Englische Nominale: Konstituenz und syntagmatische Semantik 348430121X, 9783484301214

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Englische Nominale: Konstituenz und syntagmatische Semantik
 348430121X, 9783484301214

Table of contents :
Vorwort
0. Einleitung
1. Das Wortartenproblem in der Grammatik am Beispiel des englischen Adjektivs
1.1. Operationale Definitionen
1.2. Die semantische Bestimmung von Wortarten
1.3. Wortarten in generativen Grammatiken
1.4. Fazit: Der Anspruch des Wortartenkonzepts
2. Nominale (NOM)
2.1. Konstitutionssysteme und Rangstufensysteme
2.2. Nominale und andere Unterkategorien
2.3. Probleme der Segmentierung von Nominalen
2.4. Konstitutionsformel mit Erläuterungen
3. Probleme semantischer Beschreibungen
3.1. Semantische Tests
3.2. Der Abweichungsbegriff in der Linguistik
3.3. Syntagmatische Semantik
4. Relatoren
4.1. Inhärente features und Relatoren
4.2. Relatoren als Bezeichnung spezifizierter Prädikationsbeziehungen
4.3. Vorhersagbarkeit von Relatoren
4.4. Kasus als Relatoren
4.5. Sprachliche Zeichen als Relatoren
4.6. Beispiele
5. Zusammenfassung
Abkürzungsverzeichnis
1. Kategoriensymbole
2. Indices und f
3. Zeitschriften
Literatur

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Linguistische Arbeiten

121

Herausgegeben von Herbert E. Brekle, Hans Jürgen Heringer, Christian Rohrer, Heinz Vater und Otmar Werner

Rudolf Emons

Englische Nominale Konstituenz und syntagmatische Semantik

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1982

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Emons, Rudolf: Englische Nominale : Konstituenz u. syntagmat. Semantik / Rudolf Emons. - Tübingen : Niemeyer, 1982. (Linguistische Arbeiten ; 121) NE:GT ISBN 3-484-30121 -X

ISSN 0344-6727

) Max Niemeyer Verlag Tübingen 1982 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege zu vervielFältigen. Printed in Germany. Druck: fotokop Wilhelm Weihert KG, Darmstadt.

VORWORT

Die vorliegende Arbeit ist in einer früheren Fassung im Sonmer 1980 von der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg als Habilitationsschrift angencumen worden. Sie ist in der Gesamtanlage gleich geblieben und nur in einigen Punkten, die vor allem die Lesbarkeit betreffen, verändert worden; die Bibliographie wurde erweitert. Für kritische Vorschläge und Hinweise danke ich vor allem Klaus Heger, Hans Jürgen Heringer, Hans Käsmann, Heinz Vater, Rainer Wimmer und Werner Wblski. Meinen Freunden in England und vor allem Michael Evans danke ich für ihre hilfsbereite und geduldige Unterstützung als native speakers. Für Schreib- und Korrekturarbeiten bedanke ich mich bei Brigitte Gaillinger, Michaele Hundehege, Barbara Praxl, Gerda Winner und besonders bei Johanna Hoffmann.

Passau, im Mai 1982

Rudolf Emons

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

0. Einleitung

1.

Das Wbrtartenproblem in der Grarrmatik am Beispiel des englischen Adjektivs

2

1.1.

Operationale Definitionen

3

1.1.1.

Syntagmatische Kriterien: faktische Kookkurrenzen

3

1.1.2.

Einige Prinzipien operationaler Wortartdefinitionen

4

1.1.2.1.

Operationale Kriterien zur Definition des Adjektivs

7

1.1.2.2.

Potentielle Kookkurrenzen, Kriterienpluralität und ihre Anwendung

9

1.1.2.3.

Intuition und Tradition

14

1.1.2.4.

Konstitutionssystem

15

1.2.

Die semantische Bestinntung von Wortarten

16

1.2.1.

Systematische Doppeldeutigkeit des Wbrtartenbegriffs

20

1.2.2.

Class meaning

21

1.2.3.

Generellere vs. speziellere Extension und einfache vs. komplexe Qualität

22

Verfahrensprinzipien

24

1.2.4.

VIII

1.3.

Wortarten in generativen Gramtiatiken

24

1.3.1.

Phrasenstrukturgrammatiken als axiomatische Systeme

25

1.3.2.

Die empirische Basis einer generativen Grammatik

25

1.3.2.1.

Die Rolle der Tradition in einer generativen Grammatik

26

1.3.2.2.

Die Annahme einer universalen Basis linguistischer Kategorien

27

Fazit: Der Anspruch des Wbrtartenkonzepts

31

1.4.

2.

Nominale (NOM)

33

2.1.

Konstitutionssysteme und Rangstufensysteme

33

2.2.

Nominale und andere Unterkategorien

40

2.3.

Probleme der Segmentierung von Nominalen

44

2.4.

Konstitutionsformel mit Erläuterungen

48

2.4.1.

Vorbemerkungen

48

2.4.2.

Konstitutionsformel

57

2.4.3.

Erläuterungen zur Konstitutionsformel

61

NOM

61

M1

62

NOM-MAKK

64

M2

65

M3

72

M4

74

M5

75

QU-A-PRE1, QU-A-PKE2, QU-E-PRE

76

M6

81

H

91

M7

98

REL-MARK, M8, QU-E-POST, QU-A-POST

101

M9

103

Beispiele

115

IX

3.

Probleme semntischer Beschreibungen

119

3.1.

Semantische Tests

120

3.1.1.

Der but-Vest

121

3.1.2.

Paraphrasierung

124

3.2.

Der Abweichungsbegriff in der Linguistik

128

3.2.1.

Graitmatikalität und Akzeptabilität

129

3.2.2.

Akzeptabilität als statistische Größe

135

3.2.3.

Fazit: Intuition vs. Statistik?

3.3.

Syntagmatische Semntik

145

3.3.1.

Kollokationen

146

3.3.2.

Inhaltsrelationen

151

3.3.3.

Inhärente features komplexer sprachlicher Zeichen

155

4.

Relatoren

142

161

4.1.

Inhärente features und Relatoren

161

4.2.

Relatoren als Bezeichnung spezifizierter Prädikationsbeziehungen

164

4.3.

Vorhersagbarkeit von Relatoren

167

4.4.

Kasus als Relatoren

168

4.5.

Sprachliche Zeichen als Relatoren

171

4.6.

Beispiele

174

5.

Zusammenfassung

188

Abkürzungsverzeichnis 1. Kategoriensyrrtole

191

2. Indices und f

196

3. Zeitschriften

199

Literatur

201

0. EINLEITUNG

Die hier vorgelegte Arbeit befaßt sich mit der Binnenstruktur von Sätzen, genauer mit den Regeln des Aufbaus bestimnter komplexer sprachlicher Zeichen als Teilen von Sätzen. Zur Beschreibung dieses Bereichs gibt es eine Reihe von Versuchen, von denen die Annahme von Wortarten sicherlich der mit der längsten Tradition ist. Eine kritische Untersuchung dieser traditionellen Annahme steht daher am Anfang der Arbeit. Der Beschreibungsbereich der englischen Nominalen wird auf der Basis einer valenz- bzw. abhängigkeitsorientierten Konstituentenstrukturgrammatik definiert und im einzelnen in seinem Aufbau beschrieben. Diese Beschreibung ist der Bezug für die spätere Untersuchung einiger Inhaltsrelationen in diesem Bereich. Die Diskussion der Möglichkeit semantischer Beschreibungen in der heutigen Linguistik ist geprägt von Grundsatzkontroversen über den Gegenstandsbereich. Es wird versucht, gewisse dieser Grundsätze in ihrer Bedeutung zu relativieren und auf diesem Hintergrund das Programm einer syntagmatischen Semantik zu entwickeln. Kritisch ist dabei vor allem die mangelnde Trennung von kategorialer und relationaler Inhaltsbeschreibung in den meisten heutigen Ansätzen zur Beschreibung von Einzelsprachen zu bewerten. Grundsätze einer konsequent relationalen konstitutionsstufenbezogenen Inhaltsbeschreibung von sprachlichen Zeichen werden zu entwickeln versucht, und die Verwendung von Inhaltsrelatoren nach solchen Grundsätzen wird an Beispielen gezeigt.

2 1.

DAS WOKTARTENPROBLEM IN DER GRAMMATIK AM BEISPIEL DES ENGLISCHEN ADJEKTIVS

Im Zusairmenhang mit der allgemeinen Frage, nach welchen Regeln sich die Bedeutungen von komplexeren sprachlichen Zeichen aus denen von kleinsten Zeichen zusammensetzen, spielt der Rekurs auf Wortarten eine große Rolle. Termini wie Nomen, Adjektiv, Verb u.a. findet man praktisch in allen Untersuchungen, die mit der genannten Frage in Zusammenhang stehen. Der theoretische Standpunkt und das jeweilige Verständnis der einzelnen Termini können dabei ganz verschieden sein. Dennoch scheint eine Art impliziter Konsens zu bestehen, daß man eine Klassifikation von sprachlichen Zeichen nach Wortarten an irgendeiner Stelle einer linguistischen Beschreibung braucht. Hier soll versucht werden, einige Kriterien und Typen von Kriterien, die bei einer Definition von Wortarten verwendet werden, deutlich zu machen und zu prüfen, inwieweit der jeweils beanspruchte Nutzen wirklich gegeben ist. Ziel ist dabei, abgesehen von der systematischen Darstellung von Kriterien in der genannten Weise, einen heuristischen Einstieg in Probleme linguistischer und - spezieller - semantischer Beschreibungen überhaupt zu liefern, die Formulierung bestimmter Grundsätze für solche Beschreibungen vorzubereiten (vgl. Kap. 3) und eine Beschreibungsweise zu begründen, wie sie in Kap. 4 verwendet wird. Eine Wortart, zu deren Definition relativ viele verschiedene Kriterien verwendet worden sind, ist das Adjektiv; außerdem steht bei dieser Wortart der relationale Charakter, daß es also in irgendeiner Weise Adjektiv z u etwas anderem ist, sehr im Vordergrund. Das Adjektiv scheint daher zur exemplarischen Behandlung für die genannten Zwecke besonders geeignet, und daher liegt auch der Schwerpunkt der Wortartendiskussion dieses Kapitels auf dem Adjektiv. Die Orientierung ist dabei systematisch, die jeweiligen historischen Entwicklungen bestimmter Kriterien und bestimmter Wortarten und Wortartenkataloge werden hier nicht diskutiert. Zu diesem Thema für das Englische vgl. z.B. die ausführlichen Untersuchungen von Michael (1970) (dort auch die antike Tradition) und Vorlat (1975).

1.1.

Operationale Definitionen

Operationale Definitionen sind fonnulierbar in der Art einer Handlungsanweisung. Will man also etwa eine bestürmte Relation R eines sprachlichen Zeichens X zu einem anderen sprachlichen Zeichen operational definieren, so könnte man z.B. formulieren: 'Wenn X zu in der Relation R steht, so kann man in einem gegebenen Satz X und gegeneinander austauschen'. In dieser oder ähnlicher Weise formulierbar sind die syntagmatischen und 2 paradigmatischen Relationen, in denen sprachliche Zeichen stehen können. Im folgenden wird untersucht, inwieweit bestimmte Eigenheiten einer angenommenen Wortart Adjektiv, die deren syntagmatische und paradigmatische Beziehungen betreffen, in die Definition dieser Wortart eingehen. Dabei ist zu beachten, daß eine solche Untersuchung überhaupt nur möglich ist, wenn die Kriterien für eine Wortart auch explizit gemacht werden und nicht, wie häufig, als selbstverständlich angenommen werden: "In the past, while the role of criteria was usually implicit in the definition of classes ..., these criteria were rarely investigated explicitly, which accounts for much of the arbitrariness in the description." (Crystal 1967:27). 1.1.1. Syntagmatische Kriterien: faktische Kookkurrenzen Zunächst soll ein relativ einfaches Kookkurrenzkriterium behandelt werden. Es gibt gewisse Morpheme, deren Zusammenvorkommen mit anderen als hinreichend angesehen wird für die Kategorisierung des genannten Syntagmas als Adjektiv. Marchand (1969:228) bringt als Beispiel -all "... governmental, through the adjectival categorizer [im Original fettgedruckt], has become a characterized adjective ..." Oder Quirk u.a. (1972:231): "Soros suffixes 4 are indeed found only with adjectives, eg: -ous ..." Dieses Kookkurrenzkriterium ist aber bestenfalls ein hinreichendes Kriterium für die Wortartenzuordnung, es wird nicht darüber hinaus als notwendiges Kriterium zur Adjektivbestiitittung angesehen (jedenfalls nicht bei Iferchand und Quirk u.a.) Syntagmatisch und paradigmatisch werden hier im Sinne von Hjelmslev (1961) verstanden. Dort sind z.B. paradigmatische Beziehungen an einem Beispiel (S. 36) operational definiert. Das schließt eine bestimmte Abfolge mit ein; hier am Ende des betreffenden Syntagmas. Für weitere Suffixe dieser Art vgl. Quirk u.a. (1972:1004f.).

und könnt daher als Definiens der Wortart 'Adjektiv1 nicht in Frage: "... but many common adjectives are like round in having no identifying shape ...", fahren Quirk u.a. (1972:231) fort. Nicht ganz auszumachen ist, ob es sich überhaupt um ein auch nur hinreichendes Kriterium für eine Wbrtartendefinition handelt, ob also folgendes als Teil d e f i n i t i o n zu gelten hat: 'Wenn -al, -ous etc. vorkommen, so wird deshalb das entsprechende Syntagma als Adjektiv definiert.1 Wahrscheinlicher ist, daß dieses Kookkurrenzkriterium kein definitorisches, sondern nur ein methodisches Hilfskriterium ist: 'Wenn -al, -ous etc. vorkommen, so liegt bei den entsprechenden Syntagmen ein Adjektiv vor, da eine exhaustive Prüfung all dieser Fälle ergeben hat, daß dann inner die Kriterien für Adjektive (die an anderer Stelle definiert sind!) erfüllt sind.1 Kriterien der genannten Art identifizieren und charakterisieren also bestürmte Adjektive, sie definieren sie aber nicht. Auf jeden Fall kann man dieses Kriterium, wie es auch inner verwendet wird, als ein rein syntagmatisches ansehen; zwar sind natürlich alle sprachlichen Zeichen, die vor -ous etc. vorkommen können, gegeneinander austauschbar und damit paradigmatisierbar, aber -ous etc. sind nicht einfach ein vorgegebener Kontext, in dem die zu bestimmende Einheit ausgetauscht wird, sondern ein Kontext wie -ous ist selbst Teil der zu definierenden Adjektiveinheit und etabliert diese erst durch sein tatsächliches Vorkommen. 1.1.2. Einige Prinzipien operationaler Wortartdefinitionen Kookkurrenzen können aber auch in anderer Weise zur Definition verwendet werden. Dabei ist allerdings das zitierte Argument gegen -ous etc. als Kriterium (Quirk u.a. 1972:231), nämlich, es gebe noch andere Adjektive ohne solchen "identifying shape", per se noch gar keins. Man muß vielmehr Gründe aufführen, warum es denn wünschenswert ist, daß noch andere sprachliche Zeichen als Adjektive gelten sollen und warum folglich spezielle Kookkurrenzen nicht als Definiens herangezogen werden. Solche Gründe werden von Quirk u.a. (1972:231) nur angedeutet: "Since we wish the class of adjectives to comprise items that have a similar syntactic function, rather than merely a resemblance in form ..." Ausführlich diskutiert werden solche 5

Vgl. die zitierten Formulierungen von Marchand und Quirk

u.a.

Gründe bei Crystal (1967) für die Wortarten überhaupt. Seine Argumente sollen hier kurz vorgestellt werden, und am Beispiel des Adjektivs soll dann überprüft werden, inwieweit sie eine Beurteilungsbasis für bestinntte Definitionskriterien abgeben. Crystal warnt zunächst vor der Gefahr sowohl der über- als auch der Unterklassifikation, Je mehr Kriterien man verwendet, desto mehr Klassen ergeben sich, mit der Gefahr, im Ergebnis eine große Zahl von bloß einelementigen Klassen zu erhalten. Andererseits führen zu wenige Kriterien zu großen Klassen, "lacking any readily perceivable homogeneity." (Crystal 1967:30). Gängige Kriterien der letzten Art sind für ihn die folgenden vier Dichotomien, nach denen man Wörter klassifizieren kann: "'full/empty', Open/closed1, 'variable/invariable', and 'lexical/ grammatical'" (Crystal 1967:31). Es genügt hier, zur Kenntnis zu nehmen, daß Crystal zu dem Schluß kommt, diese seien "of very little relevance for word classification" (Crystal 1967:41), ohne seine diesbezüglichen Argumente im einzelnen zu diskutieren. Welches sind nun die Metakriterien, auf die Crystals Kritik gründet? "The classes, to be useful to the linguist (or teacher) have to be few and fairly general, and have some degree of intuitive coherence." (Crystal 1967:41). Erfüllt werden können diese recht allgemeinen Matakriterien durch zwei Hauptprozeduren: Erstens durch eine Hierarchisierung (ranking) der Kriterien unter Benutzung (u.a.) von Kriterien der verschiedenen levels (It. Crystal) Phonologie, Grammatik, Lexik, Semantik und Syntax. Dabei ergeben sich Fragen wie: "... is the most important criterion for adjective class that a word may occur between determiner and noun or that it may occur directly after the verb 'to be1 (attributive vs. predicative)? Or, more generally, should morphological criteria take precedence over syntactic in defining a class of nouns in English? And so on." (Crystal 1967:45). Der Versuch einer Antwort auf solche Fragen führt zu einem allgemeinen Prinzip, der zweiten der genannten Hauptprozeduren: statistische Häufigkeit. "Here, the only realistic solution seems to be statistical: that criterion is ranked first which applies to most cases and which least applies to other classes ... One would always expect a coherent word class to have at least one criterion with 100% applicability, to justify one's intuition of coherence ..." (Crystal 1967:45). Angewandt auf die schon angesprochene Frage der

Adjektive bedeutet das: "... attributive position would outrank predicative, because of the predicative slot's applicability to other words which never occur in attributive position and which differ from attributive words in all other norphosyntactic respects - predicativeness would be largely non-diagnostic for this problem." (Crystal 1967:44). Folgende Kriterien liefern ein Beispiel für eine Wortartdefinition für nouns nach diesen Prinzipien (Crystal 1967:46): " 1. May act as subject 2. Inflect for number 3. Co-occur with article 4. Morphological indication". Diese Kriterien werden einigen Beispielwörtern folgendermaßen zugeordnet: '+1, -2, +3, + 4 ' , information; '+1, +2, +3, + 4 ' , hardship, peroration, dies ist die "central class"; '+1, -2, -3, -4', phonetics; es gibt noch weitere Kombinationsmöglichkeiten. Folgende Eigenschaften erscheinen an diesem Vorschlag besonders bemerkenswert und werden unten noch eingehender besprochen: 1. Das Kriterium "1. May act as subject" ist wohl das erwähnte 100%-Kriterium für nouns. 2. Es ist offensichtlich hinreichend für eine Klassifizierung als noun, wenn das 100%-Kriterium erfüllt ist (vgl. Crystals Beispiel phonetics). 3. Central ist die Zugehörigkeit zu einer Klasse, wenn alle Kriterien erfüllt sind. Ein solcher statistischer Ansatz liefert also eine Hierarchisierung oder Gewichtung von Kriterien mit dem Anspruch: "... what seems to us to be intuitively the most satisfactory solution should to a large extent reflect our unconscious awareness of proportions of frequencies." (Crystal 1967:46). Crystal hält das zwar für besser als eine "unqualified arbitrariness" (Crystal 1967:47) der Kriterien einer Vfortartendefinition, dennoch bleibt auch für ihn die Frage ungelöst, wieviele Kriterien nun für eine bestimmte Wortart verwendet werden sollen; letztlich komme es auf die Ziele des jeweiligen Linguisten oder Lehrers an/ und somit sei es schwierig, "to avoid the conclusion that in English the problem of defining word classes ultimately resolves into no more than.a matter of taste." (Crystal 1967:47). Ob eine Orientierung an unterschiedlichen Zielen mit unterschiedlichen Lösungen diese Lösungen wirklich zu einer Geschmacksfrage macht, sei zunächst einmal dahingestellt. Selbst wenn man es so akzeptieren würde, gäbe es noch andere Probleme bei der Handhabung von Crystals Kriterien und Metakriterien.

1.1.2.1. Operationale Kriterien zur Definition des Adjektivs Crystal schlägt für die Adjektive folgende Lösung vor (Crystal 1967:51): "1) ability to form adverb by adding '-ly1 2) ability to inflect for degree (without '-ly1 suffix within nominal group functioning as subject (i.e. to exclude 'We seem to be more inside than outside1, etc.) 3) ability to take intensifiers, ... especially 'very', within nominal group functioning as subject 4) ability to occur in the slot 'a/the - Noun ' (where 'Noun' stands for any of the central class of nouns) 5) ability to occur in predicative position after the sub-class of verbs including 'be', 'seem', and 'become'". Clear-, interesting, red u.a. erfüllen all diese Kriterien und sind daher central. Crystal gibt dann in einer Matrix Grade der Abweichung von der Zentralklasse an: Asleep erfüllt nur ein Kriterium (5.), inside zwei (4. und 5.), top und bottom drei (3., 4. und 5.), old vier (2., 3., 4. und 5.) , hard zwar alle fünf, aber mit einer Unsicherheit bezüglich 1. "With the more marked degrees of deviation from the central pattern, one can hardly use the term 'adjective' to refer to them and retain any reasonably homogeneous definition for it —" (Crystal 1967:51). Man gerät dann in den Bereich der üblicherweise Adverb genannten Wortart, bekennt aber bei einem Versuch der Definition dieser Klasse mit mehreren Kriterien dasselbe Problem der verschiedenen Abweichungsgrade. Daher entschließt sich Crystal, als Adverbien nur die Zentralklasse zu bezeichnen, die alle seine drei Kriterien erfüllt. Die verbleibenden Wörter, die weder hier noch bei den Kriterien für das Adjektiv alle Kriterien erfüllen, z.B. old, inside, top, bottom, werden betrachtet "as constituting a peripheral area beetween the two classes, with an as yet undetermined number of sub-classes." (Crystal 1967:52). 8

Die Kriterien müssen hier vollständig genannt werden, um sie später mit einer ähnlichen Lösung bei Quirk u.a. (1972) vergleichen zu können. " ( 1 ) ability to occur immediately before or after the verb, viz. Subject (Adverb) Verb (Adverb) (2) ability to take intensifier without preceding determiner (3) ability to occur initially (mobility criterion) in sentence" (Crystal 1967:52). Old dürfte wohl ein Adjektiv bleiben, da es nicht die "more marked degrees of deviance" aufweist.

8

Vor dem Versuch, diese "konkreten" Kriterien zur Definition einer bestimmten Wortart auf die vorher genannten Metakriterien zu beziehen, scheint es nützlich, die sehr ähnliche Lösung von Quirk u.a. (1972) und g deren Schlußfolgerungen zum Vergleich vorzustellen. Dort werden zunächst vier Kriterien als üblicherweise anerkannte vorgestellt und dann in Anlehnung daran fünf eigene Kriterien genannt, mit denen man Adjektivklassen bestirnten kann. Die entsprechenden (d.h. ähnlichen, nicht unbedingt identischen) Kriterien bei Crystal sind mit ihrer dortigen Numerierung in eckigen Klairmem hinzugefügt: "(1) The item can function in ATTRIBUTIVE position: the ,.. N. [4.] (2) The item can function in PREDICATIVE position following the intensive verb SEEM: The N seemed ... [5.] (3) The item can be premodified by the intensifier very. [3.] (4) The item can accept COMPARISON, ie the comparative and superlative forms, whether inflected or periphrastic. [2.] (5) The item can function as DIRECT OBJECT, eg: I like ... or I like a(n) . For this criterion to apply, either the indefinite article or the zero article must be available. [Crystals Kriterium 1. fehlt.]" (Quirk u.a. 1972:232f.) In einer Matrix werden diese Kriterien dann einzelnen Wörtern zugeordnet. Dabei soll die Matrix, anders als Crystals Matrix, Adjektive nicht nur positiv definieren, sondern sie auch mithilfe negativer Kriterien (wie (5)) von anderen Wortarten abgrenzen. Wenn (5) zutrifft, liegt also gerade kein Adjektiv vor und keines der Wörter erfüllt alle fünf Kriterien. Wörter, die ( 1 ) , ( 2 ) , (3) und (4) - hungry - oder (1) und (2) - infinite - oder (1) - utter - oder (2) - tantamount - erfüllen,

"would be regarded by

all granmarians as adjectives ..." (Quirk u.a. 1972:233). "If we examine the four undoubted adjectives in relation to the five criteria, we see what distinguishes them from the words that are assigned to other classes: (i) Adjectives can function attributively (criterion 1) and/or predicatively after SEEM (criterion 2). (ii) Adjective cannot function as direct object if they are required to take the indefinite article or the zero article (criterion 5) ." (Quirk u.a. 1972:233).

9 10

Crystal (1967) wird übrigens in der Bibliographie von Quirk u . a . (1972) nicht erwähnt. Andere Wörter in der Matrix mit anderen Zuordnungen sind: ablaze, abroad, soon und lamb.

(ii) soll Fälle wie He will feed the hungry, ausschließen (Quirk u.a. 1972:234). Kriterien (3) und (4) "have no diagnostic value for the present purpose. These two features generally coincide for a particular word, and are determined by a semantic feature, the gradability of an item." (Quirk u.a. 1972:234). Aufgrund ihrer Befunde können Quirk u.a. (1972:234) zu folgender Mjektivdefinition: ... adjectives are distinguished positively by their ability to function attributively and/or their ability to function predicatively after intensive verbs, including SEEM. It is reasonable to suggest that those that function both attributively and predicatively are central to the class of adjectives, while those that are limited to one or other function are peripheral adjectives. Therefore, of the five adjectives given in Table 5:1 [die Matrix], hungry and infinite are central adjectives, while utter, tantamount, and ablaze are peripheral adjectives.

Für die Auswertung und Beurteilung der bisher vorgestellten Lösungen dient ein Vergleich von Crystal (1967) und Quirk u.a. (1972). Die Prinzipien beider Vorschläge sind dieselben: 1. Die Kriterien beruhen auf p o t e n t i e l l e n Kookkurrenzen, also der Möglichkeit einer Kookkurrenz mit bestimmten vorgegebenen sprachlichen Zeichen oder Klassen von sprachlichen Zeichen (etwa the ... ', very, more, -er, seem u.a.). 2. Es können m e h r e r e solcher Kriterien zutreffen (Pluralität). 3. Es gibt eine Zentralklasse und periphere bzw. weniger markierte Klassen. 4. Notwendig und hinreichend für die Konstituierung einer Zentralklasse von Adjektiven sind alle Kriterien zusammen. 12 1.1.2.2. Potentielle Kookkurrenzen, Kriterienpluralität und ihre Anwendung Auffallend ist, daß das hier verwendete Kookkurrenzprinzip sowohl syntagmatisch als auch paradigmatisch formulierbar ist, die Kookkurrenzen sind nicht unbedingt 11 12

Vgl. aber Crystals Kriterien 3. und 2 . , die dort in der Matrix als "diagnostic" für den Unterschied von inside, downstairs (-2, -3) gegenüber top, bottom (-2, + 3) genannt werden. Daß Quirk u.a. (1972) nur zwei Kriterien aus ihrer Matrix verwenden gegenüber Crystals (1967) fünf Kriterien, liegt nicht daran, daß Quirk u.a. etwa anders als Crystal einige ihrer Adjektivkriterien nicht zur Definition der Zentralklasse verwenden würden, vielmehr kommen für sie die Kriterien ( 3 ) , (4) und (5) gar nicht als Adjektivkriterien in Frage.

10

Teil der zu definierenden Einheit selbst, die Kontexte -ly oder seemed z.B. sind nicht Teil eines Adjektivs, die Kontexte very oder -er werden vielleicht als Teil eines Adjektivs angesehen, aber auf jeden Fall ist das dadurch bestimmte Adjektiv auch eines, wenn es ohne diese Kontexte , ._ 13 vorKouiuL. Sowohl syntagmatische als auch paradigmatische Beziehungen sind definierbar in einem vorgegebenen Kontext, 14 Wird eine Kookkurrenz als Kontext vorgegeben, so führen syntagmatische und paradigmatische Formulierungen zur selben Klassenbildung: (F1) Wenn x.. im Kontext the ...N vorkommt, so gehört es zur Klasse X. (F2) Vfenn x.. im Kontext the — N gegen x_ ...

austauschbar ist, so

gehört es zur Klasse X. Der Kontext kann dabei in beiden Fällen als Konstante (z.B. -ly) oder als Variable (Kontexttyp; z.B. 'intensifier') oder als Mischung von beiden formuliert sein (z.B. the ... N ) . Wenn auch die Formulierungen F1 und F2 jeweils zur selben Klasse führen, so bedeutet das aber nicht, daß syntagmatische und paradigmatische Beziehungen dasselbe sind. In F1 und F2 und in den Formulierungen von Crystal (1967) und Quirk u.a. (1972) werden diese Beziehungen ja nicht in ihrem Inhalt bestimmt, sondern rein operational verwendet; würde man eine Klassendefinition aufgrund einer inhaltlichen Beschreibung der jeweiligen syntagmatischen und paradigmatischen Beziehungen versuchen, so wären diese sicher jeweils intensional verschieden, auch bei extensionaler Gleichheit der Klassen. Vergleicht man F1 und F2 mit dem Verfahren bei Crystal (1967) und Quirk u.a. (1972), so kann man feststellen, daß zwei wesentliche Unterschiede bestehen: 1. Potentialität: Sowohl in F1 als auch in F2 sind die Kontexte, ob spezifisch oder ob Kontexttyp, n i c h t potentiell; eine konsequent syntagmatische oder paradigmatische Definition enthält den Kontext als Teil des Definiens; liegt er nicht vor, so liegt auch die entsprechende Einheit nicht vor.

13

14 15

Das ist anders bei den charakterisierenden Kookkurrenzen wie mit -aus; dort sind die charakterisierenden Teile selbst Teile des Adjektivs (s.o. S. · Vgl. die Definition bei Heringer (1973:79). Die syntagmatische Beziehung N seemed ... zu hungry ist natürlich inhaltlich anders als die paradigmatische Beziehung von hungry und infinite im Kontext N seemed ...

11

2. Pluralität: F1 und F2 benutzen zur Klassendefinition

e i n e n

Kontejit/Kontexttyp. Crystal (1967) und Quirk u.a. (1972) benutzen dagegen mehrere verschiedene Kontexte/Kontexttypen zur Definition der Adjektivklasse; d.h. daß mehrere syntagmatische Verbindungen bzw. Paradigmen eine Wortart definieren (können). Die Verschiedenheit der jeweiligen Syntagmen/Paradigmen1

führt aber nicht

auch zu einer verschiedenen Klassifizierung, vielmehr werden verschiedene syntagmatische und/oder paradigmatische Beziehungen zur Definition einer

Klasse benutzt. Das kann sinnvoll sein, wenn man es z.B. mit

Ähnlichkeiten zwischen den verschiedenen syntagmatischen und/oder paradigmatischen Beziehungen rechtfertigt. Hier aber bleiben die Kriterien für die Zusammenfassung bestimmter solcher Beziehungen offen. In diesen Unklarheiten - bedingt durch die Einführung von Potentialität und Pluralität im explizierten Sinn bei der Anwendung von syntagmatischen und paradigmatischen Kriterien - liegt eine Ursache für die unterschiedlichen Ergebnisse von Crystal (1967) und Quirk u.a. (1972) bei gleichen Prinzipien und für Widersprüche und Zirkularitäten in den jeweiligen Ergebnissen selbst. Auffallende Unterschiede in den Ergebnissen sind: 1. Crystals Kriterien 2. und 3. sind für Quirk u.a. (dort (3) und ( 4 ) ) keine 18 Kriterien, und Crystals Kriterium 1. (-ly-) wird bei Quirk u.a. gar nicht genannt. Das verändert die Mitgliedschaft in der jeweiligen Zentralklasse ganz erheblich. Besonders auffallend ist die unterschiedliche Kategorisierung bei Adjektiven wie old, fast, big etc., die wegen Nichtzutreffens von 1. bei Crystal nicht central sind, wohl aber bei Quirk u.a. 2. Bei Crystal werden Fälle, die nicht alle Kriterien erfüllen, zum Teil der Klasse der Adjektive zugeordnet, zum Teil als periphere Fälle weder der einen noch der anderen Klasse zugeordnet. Bei Quirk u.a. werden periphere Fälle auf jeden Fall einer Klasse zugeordnet. Die internen Unzulänglichkeiten der jeweiligen Vorschläge beim Versuch

16

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18

Bei Quirk u.a. (1972) ist zwar ein einzelnes Syntagma/Paradigma hinreichend für die Zuordnung zur peripheren Klasse; aber dies kann eins von mehreren Syntagmen/Paradigmen sein. Paradigmatische Kriterien werden von Crystal (1967:44) explizit abgelehnt ("substitutability in frames"), u.a. mit dem Argument, sie würden zu Schwierigkeiten bei Informantenbefragungen führen (unter Hinweis auf Quirk ( 1 9 5 8 ) ) . Die Paradigmatizität seiner eigenen Kriterien scheint ihm dabei nicht bewußt zu sein. Von der empirisch unterschiedlichen Einschätzung einmal ganz abgesehen (vgl. Anm. 11).

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der Handhabung der verwendeten Kriterien kann man bei einer genaueren Prüfung deutlich feststellen. So spielt die ranking-Entscheidung für die Kriterienbewertung bei Crystal (1967) eine wichtige Rolle. Das schon genannte 100%-Kriterium, von denen jede zusaitinenhängende Wortklasse wenigstens eines haben sollte, wird bei der Entscheidung über das ranking eingesetzt

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nach folgendem Prinzip: Dasjenige Kriterium, das (a) für die

meisten Fälle erfüllt ist und (b) für die wenigsten Fälle anderer Klassen erfüllt ist,

rangiert an erster Stelle (vgl. Crystal (1967:45)).

Bedingung (a) wird durch ein 100%-Kriterium per definitionem sogar übererfüllt. Die Bedingung (b) soll sicher zunächst verhindern, daß Kriterien, die für alle möglichen Klassen gelten, Priorität gewinnen und damit das ganze Verfahren ad absurdwn führen können; ein triviales Beispiel für ein 100%-Kriterium, das für jede Wortklasse zutrifft, wäre: 'Alle Elemente der Klasse X beginnen mit einem Phonem1 o.a. Daß es sinnvoll ist,

solche

Kriterien auszuschließen, liegt auf der Hand. Der Versuch des Ausschlusses mittels Bedingung (b) führt aber zu Schwierigkeiten. Angenommen, man müßte zwischen konkurrierenden 100%-Kriterien aufgrund von (b) entscheiden. Diese Entscheidung ist aber abhängig von eben der Klassenzuordnung, die erst noch vorgenommen werden soll; ob etwas auf eine andere Klasse zutrifft oder nicht oder mehr oder weniger zutrifft, hängt ja u.a. zunächst davon ab, wie denn die in Frage stehende Klasse definiert werden soll. Cfo z.B. 'May act as subject' mehr oder weniger auf andere Klassen zutrifft, hängt davon ab, wie groß die festzulegende Klasse gewählt wird; macht man es zusätzlich zum notwendigen noch zum hinreichenden Kriterium, trifft es auf keine andere Klasse zu; beläßt man es nur als ein notwendiges Kriterium, so trifft es immer noch mehr oder weniger auf die Elemente anderer Klassen zu, abhängig von den weiteren Kriterien der in Frage stehenden Klasse. Die Klasseneinteilung, die vorgenommen werden soll, wird also schon vorausgesetzt, wenn die Bedingung (b) anwendbar sein soll; wird (b) aber nicht angewendet, so bekommt man mit (a) allein Schwierigkeiten, da ein Kriterium, das (a) erfüllt, nicht hinreichend zu sein braucht. Die praktischen Beispiele in Crystal (1967) beim Versuch, ein Kriterienranking durchzuführen, zeigen deutlich, daß das Metakriterium des ranking aufgrund statistischer Befunde willkürlich gehandhabt werden kann: So heißt es einerseits für das Adjektiv, daß die attributive Position höher rangiert

'100%' bedeutet hier u . a . , daß es ein notwendiges, kein hinreichendes Kriterium ist.

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als die prädikative bei der Relevanz für eine Klassifizierung, da in den predicative slot auch andere Wörter paßten (vgl. Crystal 1967:46)). Andererseits ist nach der Matrix für die Adjektive gerade die Fähigkeit, in der predicative position vorzukommen, das 100%-Kriterium, das folglich den höchsten Rang haben müßte (vgl. Crystal (1967:51)). offensichtlich geraten hier die Bedingungen (a) und (b) in einen Konflikt, der - wie die Bedingungen formuliert sind - auch nicht lösbar ist. Quirk u.a. (1972:233) versuchen, aus traditionellen Wortartentscheidungen über Adjektive zwei Merkmale herauszudestillieren, die sie von anderen Wortarten unterscheiden: 1. Attributive Punktion und/oder prädikative Funktion nach seem. 2. Keine Funktion als direktes Objekt, wenn man sie mit dem unbestimnten oder dem Nullartikel verbindet. Wenn aus 1. 'und1 gilt, liegt ein Element der Zentralklasse vor, wenn 'oder1 gilt, eines aus der peripheren Klasse. Dabei stehen Quirk u.a. traditionellen Annahmen teilweise durchaus kritisch gegenüber (vgl. die Ablehnung der genannten Kriterien (3) und ( 4 ) ) . Dies Verfahren scheint aber nicht ohne Schwierigkeiten zu sein. Warum führen etwa die genannten Merkmale zu recht subtilen Abgrenzungen von Kookkurrenzunterschieden, etwa zwischen hungry und fool wie in We like the hungry, und We like the fool, gegenüber *Ve like a hungry, und We like a fool. , die ja teilweise gleiche Kookkurrenzmöglichkeiten haben, während so verschiedene Kookkurrenzen wie attributive und prädikative Vorkommen zu einer Wortart zusammengefaßt werden? Rein distributLonelle Tatsachen erscheinen hier nicht als das entscheidende Kriterium, und Quirk u.a. (1972:234ff.) betonen auch verschiedene Möglichkeiten des "overlapping between adjective class and other word-classes." Außerdem setzt die Adjektivdefinition bei Quirk u.a. (1972) die Definition anderer Wortarten und damit ein Wortartenkonzept voraus. 'Attributiv' z.B. muß bekannt sein, wenn man wissen will, ob etwas ein Adjektiv ist, denn es ist ein Testkriterium. Was 'attributiv1 ist, kann aber wiederum nur wissen, wem bekannt ist, was ein noun ist: "Adjectives are attributive when they premcdify nouns." (Quirk u.a. 1972:247). Das bedeutet so noch kein tautologisches Vorgehen, aber eine konsequente Definition nach ausschließlich syntagmatischen und/oder paradigmatischen Klassen ohne Rekurs auf andere Wortarten ist jedenfalls für das Adjektiv nicht vorgenommen worden.

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1.1.2.3. Intuition und Tradition Die Prüfung einiger Kriterien hat gezeigt, daß die scheinbar wohldefinierten Kriterien für die Wortartenbestirtmang zum Teil nicht hinreichend sind, zu Widersprüchen führen und tautologisch sind. Der Grund dafür liegt sicherlich nicht einfach darin, daß die jeweiligen Autoren eben bloß nicht sorgfältig genug waren; man darf nicht übersehen, daß hier überhaupt der seltene Versuch einer Explizierung von Kriterien und Prinzipien gemacht wird, meist wird dagegen einfach mit den Wbrtartbegriffen gearbeitet, ohne daß eben wegen irangelnder Explizitheit eine differenzierte Kritik überhaupt möglich wäre. Der tiefere Grund für die genannten Mängel scheint mir vielmehr in den jeweils zugrundeliegenden Obersten1 Metakriterien zu liegen, die bei Crystal (1967) und Quirk u.a. (1972) letztlich den Entscheidungen zugrundeliegen. Bei Crystal (1967) ist dieses Kriterium die Intuition: "The classes ... have to ... have some degree of intuitive coherence." (Crystal 1967:41); auch das 100%-Kriterium wird gefordert, "to justify one's intuition of coherence." (Crystal 1967:45). Bei Crystal (1967) soll die Berufung auf die Intuition die ausführlich kritisierte Tradition (vgl. seine Kritik an den obengenannten vier traditionellen Dichotomien) ablösen. Aber gelingt es ihm, die Intuition so greifbar zu machen, daß sie als Kriterium zu verwenden ist? Die Analyse seiner eigenen Beispiele legt nahe, daß das nicht der Fall ist. Es ist nichts dagegen einzuwenden, eine linguistische Intuition als Ausgangspunkt für die Theoriebildung zu nehmen und zu explizieren. Es ist aber davon auszugehen, daß bei einer intuitiven Wbrtartenklassifizierung mehrere, auch disparate Kriterien eine Rolle spielen, die auf der Ebene der Intuition natürlich nicht explizit miteinander verglichen werden; darin liegt ja gerade ein Vorzug der Intuition. Um für die linguistische Theoriebildung - hier die Wortartenklassifizierung - nützlich zu sein, genügt es aber nicht, eine Intuition darüber einfach zu explizieren und eventuelle Widersprüche bestehen zu lassen. Das Ziel einer solchen Explikation sollte vielmehr sein, auf dieser Basis zu einer widerspruchsfreien Klassifizierung zu kommen. Auf jeden Fall ist die Intuition als I n s t a n z für die linguistische T h e o r i e bildung nicht verwendbar. Ähnliches gilt für linguistische Traditionen. Das übergeordnete Kriterium bei Quirk u.a. (1972) ist die Tradition: "The first four words ... would be regarded by all grammarians as adjectives ..." und "If we examine the four undoubted adjectives in relation to the five criteria ..." (Quirk u.a. 1972:233). Nun ist das nicht so zu verstehen, als ob Quirk u.a. (1972)

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einfach traditionelle Wortartenerläuterungen übernehmen wollten; sie bemühen sich vielmehr, diese Tradition so zu explizieren und stellenweise zu verändern, daß deren Einordnungen unter einheitliche Kriterien gestellt werden können. Daß bestinmte und gar nicht selbstverständliche Zusamnenfassungen von Kookkurrenzverhältnissen vorgenommen werden, bedeutet, daß auch hier Kriteriengewichtungen - ranking - vorgenommen worden sind. Diese werden aber nicht mehr begründet, es sei denn unter Berufung auf andere schon vorgenommene Hbrtartenfestlegungen. Das ist ein Hinweis darauf, daß eben diese Gewichtungen, die ja entscheidend für die Wortartabgrenzung sind, aus traditionellen Ansichten implizit übernonnen wurden. Damit stellt sich das Verfahren, von einem Grundkonsens von "all grammarians" (Quirk u.a. 1972:233) auszugehen und ihn im einzelnen kritisch und aufgeklärt zu vereinheitlichen, als nicht so einfach dar, weil man die Wortartenprämisse selbst dabei übernommen hat. Die Begründung für diese Prämisse steckt bestenfalls implizit im genannten Konsensus, schlechtestenfalls ersetzt der Konsensus die Begründung. Diese Probleme scheinen von Quirk u.a. (1972) doch unterschätzt worden zu sein. Nichts ist einzuwenden gegen eine Explikation und Definition von Begriffen auf dem Hintergrund einer oder verschiedener linguistischer Traditionen; das ist ein übliches wissenschaftliches Verfahren in der Linguistik. Aber die Berufung auf eine Tradition darf nicht vor der Grundlagenprüfung aufhören, wie das bei Quirk u.a. (1972) geschieht. So erscheinen die genannten Schwierigkeiten beinah als unvermeidlich, und die ausführliche Grundsatzkritik an traditionellen Verfahren zu Beginn bei Crystal (1967) trifft auch Quirk u.a. (1972). 1.1.2.4. Konstitutionssystem In diesem Abschnitt soll angedeutet werden, wie im Bereich operationaler 20 Verfahren einige Schwierigkeiten vermieden werden können. Unter der Voraussetzung einer deszendenten, vom Satz ausgehenden Analyse,21 und daher einer Hierarchisierung von Stufen der Konstitution von Sätzen müssen die zu definierenden Einheiten zunächst konsequent durch ihre Zugehörigkeit zu einem bestimmten Paradigma definiert werden. Zweckmäßigerweise wählt man dabei für ein Paradigma nicht einen Kontext, der aus bestürmten 20 21

Aufgrund ähnlicher Grundsätze wie der im folgenden genannten macht Heringer (1973) einen Vorschlag für ein Konstitutionssystem des Deutschen. Zur komplementären aszendenten Analyse und ihrer Begründung vgl. Heger (1976:lff.).

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sprachlichen Zeichen besteht, sondern Kontexttypen, um nicht sofort eine ganze Reihe spezifischer Restriktionen beschreiben zu müssen. Wichtig ist dabei, daß ein Paradigma eine linguistische Kategorie definiert, und zwar zunächst ungeachtet der Unterschiede im Aufbau der Elemente dieses Paradigmas. Syntagmatische Beziehungen sind komplementär zu paradigmatischen 22 Beziehungen; sie werden also nicht als Kontexte letztlich doch nur zur Definition von Paradigmen benutzt, sondern können bei der Annahme von Paradigmen in Kontexttypen als generelle Relationen zwischen Paradigmen beschrieben werden. Darüber hinaus sind natürlich noch spezielle Syntagmatische Relationen zwischen bestimmten sprachlichen Zeichen zu beschreiben. Bestimmte Kookkurrenzrestriktionen, die den internen Aufbau der Elemente von Paradigmen betreffen, können durch die Unterteilung der Paradigmen in Untermengen erfaßt werden. Diese Untermengen sind dann eben durch die für sie zugelassenen Kookkurrenzen definiert. Man kann dann versuchen, die operational ermittelten Zusarmenhänge durch inhaltliche Beschreibung der Paradigmen und der Typen, von syntagitatischen 23 Beziehungen zu ergänzen. Es ist allerdings fraglich, ob sich operational ermittelte paradigmatische und Syntagmatische Zusammenhänge und ihre jeweiligen Inhaltsbeschreibungen eineindeutig aufeinander abbilden lassen. Auf jeden Fall wird es in einem solchen System Wortarten im üblichen Sinn aufgrund von Prinzipien, wie sie hier vor allem in 1.1.2.2. diskutiert wurden, nicht geben, da solche Wbrtartendefinitionen schon auf der Ebene der rein operationalen Definition versuchen, ganz verschiedene paradigmatische und Syntagmatische Eigenschaften von sprachlichen Zeichen in einer Definition zusammenzubringen, ohne dafür handhabbare Kriterien zu liefern. 1.2.

Die semantische Bestimmung von Wortarten

Eine Wortartendefiniton, die - unter Absehung von syntagmatischen und paradigmatischen Kriterien - ausschließlich auf inhaltlichen oder semantischen Kriterien beruht, ist anscheinend bisher nicht versucht worden. Es gibt aber eine Reihe von Versuchen, eine Klassenbedeutung für Wortarten und Subklassen von Wortarten zu etablieren; die Subklassen sind dabei häufig 22 23

Vgl. Cherubim (1975:69). Zu möglichen Mitteln einer solchen Beschreibung vgl. die Diskussion des Coseriuschen Klasseinbegriffs bei Kotschi (1974 :113ff.) .

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ausschließlich als semantische definiert. Bei der folgenden näheren Betrachtung solcher Bestimmungsversuche soll es nicht um eine exhaustive Diskussion einer großen Anzahl bisher vorgeschlagener semantischer Klassen und Subklassen 24 gehen. Vielmehr sollen auch in diesem Abschnitt anhand einiger Beispiele einige Prinzipien solcher semantischen Bestirtmungen herausgefunden und kritisch untersucht werden. Jespersen (1924) geht von einem Vergleich zwischen Substantiv und Adjektiv aus: "... in the old boy's (gen.) and the old boys' (pi.), we see that old is an adjective, from its having no ending, and that boys is a substantive, from the ending -s." (Jespersen 1924:74). Wenn auch die formale Unterscheidung nicht in allen Sprachen gleich deutlich sei, so stehe doch fest, daß dort, wo eine solche Unterscheidung gemacht werde, die Distribution solcher Wörter im wesentlichen dieselbe sei: "words denoting such ideas as stone, tree, knife, woman are everywhere substantives, and words for big, old, bright, grey are everywhere adjectives. This agreement makes it highly probable that the distinction cannot be purely accidental: it must have some intrinsic reason, some logical or psychological ("notional") foundation ..." (Jespersen 1924:74). Die Erklärung, Substantive bezeichneten substances (Personen oder Dinge) und Adjektive qualities dieser Dinge, lehnt Jespersen (1924) als linguistisch ohne großen Viert ab und erklärt beide Wortarten mithilfe des Begriffs der quality. "... "qualities" ultimately constitute the real world, i.e. everything that can be perceived by us and is of value to us." (Jespersen 1924:75). Sein Unterscheidungsvorschlag ist folgender: ... on the whole substantives are more special than adjectives, they are applicable to fewer objects than adjectives, in the parlance of logicians, the extension of a substantive is less, and its intension is greater than that of an adjective. The adjective indicates and singles out one quality, one distinguishing mark, but each substantive suggests, to whoever understands it, many distinguishing features by which he recognizes the person or thing in question. What these features are, is not as a rule indicated in the name itself; even in the case of a descriptive name one or two salient features only are selected, and the others are understood: a botanist easily recognizes a bluebell or a blackberry bush even at a season when the one has no blue flowers and the others [sic!] no black berries. (Jespersen 1924:75).

Er belegt diese Ansicht mit einer Reihe von Beispielen, so damit, daß die Bedeutung substantivierter Adjektive imtier spezieller sei als die der

24

Vgl. etwa die detaillierte Subklassifizierung bei Neubauer ( 1 9 7 7 : 2 5 0 f f . ) .

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entsprechenden Adjektive: "the blacks (=negroes)" (Jespersen 1924:76) oder daß die "most special of substantives, proper names, cannot be turned into adjectives ... without really losing their character as proper names and becoming more general. We see this in such a combination as the Gladstone ministry, which means the ministry headed by Gladstone, and stands in the same relation to the real proper name Gladstone as Roman to Rome ..." (Jespersen 1924:77). Er betont schließlich, daß der Test der Anwendung auf eine relativ größere Anzahl von Dingen bei Adjektiven gegenüber Substantiven nicht immer anwendbar sei (wie sollte etwa bei grey stone ein numerischer Vergleich vorgenommen werden?), daß es aber vor allem ankomme auf die "greater complexity of qualities denoted by substantives, as against the singling out of one quality in the case of an adjective." (Jespersen 1924:79). Dabei sei diese Unterscheidung nicht im Einzelfall als Kriterium verwendbar, das müsse durch einzelsprachlich verschiedene formale Kriterien geschehen. Die Unterscheidung liege aber in der Natur der Dinge oder unserem Denken, und es sei nur selbstverständlich, daß die Grenze nicht so klar zu ziehen sei, wie es Logiker wünschen möchten: "language-makers, that is ordinary speakers, are not very accurate thinkers. But neither are they devoid of a certain natural logic, and however blurred the outlines may sometimes be, the main general classifications expressed by grammatical forms will always be found to have some logical foundation." (Jespersen 1924:81). Hauptkennzeichen von Jespersens Vorschlag sind also: 1. Verwendung von formalen Kriterien zur Definition der Adjektivklasse. 2. Ablehnung der Unterscheidung von Substanz und Qualität als Grundlage des Unterschieds zwischen Substantiv und Adjektiv. 3. Stattdessen wird der Unterschied zwischen Substantiv und Adjektiv als ein quantitativer bezüglich von Qualitäten ausgedrückt: Adjektive drücken eine einzige Qualität aus, Substantive mehrere; Qualitäten sind dabei Wahrnehmungskategorien. 4. Heranziehung der unterschiedlichen Extensionen von Adjektiven und Substantiven zur Abgrenzung. 5. Berufung auf eine nicht einzelsprachlich gebundene logische/psychologische Grundlage für die Unterscheidung von Substantiv und Adjektiv in Übereinstimmung mit der Definition der Qualität als Wahrnehmungskategorie. Einen weniger differenzierten und explizierten, aber methodisch zum Teil ähnlichen Vorschlag macht Curme (1935:42); er beginnt mit einer

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Definition, die zunächst nur semantische Kriterien verwendet: "An adjective is a word that modifies a noun or pronoun, i.e. a word that is used with a noun or pronoun to describe or point out the living being or lifeless thing designated by the noun or pronoun: a little boy, that boy, this boy, a little house." um im Einklang mit dieser Definition auch Fälle wie stone bridge, printer's errors, the above remark u.a. behandeln zu können, läßt Curme (1935) auch adjektivischen G e b r a u c h zu: "A noun, an adverb, a phrase, or a sentence is often used as an adjective ... (Curme 1935:43) ; vgl. auch Curme (1931:66ff.). Es wird aber dann deutlich, daß ein solcher Gebrauch doch nicht hinreichend ist, um die Wortart zu definieren, obwohl die zitierte Definition erfüllt wäre: "Although a genitive or an appositive prepositional phrase may have adjective force, they are not adjectives in a formal sense, for they have marked peculiarities of form, or they do not have the usual position of an adjective. In 'John 's book1 John's, though formally the genitive of a noun, has the force of a limiting adjective. The fact that John's has an ending shows that it is not an adjective, for adjectives do not take endings." (Curme 1935:45). Bei der Definition der Wortart Adjektiv konkurrieren also und stehen in Kontrast eine semantische adjective force und formale Kriterien, hier Endungslosigkeit. Blocmfield (1933) kritisiert zunächst: "Syntax is obscured, however, in most treatises, by the use of philosophical instead of formal definitions of constructions and form-classes." (Bloomfield 1933:201). Er wählt dann die sogenannte character-substance-Kanstruktian (wie etwa: fresh milk) als Beispiel dafür, wie ein korrektes Verfahren aussieht. Die Konstruktion fresh milk ist attributiv, der head in dieser Konstruktion ist immer ein noun-expression, das Attribut immer ein adjective expression. Noun und adjective sind Wörtklassen und damit Formklassen und werden durch grammatical features definiert. Nach einer solchen Definition ergibt sich eine classmeaning , im Falle des Adjektivs "something like 'character of specimens of a species of objects'; examples are big, red, this, some." (Bloomfield 1933:202). In this fresh milk gehört dann this zur Subklasse der limiting adjectives in einer limt£at£orz-siiZ?stance-Konstruktion, fresh zur Subklasse der descriptive adjectives in einer quality-substance-K.onstrukti.an. Die 25 26

Nouns sind vorher definiert: "A noun, or substantive, is a word used as the name of a living being or lifeless thing ..." {Curme 1935:1). "Object of such and such a species'" ist die grobe Umschreibung der class-meaning für nouns (Bloomfield 1933:202).

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class-meaning der descriptive adjectives ist "roughly ^qualitative character of specimens'" (Bloomfield 1933:202), die der limiting adjectives "something like 'variable character of specimens'" (Bloomfield 1933:203). 1.2.1. Systematische Doppeldeutigkeit des Wbrtartenbegriffs Am wenigsten deutlich sind die Prinzipien einer semantischen Adjektivbeschreibung wohl bei Curme (1935). Der semantische Deskriptor für die gesamte Klasse: 'modify', der erläutert wird als "describe or point out the living being or lifeless thing designated by the noun or pronoun" (Curme 1935:42), ist so allgemein gehalten, daß sein Anwendungsbereich gar nicht abzusehen ist. Selbst wenn man gelten läßt, daß der allgemeine Klassendeskriptor eben erst vollständig definiert wird durch seine Subdeskriptoren, so kann man doch schon hier feststellen, daß bei einem normalen Verständnis von describe und point out diese auch z.B. auf What a mess! zutreffen, ohne daß man hier - wieder bei normalem Verständnis von modification sprechen würde. Die einfach umgangssprachliche Verwendung von Termini wie hier bei Curme (1935) führt also bald zu Unklarheiten. Auch die Subdeskriptoren bringen nur teilweise Erhellung. Der Deskriptor 'limiting' läßt sich in bestimmten Fällen noch relativ problemlos anwenden, nämlich inner wenn es sich um Menge-üntermenge oder Menge-Element-Relationen handelt: "A limiting adjective, without expressing any idea of kind or condition, limits the application of the idea expressed by the noun to one or more individuals of the class, or to one or more parts of a whole, i.e. points out persons or things: this boy, this book, these boys, these books, my house, each house ..." (Curme 1935:42). Allerdings wäre nach dieser Definition - anders als von Curme (1935) angenommen - die Subklasse der descriptive adjectives wiederum eine Subklasse der limiting adjectives: durch good in a good boy wird dann ja auch eine Subklasse der boys etabliert, nur hat good dann noch weitere Funktionen. Die Deskriptoren für die descriptive adjectives wie good sind alternativ: 'kind', 'condition1, 'state1 (des durch den noun bezeichneten Gegenstandes). Es ist leicht abzusehen, daß ähnlich wie bei 'modify' der Anwendungsbereich sehr weit und vage ist; nicht einmal limiting adjectives, die ja nicht durch diese Deskriptoren 27

Offensichtlich wird dabei davon ausgegangen, daß die nouns allein zunächst mal die Klasse aller möglichen Gegenstände bezeichnen, auf die sie zutreffen; sowohl boy als auch boys bezeichnet also die Klasse aller Jungen. Diese Annahme soll hier aber nicht diskutiert werden.

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beschrieben werden sollen, sind ohne weiteres auszuschließen, denn wieso soll eine Quantifizierung nicht einen bestimmten 'state' ausdrücken? Es zeigt sich dann deutlich, daß Deskriptoren dieser allgemeinen Art nicht wortartenspezifisch sind, da Curme (1935) eine adjective force einführt. Dadurch wird der Begriff des Adjektivs systematisch doppeldeutig: Einerseits bezeichnet er eine mit formalen Mitteln - die im einzelnen wie auch immer aussehen mögen - definierte Wortklasse, andererseits bezeichnet er eine Inhaltsrelation, die auch durch Elemente anderer Wortklassen erfüllt werden kann (vgl. Curme (1935:43)). Es würden also schließlich zwei ganz verschiedene klassifikatorische Systeme nebeneinander existieren, die aber äußerlich dieselben Termini benutzen. Hier ist es sicher sinnvoll, die semantischen Relationen, die in den Deskriptoren zum Ausdruck können sollen, ganz von der Wortartendefinition abzukoppeln, da die Klassifizierung anderenfalls verwirrend und doppeldeutig wird.

1.2.2. Class meaning Solche Schwierigkeiten versucht Blocmfield (1933) zu vermeiden, indem er zunächst formal durch "grammatical features" (Blocmfield 1933:202) die Klassen etabliert und dann eine class meaning postuliert. Nicht ganz eindeutig ist allerdings dabei, ob die class meaning nur auf die eine formale Klasse zutrifft oder ob nehrere formale Klassen unter Umständen ein und dieselbe class meaning haben können. Entscheidbar wäre das, wenn er ein vollständiges System der Wartarten mit Angabe der jeweiligen class meaning vorlegte, aber da das oben genannte Beispiel nur eine Illustration für bestimmte syntaktische Verhältnisse und ihre Beschreibung sein soll, muß diese Frage offenbleiben. Unter der Annahme einer eineindeutigen Entsprechung von Formklasse und class meaning wäre aber das bei Curme (1935) auftauchende Problem gelost. Allerdings sind selbst unter dieser Voraussetzung die Bloomfieldschen Deskriptoren für die class meanings der Klassen und Subklassen kaum eindeutig anwendbar. This soll als limiting adjective die class meaning ^variable character of specimens' haben, gleichzeitig wird es weiter subklassifiziert als determiner mit der class meaning 'identificational character of specimens' (vgl. Blocmfield (1933:203)). Wenn dies nicht schon widersprüchlich sein soll - einerseits sind die specimens identifiziert, andererseits variabel -, so ist es so interpretierbar: This identifiziert den von einem noun

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bezeichneten Gegenstand (identificational) , der Gegenstand könnte aber auch anders identifiziert werden (variable). Wenn dies zutrifft, ist 'variable' aber auch ein Deskriptor für die andere Subklasse, die der descriptive adjectives mit dem Deskriptor 'qualitative1: fresh in fresh milk qualifiziert (wenn es nicht sogar auch identifiziert) einen Gegenstand, er könnte aber auch anders qualifiziert werden (variable character, hier der Milch). Damit würde die erste Subklassifizierung in descriptive und limiting adjectives mit den hier gegebenen Definitionen nicht mehr unterscheidbar sein. Ein wesentliches Problem liegt also hier - ähnlich wie schon bei Curme (1935) - in der ungenügenden Definition und Explikation der Deskriptoren für class meanings der gesamten Wortart und der Subklassen dieser Wortart. 1.2.3. Generellere vs. speziellere Extension und einfache us. komplexe Qualität Die expliziteste Auseinandersetzung mit der Frage der semantischen Eigenschaften von Wortarten liefert Jespersen (1924). Zunächst ist auch für ihn klar, daß es formale Definitionskriterien für Wortarten gibt. Im Gegensatz zu Bloomfield (1933) und Curme (1935), die die Beziehungen von nouns und Adjektiven zur Welt gar nicht diskutieren - ein noun bezeichnet eben ein Ding und ein Adjektiv nicht -, problematisiert er die gängige Unterscheidung von Substantiv und Adjektiv als Bezeichnungen für Substanz bzw. Qualität und stellt fest, daß es sich in beiden Fällen um Qualitäten handelt, die er als Wahrnehmungskategorien ansieht. Bezüglich der von ihm postulierten logischen/psychologischen Grundlage von linguistischen Kategorien ist sicherlich einige Skepsis bezüglich der Nachprüfbarkeit angebracht, obwohl solche Gedanken im Zusammenhang mit der Forderung nach explanativer Adäquatheit von Granitatiken und dem Postulat sprachlicher Universalien oder dem Postulat einer logischen Basis für natürliche Sprachen ja auch heute aktuell sind. 28 Bei dem von ihm vorgeschlagenen Vergleich der Extensionen von Adjektiven und Substantiven bringt Jespersen (1924:76) selbst Zweifel bezüglich der generellen Anwendbarkeit vor, z.B. "very often a numerical comparison of the instances in which two words are applicable is excluded by the very nature of the case." Das Problem ist grundsätzlicher Art und führt zu der Frage, ob man mit 28

Vgl. etwa Chomsky (1965) oder Lakoff (1970a).

23 Adjektiven überhaupt auf Gegenstände referieren kann.

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Diese auch sprach-

philosophische Diskussion soll hier nicht geführt werden, sondern es soll lediglich auf einige Schwierigkeiten bei dem Versuch der Bestimmung der Extension von Adjektiven hingewiesen werden. Wenn Jespersen (1924:79) etwa für new book behauptet: "there are more new things than books in existence.", so hängt dies zum einen davon ab, welchen Dingen man das Prädikat new zuspricht, zum anderen davon, daß die Extension von new mit grundsätzlich abzählbaren diskreten Einheiten - "new things" - identifiziert wird. Selbst wenn man sich bei new noch auf eine abzählbar endliche Menge von Dingen einigen könnte, auf die es zutrifft, bei Prädikaten wie gleichwinklig o.a. hat man es sicher mit überabzählbar unendlichen Mengen zu tun, und ein numerischer Vergleich ist nicht mehr angemessen. Dassettie gilt für Prädikationen in Form von nouns wie z.B. Dreieck; auch die damit bezeichnete Msnge ist überabzählbar unendlich. Wichtiger aber als der numerische Vergleich sind für Jespersen (1924) die Kriterien der generelleren Einzelqualität für Adjektive im Gegensatz zur spezielleren komplexen Qualität für Substantive. Die Validität dieses Kriteriums hängt nun entscheidend ab von der Validität der oben genannten logischen/psychologischen Basis, da es ja letztlich die Sprecher sind, die eben im Falle der Verwendung eines Adjektivs nur eine Qualität auswählen. Solange aber Genaueres über diese Basis nicht bekannt ist, bleibt auch die Dichotomie von single und complex ein Postulat. Ergibt z.B. die sernantische Analyse eines Adjektivs ein Bündel von Inhaltskomponenten, so müßte gezeigt werden können, daß diese linguistische Komplexität keine Basis im Sprecher hat, da er sie ja als single ansieht, ungeachtet einer linguistischen Komplexität. Es gäbe also linguistische Kategorien mit und ohne logische/ psychologische Basis. Aber selbst unter der Annahme, eine solche Basis sei geklärt, gibt es bei der Analyse zusammengesetzter Adjektive Schwierigkeiten. Im Falle von pink-eyed argumentiert Jespersen (1924:80), daß der "real adjectival part" nur pink sei, also wieder nur eine Qualität. Für deaf-mute würde diese Erklärung allerdings nicht ausreichen, überhaupt besteht hier wieder die Gefahr eines Konflikts zwischen verschiedenen Typen von Kriterien: Die formale Definition führt zu Ergebnissen, die nicht zur semantischen Erklärung passen, und man muß zu ad Tzoc-Hilfskonstruktionen wie real greifen, um keine Widersprüche sichtbar werden zu lassen. 29

Das nimmt Brekle (1966) an, auch Quirk u.a. (1972:820) zumindest für prädikative Adjektive (und "subject complements" überhaupt), die mit ihrem Bezugswort koreferent seien.

24

1.2.4.

Verfahrensprinzipien

Da also eine Klassifikation nach distributioneilen Kriterien zu anderen Ergebnissen führt als eine nach semantischen Kriterien, dürfen beide Typen von Kriterien nicht vermischt werden, und sie sollten auch terminologisch deutlich unterschieden werden. Dann sind zwei Arten von Verfahren möglich: 1. Aufstellung eines Konstitutionssystems wie in 1.1.2.4. im Grundriß beschrieben und Zuordnung von semantischen Deskriptoren zu den so ermittelten Klassen, wie es Bloomfield (1933) versucht. Auch die Beziehungen zwischen solchen Klassen können durch Deskriptoren, in diesem Falle genauer Relatoren, beschrieben werden. 2. Entwicklung eines Systems von semantischen Deskriptoren einschließlich Relatoren, nach dem sprachliche Zeichen verschiedener Rangstufen und ihre Beziehungen beschrieben werden können. Auch ein solches System kann sicherlich abgebildet werden auf ein operational begründetes System. Auf jeden Fall ist zu erwarten, daß die Zuordnung von operational begründetem und semantischem System nicht eineindeutig sein wird. Wie schon die kurze Betrachtung einiger Vorschläge für semantische Deskriptoren gezeigt hat, ist eine genaue Definition und insbesondere Abgrenzung untereinander nicht einfach. Ob die Verwendung von Extensionen und Extensionsvergleichen bei der Aufstellung von semantischen Systemen oder Teilsystemen sinnvoll ist, bleibt noch fraglich. Diese ungelösten grundsätzlichen Probleme machen eine eingehende Untersuchung und Diskussion des Bereichs und der Form semantischer Beschreibungen notwendig (vgl. Kap. 3. und 4.). 1.3.

Wortarten in generativen Granmatiken

Auch in generativen Grammatiken werden gängige Begriffe zur Bezeichnung von Wortarten verwendet. Es soll hier nicht darum gehen, eine ausführliche Theoriediskussion verschiedener generativ-transformaticneller Grammatiktheorien zu liefern; das ist angesichts der Vielzahl von Theorien und der intensiven Theoriediskussion in diesem Rahmen ausgeschlossen und auch 30 31

Vgl. das Verfahren in Fillmore (1968a) oder Brekle ( 1 9 7 6 : 1 3 5 f f . ) . Ein rein außereinzelsprachliches semantisches System entwickelt Heger (1976) Vgl. z.B. eine der ausführlichsten Einzeldarstellungen zur Theoriebildung im Bereich der generativen Grammatik von Botha/Winckler (1973).

25

nicht sinnvoll. Hier soll versucht werden, exemplarisch einige Aspekte der Begriffsbildung in generativen Granmatiken darzustellen. Dabei soll im Mittelpunkt die Frage stehen, ob und wie sich angesichts der theoretischen und metatheoretischen Grundsätze solcher Granmatiken eine Wortartenklassifizierung einschätzen bzw. rechtfertigen läßt, ob sich unter Umständen Parallelen zu den bisherigen Befunden aus nicht-generativen Graimatiken herstellen lassen und ob sich in sehr vorläufiger Form bestürmte Forderungen an linguistische Beschreibungen ableiten lassen. 1.3.1. Phraseristrukturgrammatiken als axiomatische Systeme Faßt man eine Phrasenstrukturgrairmatik (PSG) - als ein generatives Regelsystem mit bestirnten Restriktionen - ausschließlich als formales korrbinatorisches System auf, so gibt es keine Definitionsprobleme für Wortarten. Die PSG enthält ein Vokabular mit einem ausgezeichneten Element S, dem Axiom, und Produktionsregeln. Die im Vokabular verwendeten Symbole sind willkürlich gewählt und ausschließlich durch ihre Stellung im Regelsystem definiert. Auch wenn man die Symbole als N, V, Adj o.a. notiert, ist d*s eine reine Konvention, und eine Diskussion über die Angemessenheit etwa von Adj gegenüber Adv wäre unangebracht, da eine solche Symbolnotierung zwar als Hilfe zur Erinnerung an Bekanntes dienen kann, aber die Definition eben ausschließlich durch das Regelsystem erfolgt. Auch wenn man die Menge der Elemente, zu denen z.B. ein Syntool Adj expandiert wird, als Wortart 'Adjektiv' bezeichnet, bleibt diese extensionale Definition dieser Wortart trivialerweise unproblematisch. 1.3.2. Die empirische Basis einer generativen Granitatik Anders ist es, wenn die Symbole einer PSG empirisch interpretiert werden sollen. Wählt man als eine relativ schwache empirische Adäquatheitsforderung nur, daß die PSG (zusätzlich weiterer Komponenten der Gratriratik) alle und nur die Sätze einer natürlichen Sprache generieren soll, und läßt die Art der Strukturbeschreibung empirisch offen, so muß natürlich nur das Anfangssymbol S empirisch interpretiert werden, die Konstituenz von S wird weiterhin ausschließlich durch das Regelsystem bestiimtt und ist willkürlich. Strebt 32 Zu den Restriktionen vgl. etwa Bechert u.a. ( 1 9 7 3 : 4 8 f f . ) . 33 Für eine kurze Darstellung kombinatorischer Systeme vgl. Heringer (1972:46ff.) .

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die Grartmatik aber deskriptive Mäquatheit im Sinne Chomskys (1965:27ff.) an, so werden auch die Konstituenten von S in irgendeiner Weise empirisch interpretiert. Chomsky (1965:63f.) gibt verschiedene empirische Grundlagen für die von ihm gewählten syntaktischen Kategorien der sogenannten Basis an. Er gibt eine nicht formale Beschreibung des Satzes Sincerity may frighten the boy. unter Verwendung von Termini wie Noun, Verb, Article etc. mit entsprechenden Kategoriensymbolen und meint, daß Informationen dieser Art von einer traditionellen Grammatik bereitgestellt würden; außerdem sei diese Information "... without question substantially correct and ... essential to any account of how the language is used or acquired." (Chomsky 1965:64). Er stellt weiter die Frage, ob u.a. die im phrase-marker verwendeten Kategoriensymbole "just convenient mnemonic tags, specific to a particular grammar" seien oder ob sie "some language-independent characterization" besäßen. Seine Antwort ist, "that these elements ... are selected from a fixed universal vocabulary, although this assumption will actually have no significant effect on any of the descriptive material to be presented, liiere is no reason to doubt the importance or reasonableness of the study of this question. It is generally held to involve extrasyntactic considerations that are at present only dimly perceived." (Chomsky 1965:66). Diese Grundlagen gelten auch für die sogenannte "extended standard theory" (Chomsky 1972). Dieser universale Anspruch für die Menge der Kategoriensymbole der Basis einer generativen Grammatik wird verstärkt in Bach (1968) und auf die grammatischen Relationen und die Regeln der Basis ausgedehnt: "There is a fixed set of universal grammatical relations such as subjeot-of, object-of ... The actual rules of the base are the same for every language." (Bach 1968:114). 1.3.2.1. Die Rolle der Tradition in einer generativen Grammatik Die empirische Rechtfertigung syntaktischer Kategorien durch Berufung auf eine linguistische Tradition gilt im Rahmen von Chomskys Modell auch für traditionelle Adjektive; sie werden zwar nicht ausführlich behandelt wie verbs und nouns, aber auch sie gehören zur Basis und werden genannt im Zusammenhang mit Subkategorisierungsangaben für Verben (Chomsky 1965:92f.), als Kategorienmerkmale in Lexikoneinträgen (Chomsky 1965:165) und in einigen Beispielen für Tiefenstrukturen (Chomsky 1965:178ff.). Das Problem der attributiven und prädikativen Verwendung von Adjektiven und die besondere

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transformationelle Relation zwischen beiden in einem Msdell auf der Basis Chomskyscher Voraussetzungen - auch unter Einbeziehung von Chomsky (1957) braucht hier nicht im einzelnen diskutiert zu werden. Z.B. berührt ja die ausführliche Diskussion und Kontroverse in dieser Frage zwischen Winter (1965) und Motsch (1967) nicht eine in irgendeiner Weise zugrundeliegende traditionelle Beschreibung von Mjektiven, sondern es geht dabei um die Frage - mit Chomsky (1965:64) formuliert -, "how information of this sort [nämlich wie sie eine traditionelle Grammatik liefern würde] can be formally presented in a structural description and how such structural descriptions can be generated by a system of explicit rules." Die bekannte Unterscheidung von attributiver und prädikativer Verwendung wird auch durch die Behandlung im Rahmen einer generativen Granmatik nicht in Frage gestellt, jedenfalls nicht in der auf Chomsky (1965) beruhenden Behandlung der Adjektive bei Motsch (1967) , sondern muß schon in der Tiefenstruktur gemacht werden: "Wenn man davon ausgeht, daß Transformationen keinen Einfluß auf die Bedeutung der Sätze haben, so muß zwischen Attribution und Prädikation unterschieden werden." (Matsch 1967:33). Traditionelle Kategorisierungen bilden also auch im Fall des Adjektivs die empirische Grundlage für die Verwendung dieser Kategorie in der Basis einer generativen Graimnatik. Für die Berufung auf die Tradition als Rechtfertigung einer bestinmten Analyse gilt aber die am Beispiel von Quirk u.a. (1972) schon geäußerte Kritik (vgl. 1.1.2.3.). 1.3.2.2. Die Annahme einer universalen Basis linguistischer Kategorien Die Annahme einer universalen Basis der im Phrasenstrukturteil einer generativen Grammatik verwendeten Kategorien, auch der Regeln und Relationen, könnte zunächst als nicht diskutierbar angesehen werden wegen der auch von Chomsky (1965:66) hervorgehobenen Schwierigkeit, hier über Vagheiten hinauszukommen. Die Annahme einer solchen Basis hat aber im Rahmen generativer Grammatiken zu Kontroversen geführt, in denen die von Chomsky (1965) unter Berufung auf linguistische Tradition genannten universalen Kategorien der Basis in diesem ihrem universalen Status angezweifelt wurden und dagegen nachzuweisen versucht wurde, daß bestürmte Kategorien doch nicht universal seien. Schachter (1973) diskutiert eingehend eine Reihe solcher Versuche. 34 Schon ein flüchtiger Blick auf die von ihm genannten Arbeiten zeigt, daß es dort darum geht, traditionelle Wbrtartenunterscheidungen, wie sie 34

Lakoff (1970a): "Appendix A: Adjectives and Verbs"; Ross (1969); Bach (1968); in der Reihenfolge ihrer Entstehung.

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Chcmskys (1965) Kategorienbildung bestürmen, in Frage zu stellen; so etwa Lakoff (1970a:115): "We will try to present a case for the plausibility of the assertion that adjectives and verbs are members of a single lexical category (which we will call VERB) and that they differ only by a single syntactic feature (which we will call ADJECTIVAL)." Daß allerdings die Argumente für solche und ähnliche Annahinen, die auch andere traditionelle Wortarten betreffen, kaum auf Eigenschaften der angenommenen universalen Basis beruhen, sondern vielmehr auf bestimmten Eigenschaften des jeweils gewählten theoretischen Rahmens, zeigt sich deutlich am Kasusrncdell Filimores (I968a). Dort sind z.B. true und interesting "verbs" (Fillmore 1968a: 28, 41). Diese Kategorisierung wird nicht diskutiert, sie ist aber eindeutig darin begründet, daß allen Verben frame features, formuliert als Kasus im Filliroreschen Sinn, zugeordnet werden können, für true und interesting z.B. + S ("S as indicating an 0 [Objective] to which an S has been embedded." (Fillmore 1968a:28)) . Der hier gewählte theoretische Rahmen, eine Tiefenkasusgrammatik, ist die Veranlassung für die Zusammenfassung der traditionell unterschiedenen Kategorien 'Verb1 und 'Adjektiv' zu einer Kategorie. Die Abhängigkeit der Kategorienbildung vom jeweils gewählten linguistischen Rahmen und von linguistischen Argumenten zeigt sich auch deutlich in den von Schachter (1973) besprochenen Arbeiten (vgl. A 34), die - anders als Fillmore - ihre Argumente in der expliziten Auseinandersetzung mit Chomskys Klassifizierung entwickeln. Diese Arbeiten sind noch als Vorläufer generativ-semantischer Arbeiten anzusehen (Schachter 1973:2), und es ist nicht ganz abzusehen, welche Rolle genau syntaktische Kategorien und ihre eventuellen empirischen Begründungen in einem generativ-semantischen Rahmen spielen, da andere Probleme dort im Vordergrund stehen, aber es spricht nichts gegen Schachters (1973:49) Eindruck, "that, mutatis mutandis, the argument can easily enough be stated within a generative-semantic framework." Es ist also davon auszugehen, daß die im folgenden zu besprechende Problematik auch für ein generativ-semantisches Modell anzunehmen ist. Schachter (1973) setzt sich ausführlich mit jedem einzelnen Argument in den genannten Arbeiten auseinander und kommt zu dem Schluß, "that few, if any, of the arguments they offer in support of their claims [nämlich, daß gewisse traditionelle Kategorienunterscheidungen in der englischen Grammatik oberflächlicher seien, als allgemein angenommen] survive close scrutiny, most of them failing rather obviously on one or both of the grounds that

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I have been calling "empirical" and "formal"." Und: "... one may certainly feel free to reject their proposed coalescences of traditional categories, and thus to reject the universal base hypothesis as well." (Schachter 1973:48). Es soll hier nicht um die Argumente im einzelnen und die Berechtigung oder Nichtberechtigung der Kritik daran gehen, sondern es soll verdeutlicht werden, mit welcher Art von Argumenten die Diskussion um Wortarten in einer generativen Grammatik geführt wird. Es genügt dazu, sich exemplarisch ein solches Argument und die Erwiderung genauer anzusehen, zumal "almost all of them ... take a common general form" (Schachter 1973:3). Lakoffs (1970a) erstes Argument für eine Zusairmenfassung von traditionellen Verben und Adjektiven unter einer Kategorie - von Schachter (1973:19) als das noch beste all seiner Argumente angesehen - ist kurz dargestellt folgendes: Sätze wie I am fond of jazz, und I like jazz, werden in derselben Weise verstanden, sind also synonym. Die semantische Komponente einer Grammatik, die Verben und Adjektive als syntaktische Kategorien unterscheidet, muß, selbst wenn sie letztlich die Synonymie erfaßt, auf verschiedenen Basis-PMarkern operieren und verschiedene Projektionsregeln benutzen. Die semantische Komponente könnte aber dieselbe Projektionsregel anwenden, wenn die zugrunde liegenden Strukturen ähnlich genug wären, und der oberflächliche Unterschied wäre mithilfe der unterschiedlichen syntaktischen Merkmale [+Adj] bzw. [-Adj] transformationeil leicht herzustellen. Schachter stimmt Lakoff insofern zu, als er ihm zugesteht, eine "significant generalization" (Schachter 1973:6) zu erfassen; er zeigt aber, daß diese Generalisierung auch mit einer kategorialen Unterscheidung von Verb und Adjektiv zu erfassen ist. Für Argument wie Gegenargument - und auch für die weitere Auseinandersetzung - gilt, daß das allgemeine ziel ist, Phänomene, die als empirisch zusammenhängend erkannt werden, durch "greater syntactic generalization" (Lakoff 1970a:118) angemessen zu beschreiben, und außerdem in einfacher Weise. Das Problem der Einfachheit hier einmal beiseite gelassen, werden also bestimmte empirische Zusammenhänge gezeigt und daraus bestimmte Folgerungen für die Theorie gezogen, hier speziell wird von Lakoff (1970a) 35 36

Vgl. die Tiefenstrukturen für die beiden genannten Sätze in Lakoff (1970:118f.). Für die Einzelheiten vgl. Schachter (1973:7) unter Berufung auf Chomsky (1972a)[dort 1970].

30

für die Zusaitmenfassung der traditionellen Kategorien von Verb und Adjektiv plädiert. Bei allen Unterschieden im theoretischen Apparat ist das Verfahren der empirischen Begründung hier parallel zu den in 1.1.2.2. explizierten Verfahrensweisen: Es werden mehrere Kriterien genannt, die auf der Beobachtung bestimmter Phänomene beruhen, und diese werden dann in bestinrrter Weise zusammengefaßt als Definition einer bestimmten Kategorie. Während aber die in 1.1.2. genannten Kriterien und ihre Zusammenfassung eine traditionelle Kategorienbildung stützten, wird bei Lakoff (1970a) und auch in den anderen von Schachter (1973) kritisierten Arbeiten nun eine andere Art der Zusammenfassung verschiedener Kriterien vorgeschlagen mit der Konsequenz einer anderen syntaktischen Kategorisierung, gegen die Tradition. Schon die Tatsache der Kontroverse und die Art, wie sie geführt wird, zeigt aber, daß, selbst wenn Einigkeit über einzelne empirische Befunde besteht, die angemessene Zusammenfassung und Gewichtung der einzelnen Kriterien nicht klar ist, weil es keine Prinzipien dafür gibt; das war auch schon das Problem der in 1.1.2. diskutierten operationalen Kriterien. Das wäre möglicherweise anders, wenn man wirklich über Erkenntnisse über die postulierte universale Basis verfügen würde, denn dann könnten von dort die fehlenden Metakriterien zur Zusammenfassung und Gewichtung der einzelnen Phänomene geliefert und traditionelle Kategorisierungen bestätigt oder verworfen werden. Dazu benötigte man aber wenigstens die von Chomsky (1965:66) verlangten "extrasyntactic considerations". Die Argumente von Lakoff (1970a), Ross (1969) und anderen tragen aber zur Annahme oder Ablehnung einer universalen Basis nichts bei, denn der bloße Vorschlag, bestimmte syntaktische oder semantische Phänomene einmal in anderer Weise als üblich zusammenzufassen, hat ja nichts mit der Universalität oder Nichtuniversalität der so etablierten neuen Kategorien zu tun. Bevor also nicht unabhängige Erkenntnisse über eine universale Basis verfügbar sind, ist die Frage der Ablehnung oder Annahme traditioneller Wortarten für die Basis generativer Grammatiken kaum entscheidbar, da eben bestimmte empirische Befunde offenbar nicht per se schon eine bestimmte Kategorisierung ergeben - das zeigt die Gewichtungsunsicherheit. Jedenfalls suggerieren Formulierungen wie "... verb and adjective should r e a l l y be looked upon as two subcategories of one major lexical 37

Als einen Versuch in einer solchen Richtung kann man einige Argumente von Jespersen (1924) ansehen; vgl. 1.2.3.

31

category ..." (Ross 1969:352) oder "... these 'parts of speech1 nouns, verbs, adjectives exist o n l y on a relatively superficial level and the fundamental dichotomy underlying the distinctions is of a quite different sort ..." (Bach 1968:91) 38 Erkenntnismoglichkeiten über das Wesen linguistischer Kategorien, die nicht zur Verfügung stehen und durch die genannten Arbeiten höchstens als petitio principii geliefert werden. 1.4.

Fazit: Der Anspruch des Wortartenkonzepts

Mit der Annahme von Wortarten - wie diese im einzelnen auch inner aussehen mögen - sind im Grunde sehr weit gesteckte Ansprüche und Ziele verbunden. Die Aufstellung eines Katalogs von Wortarten ist der Versuch, die Regeln syntaktischer 39 Beziehungen im Satz auf systematische Weise mit zum Teil sehr weit differenzierten Regeln inhaltlicher Beziehungen zwischen den sprachlichen Zeichen innerhalb von Sätzen zu verbinden. Dabei soll nicht die eine Art von Regeln in dem Sinne Priorität besitzen, daß die andere einfach isomorph konstruiert und zugeordnet wird. 40 Vielmehr sollen beide Regelmengen zunächst unabhängig voneinander beschrieben werden und dann Zuordnungsregeln zwischen ihnen gefunden werden. Punktuell ist das sicherlich möglich, aber eine Wortart soll ja in systematischer Weise einen Zusammenhang zwischen Einheiten aus beiden Regelmengen etablieren; man kann die Wortartenbezeichnungen als Termini für solche Zuordnungsrelationen ansehen. Der finite Katalog impliziert dazu noch Exhaustivität für den durch alle Wortarten definierten Bereich. Außerdem sollen die Zuordnungen möglichst eineindeutig sein; die Zulassung von peripheren Elementen einer Wortart stellt ja die empirische Relevanz der gefundenen Zuordnungsrelationen/Wortarten schon massiv in Frage. Trotz sich dabei ergebender, zum Teil gravierender Probleme (Tautologien etc.) wird versucht, am Wortartenkonzept festzuhalten, und zwar in allen hier genannten Arbeiten, auch den generativen. Dies ist nun nicht so leichthin - etwa unter Hinweis auf Tautologien - zu verwerfen. Dahinter steht nämlich das Postulat, besonders deutlich bei Jespersen (1924), Crystal (1967) und den generativen Arbeiten, daß solche Zuordnungsrelationen 38 39 40

Hervorhebungen von mir. 'Syntaktisch 1 hier verstanden als empirisch als zulässig festgestellte syntagmatische und paradigmatische Beziehungen. Vgl. etwa das Verfahren in Montague (1972).

32

Sprecherintuitionen und/oder die kognitiven Strukturen von Sprechern beschreiben. Dieses Postulat hat, wenn es einlösbar ist, eine große Erklärungskraft, und das erklärt vielleicht auch zum Teil das hartnäckige Festhalten am Wbrtartenkonzept. Andererseits ist bisher sehr wenig für die Einlösung eines solchen Postulats getan worden, so daß andere Beschreibungsmöglichkeiten ohne dieses Postulat versucht werden sollten. Dabei sollen die Möglichkeit der unabhängigen Beschreibung beider Regelmengen und die Möglichkeit von Zuordnungsrelationen zwischen diesen Regelmengen nicht aufgegeben werden. Die Ansprüche, die mit einem Wbrtartenkonzept verbunden sind, werden aber sehr weitgehend zurückgenommen. Eine gewisse Systematizität von Zuordnungen kann zunächst nur für Teilbereiche angenoimen werden,41 und auch die Forderung nach Eineindeutigkeit und Exhaustivität läßt sich schwerlich erfüllen.

41

Vgl. Brekle (1976) und Lipka (1972).

2.

NOMINALE (NOM)

2.1.

Konstitutionssystems und Rangstufensystene

Wollte man beim heutigen Stand semantischer Beschreibungen ein Inventar semantischer Deskriptoren und Relationen im Sinne des zweiten in 1.2.4. genannten Prinzips zum Ausgangspunkt einer Untersuchung machen, die dann den empirisch entsprechenden sprachlichen Zeichen und Relationen zwischen diesen Zeichen (syntaktischen Relationen im Sinne von 1.4., A 39) zugeordnet werden sollen, so würde man letztlich sicher eine Fülle ganz unterschiedlicher syntaktischer Relationen zuordnen und beschreiben müssen. Es erscheint daher zweckmäßig, den Untersuchungsbereich von der syntaktischen Seite her einzuschränken, und zwar auf der Grundlage von Konstitutionssystemen, wie sie in Grundzügen in 1.1.2.4. angedeutet wurden. Einige besondere Eigenschaften solcher Konstitutionssysteme, die als Basis für Inhaltsbeschreibungen dienen sollen, werden im folgenden näher erläutert. Es ist leicht einzusehen, daß die strukturellen Informationen einer IC-Analyse (s. Wells (1947)), die durch bestimmte Substituticnsoperationen empirisch begründet wird, nicht differenziert genug sind, um offenkundig gleiche oder ähnliche inhaltliche Eigenschaften von Teilen von Sätzen auch in der IC-Struktur als solche sichtbar werden zu lassen. So werden z.B. Einheiten unterschiedlichen Konstitutionsstufen zugeordnet, etwa -s in: ( 1 ) My friends arrived.

wird einer höheren Stufe zugeordnet als in: (2) My good friends arrived.;

dabei steht -s aber in beiden Sätzen in derselben inhaltlichen Relation zu anderen Teilen des jeweiligen Satzes. Hier wäre eine Strukturbeschreibung vorzuziehen, die das berücksichtigen kann. Argumente gegen solche und ähnliche Unzulänglichkeiten von IC-Analysen und einfachen Phrasenstrukturgrairrratiken haben ja schon bei der Begründung der Transformationen in Chomsky (1957) und der Tiefenstrukturen in Chomsky (1965) eine entscheidende

34

Rolle gespielt; dabei soll aber betcnt werden, daß die Entscheidung darüber, welche Phänomene in der Theorie als im wesentlichen dieselben beschrieben werden sollen, nicht einfach durch die Phänomene vorgegeben, sondern durchaus auch theorieabhängig ist. Eine besondere Art von Konstitutionssystem stellt der Typus dar, der bereits mit Rücksicht auf die Beschreibung bestirnnter inhaltlicher Relationen entwickelt wird. Ein bekanntes Beispiel dafür sind Abhängigkeitsgrammatiken, die als komplementär zu Konstitutionsgrammatiken aufgefaßt werden und - zum Teil operational begründete - sogenannte Dependenz- und Interdependenzrelaticnen erfassen wollen (vgl. Baumgärtner (1970a), Heringer (1973:98ff.), Emons (1974:30ff.)). Dabei ist dann z.B. die Entscheidung für eine n-näre statt einer binären Segmentierung auf der ersten Konstitutions- oder Teilungsstufe unter anderem begründet durch die komplementär zu beschreibenden unterschiedlichen Abhängigkeitsverhältnisse auf dieser Stufe; diese werden dann im Rahmen einer Valenzgrammatik als Teil einer Abhängigkeitsgrammatik o beschrieben. Dabei ist selbstverständlich, daß Abhängigkeitsverhältnisse nur einen kleinen Teil der inhaltlichen Relationen auf der ersten Teilungsstufe beschreiben. Außerdem bleiben durch die n-näre Segmentierung die Teile konstant auf einem Rang bzw. einer Teilungsstufe, unabhängig von dem restlichen Aufbau des Satzes. Ein Versuch, über Aussagen über bloße Konstituenzverhältnisse und über rein konstitutionell begründete Hierarchien bei der Analyse von Sätzen hinauszugehen, ist die Scale-and-Category oder Systemic Grammar (vgl. etwa Halliday (1961), Muir (1972), Berry (1975 und 1977)). In einem wesentlichen Teil dieser Theorie wird angenommen, daß es eine Skala von fünf Rängen gibt, denen sprachliche Einheiten zugeordnet werden und mithilfe derer jeder Satz des Englischen beschrieben werden kann. Dabei sind für jeden Satz inner genau diese fünf Ränge durch sprachliche Zeichen belegt. 1 2

3

Vgl. die Diskussion in 1.1.2. oder das etwa bei Huddleston (1976:19f. et passim) recht unkritisch verwendete Kriterium der "linguistically significant generalization". Damit soll nicht behauptet werden, daß solche Abhängigkeitsverhältnisse nicht auch auf der Basis einer IC-Analyse beschrieben werden könnten schließlich beschreibt schon Bloomfield (1933:195) Dependenzverhältnisse mithilfe der Termini head und attribute -, aber die konstitutionelle und die dependentielle Beschreibung sind nicht komplementär, sondern zumindest die konstitutionelle Beschreibung wird unabhängig von der dependentiellen entwickelt. So belegt z.B. auch yes. alle fünf Ränge (Halliday 1961:253, A 31).

35

Die Einheiten sind, mit dem obersten Rang beginnend: sentence, clause, group, word, morpheme (vgl. Muir (1972:8)). Einen ausführlichen Vergleich dieses Konzepts mit dem einer konstitutionellen Stufung ("depth") unterninint Huddleston (1965) und kommt zu dem Schluß: "Rank is a more powerful concept than depth, for to say of an item that it is (for example) a clause gives more information about its possible properties and structure than to say that it has a depth of 1 (relative to the sentence)." (Huddleston 1965:586). Folgt man dieser Einschätzung, so wäre ein Rangstufenmodell als Basis einer linguistischen Beschreibung, die nicht nur rein konstitutionelle Stufungen erfassen will, gut geeignet, um dann die jeweils rangspezifischen Strukturen, Klassen und Inhaltsverhältnisse zu beschreiben. Dabei sind die Strukturverhältnisse auf ftorphemrang trivial, denn als unterste Einheit gibt es auf dem Rang keine Struktur. Dagegen gibt es z.B. auf dem ölowse-Rang die Struktur S (subject) , P (predicator) , C (complement) , A (adjunct) (Halliday 1961:256f.). Die Strukturen auf Wbrtrang sind für 4 das Englische von der Wbrtbildungsforschung inzwischen ausführlich und mit großer "delicacy" (im Sinne von Halliday (1961:258f., 272f.)) beschrieben worden. Für den Rang group gilt auch heute noch Hallidays (1961:252f.) Urteil: "It is at the rank of phrase [= group] that there is most confusion - because there are here the greatest difficulties - in the description of English ..." Einer der Gründe dafür sei, daß auf diesem Rang mindestens zwei unterschiedliche Klassen unterschieden werden müßten, die nominal group und die verbal group; mir (1972:25-51) fügt als dritte Klasse noch die adverbial group hinzu. Wenn nun einer rangstufenorientierten Grammatik im Prinzip zuzustimmen ist, so gibt es doch einige Überlegungen, die eine andere theoretische Fundierung als die der Systemic Grammar nahelegen. Diese kritischen Überlegungen zur Systemic Grammar sollen kurz vorgestellt, ein anders geartetes Rangstufenkonzept in Teilen vorgelegt und dann der Untersuchungsbereich dieser Arbeit auf dessen Basis festgelegt werden. Dabei ist hervorzuheben, daß im folgenden keine immanente Kritik an der Systemic Grammar geübt wird, sondern daß unterschiedliche Grundannahmen vorliegen, die wiederum durch unterschiedliche Prioritäten bei der Phänomenbeschreibung begründet sind. Hält man - wie oben kurz beschrieben - die Möglichkeit der Beschreibung von Abhängigkeitsverhältnissen für eine zentrale Aufgabe einer linguistischen 4

Vgl. den Übersichtsartikel von Brekle/Kastovsky (1977), auch für weitere Literaturhinweise.

36

Beschreibung, so ist die besondere Stellung eines Ranges clause nicht haltbar. Clauses im Sinne der Systemic Grammar' werden in einer Valenzgramnatik als Angaben (A), also dependente Satzteile, aufgefaßt. Das bedeutet, daß solche Angaben weglaßbar sind und der Rest ein Satz bleibt, mit dem man sich verständigen kann, wie etwa in the garden in My friend is sleeping in the garden. Der Rest - My friend is sleeping. - bleibt ein Satz. Angaben stehen im Gegensatz zu Ergänzungen (E), die nicht in der Weise weglaßbar sind. Im genannten Beispiel ergibt ein Weglassen von my friend als Ergebnis is sleeping in the garden. Das ist sicherlich kein Satz, folglich handelt es sich bei my friend um eine Ergänzung. Je nach Prädikat kann man eine verschiedene Anzahl und Art von Ergänzungen annehmen. Angaben können nun verschiedene Konstituenz besitzen; unter anderem kann man sogenannte Angabesätze annehmen wie etwa because his wife is angry in My friend is sleeping because his wife is angry. Entscheidend für die Kategorisierung solcher Erscheinung als Angaben ist aber nicht ihre Konstituenz, sondern unabhängig von der Konstituenz ihre Austauschbarkeit mit auch anders konstituierten Teilen von Sätzen, im Beispielsatz etwa mit because of his wife. Clauses sind nun aber über ihre Konstituenz definiert und begründen also aufgrund ihrer Konstituenz einen eigenen Rang. In einer Valenzgrammatik dagegen begründet eine bestürmte Konstituenz, hier "cZause-haftigkeit", nicht die Annahme eines eigenen Ranges. Die Systemic Grammar muß dann auch im Falle der interdependenten Ergänzungssätze, die man also nicht weglassen kann, wie in: (3) That he could help him pleased me.

für that he could help him einen sogenannten rankshift annehmen, da sie an einer Stelle im Satz fungieren, an der "eigentlich" groups, also Einheiten des nach clause nächstniederen Ranges fungieren. In einer Valenzgrammatik dagegen gibt es auf der ersten Teilungs-/Rangstufe drei Arten von Konstituenten: Ergänzungen, Angaben und ein Prädikat, deren Unterschiedlichkeit im Falle der notwendigen Ergänzungen und der nicht notwendigen Angaben ausschließlich durch eben diese unterschiedlichen Abhängigkeitsverhältnisse bezüglich ihrer Weglaßbarkeit begründet ist. Die Tatsache, daß als Ergänzungen und Angaben auch satzähnliche Strukturen finiter und infiniter Art operieren können (clauses) , wird - aufgrund der Priorität 5

Eine kurze Einführung Emons (1978).

in die Terminologie der Valenzgrammatik gibt

37

der Abhängigkeitsverhältnisse - als nicht so wesentlich angesehen, daß diesen Strukturen ein eigener Rang zuerkannt würde. Insofern ist das Konzept des rankshift nicht bloß eine "descriptive convenience", und es ist nicht einfach so, daß "[t]he main point is that such structures have to be accounted for." (Muir 1972:35f.). Wenn solche Strukturen z.B. durch Rekursion auf die Satzform beschrieben werden (Heringer 1973:132, K17, K18, K21), so sind sie zwar "accounted for", aber doch mit ganz anderem theoretischem Status. Der theoretische Unterschied beider Konzepte wird auch auf tieferen Rängen deutlich. So unterscheidet Muir (1972:55) in der cZawse-Struktur: "Predicator (realised by one or more than one verbal group) Subject " Complement^· (realised by one ore more than one nominal group) Z element \

Adjunct (realised by one or more than one adverbial group)." Bis auf das zusätzliche Z-Element, das hier nicht weiter diskutiert zu werden braucht, sind dies die primären Strukturelemente einer clause, wie von Halliday (1961) entwickelt. Auf group-Rang werden nun nominal group und adverbial group als primäre classes genau deshalb unterschieden, weil sie auf cZawse-Rang primäre Strukturen realisieren; anders ausgedrückt: Die Struktur auf clause-Pang bestimmt die Klasseneinteilung auf group-Pan:}. Halliday (1961:261) macht das Prinzip deutlich: "A class is not a grouping of members of a given unit which are alike in their own structure. In other words, by reference to the rank scale, classes are derived "from above" (or "downwards") and not "from below" (or "upwards")." Daß also nominal group (z.B. the country) und adverbial group (z.B. in the country) ähnlich im Aufbau sind, ähnlicher jedenfalls als ein Element der Klasse der verbal groups wie etwa has decided, spielt für ihre Klassifikation auf group-Rang gerade keine Rolle, auch wenn es einmal der Fall sein kann - wie bei S und C -, daß beide Male eine Klasse, die nominal group, die primary class ist, die dann sekundär bei größerer delicacy differenziert wird (Halliday 1961:263, A 51). Die Begründung für die Annahme von Kategorien im Konstitutionsteil einer ValenzgrannHtik ist gerade anders. Sowohl Ergänzungen als auch Angaben sind zunächst als sogenannte Komnutationsklassen definiert, d.h. die Elemente einer Klasse müssen in einem Satz austauschbar sein, so daß ein neuer Satz entsteht. Weiter dürfen sie nicht zusanmen in einem Satz vorkamen, d.h. sie müssen sich exkludieren, wenn sie nicht

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durch and, or und ähnliches verbunden sind. Working und playing in Working is fun. und Playing is fun. gehören zu einer Konnutationsklasse, da sie die genannten Bedingungen erfüllen; da beide nicht weglaßbar sind, gehören sie zu einer Ergänzungsklasse. Im Englischen kann man fünf verschiedene Arten von solchen Ergänzungsklassen unterscheiden, deren Elemente nicht miteinander kommutieren: Die Klasse E1 enthält unter anderem he und she als charakteristische Elemente, die nur in dieser Klasse vorkommen; E2 enthält unter anderem him und her als charakteristische Elemente; E3 ist die Kommutationsklasse, die durch das Vorhandensein von Elementen mit Präpositionen charakterisiert ist, wie for her success in Be hoped for her success. ; E4 ist durch Elemente charakterisiert, die einerseits eine Präposition enthalten und andererseits nach Vfeglassen der Präposition mit den präpositionalen Teilen kcmmutieren, wobei die Stellung der Teile im Satz keine Rolle spielt: z.B. kirn und to him in They gave the books to him. und They gave him the books. ; E5 enthält Elemente, die zu Elementen aus anderen Ergänzungsklassen in einer besonderen Beziehung stehen, sie sprechen den Referenten dieser Elemente bestimmte Eigenschaften zu: a fool in John is a fool, gehört zu E5, da es dem mit John aus E1 Bezeichneten die Eigenschaft zuspricht, ein Narr zu sein. Für jede dieser Klassen werden - mit unterschiedlichen Restriktionen bei bestimmten Prädikaten - drei ühterkategorien angenommen: Nominale, die im folgenden als NOM abgekürzt werden, Infinitkonstruktionen, abgekürzt IK, und Ergänzungssätze, abgekürzt ES. NOM und IK werden auch als Uhterkategorien von Angaben angenommen, Angabesätze werden als AS abgekürzt. Die jeweiligen Unterkategorien unterscheiden sich durch den Binnenaufbau ihrer Elemente. Die Elemente einer Unterkategorie haben zwar nicht immer identischen Aufbau, aber genügend Strukturgemeinsamkeiten, um sie zu einer Unterkategorie zusammenfassen zu können. Das wird für NQM, IK und ES ausführlich in 2.2. beschrieben. Die Elemente der Unterkategorien einer Ergänzungskategorie kcmmutieren miteinander wie the book aus NOM in The book pleases Mary, mit reading a book quietly aus IK mit Reading a book quietly pleases Mary. Eine ausführliche Behandlung von Angabeklassen liegt für das Englische noch nicht vor; es gelten aber dafür die gleichen Prinzipien. Zur Kommutation vgl. ausführlicher Heringer (1973:78) und Emons (1974:15ff); zu den Ergänzungen im Englischen Emons(1974:l14ff., 1978:26ff.) zur Begründung von Unterkategorien allgemein vgl. Heringer (1973:99; 131, K8 [dort NP statt NOM]) und Emons (1974:140ff.).

39

Die Begründung für die Annahme von Unterkategorien im Konstitutionsteil einer Valenzgranmatik ist also anders als die Begründung der classes wie nominal group in der systemic grammar. Die .Ähnlichkeit im Aufbau dieser Teile ist gerade der Grund für ihre Zusammenfassung unter einer Kategorie, während nach Hallidays Prinzip dieses Kriterium ausdrücklich keine Rolle spielt. Wir unterscheiden auf der ersten Teilungsstufe, die man als Rang auffassen kann, als primäre Strukturelemente unter anderem Ergänzungen (entsprechen ungefähr complements einschließlich subject) und Angaben (entsprechen ungefähr adjuncts). Das führt aber nicht zwingend zu einer unterschiedlichen primären oder sekundären Klassenbildung auf ^roup-Rang, wie es Hallidays zitiertes Prinzip vorschreibt, sondern die Elemente, die auf der ersten Teilungsstufe die Struktur bilden, (Ergänzungen, Angaben und Prädikat) werden aufgrund ihrer unterschiedlichen internen Konstituenz jeweils, wenn nötig, in Untermengen aufgeteilt. Die Art der Rangetablierung in einer valenzorientierten Konstitutionsgrammatik ist also sowohl von der der IC-Analyse wie von der der Systemic Grammar unterschieden. Dabei ist allen Verfahren ein deszendentes, vom Satz ausgehendes Analyseverfahren gemeinsam. Es sei hier nur darauf hingewiesen, daß auch ein anderes, nämlich konsequent aszendent verfahrendes und über Satzrang hinausgehendes Rangstufensystem etabliert werden kann (Heger 1976), auf dessen Besonderheiten in diesem Zusammenhang nicht eingegangen werden kann. Hier soll es im folgenden darum gehen, auf der Basis einer deszendenten Analyse einen Teil der schwierigen inhaltlichen Beziehungen innerhalb von NOM zu beschreiben. Grob gesehen und wenn man nur NOM ohne ihre Stellung im Gesamtsystem betrachten würde, entsprächen NOM zwar der nominal group der Systemic Grammar. Daß NOM im hier bisher angedeuteten Sinn theoretisch aber doch erheblich anders fundiert sind, sollte hier deutlich gemacht werden. Im folgenden Abschnitt wird nun genauer erläutert, wie NOM sich von den anderen Unterkategorien abgrenzen lassen.

40

2.2.

Nominale und andere Unterkategorien

Die Annahme von Unterkategorien auf derselben Teilungsstufe ist begründet und sinnvoll durch den unterschiedlichen Binnenaufbau der Teile, die an der Position einer Ergänzung miteinander konrnutieren. Die Konstituenz von Elenenten aus den Unterkategorien bestirtrtt sich dann durch Kategorien, also Kcttimitationsklassen, auf der zweiten Teilungsstufe, die somit den Binnenaufbau einer Unterkategorie aus ihren Teilen beschreiben. Diese Kategorien zur Beschreibung des Binnenaufbaus einer Unterkategorie sollen dabei so gewählt werden, daß es Fälle gibt, in denen alle diese Kategorien auch belegt sind, während sich Elemente von Kategorien für den Binnenaufbau aus den verschiedenen Unterkategorien NOM, IK etc. zumindest teilweise exkludieren sollen. Die Beschreibung der NOM macht dabei gewisse Schwierigkeiten, weil bei allen angenommenen Gemeinsamkeiten verschiedener NOM, die eine Zusammenfassung zu einer Kategorie NOM rechtfertigen, doch eine ganze Anzahl von Restriktionen für die Konstituenz einzelner Belegungen und Gruppen von möglichen Belegungen besteht. Es sollen rfehgr zunächst kurz ES und dann ausführlicher IK in ihrer jeweils spezifischen Konstituenz oder Binnenstruktur von den NOM abgegrenzt werden und die NOM schließlich negativ als das definiert werden, was nicht ES- oder IK-Konstituenz hat. Q

Wir beschränken uns hier der Kürze halber auf die konstitutionelle Abgrenzung von NOM, IK und ES als Ergänzungen; die Abgrenzungen gelten mutatis mutandis auch für NOM als Angaben ( A ) , IK als A und Angabesätze (AS), die zum Teil spezifische, hier nicht weiter erwähnte, charakteristische Teile enthalten, etwa because für AS etc. Das macht es ohne große Probleme möglich, auch einzelmorphemische Belegungen von Ergänzungen wie in (a) John slept. (b) Gold is very expensive. (c) Help is necessary. als NOM aufzufassen, obwohl sie eine triviale Binnenstruktur, eben eine einzelmorphemische, haben und solche Fälle also nicht nach bestimmten faktischen Kookkurrenzen kategorisiert werden können wie alle ES, alle IK und viele NOM mit charakteristischen Teilen wie the, my etc. Eine gewisse Willkür der Kategorisierung mit der Gefahr einer größeren Heterogenität von NOM liegt aber im Falle (a) bis (c) vor, und es wäre zu überlegen, ob man nicht bei morphemisehen Belegungen auf die Angabe einer Unterkategorie überhaupt verzichten und die jeweiligen Ergänzungen als präterminale Symbole auffassen sollte. Da es hier aber um den Binnenaufbau von NOM und Inhaltsrelationen innerhalb von NOM gehen soll, kann die Entscheidung an dieser Stelle offenbleiben.

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Relativ einfach ist die Abgrenzung der ES von den

. Da die ES sich

durch charakteristische Teile wie who (ever·) oder that oder if u.a. in Kookkurrenz mit finiten Prädikaten charakterisieren lassen und so leicht 9 zu erkennen sind, muß hier nur auf die Abgrenzung von ES und ES-ähnlichen Konstruktionen als Teilen von NOM genauer eingegangen werden. ES müssen immer in einem Interdependenzverhältnis zum Prädikat des Satzes stehen, in dem sie vorkommen, dürfen also nicht weglaßbar sein: (4) I saw who was waving at

us.

(5)*J saw.

Who was waving at us in (4) ist also ein ES. Steht eine wie ein ES gebaute Konstruktion dagegen in einem Dependenzverhältnis, d.h. ist sie weglaßbar, so muß sie auf einer tieferen Teilungsstufe angesetzt und als Teil eines NQM angesehen werden, sofern nicht die Bedingungen für IK erfüllt sind: (6) I saw the man who was waving at us. (7) I saw the man.

Dabei spielt die Restriktivität oder Nichtrestriktivität keine Rolle, also auch nicht, daß auf den mit the min Bezeichneten bei Verwendung von (7) vorher mit sprachlichen oder nicht sprachlichen Mitteln Bezug genommen worden sein muß, während das bei Verwendung von (6) nicht der Fall ist. Entscheidend ist allein der Satzcharakter von (7) im Gegensatz zu (5). Schwieriger ist die Abgrenzung von NQM und IK, vor allem wegen verschiedener 12 Konstruktionsmöglichkeiten mit —ing-Fornen im Englischen. Hier soll davon ausgegangen werden, daß die im folgenden aufgeführten Binnenstrukturmerkmale mit einer zusätzlichen Bedingung (s.u. 4.) für IK gelten. An (8) lassen sie sich verdeutlichen: (8) John remembered him quickly catching the ball.

Mit him quickly catching the ball liegt hier eine Ergänzung als IK vor zum

9

Einzelheiten über die Konstituenz von ES im Englischen, besonders über die charakteristischen Teile, in Emons ( 1 9 7 4 : 1 6 7 f f . ) und Emons ( 1 9 7 8 : 4 9 f f . ) . 10 Wie etwa in He wanted/to see who was coming. E2[IK2] Hier ist who was coming zwar nicht weglaßbar, aber kein ES auf der ersten Teilungsstufe, da es Teil einer IK ist. Vgl. dazu den folgenden Absatz. 11 Kurz gefaßt, liegt ein Satz dann vor, wenn man sich mit ihm verständigen kann, ohne daß der Hörer vorher eine stillschweigende oder explizite Korrektur anbringen muß. Diskussion und Explikation des Satzbegriffs z.B. in Heringer (1973:139ff.) oder Emons ( 1 9 7 4 : 5 f f . ) . 12 Vgl. die Liste mit -ing-Konstruktionen in Quirk u.a. ( 1 9 7 2 : 1 3 3 f . ) , die den allmählichen Übergang von nominaler zu verbaler Verwendung belegen soll.

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Prädikat remembered. Charakteristisch für IK ist dabei: 1. Hirn hat hier, bezogen auf catching, dieselbe Funktion wie eine Ergänzung in einer finiten Konstruktion: (9) He is quickly catching the ball.

Da der Begriff der Ergänzung (und auch der Angabe) auf die erste Teilungsstufe beschränkt bleiben soll, kann man him als Teil der zweiten Teilungsstufe als Quasi-Ergänzung (Qü-E) bezeichnen, um die funktionale Parallelität hervorzuheben. Entsprechend werden auch Quasi-Angaben (QU-A) angenommen. Die Qoasi-Erganzung him innerhalb einer infiniten Konstruktion kann nun aber nicht - wie die entsprechende Art von Ergänzung in (9) - durch he, sondern muß eben durch him belegt werden. Diese besondere Art der Belegung ist charakteristisch für IK. 2. The ball wird an die -ing-Form genau wie bei der entsprechenden finiten Konstruktion (9) angeschlossen, also ohne of oder ähnliche Partikel. Es ist deshalb ebenfalls Quasi-Ergänzung. Diese Parallelität zu finiten Konstruktionen im Anschluß von Quasi-Ergänzungen gilt auch für andere Arten von Quasi-Ergänzungen. 3. Auf dieser zweiten Teilungsstufe werden bestirtittte andere sprachliche Zeichen mit -ly an die -ing-Fornen angeschlossen, die genauso an finite Prädikate in Sätzen angeschlossen werden, hier quickly. Anders ist dagegen der Anschluß von quick in his quick writing of the book. 1. bis 3. sind jeweils notwendige Bedingungen für IK. Um sie hinreichend zu machen, müssen noch bestimmte Dependenzverhältnisse innerhalb der jeweiligen Konstruktion vorliegen. Dabei wird zuerst die quantitative Valenz geprüft: (10a) I let him do that. (10b)*I let him. (10c)*J let do that.

Dies führt zur Einstufung von let als dreiwertig mit den Ergänzungen I, him und do that. Him do that wird hier also schon auf der ersten Stufe segmentiert und zusammen mit dem Prädikat let gar nicht als eine Konstruktion angesehen. Anders sind die Verhältnisse in (11) bis (18): 13

Eine weitere besondere Art der Belegung von Quasi-Ergänzungen bestimmter Art liegt in der Markierung mit for wie in: For him to write a book is marvellous.

43 (1 la) I dislike him hitting my friend. ( l i b ) I dislike him. ( l i e ) J dislike hitting my friend. (12a)

I want him to hit my friend.

(12b) I want him. (12c)

I want to hit my friend.

(13a)

I hoped for Mary to marry him.

(13b)

J hoped for

(13c)

J hoped to marry him.

(14a)

I heard him hit my friend.

Mary.

(14b) J heard him. (14c)*J heard hit my friend. (15a)

I noticed him hitting my friend.

(15b)

J noticed him.

(15c)*J noticed hitting my friend. (16a)

The book lying on the table belongs to my brother.

(16b)

The book belongs to my brother.

(16c)*iying on the table belongs to my brother. (17a)

The man jumping the queue got killed.

(17b) The man got killed. (17c)*Jumping the queue got killed. (18a) The man jumping the queue annoyed the customers. (18b)

The man annoyed the customers.

(18c)

Jumping the queue annoyed the customers.

(14) bis (17) unterscheiden sich von (11) bis (13) und (18) in folgendem: Wenn wir him bzw. for Mary und the man in (11), (12), (13) und (18) als bestimmte Art von Quasi-Ergänzungen (nämlich als Quasi-E1 (QU-E1)) innerhalb einer ansehen, so zeigen die (c)-Beispiele, daß eine infinite Konstruktion auch ohne diese Quasi-E1 bei den jeweiligen Prädikaten dislike etc. möglich ist. Anders sind die Verhältnisse in (14) bis (17). Dort sind auch - wie in den anderen Fällen - Ergänzungen möglich, die keine IK-Gharakteristika aufweisen, aber im Falle einer Belegung mit einer Ergänzung, die infinite Charakteristika zeigt, ist die Quasi-Ergänzung nicht weglaßbar; hit my friend, hitting my friend, lying on the table, jumping the queue in (14)

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bis (17) sind also - wie die (b)- und (c)-Beispiele zeigen - dependent von him bzw. the book und the man. Wie (17) im Vergleich zu (18) zeigt, hängt das Vorliegen oder Nichtvorliegen einer solchen Dependenz offenbar vom Prädikat des Satzes ab, und nicht von internen Eigenschaften der Teile innerhalb der Ergänzung. Daher ist es sinnvoll, solche unterschiedlichen Dependenzen auch durch eine unterschiedliche Klassifizierung noch auf der ersten Teilungsstufe zu erfassen und entsprechend in (11) bis (13) und (18) IK anzunehmen, in (14) bis (17) dagegen wegen der Notwendigkeit des nicht infinit charakterisierten Teils der Ergänzung und der Dependenz der infinit konstruierten Teile von diesem keine IK anzunehmen, sondern . 14 Die infinit konstruierten Teile spielen dann natürlich eine Rolle in der

Binnenstruktur der NOM, ihr Vorhandensein ist aber nicht hinreichend für eine Klassifizierung als auf der ersten Teilungsstufe. Die Bedingung, mit der zusammen 1. bis 3. jeweils hinreichend werden, läßt sich also so formulieren: 4. Eine IK muß bei dem jeweiligen Prädikat auch ohne Quasi-El möglich sein. Ist das nicht der Fall, so wird aufgrund dieser Dependenzverhältnisse die gesamte Konstruktion als NQM eingestuft. 2.3.

Probleme der Segmentierung von Nominalen

Die Zusammenfassung von Phänomenen zu einer Unterkategorie erfolgt aufgrund von Ähnlichkeiten in der Binnenstruktur. Solche .Shnlichkeiten sind allerdings im Falle von NOM nur sehr allgemeiner Art. Daher ist durch die Etablierung einer Kategorie NQM auch noch nicht eine ganz bestirrmte Segmsntierungsmoglichkeit vorgegeben; bei den IK und den ES sind die Verhältnisse sicherlich viel einfacher zu beschreiben. Daß es nicht eine selbstverständliche Segmentierung von NQM gibt, sondern diese von den Zielen der Beschreibung abhängt, verdeutlicht ein Vergleich verschiedener Segmentierungsverfahren innerhalb des theoretischen Rahmens der Systemic Grammar. Eine nominal group bei Muir (1972) wird segmentiert 14

15

Die Klassifizierung als NOM nach demselben Kriterium gilt auch für Konstruktionen mit infiniten Formen auf -ed: (a) I want two tickets reserved. (b) J want two tickets. (c)*I want reserved. Vgl. die ausführliche Diskussion der Rolle von "likeness" bei linguistischen Kategor.isierungen vom Standpunkt der Systemic Grammar aus in Berry ( 1 9 7 5 : 1 2 3 f f . ) .

45

in m, h und q. m steht dabei für 'modifier', h für 'head', q für 'quantifier'. Bei Halliday (1961) und Berry (1975) werden die entsprechenden Großbuchstaben verwendet; der theoretische Status ist allerdings anders/ wie gleich gezeigt wird, m z.B. umfaßt dabei eine Anzahl unterschiedlicher Elemente, nämlich in: (19) all the other ten very worn American school/books/in

the

library

alle Teile bis zum ersten Schrägstrich (Muir 1972:27, 30). Dieses m kann dann weiter segmentiert werden, z.B. in die Kategorien d: all the other o: ten

e: very worn American n: school ,

die selbst jeweils weiter segmentierbar sind (Muir 1972:30). Die Ergebnisse der weiteren Segmentierungen der Elemente dieser Kategorien bleiben dabei bei Muir offenbar auf demselben Rang, nachdem sie zuvor unsegmentiert erst einmal zusammengefaßt worden sind, ohne daß aber ein rankshift angenommen wird wie für in the country in: (20) the house in the country .

Anders Halliday (1961:258) und Berry (1975:109): (21) all/the/ten/houses/on

the riverside

hat die Struktur MMMHQ (Halliday) und (22) the/ten/old/stone/houses/of

historic interest

hat die Struktur MMMMHQ (Berry). Die Begründung für diese Segmentierung lautet bei Berry (1975:109): "Of historic interest as a whole describes and identifies houses, while the, ten, old and stone do so separately and individually." Die Differenzierung auf group rank, die Muir durch die Segmentierung ausdrückt, wird bei Halliday und Berry offenbar auf der Skala der delicacy (s.o. S. 37) gemacht; M kann auf dieser Skala dann durch verschiedene sekundäre Strukturen differenziert werden. Die Segmentierung auf einem Rang wird dort bereits durch die primären Strukturen festgelegt, wie sie in den zitierten Formeln zum Ausdruck kcrrant; Zusammenfassung von Elementen ist nur möglich, wenn sie erst auf einem tieferen, z.B. wordRang, segmentiert werden oder wenn rankshift vorliegt wie bei in the country in (20), on the riverside in (21) und of historic interest in (22),

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eine group fungiert in diesen Fällen jeweils auf word-Pang. Es geht hier nicht um eine Diskussion einzelner theoretischer Probleme der Systemic Grammar, aber die Beispiele sollen illustrieren, daß es selbst innerhalb eines gemeinsamen theoretischen Rahmens unterschiedliche Lösungen und Gewichtungen geben kann. Hier wird davon ausgegangen, daß eine sehr grobe Segmentierung wie bei Muir, bei der Elemente, die untereinander in ganz unterschiedlichen Abhängigkeitsverhältnissen stehen können, zunächst zusammengefaßt werden, dann auf dieser Segmentierungsstufe auch nur sehr grobe Aussagen über Inhaltsrelationen zuläßt; eben die, daß m irgendwie modifiziert und q irgendwie qualifiziert. Dabei ist der Unterschied zwischen m und q nicht einmal inhaltlich definiert, sondern allein als einer der relativen Position zu h: alles, was links von h steht ist m, alles, was rechts von h steht ist q. Will man dagegen differenziertere inhaltliche Relationen innerhalb von NQM beschreiben, so muß man als Voraussetzung auch differenzierter segmentieren, z.B. nach Kriterien wie den oben zitierten von Berry (1975). Versteht man diese, von ihr ja nur angedeuteten/ Kriterien allerdings so, daß alle segmentierten Teile vom head (H) dependent sein müssen und unter ihnen selbst keine Abhängigkeiten bestehen dürfen, wie es in ihrem Beispiel auch der Fall ist, so gibt es doch bald Probleme bei NOM wie: (23) all these many books ,

in dem zwar jedes einzelne m allein books modifizieren kann und sie auch alle zusaimen weglaßbar sind, in dem aber - anders als in Berrys Beispiel - nicht alle Kombinationen möglich sind: (24)*all many books .

Auch ist nicht immer so klar, wie es im Fall von of historic interest zu sein scheint, daß gewisse Teile von NOM zusanmenzufassen und auf einer tieferen Stufe bzw. einem tieferen Rang zu segmentieren sind, weil sie nur als Ganzes, aber nicht jeweils in ihren Teilen H qualifizieren oder modifizieren. Quirk u.a. (1972:910) machen aufmerksam auf z.B.: (25) the net/ly arrived immigrant (26)*the arrived immigrant ,

16

Vgl. dazu die Anmerkung in Berry (1975:128) über Hallidays abweichende Ansicht zum Verhältnis von rank und depth und ihre folgende Explikation dieses Verhältnisses im Sinne von Huddleston (1965).

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wo zwar newly arrived den Teil immigrant "as a whole" modifizieren nag, aber auch noch eine Interdependenz zwischen newly und arrived besteht. Bei einer angenommenen Segmentierung von newly arrived auf einer tieferen Stufe hätte diese Konstruktion dann entweder keinen head oder zwei heads, die sich aber inhaltlich wie head und modifier verhalten würden. Diese Schwierigkeiten werden vermieden, wenn newly - als Submodifikation oder wie auch immer benannt - und arrived und immigrant schon jeweils als Teile von NOM aufgefaßt werden. Es gibt bei der Entscheidung über die Konstituenz von NOM sicherlich nicht d i e richtige Segmentierung; für unterschiedliche Segmentierungen können auch häufig jeweils unterschiedliche Gründe angeführt werden, eine Richtlinie ist aber, welchen Grad von delicacy man schon auf dieser Segmantierungsstufe anstrebt (s.o. Muir vs. Halliday und Berry). Für eine Untersuchung, die wie die vorliegende Inhaltsbeziehungen zwischen Teilen von NOM beschreiben will, bedeutet das im Zweifel eine Entscheidung für die Möglichkeit, größere delicacy zu beschreiben. Dabei werden die Teile von NOM wie schon die Teile von Sätzen auf der ersten Konstitutionsstufe als Kommutationsklassen aufgefaßt, d.h. die Elemente dieser Klassen sind untereinander austauschbar innerhalb von NOM, so daß ein neuer Satz mit dem jeweiligen NOM entsteht, und diese Elemente können nicht zusammen in einem Satz innerhalb eines NOM vorkommen, d.h. sie exkludieren sich.18 Für manche Teile von NOM werden dabei auch noch Unterkategorien angencnmen, deren Elemente, wie am Ende von 2.1. beschrieben, alle zu einer 17

Ich bin nicht sicher, ob der hier angenommene Einfluß der delicacySkala auf so etwas wie eine rajifc-Skala dem Hallidayschen Verständnis der Beziehungen zwischen beiden Skalen entspricht. Für Halliday scheint es unproblematisch zu sein, auf group rank zu segmentieren, d.h. primary structures festzustellen: "Primary structures are those which distinguish the minimum number of elements necessary to account comprehensively for the operation in the structure of the given unit [hier nominal group] of members of the unit next below [hier words]: necessary, that is, for the identification of every item at all ranks." (Halliday 1961:258). (25) und (26) haben aber schon gezeigt, daß nicht immer eindeutig ist, wann wirklich ein "comprehensive account" angenommen werden kann. Auch die oben kurz skizzierten Lösungen innerhalb der Systemic Grammar zeigen, daß die postulierte Unabhängigkeit beider Skalen empirisch Schwierigkeiten bereitet. Darüber hinaus läßt die von der Systemic Grammar verschiedene theoretische Begründung der NOM schon erwarten, daß andere Begriffe und Zusammenhänge der Theorie der Systemic Grammar nicht einfach genauso zu übernehmen sind. 18 Zum Begriff der Kommutation und der Exklusion s.o. S. 37f. und ausführlicher Heringer (1973:78) und Emons ( 1 9 7 4 : 1 5 f f . ) .

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Kommutationsklasse gehören, die sich aber in ihrem Aufbau unterscheiden. 19 Um sich zu vergegenwärtigen, wie konplex der Binnenaufbau von NOM ist, genügt ein Blick in gängige Grammatiken des Englischen. So beschäftigt sich etwa ein gutes Drittel der umfangreichen Grammatik von Quirk u.a. (1972) mit der noun phrase und den Kategorien, die als Teile von noun phrases vorkonnen können. Außer in den Graititatiken des Englischen gibt es zur Konstituenz bzw. zu Aspekten der Konstituenz von Nominalen, Nominalphrasen u.a. und zu einzelnen Konjunkten von NQM eine Fülle von Spezialuntersuchungen, etwa zur Determination, zu Adjektiven, zu Partizipialkonstruktionen, zu Relativsätzen etc. Bei weitem nicht alle Eigenschaften bestimmter Teile von NQM einschließlich der Restriktionen ihrer Kombinationsmöglichkeiten können in der folgenden Konstitutionsformel erfaßt werden. Jede Kategorisierung generalisiert und muß Prioritäten setzen zugunsten der Erfassung bestimmter Eigenschaften, die nicht immer eindeutig mit anderen Eigenschaften von Teilen von NOM korrelierbar sind. Einige dieser Schwierigkeiten werden in 2.4.3. an Beispielen detaillierter besprochen. 2.4.

Kbnstitutionsformel mit Erläuterungen

2.4.1. \forbemerkungen Im Abschnitt 2.4. geht es darum, den Binnenaufbau eines großen Teils möglicher NOM im Englischen in einer sogenannten Konstitutionsformel zusammenfassend darzustellen. Die dazu benutzten Kategorien, die als Kommutationsklassen aufgefaßt werden, sollen in 2.4.3. im einzelnen ausführlich begründet werden. 19

20

21

Zur Begründung solcher Unterkategorien für die erste Konstitutionsstufe für das Englische s.o. 2.1. und vgl. Emons (1974:140ff.; 1978:34ff.). Die Termini sind an dieser Stelle einfach als Etiketten verwendet; dabei können für sie durchaus unterschiedliche Definitionen angenommen werden oder auch andere Termini für ähnliche Phänomene. Mit der Konstituenz von NOM beschäftigen sich etwa Chatman (1960), Lees (1961), Bach (1968), Goyvaerts (1968), Vendler (1968), Lord ( 1 9 7 0 ) , Vater (1970) Coates ( 1 9 7 1 ) , Schenkel (1971), Sears ( 1 9 7 1 ) , Chomsky ( 1 9 7 2 a ) , Pusch ( 1 9 7 2 ) , van Roey ( 1 9 7 4 ) , Heibig (1976b), Abberton ( 1 9 7 7 ) , Coates ( 1 9 7 7 ) , Sommerfeldt/Schreiber ( 1 9 7 7 b ) , Taglicht ( 1 9 7 7 ) , Webster ( 1 9 7 7 ) , Hartmann (1979), Teubert (1979), Tarvainen (1981). Vgl. das nicht nur auf NOM beschränkte Phänomen der serial relationship (Quirk 1965).

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Zur Einführung und zum besseren Verständnis der Formel wird hier zunächst ein Überblick über die Notationsweise und über die einzelnen Kategorien gegeben. Zunächst zur Nbtationsweise: Die Binnenstruktur der Kategorie NQM wird so dargestellt, daß ihre Teile in eckigen Klaitinern hinter der Kategorie aufgeführt und mit '+' verbunden werden. Für eine beliebige Kategorie X, die aus den Teilen

und Z besteht, sieht das also so aus:

XtY + Z ] .

Die durch ' + ' verbundenen Teile heißen Konjunkte.

22

Zum Verständnis des

Zeichens '+' ist wichtig, daß es eine symmetrische Relation etabliert; es legt also nicht - wie in der Verwendung in einer Phrasenstrukturgranmatik nach Chomsky (1957) - die Reihenfolge der Elemente fest. Dies ist sinnvoll, da Elemente aus einzelnen Konjunkten von NOM in unterschiedlicher Reihenfolge möglich sind wie z.B. in the first tvo oars und the two first oars mit unterschiedlicher Gesamtbedeutung. Die Beschreibung der Reihenfolgeregeln bleibt eine gesonderte Aufgabe, die hier nicht näher behandelt wird. Die Kategorien, die Konjunkte in der Binnenstruktur von NOM sind, werden nun aber nicht einfach beliebig aneinandergereiht, sondern so angeordnet, daß bestimmte NOM mit Elementen aus diesen Kategorien in dieser Reihenfolge möglich sind. Für z.B. nearly all my friends ist also die Kategorie für nearly (M1, s.u.) in der Formel vor den anderen Kategorien angeordnet, da z.B. *all nearly my friends nicht möglich ist.

Da vor

nearly und ähnlichen Elementen kein gleichstufiges Teil von NOM mehr stehen kann, ist in der Konstitutionsformel in 2.4.2. die Kategorie M1 mit nearly als Element als erste in der eckigen Klammer nach NOM aufgeführt. Die Klammerung wird aber nicht nur vor und hinter Konjunkten der gleichen Teilungsstufe verwendet, sondern auch vor und hinter sogenannten Adjunkten. Die Aufteilung einer Kategorie in Adjunkte bedeutet nicht - wie im Fall der Konjunkte -, sich auf eine tiefere Teilungsstufe zu begeben. Vielmehr werden die Elemente einer Komnutationsklasse in Untermengen oder Unterkategorien aufgeteilt, die durch die Adjunkte bezeichnet werden. Rechtfertigung und Kriterium für diese Aufteilung in Untermengen bzw. Adjunkte ist ein unterschiedlicher Binnenaufbau der Elemente einer Kategorie, der so weit geht, daß Teile dieser Elemente mit bestimmten Teilen anderer Elemente nicht kompatibel sind: Man kann z.B. als Teil eines NOM shocking haben (Element aus M6, s.u.) wie in a shocking person. Man kann ebenfalls

22

Vgl. Heringers (1973:98ff.) Terminologie.

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shocked als Teil eines NQM haben (ebenfalls Element aus M6) wie in a shocked person; die Teile —ing und -ed sind aber jeweils inkompatibel: *a shockinged person. Daher etablieren sie verschiedene Untermengen bzw. Mjunkte, die eben durch ihr Vorhandensein charakterisiert sind. Notiert werden Adj unkte so: X[Y/Z], Die Kategorie X besteht also aus den gleichstufigen, im Aufbau unterschiedlichen Unterkategorien/Adjunkten (z.B. mit Element shocking) und Z (z.B. mit Element shocked) . Ist eine solche Unterkategorie durchgängig oder fast durchgängig durch ein in seinen Elementen enthaltenes Teil charakterisiert, so wird dieses Teil in besonderer Weise zusätzlich in der Bezeichnung der Unterkategorie angegeben; enthalten also die Elemente aus sehr häufig —ing , dann wird notiert: Das '-i- 1 deutet dabei an, daß diese Notation ein Vorgriff auf die Analyse der Binnenstruktur von auf der nächsttieferen Teilungsstufe ist, indem eben die auf dieser Stufe charakteristischen Teile angegeben werden. So könnte das genannte Beispiel vervollständigt so aussehen: X[Y[+ -ing}/ Z[+ -ed]]. Außerdem wird eine Klammernotation nach dem Muster X[Y] verwendet. Diese Notation ist eigentlich redundant, denn es handelt sich weder um ein Konjunkt bzw. Teil noch um ein Adjunkt bzw. eine echte Untermenge. In manchen Fällen ist es aber zweckmäßig, eine aus Gründen der systematischen Beziehungen zu anderen Kategorien etwa M1 (wegen weiterer M-Kategorien , s.u.) genannten Kategorie inhaltlich weiter grob zu spezifizieren, hier etwa durch LIM für 'limiter1 : M1 [LIM] . Schließlich werden die Klammern noch verwendet, wenn ein Element zu einer bestimmten Kategorie angegeben werden soll, etwa zu einer Kategorie Y: [shocking] . In jedem Fall sind die Notationskonventionen der Klammerung in ihrer Funktion eindeutig. Die Kategorien mit ihren Abkürzungen sollen nun kurz vorgestellt und mit Beispielen veranschaulicht werden; daran anschließend wird noch das Indexsystem kurz vorgestellt, das nach dem Muster von Brockhaus/Stechow (1971:12ff.) und Heringer (1973:131ff .) aufgebaut ist. Die Konstitutionsformel enthält insgesamt 17 Kategorien, deren Elemente Teile von NOM sind. Dabei gibt es drei grundsätzlich unterscheidbare Arten von Kategorien:

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Zum einen die mit M und einer Lauf zahl bezeichneten Kategorien M1 bis M9. 'M1 steht dabei für 'Modifikator'. Das gemeinsame dieser Kategorien ist, daß sie in einer direkten inhaltlichen Beziehung zu der zweiten Art von Kategorie - die nur aus einem Element besteht - stehen. Diese zweite Art ist die Kategorie H; 1 steht dabei für 'head' und knüpft damit an bekannte Terminologie an. Welcher Art diese Beziehungen im einzelnen sind, wird bei den einzelnen M-Kategorien erläutert. Die dritte Art von Kategorien sind die übrigen, die nicht eine einheitlich abkürzende Bezeichnung haben; ihre Elemente stehen nicht zu Elementen aus H, sondern zu Elementen aus M-Kategorien in inhaltlicher Beziehung. Auch das wird in 2.4.3. jeweils näher erläutert. Die einzelnen Kategorien werden jetzt in der Reihenfolge der Formel in 2.4.2. kurz vorgestellt. NCM ist bereits ausführlich in 2.1. bis 2.3. diskutiert und erläutert worden; die Indices kinda, countß und numy werden zusammen mit den anderen Indices nach der Vorstellung der Kategoriensymbole gesondert besprochen. M1 ist die erste Modifikatorkategorie mit der zusätzlichen inhaltlichen Charakterisierung LIM für 'limiter1: M1 [LIM]. Diese Charakterisierung kann man durch ein Beispiel plausibel machen: nearly all my friends bezeichnet eine gegenüber all my friends eingeschränkte Menge, daher kann man nearly als 'limiter1 bezeichnen. Dieser Ausdruck ist nicht neu und soll auch nicht eine Inhaltsbeschreibung ersetzen, er gibt nur eine sehr grobe Charakterisierung. Das gilt auch für die Charakterisierungen bei anderen Kategorien. NOM-MARK steht für 'Nominalmarkierung1 und enthält Elemente, die bestimmte Arten von NOM explizit markieren wie at oder over in at the station und over the bridge. So markierte NOM sind auf bestimmte Ergänzungspositionen auf der ersten Teilungsstufe festgelegt. M2 ist die zweite Modifikatorkategorie mit der zusätzlichen inhaltlichen Charakterisierung QU1 für 'quantifier1, und zwar der ersten Art. Elemente dieser Kategorie enthalten sehr häufig of als charakteristisches Teil, daher die Notation: M2[QU1 [+ of]]. Wenn sie of enthalten, können sie nicht ohne Elemente anderer Modifikatorkategorien in einem NCM vorkommen, also nicht *some of cars, aber some of my ears; my ist dabei Element aus M3. M3 ist die dritte Modifikatorkategorie mit der zusätzlichen inhaltlichen Charakterisierung DET für 'determiner1: M3[DET]. In diese Kategorie gehören z.B. the, a, my etc. wie in the/a/my oar.

52

M4 ist die vierte Modif ikatorkategorie mit der zusätzlichen inhaltlichen Charakterisierung QU2 für 'quantifier1, und zwar der zweiten Art: M4[QU2]. Z.B. gehören alle Kardinalzahlen in diese Klasse wie in one oar, three oars etc. Die fünfte Modifikatorkategorie M5 hat die zusätzliche inhaltliche Charakterisierung OR für Ordinal1: M5[OR]. Sie enthält alle Ordinalzahlen wie in the fourth car etc. und Ausdrücke wie z.B. next in the next car. QU-A-PRE1 ist keine Modif ikatorkategorie; die Abkürzung steht für 1 Quasi-Angabe vor dem head (pre-head position) ', und zwar der ersten Art. Das bedeutet, daß die Elemente dieser Kategorie in der Valenzstruktur einer Modifikatorkategorie - hier M6 - eine Rolle als Angabe spielen. Politically in a politically unacceptable solution ist z.B. ein QU-A-PRE1, 23 weil in einem Satz, den man als Folie zu diesem NOM bilden könnte (z.B. someone cannot accept a solution in political respects.), dem politically eine Angabe im Sinn einer Valenzgraimatik entspricht; im Foliesatz ist das in political respects. Auf der zweiten Teilungsstufe wird dabei nicht von Angaben gesprochen, sondern von Quasi-Angaben, um diese Phänomene von denen der ersten Teilungsstufe terminologisch zu unterscheiden und zugleich die Gemeinsamkeiten zum Ausdruck zu bringen. Solche Quasi-Angaben zu Elementen aus M6 sind kombinierbar mit weiteren Quasi-Angaben zu M6; daher wird eine zweite Kategorie QU-A-PRE2 eingeführt, z.B. mit dem Element highly wie in politically highly unacceptable solution. Highly würde im genannten Foliesatz eine weitere Angabe entsprechen wie etwa by any means am Satzende. Qü-E-PRE ist eine Kategorie für Quasi-Ergänzungen, die vor dem head eines NOM stehen. Elemente aus dieser Kategorie spielen ebenfalls in der Valenzstruktur von einigen Elementen aus M6 eine Rolle, z.B. bei old aus M6 in a ten-year-old boy. In der Valenzstruktur eines Foliesatzes (The boy is ten years old.) fungiert ten years auf der ersten Teilungsstufe als Ergänzung zu old. Auf der zweiten Stufe heißen diese Elemente QuasiErgänzung zur Unterscheidung von den entsprechenden Elementen auf der ersten Stufe.

M6 ist die sechste Modifikatorkategorie. Sie enthält Valenzträger (s.u. Erläuterung zum Index valö) und Elemente aus vier verschieden aufgebauten 23

Das Konzept des Foliesatzes wird ausführlich in der Erläuterung zu M6 in 2 . 4 . 3 . beschrieben. Hier genügt zur Vorstellung ein Beispiel.

53

Unterkategorien: AT-PRE-MDR für 'Attributnorphem vor dem head' wie z.B. tall in the tall man. AT-PRE-WBF für 'Wbrtbildungsform als Attribut vor dem head1 wie z.B. careful in a careful man. AT-PRE-[+ -ing] für 'Attribut mit -ing als charakteristischem Teil vor dem head' wie z.B. barking in a barking dog. AT-PRE-[+ -ed] für 'Attribut mit -ed als charakteristischem Teil vor dem head' wie z.B. married in a married couple. Der Buchstabe 'f (für 'Folge von') vor M6 bedeutet, daß diese Kategorie mehrfach in einem NOM ausgeführt sein kann, also mit mehreren Elementen vertreten sein kann. H steht für 'head eines NOM'. Die Indices dazu werden - wie die anderen auch - unten im Zusanmenhang erläutert. Der Ausdruck knüpft an bekannte Terminologie an, die Definition entspricht allerdings nicht z.B. der Auffassung von Bloomfield (1933); Näheres ist dazu in 2.4.3. in den Erläuterungen zu H ausgeführt. Als unterschiedlich aufgebaute Unterkategorien sind hier FLF für 'Flexionsform1 wie tree oder trees vorgesehen und WBF für 'Wortbildungsform1 für solche Elemente aus H, die im Rahmen der Wortbildungslehre beschrieben werden wie steamboat, arrival etc. M7 ist die siebte Modifikatorkategorie und die erste, deren Elemente nach dem head eines NOM stehen. Hier sind als Unterkategorien Nominale, Infinitkonstruktionen und Quasi-Ergänzungssätze zugelassen, allerdings nur solche, die in einem Foliesatz (s.o.) als E3 fungieren würden. Daher sind die Unterkategorien hier NOM3, IK3 und QU-ES3. Z.B. ist in the corner in. the girl in the corner M7 [NOM3] und wäre in einem entsprechenden Foliesatz E3[NOM3] (The girl is Standing in the corner.). To kill Peter in the plan to kill Peter ist z.B. Element aus M7[IK3], und of how it should be done in the knowledge of how it should be done ist ein Beispiel für QU-ES3 als Unterkategorie zu M7. Quasi-Ergänzungssatz wird hier wieder verwendet zur Abgrenzung von Ergänzungssätzen auf der ersten Teilungsstufe. Die Elemente der nächsten Kategorie, REL-MARK für 'Relativsatzmarkierung' spielen eine Rolle in der Valenzstruktur einer weiteren Modifikatorkategorie M8. REL-MARK enthält die häufig so genannten Relativpronomina wie who, whom etc. Schaut man sich dazu MB an mit der zusätzlichen inhaltlichen Charakterisierung REL-P für 'Relativsatzprädikat', so wird deutlich, daß sogenannte Relativsätze hier schon auf der zweiten Teilungsstufe segmentiert werden, also z.B. the boy who slept in the, boy, who und slept. Der Grund dafür liegt in dem Ziel, alle Valenzbeziehungen, die zwischen Valenzträgerkategorien wie MB und anderen bestehen, schon auf dieser zweiten Teilungsstufe zu erfassen. M9 ist die neunte Modifikatorkategorie. Sie enthält Attribute als

54

Valenzträger (s.u. Erläuterung zum Index valu) , die nach dem head vorkcnmen. AT-POST-MDR, AT-POST-WBF, AT-POST-[+ -ing] und AT-POST-[+ -ed] sind in ihrem Aufbau schon eben bei M6 beschrieben warden bei den entsprechenden Kategorien AT-PKE-MDR etc. Neu sind hier AT-POST-NOM für 'Attribut als NOM nach dem head1 und AT-POST- [to +] für 'Attribut mit to als charakteristischem Teil nach dem head'. Hier einige Beispiele für die einzelnen Unterkategorien: elect in the president elect ist AT-POST-MDR; suitable in the person suitable ist AT-POST-WBF. AT-POST-NOM enthält die häufig so genannten Appositionen wie the lawyer in my friend, the lawyer. Ein AT-POST-[to +] ist to consult in the man to consult (is John.) Hiding in the man hiding in the dark ist AT-POST-[+ -ing]; die Rolle des in the dark wird gleich näher erläutert. Schließlich ist involved in a man involved in many affairs AT-POST-[+ -ed}. Als letzte Kategorien zur Beschreibung des Binnenaufbaus von NOM sind QÜ-E-POST und QÜ-A-POST vorgesehen, die beide mehrfach ausgeführt werden können und daher mit einem 'f ('Folge von') davor versehen sind. QU-E-POST steht für 'Quasi-Ergänzung nach dem head1, Qü-A-POST für 'Quasi-Angabe nach dem head'. Die Kategorien enthalten als Elemente auf dieser zweiten Teilungsstufe solche, die eine Rolle als Ergänzung oder Angabe in einem Foliesatz auf der ersten Teilungsstufe spielen. So ist in the dark in dem genannten Beispiel the man hiding in the dark QÜ-E-POST, da in einem Foliesatz wie The man is hiding in the dark, in the dark die Rolle einer Ergänzung spielt. Deutlich wird auch hier - wie schon für die sogenannten Relativsätze -, daß im Bereich der häufig so genannten Partizipialkonstruktionen hier schon auf der zweiten Stufe segmentiert wird, und nicht - wie häufig üblich - eine Konstruktion hiding in the dark zunächst als Ganzes behandelt wird. Grund ist wieder die Erfassung der Valenzbeziehungen von Valenzträgern aus den Kategorien M8 und M9 zum head und zu anderen Teilen eines NOM auf einer Teilungsstufe. Entsprechendes gilt für die Quasi-Angaben Qü-A-POST. Die Indices regeln die Zuordnung zu den Valenzträgern und werden zusammen mit den anderen Indices nachstehend erläutert. Der erste Index kinda ist NOM, NOM-MARK und H zugeordnet. Er bezieht sich auf die Art der Ergänzung auf der ersten Teilungsstufe und wird für NOM und H von dort übernommen. So ist etwa John in John slept. E1, als Unterkategorie dann weiter NOM1 zugeordnet und enthält (hier ausschließlich) einen head H1. Der Index kann die Werte 1 bis 5 annehmen entsprechend der

55

Zahl der Ergänzungskategorien auf der ersten Teilungsstufe. Die Indices countß und nunry gibt es bei NOM, M2 bis M5 und H. 'count' bezieht sich auf die Eigenschaft der Nichtzählbarkeit (Wert 1) bzw. der Zählbarkeit (Wert 2) der von einem Element aus H bezeichneten Gegenstände, 'num' bezieht sich auf die Anzahl der von einem Element aus H bezeichneten Gegenstände (Wert 1: Einzahl, Wert 2: Mehrzahl). Die Indices laufen bei den oben genannten Kategorien durch und müssen für ein bestimmtes Element aus NOM überall denselben Wert haben. Wenn etwa each (mit of) nur die Werte count2 und num2 zugeordnet sind, so kann es nur mit einem entsprechenden Element aus H kombiniert werden, etwa wie in each of the boys, aber nicht *eaah of the boy oder *eaoh of the gold. Der erste Valenzindex valö wird Elementen aus M6 zugesprochen. Damit soll erfaßt werden, daß diese Elemente Valenzträger sein können und andere Elemente aus NOM Quasi-Ergänzungsfunktionen zu diesen Elementen aus M6 wahrnehmen. Z.B. ist barking in the bark-ing dog Valenzträger in einem Foliesatz The dog is barking, und dog ist dort Ergänzung dazu, also in einem NOM Quasi-Ergänzung. Die einzelnen Indexwerte sind in 2.4.3. in den Erläuterungen zu M6 näher beschrieben. Die Quasi-Ergänzungseigenschaft von Elementen aus H im Rahmen eines NOM, bezogen auf Elemente der Valenzträgerkategorien M6, M8 und M9, regelt der Index fqukindenC. ' f ' ("Folge von1) bedeutet dabei zunächst, daß ein Element aus H für mehrere Elemente aus den genannten Modifikatorkategorien Quasi-Ergänzungsfunktion haben kann. Dies ist übrigens kennzeichnend für die Kategorie H und bei keiner anderen Kategorie von NOM der Fall, qukindc regelt dann, welche Art von Qoasi-Ergänzung - ermittelt durch einen Foliesatz - H jeweils ist; das angefügte iC gibt an, für jeweils welche Modifikatorkategorie (daher 'm') die jeweilige Quasi-Ergänzungsfunktion gilt, M6, M8 oder M9, daher auch die entsprechenden Indexwerte für m£. Also ist für dog in the barking dog der Index qukindlmö, da dog hier Quasi-E1 ist, bezogen auf ein Element aus M6. Der Index mstm teilt die zulässigen NOM in vier Untermengen und macht gleichzeitig die Art des H für diese Aufteilung verantwortlich. Die Aufteilung erfolgt nach der Art der Kombination jeweils zugelassener M-Kategorien zusammen mit den jeweiligen Elementen aus H, die dementsprechend Untermengen bilden. Er regelt also die Modifikationsstruktur bei bestimmten Arten von H (daher 'mstr'). Z.B. kann ein Element he aus H wie in He looked at her. unter anderem nicht mit einem Element aus M3 wie the verbunden werden:

56

*the he. In den Erläuterungen zu H in 2.4.3. sind diese Untermengen ausführlich beschrieben. Der Index qukinde taucht dann bei REL-MARK noch einmal auf. Das bedeutet, daß ein Element aus REL-MARK die qukind-Rolle, also die Quasi-Ergänzungsrolle, eines Elementes aus H in Bezug auf ein Element aus M8[REL-P] noch einmal explizit markiert; daher muß dieser Index bei H und bei REL-MARK inner gleich sein. Der nächste Index, valö bei M8[REL-P], gibt die Valenz des Relativsatzprädikats an; die Verhältnisse dort sind analog den Valenzverhältnissen auf der ersten Teilungsstufe. Der dritte und letzte Valenzindex, vali, ist M9 zugeordnet. Er hat noch einen Laufindex i zur eindeutigen Identifizierung, falls einmal mehrere Elemente aus M9 mit derselben Valenzstruktur vorkommen. Für z.B. hiding aus M9 in the man hiding in the dark ist der Wert von valL 13 wegen der Valenz von hide mit zwei Ergänzungen (E1 und E3) auf der ersten Teilungsstufe, wie sie im Foliesatz deutlich wird: The mm is hiding in the dark. Schließlich sind noch fQU-E-POST und fQÜ-A-POST qukind-Indices mit verschiedenen Werten zugeordnet. 'qukindK1 bei fQU-E-POST bedeutet - wie schon oben bei H -, daß der Index die jeweilige Quasi-Ergänzungsfunktion angibt; also gilt z.B. für in the dark im genannten Beispiel der Index qukind3, da es im Foliesatz E3 ist.

Das kann man hier nun einfacher notieren,

indem man die Indexzahl direkt hinter dem E aufführt, also hier: QU-E3-POST. Der Unterindex zu qukindH,

, gibt an - wieder wie bei H -, in Bezug auf

welche Modifikatorkategorie die Quasi-Ergänzung vorliegt, hier also: QU-E3-POST m9. Der Index

ist notwendig, da Elemente aus QU-E-POST sowohl

solchen aus M8 wie aus M9 zugeordnet sein können. Der Laufindex i gehört bei QU-E-POST zu mX; er ist notwendig, da mehrere Elemente aus M9 in einem NOM zusammen vorkommen können, etwa: the man hiding in the dark, crouching in the corner. Hiding und crouching sind beide aus M9; eine Einordnung wie QU-E3-POST m9 wäre für in the dark unzulänglich, da es dann auch auf crouching bezogen sein könnte; folglich wird in solchen Fällen ein Laufindex hinzugefügt, hier QU-E3-POST m9/1, der anzeigt, auf welches Element aus M9 in der Reihenfolge ihres Vorkommens im jeweiligen NOM sich die QuasiErgänzung bezieht. Genau analog ist der Index qukindumv/i bei QU-A-POST zu verstehen. Die Werte sind unabhängig von denen bei QU-E-POST, daher sind auch verschiedene griechische Buchstaben verwendet worden. Die Werte für A sind aber offen-

57 gelassen, da eine eingehende Behandlung der Angabeklassen im Englischen in der Arbeit nicht geleistet wird. Diese Vorbemerkungen sollen dazu dienen/ die in der in 2.4.2. folgenden Konstitutionsformel verwendeten Abk rzungen verstehen zu k nnen und in einer knappen, zusammenfassenden Darstellung nachschlagen zu k nnen. Die ausf hrliche Beschreibung ist dann in 2.4.3. in den Erl uterungen zu den jeweiligen Kategorien enthalten.

2.4.2.

Konstitutionsformel

NOM kinda count

ηυπτγ

α = 1-5

= 1,2 Υ = 1,2

[M1 [LIM] +

only, just, nearly, even, also, exactly, almost

NOM-MARK kinda + of, at, in, to, for, over, as, like

M2 count all

...

a = 3-5 ...

ηυπτγ [QU1 [+ of} ] +

(of fakultativ)

some, any, which, what, most, more, less, none ...

both (of fakultativ), each,

count

nutrty

jcount1 num1 \caunt2 nuro2j

count2 num2

neither, either, few, several, many, which, one, two, three, four ... little, much

count

nura!

58

M3 countß

[DET] +

thet my, your, his, her, no, whose, some, any, NOM's ...

countß nurrcY

this, that

countß num1

much, a (nur mit M4[Zettle])

count! num1

a, every (nur ohne M 4 ) , each, neither, either

count2 numl

these, those, every (nur mit M4), a (nur mit M4 (few})

ccunt2 num2

M4 countß numy [QU2] + little

count! nutnl

one

count2 numl

many, most, few, several, two, three, four ...

count2 num2

M5 countß numy[OR] + first, second, third, fourth .../ next, last, other ...

QU-A-PKE1 +

politically, theoretically, technically, economically, possibly

...

QU-A-PRE2 +

Very, pretty, rather, all, recently, highly, unbelievably, extremely, newly, quite . . . (nur als Qü-A zu M9[to +] :) easy, hard, dangerous ...

59

QU-E-PKE +

ten-year, five-foot,

seven-mile —

fM6 vaieiM-PRE-TOR/AT-PRE-WeF/

AT-PRE-t+ -ing]/KH-'PSE-[+

& = 1, 12, 15,

-ed]] +

123, 125

AT-PKE-IOR: tall, quiet, human, calm, eager, red, old, high, entire, true, complete, exact, same, present, stone, London, French, summer ... AT-PRE-WEF: unacceptable, personal, assertive, careful, government, governmental ... AT-PKE-[+ -ing}: hiding, barking, helping, coming, shocking ... AT-PKE-[+ -ed}: arrived, hidden, married, known, broken, lost ...

H kinda oount nunry fqukindarC mstrn [FLF/WBF] +

rostr!: ELF: tree, trees, gold, chair ... WBF: steamboat, earthquake, downfall, arrival ... mstr2: FLF: he, him, she, her, this, that mstrS: FLF: here, there ... WBF: elsewhere mstr4: FLF: old, yellowi silly ... WBF: deaf-mute, fishy, careful

...

...

ε = 1-4 ζ = 6,8,9 η = 1-4

60

fM7[NQM3/IK3/QU-ES3] + NOM3: in the corner, of delight, of Peter's, there, at the station (und weitere, nach der Formel zugelassene, auch erheblich komplexere selbsteingebettete NOM3). IK3: to kill Peter (H: plan) , of how to do it (H: knowledge) , to help (H: decision) , on ending the war (H: agreement) ... QU-ES3: of how it should be done (H: knowledge) , about when they will visit us (H: information) , that Peter should be dismissed (H: proposal} ..,

qukindonS + who, whom, that, when, where, which

= alle im Englischen möglichen Valenzstrukturen

valÖ[REL-P] + alle Syntagmen, die auch als P möglich sind auf der ersten Teilungsstufe.

L = alle im Englischen möglichen Valenzstrukturen

M9 vali/i [AT-POST-MDR/AT-POST-WBF/AT-POST-NOM/ AT-POST-[to +]/AT-POST-[+ -ing]/&T-POST-{+ -ed]]

AT-POST-MDR: elect, proper, general, present, eager, happy ... AT-POST-WBF: suitable, dependent, characteristic ., AT-POST-WBF: an extremely gifted chess player ((my old) H [ f r i e n d ] ) ; like John ((a) H[man])

..

61

MOM

AT-POST-[to +]: to arrive (H: train), to consult (H: man), to teach (H: student) ... AT-POST-[+ -ing}', hiding, barking, helping, writing, giving, resulting ... AT-PQST-[+ -ed]: Dritten, found, known, arrived, beaten, hidden, involved ...

fQU-E-PCST qukindmnX/i +

= 1-5 = 8,9

Alle bei entsprechenden finiten Konstruktionen möglichen E, einschl. Unterkategorien.

fQU-A-POST qukindumv/i]

= 1-n v = 8,9

Alle bei entsprechenden finiten Konstruktionen möglichen A, einschl. Unterkategorien.

2.4.3.

Erläuterungen zur Konstitutionsformel

NOM kinda countß nurny Da die NQM oben ausführlich von anderen Unterkategorien abgegrenzt worden sind, genügt es hier, die Indices zu beschreiben. Der Index kinda bezieht sich auf die Art der Ergänzung (qualitative Valenz) bzw. der Angabe (s.o. 2.1.). Der Index kinda wird dabei einfach aus der ersten Teilungsstufe von der jeweiligen Ergänzung oder Angabe übernonman. Ist also kinda für eine Ergänzung 1, so wird z.B. notiert: E1 [NOM1 [he]]. Für das Englische gibt es noch keine Klassifizierung der Angaben, wie sie etwa Heringer (1973:244ff.) für das Deutsche nach der Art der sogenannten Angabetranslative vorgenommen hat. Aus diesem Grund beschränken sich die Werte des Index auf die Art der Ergänzungen im Englischen (1-5), wie sie ausführlich in

M1

62

Emons (1974:1l4ff.) ausgearbeitet wurden (vgl. o. S. 38). Prinzipiell stehen NOM aber als Ergänzungen und als Angaben. Sollten für das Englische mehr als fünf Arten von Angaben anzunehmen sein, müßte der Wertbereich des Index entsprechend erweitert werden. Das wäre aber problemlos und ohne Konsequenzen für andere Teile des Systems möglich. Der Index count bezieht sich auf die Zählbarkeit bzw. Nichtzählbarkeit der jeweiligen NOM; dieser Index wird nicht von E oder A übernommen. Countß dient - wie auch numy - dazu, die Verträglichkeit bestimmter M-Kategorien untereinander und mit H zu regeln. Bei NOM und H bezeichnet er eine Eigenschaft der jeweiligen Elemente dieser Kategorien; ein Element aus NOM oder H ist zählbar oder nicht zählbar. Bei den M-Kategorien, bei denen er vorkommt, bezeichnet er nicht eine Eigenschaft der Elemente dieser Kategorien: M3 count2 [DET[t/zese]] ist nicht zählbar, sondern kann nur mit zählbaren Elementen aus H verbunden werden. Countl bei NOM und H bedeutet 'nicht zählbar1, count2 bedeutet 'zählbar1. Der Index numy bezieht sich auf die Anzahl der mit dem jeweiligen Element aus H bezeichneten Gegenstände. Wie countß bezeichnet er bei H und bei NOM Eigenschaften der jeweils bezeichneten Gegenstände: num1 bedeutet für diese, daß sie als einzahlig, num2, daß sie als mehrzahlig angesehen werden. Diese Formulierung soll andeuten, daß sich Ein- und Mehrzahligkeit im Sinne des Index numy nicht einfach aus dem jeweiligen Denotat ergeben. Der Index ist auch nicht einfach morphologisch zu definieren, also nach Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von -s oder ähnlichen Morphemen; people 'Leute1 ist z.B. stets num2. Die damit zusammenhängenden Probleme sollen aber hier nur angedeutet und nicht näher behandelt werden.

M1 [LIM]

Mit M1 wird die erste von insgesamt neun Modif ikatorkategorien innerhalb von NOM eingeführt. Gemeinsam ist diesen Kategorien - bei allen sonstigen Unterschieden -, daß sie in einer direkten inhaltlichen Beziehung zu H stehen können oder - für manche M-Kategorien - auch müssen. Ohne näher verschiedene Arten direkter inhaltlicher Beziehungen zu behandeln, genügen hier einige Beispiele zur Verdeutlichung. So gehört etwa very in: (27) a very tall man

M1

63

sicherlich nicht zu H [man], sondern zu 6[ - [ ]]; jede Beschreibung der Inhaltsbeziehungen innerhalb von (27) muß das berücksichtigen, wie sie auch inner im einzelnen aussieht. Ebenso klar gehört in (27) zu H[man] und nicht zu QÜ-A-PRE2[üery]. Für Elemente aus M1 sind die Inhaltsbeziehungen, in denen sie stehen können, komplizierter, weil sie sich nicht nur auf H, sondern auch auf andere Kategorien innerhalb von NOM beziehen können. In: (28) only a bicycle (and not a car)

verdeutlicht der eingeklammerte Zusatz den Bezug auf ü[bieyole]. In: (29) only a small portion (not a large one) oder: (30)

(He is) only the boss for the London area (not for

Europe).

verdeutlichen die eingeklammerten Zusätze den Bezug auf small bzw. London area, die beide nicht H sind. Möglicherweise ist es letztlich sinnvoller, in allen Fällen, in denen nicht H modifiziert wird, diese Elemente in die Binnenstruktur des jeweiligen Teils von NOM aufzunehmen,24 also auf einer tieferen Konstitutionsstufe zu beschreiben; das sollte aber erst entschieden werden, wenn eine ausführlichere Beschreibung der verschiedenen Inhaltsrelationen und verschiedenen möglichen Skopen für solche Elemente gemacht worden ist. Mit den hier verwendeten Beschreibungsmitteln sind beide Möglichkeiten zu erfassen, da M1 jederzeit auf -bezogene Elemente beschränkt werden kann. Die eckige Klammerung für [LIM] bedeutet hier nicht die Einbeziehung einer tieferen Konstitutionsstufe. In dieser Form hat sie hier - und auch bei den anderen Kategorien der Formel - zwei Funktionen: Einmal ist sie ein Hinweis auf eine mögliche Unterkategorisierung nach verschiedenem Aufbau analog zu den Uhterkategorien MOM, IK und ES/AS auf der ersten Konstitutionsstufe (vgl. 2.2.). Die Frage eines möglichen verschiedenen Aufbaus einer M-Kategorie ist dabei offengelassen, wenn - wie hier - nur eine Kategorienbezeichnung zwischen den Klamnern steht. Stehen dort 24

Auch die Stellung solcher Elemente innerhalb von NOM ist Auswirkung auf die Gesamtbedeutung variabel: (a) nearly a deadly accident ist nicht: (b) a nearly deadly accident .

ja mit

64

NQM-MAKK

mehrere Kategorienbezeichnungen - abgetrennt durch '/' -/ so wird ein unterschiedlicher Aufbau der Elemente der jeweiligen Kategorie angenommen, z.B. im Falle von M6 oder H. Zum anderen dient die eckige Klammerung einer groben inhaltlichen Charakterisierung der Elemente dieser Kategorie in ihrer Funktion innerhalb von . Diese soll hier aber nicht expliziert werden; als sehr grobe Charakterisierungen sollen die Bezeichnungen für pc sich selbst sprechen. So steht hier LIM für Hmiter. Steht in den eckigen Klammem hinter einer Kategorienbezeichnung nur eine Kategorie, so könnte sie die Bezeichnung Mn in der Formel ohne empirische Änderung ersetzen. Diese Redundanz wird hier aber in Kauf genommen und die stärker generalisierende Bezeichnung 'M(odifikator)' mit Durchnumerierung beibehalten, um die Gemeinsamkeit der M-Kategorien, nämlich ihre oben genannte direkte Bezogenheit zu H zu verdeutlichen. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß nicht alle Restriktionen bezüglich der Kookkurrenzmcglichkeiten für Elemente aus verschiedenen M-Kategorien in der Formel erfaßt werden. So ist zwar möglich: (31) Ml[nearly] + M2[all of]

+ M3[my] + H [ b o o k s ] ,

aber nicht: (32)*M1 [nearly] + M2 [which of]

+ M3 [my] + H[i?ooAs] .

Die durch (32) ausgedrückte Restriktion wird durch die Konstitutionsformel nicht erfaßt; die Indices, die zum Teil oben für NOM schon erläutert wurden, regeln also nur einige der bestehenden Kookkurrenzrestriktionen, aber nicht alle.

NOM-MARK kinda

Der Index kinda wurde im Kommentar zu NOM erläutert; er wird hier für diejenigen E/A [NOM] wieder aufgenommen, deren Kommutationsklassenzugehörigkeit explizit durch sprachliche Zeichen zusätzlich zu H markiert ist: (33)

(He is thinking) of his brother. E3[NOM3]

25 26

Ein Teil solcher Funktionen bestimmter M-Kategorien wird in Kap. 4. genauer untersucht. Der Ausdruck ist übernommen von Chatman (1960), der einen Teil der Binnenstruktur englischer Nominale untersucht.

M2

65

Of ist (34)

NOM-MAKK3. (He gave the book) to his brother. E4[NOM4]

To ist (35)

NOM-MAKK4. (I heard him) in the kitchen. A3[NOM3] 27

In ist NOM-MÄFK3. (36)

(He looks) like his brother. E5[NOM5]

Like ist NOM-MÄKK5. Da E1 und E2 zwar charakteristische Elemente aus NQMfH] als Kcmnutationsklassenelemente enthalten (he, she etc., her, him etc.), aber keine zusätzlichen charakteristischen Markierungen durch sprachliche Zeichen, hat der Index kinda für nur die Werte 3-5. M2 countß nuray[QU1[+ of]] QU1 steht für quantified. Die zusätzliche Klanmerung [+ of] ist eine Angabe über den Binnenaufbau der M2[QU1] auf der nächsten Konstitutionsstufe; daß of also ein Konjunkt als Teil von M2[QU1] auf dieser nächsten Stufe ist, wird durch das Zeichen '+' angegeben im Gegensatz etwa zu LIM bei M1 ohne dieses Zeichen. Solche Informationen über den Binnenaufbau der Kategorien von NOM werden immer dann gegeben, wenn es sich um auffallende, charakteristische Teile von Teilen von NOM handelt. Sie definieren aber diese Teile von NQM nicht, hier M2[QU1]; das geschieht allein durch die Kommutationszusanmenhänge. Solche Teile von Teilen von NOM sind auch 28 nicht immer obligatorisch, etwa im Falle von M2[QU1[alZ + (of)/both + (of)]]. Die hier vorgenomrnene Art der Beschreibung bestimmter Quantoren mit of entspricht im Ergebnis der Annahme darüber von Chomsky (1965 u. 1972) für die Basiskomponente. 29 Eine ausführliche Diskussion der empirischen Verhältnisse und Analysemöglichkeiten liefern Stockwell/Schachter/Partee (1973:66ff.; Kap. 'Determiners'). Sie lehnen Chomskys und ähnliche Vorschläge 27 28 29

Zur Vorläufigkeit der Klassifizierung von A s.o. den Kommentar zu NOM. Fakultative Elemente stehen in runden Klammern. Bei bestimmten H ist of auch mit all und both obligatorisch: all of it, aber nicht *all it. Vgl. Regel (xvii): Det > (pre-Article~bf) Article (post-Article) (Chomsky 1965:107) bzw. die entsprechende Regel ( 2 9 ) a (Chomsky 1972a:36).

66

M2

ab, die von einer direkten Abbildung der Tiefenstruktur in die Oberflächenstruktur ausgehen, und schlagen eine "partitive analysis" (114ff.) vor, die z.B. die Oberflächenstruktur: (37) Two of the cooks ableitet aus: (38) Two cooks of the cooks .

Nun liegt die Problematik für die hier entwickelte Konstitutionsformel anders, da sie nicht mit den Kategorien von Tiefen- und Oberflächenstruktur arbeitet; insofern sind speziell modellbezogene Argumente an dieser Stelle nicht zu diskutieren. Stockwell/Schachter/Partee (1973) bringen jedoch einige empirische Argumente für ihre Analyse, die nicht nur modellbezogen sind, sondern sich auf Zusammenhänge zwischen bestimmten Oberflächenkonstruktionen, also empirischen Daten, beziehen, und solche Zusammenhänge sollten natürlich möglichst in jeder Art von Analyse erfaßt werden. Einige dieser Argumente werden an den entsprechenden Stellen behandelt. Stcckwell/Schachter/Partee (1973:112) nennen als zugelassene Konstruktion: (39) each of the first three of the boys .

Es stellt sich also das Problem, ob man fM2 annehmen soll, also die Kategorie nicht nektiert mehrmals vorkomtien lassen soll, oder ob mehrere Kategorien vorliegen, da sich einige Elemente der angenommenen Kategorie nicht exkludieren. Abgesehen davon, daß man (39) besser mindestens mit '?' versieht, wenn es überhaupt zugelassen sein soll, zeigen die folgenden Beispiele doch deutlich, daß die Elemente von M2 sich exkludieren: (40a)*each of the three of the boys

*M2 +

M3 + M2 +

M3 + H

(40b) each of the three boys

M2 +

M3 + M4 + H

(41a)*some of all of the people *M2 +

M2 +

M3 + H

(41b)*some of all the people *M2 +

30

M2 + M3 + H

Nektierbarkeit bedeutet, daß Elemente einer Kommutationsklasse, die sich sonst exkludieren, durch and, or u.a. verbunden in einem Satz vorkommen können. Dies ist eine normale Erscheinung für alle Kommutationsklassen. •f steht für "Folge von 1 .

M2

67 (42a)*some of many of the cars *M2 +

M2 +

M3 + H

(42b)*some of the many of the cars

*M2 +

M3 + M2 +

M3 + H

(42c)*some of many cars *M2 +

M4 + H

(42d) some of the many cars M2 +

M3 + M4 + H

(43a)*two of the many of the cars *M2 +

M3 + M2 +

M3 + H

(43b)*two of many of the cars *M2 +

M2 +

M3 + H

(43c)*two of many cars *M2 +

M4 + H

(43d) two of the many cars . M2 +

M3 + M4 + H

Die Beispiele (40a) und bei den anderen jeweils unter (a) und (b) mit zwei Vorkamen von Elementen aus M2 zeigen, daß Stockwell/Schachter/Partees (1973) Beispiel nicht hinreichend Grund zu sein scheint, die Kategorie M2 mit den aufgeführten Elementen nicht als Kcamiutationsklasee anzuerkennen, die innerhalb eines NOM nur einmal zugelassen ist. (40b) und die Beispiele unter (d) zeigen, daß die Elemente aus M2, die teilweise ohne of auch zu M4 gehören, eben mit Elementen aus M4 kombinierbar sind. All und both mit fakultativem of (s. aber A 28) gehören übrigens nicht zu M4; selbst wenn - wie in (41b) - versucht wird, das für M2 charakteristische, bei all aber fakultative of wegzulassen, bleibt es bei der Exklusion. Folgende Belege zeigen, daß auch both ohne of nicht zu M4 gehört: (44a) *neither of jboth cars (44b)*either of both cars (44c)*one of both cars .

(42c) und (43c) im Vergleich zu (42d) und (43d) zeigen, daß für die Elemente aus M2 bei bestimmten H die Kcokkurrenz mit Elementen aus M3 obligatorisch ist (nicht aber umgekehrt); bei anderen H wiederum ist solche Kcokkurrenz ausgeschlossen:

68

M2 (45a)

each of them M2 +

H

(45b)*each of the them *M2 +

M3 + H

Mit anderem H, auch ohne Element aus M4: (45c)*each of cars *M2 +

(45d)

H

each of the cars . M2 +

M3 + H

Ein Teil dieser Regularitäten, nämlich in (45a) und (45b), wird durch den Index mstm (bezogen auf die mögliche Kombinatorik von Modifikatoren für untermengen von H) bei H geregelt und dort näher beschrieben. Bei H wie in (42d), (43d) und (45d) gilt für alle Elemente aus M2, sofern sie of als Teil enthalten, daß sie obligatorisch die Kcokkurrenz mit Elementen aus M3 verlangen; waitere Beispiele sind: (46a)*many of books (46b)

many of the books

(47a)*some of gold (47b) some of my gold (48a)*none of gold (48b)

none of my gold

(49a)*four of cars (49b)

four of those cars

(50a)*most of cars (50b) 31

32

most of the cars

u.a.

32

Für all und both ohne of gilt fakultative Kookkurrenz mit Elementen aus M3: (a) all (my) cars (b) both (the) cars Folgende Beispiele scheinen (46a) bis (50a) zu widersprechen: (a) In this collection of poetry there isn 't much of gold/value. (b) Among the candlesticks there is none of gold/value.

Eine Analyse von much of und none of als M2 ist aber unangemessen, da none und much hier als H analysiert werden müssen. In: (c) Afuch of my gold was stolen. wird H[gold] durch M2[much of] quantifiziert, in (a) und (b) dagegen werden nicht gold bzw. value quantifiziert, sondern Teile der collection bzw. die candlesticAs.

M2

69 In A 32 wurde schon erwähnt, daß Elemente aus M2 auch als Elemente von

H vorkamen können. Unter welchen Bedingungen kann das der Fall sein? Folgende Beispiele sollen das verdeutlichen: (51a)*those all (51b) all

of my books

of my books

(52a)*the some of my books (52b) some of my books (53a)*the each of my books (53b) each of my books (54a)*the none of my books (54b) none of my books (55a)?the most of my cars (55b) most of my cars (56a) those few of my books (56b) few of my books (57a) that little of my gold (I had (57b) little of my gold (58a) a good half of my fortune (58b) half of my fortune (59a) this part of my money (59fa) part of my money (60a) every one of the hoys (60b) each one of the hoys (60c) the one of the hoys (60d) one of the hoys (61a) two of them (61b) the two of them (61c)?the two of the cars (61d)*these two of them (61e) the most of them (61f) the most of it (61g)*those most of them (62a) that heap of my books (62b)*heap of my books

left)

m

70 (63a)

the lot of my gold

(63b)*lot of my gold .

Die NOW in (51) bis (55) können kein Element aus M3 am Anfang haben (mit einem zweifelhaften Fall in (55a)), daher sind all of, some of etc. Elemente aus M2. Die MOM in (56) bis (60) können ein Element aus M3 am Anfang haben oder nicht. Für (56b) bis (59b) werden - genau wie in den Beipielen (51b) bis (55b) - few of etc. als Elemente aus M2 angesehen. (56a) bis (59a) dagegen, die mit einem Element aus M3 beginnen, werden aus dem Grund anders analysiert. So hat (56a) z.B. nicht die folgende Struktur: Wß[those] + K2[few of] + M3[my] + Hibooks], sondern wird so analysiert: M3{those] + U[feb)] + tfllof my books]. Auch die Möglichkeit der weiteren Hinzufügung von Elementen aus M6 (vgl. (58a)) spricht für eine Analyse der betreffenden Teile als H. In (60a) bis (60c) steht zu Beginn jeweils ein Element aus M3, one ist dort also jeweils H. In (60d) wird trotz der notwendigen Sonderregelung für die Numeruskongruenz von H mit dem Prädikat des jeweiligen Satzes one of als Element von M2 analysiert. Man muß in diesen Fällen dem Element aus der M-Kategorie Einfluß auf die Numerusrektion des Prädikats einräumen. Diese Schwierigkeit ist für Stockwell/Schachter/Partee (1973:116) ein Argument für ihre partitive analysis, die dieses Problem "much more naturally" handhaben könne. Das ist für ihr Beispiel sicher zutreffend. Allerdings sind für andere Elemente aus M2 "violations of strict concord" (Quirk u.a. 1972:145) inzwischen recht häufig; Quirk u.a. (1972:364ff.) bringen dafür eine Reihe von Beispielen, die das Argument von Stockwell/ Schachter/Partee (1973) stark relativieren und gerade wegen der Rektionsverletzungen für die hier vorgeschlagene Analyse sprechen: (64)

I've ordered the shrubs, but none (of them) has/have arrived.

(65)

I sent cards to Mavis and Margery but neither (of them) has/have replied; in fact, I doubt if either (of them) is/are coming.

(66)

none of them are ...

(67)

either of the girls are ...

(68)

A large number of people have applied for the

job.

Number of in (68) ist nicht Element von M2 aufgrund der gerade genannten Kriterien, sondern soll das Vorkommen von Rektionsverletzungen auch in

M2

71

anderen Zusanmenhängen illustrieren. (61a) bis (61g) zeigen, daß in manchen Fällen, in denen Elemente aus M2 auch als H fungieren können, für die Zulässigkeit bestürmter Konstruktionen starke Restriktionen bestehen können. Zum einen könnt es auf die Art des o/-Anschlusses an: Für (61b) und (61c) ist es ein Unterschied, ob them oder cars folgen. Zum anderen zeigen (61d) und (61g), daß für die zugelassenen Elemente aus M3 starke Restriktionen bestehen. Auch hier wird aber am bisherigen Kriterium festgehalten: Würde eine Analyse ergeben, daß ein Element aus M3 vor einem Element aus M2 steht, so ist das nicht zugelassen; es handelt sich dann um Elemente aus H wie hier bei two und most in (61b) , (61c), (61e) und (61f). Auch der inhaltliche Unterschied zwischen (61a) und (61b) stützt diese unterschiedliche Analyse der beiden Fälle. Heap und lot in (62a) und (63a) können im Gegensatz zu half und part in (58) und (59) in Konstruktionen dieser Art nur als H fungieren, wie (62b) und (63b) zeigen. Das gilt für eine ganze Reihe von quantifizierenden H, wie piece, bit, sliae etc. Auch wenn es sich inhaltlich bei den Elementen aus M2 und manchen H jeweils um Qoantifizierungen handelt, sind doch hier die unterschiedlichen paradigmatischen und syntagitatischen Beziehungen für eine Klassifizierung maßgebend, wie oben im einzelnen beschrieben. Die Indices countß und numy sind nicht für alle Elemente aus M2 mit allen Vierten zugelassen, wie aus der Gruppierung der Beispiele in der Konstitutionsformel hervorgeht. Für all of z.B. sind alle möglichen Indexkombinationen zugelassen: (69a) all of the ink (69b) all of ray life (69c) all of the pens

countl num! count2 num! count2 num2 . 34

Much z.B. ist zugelassen für: (70a) much of the gold (7Ob) much of the cake

countl num1 count2 num1 .

Aus der Indizierung geht nicht die zusätzliche Restriktion hervor, daß es sich im Fall von both o f , either of und neither of bei H num2 immer um genau zwei davon bezeichnete Einheiten handeln muß.

33 34 35

Vgl. die Liste bei Quirk u.a. Vgl. Quirk u.a. (1972:140). Anders rauch aus M3.

(1972:146).

72

M3

M3 countß \

[

]

DET steht für determiner. Die hier vorgelegte Analyse entspricht im wesentlichen der von Chatiran (1960:91ff.) beschriebenen determiner-KLasse N-4 (dort ohne whose). Die Elemente aus M3 exkludieren sich, und es bestehen unterschiedliche Restriktionen für die Kookkurrenz mit Elementen aus M2 und M4, die nicht alle durch fehlende Indexkongruenz erklärt werden können. Nicht mit M2 zusammen vorkommen können z.B. every, eaoh, neither, either, some, any, no, much aus M3: (71)*M2[all of]

+ M3[some] + H[cars] .

Auch dies entspricht im wesentlichen der Subklassifizierung von Chatman (1960:91). Auf tÄiterschiede braucht hier im einzelnen nicht eingegangen zu werden. Chatman (1960) formuliert diese Kookkurrenzrestriktionen für seine Klasse N-5, die aus unserer M2 nur all und both enthält. Dennoch gilt Chatmans Subklassifizierung bezüglich der Restriktionen auch für unsere gesamte Klasse M2. Durch die Zugehörigkeit von either + of, neither + of etc. zu M2 und - ohne of - ihre gleichzeitige Zugehörigkeit zu M3 wird deutlich, daß diese Restriktionen sehr wahrscheinlich inhaltliche Gründe haben. Weitere Restriktionen, die nicht durch fehlende Kongruenz der Indices countß und nurrtY beschrieben werden können, gelten für much aus M3 und little und one aus M4. Für M3 much ist aus inhaltlichen Gründen die Kookkurrenz mit dem einzigen indexverträglichen Element aus M4 little blockiert. Da z.B. möglich ist: (72a) M3[my] +· M4[little] + H [gold], nicht aber: (72b)*M3[my] + M3[mucn] + H [gold],

gehören sie nicht zu einer Korntutationsklasse. One ist im Gegensatz zu tuo, three etc. aus M4 in seinen Kookkurrenzmöglichkeiten eingeschränkt. Perlmutter (1970:240) macht folgende Kcmmitationsversuche: (73a) rhe nine men were silent. (73b) The two men were silent. (73c)*The one man was silent. (73d) The man was silent.

The one man kann nach Perlmutter (1970:245) nur mit Relativsätzen zusammen

M3

73

vorkommen: (74) I spoke with the one man who had been there.

Auch die von den Indices her kompatiblen Elemente aus M3 sind zusammen mit one aus M4 nicht zugelassen. Die Verhältnisse sind aber noch sehr ungeklärt. Venmtlich ist es zweckmäßig, verschiedene Arten von one zu unterscheiden, wie es Stockwell/Schachter/Partee (1973:140f.; s.a. 70ff. r 170ff.) vorsehen, die dort verschiedene Analysemöglichkeiten für one und diskutieren. Hegen möglicher Kookkurrenzen mit Elementen aus M3, wie der von Perlmutter (1970) angeführten, wird one trotz der Kookkurrenzrestriktionen hier M4 zugeordnet. Nicht behandelt werden move und less ohne of. Sie exkludieren sich zwar mit den meisten Elementen aus M3; möglich ist aber: (75a) The more money he had, the more generous he was. oder: (75b) no more money .

Auch als Elemente von M4 sind more und less nicht angemessen beschrieben, denn sie exkludieren sich nicht mit den aufgeführten Elementen aus M4 und können ohne weiteres in der Position nach M4 mit diesen zusammen vorkommen: (76a) one more time (76b) many more cars .

Möglicherweise ist es sinnvoll, für solche vergleichenden Quantoren eine oder sogar mehrere Kategorien zwischen M4 und M5 anzunehmen. Außerdem sind sie sicherlich auch als Teil der Binnenstruktur von Elementen aus M6 vorzusehen (more generous in (75a)) mit inhaltlich ähnlichen Leistungen wie bei direktem Bezug auf H, so im ersten Teil von (75a) und in (75b) und (76). Auch Elemente aus M4 sind in ihrer Binnenstruktur durch more/less than modifizierbar, z.B.: (77) more than two cars .

Einzelheiten der schwierigen Probleme einer Beschreibung von Vergleichsstrukturen in Nominalen werden aber hier und an anderen Stellen der Erläuterungen nur angedeutet. In der Konstitutionsformel sind sie nicht erfaßt. Zum Abschluß der Erläuterungen zu M3 sei noch auf die hier zum ersten Mal vorkommende Schleife von NQM in der Konstitutionsformel hingewiesen. Es werden hier also nicht zwei Untergruppen von M3 angenommen, wie es die

74

M4

Analyse bei Hill (1958:186) für seine Kategorie V vorsieht. Hills Beispiel: (78)

the boy's mother

wird also hier beschrieben als M3[NOM[tfce boy] + 's]] + Himother], und nicht - analog zu Hill (1958) - M3aithe] + M3b[boy's] + E[mother]. Gerade die weiteren Beispiele bei Hill (1958:186, 187) sprechen dafür, hier eine Schleife anzunehmen, da praktisch alle NOM + 's hier vorkamen können: (79)

all the ten pretty young American children's twenty little old China dolls

(80)

She goes with the boy who lives across the street's brother.

Elemente aus NOM-1VRRK sind allerdings bei dieser Einbettung nicht zugelassen

M4 countß nuntY[QU2] QU2 steht für quantified. Die Besonderheiten dieser Kategorie wurden zum Teil schon in den Erläuterungen zu den vorangehenden Kategorien vergleichend behandelt, so die Unterschiede von M3[much] und M[little] in (72) und die Begründung der Zuordnung von one zu M4 wegen Sätzen wie (74). Die Elemente von M4 sind eine Untermenge der Elemente aus M2, aber ohne of; sie sind mit diesen und Elementen aus M3 kombinierbar (vgl. (40b), (42d), (43d)). Daß nicht alle Elemente aus M2 hier wieder ohne of vorkommen, sondern eine andere Untermenge von M2 in M3 ohne of, zeigt, daß die Bezeichnungen quantifier und determiner nur Andeutungen über den inhaltlichen Zusammenhang der jeweiligen Kategorien machen können. Aber man wird bei den komplizierten Quantorenverhältnissen eine befriedigende generalisierende Inhaltsbeschreibung wohl gar nicht erreichen können. 36 37

Nur all und both gehören auch ohne of nur zu M2. Vgl. die ausführlichen Untersuchungen zu einem Teil der englischen Quantoren von Vendler (1967b) oder Bartsch (1972:185ff.) und Bartsch/ Vennemann ( 1 9 7 2 : 6 1 f f . ) , die einteilen in logische (z.B. all) und Mächtigkeitsquantoren (z.B. many), wobei letztere in Bartsch/Vennemann (1972) zu den relativen Adjektiven gezählt werden. Panther (1977:130ff.) zeigt aber ausführlich, daß eine solche Einteilung der Quantoren in zwei disjunkte Mengen empirisch nicht gerechtfertigt ist. Zur Behandlung der Quantoren in generativen Grammatiken vgl. auch Hogg (1977).

M5

75

M5 countß numytOR] OR steht für ordinal. Als Indices sind alle möglichen Kombinationen auch zugelassen: (81a) the first milk

countl numl

(81b) the first car

count2 numl

(8Ic) the first cars

count2 num2

(81d) Many third children (are shy).

COUnt2 num2

Die in der Kcnstitutionsfornel verwendete Reihenfolge von Elementen aus M4 gefolgt von Elementen aus M5 ist nicht zwingend und kann umgekehrt werden mit Konsequenzen für den Inhalt des jeweiligen NOM: (82a) the two first pupils in form 3 (82b) the first

two pupils in form 3

(83a) the few first

children in the colony

(83b) the first few children in the colony .

(82a) heißt, daß beide Schüler von ihrer Leistung her gleichermaßen die ersten sind. (82b) läßt die Frage der Gleichheit der Leistungen offen, in irgendeiner Reihenfolge sind die Schüler die ersten beiden. Mit (83a) wird über die jeweils erstgeborenen Kinder der jeweiligen Elternteile geredet; die Zahl dieser Kinder ist gering, verglichen mit dem, was man erwarten könnte. Mit (83b) wird über die als erste geborenen Kinder, bezogen auf die gesamte Kolonie, geredet; darunter können auch zweitoder drittgeborene einer Familie sein, die ihre Kinder in relativ kurzen Abständen bekommen haben. Auch zusammen mit Elementen aus M6 ist die Reihenfolge für Elemente aus M5 variabel mit Konsequenzen für den Inhalt des jeweiligen NOM: (84a) his first good book (84b) his good first book (84a) heißt, daß das genannte Buch gut ist und daß der Schreiber vorher nur schlechte und wenigstens ein schlechtes geschrieben hat. (84b) heißt, daß das genannte Buch gut ist und daß der Schreiber vorher noch keins geschrieben hat. Auch für M5 sind zusätzliche Beschreibungen im Bereich der comparison erforderlich; Einzelheiten können hier nur angedeutet werden:

QU-A-PRE1 QU-A-PRE2 76

QU-E-PRE (85a)*his first and old friend (85b) his first and oldest friend (86a)*the second and big wave (86b) tne second and bigger wave (86c) the second and biggest wave .

Zu prüfen wäre, cb nicht wegen der Nektierbarkeit von Elementen aus M5 mit Formen, die durch Vergleich aus Elementen aus M6 abgeleitet sind, diese Formen der Elemente aus M6 noch zu M5 zu zählen sind. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß alle Elemente aus M5 auch mit of verbunden vorkommen kennen, z.B. in: (87a) the last of the guests (87b) the first of the gold (found

in America was given

to the Crown) .

Last, first etc. werden in Konstruktionen dieser Art als H angesehen, analog zu den Verhältnissen bei einigen Elementen aus M2 (vgl. (56) bis (63) und den Kommentar dazu). Ein Element aus M3 vor first etc. ist dabei obligatorisch.

QU-A-FKE1 + QU-A-PRE2 + QU-E-PRE

Die obengenannten Konstituenten von NQM sind alle auf M6 (und zum Teil auf M9) bezogen und werden daher am besten zusaimen behandelt. PRE bedeutet dabei, daß diese Kategorien links von H und rechts von den M-Kategorien, die vor M6 kommen, stehen müssen.38 Auch wenn sich durch diese Berücksichtigung der Reihenfolge bei der Etablierung einer Kategorie gewisse Parallelen zu M9 mit Unterkategorien ergeben, so sind doch die Restriktionen für PRE-Kategorien im Vergleich zu ähnlichen PQST-Kategorien sehr stark und ausschließlich durch die Position relativ zu H bestimmt, wie im Komnentar zu M9 noch näher erläutert wird. 38

Damit werden Fälle wie leaving the room oder covered with confusion

in:

(a) Leaving the room, my friend stumbled. (b) Covered with confusion, my friend left

the room.

nicht als PRE-Kategorien beschrieben, da die spezifischen Restriktionen, die für die hier eingeführten PRE-Kategorien gelten, für solche Fälle eben nicht gelten, sie sich vielmehr wie Elemente aus M9 mit entsprechenden QU-E und QU-A verhalten (zu Konstruktionen dieser Art vgl. OuirJc u.a. (1972:722ff.)).

QU-A-PRE1 QU-A-PRE2 QU-E-PRE

77

QU-A bzw. QU-E stehen für 'Quasi-Angabe' bzw. 'Quasi-Ergänzung1, hier zu M6 bzw. zu M9. Das bedeutet, daß für die Elemente aus M6 bzw. M9 eine Valenz angenommen wird, wie es auch in den Indices va!6 bzw. vali zum Ausdruck kommt. Und zwar wird die Valenzstruktur auf der Folie finiter Konstruktionen und der entsprechenden Verhältnisse auf der ersten Teilungsstufe angenonmen. Da Sätze auf der ersten Teilungsstufe schon in Prädikat, Ergänzungen und Angaben segmentiert werden, ist bei Vorliegen entsprechender Verhältnisse auf der zweiten Teilungsstufe - hier beschränkt auf NQM - ebenfalls eine Segmentierung angebracht. Also nicht zwei Konstituenten z.B. rather good und car, sondern drei, rather, good und car, wobei rather QU-A zu good ist, good als Quasi-Prädikat (vgl. den Komtientar zu M6) aufgefaßt werden kann, und H [car] aus der NOM-Konstruktion in der entsprechenden finiten Konstruktion QU-E zu good ist. 39 Durch die Bezeichnung als Quasi-A bzw. Quasi-E wird darauf hingewiesen, daß die Verhältnisse auf der ersten und zweiten Stufe aber nicht dieselben sind; gerade z.B. was die Notwendigkeit und Nicht-Notwendigkeit von Ergänzungen und Angaben angeht, sind die Verhältnisse unterschiedlich. Auf die jeweils zugrundeliegende Folie einer finiten Konstruktion und damit zusammenhängend auf den Index valö bei M6 braucht an dieser Stelle noch nicht näher eingegangen zu werden (vgl. den Kommentar zu M6) , zumal der Index sich nur auf QU-E, aber nicht auf QU-A bezieht, genau wie die Valenzangabe bei finiten Prädikaten nur die E erfaßt. Es ist aber abzusehen, daß die QU-A in solchen als Folie dienenden Konstruktionen als Satzadverbiale oder nominale Konstruktionen in der Funktion solcher Adverbiale vorkommen. Z.B. für: (86a) NOM[QU-A-PRE1 [politically] ] + M6 vail [AT-PRE-MORthuma/j] ] + H[action]]

dient als Folie eine finite Konstruktion wie: (86b) The action is human from a political point of view.

40

Wegen der nicht ausgearbeiteten Klassifizierung der A und damit der QU-A werden hier auch vorläufig nur zwei durch unterschiedliche Numerierung gekennzeichnete QU-A-PRE-Kategorien angenommen, vermutlich sind noch weitere anzunehmen (s.u. (100)). Wie auch immer die finiten Konstruktionen 39 40

Das regelt der Index fqukindem£ bei H. Einen Teil der inhaltlichen Zusammenhänge der Gruppe QU-A-PRE1 ('point of view') beschreiben Quirk u.a. ( 1 9 7 2 : 2 7 7 ) .

QU-A-PRE1 QU-A-PRE2 78

QU-E-PRE

aussehen mögen, die hier als Folie dienen, so gilt doch inner: Wenn für Elemente aus M6 überhaupt QU-A-PRE angenommen werden kennen, 41 so sind sie immer A, und nichts anderes, in diesen Konstruktionen. Die QU-A-PRE2 zu M9[to +] sind hier aufgeführt wegen der variablen Stellung von QU-A in NOM wie: (87a)

an easy student to teach .

Easy wird als QU-A zu M9[to teach] aufgefaßt, genau wie in der Konstruktion: (87b) a student easy to teach . In (87b) ist easy QU-A-POST. Die Einführung von QU-E-PRE - mit starken Restriktionen im Vergleich zu den QU-E-POST - ist notwendig wegen Konstruktionen wie: 42 (88) a ten-year-old boy Hier liegt nicht das inhaltlich unterschiedliche, einwertige old vor wie in: (89)

an old man ,

sondern ein zweiwertiges old. Dieser Unterschied wird im Index valö bei M6

berücksichtigt. 43 Die folgenden Beispiele sollen einige Restriktionen verdeutlichen, die die Kookkurrenz von Elementen aus QU-A-PRE1 und QU-A-PRE2 mit Elementen aus M6 betreffen. Für QU-A-PRE1: (90a)

politically wrong decision

(90b)

politically unbelievable decision

(90c)

politically thrilling decision

(90d) politically seduced people (90e)

politically emerging nations

(90f)*politically arriving nations

41 Dies ist z.B. nicht möglich für M6[AT-MOR[stone]/AT-WBF[government]] (a)*a possibly stone wall etc. (b)*a rather government official 42

Auch bereits zugelassen: ten-years-old John Thompson u.a.

43

Vgl. Heringers (1973:133, 2 1 2 f f . ) Kategorie ADN, auch Sommerfeldt/ Schreiber (1977a), Kaiser (1979). Eine besondere Indexvariable qukind erübrigt sich für QU-E-PRE, da die genannten Fälle alle als QU-E2-PRE aufgefaßt werden und bei valö entsprechend berücksichtigt werden.

QÜ-A-PRE1 QU-A-PKE2 QÜ-E-PRE

79

Für QU-A-PKE2: (91a) newly arriving immigrants (91b) newly arrived immigrants (91c) newly seduced immigrants (9Id) newly rich immigrants (9le)*newly wrong immigrants (9lf)*newly

fat immigrants

(92a)*very arriving immigrants (92b)*very arrived immigrants (92c) very thrilling

performance

(92d) very thrilled audience (92e)*very seduced people (92f) very rich people (92g) very fat people (93a)*care/ully hiding prisoner

44

(93b) carefully

hidden prisoner

(93c)^carefully

fat prisoner

(93d) carefully

quiet prisoner .

(90) bis" (93) zeigen für beide Kategorien QU-A-PRE, daß für ihre jeweiligen Elemente ganz unterschiedliche Kockkurrenzrestriktionen mit Elementen axis M6 bestehen, die aber auf keinen Fall mit der Konstituenz der Unterkategorien von M6 korrelieren: vgl. z.B. (90c) und (90e) mit (90f) oder (91a) und (91b) mit (92a) und (92b) und mit (93a) und (93b) mit jeweils gleich konstituierten Elementen aus M6. Es erscheint also nicht gerechtfertigt, bestimmte Kookkurrenzmöglichkeiten, etwa mit very, als besonders gewichtig hervorzuheben und zum Kriterium einer Klassifizierung, etwa nach Adjektiven oder 45 Partizipien, zu machen. Die folgenden Beispiele (94) bis (100) sollen zeigen, daß es gerechtfertigt ist, wie in der Konstitutionsformel wenigstens zwei QU-A-PRE-Kategorien anzunehmen; in dem Zusammenhang werden einige schwierigere Fälle beschrieben. 44 45

Nach Quirk u.a. (1972:910f.) besteht diese Restriktion in der POSTPosition nicht. Vgl. Quirk u.a. (1972:244). Dort ist very eines der Abgrenzungskriterien; vgl. auch 1.1.2.1.

QU-A-PRE1 QU-A-PRE2 QU-E-PRE

80

QÜ-A-PRE1

+

QU-A-PRE2

+

M6

+

H

(94a) politically (94b)*terrii>ly

terribly

awkward remark

politically

awkward remark

(95a)

politically

openly

hostile remark

(95b)

openly politically

(96a)

technically

(96b)

quite technically

hostile remark quite

possible plan possible plan

(97a)

quite terribly

hostile remark

(97b)

* terribly quite

hostile remark

(98a) (98b)

rather amazingly * amazingly rather

fat

man

fat

man

(99a)

terribly, unbelievably fat man

(99b)

unbelievably, terribly fat man

Ohne die oben angegebene Struktur: (lOOa) theoretically possibly sound concept (lOOb) possibly theoretically sound concept (lOOc) possibly theoretically completely sound concept .

(94) zeigt, daß die Annahme einer Reihenfolge von QU-A-PRE1 und QU-A-PRE2 gerechtfertigt ist; inhaltlich bezieht sich dabei terribly nur auf awkward, politically auf terribly + awkward. Diese Schachtelung der QU-A-PRE ineinander komnt in der Konstitutionsformel nicht direkt zum Ausdruck; man kann aber festlegen, daß der Skopus von Elementen aus QU-A-PRE1 immer die eventuell vorhandenen Elemente aus QU-A-PRE2 mit einschließt, die Elemente der Kategorien also nicht additiv oder nektiert miteinander vorkamen können. So ist auch (95b) nicht als Widerspruch zu dieser Regel anzusehen; openly bezieht sich dort nur auf politically, den Inhalt könnte man umschreiben mit: (95cl.hostile remark for openly political reasons .

Openly political ist hier als Ganzes als QU-A-PKE1 aufzufassen und in seiner Binnenstruktur auf einer tieferen Stufe zu beschreiben. Political hat hier auch nicht die point-of-view-Bedeutvrig (s. A 39); unter Umständen wäre es also deshalb als Element von QU-A-PRE2 aufzufassen, die Entscheidung hängt aber von einer expliziten Beschreibung möglicher -Kategorien im Englischen ab. Analog zu (95) sind die Verhältnisse in (96): In (96a) bezieht sich

M6

81

technically auf quite possible, in (96b) bezieht sich quite nur auf technically. (97a) und (98a) zeigen, da hier nicht - wie in (99) - Nektion mehrerer Elenente aus QU-A-PRE2 angenatmen werden kann; quite bzw. rather beziehen sich nicht auf das jeweilige Element aus M6 (hostile bzw. fat), sondern sind Teil des jeweiligen QU-A-PRE2 mit terribly bzw. amazingly. Diese Relationen werden eine Konstitutionsstufe tiefer beschrieben, wobei ebenfalls eine Reihenfolge zu beachten ist

((97b) und (98b)). (100) macht

deutlich, da die Annahme von zwei Kategorien an dieser Stelle der Konstitutionsformel und die kurzen Erl uterungen zum Skopusproblem f r die Q -A-PRE1-Kategorien sicher noch unzureichend sind, denn die Konstruktionen in (100) k nnen nicht einfach als Nektionen erkl rt werden.

fM6 ν3ΐδ[ΑΤ-ΡΡΕ-^ΐνΑΤ-Ρϊ*Ε-ΝΒΡ/Α'Γ-ΡΕΕ-[+ -ing}/ AT-PRE-[+ -ed]] F r die Modifikatorkategorie 6 in der Konstitutionsformel wird angenommen, da sie innerhalb eines NOM mehrfach belegt vorkamen kann, und zwar nicht im Sinne eine · Nektion, sondern in der Weise, da offensichtlich ver47 schiedene Kategorien von M6 anzunehmen sind, die eben nicht durch Nektion verbunden werden k nnen. Einige Beispiele daf r aus Vendler (1968:125): (101a)*fast and yellow car (101b)*tal2 and slow dancer ( l O l c ) *2o/ig and false Statement (101d)*green and running water .

Gtme and sind alle Konstruktionen in (101) ohne weiteres zugelassen. Au erdem gilt eine bestimmte Reihenfolge, von der zwar Abweichungen akzeptabel sein k nnen, die aber selbst als "natural" angesehen werden mu (Vendler 1968:128).

46

Vgl. A 30. Nektion ist f r Elemente aus M6 unter bestimmten Bedingungen nat rlich auch m glich. Vendler (1968:121ff.) untersucht verschiedene Nektive wie and, or, but, nevertheless und ihre unterschiedlichen Nektionsm glichkeiten. Z . B . ist m glich: (a) old and broken pot , aber nicht: (b)*new or broken pot .

47 Nicht im Sinne der Subkategorisierung nach dem Binnenaufbau wie AT-PRE-MOR etc.

82

M6

(102a) long Polish word ist also natürlicher als: (102b) Polish long word , wenn (102b) überhaupt akzeptabel ist.

Außer Vendler (1968:121-134) gibt

es eine Reihe verschiedener Beschreibungen und Erklärungsversuche solcher Reihenfolgeregeln.

Auf diese besondere Problematik soll hier im weiteren

nicht eingegangen und auch die verschiedenen Erklärungsversuche nicht diskutiert werden. Die genannten, wenigen Beispiele sollen aber auf die Problematik und die Schwierigkeiten hinweisen, die in diesem Falle mit der Annahme einer Folge mehrerer Kategorien M6 verbunden sind; die Unklarheiten über Zahl und Art solcher Kategorien sind jedenfalls erheblich größer als bei der Annahme einer Folge verschiedener

-Kategorien oder E-Kategorien

auf der ersten Teilungsstufe. M6 ist die erste itodifikatorkategorie, die in nach ihrem unterschiedlichen 49 Aufbau bestimmte Unterkategorien eingeteilt wird: AT steht für 'Attribut1. Es ist - wie oben z.B. LIM für M1 oder QU1 für M2 - eine sehr grobe inhaltliche Kennzeichnung von M6. Da für die Elemente aus M6 eine Valenz angenommen wird, teilweise auf der Folie finiter Konstruktionen (s.u.), hätte man für M6 bzw. AT auch QU-P (Quasi-Prädikat) schreiben können, analog zu QU-E und QU-A. Durch AT 'Attribut' sollte aber eine Brücke zu gängigeren Termini für ähnliche Sachverhalte geschlagen werden. Die Unterkategorie AT-PRE-MOR enthält nur kleinste sprachliche Zeichen, also Morpheme (MOR). AT-PRE-WBF ('Vtortbildungsform') enthält sprachliche Zeichen, deren Binnenaufbau in der Wbrtbildungslehre beschrieben wird. AT-PRE-I+ -ing] enthält sprachliche Zeichen, die als charakteristischen Teil -ing enthalten, AT-PRE-[+ -ed] solche, die als charakteristischen Teil -ed enthalten können; dabei sind auch sprachliche Zeichen auf -en (hidden) und -n (known) eingeschlossen, ebenso Fönten wie lost. Es ist dabei für die Beschreibung der Kategorie M6 unnötig, anhand z.B. des Verhältnisses von arrived zu hidden und lost erst eine Allcrorphdiskussion zu führen; auch eine Analyse von lost als Morphem

48 49

Vgl. etwa Goyvaerts (1968), Lord (1970), Crystal (1971:128-141), Quirk u.a. (1972:922-926), Stockwell/Schachter/Partee (1973:442-447), van Roey (1974:52-63), Bache (1978). PRE wurde schon im Kommentar zu QU-A-PREl etc. erläutert. Der Unterschied zwischen M6 und M9 bzw. AT-PRE-MOR etc. und AT-POST-MOR etc. ist vor allem wichtig wegen der starken Restriktionen für die Werte von valö bei M6 im Vergleich zu valL bei M9.

M6

83

hätte ja auf die Kcranutationsverhältnisse innerhalb von M6 keinen Einfluß, und eine Analyse als MOR wäre insofern unerheblich. Ähnliches gilt für die Frage, ob Elemente auf -en und ähnliches eine eigene Kategorie bilden sollten. Diese Unterkategorien sind auf dieser Konstitutionsstufe also vorwiegend heuristisch zu verstehen. Daher ist es an dieser Stelle auch unerheblich, wie der Bereich der Wortbildung für AT-PKE-WBF (vgl. auch die Erläuterungen zu H) genau abzugrenzen ist.

Das bedeutet zunächst, daß

eine Wortdefinition hier nicht ausführlich zu diskutieren und von anderen Definitionen abzugrenzen ist.

ob also etwa thrilling, hidden, unacceptable

etc. oder die von Reichmann (1976:8) genannten erklärbar, Satzbau u.a. (dort im Gegensatz zu fruchtbar, Haustür) als Wörter aufgefaßt oder - wie bei Reichmann (1976) überhaupt der gesamte Bereich der sogenannten Formenlehre und Teile der Wortbildung - der Syntax zugerechnet werden, muß erst entschieden werden, wenn eine Gesamttheorie über die Konstituenz von Sätzen einschließlich des Aufbaus ihrer Inhalte vorgelegt werden soll. Entscheidend ist hier, daß eine Belegung von M6 vorliegt, ob diese dann als Wort oder anders klassifiziert wird, ist im weiteren unerheblich; die Belegungen von M6 entsprechen allerdings einem gängigen - von Reichmann (1976) abgelehnten - Wortbegriff.50 Weiterhin können alle von Motsch (1977:180ff.) so genannten wissenschaftstheoretischen Aspekte der Wbrtbildungslehre hier ausgeklammert bleiben: ob etwa der Ausdruck Wortbildung nur als heuristischer für einen nicht prinzipiell verschiedenen Teil der Syntax verwendet werden kann oder ob er "einen besonderen Typ sprachlicher Regelmäßigkeit [beschreibt], dem eine spezifische theoretische Rekonstruktion entsprechen muß." (Motsch 1977:182). Es ist also mit einer Unterkategorisierung als WBF auch noch nichts darüber gesagt, ob der Binnenaufbau von WBF mit denselben Beschreibungsmitteln erfaßt werden kann wie der anderer Konstituenten auf anderen Teilungsstufen oder nicht. Es genügt, wenn klar ist, welche sprachlichen Einheiten als M6 fungieren können, eine Unterkategorisierung kann in Anlehnung an gängige Auffassungen über die Bereiche von Flexion (-ing, -ed) und Wortbildung vorgenormen werden, ohne Grundsatzfragen oder strittige Randbereiche klären zu müssen. Bei der Beschreibung des Index valö ist zunächst zu klären, was die

50 51

Einen Überblick über Definitionsversuche von Wort gibt Reichmann (1976:4ff.). Zum Verhältnis von Flexionsformen und Wortbildungsphänomenen vgl. etwa Marchand ( 1 9 6 9 : 2 f f . ) oder Stein (1977).

84

M6

Annahme einer Valenz für Elemente aus M6 (und mutatis mutandis auch für solche aus M8 und M9) hier bedeutet, zunächst, was es heißt, daß diese Valenz auf der Folie entsprechender finiter Konstruktionen beschrieben werden kann. Relativ unproblematisch ist diese Annahme für solche Elemente aus M6, die ein fforphem enthalten, das zugleich mit demselben Inhalt als Teil eines finiten Prädikats möglich ist, wie in: (103a) M3[a] + M6 [barking] + H[dog] .

Ein Satz mit finitem Prädikat, der als Folie dieser Konstruktion dienen kann, ist z.B.: (103b) SltEltdogs] + P i [ b a r k ] ]

.

Es wird damit nicht behauptet, daß (103b) (103a) zugrundeliegt im Sinne einer Tiefenstruktur und unter bestimmten Postulaten (Bedeutungsgleichheit etc.) durch Transformationen daraus abgeleitet wird. Als Folie dienen könnten ebenso: (103c) A dog is barking. (103d) A dog barked.

O.a.

(103b) bis (103d) sind sicher nicht bedeutungsgleich; es geht hier nur darum, daß jedesmal dasselbe bark verwendet wird. Allgemein formuliert: Wenn finite Konstruktionen als Folie für infinite Konstruktionen verwendet werden, so ist hier ausschließlich die quantitative und qualitative Valenz des Prädikats für den Vergleich mit einer entsprechenden Form aus M5 von Interesse. Das hat unter anderem den Vorteil, daß man für die Valenzbestimmung von Elementen wie bark in (103a) nicht den Paraphrasenbegriff diskutieren muß, im besonderen nicht das Problem der Paraphrasenverhältnisse von finiten und infiniten Konstruktionen. 54 Ein weiterer Vorteil des im Vergleich zum Paraphrasenbegriff schwächeren Foliebegriffs zeigt sich bei der Behandlung von Elementen aus M6 wie broken oder unexpected. Für: (104a) M3[a] + M.6[broken]

52 53 54

+ »[glass]

Vgl. auch Schenkel (1971). Zum Prädikatsbegriff in einer englischen Valenzgrammatik vgl. Emons (1974:105ff. ; 1978:56ff.); anders für das Deutsche Heringer (1973:161ff.). Vgl. dazu Filimores (1968a:24) "modality"-Komponente der Satzstruktur oder Brekles (1976:57ff.) Satzbegriffsform.

M5

85

wird als Folie geronnen: (104b) Someone breaks a glass. ; nicht: (104c) A glass is broken. ,

da schon auf der ersten Teilungsstufe Sätze wie (104c) auf der Folie von Sätzen wie (104b) erklärt werden; auch hier brauchen eine eventuelle Paraphrasenrelation und ihre Bedingungen zwischen (104a) bis (104c) zur Feststellung der Valenzeigenschaften nicht diskutiert zu werden. Für: (105a) M3[an] + M6[unexpected] + H[event] wird als Folie genommen: (105b) Someone did not expect an event.

Die Valenz von expect in (105b) ist entscheidend für den Index valö bei unexpected, obwohl nicht zugelassen ist: (105c)*Someone unexpected an event. Die Indices valö für unsere Beispiele sehen also folgendermaßen

aus:

(103e) M3[a] + M6 vall[AT-PRE-[+ -ing] [barking] ] + H qukindlm6[dog] (104d) M3[a] + M6 val(1)2[AT-PRE-[ + -ed] [broken]] + H qukinc32m6 [glass] (I05d) M3[an] + M6 val(1)2[AT-PRE-[+ -ed][unexpected]] + H qukind2m6[event] .

Die Notation erfolgt nach dem Muster von Heringer (1973) und Etrons (1974). Die Anzahl der Ziffern im Index valö ist die quantitative Valenz, bork mit einer Ziffer ist also einwertig etc. Die Ziffer selbst gibt die qualitative Valenz an mit einem Bereich von 1 bis 5 für das Englische. Die Klammerung beim Index in (104d) und (105d) bedeutet, daß die entsprechende QU-E des jeweiligen Elements aus M6 im betreffenden NOM nicht realisiert ist, die nicht eingeklammerten QU-E sind im betreffenden NOM realisiert. Welche Art von QU-E vorliegt, wird wieder auf der Folie einer 55 56

Vgl. für das Deutsche Heringer ( 1 9 7 3 : 1 7 9 f f . ) , der dort mit einem Index ändy solche Beziehungen zwischen verschiedenen Prädikaten beschreibt. Zur Klammernotation vgl. o. 2 . 4 . 1 . Zur Valenz im Englischen ausführlich Emons (1974:116-140).

86

M6

f initen Konstruktion mit entsprechenden quantitativen und qualitativen Valenzeigenschaften bestimmt. Das jeweils als QU-E realisierte Element hat entweder ausschließlich eben diese QU-E-Funktion (bei PRE-Kategorien nur ten-year-old etc.) oder - wie in den Beispielen der Fall - H erfüllt diese Funktion. Diese Zusatzfunktion von H als QU-E für Elemente verschiedener M-Kategorien (M6, M8, M9) wird durch den Index qukindon£ bei H erfaßt. Qukindl bedeutet also, daß H die Position E1 im Foliesatz füllt, qukind2 die Position E2 etc. Der Zusatzindex m£ hinter qukinde gibt an, für welche M-Kategorie die jeweilige QU-E-Funktion gilt (in den Beispielen Mß). Der Index qukindenC wird also unter Umständen mehrfach ausgeführt. Einige komplexere Beispiele werden für den Index vali bei M9 behandelt, da dort die Restriktionen geringer sind als bei M6. Das Konzept des Foliesatzes zur Erklärung der Valenz von M6 bedeutet natürlich, daß Probleme der Valenztheorie auf der ersten Teilungsstufe auch hier wieder auftauchen, insbesondere das Problem der Unterscheidung von Ergänzungen und Angaben und der fakultativen Ergänzungen. Eine ausführliche Diskussion darüber wird hier nicht geführt. Bei einigen anderen Elemsnten aus M6 ist deutlich, daß die Ermittlung ihrer Valenz durch einen Foliesatz wie beschrieben nicht möglich ist, weil sie Morpheme enthalten oder sind, die nicht als Teile von finiten Prädikaten vorkamen können, z.B. tall, human, old, high, personal,58 oder die - wie im Fall von MS [government] im Verhältnis zu P [govern] - nicht auf ein solches P zurückgeführt werden können, das in seiner Valenzstruktur als dasselbe wie das entsprechende Element von M6 identifiziert werden könnte und bei dem der jeweilige H eine QU-E-Funktion erfüllt. Für: (106a) M3[a] + M6[government] + H[official] sind: (106b) Somebody governs the country. (106c) An official

governs the country.

keine Foliesätze. 57 58

Vgl. die Forschungsberichte von Arbeitsgruppe Marburg (1973), Emons (1974:56-105), Biere (1976), Wotjak (1976a). Das heißt nicht, daß man nicht für Ausdrücke wie the old man, a stone wall etc. damit zusammenhängende Sätze ("Paraphrasen") finden könnte: (a) The man is old. (b) The wall is made of stone. Nur sind die entsprechenden Morpheme eben nicht Teile des finiten Prädikats.

M6

87

(106b) könnte höchstens als Folie für die Birmenstruktur von YBF[government] benutzt werden, daher hat H auch keine -Funktion in (106b), die einer QU-E-Funktion in (106a) entspräche. (106c) entspricht nicht den Relationen, in denen govern in (106a) steht; es wäre angemessen für (106d) a governing official

.

Für:

(107a) M3[a] + M6[complete} + H[failure] ist als Folie unangemessen: (107b) They complete a failure.

Hier liegen verschiedene complete vor; in (107a) geht es nicht um eine Handlung wie in (107b) . Im Zusammenhang mit (107a) wäre nur bildbar: (107c) A failure is complete, (vgl. A 58).

Warum ist es sinnvoll, auch in all diesen Fällen den Elementen aus M5 (und M9) eine Valenzstruktur zuzuschreiben, und was bedeutet Valenz in einem solchen Zusammenhang? Am Beispiel von old wurde oben schon gezeigt, daß es im PRE-Bereich mit verschiedenen Inhalten vorkommen kann und dabei eine jeweils unterschiedliche Anzahl von anderen NOM-Teilen (die hier QÜ-E genannt werden) erforderlich ist. Im POST-Bereich für M9 ist die Zahl solcher Elemente, die mit geändertem Inhalt auch weitere andere NOM-Teile (Qü-E) fordern, erheblich größer: (108a) an able driver (108b) a driver able to earn a lot of money (108c)*a driver able .

Es liegen verschiedene able vor, und able in (108b) muß ergänzt werden durch etwas wie to earn a lot of money (vgl. (108c)). Es ist hier deutlich, daß able Leerstellen eröffnet, die gefüllt werden müssen, damit NOM und letztlich der Satz, in dem es vorkommt, zugelassen ist. Die pperationalisierung der Notwendigkeit der QÜ-E[tc? earn a lot of money} innerhalb von NOM ist für (108b) ohne Probleme, wie die Weglaßprobe in (108c) zeigt. 59 Die Bewertung 59

Daß Notwendigkeit innerhalb von NOM, also auf der zweiten Konstitutionsstufe, nicht immer zur Klassifizierung als QU-E führt, zeigen: (a) QU-A-PRE[neftrIy] + M6 [arrived] + H [train] (b)'arrived train .

88

M6

eines ähnlichen Tests für driver und seine Etablierung als QU-E durch: (108d)*a aJbJe to earn a lot of money (108e)*ai)le to earn a Jot of money

ist schwieriger, weil solche Operationen mit driver schon qua dessen -Funktion zu (108d) und (108e) führen und man den Test nicht mit Selbstverständlichkeit zusätzlich als Qü-E-Test verwenden kann. Ein wesentlicher Unterschied zur Valenz auf der ersten Teilungsstufe ist hier sicherlich, daß der Valenzträger (M6) nicht wie das Prädikat auch einflußreichster Knoten ist,

sondern im Gegenteil operational dependent von H ist.

Es gibt

aber Gründe, dem Test auch eine Rolle zur Feststellung von Funktionen von H als QU-E zuzuschreiben: Zum einen ist offensichtlich die Parallelität zu Konstruktionen mit Elementen aus M6, denen ohne weiteres durch Foliesätze eine Valenzstruktur zugeschrieben werden kann und bei denen doch ebenfalls operationale Dependenz von H besteht. Zum anderen besitzen auch die Elemente aus M6, die nicht als Prädikate auf der ersten Teilungsstufe vorkomnen können, in ihrer inhaltlichen Relation zu H eine große Ähnlichkeit zu Elementen mit unbestrittenen Valenzeigenschaften. Die Valenz als Eigenschaft von - doppelseitigen - sprachlichen Zeichen ist ja auch inner eine Inhaltsfi? relation, die für Verben schon Tesniere (1965:128) betont hat. Schon die Tatsache, daß man sinnvoll Leerstellen annehmen kann (s. (108)), zeigt inhaltliche (und hier auch noch operationale) Parallelen zur Valenzstruktur auf der ersten Teilungsstufe. Wie Prädikate den mit E bezeichneten Gegenständen (im weitesten Sinne) Eigenschaften zusprechen oder sie in bestinmte Relationen stellen, so fungieren eine Teilungsstufe tiefer mit gewissen Änderungen der operationalen Beziehungen Elemente von M6 (und MB und M9) als eigenschaftszusprechende und in bestimmte Relationen setzende Einheiten für die entsprechend durch Teile von NOM bezeichneten Gegenstände. Das bedeutet - wie es auch schon für die Valenzangabe auf der ersten Teilungsstufe gilt - natürlich nicht, daß allein die Angabe der Valenzstruktur eine hinreichende Beschreibung der Inhaltsrelationen zwischen QU-E, QU-A, M6 und H darstellen würde. Angesichts so unterschiedlicher, aber alles einwertiger Elemente aus M6 wie:

60 61 62

'*' gilt für (108e) ohne H. Vgl. u. den Kommentar zu H und Emons ( 1 9 7 4 : 5 4 f . ) . Zur Kritik einer Trennung in Ausdrucks- und Inhaltsvalenz ausführlich Emons ( 1 9 7 4 : 5 8 f f . ) .

M6

89 (109a) an old man (109b) a stone wall (109c) a polar bear (109d) a musical person (109e) a musical theory

ist klar, daß die Valenzstruktur nur einige Aspekte von Inhaltsrelationen erfaßt, diese aber noch detaillierter beschrieben werden müssen, wie es an einigen Beispielen in Kap. 4 gezeigt werden soll. Valenzstrukturen nicht nur Prädikaten oder Verben (als "prädikatsfähigen" Morphernen/Syntagmen) zuzuschreiben, ist vor allem in der sowjetischen Linguistik lange üblich, und man könnte den dort zum Teil verwendeten Begriff der Fügungspotenz für nicht-verbale Valenzen übernehmen. Allerdings zeigt unter anderem eine Kategorisierung wie M6, daß eine Unterscheidung in Wortarten, die ja ein Motiv für verschiedene Termini darstellt, wenn überhaupt, so bei weitem nicht so gewichtig für die Sprachbeschreibung sein sollte wie im allgemeinen angenommen (vgl. Kap. 1.). Auch die Feststellung von Valenzstrukturen bei ganz verschiedenen "Wortarten" spricht jedenfalls für diesen Bereich gegen die Relevanz solcher Kategorien. Außerdem scheint sich der Terminus Valenz auch für entsprechende Eigenschaften von "Adjektiven", "Substantiven" etc. durchgesetzt zu haben. Es muß aber darauf hingewiesen werden, daß - wie beim Valenzbegriff für Prädikate - hier ebenfalls eigentlich von Valenzbegriffen geredet werden müßte. So ist z.B. zu vermuten, daß etwa Bondzio (1971) im hier betonten Valenzbegriff als Eigenschaft von sprachlichen Zeichen und dem Konzept des Foliesatzes eine Vermischung von für ihn streng zu trennender "linguistisch-graimatischer" und "semantischlogischer" Ebene (Bondzio 1971:88) sehen würde. Die Annahme der Valenzstrukturen für Einheiten auf der zweiten Konstitutionsstufe ist aber für unsere Zwecke hinreichend erläutert worden; weitere Beispiele werden im Kommentar zu VB gegeben. Im weiteren soll nun deutlicher gemacht werden, was mit Restriktionen für Elemente aus M6 (PRE-Kategorie) im Vergleich zu solchen aus M9 (POSTKategorie) gemeint ist: 63 64 65

Vgl. die Forschungsübersicht zu dieser Frage in Heibig/Schenkel (1973:18ff.). Vgl. Emons (1974:112). Vgl. Bondzio (1971), Heibig/Schenkel· (1973:18ff.), Heringer ( 1 9 7 3 : 2 1 2 f f . ) , Bondzio (1976? 1977; 1978), Sommerfeldt/Schreiber (1977a; 1977b) , Hartmann ( 1 9 7 9 ) , Teubert (1979), Tarvainen (1981).

90

M6

(110a)*M3[the] + M6[hidden] + QU-E-PRE[in the bushes] + H [man] (llOb) M3[the] + H [man] +· M9 [hidden] + QU-E-POST[in the hushes] (Ilia)*M3[the] + M6[sleeping]· + QU-A-PRE[in the garden] + H[child] ( l l l b ) M3[the] + H [child] + M9[sleeping] + QU-A-POST[in the garden] (112a)*M3[the] + M6[heaten] + QU-A-PRE[in the face] + H[hoy] (112b) M3[the] + H[hoy] + M9[ieaten] + QU-A-POST[in the face] (113a)*M3[the] + M6[unexpected] + QU-E-PRE [by us] + H [hoy] (113b) M3[the] + H[hoy] + M9[unexpected] + QU-E-POST[hy us] (114a)?M3[the] + QU-E-PRE[to me] + M6[unacceptahle] + H[notion] (114b) M3[the] + H[notion] + M9[unacceptahle] + QU-E-POST[to me] (115a)?M3[the] + QU-A-PRE[for my taste] + M6[overacted] + H[production] (115b) M3[the] + H[production] + QU-E-POST[for my taste] + M9[overacted]

(114a) wird von Lyons (1975:73, A 1) verwendet und scheint bei besonderer Heervorhebung der als QU-E bzw. QU-A (115a) in Frage körnenden Einheiten doch möglich zu sein. In der Konstitutionsformel müßten dann weitere Möglichkeiten für QU-E-PRE und QU-A-PRE zugelassen werden. Ansonsten spricht die Gegenüberstellung von (a)-Beispielen aus dem PRE-Bereich mit entsprechenden (b)-Beispielen aus dem POST-Bereich bezüglich der unterschiedlichen Restriktionen für sich selbst. Der Index valö kann nur einen Teil dieser Restriktionen erfassen. Zum einen sagt er natürlich nichts über Restriktionen bezüglich möglicher QU-A wie in the garden in (111a), da er auf QU-E beschränkt ist. Zum anderen aber sind zum Teil z.B. im Foliesatz zweiwertige P als M5 zugelassen, die nicht alle QU-E realisieren müssen, die im Foliesatz erforderlich sind: (116a) S12[El[the performance] + Pi2 [interests] + E2[someone]] . ist Folie für (116b) M3[the] + M6 vall(2)[interesting] + H qukindlmö[performance] .

91

H

Vfegen der Valenz 12 von P in (116a) und der Zulässigkeit von (116b) gehört also 12 zu den möglichen Werten von in valö; die Klanmerung wie in (116b) gibt die nötigen Informationen über die jeweilige Realisierung. (117a) S12 El[my friend] + Pl2[wants] + E2[something]] . kann aber nicht Folie sein für das nicht zugelassene: (117b)*M3[my] + M6 v a l l ( 2 ) [ w a n t i n g ] + H[friend] .

Das bedeutet, daß die Restriktionen für die Kcokkurrenzen von Elenenten aus den PRE-Kategorien Qü-E-PRE und M5 nicht allein valenzbedingt sein können. Wenn im folgenden die für valö zugelassenen Werte angegeben werden, so maß das im Einzelfall zusätzlich beachtet werden. Zugelassen für 6 sind die Werte (ohne Angabe von Wsglaßmöglichkeiten): 1

sleeping vall

(child)

12

interesting val 12

15

proven val15

123

persuading va!123 (plan)

125

elected va!125 (ruler)

(performance)

(ability) .

Nicht zugelassen, auch nicht mit eventuellem QÜ-E, sind: *13

*sending val13/*serz£ va!13 (doctor)

*120

*letting vaI120/*making va!120

*124

*giving val124(man)

*135

*looking val135 (man) .

(friend)

Damit sind diese Restriktionen valenzbedingt.

H kinda countß nuittv fqukindaiC mstrrUFLF/VEF] 1

wird gelesen als head eines . Dies entspricht hier aber nicht dem klassischen head-Beqriff Bloomfields (1933:195). Zwar bestünde eine Kombination NOM[M5 + H], Beispiel poor John, aus head und attribute (entspricht hier im Beispiel M6 im Bloomf ieldschen Sinne), wäre also eine subordinierte Konstruktion, so daß in jedem Kontext, in dem poor John als NOM stehen kann, auch John stehen kann. Poor ist also nach den oben (vgl. 2.1.) genannten Iheorien von John dependent, da es weglaßbar ist und der Rest noch einen Satz ergibt, während ungekehrt John nicht in dieser Waise weglaßbar ist. Hier soll aber auch z.B. in einer Konstruktion

92

H

NQM[M3 count2 numl + H], Beispiel the table, table als H kategorisiert werden, obwohl hier zwischen M3 und H Interdependenz besteht, d.h. keines der beiden ist in einem Satz weglaßbar, so daß ein neuer Satz entsteht. Eine subordinierte Konstruktion im Sinne Bloomfields liegt also nicht vor. Heringer (1973:287ff.) hat versucht, ein Verfahren zu entwickeln, das innerhalb einer Konstituente "eine Position als das einflußreichste Element" (287) bestimmt, das hier unserem H entsprechen würde. Dabei bekommen die einzelnen Konjunkte nach Art und Zahl der Abhängigkeitsrelationen (also der Dependenz- und Interdependenzrelationen), in denen sie stehen, jeweils einen Koeffizienten zugeordnet. Die Warte der Koeffizienten werden dann für die einzelnen Konjunkte addiert, und das Konjunkt mit dem höchsten Wert ist das einflußreichste Element. Leider sind die empirischen Probleme nicht ausgeräumt. Das Verfahren gibt keine Möglichkeit zu entscheiden, welche möglichen Abhängigkeitsrelationen etwa im Falle von at the table angenommen werden sollen.

table

Im Falle von F1 hat table den höchsten Wert, der sich noch erhöhen würde, wenn man ein dependentes here hinzufügen würde:

(F2) at

the

table —>- here

Wenn F1 und F2 für die jeweiligen Fälle die einzig möglichen Abhängigkeits-

66

Diese zusätzliche Bedingung ist notwendig, weil die Bloomfieldsche Ersetzungsregel nicht gilt, wenn poor John Teil von NOM ist, etwa in: (a) J met the poor John. (b)*J met the John.

67

ist nicht möglich. Die Koeffizienten nach Heringer (1973:288): >_ = -l (x ist dependent von einem anderen Konjunkt) -i— X = 2 (X dominiert ein anderes Konjunkt) < > = l (X steht in Interdependenz zu einem anderen Konjunkt). Bei den hier verwendeten einfachen Beispielen sind die Werte der einzelnen Konjunkte auch ohne explizit aufgeführte Matrix ablesbar.

H

93

graphen sein sollen, dann müssen (bei Heringer nicht explizierte) inhaltliche Überlegungen zur Relation zwischen den einzelnen Konjunkten ausschlaggebend sein, denn bei rein operational festgestellten Abhängigkeiten nach Weglaßmöglichkeiten muß auch zugelassen sein: (F3) at

the

table

at

the

table—sphere

oder: (F4)

wenn nicht sogar: (F5) at

the

table

F3 und F4 ergeben für at, the und table den gleichen Wert, lassen also eine Entscheidung für ein einflußreichstes Element nicht zu. In F5 hätte the den höchsten Wert und wäre einflußreichstes Element bzw. H. Die empirischen Probleme einer rein operationalen Festlegung von Abhängigkeiten zwischen Konjunkten von NQM wie at the table lassen sich also durch das von Heringer vorgeschlagene Verfahren zwar illustrieren, aber nicht lösen, wie es jedoch der Anspruch des Verfahrens ist (vgl. besonders Heringer (1973:289)). Eine mögliche Lösung hängt allein von einer Begründung und Formulierung der Abhängigkeitsregeln ab, die über rein operationale Befunde hinausgehen muß; anders ausgedrückt, von einer Inhaltssyntax, die Einfluß auf die Art der Abhängigkeitsregeln nimnt, wie es bei Heringer (1973:286) auch als Konzept vorgesehen ist. Eine solche Inhaltssyntax müßte dann näher erklären können, warum F1 und die zugrundeliegenden Abhängigkeitsregeln angemessener sind als etwa F5. Bei der hier vorzunehmenden Festlegung eines syntaktischen Rahmens für inhaltliche Relationen zwischen bestimnten Konjunkten von NOM sollen so weitgehende inhaltliche Überlegungen aber noch ausgespart bleiben. Dennoch

94

H

ist es möglich, auch ohne eine solche Inhaltssyntax mit einem H (head)Begriff zu arbeiten, der allerdings schwächer ist als der von Bloomfield (1933) oder Heringer (1973) angestrebte. Die Kategorie H ist dadurch definiert, daß ihre Elemente untereinander in einem Konrnutationszusammsnhang stehen unter dem wichtigen Proviso, daß es für die einzelnen Elemente Kookkurrenzrestriktionen gegenüber den Elementen anderer Kategorien gibt, die durch die Indices jedenfalls teilweise erfaßt werden können (Näheres zu den Indices zu H s.u.); es ist also nicht so, daß jedes Element von H in jeder Umgebung gegen jedes andere Element von H austauschbar ist. Die Rolle von H als Konjunkt von NOM läßt sich dann so beschreiben: Das Vorliegen eines Elementes aus H ist notwendige und hinreichende Bedingung für das Vorliegen von NOM. Für die anderen Konjunkte von NOM (vgl. die Konstitutionsformel) gilt dies eben nicht. Es ist also notwendig und hinreichend, daß NOM z.B. mit he, him, gold, John, there oder house-keeping belegt ist, die alle Elemente aus H sind. Das Vorliegen eines Elementes z.B. aus M3, etwa the, in fifl einer Konstruktion ist vielleicht hinreichend für das Vorliegen von NOM, keinesfalls aber notwendig, wie die gerade aufgeführten Beispiele zeigen, die ohne the vorkommen können oder müssen. Das gilt auch für andere Elemente aus anderen Konjunkten der NOM-Konstitutionsformel, deren \forliegen in einer Konstruktion zum Teil nicht einmal hinreichend sein muß. Schwächer ist nun dieser H (head)-Begriff als der oben diskutierte, weil jetzt mit einer Kategorisierung als H noch nichts über die Dependenzund Interdependenzverhältnisse bei bestimmten Belegungen der Konjunkte von NOM ausgesagt ist. In: (116a) My gold was expensive. (116b) My table was expensive.

sind gold und table jeweils H innerhalb von E1[NOM1], obwohl my nur in fiQ (116a) operational von H1[gold] dependent ist. Die Entscheidung über 68

69

D.h. the könnte als charakteristischer Teil von NOM angesehen werden. Wir haben es hier aus den in 2 . 2 . explizierten Gründen vorgezogen, NOM ex negative von IK und ES (mit nicht explizierter, modifizierter Gültigkeit auch für IK als A und AS) abzugrenzen. Die Notation E1[NOM1] und Hl ist eine vereinfachte Art der Indexangabe. Da E nur einen Index kinda hat, kann man sich in der Notation die Angabe der Art des Index (hier eben kind) sparen; das gilt ebenso für Unterkategorien von E wie NOM und dann Teile von NOM wie H, in die der kind-Index von E übernommen wird. Für die anderen Indices, die nicht übernommen sind, wird die Art des Index der Deutlichkeit halber angegeben.

95

H

eine Kategorisierung als H ist also nicht mehr operational isoliert aufgrund einer einzelnen Konstruktion zu fällen, sondern die Kategorie wird bestittmt im Hinblick auf die Kookkurrenzmöglichkeiten vieler verschiedener Elemente, die dann ausschlaggebend sind für die Etablierung von H. Hier ist also entscheidend, daß eine Belegung für H als solche identifiziert werden kann. Das geschieht nach folgendem Kriterium: Eine zu klassifizierende Belegung (ob durch ein Morphem, oder ein Syntagma) für H gilt inmer dann als solche, wenn diese Belegung nicht ganz oder in Teilen einer der anderen Kategorien der Konstitutionsformel zugeordnet werden kann. This in: (117)

He did not like this.

kann z.B. nicht M3 zugeordnet werden, da dann in E[this] kein H und damit (H als notwendige Bedingung) kein NOM und nach den Abgrenzungen in 2.2. auch keine IK oder ES vorlägen, wobei für beliebige E aber eine der Unterkategorien erfüllt sein muß. Anders ist der Fall in: (118) He did not like this noise.

wo this ohne Definitionsverstoß M3 zugeordnet werden und noise keiner anderen Kategorie als H zugeordnet werden kann. Die Unterkategorien von H, FLF für 'Flexionsform' und WBF für 'Wbrtbildungsform1, sind - wie schon die Unterkategorien von M5 heuristisch zu verstehen mit den in den Erläuterungen zu M6 ausgeführten Konsequenzen für den Wbrtbegriff und Abgrenzung des Bereichs der Wbrtbildungslehre (s.o. S. 83).70 Dazu ein Beispiel aus einem der umstritteneren Bereiche der Wortbildung. Bark als NOM[H] wird von Marchand (1969:374) als "derived" angesehen und gehört zu dem von ihm abgegrenzten Bereich der Wortbildung. Ob man diese Art der Nullableitung nun akzeptiert oder nicht, ist zwar für eine Subkategorisierung des genannten bark als FLF oder WBF wichtig, nicht aber für die hier allein wesentliche Kategorisierung als H. Die Indices kinda, countß und numy bei H werden von NOM übernomnen; kinda ist dabei schon vom jeweiligen E oder A übernortinen. Diese Indices sind im Kommentar zu NOM bereits erläutert worden. Der Index qukindan£ ist im Zusammenhang mit (103e), (104d) und (105d) zum Teil erläutert 70 Dabei sollen auch flektierte WBF wie oak-trees als WBF gelten. Was immer auch im einzelnen als Flexionskennzeichnung bei H aufgefaßt wird, müßte also im Binnenaufbau sowohl von FLF und von WBF berücksichtigt werden.

96

H

worden. Er gibt in Bezug auf die M-Kategorien, die einen Index val besitzen, an, welche QU-E-Rolle H in der jeweiligen Valenzstruktur spielt; der Wert von richtet sich dabei nach der Rolle der Entsprechung von H im Foliesatz, wie oben erläutert. Bei NOM wie z.B. in (109) hat den Wert 1, H wird also dort als QU-E1 aufgefaßt. Der Zusatzindex m£ gibt an, auf welche M-Kategorie sich die in angegebene QU-E-Funktion bezieht. Der Index kann also öfter ausgeführt werden, je nachdem, wieviele Elemente aus M6, M8 oder M9 in einem NOM vorhanden sind; daher ist es notwendig, ein 'f' für 'Folge von1 vor den Index zu setzen. Einige komplexere Beispiele werden im Konmentar zu M9 behandelt. Sind keine entsprechenden M-Kategorien in einem NQM vertreten, so wird der Index qukindsnC bei H natürlich nicht ausgeführt. Der Index mstrn, ('Modifikatorstruktur') soll einige Restriktionen für die Kookkurrenzen von Elementen aus den anderen Kategorien der Konstitutionsformel mit bestimmten Untermengen von H regeln. Er kann die Werte 1 bis 4 annehmen, deren Bedeutung hier im einzelnen erläutert wird: mstrl: Prinzipiell alle Elemente der Kategorien der Formel können bei H mit diesem Index vertreten sein. Chatmann (1960:84) nennt als "nominal phrase approaching the maximal complexity for English (without involving recurrence of classes)": (119) not just all the 15.000 young company executives Ml + M2 + M3 + M4 + M6 +

M6 +

in the field, driving cars, who M7 +

M9 +

+

had seen

QU-E+ REL-MARK+M8 +

this model

QU-E

Die Klassifizierung nach der Konstitutionsformel ist jeweils angegeben. Es kommen in dem Beispiel fast alle in der Formel vorgesehenen Kategorien vor. In diesem Bereich aber deutliche Zulässigkeitsentscheidungen zu treffen, dürfte recht schwierig sein (vgl. o. Chatmans "approaching"). Vermutlich ist ein NOM mit wirklich allen hier vorgesehenen Kategorien schon aus Gründen der menschlichen Speicherkapazität ziemlich ausgeschlossen 71

Not - wie überhaupt Negationsphänomene - sind in der Formel ausgeklammert und daher nicht klassifiziert.

97

H

(vgl. dazu Miller (1970)). Entscheidend für mstrl ist aber, daß jede Kategorie bei einem H mit diesem Index vorkommen kann, wenn auch nicht alle zusarmen bei einem H. H mstrl sind z.B. tree, trees, gold, steamboat, . , 72 John. mstr2: H mit diesem Index können nicht kartoniert werden mit Elementen aus M3, 144, M5, QU-A-PKE1/2, QÜ-E-PRE, M6. Solche H sind z.B. he, him, this (als H ) . mstr3: H mit diesem Index können nicht konbiniert werden mit Elementen aus M2, M3, M4, M5, QU-A-PRE1/2, QU-E-PRE, M6, M9. Solche H sind z.B. here und there. Möglicherweise können bei diesen H die hier als Elemente aus M7 analysierten Kookkurrenzmöglichkeiten wie in: (120) H [there] +

7 [in the corner]

aus inhaltlichen Gründen als M9 [AT-POST-NQM] beschrieben werden. Das geschieht hier nicht wegen unterschiedlicher Komnutationszusammenhänge (s.u. den Korrrnentar zu M7 und M9). mstr4: H mit diesem Index können nicht kombiniert werden mit Elementen aus NOM-MARK, M2, M3, M4, M5, M6, REL-MARK, M8, M9, QU-E-POST, QÜ-A-POST. H mit mstr4 sind ein Teil der Elemente aus E5[NOM5], z.B. old, yellow, silly. In: (121a) He is

old.

wird old als E5[NQM5[H5]] beschrieben. Die möglichen QU-A-PRE1/2 und QU-E-PRE werden hier als direkt auf H bezogen aufgefaßt, d.h. H selbst ist hier Valenzträger. Diese Möglichkeit ist nicht auf H mstr4 beschränkt. Auch z.B. in Verbindung mit gewissen Elementen aus M3 (his arrival, John's death) oder M7 (s.u. ausführlich im Kommentar) kann H selbst eine Valenz zugeschrieben warden mit den jeweiligen M-Kategorien als QÜ-E. In der Konstitutionsformel wird aber diese Eigenschaft von H nicht durch ein besonderes Indexsystem erfaßt. Ein Beispiel für H mstr4 mit zugelassener M7-Kategorie: (122) 72

(He is) H [silly] + M7[to go there] .

Eine Sonderstellung von Eigennamen bezüglich der hier behandelten Kookkurrenzmöglichkeiten ist nicht anzunehmen, da z.B. durchaus zugelassen ist: (a) almost all of the four clever Johns in our family .

98

K7

Im Falle von: (121b)

(He is)

H [old] + A [an enviable stage of life]

.

ist es allerdings schwierig, ohne genauere inhaltliche Analyse zu entscheiden, ob A (an enviable stage of life) wirklich auf den gesamten Restsatz, der (121a) entspricht, oder nur auf H[old] als M9[AT-POST-NOM] zu beziehen ist. Im Fall von: (121c) He is old which I don't like.

scheint eine Analyse von which I don 't like als Angabesatz, und nicht als REL-MftRK + MB + QU-E-POST angebrachter. Bevor aber eine Klassifizierung der Angaben im Englischen nicht vorliegt, ist eine Entscheidung letztlich nicht sicher zu treffen. Das bedeutet, daß auch die Restriktionen, die mstr4 definieren, noch revidierbar sind.

fM7 [NOM3/IK3/QÜ-ES3]

In M7 sind all die ftdifikatoren von H zusammengefaßt, für die und innerhalb derer H keine QU-E-Funktion erfüllt, sondern für mindestens eine Untermenge von M7 selbst Valenzträger ist. Folgende Gegenüberstellungen sollen das verdeutlichen: (123a) M3[any] + H[proposals] + M7[that John should be dismissed] (123b) M3[any] + H qukind2m8 [proposals] + REL-MARK qukind2m8[that] + QU-E1-POST m8[John] + M8 val!2[could make]

.

Mit beiden Strukturen in einem NOM: (124a) M3[the] + H qukindlm9[plan] + M7[to kill Peter] + M9 val!2[AT-POST-[+ -ing][taking] ] + QU-E2-POST m9[a definite shape]

Für (123b) ist Folie: (123c) John makes a proposal.

RED-MARK[t hat] ist Platzhalter für H[proposal] und hat daher immer denselben Index qukindemS wie H; proposal hat also eine QU-E-Funktion in (123b), wie der Foliesatz zeigt. Ebenso liegen die Verhältnisse in einem

73

Genaueres zu den Indices bei M8/9 und QU-E-POST s.u. im Kommentar dazu.

.

M7

99

Teil von (124a); Foliesatz ist dort: (124b) The plan takes a shape.

mit einer Valenzstruktur, die im Index qukind angezeigt wird. Für (123a) und für H mit der Teilstruktur to kill Peter in (124a) lassen sich aber keine Foliesätze finden, in denen H als E fungieren würde. Dagegen sind Foliesätze möglich, die eine andere Valenzstruktur widerspiegeln: (123d) Someone proposes that John should be dismissed. (124c) Someone plans to kill Peter.

Es ist also möglich, daß die MDrpheme/Syntagmen des H in einem Foliesatz als P(rädikate) wiederkehren, H also auch Quasi-P-Funktionen (QU-P) haben (Valenzträger sein) kann, wie es für die Elemente aus M6, MB und M9 gilt. Die Elemente aus M7 haben dann in den entsprechenden Foliesätzen (123d) und (124c) Qü-E-Funktionen. 74 Das gilt aber nur für solche H, die in einem Foliesatz QU-P sein und auch einen Valenzindex val haben können, nicht aber - jedenfalls nicht ohne weiteres - für: (125) M3[the] + H[boy]

+ M7[in the corner]

und eben auch nicht für: (1243) The plan taking a definite

shape (Struktur s. in (124a)).

obwohl plan Valenzträger, also QU-P, sein kann, muß es diese Funktion nicht immer haben. Außerdem gibt es Fälle wie: (126a) M3[the] + H [fact] + M7 [NOM3 [of Ms dismissal]] (126b) M3[the] + H[fact] + M7[QU-ES3 [that he had been dismissed]]

,

in denen zwar eine zunächst ähnliche Struktur wie in (123b) möglich ist (that John could make vs. that he had been dismissed in (126b)), aber nicht ein Foliesatz mit H, weder als QU-P noch als QU-E. Solche Fälle werden in M7 eingeordnet. Das entscheidende Kriterium der Zuordnung eines Teils von NOM zu M7 ist also, daß H keine QU-E-Funktion für diesen Teil hat, wie es auch in (126) der Fall ist,

auch wenn darüber hinaus H noch

QU-P-Funktionen für manche Elemente aus M7 haben kann (123a).

74

Zur Beschreibung solcher Strukturen für das Deutsche vgl. Sommerfeldt/ Schreiber (1977b), Hartmann (1979), Teubert (1979), Tarvainen (1981), die allerdings die Wortartenproblematik nicht diskutieren und wohl deshalb auf die Wortart 'Substantiv' zurückgreifen.

100

K7

Diese weitere Valenzstruktur ist hier aber nicht mehr durch ein weiteres Indexsystem expliziert.

Dabei soll letztlich offenbleiben, ob es valenz-

fähige und nichtvalenzfähige H gibt, wie (125), (124d) und (126) schließen lassen, oder ob bei genauerer Analyse - ähnlich wie oben für M6 - doch alle Elemente von H auch Qü-P sein können in Bezug auf alle Elemente aus M7, die als entsprechende QU-E fungieren würden. Die Gegenüberstellung in (123) und innerhalb von (124) zeigt aber deutlich, daß das sicherlich für einen Teil der H sinnvoll ist. In der weiteren Erörterung sollen noch einige Eigenschaften solcher Elemente aus M7 expliziert werden, die auch QU-E zu H sind; von den anderen Fällen wird abgesehen. Die Unterkategorisierung M7[NOM3/IK3/QU-ES3] bedeutet, daß Elemente dieser Unterkategorien auch untereinander komnutieren. So ist zu allen IK3 und QU-ES3 auch eine Koimtutation mit NOM3 möglich, die den Index '3' rechtfertigt: (127a) M3[an] + H[attempt] + M7[lK3[to climb the mountain]] (127b) M3[an] + H [attempt] + M7[NOM3[at sleeping]] (127c) M3[an] + H[attempt] + M7[NOM3[on his l i f e ] ] (128a) M3[his] + H[intention] + M7[lK3[to retire]] (128b) M3[his] + H[intention] + M7[NOM3[of retiring]] (128c) M3[his] + H [intention] + M7[NOM3[of marriage]] (129a) M3[his] + H[knowledge] + M7[QU-ES3[of how it should be done]] (129b) M3[his] + H [.knowledge] + M7 [NOM3 [of physics] ] (130a) M3[the] + H [hope] + M7[QU-ES3[that he would get the j o b ] ] (130b) M3[the] + H [hope] + M7[NOM3[for a fortune]] (131a) M3[a] + H[proof] + M7[QU-ES3[that he was the murderer]] (131b) M3[a] + H[proof] + M7[NOM3[of his ability]] Daß es sich in (130a) und (131a) um M7[QU-ES3] handelt und daß nicht eine

75

76 77

Ebenso nicht die Funktion von manchen H als QU-P bei bestimmten Elementen aus M3: John's marriage, his arrival (vgl. a. Stockwell/Schachter/Partee (1973:30, 6 7 4 f f . ) ) . Zu den Beispielen vgl. auch einen Teil der noun patterns in Hornby (1975:112ff.). Sicherlich haben solche - von Quirk u.a. (1972:874, 882) als "appositive clauses" bezeichnete - Konstruktionen inhaltliche Zusammenhänge mit E5 auf der ersten Teilungsstufe und M9. Entscheidend für die Klassifikation sind hier aber die Kommutationszusammenhänge mit NOM3 und die Nichtexklusion und Nichtnektierbarkeit mit Elementen aus M9.

REL-MARK

fQU-E-POST

M8

fQU-A-POST

101

Analyse als QU-AS angemessener wäre, zeigt nicht nur die Rolle dieser QÖ-ES3 in entsprechenden Foliesätzen deutlich, sondern auch die Tatsache, daß die QU-ES3 hier nur für ES charakteristische Teile enthalten dürfen; QU-AS - z.B. mit because - sind hier nicht möglich: (132)*the knowledge (of)/hope/proof

because he killed the man .

Eine Folge ' f ' (vgl. den Kommentar zu M6) wird hier angenonroen, weil Konstruktionen möglich sind wie: 78 (133a) the smiles of delight on all the faces (133b) the arrival of the train in London (133c) the belief of John in God (133d) the destruction of the city by the enemy in the spring last year

mit jeweils verschiedenen, hier nicht weiter explizierten Valenzstrukturen mit H als QU-P und den Elementen aus M7 als QU-E und QU-A zu H. Die betreffenden Elemente aus M7 sind jeweils sicher nicht als nektiert oder als eingebettet aufzufassen.

KEL-MAKK qukindortB + M8 valö[REL-P] + fQU-E-POST qukindxm8 + fQU-A-POST qukindymS REL-MARK steht für charakteristische Teile innerhalb von NOM, die sowohl auf H als auch auf finite Verbformen als Teile von NOM bezogen sind. Solche Strukturen werden häufig auf der zweiten Stufe noch nicht segmentiert, sondern als Relativsätze zusammengefaßt. Hier erfolgt die Segmentierung auf der zweiten Stufe analog zu der Segmentierung von Sätzen auf der ersten Stufe in REL-P, fQU-E und fQU-A und zusätzlich noch in stufenspezifisch charakteristische Teile solcher Sätze. Die Segmentierung erfolgt bereits auf der zweiten Stufe, um möglichst alle Valenzstrukturen, die H als QU-E miteinbeziehen, auf einer Stufe zu erfassen. Ebenso wie die primäre Valenzstruktur eines Satzes auf der ersten Teilungsstufe beschrieben wird, so sollen alle sekundären Valenzstrukturen, von denen ja viele verschiedene in einem Satz möglich sind, auf der zweiten Teilungsstufe beschrieben werden. So ist ja auch schon in QU-A und QU-E im PRE-Bereich segmentiert 78

S. Quirk u.a.

(1972:901).

102

KEL-MARK

fQU-E-POST

MB

f QU-A-POST

worden. Durch diese Art der Segmentierung wird erreicht, daß alle M-Kategorien, die Valenzträger sind, also M6, M8 und M9, gleichbehandelt werden. Eine eigene Kategorie M8 gegenüber M9 ist gerechtfertigt, da sich Elemente aus MB und M9 nicht nektieren lassen und zusammen vorkonmen kennen: (134a) M3[the] + H qukindlm8[girl] + REL-MARK qukindlmS [that] + qukindlm9 M8 vail [slept] + M9 val l [smiling] + QU-A-POST m9 (134b)*The girl that slept and smiling peacefully

[peacefully]

.

Der Foliesatz, der den Index valö bei M8 bestimnt, ist leicht herzustellen, da MB[REL-P] ja bereits die finite Prädikatsform hat, indem hier H für BEI/-MAEK eingesetzt wird (mit eventuell nötigen Umstellungen) : (134c) Sl[El[the girl] + Pi [slept]].

qukindemß übernimmt den Index qukinde für Mß von H, da es H in der Valenzstruktur von M8[REL-P] vertritt; es muß nicht immer belegt sein (vgl. (135d)). Bei fQU-E-POST qukindwmS und fQÜ-A-POST qukindumS beziehen sich und auf die Art der QU-E bzw. QU-A, '8' bei m ist hier der Wert für und v, da sich die Qü-E/A hier auf M8 beziehen.80 Die Werte für die Indices qukindxm8 und qukindumS werden direkt hinter E bzw. A geschrieben, da diese ja - anders als H mit seinem Index qukinde - nicht ntultif unktional sind, sondern eben nur E oder A: also für ' bei QU-E-POST in: (135a) M3[the] + H qukind2m8 [man] + REL-MARK qukind2m8 [that] + QU-E1-POST m8 [J] + M8 val!2[saw] .

Der Bereich von u bei QU-A-PQST ist offengelassen, da es keine Klassifizierung für die englischen Angaben gibt; daher ist der Index qukindu bei QU-A-POST peacefully in (134a) auch nicht besetzt. Man kann aber oft vorläufig die QU-A-PQST analog zu den QU-E-POST notieren, etwa in the street als 79

80

Auch wenn man die Valenzträgerschaft einiger H (vgl. den Kommentar zu M7) explizit durch Indices noch in die Formel aufnehmen würde, bliebe es bei dieser Gleichbehandlung, denn die QU-E zu einem H als QU-P sind als Ganzes Elemente aus M7[NOM3/IK3/QU-ES3] ( u . U . auch aus M3, vgl. A 75). Der Laufindex i bei /i und V/i gilt nur bei und V mit dem Wert '9' und wird im Kommentar zu M9 erläutert.

M9

103

QU-A3-POST in: (135b) (The man that I saw) + QU-A3-POST raB [in the street] . Mit der Erfassung der Valenzstruktur solcher Konstruktionen bleibt natürlich noch eine ganze Reihe von Fragen offen, die diese ebenfalls betreffen, etwa das Problem der restriktiven und nicht-restriktiven Relativsätze oder Auswahl und Präferenzen bei den Elementen aus REL-MARK oder die Form von Tiefenstrukturen für solche Sätze. Da es hier nur um die Segmentierung solcher Konstruktionen als Teilen von NOM und die Beschreibung ihrer Valenzstruktur geht, werden diese Probleme hier nicht R1

weiter diskutiert.

M9. vali/i [AT-POST-MOR/AT-POST-VBF/AT-POST-NOM/ AT-POST-[to +]/AT-POST-[+ -£n0]/AT-PQST-[+ -ed]

Für die M9 sind hier sechs Unterkategorien vorgesehen. Auch dabei muß wieder betont werden, daß diese spezifische Unterkategorisierung heuristisch bestimmt ist. Die Elemente der Unterkategorien sollen miteinander kormutieren und - außer nektiert - nicht zusammen vorkommen (Näheres dazu für M9 am Ende des Kommentars) . Sie müssen charakteristische Konjunkte enthalten, die nicht in einer Belegung der jeweiligen Kategorie zusammen vorkommen können. Gerade in dieser letzten Bedingung liegt der heuristische Spielraum. Wählt man ein möglichst abstraktes Konjunkt und bindet die Kortmutationsverhältnisse nicht an die relative Position der zu kommutierenden Teile, so könnte man M9 auch in drei Unterkategorien aufteilen: MDR, N3M und WBF, letztere konstituiert aus NDR + TRANSLATIV. Translative in diesem Sinn wären dann to, -ing, -ed, -able, -ent, -ic , -ous etc. Diese Teile kommutieren jedenfalls teilweise miteinander: depending - dependent, arriving - arrived etc. Restriktionen müßten für die als Teile von WBF angenommenen MDR dann jeweils angegeben werden: arriving - *arrivous etc. Aber solche Restriktionen der Kommutationsmöglichkeiten und dazu unterschiedliche Valenzstrukturen (vgl. die Rolle von H als QU-E bei AT-PQST[+ —ing] und AT-POST-[+ -ed] ) sind der Grund, eben nicht nur eine umfassende Unterkategorie AT-POST-WBF mit nur einem abstrakten charakteristischen 81

VgL. Quirk (1968), Quirk u.a. ( 1 9 7 2 : 8 6 4 f f . ) , Stockwell/Schachter/Partee ( 1 9 7 3 : 4 2 I f f . ) und die dort angegebene Literatur.

M9

104

AT-POST-MDR

Kbnjunkt TRANSLATTV anzunehmen, sondern mehrere Unterkategorien mit mehreren charakteristischen Konjunkten. Und zwar geschieht das nicht, veil die jeweils charakteristischen Konjunkte -ing, -ed etc. nicht zusammen vorkommen können - dann müßte man eine eigene Unterkategorie für jedes charakteristische Konjunkt annehmen und dürfte gar kein abstraktes Konjunkt mehr einführen -, sondern weil die nicht unbedingt charakteristischen Elemente von MDR (als Teil von WBF) sich nur mit bestimmten Gruppen von charakteristischen Konjunkten verbinden lassen. Eine eigene Unterkategorie pro charakteristisches Konjunkt würde solche Beziehungen nicht erfassen können. Außerdem sind noch regelmäßige Unterschiede in den Valenzbeziehungen zu H ausschlaggebend für eine Unterkategorisierung. Auf dem Hintergrund dieser Überlegungen ist zu vermuten, daß die hier vorgenonmene Differenzierung in Unterkategorien sich noch verfeinern läßt, besonders im Fall von AT-POST-WBF.

fO

AT-POST-MDR

Für die allgemeine Charakteristik dieser Unterkategorie gilt das zur entsprechenden Unterkategorie bei M6 Gesagte. Problematisch ist hier sicherlich die Einbeziehung von elect, general etc. wie in: (136a) the president elect (136b) the attorney general , da sie sich nicht mit Elementen anderer Unterkategorien exkludieren: (136c) the president elect, preparing his inaugural address

und sie andererseits wohl auch kaum als nektiert aufgefaßt werden können, wie das bei zusammen vorkommenden Elementen der anderen Unterkategorien der Fall ist. Es gibt wenigstens zwei Möglichkeiten, diese Schwierigkeiten zu vermeiden: 1. Diese Morpheme werden zu M6 gezählt mit einer besonderen Positionsregel; die Reihenfolge in der Formel war ja als nicht zwingend angenommen. PRE und POST sind dabei nicht als Definienda der jeweiligen Kategorien aufgefaßt, sondern als statistische Angaben über die Position der 82 Vgl. dazu König (1971b), der auch Vorschläge zur inhaltlichen Gruppierung eines Teils der hier unter AT-POST-WBF zusammengefaßten Syntagmen macht.

M9

AT-POST-WBF

105 Q

Elemente der jeweiligen Kategorie. 2. Diese Morpheme werden als Teile von H aufgefaßt, und H dieser Art werden in der Wbrtbildungslehre beschrieben, da sie sicher nicht syntaktische Gruppen im Sinne von Marchand (1969) sind; hier gilt wie im Falle von black market: "graimatical relation receding before lexicalization" (Marchand 1969:122). Marchand (1969:124) betont allerdings "the linguistic principle (in Germanic languages) that the determinant precedes the determinatum" und will solche Phänomene als "marginal" (Marchand 1969:122) behandelt sehen. Jedenfalls ist die Einordnung von Phänomenen wie in (136) in M9 als sehr vorläufig anzusehen und ist hier hauptsächlich wegen der POST-Position vorgenomen. Anders liegt der Fall bei Elementen aus AT-POST-MOR wie dem zweiwertigen eagev. (137)

a student eager to learn (and) writing two essays every week

84

.

Eager kann mit anderen Elementen aus M9 (wie writing) auch explizit nektiert werden. Die Elemente dieser Unterkategorie werden als Valenzträger aufgefaßt, auch wenn kein Foliesatz möglich ist, in dessen Prädikat das jeweilige Element aus MDR enthalten ist (zur Begründung s. den Kommentar zu M6).

AT-POST-WBF

Die Einführung einer Unterkategorie aus Wortbildungsformen ist begründet im Kommentar zu M6, zu H und zu Beginn dieses Kommentars. Auch die Elemente dieser Kategorie werden als Valenzträger aufgefaßt, die häufig als Teil eines finiten Prädikats in einem Foliesatz vorkommen können (suitable, dependent, characteristic) . Einige Beispiele sind am Ende des Kommentars zusammengestellt.

83 84

Vgl. auch (114a) und (115a), in denen ein ähnliches Problem für den PRE-Bereich auftauchte. Strukturformel für Beispiele dieser Art am Schluß dieses Kommentars.

M9

106

AT-POST-NÖM

AT-POST-NOM

Diese Unterkategorie wird über eine Schleife innerhalb von NOM beschrieben Damit werden Fälle erfaßt wie: (138a) my friend, the famous actor (138b) a friend of mine, a gifted

chess-player or

(138c) a man like all the others

Die Elemente von AT-POST-NÖM müssen in einem Foliesatz als E5 vorkommen kennen. Die Kategorie E5 ist in ihren Komtutationszusammenhängen und bestimmten Besonderheiten (Passivbildung etc.) für das Englische ausführlich beschrieben in Emons (1974:137ff.; 1978:31ff., 76ff.); dort sind auch verschiedene Probleme diskutiert, die sich bei der Definition dieser 86 Kategorie ergeben. Diese Diskussion soll hier nicht aufgenomnen werden, sondern der Konmentar soll beschränkt bleiben auf Probiene, die sich für solche QU-E5 - wie man die M9 [AT-POST-NOM] auch bezeichnen könnte - auf der zweiten Teilungsstufe ergeben. Der wichtigste Punkt für diese QU-E5 auf der zweiten Stufe - der auch die Rechtfertigung für die Subsumierung unter die Valenzträgerkategorie M9 liefert - ist sicherlich, daß sie hier als Valenzträger QU-P-Funktion bekommen mit H als QU-E. Die E5-Funktion im Foliesatz auf der ersten Stufe wird also nicht als solche auf der zweiten Stufe übernonmen. Die Plausibilität einer solchen Annahme - auch wenn keine Prädikatsfunktion im Foliesatz vorliegt - wurde schon im Kommentar zu M6 deutlich zu machen versucht. Daß im Vergleich zur ersten Teilungsstufe unterschiedliche operationale Verhältnisse bezüglich der Weglaßbarkeit vorliegen, ist auch hier bei M9 irrelevant. Wichtig ist, daß die AT-POST-*Ot, die hier QU-P sind, auf der ersten Teilungsstufe als E5 eben jene Eigenschaftszusprechungsund Relationierungsfunktion besitzen, die auch für bestimmte Elemente aus 85 86

Anders: (a) This man, like all the others, had to earn his living. Like all the others ist hier A auf der ersten Teilungsstufe. Für das Deutsche vgl. Heringers (1973:202ff. , 2 1 7 f . ) Kategorie E6. Dort auch eine kurze Auseinandersetzung mit der Auffassung, Konstruktionen, die AT-POST-NOM im Deutschen entsprechen, seien auf Kopulasätze zurückzuführen (Motsch 1970a). Auch hier zeigt sich wieder ein deutlicher Unterschied zwischen dem Konzept des Foliesatzes und dem des zugrundeliegenden Satzes einer Tiefenstruktur. Ein Foliesatz braucht nur die ValenzStruktur wiederzugeben, ein zugrundeliegender Satz im genannten Sinn muß darüber hinaus z . B . temporale Verhältnisse berücksichtigen; an dem Punkt setzt auch Heringers (1973) Kritik an.

M9

AT-PQST-NOM

107

M6 gilt, die ebenfalls nicht finites Prädikat in einem Foliesatz sein können. Die inhaltliche Valenzstruktur bleibt also auch hier dieselbe wie auf der ersten Teilungsstufe. Die Schleife über NOM als Charakterisierung des Aufbaus der Elemente dieser Unterkategorie ist dabei sinnvoll, weil an dieser Stelle wieder alle Konstituenten von NOM möglich sind und eine eventuelle sofortige Segmentierung der einzelnen Konstituenten von AT-POST-NQM auf dieser zweiten Teilungsstufe den Strukturverhältnissen nicht gerecht würde. So wären dann etwa in (138a) my und the beides Elemente aus M3 auf der zweiten Stufe, es steht aber nur M3[my] zu H[friend] in einer Beziehung, nicht M3[the]. Daher ist die Annahme sinnvoll, daß M3[the] erst auf einer tieferen dritten Stufe zu einem H der dritten Stufe, actor, in Beziehung steht. Die Schleife, die AT-POST-NOM [ t/ze famous actor] ohne Berücksichtigung seiner Binnenstruktur als Ganzes auf der zweiten Stufe etabliert, ist also das strukturell angemessene Darstellungsmittel. Das bedeutet auch, daß eine eventuelle weitere Valenzstruktur eines solchermaßen eingebetteten AT-POST-NOM erst auf der dritten Stufe beschrieben wird; dies soll an einem Beispiel ausführlicher behandelt und begründet werden: (139a) the great event, his arrival in London hat die Struktur: (139b) M3 + M6 + H + M9[AT-POST-NOM[his arrival in London]]

und nicht: (140)

M3 + M6 + H + M3 m9[nis] + M9[arrival] + QU-E3 m9[in London] .

Mit (140) würde man eine problematische M9 annehmen, denn in his hätte man eine weitere QU-E1 neben event. His und event sind hier aber nicht nektierbar, und folglich müßte man - was nirgendwo sonst der Fall ist - zwei QÜ-E1-Kategorien für ein Element aus M9 annehmen. Auch inhaltliche Überlegungen zeigen, daß eine Segmentierung wie in (140) unangemessen wäre und die Strukturbeziehungen verfälschen würde, denn über ein QÜ-P arrival als Valenzträger läßt sich keine Verbindung zwischen event und in London herstellen: Nicht ein Ereignis nämlich käme in einem zugrundeliegenden Foliesatz in London an, sondern natürlich irgendjemand (im Foliesatz durch he aus his bezeichnet). Dadurch wird besonders deutlich, daß diese Struktur eine Teilungsstufe tiefer liegt als die Beziehung von event zu his arrival in London, die sich auf die E5-Funktion des gesamten

M9

108

AT-POST-^IOM

his arrival in London in einem Foliesatz: (139c) The event is his arrival in London .

gründet, liur diese E5-Funktion in einem Foliesatz begründet eine Valenzträgereigenschaft von Elementen aus AT-PQST-NQM auf der zweiten Teilungsstufe, nicht weitere mögliche Valenzeigenschaften, wie sie z.B. arrival zeigt.87 Anders liegt der Fall bei einer Binnenvalenzstruktur von AT-PQST-NQM wie in: (141a) M3[my] + H[friend], + M9[AT-POST-NOM[leader of our army]] (141b) M3[my] + H[friend], + M9[AT-POST-NOM[the most army leader you can think of]]

efficient

.

Hier muß leader als zweiwertiges QU-P und friend als QU-E1 dazu aufgefaßt werden. Bei der hier vorgeschlagenen Beschreibung mit einer Schleife bedeutet das, daß Valenzbeziehungen auch zwischen Teilen verschiedener Teilungsstufen festgestellt werden können. Das war schon bei bestimmten Sätzen auf der ersten Teilungsstufe der Fall; in: (142) S12[E1[J] + Pl2[want] + E2[lK2[to see h i m ] ] ] . fungiert die E1[I] der ersten Stufe auf der zweiten Stufe als QU-E1 für QU-P12[see] innerhalb von IK2. Mit der Annahme von selbsteingebetteten NQM sind also nicht alle Valenzstrukturen auf einer Stufe beschreibbar; maßgeblich für eine Unterkategorisierung ist aber auch eine jeweils spezifische Konstituenz, und die wird aus den genannten Gründen eindeutig nur durch eine Schleife adäquat beschrieben. Innerhalb der Binnenstruktur eines solchen AT-PQST-NQM werden die Valenzstrukturen auf der dritten Stufe beschrieben. Während für die Valenzstruktur der Teile von NOM auf der zweiten Stufe die Teile der ersten Stufe keine Funktion übernehmen 88 können, gilt anders für die Teile von NCtl der dritten Teilungsstufe, 87

Ähnlich sind die Verhältnisse bei der NOM-Schleife in M7[NOM3] mit H als QU-P. Für: (a) M3[the] + H [hope] + M7[NOM3[for the destruction of the city]] ist Foliesatz z.B.

(b) SI3[E 1 [Someone] -t- P13[hopes] + ES3[that the city will be destroyed. ]]

88

und der ES3 enthält als BinnenStruktur die gesamte Struktur des M7 in ( a ) . Of the city und for the destruction füllen nicht etwa verschiedene QU-E-Kategorien für hope, auch inhaltlich hofft man ja nicht in irgendeiner Weise auf die Stadt, sondern auf die Zerstörung der Stadt. Dies rechtfertigt die NOM-Schleife bei M7. Anders für Teile von IK (vgl. ( 1 4 2 ) ) .

M9

AT-POST-NOM

109

daß dort auch Teile der zweiten Stufe (H) Funktionen in ihrer Valenzstruktur übernehmen können. Zum Abschluß des Komnentars zu AT-POST-NOM sollen noch einige empirische Probleme dieser Unterkategorie diskutiert werden. Die Valenzträger- oder QU-P-Funktion war oben mit der Rolle der AT-PQST-NQM als E5 in einem Foliesatz begründet worden. Nun ist ein solcher Foliesatz inmer möglich, es ergeben sich aber Entscheidungsprobleme, welche Folie zu wählen ist und - damit zusamtenhängend - Probleme für die Position solcher AT-POST-NOM: (143a) Mr. Smith (,) the attorney (143b) the attorney, Mr. Smith (143c) Air. Smith is the/an attorney.

89

(143d) The attorney is Mr. Smith.

(143a) und (143b) zeigen unterschiedliche Thema-Rhema-Strukturen, die sich in den Foliesätzen widerspiegeln, so daß eine Zuordnung von (143c) zu (143a) und (143d) zu (143b) unproblematisch ist. Das gilt auch, wenn es sich nicht um Eigennamen handelt: (144a) my friend, the famous actor (144b) My friend is the/a famous actor. (144c) the famous actor, my friend (144d) The famous actor is my friend.

Schwieriger sind: (145a) Brown, the farmer (145b) the farmer Brown .

Für (145a) kann man unproblematisch annehmen: (145c) Brown is the/a farmer. Für (145b) aber nicht: (145d) The farmer is Brown.

(145d) wäre Foliesatz für: (145e) the farmer, Brown 89

90

90

Beide in (143c) enthaltenen Sätze sind Folie für ( 1 4 3 a ) , da eine Unterscheidung in restriktive und nicht-restriktive AT-POST-NOM für die Valenzstruktur nicht entscheidend ist. Bei einer Erweiterung des Konzepts des Foliesatzes könnte man aber Unterschiede wie in (143c) (the/a) für eine solche Unterscheidung verwenden. Deutlich ist, daß der Unterschied zwischen (145b) und (I45e) nichts mit unterschiedlichen Restriktivitätsverhältnissen zu tun hat wie (143a) mit oder ohne Komma.

M9

110

AT-POST-NQM

(145d) verkehrt die Thema-Rheita-Struktur von (145b), und die ist hier relevant für die Valenzstruktur, ob nämlich im Foliesatz E1 oder E5 vorliegt. Für (145b) gilt wie für (145a) als Foliesatz (145c). Das bedeutet, daß eine POST-Position für AT-POST-NOM nicht zwingend ist, die Bezeichnung als POST-Kategorie also nur eine größere Häufigkeit besitzt.

91

Man könnte

auch - analog zu anderen POST-Unterkategorien von M9 - parallele Konstruktionen als Unterkategorien von M6 vorsehen. Hier soll es vorläufig bei einer positionsvariablen POST-Kategorie bleiben; prinzipiell sind diese Fälle in der Konstitutionsformel aber auf jeden Fall zuzuordnen. Eine andere Problematik liegt vor in: (146a) a man like my father

.

(146a) ist mehrdeutig, denn der jeweilige Sprecher kann damit auf seinen Vater referieren oder auf jemand anders. Für die zweite Bedeutung ist Foliesatz: (146b)

man is like my father.

mit like my father als E5. Dieser Fall ist mit der Konstitutionsformel zu beschreiben. Foliesatz für die erste Bedeutung kann aber nicht (146b) sein, sondern etwa: (146c) My father is the man he

is.

Das Problem liegt hier in der Markierung like in (146a). Nimmt man für (146a) father als H, so ist a man like als AT-POST-NOM mit der Konstitutionsformel nicht beschreibbar. Wenn auch hier inhaltlich ein - kompliziertes QU-P vorliegt, wie es (146c) zeigt und selbst wenn man die Position von like ändern würde, so ist doch like a man so nicht einfach in einem Foliesatz als E5 denkbar. Man müßte also für solche Fälle eine weitere Unterkategorie mit eigenem Binnenaufbau zusätzlich zur NOM-Schleife vorsehen; dies wird hier aber nicht im einzelnen ausgearbeitet.

9l

S.a. (136). Vgl. Quirk u.a. (1972:642). Außerdem gehören einige der hier zunächst in Frage kommenden Syntagmen zu H[WBF] wie queen-mother u.a. (Marchand 1969:124) mit dem schon öfter angesprochenen heuristischen Proviso.

M9 AT-POST-[to +]

111

AT-POST-[to +]

Wie die AT-POST-NQM haben die Elemente dieser Unterkategorie keine ähnlichen Entsprechungen zu den unter M6 behandelten Unterkategorien, daher wird auch auf sie hier ausführlicher eingegangen. (147a) M3[a] + H qukind3m9[man] + M9 val(1)3[AT-POST-[to +] [to trifle

with]]

(147b) M3[a] + H qukindlm9[man] + M9 v a i l ( 3 ) [AT-POST-[to +] QO

[to

trifle]]**

(148a) M3[the] + H qukind2m9[man] + M9 val(1)2[AT-POST-[to +] [to consult]] (148b) M3[the] + H qukind2m9[man] + QU-E1 m9[for John] + M9 val12[AT-POST-[to +] [to consult]] (149a) M3[an] + QU-A-PRE2[easy] + H qukind3m9[student] + M9 val(12)3[AT-POST-[to +] [to teach]] (149b) M3[a] + H qukind3m9[student] + QU-A-POST m9[easy] + M9 val(12)3[AT-POST-[to + ] [ t o teach]] (149c) Someone teaches something to a student

easily.

(149d)*Someone teaches something to an easy student. (150a) M3[a] + M6[AT-PRE-MOR[good]] + H qukind2m9[plan] + M9 val(1)2[AT-POST-[to +] [to pursue]] (150b)*a plan good to pursue (150c)*Someone pursues a plan veil. (150d) Someone pursues a good plan.

93

Grundvoraussetzung für das Vorliegen einer Analyse als M9 [AT-POST-[to +]] ist, daß H eine QU-E-Funktion in der Valenzstruktur des M9 hat (Vgl. A 92

92 Vgl. Hornby (1975:112ff.). Anders der Unterschied (a) M3 [the] + H qukind3m9[place] + M9 v a l ( l ) 3 [ t o look at] (b) M3 [the] + H [place] + M7[to looJc] Bei H als präpositionalen QU-E wie (a) und (147a) wird die Präposition in M9 aufgenommen. In (b) ist H überhaupt nicht als QU-E aufzufassen, sondern als QU-A (daher to look als M 7 ) . Bei präpositionalen QU-AFunktionen von H wird die Präposition nicht aufgenommen in M7[lK3]. Folie für ( b ) : (c) Someone looks for something in/at a place.

93 Anders: (a) M3[a] + M6[good] + H [plan] + M7[to pursue Peter] Hier könnte H ähnlich wie place in A 92 allenfalls noch eine A-Funktion zugesprochen werden, in einem Foliesatz als according to a plan o.a. Das wäre bei einer genaueren Analyse von M7 zu klären.

M9

112

AT-POST-[+ -ing]/[+ -ed]

u. A 93). (147) zeigt die besondere Art der Indikation der QU-E-Rolle von H durch Aufnahme einer Präposition, die H im Foliesatz zukamt, in die Struktur des AT-POST-[to +]. Im einzelnen müssen diese Besonderheiten bei der Beschreibung der Binnenstruktur solcher AT-POST berücksichtigt werden. Außerdem zeigt (147) unterschiedliche Realisierungsmöglichkeiten für die QU-E, die man am Index val bei M9 ablesen kann mit entsprechenden Konsequenzen für den Index qukinde bei H. In (149) wird ein Beispiel für positionsvariable QU-A-PRE bzw. QU-A-POST gegeben. (150a) enthält eine zunächst (149a) ähnlich erscheinende Struktur. Die jeweils unterschiedlichen Restriktionen und die jeweils unterschiedlich angemessenen Foliesätze zeigen aber, daß auch die unterschiedlichen Strukturanalysen gerechtfertigt sind.

AT-POST-[-»· -ing]/[+ -ed] Einige Eigenschaften dieser Kategorien sind dieselben wie bei den entsprechenden Unterkategorien AT-PRE-[+ — i n g ] / [ + -ed] bei M6. Dort wurden für diese Unterkategorien größere Restriktionen konstatiert als für die entsprechenden POST-Unterkategorien. Diese Restriktionen werden hier noch einmal expliziter aufgegriffen. Sie betreffen die Möglichkeiten der expliziten Füllung der Valenzstruktur durch QU-E und die Möglichkeiten der Hinzunahme von QU-A. (151a) M3[tiie] + M6 val( 1)2 [AT-PRE-[+ -ed] [beaten] ] + H qukind2m6 [army] (151b)*M3[the] + M6 val!2[AT-PRE-[+ -ed][beaten]] QU-E1-PRE m6[jby the enemy] + H qukind2m6 [army] (151c) M3[the] + H qukind2m9[army] + M9 val!2[AT-POST-[+ -ed] [beaten]] + QU-E1-POST m9[by the enemy] (152a) M3[a] + M6 vall[AT-PRE-[+ -ing][barking]]

+ H qukindlm6[dog]

(152b)*M3[a] + M6 vall[AT-PRE-[+ -ing][barking]] + QU-A-PRE m6[next door] + H qukindlm6[dog] (152c) M3[a] + H qukindlm9[dosr] + M6 vall [AT-POST-[+ -ing] [barking]] + QU-A-POST m9 [next door] .

Manche Elemente aus M9 können auch ohne begleitende QU-E nicht zugleich Elemente von M6 sein:

M9

113

(153a) M3[a] + H qukindlm9[brother] + M9 val!2[AT-POST-[+

-ing]

[resembling]] + QU-E2-POST m9[his sister] (153b)*M3[a] + M6 vail(2)[AT-PRE-[+ -ing][resembling]] +

Htirother] (154a) M3[a] + H qukind2m9[man] + M9 vail2 [AT-POST- [ + -ed]

[described]] + QU-E1-POST m9[£>y the police] (154b)*M3[a] + M6 val(1)2[AT-PRE-[+ -ed][described]] + 94 H qukind2m6[man]

.

In manchen Fällen sind auch bei M9 Teile notwendig, die im Foliesatz Angaben sind: (155a) *M3[the] + H qukindlm9 [train] -t- M9 val 13 [AT-POST- [+ -ed] [arrived]] + QU-E3-POST m9[at platform one] (155b) M3[the] + H qukindlm9[train] + QU-A-POST m9[recently] + M9 vall3[AT-POST-[+ -ed][arrived]] + QU-E3-POST 95 [at platform one]

Schließlich soll noch die Frage behandelt werden, wie ein Mehrfachvorkontten von Elementen aus M9 zu bewerten ist; damit zusammenhängend wird der Laufindex i bei valt und bei und mv für fQÜ-E-POST und fQU-A-POST erklärt. Hier wird davon ausgegangen, daß ein Mehrfachvorkcttiten von Elementen aus M9 als Nektion anzusehen ist, die häufig sogar explizit markiert werden kann. Daher wird hier auch keine Folge 'f' von M9 angenonmen wie bei M6. Der Lauf index i gibt die Reihenfolge des jeweiligen Elementes in der Nektionskette an und sichert, daß die Qü-E-POST und QU-A-POST den sie betreffenden Valenzträgern aus M9 zugeordnet werden. Er wird nur ausgeführt, wenn tatsächlich mehrere Elemente aus M9 realisiert sind. Bei H ist dieser Laufindex überflüssig, da sich die Reihenfolge der Elemente von if), auf die er bezogen ist, aus der Reihenfolge "f' des mehrfach zugelassenen Index qukindotö ergibt.

94 95

Vgl. Quirk u.a. (1972:908ff.) für weitere Beispiele. Vgl. Quirk u.a. (1972:878). Im Bereich der M6 wird dies Phänomen illustriert durch: (a)*the arrived immigrant (b) the newly arrived immigrant

114

M9

Dafür einige Beispiele: (156) M3[the] + H qukindlm9[car] + M9 vall/1[AT-POST-[+ -ing] qukind2m9 [glowing]]

+ QU-A3-POST m9/l[under a new coat of paint] +

NEK[and] + M9 val!2/2[AT-POST-[+ -ed][admired]]

+

QU-E1-POST m9/2[by the passers-by] (157) M3[the] + H qukind2m9[faces] qukindlm9

+ M9 v a l ( l ) 2 / l

[AT-POST-WBF[discernible]] + QU-A3-POST m9/l [in the dark] + NEK[and] + M9 vall/2[AT-POST-[+ -ing] [glowing]] + QU-A3-POST m9/2[with pleasure] (158) M3[a] + H qukindlm9[friend] + M7[NOM3[of mine]] + qu3cindlm9 M9 vall/l[AT-POST-NOM[a gifted player of chess]] + NEK[and] + M9 val12/2[AT-POST-[+ -ing] [earning]] + QU-E2-POST m9/2[a lot of money] + QU-A3-POST m9/2 [with his hobby]

Sicher wird nan nicht inner alle oder - wie in den Beispielen - überhaupt Nektive wie and, or etc. zwischen alle zusammen vorkomnenden Elemente aus M9 setzen können; aber solche Nektive sind ja auch nur ein Indiz für eine inhaltliche Relation, .und die ist hier im Gegensatz zu M6 additiv und wird folglich als Nektion betrachtet. Eine Folge ' f ' ist bei Qü-E-POST und QU-A-POOT vorgesehen, da ja einige Elemente aus M9 mehrere QU-E und Qü-A bei sich haben können. Zum Abschluß des Kommentars zu M9 werden noch einige Beispiele zusammengestellt, die die Möglichkeiten der Konstitutionsforrnel vor allem im Bereich von M9 illustrieren sollen. Auf die explizite Nennung des NOMSymbols mit seinen Indices wird dabei verzichtet, da z.B. der Index kinda nur im Pahmen eines ganzen Satzes sinnvoll ausgeführt werden kann.

M9

115

AT-POST-fOR: (159)

the

fifty-year-old

M3

+

old

QU-E-PRE

professor

+

M6 vail2[AT-PRE-MOR]

+

happy

H qukindlm6 qukindlm9

+

M9 vail3[AT-POST-MOR]

+

about his job QU-E3-POST m9 (160) the

professor

M3

+

happy

H qukindlm9

+

M9 vail3[AT-POST-MOR]

+

to do his job

QU-E3-POST m9

AT-POST-VJBF: (161) the

actor

M3

+

(162) a M3

suitable

H qukindlm9

+

driver +

M9 vail(2)[AT-POST-WBF] totally

H qukindlm9

+

QU-A-POST m9

dependent

+

on his car

M9 vail3[AT-POST-WBF]

+ QU-ES-POST m9

ÄT-POST-NCM: (163)

everything

we

H qukind2m8 fqukindlm9

+

need:

QU-E1-POST m8

+

M8 val!2[REL-P]

land, M9 vall/l[AT-POST-NOM]

+

brains,

wealth,

M9 vall/2[AT-POST-NOM] technology

96

M9 vai1/4[AT-POST-NON] 96

Vgl. Quirk u.a. (1972:625).

+

M9 vall/3[AT-POST-NOM]

M9

116 AT-POST-[to +]: (164) a M3

book +

for my father

H qukind2m9

+

QU-E1-POST m9

to read

during his holidays

M9 vall2[AT-POST-[to + ] ] (165) much

+

QU-A3-POST m9

to talk about

H qukind3m9 (166) a M3

+

+

M9 val(1)3[AT-POST-[to + ] ]

man +

hard

H qukind2m9

+

QU-A-PRE2



to convince M9 val(1)2[AT-POST-[to +]]

Zur Verdeutlichung die unterschiedliche Analyse in einem NOM mit eager: (167) a

man

M3

+

eager

H qukindlm9

+

M9 val!3[AT-POST-MOR]

+

to convince his friends QU-E3[IK3]-POST m9

AT^-POST-[+ -ing] ι (168) my M3

teacher +

having given

Η qukindlm9

all his wealth QU-E2-POST m9 (169) the M3

M9 val 124 [AT-POST-[+ -ing]]

+

QU-E4-POST m9

major +

being regarded

Η qukind2m9

QU-E5-POST m9 (170) the

+

M9 val125[AT-POST-[+ -ing]] +

by all the other +

officers

QU-E1-POST m9

policeman +

+

to the poor

as a coward

M3

+

Η qukindlm9

always +

QU-A-POST m9

(/earing M9 val!2[AT-POST-[+ -ing]]

+

+

M9

117 the same coat QU-E2-POST m9 (171) John

sitting

H fqukindlm9

+

cosily

M9 val 13/1[AT-POST-[+ -ing]]

+

in his armchair

QU-A-POST m9/l

+

QU-E3-POST m9/l +

reading

a

M9 vail2/2[AT-POST-[+ -ing]]

+

newspaper

QU-E2-POST m9/2

AT-FOST- [+ -ed]: (172)

the M3

little +

boy

M6 vail[AT-PRE-MOR]

+

beaten

by his

M9 val12[AT-POST-[+ -ed]] crying (out)

+

the M3

H qukind2m9

+

(174) this

+

M9 val125[AT-POST-[+ -ed]]

+

roan +

H qukind2n>9

well+

QU-A-POST m9 to all

M9 val!2[AT-POST-[+ -ed]]

M3

97

+

QU-E1-POST m9

known

the

QU-E2-POST m9/2

by the council

QU-E5-POST m9

(175)

+

elected

.king

M3

classmates

his eyes

prince +

+

QU-E1-POST m9/l

97

M9 val12[AT-POST-[+ -ing]] (173)

H qukindlm6 qukind2m9 qukindlm9

people

+ H qukind2m9

+

of you

QU-El-POST m9

involved

+ M9 val(1)2(3) [AT-POST-[-i· -ed]]

Die Position von out ist nicht fest.

118 Zum Abschluß des Kapitels noch ein Beispiel für NOM mit mehreren ffr-Kategorien und vollständiger Indexbelegung im Zusammenhang eines Satzes: (176)

(We

(El

looked)

+

+)

P13

at E3[NOM3 count2 num2[NOM-MARK3

+

all

those

M2 count2 num2[QUl[+ ( o f ) ] ] newly QU-A-PRE2

+

M3 count2 num2[DET]

arrived +

M6 vail(3)[AT-PRE-[+ -ed]]

+

immigrants H3 count2 num2 qukindlmo mstrl qukindlm9 qukindlmS qukindlm9

very young people M9 vail/HAT-POST-NOM] were looking M8 val!3[REL-P]

+

who + REL-MARK qukindim8 +

across the water +

QU-E3-POST m8

longing M9 val 13/2[AT-POST-[+ -ing]] for their homes across the sea. QU-E3-POST m9/2]]

+

+

3.

PROBLEME SEMäNTISCHER BESCHREIBUNGEN

In diesem Kapitel werden einige theoretische und praktische Voraussetzungen semantischer Beschreibungen besprochen. Damit sollen die im Kap. 4 umrissenen Analysemöglichkeiten syntagmatischer Beziehungen vorbereitet werden, die auf der Basis der im vorangehenden Abschnitt 2.4. eingeführten und explizierten Konstitutionsformel formuliert sind. Es geht dabei nicht um einen Überblick darüber, womit man sich unter dem Etikett Semzntik in der Linguistik beschäftigt hat und beschäftigen kann. In den bisherigen Kapiteln wurde das Wbrt Inhalt verwendet, um sich damit auf einen Teil der Phänomene zu beziehen, die von einer Semantik behandelt werden. Inhalt ist bisher nicht expliziert, sondern in der Hoffnung verwendet worden, daß ein umgangssprachliches Verständnis an den Stellen, wo es vorkam, hinreichend war. Inhalt wird hier - auch rückwirkend - im Sinne der auf Hjelmslev (1961) zurückgehenden linguistischen Ansätze gelesen werden. Das bedeutet nicht, daß der Terminus schon dadurch unproblematisch geworden wäre; was etwa content substance (Hjelmslev (1961:52): "amorphous 'thought-mass'") im einzelnen bedeuten kann, bleibt durchaus noch offen. Am Beispiel des Begriffs der content substance läßt sich auch demonstrieren, daß Semantik empirisch und nicht empirisch betrieben werden kann. So behauptet eine mentalistische Position wie die von Katz (1964) vertretene: "a mentalistic theory also can provide a psychological reality for linguistic universals." (Katz 1964:134) , was man als empirisches Programm für die Beschreibung von content substance auffassen kann. Dagegen ist ein noematisches System mit "axiomatischen Gesetze[n] und ihrerseits nicht mehr selbst in noematischen Systemen deduzierbare[n] Prämissen" (Heger 1976:5) Lyons 1 (1977) zweibändiger Überblick ist wohl einer der umfassendsten derartigen Versuche mit umfangreichen bibliographischen Angaben in beiden Bänden. Anspruch auf Vollständigkeit erhebt auch Lyons nicht; sein Überblick sei "far longer", aber "less comprehensive" (Lyons 1977:xi) als ursprünglich geplant. Vgl. etwa Hegers ( 1 9 7 6 : 3 9 f f . ) noematischen Ansatz als eine Interpretation smöglichkeit.

120

möglich, das damit nicht empirisch ist. In diesem Kapitel geht es um Möglichkeiten einer empirischen einzelsprachlichen Beschreibung des Englischen, genauer um einen Teilbereich der Inhaltsbeschreibung sprachlicher Zeichen, und damit um einen Teilbereich der Semantik. Dabei soll versucht werden, in der Auseinandersetzung mit anderen Auffassungen, zu vertretbaren Prinzipien zu können. Daß dabei viele Fragen gar nicht behandelt werden können, versteht sich angesichts des Inhalts von Semantik von selbst. 3.1.

Semantische Tests

Ein wichtiges Mittel, um Inhalte von sprachlichen Zeichen zu beschreiben, sind bestimmte Tests. Die Überlegung dabei ist, daß eine Inhaltsbeschreibung nicht auf der "subjective intuition of individuals" (Lipka 1975:219) basieren sollte; vielmehr soll gelten: "the postulation of semantic elements must be justified by objectively controllable procedures" (Lipka 1976:124). Die Verwendung von Tests als Rechtfertigung bestimmter theoretischer Annahmen ist in der Linguistik lange üblich, es genügt ein Blick auf ein beliebiges taxonomisches Verfahren. Reflexionen über die Verwendung von Tests in der 4 Linguistik sind seltener, und als Mittel für die Etablierung inhaltlicher Kategorien sind Tests wenig beachtet, wie Lipka (1975:216) bemerkt, und - darf man hinzufügen - wenig reflektiert. Hier sollen nicht generell Testverfahren in der Linguistik diskutiert werden (vgl. dazu die Literatur in A 4 ) , sondern wir wollen speziell einige semantische Tests genauer untersuchen und daran die Möglichkeit der Verwendung von objektiv kontrollierbaren Prozeduren prüfen, wie sie Lipka (s.o.) fordert. Dabei sollen anhand des von Bendix (1966) und Lipka (1972) verwendeten iut-Tests und des Allgemeine Probleme empirischer Wissenschaften, insbesondere die Frage von empirischer Signifikanz und empirischer Bestätigung im allgemeinen, werden hier nicht diskutiert. Vgl. dazu»ausführlich Stegmüller (1973a, 1974). Zum Selbstverständnis der Linguistik vgl. Wunderlich (1976). Mit dem Beispiel von Katz (1964) wird hier nicht behauptet, daß nur mentalistisch-linguistische Theorien empirisch sind. Vgl. Ringen (1975) für einen Überblick über verschiedene Arten mentalistischer und nichtmentalistischer Theorien in der Linguistik; den letzteren spricht er dort am Beispiel der generativen Transformationsgrammatik wegen unzulänglicher Testverfahren überhaupt den Status von empirischen Theorien ab. Man vgl. allerdings Leech (1970), Botha/Winckler (1973) und die Sammelbände von Cohen (1974) und Cohen/Wirth (1975). Zum Problem von Akzeptabilitätstests vgl. 3.2.

121

Paraphrasentests am Beispiel des Englischen einige Schwierigkeiten gezeigt werden, die sowohl die konkrete Anwendung als auch den theoretischen Status solcher Tests betreffen - Schwierigkeiten, wie sie von Lipka (1976:218f.) für den Paraphrasentest und von Chafe (1970:99) für Tests überhaupt genannt worden sind und wie sie generell für die Verwendung operationaler Verfahren in der Linguistik gelten (Brons 1974:12ff.). 3.1.1. Der fcut-Test Einen sogenannten ranking test mit but beschreibt Bendix (1966:23ff.). Der Test wird benutzt, um Bedeutungskomponenten von Verben herauszufinden. Die Anwendung auf "combinatory meaning projection rules" (Bendix 1966:34) wird als möglich angegeben. Ohne an dieser Stelle auf Einzelheiten einzugehen, kann man mit dem Test z.B. vergleichen: (la) He's lost his watch, but he knows where it

is.

( I b ) He's lost his watch, jbut he doesn't know where it

is.

(2a) He lost it, but intentionally. (2b) He lost it,

but unintentionally.

Informanten werden (1a) gegenüber (1b) vorziehen, daher ist für Bendix in (1a) 'not know where1 eine Konnotation zu A loses B, und der Teilsatz mit but widerspricht dieser Konnotation. Anders sind die Verhältnisse für (2a) und (2b). Dort werden Informanten beide Sätze für gleichermaßen verwirrend halten. Daher gilt 'not intentionally' nicht mehr als Konnotation, sondern als "criterial component" von "... lose ...' (Bendix 1966:23, 27). Zur Handhabung des Verfahrens ist noch wichtig zu wissen, daß es bei Bendix' Verfahren "rarely 100 per cent convergence of the informants' responses" gab und sein Modell nur "the cases of substantial majority consensus" (Bendix 1966:32) erklären will. Damit ist für semantische Tests dieser Art natürlich auch die Abweichungsproblematik wichtig, die aber erst in 3.2. näher diskutiert wird. Bendix (1966:26-28) erwähnt auch eine Reine komplexer möglicher Informantenreaktionen, wie 5 6

Vgl. Bendix (1966:24, 2 7 f . ) . "A criterial component of the meaning of a form is a condition which must be fulfilled if an occurence of the form is to denote properly; or in other words, such a component is necessarily implied by the form." (Bendix 1966:35).

122

Vermutung eines unterschiedlichen Codes beim Sprecher, ironischer Verwendung beim Sprecher u.a. Lipka (1972:59-61) führt diesen Test ein, um sogenannte features für verb-particle-aonstructions (VPCs) zu finden; zusätzlich verwandet er einen so-Test. (3a)*She zipped up the dress, BUT it is closed. (3b)*She zipped up the dress, BUT it is not closed. (3c) She zipped up the dress, SO it is +Closed. (4a)*She slit up the dress, BUT it is closed. (4b)*She slit up the dress, BUT it is not closed. Q

(4c) She slit up the dress, SO it is -Closed (=not closed).

Der so-Test schreibt dabei dem durch den £>ut-Test etablierten feature noch jeweils einen '+'- oder '-'-Wert zu (vgl. (3c) und (4c)). Weitere sogenannte 9 designators außer iClosed, die den generischen designator +STATE spezifizieren und die mithilfe dieses Testapparats gewonnen worden sind, werden später beschrieben und ausführlich mit Material belegt (Lipka 1972:192ff.). Am binären designator iExist, der von Lipka (1972:194ff.) ausführlich diskutiert wird, kann man allerdings einige Probleme zeigen, die die Differenzierungskraft eines solchen Tests betreffen. "The feature tExist is tied up with what is traditionally called the effected or effective object." (Lipka 1972:194). "Tied up" weist in diesem Zusammenhang wohl darauf hin, daß es für Lipka nicht nur effizierte Objekte, sondern auch effizierte Subjekte gibt wie bei break out (war) oder burst out

(flowers)

mit dem feature /+Exist/. /-Exist/ gilt für VPCs mit einem annihilated object (oder subject) wie blow out (fire)

oder burn out (fire) . Lipka

(1972:196) sagt explizit, daß /±Exist/ durch den but-Test gewonnen wird: (5a)*John scraped out a hole, but it exists. (5b)*John scraped out a hole, but it doesn't exist. (5c) John scraped out a hole, so it exists. Die Testsätze mit but müssen dabei immer "deviant" {Lipka 1972:60) sein, was vermutlich nicht genau dasselbe ist wie Bendix1 (1966:24, 28) "odd, difficult to interpret", "equally confusing". S. Lipka ( 1 9 7 2 : 6 0 f . ) . Wir gehen nicht darauf ein, ob in (3c) oder (4c) eine Vermischung von Objekt- und Metasprache vorliegt, eine Unterscheidung, deren Wichtigkeit Lipka (1975:219, 1976:124) sehr betont. Vgl. auch Leech (1969:44).

123 Der Test funktioniert allerdings ebenso mit einer VPC, die eindeutig ein affiziertes Objekt hat: (6a)*John knocked out a pipe, but it

exists.

(6b)*John knocked out a pipe, but it doesn't exist. (6c) John knocked out a pipe, so it

exists.

Wollte man als Lösung in (5c) und (6c) verschiedene Inhalte von so annehmen, so läge kein operationaler Test mehr vor. Vielmehr müßte erst eine Inhaltsanalyse von so geliefert werden, die in irgendeiner Weise wenigstens das Effixieren enthalten müßte; damit würde der Test aber tautologisch. In dieser Form ist der Test also nicht auf effizierte oder annihilierte Objekte/Subjekte beschränkt - was er sein sollte -, sondern schreibt auch affizierten Objekten ein feature /+Exist/ zu. Es ist vorstellbar, daß der Test wie gewünscht funktioniert und /±Exist/ nur für VCPs mit effiziertem/ annihiliertem Objekt/Subjekt ergibt, wenn man als iwt-JIteilsatz einsetzt: ... but it comes/doesn't aome into existence. Selbst wenn man Zweifel hat,

ob: (6b')?John knocked out a pipe, but it doesn't come into existence.

auch noch so merkwürdig ist,

daß /iCome into existence/ als feature für

knock out in Frage kommt, wofür einiges spricht, so würden die entsprechenden so-Sätze sicherlich - nach Bendix1 (1966) Kriterium - als "odd" eingestuft: (6c')*John knocked out a pipe, so it comes into existence. (6c'')*John knocked out a pipe, so it doesn't come into existence.

Einmal ganz abgesehen davon, daß (6c") und ( 6 c ' ' ) natürlich einen zusätzlichen Test darstellen, der noch interpretiert werden müßte, zeigt sich bei der Verwendung von ... but it comes/doesn't come into existence, als Testrahmenteil, daß das Problem wohl darin liegt, daß /iExist/ nicht unabhängig von den anderen features vom Typ der formtors ist

(Leech 1969:44ff., Lipka

1972:69ff., 190ff.). Es dreht sich hier nicht um eine Diskussion der Schwierigkeiten, zwischen zwei Typen von features, designators und formators, unterscheiden zu können oder nicht, sondern darum, daß einzelne features nicht unabhängig voneinander definiert werden können. Zum einen werden Verben mit effizierten Objekten nach Lipka (1972:194) so repräsentiert: CAUSE + BECOME + /+Exist/.

124

In den VPC-Formeln mit Beispielen mit /iExist/ gibt es aber nur: BECOME + /+Exist/

break out

(war)

BECOME + /-Exist/

cancel out (the dinosaur)

CAUSE + BE + /+Exist/

build up (business)

CAUSE + BE + /-Exist/

blow up

(bridge).

Eine Kombination von CAUSE + BECOME ist

für VPCs in der Beispielsaitmlung

überhaupt nicht vorgesehen. Unklar ist hier offenbar - und darauf weist der Test mit ... but it comes/doesn 't come into existence hin -, ob der Test nicht statt nur /iExist/ vielmehr das Vorhandensein der features BECOME + /tExist/ zusanroen testet; ferner ist unklar, ob /iExist/ selbst BECOME als feature enthalten soll

- dafür sprechen die genannten

/eatwre-Koitbinationen mit CAUSE, dagegen sprechen die genannten featureKcflibinationen ohne CAUSE - oder ob /±Exist/ einfach nur für die Existenz oder Nichtexistenz von Objekten/Subjekten steht und die Prozeßhaftigkeit der VPC mit effiziertem/annihiliertem Objekt/Subjekt außer acht gelassen wird. Dann allerdings ist wenigstens AExist/ nicht spezifisch für Verben mit effizierten Objekten, wie (5) und (6) zeigen, sondern der fcut-Test testet bestimmte Existenzpräsuppositionen von Sätzen. Gegen die Annahme eines /iExist/ ohne Prozeßeleitent spricht die teilweise Überlappung mit VPCs mit z.B. dem feature /-Process/ (beat out (fire) , Lipka 1972:201f.). Es bleibt die Feststellung, daß der iwt-Test hier theoretisch angenommene Merkmale nicht sauber heraustesten kann.

3.1.2.

Paraphrasierung

Die Paraphrasenbeziehung zwischen Sätzen wird in Tests mit Sprechern zur Feststellung von Synonymie verwendet. Sie wird auch zur Feststellung von Synonymie zwischen Teilen von Sätzen verwendet. Das hat für die semantische Theorie zum Teil erhebliche Konsequenzen. Die Testergebnisse können dann unter anderem als Basis für metasprachliche Einheiten der Inhaltsbeschreibung verwendet werden (vgl. Kastovsky (1973) für CAUSE). Lipka (1975:210f.) äußert trotz grundsätzlicher Befürwortung von Paraphrasierungstests einige Bedenken hinsichtlich deren Objektivität angesichts unterschiedlicher Analysen z.B. des Inhalts von kill als CAUSE BECOME NOT ALIVE und als

10 Eine weitere Differenzierung der features ist möglich (Lipka 1972:215f.).

125

DO CAUSE BECOME NOT ALIVE.11 Solche Bedenken sollen hier etwas detaillierter verstärkt werden. Die einfachste Art, dem Problem der Paraphrase bei der linguistischen Beschreibung auszuweichen, ist, die Feststellung einer solchen Relation durch die Sprecher der jeweiligen Sprache zu unterstellen, ohne sich überhaupt mit Tests abzugeben. Das ist das Verfahren der Chomsky-Grammatiken und der generativen Semantik, letzteres ausführlich kritisiert von Lipka (1976:120ff.).

Lyons benutzt zur Definition von Synonymie einen

Implikationstest, und zwar ist Synonymie nach Lyons eine symmetrische Hyponymie, die wiederum "in terms of unilateral implication" definiert ist.

Ein sicher unerwünschtes Ergebnis ist, daß dieser Test nur gleiche

Extensionen testet; z.B. müßten die Sprecher des Deutschen zustimmen, daß, wenn ein Satz assertiert wird, in dem gleichseitiges Dreieck vorkommt, unmöglich zugleich ein anderer Satz, in dem stattdessen gleichwinkliges Dreieck vorkamt - ceteris paribus -, abgestritten werden kann und umgekehrt. 14 Eine noch weitergehende Kritik an diesem Lyonsschen Konzept der kontextuellen Synonymie übt Harris (1973), der zeigt, daß sogar schon die "equivalence of illccutionary acts becomes a sufficient condition of synonymity" (Harris 1973:128). Harris' eigene Konzeption von Synonymie und damit davon, was zu einer "substantive semantic characterization" (Harris 1973:103) gehört, zeigen dann auch deutlich die Theorieabnängigkeit von Tests. Er erwägt, '... often kept in cages ...' als semantische Charakterisierung für lion anzusehen.

Er formuliert dazu das bekannte

Problem der Festlegung der Grenze von sprachlichem Wissen und nichtsprachlichem Wissen und bemerkt dazu, daß ohne eine solche Festlegung beliebige Fakten über z.B. Löwen als Teil des Inhalts von Hon angesehen werden könnten. Seine eigene Festlegung einer solchen Grenze soll hier nicht diskutiert werden, auch nicht die von ihm postulierte Testbarkeit

11 Vgl. auch 2 . 4 . 3 . , Kommentar zu (103) bis (105) und A 86. 12 Vgl. auch das Verfahren in Brockhaus/Stechow ( 1 9 7 2 : 8 f . ) . 13 Vgl. Lyons ( 1 9 7 7 : 2 9 2 ) , auch schon ( 1 9 6 8 : 4 4 6 f f . ) , und z.B. die Anwendung von Lyonsschen Verfahren in Fabricius-Hansen ( 1 9 7 6 ) . 14 Das gilt nicht für sogenannte opake Verwendungen (vgl. Quine (1960:144)) Vgl. auch Coserius (1970) Kritik an der Paraphrasenmethode, die nur Bezeichnungsäquivalenz feststellen könne. 15 Harris (1973:155). Ein out-Test würde ein solches feature für Hon nicht liefern.

126

seiner eigenen Kriterien.

Das Beispiel soll hier nur illustrieren, daß

es zunächst von der Theorie abhängig ist, was eine Paraphrase ist, nicht vom Test. Ein Test nimmt dem Linguisten nicht die Entscheidung ab, ob z.B. '... often kept in cages ...' als Teil des Inhalts von lion zu beschreiben ist oder nicht.

Er kann dann versuchen, Tests zu entwickeln,

die eine solche grundsätzliche Entscheidung quasi-autoiratisch auf jeden Einzelfall anwenden können. Ein solches Programm ist natürlich ziemlich utopisch angesichts der Probleme, die sich bei konkreten seitiantischen Tests ergeben (Vgl. z.B. Chafe (1970:99)) und von denen einige oben diskutiert wurden. Auch wenn man mit Leech (1970:350) die Verwendung von Tests als discovery procedures für ein ohnehin zu hochgestecktes Ziel hält, sind die Probleme auch nicht aus der Welt zu schaffen, wenn man weiter mit Leech (1970) anniumt, daß Testverfahren im streng naturwissenschaftlichen Sinn Hypothesen mit Beobachtungen vergleichen. Der Status von Hypothesen und Beobachtungen ist in der Linguistik nicht so klar, wie es angeblich in der Physik der Fall ist. Wenn man die Unterscheidung von Kompetenz und Performanz als "a special case of the theoretical/observational distinction comnoiplace in the philosophy of science" (Leech 1970:349) auffassen und wissenschaftstheoretisch die Physik zum Vorbild nehmen will, so muß man in der Lage sein, zwischen Beobachtungssprache und theoretischer Sprache zu unterscheiden. An Leechs (1970:351f.) Sieben-Komponenten-Itodell der Test18 Prinzipien lassen sich in dem Zusammenhang einige Fragen stellen. Gehören 16

17 18

"The solution which seems best to meet the requirements of empirical linguistic analysis is to count knowing the meaning of an expression as knowing that p [an item of knowledge relating to the use of an expression a] if and only if (i) all speakers of L know that p, and (ii) the assumption that all speakers of L know that p is required to explain their normal interpretation of some sentence or sentences of L comprising or containing the expression in question." (Harris 1973:155). Vgl. dazu kritisch Emons ( 1 9 7 7 : 4 4 5 f . ) . Vgl. auch 4.1. zur Frage, wie relationale Merkmale zugeordnet werden sollen. "On the theoretical level, we have (A) general or universal categories and statements which we regard as applicable to all languages (on this level, semantic relationships such as hyponymy and synonymy are postulated); and (B) descriptive categories and statements, or interpretations of the universal categories and statements with reference to particular items in a particular language such as English. From these are derived (C) a basic statement or hypothesis relating to competence, from which is deduced a similar statement relating to performance ( D ) . This last is interpreted as a test prediction (F) by means of a testing hypothesis ( E ) . Finally the predicted result is matched against the actual result ( G ) " (Leech 1970:351).

127

z.B. bei Lückentests die Einsetzungen der Informanten zu den (Performanz)daten oder zur Beobachtungssprache? Wenn sie zu den Daten gehören, was ist dann die Beobachtungssprache? Gehört die Kennzeichnung der Tests z.B. als Impliaation-and-Inaonsistenoy-Test (Leech 1970:345) zur Beobachtungssprache oder schon zur theoretischen Sprache? Wenn die Tests "hypothesistesting procedures" sind, die Hypothesen "against observations" (Leech 1970:350) testen, sind dann die "oberservations" nur die statistischen Befunde über den Prozentanteil der Informanten, wie es Leech aufzufassen scheint? Was ist dann der Status der einzelnen Tests (mit objekt-sprachlichem Material!) mit den einzelnen Informanten als Relation zwischen Voraussage und Beobachtung; ist ein Test Beobachtungsdatum, Beobachtungsaussage oder theoretische Aussage? Mit diesen Fragen soll nicht unterstellt werden, daß Leech nicht selbst viele Anwendungsprobleme seines Schemas klar wären, und auch nicht, daß seine Tests wertlos sind. Sie bedeuten aber, daß die prinzipielle Gleichstellung mit "hard-core" sciences beim jetzigen Stand der Linguistik nicht gerechtfertigt ist und man über die - wenn man so will - Defizite der Linguistik, was den Beschreibungsapparat im Vergleich etwa zur Physik angeht, nicht so einfach hinwegsehen kann: etwa die äußerst problematische Unterscheidung zwischen Cfojekt- und Metasprache, die relativ großen Konsensusprobleme, die Annahme wissenschaftlicher Revolutionen und ihrer Konsequenzen auf Beobachtungen und Theorien (vgl. Stegmüllers (1973a) Explikation und Auseinandersetzung vor allem mit Kühn (1970) und dessen Kritikern). Es ist aber auch übertrieben, wenn man annimmt, durch ein solches Verfahren würden die theoretischen Annahmen objektiver in dem Sinn, daß für die Tests gelten würde: "they are not based on the subjective intuition of individuals." (Lipka 1975:219). Das Ideal des quasi-automatischen Hypothesentestens verdeckt nämlich, daß man es bei jeder einzelnen Prozedur mit einer Entscheidung aufgrund von Intuitionen von Sprechern zu tun hat; so auch im Falle des bwt-Tests, bei dem Bendix (1966:26-28) relativ detailliert zeigt, wie vielfältig Sprecherintuitionen aussehen können. Die Tests sind also nicht im Prinzip stärker als die Intuition des Linguisten, sie können lediglich mit genügend Informanten eine breitere statistische Basis für gewisse theoriebestimmte Annahmen liefern. Ob mehrere Intuitionen objektiver sind als eine, ist wiederum (meta)theorieabhängig. 19 Die hier vertretene Position ist also weniger optimistisch bezüglich 19

Zur Problematik statistischer Verfahren in der Linguistik s.u. 3.2.2. am Beispiel des Abweichungsbegriffs.

128

der Rolle semantischer Tests als die von Leech (1970) und Lipka (1972, 1975, 1976) vertretene, vom auch beide diese Rolle durchaus nicht als unproblematisch ansehen. Lipkas (1975:221) Postulat: "Testing should cone before postulating a theory or claiming an underlying element" sollte auf forschungsheuristische Verfahren eingeschränkt werden (Leech 1970:350f., A 6), die die Intuition schärfen können. Dabei ist anzunehmen, daß die Qualität der Theorie nicht ganz unabhängig von der Forschungsheuristik ist und daß durch eine gute Heuristik der zu Recht beklagte "daily fundamental change of theories" (Lipka 1975:221) verhindert werden kann. Wird das Postulat nicht so verstanden, so besteht die Gefahr, daß die Tests schon für sich als Theorie angesehen werden oder daß nur das als "theoriewürdig" angesehen wird, was im Augenblick testbar erscheint, und so z.B. mögliche features wie '... often kept in cages ..." gar nicht als solche erwogen warden, weil sie etwa nicht mit dem but-Test ermittelt werden können. 3.2.

Der Abweichungsbegriff in der Linguistik

In mancher Hinsicht überschneidet sich dieser Abschnitt mit 3.1., und zwar insofern, als semantische Testergebnisse mithilfe von Abweichungsurteilen über Sätze gewonnen werden können. Aber nicht alle semantischen Tests basieren auf Abweichungsurteilen, und nicht alle Abwaichungsurteile haben mit semantischen Tests zu tun. Der Abweichungsbegriff ist wichtig in der Linguistik, wenn es darum geht abzugrenzen, was überhaupt von einer Sprachbeschreibung erfaßt werden soll. Mit dem Begriff der Abweichung hängen zusammen die Begriffe der Grammatikalität und der Akzeptabilität. Alle drei Konzepte werden zunächst für Sätze oder Satzpaare bzw. Satzgruppen diskutiert. Die jeweilige Abwaichungsproblematik kann dabei verschiedenen Konstitutions- oder Teilungsstufen zugeordnet werden. So betrifft Chomskys (1957:15) Beispiel: (7) Colorless green ideas sleep furiously. die ersten beiden Teilungsstufen; Chomskys (1957:16): (8a)

J saw a fragile whale.

(9a) J saw a fragile

of.

betreffen dagegen nur die zweite Teilungsstufe, genauer die Frage der Restriktionen innerhalb von . Zu einigen solcher Fälle auf der zweiten

129

Teilungsstufe wird man entsprechende Verhältnisse auf der ersten Teilungsstufe finden können: (8b) The whale is (9b) The of is

fragile.

fragile.

Andere Fälle von Abweichungen scheinen teilungsstufenspezifisch zu sein - vorausgesetzt sie werden überhaupt als Abweichungen angesehen; etwa Solingers (1967a:9): (\Qa)*scratched head (10b) J scratch my head.

oder - aufgrund von besonderen Reihenfolgeregeln (vgl. auch 4.6.): (Ha) * withdrawn money ( l i b ) money withdrawn .

Auch in Kap. 2 wurden schon einige solcher konstitutionsspezifischen Restriktionen genannt. Für die grundsätzliche Erörterung spielt die Konstitutionsstufenspezifizität allerdings keine Rolle; einige speziell auf NOM bezogene Restriktionen werden bei der Behandlung von Kollokationen (3.3.1.) noch einmal kurz angesprochen, sie werden aber nicht ausführlich thematisiert. In diesem Abschnitt wird nicht eine umfassende Darstellung der Abweichungsproblematik angestrebt. In 3.2.1. geht es zunächst um einige Schwierigkeiten der Explikation der Begriffe der Grammatikalität und der Akzeptabilität. In 3.2.2. wird ein spezielles und verbreitetes Verständnis von Akzeptabilität (und mutatis mutandis von Abweichung), nämlich als statistische Größe, diskutiert. In 3.2.3. wird versucht, zu einigen Richtlinien bei der Handhabung von Abweichungsurteilen zu kommen auf dem Hintergrund der vorher diskutierten Problematik. 3.2.1. Grammatikalität und Akzeptabilität In Chomsky (1957:15) wird (7) als unsinnig, aber grammatisch bezeichnet, schon damals mit dem Proviso, "levels/degrees of graimaticalness" (Chomsky 1957:16) einzuführen. In Chomsky (1965:149) ist (7) "deviant", aber auf 20

Vgl. (a)*arrived immigrant

(b) newly arrived immigrant

130

einer Grairmatikalitätsskala einzuordnen. Grartmatikalität ist dort ein "technical term", der für all die Sätze gilt, die von einer Granmatik direkt generiert werden. Diese Sätze sind wohlgeformt. Die Granmatik generiert in abgeleiteter Weise ("derivatively") aber auch alle möglichen anderen Ketten einschließlich ihrer Strukturbeschreibungen; diese Strukturbeschreibungen haben Art und Grad der Abweichung solcher derivatively generierten Ketten von direkt generierten und damit wohlgeformten Ketten anzugeben (Chomsky 1965:227). Chomsky nennt dann einige Beispiele, in denen Verstöße gegen strikte Subkategorisierung und solche gegen Selektionsbeschränkungen vorliegen. 21 It is necessary to impose an interpretation on them somehow - this being a task that varies in difficulty or challenge from case to case - whereas there is no question of imposing an interpretation in the case of such strictly well-formed sentences as (3) (i) revolutionary new ideas appear infrequently ... (Chomsky 1965:149).

Nun kann man interpretation wieder - wie granmaticalness - als Terminus verstehen, der dann wohl gilt für in abgeleiteter Weise generierbare Sätze, während no interpretation gilt für direkt generierbare Sätze. Verwirrend ist dabei, daß Chomsky gleichzeitig von "ungraniaatical, in the intuitive sense we are now attempting to explicate" oder von "the intuitive notion of grammatical well-formedness" (Chomsky 1965:151) spricht, sowie davon, "that the notion "grammaticalness" cannot be related to "interpretability" (ease, uniqueness, or uniformity of interpretation) , in any simple way, at least." Er nennt dann nicht wohlgefonnte Sätze, die unmittelbar interpretiert werden können, und wohlgeformte Sätze, die nur schwer interpretiert werden können. Termini und Ausdrücke für Intuitionen müssen also sorgfältig auseinandergehalten werden. Das ist aber nicht so einfach, da der Zusammenhang zwischen 22 Intuition und Grammatik nicht deutlich ist. So sagt Chomsky (1965:19): "There are ... very few reliable experimental or dataprocessing procedures for obtaining significant information concerning the linguistic intuition of the native speaker ... Thus a proposed operational test for, say, segmentation of words, must meet the empirical condition of conforming ... 21 22

(a) (b) Die wie

John found sad.: Subkategorisierungsverstoß, Vgl. ( 7 ) . : Selektionsbeschränkungsverstoß. Grammatik ist sicher nicht einfach Beschreibung von Intuitionen, die inkompatiblen Interpretationsbegriffe zeigen.

131 to the linguistic intuition of the native speaker concerning such elements. Otherwise it is without value." Zugleich scheint es aber gar nicht möglich zu sein, diese empirische Bedingung zu erfüllen; die "intuitive notion of grammatical vell-formedness" (Chomsky 1965:151) ist sicher zur linguistic intuition zu zählen, aber: "there is no reason to expect that reliable operational criteria for the deeper and more important theoretical notions of linguistics (such as "grammaticalness" and "paraphrase") will ever be forthcoming." (Chomsky 1965:19). Hermanns (1977:119) zieht daraus den Schluß, daß "der Begriff der Grammatikalität kein Begriff einer empirischen Wissenschaft ist." Ringen (1975:32f.) vergleicht die generative Transformationsgrammatik mit anderen nicht empirischen Wissenschaften: criteria of adequacy for axiomatic theories are characteristically set by the intuitions of some "informant" (usually the investigator himself) plus considerations of simplicity and consistency of the axiom systems developed. Informant intuitions about clear cases initially determine which claims about facts must appear as theorems in any adequate theory. Some of the clearest examples of this procedure are provided by investigations in ethics, scientific reasoning, and modal logic.

Abhilfe könne da nur eine "psychological theory of performance" schaffen, die in gewisser Weise eine generative Transformationsgrammatik mit einschließt und die "significant test implications about actual linguistic behavior" ermöglicht; es dreht sich also um die "construction and evaluation of theories of linguistic performance." (Ringen 1975:13). Auch Chomsky (1965) läßt solche Performanzuntersuchungen zu, die sich mit dem "actual use of language in concrete situations" (Chomsky 1965:4) befassen. Dort hat der Begriff der Akzeptabilität seinen Platz; man bezeichnet Äußerungen als akzeptabel, die "perfectly natural and immediately comprehensible without paper-and-pencil analysis, and in no way bizzare or outlandish" (Chomsky 1965:10) sind. Grammatikalität ist nur einer unter vielen Faktoren, die die Akzeptabilität bestirnten. Das Verhältnis zwischen beiden kann man - Chomsky interpretierend - so bestimmen: Eine nicht akzeptable Äußerung

23

Vgl. auch ter Meulens (1976) Einschätzung der Transformationsgrammatik. Chomsky (1965:20) berührt Kritik dieser Art sicher nicht; ob introspektive Evidenz und Betonung der Intuition eines native speaker nun zur science gehören oder nicht, ist eine "essentially terminological question" und scheint "no bearing at all on any serious issues" zu haben.

132

kann die Äußerung eines grammatischen oder eines ungrammatischen Satzes sein; eine akzeptable Äußerung kann nur die Äußerung eines grammatischen Satzes sein. 24 Hier scheint mir in Chomskys Sprachtheorie nun doch noch zumindest ein empirischer Rest vorhanden zu sein: Was akzeptabel ist, das ist nach seinem Konzept auch als solches testbar; gelingt es, die unstreitig akzeptablen Fälle als solche zu testen, so hätte man wenigstens - nach entsprechender grammatischer Beschreibung - einen Teilbereich der Graimatizität empirisch festgelegt. Dies scheint auch ein Teilziel von Quirk/Svartvik (1966:11) zu sein: "We would hope, however, that light can be thrown on this deeper faculty [nämlich competence] by the study of performance, ... and at any rate it is with performance, via acceptability, that we shall be concerned in the present study.", obwohl in der Introduction im weiteren nur von grammatical die Rede ist. Bevor einige Probleme solcher Performanzbeschreibungen diskutiert werden, sei aber darauf hingewiesen, daß die obige Darstellung ein etwas idealisiertes Bild der Forschungssituation gibt. Selbst wenn man mit Chomsky (1961, 1965) annimmt, daß Hill (1961:2) von einem Mißverständnis von Chomsky (1957) ausgeht, wenn er meint: "These Statements [von Chomsky über die grammaticality bestimmter Sätze], with their categorial pronouncements about the behavior of "any speaker of English", constitute predictions which invite ejqperimental verification", selbst wenn solche Tests also gar nicht angemessen wären, so zeigen doch die Ausführungen von Pilch (1969), Householder (1973), 25 Ringen (1975) oder Lipka (1975) deutlich, daß Abweichungsurteile unter Berufung auf Sprecherintuitionen eben doch beim Aufbau einer linguistischen Theorie von generativen Transformationsgranitiatikern verwendet werden; die mehrdeutige Begriffsbildung Chomskys (s.o.) dürfte zu dieser Forschungspraxis beigetragen haben. Nun könnte man ja annehmen, daß derartige Probleme bei der Performanzbeschreibung keine Rolle mehr spielen würden, da eben einfach nur actual 24

25

Die degrees of acceptability sind eigentlich degrees of non-acceptability, so wie die degrees of grammaticalness eigentlich degrees of ungrammaticalness (Hermanns 1977:118) sind, da die Sätze auf einer solchen Skala alle nicht direkt generiert werden; so stellt sich auch die degree-Frage für die Akzeptabilität bei perfectly natural Äußerungen gar nicht. Householder (1973:365) konstatiert übrigens deutlich, daß Chomsky (1965) von der Unzugänglichkeit von Sprecherintuitionen ausgeht, die aber gleichzeitig den einzigen Test für die Angemessenheit von Grammatiken darstellen.

133

utterances beobachtet und beschrieben werden müßten. Beispiel für ein solches Verfahren ist die Untersuchung unbereinigter Korpora. Wer einmal eine mündliche Diskussion oder ähnliches, bei dem nicht vom Blatt gesprochen wird, aufgezeichnet und auf die Akzeptabilität der darin vorkommenden "Sätze" untersucht hat, der weiß, daß ein unbereinigtes Korpus dieser Art keine Datenbasis liefert, von Vollständigkeitsproblemen und Untersuchungen zur Produktivität einmal ganz abgesehen (vgl. auch Lipka (1972:154ff.)). Jedenfalls stellt jede Art von Korpuskorrektur, auch wenn sie als notwendig angesehen wird, ein theoretisches Problem dar bezüglich dessen, was man eigentlich untersucht. Perforroanzuntersuchungen gehen nun nicht nur von Korpora aus. So nennt Bald (1972:13ff.) drei große Gruppen von sprachlichem Belegmaterial, nämlich eigene Beispiele, Belege aus Textsammlungen und Testmaterial, und zitiert Leechs (1968) Ansicht, daß eine Kombination aller drei Belegmaterialgruppen am fruchtbarsten sei, so z.B. auch für seine eigene Arbeit über die kopulativen Verben des Englischen. Außerdem gibt es innerhalb der Gruppen verschiedene Verfahren, von denen einige aus der Testgruppe hier näher betrachtet werden sollen. Quirk/Svartvik (1966:13) halten es für "axiomatic that direct questioning is the least reliable technique, and that the informant's focus of attention should be systematically shifted away from the investigator's problem, as a necessary condition of achieving a controlled and natural (if not naive) reaction." Innerhalb der direct questioning technique halten sie bestimmte Verfahren für unzureichend, z.B. dürfen Informanten pc nicht direkt nach der Grammatikalität gefragt werden; der Grund ist: "this concept involves considerable sophistication, the situation being further complicated by the fact that there is no knowing what degree or kind of sophistication. Brat is, we know next to nothing of what a given informant means when he says 'This is grammatical'." (Quirk/Svartvik 1966:12). Außerdem lehnen sie eine einfache alternative Frageform (nur Ja-oder-nein-Antworten möglich) ebenso ab wie eine zu feine Gradierung der Fragen (etwa in einer fünfteiligen Skala, vgl. Quirk/Svartvik (1966:13, 49f.)). Sie selbst entscheiden sich für ihre Akzeptabilitätsuntersuchung innerhalb der direct questioning technique für die Vorgabe von drei möglichen Urteilen: 26 Unter Berufung auf Hill (1961).

134 Wholly natural and normal

- Yes

Marginal or dubious

- ?

Wholly unnatural and abnormal

- No (Quirk/Svartvik 1966:23).

27

Es geht im folgenden nicht um eine exhaustive Beschreibung des Testaufbaus oder eine Bewertung einzelner Ergebnisse; es ist auch zu betonen, daß Schlüsse aus den Tests in Quirk/Svartvik (1966) und Greenbaum/Quirk (1970) mit großer Vorsicht gezogen werden und auf viele Unzulänglichkeiten hingewiesen wird. Wir vollen uns hier auf den Anspruch konzentrieren, daß trotz erheblicher noch zu erledigender Grundlagenarbeit "our test batteries are producing data which both are directly assimilable into the description of English ... and offer the linguistic theorist material for evaluating such concepts as 'deep1 and 'surface1, 'competence1 and 'performance1." (Greenbaum/Quirk 1970:118). Dazu kann man an das Verfahren einige Fragen 28 bezüglich der getesteten Parameter stellen: 1. Wie werden die verschiedenen Verfahren bezüglich ihrer Zuverlässigkeit gewichtet? 2. Warum sind die Infomantenintuitionen über Gramnatikalität wertlos? Bzw.: 3. Warum sind sie auf jeden Fall wertloser als Intuitionen über wholly natural oder marginal oder abnormal? 4. Werden natural und normal als synonym betrachtet? 5. Gibt es einen Unterschied zwischen marginal und dubious und wenn ja, warum werden diese beiden Kategorien zusaitmsngefaßt? 6. Warum wurden gerade diese Ausdrücke für die Testfragen gewählt? Mit dem Stellen dieser Fragen soll nicht behauptet warden, daß es keine Antwort darauf gibt; es wird auch nicht behauptet, daß es nicht gute Gründe für diese Testanwendung geben kann, aber diese Fragen werden von den genannten Untersuchungen nicht beantwortet. Dafür könnte es wenigstens zwei mögliche Gründe bzw. Gruppen von Gründen geben: 1. Beim Versuch einer Beantwortung wird klar, daß die ganze Granmatikalitätsproblematik, vor allem ihr Zusarrmenhang mit der Kompetenz eines native speaker, sozusagen durch die Hintertür wieder hereingekonmen ist. Denn 27 28

Vgl. auch die identischen Tests in Greenbaum/Quirk (1970:9). Fragen mit ähnlicher Zielrichtung kann man auch an die Operationstests stellen; für unsere exemplarischen Zwecke genügen aber die folgenden.

135

auch hinter "Performanztests", die Intuitionen über "wholly-naturalhaftigkeit" abfragen, steht natürlich ein Kompetenzkonzept; die Informanten haben eine linguistische naturalness-, marginalness- etc. Kompetenz, und die Empirizitätsprobleme sind dieselben wie bei der Grammatikalität (s.o.). Eine zusätzliche Schwierigkeit dürfte dabei sein, daß man sich (vgl. Frage 6.) noch eine Reihe anderer Testentwürfe denken könnte, die auf zumindest ähnliche Intuitionen bzw. Urteile von Sprechern zielen, z.B. mit den Ausdrücken acceptable, ordinary, typical, deviant etc. Wie kann man dann bei eventuell unterschiedlichen Ergebnissen der verschiedenen Testentwürfe diese unterschiedlichen Urteile in nicht trivialer Weise erklären?29 2. Ein anderer Grund für die Nichtbeantwortung dieser Fragen könnte sein, daß man sie alle für irrelevant hält. Und zwar, weil alle diese Probleme wegen des statistischen Verfahrens der Tests gar keine seien, vielleicht sogar, es sei getestet, daß etwaige Unterschiede in einer Informanteneinschätzung als normal oder natural statistisch insignifikant seien oder daß Einschätzungen als marginal und dubious statistisch signifikant korrelieren würden; zumindest sei dies leicht zu leisten, wenn für nötig gehalten. Auf jeden Fall wird in den genannten Untersuchungen die Akzeptabilität als eine statistische Größe angesehen, die als solche als linguistisches Datum angesehen wird. Diese Auffassung ist das Thema des nächsten Abschnitts. 3.2.2. Akzeptabilität als statistische Größe Es muß vorausgeschickt werden, daß Untersuchungen in der Art von Quirk/ Svartvik (1966) und Greenbaum/Quirk (1970) eine immer größere Rolle spielen und diese beiden Arbeiten als "gleichsam die Handbücher für linguistische Testverfahren" (Bald 1972:111) angesehen werden können. Obwohl es 29

30 31

'Nicht trivial 1 soll hier als Antwort ausschließen, daß man eben die linguistische Intuition über jeweils ordinary etc. teste, denn dann müßte man seine jeweils spezielle Wahl der Ausdrücke im Test begründen und könnte nicht behaupten, immer Akzeptabilität zu testen. Intern statistische Probleme der Testeinrichtung, der Informantenauswahl, des experimenter effects etc. können natürlich noch auftauchen. Dort auch weitere Literatur bis 1972. Vgl. auch den Sammelband Greenbaum (1977b) und die Literatur zu den einzelnen Artikeln sowie Bald ( 1 9 7 7 ) .

136

inzwischen "a body of evidence demonstrating that the methods of elicitation ray affect judgments" (Greenbaum 1977a:83) gibt, ist es dennoch "likely that for the foreseeable future linguists will continue to use acceptability intuitions as an important source of data for syntactic description" (Greenbaum 1977a:83), ein Verfahren, das Greenbaum dann auch im weiteren selbst einsetzt, indem er Informanten Urteile über die relative Häufigkeit von Gliedern von Satzpaaren geben läßt und diese Befunde mit Akzeptabilitätsurteilen korreliert. Schon Befunde wie von Levelt (1972), der Sprecherintuitionen und -urteile als "meta-linguistio data" bezeichnet (Levelt 1972:22), sind etwa auf der Linie von Greenbaums Feststellung. Nachdem Levelt (1972) zunächst die Annahme ablehnt, Intuitionen würden die zugrundeliegende Kompetenz enthüllen, und damit mit Chomskys Position durchaus übereinstinmt, gesteht er transformationeilen Grammatiken nur ihren "'face value1" zu als "theories of linguistic intuitions" (Levelt 1972:23). Damit betreffen seine Urteile genau das Feld der sekundären oder metalinguistischen "Daten", wie sie Quirk/Svartvik (1966) oder Greenbaum/Quirk (1970) verwenden. 2 Levelt (1972) beschränkt seine Kritik zum großen Teil auf metalinguistische Urteile von Linguisten selbst und meint, daß eine linguistische Ausbildung die Urteile beeinflußt. Der Linguist ist für ihn ein Spezialfall der "trained subjects" (Levelt 1972:26), deren Urteile er ebenfalls für unzuverlässig hält. Levelt (1972) glaubt aber - wie Quirk/Svartvik (1966) und Greenbaum/Quirk (1970) -, daß Informantenintuitionen im Prinzip verwendbar seien für Granmatikalitätsfeststellungen. Eine neuere Untersuchung von Snow/Meijer (1977) läßt zwar auch dies fraglich erscheinen: The results from the non-native speakers strongly support the notion that syntactic intuitions in a second language are produced by a linguistic faculty which is separate from the faculty of speaking and understanding. There is no reason to think that this is not equally the case for one's first language, and in fact the large differences among native speakers in ability to produce consistent and correct syntactic intuitions strongly suggests that it is. (Snow/Meijer 1977:174) 32

Ob andere von ihnen verwendete Daten, die ja nicht einfach "actual speech" (Levelt 1972:22) sind, nämlich alle elizitierten Daten (operation tests etc.), auch metalinguistisch sind oder nicht, ist nicht einfach zu entscheiden. Hier spielt dieses Problem aber keine Rolle. 33 Dies wird bestätigt durch die Untersuchung von Snow/Meijer ( 1 9 7 7 ) , die feststellen, daß native speakers und non-native speakers rait verschiedenen Sprachfähigkeitsgraden in ihren linguistischen Urteilen untereinander weit mehr übereinstimmen als mit Linguisten.

137

An der prinzipiellen Haltung hat sich aber nichts geändert; auch Snow/Meijer (1977:175) sind der ifeinung, daß eine primäre Rolle zwar der Untersuchung von spontaner Sprache und von semantischen Urteilen zufallen solle, daß aber dies "does not iitply that they [nämlich syntactic judgments] should be abandoned." Die selbst vorgebrachten Zweifel an der Zuverlässigkeit von Intuitionen überhaupt warden also durch eine Reihe von Strategien relativiert und abgewehrt: 1. Intuitionen des Linguisten selbst sind abzulehnen, 34 denn diese Intuitionen sind sehr unterschiedlich von denen von ungeschulten native speakers; das ist die Frontstellung gegen Chomsky-Adepten. 2. Intuitionen von ungeschulten native speakers sind - angesichts der Probleme, die sie mit sich bringen - eigentlich als nicht so gewichtig anzusehen; sie sollen aber dennoch verwendet werden. 3. Probleme bei dieser Verwendung sind im Prinzip lösbar, wenn nur die methodologischen Prinzipien klarer und besser werden. 4. Dies kann geschehen durch Verbesserung der statistischen Verfahren. Dabei hilft 4. die Argumentationslücke in 2. füllen, nämlich die offene Frage, warum man überhaupt noch metalinguistische Daten der genannten Art verwenden soll. Auf jeden Fall werden die auftauchenden Probleme als praktische und im Prinzip lösbare angesehen. Im folgenden sollen einige prinzipielle Bedenken gegen dieses verbreitete Verfahren vorgetragen werden. Dabei wird ein konkretes statistisches Verfahren vor allem anhand von Leech (1970) in einigen Punkten untersucht. Es handelt sich dabei zwar nicht um das Testen der Akzeptabilität von einzelnen Sätzen; Leech (1970) formuliert und beantwortet aber in sehr klarer Weise einige Grundfragen für statistische Verfahren, die in anderen Untersuchungen schon stillschweigend als beantwortet gelten. Daher eignet sich seine Untersuchung sehr gut für die zu behandelnde Problematik. Im Fazit in 3.2.3. soll versucht werden, statistische Testverfahren überhaupt in Ansätzen kritisch zu beleuchten. 34

Es ist noch darauf hinzuweisen, daß Snow/Meijer (1977:176) die Möglichkeit einräumen, daß Linguistenurteile anders sind, weil diese gelernt haben, "to ignore minor differences of a semantic nature", aber auch das hilft den Linguisten nicht bei der Rückgewinnung einer "Intuitionskompetenz" , da sie in dem Falle dann wichtige pragmatische, stilistische und kommunikative Aspekte der Sprache ignorieren.

138 Die schon in anderem Zusammenhang genannten semantischen Tests von Leech (1970)

(vgl. 3.1.2.) interessieren hier in ihrem Verhältnis zu

bestirmrten linguistischen Annahmen. Sie sollen "tests in the full scientific sense" (Leech 1970:351) sein, d.h. hier, eine Testhypothese erlaubt eine Voraussage; diese wird an Beobachtungen entweder bestätigt oder verworfen, entsprechend ist die Hypothese wahr oder falsch. Leech (1970) gibt ein imaginäres Beispiel für eine Testhypothese anhand des sogenannten Implication-and-Inoonsistenay-Test

(I & I Test):

"(E) If less than 90%

of the informants in an I & I test respond YES, the proposition that X iirplies I is false." (Leech 1970:352). Dies Beispiel ist imaginär; für empirisch sinnvolle Testhypothesen muß festgelegt werden, was als überwiegende YES-Antwort und was als überwiegende NO-Antwort gelten soll: how does one define a 'predominantly YES 1 or 'predominantly NO' response? In mass informant tests, unanimity is virtually an unattainable ideal, as a handful of deviant responses will invariably arise through human fallibility or perversity. Furthermore, in these particular tests, a subject is actively encouraged ... to exercise his imagination in discovering or inventing unforeseen interpretations of the sentences he is confronted with. From the results, it appears that to require a majority score of more than 80% would be unrealistic. A higher validation percentage (say of 90%) would make the test too 'strong', in that many predictions in control tests would be rejected. There is, of course, a danger in having the threshold too low, in that it may be attained through factors independent of the testing hypothesis. This danger, however, was not at all apparent in the tests carried out. (Leech 1970:355). Entscheidende Fragen bleiben hier offen: Wieso ist gerade eine 80%-Grenze als realistisch ausgewählt?

35

Wieso ist ein Test zu 'stark', wenn viele

Der Testaufbau für diesen Test ist

folgender:

"X: George is my half-brother : George is my brother INSTRUCTIONS:

36

Assuming X is true, judge whether is true or not. If you think must be true, write ' Y E S ' . If you think cannot be true, write ' N O ' . If you think may or may not be true, write 'YES/NO'. If you don't know which answer to give, write ' ? ' " (Leech 1970:345). Für die Untersuchung von Bald ( 1 9 7 2 ) , der eingeführte statistische Verfahren wie den Chi-Quadrat-Test an einer Fülle von Material zur Bestimmung der Akzeptabilität verwendet, stellt sich die Frage der statistischen Relevanz der verwendeten statistischen Verfahren nicht; es stellt sich dort allerdings die grundsätzliche Frage der linguistischen Relevanz der mit statistisch relevanten statistischen Testverfahren erzielten Resultate.

139

Voraussagen in Kontrolltests von ihm zurückgewiesen werden? Offensichtlich haben die Testresultate bei der Festlegung eines "realistic" Prozentsatzes eine Rolle gespielt, d.h. sie verwerfen oder bestätigen nicht nur eine Testhypothese, sondern sie wirken auch schon bei der Aufstellung dieser Hypothese mit, die ja einen Prozentsatz enthält. Damit ist das Verfahren zirkulär. Was durch einen elaborierten Testaufbau und durch elaborierte Signifikanzverfahren leicht aus dem Blick gerät, ist die Tatsache, daß alle diese Verfahren die Grundfrage nach der Angemessenheit ihrer Verwendung als beantwortet voraussetzen und nach solchen Antworten natürlich auch sinnvoll eingesetzt werden können. Es dürfen aber nicht umgekehrt statistische Verfahren selbst erst festlegen, was als logisch konsistent, akzeptabel etc. zu gelten hat. Leechs (1970) Begriff "unrealistic" scheint auch auf eine statistikunabhängige Begründung für sprachliche Phänomene - wie z.B. bestirnte Implikationsbeziehungen - hinzuweisen. Man kann ihn aber nur so verstehen, daß Leech auch "nur" als Linguist eine Intuition darüber hat, wann er seine Tests bestimmte Entscheidungen treffen lassen will; hier eine linguistische Intuition darüber, daß 80% eine realistische Grenze sind. Ähnliches gilt auch für andere statistische Verfahren in der Linguistik, es wird nur meist überhaupt nicht expliziert. Leech (1970) scheint selbst mit einigen seiner Testergebnisse zwar statistisch, aber nicht linguistisch zufrieden zu sein: Test 14 [ein I & I Test] was devised to test the hypothesis that Guinea pigs have brown eyes is logically inconsistent with Some guinea pigs have blue eyes. More generally, the issue was whether a general statement such as Men are mortal is felt to incorporate the element of universal quantification expressed by all or every, such that one or more counterexamples are sufficient to contradict it. In f a c t , the hypothesis was not supported: the NO score was only 53%, and from the comments of those 44% who responded YES/NO (mostly to the effect that 'generalizations can have exceptions'), it was clear that a substantial proportion of the students regarded Guinea pigs have brown eyes as equivalent to Guinea pigs (generally speaking) have brown eyes rather than to All guinea pigs have brown eyes. The conclusion was that the two sentences (at least for some speakers of English) should be assigned different semantic representations. (Leech 1970:359).

Wenn 44% seiner Informanten: (12a) Guinea pigs have brown eyes. als äquivalent verstehen mit: (12b) Guinea pigs (generally speaking)

have brown eyes.

und 53% seiner Informanten (12a) als äquivalent mit:

140 (12c) All guinea pigs have brown eyes.

ansehen, so wählt Leech (1970) die Lösung, den wohl gemeinten Sätzen (12a) und (12c) verschiedene semantische Interpretationen zuzuschreiben, da die Testhypothese verworfen ist. Dies erscheint zwar vernünftig, würde aber natürlich den getesteten Intuitionen von 53% der Informanten widersprechen, und damit stellt sich die Frage nach der Adäquatheit des gesamten Verfahrens bzw. die Frage, was mit solchen Testhypothesen denn nun erfaßt werden soll. Leech (1970:359) deutet in der Klammer an, daß er für bestimmte Sprechergruppen auch jeweils verschiedene Beschreibungen vorsehen könnte, also für die eine Gruppe für (12a) und (12c) eine verschiedene und für die andere Gruppe dieselbe semantische Repräsentation. Damit ist dann plötzlich die Feststellung von Varietäten als Ergebnis statistischer Befunde eingeführt, und man darf wohl extrapolieren, daß alles, was über 20% liegt, also ein 80%-Ergebnis verhindert, Anspruch auf einen solchen Varietätenstatus erheben kann. Wieder stellt sich die Frage nach der Rechtfertigung des 80%-Kriteriums, diesmal mit der Perspektive der Repräsentativität von Informantengruppen. Hier geht es ja nicht nur darum, nur einen Parameter wie etwa die Präferenz für bestimmte politische Parteien anläßlich einer Wahl zu testen,

der sich natürlich aus vielen Subparametern zusammensetzen

kann, die aber bei dem die Meinungsforscher interessierenden Wahlakt selbst gerade nicht aufgeschlüsselt werden können; daher wird jeder Wähler als gleich behandelt. Das ist bei Informanten anders, wie die Differenzierung in Informantengruppen zeigt. Was eine Varietät sein soll, kann nun nicht durch den Test definiert werden. Ein Testergebnis wie das vorliegende gibt nur einen Hinweis auf eine bestürmte Varietät. Würde der Test zur Definition benutzt/ so hätten bestimmte kleine Minderheiten keine Chance, über 20% zu kommen. Das sei ja gerade die Absicht des Tests, könnte man entgegnen. Nun aber angenommen, es gäbe eine Hypothese über eine schichtenspezifische und zugleich eng begrenzt regionale Variante in der Intuition von Sprechern über bestimmte Implikationsverhältnisse, so ist ein Untersuchungsziel 'Feststellung einer

37

Dort kann man relativ einfach Erfahrungswerte über die notwendige Größe der Stichprobe sammeln und diese Werte durch den "FeLdtest", die Wahl, absichern. Daß es bei diesem Verfahren immer noch zu unterschiedlichen Stichprobenergebnissen kommt, ist allgemein bekannt; 'relativ einfach' ist hier nur bezogen auf die angesprochene linguistische Problematik.

141

Variante in eben der sozialen Schicht und eben der Region' nur sinnvoll zu erreichen, wenn man die Zielvorgabe akzeptiert und nur mit dem dadurch beschränkten "Sprechermaterial" arbeitet. Schon die Formulierung des Ziels setzt ja einen Varietätsbegriff voraus (hier gebunden an den Begriff der Schicht und der Region). Ob eine solche Hypothese und damit ein solches Untersuchungsziel empirisch sinnvoll ist, entscheidet eine Theorie der Varietät, nicht statistische Befunde. Wenn die These wiederum statistisch geprüft werden soll, stellt sich auch wiederum das Rechtfertigungsproblem für ein in diesem begrenzten Bereich eventuell verwendetes 80%-Kriterium, dessen Verwendung wiederum nur durch Rekurs auf eine Theorie der Varietät zu rechtfertigen ist. Die Untersuchungsziele können keinesfalls durch das statistische Verfahren vorgegeben und definiert werden. Es wird hier ein Dilemma offenbar, nämlich nach welchen Prinzipien man issi sprachliche 38 Daten überhaupt aussuchen soll. Mögliche Prinzipien formuliert 39 Ringen (1975:24) folgendermaßen:' P ( 2 ) Reports on clear cases to be used as linguistic data must be of judgments shared by all (or a significant sample of) reliable informants. P ( 3 ) Reports on clear cases to be used as linguistic data must be of judgments reported by at least one reliable informant.40

Die vorangehende Diskussion sollte zeigen, daß das Verfahren oder der Versuch des Verfahrens nach jedem der beiden Prinzipien sowohl praktische, d.h. im Prinzip lösbare, als auch prinzipielle Probleme mit sich bringt, die sicher nicht einfach durch Glaubensbekenntnisse zu dem einen oder anderen Prinzip zu lösen sind. Die Fragen, welche Daten von walchen und wievielen Datenlieferanten welcher Art herangezogen werden müssen und mit welchen Mitteln sie beschrieben werden mit walchen Konsequenzen für welche linguistische Theorie, sind nicht geklärt. Einige Perspektiven, wie man nun trotzdem noch in der Linguistik verfahren kann, werden am Ende des in 3.2.3. folgenden Fazits genannt. 38 39 40

Ob Daten als sprachlich oder linguistisch ( z . B über Intuitionen) angesehen werden, ist hier unerheblich. P ( l ) betrifft das in P ( 2 ) und P ( 3 ) vorausgesetzte clear-case-principle, das in diesem Zusammenhang nicht von Interesse ist. Ringen (1975:25) glaubt, daß P ( 2 ) (als weak nonmentalist principle] nicht die gegenwärtige linguistische Praxis beschreibt, ohne aber die hier genannte Literatur zu linguistischen Testverfahren zu nennen, und daß P ( 3 ) (als weak mentalist principle) dieses tut, allerdings entgegen dem, was die nach P ( 3 ) verfahrenden Linguisten von sich selbst behaupten.

142 3.2.3.

Fazit: Intuition vs. Statistik?

Wissenschaftstheoretische Einschätzungen der generativen Transformationsgranmatik bescheinigen ihr häufig den Status einer nicht empirischen Wissenschaft (vgl. 3.2. . ) , die sich bemühe, Intuitionen formal zu explizieren. Das Heilmittel der Empixizität dagegen heißt oft: Beobachtungen aktualer Sprechsituationen, Studien zur Performanz und zu deren Theorie. Vorschläge dieser Art sind oben anhand von statistischen Verfahren kritisch etwas näher untersteht worden. Aber auch gegen die Position selbst und die Selbstverständlichkeit, mit der sie oft vertreten wird, kann man durchaus Widerspruch anmelden. Kanngießer (1976) wehrt sich gegen den Vorwurf der mangelnden Theoretizität und Empirizität von Grammatiken, indem er darauf hinweist, daß es weder anerkannte Theoretizitätsbedingungen noch eine unbestrittene Theorie der Empirizitätsbedingungen gibt, und besteht gegen holistische Theorienkonzeptionen darauf, daß solche Entscheidungen für die Linguistik auch im Rahmen der Linguistik gefällt werden müssen. Er dreht sogar den Spieß um und wirft der Wissenschaftstheorie Unfertigkeit vor, da sie Disziplinen wie die Linguistik nicht erfassen kann, in denen Unklarheit darüber besteht, was als empirischer Gehalt von Theorien gelten soll. Für die Versuche, linguistische Theorien als Performanzuntersuchungen zu empirischen zu machen oder dafür die Möglichkeiten zu schaffen, bleibt als Fazit (am Beispiel statistischer Verfahren): Es gibt nicht nur praktische Einwände gegen einige solcher in der Linguistik praktizierten statistischen Verfahren. Die Statistik soll definieren, wann bestürmte linguistische Verhältnisse vorliegen, wie etwa die Akzeptabilität eines Satzes. Z.B.: Wenn ein Chi-Quadrat-Test eine signifikante Änderung eines vorgelegten Satzes durch Informanten z.B. auf dem 5%-Rang ergibt, so ist der Ausgangssatz nicht akzeptabel. Es müßte aber so verfahren werden: Unter Akzeptabilität verstehen wir das und das. Aus den und den Gründen ist

'das und das1 mit

den und den statistischen Verfahren testbar. Die Formulierungen wie "das und das1 u.a. sollen zeigen, daß eben dies in derartigen Untersuchungen nicht oder kaum reflektiert wird, auf jeden Fall aber dann doch in Form von Intuitionen des Linguisten implizit oder explizit (vgl. Leechs (1970) "realistic"-Kriterium) zugrundegelegt wird. Es ist eben auch eine linguistische Kompetenz daran beteiligt zu entscheiden, wie die statistischen Verfahren eingerichtet werden müssen, um das, was man unter Akzeptabilität etc. versteht, zu erfassen. Die den "Inspektionisten" häufig vorgeworfene

143

Willkür ist hier undiskutiert ebenfalls vorhanden; die Legitimationsprobleme und die Theorieabhängigkeit für linguistische Begriffe bleiben bestehen. Dazu könnt die Gefahr, daß im Vertrauen auf die Objektivität der eigenen \ferfahren eine Fülle von unterschiedlich strukturierten Daten gesammelt wird (ob nun primäre oder sekundäre im Sinne von Levelt (1972)) , deren Ergebnisse statistisch miteinander korreliert werden, ohne daß erst einmal deren theoretische - wie auch im einzelnen immer begründete Zusammenhänge klargemacht werden. 'Gefahr1 bedeutet nicht schon, daß 41 solche Zusammenhänge nie genannt würden, es bedeutet aber, daß leicht nicht kontrollierte Unterschiede als unerheblich betrachtet oder gar nicht wahrgenommen werden (vgl. die Fragen an den Akzeptabilitätstest mit 42 wholly normal etc. in 3.2.1.). Aus der bisherigen Diskussion kann man vielleicht einige Vorschläge für die linguistische Arbeit ableiten. Angesichts der theoretischen und praktischen Probleme der Linguistik in Bezug auf ihre Verfahren, von denen ein Teil hier expliziert wurde, sollte man die in der Überschrift dieses Abschnitts angedeutete und häufig von Linguisten eingenommene Frontstellung aufgeben. Ein kritisches linguistisches Selbstbewußtsein im Sinne des genannten Plädoyers von Kanngießer (1976) scheint dagegen geeignet, einige der angesprochenen Schwierigkeiten zu vermeiden. So wäre es schon ein Fortschritt, wenn man wenigstens einen Konsensus darüber erzielen könnte, für linguistische Untersuchungen Grade der Empirizität und der Theoretizität anzunehmen, statt Entweder-oderEntscheidungen zu fordern. Zwar ist es nützlich, z.B. das Theorie- und 41 42

Z.B. Bald (1972) stellt solche Zusammenhänge sehr sorgfältig dar. Um den Stellenwert dieser Bemerkungen zu statistischen Verfahren besser einschätzen zu können, muß hier darauf hingewiesen werden, daß eine auch nur in Ansätzen detaillierte Auseinandersetzung mit Grundlagenfragen der Statistik sehr umfangreich werden müßte und eine sehr große wissenschaftstheoretische und mathematische Kompetenz erfordern würde. Ein Blick in Stegmüller (1973b) und (1973c) genügt, um sich davon zu überzeugen. Stegmüller (1973b:ix) hat "das G e f ü h l , daß die Zeiten bald vorbei sein werden, in denen ich mich über mahnende Stimmen, die mich auf Berge von nicht gelesener Literatur - insbesondere im Gebiet der mathematischen Statistik - verweisen, mit 'jugendlicher Unbekümmertheit 1 hinwegsetzen kann." Dem ist hinzuzufügen, daß die beiden genannten Bände einen Gesamtumfang von über tausend Seiten haben. Für die hier angesprochenen Probleme ist besonders wichtig das Kap. 9 in Stegmüller ( 1 9 7 3 c ) , "Die Problematik der statistischen Testtheorie, . . . " , erläutert am Beispiel zweier konkurrierender Testtheorien, in dem auch einige der hier angesprochenen Probleme in weitaus expliziterer und präziserer Form behandelt werden.

144

Empirieverständnis in der Physik zu kennen (wenn es denn dort ein einheitliches Verständnis gibt), aber die linguistische Arbeit braucht nicht danach bewertet zu werden, nur weil sich eine bestürmte Wissenschaftstheorie vorwiegend daran orientiert. Das bedeutet z.B., daß man bezüglich des Begriffs der linguistischen Daten zunächst einmal großzügig sein sollte, ob es sich dabei um Intuitionen von Linguisten oder Sprechern, um Einzeloder statistische Befunde handelt. Das bedeutet für die Einschätzung von Sätzen oder Satzteilen als abweichend, daß man sicher erst einmal behutsam sein sollte in der Verwendung von "most odd and litplausible sorts of sentences for elaborate arguments ..." (Householder (1973:366), vgl. auch Levelt (1972)); daß man dazu aber dem Problem der Akzeptabilität und Grammatikalität einen geringeren Stellenwert einräumen sollte, als dies zur Zeit häufig geschieht. Grundsätzliche Positionen werden davon nicht berührt: Ob z.B. Verstöße gegen Selektionsbeschränkungen überhaupt als abweichend angesehen werden sollen oder nicht, 43 ist natürlich wichtig für die linguistische Theorie und die Grammatik; aber wenn es sich bei grundsätzlich gleicher oder ähnlicher Position um eine Kontroverse über bestimmte Beispiele handelt, so kann man diese ohne großen Schaden vertagen, bis bessere Kriterien vorliegen, die eine angemessenere Formulierung z.B. von Rsstriktionen erlauben. Es wird inner noch genügend Kontroversen geben, wie so ein "großzügiges" Datum in welcher linguistischen Theorie wie zu behandeln ist. Erst wenn sich zeigt, daß eine bestimmte Art der Datenerhebung unsinnig, widersprüchlich, unangemessen etc. ist, kann man den Begriff des Datums verschärfen; das bedeutet jedoch, daß genau dies auch konsensfähig sein muß; bisher besteht aber gerade Uneinigkeit über diese Fragen. Jedem ist dabei ja unter dem Konsens der eingangs genannten Gradierung freigestellt, andere Auffassungen an seiner eigenen zu messen. Man sollte dabei aber nicht eigene Auffassungen mit Konsens oder mit selbstverständlich auf der eigenen Linie herzustellendem Konsens verwechseln Man sollte auch nicht auf grundsätzliche Überlegungen verzichten, weil man etwa schon genug mit Daten zu tun hätte. Eine solche aktuale Performanz der Linguisten hätte möglicherweise auch Auswirkungen auf die linguistische Kompetenz, vielleicht in dem Sinn, wie es Fillmore (1972b:l8) für einen "ordinary working grammarian" (bei ihm eingeschränkt auf generative grammarians) formuliert: "He will be glad 43

Für die letztere Position s. Emons ( 1 9 7 4 : 8 f f . ) .

145

if he can be reassured that his success as a granmarian will not be measured en the basis of his ability to demonstrate that his graimar does everything that generative grartrrars have been said to have to do." 3.3.

Syntagmatische Semantik

De Saussures bekanntes Beispiel pair ier mit dem Kommentar: "der Wert des Gesamtausdrucks ist niemals gleich der Summe des Wertes seiner Teile" (Saussure 1931:157) umreißt das Prograitm einer syntagmatischen Semantik. 44 Frei (1962) und Seiler (1967) haben unter anderem die Bedeutung des 'x' in Saussures Formulierung ausführlich expliziert und es als sprachliches Zeichen aufgefaßt (Frei: catene). Heger (1976:19ff.) zeigt, daß in einer rangstufenbezogenen Semantik der signifie (catene) eines solchen "Zeichens" "durch die Definition der Einheit des Ranges Rn + 1 ... in jeweils einem

45 allgemeineren Definitionszusartinenhang aufgehoben [ist]." (Heger 1976:20). Auch eine einzelsprachliche Inhaltsbeschreibung im Rahmen einer konstitutionellen Stufung kann ohne die Annahme einer catene als sprachliches Zeichen auskommen (vgl. 3.3.2.) und Inhaltsbeziehungen zwischen sprachlichen Zeichen für eine bestimmte Konstitutionsstufe - unter Umständen als spezifisch für diese Stufe - beschreiben. Im Rahmen einer interpretativen generativen Semantik werden solche syntagmatischen Inhaltsbeschreibungen mithilfe von sogenannten Projektionsregeln geleistet; dabei verhindern besondere features (Katz 1972:44) bei den einzelnen Lexikoneinträgen die Generierung abweichender Syntagmen. In der generativen Semantik werden semantische Repräsentationen in Form von phrase-markers ausgedrückt, deren Qidelemente zu einer Menge von atomaren Prädikaten gehören; dabei ist es zunächst gleichgültig, ob eine solche Struktur schließlich einem Morphem oder einem Syntagma entspricht. Diese phrase-marker werden durch bestirante Regeln in solche umgewandelt, die schließlich Morpheme einer natürlichen Sprache in zugelassenen Kombinationen enthalten. Diese Kombinationen können Sätze oder andere 44 45 46

Vgl. auch Hjelmslevs (1961:38f.) relation als both-and-function. Entsprechend für den signifiant (catenant) durch die Einbeziehung von sogenannten Taktemen als distinktiven Einheiten. Katz 1 Buch ist ein ausführlicher Überblick über die semantische Repräsentation in einem interpretativen generativen Modell. Zu Einzelheiten solcher features und ihrer Beurteilung vgl. u. 3.3.3. und 4.1.

146

Syntagmen sein (vgl. >fcCawley (1968, 1970)). Syntagmatische Sertantik z.B. als Beschreibung des Inhalts von komplexen Nominalen erfordert also wegen der semantischen Basis dort keine besonderen Regeln; ob eine bestimmte Struktur von atomaren Prädikaten zu einem fforphem oder einem Syntagma (einschließlich Sätzen) führt, hängt von einzelsprachlichen Gegebenheiten ab. Dabei können die Oberflächenstrukturen in bestimmter Weise die semantische Interpretation beeinflussen. 47 Leisi (1973:183) nennt drei Themen, die für eine syntagmatische Semantik "im Vordergrund" stehen: 1. Kombinierbarkeit (collocation, collocability): Welche Wörter können mit welchen anderen Wörtern (und/oder mit welchen grammatischen Formen) zusammen (bzw. nicht zusammen) vorkommen? Gibt es Gesetze hierfür? Welches sind die semantischen Gründe für die Kombinierbarkeit? 2. Disambiguation. Ein potentiell mehrdeutiges Wort kann in einem gegebenen sprachlichen Kontext eindeutig werden; man spricht dann von Disambiguation ... Wie geht dieser Prozeß vor sich? 3. Satzbedeutung. Wie addieren bzw. kombinieren sich die Bedeutungen der einzelnen Wörter zur Bedeutung des gesamten Satzes? Die Fragestellung ist hier eine ähnliche wie in Punkt 2 , nur daß der Satz stärker ins Zentrum rückt. Das Problem der Satzbedeutung wird heute vor allem innerhalb der generativen Semantik behandelt.

Von Interesse ist in unserer Untersuchung zunächst vor allem der letzte Punkt mit der explizierenden Hinzufügung der Möglichkeit einer konstitutionsstufenbezogenen syntagmatischen Semantik, hier für NOM im in 2.2. definierten Sinn, als Teil einer Beschreibung des Inhalts von Sätzen. Auch für die Behandlung von Leisis Punkten 1 und 2 ergeben sich dadurch einige Konsequenzen. Zu Leisis Punkt 1, Kombinierbarkeit, gibt es eine Reihe von detaillierten Untersuchungen. Da im Rahmen einer Untersuchung von Kollokationen auch grundsätzliche Auffassungen zur syntagmatischen Semantik diskutiert werden müssen, wird im folgenden Abschnitt auf einige Aspekte solcher Kollokationen eingegangen.

3.3.1.

Kollokationen

Die von Leisi (1973:183) zur Kombinierbarkeit (Kollokation) gestellten Fragen haben für einen besonders schwierigen Bereich schon Sommer (1928) beschäftigt. Es geht dort um "alle attributiven Elemente", von denen 47

Vgl. Chomsky (1972c:137) und (1975:238). Auf die Angemessenheitskontroversen zwischen Extended Standard Theory und der generativen Semantik gehen wir hier nicht ein.

147

"Ammann das Adjektivum als das "Stiefkind der Granroatik" bezeichnet hat." (Sortmer 1928:6). Sommer fährt anschaulich fort: Es mag allerdings als mildernder Umstand gelten/ daß dies Stiefkind sich in seiner Umgebung oft genug recht launenhaft und ungezogen gebärdet. So bescheiden im allgemeinen das Attributivum an der Hand seines Regens auf dem Wege der Rede einhergeht, verrät es doch eine besondere Neigung zu Extravaganzen ... Gewissen Stilen und Unstilen wird ja das Attributivum und das Adjektiv insbesondere zum verhätschelten Lieblingskind, dem man sehr viel hingehen läßt. Ich meine damit jenes sattsam bekannte s c h i e f e E i n s c h r a u b e n wilder Attribute, die, verstandesmäßig genommen, nicht zu ihrem Regens passen.

Beispiele sind trunkne Lieder (Sommer 1928:6) oder reitende Artilleriekaserne (Sommer 1928:13) . Probierte der Kollokabilität ergeben sich z.B. bei der Suche nach der '"Basis1" (Sommer 1928:19) von Wendungen wie großer Verehrer: "ein rein f o r m e l l e s Umsetzen aus einer adverbiellen Wendung ist hier ausgeschlossen, da man eben nicht *g r o B> verehren, sondern sehr verehren sagt." (Sonmer 1928:20). Auch die Frage nach der problematischen Zulässigkeit einer Verbindung wie trunkne Lieder wird von Somter (1928:11ff.) eingehend behandelt. Er entwickelt dazu Grundzüge einer psychologischen Theorie von Akzeptabilitätsurteilen, auf die hier nicht im einzelnen eingegangen werden kann. Porzig (1934) behandelt Kollokationen wie zwischen bellen und Hund, bei denen Zulässigkeitsentscheidungen weit einfacher zu treffen sind als in dem von Sonmer (1928) behandelten Bereich. Porzigs sogenannte wesenhafte Bedeutungsbeziehungen sind der Ausgangspunkt für Coserius (1967) Arbeit über sogenannte lexikalische Solidaritäten: Eine lexikalische Solidarität kann nunmehr als inhaltliche Bestimmung eines Wortes durch eine Klasse, ein Archilexem oder ein Lexem definiert werden, und zwar in der Hinsicht, daß eine bestimmte Klasse, ein bestimmtes Archilexem oder ein bestimmtes Lexem im Inhalt des betreffenden Wortes als unterscheidender Zug funktioniert. (Coseriu 1967:243).

Diese drei Arten von Solidaritäten sind dargestellt und erläutert in Coseriu (1973:102f.): 48 Affinität: "das Klassem des determinierenden Lexems [funktioniert] als unterscheidender Zug im determinierten Lexem: A (Klassem a + Seme) B (x Seme + Sem a)." Jung, senex, juvenis enthalten ein Sem, das zugleich Klassem ist: 'menschliches Wesen1; senex etc. allein enthalten aber schon 48

Wir sehen hier ab von der Unterscheidung in einseitige und mehrseitige Solidaritäten (Coseriu 1 9 6 7 : 2 4 5 f f . ) .

148

eils Sem 'menschliches Wesen', ohne daß das determinierende Klassem an einer anderen Stelle im Satz auftaucht (Coseriu 1973:102). Selektion: "das Archilexera des determinierenden Lexems [funktioniert] als unterscheidender Zug im determinierten Lexem: Lexem A (Archilexem + Seme) - Lexem B (x Seme + Sem a)." Beispiel: Schiff (FAHRZEUG + Seme) - fahren (SICH BEWEGEN + mit Fahrzeug) (Coseriu 1973:103) . Implikation: "das ganze determinierende Lexem [funktioniert] als unterscheidender Zug im determinierten Lexem: Lexem A - Lexem B (x Seme + 4Q Sem (=A))." Beispiel: greifen enthält das Lexem Hand (Coseriu 1973:103). Daß Coseriu mit dem Begriff der Solidarität nur einen Teil der syntagmatischen Beziehungen erfassen will, zeigt sich - in Abgrenzung von Porzig (1934) - an seiner Erläuterung der Beziehungen zwischen Pferd und Verläufen und einführen: weder einführen noch verkaufen sind im Inhalt von "Pferd" mitgegeben, ebensowenig wie "Pferd" in einführen oder verkaufen. Es handelt sich einfach um eine grammatische Erscheinung, durch die die klassematische Verschiedenheit der Verben einführen und verkaufen zutage kommt: das Objekt von einführen kann sowohl eine Spezies als auch ein Einzelnes sein, das Objekt von verkaufen dagegen nur ein Einzelnes oder mehrere Einzelne. Man kann entweder das Buch (ein bestimmtes) oder Bücher verkaufen, nicht aber das Buch im allgemeinen. Die Wörter Pferd und Buch sind aber von dieser Erscheinung völlig unabhängig: als lexikalische Einheiten können sie mit beiden Verben vorkommen. (Coseriu 1967:244).

49 Zur sachlichen und terminologischen Kritik an der Verwendung von Sem, Klassem und Archilexem bei Coseriu vgl. Kotschi ( 1 9 7 4 : 1 0 7 f f . ) . 50 Coseriu (1967:249) scheint allerdings über die gegebene Definition hinausgehen zu wollen, wenn er von nur inhaltlichen Solidaritäten spricht wie im Falle von teuer: teurer freund - teures Buch. Hier kann nun das determinierte Lexem (teuer) "an und für sich das ihm entsprechende determinierende Lexem bzw. die ihm entsprechenden Archilexeme oder Klassen nicht implizieren, da hier die Wahl eines bestimmten Inhalts für das determinierte Lexem gerade erst durch die konkrete Anwesenheit eines determinierenden Lexems getroffen wird." Der Inhalt von teuer wird also erst in konkreter Verbindung mit etwas wie Buch oder Freund gewählt. Das widerspricht der Definition von Solidarität ( s . o . ) ; außerdem wäre zu erläutern, warum hier nicht ein generischer Inhalt von teuer (bzw. eher) angenommen wird wie im Falle von mit X "und X ist dabei" (Coseriu 1970a:218ff.). Ob mit X Instrument, Begleiter o.a. ist, "hängt von den lexikalischen Kombinationen ab und im Grunde genommen von der Kenntnis der bezeichneten Sachen und sogar der konkret gemeinten Sachverhalte." (Coseriu (1970a:219), vgl. auch ( 1 9 7 0 b : 1 1 7 f f . ) ) . Die Formulierung zeigt die Zuordnungsunsicherheit solcher syntagmatischen Phänomene (vgl. auch 4 . 2 . und 4 . 3 . ) .

149

Was Coseriu hier als grammatische Erscheinung bezeichnet, betrifft - über die Solidaritäten hinaus - ebenfalls den Bereich einer syntagmatischen Semantik. Wbtjak (1977:189) formuliert als Ziel der sogenannten Kombinatorik als syntagmatischen Bereichs der Semantik, sie soll "die Vorgänge beschreiben und Regelmäßigkeiten ausfindig machen, die der normgerechten Verknüpfung der einzelnen semantischen MikroStrukturen zu größeren sinntragenden Einheiten zugrunde liegen." Wotjak (1977:195) expliziert diese Zielsetzung weiter: "Wie aus der Definition der Kombinatorik als Bestandteil einer semantischen Theorie hervorgeht, sind für sie nur die bei der Verknüpfung der Sememe auftretenden Spezifika - Verträglichkeit oder Unverträglichkeit von Interesse." Vtotjak (1977) zeigt anhand einiger Beispiele, daß die Feststellung, ob es sich um semantische Unverträglichkeiten oder um Verstöße gegen das Denotatwissen handelt, ohne exakte Merkmalanalyse Schwierigkeiten bereitet. Er schlägt vor: Aus praktischen Erwägungen der Erleichterung der Merkmalermittlung heraus könnte es daher durchaus angebracht erscheinen, die ohnehin fließenden Übergänge von noch zum makrolinguistischen Semem gezählten begrifflich-noetischen Abstraktionselementen und bereits als extralingual zu betrachtenden begrifflich-noetischen Abstraktionselementen bei der Merkmalanalyse vorläufig weitgehend unberücksichtigt zu lassen. (Wotjak 1977:195f.), 5 2

Auch wenn dem im Grundsatz zuzustimmen ist - daß nämlich die Grenzziehung häufig schwierig ist -, scheint dies doch selbst als heuristisches Programm zu weitgefaßt, da man in vielen Fällen die Grenze ohne weiteres ziehen kann. Zum Inhalt von Baum gehört eben nicht eine bestimmte Form der Blätter; andere Beispiele lassen sich leicht finden. 51 (a) Der Hund bellt laut. (b)*Der Fisch bellt laut. (c)*Der Tisch bellt laut.

(Wotjak 1977:192).

In (b) liegt kein Verstoß gegen Selektionsbeschränkungen vor, wie sie mit dem üblichen Merkmalapparat ( [ + Belebt] etc.) formuliert werden. Wotjak sieht hier eine ausgeprägte semantische Valenz von bellen (im Sinne von Porzigs wesenhaften Bedeutungsbeziehungen) und meint, daß hier zur Feststellung eines Normverstoßes das Denotatwissen herangezogen werden muß; das sei aber nicht Aufgabe einer linguistischen Semantik. Ähnlich Coserius (1970b) Position. 52 Ohne Wotjaks Terminologie im einzelnen zu erläutern, sei im Zusammenhang mit extralingual auf Hegers ( 1 9 7 6 : 3 f f . ) Differenzierung von Außersprachlichkeit und Außereinzelsprachlichkeit hingewiesen.

150

Die Feststellung von Verträglichkeiten oder Unverträglichkeiten von Teilen bestaunter Syntagmen ist das Progranm der Untersuchungen von Agricola (1972) und von Wiese (1973). So ist z.B. Grundlage für Wieses (1973) ausführliche Untersuchung ein sogenannter Kollokabilitätstest, bei dem Kollokationen aus einem ausgewählten Bereich - zwischen sogenannten Primäradjektivsemsmen und Personenbezeichnungen - untersucht werden. "Die Beurteilung der erzeugten Syntagmen im Hinblick auf ihre semantische Korrektheit oblag der Sprachkompetenz des Bearbeiters. Dabei zeigte sich bald, daß eine binäre Entscheidung kollokabel - inkollokabel nicht ausreicht, da viele Syntagmen nicht eindeutig einem dieser beiden Urteile zugeordnet warden können." (Wiese 1973:53).

Damit spielt natürlich auch für solche

Untersuchungen der in 3.2. diskutierte Abweichungsbegriff eine zentrale Rolle. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang besonders, daß Wiese (1973:53) die Unmöglichkeit einer angemessenen binären Beurteilungsskala im wesentlichen nicht mit dem Testverfahren in Zusarmennang bringt und sich damit für sie ein Problem wie 'Intuition vs. Statistik1 (vgl. o. 3.2.3.) gar nicht stellt. Vielmehr wird aber gerade durch die intuitive Untersuchungsraethode deutlich, daß das Sprachsystem ... durch eine gewisse Unbestimmtheit (Unscharfe, Vagheit) charakterisiert ist. Diese Eigenschaft der Vagheit ist sicherlich in allen sprachlichen Teilsystemen anzutreffen und ist auch die Ursache für die oben beschriebene Unsicherheit bei der Beurteilung der Vereinbarkeitsrelationen. (Wiese 1973:53).

Die Vagheitsannahme

54

dient hier also dazu, eine Akzeptabilitätsdiskussion

gar nicht führen zu müssen. Damit sind der Beschreibungsapparat und der Bearbeiter als empirische Instanz gegen Kritik irrnunisiert; bei Unsicherheit in der Beurteilung wird Isomorphie zu einer Unsicherheit im Phänomenbereich angenoinnen. Andererseits wird aber diese Vagheit genau beschrieben, denn die in A 53 genannten Kategorien sind nicht vage; ein Grenzfall ist genau ein Grenzfall. Wiese (1973) begründet ja gerade die Einführung einer vierteiligen Skala mit deren größerer Angemessenheit; sie kann so die Unsicherheit bei der Beurteilung genau beschreiben. So leicht wird sich also die 53 Wiese (1973:54) entwickelt noch zwei Zwischenstufen: (m): Unsicherheit, ob zentraler oder peripherer Bereich: biederes Mädchen. (z): nicht usuell, aber okkasionell: ein hagerer Nichtraucher. Die Adäquatheit dieser Kategorien wird hier nicht diskutiert. 54 Zum Vagheitsproblem in der Linguistik vgl. Wolski (1980).

151

Problematik von Abweichungsurteilen nicht erledigen lassen, indem theoretische und methodische Schwierigkeiten einfach als dem Gegenstandsbereich entsprechend dargestellt warden. Die bisherigen Ausführungen haben gezeigt, daß auch bei der Behandlung von Kollokationen als Teil einer syntagmatischen Semantik als Basis ein Verfahren zur Entscheidung über Abweichungen benötigt wird. Die Diskussion in 3.2. hat ergeben, daß die Unsicherheiten über solche Entscheidungsverfahren und ihre Grundlagen noch groß sind; der kurze Blick auf einige Arbeiten zu Kollokationen hat das bestätigt. Es erscheint daher nicht sinnvoll, diesen Bereich - wie es Wotjak (1977) tut - zum zentralen Bereich einer syntagmatischen Semantik zu erklären. Im Sinne eines Plädoyers für eine großzügigere Handhabung von Daten (s.o. 3.2.3.) sollte der Frage nach der Verträglichkeit oder Unverträglichkeit bestimmter sprachlicher Zeichen ein geringerer Stellenwert eingeräumt werden, als es häufig geschieht. 3.3.2. Inhaltsrelationen Aufgrund der vorangegangenen Überlegungen erscheint es gegenüber der Feststellung von Kollokationsmöglichkeiten für eine syntagmatische Semantik wichtiger zu untersuchen, wie der Inhalt von Syntagmen - hier besonders von NOM und zusammengesetzten Teilen von NQM - beschrieben werden kann und in welchem Zusammenhang er mit den Inhalten der einzelnen Teile von Syntagmen steht. Die Problematik der Beschreibung von Inhalten dieser Teile selbst wird hier nicht im einzelnen diskutiert. Es ist klar, daß in diesem Bereich wesentliche Fragen nicht befriedigend oder gar nicht beantwortet sind, z.B. die Fragen, nach welchen Kriterien bei einer lexikalischen Dekomposition die zur Beschreibung benutzten Prädikate als atomar angesehen werden oder ob die Inhalte von sogenannten einfachen lexikalischen Einheiten prinzipiell in derselben Form beschrieben warden können wie die von Sätzen. In 55 So das Programm für eine semantische Theorie bei Weinreich (1966:417). 56 So eine der Grundannahmen der generativen Semantik; vgl. auch Weinreich (1966:419). Für Wortbildungsphänomene wird diese These von Kastovsky (1974:7) bezweifelt, da damit nicht die explizite Oberflächenmanifestation von semantischen Strukturen bei einigen Wortbildungsphänomenen berücksichtigt wird. Das gilt mutatis mutandis auch für die Konstituenz von NOM.

152

diesem Zusaitmenhang hat die Annahme von Seinen als paradigmatisch zu ermittelnden, minimal-distinktiven einzelsprachlichen Inhaltskomponenten (vgl. Pottier (1964)) den Vorteil, nicht mit einer Diskussion über linguistische Universalien belastet zu sein; Kotschi (1974:111ff.) hat allerdings gezeigt, daß auch mit dem Konzept der minimalen Distinktivität nicht alle linguistisch relevanten Merkmale erfaßt werden können. Da es hier um Inhaltsrelationen geht, ist es aber nicht notwendig, die Inhalte, zwischen denen diese Relationen bestehen, im einzelnen zu analysieren. Nun könnten ja solche Relationen prinzipiell ebenfalls mithälfe minimal-distinktiver, nur eben relationaler und konstitutionsstufenspezifischer Seme beschrieben werden. Dabei ergibt sich aber für den speziellen Semstatus eine Schwierigkeit, die Heger (1976:45) so formuliert: Da einerseits das Sem nicht nur als "distinktive", sondern als "kleinste distinktive" Einheit definiert ist, und da andererseits jedes Aufsteigen zu höheren Signemrängen die Möglichkeit zusätzlicher distinktiver Spezifizierungen eröffnet, setzt jede Identifizierung von Semen die Angabe des Ranges voraus, auf dem diejenigen Sememe auftreten, für die diese Seme als minimal-distinktiv gelten sollen. Da ferner eine SemAnalyse idealiter das Vorhandensein eines exhaustiven Sememinventars voraussetzt, und da solche exhaustiven Inventars - wenn überhaupt - nur auf denjenigen Signemrängen erstellt werden können, auf denen die Signemdefinitionen noch keine rekursiven Elemente enthalten ..., bleibt auch die Möglichkeit der Identifizierung von Semen an diese untersten Ränge - im Sinne der hier zu entwickelnden Ranghierarchie die des Monems, der Autosemen Minimaleinheit und der Vokabel - gebunden.

Bei Hegers Analyse handelt es sich zwar um eine aszendente Analyse, die mit kleinsten sprachlichen Zeichen beginnt, und die Ergebnisse von aszendenten und deszendenten - wie hier im Falle von NOM vorliegenden Analysen lassen sich nicht ohne weiteres aufeinander abbilden. Es ist aber sicher, daß auch in einem aszendenten Nbdell NOM auf jeden Fall oberhalb des Vokabelranges im Sinne Hegers liegen und daß man also nicht erwarten kann, auf der zweiten deszendenten Konstitutionsstufe der NOM mit stufenspezifischen minimal-distinktiven Seinen operieren zu können. Auf dieser Ebene können aber features für die Beschreibung von konstitutionsstufenspezifischen Inhalten verwendet werden; ein Teil 57 Vgl. Kotschis Diskussion des Klassembegriffs und seine Unterscheidung zwischen Semen und sememdisjunktiven Merkmalen; so kann man für das Merkmal (ibelebt) z.B. in bezug auf cuisiniere ('Köchin'/'Herd') nicht minimale Distinktivität zwischen zwei sprachlichen Zeichen annehmen, sondern es liegt Sememdisjunktivität zwischen zwei Sememen vor {Kotschi 1974:121) .

153

dieser Inhalte kann wiederum als Relation zwischen auf dieser Konstitutionsstufe verkantenden Teilen aufgefaßt werden. Solche Relationen sollen hier beschrieben werden im Sinne eines analytic approach,

58

der nicht von

Tiefenstrukturen ausgeht, der aber annirmtt, daß die Beziehungen zwischen

Elementen von Kategorien als Teilen von NOM expliziert werden müssen, z.B. mithilf e von Foliesätzen. 59 Solche Foliesätze spielen auch eine wichtige heuristische Rolle bei der Aufstellung eines Relatoreninventars; auch in den Fällen, in denen ein NQM nicht sprachliche Zeichen als Teile enthält, die zugleich als Teile von Prädikaten in Foliesätzen vorkommen können, lassen sich Sätze finden, die gewisse Inhaltsrelationen zwischen solchen Teilen von NOM explizieren. Diese Formulierung vermeidet die starke Forderung der Paraphrasenrelation aus den in 3.1.2. dargelegten Gründen. Belatoren der hier zu behandelnden Art sind schon in verschiedener Weise zu beschreiben versucht worden. Einige solcher Versuche sollen im folgenden diskutiert und in einigen ihrer Konsequenzen gezeigt werden, vor allem was bestimmte Annahmen über die Struktur von Inhalten komplexer sprachlicher Zeichen angeht. Das Grundproblem, um das es sich dabei 58 Zur Unterscheidung von analytic und synthetic approach für den Wortbildungsbereich vgl. Kastovsky ( 1 9 7 4 : 1 0 f . ) . Ebenfalls im Bereich der Wortbildung führt Lipka (1971) einen solchen analytic approach durch, indem er als additional elements für eine Analyse von Wortbildungssyntagmen tagmemische Elemente (z.B. effected object) und Relatoren (z.B. with regard to oder at) benutzt. Kastovsky (1974:11) bemerkt zum analytic approach weiter: "They [d.h. semantic features und semantic elements] are "additional" only from this standpoint, i.e. if one starts from surface stucture as the linguistic material to be analysed. But in reality, these "additional" elements are part of the meanings of such combinations - though not expressed overtly by discrete surface structure elements - and thus they have to be accounted for in the deep structure." Man sollte demgegenüber darauf verzichten, über die "reality" bestimmter Analysen auch nur vergleichende Annahmen zu machen; Chafe (1970:86) nennt dies "the 'X is really Y' syndrome." Ob man eine ""Oberflächenbeschreibung" von Inhalten macht und für diese, die z.B. mit Foliesätzen operiert, gewisse Relatoren nennt oder ob man eine zugrundeliegende Struktur annimmt, in der solche Relatoren vorkommen, scheint technisch nicht ein so gewichtiger Unterschied zu sein. Wichtig und gewichtig wäre dieser Unterschied erst, wenn genauere Erkenntnisse über explanative Adäquatheit und Universalität vorlägen und gezeigt würde, daß aufgrund dieser Erkenntnisse ganz bestimmte Tiefenstrukturen angenommen werden müssen. 59 Zum Unterschied zwischen Foliesätzen und zugrundeliegenden Sätzen vgl. 2 . 4 . 3 . , Kommentar zu M6. 60 Foliesätze in diesem Sinn sind z.B. nicht bildbar für Wortbildungsphänomene wie oil-veil; auch M6 und M9 enthalten als Valenzträgerkategorien sprachliche Zeichen, bei denen das nicht möglich ist (s.u. 4.6.) .

154

handelt, hat schon Sommer (1928) in seiner Untersuchung zum attributiven Adjektiv formuliert und zugleich eine bestimmte Lösung vorgeschlagen. Ausgangspunkt ist folgender Sachverhalt: "in swnmus mons orientiert der Zusatz des Adjektivs die Stellung des Regens mons entweder dahin, daß eine Stelle des Berges gegenüber anderen Stellen ihren Platz als höchste Stelle oder daß ein mons seinen Platz als höchster unter anderen Bergen zugewiesen erhält." (Sommer 1928:30). Zur Beschreibung dieses Phänomens gibt es wenigstens drei Möglichkeiten, die von Sommer (1928) diskutiert werden: 1. Man kann den genannten Unterschied der Bezeichnung, also dem jeweiligen Sachverhalt, zuweisen und bestreiten, daß er für eine langue-Beschreibung überhaupt relevant ist, wie es etwa Coseriu (1970a, 1970b) macht, und eine "Generalbedeutung" suchen (für Coserius mit X: 'und X ist dabei 1 ). Sommer (1928) ninntt für einen ähnlichen Fall wie summus mons, nämlich medius collis, eine andere Position ein: "der mittlere Hügel (von mehreren)" und "die Mitte des Hügels" lassen sich nicht unter einen Generalnenner bringen, und jeder Versuch einer analysierenden Darstellung durch inhaltlich gleichbedeutende andere Formungen - ein Verfahren, das man trotz seiner Primitivität notgedrungen immer wieder anwendet - führt zunächst stets zu einer Diskrepanz: Man mag die denkbar vagste Periphrasis nehmen und medius in ein "mit dem Merkmal des Mittleren behaftet" oder gar " . . . in irgend welcher Beziehung stehend" verflüchtigen, es hilft nichts, wenn man dies einfach attribuierend setzt. "Der mit dem Merkmal des Mittleren in irgendeiner Beziehung stehende Hügel" fördert das Verständnis dafür, daß d a s auch eine S t e l l e , einen T e i l d e s Hügels bezeichnen kann, um keinen Schritt. Soviel ich sehe, gibt es überhaupt kein Mittel, den adjektivischen Bestandteil der Verbindung durch eine noch so umständliche erläuternde a d j e k t i v i s c h e Paraphrase i n seiner Eigenart wiederzugeben, ohne das Teilhafte irgendwie sprachlich zum besonderen Ausdruck zu bringen. (Sommer 1928:27).

Daraus wird ersichtlich, daß es um die Relation von medius zu collis geht ("den adjektivischen Bestandteil in seiner Eigenart"), denn natürlich kann medius allein so paraphrasiert werden, wie es Sommer vorschlägt. 2. Daß sich "in seiner Eigenart" eben auf die Relation innerhalb der Fügung bezieht, wird bei der Diskussion der zweiten Möglichkeit deutlich: medius bzw. swnmus könnten als mehrdeutig aufgefaßt werden; der relationale Charakter wäre dann also Teil ihres jeweiligen Inhalts. Diese Möglichkeit wird in der heutigen Linguistik zumeist gewählt und führt zu gewissen Schwierigkeiten (s.u. 3.3.3. und 4.1.).

155

3. Sourer (1928) lehnt die zweite Möglichkeit ab und schlägt eine dritte

vor: Aber es ist wohl zu beachten, daß ... nicht eine doppelte Bedeutung des A t t r i b u t s vorliegt. In sunmus haben wir auch beim "partitiven" sunmus mons nur die Bedeutung "der oberste". (Daß mons nicht "Teil des Berges" heißt, versteht sich von selbst; man braucht nur ein entsprechendes deutsches Beispiel, wie ... der oberste Himmel oder der äußere Mensch daneben zu halten. Das ist inhaltlich d e r Himmel ganz oben, d e r Mensch außen usw. Auf eine "Synekdoche", "hier nur als Teil gemeint" oder ähnlich Konfuses wird sich niemand herausreden wollen.) Es ist vielmehr stets die g e s a m t e A t t r i b u t i v v e r b i n d u n g , bei der man die Möglichkeit einer doppelten Bedeutung von Fall zu Fall anzuerkennen hat. (Sommer 1928:31f.).

Als Progranm wird diese Ansicht über Relationen zwischen sprachlichen Zeichen auch in dieser Arbeit vertreten; im einzelnen sind dabei allerdings noch Modifikationen und Explizierungen erforderlich - z.B. was die Funktion von einzelnen sprachlichen Zeichen als Relatoren (s.u. 4.2.) und die Vorhersagbarkeit bestimnter Relationen von einzelnen sprachlichen Zeichen her (s.u. 4.3.) angeht.

3.3.3.

Inhärente features komplexer sprachlicher Zeichen

In diesem Abschnitt werden einige Versuche diskutiert, Relationen zwischen sprachlichen Zeichen im Sinne der zweiten der oben genannten Möglichkeiten zu beschreiben. Die Probleme der Beschreibung von Relationen in der Semantik von Katz/Fodor (1963), die die Inhalte komplexer sprachlicher Zeichen einfach als Amalgamierungen der Inhalte ihrer Teile beschreiben, hat Weinreich (1966) ausführlich kritisiert. Katz/Fodors Verfahren führt z.B. dazu, daß die Sätze: (13) Cats chase mice.

und (14) Afice chase cats.

mit derselben ungeordneten Merkmalmenge beschrieben werden. Katz/Fodor (1963) versuchen aber, nur bestirnnte Kollokationen zuzulassen. Zwar ist 61 Vgl. Weinreich (1966:410), der daraus den Schluß zieht, daß die Katz/ Fodorschen Amalgamierungsregeln (Projektionsregeln) "destroy the semantic structure and reduce the words of a sentence to a heap."

156

die Angabe von Kollokationen noch keine Beschreibung von Relationen, Katz/Fodor (1963) versuchen aber über die einfache Feststellung hinaus, solche Kollokationen inhaltlich zu erklären: Wenn z.B. colorful als Angabe der Selektionsbeschränkung bzw. Kollokation ein feature < (Aesthetic Object) > bekontnt, so ist es "applicable as a modifier only to head nouns which contain the marker (Aesthetic Object) in their paths." (Weinreich 1966:407). Von einer Relation 'Aesthetic Object' kann man hier aber nicht sprechen: colorful steht nicht in einer so zu bezeichnenden Relation zu head nouns, es steht vielmehr in einer nicht näher beschriebenen Relation zu head nouns mit diesem feature. Ein feature in < > regelt Relationen, es bezeichnet sie aber selbst nicht. Auch Katz/Fodors Mittel zur Beschreibung von Selektionsbeschränkungen werden von Weinreich (1966:406f.) als unzulänglich kritisiert, da z.B. das nicht abweichende pretty children blockiert wird und ohne ad hocLösungen auch nicht anders behandelt werden kann. Als adäquateres Beschreibungsmittel schlägt Weinreich (1966:429ff.) u.a. die Verwendung sogenannter transfer features vor. Wann man zwei Lexikoneinträge M und N annimmt und feststellt, daß ein feature w auftaucht, das mit den features von N ein cluster bildet, wenn M und N zusammen konstruiert werden, dann kann man u als transfer feature von M darstellen: Given: M(a,2r*-) ; N ( c , d ) Then: M + w(a,br>-c,d,w). An example of a transfer feature would be the feature [+Time] in the preposition during or the postposition ago, that is to say, whatever word is constructed with during or ago has a feature [+Time] transferred to it. The nesting word may already have an inherent feature identical with the transferred one (e.g. during [+Time] the day [+Time]); it may be unmarked with respect to the feature (e.g. during [+Time] i t ) ; or it may contain a contradictory inherent feature (e.g. during [+Tirae] the wall [-Time]). 62

Der Unterschied dieser transfer features zu Chomskys (1965) selectional features liegt zum einen darin, daß die selectional features einfach 62 Weinreich (1966:430); a, b etc. sind Variable für semantic features. Das Zeichen ' , ' steht zwischen ungeordneten Variablenzeichen (in clusters) , das Zeichen '·*·' steht zwischen geordneten Variablen zeichen (in configurations) (vgl. Weinreich (1966:418f.). ' , ' hat Vorrang vor '-»- 1 ; also ist (a,b+c,d) gleich ( ( a , £ > ) - * ( c , d ) ) . Der Unterschied zwischen clusters und configurations ist an dieser Stelle aber nicht von Bedeutung.

157

daraufhin überprüft werden, ob sie als Inhärente features beim jeweiligen noun vorkamen, während bei Weinreich die features aktiv transferiert werden (wichtig im Falle von nouns wie it etc.) . Außerdem bleibt Chomskys Klassifizierung z.B. bei der Unterscheidung verschiedener transitiver Verben zu oberflächlich. Thus, the differences between believe, request and inquire would presumably be exhibited by the following features of strict subcategorization: (47)

believe [+V, ... reguest [+V, ... inquire [+V, ...

that S] that S] whether S]

The variety of conjunctions (that vs. whether) seems here to be a matter of surface structure. Of much deeper semantic significance are such facts as the following (not shown in Chomsky's analysis): believe has a transfer feature which reguest does not have; reguest in turn, has a transfer feature ...; and inquire has a transfer feature ... (Weinreich 1966:431f.).

Wesentlich für die Beurteilung der transfer features ist, daß sie nach dem Transfer immer als inhärente features aufzufassen sind. So hat drive als transfer feature, und car hat dasselbe feature schon als inhärentes feature, so daß für drive a car das transfer feature redundant wird; so hat drink als transfer feature , und damit bekomnt carrots in drink carrots dieses feature übertragen; so hat persuade als transfer feature , und damit bekommt table in John persuaded the table to move dieses feature übertragen.

Die beiden letzten Beispiele

unterscheiden sich von dem ersten also dadurch, daß die nouns dort erst durch den semantischen Kalkulator (vgl. Weinreich (1966:455ff.)) die betreffenden features bekommen, während im ersten Beispiel das entsprechende feature schon im Lexikoneintrag des noun vorhanden war. Erst die Konstruktion drink carrots bekommt carrot [+Liquid] als inhärentes feature, fön sollte also zwischen einer prä- und einer postkalkulatorischen Inhärenz unterscheiden und sich außerdem fragen, ob nach dem Transfer für carrot eine /eatwre-Darstellung durch ein komplexes Symbol überhaupt angemessen ist oder ob in dem Fall nicht vielmehr sofort die linking- und nestingOperationen angenommen werden sollten, die zu den entsprechenden clusters

63 Vgl. Weinreich (1966:414, 4 5 9 ) . Ob die beiden letzten Beispiele zugelassen werden, entscheidet ein semantischer Evaluator, der je nach Beschreibungsziel verschieden "eingestellt" werden kann.

158

und/oder configurations führen, wie sie Weinreich (1966:460) erst in einem späteren Schritt des Kalkulators vorsieht. Festzuhalten ist auf jeden Fall, daß die besondere Relation zwischen drink und carrots nicht durch relationale Merkmale, d.h. Merkmale, die Relationen beschreiben, festgestellt wird, sondern durch bestirmtte Operationen des semantischen Kalkulators, deren Ergebnis unter anderem eine veränderte Zuschreibung von inhärenten features

ist.

Ähnliche Phänomene beschreibt Kastovsky (1974) im Zusammenhang mit der Ableitung denominaler Adjektive (bloody etc.), ausgehend von einer generativ-semantischen Basis. Nach Anwendung bestirnter prälexikalischer Transformationen ergibt sich die folgende Struktur:

the

knife

blood (Kastovsky 1974:33). O und L sind Kasusbezeichnungen im Sinne von Fillmore für Objective und Locative. "At this point, the feature combination BE ON has to be lexicalized into one of the verbs — sprinkle, smear, or stain. It is evident ... that the features contained in the [O:NP] and matched by the semantic features of the noun blood play an important part in this lexicalization." (Kastovsky 1974:33). In Verbindung mit Erkenntnissen der strukturellen Semantik beschreibt Kastovsky (1974:35) diese Rolle so: The complex predicate BE ON can be regarded as the representation of an archilexeme denoting the corresponding lexical field. Analytically speaking, this lexical field is subdivided by the respective classemes VISCOUS etc., into a number of lexical items such as smear, stain,

64 Vor allem von Coseriu ( 1 9 6 7 ) .

159 sprinkle, which thus are distinguished from each other by the presence of a certain classeme. This analysis now has to be converted into a generative (synthetic) formulation. We will assume that the respective classemes, say VISCOUS of the [0:NP] and SOLID of the [L:NP] are copied onto the complex predicate BE ON, yielding substructure ( 1 4 ) , which now satisfies the semantic features of smear as contained in the lexicon, so that this complex predicate can be replaced by the simple lexical item smear.

Das Ergebnis ist folgende Struktur ((14) im Zitat):

(F2)

V [VISCOUS]

(Kastovsky 1974:36).

Diese Phänomene werden in einer Grammatik nach dem Chomsky-Modell durch Selektionsbeschränkungen beschrieben. Die Parallele zu Weinreichs Verfahren liegt zum einen darin, daß die kopierten features nicht selbst Relationen beschreiben, und zum anderen darin, daß diese features den Prädikaten BE und ON in einer anderen Weise inhärent sind als den nouns blood bzw. knife. Auch sie sind nur "inhärent" in Bezug auf eine ganze "Konstruktion", wie in (FD 'dargestellt. Wie bei Weinreich (1966:459, Posttransferregelgraph) kommt dies in dem Graphen nicht zum Ausdruck, sondern allenfalls durch die Kopierungsoperation. Die Art der Darstellung verdeckt wesentliche Unterschiede im Status der features. Dieselben Schwierigkeiten bringt schon der Klassembegriff mit sich; VISCOUS ist kein inhärentes Merkmal von smear etc., sondern von möglichen, mit smear etc. zu kombinierenden nouns, während BE ON, die Repräsentation des Archilexems, tatsächlich smear inhärent ist. Die durch die Kopierungsoperation etablierten Merkmale haben keine inhärente, sondern eine relationale Bedeutung wie z.B. "kann mit NPs mit dem feature [+VISCOUS] kombiniert werden'. Mit einer solchen Formulierung 65 Wir diskutieren hier nicht die Angemessenheit der von Kastovsky angenommenen Parallelen von Begriffen der strukturellen Semantik zu solchen der generativen Semantik, auch nicht in den hier genannten Einzelheiten einer solchen Parallelsetzung.

160

ist die Operation natürlich wieder auf eine syntaktische Basis bezogen und von den Chomskyschen Selektionsbeschränkungen nicht weit entfernt. VISCOUS wird für BE erst im Rahmen einer Konstruktion relevant, und die Annahme einer Pseudoinhärenz verdeckt die semantischen Beziehungen und führt zu systematisch mehrdeutig verwendeten features , einmal inhärent und einmal relational im angedeuteten Sinn. Daß dies an der Art des gewählten Beschreibungsapparates liegt, wird in folgender Formulierung deutlich: "... I have suggested that cases may be treated as features on NP's or embedded S nodes, which would eliminate this difficulty. This treatment results in complex nodes of the type [A:NP], or [0:S], where A and represent the case relation, and NP or S denote the c a t e g o r y representing this case r e l a t i o n . " (Kastovsky 1974:29; Hervorhebungen von mir). Ähnlich schon Fillmore (1968a:32): "These relations, which are provided for categorically, include such concepts as Agentive, Instrumental, Objective ..." Seyfert (1979:389) bemerkt dazu: "Relationen, die als Kategorien beschrieben sind, sind "hölzerne Eisen"." Er führt diese Probleme auf die Verwendung des Phrasenstrukturformalismus zurück: "Diese [die PSG] arbeitet nun einmal mit Kategorien und "reinen" d.h. konfiguralen Relationen. Daß auch CHOMSKY Pseudokategorien wie "Manner", "Extent" usw. zulassen muß, ... wäre wohl eher ein Grund dafür, die PSG kritisch zu betrachten, als dafür, sie mitsamt ihrer Inkonsequenz zu übernehmen." (Seyfert 1979:180). Für den Apparat der generativen Semantik gilt das mutatis mutandis. Der gewählte Apparat macht z.B. Kopierungsoperationen notwendig, die zur zweifelhaften Einordnung von features führen, und Relationen müssen als inhärente features beschrieben werden.

66 Dies bezieht sich auf das von Fillmore (1971) aufgeworfene Problem, ob Kasus als noun features behandelt werden können.

4.

RELATOREN

4.1.

Inhärente features und Relatoren

Es ist sicherlich nicht undenkbar, daß auch bei Verwendung einer PSG die relationale Komponente stärker ausgebaut wird, als das bisher geschehen ist. Als Rahmen für die Beschreibung von syntagmatischen Relationen gibt es neben der Annahme von ungeordneten eZwster-Bildungen die geordneten configurations, die Weinreich (1966) allerdings nicht im einzelnen expliziert. Eine solche Explizierung mit einer eventuellen Unterscheidung verschiedener Arten von configurations hätte allerdings erhebliche Konsequenzen für den Aufbau der 2 semantischen Komponente. Zwar ist der Aufbau von NOM, wie in 2.4. beschrieben, ausgehend vom Anfangssymbol S über eine valenzorientierte erste Konstitutionsstufe auch in Form einer PSG beschreibbar, aber NOM sind sicherlich erheblich näher an der "Oberfläche", als das in einer Beschreibung entsprechender Phänomene in einer generativ-transformationellen Granitatik der Fall ist. Insofern geht es hier also nicht um den Entwurf einer semantischen Komponente im Rahmen eines generativ-transformationellen Modells, es geht aber um ähnliche Probleme, denen man sich auch von der "Oberfläche" her nähern kann. Dabei wird davon ausgegangen, daß für eine Beschreibung von Inhaltsrelationen eine bestimnte Konstitutionsstufe vorgegeben ist, hier NOM, und daß die Inhaltsrelationen nur auf dieser Stufe beschrieben werden, also 1

2

3

Eine bestimmte Art von Relationen wird z.B. durch die Interpretation der Kante [S:NP] eines phrase-markers als "Subject-of beschrieben (Chomsky 1965:68ff.). Diese Relation ist allerdings keine syntagmatische oder paradigmatische, sondern eine Ganzes-Teil-Relation zwischen Konstituenten und ihren Teilen. Weinreich (1966:460) deutet an, daß z.B. durch die Einbeziehung von sogenannten Delimitierungen wie determiners und Tempuskategorien eine Satzbedeutung durch "irreducible expressions" wie: beschrieben werden müßte. (6 und stehen für delimiters) . S. die Vergleiche der Beschreibung einzelner Phänomene im Kommentar zur Konstitutionsformel in "..4.3.

162

nicht etwaige Spezifizierungen, die auf anderen Stufen festgestellt werden können, schon als Arribiguität oder ähnliches auftauchen. Dafür ein Beispiel auf der ersten Konstitutionsstufe; in: (1) Er hat ihn gekränkt. wird zwischen er und kränken nicht eine airbige Relation bezüglich eines 4 Relator-/ea£wre [+Intendieren] angenommen. Ob ein solcher Relator vorliegt, kann erst - wenn überhaupt - oberhalb der Konstitutionsstufe des Satzes (1) entschieden werden. Dann wird aber ein solcher Relator auch einer bestimmten Textkonstitutionsstufe oberhalb des Satzes zugeordnet und nicht nachträglich zwischen er und kränken auf Satzstufe angenonmen. Für Relationen zwischen Teilen von NOM werden in 4.6. Beispiele gegeben; hier geht es zunächst nur um prinzipielle Feststellungen. Ein relationaler Ansatz, der trennen will zwischen inhärenten features und Relatoren, muß dabei eine Reihe von in bisherigen Analysen "versteckten" und als inhärent angenonmenen Relatoren als solche deutlich machen. Eine konstitutionsstufenbezogene /eature-Darstellung für Relatoren ist dabei durchaus möglich; entscheidend ist, daß Relatoren nicht schon auf tieferen Konstitutionsstufen als inhärent angesehen werden. Der Unterschied zwischen inhärenten features und Relatoren läßt sich z.B. daran erkennen, daß inhärente features grundsätzlich zu Kontradiktionen führen können, wenn die sprachlichen Zeichen, denen sie zugeschrieben werden, mit anderen sprachlichen Zeichen kombiniert werden. Relatoren dagegen können nicht zu solchen Kontradiktionen führen. So haben die in 3.3.3. genannten transfer features von Weinreich (1966) zwar etwas mit Relationen zu tun, indem sie Kollokationen regeln, aber sie sind spätestens nach Anwendung der Transferregel inhärent. Das gilt eindeutig für bzw. als transfer feature bei pretty. Als inhärentes feature kann [-Male] kontextabhängig sein bei einem head wie children in pretty children oder schon im Lexikon inhärent sein wie bei woman in pretty woman. Kontradiktionen sind möglich, wenn der Transfer zu einem komplexen Symbol führt, das dasselbe Merkmal mit verschiedenen Vorzeichen enthält wie im Falle von pretty min, das mithilfe bestimmter Regeln dann mit einer

4

5

Es wird auch nicht als inhärentes feature von kränken angenommen. Vgl. die Diskussion eines solchen feature bei Pleines ( 1 9 7 6 : 1 0 6 f f . ) ; dort auch im Zusammenhang mit der Frage einer intra- oder extralinguistischen Behandlung dieses Problems. Vgl. Coserius (1967) Implikationen.

163

Abweichungsmarkierung versehen wird (Weinreich 1966:464ff.). In allen Fällen gibt eine Infornation über ein inhärentes feature, das den Elementen einer Klasse der mit pretty kombinierbaren heads zukommt. Bei Relatoren besteht die Möglichkeit von Kontradiktionen nicht. Beispiele sind die bekannten sogenannten affizierten und effizierten Objekte. Gab es bei den transfer features immer auch Konstruktionen, in denen das zu transferierende feature schon als inhärentes feature in dem Teil der Konstruktion enthalten war, in den es später transferiert wurde

(pretty

woman etc.) , so ist es ausgeschlossen, etwa irgendeinem beliebigen NOM ein feature [+Aff] oder [+Eff] oder [+Annihil] zuzuschreiben. Es ist daher auch ausgeschlossen, daß es zu Kontradiktionen können kann; erst wenn ein solches NQM zusammen mit einem Prädikat als Teil der ersten Konstitutionsstufe vorkommt, kann über Affiziertheit etc. entschieden werden. Ist dies Prädikat z.B. build, so kann in Relation zu einem entsprechenden NOM nur von Effizierung gesprochen werden, es ist kein NOM in derselben Kategorie denkbar, Has mit build in einer Affizierungsrelation steht (zur Rolle des Prädikats in solchen Konstruktionen s. 4.3.). Nun könnte man daran festhalten, solche Relationen mit inhärenten features der an ihnen beteiligten Argumente zu beschreiben; diese features würden dann - anders als bei pretty - selbst Relationen beschreiben. Build z.B. hätte ein transfer feature , dieses feature würde in einer Konstruktion: (2) He has built a house.

auf house transferiert und wäre damit house inhärent. Sobald so ein feature - wie hier das des Effizierens - selbst eine Relation beschreibt, werden eine Reihe von Problemen deutlich. Will man auf diese Weise Eigenschaften von Konstruktionen als Ganzen ihren Teilen zuschreiben, so wird man auch angeben müssen, welche Relationen zwischen sprachlichen Zeichen in Konstruktionen der verschiedensten Art man

nicht

aufnehmen will.

Bekommt etwa house in: (2a) He has built a wooden house in his garden, außer [+Eff] noch features wie [+Wcod], [+Loc[garden]] oder ähnliche als 6

Ebenso die annihilierten Objekte (Lipka 1971:226, 1972:195). Diese Beispiele beziehen sich primär auf die erste Konstitutionsstufe, können aber auch in Konstruktionen der zweiten Konstitutionsstufe vorkommen (vgl. 4 . 6 . ) .

164

inhärente transferiert, da auch solche Eigenschaften in irgendeiner Weise dem mit house Bezeichneten zukamen? Es ist mindestens technisch unbeholfen, etwa house eventuell in jedem verschiedenen Satz oder sogar Text auch verschiedene inhärente features zuzuschreiben. Aber auch empirisch und theoretisch ist es unbefriedigend, inhärente features mit ganz verschiedenem Status zu haben, nämlich solche, die "wirklich" (d.h. im Lexikon) inhärent sind, und solche, die nach Transfer inhärent sind, darunter wiederum solche, die zu Kedundanzen und Kontradiktionen führen kennen, und solche, bei denen das nicht der Fall sein kann. Dadurch wird eine Fülle von Mehrdeutigkeiten angenommen, die allein durch den technischen Beschreibungsapparat bedingt sind, die sich aber vermeiden lassen, wenn man konstitutionsstufenbezogen zwischen inhaltskonstanten sprachlichen Zeichen verschiedene Relationen annimmt. Q

4.2.

Relatoren als Bezeichnung spezifizierter Prädikationsbeziehungen

Ausdrücke wie affiziertes bzw. effiziertes Objekt stellen den relationalen Charakter des Affizierens bzw. Effizierens nicht sehr deutlich heraus, da 9 sie kategoriale und relationale Komponenten enthalten. Brekle (1976:115, 117) führt eindeutiger ÄFF 'affizieren1 und EFF 'effizieren' als Prädikatsterme zur Repräsentation zweistelliger Relationen ein. Bei Brekles satzsemantischem 7

Auch andere Unterschiede würden in einem solchen Modell zu ähnlichen Schwierigkeiten führen. So stellt Weinreich (1966:404) für the whole year in: (a) He studied the whole year.

8

9

eine sogenannte bifokale syntaktische Ambiguität fest, die er so auflösen will: "Verbs would have to be divided into transitive and intransitive, and NPs would correspondingly have to be divided into objects, dominated by VP, and adverb-like Temporals." Die Ambiguität wird also offenbar durch unterschiedliche Dominationsverhältnisse in einem Strukturbaum bestimmt und "hinuntertransportiert" in die NP. Solche syntaktischen Ambiguitäten kommen zu inhaltlichen der geschilderten Art noch hinzu. Vgl. auch die Position von Greenbaum (1969), der für strangely je nach Kontext verschiedene Inhalte annimmt (kritisiert bei Bartsch ( 1 9 7 2 : 1 7 f f . ) ) , und die Position von Leech ( 1 9 7 4 : 2 2 0 ) , für den im Falle von human je nach Kontext insgesamt sechs "ambiguities in the meaning of a single lexical item" vorliegen. Auch die Frage nach der Übereinstimmung eines solchen Konzepts mit der Intuition von native speakers stellt sich hier, wenn man die Beschreibung solcher Intuitionen zum Ziel hat. Vgl. auch die schwankende Terminologie bei Lipka (1971:226): "the category Effected Object" und: "The reverse relationship, which can be tentatively called 'Annihilated Object 1 ."

165

Ansatz kennen seine satzsemanti sehen Strukturen zu verschiedenen Oberflächenstrukturen führen. Hier sollen Inhaltsstrukturen direkt auf konstitutionell gestufte Strukturen bezogen werden. In diesem Rahmen werden Relationen wie die des Af f izierens oder Effizierens, notiert als Relatoren äff und eff, als Spezifizierungen einer Prädikationsbeziehung zwischen Valenzträgern und einer oder mehrerer Ergänzungen aufgefaßt. Es wird also nicht nur eine einfache Prädikationsbeziehung konstatiert, die in prädikatenlogischer Schreibweise mit Prädikatstennen und Argumentvariablen oder -konstanten ausgedrückt werden könnte - etwa P(x) oder R(x,y) -, sondern es geht um eine weitere Spezifizierung der durch die prädikatenlogische Schreibweise (Position von Termen und Variablen und Klammerung) ausgedrückten Relation. Nicht ein Prädikat wird spezifiziert, sondern eine Prädikationsbeziehung. Mit einer auf die Konstitutionsformel bezogenen Notation kann das so ausgedrückt werden, daß da« Zeichen für die Relation, der Relator, unter das syntagmatische Verknüpfungszeichen '+' gesetzt wird und dazu - falls bei asymmetrischen Relationen erforderlich durch einen darüber gesetzten Pfeil '—»' die Gerichtetheit der jeweiligen Relation ausgedrückt wird; die Richtung wird dabei von der Reihenfolge der Kategoriensymbole in dpr Konstitutionsformel bestinmb. Weiterhin soll gelten, daß Relationen zwischen den Inhalten der sprachlichen Zeichen bestehen, die 10 Vgl. die von Baumgärtner (1970b) genannten vier Möglichkeiten für die Beschreibung der grammatischen Funktionalität. Hier wird versucht, auf der Grundlage der ersten Alternative innerhalb der dort genannten Möglichkeit (c) zu arbeiten: "Tiefenstrukturelle Deutung von KategorienRelationen, entweder auf der Grundlage der vorgegebenen syntaktischen Relationen (Aspects-Modell der Funktion) oder in Unabhängigkeit von den spezifischen syntaktischen Relationen (Funktionenlogisches Modell)." (Zitiert nach Heger (1976:102); dort sind alle vier Möglichkeiten Baumgärtners aufgeführt). Die Arbeiten von Brekle (1976) und Heger (1976) sind unter der zweiten der unter (c) genannten Alternativen einzuordnen. Daß die hier in 2.4. beschriebenen Kategorien innerhalb von NOM "oberflächlicher" sind als die des Aspects-Modells, spielt für diese grundsätzliche Einordnung keine Rolle. Die von Baumgärtner (1970b) unter (b) genannte Kasusgrammatik wird hier allerdings zu (c) gerechnet, da Kasus als Relationen und nicht als Kategorien aufgefaßt werden. Baumgärtners Möglichkeit ( b ) : "Tiefenstrukturelle Deutung von syntaktischen Kategorien, auf der Grundlage der oberflächenstrukturellen Segmentierung oder einer schon tiefenstrukturellen Abstraktion (Modell der Kasusgrammatik)." (Zitiert nach Heger ( 1 9 7 6 : 1 0 2 ) ) . 11 Wenn man das linguistische Prädikat is working in: (a) John is working. als logisches einstelliges Prädikat W ansieht und John als Argument a - W ( a ) -, so geht es hier um eine Spezifizierung der Relation zwischen W und a, die man z.B. mit ag 'Agentiv 1 bezeichnen könnte.

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den Kategorien der Konstitutionsformel zugeordnet sind. Dabei können mehrere Relatoren zwischen sprachlichen Zeichen stehen, die selbst wiederum voneinander abhängig sein können. So werden z.B. äff und eff als Spezifizierungen einer allgemeinen Prädikationsbeziehung aufgefaßt, wie sie zwischen jedem Valenzträger und jedem seiner Argumente angenommen wird. Eine solche Spezifizierungsbeziehung wird durch Weinreichs (1966) Zeichen für configurations notiert: z.B. (p+aff). In ähnlicher Weise nimmt Fillmore (1972a:15) mehrere levels für seine Kasus an: I am at the moment ready to assume that it may be necessary to treat the semantic roles of arguments on two 'levels'. I mean that I may want to be able to say that in expressions with BUY there is one argument which has Customer function on one ' l e v e l ' , Agent function on another, whereas in expressions with SELL, the argument which has Agent function is the Merchant, and not the Customer.

Einem Valenzträger können also mehrere Kasus zugeordnet werden. Bei rein relationaler Auffassung von Kasus (vgl. 4.4.) kann dies als die Annahme unterschiedlicher Spezifikationsgrade für Relationen aufgefaßt werden. Dabei müßten natürlich noch die Beziehungen zwischen den Relatoren, die diese unterschiedlichen Spezifikationsgrade bezeichnen (additiv, implikativ o.a.), näher geklärt werden; hier werden diese Beziehungen nur durch den Konfigurationspfeil ausgedrückt. 12 Die Prädikationsbeziehung mit verschiedenen Spezifizierungen wird zwar in einer valenzorientierten Grammatik zwischen P und allen anderen Konstituenten der ersten Konstitutionsstufe angenommen, das gleiche gilt aber nicht für alle Konstituenten von NOM auf der zweiten Konstitutionsstufe, z.B. nicht für die Relation zwischen M2 und H wie z.B. in M2[both of] + H [them]. Wir beschränken uns hier aber auch für die NOM auf Relationen zwischen Valenzträgern und ihren Quasi-Ergänzungen bzw. Quasi-Angaben und. untersuchen nicht die Relationen zwischen sämtlichen Kategorien der Konstitutionsformel für NOM untereinander.

12 Vgl. auch Meisel/Pleines (1971) und Seyfert ( 1 9 7 9 : 2 0 7 f f . ) . 13 Möglicherweise sind Angaben oder gewisse Arten von Angaben auf der ersten Konstitutionsstufe besser als Prädikationen über den Restsatz (Satzadverbien) aufzufassen; diese Relationen müßten dann durch entsprechende Klammerungen ausgedrückt werden.

167

4.3.

Vorhersagbarkeit von Relatoren

Ausgehend von Beispiel der Belatoren äff und eff lassen sich die Beziehungen dieser Relatoren zu den Inhalten der sprachlichen Zeichen, die sie in Relation setzen, verdeutlichen. Es wurde schon in 4.1. am Beispiel von build erwähnt, daß bestürmte mit diesem Prädikat zusammen vorkommende NOM - nämlich die in E2-Position - nur in einer Effizierungsrelation stehen können. Diese Relation ist vom jeweiligen NOM her nicht vorhersagbar, sie ist es aber vom Prädikat build her, da E2 von build in dieser Rslation zu build stehen müssen; die Vorhersagbarkeit gilt auch für die Valenzbeziehungen von Prädikaten. Man sollte diese Vorhersagbarkeit bestimmter Relationen von sprachlichen Zeichen auf hierarchisch höheren (also bei einer deszendenten Analyse numerisch niedrigeren) Konstitutionsstufen aber nicht als inhärent ansehen. Die Valenz und Relationen wie äff und eff sind Phänomene der ersten 14 Konstitutionsstufe. Es kann nun sicherlich - etwa für bestimmte lexikographische Zwecke nützlich sein, wie z.B. in Valenzlexika die Informationen über die vorhersagbaren syntagmatischen Beziehungen bestimmter sprachlicher Zeichen darzustellen. Solche Informationen sind aber mehr oder weniger verkürzte Darstellungen einer bestimmten Menge möglicher Sätze einer Sprache und deren Konstituenz auf der ersten Teilungsstufe. Es kann ebenso nützlich sein, in einem Lexikoneintrag für human die in A 8 genannten sechs Typen von syntagmatischen Relationen (Leech 1974:220) schon als Information über human als Teil von NOM, also als Information über Verhältnisse auf der zweiten Konstitutionsstufe, aufzunehmen, aber auch da sollte ganz deutlich werden, daß dies nicht inhärente Eigenschaften von human sind bzw. bei Wbrtbildungsphänomenen nicht Eigenschaften von Syntagmen, die die dritte Teilungsstufe betreffen. Ob man bei mehrfachen - sechs im Beispiel von Leech (1974:220) Relationsmöglichkeiten überhaupt noch von Vorhersagbarkeit sprechen sollte oder dies nicht vielmehr auf eindeutige Relationen wie äff oder eff 14 Natürlich mit der Hinzufügung, daß sie auf tieferen Konstitutionsstufen ebenfalls angenommen werden können; hier geht es nur um das primäre Vorkommen von Valenzen und solchen Relationen. 15 Vgl. die exemplarischen Valenzlisten in Emons (1974:176ff.) und ( 1 9 7 8 : 1 1 2 f f . ) , in denen den Einträgen jeweils eine bestimmte Satzstruktur zugeordnet ist. Vgl. auch die Angaben über Satzbaupläne in Engel/Schumacher (1978). Auch Relatoren wie äff oder eff können solchen Einträgen hinzugefügt werden, wenn dies als zweckmäßig angesehen wird.

168

beschränken sollte, kann an dieser Stelle offenbleiben. Wichtig ist aber, daß Inhärenz und Vorhersagbarkeit unterschieden werden. In diesem Sinn kann nan auch FiHmores (1968a) aase frame features für Verben auffassen, die von case frames für Sätze abgeleitet werden können (Fillmore 1968a:27), wenn man die /eatiire-Darstellung eindeutig als Vorhersage über aase frames ansieht, die von inhärenten features getrennt ist. Fillmores (1968a) weitere Ausführungen bestätigen diese Interpretation. Cook z.B. hat als aase frame: (3) +[

0(A)]. 1 7

The semantic description of the verb will do no more than identify a particular activity having a result of a particular kind on the object identified by the element. The same semantic entry, in other words, will account for the use of cook in all of the sentences 48-50. 48. Mother is cooking the potatoes. 49. The potatoes are cooking. 50. Mother is cooking. Instead of saying that the verb has three different meanings, we can be satisfied to say that there is a certain variety in the case frames which accept it ... (Fillmore:1968a:29).

Dem ist hinzuzufügen, daß die von Fillmore vorgeschlagene integrierte aase frame /eatwre-Darstellung, die alle möglichen aase frames erfassen soll, nur im Hinblick auf ihre Zweckmäßigkeit innerhalb seines Modells beurteilt werden kann. Auch mit den zitierten grundsätzlichen Prämissen ist es aber natürlich möglich, für jeden vom Satz vorgegebenen case frame einen besonderen Verbeintrag zu machen, der diesen vorhersagt. Auf jeden Fall handelt es sich dabei nicht um prinzipielle, sondern um rein notationsmäßige Unterschiede.

4.4.

Kasus als Relatoren

Die Kasusgrammatik ist einer der bekanntesten Versuche, Inhaltsrelationen zu erfassen. Sie betrifft primär die erste Konstitutionsstufe; auf -der zweiten Konstitutionsstufe ist es in den Fällen zweckmäßig, analog zur ersten Stufe Kasus anzunehmen, in denen Elemente von Kategorien aus NOM als Valenzträger angesehen warden. 16 Wir sehen also Valenzangaben und Relationsangaben als konstitutiv an für das Semem eines komplexen Zeichens auf der Konstitutionsstufe, der die jeweilige Valenz oder Relation zugeordnet ist. Damit erledigt sich auch eine Frage, ob es eine Valenzgrammatik gibt oder ob es sich bei einer Valenzbeschreibung um bloße Lexikoneinträge für Verben handelt. Eine solche Alternative stellt sich gar nicht. 1 1 17 für Objective, für Agentive, ' ( ) ' für fakultative Elemente.

169

Dabei müssen allerdings einige Probleme deutlich gemacht werden. Zum einen müssen Kasus konsequent als Relationen aufgefaßt werden, die möglicherweise als von einem Verbeintrag her vorhersagbar angesehen werden - mit dem in 4.3. genannten Proviso für den Gebrauch von vorhersagbar bei mehrfachen Relationsmöglichkeiten in Fällen wie open (Fillmore 1968a:27). 18 Dazu gehört, daß inhärente Definitionsstücke wie z.B. das feature f+Animate] für den Agentive und den Dative aufgegeben werden, da andernfalls natürlich Kontradiktionen der in 4.1. genannten Art möglich würden, die für Relatoren ausgeschlossen sind. 19 Ein weiteres Problem betrifft Status und Anzahl der Kasus. Fillmore hat seine Kasuslisten immer wieder modifiziert, und es gibt mittlerweile eine Reihe von Vorschlägen für solche Listen, die teilweise auch von Fillmore nicht vorgesehene Kasus enthalten. Grundsätzliche Kritik an verschiedenen Eigenschaften einer Kasusgrammatik äußern z.B. Finke (1974, 1977) und Seyfert (1979:bes. 213ff.). Es soll hier nicht eine ausführliche Diskussion über die "Geschichte" der Kasusgrammatik geführt werden, und es soll auch nicht den vorhandenen Listen eine weitere hinzugefügt werden. Es soll aber anhand eines grundsätzlichen Einwandes von Seyfert (1979) versucht werden, plausibel zu machen, warum die Annahme von Kasusrelationen trotz vieler ungelöster Probleme nicht unsinnig ist und besonders in Verbindung mit einer Valenzgrammatik Einsichten über die Inhaltsstrukturen von Sätzen und - auf deren Folie - von Teilen von NOM ermöglicht. Seyfert (1979:215) kommt zu folgendem Fazit: Es ist ... zu vermuten, daß auch künftige Kasuslisten nicht prinzipiell besser oder angemessener sind als die bisher vorliegenden ... Die Relationen, in denen die Argumente zum Prädikat stehen, sind nicht aus einem beschränkten universalen Fundus menschlicher Erfahrung gegriffen, (zumindest besteht keinerlei Ursache für eine solche sehr weitgehende Hypothese) denn sie bestehen nicht unabhängig von den einzelnen Prädikaten. Es ist abwegig anzunehmen, die Sprecher lernten neben und unabhängig von den Prädikaten eine Liste von möglichen Kasusrollen. Es verhält sich

18 Die kategoriale Auffassung von Kasus bzw. die durch mehrdeutige Formulierungen Filimores (1968a) entstandene Unsicherheit zwischen kategorialer und relationaler Auffassung ist schon in 3.3.3. kritisiert worden. Vgl. auch Falkenberg/öhlschläger (1972). 19 Vgl. auch die Kritik von Huddleston (1970), Poldauf (1970), Zoeppritz (1972) und Vater (1975). Auch Hegers (1976:134) Kausalfunktion, die dort als übersetzbar in Filimores Agentiv angesehen wird, enthält die Bedingung des [+Animate] nicht. 20 Vgl. z.B. Fillmore (1969, 1970, 1971, 1972a, 1977), Chafe (1970), Ljung (1970), Nilsen (1972a), Stockwell/Schachter/Partee (1973), Kastovsky (1974), Anderson (1971b, 1977), Heydrich (1977), Cook (1979).

170 vielmehr so, daß wer Prädikate lernt, zugleich auch die Problemlagen (und darin enthalten die verschiedenen Konfigurationen von Einzeldingen), die diese Prädikate benennen, lernt ... Kurz: für das Verstehen von Sätzen spielen Tiefenkasus FILLMOREscher oder anderer Prägung keine wirkliche Rolle, sie stehen nicht unabhängig neben der Bedeutung der Prädikate. Sie verdoppeln led-iglich, wenn sie gut gewählt sind, einen Teil der Bedeutung des fraglichen Prädikats, und sie führen zur Verwirrung und zu unfruchtbaren Fragestellungen, wenn sie schlecht gewählt sind.

Der Kritik an der Universalitätsannahme und ihrer Begründung ist durchaus zuzustimmen (vgl. auch 1.3.)/ es handelt sich um Glaubensfragen, wie Seyfert (1979) vorher deutlich macht. Das bloße Entgegensetzen von eigenen GlaubensInhalten ist zwar legitim, 21 widerlegt aber nicht per se den anderen Glauben. Geht man hier etwas behutsamer vor, so kann man die Annahme über die Universalität als spekulativ bezeichnen, das gilt aber ebenso für die apodiktische Ableugnung der Universalität bei Seyfert. Annahmen darüber, was Sprecher wie lernen, sind für den im Zitat angesprochenen diffizilen Bereich der Tiefenkasus ebenfalls spekulativ. 22 Bei vorsichtigerer Bewertung kann man die Positionen nicht als so gegensätzlich ansehen. Die Kasusgrarnnatik steht oder fällt dann nicht mit einer Annahme über ihre Abhängigkeit oder Unabhängigkeit von Prädikaten. In einer relationalen Interpretation des Kasusbegriffs sind Kasusrelationen in einem bestimmten Sinn (s.o.) von bestinmten Prädikaten her vorhersagbar, und es gibt gute Gründe, diese Vorhersagbarkeit - im Gegensatz zu Seyfert - nicht der Bedeutung der Prädikate zuzuschlagen. Nach einer Relativierung solcher prinzipiellen Einwände kann man nicht mehr annehmen, daß Kasuslisten niemals eindeutig und einheitlich werden könnten, bloß weil sie es jetzt nicht sind. Daß schließlich schlecht gewählte Kasus auch schlecht sind, ist trivial; rfc»g derzeitige Problem ist, daß nicht so klar ist, was als schlecht zu gelten hat. Damit kennen und sollen natürlich nicht alle Einwendungen gegen eine Kasusgranmatik erledigt sein, aber die \forbehalte gegen bestürmte Annahmen einer Kasusgrammatik erscheinen als doch nicht stark genug, um nicht in eventuell modifizierter Form - hier z.B. bezüglich des kategorialen Charakters von Kasus - Kasusrelationen zur Inhaltsbeschreibung zu benutzen 21 Seyfert (1979:215) gegen einige Annahmen von Fillmore (1968a): "Mit dem gleichen Recht kann man sagen: ich glaube nichts dergleichen." 22 Vgl. Fillmore (1976) für einige Spekulationen über "the workings of the human ability to understand speech", die mit Seyferts Problemen zusammenhängen.

171

und dabei Kasusbegriffe als Relatoren zu verwenden. Eine Verbindung mit einer Valenzgraititatik erscheint dabei als möglich und nützlich.

4.5.

Sprachliche Zeichen als Relatoren

Brekle (1976:117) sagt über den von ihm eingeführten Prädikatsterm LOG für 1

lokative Relation': "LOG wird in den meisten Sprachen durch eine begrenzte

Menge von Wörtern wie under, or, at, below, above etc., d.h. als Präpositionen (oder Affixe) lexikalisch realisiert (mutatis mutandis gilt dies auch für die folgenden Relationskonstanten DIR, TEMP)." Lipka (1971:224) stellt im Rahmen eines analytischen Vorgehens (s.o. 3.3.2., A 58) für Wbrtbildungsphänomene fest, daß "various tagmemes and relators may be found to be missing in word-formative syntagmas". Das bedeutet, daß Relationen zwischen sprachlichen Zeichen nicht nur qua deren Zusamrenvorkommen auf bestimmten Konstitutionsstufen etabliert werden können, sondern auch - auf verschiedenen Konstitutionsstufen - durch besondere sprachliche Zeichen, von denen Brekle (1976) einige nennt. Die Relation zwischen Relatoren als sprachlichen Zeichen und anderen sprachlichen Zeichen wiederum würde in vielen Fällen inhaltlich nicht sinnvoll interpretierbar sein; solche Relationen wären dann trivialerweise als 'syntagmatische Verknüpfung' zu

bezeichnen, u.U. mit Hinzufügung von Reihenfolgeregeln.

24

Eine derartige

Inhaltsbeschreibung ist ausschließlich reflexiv-metasprachlich (vgl. Heger (1976:75ff.)) und braucht für triviale Fälle nicht genannt zu werden. Relatoren, die auf der zweiten Konstitutionsstufe fungieren und zugleich einem sprachlichen Zeichen als Element einer der Kategorien von NOM auf dieser Stufe als Inhalt zugeordnet werden können, müssen also unterschieden werden von denen, die nicht einem solchen Element zugeordnet werden können; das gilt auch, wenn sprachlichen Zeichen dieser Art Elemente von Kategorien tieferer Konstitutionsstufen sind. Bei dieser Unterscheidung kann es allerdings gewisse Abgrenzungsprobleme 23 Vgl. dazu die Vorschläge von Brederaeier (1977) und Wotjak (1978) und in diesem Zusammenhang auch die vorläufigen Hinweise in Heger ( 1 9 7 6 : 2 0 4 f f . ) , wie außereinzelsprachliche Aktantenmodelle, die ihrerseits teilweise in Kasusmodelle übersetzbar sind, in einzelsprachliche Strukturen überführt werden können. 24 Bezüglich der Kollokabilität (vgl. 3 . 3 . 1 . ) gelten aber für Relatoren als sprachliche Zeichen ebenso Restriktionen wie für andere sprachliche Zeichen.

172

geben, z.B. wenn als M6 bestirnte AT-WBF stehen. Für: (4a) angry man geben Aarts/Calbert (1979:82) folgende Analyse: The phrase angry man ... may be paraphrased by "the man experiences anger", where the verb "experiences" expresses the predicational component of the meaning of the adjective and the noun "anger" the non-predicational component. The non-predicational component of the adjective is thus identical with the meaning of the noun anger, so that in the lexicon this sense of angry may be represented by the set of features constituting the lexical entry for anger together with the relevant PR (i.e. PR2 = "experience 1 ).25 Da es z.B. auch noch: (5a) angry letter

mit einer anderen Prädikationsstruktur gibt und gelten soll: "Ihe predicational force of an adjective is determined by its meaning." (Aarts/ Calbert 1979:83), ist die Konsequenz: "the predicational value of an adjective nay change according to the noun it co-occurs with, while its non-predicational meaning remains constant." (Aarts/Calbert 1979:83). Anscheinend ist eine weitere Segmentierung von angry nicht vorgesehen, da es als Ganzes einen Lexikoneintrag bekommen soll. Natürlich kann man auch ohne Segmentierung über den komplexen Inhalt von angry reden und ihn in mehrere Komponenten aufspalten, aber bei einer Segmentierung (auf der dritten Konstitutionsstufe) würde man auf gewisse Regularitäten aufmerksam, die Aarts/Calbert (1979) nicht berücksichtigen. Daß die Segmentierungsmöglichkeit als solche nicht fraglich ist, kann wohl unterstellt werden (vgl. Marchand (1969:352f.)). Die folgende Argumentation gilt im übrigen auch, wenn angry nicht segmentiert würde und nur verschiedene Komponenten seines Inhalts angenommen würden. Nach der Segmentierung erhält roan anger (unter Vernachlässigung der Morphonologie) mit dem Inhalt 'anger1. Ob dies dann die Bedeutung eines noun ist und welche Konsequenzen eine solche Annahme hat, kann hier dahingestellt bleiben, -y hätte als Inhalt dann 'experience1, relational verstanden; das sprachliche Zeichen -y wäre also eines mit relationalem Inhalt. Zugleich ist deutlich, daß dieser angenommene relationale Inhalt vom Kontext auf der zweiten Konstitutionsstufe abhängt, in (4a) von nun, und sich je nach Kontext ändern kann (z.B. in (5a) mit 25 PR für predicational relator.

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letter zusammen); nicht allein paradigmatische Beziehungen bestimnen also demnach den Inhalt von angry, sondern die syntagmatischen Beziehungen sind ebenfalls inhaltskonstitutiv. Ein Blick auf die Liste der Suffixbildungen mit -y bei Marchand (1969:352f.) zeigt, daß z.B. für -y in bloody (oder für die predioational force von bloody) wieder ein anderer Inhalt angenortinen werden müßte. Marchand (1969) versucht dagegen, zumindest sehr wenige relativ generische Inhalte von -y zu bestimmen (z.B. 'full of, characterized by -'). Nun muß nicht unbedingt jeder Ausdrucksseite ein und nur ein Inhalt zugeordnet werden, aber eine Generalisierung, wie sie bei Marchand (1969) vorgesehen ist, kann von Aarts/Calbert (1979) nicht beschrieben werden. -y (oder eine Inhaltskomponente von angry) ist auf der zweiten Konstitutionsstufe kein sprachliches Zeichen als Relator (bzw. angry hat auf der zweiten Stufe keine inhärente Relator-Inhaltskomponente), noch dazu mit mehreren Inhalten (bzw. mit nicht eindeutiger Vorher sagbarkeit) . Vielmehr kann angry auf der zweiten Konstitutionsstufe in verschiedenen Relationen stehen, z.B. in einer als 'experience' beschreibbaren bestimmten Kasusrelation eines ü[man] zu einem M£>[KF-PPE-VBF [angry] ] . Diese möglichen Relationen auf der zweiten Konstitutionsstufe dürfen daher nicht u.U. bis auf Morphemebene (-y) "hinuntertransportiert" werden und zu vielfachen Polysemien oder Homonymien führen, wie schon in 4.1. diskutiert. Die besondere Schwierigkeit des Beispiels angry in seiner Behandlung durch Aarts/Calbert (1979) scheint darin zu liegen, daß Konstitutionsstufen nicht unterschieden werden. Man kann -y - auch in anderen Zusammensetzungen durchaus als Relatorzeichen ansehen, ähnlich wie die von Brekle (1976:117) genannten Präpositionen; auch die Inhaltsbeschreibungen von Marchand (1969, s.o.) enthalten ja solche (metasprachlichen) Präpositionen: Of, 'by'. Aber diese Relationen bestehen auf der dritten Teilungsstufe, auf der angry segraentiert wird.27 Marchands relationale Beschreibung ist auf das jeweilige Determinans von -y (z.B. blood oder anger) bezogen, nicht auf hierarchisch höhere Konstitutionsstufen, und dadurch ist es möglich, den Inhalt von -y relativ einheitlich zu beschreiben und nicht durch Hineinnehmen 26 Hier im Sinne von Semem; vgl. Heger ( 1 9 7 6 : 4 I f f . ) zu Semem und Signifikat im einzelnen. 27 Auch wenn -y nicht als sprachliches Relatorzeichen aufgefaßt wird, sondern eine nicht -y als Inhalt zuzuordnende Relation zwischen Determinans und Determinatum angenommen wird, bleibt es bei der Konstitutionsstufenbezogenheit dieser Relation, die in den Bereich der Wortbildung gehört.

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von vielen möglichen Kontexten bzw. Kontextklassen zu atomisieren. Das ganze sprachliche Zeichen angry mit dieser komplexen Binnenstruktur kann auf anderen Konstitutionsstufen wieder in Relationen stehen, die u.U. sogar eindeutig vorhersagbar sein können, die aber erst für diese anderen Konstitutionsstufen zu beschreiben sind. 28 4.6.

Beispiele

Dieser Abschnitt soll anhand einiger Beispiele illustrieren, in welcher Weise man Relatoren in dem in 2.4. gegebenen Rahmen der NOM für das Englische annehmen kann. Dabei werden weder alle Phänomene berücksichtigt, die in der Konstitutionsformel beschrieben sind - und auch dort war ja schon eine Anzahl von Bereichen ausgeklammert worden -, noch wird für die Relatorenbeispiele Vollständigkeit angestrebt. Die hier zu nennenden Beispiele sollen auf Relatoren beschränkt sein, an denen Valenzträger beteiligt sind. Dabei soll zunächst ein Überblick darüber gegeben werden, welche Inhaltsrelationen innerhalb von NOM durch Kasusrelatoren, wie in 4.4. diskutiert, beschreibbar sind. Dabei geht es eher um eine prinzipielle Demonstration solcher Möglichkeiten, als um eine eingehende Auseinandersetzung mit den konkurrierenden Kasuslisten (s.o. A 20). Deshalb werden hier die "klassischen" Kasus von FiHmore (1968a) mit der wichtigen Änderung verwendet, daß inhärente features wie [+Human] nicht Definiens für bestimmte Kasus sein sollen. Außerdem werden die Relatoren äff, eff und annihil verwendet, zum Teil zusammen mit bestimmten Kasusrelatoren; auch wird stellenweise auf eine andere Kasusbeschreibung verwiesen. Anschließend sollen Beispiele für Inhaltsrelationen gegeben werden, an denen solche 28 Die Schwierigkeiten, die der Begriff des predicational relator von Aarts/Calbert (1979) mit sich bringt, hängen sicherlich auch damit zusammen, daß sie - wie Weinreich (1966) mit seinen transfer features mit der Relationsbeschreibung zugleich auch Kollokationen erfassen wollen, also z.B. für das Erstargument (repräsentiert durch man) des genannten PR2 ein typical context feature [ + H ] ( f ü r [+Human]) annehmen und ihm einen Einfluß auf die Wahl des relator einräumen. Damit werden - wie in Filimores Kasusbegriff - kategoriale und relationale Beschreibungen vermischt. Demgegenüber wird hier dafür plädiert, Kollokationen - und d.h. insbesondere die damit zu erfassenden Restriktionen - wegen der damit verbundenen empirischen und theoretischen Probleme (vgl. auch 3.2. und 3.3.1.) nicht in den Vordergrund einer Beschreibung zu stellen, vielmehr zuerst mögliche Relationen zu erfassen und in einem weiteren Schritt zu versuchen, Kollokationen, Selektionsbeschränkungen und ähnliche Phänomene zu erfassen.

175

Elemente aus Mß beteiligt sind, die zwar als Valenzträger angesehen werden, bei denen aber ein Bezug auf Foliesätze (in dem in 2.4.3. im Kcntnentar zu M6 genannten Sinn) nicht möglich ist und die auch nicht mit "gängigen" Kasusrelatoren beschreibbar sind. Die Kategorie NOM-MARK enthält sprachliche Zeichen als Relatoren, die konstitutionsstufenübergreifend fungieren. Sie etablieren Relationen zwischen H von NOM, die E oder A sind, und Prädikaten von Sätzen; außerdem - bei rekursiver Verwendung von NOM mit den kinda-Werten von 3 bis 5 auf der dritten oder einer tieferen Konstitutionsstufe - zwischen dem mit ihnen gleichstufigen H ihres NOM und einem Element der nächsthöheren Konstitutionsstufe. Bei rekursiver Verwendung von NOM in M3 kennt also NOM-MARK nicht in Frage, da dort keine NOM mit kinda-Werten von 3 bis 5 zugelassen sind. NOM-MARK mit Bezug auf Argumente, die Elemente von Kategorien der zweiten Teilungsstufe sind, enthalten aber bzw. können enthalten Elemente aus M7[NOM3] und solche aus QU-E-POST und QU-A-POST. Die Bezugsargumente auf tV>r zweiten Konstitutionsstufe sind dabei entweder Elemente aus H (für NOM-MARK innerhalb von M7[NOM3]) oder Elemente aus MB oder M9 (für NOM-MARK innerhalb von QU-E/A-POST). Durch diese Feststellung ist es überflüssig, für die Argumente, die durch ein Element aus NOM-MARK in Relation gesetzt werden, eine spezielle Indexmarkierung einzuführen. Bei sprachlichen Zeichen als Relatoren wird die Relatorbezeichnung unter das betreffende sprachliche Zeichen in der Konstitutionsbeschreibung gesetzt. Einfache Beispiele sind: 29 (6) M3[the] + H[man] + M7[NOM3[in the corner]] loc

(7) M3[the] + H qukind2m7[man] -t- QU-E1-POST m7 [j] + M7 val!2[REL-P[saw]] + QU-A3-POST m7 [in the Street] loc

Weiterhin bestehen * durch Kasus beschreibbare Relationen zwischen einer Untermenge der Elemente aus M3 und Elementen aus H, sofern - geregelt durch 29 Die Indices der Kategorien aus der Konstitutionsformel werden hier nur insoweit ausgeführt, als sie für die betreffende Relation relevant sind. 30 Auch andere Relationen, die von Stockwell/Schachter/Partee (1973:38f.) als NEUTRAL oder BENEFACTIVE beschrieben werden, sind hier möglich wie in: (a) He convinced her (b) She made a dress

o f her error. f o r Susan.

176

den Index mstrn bei H - M3 zugelassen sind. Eine HAVE- oder POSS(Possessiv)Relation oder ähnliches kann z.B. für: (8) ray car

zwar in einer Beschreibung angenommen werden, die (8) durch einen Tiefenstruktursatz erklärt; in einer auf die Konstituentenstruktur des NOM in (8) bezogenen Analyse ist POSS oder ähnliches aber kein Relator, der erst qua Kbnstitutionsstufenzugehörigkeit zustandekonmt, sondern schon durch my gegeben. Konstitutionsstufenspezifische Relationen sind aber anzunehmen, wenn ganz bestiinnte Elemente aus H vorliegen wie in: (9a) his smile .

Solche H waren in ihrer besonderen Eigenschaft als Valenzträger aus der Beschreibung in der Konstitutionsformel ausgeklanmert worden; daher hatte H dort auch keinen Valenzindex bekommen, den es in einer weitergehenden Beschreibung haben muß. 32 Elemente aus H als Valenzträger wie in (9a) stehen zu bestimmten Elementen aus M3 in Kasusrelationen; für (9a) kann eine ag(Agentiv)-Relation und eine aff-Relation angenomtnen werden: (9b) M3 qukindltnis]

+

H vail[smile] .

a];, Iff

Der Valenzindex bei H und der qukind-Index bei M3 werden hier analog zu den Konventionen der Konstitutionsformel eingeführt, sie sind aber nicht in das Indexsystem der Formel eingebaut. Relationen wie äff und eff sind also nicht nur auf "Objekte" beschränkt, sondern auch QÜ-E1 wie hier M3[7z£s] können in dieser Relation stehen (vgl. z.B. Lipka (1972:198, break out u.a.) für die Effizierung). ag wird hier nicht als Spezifizierung von äff aufgefaßt, 31 Der Fall ist anders für die HAVE-Relation für Wortbildungsphänomene wie birdbrain (Lipka 1971:227). 32 Mit entsprechenden qukind-Indices für einige Elemente »us M3. 33 Eine einfache additive Einführung zusätzlich zu den anderen Indices wie in (4a) ist dabei letztlich nicht hinreichend; es müssen auch Fälle von Mehrfachrelationen zwischen zwei oder mehr Valenzträgern beschrieben werden wie in: (a) a winning smile . Einerseits ist Hfsmile] QU-E1 zu M6 [winning] (mit der Konstitutionsformel beschreibbar); andererseits ist auch winning QU-A zu H[smile] als Valenzträger, der Foliesatz dazu wäre: (b) Someone smiles winningly. Die Valenzstruktur aus (b) ist - wie gesagt - aus der Konstitutionsformel ausgeklammert.

177

sondern zwischen M3 und H wird eine multiple Relation angenommen; daher werden die Relatoren nicht als Konfiguration notiert, sondern durch ' , ' abgetrennt. Für solche Elemente aus M6, die Teile enthalten, die auch als Teile von Prädikaten in Foliesätzen vorkamen können, sind ebenfalls Kasusrelationen möglich, die sich - wie die Valenzangaben für M6 - an den Verhältnissen im jeweiligen Foliesatz orientieren; Analysen, die dort problematisch sind, bleiben es natürlich auch auf der zweiten Konstitutionsstufe. Beispiele sind: (10) M3[a] + M6 vall[AT-PRE-[+ +

ag,

-ing][smiling}]

H qukindlm6[girl]

af?

(11) M3[a] + QU-A-PRE2[carefully] [Meiden]]

+

+ M6 vall[AT-PRE-[+ -ed]

H qukindlmG [spy]

ag, äff

(12) M3[a] + M6 val(l)2[AT-PRE-[+ -ed][broken]] +

H qukind2m6[glass]

34

(obj+annihil)

Für Elemente aus M7 können Funktionen in einer Valenzstruktur und Kasusrelationen nur bei H in Betracht, die auch Valenzträger sind (wie auch für einige Elemente aus M3, s.o.). Ein Beispiel mit provisorischem (s. A 33) Valenzindex für H: (13) M3[the] + H val(1)2[destruction] +

M7[NOM3[of the city]]

.

(obj-*annihil) Auch Elemente aus MB können in Valenzstrukturen und Kasusrelationen zu H bzw. zu REL-mRK und QU-E/A-POST m8 stehen:

34 obj für Objective ist auch für Fillmore (1971:42) weiterhin "Papierkorbkasus"; er bezeichnet "a change of state, such as one of growing or dying", annihil spezifiziert diese Relation. 35 Vgl. für dieses und ähnliche Beispiele auch Stockwell/Schachter/Partee (1973:38ff.) mit gegenüber Fillmore (1968a) modifizierten Kasus.

178 (14) M3[the] + H qukind2m8[man] + REL-MARK qukind2m8[who] ·*·

QU-E1-POST m8[j]

+

M8 val12[REL-P[watched]] 36

äg

äff

Da die Relatoren auf jeden Fall auf den Valenzträger innerhalb von NOM bezogen sind - hier M8 -, braucht dieser Bezug nicht durch Indices noch einmal verdeutlicht zu werden, und sie müssen daher auch nicht direkt neben dem Valenzträger stehen. In (14) stehen sie jeweils direkt neben dem jeweiligen Bezugsglied, das nicht Valenzträger ist, unter dem syntagmatischen Verknüpfungszeichen, das dem Valenzträger vom Bezugsglied aus am nächsten ist. Bei Einsetzung von sau als MS wäre QU-E1-PQST[I] nach Fillmore (1968a) Dative. Eine solche Relation ist aber unter einer rein relationalen Kasusannahme redundant, da Dative in Fillmore (1968a) als affiziert beschrieben wird mit der hier irrelevanten Zusatzbedingung des Belebtseins des affizierten Gegenstandes. Der Fillmoresche Dative ist also hier einfach eine aff-Relation. Die letzte Valenzträgerkategorie, die für Kasusrelationen in Frage kommt, ist M9: (15) M3[the] + H qukindlm9[train]

+ M9 val!3[AT-POST-[+ -ing] äff

[arriving]]

+ QU-E3-POST[at platform one] loc

(16) M3[the] +· H qukindlm9[nrind]

+

M9 val!2 [AT-POST-

instr

[+ -ing] [opening] ]

+

QU-E2-POST m9[the door]

(öbj->äff)

Die Unzulänglichkeiten einer instr-Relation wie zwischen wind und opening in (16) sind z.B. bei Huddleston (1970) diskutiert worden, vor allem weil key in derselben Position ebenfalls in instr-Relation steht und der Unterschied nicht klar wird, nämlich: "Instrumentals presuppose a (deep structure) Agentive and would thus be less comprehensive than Fillmore's case of that name." (Huddleston 1970:504). Fillmore (1971) hält aber gegen Huddiestons (1970) Vorschlag, für wind wie in (16) Force einzuführen, an Instrument fest. 36 Nach Fillmore (1971) wäre J Source, und that wäre goal.

179

Für M9 [AT-PQST-NOM] käme als Relation zu H nach Fillmore (1968) nur obj in Frage; schon die Festlegung einer Richtung dieser Relation fällt aber schwer, und auch ein "change of state" nach FiHnore (1971, s.o. A 34) läßt sich schwerlich feststellen: 37 (17) M3[my] + H[friend] + M9[AT-POST-NOM[the lawyer]] obj

Man könnte die generelle Prädikationsbeziehung (s.o. 4.2.) zwischen Valenzträger und Ergänzungen hier durch p ('prädiziert etwas über1; der Pfeil weist auf die Bezeichnung des Gegenstandes, über den etwas prädiziert wird, also hier auf H [ f r i e n d ] )

markieren und obj als Spezifikation auffassen.

Besser scheint die Lösung von Stockwell/Schachter/Partee (1973:9, 29), die für Fälle wie in (17) und entsprechende auf der ersten Konstitutionsstufe einen ESSIVE vorschlagen, der auf Kopulativa beschränkt ist und der besonderen Relation zwischen E5 und anderen E entspricht (s. A 37). Es ist hier nicht versucht worden, ein eigenes Relatorensystem als ein weiteres Kasussystem zu entwickeln. Grundsätzliche Überlegungen zu Kasussystemen wurden in 4.4. angestellt; anhand der Beispiele sind gewisse bekannte Unzulänglichkeiten von solchen Systemen teilweise deutlich geworden. Wie schon einleitend gesagt, ging es hier um eine Illustration, wie Kasusrelationen im Prinzip auf eine Konstitutionsformel wie in 2.4. bezogen werden können. Zum Schluß dieses Abschnitts soll versucht werden, einige Relatoren für mögliche Relationen zwischen Elementen aus M6 und solchen aus H zu finden, die nicht mithilfe von Kasuskategorien, jedenfalls nicht mit solchen der "gängigen" Art, beschrieben werden können (vgl. dafür (10) bis (12)) . Das sind solche M6, die oder deren Teile nicht als Teile von Prädikaten in Foliesätzen vorkonmen können. Dabei sollen solche Beispiele ausgewählt werden, für die die Annahme einer einfachen Prädikationsbeziehung wie z.B. in:

(18) M6[green] + H[hat]

nicht hinreichend ist. Zunächst geht es um einen Unterschied, der häufig als unterschiedliche Relation zwischen Elementen aus M6 und Elementen aus H beschrieben wird, 37 Zur besonderen Valenzstruktur solcher NOM s. den Kommentar zu (139) bis (141) in 2.4.3.

180

wie er z.B. besteht zwischen: (19)

an old man

und: (20) an old friend

.

Quirk u.a. (1972:259) sehen hier folgenden Unterschied: "Adjectives that characterize the referent of the noun directly are termed INHERENT, those that do not are termed NON-INHERENT." Old in (19) wäre inhärent, old in 38 (20) nicht. Die relativ unspezifische Bestürmung von (20) durch Quirk u.a (1972) läßt sich mithilfe der Annahme von Valenzträgern und entsprechenden Prädikationsbeziehungen anders und genauer fassen: In (19) ist PIß [old] Valenzträger und H[man] QU-E1 dazu; in (20) ist E[friend] Valenzträger und M6[old] QU-A dazu. Friend als Valenzträger wird also als QU-P angesehen mit dem Inhalt 'Freund sein'; dieser Inhalt wird weiter charakterisiert durch M6[old] als QU-A. 39 Die Referenzfunktion von friend (besser des ganzen NQM) bleibt davon unberührt, und man braucht auch nicht verschiedene Arten der Referenz anzunehmen wie Quirk u.a. (1972). Besonders deutlich wird dies am Beispiel von: (21) my old teacher .

Old hat hier zwei Inhalte, die in jeweils unterschiedliche Valenzstrukturen - parallel zu (19) und (20) - eingebettet sind. Für old 'alt an Jahren' ist M6[old] Valenzträger, für old 'früher1 ist H[teaoher] Valenzträger: Das Lehrersein ist ein vergangener Zustand. Diese Unterschiede sind nicht mit Foliesätzen erfaßbar, in denen dieselben sprachlichen Zeichen wie in (21) vorkommen; Solinger (1967a:2ff.) weist darauf in seiner Diskussion der "shortcomings of BE-Predications" ausführlich hin. Auf Relatoren wie direct/indirect reference - die man aus den Begriffen der Inhärenz und Nicht-Inhärenz bei Quirk u.a. (1972) ableiten kann und die sicher noch klärungsbedürftig wären - kann man jedenfalls für die dort gemachte Unterscheidung verzichten. Es liegt kein referentieller Unterschied vor, sondern 38 Der Unterschied ist nicht zu parallelisieren mit der Unterseheidung zwischen attributiver und prädikativer Gebrauchsmöglichkeit. 39 Die schon im Kommentar zu M7 in 2.4.3. aufgeworfene Frage, ob alle möglichen Elemente von H Valenzträger sein können, kann auch hier offenbleiben. Vgl. dazu Heibig (1976b) und Sommerfeldt/Schreiber (1977b). Vgl. auch den Begriff der quasi-agent substantives wie doctor, father, Student etc. bei Marchand (1966:148).

181

ein Unterschied in der Valenzstruktur, der zu jeweils unterschiedlichen Prädikationsbeziehungen führt. In verschiedenen Relationen stehen können als Elemente von M6 ebenfalls sogenannte transpositional adjectives 40 wie z.B. in: (22a) musical man und

(23a) musical theory , bei denen nach Marchand (1966) und Coates (1971) jeweils verschiedene syntaktische Relationen aus einem source sentence in das Adjektiv transponiert sind.

41 Die source sentences haben eine ähnliche Funktion wie die Foliesätze, 42

können aber zusätzliche Prädikate enthalten.

Außerdem werden hier nicht

verschiedene musical angenonrnen wie bei Marchand (1966) , sondern verschiedene Relationen desselben Elements musical aus M6 in verschiedenen . Dabei ist zunächst zu prüfen, ob nicht -al als sprachliches Zeichen in Relatorfunktion angesehen werden kann. Wenn man -al nicht nur als Relator43 zeichen in einer syntagmatischen Verknüpfung ansehen will, so könnte man - auch angesichts einer Gegenüberstellung wie (vgl. Marchand (1969:228)): (24a) governmental practice (24b) government official



- allenfalls eine generelle Prädikationsfunktion zuschreiben. Da aber nun alle Valenzträger wie governmental und government in (24a) und (24b) vorhersagbar in verschiedenstellige und verschieden spezifizierbare Prädikations40 Vgl. dazu etwa Marchand (1966), Brekle (1968), Coates (1971), Lipka (1971) 41 Die weitere Frage der "semantic derivation", die zur "transpositional derivation" hinzukommen kann (Marchand 1966:139ff.), wird hier ausgeklammert. Marchand (1966:140f.) zur Transposition: "If we speak of transposition, what we do is not simply transpose a lexical item from one word class into another (pole—*· polar, crime—»· criminal) but by doing so we transpose the word together with the function it had in the [source] sentence." 42 "Musical is one word in musical clock, where it stands for a sentence like 'the clock (produces) music 1 (S - V - e f f . ), another in musical theory, which is based on a possible sentence 'theory (deals with) music' (S - V - a f f . ), different again in musical comedy, which mirrors something like 'music (accompanies the) comedy' (5 - V - O ) . " (Marchand 1966:141). 43 Wie etwa to in: (a) I want to leave. Das ist für -al die Position von Marchand (1969:229): "adjectival categorial marker".

182

beziehungen eintreten können, diese aber nur zusammen mit den jeweiligen Argumenten realisiert sind, erscheint es auch hier aus den in 4.1. und 4.2. genannten Gründen (vgl. die Auffassung des Valenzbegriffs und den Status von affizierten und effizierten "Objekten") sinnvoller, Vorhersagbarkeit und Inhärenz zu trennen und -al als reines Relatorzeichen anzusehen. Für (22a) kann dann äff als Spezifizierung der Prädikationsbeziehung zwischen M6 und H angenortmen werden: (22b) M6 vall [AT-PRE-WBF[n?usical] ]

+ H qukindlmG [man] . äff

Für (23a) gilt als Spezifizierung der generellen Prädikationsbeziehung concern für 'concerning', wie es Lipka (1971:227) für bestimmte Wbrtbildungsformen als Relator einführt: (23b)

M6 vall[musical]

+

H qukindlm6[theory]

;

concern

concern betrifft nicht den Inhalt von -al (s.o.). Dabei muß deutlich gemacht werden, daß mit der Beschreibung in (23b) nichts über eine eventuelle Vbrhersagbarkeit bestimmter Relatoren von bestimmten ihrer Argumente her gesagt ist. Ob also theory nur kombinierbar ist mit einer bestimmten Untermenge von Relatoren (die im Extremfall nur ein Element enthält) in Verbindung mit einer bestinrrrten Untermenge von Elementen aus M6, ist eine weitere Frage. Jedenfalls gehört concern nicht zum Inhalt von theory und nicht zum Inhalt von musical. Die schon in 4.5. genannten Beispiele: (4a)

angry man

(5a)

angry letter

werden bezüglich der in ihnen bestehenden Relationen so beschrieben: (4b) M6 vail[AT-PRE-WBF[angry]]

+

H qukindlm6[man] .

äff,exp

exp für 'experiences' im Sinne eines relationalen Experience!·, wie von Fillmore (1971) vorgeschlagen. Der Zustand, die Emotion 'angry' zu haben, wird von dem mit man Bezeichneten prädiziert, der Zustand affiziert ihn, und er erfährt diesen Zustand. (5b)

M6 vall[AT-PRE-WBF[angry]]

+ H qukindlm6[letter] . < express

183

express für 'expresses'. Aarts/Calbert (1979:86) beschreiben (5b) mithilfe von zwei prediaational Delators, die in einem Dominationsverhältnis stehen: (5c)

"PR3 (N, (PR2 ( [ + H ] , A ) ) " ,

44

paraphrasiert als: "N manifests that seme person(s) experience(s) (experienced) the mental state (or corporeal condition) A." Unsere Beschreibung nimmt dagegen an, daß zur Analyse von (5a) keine Angaben über experience gehören; dagegen Aarts/Calbert (1979:85): "it does not seem possible for a phrase like angry letter to occur in a verbal or situational context that does not provide a referent for the [+H] that is elicited in the reading." Situationen, wo das doch möglich ist, sind leicht zu finden. Wenn jemand z.B einen Brief ohne Absender findet, der offensichtlich Ärger ausdrückt, so kann man zwar annehmen, daß irgend jemand oder irgend etwas ihn geschrieben oder veranlaßt hat. Wenn der Finder dann unter Verwendung von angry letter über seinen Fund berichtet, so wird damit aber kein Referent im genannten Sinn "provided"; es ist gerade ein Kennzeichen der genannten Situation, daß kein Referent in diesem Sinn vorhanden ist. Wie auch inner man eine solche Situation bezüglich der Raferentenfrage beurteilen mag, auf jeden Fall gehören solche referentiellen Verhältnisse nicht zur Beschreibung von (5a), auch nicht wenn sie durch einen sprachlichen Kontext - auch noch innerhalb von NOM - geliefert werden wie z.B.

(5d)

in: (5d)

John's angry letter

(5e)

someone's angry letter .

und (5e) haben einen anderen Inhalt als (5a); dagegen würden sich nach

Aarts/Calbert (1979) die Analysen von (5a) und (5e) (mit generischem Referenten) nicht unterscheiden. Nur weil bereits mögliche Kontexte sprachlicher und sogar nichtsprachlicher, situationeller Art zum Inhalt von (5a) gehören sollen ("elicited in the reading"), ist es notwendig, hierarchische Prädikationen anzunehmen. Auch stellt sich sofort die Frage, was - bei bekanntem Kontext nicht mehr "elicited in the reading" ist, etwa ein Unterschied wie der, ob ein solcher Brief selbst geschrieben oder veranlaßt wurde o.a. Die Abgrenzungsfrage muß geklärt sein, bevor Kontexte in eine Inhaltsbeschreibung aufgenommen werden. 44 PR3: 'MANIFEST 1 , PR2: 'EXPERIENCE 1 . 45 Viele Analysen der generativen Semantik zeigen, daß dies nicht unproblematisch ist; vgl. etwa die Baumstruktur von Ross f ü r : (a) Floyd broke the glass. in Abraham/Binnick ( 1 9 7 2 : 4 1 ) , die 129 Knoten enthält. Zur Kritik vgl. Seyfert (1979:140).

184

Im Beispiel (a) in A 33 war E[smile] als Valenzträger angesehen worden, und M.6[uinning] konnte in einem entsprechenden Foliesatz als Angabe aufgefaßt werden, hatte also als Element aus M6 dort eine QU-A-Funktion. Das Beispiel (25a)

daily newspaper

scheint sich von M 6 [ d a i l y ] her zunächst ebenfalls für eine solche Analyse anzubieten, aber da hier ein anderes Element aus H vorliegt als smile, ist ein im Vergleich zu den bisherigen speziellerer Relator erforderlich, um die Prädücationsbeziehung zwischen M6 [daily] und H[newspaper] zu spezifizieren: (25b) M6 vail [AT-PRE-WBF[daily] ]

-tappear

H qukindl [newspaper]

Man kann einen Satz finden, in dem diese Relation expliziert

ist:

(25c) The newspaper appears daily. Dies ist aber kein Foliesatz im hier benutzten Sinn, da der Valenzträger daily aus (25a) in (25c) nicht als Teil des Prädikats vorkommt. (25c) gibt aber Aufschluß über möglicherweise anzunehmende Relatoren in (25a). Das Beispiel (25a) soll die Notwendigkeit der Annahme auch relativ spezieller Relatoren illustrieren, die selbst wiederum intern noch strukturiert sein können.47 Das letzte Beispiel dieses Abschnitts beschäftigt sich mit der Annahme von sogenannten charakteristischen vs. okkasionellen Adjektiven, wie sie 48 von Bolinger (1967a:3f., 8ff.) angenonmen und in Zusammenhang mit attributiver vs. ausschließlich prädikativer oder postadjunktiver (vgl. M9) Position gebracht werden. (26a)

the only navigable river

ist charakteristisch, da es den gemeinten river als (inner) schiffbar klassifiziert. (26b)

the only river navigable

46 Vgl. Bolinger (1967a:4), dessen vorsichtiger Formulierung über die Beziehungen von (25a) und (25c) zuzustimmen ist: "a daily newspaper seems to relate to The newspaper appears daily.". 47 Zur Problematik spezieller Relatoren für sogenannte denominale Adjektive vgl. Ljung (1970) und Kastovsky (1974: v.a. 2 6 f f . ) . Für die Wortbildung gibt es ähnliche Probleme für Phänomene wie oil-well. 48 Vgl. auch Quirk u.a. (1972:249, 8 5 9 f . ) .

185

ist okkasionell oder temporär, da der gemeinte river nur "at the moment" mit Schiffen befahrbar ist. Kann man nun als Relatoren char und temp annehmen und damit zugleich einen wichtigen Unterschied der Relationen von bestimmten Elementen, die in M6 und M9 vorkommen, zum jeweiligen H beschreiben? 49 Zunächst sollten weder Charakterisierung noch Zeitweiligkeit im genannten Sinn den betreffenden sprachlichen Zeichen zugeschrieben werden, weil sonst - wie schon öfter kritisiert - für viele Fälle systematische Polysemien geschaffen werden. Der Unterschied ist auch nicht einfach ein nur referentieller, da unterschiedliche sprachliche Strukturen beteiligt sind: Elemente aus M6 (wie in (26a)) sind anders als solche aus M9 (wie in (26b)). 51 Schwierigkeiten bereitet zunächst, daß der Unterschied als einer von unterschiedlich großen Zeitintervallen bzw. einer von relativ unterschiedlich großen Zeitintervallen definiert ist wie im Falle von navigable in (26a) und (26b). So ist sicher zutreffend, wenn Bolinger (1967a:10) schreibt: "One nay say The house Das red in the sunset, but it would take a poet to arrest this temporary image and say the red house." Ein: (27) red sunset ist allerdings ebenfalls temporär. Red wird hier aber attributiv verwendet und müßte nach Solingers (1967a:7) Definition charakteristisch sein. Bei red in den genannten Beispielen liegt ein anderer Fall vor als bei navigable in (26a) und (26b), da hier keine Opposition zwischen einem Element in M6 und M9 vorliegt. Für red sind hier daher eventuelle Unterschiede in der zeitlichen Existenz von Dingen etc., die als rot bezeichnet werden, als referentielle aufzufassen. Die Diskussion von Solingers Unterscheidung ist also zu beschränken auf Fälle, in denen eine sprachliche Opposition wie in (26a) und (26b) vorliegt. Für diese Fälle bleibt das Problem der relativ unterschiedlichen Zeitintervalle. Eine Definition des Unterschiedes von charakteristisch und 49 Bolinger (1967a:9 ) unterscheidet nach diesen Kriterien auch verschiedene "perfect participles". 50 So Bolinger (1967a:7): "a set meaning for pre-adjunct adjectives which I have called 'characterization'." 51 Nur referentiell ist der Unterschied in: (a) The only river that is navigable is to the north. , mit dem man sowohl auf charakteristische als auch auf temporäre Verhältnisse referieren kann (Bolinger 1967a:3f.). (a) bekommt nur eine Inhaltsbeschreibung .

186

temporär durch eine einfache Opposition wie 'gilt irrmer1 vs. 'gilt nicht inner1 o.a. könnt nicht in Frage, denn auch wenn ein schiffbarer Fluß am nächsten Tag z.B. durch technische Maßnahmen nicht schiffbar gemacht würde und das bekannt wäre, könnte man. noch von einem navigable river sprechen. Der Unterschied kann also nicht durch unterschiedliche physikalisch meßbare Angaben über Zeiträume beschrieben werden. Mit (26a) wird aber eine Sprecherannahme über einen in bestimmter Weise normalen Zustand des Referenten von (26a) ausgedrückt, während mit (26b) eine solche Annahme eben nicht ausgedrückt wird. Daß diese Annahme in (26a) nicht in einem Gegensatz zu (26b) gesehen werden kann, zeigt die Tatsache, daß ein mit (26b) bezeichneter Gegenstand durchaus auch noch ohne Widerspruch mit (26a) zutreffend bezeichnet werden kann. Die Information über eine Sprecherannahme in (26a) ist also als zusätzlich zu der Information in (26b) anzusehen. Daß eine solche Normalitätsannahme "normalerweise" auch relativ lange dauernde Zustände betrifft, kann für eine sprachliche Inhaltsbeschreibung nicht entscheidend sein, denn ein derartiger Zustand kann in nächster Zukunft beendet sein (vgl. o. das Beispiel des durch technische Maßnahmen veränderten Flusses), und doch ändert sich nichts an dieser Normalitätsannahme. Man kann also für (26a) einen Relator norm annehmen: (26c)

M6 vall[AT-PRE-MOR[navigai>.Ze]]

+

H qukindlm6 [river]

ä f f , norm

Dieser Pelator wird nicht angenomnen für (26d): (26d) H qukindlm9 [river]

+

M9 vall [AT-POST-MORfnavigaMe] ]

äff

Eine weitergehende Explikation einer solchen Normalitätsannahme, die klärt, unter welchen Umständen und nach welchen Kriterien Sprecher Flüsse als schiffbar, Sterne als sichtbar 52 etc. klassifizieren, gehört nicht in eine Inhaltsbeschreibung von NOM dieser Art. Die Bedingungen von Normalitätsannahmen können sich ändern, z.B. durch neue Schiffstypen, die eine größere Anzahl von Flüssen befahren können als bisherige, oder durch Änderungen von atmosphärischen Bedingungen, die die Zahl der Sterne verringern oder vermehren, die als sichtbar angesehen werden; dadurch ändert sich aber 52 (a) the visible stars (b) the stars visible (Solinger 1967a:4; Quirk u.a.

1972:249).

187

nichts am Inhalt von (26a) oder von Beispiel (a) in A 53. Die Tatsache der NormalitätsannahitE bleibt bestehen und ist für die jeweiligen NOM inhaltlich relevant, die Einzelheiten der jeweiligen Norm sind es nicht. Schon die Diskussion dieser relativ wenigen Beispiele hat deutlich gemacht, mit welchen verschiedenartigen und zum Teil sehr komplexen Problemen sich eine syntagmatische Semantik in der Binnenstruktur von NOM konfrontiert sieht. Wenn auch ein konstitutionsstufenbezogenes Relatorenkonzept zur Klärung von grundsätzlichen Fragen beitragen kann, so bleibt in den Einzelheiten noch vieles offen. Das betrifft besonders die Frage der Gewinnung der einzelnen Relatoren und die eventuelle Annahme eines festen Inventars; diese Probleme gelten ja schon für die Kasusgrammatik. Ob man dabei letztlich mit nur einem Verfahren auskommen wird, etwa einer Paraphrasierungs- oder Foliesatzmethode, scheint zweifelhaft. Es wäre auf dem Gebiet schon viel gewonnen, wenn sich der Problerribereich so strukturieren ließe, daß man einen Überblick über verschiedene Lösungsmöglichkeiten zur Relatorenetablierung erhalten könnte. Die vorstehenden Beispiele können auch dazu nur einen sehr vorläufigen Beitrag leisten und die Schwierigkeiten einer syntagmatischen Semantik im Bereich der NOM in einigen Punkten deutlich machen.

5.

ZUSAMMENFASSUNG

Im ersten Kapitel werden einige Versuche diskutiert, die Wortart 'Adjektiv1 zu definieren. Dabei werden oparationale und semantische Definitionsstücke unterschieden. Ebenfalls diskutiert wird die Rolle von Wortarten in generativen Modellen. Das Ziel ist dabei zu prüfen, inwieweit durch eine Kategorisierung unter eine bestimmte Wortart für sprachliche Zeichen schon eine Beschreibung ihrer syntagmatischen und paradigmatischen Beziehungen gegeben ist, insbesondere der inhaltlichen Komponente dieser Beziehungen. Es stellt sich heraus, daß mit der Annahme von Wortarten sehr weitreichende Erklärungsansprüche verbunden sind über den Zusammenhang von operational feststellbaren Eigenschaften von sprachlichen Zeichen in Sätzen mit inhaltlichen Eigenschaften und Relationen, die solche Zeichen haben bzw. in denen sie stehen können. Ctowohl Definitionsversuche z.B. des Adjektivs zu erheblichen Schwierigkeiten führen, wird in der Linguistik im allgemeinen am Wbrtartenkonzept festgehalten. Als Ursache dafür wird in dieser Arbeit angesehen, daß mit der Annahme von Wortarten auch der Anspruch verbunden ist - nicht nur in generativen Arbeiten -, damit Sprecherintuitionen und/ oder kognitive Strukturen zu beschreiben. Demgegenüber wird vorgeschlagen, diese Ansprüche weitgehend zurückzunehmen, vielmehr zunächst ein operational begründetes Konstitutionssystem zu entwickeln und auf dessen Basis für Teilbereiche mit der Beschreibung inhaltlicher Relationen zu beginnen. Das zweite Kapitel enthält ein Konstitutionssystem für einen Teilbereich des Englischen, die sogenannten Nominale (NOM). Basis einer solchen Beschreibung ist eine deszendente Analyse von Sätzen, die zu hierarchischen Konstitutionsstufen führt. Verschiedene Rangstufenkonzepte in der Linguistik werden dabei kurz diskutiert und eine valenzorientierte Konstitutionsgramtiatik für riag folgende als Grundlage genommen. Im Rahmen einer solchen Grarmatik werden NOM als Unterkategorien der ersten Teilungsstufe (neben Infinitkonstruktionen und Ergänzungs- bzw. Angabesätzen) aufgefaßt und definiert. Nach einer kurzen Diskussion von Segmentierungsproblemen von NOM wird auf der zweiten Konstitutionsstufe eine Konstitutionsformel für

189

NOM entwickelt, die einen Teil der sehr komplexen Phänomene erfaßt, die unter diese Kategorie fallen. Die Konstituenten von NOM sind dabei nach verschiedenen Gesichtspunkten durch ein Indexsystem miteinander verknüpft, das einen Teil der Kookkurrenzen dieser Konstituenten erfassen soll. Die Konstituentenstruktur von NOM wird in einem Kommentar zu den einzelnen Konstituentenkategorien näher erläutert und diskutiert. Sie ist die Grundlage für die im vierten Kapitel beschriebenen Inhaltsrelationen. Im dritten Kapitel werden einige Versuche diskutiert, für semantische Beschreibungen (Inhaltsbeschreibungen von sprachlichen Zeichen) eine enpirische Basis zu finden. Zunächst ergibt sich für sogenannte semantische Tests, daß sie als heuristische Mittel eingesetzt werden können, daß aber die Beziehung solcher Tests zu semantischen Theorien noch weitgehend ungeklärt ist;

sicherlich kann man aus den Tests solche Theorien nicht

einfach ableiten. Als nächstes wird ein zentrales empirisches Problem der Linguistik diskutiert, nämlich nach welchen Kriterien Sätze oder Teile von Sätzen als abweichend angesehen werden. Gegenüber der Annahme des introspektiven Linguisten als einziger Instanz einerseits und dem Versuch, sprachliche Abweichung statistisch zu definieren andererseits, wird angesichts erheblicher Grundsatzprobleme beider Positionen dafür plädiert, Abweichungsentscheidungen einen erheblich geringeren Stellenwert bei linguistischen Verfahren zuzuweisen, als das gegenwärtig im allgemeinen geschieht. Anschließend wird das Progranm einer syntagmatischen Semantik umrissen, ausgehend von de Saussures These, daß der "Wert" eines Gesamtausdrucks nicht als Sumtie seiner Teile beschrieben werden kann. Zunächst wird ein Bereich einer syntagmatischen Semantik, die Behandlung von sogenannten Kollokationen, in seinen Zielen und Grundlagen anhand verschiedener Arbeiten ausführlicher behandelt. Die Auffassung, diesen Bereich als zentral für eine syntagmatische Semantik anzusehen, wird in dieser Arbeit nicht geteilt, vor allem nicht wegen der für diesen Bereich unabdingbar notwendigen Entscheidungsverfahren über Abweichungen, deren unsichere Basis vorher festgestellt wurde. Demgegenüber wird eine konstitutionsstufenbezogene Beschreibung von Inhaltsrelationen in den Mittelpunkt einer syntagmatischen Semantik gestellt; Prinzipien einer solchen relationalen Beschreibung werden kurz dargestellt. Am Beispiel einiger Versuche aus dem Bereich der generativen Graimatik. wird dann im einzelnen gezeigt, daß Relationen dort - vor allem bedingt durch die Verwendung von Formalismen vom Phrasenstrukturtyp - nur unzureichend erfaßt werden kennen.

190

Das vierte Kapitel beginnt mit einer Explikation des Relatorbegriffs, der zur Beschreibung von Inhaltsrelationen benutzt werden soll. Dabei werden zunächst die Konstitutionsstufenbezogenheit erläutert und dann die Unterschiede von Relatoren und inhärenten features für die Inhaltsbeschreibung von sprachlichen Zeichen deutlich gemacht. Relatoren werden als Bezeichnungen spezifizierter Prädikationsbeziehungen aufgefaßt, wie sie z.B. generell zwischen Valenzträgern und ihren Argumenten angenommen werden; Relatoren zwischen Konstituenten von NOM, an denen keine Valenzträger beteiligt sind, bleiben ausgeklammert. Anschließend wird für manche Relatoren eine Vorhersagbarkeit von bestimmten sprachlichen Zeichen her festgestellt, die an Relationen beteiligt sind. Diese Vorhersagbarkeit von Relationen zwischen sprachlichen Zeichen auf hierarchisch höheren Rängen ist aber zu unterscheiden von inhärenten Eigenschaften dieser Zeichen. Als Beispiele der Relatoren können Kasus im Sinne Fillrrores angesehen werden, wenn sie modifizierend als rein relational aufgefaßt werden. Sie beschreiben primär Verhältnisse auf der ersten Konstitutionsstufe, sind aber in Verbindung mit Valenzstrukturen auf der zweiten Stufe auch dort für die Beschreibung von Relationen wichtig. Trotz kritischer Einwände gegen Kasussysteme im Detail und im Grundsatz wird die Annahme von Kasusrelationen im Prinzip bejaht. Anschließend wird die Möglichkeit diskutiert, inwieweit Inhalte sprachlicher Zeichen tieferer Konstitutionsstufen als Relatoren auf höheren Stufen angesehen werden können; bei der Zuschreibung solcher Inhalte ist eine genaue Beachtung der Konstitutionsstufenbezogenheit erforderlich. Am Ende des vierten Kapitels folgen einige ausgewählte Beispiele für Relatoren/ bezogen auf die Konstitutionsformel für NOM. Sie sollen vor allem die Möglichkeit der Anwendung von Kasusrelatoren illustrieren sowie die Behandlung einiger schwierigerer Fälle im Bereich der NOM mithilfe des Relatorenkonzepts.

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1. Kategoriensymbole

36

A

Angabe AS

38

Angabesatz AT-POST-[+ -ed]

(bei M9)

54, 112f.

Attribut mit -ed als charakteristischem Teil AT-POST-[+ -ing]

(bei M9)

54, 112f.

Attribut mit -ing als charakteristischem Teil AT-POST-MOR (bei M9)

54, 104f.

Attributmorphem rechts von H (post-head) AT-POST-NOM (bei M9)

54, 106-110

NOM als Attribut, in der Regel rechts von H (post-head) AT-POST-[to +] (bei M9)

54, U l f .

Attribut mit to als charakteristischem Teil

AT-POST-WBF (bei M9) Wortbildungsform als Attribut rechts von H (post-head)

54, 105

192 At-PRE-[+ -ed] (bei M6)

53, 82f.

Attribut mit -ed als charakteristischem Teil in pre-head position

AT-PRE-[+ -ing]

(bei M6)

53, 82

Attribut mit -ing als charakteristischem Teil in pre-head position

AT-PRE-MOR (bei M6)

53, 82

Attributmorphem in pre-head position AT-PRE-WBF (bei M6)

53, 8 2 f .

Wortbildungsform als Attribut in pre-head position

DET (bei M3)

51, 72

determiner

E

36ff. Ergänzung

ES

38, 41 Ergänzungssatz

FLF (bei H)

53, 95

Flexionsform

h (H)

45ff.

head (bei Halliday (1961), Muir ( 1 9 7 2 ) , Berry (1975))

51, 53, 91-98

H head

38, 41-44

IK Infinitkonstruktion

LIM (bei Ml) limiter

51, 63f.

193

m (M)

45ff.

modifier (bei Halliday (1961), Muir ( 1 9 7 2 ) , Berry (1975)) 51, 6 2 f .

M

Modifikatorkategorie 51, 62-64

Ml

Modifikatorkategorie l 51, 65-71

M2

Modifikatorkategorie 2 51, 72-74

M3

Modifikatorkategorie 3 52, 74

M4

Modifikatorkategorie 4 52, 75-76

M5

Modifikatorkategorie 5 M6 (s.a. unter f)

5 2 f . , 81-91

Modifikatorkategorie 6 M7 (s.a. unter f)

53, 98-101

Modifikatorkategorie 7 53, 102

ΜΘ

Modifikatorkategorie 8 53f., 103-114

M9

Modifikatorkategorie 9 66, 113f.

NEK

Sprachliches Zeichen, das Elemente einer Kommutationsklasse nektiert

194 NOM

38,

Nominale negativ definiert durch ES/AS u. IK

Segmentierung NOM-MARK

40

41-44

44-48 51, 6 4 f .

Markierung der Kommutationsklassenzugehörigkeit von NOM

OR (bei M5)

75

ordinal

q (Q)

45ff.

quantifier (bei Halliday (1961), Muir ( 1 9 7 2 ) , Berry (1975))

QU1 (bei M2)

51, 65

quantifier l QU2 (bei M4)

52, 74

quantifier 2 QU-A

42, 7 6 f f .

Quasi-Angabe

QU-A-POST (dabei zu f: 114

54, 76, A 38 8 9 f . , 102f.

Quasi-Angabe, bezogen auf M8 oder M9; in der Regel rechts von H (post-head)

QU-A-FREI

52, 76-81

Quasi-Angabe l, bezogen auf M6 oder M9; links von H und rechts von M1-M5 (pre-head)

QU-A-PRE2 Quasi-Angabe 2, bezogen auf M6 oder M9; links von H und rechts von M1-M5 (pre-head)

52, 76-81

195 QU-E

42, 76ff.

Quasi-Ergänzung

QU-ES3 (bei M7)

53, 100

Quasi-Ergänzungssatz 3

QU-E-PRE

52, 76-81

Quasi-Ergänzung, bezogen auf M6 oder M9; links von H und rechts von M1-M5 (pre-head)

QU-E-POST (dabei zu f: 114)

54, 76, A 38

89f., 102

Quasi-Ergänzung, bezogen auf M8 oder M9; in der Regel rechts von H (post-head)

QU-P

82

Quasi-Prädikat

REL-MARK

53, l O l f .

Sprachliches Zeichen in QU-E-Funktion, bezogen auf M8 ('Relativsatzmarkierung 1 )

REL-P (bei M8)

53, l O l f .

Finite Verbform als Teil von NOM ('Relativsatzprädikat')

WBF (bei M6, H, M9)

Wortbildungsform

53, 82, 95, 105

196

2. Indices und f

countß

55, 62

Zählbarkeit sindex bei M2

57f . , 72

bei M3

58

bei M4

58

bei M5

75

bei

95

H

f (vor Kategoriensymbolen und Indices)

54f . , 81

Folge von

kindd

54

Der Index wiederholt Informationen über die Art (kind) der Ergänzung bzw. Angabe auf der ersten Teilungsstufe für das jeweilige Element der Unterkategorie NOM und für deren Teile NOM-MARK und H. bei NOM

61 f.

bei NOM-MARK

64 f .

bei H

(bei H) Index für die Modifikatorstruktur , also mögliche Modifikatoren, bestimmter Untermengen von H zur Regelung bestimmter Restriktionen numy

95 55, 59

96-98

55, 62

Zahligkeitsindex bei M2

57 f. , 71

bei M3

58

bei M4

58

bei M5

75

bei H

95

197 qukindem£ (bei H)

55f., 59, 85

(s.a. unter f)

95f.

Der Index qukinde bezieht sich auf die Quasi-Ergänzungsfunktion von H. Der Zusatzindex m£ gibt an, auf welche der Modifikatorkategorien (M6, M8, M9) diese Funktion bezogen ist. qukindanS (bei REL-MARK)

56, 102

Der Index bezieht sich auf die QuasiErgänzungsfunktion von REL-MARK, bezogen auf die Modifikatorkategorie M8. Der Wert für wird von H qukindSmS übernommen. qukindwmX/i Der Index qukindK bezieht sich auf Quasi-Ergänzungen in post-head position (QU-E-POST) zur Bezeichnung der Art der Ergänzung. Der Zusatzindex mX gibt an, auf welche Modifikatorkategorie (M8, M9) QU-E bezogen ist. Der Wert für wird direkt hinter E notiert. Der Laufindex i bezieht sich auf die Reihenfolge von eventuell vorkommenden nektierten Elementen aus M9 und sichert die richtige Zuordnung der jeweiligen QU-E. qukindvunv/i Der Index qukindy, bezieht sich auf Quasi-Angaben in post-head position zur Bezeichnung der Art der Angabe. Der Zusatzindex mv gibt an, auf welche Modifikatorkategorie (M8, M9) QU-A bezogen ist. Der Wert für wird direkt hinter A notiert. Der Laufindex i bezieht sich auf die Reihenfolge von eventuell vorkommenden nektierten Elementen aus M9 und sichert die richtige Zuordnung der jeweiligen QU-A.

valö (bei M6) Valenzindex

56, 61, 102f. für i: 113f.

56f. , 61, 102f. für i:

113f.

55, 59 83-85, 90f.

198 valö (bei M8)

56, 60, 102

Valenzindex

valL/i (bei M9) Valenzindex. Der Laufindex i wird verwendet bei eventuellem Mehrfachvorkommen von Elementen aus M9, das als Nektion angesehen wird; er gibt die Reihenfolge der Elemente in der Nektionskette an und sichert die richtige Zuordnung von QU-E-POST und QU-A-POST zum jeweiligen Element aus M9.

56, 60 111-113

199

3. Zeitschriften AmA

American Anthropologist

ArchL

Archivum Linguisticum

AS

American Speech

ASNS

Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen

BRPh

Beiträge zur romanischen Philologie

CILL

Cahiers de l"Institut de Linguistique/ Louvain

DaF

Deutsch als Fremdsprache

DSp

Deutsche Sprache

EGerm

Etudes Germaniques

ES

English Studies

FIPKM

Institut für Phonetik und sprachliche Kommunikation der Universität München, Forschungsberichte

FL

Foundations of Language

FOL

Folia Linguistica

IF

Indogermanische Forschungen

IJPs

International Journal of Psycholinguisties

JEL

Journal of English Linguistics

JL

Journal of Linguistics

KNf

Kwartalnik Neofilologiczny

LBer

Linguistische Berichte

Lg

Language

LiLi

Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik

LIn

Linguistic Inquiry

LSci

Language Sciences

MSprak

Moderna Sprak

PBB(H)

Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, Halle

PhP

Philologica Pragensia

RLaV

Revue des Langues Vivantes

SL

Studia Linguistica

TL

Theoretical Linguistics

TLL

Travaux de Linguistique et de Litterature

WSUb

Wiener Slavistisches Jahrbuch

WW

Wirkendes Wort

200 ZAA

Zeitschrift für Anglistik und Amerikanistik

ZDL

Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik

ZDPh

Zeitschrift für deutsche Philologie

ZGL

Zeitschrift für germanistische Linguistik

ZPhon

Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung

ZRPh

Zeitschrift für romanische Philologie

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