Die Informationsrechte des stillen Gesellschafters: in der typischen stillen Gesellschaft und in der stillen Publikumspersonengesellschaft [1 ed.] 9783428486977, 9783428086979

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Die Informationsrechte des stillen Gesellschafters: in der typischen stillen Gesellschaft und in der stillen Publikumspersonengesellschaft [1 ed.]
 9783428486977, 9783428086979

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MICHAEL SCHLITT

Die Informationsrechte des stillen Gesellschafters in der typischen stillen Gesellschaft und in der stillen Publikumspersonengesellschaft

Schriften zum Wirtschafts recht Band 98

Die Informationsrechte des stillen Gesellschafters in der typischen stillen Gesellschaft und in der stillen Publikumspersonengesellschaft

Von Michael Schlitt

Duncker & Humblot · Berlin

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme

Schlitt, Michael: Die Infonnationsrechte des stillen Gesellschafters in der typischen stillen Gesellschaft und in der stillen Publikumspersonengesellschaft / von Michael Schlitt. - Berlin : Duncker und Humblot, 1996 (Schriften zum Wirtschaftsrecht ; Bd. 98) Zug!.: Mainz, Univ., Diss., 1995/96 ISBN 3-428-08697-X NE:GT

Alle Rechte vorbehalten © 1996 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Wemer Hildebrand, Berlin Printed in Gennany ISSN 0582-026X ISBN 3-428-08697-X Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 9

Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 1995/1996 durch die Fakultät für Rechtswissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Dissertation angenommen. Das Manuskript habe ich im Sommer 1995 abgeschlossen. Später veröffentlichte Literatur und Rechtsprechung wurde im wesentlichen bis Januar 1996 berücksichtigt. Frau Prof. Dr. Barbara Grunewald, die diese Untersuchung angeregt und betreut hat, danke ich für die wertvollen Hinweise, ihr großes Engagement und Interesse und die überaus große Unterstützung in allen Belangen; ihr bin ich stets verbunden. Mein besonderer Dank gebührt auch Herrn Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, der die Zweitkorrektur der Arbeit übernommen hat. Dem Verlag danke ich schließlich für die Aufnahme der Untersuchung in seine Schriftenreihe. Für die vielfältige Unterstützung und Geduld danke ich Tine und meiner ganzen Familie. Worms, im Januar 1996

Michael Schlitt

Inhaltsverzeichnis Einleitung I. Einführung in die Problemstellung........................................................

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11. Zielsetzung und Themenbegrenzung .....................................................

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111. Gang der Darstellung ..........................................................................

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1. Teil Die Erscheinungsformen der stillen Gesellschaft

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I. Die typische stille Gesellschaft.............................................................. I. Grundlagen..................................................................................... 2. Abgrenzung zu verwandten Rechtsverhältnissen ..... ............... .. .... ....... . a) Partiarisches Darlehen ............... ............... ................. ..... .............. b) Unterbeteiligung ..........................................................................

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11. Die atypische Gesellschaft ............................................................. I. Allgemeines.................................................................................... 2. Teilhabe des Stillen am Gesellschaftsvermögen ................................... 3. Beteiligung des Stillen an der Geschäftsführung........................................ 4. Verknüpfung mit Kommanditbeteiligung .......... .............. ............ ......... 5. Mehrgliedrige Gesellschaft ............ ............ .......... .............. ............... 6. Fremdnützige Treuhand.................................................................... 7. Erscheinungsformen in der Praxis ......................................................

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III. Die mehrgliedrige stille Gesellschaft ...................... .. .............................. I. Grundsatz....................................................................................... 2. Gemeinsame Rechtsausübung der stillen Gesellschafter bei fortbestehender Zweigliedrigkeit ......................................................................... a) Gemeinsamer Vertreter bzw. Pool vertrag ......................................... b) Bildung einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts ................................ aa) BGB-Gesellschaft als Außengesellschaft .................................... bb) BGB-Innengesellschaft ............................................................

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8

Inhaltsverzeichnis cc) Abgrenzungskriterien ............................................................... c) Bestimmungen im stillen Gesellschaftsvertrag .................................. 3. Gemeinsame Verbands verfassung ...................................................... a) Zulässigkeit mehrgliedriger Vertragsgestaltungen ............................. b) Vorliegen einer stillen Gesellschaft mit Verbandscharakter .................

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IV. Die stille Publikumspersonengesellschaft ................................................ I. Allgemeines... .. .. . .... .... . ..... ..... .. .... . .. .. . ....... ..... .. .. ... .... . .... .. ... .. . .. . ...... a) Begriff der Publikumspersonengesellschaft ...................................... b) Abgrenzung der stillen Publikumspersonengesellschaft von der Publikums-KG .................................................................................... 2. Erscheinungsformen ........................................................................ a) Die stille Gesellschaft als Hauptbeteiligung ..................................... b) Treuhandkonstruktionen ................................ ............. .................. c) Publikums-GdbR als stille Gesellschafterin...................................... 3. Anzuwendendes Recht............. ........................................................

50 50 50

V. Zusammenfassung ................................................................................

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2. Teil Die Informationsrechte in der typischen stillen Gesellschaft

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I. Grundlagen........................................................................................... I. Begriff der Informations- und Kontrollrechte ....................................... 2. Bedeutung und Funktion von Informationsrechten ............................... 3. Unentziehbare und unverzichtbare Mitgliedschaftsrechte ...................... 4. Informationsarten ............................................................................ a) Einsichtsrecht .............................................................................. b) Auskunftsrecht ............................................................................ c) Sonstige Informationsarten ............................................................ d) Verhältnis zwischen Auskunfts- und Einsichtsrecht ........................... 5. Kriterien für die Ausgestaltung von Informationsrechten .......................

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11. Informationsgegenstände ....................................................................... I. Angelegenheiten der Gesellschaft ...................................................... 2. Angelegenheiten verbundener Unternehmen.................. .. .... .. ......... .. ... a) Angelegenheiten zu verbundenen Unternehmen ................................ b) Angelegenheiten innerhalb der verbundenen Unternehmen ................ aa) Der Geschäftsinhaber als Obergesellschaft .................................. bb) Der Unternehmensträger als Tochtergesellschaft .............. ............

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III. Die einzelnen Informationsrechte ............................................................ I. Das ordentliche Informationsrecht (§ 233 Abs. I HGB)........ .................

85 85

Inhaltsverzeichnis

9

a) Abschriftliche Mitteilung des Jahresabschlusses ............................... aa) Kein Recht auflaufende Information.......................................... bb) Informationsträger .................................................................. cc) Abschrift ................................................................................ b) Einsichtnahme in Bücher und Papiere ............................................. aa) Informationsträger ................................................................... bb) Zweck der Einsichtnahme ........................................................ cc) Art und Weise der Einsichtgewährung ........................................ dd) Aufzeichnungen und Kopien..................................................... ee) Anspruch auf Richtigstellung der Bilanz ..... ..... ..... .... ..... ............. c) Dispositivität im Rahmen der typischen Gesellschaft ......................... aa) Die Auffassungen in der Rechtsprechung.................................... bb) Die Ansichten im Schrifttum.................................................... cc) Stellungnahme ........................................................................ dd) Formen der Einschränkung....................................................... d) Anwendbarkeit des in §§ 716 Abs. 2 BGB, 118 Abs. 2 HGB enthaltenen Rechtsgedankens .................................................................... aa) Meinungsstand ....................................................................... bb) Stellungnahme ....................................................................... cc) Voraussetzungen ..................................................................... 2. Das außerordentliche Informationsrecht (§ 233 Abs. 3 HGB) .... ..... ........ a) Der Regelungsinhalt von § 233 Abs. 3 HGB ..... .......... ........... ..... ...... b) Wichtiger Grund.......................................................................... aa) Grundsatz .......................... .................................................... bb) Verweigerung der Ausübung des ordentlichen Informationsrechts .. c) Inhalt des außerordentlichen Informationsrechts . ...... ... ..... ....... ..... .... d) Vertragliche Modifikationen .......................................................... aa) Grundsatz .............................................................................. bb) Schiedsgerichtsvereinbarungen ................................................. 3. Weiterreichendes außerordentliches Informationsrecht .......................... 4. Auskunftsanspruch .......................................................................... a) Die Rechtslage in der Kommanditgesellschaft.................................. aa) Kein Auskunftsanspruch ................................... ...... ....... ........... bb) Existenz eines Auskunftsanpruchs ............................................. (1) Herleitung aus §§ 713,666 BGB .......................................... (2) Gedanke von § 51 a GmbHG ............................................... (3) Außergesetzlicher Auskunftsanspruch ................................... (4) Die Auffassung des Bundesgerichtshofs ................................ (5) Stellungnahme ................................................................... b) Situation in der stillen Gesellschaft................................................. aa) Auskunftsanspruch praeterlegem .............................................. bb) Art und Weise der Auskunftsgewährung ..................................... cc) Auswirkungen auf den Umfang des Einsichtsrechts ...................... dd) Abdingbarkeit ........................................................................ 5. Kollektives Informationsrecht ........................................................... a) Herleitung aus §§ 713, 666 BGB .................................................... aa) Unanwendbarkeit ....................................................................

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Inhalts verzeichni s bb) Individualanspruch .................................................................. cc) Kollektives Informationsrecht der Gesamtheit aller Stillen ............ dd) Stellungnahme ....................................................................... b) Inhalt des kollektiven Informationsanspruchs ................................... c) Durchsetzung im Wege der actio pro socio ....................................... d) Vertragliche Einschränkungsmöglichkeiten ...................................... 6. Weitere Informationsrechte des Stillen ................................................ a) Auskunft gern. § 235 Abs. 3 HGB .. ................ ................................. b) Rechnungslegung nach §§ 259. 810 BGB ........................................ c) Auskunftsanspruch nach § 242 BGB .... ...................... .............. ....... d) Recht auf Sonderprüfung .............................................................. e) Vertragliche Erweiterungen ........................................................... 7. Zusammenfassung...........................................................................

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IV. Informationsschuldner ......................................................................... 1. Grundsatz .................................. ................................. ... ................. 2. Stille Gesellschaft............................................................................

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V. Inforrnationsbeschaffungspllicht des Geschäftsinhabers ............................. 1. Auskunftsrecht ................................................................................ 2. Einsichtsrecht .................................................................................

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VI. Zeitlicher Umfang der Informationsrechte ..............................................

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VII. Persönlicher Umfang der Informationsrechte ......................................... 1. Abspaltungsverbot ........................................................................ 2. Ausübungsüberlassung an Dritte ..................................................... a) Recht zur Einschaltung eines Dritten ........................................... aa) Hinzuziehung eines Dritten ................................................... bb) Stellvertretende Ausübung durch einen Dritten ........................ cc) Kostenersatz ....... '" ................ '" . . ...... . ... ..... . . .... . .... ... .. ..... . . . . . dd) Ausschluß durch Gesellschaftsvertrag ..................................... b) Pllicht zur Einschaltung eines Sachverständigen ........................... aa) Grundsatz ........................................................................... bb) Vertragliche Regelung .......................................................... cc) Fehlen einer statutarischen Bestimmung .................................. dd) Kostentragungspllicht ........... ................... ....... .....................

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VIII. Grenzen der Informationsrechte .......................................................... 1. Erforderlichkeitskriterium .............................................................. 2. Mißbrauchs verbot ......................................................................... 3. Treuepflicht .................................................................................. 4. Nachteile für die Gesellschaft ......................................................... a) § 51 a Abs. 2 GmbHG analog......................................................... b) Nachteilseignung ......................................................................... c) Stellungnahme .............................................................................

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Inhaltsverzeichnis

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5. Infonnationsbedürfnis als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal ............ a) Das Infonnationsbedürfnis als Legitimation und Begrenzung von Infonnationsrechten......................................................................... b) Herrschende Lehre ....................................................................... c) Die Ansicht in der Rechtsprechung................................................. d) Stellungnahme ....................................................... .....................

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IX. Prozessuale Durchsetzung ......................... ........................................... 1. Das ordentliche Infonnationsrecht ..................................................... 2. Das außerordentliche Infonnationsrecht .............................................. 3. Vorläufiger Rechtsschutz ..................................................................

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155 155 156 156

3. Teil

Besonderheiten bei Beteiligung mehrerer stiller Gesellschafter

162

I. Zweigliedriges Organisationsverhältnis ...... .. .......... .. ...... .. ........ .. ..............

162

11. Mehrgliedrige stille Gesellschaft ............................................................

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4. Teil

Die Informationsrechte in der stillen Publikumspersonengesellschaft

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I. Grundsatz ... . .... ..... .. ... .. .. ... .. . ....... ....... .... . .... . .... ..... . .. .. .. ..... ..... .... ... .. ... . 1. Rechtstatsächliche Lage .............. .. ................................................... 2. Problemstellung .............................................................................. 3. Überprüfung der Gesellschaftsverträge von Publikumspersonengesellschaften .......................................................................................... a) Objektive Auslegung.......... .. .............. .................................. .. ...... b) Inhaltskontrolle ........................................................................... 4. Lösungsvorschläge und Kritik........................................................... a) Die Meinungen im Schrifttum........................................................ aa) § 131 AktG analog ................................ .. .............. .. ................ bb) §§ 142 ff. AktG analog ............................................................ cc) § 51 a GmbHG analog ............................................................. dd) Außergesetzliches Auskunftsrecht ............................................. ee) §§ 716 Abs. 2 BGB, 118 Abs. 2 HGB als allgemeiner Rechtsgedanke ................................................................................. ff) Antragsunabhängiges außerordentliches Infonnationsrecht ............ b) Die Ansicht der Rechtsprechung.. . .... . .... ..... ... .. ....... .... . .. .. . .... ... .... . . c) Eigener Ansatz ............................................................................

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11. Der stille Gesellschafter in einer mehrgliedrigen stillen Gesellschaft ...... ..........

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Inhaltsverzeichnis 1. Mediatisierung der Inforrnationsrechte innerhalb der Publikumspersonengesellschaft durch Errichtung eines Beirates ........................................ a) Grundsätzliches ........................................................................... aa) Zulässigkeit der Bildung eines Beirates ................................ .. .... bb) Motive zur Institutionalisierung ................................................ cc) Schuldrechtliche oder gesellschaftsvertragliche Grundlage ............ dd) Der Beirat in der stillen Publikumspersonengesellschaft ............... (1) Gestaltungsmöglichkeiten ..................................................... (2) Abgrenzungskriterien ............................................................ (3) Organcharakter des Beirates .................................................. ee) Zur Zusammensetzung und Binnenstruktur des Beirates ..... ........... ff) Rechtsstellung des Beirates ...... ................................................. (1) Kompetenzen des Beirates..................................................... (a) Derivative und originäre Rechte des Beirates ......................... (b) Generelle Kompetenzen ..................................................... (2) Pflichten des Beirates und seiner Mitglieder............................. b) Inforrnationsrechte des Beirates ................................... ....... ........... aa) Originäre Rechte..................................................................... (1) Auskunftsrecht . ... .. .. . ....... .... . .. .. ... .... . .... . .. . . ... .... . .... . . . .... . .... .. . (2) Einsichtsrecht ...................................................................... (3) Beiratsrechte als kollektive Inforrnationsrechte .... .................. ... bb) Derivative Rechte ...................................................... ............. (1) Die Wahrnehmung des ordentlichen Inforrnationsrechts nach § 233 Abs. 1 HGB ..... ..... .......... ..... ............. ..................... ..... (a) Meinungsstand ..... .... ..... ....... ...... .... ........ .... ......... ............. (b) Stellungnahme ......................................................... ........ (2) Die Ausübung des außerordentlichen Inforrnationsrechts gern. § 233 Abs. 3 HGB ................................................................ cc) Die Inforrnationsrechte der Beiratsmitglieder .............................. c) Der trotz Mediatisierung verbleibende Kernbestand an Inforrnationsrechten der stillen Gesellschafter ................................................... aa) Eintritt des Mediatisierungseffektes durch Errichtung eines Beirates bb) Die bestehenbleibenden Rechte ................................................. (1) § 233 Abs. 1 HGB: Recht auf Aushändigung einer Abschrift des Jahresabschlusses ................................................................. (2) § 233 Abs. 3 HGB: Das außerordentliche Kontrollrecht ............. (3) Auskunftsrecht des stillen Gesellschafters... . .. . . .. . .... . . . .... . .. .. . . . .. (4) Rechte der Stillen gegenüber dem Beirat ................................. (5) Kollektives Inforrnationsrecht der Gesamtheit aller stillen Gesellschafter gegenüber dem Geschäftsinhaber ... . .. . ... . .... . . . .. .. . .. .. . . . .. (6) Einzelklagebefugnis des Anlegers hinsichtlich der kollektiven Inforrnationsrechte .................................................................. cc) Die Rückfallkompetenz (§§ 716 Abs. 2 BGB, 118 Abs. 2 HGB) ..... dd) Hinzuziehung von Sachverständigen....................................... .. . ee) Vereinbarkeit der Wahrnehmungsklauseln mit einem Verbot der geltungserhaltenden Reduktion.................................................. d) Nachträgliche Abschaffung des Beirates..........................................

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Inhaltsverzeichnis e) Die Gesellschafterversammlung in der stillen Publikumspersonengesellschaft.. .............. ........ ................................................ .......................... aa) Institutionalisierung ................................................................. bb) Rechte der Gesellschafterversammlung ...................................... cc) Willensbildung innerhalb der Gesellschafterversammlung ............. dd) Mediatisierungswirkung durch Errichtung einer Gesellschafterversammlung..... ........................ ...... ............... ..... ... ................................ ee) Erweiterung der Kontrollrechte durch die Gesellschafterversammlung..................................................................................................... f) Informationsrechte der Stillen im Auflösungsstadium ........................ g) Prozessuale Fragen .......................................................... ...... ...... h) Zusammenfassung ....................................................................... 2. Zur Rechtslage ohne Einrichtung eines Beirates................................... a) Nachträgliche Schaffung eines Beirates ........................................... aa) Anhand einer Inhaltskontrolle des Gesellschaftsvertrages .............. bb) Durch vertragsändernden Mehrheitsbeschluß .............................. cc) Mitwirkungspflicht der Stillen ................................................... dd) Mitwirkungspflicht des Geschäftsinhabers .................................. b) Die Informationsrechte der Stillen bei Fehlen eines Beirates .............. aa) Das Einsichtsrecht nach § 233 Abs. 1 HGB .......... ..... ..... ............. (1) Vorliegen einer Ausschlußklausel ........................................... (2) Rechtslage ohne Ausschlußklausel .......................................... bb) Weitere individuelle Informationsrechte ..................................... cc) Kollektives Informationsrecht ................................................... 3. Zusammenfassung ........................................................................... III. Die zweigliedrige stille Publikumspersonengesellschaft bei gleichzeitiger Bildung einer GdbR unter den Stillen..................................................... I. Beirat ..... ......... ............. .... .... ..... ..... ... ..... ....... ................... ... ..... .... 2. Gesellschafterversammlung .............................................................. a) Grundsatz ................................................................................... b) Gesellschafterversammlung der Publikumspersonengesellschaft . . .. .. . . . 3. Die Auswirkungen auf die Informationsrechte ..................... ............ .... a) Einsichtsrecht gern. § 233 Abs. I HGB ............................................ b) Außerordentliches Informationsrecht gern. § 233 Abs. 3 HGB und Auskunftsrecht .................................................................................. c) Informationsrecht des Stillen nach § 716 BGB ................................. d) Kollektive Informationsrechte ........ ................................................ e) Informationsrechte im Auflösungsstadium .... ............ ..... ........... ....... 4. Zusammenfassung........................................................................... IV. Publikums-GdbR als stille Gesellschafterin. ... .. . . ... . . ....... .. ... ..... ..... ..... . . .. . I. Informationsrechte der BGB-Gesellschaft ........................................... 2. Informationsrechte der Anleger ......................................................... a) Grundsatz ................................................................................... b) Gesellschaftsvertragliche Bestimmungen ............... ......................... 3. Zusammenfassung ...........................................................................

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Inhaltsverzeichnis

V. Der Treuhänder als stiller Gesellschafter .................................................. 1. Unechte Treuhand ........................................................................... 2. Echte Treuhand ............................................................................... a) Grundsatz ................................................................................... b) Konsequenzen für die Informationsrechte ........................................ aa) Informationsrechte des Treuhänders........................................... bb) Rechte eines Beirates ..... .... .... .................... .... ......................... cc) Informationsrechte der Treugeber .............................................. (1) Gegenüber dem Geschäftsinhaber .................................... '" . .. . (2) Gegenüber dem Treuhänder................................................... (a) Abschriftliche Mitteilung der Bilanz ..... ............ ....... ............ (b) Auskunftsansprüche .............................. .......... .................. (c) Einsichtsrechte ................................................................. (3) Rechte gegenüber dem Beirat ................................................. (4) Weisungsrecht der Anleger und Abberufung des Treuhänders ..... (5) Einberufung einer Treugeberversammlung .. ..... ... .... . .. ....... .. . .. .. c) Zusammenfassung ........................................................................

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5. Teil Ergebnisse in Thesen

274

Schriftlumsverzeichnis

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Stichwortverzeichnis

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Abkürzungsverzeichnis a.A. Abs. abw. AcP ADHGB a. E. a. F. AG AGB AGBG AktG Allg. Alt. Anh. Anm. Art. AT Aufl. BayObLG BB Bd. Bearb. Beil. Beschl. BetrVG BFH BFHE BGB BGB-Gesellschaft BGBI. BGH BGHZ BI. BStBI. BTDrucks. BuW

anderer Ansicht Absatz abweichend Archiv für civilistische Praxis Allgemeines deutsches Handelsgesetzbuch am Ende alte Fassung - Aktiengesellschaft - Die Aktiengesellschaft, Zeitschrift für das gesamte Aktienwesen - Amtsgericht Allgemeine Geschäftsbedingungen Gesetz zur Regelung des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen Aktiengesetz Allgemeine Alternative Anhang Anmerkung Artikel Allgemeiner Teil Auflage Bayerisches Oberstes Landgericht Der Betriebs-Berater Band Bearbeiter Beilage Beschluß Betriebsverfassungsgesetz Bundesfinanzhof Entscheidungen des Bundesfinanzhofes Bürgerliches Gesetzbuch Gesellschaft des bürgerlichen Rechts Bundesgesetzblatt Bundesgerichtshof Entscheidungen des Bundesgerichtshofes in Zivilsachen Blatt Bundessteuerblatt Bundestagsdrucksache Betrieb und Wirtschaft

16 bzw. ca. c. i .c.

Co.

DB ders. d. h. dies. Diss.

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DNotZ DStR Dt. DZWiR Einl. EStG etc. e. V. EWiR f. ff. Fn. FR FS

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GdbR gern. GenG GesR ggf. GK GmbH GmbHG GmbHR GrS HGB

h. L.

h.M. Hrsg. HS i. d. R. i. e. S. InfR insb. i. S. d. i. S. v. i.V.m.

Abkürzungsverzeichnis beziehungsweise circa culpa in contrahendo Kompanie Der Betrieb derselbe das heißt dieselbe Dissertation Deutscher Juristentag Deutsche Notarzeitung Deutsches Steuerrecht (Zeitschrift) deutsch Deutsche Zeitschrift für Wirtschaftsrecht Einleitung Einkommenssteuergesetz et cetera eingetragener Verein Entscheidungen zum Wirtschafts recht folgende fortfolgende Fußnote Finanz-Rundschau Festschrift Gutachten Gesellschaft des bürgerlichen Rechts gemäß Gesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften Gesellschaftsrecht gegebenenfalls Großkommentar Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung GmbH-Rundschau Großer Senat Handelsgesetzbuch herrschende Lehre herrschende Meinung Herausgeber Halbsatz in der Regel im engeren Sinne Informationsrechte insbesondere im Sinne des im Sinne von in Verbindung mit

Abkürzungsverzeichnis JA JbtFSt JR Jura JurJahrbuch JuS JW JZ KG KGaA KGJ KO KölnKomm krit. KTS LG LM

1. Sp. lt. LZ m.a.W. MDR MitbestG MünchHdbuch MünchKomm m.w.N.

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NJW NJW-RR Nr. NWB o. ä. OHG OLG OLGZ

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17

Juristische Arbeitsblätter (Zeitschrift) Jahrbuch für Fachanwälte für Steuerrecht Juristische Rundschau Juristische Ausbildung (Zeitschrift) Juristen-Jahrbuch Juristische Schulung Juristische Wochenschrift Juristenzeitung - Kommanditgesellschaft - Kammergericht Kommanditgesellschaft auf Aktien Jahrbuch für Entscheidungen des Kammergerichts in Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit in Kosten-, Stempel- und Strafsachen Konkursordnung Kölner Kommentar kritisch Konkurs-, Treuhand- und Schiedsgerichtswesen (Zeitschrift) Landgericht Nachschlagewerk des Bundesgerichtshofs (Lindenmaier / Möhring) Linke Spalte laut Leipziger Zeitschrift für Deutsches Recht mit anderen Worten Monatsschrift für Deutsches Recht Mitbestimmungsgesetz Münchner Handbuch für Gesellschaftsrecht Münchner Kommentar mit weiteren Nachweisen neue Fassung Neue Juristische Wochenschrift Neue Juristische Wochenschrift - Rechtsprechungsreport Nummer Neue Wirtschaftsbriefe für Steuer und Wirtschaftsrecht oder ähnliches Offene Handelsgesellschaft Oberlandesgericht Entscheidungen der Oberlandesgerichte in Zivilsachen einschließ lich der frei willigen Gerichtsbarkeit Publikumspersonengesellschaft Recht der Arbeit Randnummer Reichsgericht Kommentar, herausgegeben von Reichsgerichtsräten und Bundesrichtern Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen Rechtspflegergesetz

18 r. Sp. S. SB seil. s. o. sog. StG str. st. Rechtspr. StuW

s. u.

SV u.

u. a. unstr. Urt. usw.

u. U. v.

vgl. Voraufl. Vorb. z.B. zit. z. T. zust. zutr. WiB WM WPg. WuB ZHR Ziff. ZIP ZGR ZPO

Abkürzungsverzeichnis rechte Spalte Seite Sonderbeilage scilicet siehe oben sogenannt Stille Gesellschaft streitig ständige Rechtsprechung Steuer und Wirtschaft (Zeitschrift) siehe unten Sachverhalt und - und andere - unter anderem unstreitig Urteil und so weiter unter Umständen von/vom vergleiche Vorauflage Vorbemerkung zum Beispiel zitiert zum Teil zustimmend zutreffend Wirtschaftsrechtliche Beratung (Zeitschrift) Wertpapier-Mitteilungen Die Wirtschaftsprüfung Entscheidungssammlung zum Wirtschafts- und Bankrecht Zeitschrift für das gesamte Handels- und Wirtschaftsrecht Ziffer Zeitschrift für Wirtschaftsrecht und Insolvenzpraxis Zeitschrift für Untemehmens- und Gesellschaftsrecht Zivilprozeßordnung

Einleitung I. Einführung in die Problemstellung Information ist die Voraussetzung allen Gesellschafterhandeins. Eine sachgerechte Ausübung von Gesellschaftsrechten ist ohne konkrete Information nicht denkbar. Ohne Kenntnis von Hintergründen ist dem Gesellschafter weder ein verantwortliches Entscheiden noch eine Kontrolle von Maßnahmen der geschäftsführenden Gesellschafter möglich. Diese Grundaussage gilt in besonderer Weise für den stillen Gesellschafter. Ihm stehen die in §§ 716 Abs. 1 BGB, 118, 105 Abs. 2, 161 Abs. 2 HGB normierten umfassenden Einsichts- und Informationsrechte persönlich haftender Gesellschafter nicht zu. Das Gesetz stellt dem stillen Gesellschafter in § 233 HGB ein Informationsrecht zur Verfügung, das mitunter als wichtigstes Nichtvermögensrecht des stillen Gesellschafters bezeichnet wird'. Will der Gesellschafter danach über das nur einmal jährlich auszuübende Einsichtsrecht hinaus weitere Informationen erlangen, muß er gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen und das Vorliegen eines wichtigen Grundes darlegen. Es verwundert daher nicht, wenn bereits für den typischen stillen Gesellschafter eine rechtsfortbildende Erweiterung des Informationsrechts diskutiert wird2 • Die Problematik der Informationsrechte stellt sich beim Anlagegesellschafter einer stillen Publikumspersonengesellschaft mit besonderer Schärfe. Reusch 3 hat dies mit der Feststellung "Die Bedeutung des Informationsrechts der stillen Gesellschafter in einer Publikumspersonengesellschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden" auf den Punkt gebracht. Wie andere Anlagegesellschafter auch ist der stille Gesellschafter einer Publikumspersonengesellschaft bei der Wahrnehmung seiner Gesellschafterrechte in besonderer Weise auf eine Kenntnis der Verhältnisse und Vorgänge in der Gesellschaft angewiesen. Die Verträge von Publikumspersonengesellschaften versuchen jedoch in aller Regel, diese Rechte auf ein Minimum zu reduzieren. Gerade die zahlreichen Zusammenbrüche4 von Publikumspersonengesellschaften zeigen aber, wie wichtig die Informationsrechte für die Kapitalanleger sind, um sich von der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft ein Bild zu verschaffen.

Fichtelmann, S. 34. K. Schmidt, Informationsrechte, S. 78 f. 3 Reusch, S. 152. 4 Diese beruhten zuweilen auf Managementfehlern, aber auch auf unredlicher Geschäftsführung der Inhabergesellschaft. Vgl. dazu Reusch, S. 2. I

2 Grundlegend:

20

Einleitung

Die Frage nach der Existenz und dem Umfang von Informationsrechten ist aber nicht nur für den Anlagegesellschafter, sondern bereits für den typischen stillen Gesellschafter von großer praktischer Bewandtnis. Kenntnis von Schicksal und Wert der von ihm erbrachten Einlage ist für ihn gleichermaßen von hoher Bedeutung, wenngleich hier einschränkende statutarische Bestimmungen nicht im Vordergrund stehen. Die Beteiligung als stiller Gesellschafter an einem fremden Unternehmen nimmt in rechtstatsächlicher Hinsicht einen nach wie vor hohen Stellenwert ein. Sie wird in der Kautelarpraxis häufig als Gestaltungsalternative zur Kommanditbeteiligung begriffen. Die stille Gesellschaft ist als Innengesellschaft geradezu prädestiniert, die Kapitalbasis einer Gesellschaft zu stärken5 • Die enorme wirtschaftliche Bedeutung der stillen Gesellschaft resultiert aus der Möglichkeit, sich an einem Handelsgewerbe mit einem begrenzten Kapitaleinsatz ohne unmittelbare Außenhaftung zu beteiligen, wobei es keiner persönlichen Mitarbeit des stillen Gesellschafters bedarf6. Dabei ist von Vorteil, daß die Beteiligung mangels Handelsregisterzwangs anonym bleibt und ein Beurkundungserfordernis nicht besteht. Das dispositive Gesetzesrecht begünstigt zudem eine Anpassung an steuerliche Konstellationen. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Beteiligung an einer GmbH, in Form der sog. GmbH und Still, ein7. Dazu zählt der spezielle Fall, bei dem sich der GmbH-Gesellschafter still an seiner eigenen Gesellschaft beteiligt. Bei einer solchen Einheitsorganisation werden ähnlich wie in einer GmbH & Co. KG die steuerrechtlichen Vorteile einer Personengesellschaft mit dem Ausschluß der persönlichen Haftung kombiniert8 • Die Finanzierungsfunktion der stillen Beteiligung gewinnt immer mehr an Bedeutung, da durch eine vorübergehende Kapitalzuführung flexibel auf den Kapitalbedarf eines Unternehmens reagiert werden kann, ohne ein aufwendiges Kapitalerhöhungsverfahren durchzu-

5 Assmann / Schütze / Wagner, § 24 Rdn. 1. Zu den kreditpolitischen, wettbewerbs-, gewerbe-, familien- und steuerrechtlichen Motiven für die Gründung einer stillen Gesellschaft, vgl. Blaurock, BB 1992,1969,1970; Klunzinger, S. 129. 6 Heymann / Horn, § 230 HGB Rdn. 12; App, BuW 1993,476. 7 Vgl. bereits Otto, BB 1948,210,211; K. Schmidt, ZGR 1984,295,296; Lienau / Latz, DStR 1991,618; Weimar,ZIP 1993, 1509. Assmann/Schütze/ Wagner, § 24 Rdn. 51 stellt zutreffend fest, daß eine stille Beteiligung an einer GmbH gerade dann interessant ist, wenn die Gründung einer KG mangels Kaufmannseigenschaft ausscheidet. 8 Im einzelnen zu dieser Form der GmbH & Still: Assmann / Schütze / Wagner, § 24 Rdn. 51; Ebenroth / Auer, GmbHR 1990,355; MünchHdbuch / Bezzenberger, StG, § 3 Rdn. 26; Döllerer, DStR 1985,295; Bitsch, GmbHR 1983,56; Costede, StuW 1983, 308; Post / Hoffmann, S. 79; Petzold, NWB 1988,2077,2080; Schulze zur Wiesche, GmbH & Still, S. 1,31; Sudhoff, DB 1969,2069,2071 ff.; Schwedhelm, S. 2 ff.; Woltmann, GmbHR 1974, 156; K. Schmidt, Gesellschaftsrecht, S. 1551. Weite Teile der Literatur, insbesondere des steuerrechtlichen Schrifttums, verwenden den Begriff der GmbH & Still nur für den Fall der Einheitsgesellschaft.

I. Einführung in die Problemstellung

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führen 9 . Von besonderer praktischer Wichtigkeit sind dabei die stillen Beteiligungen von Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die zur Stärkung der Eigenkapitaldecke mittelständischer Unternehmen instrumentalisiert werden lO • Im Bereich der Vermögensteuer kann durch eine stille Beteiligung am Handelsgewerbe einer GmbH die Doppelbelastung teilweise umgangen werden 1I. Diese Vorteile führen dazu, daß diese Gesellschaftsform bis heute ihre Attraktivität nicht verloren hat 12. Die bei der Gewerbesteuer seit dem 1. 1. 1993 geltende Freibetragsregelung hat den Stellenwert der GmbH & Still weiter erhöht 13 • Schließlich behält die Rechtsform der stillen Gesellschaft weiterhin ihre Relevanz für die Beteiligung von Arbeitnehmern als stille Gesellschafter an ihrem Unternehmen l4 . Seit den sechziger Jahren hat sich der Typus der sog. Publikumspersonengesellschaft verstärkt herausgebildet. Darunter versteht man den Zusammenschluß einer Vielzahl von Gesellschaftern, die rein kapitalistisch beteiligt sind und unter denen in der Regel keine persönlichen Beziehungen bestehen l5 . Die Publikumspersonengesellschaft, oft auch nur kurz Publikumsgesellschaft genannt, kommt vornehmlich in Form der Kommanditgesellschaft, der Gesellschaft bürgerlichen Rechts, aber auch der stillen Gesellschaft vor. Formal betrachtet handelt es sich dabei um Personengesellschaften. Diese haben sich indes durch die kautelarische Ausgestaltung soweit vom gesetzlichen Leitbild entfernt, daß durchaus konstatiert werden kann, die Publikumspersonengesellschaft nehme eine Art "Zwitterstellung zwischen Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft" ein l6 . 9 MünchHdbuch I Bezzenberger, StG, § 4 Rdn. 10; Schulze zur Wiesche, GmbH & Still, S. 2. Zum besonderen Problem der Vorfinanzierung zukünftigen Aktienkapitals durch stille Gesellschaften bei Umwandlung von Personenhandelsgesellschaften in Aktiengesellschaften, vgl. Semler, FS Wemer, 1984, S. 855 ff. 10 Ausführlich zu den Kapitalbeteiligungsgesellschaften, bei denen es sich zumeist um 100%ige Banktöchter handelt, Lotze, Kapitalbeteiligungsgesellschaften als stille Gesellschafter, Oiss. Hannover 1993; vgl. auch Schwark, NJW 1989,2041,2047 f. II Oie Ooppelbelastung entsteht dadurch, daß die GmbH selbst Vermögensteuersubjekt ist und die Gesellschafter ihre Anteile gleichzeitig der Vermögenssteuer unterziehen müssen; vgl. Blaurock, BB 1992, 1969, 1970. 12 Blaurock, BB 1992, 1969; Weber, GmbHR 1994, 144; Horn I Maertins, GmbHR 1994, 147 ff.; Schulze zur Wiesche, GmbHR 1991,533,535. I3 BFH BStBI 11 1994,327; Horn I Maertins, GmbHR 1994, 147 ff.; a.A.Winkeljohannl Halfar, OB 1994,247. 14 Zur Möglichkeit, Arbeitnehmer mittels stiller Beteiligung am Unternehmen des Arbeitgebers zu beteiligen vgl. BFH 1983, 1066; Loritz, ZGR 1986,310,314; [ber, RdA 1973,303 ff.; Horn, ZGR 1974, 133, 149; Brockhoff, BB 1972,1092; Wagner, Massenkommanditgesellschaft, 1985; Bin