Eusebius Werke erster band: Über das Leben Constantins. Constantins Rede an die Heilige Versammlung. Tricennatsrede an Constantin

Table of contents :
Einleitung
A. Die Handschriften
B. Die indirekte Überlieferung
C. Die Selbstcitate des Eusebius
D. Die Ausgaben
E. Zweck und Charakter der Schrift „Über das Leben Constantins“
F. Disposition der Schrift „Über das Leben Constantins“ nebst einigen Bemerkungen
G. Über die Verordnungen und Briefe Constantins
H. Die religiöse Anschauung Constantins auf Grund seiner eigenen Schreiben
I. Die Rede an die heilige Versammlung
K. Die Capitelindices
L. Die Tricennatsrede an Constantin
Schlusswort des Herausgebers
Verzeichnis der Abkürzungen
Text
A. Über das Leben Constantins
B. Constantins Rede an die heilige Versammlung
C. Tricennatsrede an Constantin
Register
I. Stellenregister
II. Namenregister
III. Wort- und Sachregister
Nachträge und Berichtigungen

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DIE GRIECHISCHEN

CHRISTLICHE! SCHRIFTSTELLER DER

ERSTEN DREI JAHRHUNDERTE HERAUSGEGEBEN YON DER KIRCHENVÄTER-COMMISSION DER KÖNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

EUSEBIUS ERSTER BAND

LEIPZIG J . C. H I N R I C H S ' S C H E 1902

BUCHHANDLUNG

Druck von A u g u s t P r i e s in Leipzig.

H E R M A N N UND E L I S E GEB.

HECKMANN

WENTZEL-STIFTÜNG.

EUSEBIUS WERKE EESTER BAND ÜBER DAS LEBEN CONSTANTINS CONSTANTES REDE AN DIE HEILIGE VERSAMMLUNG TRICENNATSREDE AN CONSTANTIN

HERAUSGEGEBEN IM AUFTRAGE DER KIRCHENVÄTER-COMMISSION DER KÖNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

YON

DR i v a r a . h e i k e l P R O F E S S O R A N D E R K A I S E R L . A L E X A N D E R S U N I V E R S I T Ä T IN F I N L A N D

LEIPZIG J. C. H IN R I C H S ' S CHE B U C H H A N D L U N G 1902

Inhalt

YOII

Eusebius Band I.

Einleitung.

Seite

A. Β. C. D. E. F.

Die Handschriften IX Die indirekte Überlieferung XX Die Selbstcitate des Eusebius XXVIII Die Ausgaben XXXIX Zweck und Charakter der Schrift „Über das Leben Constantins" . XLV Disposition der Schrift „Über das Leben Constantins" nebst einigen Bemerkungen LIII G. Über die Verordnungen und Briefe Constantins LXVI H. Die religiöse Anschauung Constantins auf Grund seiner eigenen Schreiben LXXXIII I. Die Rede an die heilige Versammlung XCI K. Die Capitelindices CIII L. Die Tricennatsrede an Constantin , CIV S c h l u s s w o r t des H e r a u s g e b e r s CVI Verzeichnis der Abkürzungen CVIII

Text.

A. Ü b e r d a s L e b e n C o n s t a n t i n s B. C o n s t a n t i n s R e d e a n d i e h e i l i g e V e r s a m m l u n g C. T r i c e n n a t s r e d e a n C o n s t a n t i n

1 149 193

Register.

I. S t e l l e n register. Altes Testament Neues Testament Kirchliche Schriftsteller Nicht-kirchliche Schriftsteller II. Namenregister III. W o r t - und Sachregister Nachträge und Berichtigungen

263 263 264 265 266 270 356

Einleitung. Α. Die Handschriften. Im J. 1895 habe ich in den Nachrichten der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen eine vorläufige Mitteilung gemacht über die Handschriften der drei Schriften, die im vorliegenden Bande enthalten sind. Im Folgenden sollen die Handschriften ausführlicher besprochen, über mir damals noch nicht näher bekannte Manuskripte Mitteilungen gemacht und die indirekte Uberlieferung untersucht werden. — Von den Handschriften habe ich die Pariser, die Leidensis und die italienischen selbst verglichen. Uber den Moskauer Codex und die Handschriften in England und Spanien habe ich durch die Gefälligkeit verschiedener Gelehrten (worüber im Folgenden Näheres) das Nötige erfahren. Bei der sich vielfach kreuzenden Überlieferung und dem oft willkürlich zurechtgemachten Texte ist es nicht möglich, einen in allen Punkten sicheren Stammbaum herzustellen. Ich ziehe es also vor, die Handschriften zur vorläufigen Übersicht in Gruppen zu teilen und tabellarisch vorzuführen. Weil an die V i t a C o n s t a n t i n i die O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m als fünftes Buch angeschlossen worden ist, haben diese beiden Schriften eine gemeinsame Überlieferung. Der Text der L a u s C o n s t a n t i n i liegt zum Teil in besonderen Handschriften vor. Die Handschriften der Vita Constantini (Εις τον βίον Κωνοταντίνου) und der Oratio ad, sanctum coetum (Τφ των αγίων ανλλόγψ) sind folgende: I) F. V a t i c a n u s 149 [XI S.]. R. Vaticanus 396 [XVI S.]. IIa) J. M o s c o v i e n s i s 50 [XI S.]. IIb): M. M a r c i a n u s 339 [XII vel XIII S.]. B. P a r i s i n u s 1432 [XIII S.]. A. P a r i s i n u s 1437 [XIII vel XIV S.]. Eusebius I.

Β

χ

Einleitung.

Ile): E. D. Sélid) Ν.

P a r i s i n u s 1439 [XVI S.]. Parisinus 414 [XVI S.]· Scorialensis Τ — 1 - 7 [XVI S.]. Marcianus 340 [XIII S.]. P. Palatinus 268 [XIII S.]. G. Parisinus 1438 [XV S.]. Sav. (nur Vita Libri I—III) Savilianus [XV S.] = Ν + M. Sf- Scorialensis R - I I — 4 [XVI S.] = C + ?

Die Handschriften der Laus Constantini ( Τριακονταετηρικός) I) Η. P a r i s i n u s 1431 [XI S.]. M. Marcianus 339 (vgl. oben). Β. Parisinus 1432 (vgl. oben) contaminiert Cant. Cantabrigiensis [XVI S.] / mit III. II) J. M o s c o v i e n s i s 50 (vgl. oben). III) Κ M a r c i a n u s 340 (vgl. oben). P. Palatinus 268 (vgl. oben). C. Parisinus 1438 (vgl. oben). Y. Vaticanus 1776 [XVI S.].

:

Contaminierte ( = III + I) :

Sav. Savilianus (vgl. oben). Scr• Scorialensis R—II—4 (vgl. oben). 0. Ottobonianus 91 [XVI S.]. Q. Palatinus 53 [XVI S.]. Leid(ensis) Bon. Vulcanii 35 [XVI S.]. In allen Handschriften der Vita kommen grössere Lücken (vgl. S. 82,1 ; 132, 10 u. 14; 140, 31) vor. Eine bedeutende Zahl falscher Lesarten sind ihnen allen gemeinsam. Vaticanus 149 (F) ist eine Pergamenthandschrift des XI. Jahrhunderts. Sie besteht aus 109 Blättern, von denen Foil. 1—85a die V i t a C o n s t a n t i n i , 85b—109b die O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m enthalten. Das Format ist sehr gross. Auf jeder Seite sind 30 Zeilen. Weder als adscriptum noch als subscriptum kommt das stumme t vor. Die Inhaltsverzeichnisse am Anfange jedes Buches sowie die Überschriften der einzelnen Capitel sind in Semiuncialschrift. Die zuletzt genannten Capitelangaben sind nicht in den Text eingefügt, sondern stehen am oberen oder unteren Rande der Seiten. Mit Uncialscbrift stehen im Texte selbst die Überschriften S. 50, Z. 31 'Έπιατολη Κωνβταντίνον Κωνοταντίον usw.; 61, 21 Βααιλέως έπιατολη κατά πάοας τάς επαρχίας-, 67, 4 Έπιατολη βααιλέως (in dem Texte leider nicht

Α. Die Handschriften.

XI

erwähnt); 84, 17; 91, 19; 99, 19; 106, 20; 109, 3; 109, 25; 111, 14; 121,9; 130,28; 131,15; 134,1. Dass diese Inhaltsangaben von Eusebius selbst herrühren, kann man schliessen aus 109, 3 Βαοιλέως επιΰτολη προς ημάς επί τη παραιτηθεί της Άντιοχέων επιβχοπης und 130, 28 'Επιΰτολη βαΰιλέως Κωνοταντίνον, ην προς ημέτερο ν λόγον άντέγραψεν, während in den gewöhnlichen Capitelüberschriften immer von Eusebius wie von einer dritten Person mit Namen gesprochen wird. Von den genannten Überschriften findet sich 109, 3 in V J M B A ; 109, 25 und 111, 14 in VJ; 134, 1 in V und bei Theodoretus, der auch einige von den übrigen in veränderter Form bietet. Sonst sind diese Inhaltsangaben nur durch V bewahrt worden. — Hie und da kommen Randbemerkungen in V vor, alle völlig wertlos. Auf den Anfang von I 3 bezieht sich ϋημ(είωΰαι) οτι ο αυτός νους της χρηΰεως παρά πάντων των πατέρων εϊληπται. Bei I 10 steht οημ δια το νομιομα, was wohl auf die Worte την δια λόγων είχόνα (S. 11, 27) Bezug hat. Am Ende von I 28 steht kreuzförmig geschrieben δια τον Οτανρον. I 29 ϋημ δια την όπταοίαν και την παραχέλενοιν. I 31 Anfang: ein kreuzförmiges Zeichen mit einem Kreis an der oberen Hälfte, und darin an dem vertikalen Striche X und P ; unterhalb des Kreises auf dem horizontalen Striche steht τούτω (so!) νίκα. Auch später kommen einige Bemerkungen vor, aber sie sind ebenso wertlos. — Die Schriftzüge des Textes sind ziemlich gleichmässig und gut conserviert. An nicht wenigen Stellen sind die Lesarten erster Hand verbessert worden, wie es scheint, von einem Corrector des XVI. Jahrhunderts. Aber da dieser so vorsichtig war, nichts zu streichen, sondern alle Verbesserungen über die Zeile oder an den Rand zu schreiben, ist die ursprüngliche Lesart nirgends verdunkelt worden. Dieser Corrector aus der Humanistenzeit hatte ein verständiges Vorbild an dem ursprünglichen Schreiber des Codex, denn dieser hat einige Male offenbare Versehen, die er begangen, durch interlineare Änderungen sauber verbessert. Die junge Hand giebt uns nichts von Wert, was nicht aus anderen Handschriften bekannt wäre. — Der Handschrift V, die früher unbeachtet blieb und von mir zum ersten Male verglichen worden ist, verdanken wir die bedeutendsten Verbesserungen des Textes, die die gegenwärtige Ausgabe gegen die früheren aufweist. Fast auf jeder Seite kann man Beispiele finden, wo V allein die richtige Lesart bietet. Durch V werden eine Menge von Lücken ausgefüllt, einige im Umfange von mehreren Zeilen. S. 100, 9—24; 165, 23—166, 13; 171, 34—172, 10 kommen nur in V und J, 172, 14 —173, 10 nur in V vor. Von Fehlern ist die Handschrift nicht frei. Besonders sind die orthographischen Fehler sehr zahlreich. Die gewöhnlichen, wie ζ. Β. πρόην statt πρώην, διαχνβερνόντα statt διαB*

XII

Einleitung.

κυβερνώντα, τα τέλει statt τα τέλη, άναϋ-ηναι statt άναθ-εΐναι, habe ich nicht in den textkritischen Apparat aufgenommen. In Betreff der Elision und des beweglichen ν ist V (ausser Vita II 24—42, vgl. unten) für den Text massgebend gewesen. Die Abweichungen der übrigen HSS in diesen Punkten sind nicht im Apparate verzeichnet worden. Es giebt Stellen — sehr zahlreich sind sie nicht —, wo ein in V ausgefallenes Wort oder eine falsche Lesart durch die anderen HSS ergänzt, resp. verbessert werden kann, die daher nicht wertlos sind. In zweifelhaften Fällen aber, wo sowohl die Lesart von Y wie die der übrigen HSS dem Sinne und dem Sprachgebrauche des Verfassers gemäss sind, ist V der Vorzug zu geben. An zwei Stellen 31, 8 VJCOχρινόμενος V, υποχοριζόμενος JMBA und 49, 3 αλλήλους ενέβλεπov V, άλλήλοις ενέβλεπον JMBA hätte ich auch V folgen sollen aus Gründen, die aus dem Wortregister hervorgehen. Dagegen wird wohl 82, 10, wo V προΰφωνών τον βααιλέα, JMBA προοφωνών τφ βαϋιλεΐ haben, die letztere Lesart die richtige sein. An einem Punkte bin ich über das Verhältnis von V zu den anderen HSS nicht ins Klare gekommen. Die Zahl der an der Nicänischen Synode teilnehmenden Bischöfe wird III 8 (S. 81, 2) in V in dieser Weise angegeben: επιΰχοπων μεν πλη&ύς ην [πλη&νς\ τριακοοίων δέχα χαι οχτώ τον αριϋ-μον νπεραχοντίζουοα. Bei der bestimmten Zahlenangabe 318 scheint die Bemerkung, dass die Menge diese Zahl überschoss, unpassend. Dagegen scheint die Wendung bei dem Wortlaut der übrigen HSS ganz natürlich: επιοχόπων μεν πλη· ϋ-υς ην πεντήκοντα χαι - όιαχοΰίων τον άριϋ-μον υπεραχοντίζουβα. Ich nehme an, dass die Zahl 318 in V eine Randbemerkung war, die die ursprüngliche Zahl aus dem Texte verdrängte. Woher die Zahl 318 stammt, sowie über die ganze Tradition von der Anzahl der Teilnehmer an der Synode kann man Näheres erfahren bei Geher, Hügenfeld, Cuntz: P a t r u m N i c a e n o r u m n o m i n a , Lipsiae 1898. S. XLV seqq. Vgl schon früher Seeck, Z. f. Kirchengesch. XVII. 1896. S. 60—61 u. 349, Note 2. Von willkürlichen Änderungen oder Spuren einer Contamination, woran man hier leicht denken könnte, habe ich in V sonst nichts bemerkt. Die vorteilhafte Vorstellung von V, die wir beim Vergleich dieser und der übrigen HSS bekommen, wird beträchtlich vermindert, wenn wir später die indirekte Uberlieferung zur Kontrolle heranziehen. Freilich fallt der Schatten nicht auf V allein; wir werden vielmehr finden, dass die Vorlage unserer sämtlichen HSS eine Überarbeitung oder, sagen wir lieber, eine Recension erfahren hat. Vaticanus 396 (R), eine ausserordentlich schöne Handschrift des

Α. Die Handschriften.

XIII

XVI. Jahrh., durch die Liberalität des Papstes Paul III hergestellt, aus V abgeschrieben, ist durch eine grosse Anzahl von Fehlern entstellt; darin finden sich, wie in V, V i t a C o n s t a n t i n i und O r a t i o ad sanctum coetum. Parisinus 1431 (H), bei Heinichen E a , besteht aus 328 verhältnismässig kleinen Blättern und enthält zunächst die Kirchengeschichte. An diese schliesst sich Foli. 269b—275a das C o n s t a n t i n s e d i k t II, 24—42 ( = S. 51, 3—59, 20), wofür Η ein Hauptzeuge ist. Diese Partie fangt mit folgenden Worten an: άντίγραφον διατάξεως τον &εοφιλοΰς βαΰιλέως, ην τους τυράννους καϋ-ελών τοις υπ αυτόν 'έ&νεαι ελληνική ϋυντάξας φωνή διεπέμψατο (im Apparat nicht angeführt). Nach den Worten 59, 20 Προτε&ήτω εν τοις άνατολικοΐς ημετεροις μέρεΰιν folgt: Ταϋτα μεν ούν ώδε μοι κείό&ω . φέρε dè λοιπόν τους νόμους καί τάς νπερ της άλη&ους εύΰεβείας του ϋ-εοφιλοϋς ημών και πραοτάτου βαοιλέως επιΰτολάς άφ ετέρας αρχής ομοΰ πάοας αυναγάγωμεν. Dann (was natürlich nicht von Eusebius herrührt) Τέλος ΰύν &εώ τής ολης εκκληαιαατικής ίΰτορίας Ευΰεβίου του Παμφίλου ητοι τών δέκα τόμων (Fol. 275a). Mit Πρόλογος τών είς Κωνΰταντίνον επαίνων beginnt die L a u s C o n s t a n t i n i . — Die Handschrift stammt aus dem XI. Jahrh. Auf dem letzten Blatte kann man den Namen Σεργίου entziffern. Das stumme t kommt weder als subscriptum noch als adscriptum vor (nur einen einzigen Fall habe ich notiert). Η ist für die Laus unsere beste Quelle, aber keineswegs von Fehlern frei. Moscoviensis 50, früher 51 ( J ) , ist eine Handschrift des XI. Jahrhunderts. Ich verdanke der besonderen Güte des Herrn Professor A. Sonny in Kiew eine genaue Collation dieser interessanten Handschrift. 1 ) Ausser der Kirchengeschichte enthält der Codex L a u s C o n s t a n t i n i Foil. 289 a—304 b. Doch fehlt das Proömium ganz, und der besonders vom Capitel VIII an sehr lückenhafte Text endet mit Capitel X. Auf Foil. 306a—390 steht die V i t a C o n s t a n t i n i . Dann folgt die O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m bis 411a, wo die Handschrift zu enden scheint, 1) Es ist mir leider unmöglich, eine genauere Beschreibung der Handschrift zu geben, weil sowohl die ausführliche Beschreibung, die Herr Sonny gleich in Moskau machte, als die er später aus dem Gedächtnisse in Kiew entwarf, unterwegs nach Helsingfors verloren gegangen sind! Zum dritten Male wollte ich ihn nicht belästigen, da es mir bekannt war, dass er aus derselben Handschrift für Herrn Frof. E. Schwartz die Kirchengeschichte des Eusebius verglichen hatte, und wir daher bald Näheres über das Äussere des Codex Moscoviensis erfahren werden. Was Herr Sonny in das Collationsexemplar selbst eingetragen hatte, wird oben mitgeteilt werden.

XIV

Einleitung.

denn hier lesen wir τέλος οϋν &ώ αγίω : ετελειώ&η μηνί ûE"Tf' χ&νς : (so!). Die Inhaltsverzeichnisse vor den einzelnen Büchern sind jedesmal am Anfange mit Gold geschrieben; aber von dem 5. oder auch 10. Capitelindex an nur die Anfangsbuchstaben. Auch im Texte sind einzelne Buchstaben in jener Weise verziert. Die einzelnen Capitel sind nicht im Texte durch Inhaltsangaben getrennt und auch nur ausnahmsweise mit Zahlen bezeichnet. Randbemerkungen (in Majuskeln mit Gold geschrieben) sind selten und beschränken sich auf einige Worte, wie zu I 31 das τούτω νίχα an ein Kreuz angeschlossen; II 24 επιοτολη τον μεγάλου Κωνοταντίνου. II 64 (wo Y nur επιΟτολη βαΰιλέως hat) steht βαϋιλέως επίΰτολη προς τους εν αλεξανόρεία χαταρχαμένους της περί των δογμάτων όιαφωνίας, was möglicherweise von Eusebius selbst herrühren könnte. Erwähnt zu werden verdienen die Angaben zu III 7 "Οΰιον λέγει τον Κορδΰβης επίοχοπον und zu III 11 εαυτόν λέγει. I l l 61 steht wie in V βαΰιλέως επιΟτολη προς ημάς επί τη παραιτηθεί της Αντιοχέων επιοχοπης, und III 62, fast wie in V, βαΰιλέως επίΰτολη προς την εν Αντιόχεια ϋυνοόον (im Texte nicht erwähnt), IV 35 επίΰτολη βαΰιλέως προς ημάς (im Texte nicht erwähnt). — An sehr vielen Stellen ist die ursprüngliche Lesart ausgekratzt und mit einer neuen Lesart (mit dunkler Tinte geschrieben) ersetzt worden. Den wirklichen W e r t der Handschrift festzustellen, war anfangs sehr schwierig. Aber nachdem ich zu der Überzeugung gelangt war, dass J keine einheitliche Tradition vertritt, sondern ein stark überarbeitetes Textexemplar ist, erklärte sich Alles gut. Die Vorlage von J gehörte zu derselben Gruppe wie die Mutterhandschrift von MBA oder war mit derselben identisch. Aber bei dem Abschreiben hatte J daneben auch eine der V ähnliche Handschrift vor sich, und benutzte ausserdem Handschriften der indirekten Uberlieferung. Ausserdem hat der Editor J auf eigene Faust den Text zu verbessern gesucht, und es ist ihm auch einige Male gelungen. Gegenüber MBA mit ihren zahlreichen Lücken ist der Text in J vollständiger, doch nicht in demselben Umfange wie V. Die Handschrift J nimmt also auch hierin eine Mittelstellung ein. An einigen Stellen, wie 18,2 und 42,19, wo der Text dem Schreiber unverständlich war, hat er leere Zwischenräume gelassen. In der Schrift Laus Constantmi hat J mit grosser Willkür gewaltet, indem er sowohl einzelne Worte wie ganze Partieen fortgelassen hat. Bei der Benutzung von J ist also grosse Vorsicht geboten. Venetus oder Marcianus 339 (M), Papierhandschrift des XII. oder XIII. Jahrhunderts (nach dem Kataloge: Saec. circ. XIV), in Folio, besteht aus 282 Blättern, von denen 1—105a die Historia Ecclesiastica

Α. Die Handschriften.

XV

des Eusebius und Vita Constantini II 24—42 mit denselben abschliessenden Worten (59, 20 wie in Η (oben S. XIII); 105a—125a die L a u s Cons t a n t i n i ; 125a—167a die V i t a C o n s t a n t i n i ; 167a—178a (als fünftes Buch der Vita) die O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m enthalten. Die zweite Hälfte des Codex von 180 an wird von Socrates' Historia Ecclesiastica eingenommen. Am Ende des Ganzen liest man: βιβλίον των κατηχονμένων της ιεράς Λαύρας τον αγίον Άϋ·αναθίον τον εν τω ''Αϋ·ω της βί ϋ-εοεως. Liber Catechumenorum S. Laurae S. Athanasii in monte Atho, secundae" positionis. — Auf jeder Seite stehen 39 Zeilen. Die Schriftzüge sind ebenmässig und deutlich. Nur wenige Compendien kommen vor; L subscriptum ist sehr selten. Die Zeichen für Spiritus asper und lenis werden oft verwechselt. Die Handschrift wimmelt sowohl von orthographischen als auch von anderen durch Nachlässigkeit des Abschreibers entstandenen Fehlern; die Mehrzahl habe ich in meinem Collationsexemplar ruhen lassen. M stammt aus derselben Vorlage wie B, ist aber viel schlechter als diese und hat eigentlich nur für die O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m , wo Β fehlt, einen Wert. In Vita Const. II 24—42 und L a u s Const, ist M aus H abgeschrieben. Parisinus 1432 (B), auf Baumwollenpapier geschrieben, gehört dem XIII. Jahrh. an. Der Schreiber hiess Longinus. Die Handschrift, die aus 197 Blättern besteht, enthält die Historia Ecclesiastica Foil. 1—125, die L a u s C o n s t a n t i n i von Fol. 125 an, und die V i t a C o n s t a n t i n i von Fol. 150 an. Ausserdem kommt Vita Constantini II 24—42 als Anhang zu der Kirchengeschichte (123 b—125) in derselben Weise wie bei M vor. Aus dem leeren Räume in dem Rücken des Bandes kann man sehliessen, dass mehrere Blätter entfernt worden sind. Es ist wahrscheinlich, dass sie an entsprechender Stelle wie die nahestehende Handschrift M die O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m enthielten. — Die Schriftzüge sind ziemlich blass; Compendien sind sehr zahlreich. Selten kommt t subscriptum vor, meistens bei dem Dativ auf φ. Eine zweite Hand hat ziemlich viel ausgekratzt und verbessert. Β und M gehören zusammen. In der Laus stammt Β ebenfalls aus H, ist aber mit der Gruppe, deren Haupt Ν ist. contaminiert worden. Bei dieser, wie bei den übrigen Pariser Handschriften, hatte ich den Vorteil, eine Herrn Geh. Reg.-Rat H. Usener gehörige Edition mit eingetragenen Collationen benutzen zu können. Da ich meine eigenen Collationen mit diesen Tag für Tag verglich, werden die Angaben aus diesen leider nicht besonders wichtigen Handschriften sehr zuverlässig sein. Auch an diesem Orte möchte ich Herrn Prof. Usener für diese sowie für frühere liebenswürdige Beförderung meiner Studien herzlich danken.

XVI

Einleitung.

Parisinus 1437 (A) enthält die V i t a C o n s t a n t i n i Foil. 1—35a und den Anfang von O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m bis Cap. XVII 3 ( = S. 178,3) καταφρονήαας Foil. 35 a—42. Unterst auf Fol. 42 steht νΰας (= απαγορενύας V a l e s i u s ) προς το πέλαγος των ϋφαλμάτων τον βιβλίον επέοχον την χείρα τον γράφειν ότι μηδ(εν) νγιες ενην τω πρωτοτνπφ, χα&ώς εκ των γραφέντων εοτι τεχμηραο&αι τονς άναγινώΰχοντας. Dann folgt von zweiter Hand: τα yεγραμμένα φύλλα ρηβ (soty. Sowohl hieraus, wie von dem Umstände, dass die Vita Constantini mit den Worten τον αντον Ενΰεβίον ( d e s s e l b e n Eusebius) beginnt, müssen wir schliessen, dass die Handschrift ursprünglich eine andere Arbeit von Eusebius vor der Vita Const, enthielt, und dass sie mit dem jetzt mit 42 bezeichneten Blatte endete. Mit diesem verstümmelten Reste sind später Foil. 43—192 zusammengebunden worden, welche die Historia Ecclesiastica enthalten und mit ihrer schwärzeren Tinte, grösseren Buchstaben und von Verkürzungen freien Schrift dem XII. oder der Mitte des XIII. Jahrhunderts gehören. Die Partie der Handschrift, die uns hier interessiert, ist dagegen im XIII. oder im Anfange des XIV. Jahrhunderts entstanden. Die Schriftzüge sind sehr klein, Compendien zahlreich, aber sonst ist die Handschrift ganz angenehm zu lesen. Auf jeder Seite befinden sich 40 Zeilen. Das ι subscr. kommt nicht vor. Die Zwischenräume zwischen den verschiedenen Capiteln sind so klein, dass man öfters in Zweifel bleibt, ob der Schreiber ein neues Capitel anzugeben beabsichtigt hat oder nicht. Die Bemerkungen und Inhaltsangaben, die sich hie und da am Rande befinden und meistens von zweiter Hand herrühren, sind vollständig wertlos. — A ist der „Codex regius" des Stephanus. In der Gruppe MBA bietet A in der Regel den correctesten Text. A hat eine andere Vorlage als die für MB gemeinsame gehabt. Jene zwei Vorlagen aber stammten aus einer gemeinsamen Quelle. Dies wird sich bei einem Studium z. B. der ersten Capitel des zweiten Buches der Vita ergeben (42,12 ist za beachten, dass das δη oder δti ν in A unleserlich ist). Dass der Abschreiber von A mitunter auch nach eigenem Verstände verbesserte, ist nicht völlig ausgeschlossen. Wenigstens zeigen die Worte, mit denen er das Abschreiben des Textes der Oratio ad sanctum coetum unwillig abbrach, dass er nicht nur als Schreibmaschine fungieren wollte. Parisinus 1439 (E), eine kleine Octavhandschrift des XVI. Jahrhunderts von nur 95 Blättern mit 27 Zeilen auf der Seite, sehr schön geschrieben, mit roten Initialen und Rubriken. Der Katalog giebt Ange Vergece als den Schreiber an. Die Handschrift, welche die V i t a C o n s t a n t i n i und O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m enthält, stammt

Α. Die Handschriften.

XVII

durch Zwischenglieder aus derselben Quelle wie A, ist aber viel schlechter als A und hat neben derselben keinen Wert. Da aber A für einen Teil der Oratio ad sanctum coetum fehlt, habe ich nach der im Besitze von Herrn Geh. Reg.-Rat Usener befindlichen Collation in dieser Partie auch die Lesarten von E aufgenommen. Etwas von Belang ist aber dabei nicht herausgekommen. Parisinus 414 (D) = „R d ", „ Veteres schedae", im XVI. Jahrh. von Nicolaus Sophianus geschrieben, enthält, ausser Gelasii Cyziceni Historia concili Nicaeni, Eusebii V i t a C o n s t a n t i n i von Fol. 65 an, O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m von Fol. 134, Historiae ecclesiasticae liber I Fol. 155—162. D und E stammen aus derselben trüben Quelle, aber D ist schlechter, wahrscheinlich mit C contaminiert. In Bezug auf D verdient es erwähnt zu werden, dass sie teils von erster, teils von zweiter Hand stellenweise aus V verbessert worden ist. Die somit gebotenen Lesarten wurden früher nur als geistreiche Conjecturen betrachtet und fanden in die Texte keinen Eingang. Scorialensis Τ—/—7 {Sé.), schöne Papierhandschrift in Folio aus dem XVI. Jahrh., enthält auf 95 Blättern die V i t a C o n s t a n t i n i und die O r a t i o ad s a n c t u m c o e t u m . Die von Herrn Dr. Bruno Vioht gütigst gemachten Collationsproben zeigen, dass die Handschrift mit der ebenfalls jungen Pariser Handschrift E zusammengehört. Venetus oder Marcianus 340 (N), nach dem Kataloge aus dem XII.. meiner Meinung nach wahrscheinlicher aus dem XIII. Jahrh., in 4° kleines Formats, umfasst 178 Blätter mit 23—27 Zeilen auf der Seite. Die Compendien sind ziemlich zahlreich, ι subscr. kommt oft vor. Die Schrift ist blass und stellenweise von Wasserflecken zerstört. Die Anfangsbuchstaben sind gewöhnlich ausgelassen. Das beabsichtigte Auszieren derselben beschränkt sich darauf, dass sie hie und da mit roter Tinte ausgeschrieben worden sind. Mit derselben Tinte sind einige Veränderungen und Nachträge in dem Texte vorgenommen worden; wie es scheint, von erster Hand. Der Text muss als ein stark überarbeiteter bezeichnet werden. Der Schreiber hat auch eine andere Handschrift als seine eigentliche Vorlage, eine mit V verwandte bisweilen eingesehen und hat übrigens bei der Constituierung des Textes ziemlich frei geschaltet und gewaltet. Änderungen über der Zeile und Nachträge am Rande sind nicht selten. Einige Beispiele! I 7 (== S. 10, 8) steht es in V: αλλ' επεί μήτε αυτά τέλος ό' εχρήν μικρού βίου οκοπεΐν φ adì ν αυτόν ουκ αϊΰιον . .; in MBA: αλλ' έπεϊ μή ταντα τέλο·;