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German Pages 86 [88] Year 1909
Table of contents :
VORWORT
Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser
Tafel
Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser P h o t o - s t e r e o s k o p i s c h e Aufnahmen unter gleichzeitigen Energie- und Geschwindigkeits-Registrierungen der im W a s s e r frei arbeitenden
Schraube
Schlußfolgerungen aus den angestellten Versuchen von
OSWALD FLAMM Geh. Regierungsrat Professor an der Kgl. Technischen Hochschule Charlottenburg
Mit 31
Lichtdrucktafeln
München und Berlin D r u c k und Verlag von R. O l d e n b o u r g 1909
VORWORT. Die vorliegende Arbeit ist das erste vorläufige Resultat zahlreicher Versuche, welche mit Modellpropellern in einem Bassin angestellt w u r d e n ; die Arbeit gibt noch kein abschließendes Bild über die Wirkungsweise und vor allem den Nutzeffekt der verschiedenen Schrauben, welche unter variablen Bedingungen im Wasser arbeiten.
Sie stellt aber immerhin ein
Material dar, welches den Fachgenossen fraglos Interesse bieten wird und sicherlich in m a n c h e Anschauungen
eine berichtigende Klärung
bringen
dürfte. Leider haben nach
der Richtung
unzulängliche eingehender
Mittel die A u s d e h n u n g Energiemessungen
der Versuche
auch bei höchsten
Wagengeschwindigkeiten bisher unmöglich gemacht, es ist aber zu hoffen, daß
die Errichtung
eines
Schiffbaulaboratoriums
an
Hochschule zu Berlin nicht in allzu weiter Ferne liegt.
der
Technischen
Dann dürfte auch
der F o r t f ü h r u n g und der A u s n u t z u n g obiger S c h r a u b e n v e r s u c h e ein aussichtsreiches Feld eröffnet sein, auf dem sowohl für die wissenschaftliche Forschung,
wie für die
schaffende Industrie m a n c h e
nützliche
Frucht
ersprießen wird.
Der Verfasser.
1*
Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser. Das Bestreben der Schiffsmaschineningenieure, der Schiffsschraube eine Gestaltung und A n o r d n u n g zu g e b e n , durch welche ihre Wirkung auf
das Wasser und durch dasselbe auf das Fahrzeug
günstige werde, ist so alt wie die Schraube selbst. man anwandte,
eine
um diesem erstrebenswerten Ziele näher zu
waren verschiedenartige.
möglichst
Die Mittel, welche kommen,
Teilweise waren es Versuche mit Schrauben im
großen und kleinen, teilweise waren es rechnerische Methoden,, durch welche man Fortschritte in der Konstruktion zu schaffen hoffte. Soweit der Versuch in Betracht kommt, waren es im wesentlichen nur die Registrierungen äußerlich erkennbarer Wirkungen,
beispielsweise
Messung der in der Maschine indizierten Arbeit, Messung der U m d r e h u n g s zahlen, Messung der mit verschiedenen Propellern bei ein und demselben F a h r z e u g erzielten Geschwindigkeiten,
auf
welche Wert gelegt
wurde.
Daß man bei diesen oft recht kostspieligen Versuchen systematisch vorging, D u r c h m e s s e r , Steigung, projezierte Flügelfläche, dann das Verhältnis der genannten Werte zueinander variierte, m u ß b e s o n d e r s betont werden. Ebenso zahlreich sind die B e m ü h u n g e n gewesen, welche dazu führen sollten, durch b e s o n d e r e Gestaltung der E r z e u g e n d e n u n d ihrer Neigung gegen die Achse, durch A n w e n d u n g radial und peripherial veränderlicher Steigung eine möglichst gut wirkende Schraube zu schaffen. Alles das hat fraglos im Laufe der Zeit gewisse Fortschritte erzielt; im Verhältnis zu den aufgewandten Mühen und Kosten sind dieselben aber ziemlich gering, und es ist nicht sonderlich gelungen, den Wirkungsgrad
der S c h r a u b e n , gute A u s f ü h r u n g vorausgesetzt, sehr zu steigern.
Dem eigentlichen Wesen der Wirkungsweise der Schraube, ist man durch alle jene Versuche keineswegs näher g e k o m m e n ,
6 Ein Gleiches gilt von den sehr zahlreichen Theorien, welche über die Wirkungsweise
der
Schiffsschraube
zutage gefördert worden
sind.
Man kann bei allen diesen Untersuchungen klar erkennen, daß nach möglichst exakter A n w e n d u n g der bekannten Gesetze der Physik und Mechanik Ausgangshypothesen,
die Wirkungsweise der Propeller
macht worden sind und
betreffend,
ge-
daß ferner im Laufe einer jeden Untersuchung
zu diesen Hypothesen weitere mehr oder weniger willkürliche A n n a h m e n hinzugefügt wurden, durch welche man den G a n g der analytischen Unters u c h u n g zu abschließenden Resultaten zu bringen bestrebt war. Auch das hat bis heutigen T a g e s fast vollständig
versagt.
Über
das eigentliche physikalische Wesen der W a s s e r b e w e g u n g und die Wirkungsweise der Schiffsschraube ist man noch bis heute sehr im unklaren geblieben.
Es ist heute noch nicht möglich, auf rechnerischem Wege mit
absoluter Sicherheit im voraus denjenigen Propeller zu bestimmen und zu dimensionieren, Bedingungen
welcher
für ein g e g e b e n e s Fahrzeug
das Maximum an Nutzeffekt ergibt.
unter
gegebenen
Wie oft müssen auch
in der heutigen Zeit die Schrauben, ihr Durchmesser, ihre Steigung, ihre Flügelfläche geändert werden, weil man mit den ursprünglich berechneten und aufgekeilten Propellern
nicht die vorgeschriebene Leistung an
Ge-
schwindigkeit erzielen .'konnte! Wie bei allen Untersuchungen
über den Wasserwiderstand
irgend
welcher Art hat man auch bei der S c h r a u b e ein abschließendes Resultat nicht schaffen können.
Der G r u n d hierfür dürfte im wesentlichen
zu suchen sein, daß man über das physikalische Wesen
des
darin
Wasser-
widerstandes, über die eigentlichen Vorgänge der B e w e g u n g im Wasser nichts Exaktes wußte.
Daß alle diese Dinge durchaus gesetzmäßig sich
abspielen, und daß bei jeder Schraube, die im Wasser arbeitet, ganz gesetzmäßige Druck- und Geschwindigkeitserscheinungen in der Flüssigkeit auftreten, ist klar, ebenso klar ist aber auch, daß man nur dadurch einen Fortschritt in der Erkenntnis und Theorie der Wirkungsweise einer Schiffsschraube schaffen kann, daß man über jene Vorgänge im Wasser selbst, soweit dasselbe durch die arbeitende Schraube
beeinflußt wird,
klare
Vorstellungen schafft. Dieser Gedanke war Veranlassung zu Versuchen mit Schiffsschrauben, die einmal unter b e q u e m
übersehbaren Verhältnissen angestellt werden
und dann geeignet erscheinen sollten, die inneren Vorgänge vor, in und hinter der S c h r a u b e in ihren Einzelheiten zu machen.
dem Auge deutlich sichtbar
Es handelte sich also darum, mit sauber ausgeführten Mo-
dellen von Schiffsschrauben
verschiedener
Konstruktion
Bassinversuche
7 anzustellen.
Damit diese Versuche der Wirklichkeit möglichst nahe kämen,
wurde a b w e i c h e n d mittelung
von den
bisher üblichen
des Axialschubes,
die sich d r e h e n d e S c h r a u b e ihrer Steigung
und ihrem
die
zur
Er-
E i n r i c h t u n g so g e w ä h l t ,
daß
auf G r u n d Flügelareal
Methoden
ihrer sich
Umdrehungszahl, selbständig
genau
wie beim f a h r e n d e n Schiff f o r t b e w e g t e , daß also die f o r t s c h r e i tende Geschwindigkeit
der S c h r a u b e
drehungen und ihrer Steigung bleiben Das führte zur Konstruktion
eine Funktion
ihrer
Um-
mußte.
eines leichten Wagens, welcher auf
Schienen über eifrem Bassin lief und einen Elektromotor zum Schraubenantrieb trug.
Mittels
verschiedener
Zahnradübersetzungen
wurde
die
unter dem Wagen im Wasser befindliche Schraube in Umdrehungen versetzt und trieb durch Wagen
ebenso
ihre Arbeit bzw. ihren Axialschub
vorwärts,
wie die
große
Schraube
das
den
ganzen
Schiff
treibt.
Dabei konnte durch Anhängen von Gewichten mittels einer über Rollen geführten Schnur
am hinteren Ende
des Wagens
Wagens, korrespondierend mit einem größeren
der Widerstand
des
oder kleineren Schiffsr-
widerstand, variiert und gleichfalls ein vollständiges Stillstehen des Wagens bzw. ein Arbeiten der Schraube bei vertäutem Schiff nachgeahmt werden. Am vorderen Ende
des Wagens ließ sich für den Rückwärtsgang
der
Schraube genau der gleiche Widerstand durch Schnur und angehängte Gewichte anbringen, so daß sowohl Vorwärtsgang, Stillstand, Rückwärtsgang und beliebige Manöver von vorwärts auf rückwärts und umgekehrt vorgenommen werden konnten. Es war selbstverständlich,
daß bei diesen verschiedenen
Arbeits-
weisen und Bewegungen der Schraube und des durch sie getriebenen Wagens, umfassende sorgfältige Messungen vorgenommen werden mußten. Diese Messungen bezogen sich auf den Netto-Axialschub
der Schraube
(korrespondierend mit Schiffswiderstand), die hierbei erzielte fortschreitende Wagengeschw'mdigkeh
(korrespondierend
mit Sch'üfsgeschwmdigksh),
durch die rotierende Schraube geleistete Netto-Arbeit
(korrespondierend
mit Netto-Widerstandsarbeit beim Schiff), die genaue Registrierung Schraubenumdrehungen
die der
pro Zeiteinheit und schließlich auch auf die an
den Motor überführte und von demselben an die Schraube abgegebene Energie. Von höchstem Wert war es aber, bei allen diesen Vorgängen gleichzeitig genauen Aufschluß über die eigentlichen Bewegungsvorgänge im Wasser selbst zu schaffen. dieser
Bewegungsvorgänge
Es war naheliegend, daß eine Kombination mit
den
gleichzeitig
erzielten
äußeren
8 W i r k u n g e n u n d E r s c h e i n u n g e n wesentlich z u r F ö r d e r u n g der
Erkenntnis
der W i r k u n g s w e i s e einer Schiffsschraube b e i t r a g e n m u ß t e . Um d i e s e m Ziele n ä h e r zu k o m m e n , w u r d e n die Seiten- u n d B o d e n wände
des V e r s u c h s b a s s i n s aus b e s t e m
Spiegelglas
hergestellt,
derart,
daß die v o r b e i f a h r e n d e u n d in sorgfältig g e r e i n i g t e m W a s s e r arbeitende S c h r a u b e d u r c h die G l a s w ä n d e h i n d u r c h b e o b a c h t e t w e r d e n konnte. Es ist eine b e k a n n t e Tatsache, daß das menschliche A u g e n u r bis zu einer b e s t i m m t e n G e s c h w i n d i g k e i t den B e w e g u n g s v o r g ä n g e n zu folgen vermag.
Bei den hier v o r z u n e h m e n d e n V e r s u c h e n handelte es sich a b e r
um Geschwindigkeiten, einen
in
die
die auf der Netzhaut
Einzelheiten
k o n n t e n ; 2000, 3000 u n d
gehenden mehr
des menschlichen
Eindruck
nicht
Umdrehungen
mehr
Auges
hervorrufen
pro Minute v e r m a g
das
m e n s c h l i c h e A u g e nicht m e h r in ihren einzelnen P h a s e n zu unterscheiden. E s m u ß t e also zu
einem
a n d e r e n Hilfsmittel gegriffen w e r d e n , um hier
einen Erfolg, ein Festhalten des Differentiales der B e w e g u n g zu lichen.
D a z u ist
die p h o t o g r a p h i s c h e
Platte
außerordentlich
ermöggeeignet,
u m s o m e h r geeignet, w e n n m a n sie in die Lage versetzt, kräftig u n d scharf b e l e u c h t e t e K ö r p e r auf sich wirken zu lassen. D e m z u f o l g e w u r d e die E i n r i c h t u n g dahin vervollständigt,
daß zwei
m ä c h t i g e S c h e i n w e r f e r von z u s a m m e n 2 4 0 0 0 K e r z e n Lichtstärke direkt an die g e g e n ü b e r l i e g e n d e G l a s w a n d ihrem
intensiven
Seite,
direkt
den
Licht
des B a s s i n s gestellt w u r d e n , u n d
das W a s s e r
Scheinwerfern
graphische Stereokamera,
deren
durchleuchteten. gegenüber,
Auf
befand
Expositionszeit
auf
der
sich nur
mit
vorderen
die
7iooo
photoSekunde
eingestellt w e r d e n k o n n t e . W ä h r e n d n u n die S c h r a u b e mit voller Fahrt u n d h ö c h s t e r U m d r e h u n g s g e s c h w i n d i g k e i t d u r c h den F o k u s des Objektivs h i n d u r c h eilte,
während
die intensiven Strahlen der elektrischen S c h e i n w e r f e r die S c h r a u b e u n d das W a s s e r im S c h r a u b e n r a u m die
sämtlichen M e s s u n g e n
grell beleuchteten, w ä h r e n d
der G e s c h w i n d i g k e i t
g i n g e n , griff die p h o t o g r a p h i s c h e Platte in ^ ^
und
automatisch
Energie
vor
sich
S e k u n d e die gleichzeitigen
B e w e g u n g s v o r g ä n g e im W a s s e r h e r a u s u n d fixierte sie d a u e r n d . Auf diese Weise ist es g e l u n g e n ,
in m ü h e v o l l e r Arbeit eine g r o ß e
A n z a h l von p h o t o g r a p h i s c h e n S t e r e o a u f n a h m e n u n d gleichfalls von kinematographischen
A u f n a h m e n herzustellen.
Es ist auch
g r o ß e A n z a h l von M e s s u n g e n , h a u p t s ä c h l i c h u m d r e h u n g e n , der W a g e n g e s c h w i n d i g k e i t vorzunehmen.
gelungen,
allerdings der
u n d des g e h o b e n e n
eine
SchraubenGewichtes
E n e r g i e m e s s u n g e n ließen sich infolge d e r m a n g e l n d e n Mittel
z u r B e s c h a f f u n g der erforderlichen
exakten
automatisch
registrierenden
9 Apparate nur unvollkommen vornehmen, wie es auch noch nicht möglich wurde,
außer bei
stillstehend rotierender Schraube, das Maximum der
Leistungsfähigkeit bzw. des Axialschubes festzustellen. Indessen läßt sich aus den bis jetzt vorliegenden
Beobachtungen
vor allem aus den photographischen Aufnahmen der arbeitenden Schiffsschraube, schon heute m a n c h e r Schluß ziehen.
Schon heute ist es m ö g -
lich, auf G r u n d jener P h o t o g r a m m e , mit m a n c h e n Anschauungen, die man bis zur Stunde besitzt, zu brechen, und in der Erkenntnis des Wesens der arbeitenden Schraube u n d der Mittel zur Steigerung ihres Nutzeffektes nicht u n b e d e u t e n d e Fortschritte zu machen. Der eigentliche Zweck
dieser Veröffentlichung ist zunächst
darin
zu erblicken, einen g r ö ß e r e n Teil des angesammelten Materials an Photographien,
nebst
genossen
frei zur Verfügung zu stellen, um auch sie a n z u r e g e n ,
den z u g e h ö r i g e n
ermittelten
Zahlenwerten
den
Fachaus
diesen Bildern ihrerseits Schlüsse zu ziehen und dadurch in der Konstruktion der S c h r a u b e vorwärts zu k o m m e n . Über das allgemeine A r r a n g e m e n t folgendes noch eine Breite
gesagt.
der kleinen Versuchsanlage
Das Bassin hat eine Länge von
rund
sei
10 m
von 0,8 m, und eine im allgemeinen verwendete Wasser-
tiefe von 0,6 m.
Die verschiedenen benutzten Propeller haben bis auf
wenige einen D u r c h m e s s e r von 100 m m und sind in 14 A u s f ü h r u n g e n nach den heute am meisten gebräuchlichen Konstruktionen im Modell wiedergegeben.
Einige hauptsächliche A b m e s s u n g e n der benutzten Schrauben-
modelle gibt die nachfolgende Liste; auch sind die Propeller, welche im weiteren Verlaufe mit den N u m m e r n der Liste bezeichnet werden sollen, in einzelnen Photographien z u m Teil wiedergegeben.
Mit diesen Schrauben
wurden zahlreiche Probefahrten u n t e r n o m m e n , und nachdem der Betrieb geordnet und die g a n z e Anlage gut eingefahren w a r , A u f n a h m e n mit gleichzeitigen Messungen gemacht.
photographische
Die Wiedergabe dieser
Aufnahmen ist ein Hauptzweck dieser Veröffentlichung.
Die Reihenfolge
ist so getroffen, daß die Aufnahmen ein und derselben Schraube z u s a m m e n gehörig hintereinander gebracht
wurden;
nur
gewisse
charakteristische
P h o t o g r a m m e , aus denen sich b e s o n d e r e Schlußfolgerungen ziehen lassen, sind hinter den Einzelaufnahmen als G r u p p e n zusammengestellt. Es seien im folgenden zunächst eine Reihe von charakteristischen Erscheinungen aller Photographien kurz besprochen. Obereinstimmend läßt sich in sämtlichen Bildern klar erkennen, daß bei arbeitender Schraube, sei e s , daß der Wagen fährt, sei es, daß die 2
10
Nummer des Propellers
Durchmesser cles Modells
Steigung des Modells
mm
mm
124
130—220
1
SchraubenProjekKreisfläche tionsiläche Schrauben-
clcm2
dem 2
/ erhältnis »rojezierte Fläche Kreisfläche
Tabelle der Propeller.
>- u.
1,2
Bemerkungen
3
N
Torpedoboot. Steigung radial v e r ä n d e r l i c h Flußdampfer.
2
60
85
3
126
185—195
4
88
92
0,61
0,26
0,42
Schnelldampfer.
5
100
102,5
0,78
0,43
0,54
Torpedoboot.
6
94
77,5-164
-
—
—
7
100
100
0,78
0,26
0,33
8
Nie h
9
100
10
100
11
0,20
0,283 -
t
-
0,71 -
b e n u tzt.
S t e i g u n g periph. v e r ä n d .
Lorenz. Postdampfer. I Wie Nr. 5 mit a n d e r e r j Materialverteilung Flamm I
102,5
0,78
0,43
0,54
102,5 do.
0,78
0,22
0,28
100
0,78
0,43
0,54
12
100
do.
0,78
0,29
0,38
Flamm II
13
100
do.
0,7S
0,43
0,54
Zeise-Niki.
mittel
Zeise.
Schraube stillstehend sich dreht, sei es, daß sie rückwärts schlagt, stets eine sehr bedeutende Niveausenkung über der Schraube entsteht.
Am
Rande der beiden Ba^sinseiten ist deutlich das Wasserniveau zu erkennen. Der Querschnitt des Wasserproiiis gibt aber stets eine mehr oder weniger starke Mulde, deren tiefster Punkt genau über der Schraube sich befindet. Auf dieser muldenförmigen Oberfläche des Niveaus spiegeln sich die Vorgänge unter Wasser, und es ist in allen P h o t o g r a m m e n deutlich das Niveau am Rande, an seiner tiefsten Stelle über der Schraube u n d die Spiegelung auf der muldenförmigen Oberfläche zu erkennen.
Diese Niveausenkung
erstreckt sich aber nicht nur über die Gegend hinter der Schraube, sondern ebenso weit über die Zone vor der Schraube; sie ist die Folge des durch die Schraube unter Wasser erzeugten starken Axialstromes, und zwar eines Axialstromes, bei welchem schleunigung soviel
Einfluß
der Schraube
die Saugwirkung der Schraube
der vor der Schraube ausübt in zwei
liegenden
wie die Druckwirkung, Hälften zerlegen
Wasserteile wenn
durch Bemindestens
man die Arbeit
will, einen vor der Schraube
liegenden und einen hinter der Schraube liegenden Teil.
Es ist fraglos
durch die später zu besprechenden Photogramme leicht nachweisbar, daß das Maximum der Wasserbeschleunigung genau in der Schraube selbst stattfindet, und es dürfte also berechtigt sein, anzunehmen, daß Saugund Druckwirkung der Schraube gleich groß sind. es sogar,
durch
spätere Versuche
Vielleicht
klar zu legen, inwieweit
gelingt
überhaupt
_11_ von einer Druckwirkung der Schraube gesprochen werden kann, und in welchem Maße Saugwirkung einer Schraube Anteil
und Druckwirkung an der Gesamtleistung
haben.
Jedenfalls dürfte eine große Wahrschein-
lichkeit dafür sprechen, daß die Saugwirkung der Schraube,
der man
bisher so gut wie gar keine Beachtung geschenkt hat, einen ganz außerordentlichen Anteil an der Gesamtwirkung nimmt,
und es dürfte nicht
von der Hand zu weisen sein, bei der Konstruktion von Schrauben gerade auf die Erzeugung einer möglichst günstigen Saugwirkung
hinzuarbeiten
und die Schraube im wesentlichen als einen Apparat anzusehen, welcher das
vor ihm befindliche Wasser
anssaugt und nach hinten hinaus be-
schleunigt. Die vorgenannte Niveausenkung ist, wie erwähnt, im wesentlichen eine Folge des durch die Schraube unter Wasser erzeugten starken Axialstromes, und es ist besonders darauf hinzuweisen, daß alle Photographien klar erkennen lassen, wie gerade durch diese Niveausenkung die Wasserstandshöhe über der Schraube, wenn letztere außerstande ist, der Niveausenkung zu folgen, stark reduziert wird.
Es sei dies besonders hervor-
gehoben, weil diese Tatsache in Verbindung mit anderen Photogrammen zu wesentlichen Schlußfolgerungen später benutzt werden soll. Eine weitere charakteristische
Erscheinung
aller Photographien
ist
darin zu erblicken, daß bei sämtlichen Schrauben, mögen sie eine Form haben,
welche sie wollen,
einer gewissen Länge ergibt und daß der heute
noch
der Abstrom
stets
einen
des Schraubenwassers bis zu
fast mathematisch genauen
Zylinder
Glaube, den man früher hatte und vielleicht auch
vielfach
hat,
daß
eine jede
Schraube
streue,
daß
eine
Schraube sogar eine starke zentrifugale Schleuderwirkung auf das Wasser ausübe, Bilder
in
dieser
zeigen
Form
vollständig
jedenfalls
unrichtig
übereinstimmend
und
unhaltbar
ist.
Alle
die durch eingesaugte Luft
charakterisierten Schraubenlinien, und zwar in fast mathematischer Genauigkeit und ohne j e d e zentrifugale Bewegung. clie
gleiche,
ob
besitzt, oder ob
die
Schraube
eine
die Erzeugende
nach
Diese Erscheinung
hinten geneigte
senkrecht
zur Achse
ist
Erzeugende
steht.
Die
An-
schauung, daß die nach hinten geneigte Erzeugende das Schraubenwasser mehr kontrahiere,
die Streuung
verhindere
und somit
Axialschub erzeuge, ist nach den bis jetzt vorliegenden unhaltbar.
einen
besseren
Untersuchungen
Damit entfallen aber auch eine große Zahl von Erklärungen,
die man aus einer derartigen zentrifugalen Schleuderwirkung der Schraube ableitete.
Wäre eine solche Schleuderwirkung
vorhanden, so müßte sie
sich doch fraglos am ersten dort zeigen, wo das Wasser ihrer Betätigung
12 den geringsten Widerstand
entgegensetzt, also nach der Oberfläche hin.
Auf dieser Oberfläche ist aber niemals eine derartige Schleuderwirkung beobachtet worden, d. h. eine Schleuderwirkung, die also eine Niveaue r h ö h u n g herbeiführen m ü ß t e ; das g e n a u e Gegenteil ist vielmehr der Fall. Zahlreiche P h o t o g r a m m e zeigen übereinstimmend, daß selbst bei niedrigstem Wasserstand über der Schraube, stets da, wo diese Niveausenkung eintrat, ein außerordentlich starkes A n s a u g e n
sich b e m e r k b a r
machte,
ein A n s a u g e n charakteristisch dadurch gekennzeichnet, daß selbst, wenn die einzelnen Schraubenflügel durch die Oberfläche des tief g e s u n k e n e n Niveaus hindurch schlugen, siehe Tafel 18 Bild 3, an dieser Stelle scharf begrenzte Löcher im Wasserniveau entstanden, in welche die Luft eintrat, so daß ein senkrechter Längsschnitt
durch die Oberfläche des Wassers
über der Schraube die Kontur eines Sägeblattes erhielt, niemals aber das Geringste von einer zentrifugalen S c h l e u d e r u n g des Wassers erkennen ließ! Wenn dem aber so ist, so entfallen damit diejenigen Schlußfolgerungen, die man aus jener Schleuderwirkung gezogen hat.
Wenn bei-
spielsweise bei Zweischraubenschiffen die starken Stöße im Hinterschiff gegen die Bordwand dadurch erklärt wurden, daß m a n annahm, ein jeder, an der B o r d w a n d vorbei g e h e n d e Schraubenflügel
schleudere eine be-
stimmte W a s s e r m e n g e gegen die B o r d w a n d und erzeuge hierdurch einen Stoß, so ist diese Erklärung einer an sich bekannten und oft beobachteten Erscheinung falsch.
Eine Erklärung, wie sie aus den bis jetzt vor-
liegenden P h o t o g r a m m e n möglich ist, soll im späteren gegeben
werden.
Noch auf eine weitere Erscheinung, die gleichfalls bei allen Photog r a m m e n charakteristisch
ist, sei hingewiesen.
Wie ohne weiteres ver-
ständlich, sind die Spirallinien und B e w e g u n g s e r s c h e i n u n g e n unter Wasser durch die bei der Fahrt bzw. beim stillstehend rotierenden Propeller in das Wasser hineingesaugte Luft kenntlich gemacht.
An diesen Luitflächen
bzw. den sie b e g r e n z e n d e n Wasserflächen bricht sich das scharfe Licht der intensiven Scheinwerfer und gestattet so die photographische Aufnahme. Charakteristisch ist nun bei allen A u f n a h m e n die exakte Spirallinie
eines
jeden Flügels, die man unschwer erkennen kann, sobald man die Stereoa u f n a h m e n durch ein richtig eingestelltes Stereoskop betrachtet.
Je g e -
ringer nun der Wagenwiderstand ist, je g r ö ß e r somit bei Z u f ü h r u n g einer bestimmten
E n e r g i e m e n g e die Wagengeschwindigkeit
sich gestaltet,
so weiter liegen diese einzelnen Spirallinien voneinander ab.
um
W ü r d e man
hierzu die konstante Spirallinie der rotierenden Schraube auf Grund ihrer Steigung und ihrer U m d r e h u n g e n
einzeichnen,
so würde die Differenz
zwischen der Länge der beiden Spiralen in gewissem Sinne eine Beur-
13 teilung des Slips ermöglichen bzw. einen Maßstab für die Beschleunigung der Wassermengen relativ zur Schraube abgeben. Vermehrt man nun den Schiffswiderstand dadurch, daß man an den Wagen zunehmend schwerere Gewichte anhängt, so verringert sich die Höhe der Schraubenspirallinien bei Zuführung gleich großer Energie entsprechend, und man kann vielleicht den Vergleich mit einer Spiralfeder aus Stahl ziehen, die durch stärkere Belastung um so stärker zusammengepreßt wird. Aus dem Maße der Kompression jener Spirallinien läßt sich, wenn man die Schraube selbst kennt, sofort ein Schluß auf die Höhe des sogenannten
Slips machen.
Man
erkennt aber
auch
aus
allen Photo-
graphien , wie ungenau es ist, den Slip als Differenz zwischen der fortschreitenden Geschwindigkeit des Schiffes und dem Produkt aus Steigung mal Umdrehungszahl der Schraube zu bezeichnen. Geschwindigkeiten
Es sind 3 verschiedene
vorhanden, mit denen man rechnen muß,
und zwar
1. die ideelle Schraubengeschwindigkeit = Umdrehungen mal Steigung, 2. die fortschreitende Geschwindigkeit der Schraube, bzw. des mit ihr fest verbundenen Schiffes oder Wagens, und 3. die Geschwindigkeit des Wasserstromes, infolge der durch die Schraube auf das Wasser ausgeübten
Beschleunigungen.
Bei ein und derselben Schraube ist Nr. 1 konstant, solange die Umdrehungszahl konstant ist. Stellen ohne
und daß
unter
Nr. 3 kann gleichfalls an den entsprechenden
bestimmten
Verhältnissen
konstant
dabei Nr. 2 , die Schiffsgeschwindigkeit,
erhalten werden,
konstant zu bleiben
braucht, und auch selbst, wenn der Schiffswiderstand konstant erhalten wird, bzw. an dem kleinen Versuchswagen ein konstantes Gewicht hängt, so kann doch die Schiffsgeschwindigkeit, bzw. die Wagengeschwindigkeit, sehr verschieden ausfallen, je nach der Menge soliden Wassers, die Schraube beschleunigt;
auch
welches
auf diesen Punkt ist im späteren noch
besonders hingewiesen. Eine letzte, überall auffallende charakteristische Erscheinung, für die es aber bis jetzt mir nicht gelungen ist, eine einwandfreie und befriedigende Erklärung zu finden, ist der eigenartige Luftschlauch, welcher hinter der Nabe einer jeden Schraube genau in der Mitte des Abstromzylinders sich vielfach einstellt.
Es ist sogar eine Reihe von Aufnahmen gelungen, bei
denen die Spiralen vollständig verschwunden waren und nur noch dieser oft meterlange, wurmartige Luftschlauch sich erhalten hat, siehe Tafel 4 Bild 4,
Tafel 5 Bild 2 u. 3, Tafel 24 Bild 4,
Tafel 25 Bild 2, Tafel 26
Bild 3, Tafel 27 Bild 1 u. 2, Tafel 28 Bild 2, Tafel 29 Bild 2, Tafel 30 Bild 1.
14
Man könnte der Ansicht sein, daß es sich hier um einen Hohlraum hinter der Nabe handele infolge der rotierend fortschreitenden B e w e g u n g der Schraube, welche dem zentral nach hinten heraus geschleuderten Wasser nicht Zeit läßt, in die durch die Nabe erzielte H ö h l u n g unmittelbar hinter der Schraube hineinzutreten. Man könnte auch annehmen, daß g e r a d e an dieser Stelle sich etwa im Wasser vorhandene Luft leichter sammele und erst später in Blasenform an die Oberfläche steige.
Eine völlig befrie-
digende Erklärung für diese Erscheinung habe ich noch nicht gefunden, und
Versuche,
die
darauf
hinzielten,
durch Einführung eines
dünnen
Gummischlauches nach jenem Nabenende, eine etwaige Luftleere infolge der selbstverständlichen S a u g w i r k u n g am
anderen Ende jenes
Gummi-
schlaüches, welches sich über Wasser befand, festzustellen, haben kein Resultat gezeitigt;
eine S a u g w i r k u n g irgend welcher Art ließ sich bis
jetzt nicht ermitteln, dagegen ist es, wie die entsprechenden Bilder der Figuren Tafel 8 Bild 1, 2 u. 3, Tafel 14 Bild 3 u. 4, Tafel 15 Bild 2 zeigen, sehr wohl geglückt, durch Einblasen von Luft mittels jenes Gummirohres in den Nabenraum, eine nicht unwesentliche Verdickung jenes ominösen Schwanzes herbeizuführen. Es seien nun einige Beobachtungen näher besprochen und zu Schlußfolgerungen ausgestaltet, zu denen jene Versuche berechtigte Veranlassung zu geben scheinen. Man ist bisher der Ansicht gewesen, daß die Steigerung der Umdrehungszahlen einer Schraube und infolgedessen auch die
Steigerung
der Peripherie-Geschwindigkeit der Flügelspitzen über ein bestimmtes Maß hinaus sehr schädlich sei und den W i r k u n g s g r a d cler Schraube mit Notwendigkeit herabsetzen müsse.
Man sagte sich, eine Steigerung der Um-
d r e h u n g e n über ein gewisses Maß hinaus habe sehr bald die Bildung von Hohlräumen vor den Flügeln zur Folge, und wenn das eingetreten werde
der
Axialschub
der
Schraube
außerordentlich
sei,
herabgemindert.
Die A n s c h a u u n g ist vertreten, daß die Belastung pro Einheit des projezierten Schraubenflügels über ein gewisses Maß hinaus durchaus unzulässig sei, da sie ein g e n ü g e n d e s Zufließen des Wassers zur Schraube unmöglich mache und somit der Schraube selbst diejenige
Wassermenge
entziehe, auf welche sie mittels ihrer Druckseite einwirken könne. Nach
den
von
mir angestellten
Untersuchungen
fassungen bis zu einem gewissen Grade irrig.
sind
diese Auf-
Allerdings ist es nur m ö g -
lich gewesen, in beschränktem U m f a n g e den Beweis für die Unrichtigkeit jener landläufigen Anschauungen zu erbringen, es dürfte aber immerhin schon soviel Material vorliegen, daß daraus berechtigte Schlüsse für die Zukunft in gewissem Umfange g e z o g e n werden können.
15 Es sei hier zunächst wiederum auf die anfangs genannte Erscheinung der Niveausenkung über der arbeitenden Schraube hingewiesen.
Steigert
man die U m d r e h u n g s z a h l der Schraube, so steigert man dadurch nicht allein ihre
Druckwirkung,
sondern mindestens ebensosehr ihre
Saugwirkung.
Diese Saugwirkung hat zur Folge, daß die Niveausenkung sehr bald so stark werden kann, daß die Schraube Luft, anstatt Wasser in den Schraubenraum hineinsaugt.
Eine große Zahl von Photographien, z. B. die Figuren Tafel 1
Bild 3 u. 4, Tafel 11 Bild 1, Tafel 24 Bild 2, Tafel 26 Bild 2, Tafel 28 Bild 1, Tafel 30 Bild 3 zeigt ganz evident diese außerordentliche Neigung der Schraube, Luft in den Schraubenraum von der Oberfläche her anzusaugen.
Die trichterförmigen Wirbel, welche sich b e s o n d e r s bei feststehend
rotierender Schraube über derselben Wasserschicht, deren
bilden, führen selbst durch
Dicke mehr als der S c h r a u b e n d u r c h m e s s e r
beträgt, einen Luftschlauch in die Schraube hinein.
eine selbst
Tritt diese Erscheinung
aber auf, so arbeitet sofort die Schraube nicht mehr in solidem Wasser, sondern in einem Gemisch von Luft und Wasser, wie dies eine große Zahl von P h o t o g r a m m e n z. B. Figur Tafel 25 Bild 1 klar erkennen
läßt.
Die Folge davon ist natürlich sofort eine ganz außerordentliche Vermind e r u n g sowohl der Saugwirkung auf der Vorderseite, wie der Druckwirkung auf der Rückseite der Schraube, und die Folge davon ist wiederum eine augenblicklich eintretende,
sehr starke Verminderung, fast sogar völlige
Vernichtung des noch kurz vorher vorhanden gewesenen Axialschubes! Es ist unzählige Male beobachtet worden, daß eine Schraube, welche den mit schweren
Gewichten belasteten Wagen nur
mühsam
vorwärts
bewegen konnte, trotz großer Energiezuführung in dem Augenblicke mit samt dem Wagen durch das angehängte Gewicht z u r ü c k g e z o g e n
wurde,
in dem infolge jener Trichterbildung Luft in den S c h r a u b e n r a u m hineingesaugt
wurde.
Es
ist
auch
ebenso oft beobachtet w o r d e n , daß die
Tourenzahl der Schraube sich unmittelbar ganz bedeutend steigerte, die Schraube also gewissermaßen durchging, sobald jene Luft angesaugt wurde. Die E r s c h e i n u n g ist dann ganz analog derjenigen, die in der Praxis oft g e n u g beobachtet wird, daß der Widerstand der Schraube und ihr Axialschub schwindet und
die Maschine
d u r c h g e h t , sobald bei
hohem
S e e g a n g und stampfendem Schiff die Schraube aus dem Wasser tritt. Wie außerordentlich stark das Bestreben zum Luftansaugen
durch
Schaffung einer erheblichen Niveausenkung bei jeder arbeitenden Schraube vorhanden ist, zeigt in selten schöner Klarheit die Aufnahme der Figur Tafel 20 Bild 1. Diese A u f n a h m e ist glücklich gefaßt worden bei größter U m d r e h u n g s z a h l der Schraube und bei vorzüglich ausgebildeter Kavitationserscheinung.
Die Erscheinung ist unmittelbar vor jenem Augenblick erfaßt,
in welchem die Luit in den S c h r a u b e n r a u m hineinstürzt und dort explosionsartig wirkt; eine A u f n a h m e dieses nächstfolgenden Momentes ist in der Figur Tafel 10 Bild 2, 3 u. 4 dargestellt. Form klar
erkennbar
und
Hier ist der Lufttrichter in breitester
das explosionsartige Auseinanderfliegen
des
Wassers und Luftgemisches als Folgeerscheinung deutlich zu beobachten! Daß in diesem Moment fast der ganze Axialschub der
Schraube
vollständig vernichtet wird, ist ohne weiteres verständlich, derartige luftschluckende Schrauben können daher im wahrsten Sinne des Wortes als effektive „Schaumschläger" bezeichnet werden. Inwiefern hängt nun die Steigerung der Umdrehungszahl mit diesem, so außerordentlich schädlichen Lufteintritt in den S c h r a u b e n r a u m zusammen? — Die Frage ist leicht zu beantworten.
Steigert man die U m d r e h u n g s -
zahl einer g e n ü g e n d tief unter Wasser arbeitenden Schraube, so ist klar, daß dadurch die Geschwindigkeit des unter Wasser erzeugten Schraubenstromes gesteigert wird. mit z u n e h m e n d e r
S a u g w i r k u n g und D r u c k w i r k u n g der Schraube wachsen Umdrehungszahl.
Die Folge ist eine immer
stärker
auftretende Niveausenkung, bis schließlich das Niveau sich bis zur Oberkante der Flügel gesenkt hat, oder, was hauptsächlich
bei stillstehend
rotierender Schraube der Fall ist, Trichterbildung infolge der entstehenden Wirbel auftritt.
;
Gerade die S a u g w i r k u n g ist es also, auf die man Bezug zu n e h m e n hat.
Es wurden, um dies festzustellen, Versuche mit ein und derselben
S c h r a u b e dahin ausgeführt, daß oberhalb der Schraube das Wasserniveau mit einem dünnen, aber g e n ü g e n d großen Brett abgedeckt wurde. Resultat war sofort erkennbar und geradezu erstaunlich.
Das
Die Schraube,
welche den Wagen, an dessen Ende ein schweres Gewicht hing, mit einer bestimmten U m d r e h u n g s z a h l kaum mehr vorwärts bewegen konnte,
und
öfters Luft einsaugte und dann mit samt dem Wagen durch das Gewicht rückwärts gezogen wurde, trieb mit der gleichen Umdrehungszahl
den
Wagen anstandslos mit guter Geschwindigkeit vorwärts und hob sogar ohne
Schwierigkeit
ein
noch
größeres
Gewicht,
sobald
die
Wasser-
oberfläche durch das darauf gelegte dünne Brett abgedeckt und also der Eintritt von Luft in den S c h r a u b e n r a u m auf Grund der S a u g w i r k u n g der Schraube erschwert bzw. verhindert wurde.
Man konnte in solchem Falle
auch anstandslos die Tourenzahl steigern und dabei andauernd eine Erhöhung
des
Axialschubes
erzielen.
Wurde
der
Betrieb
ubermäßig
forciert, so ergab sich in einzelnen Fällen, daß infolge der starken S a u g wirkung der Schraube von der Vorderkante des über der Schraube auf die Wasseroberfläche gelegten Brettes in einem Abstände selbst von über
17 drei S c h r a u b e n d u r c h m e s s e r n des Brettes
entlang und
w o d u r c h naturgemäß
Luftschläuche zunächst an der Unterkante
dann in die Schraube hineingesaugt
wiederum
schubes herbeigeführt wurde.
sofort
eine
Verminderung
wurden,
des
Axial-
Diese Erscheinung ließ darauf schließen,
daß das angebrachte Brett für die zur A n w e n d u n g gelangte U m d r e h u n g s zahl nicht weit g e n u g nach vorn hin das Sauggebiet abdeckte. Aus diesen Beobachtungen, die ungemein zahlreich vor vielen maßgebenden Interessenten an H a n d der Versuche gemacht wurden, läßt sich die Schlußfolgerung ziehen, daß man solange mit der Steigerung
der
S c h r a u b e n u m d r e h u n g e n bei bestimmter A n o r d n u n g der Schraube am Schiff fortschreiten kann, als ein Lufteintritt in den S c h r a u b e n r a u m noch vermieden wird, daß aber fast der ganze Axialschub verloren geht, sobald die Vorderseite der Schraube anfängt, Luft a n z u s a u g e n .
Will man also
auf hohe U m d r e h u n g e n gehen, u n d das ist, wenn es ohne Reduktion des Schraubeneffektes geschehen kann, b e s o n d e r s bei Turbinen zu empfehlen, so hat m a n unter allen Umständen dafür S o r g e zu tragen, daß ein Eintritt von Luft in den S c h r a u b e n r a u m möglichst vermieden wird. Nun könnte man dieses dadurch erstreben, daß man, wie ab und zu geschehen, die Schraube unter einem darüber angebrachten Halbzylinder aus Blechen arbeiten läßt.' Eine derartige Konstruktion wäre aber durchaus verfehlt und m u ß als falsch bezeichnet werden. Wasser gleichmäßig von allen Seiten H e r b e i f ü h r u n g einer guten Wirkung daß
Die Schraube saugt das
ihres Kreisquerschnittes
an.
Zur
der Schraube ist Sorge zu tragen,
ihr von allen Seiten dieses Wasser in
reichstem Maße
zuströmen
k a n n ; das verhindert aber eine nahe über der S c h r a u b e befindliche oder seitlich
angebrachte A b d e c k u n g
soll aber v o r h a n d e n s e i n , Wasseroberfläche liegen, vorenthalten werde.
irgend welcher Art.
nur m u ß
sie so
Eine
Abdeckung
nahe wie möglich
damit der Schraube möglichst
wenig
Durch A n b r i n g u n g einer entsprechenden
an
der
Wasser horizon-
talen Flosse, oder durch e n t s p r e c h e n d e Ausgestaltung des Hinterschiffes läßt sich das
Problem
in
vielen Fällen
ohne
allzu g r o ß e
Schwierig-
keit lösen. Z u s a m m e n f a s s e n d ist an dieser Stelle also darauf hinzuweisen, eine Steigerung
der
Umdrehungszahlen
einer
Schraube
nicht
daß
deshalb
schädlich wirkt, weil etwa H o h l r ä u m e oder dergleichen entstehen könnten, sondern
hauptsächlich deshalb,
Umdrehungen eintritt
weil infolge der durch Steigerung
und dieses Wasser- und Luftgemisch
schub mindert.
der
erhöhten S a u g w i r k u n g leicht Luft in den S c h r a u b e n r a u m der Schraube den Axial-
18
Meistens kann man
sich
bei einem fahrenden
Schiffe sehr leicht
ein Urteil darüber bilden, ob die S c h r a u b e Luft schluckt oder nicht, ob sie schlecht oder gut wirkt.
Ist das Schraubenwasser hinter der Schraube
stark schaumig, so ist das fast stets ein klarer Beweis dafür, daß die Schraube Luft angesaugt hat und schlecht arbeitet.
Zahlreiche
Photo-
g r a m m e zeigen mit absoluter Deutlichkeit, daß eine derartige Kennzeichn u n g des S c h r a u b e n s t r o m e s auch bei g r o ß e r nicht eintritt,
daß vielmehr
Umdrehungsgeschwindigkeit
das Wasser vollkommen klar bleibt, wenn
keine Luft in den S c h r a u b e n r a u m eingetreten ist (vgl. z. B. die Kavitationsbilder).
Die Messungen haben übereinstimmend ergeben, daß dann der
Wirkungsgrad der Schraube ein guter genannt werden muß, und dieses letztere ist ja immer das Erstrebenswerte. Noch eine andere Erscheinung sei hier genannt.
Wenn das Fahr-
zeug still liegt und plötzlich die Maschine angestellt wird, die Schraube also mit einer gewissen Geschwindigkeit sich d r e h t , so ist es niemals möglich, d e m u m g e b e n d e n Wasser sofort diejenige Beschleunigung nach hinten oder nach vorne zu erteilen, welche der Steigung und der Umd r e h u n g s z a h l der S c h r a u b e entspricht. eines
starken Wirbels
über
Die Folge ist fast stets die Bildung
der S c h r a u b e und damit eines
gewaltigen
Lufteinströmens in den S c h r a u b e n r a u m , was sich dadurch charakterisiert, daß erstens der Axialschub sehr klein ist und dann das Schraubenwasser als schaumige Masse explosionsartig von der Schraube abströmt.
Diese Er-
scheinung läßt sich ganz vorzüglich in klarem Wasser beobachten, wenn beispielsweise ein kleineres Motorboot plötzlich seinen Motor anstellt und den Propeller in U m d r e h u n g e n versetzt.
Erst allmählich, mit Aufnahme
der Fahrt, verschwinden die Luftblasen und kann man Arbeiten
der
Schraube
unter Wasser
ein klares, gutes
ohne Luftansaugung
beobachten.
Eine analoge E r s c h e i n u n g läßt sich bei plötzlichem Umsteuern der Maschine von vorwärts nach rückwärts oder u m g e k e h r t
feststellen, da
bei diesen Manövern die Belastung der S c h r a u b e sehr vermehrt wird und der von ihr erzeugte Abstrom infolge der b e s t e h e n d e n Fahrt des Schiffes sich nicht entwickeln k a n n ; es ist stets mit fast absoluter Sicherheit anz u n e h m e n , daß dann gewaltige Luftmengen in den S c h r a u b e n r a u m hineinstürzen, und daraus erklären sich
auch
die schlechten
Stoppresultate
hochtouriger, stark belasteter Schrauben von kleinem D u r c h m e s s e r . hindert
man
auch
Oberfläche den Schrauben
kleinen
zielen lassen.
hier
durch
Luftzutritt, so
Ver-
entsprechende
Abdeckung
der Wasser^
dürften fraglos,
auch bei
hochtourigen
Durchmessers,
zufriedenstellende Resultate sich
er-
19
In dem kleinen Bassin wurden aber noch andere Untersuchungen angestellt.
Es war selbstverständlich, daß, wenn zwischen den Einzel-
versuchen kein g e n ü g e n d großer Zeitraum zur B e r u h i g u n g des aufgewühlten Wassers lag, zahlreiche Wellen und Niveausenkungen von vorn nach hinten und umgekehrt durch das Bassin liefen.
Wurde nun der nächstfolgende
Versuch unter diesen Umständen v o r g e n o m m e n , so fand in dem Augenblicke, in
dem ein Wellental die schon ohnedies
vorhandene
Niveau-
s e n k u n g passierte und sie vergrößerte, sehr leicht und fast regelmäßig ein Ansaugen von Luft in den S c h r a u b e n r a u m
statt.
Etwas
Ähnliches
tritt bei der Schiffahrt im großen fast überall auf, u m s o m e h r , wenn auf Grund
eines
hohen
Seeganges
das
Schiff
selbst
Stampfbewegungen
macht und dadurch seine Propeller periodisch der Oberfläche nähert, die dann wohl einbüßen.
mit ziemlicher
Sicherheit
Luft
saugen
und
an
Axialschub
Man soll also zur Verhinderung des Luftansaugens die S c h r a u b e
so tief wie möglich unter Wasser legen und den D u r c h m e s s e r den Verhältnissen entsprechend so klein wie möglich wählen.
Der oft und vielfach
angeführte Grund, durch Tieflagerung des Propellers unter Wasser eine große Wassersäule zu schaffen, die durch ihr Gewicht die Zuflußgeschwindigkeit des Wassers zum Propeller steigere und die Bildung von Kavitationen hinausschiebe, dürfte allein kaum maßgebend sein, da die Bildung von Kavitationen sich keineswegs
als dasjenige Übel ansehen läßt,
als
welches man bisher dieselben zu betrachten gewohnt war. Über die Wirkung dieser Kavitationen sind gleichfalls Untersuchungen angestellt worden.
Leider war es infolge der geringen Länge des Bassins
nur Selten möglich, Kavitationen auch bei schnellfahrendem Wagen und bei entsprechend gesteigerten U m d r e h u n g s z a h l e n der Schraube zu erzielen. Die Kavitationsbilder, welche in den vorliegenden P h o t o g r a m m e n wiederg e g e b e n sind, verdanken mit A u s n a h m e von Figur Tafel 19 Bild 4 ihre Ents t e h u n g ausnahmslos dem infolge schwerer, angehängter Gewichte sehr langsam fahrenden Wagen oder der bei stillstehendem Wagen stark rotierenden Schraube.
Es wurde hierbei folgendermaßen verfahren: Das an den
Wagen angehängte Gewicht w u r d e so g r o ß g e n o m m e n , daß die Schraube selbst es unter keinen Umständen heben konnte.
Das Gewicht wurde auf
eine sehr empfindliche Wage aufgestellt, deren Zeiger auf einer großen Skala sich bewegte; allmählich wurden die U m d r e h u n g e n der Schraube gesteigert und gleichzeitig dasjenige Maß am Zeiger der Wage abgelesen, um welches das Gewicht gehoben wurde bzw. um welches die Wage erleichtert
wurde,
repräsentierte.
welches
also
direkt
den
Axialschub
der
Schraube
Zahlreiche Versuche haben nun ergeben, daß das Zurück-
20 wandern des Zeigers auf der Wage, also die Erleichterung der Wage, d. h. der von der Schraube ausgeübte Axialschub, mit steigender Umdrehungszahl andauernd wuchs und sein Maximum stets dann erreichte, wenn die deutlich sichtbare Kavitation eingetreten war.
Eine wesentliche Steigerung
des Axialschubes
über den Wert
den vorhandenen
Mitteln nicht mehr zu erreichen.
dieses Augenblickes
hinaus war mit
Die Schraube
war
dabei so tief gelagert, daß ein Ansaugen von Luft kaum eintreten konnte; trat aber dennoch nach längerem
Bestehen
der Kavitation
infolge
der
natürlichen Wellenbildung in dem begrenzten Bassinwasser plötzlich die Bildung eines Luftschlauches ein, stürzte Luft in den Kavitationsraum und den ganzen Schraubenraum hinein, so war der ganze Axialschub wiederum verloren und der Zeiger der Wage
schnellte
infolge
des
Zurückfallens
des Gewichtes sogar noch ein ganzes Stück über denjenigen Punkt hinaus, der der vollen Belastung der Wage durch das aufgestellte Gewicht entsprach. Aus diesen Beobachtungen darf vielleicht auch für das fahrende Schiff der Schluß gezogen werden, daß der Axialschub ein Maximum erreicht beim Eintreten der Kavitation, daß man also im Gegensatz zu bisherigen Anschauungen
gerade
danach streben sollte, durch Steigerung der Um-
drehungszahlen der Schraube eben noch die Kavitation zu erreichen, daß man aber jede Steigerung dieser Umdrehungen als überflüssig vermeiden sollte, welche über die zur Kavitationsbildung gehörigen hinausgeht. Es ist diese Auffassung vielleicht dadurch verständlicher, wenn man die Saugwirkung der Schraube betrachtet.
Der Vergleich mit dem Abreißen
des Wassers unter dem schnell gehobenen Pumpenkolben ist
keineswegs
von der Hand zu weisen; ebenso wie es hier nicht möglich ist, eine höhere Saugwirkung zu
erzielen,
als sie sich im Momente des Abreißens
des
Wassers ergibt, ebenso wie aber auch hier das Maximum der Saugwirkung erzielt ist, läßt sich auch bei der arbeitenden Schraube nach Abreißen des Wassers auf der Saugseite eine wesentliche Steigerung der Saugwirkung kaum noch erzielen; auf der anderen Seite ist aber auch bei der Schraube in diesem Augenblick das Maximum der Saugwirkung erreicht. also bei Schiffen,
besonders
Man sollte
denjenigen, die einen wechselnden
Fahrt-
widerstand zu erleiden haben, das verfügbare Schraubenareal und damit auch den Schraubendurchmesser derart bemessen, daß der mögliche Maximalwiderstand mit Sicherheit überwunden werden kann, wenn bei der Schraube Hohlraumbildung eintritt. bei geringerem
Das würde naturgemäß zur Folge haben,
Schiffswiderstand
und gleichbleibender
eine Hohlraumbildung noch nicht erzielt wird.
Will man
daß
Geschwindigkeit dieselbe durch
Steigerung der Umdrehungen erzielen, so schafft man einen vergrößerten
21 Axialschub, steigert also die Geschwindigkeit. bei Seeschiffen dann
anzustellen,
wenn
Diese E r w ä g u n g ist z. B.
der Widerstand
dieser Schiffe
durch Wind und Wetter von vorn nicht unerheblich vermehrt wird. die Schiffsgeschwindigkeit
dann
nicht
sinken,
so
muß
die
Soll
Schraube
auf Grund gesteigerter U m d r e h u n g e n einen derartig gesteigerten Axialschub bis zur Kavitationsbildung leisten können,
daß zwischen dem so
vermehrten
Geschwindigkeit
dem
Schiffswiderstand
maximal
erreichbaren
bei
der gewollten
Axialschub
der
Schraube
und
Gleichgewicht
besteht. Um indesse_n die günstige Wirkung der abgedeckten
Wasserober-
fläche, auch hinsichtlich der Kavitationswirkung klar feststellen zu können, w u r d e die Schraube so nahe an die Wasseroberfläche gebracht, daß schon längst vor Eintritt der Kavitation b e d e u t e n d e Luftmengen in den Schraubenraum eingesaugt werden mußten und also der maximale Schub bei etwaigem Eintritt der Kavitation gar nicht erzielt werden konnte. die Wasseroberfläche abgedeckt, und
es zeigte
Alsdann wurde
sich n u n m e h r
dieselbe
Erscheinung, die vorher geschildert ist, daß nämlich die Steigerung der U m d r e h u n g e n bis zur Kavitationsbildung möglich wurde und hierbei der Axialschub auf sein Maximum stieg. Ob freilich der Nutzeffekt der gesamten Anlage bei dieser Steigerung der U m d r e h u n g e n bis zur Kavitation ebenfalls sein Maximum erreicht, ließ sich zurzeit noch nicht feststellen, da es an Mitteln mangelte, um diesbezügliche Instrumente zu beschaffen und U n t e r s u c h u n g e n anzustellen. Es ist aber auf einen Umstand hinzuweisen, nämlich, daß die Reibung im Wasser bekanntlich nicht bis ins u n g e m e s s e n e mit z u n e h m e n d e r Geschwindigkeit des im Wasser bewegten Körpers wächst, sondern sehr wahrscheinlich über eine gewisse Geschwindigkeit hinaus weniger stark zunimmt, und ferner daß jedenfalls an den Flächen, auf denen die Kavitation lagert, eine Reduktion der Flüssigkeitsreibung eintreten wird, so daß hierdurch die Reibungswiderstände der Schraube selbst sich nicht unwahrscheinlich dürften. Versuche
und
vor allem
durch
eingehende
Messungen
Das gleiche gilt hinsichtlich der Schnellfahrtversuche; wendig,
vermindern
Es wird die Aufgabe sein, auch diesen Punkt durch eingehende
das Bassin wesentlich zu verlängern,
maximaler
Schraubenumdrehungszahl
und
klarzustellen.
hierfür ist es not-
um die Verhältnisse bei
Eintritt
von
Kavitation
zu
erforschen. Z u m Schluß seien noch einige Betrachtungen mehr nebensächlicher Art gemacht.
Zu Anfang war darauf hingewiesen, daß j e n e Stöße g e g e n
die B o r d w a n d bei dicht an derselben vorbei schlagenden Schraubenflügeln
22 nicht
auf Schleuderwirkung
des
Wassers
zurückzuführen
sein
dürften.
Eine Erklärung in gewissem Sinne ist vielleicht dadurch gegeben, daß der Schraubenflügel bei seinem Vorbeischlagen an der Bordwand
auf seiner
Saugseite im Wasserzufluß außerordentlich behindert wird, und daß sich an dieser Stelle ein Hohlraum bildet, in welchen nach dem Durchgang des Flügels
und
vor Eintritt
des
nächstfolgenden
Flügels
das Wasser
hineinstürzt und somit jenen Stoß gegen die Bordwand erzeugt. Die starke Saugwirkung das
dadurch herbeigeführte
den
Flügelspitzen,
der Schrauben
auf ihrer Vorderfläche und
stetige Ansaugen
von Luft naturgemäß
dürfte vielleicht eine genügende
Erklärung
für
an die
bekannte, an diesen Stellen oft beobachtete Korrosion abgeben, weil selbstverständlich die Luftblasen in Verbindung mit dem Seewasser eine oxydierende Wirkung hervorrufen, die um so stärker auftreten m u ß ,
wenn
erst einmal kleine Vertiefungen auf der Flügeloberfläche entstanden sind, in welchen sich die einmal angesaugte Luft selbstverständlich länger und besser hält, als wenn der Flügel noch eine vollständig intakte Oberfläche besitzt. Wenn dem aber so ist, dann kann man bei stark angefressenen Schrauben auf eine starke Luftansaugung, also auf eine ungünstige Wirkung schließen.
Wenn ich es unternahm,
das bis jetzt zutage geförderte
Material
über die Wirkung der Schiffsschraube auf das Wasser der Öffentlichkeit zu übergeben, so geschah es, um die Kollegen zur Mitarbeit anzuregen und dann, um zu zeigen, daß es doch wohl berechtigt ist, wenn ähnlich wie auf, anderen
Fachgebieten
des Landmaschinenbaus,
der
Elektrotechnik,
Physik und Chemie, so auch auf den Gebieten des Schiff- und Schiffsmaschinenbaus in gleicher Weise staatliche Mittel in solchem
Umfange
zur Verfügung gestellt werden, daß dadurch die so außerordentlich wichtigen schiffbautechnischen Probleme ihrer Lösung näher geführt werden können. Es kann nicht verhehlt werden, daß es außerordentlich bedauerlich ist, wenn gerade an den Pflanzstätten
der technischen
Wissenschaften,
den technischen Hochschulen, bisher keine genügenden Mittel zur exakten Durchführung
derartiger
Untersuchungen
ausgesetzt
werden
konnten.
Um so bedauerlicher ist dieses, wenn man mit den bisherigen geringen Aufwendungen zum Nutzen einer Industrie, die für das Wirtschaftsleben unseres Volkes doch mindestens von gleicher Wichtigkeit wie j e d e andere ist, die relativ beträchtlichen Mittel vergleicht, welche seitens des Staates für andere Forschungszwecke
auf technisch
und wirtschaftlich
durchaus
23 nicht wichtigeren Gebieten zur V e r f ü g u n g gestellt worden
sind.
Es
ist
zu hoffen und zu wünschen, daß die Zukunft eine den B e d ü r f n i s s e n der Industrie mehr angepaßte Verteilung der Staatsmittel bringen m ö g e ! Mir standen für die A u s f ü h r u n g der vorliegenden Versuche von der Jubiläumsstiftung der deutschen Industrie
6000 M., der Berliner
Jagor-
Stiftung 5000 M. und seitens d e s Kultusministeriums 8000 M. zur f ü g u n g ; von letzteren sind i n d e s s e n bewilligt wurden, zur V e r f ü g u n g .
Ver-
noch 4000 M., die in diesem Jahre
S i e sollen zu einem U m b a u des W a g e n s
benutzt werden, damit zwei und w o m ö g l i c h drei S c h r a u b e n in ihrer g e g e n seitigen Wirkung beobachtet werden können. Den genannten S p e n d e r n sei an dieser Stelle mein b e s o n d e r e r Dank a u s g e s p r o c h e n ; ein gleicher D a n k gebührt meinen beiden früheren A s s i stenten, den Diplomingenieuren A l e x a n d e r D i e t z i u s dem
Studierenden des Schiffbaufaches,
wie die Direktion
Herrn W a g n e r ,
der S i e m e n s - S c h u c k e r t w e r k e
treu zur Seite g e s t a n d e n haben.
und Otto A l t
und
welche ebenso
mir bei den Versuchen
F l a m i n , D i e S c h i f f s s c h r a u b e und ihre W i r k u n g auf das W a s s e r .
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
T a f e l 1.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
Tafel
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre W i r k u n g auf d a s W a s s e r .
v=
v=
1,4 m/sek.
1,85 m/sek.
v = 2,45 m/sek.
v=
L i c h t d r u c k von J . B . O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
2,5 m/sek.
« — 2000.
n =
ff
=
11 kg.
1500.
ff =
0 kg.
n = 2000.
ff =
0 kg.
n =
ff =
0 kg.
2000.
2.
V e r l a g v o n R, O l d e n b o u r g , M ü n c h e n und B e r l i n .
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
T a f e l 3.
P. I.
v = 2,5 m/sek.
«=2000.
g = 2 kg.
I \ I.
v = 3,4 m/sek.
n = 2400.
g = 0 kg.
i' = 3,7 m/sek.
H - 25(X).
v = 0 m'sek.
n = 3100.
P. 1.
L i c h t d r u c k v o n J. B. O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
Verlag vun K. O l d e n b u u r g , M ü n c h e n u n d Berlin.
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
P. 1.
V = 2,6 m/sek.
L i c h t d r u c k von J. B. O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
n = 2400.
T a f e l 4.
£ = 2 kg.
V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g , M ü n c h e n u n d Herlin.
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
Tafel 5.
2,45 m/sek.
n = 2400.
g = 4 kg.
i' - - 2,3 m/sek.
n = 2400.
g=
v = 1,1 m/sek.
n
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
= 1140.
7
g = 6 kg.
Verlag von R. Oldenbourg, München unci Berlin.
Flamm,
Die
P . I.
Schiffsschraube
und
v =
ihre W i r k u n g
1,3 m / s e j s .
auf
das
Tafel 6.
Wasser.
«=1140.
g =
5 kg.
P . 2.
P. 2.
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
Verlag von R, Oldenbourg, München und Herlin.
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre Wirkung auf das W a s s e r .
Tafel 7.
P. 3.
P. 3.
Lichtdruck von J. B. Ol) erti et ter, Minici ICH.
Verlag von R. Oldenbourg, Miinclicu und Berlin.
T a f e l 8.
Flamm, Die Schiiisschraube und ihre Wirkung ani das Wasser.
1'. 3.
v — 1,5 m/sek.
P. 3.
v = 1,2 m/sek.
n = 1250.
g=
P. 3.
v = 1,5 m/sek.
n = 1600.
g = 2,5 kg.
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
1100.
8 = 0 kg.
1,0 kg.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre Wirkung auf das W a s s e r .
P. 4.
v =
1,8 m/sek.
n =
800.
i' =
1,7 m/sek.
n =
960
i' —
1,6 m
n =
900.
v=
L i c h t d r u c k von J. B. Obernetter, München.
sek.
1,9 m/sek.
« = 2500.
Tafel
9.
g = 0 kg.
0
kg.
: 0 kg.
g = 2,0 kg.
V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g , M ü n c h e n und B e r l i n .
Tafel 10.
F l a m m , D i e Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
P. 4.
v=
langsam.
n = 3600.
P. 4.
v — langsam.
n = 3600.
g =15
kg.
15 kg.
v = langsam.
P. 4.
v = langsam.
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
« = 3500.
g = 15 kg.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
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F l a m m , D i e S c h i f f s s c h r a u b e u n d i h r e W i r k u n g auf d a s
Wasser.
Tafel 12.
P. 5.
P. 5.
P. 5.
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
Probebild o h n e A n g a b e n .
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
F l a m m , D i e S c h i f f s s c h r a u b e und ihre Wirkung auf das Wasser.
Tafel
P. 5.
v — 2,8 m/sek.
n = 2500.
g — 0 kg.
P. 5.
v = 2,4 m/sek.
n = 2500.
g — 2 kg.
; 2,3 m/sek.
n = 2500.
g =
v = 1,6 m/sek.
n = 2500.
g = 7 kg.
P- 5.
L i c h t d r u c k v o n J. B. O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
4
13.
k
S-
V e r l a g von R. O l d e i l b o u r g , M ü n c h e n und Berlin.
Tafel 14.
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser,
P. 5.
v = langsam.
n — 3400.
g = 20 kg.
v— 1,6 m/sek.
n ¿= 1500.
g — 2,5 kg.
$mm m
¡äüäMSä
v = 1,25 m/sek,
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre Wirkung auf das W a s s e r .
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
Tafel 15.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e u n d ihre W i r k u n g auf d a s W a s s e r .
Tafel
v = 1,10 m/sek.
1320.
: 0 kg.
v = 2,00 m/sek.
n = 1560.
g = 0 kg.
v = 0,76 m/sek.
1500.
g = » kg.
16,
P. 6.
Lichtdruck von J. B. O b e r n e t t e r , München.
Verlag von R. O l d e n b o u r g , München und Berlin.
Flamm,
Die
Schiffsschraube
und
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
ihre
Wirkung
auf
das
Wasser.
Tafel 17.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
F l a m m , D i e S c h i f f s s c h r a u b e u n d i h r e W i r k u n g auf d a s
i> = 0 m 'sek.
Tafel 18.
Wasser.
n •= 3200.
g
** i
-
^iMTSMite^fß}^:
P. 6.
v = 1,3 m/sek.
L i c h t d r u c k von J. B. O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
n = 1700.
g = 0 kg.
V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g , M ü n c h e n und Berlin.
Tafel
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre W i r k u n g auf das W a s s e r .
P. 7.
v = 1,7 m/sek.
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
n = 2700.
g
19.
7 kg.
Verlag von R. Oldenbourg, München unü Berlin.
Tafel 2 0 .
Flamm, D i e S c h i f f s s c h r a u b e u n d ihre W i r k u n g auf d a s W a s s e r .
P. 7.
r = langsam.
«--= 3600.
¿f=20k£f.
P. 7.
v = langsam.
n = 3600.
g = 20 kg.
P. 7.
v = langsam.
n = 3500.
g = 20 kg.
P. 7.
r = langsam.
L i c h t d r u c k von J . B . ü b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
« = 3500.
g = 20 kg.
V e r l a g v o n R . O l d e n b o u r ^ , M ü n c h e n lind B e r l i n .
Flamm,
Die
Schiffsschraube
und
ihre
Wirkung
auf
das
Wasser.
Tafel 21.
P . 9.
Lichtdruck von J. B. Obernetter, München.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
Tafel 22.
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e u n d ihre W i r k u n g auf d a s W a s s e r .
P. 9.
P. 9.
v = 2,4 m/sek.
n = 2500.
g = 4 kg.
v = 3,5 m/sek.
n = 3200.
0 kg.
v = 3,5 m/sek.
« = 3100.
= 0 kg.
L i c h t d r u c k von J. B. O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
V e r l a g von R. O l d e n b o u r g , München u n d Berlin.
Tafel 23.
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre Wirkung auf das W a s s e r .
P. 10.
v = 2,0 m/sek.
L i d i t d r u c k von J . B . O b e r n e t t e r , M u n c l i e n .
«=2500.
g — 7 kg.
V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g , Munclien und B e r l i n .
Flamm,
Die
Schiffsschraube
und
ihre
v=
2,8 m / s e k .
auf das
il — 2 6 0 0 .
« =
3000.
v — 2,6 m / s e k .
n =
2500.
v =
Lichtdruck von j . B. Ohe metter, München.
2,6 m / s e k .
Tafel 24.
Wasser.
0 m/sek.
v=
P . 10.
Wirkung
: 2500.
r = 2 k g .
g =
0 kg.
0 kg.
£ =
4 kg.
Verlag von R. Oldenbourg, München und Berlin.
Flamm,
Tafel 25.
Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre Wirkung auf das W a s s e r .
P. 10.
v=
P. 10.
v = 3,2 m/sek.
P. 10.
v = 0 m/sek.
P. 11.
v = 2,4 m/sek.
Lichtdruck von J. B. Obernetter,
München.
1,2 m/sek.
n = 2500.
g = 4 kg.
» =
g
3000.
n = 3200.
« =
2400.
= 0 kg.
g = 20 kg.
8 =
1 kg.
V e r l a g v o n R . O l d e n b o u r g , M ü n c h e n und B e r l i n .
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
L i c h t d r u c k von J. B. O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
Tafel 26.
V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g , M ü n c h e n lind Berlin.
F l a m m , Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
P. 11.
v = 2,45 m/aek.
P. 12.
v = 2,3 m/sek.
L i c h t d r u c k von J . B . O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
« = 2400.
n = 2500.
Tafel 27.
g = 4 kg.
g = 7 kg.
V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g , M ü n c h e n und B e r l i n .
F l a m m , Die S c h i f f s s c h r a u b e und ihre W i r k u n g auf d a s
P. 12.
I'. 13.
v =
0 m/sek.
v =
2,45 m/sek.
v ä= 1,25 m/sek.
L i c h t d r u c k voll J . B . O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
n =
Tafel 28.
Wasser.
2500.
n =
2500.
«
2400.
: 4 kg.
g =
7 kg.
V e r l a g v o n R. O l d e n b o u r g , M ü n c h e n und B e r l i n .
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
P.
13.
v =
P.
13
P.
13.
r
1,9 m
P.
13.
)' =
2,0
L i c h t d r u c k von J. B. O b e n l e t t e r , München
Tafel 29.
1,6
m'sek.
n =
2500.
2,0
m'sek.
Ii =
2100.
( ?
n ==
1950.
8 = 4 kg.
sek.
m/sek.
= 2100.
' =
=
' =
4 kir.
4 k
2
K
.
kg.
Verlag von R. O l d e n b o u r g , München und Berlin.
Tafel 30.
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
P. 13.
v = 0 m/sek.
L i c h t d r u c k von J. B. O b e r n e t t e r , M ü n c h e n .
n = 2200.
g =
V e r l a g v o n R. O l d c n b o u r g , M ü n c h e n u n d Berlin.
Flamm, Die Schiffsschraube und ihre Wirkung auf das Wasser.
Lichtdruck vnu J. B. Obernetter, München.
T a f e l 31.
Verlag vun R. Oldenbourg, MUncheu und Berlin.