Evangelisch-lutherische Kirchenagende: Die heilige Taufe 2698551162, 9783767571341

Nachdem die 11. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) 2007 in Radevormwald den Entwurf

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Evangelisch-lutherische Kirchenagende: Die heilige Taufe
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Table of contents :
EVANGELISCH-LUTHERISCHE
DIE HEILIGE TAUFE
GELEITWORT
INHALT
ANWEISUNGEN ZUM GEBRAUCH
DIE TAUFE VON KINDERN
DIE TAUFE EINES ERWACHSENEN ODER EINES ÄLTEREN KINDES
DIE TAUFE IN LEBENSGEFAHR (JÄHTAUFE)
DIE BESTÄTIGUNG EINER NOTTAUFE
DIE SEGNUNG DER MUTTER ODER DER FAMILIE
VERMAHNUNGEN ZUR TAUFE EINES KINDES

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EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHENAGENDE Herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche

BAND III/1

DIE HEILIGE TAUFE

Inh. Dr. Reinhilde Ruprecht e.K.

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4 Bibelzitate folgen der Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart. Die Texte zum Taufwasser auf den Seiten 22, 23, 45, 46, 86 stammen aus VELKD (Hg.), Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden. Der Hauptgottesdienst mit Predigt und heiligem Abendmahl und die sonstigen Predigt- und Abendmahlgottesdienste / Die Amtshandlungen / Die Taufe © 1988/1999 Lutherisches Verlagshaus Hannover.

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Eine eBook-Ausgabe ist erhältlich unter DOI 10.2364/2698551162. © Edition Ruprecht, Inh. Dr. R. Ruprecht e.K., Postfach 1716, 37007 Göttingen – 2010 www.edition-ruprecht.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urhebergesetzes bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlags. Diese ist auch erforderlich bei einer Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke nach § 52a UrhG. Redaktion: Juliane Bergmeier Satz: Dörlemann Satz GmbH & Co KG, Lemförde Druck: Hubert & Co GmbH & Co KG, Göttingen ISBN: 978-3-7675-7134-1

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GELEITWORT

Bischof Cyprian von Karthago schreibt um das Jahr 251 einen Brief über die heilige Taufe. Es heißt darin: »Denn sowenig Gott auf die Person sieht, ebenso wenig sieht er auf das Alter, da er sich allen, die die himmlische Gnade erlangen wollen, ohne jeden Unterschied als Vater erweist. … wir dürfen von der Taufe und Gnade Gottes, der gegen alle barmherzig und gütig und gnädig ist, niemand fernhalten. … So haben nach unserer Ansicht umso mehr die Kinder und Neugeborenen einen Anspruch darauf. Denn sie verdienen unsere Hilfe und die göttliche Barmherzigkeit schon deshalb in höherem Grade, weil sie gleich nach ihrer Geburt mit ihrem Wimmern und Weinen unablässig Gott anflehen.« (64. Brief) Mit dieser Taufagende, die von Allgemeinem Pfarrkonvent und von der Kirchensynode angenommen wurde, stellt sich die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche in die Einheit der einen, heiligen, katholischen, apostolischen Kirche, in deren Sinn auch Bischof Cyprian schreibt. Wie in der Alten Kirche so ist auch heute zum einen die Säuglingstaufe von entscheidender Bedeutung. Gerade an so kleinen hilflosen Kindern, »die mit ihrem Wimmern und Weinen unablässig Gott anflehen«, wird das sola gratia erkennbar. Luther hat dies besonders in seinem Großen Katechismus im 4. Hauptstück zeitlos gültig entfaltet. Ausgehend von diesem Bekenntnis hat die Selbständige EvangelischLutherische Kirche am 29. April 2007 die »Wechselseitige Anerkennung der Taufe« gemeinsam mit zehn weiteren Kirchen in Deutschland im Dom zu Magdeburg unterzeichnet. Zum anderen gewinnt die Taufe Erwachsener in den Gemeinden immer mehr an Bedeutung. Diese Agende legt deshalb ein Formular zur »Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes« vor, das sich mit der Aufnahme in den Katechumenat und der Vorstellung vor der Gemeinde an der altkirchlichen Praxis orientiert.

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Geleitwort

Möge von dieser Agende möglichst oft Gebrauch gemacht werden, damit Menschen vom ewigen Tod errettet in Jesus Christus das ewige Leben empfangen durch die Kraft der heiligen Taufe. Am Tage des Erzengels Michael und aller Engel, dem 29. September 2009

+ Bischof Hans-Jörg Voigt

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INHALT Anweisungen zum Gebrauch . . . . . . . . . . . . . . . . Die Taufe von Kindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Taufe eines Kindes . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Taufe mehrerer Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes Die Aufnahme in den Katechumenat . . . . . . . . . . Die Vorstellung vor der Gemeinde . . . . . . . . . . . Die Taufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Taufe in Lebensgefahr (Jähtaufe) . . . . . . . . . . . Die Taufe eines Kindes in Lebensgefahr . . . . . . . . Die Taufe eines Erwachsenen in Lebensgefahr . . . . Die Bestätigung einer Nottaufe . . . . . . . . . . . . . . . Die Segnung der Mutter oder der Familie . . . . . . . . . Segnung der Mutter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Segnung der Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . Vermahnungen zur Taufe eines Kindes . . . . . . . . . .

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Geleitwort

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Anweisungen zum Gebrauch

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ANWEISUNGEN ZUM GEBRAUCH Allgemeines 1. Alle agendarischen Bestimmungen sind nicht starres Gesetz, sondern gute Ordnung, um Pfarrern und Gemeinden zu helfen, den Gottesdienst in sachgemäßer und würdiger Weise zu feiern. Dies gilt auch von den Anweisungen und Rubriken, die die äußere Durchführung des Gottesdienstes regeln. Um der Gemeinsamkeit und christlichen Liebe willen sollte nur aus wohlüberlegten Gründen hiervon abgewichen werden. 2. Über die Gewährung und Versagung der in dieser Agende geordneten Amtshandlungen bestimmen die Lebensordnung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) »Mit Christus leben. Eine evangelisch-lutherische Wegweisung«, Hannover 2009, und die kirchlichen Richtlinien.

Gestalt der Agende, Zeichen und Abkürzungen 3. Die Texte des Pfarrers (Täufers), der Gemeinde, des Chores und der an der Handlung beteiligten Kirchglieder sind im Normaldruck ausgeführt. Die Rubriken und Anweisungen erscheinen in roter Schrift. 4. Alternativen in gesprochenen Texten (Aufforderungen, Gebete usw.) werden durch Kursivdruck und Schrägstrich / markiert. 5. (a) Zwei Spalten nebeneinander stellen verschieden gestaltete oder auszuführende Stücke zur Wahl. Dies gilt auch, wenn der Text innerhalb einer Ordnung in hintereinanderstehende Teile (z.B. Form A und B, oder 1, 2, 3) aufgegliedert ist. (b) Wo mehrere Gebete, Voten oder Schriftlesungen zur Auswahl stehen, sind die Texte fortlaufend nummeriert. Die Entscheidung

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Anweisungen zum Gebrauch

über die Auswahl trifft der amtierende Geistliche. Siehe auch Ziffer 13. 6. Fakultative Stücke sind im Druck eingerückt und durch einen Randstrich gekennzeichnet. Ihre Beifügung oder Weglassung ergibt sich aus den jeweiligen Gegebenheiten. Siehe auch Ziffer 13. 7. (a) Fakultative Abschnitte innerhalb von Texten sind in eckige Klammern [ ] gesetzt. Für ihre Beifügung und Weglassung gilt das in Ziffer 6 Gesagte. (b) Spitze Klammern ! " kennzeichnen die erläuternden Hinweise und die Nummern.

Die Texte 8. Im Rahmen der allgemein für gottesdienstliche Ordnungen geltenden Grundsätze ist der Wortlaut der Texte des Pfarrers verbindlich, soweit es sich um biblische Stücke, das Credo, die Wechselgebete und Versikel, um Vollzugsformeln und um Segensformeln handelt. Bei den Gebeten sind aus besonderem Anlass Abweichungen durch den amtierenden Pfarrer möglich. Der Wort-

laut aller anderen Stücke ist als sachgemäßes Vorbild angeboten. 9. Auf ein im Sprechgesang vorgetragenes Gebet sollen die Gemeinde bzw. die Beteiligten mit dem gesungenen, auf ein gesprochenes Gebet mit dem gesprochenen »Amen« antworten. Das Gleiche gilt für den Segen.

Die gesungenen Stücke 10. Die Amtshandlungen werden in der Regel mit Gemeindegesang gehalten, wenn nicht die geringe Zahl der Anwesenden oder andere Umstände es nahelegen, darauf zu verzichten. 11. Anstelle des Gemeindegesangs oder im strophischen Wechsel mit diesem kann der Chor singen oder Instrumentalmusik erklingen.

Die Amtsträger 12. Pfarrer (Täufer) im Sinne der Ordnungen dieser Agende ist der Ortspfarrer (Gemeindepfarrer) oder der mit der Durchführung der betreffen-

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Anweisungen zum Gebrauch

den Amtshandlung beauftragte Geistliche. 13. Wenn in einer Gemeinde mehrere Pfarrer tätig sind, kann für die Stücke der Agende, deren Gebrauch und Auswahl dem Pfarrer freisteht,

11 eine für alle Amtsträger der Gemeinde verpflichtende Ordnung festgelegt werden. Diese Regelung gilt auch für die Geistlichen, die vertretungsweise in der Gemeinde tätig sind.

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Die Taufe von Kindern

DIE TAUFE VON KINDERN Vorbemerkungen 1. Tauffeier und Gottesdienst Kinder werden in der Regel in einer öffentlichen Feier getauft. Es wird empfohlen, die Taufe im sonntäglichen Gemeindegottesdienst zu vollziehen. So werden die Gemeindeglieder an ihre eigene Taufe erinnert, und zugleich wird deutlich, dass die Kinder in die Gemeinschaft der Kirche hinein getauft werden. Als Tauftage eignen sich insbesondere der 1. Sonntag nach Epiphanias !Taufe des Herrn", die Feier der Osternacht, der 1. Sonntag nach Ostern !Quasimodogeniti", das Pfingstfest sowie der 6. Sonntag nach Trinitatis. Wenn die Taufe als eigenständige Feier begangen wurde, wird sie am selben bzw. folgenden Sonntag im Gemeindegottesdienst unter Fürbitte bekannt gegeben (siehe Kirchenagende I, Muster für die Abkündigungen, Ziffer 3).

2. Täufer, Paten, Taufzeugen Die Taufe wird durch den Gemeindepfarrer vollzogen. Er kann die Handlung in Ausnahmefällen an andere Geistliche delegieren. Die Paten müssen Christen sein und bereit, das Patenamt im Sinne der in der Taufe gestellten Fragen zu übernehmen. Wenigstens einer der Paten soll der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche angehören. Abwesende Paten werden durch andere Glieder der christlichen Kirche vertreten. Weitere Personen können als Taufzeugen hinzugezogen werden.

3. Vorbereitung der Feier Vorzubereiten sind: Taufkanne mit (angewärmtem) Wasser, evtl. Schöpfgerät (Taufmuschel), Tuch zum Abtrocknen, ggf. Taufgewand und/oder Taufkerze mit Ständer. Die

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Osterkerze hat neben dem Taufstein ihren Platz (außer in der Osterzeit, wo sie neben dem Lesepult stehen kann).

4. Einfügung in den Gemeindegottesdienst Die Taufliturgie wird in der Regel nach dem Evangelium in den Gemeindegottesdienst eingefügt. Sie kann auch den Eingangsteil !bis zum Tagesgebet einschließlich" ersetzen. In diesem Fall kann der Verkündigungsteil auf geeignete Weise gekürzt werden. Wenn die Umstände es nahelegen, kann die Taufe auch nach der Predigt ihren Ort haben, insbesondere dann, wenn der gesamte Gottesdienst auf die Taufe ausgerichtet ist !Taufsonntage, Familiengottesdienste". Wird die Taufe nach dem Evangelium oder nach der Predigt eingefügt, so kann der erste Teil der Taufhandlung !Eröffnung mit Taufbefehl, Kreuzeszeichen und Gebet" an die Stelle des Rüstgebetes treten. Das Credo wird an anderer Stelle des Gottesdienstes nicht wiederholt;

das Vaterunser kann im Rahmen der Abendmahlsliturgie noch einmal gebetet werden. Das Eingangs- und das Schlussgebet der Taufliturgie, u.U. auch die Taufpredigt, können entfallen.

5. Liturgische Orte Um den Ablauf der Taufliturgie durchschaubarer zu machen, empfiehlt es sich, die einzelnen Abschnitte an unterschiedlichen Orten im Gotteshaus zu vollziehen: I. Eingangsbereich – II. Sitzplatz der Familie – III. Taufstein. Die ersten beiden Teile können jedoch auch am Altar stattfinden.

6. Taufwasser Das Wasser der Taufe soll in seiner symbolischen Bedeutung erfahrbar werden. Deshalb soll es reichlich verwendet werden. Wenn das Taufbecken nicht tief genug zum Schöpfen ist, kann das Wasser aus der Taufkanne auf das Haupt des Täuflings gegossen werden.

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Die Taufe von Kindern

7. Osterkerze

10. Taufspruch

Die Osterkerze wird bei allen Taufen entzündet zum Zeichen der Verbindung zwischen Christi Tod und Auferstehung und unserem Sterben und neuen Leben.

Wo ein Taufspruch üblich ist oder ausdrücklich gewünscht wird, kann ein biblisches Wort zum Thema »Taufe und neues Leben« Grundlage der Ansprache sein oder nach dem Vollzug der Taufe gesprochen werden, ggf. in Verbindung mit der Überreichung des Taufgewandes oder der Taufkerze.

8. Taufkerze Die Taufkerze sollte bis zum Schluss des Gottesdienstes brennen. Dazu kann sie nach der Taufhandlung auf einen Ständer auf dem Altar oder am Taufstein gestellt werden.

9. Taufgewand Das weiße Gewand ist ein biblisches Zeichen der Taufe !Jes 61,10; Gal 3,27" – das einzige Symbol, an dem Luther im »Taufbüchlein« von 1526 festhält. Es kann aus einer Stoffbahn in Ponchoform oder aus einem traditionellen »Westerhemd« bestehen.

11. Sinnvolle Zusammenstellung liturgischer Elemente Um eine Überfrachtung der Taufhandlung durch inhaltlich ähnliche Texte und Riten zu vermeiden, müssen die einzelnen liturgischen Elemente sinnvoll zusammengestellt und aufeinander abgestimmt werden. Dabei ist auch darauf zu achten, dass die deutenden Worte und Zeichenhandlungen die Taufhandlung erhellen und nicht verdunkeln.

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Die Taufe eines Kindes

DIE TAUFE EINES KINDES I. Eltern und Paten mit dem Täufling befinden sich im Eingangsbereich der Kirche oder an ihren Sitzplätzen oder an den Stufen des Altars.

Lied Friedensgruß Der Täufer wendet sich zu den Eltern und Paten (zur Gemeinde) und spricht:

Der Friede des Herrn sei mit euch allen. Gemeinde: Amen.

Taufbefehl Täufer: Heute soll N. N. getauft werden. Dabei handeln wir im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus. Denn er spricht:

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Unser Herr Jesus Christus spricht:

ir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt 28,18–20

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Die Taufe von Kindern

Und weiterhin spricht der Herr: er da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Mk 16,16

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Kreuzeszeichen Dann wendet sich der Täufer dem Täufling zu. Wo es üblich ist, spricht der Täufer vor der Bezeichnung mit dem Kreuz:

Im Namen Jesu Christi gebiete ich dir: Weiche, du unreiner Geist, und gib Raum dem Heiligen Geist, dass N. N. ein Sohn/eine Tochter Gottes werde und immerdar bleibe. Der Täufer zeichnet dem Täufling ein Kreuz auf die Stirn und auf die Brust und spricht dazu:

Der Täufer berührt nacheinander Stirn, Brust und beide Schultern des Täuflings und spricht dazu:

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes an der Stirn + und an der Brust +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

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Die Taufe eines Kindes

Eingangsgebet Täufer: Lasst uns beten.

1 Herr, wir bitten dich: Erhöre gnädig unser Gebet und beschirme dieses Kind allezeit durch die Kraft des Kreuzes Jesu Christi, mit dessen Zeichen es gesegnet worden ist. Und weil du dieses Kind dir zum Eigentum erwählt hast, so befreie es von der Macht des Bösen, schenke ihm die neue Geburt und lass es mit uns zum ewigen Leben gelangen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Herr Jesus Christus, du hast Gewalt über alle Mächte der Finsternis. Zerreiße die Fesseln des bösen Feindes und schaffe dir Raum im Herzen dieses Kindes. Du hast dem Blindgeborenen die Augen aufgetan und dem Stummen die Zunge gelöst. Wir bitten dich: Öffne diesem Kind den Blick für deine Güte; öffne seinen Mund, dass es dich mit allen deinen Gläubigen lobt und preist hier und in Ewigkeit.

3 Herr Jesus Christus, [du Trost aller, die dich anrufen, du Erlöser aller, die zu dir flehen, und Friede aller, die dich bitten, du Leben der Gläubigen und Auferstehung der Toten:] wir rufen dich an über die sem Kind, für das wir die Gabe der Taufe erbitten. Schenke ihm durch das Bad der Wiedergeburt

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Die Taufe von Kindern

ewige Gnade. Nimm es auf, Herr. Du hast gesagt: »Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.« Darum gib dem, der dich bittet, lass dich finden von dem, der dich sucht, und öffne die Tür dem, der da anklopft. Lass dieses Kind die verheißene Gabe deines Reiches empfangen. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.

4 Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du N. N. das Leben geschenkt hast. Durch die Taufe befreist Du ihn/sie aus der Herrschaft der Vergänglichkeit und erweckst in ihm/ihr das Leben, das ewig währt. Wir bitten dich: Wohne in ihm/ihr und segne ihn/sie mit der Freude über deine liebende Gegenwart. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst in Ewigkeit. Gemeinde: Amen. Falls dieser Teil im Eingangsbereich der Kirche gehalten wurde, kann der Täufer sprechen:

Der Herr behüte deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. Gemeinde: Amen. Dann folgt der Einzug in die Kirche. Währenddessen singt die Gemeinde (der Chor) ein Tauflied.

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II. Falls der erste Teil im Eingangsbereich der Kirche oder am Altar stattgefunden hat, können sich Eltern und Paten mit dem Täufling nun zu ihren Plätzen begeben.

Taufpredigt und Fragen an Eltern und Paten Die Taufpredigt führt auf die Fragen an Eltern und Paten hin. Die Fragen können auch im Verlauf der Taufpredigt gestellt werden. Statt einer Predigt kann auch eine Vermahnung verlesen werden, siehe Seite 109. Die Fragen werden etwa in folgender Weise eingeleitet:

Die Taufe ist allein Gottes Gabe und Werk. Er will, dass wir dieses Geschenk im Glauben erkennen und recht gebrauchen. Dabei ist das Kind auf die Hilfe seiner Eltern und den Dienst seiner Paten angewiesen. Die Eltern und Paten erheben sich.

Liebe Eltern, bei der Trauung wurde euch Gottes Segen für eure Ehe zugesprochen. Darum nehmt euer Kind als Gabe des Schöpfers an. Erzieht es christlich und leitet es zum Beten an. So sorgt ihr dafür, dass es ein lebendiges Glied der Gemeinde Jesu Christi bleibt.

Liebe Eltern/Mutter/lieber Vater, ihr wollt/du willst, dass euer/dein Kind getauft wird und als Christ aufwächst. Darum sollt ihr euer/sollst du dein Kind im Glauben erziehen und zum Beten anleiten, dass es ein lebendiges Glied der Gemeinde Jesu Christi bleibt.

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Seid ihr dazu bereit, so antwortet: Ja, durch Gottes Gnade.

Seid ihr/Bist du dazu bereit, so antwortet/ antworte: Ja, durch Gottes Gnade.

Eltern/Mutter/Vater: Ja, durch Gottes Gnade. Täufer: Ihr, liebe Paten, übernehmt die Aufgabe, für dieses Kind zu beten, ihm beizustehen und es anzuleiten zu einem Leben aus dem Glauben. Seid ihr dazu bereit, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. Paten: Ja, mit Gottes Hilfe. Täufer: Gott schenke euch den Lasst uns beten: Beistand seines Geistes Herr, unser Gott, wir bitund segne euren Dienst ten dich: Steh den Eltern an diesem Kind. und Paten bei durch deinen Geist, dass sie deinen Willen erfüllen und diesem Kind durch Wort und Tat den Weg zum wahren Leben weisen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

Kinderevangelium Täufer, zur Gemeinde: [Hört, wie Jesus Christus die Kinder zu sich ruft.] So steht geschrieben im Evangelium nach St. Markus im 10. Kapitel:

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ie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. Mk 10,13–16

Segnung mit dem Vaterunser Täufer: Damit auch dieses Kind den Segen empfängt, lasst uns ihm die Hand auflegen und gemeinsam beten [, wie der Herr uns gelehrt hat]: Täufer, Eltern und Paten legen dem Täufling die Hand auf.

Gemeinde: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Falls noch nicht im Eingangsteil der Taufe gesprochen, kann der Täufer das folgende Votum hinzufügen:

Der Herr behüte deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. Gemeinde: Amen.

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III. Der Täufer, die Eltern und die Paten mit dem Täufling gehen zum Taufstein. Die Gemeinde kann währenddessen ein Lied singen.

Gebet – Betrachtung zum Taufwasser Täufer: Lasst uns beten. Allmächtiger, ewiger Gott, wir loben und preisen dich. Durch das Wasser der Sintflut hast du die Sünde gerichtet und Noah gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hast du dein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich dein Sohn taufen lassen und sich uns Sündern gleichgestellt. Durch Wasser und Wort der Taufe reinigst du uns von unserer Schuld und schenkst uns neues Leben. Wir bitten dich, sieh dieses Kind gnädig an: Lass durch das Wasser der Taufe alles untergehen, was es von dir trennt. Lass es aus diesem Wasser auferstehen als neuen Menschen und bewahre es in der Arche der Christenheit zum ewigen Leben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen. Oder der Täufer spricht eine Betrachtung zum Taufwasser, etwa:

Wasser ist zugleich Zeichen des Todes und des Lebens. Ohne Wasser gibt es kein Leben, im Wasser können Menschen versinken. Die Sintflut brachte Gottes Gericht über die Sünde der Menschen. Noah aber fand Gnade und wurde errettet aus der

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Flut. So soll im Wasser der Taufe alles, was uns von Gott trennt, untergehen. Aus dem Wasser der Taufe soll der neue Mensch auferstehen, der mit Christus lebt.

Glaubensbekenntnis Das Glaubensbekenntnis kann auf verschiedene Weise (Form A, B oder C) gesprochen werden.

Form A Täufer, zu den Eltern und Paten: Liebe Eltern und Paten, ihr tragt dies Kind zur Taufe aufgrund des Gebotes Christi und seiner Verheißung. Weil dieses Kind selbst nicht antworten kann, sprecht ihr an seiner Stelle: Sagst du dich los vom Satan mit seinem bösen Werk und trügerischen Wesen, so sprich: Ja, ich sage mich los. Eltern und Paten: Ja, ich sage mich los. Täufer: Glaubst du an Gott, den Vater, der dich geschaffen hat, so sprich: Ja, ich glaube. Eltern und Paten: Ja, ich glaube. Täufer: Glaubst du an Jesus Christus, der dich erlöst hat? [So sprich: Ja, ich glaube.] Eltern und Paten: Ja, ich glaube. Täufer: Glaubst du an den Heiligen Geist, der dir beisteht? [So sprich: Ja, ich glaube.] Eltern und Paten: Ja, ich glaube.

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Täufer: So lasst uns mit der Gemeinde das Apostolische Glaubensbekenntnis sprechen:

Das Apostolische Das Apostolische Glaubensbekenntnis Glaubensbekenntnis (unrevidierte Fassung)

Täufer: Ich glaube an Gott den Vater, Gemeinde: den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden. Und an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle1, 1

(revidierte Fassung)

Täufer: Ich glaube an Gott, Gemeinde: den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch2 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes3,

Gemeint ist ein Ort der (end- 2 Luther übersetzt: »vom«. gültigen) Gottesferne. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber. 3 Luther übersetzt: »niedergefahren zur Hölle«. Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne.

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am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen1 Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche2 Kirche, die Gemeinde3 der Heiligen, Vergebung der Sünden,

am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den4 Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche5 Kirche, Gemeinschaft6 der Heiligen, Vergebung der Sünden,

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»gen« = in Richtung. Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 3 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 2

Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre. 5 Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 6 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten.

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Auferstehung des Fleisches1 und ein ewiges Leben. Amen.

Auferstehung der Toten2 und das ewige Leben. Amen.

Fortsetzung Seite 32.

Form B Täufer, zu den Paten: Liebe Paten, ihr habt euch aus christlicher Liebe dieses unmündigen Kindes angenommen und wollt es in der heiligen Taufe vertreten. So antwortet mir für den Täufling auf die Fragen, die ich an ihn richte: Entsagst du dem Teufel und all seinem Werk und Wesen, so sprich: Ja, ich entsage. Paten: Ja, ich entsage. Täufer: (unrevidiert) Täufer: (revidiert) Glaubst Glaubst du an Gott den du an Gott, den Vater, Vater, den Allmächtigen, den Allmächtigen, den Schöpfer Himmels und Schöpfer des Himmels der Erden, so sprich: Ja, und der Erde, so sprich: Ja, ich glaube. ich glaube. Paten: Ja, ich glaube.

1

Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

2

Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Die Taufe eines Kindes

Täufer: (unrevidiert) Glaubst du an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle1, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen2 Himmel,

Täufer: (revidiert) Glaubst du an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch3 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes4, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den5 Himmel;

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Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 2 »gen« = in Richtung.

Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber. 4 Luther übersetzt: »niedergefahren zur Hölle«. Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 5 Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre.

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Die Taufe von Kindern

sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten, so sprich: Ja, ich glaube.

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten, so sprich: Ja, ich glaube.

Paten: Ja, ich glaube. Täufer: (unrevidiert) Glaubst du an den Heiligen Geist, eine heilige christliche1 Kirche, die Gemeinde2 der Heiligen, Vergebung der Sünden,

Täufer: (revidiert) Glaubst du an den Heiligen Geist, die heilige christliche3 Kirche, Gemeinschaft4 der Heiligen, Vergebung der Sünden,

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Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 2 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten.

Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 4 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten.

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Die Taufe eines Kindes

Auferstehung des Flei- Auferstehung der Toten2 sches1 und ein ewiges und das ewige Leben, so Leben, so sprich: Ja, ich sprich: Ja, ich glaube. glaube. Paten: Ja, ich glaube. Täufer: Willst du getauft werden, so sprich: Ja, ich will. Paten: Ja, ich will. Fortsetzung Seite 32.

Form C Täufer, zu den Eltern und Paten: Liebe Eltern und Paten, ihr tragt dies Kind dem Herrn Christus zu, auf sein Gebot hin und auf seine Verheißung. Begehrt ihr, dass dieses Kind getauft und durch das Bad der Wiedergeburt in den Bund der Gnade aufgenommen werde, so sprecht mit dem Taufbekenntnis der Kirche aus, was Gott diesem Kind in der Taufe schenkt. Eltern und Paten [mit der Gemeinde]: Ich entsage dem Teufel und all seinem Werk und Wesen und ergebe mich dir, du dreieiniger Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, im Glauben und Gehorsam dir treu zu sein bis an mein Ende. 1

Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Das Apostolische Das Apostolische Glaubensbekenntnis Glaubensbekenntnis (unrevidierte Fassung)

(revidierte Fassung)

Täufer: Ich glaube an Gott den Vater, Gemeinde: den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden. Und an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle1,

Täufer: Ich glaube an Gott, Gemeinde: den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch2 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes3,

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Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne.

Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber. 3 Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber.

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Die Taufe eines Kindes

am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen1 Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den4 Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche2 Kirche, die Gemeinde3 der Heiligen,

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche5 Kirche, Gemeinschaft6 der Heiligen,

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»gen« = in Richtung. Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 3 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 2

Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre. 5 Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 6 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten.

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Die Taufe von Kindern

Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches1 und ein ewiges Leben. Amen.

Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten2 und das ewige Leben. Amen.

Gemeinsame Fortsetzung von Form A, B und C

Taufe Wo es üblich ist, kann der Täufer fragen:

Welche[n] Namen hat das Kind? Der Vater oder die Mutter oder ein Pate nennt den oder die Vornamen des Kindes. Der Täufer begießt das Haupt des Täuflings dreimal mit Wasser in einer für die Umstehenden sichtbaren Weise und spricht dabei:

N. N. !Name des Täuflings", ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufsegen Der Täufer legt dem Täufling die Hand auf und spricht:

Der allmächtige Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der dich von Neuem geboren hat durch das Wasser und den Heiligen Geist und hat 1

Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Die Taufe eines Kindes

dir alle deine Sünde vergeben, der stärke dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Friede + sei mit dir. Gemeinde: Amen.

Taufgewand Dem Täufling wird, wo es üblich ist, das Taufgewand (Westerhemd) aufgelegt. Der Täufer spricht:

Nimm hin das weiße Gewand als Sinnbild der Gerechtigkeit Christi.

I

hr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Gal 3,27

Taufkerze Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet.

Der Täufer spricht: hristus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

C

Nimm hin diese brennende Kerze zum Zeichen, dass Christus das Licht deines Lebens ist.

Nimm hin das brennende Licht und halte fest am Glauben, bis der Herr wiederkommt.

L

asst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten. Lk 12,35.36a

oder ein anderes Schriftwort, z.B. Jes 60,1; Jes 9,1; Eph 5,8; Mt 5,14

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Die Taufe von Kindern

Der Täufer überreicht die Taufkerze einem der Paten. Sie bleibt bis zum Schluss des Taufgottesdienstes brennen. Die [Eltern und die] Paten [mit dem Täufling] gehen an ihren Platz zurück. Die Gemeinde kann währenddessen ein Lied oder eine Liedstrophe singen.

Segnung der Mutter oder der Familie Hier kann die Segnung der Mutter oder der Familie eingefügt werden (Seite 106). In diesem Fall wird das folgende Schlussgebet weggelassen.

Schlussgebet Täufer: Lasst uns beten.

1 Allmächtiger, barmherziger Gott und Vater, wir sagen dir Lob und Dank, dass du dieses Kind durch die heilige Taufe als dein Kind angenommen hast, und bitten dich: Gib, dass es mit uns deine väterliche Güte und Barmherzigkeit erkenne, in der Nachfolge Jesu Christi lebe und erfüllt werde mit den Gaben des Heiligen Geistes. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Allmächtiger, barmherziger Gott und Vater, du baust deine Kirche durch Wort und Sakrament. Wir danken dir, dass du auch dieses Kind durch die heilige Taufe wiedergeboren und zu einem Glied am Leibe Jesu Christi gemacht hast. Wir bit-

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Die Taufe eines Kindes

ten dich: Erhalte es in dieser Gnade. Bewahre uns und alle, die getauft sind, in der Gemeinschaft deiner Kirche zum ewigen Leben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

3 Wenn keine Segnung der Mutter (der Familie) stattgefunden hat

Vater im Himmel, du hast diesem Kind das Leben geschenkt und bis auf diesen Tag erhalten. Wir danken dir, dass dein Sohn Jesus Christus durch die heilige Taufe sein Herr und Heiland ist. Gib allen, die an der Erziehung dieses Kindes beteiligt sind, Weisheit und Liebe für ihre Aufgabe. Segne besonders seine Eltern. Mache sie fähig, ihr Kind zu einem Leben im Glauben anzuleiten. Lass uns als deine Gemeinde diese Familie begleiten und miteinander das Leben gewinnen nach deiner Verheißung. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

4 Wenn das Kind nicht gesund ist

Barmherziger Gott und Vater, du hast dieses Kind durch die heilige Taufe als dein Kind angenommen. Es ist kostbar geachtet in deinen Augen. Du siehst unsere Sorge um N. N./dieses [kranke/behinderte] Kind. Erbarme dich seiner/ihrer, erbarme dich unser. [Wir bitten dich, schenke ihm/ihr nach deinem Willen Gesundheit.] Gib uns die Gewissheit, dass du in allem, was du uns schickst, Gedanken der Liebe hast. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

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Die Taufe von Kindern

5 Bei einem älteren Kind

Herr Gott, unser Vater, wir danken dir, dass du über uns und unsere Kinder wachst. Du hast sie in der heiligen Taufe zu deinem Eigentum gemacht. Dir vertrauen wir sie an: Behüte sie in der Schule, beim Spiel, auf der Straße und auch zu Hause. Wir bitten dich auch für alle, die sie begleiten und an der Erziehung mitwirken. Stärke ihren Glauben, dass sie den Kindern deine Liebe bezeugen. Schenke Zeit und Offenheit für die Kinder und lehre sie geduldig sein; bereit, zu verzeihen und Fehler zuzugeben. Lass Eltern und Kinder aus deiner Vergebung und Liebe leben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen. Dann gehen alle an ihren Platz zurück.

Lied (Strophe) Segen Wenn die Taufe als selbstständige Feier gestaltet wird, so entlässt der Täufer die Anwesenden mit dem Segen:

Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Gemeinde: Amen.

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Die Taufe mehrerer Kinder

DIE TAUFE MEHRERER KINDER I. Eltern und Paten mit den Täuflingen befinden sich im Eingangsbereich der Kirche oder an ihren Sitzplätzen oder an den Stufen des Altars.

Lied Friedensgruß Der Täufer wendet sich zu den Eltern und Paten (zur Gemeinde) und spricht:

Der Friede des Herrn sei mit euch allen. Gemeinde: Amen.

Taufbefehl Täufer: Heute sollen N. N. und N. N. getauft werden. Dabei handeln wir im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus. Denn er spricht:

M

Unser Herr Jesus Christus spricht:

ir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt 28,18–20

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Die Taufe von Kindern

Und weiterhin spricht der Herr: er da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Mk 16,16

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Kreuzeszeichen Dann wendet sich der Täufer den Täuflingen zu. Wo es üblich ist, spricht der Täufer jeweils vor der Bezeichnung mit dem Kreuz:

Im Namen Jesu Christi gebiete ich dir: Weiche, du unreiner Geist, und gib Raum dem Heiligen Geist, dass dieses Kind ein Kind Gottes werde und immerdar bleibe. Der Täufer zeichnet jedem Täufling ein Kreuz auf die Stirn und auf die Brust und spricht jeweils dazu:

Der Täufer berührt nacheinander Stirn, Brust und beide Schultern eines jeden Täuflings und spricht jeweils dazu:

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes an der Stirn + und an der Brust +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

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Eingangsgebet Täufer: Lasst uns beten.

1 Herr, wir bitten dich: Erhöre gnädig unser Gebet und beschirme diese Kinder allezeit durch die Kraft des Kreuzes Jesu Christi, mit dessen Zeichen sie gesegnet worden sind. Und weil du diese Kinder dir zum Eigentum erwählt hast, so befreie sie von der Macht des Bösen, schenke ihnen die neue Geburt und lass sie mit uns zum ewigen Leben gelangen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Herr Jesus Christus, du hast Gewalt über alle Mächte der Finsternis. Zerreiße die Fesseln des bösen Feindes und schaffe dir Raum in den Herzen dieser Kinder. Du hast dem Blindgeborenen die Augen aufgetan und dem Stummen die Zunge gelöst. Wir bitten dich: Öffne diesen Kindern den Blick für deine Güte; öffne ihren Mund, dass sie dich mit allen deinen Gläubigen loben und preisen hier und in Ewigkeit.

3 Herr Jesus Christus, [du Trost aller, die dich anrufen, du Erlöser aller, die zu dir flehen, und Friede aller, die dich bitten, du Leben der Gläubigen und Auferstehung der Toten:] wir rufen dich an über diesen Kindern, für die wir die Gabe der Taufe erbitten. Schenke ihnen durch das Bad der Wieder-

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geburt ewige Gnade. Nimm sie auf, Herr. Du hast gesagt: »Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan«. Darum gib dem, der dich bittet, lass dich finden von dem, der dich sucht, und öffne die Tür dem, der da anklopft. Lass diese Kinder die verheißene Gabe deines Reiches empfangen. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.

4 Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du N. N. und N. N. das Leben geschenkt hast. Durch die Taufe befreist du sie aus der Herrschaft der Vergänglichkeit und erweckst in ihnen das Leben, das ewig währt. Wir bitten dich: Wohne in ihnen und segne sie mit der Freude über deine liebende Gegenwart. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst in Ewigkeit. Gemeinde: Amen. Falls dieser Teil im Eingangsbereich der Kirche gehalten wurde, kann der Täufer sprechen:

Der Herr behüte deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. Gemeinde: Amen. Dann folgt der Einzug in die Kirche. Währenddessen singt die Gemeinde (der Chor) ein Tauflied.

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II. Falls der erste Teil im Eingangsbereich der Kirche oder am Altar stattgefunden hat, können sich Eltern und Paten mit den Täuflingen nun zu ihren Plätzen begeben.

Taufpredigt und Fragen an Eltern und Paten Die Taufpredigt führt auf die Fragen an Eltern und Paten hin. Die Fragen können auch im Verlauf der Taufpredigt gestellt werden. Statt einer Predigt kann auch eine Vermahnung verlesen werden, siehe Seite 109. Die Fragen werden etwa in folgender Weise eingeleitet:

Die Taufe ist allein Gottes Gabe und Werk. Er will, dass wir dieses Geschenk im Glauben erkennen und recht gebrauchen. Dabei sind die Kinder auf die Hilfe ihrer Eltern und den Dienst ihrer Paten angewiesen.

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Die Eltern und Paten erheben sich. Liebe Eltern, bei der Trauung wurde euch Gottes Segen für eure Ehe zugesprochen. Darum nehmt eure Kinder als Gabe des Schöpfers an. Erzieht sie christlich und leitet sie zum Beten an. So sorgt ihr dafür, dass sie lebendige Glieder der Gemeinde Jesu Christi bleiben. Seid ihr dazu bereit, so antwortet: Ja, durch Gottes Gnade.

Liebe Eltern, ihr wollt, dass eure Kinder getauft werden und als Christen aufwachsen. Darum sollt ihr sie im Glauben erziehen und zum Beten anleiten, dass sie lebendige Glieder der Gemeinde Jesu Christi bleiben. Seid ihr dazu bereit, so antwortet: Ja, durch Gottes Gnade.

Eltern: Ja, durch Gottes Gnade. Täufer: Ihr, liebe Paten, übernehmt die Aufgabe, für eure Patenkinder zu beten, ihnen beizustehen und sie anzuleiten zu einem Leben aus dem Glauben. Seid ihr dazu bereit, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. Paten: Ja, mit Gottes Hilfe.

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Die Taufe mehrerer Kinder

Täufer: Gott schenke euch den Beistand seines Geistes und segne euren Dienst an diesen Kindern.

Lasst uns beten: Herr, unser Gott, wir bitten dich: Steh den Eltern und Paten bei durch deinen Geist, dass sie deinen Willen erfüllen und diesen Kindern durch Wort und Tat den Weg zum wahren Leben weisen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

Kinderevangelium Täufer, zur Gemeinde: [Hört, wie Jesus Christus die Kinder zu sich ruft.] So steht geschrieben im Evangelium nach St. Markus im 10. Kapitel:

S

ie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. Mk 10,13–16

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Segnung mit dem Vaterunser Täufer: Damit auch diese Kinder den Segen empfangen, lasst uns ihnen die Hand auflegen und gemeinsam beten [, wie der Herr uns gelehrt hat]: Täufer, Eltern und Paten legen den Täuflingen die Hand auf. Bei mehr als zwei Kindern wechselt der Täufer während des Gebets mit der Handauflegung. Die Gemeinde erhebt sich.

Gemeinde: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Falls noch nicht im Eingangsteil der Taufe gesprochen, kann der Täufer das folgende Votum hinzufügen:

Der Herr behüte deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. Gemeinde: Amen.

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Die Taufe mehrerer Kinder

III. Der Täufer, die Eltern und die Paten mit den Täuflingen gehen zum Taufstein. Die Gemeinde kann währenddessen ein Lied singen.

Gebet – Betrachtung zum Taufwasser Täufer: Lasst uns beten. Allmächtiger, ewiger Gott, wir loben und preisen dich. Durch das Wasser der Sintflut hast du die Sünde gerichtet und Noah gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hast du dein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich dein Sohn taufen lassen und sich uns Sündern gleichgestellt. Durch Wasser und Wort der Taufe reinigst du uns von unserer Schuld und schenkst uns neues Leben. Wir bitten dich, sieh diese Kinder gnädig an: Lass durch das Wasser der Taufe alles untergehen, was sie von dir trennt. Lass sie aus diesem Wasser auferstehen als neue Menschen und bewahre sie in der Arche der Christenheit zum ewigen Leben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen. Oder der Täufer spricht eine Betrachtung zum Taufwasser, etwa:

Wasser ist zugleich Zeichen des Todes und des Lebens. Ohne Wasser gibt es kein Leben, im Wasser können Menschen versinken. Die Sintflut brachte Gottes Gericht über die Sünde der Men-

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schen. Noah aber fand Gnade und wurde errettet aus der Flut. So soll im Wasser der Taufe alles, was uns von Gott trennt, untergehen. Aus dem Wasser der Taufe soll der neue Mensch auferstehen, der mit Christus lebt.

Glaubensbekenntnis Das Glaubensbekenntnis kann auf verschiedene Weise (Form A, B oder C) gesprochen werden.

Form A Täufer: Liebe Eltern und Paten, ihr tragt diese Kinder zur Taufe aufgrund des Gebotes Christi und seiner Verheißung. Weil euer Kind selbst nicht antworten kann, sprecht ihr an seiner Stelle: Sagst du dich los vom Satan mit seinem bösen Werk und trügerischen Wesen, so sprich: Ja, ich sage mich los. Eltern und Paten: Ja, ich sage mich los. Täufer: Glaubst du an Gott, den Vater, der dich geschaffen hat, so sprich: Ja, ich glaube. Eltern und Paten: Ja, ich glaube. Täufer: Glaubst du an Jesus Christus, der dich erlöst hat? [So sprich: Ja, ich glaube.] Eltern und Paten: Ja, ich glaube. Täufer: Glaubst du an den Heiligen Geist, der dir beisteht? [So sprich: Ja, ich glaube.] Eltern und Paten: Ja, ich glaube. Täufer: So lasst uns mit der Gemeinde das Apostolische Glaubensbekenntnis sprechen:

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Das Apostolische Das Apostolische Glaubensbekenntnis Glaubensbekenntnis (unrevidierte Fassung)

(revidierte Fassung)

Täufer: Ich glaube an Gott den Vater, Gemeinde: den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden. Und an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle1, am dritten Tage auferstanden von den Toten,

Täufer: Ich glaube an Gott, Gemeinde: den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch2 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes3, am dritten Tage auferstanden von den Toten,

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Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne.

Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber. 3 Luther übersetzt: »niedergefahren zur Hölle«. Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne.

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Die Taufe von Kindern

aufgefahren gen1 Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

aufgefahren in den4 Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche2 Kirche, die Gemeinde3 der Heiligen,

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche5 Kirche, Gemeinschaft6 der Heiligen,

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»gen« = in Richtung. Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 3 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 2

Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre. 5 Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 6 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten.

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Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches1 und ein ewiges Leben. Amen.

Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten2 und das ewige Leben. Amen.

Fortsetzung Seite 54.

Form B Täufer, zu den Paten: Liebe Paten, ihr habt euch aus christlicher Liebe dieser unmündigen Kinder angenommen und wollt sie in der heiligen Taufe vertreten. So antwortet mir für euren Täufling auf die Fragen, die ich an ihn richte: Entsagst du dem Teufel und all seinem Werk und Wesen, so sprich: Ja, ich entsage. Paten: Ja, ich entsage. Täufer: (unrevidiert) Glaubst du an Gott den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden, so sprich: Ja, ich glaube.

Täufer: (revidiert) Glaubst du an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, so sprich: Ja, ich glaube.

Paten: Ja, ich glaube.

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Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Täufer: (unrevidiert) Glaubst du an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle1, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen2 Himmel,

Täufer: (revidiert) Glaubst du an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch3 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes4, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den5 Himmel;

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Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 2 »gen« = in Richtung.

Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber. 4 Luther übersetzt: »niedergefahren zur Hölle«. Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 5 Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre.

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sitzend zur Rechten er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Gottes, des allmächtigen Vaters; Vaters; von dannen er kommen von dort wird er wird, kommen, zu richten die Lebendi- zu richten die Lebenden gen und die Toten, und die Toten, so sprich: so sprich: Ja, ich glaube. Ja, ich glaube. Paten: Ja, ich glaube. Täufer: (unrevidiert) Täufer: (revidiert) Glaubst du an den Glaubst du an den Heiligen Geist, Heiligen Geist, eine heilige christliche1 die heilige christliche4 Kirche, die Gemeinde2 Kirche, der Heiligen, Gemeinschaft5 der Vergebung der Sünden, Heiligen, Auferstehung des Vergebung der Sünden, 3 Fleisches und ein Auferstehung der Toten6 ewiges Leben, so sprich: und das ewige Leben, so sprich: Ja, ich glaube. Ja, ich glaube. Paten: Ja, ich glaube. 1

Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 2 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 3 Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 5 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 6 Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Die Taufe von Kindern

Täufer: Willst du getauft werden, so sprich: Ja, ich will. Paten: Ja, ich will. Fortsetzung Seite 54.

Form C Täufer, zu den Eltern und Paten: Liebe Eltern und Paten, ihr tragt diese Kinder dem Herrn Christus zu, auf sein Gebot hin und auf seine Verheißung. Begehrt ihr, dass euer Kind getauft und durch das Bad der Wiedergeburt in den Bund der Gnade aufgenommen wird, so sprecht mit dem Taufbekenntnis der Kirche aus, was Gott ihm in der Taufe schenkt. Eltern und Paten [mit der Gemeinde]: Ich entsage dem Teufel und all seinem Werk und Wesen und ergebe mich dir, du dreieiniger Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, im Glauben und Gehorsam dir treu zu sein bis an mein Ende.

Das Apostolische Das Apostolische Glaubensbekenntnis Glaubensbekenntnis (unrevidierte Fassung)

Täufer: Ich glaube an Gott den Vater, Gemeinde: den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden.

(revidierte Fassung)

Täufer: Ich glaube an Gott, Gemeinde: den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

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Die Taufe mehrerer Kinder

Und an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle1, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen2 Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch3 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes4, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den5 Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

1

3

Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 2 »gen« = in Richtung.

Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber. 4 Luther übersetzt: »niedergefahren zur Hölle«. Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 5 Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre.

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Die Taufe von Kindern

von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche1 Kirche, die Gemeinde2 der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches3 und ein ewiges Leben. Amen.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche4 Kirche, Gemeinschaft5 der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten6 und das ewige Leben. Amen.

Gemeinsame Fortsetzung von Form A, B und C Die Taufe mit dem Taufsegen und der Übergabe der Taufkerze erfolgt für jeden Täufling einzeln.

1

Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 2 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 3 Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

4

Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 5 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 6 Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Die Taufe mehrerer Kinder

Taufe Wo es üblich ist, kann der Täufer fragen:

Welche[n] Namen hat das Kind? Der Vater oder die Mutter oder ein Pate nennt den oder die Vornamen des Kindes. Der Täufer begießt das Haupt eines jeden Täuflings dreimal mit Wasser in einer für die Umstehenden sichtbaren Weise und spricht dabei:

N. N. !Name des Täuflings", ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufsegen Der Täufer legt dem Täufling die Hand auf und spricht:

Der allmächtige Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der dich von Neuem geboren hat durch das Wasser und den Heiligen Geist und hat dir alle deine Sünde vergeben, der stärke dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Friede + sei mit dir. Gemeinde: Amen.

Taufgewand Dem Täufling wird, wo es üblich ist, das Taufgewand (Westerhemd) aufgelegt. Der Täufer spricht:

Nimm hin das weiße Gewand als Sinnbild der Gerechtigkeit Christi. hr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Gal 3,27

I

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Die Taufe von Kindern

Taufkerze Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet.

Der Täufer spricht: hristus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

C

Nimm hin diese brennende Kerze zum Zeichen, dass Christus das Licht deines Lebens ist.

Nimm hin das brennende Licht und halte fest am Glauben, bis der Herr wiederkommt.

L

asst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten. Lk 12,35.36a oder ein anderes Schriftwort, z.B. Jes 60,1; Jes 9,1; Eph 5,8; Mt 5,14

Der Täufer überreicht die Taufkerze einem der Paten. Sie bleibt bis zum Schluss des Taufgottesdienstes brennen. Eltern und Paten mit dem Täufling treten vom Taufstein zurück und machen für die Taufe des nächsten Täuflings Platz. Nachdem sämtliche Kinder getauft sind, gehen [die Eltern und] die Paten [mit den Täuflingen] an ihren Platz zurück. Die Gemeinde kann währenddessen ein Lied oder eine Liedstrophe singen.

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Die Taufe mehrerer Kinder

Segnung der Mütter oder der Familien Hier kann die Segnung der Mutter oder der Familie eingefügt werden (Seite 106). In diesem Fall wird das folgende Schlussgebet weggelassen.

Schlussgebet Täufer: Lasst uns beten.

1 Allmächtiger, barmherziger Gott und Vater, wir sagen dir Lob und Dank, dass du diese Kinder durch die heilige Taufe als deine Kinder angenommen hast, und bitten dich: Gib, dass sie mit uns deine väterliche Güte und Barmherzigkeit erkennen, in der Nachfolge Jesu Christi leben und erfüllt werden mit den Gaben des Heiligen Geistes. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Allmächtiger, barmherziger Gott und Vater, du baust deine Kirche durch Wort und Sakrament. Wir danken dir, dass du auch diese Kinder durch die heilige Taufe wiedergeboren und zu Gliedern am Leibe Jesu Christi gemacht hast. Wir bitten dich: Erhalte sie in dieser Gnade. Bewahre uns und alle, die getauft sind, in der Gemeinschaft deiner Kirche zum ewigen Leben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

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Die Taufe von Kindern

3 Wenn keine Segnung der Mütter (der Familien) stattgefunden hat

Vater im Himmel, du hast diesen Kindern das Leben geschenkt und bis auf diesen Tag erhalten. Wir danken dir, dass dein Sohn Jesus Christus durch die heilige Taufe ihr Herr und Heiland ist. Gib allen, die an der Erziehung dieser Kinder beteiligt sind, Weisheit und Liebe für ihre Aufgabe. Segne besonders ihre Eltern. Mache sie fähig, ihre Kinder zu einem Leben im Glauben anzuleiten. Lass uns als deine Gemeinde diese Familien begleiten und miteinander das Leben gewinnen nach deiner Verheißung. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen. Dann gehen alle an ihren Platz zurück.

Lied (Strophe) Segen Wenn die Taufe als selbstständige Feier gestaltet wird, so entlässt der Täufer die Anwesenden mit dem Segen:

Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Gemeinde: Amen.

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Vorbemerkungen

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DIE TAUFE EINES ERWACHSENEN ODER EINES ÄLTEREN KINDES

Vorbemerkungen 1. Katechumenat und Tauffeier Vor der Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes liegt in der Regel eine Zeit der Zurüstung durch Unterricht, Gebet und Hineinwachsen in das Leben der Kirche !Katechumenat". Diese Ordnung umfasst neben der Feier der Taufe (Seite 76) auch zwei liturgische Stationen der Vorbereitung, die zur Tradition der Kirche gehören und in der gegenwärtigen Situation wieder an Bedeutung gewinnen können: die Aufnahme in den Katechumenat (Seite 64) und die Vorstellung vor der Gemeinde (Seite 73). Diese Feiern sind als Angebot zu verstehen. Sie können zu einer Handlung zusammengefasst werden oder auch ganz entfallen.

– Wenn ein Jugendlicher oder Erwachsener getauft werden möchte, bittet der zuständige Pfarrer ihn darum, ein oder mehrere Kirchglieder zu benennen, die als Paten infrage kommen. Der Taufbewerber kann dann in den Katechumenat aufgenommen werden. In der Zeit des Katechumenats nimmt der Katechumene an der gottesdienstlichen Gemeinschaft teil (jedoch nicht am heiligen Abendmahl) und erhält Taufunterricht. Ein Taufbewerber im Konfirmandenalter wird mit Beginn des Unterrichts in den Katechumenat aufgenommen. – Die letzte Phase der Katechumenatszeit dient der unmittelbaren Vorbereitung auf den Empfang der heiligen Taufe. Zu Beginn dieser Zeit kann im Gottesdienst die Vorstellung erfolgen. Gemeinsam mit dem Katechumenen werden

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

der Gemeinde die Paten vorgestellt. Falls die Taufe nach altkirchlicher Tradition an Ostern stattfinden soll, bietet sich als Zeitpunkt für diese Vorstellung der 1. Sonntag in der Fastenzeit !Invokavit" an; findet die Taufe an oder nach Epiphanias statt, so kann die Vorstellung am 1. Sonntag im Advent erfolgen. – Als Tauftage eignen sich neben dem Osterfest !Osternacht" insbesondere der 1. Sonntag nach Epiphanias !Taufe des Herrn", der 1. Sonntag nach Ostern !Quasimodogeniti", das Pfingstfest sowie der 6. Sonntag nach Trinitatis. Wenn die Aufnahme in den Katechumenat oder die Taufe als eigenständige Feiern begangen wurden, werden sie am selben bzw. folgenden Sonntag im Gemeindegottesdienst bekannt gegeben (vgl. Kirchenagende I, Muster für die Abkündigungen, Ziffer 3).

2. Übergabe der Heiligen Schrift und des Credo Die Übergabe !traditio" des Glaubensbekenntnisses und des Vaterunsers im Rahmen der Aufnahme in den Katechumenat bzw. der Vorstellung bezeichnet den öffentlichen Beginn der Taufvorbereitung. Der Katechumene wird sich in der kommenden Zeit mit diesen Texten und ihren Inhalten befassen und sie im Herzen bewegen. In der Tauffeier wird er das Glaubensbekenntnis vor der Gemeinde wiedergeben !reditio".

3. Täufer, Paten, Taufzeugen Die Taufe wird durch den Gemeindepfarrer vollzogen. Er kann die Handlung in Ausnahmefällen an andere Geistliche delegieren. Die Paten sollen mit dem Taufbewerber so vertraut sein, dass sie die Aufrichtigkeit des Taufbegehrens bezeugen können. Sie sollen ihm mit Fürbitte und Rat zur Seite stehen. Mindestens einer der

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Vorbemerkungen

Paten soll der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche angehören. Abwesende Paten werden durch andere Glieder der christlichen Kirche vertreten. Weitere Personen können als Taufzeugen hinzugezogen werden.

4. Vorbereitung der Feier Vorzubereiten sind: Taufkanne mit (angewärmtem) Wasser, evtl. Schöpfgerät (Taufmuschel), Tuch zum Abtrocknen, ggf. Taufgewand und/oder Taufkerze mit Ständer. Die Osterkerze hat neben dem Taufstein ihren Platz (außer in der Osterzeit, wo sie neben dem Lesepult stehen kann).

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5. Einfügung in den Gemeindegottesdienst Die Aufnahme in den Katechumenat findet entweder als besondere Feier statt oder wird mit der Vorstellung verbunden. Die Vorstellung hat im Gemeindegottesdienst nach dem Lied zum Dankopfer ihren Platz. Die Taufliturgie wird in der Regel nach dem Evangelium eingefügt. Wenn die Umstände es nahelegen, kann sie auch nach der Predigt ihren Ort haben, insbesondere dann, wenn der gesamte Gottesdienst auf die Taufe ausgerichtet ist !Taufsonntage". Wird die Taufe nach dem Evangelium eingefügt, so kann der erste Teil der Taufhandlung !Eröffnung mit Taufbefehl, Kreuzeszeichen und Gebet" an die Stelle des Rüstgebetes treten. Das Credo wird an anderer Stelle des Gottesdienstes nicht wiederholt; das Vaterunser kann im Rahmen der Abendmahlsliturgie noch einmal gebetet werden. Das Eingangs- und das Schlussgebet der Taufliturgie, u.U. auch die Taufpredigt, können entfallen.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

6. Taufwasser

9. Taufgewand

Das Wasser der Taufe soll in seiner symbolischen Bedeutung erfahrbar werden. Deshalb soll es reichlich verwendet werden. Wenn das Taufbecken nicht tief genug zum Schöpfen ist, kann das Wasser aus der Taufkanne auf das Haupt des Täuflings gegossen werden.

Das weiße Gewand ist ein biblisches Zeichen der Taufe !Jes 61,10; Gal 3,27" – das einzige Symbol, an dem Luther im »Taufbüchlein« von 1526 festhält. Es kann aus einer Stoffbahn in Ponchoform bestehen.

10. Taufspruch 7. Osterkerze Die Osterkerze wird bei allen Taufen entzündet zum Zeichen der Verbindung zwischen Christi Tod und Auferstehung und unserem Sterben und neuen Leben.

8. Taufkerze Die Taufkerze sollte bis zum Schluss des Gottesdienstes brennen. Dazu kann sie nach der Taufhandlung auf einen Ständer auf dem Altar oder am Taufstein gestellt werden.

Wo ein Taufspruch üblich ist oder ausdrücklich gewünscht wird, kann ein biblisches Wort zum Thema »Taufe und neues Leben« Grundlage der Ansprache sein oder nach dem Vollzug der Taufe gesprochen werden, ggf. in Verbindung mit der Überreichung des Taufgewandes oder der Taufkerze.

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Vorbemerkungen

11. Sinnvolle Zusammenstellung liturgischer Elemente Um eine Überfrachtung der Feiern durch inhaltlich ähnliche Texte und Riten zu vermeiden, müssen die einzelnen

63 liturgischen Elemente sinnvoll zusammengestellt und aufeinander abgestimmt werden. Dabei ist auch darauf zu achten, dass die deutenden Worte und Zeichenhandlungen die Taufhandlung erhellen und nicht verdunkeln.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

DIE AUFNAHME IN DEN KATECHUMENAT Die Aufnahme kann als selbstständige Feier vor dem Gemeindegottesdienst, etwa in der Sakristei, stattfinden, möglichst in Anwesenheit einiger Kirchenvorsteher. Wenn sie mit der Vorstellung (Seite 73) verbunden wird, wird sie im Hauptgottesdienst nach dem Lied zum Dankopfer eingefügt.

Gruß – Eröffnung – Vorstellung Der Pfarrer wendet sich zu den Anwesenden (zur Gemeinde) und spricht:

Der Friede des Herrn sei mit euch allen. Gemeinde: Amen. Pfarrer: Heute soll der Taufbewerber/die Taufbewerberin N. N. in den Katechumenat aufgenommen werden. Er/Sie ist hier mit seinen/ihren Paten, die ihn/sie auf seinem/ihrem Weg zur Taufe begleiten.

Kreuzeszeichen Dann wendet sich der Pfarrer dem Taufbewerber zu. Wo es üblich ist, spricht der Täufer vor der Bezeichnung mit dem Kreuz:

Im Namen Jesu Christi gebiete ich dir: Weiche, du unreiner Geist, und gib Raum dem Heiligen Geist, dass N. N. ein Sohn/eine Tochter Gottes werde und immerdar bleibe.

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Die Aufnahme in den Katechumenat

Der Pfarrer zeichnet dem Taufbewerber ein Kreuz auf die Stirn und auf die Brust und spricht dazu:

Der Pfarrer berührt nacheinander Stirn, Brust und beide Schultern des Taufbewerbers und spricht dazu:

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes an der Stirn + und an der Brust +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

Werden mehrere Taufbewerber gleichzeitig aufgenommen, so wird die Kreuzesbezeichnung mit dem Votum bei jedem Taufbewerber wiederholt.

Eingangsgebet Pfarrer: Lasst uns beten.

1 Herr, wir bitten dich: Erhöre gnädig unser Gebet und beschirme unseren Bruder/unsere Schwester N. N. allezeit durch die Kraft des Kreuzes Jesu Christi, mit dessen Zeichen er/sie gesegnet worden ist. Und weil du ihn/sie dir zum Eigentum erwählt hast, so befreie ihn/sie von der Macht des Bösen, schenke ihm/ihr die neue Geburt und lass ihn/sie mit uns zum ewigen Leben gelangen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

2 Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, du hast uns durch deinen Sohn aus der Gefangenschaft des Bösen befreit. Wir danken dir für unseren Bruder/unsere Schwester, den/die du zum Glauben berufen hast: Bewahre ihn/sie vor allem Bösen, stärke ihn/sie im Glauben und schenke ihm/ihr die Kraft, mit dir zu leben in der Gemeinschaft deiner Kirche. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn.

3 Allmächtiger, ewiger Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus: Siehe gnädig herab auf unseren Bruder/unsere Schwester N. N., der/die begehrt, im Glauben unterwiesen zu werden. Befreie ihn/sie, den/die wir mit dem Zeichen des Kreuzes gesegnet haben, von der Macht des Bösen. [Nimm von ihm/ ihr alle Blindheit des Herzens, zerreiße alle Stricke des Teufels, mit denen er/sie gebunden ist. Öffne ihm/ihr die Tür zu deiner väterlichen Güte.] Lass ihn/sie täglich zunehmen in der Erkenntnis des Heils und in der Taufe die herrliche Freiheit der Kinder Gottes erlangen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

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Die Aufnahme in den Katechumenat

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Schriftlesung Pfarrer, zu den Anwesenden (zur Gemeinde): So steht geschrieben im Evangelium nach St. Matthäus im 11. Kapitel: u der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart. Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen. Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Mt 11,25–30

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Überreichung der Heiligen Schrift Wenn es angebracht erscheint, kann dem Bewerber die Heilige Schrift überreicht werden. Der Pfarrer kann dazu sprechen:

Empfange die Heilige Schrift mit dem Evangelium von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Übergabe des Glaubensbekenntnisses Pfarrer, zu dem Taufbewerber: Vernimm den Glauben der Kirche, den du bei deiner Taufe bekennen sollst:

Das Apostolische Das Apostolische Glaubensbekenntnis Glaubensbekenntnis (unrevidierte Fassung)

(revidierte Fassung)

Täufer: Ich glaube an Gott den Vater, Gemeinde: den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden.

Täufer: Ich glaube an Gott, Gemeinde: den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben,

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch1 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben,

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Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber.

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Die Aufnahme in den Katechumenat

niedergefahren zur Hölle1, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen2 Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

hinabgestiegen in das Reich des Todes4, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den5 Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche3 Kirche, die

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche6 Kirche,

1

4

Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 2 »gen« = in Richtung. 3 Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«.

Luther übersetzt: »niedergefahren zur Hölle«. Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 5 Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre. 6 Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Gemeinde1 der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches2 und ein ewiges Leben. Amen.

Gemeinschaft3 der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten4 und das ewige Leben. Amen.

Übergabe des Vaterunsers Falls keine Vorstellung des Katechumenen vor der Gemeinde (Seite 73) stattfindet, kann der Pfarrer sprechen:

Vernimm [auch] das Gebet, das der Herr seine Jünger gelehrt hat. So steht geschrieben im Evangelium nach St. Matthäus im 6. Kapitel: esus sprach zu seinen Jüngern: Darum sollt ihr so beten: Vater unser im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldi-

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Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 2 Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

3

Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 4 Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Die Aufnahme in den Katechumenat

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gern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Mt 6,9b–13 Danach kann dem Taufbewerber das Apostolische Glaubensbekenntnis [und das Vaterunser] in einer schriftlichen Fassung oder der Kleine Katechismus überreicht werden.

Schlussgebet Pfarrer, zur Gemeinde: Lasst uns beten.

1 Allmächtiger, ewiger Gott, du hast unseren Bruder/ unsere Schwester N. N. zu deiner Gemeinde berufen: Erleuchte und heilige ihn/sie durch deinen Geist. Lass ihn/sie wachsen in deiner Erkenntnis, dass er/ sie nicht durch falsche Lehre verwirrt oder durch Versuchung von deinem Weg abgebracht werde. Hilf ihm/ihr zum Glauben, damit er/sie zum Segen der heiligen Taufe gelange. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Allmächtiger Gott, durch das Leiden und die Auferstehung deines Sohnes hast du deinem Volk Leben und Gemeinschaft mit dir geschenkt. Wir bitten dich für unsern Taufbewerber/unsere Taufbewerberin: Führe ihn/sie auf den Weg der Nachfolge Christi. Präge sein/ihr Leben durch deine heilende und helfende Kraft. Das bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

3 Guter und barmherziger Gott, du hast uns gerufen, ehe wir von dir wussten. Vollende das gute Werk, das du angefangen hast. Lass N. N. die Freude der Gotteskindschaft erfahren, halte ihn/sie in deiner Liebe geborgen und lass sein/ihr Vertrauen zu dir wachsen in allem, was ihm/ihr begegnet. Schenke Menschen, die ihn/sie auf seinem/ihrem Weg zu dir begleiten, und bewahre ihn/sie und uns alle in deinem Frieden. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

Entlassung – Abschluss Wenn die Aufnahme als selbstständige Feier gestaltet wird, so entlässt der Pfarrer die Anwesenden mit dem Segen:

Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Gemeinde: Amen.

Wenn die Aufnahme im Gottesdienst stattfindet, wird jetzt eine Liedstrophe gesungen. Katechumene und Paten gehen an ihre Plätze zurück. Der Gottesdienst wird mit dem Allgemeinen Kirchengebet fortgesetzt.

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Die Vorstellung vor der Gemeinde

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DIE VORSTELLUNG VOR DER GEMEINDE Die Feier findet in der Regel innerhalb des Gemeindegottesdienstes nach dem Lied zum Dankopfer !vor dem Allgemeinen Kirchengebet" statt.

Gruß – Eröffnung – Vorstellung Pfarrer, zur Gemeinde: Der Friede des Herrn sei mit euch allen. Gemeinde: Amen. Danach spricht der Pfarrer: Am … /In der Osternacht … soll N. N. getauft werden. Er/Sie ist hier mit seinen/ihren Paten, die ihn/sie auf seinem/ihrem Weg zur Taufe begleiten. Der Katechumene und seine Paten treten vor den Altar.

Schriftlesung Pfarrer, zur Gemeinde: So schreibt der Apostel Paulus im Brief an die Römer im 10. Kapitel: as Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.« Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen. Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. Röm 10,8–13

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Übergabe des Vaterunsers Vernimm das Gebet, das der Herr seine Jünger gelehrt hat. So steht geschrieben im Evangelium nach St. Matthäus im 6. Kapitel: esus sprach zu seinen Jüngern: Darum sollt ihr so beten: Vater unser im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Mt 6,9b–13

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Frage an die Paten Pfarrer, zu den Paten: Wollt ihr als Paten diesem Bruder/dieser Schwester in Christus/N. N. durch euer Gebet und Vorbild beistehen und ihm/ihr helfen, im Glauben und der Erkenntnis Gottes zu wachsen, so sprecht: Ja, mit Gottes Hilfe. Paten: Ja, mit Gottes Hilfe.

Wort an die Gemeinde Pfarrer, zur Gemeinde: Liebe Brüder und Schwestern. Wir haben als Gottes Volk auch die Aufgabe, einander im Glauben zu stärken. Darum bitte ich euch: Steht diesem Bruder/dieser Schwester bei mit Worten und Taten und helft ihm/ihr, in unserer Gemeinde eine Heimat zu finden, in der er/sie sich geborgen weiß.

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Die Vorstellung vor der Gemeinde

Schlussgebet Pfarrer, zur Gemeinde: Lasst uns beten.

1 Allmächtiger, ewiger Gott, du hast unseren Bruder/ unsere Schwester N. N. zu deiner Gemeinde berufen: Erleuchte und heilige ihn/sie durch deinen Geist. Lass ihn/sie wachsen in deiner Erkenntnis, dass er/sie nicht durch falsche Lehre verwirrt oder durch Versuchung von deinem Weg abgebracht werde. Hilf ihm/ihr zum Glauben, damit er/sie zum Segen der heiligen Taufe gelange. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Allmächtiger Gott, durch das Leiden und die Auferstehung deines Sohnes hast du deinem Volk Leben und Gemeinschaft mit dir geschenkt. Wir bitten dich für unsern Taufbewerber/unsere Taufbewerberin: Führe ihn/sie auf den Weg der Nachfolge Christi. Präge sein/ihr Leben durch deine heilende und helfende Kraft. Das bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

3 Guter und barmherziger Gott, du hast uns gerufen, ehe wir von dir wussten. Vollende das gute Werk, das du angefangen hast. Lass N. N. die Freude der Gotteskindschaft erfahren, halte ihn/sie in deiner Liebe geborgen und lass sein/ihr Vertrauen zu dir wachsen in allem, was ihm/ihr begegnet. Schenke

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Menschen, die ihn/sie auf seinem/ihrem Weg zu dir begleiten, und bewahre ihn/sie und uns alle in deinem Frieden. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen. Katechumene und Paten gehen an ihre Plätze zurück. Die Gemeinde kann eine Liedstrophe singen. Der Gottesdienst wird mit dem Allgemeinen Kirchengebet fortgesetzt.

DIE TAUFE Lied zum Eingang Die Gemeinde singt ein Lied. Bei einer eigenständigen Feier kann der Täufer mit dem Täufling und den Paten währenddessen in die Kirche einziehen. Der Täufling und die Paten nehmen im Altarraum oder in den ersten Bänken des Kirchengestühls Platz.

Gruß und Vorstellung Der Täufer tritt an den Altar, der Täufling mit den Paten an die Stufen des Altars. Der Täufer wendet sich zu dem Täufling und spricht, wenn eine Aufnahme/ Vorstellung stattgefunden hat:

wenn keine Aufnahme/ Vorstellung stattgefunden hat:

Der Herr behüte deinen Der Friede des Herrn sei Eingang und Ausgang mit euch allen. von nun an bis in Ewigkeit. Gemeinde: Amen.

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Die Taufe

Danach können der Täufling und die Paten vorgestellt werden, etwa mit folgenden Worten:

Heute soll N. N. die heilige Taufe empfangen, nachdem er/sie im christlichen Glauben unterwiesen wurde und am Leben dieser Gemeinde teilgenommen hat. Er/Sie ist hier mit seinen/ ihren Paten, die ihn/sie auf seinem/ihrem Weg begleiten. Hinweise zum Verlauf des Gottesdienstes können sich anschließen.

Taufbefehl Täufer: Unser Herr Jesus Chris- Die christliche Kirche tus spricht: tauft nach dem Willen unseres Herrn Jesus Christus und im Vertrauen auf seine Verheißung. Denn er spricht:

M

ir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Mt 28,18–20

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Und weiterhin spricht der Herr: er da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Mk 16,16

W

Kreuzeszeichen Der folgende Abschnitt entfällt, wenn der Täufling schon als Katechumene aufgenommen worden ist. Der Täufer wendet sich dem Täufling zu.

Wo es üblich ist, spricht der Täufer vor der Bezeichnung mit dem Kreuz: Im Namen Jesu Christi gebiete ich dir: Weiche, du unreiner Geist, und gib Raum dem Heiligen Geist, dass N. N. ein Sohn/eine Tochter Gottes werde und immerdar bleibe. Der Täufer zeichnet dem Täufling ein Kreuz auf die Stirn und auf die Brust und spricht dazu:

Der Täufer berührt nacheinander Stirn, Brust und beide Schultern des Täuflings und spricht dazu:

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes an der Stirn + und an der Brust +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

Empfange das Zeichen des heiligen Kreuzes +. Jesus Christus hat dich am Kreuz erlöst.

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Die Taufe

Werden mehrere Täuflinge gleichzeitig getauft, so wird die Kreuzesbezeichnung mit dem Votum bei jedem Taufbewerber wiederholt.

Eingangsgebet Täufer: Lasst uns beten.

1 Herr Jesus Christus, du hast Gewalt über alle Mächte der Finsternis. Zerreiße die Fesseln des bösen Feindes und schaffe dir Raum in dem Herzen unseres Bruders/unserer Schwester. Du hast dem Blindgeborenen die Augen aufgetan und dem Stummen die Zunge gelöst. Wir bitten dich: Öffne unserem Bruder/unserer Schwester den Blick für deine Güte; öffne seinen/ihren Mund, dass er/sie dich mit allen deinen Gläubigen lobt und preist hier und in Ewigkeit.

2 Herr Jesus Christus, [du Trost aller, die dich anrufen, du Erlöser aller, die zu dir flehen, und Friede aller, die dich bitten, du Leben der Gläubigen und Auferstehung der Toten:] wir rufen dich an über diesem Bruder/dieser Schwester, der/die die Gabe der Taufe erbittet. Schenke ihm/ihr durch diese neue Geburt ewige Gnade. Nimm ihn/sie auf, Herr. Du hast gesagt: »Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.« Darum gib dem, der dich bittet, lass dich finden von dem, der dich sucht, und öffne die

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Tür dem, der da anklopft. Lass unseren Bruder/unsere Schwester die verheißene Gabe deines Reiches empfangen. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.

3 Himmlischer Vater, du hast N. N. zur Gemeinschaft mit dir gerufen. Schenke ihm/ihr in der Taufe die Vergebung der Sünden und das neue Leben. Mache ihn/sie zu einem Glied deiner heiligen Kirche und lass ihn/sie gemeinsam mit uns deinen Namen verherrlichen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn.

4 Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, du hast uns durch deinen Sohn aus der Gefangenschaft des Bösen befreit. Wir danken dir für unseren Bruder/unsere Schwester, den/die du zum Glauben berufen hast: Bewahre ihn/sie vor allem Bösen, stärke ihn/sie im Glauben und schenke ihm/ihr die Kraft, mit dir zu leben in der Gemeinschaft deiner Kirche. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

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Die Taufe

Frage an die Paten Falls es sinnvoll erscheint und noch nicht bei der Vorstellung (Seite 73) geschehen ist, kann folgende Frage an die Taufpaten gerichtet werden:

Täufer: Liebe Paten, ihr habt euch bereit erklärt, als Vertreter der Gemeinde N. N. zur Taufe zu begleiten. Wollt ihr ihm/ihr auch künftig Helfer im Glauben sein und ihm/ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. Paten: Ja, mit Gottes Hilfe.

Lied Taufpredigt In einem selbstständigen Taufgottesdienst wird hier die Taufpredigt gehalten.

Lied Schriftlesung So steht geschrieben im Evangelium nach St. Johannes im 3. Kapitel: esus antwortete und sprach zu Nikodemus: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst

J

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

von neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist. Joh 3,5–8

Glaubensbekenntnis Täufer, zum Täufling: Liebe/Lieber N. N., in der Vorbereitung auf die Taufe hast du erfahren, was der christliche Glaube für uns und unser Leben bedeutet. Was alle Christen gemeinsam glauben und hoffen, wird bei jeder Taufe mit den Worten des Glaubensbekenntnisses der Kirche ausgesprochen. Sprich [mit der Gemeinde] das Apostolische Glaubensbekenntnis: Täufling [und Gemeinde]:

Das Apostolische Das Apostolische Glaubensbekenntnis Glaubensbekenntnis (unrevidierte Fassung)

Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erden. Und an Jesus Christus, Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn,

(revidierte Fassung)

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,

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Die Taufe

der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuziget, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle1, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen2 Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

empfangen durch3 den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes4, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den5 Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

1

3

Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 2 »gen« = in Richtung.

Luther übersetzt: »vom«. Dies entspricht dem lateinischen Text und bezeichnet den Urheber. 4 Luther übersetzt: »niedergefahren zur Hölle«. Gemeint ist ein Ort der (endgültigen) Gottesferne. 5 Luther übersetzt: »gen«. Damit wird die Vorstellung vermieden, der Himmel sei ein »Raum«, an den der erhöhte Christus gebunden wäre.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche1 Kirche, die Gemeinde2 der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches3 und ein ewiges Leben. Amen.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche4 Kirche, Gemeinschaft5 der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten6 und das ewige Leben. Amen.

1

4

Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 2 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 3 Wörtliche Übersetzung; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

Wörtlich: »katholische« = »allumfassende«. 5 Luther übersetzt: »Gemeine«. Damit meint er die »all-gemeine Kirche«. Luther kennt mit der Alten Kirche auch die Deutung auf die »Gemeinschaft an den heiligen Dingen«, also den Sakramenten. 6 Wörtlich: »Auferstehung des Fleisches«; gemeint ist die »Auferstehung des Leibes«, wie Luther im Großen Katechismus erklärt.

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Die Taufe

Vaterunser Täufer, zu den Paten: Lasst uns N. N. die Hand auflegen und gemeinsam beten: Der Täufling kniet nieder.* 1 Der Täufer legt mit den Paten dem Täufling die Hand auf.

Gemeinde: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Wenn keine Aufnahme/Vorstellung vorausgegangen ist, wendet sich der Täufer zum Täufling und spricht:

Der Herr behüte deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. Danach geht der Täufer mit dem Täufling und seinen Paten zum Taufstein. Die Gemeinde kann währenddessen ein Lied singen.

*1 Werden mehrere Katechumenen getauft, so knien sie gemeinsam nieder.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Gebet – Betrachtung zum Taufwasser Täufer: Lasst uns beten. Allmächtiger, ewiger Gott, wir loben und preisen dich. Durch das Wasser der Sintflut hast du die Sünde gerichtet und Noah gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hast du dein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich dein Sohn taufen lassen und sich uns Sündern gleichgestellt. Durch Wasser und Wort der Taufe reinigst du uns von unserer Schuld und schenkst uns neues Leben. Wir bitten dich, sieh diesen Bruder/diese Schwester gnädig an: Lass durch das Wasser der Taufe alles an ihm/ihr untergehen, was ihn/sie von dir trennt. Lass ihn/sie aus diesem Wasser auferstehen als neuen Menschen und bewahre ihn/sie in der Arche der Christenheit zum ewigen Leben. Das bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen. Oder der Täufer spricht eine Betrachtung zum Taufwasser, etwa:

Wasser ist zugleich Zeichen des Todes und des Lebens. Ohne Wasser gibt es kein Leben, im Wasser können Menschen versinken. Die Sintflut brachte Gottes Gericht über die Sünde der Menschen. Noah aber fand Gnade und wurde errettet aus der Flut. So soll im Wasser der Taufe alles, was uns von Gott trennt, untergehen. Aus dem Wasser der Taufe soll der neue Mensch auferstehen, der mit Christus lebt.

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Die Taufe

Tauffragen Der Täufer spricht zum Täufling: In der Taufe stellt Gott uns unter die Herrschaft Jesu Christi. Die Entscheidung, sich taufen zu lassen, ist zugleich eine Absage an alle Mächte, Gedanken und Kräfte, die uns von Gott trennen wollen. So frage ich dich [, lieber Bruder/liebe Schwester]: Sagst du dich los vom Satan mit seinem bösen Werk und trügerischen Wesen, so sprich: Ja, ich sage mich los. Täufling: Ja, ich sage mich los. Täufer: Glaubst du an Gott, den Vater, der dich geschaffen hat, so sprich: Ja, ich glaube. Täufling: Ja, ich glaube. Täufer: Glaubst du an Jesus Christus, der dich erlöst hat? [So sprich: Ja, ich glaube.] Täufling: Ja, ich glaube. Täufer: Glaubst du an den Heiligen Geist, der dir beisteht? [So sprich: Ja, ich glaube.] Täufling: Ja, ich glaube. Täufer: Willst du getauft werden? Täufling: Ja, ich will.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Taufe Der Täufer begießt das Haupt des Täuflings dreimal mit Wasser in einer für die Umstehenden sichtbaren Weise und spricht dabei:

N. N. !Name des Täuflings", ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufsegen Der Täufer legt dem Täufling die Hand auf und spricht:

Der allmächtige Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der dich von Neuem geboren hat durch das Wasser und den Heiligen Geist und hat dir alle deine Sünde vergeben, der stärke dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Friede + sei mit dir. Täufling: Amen.

Taufgewand Wo es üblich ist, wird dem Täufling das Taufgewand angelegt. Der Täufer spricht:

Nimm hin das weiße Gewand als Sinnbild der Gerechtigkeit Christi. hr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Gal 3,27

I

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Die Taufe

Taufkerze Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet. Der Täufer spricht:

C

hristus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12 Nimm hin diese brennende Kerze zum Zeichen, dass Christus das Licht deines Lebens ist.

Nimm hin das brennende Licht und halte fest am Glauben, bis der Herr wiederkommt.

L

asst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten. Lk 12,35.36a

oder ein anderes Schriftwort, z.B. Jes 60,1; Jes 9,1; Eph 5,8; Mt 5,14

Der Täufer überreicht dem Täufling die Taufkerze. Sie bleibt bis zum Schluss des Taufgottesdienstes brennen. Werden mehrere Täuflinge getauft, so werden Tauffragen und Taufe bei jedem Täufling wiederholt. Der Täufling und die Paten gehen an ihren Platz zurück. Die Gemeinde kann währenddessen ein Lied oder eine Liedstrophe singen.

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Die Taufe eines Erwachsenen oder eines älteren Kindes

Schlussgebet Täufer, zur Gemeinde: Lasst uns beten.

1 Allmächtiger, barmherziger Gott und Vater, du baust deine Kirche durch Wort und Sakrament. Wir danken dir, dass du auch unseren Bruder/unsere Schwester durch die heilige Taufe wiedergeboren und zu einem Glied am Leibe Jesu Christi gemacht hast. Wir bitten dich: Erhalte ihn/sie in dieser Gnade. Bewahre uns und alle, die getauft sind, in der Gemeinschaft deiner Kirche zum ewigen Leben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Allmächtiger, barmherziger Gott und Vater, du hast unseren Bruder/unsere Schwester aus Wasser und Heiligem Geist wiedergeboren und ihm/ihr die Vergebung seiner/ihrer Sünden geschenkt. Wir bitten dich: Segne ihn/sie mit deinem Geist, dem Geist der Weisheit und des Verstandes, dem Geist des Rates und der Stärke, dem Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn, damit er/sie erfüllt werde mit dem Licht deiner Herrlichkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn.

3 Allmächtiger, barmherziger Gott und Vater, wir sagen dir Lob und Dank, dass du N. N. durch die heilige Taufe zu deinem Kind angenommen hast, und bitten dich: Gib, dass er/sie in der Nachfolge

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Die Taufe

Christi lebe, im Glauben wachse und erfüllt werde mit den Gaben des Heiligen Geistes. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

4 Wir danken dir, Herr, unser Gott, dass du unseren Bruder/unsere Schwester in der heiligen Taufe angenommen und ihn/sie zu einem Glied deiner Kirche gemacht hast. Erhalte ihn/sie durch den Heiligen Geist in deiner Gnade, dass er/sie in allem Guten wachse und vollendet werde in deinem Reich. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

Entlassung – Abschluss Wenn die Taufe in einem selbstständigen Taufgottesdienst vollzogen wird, wird ein Danklied oder eine Strophe daraus gesungen. Die Gemeinde erhebt sich.

Wenn die Taufe in einen Gemeindegottesdienst eingefügt ist, der nach Abschluss der Taufhandlung weitergeht, spricht der Täufer zu dem Täufling:

Täufer, zur Gemeinde: Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Gehe hin in + Frieden. Der Herr sei mit dir.

Gemeinde: Amen.

Täufling: Amen. Nun wird ein Lied gesungen. Täufling und Paten gehen an ihren Platz zurück. Dann wird der Gottesdienst nach der üblichen Ordnung fortgesetzt.

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Die Taufe in Lebensgefahr (Jähtaufe)

DIE TAUFE IN LEBENSGEFAHR (JÄHTAUFE) Die Taufe in Lebensgefahr !Jähtaufe" wird durch einen ordinierten Geistlichen gespendet und dabei den besonderen Umständen angepasst. Die vollzogene Taufe wird am folgenden Sonntag unter Fürbitte bekannt gegeben (vgl. Kirchenagende I, Muster für die Abkündigungen, Ziffer 3).

DIE TAUFE EINES KINDES IN LEBENSGEFAHR Wenn ein ungetauftes Kind todkrank oder so schwach ist, dass es nicht in einem öffentlichen Gottesdienst der Gemeinde getauft werden kann, so kann der Pfarrer die Taufe auch zu außergewöhnlicher Zeit im Haus der Eltern oder in der Klinik vollziehen. Die Eltern und Paten sollen nach Möglichkeit anwesend sein; die Paten können durch andere Glieder der christlichen Kirche (Taufzeugen) vertreten werden.

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Die Taufe eines Kindes in Lebensgefahr

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Ungekürzte Ordnung Wenn der Zustand des Täuflings es erlaubt, wird die Ordnung der Taufe eines Kindes (Seite 15) ungekürzt gebraucht. An die Stelle der Taufpredigt kann folgende Vermahnung treten:

Liebe Brüder und Schwestern. Es ist unsere Zuversicht, dass wir im Leben und im Sterben das Eigentum unseres Herrn Jesus Christus sind. Wohl sind wir alle von Geburt an der Sünde und dem Tod verfallen. Aber Gott der Herr hat uns durch seinen Sohn errettet. Auch für dieses Kind, um dessen Leben wir bangen, hat Jesus Christus in der Krippe gelegen, am Kreuz gehangen und die Pforten des Todes und der Hölle gesprengt. Das alles will der Herr Christus in der heiligen Taufe dem Kind zuwenden. Wie er einst die Kinder zu sich kommen ließ, so will er auch diesem Kind das Himmelreich aufschließen. Darum legen wir es in seine Hand im Vertrauen, dass er es mit ihm wohl machen werde in Zeit und Ewigkeit. So wollen wir getrost an diesem Kind das Sakrament der heiligen Taufe vollziehen, damit es in den Gnadenbund Gottes aufgenommen werde. Fortsetzung siehe Seite 19 (Fragen an Eltern und Paten). Sind die Eltern oder die Paten oder deren Stellvertreter nicht anwesend, so entfallen die Anreden an die Eltern oder die Paten und deren Antworten. Wenn das Kind noch keinen Namen erhalten hat, wird die Taufformel ohne Nennung des Namens gebraucht.

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Die Taufe in Lebensgefahr (Jähtaufe)

Bei großer Schwäche des Täuflings Bei großer Schwäche des Täuflings kann die Taufordnung gekürzt werden, sodass auf das Eingangsvotum und das Kreuzeszeichen sofort [das Kinderevangelium, das Vaterunser,] das Glaubensbekenntnis und sodann die Taufe folgen. Dann wird ein Gebet gesprochen, das der Täufer in Anlehnung an das Schlussgebet der Taufordnung frei gestalten mag, etwa:

Allmächtiger Gott, barmherziger Vater, wir danken dir, dass du dieses Kind durch die heilige Taufe in die Gemeinschaft deiner Kirche aufgenommen hast. Es ist nun dein Kind, und niemand kann es aus deiner Hand reißen. Willst du ihm sein Leben erhalten, so bewahre ihm den Segen der heiligen Taufe und lass es aufwachsen im rechten Glauben, dir zur Ehre und den Menschen zur Freude. Hast du aber in deinem unerforschlichen Rat beschlossen, es schon bald aus diesem Leben abzurufen, so geschehe dein Wille. Du hast es erlöst, Herr, du treuer Gott. In deine Hände befehlen wir seinen Geist. Hilf ihm um Jesu Christi willen. Amen.

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Die Taufe eines Erwachsenen in Lebensgefahr

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In unmittelbarer Lebensgefahr In unmittelbarer Lebensgefahr spricht der Täufer: Herr Jesus Christus, nimm dieses Kind an durch deine Barmherzigkeit. Amen. Daran schließen sich sofort die Taufe sowie – wenn das Kind noch am Leben ist – ein Gebet (vgl. das oben unter »Bei großer Schwäche des Täuflings« wiedergegebene) an.

DIE TAUFE EINES ERWACHSENEN IN LEBENSGEFAHR Bei einem Katechumenen Wenn ein als Katechumene angenommener Taufbewerber lebensgefährlich erkrankt, so kann er auf Begehren vor Abschluss des Taufunterrichts durch den Pfarrer sofort getauft werden. Die Paten sollten nach Möglichkeit anwesend sein oder vertreten werden. Wenn der Zustand des Katechumenen es erlaubt, wird die Ordnung der Taufe eines Erwachsenen (Seite 76) ungekürzt gebraucht. Bei großer Schwäche des Katechumenen kann die Taufordnung gekürzt werden, sodass auf das Eingangsvotum [und das Stiftungswort aus Mt 28] sofort [das Vaterunser,] die Tauffragen und die Taufe folgen. Unmittelbar an den Friedenswunsch nach dem Taufvollzug schließt sich, wo es angeht, die Feier des heiligen Abendmahls an.

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Die Taufe in Lebensgefahr (Jähtaufe)

In unmittelbarer Lebensgefahr genügen die Frage »Willst du getauft werden?« und die Taufe. Nach der Taufspendung und ggf. der Spendung des heiligen Abendmahls spricht der Pfarrer Sterbegebete.

Bei einem Taufbewerber, der nicht Katechumene ist Wenn ein Taufbewerber, der nicht nach der Ordnung auf Seite 64 als Katechumene angenommen worden ist, in lebensgefährlicher Krankheit den Wunsch äußert, getauft zu werden, so überzeuge sich der Pfarrer durch geeignete Fragen davon, dass der Bewerber an Jesus Christus als seinen Herrn und Heiland glaubt. Das Gleiche gilt bei einem anderen Nichtchristen, dessen ernsthafte Absicht, Christ zu werden, dem Pfarrer bekannt ist. Wenn der Zustand des Täuflings es erlaubt, wird die Ordnung der Taufe eines Erwachsenen (Seite 76) ungekürzt gebraucht. Bei großer Schwäche des Taufbewerbers kann die Taufordnung gekürzt werden, sodass auf das Eingangsvotum und das Kreuzeszeichen sofort [das Vaterunser,] die Tauffragen und die Taufe folgen. Für die Feier des heiligen Abendmahls und für die Taufe in Lebensgefahr gilt das unter »Bei einem Katechumenen« Gesagte. Wird der Getaufte wieder gesund, so ist der Taufunterricht fortzuführen bzw. aufzunehmen und wie einem Katechumenen nachträglich in geordneter Form zu erteilen.

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Die Taufe eines Erwachsenen in Lebensgefahr

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Wenn der Kranke schon bewusstlos ist Ist der Todkranke beim Eintreffen des Pfarrers schon bewusstlos, so beschränkt sich der Pfarrer auf den Beistand in der Sterbestunde*. 1

*1 Vgl. Dienst an Kranken. Agende für evangelisch-lutherische Kirchen und Gemeinden. Band III. Teil 4. Hannover: Lutherisches Verlagshaus 1994. Seite 110ff.

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Die Bestätigung einer Nottaufe

DIE BESTÄTIGUNG EINER NOTTAUFE Ist ein Kind in einer Notsituation von einem Laien getauft worden, so hat der Pfarrer festzustellen, mit welchen Worten, womit, durch wen und in wessen Gegenwart das Kind getauft worden ist. Ist die Taufe gültig !d.h. an dem voll ausgeborenen Kind mit Wasser im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" vollzogen, so soll sie bestätigt, beurkundet und vor der Gemeinde im Gottesdienst öffentlich bekannt gemacht werden. Stellt der Pfarrer jedoch fest, dass die Taufe nicht gültig vollzogen ist, oder lässt sich keine Sicherheit über den gültigen Vollzug der Taufe gewinnen, so ist das Kind nach der üblichen Ordnung zu taufen. Sollte die Bestätigung der an einem älteren Kind oder an einem Erwachsenen vollzogenen Taufe erforderlich werden, so ist die nachstehende Ordnung sinngemäß anzuwenden. Die Bestätigung einer Nottaufe kann vor oder nach dem Glaubensbekenntnis oder vor dem Allgemeinen Kirchengebet in den Gemeindegottesdienst eingefügt oder, wenn es angezeigt erscheint, als eigene Handlung vollzogen werden.

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Die Bestätigung einer Nottaufe

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Tauflied Der Pfarrer tritt an den Altar. Die Person, die die Taufe vollzogen hat, und die Zeugen der Nottaufe treten an die Stufen des Altars. Die Eltern und die Paten mit dem Kind treten neben die Zeugen, sonstige Angehörige ggf. dahinter.

Anrede und Fragen an die Zeugen der Taufe Pfarrer: Der Friede des Herrn sei mit euch allen. Gemeinde: Amen. Pfarrer: N. N. hat in der Stunde der Gefahr [durch N. N.] die heilige Taufe empfangen. Gott, der Herr, hat das Kind/ihn/sie nach seiner Barmherzigkeit am Leben erhalten. Nun seid ihr mit dem Kind hier erschienen, damit öffentlich bestätigt werde, dass die Taufe so vollzogen worden ist, wie es unser Herr Jesus Christus seinen Jüngern aufgetragen hat. Der Pfarrer wendet sich an die Person, die die Taufe vollzogen hat, und an die Zeugen und spricht:

Vor dem Angesicht Gottes frage ich euch: Ist dieses Kind im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft worden? Zeugen der Taufe: Ja. Pfarrer: Ist das Kind mit Wasser getauft worden? Zeugen der Taufe: Ja.

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Die Bestätigung einer Nottaufe

[Taufansprache und] Fragen an Eltern und Paten [Die Eltern und Paten gehen mit dem Täufling zum Taufstein.] Der Pfarrer kann eine Taufansprache halten, die auf die Fragen an die Eltern und Paten hinführt.

Pfarrer: Liebe Eltern/Liebe Mutter/Lieber Vater, liebe Paten, euer Kind ist christlich getauft worden. Damit es in Familie und Gemeinde als Christ aufwächst, braucht es die Hilfe und Ermutigung anderer Christen, besonders seiner Eltern und Paten. Darum sollt ihr, liebe Eltern/sollst du, liebe Mutter/lieber Vater, euer/dein Kind im Glauben erziehen und zum Beten anleiten, dass es ein lebendiges Glied der Gemeinde Jesu Christi bleibt. Seid ihr/Bist du dazu bereit, so antwortet/antworte: Ja, durch Gottes Gnade. Eltern: Ja, durch Gottes Gnade. Pfarrer: Ihr, liebe Paten, übernehmt die Aufgabe, für dieses Kind zu beten, ihm beizustehen und es anzuleiten zu einem Leben aus dem Glauben. Seid ihr dazu bereit, so antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe. Paten: Ja, mit Gottes Hilfe.

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Die Bestätigung einer Nottaufe

Pfarrer: Gott schenke euch den Beistand seines Geistes und segne euren Dienst an diesem Kind.

Lasst uns beten: Herr, unser Gott, wir bitten dich: Steh den Eltern und Paten bei durch deinen Geist, dass sie deinen Willen erfüllen und diesem Kind durch Wort und Tat den Weg zum wahren Leben weisen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

Kinderevangelium Pfarrer, zur Gemeinde: [Hört, wie Jesus Christus die Kinder zu sich ruft.] So steht geschrieben im Evangelium nach St. Markus im 10. Kapitel: ie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie. Mk 10,13–16

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Die Bestätigung einer Nottaufe

Segnung mit dem Vaterunser Pfarrer: Damit auch dieses Kind den Segen empfängt, lasst uns ihm die Hand auflegen und gemeinsam beten [, wie der Herr uns gelehrt hat]: Pfarrer, Eltern und Paten legen dem Täufling die Hand auf.

Gemeinde: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Taufsegen Der Pfarrer legt dem Täufling die Hand auf und spricht:

Der allmächtige Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der dich von Neuem geboren hat durch das Wasser und den Heiligen Geist und hat dir alle deine Sünde vergeben, der stärke dich mit seiner Gnade zum ewigen Leben. Friede + sei mit dir. Gemeinde: Amen.

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Die Bestätigung einer Nottaufe

Taufgewand Wo es üblich ist, wird dem Täufling das Taufgewand (Westerhemd) aufgelegt. Der Pfarrer spricht:

Nimm hin das weiße Gewand als Sinnbild der Gerechtigkeit Christi. hr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Gal 3,27

I

Taufkerze Die Taufkerze wird an der Osterkerze entzündet. Der Pfarrer spricht:

C

hristus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

Nimm hin diese brennende Kerze zum Zeichen, dass Christus das Licht deines Lebens ist.

Nimm hin das brennende Licht und halte fest am Glauben, bis der Herr wiederkommt.

L

asst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten. Lk 12,35.36a

oder ein anderes Schriftwort, z.B. Jes 60,1; Jes 9,1; Eph 5,8; Mt 5,14

Der Pfarrer überreicht die Taufkerze einem der Paten. Sie bleibt bis zum Schluss des Gottesdienstes brennen.

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Die Bestätigung einer Nottaufe

Die [Eltern und die] Paten [mit dem Täufling] gehen an ihren Platz zurück. Die Gemeinde kann währenddessen ein Lied oder eine Liedstrophe singen.

Segnung der Mutter oder der Familie Hier kann die Segnung der Mutter oder der Familie eingefügt werden (Seite 106). In diesem Fall wird das nachfolgende Schlussgebet weggelassen.

Schlussgebet Pfarrer: Lasst uns beten.

1 Allmächtiger Gott und Vater, wir sagen dir von Herzen Lob und Dank, dass du dieses Kind am Leben erhalten und durch die heilige Taufe zu deinem Kind angenommen hast, und bitten dich: Gib, dass es mit uns deine väterliche Güte und Barmherzigkeit erkenne, in der Nachfolge Jesu Christi lebe und erfüllt werde mit den Gaben des Heiligen Geistes. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.

2 Gott, unser Vater, du hast diesem Kind das Leben geschenkt und es in der Stunde der Gefahr bewahrt. Du hast es in der heiligen Taufe zu deinem Kind gemacht und es in die Gemeinschaft deiner Kirche aufgenommen. Dafür danken wir dir und bitten dich: Behüte dies Kind und seine Eltern auf ihrem Wege. [Schenke ihm Gesundheit.] Lass es im Vertrauen auf deine Güte fröhlich heranwach-

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Die Bestätigung einer Nottaufe

sen und lass den Eltern die Erziehung ihres Kindes gelingen. Vollende an ihnen und an uns allen, was du in der Taufe angefangen hast. Das bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. Gemeinde: Amen.

Segen Wenn die Feier als selbstständige Handlung begangen wurde, endet sie mit dem Segen:

Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Gemeinde: Amen.

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Die Segnung der Mutter oder der Familie

DIE SEGNUNG DER MUTTER ODER DER FAMILIE Die Segenshandlung an der Mutter oder der Familie kann, wo sie üblich ist oder wo sie gewünscht wird, im Taufgottesdienst nach dem Taufvollzug eingefügt werden. Sie kann auch zu einem späteren Zeitpunkt, etwa im Rahmen einer Taufbestätigung, gehalten werden.

DIE SEGNUNG DER MUTTER Der Pfarrer tritt an den Altar, die Mutter [mit dem Täufling] vor die Stufen des Altars.

Pfarrer: Liebe Mutter/Liebe Schwester in Christus, Gott, der Herr, hat diesem Kind durch die heilige Taufe zugeeignet, was Jesus Christus für uns alle erworben hat: Vergebung der Sünden und ewiges Leben. Knie nieder, damit wir für dich beten und dich segnen. Die Mutter kniet nieder.

Pfarrer: Allmächtiger, barmherziger Gott, wir danken dir, dass du diese Mutter [in der Stunde der Geburt] gnädig bewahrt hast, ihr dieses [gesunde] Kind geschenkt und es in der Taufe mit dir verbunden hast. Wir bitten dich: Gib der Mutter Kraft und

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Die Segnung der Familie

Weisheit, das Kind mit verständiger Liebe zu erziehen, damit es dir zur Ehre lebe und mit allen Glaubenden dich lobe und preise. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen. Der Pfarrer legt der Mutter die Hände auf und spricht:

Der Segen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme über dich und bleibe bei dir jetzt und allezeit.

Der Herr segne dich. Er geleite und behüte dich. Er lasse dich wachsen im Glauben und in der Erkenntnis seines Willens. Er gebe dir seinen Frieden.

Gehe hin in + Frieden. Mutter: Amen.

DIE SEGNUNG DER FAMILIE Der Pfarrer tritt an den Altar, die Eltern [mit dem Täufling] und ggf. die Geschwister treten vor die Stufen des Altars.

Pfarrer: Liebe Eltern, der Herr, euer Gott, hat euch dieses Kind gegeben und es durch die heilige Taufe auch als sein Kind angenommen. Kniet nieder, damit wir für euch beten und euch segnen. Die Eltern knien nieder./Die Familie kniet nieder.

Pfarrer: Allmächtiger, barmherziger Gott, du Schöpfer allen Lebens. Wir danken dir, dass du den Eltern/der Familie dieses Kind geschenkt und es mit seiner Mutter in der Stunde der Geburt gnädig

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Die Segnung der Mutter oder der Familie

bewahrt hast. Wir bitten dich: Behüte weiterhin das Kind und seine Familie, schenke ihnen an Leib und Seele reichen Segen. Lass das Kind fröhlich heranwachsen in Ehrfurcht vor dir, dass es deinen Verheißungen vertraut und deine Gebote als Lebenshilfe begreifen lernt. Gib den Eltern Kraft und Weisheit, dass sie ihr Kind mit verständiger Liebe erziehen, damit es dir zur Ehre lebe und mit allen Glaubenden dich lobe und preise. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen. Der Pfarrer legt Eltern [und Geschwistern] die Hände auf und spricht:

Der Segen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme über euch und bleibe bei euch jetzt und allezeit.

Der Herr segne euch. Er geleite und behüte euch. Er lasse euch wachsen im Glauben und in der Erkenntnis seines Willens. Er gebe euch seinen Frieden.

Gehet hin in + Frieden. Eltern: Amen.

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Vermahnungen zur Taufe eines Kindes

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VERMAHNUNGEN ZUR TAUFE EINES KINDES 1. Christi Eigentum Liebe Eltern und Paten! Ihr habt dieses Kind hierher gebracht, damit es die heilige Taufe empfange. Wir danken Gott, dem Schöpfer und Erhalter allen Lebens, dass er euch dieses Kind anvertraut hat. Alle Menschen sind der Macht der Sünde und des Todes unterworfen. Das lehrt uns das Wort Gottes. Aber es verkündet auch, dass Jesus Christus, unser Herr, uns aus dem Reich der Finsternis erlöst hat. Um uns diese Erlösung zuzueignen, hat er das Sakrament der heiligen Taufe gestiftet. Darin schenkt er uns Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit. Diese Gnade wird heute auch eurem Kind zuteil. Durch die Taufe gehört es Christus, dem Herrn und Haupt der Gemeinde, und ist mit ihm verbunden als Glied an seinem Leibe. Was Gott an ihm in der heiligen Taufe heute beginnt, will er zum ewigen Leben vollenden. Gott will, dass das Kind das Geschenk seiner Taufe im Glauben ergreift und festhält. Dabei ist es auf die Hilfe seiner Eltern und den Dienst seiner Paten angewiesen. Fortsetzung Seite 19 mit den Fragen an Eltern und Paten.

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Vermahnungen zur Taufe eines Kindes

2. Befreiung vom ewigen Tod Liebe Eltern und Paten! Ihr habt euer Kind hierher gebracht, damit es im Namen des dreieinigen Gottes getauft werde, wie unser Herr Jesus Christus dies befohlen hat. Gottes Wort lehrt uns, dass alle Menschen getrennt von Gott geboren werden. Unsere Erfahrung zeigt uns, wie begrenzt und zerbrechlich unser Leben ist, ja, dass alle Menschen einmal der Übermacht des Todes erliegen müssen. Gott will nicht, dass der Tod das letzte Wort in unserem Leben hat und wir für immer von ihm getrennt bleiben. Darum hat er seinen Sohn Jesus Christus in die Welt gesandt; darum ist Christus für unsere Schuld am Kreuz gestorben; darum hat Christus die Macht des Todes gebrochen. In der heiligen Taufe befreit Christus heute auch dieses Kind von allem, was es von Gott trennt, und nimmt es auf in seine Gemeinschaft. Er schenkt ihm ein neues Leben, das auch der Tod nicht zerstören kann. Er gibt ihm den Heiligen Geist, damit es als Kind Gottes sich seiner Taufe allezeit freuen und trösten kann. Gott will, dass dieses Kind das Geschenk seiner Taufe im Glauben ergreift und festhält. Dabei ist es auf die Hilfe seiner Eltern und den Dienst seiner Paten angewiesen. Fortsetzung Seite 19 mit den Fragen an Eltern und Paten.

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Vermahnungen zur Taufe eines Kindes

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3. Mehr als ein Familienfest Liebe Eltern und Paten! Die Taufe ist mehr als eine Familienfeier. Ihr seid dankbar dafür, dass Gott euch ein Kind geschenkt hat. Ihr freut euch darüber und wollt, dass es getauft wird. Die Heilige Schrift zeigt uns, dass alle Menschen getrennt von Gott geboren werden. Das gilt auch für euer Kind. In der Taufe nimmt Gott von diesem Kind alles weg, was es von ihm trennt. Er schenkt ihm ein neues, unvergängliches Leben, das auch der Tod nicht zerstören kann. Er verbindet es mit Jesus Christus, der auch für dieses Kind gestorben und auferstanden ist. Er nimmt das Kind in die Gemeinschaft seiner Kirche auf, damit es im Glauben wächst und das Ziel des ewigen Lebens erlangt. So ist der heutige Tauftag der wichtigste Tag im Leben eures Kindes. Eure Aufgabe, liebe Eltern und Paten, ist es, dieses Kind an seine Taufe zu erinnern und ihm zu helfen, als Christ in der Gemeinde zu leben. Macht eurem Kind seine Taufe und den Glauben an Christus lieb; geht ihm mit gutem Beispiel als Christen voran; kommt mit ihm zum Gottesdienst. Betet für euer Kind. Gott erfülle uns alle mit Freude über unsere eigene Taufe und stärke euch, liebe Eltern und Paten, für den Dienst an diesem Kind. Fortsetzung Seite 19 mit den Fragen an Eltern und Paten (ohne Einleitung).

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Vermahnungen zur Taufe eines Kindes