Die Reichweite des Kapitalerhaltungsgrundsatzes aus § 30 Abs. 1 GmbHG, die Finanzierungsverantwortung des Gesellschafters und das Eigenkapitalersatzrecht in der GmbH [1 ed.] 9783428495924, 9783428095926

Die Rechtsprechung hat das Kapitalersatzrecht anhand von Fallgruppen geprägt und benutzt heute den Begriff der »Finanzie

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Die Reichweite des Kapitalerhaltungsgrundsatzes aus § 30 Abs. 1 GmbHG, die Finanzierungsverantwortung des Gesellschafters und das Eigenkapitalersatzrecht in der GmbH [1 ed.]
 9783428495924, 9783428095926

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HANS EICHELE

Die Reichweite des Kapitalerhaltungsgrundsatzes aus § 30 Abs. 1 GmbHG, die Finanzierungsverantwortung des Gesellschafters und das Eigenkapitalersatzrecht in der GmbH

Schriften zum Wirtschaftsrecht Band 120

Die Reichweite des Kapitalerhaltungsgrundsatzes aus § 30 Abs. 1 GmbHG, die Finanzierungsverantwortung des Gesellschafters und das Eigenkapitalersatzrecht in der GmbH

Von Hans Eicheie

Duncker & Humblot . Berlin

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme

Eicheie, Hans: Die Reichweite des Kapitalerhaltungsgrundsatzes aus § 30 Abs. I GmbHG, die Finanzierungsverantwortung des Gesellschafters und das Eigenkapitalersatzrecht in der GmbH / von Hans Eicheie. Berlin : Duncker und Humblot, 1999 (Schriften zum Wirtschaftsrecht ; Bd. 120) Zug!.: Mainz, Univ., Diss., 1997/98 ISBN 3-428-09592-8

Alle Rechte vorbehalten

© 1999 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 0582-026X ISBN 3-428-09592-8 Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 EI

Vorwort Die vorliegende Schrift mude V011l Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der JohalUles Gutcnbcrg-Universität Mainz im Winterscmestcr 1997/98 als Dissertation angenommen. Rcchtsprechung und Literatur sind auf dcm Stand von Januar 1998. Für viclfaltige Anregungen und die freundliche Förderung habe ich vor allem meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Arndt Teichmann, ganz herzlich zu danken. Frau Prof. Dr. Barbara Grllnell'ald danke ich dafür, daß sie dic Zweitkorrektur übernommen und so schnell ausgcführt hat. Herrn Prof. Dr. Ilons-Peter Pecher bin ich zu Dank verpflichtet für die vielen Einsichten, die ich in der Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an seinem Lehrstuhl gcwinnen konnte. Meiner Familie danke ich herzlich für alle Unterstützung gleich welcher Art die ich während dcr gesamten Studicnzeit erfahren habe. Ihr und dem Andenkcn an Gracie O. Dalton widme ich dieses Buch. Mainz, im Sommer 1998

Hans Eicheie

Inhaltsverzeichnis A. Einleitung ........................................................................................................... 11

B. Leitgedanken zur "Finanzierungnerantwortung" in BGH-Entscheidungen .. 14 I. Finanzierungsverantwortung, -freiheit, -entscheidwlg und -risiko ............. 14 ll. Rechtsmißbrauch als Leitgedanke ............................................................ 16 1. Verstoß gegen Treu und Glauben ........................................................ 16 2. Anscheinshailung und Verbot der Täuschung ...................................... 19 3. Verbot der Risikoüberwälzllng ............................................................ 21 1lI. EinHuß als Leitgedanke ......................................................... .................. 22

1. Anknüpfen an Gesellschallerstellung .................................................. 22 2. Einbeziehung Driller ............................... .............. ...... ........................ 22 3. Einfluß auf Liquidationsmiiglichkeit ..................................... .............. 25 IV. Subjektive Voraussetzungen.................................................................... 26

1. Erkennbarkeit der Krise und FinallzierungsentscheidlUlg ..................... 27 2. Motive zur Unterstützung der Gesellschail ... :...................................... 29 V. Zwischenergebnis: Kennzeichen der Finanzierungs(folge)verantwortung ........................................................................................................ 30 C. Andere Konzepte und Kritik an der "Finanzierungsfolgenrantwortung" ...... 32

I. FinanzienUigsverantwortung als einschränkendes Zureclmungskriterium .. 32

1. Konzept K. Sclmlidts ............................................................................ 32 2. Stellungnalune ..................................................................................... 35 II. Eigenkapitalersalzrechl als allgcmcines Schadensersalzrecht ................... 35

1. Das Gegenkonzcpt Reiners ................................................................... 36 2. Stellungnalmlc ..................................................................................... 37 III. Eigenkapitalcrsalzrecht als Ausprägung des Kapitalmarktrechts ............... 39

1. Finanzierungsverantwllrlllng als kapitalmarktrechtliches Prinzip .......... 39 2. Stellungnahme ....... .... ........................................................................ 40

8

11lhaILsvcrzeichnis IV. Eigenkapitalersetzende Leistungcn als stille Beteiligungen ..... ................ 41 V. Eigenkapitalersatzrccht als Ausdruck des Verbots der Gläubigergefährdung ............................................................................................. 44 VI. Eigenkapitalersatzrecht als Ausdruck einer Sichcrungspflicht... .............. 45 VII. Eigenkapitalersatzrecht ohne ratio legis ................................... .............. 46

D. Tragfähigkeit der einzelnen Komponenten der .. Finanzierungsfolgeverantwortung" ........................................................................................................... 48 I. Vertraucnsschutz bei Finanzierung durch Gesellschafter ......................... 48 11. Risikoverteilung und widersprüchliches Verhalten .................................. 53

l. Pflicht zur Entscheidung in der Küse ........................................ .. ....... 54 2. Risikovcrteilung in der Gmbll und Pflicht zur Entscheidung .............. 56 a) Grundaussagcn zur Risikozuweisung .............................................. 57 b) Kapitalaufbringungsrege!n und Risikozuweisung ........................... 58 c) KapitalerhaltungsregcJn und Risikozuwcisung .................. ...... .. ...... 62 d) Ergcbnis zur Risikozuweisung ........................................................ 64 llI. Methodischc Kritik ...... .... ...................... ............ ............ ........ .. ...... .......... 66 E. Gesellschaftnertragliche WUrletn der Fillallzierullgneralltwortung ............. 68

I. Ausgangslagc und bisherigc Aullassung ................................................... 68 1. Gesetzgebungsmaterialicn von 1892 ...................................................... 69 a) Gcs ctzliches Leitbild der GmbH ....................................................... 69 b) Stanunkapital und Gesellschallsvcnllögen ......................................... 72 aa) Stammkapital... ........................................................................... 73 bb) Sonstiges Gesellschallsvcnnögen und Kapitalbindung in dcr GmbII ......................................................................................... 75 c) Zwischencrgebnis ............................................................................. 77 2. Spätcrc Refonnilberlegungcn ................................................................. 78 a) Ausschul.\ rur G.I11.b.I1.-Recht der Akademie fUr Deutsches Recht ..... 78 aa) Aufbringung und Erhallung dcs Stallunkapitals ........................... 78 bb) Behandlung von Gesellschallerdarlchen ...................................... 79 b) Referentencntwurfzulll Gmbll-Ucsctz von 1969 ............................... 80 aa) Erhaltung des Slaml1lkapitals ............................................. .. ....... HO bb) Behandlung von Ucscllschallcnlarlchcn ...................................... 8\

Inhaltsverzeiclmis

9

c) GmbHG-Novelle von 1980 .............................................................. 83 3. Behandlung eigenkapitaiersetzelllier Gesellschanerdarlehen im Steuerrecht. ......................................................................................... 84 4. Ergebnis: Kapitalschutz nach den Materialien ....... .... .................... ...... 91

n. Bisheriges Verständnis der §§ 30, 31 GmbIlG ......................................... 92 lll. Ansatz für die werbende Gesellschall ...................................................... 96

I. Lösung über § 30 1\bs. 1 GmbIIG unmittelbar.. ................................. 10 1 a) Vermögen, Eigenkapital und Stanunkapital.. ................................. 10 I aa) Gesellschallsvennögen ............................................................ 101 bb) Eigenkapital ........................................................................... 102 ce) Stanunkapital .......................................................................... 103 dd) Unterbilanz und Überschuldung ...................................... ........ 104 b) Wortlaut des § 30 Abs. 1 GmbHG ................................................. 106 c) Kapitalerhaltung nach den Vorstellungen des GmbH-Gesetzgebers 107 d) Systematische Stellung des § 30 Abs. I GmbHG ........................... 108 e) Festlegung der StammkapitalzilTer durch die Gesellschaller ......... 109 aa) Bedeutung der Festlegung des Staulinkapitals ......................... 110 (I) Stanllukapital und Kapitalaufbringwlgsrege1n .................... 110 (2) Stanullkapital und Kapitalerhaltungsregeln ........................ 112 bb) Entscheidung über Stanunkapital und Eigenkapital.. ............... 115 ce) Funktion des Stanunkapitals .................................................... 116 (I) Funktion im Railluen der Kapitalaulbringung ..................... 117 (2) Funktion im Ralunell der Kapitalerhaltung ......................... 119 dd) Eigener Regeluugsinhalt der §§ 30 f. GmbHG und Finnnzierungsentscheidung der Gesellschaner..................................... 122 ee) Verbindlichkeit der Finanzierungsentscheidung ....................... 124 ff) Teleologische Reduktion des § 30 Abs. 1 GmbHG ................... 125

gg) Beweislast .............................................................................. 127

1) Zwischenergebnis .................... '" ................................................... 130 2. Unterschied zu bisheriger AuUassung ............................................... 131 a) Gleichstellung mit Dritt verbindlichkeit, nicht Eigenkapitalcharakter .......................................................................................... 134

10

Inhaltsverzeichnis b) Klare Abgrenzung zur materiellen Unterkapitalisierung ................ 136 3. Praktische Konsequenzen .................................................................. 137 a) Drittvergleich als Maßstab für Ausnahmen vom Verbot des § 30 Abs. I GmbIlG ........................................................................... 137 b) Behandlung "eigenkapitalersetzender Darlehen" ........................... 139 aa) In der Krise gewährte Darlehen ............................................... 139 bb) In der Krise stehengelassene Darlehen .................................... 139 c) Erfordemis der KelUltnis der Krise und Beweislast für KelU1tnis .... 141 d) Kredih\llrdigkeit. .................................. .... ...... .............................. 143 e) Eigenkapitalersetzende Bürgschaft ............................................... 143 f) Eigenkapitalersetzende Nutzungsüberlassung ................................. 145

4. Funktion und Inhalt des § 31 GmblIG ................. ........ ...................... 147 IV. Liquidation und Insolvenz der GmbH ................................................... 150 l. Kapitalbindung und Liquidation ........................................................ 150 2. Verhältnis der §§ 30, 31 GmbIIG zu § 32 a GmbHG ......................... 153 a) Umfang der Venllügensbindung .................................................... 154 b) Maßstab zur Bestimmung des "Eigenkapitalersatzcharakters" ....... 155 c) Beweislasl..................................................................................... 156 d) Rückforderung "eigenkapitalersetzender Leistungen" im Konkurs bzw. im Insolvenz verfahren ......................................................... J 57

e) Fazit. ............................................................................................. 158

F. Zusammenfassung in Thesen ........................................................................... 159 Übersicht über FundsteIlen zu den BGH-Entscheidungen ................................. 163 Überblick über die Gesetzesmaterialien .............................................................. 168 Literatuf1'erzeichnis ............................................................................................. 169 Stichworh·erzeichnis ............................................................................................. 177

Abkürzungen im Text folgen dem Ahkürzungsverzeichnis von KircIDler.

A. Einleitung Die "Fillanzierungsveralltwortung" oder "Finanzierungsfolgeverantwortung" ist zum Leitbegriff des Kapitalersatzrechts geworden. Die Rechtsprechung bedient sich ihrer bei dcn Entscheidungen zu eigellkapitalersetzelldcn Gesellschafterleistungen insbesondere in der GmbH und in der GmbH & Co. KG, aber auch in der AG. Es geht stets um die Frage, ob ein Gesellschafter einer Gesellschaft Mittel wieder entziehen kann, die er ihr in einer Krise in der Form von Fremdkapital gegeben oder belassen hat. Überläßt der Gesellschafter der Gesellschaft Mittel gerade für den Fall der Krise (in der Form von ausgewiesenem Eigenkapital oder als Fremdkapital mit Rangrücktrittsvereinbanmg 1), so müssen diese Mittel der Gesellschaft im Krisenfall belassen werden. Dics beruht in erster Linie auf der Vereinbarung zwischen Gesellschafter und Gesellschaft. Beim Eigenkapilalersatzrecht geht es darum, auch in de(~jenigen Fällen dcn Abzug von Mitteln zu verhindern, in denen keine Vereinbarung zwischen Gcsellschaft und Gesellschafter vorliegt. Als Fremdkapital ausgewiesene Mittel sollen der Gescllschaft in der Krise kraft Gesetzes belassen werden, weil sie wie Eigenkapital anzusehen sei CI\. Ziel dieser Umqualifizierung sind Gcsichtspunkte des Gläubigerschutzes2 , Ansatzpunkt ist die tatsächliche Überlassung von Mitteln an eine Gesellschaft in einer Krisensituation] . In den Urtcilcn des BGH taucht immer wiedcr das Schlagwort der (bloß einseitigen) ,.Finanzienmgselltscheidung" des Gesellschafters auf, an die die Umqualifizierung anknüpft. Der Gesellschafter wird so behandelt, als ob er der Gcsellschaft Mittel im Zusammcnhang mit ciner Rangrücktrittsvcreinbarung überlassen hätte. Der Anspruch darauf, daß der Gesellschaft zu Unrecht ausgezahlte Mittel zurückgewährt werden, oder die Einrede, daß Mittel nicht abgezogen werden dürfen, sind unabhängig davon, ob tatsächlich eine Absprache zwischen Gesellschaft und Gesellschafter besteht. Mittel werden umqualifizicrt, wcil die finanziellc Situation der Gescllschaft auf eine Krise hindeutet und das tatsächliche Verhalten des Gesellschafters so zu verstchen ist, als ob er die Gesellschaft auch und geradc in der Krise unterstützen wolle.

K. Schmidt, Gesellschallsrecht, § 18 ßl2, S. 526. BGH, Urt. v. 27.9.1976, II ZR 162/75, BGIIZ 67, 171, 182; Urt. v. 26.11.1979, 11 ZR 104/77, BGI-IZ 75,334,336 f; ständ. Rechtsprechung. 3 BGH, Urt. v. 26.11.1979 (Fn. 2), BUHZ 75, 334, 336: Urt. v. 23.3.1980, II ZR 213/77, BGfIZ 76, 326, 329; ständ. Rspr. 1 Dazu

2

12

A. Einleitung

Die Rechtsprechung beschriinkt sich aber nicht auf eine bloße Beweiserleichterung für den Gläubiger oder den KonkursvemalLer der Gesellschaft, sondern versagt dem Gesellschafter den Gegenbeweis dafür, daß seine Leistung als Krisenhilfe gedacht war: In klassischen juristischen Kategorien gesprochen, handelt es sich U111 eine unwiderlegliche Vermutung 1 dafür, daß Mittel als Kapitalersatz gegeben wurden. Gerechtfertigt wird dies seit BGHZ 90, 381 mit dem Schlagwort der .. Verantwortung des Gesellschafters für die ordnungsgemäße Finanzierung der Gesellschaft,,5. Mit der Verantwortung einher gehe zwar nicht die Pflicht, eine Gesellschaft ordnungsgemiiß mit Eigenkapital auszustatten (so daß es keine Finanzierungsyerantwortung gibt die die materielle Unterkapitalisierung aufwiegen kann). doch führe diese Verantwortung dazu, daß ein Gesellschafter Mittel nicht wieder abziehen dürfe, die er der Gesellschaft in der Krise be- oder überlassen habe, bis diese Krise übemunden sei. Daher wird die Verantwortung des Gesellschafters in der neueren Rechtsprechung als ,.FiuanzierungsfolgeverantwortUllg,,6 bezeiclU\et. Seit der GmbH-Novelle aus dem Jahr 1980 hat die Umqualilizierung von eigenkapitalersetzenden Gesellschafterdarlehen in den §§ 32 a, b GmbHG sowie § 3 b AnfG und § 32 a KO eine gesetzliche Grundlage, so daß der Rückgriff auf die Finanzierungsfolgeverantwortung für Sachverhalte im unmittelbaren Anwendungsbereich dieser Vorschriften in weiten Teilen nicht mehr nötig ist Da der Tatbestand des § 32 a GmbHG nur im Fall der Konkurseröffnung greift und die AnfechtungsvorschrifteIl der §§ 3 b AnfG, 32 a KO nur innerhalb einer eiI~iährigen Frist gellend gemacht werden können, hillt die Rechtsprechung weiterhin an den von ihr entwickelLen Gnmdsätzen zur analogen Anwendung der §§ 30, 31 GmbHG fest und stützt dies auf die Verantwortung des Gesellschafters für die ordnungsgemäße Finanzierung der Gesellschaft. Auch für die Auffangvorschrift des § 32 a Abs. 3 GmbHG spielt die Finanzierungsfolgeverantwortung eine Rolle, soweit es darum geht, dem Gesellschafterdarlehen gleichstehende Finanzierungsformen zu bestimmen und Umgehungen des § 32 a Abs. 1 GmbHG zu vermeiden. In jüngster Zeit wird erneut diskutiert, ob nicht auch für den GmbHGesellschafter eine gewisse Mindestbeteiligung erforderlich ist, damit er für

~ Eine Fiktion im Sinne der "bewußten Lüge" des Gesetzgebers ist dies nicht, da das Eigenkapita1ersatzrcchl auch daml eiitgreill, wctm Gescllschallcr und Gesellschall wirklich vereinbart haben. daß Mittel in der Krise belassen werden sollen. In diesem Fall Hlhrt das Eigenkapitalersatzrccht dazu, daß eine solche Vereinbarung nicht vor Ende der Krise aufgehoben wcrdcn darf. 5 BGH, Urt. v. 26.3.1984, II ZR 171/83, BGHZ 90, 381, 388 f. (, BGIl, Urt. v. 26.3.1984 (oben Fn. 5), BGlIZ 90,381,3881'.

A. Einleitung

13

die ordnungsgcmäUe Finanzienmg dcr Gesellschaft vcrantwortlich gcmacht werdcn kann: Es liegt ein Regierungsentwurf vor, dcr die Anwcndung dcs § 32 a GmbHG davon abhängig machcn soll, ob der GmbH-Gcscllschafter mit wenigstens 10% an der Gesellschaft bcteiligt ist 7 . Auch dieser Aspekt müßte sich in das Konzept der Fillanzierungsverantwortung einfügen lasscn. wcnn es nicht zu Systembruchen kommcn soll. Zweck dieser Arbeit ist es, die maßgcblichen Bausteine dcr .,Finanzierungs(folgc)vcrantwortung" herauszuarbeiten und auf ihre Tragfahigkcit zu untersuchen. Dabei geht es zunächst darum. das Konzept dcr Finanzicrungsvcrantwortung darzustellcn, das die Rechtsprechung venvcndel. Dem werdcn Gcgenvorschläge gegenübergestellt, die sich mit den Schwächen des Rechtsprechungskonzepts auscinandcrsetzcn. Da auch dic Gcgcnkonzcpte nicht allc Vorbehalte ausräumen können, gilt es, nach einem Zusammenhang zwischcn der Fillanzierungsverantwortung und den Kapitalaufbringungs- und Erhaltungsvorschriflen dcs GmbHG zn suchen. Das GmbH-Recht soll hicr dcshalb dcr Ausgangspunkt sein, wcil dic GmbH diejcnige Gcsellschaftsform ist, die dic Rechtsprechung bislang al1l häuligstcn im Rahmen dcs Eigcnkapitalcrsatzrcchts beschäftigt haI. und wcil sich die Rcchtsprcchung auf dic §§ 30. 31 GmbHG stützt, auch wenn cs um andere Gesellschaftsformcn geht.

7 Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Weltbewerbsfähigkeit deutscher Konzerne an internationalen Kapitalmärkten und zur Erleichterung der Aulilahme von Gesellschallerdarlehen, Art. 2, BT-DS 7141 v. 6.3.1997, S. 6; Re1crentenentwurf abgedruckt in GmbI m 1996, 600 f. und ZIP 1996, 1362; für eine Beschränkung schon nach geltendem RechtLlltler/llommelllOjJ, GmbHG, 14. Aufl., §§ 32 a, b Rz. 56. Positiv gegenüber den Änderungsbestrebungen ClallSSell, GmbI-m. 1996, 3\ 6, 321. Dagegen K. Schmidt, ZIP 1996, 1586 11, Altmeppell, ZIP 1996, 1455; Kllrolllls, ZIP 1996, 1893 fT., Grrmell'ald, GmbHR 1997, 7 fT.; v. Gerkan, GmbHR 1997,67711:: Ka/lmeyer, GmbIm. 1996, R 177.

B.

I~eitgedanken ZUI'

"Finanzierungsverantwortung" in ßGH-Entscheidungen

Der Bundesgerichtshof hat das Verbot eigenkapitalersetzende Leistungcn iu der Krise an den Gcsellschafter zuriickzugewährcn, nicht aus rechtsgcschäftlichen Vcreinbarungcn zwischcn Gcscllschaft und Gcsellschafter zum Zeitpunkt der Leistung abgeleitct sondern im Interessc des Gläubigerschutzes auf eine "Finanzierungsabrede" stets ycrzichte{ StaU dcssen stützt die Rechtsprechung nunmehr ihre Entschcidungen auf dic ,,Finanzierungsverantwortung" des Gcsellschafters. Diese verbietct cs ihm, der Gesellschaft währcnd dcr Daucr cincr Krise cine Leistung zu entziehcn, die er ihr in Krisenzeiten gewährt oder belassen hat. Die "Finanzierungsycrantwortung" war nicht von Anfang an das tragendc Prinzip der Entscheidungcn zum Eigcnkapitalersatz. In der Rechtsprechung findet sich der Begriff erst ab dcm Urteil vom 26.3.19849 . Zunächst stützte sich der BGH auf unterschiedliche Gcsichtspunkte, die auch für die spätcrc Entwicklung der "Finanzierungs-" oder "Finanzierungsfolgeverantwortung" \'on Bcdcutung sind. Sic sollcn daher hier aufgezeigt werden. Da die Rechtsprechung die Finanzierungs(folge)"eralltwortung als das den §§ 30, 31 GmbHG und den §§ 32 a, b GmbHG gemcinsam zugrundeliegende Prinzip ansicht und die gesetzlichen Regelungen als Fortsetzung der von der Rechtsprcchung entwickelten Grundsätze gedacht waren lO , soll im folgenden ohne Unterscheidung nach den streitentscheidendcll Nonnen untcrsucht werden, ,,'clchc Gcdanken im Konzcpt dcs Bundesgcrichtshofs die Finanzierungsverantwortung ausmachen".

I. Finanzierungsverantwortung, -freiheit, -entscheidung und -risiko Die Finanzierungsverantwortullg wird stets als Gcgenstüek zur Finanziemngsfreiheit des Gesellschafters angesehen: Die Rechtsprechung erkennt an, daß cs dem Gcsellschafter freisteht, dic Gesellschaft mit Fremdkapital odcr

8 Vgl. nur BGH, Urt. v. 6.5.1985, II ZR 132/84, NJW 1985,2719,2720 und Urt. v. 17.2.1992, II ZR 154/91, ZlP 1992, 618, 620. 9 BGII, Urt. v. 26.3.1984 (Fn. 5), BGHZ 90, 381, 389 ("BuM"). s.u. S. 83 zur Geselzgebullgsgesdlichte. " Zur Entwicklung der Rechtsprechung auch Röhricht, StbJb 1991/92, 313 fI

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I. FinanzienUlgsvcrant wortung, -freihcit, -entschcidung und -risiko

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mit Eigenkapital zu versorgen 12 . Sie akzeptiert so, daß es legitime Gründe dafür gibt, einer Gesellschaft Fremdkapital zur Verfügung zu stellen, z.B. weil dies weniger kompliziert ist als eine Kapitalerhöhung oder die Zuführung von Nachschüssen, oder weil aus steuerrechtlichen Grunden Fremdkapital es möglich macht, Schuldzinsen als Betriebsausgaben anzusetzen, die nur beim Gesellschafter als Einkommen zu versteuern sind, wenn er den GeschäftsanIeil im Privalvermögen hält l3 . Der Finanzierungsfreiheil stehen die Gläubigerinteressen gegenüber: Das Gesellschaftsrecht enthalte die Wertung, daß der Gesellschafter das Finallzierungsrisiko zumindest in bestimmten Situationen nicht auf die Gläubiger abwlilzen dürfe, sondern es selbst tragen müsse l4 . Versuche des Gesellschafters, das Finanzienlllgsrisiko auf die Gläubiger abzuwälzen, korrigiert die Rechtsprechung, indem sie dem Gesellschafter seine Finanzierungsverantwortung entgegenhält: Wegen seiner Finanzierungsverantwortung wird der Gesellschafter an seiner Finanzierungsentscheidung (das ist die Entscheidung, eine liquidationsreife Gesellschaft fortzuführen) festgehalten und muß der Gesellschaft das Fremdkapital belassen, das er ihr zur Verfügung gestellt hat ls . Dieses Fremdkapital wird in Eigenkapital umqualifiziert l6 . Der Gesellschafter wird so angehaUen, eine liquidationsreife Gesellschaft nur fortzuführen, wenn er ihr Eigenkapital zur Verfügung stellt - die Finanzierungsfreiheit endet also in der Krise, d.h. in dem Moment, in dem die Gesellschaft von Dritten zu marktüblichen Bedingungen keine Mittel mehr zur Verfügung gestellt bekommt 17. Die Finanzierungsfolgeverantwortung setzt ein und beschränkt die Möglichkeit des Gesellschafters und der Gesellschaft, selbst zu entscheiden, wie die finanzielle Unterstützung in der Zukunft behandelt werden soll. Die Finanzierungsfolgeverantwortung dauert so lange lIn, bis die Krise der Gesellschaft übenvunden ist. Mit der Finanzierullgs(folge)verantwortung mlrde bisher immer nur begründet. warum einmal gewährte Mittel der Gesellschaft verbleiben müssen. Sie diente nicht dazu, den Gesellschafter zu Nachschüssen anzuhalten. Daher spielt sie in der Diskussion um die materielle Unterkapitalisierung, also die BUII (Fn. 3), BUHZ 76, 326, 332. lIäl/selmallll I Rilml,er I 1I.P. WeSlel71WIIII, Die Finanzierung der UmbH durch ihre Uesellschaller, 1992, S. 33 1'. Zu dcn Vorteilen der Finanzierung durch Uesellschallenlarlehcn auch Maser, ZlP 19lJ5, 1319. 14 BUlI (Fn. 3), BUHZ 76,326,329. IS BUH, Urt. v. 28.9.1987, II ZR 28/87, NJW 1988,824,825. 16 s. lIur \JUlI, Urt. v. IlJ.9.1988, II ZR 255/87, BUHZ 105,168,176. 17 \JUlI, Urt. v. 21.2. 19lJ4, Il ZR 292/91, WM 1994,791: BUII Urt. v. 13.7.1992, II IR 269/91, BUHZ 119,201 IL BUIl Urt. v. 14.12.1992, Il ZR 298/91, BGlIZ 121, 31,35. 12

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D. Leitgedanken zur "Finanzierungsverantwortung" in DGH-Entscheidungen

Frage. ob eine Gesellschaft über eine ihrem Zweck entsprechende angemessene Kapitalausstallullg verfügt 18 • keine Rolle. Welche Rechtsgedanken und welche Elemente im übrigen wichtig sind, soll nun aufgezcigt werden l9 .

11. Rechtsmißbrauch als Leitgedanke Zunächst spielte das Vcrbot des rechtsmißbräuchlichen Verhaltens die entscheidende Rolle. wenn es um kapitalcrsctzende Gesellschafterdarlehcn ging. Unter den Aspekt des Rechtsmißbrauchs werden hier zwei Phänomene gcfaßt: Die allgemeine Bemfung auf einen Verstoß gegen Treu und Glauben sowie die Haftung für einen gesetzten Rechtsschein in Verbindung mit einer Täuschung des Rechtsverkehrs. Beide Grundsätze liefern die Rechtfertigung dafür. daß die zwischen den Parteien (Gesellschafter und Gesellschaft) abgesprochene Einstufung einer Kapitalhilfe mißachtet und somit über den Willen der am Geschäft beteiligten Personen hinweggegangen wird.

1. VersloU gegen Treu und Glauben Es geht in diesem Zusammenhang in erster Linie um das Verbot, sich in Widerspruch zu eigenem früheren Verhalten zu setzen. In der Leitentscheidung des BGH zum Eigenkapitalersatz ("LufUaxi")20 ging es um eine durch Strohmänner gegründete GmbH, die illiquide war und möglichenveise vor der Überschuldung stand. Der (beklagte) Hintermann der Gliinder haUe der Gesellschaft Millel zur Verfügung gestellt und sie sich in der Unternehmenskrise als Darlehen zurückführen lassen. Im KOIlkurs machte der Konkursvenvalter Rückzahlung geltend und bekam vom BGH Recht: Das Gericht geht von der Frage aus .. ,ob der Beklagte, wenn er die Gesellschaft nur durch seine Geldgaben am Leben erhielt und vor dem Konkurs bewahrte, sich diese zweckbestimmten Beträge zurückzahlen oder zuliickgewähren lassen

18 Zum Begriff der Unterkapitalisierung Ballmbach /I/I/eck, GmbHG, 16. AuO., § 5 Rz. 5; LI/ller / Hommel/ud!; GmbIIG, 14. AuO., § 5 Rz. 5; Hachellbllrg-Ull7ler, GmbIlG, R. AulI., Anh. nach § JO Rz. 16: ,.Eine Gesellschaft ist unterkapitalisiert, welU1 das Eigenkapital nicht ausreicht, um den nach Art und Umfang der angestrebten oder tatsächlichen Geschällstätigkeit untcr Berllcksichtigung der Finanziefllngsmethoden bestehenden, nicht durch Kredite Dritter zu deckenden mittel- oder langlristigcn Finanzbedarf zu befriedigen." 19 Ein Überblick über die ncuere Rechtsprechung zum Eigenkapitalersalzrecht lindet sich bei Weisang, Eigenkapitalersetzende Gesellschafterleistungen in der neueren Rechtsprechung, WM 1997, 197 ff. und 245 Ir.: s. auch Brandes, Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur GmbH, WM 1998, I, 7 ff; Gl1/11ewalcl / "Ii/flel', Die Entwicklung des Gesellschallsrechls 1995/1996, JZ 1997, 698, 707 f. 20 BGII, Urt. v. 14.12.1959, -11 ZR 1!!7/57-, DGIIZ 31, 258 Ir.

H. Rcdltsmi/.lbraUl:h als Leitgedanke

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durfte,,21. Der Beklagte habe nicht nur einen vorübergehenden Kapitalbedarf der Gesellschaft abdecken müssen, sondern die Gesellschaft sei "mit zu wenig Stammkapital" ausgerüstet gewesen 22 . Er habe daher durch seine Zahlung die Zahlungsunfähigkeit bzw. eine drohende Überschuldung und damit einen Konkursgmnd der Gesellschaft nur abwenden können, indem er die von ihm zur Verfügung gestellten Mittel nicht als Fremdkapital auswies und so die echten Passiva der Gesellschaft vermehrte, sondern der Gesellschaft die Möglichkeit gab, diese Mittel als Eigenkapital zu behandeln. Dazu setze er sich in Widerspmch, wenn er später die Mittel als Darlehen verstanden wissen und zurückgezahlt bekommen wolle 23 . In einer späteren Entscheidung2.1 ging es wiederum um eine vor dem Konkurs stehende Gesellschaft (diesmal eine GmbH & Co KG), der allerdings kein Darlehen gewährt sondern für deren Verbindlichkeiten von einem Gesellschafter eine Bürgschaft bestellt worden war. Im Hinblick auf die Kapitalerhaltungsvorschriften in §§ 30, 31 GmbHG enveiterte der BGH die Eigenkapitalersatzhaftung auf die GmbH & Co. KG: "Der tragende Gmnd für die Behandlung von Gesellschafterdarlehen als haftendes Kapital im Sinne der §§ 30, 31 GmbHG ist der, daß ein Gesellschafter, der die sonst konkursreife Gesellschaft anstatt durch die wirtschaftlich gebotene Zufuhr neuen Eigenkapitals durch Darlehen zu stützen versucht sich zu seinem eigenen Verhalten und zu dem Zwcck der gcsetzlichen KapitalerhaItungsvorschriften in Widerspmch sctzt, wenn er der Gesellschaft die als Kapitalgmndlage benötigten Mittel wieder entzieht, obwohl sie noch nicht ohne diese lebcnsfähig ist,,25. Wcgen des engen wirtschaftlichcn Zusammenhangs zwischen KG und GmbH bei der GmbH & Co. KG müßten die Kapitalerhaltungsgmndsätze auch in dieser Gesellsl.:haftsfonn geiten. Da7.:u zieht der BGH den Begriff der .. Verantwortung" heran: Dic Konllnallditgesellschaft sei für das Kapital der Komplementär-GmbH verantwortlich. weil beide Gesellschaften rechtlich und wirtschamich miteinander verknüpft seien 26 und sich über § 128 HGB ein Zus3nuncnbmch der KG auch auf die GmbH auswirke 27 . Mit Rücksicht auf das Fehlen eines mit seinem Privatvermögcn unbeschränkt haftcndcn Gesellschafters könne der Gläubigersclmlz nur gewährleistet sein, wenn der

21 13GH (Fll. 20),269. 22 BGll (FI1. 20), S. 269. Jlliquidiläl wird noch deutlicher hervorgehoben im Folgeul'tcil, BOll, Urt. v. 15.11.1%2, 1I ZR 134/61, WM 1963, 121, 122 (Lulllaxi 1I). 2J BGll (Fn. 20), S. 272. 2,\ BGII, Ur!. v. 27.9.1976 (oben Fn. 2), BOHZ 67, 17 I. 25 DGIl (Fn. 24), 175. 26BGIl(Fn.24),S.176. 27 DGll (Fn. 24), S. 175. 2 EicheIe

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U. Leitgedanken zur "Finanzierungsveralltwortung" in UGII-Entschcidwlgen

KG gegen den Gesellschafler cin Rückzahlungsansprueh nach § 31 Abs. GmbHG zustehe. der solche Mittel wieder in die Gesellschaft fließen lasse, die die GmbH vor dem Konkurs bewahrt habe 28 . Die Leistung des Gesellschafters sei daher wie ,.haftendes Stammkapital zu behandeln, wenn die GmbH ohne Idie Leistung] vor dem Konkurs gestanden hätte, Idie Leistungl also nur an die Stelle einer zur Rettung der Gesellschaft sonst notwendigen Stanuneinlage getreten ist,,29 Sodann erweiterte der BGH scine Rechtsprechung auf Fälle, in dencn erstmals Darlehcn nicht zur Abwendung eines Konkurses gewährt worden waren: Es komme nicht darauf an. ob mit einem Darlehen die Konkursreife abgewendet werden sollte oder die Gesellschaft bci Hingabc eincs Darlehens konkursreif gewescn sei. Wie schon in der Entschcidung VOIll 27.9.1976 angcdeutee IJ • kOlllme cs aus Gründen des Gläubigerschutzes und der Kapitalerhaltung nur darauf an. ob das Darlehen einc Einlage ersctzt habe und der Gcsellschaft dadurch Mittel zugeflossen seien. Maßgeblicher Grund für die Anwendung der §§ 30, 31 GmbHG sei "ielmehr dcr, daß ein Gescllschaftcr, der eine "or dcm wirtschaftlichen Zusammenbruch stehcnde Gesellschaft anstatt durch die sonst gebotcne Zufuhr von Eigenkapital durch Darlehen zu stützen suche, im Hinblick auf das eigene Verhalten und dic KapitalerhaItungsvorschriften das damit verbundenc Risiko nicht auf die Gläubiger abwälzen dürfe, indem er die .. als Kapitalgnmdlage benötigten Mittel" wiedcr abziehe. bevor der mit der Darlehenshingabc "erfolgtc Zweck nachhaltig erreicht see'. Werde einer anfangs gesunden Gesellschaft bei Eintreten einer Krise ein Darlehen belassen. so sei dies der Kreditgewährung in der Krise gleichzustellcn, weil dic Gläubiger ebcnso gcfährdct oder getäuscht wcrdcn könnten. Auf dicscr Linic licgt auch das Urtcil vom 23.3.198032 . Allerdings tritt dort der Gedankc dcs widersprüchlichen Verhaltcns hintcr die in dcn Kapitalerhaltungsvorschriften cnthaltcne Wcrtung zurück: Danach hat der Gesellschafter das Finanzierungsrisiko selbst zu tragcn. das cr eingcht, wenn er einer notleidenden Gesellschaft statt des dringcnd benötigten Eigenkapitals eine kapitaIcrsetzendc Leistung zur Vcrfügung stcllt. Es ihm dcshalb untcrsagt. dicscs Risiko auf die GHiubiger abzuwälzcn B .

z8nUII(Fn.24),176. 29 BUlI (Fn. 24), 177. 30 BUlI (Fn. 24), 182. 3' BGlI, Urt. v. 26.11.1979 (oben Fn. 2), BU1I7, 75,334,337. 32 HG] I, Urt. v. 2J.3.1980 (obcn Fn. 3), BGIlI, 76,326 Ir. ~.l HGI J, Urt. v. 23.3.1980 (obcn Fn ..\), IKH 11, 76, 326 rr, 329.

Il. Rechtsmißbrauch als Leitgedanke

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In der Folgezeit bestätigt dcr BGH, daß ciner der Grundgcdankcn für die EigenkapitalersatzregcIn in dcn Rcchtsprechungsgrundsätzen wie in dcn durch dic GmbH-Novelle eingeführten Vorschriften das an den Gesellschafter gcrichtcte Verbot sei, zum Schaden der Gläubiger aus einer bestimmten, von ihm gewählten Finanzierungswcise VOl1cile zu ziehen34 ; der Gesellschafter dürfe sich nicht in Widerspruch zu seinem früheren Verhalten setzen und der Gesellschaft Mittel entziehen, die er ihr in Krisenzeiten gewährt habe, bevor dcr damit verfolgte Zweck errcicht sees. Dcr Rcchtsmißbrauchsgcdankc cntwickelt sich in diesen Entscheidungen vom recht konkretcn Vom'urf, sich zu früherem Verhaltcn in Widerspruch zu sctzen, wenn nur die QualilizienJllg als Eigcnkapital das geeignete Mittel ist, dcn Konkurs der Gescllschaft abzuwenden, zu ehcr allgemeinen Übcrlegungcn zum Zweck der Kapitalcrhaltullgsregcln und zum daraus abgeleiteten Verbot. das mit der Entscheidung zur Fortführung ciner liquidationsrcifen Gesellschaft vcrbundene Finanzienmgsrisiko auf die Gläubiger abzuwälzen. Aus dcn ersten Urteilen wird ein cntscheidcndes Kriterium fortgeführt und in dcr Folgezeit nicht mehr in Fragc gcstcllt: Der Bundesgerichtshof gcht stcts von dem Zeitpunkt aus, in dem der Gcscllschafter der Gesellschaft Mittel zur Vcrfügung gestellt hat. Während dies bei der Lufttaxi-Entscheidung36 und beim Urteil vom 27.9.1976,17 noch plausibel war, weil dort die Konkursantragspflicht durch ein Darlehcn abgewcndet werden sollte, und an diese Entscheidung dcr Vonvurf des widcrsprüchlichen Vcrhaltens angeknüpft \\llfde, war dies bei dcn späteren Urteilcn, dic sich von der Konkursabwcndung durch Darlehen lösten, nicht unbcdingt crfordcrlich. Der einmal eingeschlagenc Weg wurde jedoch beibehalten und der Vonvurf widersprüchlichen Verhaltens mit der "Finanzicrungsentscheidung in der Krise" verknüpft.

2, Anscheinshaftung und Vel'bot der Täuschung Ein zwciter Leitgedanke taucht schon in dcn früheren Entscheidungcn auf. schwächt sich sodallll ab. spiclt abcr auch in den neueren Entscheidungcn immer wieder eine Rolle: Es geht um dcn Anschein einer mit ausreichend Eigcnkapital bzw. Liquidität ausgestaltctcn Gesellschaft. den der Gcsellschafter hervorruft und dcr gceignet ist. die Gläubiger über die tatsächlichen Verhältnisse zu täuschen. 34 BGH, Urt. v. 6.5.1985 (oben Fn. 8), NJW 1985,2719,2720; Ur!. v. 28.9.1987 (oben Fn. 15), NJW 1988,824,825: Urt. v. 19.9.1988 (oben FIl. 16), BGHZ 105,168, 175: Urt. v. 12.12.1988, Il ZR 378/87, NJW 1989, 1733, 1735. 35 BGlI, Urt. v. 26.3.1984 (obcn Fn. 5), 130HZ 90, 381, 388. 36 Obcn Fn. 20. 37 Oben Fn. 24.



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B. Leitgedanken zur ,,Finunzierungsverantwortung" in BGII-Entscheidungen

Da durch ein Darlehen eine Gesellschaft künstlich am Leben erhalten werde, sei dies mit Rücksicht auf die ,.hierdurch gefährdeten und getäuschten Gläubiger" nur zulässig, wenn die gewährten Mittel der Gesellschaft belassen würden, bis sie von selbst wieder lebensfähig see 8 . Entscheidend sei, daß die Gesellschafter zu Beginn einer Krise frei entscheiden könnten, die Mittel abzuziehen; beließen sie abcr der Gcsellschaft die Mittel, so vcrursachtcn sie bei den Gläubigern den falschcn Eindruck, die Gesellschaft verfüge noch über genügend Vermögen, um das von ihr betriebcne Unternchmen weitcrzuführcn. Daran müßten sich die Gesellschafter nach § 30 GmbHG festhaltcn lassen. Begrenzt wcrde der Schutz dcr Gläubiger durch die gesetzlichen Vorschriften über das Stammkapital: § 30 GmbHG binde nur das satzungsmäßige Stammkapital, während das gesamte daruber hinaus vorhandcne Gesellschaftskapital nicht gebundcn sei. Die Gläubiger seien daher nicht in ihrem Vertrauen gcschützt, daß ihncn als Haftmasse mehr als das Stamlllkapital zur Vcrfügung stehe39 Ein Schutz, der über das eingctragcne Kapital hinausgche, widerspreche der gesetzlichen Wertung. Sodann weitet der BGH den Gedankcn der Vcrlrauenshaftung aus, indem er den Schutz der Gesellschaftsgläubigcr durch die §§ 30, 31 GmbHG unabhängig von einem ursächlichcn Zusammenhang zwischen Kreditgewährung, dem dadurch erzeugten Anschein ausreichender Kapitalausstattung und darauOün durch die Gläubiger begründeter Forderungen sieht. Unausgesprochen entsteht cine typisicrtc Vcrtfauenshaftung. Der vom Gescllschafter hervorgem[ene Eindmck "einer mit ausreichend Eigenkapital ausgestatteten und deshalb lebcnsfähigen" Gcsellschaft klingt aber später weiterhin an und ist ein Grund dafür, daß auch andcrc Finanzierungsartcn kraft Gesetzes gebunden werden~o. Darauf gestützt, wird für das Darlehen der Zeitpunkt vorverlagcrt, zu dem die Kredih\iirdigkeit beurtcilt wird: Da schon die Zusage eines Darlehens der an sich nicht mchr Iebcnsfähigcn Gescllschafl crlaubc, ihrcn Geschäftsbetricb fortzuführcn und nach außcn als lebcnsfähiges Unternchmcn aufzutrcten, komme es auf dcn Zeitpunkt der Kreditzusagc und nicht auf dcn der tatsächlichen Kreditauszahlung an; solange der Gesellschaft überhaupt Mittel zugcflossen seicn, dürfe dcr Gcsellschafter dicse nicht vor Ende der Krise abziehen-11 .

.18

13GII, Urt. v. 26.11.1979 (obcn Fn. 2), BGHZ 75,334,337.

w I.IGIl, Urt. v. 23.3.1980 (ohcn FlI. 3), BOIIZ 76,326,333 . .10 UGlI, Urt. v. 16.10.198'), -11 ZR 307/88-, BGllZ 109, 55, 57, und BGlI, Urt. v. 1').').1996, -IX ZR 249/95-, BOl! N.JW 1996,3203,3204. ,11 BGlI, Urt. v. 19.9.1996 (Fn. 40), NJW 1996, 3203, 3204.

II. RCl:htsmiJ.lbrauch als Leitgeuanke

21

Ansatzpunkt ist auch beim ,.Anschein ordnungsgemäßer Finanzierung" die Zuführung von Mitteln in der Krise. An diesen knüpft die Rechtsprechung ihr Urteil an, solche Leistungen hällen Kapitalersatzfunktion, dürften das Risiko der Unternehmensfortfühnlllg nicht auf die Gläubiger verlagern und müßten daher bis zum Ende der Krise in der Gesellschaft verbleiben. In beiden Fallgruppen, die hier unter ..Rechtsmißbrauch" gefaßt werden, setzt die Rechtsprechung im Interesse des Gläubigerschutzes an der Tatsache an. daß ein Gesellschafter einer .. allein nicht mehr lebensfähigen Gesellschaft" durch seine Finanzierungshilfe zum Fortbestand verholfen hat, und untersagt es ihm, sich während der Fortdauer der Krise in Widerspruch zu seinem anfänglichen Verhalten zu setzen und den einmal begründeten Schein zu beseitigen. Dies hat sich im Laufe der Zei! herausgebildet, und damit geht einher, daß sich die Rechtsprechung anfangs noch des Begriffs ,.Finanzierungsverantwortung" bediente, während sie die Bezeichnung inzwischen fortentwickelt und ganz im Sinne der aufgezeigten Linie .,Finanzierung~/olgeverantwortung" genannt hat. So verdeutlicht sie den Zusammenhang zwischen Kapitalzufuhr und daraus envachsender Verantwortung. gestützt unter anderem auf das Verbot des Rechtsmißbrauchs.

3. Verbot dCI' Risikoübenvälzung Ganz ähnlich lautet ein Gedanke. der aufkam, als es nicht mehr um Mittel ging, die zur Abwendung der Konkursantragspflicht zur Verfügung gestellt wurden, sondern generell die Fortführung einer Gesellschaft in einer Krisensituation zum Ansatz für das Eigenkapitalersatzrecht mude: Dem Gesellschafter sollte es untersagt sein ... seine" Gesellschaft mit Fremdkapital auszustatten und so das Risiko auf die Gläubiger abzuw~ilzen, das mit der Fortführung des Unternehmens verbunden sei~2. Der Gesellschafter sei zwar im Grund frei. zwischen Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung zu wählen. doch dürfe er in der Krise von seinem Wahlrecht nicht zu Lasten der Gläubiger Gebrauch machen. da er sich sonst in Widerspruch zu seinem eigenen Verhalten und zum Sinn der Kapitalerhaltungsvorschriften setze ~3.

42

BGIl, Urt. v. 26.1.1979 (obcn Fn. 2), BUHZ 75, 334 IT., 336/J37: seither stänu.

Rspr. ,13 BGII (1'11. 42), BGIIZ 75, 3.H, 337: Urt. v. 23.3.1980 (oben Fn. 3), BGlIZ 76, 326 Ir, 329.

22

B. Leitgedanken zur "Finanzierungsverantwortung" in BGB-Entscheidungen

In der Krisellsituatioll müsse er sich entscheiden, ob er die Gesellschaft fortführen oder auflösen wolle44 . Entscheide er sich für die Fortführung, so müsse er Eigcnkapital einsctzen: setze cr dagegen Fremdkapital cin, so müsse er es sich gcfallen lassen, wenn dieses für die Daucr der Krise als Eigenkapital behandclt werdc.

111. Einfluß als Leitgedanke Neben den Rechtsschein oder den allgemeinen Grundsatz von Trcu und Glauben tritt ein gesellschaflsrechtliches Prinzip, das auch in anderem Zusammcnhang Verantwortung begründet: Es gcht um den Einfluß auf eine Gesellschaft. Anhand des Einflusses wird bestimmt, wer Träger der Finanzierungs(folge)verantwortung ist.

1. AnknÜIJfen an GesellschaftersteIlung Grundsätzlich sind den §§ 30, 31 Gl11bHG und den Novellen-Vorschriften der §§ 32 a f. GmbHG nur die Gesellschafter unterworfen. Nur dann, wenn das Darlchen (oder die vergleichbare Leistung) sich auf dic Stellung als Gesellschafter zurückführen läßt, muß sich der Darlehensgeber (auch bci zwischenzeillichcl11 Ausscheiden) an der Umqualifizierung festhalten lasscn45 . Wird das Darlehen erst nach dem Ausscheiden zugesagt und ausgezahlt, oder wurde das Darlehcn vor der Krise begcben und dcr Gesellschaft nach dcm Ausscheidcn belassen, so fällt es nicht unter die Bindung der Eigcnkapitalersatz-Vorschriftcn, wcnn dic Krise später eilltriU46 . Dies gilt jedenfalls dann, wenn das Darlchen nicht zur Krisellfinallzierung bestimmt war47 .

2. Einbeziehung Dritter In bestimmtcn Konstellationen triITt die Rückzahlungspflichl auch einen Nicht-Gesellschafter. Begründet wird dies in den entschiedenen Fällen damit, ·14 BGJI, Urt. v. 13.7.1981, 1I ZR 256179, BGIIZ 81, 252 fI., 257: Urt. v. 26 ..11984 (obeIl Fn. 5), BGlIZ 90,381 0',388 (BuM): Urt. v. 6.5.1985 (oben Fn. 8), NJW 1985, 2719,2720. 45 nGII, Urt. v. 13.7.1981 (Fn. 44), BGIIZ 81, 252, 258; BGlI, Urt. v. 6.5.85, (ohen 1'11.8), NJW 1985,2719,2720. ,!li BGlI (Fll. 8), NJW 1985,2719,2720: 13011, Urt. v. 9.10.1986, IJ ZR 58/86, NJW 191\7,1080,1081. 47 BGB (Fn. 46), N.lW 1987, 1080, 1081.

III. Einflußnls Lcitgedankc

23

daß der Drilte einen gesellsehaftergleichen Einfluß auf die Gesellschaft habe 48 . Fehlt es an einem entsprechenden Einfluß (wie beim typischen Inhaber eines Pfandrechts an einem GesellschaftsantciI 49 ), so greifen die Eigenkapitalersatzregeln nicht ein50 . Erst dann, wenn durch weitere Vereinbarungen eine quasi- gesellschafterliehe Stellung entsteht, beginnt auch die Haftung 5l . Umgekehrt genügt in der GmbH schon die formale Stellung als Gesellschafter, um die Final1zierungsverantwortung zu begründen. Es ist nicht erforderlich, daß der Gesellschafter in der Gesellschaft unternehmerische Interessen verfolgt. Daher rallt auch der Treuhänder unter §§ 30, 31 GmbHG 52 . Anders ist dies bei der Aktiengesellschaft, denn dort entscheidet eine unternehmerische Stellung darüber, ob die Eigenkapitalersatzregeln anwendbar sind. Nur eine durch Beteiligung vermittelte Rolle als Unternehmer, die sich vermuten lasse, wenn dem Gesellschafter eine Sperrminorität zustehe, begtünde auch die Pflicht zur ordnungsgemäßen Finanzierung des Unternehmens 53 . Aufgrund der unterschiedlichen Kapitalbindung in der AG und in der GmbH seien beide Gesellschaftsformen unterschiedlich zu behandeln. Auf der anderen Seile soll allein die GesellschaftersteIlung ohne Hinzutreten weiterer Umstände die Finanzierungsfolgeverantwortullg nicht entstehen lassen. Die bloße Tatsache einer Doppelrolle als Gesellschafter und Gläubiger sei nicht ausreichend, den Gesellschafter generell anderen Gläubigern gegenüber schlechterzustellen54 , sondern dies komme erst bei Hinzutreten weiterer Merkmale (Unterstützung in der Krise der Gesellschl{{t) in Frage. In allen Entscheidungen knüpft der BGH an die Stellung als Gesellschafter an: Entweder ist die in Anspruch genolllmene Person (wenigstens formal) Gesellschafter, oder sie muß sich aufgnmd weiterer Umstände vor delll 4813GB (Fn. 45), BGIIZ Hl, 365, 368. 49 EGlI, Urt. v. D.7.1992 (obcn Fn. 17), BGHZ 119, 191 194; dazu lfagel1leisler / Billlmallll, WM 1997, 549, 553; Dreher, ZGR 1994, 144 Ir. 50lJGII (Fn.17), BGilZ 119, 191, 194. 51 BGlI (Fn. 17), BUHZ 119, 191, 194. 5213GB, Urt. v. 19.9.19H8 (obcn Fn. 16), 13GHZ 105, 16H, 175. 5313GB, Ult. v. 26.3.1984 (oben F1I. 5), BGIIZ 90, 381, 390 (BuM) . .fllllker, ZIlR 156 (1992), 394 n~, 403 f. verbindet die Vcrantwortung Hlr dic Finanzicrung der Gescllschallnicht mit der starrcn Bctciligullgsgrcnze, sondern will sic davon abhängig machcn, ob der Aktionär himeichcllllen EinHuB in der Gesellschall hat, um sich über deren finanziclle Lage zu informicreu. 51 BUH, Urt. v. 24.1.1980 (obcn F11. 3), BGIIZ 76,326,110.

n:

24

B. Leitgedanken zur "Finanzierungsvcrantwortung" in BGII-Entscheidungcn

Hintcrgrund der Gefahr cincr Umgehung dcr Vorschriften übcr dcn Eigcnkapilalcrsatz so behandellllassen wic ein Gcsellschafter55 . Dics trim bcsonders für nahc Angehörige zu, wenn sie mit Mitteln dcs Gesellschaftcrs die Gcsellschaft unterstützen, aber auch für den wirtschaftlichen Inhaber des Gcsellschaftsanteils, wie die Urtcilc zur Trcuhand an Gesellschaftsanteilcn zeigen, lind schlicßlich trim dies auch dCI,jcnigen, dcr unternehmerischen Einfluß auf dcn formalen Inhabcr der Gescllschaftcrstcllung ausüben kann, wie dies bci vcrbundenen Unternehmen anzutreffen ist 56 . Auch der atypische stille Gesellschafter. der Einfluß ausübcn kann, untcrlicgt dcn EigenkapilalcrsatzrcgcIn, um dcrcn Umgchung durch andcrc Allsgcstaltuugcn zu vcrhindern 57 . An andcrcr Stclle wird dies mit dcm Stichwort dcr ..wirtschaftlichen Einheit" begründet58 , wenn zwar keinc vcrbundencn Untcrnchmcn vorlicgcn, der Gesellschaftcr aber zugleich an dcr Gesellschaft betciligt ist, die die Zahlungcn cmpfängt. Hicr fchlt es zwar :Im Einfluß des Zahlungscmpfangers auf dic auszahlende Gcscllschafl, doch tritt an dcssen Stclle die Ideutität der Gesellschaftcr in zahlullgscmpfangcndcr und leisteuder Gesellschaft. Ein Dritter, der völlig ohue jcdcn Einfluß auf die Gescllschaft ist. unterHillt dagcgcn nicht dcn Eigenkapitalcrsatzregeln, selbst wClln ihm eigcnkapilalersetzcnde Mittel ausgczahlt werdcn 59 . "Einfluß" dient jedcnfalls bci gescllschaflsfremdcn Dritten als Merkmal, das zur Umqualifizierung VOll überlasscncn Mitteln in Eigenkapital (und dadurch zu cincm Hindernis für eiuc Auszahlung oder zur Riickzahlungspflicht) führt - so sollcn Umgchungen vcrhindcrt wcrdcn, indcm dicscs Kriterium einer Person den Einwand vcrsagt. nicht formal Gcscllschafterin zu ~5 HGIl, Urt. v. 1J.7.19lll (oben Fn. 44) , HGIIL, 81, 365, 368 unter lIinwcis auf cinen verallgcmcinerungslähigcn Umgehungstatbcstand in §§ 89 Abs. 3, 115 Abs. 2 AktG. 56 8GII, Urt. v. B.7.1981 (oben Fn. 44), BGIIZ 81,311,315, lind ßGII Urt. v. 16.12.1991, -U ZR 294/90-, zu> 1992, 242. Um Finanzierungcn zur Sanicrung von ühcr Unternehmen zu motivicrcn, cntHi.llt nach § 25 des Gesetzes UntclllcluncnsbcteiligungsgcsellschallclI (UlKiG v. 17.12.19ll6, BGm I, 2488) die ZureclulllIIg an dic mit der Unternehmensbetciligungsgescllschall vcrhu\J(!cncn Untemelullen (in der Regel Krcditinslitutc) llir die ersten 4 Jahre der Betciligung. Zum Eigenk.apitalcrsatzrecht bei verhundenen Untcmelunen vgl. auch Noack, Gmblu{ 1996, 153 fL Llltter, ZIP 1989,477 Ir. 57 BGlI, Urt. v. 7.1 I. 19l1ll, II ZR 46/llll, BGlIZ 106, 7, 9 ff, insb. S. 11: ,,im hU1enverhältnis eigentlicher Inhabcr". ~K BGIl, Urt. v. 20.3.1986, 11 ZR 114/S5, NJW RR 1986, 579, 580: Ur!. v. 19.9.1988 (oben Fn. 16), BGIIZ 105, I ()ll, 176 f.: unabhängig von gescllschallsrechtlicher Ausgestaltung (dazu IAlller, IJI' 19l19, 477 Ir: H;iffer, ZIm. 153 (19ll9), 32211".): Ult. v. 14.12.1992 (oben Fn. 17), BUII/. 121,31,35, und Urt. v. 11.7.1994, Il ZR 146/92, BGlIZ 127, 1,5 = WM 1994, 1530= WuB II C. § 32 a UmbIlU 1.95 (flirte) ßctricbsaulspallullg. 59 BGJI, Ur\. v. 28.9.19lll, II ZR 223/ll0, BGIIZ 81, 365, .~6ll: Urt. v. 13.7.19n (oben I!n. 49), BGIIZ 119, 191, 194 Hir den typ. Plill1drechtsgläuhigcr.

rur

Ill. EinlluU als Leitgeuanke

25

sein, während sie durch vertragliche Absprachen gesellschaftergleiche Befugnisse besitzt. Zur Frage, ob auch für den einzelnen Gesellschaftcr ein Mindcsteinfluß in der Gesellschaft erforderlich ist. um ihn für die Finanzicrung dcr Gesellschaft verantwortlich zu haltcn, ergibt sich aus dcn Urteilen nur der Hinweis, daß in der Regel jeder Gesellschafter wisscn müsse, wie es wirtschaftlich um "seinc" Gesellschaft bestellt sei60 - die mit der GesellschaftersteIlung verbundenen Infonnationsmöglichkeilcn spielen hier cine Rollc (vgl. § 51 a GmbHG). Bisher hat es die Rechtsprechung cinem bloß ,.formalen" Gesellschafter noch nicht crmöglicht, sich im Rahmen des Eigenkapitalersatzrechts generell auf .. mangelnden Einfluß" zu berufcn. Vielmehr soll ein ,.objektivierender" Maßstab gelten, der dem Gescllschafter zumindest dcn Einwand darauf vcrsagt. er sei nicht ,.willens odcr in der Lage gewesen", die Vcrantwortung für die ordnungsgcmäße FinanziclUng scincr Gesellschaft wahrzunclllllcn 61 . Nur dann, wcnn cine Leistung ,.stehengelassen" wurde, läßt die Rechtsprechung in Ausnahmefällen zu, daß ein Gesellschafter darlcgt, es sei ihm aufgrund besonderer Umständc unmöglich gewesen, die finanzielle Lage der Gesellschaft zu erkenncn62 . In der dazu grundlegcnden Entscheidung war erst nach einem Wechsel dcs mit der Buchhaltung bctrautcn Steuerberatcrs aufgefallen, daß bislang die Bilanzen nicht ordentlich geführt worden waren und in Wahrheit die finanziclle Lage der Gesellschaft weitaus schlechter war als von dcn Gescllschaftcrn angcnomlllcn.

3. Einfluß auf Li'luidationsmöglichkeit In cincm weitercn Zusammenhang kann Eiltfluß eine Rolle spielen: Das Fremdkapital, das der Gesellschafter vor der Krise begeben und ihr nach Eintritt der Krisc belassen hat, wird regelmäßig nicht als Eigenkapital angesehen, wenn es dcm Gesellschafter unmöglich war, seine Leistung zu Beginn dcr Krise abzuziehcn. Dabei soll es nicht nur auf die schuldrechtlichen Möglichkeiten ankommen, einc Leistung von der Gesellschaft zUliickzufordern, sondern der Gcscllschafter muß seine Leistung auch dann der Gesellschaft bis zum Ende der r.o So auch BOH, Ur\. v. 9.].1992, n ZR 168/91, ZIP 1992, 616, 617; in diese Richtung geht auch Neck, in: FS WClIIcr (1984), 107, 116, wenn er auf die Möglichkeit des Gesellschallers hinweist, schon Iruher als andere Gläubiger KeIUltnis vom Kapitalbedarf der Gescllschall zu vcrschalTen. 61 BOII, Ur!. v. 9.].1992, II ZR 168/91, Zll) 1992,616,617; BGII, Ur!. v.17.2.1992 (obcn FIl. 8), Zn> 1992,618, (i20: BGII, !Jrt. v. 7.11.1994, II ZR 270/93, ZIP 1994, 19.14, 19]7. 62 BUII, Ur\. v. 7.11.1994 (obcn Fn. 6\), ZIP 1994, 1934, 1937 [

2(i

U. Leitgedanken zur "Finanzierungsverantwortung" in BGlI-Entscheidungen

Krise belassen, wenn er aufgnmd gesellschaftsrechtlicher Einflußmöglichkeiten die Gesellschaft hätte liquidieren und so die Mittel hätte abziehen kÖIIIlen 63 . Seiner Finanzierungsfolge"erantwortung wäre der Gesellschafter auch dann gerecht geworden, weil er die Gesellschaft nicht durch seine Leistung weiter am Leben erhalten, sondern die Liquidation herbeigeführt und dadurch die Gefahr für die Gläubiger beseitigt hätte. In diesem Zusammenhang dient ,.Einfluß" nicht dazu, den Kreis der für die Finanzierung Verantwortlichen niiher zu ulllreißen64 , sondern Einfluß wird als Kriterium dafür angewendet. ob der Gesellschafter eine Fillanzierullgsentscheidung getroffen hat.

IV. Subjektive Voraussetzungen Früh hatte sich in der Rechtsprechung die Ansicht herausgebildet, der Gesellschafter müsse sich in der Krise entscheiden. ob er die Gesellschaft fortführen oder sie liquidieren wolle. Zunächst mußte der Bundesgerichtshof nicht dazu Stellung nehmen, welche su~jektiven Elemente Einfluß darauf habel\. wie das Verhalten des Gesellschafters einzuordnen ist65 . Da sich die Rechtsprechung nicht darauf beschränkte, eigenkapitalersetzende Leistungen im Zusammenhang mit dem Konkurs der Gesellschaft zu beurteilenG6 , konnte das subjektive Element nicht mehr in der Absicht des Gesellschafters liegen, Gliiubiger im bevorstehenden Konkurs der Gesellschaft zu schädigen67 . Das Eigenkapitalersatzrecht sollte einsetzen, bevor die Voraussetzungen des § 826 BGB erfüllt waren. Es blieb die Frage, ob der Gesellschafter sich darauf berufen könne, er habe die Krise der Gesellschaft nicht gekannt und daher keine "Finanzierungsentscheidung in der Krise" getroffen. Dies spielt insbesondere bei der Fallgmppe der in der Krise .. stehengelassenen GesellschafterIcistungen" eine Rolle. Darüber hinaus war zu klären, ob sonstige subjektive Ziele des Gesellschafters im Hinblick auf die Finan-

63 BGB Urt. v. 14.12.1992 (oben Fn. 17), WM 1993,144; OLG München, Urt. v. 14.5.1993, -23 U 6876/92-, GmbHR 1994,181,183; OLG München, Urt. v. 5.3.1993, -23 U 4873792-, DB 1993, 1026, 1027 = GmbHR 1993, 429, 432 = NJW-RR 1994, 1059,1061. ZustinunendPriesler, FS Ilcll1uich (1994), 7211r, 731. M Wiedemal1l1lF1eischer, JZ 1994, 206 Ir. 207 leiten aus der Entscheidung aber die Möglichkeit des Minderheitsgescllschaners ab, sich auf fehlenden Einfluß auf die Lil]uidationsll1öglichkeit und somit aul' fehlende Finanzierungsverantwortung zu berufen. 65 Ausdrücklich o1Tengclassen in I3GHZ 75, 334, 339 (oben Fn. 2); ähnlich BGHZ 8 J, 365, 370 (oben Fn. 59) : ßGII NJW 1985, 2719, 2720 (oben Fn. 8). M Erstmals ausdrücklich in BGlIZ 76,326,329 (oben Fn. 3). (>7 So schon 130HZ 75, 334,339 (oben \ollelle NeIUlkapitalziffer, 92. 460 Kleßiler (Fn. 333), 19: "Kunstgrilf des historischen Gesetzgebers, der die juristische Eigenständigkeit der Gesellschaft erst ennöglicht hat";' JJ'iedemallll, Gesellschaftsrecht, Bd. 1, 558: "Kulturleistung ersten Ranges", da persönliche Entlastung der Gesellschaller mit Sicherung der Kreditwürdigkeit des UntemeJuuens verbunden wUrden.

122

E. Gcsellschallsvertraglü:he Wurzeln der "Finanzierungsveranlwortung"

oder der Gläubiger sieht 461 . Dazu würde es nicht passen, eine Kapitalausstattungs- oder Erhaltungspflicht allein an das "Bestandsinteresse" der Gesellschaft zu binden, sondern Gläubigerschutzinteressen müssen hinzukommen. Die Kapitalaulbringungs- und -erhaltungsvorschriften dienen nicht dem Schutz der Mitgesellschafter. wie die Motive zum GmbHG ergeben haben462 , sondern dem Gläubigerschuti163 . Indem die Gesellschafter die Höhe der Stammkapitalziffer selbst bestimmen, schaffen sie diesen Schutz selbst. Da die Stammkapitalziffer veröffentlicht wird, signalisieren die Gesellschafter so Jlach außen, daß sie für die Dauer der werbenden Gesellschaft das Gesellschaftsvermögen bis zur Höhe der Stamlllkapitalziffer unangetastet lassen und insoweit auf Ausschüttung von Gewinnen verzichten 464 . Dies geschieht im Interesse der Gläubiger.

dd) Eigener Regelungsinhalt der §§ 30 f. GmbHG und Finanzicmngsentscheidung der Gesellschafter Dieses Verständnis der Stammkapilalziffer als Ergebnis einer Entscheidung der Gesellschafter über die Bindung des Gesellschaftsvennögens sich selbst gegenüber wird durch § 30 Abs. 1 GmbHG aufgegriffen 465 und objektiviert; darin liegt der eigene Regelungsgehalt der Vorschrift § 30 Abs. 1 GmbHG stellt nur fest, daß die einmal getroffene Wahl des Stammkapitals die Gesellschafter bindet, solange die Stammkapitalziffer nicht geändert ist. Das Gesellschaftsvermögen ist in Höhe der Stammkapitalziffer gebunden, bis die Gesellschafter nach den Regeln zur Kapitalherabsetzung die Möglichkeit nutzen, den Umfang der Vermögensbindung zu ändern, §§ 58 ff. GmbHG. Dabei muß das Mindeststammkapital nach § 5 Abs. 1 GmbHG erhalten bleiben, und außenstehende Gläubiger müssen befriedigt oder sichergestellt werden, wenu sie dies verlangen. Im Falle der vereinfachten Kapitalherabsetzung nach § 58 a GmbHG dürfen Gewinne in der Folgezeit nur unter verschärften Bedingungen ausgezahlt werden, § 58 d GmbHG, und § 58 c GmbHG verlangt, daß erwartete, aber nicht eingetretene Wertmindemngen in eine Rücklage eingestellt und somit von der Verteilung an die Gesellschafter ausgellonuuen werden. Wählen die Gesellschafter dagegen nicht den Weg der Kapilalherabsetzung, so dürfen sie sich kein Gesellschaftsvermögen auszahlen lassen, wenn dadurch das (von ihnen so bestimmte) Polster zugunsten der Gläubiger angegriffen BGH, Urt. v. 28.9.1992, 11 ZR 299/91, NJW 1993, 193, 194 unter 3. Oben S. 73 f. 463 Hacllenbllrg I Goercleler / Miiller, GmbllG, 8. Aun., § 30 Rz. I. 464 So auch BalleI', Gläubigerschutz durch eiJ\.c formelle NennkapitalziITer, 277. 465 Den gesellschallsvertraglichen Ursprung des § 30 Abs. I GmbHG betont auch Westermann in ScllOlz, GmbIlG, 8. Aull, § 30 Rz. I. 461

462

1lI. Ansatz rür die werbende Gesellschaft

123

würde. Der gegenüber der Gesellschaft und gegenüber den Mitgesellschaftern im Gesellschaftsvertrag erklärte Verzicht auf Auszahlung bekommt über § 30 Abs. 1 GmbHG im Interesse der Gläubiger "Dritlwirkung" in dem Sinne, daß weder Gesellschafter noch Gesellschaft auf andere Weise als durch Kapitalherabsetzung Auszahlungen aus dem Gesellschaftsvermögen zulassen können, die das zur Erhaltung des Stammkapitals erforderliche Vermögen angreifen. So können die Gesellschafter ihre Entscheidung über die Vermögensbindung nur durch Satzungsänderung mit dem daran anschließenden gläubigerschützenden Verfahren abändern. In diesem Sinne ist § 30 Abs. 1 GmbHG auch ein Schutz vor Umgehung der Vorschriften über die Kapitalherabsetzung466 . Je höher das Stammkapital durch die Gesellschafter festgelegt wurde, desto früher greift das Auszahlungsverbot des § 30 Abs. 1 GmbHG ein. Gerade dann, wenn das Stammkapital im Verhältnis zum Eigenkapital sehr hoch ist, wird ein großer Teil des Gesellschaftsvermögens den Gesellschaftern gegenüber gebunden. Je niedriger die Gesellschafter dagegen Das Stammkapital festlegen, desto weitgehender sind Auszahlungen an sie gestattet 467 . § 30 Abs. 1 GmbHG sichert so die Eigenständigkeit des GesellschaftsverlIlögens gegeni/ber den Gesel/schaffern bis zur Höhe der Stammkapitar ziffer168 . Kapilalerhallungsrecht bedeutet daher nur Vermögensabgrenzung gegenüber den Gesellschaftern, nicht dagegen Absicherung des Gesellschaftsvermögens im Ganzen. Dies geschieht einzig im Interesse der Gläubiger, denn § 30 Abs. 1 GmbHG wird gemeinhin als rein gläubigerschützende, nicht aber als eine die Gesellschaft schützende Vorschrift verstanden169 . § 31 Abs. 1 GmbHG schützt dies auf einer sekundären Ebene. Der Gesellschafter wird verpflichtet, das Gesellschaftsvermögen bis zur Stammkapilalziffer wieder aufzufüllen. Auf diesen Anspruch kann die Gesellschaft nach § 31 Abs. 4 GmbHG nicht verzichten. Wie streng die Gesellschafter sich an ihrer Festlegung des Stammkapitals fest halten lassen müssen, zeigt § 31 4(,6 Dieses Verständnis unterscheidet sich von demjenigen, das Lutter, Kapital, S. 43 FI1. 13 aus anderen EWG-Lälldem referiert und kritisiert. Anknüpfungspunkt ist hier nicht eine rein vertragliche Absprache der Gesellschafter untereinander oder zwischen Gesellschaftem wld Gesellschafl, die folglich auch stillschweigend aufgehoben werden kÖlmte, sondem das Gesetz verobjektiviert diese Vereinbarung und unterstellt sie hinsichtlich möglicher Änderungen besonderen Regeln. Der Gedanke, daß der Abzug eigenkapitalersetzender Leistungen wie eine KapitalherabsetzlUlg wirkt, findet sich bei NI/me, Juristische Person, 85. ,\1;7 GeItau anders herum sicht dies Berg, Rechtsdogmatische Fragen zu § 30 I GmbIIG, 72, allerdings olme Begründung. ,168 Kle.lfiler(Fn.333), 45; Ullrich, GmbIIR 1983, 133, 143;Lllller, Kapital, 53. 4(,9 Fan'ellkopf (Fn. 358),67; RG, Urt. v. 19.10.1934, II 85/34, RGZ 146,84,88: rries, Verdeckte Gewitmausschuttungen im GmbH-Recht, 70 ff. u. 221.

124

E. Gesellschallsverlragliche Wurleln der "FinanzierungsveralllworlulIg"

Abs. 2 GmbHG. Selbst der gutgläubige Gesellschafter ist verpflichtet, das Gcsellschaftsvermögen sowcit wicdcr aufzufüllen, daß alle Gläubiger befriedigt werdcn könncn: begrenzt wird auch dies auf den Betrag, der zur Deckung des Stammkapitals erforderlich ist. Das Gesetz drückt hier den Vorrang der Gläubigerinteressen vor del~jenigen der Gesellschafter aus, denn der Gesellschafter ist im Interesse der Gläubiger zur Rückgewähr verpflichtet, unabhängig davon, ob er von der stalllll1kapitalschädlichen Auszahlung wußte. Für den Geschäftsführer, der den Vermögensanteil ausgezahlt hat, gilt dagegen nach § 31 Abs. 6 GmbHG nur eine verschuldensabhängige Haftung. Das ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil es nach § 41 GmbHG Aufgabe der Geschäftsführer ist, für eine ordnungsgemäße Buchführung der Gesellschaft zu sorgen (dies ist sogar strafrechtlich nach § 283 b StGB sanktioniert), und weil dic Pflicht des Geschäftsführers nach § 49 Abs. 3 GmbHG, eine Gesellschafterversammlung einzuberufen, wenn die Bilanz eiuen Verlust der Hälfte des Stammkapitals ausweist, deutlich zeigt, daß die Geschäftsführer nach dem gesetzlichen Konzept viel eher Einblick in die finanzielle Lage der Gesellschaft haben, während dies für die Gesellschafter nicht vorausgesetzt wird, ja nicht einmal eine Erkundigungspflicht besteht, sondern nach § 51 a GmbHG nur ein Auskunfts- und Erkundigungsrecht, und auch dies erst seit der GmbH-Novelle 1980 - die strcnge Haftung nach §§ 30, 31 GmbHG findet sich aber schon im ursprünglichen Gesetz von 1892, dem die Vorstellung des Gesetzgebers zugrunde lag, daß die GmbH den Gesellschaftern die Gelegenheit zu weitgehend unbeteiligter Investition ihres Kapital geben sollte, während an ,.Mitunternehmerschaft" und damit verbun-. dene Einsichtsrechte nicht gedacht war470 .

ee) Verbindlichkeit der Finanzierungsentscheidung Diese im Verhältnis zum Geschäftsführer strengere Haftung läßt sich gut erklären, wenn man sie auf die Fillanzierungsentscheidung der Gesellschafter im Gesellschaftsvertrag zurückführt: Weil die Gesellschafter im Vertrag festgelegt haben, welchen Teil des Gesellschaftsvermögens sie im Interesse der Gläubiger reservieren und damit. in welcher Höhe sie das Gesellschaftsvermögen nicht antasten werden~71, ist es nur billig, sie daran verschuldeIlsunabhängig im Gläubigerinteresse (und nach § 31 Abs. 1 LY.m. § 30 Abs. 1 GmbH auch nur bis zu dieser Grenze) festzuhalten.

§ 31 Abs. 2 GmbHG macht dcutlich, daß vorrangiges Ziel dieser Regelungen der Gläubigerschutz und nicht der Schutz der Gesellschaft an sich

470

471

Dazu oben S. 69 r. IJacllellbllrg / Guerdeler / Aliiller. GmbIlG, 8. Aun, § 30 Rz. 1.

Ill. Ansatz für die werbende Gesellschaft

125

ist 472 . Das einmal im Gesellschaftsyertrag festgelegte Stammkapital führt dazu, daß in der werbenden Gescllschaft Auszahlungen aus dem Gesellschaftsyermögen der völlig freien Disposition der Gesellschafter im Interesse des Gläubigerschutzes durch § 30 Abs. I sowie § 31 Abs. I bis 4 GmbHG cutzogen sind. Es handclt sich um objcktiv-rcchtlichc Regelungen. die an die Fcstlcgung des Stammkapitals im Gescllschaftsvertrag anknüpfen. Dort wurde der "Schutzwall" um das Gescllschaftsycrmögen aufgebaut und damit ein Teil des Gesellschafisvennögens dcm Gläubigerschutz gewidmet. An dieser .. Widmung" müssen sich dic Gesellschafter festhalten lassen. Dic gcsellschaftsvertragliche Entscheidung ist zwar nicht uuabänderlich, doch kaun sie nur in einem auf Gläubigerschutz ausgerichtcten Verfahren verändert werden. Etwas anders kann nur dann gcltcn. wenn die Gesellschafter in einer Rollc sind, die der eines außenstehcnden Gläubigcrs entspricht473 . Geradc zugunsten dcr außenstehenden Gläubiger besteht das Haftungspolster, sie können ohnc Rücksicht auf die Kapitalerhaltungsregeln auf das Gesellschaftsvermögen zugreifen, während den Gesellschaftern der Zugriff auf das durch dic Stammkapitalziffer geschalTenc Polster untersagt ist. § 30 Abs. 1 GmbGH grcift also die Entscheidung der Gesellschaftcr aus dcm Gesellschaftsvertrag über die Höhe der Stammkapitalziffer auf und verabsolutiert sie: Grundsätzlich gilt eine umfassende Vermögensverschiebungssperre, solange das Gesellschaftsreinvermögen die Stammkapitalziffcr nicht deckt.

11) Teleologische Rcduktion des § 30 Abs. I GmbHG

Befindct sich der Gescllschafter der Gescllschaft gcgenüber in einer Situation, in der er einem außcnstchenden Gläubiger gleichstcht, so würde das Auszahlungsverbot über das cigclltlichc Ziel hinausgehen 474 • Man kann dahcr § 30 Abs. 1 GmbHG teleologisch reduzieren auf die Fälle, in denen der Gcsellschafter der Gesellschaft nicht wie ein DriUgläubiger gcgenübersteht475 .

BGB, Ur!. v. 24.3.1980 (oben Fn. 3), BGlIZ 76,326,328. Auf die Frage, ob ein GesellsdJafler der Gesellschaft wie ein Dritter gegenilbertreten darf, stellen alll.:h Farrellkopf I Callll (Fn. 367), 155 ab, allerdings ausgehend vom Verbot der Risikoabwälzung auf die Gläubiger. 474 So auch KIelTtIer (Fn.333), 75 r. m Roweclclerl Rowedc/er, GmblIG, 3. Aun., § 30 Rz. 4; Joost, ZUR 148 (1984), 27 Ir., 31 sieht in einer te\eolog. Reduktion des Verbots aus § 30 Abs. 1 GmblIG die GllIndlage dafür, daß Verpflichtungsgeschälle mit ausgeglichenen Leistungen nicht unter das Auszahlungsverbot des § 30 Abs. 1 GmbHG faUen. Dieser Gedanke läßt sich nach der hier vertretenen Auffassung noch erweitern. 472

473

126

E. Gesellschallsvertragliche Wurzeln der "Finanzierungsverantwortung"

Berl 76 lehnt für den Grundfall des Eigenkapitalersatzrechts, die "eigenkapitalersetzenden Gesellschafterdarlehcn", eine teleologische Reduktion mit dem Hinweis darauf ab, daß das Auszahlungsverbot des § 30 Abs. I GmbHG auch für Nachschüsse gelte, dic die Gesellschaft vom Gcsellschafter eingefordert habe, währcnd Darlehcn freiwillig zur Verfügung gestellt würdcn. Wcnn schon zwangsweise eingczogene Mittel der Gcsellschaft belasscn werdcn müßten, so gebe es keinen Grund, freiwillig begebene Mittel besserzustellen. Dabei übersieht Ber,-~ allerdings, daß Nachschüsse nur gezahlt ,,"erden müssen, wenn der Gesellschafter einer entsprechenden Vereinbarung im Gesellschaftsvertrag zugestimmt hat. da das GmbHG keine gesetzliche Nachschußpflicht kennt, § 26 GmbHU177 . "Unfreiwillig" ist daher allcnfalls der Zeitpunkt, zu dem Nachschüsse eingefordert wcrden - die Tatsache, daß er Nachschüssc cinzahlcn muß, hat der Gesellschafter sich dagegen selbst zuzuschreiben. Folglich läßt sich aus dem Rückzahlungsverbot für Nachschüsse kein Verbot ciner telcologischen Reduktion ableiten.

Stcht der Gesellschafter der Gesellschaft gegenüber wie ein DriUgläubiger, so ist er ebenso schutzwürdig in seinem Interesse an Erfüllung dcr Verbindlichkeit wie die übrigcn Gläubiger478 und muß notfalls auch Vermögensgegcnstände in Anspruch nchmen könncn, auf die ihm der ZugritT im Rahmen gescllschaftsbczogcner Auszahlungcn venvehrt wäre. Maßstab dafür ist (genau wie in den Entschcidungcn der Rechtsprechung, wenn sie dic Kreditwürdigkeit der Gesellschaft untersucht), ob ein (objektivcr) Dritter der Gesellschaft in der Krisensituation die Leistung zu den gleichen Konditioncn wie der Gesellschafter zur Verfügung gestellt hätte. Es geht hier jedoch nicht um dic Frage, ob die Gesellschaft sich in der Krise befand und dcr Gcsellschafter deshalb eine Finanzicrungsentscheidung getrolTen hat, die an sich (aus von der Rechtsprechung und der herrschenden Meinung nur diffus mit "Gläubigerschutz" umschriebenen Gründen) die Zufuhr von Eigcnkapital erfordert hätte. so daß er an dieser Entscheidung fcstzuhalten wärc, sondern zu entscheiden ist nur, ob der Gesellschafter zur Zeit der Rückzahlung sich darauf berufen kann, eine Auszahlung zu empfangen, die zwar dem Wortlaut des § 30 Abs. 1 GmbHG zuwider geleistet wird, angesichts des Regelungszwecks des § 30 Abs. I GmbHG aber ausnahmsweise nicht dem Verbot stalmnkapitalschädlicher Auszahlungen unterfällt. Diese Prüfung stellt genau das sicher, was nach hcrkömmlicher Ansicht erreicht werden soll, wenn der Gesellschafter an seincr "Finanzicrungs476

Berg (Fn. 369), 65 f.

Oben S. 73 zum historischen Hintergrund: Eine "Zubuße", wie sie das Gewerkschallsrecht kannte, sollte gerade nicht eingeführt werden. 478 KleJJiler (Fn.333), 76; älmlich Hir § 32 a GmbHG Ullrich, GmbIIR 1983, 133 477

Ir., 142.

Ill. Ansatz rur die wcrbende Gesellschaft

127

cntscheidung" festgehalten wcrdcn soll, auch wenn dies seiten deutlich ausgesprochen wird: ein Gescllschaftcr, der in einer Krisensituation, in der dics kein Dritter untcrnomlIlcn hättc. Frcmdkapital statt Eigcnkapital zur Verfügung stellt, "vcrhält (... ) sich grundsätzlich nicht wic ein ordcntlichcr Kaufmann und vcrfolgt dcshalb auch ein Eigcnintercsse mit dcr Darlehcnsvergabc,,479. Es gcht darum, ob eine Gescllschafterleistung als Drittverbindlichkeit anzucrkenncn und daher vom Verbot des § 30 Abs. 1 GmbHG freizustellen ist. Dies folgt jcdoch nicht aus eincr .. Finanzierungscntscheidung" des Gesellschaftcrs, sondcrn aus dcr gesctzlichen Vorgabe des § 30 Abs. 1 GmbHG, dcr an die Fesllegungen im Gesellschaftsvertrag anknüpft. Als Regelfall blcibt bestchcn: Dcr Gcscllschafter darf keine Zahlungen empfangcn, die das zur Erhaltung dcs Stammkapital erfordcrliche Vermögcn angreifen. Die allgemein vcrtrctenc Auffassung, § 30 Abs. 1 GmbHG verbiete nur "gesellschaftsbezogene" Auszahlungcn 480, ist zwar im Ergebnis richtig, doch mcthodisch ergibt sic sich crst aus einer teleologischen Reduktion der Vorschrift. Bedcutung hat dies vor allem für die Beweislast. Dies ist die erste praktische Konscquenz des hicr aufgczcigtcn Ansatzes.

gg) Bcweislast Da cs sich um eine telcologischc Rcduktion des § 30 Abs. 1 GmbHG handclt, trägt der Gcsellschafter dic Beweislast dafür, cine erlaubte Auszahlung erhalten zu haben 481 .

m Göritz, Leasingverträge als Eigenkapitalersatz, 11. Älmlich die Überlegung von Möller, Die wirtschafllichc Betrachtungswcise im deutschen Privatrecht, 196, wonach eigenkapitalersetzende Gesellschafierleislungen deshalb urnzuqualifizieren seien, weil ein Drilter das Risiko nicht eingegangen wäre, da der ZinsgewiIm außer Verhältnis zum Ausfallrisiko im Konkurs stehe, so daß sich ein solches Risiko nur wegen der gleichzeitigen Beteiligung am Eigenkapital lohnen könne. Ein Darlehen, das mit den Renditechanccn des Eigenkapitals ausgestaltct sei, müsse \\le Eigcnkapital behandclt werden. ~80 Schon lIachelllJl/rg betont, daß ,.Driltgcschäfte" zwischen Gesellschaft und Gesellschafter nur anzuerkcnncn sind, wenn es sich nicht um ein Geschäft handelt, mit dem dic Aussdlültung von Gesellschaftsvennögen an den Gesellschafter als solchen verdeckt werdcn soll, Staub's KOlUlIlcntar zum Gesctz betrciTcnd die Gcsellschaftcn mit bcsdu'änkter Ballung, 5. Aun. 1926, § 30 Nun. 6; OLG München, Urt. v. 26.3.1 YI4 (Ill ZS), OLGR 28 (1914),361 r ~81 Überlegungen dazu, dcm Gcsc1lschaflcr die Beweislast aufzuerlegen, findcn sich schon bei Arbeitskreis GmbH-Reform, 11)72, 19; im Referentenentwurf von 1969 und in den späteren RefonnentwOrfcn wurde die Beweislast nicht auf den Gesellschafter verlagert.

128

E. Gescllschaflsvertragliche Wurzeln dcr "Finanzierungsverantwortung"

Dies ergibt sich schon aus allgemeinen Grundsätzen zur Beweislast. Der erste Entwurf eines Bürgerlichen Gesetzbuchs von 1888 enthielt Vorschriften zum Beweis, § 193 des Entwurfs regelte die allgemeine Beweislastverteilung: ,.Wer cinen Anspruch geltcnd macht, hat die zur BegrUndung desselbcn crforderlichen Thatsachen zu beweiscn. Wer die Aufhebung eines Anspruchs odcr die Hemmung der Wirksamkeit desselben geltend macht, hat die Thatsachen zu bewciscn, welche zur BcgrUndung oder IIcnunung erforderlich sind" 482. Darüber hinaus enthielt der Entwurf eine Antwort auf die Frage, wer besondere Umstände zu beweisen habe, nach denen eine Vorschrift unanwendbar werde. § 194 Abs. 1 des Entwurfs lautete: "Wcr die rechtliche Wirkung eines Tllatbestandes wegen besondercr, die rcgelmäßige Wirksamkeit ausschlicßcnder Thatsachen verneint, hat diese besonderen Thatsachen zu beweisen".

§ 194 Abs. 2 regelte Einzelfälle für Mängel bei Rechtsgeschäften, insbesondere den Mangel der Geschäflsfähigkeit und Formmängel. § 194 Abs. 1 trifft nach der Begründung zum Entwurf "sowohl den Fall, daß eine Tatsache krafl positiver Vorschrift ausnahmsweise nicht wirksam wird, weil eine weitere Tatsache hinzutritt, welche dies hindert, als auch den im Abs. 2 durch Beispiele erläuterten Fall, in welchem es sich um ein nach allgemeinen Gründsätzen wesentliches sog. negatives Erfordernis des Tatbestands handclt.,,483 Diese Beweisvorschriften sind nicht in das BGB übernommen worden. Daraus folgt jedoch nicht, daß die Beweislastregeln im Zivilrecht nicht gelten sollten, sondern zum Teil wurden sie für selbstverständlich484 , zum Teil für rein rechtswissenschaftlich begründet gehalten, so daß sie nicht in das BGB aufgenommen werden müßten. An der Vorschrift des § 194 wurde zwar auch inhaltlich Kritik geübt, doch bezog sich diese auf den Absatz 2, während für Absatz 1 davon ausgegangen wurde, daß die Praxis regelmäßig zu den gleichen Ergebnissen anhand der Formulierung der Rechtssätze gelangen könne48S .

482 Entwurf eines bUrgerlichen Gcsetzbuches für das Deutsche Rcich, Erste Lesung, Bcrlin 1888. 483 Motive zum Entwurf eines 13Urgerlichen Gesetzbuches fllr das Deutsche Reich, Bd. 1, Amtl. Ausgabe, Berlin, 1888. 484 So § 193, dcssen Inhalt sich aus den Grundsätzcn der Logik ergebe, vgl. Protokollc der Kommission rur die zweite Lesung des Entwurfs des nUrgerlichcn Gesetzbuches, Berlin, 1897, S. 259. 485 Protokolle (Fn. 484), 259.

1II. Ansatz für die werbende Gesellschaft

129

Schon der "historische Gesetzgeber" ging daher von einer Beweislastverteilung aus, die dcmjenigen die Bewcislast aufbürdet, der sich auf das Vorliegen einer Ausnahmesituation bemft, aufgrund derer die Rechtsfolgen einer Vorschrift unanwendbar werden. Auch heute noch entsprechen die gmndlegenden Beweislastenvägungell des Entmtrfs in § 193 der herrschenden AuITasswlg, die annimmt, daß der Anspruchsteller die Beweislast für die rechtsbegriindenden, der Anspruchsgegner die Beweislast für die rechtsvernichtenden. rechtshindcrndcn und rechtshcmmenden Tatbestandsmerkmale trägt 486 . Die i~ § 194 Abs. 1 enthaltenc Beweislastregelläßt sich in die gmndlegende Überlegung einordnen, wenn man die "besonderen, die regelmäßige Wirksamkeit ausschließenden Tatsachen" als allspruchshindernde bzw. allspruchsvernichtellde Umstände auITaßt, die ebenso wie die "Aufhebung des Anspruchs oder die Hemmung der Wirksamkeit desselben" zu den VerteidigungsmiUeln des Anspruchsgegners zählen. Die teleologische Reduktion ist weder in der Vorschrift noch im allgemeinen Beweislastgrundsatz angesprochen worden, doch führt SChOll der Hinweis in § 194 Abs. I des Entwurfs auf die "allgemeinen Vorschriften", nach denen eine Regelung unanwendbar sein soll, zu einer Antwort auf die Frage nach der Beweislast für Tatsachen. die eine teleologische Reduktion der Norm tragen. Versteht man die teleologische Reduktion als der Analogie entgegengesetzte Rechtsergänzung (also ebenfalls als ein Mittel, das eine Lücke im Tatbestand ausfüllen kann), allerdings mit dem Unterschied, daß der Tatbestand nicht wie bei der Analogie um einen gleichgelagerten Fall enveitert (um "Gleiches gleich zu behandeln,,487), sondern eine ,.negative Lücke" ausgefüllt wird, indem eine im Gesetz nicht enthaltene AusnahmeregCtung ergänzt wird488 (um "Ungleiches ungleich zu behandeln'd89), so kann für diesen ergänzten Ausllahmetatbestand hinsichtlich der Beweislast nichts anderes gelten als für den gesetzlich geregelten Ausnahmetatbestand. Die Gesellschaft muß weiterhin vortragen und beweisen, daß eine Auszahlung vorliegt, die das Gesellschaftsvermögen so weit angreift, daß es die StammkapitalziITer nicht mehr deckt. Dies entspricht der bisherigen Praxis 490 . Dagegen ist es nicht Sache der Gesellschaft, den "eigenkapital-

486 Zöller/Greger, ZPO, 20. Aun., vor § 284 Rz. 17; 13GII, Urt. v. 14.1.1991,11 ZR 190/89, NJW 1991, 1052, 1053 zur allgemeinen Beweislastverteilung entspr. § 193 des I. Entwurts; MlInchencr Konilllentar zur ZPO / Priltti/lg, § 286 Rz. 106: Rosellberg, Leo, Die ßeweislast, 5. Aun., 105 IT. 487 Lare/lz, Methodenlehre, 6. Aun., 392. 488 In dieser Richtung BvdlillSki, Juristische Methodenlehre und Rechtsbegritr, 480: Larellz, Methodenlelue, 392. 489 Larellz, Methodenlehre, 392. 490 BUlI, Url. v. 27.11.1989,11 ZR 43/89, DB 1990,266,267: Url. v. 17.2.1992 (oben vgl. Fn. 8), ZIP J992, 618: sI. Rspr.: in der Lit.: Sc/wlz / K. Schmidl? GmblIG,

9 EicheIe

130

E. Gesellschafisvertraglit;he Wur.lcln der "Finanzierungsveralltwortung"

ersctzenden Charaktcr" einer Leistung nachzuweisen; es genügt, wenn vorgetragen wird, es handele sich um eine Auszahlung an den Gesellschafter. Sodann ist es dessen Sache nachzuweisen, daß sein Darlehen (in der Krise) auch von Dritten begeben worden wäre - dann steht es einem .,Drittdarlehen" gleich. Glcichcs gilt für die übrigen kapitalersetzenden Leistungen, soweit ihre Rückzahlung das Vermögen der Gesellschaft untcr die StanllnkapitalziITer drücken kann. Folglich trägt der Gesellschafter die Beweislast dafür, daß ein Ausnahmefall vorliegt, der nicht gegen den Regelungszweck des § 30 I GmbHG verstößt.

!J ZII'ischenergehnis Entziehen dic Gesellschafter der Gesellschaft Vermögenswerte, obwohl keine Ausnahme von § 30 Abs. I GmbHG vorliegt. so steht dies im Widerspruch zu der Trennung der Vermögensspähren, die durch Festlegung der Stammkapitalziffer im Gesellschaftsvertrag geschaffen wurde und an die das Auszahlllllgsverbot des § 30 Abs. 1 GmbHG anknüpft. Die Gesellschafter haben das Vermögen in Höhe der Stallllllkapitalziffer für die außenstehenden Gläubiger reserviert, dies durch die Handclsregistereintragung ö.lIentlich bekanntgcmacht lind müssen sich wegen § 30 Abs. 1 GmbHG daran fest halten lassen. Die Vorschrift erinnert inso\\'cit an das Verbot des venire contra factum proprium, doch verzichtet sie auf diejenigen Tatbestandselemente, die ein konkretes Vertrauen des Gegenüber und eine darauf gerichtete Vermögensdisposition verlangen~91. Es geht um eincn objektiven Vermögcnsschutz unabhängig vom Vertrauen der Gesellschaftsgläubiger. Dem entspricht die Rückzahlungspflicht aus § 31 Abs. 1 GmbGH: Der Vermögenszllstand muß wiederhergestellt werden, der vor Auszahlung bestand. Dadurch entsteht für den Gesellschafter eine sehr strenge Haftung. Sie wird jedoch durch § 31 Abs. 2 GmbHG abgemildert denn die Erstattungspflicht richtct sich in den Fiillcn. in dcncn der Gesellschafter gutgläubig war, nach den Gläubigerinteressen und nimmt so das Kriterium der Vcrmögensdisposition in wescntlich abstrakterer Form wieder auf. Diese besondcren Rückabwicklungsyorschriftcll rechtfertigen es auch, § 30 Abs. I GmbHG nicht als gesetzliches Vcrbot im Sinne des § 134 BGB aufzufassen.

X. A\ln., §§ 32 a, b Rz. 52, 134: Luller / f1ommelllO(f, GmbHG, 14. Aull., §§ 32 a, b Ri'.. 66: Ballmba 1989, 1542 = DB 1989, 2470 = GmbHR 1990, 118.

BUH Urt. v. 11.12.1989, II ZR 78/89

BGHZ 109, 334=NJW 1990, 1101 =BB 1990, 317 = ZU' 1990, 307 = GmbHR 1990,209 = DB 1990,415.

BUH Urt. v. 19.2. 1990,11 ZR 268/88

BGlIZ 110,342 = NJW 1990, 1725 = BB 1990, 802 = DB 1990, 980 = GmbHR 1990, 552 = Zn> 1990, 578.

13GB Urt. v. 24.9.1990, 11 ZR 174/89

ZlP 1990, 1467 = NJW 1991, 357 = DB 1990, 2365 = LM § 31 GmbUG NT. 22 = I3B 90, 2210.

BGH Urt. v. 18.11.1991, 11 ZR 258/90

WM 1992, 187 = DB 1992, 366 = NJW 1992, 1169 = WuB 1l.C § 32 a GmbHG 1.92 Meyer-Landrut = ZIP 1992, 177 = BB 1992, 593 = GmbHR 1992, 168.

BGII Url. v. 16.12.199 I, 11 ZR 294/90

ZIP 1992, 242 = Gmblm. 1992, 165 = NJW 1992, 1167 = BB 1992,305 = DB 1992,626.

166

Übersicht über Fundstcllcn zu BGH-Entscheidungen

Entscheidung (Datum, Aktenzeichen)

Fundstellcn

BOll Ur!. v. 17.2.1992, II ZR 154/91

ZlJlI992, 618 = NJW 1992, 1764 = BB 1992, 797 = Dß 1992, 981 = Gmblm. 1992,296.

B(Hl Ur!. v. 9.3 . 1992,11 ZR 168/91

ZlJl 1992,616 = NJW 1992, 1763 = DB 1991, 985 = BB 1992, 1026 = GmbllI{ 1992, 367 = LM § 172 a IIGB NT. 1.

BUH Ur!. v. 13.7.1992, 11 ZR 251/91

BGHZ 119, 191 ff. =ZIP 1992, 1300= NJW 1992, 3034 = BB 1992, 1946 = GmbIU{ 1992, 656 = DB 1992, 2026 = LM § 30 GlllbHG NT. 39.

BUH Urt. v. 13.7.1992, 1I ZR 269/91,

WM 1992, 1650 = DB 1992, 2022 = NJW 1992,2891= BGHZ 119,201 = BB 1992, 189 = ZJl> 1992, 1382 = GlllbHR 1992, 652 = LM § 30 GmbHG NT. 40 (Roth).

HGIIUr!.v.14.12.1992-lIZR298/91

WM 1993, 144 = WuB U C. § 32 a GmbHG 3.93 v. GerkalI = DB 1993, 318 = NJW 1993,392= BGHZ 121, 31 = JZ 1994,203 = ZlJl1993, 189 = EWiR 1993, 155 (Flcck)= GmbI ffi 1993, 87 = BB 1993,240.

(LagcrglUlIdstUck 1I)

BOIl, Url. v. 6.12.1993, U ZR 102193

13GHZ 124,282 = NJW 1994, 724 = GmhIm 1994, 176 = ZU) 1994,295 = DB 1994, 570 = LM § 11 GmbI lG NT. 36 (Rutil).

BUI I, Urt. v. 21.2.1994, 11 ZR 60/93,

WM 1994, 791 = WuB U C. § 19 GmbHG I. 95 (Bayer):: DB 1994, 1025 = NJW 1994, 1477 = Umblm. 1994,394 = BB 1994,882 = ZIP 1994,701.

13011, Url. v. 6.6.1994, U ZR 292/1) I

BGlIZ 126, 181 = ZU) 1994, 1103 = NJW 1994,2220 = 13B 1994, 1657 = OlllbHR 1994,539 = DB 1994, 1(){)8 = LM § 276 (Fa) 13GB NT. 135.

lXiII, Urtv.11.7.1994,lIZR 14M92 (LagcrgrundstUck lIl)

WM 1994, 1530 = Wul3 Il C. §32 a GlllbIIG 1. 95 (Hirte)= 130HZ 127, I = DI.! 1994, 1715 = ZU' 1994, 1261 = BB \994, 2020 = ZIP \994, 126\ = NJW 1994,2349.

Übersicht über Fundstellcn zu DGH-Entscheidungen

Entscheidung

167

Fundstellen

(Datum, Aktenzeichen) BGll Urt. v. 11.7.1994, n ZR 162/92 (LagergrundstUck IV)

WM 1994,1663 = WuB II C. § 32 a GmbHG 1.95 (Hirtc)= Zn) 1994,1441= NJW 1994,2470 = BB 1994,2158 = DB 1994,2017 = Gmblffi.. 1994,691.

UUH Urt. v. 7.11.1994 - n ZR 270/93

ZlP 1994, 1934 = WM 1994, 2280= WuU n.c. § 32 a GmbHG 2.95 (v. Gerkan)= DB 1995, 89 = NJW 1995, 326 = BGHZ 127,336 = BB 1995,58 = DB 1995,89 = GmbHR 1995, 38.

13GB, Urt. v. 7.11.1994, n ZR 138/92

zn) 1995,31 = DB 1995, 137 = GmbHR 1995, 130.

BUH Urt. v. 28.l1.1994-11 ZR 77/93

WM 1995, 55 = WuB II C. § 32 a GmbHG 3.95 (Groß)= ZlP 1995,23 (Amll. Allmeppen, 26 = NJW 1995,457 = BB 1995, 60 = DB 1995,206 = GmbHR 1995, 35 = LM § 30 GmbHG Nr. 46 (Roth).

13Gll, Urt. v. 4.12.1995, II ZR 281/94

GmbI-m. 1996, 199 = NJW 1996, 720 = BU 1996, 1185 = DB 1996,465 = ZIP 1996, 275 = LM § 32 b GmbHG Nr. 9.

13GB, Urt. v. 11.12.1995, II ZR 128/94

GmbHR 1996, 198 = Zll) 1996,273 = DB 1996, 420 = NJW 1996, 722 = BB 1996, 340 = LM § 32 b GmbHG Nr. 10.

BGIl, Urt. v. 19.9.1996, IX ZR 249/95

WM 1996, 1983 = ZIP 1996, 1829 = DB 1996,2271= WuB n C. § 32 a GmblIG I. 97 (Kammel)= NJW 1996, 3203= BGHZ 133,298 = GmbI-ll~ 1996, 925.

DUIl, Urt v. 9.12.1996, II ZR 341195

GmbHR 1997,498 = WM 1997, 576.

13GB, Urt. v. 2.6.1997, II ZR 211/95

WM 1997, 1770 = NJW 1997,3171 = GmbHR 1997,890.

BUH, Urt. v. 16.6.1997, n ZR 154/96 (Lagcrgrulldstück V)

WM 1997,1481 =BB 1997, 1601 =Zll) 1997,1375 = DU 1997, 1662= WuB 1l.C § 32 a GmbHG 5.97 (JI.-F. Müller) = NJW 1997, 3026 = Gmblm 1997, 793.

BUH, Urt. v. 23.6.1997, n ZR 220/95

ZlP 1997, 1450 = JZ 1997,965 (m. Alml. Allmeppen) = DU 1997, 1706 = NJW 1997,2599 = BD 1997, 1807.

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V.

19.2.1892, S. 4303 - 4307 (Bd. 6)

- 2. Beratung: 198. Sitzung des RT

V.

19.3.1892, S. 4878 - 4879 (Bd. 7)

- 3. Beratung: 199. Sitzung des RT

V.

21.3.1892, S: 4881 - 4886 (Ud. 7).

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Stichwortverzeichnis Agio 126

Drittvergleich 154, 164, 174

Aktiengesellschaft 28, 33, 80, 88 Aktivvennögen 85, 118 Allalogie 77, 162, 171 Anmeldung 68, 125 Auszahlung 162

Eigenkapital 73, 75, 115 II., 134 EigenkapitaJausstaltung 131 Einfluß 27 fl"., 37,47 Einlagen 22, 41, 49 f., 69, 92 f., 111, 126 Eintragung 66, 70, 125

BargrUndung 68, 74 Erst-recht-Schluß 176 Bergrechtliche Gewerkschall 84 Betriebsaufspaltung 113 BetriebsmiUelfonds 132

Finanzierungsabrede 18, 36

13cweiserlcichterung 16

FinanzierullgselltscheidwJg 15, 19, 34, 36,41,58, 140 LI

Beweislast 93,143 f., 158, 175 f.

Fillanziecullgsfreiheit 19, 112

Bilanzielle Betrachtung 86, 105, 107 tT., 116, 121,

Finallzierungsrisiko 19,24,36,44,62

Bürgschall 21, 160 tr.

Finanzierungszusage 59

Di versifizierullg 81

GarantensteIlung 53

Doppelrolle 28,50

Garalltiefonds 135

Driltäquivalenz 151

Geschällsfilhrer 52, 64, 67, 73, 139

Driltverbindlichkcit 143, 147, 170

Gesellschallsbezogene Leistwigen 115

12 Eichel.

178

Stichwurt verzeichnis

GcwilUwerteilung 88

Lagergrundstück 163 fI.

Uläubigergefälrrdung 24, 52, 91

Liquidatiun 31, 63, 65, 73, III f., 169 f.

Gleil:hbehalldlung 92 Liquidationserlös 169 Goldene Bilanzregel 99 Liquidationspflicht 65, 157 Gutgläubigkeit 72, 158

Mindestbcteiligung 17, 39, 48, 150 lnrormationsrecht 159 Insolvenzrcchtsre[onn 177

Nachschüsse 20,88, 141

Interessengleichlauf 119

Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 119 Nutzullgsüberiassullg 41, 113, 16311

Jalrresrehlbetrag 119 Ordnungsgemäße Untemelmlensfinanzierung 38 rI, 148

Kapitalauibringungsregeln 69 Ir, 133 Kapitalerhaltungsregelll 71 f., 79 f., 106,

Pflicht zur Entscheidung in der Krise 63 ff. Pri vilegien 35

Kapitalerhöhung 134, 152 Kapitalmarktrecht 46 ff. Rangrücktrilt 15,47 Kapitalrücklage 131 Rechtsmißbrauch 20, 23, 25, 94 Kapitalverkehrssteuer 97 Ir Rechtsschei1l20 f., 57 f., 148 Kleill!lllleger 55 KonkuiSeröffl1ul1g 16, 169, 175

Relativer Kapitalschutz 108, 113, 124, 129, 139, 148

Konkllrsverschleppung 44

Risikopolstcr 132

Krcditwürdigkeit 25, 59, ) 56

Risikoverteil llng 66 Ir

SlichworlverzeidUlis Rückgewälu"8Ilspruch 72, 109, 165

Unlerkapilalisierung

179 93

Untemeluner 28, 51 Sachgründung GI, 74 Sanierung 35 Sicherwlgspflichten 53 Slanunkapital 79, 85, 105, 107, 115, 124, 133

Verdeckte GcwÜUlausschüllung II G, 154 Verdeckte Siallulleinlage 103 Vermögen 25, 57 II

Slehcngelassene Gesellschafierleislung 32 f, 37,43, 50, 15G, 164

Vermögcnsbindung 170, 173 Venllögenssleuer 97 II

SliIle Beteiligung 49 Ir. Verschulden 39 f., 44 Subjeklive Merkmale 32 C, 37, 99, 158

Verschuldensunabhängig 140 Verlrauellshafiwlg 25, 57 II

Teleologische Reduktion 141, 145

Vorbelastungshafiung 70,74, 127

TrelUlUngsprinzip 148 f

Vorgesellschaft 70, 74, 127

Treuhänder 28,37,40 Widersprüchliches Verhallen 23, 3G, 130 ÜbersdlUldung 21,45, 7G, 133 maleriellI6,20, 39,41,153,164

Wirtschaftliche Einheit 29 Wirlschallliche Grundlage 113

nominell 39, 41 Umgehung 40

Zahlungsunfähigkeit 21, 67

llnlerbilanz45, 751'.,91,119,148

Zeitliche Bindung 112

I Jnlerbilanzhafiung 70, 127

Zurcdmungszusammenhang 40

12'