Führer-Reden zum Winterhilfswerk 1937 und 1938

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Führer-Reden zum Winterhilfswerk 1937 und 1938

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lingen der Segnung der Vorsehung bedarf. Allein, wir ...
LIBRARY, UNIVERSITY OF CALIFORNIA, DAVIS ...

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FUHRER-REDEN ZUM WINTERHILFSWERK

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Zentralverlag der NSDAP. Franz Eher Nachf. GmbH. Berlin

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Dalzell trip 1946 Spain) (

,,Unfer nationalfozialiſtiſches Winterhilfswerk ift rein erziehungsmäßig das größte ange= wandte Sozialwerk, das dieWelt je geſehen hat."

Der Führer spricht zur Eröffnung des Winterhilfswerkes 1937/38

Deutsche Volksgenossen und -genoſſinnen ! Sie haben vorher wieder ein Bild der Leistung des größten Sozialwerkes aller Zeiten im vergangenen Jahr erhalten. Es ist gigantisch in ſeinen Ausmaßen und gewaltig in der Tiefe der Auswirkung. Ein wirkliches Riesenwerk und damit eine Rieſenleistung. Ich glaube, der Lohn für alle die, die an diesem Werke tätig sind, liegt im Gelingen der Arbeit selbst. Dieses Werk hat für uns nach zwei Richtungen hin eine besondere Bedeutung. Nicht nur nach der rein organiſatoriſchen und damit nach der mehr sachlichen Seite hin, sondern auch nach der ideellen Seite. Denn dieses Werk umfaßt die Leiſtungen von zwei Faktoren. Auf der einen Seite ist der Spender und auf der anderen Seite steht der Mitarbeiter an diesem Werk, der Sammler. Auf der einen Seite die große Armee derer, die durch ihre Groschen und durch ihre größeren Opfer mithelfen, daß dieses Werk gelingen kann. Und auf der anderen Seite steht die ebenfalls in die Millionen gehende Zahl jener freiwilligen Kräfte, die es durch ihre Mitarbeit erst ermöglichen, daß dieses gewaltige Werk gelingen kann. Der eine ist der Opferträger, aber vergessen wir nicht, der zweite ist der Opferbringer. Und zwar ein viel größerer Opferbringer als der Opferträger. Mancher, der sich vielleicht das eine oder das andere Mal etwas, na, ſagen wir, unangenehm berührt fühlt, weil zum zweiten- oder zum drittenmal ſich jemand an ihn wendet mit der Bitte, er möge etwas spenden, vergift vollkommen, daß der, den er nun glaubt abweiſen zu müſſen, vielleicht tauſendmal den viel unangenehmeren Schritt machen muß, sich an

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jemand zu wenden mit der Bitte, für etwas zu geben (Beifall), das nicht nur nicht ihm selbst zugute kommt, sondern im Gegenteil, ihm ſogar nur Sorge und Opfer, Aufopferung bedeutet. Dieſe beiden, der Spender und der Mitarbeiter, sie sind die Garanten für das Gelingen dieses großen Werkes. Der Mitarbeiter ist aber zugleich auch für uns alle eine unerſegbare Rraft im Dienste der Aufrichtung einer wahren Volksgemeinschaft. Denn man könnte natürlich auch sagen : „Warum organisieren ſie dieses Werk nicht so, daß sie einfach aus staatlichen Mitteln die Gelder bereitstellen?" Auch dann, meine Volksgenossen, müßten wir den gewaltigen Apparat freiwilliger Mitarbeiter auf. ziehen, wenn wir nicht wollten, daß die Verteilung nach irgendeinem rein bürokratischen Schema vorgenommen werden würde. Ja, es ist überhaupt nicht vorstellbar, wie dieser gewaltige Verteilerapparat funktionieren könnte, wenn er nicht zusammengeschlossen sein würde mit dem Apparat des Sammelns. Die gewaltige Organiſation der Sammlung kann nur identiſch ſein mit der Organiſation der Verteilung. Beides muß in einem Werk zuſammenlaufen und in einer Organiſation münden. Unſer nationalsozialistisches Winter . hilfswerk ist damit aber auch rein erziehungsmäßig viel . leicht das größte angewandte Sozialwerk , das die Welt je gesehen hat. Darin liegt vielleicht überhaupt der tiefste Sinn dieses Werkes. Wenn der Einwand erhoben wird: „ Warum laſſen Sie nicht durch eine besondere Steuer diese notwendigen Summen einbringen?", dann möchte ich Ihnen erklären, weshalb wir diesen Weg nicht gegangen sind. Gewiß würde er viel einfacher und für unzählige Menschen viel weniger beschwerlich sein, allein, er würde gerade das vermiſſen laſſen, was wir durch das Winterhilfswerk mit erreichen wollen : die Erziehung zur deutschen Volksgemeinschaft ! (Stürmiſche Zustimmung.) Indem wir den Weg des freiwilligen Sammelns einschlagen, wird für Hunderttausende Tag für Tag immer wieder betont:

es gibt

soziale Aufgaben, die der einzelne durch sein Opfer erfüllen muß ! - und wir wollen ihnen deshalb (Tosender Beifall.) Unter uns leben — Vorwurf keinen machen Millionen Menschen, denen ihr eigener Lebensweg jede Einsicht in die Not und die Armut «nderer Volks. schichten verschließt. Aber gerade deshalb ist es wichtig, daß ihnen das Auge geöffnet wird, damit sie ermessen, wie groß die Opfer anderer 4

für diese Gemeinschaft sind. Daß sie vor allem verstehen, welches Opfer derjenige bringt, der ſich für ſein Volk einſegt, obwohl er nicht so vom Glück gesegnet ist wie er. Obwohl dieſes Deutſchland für ihn nicht so glänzend erscheint wie vielleicht für ihn . Es ist am Ende sehr einfach und verständlich für einen vermögenden Mann, für das nationale Ideal einzutreten, wenn dieses Ideal sich ihm auch persönlich in ſo vorteilhaftem Lichte zeigt. Allein, um wieviel bewunderungswürdiger ist der Idealismus bei Millionen solchen, die an sich nicht dieſes glanzvolle Bild im praktischen Leben erhalten können, wie es einzelnen wenigen gegeben iſt. (Beifall.) Dieses Winterhilfswerk ſoll durch diese Art der Aufziehung immer und immer wieder den einzelnen Menschen darauf aufmerksam machen : es gibt soziale Probleme unter uns. Dadurch, daß sie sie nicht sehen und vielleicht persönlich an ihnen nicht teilhaben, ſind ſie nicht aus der Welt geschafft. Sie ſind da und ſie müſſen gelöst werden. Und vor allem können sie nur gelöst werden dann, wenn die große Maſſe eines Volkes sie erkennt und offenen Sinnes zu diesen Problemen Stellung nimmt. Das heißt, nicht ſo tut, als ob sie nicht da wären, ſondern bewußt dieſe Probleme bejaht, indem ſie ſie löst. Und dies ist mit eine der wesentlichsten Aufgaben, die dieſe gewaltige Organiſation zu erfüllen hat. Sie soll mithelfen, Tauſenden und Hunderttausenden und Millionen die Augen zu öffnen über diese Probleme (Beifall), über diese Sorgen. Und sie soll diese einzelnen dann bewegen, ihr nationales Ideal nun in ein ſozialiſtiſches zu verwandeln. Das heißt, sie soll ihnen allmählich beibringen, daß es nun nicht genügt, von Zeit zu Zeit ein Lied zu ſingen oder wie früher, von den Brüdern zu sprechen, die sich nicht trennen sollen in keiner Not und in keiner Gefahr, ſondern daß es notwendig ist, diesen schönen Leitſpruch nun im praktischen Leben zu verwirklichen (Beifall), und daß die Verwirklichung nur dadurch ihren höheren Adel erhält, daß sie immer mit Opfern verbunden ist. Denn das ist leicht gesagt : Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern. Das ist eine reine Phraſe, wenn man dafür gar nichts zu opfern und zu leiſten hat. (Stürmischer Beifall .) Darin zeigt sich erst diese wirkliche Brüderlichkeit, daß sie sich in der Yot bewährt. Damit aber ist dieſes Winterhilfswerk im tiefsten Grunde auch ein sehr christliches Werk, viel christlicher, als auch hier wieder manche

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theoretische Phraſen usw.

zeigen

wollen.

(Langanhaltender, ſtür.

mischer Beifall.) Wenn ich so manches Mal auch ganz dünn gekleidete Mädchen sammeln gehen ſehe, geduldig und wieder geduldig, ſelbſt frierend, um für andere Frierende zu sorgen, dann habe ich das Gefühl, daß das alles auch Apostel eines Christentums sind (Stürmischer Beifall), und zwar eines Christentums, das von sich mit mehr Recht, als andere vielleicht besitzen, sagen kann: Es ist dies ein Christentum des aufrichtigen Bekenntniſſes (Beifall), weil hinter diesem Bekenntnis nicht das Wort, sondern die Tat steht. (Stürmischer Beifall. ) Wenn wir nun dieſes Christentum der Tat im nationalsozialiſtiſchen Staat durch, führen, dann ist die weitere Frage schon beantwortet : Ob sich das auch lohnt. Ich möchte dabei nun nicht den Erfolg im einzelnen hier an führen. Denn das können wir ja gar nicht ermeſſen. Was hier im einzelnen mitgeholfen wird, an Elend zu lindern, das ist hier gar nicht feststellbar. Sie erhalten hier trockene Zahlen. Was aber hinter dieſen trockenen Zahlen nun wirklich ſteht an Linderung von Not und von Elend, das kann man hier gar nicht ausſprechen. Es ist aber noch etwas weiteres zu bedenken . Durch dieſes gewaltige Werk werden unzählige einzelne Menschen dem Gefühl der sozialen Verlassenheit und Vereinſamung entriſſen. Unzählige Menschen erhalten dadurch wieder einen festen Glauben, daß ſie eben nicht ganz verloren sind auf dieser Welt, sondern daß sie in ihrer Volksgemein. schaft doch geborgen sind, daß für sie auch geſorgt wird, daß man auch an ſie denkt und daß man sich ihrer auch erinnert. (Stürmiſcher Beifall .) Und noch mehr : Alle zusammen aber erleben damit eben doch eine wahre Volksgemeinschaft. Das, was wir als das große Ziel unſerer nationalsozialiſtiſchen Erziehungsarbeit einſt aufstellten, das wird auch durch dieses Werk mehr verwirklicht. Denn ſozialiſtiſche Theorien hat es ja vor uns gegeben. Allein, alle dieſe ſozialiſtiſchen Theorien, ſie ſcheiterten an der Diskrepanz zwiſchen der Theorie und dem Menschen. In der Theorie redete man von Sozialismus, in der Praxis waren die Menschen unendlich weit davon entfernt. Es iſt ein Unterschied zwiſchen dem Sozialismus theoretischer Erkenntniſſe und dem Sozialismus des praktiſchen Lebens und damit einer praktiſchen Wirklichkeit. Und das ist sicher : sulegt nicht 6

geboren.

Zu

Zum Sozialisten wird man dem

muß man

erst

erzogen

werden. (Beifall .) Millionen Menschen haben früher dieses Wort in ihrem Munde geführt. Allein, ihr ganzes Leben ist dieser Verpflich. tung strikt entgegengelaufen. Und jeder einzelne wird immer und immer wieder sich dessen bewußt werden, wie wichtig es ist, die Erinnerung zu bekommen, daß Sozialismus nichts anderes sein kann als die Verpflichtung, nicht nur an das eigene Ich zu denken und dafür zu handeln, sondern vor sich die größeren Aufgaben der Gemeinschaft zu sehen und sich diesen Aufgaben zu widmen. Dies ist ein Problem, das nicht in einem und in zwei oder in drei Jahren zu lösen iſt. Ja, ich möchte geradezu sagen : Es ist dies eine derjenigen ewigen Aufgaben der Menschheit, die immer erfüllt werden müſſen, ohne jemals ganz erreicht werden zu können. Ein Ziel, dem man stets nachſtreben muß, ohne daß die Erreichung dieses Zieles jemals ein weiteres Streben überflüssig machen würde. Denn jede Generation trägt in sich schon wieder den Reim einer egoistischen Veranlagung der Selbstſucht, des Murdenkens an eigene Intereſſen. Und immer wieder muß in ihr die Erziehung einsetzen, um den einzelnen Menschen zu dieser höheren Aufgabe hinzubringen. Es ist dies natürlich ein ungeheures Ideal. Allein, wie in allen Idealen liegt auch in dieſem Ideal eine ungeheure Kraft. Es gibt Menschen , die denken, daß die größte Kraft nur in den sogenannten realen Begriffen, und ſie meinen darunter Intereſſen, zu liegen scheint. Wein, wir alle wiſſen es : die größte Macht , die es auf dieser Welt gibt , ist die Macht des Ideals. Sie steht über jeder anderen Gewalt. (Beifall .) Und es ist dies wirklich ein großes Ideal, Menschen erziehen zu wollen, zuletzt nicht an sich, sondern an ihre Gemeinſchaft zu denken. Es widerſpricht dies zahllosen primitiven Instinkten und Veranlagungen. Allein, es ist notwendig, die Menschen zu dieſer Auffaſſung zu bringen, und heute notwendiger denn je. Denn, als im Jahre 1918 das alte Reich zuſammenbrach und nun Deutschland vollkommen zu verfallen schien, da wurde die Parole ſo ganz laut ausgesprochen : „Es rette sich, wer sich retten kann. Wer stark ist, hat das Recht für sich. Die Klaſſe, die stärker ist, hat das Recht über die andere zu diktieren. Jeder vertrete seine Interessen!" Und wir haben im Verfolg dieser Auffaſſungen jenen Zusammenbruch erlebt, der Deutschland nicht an den Rand, sondern in den Abgrund

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hineingerissen hat. Und damals war es ein Ideal, das die Nation langsam wieder zu retten vermochte. Zwei Kräfte haben damals ersichtlich noch über dem reinen materialistischen Gedankengut die Menschen zu beherrschen vermocht. Auf der einen Seite war es eine unklare, unvollkommene Anschauung über den Begriff „ national“ und auf der anderen eine nicht minder unklare über den Begriff „Sozialismus “. Allein, es konnte nicht übersehen werden, daß in dieſen beiden Begriffen damals die wenigen letzten Träger idealer Vorstellungen zu Hause waren. Es gab damals nationaliſtiſche Fanatiker. Nur sie wußten gar nicht, was eigentlich ein Vationalismus sein soll . Und es gab auch sozialistische Fanatiker. Und sie waren ſich nicht im klaren, was ihr Sozialismus für einen Sinn haben müßte. Damals entstand aus dieſen beiden im tiefsten Grunde idealiſtiſchen Vorstellungen jene Synthese, unter der nun Deutschland die Wiederauferstehung gefeiert hat. (Beifall.) Der Nationalsozialismus iſt gekommen. Er hat jene Feststellung getroffen, daß höchſter Sozialismus nichts anderes sein kann als reinster und edelster Nationalismus. Und daß reinster Vationalismus nichts anderes zu ſein vermag als klarſter Sozialismus. Und, indem er dieſe beiden streitenden Begriffe in einen einzigen verwandelte, ſchuf er das neue Ideal, das eine ganze Welt in Deutſchland überwunden und niedergeworfen hat und ein neues Reich aufrichtete. (Stürmiſcher Beifall.) Wer will nicht glauben an die Gewalt eines Ideals? Wenn die Nation gerettet worden ist, dann ſind dies weder die kalten Rechner, noch die überlegenden, noch die Geschichte forschenden Gelehrten geweſen, ſondern es war jene primitive Maſſe, die noch den Glauben an ein Ideal besaß und bereit war, für ihr Ideal sich einzusetzen. Diese Masse hat Deutschland gerettet.

(Stürmischer Beifall) . Und

dieſes Ideal lebt auch in dem Winterhilfswerk weiter. Die Not dieſer Millionen, sie wird nicht behoben durch theoretische Abhandlungen auf irgendeinem Lehrstuhl einer Univerſität. Sie wird auch nicht behoben durch irgendeine dogmatiſche oder rein theoretische Erklärung, ſondern durch dieſe freiwillige Verpflichtung zu einer Arbeit, die man im Dienste eines Ideals leistet und die geleistet wird. Das ist letzten Endes Überwindung dieser Not. Aus ihr kommt aber auch dann eine ungeheure Kraft, die der ganzen Nation zugute kommt, so wie der

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Nationalsozialismus Deutſchland in den Besitz einer unermeßlichen Kraft gebracht hat. Daß wir heute eine geordnete Wirtschaft haben, daß wir heute ein ruhiges Leben zu führen vermögen, daß über uns heute der Schutz und Schirm eines starken Heeres steht, das alles ist nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist, daß das deutsche Volk durch ein Ideal wieder geeint wurde zu einer Gemeinschaft. Das ist das Entscheidende ! (Stürmischer Beifall.) Wer will bezweifeln, daß unser Volk eine große Umstellung erfahren hat. Der geht aber fehl, der diese Umstellung nur im äußeren sieht. Das Entscheidende ist die innere Umstellung. Und hier können wir Deutsche vielleicht am stolzesten sein. Wir haben eine tiefe innere Umstellung erfahren. Nichts ſpricht schärfer dafür als gerade die Lei, stungen des Winterhilfswerkes. Wer hätte das vor jo oder 20 oder `gar 30, 40 Jahren für möglich gehalten, daß aus freiem Willen so ein Riesenwerk gedeihen kann. Wer hätte das damals für möglich gehalten, daß Beträge, die in wenigen Jahren weit über eine Milliarde ausmachen, aus freiem Willen gesammelt werden können in unserem Volk, das nicht zu den reichen, sondern zu den armen Völkern der Welt gehört. Das ist der Beweis für die tiefe innere Umstellung unseres Volkes. Und solange unſer Volk auf dem Weg weitergeht, wird das große Ideal des Dritten Reiches, die Volksgemeinschaft, immer mehr verwirklicht. Und solange dieſes Ideal seiner Vollendung sich nähert, ſolange wird Deutſchland zunehmen an Rraft und an Stärke. Weder Waffengewalt noch diplomatische Schliche können irgendwie erſegen die innere Einheit und damit die Kraft , die in der inneren Einheit einer Nation liegt. (Beifall.) Das ist das fundament, das alles andere erst zu tragen hat und zu tragen vermag. Was würden wir alle sein, wenn wir nicht diese Volksgemeinschaft unser eigen nennen würden, wenn nicht unser Volk langsam zu einem vernünftigen und, ich darf wohl sagen, zu einem idealiſtiſchen Denken gekommen wäre. Und wenn mir nun einer ſagt : Ja, aber der und jener, der macht noch nicht mit. Vielleicht werden manche unserer Generation überhaupt nicht mehr mitmachen. Sie verſtehen es einfach nicht. Allein, das ſoll uns nicht zum Erlahmen bringen.

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Als ich im Jahre 19 mit der Partei den Kampf um Deutſchland begann, da war es auch nicht so, daß sofort alle sagten : „Ach, Gott sei Lob und Dank, nun ist die Idee da. Nun ist der Mann da. Nun sind die Rämpfer da. Jetzt endlich sehen wir wieder hell. Jetzt sehen wit Licht. Nun wollen wir uns alle einreihen. Vun wollen wir Nationalsozialisten werden.“ Vein, man sagte: „Was ist denn das für ein Harr, der glaubt an ein Ideal ! Ha ! Ha ! In unserer heutigen Zeit ! Darüber sind wir Gott sei Lob und Dank hinweg. Jetzt leben wir nicht in der Zeit von Idealen, sondern in der Zeit realer Erkenntniſſe. Wir ſind nüchterne Rechner." So redete man damals. Das war nicht leicht, den Kampf um das deutsche Volk zu beginnen. Die Zahl derer, die bereit waren, mitzugehen, die war verschwindend klein gegenüber denen, die da ſpotteten und lachten, höhnten. Die nichts anderes übrig hatten als dumme Phraſen für dieſes Werk der Wiederaufrichtung der deutſchen Nation. (Stürmischer Beifall.) Und das war damals ein jahrelanges Ringen. Ein kleines Häuflein von Idealisten gegenüber der Unvernunft der Trägheit und dem Egoismus einer großen, ja, überwältigend großen Mehrheit. Allein, langsam ist doch dieſes Ideal entgegen allen Wahrscheinlichkeiten der damaligen Welt Herr über die Träger der sogenannten realen Erkenntnisse geworden. (Beifall.) Eines Tages, da wurde dieſes kleine Häuflein zu einer Ortsgruppe. Und aus dieser kleinen Ortsgruppe entstand eine zweite und eine dritte. Und dann ist dieses Zeichen, das Sie jezt hier als des Deutſchen Reiches Flagge ſehen, hinausgetragen worden aus einer Stadt auf das flache Land, und in ewigen Kämpfen ſegte es ſich durch, und nach ungefähr 15 Jahren konnte dann ein Zeichen, das erſt ſieben oder acht Männer getragen haben, Staatsſymbol, Flagge eines neuen Reiches werden. (Langanhaltender Beifall .) Ist das nun nicht ein Triumph des Glaubens und ein Sieg des Ideals ſondergleichen ? Wann hat die Geſchichte über eine gewaltigere Bestätigung des Erfolgs des Ideals hinzuweiſen vermocht als jetzt in der Zeit, in der wir leben? Und dieſes deutſche Volk, es kann heute wirklich stolz ſein auf seine Gemeinschaft, die es dadurch erreicht hat. Was ist seitdem nicht bei 10

uns alles zusammengesunken ! Was liegt jetzt nicht hinter uns ! Es kommt uns fast wie im Traum vor, wenn wir uns denken, daß noch vor fünf Jahren keine Feier stattfinden konnte, ohne nicht wenigstens 112 Dutzend verschiedener Landesflaggen. Daß in diesem Deutschen Reich noch vor fünf Jahren 1½ Dußend Landtage regierten, d. h . was man damals so unter regieren verstand. (Lachen.) Daß damals noch über 1½ tausend Parlamentarier mehr laut als weiſe redeten, und damit dem Schicksal der Vation und dem Leben unseres Volkes unschätzbaren Schaden zufügten. Was ist nicht alles zurückgeblieben seitdem ! Parteien sind vergangen. Länder sind verschwunden. Parlamente sind aufgelöst worden. Fahnen, sie sind dem Gedächtnis des Volkes einfach entriſſen worden . Eine Gemeinschaft hat ſich nun aufgerichtet, wie sie die deutsche Nation noch niemals in ihrer Geschichte gehabt hat. Der Sieg eines Ideals von ungeheurem Ausmaß und von einer nie geahnten Tiefe! Was wir nun dieser Volksgemeinschaft verdanken, deſſen müſſen wir uns auch bewußt sein. Wir leben in einer sehr bewegten Zeit. Überall um uns herum herrscht Unruhe. Es ist unſeren außenpolitiſchen Kritikaſtern nicht angenehm, wenn ich darauf immer hinweiſe. Aber warum ſollen wir nicht darauf hinweisen ? Es ist doch so! Oder können sie es bestreiten? (Beifall.) Spannungen, wohin wir blicken. Entladungen, überall um uns herum. Deutſchland ist ausgenommen. Ein zweiter Staat, mit dem wir Hand in Hand gehen, das einzige Land, das von dieſen erregten Zeitumständen verschont wird und verschont bleiben wird. Deutschland ist heute wirklich eine Inſel des Friedens. Wie so mancher, der geht heute in ſein Geschäft und er verdient; er vergißt aber ganz, daß das alles letzten Endes nur dem Glauben an die deutsche Volksgemeinschaft zuzuschreiben ist. Jene Gemein. ſchaft, die unserem Volk die Kraft gegeben hat zur Behauptung auf dieser Welt, ohne daß es notwendig war, das Schwert zu ziehen. Denn das ist auch entſcheidend. (Beifall .) Jeder Gegner um uns, er lauert nur darauf, in uns irgendeine Spaltung zu finden. Als vor wenigen Tagen der geniale Gründer des faschistischen Italiens in Deutschland mit einem unermeßlichen Jubel begrüßt

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wurde, da ſchrieb eine engliſche Zeitung gerade in dieſen Tagen, daß sich soeben in Deutschland wieder mächtig die „ Deutsche Freiheitspartei“ regt. (Lachen.) Ja, Sie lachen. Das sollen nämlich gar nicht wir sein. Das soll jemand anderer ſein. (Lachen.) Wir kennen ihn natürlich nicht. Aber die Schreiber dieſer Zeitung ſcheinen dieſe Partei zu kennen.

Denn die wissen sogar, daß überall flugblätter in den

Briefkästen verteilt worden ſind, die alſo das kraftvolle Leben dieſer Partei in Deutſchland dokumentieren. Nachdem nun wir die Flug blätter gar nicht kennen, ist anzunehmen, daß vermutlich diese flug. blätter auch gar nicht von uns hier stammen, ſondern von irgendwo nach Deutschland hereingedacht worden sind. (Stürmischer Beifall .) Allein, wir können nur eines ermessen : Die große Sehnsucht auf irgendeine Spaltung in unserem Volk ! Nicht aus Liebe und Sym. pathie zu irgend so einem Faktor, der die Spaltung herbeiführt, ſondern nur in der Hoffnung, damit auf billigſte Weiſe Deutſchland wieder hinabstoßen zu können, zurückstoßen zu können, dorthin, woraus wir mühselig das Reich emporgehoben haben. Nein, wir ſollen es alle wiſſen: Die Einheit unseres Volkes ist das höchste Gut, das es für uns geben kann. Die Gemeinschaft der deutschen Menschen ist durch gar nichts erſegbar. Dafür ein Opfer zu bringen , ist gar

kein

Opfer , sondern

es

ist

nichts

anderes als ein Tribut an die Vernunft , ein Tribut an das Leben. (Stürmischer Beifall.)

Die Menschen haben vor uns im bürgerlichen Zeitalter sich gegen alles versichert : gegen Brand, gegen Diebstahl, gegen Hagel, gegen Feuer, Einbruch usw., immer der materielle Gedanke dabei als der vorherrschende. Nur eine Verſicherung hatten ſie vergeſſen, nämlich die Verſicherung gegen den politiſchen Wahnsinn. (Lachen.) Die Ver. ſicherung gegen die Unvernunft, die politische Unvernunft, die ein Volk zerreißt und es damit ohnmächtig werden läßt zur Erfüllung seiner Lebensaufgaben. Dieſe Verſicherung haben sie vergessen. Und das Versäumnis, das ihnen hier unterlief, hat alle ihre anderen Versicherungen zunichte gemacht. Wir stellen an die Spige aller Versicherungen die Ver . sicherung der deutschen Volksgemeinschaft.

(Stürmischer

Beifall. ) Das ist das Unerſeßbarste , und dafür zahlen wir

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nun unsere Prämien. Und wiſſen , daß ſie uns tausendmal zurückerstattet werden. Denn wenn diese Volksgemein schaft unangetastet bestehen bleibt , kann uns auf der Welt gar nichts zustoßen. (Beifall.) Darin liegt die Gewähr für die Zukunft des Lebens , nicht nur der ganzen Gemein . schaft, sondern auch damit des Lebens und der Existenz jedes einzelnen. Es ist daher billig und richtig, dafür von jedem einzelnen auch die Prämie zu fordern, und zwar entsprechend seinem Einkommen. Es ist eine unanständige Gesinnung, dieſe Prämie nach einem allgemeinen Sag bemeſſen zu wollen. Das kleine Weibchen, das irgendwo in Moabit oder irgendwo auf dem Lande draußen fünf oder zehn Pfennig gibt, gibt viel mehr als mancher, der zehn oder hundert oder selbst tauſend, ja zehntausend Mark gibt. (Stürmischer Beifall. ) Es möge jeder seine Prämie bemessen nach der Pflicht, die ihm tatsächlich obliegt. Und erst dann, wenn in einem Volk niemand mehr bereit ist, ein solches Opfer zu bringen, erst dann wird einem solchen Volk einmal durch Gewalt dieſes Opfer abgenötigt werden. Allerdings dann in anderen Höhen. Und dieser Prämienzahlung kann sich dann keiner mehr entziehen. Hätten unsere sogenannten intellektuellen Schichten vor dem Kriege diese Prämienzahlung so durchgeführt, dann hätte später manches Unglück vermieden werden können . (Beifall.) Heute wollen wir den Fehler der Vergangenheit vermeiden. Ja, aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Wir wollen uns bemühen, unser Volk zu dieſer Gemeinſchaft des Opferns zu erziehen. Und wenn es einem unangenehm wird, dann soll uns das nicht abschrecken. Er bringt uns gar nicht weg. Wir werden so lange an ihn herantreten, bis er endlich mürbe wird. (Beifall .) Und es iſt uns ganz gleichgültig, ob ihm das dann paßt oder ob ihm das dann nicht paßt. In dieser Gemeinſchaft haben unzählige Menschen sehr schwere Opfer zu bringen. Sie nehmen dies freiwillig auf ſich. Andere wieder, ſie müſſen dieſe Opfer bringen. Sie werden von ihnen gefordert. Und als unanständig würde der gelten, der sich dieſem Opfer entziehen wollte. Und möge Gott verhüten, daß uns das Schicksal noch einmal auf die schwerste Probe ſtellt. Allein, auch das wiſſen wir : Auch dann würden sich Millionen Deutsche finden, die sofort und bedingungslos auch dieſes letzte Opfer wieder 13

der Nation, dem Volk, dem ewigen Volk bringen würden. (Lang. anhaltender stürmischer Beifall .) Denn das möchte ich als Abschluß jedem unſerer ganz Schlauen sagen, die so wenig von einem Ideal halten. Glauben Sie, wenn jemals die Stunde die Nation aufrufen würde, glauben Sie, daß auch dann das Ideal nicht ausschlaggebend sein würde? Glauben Sie auch dann, daß die Soldaten nur der Befehl allein halten kann ? Oder glauben Sie nicht, daß irgend etwas von einem höheren Ideal, Sie sagen vielleicht von einer Moral, im einzelnen stecken muß, um ihn zur Erfüllung der höchsten Pflicht zu bringen? Und gibt es dann ein größeres Opfer als dieſes Opfer? Und dieſes Opfer bringen in unſerem Volk seit Jahrtauſenden und brachten seit Jahrtauſenden Millionen. Was ist unser Opfer heute dagegen: Diese Erkenntnis hat mich einſt hierher gerufen. Sie hat mir die Fahne in die Hand gegeben. Ja, dieſes Opfer sagte mir, was heißt dieſes ganze Leben? Hier sind zwei Millionen gefallen. Und niemand hat den Mut, an dieſes Deutſchland zu glauben, für das zwei Millionen gefallen ſind. Niemand will an dieſes Volk glauben, das ſolche Beweise zu einem Opfersinn gebracht hat. Jegt soll auf einmal das Ideal nichts mehr gelten. Ich glaube an dieſes Ideal. Und dieſes Ideal hat gesiegt. Tun Sie jezt auch wieder Ihre Pflicht , und vergessen Sie nicht die anderen , die einst ihre Pflicht getan haben. (Langanhaltender Beifall.)

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,,In der Geſchichte unferes Volkes wird das Jahr 1938 ein großes, unvergeßliches, ſtolzes Jahr fein. Ich erwarte, daß das Winterhilfswerk 1938/39 der gefchichtlichen Größe dieſes Jahres entſpricht."

Die Rede des Führers zum fechften Winterhilfswerk 1938/39

Meine deutſchen Volksgenoſſen und -genoſſinnen ! Als ich jetzt nun vor bald sechs Jahren die Führung des Reiches übernahm, wurde von einem der damaligen sogenannten Staatsmänner in Deutschland folgendes erklärt: „ Jetzt" — ſo ſagte dieser — „hat dieſer Mann den entſcheidenden Schritt getan ; bisher war er populär, denn er stand in der Oppoſition; jegt muß er regieren, und wir werden ſehen, wie ſeine Popularität in ſechs oder acht Wochen aussehen wird (große Heiterkeit), dann wird das zu Ende ſein, und man wird uns dann nachträglich recht geben. “ Vun ſind ſeitdem faſt sechs Jahre vergangen, nicht sechs Wochen; und ich glaube, dieſe sechs Jahre sind mit die entscheidendsten für die deutsche Geschichte gewesen. Es ist eine gewaltige Zeit, die wir alle erleben durften. Und was dieser Zeit vielleicht den charakteristischsten Zug verleiht, ist die Tatsache der unerhörten Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes. Ich bin mir ganz klar darüber: was ich auch in dieſen sechs Jahren nun erreichen konnte , es gelang mir nur , weil hinter mir tatsächlich das ganze deutsche Volk stand. (Stürmischer, langanhaltender Beifall.) Den Problemen, die uns gestellt waren, konnte ein einzelner allein nicht entgegentreten; sie konnten von einem einzelnen auch nicht gemeistert werden. Nur wenn einer in Deutschland im Namen des ganzen Volkes reden und, wenn notwendig, handeln konnte und durfte, dann war daran zu denken, mit diesen Fragen fertigzuwerden. Und wir haben das vielleicht am

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schärfsten in den hinter uns liegenden Monaten, Wochen und Tagen erlebt. Ich habe mir am 28. Mai ein großes Ziel gesegt. Es gibt vielleicht den einen oder den anderen , der sich nicht ganz klar darüber ist , was es heißt , eine solche Frage zu lösen. Man braucht sich nur die Lage Deutschlands vor sechs Jahren in das Gedächtnis zurückzurufen, um zu ermeſſen, was nun in Wirklichkeit geleistet wurde und was gerade in dieſen letzten Wochen geleistet wurde. Es war damals im Mai, vor wenigen Monaten, ein großer Entschluß. Ich habe an die Verwirklichung dieses Entſchluſſes ge. glaubt. Ich konnte nur daran glauben , weil ich wußte , daß hinter mir das ganze deutsche Volk stand und zu jedem Einsatz bereit war. (Stürmischer, langanhaltender Beifall und langanhaltende, jubelnde Zustimmung.) Denn wie immer auch die einzelnen die politischen Probleme, die Notwendigkeit ihrer Lösung oder die Gegebenheiten der Zeit beurteilen mögen, über eines müssen sich alle doch klar sein : ich selbst opfere meine Ruhe und meine bürgerliche Bequemlichkeit den großen Zielen (ſtürmiſcher Beifall), die ich glaube, für die Nation verfechten zu müssen. Es würde ja auch für mich leichter sein, ein gemächlicheres Leben zu wählen. Allein, das Entſcheidende ist, daß das deutſche Volk daraus auch die Ronſequenzen gezogen hat: es ist hinter mich getreten. Das wäre nicht denkbar von Fall zu Fall, d. h. so etwas läßt ſich nicht von heute auf morgen improviſieren. Diese Geſchloſſenheit ist eine organisierte neue deutsche Gemeinschaft. Es ist das , was wir Natio . nalsozialisten mit dem Begriff Volksgemeinschaft um . reißen und umschreiben.

Ohne dieſe deutsche Volksge-

meinschaft wären alle die Probleme nicht zu lösen ge . weſen , die in den legten Jahren zur Lösung gekommen sind und auch in den legten Wochen ihre Lösung erfahren haben. Es gibt viele, die das gar nicht verstehen; es gibt viele in Deutſch, land, die sich vielleicht einbilden, daß das ſo ſein muß. Es sind das vor allem jene, die selber gar nicht die ſtarke Kraft des Herzens beſitzen, um solche Probleme zu meistern. (Starker Beifall.) Sie können nicht ermeſſen, daß die Kraft, die uns alles das ermöglicht hat, aus . schließlich die Kraft der deutschen Volksgemeinschaft ist, 16

die hinter mir ſteht, auf die ich mich berufen kann und von der ich weiß, daß sie mich auch nicht verlaſſen würde, auch nicht in den schlimmsten Tagen. (Brausender, langanhaltender, immer wiederholt einsetzender, gar nicht endenwollender Beifall .) Ich habe in dieſen letzten Monaten und Wochen sicherlich eine große außenpolitische Hilfe gehabt. Ich habe schon in meiner letzten Rede in dieser Halle dem Manne gedankt , der als treuer , großer Freund hinter Deutschland getreten war : Benito Mussolini. (Toſender, langanhaltender Beifall.) Er hat die ganze Kraft nicht nur seines eigenen Ingeniums, ſondern der hinter ihm stehenden Macht in die Waagschale einer gerechten Lösung geworfen . Ich muß auch den beiden anderen großen Staatsmännern danken, die in legter Minute die große Stunde erkannten und sich bereit er. klärten, für die Löſung eines der brennendsten Probleme Europas einzutreten, und die es mir dadurch ermöglichten, auch meinerseits die Hand zu einer Verſtändigung zu bieten. (Stürmiſcher Beifall .) Allein , über all dem fliegt mein Dank meinem deutschen Volke zu. (Stürmischer, langanhaltender Beifall .) Es hat mich in diesen langen Monaten nie verlassen. Es hat mit ernſter Entſchloſſen. heit all die Maßnahmen getragen, die notwendig waren, um den gerechten Ansprüchen des Reiches zum Durchbruch zu verhelfen. Es wird ein Ruhmestitel bleiben, daß in einer Zeit, in der Hunderte und Hunderte und Hunderttausende unserer Männer zur Arbeit, in der andere zahlreiche Hunderttausende unter die Waffen einberufen worden find - daß in dieſer ſelben Zeit in Deutschland nicht ein Angstkauf stattfand, kein Mann zur Sparkaſſe ging, keine Frau zweifelte, ſondern die ganze Vation ſich als eine Gemeinschaft erwies. (Brauſender, ganz gewaltiger, langanhaltender Beifall .) Wir brauchten keine Sparkaſſe zu ſchließen, wir brauchten keine Bank zu ſchließen, wir hatten keine Schwierigkeiten in unserem geſchäftlichen Leben. Ich muß es ſagen : ich bin stolz auf mein deutsches Volk. (Erneuter gewaltiger Beifall.) In dieser überzeugung vom Werte meines Volkes, das sich jetzt so bewährt hat, hoffe ich, daß schon in wenigen Tagen das Problem endgültig gelöſt ſein wird. Bis zum 10. Oktober werden wir alle die deutschen Gebiete besetzt haben, die uns gehören. (Jubelnder, lang. anhaltender Beifall.) 17

Damit ist eine der schwersten Kriſen Europas beendet, und wir alle, nicht nur in Deutschland, sondern darüber hinaus, können uns dann zum ersten Male wirklich freuen auf das Weihnachtsfest ; es ſoll wirklich für uns alle dann ein fest des Friedens sein. (Stürmischer Beifall.) Um so wichtiger aber ist es , nun erst recht für unsere deutsche Volksgemeinschaft zu sorgen, für sie zu ringen , für sie zu werben und für sie zu opfern , denn kein Glücð wird dem Menschen geschenkt ; auch das muß erworben werden , und zwar schwer erworben werden. Wir sind nicht nur durch einen Zufall zu dieſer Volksgemeinschaft gekommen. Sie iſt mühselig aufgebaut worden, erst in den Reihen der Nationalsozialiſtiſchen Partei, und hat, von dieſen Reihen ausgehend, allmählich die ganze deutsche Vation erobert. Diese deutsche Volksgemeinschaft ist wirklich praktiſch angewandter Sozialismus und damit Nationalsozialismus im höchsten Sinne des Wortes. Und hier ist jeder verpflichtet, ſeinen Anteil zu tragen. Über uns allen steht das Gebot: iemand in der Welt wird uns helfen , außer

wir helfen uns selbst.

(Stürmischer, lang-

anhaltender Beifall.) Dieses Programm der Selbsthilfe ist zugleich ein wahrhaft ſtolzes und männliches Programm. Es iſt ein anderes Programm als das, das meine Vorgänger kannten : fortgesetzt in der Welt berumlaufen und herumbetteln und herumflennen, bald in Verſailles, bald dann später wieder in Genf und dann in Lauſanne oder irgendwo bei Konferenzen. Es iſt ſtolzer, daß wir Deutſche entſchloſſen ſind, unsere Probleme selbst zu lösen und uns ſelbſt zu helfen. (Starker, langanhaltender Beifall. ) Wir sind verpflichtet einzusehen, wie sehr wir unendlich vielen unserer Volksgenossen, die ganz unbekannt sind, namenlosen kleinen Menschen, zu Dank verpflichtet ſind.

In diesen letzten Monaten sind viele hunderttausend deutsche Arbeiter plötzlich aus ihren Berufen herausgerissen worden. Eines Tages hieß es: Du mußt jetzt dein kleines Köfferchen oder dein Bündel packen, du mußt jetzt nach dem Westen. Und nun zog dort eine Riesenarmee von Arbeitern auf, Arbeitern, die dort eine Mauer aus Beton 18

und Stahl errichteten zum Schutze von uns allen, von ganz Deutschland. (Ganz starker, langanhaltender Beifall.) Sie haben weiß Gott was an bürgerlichen Bequemlichkeiten zurücklassen müssen. Sie mußten sich von Frau und Kindern entfernen, sie mußten ihren bis herigen Arbeitsplatz verlaſſen, ſie mußten eine neue, oft viel schwerere Arbeit wählen, ſie mußten viele, viele Unbequemlichkeiten des Lebens in Rauf nehmen, an sich schlechte Quartiere, Maſſenquartiere. Gewiß ! Wir haben versucht, das alles wieder erträglich zu gestalten. Aber trogdem: wir sind ihnen doch allen zu Dank verpflichtet, ebenso all den Hunderttausenden, die nun einrückten in unsere Rasernen und auf die Truppenübungsplätze. Wir sind ihnen zu Dank verpflichtet. Und wir sind zu Dank verpflichtet all den Frauen, die nun jezt zu Hauſe bleiben mußten.

Es sind so viele Millionen in unserem

Volke, denen wir

allen

danken müſſen , die alle ihre

Opfer bringen und die gänzlich unbekannt sind , unbe . kannte, namenlose arbeitende Menschen. (Stürmischer, langanhaltender Beifall.) Und nun sind wir , dank all dieſer Opfer , Zeugen einer großen geſchichtlichen Wende geworden. Auch in dieſem Augenblick müſſen wir wieder von tiefstem Dank erfüllt sein den Menschen gegenüber , die 20 Jahre lang in einer scheinbar aussichtslosen Lage trozdem zäh und fanatisch an

Deutschland

glaubten

und

an

ihrem

Deutschtum

hängengeblieben sind. (Stürmischer, langanhaltender Beifall.) Es ist ja so leicht, hier im Herzen des Reiches sein Deutſchtum zu bekennen. Aber es ist sehr schwer, angesichts einer fortgesetzten Verfolgung ſich trotzdem nicht von dieſem Deutſchtum entfernen zu laſſen und so fanatisch ihm treu zu bleiben, als ob die Erlöſung ſchon am nächsten Tage eintreten würde. Und nun ist die Erlösung gekommen. Ich selbst habe jetzt den ersten Blick in diese Gebiete getan. Was mich dort erschütterte, waren zwei Eindrücke, erstens : ich habe ſehr oft den Jubel und die Begeiste rung der Freude kennengelernt ; ich habe diesmal zum ersten male die Freude der Tränen von Hunderttausenden von Menschen gesehen. Und ich habe zweitens eine grauenhafte Vot gesehen. Wenn in England ein Duff Cooper oder ein Mister Eden

19

― sagt, den Tschechen sei Unrecht geschehen

diese Männer sollten

einmal ſehen, was dort geschehen ist ! (Toſender, langanhaltender Beifall.) Es ist haarsträubend, wie man so die Wahrheit verdrehen kann! (Lebhafte Zustimmung und Pfui-Rufe.) Ich habe hier ganze Dörfer, ganze Städte unterernährt und heruntergekommen gesehen. Meine Volksgenossen ! Wir haben jegt eine große Ehrenpflicht zu erfüllen. (Stürmischer Beifall.) Wir müſſen dieſe Menschen in den Kreis unserer Volksgemeinschaft aufnehmen und ihnen nun helfen. Hilfe über Hilfe tut jetzt not. Das ist der kleine Dank, den nun jeder einzelne Deutsche den anderen abstatten kann , der im sicheren Hafen des Reiches bisher leben durfte. Ein kleines Opfer wird nur von jedem einzelnen gefordert. Ich erwarte aber eines : daß jeder einzelne auch sein Opfer nach seinem

Rönnen bestimmt und daß hier

auch der

Reichtum mit glänzendem Beiſpiel vorangeht. (Lebhafter Beifall.) Es muß unser Stolz sein, in wenigen Jahren diese Vot dort restlos zu beseitigen. (Stürmischer, langanhaltender Beifall .) Ich will in wenigen Jahren in diesem Lande kein rachitiſches Rind mehr sehen. (Langanhaltender, ſtarker Beifall.) Wir werden mit unserer ganzen Entschlossenheit und Energie uns die Pflege und die Hebung dieser deutſchen Volksgenossen angelegen ſein laſſen. Die Nation kann diese Opfer leicht bringen. Jeder einzelne Bürger, jeder

einzelne

Volksgenosse ,

der

einmal ſein

kleines

Scherflein hier beiträgt , soll nicht vergessen , daß das Opfer derjenigen , die von ihm das Scherflein fordern , viel größer ist. Ich glaube, ich brauche gar nicht dem Spender zu danken. Mehr muß ich dem danken , der die oft so undankbare Aufgabe auf sich nimmt , den Spender zu mahnen. (Lebhafter Beifall.) All den Männern, die unſer Winterhilfswerk als die größte ſoziale Einrichtung, die es überhaupt in der Welt gibt, organiſierten, von oben angefangen bis herunter zu denen, die in dieſer Organiſation als Helfer und Helferinnen tätig sind - allen denen gehört und gebührt unser Dank.

Und jeder, der sein Opfer gibt , soll deſſen

eingedenk sein , daß er einmal nur sein kleines Opfer gibt , während der andere sich tagelang und tagelang für dieses

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Opfer einfegt. (Stürmischer Beifall . ) Wir alle wollen dabei ermeſſen, was wir dieſer deutſchen Volksgemeinschaft, die eine Gemeinschaft gegenseitiger Opferwilligkeit ist, verdanken. Sie hat es mir ermöglicht, am Ende ohne Rampf ein notwendiges Problem zu lösen. Was würde der Kampf für Opfer gefordert haben ! Wollen wir alle aus der Vergangenheit lernen ! Wollen wir alle uns deſſen erinnern, daß das Deutſche Reich zerbrochen ist, weil diese Gemeinſchaft nicht vorhanden war ! Dann erst wird uns klar werden, daß überhaupt kein Opfer für diese Gemeinschaft zu groß sein kann. (Brausender, langanhaltender Beifall .) In dieser Gemeinschaft , in der sich die stärkste Kraft der Nation ausprägt , sehe ich auch den stärksten Garanten des Friedens. Solange das deutſche Volk der Welt gegenüber als eine ſolche Gemeinschaft in Erscheinung tritt, wird niemand es wagen, leichtfertig unserem Volke die fehde zu erklären. Sie werden alle dann erkennen , daß sie es hier nicht mit einem Mann zu tun haben , sondern mit einer ganzen , großen Nation. (Starker, langanhaltender Beifall .) So spreche ich heute eine Erwartung aus : das Jahr 1938 wird in der Geschichte unseres Volkes ein großes , unvergleich . lich stolzes Jahr sein.

(Brauſender, langanhaltender, immer

wiederholt einſegender Beifall und stürmische Heil-Rufe. ) Mit dieſem Jahr sind die letzten schändlichen Seiten aus dem Schicksalsbuch, das uns einst zugedacht war, herausgeriſſen worden. (Erneuter, brauſender Beifall.) Die späteren Geſchichtsschreiber werden feststellen, daß die deutsche Vation wieder zurückgefunden hat damit zum Stande einer ehrenhaften großen Nation und daß unsere Geschichte damit wieder eine würdige Geschichte geworden ist. In diesem Jahre aber, glaube ich, muß auch die größte ſoziale Hilfs. organiſation ähnliche Ergebniſſe aufweisen. Ich erwarte , daß in diesem Jahre 1938 das Winterhilfswerk sich der geschicht . lichen Größe dieses Jahres angleicht. (Donnernder, langanhaltender Beifall .) Es muß der Ehrgeiz aller sein, ein monumen tales Ergebnis zu erzielen, um auch damit zu bekunden, daß für uns das Wort Volksgemeinschaft kein leerer Wahn iſt. Alle Deutschen haben Grund, so zu denken und dementsprechend zu handeln. Wir wiſſen, daß alles menschliche Walten zum letzten Ge21

lingen der Segnung der Vorsehung bedarf. Allein, wir wissen auch, daß diese Vorsehung nur dem ihre Zustimmung gibt, der sich dieser Zustimmung würdig erweist.

Ich glaube , wir haben soviel

Glück in diesem Jahr bekommen , daß wir nun alle ge . zwungen sind , freiwillig diesem Glück unser Opfer zu bringen (langanhaltender, immer wiederholt einsetzender brausender Beifall), um uns mit diesem Opfer auch der Vorsehung gegenüber dankbar zu zeigen , die unser Volk vor tiefem Leid bewahrt und Millionen von Deutschen in diesem Jahre die größte Freude gegeben hat. (Brauſender, minutenlang anhaltender, immer wiederholt einſegender Beifall, jubelnde Zurufe, Heilrufe, stürmische Huldigungen und Sprechchöre: Wir danken unserem Führer !)

Drud : M. Müller & Sohn KG. , Berlin SW68 , Dresdener Straße 43

Die früheren Reden Adolf Hitlers enthält das HEFT 1

der NSV . - Schriftenreihe

Führer - Reden

zum

Winterhilfswerk

1933-1936

Preis RM. -,30

Ferner erschienen in der NSV.- Schriftenreihe : Heft 2: Erich Hilgenfeldt , Obee der nationalsozialiſtiſchen Wohl...... Preis fahrtspflege...... Heft 3: Erich Hilgenfeldt , Aufgaben der nationalsozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege .......... .......... Preis Heft 4: Leistungen der nationalsozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege .. Preis Preis Heft 5: Die NG.-Volkswohlfahrt als Kulturträgerin …………. Heft 6: Dr. jur. Helmut Stadelmann , Die rechtliche Stellung ber NS.-Volkswohlfahrt und des Winterhilfswertes des Deut........ Preis schen Voltes..…………. Heft 7: Erich Hilgenfeldt , Volkspflege, Reben vom Reichsparteitag ............... Preis Großbeutschlands .... Heft 8: Hanna Rees , Frauenarbeit in der NS.-Volkswohlfahrt Preis Die Reihe wird fortgesetzt

Durch alle Buchhandlungen

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zu beziehen

Zentralverlag der NSDAP ., Franz Eher Nachf. G.m.b.H. Berlin

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Ein Lesebuch für die deutsche Jugend

Reichsleiter Philipp Bouhler , der Chef der Kanzlei des Führers, schreibt in dem Vorwort: „ Dieses Buch verdankt ſeine Entstehung dem Führer. Auf einem Spaziergang in den Wäldern des Obersalzberges im Herbst 1936 hat der Führer davon gesprochen, wie notwendig die deutsche Schule eine Geschichte der NSDAP. braucht, die in knapper Form der deutschen Jugend Bilder vom Kampf der Bewegung vor Augen führt. Mit vorliegenden Blättern habe ich versucht, diese Aufgabe zu lösen. Möge das Buch dazu beitragen, die deutschen Jungen und Mädel anzuspornen zu treuer Pflichterfüllung und sie zu festigen im fanatischen Glauben an Volk und Reich und an den Führer, dessen Erbe sie einſt zu bewahren haben. Denn ihnen ist bestimmt, Träger der deutschen Zukunft zu ſein.“ Der Inhalt dieses Buches muß unſerer Jugend heiligſtes Vermächtnis werden, denn ſie ſoll einſt Hüterin des darin aufgezeigten Geiſtes ſein! Umfang 108 Seiten ,

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No

757347

Hitler , A. Führer- Reden zum Winterhilfswerk .

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HV275 H52

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