 212

148. 149.

Anzahl der Geschützscharten.................................................................. 214 Permanente Mörserstände....................................................................... 214

150. 151.

Schartenziegel...............................................................................................216 Aufstellung der Rohrgeschütze in Casematten...................................... 216

sichtswinkel

209

..................................................211

Zehnter Abschnitt.

c09 ess

ess

Casematten. 152. 153.

Definitionen...............................................................................................220 Einteilung in Vertheidigungs- und Aufbewahrungöcasematten 221

154.

Zusammenstellung der verschiedenen Casematten................................ 222

Inhaltsverzeichnis

IX Sette

§. 155.

Infanteriecasernatten, Latrinen, Communicationen, Flure, Fuß­ böden, hängende Brettergerüste, Wachtstuben...................................... 222

Z. 156. z. 157.

Rohrgeschützcasematten — Offene Hallen............................................225 AufbewahrungScasematten — Kriegspulvermagazine — Blitzab­

§. 158.

leiter über den Pulvermagazinen — Verbrauchspulvermagazine Zusammenstellung der Casematten..................................................•

228 228

Eilster Abschnitt. Freistehende und crenelirte Mauern.

§. 159.

Nutzen der freistehenden und crenelirten Mauern.................. 228

§. 160. §. 161.

Orte, wo crenelirte Mauern anwendbar sind....................... 229 Construction der crenelirten Mauern.........................................230

§. 162.

Crenelirte Mauern aus Felsenabhängen oder an Inundationen .

§. 163.

Crenelirte Mauerabschnitte hinter Angriffsfronten...................233

§. 164.

Schutzmauer mit Banquet gegen entfernte Feuerwirkung

§. 165.

Crenelirte Kehlmauern der Außenwerke................................... 234

§. 166.

Crenelirte Mauern in Stelle von Pallisadirungen...................234

§. 167.

Crenelirte Escarpenmauern hinter Erdwällen........................234

.

.

232

233

Zwölfter Abschnitt. Defensionscasernen.

§. 168. §. 169.

Situation der Defensionscasernen....................................................... 236 Fortificatorische Einrichtung derselben................................................ 236

§. 170.

Wohnliche Einrichtung — Rectangulairer Grundriß ohne Flügel — Nectangulärer Grundriß mit Flügeln — Fünfseitige Form —

Halbkreisförmige DefensionScaserne — Kreisförmige deSgl. —

Eintheilung der Räume — Belegungsplan...................................... 237 §. 171. §. 172.

Methode für die Construction einer DefensionScaserne . . . 239 Entwurf einer DefensionScaserne für Infanterie........................... 239

Dreizehnter Abschnitt. Caponnieren. §. 173.

Wo und wie werden Caponnieren angelegt?

§. 174.

Geschützwirknng in die Ferne — DeSgl. in die Nähe — Ca­

.................................252

ponnieren auf tenaillirten Fronten — Desgl. gegen den gewalt­ samen Angriff — Desgl. anstatt der Festungsbrücken ....

252

§. 175.

Construction der Caponnieren............................................................254

§. 176. §. 177.

Verschiedene Arten der Caponnieren ................................................254 Einstöckige Rentrantcaponnieren........................................................... 255

§. 178.

Thorzwinger mit Caponnieren............................................................256

§. 179.

Caponnieren mit einer Längenwand in der Mitte........................... 258

X

JnhattSverzeichniß.

§. 180.

Sette DeSgl. mit einem Mittelgange............................................................. 258

§. 181.

DeSgl. mit Holzbedeckung........................................................................ 259

Vierzehnter Abschnitt. Reduits. §.

182. Grundbedingungen der Reduits..............................................................260

§. §.

183. Fortsetzung..................................................................................................... 260 184. Lünette mit crenelirter Mauer und Reduit....................................... 262

§.

185. DeSgl. mit todtem Revstement und Reduit........................................264

§. §.

186. Redoute mit einfachen Casematten und Reduit..................................265 187. Fort mit zweietagigen Casematten und zweietagigem Reduit . 266

Fünfzehnter Abschnitt. Thurmforts. §. 188.

Spezifische Eigenschaften der ThurmsortS.......................................270

§. 189. §. 190.

Halbrundes Thurmfort nut Erdbrustwehr undTraditoren . Fünfeckiges freistehendes Thurmfort ohne Erdbrustwehr . .

§. 191.

Rundes freistehendes Thurmsort

. .

272 274

.........................................................275

Sechzehnter Abschnitt. Blockhäuser. §. 192.

Characteristik der Blockhäuser

§. 193. §. 194.

Hauptarten der Blockhäuser...................................................................278 Blockhäuser in Gehrsaß^ oder Schränkwänden................................ 279

§. 195. §. 196.

Blockhäuser mit Ständerungen und Verkleidung.......................... 283 Blockhäuser mit senkrechten absoluten Ständerungen .... 285

............................................................ 277

§. 197.

Blockhäuser in Festungswerken............................................................285

§. 198.

Wachthäuser..............................................................................................285

Siebenzehnter Abschnitt. Bombensichere Rohrgeschützstände und Hohltraversen. §. 199. Situation..................................................................................................... 286 §. 200. Geschützstand von Holz...............................................................................287 §. 201. Gemauerte Geschützstände und Hohltraversen .................................. 288

Achtzehnter Abschnitt. Thore, Communicationen und Brücken. §. 202. §. 203.

Situation und Construction der Festungsthore................................. 289 Einfahrt einer Landstraße — desgl. der Eisenbahnen — Anlage

der Eisenbahnhöfe

................................................................................... 293

XI

Jnkaltsverzeichniß.

Seite §. 204. Bedecktes FestungSthor von dergrößten Ausdehnung .... 296 §. 205. Desgl. mittlerer Ausdehnung ...............................'............................ 298 §. 206.

Desgl. kleinster Ausdehnung.................................................................. 298

§. 207. §. 208. §. 209.

Unbedecktes FestungSthor........................................................................300 Festungöthorbrücken.................................................................................. 300 Zugklappe mit Wippbäumen.................................................................. 302

§. 210.

DeSgl. mit Hintergesenke....................................................................... 304

§. 211. §. 212.

Normalauszüge siud wüuscheuswerth.................................................306 Aufziehvorrichtung mit einemHintergewicht über der Brücke — ..............................................................................................307

Nollbrückeu

§. 213.

Brückenbarrieren........................................................................................310

Neunzehnter Abschnitt. Wassergräben und Jnundationen. §. 214. Zuleitung des Wassers aus einem Fluß, iugleichen des TrinkwasserS

312

§. 215. Räuder uud Sohlen der Wassergräben..................................... 314

tz. §.

216. Normalwasserstand und Lünetten .........................................................316 217. Bertheilung des Grabenwassers.................................................... 316

§.

218. Zur Anstauung der Festungsgräben erforderliche Bauwerke .

tz. tz.

219. Einfache Batardeaux .............................................................................. 318 220. Batardeaux mit Communicationsgang ... -......................... 321

§.

221. Versatzschlcusen

.

318

......................................................................................... 322

§.

222. Uebersallwehre.......................................................................................323 223. Wasserwerke von Hotz und Erde................................................325

§.

224. Jnundationen...................................................................................... 326

§. §.

225. Sandrecheu............................................................................................327 226. Wasserfahrzeuge und Baggerung .........................................................327

§.

227. Behandlung der Wassergräben im Winter............................... 328

§.

228. Schutz der Festungswerke gegen Eisgänge und Ueberschwemmungen

330

Zwanzigster Abschnitt. Küstenbefestigung. §. 229.

Unterschied zwischen Küsten- und Landbesestigung...........................332

§. 230.

Active Mittel der Küstenbefestigung......................................................332

§. 231.

Unterschied zwischen Kriegs- und befestigtenHandelshäfen

§. 232. §. 233.

Hafeubalterien, Molen, Sinkstücke, Forts...........................................334 Freie Küstenbatterien — Strandbatterien.......................................... 336

.

332

.

§. 234.

Küstenfahrzeuge uud Landirupven...................................................... 336

§. 235.

Erfordernisse zur Sicherheit der Küsten.................................*

.

337

xn

JnhaltSverzeichniß.

Ein und zwanzigster Abschnitt. ©eite

Festungspflanzungen. §. 236. §. 237.

Nutzen der Festungspflanzungen............................................................337 Beschränkung der Pflanzungen........................................................... 339

§. 238.

Hecken längs den Bankets des gedeckten Wegeö...............................340

§. 239.

Hecken längs den Contrescarpen

§. 240. §. 241.

Fortsetzung.................................................................................................. 343 Hecken an Escarpen..................................................................................344

.....................................................342

§. 242.

Hecken an Blendungen.............................................................................344

§. 243. §. 244.

Strauchpflanzungen als Hindernißmittel...........................................344 Baumpflanzungen..................................................................................345

§. 245.

Verhaue

§. 246. §. 247.

Strauchpflanzen zu Flechtwerk undFaschinen.................................. 346 Cultur der Pflanzungen...................................................................... 346

...................................................................................................345

Zwei und zwanzigster Abschnitt. Minenanlagen. §. 248. §. 249.

Einleitung.................................................................................................. 348 Beschreibung der Vertheidigungsminen. Lahr'sches Minensystem 349

§. 250.

Gebrauch der Vertheidigungsminen...................................................... 356

§. 251.

Einleitung des Minenangriffs............................................................357

§. 252.

Wirkungssphären der Minen..................................................................357

§. 253.

Fortsetzung des Minenangriffs............................................................363

§. 254. §. 255.

Schachtminen............................................................................................. 364 Vertheidigung durch Minen — Ausfälle gegen die Angriffsminen 365

256.

Minenzündung durch Galvanismus.......................................................367

§. 257.

Allgemeine Disposition der Gegenminen...........................................369

§. 258.

Details des Lahr'schen Minensystems................................................ 373

§. 259.

Minen zur Vertheidigung der Bresche................................................ 375

§. 260.

DeSgl. zur Demolirung von Festungswerken

§. 261.

Desgl. zur Demolirung von Gebäuden........................................... 378

§. 262. §. 263.

Holzbau und Ausmauerung der Minen........................................... 379 Materialien zum Galeriegetrieböbau.................................................379

§. 264.

Ausführung deö Galeriegetriebsbaues.................................................381

§. 265.

Materialien zum Schachtgetriebsbau

§. 266.

Ausführung deö Schachtgetriebsbaues................................................ 383

§. 267.

Ausmauerung der Vertheidigungöminen........................................... 384

................................377

.................................................382

Drei und zwanzigster Abschnitt. Wagenhäuser, Laboratorien und Feuerhäuser. §. 268.

Grundsätze für desensible Wagenhäuser

........................................... 385

§. 269.

Beispiel eines desensiblen Wagenhauses

........................................... 388

XIII

Inhaltsverzeichniß.

Seite ............................................................ 392

§.

270. Raumersparendes Wagenhaus

§.

271. Friedenszeug- und Wagenhäuser.............................................................396

§.

272. Festungslaboratorium............................................................................. 396

Bier und zwanzigster Abschnitt. Lazarethe, Verpflegungs- und Garnisongebäude. §.

273. Lage der Festungslazarethe ........................................................................398

§.

274. Beschreibung eines bombenfesten Garnisonlazareths

§.

275. Festungsverpflegungsmagazine

§.

276. Beschreibung eines bergt............................................................................. 409

§. §.

277. Bombensichere Bäckerei.............................................................................412 278. Pserdeställe....................................................................................................413

§. §.

279. Wachtgebäude.............................................................................................. 416 280. Militairarreste .........................................................................................417

§.

281. Sonstige Garnisongebäude........................................................................419

....

399

.............................................................407

Fünf und zwanzigster Abschnitt. Verzierung der Festungsgebäude. §. 282. Eigener Styl derMilitairarchitectur.................................................... 419 §. 283. Griechischer Baustyl................................................. '............................ 420 §.

284. Römischer dgl.......................................................................................

§.

285. Florentinischer dgl.........................................................................................421

420

§.

286. Burgenstyl................................................................................................... 421

§.

287. Neuer militairischer Baustyl —Verzierung eines Wagenbauses, der FestungSthore, der Wachrgcbaudc, der Easernen. der Lazarcthgebüude, der t^rerzierhünser und Reitbnbncn........................................................................... 422

§. 288.

Verfahren bei Verzierung der Militairgebäude — Schönbcitsvcrhältnisse des Grundrisses und der Profile, Berühren bei Anwendung dcS griechischen, des römischen, des florcntinischcn, des Rundbogen-, deS SpitzbogenstylS......................................................................................................... 429

Sechs und zwanzigster Abschnitt. Behandlung alter Befestigungen. §. 289.

Beibehaltung alter Befestigungen

§. 290. §. 291.

Correctur der Trace ............................................................................441 Dcsgl. der Profile..................................................................................442

...................................................... 441

§. 292.

Benutzung alter Burgen......................................................................444

§. 293.

Verstärkung zusammenhängender alterBefestigungen

§. 294.

Unveränderte Erhaltung alter Befestigungen..................................... 445

....

444

XIV

Jnhaltsverzeichniß.

Sieben und zwanzigster Abschnitt. Seite

Entwurf einer neuen Hauptenceinte. §. 295.

Verfahren bei Anordnung der Hauptenceinte...................................... 446

§. 296. §♦ 297.

Reihesolge des Entwurfs............................................. ... Umfang der Enceinte: a. Ausdehnung des zu befestigenden Orts; b. Einfluß der Vertheidigungsmittel; c. Einfluß des Terrains ....

§. 298.

Widerstandsfähigkeit der Hauptenceinte

§. 299.

Grundsätze für eine dem förmlichen Angriff ausgesetzte Haupt­

§. 300.

enceinte ......................................................................................................... 456 Beispiel einer Hauptenceinte mit trocknem Graben, welche dem

§. 301.

förmlichen Angriff ausgesetzt ist............................................................ 460 Desgl. desgl. mit nassem Graben............................................ 467

eine

446

446

........................................... 450

§. 302.

Grundsätze für

§. 303. §. 304.

Hauptenceinte....................................................................................472 Beispiel einer bergt Hauptenceinte mit nassem Graben . . . 475 Grundsätze einer dergl. mit trocknem Graben...................... 478

§. 305. §. 306.

Beispiel zu §. 304 .............................................................................. 479 Widerstandsfähigkeit der Hauptenceinte gegen den Ueberfall . . 483

dem

gewaltsamen Angriff ausgesetzte

Acht und zwanzigster Abschnitt. Entwurf der detachirten Werke. §. 307.

Generalentwurf........................................................................................ 486

§. 308.

Detachirte Werke der Festungen und Positionen

§. 309.

Grundsätze für die detachirten Werke der Festungen

........................... 487 ....

487

Neun und zwanzigster Abschnitt. Entwurf der innern Vertheidigung. §. 310. §. 311. §. 312.

Vortheile der inneren Vertheidigung................................................. 495 Grundsätze für die Anlage der inneren Vertheidigung . . . 497 Beispielsweiser Entwurf einer inneren Vertheidigung .... 502

Dreißigster Abschnitt. Zusammensetzung ganzer Befestigungen. §. 313.

Verfahren....................................................................................................504

§. 314.

Allgemeine Grundzüge für zusammengesetzte Befestigungen

§. 315.

Entwurf eines Brückenkopfs

.

504

.

506

§. 316. Entwurf eines Depotplatzes in ebnem nassen Terrain . . . §. 317. Entwurf eines Schlüsselpunktes in bergigem Terrain .... §. 318. Befestigung durch Citadellen in kesselförmigem Terrain . . .

508 510 512

in ebnem trocknen Terrain .

.

.

XV

ZnhaltSvcrzeichniß.

Gelte 513

§. 319.

Anlage kleiner Festungen zum Schutz großer Städte

§. 320.

Citadellen gegen unruhige Bürgerschaften........................................... 514

§. 321. §. 322.

Citadellenbesestigung in ebnem Terrain........................................... 514 Sicherung gegen gewaltsamen Angriff und Bombardement . . 518

§. 323.

Festungen in Verbindung mit Positionen............................................519

§. 324. §. 325.

Eintheilung der Positionen.......................................................................519 Permanente Positionsbefestigungen im Allgemeinen........................... 522

§. 326. §. 327.

Zahl und Lage der Festungen im Allgemeinen ...... Die Befestigung schon vorhandener oder die Anlage neuer

....

525

Städte.........................................................................................................525 §. 328. §. 329.

Placirung der Brückenköpfe...................................................................526 Placirung der Gebirgsfestungen............................................................. 527

§. 330. §. 331.

Character der Gebirgsfestungen............................................................. 527 Festungenin der Ebene, mit Bezug auf das Gebirge . . . 529

§. 332. §. 333.

Placirung der Depotplätze ................................................................... 530 Aufgeben vorhandener Befestigungen................................................. 530

§. 334.

Anlage der Festungen mit Rücksicht auf Eisenbahnen

....

532

Ein und dreißigster Abschnitt. Baustoffe. §. 335.

Allgemeine Erfordernisse guter Baustoffe........................................... 533

§. 336. §. 337.

Characteristik der natürlichen Bausteine........................................... 533 Betrieb der Steinbrüche...........................................*..... 538

§. 338.

Sand und Erde........................................................................................539

§. 339. §. 340.

Gebrannte Ziegel ...................................................................................539 Kennzeichen der Güte der Ziegel .......................................................542

§. 341.

Ziegelfabrikation....................................................................................... 543

§. 342.

Ziegelmehl....................................................................................................545

§. 343. §. 344.

Kalk............................................................................................................. 545 Mörtel und Cemente............................................................................ 546

9. §. §. §. §.

345. 346. 347. 348. 349.

GypS.........................................................................................................548 Kitte............................................................................................................. 549 Fehler deö Bauholzes............................................................................550 Fällen und AuStrocknetl de- Bauholzes........................................... 551 Bauholzarten.............................................................................................551

$. 350. §. 351. §. 352.

Festigkeit der Bauhölzer....................................................................... 554 Anwendung des Bauholzes................................................................. 555 Zerschneiden der Bauhölzer................................................................. 556

§. 353. §. 354. §. 355.

Proben über die Güte deö Eisens......................................................557 Gewicht und Festigkeit des Eisens...................................................... 558 Anwendung des Eisens............................................................................559

9. 356.

Blei............................................................................................................. 560

XVI 8. 8. 8. 8.

357. 358. 359. 360.

JnhaltSverzeichniß.

Veite Kupfer.......................................................................................................... 561 Zink................................................................................................................ 561 GlaS............................................................................................................... 561 Farben.......................................................................................................... 561

Zwei und dreißigster Abschnitt. Bauconstructionen. 8. 8. 8. 8. tz. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8. 8.

361. 362. 363. 364. 365. 366. 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 376. 377. 378. 379. 380.

Werkzeuge zu Erdarbeiten.........................................................................562 AuSwersen der Erde.............................................................................. 564 Erdtranöport mit Schubkarren, Wagen und Maschinen . . . 565 Anschütten der Erde .............................................................................. 570 Bohlwerke..................................................................................................... 573 Rammarbeiten .......................................................................................... 575 Fangedämme............................................................................................... 577 Wasserförderung.......................................................................................... 578 Sicherung der Fundamente,Fuudirung auf Sand .... 579 Bruchstein- und Quadermauern..............................................................580 Ziegelmauern................................................................................................ 582 Holzverbindungen .................................................................................... 585 Dachconstructionen.................................................................................... 589 Decken über Exercierhäusernund Reitbahnen................................... 591 Construction der Treppen..................................................................... 592 Fortsetzung................................................................................................. 592 Tischlerarbeiten............................................................................................ 593 Schlosserarbeiten ..................................................................................... 598 Schmiedearbeiten...................................................................................... 600 Klempnerarbeiten......................................................................................601

Drei und dreißigster Abschnitt. Baukosten. 8. 8. 8. 8. 8. 88. 8. §. 8. 8. 8.

381. 382. 383. 384. 385. 386. 387. 388. 389. 390. 391. 392.

Tagelöhne und Materialienpreise........................................................ 601 Accordsätze..................................................................................................602 Fortsetzung................................................................................................. 604 Geldgedingetaxe der Erdarbeiter ......................................................... 605 Zeitgedingetaxe deSgl..................................................................................... 605 Geldgedingetaxe bei Fuhren.................................................................... 606 Zeitgedinge deSgl.............................................................................................607 Arbeitszeit....................................................................................................... 607 Werkzeuge....................................................................................................... 608 Einheitssätze.................................................................................................. 609 Anfertigung der Baüanschläge............................................................... 609 Rechnungslegung...................................................................................... 611

Jnhaltsverzeichniß.

XVII

Bier und dreißigster Abschnitt. Seite

Geschäftsordnung. §. §.

393. Baueinleitung...........................................................................................613 394. Disposition der monatlichen Geldraten............................................. 614

§. §.

395. Summarische Arbeiter- und FuhrendiSpofition.................................. 614 396. WochengesiellungSdiöposition....................................................................614

§.

397. Schachtbücher ...........................................................................................614 Beilage A. Preiöregister für permanente Festungsbauten.

I. Geldgedingetaxe der Erdarbeiter...................................................616 II. Zeitgedingetaxe desgl........................................................................... 617 III. Verhältniß der Hacker, Lader und Karrer bei der Erdarbeit 618

IV. Fuhrentaxe: a. Geldgedinge.................................................................................... 619 b. Zeitgedinge....................................................................................622 V. Erd- und Pflanzungöarbeit............................................................. 623 VI. Maurerarbeit: A. Tagelohn incl. Meistergeld........................................................ 624

B. Zeitgedinge....................................................................................625 C. Geldgedinge....................................................................................625 VII. Mauermaterialien.........................................................................630 VIII. Steinmetzarbeit incl. Material und Schieferdeckerarbeit . 633 IX. Zimmerarbeit:

A. Tagelohn .................................................................................... 634 B. Geldgedinge....................................................................................634 X. Zimmermaterial incl. Fuhrlohn................................................. 639 XL Brettschneiderarbeit........................................................................ 640 XII. Tischlerarbeit incl. Material........................................................640 XIII. Schlosserarbeit desgl.........................................................................641 XIV. Schmiedearbeit desgl........................................................................ 643 XV. Eisengußwaaren.............................................................................. 644 XVI. Kupferschmiedearbeit incl. Material ....................................... 644 XVII. Klempnerarbeit desgl.......................................................................644 XVIII. Nadlerarbeit desgl..........................................................................645 XIX. Glaserarbeit desgl.............................................................................645 XX. Töpferarbeit desgl.............................................................................. 645 XXL Brunnenmacherarbeit................................................................. 646 XXII. Steinsetzerarbeit.........................................................................647 XXIII. Malerarbeit incl. Material....................................................... 647 XXIV. Seilerarbeit incl. Material.......................................................648 XXV. Lehmerarbeit....................................................................................648

XXVI. A. B. C.

Werkzeuge und Utensilien: Zur Erdarbeit.............................................................................. 649 Zur Maurerarbeit.........................................................................649 Zimmergeräthe.............................................................................. 649

Handb. d. Jng.-Dienstes. I.

fc

XYIII

Jnhaltsverzeichntß. Seite v. GerLIHe der Brettschneiderarbeit............................................. 650

E. Tischlerwerkzeuge..........................................................................650 F. Schmiede- und Schlofserwerkzeuge ....................................... 650 Beilage B. Bestimmung der Arbeitszeit beim Permanenten FortificationSbau ............................................................................... 651 Beilage C. Zulageliste der Strafgefangenen. (Schema) . . 652 Beilage D. Einheitssätze für fortificatorische Kostenüberschläge. I. Einzelne ConstructionStheile..............................................................653 II. Ganze Werke und Gebäude..............................................................655

Beilage E. Kostenanschlag über die Fronte I.—II. der Fe­ stung N. (Schema).....................................................................................662 Beilage F. Recapitulation der Kosten von Beilage E. . . 664 Beilage G. Allgemeine GelddiSposition zum FestungSbau

in N.....................................................................................................................665 Beilage H. Summarische Arbeiter- und FuhrendiSposition 667 Beilage I. WochengestellungSdiSPosition....................................... 668

Alphabetisches Sachregister des ersten Theils. (Die betgeschriebenen Zahlen bedeuten die Sette des Texte-.)

Abschnitte im Inneren deö Platzes....................................... Abschnitte im Inneren der Festungen zum Vortheil der in-

neren Vertheidigung . . . Abwässerung der Gewölbe Accordsätze............................ Albrecht Dürer s Befestigungs­

system ....................................... Alte Befestigungen — Beibe­

74

499 192 602

16

haltung derselben, Correctur der Lrace und Profile, Benutzung alter Burgen, Verstärkung zu­

sammenhängender alter Befestigungen....................................... 441 Angriffs - und Vertheidi­ gung-plan ............................ Arbeitszeit............................ Ausb ewahrungScase matt en

506 607

226

Ausgeben vorhandener Befesti­

gungen ....................................... 530 Ausfälle aus Collateralfronten zum Vortheil der inneren Ver­ theidigung ................................. 499 Ausfälle gegen die Angriffs­ minen ....................................... 367 Außenwerk, Gefechtsverhältniß eines besetzten....................... 111 Außenwerke vor den Thorzwin93 gern....................................... DeSgl. zwischen den Thorzwingern 94

Bäckerei.................................

412

Baggerung............................

327 500

Barricaden, Angriff gegen . Batardeaux............................ Bauanschläge, Anfertigung der Baueinleitung......................

318

609 613 Bauholz, Anwendung des 556 Desgl., Arten............................ 551 Desgl., Fällen u. AuStrocknen des 551 Desgl., Fehler des .... 550 DeSgl., Festigkeit des ... . 554 DeSgl., Zerschneiden des . . . 556 Baumpflanzungen . . . 345 Baustoffe, Allgemeine Erforder­

nisse guter............................ 533 Befestigungen des Mittelalters 13 Desgl. der Griechen und Römer 9 Befestigung-formen der neue­ sten Zeit................................. 60 Blei............................................. 560 Blitzableiter über den Pulver­ magazinen ................................. 227 Blockhäuser, massive in Fe­

stungswerken ............................ DeSgl. in Schränkwänden . . Desgl. in Ständerungen . .

285 279 285 283 573

Desgl. in Verkleidung . . . Bohlwerke............................ Bombardement, Befestigung zum Schutz gegen ein . . . 518 Bombenbalkendeckeu. . . 242

b*

XX

Alphabetisches Sachregister.

Bousmard, Lehrbuch der BefestiguugSkuust................................... 57 Böschungen der Erdwälle .

141

Breschmauern.......................151 Bruchsteinmauern .... Brücken, vertheidigungSfähige Einrichtung innerer FestungS-

580

Brückenbarrieren ....

310

500

Brückenkopf, in ebenem trocknen Terrain, Entwurf eines . 506 Burgenstyl................................. 421

Coehorn'S Construction der Fe-

stungen............................................ 26 Cormontaigne'S Befestigungs­

manier .............................................. 35 Crenelirte und freistehende Mauern...................................... 228 Dachconstructionen . . . 589 Decken über den Exerzierhäusern und Reitbahnen........................... 591 Deckung gegen Enfilir-, Ricochet-, Demontir- und Wurf­ batterien ...................................... 123 Defensions easernen als Stütz­

Eanonenscharten .... 209 Eaponnieren.................................252 Carnot, System............................. 59

punkte der inneren Vertheidigung 498 Desgl., BelegungSplan . . . 238

Easematten.................................221 Easernen, Verzierung der . 428 Eemente ....... 347

Desgl., sortificatorische Einrichtung 236 DeSgl., für Infanterie . . . 239 Desgl., ihre Situation . . . 236

Centralpunkt der inneren Ver­

DeSgl., wohnliche Einrichtung

theidigung ...................................... 503 Ehasseloup, System ... 57

Defilement................................. 122

Citadellen,

als Mittel gegen

.

237

DeSgl., horizontales und verticaleS 123 Desgl. mit einfacher, doppelter Ab­

unruhige Bürger .... 514 DeSgl., Befestigung durch, in kes­ selförmigem Terrain . . . 512

dachung, einfach und zusammengesetzt............................................127 DeSgl., Unterschied gegen das Com-

Citadelle in einem Depotplatz Desgl. in einer Stadtbefestigung

508 97

mandement ................................. 101 Demolirungsminen. . . 377

Citadellenbesestigung in ebe­ nem Terrain.................................514

Depotplätze, Festungen als . 77 Depotplatz in ebnem naffen Terrain....................................... 508 Detachirte Werke der Festun­ gen und Positionen .... 487

Classification der Stärke der Futtermauern........................... 177 Commandement bei abfallen­ dem und absteigendem Terrain 105 Desgl. bei ebnem Terrain . . 104

Desgl., Definition des ... 101 Desgl. der Außenwerke und des gedeckten Weges........................... 113 Desgl. der Couvresacen und des

Hauptwalles................................. 114 DeSgl. einer Polygonalbesestigung 118 Desgl. mehrerer hinter einander liegender Festungswerke . . 109 CommandementSverhältnisse in Bezug aus den förm ­ lichen Angriff.................................119

Desgl., Generalentwurs der. . 486 DeSgl., Grundsätze für die detachirten Werke der Festungen. 487 Desgl., Wirkung der gegen den Artillerieangriff..............................64 Disposition der monatlichen Geldraten.................................. 614 Desgl. der Arbeiter und Fuhren 614 Dürer's (Albrecht) Befestigungs­ kunst ...............................................16 Einheitssätze........................... 609 Eisenbahnen, Anlage der Fe­ stungen mit Rückstcht auf . . 532

Alphabetisches Sachregister. DeSgl., deren Einfahrt in die Fe­

Futtermauern,

stungen und Anlage von Bahn­

höfen ............................................ 293 Eisen, Proben der Güte, Ge­

wicht, Festigkeit und Anwen­ dung des.................................... 557 Eisgänge und Überschwemmun­

gen.

Schutz gegen dieselben .

330

Eissprengung auf den Was­

sergräben mit Pulver ... Ellyptische Gewölb'e . .

329 194

Entfernung der Minentsten u.

Entreen.......................................361 Erdförderungsmaschine . 566 Er darb eit, Auswersen, Trans­ port, Anschütten........................... 564 Fallgatter bei der inneren Ver­ theidigung ...................................... 503 Fangedämme........................... 577 Farben............................................ 561 Feldbefestigung ist vorzugs­

weise zur Unterstützung des Trup­ pengefechts bestimmt ... FestunySartillerie, massen­

haftes Entgegentreten der . Festungsthorbrücken .

. .

XXI

8

63 300

F e st u n g S t h o r e. Deren Situa­ tion und Construction. . . 289

Desgl., 3 Arten von bedeckten u. 1 unbedecktes.................................296

Clasfification

und Berechung der Stärke der Desgl., Material zu den. . .

177 150

DeSgl. senkrechte, mit gewöhnlichen

Strebepfeilern....................... 159 Desgl. desgl., mit zwei Fußbän­ ken ohne Strebepfeiler. . . Desgl. desgl. ohne Strebepfeiler DeSgl., Statik der....................... Gedeckter Weg....................... Gegenminen, Disposition der Gehörig geladene Minen . .

157 156 159

96 369 358 Geldgedingetaxe bei Fuhren 606 Desgl. der Erdarbeiter . . . 605 Gerüste, hängende in den Casematten..................................

Geschütz sch art en . . Geschützschartenringe

. .

224

. .

209

Desgl. gedrückte....................... Deögl. gothische............................ Gewölbebogen, Stärke der

194

212 Gewaltsamer Angriff, Be­ festigung dagegen .... 518 Gewehr micken....................... 417 Gewölbe, bombensichere . . 186 DeSgl., nicht bombensichere . . 187 Desgl., ellyptische...................... 194

Gewölbeziegel......................

GlaS............................................. Gothische Bogen ....

.

195

183

189 561 195 420

.

426

Griechischer Bau styl

Fladderminen, Wirkung der

362

Flankirung d'er Gräben . Florentinisch er Baustyl

. .

91 421

Desgl. Anwendung des, auf Militairgebäude............................ 430 Große Städte durch neben an­

Flure in den Casematten .

.

223

Desgl., Verzierung der

.

.

Fort mit zweietagigen Casematten und zweietagigem Reduit 266 Friedenspulvermagazine,

defensible........................................ 94 Friedrichs des Großen Grund­

sätze der Befestigung

...

51

Fundamente................................. 144 DeSgl., Sicherung der . . . Fundirung aus Sand . . Fußböden in den Casematten

579 579 224

liegende

kleine Festungen

.

ge-

schützt . . . . .... 513 Grundzüge für zusammengesetzte Befestigungen .... 504 Gyps . . . . .... 549 Hafenbatterien .... 334 Handelshäfen ............................332 Haubitzscharten .... 209 Hauptenceinte, Grundsätze für

eine dem förmlichen Angriff ausgesetzte...................................... 456

xxn

Alphabetisches Sachregister.

Desgl., Grundsätze für eine dem gewaltsamen Angriff aus­ gesetzte ............................................472 DeSgl. Umfang: Ausdehnung des zu befestigenden Orts, Ein­

fluß der Bau- und VertheidigungSmittel, Terrain . . . 446 DeSgl., Verfahren bei Anordnung

der..................................................446 DeSgl., Widerstandsfähigkeit gegen den Ueberfall........................... 483 DeSgl., Widerstandsfähigkeit

im Allgemeinen........................... 450 Haupt front mit nassem Gra­

Kippkarren ....................... Kitte....................................... Klempnerarbeiten . . Korbbogen für Gewölbe .

Kreuzgewölbe .... Kriegshäfen...................... Kriegs Pulvermagazine Kupfer.................................. Küstenbefestigung. . .

.

562

.

549

. . .

601 194 195

. • . .

332 228 561 332

Küstenfahrzeuge . . . Laboratorium ....

. 336 . 396 LahrscheS Minensystem, De-

tail desselben......................

.

373

.

.

349

Latrinen............................

.

2S3

Hauptgraben............................. 90

Lazareth, Einrichtung eines . Lazarethe, Verzierung der .

429

Hauptpulverdepot in der Ci­

Lünette mit crenelirter Mauer

ben, welche dem förmlichen Angriff ausgesetzt ist

.

.

467

tadelle ........ Hauptwall, sturmfreier mit u. ohne detachirte Werke

...

95 65

Heckenpflanzungen . . . 340 Hohltraversen........................... 288 Holzbau und Ausmauerung der

Minen............................................ 379 H^lzverbindungen . . . 585

Inclinirte Mauern .

.

.

156

Insanteriecasematten . . 222 Infanterie, Gebrauch der bei

Angriff und Vertheidigung der

Festungen......................................... 70 Infanteriegewehrscharten 201 Ingenieurcorps, Stellungdeö zur Kriegführung .... Innere Vertheidigung, Vor­

Desgl., im Allgemeinen .

und Reduit...................... . 262 DeSgl. mit todtem Revötement u. Reduit................................. . 264 Materialienpreise . . . 601 Micheli. Befestigungsmanier . 20 Militairarchitectur, eigener

Styl derselben .... . Militairarreste . . . . Minen zur Vertheidigung der Bresche.................................. . Minenkrieg zum Vortheil der inneren Vertheidigung . .. . Minenzündung — GalvaniS-

mus.................................. Mörserstände, permanente

2

theile der...................................... 495 Desgl., Grundsätze für die An­

lage der...................................... 497 Inundationen........................... 326 Inundationsbecken mitStauu. Communicationsdämmen. 509 Kalk................................................. 545 Kappengewölbe .... 193 Kern der Befestigung . . . 505 Kettenlinien für Gewölbe . 194

399

. .

419 417 375

499 368 214

Mörtel.................................. . 546 Molen.................................. . 333 Montalembert's, Befestigung-grundsätze............................ Desgl. Tenaillenbefestigung .

. . DeSgl. Thürme....................... . Natürliche Bausteine, Cha-

38 41 39

racteristik der....................... . 533 Neuere BesestigungSkunst, Grundsätze der . . . 31, 44, 78

Neuerer

Festung San griff,

gewaltsamer Charakter des neuern 61

Alphabetisches Sachregister. Neuer militairischer Baustyl.............................................. 422 Normalwasserstand und Lü­ netten in den Festungsgräben 316 Oesfentliche Gebäude als Stützpunkte innerer Abschnitte 502 Pässe, welche in Schluchten liegen 510 Parallelgewölbe .... 196 Permanente Befestigung soll die feste Behauptung eines Ter­ rains unterstützen .... 8 Permanente Positionöbesestigungen im Allgemeinen, 522 Perpendiculargewölbe . 196 Pferdeställe.............................. 413 Pflanzungen, deren Nutzen 337 Placirung der Brückenköpfe 526 Desgl. der Depotplätze . . 530 DeSgl. der Gebirgssestungen 527 Polygonaltrace, Permanente Abschnitte für die VertheidigungSartillerie, hohe Artillerieflankirungen................................ 66 Positionen der Bewegung — und stabile Posttionen . . . 519 Desgl. in Verbindung m. Festungen 519 Profil der Feuerlinien für In­ fanterie ........................................ 139 DeSgl. der Futtermauern in mi­ litairischer Beziehung ... 149 Profil der Geschützscharten . 140 DeSgl. der Mauerwerke ... 145 Ouadermauern .... 580 Ouetschminen.........................366 Rammarbeiten......................... 575 Rauchabzüge über den Infanteriescharten.............................. 208 Rauchfutterschuppen . . 412 Rechnungslegung .... 611 Redoute mit einfachen Casematten und Reduit......................... 265 ReduitS................................... 260 Reihenfolge der Operationen beim-Defilement und allgemei­ nen Entwurf der Befestigungen 136

XXIII

Reservegeschütze, Aufstellung beweglicher................................. 66 Rimpler'S Befestigungssystem. 37 Römischer Baustyl.... 420 Rohrgeschützcasematten. . 225 Rohrgeschützstände, bomben­ sichere ..................................... 286 Rollbrücken.......................... 307 Sandrechen.......................... 327 Sand und Erde. . . . . 539 Schachtbücher..................... 614 Schachtminen..................... 364 Scharten, Einwendungen gegen gemauerte und Erwiederungen 68 Schartengitter..................... 212 Schartenladen ..................... 212 Schartenziegel ..................... 216 Schießscharten, für Infanterie und Geschütze in Verbindung 201 Schießstände, bedeckte, für In­ fanterie ..................................... 200 Desgl., offene, für Infanterie . 197 Desgl., offene, für Geschütze. . 199 Schleusenanlagen in den FestungSgräben.......................... 316 Schlosserarbeiten .... 598 Schlüsselpunkte in bergigem Terrain............................... 510 Schmiedearbeiten . . . 600 Schönheitsverhältnisse des Grundriffes und der Profile 430 Schubkarren.......................... 562 Senkrechte Futtermauern 156 Sinkstücke............................... 333 Sperrketten.......................... 501 Spitzbogenstyl..................... 435 Stadt, innere Einrichtung einer Festungsstadt.......................... 96 Statik der Futtermauern . . 159 Steigende Wölbungslinie 196 Steinbrüche, Betrieb der 538 Strandbatterien .... 336 Strauchpflanzungen . . 346 Strebepfeiler, Entfernung u. Stärke der.......................... 150

XXIV

Alphabetische- Sachregister.

Tagelöhne............................... 601 Tambours .... 113, 290 Technische Arbeiten find dem tak­ tischen Bedürfniß unterzuordneu 2 Terrainpunkte, beherrschende 122 Thorzwinger mit Caponnieren 256 Thurmforts, Halbrundes,fünf­ eckiges, rundes......................... 272 Tischlerarbeiten .... 593 Tonnengewölbe .... 180 Traversen....................................124 Treppen, Eonstruction der . 592 Uebersallwehre .... 323 Ueberladene Minen . . . 359 Unterhaltung der Festungen 531 Dauban'S, Befestigungskunst, erste Manier ...... 21 DeSgl. dritte Manier .... 28 BerbrauchSpulvermagazine 288 Verfahren bei Verzierung der MilitairgebLude......................... 429 Verhaue................................... 345 VerpflegungSmagazine . 407 Versatzschleusen .... 322 Vertheidigung durch Minen 365 VertheidigungSminen. . 348 Verzierung der Easernen . 428 DeSgl. der Exerzierhäuser und Reitbahnen.............................. 429 DeSgl. eines FestungSthoreö . 426 DeSgl. der Lazarethe .... 429 DeSgl. der Wachtgebäude . . 427 DeSgl. eines Wagenhauses . . 424 Virgin'S Befestigungssystem . 56 Wachtgebäude......................... 416 Wachthäuser...............................285 Wachtstuben ...............................224 Wachtgebäude, Verzierung der 427 Wagenhaus, bombenfestes . 385 DeSgl., raumersparendes. . . 392 DeSgl., Verzierung eines . . 424 Wasserfahrzeuge .... 327

Wasserförderung .... 578 Wassergräben, Behandlung der im Winter............................... 328 DeSgl., Ränder und Sohlen der 314 Wasserwerke von Holz u. Erde 325 Werkzeuge der Holz-, Steinund Eisenarbeiter .... 608 Desgl. zu Erdarbeiten . . . 562 Widerlager der Gewölbe. . 189 Wirkungssphären der Minen 357 WochengestellungS- DiSposition.............................................. 614 Wohnräume, Minimum der bombensicheren..................... 75 Wurfgeschütze, bombenfreie Auf­ nahme der...................................... 62 DeSgl., vermehrte Anzahl beim Festungsangriff............................ 61 Zahl und Lage der Festun­ gen .............................................. 525 Zeitgedingetaxe bei Fuhren 607 DeSgl. der Erdarbeiter . . . 605 Ziegel, gebrannte .... 539 DeSgl., Kennzeichen der Güte der 542 Ziegelsabrication . . . 543 Ziegelmauern......................... 582 Ziegelmehl............................... 545 Zink.............................................. 561 Zugefrorne Wassergräben,deren Behandlung............................... 328 Zugklappen der FestungöthorBrücken....................................302 Zuleitung des Wassers aus einem Fluß rc.............................. 312 Zusammensetzung ganzer Befestigungen, Verfahren 504 Zusammenstellung einer klei­ nen Stadtbefestigung . 98 Desgl. einer großen Stadtbe­ festigung .................................84 Desgl. eines regelmäßigen Forts 98

Verzeichniß der Steindrucktafeln des ersten Theils. (Die hinten herau-geführten Zahlen sind die bezüglichen Seiten de- Texte-.)

Taf.

-

-

-

-

1.Fig. 1.

2.

3.

4.

5.

Vauban's erste Manier, Grundriß..................................... 21

* -

2. Desgl. Profile nach ABCD in Fig. 1......................................... 21 3. Angriff gegen Vauban's erste Manier..................................... 24 4. Bauban'S dritte Manier (Grundriß).....................................28

--

5. Desgl. Profile nach EFGHI in Fig. 4....................................... 30

-

1. Montalembertscher Thurm, in Durchschnitt u. Ansicht

39

-

2. Desgl. im Grundriß......................................................................39 3. Montalembert'S Tenaillenbefestigung im Grundriß . . 41

-

4. Desgl. Desgl. im Profil nach der Linie FGH in Fig.3.

-

5. Desgl. Polygonalbefestigung im Grundriß............................... 42

-

6. Desgl., im Profil nach der Linie I KL MN 0, in Fig. 5.

-

1. Zusammenstellung einer großen Stadtbefestigung

.

41 43 84

-

2. Desgl. einer kleinen Stadtbefestigung.....................................98

-

3. Desgl. eines regelmäßigen Forts..........................................98 Commandement.

-

1. Profil in einer horizontalen Ebene....................................... 102 2. Grundriß auf- und absteigender Ebenen mit ihren Schanzen 105

-

3. Profil für eine anfsteigende Ebene nach

ab in Fig. 2. . 105

-

4. Desgl. - 5. Desgl. für eine absteigende Ebene nach

cd in Fig. 2. . 106 es in Fig. 2. . 107

-

6. 7. 8.

-

Desgl. 81» in Fig. 2. . 109 Glacis, rückwärts abfallend........................................................ 109 Gedeckter Weg mit Cremailleren............................................. 109

1. Grundriß zum Commandement bei einer bastionirten Front

ohne Außenwerk................................................................... 110 -

2. 3. Profile zu Fig. 1. gehörig...................................................110 4. Grundriß einer bastionirten Front mit Außenwerk . . 110

-

5. 6.

-

7.

Grundriß einer bast. Front mit Couvrefacen ....

-

8.

Profil zu Fig. 7. gehörig....................................................... 115

Profile zu Fig. 4. gehörig...................................................111 115

Berzeichniß der Steindrucktafeln.

XXVI

Taf. 5. Fig. 9. Grundriß einer -ast. Front mit sturmfreiem Abschnitt .

116

- 10. Profil zu Fig. 9. gehörig.............................................. 116 - 11. Commandement einer Polygonalbesestigung.................. 118

- 12. 13. Profile zu Fig. 11. gehörig............................................ 119 - 14. Profil mit schmalem Graben und breitem gedeckten Wege 120 - 15. DeSgl. mit breitem Graben und schmalem gedeckten Wege -

6.

120

Defilement. 1. Horizontales Defilement................................................. 123

-

-

2. Verticales Defilement gegen Enfilirschüffe.................123

-

3. DeSgl. gegen Ricochetschüsse............................................ 124 4. Traversen gegen Ricochetschüsse..................................124 5. Deckung des gedeckten Weges gegen Ricochetschuß durch

-

6. Verhalten der Besatzung gegen Demonürschüsse . . . 7. Höhenverhältnisse der zu deckenden Objecte................ 125

125

-

8. Einfaches Defilement mit einfacher Abdachung ...

127

-

9. Profil ohne Rückficht auf den Nullpunkt................. 127

Cremailleren.................................................................. 124

- 10. Desgl. mit Rücksicht ... 127,128 - 11. Einfaches Defilement mit doppelter Abdachung ... 129

> 12.

Zusammengesetztes Defilement mit doppelter Abdachung

- 13. - 14.

Desgl. gegen mehr als zwei Höhen...................................... 131 Defilement gegen gleichzeitige Frontal- und eine Seiten­

- 15. - 16.

einsicht ..........................................................................................132 Desgl. mit zwei Seiteneinsichten.............................................133 Profil zu Fig. 15. gehörig........................................................ 133

- 17. - 18.

Defilement gegen ringsum beherrschende Punkte . . Desgl. bei nicht vollständiger Rückeneinficht ....

- 19.

Horizontales Defilement für gleiche Abdachungswinkel

gegen zwei Höhen................................................................... 130

-

7.

134 135

.

135

>•

1.

Profil eines Infanteriewalles im Kriege....

139

-

2. 3.

DeSgl. im Frieden................................................................... 139 Deögl. eines Geschützwalles im Kriege.................................. 140

-

4.

Deögl. im Frieden....................................................................140

-

5. 6.

Brustwehrprofile der Erdwälle.............................................141 Böschungsprofile der Erdarten..............................................141

-

7. 8.

Dicke der künstlichen Erdbekleidungen.................................. 141 Bekleidung der Erdränder am Waffer.................................. 143

-

9.

Tiefe der Fundamente in weichem Boden ....

- 10 bis 19.

144

Beispiele über die AuSmittelung der Fundament­ tiefen nach Druck- und Bodenart .... 147

- 20.

Grundriß der Breschmauer von No. 21............................152

. 21.

Durchschnitt einer Breschmauer ohne Fußbank, mit ge­

- 22.

wöhnlichen Strebepfeilern nach der Linie es in Fig. 20. 153 Vordere Ansicht der Breschmauer von Fig. 21. . . 153,177

- 23.

Grundriß von Fig. 24 und 25

154,179

Berzeichniß der Steindrucktafeln.

XXVll

Lkf. 7. Fig. 24. Profil 1 der Lreschmauer mit einer Fußbank 154,179 - 25. Vordere Anficht f und überwölbten Strebepfeilern. 154,177

- 26. Inelinirte Mauer mit Steinbekleidung

....

156

- 27. Construction der inclinirten Mauer....................................... 156 - 28. Situation einer Futtermauer mit Fußbänken ohne Strebe­ -

*

8.

9.

-

1.

pfeiler ......................................................................................... 158 Senkrechte Futtermauern mit zwei Fußbänken . . 158

-

2. 3.

Statik der Futtermauern in Beziehung auf den Erddruck 159 Futtermauern mit Erdbeschüttung.......................................165

-

4. 5.

Desgl. mit vorderer Böschung.............................................167 Inelinirte Futtermauern........................................................ 168

-

6.

Grundriß zur Statik der Futtermauern mit Strebepfeilern

-

7. 8.

Profil desgl...................................................................................... 168 Statik der Futtermauern mit zwei Fußbänken . 169,177

- 9. - 10.

Desgl. mit einer überwölbten Fußbank . . . 171,177,179 Vordere Ansicht zu Fig. 9............................................................171

169

- 11.

Grundriß der Strebepfeiler an der Erdseite der Mauer

- 12.

Profil desgl...................................................................................... 174

- 13.

Grundriß der Strebepfeiler an der Luftseite der Mauer

- 14. - 15.

Profil desgl...................................................................................... 174 Grundriß der kleinsten Abmessung für Fig. 13 u. 14. 174,178

* 16. - 17.

Profil desgl......................................................................................178 Tonnengewölbe ohne Widerlager.......................................180

- 18. - 19. - 20.

Desgl. mit Widerlager............................................................. 181 Einsturz der Tonnengewölbe .......... 181 Balkenlagen bei schwachen Tonnengewölben............................182

174 174

- 21.

Desgl. bei breiten Tonnengewölben.......................................183

- 22.

Grundriß zu Fig. 21.....................................................................183

- 23.

Stärke der Gewölbebogen....................................................... 183

- 24.

Steinerne Balken - und Gewölbebogen................................ 184

- 25. - 26.

Respective Festigkeit steinerner Balken................................. 184 Gewölbe, welche aus Keilen zusammengesetzt sind . . 187

- 27. - 28.

Construction der Normalkeile.................................................. 189 DeSgl. der Gewölbe mit Normalkeilen................................. 189

- 29.

Berechnung der Widerlager.................................................. 190

- 30.

Durchschnitt gekuppelter Gewölbe............................................ 191

- 31.

Obere Ansicht der Ab Wässerung zu Fig. 30.

- 32.

Das Kappengewölbe.......................................

.

.

.

192

193

- 33.

Gedrückter Korbbogen..............................................................194

- 34. - 35. - 36.

Gothischer Bogen.........................................................................195 Kreuzgewölbe im Kreisbogen.................................................. 195 Desgl. im gothischen Bogen.................................................. 195

- 37.

Steigendes Gewölbe................................................................... 196

-

1.

Perspectivische innere Ansicht der offenen SchießstLnde 197,206

-

2.

Querprofil desgl............................................................................. 197

Berzeichrnß der Steindrucktafelu.

XXVIII Taf. 9. Fig. 3.

197

Grundriß deSgl

-

4. 5.

Roudmgang vor einer ErdLrustwehr 198 Perspektivische Ansicht eines hohen RondengangS mit Ma­

-

6. 7. 8. 9.

Grundriß deSgl Querprofil zu Fig. 6. (BD) Vergleichung flacher und senkrechter Jnfanteriescharten Verbindung von Infanterie- und Geschützscharten . -

ch iculi'S

-

10.

11.

198 201 201

- 10.

Gewehrscharten, nach außen weit

- 11.

DeSgl., nach außen eng

- 12.

Profil einer ungebrochenen horizontalen Infanteriescharte 202

.......

202 202

- 12 a. Versenktes Blockhaus - 13. Ungebrochene gesenkte Infanteriescharte

-

198 198

....

208 203,204

- 14.

DeSgl. ansteigende

- 15. - 16.

Grundriß und Einteilung der Infanteriegewehrscharten 204,207 Gebrochene horizontale Scharte 204,205

- 17. - 18. - 19.

DeSgl. gesenkte DeSgl. ansteigende Grundriß der flachen Gewehrscharten

- 20.

Profil deSgl

- 21. - 22.

Aeußere Anficht der Jnfanteriescharten . . Canonen- und Haubitzscharten im Grundriß

. 204,208,209 .... 210

- 23.

Profil einer Haubitz- und Canonenscharte .

. 208,211,212

-

1. 2. 3.

-

-

-

.

. 203,204,205,208

....

............................

204 204 205,206

205,206,208

Schartengitter Schartenladen Grundriß eines Mörserstandes

212 212 214

4.

Längenprofil deSgl

214

5. 6.

Aufstellung der Rohrgeschütze in den Casematten. . 216 Geschütz- u. Infanteriecasematten im Grundriß 222 — 226,228

-

7.

Querprofil durch die Casematten, nach Fig. 6.

-

8. 9.

Längenprofil deSgl Rohrgeschützcasematten mit Hallen

222,225,226 226 226

- 10. - 1.

DossirungSplan der casemattirten Front 228 Grundriß einer Befestigung mit crenelirten Mauern 232

-

2.

Profil durch eine crenelirte Mauer auf der Felsenfronte

-

3.

in Fig. 1 DeSgl. einer

-

4. 5.

nischen ...................................................................233 DeSgl. ohne Bogennischen 233 DeSgl. einer Schutzmauer mit Banquet, gegen entfernte

-

6.

Feuerwirkung BastionSsörmige Kehlvertheidigung

232

crenelirten Abschnittsmauer

mit Bogen­

233 234

-

7.

Profil einer Kehlmauer mit Strebepfeilern

-

8.

Grundriß einer durch den Hauptwall gedeckten crenelirten Mauer

....

234

234

Verzeichniß der Steindrucktafeln.

Taf. 11. Fig. 9.

- 10. -

11. 12. 13. 14. 15.

Querprofil der crenelirten Escarpenmauer, zum Grund­

riß in Fig. 8 Rectangulairer Grundriß einer Desenfionscaserne

.

234 237

Defenfionscasernen mit Flügeln Fünfseitige Desenfionscaserne

237,238 237,238

Halbkreisförmige deSgl Kreisförmige desgl Souterrain einer bombensichern Desenfionscaserne

237 238 239,241

12. -

1.

-

2.

Querprofil des zugehörigen Kehlblockhauses

....

-

3.

Desgl. derselben Caserne, nach der Linie d B

.

-

4. 5.

Anficht derselben von der Stadtseite Verschiedene Arten der Caponnieren

-

6. 7.

Einstöckige Rentrant - Caponniere ohne Hof Thorzwinger mit Seitencaponnieren

-

8.

Queerdurchschnitt des Thors und Thorzwingers in Fig. 7. 256

241,248,249

Linie GH

-

.

243,249 Erstes Stockwerk desgl 240,241,250 Zweites desgl 241,248 Querprofil einer bombenfesten Desenfionscaserne, nach der

- 16. - 17. -

XXIX

13.

249

241,249

.

247 254

....

255 256

- 9. - 10.

Längendurchschnitt desgl Caponniere mit Mittelmauer

256 258

- 11.

DeSgl. mit Mttelgang Lünette, mit crenelirter Mauer und Reduit . . Desgl., mit todtem Revetement und Reduit ....

258 262 264

-

1. 2.

-

3. 4. 5.

Red oute mit einfachen Casematten und Reduit

-

6. 7. 8.

DeSgl. eines halbrunden Thurmforts Längendurchschnitt desselben

272 272

Rückenanficht deSgl Grundriß des 5feiligen Thurmforts

272 274

Rückenansicht desselben Grundriß des runden Thurmforts

274 275

-14.-1. -

2. 3. 4. 5.

-

6. 7.

-

8.

-

9.

-

10. 11. 12. 13.

- 14.

.

.

265

Fort mit doppeltem Revetement pnd zweietagigem Reduit 266 Situation der Thurmforts im Allgemeinen 272,275

Rückenansicht desselben 275 Situation der drei Hauptarten von Blockhäusern . 278 Grundriß eines Blockhauses in Schränkwänden 279 — 282

Längendurchschnitt von Fig. 6 Querprofil deögl Eckverband in Schränkwänden Detail eines Schränkbalkens Grundriß eines Blockhauses mit Verkleidung .

279 — 282 279 — 282 283 283 . 281 — 283

Längendurchschnitt von Fig. 11 281 — 283 Querprofil desgl 281 — 283 Grundriß eines Blockhauses mit senkrechter Ständerung 282,285

Ber-eichmß der Stemdrucktasü«.

XXX

Taf. 14. Fig. 15. - 16. - 17. - 18. - 19. - 20. - 21. - 22. - 23. - 15. * - 2.

-

3. 4. 5.

-

6. 7. 8.

-

9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

-

16. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

Längendurchschnitt von Fig. 14. ........ 385 Seitenansicht von Fig. 14............................................... 285 Grundriß eines Blockhauses in Festungen................. 285 Längendurchschnitt deffelbm...............................................285 Situation der Rohrgeschützstände....................... 286 Grundriß eines hölzernen RohrgeschützstaudeS .... 287 Querdurchschnitt desselben.............................................. 287 Längendurchschnitt deSgl........................................................ 287 Umfassungsmauer eines bombensicheren Rohrgeschützstandes 288 1. Situation der FestungSauSgänge....................... 293 Grundriß eines bedeckten FestungSthoreS größter Aus­ dehnung ..................................................................................... 296 Längendurchschnitt von Fig. 2......................................... 296 Stadlansicht deSgl...................................................... . . . 297 Grundriß eines bedeckten FestungSthoreS mittlererAus­ dehnung ..................................................................................... 298 Längendurchschnitt von Fig. 5............................................ 298 Stadtansicht deSgl......................................... •............................... 298 Grundriß eines bedeckten FestungSthoreS kleinsterAus­ dehnung ...................................................................................... 298 Längendurchschnitt von Fig. 8............................................ 298 Stadtansicht deögl...................................................................298 Grundriß von einem unbedeckten FestungSthore . . . 300 Längendurchschnitt von Fig. 11..........................................3Q0 Grundriß einer Zugklappe mit Wippbäumen . . . 302 Längendurchschnitt von Fig. 13......................................... 302 Grundriß einer Zugklappe mit Hintergeseuke unter der Brücke............................................................................................304 Längendurchschnitt von Fig. 15............................................... 304 Deögl. der Zugklappe mit Hiutergesenke über der Brücke 307 Grundriß der Zugklappe in Fig. 1............................................. 307 Längendurchschnitt einer Rollbrücke................................... 309 Grundriß der Rollbrücke.......................................................... 309 Innere Ansicht einer Brückenbarriere.................. 310 Längendurchschnitt derselben............................................... 310 Situation der Wasserwerke einer Festung .... 312 Drainage quellenreicher Grabenränder........................ 314 Ansicht zu Fig. 8. . .................................................................... 314 Bodenwechsel mit Sickerwerken.............................. 315 Grabenbewäsierung durch Batardeaux................... 316 Möglichst niedrige Wasserftände im Graben .... 317 Grabenbewäsierung durch Schleusen........................ 317 Grundriß eines Batardeau ohne CommuuicationSgang. 317 Querdurchschnitt desselben............................................... 317 Läugendurchschuitt desselben . . .............................................. 317

XXXI

Ber-eichniß der Steindrucktafeln.

Tss. 16. Fig. 17. Grundriß des Batardeau mit CommumeationSgang . 321 - 18. Längendurchschnitt des Batardeau mit Communicationsgang in Fig. 17

-

17.

-

4. 5.

Profil desselben Längendurchschnitt einer Baggermaschine .

-

6.

Querdurchschnitt derselben

328

-

7.

Grundriß desgl.

328

-

8.

PslanzungSplan mit den Hecken aus dem Banquet d. ged. Weges 340

-

9. 10.

-

11.

-

14. 15.

.

.

.

Infanteriebanquet mit Hecke Profil der einfachen Hecke

Gedeckter Weg mit Hecken auf dem Banquet.

.

Infanteriebanquet ohne Hecke Gedeckter Weg mit Hecken aus der ContreScarpe

342,343

.

.

342 342

Pflanzungsplan mit den Hecken am Rande der ContreScarpe. Profil der doppelten Hecke 344

Hecken an Erdescarpen Strauchpflanzungen als Hindernißmittel

> -

DeSgl. zu Flechtwerk und Faschinen Minensystem mit Magistralgalerie und einzelnen

18. 19.

327 328

341 341

- 16. - 17.

- 20. - 21.

18.

322 322

1. Grundriß eines Ueber fall wehrS nebst Inundationsdamm 323 2. Profil eines Uebersallwehrö, nach Fig. 1 323 3. Innere Ansicht eines Sand rechens 327

-

- 12. - 13.

-

321

19. Grundriß einer Versatzschleuse 20. Durchschnitt derselben

344,345 344

346

Zweigen 349, 357 Desgl. mit Magistrat - und Enveloppengalerie . . . 350 DeSgl. mit Magistrat- und kleeblattförmigen Haupt­ galerien Etagenminen

351 351

-

22.

-

1.

Das Lahrsche Minensystem mit Angriff und Vertheidi­

-

2.

gung Gehörig geladene Mine

-

3. 4. 5.

Unhaltbare schräge Mine 358 Haltbare desgl 358 Entfernung der Kammern gehörig geladener Minen 359,360

*

6.

Ueberladene Minen

-

7.

Schwach geladene Minen

8. 9. - 10. - 11. - 12. - 13.

350,357,363,366 358,359

Fladdermine im Durchschnitt DeSgl. im Grundriß Befestigter Hafen mit Minenvertheidigung Detaillirter Grundriß der Vertheidigungsminen . Durchschnitt der Hauptgalerie Desgl. eines Hauptzweiges

359,362 359 362 362 369 350,373 373 373

Betzeichmß der Steindrucktafeln.

XXXII Taf. 18. Fig. 14.

-

19.

Grundriß der Bresch- und DemolirungSmiuen ...

375

- 15. - 16.

Läugendurchschuitt derselben................................................. 375 DeSgl. eine- Galerie-Getrieb-baues................................. 380

- 17. - 18.

Querdurchschnitt deSgl.................................................................380 DeSgl. eines SchachtgetriebSbaueö....................................... 382

- 19. - 20. - 21. 1.

Grundriß eines HauptgetrieböjocheS beim Minenschacht 382 DeSgl. eines Oberrahms........................................................382 Durchschnitt einer ausgemauerten Getriebsgalerie . . 384 Grundriß des ersten Stockwerks eines defensiblen Wa-

-

genhauseö........................................................................388 2. DeSgl. des zweiten deSgl..................................................... 388

-

3. Durchschnitt des defensiblen Wagenhauses.................... 388 4. Perspectivische Ansicht desselben ........................................ 389

-

5. Grundriß eines raumersparenden WagenhauseS . . . 392 6. Durchschnitt desselben.......................................................392 7. Giebelansicht deö WagenhauseS in Fig. 5................................392

-

8.

Arbeitshaus des Festungs-Laboratoriums

.

.

397

9. Feuerhaus desselben............................................................ 397 - 10. Situation eines GarnifonlazarethS..................... 399

- 11. - 12. -

20.

Souterrain eines bombenfesten Erstes Stockwerk eines -

-

399 399

- 13. Zweites 399 1. Grundriß eines bombensicheren VerpstegungSmagazinS . 407 2. Profil dieses Magazins.......................................................407 3. Unteres Stockwerk einer bombensicheren Bäckereiauf drei Ofen........................................................................................ 412 4. 5.6. 7. Verzierung der Festungsgebäude (griechisch-dori­ scher Styl)............................................................................. 430 8.9. Deögl. (RömischerStyl)..................................................... 423 - 10.11. Desgl. (FlorentinischerStyl)................................................. 433

-

- 12. - 13.

Deögl. (Rundbogen Styl).........................................................433 Fenster zum Rundbogen - Styl..............................................434

- 14. Portal desgl....................................................................................435 - 15.16. Spitzbogenstyl aus eine Facade angewendet . . . 436 - 17. Eine andere Facade nach dem Spitzbogenstyl .... 437 - 18.19.

-

-

21.

20. 21. 22. 23.

Thüre zum Spitzbogenstyl................................................. 438

EinflüglichteS Fenster deögl........................................438 ZweiflüglichteS einfach verziertes Fenster deögl. . . . DeSgl. reich verziertes desgl......................................438 Spitzbogige Fenster für Casernencorridore ....

438 439

- 24. Rundes Fenster....................................................... 439 - 25. Spitzbogiger Giebel..................................................441 1. Hauptenceinte mit trocknem Graben gegen den förmlichen Angriff................................................................. 460 -

2.

Desgl. mit nassem Graben................................. 469

Berzeichniß der Steindrucklaseln.

XXXIII

Hauptenceinte mit nassem Graben gegen den gewaltsamen Angriff............................................................................... 475 - 4. DeSgl. mit trocknem Graben desgl.......................................... 479 - 5. Innere Vertheidignng.......................................................... 502 22. 1. Brückenkopf in ebenem trocknen Terrain...........................506 - 2. Depotplatz in ebenem nassen Terrain.................................508 - 3. Schlüsselpunkt in bergigem Terrain............................. 510 - 4. Citadellenbefestigung in ebenem Terrain....................... 514 - 5. Befestigung gegen Erstürmung und Bombardement. . 518 - 6. Position neben einer Festung........................................ 521 - 7. Ganze Mauerziegel........................................................540 - 8. Zweiquartier-Ziegel....................................................... 540 - 9. Einquartier -Ziegel....................................................... 540 - 10. Dreiquartier-Ziegel....................................................... 540 - 11. Gewölbeziegel, Läufer...................................................541 - 12. Desgl., Binder............................................................. 541 - 13. Desgl., Quartiersteine.................................................. 541 - 14. Desgl., Dreiquartiersteine.............................................541 - 15. Gesims - und Deckziegel.................................................. 541 - 16. Schartenziegel.................................................................. 542 - 17. Sägebleck, zu Bohlen und Brettern geschnitten, . . . 556 - 18. Ganzes Bauholz, nebst Brettern aus einem Blockgeschnitten 556 - 19. Großes halbes Bauholz und Bretter, desgl..................556 - 20. Ein anderer Sägeblock zu Brettern und Lattengeschnitten 556 - 21. Halbes Bauholz und Breiter, aus einem Blockgeschnitten 557 - 22. Kreuzholz und Bretter deögl........................................... 557 - 23.24.25. Schubkarren...............................................................562 - 26.27. Kippkarren......................................................................... 562 - 28. Längenansicht einer Erdförderungsmaschine .... 566 - 29. Vordere Ansicht derselben.................................................... 566 - 30. Karrenkette zn Fig. 28................................................... 566 - 31. Lehm- und Erdanschüttung....................................... 571 - 32. Grundriß eines Bohlwerks....................................... 574 - 33. Querprofil desselben.......................................................574 - 34. Vordere Ansicht desselben............................................. 574 - 35. Fundirung auf Sand.................................................. 579 - 36. Steinschicht in der Bruchsteinmaner............................. 581 - 37. Ziegelschicht deögl...............................................................581 - 38. Aeußere Ansicht dieser Bruchsteinmauer.................. 581 - 39. Ansicht deS Kreuzverbandes....................................... 582 - 40. Grundriß der ersten Schicht deS Kopsverbandes . . . 583 - 41. Desgl. der zweiten Schicht ... 585 - 42. Ansicht des Kopfverbandes............................................ 585 > 23. 1. Das gerade Blatt....................................................... 585 - 2. Das schräge Blatt....................................................... 586

Taf. 21. Fig. 3.

Handb. d. Inq.«Dienste«. I.

C

Berzeichniß der Steindrncktafeln.

XXXIV Taf. 23. Fig. 3. 4. 5.

-

6. 7. 8. 9. 10.

Der gerade Hackenkamm........................................................586 Der schräge . *.............................................586 Das schwalbenschwanzförmige Blatt..................................... 586 Einfache Ueberblattung............................................................ 586 Verkämmung an der Ecke.......................................................586 Ueberblattung mit Versatz ..... .................................................586 Verbindung von Rahmstücken, Balkenund Schwellen . 586 Perspektivische Ansicht von Fig. 9........................................... 587

- 11. Verkämmung der Balken auf Unterzügen........................... 587 - 12. . Gewöhnliche Verzapfung........................................................587 - 13. Der Iagdzapfeu........................................................................587 - 14. - 15.

Einfache Versatzung.................................................................. 587 Verzapfung des Grundbalkens............................................ 587

- 16.

Knaggen.......................................................................................... 588

-

17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.

Zapfen mit Versatzung.............................................................588 Verzahnung liegender Hölzer................................................. 588 DeSgl. aufrecht stehender Hölzer.............................................588 Die Verdübelung zweier Hölzer............................................ 588 Querprofil des doppelten Dachstuhls................................. 589 Längenprofil ............................. 589 Einfacher Dachstuhl.................................................................. 589

-

24. 25. 26. 27.

Doppelter Dachstuhl mit Spannriegel................................. 590 Zinkeindeckung.............................................................................591 Decklatte zur Zinkeindeckung................................................. 591 Decken für Exerzierhäuser und Reitbahnen .... 592

- 28. - 29.

Eine gerade, einfache Treppe, Durchschnitt .... 592 Eine einfache gewundene Treppe, Ansicht u. Durchschnitt 594

- 30.

Ansicht und Grundriß einer gebrochenen Treppe mit Po* besten.........................................................................................594

Verbesserungen. Seite 18 §.12. Zeile6 v. o. statt „Belagerers" lies „Belagerten" - 59 Zeile 3 v. o. §. 39. fällt weg. - 169 - 8 v. u. statt §. 104. lies §. 103. - 175 - 6 v. o. statt §. 108. lieS §. 107. - 239 - 2 v. u. statt Fia. 15 bis 20 lies Tafel 11. Fig. 15 bis 17 und Tafel 12. Fig. 1 bis 4. - 12 v. o. statt §. 105. lies §. 195. - 283 - 310 - 5 v. u. hinter Behandlung ist „dieS„ hinzuzusügen. - 337 - 13 v. o. statt §. 325. lies §. 235. - 548 - 3 v. o. statt „Mengenerde„ lies„ Manganerde" - 582 - 6 v. o., am Rande, statt Fig. 29. lies Fig. 39.

Vei Abfassung dieses Handbuchs ist eine Organisation des

Ingenieur-Corps vorausgesetzt worden, wie sie sich bei den Armeen verschiedener

europäischen Staaten

vorfindet.

Die Offiziere

und

Truppen desselben werden nemlich nicht, wie eS bis vor kurzer Zeit fast bei sämmtlichen Armeen des Kontinents der Fall war, nur für gewisse abgesonderte Dienstzwcige gebraucht, ohne daß diese einen be­

stimmten Zusammenhang hätten; sondern ein jeder Ingenieur-Offizier und Pionier wird nach Bedarf zum FestungS- oder Feldverschan-

zungSbau, zum Angriff und zur Vertheidigung der Festungen, zum Brückenschlägen, zum Sappiren, Miniren und zu jeder technischen Arbeit bei Sägern, und sonstigem Bedarf und Gefecht im Feldkriege verwendet. Für diese in der PrariS schon vielfach bewährte Organisation deS Ingenieur-Corps ist eine andere Durchbildung der Offiziere und der Truppen erforderlich, als wenn die Verwendung, wie früher, nach

verschiedenen von einander unabhängigen CorpS abgegrenzt würde.

Im Jahre 1836 erschien auch bereits in Glogau in diesem Sinne ein Handbuch deS Pionierdienstes. — Dagegen fehlt bis jetzt noch ein Handbuch deS gefammten JngenieurdiensteS, welches diesen aus

allgemeinen Prinzipien ableitet, den FestungS- und Pionierdienst ge­

meinschaftlich umfaßt und dadurch geeignet wird, dem Ingenieur bei der taktischen Auffassung seines Dienstes belehrend zur Hand zu Hnndb. ». 3ng.» Dienste«. I.

1

Einleitung.

2 gehen.

Wenn eS dies erreichen soll, so muß eS der Stellung,

welche ein jedes gut organisirte Ingenieur-Corps zur Krieg­

Äritgführung.

führung hat, entsprechen.

Die Offiziere und Pionier-Abtheilungen,

welche im Felde deß Armee-Corps beigegeben sind, können nemlich in

jedem Augenblick in ihrer vollen Stärke zu allen Arten technischer

Dienstverrichtungen verwendet werden.

Daß diese Hülfe zur rechten

Zeit und mit Energie statt habe, ist Hauptaufgabe der technischen Trup­ pen.

Hieraus folgt, daß der Ingenieur vorzugsweise die Eigenthüm­

lichkeit jedes GcfechtsverhältnisseS auffassen und mit Pionieren, deren Gesammtmaffe nicht für jede Aufgabe gleichförmig durchgebildet ist, ja

selbst mit Hülfsarbeitern bei der Hand sein müsse.

Möglichst genaue

Kenntniß des Dienstes der übrigen Truppen ist daher die erste Anfor­

derung, welche an den in das Feld rückenden Ingenieur gemacht wird. Dies gilt zunächst für vorübergehende oder permanente Verschan­ zungen.

Die Grundbedingung für die richtige Lösung seiner Aufgabe

wird immer darin bestehn, die Bewegungen und Wirkungen der Be-

satzungstruppen, so wie ihre Unterkunft und sonstigen räumlichen Bedürfnisse auf eine Art zu fördern, wie es die Organisation, Stärke, Bewaffnung und das vorhandene Kriegesmaterial derselben erfordern. t'schcn^ Bedürfniß

®r muß sich daher von absolutm Theorien und jedem SchematismuS entfernt halten und überall seine technischen Arbei-

unierjuordnen.

tcn

Die technischen Ar.

unterordnen.

taktischen Bedürfniß und der Ausbildung der Truppen

Es ist bekannt, welche Nachtheile für die Truppen, im

Klemm und Großen, durch unrichtige Beurtheilung der diSponiblm Bertheidigungskräfte, der Befestigungszwecke, der hieraus abzuleitendm

Ausdehnung und Form der VertheidigungSanlagen entstehen.

Diese

Mißstände beruhen auf der Unbekanntschaft der Ingenieure mit dm Ge-

sechtsmomentm, für welche die Befestigungen ausgeführt wurden. Theils hielt man sich früher in solchen Fällen an Theorim und Sy­

stemen, an denen die Fortschritte der neueren Kriegskunst längst vorüber­

gegangen; theils folgte man neuen Idealen, die nur auf eine Art von militairischer Mechanik berechnet sind, ohne zu bedenken, daß eS

im Jngenieurdienst sich nur um zweckmäßige Unterstützung einer Ge­

fechtstaktik handelt, die für verschiedene Aufgabm und Terraingestal­ tungen auch verschiedene Befestigungsformm verlangt.

Der gewandte

Ingenieur hält sich daher zu keinem bestimmten Befestigungssystem;

8

Hauptrichtmrgm de- Handbuchs.

er gebraucht zwar in gegebenen Fällen, so viel eS die Umstände ge­ statten, Muster aus allen Systemen, doch erfindet er nöthigenfalls

auch neue Formen und das System der besten Ingenieure be­

steht darin: kein System zu habm.

Dasselbe gilt für alle übrigen

Zweige des Jngenieurdienstes, der stets nur als Begleiter, niemals als Führer ganzer Kriegesoperationen eintreten darf.

Obige Standpunkte für alle Verwendungen der Ingenieure durchzuführm ist Hauptaufgabe dieses Handbuchs. Ferner bedarf, abgesehen von der Freiheit der Erfindung $ie ««»nicHte für die taktischen Elemente des Jngenieurdienstes, die construcI. e. Die 8 Außenwerke 27, 29 u. s. w. zwischen den {»innf«n.n Thorzwingern werden insbesondere zur Aufnahme von Pul­

vermagazinen benutzt.

Man pflegt in den alten Festungen die

Kriegspulvermagazine unter den Hauptwall oder in den Hofräumen der Bastione und Cavaliere oder an anderen möglichst sicher liegen­

den Orten innerhalb der Hauptenceinte anzulegen.

Dies hat beim

Aufstiegen eines Magazins die Zerstörung des Walls und eines be#

trächtlichen Stadttheils zur Folge.

aber

findet

bei

Die Veranlassung zum Aufstiegen

der unvermeidlichen Nähe

von Feuerungsanlagen,

selbst bei jedem Brande im Jnnem der Befestigung häufiger statt als

außerhalb.

Deshalb bittet jede Bürgerschaft die Kriegspulvermaga­

zine in der Stadt im Frieden nicht zu belegen und das Pulver bis

zur äußersten Roth außerhalb derselben unterzubringen.

Landesväterliche Rücksichten haben demnach in den meisten Staa­ ten die Verlegung des Pulvers in vorliegende Außen- und detachirte

Werke, in leichte Schuppen oder in gemauerte sogenannte defen«

sible Friedenspulvermagazine veranlaßt.

Letztere werden, nach­

dem bei der Armirung daö Pulver nach der Stadt gebracht worden,

als Blockhäuser für vorgeschobene Außenposten benutzt und um ge-

Bildliche Zusammenstellung der Grundsätze der neueren Befestigungskunst. 95 gen das feindliche Geschütz gedeckt zu sein, mit kleinen Erdwerken

So

umgeben.

bilden sie bei Vertheidigung

dieser Werke kleinere

Reduits für etwa 50 Mann, welche oft selbst mit Geschützen armirt sind und mehr Widerstand als hölzerne Blockhäuser leisten können, von deren rühmlicher Vertheidigung die Geschichte vielfache Beispiele

aufbewahrt hat.

Sollte in einzelnen Fällen eine Verstärkung dieser

Reduits auf entfernteren Posten nöthig werden, so kann dies sehr

bald in provisorischer Art (siehe Feldbefestigung) geschehen.

Allen diesen Uebelständen wird durch die in Fig. 1 angegebene Belegung der in Rede stehenden acht Außenwerke mit Friedens­ pulvermagazinen begegnet.

Diese Magazine sind ringsum mit

einem hoch revetirten Graben und an den Außenseiten noch mit ei­

nem starken Erdwall unter unmittelbarem Schutz des Hauptwalls

umschlossen.

Ihr Zugang findet nur vermittelst der oben beschriebe­

nen stark vermehrten Passagen mit Zugbrücken

und Thoren statt.

Sie find von aller Gemeinschaft mit der Stadt und selbst mit den

Festungswerken abgeschlossen.

Im Frieden sind sie daher nicht den

Zufälligkeiten einer Entzündung durch die Stadt ausgesetzt.

Bei an­

nahender Belagerung aber können sie in aller Ruhe ausgeräumt und

ihr Inhalt in Kriegsmagazine werden.

innerhalb des Hauptwalls gebracht

Sollten endlich einzelne dieser Magazine schon so weit ent­

leert sein, daß ihre etwaige Erplosion auf die rückivärtige Vertheidi­ gung ohne Einfluß

bleibt, so können diese nach Erstürmung des

Außenwerks als Flatterminen dem Feinde bedeutenden Schaden zu­ fügen. *)

Daß außer großen Kriegspulvermagazinen an gedeckten Orten

der Festung noch unter dem Hauptwall derselben kleinere Verbrauchs­ pulvermagazine, so wie in der Citadelle noch ein großes Haupt­

pulverdepot angelegt werden müssen, versteht sich von selbst.

Obige

acht Friedenspulvermagazine können 4800 Ctr. Pulver aufnehmen, so

daß noch hinreichender Raum für ein Armeedepot von Pulver übrig bleibt (vergl. §. 46.).

*) Diese Anordnung der Pulvermagazine ist einigen der von König Friedrich II. von Preussen erbauten Festungen entnommen.

Erster Theil. Vierter Abschnitt.

96 f.

Der gedeckt«Wr«.

Der gedeckte Weg umgiebt die Festung in continuir-

lichem Zusammenhänge.

Mit dem Hauptwall ist er nur durch die

Thorzwinger und die vor denselben liegenden Außenwerke verbunden.

AuS jedem dieser 4 Außenwerke führen 2 Brücken nach den anlie­ genden Zweigen des gedeckten Weges. Die zwischen einliegenden acht Außenwerke stehen

Sicherheit

in keiner Verbindung

der Außenwerke

und

zugänge gleichzeitig erreicht wird.

mit diesem, wodurch die

die Verminderung

der Festungs­

In den eingehenden Waffenplätzen

befinden sich die erforderlichen Blockhäuser, um den Wachtposten augenblickliche Rückzugspunkte zu gewähren.

Die Rückzugslinie nach

jedem dieser Blockhäuser beträgt nirgends mehr als 400 Schritt.

In

jedem eingehenden Waffenplatz befindeir sich Sortien für den augen­

blicklichen Gebrauch bei Ausfällen oder Rückzügen.

Der gedeckte Weg

wird von der Escarpenmauer und dein hohen Hauptwall bestrichen. Die ContreScarpenmauer rings um die Festung hat 24', die Escar-

penmauern der Außenwerke haben 32' Höhe, wie der Hauptwall.

Um den Gräben vor den Außenwerke» eine rasante Bestreichung zu

geben, werden an den betreffenden Punkten des Escarpenrevetements wie bei 64, 65 kleine Geschützcasematten angelegt, welche mit den

Thünnen 49 und 38 unterirdisch Zusammenhängen.

g-

h,netfr

Die Einrichtung

der Stadt ist bei der hier an­

genommenen Ausdehnung nicht gleichgültig. Einwohner kann 8000 betragen.

wohnen,

mit

Die Zahl der

Diese müssen bequem und gesund

den Militairetablissements

außer Verbindung

gesetzt,

gegen den eindringenden Feind geschützt und an jedem Widerstande

gegen die Besatzung

behindert werden.

Dadurch wird zunächst die

Anlage sänuntlicher Militairunterkünfte, welche in der Citadelle nicht mehr Platz haben, längs der äußern Enceinte der Stadt be­ dingt.

Den Thoren gegenüber liegen die Infanterie-, neben ihnen

die Kavallerie-, Artillerie- und Pioniercasernen, die Aufbewahrungs­ gebäude und Werkstätten der Artillerie, daS Proviantamt, das Laza-

reth, die Garnisonverwaltung und Arreste, Fouragcschuppen u. s. w.

Diese Gebäude werden bombensicher eingerichtet und die dem Haupt­ wall zugekehrten Wände erhalten an entsprechenden Stellen Scharten

für Infanterie.

Sic sind bei einer Höhe von 2 Stockwerken durch

den Hauptwall völlig gedeckt.

Bildliche Zusammenstellung der Grundsätze der neueren BefestigunzSkunst.

9T

Die 4 eingebogenen Ecken wie 8, 9, 10—12, 13, 14 u. s. w. find zur Aufnahme der öffentlichen Stadtgebäude, als Kirchen,

Schulen, Rathhaus, Theater und was dazu gehört, bestimmt.

Die

Bauart dieser Anlagen bleibt dem Ermessen der Einwohner über­

lassen.

Die Zugänge zu ihnen stehen jedoch unter Bestreichung deS

Hauptwalls. Die vier Hauptstraßen

der Stadt werden von

den abge­

stumpften Ecken 66—69 der Citadelle bestrichen, damit der durch die

Thore eindringcnde Feind von einem völlig unabhängigen Feuer em­ pfangen und jeder für die Citadelle bedenkliche Barrikadcnbau, so wie

die Communication unter den Einwohnern unmöglich, dagegen die

Communication der Truppen nach der Citadelle von jedem fremden

Einfluß unabhängig werde. Die Citadelle ist von einem geräumigen Waffenplatz 50, 53

umgeben.

Dieser bietet im Frieden den Einwohnern Gelegenheit zu

Promenaden, zu Wochen- und Jahrmärkten, so wie der Besatzung

einen bequemen Paradeplatz,

im Kriege aber dem Commandanten

einen geräumigen Aufstellungsplatz für die Reserven,

Wagenparks

und sonstige Militairgegenstände, welche man nicht dem feindlichen

Feuer aussetzen und durch die man nicht die Esplanade zwischen

Stadt und Wall verengen will.

Sämmtliche Straßen und Plätze der Stadt, mit Ausnahme der

4 Queerstraßen 21, 9—9, 13 u. s. w. sind nach obigen Auseinander­ setzungen bestrichen.

Auch letztere können durch kleine Casematten,

welche neben den Eingängen 70, 23, 22, 71 der Grabencaponnieren

angelegt werden, vollständige Bestreichung erhalten. h.

Die Citadelle endlich liegt in dieser idealen Auf-

Mabe««,

fassung im Mittelpunkt der ganzen Befestigung, um jedem Punkte des Umfanges gleich nahe zu sein. Sie erhält den Character eines hohen bombensicheren Schlosses

und wird nur mit einem tiefen durch Caponnieren bestrichenen revetirten Graben umgeben.

eingänge.

Diese Caponnieren bilden zugleich die Thor­

Das Citadcllcnschloß erhält vier gemauerte und gewölbte

Stockwerke und überragt bei 67 Fuß Höhe die ganze Stadt.

Magazine liegen an der Eöcarpcnmauer des Grabens. Hiuidb. d. I»ig. - Dienste-. I.

Die

Die Räum-

98

Vierter Abschnitt.

Erster Theil.

lichkeiten über der Erde sind für Dienstwohnungen, Geschäft-locale,

Casemement, auch für die wichtigsten Staatskassen und Archive de» stimmt.

Mitten

Thurm 72,

im

Citadellenhofe

liegt

welcher die Wohnung

ein Mentalem bert'scher de-

Commandanten

enthält.

Dieser wird noch einige Stockwerke hoch über die Zinnen des Cita-

dellenschlosseS aufgesührt, um zu jeder Zeit als BeobachtungS- und Signalposten gebraucht zu werden.

AuS der Ferne kann er nicht

erreicht werden, da schon die äußerste Spitze des gedeckten Wegeö 1500 Schritt von ihm entfernt liegt und der Feind unter 2300

Schritt Entfernung kein Geschütz dagegen auffahren kann.

Gegen

die näher gelegenen Theile des natürlichen Terrains aber ist die Ci­ tadelle mit ihrem Thurm durch den Wall und die Stadtviertel gedeckt. b. Zusammk«. $• 49. Tafel III. Fig. 2. enthält die Zusammenstellung nen^Stadweftsti- einer kleinen Stadtbefestigung. Sie darf nicht weniger als sechs Polygonseiten haben, da sie sonst keine Stadt sondern

nur einige Militairgebäude umschließen könnte.

Die hier gezeichnete

Stadt kann schon nicht mehr als 1100 Einwohner fassen. Es lag beim Entwurf keine Ursache vor, das bei Fig. 1. ent­ wickelte Trace zu verlassen. unverändert geblieben.

Die Befestigungsanlagen sind

daher

Nur die Stadt selbst und die Citadelle ha-

bm einige Veränderungen erlitten.

Erstere dadurch,

daß der hier

kreisrund anzunehmende Umfang der Stadt nur mit Kasernen und Militairgebäuden umgeben werden konnte, weil zu städtischen Gebäu­

den kein Platz vorhanden war.

Letzteren mußten daher ihre Stellen

an dem inneren Waffenplatz^angewiesen werden. Die Citadelle konnte, ebenfalls wegen beschränkten Platzes, keinen Graben erhalten und

mußte eine ringförmige Gestalt bekommen. c. giisammt«.

stellung eine- re-

§. 50.

Das in Fig. 3. auf Tafel III. dargestellte selbst-

gtimäjijnt8»rw. ständige Fort ist von den in den früheren Abschnitten mehr­ fach erwähnten detachirten Werken zu unterscheiden.

Letztere

find

stets nur Beigaben größerer Festungen und sollen in gewissen Fäl­ len, wenn die Festungen nicht blos den zu befestigenden Platz sondern außerdem noch einzelne wichtige Terrainabschnitte in ihrer un­

mittelbaren Nähe zu decken hätten, unter eventueller Mitwirkung der

Festung oder der bei derselben gelagerten Truppen Stützpunkte einer

Bildliche Zusammenstellung der Grundsätze der neueren Befestigungskunst.

99

Stellung abgeben, also aus dem blos defensiven Character der Ortsbefesti'gung heraus und dem Gebiet der Feldbefestigung näher treten.

Ein regelmäßiges und selbstständiges Fort ist dagegen die kleinste

Art einer in sich

gungsanlage.

abgeschlossenen und völlig unabhängigen Befesti­

Da es

seinem Umfange und seiner daraus hervor­

gehenden Construction nach einem förmlichen Angriff nicht wider­ stehen kann und sein Widcrstandsverinögcn sich nur auf den gewalt­ samen Angriff erstreckt,

so darf es nicht auf Terrainpunkte gelegt

werden, welche die Entwickelung eines feindlichen förmlichen Angriffs begünstigen.

Man findet die selbstständigen FortS nur in sumpfigen

oder in sehr hohen Gegenden, an Gebirgspässen, am Seestrande, auf Inseln.

Geht man den Zwecken von dergleichen ausgeführten Forts

nach, so bestehen sie entweder in Festhaltung gewisser Straßen oder

Terrainabschnitte auf solchen Punkten, wo die geringe Besatzung der FortS durch unmittelbare Sperrung der Zugänge überwiegende feind­ liche Streitkräfte aufhaltcn kann. — Oder sie wirken aus der Ferne

auf Passagen oder Landungs- oder sonstige Aufstcllungspunkte deS

Feindes, insofern diese, durch ihr schweres Geschütz erreicht werden können, ohne daß der Feind im Stande wäre, sic anders als durch

schweres Geschütz aus der Ferne oder durch gewaltsamen Angriff in

der Nähe außer Thätigkeit zu setzen. Es giebt so viel Einzclformen für selbstständige Forts als eS verschiedene Terraingestaltungen und Zwecke giebt.

Die in Fig. 3.

angegebene Form kann daher so wenig als Fig. 1 und 2. als Nor­

malmuster gelten.

Sie soll nur auf die in den meisten Fällen un­

entbehrlichen und doch ausreichenden Bestandtheile der Forts hindeuten. Wenn ein dergleichen Fort bestimmt ist, von einem dem förm­ lichen Angriff unzugänglichen Terrainpunkt aus eine Umgegend, sei es zu Lande oder zu Wasser, mittelst schweren Geschützes zu beherr­

schen; so muß eö vor Allem die zu beherrschende Gegend nach allen Richtungen sehen und treffen können.

Da es aus demselben Grunde

aber ringsum vom Feinde wieder gesehen und getroffen werden kann,

so dürfen die Geschütze nicht hinter Mauern, sondern sie müssen hin­

ter Erdwällen aufgestellt werden.

Dies bedingt die bastionirte Form

einer Erdumwallung, wo Facen, Flanken und gebrochene Courtinen

eine mannigfache Form der Aufstellung gewähren.

Erster Theil.

100

Dierter Abschnitt.

Die nahe Bestreichung des ringsum zur Abwehr deS Sturm­

angelegten revetirten Grabens erfordert die Anlage casemattirter Flan­

ken auf den Fronten 73, 74 — 76, wo kein ThorauSgang ist, deren Scharten natürlich durch

die Contrescarpe 77—80 gegen Außen

völlig gedeckt sein müssen. Eines gedeckten WegcS bedarf das Fort auf jenen Fronten nicht,

indem die Garnison nur zur Bewachung der aufzustcllenden schweren

Geschütze bestimmt ist und weder Ausfälle machen, noch sich stehen­

den Fußes auf der ContreScarpe halten kann.

Zur Sicherung der

Geschütze gegen ein überwältigendes Wurf- und selbst Rohrgeschütz-

feucr befindet sich im Mittelpunkt der Befestigung rin zwei Etagen

hohes Schloß mit Hangard. Die untere Etage deS Schlosses ent­ hält nemlich eine Reihe von Hallen, in welche die Wallgrfchütze zu­

rückgezogen werden können, sobald man sie der feindlichen Artillerie­ wirkung

nicht mehr auSsetzcn

will.

Schloß sogar als Traverse dienen,

In vielen Fällen kann

daS

um die Geschütze auf den dem

Feinde abwärts gekehrten Wallgängen zu decken.

Als Schloß dient

dies Gebäude zur sturmfreien und bombensicheren Unterkunft der Be­

satzung und eineö Theils ihrer Vorräthe.

Außerdem ist die ganze

Escarpe, nöthigenfalls sogar die Contrescarpe zu casemattiren.

Der einzige Eingang auf der vierten Front 73, 76 wird sturm­

frei durchgeführt. Eine andere Constructionsart tritt ein, zur Wirkung in die Ferne

wenn das Fort nicht

sondem zur unmittelbaren Festhaltung

eines unter seinen Canonen gelegenen Passes oder sonstigen Terrain-

punkteS bestimmt ist, ja wenn selbst seine Infanterie an dieser stationairen Wirkung nach Außen Theil zu nehmen hätte. Verlauf

Die im

dieses Handbuchs vorkommenden einzelnen Entwürfe wer­

den noch Gelegenheit geben darauf zurückzukommen.

Eemmantemmt.

10t

Fünfter Abschnitt. Comm andement. Wir gehen jetzt von allgemeineren Betrachtungen, welche

§.51.

auf die in taktischer Beziehung zu wählenden Hauptformm der per­ manenten Bcfestigungöwcrkc Einfluß haben, zu denjenigen über, nach

welchen diese

gewählten Hauptformcn praktisch ausgeführt werden

sollen. Es sollen zunächst die Höhen der Bcsestigungslinicn nach Maaß­

gabe ihrer Wirksamkeit nach Außen behandelt werden, dann die Höhen

derselben

nach Maaßgabe ihrer Deckung gegen Außen.

Das Co mm an de m ent umfaßt die ersteren, letzteren.

das Defi lemen t die

Im weiteren Verfolge des Werks wird daS Profil als

einer der wesentlichsten Gegenstände sür trachtet werden.

die Detailauöführung

be­

Hierauf folgt die Analyse der Regeln für die ein­

zelnen Bestandtheile der Befestigungen, auf unmittelbare Erfah­

rungssätze oder

auf mittelbare Schlüsse aus

denselben

begründet.

Dann geht der Vortrag zur Entwickelung ganzer nach ihren Zwecken

chararterisirter Bcfcstigungswerkc über.

Die beiden letztgenannten

Abschnitte werden zahlreiche durch Zeichnungen

enthalten.

erläuterte Beispiele

Zuletzt wird das Nöthige über die Bautechnik bei der

Ausführung, so wie über die Berechnung der erforderlichen Arbeits­

kräfte und Kosten so weit beigebracht werden, als es zu dem prak­ tischen Jngenikurdienst erforderlich ist, ohne durch zu ticfcS Eingehen

in die Technik der Baukunst den militairischen Gesichtspunkt zu ver­

lassen, und der erste Theil mit dem äußeren Jngenikurdienst schließen. §. 52.

Der Grundriß einer Befestigung bezieht sich vorwal­

tend auf die horizontale Projektion der Linien behufs ihrer Wirkung

gegen daS Vorterrain und ihrer gegenseitigen Vertheidigung.

DaS

Profil unterstützt die durch den Grundriß gegebene Lage der Ver­ theidigungslinien durch richtiges Höhen- und ConstructionSverhältniß. — Profil und Grundriß müssen im Zusammenhänge stehen, wenn

daS Befestigungöwerk ein harmonisches Ganzes bilden soll.

Erster Theil.

ito

Fünfter Abschnitt.

Am einfachsten find die Regeln des CommandementS, zusam­

mengesetzter die des Defilements und am zusammengesetztesten die der Bauconstruction oder des Profils im engeren Sinne.

»Hk»«»«« be« «uf da« Terrain,

§. 53.

Das Commandement bezieht sich auf die Höhe

der Werke untereinander und gegen das Terrain, so weit es

die Wirkung derWerke angeht.

Es darf kein vorliegendes Werk

durch ein hinterliegendcS in seiner Besatzungsfähigkeit und kein hinterliegendeö durch ein vorliegendes in seiner Wirkungsfähigkeit behin­

dert werden. 8. 54.

In Bezug auf das Terrain ist der einfachste Fall

in Tafel IV. Fig. 1. dargestellt.

AB sei der natürlicheHorizont eines in einer horizonta­ len Ebene liegenden Festungstheils.

Diejenigen Erdmaffen, wie

ADC, EFGHJB, welche anzuschütten sind, liegen über, diejenigen,

wie KL ME, welche auszugraben sind, unter demselben. Nur in seltenen Fällen liegen die natürlichen Horizonte sämmt­

licher Werke in einer horizontalen Ebene; manche Werke, mithin auch ihre Horizonte liegen hoch und andere niedrig.

Um nun die Höhen

sämmtlicher natürlichen Horizonte und der mit ihnen zusammenhän­

genden Profile, d. h. die Höhen sämmtlicher Oberflächm und Theilt der Festung untereinander zu vergleichen, wird für jede Festung ein allgemeiner Nullpunkt angenommen.

Dieser liegt niedriger

alS irgend ein Bestandtheil der Festung, z. B. so niedrig als der Nullpunkt am Pegel oder Wasserstandsmesser eines vorbrifließenden Stromes oder einer Mühle, Schleuse u. bergt.

Bevor die Nivelle­

ments behufs der Festungsprojecte anfangen, muß dieser Nullpunkt

an Ort und Stelle unverrückbar festgelegt und dessen Höhe gegm

Mauerwerke oder sonstige unveränderliche Höhenpunkte der Umgegend und durch sichert Documente auch schriftlich festgestellt werden.

Unter jeder Profilzeichnung, wie hier Fig. 1., wird eine hori­ zontale Linie unter den natürlichen Horizont AB gezeichnet, indem

AB über derselben um so viel Fuße und Zolle erhoben liegt, als die in der Natur gemessene gleichnamige Höhe beträgt.

Die Höhe

des allgemeinm Nullpunkts der Festung wird mit + 0* am Maaß

und die Höhe des Horizonts für ein gegebenes Festungswerk wie

Epmmandement. hier AB

jQg

mit der gemessenen Höhenzahl z. B. + W a. M. be­

zeichnet. *)

Die Operation bei Bestiminung der CommandementShöhen fängt

Man wird in den meisten Fällen die Höhe DC

von Außm an.

der Glaciscrete über dem natürlichen horizontalen Terrain AB

gleich 8 Fuß machen, wie dies in Fig. 1. durch angeschriebene Hö-

henzahlcn (Cotten) angegeben ist.

Dann ist schon ein Mann bis

nahe an der Glaciscrete und ein Reiter nahe am Grabenrande K

gegen die von der Ebene AS hcrkommcnden Schüsse gedeckt. Fällt daS natürliche Terrain etwas nach der Fcldseite, also von

A nach S, so wird die Höhe DC geringer, entgegengesetzten Falls

aber wird sie größer ausfallcn. In dem vorliegenden Beispiel ist die Breite des gedeckten We­

ges CK

24



.............................................. .....

Fuß,

die obere Grabcnbrcite, welche mcistentheilS von der

auszuhcbcndcn Erbmasse abhängt, da die Tiefe gewöhnlich durch andere Verhältnisse bedingt wird,

KE

.

.

.

1211

.

die Projection der äußern Wallböschung ET

.

,

die Brustwehrbreite TU

=

m

21’/,



18



Mithin beträgt die Entfernung CU der Glaciscrete ______________ von der Brustwrhrcrcte

........

s- 183/, Fuß.

Wenn man bei einem Walle, wie der vorliegende, vor dem kein Außenwerk liegt, die Höhe der Brustwehrcrete über dem natür­

lichen horizontalen Terrain, also GU = 24', die Tiefe des Wallgag-

*) In einigen Staaten wird der allgemeine Nullpunkt der Festung nicht un­

ter dem niedrigsten, sondern über dem höchsten Punkte der Werke ange­

nommen, wie in Fig. 1 bei PQ angegeben ist.

Die Tiefe des natürlichen Hori­

zonts AB unter diesem höchsten Normalpunkt wird mit — angegeben, wie z B. (-—40' a. M. bei lit B. angeschrieben ist.)

Die Zählung

der Höhenzahlen

von unten nach oben ist der täglichen An­

schauung der Höhen von unten nach oben

auch

leichter mit andern mit der Festung

Verbindung zu bringen.

entsprechender als die umgek hrte, ist

zusammenhängenden Höhenangaben in

Sie wird in diesem Handbuch angenommen.

Annahme des Nullpunkts unter den Festungswerken

Nullpunkt der Festung Vorkommen,

Sollte bei

eine Tiefe noch unter dem

so wird die betreffende Zahl,

wie.in Fig. I

bei dem Brunnen R, die Zahl mit dem Minuszeichen versehen, wie ^20' a. M.

Erster Theil.

Fünfter Abschnitt.

geS an der Bmstwehr — 7', und die Geschützschartmsohlr --- 3' über dem Wallgange annimmt; so liegt letztere 24 — 7 -s- 3 — 20' über

dem natürlichen horizontalen Terrain, mithin 12 Fuß höher als die Bei dieser Höhe beträgt der Inklinationswinkel VWD,

Glaciscrete.

um welchen das auf dem Wallgange stehende Geschütz behufs rasan­ ter Bestreichung der Glacisfläche gesenkt werden muß, 3% Grade. Da nun Canonen, deren man sich nur zu dergleichen Bestreichungen

bedient,*)

ohne allen Nachtheil bis zu 5 Grade inclinirt werden

können; so wäre in dieser Rücksicht eine Erhöhung der inneren Schar­ tenkante über der Glaciscrete bis auf 16 Fuß, d. h. eine absolute

Höhe der Brustwehr über dem natürlichen horizontalen Terrain von

8'-j-16'-|-4'= 28 Fuß zulässig.

In Ausnahmefällen wäre auf kür­

zere Zeiträume selbst eine Jnclination bis auf 10 Grade gestattet, bei

welcher die absolute Höhe der Brustwehrcrete = 8'-)-32'4-4' = 44 g.

betragen würde.

Je niedriger nun die Schartensohle der Brustwehr

liegt, desto länger wird der Auslauf AC des Glacis; je höher, desto kürzer.

Da jedoch die Angriffsarbeiten des Feindes vom Fuß des

Glacis ab eine schwierigere und langsamere Construction erfordern als bis dahin, so pflegt man AC nicht gern kürzer als 120' anzu­

nehmen. DicS entspricht der Brustwehrhöhe GH von 24'. Bei einer

Brustwehrhöhe von 28' würde AC= 92', nur = 46' betragen.

bei einer dergl. von 44'

Aus diesen Betrachtungen folgt, daß man in

horizontalem Terrain mit Rücksicht auf den Kugelschuß für Canonen eine Brustwehrhöhe von 24' bis 28' als gewöhnlich, ausnahmsweise eine dergleichen bis 44' annehmen kann.**)

•) Haubitzen dürfen bckanutlicl, gar nicht inclinirt werden, um die darin bc-

findlichen Granaten nicht in ihrem Lager zu stören. **) Kartätschschüsse werden in Stellungen, vor denen noch ein Erdprofil liegt, wie hier in W, nicht angewendet, weil der untere Rand des StteunngskegelS

DWV sich, namentlich bei schweren Kartätschen leicht senkt, wenn auch die Visir-

linie WX auf der zugehörigen Höhe über dem Glacis Höhe beträgt



gehalten würde.

der Schußweite, in vorliegendem Falle also

x wenigstens 67' a. M. liegen müßte,

Diese

9', so daß

wenn nicht ein Theil der Kartätschen in

der innern Abdachung der Glaciscrete stecken bleiben soll.

Zn der Praxis wird

die Visirttnie WX der Vorsicht wegen wenigstens horizontal d. h. hier auf 71' a. M. gehalten.

Wo also ein Kugelschuß statt finden kann, wird immer auch ein

Lommandeinent.

105

In Bezug auf das Jnfanteriefeuer bietet sich beim Commandement

keine Schwierigkeit dar.

Das Jnfanteriefeuer erfolgt

längs der oberen Abdachung der Brustwehr GF.

Um die innere

Kante G nicht dem Abkämmen durch die feindlichen Geschützkugeln auszusetzen, darf die äußere Kante F bei einer 18' breiten Brustwehr

nicht mehr als 2', oder als ‘/g der Breite, unter der inneren Kante 6 liegen.

Ueber diese schräge Ebene hinweg soll die Infanterie we­

nigstens die innere Kante K der Contrescarpe nebst

liegenden gedeckten Wege und Glacis treffen.

dem

vor ihr

Sollten sich beide Be­

dingungen nicht vereinigen, so muß durch Erhöhung der Glaciscrete,

mithin auch der Contrescarpe K oder durch Erniedrigung der Brustwehrcrete G nachgeholfen werden, indem zu scharfe Brustwehrkanten

nicht statt finden dürfen. §. 55.

Zusammengesetztere Fälle in Bezug auf das ^^7»»

Terrain treten ein, wenn nach Fig. 2. eine Befestigung am Abhange AB eines Berges von unten nach oben an-

steigend, oder am Abhange BC von oben nach unten abfal-

Figur 2'

lend eingelegt werden soll.

Nach den in §. 54. auscinandergesetzten Grundsätzen

für

Inklination der Geschütze darf der Winkel BAC in Fig. 3.

die

Figur 3.

nicht wohl mehr als 5 Grade betragen, weil der Jnclinationswinkel DBA, welcher dem Wechselwinkel BAC gleich ist, ohne nachtheilige Wirkung auf die Schildzapfen der Geschütze und deren Deckel nicht

größer sein darf.

Das ausnahmsweise mögliche Marimum des Win­

kels BAC darf selbst bei Geschüywirkungen für

kurze Dauer 10

Grade nicht überschreiten.

Bei aufsteigenden Ebenen wie AB, Fig. 2 und 3 macht

die Erreichung

des

erforderlichen Commandements

an sich

keine

Schwierigkeit, weil dies schon durch die Terrainformation gegeben ist.

Dagegen ist in dem in Figur 3 angenommenen Fall, daß der

Steigungswinkel BAC nicht mehr als 5 Grade betragen darf, die

Kartätschschust Platz greifen. Sollte in einzelnen Fällen es möglich sein, Kartätsch­ schüsse unniittell'ar aus kein gedeckten Wege, vor fein nur das freie Feld liegt, abzufenern, so fällt jede Schwierigkeit weg. Mau kann also auS Scharten, welche den Gebrauch von Kanonen unbehindert gestatten, unter allen Umständen eben so sicher auch Kartätschschüsse abfener».

Erster Theil. Fünft« Abschnitt.

106

dabei auSzuhebendr Erdmasse so überwiegend groß gegen die anzu-

schüttmde, daß ohne eine kostspielige Erhöhung der Feuerlinie F M GlaciS und der Feuerlinie G deS Walles, (Fig. 3) die auSzuhebende

Erde nicht untergebracht werden könnte.

ES beträgt nemlich daS

Querprosil der auszugrabenden Erde nach den mit FHIKL -st EMNO bezeichneten Flächen

.........

2028 Quadratfuß,

da- Querprofil der anzufchüttenden Erde GPLE

.



so daß ein Unterschied von ......

.

nur

............

80

-

1948 Quadratfuß

stattfindet.

Dazu tritt noch der Uebelstand, daß feindliche Batterien Q,Q

(Fig. 2) welche höher als die Schanze a b liegen, diese im Rücken

beschießen und demnach unhaltbar machen können. Will man daS erforderliche Commandrment behalten und weder

die ausgegrabent Erde unnöthigerweise weiter verkarren noch neue

Erde von außerhalb herbcischaffen, auch sich nicht der Rückeneinstcht durch höher gelegene Batterien auSsetzen, so wird man di« zur streichung

des Abhanges A B (Figur 2)

anzulegende Schanze c d

immer am Vortheilhaftesten so anlegen, daß die GlaciScrete B (Fig. 4) auf der oberen Kante des BergpriSma befindlich ist.

Auch in diesem

Fall wird, wie dieS bei Figur 3 der Fall war, die Berglehne B A

die natürliche Glactsfläche bilden.

Die Schußlinie R B liegt vor­

schriftsmäßig in der verlängerten Glaciöfläche A B und die Breite

de- Grabens ST giebt das Mittel an die Hand, die auszuhebende Erdmasse BUSTV so zu reguliren, daß die anzuschüttende Wall-

mässe V WXYZa mit ihr von gleichem Inhalte ist. In Fig. 4

Figur 4.

findet

dies

statt.

Denn BUSTV ist — 1686 Quadratfuß und

eben so viel beträgt VWXYZa.

Auch ist in Fig. 2 die Schanze

ed der Einsicht von den Batterien Q entzogen. Bei absteigenden Ebenen wie BC in Fig. 2 und in Fig. S

und 6 giebt cS zwei Fälle.

Entweder legt man das Werk, wie es

in Figur 2, mitten auf den Abhang.

Hiezu stimmt das Profil in

Figur 5. — Oder man legt es am Fuß deS Abhanges nach g h Figur 2 an.

Hiezu stimmt daS Profil in Figur 6.

Ein dem letz­

tem analoger Fall ist die Anlage des Werkes i (Fig. 2) in einiger

Entfernung von dem Abhange BC.

107

Eommandement.

In dem ersten Fall, nach Figur 5 beträgt das Profil der und mnopq .

.

.

.

die auszuhebende Erde dagegen 1 in s r nur.

.

Es fehlen daher

.

.

-Figur s.

den Figuren B k 1

anzuschüttenden Erde nach .

.

.

.

.

.........

2869 Quadratfuß,

648

-

2221 Quadratfuß,

also drei Viertel deS ganzen Bodmbedarfs.

Im zweiten Fall nach Figur 6 beträgt die auszuhebende Erde tuvw.............

2048 Quadratfuß,

die anzuschüttende nach den Figuren xyt und

wz aa, bb, cc .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

2048

-

Beide find also gleich. Im dritten Fall nach Fig. 2, wenn das Werk i in die Ebene hinter den Berg gelegt wird, kann man selbstredend daS Profil nach

Gefallen reguliren. Die Entfernung di (Figur 2) in welcher die Schanze i vom

Kamm deS Berges QQ angelegt wird, hängt vom Gesichtswinkel dd, i, ee ab,

geben will.

welchen man den

Frontalgcfchützen der Schanze i

Nimmt man diesen im vorliegenden Beispiel — 45 Grade

an, so wird der Kamm zwischen dd und ee unter Feuer genommen werden, ohne daß die feindlichen Batterien Q durch die Scharten der

Schanze i schießen können. 8. 56.

Aus den Betrachtungen des vorigen 8 lassen sich fol­

gende Grundsätze ableiten: Zur Bestreichung eines vor der Batterie liegenden Abhanges ist die Lage der Batterie am günstigsten, wenn das vor ihr liegende Glacis

auf dem Kamm

des Abhanges, die

Batterie selbst aber auf der entgegengesetzten absteigenden Seite des Berges liegt.

Soll eine vor der Batterie liegende aufsteigende Berglehne unter

Feuer genommm werden,

so lege man die Batterie innerhalb der

Entfemung ihres wirksamen Schußbereichs so weit vom Kamm des Berges entfernt in das horizontale Feld hinein, daß die Geschütze

die zu bestreichende Ausdehnung des Kammes noch vollständig über­ sehen können. 8. 57.

In 8. 54 ist ermittelt, daß bei permanenten Festungs­

werken, in horizontalem Terrain, die senkrechte Erhöhung oder daS Eommandement des Hauptwerks über dem Terrain mindestens 24

Fünfter Abschnitt,

Erster Theil.

1H8

und höchstens 44 Fuß zu betragen habe, wonach 5k Höhe über der GlaciScrete auf 16 bis 36 Fuß anzunehmen ist. Rach §. 55 wird für Berglehnen, welche vor den Werken nach vorne hin abfallen (Tafel IV. Figur 4) das Comman-

dement der Brustwehrcrcte X über der GlaciScrete B dadurch be­ stimmt, daß die Geschützscharte R deS HauptwallS, welche 4 Fuß unter der Brustwehrcrete X liegt, in die'verlängerte Oberfläche AB

Wie weit der Punkt R auf

des vorderen Abhanges gelegt wird.

der verlängerten Linie AB vor oder zurückgeschoben werden muß,

hängt nur davon ab,

die auszugrabcnde Erdmasse BUS TV

daß

der anzuschüttcnden VWXYZK gleich sein muß.

Will man sich

hier nicht in weitläuftige Formeln einlassen, welche allerdings mög­ lich sind,

da alle übrigen Größen

außer der Entfernung BR als

gegeben betrachtet werden können, so thut man am besten, diese Auf­ gabe auf graphischem Wege zu erledigen, indem man vorerst das in der Natur gegebene Profil des Bergsattcls ABK auszcichnet und

demnächst den Punkt B auf der Kuppe als Feuerlinie deS Glacis bezeichnet.

Von B einwärts

werden die Contouren des gedeckten

WegeS und der ContreScarpe BUS aufgetragen und die Tiefe dd S der Grabensohle unter dem natürlichen Horizont AC nach Maaß­

gabe des Quellenzustandes oder anderer Verhältnisse bestimmt. der Grabensohle ST wird das

Minimum

S, ee — 20 Fuß aufgetragen und

Auf

der Grabenbreite, hier

demnächst unter einem Winkel

T, ee, ff — 45 Grad die äußere Böschung ee, ff der anzulegenden

Schanze angegeben.

Wenn nun die Glacislinie AB

bis zum Durchschnittspunkte

gg auf der Linie ee, ff verlängert wird,

Kante der Geschützscharte.

so bildet gg die äußere

Von diesem Anhaltspunkte aus kann die

Schanze nach den Linien ff, hh... .11 nach den bekannten Regeln construirt werden.

Ergiebt nun eine Berechnung, daß daS Profil

der Schanze kleiner wird als der auszuhebende Graben, wie dies in

Figur 4 statt findet, so wird die Böschung ee, ff um etwaS bergab

wie bis TW geschoben, weil die anzuschüttende Erde alsdann mehr beträgt als die auszuhebende.

Im entgegengesetzten Fall schiebt man

daS Profil der Schanze um etwas mehr vorwärts. 8. 58.

Im Fall des §. 56 endlich, wenn das Werk an einer

Eommnndemmt.

109

vor ihm aufsteigrnden und hinter ihm abfallenden Berglehne liegt und demnach die in Tafel IV. Fig. 6 dargestcllte Construction angenommen werden muß, tritt immer die Nothwendigkeit ein, daß

die Brustwehrcrete aa wenigstens um so viel höher gegen die

Glaciscrete y liegt, als

bei dem in §. 54

Construction auf horizontalem Terrain.

betrachteten Falle der

Es bleibt immer schon ein

Uebclstand, daß die oberhalb des Glacis aufstcigende Lehne qB da­ ganze Werk übcrschcn kann, wodurch das Defilement erschwert wird.

Diese Uebcrhöhung darf aber, wenn sie auch im Geschützbereich un­

vermeidlich werden sollte, im unmittelbarcn Bereich des Infanterie­ gewehrs also etwa 200 Schritt oder 40 Ruthen vor der Feuerlinie

deS Hauptwalls unter keinen Umständen statt finden.

In Figur 6

liegt dcr Punkt B um 40 Ruthen von aa entfernt und

folgt,

hieraus

daß a a wenigstens um 8 Fuß höher als B liegen müsse,

welches auch die eingeschriebenen Höhcnzahlen ausdrücken. Noch dringender aber wird ein hinreichendes Commandement

der Glaciscrete y über dem unmittelbar vor ihr liegenden Ter­ rain, damit die gegen das Werk vorbrechende Schützenlinie, wie mm

in Figur 7, in der Entfernung von 100 Schritten keine Aufstellung finde,

in welcher sie den gedeckten Weg n n- enfiliren könnte.

In

Fig. 7 ist versucht worden, dies durch einen rückwärtigen Abfall des gedeckten Weges zu verhindern.

Da dies jedoch leicht Ber-

anlaffung zu Rückcncinsichten, wie von pp aus, geben kann, so wird

es in manchen Fällen gerathener sein, sich der in Figur 8 angege­ benen Construction mit Cremailleren zu bediencn.

Man legt

ncmlich einen hohen gedeckten Weg o o, welcher mit Cremailleren versehen ist und einen niedrigen mit Rampen versehenen gedeckten

Weg q q an. Cremailleren

Auf dem

oberen werden nur

mit Schützen besetzt.

die Bruchpunkte der

Die übrigen Infanteristen sam­

meln sich in dem niedrigen gedeckten Wege.

Die genauen Vorschriften über Construction der Cremailleren sind in dem Abschnitt über die einzelnen Bestandtheile der Festungs­

werke enthalten. 8. 59. Die bisherigen Betrachtungen über das Com- «ommanbemrat«. , v. Verhältniß mehremandement umfaßten die Beziehungen auf das die Festungs-

werke umgebende

Terrain, unter Voraussetzung, daß nur

Grftcr Theil.

1(10

Fünfter Abschnitt.

eint Reiht von Werken hinter dem gedeckten Wege liege und nur

diese eine freie Umsicht über das GlaciS hinweg nach den vor ihnen gelegenen Terrainpunkten erhalten sollen.

Wenn aber

mehrere Werke

hintereinander

liegen,

von

denen die zurückliegendm nicht allein als Abschnitte für die vorlie­ genden dienen,

sondern

ebenfalls

eine

freie Aussicht nach außen

erhalten sollen; so bilden sich neue Rücksichten. Um die hier vorkommenden Fragepunkte zu vereinfachen, wird bemerkt, daß die in §§. 54 bis 58 ermittelten Höhen für das Com-

mandement der vorderen Werke unter allen Umständen als Minimum festgehalten werden müssen und die Höhen der hinteren Werke sich nur nach den bereits festgestelltcn vorderen Werken zu richten haben.

Ginge man auS irgend welchem Grunde von dieser Regel ab, so würde man den vorderen Werken, welche zuerst zum Schlagen kom­ men, ihren Werth nehmen.

Es wird also in dem einfachsten Fall, Tafel V. Figur 1, daß vor dem Hauptwall nur ein gedeckter Weg und kein Außen­ werk läge, nur dahin zu wirken sein, daß diejenigen Feuerlinien des Hauptwalls,

wie Aß,

welche von der Glaeiscrete weiter entfernt

sind, als andere Feuerlinien CD, die Glaeisfläche doch eben so gut bestreichen als jene.

Für die Fcucrlinie CD (Fig. 1), im Profil Fig. 2 mit C be­ zeichnet, wäre nach Fig. 2 und 1

eine Glaciöbreite EF hinreichend.

Für den Punkt 6 der Feuerlinie AB (Fig. 1 und 3) muß dagegen behufs völliger Bestreichung, die Glaeiscrete von H am eingehenden

Waffenplatz bis nach I in das freie Feld auslaufen.

Wollte man das schmale GlaciS vor der Feuerlinie CD (Fig. 1) bis zum Waffenplatze heranziehen und nur durch KI mit dem äußer­

sten Grenzpunkte I verbinden, so würde ein großer Theil des Glacis

vor AB nicht bestrichen werden.

Man muß daher den Fußpunkt

vor dem eingehenden Winkel des Waffenplatzes bis L dem Schul­ terpunkt C gegenüber hinausrücken

und

diesen mit dem aussprin­

genden Fußpunkt M vor der nächsten Bastionsspitze durch LM ver­

binden.

8. 60.

Wenn nach

Figur 4

eine

bastionirte Front noch ein

Außenwerk vor sich hat, so kann daS Glacis dieses Außenwerks

Eommandcment.

111

nur dann wirksam frontal bestrichen werden, wenn das Außenwerk selbst beseht ist.

In diesem Fall bestreicht das Außenwerk die vor

ihm liegenden Glacistheile und der Hauptwall die seinigen.

Eine

Frontalbestreichung des vor dem Außenwerk liegenden Glacis von der

Courtine N des Hauplwalls aus kann schon wegen der nach Fig. 5 stattfindenden Höhenvcrhältnisse nicht erfolgen, indem die Schußlinie NP gu hoch über dem Glacis weggeht.

Es giebt nun zwei Fälle:

Dann wird das Glacis

Entweder das Außenwerk ist beseht.

vom Hauptwall und vom Außenwerk gleichmäßig frontal und von der Seite bestrichen;

Oder das Außenwerk ist nicht beseht.

Dann geht die ganze

Bestreichung des Glacis von den Bastionsfacen DZ und VZ zum Theil frontal, zum Theil seitwärts aus.

Auf größere Entfernungen kann außerdem noch die Courtine N das vor dem Außenwerk liegende Terrain mit Vollkugeln treffen.

Kartätschschüsse finden durchaus keine Anwendung. §. 61.

Auf den förmlich

angegriffenen Fronten müssen die

Außenwerke unter allen Umständen beseht, auch gegen den ge­ waltsamen Angriff stehenden Fußes vertheidiget werden.

Auf denjenigen Fronten jedoch, welche nicht förinlich angegriffen werden, giebt es zwei Fälle. — Entweder will der Feind blos den

gedeckten Weg erobern.

Dann besetzt man das Außenwerk als Re­

duit desselben. — Oder der Feind wagt es bei einer sehr schwachen

Besatzung den gedeckten Weg zu stürmen, mit der Abstcht von dessen

Eroberung sogleich zum Hauptwall überzugehen.

Wenn man für

diese beiden Momente hintereinander zu schwach ist, so giebt man

den gedeckten Weg mit dem Außenwerk auf und besetzt den Haupt­ wall um so stärker. Die Gefechtsverhältnisse

des

besetzten

Außenwerks

sind beiin ceremoniellen und gewaltsamen Angriff desselben gleich, und finden die Regeln für das Commandement des Außenwerks und gedeckten WegcS in beiden Fällen gleiche Anwendung.

Dabei treten

folgende Zeitmomente hervor: Erster Moment. Der gedeckte Weg wird, sobald die Festung einem gewaltsamen Angriff durch den bis in ihre Nähe vorgedrungenen

Erster Theil.

112

Fünfter Abschnitt.

Feind auSgesetzt ist, durch Doppelposten 8,8 in den eingehendm und

auSspringenden Waffenplätzen besetzt und die Reserven derselben vor­ läufig in den Blockhäusern der eingehenden Waffenplätze untergrbracht,

indem vielfältige Erfahrungen lehren, daß zwei Feuerlinien übereinander, ste mögen auS Infanterie oder Artillerie bestehen, nicht gleichzeitig wir-

krn können.

Sobald die Kugeln der hintem Aufstellung über den

Köpfen der vordem Weggehen, sucht auch die beste Truppe durch SeitenauSweichungen auS dem Schußbereich zu kommen.

Zweiter Moment.

So lange der anrückende Feind T,T nur

im Geschützbereich des hohen Walles, und noch außerhalb des Jnfanteriefeuers deS gedeckten Weges ist, müssen die nur zur Beobach­ tung aufgestellten Doppelposten sich jedes Feuerns enthalten.

so wenig tritt das Außenwerk in Thätigkeit.

Eben

Die Infanterie ist unter

dm bombensichem Schutz des Blockhauses U untergetreten; mit Ar­

tillerie aber wird das Außmwerk nicht besetzt. Dagegen entwickelt der ganze Hauptwall DNV sein Geschütz­

feuer, anfangs gegen die feindlichen Batterien W, W und die hinter ihnen in Bereitschaft stehenden Truppenmassen X,X, später gegen die

vorrückendm Angriffscolovnen T,T, bis diese in den Schießbereich

für die Infanterie des gedeckten Weges kommen und ihre Tirailleure und deren Soutiens im Gewehrfeuer vorrücken.

Die Besatzung des gedeckten Weges bleibt unverändert in den

Blockhäusem Y,Y der eingehenden Waffenplätze. *)

Dritter Moment.

Der Feind rückt in die Stellung TT,

welche nur 300 Schritt von der GlaciScrete entfernt ist und von

dort durch Jnfantcriefeuer erreicht werden kann.

Hier macht die

Anlage der Blockhäuser Y,Y folgende Gefechtsaufstellung möglich:

Die Doppelposten deS gedeckten Weges allarmiren durch Abfeuerung ihrer Gewehre und ziehen sich eilig hinter die Blockhäuser. — Man

läßt nun den Feind, wenn er dem Feuer des HauptwallS nicht weicht, in den gedeckten Weg dringen und empfängt ihn hier mit

dem Streichfeuer der Blockhäuser und deS HauptwallS, das lebhaft

und ununterbrochen erhalten wird. *) Wo im gedeckten Wege kein Blockhaus im voraus gebaut oder wahrend der

Armirung provisorisch eingerichtet werden konnte, sind Pallisadentambours zum Schutz

der Kommunikation nach dem Außenwerk erforderlich; indem in diesem Fall die Re­ serven für dell gedeckten Weg in dem Außenwerk ausgestellt werden müssen.

CommandtMtnt.

1113!

Die Blockhäuser erhalten und behalten ihre eigene Besatzumg,. die von der der Werke getrennt bleibt.

Wenn also der Feind sich'

im gedeckten Wege festsetzen will und Miene macht sich der Block­

häuser zu bemächtigen, so tritt die Besatzung des Außenwerks, welche bis dahin im Blockhause u untergebracht war, an die Brustwehr und bestreicht frontal und seitwärts den vor und neben ihr liegenden

gedeckten Weg. Vierter Moment.

Während dieses Gefechts bleibt das Gc-

schützfeuer auf dein Hauptwall in voller Kraft,

Kartätschen,

in der Nähe mit

auf größere Entfernungen mit Kugelschuß.

ES darf

darin keine Pause eintreten, welche schwer nachzuholen sein inöchte. —

Die Geschütze der Courtine N können nur mit Vorsicht und unter Schonung des noch besetzten Außenwerks 0 feuern.

der Hauptgrabenbrücke bleibt aufgezogen.

Die Zugklappe

Während der Dauer des

gewaltsamen Angriffs hört jede Communikation mit dem Hauptwall

auf.

Zwischen den Geschützen kann der Hauptwall mit guten Büchsen­

schützen besetzt werden, welche auf einzelne sich bemerkbar machende Führer oder Gruppen schießen. Fünfter Moment.

Sobald die Feuerlinie längs der Brust­

wehr des Außenwerks nicht länger im Stande sein sollte dem an­

dringenden Feinde Widerstand

zu leisten,

zieht sich

desselben nach dem Blockhause u zurück. —

die Besatzung

Eine gänzliche Aufgc-

bung des Außenwerks mit dem Blockhause und ein Rückzug der Be­

satzung nach dem Hauptwall darf nicht stattfinden.

ES kann leicht

der Fall eintreten, daß der Feind gleichzeitig mit dem Sturm gegen das Ravelin auch einen Sturm gegen die Facen des Hauptwalls

unternimmt.

Alsdann ist die Bestreichung der Facen Z, Z durch die

Bastionsflanken von besonderer Wichtigkeit

und darf deshalb, wie

schon oben erwähnt, keine Communikation auf der Hauptgrabenbrücke

stattfinden.

Das Außenwerk muß seine Selbstständigkeit in der Tapfer­

keit der Besatzung deS Blockhauses u und der kräftigen Unterstützung

deS hinterliegenden Hauptwalls finden. §. 62. AuS obigem Gefechtsgange bei Vertheidigung einer bastionirten Befestigungsfront gegen den gewaltsamen Angriff werden folgende Lehren für das Commandement abgeleitet:

a.

Das Glacis

Handb. d. Ing.-DiensteS. I.

darf sowohl der Höhe

als dem Grundriß 8

mcnt-

(filier Theil.

114

Fünfter Abschnitt.

»ach durch keinerlei Constructton dem Frontal- und Seitenfeuer der dazu geeigneten hinterliegenden Werke entzogen werden.

Es muß

eine nach allen Seiten sanft abfallende, durch keine steilen Ränder unterbrochene Fläche bilden.

BonnetarN'ge Absätze, welche gegen den

Horizont eine steilere Abdachung als 10 Grad bilden und deinnach

de» Kartätschschuß verhindern könnten, sind unstatthaft. b. Sohle und Banquet des gedeckten Weges müssen von den Blockhäusern in den eingehendenWaffenplätzen vollständig bestrichen werden; eben so muß den Facen der Bastione und den Linien des

Außcnwerks rin vollständiges Frontal- und Flankenfeuer dorthin ge­

stattet sein.

Dirs erfordert eine solche Abböschung der oberen Brust­

wehrkronen, daß die auf den Banquets der bestreichenden Werke stehende

Infanterie den innern Rand der Contrescarpe vollständig übersehen könne.

Weder die Erddecken der Blockhäuser, noch die Tra­

versen im gedeckten Wege dürfen diese Bestreichung, so wie auch die

Wirkung in die Ferne verhindern.

Die den Blockhäusern zuständige

Höhe ist im Profil Fig. 6 durch

die Schußlinie a,b,c angegeben.

Um sie auch in der Front bestreichen zu können, müssen sie vorne zugespitzt werden, wie Figur 4 zeigt.

Die der Festung zugewendeten

Eingangsthüren werden in den meisten Fällen tiefer als die Sohle

des gedeckten Weges liegen.

Dieselbe Höhe erhalten die Communi-

cationsbrücken d, d nach dem Außenwerk, von welchen man mittels Rampen nach dem Hofraum des letzteren aufsteigt. c.

DaS Außenwerk

muß

hinreichendes

Fassungsvermögen

haben, um gleichzeitig der Besatzung für den gedeckten Weg so wie seinen eigenen Besatzungstruppen in dem Blockhause u (Fig. 4) und in dem Hofraum einstweiligen Aufenthalt zu gestatten.

Bei Thor­

passagen für Fuhrwerke inuß der innere Raum noch größer sein. — Damit der in das Außenwerk eingedrungcne Feind sich nicht durch Einbauungen in dessen Wallgange festsetzen könne, ist dieser auf

die Breite von 24 Fuß bis zur Feuerlinie zu beschränken. Fällen ist die Anlage eines

doppelten Wallgangcs

In vielen

zulässig.

Der

obere Theil wird alsdann 6, der untere 12 Fuß Breite erhalten.

Die Spitze kann zur Benutzung für einige ambulante Geschütze eine

Bankbatterie mit unmittelbarer Auffahrt von der Hofsohle erhalten.

d. Die Courtine, N Fig. 4, muß, wie schon in §. 60 aus-

bommandcmcnt.

115

geführt, mindestens 8 Fuß höher als daS vorliegende Außenwerk sein,

wobei immer noch vorausgesetzt wird, daß man über diese- hinweg nicht mit Kartätschen, sondem nur mit Kugeln ins Freie schießt, e. Die Verstärkung der Flankirungen durch Casematten ist

bei diesen Betrachtungen über das Commandement ausgeschlossen und nur die Regel inne zu halten, daß die Cordons der Casematten nicht

von ferne gesehen werden können, und die Scharten derselben durch kein Hinderniß in der Aussicht beschränkt werden.

§. 63.

Wenn nun ferner, nach Fig. 7 und 8, Couvrefacen,

wie e, e, unmittelbar vor dem Hauptwall f liegen, welche dessen Bekleidungsmauer g gegen daS äußere Geschützfcuer decken sollen; so

darf in gleicher Art, wie dies in §. 60 für sonstige Außcnwerke auSeinandergesetzt worden, der Hauptwall in seiner Feuerwirkung gegen daS GlaciS h dadurch nicht beeinträchtigt werden.

Die Couvrefacen

beschränken jedenfalls die Einsicht des HauptwaÜS in den gedeckten Weg und sind nur als Nothbehelf in denjenigen Fällen zu empfehlen, wenn die GlaciScrete über ihrer nächsten Umgebung die gewöhnliche

Erhöhung von 8 Fuß nicht überschreiten darf und außerdem in einem

wirksamen Geschützbereich

dominirendc Punkte

liegen,

welche dem

Feinde die Aufstellung von Batterien gestatten, um über die GlaciS­ crete hinweg die Bekleidungsmauer des Hauptwalls zu treffen. Die Besetzung der Couvrefacen, sei es auch nur mit Infanterie, bleibt immer gefährlich.

Sie können kein Reduit erhalten und bieten

deshalb keine hinreichende Sicherheit gegen den gewaltsamen Angriff

und noch weniger gegen den Ueberfall dar.

Eine 10 Fuß breite

Brustwehr, wie Fig. 8 zeigt, nur um einige Fuß über der GlaciS­

crete erhoben, genügt in den meisten Fällen.

Allenfalls kann ein

schmaler Rondengang nebst Jnfanteriebanquet hinter der Escarpenmauer angelegt werden.

8. 64.

Couvrefacen verdienen nur in den Fällen Beachtung,

wo der Hauptwall gegen den gewaltsamen Angriff auS der Nähe

durch sich selbst gesichert werden soll und man keiner besonders großm

Widerstandsfähigkeit deS gedeckten Weges bedarf; wogegen die Bat­ terien auf dem Hauptwall weit hinaus in die Ferne wirken sollen und deshalb unter allen Umständen der Hauptwall gehalten werden

muß.

Dieser Fall tritt z. B. bei Küstenbatterien ein.

8*

Die in den

Erster Theil.

116

Fünfter Abschnitt.

Batterim ausgestellten Geschütze haben den einzigen Zweck, weit über

daS Meer hinan- gegm die feindlichen Schiffe zu wirken.

Wenn

ste nahe am Sttande liegen, so sind sie einem anhaltenden Jnfan-

terieangriff nicht ausgesetzt. versuchen,

Dagegen werden die feindlichen Schiffe

wenn die MeereStiefe ein nahes

gestattet, ihre Bekleidungsmauern durch

erschüttem und umzuwerfm.

der Werke

Ansegeln

große Artilleriechargen zu

Diese aber müssen, um sturmfrei zu

sein, eine bedeutende Höhe erhalten und ihre Cordons müssen außerdem höher liegen, als der höchste Seegang des Meeres.

Unter diesen Um­

ständen kann der Schutz der Bekleidungsmauern g (Fig. 7) nur durch vorgelegte Couvrefacen e e oder, wenn der ganze Wall umschlossen

werden soll, durch zusammenhängende Contregarden bewirkt werden. Ein anderes Verhältniß tritt ein, wenn eine Befestigung vor­

zugsweise zum AuS- und Einmarsch von Truppen oder zur Festhal­ tung eines gegebenen

Terrainpunktes

bestimmt ist, demnach

ihre

Wirkung in die Ferne in den Hintergrund tritt, dagegen aber der

Platz unter keinen Umständen aufgegeben werden darf.

Wenn unter

solchen Verhältnissen nach Figur 9 und 10 die Glaciscrete i nicht

hoch genug gelegt werden kann, um die Bekleidungsmauem k deS

Hauptwalls und I des Außenwerks gegen Geschützfeuer zu decken, so wird nach Verlust deö letzteren auch der Hauptwall nicht mehr lange Widerstand leisten.

Um daher nicht unnöthige Opfer zu brin­

gen, kann man dann entweder das Außenwerk ganz weglaffen wie

in Figur 1 oder es, wie in Figur 9, blos als großen Waffenplatz zum Schutz

des

Ein- und

AuömarscheS für den gedeckten Weg

bewachten, überhaupt aber darf man alsdann auf Vertheidigung der

Conttescarpe keinen so hohen Werth legen, sagen uneinnehmbare Escarpe dahinter läge.

als wenn eine so zu

Da nach Eroberung

der ContreScarpe der Feind immer noch in den Graben hinabsteigen

muß,

so

kann ihm

auch

ein

schwach

oder gar nicht

revetirter

Erdwall, wenn er nur gut pallisadirt ist, bei einer herzhaften Be­ satzung den nöthigen Widerstand leisten. Jedenfalls ist eö Vortheilhaft,

wenn eine nicht völlig sturmfreie Umwallung durch einen innem

sturmfreien Abschnitt (Fig. 9 und 10) neue Widerstandsfähigkeit erhalten kann, ohne daß die Verantwortlichkeit für Abschlagung deS Sturms durch den Mangel eines Abschnitts aufhört.

Dieser Ab-

Tommandement.

117

schnitt kann durch drn vorliegenden Hauptwall n bis auf die Höhe

von 28 Fuß über dem natürlichen Terrain gedeckt werden. ReduitS, o,

können den Abschnitt bestreichen. Bei dieser Construction tritt der Hauptwall in das Verhältniß

einer Erdenveloppe und der ernsthafte Widerstand gegen den Sturm fängt erst bei

dem Abschnitt an,

dessen Breschelegung

von

dem

Hauptwall auS großen Bedenken unterliegen möchte.

Allerdings wird diese Maaßregel bei großen Plätzen und flachen

Polygonwinkeln am wirksamsten sein und bieten zwei neue deutsche

Festungen: Germersheim und Rastatt, wohlgelungene Ausführungen derselben alS belehrende Beispiele dar. §. 65.

Die Behandlung der Cavaliere hinsichts des Com-

mandementS unterliegt den einfachen Bedingungen, das der Cavalier hoch genug sein muß,

um über die Festungswerke hinweg die zu

beschießenden Objecte zu

treffen und

daß

keinS

der vorliegenden

Werke Gefahr laufen darf, durch ihn in seiner Wirksamkeit behindert zu werden.

Gewöhnlich werden die Cavaliere in die Bastione des Haupt­

walls gelegt.

Wo diese, wie in Figur 7, zu eng sind, legt man

sie, wie p, hinter die Mitte der Courtinen.

Sie werden ihrer Natur

nach mchrentheils nur mit den schwersten Calibern der Rohr- und

Wurfgeschütze besetzt werden und ihr Gebrauch aufhören, sobald der Hauptwall in Wirksamkeit tritt.

über dem Hauptwall

wird

DaS Minimum ihrer Erhöhung

daher nicht unter 10 Fuß anzunehmen

sein; das Marimum kann so hoch angenommen werden alS eS ihr innerer Raum und die beizuschaffenden Erdmassen erlauben.

In §. 39 ist bereits der Vortheile erwähnt, welche d et ach irt e Werke für die Wirkung in die Ferne vor compacten Artillerieaufstellungcn

auf dem Hauptwall haben.

den Cavalieren statt.

Dies findet vorzüglich bei

Diese rühren aus einer Zeit her, wo Festun­

gen nur aus denjenigen Werken bestehen durften, welche von dem gedeckten Wege eingeschloffen waren.

Nur in seltenen Fällen wagte

man ein Werk außerhalb der Glaciscrete zu errichten.

Anstatt nun,

wie es heute geschieht, mit Batterien, welche auf größere Entfernung als daö Tragevermögen und die Höhe der Festungswerke eS erlau­

ben, wirken sollen,

dem Feinde näher zu treten,

erhob man sich

Erster Theil.

118

Fünfter Abschnitt.

mittels der Cavaliere über den sonstigen Schußhorizont der Festung und stellte so die Geschütze, welche zuerst zum Feuem kommen, in da- hinterste Treffen der Festung —. ein Uebelstand, welchen Cava­

liere,

ste mögen errichtet werden wo sie wollen,

immer behalten

werden. $. 66.

Das

Commandement einer Polygonalbefesti­

gung, wie Fig. 11, 12 und 13, unterliegt denselben Gmndregeln,

wie das der übrigen Befestigungsarten.

Wie schon in §. 48 auS-

einandergesetzt, ist der Hauptwall hauptsächlich nur zum unmittelbaren Schutz des von ihm umschlossenen FcstungSkörperS bestimmt.

Die

Wirkung in die Feme wird auch hier wie bei den bastionirten Tracen

durchaus nur dem hohen Wall überlassen.

DaS Außenwerk wird,

wie dort nach §. 62 nicht mit Geschützen besetzt, außer ausnahms­ weise mit einigen ambulanten Stücken auf der Bankbatterie q.

Für

ausgedehntere Fernwirkungen wird auf die Anlage detachirter Werke verwiesen.

Dagegen wird die Gesammtwirkung der für die absoluteste Er­

haltung deS Hauptwalls aufzubringenden Mittel im Auge behalten. Zu diesem Ende wird die Bestreichung deS Grabens durch bomben-

stchere, gegen Außen gedeckte, Grabencaponnieren t bewirkt.

Durch

deren Vermittelung wird das Außenwerk q dem Hauptwall fest verbunden.

Letzterer erhält eine doppelte Aufstellung von Infanterie,

einmal oben längs der Erdbrustwehr und außerdem noch in der Höhe

deS gedeckten Weges, hinter einer starken und nöthigenfallS über­ wölbten crenelirten Mauer.

Mit Zuhülfenahme

letzterer wird daö

EScarpenrevetement deS Hauptwalls 32 Fuß hoch.

Rach etwaiger

Erstürmung dieses Revetements wird der Feind durch die Thürme s, s in Flanke und Rücken genommen.

Die Vertheidigung deS Hauptwalls erfolgt, ohne daß ein Mann seinen Posten wechseln dürfte.

Abgesehen von den in §. 48 beschriebenen inneren Abschnitten, deren

CommandementSverhältnisse

sich

bei jeder Detailbearbeitung

anders gestalten, ist nach Fig. 11 u. 12 bei der Grabencaponniere t

darauf zu halten, daß ihr Cordon durch die Flügel u, u des RavrlinS gedeckt werde, so wie daß die Erddecke t (Fig. 12) den Haupt­ wall v nicht verhindere, über das Ravelin q hinweg inö Feld zu

Commandeintnt. sehen.

Die Scharten

119

crenelirten Mauer x,

der

Fig. 11 und 13,

müssen hoch genug liegen, um den gedeckten Weg und das Innere Ueberhaupt muß der Hauptwall

deS Außenwerks e

§. 73. Dtflliren heißt in der Befestigungskunst: fich btr nachtheiligen Einsicht beherrschender Terrainpunkte ent­

ziehen. Liegt die feindliche Aufstellung in derselben horizontalen Ebene mit den anzugreifenden Festungswerken, so bedürfen letztere gegen den Frontalangriff keines DefilementS; wohl aber muß eüberall gegen Ricochetfeuer so wie bei nicht geschloffenen Werken auch, gegen Seiten und Rückenfeuer im Auge behalten werden. In unebenem Terrain wird daS Defilement gegen beherr­ schende Terrainpunkte auch bei Frontalangriffen unerläßlich. Beherrschende Terrainpunkte dürfen nicht absolut höher liegen, als die zu defilirenden Werke. Auch niedrigere können, na­ mentlich durch Ricochetfeuer oder Rückeneinsicht, gefährlich werdm und Maaßregeln erfordem, welche dem Gebiet deS DefilementS augehören.

Dcfiltintnt.

123

Diese Maaßregeln können betreffen:

die Deckung gegen dm

wirksamen Schuß

der Feuerwaffen und gegen bloße Einsicht au-

der Ferne.

den Schuß

Schußweite

Gegen

kommen

nur

die in der wirksamen

liegenden Terrainpunkte in Betracht.

Zwar liegen die

feindlichen Batterien der ersten Parallele nicht über 800 Schritte von

dem Glaciörande

vor

dm zu defilirenden Werken

entfernt und nur

gegen diese ist das massenweise Desilement jener Werke ununrgänglich erforderlich.

Doch können auch einzelne beherrschende Punkte,

welche außerhalb des Verbandes mit der ersten Parallele besetzt wer­ den, durch Rücken- und Seiteneinsicht so viele Nachtheile befürchten

lassen, daß man zu Nachhülfen durch vereinzelte Defilirungen

Als äußerste Grenze

schreiten muß.

Artillerie sind

der wirksamen Schußweite für

1500 Schritte zu bezeichnen.

man sich bis auf 600 Schritt Entfernung.

Gegen Infanterie deckt Die Widerstandsfähigkeit

der deckenden Körper darf jedoch mit vergrößerter Schußweite abneh­ Gegen bloße Einsicht reicht eine bloße Verdeckung durch un­

men.

durchsichtige Körper als Verzäunungen,

Anpflanzungen, Faschinen,

Hürden u. dgl. aus.

8. 74.

Das

horizontale

Desilement

besteht

in

solcher Anordnung des Grundrisses, daß, wie in Tafel VI. Fig. 1, die Feuerlinien nicht auf beherrschende Terrainpunkte A und zusammen,

sondern

auf niedrige

und vereinzelte Punkte

B

aus­

einanderlaufen.

Das verticale Desilement deckt einen überhöheten Befestigungspunkt, C in Fig. 2 gegen den überhöhenden Terrainpunkt D

oder umgekehrt D gegen C durch die zwischengestellte Ebene EF. Beide Arten von Desilement werden beim FestungS- und Schan­

zenbau,

und im Festungskriege bei Führung der Trancheen

ange-

wmdet. §. 75.

Der feindliche Ensilirschuß wirkt aus großen D«»«,,

Entfernungen,

mit voller Ladung und m flachen Bogen ge- ^'wurst«»krun

gen die ganze angegriffene Front oder gegen einzelne Werke

von der Seite. Um sich gegen die Senkung der Schußlinie zu decken,

macht man die deckende Fläche, Fig. 2. — FE aus kurze Entfemungen

um EG gleich 2 Fuß, auf lange um 4 Fuß höher, als sie nach der graden Schußlinie sein müßte,

Erster Theil

124

Sechster Abschnitt.

Der Ricochetschuß wirkt nur auf kürzere Entfernungen, mit verminderter Ladung, jedoch in steileren Bogen, längst den WallgangSlinim der Facen und dcS gedeckten WegeS. Da er nach Fig. 3,

nachdem der aufsteigende Ast HJ die Brustwehr des Haupttpalls übersprungen, bei K niedersteigend den Wallgang erreicht und nun längs des WallgangeS in den sich

verkürzenden Bogen KL

weiter geht; so kann er durch eine bloße Erhöhung der Brustwehr-

crete J nicht in seiner Wirkung behindert werden.

In gleichem

Maaße wird nemlich dem Geschützrohr H eine elevirte Richtung ge­

geben.

DaS einzige Mittel, sich gegen den Ricochetschuß zu decken,

besteht in Anlegung von Traversen 0, P, welche die Schußlinien

HO, HP u. s. w. in

ihren nirdersteigenden Aesten

und einen Kugelfang für sie bilden.

durchschneiden

Diese Traversen erhalten die

in Fig. 4 angegebenen Abmessungen, wodurch eine WallgangSbrritc von 36' bedingt wird, während auf den Flanken, wo keine derglei­ chen Traversen nothwendig sind, eine Wallgangsbreite von 30' hin­

reicht.

In gedeckten Wegen, welche zu jeder Zeit der Einsicht durch die hinterliegenden Werke offen stehen müssen und nach §. 61 nach der heutigen Fechtart einer schrittweisen Vertheidigung nicht entspre­

chen, werden Traversen nicht angebracht. Bei sicher gelegenen Zweigen deS gedeckten WegeS,

deren

Verlängerung z. B. auf vorliegende Außrnwerke oder deren GlaciSflächen einschneidet, wird daher keine Rücksicht auf den Ricochetschuß

genommen. Bei mehr erponirten Branchen wie QR in Fig. 5. legt man

unterhalb der oberen Feuerlinie und deren schmaler Communication S noch einen niedrigen Verbindungsweg T so tief als eS der

etwaige Wasserstand im Graben erlaubt an, von welchem man mit­

tels der Rampen U zu dem Rondengange hinter der oberen Feuer­

linie aufsteigt. Bei sehr erponirten Theilen des gedeckten WegeS endlich findet

die schon in §. 58. angedeutete Anlage von Cremailleren statt (Fig. 5).

Bei diesen sind nur die Durchgänge V zwischen den aus­

springenden Winkeln und dem oberen Rande der Contreöcarpe dem Ricochetschuß ausgesetzt, die zur Bestreichung der GlaciSspitze bestimm-

Defilement.

125

ten Feuerlinien aber, so wie die unmittelbar dahinter gelegenen Wall­ gangstheile WX

des

gedeckten Weges

vollkommen

Die

gedeckt.

weiter zurück gelegenen Theile X V der Glaciscrete werden mit kei­

nem Banquet versehen. Gegen Demontirbatterien bietet das Defilement keine passi­

dar.

ven Mittel

Um

dennoch die Demontirbatterien durch active

Mittel außer Wirksamkeit zu setzen, ist nach Fig. 6 auf der betreffen­ den Hauptwalllinie ab eine überwiegende Anzahl von Scharten ein­

zuschneiden, die Geschütze sind so oft als möglich zu wechseln, auch mehrere Wallgeschütze gleichzeitig zur Zerstörung einer Demontirbatterieschartc nach der andern aufzustellen.

Eine ähnliche Aufstellung

von Rohrgeschützen und Anlage von Scharten auf einem Außenwerk

cd oder einem Collateralwerk, so wie die Aufstellung von Wurf­ geschützen e, e hinter dem Wall müssen dazu beitragen die Demontir­ batterien YZ völlig außer Gefecht zu setzen. Bis alle Vorbereitungen fertig sind und die Wirkung gleichzei­ tig erfolgen kann, werden die Wallgeschütze zurückgezogen, daher auch

der äußere Theil der Schartenmündungen erst in der letzten Nacht

ausgrstoßen. Gegen Wurfbatterien schützt nur die Deckung von oben.

Daß diese nicht blos gegen die senkrecht,

sondern auch gegen die

schräge herabkommenden Schüsse Sicherheit gewähren müsse, ist na­ türlich.

Der Verfolg deS Handbuchs wird Gelegenheit geben,

sie

ausführlich zu behandeln.

8. 76.

Gegen den Enfilirschuß müssen die auf dem

Banquet und dem Wallgange stehenden VertheidigungSmannschäften und Geschütze nebst Zubehör gedeckt werden. Es sei in Fig. 7 die Feuerlinie gh gegen den Enfilir-

schuß fk der Batterie f im Rücken zu decken.

F>g. 7.

Diese Deckung soll

durch Hebung der andern Feuerlinie gi erfolgen. Zur Deckung gehört nicht die Sicherung deS unbelebten Wall­

körpers, sondern der Schutz der auf dem Banquet Im stehenden In­ fanterie und der auf dem Wallgange no befindlichen Infanterie und

Artillerie.

Man nimmt die Höhe eines Mannes — 6' an.

Wenn

also der auf dem Banquet stehende Mann gedeckt werden soll, wel­ cher bei der Brüstungshöhe der Feuerlinie von 4', noch um 2' über

Erster Theil.

126

Sechster Abschnitt.

diese hervorragt, so must der Endpunkt k des Enfilirschufses fk um 2 Fust über die zu deckende Feuerlinie gh hinweggehen.

Sobald

so sind auch die auf dem Wallgange befindlichen

dies bewirkt ist,

Geschütze und Mannschaften gedeckt.

7,

der Feuerlinie hg um

Denn der Wallgang liegt an

an der innern Kante no aber um 8' tie­

fer als jene Feuerlinie.

Daß die nahe an der Spitze des Werks auf dem Banquet ste­

henden Mannschaften durch die Linie gi nicht im Rücken gedeckt wer­ den können,

versteht sich von selbst.

Hierzu wird eS erforderlichen

Falls besonderer vereinzelter Deckungen (siehe §. 73) bedürfen.

Nachdem die dem Kehlpunkt i der deckenden Linie gi gegen den graden Enfilirschuß fik zu gebende Erhöhung auSgemittelt worden, must dieser Höhe nach §. 75 noch der Zusatz von 2 bis 4 Fuß in

Rücksicht auf die ballistische Senkung gegeben werden. Gegen den Ricochetschuß kommt nur die Höhe der Traversen

in Betracht, welche die auf Banquet und Wallgang befindlichen Ob­ jecte decken sollen.

Um die Mannschaften auf dem Banquet zu dek-

ken, muß die Krone der Traverse q, q die Feuerlinie des Walles um 2 Fuß überhöhen,

und die Traverse,

Fig. 4,

über die Brustwehr

greifen.

Wegen Deckung der zwischen der Traverse q (Figur 7) und

Spitze g des Werks stehenden Menschen gilt dasselbe, was für den Enfilirschuß gesagt ist. Jedenfalls

muß

die Entfernung der Traversen von der

Spitze des Werks und untereinander so normirt werden, Punkt r,

daß der

in welchen ein Ricochetbogen in die Traverse einschlagt,

nicht weniger als 2' über dem Banquet oder, wo kein Banquet liegt,

nicht unter

7

über dem Wallgange liegt.

Für einfache Geschühaufstellungen, wie in Tafel VI. Fig. 4 muß

die untere Entfernung der Traversen P, s nicht unter 18', für 2 Ge­ schütze wie bei OP nicht unter 36' und so weiter für jedes Geschütz um 12' mehr betragen.

Gegen den Demontirschuß dürfen die zu deckenden Gegen­ stände zwischen den Scharten nicht über die Brustwehrcrete vorragen.

Eine gleichzeitige Aufstellung von Infanterie mit

der ripostirenden

Defilement.

127

Artillerie ist daher nicht möglich; einige Kartätschschüsse deS Feindes würdm sie vertreiben. Gegen Wurfgeschühe kommt es

weniger auf die absolute

Höhe des zu deckenden Körpers als auf dessen Entfemung von der

DeckungSlinie an. Je näher der Deckungslinie, um so besser ist man gegen Wurffeuer gedeckt, am besten, wenn der Zwischenraum gerade nur ausreicht, um dem Feuer aus dem gedeckten Werk freien Laus zu lassen.

§. 77. Die Deckung gegen nur eine Höht ist das ein«

fache Defilement.

Einfache« Defile.

In Fig. 10 sind die Dünkte w und y' als die Coten von zwei

Feuerlinien und t' als die Kuppe eines BergeS angegeben. 8» 54. aber wird die Höhe jedes Punktes,

Nach

der auf die Befestigung

Bezug hat, von einer allgemeinen tiefgelegenen Horizontalebene, in

welcher der Nullpunkt der Festung liegt, an auftvärts gemessen.

In

würde beispielsweise w auf -s- 50', V

auf

der Ausführung

also

4r 70' a. M. liegen.

Um nun bei diesen Zahlenverhältnissen die rich­

tig« DefilementShöhe für y' zu ermitteln, zieht man die Cotirungöhöhe 50' deS niedrigsten Punktes w von der des höchsten l' ---- 70'

Defilement.

129

ab; verfährt mit der Differenz wie eben erwähnt und fetzt das Re­

sultat = 2// der Cotirungshöhe der Horizontallinie wt zu, wo- •

nach sich die Höhe von y' auf 52% a. M. ergiebt.

Die eben beschriebene Dcfilirung einer horizontalen Linie gegen nur eine Höhe nennt man das einfache Defilement mit einfa­ cher Abdachung.

§. 78.

Das

einfache Defilement mit doppelter

®«prment mit doppcl-

Abdachung deckt nach Fig. 11 ebenfalls nur gegen eine Höhe

Abdachung.

A; indessen ist die Grundlinie BC der zu bildenden DefilementSebenc nicht horizontal, wie dies in Fig. 8 der Fall war.

Wenn in Fig. 11, B und C die Eckpunkte Front B, 0,

einer tenaillirten

F, G sind, welche gegen den beherrschenden Punkt A

gedeckt werden soll; wenn ferner A die Cote 45'; B, 35'; C, 25' ha­

ben;

so beträgt die Differenz des höchsten einsehcnden Punktes A

gegen den niedrigsten der cingesehencn C, 45' — 25' = 20'.

Man

zieht demnach die gerade Linie AG, und theilt sie in 20 Theile, von

25' anfangcnd bis zu der höchsten Cote von 45'.

Nachdem dies ge­

schehen, zieht man von der zweiten Cote B der Grundlinie die gerade

Linie BG nach dem gleichnamigen Höhenpunkt auf AG hier 35', welche demnach horizontal ist.

Gegen BG wird nunmehr der Per­

pendikel AH gefällt und von A bis H in 10 Theile getheilt,

Einthcilung auch rückwärts unbestimmt bis HJ fortgesetzt.

diese

So ge­

winnt man auch hier, wie nach §. 78, eine eingethcilte kürzeste Pro-

jectionslinie AJ, welche man Abdach ungSmaaßstab nennt. Um nun nach diesem Maaßstabe die Höhen der Spitzen D, E, F der zu defilirenden Front B, C zu bestimmen, fällt man aus diesen

die Perpendikel DK, EM, FN und giebt den Spitzen diejenigen Cotenhöhen welche auf dem Abdachrlngsmaaßstabe bei K, M, N ange­

schrieben sind.

Wenn cs sich weiter um die Aufstellung einer Deckungslinie,

wie OP (Fig. 11) handelt, um die zu defilirende Front BC der Einsicht des Punktes A zu entziehen; so kann diese Linie entweder

horizontal liegen, wie OP und muß in diesem Fall parallel mit der horizontalen BG laufen; oder sie kann eine schräge Lage haben wie

QR.

In diesem Fall wird sie verschiedene Höhen,

u. s. iv. erhalten und demnach gebrochen sein. Hondd. r. Inq. - DienftcZ. I.

wie bei Q, R

Erker Theil. Sechster Abschnitt.

M)

Die Lagm der deckenden Anim QP und QR find umgekehrt

Es könnm nemlich diese Li­

auch ost durch das Terrain gegeben.

nien auS der oberen Begrenzung von Höhenrücken bestehen, durch

welche die Lage der Defilementsebme AOP gegeben wird.

In die­

sem Fall müssen die Höhenpunkte ß, C, D, E, F des zu deckenden Werks nach gleichen Gmndsätzen, wie eben angegeben,

durch Ver­

längerung des von A aus senkrecht auf OP zu ziehenden AbdachungSmaaßstabeS bestimmt werden.

ES kann auch endlich die Front BC nach vorne keiner Deckung bedürfen und

dem Defilement nur die Aufgabe gestellt

sein,

den

Wallgängen hinter den Feuerlinien wie BT oder einzelnen innerhalb der Umwallung belegenen FestungStheilen wie U, V, W eine sichere

Deckung durch ihr richtiges Defilementöverhältniß über den Haupt­

In diesem Fall giebt der

wall weg gegen den Punkt A zu geben.

Abdachungsmaaßstab AJ ebenfalls,

wie oben für das Werk selbst,

daS entsprechende Mittel, wie die Zeichnung näher angiebt.

Zusammengksctz-

§. 79.

DaS

zusammengesetzte Defilement findet

dann statt, wenn, wie in Fig. 12 die zu defilirmde Grund[(nie Z, a von zwei Höhen wie b, c oder, wie in Fig. 13 noch

p«nt»e.

von mehreren Höhen eingesehen wird.

Wenn die Grundlinie Z,a Fig. 12, von zwei Höhenpunk­ ten b und c eingesehen wird; so entsteht die Frage, wie die von der­

selben nach jenen Höhen aufsteigenden Defilementsebenen ain zweck­ mäßigsten zu legen seien, um sowohl diese Linie durch vorgeschobene Deckungölinien als auch die etwa hinter Z, a liegenden Werke durch

diese Linie Z, a den Einsichten beider Höhen b und c zu entziehen?

Die Dreiecke aZb und aZc könnten nur dann in einer und dersel­ ben Ebene liegen,

wenn die Aufsteigung von Z, b unter demselben

Winkel gegen den Horizont erfolgen sollte,

als von a c.

Da dies

aber hier nicht vorausgesetzt wird; so kommt eS nur auf die Ermit­ telung an, welcher von den beiden Höhenpunkten, ob b oder c stei­

ler

auf die

Grundlinie Za niedersieht.

Gesetzt b sei dieser Punkt;

so würden sämmtliche von b nach Z, a gezogenen Linien steiler nie-

dersteigm als diejenigen Linien, welche von c aus gegen 2, a gezo­ gen würden; es würde z. B. die Linie c, Z unter der Linie b, a weg­

gehen.

Wenn demnach Z, a gegen b desilirt wäre, so wärt etz dirS

um so mehr gegen c; b wäre demnach als alleiniger beherrschend« Terrainpunkt anzusehen und c würde in diesem Fall keine weitere BnücksichN'gung finden. Das weitere Verfahren beim Defilement von Z, a gegen b ist dann ganz nach §. 78 auszuführen. Nm nun zn ermitteln, ob b oder c die beherrschenden Ter­ rainpunkte find, dient ein Verfahren, welches nachstehend der Deutlichkeit wegen unter bestimmten Zahlenverhältnissen angegeben wird. Gesetzt Z läge auf -j-5' a. M., a auf +0' a. M., b auf -s-25' a. M., c auf -f- 30' a. M. Man ziehe Z, b und theile diese Linie in 20 gleiche Theile, nemlich in so viele, als die Höhendiffe­ renz zwischen b und Z Fuße beträgt. Dasselbe führe man zwischen a und c anS. Nun verlängert man b, Z rückwärts bis d, indem man d, Z — */4 Z, b macht. Dadurch ergiebt sich für d, eine Höhe von +0' a. M. Hierauf verbinde man a und b durch eine gerade und nach d« Angabe, daß auch a auf +0' a. M. liegt, horizontale Linie. Alle Linien nun, wie Z, e von der Linie Z, b aus parallel mit d, a gezo- . gen, sind dennoch auch horizontal. Es kommt nun darauf an, ob der Punkt e, in welchem die Linie Z, c die Linie ac im Grundriß berührt, im Profil höher oder niedriger liegt als der gleichnamige Punkt der schräg aufsteigenden Linie ac sei, welche hier nur in d« Projection angegeben ist? Ze durchschneidet aber die Linie ac in einer Höhe von nur -j-4' a. M., mithin ist die Ansteigung von Z z« b steiler alö die Ansteigung von a zu c. Aus diesem Grunde ist b der beherrschende Terrainpunkt, und das Defilement gcht nur von b aus. ES kann daher der Abdachungsmaaßstab b, f senkrecht auf d, a gezogen und von b bis über f hinaus eingetheilt werden. Rach die­ sem bestimmen sich, wie die Zeichnung darstellt, die DefilementShöhen der einzelnen Werke g und h. 8. 80. Bei dem ,zusammengesetzten Defilement „ , , teSBMamwwfe»Defilemeat gegegen mehr als zwel Hohenpunkte kommt es, rote in g"^ra^rwet 8. 79 nur wieder darauf an, den beherrschenden Terrainpunkt unter jenen Höhen zu ermitteln, um die Aufgabe eben so wie in §. 78 zu behandeln. Wenn nach Fig. 13 der Punkt k der Grund­ linie auf 4.-0', der andere Punkt i derselben Linie auf 4-10', der 9*

ist

Erster Theil. Sechster Abschnitt.

Höhenpunkt 1 auf 40', m auf 35', n auf 50', o auf 20', a. M. (legen, so zieht man zuerst die Linien lk, mk, nk, ok von den Hö­

henpunkten nach dem niedrigsten Punkt der Grundlinie.

Ebm so

verbindet man deren höchsten Punkt i — + 10' a. M. mit irgend ei­

nem Höhenpunkte z. B. I, welcher hier +40' a. M. liegt. Alsdann theilt man die Linie il in 30 Theile, als so viel Fuß die Differenz der Höhen zwischen den Punkten i und 1 beträgt. Um

nun auf dieser rückwärts zu verlängernden Linie den Nullpunkt p macht man ip = */3. il = % 30' — 10'.

zu bestimmen,

zieht man k, p

Hieraus

als die Horizontallinie des DefilementS und

parallel mit dieser die Horizontallinie iq in der aufsteigenden Ebene.

Nachdem nun auch die übrigen ansteigenden Linien k, 1— k, m — k, n — k, o mit den entsprechenden Höhenzahlen versehen sind, er-

giebt sich, daß die horizontalen Linien unter der schrägen Linie k, o

mit Höhenmaaßen von +10', 10', 11', 13%' a. M. Weggehen, wäh­

rend diese an der Durchschnittsstelle q der Projektion schon 18'a. M. erreicht hat.

Die Linie k, o ist demnach steiler als k, 1 und die übri­

gen ansteigenden Linien.

Demnach giebt q, r senkrecht auf k, p gezo­

gen den Abdachungsmaaßstab, welcher nach beiden Seiten verlängert

werden kann, um durch gleiches Verfahren wie in §. 70 zur Be­ stimmung sämmtlicher Defilementshöhen vor und hinter der Grund­

linie k, i verwendet zu werden.

überhöht wird und die Frage entsteht, wie man gleichzeitig alle drei Seiten st, tu, uv gegen Enfilade undRicochet decken soll, ohne dem Commandement des Werks Eintrag zu thun; so fängt

man die Höhenbestimmung

der Feuerlinie

mit dem augenscheinlich

niedrigsten Punkt s der Umwallung an. Diese werde auf +18' a. M. angenommen.

Wenn nun die Entfernung dieses Punktes s von der

Höhe w, 800 Schritt, die senkrechte Projektion sy der linken Seite

auf die Linie sw, 75 Schritt; die Höhe w, 30 Fuß a. M. betragen; so muß der linke Schulterpunkt t mit 19%' a. M. cotirt wer­

den, um der Einsicht des Punktes w zu entgehen d. h. um Objekte, welche in der Kehle deS Werks sv nahe bei s liegen, zu decken.

Eine zweite Einsicht deS Werks kann von x aus gegen denselben

linken Kehlpunkt s erfolgen. Die Deckungslinie gegen diese Einsicht ist die rechte Seite uv, und die nächste Frage ist: wie hoch muß der Punkt z in dieser rechten Seite sein, um diese Deckung zu bewirken? Wenn sz gleich 120, zx gleich 600 Schritt, x 40' a. M. hoch sind; so ergiebt sich die Cotirung von z gleich 22 *//. zw sei 800, z, v gleich 40 Schritt, so wird sich die Höhe von v auf +217/ her­ ausstellen. Nm nun zu ermitteln, wie auch z, u gegen w zu decken ist, berechnet man unter der Voraussetzung, daß z, u gleichfalls 40 Schritt lang ist, die Höhe von u gleich 227/. Die letzte Frage ist, ob auch der Durchschnittspunkt u der Vistrlinie vom linken Schulterpunkt t nach der Höhe x, der auch auf 227/ «. M. hoch anzunehmcn ist, hoch genug liege um tu gegen die Einsicht von x zu decken. Bei der Länge von 80 Schritten für t u dürfte s u nur -|- 20 l/t a. M. liegen. Mithin ist das Werk durch­ gehend gegen die beiden beherrschenden Terrainpunkte w und x ge­ deckt. Von dem vor der linken Seite auf +0 a. M. liegenden nie­ drigen Terrain ist keine Rückcneinsicht der rechten Seite zu besorgen. §. 82. Wird, wie in Fig. 15, ein projectirtes Werk Element ee, ff, gg, ii in der Front und von urwei tenbestrelchungeu. 00 hh von der Höhe T andern kk und 11 in den beiden Seiten überhöht, so ist ein Tafel iv. vollständiges Desilement durch die Fcuerlinien desS'-jur 15. selben nur selten möglich. Die Deckung der linken Seite ee, ff gegen die Höhe 11 durch die rechte Face gg, hh ist nemlich nach §. 81 bei der Annahme, daß die Höhe des linken Kehlpunkts ee auf das Minimum heruntergedrückt werden kann, leicht ausführbar. Dagegen wird unter diesen Umständen die rechte Seite gg, hh von der linken Höhe kk im Rücken eingesehen. Um vollständige Deckung gegen das doppelte Seiten­ feuer zu erhalten, müßte daS ganze Werk ee, ff, gg, hh so geho­ ben werden, daß die beiden Schulterpunkte mindestens in der Verbindungslinie kk, 11 (Fig. 16) der beiden Seitenbatte­ rien kk und 11, in ff' und gg' liegen. Die Facen ff, ee und gg, hh (Fig. 15) können in dem vorliegenden Beispiel wegen der geringeren Höhe von ii eine horizontale Lage oder eine nur geringe Erhöhung nach vorne erhalten. Dann würde in dem Beispiel Fig. 15 ee = 46', ff = 49', hh = 42', gg— 45' a.M. zur Höhe erhalten.

Erster Theil. Sechster Abschnitt.

184

Rur ganz ungewöhnliche und nicht anderweitig zu beseitigende

den Erbauer einer dergleichen Schanze

Rücksichten könnten jedoch

ec, ff, gg, hh, wenn sie wirklich z. B. wegen Deckung einer Brücke m, in Fig. 15 in einen Terrainkessel fallen müßte, bestimmen eine solche allgemeine Profilerhöhung eintretcn zu lassen, wodurch unver-

hältnißmäßige Kosten,

Schwierigkeiten in Herbeischaffung des Bo­

den-, schlechte Bestreichung deS Vortcrrainö und Verengung des in­

neren Raums hervorgerufen werden. Die einfachste Auskunft bietet in solchem Fall die Anlage einer

Mitteltraverse nn — oo dar, welche theils in der erhöheten Erd­

decke eines hier anzulegenden Blockhauses oo, pp, theils in einer

Erdtraverse pp, nn, besteht, welche letztere auf gemauerten Schwib­ bogen mht und die Comniunication auf der Hofsohle des Werks nicht unterbricht.

Unter Umständen können auch Paraflanks qq, rr, welche an

den inneren Kanten der Wallgänge liegen,

dasselbe bewirken.

Sie

haben nur den Nachtheil, daß sie die vollständige Einsicht der Feuer­

linien von einem inneren Reduit oder einer hinter ihm neuen Aufstellung verhindem.

gelegenen

Diesen Uebelständen ist die Mittel­

traverse nicht ausgesetzt. Btfument gegen §. 83. Ein Werk, welches offenlikgendt Brustwehren erwAkeserrX halten soll und ringsum von beherrschenden Terrainpunkten

eingesehen wird, könnte allenfalls durch ringsum laufende Parado'S, durch eine Krcuztravcrse oder ein dergleichen Block­ haus defilirt werden.

Doch wird man solche kostspielige und unbequeme Vorrichtun­

gen möglichst vermeiden.

Sollte es bei tief cingeschnittenen Gebirgs­

thälern nicht gelingen, den beabsichtigten fortificatorischen Zweck an­ ders

als durch Placirung

eines so schlecht gelegenen Werkes zu

erreichen; so kann man den Posten nur durch ein mit starken Mauern

umschlossenes F'gur 17-

setzen.

und

bombenfest

überwölbtes

Thurmfort

ss

be-

Die untere Etage deS ThurmfortS ist dann, zur Dek-

kung gegen mögliche Breschelegung mit einem glacisartigen Erdman­ tel tt zu umgeben, welcher zugleich die Zugänge zum Fort dem feindlichen Auge entzieht.

Ist die Stelle des Eingangs uu z. B.

durch eine Brücke gegeben; so legt man in seiner Nähe ein Außen-

Defilkinent.

fort w an.

135

Dieses Außenfort kann in Verbindung mit einem klei­

nerm detachirtm Werk ww sowohl den Eingang uu als auch die

übrigen weniger bedeutenden Höhen xx und yy, so wie die Sttaße

ii bestreichen und ein Stauwehr bei ww den Fluß zu einer Ueberschwemmung des Felsenthals nöthigen.

Bei einer nicht vollständig statt findenden Rückcneinsicht, wie sie in Fig. 18 angegeben, läßt sich die Kreuztraverse durch Ver­

längerung der Mitteltraverse über die Kehle des Werks hin­

aus vernieiden. Wenn nemlich von dem links rückwärts liegenden Höhenpunkte

aa nach dem rechten Kehlpunkte bb des Werks die gerade Linie aa,

bb gezogen wird, so schneidet diese die Mitteltraverse in dd. Eine zweite Linie ee, ff, von dem rechts rückwärts gelegenen

Höhenpunktc ce nach dem linken Kehlpunkte ff gezogen, durchschnei­ det dieselbe Traverse in gg.

Letztgedachter Durchschnittspunkt be­

stimmt das Ende der Verlängerung der Mitteltraverse. Die Mitteltravcrse verdient dann den Vorzug vor der Kreuz­

traverse, wenn das Werk ff, bb der Einsicht einer hinterliegenden von ihm unabhängigen Stellring hh ausgesetzt ist.

Die Kehllinie ff, cc, bb wird so weit in das Innere des Werks

hineingezogen, daß die Höhen aa und cc auch in die ihnen zunächst

liegenden Hälften des Werks wie ff, ii und bb, ii nicht hinein­ sehen können.

Sie dürfen in diesern Fall nur durch eine Pallisade

oder schwache Kehlmaucr gegen den gewaltsamen Angriff gesichert werden, stehen aber dem Geschützfeuer des Werks hh offen.

8. 84. Zuweilen ist es, behufs collateraler Unterstützung gegen angegriffene Fronten oder anderer Zwecke wichtig eine ^AbdÄungÄn' zu befestigende Front wie Fig. 19 kk, 11 horizontal zu halten.

gjjUr **

Wenn nunkk der niedrigste Punkt dieser Front auf +0' a.M. liegt und zwei Höhen mm — -|-20' unbnn = -f-30’ a. M. der Linie

kk, 11 gegenüber liegen; so ist augenscheinlich nn der beherrschende Terrainpunkt und die Abdachung nn, kk ist steiler als mm, kk wenn

ll = -j-10' a.M. liegt. Will man nun die Grundlinie kk, 11 durch horizontales Defilement horizontal machen, so verlängert man

nn, 11 bis pp, so daß 11, pp gleich

7,nn 11 wird.

In diesem

Fall ist die Höhe von pp =+0' und kk, pp horizontal. Sollte man

Erster Theil.

136

Sechster Abschnitt.

eS jedoch vorziehn der Linie kk,-11 nicht allein eine horizontale, son­ dern auch eine in aller Beziehung gleich gesicherte Lage gegen den

schräg ansteigenden Höhenzug mm, nn zu geben,

d. h. den Abfall-

winkel von nn nach der Lage qq nicht steiler als den von mm nach kk zu machen; so mache man nn, qq = f. mm, kk, weil sich in die­ sem Fall mm, kk zu nn, qq verhalten muß, wie die Höhe von 20'

zur Höhe von 30', weshalb nn, qq = ?Jmat mm, kk = |. mm,

kk— und gebe der Grundlinie die Lage kk, qq. Ein ähnliches Verfahren findet statt, wenn die Grundlinie nicht gerade horizontal, sondem dem Punkte 11 irgend eine andere Höhe

unter der Bedingung gleichen Abfallwinkels von den einsehenden Hö­

hen nach den eingesehenen Endpunkten der Grundlinien gegeben wer­ den soll.

851

enf?bnKg,tin)e"

Zuweilen kann man auch einzelne beherrschende

Terrain punkte

dadurch

beseitigen,

daß

man sie unter

das Feuer seitwärts vorgeschobener Festungswerke

bringt und dadurch das Auffahren feindlicher Geschütze unmöglich

Selbst wird in geeigneten Fällen die Einebnung einzel­

macht.

ner Höhenkuppen geringere Kosten und größere Bequemlichkeiten

im Innern für die ihnen ausgesetzten Festungswerke haben, als wollte man diese dagegen defilircn. §• 86.

oÄ'n.nbeim

Nach praktischen Erfahnmgen ist für den Dienst-

SSat gebrauch folgende Reihefolge der zugehörigen Ope«ungt!."rationen anzuempfehlen.

So weit es zulässig ist, muß jedem größeren fortificatori-

a.

schen Entwurf ein Situationsplan im Maaßstabe von 20 Ru­

then auf den preußischen Duodccimalzoll oder von lichen

Größe zum

Grunde liegen.

Auf

der natür­

diesem Plan müssen die

vorzüglichsten Höhenpunktc des zu befestigenden Terrains über einem nach 8. 54 zu bestimmenden Nullpunkt angegeben werden.

Bei

kleineren

Entwürfen

kann zu

größerer Deutlichkeit ein

Maaßstab von 12 Ruthen auf den preußischen Duodezimalzoll oder n'n der natürlichen Größe in Anwendung koimnen.

b.

Unter Benutzung dieses Situationsplans wird das zu be-

^festigende Terrain zur Stelle besichtiget, die Tracen der Feuer­

linien der Werke werden abgesteckt und dabei schon das horizontale

Dtklenititt.

137

Dkfilement, so weit eS nach dem Augenmaaß geschehen kann, berück­ sichtigt.

Ein fleißiges und

unverdrossenes

Probiren,

welches die

zweckmäßigste Lage der Werke im Allgemeinen, so wie Längenausdehnung und Situation der einzelnen Linien sein möchte, kann nicht

genug empfohlen werden.

Fehler in der Trace lassen sich nur man­

gelhaft und immer nur mit großen Kosten rectifiziren.

Man muß

dabei Angriff und Vertheidigung, die Eigenthümlichkeit der beider­

seitigen Terrainhöhen und Falten, das Commandement und die zur Disposition gestellten Geldinittel im Auge behalten und eS auf mehr­ fache Umänderungen der allgemeinen Entwurfslinien auf dem Plan

und Absteckungen auf dem Terrain, auf Ueberfchläge der Kosten und

VertheidigungSmittel, so wie auf Untersuchung über die größere oder geringere Wichtigkeit einzelner Fronten nicht ankommcn lassen.

Man

erspart sich dadurch zeit- rind geldraubende Umänderungen beim Bau.

c.

Nach Absteckung der genauen Trace wird diese endlich.auf

dem Terrain ausgenommen und in den Situationsplan eingetragen. Hierauf werden

die

tiefsten Höhenpunkte der Feuerlinien

mit Rücksicht auf das erforderliche Minimum des Commandements so wie die Höhen der Haupttraversen zur Stelle ermittelt, und an

hinreichend hohen Stangen durch Knaggen mit beigeschriebenen Höhenmaaßen markirt, auch in den Situationsplan eingetragen.

d.

Dann erst wird nach Maaßgabe der cotirten Höhenpunkte

deS Terrains und der nach lit. c. bestimmten niedrigsten Punkte der

Feuerlinien das Dkfilement durch Berechnung und Zeichnung auf dem Plan durch beigeschriebcne Cotten angegeben.

Vor wei­

terer Prozedur werden diese Cotten mittels Knaggen an den nunmehr

weiter auSzusteckenden Stangen der Trace angetragen und nachdem

dies geschehen,

setzt man an die Stangen nacheinander Leitern an

und prüft von diesen aus, so weit es ohne Gefahr geschehen kann,

die Zweckmäßigkeit der angetragenen Höhen und deS Grundrisses.

Bei Ausführung dieser Operation wird man in Verwunderung ge­ rathen über die bedeutenden Fehler, in welche pian ungeachtet der erwähnten, Anfangs unnöthig erscheinenden Maaßregeln gefallen ist,

und die insbesondere in der mangelhaften Berücksichtigung der Sei­ ten- und Rückeneinsichten und der unvollkommenen völligen Beherr­ schung des vorliegenden TerrainS zu bestehen pflegen.

Erster Theil.

138 ee.

Lcchster Abschnitt.

Nachdem man auf diese Art die Trace vollständig und das

Defilement und Commandement im Allgemeinen festgestellt, errichtet

man

den einflußreichsten

auf

vorspringenden und

zurückstehenden

Punkten leichte Gerüste von Brettern mit Geländern und Treppm, auf welchen man eine ruhige Uebersicht des Ganzen unter Zuhülfe­

nahme von Zeichnungen und sonstigen Hülfsmitteln gewinnt, auch mehrere Personen zu geineinschaftlichen Berathungen Platz haben.

Von diesen Kanzeln aus ist man in Stand gesetzt, alle Einzeln­ theile .nochmals zu überschauen und an den Zwischenstangen die nöthigen Correcturen der Defileinents- und CommandementShöhen zu

veranlassen. Zwar sind die Kosten für jede dieser Kanzeln im Durchschnitt auf 40 Thaler preußisch anzuschlagen.

Diese Ausgaben verschwinden

jedoch gegen die vielfach höhere Ersparniß an Zeit und Kosten fitr eine correcte Projectirung und an den Kosten und Uebelständen eines

späteren Umbaues, wenn einmal von Hause auS Mißgriffe in der

ersten Grundanlage gemacht sind. Richtige Trace, richtiges Coimnandement und Defilement sind

die Haupterkennungszeichcn

eines

erfahrenen und umsichtigen Fe-

stungsbaumeisterS.

ff.

Mit diesen Vorarbeiten schließen die Hauptoperationen auf

dem Felde.

Nunmehr

folgt die Ausarbeitung

der allgemeinen

Entwurfspläne, nebst den zugehörigen Profilen und Kosten­

übersichten. Die Entwurfspläne werden wie ad a. bemerkt,

in der Regel

nach dem Maaßstabc von 20 Ruthen auf einen preußischen Duode-

zimalzoll gezeichnet, die zugehörigen Profile nach demselben Maaßstabe. Nachdein diese Normalarbeiten die Genehmigung der oberen Be­

hörden erhalten, werden nach 8.47 1. c. die Dossirungspläne der

einzelnen Fronten und Werke nach dem Maaßstabe von 12 Ruthen auf den Duodezimalzoll gefertigt.

Die zugehörigen Profile erhalten

einen Maaßstab von 20 Fuß auf einen Duodezimalzoll. Weitere Angaben werden späteren Abschnitten dieses Handbuchs

vorbehalten.

Das Profil »er Erdwerke und guttennintern.

139

Siebenter Abschnitt. Das Profil der Erdwerke und Futtermauern. §. 87. Die Erdwerke haben bei steiler Abdachunq »«fu t>« erb. J . . »erle im Allgreine größere Widerstandsfähigkeit gegen die feindliche Ersturme*n‘nmutig;

bei flacher Abdachung widerstehen sie' besser den feindlichen

Projectilen und der Witterung.

Die Steilheit der Abdachung hat

jedoch ihre Grenze in deren Höhe und der Erdart, aus welcher der Wall zusammengesetzt ist.*)

1. Kriege

Im Einzelnen hat:

Das Profil der Feuerlinic für Infanterie im

nach Tafel VII. Fig. 1

eine

steile Brustlehne

für die im Anschläge liegenden Infanteristen, Banquet BC und einen Anlauf CD.

8«“«-

(

AB

ein 5' breites

Figur i"

Bei der Construction wird

von dem obersten Punkt der Fcuerlinie A eine Senkrechte AE gezo­

gen, diese 7' hoch gemacht, die Horizontale AF gezogen und von ihr, um die Breite des WallgangeS entfernt von F auS die Senk­

rechte FG bis

auf 8' unter der Feucrlinie herabgesenkt, wonach EF

die Oberfläche des WallgangeS giebt. Der auf dem Banquet stehende Infanterist ist bis an die Brust,

welche 4' hoch ist, der auf dem Wallgange stehende bis 2 Fuß über seinem Kopf gedeckt. Brustwehr stehen,

Sollen einzelne Infanteristen, welche an der

frontal völlig

durch Sandsackschartcn,

gedeckt werden,

so geschieht dies

indem man die beiden Sandsäcke jeder

Scharte an der Feuerlinie 3 Zoll, an der äußeren Seite 15' aus­ einander legt und mit einem dritten Sack bedeckt.

Die zwischenlie­

genden Merlons werden ebenfalls aus Sandsäcken gebildet. 2.

Im Frieden pflegt man nach Fig. 2 die Böschung AH

’) Die Wahl von Erd - oder Manerhekleitung hängt gewöhnlich von »en vorhandenen Zeit - unk Geldmitteln ab. Bei trockenen Gräben ist die Mauerbekleitung unbedingt fester als ter blofie Erdwall. Bei nassen Gräben must in »en Fällen, wo man einen regelmäsiigen Ilebergang mittels eines Fasebiuendammes erwarten muß, dem Erd wall der Vorzug gegeben werden. In solchen Fällen ist, wie in diesem Handbuch schon anderweitig bemerkt worden, die Anlegung eines gemauerten Abschnitts.hinter der Erdenveloppe anzurathen.

Erster Theil.

140

Siebenter Abschnitt.

der Feuerlinie für Infanterie mit ganzer Anlage abfallen zu

lassen, um sie besser zu erhalten; dem Anlauf HI giebt man dagegen nur 1 Vi fache Anlage und

benutzt bei der Armirung das wegzu­

stechende Dreieck an der Feuerlinie zur flacheren Anschüttung deS

Anlaufs und Verbreitung des Banquets.

Für kleine Bermen an der inneren Kante des Wall­

3.

ganges von 5' Tiefe unter dem Wallgange,

auf welche Hecken

zum Schutz gegen das Herabstürzen gepflanzt werden, bekommen die

oberen Böschungen GK (Fig. 1) ebenfalls eine steile Anlage, weil

die Heckenpflanzungen ein Schutz für den Erdrand sind und in den­

selben hincinwachsen.

Dasselbe gilt auch für die Feuerlinien deS

gedeckten Weges, neben welchen auf dem Jnfanteriebanket Hecken gepflanzt werden.

Hinter Hecken, welche das Hinaufsteigen verhindern sollen z. B. an den äußeren Böschungen deS Hauptwalls,

wird der natürliche

Abfall des Walles nicht steiler abgestochen. Obere Abplattung der Brustwehr.

4.

Die obere Abplattung der Brustwehr darf nach

§. 54 nicht mehr als höchstens

d. h. bei einer

18'

*/7 ihrer Breite betragen,

breiten Brustwehr beträgt ihr Plongee 2%'.

(Fig. 1.) Profil der ®eschützscharten.

Tafel VH. Figur 3.

5.

Geschützscharten erhalten nach Fig. 3 eine Knie­

hohe LM von 3 Fuß.

Der Neigungswinkel der Scharten­

sohle darf nach §. 53 nicht mehr als 5 Grade betragen. Im

Grundriß ist die Scharte an der inneren Brüstung 2' breit, an der äußeren Brustwehrkante 9'.

Die Wangen werden im Frieden von

Rasen, int Kriege von Faschinen oder Batteriekörben construirt. Die

innere Böschung der Feuerlinie wird so steil wie bei den Infanterie­

scharten gehalten.

Im Frieden werden die Scharten für die permanent zur Be­ streichung der Eingänge und für sonstige Zwecke ausgestellten Geschützt

völlig kriegsmäßig construirt.

Sonst begnügt man sich,

an solchen

Stellen der Feuerlinien, wo im Kriege unbedenklich Geschütze aufge­

stellt werdeit müssen, damit, daß die innere Brtlstwehrböschung, nacb

Figiic 1.

Fig. 4, NO

mit ganzer Anlage angeschüttet wird.

Bei Ar-

mirung der Festung wird die steile Böschung NP abgestochen,

du

Scharte NQRS ausgehoben und der gewonnene Boden zur Bildung

Da- Profil der (nhvcrfc und Futtermauern.

141

von Traversen, zur Verstärkung der Bmstwehr oder als Vorraths­ Die steilen Böschungen der kriegsmäßig abgestochenen

boden benutzt.

Brustwehr sind aus Fig. 3, 4 und 7 der Tafel VI. ersichtlich. Bank­ batterien unterscheiden sich von den Schartenbatterien dadurch, daß

sie durchgehends

nur eine Brustwehr von 3' Höhe erhalten.

gewähren eine weitere Umsicht.

Sie

Dagegen müssen die Geschütze zeit­

weise zurückgezogen oder die Brustwehren durch Schanzkörbe erhöht oder die Geschützständc tiefer ausgestochen werden.

6. Die äußeren Böschungen der Erdbrustwehren erhalten bis zur Höhe von 30 Fuß ganze, zwischen 30 und 40 Fuß 14zöllige, zwischen 40 und 60 Fuß lüzöllige Anlage.

In

auf der

eine

letztgedachtem Falle wird

halben Brustwehrböschung

Hecke zur Entlastung gegen den Erddruck und gegen die Erstürmung

angelegt, wie dies Alles in Fig. 5 angegeben ist.

den Brustwehren steilere Böschungen zu geben.

Es ist bedenklich,

Der natürliche Bö­

schungswinkel des Sandes beträgt nemlich, nach Tafel VII. Fig. 6, TUV — 30 Grade, desgleichen der Gartenerde,

Tafel vn. ®'a"1 6'

WUV = 35 Grade, die ganze Anlage von Wällen bis zu 30 Fuß

Höhe nach Fig. 5 . . 45 Grade.

Wenn

demnach

dem Wall die

künstliche Böschung XU gegeben werden soll, so muß das über den Böschungslinien TU oder WU gelegene Dreieck TUX ober'WUX

durch künstliche Mittel an dem Hinabrutschen längs derselben behin­

dert werden.

Je steiler

nun die Böschung XU,

desto schwieriger

wird die Anbringung dieser Mittel.

Wollte man sich TUX oder WUX

allein auf die Gegenschüttung des Dreiecks

mit ausgesucht gutem Boden beschränken,

so

würde dieses auf der Spitze U stehende Dreieck sehr bald einstürzen.

Man muß daher nach Fig. 7 die Böschungsfläche ZU mit

Figur i.

einer künstlichen Erdbekleidung ZUBCDEF versehen, welche durch

ihr statisches Moment dem Schube der hinterliegenden rohen Erdmassen GH Widerstand leistet.

liegt auch hier,

Der Mittelpunkt des horizontalen Drucks

wie bei Bekleidungen im Allgemeinen,

auf ‘/3 der

Druckhöhe BI in D und bis dahin muß die Erdbekleidung von dem

Horizont ZI obcrwärts die größte Stärke erhalten, wenn nicht die Ausbauchring Z K B entstehen und die Böschung einstürzcn soll. Erfahrungsmäßig muß die Breite dieses untern Drittheils, ZL

142

Erster Theil.

Siebenter Abschnitt.

bei gutem Hinterlageboden wenigstens */4, bei schlechtem */s

der

Höhe BI betragen. Sobald die Aufstmnpfung bis D gelangt, wird der zweite Absatz

um 2 Fuß — MD dünner gemacht und in der Dicke MN steigt er

so weit aufwärts,

bis zum drittm Dritttheil CB, welches immer

nur 4 Fuß dick sein darf, da dessen Höhe niemals über 13 Fuß be­

tragen kann. Fig. 7 giebt die Maaße für

eine 3V' hohe Erdböschung bei­

spielsweise an. Der Fuß der Böschung Z muß stets nach außm erhalten,

des Walles

nach

eine gute Abwässemng

damit dieser nicht aufweichen und den Sturz

sich

ziehen könne.

Sofern man recht ttockenes

Material zur Hand hätte, kann der 2 Fuß tiefe Einschnitt LEFZ damit ausgestampft werden.

Entgegengesetzten Falls ist wenigstens

die Ausstampfung mit gutem Boden in Verbindung mit dem oberm

Vorsatzboden erforderlich. Die Abplattung UO der Brustwehr bedarf nur einer 1/

hohen Bedeckung mit tragbarer Gartmerde, um einen guten GraSwuchS zu befördem. Die Böschung der Feuerlinie muß jedenfalls,

sie mag

kriegsmäßig nach Fig. 1 und 3 oder friedenSmäßig nach Fig. 2 und 4 construirt sein, aus gutem 3' starken Bodm bestehen, damit sie beim

Gebrauch im Kriege Stand halte.

Der Wallgang wird mit gutem Boden und über diesem mit

einer starken Kieslage bedeckt werden. Die innere Wallgangsböschung RV wird nach.Maaßgabe ihrer Höhe in der Art behandelt,

daß die obersten 12' nur einen

Vorsatzboden von 3', der Fuß der Böschung aber einen dergleichen

von nicht mehr als 4' Stärke erhalten,

da diese Böschung nienralS

dem feindlichen Geschützfeuer ausgesetzt ist.

Für die äußere Böschung

dagegen muß man auf daS Eindringen der Geschützkugeln bis auf 10' Tiefe gefaßt sein.

Außer den hier angegebenen Plattimngen mit gutem Vorsatz­ boden, worunter gut gestampfte, wenn gleich mit etwas Sand oder Steinen gemischte Gartenerde, nur nicht reiner Sand oder Lehm ver­

standen werden, bedarf jede für Graswuchs bestimmte Böschung noch

Da» Profil der Vrtwerke und Futtermaucrn. eines 8 Zoll starken Vorsatzes von Plackboden,

143 in welchen die

Queckwurzeln oder der Grassaamen eingelegt werden.

7.

Erdränder, welche mit Wasser umgeben sind,

müssen,

an ruhigem Wasser

sie

wenn

und

auf sicherem

T?üv>"vil

Grunde liegen,

eine l‘/2 bis 2süßige Böschung und

Bekleidung mit

einer Spreutlage Fig. 8 U oder einer Rauh­

wehr VW, das

fallende

besser aber eine platte Laub

der

Pflanzungen

eine

Steinlage XY erhalten,

den

Graben

zu

Kignr 8.'

da

leicht ver­

schlämmt. Die Spreu tlage besteht aus einer Fläche dünn ausgebreiteter

Wcidenreiser, welche durch übereinander geflochtene durch Pfählchen festgehaltene leichte Gurte gehalten wird und deren Widerstand gegen Erweichungen durch das Wasser durch Verwurzelung der in das Erd­ reich rindringenden Weidenlohdcn erzeugt wird.

Die Rauchwehr besteht aus einer dickeren Bedeckung von Wei­ denstrauch, welches durch Verwurzelung und elastischen Widerstand des Strauches gegen Erweichung und Wellenschlag sichert.

Noch kräftiger ist der Schutz durch Bekleidung der Böschung mit

möglichst großen in Moos oder Rasen ausgesetzten Steinen. 8.

In Vorstehendem ist das Profil der Erdwerke so -weit be­

handelt worden,

erforderlich ist.

als cs für die Projectirung der Festungswerke

Die Bauausführung

wird im Verfolg dieses

Handbuchs besonders behandelt und hierauf hingewiesen. $. 88.

Festungsbau

Das Profil der Mauerwerke beruht beim P»»i>>». sn«uer. auf dem richtigen Verhältniß der Mauerdicken

zum Druck der hinterliegenden Erde und zum Widerstande gegen die

Wirkungen des feindlichen Geschützes. Der Verfasser dieses Handbuchs hat sich über die Stärke und

Gestalt der Futtcrmauern bereits im Jahr 1842 in dem Archiv für

die Offiziere der

königl. preuß.

Artillerie- und Ingenieur-Corps,

13. Band, ausführlich ausgesprochen.

auf andere Werke

Da jedoch jede Hinweisung

dem praktischen Zweck des Handbuchs einer zu­

sammenhängenden und unmittelbar für den Dienst brauchbaren Ueber­

sicht widersprechen würde, nöthig benutzt werden.

so soll hier jener Aufsatz so weit als

Erster Theil.

144

Bei Aufführung von Mauerwerken ist zunächst

8. 89. Tafel vn

Siebenter Abschnitt.

das Fundament zu berückstchtigen.

1.

Figur 9.

Wenn in Tafel VII. Fig. 9 die Mauer Z B'D'C'

über dem natürlichen Horizont U'Z aufgeführt werden soll; so kann,

ohne in Verwickelungen zu gerathen,

die Dicke ZC' nur unter der

Voraussetzung berechnet werden, daß der Drehpunkt Z, um welchen sich die Mauer nach vorne überbiegen könnte,

absolut fest mit der

oberen Mauer verbunden und ein isolirtes Hinausschieben des über

ZC' befindlichen Mauertheils ZB'D'C' über den festliegenden Mauer­ theil ZC'F'E', welcher unter ZC' liegt, unmöglich sei. Da nemlich

die horizontale Abzweigung G'H' des Erddrucks auf */3 der Mauer­ höhe wirkt, so wird die Mauer eher bei I auSbauchen, als daß sie

bei Z abbräche.

Aus diesen Gründen wird die Kraft,

welche gegen das Zer­

reißen der Mauer bei Z angewendet werden müßte, aus der Rech­

nung weggelaffen. 2.

Eine zweite Möglichkeit,

daß der Fußpunkt Z durch den

Erddruck hinausgeschoben würde, beruht darin, daß der unterhalb Z liegende Mauerkörper ZC'F'E', in Verbindung mit der

oberen Mauer ZB'D'C', nach der Richtung ZU' vorgeschoben würde.

Diesem Uebelstande wird durch eine entsprechende Tiefe ZE'

des Fundainents

abgeholfen,

damit

der

sphärische Erdausschnitt

U'ZE', welcher bei Umdrehung der Mauer um ihren Cordon B'mit gehoben werden müßte, durch seine Cohäsion längs dem Theilungs­

bogen U'vE' und sein Gewicht diesem Vorschieben eine hinreichende Wegen unvollständiger Vordersätze würde eine

Kraft entgegenstelle.

Berechnung nicht zu einem praktischen Ziele führen.

Man kann sich

daher mit Beruhigung an die durch Erfahrung erprobte Regel halten, Tiefe tft |unba-

daß a) bei

welche feine Erddecke iib.

sich haben, die Tiefe der Fundamente auf */. der Mauer-

fi« »oben.

höhe anzunehmen sei.

»echd Eedanschüt-

noch Erd «nsch ü t tun gen statt haben,

z

'

3. tungen statt haben.

Futtermauern,

Wenn über

welche

Erde über

keine

1

*

dem Cordon von Futtcrmauern so

muß

der

nach

2 ermittelten Fundamenttiefe noch ‘/lt der oberen Erd­

höhe zugesetzt werden.

Das Profil der ßrdwerke und Futtermauern.

Freistehende Casematten

4.

gebäude und Mauern,

Bombenschlag Erddecken

145

oder Defensions­

welche zur Sicherung gegen den

erhalten

oder starken Geschützlagen

Desgleichen bei freifteyenden Tasematten oder Defenstonsgebäuden und Mauern.

ausgesetzt sind, treten in die Categorie lit. a.

5. Dagegen können die Fundamenttiefen von leich­ ten Mauern oder dergleichen Gebäuden, welche keinem

Seitenschube ausgesetzt sind,

Fundameuttiefen von leichten Mau­ ern oder dergl. Gebäuden.

bis auf 4' beschränkt werden,

insofern auf dieser Tiefe schon gewachsener und nicht aufgeschütteter

Boden gefunden wird. fundamentirt werden.

Auf letzterem darf unter keiner Bedingung Eine größere Beschränkung ist nicht rathsam,

um die Scitenrändcr und selbst die Bodenunterlage des natürlichen Erdreichs nicht

der Aufweichung von oben durch Regen und der

Zerstörung durch Frost auszusetzen.

Die Frage, wie tief die Baugrube ZE'F'C' ausge-

6.

iragetraft w

hoben werden müsse, um dem Einsinken der Fundament- und mentfe»k b-smd.

zugehörigen oberen Mauer zu widerstehen? kann nur nach

Maaßgabc der Tragckraft

des

»*•

unter der Fundamentsohle

E'F' befindlichen Baugrundes beantwortet werden. Fürschwere

Festungsgcbäudc erfordert felsiger Boden,

wenn er über 10 Fuß

dick ist, nur einen Grundgrabcn von 1 bis 2' Tiefe, um den Sei­

tenschub zu verhindern.

Eben so wenig eine Lage großer »u Mstgem

Feldsteine, wenn sie ebenfalls 10 Fuß dick ist. kleine Steine, welche eben so tief liegen,

Kies oder

sud-un-n.

erfordern aber,

weil letztere leicht ausweichcn und ein Senken wegen Verschiebung erfolgen könnte, einen 4 bis 5' tiefen Grundgraben.

Sand,

Sand,

trocken oder feucht, wenn er nicht mit Thon gemischt ist und ent­

weder über einer festen Unterlage oder nicht unter 10' mächtig liegt,

hat ohne weitere künstliche Mittel, hinreichende Festigkeit; doch muß die unterste Lage des Fundaments auf einer aus kleinen Steinen und

Mörtel bestehenden 1' starken Sohle ruhen; Thon, insofern

Bet Thon,

er vollständig gegen Feuchtigkeit abgeschlossen werden kann und mindestenS 10' dick ist, bedarf keiner Nachhülse.

Dagegen werden Nachhülfen erforderlich:

a.

bei sumpfigem Baugrunde, welcher nicht Trage­

vermögen

für

schwere

Lasten

besitzt.

Diesem

wird durch

Bei sumpfigem Baugrunde.

Spundwände E'K', F'K', welche den sumpfigen Boden umfassen, Hondb. r. 3iu]. Dienstes. I.

10

Erster Theil. Siebenter Abschnitt.

146

dmch stehende Rostpfähle L'L', welche bis auf den festen Unter-

gmnd reichen und den zwischen ihnen liegenden Bodm verdichten,

und durch Feststampfung von Steingrus M'M' zwischen diesen ste­ henden Rostpfählen abgeholfen. Bei Boden von ungleicher Beschaffenheit, wie

b.

Bet Boden von ungleicher Be­ schaffenheit. Tuscl VII. Figur 9.

Fig. 9 E'E'NK.' wird der liegende Rost angewendet, wo­ durch die Tragefähigkeit der verschiedenen Erdschichten aus­

geglichen wird.

viel beigebracht,

Von diesen Vorrichtungen wird hier nur so

als zum Zeichnen beim Entwurf erforderlich ist.

Das Detail der Construction und die Bauausführung werden spä­ terhin ihre Stelle im Handbuche finden.

8.

Aus obigen Auseinandersetzungen ist erfichtlich, welche zu­

sammengesetzte Rücksichten bei Bestimmung der Fundamenttiefen er­

forderlich sind.

Unbegreiflicherweise werden sie in den Lehrbüchern

gewöhnlich nur höchst oberflächlich behandelt und bei den Ausfüh­

rungen als eine unangenehme Zugabe der Baukosten vernachlässiget. Die meisten Risse in den Mauern, die Vorschiebungen, Ausbauchun­ gen, Senkungen, ja Umstürze sind in schlechten Fundamentirungen zu

suchen.

Und leider kann man diesen nicht, wie andern Versehen in

der Ausführung durch Nachhülfen begegnen, da ein Fundamentfeh­

ler ohne Abbruch des ganzen Gebäudes unverbesserlich ist.

Man

sollte billigerweise an dem Verfahren, welches wir an alten Gebäu­

den finden,

ein Beispiel nehmen.

Die kolossal tiefen und starken

Fundamente waren ein Hauptgrund, daß sie bis auf uns übergekom­ men sind. Starte der Fun-

damente.

9. Die Dicke oder Stärke der Fundamente hat einen zweifachen Grund. Erstens ist es zweckmäßig dem Drehpunkte

Z einen möglichst festen Zusammenhang mit der unter ihm liegenden

Fundamcntmauer zu geben und zweitens vermehrt eine größere Dicke des Fundaments wie E'F' die Sohle desselben, mit welcher es auf den Unterlageboden drückt, so wie den für die Stabilität der Mauer nützlichen Druck der Hinterfüllung.

Je weicher der Unterlageboden,

um so breiter muß das Fundament werden.

Man nimmt auf je

4 Fuß Fundamenthöhe eine Zunahme von 1 Fuß an der Fundament­

stärke an, welche in gleichen Absätzen von 6 Zoll Breite nach außen und innen vertheilt wird.

Profil der (rrdwerkc und Futtennauern.

147

Zu den angegebenen Ermittelungen sind selbstredend Abbohrun­

gen des Baugrundes vor jedem Entwurf,

welcher mehr als eine

rein militairischen Skizze der taktischen Verhältnisse sein und Anspruch auf eine Kostcnübersicht machen soll, erforderlich.

So weit diese Ab­

bohrungen aus so genannten aufgeschütteten Boden, verwesten Vegctabilien oder aufgcfahrencm Gerölle

der aus

besteht,

stoßen,

muß dieser als nicht vorhanden betrachtet werden und die Beurthei­

lung der Standscstigkcit kann nur die natürlichen Bodenarten, welche oben aufgeführt sind, begreifen.

Zur Verdeutlichung der in §. 89 enthaltenen Angaben sind Beispiel, p. gUn. in Tafel VII. Fig. 10 — 19 noch einige Beispiele der bam'",MefeV"£ Fundamentticfen angegeben. Fig. 10 stellt eine freistehende Mauer von 14' Höhe vor.

und

Man giebt ihr

Fundaments.

Tafel 7. *°—l9'

der Sicherheit wegen 4' Tiefe des

Man gräbt demnach den aufgeschüttcten Boden von

3' Tiefe durch und schneidet das Fundament noch 1' tief in den fe­

sten Sand ein, welcher 10' mächtig liegt.

Damit der aufgeschüttete

Boden dem Scitenschubc kräftig widerstehen könne, wird das Dreieck P der Baugrube mit Ziegclgcröllc, kleinen Steinen, Thon und gu­ tem Sande fest auSgestainpft. Fig. 11 enthält eine Futtermaucr von 14' Höhe unter denselben

Verhältnissen wie Fig. 10. In Fig. 12 sieht man eine Futtcrmauer von 14' Höhe, welche 10' hoch mit Erde überschüttet ist, sonst unter gleichen Verhältnissen

wie die obigen.

Ta die Fundamentticfe 5' beträgt, so thut man

wohl, üngeachtct deS festen aus Thon bestehenden Unterlagebodens

dem Fundament zwei Absätze von 2*Z/ Höhe zu geben. In Fig. 13 ist eine 20' hohe Futtcrmauer dargcstellt.

Sie wird

in Thon cingcschnittcn und erhält zwei Fundamentabsätze.

Fig. 14 ist eine eben so hohe 20' hoch überschüttete Futtcrmauer. Sic erhält eine Fundamcntticfc von 5'4-2' = 7' und 2 Fundament­

absätze. Auf Fig. 15 sicht mair eine Futtermauer 2' tief in Felsen ein­

geschnitten.

Die vordere Vcrstainpfung muß wegen der starken Vor­

lage des aufgeschütteten BodcnS sorgfältig,

wendung von Fclscnstückcn, geschehen.

wo möglich unter An­

Erster Theil.

148

Siebenter Abschnitt.

Fig. 16 stellt die Fundamentirung einer 2V' hohen Futtermauer

auf KieSgrund dar. Letzterer fängt bei 8' unter der Erdoberfläche an

und da nach §. 89 Nr. 6 unter solchen Umständen

ein 4' tiefer

Grundgrabcn in dem Kieslager erforderlich ist, so muß daS Funda­ ment bis auf —12' a. M. heruntergehen. Dabei wird vorausgesetzt,

daß die Kieslage wenigstens bis auf — 22' a. M. also 10' tiefer heruntergehe.

Um auch Beispiele über die Fundamentirung casemattirter und

zum Theil freistehender Gebäude darzustellen, enthält Fig. 17. das Profil der Fundamentirung einer Dechargencasematte. Mauer ist nach §. 89 Nr. 6 und 9 behandelt.

Die vordere

Die Hintere,

der

Erde zugekehrte Wand QR dagegen darf, in Bezug auf den Seiten­

schub nach vorne, nicht die Tiefe von 6' wie die vordere Wand ST erhalten, sondern sie steht sicher genug, wenn sie bis auf —4' hin­

abreicht d. i. nur 1' in die Oberfläche des Sandlagers eingreift. Da sie von allen Seiten mit Erde umgeben ist, so kann kein Seitenschub statt finden.

Die Fundamentirung

der Zwischenmauem UVWX,

welche die Widerlager der Perpendiculargewölbe WX bilden,

darf

nicht massiv bis zu der Tiefe der Hinterwand heruntergehen, sondem

kann auf Erdbögen Y ruhen.

Eine treppenförmige Aufsteigung der

Fundamentirung Z in dem aufgeschütteten Boden darf ohne unver­

meidliche Risse und Senkungen nicht statt finden, wenn der Unter­

lageboden nicht gewachsener Grund ist.

Und doch findet man sie

nur zu häufig so fehlerhaft ausgeführt!

Auf solche und andere, im

weiteren Verfolg des Vortrags zu erörternde Fehler begründet sich

denn wohl mit Recht der Ausspruch:

„es giebt kein Gewölbe ohne

Risse".

Femer stellt Fig. 18 eine freistehende Caserne unter zwei Ver­ hältnissen dar.

Erstens als Krieges-Caserne, welche überwölbt und

mit Erde beschüttet ist. handelt.

Der vordere Theil ab wird nach §. 89 be­

Die Fundamente werden daher sowohl unter der vorderen

als auch unter der Mittelwand cd, 7 Fuß tief.

Die in Fig. 19

gezeichnete Friedenscaserne dagegen erhält nach §. 89 Nr. 5, nur 4'

tiefe Fundamente,

da der feste Unterlageboden schon 3' unter dem

angeschütteten Boden liegt.

DaS Profil der Erdwerke und Futtermauern.

S.90.

149

Die Futtermauern dienen in militairischer $refi( b„gutter,

Beziehung entweder als Escarpen zur Einfassung von Ti 6u“6-

solchen Festungslinien, welche dadurch gegen gewaltsame Er-

stürmung gesichert werden sollen und müssen in diesem Fall wo mög­

lich 32', wenigstens aber 24' hoch sein, weil auch bei letzterer Höhe schon die Herbeischaffung von Leitern zum Sturm beschwerlich ist;

oder sie dienen als Einfassung von Graben- oder Höhenrändern, in­ dem

man durch

sie den Feind

am Her ab st eigen hindern oder

Raum gewinnen will. Die Bekleidungen der Contrescarpen werden bei 24'

hohen EScarpenmauem 16 Fuß hoch, indem alsdann die Glaciscrete

nicht mehr als 26' über der Grabensohle erhoben zu sein braucht, um den Cordon der Mauer gegen außen zu decken, alsdann aber der gedeckte Weg in seiner Sohle 18' hoch wird und der Cordon der

Contrescarpenmauer, welcher 2' unter der Erdkante liegt, 10' unter der Glaciscrete liegen muß.

Bei EScarpenmauem von 32' Höhe

wird aus demselben Grunde die Contrescarpenmauer 24' hoch.

Eine

Erdböschung über der Contrescarpenmauer würde die Breschelegung erleichtern. Die äußere Böschung oder Anlage macht man möglichst

steil und giebt ihr

biö höchstens

Anlage,

der Höhe, um die Ober­

fläche (das Parement) der Mauer gegen die Witterung zu schützen.

Man macht dies Parement von außen glatt, um die Flankirung nicht zu behindern und bringt die Strebepfeiler und sonstigen Ver­

stärkungen von Innen an. Gegen daS Anschlägen einzelner Geschosse ist eine obere O6«e «nb um«« Dicke von 4/V hinreichend. Gegen die mechanische Wirkung Zli>‘ der Breschelegung muß die Futtermauer mindestens 7 Fuß stark sein

und zwar auf dem zweiten Drittheil von unten an gerechnet, indem die Grundlinie der zu

legenden Bresche nicht höher

Mauerhöhe über der Grabensohle liegt,

als ‘/3 der

damit die herabstürzenden

Trümmer der Mauer zu einer Rampe hinreichen und der über der durchschossenen Grundlinie stehende Mauer- und Erdkörper überhaupt

das zum Herabstürzen nöthige Uebergewicht erhalte. Eine untere Mauerdickc von 9 Fuß ist gegen Breschelegung

hinreichend.

Diese Dicke entspricht in den meisten Fällen auch dem

Erst« Theil.

150

Siebenter Abschnitt.

Erddruck des hinterliegmdm Walles.

Noch stärkere Futtermauem

würden allerdings noch länger Widerstand leisten. eine nach obigen Dimensionen

Indessen erfordert

construirte Breschemauer im Emst­

gefecht schon 4 bis 5 Tage Zeit zur Zerstörung, womit man zuftieden sein kann.

DaS oberste Mauerdrittheil bedarf nur der Stärke gegen den Erddmck und verläuft sich in die obere Dicke von 41//.

Diesen

Grundsätzen entgegen sind die meisten Breschemauern oben 6' statt 4*// und unter 7' statt 9' dick. -

Da beim Brescheschießen in Entfernungen von höchstens 32'

auseinander senkrechte Durchbrechungen von unten nach oben durch­

geschossen werden und man dadurch einzelne 32' breite Felder von der zu zerstörenden Mauer abtrennt, die entweder von selbst oder mit

Hülfe einiger die Erschütterung befördernder Salven cinstürzen;

so

8ntftmun|un^ legt man bei Construction der Breschemauern auf der halben tfetur. ' ' Breschbreite also 16' auseinander Strebepfeiler an. Diese

werden entweder so liegen, daß die senkrechten Geschützdurchbrechun­

gen auf sie treffen und demnach nicht durch die Mauer dringen oder so daß jene Geschützdurchbrechungcn zwischen zwei dergleichen Strebe­ pfeiler fallen und diese Strebepfeiler die zwischen liegende Erde ein­

klemmen und nicht zum Sturz kommen lassen.

Die Strebepfeiler

werden durchaus senkrecht aufgemauert und sind bei 10' hohen Fut­ termauern 4' lang, an der Wurzel 3', am Schweif 2' dick.

Auf

jede 10' Mauerhöhe nehmen sie in der Länge um 2', in der Stärke

an der Wurzel und am Schweif um 1' zu;

24' hohen Mauer die Strebepfeiler,

so daß z. B. an einer

wenn sie continuirlich aufstei-

gen, 7' lang, 4' an der Wurzel und 3' am Schweif dick sind.

Die

Höhe der Strebepfeiler beträgt wenigstens so viel als die Höhe der

Mauer, wo möglich noch 2' mehr. Außer der Stärke der Futtermauem und den mit ihnen verbun­

denen Strebepfeilern kommt es in militairischer Beziehung auch noch Material,«den Sattermaueni.

auf das zu ihnen zu verwendende Mauermaterial an. Ein gußiffu£ Felsenmauer wiegt nemlich 160 Pfund, ein Cubikfuß

Ziegelmauer aber nur 130 Pfund.

In demselben Verhältniß stehen

auch die absoluten Dichtigkeiten dieser Materien, also ihre Wider­

standsfähigkeit gegen das Eindringen der Geschützkugeln.

Wo die

Das Profil der Erdwerke und Futtermauern.

151

Umstände es gestatten, wird man daher in statischen Interesse die

untersten beiden Drittheile,

so weit als Bresche geschossen werden

kann, aus Feldsteinen und nur das obere eine Drittheil aus Ziegel­ steinen construiren.

Die hinter der Mauer aufzulagernde Erd art ist gleich-

Hmt-rstampfun,

falls von Einfluß auf die Widerstandsfähigkeit gegen Bresche-

9"‘" 6rb,‘

legung.

Wenn man den Widerstand, welchen gute und festgestampfte

Erde dem Umsturz durch den Erddruck entgegensetzt,

gleich 1

setzt,

so beträgt dieser Widerstand bei grobem Kiesbodcn nur 0,84, bei Sand 0,49, bei flüssiger Erde 0,39.

Es ist also von großer Wich­

tigkeit, bei Breschemauern, hinter welchen die Erde auch nach erfolg­

tem Umsturz der Mauer noch möglichst steile Ränder bilden soll, die beste Erde,

Dicke

welcher man habhaft werden kann,

der Mauern

hinterzustampscn.

Diesen

wenigstens in der

Widerstand

von der

Stärke der Mauern in Abzug zu bringen, ist nicht rath sinn, weil es besser ist, die Mauern zu stark als zu schwach zu machen.

Wichtiger ist diese Rücksicht für diejenigen Futtermauern, welche der Breschelegung nicht ausgesetzt sind und demnach nur als eine dem bloßen Erddruck gewachsene steilere Bekleidung des aufgcstampf-

ten guten BodenS betrachtet werden. durch den hinterstampften Boden,

zur Dicke hat,

Bei diesen kann die Entlastung

wenn letzterer */3 der Mauerhöhe

so hoch angeschlagen werden,

Mauer von der ihr sonst zukommenden Stärke

daß man dafür der

*/4

abziehen kann.

Eö sei eine 18' hohe ContreScarpe mit einer 4‘ V starken Mauer

zu bekleiden.

Wenn man hinter jener Mauer 6' stark einen festen

Erdkörper einstampft, so darf die Mauer nur 3'// stark werden.

§. 91.

Die Gestalt der Futtermauern in Bezug

auf die Breschelegung läßt sich in zwei Formen abthei- mawn öuf bit ®rtfd)c» len, nemlich in Breschemauern ohne Fußbank und mit gewöhnu,»»,.

lichen Strebepfeilern, wie sie in §. 90 beschrieben sind — und in Breschemauern mit einer Fußbank und überwölbten Strebepfeilern.

In den Figuren Tafel VII., Nr. 20 bis 26 sind bejde Arten

so construirt, daß sie gegenseitig gleichen kubischen Inhalt haben.

ES

erfordert daher die eine so viel Kosten und so viel Mauermaterial als die andere, und es bleibt hier blos zu untersuchen, welche von

ihnen dem Brescheschießen den größten Widerstand entgegensetzt.

Erster Theil.

152 Beschreib«»- der Breschmauer» ohne Fußbank mit aevö/ultche« StreoepfeNern. Tafel VII. Figur 20. „ 21. .. 22.

Siebenter Abschnitt.

Tafel VII. Fig. 20 stellt eine Breschmauer ohne Fuß­

bank mit gewöhnlichen Strebepfeilern im Grundriß, Fig. 21 dieselbe im Profil nach der Linie es des Grundrisses

und Fig. 22 in der vorderen Ansicht dar. Die Mauer hat nach Fig. 21

eine Höhe gh von 24'.

Ueber ihr liegt ein Erdwall bild mit der äußeren Höhe von 8'.

Im §. 90 ist "zwar im Allgemeinen die vortheilhafteste Construction der Futtermauern dahin angegeben,

daß sie auf dem ober­

sten Drittheil nur 41//, auf den beiden untern Drittheilen nicht un­

ter 7' stark sein müssen.

Diese Construction setzt aber die Anlage

einer Fußbank voraus, weil ohne diese das obere Drittheil nicht um

die Differenz von 2*// absetzen könnte. die Futtermauer keine Fußbank haben.

Im vorliegenden Fall soll

Sie muß daher oben 6', am

Ende des ersten Drittheils von oben 6' 8", ain Ende des zweiten

Drittheils 7' 4" und am Ende des dritten Drittheilö 8' zur Stärke erhalten. Die Mauer erhält nach Fig. 20 Strebepfeiler ninop, welche

nach §. 90 an der Wurzel mp 4', am Schweif no 3' dick und 7'

lang sind.

Sie stehen von Mitte zu Mitte um qr gleich 16' aus­

einander und überragen den Cordon h, Fig. 21 bei s um 2'.

In diese Mauer dringt der erste gesenkte Schuß der Breschbatterie in der Richtung tu, Fig. 21, ein und bildet dort ein kegel­

förmiges Loch.

Fig. 22 stellt in der Linie vw die horizontale Reihe

dieser Löcher und die dadurch gebildete untere Begrenzung der Bresche,

welche 8' über der Grabensohle liegt,

dar.

Nachdem diese Rinne

beendiget, werden die beiden senkrechten Abgrenzungen vx und wy

eingeschossen.

Die einzelnen Schüsse müssen nach Fig. 21 bei z die

Futtermauer so weit durchbohren, daß die Erde wie bei aa, bb über die Mauer hinaus in den Graben zu rinnen beginnt. Nach

beendigtem Durchschießen

der

senkrechten Abgrenzungen

wird der ringsum abgeschnittene Mauertheil xvwy (Fig. 22) durch

Geschühlagen mit starken Calibern und schwachen Ladungen erschüt­ tert und zum Umsturz gebracht.

Dieser Mauertheil ist in der Regel,

wie auch in Fig. 22, 16' hoch und 64' oder 27 Schritt breit, so

daß die Infanterie in Zugfront die Bresche erstürmen kann.

Schon

beim Durchschießen der Grenzrinnen hat der geringere Eindruck der

Das Profil der krdwerke und Futtermauem.

153

abgeschossenen Kugeln die Stellen c c, dd, ee', ff bezeichnet, wo die

Strebepfeiler stehen und welche demnach nicht zum Umsturz gebracht werden können.

Die Geschützlagen werden sich daher auf die zwi­

schen liegenden Felder, wie gg, ee, dd, hh beschränken.

Der Um­

sturz dieser Felder wird nun erfolgen: entweder wie bei gg, hh, ee dadurch,

daß das Feld unten bei cc blos abbricht und der obere

Theil gg, hh von der nachdrückenden Erde nach außen übergedrängt wird,

mithin die Mauer sich um ee, dd drehend,

von oben nach

außen hin überstürzt, wonächst die oberhalb gelegene Erde kk nach­

folgt.

Oder wie bei 11, mm dadurch, daß die untere Rinne dd, ee’

in Fig. 22 oder aa, u in Fig. 21

durch die nachschießende Hinter­

füllung in der Richtung nn, oo Fig. 21 vergrößert wird und nun

das Mauerwerk mm Fig. 22 unten vorrutscht und demnach von un­

ten vorschicbend in den Graben abgleitet, wohin ihm die von oben

nachrutschende Erde pp folgt. —

Wenn nun diese einzelnen Ueber-

stürzungen und Rutschungen statt gefunden, so stehen noch die Strebe­ pfeiler wie ee, ff als wesentliche Unterbrechungen der Stunncolonnen da und müssen durch wiederholte Geschützsalvrn niedergelegt, so

wie auch die Oberfläche der Bresche selbst durch Geschützfeuer und

durch technische Truppen mittels Flatterminen, übergelegten Hürden, Faschinen und Wegräumung der vom Feinde ausgestellten Hindernisse

gangbar gemacht werden. §. 92.

Alls diesem hier nach Erfahrungen zusammen-

««,« OQ

OB) = 0,65 - PQ2 • OQ,

Erster Theil.

164

Siebenter Abschnitt.

woraus die Mauerdicke

XII.

PQ -

°-|q°R

• yOQ • (3 • OQ - OR):

Endlich ist nach Lit. c. dieser Mauerdicke zur Sicherstellung der Cohäston des Mauerwerks noch | zuzulegen, daher ist als Resultat

XIII. die Mauerdicke

PQ -- -~^q0R • }/OQ.(3 OQ-OR).

Diese Mauerdicke weicht von der Größe (VI.)

PQ = ^2^-195

um ein Bedeutendes ab, wie nachstehendes Beispiel in Zahlen angiebt.

Es sei nemlich, um die Mauerdicke zuerst nach VI. zu berechnen: OR -- 40', QO = 20', also QR -- j/QO* + OR» -- 45';

so wird PQ —

0,58 20' 40'

10,3'.

45'

Unter denselben Annahmen

wird nach

der Formel XIII

die

Mauerdicke: PQ =

0,42^40' }/20'.

(3 -20 — 45) = 6,5 Fuß.

Der Unterschied zwischen beiden beträgt daher 10,3'—6,5'— 3,8'.

Wenn daher die Dicke der Futtermauer nach

der Formel VI im

vorliegenden Beispiel auf 10,3' berechnet ist; so zieht man von. die­

ser 3,8' d. i. durchschnittsweise | • 10,3' = 3,7' ab, um die in

No. XII nach den modifizirenden Umständen berechnete Stärke von 6,5', welche annähernd gleich £ von 10,3' ist, zu erhalten. Es kommt nun bei Futtermauern,

welche dem Erddruck zu

widerstehn haben, auf die Normalaufstellung eines vollkommen aus­ reichenden Prinzips der Berechnung und auf die möglichste Verein­

fachung der Rechnungsoperationen an, um nicht unter Umständen, wo andere zeitraubende Arbeiten vorliegen, in weitläuftige mathematische

Calculs verwickelt zu werden.

Der Deutlichkeit wegen wird daher,

da nach Obigem der Ausdruck in der Formel PQ --- 0,58.

OQ • OR

QR

Da« Profil der Erdiverke und gfuttermmiern.

165

in PQ = ; • 0,58 • 00-OR = 0,39. OQ.OR QR

modifizirt wird, dieser letztere Werth, nemlich XIV.

PQ = 0,39.20_OR

bestimmt, wobei OQ die Höhe der Mauer, OR die Grundlinie und

QR die Hypotenuse des Böschungswinkels der hinterliegenden Erde und PQ die Dicke der Mauer bedeuten.

Will man eine noch einfachere, für den Augenblick ausreichende Regel für die Stärke senkrechter Futtermauern mit einer Erdhinter­ füllung, jedoch ohne besondere Erdaufschüttung ermitteln, so kann man die in obigem Beispiel angegebenen Böschungsverhältniffe, wo­

nach OQ = 1, OR = 2, mithin QR — /5, in die Formel XIV setzen, wodurch man:

XV.

PQ = OQ •

= 0,35 • OQ,

d. i. annäherungsweise — |0Q, erhält,

eine

bekannte

Bauregel,

welche hier ihre analytische Bestätigung gefunden.

8. 99.

Um auch hier nicht in viele für den vorliegen­

den Zweck eineö praktischen Derständnisseö nutzlose Berechnun­ gen zu gerathen, wird in Fig. 3 der höchst nachtheilige und nur selten vorkommende Fall angenommen, daß unmittelbar hinter einer senkrechten Futtermauer — ohne Berine, eine Erd­

aufschüttung von der Höhe dieser Mauer stattfinde.

Statik der senk­ rechten Futter­ mauern ohne Strebepfeiler, hinter und über welchen Erde liegt.

Tafel VIII. Figur 3.

Was für. die­

sen Fall gilt, kann um so mehr auf niedrigere Erdaufschüttungen

Anwendung finden.

Dagegen wird, um gleichfalls einen möglichst

nachtheiligen Normalfall anzunehmen, vorausgesetzt, daß die innere Rutschungslinie hi parallel mit der äußeren freien Böschungslinie kl

unter einem Böschungswinkel ihm = 45° aufsteige. Da unter obigen Voraussetzungen, und nach §. 98, VI, in

Fig. 3, wenn über op keine Erde mehr läge,

nh = 0,58 •

hi - O58.ho h° - °'58 /Th5

-

- ho = 0,4 - ho

Erster Theil. Siebenter Abschnitt.

166

wird, und demnach nur die Mauerhöhe über die Mauerdicke entschei­

det, so kann hier zur Vereinfachung Alles auf die Frage reduzirt werden: welcher ideellen Mauerhöhe muß die zu ermittelnde Mauer­

dicke entsprechen,

wenn über einer gegebenen Mauerhöhe ho noch

eine Erdaufschüttung von derselben Höhe oq drückt?

Um diese ideelle Mauerhöhe auszumitteln,

betrachte man die

Verschiedenheit des Drucks, welchen eine Erdmasse oqip gegen die ideelle obere Mauer koqr ausüben würde, von dem Druck, welchen

die wirkliche Erdmaffe klip ohne obige ideelle Mauer koqr wirk­

lich ausübt. Der Erdkörper oqip kann in die drei gleichen Dreiecke oqs, osp und psi zerlegt werden.

Von diesen käme nur oqs in un­

mittelbare Berührung mit dem idealisirten Mauertheil oqrk.

Statt

dessen aber wird der Erdkörper klip durch die Böschung kl begrenzt und es fallen folgende Stücke desselben gegen den Druck auf o q aus:

das Dreieck qtl — das Dreieck kto.

Letzteres übt nicht allein keinen

Seitendmck zum Umsturz der Mauer aus, sondern es trägt noch zur

Stabilität derselben durch fehlen

senkrechten Druck bei.

Es muß

daher doppelt in Anrechnung kommen. ES ist vorauszusehen, §. 98 — J • oh sein würde, t °h betragen wird.

betragen.

daß

die Mauerdicke ko, welche nach

wegen

der Erdaufschüttung nahe an

Demgemäß wird auch ql = 1s = .J qs = 1 oq

Demnach ist A qtl = kto — -} • oqs und die drei ab­

gezogenen Dreiecke qtl und 2mal kto lassen von oqs nur 1 übrig. Der Erddruck des schräg abgeschnittenen Körpers klip besteht

daher nur

aus dem Druck von f • oqs -f osp -|- psi = (T'2 + l

+ ■£)• osip = |• osip.

Da nun nach §.98 die Mauerstärke pro­

portional zu deren Höhe ist; so kann die verlangte ideelle Mauer­

höhe auch in vorliegendem Fall als maaßgebend betrachtet werden,

und unter Voraussetzung, daß die Mauerstärke — } der Mauerhöhe

ist, wird, nach Fig. 3: ko

z (ho + f oq).

Wenn z. B. ho = 20', oq = 20'; so wird ko = $ (20 + | 20) = li z'. Ist oq nur — 10', so wird ko = | (20 + |10) = 9s.

Das Profil der brdwerke und Futtermauern.

167

§. 100. In dem neben stehenden Fall stelle Fig. 4 tuvw eine hinten senkrechte Futtermauer mit

Anlage, ohne Strebepfeiler vor.

vorderer

tu ist die Höhe, uv

die obere Breite, wt die untere Breite, ux die Tiefe der Ab­ dachung und ix die RutschungSlinie der Erde. Nach §. 98, III ist I. daS Moment des Erddrucks

Spezielle Berech­ nung und cubtscher Inhalt senkrechter Futter­

mauern mit T6 vorderer Anlage, ohne Strebepfei­ ler «. ohne Erdbeschüttung, wenn sie nur dem horizontalen Lrddrnck widerstehn sollen, laset vin.

_ , tu’- ux1 — ’’ 2 • tx* '

Figur

Dagegen ist, wenn y das Gewicht des senkrechten Mauertheils tuvA und z das Gewicht des Anlaufs Avw bedeutet, das Moment des

MauerwiderstandeS:

= wB -y 4- wC • z.

II.

In No. II ist wB — wA

AB —

• tu 4- 4 vu,

ferner y = tu • vu,

wC = | • wA = | -

tu —

jj

• tu,

wA-tu .... , . , z---------- - ---------- T • Vt • lu • tU — TT tu ; demnach: III.

wB-y-|-wC-z -- (Vt • tu + 4 vu) • tu - vu

v'rr tu-^ tu*.

Die beiden Momente I und III nebeneinander gestellt, ergeben: (Vt-Iu + } ■ vu) -tu- vu 4- Vv-Iu-t't • tu* — 4-^7^-

IV.

Die Entwickelung von uv aus der Gleichung IV führt zu einer

unreinen quadratischen

Gleichung,

deren Behandlung,

um in der

PrariS vielem Buchstabenschreiben auS dem Wege zu gehn, in folgen­ der Art geschehen kann.

Man bringt zuvörderst die Potenzen von uv, wie folgt, auf eine Seite: IT

V.

i I ...... , tu’-ux1 uv’ 4- uv • T», • tu 4- t't • tu» = 4 • -

und nun behandelt man die Aufgabe sogleich in den gegebenen Zah­

len, indem z. B. tu = 20', ux — 20', tx = 28,3'; mithin

uv* 4- uv • 4 4" 6,6 = 65, oder (uv 4- })* = 74,4, woraus u — 8,95',

hievon 4 nach §. 98, XIII, giebt

VI.

uv = 5,97' und

4.

Erster Theil

168

VII. wt = uv

Siebenter Abschnitt.

1' = 6,97'.

Der kubische Inhalt eines Mauerstücks von 16' Länge beträgt nach dieser Construction incl. der Fundamente von 6 z' Tiefe 2816 c'.

§• 101.

Bei inclinirten Futtermauern (Fig. 5) ist

der Inhalt des dagegen drückenden Erdkörpers DEFG bei

unb gleichem Böschungswinkel GFH kleiner als nach Fig. 4 bei -X7 Futtermauern, deren innere Abdachungsskitc tu senkrecht ist. — In dem in §. 98 gegebenen Fall beträgt dieser Erdkörper 156

Figur 5.

Die horizontale Kraft IE, welche die Mauer in Fig. 5 umzu­

stürzen bemüht ist, wird, da der in §. 98 gefundene Ausdruck durch die hier schon gegebene Berechnung des Durchschnitts DEFG =

156 □* geändert wird, , L

~

statische

Das

156-20-20 „o (28,3)" ~ 7®‘

1560-KF-KG FG*

Moment dieser Kraft, welche an dem Hebelsarme

FE — i20' — 6,6' wirkt, beträgt daher: — 6,6 • 78 = 514,8.

II.

Dagegen ist das statische Moment der Mauer — LM-0 -|- LN-P.

Wenn man nun, um einen Normalfall zu behandeln, annimmt, daß der Perpendikel RO mit dem inneren Fußpunkt M der Mauer zu­

sammenfalle, also LM = QD ist; wenn man ferner MN — z• Mf

nach der Anahme — 0,8' annimmt, mithin LN — QD -s- 0,8'; wenn femer 0 = Q D • 20, P — z 20

1,3 — 8,6; so wird das statische

Moment der Mauer: III.

= Q D* • 20 + (QD -|-0,8) -8,6.

Wenn man nun II und III als gleich gegeneinander stellt, so findet man QD = 5', und | davon: IV. V.

QD — 3|', und: LF = 3‘ -j-1,3 = 4,8'.

Der kubische Inhalt eines dergl. Mauerstücks von 16' Länge beträgt

incl. Fundament — 1685 c'. Bench.

§. 102.

Senkrechte Futtermauern mit A vordk-

!?chte?Futter-^^ rer Böschung und Ef*äuM,b' ma^n berechnet. »ordern B». schuug u. Strebe-

»Wmi.

Strebepfeilern

werden

folgender-

Das Erdmoment kann auf dieselbe Art, wie in §. 101 '

gefunden werden (Fig. 7), nemlich.

'

'

Da- Profil der Erdwerke und Futtermauern.

=

I

169

- 6,6 = 605, wenn man auf die der

Mauer vortheilhafte Reibung der Erde an den Strebepfeilem keine Rücksicht nimmt.

Das Mauermoment dagegen ist für die Strebepfeiler und die zwischenlicgende Mauer verschieden.

eines

Strebepfeilers und

eines

Man muß daher die Momente

Mauertheils von 16' Länge ohne

Strebepfeiler, einzeln berechnen, addiren und die Summe, um sie auf l' Länge zu reduziren,

durch

16 dividiren.

Das

Moment eines

Strebepfeilers ist nach Fig. 6 und 7 = ST U; davon ist: ST = SV + WX + GT = 1' 4-WX + 3' = WX + 4'

U — kubischer Inhalt des Strebepfeilers — 420 c'. Also ist das Moment des Strebepfeilers: = (WX + 4) • 420 = WX - 420 -f- 1640.

II.

Das Moment eines Mauertheils ohne Rücksicht auf die Strebepfeiler auf die Länge von 16' ist eben so, wie in §. 100, V. zu finden, nemlich:

WX’+WX.^.GX + VttGX1, mithin, mit Rücksicht auf 16' Länge:

III.

= (WX2 • 10 4- WX • 20 4- 66,6) • 16.

Beide Momente II und III zusammenaddirt und dem Erdmoment I gegenübergestellt geben:

iv

wx-42o4-164O4-(WX2-io4-wx-2O4-66,6)

16 _ 605.

woraus WX — 4,78' utib nach der Reduktion von z davon

V.

VI.

WX = 3,18', mithin

SY = 4,18'.

Der cubische Inhalt einer

bergt Mauer von 16' Länge mit Ein­

schluß von einem Strebepfeiler und der Fundamente beträgt 2205 c'. §. 104.

Die

statische Behandlung

Futtermauern mit bänken

der

senkrechten

äußerer Böschung mit zwei

ohne Strebepfeiler unterscheidet sich wesentlich

von den drei erst genannten Fällen.

Nach Fig. 8 ist nem-

lich dabei noch der senkrechte Erddruck auf die Fußbänke AI

und HR zu berücksichtigen und die Modulation der Mauer­ stärken muß iricht im Ganzen, sotrdern in einzelnen Abtheilun­

gen von oben nach unter stättfinden.

Spezielle Berech­ nung und kubi­ scher Inhalt von senkrechten Fut­

termauern mit Böschung mit zwei Fußbänken, ohne Strebepfeiler, in Bezug auf den Erddruck.

Tafel VIII. Figur 8.

Erster Theil.

170

Siebenter Abschnitt.

Um sogleich zu einer Zahlenberechnung zu schreitm, ist: zunächst die Dicke DB der oberen Mauerhälste AB DF zu bestim­

Diese Mauerhälfte darf nur so dick sein, daß sie nicht bei F

men.

von dem untern Mauertheil abbricht.

Wenn der Böschungswinkel

IAE — 45° ist, so fällt der Fall mit §. 100, Fig. 4 dieser Berech­ nungen zusammen, und die dortige Formel V für die Mauer- und

Erdmomente heißt nach Fig. 8: DB‘ + DB

I.

^ab + ^.ab*=^^^.

Sind nun AB — 10', BE = 10', AE = 14', so wird obige For­

mel verwandelt in: DB’ + DB.yVlO + VvlOO --- DB*4-DB + 1,66 = 17, woraus DB — 3,9' und auf | vermindert, die oberste Mauerdicke:

DB = 2,6' wird. Demnächst ist die Dicke der obersten Fußbank FGHIF zu bestim­

men.

Gegen diese drückt der Erdkörper HIABKH, annäherungs­

weise mit 107 c', so daß X in §. 98, Fig. 2 — 107 sein würde. In der dortigen Formel UV — UY •

ist demnach UY — 107,

OQ = 15', QR = 20', mithin ist das dortige UV, welches in Fig. 8 durch AM ausgedrückt ist —

hier

= 80*

Dieses AM wird hier zunächst zerlegt in AC, welches horizon­

tal mit der Kraft (ac Fig. 2) — —— 60 wirkt und an dem

Hebelsarm AL = 5' den ganzen Mauertheil GDBAIH umzuwer­ fen sucht.

II.

Es ist demnach DaS Erdmoment — 60 - 5 — 300.

Ferner sind bei Ausmittelung des MaucrmomentS drei dem Um­ sturz

der Mauer entgegen

wirkende Momente

zu

berücksichtigen,

nemlich: zuvörderst das Moment des MauerkörperS CBDG (Fig. 8), dessen Gewicht Q =

2,6-s-2,6^-0,75-15 = 43 jfi fcer @ntfernung GN

— 2' von G senkrecht abwärts zieht, wonach das erste Mauermoment: III.

— 43-2 — 86 ist.

Das Profil der Ertwerkc und Futtermautrii.

171

Demnächst kommt das Moment des MauerkörperS AIHL zur

Ausmittelung, worin die unbekannte Größe AL

DieS Moment ist

— AI-IH-(GL +|AI) = AI-5 (3,25 + £ AI) = = AI1-2,5 +AI-16.

IV.

Der aus AM zerlegte senkrechte Druck der Erde AO = AC = 60, in der Entfernung GL = 3,25 wirkend, hat ein Moment: V.

= 60-3,25 = 195.

Diese drei Momente III, IV, V zusammen- und dem Erdmoment

II gegenüber gestellt, bilden die statische Grundgleichung: VI.

86 + AF • 2,5 + AI • 16 + 195 = 300; woraus

VII.

AI — 1,7', und auf i verringert = 1,1' wird.

Endlich ist noch die Breite HR der untersten Fußbank zu bestim­

men.

Da hier ganz ähnliche Berechnungen wie in VII vorkommen,

so soll hier nur das Resultat:

VIII.

HR — 1,2' hergesetzt werden.

Der Cubikinhalt dieser Mauer beträgt, mit Einschluß der Fun­

damente, welche hier nach 8. 98 nur | der Mauerhöhe haben dür­

fen, auf 16' Länge — 1699 c'. §. 104.

Senkrechte Futtermauern mit V» Bö-

schung, 2 Fußbänken und

man so

stark

als in 8. 103 machen,

Strebepfeiler nur

8,rr ii.

Die Wirkung der Last A

(Tafel 8, Fig. 17)

auf den

Ring BCDGFE kann auf zweierlei Art betrachtet werden:

1) indem der Ring, wie in dieser Figur angegeben,

fest auf

Bon den Gewölben.

181

der unverrückbaren Unterlage EG ruht und demnach nur in sich zer­

brechen kann; 2) oder, indem die Strebemauern oder Widerlager H, I

Figur is.

(Fig. 18) beim Senken des Ringes bei CK, sich nach außen bie­

gen und mit demselben gemeinschaftlich einstürzen.

8. 113.

Um ferner von den einfachen zu den zusammen-

gesetzteren Formen überzugehn, wird angenommen, der zu be-

l-mm-nh-n^n-

(Fig. 19) BCDGFE bestehe nicht

Figur is.

trachtende Gewölbering

aus einzelnen Keilen, wie Fig. 17, sondern aus einer zusam­ menhängenden Masse, welche jedoch bis auf den Zeitpunkt, in

welchem sie zerbricht, biegsam ist.

Die Annahme der Biegsamkeit beruht auf einem von dem Ver­ fasser gemachten Versuch mit Eindrückung mehrerer aus Ziegeln nur

in Sand aufgesetzten Gewölberinge, welche dadurch biegsam wurden

und die nachstehende Anschauung über die eigentliche Natur des Ge-

wölbebogenS

ohne Rücksicht auf seine

Elemente möglich

machten.

In einem Gewölbe können zwar auch Keile angebracht werden, wenn

man es nicht aus einem ganzen Block anfertigen kann.

Keile sind

aber nicht absolute Bedingung eines Gewölbes, wie alle Gewölbe­

theorien, welche nur den Keil behandeln, vorauösetzen lassen.

Im

Gegentheil ist ein Gewölbe, welches durchaus keine schon im voraus

angelegte Theilungslinie in

sich hat, besser als ein dergleichen mit

irgend welchen Theilungslinien; kurz

ein Gewölbe aus ungetheil-

ter Masse ist besser, als ein Gewölbe mit Keilen.

Es wird hier also zunächst das Gewölbe aus einer zusammen­

hängenden Masse in seinen Grundbedingungen aufgefaßt und wer­ den die Schwierigkeiten, welche die Keile der Haltbarkeit dessel­

ben entgegen stellen, späterhin besonders betrachtet werden. §. 114.

Der in §. 113 angeführte Versuch bestand in

Folgendem: Es wurden (Fig. 19) mehrere freistehende Gewölberinge,

wie BCDGFE in (Ziegeln und

Sand

aufgesetzt.

Ueber

Versuch über den Einsturz freiste­ hender Gewölbe­ ringe.

Tafel 8. Figur 19.

deren äußerem Scheitelpunkt, Ertrados, F ward ein starker Balken

LM angebracht, welcher bei L auf dem festen Ständer LE ruhete, bei M aber durch das Gewicht N bis zum Einbrechen des Bogens nirdergezogen ward.

Erster Theil.

182

Achter Abschnitt.

Nachdem das Gewicht N allmälig

so weit vermchrt worden,

daß sich dessen Einwirkung auf den Ring erkennen ließ, bog sich der mittlere Theil, bei C, nach unten, während die Seitentheilc, OQ und PR nach den Seiten auswichen.

Das mittlere Drittheil OP der ganzen Bogenlinie schob nem-

lich die beiden angrenzenden Bogcnstücke OQ und PR in die Lagen O'Q' und P'R', so daß bei C so viel Platz wurde, daß der Bogen

OP dort auseinanderreißen und durch die Oeffnung O'P' herunter­ stürzen konnte.

Indem nun die Zirkelstücke OQ und PR sich von den unter­ sten stehcnbleibendcn Ringtheilen EBQS und DORT trennten und

mit ihren inneren Kanten nach Q' und R' kamen, erhielten sic eine sich nach außen drehende Bewegung.

Die unteren Kanten Q'U und

R'V glitten auf den Flächen 80 und TR hinab und die Ring­

stücke 00'0' und TR'P' fielen über die Punkte Q und R weg nach dem Innern des Gewölberaums. Letztgcdachte Bewegung blieb

nicht ohne Einfluß auf die untersten Ringthcile.

Die Oberflächen

derselben SQ und TR brachen nach den Richtungen 8Q" und TR"

ab, wodurch das

Abglciten der beiden Ringstücke Q'0' und R'P'

noch erleichtert ward.

Obgleich die Entfernungen BQ, QO, OC (Fig. 19) während des Einsturzes nicht genau gemessen werden konnten, so konnten sie doch nach dem Augenmaaß für untereinander gleich gehalten werden.

Hiernach wird angenommen, daß die mittleren | = OP des Ringes

senkrecht hinabstürzen, die beiden folgenden QO und RP nach Außen ausweichen und nach Innen hinabgleitcn, die untersten BQ und DR aber, in Verbindung mit dem Widerlager stehen bleiben. ConstruckionSregeln für daTonnengewölbe.

Tafel 8. Figur 20.

8. 115.

Aus

diesem Versuch werden folgende

Con-

structionSrcgcln für das Tonnengewölbe hergeleitet: 1.

Um (Fig. 20 in Tafel 8) das Gewicht deS mit­

telsten Gewölbtheils GKIH

gern, wird

demselben nur

möglichst zu verrin-

die unerläßlichste

Belastung

gegeben.

Wenn das Gewölbe nur sich selbst zu tragen hat, wird dieser Theil möglichst dünn und aus leichtem zellenförmigen Material construire. Beispiele geben die gothischen und Topfgewölbe.

Insbesondere ist

Von den Gewölbe». bei diesem Theil die

itzz

Construction aus einzelnen Gewölbekeilen zu

vermeiden. 2.

In jedem Fall, die Belastung mag klein, oder groß sein,

hat dieser

mittlere Gewölbetheil GHIK

ein

Bestreben

senkrecht

herunterzufallen, und die angrenzenden Gewölbtheile LMKG und

NOIH auszudrängen.

Um dies zu verhindern, wird die Hinter­

mauerung FPK und DQI angebracht, indem ihre senkrechten Be­ grenzungen als Tangenten von den Fußpunkten des und D

aufsteigen und

ihre

Höhe mit den Bruchpunktcn K und I liegen. gen sind den Gewölben

Gewölbes F

horizontalen Abplattungen in gleicher

Diese Hintermauerun­

so unentbehrlich als die Fundamente den

senkrechten Mauern.

Bei unterirdischen Gewölben können sic durch Erdhintcrfüllungen ersetzt werden. 3.

Da die Hintcrmauerungcn die stärksten, die oberen Abplat­

tungen aber die schwächsten Theile der Gewölbe sind, so bringt man die Unterlagen von Balkendecken, welche frei über die Gewölbe

wegstreichcn können, bei kürzeren Spannungen so wie in Fig. 20 an, indem inan auf die Hintermauerungcn die Längenmaucrn RS rind TU aufsetzt, über welchen man die Balken quer über das Ge­

wölbe hinwegspannt. Bei breiteren Spannungen, wie in Fig. 21

und 22 dagegen wird schon ein

Unterzug V

21 u 2,

in der Mitte

nöthig, welchen man durch einen Gurtbogen W unterstützt.

Die Stirn­

enden der Balken ruhen auf zwei anderen Unterzügen XX, welche

durch einzelne Pfeiler YY getragen werden.

Der Gurtbogen wird bei

XWX horizontal übermauert.

4.

Bei Belastungen des ganzen Gewölbebogens mit Erde

findet-ein gleichmäßiger Druck gegen sämmtliche Theile statt.

Da­

von wird später, wenn die Stärke der Gewölbe nach Maaßgabe der zu tragenden Gewichte behandelt wird, die Rede sein.

8.116. Da die Hintermauerungen als unerläßliche Theile jedes Gewölbes angesehen werden (§. 115); so findet die nachstehende Betrachtung über

stirl, btr @f. to5lbeb6aen‘

die Stärke der Gewölbebo­

gen nur unter Voraussetzung derselben statt.

1.

Vermöge der Hintermaucrung kann (Fig. 23) der

Figur 23.

Theil ADEFG als ein in sich und mit dem Widerlager AHIG

Erster Theil.

184 fest

Achter Abschnitt.

verbundener Körper angesehen werden.

Rur der obere Theil

KDEL des Gewölbebogens kann, wie in Fig. 19, in den Fall daß er bei zu geringer Stärke der Hintermauerung nach

kommen,

außen geschoben und (wie dort bei SQ) abgebrochen würde. untere Theil BESQ (Fig. 19) bleibt unter allen

Der

Umständen fest

und kann als Gewölbebogcn keine weitere Thätigkeit ausüben, als

daß er, wie bei MN, Fig. 23, die horizontalen Schichten der Hintermauerung am Abbröckeln und theilweisen Abfallen nach Innen ver­

hindert.

Aus diesem Grunde kann er mit einer geringeren Breite NA

ausreichen, wodurch

eine um so

die Hintermauerung GN

sestere

Verbindung mit dem Widerlager erhält. 2.

Sonach hängt bei gehöriger Stabilität des Körpers ADEFG

der Moment, in welchem ein

Zerbrechen

des

Gewölbes

beginnen

könnte, nur davon ab, daß der mittlere Ringtheil DBOPQE eine Einbiegung nach unten bekäme und in sich unter Auflösung in seine

einzelne Elemente in einzelnen Stücken herabstürzte, oder mit andern Worten, daß die respcctive Festigkeit dieses Bogentheils gerin­ ger wäre, als eine Last R, die in seinem Schwerpunkte 8 hängend

ihn nach unten zieht.

3.

Hierdurch wird die Aufgabe,

die nothwendige Stärke des

mittleren Gewölbetheils DEPO zu bestimmen, in daS Gebiet der respectiven Festigkeit gezogen.

Tafel 8. gtflur 24.

a-

Man denke

gur 24)

sich statt des Gewölbebogens DBO

(Fi-

einen geraden Balken D'O', dessen Länge gleich der

Sehne des Gewölbebogens ist.

Wenn gleich die Bogenlinie DBO

länger als diese Sehne ist, so ist dennoch

die respective Festigkeit

des Balkens nicht größer als die des Bogens;

letzterer

trägt im

Gegentheil die Last, welcher der Balken widersteht, um so eher. Dieser

Figur 25. auf.

Balken liege (Fig. 25) auf 2 Unterlagepunkten D und 0 frei Die Länge DO sei — I, die Breite — b, die Höhe — h, der

Coeffizient der respect. Festigkeit — N; so ist die Last P, welche der Balken noch tragen kann, ohne zu zerbrechen, mit Rücksicht auf eine

anhaltende Belastung:

Von den Gewölben.

1tz5

Wenn nun N — 4000, b --- 12", h = 36", 1 — 144"; so wird P = 54000 Pft.

Die Länge 1 der Sehne DO entspricht nach Fig. 23 einer Span­ nung von 24'.

des

Gewicht

Das

mittleren

Mauerbogenstücks DBOPQE 4320 Pfd.

(Fig. 23) beträgt

die bei einem bombenfreicn Gewölbe

aufzubrin­

gende Erde

7200

die ganze ruhende Belastung also .

.

.

-

11520 Pfd.

Mithin bleibt bei einem mit Erde bedeckten aus einem einzigen Stück ohne Keile bestehenden Gewölbe noch ein überschießendes Trage­

vermögen von 42480 Pfd., und bei einem unbedeckten Gewölbe von Um Letzteres mit den Wirkungen des Bomben­

49680 Pfd. übrig.

schlages zu vergleichen, fehlt eS an dem Einheitsmaaßstabe zwischen Stoß und Druck.

Der Stoß wirkt nicht wie der Druck blos durch

Pressung, sondern vorzugsweise durch gewaltsame augenblickliche Zer­

splitterung

der materiellen Bestandtheile, welche vornehmlich

wiederholte vehemente Wirkungen auseinander stieben.

durch

Der. Wider­

stand gegen den Scoß hängt daher nicht blos von der Spannung des Gcwölbebogens, Dicke der

sondern

auch

von der absolut

Gewölbemasse an derjenigen Stelle, wo

erforderlichen sie zerschlagen

werden könnte, ab.

Hierüber bestehen keine systematische Erfahrungen.

So viel ist

gewiß, daß auch der härteste auf einer Unterlage ruhende Stein we­ nigstens

1' dick sein muß,

um

dem

mechanischen Moment

einer

50pfündigen Bombe, welche mit 60' endlicher Geschwindigkeit an­ kommt, zu widerstehn.

Andererseits ist der einzige, sichere, Bclidor'-

sche Versuch vorhanden, wonach bei 24' Spannung eine Gewölbe­

dicke von 3' gegen das Durchschlagen der Bomben hinreichend war. Auch

läßt

sich,

mit Rücksicht

auf bereits

ausgeführte Gewölbt,

schon unter der Voraussetzung, daß das Gewölbe nicht auS einer einzigen Masse, sondern aus nrehreren wohl vermauerten und durch

Austrocknung

setzen :

des Mörtels wohl verbundenen Keilen bestehe,

fest­

Achter Abschnitt.

Erster Theil.

18«

für freistehende bombensichere Gewölbe ohne Erddecke:

bei 4 bis

6' Spannung

.............................................. 1' Dicke,

6

-

10»

-



- 10

-

16'

-



- 16

- 20'

-

- 20

- 24'

-

-

l’y'

♦♦♦♦♦♦♦

2^ 2w

.............................................. 3'

/

-

Mit Erde bedeckt werden dergleichen freistehende Gewölbe um

so weniger von den unmittelbaren Zerstörungen des Stoßes zu lei­

den haben. Bel unterirdischen Gewölben, bei welchen die Erde schon

über 5' dick ist, wie bei tiefgrlegenen Casematten, bei Brücken u. dgl.,

wird der Stoß deS BombenschlageS gleich

Null, und namentlich

find die Hintermauerungen dann nicht mehr von so großer Bedeu­ tung, da sie durch die gegengestampfte Erde ersetzt werden.

Es ist

fftr diesen Fall eine doSdanenartige Uebermauerung zurAbleitung des Wassers und Trockenerhaltung deS Gewölbebogens FST

(Fig. 23) hinreichend.

b.

Für Gewölbe, welche nur sich selbst zu tragen ha­

ben, läßt sich auö der unter Lit. a aufgeführten Gleichung ein an­ nähernder Ausdruck für die Stärke der freiliegenden Bogenstücke, wie

DO (Fig. 23) finden. Bei Annahme derselben Länge von 12' wie in Lit. a, welche

einer Spannung von 24' entspricht, ist vorauszusetzen, daß bei einer schwächem Gewölbedicke auch ein geringeres Gewicht des Gewölbe­

bogens statt finden wird.

Um die Gewölbedicke in der Rechnung

nicht zu gering zu erhalten, nehme man jenes Gewicht auf | von 4320 (Lit. a) — 3240 Pfd. an.

P --- 3240 =

Alsdann ist in Lit. a: 4 -4000-12 ., 12-12-32 ' ’

woraus h — 9".

Da indessen in der Praris auch diese Gewölbe in der Regel

auS einzelnen mit Mörtel verbundenen Keilen bestehn, so pflegt man ihnen mehr als die doppelte Dicke zu geben und demnach für

nicht bombensichere Gewölbe folgende Stärken anzunehmen:

Bon teil Gewölben.

187

bis 6' Spannung wird das Gewölbe ... V dick bei 6 bis 10' ........................................... 1' - 10 - 18'......... .......................................... 14' - 18 - 24' ........................................... 2' Diese Stärken sind auch bei Kellergewölben, welche einige Fuß hoch überschüttet unb keinen Erschütterungen ausgesetzt sind, ausreichend. Ueberhaupt gilt die praktische Regel, daß leichte Ge­ wölbe so viel Zoll dick werden, als die Spannung Fuße weit ist. §. 117. Wenn gleich in den §§. 113 bis 116 eine Beachtung b» Auffassungswcisc des Gewölbebaueö angenommen worden, Äeilenwelche die rcspective Festigkeit der obersten balkenartigen massenhaften Gewölbckappcn und deir ebenfalls massenhaften Gegendruck der Hin­ termauerungen zur Grllndlage hat, und nach Erfahrungssätzen schon in 8. 116 die Gew öl bestärken vorgreifend, auch unter der Voraus­ setzung, daß die Gewölbe aus einzelnen wohlverkitteten Keilen beste­ hen, angegeben sind; so mögen hier doch noch einige Construetionsregeln für die keilförmige Gewölbeconstruction fol­ gen, welche wenigstens für die Praris einigen Nutzen haben, während die bisherigen Keilthcorien sich nur in zwar sinnreiche aber erfolglose Speculationcn verlieren. Wenn das Bindungsmaterial eben so fest als das Baumaterial angenommen wird, so ist es gleichgültig, ob der Gewölbering, Fi­ gur 26 wie A, aus einem massiven Steinblock, oder wie B 8. aus einem durch Mörtel verkitteten Conglomerat von Felsen8*8MV 26stücken, oder nach GCFD aus mehreren unzerbrechlich miteinander vermauerten Keilen bestehe. Man findet bekanntlich in alten Ge­ bäuden große Gewölbe, welche aus bloßem Gußmauerwerk von Mör­ tel und Fclsensplittcrn angefertigt sind. Wenn jedoch der Mörtel nicht so fest als die Steinmasse ist, so tritt ein Fall ein, der sich mehr oder weniger dem Zustande nähert, daß der Mörtel gar keinen Widerstand leistete. Es werden demnach die Steinstücke in B zusammengedrückt und durch ihre Schwere ein­ zeln zum Herabstürzen getrieben, der Bogen GCFD aber könnte nur angcschn werden, als ob er schon von Hause aus in so viel Theile zerbrochen worden, alö er Keile enthält. Wäre nun der Ringthcil CD, ohne Hintermauerung, welche

Erster Theil.

188

Achter Abschnitt.

ihm in der Richtung HC einen Seitenschub entgegensetzen könnte, so würde der ganze Ring DCBE nach §. 113 bei einer sehr ge­

ringen Belastung einstürzen. Der untere Theil deS Bogens kann aber nach §. 116, 2. mit

seiner Hintermauerung

als

ein homogener festverbundmer Körper

betrachtet werden, bei welchem bis zur Höhe D F von einem Herunter­ fallen der einzelnen Keile 1, 2, 3 auch ohne Bindemittel nicht die Rede sein könnte.

Das folgende | von F bis C mit den Keilen

4, 5, 6 erhält nach §.114 durch die Pressung des Mittelstücks

CH einen Druck nach Außen und die Gefahr des Heruntergleitens wird weniger durch die Reibung zwischen den einzelnen Keilen als

durch die vermöge der Hintermauerung entstehende absolute Unmög­

lichkeit deS Ganzen nach Außen auszuweichen und irgend einem Keile den geringsten Platz zum HinauSrutschen rind zur Reibung zu machen,

beseitiget.—Die Gefahr des Einsturzes trifft daher bei einem gehörig hintermauerten Gewölbe nur den mittleren Theil CG

mit den Keilen 7 bis 11.

Die Erhaltung dieses aus 5 Keilen bestehenden Balkens hängt von dem Gegendruck der Hintermauerung und von dem Zusammen­ Die Reibung zwischen den

hänge der Keile untereinander ab.

Keilen ist unzureichend; nur die Cohäsion, die vermin­

derte Anzahl der Keile und die Verklammerung der Keil­

stücke untereinander können als sichere Mittel zur Erhaltung dieses

flach gespannten und um so eher dem Einsturz ausgesetzten Bogen-

theilS betrachtet werden.

Je flacher dieser Theil, um so schwächer

ist der obere Theil deS Bogens,

wodurch die große Festigkeit der

Spitz- oder gothischen Bogen gegen senkrechten Druck bei hinreichen­ der Hintermauerung erklärlich wird.

Der Schlußstein g ist der schwächste von allen Keilen des

Gewölbes, weil gegen ihn der geringste Seitendruck erfolgt.

Bei

größeren, aus Quadern construirten Gewölben ist daher seine Con-

struction mit 2 Auflagern a und b auf die benachbarten Keile 8 und 10 anzurathen.

Die Verbindung

der andern Keile unter­

einander durch eiserne Klammern oder durch Steindübel, wie zwischen 7 und 8, 10 und 11, wird zur Festigkeit des Bogenbal-

Von dm Gewölben.

189

kenS CG beitragen, ist aber gleichfalls nur bei großem Quadem ausführbar.

8. 118.

Nach

der

vorangeführten

ist

Theorie

der

ger„

@e.

Steinschnitt oder die concenttische Richtung der Keilfugen

auf die Mittelpunkte ihrer Krümmungshalbmesser nicht von großer Bedeutung.

Wichtiger ist die beim praktischen Bau so häufig über­

sehene und doch nothwendige Verschmälerung und durchaus rectangulaire Durchschnittsfläche der Steinfugen, damit bei etwaiger Zu­

sammendrückung des Mörtels nicht durch die Summe einzelner Pres­ sungen Biegungeir und Einstürze im Großen entstehen. Wollte man für jeden

WölbungSdurchmesser

besondere Arten

von Gewölbeziegcln streichen, so würde die Fabrication derselben sehr

kostspielig und schwierig werden.

Durch Erfahrung hat stch daher

folgendes Verfahren empfehlenswerth gezeigt.

einen Halbkreis von 6'

T.iftl s.

Durchmesser, als der geringsten Spannung eines für größere

8"W|r 27.

In Figur 27

bezeichne ABC

Kriegszwecke bestimmten Gewölbebogens.

Man umschreibe den Ring

DEFBCA in der Dicke eines Gewölbeziegels, und theile auf dem­

selben einen Gewölbezicgcl DAIH als

den Normalziegel für

sämmtliche zu construirende Gewölbe ab.

Ist nemlich ein größeres Gewölbe KLM, Figur 28, ein-

Figur 28.

zuwölben, so legt man den ersten Ziegel KAIH nach dem Mittel­ punkte G des kleinen Kreises.

Parallel mit dessen Seitenfläche fügt

man einen gewöhnlichen Mauerziegel an, und an diesen einen zwei­ ten und nöthigenfalls noch mehr, bis die letzte Fuge deS gewöhn­

lichen Mauerziegels in das oder nahe bei dem Centmm X des Ge­

wölbezirkels einschneidet.

Hier legt man wieder einen Gewölbeziegel

an, der in den kleinern Kreis einschneidet und dann wieder mehrere gewöhnliche Mauerziegel, wie dieS die Figur angiebt.

Auf diesem Wege erhält man durchaus rectangulaire Fugen. Für dickere Gewölbe werden eigene Rormalziegel für die zweite Lage angefertigt.

Die Keile müssen allerdings immer durch

das ganze Gewölbe durchgreifen.

Dagegen können die gewöhnlichen

Mauerziegel in beliebigem Verbände eingesetzt werden.

§. 119. Auch dieWiderlager der Gewölbe können, so ailb![BWetIa.„ b,r ®e”61”'

weites die Praris erfordert, auf elementare Weise behandelt werden.

»SS

Erster Theil.

Tafel 8. Figur 29.

Achter Abschnitt.

a. Es wird die unwandelbare Verbindung des GewölbebogtnS ABCDE (Fig. 29)mit den Widerlagern

BAFG und ED HI vorausgesetzt. Ein Umstürzen des Widerlagers kann auf der linken Seite nur am Fußpunkt bei 6 erfolgen.

Der mittlere Theil KLCMN hat so gut als keinen

b.

Einfluß auf den Druck gegen das Widerlager, indem er

nur eine vorherrschende Neigung zum senkrechten Hinabstürzen hat

und der Seitendruck gegen KL und NM durch die Seitenbogen und derm Hintermauerung, also durch den Mauerkörper AKLOb auf­

gehoben wird.

ihren Druck auf obigen

Da die Hintermauerung

Gegendruck

verwendet; so fällt auch ihr Moment größtentheils auö der Berech­ nung der WiderlagerstLrke. Vergleichung des schiebenden

ES ist daher fiir jetzt nur von einer

Moments

von dem Bogenstück

AKLB gegen daS Widerlager FAbG die Rede. Im Schwerpunkt P

c.

dieses Bogenstücks

wicht Q desselben senkrecht herunter.

hängt das

Ge­

ES kann in zwei Kräfte zer­

legt werden: in den centralen Druck deS Bogens PS, in der

Richtung PR gegen den Mittelpunkt deS Gewölbes — und in die

auf jenem normale Kraft PT, welche bestrebt ist, daS Wider­ lager umzustoßen.

Letztere ist gleich PT — PU-cos = TPU

— Q • cos30°. Bei den in Fig. 29 angenommenen Dimensionen ist

2 -13,5 • Q =--------- g------- — = 42 C.-Fuß. (Das spezifische Gewicht wird

von beiden Seiten der Gleichung

ausgelassen.) Ferner ist cos30° — 0,87; also

I.

PT = 42-0,87 = 37.

Diese Kraft wirkt an dem Hebclsarm VG, um das Widerlager um­ zustoßen. Um nun GV auszudrücken, denke man sich PV bis W ver­ längert.

sunden.

Dann wird erstlich W F = PW • sin 30° — PW

0,5 ge­

Don den Gewölben.

191

Die Größe von PW ermittelt sich durch: PW = PF-secFPW -- PF-sec. 30°.

PF aber ist = PA-f-AF,

= 6,75'.

PA = RP • sin30° = AF wird im Beispiel angenommen

.

.

— 12

— 18,75'

mithin PF und PW — 18,75' 1,15 = 21,5 und II.

WF = 4 PW = 10,75'.

Ferner ist, wenn GF = x, WG -- WF—x und III.

VG = WG cos VGW

— (10,75—x) 0,87.

Demnach ist das Moment des Gewölbes: IV.

= PT - VG = 37 • (10,75—x) • 0,87 = 344—9-x.

Gegenseitig ist die Höhe AF des Widerlagers — 12', die Breite

X — GF, mithin das Gewicht Y — 12-X und das Moment des Widerlagers — 4 x • 12 • x, d. h.

V.

= 6x*.

Beide Momente zusammengestellt, geben: VI.

VII.

d.

6x* — 344—9 x, woraus

x = 7^'.

Bringt man das Moment des GewichtStheileS Z von der

Hintermauerung,

welches

aus deren

Schwerpunkt a

hinabhängt

(Lit. b) noch in Anrechnung, so wird es gerechtfertiget, daß man

nicht den Absatz GbB macht, vonB senkrecht aufsteigt und abwärts

das Widerlager senkrecht und 74' dick construirt; sondem daß man von G aus, welches um 6' von F absteht, eine schräge Linie GO mit T’T Anlage gegen die obere Kante der Hintermauemng ansteigen

läßt, wodurch auch die Hintermauerung ein festeres Auflager hinter

dem Bogen AB und das Gewölbe Stabilität genug erhält.

der

8. 120. Die praktischen Regeln für die Stärke End-Widerlager AA (Fig. 30) besagen:

a.

x,,scl 8. F'g»r 30-

Bei einer Höhe der Widerlager bis zur halben Gewölbe-

Erster Theil.

192

Achter Abschnitt.

spannung werden diese untm 2 mal so dick als der Bogen stark ist,

welches mit 8.119 übereinstimmt. Bei einer Höhe, welche größer ist, als die halbe Spannung,

b.

werden auf jeden Fuß größerer Höhe dem Widerlager 2 Zoll zu­

gesetzt. §. 121.

mittlere W»er. lager der Gewol-e.

Mittlere Widerlager, wie B ö

dürfen

'

1

bei

halber Spannung nicht die doppelte Gewölbestärke erhalten.

Ihre Stärke wird, da es hier nur auf absoluten Widerstand gegen

senkrechtes Zermalmen ankommt, folgendermaßen verringert: Man beschreibe

den

Gewölbering

CDEFGH.

Demnächst

mache man EI — der Gewölbedicke EF, setze den Zirkel in I ein

und beschreibe mit IK = IL einen Bogen, welcher den horizonta­ len Halbmesser AA in K und L schneidet.

K und L sind alsdann

die Mittelpunkte der anstoßenden Gewölbe und IMN

die äußere,

so wie OPQ die innere Wölbungslinie eines derselben; FO aber, etwa gleich der ljfachen Gewölbestärke,

ihr für jeden Fuß mehr eine

auch

ist die Dicke der Mittel­

Wird diese höher als die halbe Spannungswcite, so

wand.

wird

Verstärkung von 2 Zoll zu­

gesetzt.

8. 122.

Die Höhe der Widerlager richtet sich

nach der

Höhe des zu überwölbenden Raumes und der Gewölbespannung.

Man macht die Widerlager in bewohnten Räumen nicht gern unter

6' hoch.

Hohe gewölbte Räume sind in Vertheidigungscasematten

den niedrigen vorzuziehen, wegen Trockenheit der Luft und wegen des

PulverdampfeS.

Die Kosten der Widerlager werden bei hohen Erd­

beschüttungen durch die Ersparung an Erdboden zum großen Theil

ausgewogen.

»toiffereng »er

8. 123.

Die Gewölbesättel aneinanderstoßender

Gewölbe können entweder, wie Fig. 30, DSM construirt werden, wodurch der statischen Haltbarkeit Genüge geschieht und das

Wasser durch eine überwölbte Rinne S (Capelle) abgeleitet wird, oder, wenn man einen continuirlichen Wasserablauf nach den

Seiten TRU vorzieht, muß DIM ganz vollgemauert werden, oder, was in den mehrsten Fällen den Figur 3i.

Vorzug verdient, die mittleren

Grade der Gewölbeabgleichung AB (Fig. 31) gehen an den

Giebeln der Casematten Parallel mit diesen queer über das Gebäude

Von den Gewölben.

und satteln sich

193

nach den Bruchpunkten T und U (Fig. 30) ab.

Ueber den inneren Gewölbehälften, also zwischen D und M aber läuft

den Längenwänden E und F parallel laufender Längen­

ein mit

grad GH (Fig. 31) fort und von diesem werden die schrägen Li­ nien GF, HF, GE, HE nach den Ausgußrinnen F und E ge­ zogen.

Gegen diese Linien wässern sich die Grade AB und GH

F und E liegen in Fig. 31 so hoch

nach Außen ab.

als F in

Fig. 30.

§. 124.

Für Fcstungögcwölbe bedient inan sich vorzugsweise

des Kreisbogens.

Dieser kann entweder, wie in §. 112 bis 123,

im vollen Zirkel alS Tonnengewölbe oder als Kappengewölbe oder als gedrücktes oder als steigendes Gewölbe angewendet

werden. a.

DaS Kappcngcwölbe besteht aus einem Zirkelstück

ABC (Taf. 8, Fig. 32) von 60 Graden.

Sobald die Widcrlagerhöhc AE und CE bestimmt ist,

Wöl-ung-ltnie der Kappen, gewölbt.

Tafel 8. Figur 32.

macht man von A und C auö mit der Spannungsweite AC

die Durchschnitte bei D, wodurch der Mittelpunkt D deö Kreisbo­ gens bestimmt wird.

Der Sinuö versus BG ist = AD-cos30° =

0,866 AD, d. i. nahe

die Bauregel entstanden,

an £ der Spannungsweite AC; wodurch

daß

die

Kappenbogcn wenigstens £ der

Spannung zur Höhe erhalten müssen. Da nach §. 116 die Gcwölbedicke, wie in Fig. 32, BH, von

dem zugehörigen Durchmesser IK abhängig ist, so würde BH bei den«

hier

angenommenen Halbmesser DB = 1B — BK

2' dick werden.

von 12'

Würde aber über AC ein volles Tonnengewölbe

ALC construirt, so würde dessen Dicke bei 12' Spannung nur 1|' betragen. Kappcngcwölbe werden daher nur in seltenen Fällen, namentlich

bei Fenster- und Thürstürzen und ausnahmsweise schmalen und mit

hohen Widerlagern versehenen Durchgängen angewendet werden. Ihr

Scitenschub

ist

bedeutender als bei

vollen Zirkelbogen,

weshalb die untere Widcrlagcrstärke 3 mal so viel als die Gewölbe­ dicke betragen kann. Die wohl bei bürgerlichen Bauten vorkommcndcn dünnen Kap-

pengcwölbc zur bloßen kühlen oder feuerfesten Uebcrspannung von Handb. d. 3ng.»Dicngks.

I.

13

Erster Theil.

Achter Abschnitt.

Kellern finden bei Militairbauten für Vertheidigungszwecke selten An­

wendung, und werden nur bei Kelleranlagen und überwölbten Sou­ termins, Backereien u» dgl. gebraucht. Wölbung-linie gedrückter Ge­ wölbe..

Tafel 8. Figur 33.

b.

Gedrückte Gewölbe ABC (Tafel 8, Fig. 33)

dürfen keine geringere Höhe als BD = | der Spannungs­

weite AC erhalten.

Behufs ihrer Construction werden über

her halben Spannung AD, DC die gleichseitigen Dreiecke

AED und DEC errichtet.

Sodann wird aus dem Mittelpunkt D

Mt der Höhe des Bogens DB der Bogen FBF geschlagen und durch B und F die verlängerte Sehne BF

äußeren Seite des

bis zur gleichnamigen

gleichseitigen Dreiecks bei G geführt.

Ms zieht man GH parallel mit FD.

Von G

Alsdann ist GH der Krüm­

mungshalbmesser für den mittleren Bogen und Gl sind die Halb­

messer für die kleineren Anschußbogen.

Dieser Bogen gewährt den Vortheil, daß er bei einer Höhe DK, welche her halben Spannung gleich ist, nach dem Gesetze seiner Con-

struktion in den halben Kreisbogen AKC übergeht, indem DE den

Halbmesser für den großen und kleinen Kreis abgiebt und daß mit abnehmender Höhe DL die Krümmungslinie ALC sich allmählig

unter einem senkrechten Krümmungsanschlag AM, CM an das Wi­

derlager, der geraden Linie AC nähert. ©«•

Außer nach Kreisbogen construirten Bögen giebt es noch elliptische Gewölbe, welche in der Haltbarkeit den Kreis­

bogen nicht nachstehen, indessen schwieriger als jene zu construiren

find und dem Steinschnitt, der auf jedem Element der Curve senkrecht stehen muß, viele Weitläuftigkeiten entgegenstellen. Mteaiipkp.

Dasselbe gilt von»den Kettenlinien.

Diese müssen in

jedem einzelnen Fall entweder nach dem Modell einer aufgehängten

Kette oder nach Absciffen und Ordinalen construirt und aus freier Hand gezeichnet

werden.

Auch bei ihnen macht der

Steinschnitt

Weitläuftigkeiten. K»rtdigk>>.

Dasselbe findet auch bei Korbbögen statt, welche so wie

Fig. 33 construirt sind, mit dem Unterschiede, daß sic nicht drei,

sondern mehrere Kreisbögen haben. Es kommt aber, wie aus den vorgehenden Paragraphen ersicht­

lich ist, weniger aus diese oder jene Form der Wölbungs-

Bon den Gewölben.

195

(inte, als vielmehr behufs Verminderung der Gewölbe- und Mderlagerdicke auf möglichste Höhe

der Wölbungslinie an.

In dieser Beziehung verdienen

c. die gothischen Bögen (Taf. 8, Fig. 34) nament- •»'M*« »»«2. Profils erforderlich. Tafel 12, Fig. 1 stellt es nach der Durch1 "’3‘ schnittslinie GH der vordem Front (Tafel 11, Fig. 15 u. 16) dar.

Die

Felde

dem

werden stark

.

.

zugckehrtcn

.

Umfassungswände

DABO

5 Fuß.

."..................................

Zwar werden sie im untern Theil des Souterrains 5j'

breit.

Da aber diese Verstärkung, wie bei IK (Tafel 12,

Fig. 1), außerhalb und unter der Erde angesetzt ist,

so

kommt sie hier nicht in Betracht.

Die der Stadt und dem innern Hofraum zu­ gekehrten Wände DL bis QC (Tafel 11, Fig. 15) bedürfen nur einer Stärke von

........

3

-

8

-

Auch hier findet, wie im Profil Tafel 12, Fig. 1 u. 3 bei RS, eine Verstärkung um 4 Fuß unter der Erde statt,

welche jedoch ebenfalls keinen Einfluß auf den Grundriß hat.

Der Corridor

liegt

bei

DefcnsionScasernen am

zweckmäßigsten unmittelbar hinter der Vertheidigungswand. Er erhält durchgehends eine Breite von

.....

um eine hinreichend und doch nicht überflüssig breite Communieation für Infanterie und Geschütze und bei schlechtem

Wetter einigen Raum zum Detailererziren zu gewinnen.___________ Latus Handb. d. Ing. - Dienste-. I.

16

16 Fuß.

Erster Theil. Zwölfter Abschnitt.

242

Transport

16 Fuß.

Die Scheidewand zwischen diesem und denWohnlocalien bedarf einer Breite von

........

4

-

31

-

da sie die einzige Mittelwand in der Längenrichtung des Gebäudes und

durch Thüren und Feuerungen vielfach

durchschnitten ist.

Die freie Spannung der Bombenbalken TU, Tafel 12, Fig. 1, über dem

zweiten Stockwerk darf be­

kanntlich nicht über 9' — VW betragen. Bei der bedeu­

tenden Höhe WX der Trägersäulen müssen diese, wie W a, verdoppelt sein. Dies giebt dicht unter den Bomben­

balken bei 3 Spannungen im Betrage von 3 x 9 = 27'

und 2 doppelten Trägersäulen im Betrage von 2 x 2 — 4', eine Tiefe der Wohnstuben von 27'-s-4' — 31'.

Diese berechnen sich im überwölbten Souterrain fol­

gendermaßen: 2 Mittelpfeiler b, b ä 2|' — 5', __ y 3 Spannungen c, c, c (a —-— = 8|') zusammen mit ‘ 26',

im Ganzen also mit

.

Demnach beträgt die ganze Breite des Gebäudes

.

51 Fuß.

Nachdem die betreffenden Linien in den Grundriß Fig. 15 ein­ getragen sind, kommt es zunächst auf die Anlage der Eingänge d, d der Caserne an.

Diese liegen im vorliegenden Fall am Vortheilhaftesten in den

eingehenden Winkeln, weil alsdann der dunkle Raum, welcher nur durch ein schräg gestelltes Fenster erhellt wird, zweckmäßig benutzt,

die Zugänglichkeit aller Theile des Grundrisses gleichmäßig erreicht und der wichtige Zusammenhang des Speisesaalö mit der Kochküche möglich gemacht wird.

Zur richtigen Anordnung der Eingänge und der zugehörigen

Treppen und Rampen ist die Ermittelung der Höhen für die Fußböden der Caserne erforderlich.

In dem Profil (Tafel 12, Figur 3) ist der höchste Wasserstand

des Baches EF (Taf. 11, Fig. 15) als Nullpunkt angenommen. Ueber diesem liegt die Hofsohle der Caserne, bei R, (Taf. 12, Fig. 3) 20'

243

Dcfeniwnscascrnen.

erhoben.

Die äußere Sohlbank der Souterrainfenster liegt demnach

(Fig. 1) auf 22' a. M. und der Fußboden des Souterrains 4' tiefer,

mithin auf 18' a. M. Damit man unter den Wölbungen des Souter­

rains auch unmittelbar neben dem Mittelpfeiler aufrecht gehen kann, ist es wünschenswert!), daß die Widerlager der Gurtbogen bis auf 7'

über dem Fußboden, also auf 2.7 a. M. senkrecht aufstcigcn. Die Höhe

der Gurtbogen auf etwa | der Spannung angenommen, giebt für diese 4', mithin für die Jntrado'S der Gurtbogcn 18'4-7'-)-4' — 29' a. M. Auf derselben Höbe liegen auch die Jntradoö dxr zwischen den Gurt­ bögen aufstcigcndcn Kreuzgewölbe.

Die Ticke der Gurtbogen beträgt

14', der darüber befindliche Fußbogen ist V hoch; mithin liegt der Fußboden dcS ersten Stockwerks 29'4-2' = 31' a. M.

Für

die

Treppenaufgänge

bedarf diese Höheneintheilung

jedoch noch folgender Modification. Nach dem Queerprofil Tafel 12, Fig. 3 in der diagonalen Durchschnittslinie cl ö (Taf. 11, Fig. 15 u. 16) liegt die Schwelle g

Tafel

12. 3‘

des Eingangs 4-21' a. M., also 3' höher als der Fußboden h, wel­

cher 18' a. M. liegt. Um zu diesem Fußboden hinabzusteigen, werden zu beiden Seiten der gerade aufsteigenden Haupttreppe i (Taf. 11,

Fig. 15 u. Taf. 12, Fig. 3) zwei Rampen k, k angelegt.

den Rampen

Man hat

den Vorzug vor Treppenstufen gegeben, weil in der

runden Caponnierc I der Vorderfront (Tafel 11, Fig. 16) der

Aufzug für die in die oberen Stockwerke zu transportirenden Rohr­ geschütze angebracht wird und weil man zu dieser Caponniere nur mittels jener Rampen mit Geschützen gelangen kann.

Die beiden Stockwerke der Caserne, welche nach der Aufgabe stark belegt werden sollen, eine ansehnliche Tiefe haben und deren

Corridore selbst zur Ausbildung von Infanterie mit Bajonnetgewehren bestimmt ist, bedürfen einer lichten Höhe von 11'.

Mithin liegt

nach Tafel 12, Fig. 3 der Jntrados m des ersten Stockwerks

auf

31'4-11' - 42' a. M.

Diese

lichte Höhe von

11' muß auch der Eingangs-

Tafel

11.

flur dd (Tafel 11, Fig. 15) und n (Tafel 12, Fig. 3) haben,

SiiJ- 3-

wenn er dem Zweck eines bewaffneten Ein- und Ausmarschcs

und dem Styl

sprechen soll.

eines so

großartigen militairischcn

Gebäudes

Dann erhält das Eingangöthor p die

ent­

lichte Höhe

Erster Theil.

H44 von 9'.

Zwölfter Abschnitt.

In dem oberen Theil der Thorflügel können noch mittels

verzierter Einschnitte kleine vergitterte Lichtfenster, so wie neben den Thorflügeln schmale Gewehrscharten o, o (Taf. 11, Fig. 15) als Bei­

hülfen zur Erleuchtung deS Eingangsflurs n, für den Fall, daß der Thorweg p abgeschlossen würde, angebracht werden. Gleichzeitig wird

aber

die

Treppe i und

der Flur n

durch

das Lichtfenster q des

ersten Stockwerks erleuchtet, wenn nach Taf. 11, Fig. 16 u. Taf. 12, Fig. 3 neben der vorderen Fensterwand ein einfallendes Licht r an­ gelegt wird, welches zugleich bei etwaiger Erstürmung der Caserne nach Sperrung der Haupttreppe i als Machiculi benutzt werden kann.

Aus obigen Gründen muß der Jntrados des Gewölbes über Tafel 12.

ldUr '

dem Eingangsflur n (Tafel 12, Fig. 3) 32' a. M. und der Fußboden des betreffenden Flurtheils in dem ersten Stockwerk t,

34' a. M. liegen.

Die punktirten Linien u, u in Tafel 12, Fig. 3,

so wie die ausgezogenen Linien u, u in Tafel 11, Fig. 16 bezeichnen die Treppenstufen, welche im ersten Stockwerk nach diesem Podest

führen.

Dieser Podest hat den Vortheil, daß er zugleich die Länge

der Haupttreppe (Tafel 11, Fig. 15 u. Tafel 12, Fig. 3) verkürzt und

den Corridor des ersten Stockwerks um etwas geräumiger macht. Der Podest t im oberen Stockwerk muß 8' breit werden, Lichtluke (Tafel 12, Fig. 3) 2';

die

mithin wird der Flur n 10' breit,

Die Haupttreppe i (Tafel 11, Fig. 15) erhält

eine Breite von 8',

die Rampen k, k von 7'.

Durch diese Lineamente sind Souterrain bezeichnet.

die

Eingangsvorrichtungen zum

Unmittelbar neben diesen Eingangstreppen

und Rampen gestattete der Raum, die zwischen denselben und dem Hauptcorridor liegenden, mit leichten Mauern zu umschließenden Ab­

theilungen x und y (Tafel 11, Fig. 15), sowie z und a zu ökono­ mischen Zwecken der Caserne zu benutzen und zwar die Abtheilung y

neben der Kochküche zu einer Vorrathskammer, die Abtheilungx daneben für den Marketender, die Abtheilung z an der andern

Treppe, gegenüber

der Casernenwärterwohnung, zur Aufbe­

wahrung der Reinigungsutensilien und die größere Hälfte a ebendaselbst für die Materialien und

serneninspectorS.

Geräthschaften

des Ca-

DefenniMcaserncn.

245

Der Raum unter den Abtheilungen y und x kann zum Keller

benutzt werden, wie Tafel 12, Fig. 3 angiebt. Nächstdem schreitet der Entwurf zu den oben bezeichneten Haupt­ theilen deS Souterrains, nemlich: a. zur Kochküche nebst anliegendem Speisesaal, welche Tafeln, stets in möglichst naher Verbindung stehen müssen. Da in der oL

Caponniere, Tafel 11, Fig. 15, an der Vorderfront ein Brun­ nen liegt, dessen Wasser alltäglich in ein über dem zweiten Stock­

werk der Caserne belcgencs Reservoir ausgepumpt wird, so wird

eS dadurch

möglich,

Wasser zu versehen.

die Caserne an allen Orten mit fließendem Die Art der Aufpumpung und der Röhrleitun-

gen, mit deren Ausgüssen und Krahnen B, B, ist im Profil Taf. 12, Fig. 1 angegeben.

So wird es möglich, auch der Kochküche den

größten Theil deS Wasserbedarfs, ohne daß das Wasser in Kübeln herangetragen wird,

zll beschaffen.

Gleicher Vortheil wird

dieS Wasserreservoir bei FcucrSgefahr geboten.

durch

Die Aufpumpung

geschieht im Souterrain bei J (Tafel 12, Fig. 1).

Der Küchenheerd L (Tafel 11, Fig. 15) ist mit einem Ge­

müse-, einem Fleisch-, einem Warinwasserkessel, einigen Cafferollöchem

und einer Platte zum freien Feuer versehen.

Die Kesselfeuerung ge­

schieht durch verdeckte Canäle, zu welchen man auf einer kleinen

Treppe gelangt. Sowohl aus der Kochküche, als auch aus den Wohnungen deS

KochS, des Casernenwärters ic. sind Fenster DD (Tafel 11, Fig. 15) nach dem Flur angelegt, um im Kriege den Eingang von Innen zu

bestreichen, im Frieden aber stets Uebersicht von den aus- und ein­

gehenden Personen zu erhalten.

Dieselbe Einrichtung findet in den

oberen Stockwerken statt und, wird dort nicht noch besonders er­ wähnt werden. 1>. Der Speisesaal gewährt in dem in Tafel 11, Fig. 15

angegebenen Grundriß einen Raum für 100 Mann, welche gleich­ zeitig essen können.

Es können mithin die mehr als 400 Mann

betragenden Unteroffiziere und Gemeinen in demselben nicht gleich­ zeitig Platz finden. — Dagegen ist der Raum für den Unterricht

ausreichend;

eine Vergrößerung

des

Saals

aus

dem

einseitigen

Erst« Theil. Zvölstn Abschnitt.

246

Bedarf fik die Mittagsmahlzeit würde der Bedingung eirm möglichst

großen Kopfzahl der zu casemirenden Truppen widersprechen. Unter diesen Umständen könnm die im Souterrain als FriedenSbesatzung untergebrachten 45 Mann, so wie die Belegung deS

ersten Stockwerks mit 114 Mann,

im Ganzen also

159 Mann

auf ihren Stuben essen und darf der Speisesaal nur von den Bewohnem deS zweiten Stockwerks und der Dachetage in zwei Re­ prisen a circa 100 Mann, nach Abzug der Commandirten und

Kranken, benutzt werden, weil diese am entfemtesten von der Koch­ küche liegen und demnach

die aufgegebenen Speisen ain weitesten

tragen müßten.

Um dem Speisesaal so viel Licht als möglich zu verschaffen,

ist der Vertheidigungscorridor nur bis zum Eingänge desselben ge­ führt, der Saal selbst aber auf 3 Seiten mit im Ganzen 9 Fenstern

und Schartenöffnungrn versehen. In Bezug auf die Schartenöffnungen wird bei dieser Ver­

anlassung bemerkt, daß bei dem vorwaltenden Bedürfniß der Caseme,

den Truppen im Frieden und Krieg rin möglichst gesundes und be­ quemes Unterkommen zu gewähren und da von Defensionscasernen

anhaltende massenweise Jnfanteriegefechte nicht verlangt werden, es nach dem Sinn der gestellten Aufgabe in vorliegendem Fall vorgezogen wird, durchgehends nur Geschütz sch art en anzuwenden. In andern Fällen, namentlich wo die Geschütze nur ein kurzes

Gesichtsfeld und für ihre Aufstellung keinen Zweck, vielleicht auch

keinen Raum haben, wo

die Thorflankirungen und Längenbestrei-

chungen ein lebhaft unterhaltenes Feuer erfordern und wo man in einem Block statt einer Geschützscharte vier vertikale Gewehrscharten

anlegen will, wird letzteren der Vorzug gegeben werden. —

Die

ausschließliche Anordnung von Geschützscharten kann nur da statt­ finden, wo ausschließlich keine Gewehrscharten erforderlich sind.

c.

Dem Speisesaal gegenüber liegt die Waschküche, welche

mit ihrer Rolle, Wäschkammer und Wohnung der Wäscherin mit möglichster Raumersparniß abgetheilt ist.

d.

Der Waschküche gegenüber, also in größter Entfernung von

den Wohnungen, liegt die Latrine.

So wünschenswerth es ist, die

247

Defensionscasernen.

Latrine in unmittelbare Verbindung mit dem Hauptgebäude zu brin­ gen, so dringend nothwendig ist dagegen die Vermeidung aller un­ gesunden Ausdünstungen in der Nähe der Wohnräume.

Deshalb

ist hier die Latrine unmittelbar über das fließende Wasser EF (Ta­

fel 11, Fig. 15) gelegt.

Ferner bleibt zwischen dem Latrinengebäude

und der Caserne ein freier Luftraum E, welcher zwar in der Ansicht

Tafel 12, Fig. 4 nicht sichtbar, aber doch unmittelbar an der crene-

- lirten Mauer der Feldseite vorhanden ist.

Und endlich steigt aus

der Kothgrube der Latrine ein geschleppter Luftcanal gegen das Feuer­

rohr der Waschküche auf.

Kesselfeuer der

Die Luft in diesem Rohr wird durch das

Küche verdünnt

und dadurch

das

Aufsteigen der

Dünste in demselben bis zum Schornstein hinaus befördert.

Nach den Feldseiten erhält die Latrine als eine zu näheren Ver-

theidigungSzwecken bestimmte Caponniere durchgehends Kleingewehr­ scharten, nach der Stadtseite Fenster.

Sie erhält nur 2 Stockwerke,

indem der Vertheidigungszweck nicht mehr als so viel erfordert. Der Abfluß der Waschküche erfolgt, unter gehöriger Luftabsper-

mng, in die Latrine. Die Stubeneinheizungen sind sowohl im Souterrain als auch in den oberen Stockwerken mit Vorgelegen und Caminen ver­

sehen, in welchen, wie oben bemerkt, die Soldaten kleine Feuer zu

ihrem Gebrauch machen können. Die Rauchröhren sind in den Grundrissen angegeben. Die Fußböden der Flure, Küchen und Vorrathskammern wer­

den mit Feldsteinen gepflastert, die Stuben gedielt.

2. Tafel 11, Figur 16. enthält das erste Stockwerk der Caseme.

Tafeln. 16'

Die beiden Eingangsflure haben ihre Begrenzung durch die

massive Haupttreppe G, durch die beiden an diese grenzenden Wohn­ stuben H, H und durch

die anstoßenden Stuben und die eisernen

Thüren I, I, welche die langen Theile des Gebäudes von den Ein­

gangsfluren absperren. Diese sind, wie das Profil Tafel 12, Fig. 3 näher angiebt, durchaus gewölbt und feuerfest.

Tafel 12. ®ldUt 3‘

Um auch die Vertheidigungscorridore bei Feuersgefahr so lange als möglich gangbar zu erhalten, gepflastert.

werden fie mit guten Klinkem

Erster Theil.

248

Zwölfter Abschnitt.

Die nicht gewölbten Räume deS ersten Stockwerks werdm, wie T»fel 12.

1’

schon in Nr. 1 auseinandergesetzt und im Profil Tafel 12, Fig. 1 angegeben worden, mit Balken bedeckt und diese durch 2 Reihen

doppelter Unterzüge unterstützt. Bei Eintheilung der Wohnräume, Tafel 11, Fig. 16', der Caserneninspector,

ist nur

welchem die polizeiliche Aufsicht haupt­

sächlich obliegt, neben einem der Haupteingänge untergebracht.

Sonst

werden das erste und zweite Stockwerk nur von Combattanten be­ wohnt.

Das erste Stockwerk enthält demnach einen Wohnraum fiär

114 Mann.

Um in den beiden oberen Stockwerken Geschütze aufstellen zu können, sind die

betreffenden Eingangsflure so breit geworden,

daß der erforderliche Raum zum Rücklauf offen bleibt.

Die betref­

fenden Scharten erhalten 2$' Kniehohe, die übrigen (Gewehr-) Schar­ ten 4' Brüstungshöhe.

Die Belegbarkeit der Wohnstuben ist durchschnittlich auf 16 Mann als einer Corporalschaft incl. Unteroffizier normirt.

Einige kleinere

Stuben von 7 Mann sind zur Unterbringung der Freiwilligen, der Musik und für andere Zwecke unerläßlich. 3. In Tafel 11, Figur 17 ist das zweite Stockwerk in ®'9' 1kleinerem Maaßstabe und unter Weglassung der bereits unter Tafel n.

Nr. 1 u. 2 besprochenen Details, dargestellt.

Es enthält Wohnraum

für 132 Mann.

4.

Der Dachraum

Grundrisses.

der Caseme

bedarf hier keines eigenen

Bei Eintheilung desselben darf kein besonderes Gewicht

auf die Montirungskammern

gelegt werden.

Man kann nemlich

vorweg die beiden Flügel, auf welchen sich die in Fig. 21 angege­

benen geraden Giebel befinden, zur Belegung mit 90 Infanteristen bestimmen, welche

das nöthige Licht theils

durch Dachfenster erhalten.

durch Giebel-, theils

Der Dachraum über dem mittleren Kör­

per der Vorderfronte und die anstoßenden Abschnitte neben den Auf­ gangstreppen sind groß genng, um die Augmentationskammer und die 4 Compagniemontirungskammern eines Bataillons aufzunehmen.

Alsdann aber bleibt noch (auf den großen Fluren neben den Trep­

pen) Raum übrig, um das Ausklopfen und Reinigen der Montirungsstücke zu besorgen.

Defension-kasernen. Der auf dem Dachraum umlaufende

249 Corridor wird an der

Hofseite angelegt, weil dieser Umzug der kleinste ist und um den nach Austen gewendeten Dachstuben und Kammern um so mehr Raum und Licht zu geben.

Der zwischen der bombenfesten Balken- oder Gewölbedecke und

den Dachbalken verbleibende 5' hohe Zwischenraum (Tafel 12, Tafel 12. Fig. 1 u. 3) K wird schon im Frieden 4' hoch mit Erde ausge- 1 lfl"llL 3‘ Damit nun bei etwaigem Feuer unter dem Dach jede Com-

füllt.

munication mit den Etagen leicht abgeschnitten werden kann, müssen

die Flurtreppen massiv

bis zum Dachboden durchgeführt und dort

mit einem massiven Trcppenhalse überbaut,

dieser aber durch eine

eiserne Thür feuerfest abgeschlossen werden. 5. Der Hofraum L der Caserne (Taf. 11) wird, wegen größe­

rer Trockenheit und Reinlichkeit in Friedenszeiten mit

gepflastert.

Feldsteinen

Im Belagcrungsfall kann dies Pflaster leicht aufgeriffen

werden, um die Wirkung der einschlagenden Bomben nicht zu ver­

mehren.

Auf dem Hose

liegt der zweite Brunnen, neben welchem

einige Banken und Sträucher zur Erholung der Casernenbewohner placirt werden.

6. Der Hof wird durch eine crenelirte Kehlmauer mit Thorweg geschlossen.

Man zieht für Fricdenszeiten behufs besserer Handhabung

der Polizei und für Kriegszciten behufs größerer Sicherheit nur einen Thorweg der Anlage von mehreren vor. Die Mauer wird nur 2' stark. In der Mitte der Kehlmauer wird ein massives, durchaus

7.

gewölbtes

Blockhaus

mit

freiliegender

Erddeckc

angelegt.

wird nach (Tafeln, Fig. 15) 70' lang und 43' breit. Umfassungswändc erhalten nur 4' Stärke,

da sie

Die

ES

TM il.

aus Rohr-

geschossen gar nicht, aus Wurfgeschossen nur selten getroffen werden

können. Das Blockhaus enthält 2 Stockwerke:

a. Das erste Stockwerk (zu gleicher Erde) (Tafel 11, (TafcN Fig.'15 u. Tafel 12, Fig. 2) enthält innerhalb des Hofraums: rt$nfdt2. die durch eine Arcade gedeckte Vorhalle zum Austreten der Thorwache,

die Gemeinen-

und Offizier-Wachtstube,

S*lJ- 2-)

den Arrest, den

Wagenraum nebst Müllkasten, den Treppenraum zum oberen Stock-

Zwölfter Abschnitt.

Erster Theil.

850

Außerhalb der Kehlmauer liegen der Pferdestall, der Holzstall

werk.

und ein wohlverwahrter gewölbter Raum zum Pulvermagazin, in­ das Pulvermagazin in diesem isolirten

dem eS zweckmäßiger schien,

und der FeuerSgefahr, ja selbst einem lebhaften Verkehr weniger aus­ gesetzten Gebäude als in der großen Caserne anzulegen. Tafel ii. F'g- >6.

b. Das obere Stockwerk (Fig. 16) enthält die Wohnung cfnen Offizier und außerdem Casernement für 30 Mann. 8.

Die vertheidigungsfähige Einrichtung der Caserne

erfordert, daß die Fenster und Schartenöffnungen,

so weit sie er-

steiglich sind, mit Gittern oder Laden versehen werden.

Der Thorweg wird durch das Blockhaus bestrichen, dies durch die Caserne unter Feuer gehalten. Fig. 15 u. 16.

Die beiden Eingänge der Caseme

bekommen eine innere Bestreichung. Die Treppenaufgänge (Fi­

gur 15 u. 16),

so wie die Rampen können

schlossen werden. festgehalten.

durch Thüren abge­

Hiedurch wird der Feind in den Eingangsfluren

Auch nachdem der Feind diese

genommen,

einen zweiten Abschnitt in den feuerfesten Thüren I, I.

findet er

Endlich aber

können die Wohnräume durch Verschließung der Flurthüren von den

Vertheidigungscorridors abgesperrt werden.

in den Zwischenwänden geblendete

der Stuben untereinander sind

Thüren angelegt.

Behufs Communication

Damit nun die Wohnungsabschnitte der verschie­

denen Stockwerke auch unabhängig von den Corridors untereinander communiciren können, werden in den Fußboden lukenartige' Klappen angebracht, durch welche man mittels Leitern mit Leichtigkeit von

einem Stockwerk zum andern gelangen kann. 9.

Die Friedensbelegung der Caserne ist folgende:

.

.

.

.

114

-

.

.

132

-

.

.

90

-

1 Offiz.

.

30

-

im Souterrain für -

ersten Stockwerk

-

zweiten

-

Dachraum

-

Blockhause

.

-

.

.

Im Ganzen für 1 Offiz.

45 Mann

411 Mann Unteroffiz, u. Gemeine,

außer dem Garnisonverwältungspersonale.

*

Bei der Kriegsbelegung können: im Souterrain ä 20 sZFuß für den Mann, unter Mitbelegung der

»t

Caponnieren.

Transport 419 Mann im zweiten Stockwerk..................................................... im Blockhause

2 Offiziere

......

im Ganzen also Unterkommen.

....

290

-

66

-

775 Mann

Bis dahin, daß ein Bombardement

zu besorgen ist, kann der Dachraum noch mit belegt werden.

.

.

.

196

-

Man kann daher die Belegungsfähigkeit der Caserne

in runden Zahlen: für 3 Friedenscompagnien a 150 Mann und für ein mobiles Bataillon ä 1001 Köpfen annehmen. 10. Die Nachtbeleuchtung der Caserne zerfällt:

a) in die Beleuchtung deS Kasernenhofes.

Dazu gehört: die

Anbringung einer Laterne außerhalb über dem Eingangsthor der Kehl­

mauer — dgl. über jeder der beiden EingangSthüren deS Hauptgebäudes —. dgl. an dem rechten Flügel der Caserne, der Wache gegenüber. b) Zur Beleuchtung deS Souterrains müssen 2 Latemen an dem

Fuß jeder Haupttreppe stehn, welche zugleich die Rampen erleuchten.

Für die Flure ist an jeder der vier Flurecken eine Latemc nothwendig, desgleichen in der Mitte des langen FrontcorridorS qm Brunnenhause. Die Beleuchtung der Stuben ergiebt stch nach dem Grundriß.

Soll ste

durch Lampen erfolgen, wozu selten raffinirtes Oel genommen wird, so bringt man die Dunstrohren gern in den Fensterpfeilrm an, weil dort

schon am Tage die Arbeitstische der Mannschaften stehen. c) Für die Beleuchtung der oberen Stockwerke, so wie für dqS

Blockhaus und die Latrine, gelten die unter c. aufgeführten Grundsätze. Bekanntlich müssen die Laternen verschließbar sein und die größte Vor­ ficht gegen FeuerSgefahr beobachtet werden.

Dreizehnter Abschnitt. Caponnieren.

$. 173. In §. 48, A, c und C, so wie in Tafel 3, find einige Fälle angegeben, in denen die Caponnieren mit Nutzen angewendet werden

können.

Auch sind in §.151 Caponnieren als solche VertheidigungS-

gebäude characterisirt, welche zwar eigene Selbstständigkeit haben, jedoch

mit den Wällen der Festung in unmittelbarem Zusammenhangs stehen.

Erster Theil.

Dreizehnter Abschnitt.

Für bett Praktischen Gebrauch sind, um obigen Bedingungen bei der Ausführung eine bewußte Geltung zu verschaffen, die Fragm zu erörtern: wo werden Caponnieren angelegt? und wie werden sie construirt?

8.174. Caponnieren können überall da nicht liegen, wo sie dem feindlichm Feuer mehr ausgesetzt sind als der Hauptwall.

Sie

find integrirende Theile deS letzteren. Ihr Mauerwerk muß daher durch das Glacis oder andere noch höhere Werke gegen außen gedeckt sein. Hieraus folgt: 1. daß Caponnieren, welche durch Raveline gedeckt vor langen

Stadtfronten liegen oder in der Kehle von Außenwerken liegend durch deren Wallmaffen gedeckt find, höhere Profile erhalten können, als Caponnieren, welche nur ein gewöhnliches Glacis vor fich haben.

Umgekehrt also müssen Caponnieren, von welchen man ein mehretagigeS Feuer erwartet, durch vorliegende Werke bis zur

Cordonhöhe deS Mauerwerks gedeckt sein und nur niedrige Ca­ ponnieren können hinter bloßen Glacis angebracht werden.

in'tie’gtm."6

2’ Caponnieren, welche vor dem Wall liegen, kön­

nen keine Geschützwirkung in das freie Feld haben.

Denn letztere könnte nur von Erdbmstwehren auSgehen.

Zu diesen

aber find die Caponnieren zu schmal; auch würden sie dm hinter­ liegenden Wall maSkiren. Dagegen können Caponnieren, welche in den Kehlen de-

tachirter Außenwerke liegen,

auch seit- und rückwärts in

das freie Feld wirken, wenn sie durch den Schild deS Außenwerks und durch den Schutz der hinterliegenden Festungsfronten gegen feind­

liche Umfassung und direkte Geschützwirkung gesichert sind. 3. tolÄsi«1116

Caponnieren, welche vor den Wällen

der Hauptenceinte

°')cr d" Außenwerke liegen, können demnach nur eine Ge­ schützwirkung in der Nähe haben.

Diese wird ausschließlich zu einer kräftigen, auS der Feme nicht sichtbaren Bestreichung des Grabens durch

casemattirte Geschütze,

namentlich auf solchen Stellen, an deren Einsicht der nicht casemat­ tirte Wall durch Grundriß oder Profil verhindert wird, bestimmt.

Caponnieren da anwenden, wo der Hauptwall auch die nahe Ver­ theidigung übemimmt, wäre Verschwendung und würde Stomngm

und Verwirmng veranlassen.

Caponnieren.

255

4. Demnach werden aus bastionirten Fronten mit niedriger Grabenflankirung keine Caponnieren angebracht. Sie eignen sich für tenaillirte Fronten mit Ravelinen. Alsdann erreichen

sie dm Zweck einer nahen Grabenbestreichung mit geringeren Kosten und VertheidigungSmitteln, als wenn die Fronten bastionirt und mit casemattirten Flanken versehen würden.

Da jedoch die Caponnieren dem Feuer der feindlichen vor den Saillantspitzen angelegten Contrebatterien ausgesetzt sind, mit denen

sie allerdings, besonders wenn sie zweietagig sind, den Kampf mit voller Ärstft aufnehmen können, so ist es doch zu ihrer Schonung nützlich, daß entweder auf den Saillantspitzen Cavaliere mit Flanken

angebracht werden, welche über die anliegenden niedrigeren Tenaillenschenkel weg die Contrebatterien treffen, oder daß die Saillants so

weit vorspringen, daß schräg in den Hauptwall eingeschnittene Schar­ ten denselben Zweck erfüllen. —

Ravelinflanken gegen diese Contre-

batterien zu benutzen ist unmöglich, da die Raveline schon vor Er­

richtung der Contrebatterien in feindlicher Hand sein müssen.

5.

Die Caponnieren sind sowohl gegen den förmlichen

als auch gegen den gewaltsamen Angriff anwendbar.

In

ge4n’7"n«!»a£ fam,n

letzterer Beziehung verdienen sie insbesondere bei provisorischen, bei Feldbefestigungen ausgedehnteren Characters, sowie bei Verstärkung alter Mauerenceinten, bei welchen man nicht besondere größere Werke

zur Flankirung anlegen will, den Vorzug vor zusammengesetzteren Be-

festigungsmitteln, da sie auf eine einfache und kraftvolle Weise den hier zu erwartenden massenhaften Angriffen aus conzentrirten und völlig sicherm Aufstellungen augenblicklich begegnen können.

6. Wenn Caponnieren zugleich als Deckungsmittel für

die

Communication vom Hauptwall

nach

den

Außenwerken gebraucht werden und die Stelle der Festungs­ brücken vertreten; dann muß der Austritt in das vorliegende Außen­

werk mit großer Sorgfalt behandelt werden, damit sie nicht die Er­ stürmung des Walles erleichtem.

8. 175.

Caponnieren sind, wenn ihre Räumlichkeit

gerade nur zur Aufnahme der flankirendm Streitmittel und Mannschaften ausreicht:

M”*-

Erster Theil.

254

Dreizehnter Abschnitt.

1) »eine VertheidigungSwerke und können höchstens alS Wacht-

localien, niemals als Wohnräume benutzt werden.*) 2) Die Länge der Caponnieren richtet sich nach den von

Man macht sie lieber zu lang als

ihnen zu bestreichmden Flächen.

zu kurz.

Im ersten Fall werden nicht alle Scharten besetzt; im

zweiten kann es daran fehlen. 3) Jedenfalls sucht man auf jeder Seite wenigstens 2 Ge­

schützscharten außer den nöthigen Jnfanteriescharten anzubringen. Bei schwachen Besatzungen wird die Infanterie durch den Gebrauch des

Geschütz- und namentlich des Kartätschfeuers geschont. Durch Geschütz­ scharten kann auch erforderlichen Falls die Infanterie schießen. (§. 148.)

4) Wenn die Caponnieren vor den Walllinien liegen, so darf die Oberfläche ihrer Erddecke die Schußlinien der letzteren

nicht behindern.

Ferner inuß ihr Mauercordon durch vorliegende

Glacis oder Außenwerke gegen

sein.

das feindliche Geschützfeuer gedeckt

Dienen sie als Ausgänge nach vorliegenden Werken, so hängt

die Bestimmung der Höhe des betreffenden Fußbodens mit deren Hof­ sohle zusammen.

Hiernach richtet sich die Höhe der Caponnieren,

zugleich auch die Bestimmung, ob sie ein oder mehrere Stockwerke

erhalten sollen.

In taktischer Beziehung entscheidet die Energie, welche

man ihrer Wirkung zu geben gedenkt. 5) Kleine Caponnieren von nur einem Stockwerk macht man gewöhnlich

ohne Hofraum.

Große Caponnieren können

mit oder ohne Hofrauin angelegt werden.

Die geeignet gelegenen

Blöcke werden in ihnen mit der Besatzung an Geschützen und Leuten versehen, die übrigen Räume mit zum Casernement benutzt, wenn eö

sonst an Unterkommen fehlt. $• 176«

Tci'ftl 12

Fig. 5.

Tafel 12, Fig. 5 enthält verschiedene Arten der

Caponnieren, welche durch ihre Anwendung bestimint werden.

Nr. 1 liegt vor einer geradlinigen Front, wie in Tafel 2, Nr. 2 hat dieselbe Lage

Fig. 5 vor dem Polygonalsystem.

vor einer alten Mauerbefestigung mit Thürmen. zur Communication über den Graben.

Sie dient zugleich

Nr. 3 verkitt die Stelle

eines zwei Fronten flankirenden Eckthurmö.

Nr. 4 bezeichnet eine

*) Dies gilt auch besonders von den Blockbänscm des gedeckten Äcgeo.

255

Caponnieren.

zweistöckige Caponniere mit Hofraum,

welche ihrer

durch ein Ravelin gedeckt werden muß.

Nr. 5 ist eine kleinere und

Höhe wegen

nur einetagige Caponniere ohne deckendes Außenwerk auf einer tenail-

lirten Front.

Nr. 6 ist der in §. 48, Lit. c, aufgestellte Thorzwin­

ger zur Flankirung der Gräben, welcher aus zwei Caponnieren und

dem hinterliegenden Thor besteht.

einer bastionirten Front.

Nr. 7

ist

eine

Caponniere vor

Letztere ist nur in den wenigen Fällen zu

empfehlen, wo wegen zu hoher Profilirung des Hauptwalls und der

Unmöglichkeit einer anderweitigen niedrigen Flankirung kein anderes

Mittel zu letzterer übrig bleibt.

Sie stört immer die Uebersicht des

Grabens von den flankirenden Punkten.

Kehle eineö detachirtcn Werks

Nr. 8 endlich liegt in der

und flankirt sowohl diese als

das

Vorterrain der Festung.

Für

daS Detail dieser Caponnieren ist die Betrachtung der

Nr. 5 und 6 hinreichend.

Die dort hervortretenden Eigenthümlich­

keiten finden auch bei den übrigen Arten statt *).

§. 177. Die einstöckige Rentrantcaponniere ohne

Hof, Fig. 6, folgt in ihren Grundzügcn ganz der in §. 158 aufgestellten Construction

ponnicre zu construiren,

der

Casematten.

Um

eine bergt.

®'ann^p6, Figur 6. Ca-

bestimmt man zunächst den Winkel ABC,

unter welchem die Feuerlinie an das Escarpenrevetement stößt; ge­ wöhnlich wird er 110 Grade.

nach der Breite deS Grabens,

Die Zahl der Scharten bestimmt sich

den sie bestreichen sollen.

Die ge­

ringste Zahl kann man auf 3 festsetzen, damit bei der ganz unerläß­

lichen Anzahl von 2 immer noch ein Geschütz zur Reserve bleibt. Nach der Zahl der Scharten bestimmt sich die Breite BD der Ca­

ponniere.

Man trägt nemlich auf ein besonderes Blatt längs einer

Linie EF die Casematten und Zwischenmauern auf,

schlägt

dann

mit GF, welches 2 bis 4 Fuß groß ist, einen kleinen Bogen und

setzt an diesen die andere Feucrlinie HI.

Demnächst trägt man die

*) Noch giebt es eine '?(rt von 65rabciicaponniereil, welche jedoch schon zu den flanken gerechnet werden kaun. Cs kann nemlich, anstatt daß z. B. in dem Rentrant 5. oon ftißur 5 eine vorspringende Caponniere angelegt wird, dort eine einspringeiide Caponniere conttrnirt werden, indem man dort zwei kurze Flanken bildet, welche in dem eingehenden Winkel Zusammenhängen und dadurch ein be­ sonderes kleines Werk unter dem Namen „Caponniere" bilden.

256

Erster Theil.

Dreizehnter Abschnitt.

äußere Mauerlinie in der Stärke BE von 6' an. ten Winkel FEK wird B gegeben.

Durch den rech­

Die halbe Breite von BD wird

nun an den eingehenden Winkel der Tenaille angetragen. Die Wider­

lager wie EK stehen sämmtlich senkrecht gegen die Feuerlinien, die

Tiefe EK der Geschützstände beträgt 16', die Breite der Durchgänge

7'.

Der innerhalb der Linien LB und LD befindliche Theil der

Caponniere ist in den Wall hineingeschoben.

unterirdische Räume zu vermeiden,

Um unnvthige dunkle

hat man die Eingangsthüre L

der Poterne so weit als möglich vorgeschoben.

Die Scharten wie M laufen möglichst parallel mit dem Wall-

revetement AB und liegen deshalb auch nicht in der Mitte der Casematten (§. 144). Gamin und Ofen dienen zur Wärme und als Feldküche für die

Besatzung.

ftoeT^onnitnn.

§• 178. Ueber den in Tafel 12 dargestellten Thorzwinger mit zwei Caponnieren geben Fig. 7 im Grundriß,

Fig. i, 8, 9.

Fig. 8 im Querdurchschnitt und Fig. 9 im Längendurchschnitt fol­

gende eigenthümliche Details: Die Casematten der Caponnieren erhalten eine Tiefe von

1.

16', welche um so mehr hinreicht, als die Geschütze bei ihrer schrä­ gen Stellung immer noch eine Tiefe für den Rücklauf von 17' er­

halten.

Die Durchfahrtöffnungen sind wie in Fig. 7, 7' breit.

2.

In jeder Casematte befindet sich ein Camin.

3.

Neben den Geschützscharten konnte wegen ihrer schrä­

gen Lage noch eine Gewehrscharte angebracht werden. tersten Stockwerk werden

Im un­

nur Gewehrscharten für nöthig erachtet.

Neben den nach den untern Stockwerken führenden Treppen liegen

die Gewehr- und zugleich Lichtscharten in stufenförmigen Absätzen, wie aus dem Profil Fig. 9 ersichtlich.

4.

Die Geschützaufzüge liegen neben den Treppen.

hörigen Klappen bilden für

gewöhnlich

Die zuge­

den Standort für einen

Schützen.

5.

Der Hofraum zwischen den Caponnieren wird nach außen

durch eine 6' starke Mauer J J abgeschlossen, welche zugleich die Thor­ pfeiler zu den Eingangsthoren bildet.

Außerdem wird der Zugang

durch einen 21' tiefen Diamantgraben um eine 10' breite Auf-

Caponniere». ziehklappe erschwert.

257

Die Vorrichtungen deS Zuges sind in Fig. 7

Das Detail wird in dem Ab­

und 9 im Allgemeinen angegeben.

schnitt über die Festungsbrückcn noch besonders entwickelt werden.

6.

Der Hofraum wird 30' breit.

Diese Breite ist erforderlich,

um bei starken Passagen mit Fuhrwerk Stockungen zu vermeiden und um den nöthigen Raum im Thor zu gewinnen,

dort hin­

damit

reichend geräumige Wachtstubcn und eine Thordurchfahrt von

20' Breite angelegt werden

können.

Auch

über die Details

der

Thorconstructionen werden in dem achtzehnten Abschnitt noch nähere

Anweisungen folgen. 7.

Die Communication nach den beidenSeitencaponnieren,

welche den Zwingerhof umfassen, erfolgt in der oberen Etage mit­ Nach den unteren Etagen füh­

tels der Durchgänge C, C (Fig. 7).

ren die Treppen M M (Fig. 7 it. 9).

Die

Verbindung

der rechten

und linken Caponniere unter sich kann erst im untersten Stockwerk mittels des VerbindungSgangeö N (Fig. 9) erfolgen.

Erst in dieser

Tiefe erlauben die Profilvcrhältnisse der Brückenkcller 0 und P, Fig. 7, so wie der Durchfahrt B die Anlegung jenes Ganges. 8.

Sollte cs dem Feinde gelingen, den vordersten Eingang

bei M zu formen, dann tritt ihm zunächst das Flankcnfeuer der beiden Seitencaponnieren

so

wie

das

Frontalfeuer

wegs 8 durch einen Schlitz der Zugklappe entgegen.

des Thor­

Die Scharten

der Casematten liegen 8' über dem Fußboden der Hofsohlc, können

also vom Feinde ohne große Schwierigkeiten nicht verstopft oder sonst

unschädlich gemacht werden.

Um das gegenseitige Beschießen dieser

einander gegenüberliegenden Scharten zu

verhindern,

werden ihre

oberen Kappen so nach vorne gesenkt, daß der Gewehrschuß erst nahe über dem Fuß der gegenüberliegenden Mauer einschlagen kann.

9.

Gelingt cs ferner dem Feinde, den zweiten Thorver­

schluß 8 gleichfalls zu forcircn,

so kommt er in das Flankenfeuer

der beiden Widcrlagömauern der Durchfahrt (Fig. 7 u. 8).

Dieses

Flankcnfeuer vertheidiget auch den dritten Thorweg. 10.

Muß nun endlich die Passage durch die drei Thor­

wege frei gegeben werden, so zieht sich die Besatzung des Durch­ ganges gänzlich in die Thor- und

Caponniere-Casematten zurück,

schließt die einzigen Eingänge C, C ab und belästiget den Feind fortHanrd. d. Zn.s. Dicilücs. I.

Dreizehater Abschnitt.

Erster Theil.

358

durch gedeckte- Flankmfmer,

dauernd

sowohl im

Thor, als auch

läng- der anstoßenden Gräben.

11.

Das Profil (Fig. 8) zeigt die Bestimmung der Höhen

Die Grabensohle auf ±0' Höhe angenommen, sind

im Detail.

die untersten Kleingewehr-Scharten mit ihrer äußern Sohlenhöhe auf 8'a. M. anzulegen.

bodenhöhe -s- 44'.

Steigung nach innen auf -s- 84'; daher Fuß­ Acht Fuß Höhe der unteren Casematten giebt für

den Jntrados des Gewölbes 124'; hieraus der Fußboden unter dem

zweiten Stockwerk auf +14|', dessen Decke bei 9' Höhe auf +23|'

und

der

oberste Fußboden

auf + 254'.

Oberster JnttadoS

auf

(25£ -s- 9') — 34j', mithin Cordon der Caponnieren — +38' a.M. —

Rach der Annahme in §. 48 liegt die Glaciöcrete U um 4' niedriger als dieser Cordon.

Das ganze System der Caponnieren und des

hinterliegenden HauptwallrevetementS unmittelbar am Thoreingange ist aber durch das auf + 42' a. M. liegende Außenwerk V gegen das

feindliche Feuer vollständig gedeckt. 12. Die überwölbte Durchfahrt im Hauptthore erlaubt nach Fig. 8 eine Thorwegshöhe von 16' mit einer Breite von 11'.

vordere Thor am äußeren Eingänge ist nicht überwölbt,

DaS

daher für

jede Fuhrwerkshöhe ausreichend. Caponnieren mit einer Längenwand in der Mitte.

Figur 10.

§. 179.

Figur 10 stellt eine mit einer crenelirten Mauer

in Verbindung stehende Caponniere vor, welche gleichzeitig von beiden Seiten in Wirksamkeit kommen und von beiden

Seiten beschossen werden kann.

Sie ist demnach, so weit Canonen-

scharten in die Längenwände eingeschnitten sind, mit einer traver-

sirenden Mittelwand AB versehen. bei A und B,

Auf denjenigen Blöcken,

wo keine Canonenscharten sondern nur kleinere Gc-

wehrschartcn liegen, sind keine Mitteldeckungen erforderlich. Dergleichen mit einem Mittelgange.

§. 180.

Bei größeren Caponnieren, insbesondere bei sol­

chen, Fig. 11, welche eine Communication C an ihrer Stirn­

Figur 11.

seite haben, bringt man einen Mittelgang D an, welcher

durch die Thüren EE mit den Truppencasematten zusammenhängt.

Um diesem

Mittelgange Luft zu verschaffen, ohne den Zweck der

Traversirung zu verletzen, werden die Lichtfenster F in der Höhe von

6' über dem Fußboden angebracht, so daß die durch die Scharten G

Mg

Caponnieren.

eindringenden Geschützkugeln durch den unteren Theil der Mittelwand

aufgesangen werden.

An den Kehlmauem der Caponnieren werden vergitterte Licht­

fenster H, H .. angebracht. Hinter der Caponniere (Fig. 11.)

liegt ein Vorhof I, welcher

mit der durch den Hauptwall führenden Poterne in Verbindung steht.

Er bietet den Vortheil dar,

daß fortdauernd Coinmunicationen des

Hauptwalls mit dem Vortcrrain unter unmittelbarem Schutz der Ca-

ponniere statt finden können,

ohne daß diese von den passirenden

Truppen berührt wird, indem die Thür K der Caponniere von Innen

verschlossen werden kann. Eben so wohl als dieser Vorhof I mit einer Caponniere, wie

in Fig. 11 ohne besondern Hofraum verbunden ist, könnte dies auch mit einer Caponniere nach Fig. 5, No. 4 mit einem Hofraum ge­

schehn, wodurch noch inehr Platz für die frei ausgestellten Truppen

gewonnen wird; wobei keine anderen als die in §. 173 bis 180 vor­ getragenen Grundsätze in Anwendung kommen. §. 181.

Caponnieren mit Holzbedeckung sollten in«i»

der beständigen Befestigung gar nicht mehr Vorkommen.

Be­

kanntlich haben Holzdeckcn, welche im Frieden mit Erde beschüttet wer­ den, eine nur geringe Dauer. Sic aber im Frieden mit einem Dach und erst zur Zeit der Armirung mit einer Erdbeschüttung zu versehn,

Vermehrt die Armirungsarbciten und gewährt wegen

der geringen

wohnlichen Räumlichkeiten dieser gewöhnlich nur kleinen Gebäude nur unbedeutende Vortheile. Sollten in einzelnen Fällen Holzdecken

auch bei Caponnieren

Vorkommen, so werden diese nach den im 15ten Abschnitt enthaltenen

Anweisungen im Ober- und Unterbau construirt.

Erster Theil. Vierzehnter Abschnitt.

260

Vierzehnter Abschnitt.

Reduits. 8- 182.

Nach §. 52 sind

Reduits Defensionscasernen

von geringem Umfange, welche auf gefährlichen Punkten zur

Verstärkung

angelegt werden.

Sie

bilden

zurückgezogene

kleinere

Punkte einer größeren Umwallung und kommen erst nach Verlust der

letzteren zum Gefecht. Ein isolirteS Fort mit Reduit ist von einem isolirten Thurm­ fort zu unterscheiden.

Letzteres besteht auö einem Thurm,

einer unbedeutenden Deckung umgeben ist;

der mit

ersteres aus einem stark

profilirten Festungswerk mit Wall und Graben und einem darin be­

findlichen weniger bedeutenden Reduit. Die Gestalt der Reduits

hängt

mit der Gestalt und den

Zwecken der Werke, zu denen sie gehören, zusaminen. Rückzug

der Besatzung

decken,

eroberten Werk unmöglich nahme Eingang

dem Feinde

Sie müssen den

den Aufenthalt in dem

machen und dem Entsatz zur Wiederein­

verschaffen.

Dadurch,

daß das Reduit stets

mit

einer vor ihm liegenden stärkeren Uinwallung zusammenhängt, unter­

scheidet es sich auch vom Blockhause, sich hat und eine

welches

keinen Wall vor

selbstständige, eben deshalb aber schwächere Dek-

kung gewährt.

§. 183.

Aus diesen Verhältnissen fließen

folgende Grundbe­

dingungen des Reduits:

1.

Es muß die vom Feinde eroberten Linien des Werks unter

wirksames Feuer nehmen.

2.

Es muß der das Werk verlassenden Besatzung einen sichern

Sammelpunkt

für den Rückzug gewähren und diesen Rückzug selbst

mit Feuerwaffen decken.

3.

Die Besatzung des ReduitS ist nur auf unbedingte Erhaltung

dieses Postens gewiesen.

Reduits.

Ausfälle widersprechen dem Character deS

Die Zugänge müssen niemals direct vor dem Hauptwerk,

sondem immer erst durch einen unter dem Schutz des Reduit stehenden

Redntt».

Sammelpunkt führen.

Dies kann

261

durch Abschnitte innerhalb und

durch Communicationen von außerhalb erreicht werden, wie in Nach­

stehendem auseinandergesetzt werden soll. Man darf die Reduits niemals auf Kosten der vorliegenden

4.

Hauptumwallung vergrößern oder verstärken. Hauptwerk nachstehn.

Sonst

Sie müssen stets dem

müßte man ohne Noth die erste Ge­

fechtslinie verlassen, um die verlorne Position mit neuen Verlusten wieder zu erobern.

Starke Reduits mit schwachen Hauptwerken sind gewöhnlich

5.

fehlerhaft.

Wo ein unverhältnißmäßig starkes Reduit unvermeidlich

ist, muß dagegen das schwache Hauptwerk in eine bloße Enveloppe verwandelt werden, welche dein Reduit nur äußere Deckung gewährt.

Das Reduit selbst loppe liegenden

aber muß alsdann mit einer hinter jener Enve­

stärkeren Vertheidigungslinie in innige Verbindung

Treten Reduits in eine solche Verbindung zu ihren Enve­

treten.

loppen, so werden sie nach der Erläuterung §. 182 Thurmforts und

scheiden aus der Klaffe der Reduits. 6.

Unbeschadet des Zusammenhanges mit dem vor ihm liegen­

den Hauptwerk kann das Reduit gleichzeitig Seiten- und Rückenfeuer gegen feindliche Objecte, welche von ihm erreicht werden können, ge­

ben, in ähnlicher Art, wie die Kehlcaponnieren. (§. 176.). 7.

Contreminen gegen den in das Hauptwerk eingedrungenen

Feind sind bei Reduits sehr zweckmäßig.

8.

Wenn

die Besatzung

des Reduit aus

der Besatzung

des

Fort gegeben werden soll; so wird dieselbe folgendermaßen berechnet.

Von der Besatzung sind £ im Gefecht, j außer Gefecht. teren ist g für Patrouillen

Ablösung

abzurechnen.

Von letz­

Mithin ist bei 3maliger

die Hälfte der Besatzung des Werks im Reduit.

Diese

Zahl ist also im Reduit untcrzubringen*). *) Es fei z. B. ein Fort für 300 Mann Besatzung bestimmt; dann muß unter obiger Voraussetzung dessen Reduit Raum sur . 300 -- 150 Mann In­ fanterie, mit den nöthigen Geschützen und deren Bedienungsmannschaft gewahren. Hiernach bestimmt sich, da dergleichen Reduits, um lange Feuerlinien zu erhalten, nicht breiter als 36' im Lichten zu sein pflegen, für 1 Stockwerk die Grundfläche,

deren Feuerlinie x ist, --- x . 36', welches, pro Mann 30 □' incl. allem Zubehör gerechnet, und für die Artillerie 2000 □' dazu addirt, = 150. 30 + 2000 be­

tragt.

Hieraus erhalt man x= 1S1 als Frontlänge des Reduit.

Werden nun

Erster Theil.

268

Vierzehnter Abschnitt.

Soll da- Reduit eine eigene Besatzung erhaltm und soll

9.

diese mit dem Hmiptwerk nicht in Verbindung stehn; dann hängt die Ausdehnung des Reduit lediglich von der Anzahl von Geschützen und

Jnfanteriegewehren ab, welche zu den in §. 182 aufgeführten Zwecken gebraucht werden sollen. DaS Reduit wird in diesem Fall viel Feuer­

linie und wenig Fassungsvermögen,

mithin nur

eine geringe Tiefe,

nemlich für die Geschütze 18', für die Infanterie 12' bedürfen.

Da­

gegen muß in solchem Fall für die nach No. 8. unterzubringende

Hälfte der Fortbesatzung in dessen Casematten Raum vorhanden sein.

10.

AuS No. 8 und 9 folgt, daß in kleinen nicht casemattirten

FortS in der Regel geräumige Reduits , welche zugleich zur Bewoh­ nung dienen können,

erforderlich werden.

Dagegen bedürfen große

mit Casematten versehene Forts nur solcher Reduits,

welche wenig

Raumvermögen und nur gehörige Entwickelung an Feuerlinirn haben, um gegen das vorliegende Werk durch Feuergewehr zu wirken. Aus­

nahmen finden nur statt, wenn man auf entfernten Terrainpunktm unter dem Schutz der Fortumwallung größere Truppenmaffen perma­

nent aufstellen will, um ste zu taktischen Bewegungen außerhalb der

Fort- zu gebrauchen.

In diesem Fall erhalten die ReduitS vorherr­

schend den Character der Defenstvcasernen.

11.

Die Fortumwallung muß in einer angemessenen Entfernung

von dem Reduit liegen, damit der Feind nach Erstürmung des Fort

nicht

augenblicklich

gegen daS Reduit anprallen kann, sondern sich

unter dem Feuer des Reduit neu formiren und zugleich der Besatzung Zeit gönnen muß,

um sich unter dem Schutz des Reduit abzuziehn

oder in der von dem Reduit gedeckten Aufstellung einen Entsatz von der hinterliegenden Reserve abzuwarten. Die Feuerlinie des FortS darf

niemals unter 35—40 Schritt von der des Reduit entfernt bleiben. Lünette mit cre» »eltrter Mauer «vd Reduit.

Tafel 13. Figur 1.

8. 184.

Um die Anwendung

der in 8- 183 gegebenen

Regeln für bestimmte Fälle zu erleichtern,

wird

zunächst in

Tafel 13, Fig. 1. eine Lünette mit crenelirter Mauer und Reduit dargestellt.

Diese Lünette soll vorzugsweise für

von obigen .300 Mann Besatzung res Werks während des Sturme- 200 Mann

längs der Fenerlinien in's Gefecht gebracht und 4' auseinander gestellt, so muß die Feuerlinie de» Werks 800' lang werden. Mithin beträgt die Feuerlinie des Reduit in diesem Fall | der Feuerlinie des '2'3crfv.

Reduits.

263

Ausfälle so wie zum Schutz der Aufnahme befreundeter Truppen in

die Festung bestimmt fein.

Sie steht unter dem Schutz neben und

vor ihr liegender Werke und erhält nach Anleitung der angeführten

Zeichnung eine Einrichtung, welche lediglich dem schnellen Vorbrechen

und schnellen Rückzüge von Truppen entspricht und eben deshalb auch für die Feldbefestigung Anwendung findet.

Namentlich findet die crene-

lirte Mauer in der Feldbefestigung ihren Ersatz durch die Pallisade; wogegen die Feldbefestigung nichts dem Revetement Aehnliches auf-

zuwcisen hat.

Zwei Rampen A, A führen von dem rückwärts gelegenen Ter­ rain in den als gesenkte Communication behandelten Graben B und eine dritte Rampe C aus

können

nun

diesem auf das Feld.

Mittels

letzterer

die heimwärts kommenden Truppen in Masse in den

Graben gelangen,

sich dort nach beiden Seiten ausbreiten und auf

den Rampen A das rückwärtige Terrain gewinnen. Der nachrückende Feind wird durch Collateralwerke, durch die Geschütze des Lünetten­

walles,

durch Truppen D, D, welche neben den Rampen aufgestellt

werden und durch die hinter der

crenelirten Mauer E stehende In­

fanterie aufgehalten. Aus diesen Gefechtsverhältnissen fließt:

a) Die Nothwendigkeit einer mit dem rückwärtigen Terrain,

leichten Verbindung

der Lünette

um mit Truppen schnell vorbrechen

und eben so schnell in Sicherheit zurückkehren zu können.

Die bei­

den Laufbrückcn F, F entsprechen diesem Bedürfniß. b) Die leichte Zugänglichkeit.zum Wall, um mit Feld­

geschützen von einer Bankbatterie G und mit Infanterie längs den Feuerlinien H gegen

den anrückenden Feind ein

lebhaftes Feuer zu

eröffnen; ferner die schnelle Besetzbarkeit der crenelirten Mauer E, mittels der Zugänge I, um den Feind, auch wenn er schon in den

Graben eingedrungen, schrittweise zu verfolgen. Während dieser Gefechte hat das in der Lünette befindliche Re­ duit keine Wirksamkeit.

Diese findet nur statt:

c) vor Beginn derselben.

So lange nemlich findet die zur Be­

satzung gehörige noch unbeschäftigte Infanterie im Reduit ein bom­

bensichres Obdach, zugleich auch ein Wachthauö für den gewöhn­

lichen Tagesdienst.

Da außer dem Reduit kein bombensicheres Un#

Erster Theil.

264

Vierzehnter Abschnitt.

terkommen in der Lünette vorhanden, so muß eS der Besatzung mit­

tel- der Eingänge K K von Innen zugänglich sein. Diese Eingänge sind deS sichern Verschlusses wegen mit Zugklappen versehn.

zwanzigster Abschnitt.

vom Moor und den beiden Landgewässern auf drei Seiten einge­ schlossen, mit der vierten MN auf dem Rücken des felsigen Aus­

läufers des sich bis hieher erstreckenden Gebirges liegt.

Diese Front

MN ist dem förmlichen Angriff zu Lande ausgesetzt.

Die übrigen Umfassungen der Hauptfestung bestehen, so weit sie durch das Fort J und den Lauf der Landgewäffer gedeckt werdm, aus Casemen und

sonstigen Militairgebäuden X; die dem Meere

zugewendete Küstenseite ist mit flankirenden Thürmen P und zwischen­ liegenden senkrechten Felswänden besetzt,

während der obere Kamm

mit hohen Batterien Q eingefaßt ist.

Hinter der Front MN liegt eine Citadelle R, zur Verstärkung

dieser Front, zur Einsicht m das Fort J und zum Replie für die ganze Befestigung.

Die Wohn- und gemauerten VertheidigungSräume sind bomben­ sicher eingcwölbt. In Bezug auf Minenanlagen für diesen Platz findet der eigen­

thümliche Umstand statt, daß die in Rede stehende kleine Hafenbefestigung lediglich einem maritimen Zweck gewidmet ist und auf keine

Operationen des Landkrieges Einfluß haben kann, welches schon aus ihrer Straßenverbindung mit einem gebirgigen, zu keinem Landkriege­

geeigneten Terrain hervorgeht.

Es liegt daher im Interesse des Kriegsherrn,

hier so wenig

Infanterie als möglich zu verwenden und die activen Kräfte der

Besatzung mehr in Artillerie, in nebenbei auch

den armirten Seefahrzeugen und

in den Minen zu suchen.

Unter den projectirten

Anlagen sind:

1. zum ceremoniellen Minenkriege geeignet: a) die Fronten LO des Forts J.

Der vorliegmdc Boden ist

ziemlich horizontal, daher für Minenanlagen belohnend. Diese Fronten eignen sich überdies ihrer Lage nach zum ceremoniellen Sappenangriff über der Erde, indem

haben.

sie keine Flankirung durch

Collateralwerke

Sie ist sehr wichtig, da die Eroberung des Forts J großen

Einfluß auf die Wegnahme des ganzen Platzes hat. b) Die Front MN der Hauptfestung liegt ebenfalls einer ziem­

lich horizontalen Hochebene gegenüber,

hat gleichfalls keine Seiten­

bestreichung und ist dem ceremoniellen Sappenangriff um so mehr

Minenanlagen.

871

ausgesetzt, als die Verlängerungen ihres linken Flügels auf ein dem

Belagerer vortheilhastes Terrain fallen, von wo aus seine sämmt­

lichen Linien enfilirt, ja selbst ricochetirt werden können. Der Feind wird hier ohne große Hinderniffe aus der ersten

Parallele bis zur dritten vorrücken.

Hier aber zwingt ihn das vor­

liegende Minensystem zum Halten.

Der Sappenkrieg hat mit Be­

ginn des Minenkrieges

müssen sich beim kampf beschränken,

ein Ende und die Kräfte des Belagerers

oberirdischen Angriff auf einen bloßen Geschütz­

der ohne Aussicht auf eine nahe Breschelegung

eben keinen großen Erfolg haben kann, und im Minenkrieg einen

Hemmschuh findet.

2. Zur Anlage von Fladderminen eignen sich: a) die Seitenfront Oa des Forts J. Diese Front wird nem-

lich von dem vorspringenden Bastion M der Hauptfestung bestrichen. Sie liegt am Abhänge einer ziemlich steilen Berglehne, ist der Ein­ sicht der Festungswerke am linken Flußufer ausgesetzt und ihre Er­

oberung, auf welchem Wege sie auch erfolge, würde dem Belagerer

wenig Nutzen schaffen, wenn er nicht gerade hier der Hauptfront LO

durch gewaltsamen Angriff in den Rücken gehn wollte.

Gegen die­

sen aber ist die Anlage von Fladderminen ersprießlich;

b) die Landzunge b

vor dem

casemattirten Leuchtthurm D-

Der Boden ist in einer geringen Tiefe schon reiner Fels und dieser nur so weit mit Erde bedeckt, daß er noch für Fladderminen, nicht aber zu einem ceremoniellen Minenkriege hinreicht.

Der Leuchtthurm

selbst steht auf einer hohen FelSkuppe, um schon von Weitem gesehn

zu werden.

Rings um den Thurm jäher Absturz bis zum Meeres­

ufer auf der Landzunge.

Diese wurden durch die Mauern C, C

durchschnitten und um den Zutritt zu dieser Mauer durch gelandete

Truppen zu verhindern, da hier keine Art von Flankirung stattfindet,

werden Fladderminen angelegt. c) Die niedrige Befestigung

der Hafenstadt edefg.

Diese

wird, wie oben bemerkt, durch die hohe Flanke L des Forts J, so

wie auch durch die Blockschiffe oder Schaluppen F, F slankirt und ist schon deshalb keinem ceremoniellen Angriff ausgesetzt.

Außerdem

aber würde der Feind sich in dieser Hafenstadt in keiner Art fest­

setzen können, um weitere Maaßnahmen zur Eroberung der Haupt-

Erster Theil.

372 festung

zu

Zwei und zwanzigster Abschnitt,

ergreifen, — Dagegen kann ihm die Erstürmung

der

Hafenstadt, die Verbrennung der Schiffe in den Docks, der Werfte, des Arsenals, Zerstörung der im Sttomhafen befindlichen Flotte von großem Werth sein, und dies möchte wohl die Gefahr eines nächt­

lichen gewaltsamen Angriffs aufwiegen, dem andererseits mit Flad­ derminen, vielleicht sogar in zwei hintereinander liegenden Systemen

entgegen getreten werden kann. d) Die Abschnittsfront XPM ist ebenfalls keinem förmlichen

Angriff ausgesetzt,

um

so

mehr aber der Breschelegung von dem

inneren Plateau des FortS J, und nach Eroberung des ReduitS K

aus den casemattirten Räumen

des letzteren.

Man wird

nemlich

suchen, die angegriffenen Fronten MNP der Hauptfestung durch die

Batterie i mit Rohr- oder Wurfgeschütz im Rücken zu beunruhigen,

fich deS ReduitS K zu bemeistern, und

wenn auch das Feuer der

Front XPM durch fortdauernde Demontir- und Büchsenschüsse nie­

dergeschlagen worden,

die

von dem Vertheidiger zerstörten Brücken

über den Fluß, behufs Erstürmung der Abschnittsfront, herzustellen. Hier würden also Fladderminen, wie sie bei Erstürmung der Bresche üblich find, in Anwendung kommen.

3.

Zu DemolitionSminen ist:

a) das Reduit K geeignet.

Wenn es dem Feinde überlassen wer­

den sollte, würde es den Angriff gegen die Abschnittsfront sehr er-

leichtem.

Die galvanischen Zündungen können schon bei der Ar-

mirung in dem Thurm P oder sonst einem der neben diesem liegenden AbschnittSgebäude angebracht und die Feuerleitungen unter dem Fluß

durchgeführt werden. .

b) Eben so können sämmtliche Thürme der Stadt- und Hafen­

befestigung mit DemolitionSminen versehn werden, um dem Feinde den Aufenthalt und die Deckung in denselben unmöglich zu machen.

Welche Verwirrungen Brander, wozu die Blockschiffe F in den letzten Stadien

der Hafenvertheidigung gebraucht werden könnten,

unter der feindlichen Flotte anzurichten im Stande sind,

so wie in

welcher Art diese eingerichtet und gebraucht werden, dies zu erörtern, gehört zwar auch in die Theorie der Minen, fällt aber aus dem Ge­

biete der Befestigungskunst und geht in das Gebiet der nautischen

Wissenschaften.

Mintnanlagtn.

373

4. Schacht- oder unverdämmte Minen können von einer untemehmenden Besatzung bei einem höhlen- und

schluchtenreichen

Terrain im Rücken des Feindes gebraucht und dadurch mannigfache

Verwirrung unter demselben verursacht werden.

5. Durch zweckmäßige Dispositionen aller dieser Minenanlagen kann der Platz mit einem Aufwande von 500 Ctr. Pulver wenig­

stens 6 Wochen länger vertheidigt werden.

Ein Platz dieser Ausdeh­

nung bedarf zu seiner sonstigen Ausrüstung etwa 2500 Ctr. Pulver,

so daß der Minenbedarf im Verhältniß zum ganzen Ausrüstungs­ bedarf nur gering ist, auch nur weniger Geschütze oder sonstigen Feuer­

waffen, sondem vorzüglich für den unterirdischen Krieg nur einiger

erfahrener, überlegter und tapferer Leute bedarf.

§. 258.

Für den detaillirten Entwurf von Ver-

theidigungSminen enthält Tafel 18 in Fig. 11 im Grundriß und in Fig. 12 und 13 in den Durchschnitten die nähere Fjg.n'bjs ls.

Anweisung,

wie eine Hauptgalerie mit den zugehörigen

Siesten zu construiren ist. Die Länge der Hauptgalerie vor einem

auöspringenden

Winkel der Befestigung beträgt in der Regel nicht über 18 Ruthen. Die Hauptgalerien CD und EF am eingehenden Waffenplatz aber

können daS Marimum von 24 Ruthen erhalten, weil der eingehende Waffenplatz das Hauptobject des Angriffs ist.

Die Entfernung der Teten D,F auseinander beträgt 12

kürzeste Widerstandslinien, die Entfernung

der

Entreen CE

wird nach §. 252 längs den einzelnen Besten der ContreScarpe gleich

abgetheilt.

Der Querdurchschnitt der Hauptgalerie beträgt nach Fi­

gur 12 in der Höhe 6', in der Breite 4'. OrtS (der Stirnwand) 6 (Fig. 11)

Die Entfernung deS

der Hauptzweige

von der

Mitte H der Hauptgalerie beträgt 2 kürzeste Widerstandslinien; ihr

Querschnitt nach Fig. 13, 4^ Höhe und 3' Breite. Behufs der Verdämmungen werden in den Hauptzweigen

dicht hinter den Blendungen für die Kammem Derfatzfalze IK, 24' auseinander angebracht.

In der Hauptgalerie werden außerdem noch

einige kleinere Verdämmungen ED falze vorbereitet,

von

12' Dicke durch

um augenblickliche Absperrungen,

Versatz­

wie bei L, zu

machen, hinter diesen eine Quantität losen Pulvers zu legen, und

Erster Theil. Zwei und zwanzigster Abschnitt.

374

dann weiterhin eine zweite Verdämmung zu machen, um einen Theil der Hauptgalerie zu zerstören und

dem Gebrauch deS Feinde- zu

mtziehen.

Die Theilungspunkte für die Entfernung der Hauptzweige

aus der Mittellinie der Hauptgalerie liegen 5 bis 6 Ruthen ausein­ ander.

Zwei Hauptzweige, wie IK und OP,

einander treffen, weil sonst

dürfen nicht auf

sehr leicht ein Zusammenstoß der sich

entgegenkommenden Arbeiter stattfinden könnte, auch daö Mauerwerk

an dieser Stelle zu wenig der Erderschütterung widerstehn würde. Es muß ein Zweig dem andern um etwa 9' vorgreisen.

Dagegen werden,

einzelnen Einmündungen der

Hauptzweige

ziemlich gegenüber, Ausweichungen Q, Q angebracht, um Stockun­ gen vorzubeugen. Um aus den Seitenwänden der Galerie und Zweige so wie vor

Ort mit Holzbau vorzugehn, werden in den Mauern noch Blendun­ gen für Horchgänge R, welche 2' 6" hoch und 2' breit werden, ausgespart und mit trocknem Mauerwerk ausgesetzt. An den

Stirnmauern der Hauptzweige G, I, P find die in

8. 255 vorgkschlagenen Einsteigeschächte für tiefer gelegene Ge­ genminen entworfen, welche 3' im Quadrat weit find und nur bis

zum Grundwasser unter der Hauptgalerie hinabreichen, wenn dieses sich früher als 12' unter derselben zeigen

sollte.

In diesem Fall

werden sie immer die Abwässerung der Galerien erleichtern. In jedem

Schacht ist ein Haspel, S, Fig. 13,

mit Eimer zur Erdförderung

angebracht.

Vor den Spitzen und in den eingehenden Winkeln werden die

Gewölbe T,T (Fig. 11)

zur Aufbewahrung der Geräthschaften,

zu Arbeiten, welche bei Tageslicht und doch gegen den Bombenschlag

gesichert gemacht werden müssen und zum Aufenthalt der in Reserve commandirten Mineure angelegt.

Sie werden 12' im Lichten weit,

erhalten Fenster an der Grabenseite und können so geräumig werden,

daß sie nur noch um einige Ruthen von den Hauptgalerien, zwischen

denen sie liegen, entfernt liegen, damit der Pulverdampf nicht in sie eindringen kann. Die Verbrauchspulvermagazine U müssen immer isolirt liegen und ein Vorhaus T haben, damit sie nicht durch Ausstiegen

Mmkn.inlagen.

das eigene Minensystem zerstören.

375

Eine Länge von 16' und Breite

von 16', mit einem Fassungsvermögen von 150 Ctr. ist hinreichend. Für den großen Bedarf an Minenpulver muß in einem der Festungs­ werke hinter dem unterirdischen Gefechtsfelde ein Centralmagazin angelegt werden.

§. 259.

Wenn der Belagerer endlich Bresche in einen

^"‘"igüng8?«

Theil des HauptumschlusseS der Festung gelegt hat und sich ®‘