Kritische Beiträge zu dem Constantin-Schriften des Eusebius 9781463228316

Five questions which arose during Heikel's editing of the first volume of his collected works of Eusebius of Caesar

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Kritische Beiträge zu dem Constantin-Schriften des Eusebius
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Kritische Beiträge zu dem Constantin-Schriften des Eusebius

Classics in the History of Early Christian Literature 55

Classics in the History of Early Christian Literature brings back into print book-length standard texts and research monographs on the earliest literature of Christianity. Classic editions of the works of the Fathers of the Church, translations into modern languages, critical monographs on individual texts, and surveys of the ancient literature have all been done; they are often referred to; but many of them are difficult for a modern reader to access, as they moulder in the pages of periodicals of limited circulation or availability.

Kritische Beiträge zu dem Constantin-Schriften des Eusebius

Ivar A. Heikel

-äk

1

gorgias press 2010

Gorgias Press LLC, 954 River Road, Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC Originally published in 1911 All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2010

1

ISBN 978-1-61719-517-4 Reprinted from the 1911 Leipzig edition.

Printed in the United States of America

Inhalt. i-i'it.' ]. Die. Rede an die heilige Versammlung. Zur Interpretation und Echtheitsfrage II. Welchen "Wert hat die Handschrift N ;Marcianus -¡40} ¡11 der Vita und in der Oratio? Einige Worte über MBA, I, V, fc'HI -W III. Textkritische Beiträge zu der Vita und der Oratio. Neue Coliationen der Handschrift. V (Vaticanus Uil) 5t> IV. Die Koniposition der Laus Constant.ini. Was ergibt sich au» der Theophanie für den Text der Laus? Sl V. Die Capitelindices 9S -11"1

Die Textverbesserungen finden sich auf den Seifen (50—81 und im—!i7 zusammengestellt. Diejenigen Leser, welche sich weniger für einzelne Lesarten, als für Fragen allgemeinerer Bedeutung interessieren, möchte der Verf. aufmerksam machen auf: 1) den im Cap. 1 für die Unechtheit. der Oratio ad sanetum coetum geführten Beweis, 2) die Darlegung in Gap. IV über die Kiimposition der Landes Constantini, und 3) die daselbst sich findenden Bewei.v für die textkritisch wichtige Tatsache, da l! Fehler aus den älteren Werken des Eusebius in die jüngeren übergegangen sind, dal! also die Texte si-hon bei seinen Lebzeiten Fehler enthielten.

in seinem dankenswerten Aufsatze E d i t i o n s t e c h n i k (Sonderabdruck aus dem zwölften J a h r g . der neuen J a h r b . f ü r das klass. Altert. Leipzig 1(11)9) spricht, O t t o S t ä h l i n den W u n s c h a u s . daß w e n i g e J a h r e nach dem Abschluß einer textkritischen Edition der Herausgeber die Berichtigungen, Verbesserungsvorschläge und Nachträge, die sich durch die Tätigkeit der L'ecensenten und seine eigene Weiterarbeit gesammelt haben, oder was er überhaupt an seiner Ausgabe zu bessern weiß, zusammenstelle und leicht zugänglich mache. Ich kann nicht mit besseren Worten als mit diesen angeben, wie die vorliegende Schrift zustande gekommen ist. im Anfang des .Fallres .1.9(12 ist in der S a m m l u n g der griechischen Kirchenväter - Ausgaben der Berliner Akademie E u s e b i u s B a n d l von mir herausgegeben worden. Es sind seitdem Kecensionen der Ausgabe erschienen, welche Beiträge zur Textesrecension oder sonstige Bemerkungen enthalten. die entweder evident richtig sind oder doch verdienen geprüft zu werden. Es sind auch über die handschriftliche Überlieferung des Textes Mitteilungen gemacht oder Ansichten ausgesprochen worden, die nicht unbeachtet bleiben durften. Auch besondere Schriften und Artikel, die sich mit den in dem Bande enthaltenen Schriften beschäftigen, sind seit jener Zeit publiciert worden und nehmen die, Aufmerksamkeit des Herausgebers in Anspruch. Es liegt in der Natur der Sache, daß unter solchen Umständen die folgende Darstellung in vielen Punkten einen polemischen Charakter hat. Indessen habe ich mich im Interesse des Lesers bestrebt, eine direkte Polemik mit Nennung von Namen soviel als möglich zu vermeiden. Ich möchte vor allem etwas Neues und Positives vorführen. Folgende Kecensionen. Arbeiten und Artikel sind hauptsächlich beachtet w o r d e n : Texte und Untersuchungen etc. 30,4.

]

1. A. Heikel, Krit. Beitr. z. d. Constant.in-Schriften etc.

P a u l W e n d l a n d : Berliner Philol. Wochenschrift 19(12. Xr. 8. Sp. 225 — 23t). J ü l i c h e r : Theologische Literaturzeitung 1902. Nr. (>. Sj>. 107 — 170. A u g n s t o M a n c i n i : Hivista (Ii Filologia 1905. Aprile. p. 309 — 360. G i o r g i o P a s q u a l i : Göttingische gelehrte Anzeigen 1909. Xr. -I. S. 259 —28(>. H u g o G r e s s m a n n : Studien zu Eusebs Theophanie. (Texte u. Unters, zur Gesch. d. altchristl. Lit. Xeue Folge VII], 3) Leipzig 1903. - D e r s e l b e : Eusebius W e r k e Bd. III, 2. Hälfte. Leipzig 1904. J o a n n e s M a r i a P f ä t t i s c h : Die Iiede Konstantins des Großen an die Versammlung der Heiligen auf ihre Echtheit untersucht (Strassburger Theol. Stud. IX, 4). Freiburg 1908. E d u a r d S c h w ä r t / , : Artikel E u s e b i u s in P a u l y - W i s s o was Kealencyelopiidie VI Sp. 1428 — 1429.

I Die Rede an die heilige Versammlung. Zur Interpretation und Echtheitsfrage. In der Einleitung zu meiner Ausgabe (XC1— 011) habe ich in Kürze auseinandergesetzt, warum die Hede an die heilige Versammlung nicht von (Jonstantin herrühren oder als auf seine Anregung und nach seiner Anleitung entstanden betrachtet werden kann. Da diese Darstellung viele Gelehrte von der L n echtheit der Rede nichi hat überzeugen können, muß ich die Frage einer eingehenden P r ü f u n g unterwerfen, welche auf jeden Fall den Xutzen bringen wird, daß die Komposition der Hede und ihr ganzer Charakter dadurch in helleres Licht treten wird. Als Leitsprüche will ich der Darstellung zwei Citate voranstellen: A I c i d a m a s de S o p h i s t i n 4 . . jta(>adt[isvov ra xtov jtgoyeyovöxwv 6o(piozcöi> ovy/gafiftaxa, jiolla%odtv ds xavxov Bvß-vftiiuaza övvaysiQat, xai iiifirjoaod-cu xaq xmv sv Xzyouivmv uuiLXvyiaz • . , xal xolc ajraidtvxoig (HJ.6LOV jiirevitati gratia. sua copiae. Die Rede ist ein durch Paraphrasierung einer großen Menge sowohl griechischer als lateinischer Quellen (darunter auch Constantinischer U r k u n d e n ) von einem oberflächlichen, g e d a n k e n losen Skribenten ausgearbeitetes rhetorisches Prunkstück. Daß Constantins Oratio ad sanetum eoetmn dem Verfasser vorgelegen hat, ist nicht unwahrscheinlich: aber wenn wir bed e n k e n . in welcher W e i s e er seine Quellen benutzt, haben wir keine Gewähr, irgendeinen Gedanken Constantins in echter Form darin wiederzufinden. Nach den uns a u f b e w a h r t e n Ansprachen Constantins zu urteilen, b e t r u g die von Eusebius der Vita Constant-ini a n g e f ü g t e Rede des Kaisers nur einen Bruchteil der jetzt, nicht als Anhängsel der Vita, sondern als ein besonderes Buch derselben zu uns g e k o m m e n e n Rede. Cm sich ein sicheres Urteil in der Echtheitsfrage bilden zu k ö n n e n , muß man die Rede genau explicieren. den ganzen schriftstellerischen C h a r a k t e r des Verfassers und die Art seiner Quellenbenutzung ins Klare bringen. A n f a n g s w i r d der Leser sich vielleicht gegen die über den Verfasser ausgesprochenen Urteile sträuben u n d wird versuchen, die U n g e r e i m t h e i t e n seiner D a r s t e l l u n g doch in irgendeiner Weise sich zurechtzulegen, aber die Beispiele werden sich häufen und der U b e r z e u g u n g Bahn m a c h e n . daß wir in der Tat mit einem wertlosen literarischen P r o d u k t zu schaffen haben. Der Gedankengang, soweit von einem solchen die Rede sein kann, ist f o l g e n d e r : Cap. I. Ein herrlicher Tag. der Leidens tag int da. Die Xatur hat nichts zustande gebracht. Sie und ihre Ordnung ist ein Werk Gottes. Aber die Menschen ehrten Gott nicht. Sie liebten die Wahrheit nicht, trotz der Mahnung der Propheten. Ks herrschte darum Gewalt und Unglück unter den Menschen. Aber durch das Erscheinen Christi entstand Gerechtigkeit und Ruhe. Er gründete ein< heilige Kirche auf Knien, aber diese wurde verfolgt. Ks entstand große Xot. Aber der Götzendienst sei jetzt zu Boden geschlagen. Das erste Capitel handelt nicht, wie behauptet w o r d e n ist. von der O r d n u n g u n d U n o r d n u n g in der W e l t , sondern von dem Gegensätze des Heidentums und Christentums. 1:

-1

L A. Heikel, Krit. jleitr. z. d. Constantin-Schriften etc.

S. 154, "2 t o rrjXavytOTfQov (so die HSS richtig) •¡¡ntQaq xal fjXiov cptyyoc. Es ist mit Recht bemerkt worden, daß der Ausdruck nach den Pindarischen W e n d u n g e n Pvth. IV, 75 (135) aOTSQOc; ovgaviov 4 (113) rijlavytq aQaQH (ßtyyoc gemodelt ist. Constantins lateinisch abgefaßte oder entworfene Hede hätte also mit einer Reminiscenz aus Pindar angefangen 1 ! S. 154, 4 ?/ TOV jtaUr'juaTOc, ?'jtuiQa JtaQaotiv. Man sollte glauben, dieser im Anfang der Rede betonte Umstand und die hier hervorgehobene Bedeutung des Leidenstages Christi würde auch im Fortgange der Rede eine große Rolle spielen, aber der Gedanke wird ganz fallen gelassen (nur 1S4. 5 ff finden sich einige darauf bezügliche Worte bei der Erklärung der Ekloge Vergils). Das ist ein gutes Beispiel f ü r die Zusammenhangslosigkeit der Kede! S. 154, 9. In xoOfim) getan. Der Urheber von Allem ist der Urheber von deiner Existenz. Denn er hat dich geordnet (txoöij/jOtv), Ordnung der N a t u r [xöo/ioc qpvotcog) nämlich ist das Leben nach der Natur. — Daß diese W o r t e keinen Sinn haben, ist offenbar; denn „ein naturgemäßes Leben ist eine Narurordnung" ist = „ein Leben nach der Naturordnung ist eine Naturordnimg", oder = „ein naturgemäßes Leben ist ein naturgemäßes Leben". Die Portsetzung — „das naturwidrige Leben (rc: jtaga cpvoiv) hat nämlich eine nicht geringe Stärke gewonnen, so daß niemand in gehöriger Weise den Gott des Weltalls verehrt, sondern meint, daß alles 1) Entlegener wfc der Ausdruck Vita Const. S. 125, 29 — 30 la/ntpäi; rjueQaz xt]Xavyeact(iav; und die in einem bei Athanasias vorkommenden Cönstanstinsbriefe (Apol. c. Avianos, Migne 25, 369 C) befindliche Wendung

npäyfia avvov tov q>vno? ¿ig tineiv ¿au zrjlavyiarcQov ist wohl nichts weiter als i p s a I n c e c l . i r i o r .

I. Die Rede an die heilige Versammlung. durch

einen Zufall zustande g e k o m m e n ist"

Vorausgehenden steht

nach

eines

Schöpfers

nicht zusammen.

der Darstellung nnd

in d i e s e n

einer

- hängt mit

dem

Das naturwidrige Leben Zeilen

Vorsehung,

in

aber

fordern würde, wenn darin der Gehorsam

der

nicht

be-

Leugnung ( w i e Z. 12

gegen die W e l t g e s e t z e

g e b o t e n w i r d ) in einer A u f l e h n u n g g e g e n die

Naturordnung.

Auch dies zeigt, d a ß wir oben n u r mit inhaltslosen P h r a s e n zu tun haben, mit einem gedankenlosen Wortspiele, das übrigens (xoOfioginal

a) W e l t , b) O r d n u n g , ixodfirjaev)

ein

griechisches Ori-

voraussetzt. 1 ,">4, 15 ff. D i e

Propheten ixaova

überall

(xaf)'

Gottlosigkeit txccotct,

herrschte,

oder

nach

„bei j e d e r Gelegenheit") p r e d i g t e n .

walttaten, rasenden

denn

die Fürsten

Massen. —

Z e i t (vgl. b e s o n d e r s

Es

ist

waren

Geund

von

der

vorchristlichen

werden Verfolgungen

die Fürsten

und

Z u s t ä n d e e r w ä h n t , d i e n u r a u f d i e K a i s e r z e i t passen. also hier v o r u n s ein g a n z u n g e r e i m t e s Ausmalen lichen

Z e i t (a)

nach

den

Zügen

a) D i e P r o p h e t e n p r e d i g t e n d e n

der

jiciq'

Ks g e s c h a h e n

die R e d e und

die

Hs. V

die F ü h r e r der r o h e n

I ,">.">.;>. 4 ff (. n n d d o c h

durch die rohen V o l k s m a s s e n 1

obgleich

der

überhaupt Wir

nachchristlichen

wahren Gott

haben

der vorchrist-

überall,

Zeit, (bi: aber

es

e n t s t ü n d e n V e r f o l g u n g e n u n d G e w a l t t a t e n , bis C h r i s t u s e r s c h i e n . b) Christi L e h r e wurde

wurde

überall

( d a s l e t z t e l i e g t in Z. IS avry Fs

gepredigt,

aber

seine

v e r f o l g t u n d U n f r i e d e h e r r s c h t e , bis K o n s t a n t i n ist

nicht

undenkbar,

uhv

yatiai

Kirche erschien

xütitico).

dal.i .jene A n g a b e n

von den

p h e t e n d u r c h L a c t . l ) i v . i n s t . i. I veranlal.it w o r d e n s i n d , die D a r s t e l l u n g

des Lactanz

ist

verdreht

worden,

denn

Proaber diese

1 Die Verbindung sl5.~>, I i von Sijfioi mit yvSaToi deutet darauf, dal! Sijuoi Stier Volksiuassen bedentot, man also darin nicht einen Latinismus %n sehen braucht, im späteren Griechisch findet man äijutig auch von Fischen nnd Vögeln verwendet, nnd Euseb. Laus Const. steht 1!)7, 10 axQaTOTtidmv äi'moi. l'Oö, T rüg Tivf öij/uov sxßoi'/oei^. Ks k ö n n t e freilich ein Latinismus vorliegen. In der Coiistantinsiirkunde Sermo ad sanetum coetuin (ap. (¡elas. Cyz. Migne Sö! wird von den von Jesus (¡espeisten gesagt ¡1236 B xooovtoi Sfj/xoi Soovg. Und in derselben Rede fl2;)6 C) heißt es iv •xd.oi zunAvot/tmv öt'ifiwv zi)v avd-döeiav idclftaae. W e n n wir in der Rede einigen Latinismen begegnen sollten, muß das uns nicht stutzig machen. Der Verf. h a t auch lateinische und aus dem Lateinischen übersetzte Quellen 1 Constantinsurkunden benutzt.

O

I. A. Heikel, Krit. Beitr. z. d. Conätantin-Schriften etc.

enthält nichts, was uns zwingt, an etwas anderes als die W i r k samkeit der P r o p h e t e n in Israel zu denken.

V o n seinen eigenen

Zeitgenossen spricht L., wenn er s a g t : „at enim veritatis expertes 11011 putant his esse c r e d e n d u m . " Im

vierten

und

fünften

Jahrhundert

war

es

gewöhnlich,

Dialoge in P l a t o n i s c h e m Stile, mit P l a t o n i s c h e n A u s d r ü c k e n

ge-

schmückt.

die

zu

schreiben.

Man

ließ verschiedene P e r s o n e n

Ansichten der Philosophen und die des Christentums Ich erinnere

vortragen.

an X e m e s i u s aus E i n e s a , Aeneas aus Gaza, Zacha-

rias

aus Mitylene.

daß

wir in der vorliegenden l i e d e eine reiche B l u m e n l e s e

Es

tonischer Ausdrücke

liegt

also

finden1.

Diese beweisen aber

der V e r f . P l a t o verstanden h a t , wiedergeben

will.

Echt

nichts Ü b e r r a s c h e n d e s

darin,

nicht,

Pladaß

oder daß er P i a t o s A u f f a s s u n g

Platonische

oder

sonst

irgendeinem

philosophischen System gehörende Gedanken finden w i r hei i h m nicht.

In P i a t o s Timiius iindet m a n freilich die Ausdrücke

(pvötv und jcaija griffe

irgendein

geben.

k o s m o l o s i s c h e s oder ethisches Grundgesetz

F ü r den inhaltslosen Satz xoöpoq

^corj k a n n man gonie sie

bei P l a t o

ist

Die AVeit i s t . sinnlich

(pvotcag '// xazet

keine Stütze

steht bekanntlieh in n a h e r

lehre.

xara

cpvoiv. alter nicht in der W e i s e , daß diese B e -

finden.

Piatos

abqvow

Kosnio-

Verbindung mit seiner I d e e n -

nach T i m ä u s ,

wahrnehmbar.

Sie

etwas E n t s t a n d e n e s , ist

von

dem

denn

Schöpfer

nach dem Vorbilde des E w i g e n und Unsichtbaren aus U n o r d n u n g in Ordnung g e b r a c h t , sie ist zu einem v e r n u n f t b e g a b t e n , lebendigen W e s e n von der größten S c h ö n h e i t geworden. Darstellung

unseres

Verfassers

steht

in

keinem

Die k o n f u s e inneren

oder

näheren Verhältnisse zu diesen Gedanken. D a ß übrigens die P h r a s e n , mit denen der V e r f . der Oratio o p e r i e r t , der Popnlarphilosophie geläufig w a r e n , kann man aus E u s e b . P r a e p . E v . V I , b ersehen, wo von xa ra JtaQct rpvoiv, von der d/iaQ/itvi], r o rmv

o/.oiv

airiov.

xara

ro avrigovöiov,

(pi'Oiv und Öiaxo6(it]0is.

jrQiivoia viel die R e d e ist.

F ü r die A r t des Verfassers, f r e m d e W e n d u n g e n zu benutzen, ist bezeichnend, daß (nach P i ä t t i s c h ) auch solche Ausdrücke wie S. 1 5 5 , 15 azaOeic. JtoP.ffiOi, //efoc«

Rus

P l a t o (Phaeclo (>(>C) s t a m m e n .

Ii Zu den früher zusammengestellten hat Pf&tHsch noch viele hinzugefügt. Er geht ra. E. oft entschieden zu weit.

I. Die Rede an die heilige Versammlung.

Bei Plato wird aber gesagt, daß der Körper u n d die körperlichen Begierden dies Unheil h e r v o r r u f e n , hei unserem Verf. ist es durch die Christenverfolgungen hervorgerufen worden. Cup. IL Höre, Vemtmmlung. höret. Ihr Frommen, gehet ach' auf den Gedanken, nicht auf den Ausdruck. Ich wage etwas Grüßen, aber die Liehe x-ti Golf zwingt »rieh. II enn ich irre, belehn > mich. Der Vater und der Sohn mögen mir beistehen. Für die Ausschmückung dieser ganz rhetorischen, die Cajitatio benevolentiae bezweckenden Partie der Rede hat der Verf. paar A u s d r ü c k e aus P i a t o s Phaidros verwendet. W e n n er !.").">. 29ff sagt, daß die Liebe zu Gott sogar sein Schamgefühl bewältigt (xal x-i¡v alöcö ßiaCerai), so ist dieser Ausdruck gewählt im G e g e n s a t z e zu der Äußerung bei Plato i25-l A). daß der edle Teil der Seele, von seinem S c h a m g e f ü h l bewältigt (aidoT ¡ItaCo/ievoc). der Liebe sich nicht überläßt. — 1 .")(>. I ff. W e n n jemand ohne (iottes Hilfe die rhetorische oder eine andere Kunst üben will, wird er selbst u n d sein Bestreben unvollkommen befunden (artlifc C.VTOJ. xt xai. TO GJioväaC rpt'ioathjl Das Gegenstück dazu (Weiulland) P h a i d r o s 245 A: „wer ohne den von den Musen verliehenen W a h n s i n n Poesie üben will, wird seihst unvollkommen werden u n d seine Poesie wird . . verdunkelt \aTslrjc. a v r o ^ TE xal RJ JIOIRIÖIQ . • ¡¡cpavi ( b e w i e s e n w o r d e n . Meine A u f f a s s u n g betreffs des t h e o l o g i s c h e n S t a n d p u n k t e s C o n s t a n t i n s ist i n s o f e r n modifiziert w o r d e n , als ich ¡ms diesen U r k u n d e n ersehe, daß C o n s t a n t i n , d u r c h die V e r h ä l t n i s s e dazu g e z w u n g e n , sieh in der T a t über d a s V e r h ä l t n i s voi V a t e r u n d Sohn g e ä u ß e r t h u t u n d von dem Logos gesprochen. (Aber V i t a C. II, 58, S. 61, 20 ist nj> aiò ì.òyct n u r »>« durch dein W o r t , nicht = d u r c h den »Logos« i.

I. Die Rede an die heilige Versammlung.

(I

hang mit dem Inhalt des Folgenden. Nach Plato (Tunaus) ist freilich das höchste Gute oder die Idee des Guten identisch mit dem Schöpfer, aber dies hat der Verfasser nicht verstanden, sondern sich einer Phrase aus Aristoteles bedient, die hier gar nicht passt I r>(>, 11. Das Bild des Sohnes ist widerspruchsvoll, denn der Verf. hat verständnislos aus Plato W ö r t e r , die sich auf die sinnlichen Dinge beziehen, mit solchen zusammengestellt, die von der intelligiblen W e l t gebraucht werden, und damit Piatos halbmythologische Beschreibungen verbunden. D e r Sohn Gottes is! auf einmal ein Ding, eine Idee, eine Persönlichkeit. i'ioa jteQitilysrxcu vjto xov xoßfiov scheint t .">(>, 1.6 ff näoiv. sein Gegenbild P l a t . Tim. :!0 ( ' zu haben: xii ~/ao öfj vorjxa Ccoa aavxa Ixetxo iv tavxüt jttftiXnßbv e%ti, xa&ajrsQ ode o xoof/og ?a- Idee des (inten gesprochen wird.

1(1

1. A. Heikel, Krifc. Beitr. z. d. Constantin-Schriften etc.

W i e man sieht, überall losgerissene Phrasen ohne Verständnis der Gedanken verwendet! Gap. IV. a) Alles was entsteht, muß auch vergehen. l\ Wenn die Götter geboren werden und zugleich unsterblich sind, wird alles von ihnen überfüllt werden, c) Man. erzählt von Schändlichkeiten unter den Göttern. Sie iverden in abscheulicher Weise verehrt, d) Der Künstler betet ein, von ihm verfertigtes Bild an. e) Man ieigt die Gräber jener unsterblichen Götter und verehrt sie. Aber das wirklieh Göttliche hat keine Gestalt. Dies Capitel ist ein Conto von lose oder gar nicht verbundenen Aussagen, deren Quellen oder Gegenstücke man bei Laetanz (üiv. Inst, II S. 41; 1 Iii, 4 u. (I 1. 19: 2. 1 ff) und (nach Pfättisch) bei Theopliil ad Autolyc. 11, 2 — :! (Migne (», 104$ B ff) findet, ü b r i g e n s ist das Capitel mit Platonischen Ausdrücken geziert. 157, 29 vftvovq, ¿¡jfttTQovg xal avsv [ittQOV (wie Z. 'M Jtaidiav) nach P h a e d r . 277 E hier ganz unpassend verwendet, 15$, 1 der Zusatz ofiokoymv iavxbv jiaxkQü. xal ö?][iiovQybv xov ayaXfiaxos d-vrjTov tlvai, mit den gesperrten Worten aus Plato (Tim. 41 A ). scheint stilistisch (ironisch) gut angebracht zu sein, aber logisch passen sie nicht (Vgl. dagegen Lact, 11, 2. 12). 15S, (> kommt der Platonische Ausdruck xb vü> frsatbv xal öiavoia neQtlrjjiTov ganz unvermittelt: es war ja eben dies ein Demonstrandum. 157. 20 — 25. Die B e w e i s f ü h r u n g unseres Verfassers gibt kein eigentliches Resultat: wenn unter den Göttern Ehen vorkommen und die Götter unsterblich sind, würde alles von Göttern erfüllt werden. Aber bei Laetanz (1 1(>, 4 ff) haben wir in stringenter F o r m den Beweis, daß, wenn es zwei Geschlechter unter den Göttern gibt, können sie nicht Götter sein. E r sagt auch im Vorbeigehen. da Li eine unendliche Zahl von Göttern entstehen müßte und es sonderbar w ä r e , daß doch so wenige verehrt werden. An diese Einzelheit hat der Verf. der Oratio angeknüpft, aber er versteht es nicht, den Schluß zu ziehen. — Oder wenn clas nächste Vorbild des Verfassers an dieser Stelle nicht Laetanz, sondern Theophilus ist, hat er auch dessen Gedanken nicht richtig gefaßt, denn Theophilus sagt, der Umstand, daß keine Götter mehr geboren w e r d e n , beweise, daß sie nicht Götter waren, ja überhaupt nicht existierten.

I. Die Rede an die heilige Versammlung. 1 5 7 . :.}(). D e n

Gedanken,

dal.i

die M e n s c h e n

die v o n

ihm-n

selbst v e r f e r t i g t e n B i l d e r anbeten, findet m a n auch Lei Konstantin ad

sanct.

synodum (Migne. S5.

Ähnlichkeit der F o r m

1 2 4 0 A>.

ohne

dal.i

doch

• •ine

vorläge.

Gap. V. Aber ich soll ja den Mahren Gott und Christus ¡m Isen. Er hat die Grund feste der Welt gelegt und die Mensehen durch ••••ei neu Befehl geschaffen und sie an einen herrlichen Plate verlegt nun \uletzt ihnen Kenntnis rem Gutem und Bösem offenbart (!). Die Manschen vermehrten sich, ebenso die zahmen und :wilden Tiere. J/ann ¡nach dem Menschen! | schuf er die Vögel. Allen gab er ein Uxthnmh> Lcbcusgesetz. Alles wurde auf das rol/kommensle i/eirrdnet. A u c h in d i e s e m K a p i t e l

kommen

m e h r e r e A n k l ä n g e an J'!ai

v o r . a b e r die G e n e s i s h a t d o c h m e h r als P i n t o den V e r f . Seine die

Bekanntschaft

mit

seinen

derartige

mit Genesis

übrigen

Benutzung

ist d o c h

Quellen. —

Dal.i

heiligen

Schrift

der

ebenso

Konstantin hätte

k o m m e n l a s s e n , o d e r d a ß e r eine s o l c h e D a r s t e l l u n g

sein.

vorgetragen

Später

näher

(zu

Cap.

hätte, XV)

dürfte

werde

ich

nicht dieser

sich

zu

wie .-im

Schulden

u n t e r m-im-m

N a m e n h ä t t e a u s g e h e n lassen, g e s c h w e i g e d e n n e i n e r Versammlung

influiert.

flüchtig,

christlichen

wahrscheinlich Frage

noch

treten.

I n Ca.]). III

s c h e i n t G o t t (der Vater>

z e i c h n e t zu w e r d e n , indices deutlich

hier wieder Christus.

als

der D e m i u r g

S o ist in den

be-

Capitel-

angegeben.

(Jap. VI. Aber die meisten Menschen betrachten als I'rsacln ,!,•> Weltordnung die Natur oder das ,Schicksal oder den, Zufall. .Aber das Schicksal ist nur ein leerer Name. Was ist Schicksal. /renn du Natur alles hervorgebracht hat. oder ivas ist Natur, wenn es ein lies Schicksals gibt.' Aber ein Gesel; setzt einen Gesetzgeber rtns, und dieser ist Gott. .Das Schicksal ist also identisch mit dem ¡¡'ilh-,, Gottes. Die Tugenden und Laster lassen sich nicht aus dem Schn-ksn/ erklären. (l.">9. 21) Bas Böse kommt von der Natur, aber nicJu ro» dem Schicksal, und die Tugend ist richtiges Handeln des Charakters und der Sitten. Aber Fehltritte oder gute Handlungen des guten mnl richtigen Willens, die bald so, bald so ausfallen, entweder nach de/u 7/ufaM oder nach dem Schicksal, und jede gerechte und rergeltende Handlung, wie sind sie luich dem Schicksalv (löil. 2H| Mahne mir,,

]2

1. A. Heikel, Krit. Beitr. z. d. Constantin-Schriften etc.

und Warnungen, Lob und Strafe kommen von Gott. Er findet Gefallen an gerechten Handlungen. Dies kann man finden, wenn man es überlegt. Darum muß mau ohne Uberhebung leben, denn Gott •ficht alles. (K>0, 12) Weiter kann man in dieser Weise untersuchen, oh alle Ordnung auf Zufall beruht. Sind die Erscheinungen am Himmel, Sterne, Erde, Meer, Fewr, Winde, Wasser, iAift, die Jahreszeiten zufälliger Art, oder rühren sie von der Schöpfung herl? (1(50, L8) Einige meinen, daß die Natur alles reichlich gibt. Von dem Irdischen und Yergiinglichcn mag dies gelten. Aber ist das Unsterbliche und Unvergängliche eine menschliche Erfindung? Das nur geistig Faßbare rührt von Gott her. Aber auch die Ordnung der Himmelskörper ist ein Werl: der Vorsehung. Ebenso die meteorologischen Erscheinungen und die Gestaltungen der Oberfläche der Erde. Der Zufall ist ein leerer Wortschall. Uber die Gesetzmäßigkeit d e r Naturerscheinungen s p r i c h t K o n s t a n t i n in d e r Urkunde bei Euseb. Vita C. II 58 ('S. 64, 22 ff) k u r z u n d k l a r . H i e r k a n n der V e r f . d e r H e d e die Idee bek o m m e n h a b e n , von diesem G e g e n s t a n d e zu sprechen; er ist a b e r seinem V o r b i l d e sehr u n t e r l e g e n 2 . Die D a r s t e l l u n g ist stellenweise g a n z sinnlos, wie 159, 21. ff. E s sind p h i l o s o p h i s c h e F l o s k e l n , w o m i t d e r V e r f a s s e r w i e d e r seine R e d e s c h m ü c k t ( P f ä t t i s e h v e r g l e i c h t Pkt.. Leg. 904 C ff), — 160, 18 ff ist aller Logik b a r : die Menschen h a b e n d a s meiste von d e n N a t u r e r s c h e i n u n g e n i!) ersonnen, i n d e m die N a t u r alle D i n g e reichlich verleiht! E s ist richtig, daß was hier v o r g e t r a g e n w i r d a n den Stoicismus e r i n n e r t , die meisten A u s d r ü c k e a b e r , die als stoisch bezeichnet w e r d e n k ö n n e n , sind doch G e m e i n g u t d e r Zeit gew o r d e n (Philo de vita Moysis 127, Mangey II I.VI, s p r i c h t von d e m loyoq tvöiaO-sro-, d e n w i r S. 100, haben). W e n u d e r V e r f . eine auf stoischer G r u n d l a g e r u h e n d e S c h r i f t gelesen h a t , hat er n i c h t v e r m o c h t die stoischen G e d a n k e n innerlich zu v e r a r -

1) Lact. Div. iust. VII. f!, 25. 2) Übrigens mußte von dieser Materie die Rede sein, wenn, wie nach Eusehs Angabe Vita C. IV 20 geschehen sollte, Constantin sich über die Vielgötterei aussprach.

1. Die Rede an die heilige Versammlung.

beiten, sondern er hat sich mit halbverstandenen Phrasen begnügt 1 . Von Plato sind verschiedene Wendungen geborgt. Gap. VII. Es gibt Menschen, die glauben, daß solches ohne cernünftigen Grund ist, dessen Grund sie, nicht fassen. Es gibt freilich schwer faßbare Dinge, wir die heißen Wasser. Diese sind selten, damit die Macht der Vorsehung betreffs dieser leicht zu erkennen sei [wo ist die Logik V|. Unendlich viel ist von Gott den Menschen zur Freude und zum Ge?iuss gegeben, •wie die Frucht des (Hbaames tind der liebe. Wunderbar ist der ununterbrochene Lauf der Flüsse, ein Sinnbild des stets fließenden Lebens. Dieselbe Bedeutung hat der Wechsel von Tag und Xacht. W i e man sieht, ist dies Capitel ganz zusammenhangslos. Ob die Erwähnung der warmen Quellen auf Plat. Critias 113 E , 117 A beruht, scheint mir unsicher. Aber als Vorbild für die Äußerung über den Ölbaum und den Weinstock hat Pfättisch mit Recht auf Plat. Tim. Iii» A hingewiesen. — Kür das am Anfange des folgenden Capitels über die Metalle Gesagte kann ich keine Parallele in Plat. Tim. 5SI B, Politic. :W.\ D ff sehen. Gap. VIII. Ein Beweis der Fristen:, einer Vorsehung ist auch der Umstand, daß die nütilichsten Metalle in großer Menge vorkommen, die zum Schmuck dienenden 'nur mit Mühe zu erwerben sind. Aber alles kann der menschliche Verstand nicht erforschen. Ca.p. IX. Ein zu großes Vertrauen zu der Zuverlässigkeit philosophischer Untersuchungen führt von- der Wahrheit ab. Die Philosophen geraten in Streit mit einander. Die Machthabenden fürchteten den Untergang der väterlichen Sitten durch die Philosophen und töten sie oft. So erging es Sokrates. l'gthagoras xvurde «ls Lügner ertappt, indem er die Lehren der Propheten für die seinigen ausgab. Plato hat richtige Lehren über Gott und über den Logos, seinen Sohn, vorgetragen; aber er führte, doch mehrere Götter ein mal veranlaß>te die Anbetung von Götzenbildern. Er scheint doch seinen Fehler zu verbessern, wenn er sagt, ila/1 Gott in uns seinen Logos eingehaucht hat, \ ! ], und indem, er edles in zwei Formen (k'idtj) teilt, elas Vernünftige und elas mit Sinnen Faßbare. Das er s lere ist des heiligen Geistes [! | teilhaft und ewig, das letztere nicht. Er lehrte auch, daß) die Seelen 1) Athanasius De incarn. verbi (Migne 25) behandelt. Cap. 2 ff teilweise dieselben Fragen wie die hier Cup. VI u. XIII berührten. Sie gehörten y.u den philosophischen Gemeinplätzen.

1.4

I. A. Heikel, Krit, Beifcr.

d. Constantin-Schriften etc.

der Frommen und Guten an dir schönsten Plätte kommen, die Seelen der Bösen aber zum Acheron.

den

Himmels

W e n n m a n den A n f a n g des Oapitels IX liest, g l a u b t m a n , daß von der Falschheit der Lehren der Philosophen u n d von i h r e m Streit unter einander die Rede sein wird. Aber hiervon wird nicht gesprochen, sondern zunächst von der G e f a h r , die die Philosophen sich u n t e r ihren Völkern zuziehen. A b e r dieser Gedanke wird n u r betreffs Sokrates festgehalten. Zusammenhangslos wird dann gesagt, daß P y t h a g o r a s die Lehren der Propheten f ü r seine eigenen ausgab. Und sodann folgt eine — n u r von einer kleinen Reservation u n t e r b r o c h e n e — Lobpreisung Piatos. was zu dem am A n f a n g e Gesagten schlecht passt. Das R e f e r a t der Lehre P i a t o s ist sehr subjectiv. Der Verf. rindet u. a. bei Plato die Lehre von der Dreieinigkeit. Freilich nicht in katholischem Sinne, denn bei unserem Verfasser findet man keine genaue A b g r e n z u n g der Personen voneinander. Der Sohn fällt m i t u n t e r mit dem Gott (dem Vater) schlechthin u n d dem heiligen Geiste zusammen. Vgl. 1S2, 7 u . i l ; 187, 1 . 0 — F i . Die H a u p t s a c h e aber ist, daß nach der D a r s t e l l u n g unseres Verfassers bei P l a t o vom Vater, von seinem Sohne, dem Logos (Iii:!. "25), und von dem Weist Gottes (I0-I. S) oder dem heiligen Geiste ¡104. 12) gesprochen wird. Die 10Ü, IS ff als Platonische v o r g e t r a g e n e u n d vom Verf. «i'ebilligte D a r s t e l l u n g vom Verhältnis des Vaters u n d des Sohnes s t i m m t , streng g e n o m m e n , w e d e r mit den von Constantin in dem Schreiben c. Euseb. et Theog. (ap. Gelas. Migne 1350 B) vorgetrageneu Ansichten (o rov Qtov viog XeuGzos o T(i. 10 Res]). 4(>1 ( ' : KIT. 1.(5 ibid. 498 B. 108. 11 T i m . :>:{]); 1(>it, | s P h a e d r . 247 C; auch I M , 7 — * Platonisch. D e n G e d a n k e n 1(>S. 21—22 bezeichnet. W e n d l a n d als Aristotelisch mit H i n w e i s n n g auf B e r n a v s Abh. Berl. Ale. 1882, S. 411. i n diesem Capitel linden w i r z u m ersten Male eine größere A n l e h n u n g an die heilige S c h r i f t . Dabei begegnen uns einige alleinstehende D a r s t e l l u n g e n : ] ! 170, Iß znvg Tiavrayov Syjnors. Te\!e und Untersuchungen etr. Bt», 4.

2

;|S

I. A. Heikel, Krit. Beitr. z. d. Constantin-Schrift-en etc.

W a s die E r z ä h l u n g HiS, 27 von d e m H e r a b k o m m e n d e r T a u b e aus d e r Arche N o e s auf den Schoß der .Jungfrau b e t r i f f t , so h a b e n wir die Vorstufe dazu in d e r Vergleiehung d e r T a u b e bei d e r T a u f e Jesu m i t der T a u b e N o e s . wie w i r sie bei einigen Kirchenvätern a n t r e f f e n . Vgl. Hippolyt! Herrn, in s. T h e o p h . (Migne :10, S.77 l'i o JTAXTIQ ovQctvöih-v RO aymv XVEV/ta kxi TOP ßanTiZÖiitvov xciTt.'Ttusitv. OJOJIIQ yag Iv xy xißraxm xov Neos öia xiQiOxtQäq (O/vvtxca y rfilavÖQcojtia rov fhov, ovxmq xal vvv xo iv THHI mQttixtnac xad-sX&ov Jtvevfia COC XCIQJTOV k/.ulac ßaoxaoav im zov /laoxvQOfievov xaxtGxrj. Gregor. T b a u m . Homil. 1\" (Migne 1ü. 1 I S S O . Zu Kiil. 1 IvxQerrötisi'oi ( v e r e h r e u d ) avxbv iura aiöovc o XOVXQWV jtliQoyoq 'loodavtjq kennt 1 ich keine P a r a l l e l e . Ob .losuas U b e r g a n g ü b e r den .Jordan diese A n g a b e h e r v o r g e r u f e n ?

TOJV

Kiil, 2 jiqoq xovxn rs ßaöü.ixbv yQiöjia ojioxpv/ßv rtje jtctvxmv ßVVBOECOQ. Es. Hl. 1 jtvtvfia XVQIOV &JC3 ¿fit, ov E'ipexsv iXQCOtv ,«£ ivayye/.iöaottai mcoyolq bat wohl diese e i g e n t ü m liche P h r a s e h e r v o r g e r u f e n . j9, 11—14 H e i l u n g der B l i n d h e i t , d e r L a h m h e i t . E r w e c k u n g aus dem T o d e . S p e i s u n g : u n g e f ä h r dieselben W u n d e r wie in K o n s t a n t i n s s e r m o ad s. s y n o d u m fnp. (ielas. Migne 85. 1 2CHi I i f f ) . a b e r am'h bei Luctanz IV. 15. Cap. X I I . Ahe,- man sagt: er hätte als Gott den Willen der Menschen besser und fiiglicher 'machen können >. Aber gab es eine bessere IVeise die Schlechten zur Besinnung zu bringen als dierch persönliche Lehre. Aber die Verkehrtheit der Menschen verblendete sie mul sie gingen des neigen Lebens verlustig, ivelches diejenigeu erlangen, die ihr Leben anderen zum Muster aufstellen wollen. Darum [schlechter Anschluß| wurde die Lehre den Weisen gegeben, damit ihre Predigt ran dm Gehorsamen treu bewahrt werde. Daraus ireichst Todesverachtung herror und eine Schul;joehr heim Martyrium, dem der Siegeskrau:, folgt und ein ewiges Leben mit lobpreisen Gottes. ¡Wieder mit abruptem Übergang, denn das Folgende bezieht sieh nicht auf das himmlische Leben, sondern auf die Abendli 1 Tu, 25 nQOa'iQi-aii t&V ¿IV9-(>.9. — Migne S5, i;t45 A xybg rb xaxbv tloi Ooq>oi haben w i r n u n einen A n k l a n g an .lerem. 1, 22 öiözi oi i)yovfievot xov /.aov ¡iov t f t i ovx t'jöuoav' vidi acpgovi't.; iloiv xal ov OVVEXoi, Oorpoi tlöiv xov xaxojcoir/oai. — In d e m S e r m o ad s. s y n o d u m hat sich C'onstantin ü b e r das Leben .Jesu, dessen G r u n d z ü g e i h m natürlich b e k a n n t sein mußten, g e ä u ß e r t , o h n e indessen ein Citat aus den E v a n g e l i e n zu g e b e n . Die D a r s t e l l u n g ist c o r r e c t , n u r daß die W u n d e r Christi e t w a s a u s g e m a l t w e r d e n . l2;i(>Bff von d e r S p e i s u n g : xoöovxoi örj/ioi, ooot ovös dgii)[im JiegiXaßiiv oiov rr-. Von L a z a r u s : AaCa.gov ¡isxä xl^v xelivxijv ßgay^ia rivl gaßdop avciözaoiv 3ZEJtoii]XE, was. w i e Loeschcke. D a s Synt. des Gelasius, S. 50 bemerkt, auf bildliche D a r s t e l l u n g e n z u r ü c k g e h t . Von d e m L a h m e n w i r d e r z ä h l t : xvjv u'cXmv avxov yvihvxa>i> xal öiaönaoDtvxojv oXoov . . zb oxi[/.Toöioi'.. T.OIQ cofioiq IjtidijXE xal ixr/aQioxiaq Ejtaivovq öiaysoiv öia xe xjjc jtaxgiöoc xal ivogiaq diEÖgafiEV. Von d e r L e h r w i r k s a m k e i t Christi wird erzählt 12'M\ 0 : . . iv jtäoi xmv avovjZiov ö?'jfi03p xi]v av&aÖEiav IdaiiaGE. W e n n d e r V e r f a s s e r d e r Oratio die biblischen E r z ä h l u n g e n a u f g e p u t z t h a t . so hat er eine S t ü t z e u n d eine \ eranlassung 1) Citiei't nach Loeschcke

27.

Die Kede au die heilige Versammlung. ¡I:izu bei Konstantin gefunden: er

auch hier

sorglos

seine Originale

zu

aber wie in anderen Fällen,

Werke

gegangen

in geschmackloser Weise

und

bis

hat

zur

ist

mitunter

I'nkenntlich-

keit verdreht. Mit

(Jap. X V

damit

hören

Plato

nicht

endet

der

spekulative

die ilemmiseenzen nur

Teil

aus F i a t «

der

last

Hede,

und

ganz auf.

Da

die Sprache des Verfassers ziemlich stark ge-

färbt, sondern auch einige von seinen Gedanken geformt, hat. würde es nahe liegen anzunehmen,

dal* der Verf. in den ('onstantins-

nrkunden einen sprachlichen oder inhaltlichen Ansehluli an l'lato vorgefunden hätte. Aber der Versuch, bei l'onstantin Platonische Gedanken aufzuspüren, ist vergeblich

gewesen.

Edikt an die Orientalen (Vita ,S. .">2, 2SI von rff

Wenn in dem yfjc xo/.a-

VJCO

öT7]Qia gesprochen wird, braucht man nicht das Vorbild an einer bestimmten Stelle Piatos (Phaedr. 249 A r a v.no yrjg Qt.a) zu suchen,

denn

die Vorstellung

den dort vorkommenden Strafen j a seit Homerischer Zeit Konstantin

braucht

auch

der

von

und

gruben Verbrecher waren

allen Griechen in

dixcutoxrj-

der Unterwelt

und Körnern

dem Schreiben

bekannt.

an die Statthalter

des Orients 63, 1.!) den Ausdruck

xQog

'Ayßyovxoq

W e n n in demselben Schreiben

bü,

ßagad-QOig ir.öottivTtg.

die Rede

ist

von wu/'/} l.Qmxi xcä (poßn

XQa&elöa.

ist es irreführend

die Lehre

von der Seele

monie Ganz

der

ist

xo/.aciv xaihxQmc

als eine Mischung izgäoiq)

es auch

xolz ava-

auf Phaed. Mi (.'• hinzuweisen,

Grundbestandteile

unrichtig

dfijPfxij

des für

Körpers

eine

vorgetragen

zweimal

bei

wo

oder Harwird.

("onstanfin

ii:Sl, 7: 1.34, 10) vorkommende sprichwörtliche Redensart (»einen Laufenden antreiben«), die als eine solche gekennzeichnet das Muster

in Phaed. 1)1 A

zu

suchen,

wo

wird,

das Sprichwort

in

einer viel undeutlicheren F o r m vorkommt. —

Bei Gelas., Migne

s5, 12:S3 D, finden w i r den Ausdruck navxwv

.ioayi.ta.xcov

jtu-

zr'jQ. Dazu bietet wohl Timäus 2s ( ' xov xocr/xtiv xcä xuxf.Qa xovötxov Jiavxöq eine gewilie Ähnlichkeit, aber bei Plato ist der Ausdruck durch den Zusammenhang bedingt, während die ( onstantinischo Wendung gibt.

nur

einer

monotheistischen

Anschauung

Ausdruck

Man könnte ja auch Aristoteles eitleren, der jtfiayuara

der Bedeutung »die W e l t und ihre Elemente« verwendet, Pindar.

der

von

-¿QOVOC

O

JTAVXCOV

RRCARIQ

spricht.

in oder

Der Von-

24

I. A. Heikel, Krit. Beitr. z. d. Constantin-Schriften etc.

stantinische Ausdruck hat eben in griechischer und damit auch in römischer Denkweise und im Sprachgebrauch viele Vorstufen. Auch christliche Vorstellungen haben einwirken k ö n n e n . — B e i Gelas. Migne 8 5 , 1 2 3 3 D jtavrcov xmv xakllßrcop drj[iiov(>yog denkt man unwillkürlich an Timäus 29 A , aber der Gedanke von der Schönheit und Zweckmäßigkeit der AVeit gehört j a schon ganz, der Popularphilosophie an. B e i den Stoikern war j a dies Thema besonders beliebt. Vgl. Cicero de nat. deor. I I öS: . . ut mundus quam aptissimus sit ad permanendum. deinceps ut nulla re egeat, maxime autem ut in eo eximia pulchritudo sit atque omnis ornatus. drnjiov{r/og ist sowohl bei den Stoikern als bei christlichen Schriftstellern ganz gewöhnlich. Die Schöpfung des Menschen Gelas. Migne 85, 1240 B C wird auch in so konventionellen W o r t e n beschrieben, dal> es sich gar nicht lohnt, an eine bestimmte Quelle zu denken. An und für sich wäre es j a nicht überraschend, irgendwelche philosophische (Platonische) Kunstausdrücke in den Conshmtiniseben Urkunden zu finden, denn ein frei übersetzender S e k r e t ä r könnte wohl philosophisch angehauchte lateinische W e n d u n g e n mit aus griechischen Philosophen geborgten W ö r t e r n wiedergegeben haben. Aber der Umstand, daß in den Constantinischen Urkunden nichts aufgetrieben werden kann, das sich mit B e stimmtheit auf erneu griechischen Autor zurückführen ließe, spricht, doch dafür, daß diese Aktenstücke lateinisch abgefaßt worden sind von einem Manne, der entweder mit der eigentlichen philosophischen Literatur nicht vertraut war. oder der wenigstens eine solche Bekanntschaft oder überhaupt literarische Kenntnisse in keiner T\ eise zur Schau tragen wollte, sondern sich mit den der allgemeinen religiösen Bildung angehörenden Ausdrücken begnügte und der darum auch einem Ubersetzer keine Veranlassung bot mit philosojihisclien Kenntnissen zu prahlen. Der Inhalt und die Adresse einiger der Urkunden hättet] die Entfaltung einer gewissen Gelehrsamkeit, ganz gut erlaubt. E i n e künstlerische und sogar gekünstelte rhetorische F o r m wird ja keineswegs verschmäht. Aber Constantin hatte offenbar keinen Sinu für philosophische Auseinandersetzungen und hat folglich auch solche in seinem Namen nicht ausgehen lassen. und

Hiermit steht die Oratio ad sanetum coetum Form in offenbarem Kontrast.

nach Inhalt

J. Die Kode an die heilige Versammlung. Hin lateinisches Original ist f ü r den jetzt bebandelten Teil der l i e d e ganz ausgeschlossen. Unter den vielen Quellen des Verfassers, die sicher nicht alle uns b e k a n n t sind, g a b es jedenfalls auch lateinische. Der zweite Teil der l i e d e hat m e h r einen historischen literarischen als spekulativen H i n t e r g r u n d .

und

'. 12:>7 B. Der Text ist freilich daselbst v e r d o r b e n , a b e r der Sinn ist doch klar: Die Tugenden der christlichen Religion fanden E i n g a n g sogar bei den Assyriern, die den übrigen Völkern ein Beispiel im Bösen gewesen sind: kv o/g ('sc. rolg 'AOöVQiOia - •• die Syrer). ojOjtst) initlz iöiet. ¡h-cooia öoxi/iaZofii-v. TOP TOT UeoTgoog //{imv x)tov ßtior ogai/iiri' ovvtQyelv otxxov- Auf Grund dieser, natürlich ganz geschichtlichen, Angabe fabuliert unser Verf. in seiner ungenierten rhetorischen Art von einem Besuche Constantins in Babylon und Memphis, und wie er sie öde gesehen habe. Sie mußten aber als verödet dargestellt werden, wie liossignol, Virgil et Constantin le Grand p. iSlS b e m e r k t , lauf Jerem. 2(>, Ii) u. 2S, '.Vi. Ks verdient auch e r w ä h n t zu werden, da Ii Oraeula Sibyllina X I . .1911' von Egypten und den Assyriern in gewissem Zusammenhange gesprochen wird, und «laß daselbst folgende Verse sich finden: '•\'2 (dal ooi, Mififpi. alal f/e-/ä?jj ¡.laoih ii¡. 2i>4 aicil ooi. BaßvXmv. O-Qiajißiam ?MTQ sagt der \ ert.. daß Daniel die Härte des Xabuchodonosors bezwang, aber dies wird von der folgenden Erzählung nicht bestätigt, sondern Daniel wurde auf X : s Befehl wilden Tieren hingeworfen. Hier fügt der Verf. dann die Erwähnung der drei Männer im brennenden Ofen ein und, darüber vergessend, was für ein Schicksal er soeben durch seine Darstellung Daniel bereitet hatte. geiir. er unbekümmert weiter, als ob nichts passiert wäre, und iaht. Daniel zu Kambyses kommen. Der Verf. hat offenbar verschiedene Quellen gehabt, die er nicht zur Einheit zu verbinden vermochte, und hat außerdem frei phantasiert. Wenigsten* können wir dies an einem Punkte wahrscheinlich machen. De W o r t e S. 17S. K> fit-tu tijp xarakvöiv r % 'AOOVQUOV ßaoiXsiaj xndaiQEx)siotjg (HS V. avaiyit)tdorje die schlechteren HSS; XEQavvmv ßoXals wirken sehr befremdend, aber sie sind tu. E. veranlaßt worden durch Constantin e. Ariuni iap. Gelas. Migm So. i:M.-> (.'} co T¿/.(itjc, ¿ 7 « xfQarvcöv aS,lac xafhuQid-t/vatJ.

In den l l a h m e n des (fanzen passen die Abschnitte sehr schlecht, die von der Weissagung der Sibylle und von der vierter. Ekloge Yergils handeln. Der Anschluss des zunäclistfolgendeji Capitels geschieht in der Weise, als ob es in dem Vorangehenden gegolten hätte, die Göttlichkeit Christi zu beweisen. Dir Fragen waren aber dort ganz anders gestellt. Cap.

N VITT. Ich irill mich die Zeugnisse

deFremden

¡die,

1 • Auf die Ähnlichkeit hat schon l'fät-tisch S. 82 ,mt'merk>am y,vntaoi.irji)eic:S). W i e kam der Verfasser überhaupt auf den Gedanken, die Sibyllenverse in seine Hede einzuführen? (Jonstantin beruft sich gegen Arius (ap. Gelas. Migne 85, 1 ',549 A f f ) , der behauptet, daß er das Libysche Volk auf seiner Seite hat, auf eine uralte griechische und römische Schrift, auf die Erythräische Sibylle, die vor dreitausend Jahren Libyen Unglück und Verderben prophezeit habe (vgl. Or. Sil). Iii, 323ff). Daß der Verf. der Oratio aus der Constantinsurkunde die Idee erhielt, die Sibylle einzuf ü h r e n , ist in Anbetracht der übrigen Beziehungen der Oratio zu dieser Urkunde wahrscheinlich. Aber während es ganz natürlich w a r , daß Constantin in dem genannten Zusammenhange die Sibylle citierte. ist das in der Oratio aufgenommene Citat mit der Beschreibung des jüngsten Gerichts gar nicht am Platze 1 . Die Angabe des Verfassers S. .170, 8, die Sibylle sage, daß sie in der sechsten Generation nach der Sintflut geboren sei, ist ein grober Fehler des nachlässigen Verfassers! Or. Sib. 1 283 ff I i Bei Theojihilusi und Lactnnz fand der Verf. auch die Sibylle «•itii'rt. — Augustinus "kannte das Akrostikon mit. Ausnahme der l e t z t e n Strophe, der .SVßVpöf-Stvopbp. An diese Strophe schliessen sieh einige Verse, die sieh auf das Kreuz beziehen u n d m i t diesem Verse a n f a n g e n :

8v Mcoaijg ¿Zinnat

TiQonivaq ioXevug (iyvaz.

Daraus, daß Firmieus

M a t e r n u s ¡ein j ü n g e r e r Zeitgenosse von Constantin! Cap. 21, 6; 27, .meh davon spricht, wie Moses expansis .vel extensis) m a n i b u s das Bild des heiligen Kreuzes darstellt, darf m a n n i c h t sehliessen, daß er sich auf die Sibylliiiischen Verse b r z i e h t . Schon bei Justinus Dial. e. T r y p h . !i0 finden wir dieselbe symbolische Deutung der liebilrde Mosis ¡1)1. ijvyexo

Htöt tuq /£(()«; iy.un'Qiüz ¿xnexücaq .

i. Die liede an die heilige Versammlung sagt die Sibylle so deutlieh wie möglich, da Li sie zur sechstel! Generation nach Adam (yevéfrltj . . îxxtj . .. ¿ ¿ o r t jtQeaxoxlaoxoàvrjQ yévsx') gehörte. und da Li sie als Frau von einem der Söhne Noes in der Arche gewesen (288 txepvyov aixvv oh üQov, jtollà xÂvôœvioê-ùoa ovv tiieo jtéoet). Lnser Verf. liai die Sibyllinischen Verse ganz flüchtig gelesen. Cap. XIX. Die Meisten sagen aber, dal') eine Eryihrüixehe Sibylle freilich existiere, die Verse dagei/rii habe ein. christlieht r Dichter verfaßt, und sie werden für H'eissagungen der Sibylh ausg\u welcher Zeit die Erscheinung (JiaejovGtd) Christi aufleuchtete und das Mysterium der heiligsten lieligion Sieg gewann und die neue Nachkommenschaft des Volkes aufkam, n-ovon, une ic]) eentruu, die vornehmste Dichter Italiens sngl.t Zu 181, (1 — 9 ri. 1(>— '21. Die hier vorkommende Angabe betreffs Cieero ist sehr befremdend. W e n n man an einigen früheren Stellen Bedenken tragen konnte, Lactanz als Quelle anzugeben, so kann hier kein berechtigter Zweifel aufkommen, dal.i der Verf. folgende Stelle bei Lactanz benutzt, und verdreht: I)iv, inst. IV 15, 26 His testimoniis quidam revicti soient eo confugere, ut aiant, non esse illa carmina Sibyllina, sed a nosiris tieta atque composita. Quod profecto non putabit, qui Ciceronem Yarronenique legerit aliosque veteres, qui Krythraeam Sibyllam ceterasque commémorant, quarum ex libris isla proferimus; qui auetores ante obierunt quam Christus secundum earnem nasceretur". Aber gesetzt, daß Cicero De divin. Ii 54 (112) die mit Liictanz doch übereinstimmende Beweisführung des Verfassers veranlal.it. hätte, hat der Verf. Cicero grob missdeutet, denn Cicero sagt, ganz allgemein: »Atque in Sibylliuis ex primo versu cuiusqne sentent.iae primis litteris illius sententiae carmen omne praetexii ur«. 181, 14. Der Verf. will beweisen, dali die von ihm eitierten

I. A. Heikel. lCiit. Hoitr. •/.. d. Cunstiintin-Sehriften etc. Verse der Sibylle nicht »nach Christi Niederkunft und Gerichte:)« verfaßt worden sind. Der griechische Ausdruck ist fiera rt/r TOV XptOrov xaftoöov xal XQIOLV. Hier kann xa&oöog natürlich nichts anderes bedeuten als Christi erste, Ankunft. W a s bedeutet aber xgiöig? Wenn man in Betracht zieht, clali in den Sibyllinischen Versen XQIOIQ und xQivecv (Hit, 1i>. 21. 24) vorkommen, versteht man leicht, wie xoiöig durch Gedankenlosigkeit auch hierher geraten ist. XQIÖIC von der »Verurteilung« Christi zu verstehen, wird in keiner Weise durch den Zusammenhang motiviert und würde eine große Härte des Ausdruckes voraussetzen. Es müßte doch wenigstens (texa xi/v xov XQIOXOV xa&oöov xal xijv xolo/v (oder lieber xov d-ctvaxov) avrov heißen, nicht post Christi riescensionem et iudicium, sondern wenigstens post Christi descensionem et iudicium eius. XQ'IOIQ wird in der Bedeutung »Richterspruch über jemand«, »Verurteilung jemandes« mit nachfolgendem Genetiv verwendet. In Anbetracht des bloßen xaxtZsvoig 170, 1S; l v | . :S wäre man versucht, xal x{H0iv als falschen Zusatz aus den) Texte zu entfernen; aber bei unserem Autor muß man eben mit den Gedankenlosigkeiten vorlieb nehmen. ]S1. 2:5 ff. Zu d e r v i e r t e n E k l o g e V e r g i l s . Es ist wahrscheinlich, daß der Verfasser der Rede irgendwo bei Constantin (ob in der von Ensel) der Vita angehängten Rede?) eine Äußerung über die Beziehung der Ekloge Vergils auf Christus gefunden hat (den Gedanken hätte der Kaiser z. B. durch Lactanz kennen lernen können); sonst ist diese ausführliche Beschäftigung mit dem Gedichte schwer verständlich. Alter der Verf. hat, wie sonst, die Angaben seiner Quellen weiter ausgesponnen und sorglos verändert. Von einem gewissenhaften Referate einer Vorlage ist ja bei ihm nie die Rede. Was Constantin von der Ekloge geäußert, ist also unmöglich zu sogen. Die Art, in welcher der Verf. die Worte Vergils wiedergibt und interpretiert, wirkt geradezu verblüffend. AVenn der Kommentar Spuren einer Benutzung des lateinischen Originals des Gedichtes zeigt, ist das noch kein Beweis dafür, daß der Kommentar ursprünglich zu dem lateinischen Original gemacht worden ist. Denn das Original war natürlich med Verfasser bekannt, da er ja die Ekloge ins Griechische

T. D i e R e d e an d i e h e i l i g e

überset/.t.

Dali er dies selbst getan,

schaffenheit der hat

alle

von

seine

einem

kann

Übersetzung

er

Quellen

anderen

doch

verfertigte

beim

ist in Anbetracht

Wahrscheinlichste

verdreht"!,

oder

wenn

Übersetzung

Abfassen

gilische Original zur Hand Kenntnis des

das

:jl

Versammlung.

des

gehabt

er

auch

benutzt

Kommentars

haben.

der Be(denn

Aus

er eine

hatte,

das

Ver-

des Verfassers

lateinischen Originals kann man also mit nichten

schließen, daß der Kommentar ursprünglich lateinisch geschrieben war.

Aber wenn es Stellen in dem

Kommentar gibt,

nur auf' die griechische Form «les Gedichts beziehen, klar,

dal.i der K o m m e n t a r in der vorliegenden

einem

lateinischen

des Verfassers

Original

ist

indessen

von dem wirklichen Beweis

in

vielen

werden kann. — beweist,

dal.i

stammt.

Die

sich ist es

Form nicht aus

Interpretationsweise

so willkürlich und hängt so wenig

Wortlaute des Textes ab.

Fällen

die so

dal.i ein

solcher

nicht mit absoluter Sicherheit geführt

W o r a u f es aber v o r allem ankommt und was

die E k l o g e

in

dem

vermuteten lateinischen Ori-

ginale der Oratio nicht mit denjenigen Versen und in dem Umfange

hat

verwertet

werden können,

wie sie in unserem grie-

chischen T e x t vorliegt, ist der Umstand, dal.i nur die griechische Form verschiedener Verse eine christliche Interpretation erlauben, während

die

ursprüngliche Vergilische

Form

dafür

unbrauch-

bar ist. I M . 2(>. Durch den Ausdruck {(päxiv

=

utyabjV

(pariv

vfivr'joofitv

die Verkündigung von Christi Ankunft und dem da-

durch bewirkten neuen Zeitalter) wurde der erste Vers der E k l o g e eine vortreffliche Einleitung zum Ganzen. seiner

ursprünglichen

unpassend gewesen

Form

pnulo

während

maiora

1er Vers in

can¡1 m u s

ganz

wäre.

I M . 2S spricht der Grieche von einer Erfüllung der Weissagung der Cumäischen

Sibylle.

Das Vergilische »letzte

Welt-

alter« 1 u l t i m a a e t a s i hätte eine Vorstellung eingeführt, die gegen die sonstige Auflassung des Autors streitet,

denn

das Zeitalter

Christi wird nicht als das letzte Zeitalter des Menschengeschlechts aufgeial.ii (vgl. 1S2. » I . redeunt

Saturnia

Ebenso

r e g i t a.

verhält

es

Der Ausdruck

stössig: der V e r f . konnte natürlich nicht

mit

Ed.

ti

Naturnia

war

an-

sieh

zugeben,

dal.i

es

ein

glückliches Zeitalter unter der Regierung eines Saturnus gegeben hätte,

da

er

ja

überhaupt

von

einem

glücklichen

Urzustände

1. A. Heikel, Krit. B e i t r . z. (1. Constantin-Schril'ten etc.

des ganzen Menschengeschlechts nichts "wissen will. Die W o r t e werden darum von unserem Verf. durch ayovo' sQaxbv ßaoiXi/a ersetzt. Kcl. v. 7 heil.it es: i a m n o v a p r o g e n i e s e o e l o d e m i t t i t u r a l t o . Daraus konnte der Verf. nichts Rechtes machen, denn das neue Menschengeschlecht stammte nicht aus dem Himmel, sondern die Menschen wurden durch Christi Ankunft sittlich neu geschaffen. Der Vers mußte umgemodelt werden, und darum sagte der Verf.. daß nach Christi Erscheinung (1S1. 2-1) via zrÄi/d-vg ¿.VÖQÖJV í(fiw.v!h¡, »auftrat« (151, 22 via rov öijfiov öiaöoyj): I S:S. 22 Vio/.aia ytvvcX W ä h r e n d die griechischen Verse ohne viele erklärende W o r t e sich christlich auffassen lassen, würden die lateinischen Verse, von denselben kurzen Notizen begleitet, keinen christlichen Eindruck machen. Ecl. (i: i a m r e d i t e t v i r g o , r e d e u n t S a t u r n i a r e g n a. 1s2, ."> XAPÜ-tvos ctvlhg ayovo' ÍQÜXOV ßaoüSja, was in dieser W e i s e kommentiert wird: » W e r ist wohl die zurückkehrende • Jungfrau? Doch die von dem heiligen Geiste voll und schwanger gewordene. Aber nichts hindert dal.i die von Gottes Geist schwanger gewordene ein« .Jungfrau stets war und verblieb. Aber sie wird zum zweiten Male zurückkehren, wann auch Gott zum zweiten Male kommt und die W e l t erleichtert«. Der Kommentar des Verf.s bewegt sich sehr frei. »Bringen den lieblichen König« scheint; in der W e i s e ausgelegt worden zu sein, dal.i »bringen« durch Y.CX xaQaytvüftevoc (Z. 1.0). »König* durch litós (Z. 9), »lieblich« durch T,)¡V oiy.ovtii'v>]I> tJir/.ovepio)} zum Ausdruck kommt. "¡XU

Ecl. 10: C a s t a t a ve L u c i n a ist in einem lateinischen Original unmöglich gewesen. Es würde involvieren, dal» eine Göttin Lucina vom Verf. anerkannt wird, und dal.i um ihren Schutz für das Christuskind gebetet wird. Durch einen Kommentar hätte der Ausdruck natürlich umgedeutet werden können, aber ein solcher liegt zu der Stelle nicht vor. Der griechische Text machte jede kommentierende Erklärung unnötig, denn die Himmelskörper konnten j a aufgefordert werden, den Neugeborenen zu verehren (cpaeorp/JQL U>]vr¡ JIQOOZVVSI). 1S2, IS Von Christi, Göttlichkeit, und seiner

Wirksamkeit

koimtr

[. Die Rede au die heilige Vuminmiluiig. der

Dichter

Streit

nicht

mit

der

ausdrücklich

römischen

s-jireclien,

Religion

Dieser Gedanke

setzt

dam

dadurch

wäre

er

mit

uichten

eine

ausdrückliche

wälmung r ö m i s c h e r G ö t t e r (Saturnus, Lucillal im T e x t e Er

J.S2, 2 5

Altäre

(der

errichten,

Dies

Dichter)

Tempel

hat

in

geraten.

sagt,

anschaffen

dajl und

keine Parallele

in

man Opfer

dent

Xeuijebarenen

vollbringen

der E k l o g e .

Kr-

voraus!

imt/i.

weder in der la-

teinischen noch in der griechischen Fassung derselben.

Alse ein

neuer Beweis für die Utizuverlässigkeit des A u t o r s ! C a p . X X . S. 1 SIS, i — 2 ersetzen aeeipiet

divisque

videhit

Eel. .15 i l l e d e u n i

permixt.os

supponierten lateinischen Originale nicht, Der S i n g u l a r

&tov

heroas, haben

des griechischen T e x t e s

vitam

die in dem

stehen k ö n n e n .

hat

das

Atistössige

entfernt .1 Sii, 4 ff, Eel. 1.7—15.

Das

idyllische

Gemälde,

das diese

Verse zeichnen, lieh sich fast unverändert in den T e x t der Hede übernehmen.

Aber

die ganze S c h i l d e r u n g wäre

bedeutungslos,

wenn nicht die vorangehenden Verse a u f Christus bezogen worden wären.

Aber

in

der lateinischen

stalteten K o m m e n t a r

• •inen ausgeprägt heidnischen IS!'., S der

die

t>lvin

Roheit

der

F o r m , ohne einen anders ge-

als der uns vorliegende, hatten die Verse

wunderbarer damaligen

Charakter. Mann,

mit

Zeilen

genau

aller

Bildung

wußte

und

ausgenistei, sagte«



es

folgen E c l . 21. — 22, im Griechischen mit drei Versen {'/,. 10 — 1 h wiedergegeben.

Die logische Verbindung /.wischen den einleiten-

den W o r t e n und den auf sie folgenden hei unserem Verf., schleehi des

lateinischen T e x t e s

ungefähr

der sein:

Versen ist,

wie so

oft

und wird durch eine Heranziehung

auch

nicht hesser.

Der Gedanke wird

die Ankunft Christi hat die früheren

Zeiten in eine P e r i o d e lieblichen

Friedens

verwandelt.

so

rohen dal»

die Glaubenden die heidnischen H e r r s c h e r nicht mehr zu fürchten brauchen.

E s liegt eine Vergleiehung der Zeit Christi und der

Zeit (Jonstantins vor.

Vgl. S.

IMS, 1 7 — 11) ( E c l . 2:s, 25) derbter Textgest.alt ischen

Texte

I55, 4 f f mit liegen

155. I S f f (oben S. 5t.

im Griechischen

in

ver-

vor. und eine Vergleiehung mit dem latein-

ist darum

schwierig.

I i Der P l a t z von Sijlaöi/

TOVÇ ôixatovç

Da es im

Kommentar

|s:>.

m a c h t es w a h r s c h e i n l i c h , daß w i r

hier ein (ilossem vor uns haben, das vmi 18-1, 22 hierher vereetxt worden. i*t. T e x t e und U n t e r s u c h u n g e n et:-. !;('.. 4.

;;

34

I. A. Heikel, Krit. Beitr. z. d. Constantin-Schriften etc.

2 1 heißt, d a ß tdic Windeln des Gottes, d. h. die Kraft des heiligen Geistes dem neuen Geschlecht wohlriechende Blumen verlieht. k a n n dies n i c h t auf den lateinischen T e x t m i t t i b i ( t i b i sc. p u e r j z u r ü c k g e h e n , s o n d e r n d e r K o m m e n t a r gilt d e m a b s i c h t l i c h v e r ä n d e r t e n g r i e c h i s c h e n T e x t (17—.19). w o v o n d e r D a t i v e n t f e r n t ist. Die V e r s e 1S3. 17 u. LS sind wahrscheinlich in dieser W e i s e herzustellen: . . oklvzai fiAtf Aoiyiog AGQVQ'IOIV, t)a/ÜKI Hiermit xeav xara

xara

XI'I/JTI AANTUOV.

s t i m m t d e r K o m m e n t a r : 184, 13 ajiwltxo 'AOGVQICOV yivog, 184. 14 avtdrjv xal jtavxayov ttfixs (»in d e n T a l e r n « ) z u r ü c k .

xal xo g e h t auf

184, 1 Die Schlinge verleitete die Sinne der zuerst geschaffenen Menschen von der angeborenen Enthaltsamkeit von Begierden (ich s u p p l i e r e : xmv Ijui) vnioiv eyxQazeiag, vgl. JOS, SO; 190, 1, P l a t . K e s p . 430 I i ) z,u dem Genuss der Vergnügen, damit sie das über sie verhängte Verderben kr ¡nun Iernten. Denn [Logik?] vor der Niederkunft des Heilands zerbrach die Unkenntnis (ayvoia Wendland, ayvoict die HSS) von der Aufershhung der Gerechten ' die Seelen der Menschen. die sich eiuf keine gute Hoffnung stützten; aber als er gelitten. und, für einige Zeit 2 B GS (sc. Christum) r>/g a(p(OQi0fitv>]c; xai)tÖQag xvxlco jttQC/QaykLV rok/iü sc. Anus). Dieser klare Gedanke ist in der Ii E s ist m i t B e z u g auf d e u s u n d dea- bei V e r g i l die e i g e n t ü m l i c h e A u f f a s s u n g v o r g e f ü h r t worden, daß o fiev (Z. 10), »¡der eine«, d e n V a t e r es K i n d e s bezeichne, [ d a s zu e n v a r t e n d e }/ de], die M u t t e r sei durch d a s V e r h ä l t n i s des heiligen (u-istes hei der Z e u g u n g a u s g e d r ü c k t . — N a c h dieser A u f f a s s u n g bezeichnet also den h e i l i g e n (¡eist-, XixtQmv aneiQOv

Tri aywv Tci'ivfia die Mutter!

I. Die Rede an die ]iei% Versammlung. Rede durch einen geschraubten Ausdruck verwischt worden. — Etwas weiter unten in demselben Schreiben (1352 C) liest man: iq)a.Q[ioGov vvv, ei 6t] tok/iäg, hpagfioGov reo frsm xctl ro i vlaßelßdat. xal ro cpoßeio&ai.. olwc, to riQJitß')-aL. r yskäv, ro AVJttlaihxi, was auf 187, 12 hat einwirken können. — 187. FS — 1.4 finden wir wieder (wie 15C», 9) die Phrase aus Arist. Eth. Xik. I, 1. Zu 187, 11 äxoiog övvafUi; xal aOxr/fiariOTog (isv . . kann man Clem. Alex. Strom. V, 14, 90 vergleichen: '¿drcoOav ovv TIJV XU/.OVIU'VIJV vfo}v ajtowv Y.AL a Xt-yoftEVt/v JTQOaixwv (sc. xmv (pilooöepmv). Zu 187, 14 r t d'oZeog xoivov oorpit~t Z£ xal /¡öovy wird von Pfättisch auf Plato Res]). 402 E hingewiesen: aaxpQoavvr, xat >)öoprj vjteQßak/Mvöf] iöxi ng xoivwvia-. Das Schlussergebnis betreffs der Vergilischen Ecloge und deren Interpretation ist also dies. Der Koilimentar schließt sich an die griechische Form der Verse an, wobei nicht ausgeschlossen ist, daß die lateinischen Originalausdrücke dem Verf. mitunter vorgeschwebt haben. Eine nicht geringe Anzahl von Versen war nur in der griechischen Gestalt verwendbar, und der Kommentar ist nur aus ihnen verständlich. Wenn die christliche Deutung der Ecloge dem Constantin bekannt war, so hat er das Gedicht doch nicht in der Ausdehnung und in der Form, wie es in unserer Rede geschieht, verwenden können. Die Weise, in welcher der Verf. die Vergilische Ecloge verändert und umdeutet, hat eine; gewisse Parallele in dem Verhältiiis der dem Verfasser bekannten und zu seiner Zeit z. T. noch im Flusse befindlichen Oraeula Sibyllina zu ihren Quellen. Auch die Sprache der Sibvllinischen Orakel kommt, wie Plattisch mit Beispielen belegt, in des Verfassers Bearbeitung der Ecloge zum Vorschein. 187, 15 Aber dies überlasse ich denen zu sagen, die nach einer menschlichen Bildung streben, aber die göttliche Bildung nicht kennen. Denn jene ivollen mit ihrer Bildung prahlen, diese wollen ihre Seele reinigen. [Ein neuer Ansatz: ] Aber dich, Gottesfurcht (= ehr/sticke Religion), rufe ich. meiner Bede zur Hilfe. Dich verehre ich:

40

1- A. Heikel. Kiit. ßeitr. z. d. Constantin-Schriften etc.

dir verdanken wir unsere Heilung. von dir. Aber von dir hängt alles

Der ab.

große

Haufe

wendet

sich

D a ß 1S7, 1 0 f f v o n e i n e r d u r c h C o n s t a n t i n b e s e i t i g t e n U n o r d n u n g die R e d e sei, d a r a u f d e u t e t k e i n W o r t . E s w i r d v o n d e m V o r z ü g e d e r c h r i s t l i c h e n R e l i g i o n , v o n dein S i e g e s e i n e r B e k e n n e r uncl von d e m U n t e r g ä n g e d e r V e r f o l g e r g e s p r o c h e n , u n d in d i e s e m S i n n e k a n n m a n s a g e n , dalS d a s T h e m a a u s d e r z w e i t e n H ä l f t e des A n f a n g s c a p i t e l s jetzt a u f g e n o m m e i l u n d w e i t e r a u s g e f ü h r t w o r d e n ist. Cap. X X I J . Ich verdanke dir mein Glück und edles was ich besitze. Das bezeugen meine Siege, das weiss die große Stadt, das will |Tj das Volk der lieben Stadl, obwohl sie sich einen unwürdigen Führer erwählt hatte, der bald ergriffen wurde, wie er es verdiente iregen seiner Taten, die it-h nicht erwähnen will, denn mit heiligen Worten will ich dich anreden. (ISS. 7) Aber ich will etwas, was nicht unpassend ist, sagen. Gegen dich, o Gottesfurcht,, und gegen deine Kirchen kündigten clie Tyrannen einen unversöhnlichen Krieg an, und einige in Rom freuten sieh. Das Kriegsfeld war fertig, aber du kamst zur Hilfe, und die Grausamkeiten der Gottlosen verliehen dir ewige. Eiere. Die Henker wurden von Ehrfurcht trgriffen. und verabscheuten das Plagen; die Fesseln lösten sieh, die Brenneisen erloschen, aber [sehr ungeschickt,!] Gottes Bekenner bewahrten ihre Festigkeit und Freimütigkeit. ('ISS. 21) JVas gewatinst du also, GottloserDu wolltest, sagst cht, die Götter ehren. Aber ivenn sie zornig wann, wie du selbst, hättest du ihren Befehlen nieln gehorchen sollen. Aber Du tatest es weejen des alten Ghwbens au- sie. Ja, der Glaube sieht in Übereinstimmung mit den- Handlangen, Da glaubst an Götter, die von Menschen gemacht •worden sind und die menschlicher Pflege bedürftig sind. Die e i n z e l n e n Z ü g e zu d e m in d i e s e m C a p i t e l g e z e i c h n e t e n B i l d e d e r V e r f o l g u n g e n h a t d e r V e r f . w a h r s c h e i n l i c h bei E u s e b i u s (Historia E c c l e s i a s t i c a u n d V i t a Constantini) g e f u n d e n , a b e r ein klares und gut zusammenhängendes Ganzes hat er daraus nicht zu m a c h e n v e r m o c h t . .1 SS, J — I spricht der V e r f a s s e r o f f e n b a r von Maxentius, vgl. Vita C. 2Ii, '.{ff = 1. '.ID. Dali er v o n dessen E n d e n i c h t s p r e c h e n will, m o t i v i e r t er (Z. :> — 7) in ä h n l i c h e r W e i s e , w i e E u s e b i u s sein S c h w e i g e n in B e z u g auf d a s E n d e d e r Mitregenten des

1. .Dir Beile an die heiligt- Wrwitumluiig

41

Constantius (S. Iii, 6 ff = I, 2o). W e n n er dann von den Verfolgungen »der Tyrannen« spricht u n d sagt, daß einige in Ron; sich darüber freuten, und daß das Schlachtfeld schon bereit war. als die Gottesfurcht ( = die christliche Religion, der Gott der Christen) zur Hilfe kam (vgl. Vita C. 24, 1.(5tf = I, IM)— muß man glauben, daß Maxentius wieder vorgeführt wird, obgleich wir nach der f r ü h e r e n Darstellung glauben m u ß t e n , daß von ihm nicht m e h r die Rede sein sollte. Andererseits ist die Erzählung so gehalten, daß die Vorstellung erweckt w i r d , daß von einem wirklichen Kriege nicht die Rede ist. sondern von Verfolgungen. W i e die Christen dabei aushielten, erinnert an: meisten an Euseb. h.e. VIII, 1.4. I :t, wo von Maximins Verfolgung gesprochen wird. — Eine große stilistische Ungeschicklichkeit oder Gedankenlosigkeit liegt darin, daß gesagt wird, daß die H e n k e r und Folterwerkzeuge ihren Dienst versagen. — aber die Märtyrer halten standhaft aus! ISS, 21—23 passt gut auf Maxlrain us vgl. Euseb.h.e. VIII. 14. ii, Zu 1 SS, IS konnte man Lact, de mortib. persee. Iii. ^ vergleichen. Gap. X X I I I . Vergleiche inisere Itel.iyion mit der eitrigen, liier Eintracht, Liebe, freundlictw Mahnungen, Verehrung der lietturt'j. nicht der Grausamkeil, Verträum :;,u Gott und Mensehen, Barmherzigkeit, Einfachheit. Kenntim des einzigen Gölte.v. Dies ist d« rechte Frömmigkeit, die 'zum rwigen Leben führt. Die Selbst!,. herrschung erwirkt das Wohlwollen Gottes. Gott belohnt die Tugend. Die Menschen vergelten, ja Wohltaten: wie sollte nicht Gott, die Gii(> selbst, es tun? Er belohnt gleich die Tugend, aber die volle Vergeltung spart' er fiir die Zeit, wenn die Seele den Körper eerläfU und sich Gott nähert. Die Treue und Selbstbeherrschung werden mh ewigem Leben belohnt, die Bösen wartet ihre Strafe. Dies C'apitel ist gut geschrieben; nur enthält es nicht das. was der A n f a n g zu versprechen scheint, nämlich einen Kergleieh der christlichen Religion mit der heidnischen. Es wäre d e n k b a r , daß Constantinisehes Gut hier in etwas größerem U m f a n g e vorkommen könnte. Aber das sonstige Verfahren des Verfassers leistet auch hier nicht. Gewähr f ü r die Echtheit eines einzigen Gedankens. Daß wir hier denselben platonisierenden Verf. wiederfinden, den wir in der ersten Hälfte der Rede kennet: lernten, dafür spricht 1 Sit. 11 — ! 2. |S(). 22 (to ayailbv cvrou

42

1. A. Heikel, Krit. Ueitr.

d. Const-aiitin-Schriften etc.

I.S9, 27 — 28, welche Stellen deutlieh auf Plato und zwar auf l'haidon t i i i E — ()7 A hinweisen. Cap. XXIV. Ich frage dich, Decius, der du die Kirchen gehaßt und die Frommen gestraft hast, was machst du jetzt nach dem Tode,? find die Zeit zwischen deinem Leben (! = deiner Geburtj und deinem Ende, war die glücklich? Du fielst und brachtest Schande über die Homer. Du. Yalerianuder du dieselbe Grausamkeit gezeigt hattest, mirdest von den l'ersern gefangen genommen und gemartert. Du, Aurelianus, fülltest in Thracieu die Furchen des Weges mit deinem Blute. Was von Valerian erzählt wird, hat ein Gegenstück in Coustantius Brief an Sapores 122. 17. aber viel größer ist doch die Ähnlichkeit nicht nur in diesem Punkte, sondern im ganzen Capitel mit (Lact.) De mortibus perseeutorum. welche Schrift (wenn man die freie lienutzungsweise der Quellen bei unserem Verfasser in Betracht zieht) dem Verfasser der liede offenbar sein ganzes Material geliefert hat. Doch kann der Verf. durch jene Stelle des Sapores-Brief'es und durch die Äusserungen in den ( onstantinsurkunden Vita 11 :«iff (S. -">2. 11—2«)," Ii 12 (S. 50, jxa, worauf eine Schilderung der vom Kaiser befohlenen Unzuchtstrafen folgt. Der N a m e dieses Kaisers wird nicht, genannt, sondern der Verf. spricht (Z. 12) von o xQoetQijfiivoz ßaoiltvg. Dies könnte man eigentlich n u r auf Diocleiianus beziehen. aber die hier und im Folgenden genannten Tatsachen passen nur auf M a x e n t i u s . W e n n weiter (Z. 24 ff) gesagt wird, flal.i Jiav xo xov jrootiQmitvov ßaOiXtrag oxQaxtvfia . .. jtQovoiag diov x?]v ¡.ityah]v noXiv ¿XsvtbsQova/jc, jroXXolg xal Jtarxoöajrolg JtoXt'itotg avifiojxai, so ist dies geschichtlich unrichtig und wahrscheinlich nur ein lleminiscenz an die W o r t e Constantins S. 02, l t i — 17 betreffs der Heere aller Christenverfolger: TOVXCOV iiou.di iil.v ijitöov oxgaxtai, xoXXcii öt jtgdg (pv/iji' ixQCiJi//6av. — Auf dieselbe Constantinsurkuinle (an die Orientalen) S. r>9. (i ccJtoöeiiisoiv tvagyioxlixaig xal oacptoxaxaig l%t .7Qoxo(ticdshj 6aa de xal hvaQysßxsQa y xötv UOTQOJV xo/ixt/ xara s t e h t also n ä h e r , obgleich die U r k u n d e auch i'inen A n s t o s s hat geben k ö n n e n . Die B e s c h r e i b u n g 11)1, 29 — 1 9 2 . , die sich an die E r w ä h n u n g des Sieges über Maxentius a n s c h l i e ß t , p a s s t i n d e s s e n n u r auf die Zeit nach d i r B e s i e g u n g des L i c i n i u s . Vgl. Cons t a n t i n s Edikt; an die Orientalen, b e s o n d e r s Cap. (Lib. U). Sollte es e t w a gelingen , i r g e n d w o Stellen aufzuspüren, die Ä h n l i c h k e i t e n mit d e n j e t z t aus d e r Vita a n g e f ü h r t e n A u s d r ü c k e n h ä t t e n , w ä r e es n a t ü r l i c h u n m e t h o d i s c h , die A u s d r ü c k e d e r E e d e auf j e n e (bisher u n b e k a n n t e n ) Quellen z u r ü c k z u f ü h r e n , da w i r in d e r Vita nicht n u r die e n t s p r e c h e n d e n A u s d r ü c k e , s o n d e r n zugleich die in d e r B e d e b e r ü h r t e n T a t s a c h e n l i n d e n . W e n n die jetzt b e h a n d e l t e P a r t i e (S. 191) i h r e v o r n e h m s t e Quelle in d e r nach (Konstantins T o d v e r f a ß t e n Vita h a t , k a n n sie n a t ü r l i c h nicht in einer von (Konstantin v e r f a ß t e n o d e r v o n i h m a u t o r i s i e r t e n R e d e g e s t a n d e n h a b e n . A b e r auch inhaltlich ist das ganze (Kapitel so w u n d e r l i c h , daß es von einem m i t d e r d a m a l i g e n Geschichte v e r t r a u t e n M a n n e nicht h a t g e s c h r i e b e n w e r d e n k ö n n e n . Mit d e n ü b r i g e n schlecht, v e r b u n d e n e n u n d nachlässigen K o m p i l a t i o n e n u n d P a r a p h r a s e n u n s e r e s V e r f . p a s s t es a b e r g u t z u s a m m e n . (jap. AA" Vi. Wenn sie, aber meine D'wiixtkistwiy prem-ii, *o sagen sie damit, ilaf! Gott das Gate bewirkt hat. Er hefte/dt. die Menschen sollen gehorchen. Alle Menschen wisse», da/i ich das, was ichansgerichtet, meinem Glauben an Gott verdanke. Kr hat mir die grö/Ueii Wohltaten erwiesen. J)ie Menschen haben meint Siege gesehen und haben geschaut, wie meine Gebete erhört worden sind. Das gerechte Gebet wird immer erfüllt. Der Mensch fehlt wohl, aber Gott vergibt es. Wir müssen also dem Heiland wegen unserer Rettung lind des Glückes des Reiches danken und ihn hüten, daji er gnädig bleibe. Er ist ein •unüberwindlicher Helfer, der beste Richter. Verleiher des ewigen Lebens. Dies Capitel gibt zu g r ö ß e r e n B e d e n k e n k e i n e n A n l a ß . N u r ist die logische Aneinanderreihung d e r G e d a n k e n s c h l e c h t e r als es in den (Konstantinisehen U r k u n d e n d e r Fall ist. Die Sätze

I. Dir Redt' an die hrilip' ViM'xiimnilung.

47

.192, I I—12 u n d 192, 24—25 (öib— ycxaiOfiäxcov). stehen isoliert. «Ion Kompilator verratend. W o h e r j e n e r Satz stammt — er hat das Aussehen eines rhetorischen Apophthegmas — kann ich nicht sagen; dieser gründet sich (Pfattisch) auf Plate> Resp. 37« C, (>17K.

W e n n nun die Rede Gedanken und Ausdrücke e n t h ä l t , zu welchen man Entsprechungen in den Uonstantinischen Urkunden findet, so ist dies noch kein Beweis f ü r die Annahme, daß die Rede von (Jonstantin herrührt. Denn nach dieser Methode könnte man j a beweisen, dal.i Plat.o unsere Rede verfaßt hat. denn die Rede enthält sehr viel, was mit Plato übereinstimmt. Die Übereinstimmungen beruhen auf Entlehnungen. Was in den Uonstantinischen Urkunden echt und passend ist. kommt in der Oratio in verdrehter Form vor. ganz wie so viele andere Entlehnungen aus fremder Quelle. Die Oratio enthält Gedanken u n d Angaben, die unmöglich von Oonstantin oder seiner Kanzlei oder einem in seinem Auftrage arbeitenden Literaten herrühren können. Der Unterschied im Stil zwischen sämtlichen Urkunden (Jonstantins und der Rede kann keinem entgehen, der sein Ohr an der straffen Satzfügung.. der rhetorischen Wucht, und der fast nervösen Beweglichkeit in den Uonstantinischen Aktenstücken gewöhnt hat. Auch bei abstrakten Fragen verlängnet sich dieser Stilcharakter nicht. In den Uonstantinischen Urkunden findet man keine solche schleppenden Sätze wie die in der Rede z. B. ¡71. S —1(1; 17t). 19 — :!(l: I M . (¡ — 12: fs7. 2 * — l>S, 7 vorkommenden. Der Verf. der Rede kannte wohl die rhetorischen Regeln, aber er beherrschte nicht die Ausdrucksmittel, und darum sind viele von seinen Perioden lose zusammengefügt, und mit Anhängseln belastet, die das Verständnis erschweren. Die logische Verbindung der Gedanken ist, schwach. An vielen Stellen findet man ein bizarres Anoinanderkleben innerlicli nicht zusammengehörender Gedanken. Der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Abteilungen der Rede ist locker, die Rede als Ganzes schlecht disponiert: alles eine Folge davon. dal> der Verf. ein unselbständiger Kompilator und Umschreibe]fremder Gedanken war. Die wirklichen Reden. Briete und Edikte Constantins machen

1. A. Heikel, Krit. Beitr. z. d. Constantin-Schrifteu etc. • •inen ganz anderen Eindruck. Die Sprache ist wohl oft gesucht, und abstrakt, aber nachdrucksvoll und straff gefügt. Die Gedanken sind nicht gerade neu und überraschend, aber doch Constantins geistiges Eigentum (oder das seines Sekretärs) und darum sich logisch aneinanderschliessend. in die Augen fallende Entlehnungen und sonstiges geborgtes Flitterwerk kommt bei Constantin nicht vor. Sowohl in der Form wie im Inhalt findet man etwas Zielbewußtes. Die umfassende Benutzung einer großen Menge von Quellen, die ein so charakteristischer Zug der Kode ist, die meistens verunglückten Versuche, diese fremden Gedanken zu verarbeiten, zu überbieten und zu einem Ganzen zusammenzufügen, läßt uns vermuten, daß in der Bede eine rhetorische Schularbeit vorliegt. Es ist gar nicht nötig anzunehmen, daß die Rede auf Betrug abgesehen war. Der Verfasser wollte seine Gelehrsamkeit und seine Geschicklichkeit zeigen. Er wollte die religiöse «.•frundanscliauung Constantins wiedergeben, wie dieselbe sich in den Constantinsurkunden abspiegelte (ihn als Glaubenshelden zu verherrlichen, dazu lag ja bei einem Sclmlrhetor keine Veranlassung vor). Seine Aufgabe war auch gewissermaßen eine /'/ihojioucc. aber dabei wollte er vor allem sein eigenes Licht leuchten lassen. Es ist aus seinen Anstrengungen ein geschmackloses, wertloses Produkt hervorgegangen. Die Bede ist griechisches Original. Sie rührt weder direkt noch indirekt von Oonstantin her. Eusebs Angaben IV, ¿¡2 iS. 129, ;$2ff) passen nicht auf ein griechisches Original. Die Schrift ist mehr als eine Bede, sie ist eine ganze Abhandlung, die nicht, als Anhängsel der Vita Constantini passieren konnte. Sie hat den Umfang eines antiken Buches, und sie ist uns als fünftes Buch der Vita überliefert worden. Alle Schriftstücke Konstantins haben einen persönlichen Charakter, und es ist sehr bedenklich, gegen die ausdrückliche Angabe Eusebs anzunehmen, daß Eusebius eine nur nach der Anleitung Constantins ausgearbeitete Abhandlung hätte für das eipene W e r k Constantins ausgeben wollen. Es wäre gradezu Eusebius der Lüge zu zeihen, wenn man behauptet., die von Eusebius publicierte Bede Constantins sei doch in der Tat ein griechisches Original gewesen. Entweder müssen wir Eusebius Glauben schenken, und in diesem Falle kann unsere Oratio nicht als die

II. Welchen W e r t hat die Handschrift N ( M a r c k a u s 34"I) etc.

von Eusebius

publiciorte

den A n g a b e n

des E u s e b i u s

Kode

gelten;

absehen,

oder

und

müssen

wir

untersuchen,

oh

19

von die

R e d e an und f ü r sich den Charakter Constantinisehen Ursprungs trägt.

Alles

spricht

dagegen.

Die Oratio

ist

eine

schlechte

Schularbeit.

II Welchen Wert hat die Handschrift N (Mareianns 340) in der Vita and in der Oratio? Einige Worte über MKAIYFHL. V o n dem Codex Marcianus .140 habe ich in der

Einleitung

zu m e i n e r A u s g a b e ( X V I I ) gesagt, daß dessen T e x t als ein stark überarbeiteter

bezeichnet

werden

muß.

Mit einigen

beleuchtete i c h das willkürliche Verfahren

i c h hatte die H S im Frühjahr 1S94 in Venedig verglichen,

aber n a c h d e m

ich

das

Eusebius B d . 1 vollständig z u s a m m e n g e b r a c h t

hatte., in

des N

verzeichnet zu werden. ich in den T e x t Es

es

vollständig

handschriftliche Material zu

daß

die L e s a r t e n

Beispielen

des Schreihers.

nicht, verdienten,

dem

fand

ich,

Apparat

Nur einige g u t e Conjecturen des N

habe

aufgenommen.

scheint i n d e s s e n ,

dal.i ich den C h a r a k t e r des X mit zu

wenigen Beispielen beleuchtet, habe, um alle Beurteiler von der bist völligen W e r t l o s i g k e i t der H S (in der Vita und Oratio) überzeugen zu können.

Ich

will

darum

jetzt

ein vollständigeres

Material

v o r f ü h r e n und die von mir gebilligten Conjecturen des N etwas n ä h e r prüfen.

F ü r alle die P a r t i e e n und einzelnen Lesarten, die

im folgenden aas N angeführt werden, habe ich im Febr. 1!H() eine N a c h c o l l a t i o n der H S in Venedig u n t e r n o m m e n . Zu den ersten zwölf Capiteln (S. 7 — F l di r Ausgabe) gebe ich den vollständigen Apparat in der W e i s e ,

daß ich auch aus

den übrigen H S S solche alleinstehenden Lesarten anführe, die in der Ausgabe nicht aufgenommen worden sind. Kleinigkeiten ist dabei j e d o c h abgesehen

Von unwichtigen

worden.

7, 6 &reot£eß. V, < cet. 14 yjjùvov] ygóvwv HSS. 16 émiaoiovi V, ôml&oiov cet. lü avno V, < cet. 1S vtxrjz/jv VI. mich N aber vix in Ras., vot¡ti¡v MBA. 20 n»,'] öaov HSS. 22 navzevyja] navoni!a navxsv/ia I M B A , rtavonXia am Rande V 2 lim Texte nur ein darauf hindeutendes Zeichen», navon'/Ja N. 23 ¡ M. 10, 1 xal + vor eiaatl nui- N. 1 za xotg — qatÔQ. VI, < M B A N . 2 TE V. < cet. 2 öooq] uaov HSS. :! /xvtjfiorsvtxat] fivi/ßovevF.i V A N , /ivt¡(iovevetr 1MB. 5 oí V, < cet. 0 za/evzl/v] xl¡v Ç nur N. 7 ßaoüla V. < cet. 8 (ú¡ zavxa I M B A N (/t!¡ xaiz N), (tt'/te av xà V. '.) ßtxyov ßlov axon fir V, fiaxQov I M B A : statt fii¡ xaiza xiXoq