Geschichte u. Kultur Roms im Spiegel d. neueren Forschung ;2. Principat. Bd. 17. Religion [Reprint 2016 ed.] 3110095211, 9783110095210

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
RELIGION (HEIDENTUM: RÖMISCHE GÖTTERKULTE, ORIENTALISCHE KULTE IN DER RÖMISCHEN WELT [FORTS.])
A Classified Bibliography of the Graeco-Roman Mystery Religions 1924–1973 with a Supplement 1974–1977
Antike Madonnenreligion
Magna Mater and Attis
Dea Syria — Atargatis
The Present State of Sabazios Research
La diffusion des cultes égyptiens dans les provinces européennes de l’Empire romain
Aegyptiaca et milieux isiaques. Recherches sur la diffusion du matériel et des idées égyptiennes
Etat des études iconographiques relatives à Isis, Sérapis et Sunnaoi Theoi

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AUFSTIEG U N D NIEDERGANG DER R Ö M I S C H E N WELT II. 17.3

AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER RÖMISCHEN WELT GESCHICHTE UND KULTUR ROMS IM SPIEGEL DER N E U E R E N F O R S C H U N G

II HERAUSGEGEBEN VON

HILDEGARD T E M P O R I N I UND

WOLFGANG HAASE

W G DE

WALTER DE GRUYTER • B E R L I N • NEW YORK 1984

PRINCIPAT SIEBZEHNTER BAND (3. TEILBAND) RELIGION (HEIDENTUM: RÖMISCHE GÖTTERKULTE, ORIENTALISCHE KULTE IN DER RÖMISCHEN WELT [FORTS.]).

HERAUSGEGEBEN VON

WOLFGANG HAASE

w DE

G

WALTER DE GRUYTER • BERLIN • NEW YORK 1984

Herausgegeben mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart

CIP-Kurztitelaufnahme

der Deutschen

Bibliothek

Aufstieg u n d Niedergang der römischen Welt: Geschichte u. Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung / hrsg. von Hildegard Temporini u. Wolfgang Haase. — Berlin, New York : de Gruyter. N E : Temporini, Hildegard [Hrsg.] 2. Principat. Bd. 17, Religion / Hrsg. von Wolfgang Haase. 3. Teilbd. - 1984. ISBN 3-11-009521-1 N E : Haase, Wolfgang [Hrsg.]

© 1984 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Alle Rechte, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Printed in Germany Satz und Druck: Arthur Collignon G m b H , Berlin 30 Einbandgestaltung und Schutzumschlag: Rudolf Hübler Buchbinder: Lüderitz Sc Bauer, Berlin 61 Reproduktionen: Terra-Klischee, Berlin

Vorwort Nach dreijähriger Unterbrechung wird nunmehr die Publikation des 17. Bandes im II. Teil ('Principat') des Gemeinschaftswerkes ' A u f s t i e g u n d N i e d e r g a n g d e r r ö m i s c h e n W e l t ' ( A N R W ) fortgesetzt und abgeschlossen. Während die Teilbände II 17,1 und 2 (Berlin—New York 1981) Beiträge zu einzelnen römischen bzw. griechisch-römischen Gottheiten und Kulten vorwiegend in der Principatszeit enthalten haben (s. die Wiederholung der Inhaltsübersichten hier unten S. I X f . ) , folgen nun Beiträge zu orientalischen Gottheiten und Kulten in der römischen Welt und ihrer Nachbarschaft. Was ursprünglich ein einziger Teilband (II 17,3) hätte werden sollen (vgl. das Vorwort zu Bd. II 17,1, S. V), mußte aus technischen und ökonomischen Gründen auf zwei Teilbände (nunmehr 1117,3 und 4) verteilt werden. Damit die Umfänge der buchbinderischen Einheiten nicht zu ungleich ausfielen, mußte dabei die Gruppe der Beiträge zu den Aegyptiaca (Isis, Sarapis usw.) leider auseinandergerissen werden. Die Beiträge von M. MALAISE, J . LECLANT u n d V . TRAN TAM T I N H einerseits s o w i e v o n R . A . WILD

und K . A. D . SMELIK mit E. A. HEMELRIJK andererseits gehören natürlich über die künstliche Grenze zwischen den Teilbänden hinweg besonders eng zusammen. Jede Arbeit zu den orientalischen Religionen der Antike und ihrer Ausbreitung im weiteren Mittelmeerraum, besonders während der Zeit römischer Vorherrschaft, steht heute in der Schuld eines großen Forschungs- und Publikationsunternehmens, der von M. J . VERMASEREN (Amsterdam) begründeten, herausgegebenen und durch eigene wichtige Werke bereicherten Serie der 'Études préliminaires aux religions orientales dans l'Empire romain' ( E P R O ) . Diese Serie, deren l . B a n d im Jahre 1961 erschienen und deren 104. Band im Jahre 1984 angekündigt ist, bringt die Forschung auf ihrem Gebiet durch Monographien, Corpora und andere Quellenwerke, thematisch teils enger, teils weiter gebundene Aufsatzsammlungen und hin und wieder einen Sammelband mit dem Charakter einer Zwischenbilanz dem idealen Ziel eines „neuen C u m o n t " näher, einer materiell und methodisch dem Erkenntnisstand des ausgehenden 20. Jahrhunderts entsprechenden Synthese über 'Les religions orientales dans le paganisme romain' (der Titel des berühmten Buches von F. CUMONT, 1. Aufl. Paris 1906, 4. rev. Aufl. ebd. 1929), im Verhältnis zu der die lange Reihe der 'Études' als 'préliminaire' verstanden werden kann. Marksteine auf dem Weg dorthin sind innerhalb der Reihe bisher besonders die Sammelbände unter den Titeln 'Die orientalischen Religionen im Römerreich (OrRR)', hrsg. v. M . J . VERMASEREN ( = E P R O 93 [Leiden 1981]) und 'La soteriologia dei culti orientali nellTmpero Romano', hrsg. v. U . BIANCHI und M. J . VERMASEREN ( = E P R O 92 [Leiden 1982]). Von diesen beiden Bänden ist der erste den vorliegenden Teilbänden II 17,3 und 4 von A N R W nach Inhalt und Zielsetzung nahe verwandt. Die gemeinsame Aufgabe besteht darin, am Beispiel der Götter und Kulte orientalischen Ursprungs „nach dem Geschick 'der Religionen' in jenen vielfältigen Prozessen zu fragen, die sich in der Zusammenschau als 'Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt' darstellen", wie es C . COLPE mit deutlicher Anspielung auf den Titel unserer Reihe ( A N R W ) in seinem 'Einführung in die Geschichte und neue Perspektiven' betitelten Eröffnungsbeitrag zum 93. Band der Reihe

VORWORT

VI

E P R O formuliert. Unterschiede zwischen den beiderseitigen Sammlungen sind vor allem durch unterschiedliche Voraussetzungen ihrer Entstehung bedingt. Der E P R O - B a n d , dessen Beiträge auf einführenden Vorträgen beruhen und den sein Herausgeber daher im ganzen als 'Einführung' bezeichnen kann ( s . M . J . VERMASEREN, o p . c i t . , im Vorwort), verzichtet auf einen Anmerkungsapparat, in dem eine ausführliche Dokumentation aus den Quellen und eine kritische Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur geboten werden könnten. Dafür ist er mit Kurzbibliographien am Schluß jedes Beitrags und mit einer gleichmäßigen, in Abbildungsverzeichnissen knapp erläuterten Illustration zu den meisten Beiträgen ausgestattet und insgesamt durch einen umfangreichen Index erschlossen. Der Doppelband von A N R W andererseits enthält keine Beiträge über solche Religionen ebenfalls orientalischen Ursprungs wie das Judentum, das Christentum und den Gnostizismus einschließlich des Manichäismus, da diesen Religionen innerhalb des II. Teils unseres Werkes jeweils eigene Bände oder Bandgruppen gewidmet sind, nämlich — in der Reihenfolge der Nennung — II 19— II 21, II 2 3 - 1 1 28 und II 22 (vgl. die Vorworte des Herausgebers in A N R W Bd. II 16,1 [Berlin—New York 1978], S. V l l f . , II 19,1 [ebd. 1979], S. V f f . , und II 23,1 [ebd. 1979], S . V ) . Alle Beiträge zur Religionsgeschichte speziell der Provinzen und Nachbargebiete der römischen Welt, auch solche zu orientalischen Religionen, werden in Bd. II 18 dieses Werkes (in drei Teilbänden) enthalten sein. Indessen erscheinen am Schluß des Teilbandes II 17,4 drei Beiträge —

v o n A . GONZALEZ BLANCO u n d v o n D . N . W I G T I L ü b e r C o r p u s

Hermeticum

und Hermetismus und von ED. DES PLACES über die Oracula Chaldaica —, die statt unter den Orientalia der Rubrik 'Religion' auch in der Rubrik 'Philosophie, Wissenschaften, Technik' (Bd. II 36) ihren Platz hätten finden können. Der philosophiegeschichtliche erste Teilband (II 36,1) jener Rubrik, der zur Veröffentlichung im Jahre 1985 vorgesehen ist, wird in mehreren Beiträgen über ( u . a . ) den sog. Mittleren Piatonismus und den kaiserzeitlichen Stoizismus mit der philosophischen Theologie und anderen religiösen Aspekten der Philosophie der Kaiserzeit, vor allem der Rolle der Philosophie als Medium der Deutung und Selbstdeutung religiöser Phänomene, auch den geistesgeschichtlichen Hintergrund von Hermetismus und Oracula Chaldaica weiter beleuchten. Schließlich werden die Teilbände II 17,3 und 4 noch durch verschiedene Beiträge in anderen Bänden der Rubrik 'Religion' inhaltlich ergänzt. A N R W hat von der Reihe E P R O und den ihr verbundenen Forschern mehrfach profitiert: Zahlreiche Mitarbeiter des vorliegenden Doppelbandes sind auch Mitarbeiter von E P R O , und Autoren wie Herausgeber von A N R W Bd. II 17,3 und 4 haben sich der Ermunterung, des Rates und der Unterstützung durch MAARTEN J . VERMASEREN ZU erfreuen gehabt, wofür auch an dieser Stelle der gebührende Dank ausgesprochen sein soll. Der Dank des Herausgebers gebührt außerdem allen jenen, Personen und Institutionen, die teilweise schon seit vielen Jahren den Fortgang von A N R W fördern: dem Präsidenten der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, ADOLF THEIS, der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart, vertreten durch ihren Geschäftsf ü h r e r BERNHARD PAYER, den H e r r e n KARL-ERNST PETZOLD v o m A l t h i s t o r i s c h e n s o w i e KONRAD GAISER u n d RICHARD KANNICHT v o m P h i l o l o g i s c h e n S e m i n a r

der Universität Tübingen und endlich den Mitarbeitern und Helfern der Redakt i o n , A L F R E D G R U B E R , ALEXANDER FRIEDEMANN W E N S L E R u n d n e u e r d i n g s DEITZ.

Tübingen, im Mai 1984

W.H.

Luc

Inhalt RELIGION (HEIDENTUM: RÖMISCHE G Ö T T E R K U L T E , O R I E N T A L I S C H E KULTE IN D E R RÖMISCHEN WELT) Band II. 17.3: Vorwort

V

METZGER, B . (Princeton, N . J . )

A Classified Bibliography of the Graeco-Roman Mystery Religions 1924-1973 with a Supplement 1974-1977 1259-1423

STAUFFER, E . f (Erlangen)

Antike Madonnenreligion

THOMAS, G. (Ringwood, Victoria [Australia]) Magna Mater and Attis HÖRIG, M . ( M ü n s t e r / W e s t f . )

Dea Syria - Atargatis

JOHNSON, S. E . (Berkeley, C a l . )

The Present State of Sabazios Research

1425 — 1499 1500-1535 1536-1581

1583 — 1613

(Liège) La diffusion des cultes égyptiens dans les provinces européennes de l'Empire romain 1615—1691

MALAISE, M .

(Paris) Aegyptiaca et milieux isiaques. Recherches sur la diffusion du matériel et des idées égyptiennes 1692 — 1709

LECLANT, J .

(Québec, P . Q ) Etat des études iconographiques relatives à Isis, Sérapis et Sunnaoi Theoi 1710-1738

TRAN TAM TINH, V .

Vili

INHALT

Band II. 17.4: WILD, R. A. (Milwaukee, Wise.) The Known Isis-Sarapis Sanctuaries from the Roman Period. . 1739 — 1851 SMELIK, K . A . D . (Utrecht) — HEMELRIJK, E . A . (Amsterdam)

"Who knows not what monsters demented Egypt worships?" Opinions on Egyptian animal worship in Antiquity as part of the ancient conception of Egypt 1852 —2000 [Indices below, pp. 2337—2357]

BECK, R . ( T o r o n t o )

Mithraism since Franz Cumont

BIANCHI, U . ( R o m a )

La tipologia storica dei misteri di Mithra

HÖRIG, M . (Münster/Westf.)

Iupiter Dolichenus

2002—2115 2116—2134

2136-2179

G. H . | (Borgerhout, Belgique) Le culte de Deus Sol Invictus à Rome au 3e siècle après J . C. . . . 2181 — 2201

HALSBERGHE,

G. H . F (Borgerhout, Belgique) Le culte de Dea Caelestis

HALSBERGHE,

SPEIDEL, M . ( H o n o l u l u )

Venus Victrix — Roman and Oriental A. (Madrid) Hermetism. A Bibliographical Approach

GONZÁLEZ BLANCO,

2203—2223

2225—2238

2240—2281

WIGTIL, D. N. (Stillwater, Oklahoma) Incorrect Apocalyptic: The Hermetic 'Asclepius' as an Improvement on the Greek Original 2282 —2297 S . J . (Rome) Les Oracles chaldaïques

DES PLACES, É D . ,

SMELIK, K . A . D . (Utrecht) -

2299—2335

HEMELRIJK, E . A . (Amsterdam)

Indices to the contribution above, pp. 1852—2000

2337—2357

INHALT

IX

Bandii. 17.1: Vorwort J. R. (Bloomington, Indiana) The Cult of Jupiter and Roman Imperial Ideology

FEARS,

(Liège), R E N A R D , M . (Bruxelles) Aperçu critique de travaux relatifs au culte de Junon

DURY-MOYAERS, G .

V 3 — 141 142—202

(Strasbourg) La place de Minerve dans la religion romaine au temps du principat 203-232

GIRARD, J . - L .

(Strasbourg) Domitien et Minerve: une prédilection impériale

GIRARD, J . - L .

233-245

J. H. (Amstelveen) Die Ideologie des Marskultes unter dem Principat und ihre Vorgeschichte 246—275

CROON,

G. (Berlin) Quirinus. Eine kritische Uberprüfung der Uberlieferung und ein Versuch 276-299

RADKE,

D. (Paris) Romulus-Quirinus, prince et dieu, dieu des princes. Etude sur le personnage de Quirinus et sur son évolution, des origines à Auguste 300-342

PORTE,

G. (Berlin) Die dei penates und Vesta in Rom

343—373

R. (Lyon) Janus à l'époque impériale

374—402

RADKE,

TURCAN,

I. (Trieste) Funzioni politiche ed implicazioni culturali nell'ideologia religiosa di Ceres nell'impero romano 403—428

CHIRASSI C O L O M B O ,

T. (Debrecen) Tellus—Terra Mater in der Zeit des Prinzipats

GESZTELYI,

429—456

B. (Nice) Mercure romain, les 'Mercuriales' et l'institution du culte impérial sous le Principat augustéen 457—501

C O M B E T FARNOUX,

I. (Helsinki) Fortuna

KAJANTO,

502-558

X

INHALT

Band II. 17.2: GAGÉ, J . (Paris)

Apollon impérial, Garant des «Fata Romana»

561— 630

M. (Torun) Le culte de l'Hercule romain au temps du Haut-Empire . . .

631— 661

JACZYNOWSKA,

GAGÉ, J . (Paris)

La mystique impériale et l'épreuve des «jeux». CommodeHercule et 1'« anthropologie » héracléenne

FOUCHER, L . (Tours)

662— 683

Le culte de Bacchus sous l'empire Romain

684— 702

(Roma) Fides nella religione romana di età imperiale

703— 735

PICCALUGA, G .

FEARS, J . R. (Bloomington, Indiana) The Theology of Victory at Rome: Approaches and Problems .

736— 826

FEARS, J . R. (Bloomington, Indiana) The Cult of Virtues and Roman Imperial Ideology

827— 948

(Los Angeles, Cal.) The Goddess Roma

MELLOR, R .

950-1030

(München) Archäologische Denkmäler zu den römischen Göttergestalten . 1032 — 1199

H E S B E R G , H . VON

Indices to Contributions by J . R U F U S FEARS in A N R W II. 17.1 and 2 (pp. 3 - 1 4 1 , 7 3 6 - 8 2 6 , and 8 2 7 - 9 4 8 ) 1201-1255

RELIGION ( H E I D E N T U M : R Ö M I S C H E GÖTTERKULTE, O R I E N T A L I S C H E KULTE I N DER R Ö M I S C H E N WELT [FORTS.])

A Classified Bibliography of the Graeco-Roman Mystery Religions 1 9 2 4 - 1 9 7 3 with a Supplement 1 9 7 4 - 1 9 7 7 by

BRUCE M . METZGER,

Princeton, N.J.

The fifty years covered by this bibliography have witnessed a notable increase in the amount of research bearing on the Graeco-Roman mystery religions. In addition to the normal interest of international scholarship devoted to the classics and to ancient philology in general, a powerful stimulus was provided by the developing religionsgeschichtliche Schule, so productive in many areas. Likewise during the same half-century the archaeologist's spade unearthed many additional shrines and objects used by devotees of the several mysteries. The arrangement of the bibliography is in accord with the following classification: I. The Graeco-Roman Mystery Religions in General I I . The Cult of Cybele (Magna Mater)

. .

Nos.

page

1—141

1274

142—575

1280

142—363

1280

2. Adonis

364—418

1287

3. Astarte

419—469

1289

4. Atargatis

470—500

1291

5. Attis

601—553

1292

1. General Studies

6. Gallus (Galli)

564—564

1294

7. Taurobolium

566—575

1294

I I I . The Dionysiac Cult

676—1275

1295

676—1191

1296

2. Bacchus (Bacchanalia)

1192—1276

1314

3. Sabazius

1276—1286

1316

1. General Studies

IV. The Eleusinian Mysteries 1. General Studies

1287—1670

1317

1287—1375

1317 1320

2. Demeter

1376—1556

3. Eumolpos

1657—1660

1325

4. Persephone

1561—1670

1326

1671—2262

1329

1671—1987

1329

V. The Cult of Isis and Osiris (Serapis) 1. General Studies

1260

B R U C E M. M E T Z G E R 2. Harpocrates (Horus)

1988—2023

1340

3. Osiris

2024—2080

1341

4. Serapis

2081—2252

1343

VI. Mithraism

2253—2654

1348

1. General Studies

2253—2543

1348

2. Helios (Sol)

2544—2654

1358

VII. Orphism (Orphica)

2655—2950

1362

1. General Studies

2655—2928

1362

2. Orphic Hymns

2929—2943

1370

3. Zagreus

2944—2950

1370

2951—2962

1371

VIII. The Samothracian Cult I X . Judaism and the Mystery Religions X. Christianity and the Mystery Religions

2963—2980

1371

2981—3170

1372

3171—3647

1398

X I . Index of Authors X I I . Supplement 1974—1977 X I I I . Index of Authors in Supplement

1380

1419

Within each division the titles are arranged chronologically (and within the same year, alphabetically by author) so as to facilitate the tracing of the history of research on given topic. Cross-references also draw attention to items listed under another heading. In some instances the title of an article may not reveal the scope of its contents, and so a superficial judgment might conclude that the item had been assigned erroneously to its present category. In such cases it will be found on consultation of the article that it deals with aspects of one or more mystery religions beyond the subject matter indicated by its title. Happily there was available for the entire period covered by the bibliography the volumes of 'L'Année philologique', begun in 1924 under the direction of J U L E S MAROUZEAU, and continued by Mlle. J U L I E T T E ERNST. Besides searching through these annual volumes for appropriate items, the compiler has also consulted several other bibliographical tools, thus broadening the coverage considerably. For example, not a few titles which MAROUZEAU/ERNST had missed were added from M E T Z G E R ' S 'Index of Articles on the New Testament and the Early Church Published in Festschriften' (Philadelphia 1 9 5 1 ) , from D O R O T H Y R O U N D S ' 'Articles on Antiquity in Festschriften: An Index' (Cambridge, Mass., 1 9 6 2 ) , and from W M . G . O X T O B Y ' S 'Ancient Iran and Zoroastrianism in Festschriften: An Index' (Waterloo, Ontario, and Shiraz, Iran, 1 9 7 3 ) . Likewise the annual 'Elenchus bibliographicus biblicus', published by the Pontifical Biblical Institute and latterly edited by the indefatigable P E T E R N O B E R , S . J . , provided not a few other items. In addition, the compiler's own bibliographical files, developed over more than a third of a century, were drawn upon for a dozen or more fugitive titles that would not otherwise have been cited.

1261

BIBLIOGRAPHY O F MYSTERY RELIGIONS

The work of preparing slips for the bibliography has extended over several years. Members of my seminar on the Graeco-Roman mystery religions have given valuable assistance by excerpting titles from one or more volumes of 'L'Année philologique". Thanks are due to J A M E S BIBZA, KENNETH MARVIN

D. G.

BRATT, HOEKSTRA,

VINCENT MARIAN

EARECKSON, JENKINS,

HELMUTH

L.

EGELKRAUT,

ROSS SHEPHARD

KRAEMER,

J O H N G . L Y G R E , RICHARD OSTER, SANG CHANG P A R K , J O S E P H L . ROBERTS, STEVEN

SORENSEN,

ANDREW

SZEGEDY-MASZAK,

and

ROBERT

P.

VANDE

Dr. MiLoë M. IVANIS had the responsibility of inspecting more than a score of other volumes of MAROUZEAU and of arranging all the slips in chronological categories. There remained a considerable number of titles that were found to involve bibliographical problems of one kind or another, for the resolution of which the present writer has spent not a little time. RAPPELLE.

It is said that polite Chinese authors intentionally leave errors in their books in order that the reader, on finding them, may feel superior. Whatever may be thought of such a policy in general, certainly errors in a bibliographical tool, so far from producing feçlings of satisfaction, are a source of unmitigated frustration, and every effort has been made to keep blind references to a minimum. Sigla AA A& A AAA AAntHung AAP AArchHung AArchSl-òv AArchSyr AASO AAWM AAWW ABAW ABSA ABull AC ACD ACER

Archäologischer Anzeiger. Berlin, de Gruyter. Antike und Abendland. Beiträge zum Verständnis der Griechen und Römer und ihres Nachlebens. Berlin, de Gruyter. 'ApxaioAoyiKà 'AviAsKTct IÇ 'Aôtivcùv. Athènes, Makris. Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae. Budapest, Akadémiai Kiadó. Atti dell'Accademia Pontaniana. Napoli, Giannini. Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Budapest, Akadémiai Kiadó. Acta Archaeologica. ArheoloSki Vestnik. Ljubljana, Académie slovène. Annales archéologiques de Syrie. Damas, Al-Taracki. The Annual oi the American Schools of Oriental Research. Cambridge, Mass., Amer. Schools of Orient. Research. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Wien, Philos.-Hist. Klasse. Wien, Dr. Ignaz-Seipel Platz 2. Anzeiger der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Philos.-Hist. Klasse. Wien, Dr. Ignaz-Seipel Platz 2. Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philos.Hist. Klasse. München, Beck. Annual of the British School at Athens. London, 31—34 Gordon Square. The Art Bulletin. A Quarterly published by the College Art Association of America. New York, 625 Madison Ave. L'Antiquité Classique. Louvain, Vlamingenstraat 83. Acta classica Universitatis Scientiarum Debreceniensis. Debrecen, Univ. Kossuth. Annales du Centre d'Étude des Religions. Bruxelles, Centre d'Étude des Religions.

1262 ACIass Acme ACR AD ADAW AE AEA Aegyptus AEHE AErt Aevum AFC AFig AFLA AFLC AFLNice AFLT Africa AGI

AGPh AHAM AHAW AHistHung AHR AI AIIN AI ON AlPhO AISC AIV AJ AJA AJPh AK AKG Akroterion Alba Regia

BRUCE M. METZGER Acta classica. Proceedings of the Classical Association oí South Africa. Cape Town, Balkema. Acme. Annali della Facoltà di Filosofia e Lettere dell'Università statale di Milano. Milano, Università degli Studi. American Classical Review. City University of New York. 'ApxcxioAoyiKÓv AeAtìov. Athènes, Service des Antiquités. Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Klasse für Sprachen, Literatur und Kunst. Berlin, Akademie-Verlag. 'ApxaioXoytx¿| 'EçriHEpls. Athènes, Soc. archéologique. Archivo Español de Arqueología. Madrid, Inst. Rodrigo Caro. Aegyptus. Rivista italiana di Egittologia e di Papirologia. Milano, Soc. ed. Vita e Pensiero. Annuaire de l'École pratique des Hautes Études, v e section, Se. relig. Paris, Imprimerie nationale. Archaeologiai Ertesitö. Budapest, Akadémiai Kiadó. Aevum. Rassegna di Scienze storiche, linguistiche e filologiche. Milano, Soc. Ed. Vita e Pensiero. Anales de Filologia Clásica. Buenos Aires, Fac. de Filos, y Letras. Arti Figurative. Rivista d'arte antica e moderna. Roma, Danesi. Annales de la Faculté des Lettres et Sciences humaines d'Aix, Sér. class. Gap, Impr. Louis-Jean. Annali della Facoltà di Lettere, Filosofia e Magistero della Università di Cagliari. Cagliari, Università. Annales de la Faculté des Lettres et Sciences humaines de Nice. Nice, 117 rue de France. Annali della Facoltà di Lettere e Filosofia. Trieste, Università degli Studi. Africa. Institut national d'Archéologie et d'Art. Tunis, Secrétariat des Affaires culturelles. Archivio Glottologico Italiano. Firenze, I-e Monnier. Archiv für Geschichte der Philosophie. Berlin, de Gruyter. Anales de Historia antigua y medieval. Buenos Aires, Inst. de Estudios clásicos. Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philos.Hist. Klasse. Heidelberg, Winter. Acta Histórica Academiae Scientiarum Hungaricae. Budapest, Akadémiai Kiadó. American Historical Review. Washington, American Historical Association. Africa Italiana. Bergamo, Ist. d'arte grafiche. Annali dell'Istituto Italiano di Numismatica. Roma, Palazzo Barberini. Annali dell'Istituto Orientale di Napoli, Sez. ling. Roma, Cas. Post. 12004 Belsito. Annuaire de l'Institut de Philologie et d'Histoire Orientales de l'Université Libre de Bruxelles. Bruxelles, Secrét. de l'Institut. Anuarul Institutului de Studii Clasice. Cluj, Univ. din Cluj. Atti dell'Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti, Classe di Scienze morali e Lettere. Venezia, Palazzo Loredan. The Archaeological Journal. London, Archaeological Institute of Great Britain and Ireland. American Journal of Archaeology. Princeton, 231 McCormick Hall. American Journal of Philology. Baltimore, Johns Hopkins Press. Antike Kunst, hrsg. von der Vereinigung der Freunde antiker Kunst in Basel. Ölten, Urs Graf-Verlag. Archiv für Kulturgeschichte. Köln, Böhlau. Akroterion. Quarterly for the Classics in South Africa. Dept. of Classics, Univ. of Stellenbosch. Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. Székesfehérvár.

BIBLIOGRAPHY OF MYSTERY RELIGIONS ALingHung Altertum AMHR Ampurias AMSI Anatolia Anatolica Angelos Ant AntAfr Antaios Anthropos Antike Antiquitas Antiquity AntJ ANum AOF AOrientHung APAW APF Apollo A&R Arch Archaeologia Archaeology ArchClass Archeologia Archlug Arch(Sofia) Arctos Arion ARW AS 84 ANRW II 17.3

1263

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1264 A&S ASAA ASAE ASCL ASMG ASP ASPap ASS Athena Athenaeum AU AUS AW BA BAA BAB BAGB BAL BAM BAR BASO BASP BBG BByzI BCAR BCH BCTH BEO BerlMus Berytus BFAC BFS BIAB BIAL BIAO Biblica

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BIBR BICR BIOS BIE BIEH BIFAO BIFG Bil BJ BMAH BMIR BMB BMM BMNE BMQ BMusB BMusFr BO BRL BROB BSAA BSAF BSC BSGAO BSEAA BSFN BSHS BSOAS BVAB ByzZ CA CAAH Caesaraugusta 84*

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1266 Caesarodunum CAHC CahCerER Capitolium CArch Catholica CB CBQ CCatt CE CF CFC CHist CHM CJ CJTh C&M ComErm ComViat Conimbriga CPh CQ CR CRAI CSCA CT CW Dacia Dacoromania DArch Didaskalikon Diogène Dioniso DLZ DOP DUJ EAC EClás ED

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GBA Genava Germania GGA GIF Glotta Gnomon GNS G&R GRBS Gymnasium HA Habis HAm Helikon Hellenica Helmantica Hermathena Hermeneus Hermes Hesperia

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HZ

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Historia History HJ Horizon HR HSPh HT HThR Humanitas

JBAA JbAC JBL JDAI JEA JHAW JHI JHPh JHS J JP J KAF JNES JNG JŒAI JR JRGZ JRH J RS JS JSGU JThS JVA JVEG

BIBLIOGRAPHY OF MYSTERY

JWAG JWI

RELIGIONS

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1270 MNIR ModCh MQR MSR MUB Muséon NAA NAWG NC NClio ND NGG NJW NPh NRS NRTh NSA NT NTS Numen Numismatica NZ OA OCP Ogam OLZ OMRL Orpheus Osiris PA AH Paideia PalEQ Palladio PAPhS PBSR PCA PCPhS Pegasus PH

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1406

BRUCE

M.

METZGER

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1408

BRUCE M.

METZGER

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A . K . VAVRITSAS, ' A v a o K a q p f ) MEAIMPEIAS ©E SVORONOS

ANTIKE MADONNENRELIGION

1475

Kleopatra galt als Epiphanie des Götterpaares Osiris und Isis317h. Caesarion führte den offiziellen Titel rhoÀeiiaïoç ô Kai Kalaap, 0eôç 91A0irönrwp xai çiXopi^Tcop317', seine Stiefgeschwister heißen Alexander Helios und Kleopatra Selene. Ihre Mutter erschien zu den Staatsakten und Großkundgebungen jener Jahre im Isiskostüm und führte die diplomatischen Verhandlungen im Stile der Isisliturgie 317k . Isis galt als Siegesgöttin und Herrin der Meere. Kleopatra VII. wollte beides sein. Cassius Dio berichtet, daß Kleopatra in ihren letzten Jahren die Schwurformel liebte: „So wahr ich noch auf dem Kapitol Recht sprechen werde3171." Vielleicht verlangen auch diese Worte eine interpretatio Isiaca. Denn Isis galt als Herrin der Weltordnung, als Göttin der Gesetzgebung und Rechtsprechung 318 .

7. Der Sieg der Isis Horotrophos Die Weltreichsträume der letzten Kleopatra sind am 2. September des Jahres 31 zerronnen. Umsonst schüttelte die neue Isis in Aktium das patrium sistrum (Virgil Aen. 8, 696). Rom triumphierte über das fatale monstrum aus Alexandria (Horaz, Carm. 1, 38). Aber der Siegeszug der Isisreligion ist durch die Katastrophe der alexandrinischen Isiskönigin nicht unterbrochen worden 319 . Die römischen Kaiser beeilten sich, der ägyptischen Nationalgöttin (trotz Virgil!) in alten und neuen Tempeln (Tafel XXII) mit doxologischen Inschriften zu huldigen 320 . Die römischen Präfekten setzten Isis auf die alexandrinischen Kaisermünzen 321 , am häufigsten Isis Kourotrophos, seltener das Götterpaar Isis und Serapis, die Trias Isis-SerapisHarpokrates, das Horuskind auf der Lotosblüte, das Serapeion, die Isiskrone, das Sistrum u. a. m.322. Beachtlich vor allem eine Bronzemünze Traians genauso gut wie die goldene Venus/Kleopatra in Rom oder die Aphroditemünze von Zypern (s. oben Anm. 247; 305). 317h Cassius Dio 50,5,3: ovveyp&peró te otCrrfj Kai 0VV£TrX Iv Tals TOÜ fiAiou a ü y a i s eipii.

ANTIKE MADONNENRELIGION

1485

als Gottesmutter (s. oben S. 1471). Von der irdischen Mutter des Herrschers404 und ihrer geheimnisvollen Identität mit Isis ist in Philae und Benevent keine Rede 407 . Hat der Autor unserer Inschrift die Isisprädikation Gottesmutter ganz auf eigene Faust aus Ägypten, wohl gar direkt aus Philae importiert ? Schwerlich. Denn der Kontext zeigt, daß der Autor keinerlei Wert legt auf irgendwelche Originalität. Ein Blick in unsere Fußnoten läßt erkennen, daß die Inschrift von Benevent alle Extravaganzen vermeidet und sich ausschließlich in offiziellen Termini und Ideen bewegt, in konventionellen Formeln und Vorstellungen, die eine lange Geschichte und weltweite Verbreitung hatten und speziell in den Jahren 88—89 hoch im Kurs standen. Das hatte drei gute Gründe: Domitian war hochempfindlich in allen Fragen der Hoftheologie408. Die Isispriester wachten umsichtig und unnachsichtig über die reine Isislehre409. Und die Isismysterien forderten strenge Geheimhaltung. Viele Indizien sprechen dafür, daß die Inschrift von Benevent auf einer griechischen Vorlage basiert 410 . So könnte auf Seite II oben die Wortverbindung ^ T R I P 6EOÜ gestanden haben, wie auf Seite IV oben die Wortverbindung nr|Tr|p öecov. Zu allen Formeln unserer Inschrift konnten wir griechische Parallelen beibringen, auch zu der Formel PR|TR|P ÖECOV — nicht aber zu der Wortverbindung IX^TTIP 0soü. Warum nicht ? Wir können den Grund nur vermuten. Alle großen Religionsgemeinschaften lieben die exotischen Namen und Vokabeln, die aus der Urheimat und Ursprache ihrer Religion stammen. Das gilt vom Christentum (Jehova, Zebaoth, Immanuel, Christus, Salem, Eben Ezer, Amen, Halleluja, Hosianna u. a. m.). Das gilt erst recht vom Isiskult. Plutarch schreibt in seinem Isistraktat: f| 6' tICTI$ ioriv ÖTE Kai MoO0 Kai iräAiv "Arupi Kai MeSuEp TTpocrayopEUETar crnpaivouai TCÖ niv TrpcoTcp TCOV ÖVO^CCTCOV HT|-r£pa, TCÖ 6E SEvrripcp OIKOV "ßpou KÖCTIJUOV — T 6 Se Tpi-rov CTUVÖETOV ICTTIV £K T O Ü TTÄTipous Kai T O Ü al-riou411. Man könnte noch viele exotische Kultnamen, Zaubernamen, Geheimnamen, Ersatznamen für Isis, Horus oder Osiris hier anführen. Hatte die ägyptische Isis in der griechischen Isisliturgie (in Benevent [s. Tafel X X I V ] und anderwärts) neben den zahlreichen griechischen Prädikationen auch einen ägyptischen Kult406

407 408

^

410

411

Flavia Domitilla sen. ist bereits vor dem Jahre 69 verstorben, wurde nicht konsekriert, immerhin (unter Titus) durch einige Gedächtnismünzen geehrt, s. BERNHART, Kaisermünzen S. 220. Domitian wollte anscheinend lieber der Sohn einer jungfräulichen Mutter sein. Vgl. auch H. TEMPORINI, Die Frauen am Hofe Trajans. Ein Beitrag zur Stellung der Augustae im Principat (Berlin—New York 1978) S. 236 A. 184; 237 A. 185; 252. Anders in Alexandrien, s. oben S. 1471ff. S. Sueton passim. Ein Beispiel der Umsicht liefert das Konzil von Memphis im Jahre 195 ante, s. oben S. 1471. Viele Beispiele der Unnachsichtigkeit liefern die priesteramtlich demolierten Tempelreliefs und Sakralinschriften in Ägypten. S. oben Anm. 382; 392; 396. Nach ERMAN (a. a. O. S. 155) ist der Autor unserer Inschrift seiner griechischen Vorlage stellenweise „sklavisch gefolgt". Plutarch De Iside 56. Dazu OTTO/BENGTSON a. a. O. S. 20; 86; HOPFNER, Plutarch II S. 3 4 ;

238—240.

1486

ETHELBERT STAUFFER

namen, der soviel wie Gottesmutter bedeutete ? Wir können nur fragen. Hat der Autor unserer Inschrift jenen ägyptischen Kultnamen im griechischen Entwurf unverändert eingesetzt und in der endgültigen Fassung in hieroglyphischen Schriftzeichen wiedergegeben ? Es scheint uns nicht ganz undenkbar.

X. Rückblick und

Ausblick

1. Die antike Madonnenreligion Die Doxologia Dominae — die älteste Religion der Erde ? Doch wohl. Jedenfalls zieht sich die Verehrung der Frau wie ein goldener Faden durch die Geschichte der menschlichen Gesellschaft, ihrer Gemeinschaftsformen, Religionen und Kunstschöpfungen hindurch412. Die ältesten Dokumente dieser Frauenverehrung sind die Dominafigürchen des europäischen Paläolithikums. Da ist die Mater Maxima, die alles Leben ringsum hervorbringt und beherrscht wie eine Bienenkönigin. Da ist die Venus Pudica und die Venus Genetrix in vielen Gestalten und Phasen. Da ist die Venus Puellaris, die Mater Kourotrophos und zuhöchst die Facies Venerabiiis, l'éternelle idole in ihrer menschlichsten Epiphanie, ihrer persönlichsten Inkarnation413. Wie immer es um die soziologische Situation, die magische oder religiöse Vorstellungswelt dieser paläolithischen Künstler bestellt sein mag, der doxologische Grundcharakter ihrer Frauendarstellung ist evident. Im Zeitalter der neolithischen Revolution erwählt sich Kleinasien eine zentrale Symbolfigur in der Gestalt der jugendlichen Kourotrophos. Sie ist die Mutter alles Lebendigen, die Hüterin des Paradieses, die Schutzherrin der Tiere, die Zuflucht der Liebenden, die Gebieterin des Totenreichs. Was aber bedeutet das Kind in ihrem Arm ? Sie ist die Mutter des Heils, die Verheißung einer nova progenies. Und warum ist das Kind der Kourotrophos 412

Aus räumlichen und sachlichen Gründen mußten wir unsern Rundgang im wesentlichen auf die Mittelmeerländer beschränken und das überreiche Vergleichsmaterial aus Japan, Australien, Altamerika und Altafrika ganz beiseite lassen. Einiges findet man bei NAMIO EGAMI, The Beginnings of Japanese Art (Tokyo 1973); A. VON WUTHENAU, Altamerikanische Tonplastik (Baden-Baden 1965); H. C. TORAL, Richesses de l'Ëquateur (Paris 1 9 7 3 ) ; F . ANTON, D i e F r a u e n d e r A z t e k e n - M a y a - I n k a - K u l t u r

418

(Leipzig/Stuttgart

1973);

z. B. Dominae bei EGAMI Nr. 45; 99; 178; Gravida ebenda Nr. 101; Kourotrophoi bei TORAL Nr. 49; 276; Kourotrophoi mit Bambino auf dem Rücken bei VON WUTHENAU S. 1 2 1 ; TORAL Nr. 336; 339; ANTON Nr. 61; 61. China nimmt anscheinend eine Sonderstellung ein. Jedenfalls verzeichnet weder der Pekinger Tafelband 1972 noch präsentierte die Pariser Exposition 1973 irgendeine Domina oder gar Kourotrophos aus der chinesischen Stein-, Bronze- und Früheisenzeit, auch keine (vorbuddhistische) Proto-Kwanyin; s. Archäologische Funde im Neuen China (Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1972); Trésors d'Art Chinois. Récentes découvertes archéologiques de la République Populaire de Chine (Petit Palais, Paris 1973). Vgl. oben Anm. 17.

TAFEL I

STAUFFER

Venus von Pataud

TAFEL II

STAUFFER

a. Mater Maxima von Menton, sogen. Polichinelle

b. Venus Pudica von Menton

c. Venus von Petrkovice

d. Venus von Moravany

H Ö R I G , DEA SYRIA

TAFEL I

«KV

1. Kalkstein-Relief aus der Gegend von Edessa, Museum Urfa

2. Relief mit Hadad und Atargatis aus Doura-Europos

TAFEL II

H Ö R I G , DEA SYRIA

TYXH 1

ii

HA AMY/

fft

• I

3. Fresko des Tribunen Terentius aus Doura-Europos

4. Relief mit Hadad und Atargatis aus Rom, Kapitolinische Museen, Rom

JOHNSON

PLATE I

PLATE II

JOHNSON

JOHNSON

PLATE III

PLATE IV

JOHNSON

JOHNSON

PLATE V

8. Statuette of Sabazios in the University of Missouri Museum

STAUFFER

TAFEL III

Venus von El Pendo

TAFEL IV

STAUFFER

Venus von Pfedmosti

TAFEL V

STAUFFER

Kourotrophos von Curti

T A F E L VI

STAUFFER

Kourotrophos von Gönnersdorf

TAFEL VII

STAUFFER

a. Baby der Bronzezeit

c. Präkolumbisches Traggestell

b. Präkolumbisches Indianerbaby

d. Babytragkorb mit Sonnendach

T A F E L Vili

STAUFFER

a/b. Venuskopf von Vestonice

c/d. Venuskopf von Brassempouy

STAUFFER

TAFEL IX

Venus von Kondon

STAUFFER

TAFEL X

Diptychon von (Jatal H ü y ü k

TAFEL XI

STAUFFER

Diptychon von (Jatal Hüyük

TAFEL XII

STAUFFER

c. Kourotrophos

d. Mutter und Sohn

STAUFFER

TAFEL XIII

c/d. Thea Basilissa

TAFEL XIV

STAUFFER

Mayas Traum

TAFEL XV

STAUFFER

Buddhas Geburt

TAFEL XVI

STAUFFER

a. Domina Cypria

b. Zyprisches Kreuzidol

TAFEL XVII

STAUFFER

a. Sardisches Kreuzidol

b. Petra Mammeata

c. Sardische Kourotrophos

d. Sardische Pietä

TAFEL XVIII

STAUFFER

b. Kourotrophos von Gundestrup

STAUFFER

TAFEL XIX

a. Prädynastische Domina

b. Prädynastische Kourotrophos

c. Frühdynastische Kourotrophos

d. Kourotrophos der zwölften Dynastie

TAFEL XX

STAUFFER

54

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Das Stichwort Gottesmutter

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Oft oiwuL lUtjui/vn.

TAFEL XXI

STAUFFER

c. Geburt des Sonnenkindes

TAFEL XXII

STAUFFER

a. Myrrhen für Isis Kourotrophos

b. Doxologie der Gottesmutter

TAFEL XXIII

STAUFFER

Isis Resurrectionis Domina

T A F E L XXIV

STAUFFER

Die Gottesmutter von Benevent

TAFEL XXV

STAUFFER

Isis, die himmlische Fürsprecherin

STAUFFER

TAFEL XXVI

Maria, die himmlische Fürsprecherin

ANTIKE MADONNENRELIGION

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(fast immer) ein Junge? Ein Mann wird das Amt des Lebensträgers und Todeswehrers in dieser Welt übernehmen. Die Frauen treten zurück. Das neue Zeitalter wird ein Zeitalter der Männer sein414. Die paläolithische Mater Optima Maxima ist die absolute Herrscherin der Welt, die aus ihr hervorgegangen ist. Die neolithische Kourotrophos Anatolica macht dem Kinde Platz, das sie zur Welt bringt. Aber die Mutter des kommenden Mannes bleibt auch und gerade im Zeitalter der Männer die ultima ratio der Lebenden und Liebenden, Leidenden und Sterbenden, l'éternelle idole. Die anatolische Kourotrophos hat (unter mancherlei Namen) Vorderasien und Europa erobert und schon im neolithischen Ägypten Fuß gefaßt. In den Pyramidentexten heißt sie Isis. Im Neuen Reich erhält sie den Würdenamen Gottesmutter. In den Mammisis der Ptolemäerzeit ist von der Gottesmutter Isis allenthalben die Rede. Aber dieser Ehrentitel bleibt auf die Hieroglyphentexte beschränkt. Die Isis Horotrophos hat überall in den Städten, Inseln und Ländern des Mittelmeerraumes ihren Einzug gehalten und die anatolischen Protomadonnen weithin abgelöst. Doch den Würdenamen Gottesmutter hat sie in Ägypten zurückgelassen. Auch die Obeliskeninschrift von Benevent ist letzten Endes nur eine Ausnahme, die die Regel bestätigt. 2. Die christliche Marienfrömmigkeit Inzwischen aber hat sich die doxologische Verehrung der Frau auf die Mutter Jesu gerichtet. Lukas nennt sie die Mater Domini (L 1,43). Orígenes, der Alexandriner mit dem horophoren Namen, der Zeitgenosse und Gesprächspartner der syrischen Kaiserinnen, nennt sie QEOTÓKOS415. Maria 414

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Virgil z. B . sagt von der Mutter des Heilskindes auffallend wenig (Ecl. 4), von der Mutter des neuen Mannes kein Wort (Aen. 6, 791ff.), von der Regina Regum des Ostens nur Worte des Abscheus (Aen. 8,696). Auch in den folgenden 200 Jahren stehen die Theologen aus dem Reiche der Gottesmutter Isis im Kampf für die Theotokos Maria an erster Stelle, z. B. Pierius, Petrus von Alexandrien, (Arius), Alexander von Alexandrien, „Athanasius", Theophilus von Alexandrien, Isidor, Cyrill. Pierius stand, wie einst Orígenes, an der Spitze der alexandrinischen Katechetenschule. Unter Bischof Theophilus wurde anno 392 das alexandrinische Heiligtum des Götterpaars Isis/Sarapis zerstört. Isidor (isidophorer Name!) war Abt in Pelusium. Cyrill war der Nachfolger seines Onkels Theophilus und h a t 430 die alexandrinische Regionalsynode einberufen, die die Beschlüsse von Ephesus vorbereitete. Vgl. F. LOOFS, Dogmengeschichte (Halle/Saale 1906) ; C. CECCHELLI, Mater Christi I — I V (Roma 1946— 1954) ; H. DU MANOIR, Maria. Études sur la Sainte Vierge I — I I I (Paris 1949—54) ; W. DELIUS, Texte zur Geschichte der Marienverehrung und Marien Verkündigung in der Alten Kirche (Berlin 1966) ; H. CROUZEL, Mariologie d'Origène (Paris 1962) ; W. DEUUS, Geschichte der Marienverehrung (München 1963). Über Athanasius s. B . ALTANER, Patrologie (Freiburg 1968) S. 246 und E . SAUSER, Theologische und kunstgeschichtliche Uberlegungen zum Bilde der Gottesmutter von der frühchristlichen bis zur romanischen Zeit, Z K T h 93 (1971) S. 23 („Maria, die Gott geboren h a t " ) (vgl. auch DERS., Theologische und kunstgeschichtliche Überlegungen zum Bilde Märiens aus der Zeit des frühen Christentums bis in die Romanik, in: A N R W I I I , "Spätantike und Nachleben', Rubrik "Religion"; über das frühe Papyruszeugnis für die Anrufung der Gottesmutter Maria s. SAUSER S. 22; über koptische Marientexte s. SAUSER S. 23 („Mutter des Herrn"); über ANRW II 17.3

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ETHELBERT STAUFFER

ist nicht die erste Frau von Fleisch und Blut, der solche Ehrung widerfahren ist. Auch die Königsmütter des Lagidenhauses konnten „Gottesmütter" heißen, und Frauen wie Hatschepsut, Kleopatra VII., Musa oder Julia Domna sind faktisch als Gottesmutter verherrlicht worden. Aber das waren gekrönte Häupter, Frauen von politischem Weltformat, die einiges für ihre Apotheose tun konnten. Maria war eine unbekannte Jüdin, die für ihre Glorifizierung nichts unternehmen konnte und wollte. Der Marientitel QEOTÔKOÇ hat Geschichte gemacht. Er fand seinen Weg nach Kleinasien und erhielt in Ephesus die amtliche Sanktionierung416. Mit diesem Namen gekrönt, hat Maria Rom und den römischen Westen erobert417 und zunächst die anatolischen Kourotrophoi, zuletzt die ägyptische Horotrophos besiegt. Dieser Sieg manifestiert sich am massivsten in der Vielzahl der Marienkirchen, die ab 431 in aller Welt an die Stelle alter Dominaheiligtümer traten 418 . Er manifestiert sich am handgreiflichsten in der Geschichte einzelner Dominaskulpturen, die zunächst als antike Andachtsbilder geschaffen und später als christliche Madonnenbilder verehrt worden sind419. Am beziehungsreichsten aber manifestiert sich der Sieg der Maria Genetrix in der Fülle des doxologischen Erbgutes, die aus der Isisreligion in die christliche Marienfrömmigkeit eingeströmt ist und in der Liturgie und Legende, Dichtung und Bildkunst, aber, mutatis mutandis, auch in der Dogmatik ihren Niederschlag gefunden hat. Wir können an dieser Stelle nur ganz summarisch die wichtigsten „Erbstücke" namhaft

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t|ucm], and to Jupiter Heliopolitanus, the Baal of Syria. K R A A B E L , who has most recently written on the problem, has finally disposed of it, at least so far as Asia Minor is concerned. Although the Jewish community at Sardis is now known to have

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initiate has arrived. With such a conception one might correlate the Vibia scene in the cult of Sabazius, or the early Christian conception of a eucharist with Christ in the Heavenly Kingdom." NILSSON discussed the tomb: Geschichte, II 2 , 662f.; cf. also ID., Opuscula Selecta, III (Lund, 1960), 176-181; and A. D. NOCK, Gnomon, XXVII (1955), 565f. The manduca, bibe inscription is in itself purely hedonistic. GOODENOUGH, o p . c i t . , II, 2 6 7 .

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Ibid., IV, 36f.

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NILSSON, Geschichte, II 2 , 6 6 4 f.

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A. VON DOMASZEWSKI, Archaeologisch-epigrapische Mittheilungen aus Oesterreich — Ungarn, X (1886), 238—244. The altar found at Yeni-Nikup bears a dedication mentioning the Idaean goddess and evidently equating Sabazios with Zeus Helios. DOMASZEWSKI'S reading