Fontes Minores XIII
 3110727919, 9783110727913

Table of contents :
Vorwort
Ludwig Burgmann (14. 4.1948–28. 8. 2019)
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis
Anfang und Ende der byzantinischen Rechtsgeschichte
The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils: Revisiting Hoeschel’s version
The conspiracy of Michael Traulos against Leo V: A critical approach to the primary sources and modern interpretations
Legal Elements in Digenis Akritas
The eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus. His scholia on the Basilica laws and his connection to the Meditatio de nudis pactis
Thessalonizensische Jurisprudenz in der Palaiologenzeit
Zachariae von Lingenthal bei Contardo Ferrini
Antwort auf eine törichte Behauptung
Harmenopulos liest die Peira
Praefatio to the Basilica On-Line
Ein Kommentar zur Synopsis Pselli des elften Jahrhunderts und seine Spuren
Über einige Motive byzantinische Rechtsgeschichte zu studieren
Riflessioni sul senatus consultum Afinianum e sull’adoptio ex tribus maribus
Die Peira
Handschriftenverzeichnis
Quellenverzeichnis

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Fontes Minores XIII

Forschungen zur byzantinischen Rechtsgeschichte

Neue Folge Herausgegeben von Dieter Simon im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen

Band 3

Fontes Minores XIII

Herausgegeben von Wolfram Brandes

Das Projekt „Edition und Bearbeitung byzantinischer Rechtsquellen“ wird als Vorhaben der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen im Rahmen des Akademieprogramms von der Bundesrepublik Deutschland und vom Land Hessen gefördert.

ISBN 978-3-11-072791-3 e-ISBN (PDF) 978-3-11-072947-4 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-072954-2 ISSN 1866-962X Library of Congress Control Number: 2021932116 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­ bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Printing & binding: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

In memoriam Ludwig Burgmann

Vorwort Am 31.12. 2020 wird das Frankfurter Forschungsprojekt „Edition und Bearbeitung byzantinischer Rechtsquellen“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen ersatzlos geschlossen. Für die internationale (und deutsche) byzantinistische Rechtsgeschichte ist dies ein schwerer Schlag. Allerdings haben derartige Akademieunternehmungen stets eine beschränkte Lebensdauer, so dass man rückblickend dankbar anerkennen muss, dass die Göttinger Akademie (bzw. die Union der Akademien Deutschlands) eine sehr lange Zeit die Finanzierung gewährleitet hat. Vermutlich ist dieser Band der Fontes Minores der letzte, auch wenn in der Reihe Forschungen zur Byzantinischen Rechtgeschichte. Neue Folge (bei De Gruyter) noch einige Bände erscheinen werden. Dass dieser Band viele Beiträge von Dieter Simon, dem Begründer des Projektes und stetem spiritus rector, enthält, darf nicht verwundern, zeigt doch auch dieser Umstand, in welch umfassender Art und Weise Simon die internationale byzantinistische Rechtsgeschichte prägte und in umfangreicher Weise dominierte. Weiter Beiträge verdanken wir guten Freunden und engen Kollegen (Antonia Giannouli, Daphne Penna, Bernard Stolte, Marios Tantalos, Silvia Neye sowie Pierangelo Buongiorno und Alice Cherchi). Ein Vortrag von Andreas Schminck (†), den er wegen seines Todes nicht mehr zum Druck befördern konnte, wurde wegen seiner wissenschaftlichen Bedeutung aufgenommen. Zwei Beiträge (Andreas Gkoutzioukostas, Valerio Massimo Minale¹) stammen aus den Vorträgen der Table ronde „Crimes against the State and the Church“ (organisiert von W. Brandes) auf dem 23. Internationalen Kongress für Byzantinische Studien (Belgrad, 22.–27. August 2016). Der Vortrag des Herausgebers dieses Bandes erschien bereits an anderer Stelle.² Dieser Band ist dem Andenken an Ludwig Burgmann gewidmet, dem die byzantinistische Rechtsgeschichte so viel verdankt.³ Wolfram Brandes

 Inzwischen erschien eine italienische Version seines Aufsatzes: Elementi giuridici nel Digenes Akritas. L’eroe e le donne, in: Lo spazio della donna nel mondo antico, a cura di M. del Tufo/F. Lucrezi. Napoli 2019, 107– 123.  Eine Verschwörung gegen Justinian im Jahre 562 und Johannes Malalas, in: Laura Carrara/Mischa Meier/Christine Radtki-Jansen (Hgg.), Die Weltchronik des Johannes Malalas. Quellenfragen (Malalas Studien 2). Stuttgart 2017, 357– 392.  Man vergleiche nur den Nachdruck seiner einschlägigen Aufsätze in diesen drei Bänden: L. Burgmann, Ausgewählte Aufsätze zur byzantinischen Rechtsgeschichte (FBR 33). Frankfurt 2015; Ders., Aufsätze zur byzantinischen Rechtsgeschichte, I – II (FBR 36/1– 2). Frankfurt 2918 (zusammen 1219 Druckseiten!). https://doi.org/10.1515/9783110729474-001

Ludwig Burgmann (14. 4. 1948 – 28. 8. 2019) Wir trauern um Ludwig Burgmann. Sein Tod kam nicht überraschend, aber der Eintritt des Erwarteten mildert den Schmerz nicht, und der Verlust wiegt nicht geringer. Der Weg, den Ludwig Burgmann zurücklegen musste, bis er erreicht hatte, was uns allen noch bevorsteht, war sehr lang, aber er hatte das große Glück, vielleicht das einzige wirklich ganz große Glück in seinem Leben, diesen Weg nicht allein gehen zu müssen. Er wurde von Freya begleitet, und zwar so begleitet, dass er diese liebevollnüchterne Umsicht und omipräsente Fürsorge als tägliches Geschenk empfunden haben muss. Für diese große Tat, eine Tat tiefer Menschlichkeit, gebührt Dir, liebe Freya, ein Dank, der etwas weiterreichen sollte als ein bayerisches „Vergelt′s Gott“. Gute Gründe, auch Ludwig Burgmanns dankbar zu gedenken, haben die meisten von uns – wobei ich zu jenen gehöre, die in der ersten Reihe stehen. Einen winzigen Beitrag sehe ich darin, dass ich den vielerlei Bildern, die der facettenreiche Mann von sich in den Köpfen der Anwesenden hinterlassen hat, zwei weitere hinzufüge – nicht, um Ihre Bilder zu übermalen, sondern um sie zu ergänzen und zu festigen. Ich denke an den Schwager, und ich denke an den Mitarbeiter und Kollegen. Kennengelernt habe ich Ludwig Burgmann 1957. Da war er 9 Jahre alt und der kleine Bruder meiner 12 Jahre älteren Freundin Almut Burgmann. Die drei Schwestern meiner Freundin interessierten mich wesentlich mehr als der stille, etwas verschlossene und offensichtlich nicht kommunikationsfreudige Junge. Er war eben da und störte nicht. Das änderte sich nicht wirklich, als er 1961 zu meinem Schwager mutierte. Da war er 13. Zwar kam er in den folgenden Jahren dann und wann zu uns nach München zu Besuch. Wir machten sogar 1964 zu dritt eine mehrwöchige Reise durch die Türkei, bei der ich immerhin entdeckte, dass er nicht nur sehr viel Witz und eine verblüffende Bildung besaß, sondern auch über einen, diesem Alter gewöhnlich fremden, heiteren Sarkasmus verfügte. Aber er blieb doch der kleine Junge und Schüler, der sich von seinem promovierten Schwager erklären ließ, was Papyrologie ist, von sich aber nichts preisgab. Als er das Abitur gemacht hatte, das Studium der Altphilologie aufnahm und es mit einem weiteren Studium der Slawistik verknüpfte, um in Richtung vergleichende Sprachwissenschaft zu steuern, verschoben sich vor meinen Augen die Dinge. Immer öfter sprachen wir bei familiären Zusammentreffen über die für mich allmählich sichtbar werdende Rechtsbyzantinistik, immer öfter verglichen wir belustigt unsere so verschiedenen Charaktere – hier der lebenslustig heitere, redefreudige und etwas oberflächliche Pfälzer, dort der ernste, etwas mundfaule, aber stets gedan-

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Dieter Simon

kentief grabende Siegerländer. Und kamen zu dem Ergebnis, dass diese Schwägerschaft für uns beide ein Glücksfall gewesen sei. Das ist so geblieben – und es verstärkte sich noch, als Ludwig eines Tages, natürlich ganz überraschend für die ebenso harmonisch wie asketisch wirkende Familie, eine temperamentvolle und unbefangene, junge und hübsche Frau, Freya, präsentierte, die von seinen Schwestern mit einer wohlwollend gemilderten Mischung aus Missmut und Misstrauen gemustert wurde. Als ich einmal zufällig dazukam als er dieses schwarzhaarige Mädchen leidenschaftlich küsste, dachte ich: Er ist doch anders, als er scheint! Noch war vom Mitarbeiter und Byzantinisten nichts zu sehen, und selbst als Ludwig und Freya 1974 nach Frankfurt kamen und in der Altkönigstrasse gegenüber der Wohnung von Dieter und Almut Quartier nahmen, geschah das ohne Vorstellung von dem, was später folgen sollte. 1973 hatte mir die DFG ein üppig ausgestattetes Projekt bewilligt, das sich dem wüsten und in Deutschland weithin nicht mehr gepflegten Raum der byzantinischen Rechtsquellen widmen sollte. Ludwig ergriff die Gelegenheit, in diesem Projekt sorgenfrei zu promovieren; aus Dankbarkeit wählte er ein rechtsbyzantinisches Thema, wobei wir beide davon ausgingen, dass dies ein einmaliger Ausflug sein würde, der sein Nachdenken über die vergleichende Sprachwissenschaft keineswegs verdrängen, sondern bereichern sollte. Es kam dann alles ganz anders. Auf ein glückliches und unbeschwertes Quinquennium folgte das fatale Jahr 1980. Ludwig hatte die kritische Edition der Ecloga fertiggestellt, ein vielbehandeltes Gesetzbuch aus dem Jahre 741. Die Arbeit war ein unüberholbar gebliebenes Meisterwerk, erstmals richtig datiert, unter Ausschöpfung der gesamten handschriftlichen Tradition, philologisch, kodikologisch und paläographisch makellos, einfühlsam übersetzt und für rechtshistorische Arbeit präzise aufbereitet. Da eine Promotion bei den Juristen weder möglich noch beabsichtigt war, wandte sich Ludwig an den Münchner Ordinarius für Byzantinistik, einen Professor namens Armin Hohlweg, ein Mann von mäßigem Verstand, aber gebläht von professoraler Eitelkeit. Der Ignorant erklärte die Arbeit kurzerhand für ein bisschen besser als ausreichend und versperrte dem schwer erschütterten Burgmann mit seinem cum laude, dem consilium abeundi, wie Ludwig dies nannte, jedes weitere Nachdenken über den akademischen Raum. In den drei Stunden, in denen wir das Resultat des Münchener Ausflugs besprachen, entschied sich Ludwig für das Projekt und wurde mein Mitarbeiter. Er platzierte sich vor seine lebenslang engste Freundin Marie Theres Fögen und vor seinen lebenslang engsten Feind Andreas Schminck und führte das DFG-Projekt zusammen mit seinem Schwager, der längst zu seinem Bewunderer geworden war, in die Göttinger Akademie. Es folgten zwei Jahrzehnte einer unglaublich intensiven und fruchtbaren Arbeit, bei der die persönliche Forschung des Historikers und Philologen schließlich nur noch den kleineren Teil einnahm: Unermüdlich betreute und belehrte er die vom Projekt-

Ludwig Burgmann (14. 4. 1948 – 28. 8. 2019)

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leiter eingeladenen Gäste und eingestellten Hilfskräfte. Jeder Text, der in den Fontes Minores publiziert wurde, musste erst durch den engen Flaschenhals seiner strengen philologischen und inhaltlichen Kritik, gleichgültig, ob es sich um ein dickes Werk, wie die Athanasiosedition von Simon und Troianos, oder um dicke Aufsätze, wie die Harmenopulos-Studien von Fögen, handelte. Er führte die technisch-administrative Korrespondenz mit der Göttinger Akademie und realisierte die Idee, das Projekt nach Russland, Armenien und Georgien auszudehnen. Er beriet und betreute unsere griechischen, italienischen, französischen und englischen Gäste, sorgte sich um die Kontakte zu unseren niederländischen Partnern im Geiste gleichgesinnter Forscher und war zur Stelle, als der Gedanke auftauchte, sich um die arabischen Übersetzungen byzantinischer Rechtsbücher zu kümmern. Viele dieser zum größten Teil erstmalig in Angriff genommenen Vorhaben konnten aus den verschiedensten Gründen nicht zum anvisierten Ziel gebracht werden, aber große Taten wie die kritischen Editionen der russischen und arabischen Ecloga, sind geglückt. Nebenbei hat er dem Projekt nicht nur sein wissenschaftliches Leben, sondern auch noch seine privaten Räume gewidmet. In der Altkönigstrasse richtete der Gelehrte, der auch ein begeisterter Koch war und nicht nur im Urlaub die Mitglieder seiner Familie bekochte, in seiner Wohnung die von ihm so genannte Kantine ein, in der sich wöchentlich einmal Mitarbeiter und Gäste des Projekts trafen und bei abwechslungsreichen Mahlzeiten ihre neuen und alten Probleme diskutierten. Es ist mehr als erstaunlich, dass er neben all dem noch die Zeit fand, ein opus magnum zu verfassen, nämlich die Edition und Übersetzung der Ecloga Basilicorum I – X, ein Text, der durch seine beigegebenen Erläuterungen über das Können und die Geisteshaltung der byzantinischen Juristen des 12. Jahrhunderts mehr verrät als jeder andere – ein Umstand, der leider immer noch der Einsicht der Rechtsbyzantinisten bedarf. Die gerade herausgebrachten, in drei Bänden zusammengefassten rechtsbyzantinistischen Aufsätze und Analysen¹ dokumentieren jetzt auch nach außen den von den Insidern schon immer bewunderten Überblick und die Schaffenskraft des Verstorbenen. Schließlich hat er sich neben all diesen gelassen und mit großer innerer Heiterkeit erledigten, selbstgestellten Aufgaben, zusammen mit seinem der Byzantinistik fernstehenden Freund, dem Rechtstheoretiker Rainer Kiesow, auch noch mit Verve der Betreuung des von seinem Schwager entworfenen und herausgegebenen Rechtshistorischen Journals gewidmet. Die 20 von Kiesow und Fögen betreuten und publizierten Bände, die von der Community zuerst mit Befremden zur Kenntnis genommen, am Ende dann freilich mit Wehmut verabschiedet wurden, zeigen bis in die von seiner

 L. Burgmann, Ausgewählte Aufsätze zur byzantinischen Rechtsgeschichte (FBR 33). Frankfurt am Main 2015, 466 S.; Ders., Aufsätze zur byzantinischen Rechtsgeschichte, I – II (FBR 36/1– 2). Frankfurt am Main 2018, IX, 350 + IX, 403 S.

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Dieter Simon

Schwester Jutta gefertigten Zeichnungen hinein die Spuren seines Esprits und seiner Sorgfalt. Es war nicht zuletzt seine aufmerksame und konzentrierte Teilnahme an den Redaktionssitzungen des RJ, die sein Verständnis für das Recht so schärfte, dass man ihn schließlich auch noch einen Rechtshistoriker hätte nennen können. Das waren die 20 Jahre, in denen das Forschungsprojekt, das am Ende sein Projekt war, blühte und über die nationalen Grenzen hinaus Wirksamkeit entfaltete. Dass es dem Gelehrten mehr abverlangte als für ihn gut war, haben wir erst im Nachhinein gesehen. 2005, noch hatte niemand etwas von der heranschleichenden Krankheit bemerkt, sagte er auf meine Frage nach dem Stand der Dinge: „Ich war letzthin ziemlich viel allein“. Darin steckte kein Vorwurf – nur Trauer. Tatsächlich hatte ihn sein Schwager schon längere Zeit zugunsten von Wahnideen über die praktische Relevanz rechtstheoretischer Besinnung und die Wirkkraft justizpolitischer Reformprojekte verlassen. Seine wissenschaftliche Freundin, Marie Theres Fögen, verfolgte ihre, der Byzantinistik abholde Karriere in der Schweiz, der ihm in der Sache nächststehende Kollege Andreas Schminck, piesackte ihn lieber als mit ihm um die Sache zu ringen. Der gleichstarke Gesprächspartner fehlte, und seine jüngste, ihm für Fragen, die niemanden etwas angehen, stets zur Verfügung stehende jüngste Schwester Traute war plötzlich gestorben. Er bekam einen Herzinfarkt und seine Kraft ließ nach. 2010, als ich wieder meine Routinefrage stellte, diesmal, weil ich wusste, dass er sie erwartete, sagte er nur: „Ich fürchte, für die Rechtsgeschichte ist es zu spät“. Damals wussten bereits alle, und er selbst ahnte es offensichtlich, dass ihn die Krankheit schon fest im Griff hatte. Seine „Rechtsgeschichte“, die er zwar formal als eine „äußere“ geplant hatte, die aber doch sehr viel mehr sein sollte als ein sprödes Register der Überlieferung nach Art der delineatio des Zachariae von Lingenthal, blieb ungeschrieben und wird in absehbarer Zeit nicht geschrieben werden können – und wenn sie eines Tages geschrieben werden wird, dann sicher nicht in deutscher Sprache. Denn das Forschungsprojekt, mein, sein Forschungsprojekt wird am 31.12. 2020 geschlossen, und Rechtshistoriker, die sich für die byzantinische Rechtsgeschichte interessieren, gibt es hierzulande aus vielen Gründen nicht mehr. Wir verabschieden uns also heute nicht nur von Ludwig Burgmann, sondern auch von einem kleinen Stück humanistischer Forschungskultur, die in dieser Form und dieser Rigidität an ihr geschichtliches Ende gekommen ist. Das darf uns traurig stimmen, hat aber auch einen tröstlichen Hauch von Vollendung. Dieter Simon

Inhalt Abkürzungsverzeichnis

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Dieter Simon Anfang und Ende der byzantinischen Rechtsgeschichte

1

Antonia Giannouli The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils: Revisiting Hoeschel’s 25 version Andreas Gkoutzioukostas The conspiracy of Michael Traulos against Leo V: A critical approach to the primary sources and modern interpretations 83 Valerio Massimo Minale Legal Elements in Digenis Akritas

97

Daphne Penna The eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus. His scholia on the Basilica laws and his connection to the Meditatio de nudis pactis 111 Andreas Schminck † Thessalonizensische Jurisprudenz in der Palaiologenzeit Dieter Simon Zachariae von Lingenthal bei Contardo Ferrini

133

143

Dieter Simon Antwort auf eine törichte Behauptung (᾿Aπάντησις πρὸς τὸν λέγοντα κεκωλυμένον εἶναι τὸν ἐκ τριγενείας γάμον καὶ 167 ἀσυγχώρητον) Dieter Simon & Silvia Neye Harmenopulos liest die Peira Bernard H. Stolte Praefatio to the Basilica On-Line

179

239

XIV

Inhalt

Marios Th. Tantalos Ein Kommentar zur Synopsis Pselli des elften Jahrhunderts und seine Spuren 265 Dieter Simon Über einige Motive byzantinische Rechtsgeschichte zu studieren Pierangelo Buongiorno & Alice Cherchi Riflessioni sul senatus consultum Afinianum e sull’adoptio ex tribus 289 maribus Dieter Simon 323 Die Peira Handschriftenverzeichnis Quellenverzeichnis 347

345

279

Abkürzungsverzeichnis AB ACO AE AHC Anekdota I – III Att. B. BHG BIDR BMGS BrevTheod. BS Bsl. BT Byz. BZ C. CCSG CFHB CIL CPG CSHB CTh. D. Dain/Noailles Dölger/Wirth

DOP DOT EclBas ÉO Epan. EpanA Epit. FBR FM GRBS H. I.

Analecta Bollandiana Acta conciliorum orcumenicorum L’année épigraphique Annuarium historiae conciliorum G.E. Heimbach, ᾿Aνέκδοτα I – II. Leipzig 1838/1840 (Ndr. Aalen 1969); K.E. Zachariae von Lingenthal, ᾿Aνέκδοτα. Leipzig 1843 (Ndr. Aalen 1969) Michael Attaleiotes, Πόνημα νομικὸν, ed. L. Sgutas = Zepos, IGR VII, 409 – 497 Basilica, edd. H.J. Scheltema/N. van der Wal/D. Holwerda Bibliotheca Hagiographica Graeca Bullettino dell‘Istituto di Diritto Romano Byzantine and Modern Greek Studies Theodoros Hermopolitanos, Breviarium Novellarum, ed. Zachariä von Lingenthal, ᾿Aνέκδοτα 1 – 165 Basilikenscholien Byzantinoslavica Basilikentext Byzantion Byzantinische Zeitschrift Codex Iustinianus, ed. P. Krüger Corpus Christianorum, series Graeca Corpus fontium historiae Byzantinae Corpus Inscriptionum Latinarum Clavis patrum Graecorum Corpus scriptorum historiae Byzantinae Codex Theodosianus, ed. Th. Mommsen Digesta, ed. Th. Mommsen A. Dain/P. Noailles, Les novelles de Léon VI le Sage. Paris 1944 F. Dölger, Regesten der Kaiserurkunden des oströmischen Reiches von 565 – 1453, 3. Teil: Regesten von 1204 – 1282, 2. Aufl. bearbeitet von P. Wirth. München 1977 Dumbarton Oaks Papers Dumbarton Oaks Texts Ecloga Basilicorum, ed. L. Burgmann Échos d’Orient Epanagoge, ed. Zachariae von Lingenthal (= Zepos, IGR II, 229 – 368, 410 – 427) Epanagoge aucta, ed. Zachariae von Lingenthal (= Zepos, IGR VI 49 – 216) Epitome legum, ed. Zachariae von Lingenthal (= Zepos, IGR IV, 261 – 585, 596 – 619) Forschungen zur byzantinischen Rechtsgeschichte Fontes Minores Greek, Roman, and Byzantine Studies Const. Harmenopuli Manuale legum sive Hexabiblos, ed. G.E. Heimbach. Leipzig 1851 (Ndr. Aalen 1969) Institutiones, ed. P. Krüger

https://doi.org/10.1515/9783110729474-003

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Abkürzungsverzeichnis

JÖB JRS Lampe Leunclavius, IGR

Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik Journal of Roman Studies G.W.H. Lampe, A Patristic Greek Lexicon. Oxford 1961 Iohannes Leunclavius, Iuris Graeco-Romani tam canonici quam civilis Tomi duo. Frankfurt am Main (Ndr. Franborough 1971) LSJ H.G. Liddell/R. Scott, A Greek-English Lexicon. Oxford 1983 Monumenta Germaniae Historica MGH N. Novellae, edd. R. Schöll/W. Kroll NLeo A. Dain/P. Noailles, Les novelles de Léon VI le Sage. Paris 1944 NNDI Novissimo digesto Italiano Oxford Dictionary of Byzantium, ed. A. Kazhdan. New York/Oxford 1991 ODB P., Peira Peira, ed. K.E. Zachariae von Lingenthal (Ndr. in Zepos, IGR IV) PG J.-P. Migne, Patrologiae cursus completus. Series Graeca, I – CLXVI. Paris 1857/1866 PIR2 Prosopographia Imperii Romani saec. I, II, III, 2. Aufl. PmbZ Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Proch. Prochiron, ed. K.E. Zachariae von Lingenthal (Ndr. in Zepos, IGR II) RE Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft REB Revues des études byzanines RHBR Repertorium der Handschriften des byzantinischen Rechts, Teil I: Die Handschriften des weltlichen Rechts (Nr. 1 – 327), hg. von L. Burgmann/M.Th. Fögen/A. Schminck/D. Simon; Teil II: Die Handschriften des kirchlichen Rechts 1 (Nr. 328 – 427), hg. von A. Schminck/D. Getov; Teil III: Die Handschriften des kirchlichen Rechts 2 (Nr. 429 – 527) (FBR 20, 28, 34). Frankfurt am Main 1995/2010/2017 Rh.-P G.A. Rhalles/M. Potles, Σύνταγμα τῶν θείων καὶ ἱερῶν κανόνων, I – VI. Athen 1852/1859 (Ndr. Athen 1966) Rhopai F. Sitzia, Le Rhopai. Pubblicato con i fondi dell’Ist. di storia del diritto romano e storia del diritto. Napoli 1984 RIDA Revue international des droits de l’antiquité RISG Rivista Italiana per le scienze giuridiche RJ Rechtshistorisches Journal RKOR T.C. Lounghis/ B. Blysidu/St. Lampakes, Regesten der Kaiserurkunden des oströmischen Reiches von 476 bis 565. Nicosia 2005 SBM Synopsis Basilicorum maior, ed. Zachariä von Lingenthal (Ndr. in Zepos, IGR V) SDHI Studia et documenta historiae et iuris SG Subceciva Groningana SMin. Synopsis minor, ed. Zachariä von Lingenthal (Ndr. in: Zepos, IGR VI) Theod. Theodoros von Hermupolis, Novellenbreviar, ed. Zachariae von Lingenthal, ᾿Aνέκδοτα 1 – 165 Tipoukeitos C. Ferrini/G. Mercati/F. Dölger/S. Hörmann/E. Seidl (eds), ΤΙΠΟΥΚΕΙΤΟΣ sive librorum LX Basilicorum summarium (Studi e testi 25, 51, 107, 179, 193). Rome 1914/1957 TLG Thesaurus Linguae Graecae TM Travaux et Mémoires Zachariae, ᾿Aνέκδοτα C.E. Zachariae, ᾿Aνέκδοτα (III). Leipzig 1843 (Ndr. Aalen 1969) Zachariä, Coll. C.E. Zachariae a Lingenthal, Collectio librorum juris Graeco-Romani ineditorum. Ecloga Leonis et Constantini. Epanagoge Basilii Leonis et Alexandri. Leipzig 1852 (Ndr. in Zepos IGR II)

Abkürzungsverzeichnis

XVII

Zachariä, Geschichte K.E. Zachariae von Lingenthal, Geschichte des griechisch-römischen Rechts. Berlin 1892 (Ndr. Aalen 1955) Zachariä, IGR C.E. Zachariae von Lingenthal, Jus Graeco-Romanum, I – VII. Leipzig 1856/ 1884 J. und P. Zepos, Jus Graecoromanum, I – VIII. Athen 1931 (Ndr. Aalen 1962) Zepos, IGR ZPE Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik Zbornik radova vizantološkog instituta ZRVI ZSSRA Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung

Dieter Simon

Anfang und Ende der byzantinischen Rechtsgeschichte Sieht man sich, aus welchen Gründen auch immer, veranlasst, über den Beginn eines historischen Phänomens nachzudenken, gerät man schnell in die Versuchung sich mit der Philosophenweisheit aus der Affäre ziehen, dass jedem Anfang notwendig ein anderer vorausgegangen sei, so dass von „dem“ Anfang irgendwie nicht gesprochen werden könne. Dann muss eben entschieden und ein Anfang gemacht, d. h. hergestellt werden.

I. Worauf deutet jener, der den Ausdruck „byzantinisches Recht“ verwendet, ist die erste Auskunft, die man einem Fragesteller schuldig wäre. Und nachzuschauen hätte man vernünftigerweise bei den Byzantinern, die es schließlich am besten wissen müssen, wann und wie sie mit dem byzantinischen Recht begonnen und was sie überhaupt als solches bezeichnet haben. Und schon befindet man sich in größter Verlegenheit, weil die „Byzantiner“ es versäumt haben, sich als selbstbeschreibende Akteure in der Geschichte zu Wort zu melden. Soviel wir wissen, hat sich weder der von uns als „Byzanz“ bezeichnete Staat, solange er existierte, als „Byzanz“ noch haben sich die Gesellschaft und ihre Individuen, solange es sie gab, als Byzantiner bezeichnet. Der Name „Byzanz“ wurde angeblich von einem deutschen Humanisten Hieronymus Wolf, der im 16. Jahrhundert, genau von 1515 bis 1580, gelebt hat und aus Oettingen in Bayern stammte, erfunden. Ob das zutrifft steht dahin. Sicher ist, dass Wolf 1557 eine Sammlung griechischer Geschichtsschreiber herausgegeben hat und dass diese Sammlung, weil sie den Na-

Die vorliegende Abhandlung verdankt ihre Entstehung der ehrenden Einladung der Athener Akademie der Wissenschaften, am 7. März 2018 bei einer Veranstaltung des Κέντρον Ερεύνης της Ιστορίας του Ελληνικού Δικαίου zu sprechen. Das Thema lautete: Βυζαντινά και Μεταβυζαντινά Δίκαιο: Τομές, συνέχειες και προεκτάσεις στη σύγχρονη νομική πραγματικότητα. Ich sollte „über ein Thema aus der Anfangszeit des byzantinischen Rechts“ referieren, verstand aber, dass ich „über das Thema des Anfangs des byzantinischen Rechts“ berichten solle, worüber ich unter dem Gesichtspunkt der Periodisierung 30 Jahre zuvor schon einmal gehandelt hatte (D. Simon, Epochen der byzantinischen Rechtsgeschichte, Ius Commune 15 [1988] 73 – 106). Also habe ich versucht, über das damals Gedachte erneut nachzudenken. Einen größeren Teil des hier gedruckten Textes habe ich dann in Athen unter dem Titel „Die Geburt des byzantinischen Rechts“ vorgetragen. Bei der Überarbeitung wurden die Fußnoten nachgetragen, denen hier entgegen meiner und überwiegender Übung hier die Aufgabe zuteilwurde, zur Weiterführung und Vertiefung anzuregen. Die für Nichtspezialisten bestimmte Diktion des Textes und die entsprechenden Beispiele wurden aber beibehalten. https://doi.org/10.1515/9783110729474-004

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Dieter Simon

men Byzantina historia a Constantino Magno usque ad Constantinum postremum trug, zum ersten gedruckten Nachweis dafür avancierte, dass ein Gelehrter für die Geschichte Konstantinopels den Ausdruck Historia Byzantina benutzte. Warum der Oettinger Humanist für seine Sammlung diesen Namen wählte, hat er nicht verraten. Angeknüpft hat er jedenfalls an den Namen Byzantion, womit eine bis ins 4. vorchristliche Jahrhundert zurückzuverfolgende, griechische Siedlung bezeichnet wurde, die sich ca. 800 Jahre später, nämlich im 4. nachchristlichen Jahrhundert, als eine keineswegs unbedeutende Hafen- und Handelsstadt auf der europäischen Seite des Bosporus darstellte. 330 p. C. gründete Konstantin der Große diese Stadt um, machte sie zu seiner Hauptresidenz. Sie galt alsbald, durchaus programmatisch, als Neu-Rom (Νέα Ρώμη) und hieß später nach ihrem Neu-Gründer Constantinopolis, womit der alte Name zwar nicht sofort obsolet war, aber doch nach und nach außer Gebrauch geriet. Die Einwohner von Byzantion nannten sich zu dieser Zeit keineswegs „Byzantiner“, sondern Ῥωμαῖοι, also Römer, wie es die meisten Bewohner des römischen Reiches nach 212 taten, als Caracalla allen Freien des Reiches das Bürgerrecht verliehen hatte. Wenn also tatsächlich¹ Hieronymus Wolf, der von Hans Georg Beck zum Vater der deutschen Byzantinistik ernannt wurde², den alten Namen Byzantion wieder ausgrub, wollte er vielleicht, was für einen guten Humanisten³ nichts Ungewöhnliches gewesen wäre, einen Kontinuitätsfaden zum klassischen Griechenland spinnen. Vielleicht wollte er aber auch, wie schon vermutet wurde, das oströmische Imperium von der Geschichte des alten Rom und der des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation separieren.⁴

 Was durchaus zweifelhaft ist: Reinsch, hat auf eine 1481 von Costanzo da Ferrara gefertigte Porträtmedaille hingewiesen, auf der Mehmed II., der Eroberer, als Byzantii Imperator bezeichnet wird, was jedenfalls als „Herrscher von Byzanz“ gedeutet werden kann und dann zwar nicht beweist, dass Mehmet sich so bezeichnete, aber doch die Urheberschaft des Hieronymus Wolf nachdrücklich erschüttert, siehe D. R. Reinsch, Defining Byzantine Culture, in: Byzantine Culture. Papers from the Conference ‚Byzantine Days of Istanbul‘, Mai 21– 23 2010. Ankara 2014, 1– 8. Zur Frage woher Costanzo da Ferrara seine Weisheit haben könnte, teilte mir Dimitra Karambula (Athen) folgendes mit: „Laonikos Chalkokondyles (1423 – 1490) bezeichnete in seinem Werk „Αποδείξεις Ιστοριών“ (der Jahre 1298 – 1463) den nach der Pelοpoponnes geflohenen Johannes VIII. Palaiologos (1425 – 1448) als Βασιλέα Βυζαντίου (ο του Βυζαντίου Βασιλεύς). Chalkokondyles verfasste sein Werk in Italien, wohin er nach der Eroberung Konstantinopels geflohen war. Ein Italiener, der das Werk des Chalkokondyles kannte, könnte daher ohne weiteres Μehmed II. als βασιλεύς Βυζαντίου bezeichnet haben.“  H.-G. Beck, Der Vater der deutschen Byzantinistik. Das Leben des Hieronymus Wolf von ihm selbst erzählt (Miscellanea Byzantina Monacensia, 29). München 1984.  Wolf gewann Ansehen zunächst als Editor und Übersetzer von Ιsokrates und Demosthenes. Sein Corpus der byzantinischen Historiographie war die nicht selbstgewählte Frucht seiner Tätigkeit für die Augsburger Fugger, die in den Besitz einer Niketas Choniates-Handschrift gelangt waren, siehe Beck (wie Anm. 3), 155.  Siehe C. Rapp, Die Entstehungsgeschichte der Byzantinistik in Wien. Das Fremde im Eigenen, in: K.A. Fröschl/K. Anton/G.B. Müller/T. Olechowski/B. Schmidt-Lauber (Hgg.), Reflexive Innensichten aus der Universität. Wien 2015, 551– 562.

Anfang und Ende der byzantinischen Rechtsgeschichte

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Wie dem auch sei, jedenfalls ist seit dem frühen 19. Jahrhundert der Ausdruck Byzanz und Byzantiner für das oströmische Reich und seine Einwohner in der Historiographie geläufig geworden.⁵

II. Durch die onomasiologische Besinnung dürfen wir uns erst einmal legitimiert fühlen, von einem byzantinischen Reich zu reden und können von hier aus hoffnungsvoll nach dem byzantinischen Recht Ausschau halten, indem wir einmal unterstellen, das byzantinische Recht beginne mit dem byzantinischen Reich, weil „Recht“ doch immer, wenn auch gewiss zunächst nur vage und unbestimmt, mit Herrschaft, Staat, Ordnung, Macht und ähnlichen Begriffen in Zusammenhang gebracht wird. Wann also beginnt das oströmische Reich? Es zeigt sich, dass wir etwas zu früh gehofft haben. „Wo man Byzanz beginnen lässt, ist die erste Frage“. So lautet einer der Einleitungssätze, die Hans Georg Beck seiner fulminanten Darstellung des byzantinischen Jahrtausends vorausgeschickt hat.⁶ Womit er andeutete, dass er einerseits nicht von einem für alle sichtbaren, evidenten Ausgangspunkt ausgeht und dass er offenbar andererseits, wie die Wendung „beginnen lassen“ verrät, den Ausgangspunkt in gewissem Umfang in das fachgerechte Ermessen des jeweiligen Historikers stellte. Tatsächlich bemerkt der Hamburger Byzantinist Athanasios Kambylis geradezu nebenbei, der Terminus „byzantinisch“ sei, „im Zusammenhang mit Literatur sowie mit allen Formen des staatlichen und kulturellen Lebens der Byzantiner“ üblich und angebracht, „in Verbindung mit ‚Sprache‘ dagegen ungeeignet und zu vermeiden“⁷, was ebenfalls auf eine gewisse Beliebigkeit der zeitlichen Verortung zu deuten scheint.⁸ Ob man dies akzeptiert, hängt offenkundig davon ab, wie „die“ Geschichte als solche gedeutet wird, eine Frage, deren Beantwortung letztlich im erkenntnistheoretischen Bereich beheimatet ist. Wo der Historiker einen Bruch, eine Epoche, einen Zeitabschnitt, einen Abschwung oder einen Aufschwung entdeckt, bestimmt sich am Ende danach, ob er Geschichte für einen naturhistorisch ablaufenden, realen Prozess hält, der energisch und zielgerichtet auf ein erlösendes oder apokalyptisches Ende zusteuert oder eher für

 Siehe die Arbeiten von George Finlay (1799 – 1875) und vgl. noch A. Kambylis, Abriß der byzantinischen Literatur, in: H.-G. Nesselrath (Hg.), Einleitung in die griechische Philologie. Wiesbaden 1997, 316 – 342, hier 319, der auch auf Ph. Labbé als Multiplikator hinweist.  H.-G. Beck, Das byzantinische Jahrtausend. München 1978, 19 ff. Zur gleichen Frage und zum Ausdruck „byzantinisches Recht“ siehe auch L. Burgmann, Griechisch-Römisches Recht, in: Ders., Aufsätze zur byzantinischen Rechtsgeschichte, II (FBR 36). Frankfurt am Main 2018, 377– 392 (Erstveröffentlichung).  Wie Anm. 6.  Zu dieser Frage siehe auch, mit weiteren Beispielen, Reinsch (wie Anm. 2), 2 ff.

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einen zyklischen Vorgang, in dem es die ewige Wiederkunft des Gleichen zu beobachten gilt oder aber – wie ich – für ein kontingentes Rauschen aus dem sich der Mensch artifiziell – mittels Zeitvorstellung und Zeitbegriff – konventionelle oder gelegentlich auch originelle Streifen ausschneidet. Ich gehe also, wie manch anderer, davon aus, dass Perioden nicht realiter gegeben, sondern als von den Historikern und ihren Bedürfnissen konsensuell geformte Epochen zu betrachten sind, über deren Akzeptanz oder Verwerfung die sachliche Plausibilität der Wissensorganisation entscheidet. Anders gewendet: Epochen und ihre Etiketten sind nicht im historischen Material und dessen Erscheinungsformen vorgegeben, sondern stellen sich dar als Funktion der Interessen des Beobachters und der Ausrichtung seines Lichtkegels der Erkenntnis. Wer seine Fragen am Leitgestirn Theologie ausrichtet, wird zu anderen Ergebnissen gelangen als derjenige, welcher Administration und politische Organisation zum entscheidenden Faktor seiner Gliederung macht. Und wer sich an der Literaturgeschichte orientiert wird andere Abbrüche und Aufbrüche konstatieren als jener, der die Wirtschaftsgeschichte in den Vordergrund stellt. Je nach Konzept wird bald Nikaia 325, bald der Arabersturm seit den 30er Jahren des 7. Jahrhunderts, die diokletianische Reichsteilung und die damit verbundenen Reformen, Theodosios I. oder Justinian I. als die entscheidende Wendemarke in Anspruch genommen werden.⁹

III. Forschungspraktisch bedeutet dies, dass ich mich nicht mehr auf der Suche nach einem Anfang von Byzanz generell und allgemein im Rauschen der Geschichte befinde, sondern dass ich mich bemühe, aus einer denkbaren und legitimen Vielzahl von Byzanz-Visionen mein Byzanz herauszufischen, d. h. ich halte nach Gesichtspunkten Ausschau, die akzeptabel als „Anfang“ des byzantinischen Rechts in Anspruch genommen werden könnten. Blicken wir noch einmal zurück auf meine Bemerkung, dass der Historiker, vor allem dann, wenn er über eine juristische Schulung verfügt, dazu neigen wird, das byzantinische Recht mit dem byzantinischen Reich beginnen zu lassen. Dazu wird ihn, vermutlich in allen Fällen, die angedeutete Verbindung zwischen Recht und organisierter Macht veranlassen. Vielleicht definiert er, wie das nicht wenige Juristen tun, das Recht als die Summe aller Normen, die mit staatlicher Hilfe und staatlichem Zwang durchgesetzt werden können.¹⁰

 Vgl. die Beispiele von Beck (wie Anm. 7), 30.  Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, was hier alles denkbar ist – und auch gedacht wurde – kann sich bei K.F. Röhl, Allgemeine Rechtslehre. Köln 32008, durch das 2. Kapitel (Begriffe vom Recht und Begriffe im Recht, 17– 77!) erstaunen, verwirren und belehren lassen. Eine feine Darstellung der klassischen, durch die rechtstheoretischen Erregungen des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts nur leicht irritierten, Lehren bietet W. R. Schluep, Einladung zur Rechtstheorie. Bern 2006.

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Durchmustert man die rechtshistorische Literatur, hat man in der Tat den Eindruck, dass die Rechtshistoriker genauso verfahren. So schrieb etwa der Wiener Rechtshistoriker Peter Pieler: „Eine Geschichte der byzantinischen Rechtstexte hat sich mit den literarischen Produkten auseinanderzusetzen, die zwischen Diokletian und der Halosis entstanden sind“¹¹, und der Athener Spyros Troianos bemerkt in gleicher Weise „η ιστορική έρευνα των βυζαντινών νομικών κειμένων .. πρέπει να καλύψει όλη τη φιλολογική παραγωγή ανάμεσα στο Διοκλητιανό και στην κατάλυση τού βυζαντινού κράτους“.¹² Nicht wirklich anders denken auch die Holländer van der Wal und Lokin, die in ihrer Historiae Iuris graeco-romano delineatio die Quellen des byzantinischen Rechts zwischen 300 und 1453 besprechen.¹³ Viele Autoren sind – mit von der Sache her gesehen eher skurrilen und jedenfalls vernachlässigungswerten Differenzierungen – diesem an Herrschaft oder Staatsform orientierten Ansatz gefolgt.¹⁴ So wurde etwa das Jahr 306 vorgeschlagen, der Regierungsantritt Konstantins des Großen, oder das Jahr 312, die „Bekehrung“ Konstantins, oder 330, die Gründung Konstantinopels, oder 380, die Erhebung Konstantinopels zur Hauptstadt des Oströmischen Reiches.¹⁵ Damit sollten wir also eigentlich zufrieden sein und als herrschende Lehre und Überzeugung festhalten, dass das byzantinische Recht mit Konstantin dem Großen beginnt und (vielleicht) mit dem Untergang Konstantinopels 1453 endet, sofern man das Reich nicht noch ein bisschen in die Despotate hinein verlängert.¹⁶

IV. Auffallend ist allerdings, dass der bis hierher geschilderte Beginn des byzantinischen Rechts diesen Anfang ausnahmslos in Darstellungen erlebt hat, die die so genannte Quellengeschichte zum Gegenstand haben. Die „Rechtsquelle“, ein ebenso beliebter wie problematischer Ausdruck, geht auf Livius zurück, der die stadtrömischen Zwölftafeln einmal als fons omnis publici privatique iuris, als „Quelle“ des gesamten öffentlichen und privaten Rechts, bezeichnet

 P.E. Pieler, Byzantinische Rechtsliteratur, in: H. Hunger, Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner, II (Byzantinisches Handbuch im Rahmen des Handbuchs der Altertumswissenschaften, V/ 2). München 1978, 343 – 480, hier 345.  Deutsch: „Die historische Erforschung der byzantinischen Rechtstexte muss die gesamte literarische Tradition zwischen Diokletian und dem Untergang des byzantinischen Reiches erfassen.“; siehe Sp. Troianos, Die Quellen des byzantinischen Rechts. Berlin/Boston 2017, 1 (mit weiteren Nachweisen).  N. van der Wal/J.H.A. Lokin, Historiae Iuris Graeco-Romani Delineatio. Les sources du droit byzantin de 300 à 1453. Groningen 1985.  Interessenten können diese Autoren bei Troianos (wie Anm. 13), 43 ff. nachschlagen.Vgl. auch den knappen, aber fundamentalen und meisterlich wertenden Überblick von Burgmann (wie Anm. 7).  Ausführlich mit weiteren Nachweisen Simon (wie Anm. 1), 75 Anm. 5 und 90 f.  Morea mit Mistra bietet sich bis 1460 geradezu an.

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hat.¹⁷ Dementsprechend werden auch heute noch (von den Juristen) unter dem formellem Aspekt des Entstehungsgrundes die Ursprungsorte, aus denen die Rechtssätze „geflossen“ sind, in erster Linie also gesetzgeberische Akte, aber auch Spruchsammlungen und Gewohnheiten, mit der Metapher „Rechtsquellen“ belegt.¹⁸ Diese „Quellen“ sind von den materiell betrachteten einzelnen Rechtssätzen bzw. den einzelnen Rechtsinstituten, wie etwa der Ehe oder dem Verein, zu unterscheiden. Gustav Hugo (1764– 1844), Jurist und Mitbegründer der deutschen historischen Rechtsschule, hat diesen sachlich und formal vertretbaren Unterschied im 19. Jahrhundert mit der Differenzierung zwischen äußerer und innerer Rechtsgeschichte forschungspraktisch zu fassen gesucht.¹⁹ Die Geschichte der Rechtsquellen wird in seinem Gefolge auch heute noch hier und da als „äußere Rechtsgeschichte“, die Geschichte der materiellen Rechtssätze und Rechtsinstitute als innere Rechtsgeschichte bezeichnet.²⁰ Wer nach Gestalt und Gehalt des byzantinischen Rechts fragt, stellt in dieser – für unsere Absichten zweckmäßigen – Sicht der Dinge eine Frage zur inneren Rechtsgeschichte. Es versteht sich keineswegs von selbst, dass der Beginn der inneren Rechtsgeschichte mit dem der äußeren, über deren Beginn wir gerade gesprochen haben, identisch sein muss – weil, wie gesagt, die Periodisierung eine Funktion des Lichtkegels der tastenden Vernunft ist. Auf die damit aufgeworfene Frage nach der zwar nicht notwendigen, aber vielleicht doch wünschenswerten Konsonanz der Epochen von innerer und äußerer Rechtsgeschichte werden wir nicht zuletzt durch den Umstand gestoßen, dass der einzige Autor, der sich bislang an einer etwas umfassenderen Geschichte des byzantinischen materiellen Rechts versucht hat, nämlich Karl Eduard Zachariae von Lingenthal²¹, seine Geschichte des griechisch-römischen Rechts keineswegs mit Konstantin dem Großen, sondern mit Justinian beginnen lässt.  Titus Livius, Ab urbe condita 3.32.  Urteile werden je nach rechtstheoretischer Überzeugung bald als „Quellen“, bald nicht als solche angesehen (weil sie Einzelfälle betreffen); gute Orientierung bei Röhl (wie Anm. 11), 519 – 521(§ 66).  Weiteres dazu bei Simon (wie Anm. 1), 73 Anm. 1. Der Einfall, zwischen innerer und äußerer Rechtsgeschichte zu unterscheiden, stammt von G. W. Leibniz (1746 – 1816), der in seiner nova methodus die geschichtlichen Umstände, welche eine Rechtordnung begründen, von dieser selbst unterschied: Jurisprudentia historica est vel interna vel externa: illa ipsam iurisprudentiae substantiam ingreditur, haec adminiculum tantum est et requisitum (Nova methodus discendae docendaeque jurisprudentiae ex certis principiis, 1667, pars II, § 28, in: G.W. Leibniz, Philosophische Schriften, Band I: 1663 – 1672. Berlin 2006, 313).  Aufgegriffen und zum Entwurf gegenläufiger Rechtsmodelle stilisiert hat diese Differenz O. Behrends in seinem Nachruf auf F. Wieacker (ZSSRA 112 [1995] XIII–LXII), ein Nekrolog, der wissenschaftliche Biographie und Rezension miteinander verbindet. Beim Blick von außen nach innen bekommt man die Prägung des Rechts durch die Politik, beim Blick von innen nach außen die Fermentierung der Rechtssetzer durch die Juristen zu Gesicht (LV – LIX). Ob diese Überhöhung einer Erzähltechnik der Sache bekommt, steht dahin.  Die erste Auflage erschien zwischen 1856 und 1864 (Genaueres siehe bei Simon [Anm. 1], 70 Anm. 10 und 11), 2. Aufl. 1877, 3. Aufl. 1892. Der auf dem Markt befindliche Text von 1955 ist ein un-

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Nicht anders ist auch Spyros Troianos verfahren, als er einen knappen, für studentische Zwecke vorgesehenen, Grundriss zum materiellen Recht verfasste²² und ebenso Antonio d’Emilia (1908 – 1968), der in den 40er Jahren des 20. Jahrhundert bedeutende Teile einer byzantinischen Privatrechtsgeschichte erarbeitet hat²³. Auch Jan Lokin und Bernard Stolte, die 2011 eine große Einführung in das byzantinische Recht herausgegeben haben²⁴, behandeln die Periode „Da Giustiniano ai Basilici“, sehen also in Justinian den Vater des byzantinischen Rechts. Schließlich bezeichnet Hylkje de Jong, die den Versuch unternimmt, die dogmatischen Ideen der Antezessoren nicht bloß punktuell, sondern systematisch anhand einzelner Institute wie „Auftrag“ oder „Gesellschaft“ zu erhellen, die Resultate ihrer Studien umstandslos als „frühbyzantinisches“ Recht.²⁵ Und ich selbst habe, um den Beispielen noch einen weiteren Aspekt hinzuzufügen, vor knapp 50 Jahren ein griechisches Kaufformular aus dem 6. Jahrhundert in der Festschrift für Scheltema aus der Sicht der juristischen Papyrologie als „spätbyzantinisches“ publiziert²⁶ Dieser Befund hat, ungeachtet aller Freiheit zur wissenschaftsgeschichtlichen Konstruktion der Rechtsgeschichte und der nicht geringeren Freiheit der Bildung von Epochen nach dem Sachinteresse des Forschers, auf den ersten Blick doch etwas Befremdliches. Die Historiker der Quellen lassen die Geschichte ihres Gegenstandes etwa 200 Jahre vor der (teilweise von denselben Historikern geschriebenen) Geschichte der Regeln und Dogmen beginnen, obwohl doch schwerlich zu bezweifeln ist, dass die „Quellen“ ihrer Pflicht, normative Sätze entspringen zu lassen, nachgekommen sein werden.

veränderter Nachdruck der 3. Auflage, Einzelheiten bei Simon 76 ff. Dass die Darstellung umfassend sei, kann allenfalls, und auch da nur cum grano salis, vom Privatrecht gesagt werden. Es fehlen, sieht man von dem knappen Strafrecht und der kursorisch geschilderten Gerichtsverfassung ab, nicht nur weite Teile des öffentlichen Rechts, sondern auch praktisch das gesamte, jedenfalls in späterer Zeit eng mit dem weltlichen Recht verwobene Kirchenrecht.  Sp. N. Troianos, Εισηγήσεις βυζαντινού δικαίου. Athen 2014.  Die in Rom bei Ferri erschienenen Bände sind leider so gut wie unzugänglich (siehe Simon [wie Anm. 1], 74 Anm. 4).  J. H. A. Lokin/B. H. Stolte (Hgg.), Introduzione al diritto bizantino. Da Giustiniano ai Basilici. Pavia 2011 (allerdings enthält der Band von 20 Beiträgen nur 2 [von Goria und Botta] zur inneren Rechtsgeschichte).  Etwa H. de Jong, ᾿Aνὴρ ἀγαθός (vir bonus). Eine byzantinische Interpretation des Digestenfragmentes 17.1.48.2, ZSSRA 130 [2013] 348 – 372; Dies., The application of natura (φύσις) in Byzantine law, BZ 106 [2013] 683 – 712; Dies., Fullness of Κουστωδία/Φυλακή (custodia) in Early Byzantine Law, RIDA 65 (2018) 403 – 422.  D. Simon, Ein spätbyzantinisches Kaufformular, in: R. Feenstra/J. H. A. Lokin/N. van der Wal (Hgg.), Flores legum. H. J. Scheltema oblati. Groningen 1971, 155 – 181.

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V. Für Panik besteht gleichwohl kein Anlass. Zwar kann in dem Beginn, den der Forscher an den Anfang seiner Schilderung setzt, durchaus die implizite Behauptung stecken, dass dort, wo er die Sache beginnt auch der Anfang der Sache zu suchen sei. Aber notwendig ist das keineswegs, wie schnell deutlich wird, wenn man auf die Motive für die jeweilige Periodisierung blickt. Bei meinem spätbyzantinischen Kaufformular ist die Sache ziemlich simpel. Ich definierte mich seinerzeit als Papyrologe, hatte bereits mehrere Jahre die hellenistischen Vertragsformulare studiert und mich mit dem frappanten Wechsel von Terminologie und Stil befasst, der seit dem 4. Jahrhundert Gestalt und Inhalt der Geschäftsurkunden veränderte. Es war das christlich-byzantinische Notariat, dessen Entstehung und Ausbreitung man beobachten konnte. Und da dieses Notariat und seine Erzeugnisse in Ägypten im Arabersturm untergingen, war dies aus der provinziellen Sicht des mit den Papyri Ägyptens beschäftigten Anfängers eben ein spätes byzantinisches Formular. Heute würde ich das Formular als „frühbyzantinisch“ bezeichnen und die Denomination „spätbyzantinisch“ für ein im 15. Jahrhundert angesiedeltes Klischee verwenden. Was aber mag nun Zachariae von Lingenthal und – meist in seinem Gefolge – viele andere bewogen haben, aus dem Traditionsstrom des Rechts im oströmischen Reich, Justinians Rechtssammlung als Anfang des byzantinischen Rechts zu markieren?

VI. Man könnte vielleicht an die Sprache denken. Griechisch gleich byzantinisch und byzantinisch gleich griechisch? Das wäre allerdings wenig sachgerecht. Zwar steht Griechisch im Byzanz des 6. Jahrhundert faktisch, wenn auch nicht theoretisch als Fachsprache des Rechts gleichrangig neben dem offiziell alleinregierenden Lateinischen. Aber zur Alleinherrschaft avanciert es erst in postjustinianischer Zeit gegen Ende des Jahrhunderts. Andererseits: Wenn schon das „griechischsprachige“ Recht als Kriterium genommen würde, warum sollte man Byzanz erst im 6. Jahrhundert beginnen lassen? Die Ausformung und damit der Beginn der griechisch-byzantinischen Rechtssprache liegen eindeutig wesentlich früher – spätestens bei den Heroen der oströmischen Rechtsschulen, dem Patrikios, Eudoxios, Demosthenes, Kyrill und wie sie alle heißen mögen.Wir können sie bis an den Beginn des 5. Jahrhunderts zurückverfolgen²⁷ und es  Siehe F.Wieacker, Römische Rechtsgeschichte, II; aus dem Nachlass von Franz Wieacker hrsg. von J. G. Wolf (Handbuch der Altertumswissenschaft, 10 Abt., Rechtsgeschichte des Altertums, 3,1,2).

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ist nicht einmal dann wirklich einsichtig, dass bei ihnen Schluss – und damit der Anfang – gemacht werden müsste. Schließlich hat schon Herennius Modestinus, der etwa in der Mitte des 3. Jahrhunderts gelebt hat und der gern als der letzte Klassiker gehandelt wird,²⁸ an den Fundamenten der griechischen Rechtssprache gearbeitet. Man kann das sehr schön an seiner Monographie über die „Ablehnung von Pflegschaft und Prokuratur“ (παραίτησις ἐπιτροπῆς καὶ κουρατορίας), von der große Teile in die Digesten übernommen wurden,²⁹ studieren. Und der 212 p.C. hingerichtete Papinian, der, wie durchweg alle gebildeten Römer dieser Epoche, selbstverständlich zweisprachig war,³⁰ hat mit seinem ἀστυνομικὸς μονόβιβλος, also einem Traktat über Munizipalgerichtsbarkeit, ein zwar kleines, aber vermutlich nicht gerade einflussloses Scherflein³¹ zu den Möglichkeitsbedingungen einer griechischen juristischen Fachsprache beigetragen.³²

München 2006, § 76 II 2: „etwa zwischen 410 und 490, in der Altersfolge Kyrill, Demosthenes und Domninos, Patrikios, Eudoxios, Leontios und Amblichos“. Zum Argumentationsstil der einzelnen Heroen und ihren juristischen Gedankengängen muss noch Vieles ermittelt werden. Zu den vom Antezessor Thalelaios gelieferten Informationen siehe D. Simon, Aus dem Kodexunterricht des Thalelaios, B. Die Heroen, ZSSRA 87 (1970) 315 – 394.  Siehe W. Kunkel, Herkunft und soziale Stellung der römischen Juristen (Forschungen zum römischen Recht; 4). Graz 1967, 259 ff.; Wieacker (wie Anm. 27) § 57.3.  D. 27.1.1– 15. Modestin erwähnt, dass er seine Ausführungen im Interesse seiner (gewiss oströmischen) potentiellen Leser auf Griechisch mache, wohlwissend, dass man der Ansicht sei, dass diese Sprache für derartige (juristische) Texte ungeeignet sei (εἰ καὶ οἶδα δύσφραστα εἶναι αὐτὰ νομιζόμενα πρὸς τὰς τοιαύτας μεταβολάς). Das heißt: Modestin notiert ein Bedürfnis und bemüht sich um Abhilfe, indem er übersetzt und damit der Schule und der Vermittlung der römischen Normen in griechischer Sprache einen Weg bahnt.  Zu Papinian siehe Wieacker (wie Anm. 27) § 56 I; zu Papinians Arbeit U. Babusiaux, Papinians Quaestiones. Zur rhetorischen Methode eines spätklassischen Juristen (Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte, 103). München 2011.  Hinter der saloppen Formulierung wird die große, äußerst umstrittene und weithin immer noch klärungsbedürftige, auch wissenschaftsgeschichtlich zu studierende Frage nach dem Einfluss griechischen Denkens (genauer: griechischer Rhetorik und griechischer Philosophie) auf das römische Recht versteckt. Sehr aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist die Studie von L. PaparrigaArtemiadi, Στοιχεία ελληνικών επιδράσεων στα λατινικά κείμενα του Corpus Iuris Civilis. Αποσπάσματα από την αρχαιοελληνική γραμματεία. Athen 2006. Die Frage könnte von der Studie von H. E. Troje (Graeca leguntur. Köln 1971) bis zur Kontroverse Nörr – Behrends (ZSSRA 126 [2009] 1 ff. und ZSSRA 128 [2011] 83 ff.) zu einem aufschlussreichen Panorama von Denkweisen im Bereich geistesgeschichtlicher Historiographie entfaltet werden.  Das ergibt sich aus dem Umstand, dass noch die Kompilatoren den Text gelesen haben (siehe den Index der exzerpierten Bücher).Wieackers (auf das einzige Fragment [D. 43.10] gegründete) Urteil, dass das Werk nicht von Papinian stammen könne, da „die klaren und nüchternen Dienstanweisungen [… ] keine Spur der Eigenart Papinians“ zeigten, verkennt die von der Rhetorik vorgegebenen Regeln für die Behandlung verschiedener Textformate, eine Kunst der Diversität, in der ein Sprachartist von Papinians Qualität durchaus geübt gewesen sein dürfte. Kunkels (wie Anm. 28) 226 Anm. 446 apologetischer Satz („Warum sollte nicht auch ein Römer dieser Periode […] in einem die Munizipalverwaltung betreffenden Werk sich der griechischen Sprache bedient haben?“) wendet sich zuvörderst gegen den

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VII. Es war also kaum die griechische Sprache, die Zachariae dazu bewog, das byzantinische Recht mit dem Ende der justinianischen Gesetzgebungsarbeit beginnen zu lassen, also praktisch mit dem Tode Justinians im Jahre 565, da dieser bekanntlich bis in seine letzten Tage mit der Fortsetzung und Novellierung seiner mehr als 30 Jahre zuvor formal beendeten Kodifikation befasst war. Es war diese Normenmasse als solche, die sich Zachariae in den lateinischen Institutionen, den Digesten und dem Codex einerseits, den griechischen Novellen andererseits, als das byzantinische Recht darstellte. Er nannte diese gemischtsprachige Menge grundsätzlich, wie schon im Titel seiner dogmenhistorischen Arbeit von 1864, „das griechisch-römische Recht“³³. Der Ausdruck „byzantinisch“ taucht zwar im Laufe der Darstellung immer wieder einmal im Text auf, aber im Titel wäre „byzantinisches Recht“ zweifellos richtiger gewesen, denn Justinians Sammlung war, trotz lateinischer Sprache, römischer Wurzeln, römischer Rückstände und entgegen der Überzeugung vieler romanistischer Rechtshistoriker byzantinisch gedachtes Recht für die byzantinische Gegenwart. Diese Normenmasse betrachtete Zachariae als die umfassende legislatorische Herstellung des byzantinischen Rechts durch Kaiser Justinian, die in ihrer Gesamtheit systematisch zu erfassen war. Nicht zufällig hat Zachariae zur Erleichterung dieser Arbeit eine kaum jemals von der Forschung beachtete, chronologisch geordnete und kritische Ausgabe der justinianischen Novellen³⁴ vorgelegt. Das Schicksal dieser Normen in der Folgezeit begriff Zachariae als eine – man darf wohl sagen: organische – „Fortentwickelung“ der justinianischen Schöpfung, deren Geschichte bis zu den Tagen von Otto I. von Griechenland reichte. Sie sollte jetzt, nach der Befreiung der Griechen, aufgegriffen werden, um bei der ottonischen Ge-

abwegigen Versuch, Papinian wegen aufgespürter Gräzismen und „Afrizismen“ herkunftsmäßig aus Rom zu verbannen.  „Erfinder“ des Ausdrucks (Ius Graeco-romanum) war Johannes Leunclavius (1533 – 1593); dazu und dem weiteren Schicksal der Bezeichnung siehe L. Paparriga-Artemiadi, Εισαγωγή στον τόμο Λ. Παπαρρήγα-Αρτεμιάδη/Η. Αρναούτογλου/Ι. Χατζάκης, Περίγραμμα της Ιστορίας του Μεταβυζαντινού Δικαίου. Τα ελληνικά κείμενα, Πραγματείαι της Ακαδημίας Αθηνών 63 (2011) 109 – 164, hier 125 mit Anm. 20. Zu Gegnern und Verteidigern dieser Denomination vgl. Simon (wie Anm. 1), 81 Anm. 26 und 90 Anm. 51.  C.E. Zachariae a Lingenthal, Imp. Iustiniani PP. A. Novellae quae vocantur sive constitutiones quae extra Codicis supersunt, ordine chronologico digestae, I – II. Leipzig 1881. Als Motiv für die Edition gab Zachariae an: non solum propterea quod eiusmodi dispositio unice rationabilis est, sed etiam ideo quod historia iuris et imperii qualis sub Iustiniano fuerit Novellis chronilogice digestis luculenter illustratur. Sic enim nullo labore intellegitur quid antiquioris quid recentioris iuris sit. Die praefatio dieser Ausgabe ist immer noch die vollständigste und präziseste Auskunftei zur Überlieferung der Novellen (Bd. I, III – XV). Dem Wagnis diese Ausgabe ins Deutsche zu übersetzen, scheint sich gegenwärtig kein Gelehrter aussetzen zu wollen, obwohl das Bedürfnis hiernach sicher größer ist als nach einer weiteren Übersetzung der Digesten, die gerade im Gange ist.

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setzgebung als historisches Erbe und Verpflichtung fruchtbar gemacht zu werden.³⁵ Darin steckt also sichtlich ein Stück historische Rechtsschule und Volksgeistlehre des Friedrich Carl von Savigny. Die Beendigung der inneren byzantinischen Rechtsgeschichte durch den französischen Byzantinisten Jean Anselme Bernard Mortreuil mit dem Jahre 1453 hielt Zachariae deshalb für eine unhistorische und nicht zu rechtfertigende, willkürliche Entscheidung. Für die Vorgeschichte der justinianischen Großtat interessierte sich Zachariae dagegen nicht intensiver als jeder Exeget einer geltenden Normenordnung, der die Vorgeschichte und die Materialien eines Gesetzes für das Verständnis der geltenden Norm heranzieht. Das ist auch leicht erklärlich, denn das Corpus Iuris Civilis, wie Justinians Gesetzeswerk damals hieß, war zu Zachariäs Lebzeiten (1812– 1894) und in seinem Lande zwar nur subsidiär geltendes, aber nichtsdestoweniger doch geltendes, d. h. lebendiges, nicht historisches, d. h. totes Recht. Der heutige Historiker wird nun freilich gerade in der Vorgeschichte der Schöpfung Justinians das entdecken, was Zachariae bei seiner Betrachtung aus dem Blick gekommen ist: den Anfang des byzantinischen Rechts.

VIII. Wirft man aus großer Höhe einen Blick auf die oströmische Rechtsgeschichte, also die Rechtsgeschichte des Dominats und Konstantinopels³⁶ zwischen 330 und 565, um zu sehen, was materiellrechtlich vor sich gegangen sein könnte, dann sieht man zweierlei. Die Rechtsproduktion durch die klassischen Juristen ist erloschen, weil diese aufgrund des Wegfalls der (in Konstantinopel: nie existent gewesenen) sozialen und politischen Bedingungen, durch die und von denen sie lebten, verschwunden sind. Rechtsschöpfung und Rechtsgestaltung sind vom Ius, den aus Kommentaren, Kontroversdiskursen und Monographien bestehenden Schriften der Klassiker, an die Leges, die Produkte der immer stärker und immer weiter ausgreifenden kaiserlichen Kanzlei, übergegangen. Kaiserrecht³⁷ geht jetzt vor Juristenrecht, auch wenn Letzteres Ersteres immer noch anleiten und alimentieren muss. Geleistet wird die Arbeit von  Hilfestellung für die Gesetzgebung im Königreich Griechenland. Details bei Simon (wie Anm. 1), 80.  Der Wissbegierige fährt am besten, wenn er die materialreichen Kapitel des Klassikers L. Wenger, Die Quellen des römischen Rechts (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Denkschriften, 2). Wien 1953, § 77) und die gedankenreiche Darstellung bei Wieacker (wie Anm. 27), §§ 62– 69, 75 – 78, miteinander kombiniert. Für Geschichte und Rechtsgeschichte dieser Zeit umfassend und solide: D. Karamboula, Von Diokletian zu Iustinian. Kontinuität und Legitimität in der Beziehung zwischen Kaisern und Untertanen (Byzantinistische Studien und Texte, 5). Berlin 2015.  Die Anerkennung des Kaisers als (nie angezweifelte) „Rechtsquelle“ wird erstmals von Gaius formuliert: Constitutio principis est quod imperator decreto vel edicto vel epistula constituit. Nec umquam dubitatum est, quin id legis vicem obtineat, cum ipse imperator per legem imperium accipiat (Inst. 1.3.5). Jetzt ist er die noch allein sprudelnde Rechtsquelle.

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bald besser, bald schlechter gebildeten und ausgebildeten Juristen, die teils in der kaiserlichen Kanzlei selbst, teils in den Rechtsschulen in Beirut und Konstantinopel, teils freihändig tätig sind. Sie sind vollauf beschäftigt mit der beständigen Sammlung, Ordnung und Bearbeitung des Kaiserrechts einerseits, mit der durchgängigen Lektüre, Kommentierung, Epitomierung des Ius, andererseits. Diese Rechtsarbeiter waren oströmische, byzantinische Juristen, kurz: Byzantiner. Und als solche sind die „Byzantiner“ in der Wissenschaftsgeschichte der Rechtshistoriker durchaus keine Unbekannten. Sie traten zuerst in noch bescheidenem Umfang zu Beginn des 20. Jahrhunderts in deutschen und italienischen rechtshistorischen Untersuchungen auf, die sich jetzt, nach dem Ende des römischen Rechts als geltender Normenordnung, auf die Suche nach der Entwicklungsgeschichte dieses Rechts machten. Mit anderen Worten: das römische Recht hatte sein Ansehen und seinen Rang als ratio scripta eingebüßt. Es wurde inhaltlich historisiert und seine Juristen wurden individualisiert. Dabei geriet ein Umstand in den Vordergrund, den die praktisch arbeitenden Juristen seit der Rezeption des römischen Rechts als „Tribonianismus“ kannten. Damit wurde auf eine Änderung in der überkommenen Substanz des römischen Rechts angespielt, eine Änderung, für die Flavius Tribonianus, der Justizminister Justinians verantwortlich gemacht wurde. Denn er hatte jene vom Kaiser angeordneten Arbeiten beaufsichtigt und angeleitet, wonach das normative Traditionsgut, also das Ius, die in den Juristenschriften enthaltenen Rechtsregeln, und die Leges, die kaiserlichen Entscheidungen, gesammelt und daraus eine der Gegenwart angemessene und gerechte Ordnung geschaffen werden sollte. Dazu mussten Anpassungsmaßnahmen getroffen, also mindestens Widersprüche aufgelöst und Altes ausgeschieden werden. Was naturgemäß nicht spurlos an den Texten vorüberging. Diese Spuren wurden von den Juristen, solange das römische Recht in Geltung stand, als „Tribonianismen“ identifiziert und exegetisch eliminiert. Wie man sich das vorzustellen hat, kann man etwa dem Buch von Westphal (1737– 1792)³⁸ über das römische Testamentsrecht entnehmen. In § 749 erörtert der Verfasser eine Digestenstelle, in der die Frage behandelt wird, ob ein Soldat (die milites sind im Testamentsrecht mehrfach privilegiert) mehrere Testamente hinterlassen kann. Ulpian hatte dazu bemerkt: militi licet plura testamenta facere, sed sive simul fecerit sive separatim, utique valebunt, si hoc specialiter expresserit, nec superius per inferius rumpetur, cum et ex parte heredem instituere possit. ³⁹ Westphal zitiert den 180 Jahre vor ihm geborenen, ersten bedeutenden Interpolationsforscher Antonius

 Ernst Christian Westphal, Theorie des römischen Rechts von Testamenten, deren Erblasser, und Erben, ihrer Form und Gültigkeit. Leipzig 1789.  D. 29.1.19pr.: Einem Soldaten ist es gestattet mehrere Testamente zu machen; sie werden, wenn er das eigens zum Ausdruck bringt, gültig sein, ob er sie nun gemeinsam oder getrennt errichtet und das Ältere wird nicht durch das Jüngere aufgehoben, weil er auch einen Erben auf einen Teil [seines Nachlasses] einsetzen kann – was ansonsten römischen Bürgern nicht gestattet war: nemo pro parte testatus, pro parte intestatus decedere potest.

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Faber (Antoine Favre, 1557– 1624) und bemerkt: „Die Worte sive simul, sive separatim hält Faber für einen Tribonianismus, da simul sich nicht denken lasse, in gleicher Weise die Worte si hoc specialiter expressit, weil auch ohne diese ausdrückliche Verordnung beide Testamente nebeneinander gelten“. Westphal hält diese mit logischer Exaktheit operierende These anscheinend für eine überflüssige „Subtilität“.⁴⁰ Für die Rechtshistoriker der ersten Jahre des 20. Jahrhunderts waren solche und auf solche (argumentationslogische) Weise gewonnenen Tribonianismen schlechterdings von der Gesetzgebungskommission Justinians errichtete Leuchttürme, von denen geleitet, man in die Vergangenheit des Corpus Iuris navigieren konnte, weil sie Hinweise zu geben schienen wie die „Klassiker“ gesprochen hatten.

IX. Die Kompilatoren im Auftrag Justinians waren also die ersten und zunächst einzigen byzantinischen Juristen, die ins Blickfeld der Historiker gerieten. Sie waren die „Byzantiner“, deren Verdienste im Verlaufe der historischen Forschung allerdings von Tag zu Tag geringer wurden. Sie hatten zwar jenes römische Recht, mit dem der Westen jahrhundertelang hervorragend gelebt und geherrscht hatte, geschaffen. Aber sie hatten gleichzeitig die ältere Überlieferung vernichtet, weil alles, was sie nicht als bewahrungswürdig ausgewählt hatten, als nutzlos untergegangen war. Im Zuge der begeisterten Suche der Rechtshistoriker nach dem Alten und Klassischen, als Rom noch gewaltig glänzte und richtig römisch, nicht christlich und byzantinisch war, mutierten die „Byzantiner“ zu Finsterlingen, die die klassischen Strukturen des römischen Rechts, so wie sie nach den Visionen der westeuropäischen Rechtshistoriker ausgesehen haben mussten, zerstört hatten. Zum Signalement der muttersprachlich überwiegend griechischen Männer gehörte nach Überzeugung der Historiker, dass sie griechisch – aber natürlich nicht klassisch, sondern hellenistisch – dachten, dass sie zu unfruchtbarer Abstraktion neigten, moralisierend und theoretisierend Begriffe und System über praktische juristische Sachnähe gestellt hätten.⁴¹ Und es wurden immer mehr dieser Byzantiner. Je tiefer die kritischen Sonden der Rechtshistoriker in die Dogmen- und Textgeschichte der Normen eindrangen, umso größer wurde in ihren Augen der Kreis jener,

 Die von Faber beanstandeten Wendungen könnten ob ihrer eifrigen Redundanz auch dem heutigen Romanisten noch verdächtig erscheinen. Das wird ganz von dem Bild abhängen, das er sich auf Grund seiner Leseerfahrungen von Ulpian gemacht hat. Über die Validität solcher Argumente lässt sich trefflich streiten. Ein weiteres instruktives Beispiel für Methode und Antikritik in der frühen Interpolationenforschung bei Westphal (wie Anm. 39) § 1032.  Eine lesenswerte geistesgeschichtliche Einordnung dieser auf keinerlei Text rückführbaren historischen Phantasie von Juristen findet man bei Behrends (wie Anm. 21) XVI – XXI, wo die (deutschen) Baumeister dieses spekulativen Terrariums benannt und charakterisiert (XVI – XXI) werden.

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die sich vor allem an dem in den Pandekten überlieferten Schrifttum der klassischen römischen Juristen vergangen hatten. Nach den Kompilatoren war es zunächst die „oströmische Schuljurisprudenz“ des 4. und 5. Jahrhunderts aus Berytos und Konstantinopel, die in den Kreis der verwerflichen „Byzantiner“ einrückte, weil man ihr eine systematische Überarbeitung des Ius zutraute. Am Ende war es einfach nur noch „der byzantinische Osten“ zwischen Konstantin und Justinian, in dem die von bestimmten Ideen „besessenen“ Byzantiner⁴² dem Material ihren Geist aufgeprägt haben sollten, einen Geist, der sich – der auf dieses Forschungsparadigma folgenden Forschergeneration – wieder einmal lediglich als der Geist ihrer Vorgänger enthüllen sollte. Der, wie man heute sagt, „Interpolationismus“ wurde erst aufgegeben,⁴³ als man bemerkte, dass man dabei war, ein nie existent gewesenes römisches Recht zu erfinden, indem man die überlieferten Texte durch die großzügige Annahme von Streichungen, Einfügungen und Neufassungen solange polierte, bis sie dem vorgestellten Wunschbild entsprachen. Tatsächlich haben weder die Rechtsschulen des Ostens noch die Kompilatoren sich an dem geradezu verehrten Schrifttum der Klassiker so radikal vergriffen, wie die interpolationsbesessenen Forscher⁴⁴ sich und ihrer gelehrten Welt beweisen wollten. Und jedenfalls haben sie in die Literatur weit weniger eingegriffen als in die Kaiserkonstitutionen, die sich – schon aufgrund ihrer Formate – robuste Bearbeitungen und Ergänzungen gefallen lassen mussten.⁴⁵ Die Juristenschriften wurden als literarische Schöpfungen demgegenüber nicht renovierend umgeschrieben, in unrömischem Geiste neuformuliert und so „verbessert“, sondern reduziert und epitomiert,⁴⁶ dane-

 Vgl. D. Simon, Die animusbesessene Spätzeit, Rechtshistorisches Journal 14 (1995) 253 – 283.  Siehe J. Lokin, The end of an epoch: epilegomena to a century of interpolation criticism, in: R. Feenstra et al. (Hgg.), Collatio Iuris Romani. Études dédiées à Hans Ankum, I. Amsterdam 1995, 262– 273. Sehr informativ auch die gründliche Studie von L. Atzeri, Reazioni all’ interpolazionismo tra Cambridge e Oxford nella prima metà del Novecento, in: M. Avenarius et al. (Hgg.), Gradenwitz, Riccobono und die Entwicklung der Interpolationenkritik. Methodentransfer unter europäischen Juristen im späten 19. Jahrhundert. Tübingen 2018, 267– 301.  Das monumentum aere perennius einer Textkritik, die am Ende ihren Gegenstand zerfetzt und vernichtet, hat der Rechtshistoriker Gerhard von Beseler (1878 – 1947) mit seinen Wortmonographien (Beiträge zur Kritik der römischen Rechtsquellen, I – V. Tübingen 1910 – 1931) geliefert. Verständnis für diesen singulären, naiv-tragischen Gelehrten gewinnt man mittels des großartigen Epitaphs von F. Wieacker, Gründer und Bewahrer. Göttingen 1959, 215 – 220.  Das wird in der rechtshistorischen Forschung, die wegen des angesteuerten Ziels der Rekonstruktion des klassischen Rechts, nahezu ausnahmslos auf die Digesten fixiert war, nicht genügend berücksichtigt.  Tatsächlich kann, wie man nahezu täglich aus der Routineverteidigung kritisierter Autoren hört, durch Weglassen und Ausschneiden unter Umständen eine größere Sinnverschiebung erreicht werden, als durch Umschreibung und Neufassung. Außerdem bleibt die Authentizität der Worte gewahrt. Justinians Weisung zu beseitigen, was non bene positum, superfluum, minime perfectum oder supervacuum sei lässt sich ohne weiteres als Mandat zum Ausschneiden lesen. Die (berechtigte) Hauptsorge des Gesetzgebers galt aber der Beseitigung von Widersprüchen, die zwangsläufig auftreten müssen,

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ben aber auch immer noch integral gelesen. Sogar der Anfertigung von Summen, die dem Pädagogen leicht von der Hand gehen, haben sich die Lehrer als Normschaffer versagt. Ein Beispiel für eine nahezu beliebige Zahl von Belegen sollte erlaubt sein: Ulpianus libro vicensimo quinto ad edictum Celsus scribit: quotiens mulier decedit, ex dote, quae penes virum remanet et ceteris mulieris bonis pro portione funeranda est, Paulus libro vicensimo quinto ad edictum, veluti si in dotem centum sint, in hereditate ducenta, duas partes heres, unam vir confert, Ulpianus libro vicensimo quintum ad edictum, Iulianus scribit: non deductis legatis, Paulus libro vicensimo septimo ad edictum, nec pretiis manumissionum, Pomponius libro quinto decimo ad Sabinum, nec aere alieno deducto Ulpianus libro vicensimo quinto ad edictum, sic pro rata et maritum et heredem conferre in funus oportet.⁴⁷

Es geht um die Frage, wer die Beerdigungskosten für eine verstorbene Ehefrau zu tragen hat: Der Ehemann, der die Mitgift einstreicht oder die Erben der Frau. Ulpian, der in den 20er Jahren des 3. Jahrhunderts ermordet wurde, hat sich dazu in seinem Ediktskommentar geäußert. Er berichtet, was Celsus, der gut hundert Jahre vor ihm arbeitete, für richtig gehalten hat. Celsus war für eine, an den hinterlassenen Massen orientierte, proportionale Aufteilung der Kosten aus Mitgift und Nachlass der Frau eingetreten. Paulus, der Zeitgenosse Ulpians, hat sich in seinem Kommentar zum prätorischen Edikt ebenfalls geäußert – offenbar ganz im Sinne des auch von Ulpian gebilligten Celsus, aber unter Hinzufügung eines konkreten Beispiels für die möglicherweise auftauchende Frage, wie das „proportional“ zu interpretieren sei. Wenn der Mann mittels der Mitgift 100 Goldstücke erhält und die Erben 200, dann haben diese 2/3, der Witwer 1/3 der Kosten zu tragen. Ulpian hat allerdings nicht nur mitgeteilt wie Celsus die Sache sah, sondern auch was der Klassiker Julian, der etwa in der Mitte zwischen Celsus und ihm anzusiedeln ist, zu dieser Frage dachte. Julian war offensichtlich auch der Ansicht des Celsus, hatte aber zur Präzisierung der Portion, die von der Erbmasse abzugeben war, hinzugefügt, dass für diese vom Bestand vor Abzug der Vermächtnisse auszugehen sei, was Paulus anscheinend auch sagte, aber noch hinzugefügt hat, dass die den Nachlass wertmindernden Freilassungen nicht abgezogen werden dürften. Schließlich haben die Kompilatoren noch bei Pomponius, einem Zeitgenossen von Julian, nachgeschlagen und aus dessen Text die nicht Abziehbarkeit wenn man kontroverse Positionen normativ verfestigt (Const. Deo auctore §§ 4– 8). Noch das Kaisergericht des 11. Jahrhunderts hat in Konstantinopel einen erheblichen Teil seiner Debattierzeit der Eliminierung tatsächlicher oder scheinbarer Widersprüche widmen müssen.  D. 11.7.22 bis D. 11.7.27. Ulpian im 25. Buch zum Edikt: Celsus schreibt: wenn eine Ehefrau stirbt müssen die Begräbniskosten proportional aus der beim Mann verbleibenden Mitgift und dem restlichen Vermögen der Frau beglichen werden (11.7.22), Paulus im 25. Buch zum Edikt: zum Beispiel, wenn sich in der Mitgift 100, in der Erbschaft 200 befinden, trägt der Erbe zwei Teile, der Mann einen Teil bei (11.7.23), Ulpian im 25. Buch zum Edikt: ohne Abzug der Vermächtnisse (11.7.24), Paulus im 27. Buch zum Edikt: und ohne die Kosten der Freilassungen (11.7.25), Pomponius im 15. Buch zum Sabinus: und ohne Abzug von Geldverbindlichkeiten (11.7.26), Ulpianus im 25. Buch zum Edikt: so müssen Ehemann und Erbe proportional zur Bestattung beitragen.

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von Geldschulden entnommen.Worauf dann abschließend Ulpian wieder zur Sprache kommt mit einer Feststellung, die jetzt wirkt, als hätte er den von den Kompilatoren verfertigten Text vor Augen gehabt: „So müssen Ehemann und Erbe proportional zur Bestattung beitragen.“ Wer bei einer Epitomierung so arbeitet, ist sichtlich von tiefem Respekt vor den Worten des Klassikertextes erfüllt und weit davon entfernt, eigenhändig umzuformulieren, zu korrigieren oder mit Eigenem zu ergänzen oder zu modifizieren. Er arbeitet als Gesetzgeber an Gesetzen und nicht als Lehrer. Ein solcher (etwa der ältere Anonymos) hätte eine Summe, wie sie die Antezessoren und ihre Kollegen anfertigten und die Scholastikoi liebten, geschrieben: „Die Begräbniskosten sind von Ehemann und den Erben, die weder Vermächtnisse noch Kosten oder Verbindlichkeiten abziehen dürfen, proportional zu entrichten.“ Der energische und umfängliche Eingriff in die Kaiserkonstitutionen war demgegenüber schon jahrhundertelang geübte Praxis. Schon lange vor der Kompilation, bereits mit den ersten Sammlungen aus der Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert, waren die Leges kräftiger Bearbeitung ausgesetzt, einerseits weil die Textsorte („kaiserliche Rede“) zu ihrer Einschmelzung in eine Norm diese Bearbeitung unverzichtbar machte und andererseits, weil die Konstitutionen als die Motoren des lebenden Rechts der ständigen Verbesserung und Anpassung ausgesetzt waren, nicht zuletzt durch diejenigen, die sie in der kaiserlichen Kanzlei entworfen hatten.⁴⁸

 Ein anschauliches und jeder Beschreibung weit überlegenes Bild vom Umgang mit kaiserlichen Reskripten durch die Juristen lässt sich gewinnen, wenn man folgende Texte sukzessive studiert: I. Ulpian hat in seinem Buch über die Amtspflichten eines Prokonsuls folgenden Fall erzählt: Cum quidam per lasciviam causam mortis praebuisset comprobatum est factum Taurini Egnatii proconsulis Baeticae a divo Hadriano, quod eum in quinquenium relegasset. Verba consultationis et rescripti ita se habent: Inter Claudium optime imperator et Euaristum cognovi, quod Claudius Lupi filius in convivio, dum sago iactatur culpa Marii Euaristi ita male acceptus fuerit, ut post diem quintum moreretur nullam inimicitiam cum [eo] Euaristi fuisse sed cupiditatis culpam coercendam credidi, ut ceteri eiusdem aetatis iuvenes emendarentur, idemque Mario Euaristo urbe Italia provincia Baetica in quinquenium interdixi et decrevi ut impendii causa IIS duo milia patri eius persolveret Euaristus quod manifesta fuerat eius paupertas. Velis rescribere. Verba rescripti: Poenam Marii Euaristi recte, Taurine, moderatus es ad modum culpae. Refert enim et in maioribus delictis consulto aliquod admittatur an casu. Et sane in omnibus criminibus distinctio haec poenam aut iustam provocare debet aut temperamentum admittere. (Überliefert ist dieser Text in der Collatio legum Mosaicarum et Romanarum [etwa 390/440 p. C.] 1.11.1). II. Die „Byzantiner“, nämlich die Kompilatoren, haben diesen Ulpiantext in die Digesten gesetzt und zwar so: Cum quidam per lasciviam causam mortis praebuisset, comprobatum est factum Ignatii Taurini proconsulis Baeticae a divo Hadriano, quod eum in quinquennium relegasset. Alles was der juristische Schriftsteller Ulpian Interessantes über den Fall und die Hintergründe erzählte, ist entfallen, seine Zusammenfassung ist als Norm ins Lehrbuch des ius (= D. 48.8.4.1) eingerückt. III. Der ältere Anonymus hat in seiner Digestensumme der Sache eine von allen deskriptiven Details befreite Fassung verpasst: Ὁ ἀπὸ τρυφῆς φονεύσας ἐπὶ πενταετίαν ἐξορίσεται (überliefert durch die Basiliken: B. 60.39.4) (Wer aus Übermut tötet, wird auf 5 Jahre verbannt). IV. Dagegen hat ein unbekannter Antezessor als Lehrer die Norm D.48.8.4.1 seinen Studenten so vermittelt: Κατὰ τρυφὴν καὶ παιγνίαν ἐφόνευσέ τις τινά, καὶ Ἰγνάτιος Αὐρίνος ἀνθύπατος ἐπὶ ε’ ἔτη αὐτὸν ἐξώρισε καὶ ἀπεδέξατο τὸ παρ’ αὐτοῦ γενομένον

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Diese Bearbeitung musste umso kräftiger ausfallen, als zahllose, vermutlich die meisten kaiserlichen Entscheidungen Einzelfälle betrafen,⁴⁹ deren Lösung formal, als kaiserliche Rede zu einem Untertan oder als Weisung an einen Beamten (siehe Hadrian an Taurinus, wie eben in Anm. 49), einer bestimmten und je nach Rang und Stellung des Empfängers differenzierten rhetorischen Stilisierung bedurfte, in der die Würdigung des Sachverhalts, die Explikation und Rechtfertigung der Norm eine Rolle zu spielen hatten. Unter dem Gesichtspunkt der Sammlung und Ordnung subsumtionsfähiger Normen waren die rhetorischen Notwendigkeiten ein nutzloses Beiwerk, sie waren einzudampfen, zu kürzen, zu raffen – ceteris paribus darf man sich den Umgang des Athanasios von Emesa mit den Novellen Justinians als einen Modellfall für den Umgang mit Konstitutionen vorstellen. Bei der Rechtsliteratur hatte Tribonian den genialen Einfall, eine Auswahl zu veranstalten und gleichzeitig festzulegen, dass diese und nur diese verbindlich sei.⁵⁰ Damit wurden zwei Probleme mit einem Schlag gelöst, das der Redundanz, das die Juristen des Theodosios II. (408 – 450) mit der Idee eines Zitiergesetzes bearbeitet hatten⁵¹ und das der notwendigen Anpassung, an dem Theodosios und nicht zuletzt auch sein Zitiergesetz gescheitert sind.

X. Diese Einsichten, auf die hier nicht vertieft eingegangen werden kann, verbunden mit einer zunehmenden Ausleuchtung und Durchforstung der zweihundertjährigen Textgeschichte⁵² nach Konstantin, haben die „Byzantiner“ von ihrem Ruf als Allesverderber deutlich entlastet. Die Forschung wandte sich dem so genannten Vulgarrecht zu, eine nicht glückliche und letztlich unbrauchbare Kategorie für die Bezeichnung gewisser stilistisch und dogmatisch identifizierter Phänomene in der präjustinianischen Rechtsliteratur, welche eine – von festgestellten oder vermuteten Standards – nach „unten“ abwei-

ὁ θεῖος ᾿Aδριανὸς (Scholion 5 zu B. 60.39.4) (Aus Übermut und Spielerei hat einer einen getötet und der Prokonsul Ignatios Aurinos verbannte ihn auf 5 Jahre und der göttliche Adrian hat das von ihm Bewirkte akzeptiert).  Die klassischen Unterscheidungen der kaiserlichen Akte (siehe auch Gaius [wie Anm. 36]) in edicta, mandata, decreta, rescripta, epistulae ging verloren.  Ausführlichste, präziseste und quellennahe Nachzeichnung des gesamten justinianischen Gesetzgebungsprozesses von der Vorgeschichte bis zu den Novellen immer noch bei Wenger (wie Anm. 35) §§ 78 – 84.  Aus dem Jahre 426 mit Ernennung der 5 Zitierjuristen Gaius, Paulus, Ulpian, Modestin und Papinian als Moderatoren und Entscheidungsführer.  Für zahllose Probleme endgültig, für einige wesentliche aber leider noch nicht, die große Monographie von F. Wieacker, Textstufen klassischer Juristen. Göttingen 1959.

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chende Kultur signalisieren sollen.⁵³ Es entwickelte sich eine dichte, mit dem Interpolationismus nahezu vergleichbare Literatur, in der dem und den Vulgären in West und Ost nachgespürt wurde.⁵⁴ Die damals (4./5. Jahrhundert) rechtskulturell bereits führenden „Byzantiner“ waren zwar durchaus, wenngleich – gegenüber dem weströmischen Reich – nur am Rande, von der „Entdeckung“ des Vulgarrechts betroffen, was Ihnen aber keine neue Prominenz bescherte. Der Schock aus der Einsicht in die interpolationsseligen Verirrungen einerseits und die sichtliche Spannung zwischen den Bildern „intelligenter Fälscher“ und „simpler Vulgarisierer“ andererseits genügte bereits, um die „Byzantiner“, die ohnehin in ihrem kurzen papierenen Leben eine konturenlose, anonyme, aber „geistige“ Masse geblieben waren, nicht auch noch als Vulgärjuristen auftreten zu lassen. Sie begannen langsam dem kollektiven Gedächtnis der Rechtshistoriker zu entschwinden.⁵⁵ Sie verdienen es jedoch, ins Leben zurückgerufen zu werden. Nicht, um erneut als Verderber des römischen Rechts beschimpft, sondern um als Gründungsväter des byzantinischen Rechts gefeiert zu werden.⁵⁶ Denn aus der Arbeit der weitgehend namenlosen Juristen und aufgrund der dabei angelegten Techniken, entsteht in jenem 4. Jahrhundert das byzantinische Recht, in dem auch das byzantinische Reich entsteht. Franz Wieacker hat in seinem letzten Urteil zu diesem Gegenstand die unmittelbaren Nachfolger dieser Juristen, die Heroen, die ohne Zweifel von der Arbeit ihrer Vorläufer profitierten, folgendermaßen beschrieben: „Das Verhältnis der Rechtswissenschaft des 5. Jhs. zu dem Erbe der Klassik

 Beschreibung, eingehende Rekonstruktion (insbesondere von Wieackers neoidealistischer, heute kaum noch verständlicher und nicht mehr akzeptabler Auffassung des Stilbegriffs als eines „außergeschichtlichen“ Faktors) sowie Analyse der geschichtsphilosophischen Prämissen Wieackers und seiner Kritiker bei D. Simon, Marginalien zur Vulgarismusdiskussion, in: O. Behrends/M. Dießelhorst (Hgg.), Festschrift für Franz Wieacker. Göttingen 1997, 154– 174, u. a. mit einem frühen Votum für die Bezeichnung des Zeitraums von Konstantin bis Justinian als „frühbyzantinisch“.  Vornehm und wahrscheinlich dauerhaft wurde dieses Forschungsparadigma von F.Wieacker (wie Anm. 27), § 66 bestattet. Dass für das Gegenbegriffspaar Klassik/Vulgarismus als „rechtskulturelle“ Vision seiner Erfinder das Datum seiner Mindesthaltbarkeit bereits länger überschritten war, hat er allerdings nicht mehr notiert.  Das Pendel ist stark in die gegenteilige Richtung umgeschlagen. Richtete sich früher der Blick des Interpreten zunächst auf den Index Interpolationum, kommt er jetzt an letzter Stelle oder auf Nachschlagen wird überhaupt verzichtet. Eine sichtlich „unechte“ Stelle wird vorzugsweise, bevor eine Interpolation angenommen wird, für korrupt oder für mechanisch verdorben erklärt. Der Zufall siegt über die Intention – als Maxime, wenn auch nicht als Norm, dürfte dies vertretbar sein.  Eine gewisse, wenn auch nicht vollständige, Wiedergutmachung an den Verkannten hat F. Wieacker mit seinem Text Πόνοι τῶν διδασκάλων. Leistung und Grenzen der frühen oströmischen Rechtswissenschaft, in: F. Baur/K. Larenz (Hgg.), Festgabe für Johannes Sontis. München 1977, 53 – 89, geliefert. Die Dokumente der Heroen sollten auch als Zeugnisse der mit dem 5. Jahrhundert sichtbar werdenden und 700 Jahre anhaltenden rechtskulturellen Überlegenheit des byzantinischen Ostens über den lateinischen Westen gelesen werden.

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lebt wesentlich aus den kulturellen Kräften dieses letzten Hellenismus: die Didaskaloi waren nicht neue römische Klassiker, sondern griechische Klassizisten des Buchstabens einer erloschenen anderen Lebenswelt“. Das ist aus der Sicht des idealistischen Wissenschaftskonzepts Wieackers eine konsequente Einordnung, die aber immer noch nicht den durchaus praktischen Problemlösungswillen der Heroen (und ihrer Vorgänger!) akzeptieren will.⁵⁷ Schon der Umstand, dass Wieacker diese Juristen lieber als „Lehrer“ (Didaskaloi), denn als Heroen („Kämpfer“), wie sie von den Antezessoren genannt wurden, bezeichnen möchte, zeigt die Blindheit des Gelehrten für die am Werk befindliche Kraft zur Aneignung und Handhabung praktischer Rechtskunst.

XI. Im 4. Jahrhundert beginnt nicht bloß die Christianisierung, in Idee und Organisation ihre ersten festen Konturen zu zeigen. Im 4. Jahrhundert werden nicht bloß die Reichsverwaltung und die Justizorganisation, die Advokatur und das Notariat umgestellt, das Verfahrensrecht reorganisiert und auf Schriftlichkeit fixiert und bekommt nicht nur die Wirtschaftsverfassung ein neues Gesicht, sondern der sich gemächlich konstituierende Flächenstaat erlebt auch so etwas wie eine Verrechtlichungswelle, werden doch alle diese Änderungen auch mittels des Rechts vorangetrieben. Wenn erstmals Justinian großspurig erklärt,⁵⁸ dass er das Regierungsgeschäft armis et legibus, mit Waffen und Gesetzen, betreibe, dann bedeutet dies gewiss nicht, dass eben dieses Verfahren von seinen Vorgängern seit Konstantin vermieden worden wäre. Die Architekten dieser Verrechtlichung aber waren eben „unsere Byzantiner“. Sie haben seit Beginn des Reiches (und ihre Nachfahren haben letztlich bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihre Funktion in die Hände der Kirche überging, in gleicher Weise) – zweigleisig – gearbeitet.

 Wieacker (wie Anm. 27) § 77. Der auf das obige Zitat folgende Schlusssatz („In diesem Sinne behält die ältere Meinung, die Beryt eine einschneidende geistige Umwälzung zuschreibt, bei aller enthusiastischen Illusion ein beschränktes Recht“ S. 276) zeigt, dass es sich um einen (eher verzweifelten) Rettungsversuch der von Fritz Schulz (1879 – 1957) und Fritz Pringsheim (1882– 1967) in die Welt gesetzten (und von den Romanisten eifrig nachgeplapperten) Phantasien über die angeblich klassizistischen, archaisierenden und ähnlichen Neigungen der oströmischen Juristen handelt, die aus Justinian und seinen Juristen statt Politikern und Ingenieuren der Macht durch Recht eine bemühte Klasse von Rechtshistorikern gemacht haben.  Const. Imp. (Institutionen): Imperatoriam maiestatem non solum armis decoratam sed etiam legibus oportet esse armatam, ut utramque tempus et bellorum et pacis recte possit gubernari .. vgl. zum Gedanken schon Livius (ab urbe condita § 19). Qui regno ita potitus urbem novam conditam vi et armis iure eam legibusque ac moribus de integro condere parat.

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Einerseits haben sie die klassische Lehrbuch- und Kommentarliteratur, in der das Regelwerk versteckt war, an dem sich die richterlichen Entscheidungen aller Art, einschließlich der des Kaisers orientierten, studiert, gedeutet und gelehrt. Andererseits waren sie zugleich, häufig sogar in derselben Person, die Juristen des vom absoluten Kaiser ausgehenden Rechts, haben im Kaisergericht seine Entscheidung beraten und vorbereitet, haben seine Reskripte und Edikte gesammelt, sie auf das normative Regelwerk reduziert und bei Gelegenheit ergänzt oder korrigiert und schließlich kodifiziert. Auf diese Weise haben sie interpretierend, ergänzend, erneuernd zwar für die byzantinische Welt eine enorme Regelmasse angehäuft, die aber immer schwerer zu durchschauen war und auf Grund ihrer uferlosen und durch keine Abstraktion gebändigten Kasuistik nahezu unverständlich wurde. Erst nach einem knapp 200jährigen Bemühen war unter Justinians Herrschaft die Zeit reif geworden für einen Schlussstrich und die Schaffung jener, für die Zukunft maßgeblich gebliebenen, byzantinischen Rechtssammlung, die der Westen, reichlich irreführend, im 16. Jahrhundert das Corpus Iuris Civilis nannte⁵⁹. Man hätte die Sammlung eigentlich Corpus Iuris Byzantini in lingua romana relata nennen müssen, denn es handelt sich um byzantinisches Recht in lateinischer Sprache. Als „Geburt“ des byzantinischen Rechts wird man diese πόνοι, diese Anstrengungen der „Byzantiner“ kaum bezeichnen können, aber als etwas, das jeder Geburt vorausgeht und ohne das eine Geburt nicht möglich wäre: nämlich eine Zeugung – eine Zeugung, die der Erzeugung des Corpus Iuris notwendig vorausgehen musste.

XII. Abschließend noch einige Worte zum Ende des byzantinischen Rechts, für welches ceteris paribus naturgemäß nichts Anderes gelten kann als für den Beginn – das Erkenntnisinteresse des Beobachters entscheidet. So betrachtet, sollte für einen Historiker der Geschichte der Rechtsquellen, das Jahr 1453 das naheliegende und geeignete Ende der (äußeren) byzantinischen Rechtsgeschichte darstellen. Schließlich kann mit dem Ende, wenn nicht aller, so doch der maßgeblichen und zentralen byzantinischen Staatlichkeit nur schwerlich noch von einer Rechts„quelle“ im klassischen (oben IV erläuterten) Sinne die Rede sein. Man müsste dann Rechtszeugnisse aller Art (wie Urkunden, Erotapokriseis, kirchliche Judikate etc.) zu normativen „Quellen“ erklären, was nicht einfach zu begründen wäre. Und in der Tat beenden die meisten der bislang zitierten Rechtshistoriker ihre Überblicke mit dem Fall der Stadt.

 Die Bezeichnung beabsichtigt, Justinians Rechtssammlung vom Corpus Iuris Canonici abzusetzen und verdeckt dadurch, dass nicht nur bürgerliche, sondern auch in großem Umfang Verwaltungs-, Kirchen- und Strafrechtsnormen Bestandteil der Sammlung sind.

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Anders Spyros Troianos, dessen 6. als Verfallsgeschichte geschriebenes Kapitel (Von 1204 bis zum Ende der byzantinischen Herrschaft) mit dem (nicht erwähnten) Fall Konstantinopels endet und kommentarlos 400 Jahre später wiedereinsetzt (Das byzantinische Recht im 19. und frühen 20. Jahrhundert). Die Turkokratie und mit ihr die fränkischen und venezianischen Landnahmen auf byzantinischem Territorium werden also gleichsam annihiliert und aus der rechtshistorischen Erinnerung gestrichen, wozu rein formal der Verlust einerseits, die Wiedergewinnung einer staatlichen rechtssetzenden Macht andererseits und damit Untergang und Auferstehung der „Rechtsquelle“ eine ausreichende Legitimation bieten. Bruch und Schönheitsfehler dieser Art von Periodisierung bestehen in dem Faktum, dass trotz des Titels nicht mehr von der Setzung byzantinischen Rechts durch Byzantiner im 19. Jahrhundert die Rede sein kann, sondern vom Verhältnis der modernen Griechen zum (alten) byzantinischen Recht als dem Recht ihrer Vorfahren. Woran man erkennen kann, dass für Troianos eben doch auch, wie für die meisten anderen, Byzanz und die Byzantiner im 15. Jahrhundert ähnlich „untergegangen“ sind, wie für die Deutschen im Jahr 1990 die Deutsche Demokratische Republik untergegangen ist. Die Ausklammerung der postbyzantinischen oder – wie es seit einigen Jahrzehnten nicht unplausibel heißt – der metabyzantinischen Epoche und deren Fortsetzung in einer neugriechischen Geschichte und Quellengeschichte unter dem Etikett „Quellen des byzantinischen Rechts“ erweist sich von den Prämissen her als nicht wirklich überzeugend.⁶⁰ Dagegen haben es die Arbeiter an der inneren Rechtsgeschichte wesentlich leichter. Sie können verfahren wie Leopold Wenger, der zwar seine Quellengeschichte richtig mit 1453 beendet, aber (vielleicht im Geiste des Zachariae von Lingenthal oder – näherliegend – im Geiste von Ludwig Mitteis [d. h.: Reichsrecht und Volksrecht, 1891]) darauf hinweist, dass damit nicht das Ende des römischen Rechts gekommen sei. Die äußere Rechtsgeschichte endet, die innere läuft weiter. Da er das Recht Justinians, anders als dies hier der Fall ist, als römisches und nicht als byzantinisches Recht ansieht, hat er keine Schwierigkeiten, die gesamte Folgezeit bis zu den Gesetzgebungen im 19. Jahrhundert als Fortleben des römischen Rechts zu bezeichnen.⁶¹

 Was nichts daran ändert, dass der Leser des Buches eine Darstellung der Turkokratie vermisst, siehe dazu die sorgfältige und förderliche Rezension von Zachary Chitwood: http://www.bmcreview. org/2018/03/20180318.html.  „Eines ist schließlich nicht zu leugnen: alle byzantinische Rechtsentwicklung fußt auf dem Corpus Iuris und bedeutet ein spätes römischrechtliches Entwicklungsstadium, oder: das byzantinische Recht ist römisches Recht im Kern geblieben, mögen auch noch so viele griechische, ja auch orientalische Rechtselemente hinzugekommen sein.“ Wenger (wie Anm. 35) 723. Wer sich römisches Recht nicht ohne Römer, byzantinisches nicht ohne Byzantiner und griechisches nicht ohne Griechen vorstellen kann, wird eben dies leugnen. Die Frage ist hier, wie so oft, was in der Sprache eigentlich enthalten ist, so dass es mit ihr transportiert werden könnte.

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Dieter Simon

Erzählt hat Wenger diese Fortsetzung nicht mehr, sondern die Darstellung als Aufgabe einer „byzantinischen Rechtsgeschichte“ bezeichnet,⁶² ohne sich aber dazu zu äußern, ob diese byzantinische Rechtsgeschichte dann im 19. Jahrhundert mit der Monopolisierung des Harmenopulos oder mit dessen Ersetzung 1946 endet⁶³ oder ob sie vielleicht als „neueste byzantinische Rechtsgeschichte“ noch zu seiner Zeit andauerte. Für Zachariae von Lingenthal bedeutete, wie (oben VII) erwähnt, die Entscheidung, das Ende der (inneren) Rechtsgeschichte mit dem Fall der Stadt im Jahre 1453 anzusetzen, dass eine willkürliche Zäsur gemacht worden war. Diese Überzeugung hat ihr ebenso unerwähntes wie unbezweifelbares Fundament im politischen Ausgangspunkt von Zachariae. Er betrachtete die byzantinische Rechtsgeschichte als eine Epoche der griechischen Rechtsgeschichte, als eine lange, aber keineswegs die längste Periode im Rechtsleben der griechischen Nation, vergleichbar dem Leben der deutschen Nation unter dem rezipierten römischen Recht. Nach diesem ebenso völkisch-romantischen wie zeitgemäß philhellenischen Konzept des deutschen Professors beginnt mit der Ernennung der im römischen Imperium lebenden Griechen zu römischen Staatsbürgern (212) die Rezeption des römischen Rechts, die von dem „Griechen“ Justinian mit einer Kodifikation abgeschlossen wurde, deren Gültigkeit durch das Jahr 1453 in keiner Weise in Frage gestellt ist und erst 1835 mit der Erhebung des Harmenopulos zur Alleinherrschaft⁶⁴ endet. Womit er, was die Zeit nach dem Fall von Konstantinopel angeht, zweifellos zu Recht, davon ausging, dass für die Griechen unter der Turkokratie vielleicht eine rechtlose, aber keine rechtsfreie Zeit begann. Tatsächlich hat man davon auszugehen, dass die Regeln und Institutionen, welche 1453 vorhanden gewesen waren, soweit sie die neue staatliche Ordnung nicht tangierten, zunächst einfach fortbestanden und in dem Sinne „galten“, dass sie akzeptiert und gelebt wurden. Da eine zentrale Rechtsetzungsmacht (Staat) und eine Rechtsbetreuungsmacht (Justiz, Juristen) fehlten, kam es aber zwangsläufig zu divergierenden Individualisierungen in Land, Stadt und Gemeinde, die am Ende einen kaum noch zu durchschauenden durch Beharrung, Oktroi und Rezeption verwirrend gewirkten Flickenteppich aus allerlei Rechtsgewohnheiten und Gewohnheitsrechten ergaben. Für diese Periode der griechischen Rechtsgeschichte konnte Zachariae zwar wesentliche Stationen (etwa die phanariotischen Kodifikationen) beleuchten, aber für eine systematische Erforschung war seine Zeit weder ausreichend noch reif.⁶⁵ Was

 Wenger (wie Anm. 35) 723 mit Anm. 512.  1828 beginnt die gut 100jährige neugriechische Karriere des Harmenopulos, eine neuere Rechtsgeschichte, die noch zu schreiben ist.  Einzelheiten dazu bei Troianos (wie Anm. 13) 363 ff.  Ein typisches Beispiel bietet seine Behandlung der von ihm entdeckten, aber nicht wirklich durchschauten zyprischen Prozessprogramme (dazu D. Simon, Zyprische Prozessprogramme [Text,

Anfang und Ende der byzantinischen Rechtsgeschichte

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seinerzeit geschehen konnte, haben von Maurer (1790 – 1872) und K.W.E. Heimbach (1803 – 1865), die als konstatierende Ausgangspunkte immer noch unverzichtbar sind, geleistet.⁶⁶ Was seitdem erarbeitet wurde, ist nicht eben wenig – nachzulesen etwa bei Lydia Paparriga⁶⁷ –, aber für eine den Gegenwartsstandards entsprechende systematische Rechtsgeschichte leider nicht ausreichend. Betrachtet man die griechische Rechtsgeschichte unter diesem patriotischen, aber nicht deswegen tadelnswerten Konzept, gleichsam von Solon bis Otto I, dann reihen sich zwanglos an die vorklassische, klassische und hellenistische Zeit, die byzantinische, metabyzantinische und neugriechische Epoche, eine Reihe, die einstweilen bei der gegenwärtigen griechischen Regierung anhält und von dort auf ihre Zukunft wartet.⁶⁸ Für die „Byzantiner“ hieße dies, dass wir Ihre Rechtsgeschichte dort enden lassen könnten, wo sie begonnen hat, nämlich beim Machtzentrum und Regierungsort Konstantins des Großen. Für die Byzantinisten bedeutet es, dass die Antwort auf die Frage nach der Epoche des byzantinischen Rechts lauten sollte: Das byzantinische Recht beginnt und endet in und mit Konstantinopel.

Übersetzung, Kommentar und Glossar] [Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte, 65]. München 1973) in seiner Geschichte (wie Anm. 21, § 96).  Georg Ludwig von Maurer, Das griechische Volk in öffentlicher, kirchlicher und privatrechtlicher Beziehung vor und nach dem Freiheitskampfe bis zum 31. Juli 1834, I. Heidelberg 1835; Karl Wilhelm Ernst Heimbach, Griechisch-Römisches Recht im Mittelalter und in der Neuzeit, 3. Periode 1453 – 1860, in: J. S. Ersch/J. G. Gruber, Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste, Band 86, Griechenland: B. Griechenland im Mittelalter und in der Neuzeit (1868). Unvermindert frisch nach System und Substanz auch die Arbeit des Ministerialbeamten Gustav Geib, Darstellung des Rechtszustandes in Griechenland während der türkischen Herrschaft und bis zur Ankunft des Königs Otto I. Heidelberg 1835.  Paparriga-Artemiadi (wie Anm. 21), besonders die nachdrücklichen Hinweise auf die umfangreichen und außerordentlich wertvollen Arbeiten von Δημήτριος Γκίνης (Demetrios Gines), 149 ff.  Dass die Griechen der Gegenwart in etwa die gleiche Ähnlichkeit mit denen zur Zeit Solons haben, wie die gegenwärtigen Deutschen mit den germanischen Männern und Frauen zur Zeit Karls des Großen wird in diesem Konzept vernachlässigt.

Antonia Giannouli

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils: Revisiting Hoeschel’s version I. The anonymous Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils, edited by David Hoeschel in 1595 (hereafter HoeSyn), represents a specific version of the numerous – more or less – brief treatises on the councils, which have come down to us anonymously or eponymously, as independent works or embedded in others.¹ The diversity of these treatises is already manifested by the multiple classification of the indeAbbreviations will be used for the following publications: HoeSyn = Περὶ τῶν ἁγίων καὶ οἰκουμενικῶν συνόδων, ποῦ, καὶ πότε, καὶ κατὰ τίνων ἑκάστη αὐτῶν συνήχθη, in: David Hoeschelius, Synopsis septem Sanctorum Conciliorum oecumenicorum, graece ex codice manuscripto bibliothecae Augustanae. Augsburg 1595. On reprints and Latin translations, see below, n. 1; JusTract = ᾿Aδέσποτον περὶ τῶν ἓξ συνόδων οἰκουμενικῶν, in: Christophorus Justellus, Nomocanon Photii patriarchae Constantinopolitani cum commentariis Theodori Balsamonis patriarchae Antiocheni… Accessere ejusdem Photii, Nili metropolitae Rhodi, et anonymi tractatus de synodis oecumenicis ex bibliotheca Sedanensi … nunc primum graeci editi. Paris 1615, pp. 180 – 183; for a Latin translation, see pp. 283 – 287. On re-editions, see Munitiz, The Manuscript, (see below, n. 3), pp. 239 – 240; and for a new edition, see ibidem, pp. 253 – 257 = JusTract2 (which has been used for the collation in this instance; see Text B in the appendix); LeMTract = Γερμάνου (sic) περὶ τῶν ἁγίων οἰκουμενικῶν συνόδων, πόσαι εἰσὶ, καὶ πότε, καὶ διὰ τί συνηθροίσθησαν (Germani Tractatus de Synodis Oecumenicis, quot, quando, et quare fuerunt congregatae), in: Stephanus Le Moyne, Varia sacra seu Sylloge variorum opusculorum graecorum ad rem ecclesiasticam spectantium, I. Lyon 1685, pp. 68 – 80; see also below, p. 30; RiedSyn = Περὶ τῶν ἓξ συνόδων ἁγίων καὶ οἰκουμενικῶν, ἐφ᾽ ᾧ τε ἑκάστη ἤθροισται καὶ κατὰ τινὸς (sic) αἱρεσιάρχου, in: R. Riedinger, Die Konzilssynopse im Codex Vaticanus Graecus 2200, Römische Historische Mitteilungen 38 (1996) 35 – 40.  On reprints and Latin translations of HoeSyn, see J.A. Fabricius/G.C. Harless, Bibliotheca graeca, XII. Hamburg 1809, pp. 348 – 349. Accompanied with a Latin translation by Abraham Scultetus, it was reprinted in: Gelasii Cyziceni Commentarius actorum Nicaeni concilii, Roberto Balforeo Scoto interprete. Acta oecumenicae tertiae synodi Ephesi habitae, Theodoro Peltano interprete. Compendium Sanctarum et Universalium Synodorum, ubi, quando, et contra quos quaelibet earum fuerit congregata, indicans: Nunc primum in Latinam linguam conversum per Abrahamum Scultetum Silesium. In Bibliopolio Commeliano. Heidelberg 1604; the Greek text – on four pages without page numbers – follows on from p. 60. The same text and translation were reprinted by Johann von Fuchte, Compendium sanctorum et universalium synodorum. Helmaestadii 1614. For another Latin translation, see Tra Justinianeum, hoc est Novellarum Imp. Iustiniani Aug. expositio methodica auctore Cunrado Rittershusio. Argentorati 1615 (21629), pp. 51– 56, with comments on pp. 56 – 60. On further editions of Synoptic Accounts, see Carlucci, I Prolegomena di André Schott alla Biblioteca di Fozio. Bari 2012, p. 74. https://doi.org/10.1515/9783110729474-005

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pendent ones; this can be either according to criteria relating to the councils involved – whether Ecumenical Councils or particular synods –, their number, or the intended accuracy of the information given.² The richness and complexity of their transmission have already been indicated by Joseph Munitiz’s illuminating studies from the 1970s on this specific Synoptic Account.³ In this regard, the three-volume catalogue of extant Byzantine legal manuscripts Repertorium der Handschriften des byzantinischen Rechts (RHBR), identifying textual witnesses, is an essential tool for tracing their “transmission and editorial history”.⁴ The instructional purpose of HoeSyn – the text which is the main focus of this article – is already implied in its superscription and incipit.⁵ While the incipit, “Every Christian should know”, hints at the intended publicum, the superscription mentions that the work answers questions as to where, when, and against whom each of the Seven Councils was convened. According to Munitiz, such synopses were intended for the education of monks and priests as well as for catechesis in general. This particular text enjoyed a wide circulation, evidenced over centuries, which is why it has been characterized as the “official” text, or more precisely the “quasiofficial” text, since there is no explicit evidence for its role.⁶ On the other hand, its context in the manuscript and more specifically the fact that it often appears – alone or together with similar treatises – as an introduction in legal codices implies that it could have also served a legitimizing function.⁷

 H.J. Sieben, Der “Tractatus de septem conciliis generalibus” (Ms. Paris, Bibl. Nat. 12264): Eine griechische Konzilssynopse in lateinischer Übersetzung des 12. Jahrhunderts, AHC 16 (1984) 47– 58 (= Idem, Studien zur Gestalt und Überlieferung der Konzilien, [Konziliengeschichte, Reihe B]. Paderborn 2005, pp. 189 – 20).  J.A. Munitiz, Synoptic Greek Accounts of the Seventh Council, RÉB 32 (1974) 147– 186; Idem, The Manuscript of Justel’s Anonymi Tractatus de Synodis, Byz. 47 (1977) 239 – 257; Idem, Synoptic Byzantine Chronologies of the Councils, RÉB 36 (1978) 193 – 218. For a detailed presentation of the state of research regarding Synoptic Accounts of Councils and Synods, see L.M. Hoffmann/W. Brandes (eds.), Eine unbekannte Konzilssynopse aus dem Ende des 9. Jahrhunderts, [FBR 7]. Frankfurt a. M. 2013, pp. 15 – 25.  L. Burgmann, The production of law books in Byzantium, in: J.H.A. Lokin/B.H. Stolte (eds.), Introduzione al diritto bizantino: da Giustiniano ai Basilici. Pavia 2011, pp. 79 – 96, at p. 80. The three volumes of RHBR published up to now are considered only part of the Munich codices. According to RHBR, at least another ten manuscripts can be added to the list of textual witnesses discussed by Munitiz (in his articles, see above, n. 3): Atheniensis 1371 (429.1), Athous, Vatopediou 227 (438.3), Ambrosianus G 57 sup. (338.10), Napolitanus gr. II C 7 (352.16), Marcianus gr. 171 (418.5), and five Vatican codices; Vaticani gr. 1980 (525.13), 2184 (404.2), 828 (396.41), 829 (397.21), and 842 (398.1).  See below, Text A, ll. 1– 3.  Munitiz, Synoptic Greek Accounts, pp. 147, 150 and 154; idem, Catechetical Teaching-Aids in Byzantium, in: J. Chrysostomides (ed.), Καθηγήτρια: Essays Presented to Joan Hussey on Her 80th Birthday. Camberley 1988, pp. 69 – 83, at p. 73; Sieben, Der “Tractatus”, pp. 48 – 49 (= Idem, Studien zur Gestalt, pp. 190 – 191).  Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse, pp. 19 and 24; Munitiz, Synoptic Greek Accounts, p. 151; Munitiz, The Manuscript, p. 248.

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As mentioned above, HoeSyn represents only one stage of the evolutionary history of this Synoptic Account. It goes back to an earlier version comprising the six Ecumenical Councils that emerged after 681, underwent various revisions, and was extended after 787 by the addition of an account – one of several in circulation at the time – of the Seventh Council⁸. Because the transmission of the work is not a vertical one, a “critical edition of the full synopsis de synodis” still remains “a desideratum for the study of Byzantine catechetics and theology”, despite the valuable preliminary studies by Munitiz and earlier scholars.⁹ Making a critical edition of all versions and redactions of even a single branch is, in fact, a challenging task, starting from the detection of the textual witnesses; for neither the superscription nor the incipit can be used as a reliable criterion by which to identify a single version.¹⁰ Consequently, a categorization of the witnesses in families and types based on the collation of selected passages and especially on later textual additions – such as the account of the Seventh Council – is, as is to be expected, only of limited value. Recognizing how precarious this process was, Munitiz rightly characterized the resulting stemma as a “hypothetical” one.¹¹ Consequently, as in all cases of fluid tradition, each variation of the Synoptic Account has its own value, as an original with literary, linguistic and historical importance, attesting to a redactor’s efforts to adjust teaching material to their personal pursuit of accuracy and their linguistic tastes, for the sake of the recipient. Thus, any attempt to reconstruct the archetypal text is not only meaningless, but also does an injustice to the history of the work. Only modern computational methods (e. g. phylogenetics) and a digital edition can provide a fuller and more exact picture of this redactional or compilatory activity.¹² This article has a more modest aim. It concentrates on HoeSyn and specifically on ten textual witnesses, the transcription and collation of which the late Ludwig Burgmann assigned to me in 2001– 2002 as an external contributor to the project “Edition of Byzantine Legal Sources” (Edition und Bearbeitung byzantinischer

 Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), p. 155. In codex C, the Synoptic Account is transmitted under the name of Maximos Homologetes; on codex C, see below, n. 15. On the formation of HoeSyn, see below, part III.  Munitiz, Synoptic Greek Accounts, pp. 147, 149. Earlier, Dvornik had pointed to the significance of an edition of the Greek treatises on Councils, as he attempted to trace “the official tradition of the Eastern Church on the number of oecumenical Councils”: F. Dvornik, The Photian Schism. History and Legend. Cambridge 1948, p. 452.  See e. g. Munitiz, Synoptic Greek Accounts, p. 153. The difficulty of identifying them is evident in modern manuscript catalogues too, as e. g. the case of Monacensis gr. 201 (see below, n. 16). For a similar incipit used in a significantly different version, see the edition by Stephanus Le Moyne, Varia sacra, pp. 81– 118.  Munitiz, Synoptic Greek Accounts, p. 157. See also below, p. 44, n. 53.  C. Macé/P. Baret, Why Phylogenetic Methods Work: The Theory of Evolution and Textual Criticism, Linguistica computazionale 24– 25 (2004), pp. 89 – 108. See also M. Dubuisson/C. Macé, Handling a Large Manuscript Tradition with a Computer, Linguistica computazionale 24– 25 (2004), pp. 25 – 37.

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Rechtsquellen), which was overseen by the Göttingen Academy of Sciences and Humanities. Their selection was mainly based on Munitiz’s observations about their relationship to HoeSyn.¹³ The ten manuscripts are listed below, according to Diktyon numbers, and accompanied by their RHBR number, where applicable (i. e. not for the Munich codices)¹⁴. 1. Diktyon 03667 = RHBR 429 = Atheniensis 1371 (13th c.), fol. 1r–5r [E] 2. Diktyon 06807 = RHBR 16 = Atheniensis, Metochiou Panagiou Taphou 410 (late 13th /early 14th century), fol. 1r– 3r [T] 3. Diktyon 26067 = RHBR 447 = Athous, Koutloumousiou 42 (early 11th c.), fol. 23v– 27v [K] 4. Diktyon 39074 = RHBR 485 = Londinensis Addit. 28823 (14th c.), fol. 3r–7r [L] 5. Diktyon 44468 = Monacensis gr. 25 (ca. 1550), fol. 38v–41r¹⁵ [C] 6. Diktyon 44647 = Monacensis gr. 201 (late 13th c.), fol. 91r–92r¹⁶ [S] 7. Diktyon 44932 = Monacensis gr. 484 (12th and 14th c.), fol. 397r–401r [M] 8. Diktyon 44973 = Monacensis gr. 524 (14th c.), fol. 196r–v, 185r–187r [N] 9. Diktyon 50928 = RHBR 360 = Parisinus gr. 1319 (13th c.), fol. 1r–6r (init. mutil.) [P] 10. Diktyon 50981 = RHBR 367 = Parisinus gr. 1369 (14th c.), fol. 3r–6r [R] Representing a small part of the rich manuscript tradition of the Synoptic Accounts, these textual witnesses are not, of course, sufficient to permit any general conclusions to be drawn. However, they do make it possible to offer some corrections to and refinement of currently accepted conclusions concerning their exact relationship, their relation to HoeSyn and a specific earlier Synoptic Account of the Six Councils – discussed in the next part of this article –, while also shedding light on the work of the various redactors over time. In support of these new remarks, there is an appendix with two texts, A and B, placed in parallel columns, both oriented to HoeSyn and displaying the relation of the ten textual witnesses to each other and to the above mentioned Synoptic Account

 On this study, see below, esp. part IV. To be precise, Munitiz considered only nine manuscripts, i. e. all but no. 1 (Atheniensis 1371) of the group examined here.  The references are based on Pinakes: http://pinakes.irht.cnrs.fr. The dating of the codices follows RHBR. On their content, see RHBR; for further and more recent bibliography on each manuscript, see Pinakes. For a brief codicological description of the witnesses nos. 5 – 7 and 9 – 10, see Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), pp. 156 – 162. The Codices of the Bavarian State Library in Munich are accessible online; for the catalogue of digitized manuscripts of this Library see https://www. digitale-sammlungen.de/index.html?projekt=1157525975; cf. http://pinakes.irht.cnrs.fr/notice/fonds/ 792/.  The text, transmitted under the name of Maximos Homologetes, is noted as unedited; see V. Tiftixoglu/K. Hajdú/G. Duursma, Katalog der griechischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, I: Codices graeci Monacenses 1– 55. Wiesbaden 2004, pp. 140 – 145, at p. 141.  K. Hajdú, Katalog der griechischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, IV: Codices graeci Monacenses 181 – 265. Wiesbaden 2012, pp. 125 – 139, at p. 133. The marginal notes are written by a 14th-century scribe; ibidem, p. 137.

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of the Six Councils. More specifically, anticipating the results of the present collatio, there are four discernible redactions (E T K M L N P; C; S; R), which appear in the Texts A and B in the following way: Text A represents the tradition which is the most closely related to HoeSyn. It is, therefore, reconstructed mainly on the basis of the textual witness M (no. 7) – considered by Munitiz to have been Hoeschel’s manuscript basis –, and seven further textual witnesses E T K L C N P (nos. 1– 5, 8 – 9). Of these, C (no. 5) deviates from HoeSyn more often than the others do, as can be seen from the critical apparatus, where all variants appear. The other two textual witnesses S and R (nos. 6 and 10) represent two redactions of the Synoptic Account of the Seven Councils. They differ from HoeSyn more significantly than the other eight, mainly because they do not quote the lengthy excerpt from Leontios of Byzantium and because of the different arrangement of certain text passages. But they also share similarities with each other, and both are more closely related to the above mentioned Synoptic Account of the Six Councils than the other eight witnesses are. Consequently, for practical reasons, these two witnesses appear in Text B, as follows: R (no. 10), which is closer to HoeSyn than S, was used as the basis for Text B, while the variants of S (no. 6) appear in the critical apparatus. The results of the collation of R with three edited redactions of the Synoptic Account of the Six Councils also appear in the same apparatus. Thus, Text B sheds light on the changes through which the Synoptic Account of the Six Councils evolved into a Synoptic Account of the Seven Councils and especially into the redaction of R. The contrasting Texts A and B, set side by side, facilitate the detection of the changes through which the redaction of R became HoeSyn. This evolution, of course, was not linear, as textual similarities and variations indicate.

II. Before investigating the relationship between the ten textual witnesses and HoeSyn, three edited redactions of the Synoptic Account of the Six Councils will be examined vis-à-vis HoeSyn.¹⁷ An anonymous Treatise on the Six Councils (inc. Χρὴ πάντα Χριστιανὸν γινώσκειν, ὅτι ἓξ εἰσὶν ἁγίαι καὶ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι) was edited by Christophorus Justel in 1615 (hereafter JusTract). According to its superscription, the edition was based on manuscripts from the library at Sedan. Munitiz identified the manuscript basis with the thirteenth-century codex Bruxellensis 11376, fol. 170r–173v (Diktyon 9973),

 On the meaning of the terms “recension”, “redaction” and “version”, indicating levels of revision, see e. g. Ph. Roelli/C. Macé (eds.), Parvum Lexicon Stemmatologicum. A Brief Lexicon of Stemmatology (https://wiki.helsinki.fi/display/stemmatology, last accessed August 2018).

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while he traced the text back to an original composed shortly after the Sixth Council (680 – 681), which, around the 730s, was supplemented with a system of intervals.¹⁸ Another Synoptic Account of the Six Councils survives under the name of Germanos I, Patriarch of Constantinople (715 – 730) and has almost the same incipit as in HoeSyn (inc. Χρὴ πάντα χριστιανὸν γινώσκειν ὅτι ἕξ εἰσιν). It was edited by Stephanus Le Moyne in 1685 (hereafter LeMTract)¹⁹. In his introduction, the editor mentions that he had consulted a Leiden and an Oxford manuscript, without identifying them. The Oxford manuscript is the eleventh-century codex Baroccianus 185, fol. 1r–3v (Diktyon 47472 = RHBR 356), now accessible in digital form²⁰. Its collation with Le Moyne’s text proves that it served as the model for the latter; the attribution of the treatise to Patriarch Germanos is mentioned in the title – written in red, like all the titles in this manuscript –, which, however, appears not at the beginning, but at the end of the text (fol. 3v: Περὶ τῶν ἓξ συνόδων· Γερμανοῦ πατριάρχου). This corroborates the editor’s remark about the placement of the title in the Oxford manuscript. This textual witness discloses an attentive scribe; however, the edited text has minor deviations from it, most of which are either misreadings or misprints²¹. Only a few cases betray intentional intervention by the editor.²² Lastly, the anonymous Treatise (CPG Suppl. 8034), transmitted in the well-known codex Vaticanus gr. 2200 dated to ca 800, pp. 474– 481 (Diktyon 68831), was edited

 On the edition of JusTract, see above, p. 25. Munitiz, The Manuscript (see above, n. 3), pp. 242– 245; cf. H.J. Sieben, In welcher Gestalt wurden die von den ökumenischen Konzilien verurteilten Lehren popularisiert? Das Zeugnis der sog. Konzilssynopsen (6. – 15. Jh.), in: Idem, Studien zur Gestalt (see above, n. 2), pp. 242– 266, at p. 245. Though shorter, JusTract received more attention than HoeSyn did, especially in the West; ibidem, p. 239. On the identification of Justel’s manuscript basis, see ibidem, p. 248.  On the edition of LeMtract, see above, p. 25. According to Munitiz, this is not the official Synoptic Account; see Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), p. 153.  Fabricius/Harless, Bibliotheca graeca (see above, n. 1), XI. Hamburg 1808, pp. 156 – 157 (= PG 98, col. 9 – 11). See also Munitiz, Synoptic Greek Accounts, p. 148, n. 6. For the digital copy of Codex Baroccianus 185, see the University of Oxford, Digital Bodleian, https://digital.bodleian.ox. ac.uk (last accessed August 2018).  In LeMTract, the following cases are misreadings of abbreviated words: πάτρες or πατρές (cod. πατέρες), πατρῶν (cod. πατέρων). There are also instances of misprints: ἐτράνεσαν (cod. ἐτράνωσαν), ἐκράτυσε (cod. ἐκράτυνε), Κωνσταντινοπολιτανοῦ [cod. Κωνσταντινοπόλε(ως)], ἐκφάνι{σα}σα (cod. ἐκφάνασα), ἀδιαστάκτῳ (cod. ἀδιστάκτω), and the incorrectly accentuated Γερμάνου, σώτηρος (cod. σωτῆρος, in abbreviated form) and πατριαρχοῦ (cod. πατριάρχου) in the title at the end of the text (LeMTract, p. 80).  The following corrections were not necessary: μίᾳ φύσει (cod. μιᾶ φύσει), τούτους τε (cod. τούτους τὲ), and in the concluding note ἅγιαι (cod. ἁγίαι). It is worth noting a (fallacious) correction of the transmitted punctuation; Le Moyne moved the punctuation mark to before τελείως, while the codex put the punctuation after this word (Text B, ll. 220 – 222 ἐν τῷ κρυπτῷ κατείχοντο τελείως. οὐκ ἐθριαμβεύθησαν). For the correct punctuation, cf. e. g. Vaticanus gr. 2200 (= RiedSyn), which has κατείχοντο, τελείως. This phrase, being ambiguous, appears changed in other witnesses (and editions): JusTract has ἐν τῷ κρυπτῷ παρεχόμενα τελείως οὐκ ἐθριαμβεύθησαν, while R and HoeSyn have ἐν τῷ κρυπτῷ κατείχοντο, οὐδὲ τελείως ἐθριαμβεύθησαν (ibidem).

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by Rudolf Riedinger in 1996 (hereafter RiedSyn), without knowledge of the previous editions, JusTract, LeMTract or HoeSyn.²³ From the collation of the three redactions, it becomes apparent that RiedSyn and LeMTract are the closest to HoeSyn. To be more concrete, the following observations have been made: 1) A closer relationship between RiedSyn and LeMTract is demonstrated through the numerous additions, ommissions and other variant readings they share vis-à-vis JusTract. Most additions are minor ones of isolated words or phrases, reflecting the desire for clarity (specification, completeness and emphasis). But in three cases, they are significant additions (ll. 217 ff., 244 ff., 278 ff.), which also appear in the later version of the Synoptic Account of the Seven Councils, as represented by R and HoeSyn. Further variants in RiedSyn and LeMTract indicate an attempt at syntactical and stylistic modification, while some transpositions show a concern for prose rhythm. The following list of characteristic variants that both share with R and HoeSyn illustrates their relationship:²⁴ Text B JusTract (app.crit.)

RiedSyn, LeMTract (=/≈ R, HoeSyn)



πρεσβυτέρου μὲν γενομένου τῆς ἐκκλησίας Χριστὸν τὸν ἀληθινὸν θεὸν τῷ πατρὶ τὸν Υἱὸν Θεὸν ἀληθινὸν καὶ δεσπότην καὶ κύριον θρόνον Κωνσταντινουπόλεως τρανωτέρως τοῦ αὐτοῦ παναγίου Λαοδικέως κυρίου ἡμῶν καὶ θεοῦ Ἰησοῦ Χριστοῦ ἐβεβαίωσαν λοιπὸν δὲ καὶ τὰ τοῦ κακόφρονος Διοσκόρου, (καὶ μετὰ τοῦ κ. LeMTract) ἐκβέβληται Εὐτυχοῦς ἀρχιμανδρίτου τοῦ σωτῆρος καὶ θεοῦ τὴν σάρκα φορέσαι μυθολογοῦντες ὑπάρχειν ἔλεγον τέλειον τὸν αὐτὸν ἄνθρωπον καὶ θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν

 –     –   –     –    – 

πρεσβυτέρου γενομένου μὲν τῆς ἐκκλησίας Χριστὸν τῷ πατρὶ Θεὸν ἀληθινὸν θρόνον τρανώτερον τοῦ ἀγίου Λαοδικείας κυρίου ἡμῶν ἐβεβαιώσαντο καὶ τὰ τοῦ κακόφρονος δὲ Διοσκόρου

     –   –  

ἐκβέβλητο Εὐτυχοῦς τοῦ θεοῦ καὶ σωτῆρος λέγοντες φορέσαι τὴν σάρκα ἐμυθολόγουν τέλειον ἄνθρωπον Ἰησοῦν Χριστὸν καὶ θεὸν

 On the edition of RiedSyn, see above, p. 25. See also the short review by W. Brandes, Byzantinische Zeitschrift 92 (1999) 229 – 230.  The symbol (=) is used for identical readings, while (≈) denotes similar ones. They apply to all variants in the same column, unless some further indication is given.

32

Antonia Giannouli

   –    –   –       – 

Λέοντος καθολικῆς ἐκκλησίας Εὐτυχοῦς τὴν ἐν Χαλκηδόνι ἐκράτησε ἐν πρωτοτύπῳ τὰ ἀσεβῆ δόγματα καὶ συγγράμματα ἐμφορουμένους ἀναστήσεσθαι μήτε παράδεισον αἰσθητὸν γενήσεσθαι ἀλλὰ καὶ ἄλλα τινὰ παρά τισιν ἐν τῷ κρυπτῷ παρεχόμενα τελείως οὐκ ἐθριαμβεύθησαν ἐπὶ συνόδῳ

  –    –   – 

εἰ καί τινες τῶν ἁγίων πατέρων ἀνέτρεπον αὐτά τῆς ἁγίας ταύτης συνόδου αἱρετικοὶ Νεστορίου χαριζόμενος

 –   –   –   –  ibidem  – 

ὑπῆρχον δὲ καθολικῇ ἐπισκόπων αἱρετικῶν ἐν ταύτῃ τῇ ἁγίᾳ συνόδῳ τοῦ τε Μακαρίου Θεόδωρος καὶ οἱ σὺν αὐτῷ ματαιόφρονες

 – 

τρανώτερον ἡ τοιαύτη ἁγία σύνοδος ἐμφάνασα

πάπα Λέοντος καθολικῆς καὶ ἀποστολικῆς ἐκκλησίας Εὐτυχίου (recte²⁵) τὴν ἁγίαν ἐν Χαλκηδόνι ἐκράτυνε πρωτοτύπως τὰ ἀσεβῆ συγγράμματα ἐμφυρομένους (recte) ἀνίστασθαι παράδεισον αἰσθητὸν μὴ γενέσθαι ἀλλὰ καὶ ἕτερα μυρία βλασφημίας μεστά, λαλήσαντες ἐφωράθησαν, ἅπερ ἕως μὲν ἐν τῷ φανερῷ τρανῶς οὐκ ἐξεφέροντο, ἀλλὰ παρά τισιν ἐν τῷ κρυπτῷ κατείχοντο, τελείως οὐκ ἐθριαμβεύθησαν ἐπὶ συνόδου εἰ καί τινες αὐτὰ τῶν ἁγίων πατέρων ἀνέτρεπον τῆς ἁγίας ταύτης πέμπτης συνόδου αἱρετικοὶ τρισκατάρατοι Νεστορίου τοῦ θεομάχου χαριζόμενος· μεθ᾽ ὧν καὶ τὴν Ἴβα λεγομένην ἐπιστολὴν πρὸς τὸν Πέρσην γεγράφθαι Μάρην ἀπερρίζωσεν, ὡς οὐ μόνον ὀρθῶν δογμάτων ἀντίπαλον, ἀλλὰ καὶ πάσης ἀσεβείας συμμέτοχον, (σύμμαχον RiedSyn) ὑπῆρχον δὲ τὸν ἀριθμὸν καθολικῇ καὶ ἀποστολικῇ γενομένων ἐπισκόπων ἐν ταύτῃ τῇ ἁγίᾳ συνόδῳ αἱρετικῶν τουτέστι Μακαρίου Θεόδωρος καὶ Ὁνώριος, Κῦρος καὶ Σέργιος, Πύρρος καὶ Παῦλος καὶ Πέτρος, Μακάριός τε καὶ Στέφανος, (Πύρρος, RiedSyn) τρανωτέρως ἡ τοιαύτη ἁγία σύνοδος ἐκφάνασα

2) However, some other common variants of RiedSyn and LeMTract do not appear in the augmented version of the Synoptic Account (i. e. R and HoeSyn), as the following list shows:

 Cf. Munitiz, The manuscript (see above, n. 3), p. 255 (app. crit.).

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

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Text B JusTract (=/≈ R HoeSyn) (app.crit.)

RiedSyn LeMTract

 – 

τῇ ἐμπνεύσει τοῦ παναγίου ὑπηγόρευσαν πνεύματος μὴ εἶναι αὐτὸ Θεὸν κατὰ τοῦ ἀνθρωπολάτρου Νεστορίου τοῦ ἀσεβοῦς Ἡ δὲ ἁγία οἰκουμενικὴ τετάρτη σύνοδος

 –   –   –   –    –   – 

τῇ ἐμπνεύσει τοῦ ἁγίου πνεύματος ὑπηγόρευσαν αὐτὸ μὴ εἶναι θεὸν κατὰ Νεστορίου τοῦ ἀνθρωπολάτρου καὶ ἀσεβοῦς Ἡ δὲ τετάρτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος αὐτῆς πάντα τὰ σωτήρια Κυρίλλου τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν



τοὺς τὰ αὐτὰ τούτοις φρονοῦντας καὶ φρονεῖν μέλλοντας τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν



ἰδιώματα

πάντα αὐτῆς τὰ σωτήρια Κύρου τὸν κύριον ἡμῶν καὶ θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν, (τὸν Χριστὸν RiedSyn) τοὺς τὰ ὅμοια αὐτῶν φρονοῦντας ἢ καὶ φρονεῖν μέλλοντας τὸν κύριον ἡμῶν καὶ θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν ἰδιώματα. Ἰδοὺ πρὸς μείζονα γνῶσιν τῶν φιλοπόνων …²⁶

3) Moreover, from the collation it is obvious that there is no direct relationship between RiedSyn and LeMTract, since each of them contains its own variant readings vis-à-vis the other two. The following lists of variants are also classified according to their similarities to R and HoeSyn: Text B LeMTract (app.crit.)

JusTract RiedSyn (=/≈ R HoeSyn)

  –   –   – 

ἁγίαν παρθένον om. θεῖον δὲ ὅρον αὐτὴ ἡ ἁγία σύνοδος συναθροισθεῖσα

παναγίαν παρθένον καὶ θεὸν (= R HoeSyn) ὅρον δὲ θεῖον αὕτη συναθροισθεῖσα ἡ ἁγία σύνοδος

 In RiedSyn and LeMTract, this passage reads as follows: Ἰδοὺ πρὸς μείζονα γνῶσιν τῶν φιλοπόνων ἐγράφησαν αἱ ἁγίαι ἓξ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι, πότε καὶ διατί καὶ ἐν ποίοις τόποις συνηθροίσθησαν, καὶ τίνας ἀνεθεμάτισαν μετὰ τῶν δογμάτων αὐτῶν, καὶ τίνα ταῦτα ὑπάρχουσιν (‐σι LeMTract), καὶ ποῖα δόγματα ὀρθόδοξα ἐβεβαίωσαν. Μακάριοι οὖν οἱ τὰ ὑπ’ αὐτῶν κυρωθέντα φυλάσσοντες [Μακάριοι οὖν καὶ τρισμακάριοι πάντες οἱ ἀδιαστάκτω (cod. ἀδιστάκτῳ) καρδίᾳ, τὰ ὑπ’ αὐτῶν κυρωθέντα φυλάττοντες LeMTract] θεῖα δόγματα, καὶ τὰ ὑπ’ αὐτῶν κατακριθέντα βδελυσσόμενοι βλάσφημα διδάγματα (δόγματα LeMTract), προδήλως συνεπομένης, καὶ τῆς τῶν δεσποτικῶν ἐντολῶν ἐκπληρώσεως RiedSyn, LeMTract (et ὧν γένοιτο πάντας ἡμᾶς ἀκλινεῖς γενομένους φύλακας ἀκατακρίτως παραστῆναι τῷ φοβερῷ καὶ φρικτῷ βήματι, Χριστοῦ τοῦ ἀληθινοῦ θεοῦ ἡμῶν, μεθ’οὗ τῷ θεῷ καὶ πατρὶ ἅμα τῷ παναγίῳ καὶ ζωοποιῷ καὶ ὁμοουσίῳ αὐτοῦ πνεύματι, δόξα τιμὴ κράτος, νῦν καὶ ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς ἀτελευτήτους αἰῶνας τῶν αἰώνων. ᾿Aμήν post ἐκπληρώσεως add.) LeMTract.

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Antonia Giannouli



τὰ κακῶς γεγονότα κατὰ Κυρίλλου τοῦ τῆς εὐσεβείας προμάχου, καὶ δυσσεβῶς ἐκτεθέντα συγγράμματα

  – 

ἐβεβαίωσαν ἀναιροῦσιν (= R)

τὰ κακῶς γεγονότα κατὰ τοῦ τῆς εὐσεβείας προμάχου Κυρίλλου καὶ δυσσεβῶς ἐκτεθέντα συγγράμματα (τοῦ om. RiedSyn) ἐβεβαίωσεν συναναιροῦσιν

Text B RiedSyn (app.crit.)

JusTract LeMTract (=/≈R HoeSyn)

 – 

om.

  –   –    – 

τοῖς μὲν ἐπὶ Μητροφάνου (sic) πατριάρχου δοκεῖ οὐκ ἔτι κτίσμα ἐμμείναντα ἐμμείναντας τῇ πλάνῃ (= R HoeSyn) ἀδιαιρέτως ἔχειν Κωνσταντίνου τοῦ εὐσεβεστάτου βασιλέως τοῦ πατρὸς Ἰουστινιανοῦ (≈ HoeSyn)

οὐ κτίσμα ἐμμένοντα ἐμμένοντας τῇ πλάνῃ (τῇ om. JusTract) ἀδιαιρέτως Κωνσταντίνου βασιλέως, τοῦ πατρὸς Ἰουστινιανοῦ (τοῦ om. JusTract)

4) Finally, there are some cases in which the three redactions deviate from one another. In these cases, HoeSyn has further modifications, which betray the use of different redactions (contaminatio): Text B JusTract (app.crit.)

RiedSyn

LeMTract

–

Ἡ πρώτη

Χρὴ γινώσκειν, ὅτι ἕξ εἰσιν αἱ ἁγίαι καὶ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι. Καὶ ἡ μὲν πρώτη



ἐπὶ τοῦ βασιλέως Θεοδοσίου του μεγάλου (= R HoeSyn) τοῖς ὅμοια φρονοῦσι

ἐπὶ Θεοδοσίου τοῦ μεγάλου βασιλέως

Χρὴ πάντα Χριστιανὸν γινώσκειν, ὅτι ἓξ εἰσὶν ἁγίαι καὶ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι, καὶ ἡ μὲν πρώτη (≈ R HoeSyn) ἐπὶ τοῦ εὐσεβεστάτου βασιλέως Θεοδ. τοῦ μεγ.

 –   –   – 

λέγοντος τὴν τεκοῦσαν τὸν Κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν



τὴν ἁγίαν Μαρίαν



τοῖς ὁμόφροσιν αὐτοῖς

τοῖς τὰ ὅμοια αὐτῷ φρονοῦσιν (= R ¹ HoeSyn) λέγοντα (= R) τὴν τεκοῦσαν αὐτὸν τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν τὴν ἁγίαν παρθένον Μαρίαν τοῖς ὁμόφροσιν αὐτῷ

τοὺς τὰ ὅμοια αὐτῷ φρονοῦντας λέγοντας (= HoeSyn) τὴν τεκοῦσαν αὐτὸν τὸν Κύριον ἡμῶν καὶ Θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν (R HoeSyn) τὴν παναγίαν παρθένον Μαρίαν (= R, ≈ HoeSyn) τοῖς ὁμόφροσιν αὐτῶν (= R, ¹HoeSyn)

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

 – 

τὰς κατ᾽αὐτῆς αἱρέσεις

 – 

τοῦ μαθητοῦ αὐτοῦ (=HoeSyn)

τὰς κατὰ τῆς αὐτῆς ἁγίας συνόδου αἱρέσεις (≈HoeSyn) τούτου τοῦ μαθητοῦ

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τὰς κατὰ τῆς αὐτῆς συνόδου αἱρέσεις τοῦ τούτου μαθητοῦ (= R)

In conclusion, the collation of the three redactions of the Synoptic Account of the Six Councils makes clear that JusTract reflects an earlier redaction than that of RiedSyn and LeMTract. Moreover, both the latter (RiedSyn and LeMTract) share common additions and modifications; they date back to the end of the eighth century at the latest, since they are witnessed in Vaticanus gr. 2200 (RiedSyn).²⁷ Furthermore, it was found that most of these changes are preserved or reflected in HoeSyn. Consequently, it can be concluded that both RiedSyn and LeMTract represent an intermediary stage in the evolution of the Synoptic Account of the Six Councils into the HoeSyn version. The changes which followed this stage will be discussed in the next part of this article.

III. The relation of HoeSyn to certain redactions of the Synoptic Account of the Six Councils was first pointed out by Munitiz, who claimed that the collation of HoeSyn, JusTract and LeMTract “leaves no doubt that one and the same synopsis de synodis lies behind all three texts”. This preliminary observation was adopted by other researchers. However, the exact relationship between these texts was never defined²⁸. In this regard, a comparative study of HoeSyn with the three redactions of the Synoptic Account of the Six Councils (JusTract, RiedSyn, LeMTract) brings to light the redaction process that turned the latter into the former. Thus, we must now turn our attention to the structure of the text. To be more concrete, the account of each Council discloses a distinct arrangement of the information given in response to a series of ques-

 For similar conclusions drawn from a general comparison between JusTract and LeMTract, see H.J. Sieben, Die Mosaikinschriften der Bethlehemer Geburtskirche vor dem Hintergrund der byzantinischen Tradition der Konzilssynopsen, AHC 31 (1999) 255 – 296 (= Idem, Studien zur Gestalt [see above, n. 2], pp. 203 – 241, at pp. 206 – 207); see now E. Lamberz, Die zweisprachige Inschrift im Bema und die Konzilsinschriften im Mittelschiff. Eine neue Edition, in: Β. Kühnel/G. Kühnel, Die Geburtskirche in Bethlehem. Die kreuzfahrerzeitliche Auskleidung einer frühchristlichen Basilika. Regensburg 2019, pp. 159 – 180.  Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), p. 148; Sieben, Der “Tractatus” (see above, n. 2), p. 48, n. 13 (= Idem, Studien zur Gestalt, p. 190, n. 13); Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse (see above, n. 3), p. 18. While Munitiz’s study was based on a large number of Synoptic Accounts, his observations resulted from selective collation of the information given in them; cf. Munitiz, Synoptic Greek Accounts, pp. 170 – 174. Also, in the critical apparatus of JusTract2, we read only a selection of variant readings from LeMtract and HoeSyn: Munitiz, The Manuscript (see above, n. 3), pp. 253 – 257.

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Antonia Giannouli

tions, which are partly indicated in the superscription of certain redactions, as in HoeSyn.²⁹ This information is introduced by a formulaic opening phrase that recurs in the account of each council with almost the same order and wording. Using structural elements in order to establish points of contrast between HoeSyn and the earlier redactions – JusTract, RiedSyn, LeMTract – as well as R, we detect a gradual increase in and rearrangement of the information that led to the formation of HoeSyn. At the same time, the position of R within this evolution becomes clearer. In particular, this examination has led to the following observations and produced the schematic table that follows:³⁰ 1. The first section in the account of each Council begins with the number of the Council in chronological order (ἡ … ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος).³¹ Thereafter follows the reference to the venue (γέγονεν ἐν) and the name of the Byzantine emperor convoking the Council (ἐπὶ βασιλέως, or τῆς βασιλείας).³² This is normally the order of the information appearing in the account of each Council in the earlier texts: JusTract, RiedSyn, LeMTract. They disclose only one deviation, and specifically in II, where the reference to the number of participants – discussed below – is moved in front of the reference to the venue. a. R is completely consistent with the above-mentioned order of the information. b. On the other hand, in HoeSyn, this order is disturbed in III – V because of two transpositions: the reference to the number of participants is moved in one case to after the reference to the venue (in III – IV), while in another it comes before it (in V). More noteworthy in this part of HoeSyn is an additional reference to the duration of the relevant emperor’s reign (ὃς ἐβασίλευσεν ἔτη), which is attested only in this redaction. This addition always follows the name of the emperor and appears for the first six councils (I – VI), while, for the last one (VII), it is replaced by a reference to the emperor’s regnal year. In this last account (VII), an explanatory note about Constantine VI’s father, Leo IV, is attested in HoeSyn (Text A, ll. 449 – 451 ἦν δὲ οὗτος ὁ Κωνσταντῖνος υἱὸς Λέοντος τοῦ Κοπρωνύμου). It is a misleading interpolation, explicably misunderstood by the Latin translators of HoeSyn, Abraham Scultetus and Konrad Rittershausen, who attributed the epithet “koprōnymos”, the derogatory nickname of the grandfather Constantine V, to Leo (filius Leontii Copronymi). This interpolation survives in three of

 See Text A, ll. 1– 3 and Text B, ll. 1– 2 app. crit.  The Roman numerals I – VII denote the account of each Council. The account of each Council is divided into five sections, indicated by Arabic numerals (1– 5) in Texts A und B. Since these are more clearly separated and distinct from each other in HoeSyn, their numbering was based on this redaction.  Cf. Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), pp. 170 – 171.  In the First, Sixth and Seventh Councils, there is also a reference to the regnal year in which the Council took place (τῷ … ἔτει τῆς βασιλείας).

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

2.

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our manuscripts (L and M), while in R it appears in a marginal note. But it is only R that transmits the note with its correct meaning (Text B, l. 317 app. crit.: ἦν δὲ οὗτος ὁ κωνσταντῖνος υἱὸς λέοντος τοῦ υἱοῦ κοπρωνύμου). The second section in the account of each council refers to the names of the Church leaders presiding over the council, and the total number of the participants (normally introduced by the phrase ὑπῆρχον δὲ … ἅγιοι πατέρες). To be more concrete, JusTract, RiedSyn, LeMTract give only the names of the popes of Rome and the patriarchs of Constantinople, placing them for the most part after, and in combination with, the names of the emperors (ἐπὶ τοῦ βασιλέως … καὶ … πάπα Ῥώμης, καὶ … πατριάρχου Κωνσταντινουπόλεως).³³ In this regard, there is one exception (in III), where the hierarchs are mentioned in combination with the name of the heretic. The number of participants usually comes next, except in two instances, i. e. in II and III. a. R appears relatively consistent in terms of maintaining the above order of information, since only in VI and VII do the numbers of participants come before the names. A more significant differentiation from the above mentioned redactions is that R adds the names of the other three patriarchs (Alexandria, Antioch and Jerusalem) for all the councils, mentioning all five Church leaders according to the ranking of their see, regardless of whether or not they actually attended the council.³⁴ b. In line with R, HoeSyn also gives the names of the five Church leaders. But, unlike R and the earlier texts, it separates them from the emperor’s name, introducing the phrase καὶ ἡγοῦντο τῆς συνόδου. Moreover, it sometimes adds, though not for all the councils, a reference to the delegates.³⁵ It is worth noting that HoeSyn mentions the patriarchs according to their ranking only for the First and Seventh Councils. For the rest of the councils, the order is changeable, often depending on whether the occupant of the see was a heretic or represented by delegates. Furthermore, the number of participants is often moved to before the names of the Church leaders (I – II and VI – VII), while in two instances it comes after the meeting place (III – IV) and once

 See the critical apparatus of Text B, ll. 7– 11, 46 – 51, 100 – 105, 152– 154, 194– 196, and 259 – 263.  On the patriarchs’ names being a later addition to these Synoptic Accounts, cf. Ch. Walter, The Names of the Council Fathers at Saint Sozomenus, Cyprus, RÉB 28 (1970) 189 – 206, at p. 204. Walter pointed out that, in a short treatise on the Seven Councils (Parisinus gr. 2403, fol. 172v–173, ca. 13th c.), “the names of the patriarchs are added after that of the emperor without any serious attempt to integrate them into the sentence” and he suggested that “the tradition of the text and that of the names are to be studied separately”.  On the information about the delegates being a distinguishing feature between the erudite and the more popular accounts of the Councils, see Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), p. 171.

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c.

before it (V).³⁶ These additions and the inconsistency in the order of the information, which has been observed in other sections too, attest to the redactors’ attempts to restructure information in HoeSyn, a process which in HoeSyn appears to be still in progress. The above observations suggest that R stands between the Synoptic Account of the Six Councils (JusTract, RiedSyn, LeMTract) and HoeSyn, and that it is not directly related to the latter (HoeSyn). A comparison of the two redactions of the Synoptic Account of the Seven Councils with regard to the references to the names of the Church leaders casts further light on the redactors’ choices and interest in the formation of HoeSyn: i. For the First Council, HoeSyn gives the names in order of precedence: Silvester of Rome, Alexander of Constantinople, Alexander of Alexandria, Eustathios of Antioch and Makarios of Jerusalem. However, this information is not correct, as the pope was represented by legates, and Alexander participated in the Council, though not as the bishop of Constantinople but deputizing for Metrophanes.³⁷ Metrophanes is mentioned only in R, which keeps to the order of precedence. It is noteworthy that, of the redactions of the Synoptic Account of the Six Councils (JusTract, RiedSyn, LeMTract) that are content to cite only the first two names, only RiedSyn preserves a supplementary note with this name (Text B, ll. 7– 11 app. crit.). ii. For the Second Council, HoeSyn lists the names in a different order without giving any explicit reason for this: Damasus of Rome, Nektarios of Constantinople, Cyril of Jerusalem, Timothy of Alexandria, Meletios of Antioch. It then has a reference to the resignation during the Council of Gregory of Nazianzus as Archbishop of Constantinople and to his being succeeded by Nektarios; there is no such reference in JusTract, RiedSyn, LeMTract, but it appears in R (Text A, ll. 59 – 65 ≈ B, ll. 52– 59 and app. crit.). Moreover, R gives the names of the five leaders in the usual order of precedence.³⁸

 Text A, ll. 11, 51, 100 – 101, 166 – 167, 304, and 391. For various testimonies about these numbers and further bibliography, see Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse (see above, n. 3), pp. 235 – 236, 240 – 241, 245, 252, 275, 293, 303.  Cf. Georgii monachi Chronicon, ed. C. de Boor. Leipzig 1904 (rev. by P. Wirth, Stuttgart 1978), p. 509, ll. 5 – 9. On the participants of the First Council, see an Account of all Ecumenical Councils and Local Synods, composed around 880, ed. Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse, pp. 235 – 236 (and text IV, 81– 92, pp. 65 – 66). On testimonies to Alexander having participated as the representative of the aged and ill patriarch Metrophanes, see F. Winkelmann, Die Bischöfe Metrophanes und Alexandros von Byzanz, BZ 59 (1966) 47– 71, at pp. 56 – 57, 59 and 67.  Cf. Georgii monachi Chronicon, ed. De Boor, p. 575, ll. 10 – 15. On the participants, see Hoffmann/ Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse, p. 241 (and text IX, ll. 4– 8, p. 74). Damasus was not personally present.

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

iii.

iv.

v.

vi.

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For the Third Council, the different order in which the names appear in HoeSyn (i. e. Cyril of Alexandria, Celestine of Rome, Juvenal of Jerusalem, and finally – after Memnon of Ephesus – Nestorios of Constantinople) can to some extent be explained: Nestorios is mentioned last, as he had been declared a heretic, while the Patriarch of Antioch is omitted, because of his delayed arrival. However, as recorded by George the Monk, the pope was also not present at the Council, but was represented by the Patriarch of Alexandria.³⁹ For these reasons, it is even more remarkable that R names all five leaders in order of precedence, except for Nestorios, who is mentioned at the end. For the Fourth Council the list in HoeSyn reads as follows: Leon of Rome, Anatolios of Constantinople, Juvenal of Jerusalem, Maximos of Antioch, and finally the bishops Anastasios of Thessalonike and Stephanos of Ephesus, omitting the heretic patriarch Dioskoros of Alexandria, to whom it refers in the next section. On the other hand, R mentions all the church leaders in order of precedence, except for Dioskoros, who is placed at the end. However, the fact that the pope was represented by legates is ignored in all the redactions (as well as in JusTract, RiedSyn, LeMTract).⁴⁰ For the Fifth Council in HoeSyn, the list is as follows: Vigilius of Rome, Eutychios of Constantinople, Stephanos of Raphia, Apollinarios of Alexandria, Damianos of Sozopol, Domnos of Antioch. The bishops Stephanos and Damianos, mentioned separately, were legates of the Patriarch of Jerusalem Eustochios, who did not attend. The pope, though present in Constantinople, did not participate in this Council either.⁴¹ It is remarkable for these reasons that, in R, all five church leaders are named in order of precedence, without any mention of legates. For the Sixth Council in HoeSyn, the names are arranged as follows: Agathon of Rome, Georgios of Constantinople, Theophanes of Antioch and, finally, Petros the monk as legate for the then vacant see of Alexandria; the Patriarch of Jerusalem is not mentioned. In this case, R of-

 Georgii monachi Chronicon, ed. de Boor (see above, n. 37), p. 605, ll. 13 – 16. On the participants of the Third Council, see Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse (see above, n. 3), p. 245 (and text XI, ll. 34– 36, p. 22). Juvenal signed after Cyril; E. Honigmann, Juvenal of Jerusalem, DOP 5 (1950) pp. 209 – 279, at p. 223.  Georgii monachi Chronicon, ed. de Boor, p. 612, ll. 1– 6. On the participants, see also Hoffmann/ Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse, p. 255 (and text XIII, ll. 16 – 23, pp. 102– 104).  Cf. the translation of the Acts of the Council by R. Price, The Acts of the Council of Constantinople of 553. With Related Texts on the Three Chapters Controversy, I. Liverpool 2009, p. 184; Georgii monachi Chronicon, ed. de Boor, p. 629, ll. 5 – 9. See also E.K. Chrysos, Die Bischofslisten des V. Ökumenischen Konzils (553). Bonn 1966, pp. 126 – 127. On the participants, see Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse, p. 275 (and text XV, ll. 21– 30, pp. 158 – 160). On Domnos (Domninos), see ibidem, p. 279.

40

3.

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fers the same information. However, the account by George the Monk mentions that two sees, those of Alexandria and Jerusalem, were represented by legates, because they were currently vacant.⁴² vii. For the Seventh Council in HoeSyn, all five church leaders are mentioned in order of precedence: Adrian of Rome, Tarasios of Constantinople, Politianos of Alexandria, Theodoret of Antioch, Elias of Jerusalem. In this case also, R offers identical information. According to other sources, however, with the exception of the Patriarch of Constantinople, Tarasios, all church leaders were represented by legates.⁴³ The third section in the account of each Council refers to the purpose for which it had been convened. It normally contains the name(s) of the relevant heretic(s) and the main points of their teaching. In JusTract, RiedSyn and LeMTract, the heretics are mentioned after the number of participants (except in II); their names are introduced by the word κατά (against), although there is some variety in this regard; in I (συνῆλθον … κατὰ…), in ΙΙ-IV (κατὰ) and in VI (συνηθροίσθησαν… κατὰ…). Both their acts and their beliefs are described in derogatory terms, e. g. βλασφημοῦντος, κακόφρονος, ματαιόφρονος, ἐμυθολόγουν, δυσσεβῶς ἀπετόλμησαν.⁴⁴ a. However, in R, the reference to the heretics always appears in a (syntactically) independent section, normally opened by the phrase “συνῆλθον δὲ κατὰ” (in I – IV, VII); only VI has “συνηθροίσθη δὲ κατὰ”, while in V this reference is ratherly different. It is noteworthy that this section in R discloses variations in length, something which is not observed in the earlier texts (JusTract, RiedSyn and LeMTract). While the section mostly takes up around ten lines (Text B, I – IV), in VII, it is just a note. But in VI, it is extended with additions concerning heretical beliefs (Text B, ll. 264 – 285). Likewise, in V this section is longer than average (Text B, ll. 198 – 226), since it refers to the validation of the decisions of the Fourth Council, giving details of the condemned teachings of Origen, Evagrius and Didymus, interspersed with pejorative characterizations (παράφρονα, ἀσεβῆ, ἀνοήτους, μυρία βλασφημίας μεστά, ἐχθροὶ τρισκατάρατοι, πονηρά δόγματα).

 Cf. Georgii monachi Chronicon, ed. de Boor (see above, n. 37), p. 726, ll. 2– 10; the legate from Jerusalem is not mentioned by name. On the participants, see also Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse (see above, n. 3), pp. 292– 294 (and text XVII, ll. 3 – 7, p. 172).  Georgii monachi Chronicon, ed. de Boor, p. 769, ll. 12– 19. On the participants, see Hoffmann/ Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse, pp. 303 – 304 (and text XVIII, ll. 51– 56, p. 190).  See Text B, ll. 15 – 16, 65, 119, 141– 142, 161, 280 – 281, and the critical apparatus.

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

4.

41

b. As regards this section, HoeSyn is almost the same as R, except for some additions and transpositions of passages, which evidence further augmentation and restructuring of the content⁴⁵. The fourth section in the account of each Council contains the outcome of the Council, which is twofold. a. On the one hand, it reports on the condemnation of the heretical teaching and records the excommunication of its preachers, their followers, and similar thinkers. The text echoes the Acts of the Councils; the opening words (ὅθεν, οὖν, τούτου χάριν, διὰ τοῦτο οὖν, τηνικαῦτα), the charge (ὡς ἐχθρὸν τῆς ἀληθείας, or τῆς εὐσεβείας, ἐμμένοντα τῇ τοιαύτῃ βλασφημίᾳ, τῇ πλάνῃ ἐμμείναντας, ὡς θεομάχους) and the condemnation (ἀπεβάλοντο, ἀνεθεμάτισαν, κατέκριναν, καθεῖλεν). With regard to the content, HoeSyn deviates little from the Synoptic Account of the Six Councils (JusTract, RiedSyn and LeMTract) and R.⁴⁶ b. On the other hand, it formulates doctrine. The text here also echoes the Acts of the Councils (ἐκράτυναν, ἐβεβαίωσαν, ἐτράνωσαν, κηρύξαντες, ὑπέδειξεν, ἀνεκήρυξεν). With regard to length, this is understandably the most prominent section, since it was seen as a means of disseminating doctrinal teaching.⁴⁷ It is hence not surprising that, in the known textual tradition, the most significant modifications, such as transpositions and additions, are detected in this section.⁴⁸ Among other additions, an extensive quotation inserted into the account of the Fourth Council in HoeSyn, which is not found in JusTract, RiedSyn, LeMTract and R, is of particular interest. It is

 E. g. the revision of a passage (Text A, ll. 328 – 352 ≈ Text B, ll. 212– 226) even resulted in the repetition of the same phrase “τὰ σώματα … μὴ ἀνίστασθαι” in HoeSyn (Text A, ll. 326 – 327 and 332– 334). For an addition concerning heretical beliefs, see (Text A, ll. 116 – 120).  Text A, ll. 25 – 31 = Text B, ll. 21– 27; A, ll. 76 – 84 ≈ B, ll. 72– 74 and 87– 91; A, ll. 125 – 128 = B, 118 – 121; A, ll. 187– 189 ≈ B, ll. 165 – 167; A, ll. 353 – 375 = B, ll. 227– 249; A, ll. 417– 429 ≈ B, ll. 286 – 298; A, ll. 460 – 474 ≈ B, ll. 325 – 335. There is only one reference to further heretics in HoeSyn and R; σὺν τούτοις δὲ καὶ τοὺς περὶ Ἄνθιμον καὶ Πέτρον καὶ Ζωώραν ἐξεθέρισε (Text A, ll. 362– 364 = B, ll. 236 – 238). This reference does not appear in JusTract, RiedSyn and LeMTract (Text B, ll. 236 – 238 app. crit.).  Munitiz, Catechetical Teaching-Aids (see above, n. 6), pp. 71– 73. On the synoptic accounts as a medium for the popularization of heretical teachings: Sieben, In welcher Gestalt (see above, n. 18), pp. 251– 266.  E. g. especially noteworthy is a long passage concerning the tension between the Patriarchs of Antioch and Alexandria, which appears in part in R and is extended in HoeSyn, but is totally missing in JusTract, RiedSyn and LeMTract; see Text Α, ll. 134– 153 ≈ Text B, ll. 127– 136 app. crit. It is also interesting that, in the redactor’s attempts to differentiate heretical teachings from the right doctrine, two passages in R have changed their order in HoeSyn (Text Α, ll. 80 – 87 and ll. 88 – 95 ≈ Text B, ll. 87– 94 and 75 – 82); these two passages appear in JusTract, RiedSyn and LeMTract in the same order as in R, but without the quotation from Gregory of Nazianzus, see Text Α, ll. 82– 84 ≈ Text B, ll. 89 – 91 and app. crit. For another addition in HoeSyn (missing in JusTract, RiedSyn, LeMTract, and R), see Text Α, ll. 470 – 472.

42

5.

Antonia Giannouli

a lengthy passage from Leontios of Byzantium, the eminent sixth-century theologian, which is a compilation of selected excerpts from the first chapter of his work Contra Nestorianos and Eutychianos (CPG 6813). The jumbled order in which the excerpts appear suggests that the whole passage derives from a florilegium.⁴⁹ It is worth noting that this addition in HoeSyn is further evidence of the redactors’ attempts to make the account more erudite. c. In JusTract, RiedSyn and LeMTract the account of each Council normally concludes with this – fourth – section. There are two exceptions: III concludes with a supplementary note on the “Robber Council” (ληστρικὴ σύνοδος), convoked by Emperor Theodosius the Younger in Ephesus (449), while IV ends with an explanatory note on the Theodosians, Jacobites and Severians; both notes are preserved in the augmented version (R and HoeSyn). The fifth section, referring to the date of the relevant council, concludes the account of each council in R and HoeSyn. This reference is missing in JusTract, RiedSyn and LeMTract; but it appears in a marginal addition in the manuscript of JusTract⁵⁰. a. This section, in R specifically, contains one calculation of the interval between the council in question and the ensuing one (ἀπὸ δὲ τῆς … συνόδου ἕως τῆς …, ἔτη …). b. On the other hand, HoeSyn adds to this – primary – calculation an alternative one (ἐν ἄλλῳ δὲ … ἔτη). This is the case in I – III, IV – VII, while in IV there is only one computation given. For the First Council it also gives the date in the Christian era (Text Α, ll. 44– 46). The intervals transmitted in HoeSyn and the ten textual witnesses, which follow well-known systems, will be discussed further below.

The following table displays the order of the information in the account of each Council (I – VII) and sheds light on similarities and differences between the Synoptic Account of the Six Councils and the redactions R and HoeSyn of the Synoptic Account of the Seven Councils. ⁵¹

 On such florilegia see CPG vol. III, p. 193. For the quoted passages, see Text A, ll. 205 – 283 and apparatus fontium. On Leontios as an Origenist, see the recent study by B. Daley, Leontius of Byzantium, Complete Works. Oxford 2017, pp. 12– 17; for a new edition of the work see ibidem.  The marginal notes were added by one of the scribes of the same codex, as Munitiz has clarified; Munitiz, The Manuscript (see above, n. 3), p. 248.  The Arabic numerals in this table indicate the order in which a reference appears in each account. The sign (+) denotes an addition concerning the emperor’s regnal year, the patriarchs’ names or a passage of significant length. The Greek numerals (a-e) denote certain additions concerning: (a) the celebration of the Paschal feast (Text A, ll. 39 – 42 ≈ Text B, ll. 35 – 38); (b) the clash between John of Antioch and Cyril of Alexandria (A, ll. 134– 148 ≈ B, ll. 127– 133); (c) the Robber Council (A, ll. 156 – 163 ≈ B, ll. 137– 144); (d) the excerpts from Leontios of Byzantium (A, ll. 205 – 283); (e) a remark about the names of heresies (A, ll. 289 – 295 ≈ B, ll. 177– 184).

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The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

JusTract – RiedSyn – LemTract 1. Council

2. Participants

R

HoeSyn

I

II

III

IV

V

VI

I

II

III

IV

V

VI

VII

I

II

III

IV

V

VI

Number

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

VII 1

Venue

2

3

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

3

2

2

Emperor

3

4

3

3

3

3

3

3

3

3

3

3

3

3+

3

4

4

4

3

3+

Duration

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

4

4

5

5

5

4+

-

Names

4

5

6

4

4

4

4+

4+

4+

4+

4+

5

5

6+

6+

6+

6+

6+

6+

6+ 4

Number

5

2

4

5

5

5

5

5

5

5

5

4+

4+

5

5

3

3

2

5

3. Purpose

Heretic(s)/ teaching

6

6

5

6

-

6

6

6

6

6

-

6

6

7

7

7

7

-

7

6

4. Outcome

Condemnation

7

7

7

7

7

7

7

7

7

7

7

7

8

8

8

8

8

7

8

8

Doctrine

8

8

8c

8e

6

8

8a

8

8bc

8e

8

8

7

9a

9

9b

9de

8

9

7

primary

-

-

-

-

-

-

9

9

9

9

9

9

-

10

10

10

10

9

10

-

alternative

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

11

11

11c

-

10

11

-

5. Intervall

From the above table, it is clear that the three redactions of the Synoptic Account of the Six Councils display a high level of structural consistency; the few variations are the result of transpositions (the reference to the number of participants in II and III and the reference to doctrine in V). Despite several additions, the highest level of consistency is noticed in R. There is one variation due to a transposition (of the reference to doctrine in VII). HoeSyn is less consistent as a result of further additions and restructuring of the information: only the duration of the emperor’s reign is missing in VII; in IV there is only one calculation of the interval, instead of two; the number of the participants is transposed in III, IV and V; likewise the reference to doctrine in VII (as in R). To sum up, a closer examination of HoeSyn, when set against the redactions of the Synoptic Account of the Six Councils (JusTract, RiedSyn, LeMTract), highlights the changes in the latter that account for the formation of HoeSyn. These changes consist of: a) additions, such as the reference to the duration of the emperor’s reign, the names of the other three patriarchs (Alexandria, Antioch and Jeruslalem) or the legates representing the patriarchal see and finally the reference to the intervals between the Councils; b) expansion of the references to heretical teachings and orthodox doctrine, by adding information or quotations from Christian writers, the most extensive of which is drawn from Leontios of Byzantium; c) transpositions, such as the reference to the number of participants; d) separation and more distinct presentation of the information introduced by formulaic phrases, such as the ones preceding the names of the participating church leaders (καὶ ἡγοῦντο τῆς συνόδου) or of the heretics (συνῆλθον δὲ κατά). These changes evidence the efforts made to ensure more structured and comprehensive instruction and a higher degree of uniformity, even if the result is still a work in progress.⁵²

 Historical accuracy, in particular, is far from guaranteed as regards the references to the church leaders or the intervals between councils. Also, the restructuring of the content was not always successful, as a case of unnecessary repletion shows: e. g. “καὶ Θεὸν … ἐξεφώνησαν χάριτι” (Text A, ll. 88 – 95 and Text B, ll. 75 – 82), καὶ παράδεισον …᾿Aδάμ (Text A, ll. 339 – 341 and Text B, ll. 212– 214).

44

Antonia Giannouli

Furthermore, the relationship of R to HoeSyn and to the Synoptic Account of the Six Councils (JusTract, RiedSyn, LeMTract) becomes clearer. Apart from the account of the Seventh Council, R shares only part of the changes found in HoeSyn. For R has the following things in common with the Synoptic Account of the Six Councils: the duration of the emperor’s reign is not mentioned; the names of the church leaders appear in combination with the emperor’s name; the number of participants mostly follows the names of the church leaders; the lengthy passage from Leontios of Byzantium is not included. These observations show that, by comparison with the Synoptic Account of the Six Councils, R represents a later stage in the evolution of the text towards the formation of HoeSyn.

IV. Let us now turn to the references to the chronological intervals between the councils, on the basis of which Munitiz was able to throw further light on the relationship between the ten aforementioned textual witnesses⁵³. Following Vladimir Beneševič, who was the first to examine these references and who detected eight computation systems, Munitiz examined 48 textual witnesses of the Synoptic Account of the Seven Councils and identified sixteen different systems, the formation of which has been dated to around the year 734⁵⁴. Among the witnesses examined are nine of our manuscripts, i. e. all of them apart from Codex Atheniensis 1371 (no. 1). The majority of them use the most “popular” system (E), which consists of the following intervals: a) ἔτη νς′, ἐν ἄλλῳ δὲ ξζ′; b) ἔτη μα´, ἐν ἄλλῳ δὲ νε´; c) ἔτη λ´, ἐν ἄλλῳ δὲ κθ′; d) ἔτη ρβ′; e) ἔτη ρκθ´, ἐν ἄλλῳ δὲ ρη´καὶ μῆνας ια′; f) ἔτη ρκ′, ἐν ἄλλῳ δὲ ριη′. Regardless of the reliability of this system, the remarks that follow will focus on the system applied in our manuscripts and Munitiz’s corresponding observations:⁵⁵ i) According to Munitiz, six of the codices T K L M N P (nos. 2– 4, 7– 9 respectively) follow system E⁵⁶. However, N (no. 8) deviates from this system, because: a) the account of the Sixth Council gives only the alternative interval, and more significantly, b) in the account of the Seventh Council, supplementary dates are given for that Council, i. e. in anno mundi and anno Domini, followed by an alternative

 The relationship between five of our textual witnesses, C M N S R, as depicted in the “hypothetical stemma” drawn up by Munitiz, resulting from their selective collation with more than eighty witnesses of Synoptic Accounts of the Seven Councils, cannot be entirely verified by their complete collation: Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), pp. 156 – 161, at p. 157.  Munitiz, Synoptic Byzantine Chronologies (see above, n. 3), pp. 211– 218; Idem, Catechetical Teaching-Aids (see above, n. 6), at p. 72; V.N. Beneševič, Monumenta Vaticana ad ius canonicum pertinentia, Studi bizantini 2 (1927) 127– 186, at p. 173 (computation E).  On this rather “confusing” information, see Munitiz, Synoptic Byzantine Chronologies.  See the critical apparatus of Text A, ll. 44– 45; 96 – 97; 154– 155; 300 – 301; 380 – 382; 443 – 444.

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

45

one (τὰ πλέον—τὰ ἔλαττον)⁵⁷. None of the other nine manuscripts repeat this reference, and Hoeschel, who presumably knew this codex, disregarded it. ii) On the other hand, codex C (no. 5) belongs to the same group, since it does not deviate from system E. The scribe who missed out to note two intervals – at the end of the accounts of the Third and the Fourth Councils – added them at the end of the text (Text A, l. 474 app. crit.). It is noteworthy that, of all our witnesses, only C (no. 5) gives a twofold date for each Council, in anno mundi and anno Domini, and more specifically mentions it after the reference to the duration of the emperor’s reign⁵⁸. iii) Codex Atheniensis 1371 – not included in Munitiz’s study – falls into the same group. iv) The other two manuscripts R and S (nos. 10 and 6 respectively) deviate from computation system E, because, with the exception of the First Council, they give only the primary intervals of the system⁵⁹. S discloses an additional variation in the Third Council. It is also worth mentioning that in S the fourteenthcentury marginal notes at the beginning of each council, giving supplementary computations of the years from the Creation and the birth of Christ, also follow another established pattern.⁶⁰ In conclusion, despite other deviations, the way the calculation system is implemented serves as a further “conjuctive error” (Bindefehler), linking eight of the ten textual witnesses (E T K L N P C M) on the one hand and R and S on the other. This broad division is supported by further conjunctive errors, indicated in the preceding part of this article, such as the reference to the duration of the emperor’s reign, missing in all councils in the second group; the lengthy passage from Leontios Byzantios’s work (Text A, ll. 205 – 283), which appears only in the first group, namely in E T K L N P M, with the exception of C, which has a tendency to reduce all accounts to the most basic information, as the omissions of ll. 29 – 44, 90 – 95, 128 – 163, 205 – 301 show.

 On the supplementary dates in N, see Text A, l. 474 app. crit. The dating references do not fit any pattern described by Munitiz, Synoptic Byzantine Chronologies (see above, n. 3), p. 203.  See the critical apparatus in Text A, especially ll. 10, 50, 103, 169, 305 – 307, 389 – 390, 452. These references to the year correspond to pattern 10, as described by Munitiz, Synoptic Byzantine Chronologies, p. 203. A misreading ascribed to the copyist does not really exist (ibidem, p. 215).  See Text B, l. 40: ἔτη νβ′; and 145 – 146 app. crit.: ἔτη κθ′. Both variations are attested in other computations. Concerning R, Beneševič read ρκδ´ (instead of ρκθ′) in the Fifth Council, but the number seems to have been corrected; Beneševič, Monumenta Vaticana (see above, n. 54), p. 172.  On this pattern (5iii), see Munitiz, Synoptic Byzantine Chronologies, p. 203. On the marginal additions, see also Hajdú, Katalog, p. 133.

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V. Finally, it is worth commenting on the manuscript basis of HoeSyn. According to its title, the edition is explicitly based on one – not further specified – manuscript from the Augsburg library: “ex codice manuscripto bibliothecae Augustanae”. This has been identified with a manuscript from the group transferred to the Bavarian State Library after 1806.⁶¹ It is mentioned in the catalogue of the Munich codices, edited by Johann Georg von Aretin in 1807 that Monacenses gr. 484 and 524 (M and N respectively) were used by Hoeschel for his edition of the Synoptic Account.⁶² It was Munitiz, who suggested M as the editor’s implied model manuscript, whereas N was probably used for some corrections.⁶³ However, collation of the manuscripts does not entirely confirm these assumptions. From the collation of the manuscripts, the following conclusions can be drawn:⁶⁴ a) The two Munich codices (M and N) are more closely related to each other than to any of the other manuscripts. HoeSyn often has the same readings as M and N (namely ii–iii, vi, viii–x), but at the same time it also shares some readings with other witnesses (with one exception: i. ἡγοῦνται). But, the readings in HoeSyn, which diverge from both codices M and N (namely i, iv, v, vii), though attested in other witnesses, may be the result of the editor’s own corrections. A list of juxtaposed variant readings from all our witnesses, where they exist, is given below:

i

Lines 

ii



Text A εἰς τὴν παρουσίαν K P E T L C HoeSyn (R S JusTract RiedSyn LeMTract) ἡγοῦντο K P E T L C

Critical apparatus εἰς τὴν παροῦσαν⁶⁵ M N ἡγοῦνται M N HoeSyn

 This group consists of the Codices Monacenses graeci 348 – 574; K. Hajdú, Katalog der griechischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, X/1: Die Sammlung griechischer Handschriften in der Münchener Hofbibliothek bis zum Jahr 1803. Eine Bestandsgeschichte der Codices graeci Monacenses 1 – 323 mit Signaturenkonkordanzen und Beschreibung des Stephanus-Katalogs (Cbm Cat. 48). Wiesbaden 2002, p. 34.  On codex M (= no. 7), see J. Chr. von Aretin (ed.), Beyträge zur Geschichte und Literatur, VIII. Munich 1807, pp. 532– 537, at p. 535; on codex N (= no. 8), see op. cit., vol. 9, Munich 1807, pp. 776 – 791, at 789. See also reedition: I. Hardt, Catalogus codicum manuscriptorum graecorum Bibliothecae Regiae Bavaricae, V (Cod. 473 – 580). Munich 1812, pp. 46 – 51, at p. 49; and ibidem, pp. 286 – 289, at p. 297, respectively. The reference to codex 529 (in both publications) is erroneous; see Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), p. 160, n. 63.  Munitiz, Synoptic Greek Accounts, p. 160, and n. 62; cf. also Idem, Synoptic Byzantine Chronologies (see above, n. 3), p. 214, and n. 57.  Orthographic variants, which are also attested in other works, are not considered in these lists; e. g. Θεοδώριτος (for Θεοδώρητος) occurs in both forms even in the same textual witness; τρανωτέρως (for τρανοτέρως), and ὤασις or ὥ- (for ὄασις, see LSJ s.v.).  The phrase εἰς τὴν παροῦσαν (in the same sense as εἰς τὴν παρουσίαν) appears frequently in Arethas’s works.

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

iii

 – 

συγχυθέντα

iv v vi

 –   –  

ἀποδιδόντες K P E T HoeSyn ἐπηρεάζοντες K P E HoeSyn (recte) ἀπεβάλετο K P C (R JusTract RiedSyn LeMTract) μετεμψύχωσιν K P E T C HoeSyn τρίτης T L M N HoeSyn (R)

vii  viii  ix x

  – 

ἀναθεματίσαντας K P E L (R) ἦν δὲ οὗτος ὁ Κωνσταντῖνος υἱὸς Λέοντος τοῦ Κοπρωνύμου addition only L M N HoeSyn (R in marg.)

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συγχωσθέντα K P E (συγχυσθέντα HoeSyn in marg.) : συγγνωσθέντα T L M N HoeSyn ἀποδιδόντoς L M N ἐκπηρεάζοντος L M N ἀπεβάλλετο E T L M N HoeSyn μεταψύχωσιν⁶⁶ L M N πρώτης K P E (S JusTract RiedSyn LeMTract) ἀναθεματίσαντες T M N HoeSyn missing in K P E T C (S)

b) Despite their noteworthy closeness, M and N deviate from each other in numerous variant readings. Apart from iotacisms and other orthographic errors, N has more variant readings (i–x, xii–xiii, xv–xvii and xix), including a textual lacuna (ix) and an addition (xix), which are not found in M or in the rest of our codices. From the following table it can be seen that, where there is a discrepancy between M and N, HoeSyn has readings congruent with all the other manuscripts except N, except in one case (xi), in which HoeSyn and M display a conjunctive error (Bindefehler).

i

Lines 

ii

 – 

iii



iv



v



vi



vii

 f.

viii



Text A τὸν Υἱὸν K E T L M C HoeSyn (R S JusTract RiedSyn LeMTract) δυσσεβὴς K E T L M HoeSyn (R S JusTract RiedSyn LeMTract) τῷ Πατρὶ τὸν Υἱὸν K E T L M HoeSyn (R RiedSyn LeMTract) τὸ σύμβολον K E T L M HoeSyn (R S JusTract RiedSyn LeMTract) Ναζιανζόν K P E T L M C HoeSyn (R S LeMTract) τὸ Πνεῦμα K P E T L M C HoeSyn (R JusTract RiedSyn LeMTract) ἐπὶ βασιλέως Θεοδοσίου K P E T L M C HoeSyn (ἐπὶ Θεοδ. βασ. R S, ἐπὶ Θεοδ. τοῦ βασ. RiedSyn LeMTract) σύνοδος K P E T L M C HoeSyn

Critical apparatus εἰς τὸν υἱὸν N δυσσεβὴς εἶναι N τὸν υἱὸν τῷ πατρὶ N τὸ ἅγιον σύμβολον N, τὸ ἱερὸν σύμβολον P Ναζιανζοῦν N εἰς τὸ πν. N (S) ἐπὶ βασιλείας Θεοδοσίου N

ἁγία σύνοδος N

 Τhe word μεταψύχωσις is attested by Bessarion, In calumniatorem Platonis libri IV, 3,22,7,11, ed. L. Möhler. Paderborn 1927, p. 372, l. 22; otherwise, it is not recorded in the lexica LSJ, Lampe, LBG.

48

Antonia Giannouli

ix

–

x xi

 

xii xiii

  – 

xiv



xv



xvi



xvii

 – 

xviii  xix 

καταλαμβάνει∙ καὶ λυπηθεὶς ὅτι χωρὶς αὐτοῦ καθῃρέθη Νεστόριος, παραλαμβάνει τοὺς συνελθόντας K P E T L M HoeSyn, (λυπηθεὶς ὅτι χωρὶς αὐτοῦ καθῃρέθη Νεστ., παραλαβὼν τοὺς συνελθόντας R S : om. JusTract RiedSyn LeMTract) μέμφονται K P E T L M C HoeSyn ἄθεσμα καὶ ἄτοπα K P E T L N C (HoeSyn in marg.) συμπονοῦντος K P E T L M C HoeSyn κηρύξαντος κατὰ τὸν Πέτρον K P E T L M HoeSyn ἀπεδέξατο K P E T L M HoeSyn ἑτέρων αἱρέσεων K P E T L M HoeSyn (R S JusTract RiedSyn LeMTract) ἀνέτρεπον K P E T L M HoeSyn (R S JusTract RiedSyn LeMTract) ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος P E L M C HoeSyn (R S) ἀσπάζεσθαι K P E T N C (R S) the addition in N is missing in K P E T L M C HoeSyn (R S)

καταλαμβάνει τοὺς συνελθόντας N

αὖθις μέμφονται N ἄτομα καὶ ἄθεσμα M, ἄθεσμα καὶ ἄτομα HoeSyn συμπνοοῦντος⁶⁷ N κατὰ τὸν πέτρον κηρ. N ἀπεδέξαντο N (R S JusTract RiedSyn LeMTract) τῶν αἱρεσιαρχῶν N ἀνετρέποντο N σύν. ἁγία καὶ οἰκ. N : ἁγία οἰκ. σύν. K : ἁγία σύν. ἡ οἰκ. T ἀσπάσασθαι L M HoeSyn καὶ τὴν ὀρθοδοξίαν ἐκράτυνεν … ἅπερ εἰσὶ καὶ ἀληθῆ N

c) If Hoeschel – as has been assumed – knew N, then he ignored almost all its variant readings. HoeSyn shares a reading with N, which is different from that in M, in only one case; yet this reading appears in the majority of our witnesses, including the earlier Synoptic Account (JusTract2, RiedSyn, LeMTract). Thus, Hoeschel could have consulted any of these. But the common variant could also be a result of Hoeschel’s own correction.

i

Lines 

Text ὁμόφροσιν αὐτοῦ K E T N C HoeSyn (R JusTract RiedSyn LeMTract)

Critical apparatus ὁμόφροσιν αὐτοῖς L M (αὐτῷ S)

Another case, which could suggest Hoeschel’s reliance on N, is his obvious misreading of the number λβ´. However, such an error is insufficient evidence for the establishment of a special relationship with N⁶⁸.

i

Lines 

Text λα΄ K E T L M C

Critical apparatus λβ΄ N: λη΄ HoeSyn

 The verb συμπνοέω is attested once, specifically by Theodore Prodromos; see LBG s.v.  The number λβ´– when written in minuscule form as in Ν – can easily be misread as λη′, as Hoeschel did. Constantine the Great reigned for 32 (λβʹ) years, as most sources agree. Some refer to 31 (λαʹ), but none to 38 (ληʹ), as Hoeschel says.

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

49

d) More significantly, there are numerous cases in which Hoeschel has a reading that differs from both M and N, which is either his own correction (i–ii, v, viii, x– xi), or a reading attested in other codices (iv, vi–vii, xii–xiii, xv); in the latter case, it can be considered an indication that he consulted other witnesses, without excluding the possibility of the variant being the result of his own correction. Or it could, of course, be a misreading (iii, ix, xiv).

i

Lines  – 

ii iii

 –  

iv



v vi vii

   – 

viii



ix x

 

Text Kωνσταντινουπόλεως K E T L M N C (R S JusTract RiedSyn LeMTract) ἐπὶ τῆς συνόδου K P E T L M N C (R S) τῷ Λαοδικεῖ K P E T L M N: τῷ Λαοδικῷ C (τοῦ Λαοδικέως R S RiedSyn LeMTract) τῇ τοιαύτῃ βλασφημίᾳ K P E T L C HoeSyn (R S JusTract RiedSyn LeMTract) διαφέρει K P E T L M N C ἡνωμένως K T L M N καὶ τοῦ σώματος K P E C HoeSyn (M in marg.) Ἡ δὲ πέμπτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ P E T L M N, (ἁγία οἰκ.) K C [= R S JusTract, (ἁγία οἰκ.) RiedSyn LeMTract] Δαμιανὸς K P E T L M N C ἐληρῴδουν K T N

xi



λυμαινόμενα K P E T L M C

xii xiii xiv

 –   –   – 

μῆνας⁶⁹ P E T L M N ἐχήρευεν K P E T L M N (R) Πῦρος, Σέργιος, Κύρος P E T L M N C, (πύρρος καὶ σέργιος, κῦρος καὶ S)

xv



αὕτη K P E T L C HoeSyn (R JusTract LeMTract, αὐτὴ RiedSyn)

Critical apparatus Kωνσταντίνου πόλεως HoeSyn ἀπὸ τῆς συνόδου HoeSyn τῷ λαοδοκεῖ HoeSyn, (τοῦ Λαοδικείας JusTract) εἰς τὴν τοιαύτην βλασφημίαν N: τὴν τοιαύτην βλ. M διαφέρουσι HoeSyn ἡνωμένα P E C HoeSyn desunt in T L M N Ἡ δὲ πέμπτη καὶ οἰκ. HoeSyn

Δουμιανὸς HoeSyn ἐληρώδει M, (‐δη) L, ἐληρώδησαν P E C : ἐλήρουν HoeSyn λυμαινομ(ένους) N : λυμαινόμενοι HoeSyn μῆνες K C HoeSyn ἐχήρευσεν HoeSyn (S) Σέργιος, Πύρος HoeSyn : Κύρ., Σέργ., Πύρος K, (R : Κῦρος καὶ Σέργιος, Πύρρος καὶ RiedSyn, LeMTract) ταύτη⁷⁰ M N

To sum up, from the collation of the two witnesses considered to have been used by Hoeschel it emerges that N is remarkably close to M (a), but these two fourteenthcentury witnesses do not directly depend on one another; for not only does N not repeat all readings of M, but it also has its own. Of these two witnesses, only M could

 The use of the accusative (in the most commonly transmitted reading ‘μῆνας’) implies the verb ἀπέχει, which appears in other versions, but has been omitted here; cf. e. g. Munitiz, Synoptic Byzantine Chronologies (see above, n. 3), p. 212.  The form ταύτη as nominative pronoun is attested, and in a related context, see R. Riedinger (ed.), Concilium universal Constantinopolitanum tertium, [ACO ser. 2, 2.2]. Berlin 1990, p. 56, l. 21: οὓς ἐδέξατο ταύτη ἡ ἀποστολικὴ τοῦ Χριστοῦ ἐκκλησία.

50

Antonia Giannouli

have been used by Hoeschel, though he did not rely exclusively on this manuscript (b). For a considerable number of Hoeschel’s readings that deviate from M indicate that the editor consulted further witnesses (d.iv, vi, vii, xii, xiii, xv). By contrast, HoeSyn’s relationship to N cannot be established. Where HoeSyn deviates from M, it does not follow the tradition of N; if they are not the editor’s own corrections or misreadings, they derive from manuscripts other than N. Even the chronological computations at the conclusion of the Seventh Council in N were ignored by Hoeschel.⁷¹ Thus, it is clear that HoeSyn is not based on just one manuscript from the Augsburg library, as the title of the edition declares. The notion that the edition relied on more than one witness is also supported by the fact that Hoeschel put further variant readings in the margins of his edition. That the editor did not have the best witnesses at hand is indicated by some of his choices (e. g. a.iii, b.xi) and the interpolation concerning Constantine VI (a.x). It was apparently this realization, that led him to add further readings in the margin of his edition (a.iii, b.xi). Furthermore, from the collation with the rest of the textual witnesses, it emerges that HoeSyn is no more closely related to any of them. Besides, C, R and S represent three redactions of the Synoptic Account, which are different from HoeSyn. None of these three contains Leontios’ passage, as the rest seven textual witnesses (K P E T L M N) and HoeSyn do (Text A, ll. 205 – 283). Among these seven, K and P show a close relationship, mostly accompanied by E, and less often by T. The three witnesses (K P E) often share the same readings vis-à-vis M and N, sometimes accompanied by L (e. g. a.iii); noteworthy in this regard is the interpolation (a.x), which appears only in M, N and L. The readings which K P (sometimes also E and T) have in common with the redaction R (e. g. Text A, ll. 47, 130, 179 – 180) can be considered as signs of contamination. Likewise, the addition in K P E C (l. 185), which does not appear anywhere else, is attested in George the Monk’s Chronicle (p. 612, l. 10, ed. de Boor).

VI. The investigation into the relationship between the ten textual witnesses showed that they preserve four redactions of the Synoptic Account of the Seven Councils. A parallel study of HoeSyn with these witnesses and the three edited redactions of the Synoptic Account of the Six Councils (JusTract, RiedSyn, LeMtract) sheds light on the evolution of the latter work and the formation of HoeSyn itself. It has emerged that the earliest text is represented by JusTract, while RiedSyn and LeMtract bear witness to further revisions. Based on such revisions, the Synoptic Account of the Seven Councils was gradually formed, passing through various redactions, of which an early one is witnessed by R, while HoeSyn represents an expanded one. The evolutionary process

 See above, p. 45, n. 57.

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

51

was also elucidated, showing that it consisted of rearrangement, elaboration and expansion of the content, through adding, for example, participants’ names, intervals of time, and quotations from the patristic literature. The didactic aim of providing more complete and accurate information is clearly reflected in these changes. Despite the fact that these texts lack originality in their content, or even reliability in respect of the chronological data, and did not have a high literary style, they became popular and undoubtedly played an important role in promoting the authority and the decisions of the councils.⁷² Hence, they deserve more scholarly attention, as they constitute a characteristic example of how didactic material was adapted and disseminated in Byzantium. A complete listing of the textual witnesses, using RHBR and Pinakes, and comprehensive examination of all versions, will further refine the insights and conclusions reached by previous studies. In this respect, consideration of the indirect tradition, including marginal notes, will disclose further cases of influence (contamination) and shed light on how and why versions and redactions were gradually formed.⁷³ Since each of these revisions has its own value, as mentioned above, only a digital edition can accurately reflect this process of evolution, without departing from the philological standards of a critical edition.⁷⁴

VII. Appendix: The Texts A and B As already mentioned in the introductory part of this article, Texts A and B have been provided, in order to elucidate the observations in this study concerning the relationship of the ten manuscripts to HoeSyn.⁷⁵ Each one represents a different redaction, i. e. a stage in the textual history of the Synoptic Account of the Seven Councils. The selection of these two, from the four redactions preserved in our manuscripts, was based on their closeness to HoeSyn; the other two appear in the critical apparatuses. Moreover, three edited redactions of the earlier Synoptic Account of the Six Councils

 Regarding the formation of the idea of a council in the Eastern Church, see Sieben, Der “Tractatus” (see above, n. 2), p. 4 [= Idem, Studien zur Gestalt, p. 192].  On similar synoptic accounts integrated into historiography and other literary genres, see Hoffmann/Brandes, Eine unbekannte Konzilssynopse (see above, n. 3), pp. 19 – 25. They are also transmitted in the form of inscriptions; Lamberz, Die zweisprachige Inschrift im Bema und die Konzilsinschriften im Mittelschiff. Eine neue Edition (see above, n. 27).  In the case of fluid texts, as in this one, interpolations cannot serve as a criterion for rejecting a certain redaction, contrary to the opinion of earlier scholars. Cf. e. g. Munitiz’s opinion on Monacensis gr. 484; Munitiz, Synoptic Greek Accounts (see above, n. 3), p. 160: “The fact that even for the Seventh Council this manuscript presents a text amplified by supplementary notes … should serve as a warning against an uncritical acceptance of the rest of this synopsis”. On digital editions, see above, n. 12.  I would like to thank Martin Hinterberger (Nicosia) for his useful comments on an earlier transcription of the texts.

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Antonia Giannouli

(JusTract, RiedSyn and LeMTract), which have contributed certain refinements to these relationships, are also included. Thus, all redactions appear in the two Texts as follows: Text A represents the redaction which is the most closely related to HoeSyn and is found in seven manuscripts (E T K L M N P). It is not a critical edition of this redaction, but has been reconstructed mainly on the basis of M, not because that is the oldest or best witness, but rather because it was considered to be the model for HoeSyn⁷⁶. The variant readings of the other six manuscripts as well as of the redaction of C appear in the critical apparatus. On the other hand, Text B is based on the redaction of R, since that is closer to HoeSyn than S is, while the critical apparatus displays the relationship of R to the redaction of S and to JusTract, RiedSyn and LeMTract. Consequently, Text B focuses on redactions earlier than that of Text A. Finally, the juxtaposition of Texts A and B serves to highlight the contrast between them. The critical apparatuses of both Texts, presented mostly in negative style for practical reasons, contain all the variant readings of the manuscripts that are of any significance, as well as the discrepancies in the printed redactions. Two further apparatuses provided for Text A, i. e. one for the sources (fontes) and the other one for the parallel and similar passages (similia et loci paralleli), are distinguished by the letters F and S respectively.⁷⁷ They are not intended to be exhaustive; their aim is rather to cast some light on the development of the redactions in question. Regarding punctuation, accentuation and orthography, both edited Texts reflect the main tendencies and recognizable rules in the basic manuscript, unless it contains variants not supported by the majority of our textual witnesses. Consequently, the punctuation marks in the manuscripts are rendered by the corresponding pause marks used by the modern editors, in order to show the way Byzantine texts were delivered. For it is now commonly known that the punctuation in Byzantine manuscripts, particularly after the ninth century, served primarily to facilitate the reading aloud and comprehension of the text, rather than to mark its grammatical structure, as is the modern practice.⁷⁸ Hence, the high or upper dot (˙) in the manuscripts – it is

 Readings of M, which were incorrect or not corroborated by the majority of the witnesses, have been put in the critical apparatus of Text A: αὐτοῖς Μ (l. 26), παροῦσαν (l. 63), καί (ll. 89 and 162), ὑπῆρχον (l. 107), ἑνωθέντων (l. 119), τὴν τοιαύτην βλασφημίαν (l. 126), ἀνεκήρυξαν (ll. 132– 133), ἄτομα καὶ ἄθεσμα (l. 145), ἡγοῦνται (l. 170), ἐξ ἧς (l. 225), συγγνωσθέντα (l. 257), γενομένου (l. 262), ἀποδιδόντος (ll. 272– 273), ἔχων (l. 275), ἐκπηρεάζοντος (ll. 281– 282), ἀπεβάλλετο (l. 319), ἐληρώδει (l. 328), μεταψύχωσιν (l. 330), ἀναθεματίσαντες (l. 379), ταύτη (l. 417). For the same reason, the following words were added in Text A, though missing in M: τοῦ (l. 17), αὐτὸν (l. 22), δὲ (l. 154). It is worth noting that the phrase εἰς τὴν παροῦσαν and the words μεταψύχωσις and ταύτη are not hapax legomena (see above, n. 65, 66 and 70 respectively).  On the distinction between fontes and similia, see D.R. Reinsch, Zum Edieren von Texten: Über Zitate, in: E. Jeffreys (ed.), Proceedings of the 21st International Congress of Byzantine Studies: London 21 – 26 August 2006, I: Plenary papers. Aldershot 2006, pp. 299 – 309.  On the Byzantine use of punctuation and its rendering in an edition, see J. Noret, Notes de ponctuation et d’accentuation byzantines, Byz. 65 (1995) pp. 69 – 88; D.R. Reinsch, Stixis und Hören, in: B. Atsalos/N. Tsironi (eds.), Actes du VIe Colloque International de Paléographie Grecque, Drama, 21 – 27

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

53

often indicated with a thicker stroke and followed by a space – was rendered in the Texts by a full-stop, the middle dot (·) by an upper dot or comma, while the comma (,) and the low dot (.) were represented by the comma, if they were rendered at all. In certain cases, question marks (;) have been used and round brackets for parentheses. Likewise, the use of accentuation reflects the scribal practice of the basic manuscript or of the majority of the manuscripts. Thus, the grave accent on the last syllable of words followed by a comma or upper dot is also preserved in the edited texts⁷⁹. The accentuation of the enclitics (e. g. the conjunction τε and the pronoun τις) and the agglomerates (e. g. μὴδὲ, καθό, τουτέστιν) is treated in a similar way. Moreover, the variations in accentuation of names such as Κῦρος or Κύρος, Πῦρος or Πύρρος is preserved in the edited texts, but there is no consistency in the manuscripts, even within one manuscript.⁸⁰ For the same reason, spelling variations, such as: Θεοδώρητος (‐ιτος), Σεβηριανοί (Σευηριανοί), Ἐδέσης (‐σσης), τρανοτέρως (‐ωτέρως), ὄασις (ὤασις), have not been harmonized. In any case, these variants are not unusual in other texts. Accordingly, the hyphenation of the Greek words in the Texts and the apparatuses follows the Byzantine practice, which was based on grammatical and phonetic principles rather than etymological or morphological ones, as Jacques Noret has pointed out.⁸¹ Finally, names and common nouns acting as proper nouns have been capitalized in the Texts, i. e. Λόγος, Θεολόγος, Θεός, Θεοτόκος, Μαρία, Παρθένος, Πατήρ, Πνεῦμα, Σωτήρ, Υἱός, Χριστοτόκος.⁸² As regards, the linguistic style of the Texts, they are characterized by variation, as they echo or quote from diverse sources, such as the Acts of the Councils, biblical and Christian writings (e. g. Leontios Byzantios, Gregory of Nazianzus). At the same time, they betray characteristics of the informal koine, as pointed out by Robert Browning.⁸³ It is thus not surprising that the Texts reveal no notable concern for prose rhythm. Septembre 2003, [Vivlioamphiastis – Annexe 1]. Athens 2008, pp. 259 – 269; Idem, Palinodien eines Editors (Matthaios von Ephesos, Kritobulos von Imbros, Anna Komnene), in: A. Giannouli/E. Schiffer (eds.), From Manuscripts to Books – Vom Codex zur Edition. Vienna 2011, pp. 175 – 184; Idem, Michaelis Pselli Chronographia, I, [Millennium-Studien 51.1]. Berlin 2014, p. XXXIV – XXXV.  On Byzantine practice, see the more recent study J. Noret, L’accentuation byzantine: en quoi et pourquoi elle diffère de l’accentuation “savante” actuelle, parfois absurde, in: M. Hinterberger (ed.), The Language of Byzantine Learned Literature, [Byzantios. Studies in Byzantine History and Civilization, 9]. Turnhout 2014, pp. 96 – 146, at pp. 111– 112.  Cf. Reinsch, Michaelis Pselli Chronographia, I, p. XXXIII.  J. Noret, Les règles byzantines de la division en syllables, Byz. 77 (2007) pp. 345 – 348.  When these or similar words act as attributes of other nouns, their initial letters are written in minuscule, e. g. κύριον (Πνεῦμα), παναγία (Θεοτόκος), πανάγιον (Πνεῦμα), παρθένος (Μαρία), σωτήρ (Ἰησοῦς).  R. Browning, The Language of Byzantine Literature, in: S. Vryonis (ed.), The Past in Medieval and Modern Greek Culture. Malibu 1978, pp. 103 – 133, [= R. Browning, History, Language and Literacy in the Byzantine World. Northampton 1989, no. XV], at pp. 118 – 119. To mention a few characteristic cases: ἀπετάξατο τῷ θρόνῳ in Text A, l. 62 (in C τοῦ θρόνου, Text B, l. 55, app. crit.); εἰς τὴν παρουσίαν … ἀναγνούς ἐπὶ τῆς συνόδου in Texts A, ll. 63 – 65 and B, ll. 56 – 58 (cf. παρουσίᾳ τῆς

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Antonia Giannouli

Sigla Text A E T K L C M N P

Atheniensis 1371 (saec. XIII) Atheniensis, Metochiou Panagiou Taphou 410 (saec. XIII ex. / XIV in.) Athous, Koutloumousiou 42 (saec. XI in.) Londinensis Addit. 28823 (saec. XIV) Monacensis gr. 25 (circa anno 1550) Monacensis gr. 484 (XII et XIV saec.) Monacensis gr. 524 (saec. XIV) Parisinus gr. 1319 (saec. XIII)

Text B S R

Monacensis gr. 201 (saec. XIII ex.) Parisinus gr. 1369 (saec. XIV)

Abbreviations a. Apparatus criticus a.m.

add. app. crit./font./simil. cf. cod(d.) corr. ex corr. fort. in marg. lin. litt. loc. cit. om. op. cit. p. scil.

altera manu (post codicis siglum) addidit, addiderunt apparatus criticus / fontium / similium confer codex (codices) correxi, correxit, correxerunt ex correctione fortasse in margine linea, lineam, lineae, lineas litterae (litteras) loco citato omisit, omiserunt opere citato pagina, paginae scilicet

ἁγίας συνόδου in Concilium Lateranense, Act 3,132,40, ed. R. Riedinger 1984); περιών in Texts A, l. 74 and B, l. 68 (cf. περιιὼν τὰς πόλεις by Sozomène, Histoire ecclésiastique, 2,33,4,3, ed. J. Bidez/G.C. Hansen, [Sources chrétiennes 306]. Paris 1983, p. 378).

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils

scr. s.v. suppl. transp.

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scripsi, scripsit, scripserunt sub voce supplevit transposuit, transposuerunt

b. Editions of Synoptic Accounts on the Councils David Hoeschelius, Synopsis septem Sanctorum Conciliorum oecumenicorum, graece ex codice manuscripto bibliothecae Augustanae, Augsburg 1595. JusTract Christophorus Justellus, Nomocanon Photii patriarchae Constantinopolitani … et anonymi tractatus de synodis oecumenicis ex bibliotheca Sedanensi … nunc primum graeci editi, Paris 1615, pp. 180 – 183. JusTract 2 J.A. Munitiz, The Manuscript of Justel’s Anonymi Tractatus de Synodis, Byz. 47 (1977) 239 – 257. RiedSyn R. Riedinger, Die Konzilssynopse im Codex Vaticanus Graecus 2200, Römische Historische Mitteilungen 38 (1996) 35 – 40.⁸⁴ LeMTract Stephanus Le Moyne, Varia sacra seu Sylloge variorum opusculorum graecorum ad rem ecclesiasticam spectantium, vol. 1, Lyon 1685, pp. 68 – 80. HoeSyn

c. Other primary sources⁸⁵ Pet = Epistulae Petri i-ii, in: The Greek New Testament, ed. K. Aland et al. Stuttgart 21968, pp. 791 – 812. Conc. Const. III, Actio XI, Riedinger = Concilium universale Constantinopolitanum tertium (680 – 681), ed. R. Riedinger, [ACO, series secunda, II/1 – 2]. Berlin 1990/1992. Georg. Cedr. Comp. hist., Bekker = Georgii Cedreni Compendium historiarum, ed. I. Bekker, [CSHB], I – II. Bonn 1838/1839. Georg. Cedr. Hist. comp., Tartaglia = Georgii Cedreni Historiarum Compendium, ed. L. Tartaglia, [Bolletino dei Classici, Suplementum 30], I – II. Rome 2016. Georg. Mon. Chron., de Boor = Georgii Monachi Chronicon, ed. C. de Boor, I – II. Leipzig 1904. Greg. Naz. Epist. theol., Gallay = Grègoire de Nazianze, Lettres thèologiques, ed. P. Gallay, [Sources Chrétiennes 208]. Paris 1974. Leont. Byz. Contra Nest. et Eut., Daley = Leontius of Byzantium, Complete Works, ed. B. Daley. Oxford 2017. Leont. Byz. Contra Nest. et Eut., PG 86, Mai = Leontii Byzantini Contra Nestorianos et Eutychianos, PG 86, 1268 – 1396 (= A. Mai, Nova Patrum Bibliotheca, II. Rome 1844, pp. 597 – 653). Mich. Glyc. Ann., Bekker = Michaelis Glycae Annales, ed. I. Bekker, [CSHB]. Bonn 1836. Suda, Adler = Suidae lexicon, ed. A. Adler, I – IV, [Lexicographi Graeci I.1 – 4]. Leipzig 1928, 1931/1933/1935. Theoph. Chron., de Boor = Theophanis Chronographia, rec. C. de Boor, I. Leipzig 1883.

 In the critical apparatus, Vaticanus gr. 2200 is referred to as “cod.”  These are the editions of the texts cited in the apparatuses.

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Text A

Text B

Περὶ τῶν ἁγίων καὶ οἰκουμενικῶν συνόδων· ποῦ καὶ πότε καὶ κατὰ τίνων ἑκάστη αὐτῶν συνήχθη

Περὶ τῶν ἑπτὰ ἁγίων καὶ οἰκουμενικῶν συνόδων

Σύνοδος α΄ 5 I. Χρὴ γινώσκειν πάντα χριστιανὸν, ὅτι

ἑπτά εἰσιν ἅγιαι καὶ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι· καὶ ἡ μὲν πρώτη γέγονεν ἐν Νικαίᾳ, τῷ δεκάτῳ ἔτει τῆς βασιλείας Κωνσταντίνου τοῦ μεγάλου βασιλέως, ὃς ἐβασί10 λευσεν ἔτη λα΄. 2 ὑπῆρχον δὲ πατέρες τιη΄· καὶ ἡγοῦντο τῆς συνόδου Σίλβεστρος Ῥώμης, Ἀλέξανδρος Κωνσταντινουπόλεως, Ἀλέξανδρος Ἀλεξανδρείας, Εὐ-

Ⓢ 7–42  καὶ…συνήθειαν] cf. Georg. Mon. Chron., I, 509,3–18, de Boor 8–10  τῷ…λα΄] cf. Theoph. Chron., I, p. 22, 14–15, de Boor: Συνέστη οὖν ἡ ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ πρώτη σύνοδος τῇ δωδεκάτῃ ἰνδικτιῶνι, ἔτει εἰκοστῷ τοῦ μεγάλου Κωνσταντίνου, μηνὶ Μαΐῳ κʹ Ⓒ 1   K P E T L M N C HoeSyn 1–3  Περὶ…συνήχθη] desunt in E : μαξίμου τοῦ ὁμολογητοῦ pro titulum habet C 1–35  Περὶ…καὶ1] desunt in P; codex ab initio mutilus est 1  οἰκουμενικῶν] οἰκ. ἑπτὰ T 5–7  Χρὴ…πρώτη] Ἡ πρώτη σύνοδος C 6  ἑπτά εἰσιν] ἑπτὰ εἰσὶν M HoeSyn ἅγιαι] αἱ ἅγιαι K E N 8  δεκάτῳ] δωδεκάτω K T; vide app. simil. | τῆς βασιλείας] om. L 9  βασιλέως] om. E C | ὃς] ὃς καὶ T L : καὶ E 10  λα΄] τριάκοντα πρὸς τῷ ἑνὶ K : λβ΄ N : λη΄ HoeSyn : ἦν δὲ τῶν ἀπὸ ἀδὰμ τὸ ͵εωις΄, τῶν δὲ ἀπὸ χριστοῦ τὸ τις΄ post λα΄ add. C 11  τιη΄] τριακόσιοι δέκα καὶ ὀκτὼ K L 12  καὶ ἡγοῦντο] ἡγοῦνται δὲ C 13–14  Κωνσταντινουπόλεως] Κωνσταντίνου πόλεως HoeSyn

I. Χρὴ γινώσκειν, ὅτι ἡ μὲν πρώτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Νικαίᾳ, ἐπὶ τοῦ ἐν ἁγίοις βασιλέως Κων- 5 σταντίνου τοῦ μεγάλου,

2 καὶ Σιλβέστρου πάπα Ῥώμης, Μητροφάνους ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπόλεως, Ἀλεξάνδρου πατριάρχου Ἀλεξανδρείας, Εὐσταθίου Ἀντιοχείας, Μακα- 10 ρίου Ἱεροσολύμων·

1–Text B,0   R S JusTract2 RiedSyn LeMTract 1–2  Περὶ…συνόδων] Γερμάνου (pro Γερμανοῦ) περὶ τῶν ἁγίων οἰκουμενικῶν συνόδων, πόσαι εἰσὶ, καὶ πότε, καὶ διὰ τί συνηθροίσθησαν LeMTract : Περὶ τῶν ἓξ συνόδων ἁγίων καὶ οἰκουμενικῶν, ἐφ᾽ ᾧ τε ἑκάστη ἤθροισται καὶ κατὰ τινὸς (τίνος cod.) αἱρεσιάρχου RiedSyn : titulus deest in S, ἐν ἔτει τοῦ κόσμου ͵εωιηῳ· τῆς δε θείας σαρκώσεως ἔτει τιη΄ in marg. scr. Sa.m. 3  Χρὴ…ὅτι] Χρὴ πάντα Χριστιανὸν γινώσκειν, ὅτι ἓξ εἰσὶν ἁγίαι καὶ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι LeMTract : Χρὴ γινώσκειν ὅτι ἕξ εἰσιν αἱ ἁγίαι καὶ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι JusTract2 : om. S RiedSyn 3–4  ἡ…σύνοδος] καὶ ἡ μὲν α΄ JusTract2, (πρώτη) LeMTract : ἡ μὲν πρώτη σύνοδος S : ἡ πρώτη RiedSyn 5–6  Κωνσταντίνου…μεγάλου] μεγάλου κωνσταντίνου S 7– 11  καὶ…Ἱεροσολύμων] (σιλβ. πάππα) S : καὶ Σιλβέστρου πάπα Ῥώμης, καὶ Ἀλεξάνδρου πατριάρχου Κωνσταντινουπόλεως JusTract2 LeMTract, (τοῖς μὲν ἐπὶ Μητροφάνου [sic] πατριάρχου δοκεῖ post Κωνστ. add.) RiedSyn 11  Ἱεροσολύμων] νικολάου τοῦ μυροβλύτου, παρθενίου λαμψάκου, καὶ σπυρίδωνος τριμυθοῦντος post ἱεροσ. add. S

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15 στάθιος Ἀντιοχείας, καὶ Μακάριος Ἱερο-

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ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες τιη΄.

σολύμων. 3 συνῆλθον δὲ κατὰ Ἀρείου τοῦ ματαιόφρονος, πρεσβυτέρου μὲν γενομένου τῆς ἐκκλησίας Ἀλεξανδρέων, βλασφημοῦντος δὲ τὸν Υἱὸν τοῦ Θεοῦ τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν τὸν ἀληθινὸν Θεὸν· κτίσμα γὰρ αὐτὸν ἔλεγεν ὁ δυσσεβὴς, καὶ οὐχ ὁμοούσιον τῷ Θεῷ καὶ Πατρὶ, καὶ ὅτι ἦν ποτὲ, ὅτε οὐκ ἦν. 4 ὅθεν τοῦτον μὲν ὡς ἐχθρὸν τῆς ἀληθείας ἅμα τοῖς ὁμόφροσιν αὐτοῦ, ἡ ἁγία σύνοδος αὕτη ἀναθεματίσαντες ἀπεβάλοντο, καὶ Εὐσέβιον τὸν Νικομηδείας, καὶ Μακεδόνιον καὶ Εὐνόμιον· εἰ γὰρ καὶ ταῖς λέξεσι διεφέροντο, ἀλλ’ ὁμοίως Ἀρείῳ τῆς ἀληθείας ἐκπεπτώκασι· τὴν ὀρθόδοξον δὲ πίστιν ἐκράτυναν, ὁμοούσιον τῷ Πατρὶ τὸν Υἱὸν κηρύξαντες, κτίστην τὲ τῶν ἁπάντων, καὶ οὐ κτίσμα, ἀλλὰ Θεὸν ἀληθινὸν καὶ δεσπότην καὶ κύριον, καθὼς καὶ τὸ σύμβολον περιέχει τῆς πίστεως· ὅπερ αὐτοὶ τῇ ἐμπνεύσει τοῦ παναγίου Πνεύματος ὑπηγόρευσαν.

3 συνῆλθον δὲ κατὰ Ἀρείου τοῦ ματαιόφρονος, πρεσβυτέρου μὲν γενομένου τῆς ἐκκλησίας Ἀλεξανδρείας, βλασφημοῦντος δὲ τὸν Υἱὸν τοῦ Θεοῦ τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν τὸν ἀληθινὸν Θεὸν· κτίσμα γὰρ αὐτὸν ἔλεγεν εἶναι ὁ δυσσεβὴς, καὶ οὐχ ὁμοούσιον τῷ Θεῷ καὶ Πατρί. 4 ὅθεν τοῦτον μὲν ὡς ἐχθρὸν τῆς ἀληθείας ἅμα τοῖς ὁμόφροσιν αὐτοῦ ἀναθεματίσαντες ἀπεβάλοντο, καὶ Εὐσέβιον τὸν τῆς Νικομηδείας, Εὐνόμιόν τε καὶ Μακεδόνιον· εἰ γὰρ καὶ ταῖς λέξεσι διεφέροντο, ἀλλ’ ὁμοίως Ἀρείῳ τῆς ἀληθείας ἐκπεπτώκασι· τὴν ὀρθόδοξον δὲ πίστιν ἐκράτυναν, ὁμοούσιον τῷ Πατρὶ τὸν Υἱὸν κηρύξαντες, κτίστην τὲ τῶν ἁπάντων καὶ οὐ κτίσμα, ἀλλὰ Θεὸν ἀληθινὸν καὶ δεσπότην καὶ κύριον, καθὼς καὶ τὸ σύμβολον περιέχει τῆς πίστεως· ὅπερ αὐτοὶ ἐμπνεύσει τοῦ ἁγίου Πνεύματος ὑπηγόρευσαν.

Ⓒ 17  τοῦ] om. L M HoeSyn 18  πρεσβυτέρου… γενομένου] τοῦ γενομένου πρεσβυτέρου C 19  ἐκκλησίας Ἀλεξανδρέων] transp. T : ἐκκλ. ἀλεξανδρείας C 20  τὸν Υἱὸν] εἰς τὸν υἱὸν N 20–22  τὸν2 …Θεὸν] om. C 22  αὐτὸν] om. M N HoeSyn 22–23  ὁ δυσσεβὴς] ὁ δυσ. εἶναι N : om. C 23  τῷ] εἶναι L 25–26  τοῦτον…ἀληθείας] τοῦτο ὡς ἐχθρὸν C 26  αὐτοῦ] αὐτοῖς L M 27  σύνοδος αὕτη] transp. C 27–28  ἀναθεματίσαντες ἀπεβάλοντο] (-τήσαντες) L : ἀναθεματίσασα ἀπεβάλλετο T 28–29  τὸν…Εὐνόμιον] τὸν τῆς νικ. εὐνόμιόν τε καὶ μακεδόνιον K 29–44  εἰ…τιη΄] om. C 31  ἐκπεπτώκασι] ἀποπεπτώκασι K 31–32  τὴν…πίστιν] οἱ δὲ, τὴν ὀρθ. πίστιν N 32–33  ὁμοούσιον] ὡς ante ὁμ. supra lin. add. E 33  τῷ…Υἱὸν] τὸν υἱὸν τῷ πατρὶ N 36  σύμβολον] ἱερὸν σύμβ. P : ἅγιον σύμβ. N 38  παναγίου] ἁγίου P T

12  ἅγιοι] οἱ ἅγ. S JusTract2 13  συνῆλθον δὲ] καὶ συνῆλθον RiedSyn 14  μὲν γενομένου] transp. JusTract2 17–18  τὸν…Θεὸν] om. JusTract2 18  αὐτὸν…εἶναι] εἶναι αὐτὸν ἔλεγεν LeMTract : αὐτὸν ἔλεγεν JusTract2 21  μὲν] om. JusTract2 22  αὐτοῦ] αὐτῷ S 23  καὶ] om. S 23–27  καὶ…ἐκπεπτώκασι] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 27  τὴν…δὲ] τὴν δὲ ὀρθόδοξον JusTract2 RiedSyn LeMTract 29  τὸν Υἱὸν] om. JusTract2 | κτίστην τὲ] κτιστήν τε (κτιστην τε cod.) RiedSyn | τὲ] δὲ JusTract2 30  οὐ] οὐκ ἔτι (οὐκέτι cod.) RiedSyn 31  καὶ1 …κύριον] om. JusTract2 32  καὶ] τὲ S 33–34  ἐμπνεύσει…ὑπηγόρευσαν] (τῇ ἐμπν.) JusTract2 : τῇ ἐμπν. τοῦ παναγίου ὑπηγόρ. πνεύμ. RiedSyn LeMTract : ἐμπν. τοῦ παναγίου πνεύμ. ὑπηγόρ. S

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ἐτύπωσε δὲ ἡ αὐτὴ ἁγία σύνοδος καὶ 40 οἰκουμενικὴ, καὶ τὸ ἅγιον Πάσχα ἑορ-

τάζειν ἡμᾶς κατὰ τὴν κρατοῦσαν συνήθειαν. 5 ἔτη ἀπὸ τοῦ Χριστοῦ ἕως τῆς πρώτης συνόδου, τιη΄· ἀπὸ δὲ τῆς πρώτης ἕως 45 τῆς δευτέρας, νς΄· ἐν ἄλλῳ δὲ, ξζ΄.

ἐτύπωσεν δὲ ἡ αὐτὴ ἁγία καὶ οἰκουμε- 35 νικὴ σύνοδος, καὶ τὸ ἅγιον Πάσχα ἑορτάζειν ἡμᾶς κατὰ τὴν κρατήσασαν συνήθειαν. 5 ἀπὸ τῆς πρώτης συνόδου ἕως τῆς δευ40 τέρας συνόδου, ἔτη νβ΄.

Σύνοδος β΄ II. Ἡ δὲ δευτέρα καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Κωνσταντινουπόλει, ἐπὶ βασιλέως Θεοδοσίου τοῦ μεγάλου, ὃς 50 ἐβασίλευσεν ἔτη ις΄. 2 ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες ρν΄· ἡγοῦντο δὲ ταύτης τῆς συνόδου Δάμασσος Ῥώμης, Νεκτάριος Κωνσταντινουπόλεως, Κύριλλος Ἱεροσολύμων, Τιμό55 θεος Ἀλεξανδρείας, Μελέτιος Ἀντιοχείας, Γρηγόριος Νύσσης, Ἀμφιλόχιος Ἰκονίου, Γελάσιος Καισαρείας Παλαιστίνης, καὶ Γρηγόριος ὁ Θεολόγος διέπων τὸν θρόνον Κωνσταντινουπόλεως· ὃς

Ⓢ 56–95  Ἀμφιλόχιος…χάριτι] cf. Georg. Mon. Chron., I, 575,8–25, de Boor Ⓒ 39  ἡ…ἁγία] αὔτη ἡ ἁγία N 39–40  σύνοδος…οἰκουμενικὴ] καὶ οἰκ. σύν. K P E 41  κρατοῦσαν] μέχρι τοῦ νῦν κρατοῦσαν K 43  ἔτη… Χριστοῦ] ἔτη δὲ ἀπὸ χρ. E T : ἔτη ἀπὸ χρ. K 44  τιη΄] τριακόσια δέκα καὶ ὀκτὼ K | ἕως] μέχρι K 45  νς΄] πεντήκοντα καὶ ἓξ K : ἔτη νς΄ T C | δὲ] om. K | ξζ΄] ἑξήκ. καὶ ἑπτὰ K, ἑξήκοντα ἑπτὰ T 47  δευτέρα] δευτ. ἁγία K P E | καὶ οἰκουμενικὴ] om. C 49  βασιλέως] βασιλείας E L, τῆς βασ. T μεγάλου] ἐν τῷ δευτέρῳ ἔτει τῆς αὐτοῦ βασιλείας post μεγάλου add. C 50  ἔτη ις΄] ἦν δὲ τῶν ἀπὸ ἀδὰμ τὸ ͵εωοβ΄, τῶν δὲ ἀπὸ χριστοῦ τὸ τοβ΄ post ἔτη ις΄ add. C 51  ρν΄] ἑκατὸν καὶ πεντήκοντα K 52  ἡγοῦντο] ἡγοῦνται C 52– 53  Δάμασσος] δάμασος K P L C HoeSyn 55– 56  Μελέτιος Ἀντιοχείας] in marg. scr. Pa.m. 57–58  Γελάσιος…Παλαιστίνης] om. C

II. Ἡ δὲ δευτέρα ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Κωνσταντινουπόλει, ἐπὶ βασιλέως Θεοδοσίου τοῦ μεγάλου, 2 καὶ Δαμάσου πάπα Ῥώμης, καὶ Νεκταρίου ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπό- 45 λεως, καὶ Τιμοθέου πατριάρχου Ἀλεξανδρείας, Μελετίου Ἀντιοχείας τοῦ καὶ ἐν αὐτῇ τῇ ἁγίᾳ συνόδῳ τελειώσαντος τὸν ἀποστολικὸν δρόμον, Κυρίλλου Ἱεροσολύμων, Γελασίου Καισαρείας Παλαιστί- 50 νης, Γρηγορίου Νύσσης, καὶ Γρηγορίου

35–38  ἐτύπωσεν…συνήθειαν] om. S JusTract2 RiedSyn LeMTract 39–40  ἀπὸ…νβ΄] παρήλθοσαν δὲ νβ΄ χρόνοι S : ἀπέχει ἡ σύνοδος β΄ἀπὸ τῆς α΄ ἔτη ν΄ JusTract2 app. crit. : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 41–42  Ἡ…γέγονεν] Ἡ δὲ δευτ. ἁγία καὶ οἰκουμ. σύν. τῶν ἁγίων ἑκατὸν πεντήκοντα πατέρων γέγονεν JusTract2, (καὶ om., et ρν΄ scr.) RiedSyn LeMTract : Γέγονεν ἡ ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ δευτέρα σύνοδος S, et σύνοδος βα· τῷ ͵εω[ο]΄ ἔτει τοῦ κόσμου τῆς δὲ θείας σαρκώσεως ἔτει το΄ in marg. scr. Sa.m. 43  ἐπὶ…μεγάλου] (τοῦ βασ.) JusTract2 : ἐπὶ Θεοδ. τοῦ μεγ. βασ. RiedSyn : ἐπὶ τοῦ εὐσεβεστάτου βασ. Θεοδ. τοῦ μεγ. LeMTract 44  καὶ1] om. S | καὶ2] om. S 45  ἀρχιεπισκόπου] πατριάρχου JusTract2 RiedSyn LeMTract 46–51  καὶ… Νύσσης] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract : τιμοθέου πατριάρχου ἀλεξανδρείας, μελετίου ἀντιοχείας, (κυρίλου supra lin.) ἐν συρίᾳ ἱεροσολύμων, γελασίου καισαρείας, γρηγορίου νύσσης S

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60 καὶ ἐν αὐτῇ τῇ ἁγίᾳ συνόδῳ στάσεως γε-

νομένης, ἑκουσίως ἐπὶ τῆς συνόδου ἀπετάξατο τῷ θρόνῳ, καὶ ποιήσας συντακτήριον λόγον, καὶ εἰς τὴν παρουσίαν τῶν αὐτῶν ρν΄ πατέρων ἀναγνοὺς ἐπὶ 65 τῆς συνόδου, ἀνεχώρησεν εἰς Ναζιανζόν.

3 συνῆλθον δὲ οἱ αὐτοὶ ρν΄ ἅγιοι πατέρες κατὰ Μακεδονίου τοῦ δυσσεβοῦς, τοῦ λῃστρικῶς μὲν τὸν πατριαρχικὸν ἁρπάσαντος θρόνον Κωνσταντινουπόλεως, 70 βλασφημοῦντος δὲ τὸ Πνεῦμα τὸ ἅγιον· ἔλεγε γὰρ αὐτὸ κτίσμα εἶναι καὶ οὐ Θεὸν, ἀλλ’ ἑτερούσιον Πατρὸς καὶ Υἱοῦ, καὶ τῆς θεότητος ἀλλότριον· ὅστις Μακεδόνιος ἔτι περιὼν, ὁμοίως τῷ Ἀρείῳ 75 ἐβλασφήμει. 4 τοῦτον οὖν ὡς ἐχθρὸν τῆς εὐσεβείας, σὺν Σαβελλίῳ τῷ Λίβυϊ, καὶ Ἀπολιναρίῳ τῷ Λαοδικεῖ ἅμα τοῖς ὁμόφροσιν αὐτῶν, ἀνεθεμάτισαν καὶ κατέκριναν,

τοῦ Θεολόγου κρατοῦντος τὸν θρόνον Κωνσταντινουπόλεως· διαστάσεως δὲ γενομένης, ἑκουσίως ἐπὶ τῆς συνόδου ἀπετάξατο τοῦ θρόνου, καὶ ποιήσας τὸν συντακτήριον λόγον, καὶ εἰς τὴν παρουσίαν τῶν αὐτῶν ἁγίων πατέρων ἀναγνοὺς ἐπὶ τῆς συνόδου, ἀνεχώρησεν εἰς Ναζιανζόν. ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες ἑκατὸν πεντήκοντα. 3 συνῆλθον δὲ κατὰ Μακεδονίου τοῦ δυσσεβοῦς, τοῦ λῃστρικῶς μὲν τὸν πατριαρχικὸν θρόνον Κωνσταντινουπόλεως ἁρπάσαντος, βλασφημοῦντος δὲ τὸ Πνεῦμα τὸ ἅγιον· ἔλεγε γὰρ αὐτὸ μὴ εἶναι Θεὸν, ἀλλὰ τῆς θεότητος τοῦ Πατρὸς ἀλλότριον· ὃς ἔτι περιὼν ὡσαύτως τῷ Ἀρείῳ ἐβλασφήμει· χειροτονεῖται δὲ ἀντὶ Μακεδονίου συγκλητικὸς Νεκτάριος. 4 ὅθεν τὸν Μακεδόνιον ὡς ἐχθρὸν τῆς εὐσεβείας ἅμα τοῖς ὁμόφροσιν αὐτοῦ ἀναθεματίσαντες, κατέκριναν·

Ⓢ 66–75  συνῆλθον…] cf. Georg. Cedr. Hist. comp., §337, 5–7, Tartaglia (II, p. 549) Ⓒ 61  ἐπὶ…συνόδου] om. C 62–63  συντακτήριον] τὸν συντ. C 63  παρουσίαν] παροῦσαν M N 64  ρν΄ πατέρων] ἑκατὸν πεντήκοντα πατέρων K : ρν΄ ἁγίων πατέρων N : ρν΄C | ἐπὶ] ἀπὸ HoeSyn 65  Ναζιανζόν] ναζιανζοῦν N 66  ρν΄ ἅγιοι] (ἑκατὸν πεντήκοντα) K : ἅγιοι ρν΄ E : ρν΄ T : ἅγιοι C 67–69  κατὰ…Κωνσταντινουπόλεως] (μακεδόνος) L : κατὰ μακ. τοῦ ληστρ. μὲν τὸν πατρ. θρ. κωνστ. ἁρπ. K : κατὰ μακ. τοῦ ληστρ. τὸν θρ. ἁρπάσαντος κωνσταντινουπόλει C 67  τοῦ2] τὸν N 70  τὸ Πνεῦμα] εἰς τὸ πν. N 71  οὐ] μὴ K 72  ἑτερούσιον] ἑτεροούσιον K P T, ἑτερωούσιον C 74  περιὼν] περιιὼν HoeSyn; LSJ s.v. περίειμι (εἶμι), vide app. simil. 76  τῆς εὐσεβείας] om. C 78  Λαοδικεῖ] λαοδοκεῖ HoeSyn : λαοδικῶ C 78–79  ἅμα…κατέκριναν] ἀνεθεμάτισεν C

52  Θεολόγου] μετὰ θάνατον νεκταρίου post θεολ. add. S 52–62  κρατοῦντος…δὲ] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 54  γενομένης] γεναμένης S | ἑκουσίως] om. S 55  ἀπετάξατο… θρόνου] τοῦ θρόνου ἀπετάξατο S 57  τῶν αὐτῶν] αὐτῶν τῶν ρν΄ S 57–58  ἀναγνοὺς] ἀν. αὐτὸν S 60–61  ὑπῆρχον…πεντήκοντα] om. S 63–64  τοῦ…θρόνον] τοῦ λῃστρικῶς τὸν θρόνον S 64–65  Κωνσταντινουπόλεως] τῆς κωνστ. S : om. JusTract2 66  τὸ Πνεῦμα] εἰς τὸ πν. S 66–67  αὐτὸ…εἶναι] μὴ εἶναι αὐτὸ S RiedSyn LeMTract 68–71  ὃς…Νεκτάριος] ὃς ἔτι περιὼν ὁμοίως τῷ μιαρῷ ἀρείῳ ἐβλασφήμει· χειροτονεῖται δὲ ἀντὶ μακεδονίου νεκτάριος συγκλητικὸς S : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 72  τὸν Μακεδόνιον] τὸν μὲν μακ. S : τοῦτον μὲν JusTract2 RiedSyn LeMTract 73  αὐτοῦ] αὐτῷ S

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80 ὡς ἄψυχον τὴν τοῦ κυρίου ἡμῶν καὶ

Θεοῦ Ἰησοῦ Χριστοῦ σάρκα λέγοντας, καὶ ἄνουν· οὐ μὴν ἀλλὰ καὶ ἐν τῇ τριημέρῳ νεκρώσει τοῦ σώματος συναπονεκρωθῆναι καὶ τὴν θεότητα· οἱ δὲ ἅγιοι 85 πατέρες ἔμψυχον ταύτην καὶ ἔννουν εἶναι ἐβεβαίωσαν, ψυχὴν ἔχουσαν ταῖς ἡμετέραις ψυχαῖς ὁμοούσιον·

Ⓕ 82–84  ἐν…θεότητα] Greg. Naz. Epist. theol. 202, §16, 2–3, Gallay, p. 92: καὶ ἐν τῇ τριημέρῳ ἐκείνῃ νεκρώσει τοῦ σώματος καὶ τὴν θεότητα συναπονεκρωθῆναι τῷ σώματι. Ⓒ 80–81  ὡς…λέγοντας] ὡς ἄμψυχον τὴν τοῦ κυρίου ἡμῶν ἰησοῦ χριστοῦ σάρκα λέγοντας N : ὡς ἄψυχον τὴν τοῦ κ. σάρκα λέγοντος C 82– 83  τῇ…σώματος] τῇ νεκρώσει τοῦ σώματος τῇ τριημέρῳ C 83–84  συναπονεκρωθῆναι] συναπον. ληρωδοῦντος K 85  ἔννουν] ἄννουν K 86  εἶναι] om. C | ἔχουσαν] ἔχ. ὡς N 87  ὁμοούσιον] ὁμ. τῷ πατρὶ N

Θεὸν δὲ ἀληθινὸν καὶ κύριον καὶ ζωοποιὸν τὸ πανάγιον Πνεῦμα ἐτράνωσαν, ὁμοούσιον τῷ Πατρὶ καὶ τῷ Υἱῷ εἶναι αὐτὸ κηρύξαντες, καὶ τῆς αὐτῆς θεότητος καὶ δυνάμεως, καθὼς τὸ σύμβολον περιέχει τῆς πίστεως· ὅπερ αὐτοὶ τρανοτέρως τῇ τοῦ αὐτοῦ παναγίου Πνεύματος ἐξεφώνησαν χάριτι. ἔτι δὲ καὶ κατὰ Ἀπολιναρίου τοῦ Λαοδικέως, καὶ Σαβελλίου τοῦ Λίβυος, τὴν βλασφημίαν σὺν αὐτῷ καὶ τοῖς τὰ ὅμοια αὐτῷ φρονοῦσιν ἀναθεματίσαντες, ὡς ἄψυχον τὴν τοῦ κυρίου ἡμῶν καὶ Θεοῦ Ἰησοῦ Χριστοῦ σάρκα λέγοντας, καὶ ἄνουν· οὐ μὴν δὲ ἀλλὰ καὶ ἐν τῇ τριημέρῳ νεκρώσει τοῦ σώματος συναπονεκρωθῆναι καὶ τὴν θεότητα· οἱ δὲ ἅγιοι ἡμῶν πατέρες ἔμψυχον ταύτην καὶ ἔννουν εἶναι ἐβεβαίωσαν, ψυχὴν ἔχουσαν ταῖς ἡμετέραις ψυχαῖς ὁμοούσιον.

76  ἐτράνωσαν] ἐτράνεσαν LeMTract 77  εἶναι] ὑπάρχειν JusTract2 RiedSyn LeMTract 79  τὸ] καὶ τὸ S 80–81  τρανοτέρως] τρανωτέρως S RiedSyn LeMTract : τρανώτερον JusTract2 81  αὐτοῦ παναγίου] ἁγίου JusTract2, S 83– 84  Λαοδικέως] Λαοδικείας JusTract2 84  καὶ… Λίβυος] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 84– 85  τὴν…αὐτῷ] τὴν αὐτὴν βλασφ. βλασφημούντων εἰς τὸ ἅγιον πνεῦμα S 85–86  καὶ… ἀναθεματίσαντες] καὶ τοῖς ὅμοια φρονοῦσι ἀν. JusTract2 : καὶ τοὺς τὰ ὅμοια αὐτῷ φρονοῦντας ἀν. LeMTract : οὓς καὶ ἀνεθεμάτισαν· καὶ τοὺς αὐτῷ ὁμοφρονοῦντας S 87–89  ὡς…ἄνουν] (λέγοντα) R : ὡς ἄψυχον τὴν τοῦ κυρίου ἡμῶν καὶ θεοῦ ἰησοῦ χριστοῦ σάρκα λέγοντα RiedSyn, (λέγοντας) LeMTract : ὡς ἄψυχον τὴν τοῦ κυρίου ἡμῶν σάρκα λέγοντος JusTract2 : καὶ λέγοντας ἄνουν καὶ ἄψυχον τὴν σάρκα τοῦ κυρίου ἡμῶν ἰησοῦ χριστοῦ καὶ θεοῦ S 89–92  οὐ… πατέρες] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 92– 93  ἔμψυχον…εἶναι] ἔννουν καὶ ἔμψυχον ταύτην εἶναι S : ἔμψυχον εἶναι ταύτην JusTract2 RiedSyn LeMTract 93  ἐβεβαίωσαν] ἐβεβαιώσαντο JusTract2 : δογματίσαντες ἐβ. S

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The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils  |  61

καὶ Θεὸν ἀληθινὸν καὶ κύριον καὶ ζωοποιὸν τὸ πανάγιον Πνεῦμα ἐτράνωσαν, 90 ὁμοούσιον τῷ Πατρὶ καὶ τῷ Υἱῷ εἶναι αὐτὸ κηρύξαντες, καὶ τῆς αὐτῆς θεότητος καὶ δυνάμεως, καθὼς τὸ ἅγιον σύμβολον περιέχει τῆς πίστεως· ὅπερ αὐτοὶ τρανωτέρως τῇ τοῦ ἁγίου Πνεύματος 95 ἐξεφώνησαν χάριτι. 5 ἀπὸ τῆς δευτέρας συνόδου ἕως τῆς τρίτης, ἔτη μα΄· ἐν ἄλλῳ δὲ, νε΄.

5 ἀπὸ τῆς β΄ συνόδου ἕως τῆς γ΄ συνό- 95 δου, ἔτη μα΄.

Σύνοδος γ΄ IIΙ. Ἡ τρίτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνο100 δος γέγονεν ἐν Ἐφέσῳ, σ΄ ἁγίων πατέ-

ρων, ἡ πρότερον ἐπὶ βασιλέως Θεοδοσίου τοῦ μικροῦ συναθροισθεῖσα· ὃς ἐβασίλευσεν ἔτη μβ΄ μῆνας β΄. 2 ἧς ἡγοῦντο Κύριλλος Ἀλεξανδρείας, 105 Κελεστῖνος Ῥώμης, Ἰουβενάλιος Ἱεροσολύμων, Μέμνων Ἐφέσου· τῆς δὲ Κωνσταντινουπόλεως ὑπῆρχεν ἐπίσκοπος Νεστόριος ὁ δυσσεβής.

Ⓢ 99–153  Ἡ…ὄασιν] cf. Georg. Mon. Chron., I, 605,11–606,22, de Boor Ⓒ 88–89  Θεὸν…ζωοποιὸν] om. C 88  καὶ3] om. L 89  τὸ πανάγιον] καὶ τὸ παν. M N HoeSyn 90–95  εἶναι…χάριτι] om. C 94  τρανωτέρως] τρανoτέρως K P E | τοῦ] τοῦ αὐτοῦ K 96  ἕως] μέχρι K 97  ἔτη μα΄] ἔτη παρωχήκεσαν τεσσαράκοντα πρὸς τῷ ἑνὶ K | ἐν…νε΄] (πεντήκοντα πέντε) M : ἐν ἄλλῳ εὗρον πεντήκοντα καὶ πέντε K 99  Ἡ τρίτη] Ἡ δὲ τρίτη K | ἁγία…οἰκουμενικὴ] καὶ οἰκ. ἁγία C 100  σ΄] (διακοσίων) K P T C 101  βασιλέως] βασιλείας N 103  ἔτη…β΄] ἔτη δύο καὶ τεσσαράκοντα πρὸς μησὶ δύο K; ἦν δὲ τῶν ἀπὸ ἀδὰμ τὸ ͵εϠιγ΄, τῶν δὲ ἀπὸ χριστοῦ τὸ υιγ΄ post μῆνας β΄add. C 104  ἧς] ἧστινος ἱερᾶς συνόδου K 106  Μέμνων Ἐφέσου] om. C 107  ὑπῆρχεν] ὑπῆρχον M | ἐπίσκοπος] om. C

III. Ἡ δὲ τρίτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Ἐφέσῳ τὸ πρότερον, ἐπὶ βασιλέως Θεοδοσίου τοῦ μικροῦ,

2 καὶ Κελεστίνου πάπα Ῥώμης, Κυρίλ- 100 λου πατριάρχου Ἀλεξανδρείας, Ἰωάννου Ἀντιοχείας, Ἰουβεναλίου Ἱεροσολύμων, καὶ Μέμνονος Ἐφέσου· τῆς δὲ Κωνσταντινουπόλεως ὑπῆρχεν Νεστόριος ὁ δυσ105 σεβής. ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες σ΄.

95–96  ἀπὸ…μα΄] ἀπέχει ἡ γ΄σύνοδος ἀπὸ τῆς β΄ ἔτη κθ΄μῆνας γ΄ JusTract2 app. crit. : παρήλθοσαν δὲ ἀπὸ τῆς β΄ συνόδου ἕως τῆς γ΄ συνόδου, ἔτη (fort. μδ΄) S : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 97–98  Ἡ…σύνοδος] (καὶ om.) LeMTract : δὲ ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ τρίτη σύνοδος S; σύνοδος γη : τῷ ͵εϠιδ΄ ἔτει τοῦ κόσμου. τῆς δὲ θείας σαρκώσεως υιδ΄ in marg. scr. Sa.m. 98  τὸ πρότερον] ἡ πρ. JusTract2 RiedSyn LeMTract 99  ἐπὶ…μικροῦ] ἐπὶ Θεοδ. βασ. τοῦ μικροῦ συναθροισθεῖσα RiedSyn LeMTract, (τοῦ βασ.) JusTract2 100  καὶ] om. S 100– 105  καὶ…δυσσεβής] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 101  πατριάρχου] om. S 102  Ἰουβεναλίου] καὶ ἰουβ. S 103  καὶ] om. S | Ἐφέσου] ἀρχιερατεύοντος ἐν ἐφέσῳ S 106  ὑπῆρχον…σ΄] (ὑπῆλθον) S : διακοσίων ἁγίων πατέρων ὑπάρχουσα JusTract2 LeMTract, (σ΄) RiedSyn

62  |  Antonia Giannouli

3 συνῆλθε δὲ ἡ αὐτὴ σύνοδος κατὰ τοῦ 110 αὐτοῦ Νεστορίου τοῦ ἀνθρωπολάτρου,

τὸν Χριστὸν διαιροῦντος καὶ κατατέμνοντος· ψιλὸν γὰρ εἶναι αὐτὸν ἄνθρωπον ἔλεγε, καὶ οὐ Θεὸν σεσαρκωμένον, δύο υἱοὺς ἐπὶ τοῦ ἑνὸς Χριστοῦ Θεοῦ 115 λέγων, καὶ δύο ὑποστάσεις, καὶ ἄλλον μὲν εἶναι τὸν ἐκ Πατρὸς γεννηθέντα Λόγον, ἕτερον δὲ τὸν ἐκ Μαρίας τεχθέντα ἄνθρωπον, κατὰ σχέσιν ἑνωθέντα τῷ Λόγῳ, καὶ ὁμωνύμως αὐτῷ 120 Υἱὸν λεγόμενον· ὅθεν οὐδὲ Θεοτόκον ἀλλὰ Χριστοτόκον τὴν ἁγίαν παρθένον Μαρίαν τὴν τεκοῦσαν αὐτὸν τὸν κύριον ἡμῶν καὶ Θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν ὠνόμαζε. 125 4 τούτου χάριν ἡ ἁγία αὕτη σύνοδος ἐμμένοντα τῇ τοιαύτῃ βλασφημίᾳ, καθεῖλεν ὡς ἰουδαιόφρονα τὸν ἀνθρωπολάτρην Νεστόριον· καὶ κυρίως καὶ ἀληθῶς Θεοτόκον τὴν παναγίαν Παρθένον

Ⓒ 109  συνῆλθε…σύνοδος] συνῆλθ(ον) δὲ ἡ ἁγία σύνοδος N 111  τὸν Χριστὸν] τοῦ τὸν χριστὸν N 114  Θεοῦ] τοῦ θεοῦ E L C 115  λέγων] λέγει C 116  Πατρὸς] τοῦ πατρὸς E T N 118  τεχθέντα] γεννηθέντα E C 119  ἑνωθέντα] ἑνωθέντων M | ὁμωνύμως] ὁμενίακος (sic) C 121  οὐδὲ] οὐ HoeSyn 123–124  τὸν…Χριστὸν] τὸν κύριον καὶ θεὸν ἡμῶν ἰησοῦν χριστὸν N : om. C 124  ὠνόμαζε] ὠνόμαζεν N 126  τῇ… βλασφημίᾳ] εἰς τὴν τοιαύτην βλασφημίαν N : τὴν τοιαύτην βλ. M 128–163  καὶ1 … ἐκβέβληται] om. C 129  Παρθένον] παρθ. Μαρίαν K

3 συνῆλθον δὲ κατὰ τοῦ αὐτοῦ Νεστορίου τοῦ ἀνθρωπολάτρου, τὸν Χριστὸν διαιροῦντος καὶ κατατέμνοντος (ψιλὸν γὰρ εἶναι αὐτὸν ἔλεγεν ἄνθρωπον καὶ οὐ 110 Θεὸν σεσαρκωμένον), δύο υἱοὺς ἐπὶ τοῦ ἑνὸς Χριστοῦ λέγοντος, καὶ δύο ὑποστάσεις·

ὅθεν οὐδὲ Θεοτόκον ἀλλὰ Χριστοτόκον τὴν ἁγίαν παρθένον Μαρίαν τὴν τεκοῦ- 115 σαν αὐτὸν τὸν κύριον ἡμῶν καὶ Θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν ὠνόμαζε. 4 τούτου χάριν ἡ ἁγία αὕτη σύνοδος ἐμμένοντα τῇ τοιαύτῃ βλασφημίᾳ καθεῖλεν ὡς ἰουδαιόφρονα τὸν ἀνθρωπολά- 120 τρην Νεστόριον· καὶ κυρίως καὶ ἀληθῶς

107–108  συνῆλθον…ἀνθρωπολάτρου] κατὰ Νεστ. τοῦ ἀνθρωπ. καὶ ἀσεβοῦς, πατριάρχου μὲν γενομένου Κωνσταντινουπόλεως JusTract2 : κατὰ τοῦ ἀνθρωπ. Νεστ. τοῦ ἀσεβοῦς, πατριάρχου μὲν γενομένου Κωνσταντινουπόλεως RiedSyn LeMTract 108  Χριστὸν] Χριστὸν δὲ JusTract2 RiedSyn LeMTract 109  ψιλὸν] ψιλὸν μὲν JusTract2 110  εἶναι…ἄνθρωπον] εἶναι αὐτὸν ἄνθρ. ἔλεγε S : ἄνθρ. εἶναι αὐτὸν ἔλεγε JusTract2 LeMTract, (ἔλεγεν) RiedSyn 111–113  δύο… ὑποστάσεις] δύο υἱοὺς ἐπὶ τοῦ ἑνὸς χριστοῦ εἶναι λέγων, καὶ δύο ὑποστάσεις S : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 115  ἁγίαν] παναγίαν S LeMTract 116  αὐτὸν] om. S JusTract2 116– 117  καὶ…Χριστὸν] ἰησοῦν χριστὸν καὶ θεὸν S : Ἰησοῦν Χριστὸν JusTract2 RiedSyn 118  χάριν] σὺν Κελεστίνω τῷ πάπᾳ Ῥώμης καὶ τῷ προμάχῳ τῆς εὐσεβείας Κυρίλλῳ τῷ πάπᾳ Ἀλεξανδρείας post χάριν scr. JusTract2 RiedSyn LeMTract | αὕτη] τοιαύτη τῶν ἁγίων πατέρων S : αὐτὴ RiedSyn 118–119  ἐμμένοντα] ἐμμείναντα RiedSyn 121  καὶ κυρίως] κυρίως δὲ JusTract2 RiedSyn LeMTract

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils  |  63

130

ὑπέδειξε· καὶ τὸν ἐξ αὐτῆς ἀσπόρως σαρκωθέντα κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν, Υἱὸν Θεοῦ καὶ Θεὸν ἀληθινὸν ἀνεκήρυξεν. Ἰωάννης δὲ ὁ Ἀντιοχείας ἐπίσκοπος μετὰ

135 τὴν Νεστορίου καθαίρεσιν καταλαμβά-

νει· καὶ λυπηθεὶς ὅτι χωρὶς αὐτοῦ καθῃρέθη Νεστόριος, παραλαμβάνει τοὺς συνελθόντας αὐτῷ ἐπισκόπους, ἐν οἷς ἦν Θεοδώρητος Κύρου πόλεως, καὶ Ἴβας 140 Ἐδέσης, καὶ καθαίρεσιν ὑπαγορεύει τοῦ ἐν ἁγίοις Κυρίλλου καὶ Μέμνονος τοῦ Ἐφέσου ἐπισκόπου, ὡς παρὰ τὸν κανόνα τῆς ἐκκλησίας ποιησάντων τὴν σύνοδον. οἱ δὲ περὶ Κύριλλον, μέμφονται ὡς 145 ἄθεσμα καὶ ἄτοπα τὰ παρ’ αὐτῶν γενόμενα· καὶ οὕτως ἀπὸ τῆς Ἐφέσου διαφερόμενοι ἀλλήλοις, διέστησαν οἵ τε Ἀνατολικοὶ καὶ Αἰγύπτιοι.

Θεοτόκον τὴν παναγίαν παρθένον Μαρίαν ἀπέδειξε· καὶ τὸν ἐξ αὐτῆς ἀσπόρως σαρκωθέντα κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν Υἱὸν τοῦ Θεοῦ καὶ Θεὸν ἀλη- 125 θινὸν ἀνεκήρυξεν. Ἰωάννης δὲ Ἀντιοχείας λυπηθεὶς ὅτι χωρὶς αὐτοῦ καθῃρέθη Νεστόριος, παραλαβὼν τοὺς συνελθόντας αὐτῷ ἐπισκόπους, ἐν οἷς ἦν καὶ Θεοδώρητος, 130 ποιεῖ καθαίρεσιν Κυρίλλου, ὡς παρὰ τὸν κανόνα τῆς ἐκκλησίας ποιήσαντος τὴν σύνοδον· καὶ οὕτως διεχωρίσθησαν.

Ⓢ 134–153  Ἰωάννης…ὄασιν] cf. Georg. Cedr. Hist. comp., §367, 25–37, Tartaglia (II, p. 582–583) Ⓒ 130  ὑπέδειξε] ἀπέδειξε K P E T, -ξαν L 132  Θεοῦ] τοῦ θεοῦ K 132–133  ἀνεκήρυξεν] ἀνεκήρυξαν T L M 134  Ἀντιοχείας] τῆς (supra lin.) ἀντιόχου E 135–138  καταλαμβάνει… συνελθόντας] καταλαμβάνει τοὺς συνελθόντας N 139  Θεοδώρητος] θεοδώριτος K P E T | Κύρου πόλεως] πόλεως κύρου N 140  Ἐδέσης] ἐδέσσης T 141–142  Μέμνονος…Ἐφέσου] μέμνονος τοῦ ἐφεσίων K T 144  μέμφονται] αὖθις μέμφονται N 145  ἄθεσμα…ἄτοπα] ἄτομα καὶ ἄθεσμα scr., et postea litteris β et α appositis ordinem restituit M : ἄθεσμα καὶ ἄτομα, et ἴσως ἄτοπα in marg. scr. HoeSyn 146  γενόμενα] γινόμενα E : λεγόμενα N | Ἐφέσου] ἐφεσίων K

122  παναγίαν] ἁγίαν JusTract2 RiedSyn | παρθένον] om. JusTract2 123  ἀπέδειξε] ἀνέδειξε S 125–126  Υἱὸν…ἀληθινὸν] υἱὸν ἀληθινὸν τοῦ θεοῦ S 127–136  Ἰωάννης…ὤασιν] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 127  Ἀντιοχείας] ὁ πατριάρχης ἀντ. S 130  ἐν…Θεοδώρητος] om. S 132  ποιήσαντος] ποιήσαντα S

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μετὰ δὲ ταῦτα σπουδῇ τοῦ βασιλέως, 150 ἡνώθησαν συμφωνήσαντες, καὶ οἱ Ἀνα-

τολικοὶ τῇ ἐκτεθείσῃ ἐν Ἐφέσῳ ὀρθοδόξῳ πίστει ἐπὶ καθαιρέσει Νεστορίου· Νεστόριος δὲ ἐξωρίσθη εἰς ὄασιν. 5 ἀπὸ τῆς τρίτης συνόδου ἕως τῆς τε155 τάρτης, ἔτη λ΄· ἐν ἄλλῳ δὲ, κθ΄:Ἴσθι δὲ ὅτι ἐν αὐτῇ τῇ Ἐφέσῳ δ΄ σύνοδος γενομένη ἐπὶ τοῦ αὐτοῦ βασιλέως Θεοδοσίου τοῦ μικροῦ, ὡς λῃστρικὴ ὑπάρχουσα, λοιπὸν δὲ καὶ τὰ τοῦ κακόφρονος 160 Διοσκόρου, καὶ τὰ τοῦ ματαιόφρονος Εὐτυχοῦς φωραθεῖσα κρατύνειν, ἀπὸ τῆς ἁγίας καθολικῆς καὶ ἀποστολικῆς ἐκκλησίας ἐκβέβληται.

Ⓢ 156–163  Ἴσθι…ἐκβέβληται] cf. Georg. Mon. Chron., I, 638,5–21, de Boor Ⓒ 149  βασιλέως] βασιλέως ἡμῶν N 150– 151  συμφωνήσαντες…Ἀνατολικοὶ] συμφρονήσαντες δὲ οἱ ἀν. K, συμφρ. καὶ οἱ ἀν. P T L, καὶ οἱ ἀν. συμφρ. E 152  ἐπὶ] τῇ ἐπὶ N : καὶ τῇ K 153  δὲ] δ’ HoeSyn | ὄασιν] (ο ex ω) M, ὥασιν E, (ὤ.-) L 154  ἀπὸ] ἀπὸ δὲ N 154–155  ἀπὸ… κθ΄-] in fine textus suppl. C; vide lin. 486 app. crit. 155  δὲ] om. K E T M 156  ὅτι] ὅτι ἡ K E T 156–157  δ΄…γενομένη] γενομένη τρίτη σύνοδος (δ΄ supra τρίτη scr.) K 161  κρατύνειν] κρ. τελείως K | ἀπὸ] ὑπὸ HoeSyn 162  καθολικῆς] καὶ καθ. M N HoeSyn

μετὰ δὲ ταῦτα σπουδῇ τοῦ αὐτοῦ βασιλέως ἡνώθησαν συμφρονήσαντες· Νε- 135 στόριος δὲ ἐξωρίσθη εἰς ὤασιν.

Ἴσθι δὲ ὅτι ἡ ἐν αὐτῇ τῇ Ἐφέσῳ γενομένη τετάρτη σύνοδος ἐπὶ τοῦ αὐτοῦ βασιλέως Θεοδοσίου τοῦ μικροῦ, ὡς λῃστρικὴ ὑπάρχουσα, λοιπὸν δὲ καὶ τὰ τοῦ 140 κακόφρονος Διοσκόρου, καὶ τὰ τοῦ ματαιόφρονος Εὐτυχοῦς φωραθεῖσα κρατεῖν, τελείως ἐκ τῆς ἁγίας καθολικῆς καὶ ἀποστολικῆς ἐκκλησίας ἐκβέβληται. 5 ἀπὸ τῆς τρίτης συνόδου ἕως τῆς τε- 145 τάρτης συνόδου, ἔτη λ΄.

134–135  βασιλέως] βασ. θεοδοσίου S 135  συμφρονήσαντες] συμφωνήσαντες, καὶ τελείαν καταλλαγὴν ποιησάμενοι, πρὸς ἀλλήλους S 135–136  Νεστόριος…ὤασιν] νεστ. δὲ ἐξορίσθη εἰς ὤ. R : ὁ μιαρὸς δὲ νεστόριος ἐξωρίσθη εἰς ὤασιν S 137–138  Ἴσθι…σύνοδος] ἡ γὰρ ἐν αὐτῇ τῇ Ἐφέσῳ γενομένη δευτέρα σύνοδος LeMTract, (τῇ ἐν Ἐφέσῳ) RiedSyn : ἡ γὰρ ἐν αὐτῇ Ἐφέσῳ γενομένη σύνοδος JusTract2 : ἡ γὰρ γενομένη ἐν αὐτῇ τῇ Ἐφέσῳ δευτέρα σύνοδος S 138  τοῦ αὐτοῦ] transp. RiedSyn 138– 139  βασιλέως] om. S 140–143  λοιπὸν… κρατεῖν] λοιπὸν δὲ καὶ τὰ τοῦ κακ. Διοσκ., καὶ τοῦ ματ. Εὐτ. φωρ. κρατεῖν RiedSyn, (καὶ μετὰ τοῦ κακ.) LeMTract : καὶ τὰ τοῦ κακ. δὲ Διοσκ. καὶ τοῦ ματ. Εὐτ. φωρ. κρατεῖν JusTract2 : καὶ φωρ. κρατεῖν τὰ τοῦ κακ. διοσκ., καὶ τὰ τοῦ ματ. εὐτυχοῦς (ex δυστυχοῦς corr.) S 143–144  τελείως…ἐκκλησίας] (ἐκκλ. suppl.) RiedSyn : ἐκ τῆς ἁγίας καθ. καὶ ἀποστ. ἐκκλ. τελείως S 144  ἐκβέβληται] ἐκβέβλητο JusTract2 145– 146  ἀπὸ…λ΄] παρῆλθον ἀπὸ τῆς γ΄ συνόδου ἕως τῆς δ΄ συνόδου, ἔτη κθ΄ S : ἀπέχει δὲ ἡ δ΄ ἀπὸ τῆς γ΄ ἔτη μβ΄ JusTract2 app. crit. : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils  |  65

Σύνοδος δ΄ 165 IV. Ἡ δὲ τετάρτη καὶ οἰκουμενικὴ σύνο-

δος γέγονεν ἐν Χαλκηδόνι, ἑξακοσίων τριάκοντα πατέρων, ἐπὶ τῆς βασιλείας Μαρκιανοῦ, ὃς ἐβασίλευσεν ἔτη ε΄, καὶ μῆνας ἕξ. 170 2 ἧς ἡγοῦντο Λέων Ῥώμης, Ἀνατόλιος Κωνσταντινουπόλεως, Ἰουβενάλιος Ἱεροσολύμων, Μάξιμος Ἀντιοχείας, Ἀναστάσιος Θεσσαλονίκης, καὶ Στέφανος Ἐφέσου. 175 3 συνῆλθον δὲ κατὰ τοῦ αὐτοῦ Διο-

σκόρου, πατριάρχου γενομένου Ἀλεξανδρείας, καὶ Εὐτυχοῦς ἀρχιμανδρίτου Κωνσταντινουπόλεως. οὗτοι γὰρ τὴν τοῦ σωτῆρος καὶ Θεοῦ ἡμῶν ἐνανθρώ180 πησιν Ἰησοῦ Χριστοῦ παρῃτοῦντο σχεδὸν παντελῶς, φαντασίᾳ τὴν σάρκα φορέσαι αὐτὸν μυθολογοῦντες· καὶ λέγοντες μὴ εἶναι τὴν σάρκα τοῦ κυρίου

Ⓢ 165–186  Ἡ…προσνέμοντες] cf. op. cit., 611,20–612,12 Ⓒ 165  τετάρτη…οἰκουμενικὴ] δ΄ καὶ οἰκ. ἁγία N : τετ. ἁγία καὶ οἰκ. E T L C 166–167  ἑξακοσίων τριάκοντα] (χλ΄) T N : ὑπὸ χλ΄ K E C, ὑπὸ ἑξακοσίων τριάκοντα P 169  ἕξ] ἐν τῷ α΄ δὲ ἔτει τῆς αὐτοῦ βασιλείας γέγονεν αὕτη ἡ σύνοδος· ἦν δὲ τῶν ἀπὸ Ἀδὰμ τὸ ͵εϠμγ΄, τῶν δὲ ἀπὸ Χριστοῦ τὸ υμγ΄ post ἕξ add. C 170  ἡγοῦντο] ἡγοῦνται M N HoeSyn 172  Μάξιμος] deest in C (spatium ca. 5 litt.) 172–173  Ἀναστάσιος] ἀνατόλιος L 173  Στέφανος] deest in C (spatium ca. 4 litt.) 175  αὐτοῦ] om. N 179  καὶ…ἡμῶν] om. C 179–180  ἐνανθρώπησιν…Χριστοῦ] ἰησοῦ χριστοῦ ἐνανθρώπησιν K P : ἐνανθρώπησιν E C 182  φορέσαι αὐτὸν] transp. P E C

IV. Ἡ δὲ τετάρτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Χαλκηδόνι, ἐπὶ Μαρκιανοῦ τοῦ εὐσεβεστάτου βασιλέως,

2 καὶ Λέοντος πάπα Ῥώμης, καὶ Ἀνατο- 150 λίου ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπόλεως, Μαξίμου Ἀντιοχείας, Ἰουβεναλίου Ἱεροσολύμων· τῆς δὲ Ἀλεξανδρείας ὑπῆρχε Διόσκορος ὁ ἀλαζὼν· 155 ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες χλ΄. 3 συνῆλθον δὲ κατὰ τοῦ αὐτοῦ Διοσκόρου καὶ Εὐτυχοῦς ἀρχιμανδρίτου. οὗτοι γὰρ τὴν τοῦ σωτῆρος καὶ Θεοῦ ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ ἐνανθρώπησιν παρῃτοῦντο σχεδὸν παντελῶς, ἐν φαντασίᾳ αὐτὸν 160 τὴν σάρκα φορέσαι μυθολογοῦντες· ὅθεν καὶ ἐν μιᾷ φύσει αὐτὸν ὑπάρχειν ἔλεγον τῇ θεότητι τὰ πάθη προσνέμοντες.

147–148  Ἡ…σύνοδος] ἡ δὲ ἁγία οἰκουμενικὴ τετάρτη σύνοδος RiedSyn LeMTract; σύνοδος δ΄· τῷ ͵εϠμγ΄ ἔτει τοῦ κόσμου. τῆς δὲ θείας σαρκώσεως υμγ΄ in marg. scr. Sa.m. 150  καὶ1] om. S καὶ2] om. S 151  ἀρχιεπισκόπου] πατριάρχου JusTract2 RiedSyn LeMTract 152–154  Μαξίμου…ἀλαζὼν] (μαξ. πατριάρχου ἀντιοχ.) S : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 155  ὑπῆρχον… χλ΄] (ἑξακόσιοι τριάκοντα) S : ἑξακοσίων τριάκοντα πατέρων ὑπάρχουσα JusTract2 : χλ΄ ἁγίων πατέρων ὑπάρχουσα RiedSyn, (πατρῶν) LeMTract 156–157  συνῆλθον…Διοσκόρου] κατὰ Διοσκόρου γενομένου πατριάρχου Ἀλεξανδρείας JusTract2 RiedSyn, (τοῦ γεν.) LeMTract 156–157  Διοσκόρου] μιαροῦ διοσκ. S 157  ἀρχιμανδρίτου] om. JusTract2 158  τοῦ… Θεοῦ] τοῦ θεοῦ καὶ σωτῆρος JusTract2 : τοῦ σωτῆρος S 161  τὴν…μυθολογοῦντες] φορέσαι τὴν σάρκα μυθ. S : λέγοντες φορέσαι τὴν σάρκα JusTract2 162–163  ἐν…ἔλεγον] (ἐν μίᾳ) LeMTract : ἐν μιᾷ φύσει αὐτὸν ἐμυθολόγουν JusTract2 163  τὰ πάθη] πάθει S

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ὁμοούσιον ἡμῖν, ἀλλ’ ἐκ δύο μὲν φύσεων 185 τὴν ἕνωσιν γενέσθαι, τῇ θεότητι τὰ

πάθη προσνέμοντες. 4 διὰ τοῦτο οὖν τούτους τῇ πλάνῃ ἐμμείναντας, καθεῖλεν ἡ αὐτὴ ἁγία σύνοδος, καὶ ἀνεθεμάτισεν, ἐκφωνήσασα τέ190 λειον Θεὸν καὶ τέλειον ἄνθρωπον τὸν αὐτὸν, ἐν δύο φύσεσιν ἀσυγχύτως καὶ ἀδιαιρέτως τὸν κύριον καὶ Θεὸν Ἰησοῦν Χριστόν.

4 διὰ τοῦτο οὖν τούτους μὲν ἐμμείναν- 165 τας τῇ πλάνῃ, ἀνεθεμάτισεν ἡ ἁγία σύνοδος ἅμα τοῖς ὁμόφροσιν αὐτῶν· θεῖον δὲ ὅρον ἐξεφώνησε, τέλειον Θεὸν καὶ τέλειον τὸν αὐτὸν ἄνθρωπον, ἐν δύο φύσεσιν ἀσυγχύτως, ἀδιαιρέτως τὸν κύ- 170 ριον ἡμῶν καὶ Θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν κηρύξαντες·

δύο δὲ εἰρήκασι φύσεις, τῷ λόγῳ τῆς 195 διαφορᾶς οὐ τῷ λόγῳ τῆς διαιρέσεως·

ὥσπερ γὰρ ψυχὴ καὶ σῶμα διαφέρει μὲν κατὰ τὴν φύσιν, ἡνωμένως δέ ἐστι τῷ προσώπῳ, καὶ ἓν πρόσωπον ἐργαζόμενα ἐπικοινωνεῖ τοῖς πράγμασι, τῆς τε 200 ψυχῆς δεχομένης τὰ τοῦ σώματος, καὶ τοῦ σώματος συμπονοῦντος ταῖς ἀθυμίαις τὲ καὶ φροντίσι τῆς ψυχῆς, οὕτως καὶ ἐπὶ τοῦ Χριστοῦ· δύο μὲν φύσεις, ἅτε ὡς ἄνθρωπος καὶ ὡς Θεὸς Λόγος, ἓν δὲ

Ⓢ 187–195  διὰ…διαιρέσεως] cf. op. cit., 612,12–18: οὓς καθελόντες ὡς βλασφήμους ἀνεθεμάτισαν, ἐξεφώνησαν δὲ τέλειον θεὸν καὶ τέλειον ἄνθρωπον τὸν αὐτὸν ἐν δύο φύσεσιν ἀσυγχύτως ἀδιαιρέτως τὸν κύριον ἡμῶν καὶ θεὸν Ἰησοῦν Χριστόν. δύο δὲ εἰρήκασι φύσεις τῷ λόγῳ τῆς διαφορᾶς, οὐ τῷ λόγῳ τῆς διαιρέσεως Ⓒ 184  μὲν] om. C 185  γενέσθαι] μίαν δὲ ἀποτελεσθῆναι μετὰ τὴν ἕνωσιν post γενέσθαι add. K P E C 186  προσνέμοντες] νέμοντες C 187  διὰ τοῦτο] διατοῦτο K P E 187–188  τούτους…ἐμμείναντας] τούτους τῇ αὐτῇ πλάνῃ ἐμμ. N : ἐμμ. τῇ πλάνῃ C 191  καὶ] om. K 194  εἰρήκασι] εἰρήκαμεν C 196  διαφέρει] διαφέρουσι HoeSyn 197  τὴν] om. C | ἡνωμένως] ἡνωμένα P E C HoeSyn 200–201  καὶ…σώματος] om. T L N, in marg. scr. Ma.m. 201  συμπονοῦντος] συμπνοοῦντος N 201–202  ἀθυμίαις] εὐθυμίαις C 202  οὕτως] οὕτω K E L C HoeSyn 204  ὡς2] om. C

165  διὰ…οὖν] διά τοι τοῦτο S 165–166  ἐμμείναντας…πλάνῃ] ἐμμένοντας τῇ πλ. LeMTract, (τῇ om.) JusTract2 166–167  ἀνεθεμάτισεν… σύνοδος] ἀνεθεμάτισαν JusTract2 RiedSyn LeMTract 166  ἁγία] ἁ. αὕτη οἰκουμενικὴ S 167  ὁμόφροσιν αὐτῶν] ὁμόφροσιν αὐτοῖς JusTract2, (αὐτῷ) RiedSyn : τούτων ὁμόφροσι S 167–168  θεῖον…ἐξεφώνησε] θεῖον δὲ ὅρον ἐξεφώνησαν JusTract2 RiedSyn : ὅρον δὲ θεῖον ἐξεφώνησαν LeMTract : θεῖον δὲ ἐξεφώνησεν ὅρον S 169–170  τέλειον…φύσεσιν] τέλειον ἄνθρωπον, ἐν δύο φύσ. JusTract2 : τέλειον ἄνθρ. τὸν αὐτὸν ἐν δυσὶ ταῖς φ. S 170  ἀδιαιρέτως] ἀδιαιρ. ἔχειν RiedSyn 171  καὶ Θεὸν] supra lin. suppl. S : post χριστὸν transp. JusTract2

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205 πρόσωπον κατὰ τὴν ἕνωσιν. ἀλλ’ ἡ ψυχή

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φασιν οἱ τῆς αἱρέσεως πρόμαχοι περιγέγραπται ἐν σώματι, καὶ πάθη δέχεται καὶ ἀλγηδόνας ὑπομένει. καὶ εἰ οὕτως ἥνωται ὁ Λόγος, ὥρα σοι καὶ αὐτὸν τοῖς ἴσοις ὑποβάλλειν, καὶ ποιεῖν αὐτὸν παθητὸν καὶ περιγραπτόν. εἰ μὲν οὖν φύσει παθητὸς ὁ Λόγος, καὶ τὴν ἐν τόπῳ δέχεται περιγραφὴν, ἔσται ταῦτα ἐν αὐτῷ δι’ αὐτὸν, ἀλλ’ οὐ διὰ τὴν πρὸς τὸ περιγραπτὸν καὶ παθητὸν σῶμα ἕνωσιν· καὶ ἔσται οὕτως παθητὸς καὶ περιγραπτὸς, κἂν μὴ πέπονθε μὴδὲ περιγέγραπται· εἰ δὲ φύσει ἄτρεπτός ἐστι καὶ ἀπερίγραπτος καὶ ἀπαθὴς, κἂν ἐν σώματι γένηται, σῴζει αὐτοῦ τὸν ἴδιον τῆς ἀπαθείας καὶ παντελοῦς ἀτρεψίας λόγον. καὶ τί θαυμαστὸν, ὅπου γε καὶ ἡ τοῦ ἀνθρώπου ψυχὴ οὐχ ἁπλῶς περιγραπτὴ διὰ τὸ ἐν σώματι εἶναι, ἢ οὕτω γε καὶ ὁραθήσεται καὶ τεθνήξεται, καὶ τὰ ἑξῆς πάθοι ἂν ὅσα τοῦ σώματος; ἀλλὰ ταῦτα μὲν οὐ πέπονθεν, ἐπειδὴ οὐσιωδῶς αὐτὰ ἔχει ἐκ Θεοῦ λαβοῦσα· πάσχει δὲ παθητιⒻ 205–211  ἀλλ…περιγραπτόν] Leont. Byz. Contra Nest. et Eut., PG 86, 1284B, Mai (= 140, 6–9, Daley) 211–221  εἰ…λόγον] op. cit., 1284B–C (= 140, 12–18, Daley) 222–238  καὶ1 … ἀπηλλαγμένοι] op. cit., 1284C–D (= 142, 1–11, Daley) Ⓒ 205–301  ἀλλ…ρβ΄] om. C 205  ψυχή φασιν] ψυχὴ φασὶν K P E HoeSyn 207  σώματι] τῷ σώμ. P E L 208  καὶ1] om. P E 209  ὥρα] ὅρα T 213  ἔσται] ἔστι K : ἔστω E 214  δι’ αὐτὸν] δι’ αὐτὸν in marg. scr. Pa.m. 215–216  ἕνωσιν] ἔνωσιν ἄτρεπτός ἐστι L 216  οὕτως] οὕτω E L HoeSyn 217  μὴδὲ] μηδὲ HoeSyn 218  ἄτρεπτός ἐστι] ἄτρεπτoς ἐστὶ T M HoeSyn 220  αὐτοῦ] αὑτοῦ HoeSyn 221  παντελοῦς] παντελῆ apud Leontium, vide app. font. 222  ἡ] om. L 224  ἐν…εἶναι] εἶναι ἐν σώματι transp. P E : ἐν σώματι K | οὕτω] οὕτως P E 225  ἑξῆς] ἐξ ἧς L M N 226  ὅσα] om. T 227  ἐπειδὴ] ἐπεὶ δὴ N

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κὰς δυνάμεις ἔχουσα πρὸς τὸ συμφέρον· 230 αἷς καὶ συναπέρχεται ἐκδημοῦσα τοῦ

σώματος. καὶ δηλοῦσιν αἱ ἐν τῷ ᾅδῃ ψυχαὶ, καὶ τὰ τούτων δεσμὰ, δι’ ἃ καὶ ἡ ἐκεῖσε γέγονε τοῦ Θεοῦ παρουσία, κηρύξαντος κατὰ τὸν Πέτρον τοῖς ἐν φυλακῇ 235 πνεύμασιν ἄφεσιν· πρὸς δὲ, καὶ οἱ δαίμονες κολαζόμενοί τε καὶ κολασθησόμενοι, καίπερ σωμάτων ἀπηλλαγμένοι. πάσχει δὲ ἁπλῶς ἡ ψυχὴ, καίτοι οὐδὲ πάθους οὖσα δεκτική. καὶ περιγέγρα240 πται μὲν τῷ λόγῳ τῆς ὑπάρξεως· περιγεγράφθαι δὲ λέγεται δευτέρως τὴν ἐν περιγραπτῷ σώματι ἔχουσα διαγωγήν. ὥστε οὐ καλῶς ποιοῦσιν, ἐκβιαζόμενοι τὸ παράδειγμα οὕτως ἔχειν ὡς τὸ πρω245 τότυπον· oὐ γὰρ ἔτι ἂν εἴη παράδειγμα, εἰ μὴ καὶ τὸ ἀπεοικὸς ἔχει. παράδειγμα γὰρ ἐστὶν δεῖξις πιστουμένη τὸ μερικὸν, διὰ μερικοῦ καὶ ὁμοίου· ἡμεῖς γὰρ τὸν

Ⓕ 233–235  κηρύξαντος…ἄφεσιν] cf. 1Pet. 3,19 238–242  πάσχει…διαγωγήν] Leont. Byz. Contra Nest. et Eut., PG 86, 1285Α, Mai (= 142, 11;14–17, Daley) 243–246  οὐ…ἔχει] op. cit., 1280D (= 136, 9–11, Daley) 248–267  ἡμεῖς… ὑποστάς] op. cit., 1280D–1281Α (= 136, 11–12; 14–24, Daley) Ⓢ 246–248  παράδειγμα…ὁμοίου] cf. Georg. Mon. Chron., I, 151,1–2, de Boor: παράδειγμα δέ ἐστι λόγος ἀπὸ τοῦ καθ’ ἕκαστα ἄγων ἐπὶ τὸ καθόλου, ἢ δεῖξις πιστουμένη τὸ μερικὸν διὰ μερικοῦ καὶ ὁμοίου; cf. etiam Georg. Cedr. Hist. comp., §67, 22–24, Tartaglia (I, p. 154); Suda, pi 322,5–6, Adler Ⓒ 233  Θεοῦ] κυρίου K; Χριστοῦ apud Leontium, vide app. font. 233–234  κηρύξαντος…Πέτρον] κατὰ τὸν π. κηρ. N 234  φυλακῇ] φυλακαῖς E 235  οἱ] οὐ L 238  πάσχει] πάσχοι M 242  ἔχουσα] ἔχουσαν L 246  ἀπεοικὸς] ἀπεοικῶς N 247  γὰρ ἐστὶν] γάρ ἐστι K P L | μερικὸν] μερικὸν ἀνόμοιον T

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ἄνθρωπον οὐ διὰ τὸ προϋπάρχειν ἢ συνυπάρχειν, ἀλλὰ πρὸς δήλωσιν εἰλήφαμεν καὶ παράδειγμα, τοῦ αὐτῇ τῇ οὐσίᾳ τὸν Λόγον ἡνῶσθαι τῷ ἐξ ἡμῶν σώματι, καὶ μηδ’ ἄν ποτε χωρὶς αὐτοῦ θεωρεῖσθαι, εἰ καὶ σώζει κἀν τῇ ἑνώσει τὸ διάφορον, ὥσπερ ἀμέλει καὶ ὁ κοινὸς ἄνθρωπος. ἐν οὐδ’ ὁποτέρῳ γὰρ συγχυθέντα φαίνεται τὰ ἰδιώματα· οὔτε γὰρ ἐξ ἀοράτου ἢ ἀθανάτου ὁρατὴ γέγονεν ἡ ἡμετέρα ψυχὴ καὶ θνητὴ, οὔτε ὁ Θεὸς Λόγος ὁρατὸς ἢ θνητὸς, καίπερ ἐν ὁρατῷ σώματι τῆς τε ἡμετέρας ψυχῆς καὶ τοῦ Λόγου γενομένων. σῴζει γὰρ ἀνελλιπῶς τῶν εἰρημένων ἑκάτερον τὴν ἑαυτοῦ ἰδιότητα, καθὸ πέφυκε θάτερον, ὅ τε κοινὸς ἄνθρωπος ὁ ἐκ ψυχῆς καὶ σώματος, ὅ τε Σωτὴρ, ἐκ θεότητος καὶ ἀνθρωπότητος ὑποστάς. τί γὰρ λείπει τῇ ψυχῇ χωριστὴν ἐχούσῃ καὶ ἰδίαν ζωὴν, πρὸς τὸ εἶναι οὐσίαν ἀσώματον, αὐτοκίνητον; τοῦτο γὰρ αὐτῆς δηλοῖ καὶ τὸ ἀθάνατον καὶ ἀνώλεθρον. τί δὲ τῷ σώ-

Ⓕ 267–275  τί…ἔχον] op. cit., 1281B–C (= 137, 31–138,5, Daley) Ⓒ 249–250  οὐ…συνυπάρχειν] (οὐ in marg. scr. Ma.m.) : καὶ διὰ τὸ προϋπ. ἢ συν. L : διὰ τὸ προϋπ. N 250  ἀλλὰ] om. E 251  καὶ] τὸ K 253  μηδ… ποτε] μήδ’ ἂν ποτέ K : μηδἄμποτε N 256– 257  συγχυθέντα] correxi secundum Leontium, vide app. font. : συγχωσθέντα K P E : συγγνωσθέντα T L M N HoeSyn, et συγχυσθέντα in marg. scr. HoeSyn 257–258  ἐξ…ἀθανάτου] ἐξ ἀθανάτου ἢ ἀοράτου P E 258–259  ὁρατὴ… θνητὴ] ὁρατὴ καὶ θνητὴ γέγονεν ἡ ἡμετέρα ψυχὴ K 260–261  ὁρατῷ] ὁρ. καὶ θνητῷ K P E 261  τε] om. N | ἡμετέρας] om. E 262  γενομένων] γενομένου K M N HoeSyn; γεγενημένων apud Leontium, vide app. font. 266  ὅ τε] ὅτι N 267  λείπει] λείπεται E 270–271  τὸ ἀθάνατον] αὐτῆς (τὸ infra lin.) ἀθ. L

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ματι πρὸς τὸ εἶναι σῶμα; οὗ δὴ καὶ ἀποδιδόντες τὸν ὅρον, φαμὲν σῶμα εἶναι τὸ τριχῇ διαστατὸν, ἢ σῶμα φυσικὸν ὀργανικὸν, δυνάμει ζωὴν ἔχον. οἱ δὲ, οὐ καθὸ ἔοικεν, ἀλλὰ καθὸ ἀπέοικε, λαμβάνουσι καὶ τὸ παράδειγμα, καὶ κακουργοῦσι περὶ τὰς πεύσεις· ὥσπερ πάλιν καὶ τὸ ἡλιακὸν ἀπαύγασμα ἡμῶν παραλαμβανόντων ἐπὶ τοῦ Λόγου καὶ τοῦ Πατρὸς, διὰ τὸ συναφὲς καὶ συναΐδιον, ἐπηρεάζοντες ἡμῖν, εἰς τὸ ἀνυπόστατον ταυτὶ κατασκευάζουσιν. Ἡ αὐτὴ ἁγία σύνοδος, καὶ τὴν τοῦ ἁγίου πάπα Λέοντος πρὸς τὸν ἅγιον Φλαβιανὸν τὸν πατριάρχην Κωνσταντινουπόλεως ἐπιστολὴν ὡς στήλην ὀρθοδοξίας ἀπεδέξατο. Χρὴ δὲ γινώσκειν ὅτι καὶ οἱ λεγόμενοι Θεοδοσιανοὶ ἀπὸ Θεοδοσίου τινὸς, καὶ Ἰακωβίται ἀπὸ Ἰακώβου, καὶ Σεβηριανοὶ ἀπὸ Σεβήρου, τὰ ὅμοια τῶν προγραφέντων, Διοσκόρου καὶ Εὐτυχοῦς τῶν βεβήλων αἱρετικῶν, ὡς καὶ αὐτοὶ βέβηλοι τυγχάνοντες φρονοῦσιν· ὅθεν καὶ ἀνθίⒻ 275–283  οἱ…κατασκευάζουσιν] 1281Α–Β (= 136, 24–28, Daley)

op.

τήν τε τοῦ ἁγίου πάπα Λέοντος τὴν πρὸς τὸν ἅγιον Φλαβιανὸν τὸν πατριάρχην Κωνσταντινουπόλεως ἐπιστολὴν 175 ὡς στήλην ὀρθοδοξίας ἀπεδέξαντο. Χρὴ δὲ γινώσκειν ὅτι καὶ οἱ λεγόμενοι Θεοδοσιανοὶ ἀπὸ Θεοδοσίου τινὸς, καὶ Ἰακωβῖται ἀπό τινος Ἰακώβου, καὶ οἱ Σευηριανοὶ ἀπὸ Σευήρου τινὸς, τὰ ὅμοια 180 τῶν προγεγραμμένων, Διοσκόρου καὶ Εὐτυχοῦς τῶν βεβήλων αἱρετικῶν, ὡς καὶ αὐτοὶ βέβηλοι τυγχάνοντες φρονοῦ-

cit.,

Ⓢ 284–288  τὴν…ἀπεδέξατο] cf. Georg. Mon. Chron., I, 612,17–18, de Boor Ⓒ 272–273  ἀποδιδόντες] ἀποδιδόντoς L N, M, (ε supra -ντος M a.m.) 275  ἔχον] ἔχων N, M, (ο 277  καὶ1] om. K P supra -χων scr. Ma.m.) 278  ὥσπερ] ὥς T 281–282  ἐπηρεάζοντες] ἐκπηρεάζοντος L M N : deest in T (spatium ca. 12 litt.) 284  Ἡ…ἁγία] αὕτη ἡ ἁγία E : ἡ αὐτὴ ἁγία τετάρτη K 285  πάπα] πάππα HoeSyn, (π3 supra lin. scr.) M 288  ἀπεδέξατο] ἀπεδέξαντο N 289  ὅτι] ὡς P E | καὶ] om. T 291  Ἰακωβίται] (-βῖται) K P : οἱ ἰακωβίται N | ἀπὸ Ἰακώβου] ἀπὸ τινος ἰακώβου K P E | Σεβηριανοὶ] σευηριανοὶ E TL 292  ἀπὸ Σεβήρου] (σευήρου) T : οἱ ἀπὸ σεβ. L 292–293  προγραφέντων] προγεγραμμένων K P E

173  πάπα] om. JusTract2 173–175  τὴν…ἐπιστολὴν] ἐπιστολὴν τὴν πρὸς τὸν ἁγιώτατον πατρ. Κωνστ. Φλαβ. JusTract2 LeMTract, (ἅγιον) RiedSyn 177  καὶ] om. JusTract2 178  ἀπὸ] οἱ ἀπὸ JusTract2 RiedSyn 179  Ἰακωβῖται…Ἰακώβου] οἱ ἰακ., οἱ ἀπό τινος ἰακ. S, (ἰακ. τινός) JusTract2 179–180  οἱ Σευηριανοὶ] σεβηριανοί S 180  ἀπὸ Σευήρου] (σεβ.) S : οἱ ἀπὸ σευήρου JusTract2 LeMTract | τινὸς] om. JusTract2 181  Διοσκόρου] ἀπὸ διοσκ. S 183–184  βέβηλοι…φρονοῦσιν] ἐτύγχανον S

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στανται μετὰ καὶ ἑτέρων αἱρέσεων τῇ τοιαύτῃ ἁγίᾳ συνόδῳ, ἑαυτοὺς ἀπαλλοτριοῦντες τῆς ἁγίας καθολικῆς ἐκκλησίας. 300 5 ἀπὸ δὲ τῆς τετάρτης συνόδου ἕως τῆς πέμπτης, ἔτη ρβ΄.

σιν· ὅθεν καὶ ἀνθίστανται μετὰ καὶ ἑτέρων αἱρέσεων, ἑαυτοὺς ἀλλοτριοῦντες· 185 τῆς ἁγίας ταύτης καθολικῆς ἐκκλησίας. 5 ἀπὸ τῆς τετάρτης συνόδου ἕως τῆς πέμπτης συνόδου, ἔτη ρβ΄.

Σύνοδος ε΄ V. Ἡ δὲ πέμπτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος, ρξε΄ ἁγίων πατέρων, γέγονεν ἐν 305 Κωνσταντινουπόλει, ἐπὶ τῆς βασιλείας Ἰουστινιανοῦ τοῦ πάλαι βασιλέως· ὃς ἐβασίλευσεν ἔτη λη΄ καὶ μῆνας ἑπτά. 2 ἧς ἡγοῦντο Bιγίλλιος πάπας Ῥώμης, Εὐτύχιος Κωνσταντινουπόλεως, Στέφα310 νος Ῥαφίας, Ἀπολινάριος Ἀλεξανδρείας,

Ⓢ 303–367  Ἡ…συγγράμματα] cf. op. cit., 629,1–630,5 Ⓒ 296  ἑτέρων αἱρέσεων] τῶν αἱρεσιαρχῶν N 300–301  ἀπὸ…ρβ΄] (δὲ om.) K E T : in fine textus suppl. C; vide lin. 486 app. crit. 303  Ἡ… οἰκουμενικὴ] Ἡ δὲ ε΄ ἁγία οἰκ. K : Ἡ δὲ πέμπτη καὶ οἰκ. HoeSyn 304  ρξε΄] ἑκατὸν ἑξήκοντα πέντε P 305–307  ἐπὶ…ἑπτά] ἐν ἔτει κς΄ τῆς βασ. ἰουστ. ὃς ἐβασίλευσεν ἔτη λη΄, καὶ μῆνας ζ΄· ἦν δὲ τῶν ἀπὸ ἀδὰμ τὸ ͵ςμε΄, τῶν δὲ ἀπὸ χριστοῦ τὸ φμε΄ C 308  Bιγίλλιος] βιργίλλιος C, (ρ et λ1 scr., et postea cancellavit) P : βιργέλλιος E 309  Εὐτύχιος] εὐτυχής C 309–312  Στέφανος…Ἱεροσολύμων] (δουμιανὸς pro δαμιανὸς) HoeSyn : ἀπολινάριος ἀλεξανδρείας, καὶ οἱ λοιποὶ C : ἀπολινάριος ἀλεξανδρείας, δόμνος ἀντιοχείας, εὐστόχιος ἱεροσολύμων, στέφανος ῥαφίας, καὶ δαμιανὸς σωζοπόλεως ἱεροσολύμων T

V. Ἡ δὲ πέμπτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Κωνσταντινουπόλει, 190 ἐπὶ Ἰουστινιανοῦ τοῦ πάλαι βασιλέως,

2 καὶ Bιγιλίου πάπα Ῥώμης, καὶ Εὐτυχίου ἀρχιεπισκόπου Κωνσταντινουπόλεως, Ἀπολιναρίου πατριάρχου Ἀλεξαν-

184  ὅθεν] διὸ JusTract2 LeMTract, (δι’ ὃ) RiedSyn | ἀνθίστανται] ἀντιτάσσονται S : ἀναίσθηται (sic, ἀνθίστανται cod.) RiedSyn | καὶ2] om. JusTract2 185  ἑαυτοὺς ἀλλοτριοῦντες] τῇ αὐτῇ ἁγίᾳ συνόδῳ ἀπαλλοτριοῦντες ἑαυτοὺς S : τῇ τοιαύτῃ ἁγίᾳ οἰκ. συνόδῳ ἑαυτοὺς ἀπαλλοτριοῦντες RiedSyn, (οἰκ. τετάρτῃ) LeMTract, (καὶ οἰκ. τετάρτῃ) JusTract2 186  τῆς…ἐκκλησίας] τῆς ἁγίας καθολικῆς καὶ ἀποστολικῆς ἐκκλησίας S RiedSyn LeMTract : τῆς ἁγίας καθολικῆς ἐκκλησίας JusTract2 187–188  ἀπὸ…ρβ΄] παρῆλθον ἀπὸ τῆς δ΄ συνόδου ἕως τῆς ε΄ συνόδου, χρόνοι ρβ΄ S : ἀπέχει ἡ ε΄ ἀπὸ τῆς δ΄ἔτη ξη΄ JusTract2 app. crit. : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 189  V] σύνοδος εη in marg. scr. Sa.m.; γέγονε τῷ ͵ςμςῳ ἔτει τοῦ κόσμου. τῆς δὲ θείας σαρκώσεως φμς΄ in marg. cancellavit, et inferius γέγονεν τῷ ͵ςῳμεῳ ἔτει τοῦ κόσμου. τῆς δὲ θείας | καὶ] om. σαρκώσεως φμε΄ recte scr. Sa.m. RiedSyn LeMTract 191  ἐπὶ] ὑπὸ JusTract2 192  καὶ1] om. S | πάπα] τοῦ πάπα RiedSyn LeMTract 192–193  Εὐτυχίου ἀρχιεπισκόπου] Εὐτυχίου πατριάρχου RiedSyn LeMTract : Εὐτυχοῦς πατρ. JusTract2 194–196  Ἀπολιναρίου… Ἱεροσολύμων] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract

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Δόμνος Ἀντιοχείας, καὶ Δαμιανὸς Σωζοπόλεως Ἱεροσολύμων. 3 ἥτις ἡ ἁγία σύνοδος ἐπεκύρωσε μὲν τὴν ἐν Χαλκηδόνι ἁγίαν σύνοδον, καὶ τὰ 315 ὀρθόδοξα αὐτῆς πάντα καὶ σωτήρια ἐκράτυνε δόγματα, καὶ τὰς κατ’ αὐτῆς τῆς ἁγίας συνόδου ἀναφυομένας αἱρέσεις ἀνεθεμάτισεν· ὡσαύτως ἀνεθεμάτισεν καὶ ἀπεβάλετο πρωτοτύπως Ὠρι320 γένην τὸν παράφρονα, καὶ πάντα τὰ ἀσεβῆ αὐτοῦ συγγράμματα, Εὐάγριόν τε καὶ Δίδυμον τοὺς πάλαι ἀκμάσαντας, καὶ τὰ ἐκτεθέντα παρ’ αὐτῶν κεφάλαια, ὡς συμμύστας Ὠριγένους καὶ σύμφρονας, 325 καὶ ἑλληνικοῖς συμφυρομένους δόγμασι· καὶ γὰρ αὐτὰ τὰ σώματα ἃ νῦν περικείμεθα, ἀνοήτως εἶπον μὴ ἀνίστασθαι·

Ⓢ 325  ἑλληνικοῖς…δόγμασι] cf. Conc. Const. III, Actio XI (ACO II/2, 1,462,10–12, Riedinger): Ὠριγένης ὁ παράφορος βούλεται καὶ οἱ τούτου συμμύσται καὶ σύμφρονες Δίδυμος καὶ Εὐάγριος καὶ ὁ λοιπὸς αὐτῶν μυθομέριμνος ὅμιλος, οἵπερ οὐ τοῦτο μόνον πεπλανημένως δοξάζουσιν Ἑλληνικοῖς ἐμφυρόμενοι δόγμασι Ⓒ 313  ἡ] om. K P E T C 314  ἐν…ἁγίαν] ἁγίαν ἐν χαλκηδόνι K 315  πάντα] ἅπαντα L 316  ἐκράτυνε] ἐκρατύνατο C 316–318  καὶ… ἀνεθεμάτισεν] om. C 318–319  ὡσαύτως ἀνεθεμάτισεν] (ὡς αὔτως) N, in marg. scr. T : om. E C 319  καὶ ἀπεβάλετο] καὶ ἀπεβάλλετο E T L M N HoeSyn : ἀπ. μὲν C 322–324  καὶ2 …σύμφρονας] om. E

δρείας, Δόμνου Ἀντιοχείας, Εὐτυχίου Ἱε- 195 ροσολύμων· ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες ρξε΄. 3 ἥτις ἁγία σύνοδος ἐκύρωσε μὲν τὴν ἁγίαν ἐν Χαλκηδόνι σύνοδον, καὶ τὰ ὀρθόδοξα αὐτῆς πάντα καὶ σωτήρια ἐκρά- 200 τυνε δόγματα, καὶ τὰς κατὰ τῆς ἁγίας συνόδου ἀναφυομένας αἱρέσεις ἀνεθεμάτισεν· ἀπεβάλετο δὲ καὶ ἀνεθεμάτισεν ἡ αὐτὴ ἁγία πέμπτη σύνοδος πρωτοτύπως μὲν Ὠριγένην τὸν παράφρονα, καὶ 205 πάντα τὰ αὐτοῦ ἀσεβῆ συγγράμματα, Εὐάγριόν τε καὶ Δίδυμον, ὡς συμμύστας τούτου καὶ σύμφρονας, καὶ ἑλληνικοῖς ἐμφυρομένους δόγμασι· καὶ γὰρ αὐτὰ τὰ

195  Εὐτυχίου] καὶ εὐ. S 197  ἅγιοι…ρξε΄] ἑκατὸν ἑξήκοντα πέντε ἅγιοι πατέρες JusTract2, (ρξε΄) RiedSyn, (πατρὲς) LeMTract 198  ἐκύρωσε] ἐπεκύρωσε S JusTract2 RiedSyn LeMTract 199  ἁγίαν] om. JusTract2 | σύνοδον] τετάρτην σύν. S 199–200  τὰ…σωτήρια] ὡς ὀρθόδοξα αὐτῆς πάντα τὰ σωτήρια JusTract2, (πάντα αὐτῆς) RiedSyn LeMTract 200–201  ἐκράτυνε] ἐκράτησε JusTract2, ἐκράτυσε (pro ἐκράτυνε) LeMTract 201–203  καὶ…ἀνεθεμάτισεν] καὶ τὰς ἀναφ. κατ’ αὐτῆς αἱρέσεις ἀνεθεμάτισεν S : τὰς κατ’ αὐτῆς αἱρέσεις ἀναθεματίσασα JusTract2 : τὰς κατὰ τῆς αὐτῆς ἁγίας συνόδου αἱρέσεις ἀναθεματίσασα RiedSyn, (ἁγίας om.) LeMTract 203–206  ἀπεβάλετο…συγγράμματα] ἀποβαλομένη καὶ ἀναθεματίσασα καὶ τὸν παράφρονα ὠριγένην πρωτοτύπως καὶ τὰ αὐτοῦ πάντα πλήρη ἀσεβείας συγγράμματα S 204  αὐτὴ] om. JusTract2 204–205  πρωτοτύπως] ἐν πρωτοτύπῳ JusTract2 206  τὰ αὐτοῦ] transp. JusTract2 LeMTract | συγγράμματα] δόγματα καὶ συγγρ. JusTract2 208  τούτου] αὐτοῦ LeMTract 209  ἐμφυρομένους δόγμασι] δ. ἐμφερομένους S : ἐμφορουμένους δ. JusTract2

The Synoptic Account of the Seven Ecumenical Councils  |  73

σώματα ἃ περικείμεθα, ἀνοήτως εἶπον 210 μὴ ἀνίστασθαι, καὶ ἐληρῴδουν τὰς ψυχὰς προϋπάρχειν τῶν σωμάτων, ἐξ ἑλληνικῶν ὁρμώμενοι 330 δογμάτων, τὴν μετεμψύχωσιν δογματίζοντες·

τέλος δὲ εἶναι τῆς κολάσεως, καὶ τὰ σώματα δὲ μὴ ἀνίστασθαι ταῦτα ἐν τῇ ἀναστάσει, καὶ τῶν δαιμόνων εἰς τὸ ἀρχαῖον 335 ἀποκατάστασιν· καὶ τὸν Χριστὸν ὅμοιον εἶναι ἡμῖν, καὶ μηδὲν διαφέρειν ἡμῶν, τὸν παράδεισον ἀλληγοροῦντες· καὶ μήτε γεγενῆσθαι παρὰ τοῦ Θεοῦ, μή340 τε εἶναι αἰσθητὸν παράδεισον, καὶ μήτε ἐν σαρκὶ πλασθῆναι τὸν Ἀδάμ. ἀλλὰ καὶ ἕτερα μυρία βλασφημίας μεστὰ λαλήσαντες ἐφωράθησαν, καὶ πολλοὺς τῆς ἐκκλησίας λυμαινόμενα· ἃ ἕως μὲν 345 ἐν τῷ φανερῷ τρανῶς οὐκ ἐξεφαίνοντο, ἀλλὰ παρά τισιν ἐν τῷ κρυπτῷ κατείχοντο· οὐδὲ τελείως ἐθριαμβεύθησαν ἐπὶ συνόδου, εἰ καί τινες αὐτὰ τῶν ἁγίων

Ⓒ 328  ἐληρῴδουν] ἐληρώδει M, -δη L : ἐληρώδησαν P E C : ἐλήρουν HoeSyn | τὰς…προϋπάρχειν] προϋπ. τὰς ψυχὰς K 330  μετεμψύχωσιν] μεταψύχωσιν L M N 332  δὲ] τὲ P E C 336  εἶναι ἡμῖν] ἡμῖν εἶναι K P E C 337  διαφέρειν] διαφέρει T 339  τοῦ] om. T L 340  καὶ] om. K P 342–344  ἀλλὰ…λυμαινόμενα] ἀλλὰ καὶ ἕτερα μυρίας βλασφημίας μεστὰ λαλήσαντες ἐφωράθησαν, καὶ πολλοὺς τῆς ἐκκλησίας λυμαινόμενα K : ἀλλὰ καὶ ἐτέρας μυρία βλασφημίας μεστὰ λαλήσαντες ἐφωράθησαν, καὶ πολλοὺς τῆς ἐκκλησίας λυμαινoμ(ένους) N : καὶ ἄλλα μυρία βλάσφημα λυμαινόμενα τὴν ἐκκλ. C 344  λυμαινόμενα] λυμαινομ(ένους) N : λυμαινόμενοι HoeSyn | ἃ] om. K 344–379  ἃ…Νεστόριον] τούτους ἡ ἁγία αὕτη σύνοδος ἀνεθεμάτισεν σὺν τοῖς αὐτῶν ὁμόφροσιν C

καὶ παράδεισον αἰσθητὸν μὴ γενέσθαι ὑπὸ Θεοῦ μήτε εἶναι, καὶ ἐν σαρκὶ μὴ πλασθῆναι τὸν Ἀδὰμ, καὶ τέλος εἶναι τῆς κολάσεως, καὶ δαιμό- 215 νων εἰς τὸ ἀρχαῖον ἀποκατάστασιν·

οὐ μόνον δὲ ταῦτα, ἀλλὰ καὶ ἑτέρας βλασφημίας λαλήσαντες ἐφωράθησαν· ἅπερ ἕως μὲν ἐν τῷ φανερῷ τρανῶς οὐκ ἐξεφέροντο, ἀλλὰ παρὰ τισὶν ἐν τῷ κρυπτῷ 220 κατείχοντο· οὐδὲ τελείως ἐθριαμ-

210  ἃ] ἃ νῦν S JusTract2 RiedSyn LeMTract | εἶπον] εἶπαν RiedSyn 211  ἀνίστασθαι] ἀναστήσεσθαι JusTract2 212  παράδεισον…γενέσθαι] μήτε παράδεισον αἰσθητὸν γενήσεσθαι JusTract2 213  μήτε εἶναι] μήτ’ εἶναι RiedSyn 214  πλασθῆναι] γενέσθαι S 217  ταῦτα] αὐτὰ RiedSyn 217–220  ἀλλὰ…τισὶν] ἀλλὰ καὶ ἄλλα τινὰ παρά τισιν JusTract2 : ἀλλὰ καὶ ἕτερα μυρία βλασφημίας μεστά λαλήσαντες ἐφωράθησαν, ἅπερ ἕως μὲν ἐν τῷ φανερῷ τρανῶς οὐκ ἐξεφέροντο, ἀλλὰ παρά τισιν RiedSyn LeMTract : ἀλλὰ καὶ ἑτέρας μυρίας βλασφημίας μελετήσαντες ἐφωράθησαν· ὅπερ ἑστὼς μὲν ἐν τῷ φανερῷ τρανῶς οὐκ ἐξεφέροντο ἀλλὰ παραίτησιν S 221  κατείχοντο] παρεχόμενα JusTract2 | οὐδὲ τελείως] τελείως οὐκ JusTract2 RiedSyn LeMTract

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πατέρων ἀνέτρεπον. καὶ γὰρ προγενέ350 στεροι τῆς ἁγίας ταύτης συνόδου ὑπῆρ-

χον οὗτοι αἱρετικοὶ, ἐχθροὶ τρισκατάρατοι. 4 ὁπηνίκα δὲ πολὺν λαὸν τὰ τοιαῦτα πονηρὰ ἤρξαντο κατανέμεσθαι δόγματα, 355 τηνικαῦτα καὶ αὕτη ἡ ἁγία συναθροισθεῖσα σύνοδος, τούτους τὲ καὶ τοὺς ὁμόφρονας αὐτῶν καὶ τὰς αὐτῶν βλασφημίας ἀνεθεμάτισεν· ἔτι δὲ καὶ τὸν Μοψουεστίας Θεόδωρον, τὸν Νεστορίου 360 τοῦ θεομάχου διδάσκαλον, σὺν τοῖς αὐτοῦ βλασφήμοις συντάγμασιν, ὡς μυσαρὸν ἐκρίπτει ζιζάνιον· σὺν τούτοις δὲ καὶ τοὺς περὶ Ἄνθιμον καὶ Πέτρον καὶ Ζωώραν ἐξεθέρισε· Θεοδωρίτου τὲ τὰ 365 κακῶς κατὰ τοῦ τῆς εὐσεβείας προμάχου Κυρίλλου καὶ δυσσεβῶς γεγονότα

Ⓢ 358–370  ἔτι…χαριζόμενος] cf. op. cit., 470,11–17: μεθ’ οὓς τὸν Μομψουεστίας ἐκτίλλει Θεόδωρον, τὸν Νεστορίου τοῦ θεομάχου διδάσκαλον, καὶ ὡς μυσαρὸν σὺν τοῖς αὐτοῦ βλασφήμοις συντάγμασιν τῆς καθολικῆς ἐκκλησίας ἐκρίπτει ζιζάνιον, Θεοδωρίτου τε τὰ κακῶς κατὰ τοῦ τῆς εὐσεβείας προμάχου Κυρίλλου καὶ δυσσεβῶς γεγονότα συγγράμματα καὶ ὅσα κατά τε τῶν δώδεκα τοῦ αὐτοῦ θεσπεσίου Κυρίλλου κεφαλαίων τῆς τε πρώτης ἁγίας ἐν Ἐφέσῳ συνόδου καὶ τῆς ὀρθῆς ἡμῶν κατηγόρησε πίστεως Νεστορίῳ τῷ δυσσεβεῖ χαριζόμενος Ⓒ 349  ἀνέτρεπον] ἀνετρέποντο N 350  ταύτης] ταύτης πέμπτης K 350–351  ὑπῆρχον] οἱ τρεῖς ὑπ. K P E 351  αἱρετικοὶ] οἱ αἱρ. E T ἐχθροὶ] om. P; in marg. add. Pa.m. 355–356  συναθροισθεῖσα σύνοδος] transp. N 361  συντάγμασιν] διδάγμασι καὶ συντ. L 364  Ζωώραν] ζώωρον E | Θεοδωρίτου] θεοδωρήτου N HoeSyn τὲ] δὲ E

βεύθησαν ἐπὶ συνόδου, εἰ καί τινες αὐτὰ τῶν ἁγίων πατέρων ἀνέτρεπον. καὶ γὰρ προγενέστεροι τῆς ἁγίας ταύτης πέμπτης συνόδου οἱ τρεῖς ὑπῆρχον οὗτοι, αἱρετικοὶ τρισκατάρατοι. 4 ὁπηνίκα δὲ πολὺν λαὸν τὰ τοιαῦτα πονηρὰ ἤρξαντο κατανέμεσθαι δόγματα, τηνικαῦτα καὶ αὐτὴ ἡ ἁγία συναθροισθεῖσα σύνοδος, τούτους τε καὶ τοὺς ὁμόφρονας αὐτῶν, καὶ τὰς αὐτῶν βλασφημίας ἀνεθεμάτισεν· ἔτι δὲ καὶ τὸν Μοψουεστίας Θεόδωρον, τὸν Νεστορίου τοῦ θεομάχου διδάσκαλον, σὺν τοῖς αὐτοῦ βλασφήμοις διδάγμασιν, ὡς μυσαρὸν ἐκρίπτει ζιζάνιον· σὺν τούτοις δὲ καὶ τοὺς περὶ Ἄνθιμον καὶ Πέτρον καὶ Ζωώραν ἐξεθέρισε· Θεοδωρήτου τὲ τὰ κακῶς κατὰ τοῦ τῆς εὐσεβείας προμάχου Κυρίλλου καὶ δυσσεβῶς γεγονότα

222  συνόδου] συνόδῳ JusTract2 222– 223  αὐτὰ…ἀνέτρεπον] τῶν ἁγίων πατέρων ἀνέτρεπον αὐτὰ JusTract2 224–225  πέμπτης] om. JusTract2 225  οἱ] om. S | τρεῖς ὑπῆρχον] iteravit S 226  αἱρετικοὶ τρισκατάρατοι] transp. S : αἱρετικοὶ JusTract2 228  ἤρξαντο…δόγματα] δόγμ. τῆς πλάνης ἤρξ. κατ. S 229–230  αὐτὴ… σύνοδος] αὐτὴ ἡ ἁγία σύνοδος συναθροισθεῖσα RiedSyn JusTract2 : αὕτη συναθροισθεῖσα ἡ ἁγία σύνοδος LeMTract 230  τε] τὲ S 231  αὐτῶν1] αὐτοῖς JusTract2 232  δὲ] τὲ S 233–234  Νεστορίου…θεομάχου] τοῦ θεομ. νεστ. S : Νεστ. JusTract2 235  διδάγμασιν] συντάγμασιν S JusTract2 RiedSyn LeMTract 235–236  μυσαρὸν] μισαρὸν S 236–238  σὺν…ἐξεθέρισε] om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 238  Ζωώραν ἐξεθέρισε] ζωόραν ἐξεθ. R : ζοώραν τέλεον ἐξεθ. S | Θεοδωρήτου τὲ] καὶ τοῦ Θ. JusTract2 238– 241  τὰ…συγγράμματα] (μεγάλου κυρίλλου δυσσεβ.) S : τὰ κακῶς γεγονότα κατὰ Κυρίλλου τοῦ τῆς εὐσεβείας προμάχου, καὶ δυσσεβῶς ἐκτεθέντα συγγράμματα LeMTract : τὰ κακῶς γεγονότα κατὰ τοῦ τῆς εὐσεβείας προμάχου Κυρίλλου καὶ δυσσεβῶς ἐκτεθέντα συγγράμματα JusTract2, (τοῦ om.) RiedSyn

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συγγράμματα, καὶ ὅσα κατὰ τῆς ἁγίας ἐν Ἐφέσῳ τρίτης συνόδου καὶ τῆς ὀρθῆς ἡμῶν κατηγόρησε πίστεως, Νεστορίῳ 370 τῷ δυσσεβεῖ χαριζόμενος· μεθ’ ὧν καὶ τὴν Ἴβα λεγομένην ἐπιστολὴν πρὸς τὸν Πέρσην γεγράφθαι Μάρην ἀπερρίζωσεν, ὡς οὐ μόνον ὀρθῶν δογμάτων ἀντίπαλον, ἀλλὰ καὶ πάσης ἀσεβείας συμμέ375 τοχον· καὶ τὰ τῆς ἐκκλησίας ἐβεβαίωσε δόγματα. ἐδέξατο δὲ ἡ αὐτὴ ἁγία σύνοδος, καὶ τὸν ἐπίσκοπον Κύρου Θεοδώρητον καὶ τὸν Ἴβαν, ὡς καὶ ἡ τετάρτη σύνοδος, ἀναθεματίσαντας τὸν Νεστόριον. 380 5 ἀπὸ τῆς πέμπτης ἕως τῆς ἕκτης συνόδου, ἔτη ρκθ΄· ἐν ἄλλῳ δὲ, ρη΄, καὶ μῆνας ια΄.

Ⓢ 370–375  μεθ…συμμέτοχον] cf. op. cit., 470,18–472,1: μεθ’ ὧν καὶ τὴν Ἴβα λεγομένην ἐπιστολὴν πρὸς τὸν Πέρσην γεγράφθαι Μάριν ἀπερρίζωσεν, ὡς οὐ μόνον ὀρθῶν δογμάτων ἀντίπαλον, ἀλλὰ καὶ πάσης ἀσεβείας ἀνάπλεων 376–379  ἐδέξατο…Νεστόριον] cf. Georg. Mon. Chron., I, 612,19–20, de Boor; Georg. Cedr. Hist. comp., §376, 16–17, Tartaglia (II, p. 591); cf. Mich. Glyc. Ann., 488,1–2, Bekker: Γίνωσκε δέ, ἀγαπητέ, ὅτι ἡ δʹ σύνοδος ἐδέξατο Θεοδώρητον καὶ Ἴβαν ὡς ἀναθεματίσαντας Νεστόριον Ⓒ 368  τρίτης] πρώτης K P E | ὀρθῆς] ὀρθῆς καὶ M 376  ἁγία] ἁγία ε΄ K E, (πέμπτη) P 377– 378  Θεοδώρητον] θεοδώριτον K P E T 378  Ἴβαν] ἴβαν ἐδέσης N 379  ἀναθεματίσαντας] ἀναθεματίσαντες T M N HoeSyn 381  ρκθ΄] ρθ΄ E | ρη΄] ἑκατὸν ὀκτώ P, ρκ΄ (et η supra lin. scr.) T 381–382  καὶ…ια΄] μῆνας ια΄ P E T L, (scil. ἀπέχει) : καὶ μῆνες ια΄ C HoeSyn, (ἕνδεκα) K

συγγράμματα, καὶ ὅσα κατὰ τῆς ἁγίας ἐν Ἐφέσῳ τρίτης συνόδου καὶ τῆς ὀρθῆς ἡμῶν κατηγόρησε πίστεως, Νεστορίῳ τῷ δυσσεβεῖ χαριζόμενος· μεθ’ ὧν καὶ τὴν Ἴβα λεγομένην ἐπιστολὴν πρὸς τὸν 245 Πέρσην γεγράφθαι Μάρην ἀπερρίζωσεν, ὡς οὐ μόνον ὀρθῶν δογμάτων ἀντίπαλον, ἀλλὰ καὶ πάσης ἀσεβείας συμμέτοχον· καὶ τὰ τῆς ἐκκλησίας ἐβεβαίωσε δόγματα. ἐδέξατο δὲ καὶ τὸν ἐπίσκοπον 250 Κύρου Θεοδώρητον, καὶ τὸν Ἴβαν, ἀναθεματίσαντας τὸν Νεστόριον. 5 ἀπὸ τῆς πέμπτης συνόδου ἕως τῆς ἕκτης, ἔτη ρκθ΄.

242  τρίτης] πρώτης S JusTract2 RiedSyn LeMTract 243  κατηγόρησε πίστεως] πίστεως ὁ θεοδώρητος κατ. S 244–249  μεθ…συμμέτοχον] om. JusTract2 244  ὧν] ὧν συγγραμμάτων S 245  Ἴβα] ἴβαν S 246  Μάρην] μάριν S, RiedSyn | ἀπερρίζωσεν] ἐκκόψασα ἀπερρίζωσεν S 248–249  συμμέτοχον] σύμμαχον RiedSyn 249–252  καὶ…Νεστόριον] (ἐβεβαίωσαν) S : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract 253–254  ἀπὸ… ρκθ΄] (ρκθ΄ ex corr. ρκδ΄?) R, (παρῆλθον ἀπὸ) S : ἀπέχει ἡ ς΄ ἀπὸ τῆς ε΄ ἔτη ρξγ΄JusTract2 app. crit. : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract

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Σύνοδος ς΄ VI. Ἡ δὲ ἕκτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύ385 νοδος γέγονεν ἐν Κωνσταντινουπόλει,

ἐπὶ Κωνσταντίνου βασιλέως (τοῦ πατρὸς μὲν Ἰουστινιανοῦ, ἀπογόνου δὲ Ἡρακλείου), ὅστις ἐβασίλευσεν ἔτη ιζ΄. γέγονε δὲ ἐν τῷ τρισκαιδεκάτῳ αὐτοῦ 390 ἔτει. 2 ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες ρο΄· ἧς ἡγοῦντο Ἀγάθων Ῥώμης, Γεώργιος Κωνσταντινουπόλεως, Θεοφάνης Ἀντιοχείας, καὶ Πέτρος μοναχὸς, διότι ἐχή395 ρευεν ὁ θρόνος Ἀλεξανδρείας. 3 συνηθροίσθη δὲ κατὰ τῶν καινισάντων αἵρεσιν ἐν τῇ ἁγίᾳ καθολικῇ ἐκκλησίᾳ, λέγω δὴ Θεοδώρου τοῦ τῆς Φαρὰν ἐπισκόπου, Ὀνωρίου Ῥώμης, 400 Κύρου Ἀλεξανδρείας, Σεργίου τὲ καὶ Πύρου, Παύλου καὶ Πέτρου Κωνσταντι-

Ⓢ 384–435  Ἡ…Χριστὸν] cf. Georg. Mon. Chron., I, 725,13–726,21, de Boor; Georg. Cedr. Hist. comp., §456, 1–18, Tartaglia (II, p. 727–728) Ⓒ 384  καὶ] om. K 386  τοῦ] om. E C 389– 390  γέγονε…ἔτει] γέγονε δὲ ἐν τῷ ιγ΄ αὐτοῦ ἔτει K T, (ἔτει αὐτοῦ) E : ἐν τῷ τρισκαιδεκάτῳ δὲ ἔτει τῆς αὐτοῦ βασιλείας γέγονεν αὕτη ἡ σύνοδος· ἦν δὲ τῶν ἀπὸ ἀδὰμ τὸ ͵ςροδ΄, τῶν δὲ ἀπὸ χριστοῦ τὸ χοδ΄ C 391–392  ὑπῆρχον…ἡγοῦντο] (οἱ ἅγιοι) P E : ἡγοῦντο δὲ ταύτας (ης supra ταύτας scr.) C 394–395  διότι…Ἀλεξανδρείας] ὅτι ἐχήρ. ὁ θρ. ἀλεξ. K : διότι ἐχήρευσεν ὁ θρ. Ἀλεξ. HoeSyn : om. C 396  συνηθροίσθη δὲ] συνηθροίσθησαν δὲ K, (om. δὲ) C 396–397  καινισάντων] κινησάντων C 397  αἵρεσιν] αἰρέσ(εων) N | ἁγίᾳ καθολικῇ] ἁγ. καθ. καὶ ἀποστολικῇ K E P : om. C 400  τὲ] τοῦ C 401  Πύρου] πύρρου K E C, in marg. scr. HoeSyn

VI. Ἡ δὲ ἕκτη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύ- 255 νοδος γέγονεν ἐν Κωνσταντινουπόλει, ἐπὶ Κωνσταντίνου, τοῦ πατρὸς μὲν Ἰουστινιανοῦ, ἀπογόνου δὲ Ἡρακλείου.

2 ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες ρο΄, ὧν ἡγοῦντο Ἀγάθων Ῥώμης, Γεώργιος Κων- 260 σταντινουπόλεως, Θεοφάνης Ἀντιοχείας, καὶ Πέτρος μοναχὸς, ὅτι ἐχήρευεν ὁ θρόνος Ἀλεξανδρείας. 3 συνηθροίσθησαν δὲ κατὰ τῶν καινισάντων αἵρεσιν ἐν τῇ ἁγίᾳ καθολικῇ καὶ 265 ἀποστολικῇ ἐκκλησίᾳ, λέγω δὴ Θεοδώρου τοῦ τῆς Φαρὰν ἐπισκόπου, Ὀνωρίου

255  VI] σύνοδος ςη : γέγονε τῷ ͵ςροδ΄ ἔτει τοῦ κόσμου. τῆς δὲ θείας σαρκώσεως χοδ΄ in marg. scr. Sa.m. | καὶ] om. S RiedSyn LeMTract 257– 258  Κωνσταντίνου…Ἡρακλείου] Κωνστ. βασιλέως πατρ. Ἰουστ. JusTract2, (τοῦ πατρ.) LeMTract : Κωνστ. τοῦ εὐσεβεστάτου βασιλέως τοῦ πατρ. ἰουστ. RiedSyn : κωνσταντίνου, τοῦ πατρὸς μὲν ἰουστ. τοῦ νέου· ἀπογόνου δὲ ἡρακλείου τοῦ βασιλέως S 259–263  ὑπῆρχον… Ἀλεξανδρείας] καὶ ἐπὶ Ἀγάθωνος πάπα Ῥώμης, καὶ Γεωργίου πατριάρχου Κωνστ.· ὑπῆρχον δὲ ἑκατὸν ἑβδομήκοντα ἅγιοι πατέρες JusTract2 : καὶ ἐπὶ Ἀγάθωνος πάπα Ῥώμης, καὶ Γεωργίου πατριάρχου Κωνστ.· ὑπῆρχον δὲ τὸν ἀριθμὸν ρο΄ ἅγιοι πατέρες RiedSyn, (Κωνσταντινοπολιτανοῦ et πατρὲς habet) LeMTract : καὶ ἐπὶ ἀγάθωνος πάπα ῥώμης, καὶ γεωργίου γεωργίου τοῦ ἀρχιεπισκόπου κωνστ., θεοφάνους ἀντ., καὶ πέτρου μοναχοῦ προσώπου πατριάρχου ἀλεξ., ὅτι ἐχήρευσεν ὁ θρ. ἀλεξ.· ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες, τὸν ἀριθμὸν ρο΄ S 264–265  καινισάντων] κινησάντων S : καινοτομησάντων JusTract2 RiedSyn LeMTract 265–266  καὶ ἀποστολικῇ] om. JusTract2 266–267  Θεοδώρου…ἐπισκόπου] τοῦ τῆς φαρρὰν ἐπ. θεοδώρου S

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νουπόλεως γενομένων ἐπισκόπων, ἔτι τὲ καὶ κατὰ τῶν ἀνακαινισάντων τὴν αἵρεσιν τῶν προγεγραμμένων ἐν ταύτῃ 405 τῇ ἁγίᾳ συνόδῳ αἱρετικῶν, τουτέστι Μακαρίου τοῦ ὀνομασθέντος Ἀντιοχείας προέδρου, καὶ Στεφάνου τοῦ μαθητοῦ αὐτοῦ, καὶ κατὰ τῶν ἐκείνοις συμμαχεῖν οἰομένων. oὗτοι γὰρ οἱ προλεχθέντες 410 αἱρετικοὶ, Θεόδωρος, Ὀνώριος, Πῦρος, Σέργιος, Κύρος, Παῦλος, Πέτρος, Μακάριός τε καὶ Στέφανος, ἀπετόλμησαν εἰπεῖν ἓν θέλημα καὶ μίαν ἔχειν ἐνέργειαν τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν 415 καὶ μετὰ σάρκωσιν, τὸν σύνδεσμον τῆς ὀρθοδοξίας διαλῦσαι θελήσαντες.

Ⓒ 402–405  γενομένων…τουτέστι] om. C 405  τουτέστι] τοῦτέστι M 406–407  Ἀντιοχείας προέδρου] transp. C : ἀντιόχου προέδρου E 407–408  τοῦ…αὐτοῦ] τοῦ τούτου μαθ. K P E L : τοῦ τούτου μαθ.· ὑπῆρχον οἱ ἅγιοι πατέρες ρο΄ C 408–409  καὶ…οἰομένων] om. C 409  oὗτοι…προλεχθέντες] οἱ οὖν προλ. C 410–411  Πῦρος…Κύρος] (πύρρος) P E C : σέργιος, πύρος HoeSyn : κύρος· σέργιος· πύρος K 412  τε καὶ] καὶ E : om. C | ἀπετόλμησαν] ἀπητόλμησαν C 413–414  ἔχειν ἐνέργειαν] transp. K P E C 415–416  τὸν…θελήσαντες] om. C

Ῥώμης, Κύρου Ἀλεξανδρείας, Σεργίου τὲ καὶ Πύρρου, Παύλου καὶ Πέτρου Κωνσταντινουπόλεως γενομένων ἐπισκό- 270 πων, ἔτι δὲ καὶ κατὰ τῶν ἀνακαινισάντων τὴν αἵρεσιν τῶν προγεγραμμένων ἐν ταύτῃ τῇ ἁγίᾳ συνόδῳ αἱρετικῶν, τουτέστι Μακαρίου τοῦ ὀνομασθέντος Ἀντιοχείας προέδρου, καὶ Στεφάνου τοῦ 275 τούτου μαθητοῦ, καὶ τῶν ἐκείνοις συμμαχεῖν οἰομένων. οὗτοι γὰρ οἱ προλεχθέντες αἱρετικοὶ, Θεόδωρος, Ὀνώριος, Κῦρος, Σέργιος, Πύρρος, Παῦλος, Πέτρος, Μακάριός τε καὶ Στέφανος, ἀπε- 280 τόλμησαν εἰπεῖν ἓν θέλημα καὶ μίαν ἐνέργειαν ἔχειν τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν καὶ μετὰ σάρκωσιν, τὸν σύνδε-

268  Κύρου Ἀλεξανδρείας] κύρου ἀλεξ. τοῦ βδελυροῦ S : Κυρίλλου Ἀλεξανδρείας LeMTract 268–269  Σεργίου…Πέτρου] Σεργίου καὶ Πύρρου, Πέτρου καὶ Παύλου JusTract2 269– 271  Κωνσταντινουπόλεως…ἐπισκόπων] γεν. ἀρχιεπισκόπων κωνστ. S : Κωνστ. ἐπισκ. JusTract2 271  δὲ] τὲ S | κατὰ] om. JusTract2 272  τῶν προγεγραμμένων] τούτων τῶν προγ. JusTract2 RiedSyn LeMTract 273–275  ἐν… προέδρου] αἱρετικῶν ἐν ταύτῃ τῇ ἁγίᾳ συνόδῳ, τοῦ τε μακαρίου τοῦ ὀνομασθέντος ἀντιοχείας προέδρου S JusTract2; ὃς καθῃρέθη τότε ὡς ἀντενεχθεὶς τοῖς ὑπὸ τῶν ἁγίων πατέρων ὀρθοδόξως δογματιζομένοις post προέδρου add. S 275–276  τοῦ…ἐκείνοις] τοῦ τούτου μαθητοῦ καὶ κατὰ τῶν ἐκείνοις LeMTract, (τούτου τοῦ μ.) RiedSyn : τοῦ μαθητοῦ αὐτοῦ καὶ κατὰ τῶν ἐκείνοις JusTract2, (καὶ om.) S 278–280  Θεόδωρος…Στέφανος] θεόδωρος καὶ ὁνώριος, πύρρος καὶ σέργιος, κῦρος καὶ παῦλος καὶ πέτρος, μακ. τε καὶ στέφ. S : Θεόδωρος καὶ Ὁνώριος, Κῦρος καὶ Σέργιος, Πύρρος καὶ Παῦλος καὶ Πέτρος, Μακάριός τε καὶ Στέφανος LeMTract, (Παῦλος suppl. Riedinger) RiedSyn : Θεόδωρος καὶ οἱ σὺν αὐτῷ ματαιόφρονες JusTract2 280–281  ἀπετόλμησαν] δυσσεβῶς ἀπ. S JusTract2 RiedSyn LeMTract 282–283  τὸν…Χριστὸν] τὸν κύριον ἡμῶν καὶ θεὸν Ἰησοῦν Χριστὸν LeMTract, (τὸν Χρ.) RiedSyn

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4 τούτου χάριν ἡ ἁγία αὕτη καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος τοὺς προγεγραμμένους αἱρετικοὺς ὡς θεομάχους ἀνεθεμάτισε, καὶ πάντα τὰ αὐτῶν βλάσφημα δόγματα, καὶ πάντας τοὺς τὰ ὅμοια αὐτοῖς ἢ φρονήσαντας ἢ φρονεῖν μέλλοντας, καὶ ἀμετανοήτους διαμένοντας· σὺν αὐτοῖς δὲ καὶ Πολυχρόνιον τὸν νηπιόφρονα γέροντα, τὸν νεκροὺς ἐγεῖραι ἐν τῇ τοιαύτῃ πλάνῃ τῆς αἱρέσεως μεγαλορρημονήσαντα· ἀδείας τὲ τυχόντα, καὶ ἐν τῷ μὴ ἐγεῖραι, μειζόνως τὴν βλασφημίαν τῆς τοιαύτης αἱρέσεως θριαμβεύσαντα· τῆς ὀρθοδοξίας τὲ τὰ δόγματα τρανωτέρως ἡ τοιαύτη ἁγία σύνοδος ἐκφάνασα, δύο θελήματα φυσικὰ ἤγουν θελήσεις, καὶ δύο φυσικὰς ἐνεργείας ἐβεβαίωσεν ἔχειν μετὰ σάρκωσιν τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν, οὐκ ἐν διαιρέσει προσώπων (μὴ

σμον τῆς ὀρθοδοξίας διαλῦσαι θελήσαντες. 4 τούτου χάριν ἡ ἁγία αὕτη οἰκουμενικὴ σύνοδος τοὺς προγεγραμμένους αἱρετικοὺς ὡς θεομάχους ἀνεθεμάτισεν, καὶ πάντα τὰ αὐτῶν βλάσφημα δόγματα, καὶ πάντας τοὺς τὰ ὅμοια αὐτοῖς ἢ φρονήσαντας ἢ φρονοῦντας ἢ φρονεῖν μέλλοντας, καὶ ἀμετανοήτους διαμένοντας· σὺν αὐτοῖς δὲ καὶ Πολυχρόνιον τὸν νηπιόφρονα γέροντα, τὸν νεκροὺς ἐγείρειν ἐν τῇ τοιαύτῃ πλάνῃ μεγαλορρημονήσαντα τῆς αἱρέσεως· ἀδείας τὲ τυχόντα, καὶ ἐν τῷ μὴ ἐγεῖραι, μειζόνως τὴν βλασφημίαν τῆς τοιαύτης αἱρέσεως θριαμβεύσαντα· τῆς ὀρθοδοξίας δὲ τὰ δόγματα τρανοτέρως ἡ τοιαύτη ἁγία σύνοδος ἐκφάνασα, δύο θελήματα φυσικὰ ἤγουν θελήσεις, καὶ δύο φυσικὰς ἐνεργείας ἐβεβαίωσεν ἔχειν μετὰ σάρκωσιν τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν Χριστὸν, οὐκ ἐν διαιρέσει προ-

Ⓒ 417  αὕτη] ταύτη M N | καὶ] om. K P 418– 419  τοὺς…αἱρετικοὺς] (τοὺς om.) N : om. C 420  πάντα…δόγματα] πάντα αὐτῶν τὰ βλ. δ. K P E : πάντα τὰ αὐτῶν δ. L : τὰ αὐτῶν βλάσφημα δ. C 421–424  ἢ…Πολυχρόνιον] φρονοῦντας ἢ φρονεῖν μέλλοντας· σὺν αὐτῷ δὲ καὶ πολ. C 430  τὲ] τε HoeSyn | τρανωτέρως] τρανοτέρως K P E T L N : τρανότερον C 432  ἤγουν] ἥως C; cf. LBG s.v. 434  σάρκωσιν] τὴν σάρκωσιν T | κύριον…Ἰησοῦν] om. C 435–436  μὴ γένοιτο] om. E C

286–287  ἡ…σύνοδος] ἡ ἁγία αὕτη οἰκουμενικὴ ἕκτη σύνοδος LeMTract, (αὐτὴ) RiedSyn, (καὶ οἰκ.) JusTract2 : οἱ τρισόλβιοι πατέρες ρο΄ συνελθόντες S 287–288  τοὺς…ἀνεθεμάτισεν] τοὺς προειρημένους αἱρετικοὺς ὡς θεομάχους ἀνεθεμάτισαν S 289  τὰ αὐτῶν] transp. S JusTract2 LeMTract 290–292  τοὺς…μέλλοντας] τοὺς τὰ ὅμοια τοῖς φρονήσαντας ἢ καὶ φρονεῖν μέλλ. S : τοὺς τὰ ὅμοια αὐτῶν φρονοῦντας ἢ καὶ φρονεῖν μέλλ. RiedSyn LeMTract : τοὺς τὰ αὐτὰ τούτοις φρονοῦντας καὶ φρονεῖν μέλλ. JusTract2 293–294  καὶ…νηπιόφρονα] τὸν πολ. καὶ νηπ. S 294–296  ἐν…αἱρέσεως] ἐν τῇ τοιαύτῃ πλάνῃ τῆς αἱρέσεως μεγαληγορήσαντα S : ἐν τῇ τοιαύτῃ πλάνῃ τῆς αἱρέσεως μεγαλορρημονήσαντα JusTract2, (τῇ om., μεγαλορημ.) RiedSyn, (μεγαλορημονήσαντας) LeMTract 298  αἱρέσεως] μιαρᾶς αἱρ. S 299  δὲ] τὲ S 299–300  τρανοτέρως] τρανωτέρως S RiedSyn LeMTract : τρανώτερον JusTract2 300  ἐκφάνασα] ἐμφάνασα JusTract2 301  ἤγουν] εἴτουν S 302  ἐβεβαίωσεν] ἐβεβαίωσαν S LeMTract 303  ἡμῶν] ἡμῶν καὶ θεὸν RiedSyn LeMTract

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γένοιτο), ἀλλὰ διὰ τὸ μὴδὲ μίαν φύσιν τῶν τοῦ Χριστοῦ, τουτέστι τῶν δύο φύσεων, ἀθέλητον ὑπάρχειν ἢ ἀνενέργητον. οἱ γὰρ τὰ τοιαῦτα τῶν φύ440 σεων ἀναιροῦντες ἰδιώματα, ἐνεργείας τὲ καὶ θελήματα, καὶ τὰς φύσεις συναναιροῦσιν, ὧνπερ εἰσὶν ἰδιώματα. 5 ἀπὸ τῆς ἕκτης συνόδου ἕως τῆς ἑβδόμης, ἔτη ρκ΄· ἐν ἄλλῳ, ριη΄.

Ⓒ 436  διὰ] om. C | μὴδὲ μίαν] μηδεμίαν E P HoeSyn 437  τουτέστι] τουτ(έστι) K N, (-ιν) HoeSyn, τοῦτἔστιν M 439  τὰ] om. C 441– 442  τὰς…συναναιροῦσιν] τὰ φυσικὰ συν. E : τὰ φυσικὰ συναιροῦσιν C 443  ἀπὸ] ἀπὸ δὲ N 444  ἔτη…ριη΄] ἔτη ἑκατὸν εἴκοσιν· ἐν ἄλλῳ ριη΄ K : ἔτη ρκ΄. ἐν ἄλλῳ δὲ, ριη΄ L : ἔτη ριη΄ N

σώπων (μὴ γένοιτο), ἀλλὰ διὰ τὸ μηδὲ 305 μίαν φύσιν τῶν τοῦ Χριστοῦ, τουτέστι τῶν δύο φύσεων, ἀθέλητον ὑπάρχειν καὶ ἀνενέργητον. οἱ γὰρ τὰ τοιαῦτα τῶν φύσεων ἀναιροῦντες ἰδιώματα, ἐνεργείας τὲ καὶ θελήματα, καὶ τὰς φύσεις ἀναι- 310 ροῦσιν, ὧνπερ εἰσὶν ἰδιώματα. 5 ἀπὸ τῆς ἕκτης συνόδου ἕως τῆς ἑβδόμης, ἔτη ρκ΄.

305–308  ἀλλὰ…ἀνενέργητον] ἀλλὰ διὰ τὸ μηδεμίαν φύσιν τῶν ἐπὶ Χριστοῦ, τουτ’ ἔστι τῶν δύο, ἀνεθέλητον ὑπάρχειν ἢ ἀνενέργητον JusTract2 RiedSyn LeMTract : ἀλλὰ μὴ διὰ τὸ μηδεμίαν τῶν ἐπὶ χριστοῦ, τουτέστι τῶν δύο ἀναθέλητον ὑπάρχειν ἢ ἀνενέργητον S 309– 310  ἐνεργείας] τὰς ἐν. S 310–311  ἀναιροῦσιν] συναναιροῦσιν JusTract2 RiedSyn 311  ἰδιώματα] post ἰδιώματα haec nota sequitur in RiedSyn LeMTract : Ἰδοὺ πρὸς μείζονα γνῶσιν τῶν φιλοπόνων ἐγράφησαν αἱ ἁγίαι ἓξ οἰκουμενικαὶ σύνοδοι, πότε καὶ διατί καὶ ἐν ποίοις τόποις συνηθροίσθησαν, καὶ τίνας ἀνεθεμάτισαν μετὰ τῶν δογμάτων αὐτῶν, καὶ τίνα ταῦτα ὑπάρχουσιν (-σι LeMTract), καὶ ποῖα δόγματα ὀρθόδοξα ἐβεβαίωσαν· μακάριοι οὖν οἱ τὰ ὑπ’ αὐτῶν κυρωθέντα φυλάσσοντες (μακάριοι οὖν καὶ τρισμακάριοι πάντες οἱ ἀδιαστάκτω [pro ἀδιστάκτῳ] καρδίᾳ, τὰ ὑπ’ αὐτῶν κυρωθέντα φυλάττοντες LeMTract) θεῖα δόγματα, καὶ τὰ ὑπ’ αὐτῶν κατακριθέντα βδελυσσόμενοι βλάσφημα διδάγματα (δόγματα LeMTract), προδήλως συνεπομένης καὶ τῆς τῶν δεσποτικῶν ἐντολῶν ἐκπληρώσεως (hic desinit textus in RiedSyn), ὧν γένοιτο πάντας ἡμᾶς ἀκλινεῖς γενομένους φύλακας ἀκατακρίτως παραστῆναι τῷ φοβερῷ καὶ φρικτῷ βήματι, Χριστοῦ τοῦ ἀληθινοῦ θεοῦ ἡμῶν, μεθ’οὗ τῷ θεῷ καὶ πατρὶ ἅμα τῷ παναγίῳ καὶ ζωοποιῷ καὶ ὁμοουσίῳ αὐτοῦ πνεύματι, δόξα τιμὴ κράτος, νῦν καὶ ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς ἀτελευτήτους αἰῶνας τῶν αἰώνων. Ἀμήν LeMTract 312–313  ἀπὸ…ρκ΄] παρήλθοσαν ἀπὸ τῆς ς΄ συνόδου μέχρι τῆς ζ΄, ἔτη ρκ΄ S : om. JusTract2 RiedSyn LeMTract

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445 Σύνοδος ζ΄

VII. Ἡ δὲ ἑβδόμη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Νικαίᾳ τὸ δεύτερον, ἐπὶ Κωνσταντίνου βασιλέως, καὶ Εἰρήνης τῆς μητρὸς αὐτοῦ (ἦν δὲ οὗτος ὁ 450 Κωνσταντῖνος υἱὸς Λέοντος τοῦ Κοπρωνύμου) ἐν ἔτει ὀγδόῳ τῆς βασιλείας αὐτῶν. 2 ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες τὸν ἀριθμὸν τξζ΄· ἧς ἡγοῦντο Ἀδριανὸς πάπας Ῥώ455 μης, Ταράσιος Κωνσταντινουπόλεως, Πολιτιανὸς Ἀλεξανδρείας, Θεοδώρητος Ἀντιοχείας, Ἠλίας Ἱεροσολύμων. 3 συνῆλθον δὲ κατὰ τῶν εἰκονομάχων, ἤγουν χριστιανοκατηγόρων. 460 4 παραπλησίως οὖν τῷ τοῦ τιμίου σταυροῦ τύπῳ τὰς εἰκονικὰς ἀνατυπώσεις τὴν ἐκκλησίαν ἔχειν, καὶ σχετικῶς ἀσπάζεσθαι, ἡ αὐτὴ ἁγία οἰκουμενικὴ μεγάλη σύνοδος καλῶς παραδέδωκε· καὶ

Ⓢ 446–463  Ἡ…ἀσπάζεσθαι] cf. Georg. Mon. Chron., I, 769,10–770,8, de Boor Ⓒ 446–447  ἁγία…σύνοδος] ἁγία οἰκ. σύν. K : ἁγία σύν. ἡ οἰκ. T : σύν. ἁγία καὶ οἰκ. N 449  μητρὸς αὐτοῦ] transp. K T 449–451  ἦν…Κοπρωνύμου] (κοπρονύμου) M : ἦν δὲ οὗτος ὁ κωνσταντῖνος υἱὸς κωνσταντίνου (ex λεοντίου corr.?) τοῦ κοπρωνύμου L : ἦν δὲ οὗτος ὁ Κωνσταντῖνος υἱὸς Λεοντίου τοῦ Κοπρονύμου HoeSyn : om. K P E T C 452  αὐτῶν] αὐτοῦ T : αὐτῆς· ἧν δὲ τῶν ἀπὸ ἀδὰμ τὸ ͵ςσϞδ΄, τῶν δὲ ἀπὸ χριστοῦ τὸ ψϞδ΄ C 453  ἅγιοι] οἱ ἅγιοι E T, οἱ ἅ. scr., et postea οἱ cancellavit C 454  τξζ΄] τξγ΄ E | Ἀδριανὸς] (δ ex ν corr.) M, ἀνδριανὸς N C 456  Πολιτιανὸς] ἀπολινάριος in marg. scr. HoeSyn | Θεοδώρητος] θεοδώριτος K P E T C 459  ἤγουν] ἥως C; cf. LBG s.v. 460–461  τιμίου…τύπῳ] σταυροῦ τοῦ τιμίου τύπῳ K P : σταυροῦ τιμίου τύπῳ C : σταυροῦ τιμίῳ τύπῳ E 463  ἀσπάζεσθαι] ἀσπάσασθαι L M HoeSyn ἁγία] ἁγία καὶ K E 464  καλῶς παραδέδωκε] παρέδωκε καλῶς K : καλῶς παρέδωκε T C

VII. Ἡ δὲ ἑβδόμη ἁγία καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος γέγονεν ἐν Νικαίᾳ τὸ δεύτερον, 315 ἐπὶ Κωνσταντίνου βασιλέως, καὶ Εἰρήνης τῆς αὐτοῦ μητρός.

2 ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες τξζ΄, ὧν ἡγοῦντο Ἀδριανὸς πάπας Ῥώμης, Ταράσιος Κωνσταντινουπόλεως, Πολιτιανὸς 320 Ἀλεξανδρείας, Θεοδώρητος Ἀντιοχείας, Ἠλίας Ἱεροσολύμων. 3 συνῆλθον δὲ κατὰ τῶν εἰκονομάχων, ἤγουν χριστιανοκατηγόρων. 4 παραπλησίως οὖν τῷ τοῦ τιμίου σταυ- 325 ροῦ τύπῳ τὰς εἰκονικὰς ἀνατυπώσεις τὴν ἐκκλησίαν ἔχειν, καὶ σχετικῶς ἀσπάζεσθαι, ἡ αὐτὴ ἁγία μεγάλη καὶ οἰκουμενικὴ σύνοδος παρέδωκε καλῶς· καὶ κα314  VII] σύνοδος ζ΄ : γέγονεν τῷ ͵ςσϞδ΄ ἔτει τοῦ κόσμου. τῆς δὲ θείας σαρκώσεως ψϞδ΄ in marg. 314–335  Ἡ…ἀληθείας] concilium scr. Sa.m. septimum oecumenicum deest in JusTract2 RiedSyn LeMTract 317  αὐτοῦ μητρός] transp. S; ἦν δὲ οὗτος ὁ κωνσταντῖνος υἱὸς λέοντος τοῦ υἱοῦ κοπρωνύμου post μητρός in marg. scr. R 318–322  ὑπῆρχον…Ἱεροσολύμων] καὶ ἐπὶ ἀδρ. πάπα ῥ., ταρασίου ἀρχιεπισκόπου κωνστ., πολιτιανοῦ πατριάρχου ἀλ., θεοδώρου τοῦ ἀντ., καὶ ἠλία ἱερ., ὑπῆρχον δὲ ἅγιοι πατέρες τὸν ἀριθμὸν τριακόσιοι ξζ΄ S 325–333  παραπλησίως…μυσαττομένη] παραπλησίως οὖν τῷ τύπῳ τοῦ τιμίου σταυροῦ τὰς εἰκονικὰς ἀνατυπώσεις τὴν ἐκκλησίαν ἔχειν καὶ σχετικῶς ἀσπάζεσθαι, ἡ ἁγία αὕτη οἰκουμενικὴ μεγάλη σύνοδος καλῶς παρέδωκε, καὶ καθεξῆς ἡ τοῦ Θεοῦ ἐκκλησία, ἅμα αὐτοῖς τοῖς εἰκονομάχοις, καὶ τοὺς ἁγιοκατηγόρους (ἅπαντας supra lin.) ἀποστρέφεσθαι, οὐδὲν ἧττον τοὺς ἁγιομαχοῦντας μισαττομένη, δι’ ὧν γὰρ τοὺς τῆς ὀρθοδοξίας προμάχους κατηγοροῦντας διὰ τῶν πόνων αὐτῶν καρποὺς σκορπίζειν φιλονικοῦσι. τούτους οὖν ἅπαντας ὡς ἐχθροὺς τῆς ἀληθείας ἀποβάλλεται. S

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465 καθεξῆς ἡ τοῦ Θεοῦ ἐκκλησία, ἅμα

αὐτοῖς τοῖς εἰκονομάχοις, καὶ τοὺς ἁγιοκατηγόρους ἅπαντας ἀποστρέφεται, οὐδὲν ἧττον τῶν εἰκονομαχούντων μυσαττομένη· 470 δι’ ὧν γὰρ τῆς ὀρθοδοξίας προμάχων κατηγοροῦσι, τοὺς διὰ τῶν πόνων αὐτῶν καρποὺς σκορπίζειν φιλονεικοῦσι. τούτους οὖν ἀποβάλλεται ὡς ἐχθροὺς τῆς ἀληθείας.

Ⓢ 470  τῆς…προμάχων] cf. Munitiz, Synoptic Greek Accounts, p. 178 (First Text, lin. 11–13); op. cit., p. 182 (Alternative Text 6, lin. 18–20) Ⓒ 466–467  ἁγιοκατηγόρους] ἁγρίους κατηγόρους C : χριστιανοκατηγόρους (ἁγιο supra lin. scr.) P 470  τῆς…προμάχων] τῶν τῆς ὀρθ. προμ. K P E T : τῆς ὀρθ. προμάχους C; vide app. simil. 474  ἀληθείας] καὶ τὴν ὀρθοδοξίαν ἐκράτυνεν· ἀπὸ κτίσεως κόσμου ἕως τοῦ χριστοῦ, ἔτη ͵εφ΄. ἀπὸ δὲ τοῦ χριστοῦ ἕως τῆς ζ΄ συνόδου, ἔτη ωιθ΄ τὰ πλέον· τὰ δὲ ἔλαττον ψοη΄· ἤγουν ἔτη ͵ςτιθ΄ τὰ πλέον, ἅπερ εἰσὶ καὶ ἀληθῆ post ἀληθείας add. N; ἀπὸ δὲ τῆς τρίτης συνόδου ἕως τῆς δ΄, ἔτη λ΄· ἐν ἄλλω δὲ, κβ΄· ἀπὸ δὲ τῆς δ΄ συνόδου ἕως τῆς ε΄, ἔτη ρβ΄ post ἀληθείας suppl. C, vide app. crit., lin. 154–155 et 300–301 app. crit.

θεξῆς ἡ τοῦ Θεοῦ ἐκκλησία, ἅμα αὐτοῖς 330 τοῖς εἰκονομάχοις, καὶ τοὺς ἁγιοκατηγόρους ἅπαντας ἀποστρέφεται, οὐδὲν ἧττον τῶν εἰκονομαχούντων μυσαττομένη.

τούτους οὖν ἀποβάλλεται ὡς ἐχθροὺς 335 τῆς ἀληθείας.

Andreas Gkoutzioukostas

The conspiracy of Michael Traulos against Leo V: A critical approach to the primary sources and modern interpretations Lèse-majesté and the disputing of imperial power is a very interesting issue in the internal history of Byzantium, and one that has been systematically studied, especially in recent decades. In certain cases of conspiracies against and assassinations of Byzantine emperors, however, myth is intertwined with reality and the imaginative narration of the sources has a theatricality aimed at gratifying the reader and giving the events a more dramatic tone. Such is the case of the conspiracy against Leo V (813 – 820), and his assassination, organised by his successor Michael II (820 – 829). The main primary sources that give the most detailed narrations of the events are Ioseph Genesios (10th c.)¹ and Theophanes Continuatus (10th c.).² According to these two sources, the events took place in the following way: Michael Traulos, whom Leo V had appointed to the office of the domestikos of the excoubitors, was accused of participation in a conspiracy against the emperor. Michael managed, however, to refute the charges against him and to retain his position. But afterwards he began to use “γλώσσαν πρόλαλόν τε καὶ ἰταμὸν”³ against the emperor and his wife, and despite Leo’s warnings he continued to speak against the emperor. Leo then asked the logothetes of the dromos Ioannes Hexaboulios and other officials to watch and record Michael’s accusations against him. When these were finally announced to the emperor, Michael was arrested on Christmas Eve, and after being interrogated

This paper was presented at the 23rd International Congress of Byzantine Studies, Belgrade, 22 – 27 August 2016, Round Table: Crimes against the State and the Church, organized by Wolfram Brandes. (http://www.byzinst-sasa.rs/srp/uploaded/PDF%20izdanja/round%20tables.pdf, pp. 164 – 168). Abbreviations used in this article: Genesios = Iosephi Genesii Regum Libri quattuor, edd. A. LesmüllerWerner /I. Thurn (CFHB XIV). Berlin / New York 1978; Georg. Mon. Chron. = Georgii Monachii Chronicon, ed. C. de Boor, II. Lipsiae 1904, corrected P. Wirth. Stuttgart 1978; Georg. Mon. Cont. = Georgii Monachi Continuatus, ed. I. Bekker, Theophanes Continuatus (CSHB). Bonn 1838, pp. 763 – 924; Ps. Symeon = Pseudo-Symeon, ed. I. Bekker, Theophanes Continuatus (CSHB). Bonn 1838, pp. 603 – 760; Skylitzes = Ioannis Scylitzae Synopsis Ηistoriarum, ed. I. Thurn (CFHB 5). Berlin/New York 1973; Symeon Magister = Symeonis Magistri et Logothetae Chronicon, ed. St. Wahlgren (CFHB 44/1). Berlin/New York 2006; Theoph. Cont. = Chronographie quae Theophanis Continuati nomine fertur, Libri I – IV, edd. M. Featherstone/J. Signes Codoñer (CFHB 53). Berlin/New York 2016; Vita Ignatii = Nicetae Davidis Vita Ignatii Patriarchae, ed. and trans. by A. Smithies, notes by J. M. Duffy (CFHB 51; DOT 13). Washington D. C. 2013; Zonaras = Ioannis Zonarae Εpitomae Ηistoriarum libri XVIII, edd. M. Pinder/Th. Büttner-Wobst, I – ΙΙΙ (CSHB). Bonn 1841/1897.  Genesios, I. 17– 21, p. 15 – 20.  Theoph. Cont, I.21– 26, p. 55 – 63 and I.27– 28, p. 64– 66.  Ibidem I.21, line 8, p. 54. https://doi.org/10.1515/9783110729474-006

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by Leo V himself was found guilty and condemned to death, and specifically to be thrown into the furnace of the imperial baths. But after the intervention of Leo’s wife, the augusta Theodosia, the emperor postponed Michael’s execution because of the Christmas feast. Michael was kept in chains in the palace until his imminent execution, but Leo was anxious, because of the prophecies, a vision of his mother, and a nocturnal vision he had foreboding his assassination. During the night, therefore, the emperor secretly visited the room where Michael was confined. He saw him sleeping deeply and tranquilly on the bed of the papias, a relative of Michael’s⁴ (according to Symeon Logothetes⁵) who was responsible for guarding him, while the papias was sleeping on the floor. The emperor was angered and left, while a young eunuch informed the papias and Michael of Leo’s visit. Then Michael expressed a desire to confess or to make a donation to a charitable foundation, and for that reason asked to see his trusted friend Theoktistos. His request was granted and Michael took the opportunity to tell Theoktistos of his plan (according to Genesios; according to Theophanes Continuatus, it was his comrades’ plan) for an attack against the emperor, ordering him to communicate it to his accessories and threatening to betray them to the emperor if they refused to carry it out. In the event his comrades acted immediately, and on the morning of 25 December, disguised as monks and carrying underarm daggers, they entered the chapel of St Stephanos⁶ in the palace where Leo had gone, alone, to chant the Christmas hymns. After an attack on another person whom they mistook for Leo, the emperor found temporary refuge in the bema and tried in vain to defend himself with the censer and the cross. Leo was finally assassinated, and Michael was proclaimed emperor, but no one could find the key to unlock the new monarch’s chains. Ioannes Hexaboulios then told the members of the senate and the others in attendance that the keys were inside the clothes of the assassinated Leo, and so either Michael was released (according to Genesios) or the chains were broken since the key could not be found (according to Theophanes Continuatus) and Michael was crowned in Hagia Sophia. Leo’s corpse was first carried about the central road and the open hippodrome and then sent, with his relatives, to a monastery in the island Prote. His four sons were castrated, a measure also taken by his predecessor Michael I for the sons of the rebel Bardanes Tourkos, to eliminate any counteraction or threat. It is obvious from the above description that the fascinating narrative of the sources is embellished by fictional episodes, and at certain points, one has to read between the lines. Of the other historical sources we should mention Georgios Monachos (10th c.), who is chronologically closer to the events but whose very brief account omits any information about the behaviour of Michael Traulos that led to his arrest, the role of the augusta and the organization of the attack against Leo on the morning of 25

 PmbZ 4990 A.  Symeon Magister 128.11, p. 213.64– 65.  See note 13.

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December.⁷ In addition, Symeon Magister and Logothetes (10th c.) gives a plainer and briefer account,⁸ Pseudo-Symeon (10th c.) summarizes the information we know from Theophanes Continuatus and Genesios,⁹, like Georgii Monachi Continuatus,¹⁰ and Ioannes Skylitzes (11th c.) combines the information of Genesios and Theophanes Continuatus.¹¹ There are also brief references to the assassination of Leo and the accession of Michael¹² in certain iconophile hagiological texts of the period, such as the Acta of David, Symeon and Georgios,¹³ the Vita of Patriarch Nikephoros¹⁴ and the Vita of Patriarch Ignatios,¹⁵ although they provide very little information.¹⁶ It seems that there were two different traditions,¹⁷ “one relatively pro-Michael and vehemently anti-Leo and the other vehemently anti-Michael and relatively pro-Leo” according to D. Afinogenov. The first, which presents Michael as the victim of Leo’s envy because of his valour, is reflected mainly in the 9th century source of Georgios Monachos, where there is no reference to any involvement of Michael in a conspiracy; the second, which presents Michael as an ungrateful conspirator against the patient Leo, is depicted in the colourful and detailed narratives of the 10th-century Theophanes Continuatus and Genesios.¹⁸

 Georg. Monach. Chron., pp. 788.9 – 789.10.  Symeon Magister 128.10 – 13 (p. 213 – 214).  Ps. Symeon pp. 609.22– 612.2 and 619.3 – 620.6. According to C. Zuckerman, Emperor Theophilos and Theophobos in three tenth-century chronicles: Discovering the “common source”, REB (2017) 101– 150, Genesios and Theophanes Continuatus made “preferential use of the common source fragments preserved in Pseudo-Symeon”.  Georg. Mon. Cont., (ed. Bekker), pp. 777.7– 779.6.  Skylitzes, ch. 7– 11, p. 19 – 23.  For another version of the facts, from an Arabic source, see B. Lewis, An Arabic Account of a Byzantine Palace Revolution, Byz. 14 (1939) pp. 383 – 386; PmbZ 4244.  Acta Graeca ss. Davidis, Symeonis et Georgii Mitylenae in insula Lesbo (BHG 494), ed. J. van den Gheyn, Analecta Bollandiana 18 (1899) pp. 229.20 – 23, from where we know that the assassination of Leo took place in the church of St Stephanos in Daphne, which is not mentioned in the historiographical sources. For St Stephanos’ church see R. Janin, La géographie ecclésiastique de l’empire Byzantin, première partie: Le siège de Constantinople et le patriarchat œcuménique, III: Les églises et les monastères. Paris 21969, pp. 473 – 474; W. Müller–Wiener, Bildlexikon zur Topographie Istanbuls. Tübingen 1977, p. 233; cf. J. B. Bury, A History of the Eastern Roman Empire: From the Fall of Irene to the Accession of Basil I (A.D. 802 – 867). London 1912, p. 53 note 1.  Nicephori archiepiscopi Constantinopolitani opuscula historica (BHG 1335), ed. C. de Boor. Leipzig 1880 (repr. New York 1975), pp. 207.23 – 208.5 and 209.1– 6.  Vita Ignatii, ch. 6, p. 10.1– 16, which says that Leo was assassinated in the Church of St Mary’s in Pharos, but this seems less accurate. See ibidem, p. 136, note 21. See also W. Müller–Wiener, Bildlexikon (see above, note 13), p. 233.  For the rest of the hagiological sources see PmbZ 4244.  J. Signes Codoñer, El periodo del segundo Iconoclasmo en Theophanes Continuatus. Análysis y comentario des los tres primeros libros de la crónica (Classical and Byzantine Monographs, 33). Amsterdam 1995, pp. 157– 158.  A. Afinogenov, ‘The Conspiracy of Michael Traulos and the Assassination of Leo V: History and Fiction’, DOP 55 (2001) pp. 337– 338; Idem, ‘Что погубило императора Льва Армянина? (История

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In this paper, we will focus on the conspiracy that led to Leo’s assassination, which has been the object of renewed scholarly interest in recent years, although certain problems and questions arising from differing interpretations of the sources still remain. The traditional consensus has been that Michael was guilty of a conspiracy against Leo V.¹⁹ In his special study of the subject, D. Afinogenov attempted to reveal the real motives and reasons behind Michael’s conspiracy against Leo V.²⁰ He argued that Leo “was certainly assassinated because dissatisfaction of some powerful groups within the Byzantine élite had reached a critical point” and that the emperor fabricated the charges against Michael. The latter “was probably not implicated in a conspiracy or high treason at the moment of his arrest”, but was then obliged to improvise and to threaten to betray the friends who were to have carried out his plan to the emperor if they did not put it into practice. Michael should, consequently, be considered more as “a disappointed loyalist than a sly conspirator”.²¹ Afinogenov’s ideas were treated with scepticism.²² Reservations about his conclusions were also expressed and the need to re-examine them asserted by the main researcher into lèse-majesté in Byzantium, Kelly Mpourdara, in her special study of lèse-majesté during the iconoclastic era, which includes that of Michael

и мифы)’, in: Мир Александра Каждана. К 80-летию со дня рождения, Saint-Petersburg 2003, pp. 201– 212 and 218 – 221.  See for example Th. Korres, Λέων Ε΄ ο Αρμένιος και η εποχή του. Μία κρίσιμη δεκαετία για το Βυζάντιο (811 – 820). Thessaloniki 1996, pp. 145 – 151, with the previous bibliography and discussion of the problems concerning the information of the sources.  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), pp. 329 – 338. See also Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), pp. 194– 222.  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), pp. 331– 332, 338. See also Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), pp. 212– 218.  J. Signes Codoñer, The Emperor Theophilos and the East, 829 – 842. Court and Frontier in Byzantium during the Last Phase of Iconoclasm (Birmingham Byzantine and Ottoman Studies, 13). Farnham/ Burlington 2014, pp. 66 – 67: “Afinogenov claims that Michael ‘was probably not implicated in a conspiracy or high treason at the moment of his arrest’, but the evidence of the sources speaks clearly otherwise, for Michael was formally accused of usurpation against the emperor according to the Continuator and Genesios. More probable is the participation of Michael in the actual plot that ended with Leo’s murder”. The scholar, however, adopts the view that there was a general discontent with Leo and his policy in 819 that favoured Thomas’ usurpation, which made Leo more suspicious and cruel and led, finally, to his assassination. See also W. Treadgold, The Middle Byzantine Historians, New York 2013, p. 87, note 33: “but this argument (‘that Leo V was certainly assassinated because dissatisfaction of some powerful groups within the Byzantine élite had reached a critical point’ according to Afinogenov) will appeal only to those who share Afinogenov’s post-Marxist intuition…In fact, most changes of power at Byzantium resulted primarily from personal ambition, and Afinogenov later theorizes that Michael had Leo assassinated simply to save his own life”. See also p. 89 note 40: “Afinogenov may still be right to conjecture that Michael was actually innocent of plotting against Leo before his imprisonment but then blackmailed his friends by threatening to slander them as his co-conspirators unless they saved him. If true, this fact would have been known only to Michael and his friends (it appears in none of our sources)”.

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Traulos against Leo.²³ C. Zuckerman has recently argued, however, that Afinogenov’s analysis is persuasive and believes also that “the notion of Michael’s conspiracy against Leo V was a secondary construction, absent from the sources closest to the events”.²⁴ First of all, it cannot be established that Leo V accused Michael Traulos falsely because of envy.²⁵ A successful general himself, Leo cannot have been jealous of Michael’s valour and sought for that reason to kill him, which is one of the two versions of the events presented by Genesios: “ὃν βασκαίνων, καθάπερ τινὲς ἔφασκον, θανατῶσαι βεβούλητο”.²⁶ A similar version is also given by Georgios Monachos, who is speaking firstly of Leo’s persecutions against the iconophiles, secondly against high officials and wealthy people, who were falsely accused of serious offences and thus compelled to surrender their fortunes in order to save their lives, and finally against those whom Leo envied for their bravery and brilliance and suspected would try to overthrow him, some of whom were for this reason blinded or mutilated or held in confinement under sentence of death, as was the case with Michael Traulos.²⁷ It is obvious that the source expresses the anti-Leo tradition, but in any case it was not simply for envy of Michael that Leo wanted him put to death, but also because of his suspicions of his loyalty. Moreover, according to Theophanes Continuatus it was Michael who was negatively disposed towards Leo, and hated him. The phrase “ἀλλ’ ἔμελλεν ὑπ’ ὀδόντα τοῦτον ἔχων ἀεὶ καθάπερ διαπεπραγμένον ἱερεῖον δεῖξαι οὐκ εἰς μακράν”²⁸ used by the source is not ambiguous, as Afinogenov argued²⁹, since  K. Mpourdara, ‘Το έγκλημα καθοσιώσεως την εποχή της Εικονομαχίας’, in: V. Leontaritou et al. (eds.), Antecessor: Festschrift für Spyros N. Troianos zum 80. Geburtstag. Athens 2013, pp. 1035 – 1110, here pp. 1079 – 1083 (= K. Mpourdara, Καθοσίωσις και τυραννίς…Το πολιτικό αδίκημα στο Βυζάντιο [8ος–13ος αιώνας [Classica et Varia, 14]. Athens 2015, pp. 23 – 98, here pp. 67– 73).  See Zuckerman, ‘Chronicles’ (see above, note 9), pp. 129 – 135, who considers more trustworthy than Genesios and Theophanes Continuatus the testimony of Pseudo-Symeon, who does not accuse Michael Traulos of conspiracy. See also above n. 9.  As is believed by Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), pp. 330 – 331; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), pp. 203 – 204.  Genesios I.17, p. 15.48 – 50. This is the only point in Genesios’ narrative, until the conspiracy of Michael, where he mentions Traulos’ bravery (“Μιχαὴλ ὁ ἐξ ᾿Aμορίου τοῖς κατ’ ἀνδρείαν προκόπτων ἐν προτερήμασι”, “Μιχαὴλ παρῆν καὶ τολμηρία γλώσσης μείζων τῆς κατὰ γενναιότητα πάντῃ θρασύτητος” and “ἀνδρεῖον”. Ibidem, I.17, p. 15.44– 45, 51– 52 and 56.  Georg. Mon. Chron., pp. 787.20 – 788.6: “….καὶ ταῦτα μὲν κατὰ τῶν ὀρθοδοξούντων ἀφειδῶς καὶ ἀπανθρώπως διεπράττετο, κατὰ δὲ τῶν ἐν τέλει καὶ τῶν εὐπορωτέρων ἄλλην ἐπίνοιάν τινα πονηρὰν ὁ πονηρὸς καὶ παμμήχανος ἐμηχανήσατο βουλόμενος αὐτοὺς ἐλεεινοὺς καὶ πένητας ἀπεργάσασθαι. τί γὰρ ποιεῖ; αἰτίαις αὐτοὺς ἀφύκτοις καὶ ἐγκλήμασι περιβάλλει προφασιζόμενος προφάσεις ἐν ἁμαρτίαις, ἵνα τῷ δέει τῶν ἐγκλημάτων πᾶσαν αὐτῶν τὴν οὐσίαν ἀλογήσωσιν ὑπὲρ τῆς οἰκείας σωτηρίας, ἔσθ’ ὅτε δὲ καὶ συνεσκίαζε καθ’ ὧν τινων ἀνδρικωτέρων ἢ εὐφυεστέρων βασκαίνων τῆς εὐανδρίας καὶ εὐφυΐας αὐτοῖς ὡς νεωτερίσειν ὑποπτεύων· τινῶν μὲν τοὺς ὀφθαλμοὺς ἐξώρυττεν, ἄλλων δὲ τὰ μέλη ἠκρωτηρίαζεν καὶ ἑτέρους δεσμοῖς κατέχων μεθ’ ἡμέρας τινὰς δεινῶς ἀνῄρει”. Cf. also Zuckerman, ‘Chronicles’ (see above, note 9), p. 134, who believes that Genesios probably used George the Monk as a source.  Theoph. Cont., I. 21, p. 54.6 – 7.

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it is clear from the whole context that it was Michael who “was soon to offer Leo as a victim ready for sacrifice, having had him always between his teeth”, according to the translation of the recent editors of the first four books of Theophanes Continuatus.³⁰ Besides, Michael was less successful than Leo and it is more logical that he envied the emperor.³¹ Therefore, if Leo had been jealous of Michael, and intended to kill him, he could have done so when Michael was first accused of high treason; but he demonstrated patience, probably because of his affection for and kinship with Michael. Although Michael managed to refute the charges of plotting against Leo, he was not promoted from tourmarches of the phoideratoi to domestikos of the excubitors, as Afinogenov believes,³² since such a promotion cannot be documented. It is only Theophanes Continuatus who refers, mistakenly, to Michael as tourmarches of the phoideratoi,³³ while the other sources speak of Michael the domestikos of the excubitors. ³⁴ It seems that Michael remained in his previous position, for Genesios, recording Leo’s reaction when he was informed of the charges of conspiracy against him on the part of the domestikos of the excubitors, Michael, states that: “ἐκπέμπεται παρὰ βασιλέως διακυβερνᾶν τὸ ἐν αὐτῷ στρατολόγημα”.³⁵ This passage does not mean that “(Michael) was sent away to a provincial destination to conduct the levy for this same unit”, probably as tourmarches of the phoideratoi (in Codoñer’s reading),³⁶ but that the emperor sent Michael to command the corps that had previously been entrusted to him: “καὶ τὸ τῶν ἐξκουβίτων πεπίστευτο σύνταγμα”,³⁷ since the pronoun αὐτῷ refers, rather, to Michael (τὸ ἐν αὐτῷ [πεπιστευμένον] στρατολόγημα). Besides, there is no indication in Genesios’ subsequent narrative that Michael moved away from the capital; on the contrary, he was from then on kept under strict watch, which finally led to his arrest and imprisonment.³⁸ Then, according to the second version of Genesios’ colourful narrative, Michael started to speak against the emperor and his wife and, despite Leo’s repeated warn-

 Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 330 note 13; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 203, note 3.  Theoph. Cont., p. 55.  Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), p. 146.  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), 330; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), pp. 198 – 199.  Theoph. Cont., I.21, p. 54.4.  See for example Georg. Mon. Chron., 788.9 – 10; Genesios I.15, p. 15.45 – 46; Symeon Magister, 128.10, p. 213.1; cf. PmbZ 4990 with the rest of the sources; Signes Codoñer, Theophilos (see above, note 22), pp. 35 – 36.  Genesios, I.17, p. 15. l. 47– 48.  Signes Codoñer, Theophilos (see above, note 22), pp. 36 – 37.  Genesios, I.17, p. 15, l. 45 – 46.  See also the review for the book of Signes Codoñer, Theophilos by A. Gkoutzioukostas, BZ 109.1 (2015) p. 271 and A. Gkoutzioukostas, ‘Ο τουρμάρχης των φοιδεράτων (9ος–10ος αι.): Προβλήματα και παρατηρήσεις’, Byzantiaka 34 (2017) pp. 105 – 106.

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ings, did not stop accusing and threatening the emperor.³⁹ It has been argued – correctly, in our view – that the existence (recorded in the sources) of legends about Leo’s fall from the throne implies the clemency with which he faced implicit or real conspirators.⁴⁰ Perhaps his repeated warnings to Michael, regardless of whether this version is true or not, also reveal such an attitude. Finally, Michael was arrested and it was proved, according to Genesios, that he was planning to usurp the throne.⁴¹ Theophanes Continuatus also refers to the wellfounded accusations of high treason against Michael⁴² that were confirmed by the emperor’s interrogation of him. The intervention of Theodosia was probably a fictitious episode, which runs counter to the information that Michael accused the empress of inappropriate relations (αὐτοῦ τε τὴν γαμετὴν ἀνοσίοις γάμοις ἐγκαθυβρίσαι)⁴³ and makes her a more tragic figure concerning her husband’s end. But it seems that the real reason why Leo postponed Michael’s execution is mentioned in Genesios’ text, a point to which relatively little attention has been paid: the emperor wanted the interrogation to continue so that the rest of the conspirators could be identified and punished “συμβουλευσόμενόν τε τὸν Μιχαὴλ τηρηθῆναι κατάκλειστον, εἶθ’ οὕτως τὰ κατ’ αὐτὸν πλείονος τυχεῖν ἀνετάσεως καὶ τοὺς κεκοινωνηκότας αὐτῷ τοῦ συνθήματος, καὶ τηνικαῦτα τιμωρίαις ὑπάγεσθαι”.⁴⁴ There was too little time for a thorough investigation, since Michael’s arrest and interrogation took place on Christmas Eve,⁴⁵ while Leo sought a detailed and thorough investigation of the matter.

 Genesios, I.17, p. 15.50 ff.  PmbZ 4244.  Genesios, I.17, p. 16.75: “ἐλέγχεται Μιχαὴλ τυραννίδα”.  Theop. Cont., I.21, p. 34.19 – 20: “καὶ τέλος τῶν ἐλεγχόντων τὰ τῆς κατηγορίας κατεμπεδούντων κατατίθεται τυραννίδος ἐπίθεσιν μελετῶν”.  Genesios, I.17, p. 15.53 – 54. According to Treadgold, Byzantine Historians (see above, note 22), p. 88, note 34: “Genesius says that Michael criticized Leo’s marriage to Theodosia as “unholy [ἀνοσίοις γάμοις]”. However, Michael did not blame Leo for his marriage with Theodosia, but Theodosia for “unholy” sexual unions. See also A. Kaldellis, Genesios, On the Reigns of the Emperors: introduction, translation, and commentary (Byzantina Australiensia, 11). Canberra 1998, p. 19: “insulting the Empress by implications of unlawful sexual unions”. For a different intrerpretation see Afinogenov, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), 199 – 200; Zuckerman, ‘Chronicles’ (see above, note 9), p. 132.  Genesios I.18, p. 16.86 – 89. See also Vita Nicephori 207.30 – 33: “καὶ γὰρ τόν, δι’ οὗ τὰ τῆς ἀνταρσίας ὠδίνετο, εἱρκτῇ καὶ πέδαις εἶχε τηρούμενον, μενοῦντα ἕως ὁ ἐν ποσὶν ἀγὼν τῆς γενεθλίου τοῦ σωτῆρος ἡμέρας διανυσθείη καὶ τὰ κατ’ αὐτὸν ἐς τὸ ἀκριβὲς διασκέψαιτο”. Cf. Bury, A History of the Eastern Roman Empire (see above, note 13), p. 50.  According to certain scholars, the events took place a day earlier, on 23 December. See Korres, Λέων (see above, note 19), pp. 148 – 149 and note 18; I. Karagiannopoulos, Ιστορία Βυζαντινού Κράτους, II: Ιστορία Μέσης Βυζαντινής Περιόδου (565 – 1081). Thessaloniki 1996, p. 221.

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The unusual death to which Michael was condemned,⁴⁶ namely to be thrown into the furnace of the palace baths and burned, might be explained by the emperor’s anger at the betrayal of his old friend, as has been suggested.⁴⁷ After the postponement of Michael’s execution the narrative continues in a fictional manner.⁴⁸ Leo’s decision to keep Michael in the palace, his night visit to the prisoner and the episode with Michael’s servant and the papias, the visit of Theoktistos during the night and the dramatic assassination of the emperor have correctly been treated with scepticism,⁴⁹ but the fact remains that Leo was assassinated by the conspirators and supporters of Michael who had help from inside the palace.⁵⁰ In any case, from what has been said up to this point it seems that there was indeed a plot against Leo V and that Michael was implicated in it. Conversely, D. Afinogenov argues that Michael was not guilty of plotting. He advances as an important argument in support of his interpretation the brief reference in the Vita of Niketas of Medikion to the assassination of Leo: “Τινὲς γὰρ τῆς τάξεως νεωτερίσαντες καὶ ὡς ὑπ’ ἀγγέλου ὁδηγηθέντες εἰσῄεσαν ἀκωλύτως εἰς τὰ βασίλεια καὶ ἐπάταξαν αὐτὸν εἲσω τοῦ εὐκτηρίου μαχαίραις· ἔδοξε γὰρ προσφεύγειν ἐν τῷ θυσιαστηρίῳ, κἀκεῖσε ἐπατάχθη ἀνομήσας διακενῆς…Ἦν δὲ τούτῳ δέσμιος ὁ Μιχαὴλ δυσὶν ἁλύσεσι κατεχόμενος, καὶ εὐθέως λύσαντες αὐτὸν οἱ τὸν θήρα χειρωσάμενοι ἀνηγόρευσαν βασιλέα”.⁵¹ This “first-class contemporary source” – according to D. Afinogenov – indicates that Michael was not initially implicated in the conspiracy⁵². This is not, however, a strong argument, since Niketas was imprisoned by Leo V for six years and was finally released when Michael Traulos ascended the throne, as stated clearly in the same source: “οὕτως δὲ ἐκαρτέρησεν ὁ ὅσιος ἐν ἓξ ἔτεσι θλιβόμενος, κακουχούμενος, ὑστερούμενος, μέχρι τῆς τελευτῆς τοῦ θεομάχου Λέοντος…ὅστις [Michael] μέσος ἀρετῆς καὶ τοῦ ἔμπαλιν γενόμενος, τὴν μὲν πίστιν οὐκ ὤρθωσεν, τοὺς δὲ πατέρας ἡμῶν ἅπαντας ἐκ τῆς ἐξορίας ἀνεκαλέσατο καὶ τοὺς ἐν φυλακαῖς ἠλευθέρωσεν καὶ ὁ διωγμὸς ὁ πολὺς τῆς ἐκκλησίας ἐπαύσατο. ἐξῄει δὲ καὶ ὁ μακάριος πατὴρ ἡμῶν

 See Bury, A History of the Eastern Roman Empire (see above, note 13), p. 50; Karagiannopoulos, Ιστορία (see above, note 44), p. 221; Mpourdara, ‘To έγκλημα καθοσιώσεως’ (see above, note 23), pp. 1080, 1105 (= Mpourdara, Το πολιτικό αδίκημα [see above, note 23], pp. 68, 93).  Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), p. 147.  I. Paparregopoulos, Ιστορία του Ελληνικού Έθνους, III/2. Athens 51925, p. 221; Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), p. 147.  Paparregopoulos, Ιστορία (see above, note47), pp. 224 ff.; Bury, A History of the Eastern Roman Empire (see above, note 13), p. 52; Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), p. 151. See also Signes Codoñer, El periodo (see above, note 17), p. 164; Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 332; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 204.  Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), p. 151.  Vita Nicetae hegumeni Medicii (epitaphios) (BHG 1341), AASS Apr. I (3rd ed.), ch. 46 – 47 (p. XXVII).  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 331; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), pp. 203 – 204. See also Zuckerman, ‘Chronicles’ (see above, note 9), p. 134.

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Νικήτας”.⁵³ Consequently, the Vita is obviously in favour of Michael and against Leo V suppressing any mention of Michael’s conspiracy. Afinogenov’s opinion that Michael was not implicated in a conspiracy at the moment of his arrest is, therefore, not convincing. What Michael threatened to reveal to the emperor if his comrades took no action was, in my opinion, their involvement in the conspiracy against the emperor, not the ambush, as Genesios says: “ἀκριβολογησάμενος γὰρ τῷ Θεοκτίστῳ ὁ Μιχαὴλ τὰ τῆς ἐπιθέσεως, καὶ διαπορθμεύσας κρυφιομύστως τοῖς κεκοινωνηκόσιν αὐτῷ τῆς ἐνέδρας βαθεῖαν διάσκεψιν, ἐπισχυρίζεται κατ’ αὐτῶν τὴν κοινωνίαν φωράσαι τῷ ἄνακτι, εἴπερ καταμελήσειαν ἄρτι τῆς ἐγχειρήσεως”.⁵⁴ The narrative of Theophanes Continuatus, which attributes the organisation of the ambush to Michael’s conspirators, is also clear: “τοῖς ἡμῖν κεκοινωκόσι τῆς πράξεως πάντα ἀνειπεῖν διαπείλει τῷ βασιλεῖ, εἰ μὴ τι γένηται παρ’ ὑμῶν γενναῖον, τούτου με διασῶζον τοῦ θανάτου καὶ τῆς εἰρκτῆς”,⁵⁵ as is that of Symeon Magister and Logothetes: “πᾶσι τοῖς μετ’ αὐτοῦ συμβούλοις ἐμήνυσεν, ὡς εἰ μὴ σπουδάσητε ἐξελεῖν με τῆς φρουρᾶς, πάντας ὑμᾶς καταμηνύω τῷ βασιλεῖ”,⁵⁶ who – according to Afinogenov⁵⁷ – is considered a more trustworthy source for the assassination of Leo V than Genesios and Theophanes Continuatus. The word σύμβουλος used by Symeon Magister and Logothetes denotes Michael’s accessories, and not just his circle of trusted friends as Afinogenov has argued.⁵⁸ This is confirmed by the use of the same word in another passage from the same source: “Ἐπεὶ δὲ πολλοῖς τρόποις ὁ θεὸς βούλεται σῴζειν τὸν ἄνθρωπον…συνεχώρησε γὰρ ἐπαναστῆναι αὐτῷ τὸν υἱὸν αὐτοῦ Στέφανον, ὥσπερ ποτὲ ᾿Aβεσαλὼμ ἐπανέστη Δαυὶδ τῷ οἰκείῳ πατρί. συμβούλοις οὖν οὗτος πρὸς τοῦτο χρησάμενος τῷ τε ἀπὸ μοναχῶν Μαριανῷ καὶ Βασιλείῳ, τῷ Πετεινῷ λεγομένῳ, καὶ Μανουὴλ τῷ Κουρτίκῃ, συνειδότων αὐτῷ καὶ τῶν ἄλλων βασιλέων, τοῦτον τοῦ παλατίου κακῶς κατήγαγε καὶ ἐν τῇ Πρώτῃ νήσῳ ἐξορίσας ἀπέκειρεν μοναχόν”.⁵⁹ It is clear from the text that the monk Marianos, Basileios Peteinos and Manouel Kourtikes were not simply friends of Stephanos Lakapenos, but conspirators who supported his attempt to dethrone his father Romanos Lakapenos (920 – 944).⁶⁰ Similarly, the persons whom Michael addressed when he was imprisoned had been already implicated in his conspiracy.⁶¹

 Ibidem.  Genesios, I. 19, p. 18.40 – 44.  Theoph. Cont., I.25, p. 60.5 – 7.  Symeon Magister, 128.10, p. 213.62– 64.  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 332; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 205.  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 332; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 8), p. 205.  Symeon Magister, 136.84, p. 340.660 – 670.  For this conspiracy and the dethronement of Romanus see K. Mpourdara, Καθοσίωσις και τυραννίς κατά τους μέσους βυζαντινούς χρόνους. Μακεδονική δυναστεία (867 – 1056). Athens 1981, pp. 74– 77 (= K. Mpourdara, Το πολιτικό αδίκημα [see above, note 23], pp. 214– 217).

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Furthermore, great importance has been given to the testimony of the Vita of Euthymios of Sardis († 831) written by the future patriarch Methodios (843 – 847), which reads as follows: “σφάζεται ὁ θὴρ παρὰ τοῦ ἐχθροῦ καὶ ἐκδικητοῦ αὐτοῦ· οὕτω γὰρ καλεῖν τὸν τούτου διάδοχον γραφικώτατα δίκαιον, καθότι ἐχθράνας εἰς θάνατον διεκδικεῖν αὐτὸν πάλιν πειρᾶται ἐπί τε τοὺς συνανδροφόνους, καὶ τὸ δόγμα αὐτοῦ”.⁶² Afinogenov translates the text as follows: “the beast [Leo V] was slain by his enemy and avenger, for it is right to call thus his successor in full accord with the scriptures, as he, having been hostile even to death, attempted to avenge him against his fellow murderers, as well as in regard to his doctrine”.⁶³ The scholar believes that the only possible meaning of the phrase “διεκδικεῖν…ἐπὶ τε τοῦς συναδροφόνους” is that Michael punished the murderers of Leo V.⁶⁴ Consequently, he believes that Michael did this because he wanted to dissociate himself in this way from that murder.⁶⁵ Signes Codoñer observed that the text should not be taken literally, since the author seems to play with the phrase “παρὰ τοῦ ἐχθροῦ καὶ ἐκδικητοῦ” taken from Psalm 8:2, where God is said to “still the enemy and the avenger” (τοῦ καταλῦσαι ἐχθρὸν καὶ ἐκδικητῆν). He also pointed out that it is not explicitly said that Michael succeeded in punishing those who murdered Leo, but merely that “he ‘at-

 See also Vita Ignatii, ch. 6, p. 10.9 – 13: “…δομέστικος τῶν ἐκσκουβίτων ὢν τότε καὶ ὡς τυραννίδα μελετῶν διαβληθεὶς καὶ κατακλεισθείς, διὰ τῶν αὐτοῦ δὲ συνωμοτῶν καὶ συνασπιστῶν λεληθότως τοῖς βασιλείοις ἐν σχήματι κληρικῶν ἐπεισελθόντων ὄρθρου καὶ τὸν τύραννον ἀνῃρηκότων αὐτὸς εὐθὺς ἀναγορευθείς…”; Skylitzes, 22.16 – 20: “ὁ δὲ Μιχαὴλ ἀδείας λαβόμενος λέγει πρὸς τὸν Θεόκτιστον ‘καιρός, ὦ Θεόκτιστε, τοῖς συνωμόταις ἐπαπειλῆσαι, ὡς εἰ μὴ τάχιον σπεύσουσιν ἐξελέσθαι τοῦ κινδύνου ἡμᾶς, πάντα τὰ τῆς πράξεως ἀνακαλύψαι τῷ βασιλεῖ.’ καὶ τοῦ Θεοκτίστου, ὡς ἐκελεύσθη, ποιήσαντος, εἰς ἀγωνίαν οὐ τὴν τυχοῦσαν ἐνέπεσον οἱ συνίστορες καὶ διεσκοποῦντο, πῶς ἂν αὐτοί τε σωθεῖεν καὶ τὸν ὅσον οὐδέπω κινδυνεύοντα θανεῖν διασώσαιεν. ῥάπτουσιν οὖν βουλήν, ἥτις αὐτούς τε ἐρρύσατο καὶ τῷ Μιχαὴλ πρὸς τῇ ζωῇ καὶ τὴν βασιλείαν ἐχαρίσατο”; Zonaras, III, 333.13 – 334.5: “καὶ ὁ Μιχαὴλ τῷ παπίᾳ φησὶν ὡς ‘εἰ βούλει αὐτός, οὐ τὸν κίνδυνον ἐκφευξόμεθα μόνον, ἀλλὰ καὶ τὰ μελετώμενα ἡμῖν εἰς ἔργον ἐκβήσεται.’ καὶ ὅς ‘τὸ παριστάμενόν σοι πρᾶττε’ φησίν, ‘ἐμὲ δ’ ἕξεις ὅπῃ βούλει ἑπόμενον.’ ἐγχαράττει τοίνυν αὐτίκα γραφὴν πρὸς τούς οἱ τῶν βουλευμάτων μετέχοντας, ἀπειλῶν ὡς εἰ μὴ τάχος ἐλεύσονται καὶ τὰ βεβουλευμένα θῶνται ἐπιτελῆ (εἶναι γὰρ τοῦτο ῥᾴδιον, ὡς αὐτὸς ᾠκονόμησε), πάντας ἀνακαλύψει τῷ βασιλεῖ καὶ οὐκ αὐτὸς μόνος τοῦ κινδύνου μεθέξει”.  J. Gouillard, ‘La Vie d’Euthyme de Sardes († 831): Une oeuvre du patriarche Méthode’, TM 10 (1987) pp. 1– 101, ch. 10, l. 199 – 201.  Afinogenov, ‘Conspiracy” (see above, note 18), p. 333; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 206. Cf. also the French translation by the editor Gouillard, ‘La Vie d’Euthyme’ (see above, note 60), pp. 34 and 36: “la fauve est égorgé par son “ennemi et vengeur” – il est bien permis, en parfaite conformité avec l’Écriture, d’appeler ainsi son successeur, puisque après lui avoir voué une inimitié mortelle, il entreprend ensuite de le venger contre les complices de l’assassinat et de venger sa doctrine”.  But see Treadgold, Byzantine Historians (see above, note 22), p. 89 note 40: “Afinogenov’s suggestion that Michael punished the conspirators (except nominally, for propaganda purposes) gives too much weight to Methodius’ Life of Euthymius of Sardis”.  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 333; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 206.

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tempts in turn’ (πάλιν πειρᾶται) to avenge Leo in the person of his fellow murderers”. Nor does he exclude the possibility that Michael did punish some of the conspirators or even certain of the protagonists, but not all of them, because he needed their support in order to remain in power. He supposes, in fact, that Michael could have punished those who had committed the murder and Theophilos some of the masterminds of Leo’s assassination.⁶⁶ In our opinion, however, the text should be interpreted differently. Michael is indeed presented as the enemy and avenger of Leo. Although he had been hostile towards Leo even to death, he attempted in turn to defend him in regard to his (Leo’s) fellow-murderers (συνανδροφόνους) and his doctrine; it is clear that the pronoun αὐτοῦ refers to Leo and this genitive defines not only the noun δόγμα but also the noun συνανδροφόνους, as may also be inferred from the use of the intensive “τε” and the conjuction “καί.”⁶⁷ The word “συνανδροφόνους”, therefore, does not refer to those who murdered Leo V, but to Leo’s instruments, who persecuted the iconophiles. Consequently, the continuation of Leo’s iconoclastic policy by Michael is implied here.⁶⁸ In addition, such an interpretation fits very well, taking into consideration what follows in the Vita, which says that while initially, after Michael Traulos ascended the throne, there was the impression that the slaughter of the supporters of the icons would cease, the executions of iconophiles were only suspended for a time, while the impiety remained: “Καὶ τῆς μὲν ὡς ἐν νυκτὶ πειρατεύσεως καὶ λῃστρικῆς κατὰ τῶν ὀρθοδόξων φονοκτονίας ἐδόκει μικρὸν ἀποπαύειν τὴν χεῖρα, ὡς αἰσχυνόμενος διά τε τὴν τοῦ προσώπου ὑπαλλαγήν, ἵνα μὴ φαίνηται αὐτὸς ὁ σφαγεὶς ἔτι καὶ ἐπὶ τούτου διαταττόμενος…Αἰθρία δ’ ὅμως καὶ ἥλιος ὁ τῆς ἀληθείας ὑποδείκτης καὶ τῶν ἐλαττωμάτων θριαμβευτὴς οὐκ ἐπέλαμψεν, ἀλλ’ ὅπερ ἔφην, μόνον ἡ κατὰ τῶν εὐσεβούντων φονοκτόνος χεὶρ εἰς ὅσον κεκράτητο, οὐ μὴν ἡ τῆς ἀσεβείας σκοτόμηνα λέλυτο”.⁶⁹ It can not be argued, therefore, on the basis of the information supplied by the Vita of Euthymios, that Michael punished the murderers of Leo V. Besides, the other Byzantine sources attribute the punishment of those who actually assassinated Leo V to Michael’s son and successor Theophilos, not his father.⁷⁰ Finally, the information of Theophanes Continuatus, that: “᾿Aνῃρηκότες δὲ τὸν Λέοντα οἱ περὶ τὸν Μιχαήλ, ὡς ἐν τῷ πρὸ τούτου ἡμῖν δεδήλωται συντάγματι, τὸ τούτου νεκρὸν σύροντες ἀνηλεῶς τε καὶ ἀφειδῶς διὰ τῶν Σκύλων εἰς τὸν ἱππόδρο-

 Signes Codoñer, Theophilos (see above, note 22), pp. 69 – 71.  The translation of Gouillard, ‘La Vie d’Euthyme’ (see above, note 62), p. 36 (“…de le venger contre les complices de l’assassinat et de venger sa doctrine”), is not accurate at this point.  Cf. Gouillard, ‘La Vie d’Euthyme’(see above, note 62), p. 35, note 65. See also Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 333, who remarks: “The passage from the Life of Euthymios (specifically the preposition συν– in the word συνανδροφόνους) shows that Michael’s propagandistic efforts failed to convince at least some of the Byzantines…”; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 206. It is obvious that the scholar understands the difficulties caused by such an interpretation.  Gouillard, ‘La Vie d’Euthyme’(see above, note 62), ch. 10, l. 202– 208.  Signes Codoñer, Theophilos (see above, note 22), p. 68, note 40.

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μον ἐξήγαγον, μή τινα φόβον ἔχοντες ἤδη διὰ τὸ πλήρη εἶναι τῶν ἐπιβούλων καὶ συνωμοτῶν τὴν βασίλειον αὐλήν”,⁷¹ does not mean that the imperial court was full of plotters and conspirators in general⁷², thus revealing widespread discontent with Leo V, since the passage refers specifically to Michael’s supporters and co-conspirators, who murdered Leo and managed to secure Michael’s ascension to the throne, preventing any possible counteraction against Michael. Concerning the emperor’s keeping of the key on his own person (according to Genesios), that does not, in our opinion, imply his isolation and lack of trust in anyone,⁷³ but is rather an invention that embellishes the narrative and makes it more vivid. Besides, if that had been Leo’s frame of mind, then he would have taken more drastic measures for Michael’s secure confinement and his own protection. Nor it is certain that the movement of Thomas the Slav⁷⁴ began toward the end of Leo’s reign, as is stated in the less reliable “Syrian” version⁷⁵ fabricated by Michael’s propaganda, in the letter of Michael II to Louis the Pious,⁷⁶ which expresses the imperial version, and in other sources,⁷⁷ as for example the above mentioned contemporary Vita of St Euthymios,⁷⁸ which should also have been influenced by the imperial propaganda,⁷⁹ or that the revolt of Thomas was favoured by the climate of dissatisfaction against the emperor that finally led to Leo’s assassination.⁸⁰

 Theoph. Cont., ΙΙ.1, p. 40.17– 41.1.  As is believed by Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 333; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 212.  As is believed by Signes Codoñer, Theophilos (see above, note 22), p. 67  For Thomas there are two different versions, the “Syrian” and the more reliable “Micrasiatic” (see P. Lemerle, ‘Thomas le slave’, TM 1 [1965] pp. 255 – 297 [repr. P. Lemerle, Essais sur le monde byzantin. London 1980, no. VII]), which have resulted in various interpretations about this person. See more recently Signes Codoñer, Theophilos (see above, note 22), pp. 183 – 196, who, after a careful analysis of the two versions of the sources concerning Thomas, contrary to his preview conclusion (see Signes Codoñer, El period [see above, note 17], pp. 241– 243) argued that there were two different persons: Thomas the Slav and Thomas the Armenian. Nonetheless, as we have also remarked in our review of this book, BZ 109.1 (2015) p. 276, although this distinction resolves some questions, it cannot explain all the contradictory information in the sources. Moreover, the proposition that “Thomas the Armenian disappeared from history because of his identification with Thomas the Slav” is not entirely convincing.  Theoph. Cont., II.10, p. 78.26 – 27. See Lemerle, ‘Thomas’ (see above, note 74), pp. 283 – 284; PmbZ 8459.  Ed. A. Werminghoff, MGH Legum sectio III, Concilia II/2. Hannover/Leipzig 1908, pp. 475 – 480.  See Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), pp. 335 – 336; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), pp. 209 – 210; Signes Codoñer, Theophilos (see above, note 22), pp. 41– 45, 191– 193.  See also D. Afinogenov, ‘The Date of Georgius Monachus Reconsidered’, BZ 92 (1999) pp. 446 – 447.  See PmbZ 8459; Treadgold, Byzantine Historians (see above, note 22), pp. 84– 85 note 24: “However, propaganda need be no more accurate if it is contemporary, and as the official version disseminated in both Constantinople and the West the misinformation that Thomas rebelled against Leo naturally deceived Methodius, who was in Rome in 820 and continuously confined to a monastery from his return to Constantinople in 821 until he composed the Life of Euthymius in 831”.

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Leo was a capable and successful emperor, as is admitted by the Patriarch Nikephoros “εἰ καὶ ἀλάστορα, ἀλλ’ οὖν ἐπιμελητὴν τῶν κοινῶν ἡ πόλις ἄνδρα ἀπώλεσεν”.⁸¹ According to Afinogenov,⁸² this positive assessment of Leo mentioned in Genesios and Theophanes Continuatus derives from the use of an unknown source that was in favour of Leo V,⁸³ since there is no such testimony in Symeon Magister and Nikephoros is very cruel towards Leo in his work Refutatio et Eversio. ⁸⁴ It should be said, however, that Nikephoros’ criticism of Leo refers only to his religious policy, as in other iconophile hagiological sources that focus only on Leo’s iconoclasm,⁸⁵ which caused a climate of discontent against the emperor.⁸⁶ But Leo was a successful emperor as regards his military and foreign policy towards the Bulgars⁸⁷ and victories against the Arabs,⁸⁸ and, apart from his iconoclasm, he displayed a strong interest in the welfare of the empire, since he rebuilt many fortresses and revived towns in Macedonia and Thrace,⁸⁹ administered justice himself,⁹⁰ and chose the best and most

 Cf. also Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), pp. 162– 163.  Theoph. Cont., I.19 (p. 48.8 – 9).  Afinogenov, ‘Conspiracy’ (see above, note 18), p. 334; Idem, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), p. 207.  See Signes Codoñer, El period (see above, note 17), p.140, who gives three different explanations for Nicephorus’ assessment: a) because Nicephorus intended to show his criticism of Leo’s iconoclasm as objective, b) because the patriarch himself helped Leo gain the throne, and c) because there is an error, which does not satisfy Afinogenov.  Nicephori Patriarchae Constantinopolitani refutatio et eversio definitionis synodalis anni 815, ed. J. M. Featherstone (CCSG 33). Turnhout 1997, ch. 2.27– 33: “εἰς ὅ,τι δὲ τῷ χριστομάχῳ τὰ βεβουλευμένα, ὃς ταῦτα ἐπινοῶν ἔδρα, ἐπεραίνετο καὶ εἰς οἷον τέλος τὰ ἐπικεχειρημένα ἐκβέβηκε, τὸ θυσιαστήριον μέγα κεκράξεται· ὃ καὶ ζῶν κακῶς καθαιρῶν ἐβεβήλου, καὶ ἀναιρούμενος ἐνδίκως τῷ λύθρῳ τῶν ἐναγῶν αἱμάτων πλέον ἔχρανέ τε καὶ κατεμόλυνεν, ἄξια ὄντως τὰ ἐπίχειρα τῆς εἰς Χριστὸν ὕβρεως δεξάμενος ὁ ἀλιτήριος”.  Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), pp. 98 – 143; PmbZ 4244.  According to Korres, Λέων E΄(see above, note 19), pp. 146, 156 – 163, this climate against Leo was probably exploited by Michael, although an iconoclast himself, despite the fact that there is no explicit connection with Michael’s conspiracy in the sources. See PmbZ 4244; but it seems that there was at least the hope that the persecutions against the iconophiles would cease. See above about the information of Vita of Euthymios of Sardis. See also Afinogenov, ‘Льва Армянина’ (see above, note 18), pp. 213 – 214.  See Korres, Λέων E΄ (see above, note 19), pp. 85 – 97; PmbZ 424 (p. 675); P. Sophoulis, Byzantium and Bulgaria, 775 – 831 (East Central and Eastern Europe in the Middle Ages, 450 – 1450, 16). Leiden 2011, pp. 245 – 286.  Genesios, I.15, p. 13.83 – 85: “Τοίνυν ὁ βασιλεὺς Λέων, κατά τε Βουλγάρων καὶ ᾿Aγαρηνῶν νεανιευσάμενος καὶ ἀηττήτῳ οἰήσει κατασχεθείς, ἀλαζονικώτερος ἅπασι κατεφαίνετο”.  Genesios, I.23, p. 21.34– 38: “ ᾿Aλλὰ καὶ τῶν πρός τι λυσιτελούντων εἴ τι διέγνωστο, φιλοπονίας οὐκ ἔληγεν· δι’ ἧς κατά γε Θρᾴκην Μακεδονίαν τε πᾶσαν καὶ ἕως τῶν ὁρίων τῆς Σκυθῶν γῆς πόλεις ἀνενεώσατο, αὐτὸς ἐπελθὼν σὺν στρατιώτισι φάλαγξι, ὅπως τάς τε πολεμίων ἐφόδους ἐκτρέποιτο καὶ ταῖς τούτων ἐπισκευαῖς παρέχοι τὸ εὐπεράτωτον”. Cf. Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), p. 164; Sophoulis, Bulgaria (see above, note 83), pp. 285 – 286.  Theoph. Cont., Ι.19, p. 48.9 – 13: “καὶ δικαιοσύνης λέγεσθαι μὲν ἐραστὴς ἐβούλετο, οὐκ ἐγίνετο δέ· πλὴν ἀντεποιεῖτο ταύτης, καὶ πολλὰς τῶν κρίσεων δι’ ἑαυτοῦ ἐξεπέραινε κατὰ τὸ Λαυσιακὸν ἐγκαθή-

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skilful men for military and administrative positions.⁹¹ In our opinion, every positive assessment of Leo in the sources should not be attributed to the use of an unknown source or tradition biased in his favour. In conclusion, then, in our analysis a conspiracy against Leo organized by Michael did exist, fostered by the latter’s ambition⁹² to ascend the imperial throne. Michael was neither the victim of Leo’s envy nor a disappointed loyalist, but a crafty conspirator.

μενος”. Cf. Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), pp. 163 – 164; A. Gkoutzioukostas, Απονομή δικαιοσύνης στο Βυζάντιο 9ος-12ος αι. Τα δικαιοδοτικά όργανα και δικαστήρια της πρωτεύουσας (Βυζαντινά Κείμενα και Μελέται 37). Thessaloniki 2004, pp. 58 – 60, with sources and bibliography. Leo issued also a law about marriage. See O. Kresten, ‘Datierungsprobleme “isaurischer” Eherechtsnovellen I. Coll. I 26’, FM IV (1981) pp. 37– 106.  Theoph. Cont. Ι.19, p. 48.9 – 13: “καὶ περὶ τὰς ἀρχὰς δὲ καὶ ἡγεμονίας, οὐ τὰς πολιτικὰς δὴ μόνον ἀλλὰ καὶ τὰς στρατηγικάς, διεπτόητο ἰσχυρῶς καὶ χρημάτων ἥττων αὐτὸς ὢν τοὺς ἀδωροτάτους πάντων προέκρινεν, ἀριστίνδην πάντας ἀλλ’ οὐ κατὰ πλοῦτον τιμῶν”. Cf. Korres, Λέων Ε΄ (see above, note 19), p. 163.  Bury, A History of the Eastern Roman Empire (see above, note 13), p. 54; Korres, Λέων Ε΄(see above, note 19), p. 146.

Valerio Massimo Minale

Legal Elements in Digenis Akritas It is well known as the Digenis Akritas ¹ represents a literary source full of precious pieces of information concerning the social contest of a border region belonging to the Byzantine empire during the spread struggle against the Arabs.² The work would have had a rather complex formation, which started from a tradition remounting to the feats realized by Heraclius against the Persians and sung by George of Pisidia – as Henri Grégoire used to write³ – and then to some legends concerning Leo III, the Isaurian, and his son Constantine V Copronymus,⁴ the first “iconoclastic” emperors.⁵

 For the Italian reader: P. Odorico (ed.), Digenis Akritas. Poema anonimo bizantino. Firenze 1995 with E. V. Maltese, Prefazione, pp. IX – XVII, and P. Odorico, Introduzione, pp. XXI – LIII; F. Rizzi Nervo (ed.), Dighenis Akritis. Versione dell’Escorial. Soveria Mannelli 1996; moreover, S. Impellizzeri, Il Digenis Akritas. L’epopea di Bisanzio. Firenze 1940; we will use, without forgetting E. Trapp, Digenes Akrites. Synoptische Ausgabe der ältesten Versionen. Wien 1971 (but see L. Politis, “Digenis Akritas”: apropos de la nouvelle edition de l’epopee byzantine, Scriptorium 27 [1973] pp. 327– 351); E. Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis. The Grottaferrata and Escorial Versions. Cambridge 1998, with the Introduction (pp. XIII – LXI).  Apart from the western edition of the monumental work of Alexander A. Vasiliev, that is to say H. Gregoire/M. Canard (ed.), Byzance et les Arabes, I: La dynastie d’Amorium. 820 – 867, and II: La dynastie macédonienne. 867 – 959. Bruxelles 1935 (1959); E. Honigmann, Die Ostgrenze des byzantinischen Reiches von 363 bis 1071 nach griechischen, syrischen und armenischen Quellen. Bruxelles 1935 and more recently M. Canard, Les relations politiques et sociales entre Byzance et les Arabes, DOP 18 (1964) pp. 35 – 56 (= Idem, Byzance et les Musulmans du Proche Orient. London 1973, no. XIX) together with H. Ahrweiler, LʼAsie Mineure et les invasions arabes (VIIe-IXe siècles), Revue Historique 227 (1962) pp. 1– 32, for every further quotation we refer to I. Shahid, Byzantium and the Arabs, published in several volumes in Washington (I.1 and I.2, 1995 / II.1, 2002 and II.2, 2009), but also to M. Bonner (ed.), Arab-Byzantine Relations in Early Islamic Times. Burlington 2004; finally, O. Heilo, Eastern Rome and the Rise of Islam. History and Prophecy. London 2015.  Autour de l’epopee byzantine. London 1975.  See the second chapter of A. Lombard, Constantin V, empereur des Romains, Paris 1902; moreover, N. Adontz, Les légendes de Maurice et de Constantin V, empereurs de Byzance, in: Mélanges J. Bidez, II (= Annuaire de l’Institut de Philologie et d’Histoire Orientales 2 [1933/1934]). Bruxelles 1934, 1– 12.  L. Brubaker/J. F. Haldon, Byzantium in the Iconoclast Era (ca.680 – 850). The Sources: An Annotated Survey. Aldershot 2001, pp. 165 ff., and 286 ff. concerning the legal sources; generally L. Brubaker/J. Haldon, Byzantium in the Iconoclast Era, c. 680 – 850: A History. Cambridge 2011 – with a new sight on the so-called iconoclasm; on the older interpretations see W. E. Kaegi, The Byzantine Armies and Iconoclasm, Bsl. 27 (1966) pp. 48 – 70; M. V. Anastos, Church and State during the First Iconoclastic Controversy (726 – 787), Rivista di studi storico-religiosi 1 (1957) pp. 279 – 280; D. Savramis, Die Kirchenpolitik Kaiser Leons III., Südostforschungen 20 (1961) pp. 1– 22; J. Atkinson, Leo III and Iconoclasm, Theoria. A Journal of Social and Political Theory 41 (1973) pp. 51– 62. We would like to remember also G. Ostrogorsky, Über die vermeintliche Reformtätigkeit der Isaurier, BZ 30 (1929) pp. 394– 399. https://doi.org/10.1515/9783110729474-007

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At a certain point, different τραγουδία, mainly the Song of Armuris ⁶ (connected with the fall of Amorium taken by the Saracens under Theophilus in 838)⁷ and the so called Cycle of the Doukas ⁸ (speaking about Andronicus and Constantine, respectively father and son, who had been in disgrace with Leo VI the Wise),⁹ were collected together probably in the first half of the tenth century and then were re-elaborated after the defeat of Manzinkert in 1071, during the Komnenian dynasty.¹⁰ But beyond the history of the manuscripts – in order of antiquity, Grottaferrata (end of the XIIIth – beginning of the XIVth c.), Escurial (XVth c.), Sumela (between the XVIth and the XVIIth c.), Andros (XVIIth c.), Chios (a prose version of 1632) and Oxford (a rhyme version of 1670)¹¹ – and the reconstruction of the original text, which may have in the first two exemplars two families, characterized by different linguistic styles, one literary and the other more popular,¹² our interest will be concentrated on individuating the legal elements preserved in the epic poem.¹³ The protagonist comes from the union between the Emir Masur of Syria and the daughter of a strategos of Cappadocia, belonging to the line of the Doukas from the

 C. Carpinato, Il Canto di Armuris: una traduzione come strumento di indagine. Elementi di “traduzione metatestuale”, ovvero metatesto per una “traduzione totale”, in: A. Rigo/A. Baduin/M. Trizio (edd.), Vie per Bisanzio, I. Bari 2013, pp. 169 – 190, together with Ead., “Questo matrimonio s’ha da fare”: una lettura del canto di Armuris, in: V. Costantini/M. Kappler (edd.), Suzisat-i mu’ellefe. Contaminazioni e spigolature turcologiche. Scritti in onore di Giampiero Bellingeri. Crocetta del Montello 2010, pp. 123 – 131; for an Italian translation see R. Romano, Storia e leggenda nel canto di Armuris, Italoellenika 7 (1997) pp. 217– 227; finally, still fundamental on the oral tradition is S. Baud-Bovy, La chanson d’Armouris et sa tradition orale, Byz. 13 (1938) pp. 249 – 252.  J. Signes Codoñer, The Emperor Theophilos and the East, 829 – 842: Court and Frontier in Byzantium during the Last Phase of Iconoclasm. Farnham 2014, 279 ff.  In particular, R. Romano, Per la ballata di Andronico e Costantino, canto popolare in volgare medievale, in Parerga. Contributi filologici. Napoli 2003, pp. 61– 65.  D. Polemis, The Doukai. A Contribution to Byzantine Prosopography. London 1968, pp. 16 – 25.  In particular, L. Politis, L’epopee byzantine de Digenis Akritas. Problemes de la tradition du texte et des rapports avec les chansons akritiques, in: Atti del Convegno Internazionale sul tema La poesia epica e la sua formazione, Accademia nazionale dei Lincei, Roma 28 marzo-3 aprile 1969. Roma 1970, pp. 551– 581.  Jeffreys, Introduction op. cit. pp. XVIII – XXIII together with M. Jeffreys, Digenis Akritas Manuscript Z, Dodone 4 (1975) pp. 163 – 201 (= E. Jeffreys/M. Jefferys, [edd.], Popular Literature in Late Byzantium. London 1983, no. V); moreover, C. Jouanno (ed.), Digénis Akritas, le héros des frontières. Une épopée byzantine. Turnhout 1998, pp. 7– 20; D. Ricks, Byzantine Heroic Poetry. Bristol/New Rochelle 1990, pp. 1– 26; J. Valero Garrido, Basilio Digenis Akritas. Barcelona 1981; M. Castillo Didier, Poesia heroica griega. Epopeya de Diyenis Akritas. Canteres de Armuris y de Andronico. Santiago 1994 and, D. B. Hull (ed.), Digenis Akritas: The Two-blood Border Lord. Athens (Ohio) 1972, pp. XXV – XXVIII.  Jeffreys, Introduction op. cit., pp. XXVI – XXX.  About a vexata quaestio, E. Trapp, Digenes Akritas, Epos oder Roman? in: Studi classici in onore di Q. Cataudella, II. Catania 1972, pp. 637– 643, but also H.-G. Beck, Formprobleme des Akritas-Epos, in: Beiträge zur Südosteuropa-Forschung. München 1966, pp. 137– 146 (= Idem, Ideen und Realitäten in Byzanz. Gesammelte Aufsätze. London 1972, no. XVIII).

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mother and to that one of the Kinnamoi from the father;¹⁴ his name, Basileios Digenis Akritas, symbolizes the three peculiar aspects of his figure, that is to say the devotion to the central power, the origin from a double blood, Arabic and Greek, finally the duty to defend the frontier of the empire: in fact, ἄκραι was the specific term, in plural, to point indeed the borders, while the ἀκρίται were the commanders put on those borders against the foreign enemies, in our case the Arabs.¹⁵ After the first three chapters, where is narrated the love felt by Masur for the Byzantine princess, and his conversion to the Christianity in order to obtain her hand, the story of Digenis starts, felt in love like the father with the daughter of a nobleman: he would have spent his live by sharing it between the fight against some groups of bandits called ἀπελάται and sometime, to be precise two times, the infidelity to his young wife. The death would have arrived for the couple at the same moment and in the general sadness. Now, even if the story could be considered simple and following the structure of an elementary epic poem,¹⁶ the points to underline concerning law are rather copious and surely relevant. In the first chapter we consider the events – abduction of the girl, request of ransom and final duel – which launch the sequence finishing with the marriage between Masur and the feminine descendant of the Doukas-Kinnamoi: there is something of legal in these facts, because they are inserted into a sort of codification which permitted the custom of the plunder;¹⁷ moreover, at the verses 270 – 271,¹⁸ when the  Actually, the Escurial version has Krymagistri, which is probably a more correct name of the family.  See P. Kayaalp, Frontier Warriors as Cultural Mediators: Shifting Identities of Byzantine and Turkish March Fighters as Elicited from Anatolian Epic Literature, Mediaevistik 25 (2012) pp. 119 – 130; A. D. Beihammer, Defection across the Border of Islam and Christianity: Apostasy and Cross-cultural Interaction in Byzantine-Seljuk Relations, Speculum 86 (2011) pp. 597– 651; Y. Rotman, Byzance face a l’Islam arabe, VIIe-Xe: d’un droit territorial a l’identite par la foi, Annales 60 (2005) pp. 767– 788; E. Jeffreys, Akritis and Outsiders, in: D. C. Smythe (ed.), Strangers to Themselves: The Byzantine Outsider. Papers from the Thirty-second Spring Symposium of Byzantine Studies, University of Sussex, Brighton, March 1998. London/New York 2000, pp. 189 – 202, after C. Chuaqui, Paladines άrabes y byzantinos, Estudios de Asia y Africa 19 (1984) pp. 378 – 401; N. Oikonomides, L’épopée de Digénis et la frontière orientale de Byzance aux Xe et XIe siècles, TM 7 (1979) pp. 375 – 397 (= Idem, Byzantium from the Ninth Century to the Fourth Crusade. London 1992, no. XVII) and Idem, L’organisation de la frontière orientale de Byzance aux Xe-XIe siècles et le Taktikon de l’Escorial, in: Actes du XIV e Congres internationale des études byzantines. Bucarest, 6 – 12 septembre 1971. Bucureşti 1974, pp. 285 – 302; also A. Pertusi, Tra storia e leggenda: Akritai e Ghazi sulla frontiera orientale di Bisanzio, and H. F. Graham, Digenis Akritas a Source for Frontier History, ibidem pp., 237– 283 and 321– 329; moreover, V. Christides, Arabic Influence on the Akritic Cycle, Byz. 49 (1979) pp. 94– 109, together with G. Huxley, Antecedents and Context of Digenes Akritas, GRBS 15 (1974) pp. 317– 338.  See A. Pertusi, La poesia epica e la sua formazione: problemi sul fondo storico e la struttura letteraria del Digenis Akritas, in: La poesia epica e la sua formazione, op. cit., pp. 481– 544.  See A. Laiou, Sex, Consent and Coercion in Byzantium, in: A. Laiou (ed.), Consent and Coercion to Sex and Marriage in Ancient and Medieval Societies. Washington 1993, pp. 109 – 221 (= Ead. Women, Family and Society. Aldershot 2011, no. I), and L. Garland, “Be Amorous, But Be Chaste …”: Sexual

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brothers go to ask the sister back, we read that the father had been exiled by way of the anonymous denunciation of some συκοφάντες for a not better specified “excess” (διὰ τὴν τιμωρίαν) or according with the Escurial version an “insurrection” (διὰ μούρτη εἰς τὰ φουσάτα) and this help us to understand, as we will see, the reason which would persuade the emperor to return to Digenis, during their meeting, his properties, probably these once stolen from the family of the wife.¹⁹ The second chapter tells the attempt of betrayal thought by Masur, but inspired by his mother, who tries to force him to return to the original faith; afterwards, we observe the regret toward his wife: if the marriage was based on the oath to became Christian, on consequence this kind of betrayal seems to appear similar to an authentic treason to a general system of values.²⁰ Other interesting places are the verses 68 – 69,²¹ where reappears the topic of the oath, this time connected with the titles of πατρίκιος and προτοσπατάριος promised by the strategoi who were in war against Masur’s father; moreover, the verses 193²² and 272– 274²³ again on the relevance of the observance of the pacts when the wife goes to Syria to reclaim the same Masur (Masur: βλέπε, καλή, μὴ παραβῇς τοὺς ἐν τῷ μέσῳ ὅρκους; the wife: βλέπε, χρυσὲ αὐθέντα μου, μὴ παραβῇς τοὺς ὅρκους): the threat is completed by the quotation of a biblical passage (Psalms 7.11 and Proverbs 24.12)²⁴ and by an anathema (vv. 275 – 279). The third chapter, which reports the return from Syria of Digenis’ father, closes the section devoted to Masur. Here we would like to stress the motive of love as a

Morality in Byzantine Learned and Vernacular Romance, BMGS 14 (1990) pp. 62– 120; on the specific matter, P. Mackridge, “None but the Brave Deserve the Fair”. Abduction, Elopement, Seduction, and Marriage in the Escorial Digenes Akrites and Modern Greek Heroic Songs, in: R. Beaton/D. Ricks (edd.), Digenes Akrites. New Approaches to Byzantine Heroic Poetry. Aldershot 1993, pp. 150 – 160, and Idem, Bride-Snatching in Digenes Akrites and Cypriot Heroic Poetry, in: Επετηρίς Κέντρου Επιστημονικών Ερευνών 19 (1992) pp. 617– 622, together with S. Ekdawi/P. Fann/E. Philokyprou, Bold Men, Fair Maids and Affronts to their Sex: the Characterization and Structural Roles of Men and Women in the Escorial Διγενής Ακρίτης, BMGS 17 (1993) pp. 25 – 42; finally, P Karlin-Hayter, Notes on Byzantine Marriage: Raptus-αρπαγ or ήμνηστείαι? DOP 46 (1992) (= Homo Byzantinus. Papers in Honor of Alexander Kazhdan), pp. 133 – 154.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. pp. 18 – 19.  See also ch. 4, vv. 55 – 56.  See P. Magdalino, Honour among Romaioi: The Framework of Social Values in the World of Digenes Akrites and Kekaumenos, GRBS 13 (1989) pp. 183 – 218; moreover, E. Elizbarashvili, The Formation of a Hero in Digenes Akritas, GRBS 50 (2010) pp. 437– 450; R. Beaton, Cappadocians at Court: Digenes and Timarion, in: M. Mullet/D. Smythe (edd.), Alexios I Komnenos. Papers of the Second Belfast Byzantine International Colloquium. 14th – 16th April, 1989, I. Belfast 1996, pp. 329 – 338 (and in the same volume C. Galatariotou, Open Space and Closed Space. The Perceived Worlds of Kekaumenos and Digenes Akrites, pp. 303 – 328).  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 28 – 29.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 36 – 37.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 40 – 41.  See ch. 3, v. 219.

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judge who punishes the hearts belonging to disobedient subjects (vv. 2– 4: ἔστι γὰρ οὗτος δικαστὴς βασανίζων καρδίας τῶν μὴ τηρούντων ἀκριβῶς τὰς ὁδοὺς τῆς ἀγάπης),²⁵ while in another place we meet the promise to remain loyal made by the soldiers to their general (vv. 43 – 44)²⁶. The fourth chapters is full of interesting elements: our hero starts hunting, continues fighting the απελάται and finishes marrying, we have already seen it, the young and beautiful daughter of a powerful nobleman. The episode about the ἀπελάται has a great importance (vv. 622/623).²⁷ In the Escurial version, Digenis, at that time no more adolescent, decides to move to the bandits to stay with them: it is curious that just Philopappos, their old chief, welcomes the new recruit by wishing him “to not be a traitor”, προδότης in Greek (v. 651); at this point, he clarifies the rules of his gangs, their overturn code that is to say to steal instead to donate, to molest instead to protect, to kill instead to save from the death. Anyway, we must observe that the military action promoted by Digenis does not concern the Arabs, but the ἀπελάται, who, sometime enemies of the emperor and sometime his confederates, live in a condition of ambiguity nearly to be irregular troops²⁸. Moreover, the legal system of that society, imposed by the aristocracy, is violated by the girl prisoner in the tower of a palace and rescued by Digenis, when she decides to fly away with him (vv. 500 – 501)²⁹. Yet the whole relationship between the hero and his future wife is regulated by pacts guaranteed by oaths: Digenis makes like the father, by evoking the Holy Trinity, when he swears his eternal love (vv. 578 ss.)³⁰, the future father-in-law shows the intention to write the agreement for the marriage when he allows the hand of the daughter (vv. 700 – 701 and 893: ἀλλʼ ἴνα καὶ τὰ σύμφωνα ποιήσωμεν τοῦ γάμου / συμβόλαια ἐν γράμμασι τοῶ πατρός σου παρόντος and προικὸς δὲ τὰ συμβόλαια τῇ ἑξῆς πληρωθέντα),³¹ the desire of the bride to spare the life to the father and the brothers is considered an order, technically speaking a πρόσταγμα, when Digenis marries her (v. 771).³² The narration continues³³ with the arrive of the emperor (vv. 971 ss.),³⁴ who changes his name across the time: Basilius³⁵ in the Grottaferrata version and Roma-

 Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 44– 45.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 46 – 47.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 284– 285.  See S. MacAlister, Digenis Akritas: The First Scene with the Apelatai, Byz. 54 (1984) pp. 551– 574.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 96 – 97.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 100 – 101.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 106 – 107 and 118 – 199.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 112– 113; see M. Angold, The Wedding of Digenes Akrites: Love and Marriage in Byzantium in the 11th and 12th Centuries, in: C. Angelidi (ed.), Η καθημερινή ζωή στο Βυζάντιο. Athens 1989, pp. 201– 215.  See A. R. Dyck, On Digenes Akrites, Grottaferrata Version, Book 5, GRBS 24 (1983) pp. 185 – 192.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit. 124– 125.

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nus Lecapenus in the Trebizond and Andros one.³⁶ The visit starts with a passage of letters and it is realized through a meeting on the river Euphrates;³⁷ Digenis makes an act of submission (vv. 1012– 1014: καὶ πρὸς αὐτὸν ὁ Διγενὴς μονώτατος ἐξῆλθεν, / ὃς μέχρι γῆς τὴν ἐαυτοῦ κεφαλήν ὑποκλίνας) – before he has explained that his pride in remaining in his castle was not a defect of devotion: καὶ μὴ νομίσῃς ἀπειθῶ πρὸς σὲ παραγενέσθαι (v. 996)³⁸ – and declares his faith in the divine origin of the empire (vv. 1014– 1015: “Χαίροις,” ἔφη, “ὁ ἐκ Θεοῦ λαβὼν τὴν βασιλείαν / καὶ διʼ ἀσέβειαν ἐθνῶν ἅπασι κυριεύσας, …”); so, after the refusal of a material recompense, he prefers to give an advice to the emperor exactly concerning the justice: following a literary tradition which is preserved, for example, also in the prooimion of the Ekloge, ³⁹ he gives him suggestions to be used like weapons and precisely love for all the subjects, piety for the poor, freedom for the oppressed, forgiveness for the sinner, negligence for the slanderer, abandon for the unfair, support for the orthodox and finally firmness against the heretic (vv. 1032– 1041).⁴⁰ At this point, Digenis promises to Basilius the tribute upon a time payed by the Sultanate of Rum⁴¹ (vv. 1042– 1046), provoking in this way the gratitude of the emperor, who orders to nominate him πατρίκιος and to offer luxury garments, to give back the paternal property and to appoint the “vassal” on the defence of the frontier, all through a constitution, again techni-

 About the evocative power, in the folklore, connected with the historical life of this great figure we refer to G. Moravcsik, Sagen und Legenden über Kaiser Basileios I, DOP 15 (1961) pp. 59 – 126.  The emperor reconquered the Mandylion of Edessa in 944.  See Impellizzeri, Il Digenis Akritas op. cit. pp. 52 ff on the historical origins of the hero and on the connection with Basilius I and before N. Adontz, Le fonds historiques de l’épopée “Digenes Akritas”, BZ 29 (1929 – 1930) pp. 189 – 227, and H. Grègoire, Michel III et Basile le Macedonien dans les inscriptions d’Ancyre. Les sources de Digenis Akritas et le titre de Μέγας βασιλεύς, Byz. 5 (1930) pp. 327– 346 (= Idem, Autour de l’epopee byzantine op. cit., no. I); A. Bryer, The Historian’s Digenes Akrites, in: Beaton/Ricks (eds.), Digenes Akrites op. cit., pp. 93 – 102, and I. Ševčenko, Constantinople Viewed from the Eastern Provinces in the Middle Byzantine Period, Harvard Ukrainian Studies 3 – 4 (1979 – 1980) pp. 712– 747.  See E. Trapp, Hatte das Digenesepos ursprünglich eine antikaiserliche Tendenz? Βυζαντινά 3 (1971) pp. 203 – 211.  L. Burgmann, Ecloga. Das Gesetzbuch Leons III. und Konstantinosʼ V., Frankfurt am Main 1983, pp. 160 – 167; see C. Rapp, Old Testament Models for Emperors in Early Byzantium, in: P. Magdalino/R. Nelson (edd.), The Old Testament in Byzantium. Washington 2010, pp. 175 – 197, but also V. M. Minale, Diritto romano e ideologia politica bizantina dagli Isauri ai Macedoni: prima dei Basilici, Index 43 (2015) pp. 537– 554, esp. 539.  ᾿Aξιῶ καὶ ἀντιβολῶ τῆς σῆς δόξης τὸ κράτος / ἀγαπᾶν τὸ ὑπήκοον, ἐλεεῖν πενομένους, / ἐξ ἀδικούντων ῥύεσθαι τοὺς καταπονουμένους, / τοῖς παρὰ γνώμην πταίουσι συγχώρησιν παρέχειν, / μὴ προσέχειν διαβολαῖς, ἄδικον μὴ λαμβάνειν, / αἱρετικοὺς ἀποσοβῶν, ὀρθοδόξους κρατύνων. / Ταῦτα γάρ, δέσποτα, εἰσὶν ὅπλα δικαιοσύνης, / μεθʼ ὧν δυνήςῃ τῶν ἐχθρῶν πάντων περιγενέσθαι· / οὐ γὰρ ἔστι δυνάμεως κρατεῖν καὶ βασιλεύειν, / Θεοῦ μόνον τὸ δώρημα καὶ δεξιᾶς ὑψίστου.  The new state was created after the battle of Manzinkert by the Seljuk Turks; for all, H. Grégoire, Le sultanat d’Iconium dans l’épopée byzantine, Byz. 9 (1934) pp. 361– 365.

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cally speaking defined χρυσόβουλλα (vv. 1048 – 1053);⁴² the same normative act, a title provided of general value, is remembered to validate the name “Basilios” before “Akritas” (vv. 1088 – 1089: καὶ τὸν παῖδα ὠνόμαζον Βασίλειον ᾿Aκρίτην, / τοΰ χρυσοβούλλου εἵνεκα τοΰ ἄρχειν εἰς τὰς ἄκρας). Anyway, in the Russian edition, which is supposed directly coming from one of the original manuscripts⁴³ and which gives common names to the characters (Amir, Strategos and Strategovna), the same Basilius, instead, is defeated and deposed.⁴⁴ It is clear how the different passages are unavoidable to understand the structure of the land on the borders, organized by the allocation of fields given to soldiers obliged to be also farmers like the limitanei of Late Antique Roman empire;⁴⁵ the impe-

 See A. E. Laiou, The Emperor’s Word: Chrysobulls, Oaths, and Synallagmatica Relations in Byzantium (11th – 12th Centuries), TM 14 (2002) (Mélanges Gilbert Dagron), pp. 347– 362 (Ead., Women, Family and Society op. cit., no. VIII); moreover, J. Ferluga, La ligesse dans l’empire byzantin, ZRVI 7 (1961) pp. 97– 123, and N. Svoronos, Le serment de fidélité a l’empereur byzantin et sa signification constitutionnelle, REB 9 (1951) pp. 106 – 142 (= Idem, Études sur l’organisation intérieure, la société et l’économie de l’Empire byzantin. London 1973, no. VI); finally, A. Tuilier, Byzance et la féodalité occidentale: les vertus guerrières des premiers croises d’après l’Alexiade d’Anne Comnene, in: La guerre et la paix: frontières et violences au moyen âge, Actes du 101e Congrès national des sociétés savantes, Lille 1976. Paris 1978, pp. 35 – 50.  Canto di Porphyris e Canto di Costantino e il Basilieus; Odorico, Introduzione op. cit. (see above, note 1), p. XXXVI, and moreover A. Soloviev, La date de la version russe du Digenis Akritas, Byz. 22 (1952) pp. 129 – 132, together with K. Danguitsis, Le probleme de la version originale de l’épopée byzantine de Digenis Akritas, REB 5 (1946) pp. 185 – 205, and H. Grégoire, Le probleme de la version originale de l’épopée byzantine de Digenis Akritas, REB 6 (1948) pp. 27– 35.  Impellizzeri, Il Digenis Akritas op. cit., p. 22 nt. 4 (H.-G. Beck, Geschichte der byzantinischen Volksliteratur. München 1971, pp. 67– 68, and Trapp, Digenes Akrites op. cit., pp. 41– 43); moreover, J.-P. Arrignon, Le Devgenievo Dejane ou Digenis slave, in: P. Odorico (ed.), L’Akrite. L’épopée byzantine de Digenis Akritas. Versions grecque et slave. Toulouse 2002, pp. 171– 181, and also A. Vaillant, Le Digenis slave, in: Prilozi za Književnost, Jezik, Istoriju i Folklor 21 (1955) pp. 197– 288; F. Rizzi Nervo, Per l’interpretazione del Digenis: note sui rapporti con le redazioni antico russe, in: N. M. Panghiotakis (ed.), Origini della letteratura neogreca, Atti del secondo Congresso Internazionale “Neograeca Medii Aevi”. Venezia, 7– 10 novembre 1991, II. Venezia 1993, pp. 26 – 40; G. Lanera, Contributi alla critica storico-letteraria russa all’epica bizantina, Aevum 46 (1972) pp. 299 – 311; H. F. Graham, The Tale of Devgenij, Bsl. 29 (1968) pp. 51– 91, and A. Schmaus, Philopappos-Maximo-Szene und Kaiserepisode im altrussiscen Digenis, BZ 44 (1951) pp. 495 – 508; finally, still useful P. Pascal, Le “Digenis” slave ou la “Geste de Devgenij”, and H. Grégoire, Note sur le Digenis slave, Byz. 10 (1935) pp. 301– 334, and pp. 335 – 339 (= Idem, Autour de l’epopee byzantine op. cit., no. XIII).  The bibliography on the argument, as well known, is enormous. Even now is fundamental D. Van Berchem, L’armée de Dioclétien et la reforme constantinienne. Paris 1952; anyway, apart from W. Seston, Du “comitatus” de Diocletien aux “comitatentes” de Constantin, Historia 4 (1955) pp. 284– 296, the following contributes are unavoidable: B. Isaac, The Meaning of the Terms Limes and Limitanei, JRS 78 (1988) pp. 125 – 147, and Y. Le Bohec, “Limitanei” et “comitatentes”. Critique de la these attribuee a Theodore Mommsen, Latomus 66 (2007) pp. 659 – 672; useful is also A. Lewin, Limitanei and comitatenses in the Near East from Diocletian to Valens, in: Y. Le Bohec/C. Wolff (edd.), L’armée romain de Diocletian a Valentinian Ier. L’armée romain de Diocletian a Valentinian Ier. Lyon 2004, pp. 227– 236; finally, for other references, at least M. Nicasie, Twilight of Empire. The Roman Army

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rial legislation on this kind of problem arose especially thanks to the reform promoted again by Romanus Lecapenos and Constantine VII Porphyrogenitus⁴⁶ and must be put in connection with the evolution of the aristocratic class, in transformation under the Komnenian dynasty from landowners to a kind of horsemen.⁴⁷ Despite the respect for the value of fidelity, a characteristic of the whole poem, the fifth chapter of the Grottaferrata version, which is relatively short, contains the memory of Digenis’ betrayal of his young wife; however, in the dramatic speech of the protagonist of the episode, the poor girl – daughter of the emir Aplorrabdis of Meferke (maybe for Tefrike, capital of the Paulicians, but more probably Martyropolis)⁴⁸ – abandoned by the young man who has declared love to her, the theme of the promise of engagement appears again (vv. 85 – 86 and 129)⁴⁹, while in the end, when the hero obliges the liar to take back the addressee of his oath, he evokes the promise of marriage in according with the law (v. 271: ἀλλʼ ἔχειν, ὡς ὑπέσχετο, γαμετὴν διὰ νόμου).⁵⁰ In the sixth chapter⁵¹ we attend the Digenis’ sleep, which is interrupted by some wild beasts, a dragon⁵² and then the ἀπελάται. The enemies faced by Digenis are at first Philopappos, already met, together with his offspring Ioannakis and Kinnamos and after the amazon Maximo – it is probably a tribute to classic popular literature, maybe to the myth of Achill and Pentesilea⁵³ – who runs in their help;⁵⁴ it is well

from the Reign of Diocletian until the Battle of Adrianople. Amsterdam 1998, together with H. Elton, Warfare in Roman Europe. AD 350 – 425. Oxford 1998.  See E. McGeer, The Land Legislation of the Macedonian Emperors. Toronto 2000, pp. 37 ff., apart from P. Lemerle, The Agrarian History of Byzantium from the Origins to the Twelfth Century. The Sources and the Problems. Galway 1979, pp. 85 ff., and N. Svoronos, Les Novelles des empereurs macédoniens concernant la terre et les stratiotes. Introduction, edition, commentaires, ed. P. Gounaridis. Athens 1994, pp. 47 ff. and 93 ff.  For some starting data, J.-C. Cheynet, L’aristocratie byzantin (VIIIe-XIIIe siècle), Journal des Savants 2 (2000) pp. 281– 322, together with J.-C. Cheynet/V. Deroche/S. Metivier, L’aristocratie et la société, in Economie et société a Byzance (VIIIe-XIIe siècle). Textes et documents. Paris 2007, pp. 61– 73; moreover, M. Angold (ed.), The Byzantine Aristocracy IX to XIII Centuries. Oxford 1984.  Concerning the assumed Paulician ancestry of Digenis see M. Canard, Un personnage de roman arabo-byzantine, Revue Africaine 73 (1932) pp. 1– 14 (= Idem, Byzance et les Musulmans du Proche Orient op. cit., no. II), also concerning the Arabic romance Ḏât al Himma wa’l Baṭṭâl (Ambron, Mansur’s father and Digenis’ grandfather), esp. pp. 9 – 10; moreover, Jeffreys, Introduction op. cit., pp. XXXIV – XXXV.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit., pp. 138 – 139, and 142– 143.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit., pp. 150 – 151.  See A. R. Dyck, On Digenes Akrites, Grottaferrata Version, Book 6, GRBS 28 (1987) pp. 349 – 369.  Apart from M. Alison Frantz, Akritas and the Dragons, Hesperia 10 (1941) pp. 9 – 13, see C. Livanos, A Case Study in Byzantine Dragon-slaying: Digenes and the Serpent, Oral Tradition 26 (2011) pp. 125 – 144, and O. Pancaroglu, The Itinerant Dragon-slayer: Forging Paths of Image and Identity in Medieval Anatolia, Gesta 43 (2004) pp. 151– 164.  Another is placed at the beginning of the last chapter, where Charon (about whom S. Impellizzeri, La morte di Digenis Akritas, Atti del Museo Pitre 1 (1950) pp. 82– 119) and Hades are evoked.

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known as Henri Grégoire asserted in his studies that the figures would represent the survival of an old epic material, the so called Cycle of Commagene:⁵⁵ among the members of the dynasty, Antiochus Philopappus, who was king indeed of that region during the second century a.C. and a certain Kinnamos, usurper of the Parthian throne during the first century a.C.;⁵⁶ Ioannakis, Χρυσοιωαννάκης in the text, would embody the memory of Justinian’s minister, John of Cappadocia, famous for his dishonest richness.⁵⁷ The ἀπελάται, as we have already said, had an ambiguous role, sometimes bandits and sometimes similar to the ἀκρίται in defending the frontier of the empire: in fact, Philopappos tells to Maximo that the two sons were standing at the watch place and were being involved in eliminating who wanted to abandon the rank, by giving a specific meaning to the word ἄτακτος (vv. 397– 398: … ἀπῆλθον εἰς τὰς βίγλας / τούς ἀτάκτους ὁλοσχερῶς σπεύδοντες ἀφανίσαι).⁵⁸ The description of the two duels against Maximo, which in the Grottaferrata version⁵⁹ is even killed,⁶⁰ contains again – we have already seen it in the first chapter speaking about the story on Masur – the legalization of the right of plunder, which condemns the warrior-woman to give herself in slavery to the winner (v. Z3701: δούλη σου ὄντως γένονα τῇ τοῦ πολέμου τύχῃ)⁶¹; also the rape corresponds with a precise code of honour, because Digenis takes Maximo only after her defeat (the same has happened with the daughter of the emir Aplorrabdis of Meferke, abducted after the defeat of a handful of Arabians). At the end, Digenis’ wife invokes God, who knows how to administrate the justice (v. Z3732: καὶ ἀποδώσῃ σοι Θεὸς ὁ κρίνων δικαιοσύνην).⁶²

 See H. Grégoire, L’amazone Maximo, Annuaire de l’Institut de Philologie et d’Histoire orientales et slaves 4 (1936) (Melanges Franz Cumont) pp. 723 – 730 (= Idem, Autour de l’épopée byzantine op. cit. no. XIV).  See M. Jeffreys, Digenis Akritas and Kommagene, Svenska Forkingsinstitutet i Istambul Meddekanden 3 (1978) pp. 5 – 28 (= E. Jeffreys/M. Jefferys, edd., Popular Literature in Late Byzantium op. cit., no. VII).  See H. Grégoire, “Digenis”. Notes complementaires, Byz. 7 (1932) pp. 317– 320.  Impellizzeri, Il Digenis Akritas op. cit. pp. 21– 22, also 28; in particular, H. Grégoire, L’âge héroïque de Byzance, in: Melanges offerts à M. Jorga par ses amis de France et des pays de langue française. Paris 1933, pp. 383 – 397 (= Idem, Autour de l’épopée byzantine op. cit., no. VII).  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit., pp. 174– 175.  This must be an insertion placed between the verses 785 and 786 and coming from a different tradition, according to the text in Trapp, Digenes Akrites op. cit.; see Jeffreys, Introduction op. cit., p. XXI.  Rizzi Nervo (ed.), Dighenis Akritis op. cit., pp. 18 ff., who refers mainly to C. Galatariotou, Structural Oppositions in the Grottaferrata Digenes Akrites, BMGS 11 (1987) pp. 29 – 68; moreover, F. Edkawi/P. Fann/E. Philokyprou, Fair Maids and Affronts to their Sex: The Characterization and Structural Roles of Men and Women in the Escorial Διγενὴς ᾿Aκρίτης, BMGS 17 (1993) pp. 25 – 42, and more in general E. Constantinides, Andreiomeni: The Female Warrior in Greek Folk Songs, Journal of Modern Greek Studies 1 (1983) pp. 63 – 72.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit., pp. 196 – 197.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit., pp. 198 – 199.

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The seventh chapter describes the land property on the Euphrates as a paradise were Digenis lives with his wife in a magnificent palace⁶³ – interesting the description of the mosaics of the floors, where the subjects were taken from the biblical tale, from the homeric poems and then from the Romance of Alexander, which gives us the figure of Candace, the wise queen, female personage of great symbolic significance⁶⁴ – surrounded by a flowered garden⁶⁵ after having subjugated the borders, many cities and the territories controlled by the rebels (vv. 5 – 6)⁶⁶; in the closure, the hero reaches the starving father in order to cry for him in an authentic apotheosis⁶⁷. The farewell to Digenis is the argument of the last chapter. Here the legal elements could be represented from one side by the use of the term already seen of πρόσταγμα to indicate the will of him future wife, that is to say a command to be respected as an official law (v. 75),⁶⁸ from the other by the condition of widowhood, which she imagines for herself; the work is closed by the common death of the couple, sung by a classic threnos. At this point, we are able to make some quick considerations concerning the epic poem of Digenis Akritas as a source useful also for Byzantine legal history. Both the emir and his son, the hero of the borders, are placed into a system of values, represented mainly by the loyalty given and received through an oath which ties both of them to their subordinates (that is to say the troop of infantry), the partners and friends (the whole family and the ἄγουροι, comrades in arms or pellicari) and the superiors (the emperor and God); the same connection seems to regulate also the institute of engagement and that one of marriage, both reinforced by a structure of mutual gifts.

 See C. Cupane, Il motivo del castello nella narrativa tardo-bizantina. Evoluzione di un’allegoria, JÖB 27 (1978) pp. 229 – 267.  See V. M. Minale, La Regina di Saba e la Sibilla a Roma: divagazioni su giustizia, diritto e legge nella tarda antichità e in età bizantina, in: F. Battiato/D. Hartman/G. Stabile (edd.), La Regina di Saba. Un mito fra Oriente e Occidente, Atti del Seminario diretto da Riccardo Contini. Napoli, Università “L’Orientale”, 19 novembre 2009 – 14 gennaio 2010. Napoli 2016, pp. 179 – 208, esp. p. 186 note 65.  For example, A. R. Littlewood, Romantic Paradises: The Role of the Garden in the Byzantine Romance, BMGS 5 (1979) pp. 95 – 114, and C. Barber, Reading the Barber in Byzantium: Nature and Sexuality, BMGS 16 (1992) pp. 1– 19.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit., pp. 202– 203.  H. Grégoire, Le tombeau et la date du Digenis Akritas (Samosate, vers 940 apres J.-C.), Byz. 6 (1931) pp. 481– 508 (= Idem, Autour de l’épopée byzantine op. cit., no. II), but also Impellizzeri, La morte di Digenis Akritas op. cit.; moreover (and more recently) G. De Boel, La mort de Digenis Akritis dans le roman et dans les chants, Byz. 69 (1999) pp. 24– 57, and E. Ayensa Prat, Cancionero griego de frontera. Madrid 2004, pp. 112– 151; finally, concerning a particular aspect, D. Wood, The Koukoulithariotai in “Digenis Akritas”, Byz. 28 (1958) pp. 91– 93.  Jeffreys (ed. and transl.), Digenis Akritis op. cit., pp. 202– 203.

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It could be possible to put such a system in connection with the institute of pronoia, ⁶⁹ considered by many scholars, whether right or wrong, as the Byzantine form of feudal investiture in a certain way coming from the organization of the themata, ⁷⁰ which were governed by strategoi, sometimes helped by officials appointed at the klaisurai, the passes on the mountains; under the Komnenians, in this sense, a new order of military values, based on individual forces, started to arise, mainly in the extended properties just on the borders: Eustathios Boilas, writer of a famous will,⁷¹ was an exemplary nobleman in Cappadocia,⁷² while the same Manuel Komnenos is compared with Digenis Akritas by Theodoros Prodromos,⁷³ as a new model of hero.⁷⁴

 See M. C. Bartusis, Land and Privilege in Byzantium: The Institution of Pronoia. Cambridge 2012 (Ottoman timar and Arab iqta); anyway on the topic at least G. Ostrogorsky, Pour l’histoire de la féodalité byzantine, trad. H. Grégoire et P. Lemerle. Bruxelles 1954 (= Prnoija. Prilog istorij feudalizma u Vizantiji i u juzno-slovenskim zemljana. Beograd 1951 and Vizantijskie piscovye knigi, Bsl. 9 [1948] pp. 203 – 306), but also A. Hohlweg, Zur Frage der Pronoia in Byzanz, BZ 60 (1967) pp. 288 – 308; finally, P. Magdalino, The Byzantine Army and the Land: From stratiotikon ktema to Military pronoia, in: Byzantium at War (9th – 12th c.). Athens 1997, pp. 15 – 36.  For a very good reconstruction of the historiography on the themata see J. F. Haldon, Military Service, Military Lands, and the Status of Soldiers: Current Problems and Interpretations, DOP 47 (1993) pp. 1– 67 together with Idem, Recruitment and Conscription in the Byzantine Army (550 – 950). A Study on the Origins of the Stratotika Ktemata. Wien 1979, but also Idem, Byzantine Pretorians. An Administrative, Institutional, and Social Survey of the Opsikion and Tagmata. c. 580 – 900. Bonn 1984; see also W. T. Treadgold, Le terre militari e le proprietà imperiali nell’impero medio-bizantino, Rivista di studi bizantini e slavi 3 (1983) pp. 215 – 225, and S. Cosentino, Organizzazione tematica ed esercito, Rivista di Bizantinistica 1 (1991) pp. 113 – 127.  E. Patlagean, Un Medioevo greco. Bisanzio tra IX e XV secolo. Bari 2009, pp. 180 – 182 (orig. Un Moyen Age grec: Byzance, 9 – 15 siècles. Paris 2007); edition of the text by P. Lemerle, Le testament d’Eustathios Boilas (Avril, 1059), in: Idem, Cinq études sur le XIe siècle byzantin. Paris 1977, pp. 15 – 63.  J. E. Copper/M. J. Decker, Life and Society in Byzantine Cappadocia. London 2012, pp. 175 ff.  See A. Kazhdan, Theodore Prodromus: A Reappraisal, in: A. Kazhdan/S. Franklin (edd.), Studies on Byzantine Literature of the Eleventh and Twelfth Centuries. Cambridge/Paris 1984, pp. 87– 114, together with F. Conca, Osservazioni al testo del romanzo di Teodoro Prodromo, in: Storia, poesie pensiero nel mondo antico. Studi in onore di Marcello Gigante. Napoli 1994, pp. 137– 147.  See P. Magdalino, Manuel I Komnenos (1143 – 1180). Cambridge 2002, pp. 441 ff. (in particular on the anonymous Manganeios Prodromos; see W. Hörandner, Marginalien zum “Manganaios” Prodromos, JÖB 24 [1975] pp. 95 – 106); moreover, Odorico, Introduzione op. cit., p. XXXIV, where is remembered a text passage belonging to the so-called ptochoprodromic poems (III.400 and 164– 166: D.-C Hesseling/H. Pernot [edd], Poèmes prodromiques en grec vulgaire. Amsterdam 1910 [reprint Vaduz 1968]; R. Romano (ed.), La satira bizantina dei secoli XI – XV. Torino 1999, pp. 337– 345, together with Beck, Geschichte der byzantinischen Volksliteratur op. cit., pp. 101– 105, also J. V. De Medeiros Publio Dias, The Construction of the Two Palaces. The Composition of the Song of Digenis Akritas and the Claim for the Anatolic Hegemony of Alexios Comnenus, Erytheia 31 (2010) pp. 55 – 73; finally A. Rollo, “Greco medievale” e “greco bizantino”, Annali del Dipartimento di Studi del Mondo Classico e del Mediterraneo Antico 30 (2008) pp. 429 – 473, esp. p. 433 and note 23 (on the first testimonies of the use of Demotic Greek).

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But I think that Digenis Akritas is destined to give us other interesting pieces of information. In particular, thinking about the institutes of engagement and marriage, it is possible to consider how customary law was prevalent in this matter, like in the Isaurian Ekloge and in the manuals belonging to the Macedonian dynasty, the Prochiron and the Eisagoge; probably, we shall continue to reflect, as legal historians, on the rape and the shotgun wedding through mutual promises and gifts and more in general about the persistence of a not-written law in the edge of the empire. Another question could be related with the military discipline; of course, it is not possible to face here the topic of the military literature in Byzantine world, even if considerable data could be found among the articles of the Nomos Stratiotikos, again belonging to the Isaurian period and again composed by rules taken also from the customs of the camps⁷⁵: according to this, the passage in the sixth chapter where the mysterious ἄτακται appear must be analysed with great attention in order to understand the real role played by the ἀπελάται on a frontier which was relatively permeable to the external penetration.⁷⁶ So, the time is arrived to leave our hero free to continue to fight his enemies and to love his women. Basilius Digenis Akritas, at least two times compared with the biblical Samson,⁷⁷ would have a great success in the post-Byzantine world, especially in Greece under the Ottoman dominion and in the Balkans, if we consider the figure of Marko Kraljević, Vukašin Marko Vukašinović’s (Mrnjavčević) son, ruling together with the car Stefan Uroš V, crowned after the defeat at the Maritsa on the 26th september 1371, who become in the oral folklore tradition an almost mythic character as defender of his Serbian fatherland,⁷⁸ but also in the old Russian literature, where he would be the bagatyr Anika, from ἀνίκητος, the invincible warrior able to face the Death

 References in V. M. Minale, Per uno studio dei frammenti dal De re militari di Macro, Teoria e storia del diritto privato 6 (2013) (online), pp. 26 ff. and Idem, Macro nel Nomos Stratiotikos: diritto militare e “ritorno al futuro”, in: W. Druwé/W. Decock/P. Angelini/M. Castelein (edd.), Ius Commune Graeco-Romanum. Essays in Honor of Prof. Dr. Laurent Waelkens. Leuven 2019, pp. 53 – 67.  In the same way were used irregular troops when in 541 Lazica was lost: A. D. Lee, Procopius, Justinian and the Kataskopoi, The Classical Quarterly 39 (1989) pp. 569 – 572; moreover, J. Maspero, Φoιδερᾶτoι et Στρατιῶται dans l’armée byzantine au VIe siècle, BZ 21 (1912) pp. 97– 109, and J. L. Teall, The Barbarians in Justinian’s Army, Speculum 40 (1965) pp. 294– 322.  At the end of the poem and also in ch. 2 v. 197.  For any other references, T. Popovic, Prince Marko. The Hero of South Slavic Epics. Syracuse (New York) 1988. On the specific problems at least S. Impellizzeri, Un episodio dal “Digenis Akritas” e un canto popolare serbo, Annali della R. Scuola Normale Superiore di Pisa Ser. II Vol. XI (1942), and C. Delvoye, Un episode de “Digenis Akritas” dans un chant populaire serbe, Revue belge de philologie et d’histoire 23 (1944) pp. 613 – 616, but also A. Bates Lord, Notes on Digenis Akritas and Serbo-Croatian Epic, Harvard Slavic Studies 2 (1954) pp. 375 – 383 (= Idem, Epic Singers and Oral Tradition. Ithaca/London 1991, pp. 186 – 194).

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too, even if in vain, protagonist of a typical bylina; ⁷⁹ in Italy, Giovanni Boccaccio used the name for the figure of Arcita in his piece Teseida.⁸⁰ However, the original core remains connected with the protagonist of the epic poem, composed during the Komnenian time, but coming from an oldest tradition: this tradition belonged to regions which formed the frontier of the Byzantine empire, places where the central legislation was perceived as really far away, while often was the customary law to determine the relationships between the subjects in the society.

 V. Propp, Theory and History of Folklore. Minneapolis 1984, pp. 149 ff. and p. 209 note 8 (together with p. LXX ff.): in the collection the part interested here corresponds with the Introduction to Russkij geroičeskij ėpos. Leningrad 1955 (It. ed.: L’epos eroico russo. Dalla crisi dell’ordinamento comunitario primitivo allo sviluppo della cultura specialista. Roma 1978).  See H. Kahane/R. Kahane, Akritas and Arcita. A Byzantine Source of Boccaccio’s “Teseida”, Speculum 20 (1945) pp. 415 – 425, and moreover R. A. Pratt, Chaucer’s Use of the Teseida, Publications of the Modern Language Association of America 62 (1947) pp. 598 – 621.

Daphne Penna

The eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus. His scholia on the Basilica laws and his connection to the Meditatio de nudis pactis Introduction In the middle of the eleventh century, Constantine IX Monomachos established a law school in Constantinople and appointed John Xiphilinos as nomophylax (νομοφύλαξ) of this school. Xiphilinos¹ and other Byzantine jurists commented upon the books of the Basilica and these comments are known as the ‘new’ or ‘younger’ Basilica scholia, to distinguish them from the ‘old’ scholia that were written at the time of Justinian.² To the generation of the ‘new’ Basilica scholiasts belong, for example, Kalokyros³, Hagiotheodorites,⁴ Patzes, Garidas, Doxapatres, Eustathios Rhomaios, and Nicaeus. The aim of this paper is to register, classify, and make some preliminary observations on the scholia of Nicaeus. This study is part of a broader research program that I have begun on the ‘new’ Basilica scholia, a fascinating yet still largely unex-

A major part of this study was made during my one-month stay in February 2014 at the Dumbarton Oaks Centre in Washington D.C. I would like to express my gratitude to Dumbarton Oaks for offering me the one-month postdoctoral research stipend in order to conduct my research on Byzantine law at their institute. I would also like to thank the director of the Byzantine Studies Program at that time, Professor M. Mullet and all of the members of this program then for their support during my stay there. I am also grateful to Professor B.H. Stolte for his comments on the manuscript and Dr. R. Meijering for helping me with the translations of the Greek passages.  On Xiphilinos, see M. Kruse, “The Epitomator Ioannes Xiphilinosa and the Eleventh-Century Xiphilinoi”, JÖB 69 (2019), pp. 257– 274, and the articles by W. Wolska-Conus, Les écoles de Psellos et de Xiphilin sous Constantin IX Monomaque, TM 6 (1976) pp. 219 – 243 and L’école de droit et l’enseignement du droit à Byzance au XIe siècle: Xiphilin et Psellos, TM 7 (1979) pp. 1– 107. On the law school of Constantinople see also Z.R. Chitwood, Byzantine Legal Culture and the Roman Legal Tradition, 867 – 1056. Cambridge 2017, pp. 150 – 83, especially pp. 167– 78 with bibliographical references; on pp. 193 – 203 Chitwood provides as an appendix an English translation of the Novella Constitutio, the Novel by which Monomachos founded the law school in Constantinople.  These ‘old’ scholia were presumably added to the text of the Basilica in the tenth century after an initiative of the scholar emperor Constantine VII Porphyrogennetos in order to help the interpretation of the Basilica.  On Kalokyros, see L. Burgmann, Kalokyros “Sextos”. Anmerkungen zu einem Basilikenscholiasten, SG III (1989) pp. 11– 21.  On Hagiotheodorites see D. Penna, Hagiotheodorites: The last antecessor? Some remarks on one of the “new” Basilica scholiasts, SG IX (2014) pp. 399 – 427. https://doi.org/10.1515/9783110729474-008

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Daphne Penna

plored area of Byzantine legal history. The present study is divided into three parts. The first includes a table in which I register the scholia of Nicaeus. For a better understanding of his material scope, I include the corresponding titles of the Basilica books upon which he comments, as well as their translations. I have taken into account only those scholia that include his name or that follow directly after another scholion with his name and are credited to the same author (Τοῦ αὐτοῦ).⁵ Presumably, more scholia could be attributed to him on the basis of their style and other criteria, but for this paper I have included only those that can be directly linked to Nicaeus’ name. In the second part, I discuss some issues related to Nicaeus and his scholia, in particular, the style and characteristics of his scholia. The third part deals with the question whether Nicaeus was the author of the treatise on mere agreements, the Μελέτη περὶ ψιλῶν συμφώνων (Meditatio de nudis pactis).

1 Number and material scope of the scholia of Nicaeus Basilica book and title

Scholia of Nicaeus

Book , title  Περὶ πάκτων ἤτοι συμφώνων About pacta, i. e. agreements

 scholia: – BS / –  (sch. CA  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. CA  ad B. ,, = D. ,,)⁶ – BS / –  (sch. CA  ad B. ,, = C. ,,)

Book , title  Περὶ διαλύσεως καὶ πεπλανημένης ψήφου καὶ διατροφῶν About compromise and mistaken judgment and maintenance

 scholion: – BS / –  (sch. CA  ad B. ,, = C. ,,)

Book , title  Περὶ κοινωνίας καὶ λύσεως αὐτῆς About partnership and its dissolution

 scholion: – BS / –  (sch. CA  ad B. ,, = D. ,,)

Book , title   scholion: Περὶ ἐντολῶν ἐπιτιθεμένων τισὶ καὶ τῶν – BS / – / (sch. CA  ad B. ,, = D. ἀγωγῶν τῶν κινουμένων παρ’ ἀμφοτέρων ,,)

 If therefore the ‘τοῦ αὐτοῦ’ is under a scholion of Nicaeus and is written by the same hand, it should be attributed to Nicaeus. I follow here the opinion of the last editors H.J. Scheltema/D. Holwerda/N. van der Wal. This edition has been published online by Brill, see http://referenceworks. brillonline.com/browse/basilica-online (date of access: 14/01/2021) accompanied by a comprehensive and updated introduction, Praefatio by Bernard Stolte and a complete bibliography by Thomas van Bochove.  This is not a scholion of Nicaeus himself but the author refers to him: ‘Τοιαύτην ἐνταῦθα ποεῖται τὴν διαίρεσιν ὁ Δοξάπατρος κύριος Νικαεὺς καί φησιν…’ [This is the distinction that Doxapatres Nicaeus makes here and says…].

The eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus

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Continued Basilica book and title

Scholia of Nicaeus

αὐτῶν κατ’ ἀλλήλων About mandates placed on someone else and about actions that are brought by both these parties against each other Book , title   scholia: Περὶ μαρτύρων εὐϋπολήπτων καὶ ἀτίμων – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) About witnesses of the upper and of the – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) lower class Book , title  Περὶ τούτων οἵτινες σπιλοῦνται ἀτιμίᾳ About those who incur infamia

 scholia: – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  sch. ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  sch. ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,)

Book , title  Περὶ αἰτιῶν δι᾿ ὧν ἀτιμία τινὶ οὐ προσγίνεται About reasons for which infamia is not attributed to someone

 scholia: – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,)

Book , title  Περὶ ἀποδείξεων καὶ προλήψεων καὶ δικαιωμάτων καὶ πίστεως δικαιωμάτων καὶ διαβολῆς αὐτῶν About proofs and presumptions and documentary evidence and their defraud

 scholia: – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad. B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,)

114

Daphne Penna

Continued Basilica book and title

Scholia of Nicaeus – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,)

Book , title   scholion: Περὶ ἰδιοχείρων προσκομιζομένων ὑπὸ – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = Nov.  c. .) τοῦ ἐναγομένου About documents put forward by the defendant written by himself Book , title   scholion: Περὶ τοῦ πῶς χρὴ ἐπιτίθεσθαι τὸ πιστὸν – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = Nov.  τοῖς παρὰ δικασταῖς ἐμφανιζομένοις c. . .) συμβολαίοις About how to assure the genuineness of contracts shown to the judges Book , title  Περὶ ὅρκου ὀμοτέου εἴτε προαιρετικοῦ (τουτέστιν ἐπακτοῦ) εἴτε ἀναγκαίου εἴτε δικαστικοῦ About the oath that has to be held, either the voluntary (namely the oath as tendered) or the compulsory or the judicial

 scholia: – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B.,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,)

The eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus

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Continued Basilica book and title

Scholia of Nicaeus – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C, ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,)

Book , title  Περὶ τοῦ ἐνδίκου ὅρκου About oaths as to the value in issue⁷

 scholia: – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,)

Book , title  Περὶ πραγμάτων χρεωστουμένων, ἐάν ἐστι δῆλον καὶ ἀπαιτεῖται, καὶ περὶ ἐκδικήσεως αὐτῶν About goods credited, if this is proved and they are demanded, and about claiming them

 scholia: – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / – / (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,)

Book , title   scholion: Περὶ τοῦ τοὺς τελευτῶντας ἤγουν τὰ – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = Nov.  c. λείψανα αὐτῶν μὴ ἐνυβρίζεσθαι παρὰ ) τῶν δανειστῶν About the fact that the deceased, or more properly their relicts, should not be insulted by creditors Book , title  Περὶ τόκων καὶ καρπῶν καὶ πραγμάτων καὶ πάσης προσθήκης καὶ ὑπερθέσεως About interests and fruits and goods and any addition and delay

 scholia: – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,) – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = C. ,,)

Book , title  Περὶ γάμων

 scholion: – BS / –  (sch. Pa  ad B. ,, = D. ,,)

 D. 12,3 De in litem iurando.

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Daphne Penna

Continued Basilica book and title

Scholia of Nicaeus

About marriage[s] Book , title  Περὶ ἀπαιτήσεως κλοπιμαίου πράγματος About claiming a stolen good

 scholion: – BS / –  (sch. Pe  ad B. ,, = D. ,,)

Book , title  Περὶ ἰδιωτικῶν ἁμαρτημάτων About private delicts

 scholion: – BS / –  (sch. Pe  ad B. ,, = D. ,,)

Book , title   scholion: Νόμος Ἰουλίου περὶ τῶν ἐν μοιχείᾳ ἐνε- – BS / –  (sch. Pe  ad B. ,, = D. χομένων καὶ περὶ φθορᾶς παρθένων καὶ ,,)⁸ χηρῶν Lex Iulia about those who are accused of adultery and about corruption of virgins and widows

There are eighty-three scholia under the name of Nicaeus and two in which his name is mentioned. His comments are spread throughout the following Basilica books: 11, 12, 14, 21, 22, 23, 28, and 60. The preserved scholia show that Nicaeus has an interest in the law of procedure. Twenty-one of his scholia on the B. 22,1 deal with proofs and seventeen scholia under his name on the Basilica title B. 22,5 concern different oaths in court. Nicaeus’s scholia and the two scholia in which his name is mentioned are preserved in three manuscripts. There are six scholia in the codex Coislinianus gr. 152 (= CA), seventy-six in the codex Parisinus gr. 1348 (= Pa), and three in the codex Parisinus gr. 1350 (= Pe). Manuscripts CA and Pe both date to the twelfth century (the CA in the second half of the twelfth century) and Pa dates from the thirteenth century.⁹

 This scholion is not by Nicaeus but its author mentions the name of Nicaeus twice. The author refers to the deadlines in the case of adultery and advices his audience to read also the explanation of Nicaeus.  See RHBR I, No. 203, No. 161 and No. 163 on pp. 230, 190, and 191, respectively. According to the Groningen editors the CA is dated from the thirteenth century.

The eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus

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2 Characteristics of Nicaeus’s scholia and style: examples Most of Nicaeus’s scholia are not very long, but there are a few exceptions.¹⁰ He uses a lot of material in explaining the law and his comments are full of references to other legal sources. He refers to the Codex,¹¹ the Digest,¹² the Institutes,¹³ the Novels of different emperors,¹⁴ the writings of the antecessors,¹⁵ and the canons of St. Basil.¹⁶ In some cases, as Scheltema has already noted, when Nicaeus refers to the Digest, he does not refer to the books of the Digest but to the partes, just as the antecessors did.¹⁷ And in some cases he does not limit himself to referring to passages from the Digest, but also mentions the name of the Roman jurist whose work has been cited in that Digest text.¹⁸ All these references to Justinianic legislation raise the question whether Nicaeus had at his possession the actual Justinianic parts which he refers to, or, whether he refers to Justinianic parts indirectly through the writings of the antecessors. It seems most probable that he came to this information by using antecessorian writings, especially the ‘old’ scholia, which in their original form were mostly paragraphai. This is clearly the case, for example, in the following Basilica scholion:

 For example, BS 1322/31– 1323/25 (sch. Pa 5 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18), BS 1349/25 – 1350/31 (sch. Pa 4 ad B. 22,1,26 = D. 22,3,26), BS 1399/4– 35 (sch. Pa 8 ad B. 22,3,1 = Nov. 49 c. 2.), BS 1425/32– 1426/36 (sch. Pa 5 ad B. 22,5,11 = D. 12,2,11), BS 1481/7– 1482/6 (sch. Pa 6 ad B. 22,6,1 = D. 12,3,1).  Five times: BS 1302/3 (sch. Pa 5 ad B. 21,2,11 = D. 3,2,11), BS 1374/25 and in line 26 (sch. Pa 6 ad B. 22,1,58 = C. 4,19,24), BS 1399/4 (sch. Pa 8 ad B. 22,3,1 = Nov. 49 c. 2.) and BS 1404/9 (sch. Pa 8 ad B. 22,3,1 = Nov. 49 c. 2).  Four times: BS 505/19 and in line 24 (sch. CA 21 ad. B. 12,1,61 = D. 17,2,63), BS 1298/11 (sch. Pa 27 ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6) and BS 1321/34 (sch. Pa 1 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18).  Six times: BS 1295/9 (sch. Pa 12 ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6), BS 1295/17 (sch. Pa 13 sch. ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6), BS1322/12 (sch. Pa 2 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18), BS 1323/5 and in line 9 (sch. Pa 5 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18) and BS 1340/17 (sch. Pa 5 ad B. 22,1,18 = D. 22,3,18).  BS 1302/25 (sch. Pa 7 ad B. 21,2,11 = D. 3,2,11), 1358/4 and in lines 7 and 14 (sch. Pa 7 ad B. 22,1,33 = D. 22,4,4,5), BS 1365/26 (sch. Pa 5 ad B. 22,1,44 = C. 4,19,10), 1404/14 and in line 25 (sch. Pa 1 ad B. 22,4,2 = Nov. 73 c.1 2.), BS 1460/11 (sch. Pa 15 ad B. 22,5,28 = D. 12,2,28): here by name, Novel 99 of the emperor Leo VI the Wise (‘νεαρὰ τοῦ βασιλέως κυροῦ Λέοντος τοῦ φιλοσόφου…’), BS 1469/ 20 (sch. Pa 4 ad B. 22,5,44 = C. 4,1,2), BS 1481/21 (sch. Pa 6 ad B. 22,6,1 = D. 12,3,1) and BS 1619/28 (sch. Pa 4 ad B. 23,2,4 = Nov. 134 c. 8).  See further on in detail on their names.  BS 1416/29 (sch. Pa 9 ad B. 22,5,5 = D. 12,2,5) and BS 1469/24– 25 (sch. Pa 5 ad B. 22,5,44 = C. 4,1,2).  BS 1298/11 (sch. Pa 27 ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6): “ὡς ἐν τῷ γʹ. βιβ. τῶν Πρώτων τιτ. βʹ. διγ. ςʹ…”; BS 1321/2 (sch. Pa 1 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18): “ἐν τῷ εʹ βιβ. τῶν Πρώτων…” See H.J. Scheltema, L’auteur de la meditation “de nudis pactis”, in: Études Jean Macqueron. Aix-en-Provence 1970, pp. 595 – 597 (repr. in: H.J. Scheltema, Opera Minora ad iuris historiam pertinentia, ed. N. Van Der Wal/J.H.A. Lokin/B.H. Stolte/R. Meijering. Groningen 2004, B 2, pp. 365 – 368, here p. 366).  For example, BS 505/19 (the name of Gaius) and 24 (the name of Paul) (sch. CA 21 ad. B. 12,1,61 = D. 17,2,63); BS 1298/11 (the name of Ulpian) (sch. Pa 27 ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6).

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Τοῦ Νικαέως. […] Εἰ δὲ ὡς κοινωνοί τι πράξουσιν οἱ τῶν κοινωνῶν κληρονόμοι, ὡς ἀπὸ νέας συναινέσεως χώρα τῇ περὶ κοινωνίας ἀγωγῇ. ᾿Aνάγνωθι καὶ τὴν ἐν τῷ λζʹ. κεφ. παραγραφὴν λέγουσαν· ἐν ᾧ μὴ μετὰ πίστεως ἀγαθῆς ἀνεστράφη περὶ τὰ ἐπίκοινα πράγματα. Τίς οὖν ἡ διαφορά; Ὅτι ὁ μὲν κοινωνὸς ἐναχθεὶς ἀτιμοῦται, ὁ δὲ κληρονόμος τῇ προσοκίο καταδικασθεὶς οὐκ ἀτιμοῦται, καθὸ μὴ σουονόμινε ἀλλὰ γερμιταριονόμινε ὁ τοῦ κοινωνοῦ κληρονόμος ἐνάγεται, ὡς ἐν τῷ γʹ. βιβ. τῶν Πρώτων τιτ. βʹ. διγ. ϛʹ. φησὶν ὁ Οὐλπιανός, οὗπέρ ἐστι τὸ προκείμενον θέμα.¹⁹

Of Nicaeos. […] If however, the heirs of the partners will act as partners the action of partnership is available upon a new consent. Read also the paragraphe in the th chapter, which mentions: if he has not behaved with good faith with respect to the common goods. Now what is the difference? That the partner on one hand becomes infamous when he is sued, whereas the heir on the other hand does not become infamous when he is condemned because of the prosocio because the heir of the partner is sued not in his own name but in his capacity of heir, as Ulpian mentions in the third book of the Prota, second title, sixth fragment, where this subject is dealt with.

The paragraphe to which Nicaeus refers here has been preserved. It derives from Stephanus and is preserved in the BS 468/11– 15 (sch. CA 6 ad B. 12,1,35 = D. 17,2,35) as follows: “Στεφάνου. Ἐν ᾧ μὴ μετὰ πίστεως ἀγαθῆς ἀνεστράφη περὶ τὰ ἐπίκοινα πράγματα. Τίς οὖν ἡ διαφορά; Ὅτι ὁ μὲν κοινωνὸς ἐναχθεὶς ἀτιμοῦται, ὁ δὲ κληρονόμος αὐτοῦ τῇ πρὸ σόκιο καταδικασθεὶς οὐκ ἀτιμοῦται, καθὸ μὴ σοῦο νόμινε, ἀλλὰ νερεδιταρίῳ ὁ τοῦ κοινωνοῦ κληρονόμος ἐνάγεται, ὡς ὁ Οὐλπιανὸς ἐν τῷ γʹ. βιβ. τῶν πρώτων τιτ. ϛʹ. διγ. βʹ. φησίν (3, 2, 6)²⁰.” By comparing the underlined text of Nicaeus’s scholion to the paragraphe of Stephanus it is it clear that Nicaeus quotes Stephanus’ paragraphe. Hence in this scholion it is clear that it is Stephanus who refers to the Digest and uses the term “Πρῶτα”, as expected,²¹ and Nicaeus quotes Stephanus’ words. When Nicaeus refers to the writings of the antecessors, he sometimes advises his audience to search for a paragraphe (παραγραφή) of the ‘old’ one, or to read the ‘old’ one or similar expressions.²² According to Heimbach, he is the first of the ‘new’ Basilica scholiasts to refer to the antecessors as ‘palaioi’ (παλαιοί).²³ In some cases, he mentions the antecessor’s name. He refers to Thalelaeus ten times,²⁴ to Stephanus six  BS 1298/5 – 12 (sch. Pa 27 ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6).  3,2,6 is the correct reference, added by the editors, but in fact the text says D. 3,6,2.  The word “Πρῶτα” was used by the antecessors to refer to the first four books of the Digest.  For example, BS 1295/25 – 26 (sch. Pa 14 sch. ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6), BS 1301/35 (sch. Pa 5 ad B. 21,2,11 = D. 3,2,11) and BS 1337/12 (sch. Pa 4 ad. B. 22,1,13 = D. 22,3,13).  C.W.E. Heimbach, Basilicorum libri LX, VI: Prolegomena et Manuale Basilicorum continens. Leipzig 1870 (partial repr. Amsterdam 1962), p. 200. See also J.A.B. Mortreuil, Histoire du droit Byzantin ou du droit Romain dans l’empire d’Orient, depuis la mort de Justinien jusqu’à la prise de Constantinople en 1453, III. Paris 1847 (repr. Osnabrück 1966), p. 238, and Scheltema, L’auteur de la meditation “de nudis pactis” (see note 17 above), p. 367.  BS 715/2 and in lines 3 and 12 (sch. CA 34 ad B. 14,1,6 = D. 17,1,6), BS 1302/4 (sch. Pa 5 ad B. 21,2,11 = D. 3,2,11), BS 1306/24 (sch. Pa 22 ad B. 21,2,13 = D. 3,2,13), BS 1374/34 (sch. Pa 6 ad B. 22,1,58 = C. 4,19,24), BS 1405/5 (sch. Pa 1 ad B. 22,4,2 = Nov. 73 c.1 2.), BS 1413/7 and in line 8 (sch. Pa 5 ad B. 22,5,1 = D. 12,2,1), BS 1660/10 (sch. Pa 11 ad B. 23,3,17 = D. 22,1,17).

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times,²⁵ to Cyrillus twice,²⁶ and to the Anonymous also two times.²⁷ In addition, he refers to the scholastikos Theodorus of Hermoupolis, a lawyer who had lived in the end of the sixth century.²⁸ From the more contemporary sources to his own time, he refers to a legal work by Garidas about actions, which is arranged in alphabetical order (βιβλίον περὶ ἀγωγῶν κατὰ στοιχεῖον).²⁹ Nicaeus characterizes Stephanus as ‘our teacher’ (ὁ διδάσκαλος ἡμῶν Στέφανος),³⁰ and in fact his admiration of Stephanus has led scholars to believe that Nicaeus must have also written the treatise on mere agreements.³¹ It is in any case interesting to see that Nicaeus thinks of a jurist who lived five centuries before him as his teacher. Similarly, in a vivid scholion Nicaeus addresses the scholastikos lawyer Theodorus as if he were a contemporary: ‘My dear Theodorus, you have not at all understood this provision; for this is its meaning…’ (Καλὲ Θεόδωρε, οὐδ’ ὅλως ἐνόησας τὴν διάταξιν˙ τοιαύτης γάρ ἐστιν ἐννοίας…).³² These testimonies show the affinity the eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus felt for the jurists of the sixth century, and how seriously he evaluated their writings. In many cases, the style of Nicaeus reminds one of that of an antecessor. He makes references to other legal sources, as we have seen above, he encourages his audience to search more parts of the legislation (here the Basilica books),³³ he

 BS 714/31 and 715/13 (sch. CA 34 ad B. 14,1,6 = D. 17,1,6), BS 1413/6 and in line 8 (sch. Pa 5 ad B. 22,5,1 = D. 12,2,1), BS 1481/28 and in line 36 (sch. Pa 6 ad B. 22,6,1 = D. 12,3,1).  BS 1322/9 (sch. Pa 2 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18) and BS 1413/6 (sch. Pa 5 ad B. 22,5,1 = D. 12,2,1).  BS 1322/14 (sch. Pa 2 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18) and BS 1426/36 (sch. Pa 5 ad B. 22,5,11 = D. 12,2,11). There are two Anonymous in Byzantine law. Anonymous Senior was a contemporary of the antecessors whose summa on the Digest was used in the Basilica. The paragraphai to the summa were made by another Anonymous Junior, also known as Enantiophanes, who is dated to the first quarter of the seventh century. The Byzantines did not distinguish between the two; they thought the person who made the summa and the paragraphai on it were one and the same Anonymous.  BS 1606/31 and in 1607/1 (sch. Pa 6 ad B. 23,1,72 = C. 4,30,10) and BS 1619/31 (sch. Pa 4 ad B. 23,2,4 = Nov. 134 c. 8).  BS 1323/10 and in line 15 (sch. Pa 5 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18): “Ζήτει … καὶ τὸ Ι στοιχεῖον τοῦ Γαριδᾶ”. On Garidas, see Scheltema, ‘L’auteur de la meditation “de nudis pactis”’, (note 17 above), 366 – 367, and Sp. Troianos, Οι πηγές του Βυζαντινού Δικαίου. Αθήνα/Κομοτηνή 20113, pp. 290 – 291, which has been translated into Italian, see Sp. Troianos, Le fonti del diritto Bizantino, traduzione a cura di P. Buongiorno. Torino 2015, pp. 192– 1933 [This book henceforth abbreviated as Piges (= Fonti]. In the meantime this monography has also been translated into German, see Sp. Troianos, Die Quellen des byzantinischen Rechts, übersetzt von D. Simon /S. Neye. Berlin 2017.  BS 1481/28 (sch. Pa 6 ad B. 22,6,1 = D. 12,3,1).  See below, 3. Nicaeus: author of the “Μελέτη περὶ ψιλῶν συμφώνων” (Meditatio de nudis pactis)?  BS 1606/35 – 1607/1 (sch. Pa 6 ad B. 23,1,72 = C. 4,30,10). This scholion is also mentioned by Scheltema, ‘L’auteur de la meditation “de nudis pactis”’ (note 17 above), 356 and by D. Simon, Untersuchungen zum Justinianischen Zivilprozess (Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und Antiken Rechtsgeschichte, 54). München 1969, p. 162. See also below.  For example, BS 219/8 and lines 11– 12 (sch. CA 9 ad B. 11,1,10 = D. 2,14,10), 714/33 (sch. CA 34 ad B. 14,1,6 = D. 17,1,6), and BS 1234/36 – 37 (sch. Pa 4 ad B. 21,1,7 = D. 22,5,8).

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uses Latin terms, and he tries to harmonize apparent contradictions.³⁴ In a very few cases he poses questions and then gives the answer following the form of the erotapokriseis (ἐρωταποκρίσεις, ‘questions-and-answers’) of the antecessors. ³⁵ However, I have not encountered in his scholia the noun ‘λύσις’ (answer), which sometimes follows after an antecessor poses a question.³⁶ Often he also describes hypothetical cases in order to explain his material by using expressions such as ‘thematison’ (θεμάτισον, ‘imagine’) or the noun ‘thematismos’ (θεματισμός, ‘imaginery’ (or ‘fictitious’) case).³⁷ Sometimes he has a very vivid way of approaching his audience. When warning for apparent contradictions, one of his favourite opening lines is ‘and do not tell me that’ (Καὶ μή μοι εἴπῃς).³⁸ He begins another scholion by saying ‘I believe that you are wrong in saying this’ (Κακῶς, οἶμαι, τοῦτο λέγεις).³⁹ Based on this scholion and the one addressed to Theodorus, which I mentioned above, Scheltema writes ‘Ce qui frappe encore est le ton violent de Constantin de Nicée’.⁴⁰ It is true that the above two scholia of Nicaeus are very vivid and that the expressions he uses to harmonise contradictions reflect a direct way of talking. However, on the whole, Nicaeus’s scholia are short, to the point and dry. Mortreuil refers to Heimbach’s observation that Nicaeus must have been the most learned of all the ‘new’ Basilica scholiasts, and Mortreuil adds that a thorough study of the scholia of Nicaeus confirms this observation.⁴¹ It could be that Heimbach

 For example, BS 414/22 (sch. CA 1 ad B. 11,2,41 = C. 2,4,24), BS 1310/11 (sch. Pa 3 ad B. 21,2,20 = D. 3,2,20), and BS 1350/3 (sch. Pa 4 ad B. 22,1,26 = D. 22,3,26).  I have encountered 5 questions in all his preserved scholia: BS 1298/8 (sch. Pa 27 ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6); BS 1376/15 (sch. Pa 2 ad B. 22,1,61 = C. 4,21,2); BS 1448/28 – 29 (sch. Pa 22 ad B. 22,5,28 = D. 12,2,28); BS 1488/33 (sch. Pa 5 ad B. 22,6,5 = D. 12,3,5), and BS 1702/27 (sch. Pa 3 ad B. 23,3,72 = C. 4,32,24).  Another ‘new’ Basilica scholiast, Hagiotheodorites, on the other hand, often uses this term; see Penna, Hagiotheodorites: The last antecessor? (see note 4 above).  For example, in BS 1329/22 (sch. Pa 11 ad B. 22,1,3 = D. 22,3,3), BS 1448/1 (sch. Pa 22 ad B. 22,5,28 = D. 12,2,28), BS 1491/15 (sch. Pa 5 ad B. 22,6,9 = D. 12,3,9), and BS 1702/24 (sch. Pa 3 ad B. 23,3,72 = C. 4,32,24).  BS 1297/36 (sch. Pa 27 ad B. 21,2,6 = D. 3,2,6); BS 1302/2 (sch. Pa 7 ad B. 21,2,11 = D. 3,2,11); BS 1310/ 1 (sch. Pa 3 ad B. 21,2,20 = D. 3,2,20); BS 1323/1 (sch. Pa 5 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18); BS 1349/15 (sch. Pa 3 ad B. 22,1,26 = D. 22,3,26), BS 1349/25 (sch. Pa 4 ad B. 22,1,26 = D. 22,3,26); BS 1483/9 (sch. Pa 7 ad B. 22,6,2 = D. 12,3,2); BS 1488/28 (sch. Pa 5 ad B. 22,6,5 = D. 12,3,5); BS 1539/26 (sch. Pa 4 ad B. 23,1,18 = D. 12,1,18).  BS 333/28 (sch. CA 6 ad B. 11,1,85 = C. 2,3,24). See also the scholion by which he addresses Theodorus mentioned above. See also the relevant observation of Scheltema, L’auteur de la meditation “de nudis pactis” (see note 17 above), p. 367.  Ibid., p. 367.  Mortreuil (see note 20 above), p. 237: “M. Heimbach a remarqué depuis long-temps qu’on pouvait dire de Constantin de Nicée qu’il a été le plus savant de tous les scholiastes des Basiliques. Une etude attentive des annotations de ce scholiaste confirme ce jugement”. Mortreuil refers to C. W. E. Heimbach, De Basilicorum origine, fontibus, scholiis, atque nova edition adornanda. Lipsiae 1825, p. 76. Indeed, there Heimbach notes, “Nicaeus autem noster inter seriores Basilicorum Scholiastas doctissimus haberi iure potest.”

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and Mortreuil are correct, although I think that they both have underestimated the scholia of Hagiotheodorites, who also belongs to this younger generation of the Basilica scholiasts. Hagiotheodorites clearly explains difficult legal problems, and the material scope of his scholia and his approach together show a sophisticated level of legal knowledge.⁴² Nicaeus seems to know the material⁴³ and is very familiar with the works of the antecessors. He has a clear way of explaining the material and he makes cross-references to help the audience. Nicaeus refers more often to Justinianic legislation and to the writings of the antecessors than does Hagiotheodorites. Yet, my impression is that Hagiotheodorites conveys the material to his students in a more pleasing way, using examples that are more vivid and a more lively language. This observation is of course based on the preserved scholia and their material scope. To begin with, many more scholia of Hagiotheodorites⁴⁴ have been preserved than of Nicaeus, so we have a better idea of the former’s style than the latter’s. Moreover, most of Nicaeus’s scholia refer to procedural law, whereas Hagiotheodorites’s scholia refer to ‘criminal law’. The following are some characteristic examples of the scholia of Nicaeus. For a better understanding of the Basilica scholia, I also provide the Basilica fragment that Nicaeus comments upon and the Digest fragment from which this part of the Basilica originates. Example I: About a debt in the form of a fideicommissum From the Digest: D. 22,3,26 Papinianus libro vicesimo quaestionum. Procula magnae quantitatis fideicommissum a fratre sibi debitum post mortem eius in ratione cum heredibus compensare vellet, ex diverso autem allegaretur numquam id a fratre quamdiu vixit desideratum, cum variis ex causis saepe rationi fratris pecunias ratio Proculae solvisset: divus Commodus cum super eo negotio cognosceret, non admisit compensationem, quasi tacite fratri fideicommissum fuisset remissum.

Papinian, Questions, book : Procula’s brother owed her a large sum by way of fideicommissum. On his death, she wished to bring this into account with his heirs. However, it was alleged that she had never asked her brother to pay during his life-time, though her accountant had for various causes often paid money to her brother’s accountant; the deified Commodus heard the case and refused a set-off, since she had impliedly released her brother from the fideicommissum. ⁴⁵

 See in detail, Penna, Hagiotheodorites: The last antecessor? (see note 4 above).  See however footnote no 47.  196 scholia are under his name and 2 more scholia refer to him.  The translation by A. Watson, et al., The Digest of Justinian, transl. of Mommsen, ed. maior, 4 vols. Philadelphia 1985 (repr. 1998).

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From the Basilica: B. 22,1,26 Ἐὰν χρεωστούμενος παρὰ σοῦ ληγάτον καὶ δια- If you owe me by way of a fideicommissum and I φόρως ἀντιχρεωστήσας σοι καταβάλω μὴ ἀντελ- pay you what I owe you for different reasons withλογισάμενος, κατὰ χάριν αὐτὸ δοκῶ συγχωρεῖν. out deducting in compensation, I am considered to have released you from this (the fideicommissum).⁴⁶

From the Basilica scholia: BS 1349/15 – 24 (sch. Pa 3 ad B. 22,1,26 = D. 22,3,26) Τοῦ Νικαέως. Μὴ ἐναντιωθῇ σοι τὸ τρίτον θεμ. τοῦ ςʹ. κεφ. τοῦ δʹ. τιτ. τοῦ νʹ. βιβ., οὗ ἡ ἀρχή· εἰ κατ’ ἐπιτροπὴν δούλου μου ἀγρὸν αὐτῷ ἀγοράσεις. Κἀκεῖ γὰρ καλῶς τὸ δοκεῖν δωρεῖσθαι πρόσκειται, διότι προϋπῆν αἰτία ἐνοχῆς, ἡ τῆς πράσεως δηλαδή˙ καὶ καθὸ ὁ παραδιδοὺς τὸν ἀγρὸν τῷ ἐλευθερωθέντι δούλῳ ᾔδει, ὅτι ἀφῃρέθη ὁ ἐλευθερωθεὶς τὸ πεκούλιον, καὶ παρέδωκε πρὸς ἐκεῖνον τὸν ἀγρὸν μηδὲν ἔχοντα δίκαιον ἐπὶ τῇ παραλήψει τοῦ ἀγροῦ, κατὰ τοῦτο ὁ βασιλικὸς προσέθετο τὸ δοκεῖν δωρεῖσθαι. Ἔστι γὰρ ἐνδεχόμενον, ἐπεὶ προϋπῆρχεν αἰτία ἐνοχῆς ἐπὶ τῇ παραδόσει, τὸν παραδιδοῦντα παραδοῦναι τὸν ἀγρὸν σκοπῷ τοῦ δοῦναι τοῦτο πρὸς τὸν δεσπότην τὸν παραλαμβάνοντα καὶ ἐξ ἀρχῆς προτρεψάμενον τὴν ἐξώνησιν.

Of Nicaeus. Do not think that it is contrary to the rd paragraph of the th chapter of the th title of the th book, which begins:⁴⁷˙ ‘if, on the mandate of my slave, you buy a field for him’. Because in that provision, too, it is rightly added that a donation is taking place because a cause of the obligation pre-existed, i. e. the sale; and as the person who delivered the field to the freed slave knew that the freedman had lost the peculium and delivered the field to him although he (the freedman) did not have any right to have it delivered to him, the Basilica added that it is considered as being given as a gift. For it is possible, because there was a pre-existing cause of the obligation for the delivery, that he who delivered, delivered the field with the aim to give this to the owner, who received it and from the beginning urged the sale.

 Literally: I am considered to release it (the fideicommissum) as a favour.  The copyist has made a mistake here. The correct reference is to B. 50,4,7,2, which corresponds to D. 41,4,7,2. The case that Nicaeus describes here is as follows: my slave has given you a mandate to buy a field for him. The slave is freed and has therefore no peculium and despite the fact that you know this, you nevertheless deliver the field to him. The delivered property in this case is considered having been given as a gift. What is problematic is that according to Nicaeus the donation was valid because there was a pre-existing cause of obligation (αἰτία ἐνοχῆς), the sale. The pre-existing cause of obligation is not relevant here. The donation is valid because the person who delivered the field knew that the slave was freed and despite that he delivered to the freed slave.

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Example II: About oaths in law of procedure From the Digest: D. 12,2,1 Gaius libro quinto ad edictum provinciale. Maximum remedium expediendarum litium in usum venit iurisiurandi religio, qua vel ex pactione ipsorum litigatorum vel ex auctoritate iudicis deciduntur controversiae.

Gaius, Provincial Edict, book : Conscientious oath taking is relied on as an important means of shortening litigation. Disputes are settled in this way by virtue of agreement between litigants or on the authority of the judge.⁴⁸

From the Basilica: B. 22,5,1 Ὁ ὅρκος ἐπιφερόμενος ἢ παρὰ τοῦ ἀντιδίκου ἢ παρὰ τοῦ The oath imposed by the litigant or by the δικαστοῦ τέμνει τὴν ἀμφισβήτησιν. judge solves the dispute.

From the Basilica scholia: BS 1413/3 – 13 (sch. Pa 5 ad B. 22,5,1 = D. 12,2,1) Τοῦ Νικαέως. Ὁ βουλουμπτάριος οὐδέποτε ἀναψηλαφᾶται, ὡς ἐπὶ τοῦ τελευταίου κεφ. τοῦ παρόντος τιτ. φησὶν ἡ διάταξις. Πλὴν ἐπ’ ἐκείνου καὶ μόνου τοῦ θέματος ὁ νεκεσάριος ἀναψηλαφᾶται. Ζήτει περὶ τούτων τὸ λαʹ. κεφ. τοῦ παρόντος τιτ. καὶ τὸν ἐκεῖσε Κύριλλον καὶ τὸν Στέφανον καὶ κεφ. μγʹ καὶ τὸν Θαλέλαιον, οὗ ἡ ἀρχή˙ ἔγνως ἐν τῷ δερέβους, ὅτι ἐὰν ἐπαγάγῃ ὅρκον τις˙ καὶ μᾶλλον πρόσσχες τῷ Θαλελαίῳ ἀκριβῶς λεγόντι. Ὁ γὰρ Στέφανος, ἐν οἷς πειρᾶται κατασκευάζειν ἐν τῷ λαʹ. κεφ., ὡς καθόλου ὁ νεσκεσάριος ἀναψηλαφᾶται, προφανῶς τῷ κειμένῳ ἐναντιοῦται. Ὁ δὲ ἰλίτεμ ὅρκος ἀναψηλαφᾶται. Καὶ ζήτει τιτ. ςʹ. κεφ. δʹ. θεμ. βʹ. Δύναται γάρ, φησίν, ὁ δικαστὴς καὶ μετὰ τὸν ὅρκον ἤτοι τὸν ἰλίτεμ ἐν μέρει ἢ εἰς τὸ παντελὲς κουφίσαι τὸν ἐναγόμενον ἐκ μεγάλης αἰτίας ἢ ἀποδείξεων ὕστερον εὑρευθεισῶν.

Of Nicaeus. The voluntary (oath) is never reversed, as the constitution in the last chapter of the present title mentions. Except that in this single case, the necessary oath is reversed. About these [issues] see the st chapter of the present title and [the notes] to that of Cyril and Stephanus, and the rd chapter, and Thalelaeus, whose opening words are: ‘you learned in the de rebus that if someone brings on an oath’. And take particular notice of Thalelaeus, who is speaking accurately here. Because Stephanus, where he tries in the st chapter to argue that the necessary oath is in general reversed, obviously contradicts the text.⁴⁹ The in litem oath is reversed. And look at the th title, th chapter, nd paragraph. Because, it says, after the oath, namely the in litem, the judge can partly or completely absolve the defendant because for a strong reason or evidence later found.

 The translation by Watson (see note 45 above).  The meaning of this must be that Stephanus speaks of the reversal of necessary oaths as if it was a general rule rather than a possibility.

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3 Nicaeus: author of the Μελέτη περὶ ψιλῶν συμφώνων (Meditatio de nudis pactis)? The first question that arises is ‘Who was Nicaeus?’ We are certain sure that he wrote some of the scholia on the Basilica. As the table shows, eight-five scholia are directly linked to Nicaeus. Most of the scholia are mentioned as being ‘tou Nikaeos’ (τοῦ Νικαέως) without a first name. In four of them, the first name Constantine is given;⁵⁰ in one, the name Doxapatres;⁵¹ and in another, the name John.⁵² Most scholars speak of Constantine Nicaeus. Schminck puts a question mark to the name Constantine and points out that it is uncertain whether the name Nicaeus was used as a family name, or whether it was used to imply the place of origin of this Byzantine author.⁵³ He notes that in the manuscripts the abbreviations of the name Nicaeus could also be explained as ‘Νικαίας’, meaning ‘of Nicaea’. Schminck also adds that if the name Nicaeus refers indeed to the place of origin of the Byzantine jurist, then Constantine Nicaeus could also be identified with one of the known jurists of that time; perhaps Ophrydas or Constantine (?) Garidas.⁵⁴ Data from the prosopography of the Byzantine world reveal that one Georgios Nicaeus was a judge, a krites of the velon (κριτὴς τοῦ βήλου), at the end of the twelfth century.⁵⁵

 BS 414/8 (sch. CA 1 ad B. 11,2,41 = C. 2,4,24), BS 505/16 (sch. CA 21 ad. B. 12,1,61 = D. 17,2,63), BS 1606/35 (sch. Pa 6 ad B. 23,1,72 = C. 4,30,10) and BS 1619/24 (sch. Pa 4 ad B. 23,2,4 = Nov. 134 c. 8).  BS 259/26 (sch. CA 51 ad B. 11,1,27 = D. 2,14,27).  BS 1244/18 (sch. Pa ad B. 21,1,20 = D. 22,5,21).  A. Schminck, Studien zu mittelbyzantinischen Rechtsbüchern (FBR 13). Frankfurt/M. 1986, pp. 41– 42.  Schminck, Studien (see note 53 above), p. 42; the question mark next to the name Constantine was added by Schminck. Burgmann discusses a comment (Ἑρμηνεία) preserved in two manuscripts, the cod. Leid. Periz. F 35 and the cod. Taur. B. I. 20. In the Perizonianus (and its source) the comment bears the inscription “Γρηγορίου Νικαίας” and in the Taurinensis “τοῦ Νικαίας”. In the Taurinensis, the comment is transmitted as an indirect Basilica scholion, viz. as a scholion ad SBM E,10,5 = B. 5,2,14; it deals with the ecclesiastical privilege regarding the term of prescription. The heading in the Perizonianus – “Γρηγορίου Νικαίας” – sheds light on the issue concerning Mortreuilʼs and C.W.E. Heimbach’s distinction between the ‘new scholiasts’ Gregorius Doxapatres and Constantine Nicaeus. However, Burgmann refrained from discussing this issue, because the comment shows hardly similarities as regards method and style with the scholia bearing the name of G. Doxapatres and Const. Nicaeus. For practical reasons, Burgmann referred to the author of this comment as Nicaenus. For all the details, see L. Burgmann, Eine byzantinische Juristenkontroverse zum kirchlichen Verjährungsprivileg, in: in ΣΧΟΛΙΑ. Studia ad criticam interpretationemque textuum graecorum et ad historiam iuris graeco-romani pertinentia viro doctissimo D. Holwerda oblata, edd. W.J. AERTS/J.H.A. LOKIN/ S.L. RADT/N. VAN DER WAL. Groningen 1985, pp. 11– 27 (here esp. pp. 12– 13). I would like to thank Dr. Th.E. van Bochove for pointing me out this article by Burgmann and helping me understand the transmission issues of this comment discussed by Burgmann.  Georgios Nicaeus confirms the authenticity of the will of Symbatios Pakourianos in 1090. See the data in The Prosopography of the Byzantine World, which is online: http://blog.pbw.cch.kcl.ac.uk/.

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The name of Nicaeus has been connected to another legal text, namely the treatise about mere agreements—Μελέτη περὶ ψιλῶν συμφώνων or, in Latin, Meditatio de nudis pactis. ⁵⁶ A mere agreement (pactum nudum) in Roman law was a simple agreement that raised no civil obligation, so that no action was available. Heimbach, Scheltema, and Schminck have suggested that Nicaeus could have been the author of this treatise.⁵⁷ Monnier and Platon, who edited the most recent edition of the treatise a century ago, consider John Xiphilinos as the most plausible author,⁵⁸ and Wolska-Conus concurs with their opinion.⁵⁹ Whereas in the past, scholars believed that the person to whom the treatise was addressed, the author’s opponent, could have been Michael Psellos, Schminck has suggested it was John Xiphilinos.⁶⁰ A few words about this treatise are necessary. First of all, this treatise, a rather neglected text of the Byzantine legal literature, is one of the few texts that offer information on the actual legal practice in the eleventh century.⁶¹ In any case, the treatise was presumably written when Xiphilinos was still a nomophylax (νομοφύλαξ) in the law school (until 1054).⁶² It was written by a judge of the imperial court who addresses his fellow judges, refers to a case, and tries to convince them on a point of dispute that has arisen. From the whole text, it seems that its author is writing in order to convince one judge in particular with his argument. Although in his introduction the author addresses his fellow judges (ὦ φίλοι συνδικασταί), in the third title he addresses one person in particular and writes: ‘Here is what I said to you yesterday, my dear friend…’ (Ἰδοὺ τὸ παρ’ ἐμοῦ σοι χθὲς εἰρημένον, ὦ καλὲ κἀγαθὲ…).⁶³ From that point until the end, the author of the treatise addresses his words to just one person. It is clear that the judge whom the author addresses had a different opinion from the author himself. In fact, at some point the author mentions that this judge not only disagreed with what the author had said, but also made fun of him (Σὺ δὲ οὐ μόνον οὐκ ἠνείχου τῶν εἰρημένων, ἀλλὰ καὶ κατεγέλᾳς φεῦ).⁶⁴ Further  Troianos provides the necessary bibliography here and sketches out the different opinions. See, Troianos, Piges (see note 29 above), pp. 292– 293 (= Fonti, pp. 194– 1955 and Quellen, pp. 237– 39).  See Heimbach (see note 23 above), p. 142; Scheltema, L’auteur de la meditation “de nudis pactis” (see note 17 above), pp. 367– 68, and Schminck, Studien (see note 53 above), pp. 39 ff.  H. Monnier/G. Platon, La Meditatio de nudis pactis. Paris 1915, reprinted in H. Monnier, Études de droit byzantine. London 1974 (Variorum Reprints), no. III, pp. 5 – 246, see especially pp. 186 – 236; the edition is found on pp. 28 – 64, divided into titles and paragraphs. The editors provide a French translation and a commentary.  Wolska-Conus, L’École de droit (see note 1 above), p. 106.  See Schminck, Studien (see note 53 above), pp. 40 ff with his arguments and references to the opinions of earlier scholars. See also the observation of Scheltema, L’auteur de la meditation “de nudis pactis” (see note 17 above), p. 366.  Stolte has discussed this text in B.H. Stolte, The Byzantine Law of Obligations, in: Obligations in Roman Law, ed. by TH.A.J. McGinn. Ann Arbor 2013, pp. 320 – 333.  Troianos, Piges (see note 29 above), p. 293 (= Fonti, p. 194 and Quellen, p. 238).  Meditatio (see note 58 above), title 3, preface. See also Stolte, The Byzantine Law of Obligations (see note 61 above), pp. 327– 328.  Meditatio (see note 58 above), title 3, paragraph 2.

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on, the author of the treatise points out again that while he is trying to explain a difficult part of the pacta, he will be laughed at by those who do not examine these subjects with precision.⁶⁵ Stolte has referred to the legal questions of this case.⁶⁶ In short, the case was about a Byzantine with the title of protospatharios (πρωτοσπαθάριος) who had made agreements with a monastery but did not fulfil all his obligations. It seems that the protospatharios was fond of monastic life but at the same time did not want to become a monk. He therefore agreed to pay an amount to the monastery in order to be accepted there as if he was a monk. There seems to have been a second agreement by which the protospatharios was to pay more money, something that he did not do, which is why the monastery was claiming this payment. As Stolte notes, the author of the treatise acknowledges that it is important to understand the nature of the agreement and that is why he proceeds, firstly, to explain the theory of mere agreements (pacta nuda) and then to discuss the specific case of the protospatharios. ⁶⁷ The legal subject being discussed is a difficult one.⁶⁸ Already in his introduction, the author reassures his colleagues that what he is about to explain is based on the doctrine of the greatest and most famous law teacher and legislator, Stephanus: ‘ἀλλὰ ταῖς τοῦ μεγίστου καὶ διασημοτάτου διδασκάλου καὶ νομοθέτου Στεφάνου μεθόδοις κατακολουθῶν, καὶ νομοθεσίαις…’ [but following the methods of the greatest and most famous teacher and legislator Stephanus and the laws…].⁶⁹ In the fourth title, the author again praises Stephanus. This antecessor is characterized as being ‘the famous law teacher and legislator of the whole world’ (ὁ περιβόητος τῆς οἰκουμένης διδάσκαλος καὶ νομοθέτης Στέφανος).⁷⁰ According to many scholars, all these references show the Meditatio author’s deep admiration for the antecessor Stephanus.⁷¹ I have a different opinion here. My impression is that the author of the Meditatio refers to Stephanus not so much out of admiration but because the writings of Stephanus supported his own arguments. It could be that the author of the Meditatio truly admired Stephanus. However, I think the author refers to Stephanus in such an exaggerated way simply as a rhetorical ploy to bolster his own arguments and to make the other judges, and especially the one opposing him, to feel bad that they doubt Stephanus. He uses the name of Stephanus to make his own point sound

 Meditatio (see note 58 above), title 4, preface: ‘οὐ καταγελασθήσομαι μόνον, ἀλλὰ καὶ καταικισθήσομαι παρὰ τῶν μὴ ταῦτα ἐξακριβωσαμένων’.  See Stolte, The Byzantine Law of Obligations (see note 61 above), pp. 320 – 333.  See Stolte, The Byzantine Law of Obligations (see note 61 above), p. 328.  See also the observations of Stolte, The Byzantine Law of Obligations (see note 61 above), p. 328, and especially p. 330.  Meditatio (see note 58 above), preface, paragraph 2.  Meditatio (see note 58 above), title 4, paragraph 3 and in Meditatio, title 2, paragraph 4: ‘ὁ διδάσκαλος’.  See for example, Meditatio (see note 58 above), p. 66 with note 4.

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right: If the judges doubt him, then they doubt the great Stephanus. In a similar way, I think, the author begins his treatise by saying that he will explain the theory of the pacta to those who are ignorant as a way of embarrassing the judge who opposes him by suggesting that he is not as well versed in the law as he should be. If only one judge opposed the author of the Meditatio, then the words ‘for those who are ignorant’ would have been a rather barbed attack. Since Nicaeus is considered the author of this treatise, it would be interesting to examine whether any of the preserved scholia by Nicaeus deal with the subject discussed in the treatise. The author of the Meditatio begins by discussing the pacta and their division. The theory about the pacta is to be found in the Basilica title B. 11,1 (Περὶ πάκτων ἢτοι συμφώνων), which corresponds to the Digest title D. 2,14 (De Pactis).⁷² The fact that so many scholia have been preserved for this title of the Basilica shows, as Stolte has already observed, that there must have been an interest in this subject not only among sixth-century jurists but also by jurists of the eleventh and twelfth centuries.⁷³ Three preserved scholia on title B. 11,1 are directly linked to Nicaeus.⁷⁴ These do not, however, refer to the explanation of the mere agreements in particular. The Meditatio is a rather long text and its author supports his arguments in a very enthusiastic way. If Nicaeus had indeed written the Meditatio, I think he would have been more interested in explaining the subject of mere agreements to a broader audience. In other words, we should have expected scholia by him on the subject. We should not assume that he never wrote such scholia, but if he did, they have not been preserved. One argument by scholars who attribute the Meditatio to Nicaeus is that, just as the author of the Meditatio admires the work of Stephanus,⁷⁵ so does Nicaeus. But is that so? Does Nicaeus admire the writings of Stephanus more than those of the other antecessors? It is true that Nicaeus refers in one of his scholia to Stephanus as ‘our teacher’ (ὁ διδάσκαλος ἡμῶν Στέφανος),⁷⁶ but for the rest—at least in the preserved scholia that can be securely linked to his name—he refers more frequently to the writings of another antecessor, namely Thalelaeus.⁷⁷ Moreover, in one of his scholia,

 See also Stolte, The Byzantine Law of Obligations (see note 61 above), p. 326.  See Stolte, The Byzantine Law of Obligations (see note 61 above), p. 326 and the explanation that the author gives on this rich tradition of scholia for this title.  BS 219/1– 12 (sch. CA 9 ad B. 11,1,10 = D. 2,14,10); BS 259/26 – 261/17 (sch. CA 51 ad B. 11,1,27 = D. 2,14,27) and BS 333/28 – 35 (sch. CA 6 ad B. 11,1,85 = C. 2,3,24).  I have already expressed my thoughts on why the author of the meditatio speaks with words of admiration for Stephanus. On Stephanus, see H. de Jong, Stephanus en zijn Digestenonderwijs, (PhD), Den Haag 2008.  BS 1481/28 (sch. Pa 6 ad B. 22,6,1 = D. 12,3,1).  See above, section 2. Characteristics of Nicaeus’s scholia and style: examples. The fact that Nicaeus refers more often to Thalelaeus than Stephanus could be related to the material that he discusses. If the Basilica part which Nicaeus comments upon derives from the Codex, it is logical that Nicaeus would have used writings of Thalelaeus since most of the antecessorian material with respect to the Codex derives from Thalelaeus.

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which I have included as a second example in this paper (see above Example II: About oaths in law of procedure), Nicaeus points out that what Stephanus has said on that subject clearly contradicts the law.⁷⁸ An admirer of Stephanus would not emphasize this. In fact, based on the way this particular scholion is phrased, it is clear that Nicaeus praises Thalelaeus on this subject for being accurate in his writings on oaths, and accuses Stephanus of speaking about the reversal of necessary oaths as if it was a general rule rather than a possibility.⁷⁹ These observations are not themselves adequate grounds to reject the theory that Nicaeus was the author of the Meditatio. Perhaps a better way to confirm or reject this suggestion would be to compare the style of Nicaeus’s scholia with that of the author of the Meditatio. Scheltema has suggested that the intense style of the author of the Meditatio reminds one of that of Nicaeus, and he refers to two scholia of Nicaeus.⁸⁰ As I have explained above, I have my reservations about the characterization of Nicaeus’s style in general as ‘intense’ (‘le ton violent’).⁸¹ I will point out in the following some differences between the Meditatio and the scholia of Nicaeus. The author of the Meditatio is very keen on using questions. His questions are sometimes addressed directly to the dissenting judge⁸² and sometimes his questions are obviously made in order to explain his material.⁸³ Nicaeus on the other hand scarcely uses questions in his scholia. As I have mentioned above, there are only five questions in all of the preserved scholia linked to the name of Nicaeus.⁸⁴ Moreover, my impression is that the style of the author of the treatise is more rhetorical at some points than that of Nicaeus,⁸⁵ whose style is drier and more down to earth. In general, the whole text of the Meditatio is rather lengthy and the author uses repetitions. The scholia of Nicaeus are short and to the point. I suggest that if Nicaeus had written such a treatise, his arguments would have been shorter. Moreover, the author of the Meditatio has a preference for certain words that we do not come across in the scholia of Nicaeus. For example, the author of the Meditatio uses the word thaumasion (θαυμάσιον) as follows: ‘Δευτέρα δὲ ἥδε˙ ἀλλὰ προσεκτέον. Θαυμάσιον γάρ τι καὶ παράδοξον ὁ λόγος ἔρχεται λέξων’ (A second [division] is this,

 See above, section 2. Characteristics of Nicaeus’s scholia and style: examples, the second example of the scholia of Nicaeus.  See the relevant scholion and its translation above, in 2. Characteristics of Nicaeus’s scholia and style: examples, the second example of the scholia of Nicaeus. See also Simon, Untersuchungen (see note 32 above), p. 348.  Scheltema, L’auteur de la meditation “de nudis pactis” (see note 17 above), p. 367: “on trouve dans la Meditatio aussi le ton violent”.  See above, section 2. Characteristics of Nicaeus’s scholia and style: examples. Scheltema, L’auteur de la meditation “de nudis pactis” (see note 17 above), p. 367.  For example, Meditatio (see note 58 above), title 6, preface and paragraphs 3, 18, and 24.  For example, Meditatio (see note 58 above), title 5, paragraph 10, title 6, paragraphs 9, 10, and 21, and title 7, paragraphs 17 and 18.  See above, note 35.  See especially the preface or for example, title 6 from the preface up to paragraph 6.

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but you should pay attention. Because there comes a development that contains something beautiful but also paradoxical). I think that the sentence used by the author of the treatise here would have been too ‘fancy’ for Nicaeus. When Nicaeus describes in his scholia something that might seem contradictory, he does not use such an expression. As I explained above, Nicaeus has some favourite lines in opening sentences in which an apparent contradiction might be found. For example, his standard line is ‘Καὶ μή μοι εἴπῃς’ or something similar.⁸⁶ Again, the author of the treatise uses twice in close succession the word ‘θαυμαστόν’⁸⁷, a word not found in any of Nicaeus’s preserved scholia. Some other words that the author of the Meditatio likes to use in the sense of ‘note’ or ‘take into account’ are ‘ἄκουε’ (listen)⁸⁸ and ‘ὅρα’ (see),⁸⁹ neither of which are encountered in the scholia of Nicaeus, who prefers other expressions such as ‘σημείωσαι’ (note)⁹⁰ or ‘πρόσσχες’ (heed).⁹¹ All these observations do not completely exclude Nicaeus from being the author of the treatise. I am suggesting that there are grounds for questioning Nicaeus’s authorship of the treatise. It is interesting to consider that apart from the treatise on mere agreements, there exist two more extensive treatises on legal issues dating to this period,⁹² the treatise on peculia (Περὶ πεκουλίων, or Tractatus de peculiis) and the treatise on loans (Περὶ δανείου πλατύτερον, or Tractatus de creditis). Strangely enough, these texts are still neglected despite the fact that both have been recently edited⁹³ and provide valuable information on legal practice in the eleventh century. There are sufficient arguments to support the opinion that Eustathios Rhomaios is the author of the treatise on peculia. ⁹⁴ The author of the treatise on loans (Tractatus de creditis) still remains a mystery. There have been some efforts in the past to connect this text to Xiphilinos or Psellos, but no sufficient arguments were brought to support either of the two as au-

 See above, section 2. Characteristics of Nicaeus’s scholia and style: examples, especially note 35.  Meditatio (note 58 above), title 5, paragraph 29: “Καὶ τοῦτο οὐ θαυμαστὸν, εἰ…” and paragraph 30: “Θαυμαστὸν δὲ…”  Meditatio (see note 58 above), title 5, paragraph 2; title 6, paragraph 8.  Meditatio (see note 58 above), title 6, paragraph 19; title 7, paragraph 20.  For example, BS 714/31 (sch. CA 34 ad B. 14,1,6 = D. 17,1,6), BS 1324/23 (sch. Pa 3 ad B. 21,3,19 = C. 2,11,20) and BS 1356/3 (sch. Pa 2 ad B. 22,1,32 = D. 22,4,3)  For example, BS1322/10 (sch. Pa 2 ad B. 21,3,17 = C. 2,11,18), BS 1324/33 (sch. Pa 3 ad B. 21,3,19 = C. 2,11,20), BS 1334/31 (sch. Pa 4 ad B. 22,1,11 = D. 22,3,11) and BS 1374/35 (sch. Pa 6 ad B. 22,1,58 = C. 4,19,24). However, I have to note that the author of the meditatio uses also the “πρόσσχες” once in title 6, paragraph 11.  For a general overview of these treatises, see Troianos, Piges (see note 29 above), pp. 294– 295 (= Fonti, pp. 194– 195 and Quellen, pp. 238 – 239).  M. TH. Fögen/D. Simon, Tractatus de peculiis, FM X (1998) pp. 261– 318, and L. Burgmann, Tractatus de creditis et de teste uno, FM IX (1993) pp., 35 – 80.  In short, see Troianos, Piges (see note 29 above), p. 294 (= Fonti, p. 195 and Quellen, p. 238). In detail see Fögen/Simon, ‘Tractatus de peculiis’ (see note 93 above), pp. 261– 318, and Burgmann, Tractatus de creditis (see note 93 above), pp. 294– 318, especially pp. 294– 296.

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thor of this treatise.⁹⁵ The treatise on loans deals actually with two subjects: categories of loans in relation to security rights and cases in which one witness suffices. As Troianos notes: because both issues are not so related to each other, it seems that this treatise was written on the occasion of a case pending in court.⁹⁶ One should also consider the possibility that Eustathios Rhomaios wrote the Meditatio de nudis pactis as well. In the Peira, we read that the judge Rhomaios has discussed the mere agreement,⁹⁷ and Rhomaios refers also to the writings of the antecessors. In the title about guardianship (περὶ ἐπιτρόπων), the author of the Peira emphasizes that magistros Rhomaios also studied the writings of Stephanus on this subject.⁹⁸ I have the impression that the author of the Tractatus de creditis could also be the author of the Meditatio de nudis pactis. It would seem that both texts have their origins the courtroom, and both deal with difficult legal issues. The style of the two texts is also rather similar, both displaying a preference for clear structure and a distinction of different categories, of loans and of pacta respectively. In both texts, the author likes to repeat himself after a while before he proceeds to the following subject. Both authors cite not only the Basilica but also the writings of the antecessors. ⁹⁹ Moreover, the author of the Tractatus de creditis is keen on using questions, just as the author of the Meditatio does. The tone of both texts is similar and sometimes they share a preference for certain verbs and expressions. For example, the author of the Tractatus de creditis mentions: ‘Ὁρᾷς, ὅπερ ἀνωτέρω εἴρηται παράδοξόν τι, ὃ καὶ κύκλον ἔφαμεν’¹⁰⁰ (You have seen, what is mentioned above as a paradox, which ‘brings us back to where we started’). The use of words ‘ὁράω’ and ‘παράδοξον’, and the formulation of the question reminds one strongly the wording and style of the author of the Meditatio. ¹⁰¹ A difference between both texts is that the author of the Meditatio has sometimes a more rhetorical style, especially in the preface, but this is perhaps related to the fact that he wants to convince the opposing judge.

 Troianos, Piges (see note 29 above), p. 294 (= Fonti, p. 195 and Quellen, pp. 238 – 239). In detail, Burgmann, Tractatus de creditis (see note 93 above), pp. 78 – 80.  Troianos, Piges (see note 29 above), p. 294 (= Fonti, p. 195 and Quellen, p. 238).  Peira, 45, 11 in JGR IV, pp. 189 – 190.  Peira, 16, 9 in JGR IV, p. 56: ‘ὁ μάγιστρος ἐρευνήσας ἀκριβῶς καὶ τὸν ἑρμηνευτὴν στέφανον ἀνάγνοὺς οὕτως ἡρμήνευσεν ἑπόμενος τῇ ἑρμηνείᾳ τοῦ στεφάνου’.  The author of the meditatio however, refers only to Stephanus, whereas the author of the tractatus de creditis refers to the writings of Dorotheus, Thalelaeus, and of the lawyer Theodorus Hermopolites.  Burgmann, Tractatus de creditis (see note 93 above), p. 56, line 109.  On the use of ‘ὁράω’ by the author of mere agreements, see note 86. The author of the Tractatus de creditis uses the ‘ὁράω’ also in Burgmann, Tractatus de creditis (see note 93 above), p. 58, line 147 and on p. 66, line 266 the synonym ‘βλέπε’.

The eleventh-century Byzantine jurist Nicaeus

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Conclusions Nicaeus belongs to the generation of the ‘new’ Basilica scholiasts. There are eightyfive scholia linked to his name. Most of his scholia have been preserved in the codex Parisinus graecus 1348, which dates to the thirteenth century. A few scholia have been preserved in the codex Coislinianus graecus 152 (second half of the twelfth century) and the codex Parisinus graecus 1350 (twelfth century). Nicaeus has commented on different books of the Basilica, but the majority of his scholia deal with the law of procedure. The majority of his scholia are brief. Nicaeus has, on the whole, an accurate and unadorned way of explaining the law. After comparing his style with that of another ‘new’ Basilica scholiast, Hagiotheodorites, my impression is that the latter has a more vivid approach to explaining the material and more originality in his thoughts. However, Nicaeus makes a broader use of the legal writings from the time of Justinian than Hagiotheodorites does. Nicaeus uses antecessorian methods, such as thematismoi (hypothetical cases) and often tries to harmonize apparent contradictions. Yet, he is not so keen on the use of the erotapokriseis, the form of a question and an answer, which characterizes the writings of the antecessors. Based on this observation and other internal characteristics of his scholia and a comparison of their style to that of the treatise about mere agreements [Μελέτη περὶ ψιλῶν συμφώνων, or Meditatio de nudis pactis], I conclude that Nicaeus was probably not the author of this treatise. It seems more plausible that the author of the Meditatio was also the author of the Tractatus de creditis, a treatise on loans that dates to the same period as the Meditatio. The question of who that jurist actually was remains open. The possibility that Eustathios Rhomaios wrote the Meditatio is a question that still needs to be examined.

Andreas Schminck †

Thessalonizensische Jurisprudenz in der Palaiologenzeit

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer im Jahre 1204 entstanden im byzantinischen Reich in den zweieinhalb Jahrhunderten bis zum endgültigen Untergang desselben im Jahre 1453 noch vier Rechtsbücher, die eine größere handschriftliche Verbreitung fanden: die Synopsis minor, das Prochiron auctum, die Hexabiblos und das Syntagma kata stoicheion. Während bei den beiden letzteren sowohl Verfasser, als auch Entstehungszeit und Entstehungsort feststehen (Matthaios Blastares vollendete das Syntagma kata stoicheion in Thessalonike im Jahre 1334/5 und Konstantinos Harmenopulos vollendete die Hexabiblos 1445 ebenfalls in Thessalonike), tappt man bei der Synopsis minor und dem Prochiron auctum völlig im Dunkeln. Was nun zunächst die Synopsis minor anbelangt, so meinte schon Karl Eduard Zachariä von Lingenthal, der berühmte Historiker des byzantinischen Rechts, dem auch die Edition dieser Rechtsquelle verdankt wird, dass der Kompilator n i c h t i n K o n s t a n t i n o p e l tätig gewesen sein könne, weil er im Kapitel K 25 von Konstantinopel als von einer f r e m d e n Stadt spreche: Τὰ περὶ τῶν κτισμάτων νομοθετηθέντα, τὰ μὲν ἄλλα πάντα ἐν πάσαις χώραις καὶ πόλεσι τὰ αὐτά ἐστι, ἔνια δ’ οὔ, οἷον τὰ περὶ ἀπόψεως τῆς εἰς θάλασσαν. Ἔστι δὲ ἄποψις ἡ ἀπόβλεψις, ἥτις ἰδία ἐστὶν ἐν Κωνσταντινουπόλει καὶ τοῖς περὶ αὐτήν, καὶ ἰδία ἐν ταῖς ἑτέραις χώραις καὶ πόλεσιν. Ἐπιπλέον γὰρ εἰς Κωνσταντινούπολιν καὶ τὰ περὶ αὐτὴν ἢ ἐν τοῖς ἄλλοις τόποις ἡ ῥηθεῖσα ἄποψις ὀφείλει φυλάττεσθαι.¹ Unter Bezugnahme auf Zenos Baunovelle wird hier großer Nachdruck auf den Unterschied zwischen Regelungen ἐν Κωνσταντινουπόλει und ἐν ταῖς ἑτέραις χώραις καὶ πόλεσιν gelegt. In der Tat spricht diese Formulierung e h e r für eine Entstehung der Synopsis minor a u ß e r h a l b K o n s t a n t i n o p e l s , aber als Beweis ist sie nicht ausreichend. Mit der Frage nach dem Entstehungso r t hängt die Frage nach der Entstehungsz e i t der Synopsis minor zusammen. Während Zachariä von Lingenthal an die Regierungszeit des in Nikaia residierenden Kaisers Johannes III. Vatatzes dachte, schlug Michael Angold Manuel I. Komnenos vor, aber Albert Failler gelang der Nachweis, dass die Synopsis minor unter Michael IX. (1277– 1320) kompiliert wurde. Im Kapitel B 47 heißt es nämlich: … Ὁ δὲ ἡμέτερος βασιλεὺς οὐ μόνον ἁπλῶς ἐν κυριακῇ, ἀλλὰ καὶ ἐν αὐτῇ τῇ τοῦ μεγάλου Πάσχα καὶ τῆς λαμπρᾶς ᾿Aναστάσεως καὶ κατ’ αὐτὴν

Ungedruckter Vortrag, Thessaloniki 1992. Es wurden lediglich Tippfehler korrigiert. Verwiesen sei auf den Literaturanhang am Ende des Artikels (W.B.).  Perentidis, FM VI (1984) 245 K 25. https://doi.org/10.1515/9783110729474-009

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τὴν ὥραν, ὁπόταν τὸ ‘Χριστὸς ἀνέστη‘ παρὰ τοῦ ἱερέως ἐξεφωνήθη, γεγέννηται εἰς ἐμφανὲς δεῖγμα τῆς τοῦ θεοῦ περὶ τοῦτον φιλοτιμίας καὶ ὧν παρέξει τοῖς Ῥωμαίοις ἀγαθῶν δι’ αὐτοῦ σύμβολον ἐναργέστατον.² Unser Kaiser aber wurde nicht nur einfach an einem Sonntag geboren, sondern gerade am Sonntag des großen Osterfestes und der herrlichen Auferstehung und zu der Stunde, als vom Priester das „Christus ist auferstanden“ ausgerufen wurde. Dass es sich bei dem hier erwähnten, an Ostern geborenen Kaiser um M i c h a e l I X . handelt, ergibt sich aus einem Enkomion des Gregorius Kyprios (vgl. bei Anmerkung 4), wo in hochrhetorischer Ausdrucksweise von der Geburt des Kaisersohnes Michaels IX. an Ostern die Rede ist. Τί δὲ ἄρα; Εἰ μὴ τὸ τῶν ὄψεων ἀκόρεστον θέαμα, τὸ τερπνὸν τῆς θαυμασίας ῥίζης φυτόν, ἡ αὐθωραιότης, τὸ τῶν χαρίτων συμφόρημα, ἡ νέα καὶ μεγάλη τοῦ παντὸς γένους ἐλπίς, ό παῖς ὅδε καὶ βασιλεύς, ἄξιος μὲν τοῦ παρασχόντος θεοῦ, ἄξιος δὲ καὶ τοῦ διὰ θεοῦ γεγεννηκότος πατρός∙ οὗ θαυμασία μὲν ἡ γέννησις, τὴν σεβασμιωτάτην καὶ φαιδροτάτην καὶ βασιλίδα τῶν ἁπασῶν ἡμέραν κληρωσαμένη, καθ’ ἣν ἐνεργήσας τὴν τῆς φθορᾶς κατάλυσιν ὁ δεσπότης τὸ μέγα κατὰ θανάτου τρόπαιον ἔστησε, τῶν μετὰ ταῦτα σὺν Χριστῷ μεγάλων αὐτοῦ τροπαίων καὶ τῆς τῶν ἐχθρῶν καταλύσεως σαφῶς προδηλουμένων ἐντεῦθεν… .³ Entscheidend ist nun aber in Bezug auf den E n t s t e h u n g s o r t der Synopsis minor, dass in B 47⁴ von u n s e r e m Kaiser die Rede ist, was in Konstantinopel, wo Andronikos II. als Hauptkaiser regiert, undenkbar ist. Vielmehr ist die alleinige Erwähnung Michaels IX., der ja nie H a u p t kaiser war, nur in Thessaloniki vorstellbar, dass er im Zuge der Feudalisierungs- und Zersplitterungstendenzen in der Palaiologenzeit – vorübergehend – „gleichsam wie ein Landesfürst“ regierte. In jener Zeit, d. h. zu Beginn des 14. Jahrhunderts gab es in Thessaloniki aber nur e i n e n Juristen, der in der Lage war, ein immerhin nicht ganz anspruchsloses Werk wie die Synopsis minor zu verfassen, und dieser Mann hieß Georgios Phobenos. In den gängigen rechtshistorischen Handbüchern, etwa von Peter Pieler und Spiros Troianos – wird dieser Georgios Phobenos der in seiner Eigenschaft als Dikaiophylax von Thessalonike⁵, zwei kurze Texte zum κάσσος ἐξ ὰπαιδίας und zum ὑπόβολον verfaßte, auf den Anfang des 11. Jahrhunderts datiert, Alexander Turyn

 Synopsis minor B 47, ed. Zachariä, IGR II, 45 = Zepos, IGR VI, 358.  Gregorios II. Kyprios, Enkomion auf Kaiser Andronikos II. Palaiologos, ed. Boissonade I, 389 – 390 = PG 142, 413 – 414: Et qu’est-ce? Sinon le spectacle qui ne rassasié par les regards, l’agréable plante de la merveilleuse racine, la beauté en soi, l’abondance des grâces, le nouvel et grand espoir du peuple entier, cet enfant et basileus qui est digne de Dieu qui l’a crée, digne aussi du père qui l’a ençendré grâce à Dieu, dont la naissance et merveilleuse, ayant tombé le roi des jours, (le jour) le plus respectable et le plux joyeux, le jour pendant lequel le seigneur, avant effectué l’abolition de la perdition, a érigé le grand trophée contre la mort, annonçant clairement par là pour l’avenir ses grands trophées qui suivront avec l’aide du Christ, et la disparition des ennemis.  Siehe Anmerkung 2.  Siehe Anmerkung 7.

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wies indes nach, dass Georgios Phobenos der Wende des 13. zum 14. Jahrhundert angehört. Τοῦ δικαιοφύλακος θεσσαλονίκης κυροῦ Γεωργίου τοῦ Φοβηνοῦ.⁶ Dass er ein eminenter Jurist war, ergibt sich aus folgenden Versen, die sich im Codex Μετοχίου Παναγίου Τάφου 25 finden: Λύει Φοβηνὸς δυσλύτους ῥήσεις νόμου τοῖς παρ’ ἑαυτοῦ συμπλέκων τὰ τῶν πάλαι, ἀνὴρ προσηνὴς δεξιὸς κἀν τοῖς λογοῖς ἐξ ἀρετῶν μέγιστος ἠγλαϊσμένoς, Γεώργιος δὲ κλῆσιν ὠνομασμένος, δικαιοφύλαξ ἀρρεπὴς ἦν ἀξίαν θεσσαλονίκης, ἣν ἐπλούτει πατρίδα.⁷ „Phobenos erklärt schwer erklärbare Worte des Gesetzes und verbindet Eigenes mit dem Text der Alten als gescheiter Mann, gewandt auch in der Rede, an Tugenden der Größte ward er gepriesen, Georgios mit Namen genannt, von Beruf unparteiischer Richter von Thessaloniki, bereicherte seine Heimatstadt.“

Das Lob ist so dick aufgetragen, dass es schwerlich als E i g e n lob angesehen werden kann. Auch spricht der zweimalige Gebrauch des Imperfekts in den beiden letzten Zeilen dafür, dass Phobenos zum Zeitpunkt der Abfassung der Verse nicht mehr unter den Lebenden weilte. Ein S c h ü l e r des Phobenos dürfte sie verfasst haben, ein Schüler, der mit dem Schreiber des genannten Codex Μετοχίου Παναγίου Τάφου 25 identisch sein dürfte. Die 7 Verse stehen in der gleichen Handschrift vor einer Zusammenstellung von Scholien zur Synopsis maior, einer Sammlung, deren Existenz sich kaum s a c h lich, sondern nur p e r s ö n lich, nämlich durch die große Autorität ihres Autors erklären lässt. Der Autor dieser Scholien zur Synopsis maior, die zu einem kleinen Teil von Labbé, zu einem größeren Teil von Zachariä von Lingenthal gedruckt wurden, kann nur Georgios Phobenos gewesen sein, der erstmals im Jahr 1284 als Zeuge für das Testament des früheren thessalonizensischen Erzbischofs Theodoros Kerameas belegt ist. Γεώργιος ὁ Φοβηνὸ(ς) τῶ διαθηκώω ἐγγράφω παρὼν καὶ μαρτυρ(ῶν) ὑπ(έγραψα).⁸ „Ich, Georgios Phobenos, habe die schriftliche Testamentsurkunde, anwesend und als Zeuge tätig, unterschrieben.“

Dass Georgios Phobenos hier zwar einerseits zur Bezeugung eines wichtigen Testaments herangezogen wurde, andererseits aber erst gegen Ende der Zeugenliste und ohne irgendein Amt aufgeführt wird, spricht für ein damaliges Alter des Georgios Phobenos von ca. 25 Jahren und damit für ein Geburtsdatum von ca. 1260. Im Jahr 1295

 Georgios Phobenos, De casu, ed. Zachariä, Geschichte 97 Anm. 254 und Dain 55.  Verse auf Georgios Phobenos, ed. Fögen, FM III (1979) 180.  Testament des Theodoros Kerameas, in: Actes de Lavra II, 32– 33 Nr. 75 Z. 60.

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wird Georgios Phobenos dann in einem Gerichtsurteil als λογιώτατος κῦρ (nach Dölger „ein Lehrer der Mathematik“) und als ἐπιστήμων μετρητής (als „Spezialist für Landvermessung“) herangezogen. …(παρουσία) … τοῦ λογιωτ(ά)τ(ου) κ(υρο)ῦ Γεωργ(ί)ου τοῦ Φοβηνοῦ….⁹ Diese geodätischen Interessen teilte Georgios Phobenos mit Johannes Pothos Pediasimos, der etwa 10 – 20 Jahre älter gewesen sein dürfte und von dem zwei von Treu edierte Briefe an Georgios Phobenos erhalten sind. Aus dem ersten Brief,¹⁰ den Johannes Pediasimos allem Anschein nach aus Ohrid an den in Thessaloniki weilenden (Georgios) Phobenos richtete, ergibt sich, dass die von Pediasimos dem Phobenos entgegengebrachten freundschaftlichen Gefühle durch das lange Schweigen des Phobenos einer Belastungsprobe unterzogen waren. … Τοῦ χαρτοφύλακος Βουλγαρίας Ἰωάννου τοῦ Πεδιασίμου· α’ τῷ Φοβηνῷ … Εἰ δ’ ὑφέσθαι σοι τὴν πρὸς ἐμὲ φιλίαν συμβέβηκε, τάχ’ ἂν αἰτίαν αἰτίας ζητήσαιμεν…¹¹ „Falls es aber zutrifft“, schreibt Pediasimos, „dass Dir die Freundschaft zu mir gewichen sein sollte, möchten wir schnell die ‚Ursache der Ursache‘ (d. h. den wahren Grund) erfahren“. Auch im zweiten Brief ist wieder von der Eintrübung der Freundschaft die Rede: … Οὐκοῦν ἐγένου καὶ τὴν πρὸς ἡμᾶς φιλίαν ἐξίτηλος. …¹² „Also wurdest du“, schreibt Pediasimos, „auch der Freundschaft zu uns verlustig.“ Das aber bedeutet Folgendes: Die von Pediasimos „eingeforderte“ φιλία kann seitens des erheblich jüngeren Phobenos kaum nur in einer gewissen Bewunderung des (zweifellos wesentlich bedeutenderen) Johannes Pediasimos bestanden haben, welche allmählich nachließ. Dieser Umstand ist insofern von rechtshistorischem Interesse, weil der juristische Traktat Περὶ γάμων des Johannes Pediasimos schon bald nach seiner Entstehung einer Überarbeitung unterzogen wurde, einer Überarbeitung, die sich gerade in zwei Handschriften befindet, welche einen engen Bezug zu Georgios Phobenos aufweisen. Es handelt sich um den schon genannten Codex des Metochion Παναγίου Τάφου 25, der als einziger die schon genannten Verse (vgl. bei Anmerkung 8) auf Georgios Phobenos enthält, und um den Cod. Marc. Gr. 174, der – genau wie der Codex des Metochion – eine Sammlung von Scholien zur Synopsis maior enthält: diese Scholien entsprechen nun genau denjenigen Scholien, die sich in den Handschriften der sogenannten „Appendix B“ am R a n d e des Textes der Synopsis maior befinden. Dies deutet darauf hin, dass auf Georgios Phobenos nicht nur diese Scholien, sondern auch der Aufbau der „Appendix B“ der Synopsis maior zurückgeht. Wahrscheinlich ist auch e i n e Hand im Prototyp dieser Handschriftengruppe, im Codex Vaticanus graecus 852, mit der Hand des Phobinos zu identifizieren.

 Gerichtsentscheidung des Demetrios Iatropulos, ed. Iberites, Γρηγοριὸς Παλαμᾶς 2 (1918) 253 Z. 26 und Dölger, Aus den Schatzkammern, 167 Nr. 59/60 Z. 36.  Siehe Anmerkung 12.  Johannes Pediasimos, Brief Nr. 1, ed. Treu, 44.  Johannes Pediasimos, Brief Nr. 5, ed. Treu, 47.

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Was nun aber die Autorschaft an der Synopsis m i n o r anbelangt, so sprechen für Georgios Phobenos die folgenden Argumente: Die enkomiastischen Verse auf Phobinos können sich schwerlich nur auf die Scholiensammlung, der sie vorausgehen, beziehen. Insbesondere die beiden ersten Verse passen schlecht zu der genannten Scholiensammlung, die fast keine Exegesen schwieriger Gesetzespassagen bietet, sondern fast ausschließlich aus Ergänzungen aus der sonstigen Rechtsliteratur besteht. Vielmehr lässt sich die in diesen beiden Versen hervorgehobene λύσις der δύσλυτοι ῥήσεις νόμου und die Verbindung des Alten mit dem Eigenen vorzüglich mit der Arbeitsweise des Kompilators der Synopsis minor in Einklang bringen, der in der Tat „schwer herauszulösende Gesetzesbegriffe“ aus ihrem Zusammenhang „löste“ und tatsächlich vergleichsweise sehr viel „παρ’ἑαυτοῦ“, d. h. „aus eigenem Ingenium“ in seinen Text einfließen ließ.¹³ Des Weiteren gibt es Parallelen zwischen der Synopsis minor einerseits und den beiden kurzen Traktaten des Georgios Phobenos. So heißt es in dem Text über den κάσσος ἐξ ἀπαιδίας: … ᾿Aποθανόντος γὰρ ἄπαιδος τοῦ ἀνδρός, λήψεται μὲν ἡ γυνὴ σὺν τῇ προικί, ταῖς ρ’ δηλονότι λίτραις, τὸ ὑπόβολον ἤτοι τὰς λγ’ λίτρας …¹⁴ „Wenn der Mann kinderlos stirbt, wird die Frau – außer ihrer Mitgift (nämlich den 100 Pfund) das Hypobolon erhalten, nämlich 33 Pfund …“, also ein Drittel (von dem in der juristischen Literatur vorher nirgends die Rede war), und ebenso heißt es in der Synopsis minor: … Ὅταν δὲ ἀφήσουσι τοῦτο καὶ οὐδὲν περὶ αὐτοῦ συμφωνήσωσι, ἀπαιτεῖται ὁ τὴν προῖκα ἀποδιδοὺς ἐπιδιδόναι χάριν ὑποβόλου καὶ τρίτον τῆς ποσότητος ὅλης, εἰς ἣν ἡ προὶξ περιίσταται …¹⁵ „Wenn (die Ehepartner) nichts über das Hypobolon vereinbart haben, kann der Besteller der Mitgift als Hypobolon auch ein Drittel der Summe verlangen, auf die sich die Mitgift beläuft“. In beiden Texten wird also das vorher unbekannte Drittel normiert. Ein direkter Bezug zwischen der Synopsis minor und Georgios Phobenos wird nun schließlich im Codex Serdicensis graecus 253, einem aus Kosinitza stammenden Codex, hergestellt, wo der Synopsis minor an prominenter Stelle, nämlich am Anfang die beiden kurzen Abhandlungen des Georgios Phobenos vorausgehen. Aus all dem ergibt sich folgende wahrscheinliche Rekonstruktion: Nach der Justizreform Andronikos‘ II. fasste Georgios Phobenos im ersten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts den Plan, ein aktualisiertes Rechtsbuch (auf der Grundlage des Ponema des Attaleiates und der Synopsis maior) zu schaffen. Dass ihn der Tod an der Ausführung des Vorhabens hinderte, ergibt sich aus der mangelhaften Alphabetisierung der Synopsis minor und dem Fehlen eines Prooimions. Aufgrund des hohen Ansehens des Georgios Phobenos kam es trotzdem zu einer Verbreitung seiner – unvollendeten – „Synopsis minor“.

 Vgl. dazu die in Frankfurt durchgeführten und publizierten Studien von Stauros Perentidis.  Georgios Phobenos, De casu, ed. Zachariä, Geschichte 97 Anm. 254 und Dain 55.  Synopsis minor Y 4, ed. Zachariä, IGR II, 242 = Zepos, IGR VI, 529.

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So erklärt es sich auch, dass der eine Generation jüngere Konstantinos Harmenopulos dieses unfertige Produkt in seine Hexabiblos integrierte: Der thessalonizensische νόμο φύλαξ Harmenopulos stand in der Tradition des thessalonizensischen δικαιοφύλαξ Georgios Phobenos, ja es liegt sogar die Annahme nahe, dass Harmenopoulos seine juristische Ausbildung bei Phobinos erhielt. Übereinstimmungen zeigen sich auch hinsichtlich der von beiden benützten Codices: Sowohl Phobenos, als auch Harmenopulos verwendeten ein Exemplar der extrem selten überlieferten Peira des Eustathios Rhomaios und eine Handschrift des ebenso seltenen Ἐπαρχικὸν βιβλίον, gefolgt von den Bauvorschriften des Julian von Askalon. Wahrscheinlich existierten diese Werke in der frühen Palaiologenzeit nur noch in jeweils einer einzigen Kopie, die sich nicht etwa in dem von den Kreuzfahrern ausgeraubten Konstantinopel befand, sondern eben in Thessaloniki. Der Umstand, dass Phobinos offensichtlich auch auf die ebenfalls extrem seltenen „Basiliken“ zurückgriff, und zwar – zumindest teilweise – auf dieselben Bücher – hauptsächlich der 3. und 4. Dekade – wie die Verfasser der „Hexabiblos aucta“ und des Prochiron auctum, spricht des Weiteren für einen thessalonizensischen Bezug auch dieser Werke. Für die „Hexabiblos aucta“, die von Marie Theres Fögen genauer untersucht wurde, liegt eine Entstehung in Thessaloniki ohnehin nahe, weil der Kompilator eine derartige Vertrautheit mit dem Werk des Harmenopulos aufweist, dass er in dessen Umkreis tätig gewesen sein muss, wenn die Ergänzungen nicht gar von Harmenopulos selbst stammen. Was dagegen das Prochiron auctum anbelangt, so besteht zunächst die Schwierigkeit darin, dass Kompilator, Entstehungszeit und –ort bislang ungeklärt sind. Zachariä, der sich zunächst für eine Entstehung um 1200 ausgesprochen hatte, entschied sich zuletzt für eine Datierung um 1300, aber vor 1306. Als terminus post quem gilt in jüngerer Zeit der vielleicht ca. 1290 entstandene Traktat Περὶ γάμων des Johannes Pediasimos, der sich im Prochiron auctum befindet, aber gerade nicht in der Originalform, sondern in der verkürzten Fassung, die oben auf Georgios Phobinos zurückgeführt wurde. Diese nicht authentische Version dürfte in den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts kaum außerhalb Thessalonikis zirkuliert haben, und es wäre sogar denkbar, dass Georgios Phobinos selbst auch das Prochiron auctum verfaßte und dabei seine Überarbeitung des Ehetraktats des Johannes Pediasimos in Umlauf brachte. Wahrscheinlicher ist aber, dass das Prochiron auctum erst einige Jahrzehnte später entstand, und zwar im Zusammenhang mit der Einsetzung der καθολικοὶ κριταὶ τῶν Ῥωμαίων im Jahre 1329. Dafür spricht zunächst, dass auch die beiden anderen großen Kompilationen der Palaiologenzeit einen Bezug zur Justizreform Andronikos‘ III. aufweisen. Für Harmenopulos ergibt sich dies schon daraus, dass er selbst als καθολικὸς κριτής belegt ist.

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Was das Σύταγμα κατὰ στοχεῖον des Matthaios Blastares anbelangt, so spricht schon die Entstehungszeit des Werkes (1334/5) für einen Zusammenhang mit der Einsetzung der καθολικοὶ κριταὶ durch Andronikos III. Außerordentlich auffällig ist auch das Kapitel K 32 (vgl. bei Anmerkung 17), dass Kleriker oder Mönche weltliche Aufgaben nicht ausführend dürfen, „e s s e i d e n n i m A u f t r a g d e s K a i s e r s “. Κεφ. λβ’. Ὅτι κοσμικὰς φροντίδας οὐ δεῖ μετιέναι κληρικοὺς ἢ μονάζοντας, εἰ μήπου κατ’ ἐπιτροπὴν βασιλέως.¹⁶ Blastares, der in der Regel einen ligaistischen kirchlichen Standpunkt vertritt, zeigt sich hier erstaunlich lax, und beruft sich ausnahmsweise – in einem ausdrücklich „συνήθειαι“ überschriebenen Abschnitt – auf die Exempla berühmter Metropoliten, die im Auftrag des Kaisers weltliche Aufgaben übernommen haben. Dies spricht für die Annahme, dass Blastares sein Werk im Auftrag eines zum καθολικὸς κριτής ernannten Metropoliten verfasste und dieser Metropolit kann eigentlich nur Joseph von Apros gewesen sein. Wenn sich nun aber Joseph von Apros zu Beginn der 30er Jahre des 14. Jahrhunderts nicht etwa an das Apros wesentlich näherliegende Konstantinopel, sondern an das viel entferntere Thessaloniki wandte, so zeigt dies, welch hohen Ruf die Thessalonizensische Jurisprudenz in dieser Zeit besaß. Völlig verständlich wird dies vor dem Hintergrund des sich im Patriarchatsregister des 14. Jahrhunderts widerspiegelnden Niveaus der Rechtswissenschaft in Konstantinopel. Dieses Niveau ist erschreckend niedrig: selbst fundamentale Rechtstexte wie das Prochiron oder die Synopsis maior scheinen dort kaum verfügbar gewesen zu sein. Angesichts dieses desolaten Zustandes der Jurisprudenz in der Hauptstadt wäre es durchaus naheliegend, dass sich der von Kaiser Andronikos III. wohl 1329 zum καθολικὸς κριτής τῶν Ῥωμαίων eingesetzte und 1337 oder wie Otto Kresten glaubt, 1334/5 wegen Korruption abgesetzte, Georgios Kleidas „sein“ Rechtsbuch in Thessaloniki anfertigen ließ. Dafür dass es sich bei diesem für Gregorios Kleidas angefertigten Rechtsbuch um das Prochiron auctum handelte, spricht, dass die Prochiron auctum-Handschriften nicht nur als einzige die, die Justizreform Andronikos‘ III. betreffenden Novellen, sondern auch die „Verpflichtungserklärung“, den Eid des Gregorios Kleidas, enthalten. Τοῦ δικαιοφύλακος καὶ ἀρχιδιακόνου τοῦ Κλειδᾶ.¹⁷ Außerdem findet sich im Prochiron auctum eine merkwürdige Erwähnung eines Mitgliedes der Familie Kleidas, und zwar im Kapitel 8.115: Ἐγένετο τοῦτο ἐν ταῖς ἡμέραις τοῦ πατριάρχου κυροῦ Μανουὴλ ἐπὶ τῷ τοῦ Κυζίκου υἱῷ Ἰωάννῃ τῷ Κλειδᾷς’ ὄντι βαθμοῦ.¹⁸

 Matthaios Blastares, Syntagma (ed. Rhallis/Potlis VI, 342).  Eid des Gregorios Kleidas (ed. Zachariä, Heidelberger Jahrbücher 868).  Prochiron auctum 8. 115, ed. Zepos, IGR VII, 85.

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Es handelt sich hierbei offensichtlich um eine Mitteilung aus der Chronik der Familie Kleidas, was ebenfalls für eine Beziehung des Prochiron auctum zum καθολικὸς κριτής Gregorios Kleidas spricht. All das legt die Annahme nahe, daß er καθολικὸς κριτής Gregorios Kleidas das Prochiron auctum in Auftrag gab, und für eine Entstehung dieses Rechtsbuches in Thessaloniki spricht außer den schon genannten Indizien auch der Umstand, dass es in den Paratitla auch den Tractatus de creditis enthält, der sehr selten überliefert ist, sich aber gerade auch in den beiden genannten mit Phobinos in Verbindung stehenden Handschriften Μετοχίου Παναγίου Τάφου 25 und Marc. gr. 174 befindet. Wenn man nun noch den Umstand berücksichtigt, dass sowohl das Prochiron auctum als auch die Hexabiblos das Prochiron Leons VI. als Grundlage benutzen, könnte man geradezu auf den Gedanken kommen, dass das Prochiron auctum ein Frühwerk des Harmenopulos darstellt, welches zu Beginn der 30er Jahre des 14. Jahrhunderts für den Konstantinopolitanischen καθολικὸς κριτής Gregorios Kleidas erstellt wurde. Unbestreitbar ist jedenfalls die Tatsache, dass in der früheren Palaiologenzeit, d. h. im ausgehenden 13. und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Thessalonizensische Jurisprudenz der Konstantinopolitanischen weit überlegen war, ja man ist geradezu versucht, diese Phänomene, die mit der Dynastie der Palaiologen nur mittelbar zu tun haben als „zweite m a k e d o n i s c h e Renaissance“ zu bezeichnen.

Zusammenfassung In der Palaiologenzeit entstanden vier jeweils in mehreren Handschriften überlieferte Rechtskompendien: die Synopsis minor, das Prochiron auctum, das Syntagma des Matthaios Blastares (aus dem Jahr 1334/35) und die Hexabiblos des Konstantinos Harmenopoulos (aus dem Jahr 1345). Dass die beiden zuletzt genannten Werke in Thessaloniki entstanden, ist seit langem bekannt; aber auch die beiden zuerst genannten Kompilationen weisen Bezüge zu Thessaloniki auf. In der Synopsis minor (B 47, vgl. bei Anmerkung 2) wird nicht der Hauptkaiser Andronikos II., sondern der Mitkaiser Michael IX. als „unser Kaiser“ bezeichnet, was nicht in Konstantinopel, sondern nur in Thessaloniki denkbar ist, wo Michael IX. zeitweise ziemlich selbständig regierte. In jener Zeit war dort der Dikaiophylax Georgios Phobenos tätig, von dem zwei kurze Texte ehegüterrechtlichen Inhalts erhalten sind und der Adressat zweier Briefe des berühmten thessalonizensischen Gelehrten Johannes Pothos Pediasimos bezeugt ist. Phobenos dürfte es gewesen sein, der den Ehetraktat des Johannes Pediasimos einer verkürzenden Überarbeitung unterzog und den Scholienapparat zur Synopsis maior verfasste, welcher sich in den Synopsis maior-Manuskripten mit der Appendix B

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sowie – fortlaufend geschrieben – in den Codices Marc. gr. 174, Athen. S. Sep. 25 und Serd. Gr. 156 befindet. Im Cod. Serd. gr. 253 gehen der Synopsis minor am Anfang der Handschrift die beiden ehegüterrechtlichen Texte des Phobenos voraus, welche auch in inhaltlicher Hinsicht Parallelen zur Synopsis minor aufweisen. Zu der letzteren passen auch vorzüglich die enkomiastischen Verse auf Phobenos (vgl. bei Anmerkung 7), denen zufolge er „schwer lösbare Rechtswörter löst, indem er die Texte der Alten mit Eigenem verknüpft“. Es spricht also einiges dafür, daß Phobenos der Kompilator bzw. Autor der Synopsis minor war und dass er, als er etwa 50 – 60jährig zwischen 1310 und 1320 starb, die mangelhaft alphabetisierte und eines Vorwortes ermangelnde Synopsis minor in einem unfertigen Zustand hinterließ. Wegen des hohen Ansehens des Kompilators wurde das Werk trotzdem von Schülern des Phobenos abgeschrieben, zu denen vielleicht auch – der die Kompilation später ausgiebig benutzende – Konstantinos Harmenopoulos gehörte. Auch das Prochiron auctum weist Bezüge zu Georgios Phobenos oder zumindest zu den von diesem benutzten seltenen Rechtstexten auf: So findet sich auch im Prochiron auctum die vermutlich von Phobenos vorgenommene Überarbeitung des Ehetraktats des Pediasimos, und hier wie dort wurden der Tractatus de creditis und bestimmte Bücher der Basiliken verwendet. Da die Prochiron auctum-Handschriften den Eid des wohl 1329 eingesetzten und 1337 abgesetzten καθολικὸς κριτής Gregorios Kleidas enthalten und außerdem in 8. 115 (vgl. bei Anmerkung 18) ein Angehöriger der Familie Kleidas erwähnt wird, dürfte das Prochiron auctum im Auftrag dieses Gregorios Kleidas bald nach 1330 in Thessaloniki (vielleicht von Konstantinos Harmenopoulos) kompiliert worden sein. Damit wäre das Prochiron auctum zur selben Zeit und am selben Ort wie das Syntagma des Matthaios Blastares entstanden, das wohl ebenfalls eine Auftragsarbeit für einen καθολικὸς κριτής war, und zwar wahrscheinlich für den Metropoliten Joseph von Apros. Aus all dem ergibt sich die überragende Bedeutung Thessalonikis für die spätbyzantinische Rechtswissenschaft, namentlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Zitierte bzw. erwähnte Literatur Actes de Lavra, II: De 1204 à 1328 (= Archives de l’Athos VIII), édition diplomatique par P. Lemerle/A. Guillou/N. Svoronos/D. Papachryssanthou. Paris 1977. M. Angold, The Date of the Synopsis minor of the Basilics, BMGS 4 (1978) 1 – 7. A. Dain, A propos des manuscrits juridiques de practiciens, Annuaire de l’Ecole des Législations Religieuses 3 (1952 – 1953) 51 – 57. F. Dölger, Aus den Schatzkammern des Heiligen Berges. München 1948. A. Failler, siehe Perentidis, FM VII. M.Th. Fögen, Zur Restitution von B. 37.1 und 2, FM III (1979) 178 – 193.

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Dieter Simon

Zachariae von Lingenthal bei Contardo Ferrini Der Sachverhalt ist den Historikern des byzantinischen Rechts hinlänglich bekannt. Zachariae von Lingenthal (geb. 1812), der Begründer der Wissenschaft vom byzantinischen Recht und gleichzeitig und wohl auch künftighin ihr bedeutendster Vertreter in Quellen- und Institutionengeschichte, hat zu Beginn der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts, als sein Augenlicht und seine Arbeitskraft zu schwinden begannen (er ist 1894 gestorben), seinem ihm freundschaftlich verbundenen Kollegen Contardo Ferrini (1859 – 1902) eine größere Menge von Materialien aus seiner Arbeit an den griechisch-römischen Rechtsquellen übergeben. Darunter befanden sich, so hat es Ferrini berichtet, mehrere Bände mit Rekonstruktionen von Kommentaren und Schriften der Antezessoren, der berühmten Rechtslehrer der justinianischen Zeit, also, wie jedem Kenner einleuchten durfte, ein „prezioso lavoro compreso in ben 9 grossi volumi, che rappresentano il frutto di molti e molti anni di acute indagini e di pazienti ricerche“.

I. William Fischer (1846 – 1906), Historiker und Byzantinist, hatte 1895, als er ein umfangreiches, wenngleich nicht vollständiges und nicht fehlerfreies Verzeichnis der Schriften Zachariaes veröffentlichte,¹ noch keine Kenntnis von dem vorgezogenen partiellen Nachlass. Er erfuhr erst durch Ferrinis Bericht von diesem und beeilte sich im folgenden Jahr in einem Nachtrag zu seiner Bibliographie die spektakuläre Nachricht der deutschsprachigen Öffentlichkeit mitzuteilen.² Fischer zitierte aus einem Nachruf Ferrinis,³ der seinerseits über das Geschenk nichts Genaueres erzählte,

 W. Fischer, Verzeichniss der wissenschaftlichen Schriften des K. Preuss. Geh. Regierungsrathes Professors Dr.iur. Karl Eduard Zachariä von Lingenthal, † am 3. Juni 1894 zu Grosskmehlen bei Ortrand, ZSSRA 16 (1895) 320 – 332; Nachdruck in: W. Peek (Hg.), Karl Eduard Zachariae von Lingenthal, Kleine Schriften zur römischen und byzantinischen Rechtsgeschichte I (Opuscula IV/1). Leipzig 1973, 38 – 50.  W. Fischer, Zu dem „Verzeichniß der wissenschaftlichen Schriften Zachariäs von Lingenthal“, ZSSRA 17 (1896) 332– 334; Nachdruck in: Peek (Hg.), Zachariae von Lingenthal, Kleine Schriften (wie Anm. 1), 51– 53.  Er ist in der Rivista Italiana per le scienze giuridiche (RISG) 18 (1894) 65 – 68 erschienen und wurde von Arangio-Ruiz nachgedruckt in: V. Arangio-Ruiz (Hg.), Opere di Contardo Ferrini, I. Mailand 1929, 461– 465. Ein zweiter Nachruf von Ferrini findet sich (unter dem Titel: Carlo Eduardo Zachariae von Lingenthal) in BIDR 7 (1894) 299 – 302. Dort heisst es (S. 302): „I suoi lavori inediti o incompiuti, di cui io posseggo alcuni (fra cui le ricostruzioni degli antichi indici dei Digesti e delle summae Novellarum) per la liberalità dell’autore […]. Lo Zachariae fu uno dei primi socî onorarî del nostro Istituto [scil. di diritto romano]“. https://doi.org/10.1515/9783110729474-010

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als dass es „la ricostruzione dei vari commentari sui Digesti“ enthalte und dass Motiv der unvergleichlichen Großzügigkeit der mögliche Nutzen dieser Rekonstruktion bei seiner, Ferrinis, künftigen Arbeit gewesen sei.⁴ Was aus der Überlassung dieser Materialien folgen sollte, war jedenfalls für William Fischer völlig klar. Der Ferrini anvertraute Schatz war von diesem zu betreuen und so schnell wie möglich der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. In seiner bibliographischen Ergänzung von 1896 hieß es noch: „Daraus erwächst für Ferrini die Pflicht, für die Herausgabe des Werkes zu sorgen. Da aller Wahrscheinlichkeit nach ein zweiter Zachariä nicht so bald wiederkommen wird …“. In William Fischers Nachruf auf Zachariae von 1898⁵ wurde über „das Werk“, das Fischer nicht gesehen hatte und von dem als „Werk“ eigentlich auch nie gesprochen worden war, folgendes mitgeteilt: „Z[achariae] hat die Folgerungen, die sich aus seinen Forschungen ergaben, teils in den Anmerkungen zu dem Texte (i. e. Zachariaes große Sammlung Jus Graeco-Romanum), teils in seiner Ausgabe der Novellen des Justinian, […], teils in einem 9 bändigen noch ungedruckten Werke gezogen, welches eine Rekonstruktion verschiedener Kommentare über die Digesten versucht“ und in einer beigegebenen Fußnote heißt es, dass dem Professor Ferrini aus Pavia, das Werk „mit der Bestimmung übergeben“ worden sei, „für die Veröffentlichung desselben in geeigneter Weise Sorge zu tragen“.⁶ Noch etwas weiter ging der phantasievolle Fischer in der im selben Jahr (1898) verfassten Notiz für die Byzantinische Zeitschrift: „Die Titelangabe [!? DS] schon läßt die Wichtigkeit des Werkes ermessen, ganz abgesehen von dem Umfange. Ich bin geneigt, es für ein abschließendes Werk zu halten, das ihn sein ganzes Leben hindurch vom Anfange seiner Studien an begleitet hat; denn wir begegnen ähnlichen Arbeiten Zachariaes im Beginne seiner wissenschaftlichen Laufbahn wie am Ende derselben. Wir haben also von Ferrini die Herausgabe dieses Werkes zu erhoffen“.⁷ Dass Ferrini das auch so sah, mag man füglich bezweifeln. Schon in seinem Nachruf hatte der fromme Mann betont, dass andere Aufgaben ihn von den byzantinischen Studien abgebracht hätten, aber dass er die Verpflichtung fühle, dem Ver-

 „L’autore (i. e. Zachariae) […] donò a me con incomparabile generosità tali volumi, perché continuassi la opera sua e ne traessi qualche frutto“, so Ferrini (wie Anm. 3), 67.  Erschienen im Biographischen Jahrbuch für Altertumskunde, 21. Jahrgang (1898) 14– 48, vom Begründer (Conrad Bursian) dem Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft, 96 Band, 26. Jahrgang, 1898. Leipzig 1899, beigegeben; Nachdruck bei Peek (wie Anm. 2), 3 – 37. Das Zitat befindet sich auf S. 40 des Nachrufs.  Es folgte der Satz: „Hoffentlich muß das gelehrte Publikum nicht zu lange auf dieselbe warten.“  Ein nachgelassenes Werk von Zachariae von Lingenthal, BZ 7 (1898) 262. Endgültig hat E. Landsberg die Fischer/Ferrini-Information in die Nachricht von einem klandestinen Opus Magnum verwandelt: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, III/2. München/Leipzig 1898, 486: „Das Großartigste, was Zachariae auf diesem Gebiete schließlich hat unternehmen können, die Rekonstruktion der verschiedenen Kommentare byzantinischer Juristen zu den Digesten, soll in neun Handschriftenbänden abgeschlossen vorliegen, ist aber bisher noch nicht zur Veröffentlichung gelangt.“

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trauen des Meisters gerecht zu werden.⁸ Also, wie das in der deutschen Politik heißt: eine Bemühungszusage. Es gibt keine Indizien, dass Ferrini jemals dazu gekommen ist, sich der Sache anzunehmen. Es sieht eher so aus, als habe er sich niemals näher mit dem Geschenk befasst. Als er dann bereits 1904 starb, war jedenfalls nichts geschehen und weder von Fischer, der ihm zwei Jahre später folgte († 1906), noch von Ferrini lagen weitere Nachrichten zu Zachariaes Hinterlassenschaft vor. Sie verschwand in Ferrinis Nachlass.

II. 1913 wurde Zachariaes „Lebenswerk“ im Nachlass Ferrini wieder aufgespürt und konsultiert. Es war der junge Hans Peters (1886 – 1915), der, auf der Suche nach der von ihm vermuteten Digestenkatene,⁹ sich von einem Werk mit dem (wie es nach den Hinweisen scheinen konnte) Titel (!) „La ricostruzione dei vari commentari nei Digesti dell‘età Giustinianea“ vieles versprechen musste. Den Weg zum „Fondo Ferrini“, der sich jetzt in Rom, im berühmten Istituto di diritto Romano befand, hat ihm Vittorio Scialoja gebahnt. Allerdings hat Peters wohl weder Rom besucht, noch das von Zachariae angeblich übergebene „Werk“ in 9 dicken Bänden inspiziert, sondern Scialoja hat ihm 7 Bände nach Leipzig senden lassen.¹⁰ Was er in diesen Bänden sah, hat er folgendermaßen beschrieben: „I. Drei Foliobände, in denen in drei parallellaufenden Kolumnen gegeben ist: a) der lateinische Digestentext nach Beck, b) Stücke aus Dorotheos und Stücke aus Stephanos […], in Ausschnitten aus der Heimbachschen Basilikenausgabe, c) die παραγραφαί des Stephanos, Dorotheos und Theophilos in Ausschnitten aus der Heimbachschen Ausgabe. II. Drei Quartbände, enthaltend in Ausschnitten aus der Heimbachschen Ausgabe den dem Basilikentext entnommenen Digestentext und die παραγρφαί des Anonymus III. Ein Quartband, enthaltend den Index des Kyrillos in Ausschnitten aus der Heimbachschen Ausgabe.“¹¹

 „Pur troppo in questi ultimi tempi altre occupazioni mi tolsero da questi studi; ma ora […] sento tutto il dovere di non lasciare cadere per terra l’opera sua …, so Ferrini (wie Anm. 3; RISG), 67 f.  H. Peters, Die oströmischen Digestenkommentare und die Entstehung der Digesten (Berichte über die Verhandlungen der Königl. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, phil. hist. Kl. 65). Leipzig 1913. Peters Hypothese hat sich als unhaltbar erwiesen: H.J. Scheltema, Über die angebliche Anonymuskatene, in: Ders., Opera minora ad iuris historiam pertinentia, ed. N. van der Wal/J. H. A. Lokin/B. H. Stolte/R. Meijering. Groningen 2004, 315 – 330.  „durch die besondere Liebenswürdigkeit Vittorio Scialojas, dem ich auch hier danke, habe ich sie [i. e. die „Palingenesie der oströmischen Digestenkommentare“] auf der Leipziger Universitätsbibliothek eingehend benutzen können“; so Peters (wie Anm. 9), 33.  Peters (wie Anm. 9), 33.

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Die Durchsicht dieser 7 Bände¹² gestaltete sich für Peters ernüchternd. Das Resultat der Zachariaeschen Ausschneide- und Klebekunst war sichtlich alles andere als eine Palingenesie von Antezessorenkommentaren. Enttäuscht schrieb er: „Handschriftliche Bemerkungen zur Textgestaltung finden sich in allen Bänden nur ganz wenige und zufällige; das Ganze ist nicht druckfertig, und man hat der mehrfach ergangenen Aufforderung zur Drucklegung sehr mit Recht keine Folge gegeben…“¹³ Ob Peters später noch einmal auf den Nachlass Zachariaes zurückgekommen wäre, steht dahin.¹⁴ Er fiel 2 Jahre später im 1. Weltkrieg.

III. Erst knapp 60 Jahre danach taucht der Nachlass Zachariaes wieder in der Literatur auf. Antonio Masi nimmt 1972 im Bullettino dellʼIstituto di Diritto Romano den Faden wieder auf.¹⁵ Unter Hinweis auf Peters und Arangio-Ruiz, dessen Notiz, dass die „materiali semilavorati donati dallo Zachariae al Ferrini [erano] depositati presso l’Istituto di diritto romano di Roma“, er dahingehend präzisiert, dass die Materialien sich jetzt in der Biblioteca Universitaria Alessandrina di Roma befinden würden.¹⁶ Dort hat Masi den Nachlass visitiert und festgestellt, dass er nicht nur die bislang (und etwas genauer nur von Peters) beschriebenen Bände enthalte, sondern noch weitere von Zachariae im Laufe seiner Forschungen benutzte Arbeiten, von denen er eine Abschrift der Epitome ad Prochiron mutata aus dem Bodleianus 3399,¹⁷ Vorarbeiten zu Zachariaes Edition der postjustinianischen Kaisernovellen,¹⁸ des Novellenbreviars des Theodoros¹⁹ und der Scholia Sinaitica²⁰ erwähnt. Da es an Indizien für einen späteren Zufluss dieser Stücke an Ferrini fehlt,²¹ sollte man wohl den Schluss ziehen dürfen, dass Zachariae anscheinend an Ferrini,  Nur diese hat er offenbar „eingehend“ benutzt. Da er an späterer Stelle (wie Anm. 9, 3483) bemerkte, es würden auch ein Quartband mit den Novellen und 5 Foliobände mit der „Palingenesie der Kodexkommentare“ existieren, hatte ihm Scialoja vielleicht auch diese nach Leipzig gesandt. Er hat also 13 Volumi gesehen.  Peters (wie Anm. 9), 34.  Siehe immerhin oben Anm. 12.  BIDR 75 (1972) 333 – 335.  „custoditi in un locale chiuso idoneo a garantirne la preservazione“, so Masi (wie Anm.15), 334.  Siehe das Frankfurter Repertorium RHBR I, Nr. 153 (= Selden 11) und unten S. 152 f.  Zachariae, JGR III (Novellae Constitutiones). Leipzig 1857; siehe auch unten S. 154.  Anekdota III (Heimbach). Leipzig 1843; siehe auch unten S. 154.  Peek (wie Anm. 1), II, 81– 116.  Fischer kannte die Verhältnisse offenbar nicht. Er hat von dem „großen Werk“ erst durch den Nachruf Ferrinis erfahren und phantasiert deshalb in der BZ (wie Anm. 7): „Die Familie desselben hat mir [scil. dem Schwiegersohn!] zwar nach seinem Tode Andeutungen über die Existenz eines solchen [i. e. großen Werkes] gemacht, allein dieselben waren von so wenig greifbarer Gestalt, dass man sich ein richtiges Bild von demselben nicht machen konnte.“ Dabei ist es offenkundig geblieben, denn schon einen Satz später erklärt Fischer, dass die Familie überhaupt nichts wusste: „Zachariae hatte

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dessen wissenschaftliche Tätigkeiten, wie es Scheltema unübertrefflich formuliert hat, „témoignent d‘ une grande noncholance“,²² nicht nur „ben 9 grossi volumi“ übergeben hat (was bereits nicht zu den Konstatierungen von Peters passt), sondern einen reicheren, vermutlich den gesamten, seines Erachtens noch verwertbaren wissenschaftlichen Nachlass.²³ Das hat anscheinend auch Masi so gesehen, wenn er sagt, dass, ungeachtet der Vorbehalte von Peters, die Zachariae-Materialien „appaiono nell‘attuale fase degli studi di diritto bizantino meritevoli di interesse“. Er selbst hat aber, wie es scheint, dieses Interesse nicht mobilisieren können.

IV. 2017 lag die „aktuelle Phase“ zwar schon 45 Jahre zurück. Aber als die Romanistin und Byzantinistin Lorena Atzeri und ich beschlossen, diese Materialien, wenn möglich, in der Biblioteca Alessandrina zu konsultieren, hatten wir nicht den Eindruck, dass inzwischen jemand dem sanften Postulat von Masi Folge geleistet hat. Atzeri meldete uns bei der Bibliothek an und wir erhielten umstandslos durch die Dott.ssa Enrica Lozzi den allerfreundlichsten und angenehmsten Zugang²⁴, wofür wir an dieser Stelle nachdrücklich danken. Vorgelegt wurden uns durch Lozzi und ihre Mitarbeiter insgesamt 21, fortlaufend auf dem Einband, außen oder innen, am 15.12.1992 mit Bleistift von der Hand eines Bibliothekars (?) nummerierte Stücke. Diese 21 Stücke hatten nach unserer gemeinsamen Prüfung folgenden Inhalt: 1– 5: Codex 6 – 8: Digesten 9 – 11: Basilikentext 12: Novellen 13: Kyrillos

nämlich die Gewohnheit, seiner Familie gegenüber von seinen wissenschaftlichen Arbeiten nur wenig oder gar nicht zu sprechen“.  Wie Anm. 9, 365; zu Ferrinis Arbeitsweise siehe F. Goria, Contardo Ferrini e il diritto bizantino, in: D. Mantovani (Hg.), Contardo Ferrini nel I centenario della morte. Fede. Vita universitaria e studio dei diritti antichi alla fine del XIX secolo (Pavia, 17– 18 ottobre 2002). Milano 2003, 111– 128, bes. 120 – 123.  Bei entsprechender Aufmerksamkeit kann man dies bereits den Worten von Ferrini selbst entnehmen: „Moltissimo furono anche i suoi lavori che non videro la luce, sia per difficolta di trovare un editore, sia per non essere tali da soddisfare le esigenze dell’autore. Io citeró solo [! DS] la ricostruzione …“.  Enrica Lozzi ist fachlich Assistente tecnico-scientifico per la catalogazione e il restauro dei beni librari und Ansprechpartnerin im Ufficio Fondi Antichi presso la Biblioteca Universitaria Alessandrina. Leider war unsere Zeit sehr begrenzt.Wir konnten uns lediglich am 23. und 24 April jeweils von 9.00 bis 14.00 Uhr dem Nachlass widmen und mussten deshalb relativ hastig arbeiten. Mancherlei Fehler und Ungenauigkeit der folgenden Beschreibung dürften diesem Umstand geschuldet sein.

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14– 16: Epitome ad Procheiron mutata 17: Varia 18: Ecloga Novellarum Leonis 19: Konkordanzen zu Harmenopulos 20: Abschriften aus Handschriften 21: postjustinianische Novellen Im Einzelnenn konnten wir folgendes feststellen: 1– 5: Zachariae hatte aus der Corpus-Iuris-Ausgabe der Gebrüder Kriegel (Kriegel, Herrmann. Osenbrüggen/Leipzig 1828 – 1837) die Codex-Ausgabe von Emil Herrmann (1812 – 1885) bezogen und 2 Exemplare zerschnitten. Die Ausschnitte wurden alsdann auf 2 nebeneinander gelegte Folioblätter aufgeklebt. Die Blätter hatte er jeweils in 4 oder 5 Spalten eingeteilt. Auf der Verso-Seite des ersten Blattes klebte er den Codex-Text in die 4. Spalte, auf der Recto-Seite des zweiten Blattes in die erste Spalte, so dass der Betrachter, wenn er den Band aufschlägt, innen, links und rechts nebeneinanderliegend, den Codextext liest. In die zweite Spalte wurde (verso nach links, recto nach rechts) der Basilikentext geklebt. Diesen Text hat er aus der Edition Heimbachs bezogen, deren 1. Band 1833, deren 5. Band 1850 erschienen ist. Von Heimbachs Manuale (1870)²⁵ konnten wir keine Spur entdecken, was aber durchaus an unserer notgedrungen flüchtigen Durchsicht liegen kann. In die 3. Spalte wurden die von Thalelaios, Theodoros und anderen überlieferten „alten Scholien“, d. h. Bruchstücke aus deren Kommentaren, die den Basiliken im 10. Jahrhundert beigefügt worden waren, ausgeschnitten und eingeklebt. In der 4. Spalte finden sich zahlreiche, gelegentlich das folium völlig ausfüllende, Hinweise auf Parallelen aus den Rechtsbüchern (Ecloga, Epanagoge, Novellen, Rhopai, Tipoukeitos, Synopsis maior, Peira etc.) aus der Collectio Tripartita, der Collectio Constitutionum Ecclesiasticarum, Zitate aus Mansi, Leunclavius, Fabrot, Pitra und manches andere, z. B. Notate von Parallelstellen aus Handschriften mit Rechtstexten, z. B. Epitome ad Prochiron mutata und Epitome Laurentiana (siehe unten Abschnitt 14– 16). Alle Hinweise sind in Zachariaes sehr kleiner, aber außerordentlich schöner Handschrift geschrieben. Die verschiedenen Tintenfarben signalisieren, dass die Einträge über viele Jahre, vermutlich Jahrzehnte gemacht wurden.

 Dem Manuale stand Zachariae ziemlich skeptisch gegenüber: „Was hier (scil. im Manuale) übrigens Heimbach über die Urheber der in den Scholien enthaltenen Stellen sagt, ist mit größter Vorsicht aufzunehmen“ ̶ so 1887 in: Zachariae von Lingenthal,Von den griechischen Bearbeitungen des Codex, nachgedruckt in Peek (wie Anm. 1), II, 264– 337, bes. 268. Anders und treffend Scheltema (in: Ders., Opera Minora [wie Anm. 9], 323 f.): „Das Manuale stellt eine bewundernswerte Leistung dar. Heimbach hat mit erstaunlicher Sachkundigkeit die Zuteilungen vorgenommen“. Das von Scheltema geplante eigene Manuale (siehe Opera Minora, 324: „bis zum Erscheinen unseres, als letzten Band der neuen Edition geplanten Manuale“) ist ebenso wie die Prolegomena leider nicht mehr zustande gekommen, ein nicht mehr auszugleichender Verlust.

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Es liegt auf der Hand, dass diese 5 Bände²⁶ sowohl für denjenigen, der sich mit dem Schicksal der Codexkonstitutionen befasst, als auch für jenen, der aus der mitteloder spätbyzantinischen Zeit rückblickend die Genese einer Norm studieren möchte, von äußerstem Interesse sind. Erst recht würde dies für den Autor einer (durchaus wünschenswerten) Neuedition des Codex gelten. Zachariae hat das auch so gesehen. In seiner 1872 erschienenen Abhandlung Über die griechischen Bearbeitungen des Justinianeischen Codex ²⁷ hebt er die Notwendigkeit einer Neuedition des Codex hervor und fährt dann fort: „Ich selbst habe unter Benutzung der Herrmannschen Ausgabe des Codex zu jeder einzelnen Konstitution alles zusammengetragen und zusammengeschrieben, was in den – zum Theil noch ungedruckten – byzantinischen Gesetz- und Rechtsbüchern an Uebersetzungen und Bearbeitungen derselben vorkommt; eine mühsame Arbeit, die dem künftigen Herausgeber des Codex eine wesentliche Hülfe leisten wird.“²⁸ Tatsächlich hat er offenbar Paul Krüger seine Bände zur Verfügung gestellt, denn Krüger bemerkt in der Praefatio der 1877 gedruckten großen Ausgabe des Codex: praeter ea commodissimum adiumentum mihi praestitit insignis liberalitas Zachariae a Lingenthal, qui cum indices Graecos et scholia seculi sexti ad singulas Codicis constitutiones conscripta in suum usum ad ordinem Codicis composuisset, id opus ultro mihi concessit. Wie diese Überlassung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts vor sich ging, wird leider nicht mitgeteilt. Jedenfalls hat Zachariae auch später noch an dieser Riesenkonkordanz gearbeitet, wie man nicht zuletzt an seinem Artikel Über die griechischen Bearbeitungen etc. aus dem Jahre 1887 sehen kann. Wann Zachariae die Arbeit aufgenommen hat, erschließt sich leider nicht. Seine wissenschaftliche Tätigkeit beginnt in den frühen 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. Heimbachs Ausgabe erschien zwischen 1833 und 1850. Es spricht aber nichts für die Annahme, dass Zachariae erst nach Erscheinen des letzten Bandes mit seiner Zerlegungsarbeit begonnen hat. Zweierlei dürfte aus der Beschreibung klargeworden sein. Zachariae hat mit diesen Bänden weder eine Palingenesie der Kodexkommentare beabsichtigt, noch war die Sammlung für den Druck bestimmt oder auch nur geeignet, noch handelt es sich überhaupt um ein „Werk“ – es war einfach ein großartiges Arbeitsinstrument für Zachariaes Arbeit am materiellen griechisch-römischen Recht, das ihn ohnehin am meisten interessierte und für dessen Rekonstruktion seine phänomenale Quellenarbeit nur die Vorarbeit war. 6 – 8: 3 Foliobände, analog dem Muster der oben beschriebenen Codexbände, jedoch nicht spiegelbildlich organisiert, aber nur sporadisch in der 4. Spalte mit Notizen zu Testimonien, Zitaten o. ä. versehen. Überhaupt kaum Handschriftliches. Innen der lateinische Digestentext, laut Peters „nach Beck“ (d. h. Johann Ludwig Wilhelm Beck [1786 – 1869] Corpus Iuris Civilis. Leipzig 1829 – konnten wir leider nicht

 Band I enthält Codex Buch 1 + 2; Bd. II = 3 + 4; Bd. III = 5 + 6; Bd. IV = 7 + 8; Bd. V = 9 – 12.  Nachdruck bei Peek (wie Anm.1) I, 553 – 574.  Wie Anm. 26, 554.

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überprüfen). Aufteilung: Band 6 = Dig. 1– 19, Band 7 = Dig. 20 – 39, Band 8 = Dig. 40 – 50. In der zweiten Spalte Kommentarfragmente von Stephanos, Dorotheos und anderen, in der dritten Spalte Paragraphai von Stephanos, Dorotheos und Theophilos. Alles aus Heimbach ausgeschnitten, aber auch nur aus Heimbach, keine Parallelstellen etwa aus den späteren eigenen oder fremden Editionen hinzugefügt. Es handelt sich offenkundig um die Bände die Peters (unter I) beschrieben hat 9 – 11: 3 Quartbände (offenbar jene die Peters unter II beschrieb). Nicht in der für 1– 8 beschriebenen Form organisiert, sondern relativ locker zweispaltig. Kein lateinischer Text. Die Bände enthalten den Basilikentext, soweit er von der AnonymosSumme gebildet ist, in einer ersten Spalte. Die Scholien des (jüngeren) Anonymus, die Zachariae noch für die des Anonymus der Digestensumme hielt, stehen daneben in einer zweiten Spalte. Allerdings nicht in der Ordnung der Basiliken, sondern in der Legalfolge der Digesten aus Heimbach ausgeschnitten und damit tatsächlich so etwas wie eine Palingenesie der Anonymus-Summe. Aufteilung: Band 9 = Dig. 1– 19, Band 10 = Dig. 20 – 39, Band 11 = Dig. 40 – 50. Kaum handschriftliche Notizen, keine Begründung für Auslassungen, kein Eintrag späterer Testimonia. Was man eine Palingenesie der Relikte des älteren und jüngeren Anonymus nennen könnte, ist für jemand, der, von den Digesten aus und über sie arbeitend, sich rasch über die versio graeca orientieren will, zweifellos ziemlich nützlich. Da Scheltema und seine Kollegen aber verdienstvollerweise BT und BS voneinander getrennt haben, liegt (jedenfalls im BT) diese Rekonstruktion – für sie scheint sich Zachariae, der schließlich auch an der Digestenkritik arbeitete (siehe Anhang II), dieses Instrument geschaffen zu haben – bereits perfekt vor. 12: Quartband mit Ausschnitten aus Heimbach, von den in die Basiliken aufgenommenen justinianischen Novellen aus der Sammlung der 168 (bzw. 158) Novellen. Von Peters nicht beschrieben, aber, wie sich nach Anm. 2 auf S. 34 seines Buches vermuten lässt, vielleicht gesehen. Peters Ausführungen beziehen sich lediglich auf 6 – 11 und 13. Von 14 – 21: Dazu hat zuerst Masi einige Andeutungen gemacht. Die Sammlung dürfte Zachariae bei seiner kritischen Ausgabe von Justinians Novellen unterstützt haben, ihr Nutzen war aber gewiss auch darauf beschränkt. 13: Quartband; enthält lediglich, soweit diese erhalten ist, die Kyrillos-Summe (zu Dig. Buch 1– 39) wie von Peters (unter III) beschrieben. 14 – 16: Die vollständige Abschrift eines Rechtsbuches, das Zachariae bald Epitome aucta, bald Epitome ad Prochiron mutata genannt und im Codex Bodleianus 3399²⁹ entdeckt und 1835 (!) abgeschrieben hat. Das Rechtsbuch ist nicht ediert. Ob Zachariae es edieren wollte, lässt sich nicht feststellen. Er hat es jedenfalls bei seiner Edition der Epitome ausgiebig benutzt, aber auch im Konvolut 1/5 fanden wir zahlreiche Notate, die aus dieser Abschrift stammen dürften, was zwar nichts beweist, aber vielleicht doch ein Indiz ist, dass die Kodexkonkordanz schon in den späten 30er Jahren begonnen wurde.

 Siehe oben Anm. 17.

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Die Epitome selbst hat Zachariae in zwei Schüben herausgegeben. Titel 1– 23 im Jahre 1856, im zweiten Band seines JGR und Titel 24– 50 (siehe unten Abschnitt 17, unter b) im Jahre 1884, im siebten Band dieser seiner Sammlung. Im heute gängigen Nachdruck von Zachariaes Sammlung, die 1931 durch die Brüder J. Zepos und P. Zepos veranstaltet wurde, sind die beiden Teile der Epitome Legum zusammengeführt und im 4. Band der Zepoi-Ausgabe untergebracht worden.³⁰ Die Epitome in dieser heute vorliegenden Form ist eine (nicht restlos vertrauenswürdige) Rekonstruktion Zachariaes, da leider eine vollständige Handschrift des Rechtsbuches nicht bekannt geworden ist und wohl nicht mehr existiert. Zachariae hat die einzelnen Teile aus verschiedenen Handschriften zusammengesucht, wobei ihm die Epitome ad Prochiron mutata erhebliche Dienste geleistet hat, da sie ganze Titel der Epitome enthält. Weitere Teile fand er im Vindobonensis iur.gr. 2 (seinerzeit 3),³¹ in der (von ihm so genannten) Epitome Laurentiana (= Cod. Laur.LXXX.6), im Ambrosianus Q 25 supra und in anderen Handschriften. Zachariae hielt die Epitome Legum zu Recht für ein äußerst interessantes und sowohl für die Quellengeschichte als auch für die materielle Rechtsgeschichte wichtiges Buch. Denn sie stammt aus dem Jahre 920, steht also den Basiliken sehr nah, hat aber aus diesen – wenn überhaupt³² – kaum geschöpft, sondern aus einer Sammlung (?), die reich war an Exzerpten (?) aus Anonymos und Stephanos für die Digesten, Thalelaios und Theodor für den Codex, Athanasios und Theodor für die Novellen. Manche der hiermit angedeuteten Fragen könnten heute, nach den unleugbaren Fortschritten in der Quellenkenntnis, zufriedenstellender gelöst werden, als dies dem Pionier Zachariae möglich war. Materiell lässt sich aus einer solchen Auswahl naturgemäß nicht viel gewinnen, aber immerhin doch so viel, dass der Autor Stücke gewählt haben dürfte, die er für wichtig und nützlich gehalten haben wird – eine Sonde, die man etwa an die Basiliken überhaupt nicht anlegen könnte. Das alles spricht für die Notwendigkeit einer Revision der Epitome-Arbeit von Zachariae, die auch sonst an vielen Mängeln leidet. Leider hat die Epitome in der rechtsbyzantinischen Quellenforschung bislang kaum Beachtung gefunden. Die Abschrift 14/16 wäre angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten bei einer Revision der Epitome-Edition schwerlich von Interesse. Das gilt auch dann, wenn ein Forscher sich entschließen sollte, was sehr zu begrüßen wäre, die Epitome ad Prochiron mutata als solche herauszugeben. Zachariae selbst hat dies, so vermuten wir, schon deshalb nicht geplant, weil es sich (vermutlich!) um ein Unikat gehandelt hat, dem die Qualität eines Rechtsbuches mit Breitenwirkung fehlte. Aus heutiger Sicht ist dieser Umstand freilich völlig belanglos. Er beruht letzlich auf der von Zachariä getroffenen und durchgehend akzeptierten Entscheidung, zwi Zepos, IGR (Jus Graecoromanum. Cura J. Zepos et P. Zepos [IV1. Athen 1931 bzw. IV2. Athen 1962 (Ndr.)], 261– 619).  RHBR I, 309, Nr. 24.  Die 16 Stellen, welche der Index zu den beiden Teileditionen (den die Zepoi, IGR IV, 596 ff., hier 619, nicht fehlerfrei zusammengesetzt haben) nachweist, sind durchaus mit „??“ zu versehen.

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schen offiziellem von der kaiserlichen Kanzlei ausgearbeiteten und vom Kaiser erlassenen Rechtstext und der von einem Juristen angefertigten, privaten Sammlung. Diese zweifellos zu beobachtende genetische Differenz darf jedoch nicht – durch Verknüpfung mit dem Geltungsaspekt – zu einem kategorialen Unterschied überhöht werden. Wenn Harmenopulos im Vorwort zu seiner Hexabiblos ausführt, er habe das Rechtsbuch Procheiron, also ein Gesetzbuch von 879 um Notwendiges, Nützliches und Vielgebrauchtes ergänzt, um es handhabbar zu halten, dann ist er sichtlich nicht der Meinung, einen Privattext von subjektiver Beliebigkeit herzustellen oder genauer: Er würde einen solchen Vorwurf weder verstehen noch akzeptieren. Wenn er nämlich behauptet, er habe für seine Arbeit unter anderem die besten Rechtsbücher (τῶν προχείρων τὰ κάλλιστα) herangezogen, dann gründet dieses Urteil zweifellos auf seinem Urteil darüber, was in der vorhandenen Normenmasse schön und gut sei und was nicht. Geltung und Verbreitung spielen offenbar keine Rolle. Insofern sind für den Rechtshistoriker alle „Rechtsquellen“ gleichrangig und editionswürdig. 17: Mappe 17 haben wir leer in Mappe 21 gefunden. Da 2 Stücke zu dem Rest der in Mappe 21 befindlichen Papiere nicht passten, vermuten wir, dass sie den ursprünglichen Inhalt von 17 gebildet haben könnten und beschreiben ihn deshalb hier: a) Eine Konkordanz zu der Epitome ad Prochiron mutata – offenbar in direkter Anlehnung an die Abschrift 14/16 – ausgerichtet am Corpus Iuris Civilis, es folgen die Antezessorenkommentare, Ecloga, Prochiron, Epanagoge, Epitome und weitere. Anders als die Abschrift selbst, die ein Editor der EpitPrm heute letztlich doch durch ein Digitalisat des Bodleianus (Selden 11) ersetzen könnte und müsste, ist dieser Text noch von großem, allerdings nur auf diese eine Handschrift bezogenem Wert, da er die gewiss Monate in Anspruch nehmende Arbeit der Exzerpt-Identifikation ersparen würde. b) Titel 24 ff. der Epitome. Es handelt sich offenbar um das 1884 von Zachariae zum Druck gegebene Manuskript des 2. Teils der Epitome (siehe oben 14/16). Auf dem ersten Blatt finden sich Anweisungen an den Drucker zu Schriftgrößen, Einzüge etc. Warum dieses Manuskript in den Nachlass geriet und in diesem überlebte, ist unklar. Anders als 14/16, was einem Herausgeber immerhin als Handexemplar und Führer dienen könnte, besitzt dieses Stück jenseits der Freude an der zierlichen griechischen Gelehrtenschrift Zachariaes keinerlei Wert mehr. 18: Die Ekloge der Novellen Leons, handschriftliches Manuskript von Zachariae auf der Grundlage von 9 auf dem 2.Blatt nachgewiesenen Handschriften. Datiert auf das Jahr 1834 (!). Bekanntgemacht hat Zachariae diesen Text mittelbar in seiner Historia Juris Graeco-Romani delineatio (Heidelberg 1839)³³, wo es in § 81 2 b α heißt: confecta est ab auctore Synopseos Basilicorum et huic operi adjecta und in § 81 2 b γ  Dass es sich bei diesem „Grundriss“ um eine geradezu „unglaubliche Leistung“ (Scheltema) handelte (vgl. unten Anhang II), sieht man, wenn man etwa bei Christian Friedrich Glück (1755 – 1831) in dessen Handbuch zum systematischen Studium des neuesten römischen Privatrechts (Erlangen 1825) nachliest, welch mageren Kenntnisse man noch 14 Jahre zuvor vom postjustinianischen Recht im Orient (§ 52) hatte.

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steht: Inedita est. Exstat in appendice codicum Synopseos. Dabei ist es geblieben. Für die Konkordanz 1/5 wurde der Text aber genutzt. Wir können nicht ausschließen, dass Zachariae die Arbeit publizieren wollte, für die weitere Befassung mit dem quellengeschichtlich und inhaltlich ziemlich belanglosen Werk aber keine Zeit fand. Das kleine Werk ist bislang unediert geblieben. Inzwischen sind etwa 30 Handschriften bekannt und in den beiden Editionen, die die Novellen Leons erfahren haben, sind die Varianten nachgewiesen worden.³⁴ Sollte irgendwann eine separate Edition (Gesichtspunkt: was fand der SBM-Autor, der die Novellenauswahl hergestellt hat, so wichtig, dass er exzerpierte?) erwogen werden, könnte das Manuskript bei der Konstitution des Textes sicher von gewissem Nutzen sein. 19: Eine Mappe mit handschriftlich angefertigten Konkordanzen zu den von Harmenopulos verwendeten Materialien. Eine kritische Edition des Harmenopulos ist ein dringendes Desiderat der Rechtsbyzantinistik. Schon Zachariae dürfte das so gesehen haben. Harmenopulos ist für viele Rechtsbücher die letzte Testimonienstation. Er hat sie noch – und wie es scheint – in gutem Zustand gesehen und sorgfältig und mit großer Sachkenntnis ausgewertet. Eine genaue Identifikation seiner Quellen ist also wichtig. Sie setzt eine umfassende Quellenkenntnis voraus und ist alles andere als einfach.³⁵ (Nachtrag 2020) Diese Arbeit hat inzwischen Marios Tantalos im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen übernommen und bereits 2019 vorläufig abgeschlossen. Die digitale Fassung dieser Arbeit kann Interessenten zur Verfügung gestellt werden, denn der Auftrag der Akademie, Tantalos möge den Harmenopulos kritisch edieren, wird sich nicht so rasch einlösen lassen wie die Identifikation der Harmenopulos-Quellen. Zwar hatte Heimbach bei seiner Ausgabe³⁶ viel erreicht, aber es war auch noch sehr viel zu tun. Der Herausgeber einer neuen Edition³⁷ hält jetzt jedenfalls eine wertvolle Vorarbeit in den Händen, während die Aufzeichnungen von Zachariä irrelevant geworden sind. 20: Abschriften von Rechtstexten aus verschiedenen Handschriften. Zuvörderst seine Abschrift des Novellenbreviars des Scholasticus Theodoros Hermopolites aus dem Codex Athonensis Μεγίστης Λαύρας Θ 65. Zachariae hatte den Codex auf dem

 Siehe dazu ausführlich Sp. Troianos, Die Quellen des byzantinischen Rechts. Berlin/Boston 2017, 221 f.  Siehe M.Th. Fögen, Die Scholien zur Hexabiblos im Codex vetustissimum Vaticanus Ottobonianus gr.440, FM IV (1981) 256 – 345, hier 277, anlässlich der Kritik von Sinogowitz an Pitsakis (siehe unten Anm. 37).  Es handelt sich um Gustav Ernst Heimbach, den jüngeren Bruder (1810 – 1851) des Basilikenherausgebers Karl Wilhelm Ernst Heimbach (1803 – 1865); zu seiner Ausgabe siehe eingehend Fögen (wie eben Anm. 35), 261 ff.  K.G. Pitsakis hat eine schlanke Ausgabe auf der Basis des Textes von Heimbach gemacht und mit klugen Annotationen versehen (Κωνσταντίνου Αρμενοπούλου Προχειρον Νόμων ή Εξάβιβλος. Athen 1971). Dadurch ist der Text besser handhabbar geworden, aber das Desiderat einer kritischen Edition für Differentialuntersuchungen bleibt bestehen (vgl. Fögen [wie Anm. 35], 2587).

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Athos entdeckt, in den Anekdota ΙΙΙ beschrieben und daraus publiziert.³⁸ Ferner Vindob.iur.gr.2 (als 3 bezeichnet)³⁹ betreffend vor allem die Epitome Vindobonensis (siehe 14/16)⁴⁰, es scheinen aber auch noch andere Stücke aus dieser rechtshistorisch ungemein reizvollen Handschrift⁴¹ vorhanden zu sein. Bei den schon von Masi als zu den Scholia Sinaitica gehörend identifizierten Schriftstücken dürfte es sich um die an Zachariae von Dareste übermittelte Bernadakis’sche Kopie der Papyrusfragmente handeln.⁴² Auch wenn bislang unpubliziert, sind diese reinen Abschriften im Zeitalter der Digitalisate für künftige Forscher schwerlich noch von Wert. 21: Der Inhalt dieser Mappe kann in 3 Gruppen eingeteilt werden. a) Notizen zu den postjustinianischen Novellen der byzantinischen Kaiser; wie es aussieht, nur einzelne, aus dem entsprechenden Kapitel bei Leunclavius ausgerissene und mit Korrekturen und Notaten übersäte Seiten.⁴³ Wir vermuten, dass alles in die Edition dieser Novellen die Zachariae im JGR III (Leipzig 1857) publiziert hat, eingegangen ist. Die Sammlung ist heute im Nachdruck des JGR durch die Brüder Zepoi (1931) als Band I (Ndr. Aalen 1962) zugänglich. Sie ist jetzt durch Neueditionen einzelner oder mehrerer Novellen, durch detaillierte Untersuchungen und nicht zuletzt durch die Informationen aus den von Dölger et alii seit 1965 mit den Regesten der byzantinischen Kaiserurkunden (von 565 – 1453) gelieferten Informationen weitgehend überholt. Für die (allerdings eher brachliegende) Arbeit an der inneren Rechtsgeschichte der Byzantiner wäre eine (übersetzte!) Neuausgabe dieser Texte sicher ein erheblicher Gewinn. Die im Nachlass befindlichen Vorarbeiten von Zachariae für seine Ausgabe böten hierfür freilich keinerlei Nutzen. b) die beiden oben unter 17 besprochenen Stücke. c) Allotria, wie die leere Hülle mit dem Bleistiftvermerk „17“, ein Brief, zwei Postkarten, ein Zeitungsblatt mit einem Nachruf auf Zachariae (siehe Anhang I) und eine geringe Anzahl weiterer Blätter, mit deren genauerer Durchsicht wir uns weder befassen konnten, noch, da dies nicht lohnend schien, befassen wollten. Wir vermuten, dass die Fremdkörper b) und c) in 21 teilweise noch von Ferrini dem Nachlass beigegeben wurden, teilweise während eines bei Transporten und Umstellungen notwendig entstehenden Durcheinanders eindrangen.

 Zachariae, ᾿Aνέκδοτα, §§ XX – XXII; vgl. RHBR I, 31. Es handelt sich hier um den jahrzehntelang für verschollen gehaltenen Codex aus dem nach der Wiederentdeckung des Textes Simon und Troianos 1989 das Novellensyntagma des Athanasios edierten (Athanasios von Emesa, Novellensyntagma, edd. D. Simon/Sp. Troianos. Frankfurt am Main 1989; siehe dort S. XIII).  Siehe bereits in den Prolegomena zum 2. Teil der Epitome (Zepoi, IGR IV 273): Vind. jur. gr. 3 „sive potius 2, si vitium typothetae emendaveris“  RHBR I, 309, Nr. 24.  RHBR I, 309 registriert 47 Positionen von denen nur ganz wenige quellenhistorisch uninteressant sind.  Vgl. Zachariae von Lingenthal, Papyrusblätter vom Sinai-Kloster mit Bruchstücken griechischrömischer Jurisprudenz, bei Peek (wie Anm. 1), II, 81– 116, hier 82.  Joannes Leunclavius, Iuris Graeco-Romani tam canonici quam civilis, tomi duo. Frankfurt 1596 (Ndr. 1971; Gregg Intern publ.); I – II: Novellae Imperatorum, S. 72– 186.

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V. Zusammenfassend können wir als Resultat unserer Inspektion feststellen: Was Zachariae an Ferrini übergeben hat, waren weder ein „Lebenswerk“, noch überhaupt ein „Werk“, auch keine ganz oder halb fertiggestellte Arbeit oder eine geplante, aber nicht vollendete Edition, Palingenesie o. ä., sondern einfach seine wissenschaftlichen Hilfsmittel, die er sich für seine Arbeiten an der äußeren und der inneren byzantinischen Rechtsgeschichte im Laufe seiner 50 Forscherjahre „mühsam“ angefertigt hatte. Da er vermuten durfte, dass Ferrini, der sich immerhin Anfang der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts noch eifrig mit den byzantinischen Quellen befasste – seine Edition der Theophilos-Paraphrase erschien 1884 – seine diesbezüglichen Arbeiten fortsetzen würde, überließ er diesem Anfang der 90er diese für ihn wertlos gewordenen Hilfstexte, die Ferrini, der dieses Arbeitsfeld inzwischen verlassen hatte, aber offensichtlich weder nutzte noch auch nur genau musterte. Die eine oder andere Kleinigkeit, wie den in Anhang I gedruckten Nachruf mag er später hinzugelegt haben. Versuchen wir ein Urteil über den Wert dieser Texte für künftige Arbeit an den byzantinischen Rechtsquellen abzugeben, dann ist lediglich (und keineswegs mit gleicher Gewichtung!) auf die Nummern 1– 5, 14/16, 17a, 18 und 19 hinzuweisen, also immerhin auf 11 der 21 Stücke. Die restlichen 10 dürften nur noch für denjenigen von Belang sein, der sich über die Genese der Arbeiten Zachariaes größere Klarheit verschaffen will. Für eine sinnvolle Nutzung bedürfte es zweifellos keiner Editions- und Publikationsarbeit, sondern lediglich der Bereitstellung eines Digitalisats und/oder der Einstellung desselben ins Internet. (Nachtrag 2020) Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen hat Pauline Arndt (Berlin) in Rom ein Digitalisat der erwähnten Mappen, soweit sie ihr zugänglich gemacht werden konnten, erstellt. Die von Atzeri und mir vorgefundene Ordnung war für sie so nicht mehr gegeben. Die Digitalisate können Interessenten durch Prof. Brandes (Frankfurt) zugänglich gemacht werden.

Anhang I In Nr. 21 des Nachlasses fand sich ein in zwei Kolumnen auf eine Zeitungsseite gedruckter Text, mit der Überschrift: Lebensbild des Herrn Geh. Reg. Rathes Dr. jur. Karl Eduard Zachariae von Lingenthal. Der Text ist nicht unterzeichnet. Oberhalb des Titels ist handschriftlich schwungvoll mit Tinte vermerkt: Separatabzug aus No 7 der Zeitschrift des landwirtschaftlichen Central-Vereins der Provinz Sachsen pp. Am linken Rand steht, schräg und von anderer Hand: „Hochachtungsvollst übersandt vom Verfasser C. Z[achariae] von Lingenthal“.

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Danach handelt es sich um einen anonym von einem der Söhne Zachariaes verfassten Nachruf, vielleicht⁴⁴ von Carl Georg, dem Ältesten, dem der Vater bereits seit längerem die Verwaltung des Ritterguts Großkmehlen anvertraut hatte. Zachariae war Mitglied des Direktoriums des Central-Vereins gewesen und hatte selbst mehrfach in der Zeitschrift des 1849 gegründeten Vereins publiziert. Der Empfänger dürfte Ferrini gewesen sein, der das Blatt in den Nachlass gab. Der Nachruf ist nirgends verzeichnet⁴⁵ und kann als verschollen gelten. Er enthält was die wissenschaftliche Arbeit Zachariaes betrifft, keine über den Nachruf Fischers hinausgehende Information, beleuchtet dafür ein bißchen mehr die landwirtschaftliche Tätigkeit Zachariaes, die in Fischers Nachruf naturgemäß im Hintergrund steht: „Lebensbild des Herrn Geh. Reg. Rathes Dr. jur. Karl Eduard Zachariae von Lingenthal. Am 3. Juni dieses Jahres hat der Central-Verein durch das Hinscheiden des Herrn Karl Eduard Zachariae von Lingenthal auf Großkmehlen einen Mann verloren, dessen Name stets in der Geschichte desselben als der eines eifrigen Mitarbeiters zur Förderung unserer heimischen Landwirthschaft in dankbarer Erinnerung bleiben wird. Da die Thätigkeit des Entschlafenen sich aber nicht allein auf unser Gewerbe beschränkte, da er als hervorragender Gelehrter auch auf anderen Gebieten segensreich wirkte, so sei es uns gestattet, nicht einseitig nur die Beziehung zur Landwirthschaft, sondern in einer kurzen Skizze seines Lebens die ganze Bedeutung des Mannes zu würdigen. Der Geheime Regierungsrath Dr. jur. Karl Eduard Zachariae von Lingenthal, Rittergutsbesitzer auf Großkmehlen alten Theils im Kreise Liebenwerda, wurde geboren am 21. Dezember 1812 zu Heidelberg, wo sein Vater, der berühmte StaatsrechtsLehrer Dr. Karl Salomo Zachariae, im Jahre 1812 unter dem Namen von Lingenthal geadelt, Professor an der Universität war. Wenige Jahre nach seiner Geburt starb ihm die Mutter, die einzige Schwester folgte derselben bald nach. Mutterstelle vertrat ihm Fräulein Goullon aus Weimar, welcher er bald nach dem Tode der Schwester dorthin folgte. Höhere Schulen besuchte er zunächst in Weimar, dann in Heidelberg, zuletzt in Meißen. Hier absolvirte er sämmtliche Klassen der Fürstenschule innerhalb dreier Jahre und wurde Ostern 1829 im Alter von 16 Jahren zur Universität entlassen. Er studirte hierauf fünf Jahre hindurch die Rechtswissenschaft auf den Hochschulen zu Leipzig, Heidelberg und Berlin. In Berlin begann er (1832– 33) unter den Auspizien von F. A. Biener das Studium des byzantinischen Rechtes, welches die Aufgabe seines Lebens auf wissenschaftlichem Gebiete wurde. Ostern 1834 bestand er die juristische Staatsprüfung zu Karlsruhe und das Fakultäts-Examen zu Heidelberg. Vom Oktober 1835 bis Ostern 1836 arbeitete er als Rechtspraktikant bei dem Landamte Heidelberg.  Im Hinblick auf die zweifelsfrei Karl Georg Konstantin Zachariae von Lingenthal (1842– 1907) betreffende Formulierung im drittletzten Absatz des Textes, wäre als Verfasser vielleicht eher der Bruder von Karl Georg in Betracht zu ziehen, der als zweiter von den ehemals vier Söhnen Zachariaes, den Tod des Vaters erlebt hat. Sein Name ist uns leider unbekannt.  Vgl. Fischer (wie Anm. 5), 36*; siehe aber unten, Anhang III: Postscriptum, Anm. 54.

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Ostern 1836 habilitirte er sich als Privatdozent in Heidelberg, wurde 1841 Mitglied des Spruchkollegiums daselbst, 1852 außerordentlicher Professor. In die eben beschriebenen Jahre fallen ausgedehnte, zu wissenschaftlichen Zwecken unternommene Reisen: 1832 nach Kopenhagen und St. Petersburg, 1834– 1835 nach Paris, 1836 nach Brüssel, London, Oxford, Dublin, Edinburg, Cambridge, 1837– 1838 nach Wien, Venedig, Florenz, Rom, Neapel, Malta, Athen, Thessalonich, dem Berge Athos, Konstantinopel, Trapezunt. Im Jahre 1840 verheirathete er sich mit Luise, Tochter des Geheimen Rathes Muncke, Professors der Physik in Heidelberg, dessen Verdienste um die praktische Einführung der elektrischen Telegraphie hoch anzuschlagen sind. (S. Bulletin de l‘Acad. Imp. des Sciences de St. Petersbourg to. II. 1860, p. 97 suiv.). Aus dieser Ehe sind 10 Kinder, 6 Söhne und 4 Töchter, entsprossen, von denen zwei Söhne dem Vater im Tode vorangegangen sind. Auch die Gattin wurde ihm im November 1877 durch den Tod entrissen. Schon der Vater des Verstorbenen hatte nicht nur eine ausgesprochene Vorliebe für die Landwirthschaft, sondern hielt es auch für zweckmäßig, sein Vermögen großentheils in Grundbesitz, welchen er nach und nach in der Pfalz erwarb, anzulegen. So kam es, daß der Verstorbene, nach dem im Jahre 1843 erfolgten Tode des Vaters, den Sommer dieses Jahres auf einem Gute zubrachte, welches ihm sein Vater in der Nähe von Zweibrücken hinterlassen hatte. Dort erwachte auch in ihm die Liebe zum Landleben, sowie der Entschluß, die Universitätslaufbahn zu verlassen und auf einem Gute seinen Studien und zugleich der Landwirthschaft zu leben. Da ihm aber die sozialen und politischen Verhältnisse in Norddeutschland mehr zusagten, so wandte er sich im Frühjahr 1845 nach dem Königreich Sachsen, dem Geburtslande des Vaters, um sich dort anzukaufen. Durch zufällige Umstände veranlaßt, kaufte er das nur zum Theil im Königreich Sachsen, übrigens in der gleichnamigen Preußischen Provinz belegene Rittergut Großkmehlen alten Theils bei Ortrand. Dorthin siedelte er, nachdem er seine Entlassung als Professor genommen hatte, im Mai des genannten Jahres über und lebte dort fast fünfzig Jahre hindurch, eifrig beschäftigt theils mit seinen Lieblingsstudien, besonders über byzantinisches Recht, theils mit der Landwirthschaft, in der er praktisch und wissenschaftlich thätig war. Aber auch an öffentlichen Geschäften nahm er regen Antheil: Er war 1850 Mitglied des Parlamentes zu Erfurt, 1852– 55, sowie 1866 – 69 Mitglied der zweiten Kammer, bzw. des Abgeordnetenhauses zu Berlin, Kreis-Deputierter für den Kreis Liebenwerda und wiederholt Verweser des Landrathsamtes daselbst, Mitglied des Vorstandes des Elsterregulirungs-Verbandes, der Bezirkskommission für Grundsteuer-Einschätzung, Mitglied des Provinzial-Landtages für die Provinz Sachsen, des Bezirksausschusses für den Regierungsbezirk Merseburg, sowie des Kreisausschusses des Kreises Liebenwerda, ferner Begründer und Direktor der Kottbus-Großenhainer, sowie der Kohlfurt-Falkenberger Eisenbahn. Besonders ist an dieser Stelle hervorzuheben seine Thätigkeit auf landwirthschaftlichem Gebiete. Als er im Jahre 1850 die Bewirthschaftung des bis dahin verpachteten Gutes Großkmehlen übernahm, war nicht lange vorher Liebigs epoche-

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machendes Werk über die Naturgesetze des Feldbaues erschienen; der Kampf zwischen Mineral- und Stickstoff-Theorie, zwischen Liebig und Stöckhardt, stand in voller Blüthe. Durch die Einführung des Peru-Guanos war ein völliger Umschwung im landwirthschaftlichen Betriebe eingetreten, die Landwirthschaft des Königreiches Sachsen strebte unter Stöckhardts und Neunings Führung mächtig empor. Die Fütterungslehre bemühte sich, die damals gebräuchlichen Heuwerthszahlen zu ersetzen durch eine auf den Gehalt der Futtermittel an den einzelnen Nährstoffen gegründete Werthschätzung derselben. In solcher Zeit fand Jemand, der, wie der Verstorbene, bemüht war, seine praktische Thätigkeit stets auf einer wissenschaftlichen Grundlage aufzubauen, ein reiches Feld für seine Bestrebungen. Im steten persönlichen, wie sachlichen Verkehr mit den hervorragendsten Männern der landwirthschaftlichen Wissenschaft sowohl, wie auch der landwirthschaftlichen Verwaltung, hat er reiche und fruchtbringende Anregungen gegeben und empfangen. Die landwirthschaftliche Versuchsstation in Halle verdankt ihm ihr Entstehen, indem dieselbe zunächst in Großkmehlen errichtet wurde, auch hat er stets mit Vorliebe der Versuchsstation und ihren Leitern sein Interesse gewidmet. Die Bedeutung des Vereinslebens für das Gedeihen der Landwirthschaft hat er stets anerkannt. Er war Begründer und langjähriger Vorsitzender des landwirthschaftlichen Vereins im Kreise Liebenwerda, sowie ein eifriges Mitglied des Direktoriums unseres Central-Vereins. Die dem letzteren geleisteten Dienste wurden bei seinem Ausscheiden aus dem Direktorium, welches aus Gesundheits-Rücksichten erfolgte, durch seine Ernennung zum Ehrenmitgliede anerkannt. Mit regem Interesse verfolgte er das Entstehen und die Entwickelung des landwirthschaftlichen Instituts an der Universität zu Halle, um so mehr, als ihm selbst eine führende Rolle auf dem Gebiete des höheren landwirthschaftlichen Unterrichts seitens der Staatsregierung einst zugedacht worden war. Nur aus Rücksicht auf beteiligte Personen leistete er damals Verzicht. Zahlreiche Auszeichnungen sind dem Verstorbenen zu Theil geworden: er war Ritter des Königlichen Kronenordens II. Klasse, des rothen Adlerordens III. Klasse mit der Schleife, Komthur des Königlich Griechischen Ordens vom heiligen Erlöser, Ritter des Königlich Sächsischen Albrechtsordens, correspondirendes Mitglied des archäologischen Institutes zu Rom, der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg, der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Ehrenmitglied der juristischen Facultät an der Universität zu Athen, der königlichen Akademie der Wissenschaft und Künste zu Padua, des landwirthschaftlichen Central-Vereins für die Provinz Sachsen. Zunehmende körperliche Leiden nöthigten ihn, seit etwa fünfzehn Jahren auf eine öffentliche Thätigkeit mehr und mehr zu verzichten; auch die Bewirthschaftung des Gutes ging in die Hände des ältesten Sohnes über. Im Winter 1879 – 80 suchte er nochmals die Stätten auf, an denen er im Geiste so oft geweilt. Griechenland und Italien, und lebte von da an in verhältnismäßiger Zurückgezogenheit, beschäftigt mit der Herausgabe älterer Werke, sowie mit Studien, deren Resultate in den Zeitschriften der obengenannten wissenschaftlichen Institute veröffentlicht worden sind. Leider wurde der Verstorbene während der letzten Jahre seines Lebens durch körperliche

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Beschwerden sehr heimgesucht. Es bereitete nicht nur ein Herzleiden ihm manche qualvolle Stunde, auch zunehmende Schwerhörigkeit die Theilnahme an den Vorgängen der Außenwelt und die Beschäftigung mit wissenschaftlichen Dingen. Dennoch bewahrte er sich ein reges geistiges Streben bis in seine letzten Lebenstage; noch drei Tage vor seinem Tode beendigte er seine letzte wissenschaftliche Arbeit, obwohl das Schreiben und Lesen ihm schon seit längerer Zeit unmöglich war, und er nur mit Hilfe seiner Kinder literarisch thätig sein konnte. Von nicht seltenen heftigeren Anfällen seines Herzleidens hatte er sich stets in unverhoffter Weise wieder erholt. Obwohl vom Beginn des Winters 1893 – 94 an ein starkes Nachlassen der körperlichen und geistigen Kräfte bemerkbar war, so vermochte er doch das letzte Weihnachts-, Ostern- und Pfingstfest im Kreise der Seinen noch recht heiter zu verleben. Ziemlich plötzlich traten am Abend des 1. Juni Zeichen des nahenden Endes ein, und am Morgen des 3. Juni erfolgte dasselbe ohne eigentlichen Kampf. In der wissenschaftlichen Welt ist durch diesen Todesfall eine augenblicklich fast unausfüllbare Lücke entstanden. Die gründliche Kenntniß der griechischen Sprache, die eingehenden Studien der Quellen des griechisch-römischen Rechtes ließen den Verstorbenen fast einzig in seiner Art dastehen. Aber auch seine Leistungen auf landwirthschaftlichem Gebiete sichern ihm, namentlich in den Kreisen der heimathlichen Provinz, ein dauerndes Andenken. Und so möge denn der Lorbeerkranz, mit welchem der Central-Verein das Grab des Verstorbenen schmückte, hier aufs Neue den Manen desselben gewidmet sein!“

Anhang II Nach einem langen, abendlichen Gespräch mit Andreas Schminck (1947– 2015), meinem ältesten und längsten Mitarbeiter im Frankfurter Projekt zur byzantinischen Rechtsgeschichte, einem Gespräch, das nach den Motiven des von uns bewunderten Karl Eduard Zachariae von Lingenthal für sein Engagement für die byzantinische Rechtsgeschichte fragte, beschlossen wir, das soeben gelesene Vorwort zur Delineatio (siehe oben Anm. 33) gemeinsam zu übersetzen, weil selbst die wenigen, die die Delineatio heutzutage noch konsultieren, am Vorwort achtlos vorüberlesen, häufig auch deshalb, weil Ihnen das elegante Latein des Nestors der Rechtsbyzantinistik zu mühsam ist. Den Text wollten wir bei passender Gelegenheit bekanntmachen. Dazu ist es nicht mehr gekommen. Als Anhang zu einem Text, in welchem unablässig von den Handlungen und Überlegungen Zachariaes die Rede war, sollte jenes Vorwort keine üble Stelle gefunden haben: „Kommilitonen, seid gegrüßt! (III) Es werden vielleicht einige unter Euch sein, die, wenn ich Vorlesungen über die Geschichte des griechisch-römischen Rechts halten möchte und einen Grundriss desselben zum Gebrauch für die Lektionen vorlege, der Ansicht sind, dass ich eher

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nutzlosen Feinheiten nachlaufe, als Sorge für die Anforderungen Eurer Studien zu tragen. Deswegen glaubte ich, dass es nicht unangebracht sei, Euch kurz darzulegen, welche Überlegungen mich dazu veranlassten, meine Arbeitskraft dem griechischrömischen Recht zu widmen, und aus welchen Gründen mir dieses Studium wert zu sein scheint, dass wir es uns mit allen unseren Kräften angelegen sein lassen, zumal es lange vernachlässigt worden ist. Zunächst wisst Ihr ja, dass der Text der justinianischen Gesetze nicht in ursprünglicher Form, sondern mehr oder minder verderbt auf uns gekommen ist. Deshalb muss sich, wer die Aufgabe eines Auslegers des justinianischen Rechts auf sich nimmt, zuvörderst der kritischen Gestaltung des Textes widmen und mittels und mit Unterstützung der Handschriften sowie sonstiger Hilfsmittel den Text jener Gesetze nach den Regeln der Kunst wiederherstellen. Unter den Hilfsmitteln aber, durch die wir bei der kritischen Auslegung der justinianischen Gesetze unterstützt werden, nehmen deren griechische Übersetzungen und Auslegungen, die von Juristen stammen, welche unter Justinian oder kurz nach ihm lebten, den ersten Rang ein. Mit ihnen restituierten Cujas, Agustín, (IV) Le Conte, Löwenklau, Pithou, Witte und Biener viele Gesetze des Codex, die in den Handschriften fehlten; mit ihnen füllte Fabrot die Lücke, die sich im 20. und 22. Titel des 48. Buches der Digesten fand; mit ihnen emendierten dieselben und andere Gelehrte entstellte Lesarten von Handschriften an unzähligen Stellen. Und so abwegig ist es, dass diese Quelle kritischer Erhellungen ausgeschöpft sei, dass es, soweit es die Digesten anbelangt, kaum offenkundig zu sein scheint. Das also ist für Euch der Nutzen des griechisch-römischen Rechts, dessen Studium notwendig, ehrenhaft und durchaus angenehm ist! Des Weiteren erbringen aber zur Erhellung des Sinnes der justinianischen Gesetze und zur richtigen Auslegung ihrer Worte im allgemeinen die Überreste des griechischrömischen Rechts und vor allem die Fragmente, die von den Schriften der Rechtsgelehrten aus der Zeit Justinians erhalten geblieben sind, einen derartigen Nutzen, dass einer der Alten zu Recht über sie gesagt haben soll, es handle sich um einen goldenen Haken, mit dem in jenen gefischt werde, d. h. mit ihm fange man Goldfische. Ich will nicht mit vielen anderen an Theophilos, den Interpreten der justinianischen Institutionen, erinnern, der lange Zeit allzu sehr vernachlässigt und geringgeschätzt und erst jüngst endlich wieder in die ihm zukommende Ehre eingesetzt wurde. Wenn ihr aber dem Theophilos Hochachtung zollt, warum durchforscht ihr nicht mit gleicher Sorgfalt die übrigen Schriften der alten Interpreten des justinianischen Rechts, ich meine diejenigen des Thalelaios, des Stephanos, des Theodoros und der anderen, die sowohl in Alter als auch in Gelehrsamkeit dem Theophilos gleichkommen? Ferner ist das Studium des griechisch-römischen Rechts von nicht geringer Bedeutung für die zutreffende Erklärung des Ursprungs und Wesens des heute in Deutschland geltenden Rechts. (V) Ihr wisst, dass bei uns immer noch vieles in Geltung ist, was nach allgemeiner Auffassung germanischen Ursprungs sein soll: etwa

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der Retrakt, die Erbfolge in Bezug auf die res expeditoriae⁴⁶, die sächsische Emanzipation, die durch getrennte Haushaltsführung erfolgt. Dieselben Rechtsinstitute trifft man aber auch im östlichen Kaiserreich an, wo sie durch Gesetz oder Gewohnheit eingeführt wurden. Was sollen wir dazu sagen? Dass die Gewohnheiten der Germanen zu den Griechen übertragen wurden? Oder dass jene Institute nicht aus spezifisch germanischen Gewohnheiten entstanden, sondern selbständig sowohl bei den Germanen als auch bei den Griechen aus beiderseits ähnlichen Lebensverhältnissen erwuchsen? Dass aber die Ursprünge des öffentlichen Rechts und insbesondere diejenigen der höfischen Riten und der Zeremonien, die an den Fürstenhöfen in Deutschland im Gebrauche sind, des Öfteren auf Bräuche der Byzantiner zurückzuführen sind, rief C. H. Geisler in seiner Dissertation De antiquitatibus juris publici ex disciplina Byzantina repetendis (Marburg 1779, in 4˚) hervorragend in Erinnerung. Außerdem entgeht, wenn ein erst zu erlassendes Gesetz in Frage steht, keinem von Euch, wie notwendig die Kenntnis der Gewohnheiten und Rechtsinstitute anderer Völker ist, um zu erfahren, ob ein derartiges Gesetz bei ihnen in Kraft war und ob es durch Anwendung als richtig befunden wurde oder nicht. So ist auch die Untersuchung der Gesetze der byzantinischen Kaiser hilfreich. Kürzlich ist z. B. mit großem Eifer erörtert worden, ob man die Eidesleistung einschränken solle oder nicht. Es gibt aber bereits ein Gesetz der Kaiserin Irene, das den Verzicht auf jede Art von Eid vorschreibt. Da diese Frage an dessen Geschichte hervorragend veranschaulicht werden kann, warum wenden wir, die wir, was im englischen Parlament vor Kurzem über denselben Gegenstand gesagt und beschlossen wurde, eifrig lesen und prüfen sollen, unsere Aufmerksamkeit nicht der Verordnung der Kaiserin Irene zu? Schließlich (VI) muss ich, falls sich unter Euch, ihr hochgebildeten Kommilitonen, einige befinden, die aus Griechenland stammen und dereinst in ihrem Vaterland Recht sprechen werden, nicht darauf hinweisen, wie sehr Ihr das Studium des griechisch–römischen Rechts benötigt. Denn das griechisch-römische Zivilrecht, das in der Hexabiblos des Harmenopulos enthalten ist, gilt auch jetzt noch in Griechenland und ist mit Hilfe der übrigen Quellen und der Rechtsbücher auszulegen. Nicht nur wegen seines Nutzens vor Gericht, sondern auch zur Vervollkommnung der Rechtswissenschaft ist dieses Studium für Euch vonnöten. In der Sprache, die ihr heute benutzt, fehlen Wendungen und Termini, die geeignet sind, die Rechtsbegriffe korrekt auszudrücken: sie finden sich aber in angemessenster Terminologie in den Quellen und Büchern des griechisch-römischen Rechts. Dass Ihr sie Euch dort entlehnt, empfehle ich Euch immer wieder. Denn die Rechtstermini, die von denjenigen geschaffen wurden, denen bei Euch vor einigen Jahren die Gesetzgebung anvertraut wurde, zeigen deutlich, wie schwierig und gefährlich es ist, neue künstliche Termini zu erfinden. Wer würde nämlich nicht empfinden, wie unelegant jene „litis contestationem“ mit „ἀπάντησιν“ (d. h. „Begegnung“ oder „Antwort“) ins Griechische

 Res expeditoriae (Heergewäte, Heergewette o. ä. = Kriegsrüstung) wurden nach altdeutschem Recht nur an Männer vererbt.

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übersetzten, was die Älteren sehr angemessen „προκάταρξιν“ (d. h. Prozesshandlung noch vor Beginn des eigentlichen Verfahrens) nannten? Oder wer sähe nicht, wie wenig sich diejenigen um die Präzision juristischer Begriffe kümmerten, die die Begriffe „conditio“ und „modus“ durch den einen Terminus (VII) „συμφωνία“ wiedergaben, welche die Älteren sehr gut durch die Termini „αἵρεσις“ und „ὅρος“ voneinander unterschieden? Aus dem, was ich bisher dargelegt habe, erseht Ihr, wie gearteten und wie großen Gewinn wir aus dem Studium des griechisch-römischen Rechts ziehen können. Dazu ist es aber vor allem anderen erforderlich, dass wir die Geschichte seiner Rechtsquellen kennen. Denn wenn ihr, um die Sache an einem Beispiel zu verdeutlichen, ein justinianisches Gesetz auslegt und dabei die Zustimmung eines griechischen Rechtsgelehrten habt, der unter Justinian lebte oder den Kaiser bei seiner Gesetzgebung sogar beratend unterstützte, dann wird Eurer Auslegung keine geringe Autorität zukommen; wenn sich aber jemand, um seine Meinung bezüglich der Bedeutung eines von Justinian erlassenen Gesetzes zu stützen, auf einen Rechtsgelehrten berufen will, der in den vielen Jahrhunderten nach Justinian und zur Zeit des Niedergangs der Jurisprudenz lebte, etwa auf Harmenopulos oder dessen Scholiasten, ‚könnt ihr dann das Lachen unterdrücken, Freunde?‘⁴⁷ Deswegen haben schon seit langem Gelehrte, die die Geschichte des römischen Rechts oder die Auslegungslehre in Büchern oder Vorlesungen darstellten, es für notwendig erachtet, summarisch darzulegen, was von der Geschichte des griechischrömischen Rechts wissenswert ist. Ich aber, der ich sah, dass dies meistens ungenau dargestellt wurde, dass wegen der mangelnden Vertrautheit mit der Geschichte des griechisch-römischen Rechts bei der Benutzung dieser Rechtsquellen von einigen viele Fehler begangen wurden und dass diese Quellen aus ebendiesem Grund schließlich unverdientermaßen vernachlässigt werden, glaubte, dass es der Mühe wert sei, dieser Disziplin Spezialvorlesungen zu widmen. (VIII) Bisher bin ich ja gewohnt gewesen, die Geschichte des griechisch-römischen Rechts in der Weise zu lehren, dass ich das Wichtigere in die Feder diktierte, um es alsdann mündlich zu erläutern. Da mich aber die ungewohnten und verschieden wiedergegebenen griechischen Termini und Eigennamen aufhielten und da es verdrießlich war, zu den einzelnen Kapiteln alle Autoren zu zitieren, die sich mit ihnen befasst hatten, begann ich, einige Grundlinien der Geschichte des griechisch-römischen Rechts zu Papier zu bringen, um an ihnen in Zukunft meine Vorlesungen auszurichten. Hier habt ihr den Grund und den Ursprung dieses Büchleins, in dem ich das, was ich Euch bieten möchte, kurz erläutern werde. Von der Geschichte des griechisch-römischen Rechts habe ich in erster Linie jene Kapitel behandelt, die Ihr vor allem kennen müsst, damit Ihr aus dem Studium dieses Rechts jene oben genannten Früchte ziehen könnt. Deswegen habe ich von den weltlichen Gesetzen und Rechtsbüchern ausführlich gehandelt; die kirchlichen

 Horaz, De arte poetica Vers 5.

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Rechtsquellen und Rechtsbücher habe ich dagegen nur beiläufig berührt; sie erschienen nämlich, obwohl sie wegen der sehr engen Verbindung, die zwischen Ihnen und dem Zivilrecht der Griechen besteht, nicht vollkommen vernachlässigt und übergangen werden konnten, für meine Ziele weniger einschlägig zu sein. Den zu behandelnden Stoff habe ich in Bücher, Kapitel und Paragraphen eingeteilt und mit Rubriken versehen, die die Namen der Gesetzgeber und Juristen sowie die Überschriften bzw. Titel der Gesetze und Rechtsbücher und ihre Datierung nennen. In diesen Paragraphen habe ich aus den Quellen der Geschichte des griechischrömischen Rechts jene Stellen zitiert, die zur Erläuterung des Stoffes, von dem gehandelt wird, dienlich sind, wobei ich sie vollständig abschrieb (IX), wo immer die Werke, denen sie entnommen wurden, noch nicht ediert sind oder zwar ediert, jedoch nicht jedermann zur Hand sind. Außerdem habe ich vermerkt, ob die Gesetze und Juristenschriften, von denen ich handele, gedruckt sind oder doch wenigstens in Handschriften vorliegen. Die Handschriften waren nämlich sorgfältig zu zitieren, da die griechischen Quellen und Rechtsbücher überwiegend nicht ediert sind, so dass sich fast das ganze Studium der Geschichte des griechisch-römischen Rechts auf die Kenntnis von Handschriften stützt, wobei aber die Handschriftenkataloge, die in verschiedenen Bibliotheken zur Verfügung stehen, besonders was die Handschriften des Zivilrechts der Griechen angeht, von Irrtümern wimmeln. Die Editionen habe ich, soweit ich konnte, vollständig überprüft, die Handschriften dagegen nur in gewisser Auswahl. Denn ich habe es für überflüssig gehalten, aufzuzählen, in welchen Codices die kirchlichen Quellen und Rechtsbücher handschriftlich überliefert sind, einerseits wegen meiner Absicht, sie kürzer zu behandeln, andererseits weil die Handschriftenkataloge bei der Beschreibung der Codices des kanonischen Rechts der Griechen hinlänglich genau sind, so dass sich aus ihnen jeder selbst einen Überblick über die Handschriften verschaffen kann.Was aber die weltlichen Gesetze und die Schriften des weltlichen Rechts betrifft, so habe ich die Manuskripte, von denen ich Kenntnis erlangte, vollständig gemustert, sofern ihre Zahl nicht so groß war, dass es genügte, einige beispielshalber zitiert zu haben. Schließlich habe ich in den einzelnen Paragraphen jene Autoren zitiert, die das, was in ihnen behandelt wird, in ihren Schriften erläuterten. Dabei ging ich so vor, dass ich vorzüglich die Jüngeren zitierte, teils, weil unsere zeitgenössischen Gelehrten dieses Studium mit größerer Sorgfalt betrieben haben, teils weil das, was die alten Autoren veröffentlichten, von den Jüngeren zitiert und diskutiert wird. Gelegentlich habe ich jedoch auch selbst die alten Autoren zitiert, wenn einer von ihnen irgendeine Stelle der Geschichte des griechisch-römischen Rechts besser als die anderen in hervorragender Weise interpretierte. Dies ist es, was ich Euch von meinem Vorhaben mitzuteilen für notwendig erachtete. Im Übrigen bitte ich Euch, das, was ich zu Eurem Nutzen geschrieben habe, wie auch immer es beschaffen sei, wohlwollend aufzunehmen. Lebt wohl und seid gewogen!

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Geschrieben in Heidelberg im Monat April des Jahres 1839. E(duard) Zachariaeʻʻ⁴⁸

Anhang III – Postscriptum Aus Schatzsuchergeschichten ist uns die Szene geläufig, dass der hartnäckige Forscher enttäuscht und verwirrt in die leere Truhe, das geöffnete Grab, den endlich gesprengten Tresor starrt und erkennt: „Es war jemand vor mir da!“. Ein durchaus ähnliches Gefühl überkam mich, als mir Lorena Atzeri, kaum dass ich meinen Bericht abgeschlossen hatte, mitteilte, dass wir keineswegs die Ersten gewesen seien, die sich nach Masis flüchtiger Inspektion des Nachlasses Zachariae zur Biblioteca Alessandrina begeben hätten. Ein ausführlicher Bericht aus der Feder von Marie Theres Fögen sei 1990 im Rechtshistorischen Journal erschienen, eine Information, die mir absolut unglaubhaft und – um dem Zeitgeist zu huldigen – ein eindeutiger Fall von fake news zu sein schien. Schließlich war M. Th. Fögen nicht nur über Jahrzehnte meine engste Mitarbeiterin und stille Mitherausgeberin des Rechtshistorischen Journals, sondern dieses selbst meine sorgfältig betreute Gründung, von der ich jede Zeile aufmerksam las. Allerdings nicht 1990! 1990 war, wie jeder sieht, ein Jahr nach 1989 und der Wissenschaftsrat erwartete von seinem Vorsitzenden, dass dieser seine Kräfte rückstandslos in den Dienst der Evaluation der DDR-Wissenschaft stellen werde und nichts Anderes las oder bedachte als eben dies. Und weil ich dieser Vorsitzende war, kam es dazu, dass das Jahrbuch RJ 1990 von M. Th. Fögen, Ludwig Burgmann und Rainer Maria Kiesow betreut und publiziert wurde und der Herausgeber es (28 Jahre später!) mit Interesse und Genuss gelesen hat. Was nun den Bericht von Fögen angeht, so ist er, ganz wie es dem kritischen Temperament dieser rastlosen und klugen Forscherin entsprach, nicht nur ein lebhaftes und schwungvolles Zeugnis dessen, was sie sah, sondern auch der Versuch, ihre „Inspektion der Hinterlassenschaft“ als „Chance zu einer Begegnung mit Zachariae, zu einem Einblick in seinen Arbeitsstil, seine wissenschaftlichen Hoffnungen oder gar seinen Charakter“ zu nutzen.⁴⁹ Was sie las und beschrieb, unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was Lorena Atzeri und ich sahen. Allerdings sind knapp 30 Jahre offenbar auch im Leben eines „Fondo“, von dem man doch meinen sollte, dass er regungslos vor sich hin staubt, eine Periode, die nicht spurlos verstreichen kann. „Achtzehn teils solide gebundene, teils an Buchhalterkladden erinnernde Bände werden herbeigeschleppt“, schreibt die Berichterstatterin, „dazu eine Mappe mit

 Aus: C.E. Zachariae, Historiae Juris Graeco-Romani delineatio. Cum appendice ineditorum. Heidelberg 1839, III – IX.  M.Th. Fögen, Rendezvous in Rom, RJ 9 (1990) 278 – 282 – alle Zitate aus diesem Text.

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fliegenden Blättern und eine hübsche blaue Schachtel in der sich seit einem Jahrhundert unentdeckt eine griechische Handschrift verbirgt.“ Wir haben keine „blaue Schachtel“ gesehen. Aber die „unsignierte und unpaginierte Handschrift“ (sie „gehörte Zachariae persönlich“) haben wir sehr wohl gesichtet, wenn auch, da sie offenkundig dem „Lebenswerk“ nicht zugehörig sein konnte, nicht weiter beachtet und auch nicht beschrieben. „Sie enthält einen erweiterten Malaxos-Text, ein, wie Zachariae es nannte, νομοκάνονον πλουσιώτατον, in 694 Kapiteln“, wovon Zachariae auch selbst eine Beschreibung publiziert hat.⁵⁰ Da der fromme metabyzantinische Literat Manuel Malaxos (gest. 1581) nie zu den Forschungsgegenständen des Frankfurter Projekts gehörte, hat M. Th. Fögen sich mit einem Hinweis auf jene Beschreibung begnügt. Die Handschrift befindet sich also immer noch im „Fondo Ferrini“. Die ordnende Hand von 1992, welche Atzeri und mir die beschriebene Masse geliefert hat, dürfte sie (begründet, denn es handelt sich um ein Original) außerhalb der 21 Stücke disloziert haben, wo sie jetzt auf metabyzantinische kanonistische Forschungsinteressen wartet. Was die Beschreibung der achtzehn von Fögen erwähnten Bände betrifft stimmen ihre Deskriptionen mit den unseren weitgehend überein, sind allerdings wesentlich knapper, unvollständig und folgen naturgemäß nicht der neuen Ordnung. Auch ihre (spärlichen) Bewertungen des Ranges der Dokumente und deren Einordnung in die (damalige) Forschungslandschaft sind noch aktuell. Nicht aber sollte dies gelten für das Postulat, das letztlich alle Ausflüge zu Zachariaes Nachlass stimuliert hat und dem auch Fögen noch bedingungslos folgt: „die Rekonstruktion der Antezessorenschriften ist nach wie vor ein Desiderat des Faches“. Soweit „Rekonstruktion“ hier, wie anzunehmen, für die oft beschworene „Palingenesie“ in jener Form steht, in der Lenel die Palingenesie der klassischen römischen Juristen erarbeitet hat,⁵¹ wäre der Ertrag einer solchen Arbeit im Verhältnis zum Aufwand kaum der Rede wert. Wer sich, sei es um das jeweilige juristische Profil eines Antezessors, sei es um seinen Beitrag zur Interpretation der justinianischen Kodifikation bemühen will – zwei Bereiche auf denen wahrlich noch viel zu tun ist – ist aufgrund der gesonderten Edition der Basilikenscholien durch Scheltema sowie das Manuale Heimbachs, zusammen mit Geduld und Übung, ohne weiteres in der Lage, sich die Informationen zusammenzustellen, die ihm eine Palingenesie (ebenfalls hypothetisch) liefern würde.⁵² Nicht in den Bereich des Überholten fällt Fögens Kommentar zu ihrem Hinweis auf Zachariaes Konkordanzen⁵³: „An solcher Sklavenarbeit hat bis heute die Erfindung des Mikrofilms ohnehin nichts, die des Computers auch nur wenig geändert.

 Peek (Hg.), Zachariae von Lingenthal, Kleine Schriften (wie Anm. 1), II, 5 – 59, bes. 39 – 55.  Otto Lenel, Palingenesia juris civilis, I – II. Leipzig 1887/1889.  Dass vielleicht für die Kritik der Pandekten, der seit dem Humanismus das Interesse der Rechtsgelehrten galt, durch eine Wiedergeburt der Antezessorenkommentare noch etwas Unbekanntes zu entdecken sein könnte, darf man zuversichtlich ausschließen.  Siehe oben unter 17a und 19.

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Zachariaes oft und zu Recht bestaunte Kenntnis und Treffsicherheit im Identifizieren von Quellen waren, so sieht man mit Ernüchterung (und einer gewissen Erleichterung), nicht ausschließlich seinem Genius, sondern auch stupendem Fleiß und stupider Arbeit zu verdanken.“ Nicht überholt ist auch die abschließende Bemerkung der Gelehrten zu ihrem „Rendezvous“, dessen Ertrag sichtlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, ein Ertrag der seinerseits von anderen Bewunderern des Karl Eduard Zachariae von Lingenthal kaum vorbehaltlos geteilt werden wird: „Achtzehn Bände eines wahrlich nicht alltäglichen Forschers. Seine Selbstdisziplin und sein Ordnungssinn springen ins Auge. Zachariae verschrieb sich nicht, kleckste nicht und malte keine Männchen. Er hat sich seinen Ruhm eisern verdient, hat seine Kladden mit Vorstudien, Konkordanzlisten und Quellenanalysen prall gefüllt, ehe er auf einen Text mit zierlichen Zügen notierte: ‚Anmerkung für den Herrn Setzer … !‘ Ein um ein kleines bisschen zu dick geratenes Ausrufungszeichen neben der Korrektur einer falschen Lesart bei Heimbach erscheint bereits als Temperamentsausbruch eines im Übrigen von Gleichmut und Korrektheit bestimmten Mannes. Wer ein Monument schaffen will, so spricht der Nachlass, darf sich mit Einfällen und Ausfällen oder mit Äußerungen von Lust und Unlust nicht aufhalten.“ Soweit also die Schatzsucherin Marie Theres Fögen. Ergänzend kann man ihrem Bericht noch entnehmen, dass auch der große Herman Jan Scheltema bereits auf die Vision von William Fischer, dem uninformierten Schwiegersohn Zachariaes, hereingefallen war: „Auch H. J. Scheltema war, wie er erzählte, zu Zachariaes Hinterlassenschaft gepilgert, welche ihn jedoch wenig beeindruckte.“ Im Rechtshistorischen Journal haben am Recht interessierte Byzantinisten verständlicherweise eher selten nachgeschlagen. Den Fontes Minores räumen wir größere Chancen ein.⁵⁴ Gleichwohl wäre es sicher voreilig, zu erwarten, dass mit diesem Bericht das Ende der Legende von Zachariaes Antezessoren-Palingenesie gekommen sei.

 Deswegen lasse ich auch den Nachruf des ältesten Sohnes (so auch Fögen, der dieser Text unter den losen Blättern nicht entgangen war) als Anhang II stehen, obwohl er im RJ 9 [1990] 282 ff. ebenfalls nachgelesen werden könnte.

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Antwort auf eine törichte Behauptung (᾿Aπάντησις πρὸς τὸν λέγοντα κεκωλυμένον εἶναι τὸν ἐκ τριγενείας γάμον καὶ ἀσυγχώρητον) Im Konstantinopel des 11. Jahrhunderts könnte sich folgender Fall zugetragen haben: Ein Mann (V) heiratet eine Frau (F1), die, sei es als Witwe oder geschieden (von einem M), einen Sohn (S) mit in die Ehe bringt.¹ Dieser Stiefsohn des Mannes heiratet zu gegebener Zeit seine Verlobte (F2), kommt aber alsbald nach seiner Verehelichung mit seiner Mutter bei einem Unfall ums Leben. Der Witwer heiratet jetzt die Witwe seines Stiefsohnes. Das Resultat dieser Verbindungen sähe in einer Skizze also so aus: V

F1†

F2

(M)

S†

Für den Blick eines römischen Juristen vom Beginn des 3. Jahrhundert ist die Verbindung zwischen V und F2, aufgrund der Gleichsetzung von Adoptivsohn und Stiefsohn mit dem Haussohn ein Fall von Inzest, der zur Nichtigkeit der Ehe führt – siehe das Responsum von Papinian in D. 23.2.15.² Ein byzantinischer Jurist des 11. Jahrhunderts sieht in dieser Konstellation zunächst einmal die Verbindung von 3 Geschlechtern: V = 1, F1mit S = 2, F2=3. Wenn er die μία σάρξ-Lehre, wonach die Eheleute durch die Heirat „Ein Fleisch“ werden, heranzieht, wären, da V mit F1 und S mit F2„ein Fleisch“ gebildet haben, V und F2 im ersten Grad miteinander verschwägert. Dieser Fall eines Ehehindernisses ist, sofern man die Perspektive τριγένεια verallgemeinernd als verboten einnimmt, naturgemäß nicht der einzige – auch wenn V etwa eine Schwester des (M) heiraten würde, könnte man darin einen Fall von Hindernis ἐκ τριγενείας finden – wenn denn τριγένεια generell als ein solches Hindernis anzusehen wäre.  Roderich Reinsch danke ich sehr für die freundschaftliche Hilfe bei den fachlichen Fragen, die mir der Text stellte.  Die nach wie vor klarste und quellentreueste Darstellung der vorjustinianischen Eheverbote und der Regeln zur „Nächstenvermischung“ (Inzest) bei Th. Mommsen, Römisches Strafrecht. Leipzig 1899, 682 ff.: „Überwiegend liegt denselben [scil. den Strafverboten] das Verwandtschaftsverhältnis zu Grunde und zwar in der Weise, dass unter Absehen von der Gradgrenze das elterliche so wie das geschwisterliche Verhältnis so wie jedes diesem Gleichgeachtete, die Geschlechtsgemeinschaft zum Delict macht“ (S. 684). Wann und wie dieses System aufkam (S. 6846), ist auch heute noch ungeklärt. https://doi.org/10.1515/9783110729474-011

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Genau diese Frage wurde im 11. Jahrhundert einem unbekannten Gutachter gestellt, und er hat diese Frage mit einer Antwort (ἀπάντησις) versehen, die als solche erhalten geblieben ist. Die ἀπάντησις wurde bereits von Leunclavius (IGR I 406) gedruckt, die Patrologia Graeca hat den Text (PG 119, 1116 – 1120) übernommen und Rallis/Potlis haben ihn (Rh.-P. V, 366 – 368) wiederholt. Inzwischen sind drei Handschriften dieses Textes bekannt: Parisinus gr. 1355 (fol.313 r/v) = P, Lesbos Mon. Leim.7 (352v–353r) = L und Kopenhagen GkS 1925 (85v-86v) = K.³ Sie wurden für den folgenden Text verglichen:

II. ᾿Aπάντησις πρὸς τὸν λέγοντα κεκωλυμένον εἶναι τὸν ἐκ τριγενείας γάμον καὶ ἀσυγχώρητον.⁴ Ὁ μὲν ἐπὶ τοῦ κανικλείου ἀμεταθέτως, οὐ πολὺ δὲ εἰπεῖν καὶ ἀπερισκέπτως ἐνίσταται, λέγων εἶναι τὸν εἰρημένον ἐκ τριγενείας γάμον παράνομον· ἐλέγχεται δὲ μάτην φθεγγόμενος, οὐδὲν γὰρ παρίστησιν ἐκ τοῦ νόμου καίριον. Ἐγὼ δὲ ὁ δοῦλός σου, τὸ μὴ παρὰ τοῦ νόμου ῥητῶς κωλυθὲν οὐ δύναμαι ἀπὸ στοχασμῶν ὡς ἐκφωνηθὲν παραδέχεσθαι· καὶ γὰρ ὁ νόμος περὶ τῶν ἐκ τριγενείας κεκωλυμένων ῥητῶς διέλαβε, φάσκων οὕτως· Οὐδὲ τήν ποτε γυναῖκα⁵ τοῦ προγονοῦ μου λαμβάνω· οὐδὲ ἡ μητρυιὰ λαμβάνει τὸν γενόμενον ἄνδρα τῆς προγονῆς αὐτῆς,

ἃ σχεδὸν καὶ πρώτου βαθμοῦ εἰσιν, εἴ τις κἀν τούτοις⁶ εἰσάγειν βαθμοὺς ἐκβιάσοιτο. Περὶ δὲ τῶν ἄλλων ἐκ τριγενείας, ὡς ἀκωλύτων, οὐδὲν ὅλως ὁ νόμος διέλαβε, διὸ καὶ οὐδεὶς οὐδέποτε δικαστὴς τοιοῦτον γάμον διέσεισε· καθάπερ ἀμέλει καὶ ἐν τῷ τόμῳ τοῦ Σισιννίου, ὃ μὲν ῥητῶς κεκώλυται ἕκτου⁷ βαθμοῦ εὑρισκόμενον, μεμένηκεν ἀπαράβατον· ὃ δὲ παρεῖται, δηλαδὴ ὡς ἀκώλυτον, παρ’οὐδενὸς μετὰ ταῦτα κεκώλυται· ὅπερ ἐστὶ τὸ ἐξ ἑκατέρου μέρους ἰσάζον, ὅταν θεῖος καὶ ἀνεψιὸς θείαν λαμβάνει καὶ ἀνεψιάν. Δέκα γὰρ καὶ ἑπτὰ ἔτη κοιαίστωρι ὄντι ἐξυπηρετησάμην τῷ μακαρίτῃ κυρίῳ μου τῷ Μυστικῷ, καὶ τοιαῦται πολλαὶ ὑποθέσεις ἐκινήθησαν ἔν τε τῇ βασιλευούσῃ, καὶ ἐν τοῖς ἔξω, καὶ πρὸς ἐκεῖνον ἔγραφον οἱ κριταί· καὶ εἰς τὸ κοιαιστώριον δὲ τοιαῦται

 Näheres zu diesen Handschriften siehe im RHBR Nrr. 169, 110 und 90  ᾿Aπάντησις πρὸς τὸν λέγοντα τὸν ἐκ τριγενείας γάμον εἶναι παράνομον, παριστῶσα νόμιμον μὲν eἶναι τὸν ἐκ τριγενείας γάμον, τὸν δὲ ἀντιλέγοντα πρὸς τοῦτο μάτην φθεγγόμενον L; in marg. ahl: σημείωσαι περὶ τριγενείας  γυναῖκα ποτὲ K, P.  κατὰ τούτους P.  ἑκτοῦ P.

Antwort auf eine törichte Behauptung

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πολλαὶ ὑποθέσεις ἐκινοῦντο, ἀλλ’ οὐδέποτε τοιοῦτος ἐκωλύθη βαθμός. Ἐν μὲν γὰρ τῇ⁸ φυσικῇ συγγενείᾳ τὸν ἕβδομον βαθμὸν οὐ παρεξερχόμεθα· οὐδὲ γὰρ ἡ φύσις ἀνέχεται ὑπὲρ τοῦτον τὸν βαθμὸν τὴν ζωὴν τῶν ἀνθρώπων ἐπεκτείνεσθαι. Ἐν δὲ⁹ τοῖς ἐξ ἀγχιστείας καὶ τοῖς ἐκ τριγενείας ὅσα ὁ νόμος ῥητῶς διωρίσατο, ταῦτα ὀφείλουσι διαφυλάττεσθαι. Τὸ δὲ διὰ τί, οὐ χρὴ πολυπραγμονεῖν, οὐδὲ τὰς αἰτίας ἐπιζητεῖν· ὅτι καὶ ὁ νόμος οὕτω¹⁰ φησίν: Οὐ δεῖ πάντων τῶν νομίμων λογισμὸν ἀπαιτεῖν· εὑρίσκονται γὰρ οἰ πολλοὶ ἀναιτιολόγητοι·

καὶ ἔστι τὸ τοιοῦτον νόμιμον δίγεστον καὶ παλαιὸν καὶ πρὸ τῆς μοναρχίας. Ὅσα δὲ μὴ ῥητῶς ὑπὸ τῶν νόμων κεκώλυται, ταῦτα τῶν κεκωλυμένων ὑπερτείνοντα, πράττεται ἀδεῶς. Ὁ δὲ πάλιν ὡς μέγα τι προβαλλόμενος φησίν, ὅτιἐν τοῖς γάμοις οὐ μόνον τὸ ἐπιτετραμμένον, ἀλλὰ καὶ τὸ εὐπρεπὲς δεῖ ζητεῖν καὶ ἐκ τούτου πειρᾶται κρατῆσαι τοῦ ἀγῶνος. Αὐτόθεν δὲ τὴν¹¹ λύσιν ὁ νόμος ἐπάγει, καὶ πᾶσαν ἀπολογίαν ἀπορραπίζει. Περὶ γὰρ τῶν ἐκ φυσικῆς ἐπιθυμίας προβιβαζομένων εἰς τὸ παράνομον, τοῦτο διέξεισι, καί φησιν· Ὁ φυσικὸς πατὴρ οὐ λαμβάνει τὴν πορνογενῆ αὐτοῦ θυγατέρα· τὸ γὰρ φύσει δίκαιον καὶ τὸ εὐπρεπὲς ἐν τοῖς γάμοις σκοπεῖται. Τὰ αὐτὰ καὶ περὶ δουλικῆς συγγενείας φυλάττεσθαι δεῖ.

Καὶ εἰκότως· εἰ γὰρ καὶ συγγένεια¹² ἐν τούτοις οὐ θεωρεῖται διὰ τὸ ἀκέφαλον¹³, ἀλλὰ διὰ τὸ εὔσχημον συντηροῦνται καὶ ταῦτα. Καὶ οἱ λόγοι, ἐν οἷς ἐξεφωνήθησαν, ἐν ἐκείνοις καὶ τὴν ἰσχὺν ἔχουσι. Τὸ δὲ περιβιάζεσθαι αὐτοὺς, ἢ ἐξ ἀντιδιαστολῆς ἀποκρίνεσθαι, παρανοοῦντος τούτους ἐστί. Καὶ οἱ ἀντιλέγοντες, μηδὲ ἑπόμενοι τοῖς κειμένοις νόμοις, ἀλλ’ἕτερα ἐξ οἰκείων παρεισάγοντες, οὐ δικαστῶν, ἀλλὰ νομοθετῶν τάξιν πειρῶνται ἔχειν· ἀπ’ἀρχῆς γὰρ ἀδιάκριτος ἦν ἡ πρὸς ἀλλήλους συνάφεια. Τῶν δὲ νομοθετῶν ῥητῶς κωλυσάντων τὰ δοκοῦντα ἀθέμιτα, τὰ λοιπὰ προβαίνει μὴ κωλυόμενα· διὸ καὶ οὐ χρὴ ζητεῖν, τίς ὁ προτρέψας ῥητῶς τὸ τοιόνδε γενέσθαι, ἀλλὰ μάλιστα τίς ὁ γενέσθαι κωλύσας· εἰ δὲ μηδείς, προβαίνειν ἀνάγκη τὸ τοιοῦτον συνάλλαγμα. Καὶ οὐ νῦν πρώτως ἡμεῖς τοῦτο ἀκώλυτον τάξομεν, ἀλλ’ ἔστι προβαῖνον ἐξ ἀμνημονεύτων τῶν χρόνων, παρὰ τὸ μηδεμίαν ἔχειν αἰτίαν κωλύσεως· ὁ γὰρ εὐθὺς δικαστὴς πρὸς τὸ παρὰ τοῦ νομοῦ ἐκφωνούμενον ὥσπερ κανόνα τινὰ τὸν νοῦν ἀπερείδων, τὰ περιττὰ καὶ τοῦ κανόνος ἐπέκεινα παρίησιν ὡς ἀκώλυτα· εἰ μή τις διὰ

 τῇ om. P.  οὐδὲ L.  οὕτως P.  τὴν om. L, P.  συγγενείας P.  κεφάλαιον P.

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φιλανθρωπίαν¹⁴ τινά, ἢ ἀπέχθειαν περὶ τοὺς καλῶς κειμένους νόμους, καὶ τὴν ἄνωθεν κρατοῦσαν συνήθειαν διαμάχεσθαι βούλεται. Καὶ ἐπὶ τῶν¹⁵ πρὸ ἡμῶν γὰρ πολλὰ τοιαῦτα γέγονε συνοικέσια, μήτε παρὰ τῆς ἐκκλησίας, μήτε παρά τινος δικαστοῦ κωλυθέντα· ἃ καὶ περιττόν ἐστιν καταλέγειν, οὕτω σαφοῦς ὄντος καὶ ἀναμφιβόλου τοῦ παρόντος ζητήματος.

Übersetzung: Antwort auf den, der sagt, dass eine Dreigeschlechterehe verboten sei und nicht zugestanden werden könne. Der ἐπὶ τοῦ κανικλείου verhält sich stur und – um nicht zu viel zu sagen – uneinsichtig, wenn er behauptet, die erwähnte Dreigeschlechterehe sei rechtswidrig; er wird aber überführt, vergeblich zu tadeln, denn er bringt nichts rechtlich Schwerwiegendes vor. Ich aber, Dein Knecht, bin nicht in der Lage, das vom Gesetz nicht ausdrücklich Verbotene, aufgrund von Vermutungen als verkündet zu akzeptieren. Das Gesetz hat nämlich ausdrücklich über die Verbote der Dreigeschlechterehe gehandelt, in dem es folgendes sagt: Ich kann die frühere Frau meines Stiefsohnes nicht ehelichen, noch kann die Stiefmutter den ehemaligen Ehemann ihrer Stieftochter ehelichen,¹⁶

die ja fast im ersten Grad stehen, wenn einer sich dazu zwingen möchte, auch in diese Beziehungen die Verwandtschaftsgrade einzuführen. Über die anderen [Verbindungen] aus drei Geschlechtern, nämlich die gestatteten, hat das Gesetz überhaupt nichts gesagt; deshalb hat auch niemals irgendein Richter an einer solchen Ehe gerüttelt, wie es auch im Tomos des Sisinnios unberücksichtigt ist, wo die eine Ehe ausdrücklich verboten wird, die die den sechsten Grad erreicht, der unverletzlich geblieben ist, die andere aber übergangen wird, nämlich als erlaubte und von niemandem danach verbotene, wie es der Fall ist, auf jeder Seite gleich, wenn ein Onkel und ein Neffe eine Tante und eine Nichte ehelichten. Siebzehn Jahre nämlich habe ich dem Quästor, meinem seligen Herrn, dem Mystikos, gedient, und viele derartige Fälle wurden in der Hauptstadt und im Umland behandelt und die Richter (κριταί) konsultierten ihn; auch kamen zur Quästur viele derartige Fälle, aber niemals wurde dieser Grad verboten. Bei der natürlichen Verwandtschaft überschreiten wir nämlich den siebten Grad nicht, denn die Natur erträgt es nicht, dass über diesen Grad hinaus das Leben der Menschen ausgedehnt werde.

 φιλαυτίαν K, P.  τῶν τῶν L.  Β. 28. 5. 4 (= D. 23.2.15 [Pap.l.4 resp.]).

Antwort auf eine törichte Behauptung

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Bei den Verwandtschaftsgraden und dem Dreigeschlechterverhältnis muss genau das befolgt werden, was das Gesetz ausdrücklich festgelegt hat. An dem Warum ist nicht zu herumzudeuteln und auch nicht nach den Ursachen zu fragen, weil auch das Gesetz folgendes sagt: Man muss nicht für alle Gesetze einen Rechtfertigungsgrund verlangen, es sind nämlich viele unbegründete anzutreffen. ¹⁷

Und jene Rechtsregel stammt aus den Digesten und ist alt, [aus der Zeit] vor der Monarchie. Was aber nicht ausdrücklich von den Gesetzen verboten ist, das kann, da es außerhalb des Verbotenen liegt, ohne Scheu gemacht werden. Der [ἐπὶ τοῦ κανικλεὶου] freilich zitiert, als ob er etwas Bedeutendes einwenden würde: Bei den Ehen ist nicht nur das Erlaubte, sondern auch das Schickliche einer Prüfung zu unterziehen,¹⁸

und damit versucht er die Debatte zu gewinnen. Aber das Gesetz hält sofort die Lösung bereit und löscht jeden Widerspruch. Über jene, die aus physischer Lust zu rechtswidrigen Verbindungen geschritten sind, führt es nämlich Folgendes aus: Der leibliche Vater kann seine nichteheliche Tochter nicht ehelichen, denn das von Natur aus Rechte und das Schickliche werden bei der Verehelichung geprüft. Dasselbe ist auch bei der Verbindung von Sklaven zu beachten. ¹⁹

Und dies [i. e. die analoge Anwendung] zu Recht. Auch wenn nämlich dort das Verwandtschaftsverhältnis wegen des fehlenden Familienoberhauptes nicht inspiziert wird, so wird doch auch dieses anstandshalber berücksichtigt. Auch müssen die Worte für das, was in ihnen zum Ausdruck kommt, ihre Kraft behalten. Sie zu vergewaltigen oder mittels eines Umkehrschlusses zu entscheiden, heißt, sie sinnwidrig zu behandeln. Und jene, die Widerworte sprechen und den vorliegenden Gesetzen nicht Folge leisten, sondern Anderes aus Eigenem anbringen, versuchen an Stelle von Richtern den Rang von Gesetzgebern einzunehmen. Anfänglich erfolgte nämlich die Verbindung miteinander ohne Kriterien. Nachdem die Gesetzgeber jedoch ausdrücklich das Unrechte verboten hatten, geht das Übrige als nicht Verbotenes vonstatten. Deshalb ist es auch unnötig zu fragen, wer ausdrücklich erlaubt, dass solcherlei ge B. 2.1.30 / B. 2.1.31: Οὐ δύναται πάντων τῶν νόμων ἀποδιδόναι λογισμόν & Οὐ δεῖ οὖν αὐτῶν ζητεῖν λογιμούς (= D. 1.3. 20 / 1.3.21 Non omnium, quae a maioribus constituta sunt, ratio reddi potest / et ideo rationes eorum quae constituuntur, inquiri non oportet).  B. 28.5.7.1 = D. 23.2.42.1 (Modestin, siehe auch D. 50.17.197)¸ zu der Parömie siehe Peira 49.33 und sehr ausführlich Eustathios Rhomaios in seinem Hypomnema περὶ δύο ἐξαδέλφων κτλ. (R.-P. V, 3501135122); vgl. auch SMin. Γ 11.  B. 28.5.3 (BT 1345/19 – 22) = D. 23.2.14.2.

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schehe, sondern eher, wer verbietet, dass es geschehe.Wenn aber niemand [verbietet], dann geht ein derartiges Geschäft zwangsläufig vonstatten. Auch beurteilen nicht wir jetzt erstmalig diesen [Sachverhalt] als erlaubt, sondern er ereignet sich seit unvordenklichen Zeiten, weil er keinen Verbotsgrund in sich trägt. Der rechte Richter lässt deshalb, indem er seinen Sinn auf das richtet, was vom Gesetz als feste Regel ausgesprochen wurde, das außerhalb und jenseits der Regel Liegende als erlaubt passieren, es sei denn, jemand beabsichtige, aufgrund irgendeiner Menschenfreundlichkeit oder Feindlichkeit gegen die ordentlich erlassenen Gesetze und die seit alters herrschende Gewohnheit vorzugehen. Auch in den hinter uns liegenden Zeiten gab es viele derartige Ehen, die weder von der Kirche noch von irgendeinem Richter untersagt wurden; was jedoch überflüssig ist zu betonen, so klar und unstrittig ist [die Lösung] der vorliegenden Frage.

III. Wie man sieht, ist der Gutachter ein engagierter und entschiedener Gegner eines generellen Ehehindernisses ἐκ τριγενείας. Obwohl er diese Meinung am Ende seiner Darlegungen als sonnenklar, unstrittig und über jeden Zweifel erhaben, darstellt, hat er sich im vorangehenden Teil des Textes um eine umfassende, Theorie und Praxis einbeziehende Widerlegung der Ansicht des Vorstehers der Kaiserkanzlei bemüht. Als Prämisse stellt er die ausnahmslose Gebundenheit an das Gesetz voran; das Gesetz, dem generell und en détail zu folgen ist. Im Falle von Verbotsnormen bedeutet dies, dass alles, was nicht verboten ist, als erlaubt angesehen werden muss. Und dieser liberalen Variante im Bereich der Verbote sind auch alle Richter bislang gefolgt. Es existiert nun – so lautet das erste fundamentale Argument des Gutachters – durchaus eine Verbotsnorm auf dem Felde der „Dreigeschlechterehe“. Es handelt sich um B. 28.5.4, die versio graeca der uns bereits bekannten Papinianstelle D. 23.2.15. Dort steht, dass jemand nicht die gewesene Frau seines Stiefsohnes ehelichen darf, und spiegelbildlich dazu ist der Stiefmutter die Heirat des ehemaligen Ehemannes ihrer Stieftochter untersagt. Diese beiden Fälle sind verboten und beide liegen hier nicht vor – das ist leider das einzige, was wir über die faktische Konstellation, die den praktischen Anlass zu der Auseinandersetzung gegeben hat, in Erfahrung bringen können. Und weil die Verbotslage so ist – auch im berühmten Tomos des Sisinnios, sagt der Autor, gibt es keinen Hinweis auf die τριγένεια – ist das Gutachten eigentlich schon am Ende angelangt. Es ist nämlich nicht zulässig, etwa durch Auslegung ein anderes Ergebnis erzielen zu wollen. Gerade bei Verwandtschaftsgraden und Ehehindernissen ist das Gesetz strikt zu nehmen, so, wie es nun einmal lautet, und es ist nicht nach dem Warum und Weshalb zu fragen. Dies sei ein alter Rechtssatz, der schon aus vormonarchischer Zeit stammt.

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Der Gegner des Gutachters hat freilich, anscheinend in der Meinung, er lande einen besonderen Coup, eine weitere Norm für seine Ansicht zitiert, nämlich den in der gesamten byzantinischen Rechtsliteratur wohlbekannten Satz Modestins (D. 50.17.197 [= B. 2.3.197] und D. 23.2.42.1 [= B. 28.5.3.2]), dass bei der Frage, ob eine Ehe gestattet sei, nicht nur das Erlaubte, sondern auch das Schickliche zu prüfen sei. Diese Sentenz, die der Argumentation des Verfassers tatsächlich gefährlich werden könnte, weil er sich bislang nur auf den Umstand konzentriert hat, dass alle Ehen ἐκ τριγενείας außerhalb der Papinian-Konstellation erlaubt, weil nicht verboten seien, muss also noch aus dem Weg geräumt werden. Das geschieht mit der gleichen Methode, die der Gutachter schon bei B. 28.5.4 angewendet hat. So wie er die Papinian-Konstellation als den einzig verbotenen Fall von τριγένεια schildert, so behauptet er nun, dass die Schicklichkeitsfrage durch die Norm B. 28.5.3 (= D. 23.2.14) erschöpfend erledigt sei, weil dort die Feststellung, dass ein Vater seine nichteheliche Tochter nicht heiraten dürfe, von Paulus „anstandshalber“²⁰ auch auf Sklavenverhältnisse ausgedehnt wird, obwohl bei diesen das Verwandtschaftskonzept der Römer keine Gültigkeit besitzt. Ganz geheuer war dem Autor bei dieser groben Reduktion anscheinend nicht, denn er hebt noch einmal an zu einer nachdrücklichen Warnung vor den Folgen eines nicht strikt wortwörtlichen Gesetzesverständnisses. Die Gesetzesworte mittels Auslegung oder im Wege von Umkehrschlüssen um Eigenes zu ergänzen, bedeutet letztlich nichts anderes als sich statt als Richter als Gesetzgeber zu gerieren – ein auch von Eustathios Rhomaios als Argument geschätzter Topos.²¹ Abgerundet wird die Argumentation mit dem Hinweis auf die persönlichen Erfahrungen des Autors. Er hat bei einem verstorbenen Mystikos gearbeitet und war, als dieser die Funktion eines Quästors wahrnahm, 17 Jahre lang im Büro des Quästors, dem Quästorion, tätig.²² Es wurden viele Fälle von Ehehindernissen aus der Hauptstadt selbst, aber auch aus dem Umland verhandelt bzw. ihre Behandlung von den κριταί nachgefragt,²³ aber nicht ein einziges Mal kam eine Ehe ἐκ τριγενείας zur Verhandlung oder wurde gar aufgelöst. Auch die Kirche hat diese Verbindungen bislang nicht beanstandet. Damit ist das Gutachten abgeschlossen und der ἐπὶ τοῦ κανικλείου als jemand erwiesen, der sei es aus Philanthropie, sei es aus einem gegenteiligen Motiv die bestehende Ordnung ändern will.

 Paulus sagte: ius naturale et pudor inspiciendus est.  Eine Zusammenstellung der bislang als von Eustathios stammend identifizierten Texte findet sich bei D. Simon, Eustathios Rhomaios kaiserlicher Richter im Konstantinopel des 11. Jahrhunderts, TM 22/ 1 (2018) 481– 496, hier 483 Anm. 4.  Jüngste und beste Analyse des Amtes und seiner Aufgaben bei A. Gkoutziokostas, Ο θεσμός του κοιαίστωρα του ιερού παλατίου. Thessalonike 2001, 134 ff.  Falls der Autor bei den κριταί nur an das Umland gedacht hat, dürfte es sich um die Themenrichter handeln; sollte auch die städtische Justiz gemeint sein, hätte man wohl die Bezirksrichter aus den 14 Stadtbezirken Konstantinopels hinzuzudenken.

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IV. Wer der Verfasser dieser Antwort war, ist unbekannt. Beck²⁴ hat im Gefolge von Leunclavius auf Demetrios, den Metropoliten von Kyzikos (gest. 1046/1054), getippt, der einen Traktat über Ehehindernisse geschrieben hat, welcher immerhin in zwei unserer drei Handschriften (K und L) der ᾿Aπάντησις vorausgeht; in P wurde kein Text des Demetrios aufgenommen. Troianos hat diese Zuschreibung mit einem dicken Fragezeichen versehen,²⁵ und in der Tat ist das zweifache formale Nebeneinander der Texte in K und L ein so schwacher Hinweis auf den Autor, dass man eigentlich nicht von einem solchen Indiz sprechen mag. Es scheint auch nicht, dass die Vita unseres Autors ohne weiteres mit der des Demetrios, der von Romanos III (1028 – 34) zum Synkellos ernannt wurde, kongruiert. Unser Autor dürfte kein Kleriker, sondern eher eine Art Chartularios, ein Notar, Sekretär oder Bürovorsteher des Büros (σέκρετον) eines Mystikos²⁶ gewesen sein, dem er bis zu dessen Tod diente und für den er während dessen Amtszeit als Quästor im Quaestorion amtierte. Leider wird nicht deutlich, in welcher Funktion er jetzt tätig ist und wer ihn eigentlich um seinen Rat gefragt hat. Dass er es sich erlauben kann, die Ansicht des ἐπὶ τοῦ κανικλείου, der immerhin ein recht hoher kaiserlicher Beamter ist, als total abwegig zu deklarieren, beweist nicht nur ein ziemliches Selbstbewusstsein, sondern dürfte auch zu verstehen geben, dass der Tadelnde kein ganz subalterner Schreiber gewesen sein kann. Andererseits wird man nicht davon ausgehen müssen, dass derjenige, als dessen δοῦλος der Verfasser sich bezeichnet, der Kaiser selbst war. Es mag ein hoher richterlicher Funktionär, vielleicht gerade wieder der κατὰ τὴν ἡμέραν Μυστικός oder der κοιαίστωρ gewesen sein. Relative Gewissheit, dass es sich bei der ᾿Aπάντησις nicht um ein Produkt des Demetrios von Kyzikos handelt, kann aber jedenfalls die Lektüre von dessen Melete über die Verwandtschaftsgrade²⁷ liefern. Man sieht dort einen durchgängig theologisch-kanonistisch argumentierenden, im Umgang mit Rechtstexten eher unsicheren Autor, der sich für den Zugriff auf das weltliche Recht (τῶν ἔξω νόμων ἐπιμνησθῆναι)²⁸ geradezu entschuldigt und selbst, wenn er einmal auf die „Stimme des Rechts“ (ἡ τῶν νόμων γλῶσσα), den Antezessor Stephanos, zu sprechen kommt²⁹ keineswegs eine sonderliche Vertrautheit mit dessen Kommentar demonstriert.

 H.-G. Beck, Kirche und theologische Literatur im byzantinischen Reich. München 1959, 532.  Die Quellen des byzantinischen Rechts. Berlin/Boston 2017, 285 f.  Zur Charge des Mystikos siehe N. Oikonomidès, Les listes de préséances byzantines des IXe et Xe siècles. Paris 1976, 324.  Gedruckt zuerst von Leunclavius, IGR I 397– 406, sodann von Migne, PG 119, 1097– 1116 und Rh.P. V, 354– 367.  PG 119, 1105 B.  PG 119, 1113 A.

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Das ist das genaue Gegenteil des offenkundig versierten Verfassers³⁰ der ᾿Aπάντησις, der geradezu in der Manier des Eustathios mit Normen und rechtstheoretischen Gesichtspunkten operiert. Das legt es nahe, einen keineswegs beiläufigen Einfall von Zachariae von Lingenthal wenigstens einmal³¹ zu erwägen. In den Prolegomena zur Peira aus dem Jahre 1856 schreibt er über deren Verfasser: Ab ipso [scil. auctore] enim adversus Caniclinum judicem σημείωμα illud editum esse crediderim, quod extat in Leunclavii Jure Graeco-Romano I p. 406 sqq. Ibi de semet ipso auctor praedicat: δέκα γὰρ καὶ ἑπτὰ ἔτη κοιαίστωρι ὄντι ἐξυπηρετησάμην τῷ μακαρίτῃ κυρίῳ μου τῷ Μυστικῷ (sc. Eustathιο Romano). Über die Gründe, aus denen er glaubt, dass gerade der Mystikos der ᾿Aπάντησις mit Eustathios zu identifizieren sei, so dass sich derjenige, der ihm 17 Jahre als Adlatus gedient hat, als Autor der Peira empfiehlt, schweigt Zachariae. Da er andere Informationen weder zitiert hat, noch besessen haben kann, darf man wohl vermuten, dass es lediglich die auffällige Übereinstimmung des Argumentationsstils des Autors der ᾿Aπάντησις mit der Diktion des Eustathios war, die Zachariae seine Vermutung eingegeben hat. Tatsächlich könnte man, wenn es nicht aus anderen Gründen ausgeschlossen wäre, durchaus versucht sein, den ᾿Aπάντησις-Text dem Eustathios zuzuschreiben – eine geistige Verwandtschaft, die sich freilich ebenso gut erklärt, wenn ᾿Aπάντησις-Verfasser und Πεῖρα-Verfasser identisch sind, denn dass der Verfasser der Peira im Zweifel Stil und Argumentation seines bewunderten Vorbildes nachgeahmt haben dürfte, kann als sicher gelten. Es gibt noch ein weiteres Indiz, das in Zachariaes Richtung deutet: Der PeiraVerfasser scheint genau jene Position innegehabt zu haben, die der Verfasser der ᾿Aπάντησις für sich reklamiert: Notar eines Magistrats, der als Richter am Kaisergericht fungiert. Zachariae hat die Position des Peira-Verfassers, des Syntaktes, wie er der Vereinfachung halber heißen soll, folgendermaßen beschrieben: Auctor inter officiales summorum Constantinopoli tribunalium non infimum locum obtinuit, denique inter judices ipse allectus esse videtur.

Die Literatur³² ist dieser Beschreibung mehr oder weniger gefolgt und schwankt zwischen „Assistent“, „Gehilfe“, „Schüler“, „Kollege“, „Mitarbeiter“ o. ä. Oikonomi-

 Wenn er sich mit einer Parömie befasst, zitiert er die einschlägige Basilikenstelle, während Demetrios von Kyzikos schreibt (PG 119, 1101C): ἐπεὶ καὶ κανὼν, ὡς οἶσθα, νομικός ἐστιν, ἐπʼ ἐκείνων μόνων τὰς τῶν νόμων θέσεις ἰσχύειν, ἐφ ̉ ὧν καὶ ἐξεφωνήθησαν, καθ ̉ ὃν λόγον καὶ πᾶς νομικὸς κανὼν πρὸς τοῖς ἄλλοις σαθρὸς εἶναι λέγεται – womit er D. 50.17.202 (= B. 2.3.202) wiederzugeben glaubt.  Außer von E. Lipšic, Zakonodatel’stvo i jurisprudencija v Vizantii v IX – XI vv. Moskau 1981, 123 – und bei ihr sehr missverständlich – wurde der Gedanke, wie es scheint, bislang nicht aufgegriffen.  Sie hier aufzuzählen, wäre schon wegen ihres Umfanges kaum möglich, denn jeder Autor der sich mit einigen Texten der Peira befasst, verliert auch einige Worte über den Syntaktes, Worte, die aber in

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des, von dem als einzigem vermutet werden darf, dass er jeden Satz der Peira gelesen hat, kommt zu folgendem Ergebnis: The Peira was written by a „pupil“ or „assistant“ of the still alive Eustathios; the author sometimes speaks in the first person, especially when explaining how, with a well-placed question, he provoked an enlightening answer. From time to time he also expresses his deep admiration for well-documented judicial decisions or clever interpretations of the law that he happened to read. But, for the rest he disappears behind a veil of anonymity and just reports the verdicts reached by important judges of his times, essentially by his hero, Eustathios Romaios. ³³

Zweifellos richtig ist die in dieser Schilderung von Oikonomides stillschweigend enthaltene Korrektur der Annahme Zachariaes, der Syntaktes sei unter die kaiserliche Richterschaft aufgestiegen. Es gibt in den Notizen, in denen der Syntaktes über sich selbst spricht, keinerlei Hinweis darauf, dass der Verfasser etwa selbst votiert oder mit den kaiserlichen Richtern diskutiert habe. Die Fragen, die gestellt zu haben er angibt, sind durchweg nicht an etwaige „Kollegen“ oder das Plenum gerichtet, sondern an den Magistros Eustathios, der sie dann beantwortet.³⁴ Die Qualität der Fragen erreicht inhaltlich nirgends das Niveau einer informierten Gegenposition zu den Darlegungen des Magistros (oder der Richter), die dann zu einer Fachdebatte führen würde, sondern entspricht selbst dort, wo sie sich als „Widerspruch“ (ἀντεῖπον, siehe 23.6) darstellt, dem lebhaften, aber bescheidenen Interesse des gebildeten Laien. Man hat auch keineswegs den Eindruck, dass diese Fragen im Gericht oder gar während der nicht gerade seltenen heftigen Debatten unter den Reichsrichtern gestellt wurden. Sie erscheinen als im Nachhinein gestellt, im Büro, wenn die Beiden, Syntaktes und Eustathios, vermutlich nicht ohne weitere Gehilfen, mit der Abfassung und Redaktion der häufig umfangreichen Semeiomata und Hypomnemata befasst waren. Eustathios hat offenbar regelmäßig dem Syntaktes ausführlich über die Verhandlungen im Gericht, vermutlich auch über seine Siege dort (auch über die Niederlagen, aber die hat der Syntaktes in der Peira unterschlagen) berichtet, aber man kann höchst selten (wie etwa bei 17.14 wo der Syntaktes als Protokollant dabei war) den belastbaren Eindruck gewinnen, dass er, der Syntaktes, die Vorgänge selbst beobachtet hat.³⁵ Wo er aus dem

der Regel nur auf Eindrücken aus den jeweils behandelten Stellen beruhen. Außerdem ist die Literatur in der kommentierten Peira-Ausgabe von Reinsch/Simon vollständig verzeichnet.  N. Oikonomides, The „Peira“ of Eustathios Romaios: an Abortive Attempt to Innovate in Byzantine Law, FM VII (1986) 169 – 192, bes. 169 f.  Die Ausnahme 25.69, wo wir den Syntaktes nach Abschluss eines Verfahrens in einer Diskussion über eine theoretische Fallvariante antreffen, eine Debatte, an der außer seinem Chef Eustathios, auch die beiden mit der Entscheidung befassten Richter beteiligt sind, ändert an diesem Befund nichts: siehe etwa 6.15, 6.16; 17.14; 14.20; 23.3; 25.22.  Wie man sich die Anwesenheit des Syntaktes in solchen Fällen vorzustellen hat, sagt uns Psellos Chronographia VI 170 (Michael Psellos, Leben der byzantinischen Kaiser [976 – 1075]. Griechischdeutsch, eingeleitet, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von D.R. Reinsch [Sammlung Tusculum]. Berlin/Boston 2015, 511): „Als nun beide Parteien zum Kaiser vorgelassen worden waren (es

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Gedächtnis und nicht aufgrund der von ihm herangezogenen Akten erzählt, hat er entweder selbst die Schreiben verfasst bzw. redigiert, hat Protokoll geführt oder Rechercheaufträge ausgeführt. Schließlich zeigt auch die ganze Peira, in der ja nur relativ wenige Texte stehen, die unmittelbar aus der Feder des Eustathios stammen, die Handschrift eines Mannes, der, ohne selbst Jurist zu sein (was immer das auch in einer Zeit bedeuten mag, in welcher, da es ein Studium nach justinianischer Art nicht gab, jeder, der juristische Texte studierte, als „Jurist“ gelten mochte), mit großem Interesse am Normenmaterial arbeitet und aus den erlebten, protokollierten oder gelesenen Präjudizien neue Regeln formuliert. Das alles passt recht gut zu dem Verfasser der ᾿Aπάντησις und würde auch erklären, warum jemand wie der Syntaktes von einem amtierenden Mystikos um ein Votum gegen den ἐπὶ τοῦ κανικλείου gebeten wurde. Vielleicht ist dieser Funktionär sogar derselbe wie der, der in Peira 66.2 schon einmal (oder erneut!?) einer in den Augen des Eustathios abwegigen Rechtsansicht überführt wird. Für die Person des Syntaktes ist damit nicht allzu viel erreicht, aber ein wenig plastischer ist der Verfasser der Peira möglicherweise doch geworden.

waren eine Menge Leute bei der Verhandlung zugegen, darunter vor allen anderen auch ich selbst als Sekretär und Protokollant der Äußerungen der Themis) – als nun beide Parteien eingetreten waren …“ etc.

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Harmenopulos liest die Peira I. Harmenopulos, Jurist und Richter in Thessaloniki, hat im Jahr 1345 p.C. ein Rechtsbuch verfasst. Das Motiv für seine Arbeit kleidete er in eine Kritik am Gesetzbuch (βιβλίον νόμων) der Kaiser Basileios, Konstantin und Leon, womit er das den Rechtshistorikern unter dem Namen Procheiron geläufige Gesetzbuch von 879 meinte. Dieses Buch habe beansprucht, so sagt er, aus der Menge der vorhandenen Normen das Notwendige, Nützliche und häufig Genutzte (τὰ ἀναγκαῖα καὶ χρειώδη καὶ συχνῶς ζητούμενα) ausgewählt und nahezu vollständig aufgezeichnet zu haben. Bei seiner Lektüre des Textes habe er aber feststellen müssen, dass dieses Ziel weithin verfehlt worden sei. Besonders Wichtiges sei ausgelassen worden (ἀναγκαιότερα παραλέλειπται) und als notwendig Bezeichnetes sei davon weit entfernt. Er habe deshalb beschlossen, das Erforderliche zu ergänzen (ἀνταναπληρῶσαι τὰ δέοντα) und ein vollkommenes Kurzhandbuch zu erarbeiten (τέλειον κατ’ ἐπιτομὴν ἀπεργάσασθαι). Adressat des Buches ist der Richter, für den Harmenopulos eine hymnische Einleitung (προκατάστασις) über Justiz und Gerechtigkeit seinem Buch voranstellt. Seine Vorgehensweise beschreibt er folgendermaßen: Er habe die Gesamtheit der Gesetze (τὸ πλάτος τῶν νόμων) durchmustert, die früher erlassenen, aber auch die später von den Kaisern hinzugefügten Neuerungen, die herkömmlich Novellen genannt würden, dazu dann noch τὰ ῥωμαϊκὰ τοῦ Μαγίστρου (also die Peira), τὰ ἐπαρχικά (das Eparchenbuch) und die besten Handbücher (τῶν προχείρων τὰ κάλλιστα). Wenig später scheint Harmenopulos dieses Quintett (πλάτος, νεαραί, ῥωμαϊκά, ἐπαρχικά, τὰ κάλλιστα) zu wiederholen, wenn er darlegt, dass er die Gesamtheit seiner Exzerpte zu einer Einheit zusammengefasst (ἓν μὲν τὸ ὅλον ἀπειργασάμεθα) und diese dann kürzend in 6 Bücher eingeteilt habe (ἐν ἓξ δὲ βιβλίοις …συντέμνοντες διείλομεν), nämlich die ganze Behandlung der 60 Bücher, der Novellen, der Peira, des Eparchenbuchs und der Handbücher (τὴν ὅλην τῶν ἑξήκοντα τῶν νόμων βιβλίων πραγματείαν […] καὶ τῶν νεαρῶν, τῶν ῥωμαϊκῶν τε καὶ τῶν ἐπαρχικῶν καὶ τῶν προχείρων). Nach dieser doppelten Erwähnung der 5 Massen dürfen wir sicher davon ausgehen, dass τὸ πλάτος τῶν νόμων nicht in jenem technischen Sinne als Bezeichnung der Kommentare des Stephanos oder des Thalelaios gemeint ist, wie dies noch 300 Jahre früher in der Peira der Fall war. Vielmehr scheint τὸ πλάτος mit den ἑξήκοντα τῶν νόμων βιβλία identisch zu sein und beide Ausdrücke stehen für die Basiliken – vielleicht in der Fassung der SBM, der Synopsis Basilicorum Maior. Zu dieser Frage, ob unter „τὸ πλάτος τῶν νόμων / τὰ ἑξήκοντα βιβλία […] die Basiliken selbst zu verstehen sind oder ob Armenopulos die Synopsis Basilicorum https://doi.org/10.1515/9783110729474-012

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maior benutzte“ hatte Marie Theres Fögen eine Stellungnahme in Aussicht gestellt,¹ aber aufgrund der Umorientierung ihrer Forschungsinteressen nicht mehr realisiert. Das von Marios Tantalos (Athen) im Auftrag der Göttinger Akademie durchgeführte große Programm einer Identifikation der Quellen des Harmenopulos² hat jedenfalls eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für die schon von Heimbach vertretene Ansicht ergeben, dass Harmenopulos für seine Arbeit ausschließlich die SBM benutzt hat. Das passt ja auch durchaus zu seiner Zielsetzung, das Procheiron um Notwendiges und Nützliches zu erweitern, denn er durfte davon ausgehen, dass bereits der Autor der SBM nur das Notwendige und Nützliche in seiner Auswahl versammelt hatte, so dass er, Harmenopulos, sich die Durchsicht der gewaltigen Normenmasse des Basilikentextes ersparen konnte. Das heißt natürlich nicht, dass Harmenopulos keinen Zugang zum Volltext der Basiliken gehabt hätte.Wir werden sehen, dass es hinreichend Indizien gibt, dass sich die kaiserlichen Bücher in der Bibliothek des νομοφύλαξ und κριτής befanden. Im Übrigen haben die Forschungen von Tantalos Erhellendes für die Frage erbracht, was wir uns eigentlich unter den von Harmenopulos ausgewerteten κάλλιστα τῶν προχείρων vorzustellen haben. Ziemlich sicher gehören hierher die Synopsis Minor, Theophilos, Julian von Askalon, die Ecloga der Novellen Leons und wohl auch die Rhopai. Bei anderen seltener identifizierten Büchern, etwa dem Prochiron auctum, der Epanagoge Aucta, dem Blastares etc. ist das Fragezeichen, das über dem gesamten Identifikationsunternehmen anzubringen ist, deutlich größer als in den übrigen Fällen. Prinzipiell können wir nämlich nicht davon ausgehen, dass ein bestimmtes Zitat im Harmenopulos seine Herkunft genau dem Ort verdankt, an dem wir es heute finden. Entdecken wir etwa ein bestimmtes, eindeutig als Basilikenfragment identifizierbares Textstück in der Epanagoge aucta, aber nicht in den Basiliken, dürfen wir nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass wir einen genuinen aus den Basiliken geschöpften EpA-Text vor uns haben. Vielleicht hat dieses Fragment in einem der 14 verlorenen Basilikentitel gestanden, wurde von dort von Eustathios Rhomaios zitiert, ist in die durchaus als Torso tradierte Peira geraten und wurde dort von Harmenopulos gelesen und aufgelesen. Umgekehrt gibt es keine Sicherheit, dass eine in der Peira zitierte Basilikennorm, die auch in der SBM steht, ihren Fundort in der Peira hat, sie  M. Th. Fögen, Die Scholien zur Hexabiblos im Codex vetustissimus Vaticanus Ottobonianus gr. 440, FM IV (1981) 256 – 345, hier 27671; ergänzt und komplettiert wird diese Abhandlung durch eine zweite Untersuchung von Fögen, Hexabiblos aucta. Eine Kompilation der spätbyzantinischen Rechtswissenschaft, FM VII (1986) 259 – 333. Die Spezialisten sollten prüfen, ob τὰ Βασιλικά nicht einfach ein zweiter Name für die 60 Bücher ist. Dass die Bezeichnung „Basiliken“ erst im 11. Jhdt. nachzuweisen ist, beweist natürlich überhaupt nichts für die Entstehung des Bezeichneten. Der Ausdruck könnte ohne weiteres aus τὰ Βασιλειακά (= die 60 Bücher des Basileios II.) entstanden sein.  Das Vorhaben, ein großer erster Baustein auf dem Wege zu der dringend erwünschten kritischen Ausgabe des Harmenopulos, ist inzwischen abgeschlossen. Von dem Umstand, dass uns Tantalos großzügig das umfangreiche Konvolut seiner Studienergebnisse zur Verfügung gestellt hat, hat diese Studie erheblich profitiert.

Harmenopulos liest die Peira

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könnte auch aus der SBM stammen. Nur wenn sie nicht in der SBM aufzufinden ist, ist der Fundort Peira etwas wahrscheinlicher, weil Harmenopulos (wie wir glauben!!) statt der Basiliken durchgehend die SBM benutzt hat, eine Wahrscheinlichkeit, die freilich dadurch wieder eingeschränkt wird, dass wir längst nicht alle Scholien der SBM, unter denen sich ebenfalls Basilikenkapitel finden, kennen. In allen diesen und ähnlichen Fällen bedarf es umständlicher und schwieriger Diagnose, um die von Tantalos nahezu vollständig identifizierten Fundorte zu plausibilisieren. Nicht zuletzt ist dabei der Umstand zu berücksichtigen, dass wir vermutlich niemals zu einer „verlässlichen“ Typologie der Rechtsbücher kommen werden, denn wie schon der Ausdruck τὰ κάλλιστα (!!) τῶν προχείρων zeigt, gab es auch sehr viele unschöne, schlechte Rechtsbücher und manche, die wir heute für Repräsentanten halten, mögen nur in der einzigen Handschrift, in der sie zufällig erhalten sind, „repräsentiert“ gewesen sein.

II. Harmenopulos ist, wie er zu Protokoll gibt, mit dem nun sattsam beschriebenen Quellenquintett so umgegangen, dass er die schönsten und wichtigsten Texte (τὰ κάλλιστα καὶ ἀναγκαιότατα) ausgewählt und dem alten Procheiron beigefügt hat, wobei er seine Exzerpte teils unter die Titel des Procheiron mischte, teils separat stellte, ganz wie es ihm die Sache zu gebieten schien, und umgekehrt seine neuen Titel mit Kapiteln aus dem Procheiron garnierte. Da nun das Procheiron 40 Titel hat, er aber, Harmenopulos, ebenso viele aufgehäuft hätte, habe er, wie er berichtet, teils der Klarheit, teils der Vollständigkeit wegen, das Ganze in einen einzigen Band gepackt, diesen in 6 Bücher geteilt und deshalb Ἑξάβιβλος genannt. Anschließend geht Harmenopulos auch noch auf die für uns besonders interessante Frage ein, ob und gegebenenfalls wie er diese Additamenta, die nach seinen Worten eigentlich schon den Umfang des zu modernisierenden Rechtbuches angenommen hätten, markiert hat. Um Transparenz sowohl hinsichtlich der Titel als auch der Kapitel zu erzielen (ἵνα τοίνυν δῆλα ταῦτά τε ὦσι κἀκεῖνα), habe er, so teilt er mit, außerhalb des Textes bestimmte Zeichen angebracht, und zwar für die Hinzufügungen das Sonnenzeichen (τὸ ἡλιακόν) und für die alten Bestandteile das Saturnzeichen (τὸ κρονικόν), damit jeder sogleich sowohl für Titel wie für Kapitel alt von neu unterscheiden könne. Über diesen ersten Dienst am neugierigen Leser hinaus, stellt er dann aber noch eine weitere Leistung in Aussicht: Für jedes einzelne Kapitel werde er, der Unanfechtbarkeit zuliebe (διὰ τὸ ἀδιάβλητον), angeben, woher er diesen Text genommen habe, damit jeder, der dies wünsche, auf die Ausgangsbücher zurückgreifen (εἰς τὰ πρωτότυπα τούτων ἀνατρεχέτω βιβλία) und damit die Richtigkeit oder auch die Botschaft der Stelle besser zur Kenntnis nehmen könne (κἀκεῖθεν τ’ ἀληθὲς ἢ καὶ τὴν τούτων δήλωσιν σαφέστερον μανθανέτω).

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Ein luzides Programm, das, nebenbei bemerkt, zugleich sehr viel über Selbstverständnis und Intention des Harmenopulos verrät. Er begreift sich nicht als Neuerer, als Reformator oder gar als Gesetzgeber. Die Gesetze sollen weder verändert noch verbessert werden. Im Gegenteil. Verbessern will er, bei größtem Respekt für den gültigen Normenbestand, lediglich den Zugang zu diesem Bestand. Er will Notwendiges und Schönes aus der Rechtsmasse zu gefälligem Gebrauch bereitstellen, nicht als Gesetzgeber, sondern als Sammler, d. h. er zielt, wie es seine Prämonita bereits verraten haben, auf die Praxis, die er mit einem handlichen und wohlgeordneten Rechtsbuch versehen will, kaum anders als es heutzutage die Verlage tun, die für Rechtsanwender und Studierende entsprechende Sammlungen aus den Gesetz- und Verordnungsblättern herstellen und vertreiben. Tatsächlich hatte die Sammlung des Harmenopulos zunächst keine präkludierende Wirkung, wie die alsbald folgenden Erweiterungen (Hexabiblos aucta!) beweisen. Erst der Untergang des Reiches machte aus der zweckmäßigen Sammlung ein „Gesetzbuch“, das in gewisserweise erst 1946 mit dem Inkrafttreten des ἀστικὸς κῶδιξ in Griechenland sein Ende erreicht hat.

III. Ob das großartige Transparenzversprechen des Harmenopulos jemals verwirklicht wurde, wissen wir nicht. Ein handschriftliches Zeugnis, das die Realisierung der beiden so präzis angekündigten Vorhaben (Alt/Neu-Schema und Herkunftsnachweis) dokumentieren würde, existiert nicht. Der Rechtshistoriker muss dies mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, denn hier genau Bescheid zu wissen, wäre aus 3 Gründen für ihn von großem Interesse. – Die völlige Rekonstruktion der Bibliothek des Harmenopulos würde uns über den im 14. Jahrhundert in Thessaloniki noch vorfindlichen Bestand an byzantinischer Rechtsliteratur unterrichten – ein Bestand, der jedenfalls einmal immens gewesen sein muss und von dem wir heute nur noch Trümmer besitzen. – Die Identifizierung sowohl der Hinzufügungen wie der Streichungen würde uns über das Urteil des Harmenopulos, was für seine Zeit „schön und wichtig“ war, informieren und uns damit ein Urteil über die seinerzeitige Rechtsordnung und die Relevanz der überkommenen Normen ermöglichen. – Schließlich sollte die Analyse der Quellen der Hexabiblos uns vielleicht eine Ahnung von noch völlig unbekannten Sammlungen vermitteln, eine Hoffnung, die nach den vorläufigen Feststellungen von Tantalos allerdings ziemlich getrübt ist. Es bleibt immerhin der Beitrag zur Kritik und Ergänzung nur fragmentarisch überlieferter Rechtssammlungen, vor allem der Basiliken und der Peira. Die wegen des Fehlens entsprechender Belege der Forschung überlassene Arbeit der Analyse und Rekonstruktion der Harmenopulosquellen begann schon bei den Humanisten.

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Jacobus Cuiacius (1522– 1590) und der ansonsten weitgehend unbekannte Amadeus von Suallemberg, der 1540 die erste Ausgabe der Hexabiblos besorgt hat, stehen am Beginn einer Linie, die 300 Jahre später bei Gustav Ernst Heimbach (1810 – 1851) damit endet, dass Heimbach die bis heute maßgebliche, aber nicht leicht benutzbare und an vielen Mängeln leidende Edition (Leipzig 1851)³ herstellte. Nach langer Pause haben sich dann im 20. Jahrhundert K. G. Pitsakis (1944 – 2012) und M. Th. Fögen (1946 – 2008) wieder mit dem Text des Harmenopulos befasst. Ersterer mit einer durch die üppige und gelehrte Einführung wertvollen Ausgabe von 1971 auf der Grundlage des Textes von Heimbach, letztere mit einer magistralen Untersuchung der ältesten noch vorhandenen Handschrift, des von ihr so genannten Codex vetustissimus Vaticanus Ottobonianus gr. 440. Von dieser als V zitierten Handschrift und den Untersuchungsergebnissen von Fögen gehen die folgenden auf die Peira begrenzten Überlegungen aus, eine Begrenzung, die sich mit unserem vordringlichen Interesse am Textbestand der Peira rechtfertigen muss. Bei der Durcharbeitung der nur in einer einzigen Handschrift überlieferten Peira, dem Laurentianus Plut. 80.6 (= L), mussten wir⁴ nämlich zweierlei konstatieren: – Der in L tradierte Text des Rechtsbuches ist wesentlich lückenhafter, als es seinem ersten und bislang einzigen Editor Zachariae von Lingenthal erschienen ist. Nicht nur fehlen ganze Titel bis auf die Titelrubrik, nicht nur fehlten dem Schreiber bei manchen Titeln größere Stücke bis zu ganzen Seiten, sondern es sind auch Titel gefälscht (z. B. gesplittet, um für einen fehlenden Titel einen Ersatz zu finden) oder nach Textverlust unabsichtlich zusammengeschrieben worden (wodurch eine Lücke verdeckt wurde). – Bei Zitaten aus der Peira durch Harmenopulos fällt auf, dass zwar nicht durchwegs, aber sehr häufig Inskriptionen zitiert werden, die von der von L präsentierten Ordnung der Stellen erheblich abweichen. Nun ist diese Ordnung, jedenfalls was die Zählung der Kapitel angeht, zwar eine auf der Grundlage des Πίναξ von Zachariae hergestellte Ordnung und der Anzahl der Verbesserungen und Verschreibungen der griechischen Zahlzeichen in den Handschriften ist zweifellos Legion. Wenn aber solche „Fehler“ einer gewissen, zudem sachlich einleuchtenden, seriellen Ordnung folgen, liegt der Verdacht nahe, dass dies kein Zufall ist, sondern auf dem Umstand beruht, dass der Zitierende ein anderes als das in L abgeschriebene Exemplar vor Augen hatte, was bedeuten würde, dass es von der Peira verschiedene „Auflagen“, Überarbeitungen, Fassungen gegeben hätte. Bei einem praktisch relevanten, offenbar beliebten und originellen Buch ist dies schließlich nicht erstaunlich, zumal wenn man sich vor Augen hält, dass die Peira von ihrer Entstehungszeit in der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zu ihrer

 Const. Harmenopouli Manuale legum sive Hexabiblos. Leipzig 1851 (Ndr. Aalen 1969).  Das heißt hier: Roderich Reinsch und Dieter Simon.

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Nutzung durch Harmenopulos in der Mitte des 14. Jahrhunderts eine Wirkungsgeschichte von 300 Jahren durchlaufen hatte. Resümee also: die Peira ist uns nicht nur fragmentarisch, sondern auch in nur einem Exemplar überliefert, das offenbar die Momentaufnahme eines Buches darstellt, das in verschiedenen Zuständen kursierte, ohne dass wir sagen könnten, ob unsere Fassung dem Original näher oder ferner steht. Bei dieser Sachlage gewinnt die Suche nach Testimonien ein weit größeres Gewicht als dies für jeden ordentlichen Editor ohnehin der Fall ist. Denn die Testimonia liefern nicht nur Hinweise auf die Überlieferungsgeschichte der Normen, sondern auch auf andere Lesarten, divergente Fassungen, verlorene Texte usw. Da Harmenopulos, wie erwähnt, die Entleihungen aus seinem Normenpool, offenbar trotz bester Absichten,⁵ entweder nicht mehr vollständig inskribiert hat oder seine Inskriptionen verloren gingen – z. B. findet sich von der versprochenen Alt/NeuDifferenzierung keine Spur – haben wir⁶ V systematisch nach den dort zu lesenden Inskriptionen durchmustert.⁷ Dass solche Notizen vorhanden sind, war schließlich schon durch Heimbachs Ausgabe bekannt, der umfängliche entsprechende Hinweise, ergänzt um ihm bekannte Notizen und Konjekturen humanistischer Gelehrter, in mikroskopischer Schrift in seinen Fußnoten zitiert hat. Zwar stammen seine Notate nicht aus V, einer Handschrift, die er zwar kannte, aber nicht benutzte, aber die von ihm vorwiegend herangezogenen Manuskripte H und C stehen V sehr nahe;⁸ C deutlich mehr als H.⁹

 Das Vorhaben bestand vielleicht nicht von Anfang an in der geschilderten Form, vgl. dazu unten IV.  Das heißt hier: Silvia Neye und Dieter Simon.  Fögen hat diesen Inskriptionen keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet, da ihr Gegenstand die Scholien waren. Sie hat es deshalb bei einer knappen Anzeige (Fögen wie Anm. 1 [1981], 264) belassen.  H, der Haenelianus von Heimbach (Praefatio XXXII), ist inzwischen Lips. gr.47. Diese Handschrift haben wir fallweise konsultiert, um die Angaben von Heimbach zu überprüfen oder zu ergänzen – sie erwiesen sich in hohem Grade als zuverlässig; C, der berühmte Constantinopolitanus, der als Berol. gr. 266 in der Kgl. Bibliothek zu Berlin lag und von Fögen 1981, 262, noch für im 2. Weltkrieg untergegangen erklärt wurde (siehe schon Scheltema, Basilicorum Libri LX, A II, p. XII – XIII), befindet sich heute in Krakau, wo ich ihn Anfang der 80er Jahre, dank der Güte meines verstorbenen Freundes Ludwik Łysiak, diskret visitieren durfte. Die Blätter des Codex, der noch in seiner Berliner Kiste lag, erwiesen sich als bretthart und mit einer bläulich schimmernden, kristallinen Schicht überzogen, Resultat der chemischen Prozeduren, mit denen Zachariae von Lingenthal den Codex rescriptus (schon zum Leidwesen von Heimbach, der ihn in Großkmehlen benutzen durfte) traktiert hat, um die obere Schrift, die die Hexabiblos enthielt, zugunsten der unteren, die die verlorenen Bücher 15 – 18 der Basiliken umfasste, zu eliminieren. Dass ein heutiger Betrachter mehr erkennen könnte als ich – nämlich etwas mehr als nichts – halte ich nicht für sehr wahrscheinlich. Die Wunder, die die in den letzten 40 Jahren weit fortgeschrittene Technik mittels Licht und Radiologie in der Lage ist zu bewirken, mögen vielleicht eines Tages auch hier weiterhelfen. Dann sollten sie aber an dem ausradierten Basilikentext und nicht am Harmenopulos bewirkt werden (siehe dazu das Urteil von Fögen [wie Anm. 1] [1981], 262).

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IV. Was nun V selbst angeht, so hat ihn Fögen unter Zugrundelegung der Beschreibung von Jean Verpeaux (REB 21 [1963] 221– 231) im Hinblick auf Datierung und den Scholienapparat analysiert. Sie kam zu dem eingehend begründeten Ergebnis, dass es sich bei V um die Abschrift des von Harmenopulos gefertigen Entwurfs der Hexabiblos handele. Wir sind, was den Gedanken des Entwurfs betrifft, zu derselben Ansicht gekommen, glauben jedoch, dass wir mit V den Entwurf selbst und nicht eine Abschrift – sei es die Abschrift oder eine von mehreren – in Händen halten. Noch etwas genauer auf den von Harmenopulos deutlich beschriebenen Herstellungsprozess bezogen, vermuten wir, dass es sich um genau das Produkt handelt, das entstand, als Harmenopulos die Masse der von ihm gefertigten Auszüge und die dabei entworfenen, verschiedenen, aus dem Procheiron einerseits und dem Exzerptenquintett anderseits geformten Titel zu einem „Rohling“ zusammenfügte. Die damit sofort aufsteigende Frage, ob es sich bei dem Rohling um ein Autograph des Harmenopulos oder um das Resultat einer gegenüber einem Sekretär oder einem Schreibassistenten o. ä. geübten Diktiertätigkeit handelt, lassen wir dahingestellt. Jean Verpeaux hat sich aufgrund des Vergleichs der Schrift von V mit einer auf einer Urkunde des Athosklosters Chilandar erhaltenen kalligraphischen Unterschrift des Konstantinos Harmenopulos energisch gegen die Vorstellung ausgesprochen, es könne sich bei V um die Hand des Harmenopulos handeln. Fögen hat sich kommentarlos dieser Entscheidung angeschlossen, obwohl die Schwäche von paläographischen Folgerungen aus einer monokondylen subscriptio auf der Hand liegt. Für unsere Eröterungen hier ist die Frage sachlich ohne Belang. Zielführend ist dagegen der Umstand, dass wir davon ausgehen, dass die relevanten, insgesamt drei leichthin unterscheidbaren Schriftmassen, nämlich der Haupt- bzw. Fließtext, die am Rand befindlichen Scholien und die davon unabhängigen Inskriptionen insgesamt von ein und derselben Hand, wenn auch zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedenen Federn und Tinten geschrieben wurden. Was den Fließtext und die Scholien angeht, ist schon Fögen davon ausgegangen, dass sie alle von derselben Hand eines Kopisten geschrieben wurden. Was die Inskriptionen angeht, haben wir, abgesehen von inhaltlichen Gesichtspunkten (dazu später), immerhin einen Beleg (auf fol. 126r bei H. 4.9.1) bei dem die inscriptio mit derselben Feder und Hand wie der Fließtext geschrieben wurde. Einen schönen Beleg für die „autographe“ Autorschaft des Harmenopulos, sei es direkt oder durch einen mittelbaren Täter, haben wir auf fol. d recto (oder IIIr nach unserer Zählung der nicht numerisch paginierten Blätter) vor uns. Dort haben sich die letzten Kapitel der Προθεωρία (siehe Heimbach 8 – 13) erhalten. Der Schreiber hat den Text nach Kapitel 24 mit dem Allerweltsspruch „Und so viel dazu“ (καὶ ταῦτα μὲν ἐν  Das beweist der Umstand, dass immer dort, wo eine in V vorhandene Lesart, die Heimbach in H vermisste, von ihm als aus C entnommen bezeichnet wird.

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τούτοις) beendet. Dann schrieb er den abschließenden auf den sogleich folgenden Πίναξ der Hexabiblos weisenden Satz: Οἱ δὲ τῶν βιβλίων τίτλοι καθ’ ἕκαστον οὕτως εἰσὶν ἔχοντες, ὡς ἐν τῇ παρούσῃ δείκνυται καταγραφῇ (Die Titel der Bücher stellen sich im einzelnen so dar, wie in der folgenden Liste [i. e. im Pinax aller Titel der sechs Bücher] gezeigt wird). Anschließend hat dieselbe Hand hinter dem τούτοις ein Merkzeichen angebracht und am unteren Freirand (unter Wiederholung des Merkzeichens) das von Heimbach als Kapitel 25 gedruckte Stück ἐν ἑκάστῳ δὲ πάλιν – σαφέστερον μανθανέτω als ein einzufügendes Textstück niedergeschrieben. Gleichzeitig wurde das zunächst auf μανθανέτω folgende οἱ δὲ (τῶν βιβλίων) getilgt und durch das sachlich gefälligere οἱ μέντοι (τῶν βιβλίων) ersetzt. So sieht eine typische Autorkorrektur aus – ein Kopist würde sich einen solchen Eingriff nicht gestatten. Hier haben wir zugleich einen Hinweis, dass Harmenopulos vielleicht nicht von Anfang an das beschriebene üppige Nachweisprogramm plante. Der Befund ist kaum anders zu deuten, als dass wir in V den überarbeiteten (!) Rohling vor uns haben. Ein gravierendes Problem für die Haltbarkeit dieser These ergibt sich freilich aus der inhaltlichen Betrachtung der Scholien. Diese zerfallen in vier Massen, wie Fögen umsichtig und präzise festgestellt hat. Masse A sind Texte, die durch entsprechende Verweiszeichen als in dem Entwurf einzufügende Texte gekennzeichnet sind, ein Postulat, dem spätere Handschriften gefolgt sind. Gruppe B und C sind als Scholien gewollte Begleittexte, teils erläuternder (so B), teils ergänzender (C) Art. Sowohl die Einfügungen (A) als auch die Kommentare (B) oder Parallelen (C) hat Fögen zu Recht als von Harmenopulos herrührend bezeichnet. Bei Gruppe D hat sie dies ausgeschlossen. Hätte sie damit recht, ist unter der Prämisse, dass alle Gruppen von derselben Hand geschrieben wurden, die These, dass es sich bei V um den noch nicht abgeschriebenen, sondern nur überarbeiteten ersten Entwurf des Harmenopulos selbst handelt, nicht haltbar. Wir sind jedoch der Ansicht, dass die von Fögen angeführten Gründe gegen die Autorschaft des Harmenopulos nicht triftig sind. Die Gruppe D, die von Fögen wegen des sie kennzeichnenden ζ als „ζήτημα-Scholien“ bezeichneten Texte, unterscheiden sich sachlich ganz entschieden von der Gruppe A–C. Diese Gruppe besteht nämlich, nicht anders als der gesamte Haupttext aus von Harmenopulos ausgewählten, aber nicht formulierten Entleihungen aus der normativen Tradition, während es sich bei D um richtige, sachlich begründete und originale Kommentare handelt, einer der Gründe, genau besehen der Hauptgrund, mit dem Fögen die Vorstellung, es könne Harmenopulos als Verfasser in Betracht kommen, zurückgewiesen hat. Es handelt sich um „selbstständige, von ihrem Verfasser zu einzelnen Hexabibloskapiteln ersonnene Kommentare“, sagt Fögen (S. 291) und hält es demnach für ausgeschlossen, dass ein Kompilator, der ein „vollständigeres, aktuelleres, besseres Rechtskompendium, als es das Procheiron war“ (S. 293), schaffen wollte, seine Schöpfung mit kritischen, teilweise fast ablehnenden Kommentaren begleitet. Für einen modernen Gesetzgeber wäre ein solches Verfahren freilich eine schlichte Absurdität. Sie Har-

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menopulos nicht zuzutrauen, ist freilich nur dann einleuchtend, wenn man ihm die Vorstellungen eines modernen, pandektistisch geschulten Juristen unterstellt. Die folgsame, von tiefem Respekt gegenüber dem Gesetz geprägte Haltung eines byzantinischen Juristen sieht aber keinerlei Widerspruch oder Anstößigkeit in folgendem Satz: τοῦτο τὸ κεφάλαιον πολλοῖς καὶ ἄλλοις νομίμοις κeφαλαίοις συνᾷδον παρ’ ἡμῖν οὐ κρατεῖ, ἀλλ’ οὕτως ἐξ ἔθους πολιτεύεται. Also: Dieses mit vielen anderen Rechtssätzen harmonisierende Kapitel gilt bei uns (scil. in Thessaloniki) nicht, wird aber aufgrund von Gewohnheit so gehandhabt. Die Norm, d. h. der kaiserliche Befehl, wird zwar nicht als wirksam angesehen, wird aber inhaltlich gewohnheitsmäßig vollzogen. Ganz in diesem Sinne steht von der Hand des Haupttextes geschrieben, neben H. 4.10.24: Notiere dies bezüglich des Vorzugsrechts der Mitgift als befremdlich und paradox (σημείωσαι περὶ προτιμήσεως προικὸς ξένον καὶ παράδοξον), womit der Jurist die von ihm augewählte und in die Sammlung des Wichtigen und Nützlichen aufgenommene Norm kommentiert. Eine Sammlung und Neuordnung der Tradition schließt ihre kritische Betrachtung und „Umgehung“ nicht aus. Der Jurist setzt sich damit dem (etwa von Eustathios Rhomaios mehrfach geäußerten, scharf tadelnden) Vorwurf, er erhebe sich zum Gesetzgeber, nicht aus. Alle von Fögen erschöpfend zusammengestellten und vorgebrachten Widersprüche lassen sich letztlich zurückführen entweder auf die von ihr verkannte Haltung der Juristen gegenüber dem Gesetz oder auf ihre (verfehlte) Forderung eines Wissens (z. B. von der Peira), das der Jurist hätte haben müssen, wenn er denn Harmenopulos gewesen wäre. Kurzum: Der „Zeitgenosse des Armenopoulos“ (so Fögen S. 296) von dem Fögen sagt, er erweise sich als „mit der Rechtspraxis seiner Zeit … gut vertraut“, seine Ausführungen seien „alle sach- und lebensnah“ und zeigten „das Interesse des Verfassers“ am „praktischen Nutzen und der Anwendbarkeit des neuen Rechtsbuchs“ war kein anderer als Harmenopulos selbst. Damit erklärt sich auch der für Fögen etwas irritierende Umstand, dass die PrüfScholien aus dem „Rohling“ die spätere Vulgata-Tradition praktisch nicht erreicht haben. Sie waren kein planmäßiger Bestandteil des Rechtsbuches und wurden deshalb als solche nicht kopiert, vielleicht auch im „Original“, das auf dem Entwurf folgte, schon gestrichen. Wir gehen also davon aus, dass wir in der Gruppe D materiellrechtliche, „dogmatische“ Äußerungen von Harmenopulos vor uns haben, die uns gestatten aufgrund der perfekten sachlichen Analyse von Fögen die fachjuristischen Kenntnisse und Qualitäten des Harmenopulos umfassend zu bewerten. Gleichzeitig ist damit das einzige ernsthafte Hindernis für die Bewertung von V als des Harmenopulos höchst eigenen „Rohling“ beseitigt.

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V. Für die ausweislich des Bestandes von L aus der Peira stammenden Texte, ergab sich folgender Befund: Peirastellen sind vielfach, wenngleich nicht durchgängig und auch in verschiedener Weise gekennzeichnet. 1. Häufig finden wir das Kürzel ῥωμ\\, aufzulösen wohl als ῥωμαϊκόν, offenkundig von der von Fögen als „Haupthand“ bezeichneten Hand, die den Fließtext geschrieben hat, entweder am linken oder am rechten Freirand notiert.¹⁰ Fallweise findet sich dieses Kürzel auch neben einem in margine stehenden Text, also neben einem der von Fögen analysierten und klassifizierten Scholien,¹¹ und zwar bezogen auf dieses Scholion. Dann stammt die Notiz aus der Nachtragsarbeit des Harmenopulos. Die von Fögen vorgenommene formale Sortierung der Scholien, welche wir als Parergon mitkontrolliert haben, erwies sich durchgängig als belastbar. Auch die von Fögen den Scholien als Movens zugeschriebenen Intentionen „textkonstitutiv“, „erklärend“, „textbegleitend“ scheinen uns überzeugend. 2. Mit großer Regelmäßigkeit, aber nicht ausnahmslos, findet sich neben dem Kürzel ῥωμ\\ eine weitere Inskription.¹² Sie stammt, wie es scheint, von derselben Hand, wurde aber sichtlich später, mit einer anderen Feder und anderer Tinte hinzugefügt.¹³ Zweck dieser weiteren Kennzeichnung war offensichtlich die Präzisierung des Kürzels, eine Ergänzung, die dem Transparenzversprechen des Harmenopulos entsprach.¹⁴ Die damit aufgeworfene Frage nach dem Autor dieser Inskriptionen haben wir im Abschnitt IV zuversichtlich damit beantwortet, dass uns nur Harmenopulos in Betracht zu kommen scheint, der seinen (nachträglichen) Einfall realisierte. Dafür sprechen auch die zahlreichen anderen Herkunftsnotizen (siehe unten Abschnitt VII).

 Beispiel 1: H. 5.11.18, fol. 175r. In der Peira-Edition von Zachariae von Lingenthal (1856) als 43.11 gedruckt.  Beispiel 2: H. 1.1.27 auf fol. 3r; Fögen (wie Anm. 1 [1981], 26431) (Scholiengruppe A); aus L ist diese Stelle von Zachariae als 74.1 (Satz 1) gedruckt worden.  Beispiel 3: Für eine Ausnahme siehe etwa H. 4.3.4 auf fol. 116v. Hier steht neben ῥωμ\\ lediglich ein Zwischentitel (περὶ ἀφηλίκων); es handelt sich um P. 17.6.  Beispiel 4: H. 2.10.13, fol. 78r, am rechten Freirand folgt neben dem Kürzel ῥωμ\\ die Inskription +ἀνά(γνωθι) βι(βλίον) ῥωμ(αϊκόν), τί(τλον) μς΄ κ(εφά)λ(αιον) γ΄. Der Text steht P. 46.5.  In Beispiel 2 wurde auch die ergänzende (!) Inskription von der Scholiastenhand hinzugefügt: +ἀνά (γνωθι) βι(βλίον) ῥωμ(αϊκόν), τί(τλον) να΄, κ(εφά)λ(αιον) δ΄; der Schreiber hat also, wenn die Überarbeitung mit Scholiengruppe A von Harmenopulos selbst stammt (der aber nicht selbst geschrieben hat), den Standort 51.4 übermittelt bekommen. L hat dagegen 74.1! Gelegentlich scheinen das Kürzel ῥωμ\\ und die ergänzende Inskription gleichzeitig geschrieben worden zu sein, so bei Beispiel 1: ῥωμ\\ +ἀνά(γνωθι) βι(βλίον) ῥωμ(αϊκόν), τί(τλον) μδ΄ κ(εφά)λ(αιον) ιβ΄. Bei Η. 4.10.24 hat die „Haupthand“ zunächst die Notiz ση(μείωσαι) περὶ προτιμήσεως κτλ. geschrieben und dann mit dünner Feder davor ῥωμ\\ und danach ἀνά(γνωθι) βι. κτλ. gesetzt. Alles kleine Indizien für die prinzipielle „autographe“ Einheit.

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Um für andere Beobachter den Umstand, dass es sich um eine Hypothese handelt, nicht voreilig zu verwischen, haben wir den (von uns für Harmenopulos gehaltenen) Urheber dieser Inskriptionen durchgängig als „Revisor“ bezeichnet. 3. Neben dem in 1 und 2 geschilderten Standardformat für Hinweise auf die Peira finden sich in V noch andere Formen, mit denen Entleihungen aus der Arbeit des Peiraverfassers gekennzeichnet werden. A. Singulär ist die Kennzeichnung ἐν τῷ τοῦ μαγίστρου βιβλίῳ (5.9.11, fol. 164v.), womit Harmenopulos selbst ein mit „und weiterhin“ (καὶ πάλιν) eingeleitetes Peirazitat (θυγατρὸς ἀτέκνου τελευτησάσης κτλ.) im Text als ergänzungsfähig bezeichnet (εὑρήσεις δὲ ταῦτα πλατύτερον εἰς τὸν περὶ γυναικῶν τίτλον).¹⁵ Der zitierte Text (5.9.11) ist obendrein am Rand mit einer Doppelkennzeichnung nach Typ 2 versehen, also: ῥωμ\\ zunächst von der Haupthand, und dann + βι(βλίον) ῥωμ(αϊκόν), τί(τλος) κε΄ κ(εφά)λ(αιον) ϟε΄ später präzisierend vom „Revisor“ hinzugefügt. Wodurch wir belehrt werden, dass Harmenopulos in seinem Peirabuch unter 25.95 diesen Text gefunden hat, den wir so nicht besitzen.¹⁶ Nebenbei bemerkt, zeigt uns diese Stelle, dass Harmenopulos anscheinend die Peira, wie schon in seiner Προθεωρία angedeutet (Heimbach 10, Kapp. 20 und 22), als ein Buch des μάγιστρος kennt, das Τὰ Ῥωμαϊκά heißt, was vermutlich nichts mit römischem Recht zu tun hat, sondern „Die Judikate des Rhomaios“ bedeuten dürfte. Dass er deswegen auch Kenntnis von Eustathios Rhomaios gehabt haben muss (so Fögen [wie Anm. 1] [1981], 296), ist damit nicht gesagt. B. Nicht völlig singulär, da zweimal verwendet, ist der mehrere aufeinander folgende Peirakapitel anzeigende Hinweis ἐκ τῶν ῥωμαϊκῶν τὰ γ’ ταῦτ(α) κ(εφά)λ(αια). Da er neben dem Standardkürzel ῥωμ\\ der Haupthand bei H. 1.3.56 und vor dem späteren +ἀνά(γνωθι) βι(βλίον) ῥωμ(αϊκόν), τί(τλον) λθ΄ κ(εφά)λ(αιον) α΄ steht, werden wir hier gleich dreifach informiert, dass Harmenopulos den ersten Text der Serie in seiner Handschrift als P. 39.1 gesehen hat. Als 39.1 steht er auch in L.¹⁷ C. Häufig findet sich anstelle der Formel +ἀνάγνωθι βιβλίον ῥωμαϊκόν die beim Seriennachweis schon angeklungene Fassung ἐκ τῶν ῥωμαϊκ(ῶν), manchmal mit, manchmal ohne weitere Präzisierung nach Titel und Kapitel der Peira.¹⁸

 Der Titel περὶ γυναικῶν ist als Titel 25 der Peira bezeugt. Dort findet man unter 25.65 tatsächlich Αusführlicheres.  Sachlich, wenn auch nicht vom Wortlaut her, ist immerhin H. 5.9.12 gleichrangig. Heimbach bemerkt (668 Anm. o): „est Πεῖρα 25.64“, womit er auf den in der (damals noch nicht erschienenen) Edition Zachariäs unter 25.65 stehenden Text hinweisen wollte. 25.65 ist (siehe oben) in der Tat der Lieferant des Resümees, das wir in H. 5.9.11 lesen. Dieses stammt aber nicht von Harmenopulos, der so nicht gearbeitet hat, sondern vom Peiraverfasser, dem Syntaktes, der explizit genau so gearbeitet hat.  Siehe fol. 28v, der zweite Fall eines Reihenhinweises findet sich bei H. 1.6.8, V fol. 15v: ἐκ τῶν ῥωμαϊκῶν τὰ ἓξ ταῦτ(α) κ(εφά)λ(αια). Die Anordnung der Notiz gleicht völlig der für 1.3.56 beschriebenen und liefert ebenfalls eine dreifache Kennzeichnung.  Beispiel 5: H. 1.6.27 fol. 17r: ῥωμ\\ +ἐκ τ(ῶν) ῥωμαϊκ(ῶν); in L als 39.47; Beispiel 6: H. 1.3.19 fol. 9r: ἐκ τῶν ῥωμαϊκ(ῶν) +ἀνά(γνωθι) βι(βλίον) ῥωμ(αϊκόν), τί(τλοv) ζ΄ κ(εφά)λ(αιον) ς΄; in L 17.9.

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Der naheliegende Gedanke, dass der Wechsel in der Zitierweise einen Wechsel des Autors bzw. des Schreibers anzeige, lässt sich nicht verifizieren. Der Schriftvergleich deutet viel mehr darauf hin, dass dieselbe Hand zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedener Feder und Tinte arbeitete. Damit ist der Überblick über die Formen, in denen V die Übernahmen aus der Peira protokolliert und damit für uns die zweifelsfreie Existenz eines Testimonium signalisiert, abgeschlossen.

VI. 4. Die Erwartung, mit der Zusammenstellung der unter 1– 3 beschriebenen Notate, eine Liste aller Zitate aus der Peira zu bekommen, durfte allerdings nicht gehegt werden. Schon Heimbach, dessen Möglichkeiten Zitate zu identifizieren noch stark eingeschränkt waren,¹⁹ hat eine Reihe von Peirazitaten des Harmenopulos ausfindig gemacht, die in margine seiner Handschriften entweder überhaupt nicht oder nicht als aus der Peira stammend ausgewiesen waren, die er aber in dem ihm zugänglich gemachten Peiratext vorfand.²⁰ Erkannt hat er diese Texte an ihrer sprachlichen Gestalt, sei es, dass sie wörtlich mit seinem Peiratext, wie er es nach dem Arbeitsplan des Harmenopulos erwarten durfte, übereinstimmten, sei es, einfacher noch, dass bestimmte Signalworte, wie ὁ μάγιστρος, ὁ βέστης etc. auftauchten. Das führt uns zu dem Einfall, nach weiteren möglichen Signalworten Ausschau zu halten. Hier bietet sich das höchst unscheinbare, aber bedeutsame Wörtchen ὅτι als Leithammel auf dem Weg zur Peira an. Die Konjunktion ὅτι kündigt bei den byzantinischen Juristen eine Aussage über eine Norm, ein Referat an, nicht aber wird ein Normtext selbst so eingeführt. Deshalb benutzen die Gesetze, etwa die Eisagoge, das Procheiron und die Basiliken so gut wie niemals ὅτι, um eine Norm zu formulieren, weshalb sekundäre Texte (mit Vorliebe bei den wegen ihrer Länge fast immer epitomierten Novellen) gern sagen, der Kaiser/die Novelle will ὅτι… Und deshalb benutzt der Verfasser der Peira, der sich als Verfasser von Präjudizien und als Protokollant der kaiserlichen Justiz versteht, das Wort ὅτι  Für die Peira war er auf die in Zachariäs Besitz in Großkmehlen befindliche Abschrift des Laurentianus angewiesen; die Ausgabe der Basiliken durch seinen älteren Bruder war erst teilweise, die Ausgabe der SBM durch Zachariä (1869) überhaupt noch nicht in Gang gekommen, so dass er für die Synopsis, die als Basilikenimitat hergerichtete Edition von Leunclavius (1575), die Zachariä zu Recht als Nicht-Edition bezeichnete, benutzen musste. Das Μικρὸν κατὰ στοιχεῖον wurde erst 1856 von Zachariä und die Ecloga Basilicorum I – X erst 1988 von L. Burgmann herausgegeben.  Beispiel 7:Vgl. etwa 1.6.11 = 30.26 und dazu die Anm. p auf S. 102 von Heimbach. Auch 1.1.36 (= 6.16 in fine), eine Stelle, die schon mit ihrem Incipit ihre Herkunft verrät (παρήγγειλεν ὁ μάγιστρος), ist in den Handschriften, die Heimbach konsultierte (aber auch in V!), nicht markiert. Weshalb er die Identifizierung auch nicht versuchte, obwohl er an der Benutzung der Peira nicht gezweifelt haben kann.

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durchgehend, so durchgehend, dass man die Konjunktion als textkritisches Element bei der Entscheidung über die Frage, ob zwei getrennte Textstücke vielleicht zusammenzuführen sind, heranziehen kann. Auch der für uns irrelevante Tipoukeitos benutzt ὅτι, aber freilich auch (neben dem regelmäßigen ἀνάγνωθι) die sich als Zitatensammlung verstehende SBM, weshalb blindes Vertrauen in ein Incipit mit ὅτι nicht angebracht wäre (siehe z. B. Abschnitt VII Anm. 48). Die Überprüfung der 112 ὅτι-Stellen ergab, dass 22 davon in der Peira überliefert sind, weitere 14 Stellen kommen als Peirastellen aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, es bleiben 76 andere, die, zumal sie bislang keiner anderen Quelle zugewiesen werden konnten, als unbekannte Peirastellen reklamiert werden können und müssen.²¹ 5. Dass Harmenopulos das aus seiner Sicht gewiss belanglose ὅτι mit abgeschrieben hat, hängt zweifellos mit seiner oben geschilderten Werktreue und seinem Streben nach Authentizität zusammen. Wer jeden Verdacht auf Nachlässigkeit oder gar Fälschung von vornherein von sich fernhalten will, wird sich um äußerste Genauigkeit und Nachweisbarkeit bei der Abschrift seiner Quellen bemühen. Wenn gleichwohl hier oder da ein ὅτι fehlt, dann ist dafür außer den allfälligen Zufällen verschiedenster Art, wie sie bei Sammlung, Exzerpierung und Neuordnung auftreten mögen, ein sehr typischer, technischer Grund verantwortlich: Harmenopulos hat sein Zitat aus der Mitte einer größeren – selbstverständlich mit ὅτι eingeleiteten – Stelle der Peira herausgeschnitten, wobei das stereotyp einleitende ὅτι automatisch entfiel.²² Damit ist der zweifellos schwierigste und riskanteste Teil der Entdeckung von Peirastellen angesprochen, nämlich die Gruppe jener Texte, die weder als Peiratexte gekennzeichnet sind noch sich durch ein Signalwort verraten.

 Ausnahme bilden etwa Stellen, wie 4.15.5 ὅτι καὶ μανίας ἐπιγενομένης ἑνὶ τῶν συνοικούντων ὁ γάμος διαλύεται, ὡς ἐν τῷ περὶ συναινέσεως μνηστείας τίτλῳ δηλοῦται πλατύτερον (fol. 141v / 143r), offenkundig keine ausgewählte Richterrechtsstelle, sondern eine Norminformation (Hinweis auf Titel 4.1.15).Vergleichbar sind etwa die beiden Scholien zu 3.3.113, ὅτ(ι) προτιμώτερος und ὅτ(ι) ὁ πιπράσκων auf fol. 91r, bei denen es sich um Regest und Resümee des 6. Kapitels einer Novelle von Manuel I. aus dem Jahre 1166 handelt (vgl. Zachariä, Coll. IV.66 = Zepos, IGR I.3.93; Dölger/Wirth Nr. 1465).  Beispiel 8: Ein Paradefall ist H. 1.10.10, dessen Text (τὰς ὑποθέσεις αὐτὰς κτλ.) aus 7.15 stammt. Da es sich um eine Basilikenstelle handelt, die so, wie sie jetzt in V steht, zwar nicht aus den Basiliken, sondern aus der SBM (Δ 27.14) entliehen sein könnte, haben wir zugleich einen Fall nach dem unter 7 geschilderten Modell (siehe dort!) vor uns, d. h. als Zusatzkriterium dient die gruppenweise Einbringung von Peira-Daten in die Hexabiblos (siehe 1.10.7, 1.10.9; 1.10.10; 1.10.11). Analoge Fälle ohne ὅτι sind 4.10.10 und 5.9.17. Bei 4.10.10 fehlte bereits in der Peira (24.1) das sonst regelmäßige ὅτι und wurde natürlich von Harmenopulos nicht „ergänzt“; bei 5.9.17 (τοῦτον τὸν νόμον) handelt es sich um einen aus 41.24 gewonnenen Nachtrag des Harmenopulos (V, fol. 164v).

192

Dieter Simon & Silvia Neye

6. Hier sind zunächst jene paradox klingenden Fälle zu erwähnen, die, wie wir glauben, als Peirastellen in Betracht kommen könnten, obwohl sie mit einer nicht die Peira, sondern einen anderen Fundort benennenden Inskription versehen sind. Diese Konstellation soll an einem, auch über den Einzelfall hinausweisenden Beispiel der Analyse eines kurzen, aber vollständigen Titels demonstriert werden: Titel 3.4 (περὶ ἐμφυτεύσεως) der Hexabiblos umfasst 10 Kapitel. – Die ersten 3 Kapitel 3.4.1 bis 3.4.3 sind in V nicht unterteilt, sondern sind als Einheit geschrieben und mit einer einzigen Inskription versehen (ἀνάγνωθι βιβλίον κ΄, τίτλον β΄, κεφάλαιον α΄ [fol. 92r]; abgekürzt und transliteriert: 20.2.1). Da der Textblock als Einheit aus SMin E 22 entnommen ist, ist die Heimbachsche Untergliederung zu verwerfen und 3.4.1– 3 als 3.4.1 zu nehmen. – 3.4.4 und 3.4.5 sind als 5.2.1+2 und 5.2.4 inskribiert und sind als Angehörige des „Grundbestandes“ Procheiron 15.1 und Procheiron 15.4 zu identifizieren. – Es folgt 3.4.6, ein Text der mit ὅτι ἐπὶ τῶν ἄλλων ἐκκλησιῶν beginnt, sonst nicht nachgewiesen ist und sich somit als Kandidat für die Peira präsentiert. Er ist mit 5.2.5 inskribiert. – 3.4.7 ist mit 5.2.6 inskribiert, es handelt sich um Procheiron 15.5 – 3.4.8 bringt die SBM (E 21.3) ins Spiel und ist mit 20.2.4+5 ausgezeichnet. – 3.4.9, inskribiert als 5.2.15, kehrt zum Procheiron zurück (Proch. 15.6). – 3.4.10 schließlich enthält in V, nach dem + am Rande, nur noch unleserliche Spuren und Heimbach kann aus seinen Handschriften nichts über eine Inskription berichten, sondern gibt zur Identifizierung τοῦ μικροῦ κατὰ στοιχεῖον an, was auch richtig ist. Der Text stammt aus SMin A 7. Wir haben also den Befund, dass alle Kapitel von H. 3.4 auf ihre Herkunftsorte identifiziert sind, aber offenkundig nicht auf diese Orte hin inskribiert wurden. Die Nachweise sollen also jedenfalls und offensichtlich nicht die Kontrolle über die Standorte der Entleihungen ermöglichen, sondern etwas Anderes belegen. Tatsächlich handelt es sich nicht um formelle, sondern um sachliche Auskünfte. Schlägt man, wie durch die Dreigliedrigkeit nahegelegt wird, in den (allein in Betracht kommenden) Basiliken nach, ergibt sich, dass alle Stellen in B. 5.2 oder B. 20.2 mit geringfügigen Abweichungen richtig nachgewiesen sind.²³ Es kann keine Rede davon sein, dass die Basilikenorte mit den Fundorten identisch sind. Vielmehr stehen in den Basiliken die materiellen justinianischen Normen aus deren griechischen Versionen schon das Procheiron geschöpft wurde und aus denen, nachdem sie Eingang in die Basiliken gefunden hatten, SBM, SMin, Peira etc. ihre Texte geformt haben.  H. 3.4.1– 3 = B. 20.2.1; H. 3.4.4 = B. 5.2.1+2; H. 3.4.5 = B. 5.2.1; H. 3.4.6 = B. 5.2.6; H. 3.4.7 = B. 5.2.3; H. 3.4.8 = B. 20.2.4+5; H. 3.4.9 = B. 5.2.5; man ahnt, dass die Zuweisungen des Harmenopulos, die nicht selten „falsch“ sind, auch für die Basilikenkritik nicht ohne Belang sein könnten. Wir haben die in der Liste (siehe Abschnitt VIΙ) aufgeführten Basilikenreferenzen nur fallweise und im Kontext unserer Fragestellung mit den Editionen abgeglichen.

Harmenopulos liest die Peira

193

Für unsere Suche nach Exzerpten aus der Peira bedeutet diese Beobachtung, dass die Basilikeninskriptionen für die Frage nach dem Rechtsbuch, aus dem eine bestimmte Stelle entnommen sein könnte, belanglos sind, weil sie lediglich materiellrechtliche Informationen liefern und über den Fundort keine Auskunft geben. Für Harmenopulos zeigt sich, dass er sein Versprechen, den Rückgriff auf die πρωτότυπα βιβλία zu ermöglichen, um eine genauere Sachkenntnis (σαφέστερον) zu gewährleisten, tatsächlich so materiell gemeint hat, wie sie klingt. Außerdem erweist er sich als brillanter Rechtskenner, denn um die Quellen der von ihm gesammelten Exzerpte zu bestimmen, sind umfangreiche, nicht leicht zu erwerbende Kenntnisse vonnöten,²⁴ zugleich ein Indiz, dass wir den „Revisor“ nicht unbegründet mit Harmenopulos gleichgesetzt haben. 7. Eine letzte strukturelle Identifikationshilfe, von der wir allerdings nur mit äußerster Vorsicht Gebrauch gemacht haben, ist noch zu erwähnen. Harmenopulos hat, was sachlich naheliegt und durch die Arbeit von Marios Tantalos bestätigt wird, die Texte beim Durchgang durch seine Quellenbücher gruppenweise exzerpiert und diese Masse dann häufig wieder – wenn auch keineswegs immer – bei der Verteilung auf die einzelnen Titel zusammenhängend verwendet.Wenn also inmitten einer Serie von, sagen wir, 5 Peirastellen eine unbekannte und sonst nicht nachweisbare Stelle auftaucht, dann besteht (nicht mehr, aber auch nicht weniger als) ein gewisser Verdacht, dass es sich um ein verlorenes Peirakapitel handeln könnte.²⁵ Das Resultat der unter 1– 7 geschilderten Identifikationsbemühungen ist in der folgenden Liste nachgewiesen, deren sachliche Früchte in der Neuedition der Peira berücksichtigt sind.

VIΙ. In der Liste sind folgende Texte verzeichnet – ausgehend von Nummerierung und Drucklegung durch Gustav Ernst Heimbach, Konstantin Harmenopulos, Manuale Legum sive Hexabiblos. Leipzig 1851 (Ndr. Aalen 1969): – Alle Texte, die im Codex Vaticanus Ottobonianus 440 (= V) in irgendeiner Form als aus der Peira stammend gekennzeichnet sind. – Alle Texte aus V, die mit den im Codex Laurentianus Plut. 80.6 (=L) stehenden und von Zachariä von Lingenthal gedruckten Texten (Πεῖρα ἤγουν Διδασκαλία ἐκ τῶν Πράξεων τοῦ μεγάλου κυροῦ Εὐσταθίου τοῦ Ῥωμαίου. Leipzig 1856 [Ndr. Ze Zu der aus heutiger rechtshistorischer Sicht grotesken Fehlbewertung des Harmenopulos durch die humanistische Jurisprudenz siehe bereits Fögen (wie Anm. 1 [1986], 261 f.).  Vgl. dazu schon Beispiel 7, aber auch die Reihung 3.3.116, 117, 118, 119 und öfter (siehe dazu die Liste im Anhang) und als zur Vorsicht gemahnendes Gegenbeispiel den einsamen Peiratext aus Abschnitt VI.

194





Dieter Simon & Silvia Neye

pos, IGR IV, 1962 = P.) sprachlich völlig oder sehr weitgehend übereinstimmen, gleichgültig ob und wie sie inskribiert sind. Alle Texte, die mit dem Eingangswort ὅτι als Referate gekennzeichnet sind, wobei unterstellt wird, dass Harmenopulos in der Regel nicht selbst referiert, sondern ein Referat zitiert hat. Alle Texte, die aufgrund der oben (unter V) erörterten Kriterien im Verdacht geraten sind, dass ihr Fundort die Peira war. Für durchgestrichene Stellen ist dieser Verdacht unseres Erachtens aber nicht aufrechtzuerhalten.

Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

..

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. να΄, β΄ περὶ v M ἀφηλίκων P. .

P. .

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. να΄, δ΄ P. .

r M P. .

..

〈ὅτι〉 ὅτε νόμος ἀντίκειταί τινι



ὅταν ἕτερόν τι τὸ νόμιμον βούληται

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V



ὅτ(ι) ἀντιγραφὴ λέγεται

+β΄, ε΄, β΄κ(αὶ) δ΄ κ(αὶ) ζ΄

r M



παρήγγειλεν ὁ μάγιστρος οὕτω· προσέχειν

V: H: P. .

v M r M

+β΄, α΄, λ΄ P. 

v T

Σ.. *..

*.. 

*..

..

ὅτι τὰ κοινὰ ὅτι οἱ μὲν ἐνάγοντες

ἐάν τις διάφορα ὑπὲρ αὐτοῦ



*..



*..

.. *.. = ..

ὅτι καθ’ἕτερον ἀναγκάζεται

ὅτι ἐπὶ τῶν χρηματικῶν

〈ὅτι〉 ἐάν τις λέγηται κατέχειν ὅτι τὰ ἐγκληματικὰ

λ

—–

P.? 〈P.?〉

+κ τὸ αὐτὸ (= ζ΄, ιη΄, ιη΄) P. 

v T

V: Blattverlust H:  P. .

—– v M

V: Blattverlust H: βι κδ΄, τι α΄, κλ ιζ΄ P. 

—– v T

V: Blattverlust H:περὶ γυναικ(ῶν) P. 

—– v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. λε΄, ιγ΄ P. .

r M

V:  H: βι ῥωμαϊκο(ν) κλ ιζ΄τοῦ αὐτοῦ τὸ αὐτὸ (= λε΄) P. 

r T r T

〈P.?〉

P.?

〈P.?〉

〈P.?〉 P. .

P. .

195

Harmenopulos liest die Peira

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

*..

ἐκ τῶν ῥωμαϊκ(ῶν)+βι. ῥωμ. ζ΄, ϛ΄ P. .

r/v T

+ξ΄, λζ΄, λ΄ P. 

r T

+να΄, δ΄, κα΄ P. 

r T

+ζ΄, ε΄, πα΄ P. 

v T

+ξ΄, λα΄, ιγ΄ P. 

v T

+βι.ῥωμ. κϛ΄, ϛ΄ P. .

v T

V:  H: βι ῥωμ. τι λη΄, κλ ξβ΄ P. .

r M r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. λε΄, ιβ΄ P. ./.

r M

+κε΄,ς΄, ιβ΄ P. .

r T

εἴπερ δὲ ὁ ἐλάττων



*..

ὅτι ἐπὶ ἁρπαγῇ γυναικὸς

..

ἡ περὶ βίας ἀγωγὴ

..

ὅτι ἡ τὰ ἴδια ἐκδικοῦσα

*.. =..

ὅτι τὰ ἐγκλήματα

.. =..

ὅτι ἐπὶ τῶν προσωπικῶν

*..

ἡ περὶ τοῦ τιμήματος

*..

ὅτι ἐπὶ τῶν λαμβανόντων



*.. =.. ..

〈ὅτι〉 ἡ περὶ τοῦ δανείου ἀγωγή



ἐάν τις ἐντὸς ἐνιαυτοῦ

..

..

〈ὅτι〉 τὸ κωλῦσαί τινα



οἱ καρποὶ τῶν δοθέντων



*../

*.. ..

ὅτι καὶ πρὸ πέρατος

ἀπών τις οὐ καταδικάζεται οὔτε ἐξ ὑπονοίας, οὔτε ἀπὼν

P. . 〈P.?〉 〈P.??〉 〈P.??〉 P. . P. .

P. . P. . P.?

ῥωμ\\ ἐκ τ(ῶν) ῥωμαϊκῶν τὰ v T γ΄ ταῦτ(α) κλ +βι.ῥωμ. λθ΄, α΄ P. .

P. .

κλ β΄τ(οῦ) αὐτ(οῦ) (= λθ΄) P. .

v T P. .

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μ΄, α΄ +ν΄, ιδ΄,κ΄ P. .

 v T P. .

ῥωμ\\ +βι. ϛ΄ +βι.ῥωμ. λγ΄, α΄ r/v κ(αὶ) ϛ΄, κβ΄, α΄ M P. ./.

P. .

+ξ΄, μθ΄, α΄ P. 

r T 〈P.?〉

+ξ΄, vα ΄, ε΄ P. 

v T 〈P.??〉

196

Dieter Simon & Silvia Neye

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

..

+θ΄, α΄, κη΄ κ(αὶ) λβ΄, θέ(μα) γ΄ v T P. 

〈P.?〉

 P. 

r M —–

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. νη΄, α΄ P. .

r/v T

ὅτι κατὰ ψήφου 

Σ ..



.. =.. .. 

ὅτι καὶ οἱ ἄρχοντες ὁ πατρίκιος ἔλεγε 〈ὅτι〉 ἐπὶ μὲν πράσεως καὶ

..

〈ὅτι〉 οἱ μίμοι καὶ οἱ θηριομάχοι

..

〈ὅτι〉 Αἱρετικὸς ἤ Ἑβραῖος

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V



+ἐκ τ(ῶν) ῥωμαϊκ(ῶν) τ ἕξ ταῦτ(α) κλ. ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. λ΄, ϛ΄ P. .

v T

+γ΄, δ΄, ιγ΄ P. .+.

v T

+κα΄, α΄, μγ΄ P. .

v T

+κβ΄, α΄, μϛ΄ P. .

v/ T r P.?

P. . P.? P.?

..

〈ὅτι〉 ὁ μισθωτὸς εἰς μαρτυρίαν

*..

πάντες οἱ καλούμενοι πρὸς μαρτυρίαν +ξ΄, v´, θ΄ P. 

r T

ὅτι περὶ ὅρων ζητήσεως

r T  r M

..



*.. ..



*..

..

..

+κβ΄, α΄, κγ΄ ῥωμ\\  P. .

〈P.?〉

P.?

τοῖς μάρτυσι καὶ οὐ τοῖς ἐκμαρτυρίοις +κα΄, α΄, α΄ P. .

 r Τ

〈ὅτι〉 ἐπὶ τριάκοντα χρυσίου

ῥωμ\\ +βι. ῥωμ. λ΄, ζ΄ +ἐκ τ(ῶν) ῥωμαϊκ(ῶν) τοῦτο τὸ κλ P. .

v T

+ἐκ τ(ῶν) ῥωμαϊκ(ῶν) +γ΄, β΄, θ΄ ῥωμ\\  P. .

 r T

+ἐκ τ(ῶν) ῥωμαϊκ(ῶν) +κλ με΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= κα΄, α΄) P. .

r T

+θ΄γ΄κγ΄ P. .

r T

εἰς ἀπόδειξιν τοῦ γεγονότος

〈ὅτι〉 ἐὰν δι΄ ἀπείθειαν

〈ὅτι〉 ὁ μαρτυρῶν περί τινος

P. .

P.?

P. .

P.?

P.? P.?

197

Harmenopulos liest die Peira

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

..

+βι.ῥωμ λ΄, ε΄ κ(αὶ) βι τ(ῶν) v M βασιλ(ικῶν) κγ΄, α΄, νη΄, θέ(μα) β΄ P. . (= .)

P. .

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. λ΄ε΄ P. .

r M P. .

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. λ΄, θ΄ +κα΄, α΄, κη΄ P. . (ex .)

 r T

+κβ΄, γ΄, α΄ P. 

r Τ

ὁτι ἐπὶ τῆς καθοσιώσεως

..

〈ὅτι〉 κοινωνὸς ὑπὲρ κοινωνοῦ

..

〈ὅτι〉 δυνατός κατὰ πενήτων



*..



*..



*..

*.. ..

ἐξ ἰδιοχείρων μηδεμίαν ὅτι καὶ μὴ παρόντων

ὁπόσα ἄν τις ὑπὲρ ἑαυτοῦ

ὅτι ἐπὶ τῶν ἀγράφων τῶν συμφώνων ὅσα μὲν ἔχουσι

.. *Σ ..

*..



*..



*..



*..

..

ὁ διαλυσάμενος τὸ ἰσχυρὸν 〈ὅτι〉 ψῆφον ἐῤῥωμένην

ὅτι καὶ μετὰ προστίμου

οὔτε μετὰ διάλυσιν οὔτε μετὰ δευτέραν

ι

ι

(αὶ)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

P. . 〈P.?〉

λ

+β τ κ κ τ (= κβ΄, γ΄, α΄) P. 

(οῦ)

τ(οῦ)

αὐ

λ

r T 〈P.?〉

+κ β΄ τὰ αὐτὰ (= κβ΄, γ΄) P. 

r T

+κβ΄, δ΄,α΄ P. 

r M

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. με΄, α΄ P. .

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ς΄, ς΄ P. .

v T

V: +  H:  P. .

v M r M

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ς΄, ζ΄ P. .

v/ r T

+ζ΄, ς΄, κβ΄ P. 

r M

〈P.?〉 〈P.?〉 P. . P. .

P.?

P. . 〈P.?〉

〈ὅτι〉 εἰ μετὰ ἐλευθέρων διαλύσεtαί τις +ια΄, β΄, μδ΄ P. .

r T

ὁ ἐπὶ χρήμασι διαλυσάμενος

+ξ΄, γ΄, ζ΄ P. 

r T

ῥωμ\\ +βι. η΄τ(ῶν) βασιλι, τι ιδ΄, κλ β΄ P. .

r T

ὅτι τὸ διαλύσασθαι γυναῖκα

P.? 〈P.?〉

〈P.?〉

198

Dieter Simon & Silvia Neye

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

..

+ια΄ β΄ κδ΄ P. .

r T



*..

*.. ..

ὅτι ὁ μείζων διαλυσάμενος

ὅτι τὸ βίᾳ καὶ φόβῳ

..

〈ὅτι〉 ὁ ἀναρχίας πλημελήσας

*.. *.. *.. ..

ὅτι ὁ βίᾳ καὶ ἁρπαγῇ ὅτι καὶ ὁ ἀπόντος ὅτι ἐντὸς ἐνιαυτοῦ οἱ ἄνηβοι χωρὶς



*..





*..

*..



*.. ..

ὅτι ὁ τὰ σύμφωνα

〈ὅτι〉 βία ἐστὶν οὐ μόνον

*..

..

〈ὅτι〉 τὰς ὑποθέσεις αὐτὰς ἤτοι



ὅτι ὁ ἀφῆλιξ ἄρρην

λ

P.?

(οῦ)

τ(οῦ)

+κ μθ΄ τ αὐ ( = ια΄, β΄) P. 

r T

+ια΄, β΄, λ΄ P. 

v T

+βι.ῥωμ. μβ΄,γ΄ P. .

v T

+β΄, β΄, ν΄ P. 

v T

+ξ΄, ι΄, γ΄ P. .

 r T

+β΄, β΄,ι΄ P. 

r T

λ

+κ ξα΄ τ P. 

〈P.?〉 〈P.?〉 P. . 〈P.?〉 P.? 〈P.?〉

(οῦ)

αὐ

τ(οῦ)

(= β΄, β΄)

〈P.?〉

+να΄, δ΄, κα΄ P.  λ

r T

(οῦ)

+κ κβ΄ τ P. .

r T 〈P.?〉 τ(οῦ)

αὐ

(= ζ΄, ιθ΄)

r T P.?

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ιζ΄, ι΄ P. 

r T

+κς΄, ε΄, λδ΄, ε΄ κ(αὶ) νδ΄, ιδ΄, β΄, ζ΄καὶ η΄ P. .

r T

V:  H:  P. 

—–– v T

ἐὰν ὁ ἐλάττων πωλήσας

V: H: P. 

v Μ r T

ἐὰν χωρὶς συναινέσεως

ι

〈ὅτι〉 ὅταν χωρὶς δεκρέτου

ὅτι ἐὰν ἀνήβου πρᾶγμα

〈ὅτι〉 ἐὰν πατὴρ ἢ μήτηρ

P. .!

P.?

〈P.?〉

〈P.?〉 σιλ(ικῶν)

+β βα P. 

+ν΄, η΄, ς΄ P. .

ι΄, δ΄, μδ΄

v Μ 〈P.?〉 v Μ P.?

199

Harmenopulos liest die Peira

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

..

+τι ιθ΄ τ(οῦ) αὐτ(οῦ) βι (= μζ΄)

..

ὅτι καὶ κατὰ τοῦ δημοσίου



*.. ..

..

ὅτι ἐὰν διὰ τῆς οἰκείας

+ζ΄, κε΄, α΄κ(αὶ) δ΄ P. 

ὅτι γυνὴ χρυσίον λαβοῦσα

..

〈 ὅτι〉 ἐὰν ἐν συνεστῶτι τῷ γάμῳ

..= ..

ὅσα παρακατάσχηται

.. = ..

〈ὅτι〉 πᾶσα γυνὴ ἐν τοῖς ἐξωπροίκοις

*..

ἐὰν ἐν τῷ καιρῷ τοῦ γαμικοῦ

αὐ

τ(οῦ)

+τ κς΄ τ

ὅτι ὁ ὑπεξούσιος υἱὸς

..

(οῦ)

ὅτι καὶ κατὰ ἀποφάσεως

παλαιός ἐστιν ὁ τῆς διατάξεως



ι

(οῦ)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

ι

β (= μζ΄)

τ(οῦ)

+νη΄, τ αὐ (= ζ΄, ιθ΄) P. . ά(γνωθι)

ι

+ἀν P. .

r T

—–

r T

—–

r/v T

〈P.?〉

v T P.? λ

ωμ

τ α΄, κ β΄ ῥ

r T P. .

+κϛ΄, ζ΄, ξα΄ κ(αὶ) ξθ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κδ΄, ιζ΄ P. .

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κδ΄, β΄ P. .

v T

+θ΄, θ΄, ε΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, ξδ΄ P. 

r Μ

P.? P. . P. . P.? P. .

..

ὅτι καὶ ὑπὲρ παιδός

+κϛ΄, ζ΄, ξζ΄

r T

—–

..

〈ὅτι〉 μὴ ἀπογραψαμένη γυνὴ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, ιη΄ P. .

r/v T

P. .

καὶ ἡ ἐκατοστὴ δεκάτη νεαρὰ



v T

—–

γυνὴ μήπω τὴν προῖκα



v M

—–

ὅτι εἰ μὲν ἐντὸς πόλεως

 P. 

v M

..

 

Σ ..



*.. ..



*.. 

*..

.. = ..

ἐὰν δοῦλος ἔχων συγγενῆ ὅτι εὐγενὴς γυνὴ ὅτι τοῖς διατιθεμένοις νέοις

〈P.?〉 ε(ρὶ)

ῥωμ\\ +π P. .

κληρονο

μ(οῦ)

v Μ P.?

+μη΄, κε΄, α΄ P. 

v/ r T

+μη΄, κς΄, β P. 

v T

〈ὅτι〉 ἐπὶ τῶν ἀδιαθέτως τελευτώντων ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μη΄, α΄ P. .

〈P.?〉 〈P.?〉

v T P. .

200

Dieter Simon & Silvia Neye

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

..

+να΄, ια΄, γ΄ P. .

v T

+κγ΄, γ΄, κϛ΄ P. .

r T

+κγ΄,γ΄, κγ΄ P. .

r T

+κγ΄, γ΄, ιθ΄,γ΄ P. .

r T

..

〈ὅτι〉 βούλεται ἡ διάταξις



ὥσπερ τὸ γάλα

..

ὁ καλῇ πίστει νομεὺς

..

ἐὰν μετὰ τὸ σπεῖραι

*..

ὅτι εἰ μὲν ἐκκλησιαστικὸν

*..

ὅτι τότε κτᾶται τίς νομὴν

*.. ..

ἐπὶ μὲν τῶν ἄλλων πραγμάτων ὁ εἰδὼς σὺν ἑτέρῳ

*..

ὅτι ἡ μήτηρ εἴ τι μὲν πρὸς τροφὴν



*..



*.. 

*..

ὅτι τὸ βλάπτον δένδρον

ὅτι τρία ἐστὶ καθ’ ἃ ὁ κάτω ἀγρὸς

*..



*..

*.. *..

+βι ν΄τ P. .

P.? P.? P.? λ(ικῶν)

βασι

θ΄, α΄

v M P.?

+ ν΄, β΄, ξα΄ P. 

 r Τ

+μβ΄, α΄,ξα΄ P. 

v T

+μγ΄, γ΄, ιθ΄ P. .

v T

+τι β΄ τοῦ αὐτοῦ βι (= ιζ΄), κλ α΄ P. 

v T

λ

(ῶν)

〈P.?〉 〈P.?〉 P.?

τ(ῶν)

+κ ιβ΄τ αὐ (= ξ΄, ις΄) P. 

〈P.?〉 λ

κ(αὶ) κ ιγ΄

r T 〈P.?〉

λ

κ τὸ αὐτό (=μς΄, ιγ΄, α΄) P. 

r T

+ε’, α΄, ε΄ κ(αὶ) ζ΄ P. 

r T

ὅτι πάντες ὀφείλουσι κομμερκεύεσθαι

 P. 

v T

ἐὰν ἔχῃ τις χρῆσιν

Περὶ ἐκποιήσεως +τοῦ μικροῦ κατὰ στοιχ(εῖον) P. .++

 v/ r Τ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μϛ΄, γ΄ P. .

r T

ὅτι ἐκκλησία οὐ λειτουργεῖ



(ῶν)

P.?

〈ὅτι〉 ὁ τέλειος χρόνος 〈ὅτι〉 γυνή τις ἐδικαιώθη

〈P.?〉 〈P.?〉 〈P.??〉

λ

οῦ

τ(οῦ)

ῥωμ\\ +κ ε΄ τ αὐ (= μϛ΄) P. .

P.? P. .

r T P. .

201

Harmenopulos liest die Peira

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

*..

+ιθ΄, ε΄ κ(αὶ) τι νγ΄, κλ α΄ P. 

v T

ὅτι τὰ προσποιητὰ ὁ νόμος

*..

ὅτι ἀνεπιφώνητος δωρεὰ

〈P.?〉

περὶ ἀνεπιφωνήτου δωρεᾶς r T +ιθ΄, νγ΄, β΄ P. 

〈P.?〉

+κλ ιγ΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= ιθ΄, ϛ΄) P. 

v T 〈P.?〉

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. λη΄, λ΄ P. .

v M

ὅτι ἐπὶ μὲν τοῦ κομισσορίου

fehlt in V

—–

—–

..

ὅτι τυχὸν ἀγοράσας

fehlt in V

—–

—–

..

〈ὅτι〉 ὅσα παρακατάσχηται

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, λ΄ P. .

v T

+ιθ΄, γ΄, κθ΄ κ(αὶ) λα΄ P. .

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. λη΄, δ΄ P. .

r M

+ιθ΄, ια΄, γ΄ P. 

r/v T

〈P.?〉 —–

..

ὅτι οὐκ ἀπὸ τοῦ συμφώνου

.. ..

ὅτι ἡ μὲν ἁπλῆ δωρεὰ 

*.. ..

ὅτι ἡ μὲν τὸ πραθὲν 〈ὅτι〉 ἐὰν πωλῶν σοι ἀγρὸν

*..

ὅτι τοῦ πράγματος ἐκνικηθέντος

P. .

P. . P.? P. .

..

ὅτι ὁ παρὰ τοῦ μάλα φίδε νεμομένου fehlt in V

—–

*..

〈ὅτι〉τότε τὰ ὑπὸ τοῦ δημοσίου

 P. .

v M

+ιθ΄, ιγ΄, α΄ κ(αὶ) ι΄, ιθ΄, β΄ P. 

v T

ῥωμ +κε΄, γ΄, ιη΄ κ(αὶ) ῥωμ. τι λε΄ P. .

v Μ

+ιε΄, α΄, μ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι.ρωμ. ν΄, α΄ P. .

r M

*.. *..

..



..

ὅτι τὸ πραθὲν ὑπὸ τοῦ δημοσίου ἐὰν τοῦ δημοσίου πωλοῦντος

κρείττων ἡ αἵρεσις γίνεται





*..

ἐπὶ τῆς προτιμήσεως καὶ ὁ μάγιστρος

λ

P.?

οῦ

+κ ε΄ τ αὐ (= ν΄) P. 

〈P.?〉

P. .? P.?

τ(οῦ)

P. . r M P. .

202

Dieter Simon & Silvia Neye

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Σ .. 

ὅτι προτιμότερος ὁ πλησιάζων ι

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V



r M

—–

Σ ..

ὅτ ὁ πιπράσκων ἀκίνητον



 r M —–-

..

ὅτι εἰ τέσσαρες χρόνοι

ῥωμ\\ + βι.ῥωμ. ν΄, κ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ν΄, β΄ P. .

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ν΄, γ΄ P. .

v T

..

.. *.. .. *..

ἐφ’ οἷς ἔχω προτίμησιν ὅτι ἡ μὲν διὰ χρήσεως

ὁ δανείσας καὶ λαβὼν

..

*.. +.. = .. 

.. ..

.. = ..

οῦ

ῥωμ\\ +κ δ΄ τ αὐ P. 

ῥωμ\\+βι.ῥωμ. λη΄, θ΄ P. . λ

οῦ

+κ ε΄ τ αὐ (= ε΄, β΄) P. 

P. .

τ(οῦ)

τ(οῦ)

(= ν΄) r T P. . r T P. . v T 〈P.?〉 v T

+κε΄, ζ΄, κς΄ P. .

r T

+κε΄, α΄, κς΄ P. .

 r T

ἐὰν πρᾶγμα ἀλλότριον προτιμᾶται παρὰ τῶν ἐχόντων

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ ιθ΄, δ΄ P. .

r T

〈ὅτι〉 τοῦ Μελίου χρεωστήσαντος

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ νη΄, β΄ P. .

r T

+κε΄, α΄, μα΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ κς΄, α΄ P. .

v Μ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ κς΄, ς΄ P. .

v T

ἐὰν ὁ ὑποτεθεὶς οἶκος 

λ

P. .

+ιθ΄, α΄, νε΄ καὶ κγ΄, γ΄, ξα΄ P. .

ὁ δανειστὴς μέλλων

..

..

〈ὅτι〉 ὁ ἔχων ἀνακοίνωσιν

ὅτι ἐπὶ τῶν ἄλλων ἐκκλησιῶν

..

..

〈ὅτι〉 μερικῶς ἔχων τίς

P. .

ἡ χρονία νομὴ οὐκ ἀναιρεῖ ἐὰν δανείσῃ τίς τινι

ὅτι ἐπὶ τῶν προσωπικῶν ὅτι ὁ λαβὼν τὸ ἴδιον χρέος

P.? P.? P.?

P. .

λ

P. . P.?

οῦ

ῥωμ.\\ +κ ι΄ τ αὐ

P. .

τ(οῦ)

P. . (= κς΄) v T

P. .

203

Harmenopulos liest die Peira

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

P. . *.. *..

*.. *.. ..



..

ὅτι οἱ προγενέστεροι

ὅτι ἐν τοῖς συναλλάγμασι ἐφ΄ ὧν θεμάτων ἐάν τις χρεωστῶν

ἐὰν τὸ ἐνέχυρον ἐπώλησεν

*.. *.. = .. 

*..

*.. 

*..

..

.. = .. *..= .. ..

ὅτι ἐὰν παρά τινος τὸ αὐτὸ

ἐὰν ὑπόθωμαί σοι

ῥωμ\\ +κλ η΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= κς΄) v T P.  λ

οῦ

τ(οῦ)

ῥωμ\\ +κ ιβ΄ τ αὐ (= κς΄) P.  λ

οῦ

τ(οῦ)

οῦ

τ(οῦ)

ῥωμ\\ +κ θ΄ τ αὐ P.  λ

ῥωμ\\+κ ιγ΄ τ αὐ P. .

v T P. .!

(= κς΄) v T P. .! (= κς΄) v T P. .

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κς΄, β΄ P. .

r M

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κς΄, ιθ΄ P. .

r T

λ

οῦ

P. .

P. . τ(οῦ)

ῥωμ\\ +κ κ΄ τ αὐ P. .

(= κς΄) r T P. .

προτιμᾶται παρὰ τῶν ἐχόντων

+η΄, ιδ΄, ιθ΄ P. .

r T

ἐὰν προκομισθῇ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ κς΄, ζ΄ P. .

v Μ

ὅτι πάντες οἱ ἀνιόντες

fehlt in V

—–

oἱ παῖδες τρέφειν

Περὶ παίδων καὶ γονέων +λα΄,ς΄, ε΄ P. 

v T

Περὶ μεταθέσεως χρέους +κς΄, α΄, οβ΄ P. .

r Μ

ῥωμ\\ +βι. ῥωμ. νη΄, α΄ P. .

r T

+κε΄, ς΄, ιβ΄ P. .

v Τ

τότε γίνεται μετάθεσις

ὁ πατρίκιος ἔλεγε

〈ὅτι〉 ἡ περὶ τοῦ δανείου ἀγωγὴ + ἡ δὲ ὑποθηκάρια 〈ὅτι〉 γυνὴ ἐγγυωμένη βοηθεῖται

λ

οῦ

+ κ γ΄ τ αὐ

P. .!

P.?

P. . —–

〈P.?〉

P.?

P. . P.?

τ(οῦ)

v T P.?

204

Dieter Simon & Silvia Neye

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

(= κς΄, ζ΄) P. . ..

ἐὰν μέλλουσα γυνὴ

..

γυνὴ καταβάλουσα



*..

*..a

ὅτι κἂν ἄγραφος

ὅτι ἐπὶ τῶν ἀργυροπρατῶν 〈ὅτι〉 πολλή ἐστι διαφορὰ

*..

τὸ χωρὶς δήλης ποσότητος

.. *.. *.. 

*..

.. *..

*.. .. 

*..



*..

ὅτι ὁ ὀρφανικὸς τόκος 〈ὅτι〉 μετά τὴν τετράμηνον 〈ὅτι〉 ἑκατοστιαῖος τόκος ὅτι ἱερωμένος τόκους ὅτι τὸν ἐπὶ τριακονταετίᾳ

ὅτι ἐὰν ἀτελὴς γένηται 〈ὅτι〉 μετὰ τὸ συστῆναι τῶν προγαμιαίων δωρέων ἐάν τις δωρήσηται τῇ μνηστῇ

+ κλ δ΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= κς΄, ζ΄) P. .

v T

+ κλ ς΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= κς΄, ζ΄) P. .

v T

ῥωμ +κγ΄,α΄, δ΄ P. .

v M

+κγ΄, δ΄. δ΄ P. 

v Μ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ιθ΄, ιβ΄ P. .

r T

P.?

P.?

P.?

λ

οῦ

ῥωμ\\ +κ ιε΄ τ αὐ P. .

τ(οῦ)

〈P.?〉 P. .

(= ιθ΄) r T P. .

ῥωμ\\  P. .

r M

+θ΄, γ΄, πζ΄, πη΄ κ(αὶ) πθ΄ P. .

v T

 P. .

v T



v M

P.? P.? P.?

+κλ κ΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= κ΄, α΄) P. 

—–

v T 〈P.?〉

(αρά)

νε P. 

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ κε΄, ς΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +κη΄, γ΄, ζ΄ P. 

r T

〈P.?〉

λ

οῦ

P. . 〈P.?〉

τ(οῦ)

ῥωμ\\ + κ δ΄ τ αὐ γ΄)

(=κη΄, r T 〈P.?〉

205

Harmenopulos liest die Peira

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

P.  *..

ὅτι ἐὰν δωρεὰν τινὰ



*..

πᾶσα γυνὴ ὀφείλει ἐνιαυτὸν

ῥωμ\\ + π(ερὶ) ἀφηλίκων P. .

v T

+μη΄, α΄, κς΄ P. 

r Τ

P.? 〈P.?〉

..

εἰ μὲν εὐλόγως ὁ ἀνὴρ

+ιη΄, ζ΄, α΄ P. 

r/v Τ 〈P.?〉

..b

ἡ τεκοῦσα ἐν τῷ πενθίμῳ

+κα΄, β΄, ε΄κ(αὶ) κη΄, θ, ιζ΄ P. 

v Τ 〈P.?〉

..

〈ὅτι〉 εἰ ὁ ἀνὴρ πόῤῥω

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, νγ΄ κ(αὶ) v T βι τ(ῶν) βασιλ(ικῶν) κη΄, τι ζ΄ P. . P. .

*..

ὅτι εἰ χρῆσιν μόνην

+κη΄, ιβ΄, ζ΄ P. 

r M

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κδ΄, ιδ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄ κδ΄ P. .

v T

ῥωμ\\ +κλ ιη΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= κε΄) P. .

v T

ὅτι περὶ τοῦ τρίτου γάμου



v T —–

αὔξησιν ἐνταῦθα καὶ μείωσιν

ῥωμ\\  H:—P. .

v M —–

ῥωμ\\ +κη΄, θ΄, β΄ P. 

r Τ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, λ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +κλ λθ΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= κε΄) P. . 

r T

ῥωμ\\ +κθ΄, ε΄, μα΄ P. 

 r T

* ..

ὅτι καὶ ἡ ἐντὸς τοῦ πενθίμου

*..

ὅτι ὁ νόμος τὰς δευτερογαμούσας

*..

..

ὅτι ἡ δευτερογαμήσασα γυνὴ

 

*Σ ..



*.. ..

ὁ ἀνὴρ παραλαμβάνων 〈ὅτι〉 ἐπὶ ὑποσχέσει προικὸς

..

〈ὅτι〉 ἀπὸ ψιλῆς ἐπαγγελίας



*..

τὴν προῖκα ἡ ἀρίθμησις

〈P.?〉 P. . P. .

P. .

P.? 〈P.?〉

P. .

P. . 〈P.?〉

206

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*..

+τ(οῦ) μικρ(οῦ) κα(τὰ) στοιχ(εῖον) P. 

 r Μ

+βι.ῥωμ. θʹ, ϛʹ P. 

r T

*..

ὁ κατὰ πλάνην νομίσας ὅτι οἱ ἥττονες προῖκα

〈P.?〉 P. .!

..

〈ὅτι〉 ἐὰν ἐν συνεστῶτι τῷ γάμῳ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, ε΄ κ(αὶ) r T βι βασιλ(ικῶν) λ΄, ις΄, δ΄ P. . P. .

..

〈ὅτι〉 ἡ γυνὴ οὐ μόνον

ῥωμ\\+βι.ῥωμ. κε΄, ιβ΄ κ(αὶ) Ιουστινιαν(οῦ) νε(αρά) β΄ P. .

v T

ῥωμ\\+βι ῥωμ. κε΄, ζ΄ P. .

r Τ

..

ὅτι ἡ γυνὴ ἐν τούτῳ

*..

*..

..



*.. 

*..



*.. ..

καὶ ἐν ταῖς ὑποθήκαις

ἐὰν ἐπηγγείλατο ἡ γυνὴ

ἐὰν υἱὸς ἔχων γονεῖς ὁ πατὴρ καὶ ἡ μήτηρ οὐ μόνον οὐκ ἀναγκάζεται

ὅτι γυνὴ μετὰ τοῦ ἀνδρὸς 〈ὅτι〉 γυνὴ ἐπιζητήσασα

λ

οῦ

τ(οῦ)

+κ λ΄ τ αὐ (= βι.ῥωμ. τι κδ΄) P. 

P. . P. . v T P. .!

+κλ λα΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= βι.ῥωμ. v τι κδ΄) Μ P. 

P. .!

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κδʹ, αʹ P. .

v M

P. .

ῥωμ\\ +βι. ῥωμ. κεʹ, οζʹ P. 

v M

P. .!

λ

οῦ

τ(οῦ)

+κ πϛʹ τ αὐ (= βι. ῥωμ.τι κεʹ ) P. 

r Μ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κεʹ, ϛʹ P. 

r M

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κδ΄,ι΄ P. .

v T

P. .! P. .! P. .

*..

ὅτι διὰ πέντε μόνον αἰτίας δημεύεται

ῥωμ\\ +ξβ΄, νβ΄, γ΄ κ(αὶ) ῥωμ. r M κεʹ, λεʹ P. . P. .

..

〈ὅτι〉 ἐὰν γυνὴ ἀπροικὸς

ῥωμ\\  P. .

v M

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κδʹ,γʹ κ(αὶ) κε΄, οαʹ

v T P. . / P. .

*..

ὅτι ἐὰν πατὴρ προικίσῃ

P.?

207

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P. . 

*..

*.. b

*..

ὅτι διηνεκής ἐστιν ἡ τῆς προικὸς ἀπαίτησις ὅτι οὐ χρόνῳ περικλείεται

*.. ..

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κδʹ, ιβ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +ῥωμ. κεʹ, νζ΄ P. .

r T

+τοῦ αὐτ(οῦ) (= κδ΄. δ΄, ϛ΄) P. 

v M

ὅτι καὶ μανίας ἐπιγενομένης

νεαρὰ τοῦ κυροῦ Λέοντος, ρια΄καὶ ριβ΄

v/ —– r T

〈ὅτι〉 ἐλεγχθέντος τινὸς ὡς ἀπεκάρη

ῥωμ\\ +βι. ῥωμ. κε΄, λδ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι. ῥωμ. μθ΄, γ΄ P. .

r M

ῥωμ\\ +βι. ῥωμ. ιδ΄, ιζ΄ P. .

v Τ

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ιδ΄, α΄ P. .

v Τ

ῥωμ\\+βι.ῥωμ. ιδ΄, γ΄+περὶ γυναικῶν P. 

v M

+κλ νγ΄ τοῦ αὐτ(οῦ) θέ(μα), δ΄ (= λθ΄, α΄) P. 

a r/v T

ὅτι τὸ ὑπόβολον οὐ μετὰ τὸν γάμον

〈ὅτι〉 ἐάν τις ἐν τῷ καιρῷ τοῦ γάμου 〈ὅτι〉 ἐάν τις πολλὰ εἰπὼν



*.. *..

*..



*..

P. .!

r M

〈ὅτι〉 ἐπὶ μὲν τῇ προικὶ

..

τ(οῦ)

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κεʹ, ογ΄ P. 

ἐπαγγείλατό τις τῇ θυγατρὶ

..

..

οῦ

v T

〈ὅτι〉 πᾶσα γυνὴ ἐν τοῖς ἐξωπροίκοις



λ

v T

ῥωμ\\ +κ ογʹ τ αὐ (= κεʹ) P. 

.. = ..

*..

ῥωμ\\ +κλ οβʹ τοῦ αὐτ(οῦ) (=κεʹ) P. 

ἐάν τις διαθήκην γράψας ἐὰν συμβῇ γυναῖκα ἐγκύμονα

ὅτι πενταετίᾳ ἀναιρεῖται

P. .! P. .! P. . P. .

〈P.?〉

ε(αρὰ)

ὅτι εἴπερ οὐκ εἰσὶν + οὕτω γὰρ καὶ ὁ ῥωμ\\ +με΄, ε΄, ν ριη΄ νόμος φησὶν καὶ ὁ μάγιστρος ἔκρινεν κ(αὶ) ριζ΄ κ(αὶ) ῥωμ. μη΄, β΄ P. . schol.

P. .. P. . P. . P. .

P. .

〈P.?〉 r M P. .

208

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Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

*..a

τὰ αὐτὰ P. 

r. M

+βι. ῥωμ. μη΄, ι΄ P. .

r M

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μη΄, ε΄ P. . (=.)

r M

+μδ΄, ζ΄, δ΄ P. 

v T

 P. 

v T

+με΄, ε΄, ιε΄ P. 

v M

+με΄, α΄, λγ΄ P. . / .

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μη΄, α΄ P. .

r T

+με΄, ς΄, ε΄ P. 

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. νδ΄, γ΄ P. .

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μα΄, ε΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μα΄, ζ΄ P. .

r T

ῥωμ\\ +ε΄, γ΄, θ΄ P. .

r M

ὅτι ἀναγκαίως καὶ ὁ παῖς ‐ὡς καὶ ὁ μάγιστρος ἔκρινεν

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, ϟγ΄ P. .

r T

〈ὅτι〉 καὶ πάλιν· θυγατρὸς ἀτέκνου τελευτησάσης

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, ϟε΄ P. .

v Τ

*..

ὅτι οἱ ἀνεψιοὶ τοῦ τελευτήσαντος 〈ὅτι〉 ἀδιαθέτου τινὸς τελευτήσαντος

*..

ὅτι καὶ ὀγδόου βαθμοῦ

*..

ὅτι ἐξ ἀδιαθέτου

*..

ὅτι ὁ τῆς τριακονταετίας



*.. ..

νόθος παῖς γενόμενος 〈ὅτι〉 συγκλητικοῦ γυνὴ

.. = ..

〈ὅτι〉 τῶν ἀδιαθέτως τελευτώντων

*..

ὅτι καὶ οἱ ἐξ ἀπροίκου

..

〈ὅτι〉 ὅτε τίς καταλείψει

..

〈ὅτι〉 οὐ δύναται δίδοσθαι

..

〈ὅτι〉 εἰ καὶ μετὰ τελευτὴν

*..

〈ὅτι 〉 καὶ γυναικὸς διαζευχθείσης

*.. 

*..



*..



*..

P. . P. . 〈P.?〉 〈P.?〉 P.? P.? P. . 〈P.?〉 P. . P. . P. . P.? P. . P. .

ἐν δὲ τῷ περὶ κληρονομίας ἀριδήλως ῥωμ\\  τοῦτο φηςὶ διὰ τοὺς νόθους P. .

v M

καὶ ἐν τῷ περὶ διαθηκῶν· 〈ὅτι〉 υἱὸς τελευτῶν

r Μ v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. H: βι ῥωμ(αϊκὸν) τι ιδ΄, κλ ιβ’ P. .

〈P.?〉

P.?

P. .

209

Harmenopulos liest die Peira

Fortsetzung Hexabiblos Incipit

..

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

καὶ Ἰουστι(νι)αν(οῦ) διάταξις· ὀφείλειv H: Ἰουστιάνιος τὸν ἐμμαγκίπατον P. 

v T

ὅτι καὶ οἱ ἀπελεύθεροι

+με΄, α΄, ις΄ P. 

v T

+με΄, ε΄, θ΄ P. 

v T

V: H: P. .

v M v T P.?

*Σ .. 〈ὅτι〉 καὶ ὁ συντεμὼν τὰς νεαράς

V: H: P. .

v Μ v T P.?

*..

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μα΄, θ΄ P. .

r T

+μα΄, δ΄, κ΄ P. 

v T

+κη΄,ιδ΄, ιζ΄, ε΄ P. 

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. μδ΄, ιβ΄ P. .

r T

*.. *..

ὅτι οἱ πορνογενεῖς





*Σ ..

〈ὅτι〉 τοῦτον τὸν νόμον οὕτως ἡρμήνευσεω ὁ μάγιστρος

〈ὅτι 〉 ἔχων τίς γυναῖκα

*..

ὅτι τὰ περὶ φαλκιδίου

..

ὅτι ἐκεῖνος μόνον τῶν ἀδελφῶν 

*..

〈ὅτι 〉 ἐλεγατεύθησάν τινι ζῶα

〈P.?〉 〈P.?〉 〈P.?〉

P. . 〈P.?〉 〈P.?〉 P. .

..

ὅτι ἡ ἐπιτροπὴ εἰς κληρονόμους

 P. .

a r T P.?

*Σ ..

τοῦτο τὸ κεφάλαιον οὕτως ὁ Βέστης ἡρμήνευσεν

 P. . 

a r M P.?

*..

δήλῳ πράγματι ἢ αἰτίᾳ

+λζ΄, β΄, ιβ΄ P. .

a r T P.?

*Σ ..

τοῦτο τὸ κεφάλαιον οὕτως ὁ μάγιστρος ἡρμήνευσεν

 P. .

r M

ὅτι ἡ ἀπογραφὴ τῶν πραγμάτων

+λε΄, ιδ΄, ϛ΄ κ(αὶ) λζ΄, ζ΄, α΄ κ(αὶ) λη΄, γ΄, λϛ΄ P. 

v T

+γ΄, α΄, ια΄ P. 

v T

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. ιϛ΄, ια΄ P. .

v M

ῥωμ\\

v T P.?

*..

*..

ὅτι οἱ ἐπίσκοποι καὶ οἱ μοναχοὶ 

*..a



*..

ὅτι ἐκ συνηθείας ἐπὶ τετραετίαν εἰ μὴ πιστῶς διοικήσουσιν

P.?

〈P.?〉 〈P.?〉 P. .

210

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Fortsetzung Hexabiblos Incipit

Inskription/ Druckort (Zach.)

Fol. T: Text M: Standort Rand nach V

+ λζ΄, ζ΄. δ΄ P. .. *..

ἐὰν πολλοὺς ἐπιτρόπους

ῥωμ\\  + ιθ΄, ια΄, νζ΄ P. ..

v T

v / r T 〈P.?〉

P.?

..

ὅτι ἐὰν ἐπίτροπος φθείρῃ

 P. 

*..

〈ὅτι 〉 ὁ δὲ μάγιστρος ἔλεγε

ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. κε΄, ιθ΄ κ(αὶ) v / βι. τ(ῶν) βaσιλ(ικῶν) β΄, ζ΄ r T P. . P. .

Σ ..

ταύτην δὲ τὴν μοιχευθεῖσαν γυναῖκα

 P. 

r Μ

+ κη΄, β΄, ζ΄ P. 

r T

ῥωμ\\  P. .

r M

〈ὅτι 〉 ἐὰν ἐπὶ μοιχείας γυναικὸς

fehlt in V P. .

—–

—–

..

ὅτι κολάζεσθαι δεῖ καὶ τοὺς ἐν ἀξιώματι φονεῖς

—– P. 

—–

—–

..

〈ὅτι 〉 ὅταν μετὰ πλήθους ἀφίκεταί τις + κλ β΄ τοῦ αὐτ(οῦ) (= βι ξ΄, τι νη΄) P. .



*..



*.. ..



ὅτι τὴν μοιχευθεῖσαν 〈ὅτι 〉 ἐπὶ τῆς μοιχευθείσης

〈P.?〉 〈P.?〉 P.?

r T P.?

Anmerkungen zu dieser Übersichtstabelle: 1) Legende: ῥωμ\\

Die zitierte Stelle wurde auf dem Freirand mit diesem Kürzel gekennzeichnet. Die Kennzeichnung wurde in der Regel zum Zeitpunkt der Niederschrift des Fließtextes, fallweise zum Zeitpunkt als ein Scholion der Klasse A (Fögen [wie Anm. ] []) nachgetragen wurde, angebracht. ῥωμ\\ +βι.ῥωμ. Der Revisor hat auf dem Freirand neben der ersten Kennzeichnung α΄, β΄ eine mit + abgesetzte, zweite Kennzeichnung eingefügt. Unsere Verkürzung βι.ῥωμ. α΄, β΄ steht in der Liste für ἀνάγνωθι βιβλίον ῥω-

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μαϊκόν, τίτλον α΄, κεφάλαιον β΄, regelmässig geschrieben als ἀνά(γνωθι) βι(βλίον) ῥωμ(αϊκόν) τί(τλον) α΄, κ(εφά)λ(αιον) β΄. + α΄, β΄, γ΄ Das Kürzel steht für ἀνάγνωθι βιβλίον α΄, τίτλον β΄, κεφάλαιον γ΄, bzw. bzw. α΄, β΄, γ΄, δ΄ ἀνάγνωθι βιβλίον α΄, τίτλον β΄, κεφάλαιον γ΄, θεμα δ΄ regelmässig geschrieben als ἀνά(γνωθι) βι(βλίον) α΄, τί(τλον) β΄, κ(εφά)λ(αιον) γ΄ bzw. ἀνά (γνωθι) ι(βλίον) β α΄, τί(τλον) β΄, κ(εφά)λ(αιον) γ΄, θέ(μα) δ΄ und als Basilikenreferenz vom Revisor mit + angebracht. κ κ(εφά)λ(αιον) / κ(εφά)λ(αια) gefolgt entweder von τὸ αὐτὸ oder τοῦ αὐτοῦ oder τῶν αὐτῶν, je nachdem ob der Revisor signalisieren wollte, dass er dasselbe, vorher zitierte Kapitel, denselben Titel oder dasselbe Buch (+ Titel) als Herkunftsort ausfindig gemacht hat. 〈ὅτι〉 Zu Dokumentationszwecken eingefügt, wenn ein in L überliefertes Kapitel der Peira mit einem in V fehlenden ὅτι beginnt; bedeutet also nicht, dass ὅτι unseres Erachtens in der Überlieferung der Hexabiblos zu ergänzen wäre. Schließlich kann der Ausdruck auch gelegentlich von Harmenopulos kassiert worden sein, was vor allem dann nahelag, wenn der Peiratext nach dem ὅτι mit einer konditionalen Wendung fortfährt, was dem juristischen Stilgefühl einiges abverlangt. H Haenelianus, Heimbachs Sigle für den seinerzeit im Besitz des Hofraths und Professors Gustav Hänel ( – ) befindlichen Lipsiensis  (siehe RHBR Nr. ). Die Sigle wurde beibehalten, um Irritationen im Hinblick auf die Zitate bei Heimbach zu vermeiden. H. Hexabiblos (ed. Heimbach) Hb. Karl Wilhelm Heimbach Hbh. Gustav Ernst Heimbach L Laurentianus Plut. . V Vaticanus gr. Ottobonianus  Peira, Titel , Kapitel ; Text steht nicht in der Ausgabe der Peira P..; P. Σ Scholion zur anschließend genannten Stelle auf dem Freirand des entsprechenden folium. * Stelle ist für die Restitution, Interpretation, Verbesserung des Peiratextes von Belang  Inskription nicht vorhanden oder unleserlich In der 5. Spalte ist die Zitierung der Peira nach Titel und Paragraph so notiert, wie in V angegeben, falls das Kapitel in der Peira vorhanden ist, z. B. P. 41.9.Wenn die fragliche Stelle in unserer Peiraausgabe nicht enthalten ist, wurde die in V vorhandene Stellenangabe mit Ausrufungszeichen versehen, z. B. P. 25.73! Wenn das fragliche Kapitel sowohl in der Peiraausgabe als auch in V vorhanden ist, in V aber ohne Stellenangabe, haben wir ein Fragezeichen gesetzt, also P.?; wenn wir aufgrund der erörterten Indizien unterstellen, dass eine Stelle aus V eine verlorene Peirastelle ist, deren Position

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hypothetisch festgestellt werden müsste, dann haben wir 〈P.?〉 gesetzt; wenn uns die Zugehörigkeit zur Peira fraglich, aber möglich scheint, haben wir 〈P.??〉 benutzt. 2) Der Peiratext beginnt in 74.1 ebenfalls mit ὅταν. Für den Syntaktes war dieser Beginn selbstverständlich, da er hier sein Kapitel nicht mit einem Sachreferat, sondern mit dem Zitat einer Basilikennorm eröffnet, bei der ein Anfang mit ὅτι naturgemäß befremdlich wäre. Entgegen dem ersten Eindruck handelt es sich also nicht um den in Anm. 1 erwähnten Sachverhalt, der an eine Weglassung durch Harmenopulos denken ließe. 3) Heimbach hat (H fol. 11r folgend) den Text als Satz 2 von H. 1.1.30 gedruckt. Nach V handelt es sich um ein Scholion zu dieser Stelle, das der Erläuterung des Ausdrucks ἀντιγραφή in 1.1.30 dienen sollte. Die Notiz stammt von Harmenopulos und hat ihren Fundort vermutlich nicht in der Peira. Dieser ist vielleicht in einem nicht überlieferten SBM-Scholion oder der SMin-Überlieferung (siehe SMin B 43) zu suchen (vgl. Fögen [wie Anm. 1] [1981], 279). Herkunftsort dürften Basilikenscholien (vgl. die vom Revisor korrekt annotierten BT-Stellen und B. 2.6.9) sein. In den glossae nomicae des Charles Labbé (Veteres glossae verborum iuris etc. Paris 1606) ist die Stelle jedenfalls (p. 10) genau verzeichnet. Sie gehört zu Fögens Scholienklasse B, ist aber dort nicht zitiert. Genaueres zur Frage, wo der Fundort der glossae nomicae für Harmenopulos gelegen haben könnte, bei Fögen (wie Anm. 1 [1981], 27981). 4) In V ist keine inscriptio vorhanden; H hat den Text ebenfalls (auf fol. 11r.) in margine, mit einem Zeichen, dass er vor 1.1.39 zu setzen sei; eine inscriptio ist nicht vorhanden. Hier fehlt das ὅτι, weil Harmenopulos, bevor er die Norm aus der Peira übernehmen konnte, die vom Syntaktes (als an ihn ergangene Aufforderung des Eustathios) referierte Phrase, für seine Zwecke umformulieren musste: aus ὁ μάγιστρος ἀποδεξάμενος καὶ ἐμὲ τῆς ἐρωτήσεως παραγγείλας προσέχειν κτλ. wurde richtig παρήγγειλεν ὁ μάγιστρος οὕτω· προσέχειν κτλ. 5) Der Revisor hat bei dieser Stelle vermerkt: κλ τὸ αὐτό, womit H. 1.2.13 als Teil von 1.2.12 bezeichnet wird. H. 1.2.12 wird in V als ζ΄, ιη΄, ιη΄ gekennzeichnet (cf. Scheltema, B. 7.18.19 [= BT 399/17– 21]). Die Basilikenstelle ist mit SBM A 62.8 identisch, beide Stellen (B und SBM) sind nicht identisch mit H. 1.2.12, die Entleihung durch Harmenopulos aus B/SBM also nicht naheliegend. Die ὅτι-Stelle H. 1.2.13, die in V im Text steht und als Teil von H. 1.2.12 bezeichnet wurde, findet sich sachlich, aber nicht wörtlich identisch als Scholion (a) bei SBM A 62.8. Harmenopulos müsste sie umstilisiert haben. Er und (oder: Er als) der Revisor scheinen Scholion (a) als Textbestandteil von SBM A 62.8 gesehen zu haben. Die ὅτιStelle dennoch als Peira-Stelle in Anspruch zu nehmen, würde bedeuten, Σ(a) SBM A 62.8 als aus der Peira geschöpft anzusehen, was freilich auch nicht unmöglich ist.

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6) Heimbach hat zu 1.2.15 (38 Anm. m), nur (? vielleicht Druckfehler) nach Cuiacius und Salmasius, die inscriptio βιβ. ιδ΄, τι. α΄, κεφ. θ΄ notiert. Danach stellt er fest: Hoc thema in H scholii marginalis locum obtinet, in contextu non reperitur. Das trifft zu. H (fol. 12v) inskribiert βι ιδ΄, τι α΄, κλ ιθ΄ κ(αὶ) κθ΄. Keine Stelle passt zum edierten BT. H. 1.2.15 steht wortgleich in L 47.4, in B. 22.1.74 (73) und in der EpanA XI.17. In der SBM ist sie nicht überliefert, was für Entnahme aus der Peira spricht. Fögen (wie Anm. 1 [1981], 26431und 27876) unterstellt dies kommentarlos. Sie hat die Stelle vermutlich als Scholion in H gesehen und die immerhin erwägenswerte Alternative EpanA XI.17 entweder übersehen oder verworfen. Das ὅτι fehlt hier, weil es sich bei dem Zitat um eine durch die Peira vermittelte Basilikenstelle handelt, die dort ebenfalls kein ὅτι enthielt. Diese Konstellation wird im Folgenden nicht mehr gesondert artikuliert. 7) Herkunftsort der Stelle ist B. 22.1.80 (= C. 4.21.22). Die Synopsis A 42.14 gibt B. 22.1.77 an, hat aber im Übrigen denselben Text wie B. 22.1.80. Beide Stellen kommen als Fundorte nicht in Betracht, es ist an die Peira zu denken. Nach H lautet der Text folgendermaßen: ὅτι (H.:τότε) καθ’ ἑτέρου (H: ἕτερον) ἀναγκάζεταί τις προκομίσαι δικαιώματα τὰ ἑτέρῳ (pro τὰ ἑτέρῳ H.: ἑτέρῳ τινὶ habet) συμβαλλόμενα, ὅτε μὴ βλάπτεται αὐτὸς προκομίζων· καθ΄ ἑαυτοῦ δὲ οὐδαμῶς. ([Die Konstitution sagt,] dass jemand gezwungen wird, gegen einen Anderen Urkunden vorzulegen, die einem Dritten nützen, soweit dies den Vorlegenden selbst nicht schädigt, gegen sich selbst aber [wird die Vorlage] niemals erzwungen.)

8) H hat lediglich die Inskription περὶ γυναικ(ῶν). Die Stelle stammt mit größter Wahrscheinlichkeit aus der Peira. 9) Die (inskriptionslose) Stelle stimmt mit H. 1.3.41 bis auf die Ersetzung von ἐγκληματικά durch ἐγκλήματα überein. Sie hat ihren Herkunftsort in Β. 60.41.47 (nebst Scholien, siehe BS 3793/22 ff.), vielleicht auch den Rhopai (Sitzia, 38.7). Der Fundort dürfte jedoch die Peira gewesen sein, zumal in H am Rande vermerkt ist: βι. ῥωμαϊκόν κτλ. 10) Herkunftsort ist Β. 60.37.3; Fundort die Peira. 11) Harmenopulos hat hintereinander 3 Sentenzen zur ἀγωγὴ περὶ βίας zusammengestellt, die Heimbach als H. 1.3.33, H. 1.3.34, H. 1.3.35 gedruckt hat. H. 1.3.35 hat Harmenopulos der Synopsis Minor (SMin B 57) entnommen. In V steht der Text am Rand von fol. 10r als Scholion zu H. 1.3.33, gefolgt von H. 1.3.34 als zweitem Scholion. H. 1.3.34 geht auf NovLeo 110 zurück; der Fundort ist unbekannt. H. 1.3.33 spiegelt vermutlich Peira 42.20 wider, auch hier ist der Fundort nicht bekannt. Die Peira kommt wohl kaum in Betracht, aber als Testimonium für 42.20 ist der Text geeignet.

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12) Als Herkunftsort ist am Rande richtig B. 7.5.81 angegeben. Als Fundort kommt SBM Α 26.1 (= BT 344/16 – 21) in Betracht. Wegen des ὅτι diesen in die Peira zu verlegen, ist wohl etwas leichtfertig, denn auch die SBM beginnt mit ὅτι. 13) Die Stelle stimmt mit 1.2.39 bis auf die Ersetzung von ἐγκλήματα durch ἐγκληματικά überein. Als inscriptio notieren V und H (fol. 19v): ξ΄, λα΄, ιγ΄. Es gilt Heimbachs Bemerkung (62 Anm. c): quod non quadrat; siehe oben Anm. 6. 14) ὅτι fehlt, weil von P. 38.2 (ὅτι έπώλησέ τίς τινι βλάττιον κτλ.) nur der letzte Satz kopiert wurde. 15) Ohne Satz 2 von 3.5.90 (siehe dort). 16) Eine jener nicht gerade häufigen Stellen, die ohne ein Normzitat zu sein, auch in der Peira – wie es scheint nicht ohne Grund – nicht mit ὅτι beginnen. So lässt der Syntaktes beispielsweise die erste, den Titel eröffnende Norm gern nicht als Referat erscheinen. 17) Zu ὅτι vgl. Anm. 16. 18) Der Revisor hat zweimal angesetzt, um seine Inskription hinter dem ῥωμ\\ der Haupthand anzubringen. Nach dem ersten Anlauf hat er zunächst den Fundort Peira 33.1 eingetragen und dann den Herkunftsort („unrichtig“) vermerkt. 19) Herkunftsort ist die Summe(?) B. 60.49.1 aus D. 47.17.1. Fundort kann schwerlich die SBM A 59.1 sein, die ganz mit B. 60.49.1 übereinstimmt und auch Att. 35.178 kommt nicht in Betracht. Der Text von H. 1.4.21 ist stark verändert und erweitert und schmeckt durchaus nach den dogmatischenn Erläuterungen des Syntaktes. Er lautet (nach V fol. 12r): ἀπὼν τίς οὐ καταδικάζεται μεγάλῳ ἐγκλήματι, ἀλλὰ γίνεται ἀναζητούμενος διὰ γραμμάτων· ἀφ’ οὗ δὲ γνῷ, τὸν ἐνιαυτὸν ἔχει πρὸς τὸ ἑαυτὸν καθᾶραι· καὶ ἐὰν εἴσω τοῦ ἐνιαυτοῦ ἔλθῃ καὶ ἀσφαλίσηται ἢ ἀποθάνῃ, οὐ δημεύεται ἡ οὐσία αὐτοῦ, ἀλλὰ τοῖς κληρονόμοις ἁρμόζει. Εἰ δὲ εἴσω ἐνιαυτοῦ διαστήματος μὴ βουληθῇ παραγενέσθαι ἐν τῷ δικαστηρίῳ, καὶ τὰ πράγματα αὐτοῦ δημεύεται, καὶ αὐτὸς εὑρεθεὶς αὐστηροτέρᾳ ἀποφάσει ὑποβάλλεται. Εἰ δὲ καὶ ἐλέγχοις φανεροῖς καὶ ἀποδείξει διαυγεῖ τὴν ἀθώωσιν τὴν ἰδίαν καθᾶραι σπουδάσει, μηδὲν ἧττον αἱ ὑποστάσεις αὐτοῦ παρὰ τῷ δημοσίῳ μενέτωσαν. (Wenn jemand abwesend ist, wird er wegen eines schweren Verbrechens nicht verurteilt, sondern er wird mittels Aushang gesucht, sobald er aber informiert ist, hat er ein Jahr, um sich [vom Verdacht] zu reinigen. Wenn er innerhalb dieses Jahres kommt und Sicherheit leistet oder stirbt, dann wird sein Vermögen nicht beschlagnahmt, sondern steht seinen Erben zu. Wenn er allerdings innerhalb einer Jahresfrist nicht vor Gericht erscheinen will, wird sowohl seine Habe beschlagnahmt und er selbst, wenn er ergriffen wird, einem strengeren Urteil unterworfen. Wenn er sich aber bemüht durch evidente Bekundungen und offenkundigen Beweis seine Unschuld darzulegen, dann bleibt nichtsdestoweniger sein Vermögen beim Fiskus.)

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20) Herkunftsort ist die Summe B. 60.51.5 (aus D. 48.19.5), wie der Revisor richtig bemerkt hat. Die SBM (K 5.15) hat genau denselben Text. In H. 1.4.22 fehlt im Hinblick auf diese beiden Texte lediglich der Satz κάλλιον γάρ ἐστιν – bis – δικάζεσθαι (BT 3079/11). Insofern ist die Lage nur auf den ersten Blick mit der bei Anm. 16 geschilderten identisch. Das knappe moralische Urteil könnte nämlich ebensogut der Syntaktes aus der von Eustathios zitierten Norm B. 60.51.3, wie der in dieser Hinsicht vergleichbar arbeitende Harmenopulos, aus der SBM K 5.15 genommen haben. Auch die Zusammenstellung der beiden materiell zusammengehörigen Normen könnte von beiden Juristen bewerkstelligt worden sein, so dass der Fundort, da für die Peira nur noch die Reihe H. 1.4.19 – 21 spricht, letztlich offenbleiben muss. 21) Der Herkunftsort ist vom Revisor richtig mit B. 9.1.28 + B. 9.1.32.3 (bei uns 9.1.33.5) bzeichnet. Die beiden Stellen sind sich in SBM E 9.8 und SBM E 9.9 zwar nahegekommen, aber als Fundort kann die SBM deshalb kaum bezeichnet werden. Auch die EclBas 9.1.28 kommt nicht in Betracht. Als nicht schlecht geratene Regel des Syntaktes wäre das Kapitel dagegen durchaus plausibel. Fol. 13v: ὅτι κατὰ ψήφου παντὸς δικαστοῦ μετὰ τὴν ἀνάγνωσιν ταύτης ἔκκλητος δίδοται ἐντὸς δέκα ἡμερῶν. κατὰ δὲ ψήφου βασιλέως ἢ συγκλήτου οὐ δίδοται ἔκκλητος. (Gegen das Urteil eines jeden Richters kann nach der Verkündung desselben innerhalb von 10 Tagen appelliert werden; gegen ein Urteil von Kaiser oder Senat gibt es keine Appellation.)

22) Auf fol. 14r findet sich ein Scholion, das Heimbach (85 Anm. u) als zu 1.4.46 gehörig ausgewiesen und gedruckt hat. Es würde wohl besser zu 1.4.45 passen, ist aber weder inskribiert noch mit irgendeinem Zeichen versehen, d. h. es gehört zu den von Fögen als „Scholiengruppe C“ bezeichneten Texten, die „weder mit einem bestimmten Wort im Haupttext verbunden, noch an einer bestimmten Stelle in der Abfolge der Hexabibloskapitel eingewiesen werden“ (Fögen [wie Anm. 1] [1981], 165). Es lautet: ὅτι καὶ οἰ ἄρχοντες τοὺς ἐξ οἱουδήποτε δικαστηρίου οὐκ ὀφείλουσι συγχωρεῖν λαμβάνειν τί καθ΄ οἱονδήποτε τρόπον, οὐδὲ ἐν ὀνόματι συνηθείας, δωροδοκεῖσθαι τούτους ἐᾶν λήμμασιν. (Dass die Gerichtsherren den aus einer beliebigen Gerichtsbarkeit [kommenden Richtern] unter keinen Umständen gestatten dürfen, etwas anzunehmen, und es auch nicht im Namen einer Gewohnheit zulassen dürfen, dass diese mit unlauteren Vorteilen bedacht werden).

Der inhaltlich einfache Text würde eine überlieferungsgeschichtliche Spezialstudie verdienen. Der Kern des Textes (bis ἐν ὀνόματι συνηθείας) stammt jedenfalls aus der Eisagoge 7.1, wo allerdings Zachariä bereits eine Fortsetzung mit δωροδοκεῖσθαι λήμμασιν in der Ausgabe von Leunclavius notiert hat (Zepos, IGR II, 248 Anm. 2). In der EpA (5.11) und der SMin (A 59) erscheint der Eisagoge-Text dann wieder ohne diesen Zusatz, um bei V in dieser Form, die teilweise von der versio vulgata (Fögen) des Harmenopulos variiert wird, wieder zu erscheinen.

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23) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 24) Herkunftsort dieser Stelle ist jedenfalls B. 60.50.9.1. Als Fundort kommt SBM Z II 4 in Betracht, ein Kandidat der freilich nicht besser ist als SMin B 33. Weit weniger wird man an SMin M 66 denken wollen, aber der bei den Spitzenkandidaten fehlende Erläuterungsteil zum Alter, der nach einem Antezessor schmeckt (siehe SMin M 66), würde nicht schlecht zum Syntaktes der Peira passen. 25) Der Text ist in V doppelt überliefert, einmal mit und einmal ohne Hinweis auf die Peira; auf 16r fehlt das ὅτι. 26) Herkunftsort der Stelle ist B. 21.1.10, Fundort P. 30.47; die Anordnung der Inskriptionen ist singulär. 27) Herkunftsort der Stelle ist zweifellos B. 22.3.1 (= N. 49.2). Dass Fundort der Stelle SBM B 5.1 sein könnte, ist jedoch sehr unwahrscheinlich, denn SBM B 5.1 ist vollkommen identisch mit B. 22.3.1 (BT 1067 /4– 1068/11), während H. 1.8.10 ein stark epitomierter Auszug aus diesen Texten (genauer: BT 1067/4– 1068/7) ist. Da EpanA den Text nicht enthält, ist durchaus die Peira in Betracht zu ziehen. 28) Die Basilikenreferenz auf B. 22.3.1 ist mit unseren Ausgaben nicht vereinbar; es mag aber sein, dass der Revisor ein Basilikenscholion als Herkunftsort (vgl. z. B. BS 7 zu B. 22.3.1) vor Augen hatte. 29) Die Hypothese, dass es sich hier um eine verlorene Peirastelle handelt, beruht auf den beiden freilich ihrerseits prekären Annahmen, dass die Stellen mit ὅτι prinzipiell der Peira zuzuordnen sind einerseits und der Beobachtung, dass Harmenopulos gern blockweise zitiert andererseits und drittens auf der Feststellung, dass Tantalos eine Alternative nicht finden konnte. 30) Titel 22.4 ist als Herkunftsort für diese Norm akzeptabel. Als Fundort kommt aufgrund von Überlegungen, wie sie in Fussnoten 14– 16 angestellt wurden, die Peira in Betracht. 31) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 32) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 33) Das Scholion ist in V unleserlich inskribiert. Nach Heimbach steht es nicht nur in H (fol. 33r), sondern auch in C. Es lautet (nach V): Ψῆφον ἐρρωμένην τὴν ἐκκλήτῳ δοκιμασθεῖσάν φησὴν ἢ τὴν μὴ ἐγκλητευομένην διὰ τὸ παρελθεῖν τὸν χρόνον τῆς ἐκκλήτου τουτέστι τὴν διετίαν. Τοιαύτην διάλυσιν μετὰ ψῆφον ἐρρωμένην

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γενομένην καὶ ὁ μάγιστρος ἀνέτρεψε καταδικάσας τὸν μητροπολίτην ᾿Aγκύρας ὅτι μετὰ ψῆφον ἐρρωμένην διελύσατο ἐπί τινι ὑποθέσει. (Rechtskräftig nennt man ein Urteil, das in der Appellation bekräftigt wurde oder das wegen Ablauf der Berufungsfrist inappellabel geworden ist, das heißt nach zwei Jahren. Einen solchen Vergleich hat auch der Magistros anulliert, indem er den Metropoliten von Ankara verurteilte, weil dieser in einem bestimmten Fall nach einem rechtskräftigen Urteil einen Vertrag geschlossen hatte.)

Wie man sieht enthält das Scholion den zweiten Satz von 7.4 ψῆφον ἐρρωμένην – τὴν διετίαν. V hat aber noch ein in L verlorenes Stück, welches Heimbach (132 Anm. cc) gedruckt hat: τοιαύτην διάλυσιν μετὰ ψῆφον – διελύσατο ἐπί τινι ὑποθέσει. Dieser Satz ist ein typisches Fallzitat des Syntaktes. Der Eingangssatz von 7.4, den Harmenopulos (wohl wegen Redundanz) nicht in die Hexabiblos aufgenommen hat (ὅτι μετὰ ψῆφον ἐρρωμένην οὐκ ἰσχυρῶς τίς διαλύεται), ist ein nicht weniger typisches Beispiel für einen Leitsatz des Syntaktes. 34) Herkunftsort sind die Basiliken, B. 7.6.23 (ΒΤ 355/9 – 11); Fundort ist wohl die Peira. Das Indiz: Die SBM reproduziert den BT (siehe SBM O 6.6 a.E. = SBM X 2.2), aber divergiert stark von Harmenopulos (Fögen [wie Anm. 1], 313). 35) H. 1.10.7 divergiert von den konsonanten Texten SBM Δ 27.22 und B. 11.2.53 nur geringfügig (statt ἀλλ’ οὐδὲ νῦν ἐναγόμενοι παρ΄ αὐτοῦ προσφέρουσιν αὐτῷ τὰ ἐπαγγελθέντα hat H. 1.10.7 ἀλλ’ οὐδὲ νῦν ἐναγόμενοι προσφέρουσιν αὐτῷ ταῦτα) aber signifikant, weil H. 1.10.7 völlig mit P. 7.10 kongruiert, so dass an der Benutzung der Peira durch Harmenopulos kein Zweifel besteht. 36) Die Überlieferungslage zwischen H. 1.10.6 und H. 1.10.11 ist nahezu identisch. Naturgemäss drängen sich deshalb dieselben Schlüsse auf. Herkunftsort ist Β. 21.3.17 (genauer: ΒΤ 1042/6 – 8), gegen den möglichen Fundort SBM A 69.4 spricht die Konvergenz mit B bei gleichzeitiger Divergenz zu H. Hier kommt noch das Argument der gruppierenden Exzerpierung durch Harmenopulos hinzu. 37) Zu dem fünfmal belegten Phänomen des durchstrichenen ῥωμ\\ siehe unten Anm. 96 und vgl. 73, 88, 97, 123. 38) Die Übereinstimmung von H. 1.10.10 mit SBM Δ 27.14 (siehe die Verortung bei ια΄, β΄, κδ΄!) bei gleichzeitiger Nichtübereinstimmung von SBM mit B. 11.2.33 (?) induziert die Vermutung, dass Harmenopulos die Norm aus der SBM entnommen hat, während bei 1.10.16 wegen der Konsonanz von B, SBM und H. die Entnahme aus B via Peira nicht auszuschließen ist. 39) SBM Δ 27.27 konvergiert mit B. 11.2.58 (Revisor: ια΄ β΄ μθ΄) und divergiert von H. 1.10.11.

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40) 1.10.12 (inskribiert mit ια΄, β΄, κζ΄ und identifizierbar als Σ B. 11.2.36 [= BS 411/7– 9, Theod.]) und 1.10.13 (inskribiert mit ια΄, β΄, κη΄ und identifizierbar als Σ B. 11.2.52 [= BS 423/15 – 17 Theod.]) sind in V (fol. 24r) am Rande notiert und sind, wie Tantalos gesehen hat, aus der Epitome (Epit.11.33 und 11.37) entliehen, die sie ihrerseits aus den BS oder dem Theodorosbreviar entnommen hat. 1.10.14 steht wieder im Fließtext (24r/ v), ist korrekt mit ια΄ β΄ α΄ (= B. 11.2.1) inskribiert und wurde von Harmenopulos aus SBM Δ 27.1 entliehen. Für H. 1.10.15 gilt, dass der Ort der Herkunft B. 11.2.39 zwar mit SBM Δ 27.17 konvergiert, aber nicht mit H., so dass als Fundort des Referats an die Peira gedacht werden darf. Bei 1.10.16 ist die Lage dagegen wieder klarer. Der Revisor hat ια΄, β΄, μζ΄ notiert, genau wie die SBM Δ 27.25 ([ια΄ β΄] μζ΄); der Herkunftsort ist B. 11.2.56 (BT 673/4– 6) und die Gleichung SBM=B.=H. so eindeutig, dass die Peira nicht ins Spiel kommt. 41) In V endet der Text mit οὐδὲ ἡ πρᾶξις ἔρρωται. Ebenso verhält es sich bei H (fol. 34v) und – nach Heimbach (139 Anm. 33) – auch bei C. Der Folgesatz δοκεῖ γὰρ ὁ δεσπότης – ἔρχεσθαι fehlt also. Er wurde von Heimbach (138 Anm. f) richtig als Teil von Att. 35.55 identifiziert. Der erste Teil des Textes von Attaleiotes (τὸ βίᾳ νεμόμενον – ὑποστρέψῃ) ist aus B. 60.17.5 entliehen. Der auf diesen Satz folgende Text (σημείωσαι θαυμαστὸν νόμιμον κτλ.) ist die Erläuterung eines Antezessors, die Attaleiotes als Scholion bei B. 60.17.5 gefunden hat (in den BS nicht überliefert). Der diese παραγραφή begründende Schluss δοκεῖ γὰρ ὁ δεσπότης ist ohne Zweifel Teil dieser alten Erläuterung und – wie von V (und anderen) tradiert – nicht Teil der „Urfassung“ des Harmenopulos. Der Hauptteil von H. 1.11.6 (ὅτι ὁ βίᾳ καὶ ἁρπαγῇ – οὐδὲ ἡ πρᾶξις ἔρρωται) ist weder Basilikentext noch stammt er von Attaleiotes. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Lehrsatz des Syntaktes aus der Peira. Die schwerlich als Basilikenreferenz (jedenfalls wenn den Ausgaben von Heimbach und Scheltema gefolgt wird) zu deutende Inskription β΄, β΄, ι΄ (siehe auch: H. 1.11.3 = β΄, β΄, ν΄ und H. 1.11.4 = β΄, β΄, νζ΄ sowie 1.11.8 = β΄, β’, να΄; 1.11.9 = [β΄, β΄] νβ΄; 1.11.10 = β΄, β΄] ξ΄) können wir einstweilen nicht entschlüsseln. Ein unbekanntes Rechtsbuch? 42) Die Stelle besteht aus konstativen Sätzen, die sich mühelos als sachliche Bestandteile des äußerst umfangreichen Berichts des Syntaktes in P. 17.14 identifizieren lassen. Dass Harmenopulos, der so nicht arbeitet, diesen Text fabriziert haben könnte, ist auszuschließen. Es dürfte sich um ein Produkt des Syntaktes handeln, der gelegentlich solche Zusammenfassungen dogmatischer Sätze aus einem seiner Rapporte hergestellt hat. Das heißt, es handelt sich um eine verlorene Peirastelle. 43) In der Peira beginnt der Text von 17.21 mit ὅτι ὅτε; 〈ὅτι〉 wurde hier, wie oben in Anm. 1 bemerkt, den ὅτι-Initia zuliebe eingefügt. Wahrscheinlich hat es schon Harmenopulos weggelassen.

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44) Die Stelle ist in H fol. 35v ohne Inskription, dasselbe scheint, vertraut man dem insoweit sehr sorgfältigen Heimbach, für C zu gelten (siehe S. 144, keine Anmerkung), Angaben zu V würden eine gegenwärtig unmögliche Autopsie des Vaticanus erfordern, da das Digitalisat von fol. 26v/27r ausgefallen ist. 45) Die Texte 1.12.30, 1.12.31, 1.12.32 sind am Rande von fol. 27v nachgetragen und durch entsprechende Zeichen in jene Reihung gebracht, die Heimbach dann gedruckt hat. 1.12.30 und 31 dürften wie 1.12.32 (P. 8.13) aus der Peira stammen. 46) Auch laut H gab der Revisor als Herkunftsort +βι βασιλ(ικῶν) ι΄, δ΄, μδ΄ an, aber in Titel 4 ist der Text nicht zu finden. C hatte nach Heimbach (148 Anm. g) ῥωμ. notiert, was vermutlich das Richtige traf, denn es handelt sich augenscheinlich um ein Stück Richterrecht aus der Feder des Syntaktes. Warum im Codex vetustissimus (!) diese Angabe fehlt und wie sie dann in C geraten ist, gehört zu den vielen Rätseln, die die Überlieferung in diesem Bereich nach wie vor bereithält. 47) Auch an dieser Stelle soll C nach Heimbach (148 Anm. h) ῥωμ inskribiert haben, was hier durch das Vorhandensein des Textes als P. 8.13 bewiesen wird; vgl. oben Anm. 46. Zu 〈ὅτι〉 siehe Anm. 1 und 43. 48) Die Stelle hat ihren Herkunftsort in B. 10.19.2 und ist eindeutig durch SBM A 70.37 vermittelt – ein sicherer Beleg für den Umstand, dass nicht alle mit ὅτι beginnenden Stellen von Harmenopulos aus der Peira genommen wurden, zumal wenn der SBM Text ebenfalls mit ὅτι beginnt. 49) Vgl. oben Anm. 40; Vermittler war SBM Α 70.44. 50) Herkunftsort der Stelle ist B. 10.25, ein Titel, der ausschließlich 4 Indices des Thalelaios zu den Konstitutionen C. 2.42.1– 4 enthält. Die SBM bietet in A 70.42 eine Reihe von Kernsätzen aus diesem Titel an (bezeichnenderweise ohne Hinweis auf ein Kapitel!) und in A 70.43 steht eine Summe zu C. 2.42.4. Diese Texte müsste der Synopsis-Verfasser hergestellt haben. Viel wahrscheinlicher ist freilich, dass er sie nicht aus dem BT entwickelt, sondern aus den BS, wo etwa das Theodorosbreviar vorhanden war, geschöpft hat. Diese Schöpfung könnte Fundort für Harmenopulos gewesen sein, der dann unter Kürzungen und Umformulierungen (SBM A 70.42.2 und 1 und ein Stück von A 43 zu) H. 1.12. 45 geformt hätte. Plausibel ist das nicht. Wir gehen daher davon aus, dass der Syntaktes dieses Stück verfasst und Eustathios vorher aus derselben Quelle wie der Autor der SBM geschöpft hat. 51) Die Haupthand hat nichts vermerkt. Der Revisor hat hier ungewöhnlich inskribiert. 52) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16.

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53) Fundort der Stelle waren für Harmenopulos die beiden mit ὅτι beginnenden SBMKapitel Γ 9.10 und Γ 9.11. 54) Dieser Text ist, wie schon Zachariä erkannte (Zepos, IGR I, Coll. II 110, 179 Anm. 1), nichts anderes als die leicht fehlerhafte Kopie (es fehlt: ἐπειδὰν τὸν γάμον λυθῆναι συμβαίη) der Rubrik der Novelle 110 von Leon VI. (vgl. Dain/Noailles S. 357), der für die Zwecke des Autors der Hexabiblos völlig ausreichte. Hier wurde die Stelle nur notiert, weil neben ihr V fol. 32v auf dem Freirand zwei Scholien aufweist, die beide durch entsprechende Zeichen als hintereinander nach H. 1.13.34 einzuordnen gekennzeichnet sind (siehe Fögen [wie Anm. 1 [1981], 264 Anm. 31: Scholienmasse A). Diese Scholien (inc. 1: γυνὴ μήπω τὴν προῖκα und inc. 2: ὅτι εἰ μὲν ἐντὸς πόλεως) wurden von Heimbach als Scholion zu H. 1.13.35 (168 Anm. r = inc. 1) und als H. 1.13.35 (= inc. 2) gedruckt. Beide Scholien könnten sehr wohl (inskriptionslose) Nachträge aus der Peira sein. 55) Siehe oben Anm. 37; Text von Σ H. 1.13.35 (nach V fol. 32v): Γυνὴ μήπω τὴν προῖκα ἱκανωθεῖσα μετὰ θάνατον τοῦ ἀνδρὸς δι’ ἄγνοιαν τοῦ προτιμᾶσθαι τῶν δανειστῶν κατέβαλε τούτοις, μετὰ τοῦτο αἰτούσῃ τὰ ἴδια δίδοται συγγνώμη· εἰ δὲ κέρδος ἦν τὸ παρ’ αὐτῆς μετὰ τὴν καταβολὴν ἀπαιτούμενον, τυχὸν δωρεὰ ἢ ὑπόβολον, μὴ ἡττώμενον προγενεσίᾳ τοῦ δάνου, οὐ συγγνωσθήσεται· περὶ μὲν γὰρ ἰδίων πραγμάτων ἡ γυνὴ ἀγωνιζομένη, μὴ ποιήσασα τὴν ἀπογραφὴν ἐμπροθέσμως, τὴν τοῦ νόμου ἄγνοιαν εἰς βοήθειαν ἔχει· γυνὴ γάρ, φησί, νόμον ἀγνοήσασα, συγγινώσκεται· περὶ κέρδους δὲ οὐδαμῶς, ὥστε καὶ ἐνταῦθα λοιπὸν περὶ μὲν τῆς προικὸς ὑπὸ τοῦ ἀνδρὸς καταναλωθείσης μετὰ τὸν τῆς ἀποκρυβῆς ὅρκον, δίκαιον ἔξει πάντως· περὶ δὲ προγαμιαίας δωρεᾶς οὐκέτι· κέρδος γὰρ τοῦτο. (Eine Frau, die nach dem Tode ihres Mannes hinsichtlich der Mitgift noch nicht Genugtuung erhalten hat, weil sie nicht wusste, dass sie den Gläubigern vorgezogen wird, hat diese ausbezahlt. Danach das Ihrige verlangend, wird ihr verziehen. Wenn aber das von ihr nach der Zahlung Geforderte ein Gewinn war, etwa eine Schenkung oder ein Hypobolon, das nicht dem Gläubigervorrecht unterliegt, wird ihr nicht verziehen. Denn der betreffs ihrer eigenen Angelegenheiten klagenden Frau, die nicht fristgemäß das Inventar macht, kommt die Unkenntnis des Gesetzes zur Hilfe. Der Frau nämlich, so heißt es, die das Gesetz nicht kennt, wird dies verziehen, aber niemals in Hinblick auf einen Gewinn, so dass es auch in diesem Fall dabei bleibt, dass sie bezüglich der vom Manne verbrauchten Mitgift nach Ablegung des Eides über unterschlagene Sachen vollständig recht erhalten wird, bezüglich der Mannesgabe aber nicht mehr, denn die ist ein Gewinn.)

Wortwahl, Satzbau und Gedankenführung sind vom Stil des Syntaktes so weit entfernt, dass wir es für ausgeschlossen halten dürfen, dass dieser Text aus seiner Feder stammt. Das Gegenteil darf jedoch für H. 1.13.35 behauptet werden. 56) Siehe oben Anm. 52 und 53. 57) Sachverhalt wie oben Anm. 16.

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58) Es handelt sich um eine Paraphrase von N. 119.2. Heimbach verweist auf SBM Ε 15.44, eine Stelle, die aber nicht als Fundort in Betracht kommt. Herkunftsort ist zweifellos B. 48.26.2, wie der Revisor auch zutreffend notiert hat. Die Peira als Fundstätte ist nicht unwahrscheinlich. 59) Von den vier Stellen 2.1.9 bis 2.1.12, deren Fundort ausnahmslos die Peira war, eröffnet keine ihren Text mit ὅτι. Grund dafür ist nicht etwa eine Aktion des Harmenopulos, sondern einfach der Umstand, dass auch in der Peira das sonst übliche ὅτι fehlt, was seinerseits darauf zurückzuführen ist, dass die vom Syntaktes für sein Syntagma aus dem Material herausgelösten und zusammen gestellten Normzitate (natürlich) nicht mit ὅτι begannen. Dagegen las Harmenopulos bei P. 40.11 (= H. 2.1.9) ὅτι ἡ διάταξις βούλεται, ὅτε κτλ. Er hat das bei diesem Zitat eher störende ὅτι weggelassen (Der Peira-Text wurde in L von einem Kopisten durch die Übernahme der Inskription vom Rand verunstaltet.). 60) Die Stellen 2.1.10, 2.1.11, 2.1.12 und 2.1.45 sind insgesamt ohne das einleitende ὅτι notiert. So stehen sie auch alle in der Peira (40.3, 40.4, 40.5, 40.6), wobei sie dort ihre Selbständigkeit aber eher der Überlieferung durch L und der Edition durch Zachariä als dem Syntaktes zu verdanken haben dürften. In der Peirafassung des Syntaktes waren diese Kapitel vermutlich Teil eines einheitlichen (mit ὅτι eingeleiteten!) Textes. 61) Es gibt leider außer dem Gefühl, dass die Stelle klingt, als würde der Syntaktes zu uns sprechen, keinen Hinweis, dass die Stelle aus der Peira stammt. Heimbach hat zu der Inskription bemerkt non quadrat (220 Anm. t) und auch Tantalos konnte weder Herkunft noch Fundort entdecken. 62) Herkunftsort ist Β. 17.2.1, ein Index des Thalelaios zu C. 2.18.1. Fundort ist nicht die Fassung der SBM Δ 2.4 (so Tantalos), sondern eine aus anderer Quelle (sehr wahrscheinlich der Peira) entnommene normative Kurzfassung. 63) Herkunftsort der Stelle ist B. 60.16.2 und 13. Fundort ist nicht SBM Δ.3.2 und 10 (so Tantalos), sondern vermutlich die Peira. 64) Herkunftsort ist B. 58.13.2 (BT 26.78/17– 19), der mögliche Fundort (SBM K 9.44 p. 345, so Tantalos) ist einschließlich des Nebensatzes ἥτις ἀεὶ ἀντὶ νόμου παραλαμβάνεται mit dem BT identisch. Dass bei H. 2.4.111 dieses Satzstück fehlt und ὅτι vorweg steht, ist vielleicht kein ausreichendes Kriterium, um diese Stelle der Peira zuzuweisen. 65) Die Stelle könnte ein Referat des Harmenopulos aus SBM A 1.1 und A 1.3 sein. Eine Zuweisung an die Peira, gestützt auf die Herkunftsorte B. 5.1.5 und B. 56.17.21, ist freilich auch nicht auszuschließen.

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66) Wo diese Sentenz ihren Herkunftsort hat, dürfte schwerlich auszumachen sein. Der Revisor hat schon auf jeden Versuch verzichtet und Heimbach bemerkt richtig zu H: ad marginem nihil adscriptum est. In der Normensammlung Basiliken und ihrem Derivat SBM kann man sich den Kernsatz schlecht vorstellen, eher schon in einer παραγραφή der Antezessoren Stephanos oder Thalelaios. Aber auch, dass das Prinzip in einer der vom Syntaktes zitierten Äußerungen des Eustathios Rhomaios stand und damit die Peira als Fundort hat, ist nicht ausgeschlossen. 67) Die SMin enthält die Texte nicht, die Peira aber schon. Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 68) Die Kapitel 3.3.42– 3.3.46 fehlen in V; sie sind (vgl. Heimbach 35584) auch in H nicht vorhanden. Woher Heimbach sie genommen hat, sagt er nicht, ebenso wenig, woher er weiß, dass sie der Archetyp, unde descriptus est, tamen habuit. 69) Herkunftsort der Stelle ist B. 19.10.19.6; als Fundort P. 38.33 in Anspruch zu nehmen, würde Harmenopulos eine erhebliche Neigung zur Epitomierung unterstellen, von der sonst nicht auszugehen ist. Eher kommt ein Verlust aus P in Betracht. Dafür spricht ein wenig die vorangehende Stelle (3.3.56), die aus der Peira kommt¸ dagegen jedoch die folgende (weder in V noch in H überlieferte) Stelle 3.3.58 (inc. ἀφ’οὖ δὲ γνῷ τὸ πάθος), welche als Scholion aus der SBM geschöpft ist (Σ SBM Α 12.7); wozu freilich wieder oben Anm. 3 zu vergleichen wäre. 70) Der Text fehlt in V und in H (siehe Heimbach 36744). Der Befund ähnelt sehr dem in Anm. 68 geschilderten. Auch H. 3.3.78 könnte also gut aus der Peira stammen und wäre dann von einem Nutzer der Hexabiblos in der versio vulgata nachgetragen worden. 71) Fundort der Stelle ist zweifelsfrei P. 36.3 (Zahlenverdrehung bei Heimbach 366 Anm. cc). P. 36.3 besteht aus 3 Teilen, (a) dem ἴνδιξ des Thalelaios zu der Konstitution C. 2.26.3, (b) einer παραγραφή des Thalelaios zu eben dieser διάταξις, d. h. einer Anmerkung, die das ὅτι ὅτε πωλήσει ὁ δημόσιος πράγματα des Index mit ὅτι τότε τὰ ὑπὸ τοῦ δημοσίου πωλούμενα wiederaufnimmt und (c) einer dogmatischen Erörterung des Eustathios, die der Chronologie der Norm gewidmet ist. Von diesen Teilen fand Harmenopulos einleuchtend den Mittelteil sehr interessant, den er nach V folgendermassen exzerpierte: [καὶ τὸ ἐπὶ ταύτῃ τῇ διατάξει σχόλιον φησὶν, ὅτι: inc. L] τότε τὰ ὑπὸ τοῦ δημοσίου πωλούμενα εἴσω πενταετίας ὁ δεσπότης δύναται [δύναται ὁ δεσπότης: L] αὐτῶν διεκδικῆσαι, ὅτε μὴ ὡς δανειστὴς ὁ δημόσιος πωλεῖ· εἰ γὰρ δανειστὴς ὢν ταῦτα πωλήσει, κατ’ οὐδένα καιρὸν δύναται ὁ χρεώστης ταῦτα διεκδικῆσαι. [καὶ εἰκότως· εἰ γὰρ, ὅτε ἰδιώτης δανειστὴς πιπράσκει τὰ ὑποκείμενα αὐτῷ, οὐ δύναται ὁ χρεώστης οὐδὲ προσφορὰν ποιεῖν τῷ ἀγοραστῇ καὶ ἀναλαμβάνειν τὸ πεπραμένον: add L] ἐὰν δὲ κατὰ συμπαιγνίαν καὶ ἀπάτην τοῦ καθολικοῦ ἢ καὶ πολλοῦ [ἢ καὶ πολλοῦ: πολὺ L] ἐλαχίστου τιμήματος γέγονεν ἡ πρᾶσις, δύναται ὁ χρεώστης προσφέρειν τὸ χρέος καὶ ἀναλαμβάνειν τὸ ἴδιον.

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In V steht der Text marginal auf fol. 88v, als Scholientext mit dem incipit ὅτι (! cf. L) τότε τὰ ὑπὸ τοῦ δημοσίου πωλούμενα hat ihn Heimbach (366 Anm. cc) in C gesehen. In H steht er mit der inscriptio σχόλ(ιον) im Fließtext. Die inscriptio +ιθ΄, ιγ΄, α΄ κ(αὶ) ι΄, ιθ΄, β΄, welche am linken Freirand neben dem gerade zitierten Scholion steht, welches seinerseits neben H. 3.3.83 positioniert ist, bezieht sich nach ihrem Inhalt nur auf H. 3.3.83, wofür auch der Umstand spricht, dass in H außer σχολ. nichts weiter angemerkt wurde. Bei H. 3.3.81 handelt es sich um einen Nachtrag mit nicht markierter Stellung (Scholiengruppe C, Fögen [wie Anm. 1] [1981]). Die kürzende, aber nicht paraphrasierende Arbeit des Harmenopulos ist hier gut zu beobachten. Er lässt zunächst die Mitteilung des Syntaktes weg, die dieser von Eustathios übernommen hatte, dass der Text ὅτι τότε τὰ ὑπὸ τοῦ δημοσίου πωλούμενα κτλ. eine Antezessorenanmerkung zur Konstitution C. 2.36.3 sei. Dasselbe widerfährt der affirmierenden (καὶ εἰκότως) und mit einem Beispiel die Norm erläuternden Sentenz (εἰ γὰρ, ὅτε κτλ.). Beides klar und überzeugend. Interessant, aber nicht zu klären ist die Frage, woher das ἢ καὶ πολλοῦ ἐλαχίστου τιμήματος γέγονεν ἡ πρᾶσις kommt. Diese Wendung stammt sicher nicht von Thalelaios, denn durch das ἢ καὶ wird gleichsam ein neuer Tatbestand eingeführt (durch Betrug oder viel zu billig) was Diokletian nicht gesagt (C. 2.36.3.1) und Thalelaios auch nicht interpretiert hat (BT 584/18 f. κατὰ συμπαιγνίαν πάνυ ἐλαχίστου τιμήματος, d. h., wegen Betrugs viel zu billig). So hat, wie es scheint, auch Eustathios die Sache noch verstanden, denn sein πολὺ ἐλαχίστου bringt gegenüber dem πάνυ ἐλαχίστου keinen Unterschied. Erst in den 300 Jahren auf dem Weg vom Syntaktes zu Harmenopulos ist mit dem ἢ καὶ πολλοῦ (H geht mit πολλῷ ἐλαχίστου noch ein Schrittchen weiter) eine deutliche Änderung eingetreten. Vermutlich handelt es sich um die Tat eines Kopisten, denn dass Harmenopulos eingegriffen hätte, ist nicht sehr plausibel. 72) Die Stelle dürfte nicht durch die SBM (siehe A 15.3), sondern durch die Peira vermittelt sein. Die Inskription zur Herkunft ist korrekt. 73) Zum durchgestrichenen ῥωμ\\ siehe oben Anm. 37. 74) Herkunftsort der Stelle ist B. 19.2.4.6 +19.2.5. Fundort könnte sowohl P. 22.8 als auch SBM A 4.1 sein. H. hat mit SBM einen Fehler gemeinsam (ἀπαιτῆσαι statt ἀπαιτηθῆναι siehe BT 926/22), was als schwaches Indiz für Entleihung aus der SBM gelten mag. Weitere Fehler (Auslassung von πρώτῃ [BT 926/23] und αὐτοῦ [926/25]) und Abweichungen (δώσουσιν statt δίδωσιν) von H. (zu V) finden sich weder bei P. noch bei SBM, aber der Gedanke an eine weitere Vorlage verbietet sich wohl doch. Die Entscheidung für P. oder SBM bleibt letztlich offen (so auch Tantalos). 75) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16.

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76) Zu dieser und der vorhergehenden Stelle hat V auf fol. 90r ein erklärendes Scholion Σ 3.3.110/111, in dessen Eingang Harmenopulos die beiden Fragmente als aus der Peira stammend (δύο προφωνήσεις εἰσὶ γινόμεναι πρὸς τὸν προτιμώμενον εἰς τὸ ἀγοράσαι τί, ὠς ἐκ τῶν ῥωμαϊκῶν τούτων φαίνεται κεφαλαίων) bezeichnet. Das Scholion wurde von Fögen (wie Anm. 1 [1981], 318 f.) ediert und interpretiert. Es dokumentiert das Fortleben der Lehren des Eustathios. 77) Ein uninscribiertes Scholion am Rande von fol. 91r, das 3.3.113 beigeschrieben wurde. Es enthält eine Rubrik zu Novelle Manuel I., 1166, cap. 6, Zepos, IGR I, 393; Dölger/Wirth 1465; vgl. Anm. 21. 78) Resümee der Novelle Manuel I. von 1166; vgl. Anm. 21. 79) Kap. 30 und 31 wurden von Heimbach unrichtig separiert und nummeriert. Kap. 31 erscheint gesondert noch einmal als 3.5.52. 80) Der Revisor hat, als er die Präzisierung von ῥωμ\\ vornahm, die von der Haupthand wegen Homöoteleuton übersprungene Zeile (κτήματα: εἶτα κινήσαντος ὡς κακῶς ἐτιμήθησαν τὰ κτήματα) am Rande vom Kopisten nachtragen lassen. 81) Zu ὅτι vgl. Anm. 16. 82) Zu ὅτι vgl. Anm. 16. 83) Zu ὅτι vgl. Anm. 16. 84) Der Sachverhalt verhält sich wie bei 3.3.42 und 46 siehe Anm. 68. Der sehr enge sachliche Zusammenhang zwischen 3.5.77 und 3.5.78 sowie der Umstand, dass es Tantalos nicht gelungen ist, eine Vorlage zu finden und das Indiz, dass 3.5.77 mit ὅτι beginnt, wecken den Verdacht, dass es sich um verlorene Texte aus der Peira handelt. Eben dies gilt auch für 3.3.42 und 46. Geht man davon aus, wären diese Texte wohl als Lesefrüchte eines nach Harmenopulos die Peira lesenden Juristen zu deuten. 85) Siehe oben Anm. 66. 86) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 87) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 88) Auf fol. 101v stehen in margine untereinander zwei kurze Normen. Das danebenstehende ῥωμ\\ hat der Revisor duchgestrichen (dazu Anm. 37) und zusammenfassend für beide Stellen notiert: + ἀνά(γνωθι) βι κγ΄, τι α΄, κλ δ΄ κ(αὶ) βι κγ΄, τι δ΄, κλ δ΄, wobei die erste Basilikenreferenz auf den ersten Satz (bei uns B. 23.3.50), die zweite auf den

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zweiten Satz zu beziehen ist (B. 23.4.4). Heimbach hat die erste Norm als H. 3.7.2 gedruckt und den hier als 3.7.2(a) bezeichneten Text, den er als Scholion zu 3.7.2 aus C notierte, in Anm. b zu Seite 426 publiziert, aber als auch in C vorhanden notiert. 89) (1) 3.7.17 wurde von Tantalos als P. 19.4 (letzter Satz) identifiziert, was allerdings etwas problematisch ist. Der letzte Satz von P. 19.4 lautet: ἐστὶ δὲ ἑκατοστιαῖος τόκος δώδεκα τῇ λίτρᾳ, der erste Satz von H. 3.7.17: ἑκατοστιαῖος ἐστὶ τόκος τὸ ἐπὶ τοῖς ἑκατὸν νομίσμασι δώδεκα ὑπέρπυρα ὑπὲρ ὅλου δίδοσθαι ἐνιαυτοῦ. Die Verwandtschaft der beiden Texte beschränkt sich also auf das Definiendum (ἑκατοστιαῖος ἐστί), ansonsten weisen sie keine Gemeinsamkeiten auf, zumal 3.7.17 mit dem der Peira noch unbekannten Hyperpyron (es wurde 1092 von Alexios I. Komnenos eingeführt) operiert. (2) Angeregt wird die Vermutung eines Zusammenhangs der beiden Texte allerdings durch den Umstand, dass 3.7.17 auf den sehr wahrscheinlich der P. 19.4 (!) entnommenen Text 3.7.16 (Herkunftsort ist B. 9.3.87– 89, cf. die inscriptio zu 3.7.16!) folgt, so dass die Nutzung des letzten Satzes von P. 19.4 eine gewisse Plausibilität besitzt. Diese wird freilich durch V geschwächt, denn dort folgt auf 3.7.16 (fol. 102v) gemäß der Heimbach-Zählung zunächst das Kapitel 3.7.23, alsdann der Text, den Heimbach als Scholion auf S. 431 druckt (τὸ μὲν ἄχρι τρίτης – οὕτω δήπου καὶ λέγομεν) und dann erst (auf fol. 103v!) entdeckt man 3.7.17. Auch wenn dies kaum die erste Ordnung des Harmenopulos sein dürfte (dazu gleich 3.) ist die wegen Standortnähe vermutete Verwandtschaft zwischen 3.7.16 und 17 nicht mehr einleuchtend. (3) Der von Heimbach auf S. 431 als Scholion gedruckte Text ist zweifellos ein solches, und zwar (nach Fögen [wie Anm. 1] [1981]) von der Scholienklasse B, das jedoch in V in den Text eingedrungen ist, ein Sachverhalt, den der Revisor von V durchaus bemerkt und am Rand mit σχόλ(ιον) angemerkt hat (fol. 103r). Der Befund wirft eine für die Beurteilung von V durchaus bedeutsame Frage auf. Handelt es sich um eine, dem Text im Verlauf der Überarbeitung von Harmenopulos zugefügte Erklärung, die bei der Abschrift der Überarbeitung in den Text geraten ist (Hypothese Fögen, siehe oben Abschnitt IV) oder geht es, wie bei der Notiz ἤγουν οἱ ἀξιωματικοί, ἰλλούστριοι δὲ κτλ. (siehe Heimbach 43322; sie befindet sich bei V auf fol. 102v in margine) um die Anmerkung eines Zeitgenossen des Harmenopulos zu H. 3.7.23? Zieht man etwa die Existenz eines Scriptoriums im Thessaloniki des 14. Jhdts. und damit die Möglichkeit des gleichzeitigen Entstehens mehrerer Kopien in Betracht, gewinnt die Fögensche These vielleicht noch etwas an Gewicht. Herkunftsort von Kap. 23 ist B. 23.3.74, Fundort die SBM T 11.17– 19. Heimbach hat das Scholion ohne Begründung dem Kap. 17 – siehe oben (2) – zugewiesen, obwohl er es in seiner Handschrift H bei 3.7.10 gelesen hat (Heimbach 430 Anm. p). 90) Bei dem von Heimbach als H. 3.7.25 (nach V mit einer größeren Lücke) gedruckten Text handelt es sich pace V um zwei verschiedenene, uninskribierte kanonistische Scholien (ὅτι ἱερωμένος – λεγομένης und ὅτι οὐδὲ – πράγμασιν ἐνασχολεῖσθαι) un-

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klarer Herkunft, die Heimbach zusammengefasst und von denen er lediglich angemerkt hat, dass sie in H nicht vorhanden seien (Heimbach 43538). 91) Η. 4.3.2, Η. 4.3.3 und H. 4.3.4 wurden allesamt von der „Haupthand“ von V mit ῥωμ\\ ohne nähere Kennzeichnung versehen. Der Revisor hat auf die Basiliken hingewiesen und neben 4.3.4 noch den Titel περὶ ἀφηλίκων gesetzt. Nur 4.3.4 ist in L überliefert und bei Zachariä als P. 17.6 (Heimbach: 17.5) gedruckt. Die beiden anderen Stellen dürften auf dem Weg zu L verloren gegangen sein. Zu H. 4.3.2 hat Heimbach ein Scholion notiert (480 Anm. b [huc refertur scholium]), das sich nicht in V befindet, weswegen es von Fögen (wie Anm. 1 [1981]) nicht beachtet wurde. Auch in H ist es nicht vorhanden, wo Heimbach den Text gefunden hat, bleibt wohl sein Geheimnis. Weil das Scholion wie eine Antezessoren-παραγραφή wirkt, die mit H. 4.3.2 aus der Peira und in diese aus einem Semeioma des Eustathios geflossen sein könnte, setzten wir die Glosse trotz ihrer vorläufig noch ungeklärten Herkunft zur Information ebenfalls hierher. (H. 4.3.2) τῶν προγαμιαίων δωρεῶν αἱ δεσποτεῖαι ὀφείλουσιν ἐντεῦθεν ἤδη συνίστασθαι, ὑπὸ αἵρεσιν δὲ ἀνατρέπεσθαι, ἐὰν μὴ προβῶσιν οἱ γάμοι. (Die Verfügungsrechte müssen bei Brautgeschenken unmittelbar begründet, bei einer Bedingung aber aufgelöst werden, wenn die Ehen nicht zustande kommen). (Σ Η.4.3.2) ἐὰν μὴ ἰδικῶς τραδιτεύσῃ τις, τῇ ἰδίᾳ μνηστῇ; ἃ ἐδωρήσατο αὐτῇ, κἂν ὁμολογήσῃ ἔχειν αὐτὰ ἐν προικί, οὐδὲν ἀπαιτεῖται. τοῦτο νόει ἐπὶ μόνης μνηστῆς, ἐφ’ ἧς καὶ ἐλέχθη· εἰ γὰρ γυναικί τις ἐχαρίσατο, κἂν ἐδωρήσατο αὐτῇ τὰ δωρηθέντα, ὀφείλει ἐπιμεῖναι τῇ αὐτῇ βουλήσει. ([Auch] wenn jemand nicht explizit seiner Verlobten das übereignet, was er ihr geschenkt hat, dann kann nichts zurückgefordert werden, selbst wenn sie erkärt hat, die Geschenke als Mitgift zu behandeln. Dieses verstehe nur von der Verlobten, von der auch die Rede war. Wenn nämlich jemand eine Frau begünstigt hat, und wenn er ihr die Geschenke tradiert hat, muss er bei diesem Entschluss bleiben.)

92) Auf fol. 116r/v steht von dem bei Heimbach als 4.3.3 gedruckten Text nur folgendes Stück: ἐάν τις δωρήσηται τῇ μνηστῇ πράγματα ἐπὶ τούτῳ τῷ ὅρῳ, ἵνα ὅτε προβῇ ὁ γάμος, τότε γένηται αὐτῶν δέσποινα, ἄχρηστος ἐστὶν ἡ τοιαύτη δωρεὰ καὶ ὁ λογισμὸς δῆλος· εἰς καιρὸν γὰρ ἀναφέρεται γάμου, ἐν ᾧ μεταξὺ τῶν συνοικούντων σύστασιν οὐκ ἐπιδέχεται δωρεά. (Wenn jemand seiner Verlobten Sachen unter der Bedingung schenkt, dass, sobald die Ehe vollzogen ist, sie Eigentümerin dieser Dinge werde, dann ist diese Schenkung ungültig und der Grund ist klar. Es wird nämlich [die Schenkung] auf den Zeitpunkt der Eheschließung bezogen, zu welchem eine Schenkung zwischen Ehegatten keinen Bestand erhalten kann.)

Dieses Stück stammt aus der Peira. Es geht auf die von Eustathios zitierte Norm B. 28.3.4 zurück. B. 28.3.4 ist ein Index des Thalelaios zu C. 5.3.4 (Gordian 239 p.C.), der folgendermaßen lautet:

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ἐάν τις δωρήσηται τῇ μνηστῇ πράγματα ἐπὶ τοιούτῳ ὅρῳ, ἵνα ὅτε προβῇ ὁ γάμος, τότε γένηται αὐτῶν δέσποινα, ἄχρηστός ἐστιν ἡ δωρεὰ. (BT 1322/8 – 10)

An dieser Stelle fuhr Thalelaios (nach Auskunft der Basiliken) folgendermaßen fort: καὶ εἰκότως· συνισταμένου γὰρ τοῦ γάμου οὐ δύναται ὁ ἀνὴρ δεσπότης γενέσθαι πράγματος τῇ γυναικὶ διαφέροντος ἢ ἡ γυνὴ δεσπόσαι πράγματος ἀνήκοντος τῷ ἀνδρί κτλ. (ΒT 1322/10 – 12)

Diese Phrase aus dem Index hat Eustathios folgendermaßen erläuternd variiert: καὶ ὁ λογιμὸς δῆλος· εἰς καιρὸν γὰρ ἀναφέρεται γάμου, ἐν ᾧ μεταξὺ τῶν συνοικούντων σύστασιν οὐκ ἐπιδέχεται δωρεά.

Harmenopulos hat, wie V belegt, diesen vom Syntaktes in die Peira gestellten Text entnommen und uns damit ein weiteres Peirastück tradiert. Die von Heimbach gedruckte Fortsetzung (καὶ εἰκότως – ἔῤῥωται), über deren Herkunft er nur zu berichten weiß, dass sie ab uno ex Annonymis Reitzii pro scholio habentur und in H nicht vorhanden sei, besteht aus zwei Teilen. Beim ersten Stück von καὶ εἰκοτως bis τῷ ἀνδρί handelt es sich um den „echten“ Text aus dem Index des Thalelaios (siehe BT 1322/10 – 12). Beim zweiten Stück von ἐάν τις δωρήσηται – οὐκ ἐπιδέχεται δωρεά dürfte es sich entweder um ein Scholion zu B. 28.3.4 oder um eine παραγραφή zum Thalelaios-ἴνδιξ von C. 5.3.4 handeln, womöglich von diesem selbst. In welcher Handschrift einer der Anonymi Reitzii diese Stücke als Scholia gefunden hat und wo sie der Scholiast hergenommen hat, wird vielleicht eine kritische Ausgabe des Harmenopulos klären. 93) Die Reihe 4.9.1, 4.9.2, 4.9.2b, 4.9.4 ist verdächtig insgesamt aus der Peira zu stammen. Allerdings steht nur für 4.9.4 aufgrund der Überlieferung fest, dass das Kapitel der Peira (P. 25.59) entnommen wurde. 4.9.3 ist eine weder in V noch in H und nach Heimbach (517 Anm. 9) auch nicht in C vorhandene Stelle, die der Herausgeber vermutlich in den Anonymi Reitzii gefunden hat. Sie scheidet also aus. Für 4.9.1 und 4.9.2 hat bereits Tantalos hypothetisch die Peira ins Gespräch gebracht. 4.9.2b ist in der SBM belegt (SBM Γ 2.13), Herkunftsort dieses Stückes ist B. 28.5.13 (BT 1347/18 – 1348/1); dass es über die SBM zu Harmenopulos kam, ist gut möglich aber nicht zwingend, eine Vermittlung auch durch die Peira jedenfalls möglich. 4.9.1 und 2 liegen stilistisch auf gleichem Niveau und könnten tatsächlich, zumal sie anderwärts nicht nachweisbar sind, aus der Feder des Syntaktes stammen. Das am Rand von fol. 126r neben 4.9.1 befindliche Scholion, das durch ein entsprechendes Zeichen als ein (von Fögen [wie Anm. 1] [1981], 294 ff. so genanntes) ζήτημα-Scholion ausgewiesen wird, fällt zwar dadurch auf, dass es das bekannte Hypomnema des Eustathios von den zwei Vettern, die zwei Cousinen heiraten, zitiert (Rh.-P.V, 341 f.), aber dies kann schwerlich als weiteres Indiz dafür herhalten, dass die Vermutung, 4.9.1 und 4.9.2 könnten aus der Peira stammen, nicht völlig grundlos ist. Fögen hat den Text vielleicht übersehen, jedenfalls nicht behandelt.

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4.9.1 lautet nach V fol. 126r: πᾶσα γυνὴ ὀφείλει ἐνιαυτὸν πενθεῖν τὸν ἄνδρα αὐτῆς καὶ μὴ γαμηθῆναι πρὸ συμπληρώσεως τοῦ ἐνιαυτοῦ· εἰ δὲ καὶ αὐτὴ ἡ γυνὴ τὰς αἰτίας τῆς λύσεως παράσχῃ δίχα δύο θεμάτων, οὐ δύναται ἄλλῳ γαμηθῆναι πρὸ συμπληρώσεως πενταετίας· τὰ δὲ δύο θέματα ταῦτα εἰσίν· ὅτε ἐπὶ μοιχείᾳ κατηγορηθῇ καὶ ὅτε ἀλόγως ἀποστάσιον πέμψῃ τῷ ἀνδρί· τότε γὰρ εἰς μοναστήριον βάλλεται. ἡ δὲ τῆς ἀλόγου πομπῆς τοῦ ἀποστασίου κοινή ἐστι καὶ ἐπὶ ἀνδρὸς νοουμένη. (Jede Ehefrau muss ein Jahr lang ihren Mann betrauern und darf nicht vor Ablauf dieses Jahres heiraten. Wenn aber die Frau, abgesehen von zwei Fällen, selbst die Gründe für die Trennung geliefert hat, darf sie einen anderen vor Ablauf von fünf Jahren nicht heiraten. Diese beiden Fälle sind, dass sie wegen Ehebruchs angeklagt wurde und dass sie grundlos dem Mann ein Trennungsschreiben schickte, dann wird sie nämlich in ein Kloster gesteckt. Die grundlose Versendung eines Trennungsschreibens ist aber ein beiden gemeinsames Delikt und gilt auch für den Mann.)

4.9.2 lautet nach V fol. 126r/v: εἰ μὲν εὐλόγως ὁ ἀνὴρ τῆς γυναικὸς χωρισθείη διαζυγίῳ, καὶ εἰς πενταετίαν ὅλην πρὸς δεύτερον ἐλθεῖν γάμον κεκώλυται ἡ γυνή· εἰ δὲ μή γε, οὐκ ἔσται ἀνεύθυνος, καὶ οὐδὲ νόμιμος ὁ γάμος κληθήσεται. Εἰ δὲ ἡ γυνὴ τοῦ ἀνδρὸς καὶ εὐλόγως χωρισθείη, πρὶν ἐνιαυτὸν ἐξήκειν εἰς δεύτερον ἐλθεῖν γάμον οὐκ ἐπιτέτραπται διὰ τὴν τῆς γονῆς σύγχυσιν· τῷ δὲ ἀνδρὶ καὶ παραχρῆμα γαμεῖν ἔξεστι διὰ τὸ μηδεμίαν ἐντεῦθεν περὶ τὴν γονὴν γίνεσθαι σύγχυσιν. (Wenn der Mann sich mittels Scheidung begründet von der Frau trennt, wird die Frau für ganze fünf Jahre gehindert, die Ehe einzugehen; wenn sie sich aber nicht daran hält, dann ist sie [i. e. die Frau] dafür verantwortlich und die Ehe wird nicht als rechtmäßig bezeichnet. Wenn die Frau begründet vom Mann getrennt wird, ist es ihr nicht gestattet, innerhalb des Jahres zu einer zweiten Ehe zu schreiten, wegen der Verwirrung der Verwandtschaftsgrade. Dem Mann aber ist es gestattet, auf der Stelle zu heiraten, weil über die Verwandtschaftsverhältnisse keine Verwirrung entstehen kann.)

94) Referat des normativen Teils der Novelle I von Konstantin Porphyrogennetos. 95) Neben 4.10.1 befindet sich in V (fol. 131v) ein mit ῥωμ\\ gekennzeichnetes Scholion. Heimbach hat es auf S. 536/537 gedruckt und mit Anm. b dem mit μετὰ γὰρ τὸν γάμον beginnenden letzten Satz seines Kapitels 4.10.1 zugewiesen. Dieser Satz (μετὰ γὰρ τὸν γάμον – σβέννυται ἡ πρᾶσις) steht zwar in SBM Π 29.3, fehlt aber sowohl in V als auch in H. Es handelt sich also vermutlich um einen willkürlichen Zusatz aus den Vulgatahandschriften. In H fehlt auch das hier interessierende Scholion, welches sich nach Heimbach aber in C befinden soll, H setzt wie V den Text mit 4.10.2 fort, wobei beide Handschriften jedoch die am Rand mit κθ΄, α΄, ιβ΄ inskribierte Überschrift (περὶ τῶν εἰς προῖκα δοθέντων ζώων καὶ ἀπολεσθέντων, bei Heimbach auf Seite 537, Anm. c gedruckt) vorausschicken. αὔξησιν ἐνταῦθα 〈τῆς προικὸς add. Heimbach〉 καὶ μείωσιν τὴν ἐκ φυσικοῦ λέγει· τουτέστιν ἵνα γένηται προσθήκη τόπων, ὡς ἐπὶ ποταμῶν καὶ νήσων ἢ ἐὰν δένδρα αὐξηθῶσιν ἢ καὶ ἄλλα τινὰ τυχηρὰ γένωνται· αἱ δὲ παρὰ τοῦ ἀνδρὸς γινόμεναι ἐπὶ τοῖς ἀδιατιμήτοις βελτιώσεις παρ’ αὐτοῦ ἀναλαμβάνονται. ἐὰν δὲ ὁ ἀνὴρ παραλάβῃ εἰς προῖκα οἶκον ἢ προάστειον, εἰ μὲν κατὰ διατίμησιν αὐτὸ παρέλαβε, χρεωστεῖ τὴν τιμήν, κἄν τε ἐβελτίωσεν, αὐτὸς κερδαίνει· κἄν τε ἐμείωσεν, αὐτὸς κινδυνεύει καὶ ὑπόκειται. ἐὰν δὲ παραλάβῃ κτῆμα ἀπὸ συμφώνου τυχὸν εἰς λίτρας τρεῖς, εἶτα

Harmenopulos liest die Peira

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μέλλων ἀντιπαραδιδόναι ἐνάγηται, γ΄ λιτρῶν ἀναγκάζεται δοῦναι κτῆμα, καὶ οὐ τὴν τιμήν· λέγει γὰρ οὐκ ἀποτιμησάμενος παρέλαβεν εἰς προῖκα τοῦτο, ἀλλ’ ἀπὸ συμφώνου. εἰ μὲν οὖν 〈οὖν om. Heimbach〉 ἐμείωσέ τι τοῦ κτήματος, ὑπόκειται εἰς τὴν ζημίαν· εἰ δὲ μὴ ἠλάττωσεν ἀλλ’ ἐβελτίωσε, δύναται τὰς βελτιώσεις λογίζεσθαι ἢ λαμβάνειν, μὴ ποιῶν χεῖρον τὸ ὑποκείμενον· εἰ δὲ μὴ ἠλάττωσεν, ἀλλ’ ἐπὶ τῆς ἀρχαίας ὄψεως ἐφύλαξεν, ἀποδίδωσιν αὐτό, καὶ οὐκ εἰς τὴν ποσότητα τῶν γ΄ λιτρῶν εὐθύνεται· εἰ γὰρ ἑκὼν ἔβλαψεν, ὑπόκειται εἰς τὴν μείωσιν. (Er [i. e. der Gesetzgeber] meint hier eine natürliche Vermehrung und Minderung der Mitgift, das heißt, dass ein Zuwachs an Boden entsteht, wie bei Flüssen und Inseln oder wenn Bäume wachsen oder auch anderes derartiges zufällig geschieht. Aber die vom Mann für die ungeschätzten [Mitgiften] getätigten Verbesserungen, kommen ihm zu Gute. Wenn aber der Mann als Mitgift ein Haus oder ein Landgut empfangen hat, wenn er es geschätzt empfing, schuldet er den Schätzwert und was er verbesserte, gewinnt er selbst; wenn er es verschlechtert hat, trägt er selbst die Gefahr und haftet. Wenn er aber ein Grundstück aufgrund eines Vertrages z. B. im Wert von 3 Pfund erhielt, und dann auf Rückabwicklung verklagt wird, wird er gezwungen ein Grundstück im Wert von 3 Pfund zurückzugeben und nicht den Schätzwert. Denn er [i. e. der Gesetzgeber] sagt, dass er dies nicht zum Schätzwert als Mitgift erhielt, sondern aufgrund eines Vertrages. Wenn er etwas an diesem Grundstück verschlechtert hat, haftet er für den Schaden, wenn er es aber nicht verschlechtert sondern verbessert hat, kann er die Verbesserungen verrechnen oder erhalten, solange er das Grundstück nicht verschlechtert. Wenn er es aber nicht verschlechtert, sondern im ursprünglichen Zustand bewahrt hat, gibt er es zurück und haftet nicht auf die Summe von drei Pfund. Wenn er es aber absichtlich geschädigt hat, haftet er auf die Minderung.)

Der Text stammt in dieser Form sicher nicht aus der Feder des Eustathios sondern es handelt sich, um eine παραγραφή eines Antezessors, der einen Gesetzestext kommentiert. Insofern ist der Hinweis auf die Peira durch den Revisor problematisch und die von uns nicht verifizierbare Anmerkung Heimbachs (536 Anm. b) auf ein Scholion zur SBM Π 29.3 (obwohl es dort nicht gedruckt ist, siehe Zepos, IGR V, 476 – 477) nicht unplausibel. Dass die Peira deshalb als Vermittler ausscheidet, wagen wir nicht zu behaupten, denn dort könnte dieser Text als Zitat des Syntaktes aus einem Schriftstück, in welchem Eustathios den Antezessor zitierte, gestanden haben. 96) Der Revisor hat das von der Haupthand stammende ῥωμ\\ durchgestrichen und (richtig) B. 28.9.2 daneben notiert. Das bedeutet aber nicht, dass er der Meinung gewesen ist, dass der Fundort nicht die Peira gewesen sei, sondern, da er die Kontrollabsichten befriedigen will, dass er den Herkunftsort in den Vordergrund schiebt. Tatsächlich kommt als Fundort nur die Peira in Betracht (siehe die möglichen Konkurrenten SBM Π 29.58 und EpanA 16.69); vgl. den Sachverhalt bei H. 4.10.11 und (gegenläufig) H. 4.10.9 und 10, wo die Peira allein regiert, weil es sich um Richterrecht aus der Praxis des Magistros handelt und damit Herkunftsort und Fundort zusammenfallen, so dass ein anderer Herkunftsort nicht notiert werden konnte; siehe auch oben Anm. 37. 97) Zu ῥωμ\\ siehe oben Anm. 37.

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98) Der Text klingt sehr nach dem Syntaktes. In der SMin ist er entgegen der Inskription auf fol. 133r (sie befindet sich auch in H [fol. 145r]) nicht zu entdecken. Heimbach (542 Anm. v) notiert: ῥωμ. τι. θ΄, κεφ. ϛ΄ Soar., d. h. Soarez a Ribeira, einer der Gewährsleute von Reitz, hätte in einer Handschrift diesen Hinweis auf die Peira gefunden. Dabei dürfte es sich aber nur um eine Vertauschung des Platzes dieser bei H. 4.10.21 zu findenden inscriptio handeln. 99) Heimbach zitiert auf Seite 551 Anm. p den Constantinopolitanus mit der Inskription ῥωμ. κδ΄, μ΄ (existiert nicht). In L endet Titel κδ΄ mit Kapitel ις΄. 100) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 101) Heimbach notiert (552 Anm. u), dass C zu H. 4.10.44 die Inskription ῥωμ. 25.86 aufweise und dazu ein (von ihm dann in Anm. u gedrucktes) Marginalscholion mit dem incipit τοῦτο δὲ μόνον δέξαι ἐπὶ μητρός enthalte.V hat sowohl H. 4.10.44 als auch das Scholion als einheitlichen Text am Rande von fol. 135r (so ceteris paribus auch C nach Heimbach 55381). Die inscriptio verweist auf P. 25. Es dürfte sich demnach um ein verlorenes Peirakapitel handeln. Text (nach V) οὐ μόνον οὐκ ἀναγκάζεται ἡ μήτηρ προικίσαι τὴν θυγατέρα αὐτῆς, ἀλλ’ οὐδὲ ὁ ἀνὴρ ἐκ τῶν πραγμάτων αὐτῆς μὴ θελούσης· τοῦτο δὲ μόνον δέξαι ἐπὶ μητρός, οὐκέτι μὴν καὶ ἐπὶ πατρός· ἀναγκάζεται γὰρ ὁ πατὴρ τὴν θυγατέρα αὐτοῦ προικίσαι, ὃς καὶ ἣν ἔδωκε προῖκα τῇ θυγατρὶ ἀναλαβὼν ὀφείλει φυλάξαι αὐτὴν εἰς δευτέρους αὐτῆς γάμους. (Nicht nur ist die Mutter nicht verpflichtet, ihre Tochter mit einer Mitgift auszustatten, sondern auch ihr [i. e. der Mutter] Mann wird nicht gezwungen aus dem Vermögen seiner Frau, wenn sie es nicht will, eine Mitgift zu bestellen: Das verstehe nur hinsichtlich der Mutter und nicht in gleicher Weise für den Vater, denn der Vater ist verpflichtet die Mitgift, welche er der Tochter gab, falls er sie zurückerhält, für eine zweite Ehe der Tochter aufzubewahren.)

102) Heimbach (552 Anm. v) weist auf P. 25.18, Tantalos auf P. 25.9 hin. 103) Der Text endet in V fol. 137v mit περικλείεται. Das von Heimbach als Bestandteil von H. 9.11.18 gedruckte Stück καὶ εἰκότως – σβέννυται befindet sich am Freirand von fol. 137v. 104) Der Revisor hat bei 4.13.1 τοῦ μικροῦ κατὰ στοιχεῖον notiert, womit er auf SMin Υ 4 hinwies; bei 4.13.4, einer Stelle, die in V unmittelbar auf 4.13.1 folgt, hat er mit τοῦ αὐτοῦ SMin Γ 17 zitiert; bei dem am unteren Freirand von fol. 138v stehenden 4.13.2 liest man ebenfalls τοῦ αὐτοῦ, aber in der SMin ist dieser Text nicht aufzufinden. Ihn deshalb in die Peira zu verlegen, ist damit zwar noch nicht gerechtfertigt, aber diskutabel.

Harmenopulos liest die Peira

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105) Wegen einer Fehlbindung findet sich der Text in V auf fol. 141v und 143r. Es handelt sich um einen vermutlich von Harmenopulos selbst stammenden Hinweis auf Titel 1 (περὶ συναινέσεως μνηστείας) von Buch 4. Das in Bezug genommene Kapitel ist 4.1.15, wo die hier zitierte Rubrik aufgenommen ist. 106) Zu ὅτι vgl. oben Anm. 16. 107) Herkunftsort ist nicht (wie vom Revisor angegeben) B. 39.1.53.4, sondern B. 39.1.58.4 (BT 1775/32– 1776/5). Für die Vermittlung durch SBM Δ 22.15 und das Scholion (d) zu dieser Stelle, wie Tantalos vermutet, spricht zunächst nur, aber immerhin, der Umstand, dass von H. 5.5.6 bis H. 5.6.7 ein dichter, wenn auch nicht ununterbrochener Pulk von SBM-Texten die Hexabiblos speist. Ein hinreichender Grund, die Peira als Fundort auszuschließen, wäre das freilich nicht. Es kommt jedoch hinzu, dass der Revisor seine inscriptio vielleicht aus der SBM abgeschrieben hat (siehe dort: ἐν τῷ νγ΄ κεφ. θέμ. δ΄ [τοῦ βι. λθ΄, α΄]) und dass die SBM, weil sie ein Referat aus B. 39.1.58 liefert, mit ὅτι beginnt. 108) Die Stelle steht am oberen Freirand und soll zwischen 5.8.12 und 5.8.13 eingeschoben werden. Sie ist bei Heimbach als 5.8.15 unvollständig gedruckt und lautet folgendermaßen: ὅτι εἴπερ οὐκ εἰσὶν ἀδελφοὶ τῷ τελευτήσαντι, ἀλλὰ ἀδελφόπαιδες μόνον, προτελευτησάντων δύο ἢ τριῶν ἀδελφῶν, κατὰ πρόσωπον καὶ κεφαλὴν αὐτῶν γίνεται ἡ κληρονομία, τουτέστιν ὅσοι εἰσὶν ἐξίσου εἰς τὴν κληρονομίαν ταύτην καλοῦνται· οὕτω γὰρ καὶ ὁ νόμος φησὶν καὶ ὁ μαγίστρος ἔκρινεν. (Wenn der Verstorbene keine Brüder hat, sondern nur Bruderkinder, wobei zwei oder drei Brüder vorweg gestorben sind, wird die Erbschaft nach Person und Kopf geteilt, das heißt, soviele es sind, werden mit gleicher Quote zu dieser Erbschaft berufen, denn so sagt es das Gesetz und urteilte der Magistros.)

109) Dieser auf fol. 155r stehende Text fehlt bei Heimbach. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine verlorene Peirastelle (vgl. P. 25.48). Der Text lautet: ὅτι οἱ ἀνεψιοὶ τοῦ τελευτήσαντος προτιμοῦνται εἰς τὴν κληρονομίαν αὐτοῦ τῶν ἐκείνου θείων, εἰ καὶ οἱ θεῖοι τρίτον ὁμοίως συγγενείας βαθμὸν ἐπέχοιεν. (Die Neffen des Verstorbenen werden vor dessen Onkeln bei der Erbschaft bevorzugt, selbst wenn die Onkel den gleichen dritten Erbschaftgrad innehaben.)

110) Herkunftsort der Stelle ist laut Revisor B. 45.5.15, was nicht zu verifizieren ist. Ein Fundort ist nicht zu entdecken. Der Text liest sich gut als dogmatischer Lehrsatz des Syntaktes und nicht gut als Norm und steht als Nachtrag am Rand neben einer bekannten Peirastelle – das sind die schwachen, aber nicht zu verachtenden Indizien für eine Herkunft aus der Peira. Der Text lautet nach V fol. 159v i. marg.:

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Νόθος παῖς γενόμενος γνήσιος μόνου τοῦ πατρὸς αὐτοῦ γίνεται γνήσιος· οὐκέτι δὲ καὶ τῶν κατιόντων ἢ τῶν ἀνιόντων ἢ τῶν ἐκ πλαγίου συγγενῶν τοῦ πατρὸς οὐδὲ κληρονομεῖ αὐτοὺς οὐδὲ κληρονομεῖται ἐξ αὐτῶν χωρὶς διαθήκης. (Ein uneheliches Kind wird legitim nur in Bezug auf den Vater, nicht aber hinsichtlich der Deszendenten oder der Aszendenten oder der Seitenverwandten des Vaters und weder beerbt es sie noch wird es von ihnen ohne Testament beerbt.)

111) Die Stelle endet mit einem Hinweis des Harmenopulos auf sein Peira-Exemplar: εὑρήσεις δὲ ταῦτα πλατύτερον εἰς τὸν περὶ γυναικῶν τίτλον ἐν τῷ τοῦ μαγίστρου βιβλίῳ (d. h. Titel 25). 112) Harmenopulos zitiert hier explizit Titel 54 (περὶ κληρονομίας) der Peira, um die Phrase über die Unehelichen, die der Syntaktes in seinem Syntagma(?) sogar zweimal untergebracht hat (48.2 und 54.4), zu legitimieren. Der Revisor hatte dem ῥωμ\\ anscheinend nichts hinzuzufügen. 113) Gleichsam im selben Atemzug (cf. καὶ!) zitiert Harmenopulos nach Titel 54 den Titel 14 (περὶ διαθηκῶν) der Peira, die inscriptio ist in V unleserlich; in H steht βι. ῥωμ. τι. ιδ΄. κεφ. ιβ΄. 114) Dass die Stelle etwas mit der Peira zu tun hat, ist eher unwahrscheinlich. Sie ist als Scholion η΄ zu SMin Υ überliefert. Woher das Scholion stammen könnte, ist ungeklärt. Von einer Nutzung der Peira durch den Autor der SMin ist nichts bekannt. Für den Scholiasten muss dies freilich nicht gelten. Die Inskription ist unleserlich. Der Text wurde hier als caveat aufgenommen, die beiden folgenden, ebenfalls unidentifizierten Kapitel 5.9.15 und 5.9.16 allzu vertrauensvoll als Peirastellen in Anspruch zu nehmen, wozu die Vielzahl von Peira-Zeugnisse im Kontext von 5.9.8 bis 5.9.19 leicht verführen möchte. 115) 5.9.17 hat seine Herkunft in Proch. 32.4. Am Freirand von fol. 164v finden sich zwei Scholien, die Heimbach (670 f. Anm. u) zusammengedruckt hat. Tatsächlich ist recht wahrscheinlich, dass sie zusammengehören und dass sie beide durch die Peira vermittelt wurden. Σ1 lautet (nach V): Τοῦτον τὸν νόμον οὕτως ἡρμήνευσεν ὁ μάγιστρος· ἐὰν δωρήσηται πατὴρ δυσὶ παισὶν αὐτοῦ, λόγου χάριν, λίτρας λ΄· καὶ γράψῃ μετὰ ταῦτα διαθήκην καὶ διανέμῃ ἑτέροις δυσὶ παισὶ κλήρους, μὴ δύνηται ἀριθμεῖν μόνην τὴν παρ΄ αὐτῷ τυγχάνουσαν ὕπαρξιν, τυχὸν οὖσαν ἑτέρων λιτρῶν λ΄. ἀλλὰ συμβάλλῃ τούτοις καὶ τὴν διὰ τῶν δωρεῶν προεκφορηθεῖσαν ποσότητα, καὶ οὕτω τυποῖ τὸν φαλκίδιον· εἰ μὲν γὰρ ἐκ τῆς ἐνούσης αὐτῷ περιουσίας ἀφορίσει τὸ νόμιμον, ὀλίγος ἔσται τοῖς παισὶ κλῆρος· εἰ δὲ κατὰ τὸ τοῦ νόμου βούλημα δράσει, μεῖζον οἱ παῖδες μέρος λήψονται. (Dieses Gesetz hat der Magistros so interpretiert: Wenn ein Vater zweien seiner Söhne beispielsweise 30 Pfund schenkt und danach ein Testament macht und anderen zwei Kindern Erbteile zuweist, dann wird er nicht nur sein gegenwärtiges Vermögen berechnen können, das vielleicht 30 weitere

Harmenopulos liest die Peira

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Pfund umfasst, sondern er muss diesen auch jene durch die Schenkungen vorweg belastete Summe hinzurechnen und so den Pflichtteil berechnen. Wenn er nämlich nach seinem gegenwärtigen Vermögen den Pflichtteil festsetzt, wird das Erbteil für die Kinder klein sein; wenn er aber nach dem Willen des Gesetzes handelt, dann werden die Kinder einen größeren Anteil erhalten.)

116) Siehe schon oben Anm. 115. Σ2 lautet (nach V): Kαὶ ὁ συντεμὼν τὰς νεαρὰς περὶ τῶν ἀμέτρων δωρεῶν οὕτω φησίν· οὐδὲ διὰ τῆς γενομένης εἴς τινα τῶν παίδων ἀμέτρου δωρεᾶς παρὰ τοῦ γονέως αὐτοῦ μειοῦται ὁ φαλκίδιος τοῖς λοιποῖς παισὶν, εἰ μὴ ἄρα ἀχάριστοι εἰσὶν· ὀφείλει γὰρ ἐαθῆναι αὐτοῖς τὸ νόμιμον μέρος πρὸς τὴν ὑπόστασιν τῷ τελευτῶντι γονεῖ, κατὰ τὸν καιρὸν τοὺ θανάτου αὐτοῦ. (Und der Epitomator der Novellen sagt über maßlose Schenkungen folgendes: Wegen einer zugunsten eines Kindes erfolgten übermäßigen Schenkung durch seinen Vater wird der Pflichtteil für die übrigen Kinder nicht gemindert, es sei denn, sie hätten sich als undankbar erwiesen; es muss ihnen nämlich der gesetzliche Erbteil im Verhältnis zum Vermögen des verstorbenen Vaters zum Zeitpunkt dessen Todes hinterlassen werden.)

Es handelt sich um eine Stelle aus der Kodexepitome des Theodoros (BrevTheod. 92.1), die von Eustathios in einem seiner Voten zitiert wurde. 117) L hat für P. 25.61 überliefert: ὅτι λαβών τις γυναῖκα. 118) P. 43.11 incipit: ὅτι ἐλεγατεύθησάν τινι. 119) Das Scholion lautet (nach V): Τοῦτο τὸ κεφάλαιον οὕτως ὁ Βέστης ἡρμήνευσεν· τὴν μὲν ἐπιτροπὴν τὴν ἔχουσαν ὀρφανοὺς καὶ ὑποκαταστάτους κληρονόμους, εἰς κληρονόμους μὴ παραπέμπεσθαι μετὰ τὸν τοῦ ἐπιτρόπου θάνατον· ἀλλ’ ἢ εἰς συνεπίτροπον αὐτοῦ εἰ περίεστιν ἢ παρὰ τοῦ κοιαίστωρος κουράτωρ τοῖς ὀρφανοῖς δοθήσεται. Τὴν δὲ ἐπιτροπὴν τὴν μόνον ψυχικὴν διανομὴν καὶ ἐλευθερίαν ἔχουσαν καὶ λεγάτα, ταύτην καὶ εἰς κληρονόμους παραπέμπεσθαι, ὥστ’ ἐκπληρωθῆναι παρ΄ αὐτῶν τὰ ἐνδέοντα. (Dieses Kapitel hat der Vestes folgendermassen interpretiert: Die Nachlassverwaltung über Waise und Ersatzerben darf nach dem Tod des Verwalters nicht auf dessen Erben übertragen werden, sondern entweder auf seinen Mitverwalter, falls ein solcher noch am Leben ist, oder es soll den Waisen vom Quästor ein Kurator bestellt werden. Jene Verwaltung aber, die nur die Sorge für das Seelenheil, Freilassungen und die Besorgung von Vermächtnissen zum Gegenstand hat, kann auch auf Erben [des verstorbenen Nachlassverwalters] übertragen werden, damit von ihnen das Notwendige ausgeführt werde).

Dass hier, nicht anders als bei Σ 5.12.8, eine Basilikenreferenz fehlt, erstaunt nicht. Es gab schlechterdings keine andere Herkunft für diese Texte als das Kaisergericht. H hat das Scholion als Fortsetzung von 5.12.7 im Fließtext.

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120) Herkunftsort der Stelle ist B. 37.2.12 ( B. 37.2.14), wie der Revisor richtig angemerkt hat. Wie die Summe des Anonymos von D. 26.2.12– 14 allerdings genau aussah, wissen wir nicht, da B. 37.2.12/14 von Scheltema aus SBM Ε 38.4 restituiert wurde. Als Fundort bietet sich SBM E 38.4 an, aber auch das ohnehin bearbeitete Peirakapitel 16.9 kann nicht ausgeschlossen werden; vgl. Heimbach 710 Anm. f. 121) Das Scholion lautet (nach V fol. 177r): Τοῦτο τὸ κεφάλαιον οὕτως ὁ μάγιστρος ἡρμήνευσεν· ὅτι πάντα τὰ νόμιμα τὰ περὶ ἐπιτρόπων περὶ ἐκείνων φησίν, οἵτινες ἐπίτροποι ἀνήβοις δίδονται· καὶ οὐκ ἔστιν εὑρεῖν ἓν καὶ μόνον νόμιμον μὴ διαλαμβάνον καὶ περὶ ἀνήβου· καὶ ὅτε ἔστι καὶ ὑπόκειται ἄνηβος, οὐ δύναται δοθῆναι τούτῳ ἐπίτροπος ἐπὶ αἰτίᾳ· οἷον ἔστω ὁ δεῖνα ἐπίτροπος τοῦ παιδός μου, ἵνα μόνον διδάξῃ αὐτὸν γράμματα καὶ ἐπὶ τῇδε ἢ τῇδε τῇ δίκῃ ἢ δικαίῳ (corr.: δήλῳ) πράγματι· οἷον ἔστω ὁ δεῖνα ἐπίτροπος τοῦ υἱοῦ μου ἐπὶ τοῖς κινητοῖς ἢ ἀκινήτοις πράγμασι· ταῦτα γὰρ οὐ κρατοῦσι γινόμενα ὅτε ὑπόκειται ἄνηβος· προσώπῳ γὰρ ἡ ἐπιτροπὴ καὶ οὐ πράγματι δίδοται· οἷον τῷ ἀνήβῳ δίδοται ἐπίτροπος, ὥστε διοικεῖν πάντα τὰ τούτου καλῶς, οὐχὶ τοῖς πράγμασιν αὐτοῦ δίδοται ἐπίτροπος, ὥστε τὰ μὲν ἔχειν ἐξουσίαν διοικεῖν, αὐτοῦ δὲ τοῦ ἀνήβου μὴ φροντίζειν. Ἔνθα δὲ οὐκ ἔστιν ἄνηβος ἐν διαθήκῃ, οἱ διδόμενοι ἐπίτροποι, κἄν τε μερικοὶ ὦσι κἄν τε καθόλου, διοικοῦσιν καθὼς προσταχθῶσιν· οὐ γὰρ πρόσωπον ὑπόκειται ἐνταῦθα, ἵνα κρατήσῃ τὸ λέγον νόμιμον· προσώπῳ γὰρ καὶ οὐ πράγματι δίδοται ἡ ἐπιτροπή. (Dieses Kapitel hat der Magistros folgendermassen interpretiert: Alle Rechtsregeln über Vormünder reden von jenen, die als Vormünder von Minderjährigen bestellt werden, und es ist nicht ein einziger Rechtssatz anzutreffen, der nicht auch über einen Minderjährigen spricht. Falls es nun einen Minderjährigen gibt, der betroffen ist, dann darf diesem kein Vormund für eine [einzelne] Sache bestellt werden, etwa der Art: der X soll Vormund meines Sohnes sein, nur damit er ihn das Lesen lehrt und für diesen oder jenen Rechtsstreit oder einzelne Angelegenheit, etwa: der X soll Vormund meines Sohnes sein hinsichtlich der beweglichen oder der unbeweglichen Sachen; ein solcher Vorgang ist unwirksam falls er einen Minderjährigen betrifft, denn die Vormundschaft wird für eine Person, nicht für eine Sache bestellt, das heißt dem Minderjährigen wird ein Vormund bestellt, damit dieser alles, was jenen angeht, ordentlich besorgt und ein Vormund wird ihm nicht bestellt für dessen Geschäfte, damit er zwar die Befugnis hat, diese zu verwalten, sich aber um den Minderjährigen selbst nicht kümmert. Wenn aber im Testament ein Minderjähriger nicht vorkommt, dann handeln die bestellten Verwalter, ob sie nun eine Spezial- oder eine Generalvollmacht haben, wie sie beauftragt sind, denn es ist hier keine Person vorhanden, damit der Rechtssatz zur Anwendung kommt, der da lautet: die Vormundschaft wird für eine Person und nicht für eine Sache bestellt.)

122) Nach Heimbach (715 Anm. 43) fand sich das Kapitel auch in C. In H fehlt es. Derselbe Befund auch bei dem hier nicht interessanten Kapitel 5.12.23b. 123) Der Revisor hat ῥωμ\\ gestrichen (dazu die Nachweise oben in Anm. 37) und den Herkunftsort notiert, den er mit der SBM E 38.11 in B. 37.7.4 findet; λζ΄, ζ΄, δ΄ wurde auch von H als Herkunftsort vermerkt. Scheltema hat die Synopsisstelle als B. 37.7.5.7 restituiert, was nach der Digestenordnung (D. 26.7.5.7) absolut richtig ist, für das Basilikenexemplar des SBM-Autors aber lediglich eine idealistische Hypothese darstellt. Der Syntaktes (?) der Peira (! P. 43.8.2) hat (B. 37.) 5.7 angemerkt. Fundort war vermutlich die Peira.

Harmenopulos liest die Peira

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124) Der Revisor hat die ῥωμ\\-inscriptio der Haupthand nicht beanstandet und als Basilikenreferenz 19.11.57 (?!) angegeben; auch in H liest man (ohne den Hinweis ῥωμ\ \!) βι ιθ΄, τι ια΄, κλ νζ΄. Scheltema hat den Text zweifellos zu Recht (siehe den Tipoukeitos a.h.l.) als B. 37.7.41 (= D. 26.7.41) gedruckt; die SBM hat den Text nicht; die Basilikenreferenz der Peira lautet (vermutlich B. 19.1. oder 11.) 57; der Fundort Peira 43.8.3 dürfte sicher sein. 125) Ein nicht inskribiertes, scholienförmiges Referat des normativen Kernstücks der 34. Novelle von Leon VI. (= Ecl.NLeo 21). Verfasser kann quivis ex populo der Rechtsinteressenten seit Leo dem Weisen gewesen sein (also auch der Syntaktes, vgl. die Anm. 54, 77, 94, 126, 130). 126) Das Scholion befindet sich am unteren Rand, es ist markiert, aber nicht inskribiert und ist nach Fögen ihrer Scholienklasse A (= zwischen zwei Texte einzufügen) zugehörig. Es sollte also zwischen 6.2.15 und 6.2.16, wo die Markierung wiederkehrt, platziert werden. Das Motiv für die Ergänzung bei der Überarbeitung ist hier gut zu erkennen. H. 6.2.15 stammt aus der Peira 25.23, beginnend mit: ὁ μάγιστρος ἔλεγε bis ἀναλαβεῖν αὐτὴν τὸν ἄνδρα, wonach der Syntaktes (oder sein „Revisor“!) seinem Text einen Verweis auf die Basiliken eingefügt hat (κατὰ τὸ κείμενον α′ κεφάλαιον εἰς τὸν περὶ λύσεως γάμου τίτλον = B. 28.7.1.2!). Harmenopulos hat bei seiner Revision diesen Hinweis der Peira aufgelöst (falls er dort nicht aufgelöst war) und aus SBM Μ 16.21 entnommen und als Supplement seines Peirazitates an den Rand geschrieben. Heimbach hat die Stelle nicht gedruckt. Sie lautet: Ταύτην δὲ τὴν μοιχευθεῖσαν γυναῖκα ταῖς προσηκούσαις ὑποβαλλομένην ποιναῖς ἐν μοναστηρίῳ ἐμβάλλεσθαι. καὶ εἰ μὲν εἴσω διετίας ἀναλαβεῖν αὐτὴν ὁ ἀνὴρ βουληθείη, ἐξουσίαν αὐτῷ δίδομεν τοῦτο ποιεῖν καὶ συνοικεῖν αὐτῇ μηδένα κίνδυνον ἐντεῦθεν εὐλαβουμένῳ μήτε διὰ τῶν ἐν μέσῳ γενομένων καταβλαπτομένου τοῦ γάμου· εἰ δὲ ἡ διετία παρέλθοι ἢ 〈 ὁ 〉 ἀνὴρ ἐν τῷ μεταξὺ τελευτήσει, κελεύομεν κουρεύεσθαι αὐτὴν καὶ τὸ μοναχικὸν σχῆμα λαμβάνειν καὶ οἰκεῖν ἐν τῷ μοναστηρίῳ ἐπὶ ὅλον τὸν χρόνον τῆς οἰκείας ζωῆς.

Der Text stammt aus B. 28.7.1.2 (genauer: BT 1358/9 – 16 = N. 134.10 interpoliert in N. 117.8) und wurde leicht redigiert, d. h. die Wendungen ὁ προειρημένος χρόνος wurde durch ἡ διετία und πρὶν ἀναλαβεῖν τὴν γυναῖκα durch ἐν τῷ μεταξύ ersetzt. Ob diese Änderungen aus der Feder des Syntaktes oder des Harmenopulos stammen, dürfte kaum zu entscheiden sein. Zwei (wenngleich reichlich schwache) Indizien immerhin für die Urheberschaft des Harmenopulos sind die Übereinstimmungen seines Textes mit der (insoweit vom BT abweichenden) SBM (Μ, XVI 21): ἀναλαβεῖν αὐτὴν ὁ ἀνὴρ statt ἀναλαβεῖν ὁ ἀνὴρ αὐτὴν (BT) und ἐν τῷ μοναστηρίῳ statt ἐν τῷ αὐτῷ μοναστηρίῳ (BT). 127) Dieser Text ist eine Zusammenfassung des Normgehaltes von N. 134.10 (vgl. Anm. 125 und siehe den in Anm. 126 stehenden Text und die Fundstellen) und deutet nach Stil und Gehalt auf die Feder des Syntaktes. Die (verlorene) Peirastelle wurde

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durch die Ergänzung durch das Scholion Σ 6.2.15 offenkundig überflüssig und hat es deshalb wohl nicht in die von Fögen (wie Anm. 1 [1981], 267) so genannte recensio vulgata geschafft (vgl. Heimbach 737 Anm.70). Text (nach V fol. 185r.): ὅτι τὴν μοιχευθεῖσαν εἰ εἴσω διετίας ἀναλαβεῖν ὁ ἀνὴρ βουληθείῃ, ἔξεστιν αὐτῷ τοῦτο ποιῆσαι, μηδένα κίνδυνον ἐντεῦθεν εὐλαβουμένῳ, μήτε διὰ τῶν ἐν τῷ μέσῳ γενομένων ἐλαττουμένου τοῦ γάμου. (Wenn der Ehemann die Ehebrecherin innerhalb von zwei Jahren zurücknehmen möchte, dann darf er dies tun, ohne dabei irgendeine Gefahr zu laufen, auch nicht wegen der aufgrund der Geschehnisse eingetretenen Verschlechterung der Ehe.)

128) H. 6.2.17 befindet sich am oberen Rand von V fol. 185r neben dem Text von H. 6.2.15 und 6.2.16 und gehört nach Fögen zur Scholienklasse C (= Supplemente), es handelt sich um eine nachgetragene Peirastelle, die in L nur zur Hälfte überliefert ist. Der vollständige Peiratext (nach V fol. 185r) lautet: Ἐπὶ τῆς μοιχευθείσης διετία δίδοται, ὥστε μήπω κειρομένην ἐνδιατρίβειν τῷ μοναστηρίῳ, τὸν δὲ ἄνδρα εἰσέρχεσθαι πρὸς αὐτὴν καὶ κολακεύειν τοῖς λόγοις, καὶ παρατίθεσθαι αὐτῇ τράπεζαν καὶ πάντα τρόπον ποιεῖν, καὶ ὥστε τὸν πάλαι πόθον ἀνάψαι, χωρὶς μέντοι βίας καὶ χειρῶν ἐπιβολῆς μήτινος ἔχοντος ἐξουσίαν τῶν τῆς γυναικὸς κωλύειν τὸν ἄνδρα εἰσέρχεσθαι πρὸς τὴν γυναῖκα αὐτοῦ. τῇ δὲ ἀποτασσομένῃ γυναικὶ τῷ γάμῳ τοῦ ἀνδρὸς ἓξ μῆνες δίδονται παρὰ τῶν δικαστῶν, καὶ εἰ μὲν τούτων ἐντὸς ἀσπάσεται τὸν γάμον καὶ συνέλθοι τῷ ἀνδρί, ἐφεῖται αὐτῇ πράττειν τὰ ἀπαρχῆς καὶ συμβιοῦν τῷ ἀνδρί. εἰ δὲ ἀτελῆ τὴν ἔνστασιν καὶ ἀκλινῆ πρὸς τὸν ἄνδρα ἐνδείξεται, τότε μετὰ τὸν ἑξαμηνιαῖον καιρὸν λαμβάνουσα τὴν προῖκα τὸν μονήρη μετέρχεται βίον. (Der ehebrecherischen Ehefrau wird eine Zweijahresfrist gewährt, so dass sie, ohne bereits zur Nonne geschoren zu werden, im Kloster bleiben kann. Der Mann kann bei ihr vorstellig werden, ihr mit Worten schmeicheln, ihr Speisen auftragen lassen, um das alte Verlangen wieder zu entflammen, natürlich ohne Gewalt und Handgreiflichkeiten, wobei niemand von Seiten der Frau befugt ist, den Mann daran zu hindern, seine Frau zu besuchen. Der Frau, die der Ehe mit dem Mann entsagt, werden von den Richtern sechs Monate gewährt, und wenn sie innerhalb dieser Zeit [wieder] Gefallen an der Ehe findet und mit dem Mann schläft, so ist es ihr gestattet, sich wie zu Beginn [der Ehe] zu verhalten und mit dem Mann zusammenzuleben. Wenn sie aber zeigt, dass der Widerstand gegen den Mann dauerhaft und unbeugsam ist, dann soll sie nach der Sechsmonatsfrist unter Mitnahme der Mitgift das Klosterleben aufnehmen.)

129) Der Text fehlt nicht nur in V, sondern auch in H und (nach Heimbach 741 Anm. 93) C, scheint also irgendwo in der versio vulgata aufgetaucht und von Heimbach aufgepickt worden zu sein. Es handelt sich um eine reine Basilikenstelle, die wortgleich in B. 60.42.13, in SBM A 58.4 und M 16.19 (das hier fehlende μή wurde schon von Leunclavius zu Recht ergänzt), in Peira 25.43, Attal. 35.168 und in H. 6.2.27 überliefert ist. Für die Vermutung, dass der Fundort die Peira war, besteht kein zureichender Grund. 130) Es handelt sich um ein knappes Normreferat einer Novelle von Basilios II. (von 996 p.C.). In H steht der Text auf fol. 217v. In V war uns eine Kontrolle mangels Di-

Harmenopulos liest die Peira

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gitalisat von fol. 189v/190r nicht möglich. Dass die Stelle aus der Peira geschöpft wurde, ist kaum vorstellbar. Das incipit mit ὅτι ist hinreichend durch die Qualität der Stelle als Novellenreferat erklärt.

Bernard H. Stolte

Praefatio to the Basilica On-Line 1 Introduction

It is now almost thirty years since the last volume of the ‘Groningen edition’ of the Basilica was published. The edition has been out of print for at least ten years now. It is here published in digital form. The text and scholia have been available in digital form for some time now in the databank Thesaurus Linguae Graecae of Irvine. That format has three defects when compared to the printed edition: it has no critical apparatus, no prefaces, and the length of lines of fragments is not the same, which makes references to longer fragments differ from those that have been and are being made to the printed edition. All this is set to rights here, and those who prefer to consult a digital edition will no longer need to worry about differences. What was and still is lacking in the printed edition is Prolegomena to the entire work. In 1981, the preparations of the last volume had been completed. Two weeks later Herman Jan Scheltema (1906 – 1981), the auctor intellectualis and guiding spirit of the enterprise, passed away. His younger colleagues Douwe Holwerda (1920 – 2011) and Nicolaas van der Wal (1925 – 2015), who had participated in the editorial work from its early stages, saw the last volume through the press, which then was presented in 1988.¹ With the death of the last surviving member of the editorial equipe, the task of providing them has definitively fallen to the next generation, and the present author cannot but feel humbled and honoured before the task that he faces.²

In 2018 the Basilica edition of Scheltema, Van der Wal and Holwerda has been made available online by Brill, with a preface (‘New Praefatio’) by the hand of the present author. From various sides I had been urged to publish it separately as well, in order to give it a wider circulation. With the permission of Brill and of the Stichting Het Groningsch Rechtshistorisch Fonds this preface is printed here unchanged. The first section (‘1. Introduction’) sets out the intention of its author. The late Herman Jan Scheltema would have been mildly surprised, and I dare say also gratified, that it should appear here in a German forum. Personally, I consider that to be a sign of, and a tribute to, the amicable and fruitful cooperation of ‘Groningen’ and ‘Frankfurt’. The interested reader may wish to consult also another paper, which is related to this preface, but has been written from a different perspective and with a different purpose: Bernard H. Stolte, ‘Thirty Years Later. Past, Present and Future of Editing the Basilica, SG (2019), 163 – 186.  The proceedings of the 1988 conference celebrating the publication of the last volume (A VIII) were published in SG III (1989).  I am indebted to all members past and present of the Groningen Department of Legal History, especially those whom I have pestered with questions while writing. The responsibility for the result is the author’s alone. https://doi.org/10.1515/9783110729474-013

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I have preferred to give it the title of Praefatio instead of Prolegomena, to avoid the impression that it pretends to offer the sort of Prolegomena Scheltema would have written himself. Perhaps it should be called an interim report, necessitated by the present occasion. The task of writing has been much lightened by the writings left by Scheltema,³ Van der Wal⁴ and Holwerda, who between them took half a century to finish a work deemed impossible when Scheltema first hinted at his proposed edition. His point of departure was the defects of the 19th-century edition by Heimbach,⁵ defects that could only be remedied by doing the work all over again. His plan was received by the scholarly community in some amazement and disbelief, and one of its members correctly diagnosed that ‘(Scheltema) would probably be deaf to advice’. In short, he was going the long and arduous path alone, assisted by two young scholars who were to rise to become distinguished professors in their own right. Fortunately, Scheltema lived to see the last volume finished, though not yet printed.⁶ In one respect Heimbach’s edition still may be consulted with some profit. It contains a facing Latin translation and thus is the only help for those who read Greek with difficulty or not at all. Its user should of course be aware of the fact that the Greek text offered by Scheltema cum suis is not always the same as, and sometimes at considerable variance with, the text given by Heimbach. In the forty years between the first and last volume of the Scheltema edition the spread of knowledge of Greek and Latin has decreased considerably. It is now to be doubted whether a Latin translation in the humanist tradition would have sufficed. The fall in linguistic competence of the potential users of his edition had of course been noticed by Scheltema, who had no use for rear-guard fights; he was in fact one of the first Dutch professors of Roman law to abandon the requisite of Latin for his students. By then, however, it was too late to change the principles of the edition. An English translation of the work is under consideration and, if funding can be found, may yet be supplied in the future. In 1865 C.G.E. Heimbach died, before his Prolegomena were published. They were found in his desk, written in Latin of course, and published posthumously five years later.⁷ Their content covers much more than the usual preliminary material

 H.J. Scheltema, Opera minora ad iuris historiam pertinentia. Collegerunt N. van der Wal/J.H.A. Lokin/ B.H. Stolte/ Roos Meijering. Groningen 2004.  His collected papers are being edited by Th.E. van Bochove.  C.G.E. Heimbach (ed.), Basilicorum libri LX. Post Annibalis Fabroti curas ope codd. mss. edidit …, 5 vols, Leipzig 1833 – 1850. Carolus Guilielmus Ernestus Heimbach (1803 – 1865) is ultimately responsible, but his younger brother Gustavus Ernestus (1810 – 1851) and others collated manuscripts for the edition.  On the genesis and history of the project, see J.H.A. Lokin, ‘Habent sua fata Basilica. On the Occasion of the Completion of the Groningen Basilica Edition’, SG III (1989), 1– 10.  Basilicorum libri XL. … Tom. VI Prolegomena et Manuale Basilicorum continens, Leipzig 1870, with a monitum bibliopolae, the last paragraph beginning with Ita nos hereditario officio satisfecimus …, without identifying nos.

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of a critical edition. Indeed, the larger part consists of a history of the sources of Byzantine law. Let it be clearly understood that the present Praefatio is not aiming to offer a similar introduction to the Groningen edition. That is not to say that the subject of Heimbach’s Prolegomena was unimportant or in any sense mistaken. On the contrary, it was much needed at the time and as such a piece of incredible scholarship. Their contents, however, have been largely superseded by the histories of the sources of Graeco-Roman or Byzantine law that have been written in various modern languages,⁸ and several of Heimbach’s conclusions have been modified or even refuted by the evidence of the new edition anyway. The Bibliography by Thomas van Bochove accompanying this digital edition offers an update of literature on most of the subjects dealt with by Heimbach. Rather the present Praefatio sets out to introduce this edition in the strict sense, as much as possible avoiding repetition of what is available elsewhere. It will focus on the textual tradition, previous editions and the principles of this one. While the succession of volumes was being published, manuscripts were discovered relating to parts already covered, and a few more emerged or were made accessible after the completion of the edition. Obviously these had not been dealt with in the prefaces to the individual volumes. This additional material will be discussed at the end. One of the items on that agenda would also be a revision of Heimbach’s Manuale Basilicorum, another admirable achievement of 19th-century scholarship. It continues the pagination of his Prolegomena, with which it is often found bound in the same volume. The Manuale gives for every chapter of the Justinianic Corpus iuris the corresponding fragments of Byzantine scholarship as preserved in the Basilica and other sources, with their alleged authors if transmitted. Here the same caveat applies as for Heimbach’s Latin translation, but at the moment the Manuale is still the best we have, much valued also by Scheltema.⁹ Its usefulness deserves to be honoured by a revision. Heimbach’s Prolegomena and Manuale both witness to the purpose of the edition. Not only was it meant to offer access to the most extensive source of Byzantine law, but it also, indeed above all, set out to make available a splendid tool for textual criticism of the Corpus iuris civilis and for its interpretation in the sixth and later centuries. The same idea had been the inspiration of scholarship since the Humanists. In the late 1930s, Scheltema was as persuaded of its potential as his predecessors had been. He thought their results could be improved upon, and set to work.

 P.E. Pieler, ‘Byzantinische Rechtsliteratur’, in: H. Hunger, Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner, II. München 1978, 341– 480; N. van der Wal/J. H. A. Lokin, Delineatio iuris graeco-romani. Les sources du droit byzantin de 300 à 1453. Groningen 1985 [henceforth referred to as ‘Del.’]; Sp.N. Troianos, Oi peges tou buzantinou dikaiou, 3rd augmented ed. Athens-Komotini 2011. Translations into Italian (P. Buongiorno, 2015) and German (D. Simon, 2017), in both cases with additional bibliography.  See H.J. Scheltema, ‘Ueber die angebliche Anonymuskatene’, Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 25 (1957), 284– 301, esp. 296 – 297 = Opera minora (see above, note 3), 323 – 324.

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The present Praefatio sets out to give a user of the edition, legal historian or no, the usual preliminary material of a critical edition, plus some context. Where possible, I have tried to let Scheltema speak, in a language he would never have used himself. Translations are always between quotation-marks, also in footnotes; if they are lacking in a footnote referring to such a translation, it is not a footnote written by the author of the original text, but by the undersigned. If in references to the Quellengeschichte ¹⁰ preference seems to have been given to the Delineatio, this is (also) since, unsurprisingly, it best reflects the views of the editors. Finally, to facilitate accessing the Basilica for those who are primarily interested in their relation with the Corpus iuris civilis, a concordance has been added. It is in fact a consolidated version of the eight Conspectus titulorum legum Iustinianarum qui in hoc volumine commentantur at the end of each volume of the Series A and incorporates the Conspectus titulorum legum Iustinianarum qui in voluminibus Series B commentantur, which is found at the end of volume B IX.

2 Basilica cum scholiis Byzantine law¹¹ is dominated by Justinianic law (the Corpus iuris civilis). Soon, the mainly Latin legislation was de facto replaced by Greek translations and summaries, most of them stemming from the class-rooms of the antecessores,¹² although de iure the original texts were binding. The Basilica, promulgated circa 900 by the emperor Leo VI the Wise, contain an official rendering in Greek, and reorganisation of, Justinianic law. The reorganisation of the material facilitates access to its content: under each subject (titulus, as indicated by its rubrica), the relevant titles of Digest and Code were represented by a Greek version, followed by, where apposite, the (pertinent passages from the) Novels. The Basilica were not a codification in the modern sense of the word. Not until 1175, when the emperor Manuel I Comnenus in fact gave them that status, did they legally replace the Corpus iuris. ¹³ Their extremely close relation with the Justinianic texts became even closer when other Greek versions and commentaries originating in the sixth and early seventh centuries were written in the margins of Basilica manuscripts by way of elucidation of the summaries that had been selected for the Basilica text. Scheltema has defended this opinion, which is also found in the Delineatio of his pupils Van der Wal and Lokin¹⁴ and has been rendered in concise form in the

 See the works listed in note 8.  The following information may be found in numerous text-books, especially the histories of the sources mentioned in note 8.  Fundamental for Scheltema’s views on the circulation of antecessorial writings is his L’enseignement de droit des antécesseurs. Leiden 1970 = Opera minora (see above, note 3), 58 – 109.  Del. 84 cf. 110 – 11.  Especially in chapters VII and VIII.

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preceding paragraph, in a series of papers which are easily found in his Opera minora. Their titles speak for themselves: ‘Probleme der Basiliken’ (1939), ‘Über die Natur der Basiliken’ (1955), ‘Über die angebliche Anonymuskatene’ (1957), ‘Über die Scholienapparate der Basiliken’ (1960), to name but four of the most illustrative ones, not to mention the eighteen Subseciva and the Antécesseurs (1970), also reprinted in the Opera minora. The extremely concise Subseciva and the Antécesseurs exploit the Basilica and their scholia to the full for information about Justinian’s legislation. For a full appreciation of a lifetime’s work resulting in the seventeen volumes of text and scholia one has to read the Opera minora. Form and content of the edition reflect Scheltema’s view of the genesis and purpose of the Basilica.

3 The manuscript tradition of the Basilica Of the sixty books, no less than sixteen¹⁵ have not been preserved in direct transmission. Insofar as they have left traces, it is through testimonia in other texts. Generally speaking, previous editors have been more audacious in their reconstructions of these lost books than Scheltema cum suis. Only when the editors were convinced that a text was a genuine literal quotation of the Basilica did they admit it to their libri restituti. We will return to the problem below. The transmission of the other 44 books is by no means rich. Most books have been preserved in one or two manuscripts only, and in some cases, these manuscripts are palimpsests that in the past have been treated with chemicals, much to the detriment of their conservation. Scheltema, Holwerda and Van der Wal had to make do with the manuscripts known at the time. The following sections give an overview of the manuscripts and other sources they have used for the present edition.

3.1 Manuscripts used for this edition Although the prefaces of individual volumes contain brief descriptions of the manuscripts, there is not even a full list. Moreover, sometimes these descriptions extend over more than one volume. It had been intended by Scheltema to give extensive descriptions in the Prolegomena. ¹⁶ In the individual prefaces the information has been restricted to what was considered necessary. In practice this meant brief notes on those that had been unknown to Heimbach and even briefer ones (res maxime necessarias) on those that had already been dealt with in Heimbach’s Prolego-

 Sixteen books (19, 30 – 37, 43 – 44, 53 – 57), plus the first book, which is a special case in that it has been preserved in two versions, none of which, however, Scheltema considered authentic.  A I, Praefatio, p. v.

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mena. ¹⁷ However, we now have not only Heimbach’s Prolegomena, but also the Frankfurt Repertorium of Byzantine legal manuscripts.¹⁸ The latter, however, does not systematically include palimpsests, which play an important part in our knowledge of the transmission of the text. There is no way of knowing what Scheltema cum suis would have deemed useful for their Prolegomena. Against the background of information now available conveniently through the Repertorium, for the present purpose it seemed best to restrict the information to the barest minimum and extend it with references to Heimbach and RHBR, and highlight the findings of the Groningen editors where these diverge from those of Heimbach or concern manuscripts not known to Heimbach. Ca Paris, Bibliothèque Nationale, Coislinianus gr. , saec. XIII, contains B. XI – XIV. A II, Praef. p. v; Heimbach, Prolegomena (see above, note ), ; RHBR no. . Cb Paris, Bibliothèque Nationale, Coislinianus gr. , saec. XIV, contains B. I – IX, without scholia. A I, Praef. p. v; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . Heimbach, following Montfaucon, had dated it to the  century, Scheltema attributed it to the , in which he sided with Kroll, who ‘had discovered its real age in his preface to the edition of the Novels’ (cf. Corpus Iuris Civilis, edd. Mommsen/Krüger/Schoell/Kroll, vol. III, p. v)’ (A I, Praef., p. v, n. ). F Florence, Biblioteca Medicea Laurenziana, Laurentianus LXXX,, saec. XII, contains books XXVIII – XXIX with lacunae. A IV, Praef. p. v; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . H Escorial, Biblioteca, Scorialensis gr. R II , copied in  by Andreas Darmarius from an older manuscript of the same library which contained books VII – VIII, now lost due to a fire in . H contains book VIII. A I, Praef. p. v – vii; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . H (‘Haenelianus’) derives its siglum from the fact that it was in possession of Gustav Haenel for some time, until he, upon discovering that it had been stolen from the Escorial, returned it to that library. H is closely related to V (see below, on V). P Paris, Bibliothèque Nationale, Paris. gr. , saec. XIII, contains B. I – XXVIII,,. A I, II and III, Praef.; Heimbach, Prolegomena (see above, note ).  – ; RHBR no. . Various hands. At the beginning, the text has been much shortened by the omission or severe summarising of many chapters. From book VII, however, it shows the complete text. At the end a few leaves are lacking.

 Heimbach, Prolegomena (see above note 7), 156 – 176.  RHBR.

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Pa Paris, Bibliothèque Nationale, Paris. gr. , saec. XIII, contains B. XX – XXX,,, med. (τῶν μετὰ τοὺς καρποὺς περὶ). A III, Praef. p. v; Heimbach, Prolegomena (see above, note ), ; RHBR no. . Uneven distribution of scholia and insertion of some extraneous matter. Pb Paris, Bibliothèque Nationale, Paris. gr. , saec. XII ex./XIII init., contains B. XXXVIII – XLII. A V, Praef., p. v; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . Pc Paris, Bibliothèque Nationale, Paris. gr. , saec. XI, contains B. XLV – XLVIII and Index Reginae. A VI, Praef., p. v; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . Pd Paris, Bibliothèque Nationale, Paris. gr. , saec. XV ex., contains Index titulorum of B. XLVI – LX, and text of B. XLVI – LII. A VI, Praef., p. v – vi; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . Pe Paris, Bibliothèque Nationale, Paris. gr. , saec. XII, contains B. LX. B VIII, Praef., p. vi – viii; A VIII, Praef., p. v – vi; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . V Leiden, Universiteitsbibliotheek, Vossianus gr. Fol. . A I, Praef. p. v – vii; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . Heimbach held the view that H and V both had been copied from the same lost original, whereas the Groningen editors established that V had been copied from H and therefore eliminated the Leiden manuscript as a codex descriptus: see A I, Praefatio, p. vi – vii. At that point they had already edited vol. B I from V; its scholia therefore were referred to from vol. A I. Va, Vatican City, Bibliotheca Apostolica Vaticana, Vat. gr.  rescr., the lower layer Vb (saec. XI) containing remains of two different manuscripts, one (Va) with fragments of books II, III and IV, and the other (Vb) of books XI, XIII and XIV. A I, Praef. The palimpsest had been discovered by Van der Wal in , and deciphered by the combined efforts of Van der Wal and Holwerda. The upper layer (saec. XIV) contains Homer’s Iliad, Α -Ω . Its leaves had been assembled from various older codices, two of which turned out to have been manuscripts of the Basilica. These had been palimpsested and folded into two, to the effect that the upper script runs transversely to the lower text. For details of Va, see A I, Praef. p. vii – ix; for Vb: see A I, Praef. p. vii – viii; A II, Praef. p. v. ΠΣ Vatican City, Bibliotheca Apostolica Vaticana, Vat. Pii Secundi gr.  rescr., has preserved palimpsested leaves from an older manuscript of the Basilica (saec. XI), containing books LVIII – LX. A VII, Praef., p. v – vii; B IX, Praef., p. v; in greatest detail A VIII, Praef. vi – xv, with references and a full reconstruction of the composition of the Basilica manuscript from which these leaves stem. Π Cracow, Biblioteka Jagiellońska, Krakoviensis / rescr., olim Berlin, Preußische Staatsbibliothek, Cod.gr. , antea Constantinople, S. Sepulchri. The lower layer (Π, saec. XII ex./XIII init.) contains books XV – XVIII with some lacunae. A II, Praef., p. v – xiii and B III, Praef., p. v – x; A III, Praef., p. vi; K.E. Zachariä von

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Lingenthal, Reise in den Orient in den Jahren  und . Heidelberg  (repr. Frankfurt ), ; Idem, ᾿Aνέκδοτον (see note ), iii – vii; Idem, Supplementum (see note ), iii – vii; Heimbach, Prolegomena (see above, note ),  – ; RHBR no. . Manuscript Π invites a longer explanation. In A II, which was published in 1956, Scheltema has the essential passages from Zachariä’s information in direct quotation. In the same year Pringsheim published his programmatic paper ‘Zum Plan einer neuen Ausgabe der Basiliken’, which was based on a report to the Preußische Akademie der Wissenschaften in 1937, when the manuscript was still in Berlin and had been seen by the German scholar. Pringsheim – at the time obviously without knowledge of A II and its Praefatio – had confirmed the damage caused by chemical reagentia and the resulting illegibility of its pages, but stated in as many words that the quality of Zachariä’s efforts made up entirely for the loss. Scheltema had, of course, to answer Pringsheim’s remarks and did so in some detail in 1957 in the Praefatio of B III. The fata of this manuscript are, in brief, as follows: Zachariä von Lingenthal had discovered this manuscript of the Monastery of the Holy Sepulchre in the Patriarchate in Constantinople in 1838, obtained permission to use it in Heidelberg and published the results in 1846.¹⁹ In 1867 the manuscript was acquired by the Prussian State Library in Berlin, where it remained until it was either hidden by the Germans or perhaps taken as war booty by the Russians at the end of the Second World War. It seemed to have disappeared without trace until it resurfaced in the 1980s in Cracow,²⁰ where it has remained since then. As far as its use for editions of the Basilica is concerned, it had been unknown to Heimbach and unavailable to Scheltema cum suis. From this point we translate the words of the editors (p. xii – xiii): ‘Zachariä had made an apographum (Π) of the lower script, which became the basis for his edition (Z., Zach.)²¹, in which he faithfully and carefully notes what was in Π and where. Thus it happens that we have an accurate knowledge of the apographum Π, although it has itself been lost. At many places the text shown by Π has to be supplemented or corrected. Not only did the codex Sancti Sepulchri have defects, there were also some words that Zachariä read wrongly or could not read at all. To filling the lacunae and emending the corruptions he has already made a great contribution. Very frequently we have come to the conclusion that we had to incorporate his conjectures into our edition of the scholia. As far as τὸ κείμενον [the text] is concerned, Z [the edition] does not faithfully render Π, which is most regrettable. Zachariä has in fact occasionally supplied the text of the Basilica,

 C.E. Zachariae von Lingenthal (ed.), Supplementum editionis Heimbachianae, lib. XV – XVIII Basilicorum cum scholiis antiquis integros nec non lib. XIX Basilicorum novis auxiliis restitutum continens. Leipzig 1846.  To my knowledge first mentioned by M.Th. Fögen, ‘Humanistische Adnotationen zur editio princeps der Hexabiblos’, Ius Commune 13 (1985), 213 – 242, esp. 238 note 47.  I.e., the supplement to Heimbach of 1846: see above, note 19.

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where Π left him, from the Heimbach edition, indeed also silently. This is apparent from the following examples: a. As we have already noted, Zachariä had an apographum of a few leaves of the codex rescriptus printed as a facsimile of the original, in his work entitled ᾿Aνέκδοτον.²² If, however, one compares this ᾿Aνέκδοτον with the Supplementum, its κείμενον turns out to have been supplemented silently, e. g.: ᾿Aνέκδοτον p. 1: ……………… μπο …….ιν π…… εἴτε ἐν ἐργαστηρίῳ εἴτε καὶ μή. Supplementum: προεστώς ἐστιν ὁ ἐμπορίας χάριν προστάς εἴτε ἐν ἐργαστηρίῳ εἴτε καὶ μή. b. Sometimes Fabrot – and followed by Heimbach – has changed or supplemented the text of codex P [Paris. gr. 1352] unsupported by manuscripts. Zachariä often has adopted this “restored” [my quotation marks, BS] text as if taken from Π. E. g.: BT 780, 7– 8: οὐδὲ ….. οὐδὲ P, οὐδὲ ….. οὔτε Fabr. Hb. Z. BT 807, 12: τὴν χρῆσιν P, χρῆσιν Fabr. Hb. Z. BT 822, 15: ἅμα τοῦ P, ἅμα τῷ Fabr. Hb. Z. From this it may be inferred that the Supplementum, as far as τὸ κείμενον is concerned, only has its own [independent] value where it shows a text that differs from that of Heimbach.’

The Praefatio of B III supplies a number of other passages, where in Scheltema’s opinion Zachariä had erred and again sets out how the user of the new edition could see the differences for himself. Looking back on the edition, Scheltema claimed to have produced, without having been able to see the actual manuscript, a better edition of books XV – XVIII than Zachariä had given with the codex at hand, a feat for which he felt not to have been given the credit it deserved. In theory, we should now be able to check that claim, since we are able to study the manuscript in Cracow. Unfortunately, I have to confirm its extremely poor condition due to the chemicals which have been used by Zachariä and which he describes in the ᾿Aνέκδοτον. We can only hope that the advances made by modern multispectral photography one day will enable us to read perhaps even more.²³

3.2 Testimonia In the case of the Basilica, testimonia are especially important as the only source from which to try and reconstruct the sixteen²⁴ lost books. The Roman lawyer is familiar with the example of the Twelve Tables, long lost but in part transmitted indirectly in the form of quotations and edited from testimonia. Testimonia of the Basilica are found in a wide variety of sources, from cross-references in the scholia of the

 ᾿Aνέκδοτον. Lib. XVIII tit. 1 Basilicorum cum scholiis antiquis. Specimen codicis palimpsesti Constantinopolitani bibliothecae S. Sepulchri, qui solus libb. XV – XVIII Basilicorum cum scholiis continent. Heidelberg 1842. See also below, p. 247– 248.  I have not seen the manuscript itself, but have to judge from digital photographs. I would be delighted to eat my words if the contrary would appear to hold good.  See also above, note 15.

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Basilica to quotations in legal judgements, but also in other legal collections derived from the Basilica. Heimbach had divided the manuscripts of the Basilica into two classes: a prima classis of manuscripts which have preserved the text itself, in full or in summary or interpolated, the secunda classis containing just fragments of the text which had been connected with other summaries pertaining to the law.²⁵ This is in fact a blurred distinction between direct and indirect transmission. When Scheltema started working, most texts had been edited, but by no means all to contemporary philological standards. In some cases the Groningen editors had to work directly from manuscripts: e. g., the Ecloga Basilicorum had not yet been edited²⁶ and of the Tipukeitos only the first three volumes had appeared.²⁷ However, even when a text had been edited, they sometimes considered to have good reasons to go back to its manuscripts. In principle this was always done when they felt they could not rely on existing editions.²⁸ For the various sources of testimonia the reader is referred to sections 5 and, insofar as discovered after the completion of the edition, 7. Generally speaking, the Groningen editors had more texts at their disposal than earlier editors, but apart from the accessibility of a testimonium, there is also the question of its representativeness for the original text. We shall see that they were more restrictive in that respect than their predecessors had been.

4 Previous editions Previous editors have had to overcome the rather meagre supply of manuscripts signalled above. Although it seems that one or two manuscripts which scholars in the past had still seen are now no longer extant, they had altogether a vaguer grasp of the transmission of the text and fewer opportunities than is now the case. Fewer manuscripts were known and access to the ones they knew was hindered by the difficulties caused by laborious travelling and lack of photography. The succession of translations and editions – in that order !— up to his own efforts has been described by C.G.E. Heimbach,²⁹ and, from a different perspective by H.E. Troje.³⁰ The story

 ‘nonnisi fragmenta textus Basilicorum … cum aliis epitomis ad ius pertinentibus coniuncta’ (Heimbach, Prolegomena [see above, note 7], 159).  Now available in the exemplary edition by L. Burgmann (ed.), Ecloga Basilicorum. Frankfurt 1988.  C. Ferrini/G. Mercati/F. Dölger/S. Hörmann/E. Seidl (eds), ΤΙΠΟΥΚΕΙΤΟΣ sive librorum LX Basilicorum summarium (Studi e testi 25, 51, 107, 179, 193). Rome 1914/1957.  Annotations in the margins of many books in the Groningen University Library show evidence of their critical attitude.  Heimbach, Prolegomena (see above, note 7), 176 – 186.  H.E. Troje, Graeca leguntur. Die Aneignung des byzantinischen rechts und die Entstehung eines humanistischen Corpus iuris civilis in der Jurisprudenz des 16. Jahrhunderts. Köln/Wien 1971. The title explains Troje’s approach.

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begins in the sixteenth century with Viglius, Leunclavius and Cujacius, and this first phase is brought to a provisional conclusion in 1647, when C.A. Fabrot produced the first full Greek edition with Latin translation.³¹ Full in the sense that he had aimed at providing the text of all sixty books, either from manuscripts insofar as known to him, or through reconstruction from other sources. The result was a splendid edition in seven volumes, even if Fabrot ‘dealt with the editorial details in a generous, sometimes reprehensibly rash manner’.³² Prominent among those who followed are Reitz and Rühnken, whose contributions were collected in 1752 in Meerman’s Novus Thesaurus ³³ and again in 1765 together as an Operis Basilici Fabrotiani supplementum. ³⁴ This was the status editionis et quaestionis in 1825, when Heimbach, twenty-two years old, published his programme under the title De Basilicorum origine, fontibus, hodierna conditione atque nova editione adornanda. The first volume appeared in 1833, the fifth and final one in 1850. In the meantime another German had entered the stage, Carolus Eduardus Zachariae a Lingenthal (K.E. Zachariä von Lingenthal),³⁵ who was going to dominate scholarship in Byzantine law. In 1842 he wrote a review of Heimbach’s first two volumes³⁶ and in 1846 published a revised edition of books XV – XIX, which he gave the title of Supplementum editionis Heimbachianae. ³⁷ It was based on a palimpsest manuscript, which he had discovered in Constantinople in the Patriarchate of Jerusalem, in the library of the monastery Τοῦ ἁγίου τάφου (S. Sepulchri), and for which he had obtained permission to use it in Heidelberg.³⁸ In 1842, the same year as the review, he had published a specimen of what would be in store, with an extensive description of the

 C.A. Fabrotus (ed.), Τῶν Βασιλικῶν Βιβλία Ξ´, 7 vols. Paris 1647.  Troje, Graeca leguntur, 277.  Vols III and V (see R. Feenstra/D.J. Osler, Bibliography of Jurists of the Northern Netherlands Active Outside the Dutch Universities to the Year 1811, Amsterdam 2017 [further referred to as Feenstra/ Osler, BGNR Jurists], nos. 651 and 673 – 674).  Operis Basilici Fabrotiani supplementum continens libros quatuor Basilicorum IL, L, LI, LII, nunc primum ex Codice manuscripto Regiae Bibliothecae Parisiensis integre editos: Latine vertit, variantes lectiones collegit, notasque criticas ac juridicas, tam aliorum quam suas, addidit Gul. Otto Reitz JCtus. Accedunt Thalelaei, Theodori, Stephani, Cyrilli. aliorumque JCtorum Graecorum commentarii in Tit. D. & Cod. de Postulando sive de Advocatis, nec non de Procuratoribus & Defensoribus, novissime ex Codice MS Bibliothecae Luduni-Batava edidit, Latine vertit & castigavit David Ruhnkenius. Lugduni Batavorum, Apud Wetstenium 1765 [Feenstra/Osler, BNGR Jurists, no. 653].  W. Fischer, ‘Zachariä von Lingenthal (24. Dez.1812– 3. Juni 1894). Lebensbeschreibung’, Bursians Jahrbücher über die Fortschritte der klassischen Alterthumswissenschaft 99 (1898), 14– 48, also in K.E. Zachariae von Lingenthal, Kleine Schriften zur römischen und byzantinischen Rechtsgeschichte, I. Leipzig 1973, 3 – 37; bibliography by W. Fischer, ZSSRA 16 (1895), 320 – 332 and supplement in ZSSRA 17 (1896), 332– 334, both also in Zachariä, Kleine Schriften I, 38 – 53.  Kritische Jahrbü cher fü r deutsche Rechtswissenschaft 11 (1842), 481– 509.  See above, note 19.  Zachariä, Supplementum, Prolegomena (see above, note 19); Heimbach, Prolegomena (see above, note 7), 166 – 167. See also above, p. 243 – 245; Fischer, ‘Lebensbeschreibung’ (see above, note 35), 28.

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codex.³⁹ (On the fata of the manuscript, now in Cracow, see above.) If Heimbach resented what others might have considered an interference with his project, he did not show it. Rather he welcomed the improvement on his own edition, in which books XV – XVIII had not yet been able to benefit from this palimpsest.⁴⁰ Not only did Zachariä prove to have a better grasp of the nature and the transmission of the Basilica, he single-handedly transformed the entire field, as witnessed by the volumes of his Jus Graecoromanum, his Geschichte des griechisch-römischen Rechts, and the numerous papers and book reviews. Scheltema greatly admired Zachariä. In the preparation of the edition of the Basilica he followed in his footsteps where he thought Zachariä had been right to deviate from Heimbach, but above all he went his own way, which bring us to the principles of the present edition.

5 The present edition 5.1 Principles of the edition As has been said before, the individual prefaces of the successive volumes give brief descriptions of manuscripts, here summed up above in section 3.1. As to the principles of the edition, to a certain extent the same may be said. In the preface to the first volume of text, Scheltema wasted only few words on the principles of his edition.⁴¹ After a short description of the manuscripts used for books I – VIII, he sufficed with a mere two pages in A I (Praef. p. xi – xiii), which follow here in translation: ‘Finally, we wish to say a few words about our method of editing. We have numbered the chapters generally (and where scholia have been added, always) with the same numbers as Heimbach. These cannot be replaced by numbers found in the manuscripts, since they all differ. As to this first volume, this problem is compounded by the fact that in Cb chapter numbers hardly occur, and in P are placed so negligently, that they must be considered worthless. In fact, in this manuscript numbers are often placed before lines that contain no beginning of a sentence, and regularly two chapters in immediate succession have been given the same number. In that part of the Basilica which has been taken from the Digest and the Code, individual chapters of Heimbach’s and our editions correspond to individual fragments and constitutions respectively, but in those titles which have been compiled from the Novels they correspond to their chapters. [xii] To these titles, however, chapter numbers have only been added in order to facilitate referring to a particular passage, as the internal division of the Novels in our modern editions has

 The ᾿Aνέκδοτον: see above, note 22.  Heimbach, Prolegomena (see above, note 7), 167: ‘de cuius editione pretio et in quo reliquis [i. e., his own edition! BS] antecellat, infra dicetur’. See Zachariä’s Prolegomena to the Supplementum (see above, note 19).  In addition to the Praefatio of A I, see also those of A II (on the lost codex S. Sepulchri, already discussed above, section 3.1), vi sqq.; A VI (on book LIII, see also below, p. 259).

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nothing to do with the Basilica. For this division we are indebted to Contius, who in the sixteenth century first incorporated it into his edition of the Corpus Iuris from the Epitome Iuliani. For the same purpose of more precise referring, at longer chapters numbers have been added corresponding to Digest and Code. Already in an early stage, fragments of the Basilica were usually divided into θέματα,⁴² but in the codices Cb, Va and H no traces, and in P only very few, are found of such a division, which in our opinion may be neglected. The Latin rubrics of titles taken from the Digest and Code are often translated into Greek in such a bad way that they make no sense. It would be wrong, however, to emend them; in fact, the faulty translation betrays the exhellenist. We have observed the same rule in showing the Latin technical terms, which, though not as frequently as in the scholia, also occur in the text. We have changed the spelling [scribendi rationem] of the manuscript only in those places, where we thought the reader would be put on the wrong foot. What the form and way of writing of such words was in the reign of Leo the Wise we do not yet sufficiently know,⁴³ although some studies on this subject have already appeared.⁴⁴ Since this is the current state of things, it is better to give to those who wish to delve deeper into this problem new and untouched material, than to smooth anomalies according to a norm established by us in an immature and thoughtless way. In the apparatus of scholia we have, following insofar as possible the indications of the manuscripts (i.e., the signs and numbers at the spot) indicated the place of the text to which each scholion belongs. Where indications are lacking, something that happens above all often in P, we have allocated them according to our own view; where they had been undoubtedly written at the wrong place, we have silently corrected. In our edition of the scholia [xiii] [i. e., in the two volumes B I and II published earlier, BS], we have occasionally attributed a scholion to a chapter different from the one to which it belongs. These mistakes have been corrected in this volume in the following way: at those places we refer the reader to the numbers of page and line, not to the siglum of the manuscript and the number of the scholion. The apparatus of testimonia is from that what we have already said and from the table on p. xiv[‐xv] sufficiently clear. We also wish to bring to the reader’s attention, that, in the reconstructed books [libri restituti], testimonia that have been placed between round brackets only mention the chapter that is being reconstructed, but do not quote its text literally. They only prove, that a chapter once existed and had taken such and such a place. Testimonia not placed between round brackets refer the text in as many words. In the critical apparatus we have included all variants⁴⁵ from the manuscripts and the Florilegium Ambrosianum (insofar as possible, for in palimpsest manuscripts there is always room

 ‘This transpires from more recent works, where the Basilica are referred to. However, none of the manuscripts of the Basilica, not even those about we will speak only later, shows this division without changes [integram].’  ‘For that reason we have included in the critical apparatus among the variants of these words even those, which seem to have been the result of iotacism or of change between ο and ω.’  ‘E. g., J. Psichari, Les mots latins dans Théophile et les Novelles de Justinien, Bibliothèque de l’École des Hautes Études 92 (1892), 159 ff.; P. Noailles, Les collections de Novelles de l’empereur Justinien. La collection grecque des 168 Novelles. Paris 1914, 67– 73 and 137– 140; A. Dain, La transcription des mots latins en grec dans les gloses nomiques, Revue des Études Latines (1930), 92– 113; H. Zilliacus, Zum Kampf der Weltsprachen im oströmischen Reich. Helsinki 1935.’ See now N. van der Wal, ‘Die Schreibweise der dem Lateinischen entlehnten Fachworten in der frühbyzantinischen Juristensprache’, Scriptorium 37 (1983) 29 – 53.  ‘We have written the so-called iota mutum not only in the text, but also in the critical apparatus silently as a iota subscriptum.’

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for doubt), except those which, according to philological convention, may be neglected, e. g., faults due to iotacism and Byzantine instead of Alexandrine accents. From the Ecloga [Basilicorum] we have not included those variants which must be attributed to the recent (fifteenth-century) source from which this work has reached us. In those testimonia for which we have drawn on edited works, and wherever the manuscripts do not agree, mention has been made of variant readings. At other places we have refrained from recording variants of minor importance, since these works are on everyone’s desk.’

Not a word about the most striking feature of the new edition: the separation of text and scholia and the edition of the latter not only in a separate series of volumes, but, if more than one manuscript had transmitted scholia, the scholia of each manuscript separately within the same volume. Vol. A I was published in 1955, preceded by the first two volumes of Series B in 1953 and 1954 respectively. Vol. B I, the very first to appear, had a short Praefatio, in which Scheltema explained that: ‘Although later, in a separate volume, we will both describe the manuscripts in greater detail and set out the method of our edition of the text, we will here already very briefly touch upon a couple of things. From our edition of the scholia from various manuscripts separately it appears in which respects the scholia differ; to give just one example, it is now crystal clear that, if one wishes to become familiar with the jurisprudence of the sixth and seventh century, the scholia of codex Coisl. 152 (C) are greatly to be preferred to the scholia one reads in cod. Par. 1352.’

This was not the first or last time Scheltema spoke about the nature of the scholia of the Basilica. Of the various papers touching upon that problem, the clearest statement probably is his ‘Über die Scholienapparate der Basiliken’ of 1960, when three volumes of text and four of scholia had already appeared.⁴⁶ The essence of the arguments may be summed up as 1) the absence of a Glossa ordinaria, and 2) the evidence of the manuscripts, which points to an individual choice of the commentator, who had compiled the scholia of (the exemplar of) a manuscript. In short, unless one manuscript is a codex descriptus of another that we have, its scholia have to be published separately. Criticism has been levelled at the refusal of the editors to distinguish ‘old’ and ‘new’ scholia. Scheltema’s decision was based on the difficulty of making such a distinction in many cases; to do so would simply add one individual scholar’s opinion to the existing ones. On this problem, see below, section 5.3. Another important aspect is the reconstruction of lost books, to which attention has already drawn above.⁴⁷ In the long passage from A I quoted above there are just a few lines on libri restituti. The method was set out only later, in volume A III, when it was required by the reconstruction of the lost book XIX, which has remained a point

 in: Mnemosynon Bizoukides. Thessalonica 1960 = Opera minora (see above, note 3), 359 – 364.  See above, section 3.

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of reference for other cases.⁴⁸ The restrictive nature of the method has often been misunderstood, which prompted Van der Wal to set it out in some detail with examples at the occasion of the completion of the edition.⁴⁹ No reconstruction without material to reconstruct with, and testimonia are therefore an essential part of the evidence for the text of the Basilica. It is only in the Praefatio vol. A I that we find a brief general treatment of testimonia of the Basilica (pp. ix – x). It simply lists the ‘Works from which we have adopted testimonia (…)’. That list is reproduced here with some annotations. For the nature of these works the reader is referred to the modern histories of the sources of Byzantine law; since the Historiae iuris graeco-romani delineatio best represents the opinion of the Groningen editors, references have been restricted to that work.⁵⁰ The following testimonia have been considered the most important and therefore systematically taken into account: Siglum Opus A Florilegium Ambrosianum Bals. BS Ecl. Pira Syn. Tip.

References Del. ; A I Praef. p. ix – x; A III Praef. p. vi; A VIII, Praef. p. xv – xvii Balsamonis commentarius in Nomocano- Del.  –  nem XIV Titulorum Del.  –  and passim Basilicorum scholia Ecloga Basilicorum Del. ; A I Praef. p. xi Pira Del. ; A III Praef. p. vii Synopsis Maior Basilicorum Del.  –  Tipukeitos Del.  – ; A III Praef. p. vi – vii

Texts which the editors considered to be less important for the constitution of the text: Synopsis minor (Del. 114), Attaliotes, Ponema nomikon (Del. 102), Chomatianos (Del. 113 – 114), Harmenopoulos, Hexabiblos (Del. 118), Blastares, Syntagma alphabeticum (Del. 117). See also the full Conspectus operum ex quibus testimonia laudantur with abbreviations in A I p. xiv – xv. There are scattered testimonia in manuscripts, of which the major ones are: Siglum

MS

Praef. in edition

RHBR

 A III, Praef. p. vi – vii (on the reconstruction of book XIX, and lost parts of books xvii and xviii); A IV, Praef. p. vi (reconstruction of books XXX – XXXIV according to the same method as for book XIX).  N. van der Wal, ‘Probleme bei der Restitution verlorengegangener Basilikenbücher’, SG III (1989), 143 – 154.  For the others, see above, note 8. References to the text of the Delineatio are given here by page numbers. The Delineatio has unnumbered end notes, which contain bibliographical references (up to 1985); these are easily found following the chapter numbers given in running headers. The most recent bibliography is found in the Italian and German translations of the Peges of Troianos (see above, note 8), and in Van Bochove, Bibliography.

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Par.  Vat. Par.  Venturi Vind.

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Par. gr.  Vat. gr.  Par. gr. 

A V p. v – viii; A VI p. vi – vii; A VII  nos. , ,  and : ‘Basilikep. xix; A VIII p. xvii – xviii nexzerpte’ A VI p. vi – vii; A VII p. xix  no. : ‘Basiliken, Exzerpte aus den Büchern  und  (…)’ A VI p. vii; VII p. xix : Eisagoge aucta ⁵¹

Firenze, Riccar- A VII, p. xiv – xviii dianus  Vind. iur. gr.  A VII p. xix – xx

Cuiacius —

A VII Praef. p. xviii – xix

Translation of Bas. LIII  no.  ‘Serie von Exzerpten (…) Basiliken (…)’ — (lost books)⁵²

It cannot be emphasised enough that only when the editors were convinced that a text was a genuine literal quotation of the Basilica did they admit it to their libri restituti. This may seem obvious, but it should be kept in mind that in previous editions some texts are found that have not even reached our day through indirect transmission, but are the result of a ‘modern’ translation from Latin into Greek.⁵³ In practical terms this means that, when Heimbach considered a Byzantine source representative of a lost passage of the Basilica and that passage has not been adopted by Scheltema cum suis, from its absence it must be inferred that they did not accept it as a genuine Basilica text.

5.2 How to use the edition⁵⁴ Series A gives the text of the Basilica, Series B contains the scholia. Both series have continuous pagination, referred to as BT and BS with page numbers. In the volumes of Series A, where scholia exist, the first apparatus (‘Scholia’) under the text refers to a manuscript with a siglum (e. g., Ca, P etc.) and a number (1, 2 etc.).⁵⁵ If more manuscripts contain scholia (e. g., ‘XI,1,1 5 σύμφωνόν: Ca 1, 2, 5, 6; P 1’), these have been edited in Series B manuscript by manuscript, title by title: scholion Ca 1 pertaining to the word σύμφωνόν in B. XI,1,1 (p. BT 625 line 5) is found in vol. B I, at BS p. 177 line 8; Ca 2 ibid. line 13; but P 1 only at BS 339 line 9. In the case of Bas. XI,1 the scholia in Ca (Coislinianus gr. 152) are much more numerous than those in P (Par. gr. 1352). The

 Del. 95.  B. LIV – LVII have not reached our day in manuscript, but in the sixteenth century they were still available to Cuiacius, on whose works has been drawn for the reconstruction of these lost books. Scheltema admitted the possibility that Cuiacius even possessed books XLVI – LX.  Van der Wal, ‘Probleme bei der Restitution’ (see above, note 49), 143.  H. de Jong, ‘Using the Basilica’, ZSSRA 133 (2016), 286 – 321 contains similar instructions at p. 314– 317, but has been written from a somewhat different perspective and without knowing of the intention to publish a digital edition other than the one in the TLG.  In order to explain the method of referring to scholia, vol. B I, with scholia, contains after the brief preface an exemplum editionis textus at p. vii, taken from B. XI,1.

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second apparatus contains ‘Testimonia’, which in the case of a liber restitutus is not just material for comparison, but the very source (or sources) for the reconstruction. Again at B. XI,1,1, two testimonia are listed: ‘A’ and ‘Syn. Σ, VIII, 1’, referring respectively to Florilegium Ambrosianum and Synopsis Basilicorum Maior Σ VIII 1. Finally there is a critical apparatus, which accounts for the choices made by the editors. The scholia in Series B, referred to from Series A as described above, are accompanied by a critical apparatus at the bottom of the page. Normally the scholia are written in the margins of a manuscript and are mostly contemporaneous with the text, unless stated otherwise. Two signs indicate a special situation: * means that the scholion has been written in the margin by a more recent hand; § indicates that the scholion has been written between the lines in smaller script.⁵⁶ Textus restitutus has been indicated by the symbol > in front of each line of reconstructed text. References to the Corpus iuris civilis and the Heimbach edition have been given throughout. The standard numbering of the Corpus iuris within leges of the Digest and constitutiones of the Codex and the Novels has been duplicated in the Basilica.⁵⁷ In short, the edition aims to present for every fragment the text chosen, the variants of manuscripts and testimonia, the scholion or scholia accompanying the fragment in each manuscript, the variants of their text, and the connection with the Justinianic legislation.

5.3 After the edition: the Basilica and their (‘old’ and ‘new’) scholia? In the decades that have passed since the completion of the edition not only has new material been found that the editors would have included – and some that they would not, but these decades have also given time for reflection and reactions. I should like to draw attention to three points. 1. The genesis of the Basilica during the reigns of the emperors Basilius and Leo the Wise is not entirely clear. The sources speak of ἀνακάθαρσις, ἕν τεῦχος, 60 resp. 40 and again 60 books and eventually the usual name of Basilika (τὰ βασιλικὰ νόμιμα).⁵⁸ Obviously all this is bound up with the question of the representativeness of the witnesses that have reached our time. For the opinion of the Groningen editors the reader is referred to the Historiae iuris graeco-romani delineatio, if not in the words of one of them, then at least with his approval.⁵⁹ In their view the manuscripts

 See, e. g., the table with uncini, signa in B. II, p. xi.  Above, p. 248– 250.  See also the discussion about the authenticity of the preface (see p. 260 – 261).  Van der Wal/Lokin 1985, 82– 86, esp. 82: ‘Tout ceci semble indiquer qu’il y a eu trois versions successives des Basiliques, dont seule la dernière nous est connue; toujours est-il que les commentaires du temps de Léon et de ses successeurs ne laissent supposer par aucune allusion que les con-

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available to them all transmit the same most recent version; differences between them, therefore, are to be attributed to the vicissitudes of manuscript tradition.⁶⁰ 2. Scheltema shouldered the task of editing the Basilica from the traditional, essentially humanist, point of view that an improved edition would be a contribution to our knowledge of Justinianic Roman law. The majority of the legal historians who have consulted it have done so from the same starting-point. This is, of course, especially true of Roman lawyers. Hence the emphasis on the interest of the scholia and especially the so-called ‘old’ scholia, i. e. the scholia that had originally been written as a commentary on the Corpus iuris and later appended to the corresponding passages of the Basilica text, to be distinguished from ‘new’ scholia, which had been written only after the compilation of the Basilica. However, what about an ‘old’ scholion that had not just been appended to the text of the Basilica but even rewritten for the occasion? It is well known that a reference to the Digest by its place in the partes is an unmistakable characteristic of an ‘old’ scholion. Inscriptions such as Dorotheou or Stephanou are another, and the use of Latin terminology a strong indication of a sixth-century origin. Omission of the inscription, transposition of a reference to the Digest into one to the Basilica and subsitution of a Greek equivalent for the Latin term would make such an ‘old’ scholion much more difficult to identify, but its substance would remain ‘old’ none the less. Its substance may also have been adapted to later legal developments. When would it cease to be ‘old’? Similar questions arise when a text has been transmitted outside the direct tradition of the Basilica, e. g., as a scholion to the Synopsis Basilicorum Maior, or in the commentary on the Nomocanon of the Fourteen Titles in the Sinaiticus 1117. The chances are that it has been adapted to its new environment, but it may equally have been left untouched and incorporated as found in a Basilica manuscript. However, there is no guarantee that a scholion in a Basilica manuscript has escaped changes in the course of transmission of the text, intentionally or not. Of one thing we may be certain: once a scholion has been modernised, we may exclude the possibility that its ‘old’ characteristics have been put back by a later scribe. At the end of the day, all these scholia are Byzantine reactions to a normative text and have to be interpreted as such. Whether they are pure sixth-century reactions to the Justinianic texts – which constitute the interest of the Roman lawyer —, has to be established in each individual case. As already said above, in early reviews the Groningen edition has been criticised for not distinguishing between ‘old’ and ‘new’ scholia, especially since, as some

temporains aient connu une autre version des Basiliques que celle en soixante livres qui fut conservée en grande partie jusq’à nos jours.’  This is an area of ongoing discussion. It now seems that two versions have been transmitted: in addition to the ‘Basilica’ of Leo VI, also extensive remains of a slightly older version in sixty books of Basil the Macedonian. See most recently, Th. E. van Bochove, ‘Preluding the Basilica, but how? The final paragraph of the preface to the Prochiron reconsidered’, SG IX (2014), 267– 318, with discussion of all the pertinent literature.

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scholars held at the time,⁶¹ the distinction was made in the manuscripts by the use of different signs for the two when referring from text to scholion. But the manuscripts did no such thing,⁶² and the difficulty of making the distinction has already been mentioned. 3. Scheltema cum suis have chosen for a separate presentation of the scholia of each individual manuscript, except where two manuscripts are related so closely that this would mean printing virtually the same twice. In their view, there never had been a Glossa ordinaria or other ‘official’ editorial decisions; for that reason it would be mistaken to present an apparatus suggesting such a unitary commentary.⁶³ In principle, the margins of each manuscript contain the individual reaction of a reader to the text. This is no different in the case of commentaries in the margins of anthologies or other derivatives of the Basilica, although one may reasonably suppose that together with a passage from the Basilica a scholion may have been copied into such a derivative. Such a scholion, however, then has become a scholion of that derivative. In all these cases questions may be asked as to its provenance and possible interventions in the original text. The conclusion may well be that in many cases the scholion has remained the same as when it was first written to the Basilica text. But if it has not been transmitted with the Basilica, scholarly prudence prevents its inclusion in an edition of the Basilica. This probably was Scheltema’s line of reasoning. The discovery of new scholia – new in the sense of scholia not to be found in the Groningen edition – often is the outcome of reasoning along a different line. If, e. g., a scholion in a manuscript of the Synopsis Basilicorum Maior is not to be found in one of the Basilica manuscripts, and if the wording of that scholion does not point to an origin other than the Basilica, one may of course say that it was originally written to the Basilica, in other words, claim that it is a testimonium of a Basilica scholion.⁶⁴ It would then be up to the editors to decide whether they agree, and if so, whether to include it in their edition, and how.⁶⁵

 E. g., F. Pringsheim, Zum Plan einer neuen Ausgabe der Basiliken. Begründung ihrer Notwendigkeit und Gesichtspunkte für ihre Herstellung (Bericht an die Preußische Akademie der Wissenschaften vom Jahre 1937). Berlin 1956, 14 ff., and again Idem, ‘Über die Basiliken-Scholien’, ZSSRA 80 (1963), 287– 341, esp. 324 ff.  See H.J. Scheltema, ‘Ueber die angebliche Anonymuskatene’, Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 25 (1957), 284– 301, esp. 295 – 298 = Opera minora (see above, note 3), 323 – 324.  H.J. Scheltema, ‘Über die Scholienapparate der Basiliken’, in: Mnemosynon Bizoukidès. Thessalonica 1960, 139 – 145 = Opera minora (see above, note 3), 359 – 364.  See also the discussion in J. Dittrich, ‘Die Scholien des Cod. Taur. B.I.20’, FM IX (1993), 181– 298, esp. 185 – 187, who seems to reverse the burden of proof: if a scholion is accompanying a Basilica text wherever it is found, it is a Basilica scholion unless the contrary can be demonstrated (185). That is a quite reasonable assumption insofar as its origin is concerned. What an editor of the Basilica should do is another matter.  See below, section 7.

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6 Summing up: the differences Scheltema had to demonstrate the necessity of a new edition and did so by arguing on the basis of what he saw as defects of the existing edition. One only has to read the first sentence of his 1939 paper ‘Probleme der Basiliken’: ‘Eine Neuausgabe der Basiliken lässt noch auf sich warten, obwohl sie zu den dringendsten Aufgaben der heutigen Romanistik gehören dürfte’.⁶⁶

In that paper and elsewhere the arguments are heaped in abundance. To what extent does the Groningen edition in fact differ from Heimbach’s? It may be useful at least to summarise the differences. Some of them are immediately obvious, others transpire only at a closer look. Two points which strike the eye are the lack of a translation and the separation of the scholia from the texts to which they refer. The former is the result of a decision taken in a different cultural climate,⁶⁷ the latter rests on solid argument and has been discussed above.⁶⁸ Other differences may be less immediately visible, but have left numerous traces. First, the edition is based on more manuscripts of the Basilica, especially palimpsests. Just as Heimbach was able to make a better edition than Fabrot by using the codices Coisliniani,⁶⁹ Scheltema cum suis could do so by drawing on the Vatican manuscripts, the codex S. Sepulchri (even though lost at the time) and the Florilegium Ambrosianum (which, strictly speaking, belongs to the testimonia; see the next paragraph). The first steps towards a better edition had already been taken by Zachariä (the Supplementum of 1846) and Mercati-Ferrini (the Supplementum alterum of 1897 with the Florilegium Ambrosianum). In addition to relying on more manuscripts, the Groningen edition is based on fresh and full collations, also of codices where Heimbach, Zachariä, and Mercati and Ferrini had preceded it. The new edition thus gives a fuller and more precise picture of the transmission of text and scholia. Second, testimonia and the role they have played in the two editions. Heimbach had fewer testimonia at his disposal to draw on and, perhaps for that reason, tried to make more of them than Scheltema considered defensible. Heimbach can, of course, hardly be blamed for the former: some sources of testimonia had not yet been discovered. If, e. g., Heimbach refers to the Syn(opsis Basilicorum Maior), he does so by page-numbers. These refer to the edition by Leunclavius, of Basel

 Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 16 (1939), 320 = Opera minora (see above, note 3), 170.  Above, p. 238.  Above, p. 250.  ‘Ante omnia subsidia critica novae editioni erant paranda. Inter ea primum obtinebant locum Codices Coisliniani 151 et 152’ (Heimbach, Prolegomena [see above, note 7], 186). See also Van der Wal, ‘Probleme bei der Restitution’ (see above, note 49), 143 n. 4.

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1575, which is in itself an interesting example of Humanist scholarship.⁷⁰ It has been superseded by the edition of Zachariä (1869), which Heimbach could not yet use, of course.⁷¹ The Tipukeitos was known, but had not yet been edited. Two other major sources used by Scheltema, the Florilegium Ambrosianum and the Peira, were not even known.⁷² But, not only was Scheltema able to use more testimonia than Heimbach, also the method of using them, especially where the libri deperditi are concerned, was different. Paradoxically, it sometimes led to fewer portions of reconstructed text than Heimbach had printed. The best description of how Scheltema cum suis have proceeded stems from Van der Wal, who has given a number of examples of an altogether more restrictive method, especially in the use of the Tipukeitos.⁷³ Heimbach had been less reserved in trusting the Tipukeitos than Scheltema was. This is not immediately obvious from the Prolegomena, where he writes: ‘Of this repertory of the Basilica I have made much use for the restitution. For the restitution in the proper sense of the word it cannot be used, as it does not contain the words of the Basilica.’⁷⁴ Yet, in a note on B. XXX,1,7,5, we read: ‘…For the restitution of the remaining part of this book, I have used, in addition to Syn. and Harm., scholia of the Basilica and above all Tipuciti Paratitla [the Tipukeitos, BS], from which almost everything that is lacking can be supplemented.’⁷⁵ This seems to suggest an almost unlimited trust in the possibilities of the Tipukeitos. The continuation of this note, however, proves that Heimbach knew better: ‘The way of restitution has been this, that I placed a stellula (asterisk) before those fragments that can be proved to contain the genuine text of the Basilica, and the rest placed at the opposite numbers with the source from which they have been taken.’ In fact, the stellulae indicate that Heimbach considers only thirteen of the 57 fragments he includes in Basilica XXX,1 to be genuine! The other fragments also go back ultimately to the Corpus iuris, but did not form part of the Basilica. Heimbach full well saw that the Tipukeitos was less useful to reconstruct the actual

 The SBM is an anthology from the Basilica under key words that had themselves been arranged alphabetically. Leunclavius edited from a manuscript of the SBM, but rearranged the SBM into the order of the sixty books of the Basilica from which it had been compiled; this was not difficult to accomplish, since the Synopsis quotes book, title and chapter of the Basilica with the extracts. See Troje, Graeca leguntur (see above, note 30), 264– 268; B.H. Stolte, ‘Joannes Leunclavius (1541– 1594), Civilian and Byzantinist?’, in: P.J. du Plessis/J.W. Cairns (eds.), Reassessing Legal Humanism and its Claims. Petere fontes? Edinburgh 2016, 194– 210, esp. 197– 198.  See JGR V (1931, repr. Aalen 1962). One example of the superior quality of Zachariä’s edition: Heimbach’s note c ad B. XI,1,1,3 says: ‘συναίνεσιν deest in Syn. quae cap. 1. totum habet’. It is true that in Leunclavius’ edition, at p. 138, after πᾶσαν, the word συναίνεσιν is lacking (Leunclavius conjectures in the margin ‘deest αἰτίαν aut simile’), but Zachariä’s edition, based on other manuscripts than Leunclavius’, has συναίνεσιν.  See above, p. 249 – 252.  Van der Wal, ‘Probleme bei der Restitution’ (see above, note 49).  Heimbach, Prolegomena (see above, note 7), 190.  Heimbach, note p ad B. XXX,1,7,5 (III p. 503).

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text than to give an impression of the substance of a fragment. It would perhaps be fair to say that he was more interested in providing Greek versions of as many fragments of the Corpus iuris as possible than in establishing the genuine text of the Basilica. The result is that the new edition is a more faithful presentation of the Basilica text than Heimbach’s. But what about the scholia? Here, too, there are considerable differences, which go much deeper than the separate presentation of scholia of each manuscript in the Groningen edition. The established opinion of scholars working in the Humanist tradition has always been, and still is, that the value of the ‘old’ scholia is greater than of the text of the Basilica, as they contain various sixth-century versions of the Justinianic legislation and occasionally provide a direct insight into debates among the jurists of Justinian’s age, or document variant readings of the first generation of manuscripts of the Corpus iuris. For that very reason a faithful edition of as many scholia as possible and a correct separation between individual scholia in the margins and between the lines of a manuscript is of the highest value. There can be no doubt that this edition contains more scholia, edited to a higher philological standard.

7 After this edition: sources discovered or made accessible since Despite the efforts to take into account all available material during the preparation of the edition, it was inevitable that new evidence should be discovered after the completion of individual volumes and indeed of the entire edition. The recovery of the famous Berolinensis gr. Fol. 28 as the present Krakoviensis Jagiellonska 28/266 is perhaps the most spectacular example and has already been discussed above.⁷⁶ The discovery of two palimpsest manuscripts in Vienna is more promising. A number of leaves of the Vindobonensis hist. gr. 10 preserve, inter alia, fragments from the lost book XIX. The Vindobonensis Suppl. gr. 200 is a new witness of books already known, but its text appears to hand down a stage of the text in which Latin terminology has not yet been exhellenised, i. e., an older stage than the one that we know from the manuscripts used for the edition. Strictly speaking only the latter one is a Basilica manuscript. The former contains only titles B. II, 2 and 3 in full, but the rest is in fact an anthology⁷⁷ and should be considered for the greater part an indirect

 See above, p. 243 – 245.  B.H. Stolte, ‘Zwei neue Basiliken-Handschriften in der Österreichischen Nationalbibliothek II: Rechtshistorische Analyse. Mit 30 Tafeln’, in: Chr. Gastgeber (ed.), Quellen zur byzantinischen Rechtspraxis. Aspekte der Textüberlieferung, Paläographie und Diplomatik. Akten des internationalen Symposiums Wien, 5.–7. 2007. Wien 2010, 139 – 182, esp.140. Part ‘I: Paläographisch-kodikologische Analyse’ is by Jana Grusková, ibidem, 107– 138.

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witness, whereas the latter no doubt originally had the complete version of at least books 21– 29 and probably more.⁷⁸ With a manuscript such as the lower layer of the Vindobonensis hist. gr. 10 we move to indirect evidence of the Basilica text, which is of course especially important when we are dealing with books that have been lost. Among the libri restituendi is book LIII dealing with maritime law. When the edition was being prepared, one of the most important sources for its reconstruction was the Florilegium Ambrosianum. In addition the editors used a Latin translation of another anthology from this book of which the Greek original was deemed lost, a translation made in 1604 by Francesco Venturi and preserved in the Florentine codex Riccardianus 2118.⁷⁹ In 1978, just four years after the pertinent volume A VII had appeared, Dieter Simon published the discovery of its Greek original, which is part of the canonist manuscript Vaticanus Barb. gr. 578.⁸⁰ As Simon writes, where the contents of the anthology coincide with the Florilegium Ambrosianum, the conjectures of the editors are almost always confirmed by the Barberinus, but the Vatican manuscript also contains some passages lacking in the palimpsest from Milan and therefore contributes to our knowledge of the transmission of the text. Since then, the Barberinus has been used for a separate edition of book LIII by Rhodolakis.⁸¹ An important witness of the Basilica, consistently used in the edition, is the commentary on the Nomocanon of the Fourteen Titles by the twelfth-century canonist Theodore Balsamon. Unknown to the editors was the fact that an anonymous canonist had used it for a revision in which a lot of new material was added. This augmented edition, which does not seem to have been noticed at the time and has hardly left any traces in Byzantine literature, has been preserved in the codex Sinaiticus 1117.⁸² It has been found to contain 51 passages from the Basilica text which had not been transmitted otherwise, directly or indirectly, and in addition 44 unknown Basilica scholia.⁸³ As stated earlier, one of the sources for testimonia was the Eisagoge cum Prochiro composita in manuscript Par. gr. 1367, which transmits a version extended with Basilica excerpts. Scheltema had used these for the edition resp. was to use them in fu-

 Stolte, ‘Zwei neue Basiliken-Handschriften’ (see above note 77), 146.  A VII, Praef. xiv – xvi.  D. Simon, ‘Handschriftenstudien zur byzantinischen Rechtsgeschichte’, BZ 71 (1978), 332– 348, esp. 340 – 343.  G.E. Rhodolakis, Από το Νὀμο Ροδίων στο 53ο βιβλίο των Βσσιλικών. Συμβολή στη μελέτη του βυζαντινού δικαίου. Athens 2007.  V. Tiftixoglu, ‘Zur Genese der Kommentare des Theodoros Balsamon. Mit einem Exkurs über die unbekannten Kommentare des Sinaiticus 1117’, in: N. Oikonomides (ed.), Byzantium in the 12th Century. Canon Law, State, Society. Athens 1991, 483 – 532, and especially V. Tiftixoglu/Sp. Troianos, ‘Unbekannte Kaiserurkunden und Basilikentestimonia aus dem Sinaiticus 1117’, FM IX (1993), 137– 179.  Tiftixoglu/Troianos, ‘Unbekannte Kaiserurkunden’ (see above, note 82), 148. The index at the end contains a full list of circa 800 passages where the commentator has referred to the Basilica.

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ture volumes.⁸⁴ In the early 1970s, Wolfgang Waldstein discovered in the Lavra Monastery on Mount Athos, that ten leaves of manuscript A 55 had been palimpsested and recognised a Byzantine legal text in their lower layer. Dieter Simon identified that text as (passages from) the same Eisagoge cum Prochiro composita. ⁸⁵ In a painstaking analysis he established that the palimpsest (‘codex Waldstein’, W) contained the same version as the Par. 1367 and in part even supplemented it. Basilica fragments occur at four pages; among them are fragments from book XIX, which might contribute to its restitution.⁸⁶ Other indirect witnesses have been found and drawn attention not only by reason of the texts they quote, but also, and especially, of the occurrence of scholia, which, with varying degrees of certainty, are or at least originate in, Basilica scholia.⁸⁷ It is a matter of editorial choice whether such scholia should be edited as part of the Basilica or rather as commentaries on the text with which they have been transmitted. The discovery of the odd membrum disiectum ⁸⁸ and of quotations of fragments of the Basilica text and scholia in manuscripts of other texts will no doubt continue. Scheltema had rejected the authenticity of the transmitted preface to the Basilica and therefore omitted it from its edition.⁸⁹ Andreas Schminck has argued strongly in favour of its genuineness and edited its text.⁹⁰ Or, more precisely and to be fair to both Scheltema and Schminck, to quote the latter’s last paragraph in translation, ‘The prooimion dealt with in this chapter does not belong to the Basilica, nor does it belong to the version of codex Coisl. 151, but to the original Sixty Books of Leo VI, to which the version of codex Par. gr. 1352 (which is the basis of Fabrot’s edition) – according to the indirect witnesses – is nearest in the first ἕξ βιβλία.’⁹¹

 See the detailed description in A V Praef. p. v – viii.  W. Waldstein/D. Simon, ‘Neuentdeckte Bruchstücke der Epanagoge cum Prochiro composita. Eine Palimpsesthandschrift der Klosterbibliothek Lavra’, JÖB 28 (1974), 145 – 178.  The Basilica fragments are the following: B. 19,1,84– 86.88 – 90.95 – 96 (cf. Simon [see above, note 85], 164– 165); B. 58,9,4(§ 11).5 ? (Simon 175 – 176); B. 60,58,1, pr.1– 1c.3 (Simon 177– 178). Fragments B. 19,1,90.95 – 96 = C. 4,54,1.6 – 7 were ‘unediert’ in 1974; Simon’s decipherment at p. 164– 165. It is worth noting that he identified another fragment as a commentary on C. 2,26,4, probably from the antecessor Theodorus (Simon 173).  L. Burgmann/M.Th. Fögen, ‘Florilegium Lesbiacum’, FM V (1982), 107– 178; Dittrich, ‘Die Scholien des Cod. Taur. B. I. 20ʼ (see above, note 64); D. Getov, ‘Eine Scholiensammlung zur Synopsis Basilicorum Maior’, FM XI (2005), 325 – 426.  E. g., B.H. Stolte, ‘Of nomoi and kanones. Notes on Codex Vaticanus Graecus 2645’, SG VI (1999), 121– 126, esp. 122 ff.  A I, Praef. xi; H.J. Scheltema, ‘À propos de la prétendue préface des Basiliques’, in: Mélanges Lévy-Brühl. Paris 1959, 269 – 271 = Opera minora (see above, note 3), 356 – 358.  A. Schminck, Studien zu mittelbyzantinischen Rechtsbüchern. Frankfurt am Main 1986, 17– 54.  Schminck, Studien (see above, note 90), 54.

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In other words, it is an authentic preface, but according to Schminck it belongs to an earlier version of the Basilica. Whether or not his argument stands, the preface should be included, if only as part of the Basilica tradition. Scheltema had reserved it for a volume with Appendices. ⁹² Also closely related, and only in part to be found in the edition in the apparatus testimoniorum, are the so-called Indices titulorum, which have been the subject of studies and editions by Thomas van Bochove.⁹³

8 Epilogue What has been said so far, sufficiently demonstrates that scholarship pertinent to the Basilica has not stopped with the publication of the last volume of this edition in 1988.⁹⁴ In addition to Prolegomena, there is room for a supplementary volume, as had been envisaged by Scheltema from the beginning. In the Praefatio to vol. A I we read about future Appendices. ⁹⁵ Scheltema wished to reserve for these appendices the ‘spurious text of book I offered by Cb and P’ — book I is one of the libri restituti —, as well as the ‘prefaces of the Basilica, none of which, not even the one that codex P, and relying on its authority Fabrot and Heimbach in their editions, put in front of the text, in its present form has been promulgated by Leo the Wise’. Scheltema was also planning to include the ‘Indices titulorum, which, as e. g. the wellknown Index Coislinianus, present more (or other) things than a mere enumeration of those rubrics that occur in the text of that manuscript’; finally, the tituli spurii 1 and 3 of book VI ‘in the form in which they occur in P. For they differ from the form in which Cb offers them, a form which is demonstrated by the testimonia to be genuine, to such an extent that we cannot give its clear image in the critical apparatus.’⁹⁶ In 1957 he had also envisaged to revise Heimbach’s Manuale Basilicorum, about which he was more positive than about the edition.⁹⁷ In 1988, at the completion of the edition, the surviving editors Holwerda and Van der Wal concluded their Praefatio with the following words:

 See A I Praef. p.xi,. See also above, p. 254 with note 60, and below, p. 262.  Th. E. van Bochove, ‘Index Titulorum. Merely a Table of Contents or ᾿Aρχὴ σὺν Θεῷ τῶν Βασιλικῶν?’, SG VI (1999), 1– 58; Idem, ‘Ἐπιγραφή. Zur Entstehung der Titelrubriken der Basiliken’, ibidem, 59 – 77; Idem, ‘Index Titulorum, II. IPc, the partial index titulorum of the Basilica books 1– 9 in cod. Paris. gr. 1349’, SG VIII (2009), 35 – 104; Idem, ‘Scholia and Index Titulorum. On the relation between the apparatus of scholia in cod. Par. gr. 1349 and IPc’, ibidem, 105 – 126.  And see the Bibliography by Van Bochove.  In 1955, ‘inter Appendices … quas separatim edere in animo est’ (A I Praef. p. xi).  ‘One gathers an understanding of the nature of codex P from the edition of Fabrot, who has drawn for his text on P alone.’ All passages quoted in A I Praef. p. xi.  H.J. Scheltema, ‘Über die angebliche Anonymuskatene’, Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 25 (1957), 284– 301, esp. 296 – 297 = Opera minora (see above, note 3), 323 – 324.

264

Bernard H. Stolte

‘In the prefaces of the preceding volumes we used to announce the next volume. At this place, however, we gratefully inform the reader that the edition of text and scholia, the preparation of which Scheltema had begun about the year 1945, has been completed. We are even more grateful for the fact that he – as we have already told the readers in the preface of volume B VIII⁹⁸ – before his death in December 1981, knew that that he need no longer doubt – as at the time when he had made a beginning with this immense task – that the edition begun by him would be brought to an end. Even after the completion of the edition some things remain for us to be done. That we would add a volume containing Prolegomena we have already announced more than once. Moreover, we intend to prepare a supplement, in which we publish those texts that pertain to the Basilica, but could not be included in the volumes of the edition. Among these are the unauthentic preface of the Basilica; the text of the first book which diverges from the customary form in cod. Par. Coisl. gr. 151 and is found in a summarised version in cod. Par. gr. 1352; and the indices of all the titles of the Basilica preserved in the same codex Coislinianus as well as in the codex Ath. Pantocr. 234. Perhaps in that supplement should also be inserted a more complete and improved reconstruction of book LIII, which we are now able to accomplish, after our Frankfurt colleagues⁹⁹ have found the manuscript given up for lost by the learned world, from which Francesco Venturi in 1604 has taken the texts of the Basilica that he translated into Latin. That codex is indeed most probably Vat. Barb. 578. The time, however, that these two volumes will appear we do not to dare to announce at the moment.’

The words of Van der Wal and Holwerda are in fact Scheltema’s programme as stated at the beginning, with the addition of book LIII, of which we now have the edition by Rhodolakis.¹⁰⁰ Unfortunately, they did not live to produce the two volumes as intended. Heimbach had produced an edition and left Prolegomena and a Manuale. Zachariä and others pointed the way towards improvements and in part managed to put their ideas into effect. Scheltema, assisted by Van der Wal and Holwerda, have given us an edition corresponding to twentieth-century philological standards. It is this edition that is published here in digital form. Obviously, however, work has not ended here.

 At the end of the Praefatio of B VIII, which had been signed by all three editors and dated on 2 December 1981, Holwerda and Van der Wal wrote the following praefationis additamentum: ‘On November 18th, 1981, we have formally offered to our illustrissimus and, to us carissimus, teacher Herman Jan Scheltema the last part of the copy, prepared for the press, of this edition. Two weeks later, on the very day on which this preface has been dated, after he had spent the entire day studying, he suddenly died in the evening. We are glad that he has seen the result of the immense work, but regret, that it has not fallen to him to write the prolegomena to edition. We hope, however, that the notebooks that he left will assist us in the completion of this part of the work.’  ‘Cf. D. Simon, ʽHandschriftenstudien zur byzantinischen Rechtsgeschichteʼ, BZ 71 (1978), 332– 348 (and especially pp. 340 – 343). See above, p. 259.  Above, note 81.

Marios Th. Tantalos

Ein Kommentar zur Synopsis Pselli des elften Jahrhunderts und seine Spuren I. Während der Arbeit an meiner Dissertation, stieß ich auf den 1992 von Leendert Westerink edierten Kommentar zu dem juristischen Lehrgedicht des Michael Psellos, der sogenannten Synopsis legum. Es handelt sich dabei um einen ziemlich umfangreichen Kommentar, der die Synopsis legum des Universalgelehrten, Polyhistor, Philosophen und kaiserlichen Privatsekretär (für den Kaisersohn, den späteren Michael VII., um 1060 – 1067) verfasst wurde; Vers für Vers wird erklärt. Mit dem Inhalt, der Bedeutung, der Autorschaft und vor allem dem geschichtlichen Hintergrund dieses Kommentars hat sich der Herausgeber nicht befasst, und auch seitdem ist er in der Forschungsliteratur nicht beachtet worden. Nur der frühere Editor der Synopsis legum, Günter Weiss, hatte sich 1977 folgendermaßen dazu geäußert: „Dieser rechtsgeschichtlich vollständig wertlose, aber desto wortreichere Kommentar (für den Schulgebrauch?) wurde von einem Literaten mit einigen Kenntnissen in Mythologie, Rhetorik und Mathematik geschrieben.“ Den beiden erwähnten Herausgebern zufolge überliefern drei Handschriften den Text: 1) Der Codex Escurialensis T. III.13, der die Verse 1– 333 der Synopsis legum und zusätzlich Scholien zu den Versen 1– 29 überliefert, und zwar als scriptura superior eines Prochironderivats. Identisch mit dem Κοmmentar dieses Codex sind die Spuren der Scholien in dem mittlerweile verschollenen Codex Sirmondianus, aus denen der erste Editor der Synopsis legum, Franciscus Bosquet seine variae lectiones geschöpft hat. 2) Der Miscellancodex Vat.gr.Pii. II. 271. Eine Hand des fünfzehnten Jahrhunderts hat kurze Erklärungen zu etwa 100 Versen oder Versgruppen der Synopsis legum aus einem weit umfangreicheren Kommentar abgeschrieben. 3) Der Codex Vaticanus 847 des 15 Jahrhunderts enthält nur ein Scholion zu Vers 1364 am Rande der in dieser Handschrift vollständig überlieferten Synopsis. Insgesamt handelt es sich um meist kurze und schlichte Exzerpte; nur einige im Escurialensis enthaltene Scholien sind von beträchtlicher Länge. Sie haben eigentlich

Überarbeitete Fassung eines Vortrags, der auf dem 3. Internationalen Treffen junger Rechtshistoriker, Thessaloniki, 30 September – 1 Oktober 2011 gehalten wurde. Die zitierten bzw. benutzte Literatur und Quellen wurden im Anhang zu diesem Artikel aufgelistet. https://doi.org/10.1515/9783110729474-014

266

Marios Th. Tantalos

die Form eines Τraktats und stellen im Vergleich zu den Erläuterungen des Vaticanus eine bessere, vollständigere und dem Original wohl näherstehende Fassung dar. Βesonders zu betonen ist, dass das Lehrgedicht des Psellos und die Scholien eine Einheit bilden; die Scholien erklären und ergänzen die Synopsis.

II. Die erste hier zu stellende Frage ist, ob die Scholien vom Verfasser der Synopsis selbst stammen oder von einem oder mehreren anderen Scholiasten. Der Stil, der didaktische Ton und die Sprache, aber auch der Inhalt sprechen für die Einheit und die gemeinsame Herkunft dieser Erläuterungen. Bezeichnend ist, dass die Scholien in beiden Haupthandschriften den entsprechenden Versen im Lehrgedicht des Psellos bis in den Wortlaut hinein folgen und sie sogar des Öfteren lediglich in Prosa wiederholen. In beiden Handschriften, 20-mal im Escurialensis und 2 mal im Codex Vaticanus, wird der Autor der Synopsis legum als διδάσκαλος bezeichnet, wobei eine Bewunderung des Scholiasten für Psellos erkennbar wird, welchen er auch nachzuahmen versucht. Der Schüler des Psellos spricht seinen Gesprächspartner in der 2. Person an, und zwar mit Anredeformen wie ὦ βέλτιστε oder ὦ φίλτατε, die für einen jungen Mann angemessen wären, vielleicht ein Mitglied des Kaiserhauses – mit Ausnahme des Kaisers oder eines Thronfolgers–, während die verwendeten Imperativformen ὅρα, σημείωσαι, μὴ οἴου den eindeutig belehrenden Charakter und Zweck der Scholien erweisen. Gegenstand der Belehrung ist ausschließlich die Synopsis legum. In der ältesten dieser Handschriften, dem Codex der Bibliothek des Escorial, aber auch im Codex Sirmondianus wird, und zwar in der Überschrift, Nikephoros „Porphyrogennetos“, der Sohn des Romanos Diogenes und der Eudokia Makrembolitissa und Halbbruder Michaels VII. Dukas, als Adressat des psellianischen Lehrgedichts genannt. ᾿Aρχὴ σὺν θεῷ τῶν πολιτικῶν στίχων τοῦ νόμου ἐκτεθέντων παρὰ τοῦ κυροῦ Μιχαὴλ τοῦ Ψελλοῦ πρὸς τὸν πορφυρογέννητον κῦριν Νικηφόρον μὴ βουλόμενον προσέχειν τοῖς τοῦ νόμου μαθήμασιν διὰ τὸ κεχηνὸς αὐτῶν πέλαγος.

Der Name des Nikephoros erscheint noch einmal in den Scholien derselben Handschrift: Οὗ χάριν καὶ Νικηφόρος ὁ πορφυρογέννητος, ὡς προλέλεκται, ἐνάρκα πρὸς τούτου τὴν ἔναρξιν.

Meines Erachtens haben wir hier zwei parallele, aber zeitlich aufeinanderfolgende Lehrer-Schüler-Paare vor uns: Das eine „Paar“ wird von Psellos und Kaiser Michael VII. Dukas gebildet, für den die Synopsis legum verfasst wurde, und das zweite „Paar“ besteht aus einem Schüler des Psellos, nämlich dem Scholiasten, und dessen Schüler.

Ein Kommentar zur Synopsis Pselli des elften Jahrhunderts und seine Spuren

267

Der unbekannte Lehrer, ein Schüler des Psellos, benutzt das Werk seines Lehrers als Grundlage für seine eigene Arbeit als Lehrer. Sein Schüler kann kein anderer als Nikephoros Porphyrogennetos sein. Die Existenz dieser beiden Gespanne führte auch einen Schreiber in die Irre, der in der Überschrift, aber auch im Text Nikephoros Porphyrogennetos als Empfänger der Synopsis legum bezeichnete, wohingegen er in Wirklichkeit nur der Adressat der sie begleitenden Scholien ist. Anna Komnene und auch Michael Attaleiates zufolge, kehrte Eudokia Makrembolitissa nach der Inthronisation des Nikephoros Botaneiates im April 1078 nach Konstantinopel zurück, wo der neue Kaiser τοὺς παῖδας αὐτῆς ἐπιφανεστάτοις ἐλάμπρυνεν ἀξιώμασι. Vor allem Alexios Komnenos zeigte ein besonderes Interesse an Nikephoros (ἠγάπα γὰρ τὸν Διογένην διαφερόντως) und Leon, und er soll bezeichnenderweise von beiden gesagt haben: ὡς οἰκείους παῖδας καὶ ἐπόθησα καὶ ἐχρησάμην. 1081 begleitete der 13jährige Nikephoros Alexios in die Schlacht von Dyrrhachion. Die Liebe des Alexios war von solcher Intensität, dass er auch nach der Blendung des Nikephoros wegen einer Verschwörung und eines (gescheiterten) Attentatsversuchs für ihn sorgte (τοῦ μέντοι Διογένους ἐκήδετο πάνυ), während Nikephoros, obgleich blind, περὶ λόγους ἠσχόλητο. Von den oben dargestellten Ereignissen ausgehend, dürfte man die Unterrichtung des Nikephoros vielleicht in die Jahre nach 1080 datieren, in die ersten Jahre der Herrschaft Alexios I. Der Scholiast muss im Kreise der Schüler des Psellos gesucht werden, einen Bezug zum Hof von Konstantinopel gehabt und über juristische sowie philosophische Kenntnisse verfügt haben. Man könnte an Theodoros Smyrnaios denken. Dieser Staatsmann, Philosoph und Schüler des Psellos übernahm 1082 die Nachfolge des Johannes Italos als „Ηypatos ton Philosophon“. Im Staatsdienst nahm er hohe und höchste Ämter ein, Kritis, Magistros, Proedros, Koiaistor, Protoproedros und Protokuropalates. Wir besitzen von ihm einen didaktischen Kommentar zu Aristoteles, eine Darstellung der aristotelischen φυσικαί ακροάσεις, die 2013 von Linos Benakis unter dem Titel Epitome de Natura et de principiis naturalibus ediert wurde. Theodoros Smyrnaios muss ein legendäres Ansehen genossen haben, das ihm einen ehrenvollen Platz im Timarion, einer anonymen Satire des 12. Jahrhunderts, sicherte, wo seine juristischen Kenntnisse hervorgehoben werden und er als Lehrer und Verteidiger der zentralen Figur erscheint. Wir kommen danach zu folgendem Schema: Psellos

Μichael VII. Dukas

Synopsis legum

ca. 1060–1067

Halbbrüder Th. Smyrnaios

Nikephoros Porphyrogennetos

Scholia ad Synopsim legum ca. 1080–1085

III. Vergleicht man die Terminologie des Kommentars mit derjenigen des Gedichts, so ergeben sich keine auffälligen Unterschiede, vielmehr handelt es sich eigentlich um

268

Marios Th. Tantalos

fast dasselbe Begriffsmaterial. Die meisten Scholien sind von einem schlichten erläuternden Charakter, geben die Verse des Gedichts oft frei in in Prosa übertragener Form wieder und bieten Beispiele, ohne weitere Quellen, z. B. Gerichtsbeschlüsse, zu erwähnen. Allerdings sind die Scholien, die der Codex Escurialensis überliefert, ausführlicher und besonders didaktisch. Der Kommentator gebraucht die juristischen Begriffe in einer in der Philosophie, der Rhetorik und der Grammatik üblichen Bedeutung. Er erweist sich immer als φιλοσοφικώτατος und διαιρετικώτατος, wobei die Einteilung und Unterteilung immer eine große Rolle spielen. Dagegen sind die juristischen Kenntnisse des Scholiasten sehr begrenzt, noch mehr als diejenigen des Psellos. Seinem Lehrer gegenüber ist er nicht kritisch eingestellt, sondern er bewundert ihn vorbehaltlos und ahmt ihn nach, wobei er auch dessen Fehler wiederholt; oft begeht er aber auch eigene Fehler. Der Stil ist pompös, besonders häufig ist die Verwendung von Stilfiguren und Erläuterungen mit der Konjunktion ἤτοι. Der Wortschatz der Erläuterungen lehnt sich eng an den Wortschatz der Synopsis an. Besondere Bedeutung wird der Etymologie der Wörter beigemessen, vor allem derjenigen der lateinischen Termini, der historischen Herkunft der Regeln, während Bezüge zu anderen Texten wie zum Beispiel den Basiliken oder zu praxisbezogenen Problemen völlig fehlen. Dank den Arbeiten von Wanda Wolska-Conus, die in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wurden, sind wir in der Lage, die Besonderheiten der psellianischen Schule im Vergleich zu den anderen juristischen Schulen des 11. Jahrhunderts zu erkennen. Psellos zufolge ist die Interpretation der Gesetzesbestimmungen nach den Prinzipien der neuplatonischen Theorie die fundamentale Pflicht eines Juristen; alles ist auf eines zurückzuführen, und dabei werden folgende Methoden angewandt: die diairetische, die analytische, die definierende und die apodiktische. Der Scholiast schließt sich jener Schule der „philosophischen Strömung“ der Rechtsinterpretation an, welche in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts in Konstantinopel ihre „Blütezeit“ hatte. Die Jurisprudenz wird in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts neben den philologischen und philosophischen Wissenschaften als ein wesentlicher Teil der Bildung angesehen, hauptsächlich für diejenigen, die sich dem „öffentlichen Dienst“ widmen wollen. In dieser Zeit erlernten junge Leute im Privatunterricht – neben der Grammatik, Rhetorik und Dialektik – auch die Grundbegriffe des Rechts. Die Bedeutung dieses Kommentars liegt also nicht nur darin, dass es sich um ein „lebendiges“ Zeugnis der Unterrichtspraxis handelt, das wertvolle Einblicke in die Methode eines juristischen Privatlehrers in einem – sei es auch – beschränkten Umfeld, nämlich am Kaiserhof der Hauptstadt im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts bietet; die „Entdeckung“ des Kommentars führt darüber hinaus zu einer Überprüfung der Datierung, aber auch der Urheberschaft von veröffentlichten und unveröffentlichten Texten und Scholien der byzantinischen Rechtsliteratur. Auf dieses Thema konzentrieren wir uns im Folgenden.

Ein Kommentar zur Synopsis Pselli des elften Jahrhunderts und seine Spuren

269

IV. 1977 hatte Günter Weiss versucht, die juristische Bibliothek des Michael Psellos zu rekonstruieren. Unter den Quellen der Synopsis legum hatte er, Heimbach d.Ä. folgend und entgegen den Vorbehalten von J. Heimbach und Jean Anselme Bernard Mortreuil, „sieben prosaisch-juristische Lehrschriften zur Einführung in die Rechtswissenschaft“ aus dem sogenannten Pselloscodex Par.gr. 1182 sowie eine Exegese über die Nomokanones und zwei lexikonartige Exzerpte aus demselben Codex herausgegeben. Der bekannteste von diesen Traktaten ist zweifelsohne die sogenannte brevis divisio Novellarum, eine didaktische Urkunde zur Verwendung der Novellen Justinians. Zunächst hatte Karl Witte bereits 1838 die Zuschreibung der divisio an Psellos aufgrund einiger wesentlicher Unterschiede zwischen ihr und der psellianischen Synopsis abgelehnt. Aus diesem Grund, aber auch deshalb, weil der Paris.gr.1182, wie die grundlegenden Arbeiten von Paul Gautier zeigten, nicht ausschließlich Werke des Psellos beinhaltet, sollte meiner Meinung nach nur die eine Abhandlung Αn die Schüler über die Namen der Prozesse (Moore Nr. 1025) Psellos zugeschrieben werden. Der Text über den Nomokanon stellt einen Kommentar des entsprechenden kleinen Lehrgedichts von Psellos über die Nomokanones dar, während die sechs Traktate Reste unseres Kommentars oder einer Vorarbeit dazu sind. Die brevis divisio Novellarum ist eine weitere Bearbeitung der Scholien zu den entsprechenden Versen der Synopsis legum, vielleicht auf Bitte eines unbekannten Empfängers des Werkes – Theodoros Smyrnaios hatte einen breiten Schülerkreis, aber auch einen Kreis von Briefkorrespondenten, unter anderem auch Theophylaktos von Ohrid. Außerdem ist es meines Erachtens sehr wahrscheinlich, dass Theodoros von Smyrna der Verfasser des byzantinischen Schulgesprächs ist, das Τreu 1893 herausgab und das von ihm auf das letzte Viertel des 11. Jahrhunderts datiert wurde, während es ebenfalls sehr wahrscheinlich ist, das Theodoros von Smyrna der φιλοσοφικώτατος και διαιρετικώτατος ist, welchen der Verfasser der Meditatio de nudis pactis anredet; das würde die Ansicht von Herman Jan Scheltema bestätigen, dass der Verfasser der Μeditatio Konstantinos Nikaeus¹ war und dass das Werk um das Jahr 1090 zu datieren ist. Teile des Kommentars, die offensichtlich ursprünglich an den Rand des psellianischen Lehrgedichtes geschrieben waren und danach auf eine leere Seite der Handschrift übertragen wurden, dürften sich in Handschriften befinden, welche die Synopsis legum enthielten, es ist jedoch auch möglich, wie das Beispiel des Miscellancodex Vat.gr. Pii II 271 zeigt, dass sie separat überliefert worden sind. Um Fragmente des Kommentars handelt es sich meines Erachtens bei einer sehr knappen und wirren Darstellung des gesamten überlieferten Rechts, die Tom van

 Zu diesem siehe Daphne Penna in diesem Band.

270

Marios Th. Tantalos

Βochove 1990 aus dem Paris. gr. 1384 veröffentlichte, und einen rechtshistorischen Traktat, den Andreas Schminck 1993 aus dem Mosq. Synod.gr. 445 edierte. Spuren von Erläuterungen aus dem Kommentar sind unter dem Namen des Psellos in alte Ausgaben übernommen worden wie in das von Johannes Leunclavius herausgegebene Attaleiatesʼ Rechtsbuch oder in den Scholienapparat der von demselben erstmals edierten Synopsis Basilicorum maior. Auf ähnliche Art und Weise dürften Teile des Kommentars Bestandteile augmentierter Versionen von Werken sein, die noch unveröffentlicht sind, wie z. B. der sogenannten Eisagoge aucta.

V. Die unumstrittenste und umfassendste Erscheinungsform des Kommentars befindet sich jedoch, wie die fundamentalen Arbeiten von Marie Theres Fögen deutlich zeigen, in einer einzigen Handschrift, dem Cod. Par.gr.1355, der die sog. Hexabiblos aucta überliefert, eine um rund 2.600 einzelne Quellenstellen vermehrte, singuläre Version der Hexabiblos. Eine erste, bereits beträchtlich erweiterte Fassung der Hexabiblos aucta überliefert der Codex Vaticanus gr.851, die zweite augmentierte Version findet sich im Par.gr.1355. Sie ist das Werk eines Byzantiners des späten 14. oder frühen 15. Jahrhunderts, eines anonymen Juristen, der aus ihm zur Verfügung stehenden Quellen der byzantinischen Rechtsliteratur exzerpierte, um die ohnehin schon umfangreiche Hexabiblos zu einer doppelt so großen und in der Systematik verfeinerten Kompilation zu erweitern. Die Handschrift enthält (außer der mit zahlreichen Exzerpten aus der Synopsis Basilicorum Major einschließlich ihrer Appendix, aus dem Text und den Scholien der Basiliken, aus Attaleiatesʼ Rechtsbuch, aus der Ecloga und aus anderen Quellen der byzantinischen Rechtsliteratur scholiierten Hexabiblos) einen umfangreichen kanonistischen Teil und die Appendix A der Synopsis Basilicorum. Der Codex gliedert sich in drei große Abschnitte: Hexabiblos aucta mit Vorspann und Appendix, Sammlung kanonistischer Texte und Sammlung justinianischer und postjustinianischer Kaisernovellen. Abgeschlossen wird das Gesamtwerk durch ein juristisches Lexikon. Die Hexabiblos als Basistext der Hexabiblos aucta wurde nach den Berechnungen von Fögen um, wie gesagt, ungefähr 2.600 Αdditamenta erweitert, und zwar auf den Freirändern, in den Text integriert und in eigenen Exzerptensammlungen. Unter diesen ermittelte Fögen 45 Εxzerpte aus einem Kommentar zur Synopsis legum, dem uns bekannten Kommentar, der 186 Verse aus der Synopsis legum, gebündelt in 45 Exzerpteinheiten, erläutert:

271

Ein Kommentar zur Synopsis Pselli des elften Jahrhunderts und seine Spuren

Tabelle 1 106–107

248

296–299 325

390–397` 633–635

788–801

953–960

1083–1085

29r

207v

69r

89v

244r

223r

221r

94v

81v

221–223

278

300–304

339

408–413

640–641

802–805

964–967

1088–1094

27r

110r

68v

24v

37r

89r

125r

95v

230r

225–226 279–280 308

340

463–470

691–692

816–819

968–975

1132–1133

95r

18r

180v

125r

48r

242–243 289–290 316–317

55r

242v

229r

252r

346

494–510

693–695

896–899 1039–1042 1156–1158

95r

134r

79r

229r

196v

20v

241r

246

293–295

324

378

543–553, 696–698 900–913 224

193v

206v

36r

38r

120r

21r

136r

155r

1050–1053

1194–1197

157v/158r 207r

125v

Der auf Armenopulos zurückgehenden Tradition folgend, hat der Kompilator seine eigenen Additamenta διὰ τὸ ἀδιάβλητον mit dem Mondzeichen und einige Exzerpte aus der Synopsis legum mit dem Buchstaben Ψλ markiert. Diese Scholien wurden von Fögen entdeckt, die einige davon veröffentlichte und bereits 1982 die Annahme geäußert hatte, dass sie von einem Schüler des Psellos stammen. Sie hatte auch mit dem Lehrgedicht des Psellos, aber hauptsächlich mit den oben erwähnten Scholien einen nicht identifizierten und unveröffentlichten Traktat über die „Rechtsgeschichte“, das Gesetz und die Klagen in Verbindung gebracht, der am Anfang der Handschrift steht. Der Traktat – so Fögen – wurde auf der Grundlage der Synopsis legum des Michael Psellos verfasst. Die Versfolge wird zunächst eingehalten. Zu Beginn sind die Verse 8 – 47 Gegenstand der Erläuterung, es folgen Paraphrasen der Verse 73 – 177. Dann wird die Reihenfolge verlassen. Es finden sich Spuren der Verse (…). Zum Schluss sind 10 Verse wörtlich zitiert. Psellos selbst als Autor für die Paraphrase der Verse verantwortlich zu machen, fällt schwer. (…). Solche und zahlreiche andere Verballhornungen sind typisch, behauptet sie zu Recht auch für die in die Hexabiblos Aucta aufgenommenen Nachschriften eines Schülers des Psellos. Man sollte also, wie Fögen zu Recht vorgeschlagen hat, diesen Traktat am Beginn des Codex mit den oben erwähnten Exzerpten aus der Synopsis legum in Verbindung bringen. Nach gründlicher Autopsie der Handschrift und einer flüchtigen Αnalyse des Traktats ergibt sich folgende Tabelle, die die vom Kompilator verwendeten Verse der psellianischen Synopsis sowie deren Scholien berücksichtigt:

272

Marios Th. Tantalos

Tabelle 2 11 verso

7 verso

1–8

8 recto

8 verso

9 recto

9 verso

129–130

173

675–676

730–732 754–756

50–54

66–75

176–177

677–678

9–12

76

459–470

679–683

13–15

78–79

131–132

244–247

684–686

757–759

38–41

84–87

133

471–473

689–690

760–761

42

91–92

526–528

682–683

766–769

43

93

134

535–538 1032–1038

44–47

95

135,138

556–560

700–703

66–75

97

136–137

562

704–705

140–141

674

706–707

76 78–79

106–107

142–146

84–87

106,97

147–148

91–92

100,107

149–151

715–716

93

99

152

775

153–154

633–634

112–113

155–157

651–652

114

158–159

95 97

106–107

115

106, 97

118–119

100, 107 99

125–126

708–710

775–778

894–899

661–662 160

663–664

166–168

747–752

170

727–729

127 128

Diesen müssen wir meines Erachtens noch folgende Texte hinzufügen: einen Kommentar zur Novelle Romanosʼ I. über das Vorkaufsrecht, der den Versen 1360 – 1378 der Synopsis legum entspricht, einen Traktat über die Einteilung der Digesten, den Scheltema irrtümlicherweise in sein Buch L’ enseignement de droit des antécesseurs einbezogen hatte und Fögen 1982 nochmals veröffentlichte, die beiden Traktate am Anfang der Handschrift sowie auch eine Paraphrase der Verse 437– 458 der Synopsis legum, die Albertus Berger 1836 ediert hatte, am Ende der Handschrift. Einige der offensichtlichen Lücken können meiner Meinung nach durch Lemmata des Lexikons zur Hexabiblos aucta geschlossen werden, das am Ende der Handschrift

Ein Kommentar zur Synopsis Pselli des elften Jahrhunderts und seine Spuren

273

steht, oder auch durch einige Scholien, Traktate oder Κommentare zu actiones, leges und senatusconsulta, die in der Handschrift verstreut sind, wie der stark philosophisch beeinflusste Traktat zum Mitgiftrecht, den Fögen 1984 veröffentlichte und der den Versen 1276 – 1279 der Synopsis legum entspricht. Die oben erwähnten Exzerpte enthalten historische Bemerkungen und weisen insofern eine enge Verwandtschaft zu den ῥωμαικαὶ ἀγωγαὶ in der Fassung des Cod.Laur. 80.2 oder in der Fassung des Cod.Par.suppl.gr. 624 auf, die Roos Meijering 1990 edierte. Tabelle 3 1–15

112–115

16–17 3v

118–119

38–47

125–138

50–54

140–160 248

66–79

166–177

84–87 91–107

244–247 316–317

459–473 633–635 766–769

1039–1042

324–325 463–470 640–641 775–778

1050–1053

339–340 494–510 651–664 788–805

1083–1085

346

526–528 674–716 816–819

1088–1094

278–280 378

535–538 691–698 894–899

1132–1133

246

289–290 390–397 543–553

727–732 896–913

1156–1158

221–223 293–304 408–413 556–562 747–752 953–960

1194–1197

106–107 225–226 308

437–458 633–634 754–761 378v

1032–1038

1360–1378 1v–2v

1276–1279 177r/v, 190r/v

Aus den obigen Darlegungen ergibt sich, dass der Kompilator der Ηexabiblos Αucta über eine oder eher zwei oder sogar noch mehr Handschriften mit unterschiedlichen Fassungen des uns bekannten Kommentars verfügte. Ihm stand jedoch das Lehrgedicht des Psellos nicht zur Verfügung, allenfalls einige Verse davon, und zwar in paraphrasierter Form, wie sie sich in den Scholien finden. Einige der Exzerptvarianten waren offenbar mit „Ψλ“ inskribiert. Der Kompilator der Hexabiblos aucta hatte die Angewohnheit, die Exzerpte „abzubrechen“ und an anderen passenden Stellen im Text oder häufiger am Rand der Hexabiblos aucta „fortzusetzen“. Was übrig blieb, nämlich die Teile, die nicht zum Basistext, nämlich der Hexabiblos, passten, verwendete er an anderen Stellen der Handschrift, oder sie dienten ihm als Material zur Herstellung seines Lexikons, oder er knüpfte eine Exzerptenkette; das ist die Natur des Traktats, der wohl einer weiteren Auflage des Werks als „Steinbruch“ dienen sollte. Fögen hat auch richtigerweise betont, dass die Humanisten, namentlich Falkenburg und Cujas, die in der Hexabiblos aucta vorkommende Inskription ψλ noch nicht entschlüsseln konnten, da ihnen Psellos als Autor juristischer Texte noch nicht bekannt war. Folglich veränderte sich der Textbestand der Hexabiblos durch die Aufnahme der humanistischen Adnotationen in die Reitzsche Edition der Hexabiblos im Vergleich zur Edition Suallembergs. Auf diese Weise sind Teile des Kommentars in den Hexabiblostext eingedrungen, obwohl sie nie Bestandteile des Rechtsbuchs des (H)Armenopulos waren, sondern nur „Lesefrüchte’’ aus einem singulären Derivat, der Hexabiblos aucta. Es ist also klar, dass (Η)Armenopulos für seine Hexabiblos von den

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Marios Th. Tantalos

Versen des Psellos keinen Gebrauch gemacht hat. Auf der anderen Seite verschmähte der Kompilator der Hexabiblos aucta in seiner Leidenschaft für das Sammeln und Ordnen von Quellen weder die Poesie des Psellos noch den mit ihr verbundenen Κοmmentar.

VΙ. Zusammenfassend lässt sich Folgendes feststellen: Gegenstand des Vortrags war ein Kommentar zur Synopsis legum, einem Lehrgedicht des Michael Psellos, welchen wir auf die Jahre um 1080 datierten und einem Schüler des Psellos, nämlich Theodoros von Smyrna, zuschrieben. Hinsichtlich der Beurteilung des hier besprochenen Kommentars ist als erstes festzuhalten, dass uns ein – im Sinne der von Dieter Simon geprägten Terminologie – eindrückliches Beispiel von Normvermittlung im Rahmen der juristischen Aristokratie des 11. Jahrhunderts vorliegt. Der Kommentar ist nicht nur als „lebendiges“ Zeugnis relevant, das als Prüfstein dienen kann, um die Methode des juristischen Unterrichts, und zwar diejenige der Psellos-Schule, im Byzanz des 11. Jahrhunderts zu beleuchten, sondern auch als ein Indiz für schwere Mängel in der juristischen Ausbildung und Praxis im Byzanz jener Zeit, und konkreter in jener „philosophischen Strömung der Rechtsanalyse“, deren Protagonist Psellos war und die, meines Erachtens, den Verfall des weltlichen Rechts gegen Ende des 11. Jahrhunderts zeigt. Denn, wie die Τraktate De peculiis und De nudis pactis ebenso wie die Peira zeigen und wie zutreffend gesagt wurde, ist bis dahin und im Allgemeinen die Rechtsliteratur des 11. Jahrhunderts gelehrt. Sie kennt die Texte, weiß sie zu hantieren, ficht dogmatische Debatten aus, diskutiert Widersprüche und Subtilitäten, interpretiert den Sinn der Texte und ihren Anwendungsbereich, kurzum: sie beherrscht, den Stoff in einem dichten, relativ professionellen Diskurs. Dennoch ist der Kommentar auch aus anderen Gründen bedeutsam: Er motiviert uns, nach der Richtigkeit der Datierung und Zuschreibung überlieferter Texte zu fragen, aber auch die Überlieferung und die Edition von Rechtsbüchern und Sammlungen der byzantinischen Rechtsliteratur nochmals zu überprüfen. Er erlaubt uns die Vorgehensweise des unbekannten Kompilators der Ηexabiblos aucta zu begreifen, wobei die Untersuchung von Fögen mehr als gelungen ist. Und wenn die Hexabiblos unter den byzantinischen Rechtsbüchern ein Unikum in der Anordnung des Materials darstellt, so geht der Kompilator der Hexabiblos aucta (ein Schüler des Armenopulos im engen oder weiteren Sinn?) aus literarischer Sicht sehr viel weiter; allerdings ist er diesem juristisch-dogmatisch unterlegen. Denn seine Umstellungen, seine zahlreichen Veränderungen der Kapitelfolge innerhalb der Hexabiblostitel in Verbindung mit der Hinzufügung vieler Αdditamenta aus verschiedenen Quellen unterschiedlicher Zeiten schaffen einen besonders originellen, innovativen, polyphonen Text, eine Art juristisches Kreuzworträtsel, ein Palimpsest des historischen Gedächtnisses, das dennoch der Hexabiblos in Bezug auf Abstraktion, juristische Kategorisierung, Deutlichkeit der Begriffe, Schlichtheit und Sparsamkeit des Ausdrucks weit unterlegen ist.

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Es erübrigt sich jedoch zu sagen, dass ein solches Arbeitsverfahren eine sehr genaue Kenntnis der jeweiligen Quellen zur Voraussetzung hat. Zu den Quellen des Verfassers der Hexabiblos aucta ist folgendes zu sagen: Obwohl seine handschriftliche Basis schmaler zu sein scheint, als der Quellenreichtum der Additamenta vermuten lässt, ist die Anzahl der Handschriften, welche ihm zur Verfügung standen, dennoch für jene Zeit beeindruckend, eine Tatsache, die die Vermutung der Existenz eines Scriptoriums im 14. Jahrhundert – sehr wahrscheinlich in Thessaloniki – und der Verbreitung der Hexabiblos bereits vor der türkischen Herrschaft und der Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 stützt.

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Marios Th. Tantalos

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Dieter Simon

Über einige Motive byzantinische Rechtsgeschichte zu studieren I. Zur Rechtsgeschichte kommt man sehr leicht. Wer, aus welchen Gründen auch immer, Jurist geworden ist oder Juristen professionell beobachtet und deshalb weiß oder jedenfalls schnell begreift, welch große, lebensprägende und schicksalsbestimmende Macht in den Köpfen und Worten dieses Berufsstandes ruht, der wird alsbald die Umstände und Bedingungen unter denen sich diese Macht entwickelt hat, kennenlernen wollen. Mindestens um sie zu verstehen, bald auch, um sie zu beherrschen oder ihr ausweichen zu können. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass überall dort, wo Recht herrscht und kultiviert wird, sich auch Frauen und Männer finden, die sich mit der Genese und den Lebensbedingungen ihres Rechts befassen. Aber eben Ihres Rechts. Denn ungeachtet aller Globalisierung und aller Weltrechts-Träume ist das Recht des Alltags, das Jedermanns-Recht, in einem bestimmten Territorium immer noch eine ortsgebundene, eine nationale Angelegenheit. Folgerichtig befassen sich Engländer mit der Geschichte des englischen Rechts, Franzosen mit der französischen Rechtsgeschichte, Deutsche mit dem germanischen Recht und Griechen mit byzantinischem Recht. Eine klare Sache bei einleuchtender Motivation. Damit haben wir also ein erstes Motiv für das Studium des byzantinischen Rechts dingfest gemacht: es ist bzw. kann griechische Heimatkunde sein. Ich vermute, dass mehr oder minder alle meine griechischen Kollegen in größerem oder kleinerem Umfang einst von Heimatgefühlen bewegt und motiviert wurden – spätestens, als sie sich zum ersten Mal über eine griechische Handschrift beugten. Das ist, so würde ich es nennen, das patriotische Modell. Es liegt auf der Hand, dass dieses Motiv für mich nicht gelten konnte.

Der folgende Text wurde weder für die Fontes Minores geschrieben, noch passt er zum Format der dort regelmäßig publizierten Abhandlungen. Es handelt sich um den größten Teil eines Vortrages, den der Verfasser im Jahre 2016 anlässlich der Verleihung der Würde eines Doctor honoris causa vor der juristischen Fakultät der Πάντειο Universität in Athen gehalten hat. Da mit der bevorstehenden Schließung des Frankfurter Forschungsprojekts der Göttinger Akademie der Wissenschaften weitere Fontes Minores nicht mehr erscheinen werden, schien mir die Anregung des Herausgebers befolgungswürdig, einen Text, der über die Forschungsmotive des Gründers dieses Projekts Auskunft gibt, nicht zu unterdrücken. Er ist vielleicht dann, wenn Spätere über die Gründe für das Verschwinden der deutschen Rechtsbyzantinistik nachdenken wollen, von einigem Nutzen. https://doi.org/10.1515/9783110729474-015

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Dieter Simon

II. Warum also befasst sich ein Deutscher mit byzantinischem Recht? Das ist doch auf den ersten Blick eher unverständlich und schwer begründbar. Viele Male bin ich im Laufe meiner universitären Karriere, wenn ich nach meinem Forschungsfeld befragt, „byzantinische Rechtsgeschichte“ antwortete, erstaunt nicht nur nach den Gründen für dieses sonderbare Hobby befragt worden, sondern musste auch und zunächst erklären, was das eigentlich sei „Byzanz und Byzantinistik“. Und musste dann dennoch erleben, dass ich ungeachtet aller Erläuterungen – sogar von meinen Freunden – immer wieder einmal als Experte in „Byzantinismus“ vorgestellt wurde. Das hat nicht gerade selten zu erheblichen Missverständnissen Anlass gegeben. Ost und West haben sich eben schon vor Jahrhunderten voneinander getrennt und kaum noch zur Kenntnis genommen. Der Geschichtsunterricht der Schulzeit meiner Generation wandte sich, wenn der Untergang Roms erreicht war vom Süden und Osten ab und wanderte nach Norden und Westen. Der Blick richtet sich auf Karl den Großen und kletterte dann durch die westlichen Jahrhunderte bis er bei Bismarck ankam, um dann, nach einem flüchtigen Blick auf den leider verlorenen Ersten Weltkrieg, endgültig zu erlöschen. Das Folgende war unseren Lehrern, die schließlich zu den Handelnden und Gestaltenden gehört hatten, zu peinlich, um darüber zu reden. Von Justinian, vom Untergang Konstantinopels und von Otto I. von Griechenland habe ich in meiner Jugend kein Wort gehört. Dieser Schulunterricht war zweifellos kein singulärer auf die Fünfzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts und meine engere deutsche Heimat, die Pfalz, beschränkter Unfall. Er war das Resultat einer jahrhundertelangen deutschen historischen Daseinsschau, die durch die Philhellenisten des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts nicht unterbrochen wurde. Denn diese, das Land der Griechen mit der Seele suchenden (Goethe: Iphigenie auf Tauris) Gebildeten hatten keine Vorstellung von und keinen Bezug zu Byzanz, sondern waren der Ansicht, bei einer Reise nach Athen in einem Olivenhain die Schüler von Phidias und Platon antreffen zu können. An der Universität, im rechtshistorischen Unterricht, war die Lage zunächst nicht prinzipiell anders. Rom und das römische Recht spielten eine zentrale Rolle. Justinian trat nicht als byzantinischer Kaiser, sondern als nicht immer kompetenter, aber verdienstvoller spätantiker Retter und Bewahrer des römischen Rechtsdenkens in Erscheinung. Und nach dem Untergang des römischen Reiches in den Germanenstürmen, eilten wir von den römisch-germanischen Barbarenrechten schnell nach Bologna und zur Rezeption des römischen Rechts in den deutschen Territorien. Von einem Interesse am byzantinischen Recht also keine Spur. Nicht zu Unrecht. Schließlich konnte in dieser unmittelbar auf uns zulaufenden und mit uns verbundenen Vorgeschichte unseres Rechts von einer Begegnung mit Byzanz oder gar von wechselseitiger Beeinflussung keine Rede sein. Griechisch, die Sprache des byzantinischen Rechts, wurde von den Juristen des Westens bekanntlich erst seit dem 16. Jahrhundert überhaupt wieder verstanden.

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Graeca leguntur, wie der deutsche Rechtshistoriker H.E. Troje seine Habilitationsschrift über die Jurisprudenz des 16. Jahrhunderts benannte, war kein Schlachtruf, nicht einmal eine Mahnung oder ein Postulat, sondern die schlichte Feststellung eines Empirikers: „Die Juristen konnten es wieder!“ – nämlich Griechisch lesen und verstehen.

III. Und in der Tat. Die Juristen in der Zeit des Humanismus lasen in Schule und Universität griechische Texte und irgendwann richtete sich ihr Blick auch auf die Handschriften des byzantinischen Rechts, nicht mehr nur auf Aristoteles und Demosthenes. Johannes Löwenklau, Schüler von Melanchthon, besser bekannt unter seinem Humanisten-Namen Leunclavius, der von 1541– 1594 lebte, war wohl der erste deutsche Jurist, der in nennenswerter und sogar heute noch beachteter und beachtenswerter Menge Texte des byzantinischen Rechts sammelte, abschrieb, las und publizierte. Sein Motiv für diese Beschäftigung galt freilich nicht dem byzantinischen Recht als solchem. Ihn interessierte im Byzantinischen nur das Römische. Schließlich ist das byzantinische Recht, nimmt man es formal und bei seiner Sprachform, zunächst nichts anderes als eine Übersetzung der großen justinianischen Kodifikation, des Codex und der Digesten unter Hinzufügung der schon griechisch verfassten Novellen und einer Übersetzung des Einführungslehrbuchs, der Institutionen Justinians. Leunclavius wollte nicht etwa diese Übersetzungen nutzen, um in der Transposition des Römischen das Griechisch-byzantinische zu erkennen, um zu verstehen wes Geistes Kind die Übersetzer gewesen waren, sondern er bemühte sich gerade umgekehrt darum, unter dem Byzantinischen das Römische zu entdecken, um auf diese Weise das römische Recht zu ergänzen und zu verbessern. Dieses Recht, als geltend und als ratio scripta des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation angesehen, war reichlich mangelhaft überliefert. Das Hauptstück, die Digesten, nur in einer einzigen Handschrift, der berühmten Florentina, der Codex in unvollständigen Stücken. Und nur um diese Überlieferung, ihre Ergänzung und Reinigung von allen Mängeln und Unklarheiten ging es Leunclavius. Die byzantinischen Handschriften waren die Kolonien, die zugunsten des römischen Vaterlandes ausgebeutet wurden, wobei dem Vaterland, wie allen Ausbeutern, die Geschichte, der Geist und die Befindlichkeit der Kolonien herzlich gleichgültig waren. Hier, im humanistischen Unternehmen, stoßen wir also nach dem patriotischen Modell auf einen zweiten Motivationsstrang für die Beschäftigung mit dem byzantinischen Recht. Byzanz als Gehilfe Roms – das Hilfskraftmotiv. Dieses Motiv schreibt sich ungebrochen bis ins 19. Jahrhundert fort. Nicht nur die Suche nach Handschriften mit byzantinischen Rechtstexten, auch die großen Editionen von Reitz und Fabrot, einschließlich der Basilikenedition der Gebrüder

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Dieter Simon

Heimbach, folgten noch dem Hilfskraftmodell. Wer sich dem byzantinischen Recht zuwandte, hoffte, das immer noch geltende römische Recht besser verstehen zu können. Eine umstrittene Lesart wurde beglaubigt, eine Konjektur angeregt, eine Korrektur ermöglicht. Letzten Endes bedeutet dies freilich, dass das byzantinische Recht selbst unbekannt blieb.

IV. Ein grundlegender Wandel im Motivationshintergrund bahnte sich erstmals mit Zachariae von Lingenthal an. Dieser von 1812 bis 1894 lebende Gelehrte, ist der unumstrittene Gründer und Großmeister der Rechtsbyzantinistik. Er hat als Erster und, wenn man die literarische Produktion betrachtet, auch als Einziger die gesamte Geschichte des griechisch-römischen Rechts von Justinian bis zu Otto von Griechenland einschließlich der Rechtszustände in den phanariotischen Fürstentümern Moldau und Walachei zum Gegenstand seiner Studien gemacht. Richtiger sollte man sagen: dadurch dass er diese gewaltige Normenmasse zum Gegenstand seiner Studien gemacht hat, indem er Substanz und Chronologie aller ihm zugänglichen Rechtstexte analysierte und beschrieb, hat er den Gegenstand „byzantinisches Recht“ eigentlich erst geschaffen. Wo vor ihm ein mehr oder weniger undurchschautes und undurchdringlich scheinendes Überlieferungsdickicht herrschte, sah sich die gelehrte Welt am Ende der Schaffensperiode von Zachariae einer klaren Periodisierung und einer nachvollziehbaren Entwicklungslinie der byzantinischen Rechtsquellen gegenüber. Als Zachariae 1894 starb, hatte er, sieht man von den Basiliken ab, bei deren Edition durch die Gebrüder Heimbach er allerdings erheblich mitwirkte, fast die gesamte byzantinische Rechtsüberlieferung herausgegeben. Zachariae war Jurist, politisch interessiert, engagiert und als Angehöriger des preußischen Adels nicht unvermögend. Zum byzantinischen Recht kam er, anders als seine Zeitgenossen und die Generationen vor ihm, nicht über das römische Recht, dessen Vervollkommnung und Ergänzung immer noch auf der Tagesordnung stand, sondern über die zeitgenössischen Griechen. Und das kam so: Die politischen Ereignisse und Zeitläufte hatten dazu geführt, dass Griechenland sich von der Turkokratie befreien konnte. 1829, als Zachariae das Jurastudium in Leipzig aufnahm, endete gerade der griechische Unabhängigkeitskrieg und 1833, als er das Studium abschloss, landete der Wittelsbacher Otto gerade als „König von Griechenland“ in Nafplion. Während seines Studiums, das Zachariae von Leipzig über Heidelberg nach Berlin führte, hatte er nicht nur zahlreiche griechische Studenten, die jetzt in jährlich steigender Zahl an die europäischen Universitäten strömten, kennengelernt, sondern

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er nahm auch regen Anteil an der zentralen Frage, die den jungen griechischen Staat, seine Repräsentanten und seine Bürger umtrieb: Welches Recht war für den neuen Staat geeignet und angemessen? Das deutsche Pandektenrecht? Der napoleonische Code civil? Oder das byzantinische Recht? Zachariae votierte, seiner Nationalstaatsgesinnung gemäß, für das byzantinische Recht. Aber was war das byzantinische Recht? Die Hexabiblos des Harmenopulos, das immer noch lebendige kleine Handbuch von 1345? Oder die Basiliken, diese riesige Sammlung des justinianischen Rechts durch Leo VI., den Weisen? Oder vielleicht sogar die Ecloga aus dem Jahre 741, die Leunclavius erstmals im Westen bekannt gemacht hatte? Zachariae sah schnell, dass angesichts der schmalen Textgrundlage – nur Weniges lag gedruckt vor: Leunclavius, Fabrot, Suallemberg, Reitz – und angesichts der wenig konkreten und teilweise phantastischen Hypothesen über Genese und Bedeutung der bekannten Texte, eine fundierte Antwort auf die Frage nach dem richtigen byzantinischen Recht vorläufig nicht möglich war. Was fehlte, war eine umfangreiche Sichtung und Sammlung der Handschriften und deren Edition, um zunächst zu einer äußeren Geschichte des byzantinischen Rechts zu gelangen. Anschließen musste sich daran dann eine innere Geschichte des byzantinischen Rechts, womöglich mit normativen Ratschlägen, um den Gesetzgeber des neuen Griechenlands in die Lage zu versetzen, seine Gesetzgebung auf historischer Grundlage aufzubauen und um, wie Zachariae später nebenbei formulierte, „der türkischen Wirtschaft ein Ende zu machen“. Also bereiste Zachariae bereits 1834 auf Handschriftensuche die europäischen Bibliotheken, fuhr 1837 und 1838 nach Athen und zum Athos und publizierte 1839 als Privatdozent in Heidelberg für seine griechischen Studenten seine berühmte Historiae Iuris Graeco-Romani Delineatio, einen Grundriss der byzantinischen Rechtsquellen, der erst in unseren Tagen durch die Quellengeschichte von Spyros Troianos endgültig überholt wurde. 1850 schloss Zachariae seine Quellenstudien ab und wandte sich planmäßig der inneren Rechtsgeschichte zu, die er in 3 Lieferungen 1856, 1858 und 1864 publizierte. Noch im Jahre 1864 erschienen diese Studien, zu einer Geschichte des griechisch-römischen Privatrechts zusammengefasst in 125 Exemplaren im Selbstverlag des Verfassers. Das Buch war „Seiner Majestät dem Könige Otto von Griechenland“ gewidmet und Zachariae gab in der Widmung der Hoffnung Ausdruck, es möchte dieses Buch bei dem vom König „angeordneten Werke der Gesetzesrevision ein unmittelbar praktisches Interesse haben“. Der König saß damals freilich schon zwei Jahre wieder in Bayern, wenn auch vermutlich in der Hoffnung eines Tages auf seinen Thron zurückkehren zu können. Nicht zuletzt an dieser Widmung zeigen sich Impetus und Selbstverständnis des großen Gelehrten. Anders als seine professoralen Zeitgenossen, die in die byzantinischen Rechtstexte sahen, damit ihnen diese nach dem Hilfskraftmodell bei der For-

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mierung und Zurichtung des römischen Rechts für die im Werden befindliche industrielle Gesellschaft dienen würden, interessierte ihn das Pandektenrecht nicht. Es ging ihm um die Griechen, nicht um die Deutschen. Seine Studien folgten also einem anderen praktischen Ziel. Sein Werk war ein Akt juristisch-politischer Geschichtsschreibung, das letztlich einer philhellenischen Regung und Neigung entsprungen war. Also nennen wir es das philhellenische Motiv.

V. Das Modell Zachariae fand keine Fortsetzung. Mit der Jahrhundertwende erlosch das Interesse deutscher Juristen an den byzantinischen Rechtstexten. Das Gehilfenmodell hatte sich erledigt. Das römische Recht war am 1. Januar 1900, sechs Jahre nach Zachariaes Tod außer Kraft getreten. Für seine Ergänzung und Korrektur unter normativen Gesichtspunkten bestand kein Bedarf mehr. Dass es nicht sofort verschwand, hatte weit weniger einen sachlichen als einen institutionellen Grund. Die Pandekten waren verschwunden, aber die Pandektisten waren noch da, saßen auf den Lehrstühlen und lehrten das römische Recht jetzt als Verständnishilfe für die jeweiligen nationalen Rechte, die aus dem römischen Recht hervorgegangen waren. Für Zachariaes Motive fehlte der politische Hintergrund. Der Philhellenismus hatte sich erschöpft. Eine abendländische historische Aufgabe das Schicksal des römischen Rechts im Osten weiterhin aufzuklären, war nicht attraktiv. Denn die Rechtshistoriker des römischen Rechts konzentrierten jetzt ihre Aufmerksamkeit ausnahmslos auf die völlige Historisierung der römischrechtlichen Überlieferung. Vor ihren kritischen Augen zerfiel die ehemalige ratio scripta nach und nach zunächst in Perioden: Vorklassik, Klassik, Nachklassik! Dann schälten sich aus der einst scheinbar homogenen Masse die einzelnen Juristen heraus, sie erhielten subjektive Züge, wurden zu Vertretern bestimmter, häufig kontroverser Positionen, bekamen Vorlieben und Abneigungen zugeteilt. Die Byzantiner traten auch auf. Sie beschränkten sich allerdings so gut wie ausschließlich auf Justinian und seinen Stab und spielten in dieser Formation eine bedeutende Rolle bei der Konstruktion einer neuen römischen Rechtswelt. Da sie das römische Recht gesammelt, geordnet, modernisiert und so seine Überlieferung einerseits beendet, andererseits aber auch begründet hatten, wurden sie für alle Unklarheiten, alle Unstimmigkeiten und Fehler, die vor den ebenso kritischen wie phantasievollen Blicken der Rechtsgeschichtsschreiber auftauchten, verantwortlich gemacht. Das Studium der byzantinischen Rechtstexte war für diesen Umgang mit Byzanz weder erforderlich noch nützlich. Es gab kein Motiv für eine Betrachtung der griechisch-römischen Rechtszustände als solchen. Justinian und seine Kompilatoren des römischen Rechts waren lediglich die Wand, gegen die die Rechtshistoriker ihre Bälle spielten.

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VI. Erst ein halbes Jahrhundert später, in der Mitte der 50er Jahre notierte San Nicolò, ein in München ansässiger Rechtshistoriker, dass die, wie er es nannte, „Vernachlässigung“ der byzantinischen Rechtsgeschichte, die schon zu Beginn der 30er Jahre beklagt worden sei, ihrem Ende entgegengehe. Vor allem griechische Gelehrte würden sich in erfreulichem Umfang der Erforschung der byzantinischen Rechtsgeschichte widmen. Das war zweifellos eine richtige Beobachtung. Von Konstantin Paparrigopoulos (1815 – 1891), der noch ganz ins 19. Jahrhundert gehört, über Georgios Petropoulos (1897– 1964) und Nikolaos Pantazopoulos (1912– 2001) bis zu Spyros Troianos (*1933) zieht sich eine ständig dichter und stärker werdende Kette von Historikerinnen und Historikern, die sich mit der byzantinischen Rechtsgeschichte als Ihrem Forschungsgegenstand befassen. Für unsere Frage nach dem Motiv ihres Handelns liegt die Antwort auf der Hand. Sie fühlen sich der Rechtsgeschichte ihres Landes verpflichtet. Sie folgen dem patriotischen Motiv. Aber was veranlasst zur gleichen Zeit den deutschen Gelehrten Fritz Pringsheim oder den Niederländer Jan Scheltema, sich wieder mit den byzantinischen Rechtstexten, aber auch erstmalig mit den byzantinischen Juristen als solchen, in erster Linie mit den Rechtslehrern der justinianischen Epoche, zu befassen? Beide Forscher kamen aus der Wissenschaft vom römischen Recht. Beide hatten an der Historisierung der ratio scripta mitgewirkt und beide sahen, dass dieses Forschungsparadigma sich seinem Ende zuneigte. Die Re- und Neukonstruktion der rechtlichen Dogmen der Römer begann sich im Kreis zu drehen, die Persönlichkeit der jetzt individualisierten Juristen war, soweit es die Quellen gestatteten, erschöpfend beschrieben. Blieb eigentlich nur noch die genauere Erhellung des Endes des Weges, den das römischen Recht genommen hatte, deutlicher: wie war es um die Arbeits- und Denkweise jener, immer nur als „Byzantiner“ gehandelten Männer bestellt, die die enorme Masse des römischen Rechtsstoffs sortiert, beschnitten und gebündelt und den geordneten und sanktionierten relativ kleinen Rest in das östliche und westliche Mittelalter entlassen hatten? Das Motiv dieser Forscher war akademisch-wissenschaftsgeschichtlich, ein romanistisches. Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgeblühte, römischrechtliche Forschungsparadigma sollte angemessen und konsequent abgeschlossen werden. Die Entstehung des griechisch-römischen Rechts wurde als Endstadium des römischen Rechts gesehen, während die vorhin zitierten griechischen Rechtshistoriker dieses Ende als die Geburtsstunde der byzantinischen Rechtsgeschichte betrachteten. Wir haben jetzt das patriotische Motiv, das Hilfskraftmotiv, das philhellenische Motiv und das romanistische Motiv als Hintergrund für die Arbeit an der byzantinischen Rechtsgeschichte ermittelt. Gelandet sind wir bei dieser historischen Reise im

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Jahre 1955, in dem Mariano San Nicolò soeben die Wiederbelebung der byzantinistischen Studien verkündet hatte. 1955 machte ich das Abitur und begann in Heidelberg das Studium der Jurisprudenz. Damit bin ich also beim eingangs annoncierten Ziel angelangt, über meine Motive für die Arbeit an der byzantinischen Rechtsgeschichte zu sprechen.

VII. Das ist leichter gesagt als getan. In der Regel kennt man sich bei weitem nicht so gut, wie man glaubt, und ich muss auch etwas weiter ausholen. Ich fasse mich dennoch kurz: Ich habe ein klassisches deutsches humanistisches Gymnasium besucht. Unterricht von Montag bis Samstag. 9 Jahre Latein, 5 Jahre Griechisch, jeweils 6 Stunden die Woche. Nach dem Abitur Studium der Rechte an den Universitäten Heidelberg und München. Vom Rechtsunterricht gelangweilt und abgestoßen. Flucht zur Rechtsgeschichte: Römisches Recht bei Wolfgang Kunkel, altgriechisches Recht bei Kurt Latte, schließlich noch Papyrologie bei Johannes Herrmann – eine wunderbare Erfahrung: keine endlose literarische Tradition, keine Jahrhunderte Philologie, die durchwandert werden müssen, unmittelbarer Zugriff auf ein längst verflossenes Leben, wegzublasen lediglich der ägyptische Sand. Nach Studienabschluss: Berufswunsch Richter. Abgelehnt wegen schlechter Examensnoten. Alternativ ein Angebot, mich in Rechtsgeschichte zu habilitieren und damit die Frage, wo denn anzusetzen wäre. Zwei Vorgaben standen fest: Das Forschungsparadigma „klassisches römisches Recht“ war erschöpft. Jedes Fragment der Digesten seit Irnerius tausendmal umgedreht, alles erforscht, ausgeforscht, totgeforscht. Untersucht, für echt erklärt, als verfälscht erkannt, als echt restituiert. Also: Suche nach einem Gebiet auf dem noch Entdeckungen möglich, die Texte nicht endlos betastet und auseinandergefaltet waren. Außerdem: Die Vorbildfunktion dieses römischen Rechts: unglaubwürdig geworden. Klarheit und Logik reichen nicht als Vorbild für Juristen. Ferner: Die vorgebliche Notwendigkeit, die Geschichte einer Norm zu kennen, um mit ihr umgehen zu können: eine Pandektistenideologie. Die römische Dogmatik: eine ingeniöse Konstruktion des 19. Jahrhunderts. Und schließlich die zweite kaum weniger wichtige Vorgabe: Angst vor dem im klassischen Bereich des römischen Rechts allmächtig erscheinenden Lehrer Wolfgang Kunkel. Seine Kompetenz endete zwar keineswegs bei Konstantin dem Großen, wohl aber seine Neigung zur Rechtsgeschichte. Kunkel liebte Augustus, aber nicht Justinian. Er schätzte die Sprache des Cicero, die spätantik-frühchristliche Rechtsrhetorik las er mit Schaudern. Alles sprach für Befassung mit der Rechtsgeschichte der Spätantike.

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Ich versuchte mich für diesen Bereich zu qualifizieren. Das gelang, aber mit der Habilitation war ich immer noch nicht in Byzanz angekommen. Den Ausschlag gab, anders als bei Zachariae, keine politische Idee. Überhaupt keine Idee. Auch kein wissenschaftlicher Plan. Mein Motiv war subjektiv und unpolitisch. Es kann leider nicht mithalten mit den großen Beschlüssen. Zielte auch nicht auf Ansehen, auf materielle oder ideelle Verdienste. Es war ein bescheidenes, in der Kartographie der edlen und heroischen Motive und Entscheidungen nicht verzeichnetes Gefühl, eine Stimmung, eine Neigung, ein Affekt.

VIII. Ich hatte einen griechischen Freund. Zufällig in München kennengelernt. Er sagte, ich solle ihn doch einmal in Griechenland besuchen. Im ersten genehmigten Forschungssemester, im Frühjahr 1972, flog ich nach Athen. Für 5 Monate. Der Flughafen hieß Ellinikon. Als Empfang diente ein kleines weißes Gebäude, zu dem man vom Flugzeug aus unbeschwert zu Fuß marschierte. Die Luft war warm und duftete schwer nach den frischen Blumen und Gräsern von den unbebauten Hügeln ringsumher. Nie wieder habe ich auf irgendeinem Flughafen einen ähnlichen Duft wahrgenommen. Ich fühlte mich umarmt. Ein Gefühl, das mich während meines Aufenthaltes nicht mehr verließ. Ich tauchte ein in eine offene, herzliche und heitere Atmosphäre. Lernte Dutzende der liebenswürdigsten Menschen kennen. Immer bereit zu einem Gespräch, immer gelassen, immer gab es Zeit. Keine Rede war von den doch erst wenige Jahrzehnte zurückliegenden deutschen Verbrechen. Selbst dort wo Wunden sein mussten, wo es viele Gründe für Mahnungen und Vorwürfe gegeben hätte, kein Hinweis, nicht einmal eine Andeutung. Auch die Stadt nahm mich freundlich auf. Am Omonia Platz saß ich in der Sonne, bei Apotsos am Syntagmaplatz entdeckte ich den Ouzo. Spürte ich Lust von der Akropolis aus auf die Stadt zu schauen, stieg ich hinauf und niemand fragte jemals nach Ausweis oder Eintrittskarte. Und man sah die Stadt und die Küste. Deutlich, unter unverqualmter Sonne. Die Küste bis Kap Sounion war unbebaut – hier und da fand man die Hütte eines Fischers, der anbot, was er gefangen hatte. Eine Reise zur Pythia war noch äußerst beschwerlich. Aber wer auf dem Weg nach Delphi durch ein Dorf kam, wurde angehalten, befragt, wie es in Europa zugehe, und durfte nicht ohne Walnüsse, Wasser und Loukoumi scheiden. Als ich nach fünf Monaten wieder nach Frankfurt am Main zurückkehrte,¹ wusste ich, dass ich die Verbindung zu diesem Land und seinen Menschen nicht wieder abreißen lassen würde, mich wieder, wie in der Schule mit Homer und Thukydides  Im Reisegepäck trug ich die Identifikation aller Basilikenstellen, die Eustathios Rhomaios zitiert hatte, ferner eine rohe Übersetzung aller Fragmente der Peira in Form einer einen Schuhkarton füllenden Zettelsammlung und schließlich die warme und dankbare Erinnerung an Καίτη Καρανικολού, die gegenüber der Επτανήσου 30, wo ich wohnte, eine chemische Reinigung betrieb.

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beschäftigen würde, auch, wie an der Universität, mit Aristoteles und den Inschriften, aber auch mit den Handschriften und mit den drei Jahrtausenden griechischer Rechtsgeschichte. Ich wurde Rechtsbyzantinist. Was war das für ein Motiv? Eine Mischung aus Neugierde, Sentimentalität, Forscherdrang und Liebe, also ein fünftes, das affektive Motiv.

IX. Epilog: Diesem, dem affektiven Motiv, folge ich tapfer auch heute noch, auch wenn fast alles, was dieses Motiv einst nährte, nicht mehr existiert. Sogar die elementare griechische Heiterkeit scheint zu schwinden. Der Schwund signalisiert den Abschied von einer Lebensform. Offensichtlich wächst eine Bewegung, deren Ziel darin besteht, dem griechischen Dasein mit Gewalt einen nordeuropäischen Sinn von säuerlicher Disziplin und kreditsteigernder Arbeit einzuflößen. Der gläserne Roboter der kapitalistischen Industriegesellschaft, der den westeuropäischen Internetstaaten längst verdächtig geworden ist, als Mustermann und Musterfrau auch in Griechenland. Setzt sich das durch, werden einige von denen, die diesem Motiv folgen – ich bin schließlich nicht der Einzige – nach einer neuen Orientierung für ihre Motivation suchen müssen. Ich bin, δόξα τῷ θεῷ so alt, dass ich meinem Affekt treubleiben darf.

Pierangelo Buongiorno & Alice Cherchi

Riflessioni sul senatus consultum Afinianum e sull’adoptio ex tribus maribus 1 Premessa La tradizione manoscritta delle Institutiones di Giustiniano registra, sotto il titolo 3.1 (De hereditatibus quae ab intestato deferuntur), al § 14, un riferimento a un senatus consultum che appare volto a salvaguardare, sotto il profilo successorio, la posizione del figlio adottato ex tribus maribus. Si tratta di un provvedimento che presenta numerosi aspetti di incertezza, a partire dalla sua denominazione, tanto da essere stato definito in dottrina «an obscure SC Afinianum».¹ Riguardo alla denominazione del provvedimento, infatti, i codici Taurinensis bibliothecae regiae Athenaei D III 13 e i folia Cassinati riportano la lectio Sabinianum, mentre il Codex Bambergensis D II 4 riporta la lectio Papinianum e il manoscritto Walraffianus (Codex Coloniensis X 8) riproduce invece l’improbabile lezione Afabinianum, palesemente corrotta. Soltanto il Codex Bambergensis D II 3 riporta la lectio Afinianum,² che risulta però confermata dal corrispondente brano di PTh. 3.1.14, il quale indica il senatoconsulto come τὸ Afinianion δόγμα.³ Tale lectio risulta pertanto

La ricerca, che si inserisce nel quadro delle indagini del progetto PaRoS (Palingenesie der römischen Senatsbeschlüsse [509 v. Chr. – 284 n. Chr.]), è frutto di collaborazione e discussione fra i due autori. Il § 1 è stato redatto congiuntamente; i §§ 3 – 5 sono stati scritti da Pierangelo Buongiorno, i §§ 2, 6 – 8 da Alice Cherchi, durante un soggiorno di ricerca presso il ‘Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte’ di Francoforte sul Meno, reso possibile dai Professori Stefan Vogenauer, Thomas Duve e Wolfram Brandes, ai quali vanno i più sentiti ringraziamenti. Queste pagine devono molto ai preziosi suggerimenti del Professore Francesco Sitzia e sono a lui dedicate in occasione della sua ‘Emeritierung’.  H.J. Roby, Roman Private Law in the Times of Cicero and of the Antonines, I. Cambridge 1902 (rist. an. Union [NJ] 2000), 60 nt. 1.  Accolta da Th. Mommsen/P. Krüger, Corpus Iuris Civilis 1. Institutiones, Digesta. Berlin 171963, 29, in cui vengono peraltro segnalate nellʼapparato critico, alla nt. 7, le diverse lectiones restituite dalla tradizione manoscritta che andiamo qui ripercorrendo.  Tale denominazione, infatti, come ricordato da C.G. Bergman, Beiträge zum römischen Adoptionsrecht. Lund/Leipzig 1912 (rist. an. Roma 1972), 76 nt. 2, e C. Fadda, Concetti fondamentali del diritto ereditario romano, I. Milano 1949, 107– 109, prevale nella tradizione manoscritta della Parafrasi di Teofilo, tanto da risultare accolta nellʼultima edizione di J.H.A. Lokin/R. Meijering/B.H. Stolte/N. van der Wal (edd.), Theophili Antecessoris Paraphrasis Institutionum, with a translation by A.F. Murison. Groningen 2010, 498 – 501. Sul punto, C. Ferrini, Institutionum graeca paraphrasis Theophilo antecessori vulgo tributa, II. Berolini 1884, 263, nellʼaccogliere la lectio Afiniánion, segnala, alla nt. 12, che nel Codex Messanensis si trova dapprima la lectio ‘finiánon’ e poi quella ‘afinion’, mentre nei Laurentianus LXXX 1 e 6, Palatinus e Vaticanus 1 ricorre ἀφινιάνειον, nel Laurentianus LXXX 2 https://doi.org/10.1515/9783110729474-016

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adottata da Krüger nel testo di C. 8.47(48).10.3⁴ – cioè dalla costituzione imperiale richiamata dal manuale istituzionale giustinianeo che, a sua volta, richiama il senatoconsulto –, in quanto ritenuta più verosimile alla luce delle testimonianze manoscritte. Una prima lettura delle fonti appena menzionate, oltre a indurre a considerare più plausibile che il provvedimento di nostro interesse fosse denominato Afinianum, ha dato impulso a un esame più approfondito delle medesime, allo scopo di meglio percepire il contenuto del provvedimento senatorio ed il rilievo da questo rivestito fino a quella di Giustiniano. Dato che la diffusione della fattispecie disciplinata dal senatus consultum sembra emergere nelle epoche precedenti all’epoca giustinianea, l’analisi preliminare delle fonti che risalgono a tali epoche – in particolare all’età repubblicana e alla prima età imperiale – appare il presupposto indefettibile per tentare di cogliere se e in che misura l’originario contenuto del provvedimento senatorio e le ragioni alla base della sua emanazione permangano nelle fonti più tarde.

2 I riferimenti al senatus consultum Afinianum e all’adoptio ex tribus maribus nelle Institutiones imperiali e nella Parafrasi di Teofilo. Un primo sguardo alle fonti di epoca giustinianea Per quanto nelle fonti a noi note attraverso la compilazione giustinianea sia estremamente raro riscontrare notizie relative alle disposizioni del senatus consultum Afinianum,⁵ sin da una prima lettura delle medesime paiono emergere alcuni dati di rilievo che vale la pena porre in evidenza in via preliminare.

ἀφινιάνιον e nel Laurentianus LXXX 18 σαβινιάνιον. Tale riscontro aveva presumibilmente indotto G.O. Reitz, Theophili antecessoris paraphrasis graeca Institutionum Caesarearum, I. Hagae Comitis 1751, 529 – 530, ad adottare, nel testo da lui edito, la denominazione Sabinianum (δόγμα Σαβινιανὸν… τὸ Sabinianum δόγμα).  P. Krüger, Codex Iustinianus. Editio Maior. Berolini 1877, 784, il quale rammenta altresì che, nel Codex Berolinensis 273, la lezione originale ***niano risulta corretta in Sabiniano. Appare inoltre di un certo interesse ricordare, anche se si tratta di un’ipotesi ormai superata, come segnalato da G.H. Gebauer/G.A. Spangenberg, Corpus Iuris civilis, Institutiones et Digesta. Göttingen 1776 (rist. Frankfurt a. M. 2005), 44 nt. 62, che Alciato, nel commentario a C. 8.47(48).10.3 (Parerga 4, ad h.l.) ritenne che l’oggetto del senatus consultum non fosse l’adoptio ex tribus maribus, ma l’adoptio ex tribus ‘manibus’, in quanto si sarebbe realizzata mediante tre mancipationes del figlio.  Tale circostanza si mostra condizionata dalle finalità perseguite dai compilatori e, in particolare, dagli effetti della legum permutatio imposta da Giustiniano, i quali sono stati posti in luce, in numerosi studi (citati in questa sede soltanto in parte), da F. Gallo, Celso e Kelsen. Per la rifondazione della scienza giuridica. Torino 2010, passim; Id., ‘La legum permutatio giustinianea rivoluzione giuridica ignorata dalla nostra tradizione. Introduzione al tema’, in: P.-I. Carvajal/M. Miglietta (ed.), Estudios Jurídicos en Homenaje al Profesor A. Guzma´n Brito. II. Alessandria 2011, 529 – 543, che

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Possiamo prendere le mosse dal cenno al senatoconsulto che si ritrova in I. 3.1.14, all’interno del titolo dedicato alla successione ereditaria ab intestato (I. 3.1) del manuale imperiale. Si tratta di un riferimento soltanto incidentale, che appare precipuamente volto a chiarire gli effetti che la riforma giustinianea in materia di adoptio avrebbe prodotto sulla disciplina anteriore.⁶ I. 3.1.14: …neque si ex Afiniano senatus consulto ex tribus maribus fuerit adoptatus: nam et in huiusmodi casu neque quarta ei servatur nec ulla actio ad eius persecutionem ei competit.

Come si vede, il breve stralcio qui riportato si limita a precisare, all’interno di una più ampia trattazione dedicata al regime introdotto dalla cancelleria giustinianea con C.

ha definito la legum permutatio «il più grande sovvertimento» all’interno della tradizione romanistica, dal momento che la legum doctina perfezionata per il suo tramite coinvolse tanto la concezione, quanto la produzione e l’applicazione del diritto. Sugli effetti della legum permutatio che si evincono dal confronto tra l’elenco delle fonti del diritto conservato nelle Institutiones di Gaio (Gai 1.2– 7) e quello delle Institutiones imperiali (I. 1.2.3 – 8) e dei corrispondenti brani della Parafrasi di Teofilo, anche con riguardo ai senatus consulta, cfr. per tutti M. Miglietta, ‘Alle origini della rimozione del pensiero celsino: la legum permutatio giustinianea’, Seminarios Complutenses de Derecho Romano 29 (2016) 139 – 201, in part. 179 – 195. Con specifico riferimento al senatus consultum Afinianum, possiamo osservare che, a parte le menzioni che si trovano in I. 3.1.14 e C. 8.47(48).10.3, non si riscontra alcuna traccia esplicita nel Digesto (per quanto attiene alle possibili allusioni implicite cfr. infra § 4). Ciò appare connesso, almeno in prima battuta, agli effetti abrogativi che la riforma giustinianea in materia di adoptio rivestì nei confronti del nostro provvedimento senatorio, anche se l’estensione di tali effetti, come vedremo infra, non si evince in maniera del tutto chiara.  Altrettanto incidentale è infatti il cenno al nostro senatus consultum presente nel § 3 della costituzione giustinianea in materia di adoptio (C. 8.47(48).10, riportata infra nt. 7) ripercorsa in I. 3.1.14 (infra nt. 8 e § 6). A tale attestazione pare ricollegarsi la circostanza che manchino in dottrina indagini dedicate ex professo al senatus consultum Afinianum: le ricerche sinora svolte lo hanno preso in considerazione, seppur con differenti gradi di approfondimento, sempre nel quadro di riflessioni di più ampio respiro, specie in materia di adozione, successione intestata, e sovente in collegamento, per analogia di ratio e disciplina, con la quarta divi Pii. Tra tali ricerche possiamo qui segnalare: Bergman, Beiträge (nt. 3) 76 – 98, che può considerarsi colui che sinora ha dedicato maggiore attenzione al nostro senatoconsulto, S. Perozzi, Istituzioni di diritto romano. I. Firenze 1906, 294– 295; C. Fadda, Concetti (nt. 3) 107– 109; F. Samper, ‘Pars debita en el derecho romano vulgar’, SDHI 37 (1971) 74– 118, in part. 91– 92; M.G. Zoz De Biasio, I rimedi contro gli atti in frode ai legittimari in diritto romano. Milano 1978, 71– 72; Ead., ‘In tema di «quarta divi Pii»’, in: Atti del II Seminario Romanistico Gardesano 12 – 14 giugno 1978, Milano 1980, 249 – 264, in part. 256 – 257; K.P. Müller-Eiselt, Divus Pius constituit. Kaiserliches Erbrecht. Berlin 1982, 151; E. Nardi, ‘Giustiniano e l’adozione’, in: Atti della Accademia delle Scienze dell’Istituto di Bologna. Classe di Scienze morali. Rendiconti 74, Bologna 1985/1986, 45 – 63 (= Id., in: Scritti minori. I. Bologna 1991, 681– 699, in part. 693 – 699); C. Russo Ruggeri, La datio in adoptionem, I: Origine, regime giuridico e riflessi politico-sociali in età repubblicana ed imperiale. Milano 1990, 388 – 390 (d’ora in poi indicato come La datio); Ead., La datio in adoptionem, II: Dalla pretesa influenza elleno-cristiana alla riforma giustinianea. Milano 1995, 216 (d’ora in poi indicato come La datio in adoptionem); G. Luchetti, La legislazione imperiale nelle Istituzioni di Giustiniano. Milano 1996, 76 – 79, in part. 78, nt. 97; M. Migliorini, L’adozione tra prassi documentale e legislazione imperiale nel diritto del tardo Impero romano. Milano 2001, 189 nt. 27; Ch. Kunst, Römische Adoption. Zur Strategie einer Familienorganisation, Hennef 2005, 175 – 179.

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8.47(48).10,⁷ che questo avrebbe fatto venire meno la disciplina precedente, compresa quella del senatus consultum Afinianum per l’adottato ex tribus maribus. ⁸ Più

 C. 8.47(48).10 (Imp. Iustinianus A. Ihoanni pp.): pr. Cum in adoptivis filiis, qui filii familias constituti a patribus naturalibus aliis dantur, antiquae sapientiae incidit quaedam dubitatio, si oportet talem filium, si praeteritus a naturali patre fuerat, habere contra eius testamentum de inofficioso actionem (quam Papinianus quidem negat, Paulus autem sine effectu derelinquit, Marcianus vero distinguit, ne ex hac causa utriusque patris perderet successionem, naturalis quidem voluntate eius circumventus, adoptivi propter egestatem, quam forte habebat), et iterum aliud vitium erat exortum: si enim post patris naturalis obitum pater adoptivus per emancipationis modum iura adoptionis dissolvisset, nulla spes ei remanebat neque contra patris naturalis voluntatem, quia mortis eius tempore in aliena fuerat familia constitutus, neque contra adoptivum patrem, quia per emancipationem eius familia exemptus est: ideo talem dubitationem et tale vitium corrigentes sancimus per adoptionem quidem ad extraneam personam factam iura naturalis patris minime dissolvi, sed ita eum permanere, quasi non fuisset in alienam familiam translatus. cum enim tanta fragilitas est adoptionis, ut possit in ipso die et filius fieri et extraneus per emancipationem inveniri, quis patiatur iura patris naturalis nexu divino copulata ludibrio defraudari, cum in hoc casu et contradicendi filio ex iure vetere datur licentia et invitus transire ad aliam familiam non cogitur? 1. Omnia igitur, secundum quod iam disposuimus, cum ad extraneum patrem filius per adoptionem transfertur, maneant integra iura sive ad de inofficiosi querellam sive ad alias omnes successiones sive ab intestato sive ex testamento, quae liberis deferuntur, ut et ipse possit prodesse patri naturali et ab eo naturalia debita percipere. 1a. Si vero pater naturalis avo materno filii sui vel, si ipse fuerit emancipatus, etiam paterno, vel proavo simili modo paterno vel materno filium suum dederit in adoptionem, in hoc casu, quia in unam personam concurrunt et naturalia et adoptiva iura, maneat stabile ius patris adoptivi et naturali vinculo copulatum et legitimo adoptionis modo constrictum: et ad eum solum respiciat filius, cui eum et natura adgregavit et lex per adoptionem adsignavit, et Papiniani sententia in hac specie procedat, et ad eum tantummodo filius adoptivus spes totas extendat et non patris naturalis successionem molestare concedatur, sed avita et proavita tantummodo reverentia protegetur, eique adquirat quae possunt adquiri et prodesse, et is ei solus pater intellegatur, quem lex fecit et natura non dereliquit. 1b. Neque enim Marciani distinctioni locum esse in hoc casu invenimus, ubi nullius circumventionis suspicio potest aliquam sibi vindicare licentiam, avita et proavita adfectione haec omnia resecante. 1c. Sed haec manere integra, nisi avus et proavus emancipatum fecerint filium adoptivum: tunc etenim necesse est iterum ad patrem naturalem eum reverti, cum emancipationis interventu adoptio in quamcumque personam facta dissolvitur. 1d. Sed ne articulum adoptionis et in extraneam personam factae sine lege relinquamus, licentiam damus tali adoptivo patri, id est extraneo, si voluerit, nihil ei testamento suo relinquere, sed quidquid ei reliquerit, hoc libertatis sit, non legitimo vinculo adstrictum: cum enim per omnia naturae suae filium adgregavimus, manifestissimum est, quod et adquisitiones omnium rerum, quae ad filium familias pervenerint, secundum leges nostras non adoptivo extraneo patri, sed naturali usque ad modum usus fructus perveniunt, et remaneat in sacris patris naturalis, quasi imaginaria quadam et nova adfectione ei adquisita, non pristinae cognationis deminutione introducta. 1e. Sed si quidem remaneat in tali adoptione nulla interveniente emancipatione, in hoc tantummodo prodesse ei volumus adoptionem, ut non successione ab intestato patris extranei adoptivi defraudetur, sed habeat accessionem fortunae ex patris naturalis sibi voluntate adquisitam. 1 f. Neque enim ex vetere iure cognationis nexus naturalis patris per adoptionem filio dissolvebatur, sed accedebant iura adoptiva certis reliquiis ex iure naturali remanentibus, et qui legitimus erat familiae adoptivae, is naturalis fuerat cognatus. quis enim materna iura possit abolere, cum videbatur et antiquo iure patrem quidem habere adoptivum, matrem autem eam, quam natura cognoscit? 1 g. Et ideo sancimus, etsi habet huiusmodi filius iura integra naturae, tamen, si intestatus pater extraneus adoptivus decesserit, habere eum etiam sui heredis ius ad eius tantummodo successionem, ut non etiam legitima iura ad familiam extranei patris adoptivi habeat, nec

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nello specifico, I. 3.1.14, nello stralcio di nostro interesse, afferma che, laddove il filius fosse stato adottato ex tribus maribus ex Afiniano senatus consulto, dopo la riforma, non avrebbe più avuto diritto alla riserva della quarta parte del patrimonio del pater adottivo, né gli sarebbe spettata alcuna actio contro i suoi eredi per ottenerla. Se poi si collega tale segmento di testo con quanto affermato in apertura da I. 3.1.14 (adoptione facile per emancipationem soluta…) e con il paragrafo che lo precede (I. 3.1.13⁹), è possibile notare che la riserva della quarta prevista dal senatoconsulto Afiniano viene menzionata nella nostra fonte dopo avere posto l’accento sui problemi che sarebbero sorti nel caso in cui l’adottato fosse stato emancipato dal pater adottivo dopo che il suo pater naturale fosse morto intestato. Ciò induce a presumere, almeno in prima battuta, che la cd. quarta Afiniana trovasse applicazione nella suddetta ipotesi: appare dunque chiaro perché tale disciplina sia stata sovente associata a quella della quarta divi Pii,¹⁰ introdotta probabilmente da Antonino Pio al

ipsa ad eum communionem aliquam habeat, sed quasi extraneus ita ad illam familiam inveniatur. D.k. Sept. Constantinopoli Lampadio et Oreste vv. cc. cons. [a. 530] o, rectius, 531 d.C. (sul punto, infra § 6a e nt. 56).  Ciò emerge da una lettura complessiva del nostro paragrafo: I. 3.1.14: Sed ea omnia antiquitati quidem placuerunt: aliquam autem emendationem a nostra constitutione acceperunt, quam super his personis posuimus, quae a patribus suis naturalibus in adoptionem aliis dantur. invenimus etenim nonnullos casus, in quibus filii et naturalium parentum successionem propter adoptionem amittebant et adoptione facile per emancipationem soluta ad neutrius patris successionem vocabantur. hoc solito more corrigentes constitutionem scripsimus per quam definivimus, quando parens naturalis filium suum adoptandum alii dederit, integra omnia iura ita servari atque si in patris naturalis potestate permansisset nec penitus adoptio fuerit subsecuta: nisi in hoc tantummodo casu, ut possit ab intestato ad patris adoptivi venire successionem. testamento autem ab eo facto neque iure civili neque praetorio aliquid ex hereditate eius persequi potest neque contra tabulas bonorum possessione agnita neque inofficiosi querella instituta, cum nec necessitas patri adoptivo imponitur vel heredem eum instituere vel exheredatum facere, utpote nullo naturali vinculo copulatum: neque si ex Afiniano senatus consulto ex tribus maribus fuerit adoptatus, nam et in huiusmodi casu neque quarta ei servatur nec ulla actio ad eius persecutionem ei competit. nostra autem constitutione exceptus est is quem parens naturalis adoptandum susceperit: utroque enim iure tam naturali quam legitimo in hanc personam concurrente, pristina iura tali adoptioni servavimus, quemadmodum si paterfamilias sese dederit adrogandum. quae specialiter et singillatim ex praefatae constitutionis tenore possunt colligi.  I. 3.1.13: Admonendi tamen sumus eos, qui in adoptiva familia sunt quive post mortem naturalis parentis ab adoptivo patre emancipati fuerint, intestato parente naturali mortuo licet ea parte edicti, qua liberi ad bonorum possessionem vocantur, non admittantur, alia tamen parte vocari, id est qua cognati defuncti vocantur. ex qua parte ita admittuntur, si neque sui heredes liberi neque emancipati obstent neque adgnatus quidem ullus interveniat: ante enim praetor liberos vocat tam suos heredes quam emancipatos, deinde legitimos heredes, deinde proximos cognatos. Sul punto, cfr. diffusamente infra § 6b.  P. Voci, Diritto ereditario romano, II. Milano 21963, 56 – 57, infatti, dopo avere rammentato solo la quarta divii Pii tra le successioni straordinarie, in cui «una persona, in virtù di una norma di diritto oggettivo, può conseguire un tanto da un dato patrimonio ereditario, venendo in tal modo a limitare i diritti degli eredi chiamati dalla legge o dal testamento», afferma, alla nt. 3, «analoga alla quarta divi Pii è la quarta Sabiniana». In virtù di tale analogia, Zoz De Biasio, I rimedi (nt. 6) 71– 72; Ead.,‘In

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fine di tutelare, mediante la riserva della quarta parte del patrimonio dell’arrogante e un’actio per il conseguimento della stessa, le aspettative successorie dell’adrogatus impubere emancipato senza giusta causa.¹¹ Cionondimeno, le informazioni appena ripercorse sul nostro senatoconsulto paiono rappresentare, sin da una prima lettura, soltanto alcune tessere di un mosaico in realtà più articolato. Le Institutiones di Giustiniano, infatti, non affermano perché il senato ritenne di dovere intervenire sull’adoptio ex tribus maribus, né consentono di evincere con chiarezza il campo di applicazione del provvedimento senatorio. Da qui la necessità di tentare dʼindividuare ulteriori informazioni sul nostro senatoconsulto, a partire dalla fattispecie che ne era oggetto, nelle fonti risalenti a epoche anteriori. Prima di entrare nel vivo della disamina delle suddette fonti, paiono degne di nota, per meglio comprendere il regime dell’adoptio ex tribus maribus ex Afiniano senatus consulto presupposto in I. 3.1.14, alcune informazioni pervenute nella Parafrasi di Teofilo. PTh. 3.1.14: Ἔχε ταῦτα ὡς ἐν προθεωρίᾳ. ἐὰν ἔχων ἐγὼ τρεῖς ἄρρενας παῖδας ὑπεξουσίους παράσχω σοι ἕνα εἰς θέσιν, λέγεται ἡ τοιαύτη υἱοθεσία ex tribus maribus. καὶ ἔστι δόγμα Afinianion τὸ λέγον ἀνάγκην σε ἔχειν πάντως τῷ τοιούτῳ παιδὶ τῷ ex tribus maribus υἱοθετηθέντι τὸ τέταρτον τῆς σῆς περιουσίας καταλιπεῖν· εἰ δὲ μὴ καταλίπῃς αὐτῷ, δίδωσιν αὐτῷ τὸ εἰρημένον δόγμα ἀγωγὴν κατὰ τῶν σῶν κληρονόμων ἐπὶ ἀπαιτήσει τοῦ τετάρτου …¹² … τὸ πλέον φημί, οὐδὲ εἰ κατὰ τὸ Afinianion δόγμα ex tribus maribus ἔτυχεν αὐτὸν λαβὼν εἰς θέσιν· καὶ γὰρ καὶ ἐπὶ τῆς τοιαύτης θέσεως οὔτε τὸ τέταρτον αὐτῷ φυλαχθήσεται ἀπὸ τοῦ δόγματος οὔτε τις ἀγωγὴ πρὸς τὴν ἀπαίτησιν ἁρμόσει τοῦ τετάρτου.¹³

tema’ (nt. 6) 256 – 257; Migliorini, L’adozione (nt. 6) 189 – 190 tendono a sovrapporre le due discipline, anche se la circostanza che le fonti in materia di quarta Afiniana siano molto più rare di quelle sulla quarta divi Pii rende necessaria, sotto questo profilo, una particolare cautela.  Le informazioni sulla quarta divii Pii a noi pervenute dalle fonti permettono di comprendere che l’emancipazione dell’arrogato impubere era probabilmente vietata all’arrogante, ma che poteva avvenire in presenza di una iusta causa. Sembra inoltre possibile che la quarta fosse dovuta dall’arrogante anche nel caso in cui avesse diseredato l’arrogato nel testamento o non lo avesse considerato e che l’azione prevista per conseguirla fosse di natura personale. Per approfondita disamina di fonti e letteratura cfr. M. Molè, ‘Quarta divi Pii’, NNDI 14 (1967), 629 – 632; Zoz De Biasio, I rimedi (nt. 6) 71– 76; Ead.,‘In tema’ (nt. 6) 249 – 264; Müller-Eiselt, Divus Pius (nt. 6) 138 – 168.  Trad. Murison, in: Lokin et al., Theophili (nt. 3) 499 – 501: «Take this by way of preliminary consideration. If I have three male children in my power and give you one of them in adoption, such an adoption is called ex tribus maribus. And there is a senatusconsultum Afinianum, which provides that you must in any case leave to such a son, adopted ex tribus maribus, the fourth part of your estate; and if you do not leave him this amount, the said senatusconsultum gives him an action against your heirs for the recovery of the fourth».  Trad. Murison, in: Lokin et al., Theophili (nt. 3) 501: «I say farther: not even if he took him in adoption ex tribus maribus under the senatusconsultum Afinianum; for, even in the case of an adoption of this sort, neither will the fourth be preserved for him by the senatusconsultum, nor will there be open to him any action for the recovery of the fourth part».

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La prima menzione dell’Afinianion δόγμα si trova in una προθεωρία nella quale, allo scopo di rendere più facilmente intellegibile la disciplina presente in I. 3.1.14,¹⁴ Teofilo chiarisce che l’adozione (υἱοθεσία) ex tribus maribus si sarebbe verificata laddove un pater, avendo in potestate tre figli maschi, ne avesse dato uno in adozione.¹⁵ In virtù del senatus consultum Afinianum – prosegue l’antecessor –, il pater adottivo, in ogni caso (πάντως), avrebbe dovuto lasciare la quarta parte dei propri beni (τὸ τέταρτον τῆς σῆς περιουσίας) all’adottato, al quale, di conseguenza, sarebbe spettata un’azione contro i suoi eredi nell’ipotesi in cui tale obbligo fosse stato disatteso (δίδωσιν αὐτῷ τὸ εἰρημένον δόγμα ἀγωγὴν κατὰ τῶν σῶν κληρονόμων ἐπὶ ἀπαιτήσει τοῦ τετάρτου). Nel momento in cui giunge alla seconda menzione del senatus consultum Afinianum, Teofilo sottolinea di affermare qualcosa in più (τὸ πλέον φημί) rispetto a quanto già detto sull’adozione – come se si accingesse ad integrare qualche spiegazione fonita in precedenza¹⁶ –, per poi ripercorrere in maniera pressoché pedissequa¹⁷ il corrispondente luogo delle Institutiones. ¹⁸ Il valore dei chiarimenti forniti dall’antecessor emerge non solo in ordine alla fattispecie dell’adoptio ex tribus maribus, ma anche rispetto al campo di applicazione del senatoconsulto Afiniano. Come abbiamo visto, infatti, dalle indicazioni che precedono la menzione del provvedimento nelle Institutiones (I. 3.1.13) – così come, più in generale, dalla circostanza che il riferimento al nostro senatoconsulto si trovi all’interno del titolo dedicato alla successione ab intestato –, sembrerebbe che la

 La προθεωρία è infatti introdotta dalle parole ἔχε ταῦτα ὡς ἐν προθεωρίᾳ, con le quali l’antecessor di solito annuncia un chiarimento preliminare, come sottolineato da Lokin et al., Theophili (nt. 3) XII. La rilevanza didascalica della locuzione risulta altresì dalla scelta di Ferrini, Institutionum (nt. 3) VII di utilizzarla in apertura dei Prolegomena all’edizione della Parafrasi da lui realizzata.  La fattispecie viene qui descritta, come spesso accade nella Parafrasi, alla prima persona singolare (ἐὰν ἔχων ἐγὼ…), adottando il punto di vista del padre naturale (ἐγὼ) che dava il filius in adozione ex tribus maribus. Quale ulteriore esempio, basti qui citare, ex multis, la disciplina prevista dall’ormai abrogato senatus consultum Claudianum in PTh. 3.12.1, che viene spiegata da Teofilo privilegiando, sempre mediante l’uso della prima persona singolare, il punto di vista del dominus dello schiavo coinvolto nella relazione sessuale con la donna libera (…εἰ γὰρ ἐλευθέρα ἠράσθη τοῦ ἐμοῦ οἰκέτου…ἐξῆν μοι πέμψαι αὐτῇ…ἐχρώμην καὶ δευτέρᾳ παραγγελίᾳ…).  Ad avviso di Nardi, ‘Giustiniano’ (nt. 6) 694– 697, si tratterebbe di quanto affermato in PTh. 1.11.1 in fine, 2 e 3, PTh. 1.12.8 e PTh. 2.13.5 e PTh. 2.18.2, cioè nei luoghi in cui vengono esaminate le analogie e le differenze tra l’adrogatio e l’adoptio, nonché gli effetti di quest’ultima prima e dopo la riforma giustinianea.  Come si rileva agevolmente anche dal confronto tra il testo di I. 3.1.14 e la traduzione latina di PTh. 3.1.14 in Reitz, Theophili (nt. 3) 529 – 530 e Ferrini, Institutionum (nt. 3) 264– 265.  Teofilo afferma, infatti, nel secondo segmento di testo riportato, che la disciplina introdotta dalla riforma giustinianea avrebbe fatto venire meno quella in precedenza in vigore, anche qualora il pater avesse adottato il figlio ex tribus maribus secondo il senatus consultum Afinianum: nell’ipotesi di un’adozione di tal genere, pertanto, il figlio non avrebbe più avuto diritto alla quarta né sarebbe stato titolare di alcuna azione per conseguirla.

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riserva della quarta Afiniana potesse assumere rilievo fondamentalmente nel caso in cui il pater adottivo avesse emancipato l’adottato dopo la morte del suo pater naturale e, più nello specifico, qualora quest’ultimo fosse morto senza avere fatto testamento. Ma il πάντως utilizzato da Teofilo nella προθεωρία contenuta in PTh. 3.1.14 sembra presupporre che la quarta Afiniana avesse un campo di applicazione più ampio. In base a tale indicazione, si potrebbe ipotizzare che, in virtù del senatus consultum Afinianum, l’obbligo di riservare la quarta gravasse sul pater che avesse adottato un figlio ex tribus maribus, e poi lo avesse emancipato, anche nel caso in cui il pater naturale fosse morto lasciando un testamento. Non solo, portando alle estreme conseguenze quanto affermato da Teofilo, si potrebbe giungere a ritenere che l’obbligo della quarta sorgesse tout court in capo al suddetto pater ogniqualvolta avesse adottato un figlio ex tribus maribus: quindi anche a prescindere dall’avvenuta emancipazione dell’adottato.¹⁹ Come si vede, data la laconicità delle nostre fonti, si tratta di problemi di non facile soluzione – tanto che la dottrina non li ha risolti in maniera univoca²⁰ –, ma di indubbio rilievo, anche al fine di tentare di perimetrare

 Resta poi da capire se l’obbligo della quarta trovasse applicazione tanto nel caso in cui il pater adottivo fosse morto intestato, quanto nel caso in cui avesse fatto testamento. Il problema si pone, infatti, più in generale, per le cd. successioni straordinarie (su cui supra nt. 10), in relazione alle quali Voci, Diritto (nt. 10) 56 osserva «la successione straordinaria può essere meramente legittima o anche necessaria: legittima, inerisce solo alla delazione ab intestato; necessaria, limita anche la facoltà di disposizione del testatore». Il medesimo Autore annovera tra le seconde la quarta divi Pii, che, come già sottolineato, anche a suo avviso sarebbe stata disciplinata in maniera in larga misura analoga alla quarta Afiniana (tuttavia non espressamente annoverata dall’Autore nell’elencazione delle successioni straordinarie). In ragione di queste considerazioni, potrebbe dunque considerarsi plausibile che la quarta Afiniana, per quanto dovesse essere di norma disposta dal pater adottivo mediante testamento o legato, fosse dovuta all’adottato ex tribus maribus – tramite un legato ex lege – anche laddove il suddetto pater fosse morto intestato (sul punto infra § 6b).  Sembrano ammettere che la quarta Afiniana si applicasse anche in assenza di emancipazione Fadda, Concetti (nt. 3) 108, il quale, nel confrontare alla posizione dell’adottato ex tribus maribus con quella degli altri adoptivi, afferma «…quando invece questi fosse figlio di padre che aveva tre figli in podestà, godeva di una posizione privilegiata ed era autorizzato a pretendere in qualunque ipotesi dall’adottante il quarto del patrimonio», E. Volterra, ‘Senatus consulta’, NNDI 16 (1969), 1078 nr. 199 (= Id., in: P. Buongiorno/A. Gallo/S. Marino (a c. di), Senatus consulta. Stuttgart 2017, 184 nr. 199); Zoz De Biasio, I rimedi (nt. 6) 71– 72; Ead., ‘In tema’ (nt. 6) 256 – 257; Müller-Eiselt, Divus Pius (nt. 6) 151; mentre Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 388 – 390; Ead., La datio in adoptionem (nt. 6) 216, dopo avere affermato che la quarta Afiniana si applicava al caso di previa adoptio ex tribus maribus, ravvisa lo scopo del provvedimento in «quello di garantire comunque all’adottato, anche se solo parzialmente, quella posizione ereditaria che il pater naturalis aveva inteso procurargli con la datio in adoptionem che l’adottante aveva, con l’emancipazione, vanificato». Ancora, tendono a circoscrivere l’operatività della quarta al caso dell’emancipazione Bergman, Beiträge (nt. 3) 94– 97, e Samper, ‘Pars debita’ (nt. 6) 91– 92.

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gli effetti che la riforma di Giustiniano del 531 d.C. produsse sulla disciplina del nostro senatoconsulto.²¹

3 I tres mares nel regime della datio in adoptionem Le informazioni fornite da Teofilo sull’adoptio ex tribus maribus, quale oggetto delle prescrizioni del senatus consultum Afinianum, rendono anzitutto necessario comprendere più a fondo la rilevanza di tale adozione nelle epoche precedenti a quella giustinianea. Occorre quindi tentare di mettere a fuoco gli interessi coinvolti in tale adoptio, visto che essa sembra avere avuto una rilevanza tutt’altro che marginale sia in età repubblicana che nella prima età imperiale: rispecchiava anzi, con ogni verosimiglianza, quantomeno una convenzione sociale venuta in rilievo già nel regime preclassico dell’istituto dell’adozione. Vell. 2.8.2 riferisce infatti di un’adozione occorsa nel 204 a.C., la più antica di cui abbiamo notizie precise, e che avrebbe visto coinvolto il consolare plebeo Q. Fulvius Flaccus (cos. IV 209 a.C.); costui diede al patrizio L. Manlius Acidinus (praet. 210 a.C.) uno dei suoi tre figli maschi, L. Manlius Acidinus Fulvianus (cos. 179 a.C.). Per un’epoca di poco successiva, Livio (45.41.12; ma cfr. anche Val. Max. 5.10.2) registra come L. Aemilius Paullus avesse dato in adozione, rispettivamente alla gens Cornelia e alla gens Fabia, i primi due dei suoi quattro figli: duos enim tamquam ex magna progenie in adoptionem datos… Non solo: il racconto plutarcheo, in Aem. 5.5 e in 35.1– 36.9, suggerisce che la morte improvvisa dei due figli che Aemilius Paullus aveva tenuto sotto la propria potestas fosse un evento percepito quale nemesi della Tyche (Aem. 36.6), che aveva l’effetto di privare il trionfatore di Pidna della trasmissione dei propri sacra (in Aem. 36.9 si rimarca anche il fatto che Perseo, il vinto, avesse comunque mantenuto una propria discendenza). La narrazione liviana suggerisce che il fondamento della duplice dazione in adozione risiedesse appunto nella magna progenies e che i figli rimasti sotto la potestas di Aemilius Paullus potessero garantire in modo relativamente agevole la trasmissione dei sacra. Viceversa, proprio la sventurata vicenda dei due figli di Aemilius Paullus avrebbe rappresentato un «illustre paradigma dell’umana debolezza».

 Infatti, le scarse informazioni fornite dalle nostre fonti sembrano avere indotto la dottrina (indicata supra nt. 20) a rilevare, in termini generici, l’avvenuta abrogazione del senatus consultum da parte di Giustiniano, anche se in relazione a tale problema, appare significativo l’atteggiamento di Volterra, ‘Senatus consulta’ (nt. 20) 184 nr. 199, il quale, pur ammettendo la suddetta abrogazione nella prima versione della voce enciclopedica ‘Senatus consulta’ del 1940, ora in Id., o.u.c. 208 nr. 190, non riprende tale conclusione nella seconda redazione della voce, verosimilmente in virtù di un’ulteriore riflessione, intercorsa nel frattempo, sulla problematicità di tale aspetto.

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Le fonti restituiscono numerosi altri casi di adozioni in senso stretto di figli maschi – e non quindi casi di cd. ‘adozione’ testamentaria²² e di adrogatio, che non rilevano ai fini del nostro discorso²³ –, per i quali è documentato con costanza come i nuclei familiari di provenienza degli adottivi presentassero tre figli maschi. Anche i casi più incerti non permettono mai di escludere che il numero di tre figli maschi avesse una connessione, ancorché non vincolante sul piano strettamente giuridico, nelle pratiche di dazione in adozione di un maschio.²⁴

 La cd. adozione testamentaria «amounted to no more than the institution of an heir under a condicio nominis ferendi», come osservato da J.F. Gardner, Family and Familia in Roman Law and Life. Oxford 1998, 129.  È questo il caso di M. Livius Aemilianus, forse figlio naturale del L. Aemilius Paullus morto a Canne nel 216 a.C. e sottoposto ad adrogatio dopo la morte del padre da M. Livius Salinator (F. Münzer, ‘Livius 14’, RE 13.1 [1926] 855); sono anche certamente casi di adrogatio quelli di Cn. Afidius Orestes, cos. 71 a.C. (forse figlio naturale di L. Aurelius Orestes, cos. 103 a.C., morto in carica quando il figlio era piccolo), e di Marcus Pupius Piso Frugi Calpurnianus, cos. 61 a.C., entrambi adottati in età adulta, come suggerisce Cic. dom. 13.35. E ancora di M. Marius Gratidianus, adottato dallo zio materno dopo la morte del padre, M. Gratidius (Cic. leg. 3.36 e Brut. 168), del futuro cesaricida Q. Caepio Brutus (suo padre M. Iunius Brutus, trib. pl. 83 a.C., fu ucciso nel 77 a.C., mentre egli fu adottato soltanto intorno al 59 a.C., ormai ventenne; cfr. F. Hinard, Les Proscriptions de la Rome républicaine. Rome 1985, 185 nt. 135), di L. Cornelius Balbus (cos. 40 a.C.) e di P. Cornelius Dolabella (Dio 42.29). Con ogni probabilità dovette essere un caso di adrogatio anche quello di M. Terentius Varro Lucullus, cos. 73 a.C. (nato intorno al 116 a.C., il cui padre, L. Licinius Lucullus, subì l’aqua et igni interdictio nel 102 a.C., e la cui ‘adozione’ si può porre in seguito a questo evento: cfr. Cic. Acad. pr. 2.1.1; cfr. J. van Ooteghem, Lucius Licinius Lucullus. Bruxelles 1959, 14– 15); parallela la vicenda di Mamercus Aemilius Lepidus Livianus, nato intorno al 120 a.C., e che perse il padre – M. Livius Drusus, cos. 112 a.C. e cens. 109 a.C. – nel 108 a.C.; la morte improvvisa del padre sembrerebbe suggerire una adrogatio (Mamercus aveva in ogni caso un solo fratello maschio noto, M. Livius Drusus, il più celebre trib. 91 a.C.). Un’‘adozione’ testamentaria, piuttosto che una adrogatio, sembrerebbe invece essere quella di Q. Caecilius Metellus Pius Scipio Cornelianus Nasica, cos. 52 a.C. (cfr. Dio 40.51.3; in materia vd. J. Linderski, ‘Q. Scipio Imperator’, in: Imperium sine fine: T. Robert S. Broughton and the Roman Republic. Stuttgart 1996, 148 – 149). Il padre naturale di Scipio Cornelianus era morto poco dopo la sua pretura, nel 93 a.C., e il fratello maggiore del nostro personaggio era stato adrogatus dal nonno materno (Cic. Brut. 212). Anche l’onomastica di D. Iunius Brutus Albinus (cos. des. 42 a.C.) suggerisce che questi fosse stato adrogatus (o ‘adottato’ per via testamentaria) in età adulta da un Postumius Albinus (si noti la giustapposizione del cognomen Albinus, invece che il mutamento del gentilizio; peraltro del padre naturale di Brutus Albinus, il D. Iunius Brutus cos. 77 a.C., non conosciamo altri figli. Cfr. F. Münzer, ‘Iunius 55’, RE Suppl. 5 [1931] 370).  P. Mucius Scaevola, cos. 175 a.C., fu senz’altro padre di almeno due figli – fra i quali P. Licinius Dives Crassus Mucianus, adottato dal P. Licinius Dives Crassus figlio del cos. 205 a.C. – ma nulla prova che non ne avesse degli altri; arbitraria pare l’identificazione del nostro personaggio con un Q. Mucius Scaevola, come invece proposto da F. Münzer, ‘Licinius 72’, RE 13.1 [1926] 334). Ci sfuggono invece del tutto i contorni dell’adozione di Lucius Calpurnius Piso Caesoninus, cos. 148 a.C., a quanto parrebbe nato nella gens Caesonia ma adottato da C. Calpurnius Piso, cos. 180 a.C. Del tutto incerte sono invece l’origine (da una gens Clodia?) e le circostanze dell’adozione di Cn. Cornelius Lentulus Clodianus, cos. 72 a.C., adottato in un momento imprecisabile da Cn. Cornelius Lentulus, cos. 97 a.C.; per quanto attiene a C. Marius, cos. 82 a.C., l’ipotesi di un’adozione del figlio del fratello da parte di Mario il Vecchio è postulabile sulla base di App. bell. civ. 1.394, ma è isolata nelle fonti e respinta

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Si può rammentare, al proposito, che Ti. Veturius Gracchus Sempronianus, adottato nella gens Veturia, era uno dei tre figli maschi di Ti. Sempronius Gracchus, cos. 215 e 213 a.C., insieme con l’omonimo Ti. Sempronius Gracchus, morto nel 174 a.C. e P. Sempronius Gracchus, avversario di Acilio Glabrione nel 191 a.C. Anche il console del 169 a.C. Cn. Servilius Caepio, padre naturale di Q. Fabius Maximus Servilianus (cos. 142 a.C.), aveva almeno altri due figli, ovvero il futuro omonimo cos. 141 a.C. e un Q. Servilius Caepio cos. 140 a.C. Così, ancora, T. Manlius Torquatus, cos. 165 a.C., padre naturale di D. Iunius Silanus Manlianus (praet. 141 a.C.) e, oltre a questi, di T. Manlius Torquatus (praet. 137 a.C.) e di un Aulus (a cui sembrerebbe potersi riferire l’allusione di Cic. leg. 2.55 e che fu padre del praet. 70 a.C.). Anche M. Claudius Marcellus (praet. 103 a.C.?), e poi legato di L. Giulio Cesare durante il bellum sociale, fu padre di tre figli: M. Claudius Marcellus Aeserninus e C. Claudius Marcellus (praet. 80 a.C.), e oltre a questi P. Cornelius Lentulus Marcelli f., che fu dato in adozione.²⁵ Marcus Livius Drusus Claudianus (praet. 50 a.C.), adottato dal trib. pleb. 91 a.C., discendeva, secondo Suet. Tib. 3.1, dai Claudii Pulchri. Benché non sia mancato chi abbia pensato a un errore di Svetonio, correggendo il riferimento ai Claudii Pulchri in Claudii Nerones, non è da escludere che il padre naturale potesse essere se non il C. Claudius Pulcher, cos. 92 a.C. (della cui discendenza non sappiamo nulla), l’Ap. Claudius Pulcher cos. 79 a.C.²⁶ Se così fosse, fratelli naturali di Drusus Claudianus sarebbero stati Ap. Claudius Pulcher (cos. 54 a.C.), C. Claudius Pulcher e P. Clodius Pulcher (ossia il celebre tribuno Clodio, trib. pleb. 58 a.C.), oltre che tre sorelle. Non è chiaro invece, allo stato delle fonti, l’episodio del figlio del console del 57 a.C., P. Cornelius Lentulus Spinther che, stando al racconto di Cassio Dione²⁷, sarebbe stato dato in adozione a un certo Manlius Torquatus per permettergli di adire così il collegio degli augures, in cui già vi era un esponente della gens Cornelia. ²⁸ Nulla sappiamo della discendenza di P. Cornelius Lentulus Spinther, e neppure la

quindi da F. Münzer, ‘Marius 15’, RE 14.2 (1927) 1815. Per quanto attiene, invece, ad A. Terentius Varro Murena (aed. 44 a.C.), si tratta dell’unico figlio noto di A. Terentius Varro (comandante della flotta nell’85 – 82 a.C.), ma proprio questo silenzio induce a ritenere che ne avesse altri, il cui numero non è tuttavia documentabile, come opportunamente osservato da J.S. Arkenberg, ‘Licinii Murenae, Terentii Varrones, and Varrones Murenae: I. A Prosopographical Study of Three Roman Families’, Historia 42 (1993) 346, che osserva altresì come «the evidence for identifying … Varro Murena is ambiguous».  Questi fu tresvir monetalis e da lui discese il ramo dei Cornelii Lentuli Marcellini. G.V. Sumner, The Orators in Cicero’s Brutus: Prosopography and Chronology. Toronto 1972, 92 ss., che però esclude, senza alcuna valida ragione, il vincolo di C. Claudius Marcellus con il praet. 103 a.C.(?).  Sul tema cfr. A.A. Barrett, Livia. First Lady of Imperial Rome. New Haven 22002, 6 e 348 nt. 12.  Dio 39.17.1– 2: ὁ Σπινθὴρ ὁ ὕπατος ἐπιθυμήσας Κορνήλιον Σπινθῆρα τὸν υἱὸν ἐς τοὺς οἰωνιστὰς ἐσαγαγεῖν, ἔπειτ᾽ ἐπειδὴ ὁ Φαῦστος ὁ τοῦ Σύλλου παῖς ἐκ τοῦ τῶν Κορνηλίων φύλου ὢν προενεγέγραπτο, ἐξεποίησεν αὐτὸν ἐς τὸ Μαλλίου Τορκουάτου γένος…  Per i profili di diritto augurale vd. C. Bardt, Die Priester der vier grossen Collegien aus römischrepublikanischer Zeit. Berlin 1871, 34– 35.

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terminologia adoperata da Cassio Dione (ὁ Σπινθὴρ ὁ ὕπατος … ἐξεποίησεν αὐτὸν ἐς τὸ Μαλλίου Τορκουάτου γένος) ci permette di verificare se si tratti di una adozione in senso stretto o di una adrogatio. Fra le adozioni avvenute agli inizi dell’epoca triumvirale si segnala quella di A. Licinius Nerva Silianus, poi cos. 7 a.C., a quanto pare adottato da A. Licinius Nerva (tresvir monet. 47 a.C.) ma figlio naturale di P. Silius Nerva, cos. suff. 20 a.C., che aveva altri tre figli: C. Silius A. Cecina Largus (cos. 13 a.C.) e P. Silius (cos. suff. 3 d.C.). Anche l’adozione dei figli di Agrippa da parte di Augusto, avvenuta nel 17 a.C., pare porsi in questo solco: Svetonio (Aug. 64.1) ci informa che il principe Gaium et L adoptavit domi per assem et libram emptos a patre Agrippa, il che non lascia spazio al dubbio rispetto al fatto che l’adozione fosse stata effettuata nelle forme della triplice vendita compiuta dal pater naturale al pater adottivo. Trattandosi di una duplice adozione vi è motivo di ritenere che Agrippa avesse in potestà (almeno due) figli maschi nati dai precedenti matrimoni. Dal matrimonio con Pomponia Caecilia Attica ci risulta che avesse generato tre figlie e forse un figlio maschio,²⁹ sappiamo invece che dal matrimonio con la nipote dell’imperatore, Claudia Marcella, aveva generato più figli (tunc Agrippa alteram Marcellarum habebat et ex ea liberos, annota Suet. Aug. 63.1; la formulazione suggerirebbe che ci fossero tanto figli maschi quanto figlie femmine).³⁰ E ancora, volgendo lo sguardo all’età del principato augusteo e giulio-claudio, le fonti documentano l’adozione fra gli Iunii Silani di D. Iunius Silanus Gaetulicus,³¹ figlio naturale di Cosso Cornelio Lentulo Getulico cos. 26 d.C. e a sua volta padre di tre maschi (fra i quali l’adottato) e due donne³². Esempi ulteriori potrebbero essere fatti con M. Crassus Frugi Calpurnianus, cos. 27 d.C., adottato da M. Licinius Crassus (cos. 14 d.C.) e figlio naturale di L. Calpurnius Piso, cos. 15 d.C. a sua volta padre di altri due maschi: L. Calpurnius Piso (morto nel 25 d.C.) e C. Calpurnius Piso. Alla luce di questa rapida ricognizione, si può insomma affermare che – almeno per l’età repubblicana e la prima età imperiale – l’avere in potestate almeno altri due figli maschi oltre a quello dato in adozione costituisse un fattore percepito come rilevante: ciò – è da credersi – al fine di garantire la trasmissione dei sacra, nei periodi più antichi, e la continuazione del nomen della famiglia attraverso la progenie maschile nelle epoche di cui ci stiamo ora occupando.³³ Non già dunque, un

 Come potrebbe suggerire il dettato di CIL VI 13795, la cui attribuzione a un figlio di Agrippa è tuttavia da taluno messa in dubbio: vd. per esempio M. Reinhold, Marcus Agrippa. A Biography. Genève/New York 1933, 39 nt. 71. Ringrazio la Dr. Sabina Tariverdieva per avermi segnalato questa iscrizione e la relativa letteratura.  Cfr. PIR 2 C 1102; PIR 2 V 674. L’uso del termine ‘liberi’, peraltro al plurale, suggerisce che i figli fossero due o verosimilmente più di due, di genere diverso (quindi almeno uno, o più probabilmente due maschi).  PIR 2 I 835.  PIR 2 C 1390.  Bergman, Beiträge (nt. 3) 81.

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requisito essenziale della fattispecie, ma quantomeno una convenzione sociale diffusa certamente nelle élite e nei circuiti che più strettamente gravitavano intorno a esse. La vitalità di questa pratica pare potersi desumere anche dagli scritti dei retori: la Controversia 2.1 di Seneca padre allude evidentemente (2.1.3) alla questione: Dives tulit unum filium; non fuit contentus: quid enim erat diviti unus? tres sustulit: poterat etiam in adoptionem dare.

L’uso del verbo posse suggerisce quasi una liceità della dazione in adozione ammessa soltanto con la nascita di tre figli maschi:³⁴ anche se non si può escludere che tale modo di esprimersi sia collegato alle peculiarità della riflessione in cui la questione è affrontata, emerge comunque una particolare rilevanza della presenza di almento tre figli maschi nella famiglia del pater naturale per procedere alla datio in adoptionem di uno di essi. Si tratta di un aspetto che pare essere stato trascurato in letteratura, ma che – anche alla luce della ricerca prospografica sin qui condotta e della rinnovata valorizzazione del testo senecano – sembra potersi ritenere acquisito. Su queste premesse si può insomma ritenere che il sintagma ex tribus maribus, sempre presente nei nostri testimonia del senatus consultum Afinianum, potesse riferirsi, almeno nel suo uso originario, a un elemento tipico nelle pratiche di dazione in adozione di figli maschi. Resta incerto se il sopra richiamato sintagma possa essere riconducibile agli ipsissima verba della delibera senatoria³⁵ – ovvero se, emersa in sede di commento da parte dei giuristi – essa completasse, insieme con l’aggettivo Afinianum,³⁶ la denominazione con la quale il senatoconsulto era noto, quantomeno nel VI secolo d.C.

 Non si può pertanto escludere che detta pratica avesse conosciuto un qualche grado di formalizzazione attraverso la legislazione matrimoniale augustea, salvo poi essere nuovamente retrocessa a mera prassi di natura sociale in seguito all’approvazione del senatus consultum Afinianum (il che spiegherebbe il tenore della testimonianza di Seneca padre e l’omissione gaiana di ogni riferimento a un ‘prerequisito’ formale di tres mares per la dazione in adozione di un figlio maschio). E d’altra parte la persistenza di pratiche adottive ex tribus maribus ancora in età adrianea è desumibile dal caso prospettato da Giuliano in D. 37.4.13.2 (Iul. 23 dig.): Si pater emancipato filio praeterito heredes duos scripserit, filium quem in potestate habebat et alterum quem in adoptionem dederat, ex quo duos nepotes in familia reliquerat, qui et ipsi testamento praeteriti sint: bonorum possessionem pro parte tertia emancipatus, pro parte tertia is qui in potestate remansit, pro parte tertia qui in adoptionem datus est et filii eius simul habebunt, ita ut sextans patri, sextans nepotibus cedat.  Il sintagma ex tribus maribus ricorre esplicitamente in un solo altro luogo nelle nostre fonti, ovvero in una costituzione giustinianea del 529 (C. 10.32.67.6) in cui si richiama una norma, che Giustiniano afferma esplicitamente essere contenuta in leges antiquae, in forza di cui al padre (decurione) sarebbe stato concesso di associare all’assemblea senatoria uno dei tre figli maschi (ex tribus maribus concessum ante fuerat patri maximo senatui sociare): una di dette leges antiquae potrebbe essere CTh. 12.1.132 (393 d.C.). Vd. diffusamente infra § 7.  Aggettivo palesemente modellato, come fra breve vedremo, sul nome di uno dei consoli in carica al momento dell’emanazione del provvedimento.

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4 Fonti, cronologia e contesto del senatus consultum Afinianum Ad una prima analisi appare tuttavia ancora complesso delineare i termini di relazione fra la diffusione della prassi della presenza di tre figli maschi per procedere alla dazione in adozione e la disciplina del senatus consultum Afinianum. Come già sottolineato,³⁷ stando infatti ad una prima lettura delle fonti di epoca giustinianea, si può nel complesso affermare che la delibera senatoria avesse statuito l’obbligo, per l’estraneo che avesse adottato uno dei tre figli maschi di uno stesso padre naturale, di lasciare all’adottato la quarta parte dei suoi beni, sebbene lo avesse emancipato. In caso contrario, l’adottato avrebbe potuto agire contro gli eredi del padre adottivo per conseguire quanto gli spettasse. Il provvedimento pare insomma essere piuttosto sfuggente nella sua ratio e con riguardo al contesto che avrebbe indotto il senato a deliberare in tal senso. Da ciò è conseguita anche una discreta incertezza della gran parte degli studiosi sulla cronologia del provvedimento (su tutti lo stesso Edoardo Volterra, che reputa il senatus consultum Afinianum «di epoca sconosciuta»).³⁸ Nel corso del tempo, soprattutto in virtù degli aspetti di contatto presenti tra le due discipline, non è dunque mancato chi abbia ritenuto di collocare la delibera senatoria in esame a ridosso della costituzione imperiale di Antonino Pio che aveva introdotto la cd. quarta divi Pii. ³⁹ In realtà, vi sono una serie di elementi che inducono a ritenere che il senatus consultum Afinianum sia da datarsi all’epoca di Nerone e più precisamente all’anno 62 d.C. In prima battuta, vi è da rilevare che l’unico Afinius di cui abbiamo notizia dalle fonti che abbia rivestito il consolato fu proprio l’ordinarius dell’anno 62 d.C., L. Afinius Gallus, in carica con il collega P. Marius Celsus quasi certamente per tutto il primo semestre dell’anno.⁴⁰  Supra § 2, anche se il punto necessita di ulteriori precisazioni in base all’esame complessivo del contenuto di I. 3.1.14 e della costituzione giustinianea che questo presuppone, su cui infra § 6.  Volterra, ‘Senatus consulta’ (nt. 20) 184 nr. 199. Sugli altri aspetti di incertezza cfr. infra §§ 6 e 8, e quanto già rilevato supra alla nt. 20.  Sulla quarta divi Pii, vd. brevemente supra ntt. 10 – 11, nonché per ampia discussione delle fonti, la letteratura ivi citata.  Come mostrano le date di THerc. 65, 46+64, 89 (= AE 2006, 305); su questa cronologia vd. G. Camodeca, ‘I consoli degli anni di Nerone nelle Tabulae Herculanenses’, ZPE 193 (2015) 276 – 277. La lectio facilior ‘Asinius’, presente nel codex Mediceus alter degli Annales (ma vd. anche P.Mich. III, 54), già corretta da B. Borghesi e poi definitivamente respinta da A. Degrassi, I fasti consolari dell’impero romano dal 31 a.C. al 613 d.C. Roma 1952, 17, trova ora felice e ulteriore riscontro proprio nelle tavolette ercolanesi. L. Afinius Gallus originava probabilmente da Aesernia, come suggeriscono le numerose attestazioni fra la tarda età repubblicana e gli inizi di II secolo d.C. (CIL IV 2677, 2694, 2695, 2696, 6764). Viceversa, Edm. Groag, in PIR 2 A 437 suggerisce – con argomenti a dire il vero non irresistibili – una origine «fortasse Perusia»; lo studioso propende in ogni caso per un’identificazione di L. Afinius Gallus con l’«auctor senatus consulti Afiniani»; in tal senso già Bergman, Beiträge (nt. 3) 78 – 79, e poi R.J.A. Talbert, The Senate of Imperial Rome. Princeton (NJ) 1984, 443 nr. 63.

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Ma soprattutto è in quest’epoca che le fonti documentano un’intensa attività deliberativa del senato in materia testamentaria e più latamente successoria. Solo per fare cursoriamente alcuni esempi, del 56 d.C. è il celebre senatus consultum Trebellianum, che apre uno squarcio nella tutela in via utile dell’erede fedecommissario, cui sono concesse tutte le azioni attive e passive contro il fiduciario; del 60 d.C. è la pronuncia senatoria, auctore Nerone Caesare, che disciplinava la sanatoria di alcune fattispecie di legati invalidi; dei primi anni dell’età di Vespasiano è infine il senatus consultum Pegasianum, che estendeva la disciplina della quarta Falcidia ai fedecommessi, tutelando di conseguenza gli eredi fiduciari,⁴¹ e che mostra di conseguenza come – nella seconda metà del I secolo – fosse vivo il dibattito sulla tutela delle aspettative di soggetti inopportunamente pretermessi dalla successione. Se già gli elementi sin qui passati in rassegna sarebbero sufficienti a puntellare la cronologia del nostro senatoconsulto in epoca neroniana, vi è tuttavia un ulteriore aspetto, non trascurabile, sul quale richiamare l’attenzione: si tratta del cosiddetto senatus consultum Memmianum. Un provvedimento che parrebbe essere stato emanato su fattispecie affini a quelle dell’Afinianum e volto a reprimere le adozioni simulate. Il testimonium principale è un brano di Tacito, ann. 15.19, ma è opinione comune,⁴² e sostanzialmente condivisibile, che al provvedimento e alla sua interpretazione alludessero, per quanto velatamente, D. 31.51.1 (Ulp. 8 ad leg. Iul. et Pap.) e D. 35.1.76 (Pap. 6 resp.). Prima di esaminare i testimonia di questo senatoconsulto, è opportuno svolgere qualche considerazione preliminare. Già la denominazione di Memmianum appare piuttosto imprecisa. Non documentata dalle fonti, tale denominazione fu elaborata da Johannes Gottlieb Heineccius⁴³ e si fonda sull’erronea percezione, del Giurista culto e poi di quanti ne hanno, più o meno consapevolmente seguito l’autorità,⁴⁴ che il testimonium principale di questo senatus consultum, ossia il testo di Tacito, sia cronologicamente da collocarsi all’anno 63 d.C., ovvero sotto il consolato di C. Memmius Regulus e L. Verginius Rufus. Scrive infatti Heineccius: «Certioris aetatis est SC Memmianum, C. Memmio Regulo et Verginio Rufo coss. Factum anno V.C. 815». Ma a guardar bene, la trattazione tacitiana degli eventi e dei provvedimenti assunti dal senato nell’anno 63 d.C. in Per le fonti e l’analisi di questi provvedimenti si rinvia alle relative schede nel volume di Palingenesia senatus consultorum 4 (31 a. Chr.n. – 96 p. Chr. n.), cur. P. Buongiorno, di prossima pubblicazione nella collana Acta Senatus.  Risalente a M. Vertranius Maurus, De iure liberorum liber singularis. Lugduni 1858, cap. xliii.  Io. Gottlieb Heineccius, … Historia iuris civilis Romani ac Germanici… Lugduni Batavorum 1711, § ccxxiv.  Veicolata per il tramite di Chr. G. Haubold/G. Hugo/G. Chr. Burchardi/A.F.A. Rudorff/G. Fr. Puchta, la denominazione (e di conseguenza la datazione) sono state piuttosto acriticamente recepite in letteratura, per esempio anche da A. Berger, ‘Senatus consultum Memmianum’, in: Id., Encyclopedic Dictionary of Roman Law. Philadelphia 1953, 698, e poi da Volterra, ‘Senatus consulta’ (nt. 20) 158 nr. 120.

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comincia soltanto a partire da annales 15.23⁴⁵. Il che deve indurre a respingere l’assunto che il provvedimento ricordato da Tacito possa collocarsi in tale anno (e possa dunque definirsi Memmianum), dovendosi anzi propendere per una datazione all’anno 62 d.C., ossia l’anno di consolato di L. Afinius Gallus. Su questa premessa si può dunque procedere all’esame del brano di Tac. ann. 15.19: Percrebuerat et tempestate pravus mos, cum propinquis comitiis aut sorte provinciarum plerique orbi fictis adoptionibus adsciscerent filios, praeturasque et provincias inter patres sortiti statim emitterent manu, quos adoptaverant. 2. magna cum invidia senatum adeunt, ius naturae, labores educandi adversus fraudem et artes et brevitatem adoptionis enumerant. satis pretii esse orbis, quod multa securitate, nullis oneribus gratiam honores, cuncta prompta et obvia haberent. sibi promissa legum diu exspectata in ludibrium verti, quando quis sine sollicitudine parens, sine luctu orbus longa patrum vota repente adaequaret. 3. Factum ex eo senatus consultum, ne simulata adoptio in ulla parte muneris publici iuvaret ac ne usurpandis quidem hereditatibus prodesset.

Il testo di Tacito, che palesemente dipende dagli acta senatus,⁴⁶ ci informa soprattutto sulle ragioni che avrebbero reso necessaria l’approvazione del senatus consultum; come in altre sezioni mutuate dagli acta senatus (vd. per es. Tac. ann. 11.15), Tacito tratteggia in primo luogo il fenomeno entro cui matura l’esigenza di deliberare da parte del senato (15.19.1) per poi sintetizzare i termini della richiesta formulata ai patres (15.19.2) e infine le linee essenziali del provvedimento (15.19.3). Veniamo dunque ai termini della questione. Al tempo di Nerone era oramai diffusa fra i cittadini senza figli (orbi) la pratica di compiere adozioni fittizie (fictis adoptionibus) al fine di poter prendere parte ai comitia elettorali ovvero all’assegnazione delle province aggirando le sanzioni poste dalla lex Iulia et Papia. Era tuttavia parimenti frequente che, ottenute magistrature o incarichi in provincia, i padri adottivi si liberassero degli adottati, emancipandoli prontamente (statim emitterent manu, quos adoptaverant). Tale prassi, oltre a essere percepita come socialmente sconveniente, aveva delle ricadute anche sugli altri soggetti coinvolti: gli adottati, che a seguito dell’emancipazione potevano perdere il diritto a succedere tanto al padre naturale quanto a quello adottivo, e gli stessi padri naturali. E, stando al prosieguo del racconto di Tacito, erano stati proprio taluni di loro ad adire il senato, facendo valere tanto il ius naturae ⁴⁷ quanto gli sforzi – evidente In tal senso anche C. Masi Doria, Bona libertorum. Regimi giuridici e realtà sociali. Napoli 1996, 141 nt. 30.  Cfr. R. Ash, Tacitus. Annals Book XV. Cambridge 2018, 4. In generale sull’uso degli acta senatus in Tacito vd. ora O. Devillers, Tacite et les sources des Annales. Enquêtes sur la méthode historique. Louvain/Paris/Dudley 2003, 54– 64, con ampia bibliografia.  Il tema dell’incidenza della natura sul regime delle adozioni risulta peraltro essere al centro di un dibattito pressoché coevo. Un escerto dal sesto dei libri ex Cassio di Giavoleno Prisco (D. 1.7.16) restituisce la considerazione che adoptio enim in his personis locum habet, in quibus etiam natura

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mente, anche economici – affrontati nell’educazione dei figli sino al momento dell’adozione. I padri naturali rilevavano anzi come, attuando la prassi di adozioni simulate, gli orbi finissero per godere di utili considerevoli, ovvero gratia e honores, senza alcun aggravio, neppure di natura economica. Per loro, invece, le promesse delle leggi (promissa legum), per lungo tempo attese, si erano mutate in ludibrio, mentre invece chi fosse divenuto padre senza sollecitudine e si fosse poi privato del figlio senza dolore alcuno, avrebbe potuto raggiungere all’improvviso aspirazioni a lungo nutrite dai padri. Alla luce di tutto ciò, era stato pertanto emanato un senatoconsulto in forza del quale un’adozione simulata non avrebbe giovato in alcun modo all’ottenimento di cariche pubbliche e neppure sarebbe servita a conseguire eredità (factum ex eo senatus consultum, ne simulata adoptio in ulla parte muneris publici iuvaret ac ne usurpandis quidem hereditatibus prodesset). La sintesi del provvedimento, piuttosto scarna, impedisce di comprenderne appieno la portata: non è per esempio in prima battuta chiaro se il senatoconsulto avesse sancito che le adozioni fossero ipso iure improduttive di effetti ai fine del conseguimento di munera publica e a quelli successori, ovvero se si dovesse materialmente provare (magari da parte di quanti ne avessero interesse) che l’adozione fosse stata simulata. Ad ogni buon conto, la linea argomentativa ripercorsa in Tac. ann. 15.19.2, permette di svolgere qualche considerazione sullo status sociale dei padri naturali che si sarebbero rivolti al senato. Vi è motivo di ritenere che costoro non fossero necessariamente di rango senatorio, quanto piuttosto (anche) di ceti sociali sensibilmente inferiori. D’altra parte, il riferimento ai promissa legum sembrerebbe alludere infatti non soltanto alle misure premiali previste nella legislazione matrimoniale augustea. Va da sé che un senatore che avesse avuto ambizioni di rivestire magistrature o conseguire incarichi in provincia non avrebbe «ceduto» il proprio figlio in adozione a un collega finendo così per privarsi a sua volta del medesimo privilegio. Anzi, proprio il tenore di ‘ineluttabilità’ che si ricava dall’intervento dei padri naturali (per quanto sunteggiato da Tacito) suggerisce che essi fossero in un rapporto di subordinazione rispetto agli ‘adottanti’, come per esempio clientes plebei nati liberi, o anche liberti (persino latini Iuniani).⁴⁸ Queste fasce sociali avrebbero peraltro goduto più di altre di

potest habere: sebbene strumento compensativo, la adozione doveva opportunamente essere modellata sui precetti di natura. Su questo testo – ingiustamente ritenuto integralmente interpolato da P. Bonfante, Lezioni di diritto di famiglia. Corso di diritto romano. Pavia 1907/1908, 24 (è invece forse da ritenere insiticio il solo enim) – vd. almeno D. Dalla, L’incapacità sessuale in diritto romano. Milano 1978, 170 – 172.  Non solo: anche il riferimento al fatto che i padri naturali avessero ‘adito il senato’ sembrerebbe suggerire (argomento in verità un po’ debole, in ogni caso non trascurabile) che questi non facessero parte del consesso senatorio.

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vantaggi minuti, scaturenti non tanto (o comunque non soltanto) dal ius liberorum: si pensi al conseguimento della cittadinanza romana per i latini Iuniani, o ancora ai benefici introdotti dalla legislazione matrimoniale augustea e connessi al ius trium liberorum (ius quattuor liberorum per i liberti) in vari ambiti, sicché la ‘perdita’ di un figlio dato in adozione avrebbe potuto rallentare o inibire in maniera definitiva gli obiettivi cui un padre naturale ambiva, per sé e per la sua prole. Le prime testimonianze di privilegi connessi all’esercizio della potestas su almeno tre figli sono del resto riconducibili già a interventi di Cesare. Già nelle riforme agrarie operate nel 59 a.C., questi «adottò qualche misura volta a premiare le famiglie numerose e a incoraggiare i matrimoni … stabil(endo) la deduzione di una colonia a Capua … e l’assegnazione dell’ager Campanus e del campus Stellatis ai cittadini poveri con almeno tre figli».⁴⁹

5 Un primo bilancio sulla disciplina introdotta dal senatus consultum Afinianum Le considerazioni sinora svolte permettono di rilevare come per l’anno 62 d.C. si abbia una congerie di testimonia che documentano un interesse dell’assemblea senatoria per la materia delle adozioni: il senatus consultum Afinianum e il provvedimento richiamato da Tac. ann. 15.19.3 mostrano quindi, oltre che collimanza cronologica, anche una discreta affinità di contenuto, il che può indurre a prospettare che tanto Tacito quanto i testimonia di epoca giustinianea si riferiscano al medesimo senatoconsulto, di cui richiamano previsioni normative differenti ma fra loro complementari.⁵⁰ D’altro canto, la normativa introdotta dall’Afinianum sembra coniugarsi in modo coerente non soltanto con la disciplina dell’irrilevanza delle adozioni simulate ai fini del conseguimento di munera publica e della capacità a succedere, ma anche con le aspettative dei padri naturali da cui era scaturito il senatoconsulto. Se la discussione di epoca giustinianea pare concentrarsi soltanto su una previsione del senatus consultum Afinianum, ovvero, come si è visto, l’obbligo per il

 Così T. Spagnuolo Vigorita, Casta domus. Un seminario sulla legislazione matrimoniale augustea. Napoli 32010, 17. Per questo provvedimento vi sarebbero state, secondo Suet. Caes. 20.5 e App. bell. civ. 2.35, almeno ventimila richieste (ma vd. anche Dio 38.7.3). Altri provvedimenti furono varati nel 46 a.C. con premi per chi generasse più figli e, per converso, limitazioni nel lusso per le donne minori di quarantacinque anni che non avessero marito né prole (Dio 43.25.2). Ma come osserva Spagnuolo Vigorita, o.l.u.c., mentre il primo provvedimento si porrebbe nella scia di quelli già adottati nel 59 a.C., e potrebbe essere riconducibile (come già osservava del resto Cassio Dione al calo demografico conseguente alle guerre civili), il secondo potrebbe essere stato parte di una lex Iulia sumptuaria, cosa che del resto suggerisce il dettato di Suet. Caes. 43.2.  In questo senso, sino a ora, soltanto Bergman, Beiträge (nt. 3) 76 – 83, seguito da Zoz De Biasio, I rimedi (nt. 6) 71 nt. 1 e Masi Doria, Bona libertorum (nt. 45) 141 nt. 30.

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padre adottivo a lasciare all’adottato ex tribus maribus la quarta parte dei suoi beni se lo avesse emancipato, l’andamento del racconto tacitiano permette ulteriori considerazioni. Se rapportata al racconto di Tacito, infatti, la previsione commentata in epoca giustinianea pare cogliere soltanto parte di un provvedimento più ampio, originariamente volto a sanare situazioni di conflitto ingeneratesi fra una prassi ritenuta stringente in tema di adozione (ossia l’esercizio della potestas su almeno tre figli maschi per poterne dare in adozione uno) e i condizionamenti sociali esercitati sui ceti subalterni, riequilibrando così le aspettative dei padri naturali attraverso la tutela dei figli dati in adozione. Ecco dunque che, al fine di evitare che gli orbi si sottraessero attraverso adozioni fittizie alle pene prescritte dalla lex Iulia et Papia, o si avvantaggiassero addirittura sino a godere di privilegi connessi al ius liberorum (per converso eventualmente danneggiando i padri naturali), il senatoconsulto stabiliva che le adozioni simulate non aiutassero a godere dei privilegi connessi a munera publica e neppure nel conseguimento di eredità. Tuttavia, come è stato di recente osservato, proprio il disposto senatorio in materia di simulazione di adozioni sembrerebbe presentare un profilo di problematicità, in quanto «insincere adoption was only revealed after ‘offspring’ were emancipated and rewards had already been reaped».⁵¹ È possibile dunque che, da un punto di vista pratico, fra le altre disposizioni il senatoconsulto dovesse introdurre un rimedio⁵² mediante il quale vincolare il padre adottivo a non emancipare il figlio adottivo se non in determinate condizioni.⁵³

 In tal senso vd. Ash, Tacitus (nt. 46) 121.  C’è a tale proposito da chiedersi se non si possa pensare a una cautio, la mancata prestazione della quale avrebbe determinato la impossibilità, ipso iure, di godere di agevolazioni nel conseguimento dei munera publica e di accedere a successioni. Un flebile elemento in favore di questa ricostruzione deriva dalla probabile originaria collocazione di D. 31.51.1 all’interno dell’ottavo libro dei commentari ad legem Iuliam et Papiam di Ulpiano. Il frammento (Ulp. 214 Lenel: Is cui in tempus liberorum tertia pars relicta est, utique non poterit adoptando tertiam partem consequi) – comunemente ritenuto presupporre il regime introdotto dal senatus consultum Afinianum (vd. per esempio Volterra, ‘Senatus consulta’ [nt. 20] 184 nr. 199) – precisa come colui al quale fosse stato lasciato un terzo dell’eredità per il momento in cui avesse avuto dei figli, non avrebbe potuto conseguirlo adottandone. Palingeneticamente, questo testo era inserito in un titolo di difficile definizione, ma che O. Lenel, Palingenesia iuris civilis, II. Lipsiae 1889, 945 nt. 4, non escludeva poter essere stato dedicato appunto alle ‘variae cautiones’ mediante le quali si potevano aggirare gli effetti delle norme poste dalla legislazione etico-matrimoniale augustea e dai relativi senatoconsulti interpretativi.  La giurisprudenza avrebbe dunque esteso tale disciplina a successioni fedecommissarie, come suggerisce D. 35.1.76 (Pap. 6 resp. [556 Lenel]: Fideicommissum a filiis relictum «si quis ex his sine liberis diem suum obierit» adoptionis commento non excluditur), ove si pone la fattispecie di un fedecommesso sottoposto a condizione di restituzione in caso di decesso del fedecommissario sine liberis. In ordine a questo caso, Papiniano riteneva applicarsi in via estensiva la disciplina prevista dal senatoconsulto richiamato da Tacito, in quanto il fedecommissario che «in mancanza di discendenti di sangue avesse provveduto ad adottarne uno, si poteva ragionevolmente supporre che lo avesse fatto al solo scopo di trarne vantaggio per escludere il verificarsi della condizione e sottrarsi

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Così, nel caso in cui il figlio adottivo fosse stato emancipato, il pater adottivo sarebbe stato vincolato a lasciare all’adottato in eredità la quarta parte dei suoi beni. E laddove neppure questo fosse avvenuto, sarebbe stata riconosciuta al figlio un’azione ad petendam quartam. Nel corso del tempo, sulla quarta Afiniana si sarebbe dunque venuta a modellare la già menzionata quarta divi Pii, concessa a tutela delle aspettative successorie dell’adrogatus, se impubere. In quanto al sintagma ex tribus maribus, se contenuto nel testo del senatoconsulto, avrebbe originariamente fatto mero riferimento alla procedura di adozione del figlio maschio; poi, nel corso del tempo – forse venuta meno la rilevanza dei tre figli per la trasmissione dei sacra (anche in ragione dell’insussistenza di questi con l’avvento del cristianesimo), ma non essendo del tutto scomparsa la pratica dell’adoptio ex tribus maribus – avrebbe finito per indicare il senatoconsulto, divenendone parte della denominazione: e così sarebbe giunto a esser noto ai commissari giustinianei.

6 La disciplina del senatus consultum Afinianum alla luce di I. 3.1.14 e C. 8.47(48).10.3 a) La posizione successoria dell’adottato emancipato dal pater adottivo prima della riforma giustinianea dell’adoptio Quanto fin qui emerso induce a confermare che né le contingenze che portarono all’emanazione del senatus consultum Afinianum, né le altre previsioni da esso forse originariamente contenute sembrano assumere immediato rilievo nelle fonti di epoca giustinianea. I pochi dati a nostra disposizione consentono solo di presumere che alcune delle problematiche che spinsero il senato a deliberare nella direzione descritta da Tacito persero probabilmente rilevanza nel lungo periodo intercorso tra l’emanazione del senatoconsulto e la riforma di Giustiniano in materia di adozione. Eppure, come già sottolineato,⁵⁴ le fonti giustinianee, per quanto focalizzate solo sul profilo segnalato, suscitano alcuni interrogativi che richiedono anzitutto una comprensione più profonda delle ragioni per cui la quarta Afiniana continuò verosimilmente a ricevere applicazione fino all’intervento di Giustiniano. A tale fine, appare indispensabile ricostruire il quadro normativo nel quale la suddetta quarta

all’obbligo della restitutio». Così L. Desanti, Restitutionis post mortem onus. I fedecommessi da restituirsi dopo la morte dell’onerato. Milano 2003, 94– 95, che altresì osserva come resti inevaso il quesito se l’adozione sia da assumersi comunque come fraudolenta, ovvero se la natura fittizia dell’atto dovesse essere comprovata. C’è da credere tuttavia che, in aderenza al dettato del senatoconsulto, dovesse essere sempre provata la natura fittizia dell’adozione.  Supra § 2 in fine.

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era probabilmente destinata a operare in base ai passaggi di I. 3.1.14 che precedono il riferimento all’adoptio ex tribus maribus e al senatus consultum Afinianum. I. 3.1.14: Sed ea omnia antiquitati quidem placuerunt: aliquam autem emendationem a nostra constitutione acceperunt, quam super his personis posuimus, quae a patribus suis naturalibus in adoptionem aliis dantur. invenimus etenim nonnullos casus, in quibus filii et naturalium parentum successionem propter adoptionem amittebant et adoptione facile per emancipationem soluta ad neutrius patris successionem vocabantur. hoc solito more corrigentes constitutionem scripsimus per quam definivimus, quando parens naturalis filium suum adoptandum alii dederit, integra omnia iura ita servari atque si in patris naturalis potestate permansisset nec penitus adoptio fuerit subsecuta: nisi in hoc tantummodo casu, ut possit ab intestato ad patris adoptivi venire successionem. testamento autem ab eo facto neque iure civili neque praetorio aliquid ex hereditate eius persequi potest neque contra tabulas bonorum possessione agnita neque inofficiosi querella instituta, cum nec necessitas patri adoptivo imponitur vel heredem eum instituere vel exheredatum facere, utpote nullo naturali vinculo copulatum: neque si ex Afiniano senatus consulto ex tribus maribus fuerit adoptatus, nam et in huiusmodi casu neque quarta ei servatur nec ulla actio ad eius persecutionem ei competit […].⁵⁵

La disciplina conservata nel testo di I. 3.1.14 sintetizza i principali snodi della riforma contenuta in C. 8.47(48).10 – la quale, probabilmente nel 531 d.C.,⁵⁶ innovò in ma-

 Il segmento finale del testo (nostra…colligi), riportato supra nt. 8, non assume rilevanza ai nostri fini in quanto dedicato all’ipotesi dell’adozione da parte dell’ascendente naturale, cioè la cd. adoptio plena.  In ordine alle complesse problematiche di datazione e interpretazione della riforma, possiamo fare riferimento ai risultati ormai condivisi in dottrina: si ritiene, infatti, che la costituzione conservata in C. 8.47(48).10 (riportata integralmente supra nt. 7) riformò profondamente la materia all’adoptio – e, in particolare, per quel che più ci interessa in questa sede, dell’adoptio minus plena, cioè l’adozione da parte di un estraneo –, determinando il parmanere, nonostante la datio in adoptionem e la successiva emancipazione dell’adottato da parte del pater adottivo, dei iura naturalis patris. Per quanto concerne la datazione della lex, sebbene Krüger, Codex (nt. 4) 785, riporti la subscriptio D. k. Sept. Constantinopoli Lampadio et Oreste vv. cc. cons. [a. 530], prospetta, alla nt. 1, la possibilità che essa sia stata emanata post consulatum Lampadii et Orestis vv. cc., ipotesi peraltro da lui approfondita in Id., ‘Ueber die Zeitfolge der im Justinianischen Codex enthaltenen Constitutionen Justinians’, ZfRG 11 (1873) 166 – 186, in part. 168 – 169, in cui sottolinea che il destinatario del provvedimento, Giovanni di Cappadocia, avrebbe ricoperto tale carica soltanto dall’aprile del 531 d.C.: pertanto, a suo avviso, la corretta datazione della costituzione sarebbe l’1 settembre 531. Tale ipotesi risulta seguita da P. de Francisci, ‘Nuovi studi intorno alla legislazione giustinianea durante la compilazione delle Pandette (Continuazione…)’, BIDR 23 (1911) 186 – 295, in part. 238; Bergman, Beiträge (nt. 3) 3 – 4; G. Lavaggi, ‘Una riforma ignorata di Giustiniano: Adrogatio plena e minus plena’, SDHI 12 (1946) 45 – 68, in part. 45 e nt. 2; M. Kuryłowicz, Die adoptio im klassischen römischen Recht. Warschau 1981, 150, 155 nt. 21; Nardi, ‘Giustiniano’ (nt. 6) 681, il quale la segnala senza peraltro aderirvi espressamente, così come già in Id., ‘Una ‘dubitatio’ da chiarire’, Archivio Giuridico 204 (1984) 5 – 19 (= Id., in: Scritti minori [nt. 6] 613 – 627, in part. nt. 1); Russo Ruggeri, La datio in adoptionem (nt. 6) 214– 215; Luchetti, La legislazione (nt. 6) 71 nt. 89. Sulla possibilità che la costituzione fosse parte delle Quinquaginta decisiones, cfr. Russo Ruggeri, o.u.c. 213; Ead., Studi sulle Quinquaginta decisiones, Milano 1999, 64– 66, e M. Varvaro, ‘Contributo allo studio delle Quinquaginta decisiones’, AUPA 46 (2000) 475, il quale, pur non ammettendo che si trattasse di una delle

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niera profonda il regime dell’adozione –, a partire dalle principali criticità collegate alla disciplina precedente (sed ea omnia antiquitati quidem placuerunt). Esse vengono poi individuate (invenimus…vocabantur) nella situazione di particolare svantaggio in cui si sarebbero trovati i figli dati in adozione e poi emancipati dal pater adottivo (adoptione facile per emancipationem soluta), poiché avrebbero potuto perdere la possibilità concreta di succedere mortis causa tanto al pater naturale, quanto a quello adottivo (ad neutrius patris successionem vocabantur).⁵⁷ Le conseguenze ritenute particolarmente inique paiono riguardare soprattutto il caso in cui l’adottato fosse stato emancipato dal pater adottivo dopo la morte del pater naturale. Infatti, come specificato in I. 3.1.9 – 10,⁵⁸ se il figlio dato in adozione

Quinquaginta, ha ritenuto il provvedimento «sostanzialmente decisorio», in quanto rientrante tra le ulteriori constitutiones ad commodum propositi operis pertinentes, anch’esse funzionali a dirimere controversie sorte tra i giuristi classici. Sul punto, più di recente, S. Di Maria, La cancelleria imperiale e i giuristi classici: «reverentia antiquitatis» e nuove prospettive nella legislazione giustinianea del Codice. Bologna 2010, 128 – 130, ove anche rassegna della letteratura precedente, e H. Weber, ‘A hypothesis regarding Justinian’s Quinquaginta decisiones and the Digest’, Roman Legal Tradition 11 (2015), 42– 117, in part. 103 – 111, che ha altresì segnalato che il titolo del Digesto dedicato all’adozione (D. 1.7) non pare tenere adeguatamente conto della disciplina introdotta dalla costituzione, mentre, come posto in evidenza da Russo Ruggeri, o.u.c 260 – 262, sotto questo profilo le Institutiones si mostrano più attente (I. 1.11.1 e 2, I. 1.12.8, I. 2.13.5, I. 2.18.2).  Al medesimo problema allude il principium della costituzione giustinianea di riforma dell’adoptio che (oltre a fare riferimento alla antiquae sapientiae dubitatio e al vitium sui quali ci soffermeremo infra) afferma: cum enim tanta fragilitas est adoptionis, ut possit in ipso die et filius fieri et extraneus per emancipationem inveniri, quis patiatur iura patris naturalis nexu divino copulata ludibrio defraudari, cum in hoc casu et contradicendi filio ex iure vetere datur licentia et invitus transire ad aliam familiam non cogitur? Inoltre, che si trattasse di un problema ben precedente alla riforma giustinianea, tanto da avere interessato i giuristi classici, si evince in maniera chiara dalle fonti pervenute nel Digesto, sulle quali cfr. L. Vacca, ‘In tema di bonorum possessio contra tabulas’, BIDR 80 (1977) 159 – 193, in part. 162– 163 (in cui cfr. nt. 12 per la disamina critica delle posizioni della dottina precedente), che ha ben sottolineato che il rilievo da esso assunto nelle epoche anteriori, a partire da quella postdecemvirale, pare strettamente connesso con lo scopo «di cambiare l’ordine dei successibili all’interno della medesima familia». Sui possibili vantaggi connessi alla diffusione di tale prassi con riferimento all’adoptio ex tribus maribus, cfr. supra §§ 4– 5.  I. 3.1.9: Emancipati autem liberi iure civili nihil iuris habent: neque enim sui heredes sunt, quia in potestate esse desierunt parentis, neque alio ullo iure per legem duodecim tabularum vocantur. sed praetor naturali aequitate motus dat eis bonorum possessionem unde liberi, perinde ac si in potestate parentis mortis tempore fuissent, sive soli sint sive cum suis heredibus concurrant. itaque duobus liberis extantibus, emancipato et qui mortis tempore in potestate fuerit, sane quidem is qui in potestate fuerit solus iure civili heres est, id est solus suus heres est: sed cum emancipatus beneficio praetoris in partem admittitur, evenit, ut suus heres pro parte heres fiat. 10. At hi qui emancipati a parente in adoptionem se dederunt non admittuntur ad bona naturalis patris quasi liberi, si modo cum is moreretur in adoptiva familia sint. nam vivo eo emancipati ab adoptivo patre perinde admittuntur ad bona naturalis patris, ac si emancipati ab ipso essent nec umquam in adoptiva familia fuissent: et convenienter quod ad adoptivum patrem pertinet extraneorum loco esse incipiunt. post mortem vero naturalis patris emancipati ab adoptivo et quantum ad hunc aeque extraneorum loco fiunt et quantum ad naturalis parentis bona pertinet nihilo magis liberorum gradum nanciscuntur: quod ideo sic placuit, quia iniquum erat esse in

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fosse stato invece emancipato durante la vita del pater naturale, si sarebbe trovato, già per il diritto classico, in posizione analoga a quella dei figli emancipati direttamente da lui (nam vivo eo emancipati ab adoptivo patre perinde admittuntur ad bona naturalis patris, ac si emancipati ab ipso essent nec umquam in adoptiva familia fuissent). Pertanto, pur non rientrando per il ius civile nel novero dei sui, sarebbe stato ammesso dal pretore alla bonorum possessio unde liberi (praetor naturali aequitate motus dat eis bonorum possessionem unde liberi).⁵⁹ A questo punto, va dedicata qualche ulteriore riflessione alle ragioni per cui l’adottato emancipato dal pater adottivo dopo la morte del pater naturale avrebbe rischiato di perdere la possibilità di succedere sia al pater naturale sia a quello adottivo. Nell’ipotesi suddetta, infatti, da un lato il datus in adoptionem sarebbe uscito, in virtù dell’adoptio, dal novero dei sui del pater naturale, mantenendo solo i iura cognationis nei confronti di quest’ultimo,⁶⁰ e dall’altro lato avrebbe perso, in ragione della successiva emancipatio, anche i diritti successori nei confronti del pater adottivo, tanto iure civili che iure honorario, essendogli divenuto extraneus. ⁶¹ potestate patris adoptivi, ad quos bona naturalis patris pertinerent, utrum ad liberos eius an ad adgnatos.  In questo senso, infatti, oltre ai frammenti delle Institutiones riportati supra nt. 58, si esprime Gai 2.137, sul quale cfr. G. La Pira, La successione ereditaria intestata e contro il testamento in diritto romano. Firenze 1930, 322– 324, in cui anche altre fonti (al punto f1); Voci, Diritto (nt. 10) 648 – 650; Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 446, 469 – 471. In virtù di quanto appena emerso viene allora da chiedersi quali fossero le ragioni che avrebbero indotto il pater adottivo a porre in essere l’emancipazione dopo la morte del pater naturale, visto che, se questa fosse avvenuta prima, il pater adottivo avrebbe perseguito l’intento di fare uscire l’adottato dalla sua potestas, senza che quest’ultimo rischiasse di essere altresì escluso dalla successione del pater naturale. Si trattava forse di una pratica vietata o comunque scoraggiata in alcuni casi particolari? Vi erano dei rimedi a disposizione del pater naturale nei confronti del pater adottivo? Sebbene, in ragione di quanto già prospettato supra nt. 11 e §§ 4– 5, sulle eventuali ulteriori previsioni del senatus consultum Afinianum, si potrebbe essere indotti a non escludere del tutto le suddette ipotesi nel caso in cui l’adozione fosse avvenuta ex tribus maribus, va sottolineato che né I. 3.1.14, né la trattazione che lo precede nelle Institutiones paiono fornire indizi significativi in tal senso.  Come è noto, il datus in adoptionem, non essendo più compreso nel novero dei liberi, sarebbe stato escluso dalla bonorum possessio sine tabulis unde liberi del pater naturale, così come, non essendo più agnatus, dalla bonorum possessio s.t. unde legitimi, mentre avrebbe avuto diritto ad essere chiamato alla bonorum possessio s.t. unde cognati. In questa direzione cfr. oltre a I. 3.1.13 (riportato supra nt. 9), Gai 3.27, 3.31, D. 38.8.5 (Pomp. 4 ad Sab.), e D. 38.17.2.9 (Ulp. 13 ad Sab.), in relazione ai quali vd. La Pira, La successione (nt. 60) 270 – 272; Voci, Diritto (nt. 10) 14– 15; Kuryłowicz, Die adoptio (nt. 56) 128 – 129; Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 445 – 451, sottolineano che il dato in adozione avrebbe comunque conservato i diritti, di più recente introduzione, derivanti dai senatus consulta Orphitianum e Tertullianum.  Le ragioni di tale conseguenza si evincono da I. 3.1.11 (Minus ergo iuris habent adoptivi filii quam naturales. namque naturales emancipati beneficio praetoris gradum liberorum retinent, licet iure civili perdunt: adoptivi vero emancipati et iure civili perdunt gradum liberorum et a praetore non adiuvantur. et recte: naturalia enim iura civilis ratio peremere non potest nec, quia desinunt sui heredes esse, desinere possunt filii filiaeve aut nepotes neptesve esse: adoptivi vero emancipati extraneorum loco incipiunt esse, quia ius nomenque filii filiaeve, quod per adoptionem consecuti sunt, alia civili ratione, id

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Va da sé, dunque, che, laddove il pater naturale fosse morto intestato, il datus in adoptionem non avrebbe potuto partecipare alla sua successione iure civili e sarebbe stato postposto ai liberi e ai legitimi in quella onoraria.⁶² Del pari, il datus in adoptionem, avendo perso il diritto di essere istituito erede o diseredato nominatim nel testamento del pater naturale, così come quello a non essere preterito, non avrebbe avuto alcun rimedio contro il testamento in cui il pater naturale non lo avesse considerato.⁶³ Tale conseguenza è infatti evidenziata nel paragrafo introduttivo della riforma giustinianea in materia di adoptio (C. 8.47(48).10 pr.),⁶⁴ il quale – dopo avere rammentato che i giuristi classici discussero la possibilità per il datus in adoptionem, se

est emancipatione, perdunt). Inoltre il paragrafo successivo chiarisce perché l’emancipazione avrebbe determinato per l’adottato anche il venir meno della possibilità di essere ammesso alla bonorum possessio contra tabulas del pater naturale e di quello adottivo (I. 3.1.12: Eadem haec observantur et in ea bonorum possessione, quam contra tabulas testamenti parentis liberis praeteritis, id est neque heredibus institutis, neque ut oportet exheredatis, praetor pollicetur. nam eos quidem, qui in potestate parentis mortis tempore fuerunt, et emancipatos vocat praetor ad eam bonorum possessionem: eos vero, qui in adoptiva familia fuerunt per hoc tempus, quo naturalis parens moreretur, repellit. item adoptivos liberos emancipatos ab adoptivo patre, sicut ab intestato ita longe minus contra tabulas testamenti ad bona eius admittit, quia desinunt in liberorum numero esse).  Si può qui ricordare quanto affermato in I. 3.1.13 (già riportato integralmente supra nt. 9): …ex qua parte ita admittuntur, si neque sui heredes liberi neque emancipati obstent neque adgnatus quidem ullus interveniat: ante enim praetor liberos vocat tam suos heredes quam emancipatos, deinde legitimos heredes, deinde proximos cognatos.  Cfr. sul punto I. 3.1.12 (riportato supra nt. 61). Nulla esclude però che il pater naturale, pur in assenza di uno specifico obbligo in tal senso, potesse istituire erede il dato in adozione: una simile ipotesi però avrebbe verosimilmente fatto sorgere ulteriori problemi, in particolare laddove nel medesimo testamento fosse stato preterito un figlio ancora sotto la potestas del pater: su tali questioni, cfr. per tutti Vacca, ‘In tema di bonorum possessio’ (nt. 57) 173 – 174. e, in senso sostanzialmente analogo, Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 456 – 457; G. Viarengo, ‘Gli sviluppi della «bonorum possessio» del figlio emancipato dall’età di Cicerone a Salvio Giuliano’, Rivista di Diritto romano 18/n.s. 2 (2018) 1– 52, in part. 11– 12.  C. 8.47(48).10 pr.: Cum in adoptivis filiis, qui filii familias constituti a patribus naturalibus aliis dantur, antiquae sapientiae incidit quaedam dubitatio, si oportet talem filium, si praeteritus a naturali patre fuerat, habere contra eius testamentum de inofficioso actionem (quam Papinianus quidem negat, Paulus autem sine effectu derelinquit, Marcianus vero distinguit, ne ex hac causa utriusque patris perderet successionem, naturalis quidem voluntate eius circumventus, adoptivi propter egestatem, quam forte habebat), et iterum aliud vitium erat exortum: si enim post patris naturalis obitum pater adoptivus per emancipationis modum iura adoptionis dissolvisset, nulla spes ei remanebat neque contra patris naturalis voluntatem, quia mortis eius tempore in aliena fuerat familia constitutus, neque contra adoptivum patrem, quia per emancipationem eius familia exemptus est: ideo talem dubitationem et tale vitium corrigentes sancimus per adoptionem quidem ad extraneam personam factam iura naturalis patris minime dissolvi, sed ita eum permanere, quasi non fuisset in alienam familiam translatus. cum enim tanta fragilitas est adoptionis, ut possit in ipso die et filius fieri et extraneus per emancipationem inveniri, quis patiatur iura patris naturalis nexu divino copulata ludibrio defraudari, cum in hoc casu et contradicendi filio ex iure vetere datur licentia et invitus transire ad aliam familiam non cogitur?

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preterito nel testamento del pater naturale, di agire con la querella inofficiosi testamenti ⁶⁵ – sottolinea, con riferimento all’ipotesi dell’adottato che fosse stato emancipato dopo la morte del pater naturale, il persistere di un vitium nella disciplina previgente, per cui nulla spes ei remanebat neque contra patris naturalis voluntatem, quia mortis eius tempore in aliena fuerat familia constitutus (…).⁶⁶

b) Possibili esigenze alla base dell’applicazione della cd. quarta Afiniana fino alla riforma giustinianea In base al breve approfondimento fin qui svolto, appare ora possibile percepire le esigenze che furono probabilmente alla base dell’applicazione dell’obbligo della quarta Afiniana fino alla riforma di Giustiniano. A ben riflettere, infatti, il rischio per l’adottato emancipato di non partecipare alla successione né dell’uno né dell’altro pater avrebbe potuto essere particolarmente alto nel caso in cui la precedente adozione fosse stata ex tribus maribus. Il quadro sinora ricostruito ha consentito di percepire tale rischio con particolare riguardo al caso in cui il pater naturale fosse morto intestato prima dell’emancipazione dell’adottato ex tribus maribus da parte del pater adottivo. Basti pensare che, in tale ipotesi, il datus in adoptionem, oltre a perdere i diritti successori nei confronti del pater adottivo, avrebbe rischiato di essere escluso anche dalla successione pretoria, quale cognato, del pater naturale, in ragione della probabile presenza di altri figli in potestate di quest’ultimo al momento della morte.⁶⁷ A ben guardare, dato che un rischio del genere sarebbe probabilmente sorto nel caso in cui il pater naturale

 Si tratta di una antiquae sapientiae dubitatio sulla quale, stando a quanto affermato in C. 8.47(48).10 pr., vi sarebbe stato chi, come Papiniano, avrebbe negato tale legittimazione, chi, come Paolo, la avrebbe ritenuta, laddove intentata, sine effectu, e chi, come Marciano, ne avrebbe condizionato l’operatività ad una valutazione delle concrete possibilità del filius adottivo di ricevere un’eredità dall’adottante, concedendola soltanto laddove ciò gli fosse stato precluso propter egestatem di costui. La questione, tuttavia, dovrebbe presupporre che l’adottato fosse sui iuris alla morte del padre naturale e che questi avesse nominato un extraneus nel testamento. In dottrina si ritiene plausibile che la dubitatio abbia continuato a sussistere dopo l’età severiana perché connessa con una valutazione concreta della condizione dell’adottato e della sua effettiva possibilità di ereditare, valutazione che avrebbe impedito l’elaborazione di una regola certa (cfr. Voci, Diritto (nt. 10) 673 – 674; L. Di Lella, Querela inofficiosi testamenti. Contributo allo studio della successione necessaria. Napoli 1972, 170 – 171; Vacca, ‘In tema di bonorum possessio’ (nt. 57) 192– 193 nt. 72; Nardi, ‘Giustiniano’ (nt. 6) 681, Id., ‘Una ‘dubitatio’’ (nt. 56) 613 – 627, a cui si rimanda per la letteratura precedente; Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 451– 455; Ead., La datio in adoptionem (nt. 6) 217– 220; Luchetti, La legislazione (nt. 6) 77– 79; Di Maria, La cancelleria (nt. 56) 128 – 130).  La prosecuzione del testo di C. 8.47(48).10 pr. (supra nt. 64) enuncia infatti il suddetto vitium in termini generali, con riferimento alla circostanza che l’adottato, una volta emancipato, non avrebbe avuto alcun rimedio contro il testamento che non lo avesse considerato tanto del pater naturale che di quello del pater adottivo.  Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 389.

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avesse fatto testamento senza considerare il datus in adoptionem, appare verosimile che l’obbligo della quarta Afiniana sorgesse in capo al pater adottivo anche in questa ipotesi. Alla luce delle esigenze appena sottolineate, appare altresì verosimile, seppur nel silenzio delle Institutiones, che la riserva della quarta – che presumibilmente sarebbe stata disposta dal pater adottivo nel suo testamento o tramite legato – gravasse sul suo patrimonio anche laddove questi fosse morto intestato: da qui la possibilità che l’adottato ex tribus maribus avesse a disposizione l’azione ad petendam quartam contro gli eredi del pater adottivo tanto nel caso in cui l’obbligo della quarta fosse stato disatteso nelle disposizioni di ultima volontà dell’adottante, quanto nel caso in cui questi fosse morto senza lasciare testamento.⁶⁸ Ora, se torniamo per un attimo al πάντως utilizzato da Teofilo nella προθεωρία conservata in PTh. 3.1.14,⁶⁹ pare in effetti emergere che l’antecessor intendesse segnalare preliminarmente che la quarta Afiniana avesse un campo di applicazione ben più esteso di quello che si evince prima facie dalle Institutiones. Sembra infatti deporre in tal senso anche la circostanza che l’antecessor avesse appena finito di esaminare, in PTh. 3.1.13,⁷⁰ i problemi relativi alla posizione successoria dell’adottato emancipato dopo che il pater naturale fosse morto intestato, ma si stesse accingendo a spiegare (in PTh. 3.1.14) i principali effetti della riforma giustinianea rispetto alla più generale ipotesi in cui all’adozione fosse seguita l’emancipazione, ipotesi che comprendeva altresì quella della previa adoptio ex tribus maribus. L’antecessor, in sostanza, affermando che la quarta Afiniana sarebbe stata dovuta in ogni caso dal pater adottivo, avrebbe inteso riferire il campo di applicazione della medesima non esclusivamente al caso, preso in considerazione in I. 3.1.13, in

 Su tale problema, cfr. le considerazioni esposte supra nt. 19.  Riportata supra § 2.  Infatti I. 3.1.13 (supra nt. 9) risulta in questo modo in PTh. 3.1.13: Ἐκείνου δὲ μεμνῆσθαι χρὴ τοῦ ὅτι ὁ φυσικός μου παῖς δοὺς ἑαυτὸν εἰς θέσιν καὶ μείνας ἐν τῇ θετῇ φαμιλίᾳ ἢ μετὰ τὴν ἐμὴν τελευτὴν ὑπὸ τοῦ θετοῦ πατρὸς emancipateuθeis, εἰ καὶ τὰ μάλιστα ἐπὶ τὰ πράγματα ἐμοῦ τοῦ φυσικοῦ πατρὸς οὐ δύναται παραγίνεσθαι ὡς ἀπὸ τῆς unde liberi διακατοχῆς, ἁλλ᾽οὖν ἐξ ἐτέρας κληθήσεται τάξεως, τουτέστιν ἐξ ἧς οἱ τοῦ τελευτήσαντος παραγίνονται cognatoi. ἀλλὰ τότε τοῦτο οὕτως ἔχει, ἡνίκα μὴ κατακείψω μηδὲ suus κληρονόμους μηδὲ emancipatus, μήτε μὴν ὕπεστί μοί τις agnatos· οὗτοι γὰρ αὐτοῦ προτινηθήσονται. πρότερον γὰρ ὁ πραίτωρ τοὺς παῖδας καλεῖ, τοῦτο μὲν suus, τοῦτο δὲ emancipatus· τούτων δὲ μὴ ὄντων adgnatus. μὴ ὑποκειμένων δὲ adgnaton cognatoi κληθήσονται, ἐν οἷς πρωτεύουσιν οἱ παῖδές μου οἱ ὄντες ἐν θετῇ φαμιλίᾳ. Trad. Murison, in: Lokin et al., Theophili (nt. 3) 499: We must remember that a natural son of mine who has given himself in adoption and has remained in the adoptive family, or after my death has been emancipated by his adoptive father, although he cannot come into property of me, his natural father, on the principle of bonorum possessio unde liberi, yet will be called from another degree, namely, the degree whence the cognates of the deceased come in. But this rule applies only when I have left neither sui heredes nor emancipated children, and when there is not any agnate surviving me, for these will be preferred to him. For the Praetor calls in the first place sui et emancipated children together; and, when there are non of these, agnates; and, when there are no agnates, the cognates will be called, among whom such children of mine as are in the adoptive family hold the first place.

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cui il pater naturale fosse morto intestato dopo l’emancipazione, ma anche a quello in cui questi avesse fatto testamento. Non solo, alla luce delle esigenze già evidenziate, appare plausibile che l’antecessor abbia presupposto che la riserva della quarta dovesse gravare sul patrimonio del pater adottivo che avesse emancipato l’adottato, anche qualora costui fosse morto intestato.⁷¹ Sembra però più difficile, visto che le nostre fonti non paiono offrire indizi in tal senso, che egli intendesse il campo di applicazione della quarta in maniera così estesa da comprendere anche i casi in cui non fosse avvenuta l’emancipazione dell’adottato ex tribus maribus. ⁷² Ad ogni buon conto, se quanto fin qui emerso consente di presumere che, alla base del persistere dell’applicazione della quarta Afiniana, vi sia stata comunque una certa diffusione dell’adoptio ex tribus maribus, bisogna altresì riconoscere che l’intervento di riforma voluto da Giustiniano appare collegato (hoc solito more corrigentes…) alla necessità di far fronte, più in generale, ai problemi relativi ai casi di adozione ai quali fosse seguita l’emancipazione dell’adottato, forse perché il regime del nostro senatoconsulto si era dimostrato nel frattempo in qualche misura inadeguato, anche a causa della diffusione di adozioni diverse da quella da esso disciplinata.⁷³ I. 3.1.14 afferma infatti che, in virtù della disciplina introdotta da Giustiniano, laddove il filius fosse stato dato in adozione dal pater naturale ad un estraneo, cioè nel caso della cd. adoptio minus plena, avrebbe mantenuto la titolarità di tutti i diritti successori che aveva in precedenza nei suoi confronti,⁷⁴ come se fosse rimasto sotto  Inoltre, pur nel silenzio di I. 3.1.14 e C. 8.47(48).10, in base a quella che è parsa essere la ratio del senatus consultum Afinianum dalle fonti storiche di epoca classica (supra §§ 4– 5) – cioè scoraggiare le emancipazioni da parte del pater che avesse adottato un figlio ex tribus maribus –, non sembra si possa escludere che il nostro antecessor avesse presupposto che l’obbligo della quarta sorgesse in capo al suddetto pater, una volta emancipato l’adottato ex tribus maribus, anche qualora fosse morto prima del pater naturale dell’adottato. Per quanto sia già emerso (supra § 6a) che in tal caso il figlio emancipato durante la vita del pater naturale sarebbe rientrato nei liberi di quest’ultimo, come se fosse stato emancipato direttamente da lui, pare deporre in favore di quanto appena ipotizzato anche la circostanza che l’adottante non sempre avrebbe potuto essere a conoscenza della morte del pater naturale dell’adottato emancipato.  Infatti, la circostanza che né nelle fonti di epoca classica esaminate supra §§ 4– 5, né dalle fonti giustinianee fin qui ripercorse sembri emergere l’esigenza di applicare la quarta Afiniana in ipotesi diverse da quella dell’emancipazione dell’adottato ex tribus maribus induce ad una particolare cautela sul punto. Sembra perciò potersi condividere quanto affermato da quella dottrina che tende a circoscrivere il campo di applicazione della quarta all’ipotesi dell’avvenuta emancipazione: Bergman, Beiträge (nt. 3) 94– 97, e Samper, ‘Pars debita’ (nt. 6) 91– 92; Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 389, mentre non paiono emergere indizi sufficienti per concordare a pieno con quanto affermato, seppur nell’ambito di trattazioni incidentali, da Fadda, Concetti (nt. 3) 108; Volterra, ‘Senatus consulta’ (nt. 20) 184 nr. 199; Zoz De Biasio, I rimedi (nt. 6) 71– 72; Ead., ‘In tema’ (nt. 6) 256 – 257; Müller-Eiselt, Divus Pius (nt. 6) 151.  Come sottolineato supra §6a e nt. 57, le medesime esigenze sono sottolineate in C. 8.47(48).10 pr.  Tali diritti sono enunciati in C. 8.47(48).10.1 (riportato integralmente supra nt. 7), e consistono in primo luogo nei diritti successori che il filius avrebbe potuto vantare in qualità di suus, tanto in caso di successione intestata che testamentaria, con la conseguente legittimazione ad agire con la querella

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la sua potestas e l’adozione non fosse avvenuta (integra omnia iura ita servari atque si in patris naturalis potestate permansisset nec penitus adoptio fuerit subsecuta). La riforma prevede, quale unica ipotesi in cui l’adozione avrebbe continuato a produrre effetti in ordine al diritto per l’adottato di succedere al pater adottivo, quella relativa al caso in cui quest’ultimo fosse morto intestato (nisi in hoc tantummodo casu, ut possit ab intestato ad patris adoptivi venire successionem).⁷⁵ Di conseguenza, specifica ancora I. 3.1.14,⁷⁶ l’adottato emancipato non sarebbe stato ammesso alla bonorum possessio contra tabulas né all’esercizio della querella inofficiosi testamenti nei confronti del testamento del pater adottivo che non lo avesse considerato, perché nessun vincolo naturale avrebbe obbligato il suddetto pater in tal senso (utpote nullo naturali vinculo copulatum). La disciplina introdotta dalla riforma, continua I. 3.1.14, non avrebbe subito alcuna deroga neanche laddove il filius fosse stato adottato ex tribus maribus in base al senatus consultum Afinianum: costui avrebbe quindi perso il diritto alla quarta, così come l’actio per conseguirla (neque si ex Afiniano senatus consulto ex tribus maribus fuerit adoptatus, nam et in huiusmodi casu neque quarta ei servatur nec ulla actio ad eius persecutionem ei competit). In questo senso si esprime la medesima cancelleria giustinianea in C. 8.47(48).10.3: Quae autem de aliis adoptivis diximus, haec sancimus etiam de his, qui ex Afiniano senatus consulto ex tribus maribus fuerant ab extraneo adoptati, nulla penitus differentia inter alios adoptivos et eos introducenda.

inofficiosi testamenti (Omnia igitur, secundum quod iam disposuimus, cum ad extraneum patrem filius per adoptionem transfertur, maneant integra iura sive ad de inofficiosi querellam sive ad alias omnes successiones sive ab intestato sive ex testamento, quae liberis deferuntur, ut et ipse possit prodesse patri naturali et ab eo naturalia debita percipere. […]), così come nelle ulteriori conseguenze, quali il mantenimento in capo al pater naturale della titolarità dei diritti sul filius dato in adozione e l’assenza in capo al pater adottivo di qualsiasi obbligo di considerare l’adottato nel suo testamento, enunciate in C. 8.47(48).10.1d-1e (ancora supra nt. 7), sui quali cfr. per tutti Russo Ruggeri, La datio in adoptionem (nt. 6) 223 – 225.  Così infatti anche C. 8.47(48).10.1e (riportato integralmente supra nt. 7), rammentato da Voci, Diritto (nt. 10) 37, in quanto avrebbe conferito ex novo all’adottato emancipato il diritto di succedere ab intestato al padre adottivo, ma non di agire contro il suo testamento. Su tale disposizione giova inoltre rammentare quanto osservato da Bergman, Beiträge (nt. 3) 82, ad avviso del quale la prescrizione non avrebbe alcuna connessione con la successiva menzione del senatus consultum Afinianum in C. 8.47(48).10.3, dal momento che si tratterebbe di disposizioni distinte, volte ad illustrare diversi effetti della riforma giustinianea. Pertanto, dovrebbe circoscriversi in tal senso anche il significato del πάντως utilizzato da Teofilo in PTh. 3.1.14: esso sarebbe riferito soltanto al «Noterbrecht» previsto dal senatoconsulto Afiniano prima della riforma giustinianea e non implicherebbe il permanere (dopo la riforma) dell’obbligo della quarta Afiniana in capo al pater adottivo che fosse morto intestato.  Testamento autem ab eo facto neque iure civili neque praetorio aliquid ex hereditate eius persequi potest neque contra tabulas bonorum possessione agnita neque inofficiosi querella instituta, cum nec necessitas patri adoptivo imponitur vel heredem eum instituere vel exheredatum facere, utpote nullo naturali vinculo copulatum.

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Il § 3 di C. 8.47(48).10 specifica, infatti, che non sarebbe rimasta alcuna differenza tra i filii adottati da un estraneo ex Afiniano senatus consulto ex tribus maribus e gli altri adoptivi: in buona sostanza, dal momento che anche l’adottato ex tribus maribus avrebbe mantenuto i diritti successori che aveva nei confronti del pater naturale, come se l’adozione non fosse avvenuta, sarebbe venuta meno la necessità di tutelarlo garantendogli la quarta. Il venir meno delle esigenze alla base dall’applicazione della quarta Afiniana sembra quindi confermare che essa fosse volta a garantire al figlio dato in adozione ex tribus maribus, se non i medesimi diritti successori che il padre naturale aveva presumibilmente voluto assicurargli con l’adoptio, almeno la possibilità concreta di partecipare alla successione di uno dei due patres. ⁷⁷ La scelta poi di fare gravare la quarta sul patrimonio del pater adottivo pare collegarsi alla circostanza che questi, procedendo all’emancipazione dell’adottato, avrebbe verosimilmente frustrato l’affidamento tanto del pater naturale che del figlio medesimo sulla possibilità di subentrare nel patrimonio dell’adottante dopo la sua morte. Come abbiamo visto, esigenze analoghe avrebbero indotto Giustiniano a procedere ad una generale riforma dell’adozione, ma la soluzione scelta dalla cancelleria imperiale si mostra diametralmente opposta a quella prevista dal nostro senatoconsulto, dal momento che sposta l’obbligo di assicurare i diritti successori all’adottato emancipato sul pater naturale, sgravando così il pater adottivo e gli eredi di quest’ultimo. Quanto agli effetti che la riforma giustinianea avrebbe prodotto sul precedente regime dell’adozione, possiamo infine rammentare che uno scolio ad PTh. 3.1.14⁷⁸ chiarisce che essa avrebbe fatto venire meno l’obbligo della quarta Afiniana in capo al pater adottivo, ma non quello della quarta divi Pii in capo al pater adrogans. Il motivo di tale distinzione appare, a questo punto, chiaro: infatti, a differenza dell’adottato, l’arrogato emancipato non avrebbe avuto possibilità di vantare diritti successori rispetto al pater naturale, dal momento che era sui iuris prima dell’adrogatio e sarebbe tornato ad esserlo dopo l’emancipatio.

 Bergman, Beiträge (nt. 3) 76 – 83; Fadda, Concetti (nt. 3) 107– 108; Russo Ruggeri, La datio (nt. 6) 388 – 389.  Sch. ad PTh. 3.1.14: μηδὲ ἀνάγκην εἶναι] ταῦτα μὴ νόει καὶ ἐπὶ adroga´toros. οὗτος γὰρ τὸν ἄνηβον exheredateu´ωn ἀκαίρως τὸ δ′ τῆς ἑαυτοῦ περιουσίας ἀπὸ διατάξεως παντελῶς παρέξεται, ὡς ἥδη ἔμαθες βι. αʹ τῶν institu´tωn τί ιαʹ. ση(μείωσαι) τὸ ex tribus maribus ἀπὸ διατάξεως ἀνῃρημένον, in C. Ferrini, ‘Scolii inediti allo Pseudo-Teofilo contenuti nel manoscritto Gr. Par. 1364’, Memorie dell’Istituto Lombardo 9 (1886) 13 – 68 (= Id., in: V. Arangio-Ruiz (a c. di), Opere di Contardo Ferrini, I. Milano 1929, 139 – 224, in part. 194).

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7 Tracce dei tres mares in epoca post-classica e giustinianea Possiamo ora evidenziare, avviandoci alla conclusione, che, pur non essendo a noi giunte nella compilazione giustinianea altre attestazioni dirette della disciplina del senatoconsulto Afiniano, il sintagma ex tribus maribus ricorre all’interno di un’altra costituzione di Giustiniano, sebbene in relazione ad una fattispecie apparentemente lontana da quella dell’adoptio. ⁷⁹ Si tratta di C. 10.32(31).67(66).6 (Imp. Iustinianus A. Demosteni pp.): Aliis autem modis, quam his, quos singillatim enumeravimus, sive legibus antiquis comprehensi sunt (qualis erat is, quem ex tribus maribus concessum ante fuerat patri maximo senatui sociare) sive comprehensi anterioribus scitis non fuerant, liberationem competere cuidam curialis fortunae nullo patimur modo […] [a. 529].

La lex, pervenuta senza subscriptio, ma databile tra la seconda metà di settembre e la fine di ottobre del 529 d.C.,⁸⁰ è parte di una riforma volta a limitare fortemente le possibilità concesse in precedenza ai decurioni, attraverso l’ottenimento di altre cariche più elevate, di liberare la loro prole dallo status curiale di appartenenza e dai pesanti munera a questo connessi.⁸¹ La prima parte del § 6 dispone infatti, con una norma di chiusura, che in nessuna ipotesi diversa da quelle tassativamente individuate (aliis autem modis, quam his, quos singillatim enumeravimus) si sarebbe potuta realizzare la liberazione dalla condizione curiale, neanche nel caso in cui questa fosse stata ammessa da leges antiquae (sive legibus antiquis comprehensi sunt). Tra le ipotesi previste dalle suddette leges, la disposizione imperiale annovera espressamente il caso in cui un figlio ex tribus maribus venisse associato al senato (qualis erat is, quem ex tribus maribus

 Tale evenienza risulta già sottolineata dall’edizione di Gebauer, Spangenberg, Corpus Iuris civilis (nt. 4) 44 nt. 62, nonché da Bergman, Beiträge (nt. 3) 80 – 81.  Più nel dettaglio tra il 17 settembre e il 30 ottobre del 529 d.C., come ipotizzato in RKOR 183.  Si tratta, in particolare, dei precetti conservati in C. 10.32(31).67(66).pr.–5, in relazione ai quali cfr. W. Schubert, ‘Die rechtliche Sonderstellung der Dekurionen (Kurialen) in der Kaisergesetzgebung des 4.–6. Jahrhunderts’, ZSSRA 86 (1969) 287– 333, in part. 296 e nt. 31, sottolinea che la costituzione conservata in C. 10.32(31).67(66).6, nel suo complesso, testimonierebbe, insieme a C. 10.32(31).64 e C. 10.32(31).66(65), che, nella legislazione giustinianea, la possibilità di uscire dallo stato curiale sarebbe stata limitata ad un numero ristrettissimo di soggetti di rango illustre. Più in generale, sui decurioni e gli obblighi connessi al loro status, cfr. B. Kübler, ‘Decurio’, RE 4 (1901), 2319 – 2352; J.S. Reid, The Municipalities of the Roman Empire. Cambridge 1913, 440 – 441, 508; F. De Robertis, Storia delle corporazioni e del regime associativo nel mondo Romano, II. Bari 1971, 159 – 161; M.V. Escribano Paño, ‘Curias y curiales en el s. IV d.C.: opulenti a la curia, pauperes a la iglesia’, in: E. Melchor Gil/ A.D. Pérez Zurita/J.F. Rodríguez Neila (edd.), Senados municipales y decuriones en el Occidente romano. Sevilla 2013, 437– 452, e ulteriore bibliografia indicata alle pagine 453 – 457.

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concessum ante fuerat patri maximo senatui sociare).⁸² Che si trattasse di una possibilità ammessa in precedenza pare infatti risultare da una lex conservata nel titolo 12.1 (De decurionibus) del Codex Theodosianus risalente al 323 d.C.: CTh. 12.1.132 (393 Mart. 10) (Imppp. Theod(osius), Arcad(ius) et Honor(ius) AAA. Aureliano P(raefecto) P(raetori)o): Si quis curialis tres mares filios susceperit, unum dare senatui non vetetur. (dat. VI id. Mart. Constantinopoli Theodosio A. III et Abundantio Conss.).

Il breve testo della costituzione, che afferma che era concesso ai decurioni che avessero tre figli maschi di farne accedere uno al senato, pare presupporre che si trattasse di un’ipotesi di portata limitata o eccezionale, tanto che viene prospettata come una sorta di concessione (unum dare senatui non vetetur).⁸³ Una siffatta cautela sembra collegata alla circostanza, non espressamente richiamata nel nostro testo, ma indicata in C. 10.32(31).67(66).6, che in tal modo il figlio si sarebbe liberato dalla condizione curiale paterna.⁸⁴ Per capire quale connessione vi sia tra le disposizioni appena rammentate e le previsioni del senatus consultum Afinianum, giova ripercorrere le osservazioni di Gotofredo, il quale, in occasione dell’esame di CTh. 12.1.132, osserva «haud absimile vero est, quod ex Senatoconsulto Sabiniano, pater adoptivus uni ex tribus maribus in adoptionem a patre naturali sibi dato, quartam testamento suo relinquere tenebatur».⁸⁵ Inoltre, l’Autore culto, in relazione alle possibili finalità del senatoconsulto,⁸⁶ individua la salvaguardia della progenie maschile (favore masculorum), in quanto

 L’espressione senatui sociare appare volutamente generica, dato che la disposizione giustinianea, come già sottolineato, sembra essere una norma di chiusura volta a proibire la possibilità del cambio di status (in melius) del figlio del decurione mediante l’ammissione in senato, a prescindere dalle modalità attraverso le quali tale ingresso si sarebbe potuto realizzare in concreto. Sui divieti succedutisi, già dal IV sec. d.C., di ammissione al senato per i curiali e sull’eventuale espulsione di coloro che già ne facessero parte, cfr. amplius A.H.M. Jones, The Later Roman Empire 284 – 602, II. Oxford 1964, 741– 742; P. Garbarino, Ricerche sulla procedura di ammissione al Senato nel tardo impero romano. Milano 1988, 92– 93 nt. 33, in cui letteratura precedente.  Così Schubert, ‘Die rechtliche Sonderstellung’ (nt. 81) 311, come già I. Gothofredus, Codex Theodosianus cum perpetuis commentariis, IV. Lipsiae 1740), 502– 503, che parla al riguardo di un privilegium singulare.  In questo senso anche i chiarimenti di Gothofredus, Codex Theodosianus (nt. 83) 502, il quale precisa, in ordine all’espressione senatui dare, «id est Senatorem efficere», e che in tal modo il soggetto avrebbe avuto accesso «ad Senatorum dignitatem», conseguenza che emergerebbe altresì dall’espressione senatui sociare conservata nella successiva disposizione giustinianea.  Gothofredus, Codex Theodosianus (nt. 83) 503.  L’analisi di Gothofredus, Codex Theodosianus (nt. 83) 503, come vedremo oltre, per quanto incidentale, denota comunque un certo grado di conoscenza del nostro senatoconsulto, dal momento che riporta una discussione sul provvedimento: «quod quidem privilegium S.C. Sabiniano datum, seu quadrantem Sabinianum, inductum Alii censent in genere favore trium liberorum, & ob foecunditatis privilegium. Alii, quia qui ex parvo isto numero unum in adoptionem daret, non tam exonerandae familiae suae, quam adoptantis gratia id facere videretur».

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l’unica capace di propagare il nomen della famiglia. Questa osservazione è stata ripresa in tempi più recenti da Bergman,⁸⁷ il quale ha peraltro sottolineato che la presenza dei tres mares, garantendo in entrambi i casi la sussistenza di altra progenie maschile in capo al pater che cedeva il filius, avrebbe garantito tanto «ein dem nomen zugewandtes Privatinteresse», quanto «ein Staatsinteresse» alla continuità delle famiglie. Nondimeno, va altresì evidenziato che, a parte questa generica connessione e la circostanza che in entrambi i casi la cessione del filius sarebbe stata volta a garantirgli, lato sensu, un miglioramento della sua condizione, fra le fattispecie e gli interessi disciplinati dalle disposizioni qui richiamate paiono emergere differenze non trascurabili, che si riflettono negli interventi di riforma operati da Giustiniano nei due settori. Infatti, nel caso dell’adoptio ex tribus maribus, come abbiamo visto,⁸⁸ la disciplina del senatusconsultum Afinianum appare volta, nelle epoche precedenti alla riforma, a scongiurare, attraverso la previsione della riserva della quarta, la possibilità che il pater adottivo potesse vanificare gli effetti dell’adoptio attraverso la successiva emancipatio dell’adottato, così compromettendo unilateralmente i diritti successori di quest’ultimo, anche rispetto alla famiglia di origine. L’intervento giustinianeo di riforma avrebbe poi mirato a garantire all’adottato, in termini generali, una più pregnante tutela, assicurandogli i diritti successori nei confronti del pater naturale, tutela in ragione della quale non sarebbe stata più necessaria quella prevista dal senatus consultum Afinianum. Nel caso della datio senatui ex tribus maribus, gli interessi in gioco sembrano in larga misura diversi, così come la funzione dei tres mares: a ben vedere, il requisito dei tres mares appare principalmente volto a permettere all’autorità imperiale di assicurarsi che un certo numero di figli (almeno due) del decurione restassero vincolati allo status paterno. Solo a questa condizione, alla luce di CTh. 12.1.132, il pater avrebbe potuto associare uno dei suoi figli al senato e permettergli così di liberarsi dal suo status originario e dagli obblighi a questo connessi. L’esigenza dell’amministrazione statale, tanto centrale che periferica, di assicurarsi una certa consistenza delle assemblee dei decurioni sarebbe stata sentita in maniera ancora più intensa da Giustiniano il quale, mediante la costituzione conservata in C. 10.32(31).67(66).6, avrebbe perciò proibito del tutto ai decurioni che avevano almeno tre figli maschi di ricorrere alla datio. Ebbene, pur nella consapevolezza delle importanti differenze qui rilevate, possiamo tornare a riflettere sulle indicazioni di Gotofredo sul nostro senatoconsulto, le quali, per quanto formulate incidenter tantum, in occasione dell’analisi di CTh. 12.1.132, assumono rilevanza in ordine ai parziali risultati cui siamo sinora pervenuti. Il breve riferimento alle prescrizioni del senatoconsulto Afiniano (quod ex

 Bergman, Beiträge (nt. 3) 81.  Supra § 6.

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Senatoconsulto Sabiniano, pater adoptivus uni ex tribus maribus in adoptionem a patre naturali sibi dato, quartam testamento suo relinquere tenebatur), oltre ad utilizzare la denominazione del senatoconsulto ormai ritenuta meno plausibile, da un lato appare precisare il contenuto di I. 3.1.14, in quanto specifica che il pater adottivo avrebbe dovuto riservare la quarta all’adottato ex tribus maribus per testamento, e dall’altro lato appare più generico, dato che non fa alcun cenno all’avvenuta emancipazione dell’adottato ex tribus maribus. Si potrebbe pertanto essere indotti a pensare che Gotofredo intendesse la riserva della quarta come un obbligo gravante sul pater che avesse adottato un figlio ex tribus maribus a prescindere dal fatto che lo avesse emancipato. Tuttavia, appare forse più verosimile che il mancato riferimento all’emancipazione sia collegato alla circostanza che l’Autore culto stesse focalizzando l’attenzione non già sul campo di applicazione del senatoconsulto, ma sui punti di contatto (haud absimile vero est) tra la fattispecie dell’adoptio ex tribus maribus disciplinata dal provvedimento senatorio e della datio senatui ex tribus maribus menzionata in CTh. 12.1.132.

8 Osservazioni conclusive Vale ora la pena di tirare brevemente le fila dell’esame delle fonti di epoca giustinianea relative al senatus consultum Afinianum fin qui condotto: esso, infatti, rende opportuno procedere a qualche ulteriore precisazione in ordine ai profili d’incertezza via via emersi, anche se taluni, vista la laconicità delle nostre fonti, rimangono inevitabilmente aperti. Per un verso, abbiamo constatato⁸⁹ che il breve riferimento al senatoconsulto Afiniano presente in I. 3.1.14, concentrato sull’obbligo della quarta, così come quello della costituzione con cui Giustiniano riformò la materia dell’adozione (C. 8.47(48).10.3), non permettono di cogliere le motivazioni contingenti che, probabilmente in epoca neroniana, portarono all’emanazione del senatoconsulto, nonché le eventuali ulteriori previsioni da esso verosimilmente previste in origine.⁹⁰ Per altro verso, però, il riferimento conservato nelle fonti giustinianee all’obbligo della quarta Afiniana in capo al pater adottivo che avesse emancipato il figlio preso in adozione, alla luce di una più approfondita analisi delle medesime, è sembrato presupporre un campo di applicazione più ampio di quello desumibile prima facie. L’emersione delle esigenze alla base del suddetto obbligo, ravvisabili fondamentamente nel rischio che l’adottato ex tribus maribus si trovasse, in seguito all’emancipazione, nella condizione di non poter partecipare alla successione mortis causa né del pater naturale, né di quello adottivo, ha portato a ritenere verosimile che la riserva della quarta in suo favore gravasse sul patrimonio del pater adottivo (che

 Supra § 6a.  Supra §§ 3 – 5.

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Pierangelo Buongiorno & Alice Cherchi

avesse fatto testamento o meno), non solo nel caso in cui il pater naturale fosse morto intestato prima dell’emancipazione, ma anche qualora avesse fatto testamento. In questa direzione è parso dunque potersi interpretare il πάντως utilizzato da Teofilo nella προθεωρία conservata in PTh. 3.1.14 per descrivere il campo di applicazione della quarta Afiniana,⁹¹ mentre è sembrato più difficile ammettere, anche alla luce di quelle che furono probabilmente le altre disposizioni originariamente contenute nel senatoconsulto,⁹² che essa avesse un’applicazione ancora più estesa, ossia riferita ad ogni caso in cui il pater avesse adottato un figlio ex tribus maribus, anche se non lo avesse emancipato. Quanto emerso induce quindi ad utilizzare una particolare cautela nel perimetrare gli effetti abrogativi che la riforma giustinianea avrebbe prodotto rispetto al senatus consultum Afinianum. Dalle fonti a nostra disposizione è stato infatti possibile evincere che la riforma fece espressamente venire meno la previsione del senatoconsulto che aveva stabilito l’obbligo della quarta Afiniana nei confronti dell’adottato ex tribus maribus che fosse stato emancipato dal pater adottivo, dal momento che Giustiniano sancì che l’adottato avrebbe conservato in ogni caso le aspettative successorie nei confronti del pater naturale. Occorre però sottolineare, in conclusione, che, non potendosi del tutto escludere che il senatoconsulto Afiniano avesse un contenuto e un campo di applicazione ancora più ampi, l’assenza di qualsiasi altro riferimento ad esso nelle fonti di epoca giustinianea – che è parsa collegata soprattutto alla volontà imperiale di risolvere i problemi successori connessi all’emancipazione dell’adottato dal parte del pater adottivo – lascia aperto il problema degli effetti che la nuova disciplina avrebbe prodotto rispetto alle ulteriori ipotesi nelle quali avrebbe eventualmente trovato applicazione il nostro provvedimento senatorio.

 Supra §§ 2 e 6b.  Cioè il divieto di conseguire tramite le adozioni simulate, cioè quelle in cui l’adottato ex tribus maribus fosse stato emancipato dal pater adottivo, i privilegi connessi a munera publica e all’acquisizione di eredità (supra §§ 4 e 5).

Dieter Simon

Die Peira

Das byzantinische Reich hat uns eine große Menge von Normensammlungen in der Form von Gesetz- und Rechtsbüchern hinterlassen. Wie viele es wirklich einmal waren, wissen wir nicht. Denn nach dem normativen Urknall, der Schaffung der 60 Bücher, der später sogenannten „Basiliken“ unter Leon VI., dem Weisen (866 – 912), entstand eine enorme Menge privater Sammlungen, deren Autoren mit verschiedenen Konzeptionen den Versuch unternahmen, der uferlosen Masse wiederbelebten justinianischen Rechts Herr zu werden. Nicht wenige dieser Sammlungen sind uns nur in einer Handschrift oder auch nur bruchstückhaft überliefert, und es ist auch keineswegs sicher, ob sie jemals „vollständig“ waren oder als individuelle Komposition über mehr als eine oder zwei Abschriften hinausgelangt waren. Andererseits ist es sicher, dass es sehr viel mehr solcher Monolithe gab als man aufgrund der mageren, nur wenige Hundert Handschriften umfassenden Überlieferung glauben möchte¹. Unter diesen Rechtsbüchern nimmt die so genannte Peira, die hier näher betrachtet werden soll, eine besondere Stellung ein.

I. Die Besonderheit der Peira ist vielfach begründet. Die erste und vielleicht gewichtigste Differenz zu anderen Sammlungen besteht in der entschieden pädagogischen Absicht des Verfassers der Peira. Zweifellos wollten auch alle anderen Autoren von Rechtsbüchern ihren Lesern Nützliches anbieten oder das Leben erleichtern. So wollen etwa die Verfasser der Synopsis Basilicorum oder der Synopsis Minor durch die alphabetische Anordnung des Materials den Zugang zu bestimmten Materien (Testamenten, Sklaven, Ehescheidungen usw.) und das Auffinden einschlägiger Normen erleichtern. Oder sie streben wie der Verfasser der Epitome Legum im 10. und Harmenopulos im 14. Jahrhundert Ergänzungen und Modernisierungen des Normenbestandes an, indem sie schon vorhandene kürzere Handbücher erweitern, Gesetzbücher kombinieren oder sie, der Handhabbarkeit zuliebe, exzerpieren. Der Verfasser der Peira, der im Folgenden der Einfachheit und Eindeutigkeit halber mit dem Namen Syntaktes beliehen werden wird, wollte etwas ganz Anderes. Er wollte ein auf die richterliche Erfahrung, auf die schon von Justinian respektvoll in Bezug genommene πεῖρα,² gegründetes Lehrbuch schaffen und dieses den Urteilern

 Dieser Befund verlangt von der Rechtsquellenforschung die Edition sämtlicher Rechtsbücher, da es weder ein Relevanz- noch ein Geltungskriterium gibt.  Siehe N. 49.2 (537), in die Basiliken als B. 22.3.1 eingegangen: τοῦτο ἐξ αὐτῆς τῆς τῶν δικαζομένων πείρας εὕρομεν (BT 1067/9 – 10). https://doi.org/10.1515/9783110729474-017

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als Hilfe bei der Entscheidungsfindung zur Verfügung stellen. Er zielt auf Unterrichtung, nicht auf Erleichterung für schon Unterrichtete. Insofern gibt es keinen Grund für die Annahme, dass der Syntaktes lediglich an die justizielle Praxis dachte. Die Bezeichnung seines Buches als „Lehrbuch“ (διδασκαλία) passt, auch wenn sie nicht von ihm stammen sollte, nahtlos zur Struktur dieses Werkes, in dem der Leser auf nachfolgende oder zurückliegende Kapitel hingewiesen oder in dem er aufgefordert wird, anhand weiterer Quellen das Gelesene zu vertiefen usw. So redet der Lehrer zum Schüler, und Syntaktes dürfte durchaus an die privaten Rechtsschulen seiner Zeit, wie sie uns zuletzt Wanda Wolska-Conus geschildert hat,³ an den Rechtsunterricht der Notariatszünfte oder vielleicht sogar an die kaiserliche Juristenschule des Konstantin III. Monomachos (1042– 1055) gedacht haben, die διδασκαλεῖον (!) νόμων hieß.Vermutlich ist es kein Zufall, dass – wie auch die genauen Daten aussehen mögen – die Entstehungszeit der Peira und die Gründerzeit der kaiserlichen Rechtsschule unübersehbar konvergieren.

II. Das Ziel des Buches bestimmte die Methode. Das „normale“ postjustinianische Gesetz- oder Rechtsbuch schöpft aus der kolossalen Normenwelt des justinianischen Zeitalters.⁴ Diese Rechtswelt besteht – soweit sie eine griechische ist – zunächst aus den Novellen Justinians und ihren systematisierten, epitomierten Bearbeitungen etwa durch die Praktiker Athanasios oder Theodoros von Hermoupolis. Davor und daneben stehen die aus und für die Schule gefertigten Übersetzungen der lateinischen Teile des Corpus Iuris, wie die Institutionenparaphrase des Theophilos oder die Digestensumme des Anonymos sowie die Lehrbücher z. B. des Stephanos zu den Digesten oder des Thalelaios zum Codex. Sie alle werden hier nur als relativ gut erhaltene Repräsentanten einer ehemals sehr dichten Masse griechischer Schulungstexte im Ostteil des Reiches genannt.⁵

 Siehe die beiden grundlegenden und nicht überholten Arbeiten: Les écoles de Psellos et de Xiphilin sous Constantin III Monomaque, TM 6 (1976) 223 – 243 und L’école de droit et l’enseignement de droit à Byzance au 11ème siècle. Xiphilin et Psellos, TM 7 (1979) 1– 107.  Als justinianisches „Zeitalter“ gilt dem Rechtshistoriker seit dem 19. Jahrhundert der Zeitraum von 534 (Abschluss der justinianischen Kodifikation durch Publikation des Codex repetitae praelectionis) bis 610 (Regierungsantritt von Kaiser Herakleios), weil in dieser Zeit „das Recht und die Rechtswissenschaft sich in der Bahn bewegen, in welche sie Justinian geführt hatte“ (C.W.E. Heimbach, in: J.S. Ersch/J.G. Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Kunst 86 Theil. Leipzig 1868, 195).  Die detaillierteste Beschreibung dieser Rechtswelt findet man immer noch bei dem in Anm. 4 zitierten älteren Heimbach (S.191 ff.); seine naturgemäß in vielen Punkten überholte Darstellung, lässt sich mittels der Opera Minora von H.J. Scheltema (colligerunt van der Wal/Lokin/Stolte/ Meijering. Groningen 2004) auf den neuesten Forschungsstand bringen; einige Ergänzungen findet man dann noch bei Sp. Troianos, Die Quellen des byzantinischen Rechts. Berlin/Boston 2017.

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Aus dieser Masse alimentiert sich die Folgezeit so gut wie ausnahmslos. Gewiss sind die Novellen von Leon dem Weisen und eine nicht unbedeutende Anzahl kaiserlicher Gesetze und Erlasse hinzugekommen; auch haben die Kanones der Kirche den rechtlichen Gesamtpool nicht unbedeutend vermehrt. Aber in der Gesamtmenge der Graeca und der versiones graecae der justinianischen Kodifikation spielen diese Normen nur eine eher bescheidene Rolle. Die Konzentration auf die justinianische Normenmasse ist nicht zuletzt ein Resultat der überwältigenden Reputation dieser Gesetzgebung und ihrer Exegeten. Schon die Ecloga der Isaurer (741) behauptet legitimatorisch, nichts anderes zu sein, als eine Auswahl aus dem justinianischen Recht. Was hier nur sehr bedingt zutrifft und noch im nächsten Jahrhundert bei der Eisagoge, die in ihrem ersten Viertel ein reichhaltiges, postjustinianisches Gedankengut enthält, nicht wirklich berechtigt ist, wird dann mit dem Procheiron (879), das nahezu ausschließlich aus der Quelle Justinian schöpft, endgültig Realität. Alle nach 879 geschaffenen Gesetzbücher und Rechtssammlungen, an deren Spitze die Basiliken stehen, sind – so kann man ohne Übertreibung formulieren – lediglich Auszüge, Kombinationen oder Zusammenfassungen, die sich auf dieselbe Rechtsmasse stützen, nämlich auf die von den Antezessoren, deren Zeitgenossen und unmittelbaren Nachfahren geschaffenen, griechischen Interpretationen des justinianischen Corpus Iuris. Daraus erklärt sich hinreichend, dass die Historiker des byzantinischen Rechts seit den Anfängen vom Ius Graecoromanum, dem griechisch-römischen Recht gesprochen haben und noch sprechen. Damit ist der Wort- und Ausdrucksschatz dieser Texte korrekt, die Deutungs- und Geltungsfrage eher irreführend bezeichnet. Bei dem von der Peira zugrundegelegten Sammel- und Auswahlverfahren wurde – und das ist die zweite, große Besonderheit dieses Lehrbuchs – ganz anders verfahren als bei den erwähnten Kompendien. Die in ihm gesammelten Exzerpte stammen nur etwa zur Hälfte aus der literarischen Produktion des justinianischen Zeitalters und hier ausnahmslos aus den dieses Zeitalter spiegelnden Basiliken. Die andere Hälfte stammt aus der Rechtspraxis, überwiegend aus der obersten, speziell der kaiserlichen Gerichtsbarkeit in Konstantinopel und damit nicht aus der Rechts- und Gedankenwelt des 6. Jahrhunderts, sondern aus einer gut 400 Jahre späteren Epoche. Es handelt sich um Regeln und Beispiele aus der justiziellen Praxis, also um Belege aus dem konkreten Prozess der Rechts-Anwendung. Der Zeitraum, der von den ausgewerteten und zitierten Judikaten und Gutachten umspannt wird, reicht etwa von 950 bis 1050. Wir haben in der Peira also ein Zeugnis für die kaiserliche Justiz aus einem Zeitraum von rund hundert Jahren vor uns.

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III. Schließlich, das ist die dritte große Besonderheit des Rechtsbuchs Peira, war dessen Autor, der Syntaktes, anders als die Sammler vor und nach ihm, weder Mitglied einer Gesetzgebungskommission noch Advokat oder Richter oder „Wissenschaftler“. Gewiss war er „Jurist“ im Sinne eines Absolventen einer Zunftschule der Notare, aber er hatte nicht „studiert“, so wie man das damals im Selbststudium mit einem Lehrer betrieb, da man mangels Universität nicht Absolvent einer juristischen Fakultät werden konnte. Als „Zunftabsolvent“ wurde man Notarios, vielleicht auch Chartoularios, asecretis, Antigrapheus, Taboularios, Sekretär, Büroleiter oder etwas Ähnliches bei einem Magistrat mit Jurisdiktion, wobei wir einräumen müssen, dass die funktionale Differenz hinter diesen (und weiteren) Bezeichnungen bislang nicht wirklich geklärt ist und auf nicht sehr belastbaren „Eindrücken“ vom Rang der jeweiligen Tätigkeit beruht. Jedenfalls war der Syntaktes ein Mann aus einer gehobeneren Klasse in dieser Schicht von Schreibern und Konzipisten. Genaueres wissen wir leider nicht. William Fischer wollte ihn mit Garidas identifizieren, der als Rechtslehrer, Traktatverfasser und Basilikenscholiast bekannt ist. Zachariae zögerte, den Beleg, den Fischer für seine Ansicht vorgebracht hatte – ein mit Γαριδᾶ inskribiertes Basilikenscholion (BS 1261/6 – 18), dessen Inhalt auch in der Peira (30.14) steht – zu akzeptieren, weil die inscriptio falsch sein könne.⁶ Die inscriptio ist jedoch richtig, aber sie belegt nur, dass Garidas entweder die Schriften des Eustathios oder den Syntaktes, dessen Peira zum Lehrprogramm der Schulen gehörte, studiert hat. Mehr nicht. Vom Syntaktes sind also weder Namen noch Lebensdaten zu ermitteln. Alles was wir über ihn sagen können, müssen wir den spärlichen Hinweisen in seinem Buch entnehmen. Danach stand er lange im Dienst des Eustathios Rhomaios, eines hohen Beamten, Würdenträgers und Richters. Er begleitete den hohen Herren, dessen juristische Meisterschaft er schon bewunderte, als er diesen als jungen Mann im Kaisergericht beobachtete, dem er dort dann als Notarios und Schriftführer diente, und dessen Judikate und Voten er schließlich für sein Buch auswertete. Etwas mehr dürfte in einer Praefatio, der Einleitung oder dem Vorwort zur Peira, gestanden haben, so wie dies bei allen erhaltenen Gesetzessammlungen und Rechtsbüchern seit Justinian üblich war. Aber dieser Text ist der dürftigen und maroden Überlieferung der Peira zum Opfer gefallen. Wir müssen uns also mit den Andeutungen im Lehrbuch zufrieden geben und dort sehen wir den lernbegierigen Syntaktes, wie er dem Eustathios Rhomaios Fragen stellt, wie er mit ihm (meist recht simple und gelegentlich etwas törichte) Fachfragen

 W. Fischer, Studien zur byzantinischen Geschichte des elften Jahrhunderts. Plauen 1883, 55; Zachariä, Geschichte 3028. Details hierzu bei Reinsch/Simon, Peira, Kommentar zu 30.14 (in Vorbereitung).

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diskutiert, wie er auftragsgemäß oder auf Diktat Voten schreibt, in den Archiven recherchiert und Eustathios in das Kaisergericht begleitet und dort den öffentlichen Verhandlungen, Vernehmungen und Debatten der Richter zuhört und mancherlei notiert. Nichts deutet daraufhin, dass er dort jemals selbst das Wort ergriffen oder gar mitentschieden hätte. Die Kommunikation findet immer nur zwischen ihm und Eustathios statt, regelmäßig wohl im Büro – ein Arbeitszusammenhang, kein Lehrer/ Schüler-Verhältnis, auch keine Assistenz oder gar Kollegialität, wie die Rechtsbyzantinisten immer wieder vermuten, sondern ein brennend am Recht und der Justiz interessierter Νομοτριβούμενος, einer der mit dem Recht umgeht,⁷ der zugleich der Justiz und dem Magistrat dienen und später in seinem Buch „seinem“ Richter ein Denkmal setzen will. Vielleicht war er tatsächlich, wie schon Zachariä vermutete und Heimbach bekräftigte⁸, jener anonyme selbstbewusste Lieferant einer Rechtsauskunft, der von sich sagte, dass er 16 Jahre im Büro des Mystikos tätig war – ein Amt, das Eustathios Rhomaios bekleidet hat. Vieles spricht dafür.⁹

IV. Nach dem Tod des Eustathios fasste der Syntaktes den Entschluss, sein Syntagma, wie er die Peira einmal (36.17) nennt, zu verfassen. Bewiesen ist das zwar nicht, aber wie schon Heimbach und Zachariae¹⁰ anmerkten, scheint die Tonart der Lobgesänge, die Syntaktes dem Eustathios angedeihen lässt, eher einem Toten als einem Lebenden zu gelten. Der Titel, der in der einzigen erhaltenen Handschrift der Peira mitgeteilt wird,¹¹ ist verdächtig. Zachariä von Lingenthal hat einmal an der Echtheit gezweifelt, aber als er die Peira 1856 in Leipzig edierte, scheint er der Handschrift vertraut zu haben. Tatsächlich handelt es sich überhaupt nicht um einen Titel, sondern um eine Information darüber, wie die Peira zitiert wurde. Nach dieser Auskunft haben alle,

 Zu dieser Figur siehe D. Simon, Nomotriboumenoi, in: Satura Roberto Feenstra sexagesimum quintum annum aetatis complenti ab alumniscollegis amicis oblata, edd. J. A. Ankum/J. E. Spruit/F. B. J. Wubbe. Fribourg 1985, 273 – 285.  Zachariae,Vorwort zur Edition (Lecturis), Practica ex Actis Eustathii Romani. Leipzig 1856, p. III und – etwas bestimmter – Ders., Geschichte 30; Heimbach (wie Anm. 4) § 33.  Siehe dazu und zum Ganzen D. Simon, Antwort auf eine törichte Behauptung in diesem Band.  ita passim laudibus extollit, ut illum […] e vivis dudum discessisse facile intellegitur (wie Anm. 8).  Die Handschrift ist der Laurentianus 80. 6, siehe RHBR 68, eine detaillierte kodikologische Beschreibung von Reinsch bei Reinsch/Simon Peira, Kommentar, Appendix. Der Titel lautet: Πίναξ βιβλίου, ὅπερ παρὰ μέν τινων ὀνομάζεται πεῖρα, παρὰ δέ τινων διδασκαλία ἐκ τῶν πράξεων τοῦ μεγάλου κριτοῦ Εὐσταθίου τοῦ Ῥωμαίου. Zum Titel detailliert St. Perentidis, Trois notes sur la tradition de la Peira, Ἐπετηρίς τοῦ Κέντρου Ἐρεύνης τῆς Ἱστορίας τοῦ Ἑλληνικοῦ Δικαίου 27/28 (1980 – 81[1985]) 635 – 671 (hier: 638 ff.) und zuletzt A. Schminck, Ausgewählte Schriften zur byzantinischen Rechtsgeschichte und Kulturgeschichte, II (FBR 35). Frankfurt 2018, 78 f.

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seien es Zeitgenossen, seien es spätere Nutzer des Syntagma, dieses bald „Peira“ bald „Lehrschrift aus den Verhandlungen des großen Richters Eustathios Rhomaios“ genannt. Dieser Angabe zu misstrauen, gibt es keinen Grund. Dass einer der beiden „Titel“ vom Syntaktes stammt, ist, wie Perentidis zu Recht betont, völlig unwahrscheinlich. Vielleicht hieß das Buch Πεῖρα τοῦ Ῥωμαίου, aber auch dies ist als ein vom Syntaktes gewählter Name nicht eben plausibel. Im 14. Jahrhundert scheinen jedenfalls alle diese Titel vergessen gewesen zu sein, denn Harmenopulos, der die zitierten Überschriften nicht kennt, spricht 1345 immer nur von τὰ Ῥωμαϊκά oder τὰ Ῥωμαϊκὰ τοῦ Μαγίστρου, wobei man durchaus bezweifeln darf, dass er wusste, dass dieser Μάγιστρος den Namen Eustathios Rhomaios trug. Zugleich sieht man, dass er die Peira für ein direktes Produkt jenes Magistros hält, eine Vorstellung, die bis heute in der Forschung einen gewissen Bestand hat, wenn diese die Sätze des Syntaktes umstandslos als Äußerungen des Eustathios zitiert.

V. Woher der Syntaktes sein Material – es reicht, wie erwähnt, bis in die 40er Jahre des 11. Jahrhundert – genommen hat, ist nicht eindeutig. Ein gewisser, nicht geringer, Prozentsatz stammt sicher aus seinem Gedächtnis – so, wenn er von seinen Fragen an Eustathios spricht, wenn er Dinge berichtet, die ihm Eustathios erzählt hat, oder wenn er Vorkommnisse referiert, die er selbst protokolliert oder auf Diktat geschrieben hat. Nicht wenige seiner schönen Fallgeschichten rechtfertigen ohne weiteres die Behauptung, dass sie ohne einen Blick in die Akten verfasst wurden. Dass aber Akten die Hauptquelle der Peira bildeten, ist nicht zu bezweifeln. Ihre zeitgenössische Bezeichnung als διδασκαλία ἐκ τῶν πράξεων […] Εὐσταθίου τοῦ ‘Ρωμαίου ist ein nicht zu übersehender Hinweis. Schriftlicher Niederschlag dieser „Verhandlungen“ (πράξεις) sind die Gerichtsakten ganz allgemein. Wo waren diese Akten? Man darf wohl annehmen, dass es ein zentrales Archiv gab, in dem (unter anderem) die juristischen Entscheidungen, die unter dem Vorsitz des Kaisers gefällt wurden, verwahrt wurden. Für dieses sollte jener Funktionär zuständig gewesen sein, der als θεσμοφύλαξ τῶν κρίσεων („Bewahrer der Entscheidungen“) in einigen Siegeln auftaucht.¹² Dass dieser auch die Entscheidungen aller anderen Amtsträger, soweit sie iurisdictio besaßen, bewahrte und bewachte, ist eher unwahrscheinlich.Vermutlich hatten jedenfalls die höheren Chargen, so wie wir das vom Mystikos und dem Drungarios (6.1) wissen, ein Büro und in diesem zumindest ein von einem Archivar geführtes Aktenarchiv und vielleicht auch eine kleine Bibliothek. Anders wäre – etwa im Hinblick auf

 Siehe A. Gkoutzioukostas, Administrative Structures of Byzantium during the 11th century: Officials at the Imperial Secretariat and Administration of Justice, TM 21/2 (2017) 573 f.

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das ausgeprägte Appellationswesen und die damit verbundene Aktenversendung vom Eparchen, vom Quästor, vom Exaktor etc. zum Hof und zurück – eine geordnete Rechtspflege schwer vorstellbar. Sowohl ein Zentralarchiv als auch das Archiv des Mystikos, wo Syntaktes gearbeitet hat, sind also Kandidaten für seine Quellen. Außerdem kursierte – das wäre dann die dritte Quelle – eine (vielleicht von Eustathios selbst in Umlauf gebrachte) Sammlung von mindestens 183 seiner Voten, ein Konvolut, das der Syntaktes benutzte, denn er zitiert es in 17.19, wo er für die Details eines Urteils den Leser auf ein 78. Hypomnema hinweist. Es könnte sein, dass diese Sammlung seine Hauptquelle war. Allerdings fällt es schwer, die normativ gefassten Präjudizien des Syntaktes als durchgehend aus Voten entnommen zu begreifen, so dass man sich die Dinge mit der einfachen Lösung („Alles aus einem Dossier“) vielleicht etwas zu leicht machen würde – es sei denn, man nimmt an, dass das Dossier wesentlich mehr enthalten hat als Urteile und Urteilsvorschläge, vielleicht sogar alle juristischen Texte, die von Eustathios in Umlauf waren.¹³ Wenn der Syntaktes allerdings (z. B. in 15.3) eine „Melete“, also eine Disputation des Eustathios zitiert, die sich gegen das Hypomnema eines Richterkollegen wendete, und seine Leser auffordert, diesen Text zu lesen (καὶ ζήτει τὴν μελέτην), ohne eine Sammlung oder eine Nummer zu erwähnen, dann möchte man diese „Studie“ wohl nicht gern zu den 183 ff. Hypomnemata rechnen. Genauso wenig wie die mächtige Melete des Eustathios über die Befugnis der Witwe eines Ermordeten zur Anklageerhebung (66.1) oder die in Titel 49 umfänglich ausgeschlachtete Melete Περὶ δύο ἐξαδέλφων λαβόντων δύο ἐξαδέλφας aus dem Jahre 1025. Auch die Informationen aus den Basilikenscholien scheinen anzudeuten, dass es sich bei der nummerierten Sammlung ausschließlich um Hypomnemata also Endurteile bzw. Endurteilsentwürfe (Voten) in einem strikten Sinne gehandelt hat. In BS 1408/8 – 10 hat ein Scholiast zu Justinians Anordnung (N. 73.8.2), bei belanglosen Winzigkeiten solle nicht zu viel Aufhebens wegen des Beweises gemacht werden, angemerkt, dass der Rhomaios in seinem 183. Hypomnema gesagt habe, bei geringen Summen würden auch zwei Zeugen genügen, und im Blick auf B. 23.3.78 versichert ein Scholiast, dass seine Interpretation dieser Stelle korrekt sei, lasse sich dem 75. Hypomnema des Eustathios entnehmen (BS 1708/12– 15). Noch ein weiterer, vom Syntaktes nicht beachteter Text könnte hierher gehören: BS 329/26 – 330/8. Der referierende Basilikenscholiast lässt bei der Schilderung, dass und wie Eustathios eine Basilikenstelle und eine Novelle Leons interpretiert habe, durchblicken, dass es sich um ein Urteilsvotum handelte (ἡρμήνευσεν ὁ Ῥωμαῖος δικάζων), das zu den „183 ff.-Hypomnemata“ passen könnte. Dass er das Votum als Semeioma bezeichnet, steht dieser Vermutung nicht im Wege, denn auch die Se-

 Zu diesen, soweit sie bislang identifiziert sind, siehe D. Simon, Eustathios Rhomaios, kaiserlicher Richter im Konstantinopel des XI. Jahrhunderts, TM 22/1 (2018) 481– 496 (hier: 485 mit Anm. 4).

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meiomata waren Entscheidungen, weshalb die Zitate gelegentlich oszillieren (siehe unten VI). Eine gewisse Stütze für die Vorstellung, dass Syntaktes seine Peira weitgehend aus der Voten-Sammlung seines Meisters geschöpft hat, könnte der Versuch von Oikonomides liefern, nachzuweisen, dass sich die (von ihm plausibel unterstellte) chronologische Ordnung des Hypomnemata-Konvoluts in der Peira abgebildet hat. Oikonomides, der als Einziger – nach Zachariä und dessen Zeitgenossen – eine wirklich tiefschürfende Studie zur Peira geschrieben hat,¹⁴ konnte nämlich zeigen, dass die in der Karriere des Eustathios Rhomaios aufeinander folgenden Würden πατρίκιος, βέστης und μάγιστρος in dieser Reihung in insgesamt 23 Titeln der Peira hintereinander in der Abfolge der Kapitel in diesen Titeln auftreten, was tatsächlich, trotz einiger Ausnahmen und der Fehlanzeige bei der großen Mehrheit, nämlich den übrigen 52 Titeln, kein Zufall sein dürfte. Dieser Sachverhalt erklärt sich freilich relativ leicht damit, dass auch in den vom Syntaktes genutzten Archiven die Akten zweifellos chronologisch abgelegt wurden, so dass ihre chronologische Auferstehung in einigen Titeln nichts für die These hergibt, die Sammlung 183 ff sei „indoubtly main source“ für Syntaktes gewesen. Wir haben also davon auszugehen, dass das Material, das Syntaktes heranzog und bearbeitete, aus Archivakten, aus anderen Publikationen, aus der HypomnemataSammlung 183 ff und aus dem Gedächtnis des Verfassers zusammengestellt wurde.

VI. Die Formate in denen sich das Schrifttum der Quellen des Syntaktes präsentiert, lassen sich grob auf drei Klassen verteilen: Hypomnemata – Semeiomata – Meletai. Die Begrifflichkeit – vor allem im Blick auf Hypomnema und Semeioma – ist nicht trennscharf. Sie fließt, wie bei jeder Sprache, die prinzipiell auf rhetorischen Schmuck und Diversität Wert legt, bald in diese, bald in jene Richtung und legt keinen übermäßigen Wert auf Konsistenz, ein Umstand, den zu akzeptieren vor allem den auf System und Subsumtionslogik gedrillten Rechtshistorikern, soweit sie als moderne Juristen ausgebildet wurden, äußerst schwerfällt und immer wieder zu verzweifelten Versuchen geführt hat, den Quellen doch eine irgendwie „feste“, wenngleich bis zum Auftritt des Forschers verborgene, Terminologie abzuringen.¹⁵

 N. Oikonomides, The „Peira“ of Eustathios Rhomaios: An Abortif Attempt to Innovate in Byzantine Law, FM VII (1986) 169 – 192. Die ausführlichen und meist erschöpfend belegten Beschreibungen von Oikonomides werden hier nicht wiederholt, sondern vorausgesetzt, es sei denn, es müsse den Schlussfolgerungen des verstorbenen Freundes widersprochen werden.  Paradigmatisch für alle Studien dieser Art können die beiden Untersuchungen von D. Nörr, Die Fahrlässigkeit im byzantinischen Vertragsrecht. München 1960 und Ders., Die Struktur des Kaufes nach den byzantinischen Rechtsbüchern, Byzantinische Forschungen 1 (1966) 230 – 259 zitiert werden. Die scharfsinnigen und gelehrten Untersuchungen rekonstruieren eine alte Rechtsdogmatik für eine

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Außerdem ist natürlich mit individuellen Kompetenzen und Beliebigkeiten der Sprecher und Schreiber zu rechnen. In idealtypischer Betrachtung lässt sich immerhin sagen, dass als Hypomnemata (beim Ausdruck ὑπόμνημα von der Kernbedeutung „Schriftsatz“ in verschiedenen Funktionen als Antwort, Begründung, Erwiderung, Kommentar etc. ausgehend) die begründeten Endurteile bzw. die durch kaiserliche Billigung oder Einigung der Richterbank zu solchen Urteilen geronnenen Voten der Richter bezeichnet wurden – gelegentlich auch Kurzgutachten zu einem einzelnen Streitpunkt. Semeiomata – trennscharf: Zwischenurteile – erscheinen in der sehr großen Zahl der Streitigkeiten, bei der das kaiserliche Gericht ein endgültiges Urteil nicht trifft, dieses vielmehr einer unteren Instanz, dem Richter a quo oder einem anderen Funktionär mit Jurisdiktion, zur Prüfung und zur weiteren – in der Regel – alternativen Entscheidung überlässt oder überweist. Diese Fälle verlangen nicht nur ausführliche Sachverhaltswürdigungen, sondern auch alternative Lösungsvorschläge, je nachdem wie etwa das Ergebnis einer Beweisaufnahme, einer Eideszuschiebung oder eines Schriftvergleichs ausfallen wird; auch nimmt das Gericht gern die Gelegenheit zu ausführlicher Rechtsbelehrung (vgl. das pädagogische σημείωσαι der Lehrer und Scholiasten!) der Vorinstanzen wahr.¹⁶ Meletai – gelegentlich auch Λόγοι – sind demgegenüber keine Entscheidungen, sondern Disputationen, auch richtige Studien, die mit großem argumentativem Aufwand einer materiell- oder prozessrechtlichen Frage gewidmet werden. Sie dürften ausnahmslos auf bestimmte im Verlauf eines Verfahrens aufgetauchte praktische Fragen oder Konstellationen zurückgehen. Theoretische, nicht durch einen konkreten Konflikt motivierte Erörterungen dogmatischer Streitfragen hat Eustathios nicht angestellt oder sie sind jedenfalls nicht überliefert.

VII. Der Syntaktes hat diese Formate für sein Buch in einer recht konsistenten Weise bearbeitet. Er hat in Kapitel von verschiedener Länge gegliederte Titel (insgesamt 75) gebildet, die er offenbar dem Material ablauschte und nicht etwa hat er, umgekehrt, zunächst – etwa nach dem Vorbild der Basiliken oder eines Rechtsbuchs – eine Serie von Titeln

Rechtskultur, die sich der Dogmatik verweigerte. Letztlich handelt es sich dabei um die anachronistische Befragung der Vergangenheit, die auf diese Weise weder erschlossen noch verstanden werden kann.  Eingehende philologisch-diplomatische Untersuchung von σημείωμα/ὑπόμνμα bei L. Burgmann, Ausgewählte Aufsätze zur byzantinischen Rechtsgeschichte (FBR 33). Frankfurt 2015, 421 ff, (Text XII [2005] Zur diplomatischen Terminologie in der Peira); Statistische Zusammenstellung und exegetische Hinweise auch bei Oikonomides (Anm. 13), 151 – beide Autoren freilich ohne Einsicht in die funktionalen Unterschieds der beiden Entscheidungstypen.

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gebildet und danach das Material gesucht. Auch die Titel sind deshalb nach Länge und Gewicht recht verschieden. Sehr lange Titel mit vielen Fällen und Präjudizien wechseln mit sehr kurzen Titeln ab, die vielleicht nur ein einzelnes Urteil oder einen einzelnen dem Syntaktes bemerkenswert erscheinenden Streitpunkt betreffen¹⁷. Auch dies ein besonderes Merkmal der Peira, denn die an Normen und nicht an Fällen und Entscheidungen orientierten Rechtsnormen-Syntagmata können sich – soweit sie nicht alphabethischer Ordnung folgen – eine systematischere Aufstellung leisten. Bei der inneren Struktur der Titel beginnt der Syntaktes seine Abschnitte gewöhnlich mit einigen generellen Regeln, auch Definitionen oder allgemeinen richterlichen Sätzen. Diese Sätze und Kennzeichnungen stammen ausnahmslos aus den Materialien des Eustathios und wurden durchweg vom Syntaktes formuliert. Dabei hat er nicht immer eine glückliche Hand, da seine Fähigkeit zur Abstraktion häufig nicht das Niveau erreicht, das man bei Juristen vorauszusetzen pflegt. So unterläuft es ihm oft, dass seine dem Material entnommene Norm noch so viele Merkmale enthält, dass der gewonnene Rechtssatz nur eben wieder auf jenen Fall passt, aus dem er destilliert wurde. Manchmal fällt die Formulierung so unglücklich aus, dass man sich überhaupt keinen Fall vorstellen kann, auf den die Norm zukünftig passen könnte, z. B., wenn bestimmte komplizierte Verwandtschaftsverhältnisse, konkrete Kinderzahlen oder Erbfallkonstellationen, die als nahezu singulär angesehen werden müssen, als Tatbestandsvoraussetzungen genannt werden. Nach den einleitenden Rechtssätzen, auf die fallweise aber auch verzichtet wird, bringt der Syntaktes Entscheidungsberichte, d. h. Fallreferate und kurze Mitteilungen über die jeweils getroffenen Urteile oder Verfügungen. Die Sachverhaltsbeschreibungen sind von sehr verschiedenem Umfang, manchmal sehr ausführlich mit namentlicher Nennung von Parteien und Beteiligten, zuweilen fast geschwätzig, ein anderes Mal sehr knapp und präzise, Differenzen, die augenscheinlich dem jeweils verarbeiteten Material oder den Umständen, unter denen der Syntaktes beteiligt bzw. nicht beteiligt war oder seinem Gedächtnis geschuldet sind und nicht irgendwelchen erzählerischen Absichten, z. B. der Anonymisierung oder – umgekehrt – der Kenntlichmachung von Prominenz. Bei den vielen Fällen in denen das Kaisergericht aufgrund einer Berufung entschied, fanden sich bereits ausformulierte Sachverhalte in den Akten, so dass der Syntaktes die Geschichte einfach übernehmen und sich auf die Entscheidung konzentrieren konnte. Verhandelten die obersten Richter in erster Instanz und obendrein vielleicht kontrovers, fiel sehr viel Akten- und damit Archivmaterial an, aus dem der Syntaktes dann Auszüge anfertigte und den Fall rekonstruierte. In der Ausgabe der Peira von Zachariae enthält das Buch 1039 Kapitel.Versuche, daraus die Zahl der verhandelten Fälle zu rekonstruieren, können nicht von Erfolg

 Siehe etwa Titel 20 (Περὶ ζημίας χρυσοβούλλου καὶ τῶν ἀπὸ βασιλικῆς φιλοτιμία) oder Titel 57 (Περὶ πανηγύρεων).

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gekrönt sein, da es völlig unmöglich ist, die Kapitel verlässlich einzelnen Akten zuzuweisen. Da das Material überwiegend anonymisiert ist, und die Materien häufig äußerst komplex waren, können Fragmente, die etwa auf Titel über Minderjährige, Vorkaufsrechte, Hypotheken und Beweisfragen verteilt sind, ebenso gut aus einem einzigen Aktenbündel als aus einer Vielzahl völlig verschiedener Verfahren stammen.¹⁸ Die Sachverhaltsschilderungen sind auch inhaltlich von sehr verschiedener Qualität, je nachdem welchen Zustand des Verfahrens sie widerspiegeln. Geht es um Rechtsfragen in der Berufung, ist die Lage regelmäßig klar und leicht nachvollziehbar. Hat das Kaisergericht selbst ermittelt, ruhende Verfahren wiederaufgenommen, komplexe Sachverhalte in mehreren Sitzungen bearbeitet, bereitet die Rekonstruktion erhebliche, gelegentlich auch nicht zu bewältigende Schwierigkeiten, weil Verfahrensschritte nicht referiert sind, der Status Beteiligter unklar bleibt, die vorprozessuale Lage nicht beschrieben wird usw. Fachlich macht dies alles keinen sehr guten Eindruck. Das Urteil von Zachariä von Lingenthal aus dem Jahr 1847 ist trotz seiner pandektistischen Schärfe letztlich immer noch treffend: „Leider ist nur der Verfasser der Peira selbst ein Mann von so untergeordnetem juristischen Verstande gewesen, daß durch die erbärmliche Fassung seiner Rechtsnormen die richterlichen Entscheidungen oft ganz verkehrt und unbegreiflich erscheinen“.¹⁹ Danach liegt auf der Hand, dass die von Oikonomides entwickelte Idee, der Syntaktes sei eine Art von Revolutionär gewesen, der (erfolglos!) versucht habe, „to introduce in Byzantium new concepts in law and justice“ sehr wenig zu dieser Figur passt. Tatsächlich lassen sich irgendwelche verwertbaren Indizien oder Hinweise auf ein Vorhaben, die bekanntlich im 11. Jahrhundert im Wandel befindlichen staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen durch eine besser passende Rechtsstruktur von den Zwängen veralteter Normen zu befreien, nirgendwo entdecken. Ein Unternehmen, wie es sich der Historiker Oikonomides erträumt hat, hätte man vielleicht dem Eustathios zutrauen können. Der war aber nicht an neuen Konzepten, sondern nur an der Einzelfallgerechtigkeit interessiert, ein Interesse, in dessen Dienst ihm die justinianischen Normen, aufgrund seines souveränen Umgangs mit ihnen, keinerlei Schwierigkeiten bereiteten.

VIII. Prinzipiell sind alle Fallberichte der Peira in der Sprache des Syntaktes verfasst. Nicht selten wird allerdings erkennbar, dass er zitiert, d. h. seinen Akten von anderen for Die von G.Weiß, Hohe Richter in Konstantinopel, JÖB 22 (1973) 117 ff. (118) gezählten 276 „Prozesse und Rechtsvorgänge“ können also bestenfalls als Hinweis auf die Anzahl von Aktenfragmenten, aber nicht auf die Zahl verhandelter Sachen gedeutet werden.  Neue kritische Jahrbücher für Deutsche Rechtswissenschaft 12 (1847) §4, 607.

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mulierte Nachrichten und Vorentscheidungen entnimmt, wobei es sich meist um Texte anderer Jurisdiktionsträger oder unterer Instanzen handelt. Besonders gern lässt er auch seinen Heros Eustathios Rhomaios zu Wort kommen, wenn auch weit weniger häufig als wir vielleicht wünschen würden und in der Forschung gern unterstellt wird. Wir werden dafür in vielen Fällen durch die eindeutige Kennzeichnung der Äußerungen des Eustathios als eben solche entschädigt. Da wir in der günstigen Lage sind, über eine ganze Reihe von selbständig überlieferten Texten des Eustathios, wenn auch bedauerlicherweise nicht mehr über seine große 183 ff.-Votensammlung, zu verfügen, können wir an jenen Stellen, an denen Syntaktes dieses Schrifttum ausgewertet hat, sehr genau beobachten, wie dieser sprachlich und sachlich mit den Arbeiten des Meisters umgegangen ist. Eustathios hat, wie nicht anders zu erwarten, seine Sprache dem Format der Redehandlung, die es zu vollziehen galt, angepasst. Urteile knapp und entschieden, wenn auch nicht fachlich trocken, sondern gelegentlich ironisch und witzig. Seine Meletai über ein Rechtsproblem oder eine Rechtsinstitution führt er streng an den Rechtssätzen, den νόμιμοι, entlang, die ausgiebig und genau zitiert werden und für deren Präzision und Widerspruchsfreiheit er umso energischer argumentiert, umso weniger sich diese dem (selbst noch dem heutigen) Auge erschließen. Die Texte werden unter Heranziehung aller nur möglichen Hilfen der juristischen „Logik“ (Syllogismen, Analogien, Umkehrschlüsse etc.) und unter Ausschöpfung des gesamten Überzeugungspotentials der Rhetorik und ihres Schmuckarsenals verfasst und dabei alles aufgeboten, was einem gebildeten Byzantiner zur Verfügung stand.²⁰ Syntaktes, dem es nicht mehr um die Erzeugung von Zustimmung und die Gewinnung von Wahrheit ging, hat, wenngleich er gerade diese Fähigkeiten des Eustathios rückhaltlos bewunderte, allenfalls sporadisch auf solche Redeteile in seinen Vorlagen zugegriffen und methodologische, diskursiv abwägende und moralische Partien aus den Meletai nur gelegentlich abgeschrieben. Die Erklärung für diese Haltung liegt in seinem mit der Peira verfolgten pädagogischen Ziel einer Sammlung präjudizieller Normen, denen nicht der Charakter des Kontingenten und Persuasiven anhängen darf, sondern die eine autoritative Selbstverständlichkeit aufweisen müssen. In diesem Sinne beginnt er seine Kapitel nahezu durchweg mit der Konjunktion ὅτι, vor welcher wir uns ein „Eustathios sagt(e)“ zu denken haben,²¹ was der ganzen Peira ein wenig den Geschmack einer Verkündung verleiht.²²

 Einiges dazu, aber nicht erschöpfend, bei D. Simon, Rechtsfindung am byzantinischen Reichsgericht. Frankfurt 1973 (ins Neugriechische übersetzt und um Quellenbelege ergänzt durch J. Konidaris, Ἡ εὕρεση τοῦ δικαίου στὸ ἀνώτατο βυζαντινό δικαστήριο. Αθήνα 1982) und – auf die Handhabung des Gesetzes beschränkt – Simon 2018 (wie Anm. 13).  Oikonomides (Anm. 14) 180 unter 7. denkt an eine Supposition von ἴστεον, was aber nicht zutrifft. Ἴστεον ὅτι ist die typische Einleitung für eine Anmerkung, eine Erklärung, ein Scholion etc. Dagegen Ὁ μάγιστρος ἔλεγεν ὅτι ist wie bei den auf den Kaiser zurückgehenden Novellen- oder Kodexreferaten (ἡ

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Über die Denk- und Argumentationsweise des Eustathios erfahren wir deshalb aus der Peira relativ wenig, über seine Entscheidungspraxis relativ viel.

IX. Nach den Sachverhaltsschilderungen hat Syntaktes nicht immer, aber doch sehr regelmäßig in seinen Text die Normen eingefügt, auf die das Gericht bzw. Eustathios das Urteil oder die Verfügung gestützt haben. Er hat sich bei dieser Normenauslese offenbar ganz auf die jeweilige Vorlage beschränkt und nicht etwa dort nicht zur Sprache gekommene Regeln aus eigenem Entschluss zur Ergänzung oder Verdeutlichung eingefügt. In bescheidenem Umfang lassen sich deshalb lückenhafte Sachverhalte aufgrund der den Normen zu entnehmenden Argumente hypothetisch rekonstruieren. Bei den zitierten Vorschriften handelt es sich ausnahmslos um Stellen aus den Basiliken, worin sich die Überzeugung des Eustathios und der kaiserlichen Richter einschließlich des Kaisers selbst spiegelt, dass das gesamte geltende Recht Kaiserrecht ist und als solches in den Basiliken steht und zwar nur in den Basiliken. Eustathios und vermutlich auch seine Kollegen haben die Basilikentexte nicht nach der dreigliedrigen Legalfolge (Buch, Titel, Kapitel) zitiert, sondern sie haben die Worte des νόμος oder der νόμιμοι entweder vollständig oder nach einigen Eingangsworten abgekürzt (καὶ τὰ ἑξῆς), aber anscheinend niemals paraphrasierend angeführt. Diese für den heutigen Leser nicht eben überprüfungsfreundliche Übung erklärt sich vermutlich damit, dass die Juristen die Normen auswendig konnten, ein Wissen, welches nach dem Eparchenbuch (1.2) bereits von den Absolventen des Notariatsunterrichts, die das Procheiron und die Basiliken par cœur kennen sollten, verlangt wurde. Den Modernen scheint dieses Ausbildungsziel unrealistisch (Oikonomides 188: „incredible feat“), aber man darf daran erinnern, dass die gleichzeitigen Juristen des Westens die nicht gerade geringe Masse des Corpus Iuris – es war letztlich genau dieselbe wie im Osten – offenbar mühelos durch Zitierung der Eingangsworte der leges aufrufen konnten, eine Gedächtnisleistung, zu der die Gegenwärtigen, nachdem sie ihr Wissen zunehmend in externe Medien und Apparate ausgelagert haben, so wenig in der Lage sind, dass sie sie für unglaubwürdig halten. Syntaktes hat die in seinem Material verwendeten νόμοι genau wiedergegeben und hat sie, soweit sie nicht aufgrund des Sachzusammenhangs bereits in der Fallbeschreibung anzuführen waren, im Anschluss an das Entscheidungsreferat zitiert.

νεαρὰ/ἡ διάταξις/ ὁ νόμος λέγει ὅτι) der richtige Beginn für ein auf eine Autorität rückführbares Normreferat. Genau das aber ist es, was der Syntaktes will.  Weitere Hinweise zur Komposition des Lehrbuchs findet man bei Oikonomides (Anm. 14), 179 ff.

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Erlaubte es die Menge der in den Argumentationsketten des Eustathios auftauchenden Basilikenstellen, ordnete der Syntaktes sie in der Legalfolge. Dadurch entstanden in manchen Titeln lange Zitatenketten, die aussehen, als hätte ihr Verfasser eine in dieser Reihung unerklärliche und eher törichte Auswahl beliebiger Kapitel aus einem Basilikentitel hintereinander gestellt.²³ Ob er für diese Arbeit in die Basiliken sehen musste, wissen wir nicht, obgleich zu vermuten ist, dass er die Legalfolge nach dem incipit der Fragmente im Kopf gehabt hat. Wir können aber sehen, dass offenbar unter Studenten und Lesern ein elementarer Bedarf nach der Identifikation der zitierten Regeln bestand. Dafür sprechen die zahlreichen, in unserer Handschrift (ausnahmslos im Fließtext) vorfindlichen, sehr unvollständigen, überwiegend lückenhaften und häufig falschen Nachweise der Fundstellen, an denen sich die zitierten νόμοι in den Basiliken befunden haben sollen. Sie standen höchstwahrscheinlich einmal in margine und wurden im Laufe der 400 Jahre, die den Archetypus der Peira von unserem Exemplar trennen, von den Kopisten in den Text übernommen. Der miserable Zustand der Zitate lässt sich so am besten deuten. Es ist weder auszuschließen noch gänzlich unwahrscheinlich, dass die Inskriptionen der Gesetzeszitate nach der Legalfolge der Basiliken bereits durch den Syntaktes selbst bei einer Revision seines Textes bewerkstelligt wurden. Dass nichtsdestoweniger eine Bearbeitung oder Überarbeitung des Buches stattgefunden hat, dürfen wir aber auch annehmen. So gibt es in mehreren Kapiteln Indizien, dass den Basilikenzitaten alte schon aus der Schule der justinianischen Zeit stammende und aus den Basilikenscholien geschöpfte παραγραφαί oder Verweise auf andere Basilikenstellen angehängt wurden, die man sich nicht bereits im Ausgangsmaterial des Syntaktes vorstellen möchte.²⁴ Und wenn im Text (!) von 6.26 falsch (!) zu einer Regel angemerkt wurde οὐ κεῖται εἰς τὰ βασιλικά, dann sehen wir unmittelbar die Hand eines Zeitgenossen oder Nachfahren des Syntaktes am Werk, während er selbst – jedenfalls zunächst – gewiss wie sein Meister verfuhr.²⁵ Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass der Syntaktes die in seinem Material zitierten Stellen quasi „eigenmächtig“ um weitere, bei seiner Arbeit mit den Basiliken angefallene Kapitel ergänzt oder erweitert habe, kommt uns hier eine weitere, die vierte Besonderheit der Peira in den Blick. Sie bezeugt uns für die in ihr enthaltenen Rechtssätze, dass diese in der Justizpraxis angewendet wurden, dass es sich mithin um lebendes Recht handelte, was gerade im Hinblick auf die Basiliken – die nach allgemeiner Ansicht heutiger Byzantinisten massenhaft tote Normen und ausgestorbene Institutionen mitschleppten – eine äußerst wichtige Information ist, die auch bei den Auswahlsammlungen fehlt.

 Siehe etwa die Exzerptserien in Titel 19 (Περὶ ἐνεχύρων καὶ τόκων καὶ διαφερόντων καρπῶν).  Beispiele hierfür lassen sich zahlreich und mühelos in Titel 19 finden. Weitere Belege bei Oikonomides (Anm. 14) 180. Eine aufmerksame Lektüre der von Eustathios stammenden Μελέτη περὶ πeκουλίων (vulgo: tractatus de peculiis) kann unserer Vorstellungskraft allerdings gerade beim Umgang des Eustathios mit den παραγραφαί nachhaltig behilflich sein.  Ein belastbarer Beleg dafür ist der in Anmerkung 9 zitierte Aufsatz in diesem Band.

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Einschränkend muss allerdings bemerkt werden, dass es für eine methodisch versierte Rechtspraxis (bis heute!) ohnehin nur dann und nur insoweit „tote“ Normen gibt, als sie dieses wünscht.²⁶

X. Was die von der Peira den Historikern angebotenen Nachrichten angeht, so haben wir es unter sprachlichen Gesichtspunkten nach der obigen Schilderung hauptsächlich mit drei „Sprechern“ zu tun. Einmal mit den Berichten und Dogmen des juristischen Experten Syntaktes aus dem 11. Jahrhundert, alsdann mit den griffigen, gelegentlich exhellenisierten, Summen des Anonymos in den Basilikentexten (unwesentlich vermehrt um einige Zitate und Anmerkungen der Antezessoren) und schließlich mit den wörtlich zitierten Fragmenten aus den Schriften und Akten des Eustathios – wobei die von diesen Sprechern stammende Textmenge in etwa dieser Reihung folgt. Für das Recht und den Rechtszustand im 11. Jahrhundert erlaubt die Peira einen guten Einblick in die Entscheidungspraxis der kaiserlichen Richter, und da ein beträchtlicher Teil der Entscheidungen seine Existenz den von den Parteien eingelegten Berufungen, Beschwerden, Petitionen etc. verdankt – Spuren von deren Texten lassen sich gelegentlich ausmachen – lässt sich in bescheidenem Umfang sogar ein Blick auf die Judikatur unterer Instanzen werfen. Die vom Syntaktes gerne – vor allem dann, wenn sein Idol gesiegt hat – geschilderten Streitigkeiten unter den kaiserlichen Räten sowie die durchaus nicht seltenen kritischen Ausführungen über Entscheidungsvorschläge und Gutachten anderer mit Jurisdiktion ausgestatteter Magistrate gewähren Einblicke in die juristische Bildung dieser Elite. Was die juristischen Materien selbst betrifft, so erhalten wir die meisten und dichtesten Informationen über das Verfahrensrecht und die Gerichtsverfassung. Gleich danach kommen Nachrichten über das Familien- und Erbrecht – vor allem zum Recht der Ehe und der Familiengüter (hierzu gibt es die meisten „Fälle“), dicht gefolgt von Informationen über Strafrecht und Strafpraxis. Das Schlusslicht bilden Fiskalund Steuerrecht. Handel und Verkehr fallen (abgesehen von ein wenig Bodenrecht) fast ganz aus. Naheliegende Schlüsse auf den Zustand von Wirtschaft und Gesellschaft in Byzanz müssen mit dem Einwand doppelter Kontingenz rechnen. Einmal, mit der höchst zufälligen Konstellation, dass eine Sache überhaupt vor dem Kaiser verhandelt wurde²⁷ und zum anderen, dass der Geschmack und das Interesse des Syntaktes den Zuschnitt des Stoffes bestimmt haben.  Siehe dazu etwa den „Brauch“, in der Titulierung illustris durch die Quellen den πρωτοσπαθάριος zu erkennen, und vergleiche die Notiz aus der SBM T 11.17 (n): Ἰλλούστριος λέγεται ὁ ἐνδοξότατος κόμης τῶν δομεστίκων, λέγεται δὲ καὶ ὁ πατρίκιος.  So wäre man etwa mit Schlüssen, dass die Existenz nur eines einzigen Textes über Diebstahl ein Hinweis auf die geringe Verbreitung dieses Delikts sei und dass das Fehlen jeglichen Hinweises auf

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Was die Bewertung dieser Informationen angeht, sind generelle Urteile oder gar Konstatierungen von „Fort“- oder „Rückschritten“ allein schon wegen der geringen Zahl systematischer, materiellrechtlicher Untersuchungen²⁸ der Materie kaum möglich. Außerdem müssten diesbezügliche Ergebnisse auf der Folie der Rechtspraxis des justinianischen Zeitalters gespiegelt werden – ein Unternehmen, das erst gestartet werden kann, wenn das justinianische Recht aus der Umklammerung durch die romanistische Rechtsgeschichte befreit ist, eine Forschungsrichtung, die dieses Recht bislang unter dem Gesichtspunkt eines Endzustandes vormals „klassischer“ und „epiklassischer“ Zustände betrachtet und der justinianischen Rechtswelt als solcher eine nur geringe und meist mit wehmütigen Rückblicken auf die Klassik geschmückte Aufmerksamkeit geschenkt hat. Deshalb ist es bislang bei wenigen recht allgemeinen Feststellungen und Beobachtungen geblieben, etwa bei der Feststellung, dass das kaiserliche Gericht von Körperstrafen prinzipiell Abstand zu nehmen scheint, dass es die bereits unter Justinian begonnene frauenfreundliche Mitgiftpolitik fortzusetzen pflegt und dass es sich in die kaiserlichen Versuche, die Μacht der δύνατοι zu begrenzen, unterstützend eingeschaltet haben dürfte. Ob über solche oder ähnliche generellen Sätze überhaupt hinauszukommen ist, darf im Übrigen bezweifelt werden. Eustathios war offenkundig entschieden an der Gerechtigkeit des Einzelfalles interessiert, wie uns der üppige Gebrauch, den er von seinem „gerechten Ermessen“ (οἰκονομία) gemacht hat, lehrt. Die Generalisierbarkeit der Resultate einer derartigen kasuistischen Justiz ist sehr begrenzt. Die Forschung dürfte gut beraten sein, den Optimismus von Zachariä nicht zu teilen, der in seiner (nach wie vor einzigen und lückenhaften) Gesamtdarstellung des byzantinischen Rechts Entscheidungsreferate des Syntaktes umstandslos als Belege für das „geltende Recht“ des 11. Jahrhunderts zitiert, während es sich in der byzantinischen Realität um nie wiederholte Einzelakte handelte. Die Arbeit des Syntaktes dürfte an diesem Resultat schon wegen ihrer Schwäche im Bereich des Abstrakt-Regulatorischen kaum etwas geändert haben.

einen Hochverratsprozess anzeige, dass es keine Konspirationen gegeben habe, sicher ganz auf der falschen Fährte.  Dabei ist an Untersuchungen gedacht wie die Monographie von J. Zhishman, Das Eherecht der orientalischen Kirchen. Wien 1864, die Studien von A. Dʼ Emilia, Lʼapplicazione pratica del diritto bizantino secondo il titolo della Πείρα Εὐσταθίου τοῦ Ῥωμαίου relativo alla compravendita, Rivista di Studi Bizantini e Neoellenici n.s. 2– 3 (1965/1966), und L’applicazione pratica del diritto ereditario bizantino secondo la c. d. „Peira d’Eustazio Romano“ (ebenda 1967) oder die Abhandlung von D. Simon, Das Ehegüterrecht der Pira. Ein systematischer Versuch, FM VII (1986) 193 – 238. Die meisten materiellrechtlichen Notizen zur Peira betreffen einzelne Institutionen, z. B. Nörr, Die Struktur des Kaufs nach den byzantinischen Rechtsbüchern (Anm. 15) oder Sp. N.Troianos, Το συναινετικό διαζύγιο στο Βυζάντιο, Βυζαντιακά 3 (1983) 9 – 21.

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XI. Wann die Peira verfasst wurde, wissen wir nicht, das letzte den Akten zu entnehmende Datum ist das Jahr 1034, also das Jahr, in welchem Romanos III. Argyros starb, der mehrfach als gestorben erwähnt wird. Daraus können wir schließen, dass der Syntaktes noch 1034 gearbeitet hat, bis wann freilich, bleibt vollkommen offen. Der Versuch von Oikonomides aus der Nichterwähnung prominenter dem kaiserlichen Gericht nahestehender Figuren, wie Johannes Mauropous, Xiphilinos, Psellos und Leichoudes, auf eine Fertigstellung des Buches in den späten 30ern oder frühen 40ern des 11. Jahrhunderts zu schließen, ruht auf den wenig tragfähigen Überzeugungen, dass diese Personen, falls sie gelebt hätten, notwendig in den Akten des Syntaktes Spuren hinterlassen hätten und dass der Syntaktes diese Sachverhalte auch zitiert hätte. Beides keine sonderlich plausiblen Annahmen, so dass gegenwärtig über die Feststellung, die Peira sei ein etwa in der Mitte des 11. Jahrhunderts verfasstes Rechtsbuch, nicht hinauszukommen ist. Wenig, aber nicht viel besser steht es mit den Daten, die den Heros des Syntaktes, den Richter Eustathios Rhomaios betreffen. Immerhin verraten die Zitate und gelegentlichen Hinweise des Syntaktes so viel, dass Oikonomides, der alle Daten umsichtig ausgewertet und Peira-externe Notizen gesammelt hat, vom cursus honorum einiges (wenn auch reichlich Undurchsichtiges) zusammenstellen konnte, was hier knapp wiederholt wird, wobei allerdings zuerst die auf 30.76 gestützte tralatizische Mär, wonach Eustathios aus einer Juristenfamilie gekommen sei, zu streichen ist.²⁹ Eustathios wurde irgendwann in den 70er Jahren des 10. Jahrhunderts geboren und erschien im letzten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts auf der Bildfläche als bereits versierter Dogmatiker und Gutachter. 1025 ist er Protospatharios und Patrikios und 1028 agiert er am Hippodrom, wo er von Romanos III. Argyros eine anerkennende Bestätigung seines streitschlichtenden Votums erhielt. In seinen späten 40ern erhielt Eustathios das Amt des Mystikos, ein Amt, in welchem er der Dienste des Syntaktes teilhaftig wurde. Vorher war er Exaktor und irgendwann bekam er die Würde eines Vestes. Nach 1030 war er Drungarios (τῆς βίγλης) und schließlich μάγιστρος. Wann und wie lange er das Amt des Quaestor ausgeübt hat, liegt ebenso im Dunkeln, wie die Frage, wie die Nachricht des Syntaktes, er habe 17 Jahre dem (verstorbenen) Mystikos, als dieser Quästor war, gedient, in diese Skizze passt. Andererseits ergibt die Promotion des Eustathios zum Mystikos (Anfang der 30er Jahre) zusammen mit dem 17 jährigen Dienst des Syntaktes, wenn man diese Daten mit der verführerischen Spekulation von Oikonomides verbindet, nach welcher ein (im Kontext der kaiserlichen Rechtsschule und der Nomophylax-Berufung des

 Zuletzt erzählt von Oikonomides (Anm. 14) 171; Details zu dieser unbegründbaren Konjektur bei Reinsch/Simon, Kommentar zu 30.76 (Anm. 731)

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Xiphilinos) um 1047 durch die Quellen geisternder, greiser Alleswisser Eustathios sein könne, ein recht plausibles Bild. Eustathios hätte danach zwischen 970 und 1050 gelebt. Für die Abfassung der Peira ist aus diesen Daten und Hypothesen nichts zu gewinnen.

XII. Was die literarische Tätigkeit des Eustathios angeht, so hat Oikonomides angenommen, der Richter habe sich zunächst ganz der Praxis verschrieben und sich erst gegen Ende seiner Karriere einer eher theoretischen Rechtsbetrachtung zugewandt.³⁰ Davon kann jedoch keine Rede sein. Seine Belege für diese These, der „Traktat“ de hypobolo sowie der Umstand, dass Eustathios „is also mentioned as being the author of some scholia to the basilics“ (178), sind nicht tragfähig. Der „Traktat“ ist tatsächlich ein Semeioma³¹ und Scholien zu den Basiliken hat Eustathios nicht verfasst. Die 14 Scholien, welche den Rhomaios in der einen oder anderen Weise erwähnen, sind entweder Zitate aus der Peira oder wurden von den Juristen des 11./12. Jahrhunderts aus der Hypomnemata-Sammlung geschöpft.³² Aber selbst wenn dem nicht so wäre, wäre zu fragen, wieso eine Scholierung des Gesetztextes eine „mehr theoretische“ Arbeit des Juristen sein sollte. Die Basilikenscholiasten befassen sich teils schlicht exegetisch, teils explizit unter dem Aspekt der Widerspruchfreiheit, mit der Klärung und Erläuterung des normativen Stoffes. Genau dies hat auch Eustathios seit seinen Anfängen im Richterberuf gemacht, wobei er allerdings stets streng fallorientiert in der Entscheidungspraxis gearbeitet hat. Freilich ist nicht zu übersehen, dass der hermeneutische Zugriff auf den Rechtstext einen konkreten Fall nicht eigentlich voraussetzt, sondern auch abstrakt am normativen Material geübt werden kann. In diesem Falle mag das Verfahren dann als theoretisches beschrieben werden, obwohl der „Fall“, sei es auch nur als schulische Fiktion, zweifellos immer noch den Hintergrund regiert. Nichts beleuchtet diese Art Arbeit besser als eine kleine vom Syntaktes getreulich geschilderte Szene (49.5). Eustathios denkt anlässlich der Arbeit an einen bestimmten Fall über eine (nicht aktuelle) Variante der konkreten Konstellation nach und zeigt dem wissensdurstigen Syntaktes die Lösung. Als dieser fragt, ob eine solche Sache

 „most probably it was towards the end of his carreer that he left the down-to-earth practise and turned towards the more theoretical task of commenting upon the existing legislation“ (179).  Siehe R. Reinsch, Eustathios Rhomaios, Opusculum über das Hypobolon, FM 7 (1986) 239 – 252.  Gesammelt und besprochen wurden diese Belege schon von St. Perentidis (wie Anm. 11), der weitgehend noch die Heimbach-Ausgabe benutzen musste. Heute kann man sich bei BS 329/26, 411/20, 1360/13, 1408/8, 14708/12, 1970/5, 3738/29, 3739/32, 3740/29, 3748/11, 3930/10, 3930/20, 3930/24, 3931/7 über die Lage vergewissern. 8 dieser Texte stammen (teilweise epitomiert) aus der Peira, 5 kommen aus der Hypomnemata-Sammlung, einer (BS1970/5) ist ein Pseudepigraphum.

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jemals vorgekommen und verhandelt worden sei, antwortet Eustathios, dies sei nicht der Fall, aber gegebenenfalls müsse so wie gezeigt entschieden werden. In diesem Sinne hat Eustathios stets theoretisch und praktisch gearbeitet – vermutlich von Anfang an nach der von ihm ausgegebenen Maxime, dass man vor jeder Verhandlung jede einschlägige Norm zu prüfen habe, bevor man sich ans Urteilen begebe. Jedenfalls berichtet der Syntaktes gelegentlich, dass der Meister umfangreiche Forschungen betrieben habe – im konkreten Fall (16.9) ging es um die für die Normexegese förderliche, zusätzliche Lektüre der alten Interpreten, speziell den Ἴνδιξ des Stephanos – bevor er sein Votum formulierte. Dabei scheint ihm die Normenwelt in großer Breite zur Verfügung gestanden zu haben, denn er studiert nicht nur die Basiliken mit ihren παραγραφαί als Zentrum seiner Arbeit, sondern hat neben dem gerade erwähnten Stephanos auch den Thalelaioskommentar, den Theophilos, die Novellenepitome des Theodoros, das Novellensyntagma des Athanasios und vieles andere zur Hand.³³ Seine Arbeitsmethode bestand in einer im Regelfall strikt auf das Gesetz bezogenen und am Gesetz orientierten, aber nicht auf dessen Wortlaut beschränkten – im Notfall (49.24) sogar einmal ganz ohne einen solchen – Argumentationskunst, die, den Regeln der Rhetorik folgend, ein umfangreiches, der umfassenden Bildung des Richters verpflichtetes Argumentationspotential mobilisieren konnte, in dem sich moralische, juristische, religiöse, poetische, historische, politische usw. Argumente samt den dazu gehörigen Logiken tummelten.³⁴ Das brachte ihm einerseits hohe Anerkennung ein, hatte andererseits, wie uns die Exzerpte des Syntaktes lehren und die außerhalb der Peira erhaltenen Texte zeigen, einen gewissen Redundanzeffekt, der bei einem effizienzorientierten Verstand wie dem des Syntaktes – und nicht nur bei diesem – durchaus den Wunsch nach Straffung befördert haben dürfte.

XIII. Der literarische Erfolg des einzigartigen Lehr- und Rechtsbuchs des Syntaktes scheint außerordentlich gewesen zu sein. Dafür gibt es jedenfalls einige Indizien. In den Basilikenscholien tauchen einige Kapitel der Peira als Zitate auf, woraus sich vielleicht schließen lässt, dass die Juristen des 11. und 12. Jahrhunderts, die zweifellos die große Hypomnemata-Sammlung des Eustathios zur Verfügung hatten und studierten (so etwa Nikaieus und Philoxenos), wohl auch einen Blick in die Peira nicht verschmähten.

 Umfangreichere Auskünfte als aus der Peira kann man aus der Μελέτη περὶ πεκουλίων, wie man den Tractatus de peculiis nennen sollte, beziehen; siehe M.Th.Fögen/D.Simon, Tractatus de peculiis, FM X (1998) 261– 318.  Zur Argumentationskunst des Eustathios siehe die in Anm. 17 zitierten Texte. Eine umfassende und eindringende Studie dieser τέχνη anhand der gesamten Überlieferung steht noch aus.

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Gewichtiger ist ein Hinweis im so genannten „Schulgespräch“, einem am Ende des 11. oder zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstandener Text. Sein Herausgeber³⁵ hielt das kleine Stück für „das klägliche Erzeugnis eines griesgrämigen Alten“, der beabsichtigte, einen „unglücklichen Neuling mit einem Wust an Gelehrsamkeit zu imponieren“. Es liegt aber näher, ihn weniger ernst zu nehmen³⁶ und den Text für eine ironische Persiflage auf die extrem überspannten Lehrangebote konkurrierender privater Schulen zu halten. Doch wie dem auch sei, bemerkenswert ist jedenfalls, dass in dem üppigen Katechismus, der sich über die Lehrfächer Grammatik, Rhetorik, Philosophie und Recht erstreckt, im Kanon dessen, was vom Recht gelernt werden muss, neben den Basiliken (ἑξήκοντα βιβλία τῶν Βασιλικῶν), der SBM (τὸ κατὰ στοιχεῖον), Garidas, dem Tipoukeitos, den Institutionen und sogar Justinian (οἱ κώδικες ἤτοι τὰ παλαιά) und den Antezessoren auch die Peira erscheint (ὡμίλησας τῇ πείρᾳ τοῦ σοφωτάτου Ῥωμανοῦ;³⁷). Wie auch immer dieser immense Kanon (falls er denn wirklich jemals „gegolten“ haben sollte) in der Praxis bewertet wurde – die Peira, und das ist entscheidend, taucht hier unter der juristischen Prominenz als gleichwertiger Partner auf; sie muss also – etwa ein halbes Jahrhundert nach ihrer Herstellung – im 12. Jahrhundert ein bekanntes und anerkanntes Rechtsbuch gewesen sein. Noch im 13. Jahrhundert waren Bekanntheit und Ruhm, wenn nicht der Peira, dann jedenfalls des Eustathios ungebrochen. Chomatenos, der Erzbischof von Ochrid (1216 – 1236), lobt ihn in seinen Ponemata Diaphora in Tönen, die denen des Syntaktes kaum nachstehen. Er hat die Μελέτη περὶ πεκουλίων eingehend studiert, üppig zitiert und umfangeich abgeschrieben³⁸, er hat offenbar die Sammlung der 183 ff. Hypomnemata gekannt und benutzt³⁹ und war mit der Peira wohlvertraut, auch wenn er sie vielleicht nicht eigenständig verwendete. Für Letzteres ist Perentidis eingetreten, der die entsprechenden Belege gesammelt und interpretiert hat, wobei er zu der Über M. Treu, Ein byzantinisches Schulgespräch, BZ 2 (1893) 96 – 105. Zur Datierung auch D. Schminck, Vier eherechtliche Entscheidungen aus dem 11. Jahrhundert, FM III (1979) 221 Anm. 2.  Vgl. nur die Schlusssentenz des Ganzen, wo der Autor seinen pädagogischen Alleswisser, nach der Feststellung, dass der absolut schweigsam und unsichtbar gebliebene Adept überhaupt nichts wisse, ausrufen lässt: λοιπόν, κἂν ὀψὲ γνοὺς ἑαυτόν, ὦ φίλος, μὴ τυμπανάσκει, μηδ‘ ἐπικλάζειν θέλε, φίλει δὲ φιμοῦν γλῶτταν ἀγλευκεστάτην – wofür Roderich Reinsch folgende Übersetzung vorschlägt: Also, auch wenn Du erst spät zur Selbsterkenntnis gekommen bist, mein Freund, hau nicht auf die Pauke und mach‘ kein großes Bohei, sondern ziehe es vor, deine ungenießbare Klappe zu halten.  Der verlorene, von Treu mit der Sigle V versehene Codex, könnte Ῥωμ(αίου) gelesen haben – siehe die Zeichnung von Treu im kritischen Apparat zu Zeile 86 (S. 99).  Dazu, zusammen mit der kritischen Edition des herkömmlich als Tractatus de peculiis bezeichneten Quelle, eingehend Fögen/Simon (wie Anm. 33); die 5 Stellen, an denen Chomatenos diese typische Μελέτη auswertet, sind S. 302– 307 diskutiert.  Gründe diesen Sachverhalt in Zweifel zu ziehen, scheinen mir angesichts der äußerst eindeutigen Formulierung nicht gegeben: Ὁ μὲν λεγόμενος Ῥωμαῖος, ἀνὴρ ἐκεῖνος χρηστὸς καὶ τὸν νόμον εἰς βάθος ἠκριβωκὼς καὶ ἐλλογιμώτατος γεγονώς, ἐν ἑνὶ τῶν αὐτοῦ ὑπομνημάτων ταῦτα διέξεισιν κτλ. Die Nummer hatte der Erzbischof nicht parat; vgl. Prinzing, Demetrii Chomateni Ponemata diaphora 6.5, Anm. zu 82– 104.

Die Peira

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zeugung gelangte, dass Chomatenos, die in seinen Texten anklingenden Peirazitate durchweg aus den Basiliken bezogen habe.⁴⁰ Eine Notiz, wie sie sich in Akte 42 findet (Es sagt aber die am Rande dieses Kapitels [= B 28.14.1] stehende Anmerkung, die aus den Texten der Peira des Rhomaios stammt und den Text der Novelle interpretiert, explizit folgendes ⁴¹), ist durchaus geeignet diese Ansicht zu stützen, zeigt aber zugleich, dass Chomatenos mit der Peira (aus der er seine Lobeshymnen auf Eustathios bezogen haben mag) vertraut war, ob er sie nun im Einzelfall autonom zitierte oder sich auf die Basiliken verließ.⁴² Im 14. Jahrhundert hat Harmenopulos, Richter und Nomophylax, für seine 1345 gefertigte Hexabiblos in großem Stil Texte aus der Peira entliehen und seinem Procheiron zur Modernisierung und Verbesserung inkorporiert.⁴³ Das Exemplar welches er benutzte, weicht in vielfacher und markanter Weise von dem uns überlieferten Text ab, was den Schluss zulässt, dass das Lehrbuch im Laufe der Jahrhunderte mehrere Auflagen und Umarbeitungen erlebt hat, aber immer noch lebte. Es zieht sich offenbar ein gar nicht so dünner Traditionsstrang „Peira“ durch die jüngste byzantinische Rechtsgeschichte, bis mit dem Untergang des Reiches alle Exemplare der Peira bis auf ein einziges, eher jämmerliches Stück, verloren gingen. Für die Historiographie des Rechts ein beklagenswerter Umstand, über den die für ein juristisches Lehrbuch nicht leicht zu überholende Erfolgsgeschichte nicht hinwegtröstet.

 St. Perentidis (wie Anm. 11), 650 ff., Liste S. 653; da Perentidis noch mit Pitra arbeiten musste, sind seine Zitate auf Demetrii Chomateni Ponemata diaphora, rec. G. Prinzing (CFHB 38). Berlin/New York 2002 umzustellen.  Die γνώμη 42.6 (117– 119): Φησὶ δὲ καὶ ἡ ἔξωθεν τοῦ τοιούτου κεφαλαίου παραγραφή, ἐκ τῶν ἐν τῇ πείρᾳ τυγχάνουσα καὶ τὰ τῆς νεαρᾶς ἑρμηνεύουσα ταῦτα ῥητῶς·  Wenn Chomatenos die Peira in die Hand nehmen konnte, so wie er die Hypomnemata-Sammlung und die extravaganten Meletai in die Hand nahm, ist nicht recht einzusehen, warum dort, wo er Stellen zitiert, die NUR in der Peira stehen (so Akte 85.94– 97; Peira 17.21) oder deren Fassung von der Fassung der Basiliken erheblich abweicht (so Akte 90.112– 115, Peira 74.2), angenommen werden soll, dass er die Peira nicht in die Hand nahm, weshalb dann komplizierte Überlegungen über seinen Fundort der Stelle erforderlich werden. Wenn er selbst die Basiliken zitiert (so Akte 90.96 – 98; Peira 68.2) oder es sich um jedem Juristen geläufige Sentenzen handelt (so Akte 90.119 – 121, Peira 74.1), müssen wir umgekehrt nicht auf der Peira beharren.  Ausführlich dazu Simon/Neye, Harmenopulos liest die Peira in diesem Band.

Handschriftenverzeichnis Athen Ἐθνικὴ Βιβλιοθήκη 1371 264, 28, 29, 44, 45, 47 – 49, 50, 54 – 81 Μετόχιον Παναγίου Τάφου 25 135, 136, 140, 141 410 28, 29, 44, 45, 47 – 49, 50, 54 – 81 Athos Mονὴ Βατοπεδίου 227 264 Μονὴ Κουτλουμουσίου 42 28, 29, 44, 45, 47, 48 – 50, 54 – 81 Μονὴ Μεγίστης Λαύρας A 55 262 Θ 65 153 Μονὴ Παντοκράτορος 234 264

Köln Historisches Archiv, Sammlung Wallraff 328 289 Kopenhagen Kongelige Bibliotek GkS 1925 168 – 170 Krakau Biblioteka Jagiellońska 28/266 184, 1848, 216, 219, 227, 230, 234, 236, 245 – 247, 249, 250, 258, 260 Leiden Universiteitsbliotheek F 19 245 Periz. F 35 12454

Berlin Deutsche Staatsbibliothek Phill. 1622 (gr. 219) 266

Leipzig Universitätsbibliothek 47 184, 1848, 194 – 210, 211 – 213, 215, 218, 219, 222, 225, 226, 230, 234, 236

Brüssel Bibliothèque royale 11376 29

Lesbos Μονὴ τοῦ Λειμῶνος 7 168 – 170

Escorial Biblioteca de San Lorenzo R II 13 244, 251 T III 13 265, 266, 268

London British Library Add. 28823

Florenz Biblioteca Laurenziana 80.2 273 80.6 151, 183, 184, 19019, 193 – 210, 218, 226, 32711 80.11 244 80.18 2903 Florenz/Venturi Biblioteca Riccardiana 2118 254, 261

28, 29, 44, 45, 47 – 50, 54 – 81

Mailand Biblioteca Ambrosiana G 57 sup. 264 Q 25 sup. 151 Moskau Gosudarstvennyj Istoričeskij Muzej Syn. gr. 445 270 München Bayerische Staatsbibliothek 25 28, 29, 45, 47 – 50, 54 – 81 201 28, 29, 45, 49, 50, 54 – 81

346

484 524

Handschriftenverzeichnis

28, 29, 44 – 46, 4662, 47 – 50, 5276, 54 – 81 28, 29, 44 – 50, 54 – 81

Neapel Biblioteca Nazionale II C 7 264 Oxford Bodleian Library Bar. 185 30 Selden supra 11 146, 152 Paris Bibliothèque Nationale 851 270 1319 28, 29, 44, 45, 47, 48 – 50, 54 – 81 1345 245 1348 116, 245 1349 245 1350 116, 131, 245 1352 244, 250, 251, 262 – 264 1355 168 – 170, 270 1357 245 1367 254, 261, 262 1369 28, 29, 38, 4146,48, 42, 44, 45, 4559, 49, 50, 54 – 81 Coisl. 151 244, 250, 251, 258, 261, 263, 264 Coisl. 152 116, 131, 244, 258 Suppl. gr. 624 273 Rom Biblioteca Apostolica Vaticana 828 264 829 264 842 264

852 903 1883 1980 2075 2181 2200 Barb. 578 Ottob. 440

Pii 15 Pii 271

136 245, 251 254 264 254 264 30, 3022 261 1801, 183 – 190, 19121, 194 – 210, 212, 215 – 217, 222 – 228, 230 – 234, 236, 237 245 265, 266, 269

Sinai Μονὴ τῆς Ἁγίας Αἰκατερίνης 1117 261 Sofia Narodna biblioteka „Kirill i Metodij“ 156 141 253 137, 141 Turin Biblioteca Nazionale B I 20 12454 Venedig Biblioteca Marciana 171 264 174 136, 140, 141 Wien Österreichische Nationalbibliothek hist. 10 261 iur. 2 151, 154, 254 Suppl. 200 260

Quellenverzeichnis Acta Davidiis et al. (BHG 494) p. 229,20 – 23 8413 Appian bellum civile 1.394 2.35

29824 30649

Armenopulos, Konstantinos → s.a. Hexabiblosscholien Hexabiblos 1.1.24 194 1.1.27 18819, 194 1.1.30 194, 212 1.1.36 19020, 194 1.3.38 194 1.1.39 212 1.2.12 212 1.2.13 194, 212 1.2.15 194, 213 1.2.16 194 1.2.29 195 1.2.34 194 1.2.39 214 1.2.38 194 1.2.39 194 1.3.19 18918, 195 1.3.28 195 1.3.33 195, 213 1.3.34 213 1.3.35 213 1.3.39 195 1.3.41 194, 195, 213 1.3.42 195, 202 1.3.51 195 1.3.52 195 1.3.53 195, 203 1.3.56 18917, 195 1.3.57 195 1.3.58 195 1.4.19 195 1.4.19 – 21 215 1.4.21 195, 214 1.4.22 195, 215 1.4.42 195 1.4.45 195, 215 1.4.46 215

1.4.69 1.6.8 1.6.9 1.6.11 1.6.12 1.6.13 1.6.14 1.6.22 1.6.27 1.6.29 1.6.30 1.6.44 1.6.50 1.6.54 1.8.10 1.8.11 1.8.12 1.8.13 1.9.6 1.10.4 1.10.6 1.10.7 1.10.8 1.10.9 1.10.10 1.10.11 1.10.12 1.10.13 1.10.14 1.10.15 1.10.16 1.11.1 1.11.2 1.11.3 1.11.5 1.11.6 1.12.9 1.12.10 1.12.11 1.12.14 1.12.30 1.12.31 1.12.32 1.12.38 1.12.39 1.12.45 1.12.49

196, 203 18917, 196 196 19020, 196 196 196 196 196 18918, 196 196 196 196 196 196 196, 216 197 197 197 187 197 197, 217 19122, 197, 217 197 19122, 197 19122, 197, 217 19122, 198, 217 218 218 218 198, 218 217, 218 198 198 198 198 198 198 198 198 198 198, 219 198, 219 198, 219 198 199 199, 219 199

348

1.12.60 1.13.12 1.13.20 1.13.21 1.13.24 1.13.26 1.13.29 1.13.33 1.13.34 1.13.35 1.14.21 1.14.22 1.18.20 1.18.22 2.1.9 2.1.10 2.1.11 2.1.12 2.1.33 2.1.36 2.1.40 2.1.45 2.3.5 2.4.91 2.4.111 2.5.4 2.5.18 2.10.12 2.10.13 2.10.14 3.1.8 3.1.12 3.1.15 3.3.30 3.3.42 – 4 3.3.42 3.3.46 3.3.56 3.3.57 3.3.58 3.3.74 3.3.77 3.3.78 3.3.81 3.3.83 3.3.84 3.3.96 3.3.110 3.3.111 3.3.113

Quellenverzeichnis

199 199 199 199 199, 207 199 199 199 199, 220 199, 220 199 199 199 199, 208 200, 221 200, 221 200, 221 200, 221 200 200 200 200, 221 200 200 200, 221 200 200 200 18813, 200 200 201 201 201 201 222 201, 224 201, 224 199, 201, 222 201 222 201 201 201, 222 201, 223 201, 223 201 201 201 201 19121, 202, 224

3.3.115 3.3.116 3.3.116 – 117 3.3.117 3.3.118 3.3.119 3.4.1 – 3 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 3.4.7 3.4.8 3.4.9 3.4.10 3.5.6 3.5.9 3.5.29 3.5.30 3.5.31 3.5.32 3.5.33 3.5.37 3.5.39 3.5.40 3.5.41 3.5.42 3.5.43 3.5.44 3.5.47 3.5.48 3.5.50 3.5.52 3.5.59 3.5.74 3.5.77 3.5.78 3.5.88 3.5.90 3.6.8 3.6.9 3.7.2 3.7.2a 3.7.6 3.7.7 3.7.10 3.7.16 3.7.17 3.7.23 3.7.25

202 202 19325 202 202 202 192, 19223 192 192, 19223 192, 19223 192, 19223, 202 192, 19223 192, 19223 19223 192 202 202 202 202 202, 203 202 202 202 202 202 203 203 203 203 203 203 203 202, 203, 224 195 203 203, 224 203, 224 203 195, 203, 214 204 204 204, 225 204 204 204 204, 225 204, 225 204, 225 225 204, 225

Quellenverzeichnis

3.8.10 4.1.13 4.1.15 4.1.23 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.9.1 4.9.2 4.9.2b 4.9.3 4.9.4 4.9.27 4.9.28 4.9.30 4.9.32 4.10.1 4.10.2 4.10.8 4.10.9 4.10.10 4.10.11 4.10.20 4.10.21 4.10.24 4.10.31 4.10.35 4.10.38 4.10.39 4.10.41 4.10.44 4.10.45 4.11.8 4.11.11 4.11.16 4.11.17 4.11.18 4.11.18 4.12.3 4.12.4 4.13.1 4.13.2 4.13.4 4.15.5 4.15.8 4.15.10 5.1.11 5.1.27 5.1.41 5.2.1

204 204 19121, 231 204 204, 226 204, 226 18812, 205, 226 185, 205, 227, 228 205, 227, 228 205, 227 227 205, 227 205 205 205 205 205, 228 228 205 205, 229 19122, 205, 229 205, 229 206 206, 230 18814, 206 206 206 206 206 206 206, 230 206 206 206 206 206 206 207 199, 207 207 230 207, 230 230 19121, 207 207 207 207 207 207 192

5.2.2 5.2.4 5.2.5 5.2.6 5.3.88 5.5.6 – 5.7 5.6.5 5.8.12 5.8.13 5.8.15 5.8.15a 5.8.16 5.8.17 5.8.25 5.8.36 5.8.67 5.8.68 5.8.78 5.8.83 5.9.6 5.9.7 5.9.8 5.9.8 – 19 5.9.9 5.9.10 5.9.11 5.9.12 5.9.13 5.9.14 5.9.15 5.9.16 5.9.17 5.9.19 5.9.22 5.10.5 5.11.18 5.12.7 5.12.8 5.12.21 5.12.22 5,12,23a 5.12.23b 5.12.48 5.12.49 5.12.54 6.2.15 6.2.15 – 16 6.2.17 6.2.27 6.6.21

192 192 192 192 196 231 207 231 231 207, 231 208 208 208 208 208 208 208 199, 208 208 208 208 208 232 208 208 189, 18916, 208 18916, 208 208 209 209, 232 209, 232 19122, 209, 232 209 209 209 18810, 209 209, 233 209 209 209 209 234 209 210 210 210 210, 235, 236 210, 236 210, 236 210

349

350

6.7.2 9.11.18 20.2.1 20.2.4 20.2.5

Quellenverzeichnis

210 230 192 192 192

Attaleiates, Michael Πόνημα νομικόν (ed. Sgutas) 35.55 218 35.168 236 35.178 214 Basiliken (edd. Scheltema/Van der Wal/Holwerda) B.2.1.30 – 31 17117 B.2.3.197 173 B.2.6.9 212 B.5.1.5 221 B.5.2.1 19223 B.5.2.3 19223 B.5.2.5 19223 B.5.2.6 19223 B.5.2.14 12454 B.7.5.81 214 B.7.6.23 217 B.7.18.19 212 B.9.1.32.3 215 B.9.1.33.5 215 B.9.3.87 – 89 225 B.10.2.5 219 B.10.19.2 219 B.11.1.1 254, 255 B.11.1.1.3 25971 B.11.1.10 112 B.11.1.27 112 B.11.1.85 112 B.11.2.1 218 B.11.2.33 217 B.11.2.39 218 B.11.2.41 112 B.11.2.56 218 B.11.2.58 217 B.11.3.52 217 B.12.1.61 112 B.14.1.6 112 B.17.2.1 221 B.19.1.28 215 B.19.1.84 – 86 26286 B.19.1.88 – 90 26286 B.19.1.90 26286

B.19.1.95 – 96 B.19.2.4.6 B.19.2.5 B.19.10.19.6 B.19.11.57 B.20.2.1 B.20.2.4 B.20.2.5 B.21.1.10 B.21.1.80 B.21.2.11 B.21.2.13 B.21.2.19 B.21.2.20 B.21.3.17 B.21.3.19 B.21.3.21 B.21.2.6 B.21.5.6 B.22.1.3 B.22.1.11 B.22.1.12 B.22.1.13 B.22.1.18 B.22.1.19 B.22.1.26 B.22.1.29 B.22.1.26 B.22.1.28 B.22.1.29 B.22.1.32 B.22.1.33 B.22.1.44 B.22.1.49 B.22.1.52 B.22.1.62 B.22.1.74 B.22.1.79 B.22.3.1 B.21.3.17 B.22.4.2 B.22.5.1 B.22.5.2 B.22.5.9 B.22.5.11 B.22.5.28 B.22.5.34 B.22.5.44 B.22.5.54 B.22.5.55

26286 223 223 222 235 19223 19223 19223 216 213 113 113 113 113 113 113 113 113 113 113 113 113 113 113 113 121 114 114 114 114 114 114 114 114 114 114 213 114 114, 216, 3232 217 114 114, 123 114 114 114 114 115 115 115 115

Quellenverzeichnis

B.22.6.1 B.22.6.2 B.22.6.4 B.22.6.5 B.22.6.9 B.23.18 B.23.1.12 B.23.1.16 B.23.1.18 B.23.1.25 B.23.1.31 B.23.1.72 B.23.2.4 B.23.3.8 B.23.3.17 B.23.3.72 B.23.3.74 B.23.3.78 B.23.4.4 B.28.3.4 B.28.4.24 B.28.5.3 B.28.5.7.1 B.28.5.13 B.28.7.1.2 B.28.9.2 B.28.14.1 B.30.1.7.5 B.37.2.12 B.37.2.14 B.37.7.4 B.37.7.41 B.39.1.53.4 B.39.1.58.4 B.45.5.15 B.48.26.2 B.50.4.7.2 B.50.37.29 B.56.17.21 B.58.17.2 B.60.10.20 B.60.11.1 B.60.16.2 B.60.16.13 B.60.17.5 B.60.37.3 B.60.39.4 B.60.41.47 B.60.42.13 B.60.49.1

115 115 115 115 115 115 115 115 115 115 115 115 115 115 115 115 225 329 225 226, 227 115 17119, 173 17118 227 235 229 343 259, 25975 234 234 234 235 231 231 231 221 12247 116 221 221 116 116 221 221 218 213 16 f.48 213 236 214

B.60.50.9.1 B.60.51.3 B.60.51.5 B.60.58.1

351

216 215 215 26286

Basilikenscholien B.11.1.10 schol. Ca 9 112, 12774 B.11.1.27 schol. Ca 51 112, 12451, 12774 B.11.1.85 schol. Ca 6 112 B.11.1.85 schol. Ca 6 12039, 12774 B.11.2.35 schol. 218 B.11.2.41 schol. Ca 1 112, 12034, 12450 B.11.2.52 schol. 218 B.12.1.61 schol. Ca 21 112, 11712,18,12450 B.14.1.6 schol. Ca 34 112, 11824, 12990 B.21.1.7 schol. Pa 4 113 B.21.1.13 schol. Pa 4 11822,24 B.21.1.18 schol. Pa 5 11713 B.21.1.20 schol. Pa 6 113 B.21.1.26 schol. Pa 3 12038 B.21.1.33 schol. Pa 7 11714 B.21.1.35 schol. Ca 6 118 B.21.1.44 schol. Pa 5 11714 B.21.1.61 schol. Pa 2 12035 B.21.2.6 schol. Pa 12 113, 11713 B.21.2.6 schol. Pa 13 113 B.21.2.6 schol. Pa 14 113, 11822 B.21.2.6 schol. Pa 27 113, 11712,13, 11818,19, 12035,38 B.21.2.11 schol. Pa 5 113, 11822 B.21.2.11 schol. Pa 7 113, 11714, 12038 B.21.2.13 schol. Pa 15 113 B.21.2.13 schol. Pa 22 113 B.21.2.17 schol. Pa 2 113 B.21.2.17 schol. Pa 5 113 B.21.2.19 schol. Pa 1 113 B.21.2.19 schol. Pa 3 113 B.21.2.20 schol. Pa 3 113, 12038 B.21.2.29 schol. Pa 3 12034 B.21.2.21 schol. Pa 4 113 B.21.2.7 schol. Pa 5 11713 B.21.3.17 schol. Pa 1 113, 11712 B.21.3.17 schol. Pa 2 11713,17, 12991 B.21.3.17 schol. Pa 5 11710,12, 12038 B.21.3.19 schol. Pa 3 12990.91 B.22.1.3 schol. Pa 11 113, 12037 B.22.1.11 schol. Pa 4 113, 12991 B.22.1.12 schol. Pa 4 113 B.22.1.12 schol. Pa 6 113 B.22.1.13 schol. Pa 4 113

352

Quellenverzeichnis

B.22.1.18 schol. Pa 5 113 B.22.1.18 schol. Pa 6 113 B.22.1.18 schol. Pa 9 113 B.22.1.19 schol. Pa 6 113 B.22.1.26 schol. Pa 3 114, 122 B.22.1.26 schol. Pa 4 114, 11710, 12038 B.22.1.29 schol. Pa 8 114 B.22.1.32 schol. Pa 2 114 B.22.1.32 schol. Pa 2 12990 B.22.1.33 schol. Pa 7 114 B.22.1.44 schol. Pa 5 114 B.22.1.49 schol. Pa 3 114 B.22.1.52 schol. Pa 4 114 B.22.1.58 schol. Pa 6 114, 11711, 11824, 12991 B.22.1.61 schol. Pa 2 114 B.22.1.79 schol. Pa 2 114 B.22.2.6 schol. Pa 27 11717 B.22.1.11 schol. Pa 5 11711 B.22.3.1 schol Pa 7 216 B.22.3.1 schol. Pa 8 114, 11710,11 B.22.4.2 schol. Pa 1 114, 11714, 11824 B.22.5.1 schol. Pa 5 114, 11710, 11824, 123 B.22.5.2 schol. Pa 4 114 B.22.5.4 schol. Pa 5 11716 B.22.5.5 schol. Pa 9 114, 11716 B.22.5.9 schol. Pa 22 114 B.22.5.11 schol. Pa 5 114 B.22.5.11 schol. Pa 17 114 B.22.5.28 schol. Pa 2 114 B.22.5.28 schol. Pa 10 114 B.22.5.28 schol. Pa 15 114, 11714 B.22.5.28 schol. Pa 16 114 B.22.5.28 schol. Pa 21 114 B.22.5.28 schol. Pa 22 114, 12037 B.22.5.34 schol. Pa 15 115 B.22.5.44 schol. Pa 4 11714 B.22.5.44 schol. Pa 5 115 B.22.5.54 schol. Pa 10 115 B.22.5.55 schol. Pa 2 115 B.22.5.58 schol. Pa 22 12035 B.22.6.1 schol. Pa 6 115, 11710, 12776 B.22.6.2 schol. Pa 7 115, 12038 B.22.6.4 schol. Pa 8 115 B.22.6.5 schol. Pa 5 115, 12038 B.22.6.9 schol. Pa 5 115, 12037 B.23.1.2 schol. Pa 37 115 B.23.1.8 schol. Pa 5 115 B.23.1.12 schol. Pa 8 115 B.23.1.12 schol. Pa 14 115 B.23.1.16 schol. Pa 4 115

B.23.1.18 schol. Pa 4 115, 12038 B.23.1.25 schol. Pa 3 115 B.23.1.31 schol. Pa 9 115 B.23.1.72 schol. Pa 6 115, 12450 B.23.2.4 schol. Pa 4 115, 12450 B.23.3.8 schol. Pa 3 115 B.23.3.17 schol. Pa 11 115, 11824 B.23.3.72 schol. Pa 3 115, 12037 B.23.4.24 schol. Pa 5 115 B.60.10.20 schol. Pe 7 116 B.60.11.1 schol. Pe 9 116 B.60.37.29 schol. Pe 5 116 Biblia Sacra Proverbia 24,12 Psalmi 7,11 1 Petrus 3,19

100 100 68

Blastares, Matthaios Σύνταγμα κατὰ στοχεῖον (ed. Rhalles/Potles) K 32 139 Cassius Dio Ῥωμαϊκὴ ἱστορία 39.17.1 – 2 40.51.3 42.29 43.25.2

29927 29823 29823 30649

Cicero Acad. pr. 2.1.1 Brut. 168 Brut 212 dam. 13.35 leg. 3.36

29823 29823 29823 29823 29823

Collatio Legum Mosaicarum et Romanorum 1.11.1 1648 Corpus Iuris Civilis Institutiones Const. Imperatoriam 1958 1.11.1 – 2 31056 1.2.3 – 8 2915 1.12.8 31056 2.13.5 31056 2.18.2 31058 3.1 289, 291

Quellenverzeichnis

3.1.11 3.1.12 3.1.13 3.1.14

3.1.13 Digesta D.1.3.20 – 21 D.2.14.10 D.2.14.27 D.3.2.6 D.3.2.11 D.3.2.13 D.3.2.16 D.3.2.20 D.11.7.22 – 27 D.12.1.8 D.12.1.12 D.12.1.16 D.12.1.18 D.12.1.25 D.12.1.31 D.12.1.8 D.12.2.1 D.12.2.5 D.12.2.9 D.12.2.11 D.12.2.28 D.12.2.34 D.12.3.1 D.12.3.2 D.12.3.4 D.12.3.5 D.12.3.9 D.12.7.1 D.13.1.20 D.17.1.6 D.17.2.35 D.17.2.63 D.22.1.17 D.22.3.3 D.22.3.11 D.22.3.12 D.22.3.13 D.22.3.18 D.22.3.19

31161 311 f.61, 31263 31262, 314, 31470 292, 2925,6, 293, 2938, 294, 295, 29517, 30237, 308, 309, 315, 31571, 316, 321 293, 2939, 295

17117 112, 12774 112, 12451, 12774 113, 11712,13,17,18, 11819,20,22, 12035,38 113, 11711,14, 11822,24, 12038 113, 11824 113 113, 12034,38 15, 1547 115 115 115 115, 12038 115 115 115 114, 123 114, 11716 114 114, 11710 114, 12035,37 115 115, 11710, 12776 115, 12038 115 115, 12038 115, 12037 11824 116 112, 11823, 12990 118 112, 11712, 12450 11824 113, 12037 113, 12991 113 113 113, 11822 113

D.22.3.26 D.22.3.28 D.22.3.29 D.22.4.3 D.22.4.4,5 D.23.2.14 D.23.2.42.1 D.23.2.67 D.23.5.15 D.26.2.12 – 14 D.26.7.41 D.26.7.5.7 D.31.51.1 D.35.1.76 D.37.4.13.2 D.38.8.5 D.38.17.2.9 D.41.7.7.2 D.47.1.1 D.47.17.1 D.48.5.30 D.48.8.4.1 D.48.15.5 D.50.17.197 Codex Iustinianus C.2.3.24 C.2.4.24 C.2.11.18 C.2.11.20 C.2.11.22 C.2.16.4 C.2.26.3 C.2.42.1 – 4 C.4.1.2 C.4.1.12 C.4.1.13 C.4.19.10 C.4.19.15 C.4.19.18 C.4.19.24 C.4.21.2 C.4.21.21 C.4.21.22 C.4.30.10 C.4.32.24 C.4.54.1.6 C.5.3.4

353

114, , 11710, 12038, 121, 122 114 114 114, 12990 114, 11714 173 17118,19, 173 115 167 234 235 234 303, 30752, 30447 30753 30134 31160 31160 12247 116 214 116 1648 215 17118, 173

112, 12029 112, 12034, 12450, 12774 113, 17010,12,14,17, 12038, 12991 113, 12990,91 113 26286 222, 223 219 115, 11716 115 115 114, 11714 114 114 114, 11824, 12991 12035 114 213 115, 12450 115, 12037 26286 226, 227

354

Quellenverzeichnis

C.8.47.10 C.10.32.64 C.10.32.66 C.10.32.67.6 C.47.10.3 Novellae N.45.2 N.49.2 N.73.1.2 N.73.8.2 N.117.8 N.119.2 N.134.8 N.134.10

30956, 312, 31264, 31365,66, 315, 316, 31676, 317 31881 31881 30135, 318, 31881, 319, 320 290, 2915,6, 292, 29210, 308, 309, 321 114 11710,11, 216, 3232 114, 11714, 11824 329 235 221 115, 11714, 12450 235

Codex Theodosianus 12.1.132 30115, 319, 320, 321 Demetrios von Kyzikos Traktat über Ehehindernisse (PG 119, 1097 – 1116) sp. 1101C 17530 sp. 1105B 17428 sp. 1113 A 17429 Digenis Akritas (ed. Jeffreys) I,270 – 271 II,68 – 69 II,193 II,272 – 274 II,275 – 279 III,2 – 4 III,43 – 44 IV,55 – 56 IV,500 – 501 IV,622 – 623 IV,651 IV,700 – 701 IV,771 IV,971 ff. IV,996 IV,1012 – 1014 IV,1014 – 1015 IV,1032 – 1041 IV,1042 – 1046 IV,1048 – 1053 IV,1088 – 1089

99 f. 100 100 100 100 101 101 100, 10019 101 101 101 101 101 101 102 102 102 102 102, 10240 103 103

V,85 – 86 V,129 V,271 VI,397 – 398 VI,Z3701 VI,Z3732 VII,5 – 6 VII,75

104 104 104 105 105 105 106 106

Ecloga Basilicorum (ed. Burgmann) 9.1.28 215 Eisagoge 7.1

215

Eisagoge aucta 5.7 11.17 16.69

215 213 229

Epitome legum 11.33 11.37

218 218

Eustathios Rhomaios Περὶ δύο ἐξαδέλφων (ed. Rhallis/Potles) p. 341 f. 227 p. 350,11 – 451,22 17118 Gaius Institutiones 1.2.7 2.137 3.27 3.31

2915 31159 31160 31160

Genesios Βασιλεῖα (ed. Lesmüller-Werner/Thurn) I,15 8834, 9588 I,17 8726, 8835,37, 8939,41 I,17 – 2 1831 I,18 8944 I,19 9154 Georgios Kedrenos Σύνοψις ἱστοριῶν (ed. Tartaglia) § 67,22 – 24 68 § 337,5 – 7 59 § 367,25 – 37 63

Quellenverzeichnis

§ 376,16 – 17 § 456,1 – 18

74 76

Georgios Monachos Χρόνικον σύντομον (ed. de Boor) p. 151,1 – 2 68 3837 p. 509,5 – 9 p. 509,3 – 18 56 p. 575,10 – 15 3838 p. 575,8 – 25 58 p. 605,13 – 16 3939 p. 605,11 – 606,22 61 p. 611,20 – 612,12 65 p. 612,10 50 p. 612,19 – 20 75 p. 612,17 – 18 70 p. 629,1 – 630,5 72 p. 638,5 – 21 64 p. 725,13 – 726,21 76 p. 726,2 – 10 4042 p. 769,12 – 19 4043 p. 769,10 – 770,8 80 p. 787,20 – 788,6 8727 p. 788,9 – 10 8834 p. 788,9 – 789,10 848 Georgios Monachos Continuatus (ed. Bekker) p. 777,7 – 779,6 8410 Georgios Phobenos Περὶ κάσσου 13714 Verse auf Georgios Phobenos (ed. Fögen) 135 Gregorios II. Kyprios Enkomion auf Andronikos II. (PG 142) sp. 413 – 414 1343 Gregorios Kleidas Eid (ed. Zachariae) 139 Gregorios von Nazianz Epist. theol. (ed. Gallay) 202 § 16,2 – 3 60 Hexabiblos → Armenopulos, Konstantinos Hexabiblosscholien H.1.13.35 schol. 220 H.3.3.110 – 111 schol. 224

H.5.12.8 schol. H.5.9.17 schol. H.6.2.15 schol. H.6.5.15 schol.

209, 233 209 210 236

Inschriften CIL IV 2677 CIL IV 2694 CIL IV 2695 CIL IV 2696 CIL IV 6764 CIL VI 13795

30240 30240 30240 30240 30240 30029

355

Ioannes Pediasimos Briefe (ed. Treu) 136 Περὶ γάμων (ed. Schminck) 138 Kaiserurkunden Michael II. Dölger/Müller 408 9476 Leon VI. Nr. 34 235 Nr. 99 11714 Nr. 110 235 Manuel I. (Komnenos) Dölger/Wirth 1465 19121, 224 Konzilsakten Rom (a. 649) III, 132,4 5383 Konstantinopel (a. 680 – 681) p. 56,21 4970 p. 462,10 – 12 72 p. 470,11 – 17 74 p. 470,18 – 472,1 75 Leontios von Neapolis Contra Nestorianos et Eutychianos (ed. Daley) p. 136,24 – 28 70 p. 137,31 – 138,7 69 p. 140,6 – 9.12 – 18 67 p. 142,1 – 11.14 – 17 68 Livius Ab urbe condita 3.32 19 45.41.12

617 1958 297

356

Quellenverzeichnis

Μελέτη περὶ ψιλῶν συμφώνων (ed. Monnier/ Platon) pr. § 2 12669 Tit 2 § 4 12670 Tit. 3 12665 Tit. 3, pr. 12563 Tit. 3 § 2 12564 Tit. 4, pr. 12665 Tit. 4 § 3 12670 Tit. 5 § 2 12988 Tit. 5 § 10 12883 Tit. 5 § 29 12987 Tit. 5 § 30 12987 Tit. 6, pr. 12882 Tit. 6pr. – § 6 12885 Tit. 6 § 8 12988 Tit. 6 § 9 12883 Tit. 6 § 10 12883 Tit. 6 § 9 12989 Tit. 6 § 11 12991 Tit. 6 § 24 12883 Tit. 7 § 20 12989 Tit. 18 12882 Tit. 24 12882 Michael Glykas, Βίβλος χρονική (ed. Bekker) p. 488,1 – 2 75 Nikephoros, Refutatio (ed. Featherstone) cap. 2,27 – 33 9584 Peira 1.2 2.2 6.5 6.6 6.7 6.8 6.15 6.16 6.23 6.25 6.26 6.31 7.1 7.4 7.6 7.7 7.10 7.15

199 202 203 197, 203 197 203 17534, 202 17534, 19020, 194 202 202 336 202, 203 197 197, 217 195 197 197, 217 19122, 198

8.5 8.10 8.13 8.23 9.6 12.1 12.2 12.3 12.5 14.1 14.3 14.9 14.12 14.15 14.20 15.3 16.5 16.9 16.11 16.12 17.4 17.6 17.9 17.10 17.13 17.14 17.19 17.21 19.1 19.4 19.7 19.15 19.42 19.50 19.56 22.8 23.3 23.6 23.18 24.1 24.2 24.4 24.9 24.11 24.12 24.13 24.16 25.4 25.5 25.7

200 195 198, 219 195, 202 197 204 204 204 199 207 207 208 208 207 17534 329 209 13098, 209, 234, 341 209 209 17434 205, 226 195 188 198 175, 218 329 197, 218, 34346 204 204, 225 204 204 204 204 202 201, 223 17534, 197 175 230 19122, 206 199, 201 207 206 199, 207 205 205 199 210 206 204

Quellenverzeichnis

25.9 25.10 25.15 25.17 25.19 25.21 25.22 25.23 25.34 25.38 25.39 25.40 25.43 25.45 25.47 25.48 25.53 25.57 25.59 25.61 25.63 25.65 25.69 25.72 25.73 25.76 25.93 25.95 26.1 26.2 26.15 27.1 29.1 30.3 30.4 30.5 30.6 30.7 30.9 30.11 30.12 30.14 30.19 30.22 30.26 30.32 30.43 30.47 30.76 32.1

206, 230 206 206 208 210 199 17534 210, 235 205 207 205 206 210, 236 205 205 231 205 207 205 209, 233 207 18916, 208 17534 207 207, 211 208 208 208 202 203 195, 203 203 203 196 196 197 196 196 197 196 196 326 196 196 19020, 196 197 196 196, 216 196 199

33.1 34.16 35.13 35.17 36.3 36.14 36.17 36.19 38.2 38.4 38.11 38.30 38.33 39.1 39.4 40.1 40.3 40.4 40.5 40.6 40.11 41.6 41.7 41.9 41.11 41.12 41.24 41.25 42.2 42.5 42.6 43.8.2 43.8.3 43.11 44.12 45.1 45.11 46.1 – 3 46.5 47.4 48.1 48.2 48.3 48.5 48.6 48.10 48.11 49.5 49.24 49.33

195 194 194 194 201, 222 195 327 201 195, 214 201 201 201 201, 222 195 195 195 200, 221 200, 221 221 200, 221 200, 221 208 208 209, 211 208 208 19122, 209 209 213 198 198, 34341 210, 234 210, 235 18810, 209, 233 209 197 13097 200 18813, 200 194 199, 208 207, 232 207 208 208 208 208 207, 340 341 17118

357

358

Quellenverzeichnis

50.1 50.2 50.3 51.2 51.3 51.4 51.5 54.3 54.4 54.7 54.9 58.1 58.2 63.5 66.1 66.2 68.2 74.1 74.2

201 201 202 194 194 18814, 194 195 208 208, 232 208 208 196, 203 202 210 329 177, 197 34342 194, 34342 34342

Plutarch Aem. 5.5 35.1.16.9 36.6 36.9

297 297 297 297

Prochiron 15.1 15.4 15.5 15.6 32.4

192 192 192 192 232

Prochiron auctum (ed. Zachariae) 8.115 139 Psellos, Michael Χρονογραφία (ed. Reinsch) VI.170 17535 Synopsis legum (ed. Weiß; Westerink) 265 – 275 Pseudo-Symeon (ed. Bekker) p. 609,22 – 612,2 849 p. 619,3 – 620,6 849 Rhopai (ed. Sitzia) 38.7

213

Seneca controversiae 2.1.3

301

Skylitzes, Σύνοψις ἱστοριῶν (ed. Thurn) cap. 7 – 11 8411 Suda (ed. Adler) π 322,5 – 6 Sueton Aug. 63.1 64.1 Caes. 20.5 43.2

68

300 300 306 30649

Symeon Magister (ed. Wahlgren) p. 213,64 – 65 845 p. 213,62 – 64 9156 p. 340 9159 Synodengeschichten ed. Hoeschel 25 – 44, 46 – 52, 56 – 81 ed. Justel 29 – 44, 47 – 51, 56 – 81 ed. Le Moyne 30 – 44, 47 – 52, 56 – 81 ed. Riedinger 30 – 44, 47 – 52, 56 – 81 Synopsis Basilicorum Maior A 1.1 221 A 1.3 221 A 4.1 223 A 12.7 222 A 15.3 223 A 24.1 214 A 58.4 236 A 59.1 214 A 62.8 212 A 69.4 217 A 70.37 219 A 70.42 219 A 70.43 219 A 70.44 219 B 5.1 216 Γ 2.13 227 Γ 9.10 220 Γ 9.11 220 Δ 2.4 221

Quellenverzeichnis

Δ 3.2 Δ 3.10 Δ 22.15 Δ 27.1 Δ 27.14 Δ 27.17 Δ 27.22 Δ 27.25 Δ 27.27 E 9.8 E 9.9 E 15.44 E 21.3 E 38.4 E 38.11 Ζ 2.4 K 9.44 M 16.19 M 16.21 O 6.6 Π 29.3 Π 29.58 Σ 8.1 T 11.17 – 19 T 11.17 Scholien E 10.5

221 221 231 218 19122, 217 218 217 218 217 215 215 221 192 234 234 216 221 236 235 217 228, 229 229 255 225 337 12454

Synopsis minor (ed. Zachariae) A7 192 A 59 215 B 33 216 B 43 212 B 47 133, 134, 140 B 57 213 E 22 192 Γ 11 17118 Γ 17 230 K 25 133 M 66 216 Y4 13715, 230 Tabulae Herculanenses 64.89 30240 65,46 30240 Tacitus Annales 15.19.1 – 2 15.19.2

304 305

15,19,3 15.23

359

306 304

Theodoros Hermopolites Novellenbreviar 1.11.1 29516 1.12.8 29516 2.18.2 29516 3.1.13 314, 31470 3.1.14 289, 291, 294, 29517, 296, 314, 31675, 317, 31778, 322 3.12.1 29515 92.1 233 Theophanes Χρονογραφία (ed. de Boor) p. 22,14 – 15 56 Theophanes Continuatus Χρονογραφία (ed. Featherstone/Signes-Codoñer) I,19 9581, 9590, 9691 I,26 833, 8728, 8830,33, 8942 I,21 – 26 832 I,25 9155 I,27 – 28 832 II,1 9471 II,10 9475 Valerius Maximus Facta et dicta memorabilia 5.10.2 297 Velleius Paterculus Historia Romana 2.8.2 297 Vita Euthymii (BHG 2145) cap. 10,199 – 201 9262 cap. 10,202 – 208 9369 Vita Ignatii (ed. Smithies) cap. 6 8415, 9261 Vita Nicephori (BHG 1335) p. 207,23 – 208,5 8414 p. 209,1 – 6 8414 p. 207,30 – 33 8944

360

Quellenverzeichnis

Vita Nicetae (BHG 1341) cap. 46 – 47 9051, 9152

Zonaras, Ἐπιτομὴ ἱστοριῶν (ed. Pinder/BüttnerWobst) p. 333.13 – 345.5 9261