Die germanische Mythen: und Märchenwelt als Quelle deutscher Weltanschauung

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von

Joachim Uuro Niedlich

Leipzig. Verlag der Vürr'schen Buchhandlung

Joachim Kurd Niedlich

^

Die germanische

Mythen-

und Märchenwelt als

Quelle deutscher Weltanschauung

Herausgegeben vom Friesenbund

Leipzig / Dürr'sche Buchhandlung /

/

1921

altere

der

oder

Abkürzung

Prosa-Edda

„Edda"

genannt).

Als Abkürzungen

bezeichne

3»smunS-Edda

die

Die Luorri-Edda („die jüngere")

ist

Mit

ich

Erläuterungen.

(auch

,3n'

die ab

Lieder sind die Anfänge der Namen ge — Die ältere Wem es die wirtschaftliche Lage Edda geben. mehrfach übersetzt. erlaubt, der sollte sich nicht mit der Wolzogenübcrsetzung irgendwie (Reclam) be ganz aus den Eddageist und -ton gestimmte, gnügen, sondern sich die hervorragende, Übertragung von Genzmer anschaffen (in würdigster Ausstattung und seelenvollem dcr

einzelnen

Diederichs-Jena

Die Lnorri-Edda

ist,

soweit

in

Druck bei Eugen

der

ich

ist

gekürzt.

sehe:

,Thule-Sammlnng' erschienen). noch nicht auch nur in einer

neueren

in

ich

die der Übertragung erschienen. (Auch wieder ein Zeichen sür die Wertschätzung, Eine Inhaltsangabe nebst Auszug von ihr Deutsche den eignen Ahnen zollt!). von die Hugo Gering, nach dcr Edda-Ausgabe enthält scimtl. Zahlenangaben im Jnstitut, Bibliographischen Leipzig u, Wien). Die letzte gemacht habe (erschien den öffentlichen vollständige Übersetzung scheint die von Simrock zu sein, die

wohl vorhanden sein dürfte. übrigen gehört zum vollen Verständnis dieses Heftes die Kenntnis der beiden im Anhang angezeigten Ergänzungshefte „Deutsche Religion" und „Jahwe

Büchereien

Jesus". Für Leser,

die diese Hefte nicht kennen, bemerke unterscheide zwischen dem semitisch beeinflußten

scharf der (ursprünglichen)

ich

oder

Jesusreligion.

zum Verständnis,

daß

Kirchenchristentum

ich

Jm

und

Meinem verehrten deutschen Lehrer und Freunde

Herrn Geheimrat Dr. Paul LorenH Gymnosialdireklor

in Spandau

in dankbarer Treue

Fessellos fährt der Fenriswolf über der Menschen Mark. , . Bleiben wir Selben! — ob wir auch

heute

sterben

(Ni>rilan,rm«i ) I

(n. d. nomdismsi,,

Zum

dahin

von meine

Seite gegen mein Heimatschutzbuch Stellung zur jüngsten mythologischen Wissenschaft kurz

ist

Ein Angriff mir Veranlassung,

Geleit.

wissenschaftlicher

zu kennzeichnen:

Die vorliegende Arbeit

ist

ist

ist

weder wissenschaftlich (wie das Heimatschutzbuch!) andrer Grundlage gewachsen. noch unwissenschaftlich, Jhr sondern auf ganz der germ. Mythen festzustellen. Das sucht das Wesen und die Geschichte es — für die vor notwendig. Jch will aber etwas ganz anderes. Mir war und liegende Arbeit — völlig belanglos, ob der Urmythos Mondkalender hundert Schichten abgesetzt hat, sondern das will ich: der germ. Mythen, die Steine heraussuchen, die, ge Trümmerfelde und mir reinigt behauen, Bausteine zu einem neuen deutschen Heiligtum sein eine neue deutsche Welt sollen, aus Resten verfallenen Gemäuers will Mögt ihr, treu eurer Arbeit, weiter die Schächte durch anschauung bauen. die

Mythenentwicklung dem

ich

aus

und Tatsachen feststellen, will mich dessen freuen kranken, um Rettung bettelnden Volke helfen! ich

forschen meinem



mich

aber

laßt

Wissen hilft nicht, Schaffen hilft!! Unser Volk wird nicht eher genesen, als es anschauung geschaffen hat!

sich

wieder eine deutsche

Welt

Berlin-Friedrichsfelde im Wonnemond.

Joachim Kurd Niedlich, Dr. MI.

Bestimmen wir Religion eittmal: als den (nach Kant: .metaphysischen«) Trieb, sich mit einer irgendwie gearteten höheren, d. h. menschlichem Erkennen und Wollen unzugänglichen Macht, irgendwie auseinander zu setzen Abhängigkeit) — Religion, — Religionen, zum zweiten: als die geschichtliche Erscheinung dieses Triebes so haben wir es in der germanischen Mythenwelt auch mit germanischer Religion zu tun. nur die andere Seite dieses metaphysischen Triebes: ein Kunst aber Schleiermacher:

schlechthinnige

°^ Quelle.

'

ist

(nach

Die germa"ischen Mythen

tastend

All.

schöpferisches

Die

Gestalten

jenes unfaßbaren

Rätsels im Menschen und im

ist

Mythe Gestalten. künstlerisches Mythenwelt also Religion und Kunst noch ganz die Einheit, wie wir nur den größten Künstlern unseres später noch Volkes schauen. Dem Natur (Goethe: wer Kunst hat, der hat Religion). und immer auseinander. Religion Kunst entfremdeten erst fallen mehr den germanischen Mythen die reinste Quelle für Mithin haben wir Religion und Kunst. urdeutsche Art Religion und Kunst aber, die beiden Seiten des metaphysischen Triebes, — soweit nicht machen etwa das aus, was man Weltanschauung Wissenschaft ist

germanische

germanischen

in

der

in

in

sie

Jn



in

in

ist

ist

zu nennen pflegt. die Mythenwelt unserer Ahnen der Quell, dem wir germanische Mithin Weltanschauung noch am reinsten und reichsten sinden, und aus dem wir, wollen wir unsere Weltanschauung einem Jungbronnen deutsch baden, schöpfen gemeint

müssen.

Die geringen Reste der der

Zerstörungswut der

germanischen christlichen

Mythenwelt, Kirche

die von Deutschbewußten heimlich gerettet wurden, bieten

ist

so

den Anblick eines wüsten Trümmerfeldes. Jn den Ruinen von wenigstens Schichten erkennen können und doch etwas Licht ein unentwirrbares gebracht. Hier scheinbar Durcheinander.

Troja hat man

in

vor

die Geschichte

Splitter von

ältester Zeit sind mit Steinstücken, die Jahrtausende jünger, im einem Trümmerblock zusammengepreßt. Viele Gebäude haben auf dem Falle zu miteinander, nacheinander, Mythenfeld gestanden, teils auf den Trümmern

vorangegangener

Zeiten,

teils

mit ihren Trümmersteinen

gebaut.

Aber nun

ist

Heiligtümern

Der Zustand der germanischen

Mythen.

und verwüstet; was zusammengehörte, auseinandergesprengt, im Falle zusammengeschweißt. Gras und Erde zusammengehörte, über die Stätte, wuchs den Trümmerhaufen hinein und senkte ihn ist

«lies was

zerschlagen

in

ist

nie

in

wuchs unter die Oberfläche. Nur vereinzelt blieb ein Baustein oder ein Edelsteinchen aus jenen ver ganz, nur vereinzelt eine kleine sunkenen Tempeln sich abgerundete Mythe. Und was etwa aus jenem Trümmerhaufen beizeiten gerettet wurde, das mußte vor der Kirche wie gestohlenes Tempelgut verheimlicht und, um vor fanatischen

ja

so

Priestern sicher zu sein, bis zur Unkenntlichkeit entstellt werden. Und wußte der Enkel was das vom mehr, ererbte Stück heilige oft schon nicht Großvater — bedeuten Kalander die die hatte, Geheimbünde, (kalen hießen zu hehlen) übergebliebenes Urvätergut von Geschlecht zu Geschlecht unter für Unwissende unkenntlichen Hüllen weiter gaben, die das Gebälk ihrer Häuser als Runen «stellten, nur dem Eingeweihten lesbar. Auch diese Bünde sind untergegangen unter schweren Verfolgungen. meldete von ihnen, Kein Geschichtsbuch bis vor wenigen Jahren wußte man überhaupt nichts von ihnen. Die Kirche oder

in

so

ihre Diener haben ganze Arbeit getan. Aber wie es zuweilen geht, ein Kind sindet ein Stück rostigen Ring, spielt damit, reibt und putzt es, bis es glänzt und Vater oder Mutter, erfahrener, ein Goldreif ist, den irgendein entdecken plötzlich, daß das rostige Spielzeug Und war's hier. Jrgendwo fand sich plötzlich ein Urahne dort verlor. Stück Urvätergut, das aus dem Mythentrümmerfeld Wir haben alle stammte. — Glocke und Hammer gespielt wer von uns weiß, daß er da den Schimmel der Hand hatte und daß ihm Thors Hammer Glück gebracht!? Wodans

daß er die 12 Monde des Sonnenjahres auf glückliches Gelingcis prüfte, wenn er als Kind die Fächer des .Himmel und Erde'-spiels durchhüpfte!? Und wer weiß, daß Brotlaib und Wecken als Sinnbild der Fruchtbarkeit noch Namen nnd Gestalt ihre Herkunft von den Geschlechtskörperteilen heute tragen?! Schauen wir doch einmal um, was alles urdeutsch, was alles urgermanische Sitten und Gebräuchen, Mythenwurzel hat täglichen Leben, unserem Wieviel davon reicht bis Kleidung, Kunst, Berufszeichen, Kinderspielen. lebt und die germanische noch heute mitten unter uns, ohne daß Urzeit zurück

in

in

in

in

Wer weiß,

wissen!

in

wir's

in

ja

den Jahrhunderte, lag jener Trümmerhaufe anderthalb Jahrtausende der von und Erde überdeckt kam und Tiefen Rost. hier Schmutz Durch Zufall dort etwas ans Licht. Und Einzelne wurden aufmerksam und forschten nach. da fand sich manches hinzu. Alle Spuren der Herkunft aber wiesen auf jenes Und nun sing man dort an zu suchen, Schächte die Tiefe Trümmerfeld.

zu treiben.

Warum

man

je

je

ja

von alledem nichts Volke von und deutschen und griechischem Boden gewachsen sei. Und als nun suchten, spottete man. dem

weiß? ein,

Ist's

daß seine

Der wenigen, schließlich

Man redet Wunder? Kultur auf orientalischem

ein

doch

die dort im eigenen Boden

allerlei

zutage

gefördert

was

wurde,

schien, ..da

von

grub

untergegangener Welten zu stammen Heiligtümern hehrsten die deutsche Gelehrsamkeit in die Schächte mit der vorurteils' sich

Überzeugung, daß von deutschen Ahnen doch nichts Gutes kommen könne und zerklopft und zerklaubt alle Funde, bis nur Staub den Händen hat und damit stolz die Richtigkeit ihrer Ahnung beweisen kann. kam's, Und daß das deutsche Volk nicht erst Kenntnis davon zu erhalten brauchte, was aus den Heiligtümern Man zeigte ihm auf den Schulen nur seiner Ahnen wurde. die Trümmerstücke, hielt die Bilder der orientalischen und griechischen Gebäude daneben und hatte die Genugtuung, daß die fremden Stücke beim eigenen Volke so

sie

in

losen

den

aus

Sieg davontrugen. jenen Trümmern

Daß

es deutsche

Männer

die längst versucht hatten, herzustellen, verschwieg man.

gab,

ursprünglichen Tempel unwillkürliche Bewegungen regten, die dem alten Ur da verzäunte man mit dem Bannfluch vätergut Leben einhauchen wollten, der Unwifsenschaftlichkeit. Der Väter Heiligtümer sollten eben tot und damit der Gelehrsamkeit und niemand anderen, zu eigen sein. Es gibt auch Leute, die die Wandervögel ein Lied nicht nach dem wissenschaftlich schelten, wenn als ein lebendes; festgestellten Wortlaut singen und denen ein totes Lied lieber denn ein lebendes hat nun einmal keine Leichenstarre. sich

ist

sie

ja

sie

Wo etwa im Volke

die

Es weht

Ein

Wir

ist

geworden,

Die Heimatschule Erstarrungstod.!)

Leben

ist

jetzt ein

in

Man der auch frischer deutscher Wind im Lande. Gut und Vätergut Schule sich fremdes aufschwatzen anschwärzen Man hat die Gelehrsamkeit, die vom Sezieren Leichenduft an sich zu lassen. Eine Heimatschule soll uns hat, satt und will lebendiges Schaffen sehen. Leben Man ein an den Jungen, Beispiel genommen deutsches schaffen. hat sich die das Volkslied aus der Leichenstarre erweckten und lachten, wenn die Toten Veränderung ihrer Mumien ergrimmten. wächter über die unwissenschaftliche müde

eine Aufruhrbewegung

eines Volkes

gegen

den eigenen

soll erzogen werden, das das tote Urvätergut zum Geschlecht Und wir sind berufen dazu, das neue Geschlecht zu erziehen. unsere Kinder und Kindeskinder und alle, die wir zu erziehen haben,

neues

erweckt.

sollen

zu tragen, die aus jenem Trümmerfelde viel wir sollen es zum heiligen Bewußtsein mehr, stammen. noch eines es nun und nimmer darauf ankommt, nur ganzen Volkes machen, daß und jene Trümmer als totes Gestein zu untersuchen Museen zu ordnen, es aus die alten wieder herzustellen Trümmern Tenipel gilt, jenen sondern daß und sie, wenn nötig, fröhlich umzubauen, damit wieder lebendige Heiligtümer werden. Gelingt uns das, dann werden aus kommenden Geschlechtern auch Forscher die den Mut und die Liebe haben, ihr Leben und ihre Arbeit der erstehen, Aufgabe zu weihen, die uns die Dichterforscher Grimm, Uhland und Simrock unvollendet hinterließen: dem deutschen Volke den oder die Tempel seiner Religion erziehen,

die Krümchen

Aber wir sollen

zusammen

sie

in

dazu

„Reichsbund Lehrewereins,

')

Berl,

Heimalschule" 192«, gegründet au? der Heimntkundl, Bereinigung Vors. W. Ratthey, Berlin, Schönfließerstr, 14.

des

Aufgabe der Heimatschulc,

— und Kunst,

die

die

Und

Ahnen

einst



8

bauten,

in ihrer Schönheit wieder erstehen wird dann entscheiden, ob und wie

Volk selbst weiter daran bauen muß, um darin wohnen zu können. lassen.

zu es

Der Felder,

die die Trümmer germanischer Mythenwelt enthalten, sind im das eine: Sitten, Gebräuche, Spiele u.a., in denen sich Reste zwei; wesentlichen oder Aberglaubens uralten Volkszauberglaubens bergen sniedere Mythologie). Es war bis vor kurzem ganz unbeackert. Dagegen wurde das andre, die alten Mythen und Märchendichtungen schon vor hundert Jahren in Arbeit genommen, soweit die Mythen in Frage kommen (mit den Märchen steckt man heute noch

in

Anfängen

den

Einzige



^eigentliche

wesentliche

Mythologie^.

Quelle der Mythendichtung

aber waren

— damals wie

nordischen Eddalieder der älteren und jüngeren Edda. Und diese Edden zeigen die Mythenwelt leider nur als ein Trümmerfeld versunkener Grimm und Uhland waren die ersten, die Schächte anlegten und Herrlichkeit. Simrock Alle drei Forscher waren zugleich folgte bald hinterher. hinabstiegen, Künstler, und das mag die Ursache sein, daß ihre Arbeit von vornherein das Sie begnügten sich nicht damit, zu Ganze sah, was aufgebaut werden sollte. Leben, das das den Trümmern reinigen und zu sichten, sondern suchten Sie schälten nicht nur die Mythen heraus, fondern, von dem gesteckt hatte.

in

die

in

sie

heute

diesen Dichtungen daß hier Dichtung vorliegt und daß und die Mythen aus den ein Sinn stecken müßte, deuteten versuchten Trümmern die Pläne der Tempel wieder herzustellen, versuchten die germanische

Gefühl

geleitet,

sie

sichern

zu gestalten,

Die Arbeiten Schule drang,

dieser waren die

Männer

die

da

einst

wurden

gelebt

vergessen.

hatte.

Das einzige, was die ohne Leben und Sinn, mit in

Weltanschauung

merkwürdigen Geschichten Denn die Nachfolger waren weiter anzufangen wußte. nur den toten als Sie sahen Gelehrte. Stoff. Man glaubte selbst und nichts jenem Trümmerhaufen, machte es dem deutschen Volke weis, daß die Väter niemand

etwas

in

denen

Mit naturwissenschaftlichem Eifer wurden die gewohnt hätten. mit den und Man gesichtet Prunkstücken fremder Völker verglichen. der germanischen Götter fest, prüfte ihre Ab stellte alle Verwandtschaftsgrade hängigkeit von fremden Anschauungen, und beim Vergleich kam der deutsche Diese grobsinnliche Anschauung war nicht der nicht gut fort. Schutthaufen Rede wert. Daß das alles gedankentiefste Dichtung ist, sah keiner mehr oder wollte keiner mehr sehen. Die wenigen, die den Spuren Grimms und Uhlands fast geächtet. zu folgen wagten, wie etwa Dahn, wurden als unwissenschaftlich Und dieser Fluch, der dank der deutschfremden Kultur auf uns lastet, hat es zuwege gebracht, daß die deutsche Mythenwelt noch heute ein toter Fremdkörper ilnserm Leben ist.

Wilden

gleich,

Stücke

in

die die deutsche Altertumsforschung Vorstöße, Erst die überraschenden den letzten Jahrzehnten der germanischen Vorgeschichte zutage förderte, brachten es zuwege, daß man sich wenigstens wieder mit diesen Dingen wissenschaftlich beschäftigte.

Aber

die

Art

dieser Beschäftigung

ist

in

Mythologie,

deutsche

in

Geschichte der

das

kümmerlich genug.

Unendliche



9



Kleinarbeit förderte Einzelheiten zutage. Alles wurde in seine Urbestandteile Einen Kern sah niemand. aufgelöst. Bald fand einer, daß jede germanische Mythe von den Mythen anderer Völker entnommen, bald ein anderer, daß die Trümmer ewig Trümmer ohne Band und Einheit gewesen waren. Und als von Außenseitern rein triebhaft immer bestimmter behauptet wurde, daß hier doch tatsächlich so etwas wie eine Weltanschauung zur Erscheinung komme, wurde das von einer Seite damit abgewehrt, daß das alles erst von einer Skaldengilde im 11.— 12. Jahrhundert in gelehrter Spielerei erkünstelt worden sei, von der andern damit, daß erst das Christentum die täppisch-dummen Ge

mit seinem idealen Geist geläutert Mythologie aus ehemaligen Kulten und schichten

habe. noch

Und als nun gar die niedere bestehenden Gebräuchen als die

einen plumpen Zauberglauben meinte, Germanenreligion nachzuweisen Kind, man Stein um das Stein und wie ein zerschlägt zeigt stolz seitdem seine Puppe aufgeschlitzt hat, die Urbestandteile jedes Stückes und merkt nicht, daß man ein Schöpfergebild plump zerstückelte, ohne es wieder zusammenflicken zu können! Seitdem steht für viele Mythologen fest, daß die Mythen entweder eigentliche

Sinn haben, oder daß dieser Sinn sinnlos oder wenn er nicht sinnlos — daß er gelehrte Spielerei oder wenn das nicht, daß er christlich sei. So „vorurteilslos" hat uns der Fluch der Entartung deutschen Wesens gemacht. Mag nun ein jeder selbst entscheiden. Ich will versuchen, einen Weg in die

keinen sei,

germanischen

Mythen zu

zeigen, nicht auf den Spuren einer Wissenschaft, die zersetzt sondern auf den Spuren Grimms und Uhlands. Wir wollen in

statt zu gestalten, die Schächte und

Tiefen unserer versunkenen Herrlichkeit hinabsteigen, zu den Wenn man ahnen soll, was da einst Urquellen unserer Kraft. im Sonnenlicht stand, dann muß man das sehen, was zu den heiligen Tempeln Keine Wissenschaft soll uns irre gehört, die den Alten Heiligtum waren. machen, nach den Grundrissen zu suchen, die Grimm und Uhland abzustecken begannen. entwirren; Unendliche Schichten liegen übereinander, wir müssen der aber haben wir den Lehm abgeschlagen und haben die echten Steine

in

sie

geheimnisvollen

sie

sie

wie

sie,

sie

nehmen

sie

dann

wir

sind und zusammengehören, und zer nicht, uni zu wissen, wie schlagen gewordAl sind, sondern bauen auf. Es soll uns dann nicht anfechten, wenn irgend jemand aus dem Volks aberglauben nachweist, daß der Glaube unserer Väter ein niederer Zauberglaube war. Derselbe niedere Zauberglaube besteht auch heute noch und doch stehen

Hand,

Es soll uns auch nicht irre machen, ihm Weltanschauungsheiligtümer. wenn uns Gelehrte wie von Leyen darauf hinweisen, daß das Heiligtum, das wir wieder aufbauen, erst nach dem Jahre 1W0 bestanden hat; er hat sich d.

neben

selbst widerlegt,

da

Stoffes als

er

bei

Lappen,

Finnen und Esthen viel ältere Mythen

des

Lehngut feststellt und bei den Germanen schon der Mythen erkennt und den Sonnengott Züge späteren Jahrh. einzelne als annimmt. Es arisches Urgut soll uns auch herzlich gleichgültig sein, schon ob die erste Religion ein Mondkult oder Zauberseelenglauben war, ob sich eine Gottheit mehrere zerspalten hat oder wieder mehrere Gottheiten zu einer zu germanisches

in

5.

gleichen

in,

sammengewachsen

sind.

Forschung und Volk,

— uns kommt es allein

Für zu



10

darauf an,

die Stücke

zu sinden, die sich selbst Wesens zusammenfügen. erlebt wurde, hat nichts

germanischen einheitlichen Weltanschauung wann geworden, Weltanschauung diese Es auch gleich, ob die einzelnen Stücke sämtlich zu gleicher oder ob dies früherer Zeit angehört, jenes später entstand.

einer

ist

sie

Wie und wo zu sagen. bestanden,

Zeit

Sie

ist

sie

Und es uns genug, daß gehören dennoch zu einer Weltanschauung. Ob aber diese Weltanschauung Einflüsse der christlichen irgend einmal war. verrät, oder Kirche Geist geradezu entgegen nicht vielmehr allem christlichen ob und gelehrte Spielerei und nicht vielmehr gesetzt ist; diese Weltanschauung eine ungeheuerliche Schöpfung germanischen Wesens ist, das zu entscheiden, ver° mag gesundes und unverdorbenes deutsches Gefühl allein.

Darin also

grundlegend unsere Aufgabe von aller gegen wir suchen Weltanschauung, wärtigen Gelehrtenarbeit: Lebensquellen den germanischen Und die furchtbare Not es, die uns nicht nur Mythen. das Recht dazu gibt, fondern die Pflicht dazu auferlegt. Und wiese uns die die wir sinden, unsere eigentliche nach, daß die Weltanschauung, Wissenschaft wären wir doch auf dem rechten Wege, denn der Schöpfer Schöpfung sei, es, der das Recht hat, und Leben allein Wahrheit Aber jeder mag selbst unterscheidet

ist

in

h.

ist

so

ist

d.

sich

wir neu

Deutung fruchtbar machen. die für uns allein Schichten germanischer Mythenentwicklung, Da fast jede einzelne Mythe Frage kommen, klar herauszuarbeiten versuchen. die Spuren vieler Entwicklungsstufen an sich trägt, muß alles, was verwirren Alles, kann, abgeschlagen werden, damit wir den Kern klar erkennen können. was nicht unbedingt zu dem Grundgedanken gehört, lasse fort, weil das Gold, was wohl auch dort vorhanden, noch allzusehr der Reinigung bedarf. Alles, was spätere Wucherung ist, übergehe ich. um das Kerngebäude um klarer zu haben. Die Deutungen gebe nach Grimm und Uhland und entscheiden, ob

schöpfen oder geschaffenes

durch

die

Simrock



ich

so

ich

in

Jch will



die überhaupt

den nordischen bisher gedeutet haben Forscher Axel Olrik, der als einziger wieder die Spuren der drei Deutschen wandelt und aufbaut, kann da deutsche Übersetzungen nicht auswerten, — dem der drei Wege auf fehlen. Vielfach gehe Dichterforscher weiter und ungedeutet

ließen.

Vielfach

deute

auch

anders

als

sie.

Zeiten hat unser Volk vor eine Entscheidung gestellt: entoder wieder deutsch zu werden. Das letzte können wir ^tn Ausschaltung des Christentums; das Weltgeschehen läßt sich nicht um anderthalb Jahrtausende zurückdrehen, wie manche meinen. Es gilt also die nie geglückte Aufgabe, Christentum und Germanentum eine lange ersehnte, be

in

^

der

unterzugehen

oder unterzugehen. zusammenzuschmelzen, Daß das zu lösen, mit seinem semitischen Kern sich mit dem Deutschtum stehende Christentum nie vereinen läßt, hat die Geschichte der letzten Jahrhunderte gezeigt, und die Gegenwart hat den Strich unter die Rechnung gesetzt. Jch habe am Markusevcmgelium

versucht,

„Jahwe

oder

die

Jesus",

Jesusreligion

Anzeigenteil,

in

Einheit

s,

u>m„e„,„m.

was

Die Wende

weher

'1

,""b

selbst,

sie

deute Germanentum

ich

ich

ich

den einzigen,

ihrer

Ürsprünglichkeit

herauszustellen^)



in

demselben

wir

Jesusrcligion zum

Widerspruch

schroffen

zur ^.-T'.-Religion, Wenn

diese

gewordenen Christentum zur Wurzel dieses Christentums,

geschichtlich

steht wie

sie

und habe gezeigt, daß



11

steht.

jetzt nun

versuchen,

die

Weltanschauung

germanische

uns nicht nur

aus unend-

die Aufgabe,

so

Hu

ist

ist

sie

so

lichen Wirrnissen zu befreien, erwächst zu schäum, ob diese Weltanschauung auch der deutschen Gegenwart noch etwas geben kann, aus- und umzugestalten ist, damit wir wieder wurzelecht werden, bzw. ob ob und wieweit Weltanschauung der echten diese sondern es gilt festzustellen, dies der Fall, diese beiden eins werden Jesusreligion wefensverwandt ist; und für unser Volk von Wert: aus seinen Wurzeln zu lassen. Denn das allein Leben gewinnen. Ließen wir uns daran von einer gelehrsamen Wissenschaft weiter hindern, dürfte das Leben unseres Volkes sehr bald Vergangenheit und

nur

selbst

Gegenstand wissenschaftlicher Gelehrsamkeit sein. das Verdienst der wissenschaftlichen Mythologie nicht ge uns erst recht ermöglicht, Weltanschauung aus den

noch

Mit

alledem soll werden: daß

leugnet

Mythen zu Wie

sie

damit

schöpfen.

in

den Mythen entwickelt Weltanschauung hat, germanische im ein und Dunkeln. Es mag sein, daß liegt noch völlig Geisterglaube Zauberder Anfang gewesen ist, es mag sein, daß dieser Geisterglaube immer eine BeEs mag sein, deutung behalten hat, wie er auch jetzt noch im Volke lebt. dann es vor eine Mondreligion gewachsen ist. mag sein, daß diese schon daß gewichen ist, der auch ger germanischer, arischer Zeit einem Sonnenglauben die

Die wesmiMythe,,-

l'chen

sch'^n,

in in

ja

sich

eine

in

noch

in

gewaltige Rolle spielt. Jedenfalls lassen sich erkennen. Von einige Schichtungen, Entwicklungsstufen Weltanschauung, geschlossene diesen Schichtungen aber geben uns zwei eine sich Und eben auf diese zwei Schichten kommt es uns allein an. Die einzelnen Stücke dieser Schichten tragen unzählige Spuren vergangener Stufen an sich;

manischer Zeit sicher der Wirrnis deutlich

so

in

sie

Und gilt tragen oft ebenso Überwucherungen späterer Stufen sich. es, um zu einem klaren Bilde zu kommen, alles abzustreifen, was die Herkunft

Die

erste der beiden,

der

Germane

für uns allein

in

oder späterer Stufen verrät.

früherer

Frage

jeder

Wurzel,

in

in

sieht

Naturmythe

sie

in

ich

Schichten nenne die Naturmythenschicht. Sie kennzeichnet sich durch eine tiefe Naturerkenntnis: die Natur wird wird erlebt, und dies Erleben wird ihrem Wesen erfaßt, Das lebendige Leben der all-einen Natur schöpferisch dargestellt. künstlerisch kommenden,

jedem

Zweiglein und

gestaltet

es künst

Ein dualistischer Pantheismus wird also als gedanklich durchdrungenes lerisch. Erlebnis deutlich. Vor allem aber leuchtet künstlerische Freude am Erleben aus Zuge.

sich

selbst,

draußen er sieht

Der Germane, Die tragische Naturmythenschicht wächst die zweite heraus. My'ihe. und erlebt der Seele nun die hatte, steigt eigenen Tiefen

sich

sah, die

selbst auch

tragische

als ein Stück Natur;

den

sich selbst erkennend. Gestalt des Menschen,

Und der,

den er bisher nur werden aufgetan: Augen seine die ungeheuerlich gewaltige

Dualismus, in

dieser

Natur erlebt

die

in

Aus der

in

jedem



Aufgaben Mensch,

gestellt

ist.

Spielball ewiger Gewalten,

vor nie zu zwingende Natur: geht zurück zur nicht allein der zur Unvollkommenheit verdammt. Alles Dasein ein ewiges Ringen, dem nie Vollendung wird.

ein ohnmächtiger

alles Dasein



Und der Blick

ist

getan,

ist

Welt

12

sie

in

Der große Grundgedanke wurde nicht mehr ver der Gedanke, standen. Nicht nicht das Erleben wirkt mehr als Schöpferkraft, ver Das Verständnis des Sinnes sondern lediglich spielerische Phantasie. Um jeden Stein wuchert und loren, das Ganze aus dem Auge entschwunden. rankt Schlinggewächs. Schnörkel und Zutat verdeckt die große Linie des ur Eine Erscheinung, wie wir sprünglichen Baues oft bis zur Unkenntlichkeit.

sie

ist

sage um das Dreyse-Gewehr.)

in

der

der

in

so

ist,

gotischen Jede Einzelmythe, Baukunst ähnlich haben. aus ihrer Verbindung mit dem tragischen Gedanken gelöst, wird für sich aus gebaut, selten im ursprünglichen Sinne, oft so, daß der spätere Sinn dem ur sprünglichen schnurstracks entgegen ist. Daher dann besonders unsere Märchen und Märleinwelt oft weil ihre Bestandteile aus ver ganz unverständlich Geschichte

der Sage aus Siegfried schließlich der Wie Zeiten stammen. wandelt Sauhirt, der Mythenwelt oft der Sinn zum Unsinn. sich auch Aber selbst, wo diese letzten Triebe nicht erscheinen, doch aus dem abstrakten Gedankenkern ein unübersehbares Gewimmel geworden. Tugenden und Schwächen treten der Götterwelt auf, die ganz außerhalb des ursprünglichen Gedankens ist

in

so

schiedenen

in

Weitere

während sich Beide Schichten

in

der Zwischenzeit beide durchdringen. aber sind der Folgezeit abgelöst von weiteren Entwie religiösen im künstlerischen Wicklungsstufen, die Auflösung und Zersetzung Sinne bedeuten. Jch möchte als die Schicht der Phantasiemythen bezeichnen. die Gegenwart. Jhre Märlein reichen bis (Noch 1866 entstand eine Teufels herrscht,

Gchichtm.

in

ist

in

in

in

sie

so

ist

ist

ist

Tragik; denn alles Dasein der Und eben dieses Ringen macht die Einheit des Daseins aus, und somit Dualismus pantheistisch. Über allem Dasein aber steht, geahnt nur, gestaltlos, die ewige Jdee, vollkommen, weil ohne Erscheinung. Die Weltanschauung der Jnder, die Philosophie des deutschen Kant arischen hier von germanischer Seele zum Kunstwerk gestaltet. Da das Ringen im Dasein aber bejaht und wird die Tragik nie zum Pessimismus. zur sittlichen Forderung entwickelt wird, Als tragisch-sittliche Vertiefung der vorangehenden Naturmythenschicht mag diese Schicht die der sittlich-tragischen Mythen heißen. Man wird ohne weiteres ahnen, daß es wesentlich diese Schicht ist, die wir durchsuchen, zusammentragen müssen; daß hier der Tempel gestanden hat, der uns allein wieder Heiligtum werden kann. Trotzdem muß uns auch die aus den Tiefen herausgehoben zu Naturmythenschicht wertvoll genug erscheinen, werden. Nicht allein, weil wir das ganze Weltbild gewinnen wollen, sondern Denn weil die Vorstufe und Grundlage zu der tragischen Schicht abgibt. eine die oft sind beide Schichten schwer zu trennen; an vielen Stellen geht andere über. Fast Oft genug verrät eine Naturmythe schon tragische Züge. immer spürt der tragischen Mythe noch als Untergrund die Naturmythe. sich — Es wohl kem Zufall, daß im Bilde des Weltgeschehens am Anfang — der Weltentstehung am Ausgang die tragische Mythe die Naturmythe,

auf das, was verweise der Sachsenreligion erzähle.

— Deutsch oder Geschichte die alte deutsche Religion zu

,

Als Beispiel

ich

geben.

der

den

Kindern

in

Schule, im Religionsfach, um den Kindern Einsicht, nur unserer braucht's werden.

in

Jn

gestaltet

ich

ich

in

ist

so

ist

liegen. Die ursprünglichen Gottheiten teilen sich, jede Eigenschaft wird zu einer kaum noch erkennbar. Die Folge neuen Person. Der pantheistische Gedanke davon war dann, daß diese Mythenwelt als Religion nicht mehr befriedigen konnte und daß das Christentum, wesensfremd es war, allein schon durch überwand. Der Welt Rettungsversuch, durch Unterordnung jene seine Einfachheit eine der Götter wieder des Nebeneinanders Einheit zu gewinnen, mußte scheitern, Gedanken aus den Augen verloren hatte. den Der man pantheistischen nachdem wurde den an des Göttergestalten Erscheinungwerdens auch selbst wirksam. Fluch das Bild, das wir nicht nur uns, Dies Gewimmel der Folgeschichten sondern auch unsern Kindern bisher als germanische Religion und Mythenwelt nun hinabführe die Tiefen germanischer Welt Wenn geboten haben. anschauung, wenn wir wieder ein reines Bild von dem Heiligtum gewinnen, wenn uns ein Schauer von unendlicher Größe umweht und ein bitteres Weh um die versunkene Welt aufsteigt, dann soll das Gefühl zu schöpferischer Tat

Religion

in

im

K.

sie

-

so

sie

in

in

ich

so

ist

ich

Den Abschnitt aus meinem Religion" wiedergegeben. Jm Heft „Deutsche wir weiter können was wir anfangen, sofort zu geben, Unterricht also sehen ein Mythenbuch für die Familie, das lernten. Was uns aber fehlt, einBild wie ein klares es will. Ein gibt, Mythenbuch, geben fachster Form das auch jedes (nicht verunstaltete!) Märchen hinter die Mythe stellt, aus der Ein Buch, das, statt eine wirre Sammlung zu sein, den es gewachsen ist. Welt Schlüssel zur unserer Ahnen schon durch seine Anordnung sich trägt. Bild, die das wir Kinder Das gewonnen, müssen künftig schon deutschen sich Denn erst wenn deutsche Weltanschauung schon unseren Kindern aufnehmen. im Erwachsenen auf Mutters Schoß eingepflanzt wird, wird tief gewurzelt bietet. allen Stürmen Trotz sein, daß Schuljahr von Religionsbuch habe im

Die Naturmythe. Ter Schlüssel.

Nur

Entartung und Selbstächtung Heiligtum wieder vertun. Hinter

konnte

lange

den Schlüssel eines Bantuzuni Holzstück negers suchte man einen Sinn, bei Ägyptern und Babylonicrn nahm man als an, daß die gebildeten Kreise eine tiefe Wahrheit hinter den selbstverständlich sinnlichen Gestalten ihrer Götterwelt sahen, und wehe dem, der von dem Glauben eines Svittelweibleins an den lieben Gott in weißem Bart auf die Religion der gebildeten Christen schließen wollte. Nur die Ahnen des eigenen Volkes hielt man für dumm genug, die „plumpen" Erzeugnisse ihrer Ersindungen wort Man kam gar nicht auf dm Gedanken, daß wörtlich für wahr zu halten. Sie waren der unsere deutschen Ahnen als Künstler geschaffen haben könnten. waren es wert, einem suchen, Schlüssel zu nicht einmal Mühe nicht nach wert, den Schlüssel, nachdem ihn Grimm und Uhland gefunden, zu hüten. die unendlich reiche Und es bedurfte nur des einen Schlüssels, um deutsche

so

jedem

in

sie

eigenen

die

Deutbarkeit, und die bewußte Gedankentiefe deutscher Übersetzung, wv diese möglich ist.

in

Der untrüglichste Beweis für sind die Namen. Jch gebe

sie

in ist

in

die jene beiden schon einen Blick getan hatten. der ins Heiligtum führt, ist: Die germanische Mythe aber, Dieser Schlüssel Erleben, erlebte Dichtung. Solange wir verdichtetes künstlerisch gestaltetes, oder nur wir sehen, .Ersindung' .Wirklichkeit' nichts von ihr. ihr verstehen

Welt zu gelangen,

Das Weltwerden.

Weltwerden.

Amirmythe

Andumlamythe

Muspel — Nifl

Audumla

Buri

>

Imir Riesin

Urriesen

-s-

Bör

Asen

Mittgart jüngere Riesen

Menschen



lieä

Äi. Lää»: ö^Iksginuin^

34.

VSI.

Mythe beiden

Lsg»:

Vmirmyttze.

1.

SM.

3.

vor

setzt

Vöwsp» 4,

Am Anfang

4.

beiden

diese

noch kann

Das

15

— V»ttKrnclnism»l

3,

29,

Z1.

s^väw

5.

Mnspelheim

sind einen

— Die

und

Niflheim. Abgrund', aus

.unendlichen ursprünglich

sein,

dem

die

das Chaos Muspelheim und Niflheim die beiden entstehen, d. h. eben: sind! als man die Ursetzung der Zweiheit Licht und Erst absichtliche dualistische Dunkelwelt' nicht mehr verstand, ließ man auch entstehen. SM V»ttiir. sl. Funken von Mnspel mischen sich mit Eis aus Nifl heim, daraus entsteht ?)mir oder Örgelmir (Branser, Brausender Lehm) der Urriefe, — das Urchaos, das Formlose, aus den? alles wird. Es enthält also Alles, was aus ihm entsteht, jedem Atom die Zweiheit (Muspel— Nifl). was Erscheinung (Jesus: Fleisch) wird, muß alles Dasein auch enthalten, von vornherein zu ewigem .«mups verdammt, als Erscheinung unvoll nicht

„Tiefe") entsteht erst. Zudem einzigen Dinge, die ohne Ursache

sind

ist

ist

will: als Tat;

das Christentum

Erbschuld und Erbsünde sondern: als ewigen Zustand.

ausgedrückt:

die

.wenn der Geist bei der Geburt er mit den Übeln verquickt.'

Jesus:

,es

Der Germane

Arier und

auch

ist

könnte',

den



nicht wie

Körper eingeht, wird

nichts außerhalb des Menschen, was ihn gemein machen und ,was vom Fleisch geboren ist, das Fleisch'. ist

ist

Jndisch:

in

Theologisch

kommen.

h.

d.

sie

in

s.

sie

,

1

sie

entstehen.

Mos.

d.

erst

1.

h.

ivgl.

denn

was

also,

Nur

Jesus.

die Erscheinungswelt

die

erscheinungslose

angeht, Dualist, wie alle kann vollkommen sein

Jdee

(Jdealismus). U^uSi,

34.

VsftKr.

Bon Amir

29.

dem

Urchaos

stammt

unmittelbar

in in

Riesenwelt Urzeiten als noch unvergeistigte Götterwelt und Mythe geschoben Entstehung dieser beiseite zur und Naturgewalt. Geistigen Gestaltenden feindliche

die

bei

2. Die Nudumlsmytlze. ursprünglich

Aus willkürlich

dem

Eise

«/it.«.

aus

sich

entsteht

geschaffen.

Um

die Kuh Andumla. Der Zusammenhang gewaltiger die Dichtung, die nun folgt,

so

die

allem

obigen,

einer anderen Quelle eine fremde Dichtung ein, ihrem Anfang nicht zur Imirmythe gehört haben kann.

schiebt

in

Mit ihr

Sn.-^as:

(die

galt und wurde nun

ist

ist

h.

d.

ältere Riesenwelt ab, die rohen, die Urriesen (Titanen) urigen Chgosnaturgewalten der Mythe germanischen Riesenwelt stets Naturgewalt!). Vielleicht

die

für

ganz sich

betrachtet. ist

Andumla

Sein Sohn

die Kuh

ans dem Eise Buri (der Zeugende). mit der Ricsentochtcr Bestla vermählt, die Götter, zeugt: Odhin, Wili, We. — steht

und

Bör (der Geborene),

drei Söhne, die Ascn,

leckt

der

— Eine Mythe, sie

ohne die Eisfelder

warmein

Und

Sohn Bör

dessen

kein Wesen, gesellt,

ihm stalten,

als Erzeuger',

den .nichts

und

nur:

ist

zeuger",

Keim.

entstehen die

die

damit

Urwesen,

ersten

ersten

Mutterboden.

den dmnpfenden, zeugehungrigen

nichts als „der Geborne"; Und aus dem Keim, wenn

Gestalter;

noch sich

die

entsteht denn Gestalt

ohne Gestalt, eine

noch

Naturkraft

Form,

ist

als Sonne

voll

grob und kindlich scheint. Aber zum gewaltigen expressivwird sie, wenn man den Sinn weiß und weiß, daß Dichtung selbst erlebt! Neun Monde sind die nordischen Gesilde und Licht, neun Monde Eiswinter — da Plötzlich stürmt über die Wolkenkuh mit strotzenden Eutern, regenschwer, die Nüstern und leckt aus dem Eise heraus den „ErFöhnwind und steht die

Freskogemälde

nistischen

man





die

immer

ersten zugleich

zu

Ge

ge-

staltend.

Erscheinungen mit der Seele aufzufassen". Jesus: das Himmelreich die semitisch-christliche Art: alles, Und der Gegensatz dazu inwendig!

„jede

ihrer

ist

ist

ist so

sei

ist

so

Nun erst läßt sich entscheiden, ob diese Dichtung gewaltig ist, die ein ein durchdringt und eine gedanklich faches Naturerlebnis, wie wir es alle haben, VerinnerWeltanschauung daraus macht! Das germanisch-arisches Wesen: echt Aus dem ein Erleben lichung! Kleist in scheinbar Unscheinbarsten zu machen. er auch noch Briefen an seine Braut: „an jeden Gegenstand, scheinbar ge unbedeutend", ringfügig, lassen sich Gedanken anknüpfen", „nichts in der Natur

selbst das

zu veräußerlichen. die

einzelnen: Namen,

so

Jm anderen

Jnnerlichste,

Dreiheit

Odhin

-Wili—We

Odhin— Hönir— Loki.

sindet

Von Hönir

sich

wissen

auch

wir

unter

nichts.

Welche Bedeutung die Drei-Einheit (es sind nur drei Seiten desselben Odhins, der nicht klar. Wollen, Denken, Fühlen? Odhin daher Brüder!) gehabt, den aber Wili Wille? gibt Verstand, Alldurchdringende, Hönir Menschen Da aber Loki sonst stets We wird meist mit Weihe erklärt. Denken. des der dritte ist, Ursache scheint (siehe Loki S. 49) We besser Weh. Leidens, also Gefühl und Leidenschaft; was damit übereinstimmt, daß We den Menschen Blut und Fühlen gibt (vgl. S. 50). d.

so

Der Abschluß dieser Mythe nun fügt sich beide nun zu einem Strom zusammenfließen.

h.

h.

d.

ist

ist

-

so

natürlich der Dmirmythe ein, Es hat also wohl eine neuere daß Zeit, die die Audumlamythe hatte, diese mit der von ihr vergeistigten Dmirmythe einer älteren Zeit (vielleicht die, die Urriesen als Götter sah) zu einem Ganzen Unmöglich war es, den anderswoher kommenden Strom zusammengeschmolzen. seinem Anfang natürlich einzufügen, daher denn die ganz die Audumlakuh Verbindung: muß nun irgendwo aus dem Eise äußerliche Da dann alte und neue wachsen und eine Weile recht planlos herumlaufen. der zusammenströmen, Zeit tatsächlich Abschluß auch in der Mythe ein ganz

in

ist

der Audumlamythe

4«,

41.

Sv.üäüa:

SM»giuuinß

und 2. 7,

Vereinigung von

1

natürlicher, denn nun:

8.

Lää»: VsktKr.

19, 21, 23, 29, 35.

«riinnism.

— Amir wird von Alte. — Die Form, die Urwelt

den

in seinem Blute ertrinkt das Das Urchaos, Formlosen Ende.

Börsöhnen

erschlagen,

die Gestalter sind des auf, sobald die Gestalt da ist. hört

Vsktiir. 2S, 29,

Srimvism.

7.

3S.

Bon zwei allein überlebenden Nach kommen (Nrriesen) Amirs stammt das jüngere Riesengeschlecht ab, d. h. die Naturgewalten, nicht mehr die dunklen,

Aus die

Asen

40,

Leibe

Amirs nene

Aus

dem

dem

Erdenleibe

V»ttKr.

41.

noch

»M

21.

8.

die

gestalten

Welt.

bestehende

Formlosen wird durch For mung Form. Und zwar sahen die Germanen in

Naturkräfte des Chaos, sondern die einer neuen Welt, immer noch form- und wesensfeindlichen, aber völlig



17

urigen

des

die

noch

Bestandteile

Riesen:

doch schon etwas gebändigten Gewalten, mit denen sich wenigstens kämpfen läßt.

Es

aus Amirs Leibe:

gestalteten die Asen

dem Fleisch. Der Germane — lebendig Gewesenes, wie es Leibliches noch in u. (Watzmann, ä.). schimmert Heuscheuer der Sitz Das Wasser aus dem Blut, beides Die Bächlein und Flüsse, wegliche (See Seele). Die Berge aus den Knochen. Die Erhöhung ist

Die Erde aus

Die Felsen aus den Zähnen. Die Wolken aus dem Hirn. Wolkenmasse gleicht der krausen

Das Himmelsgewölbe aus

vielen

Erde

etwas Erdschöpfung.

Natursagen

die

durch

das ewig BeAdern der Erde.

sind unter der Oberfläche!

anschauliches

Hirnmasse. dem Schädel.

der

des Lebens,

Schon

die

Bild: arische

die

flockige

Wortwurzel

beide

Bedeutungen. Der Zaun der damals

bewohnten

Erde (d.

h.

hat

Besonders

in

sieht

die Wälder)

aus

de«

in

Augenbranen. der Erde lebende Gezwerg — die Die Zwerge aus den Maden. Das im Fleisch entstehenden Maden! Die Sterne aber aus Muspelfuuken. Das ewige, geheimnisvolle Urder und Sterne wesen muß aus anderer, aus der ewigen hat nichts Jrdisches Urwelt, stammen!! den

Damit haben wir jetzt einen klaren Blick in die Dichtung: die Natur Alten mehr als uns naturentfremdeten Zivilisationskindern; wir haben

gab das

ich

erst

die

Die germanische Mythen. und Märchenwelt.

Natur

erleben

d.

h.

sie

den Weg gehen, von der und dann haben

müssen eben gegangen bin:

den Weg

sie

sie

müssen

gewinnen,

2

Riedlich,

d.

Natur zum Bilde,

h.

unsere Kinder die Dichtung wieder lieb den die Alten gegangen sind und den

so

.

Dichterauge, das früher allen eigen, und die triebhafte Anschauungskraft längst Wir, und noch weniger unsere Kinder, sind nicht einmal imstande, verloren. hinter deni Bilde die Natur zu fühlen, wenn uns die Dichtung in der üblichen Art gegeben wird: „die Asen machten aus dem Fleisch die Erde . es Sollen stößt uns geradezu ab, wenn wir vor das vollendete Bild gestellt werden.





18

draußen von einem Hügel die rieselnden Äderchen des Erdenleibes, das struppige Haar über irgendeiner Koppe, das riesige Hirn am — dann der Schritt zum erschlagenen Riesen klein. Und Himmel sehen lassen — da voll innerer statt äußerer die Arbeitsschule im edelsten Sinn,

Mythe.

die Kinder

Erst

Arbeit;

h.

ist

d.

ist

die

haben sich die Mythe erlebt. Hier öffnet sich ein weites den Märchen ist's genau so. Hätten die Kinder die Märchen dann würde es kein Alter geben, wo die Märchenwelt als kindisch

die Kinder

denn

Mit

Arbeitsfeld. draußen erlebt,

wird.

zurückgelassen

Erde und Menschen. Lää»: Vol.

die Menschheit

ist

D.

Menschen.

9.

selbst

Sn.-Lag»:

Natur und aus ihr heraus entstanden. SM s. Den Menschen wird Mittgart ringsherum liegt Jötun (Riesenheim).

Läü»: VSI. «rimnism. (Mittelgarten) als Wohnsitz angewiesen, Mit Wald wird Mittgart gegen die Riesen umzäunt. Also: der Mensch auf die Erde gesetzt, rings umgeben von den feindlichen Naturgewalten; im Kampf mit ihnen spürt er den Dualismus des Daseins zunächst. Der innere Zwie der eignen Brust spalt dieser Naturmythenstufe noch nicht zur Erkenntnis Ergänzend wird dann später die Mittgartschlange gekommen. (Meer) um die Erde gelegt, als die feindlichste Naturunholdin. 4.

41.

Ergänzung

Erdbild

Erdbild.

etwa

einem

aus

andern

«/If.

(8ü,-Läa»:

8,

Mit

ist

in

ist

Mittgart.

«M.

8u.-Lääs:

1S.

Die drei Gestalter, die Afen, wandeln und finden zwei Stämme Ask und Umbla (Esche und Ulme). Odhin gibt ihnen Seele, Höuir das Denken und Loki Blut und damit blühende Farbe. So wurden die ersten zwei h.

Die Menschen.

17,

Mythen 17.

entsteht

LäÄ»: VSI.

4),

nun

folgendes

dessen

umgestülpten Teller vergleichen könnte:

Mittelfläche

man

Die Mitte: Mittgart mit den Menschen, umgeben von der Mittgart schlange und Mtunheim. Tief unten irgendwo das Schatten- und Todesreich das und an der Oberfläche, in Wurzelwerk, Schächten und Maulwurfslöcher«, Über im der Wipfelranfchen, irgendwo, Fläche Vielleicht Schwarzalbenheim. Und hoch irgendwo, Blumenblühen, vielleicht im Lerchensang: die Lichtalben.

Ich zeichnend

Berge, der in die Sterne

Denn hier haben wir wieder kenn ausgedrückt. habe mich absichtlich Der er erfaßt ahnend Germane germanisches Empsinden. Mystiker: ist

reicht:

auf irgendeinem höchsten, geheimnisvollen Asgard, der Sitz der göttlichen Asen. so

vielleicht

standesgemäße

Festlegung

zu

eigen

zu

machen sucht,

so

so

das Wesen der Dinge, er erlebt das Naturweben in Licht- und Schwarzalben, aber nie vermißt er sich, ans Licht zu zerren, was im Licht verzerrt und unwahr ist. Irgendwo sühlt er Lichtalbenreich, irgendwo darüber Asgard. Zu sagen .er be er und nur den Kern; denn gnügt sich damit", wäre falsch, denn gerade hat jenes semitische Denken, das das Unerforschliche, nur zu Ahnende, sich durch ver kommt



nach urdeutschem

— —

19



weiter von der Wahrheit ab als der nur mit innerem Auge Aber der tumpe Germane kennt seine eigene Stärke und Art schauende Germane. und er denn arg in Verlegenheit gekommen, als die fremden Priester nicht, so mit überlegenem Lächeln kamen: wo dein Asgard? wo dein Schwarzalbenreich? Am Himniel war's nicht, denn er fühlte es zu nah, und auf der Erde konnte er's Aber er wäre nicht Germane gewesen, wenn er sich nicht fremdem nicht zeigen. viel

ist

ist

Empsinden

Denken angepaßt hätte. Und als man ihn soweit hatte, die eigene Art zu fühlen, und zu zeigen: „vielleicht dort auf dem Berge", da lachte man ihn aus und .bewies' ihm seinen Unsinn. Und der tumpe Michel (wie heute noch) glaubte den .Beweisend wenn er auch fühlte, daß er der Betrogene war. Er hatte aufzugeben,

so

wenig (wie heute noch) die Empsindung dafür, daß das Gewächs feiner dazumal Art zu fühlen, zu erleben, auf den fremden Boden verstandesmaßigen Fürwahr Es sind eben zwei Welten, über haltens verpflanzt, zum lächerlichen Gebild wird. die keine Brücke führt; daher denn auch noch heute jedem Deutschen, der im Streit um religiöse Dinge sein inneres Erleben mit verstandesmäßigen Beweisen stützen will, jeder Schritt widerlegt werden kann. Er muß den Streit verlieren, wenn

so

so

die Wahrheit des inneren Schauens ihm nicht genug ist. Jeder Versuch einer da der Einigung bringt, Gegner seinen Boden nie verläßt, germanischer Art Denn germanisch-mystisches Untergang. Fühlen und das semitisch-scholastische Denken, inneres Schauen und äußeres Sehen läßt sich wenig auf eine Formel Die beiden Welten können sich im Punkt bringen wie .Freundschaft' und .Gabel'. der Weltanschauungen nie verstehen, wenn nicht — der Germane, .entartet', semitisch denken lernt. — Und lag denn bald seine Welt zerbrochen und geschändet da, und aus seinen Schwarz- und Lichtalben, die ihm als Naturweben vertraut waren, wurde

Gelichter, aus seinen Göttern

böses

So

Teufel.

wandelt

germanisches

sich

in

in

in

ist

ist

so

ich

ist

Heiligtum unter artfremdem Einfluß. — Sagte also vorhin, das Weltbild nur als Vergleich. .einem Teller vergleichbar', Jede Festlegung der Reiche würde uns germanische Mythenart mißverstehen lassen. das Weltwerden der Naturmythe abgeschlossen. Damit Ein dualistischer als erkennbar. Das Panreligiöse Grundanschauung deutlich Pantheismus nur kommt dem überall der Natur wirkenden göttlichen nicht theistische

in

sie

ist

so

in

sie

den Namen des AsenLeben (Zwerge, Alben) zur Erscheinung, sondern auch vaters Odhin — Wotan (— alldurchdringend). Und nun mag man die Höhe war, längst ehe die dieser Anschauung ermessen, wenn man bedenkt, daß weit waren, das Unerforschliche Semiten Gesetze und Paragraphen zu Weltanschauung zwängen. Zum vollen Abschluß diese freilich nicht gebracht, aus der Natur den das eigene eben weil und Blick lediglich schöpft noch

Und blieb einer weiteren Stufe vorbehalten: zu noch nicht getan hat. daß der Dualismus im Menschen tragisch wird, daß das Unerforschliche den Göttern nicht erfaßt wird, daß es gerade in ihnen als Erschei nung unvollkommen wird und daß über allem auch über den Göttern, den Idealen, als reine, erscheinungslose Jdee das große Unerforschliche steht, das allem ist, ewiges Schicksal, ewiges Gesetz, ewiges einem, eines alles so

Jnnere

Rätsel.

'

'

in

in

in

ja

sehen,

2'

— Als Anhang Sonne

aus

den

LSäs: VaflKr.



Naturmythen einige

und

Mond.



Einzelftncke 8u.'Lää»: «^Ikssiunluß.

(ZrimnisiL. 37—39.

22, 23.

11,

12.

rein künstlerischer Art. Ein Mann hatte zwei wunderschöne Kinder: und Soune vermählte sich mit ,Glanz^. Sie wurden Die ,Sonne^. Mond« an den Himmel versetzt. Sonne fährt einen aus Muspelfunken geschmiedeten z.

T.

sie

Wagen, de« die zwei Rosse ,Frühwach^ und ,Allgeschwind^ ziehen. Ein Schild, namens ,Kühler^, hängt vorn am Wagen und verhindert, daß die Erde ver Aber die beiden den Menschen freundlichen Kinder werden verfolgt sengt. von zwei Wölfen riesischer Abstammung: ,Stößer' und ,Hasser^. Zuweile« Die Menschen holen die Wölfe die Kinder ein und verschlingen fast. nennen es Sonneu- und Mondfinsternis und erheben Lärm, bis die Ungeheuer ihre Bente

wieder

fahren

lassen.

so

in

ist

sie

Der vorliegende Text der Mythe berichtet/ daß die Kinder zur Strafe an den Himmel versetzt wurden, weil auf ihre Schönheit allzu stolz ge meinem ein Zug, der dem germanischen Das Empsinden wesen seien. nach und später als fremder Einfluß Empsinden jeder Beziehung widerspricht Einmal die Strafe überhaupt, dann als Strafe zur hereingelegt sein muß. Himmelssonne werden, dann Strafe für Stolz auf Schönheit (wohl erst nach Man sollte auch sonst viel Ächtung des Körpers durch die Kirche möglich). ob ein urteilen, Mythenzug germanischen Geistes oder nicht ist, mehr danach weit ausgedeutet, als nach Äußerlichkeiten entscheiden. — Man hat diese Mythe

Kühler als die Sonnenatmosphäre ansprechen zu dürfen meinte. mir scheint allzu gewagt. Es entspricht auch nicht dem Wesen der Mythe, nun jeden einzelnen Zug zu deuten. LäS»: Vsttdr. 24, 25, 11—14. 8v -LSS»: Sxlk. 10. Loki hatte zwei Kinder: den Riese« Nörwi, und Hel, die Herrin des Nörwi hatte eine Tochter: ,Nacht°. Totenreiches. Diese war zweimal ver Der Ehe entsproß ein Sohn: mählt. Das erstemal mit einem Asen Dellingr. ,Tagt, das zweitemal mit Anar lOdhin!!), der Ehe entsproß eine Tochter ,Erde^. daß man

den

Das

Loki

Nörwi

Hel

>

Riese Ase

Dellingr— Nacht— Anar-Odhin

Jörd

Tag Der Stammbaum verrät tragischen Weltanschauung

in

seinem

der folgenden

Naturdualismus Loki (vgl. Stufe.

schon

S.

Spuren kann

der

nur

51) Die Nacht gehört also zum Lichtasen feindlich sind. feindlichen Reich. Durch ihre Vermählung mit einem Lichtasen kommt der Tag zur Welt, der asenartig, aber, da er zwiespältiger Herkunft, auch sterblich die Erde ihrem Wesen nach licht, aber auch vergänglich. Ebenso

Kinder zeugen,

die

den

ist.

Nacht.

ist

Tag und





21

sie

Die Mutter Nacht und ihr Sohn Tag erhielten je einen Wagen. Den es des Morgens ab Wagen der Nacht zieht das Roß Meifmiihne«. Wenn

ist

ist

schirrt, tropft Schaum aus seinem Gebiß; die Menschen sagen dann am Morgen: es Reif gefallen. Den Wagen des Tages aber zieht das Roß Manzmiihne«. der Weg für die Kinder: erst draußen erleben lassen und Auch hier Wer selbst Kind war, der wird wissen, ihnen draußen dann die Mythe erzählen.

in der

Morgentau durch unberührte Wiesen Das heißt: Königin der Nacht-. erleben. LSSs: Vsttdr. 26, 27. 8v..Läüa:

Am Nordrand

des Himmels Schlägt er mit

Leichenschlinger.

Nordwind ist

Feind

SM.

18,

19.

hockt ein Riese den Flügeln,

hat einen Sohn: den oder Lichtalbe: Sommer,

Liebliche

Ein kleines,

in Adlergestalt,

namens Sommer

die Menschen: der Dessen größter Winterriesen. ein Sohn des ,Liebreich^, von sagen

abstammt.

zerstörtes Bruchstück, das nur zur Ergänzung vorangegangenen Stücke als Sommer- und Wintermythe hergesetzt ist.

der beiden

Auf

Er

weht. ein Ase

dem alles

wenn das Kind barfuß im schreitend, erlebt: hier zog vor Stunden „die das Geheimnis des Weltgeschehens deutsch erwacht,

KindeSseele

so

schauernd Geheimnis

welch

scheinbar

Naturmythe

die

recht

zurück

gehen

die

späteren

Vatnrmiirchen, deren

Sinn uns nur leider ebenso, wie alles andere Vätergut, entschwunden Das Sterntalermärchen erleben unsere Kinder, wenn wir ihnen auf

ist.') einem



"),

ist

sie

sie

Herbstspaziergange zeigen, wie die Erde sich arm und ärmer schenkt, bis kahl dann mit einem weißen Linnenhemd und dem und nackt dasteht, und wie als zuvor. Wollten wir Regen von Sterntalern beschenkt wird und schöner die Märchen mit plumper Moral ausstopfen — („das Kind bekommt etwas für kommen

wir statt zu

so

deutschem Naturschauen zum Gegen Lohnsittlichkeit: zur semitischen nämlich Rotkäppchen erleben sie, wenn wir ihnen an einem Abend zeigen, wie das rote Käppchen der Sonne vom sinstern Wald oder der Nacht verschlungen wird. Und da haben nicht nur das Rotkäppchen erlebt, sondern auch die Mythe sein Schenken

sie

teil:

vom Sonnenwolf,

')

verschlingt

regungen

Für

lS.

der

die

Sonne,

vom

Fenriswolf, der

besonnene

24

Lichtasen Odhin

61). und nicht

kritiklose

Erzieher

Philipp Staufs, Märchendeutungen,

Geschenkband

den

— Mk.

bildet eine Fundgrube wertvollster An 2. Aufl., Dünsche Buchhandlung, Leipzig.

Winter.

und

Die tragische Mythe. war heiter und einfach. War auch das doch dieser Kampf nichts Schmerzliches,

Das Weltbild der Naturmythe Dasein als Kampf

erkannt,

so

hatte

ist

in

ist

denn es war ein Kampf, der mtweder überhaupt außerhalb des Menschen Per oder der doch zwischen ihm und Außendingen vor sich ging. Erst in sönlichkeit dem Augenblick, wo die Erkenntnis kam: ,auch in dir selbst Zwiespältigkeit, und damit dir Weltgeschehen ewiger Kampft, Weltanschauung mußte auch verlieren. Weltbild, das die Naturmythenstufe

seine Einfachheit der

Mythe

ein anderes:

Aber

bestehen.

die Weltesche

lange nicht gewußt, Dahn geben, da

dazwischen

gewann, bleibt durch schiebt sich,

Dggdrasil (Träger

tausendfach

die Folge verwirrend,

Man hat vereinen sollte, und selbst Deuter wie sinden, die Lösung auf mit dem Satz: die des

Schreckens).

wie man die beiden sie

zeit

in

Das

keine

Einheit

einheitliches System, sondern ein von Jahr wiederholt und tausendfach sich tausendfach Aber das Weltbild ein und derselben Das richtig. widerspricht. doch sollte Stufe einheitlich sein. Vielfach half man sich, indem man das vorher gewonnene Mittgartbild als das der einen, das Welteschenbild als das der nächsten Stufe klärte. Aber diese durch ein Nacheinander hinstellte und dies Durcheinander eines

Volkes

ist

Mythologie

kein

Bild, das

ist

tausenden zusammengesetztes

geschieden.

deutung

Nein,

voraus, daß

Und

gebracht

die

beiden

der

die

Fall.

zudem

das Mittgartbild ausschaltet, und Welteschenstufe beiden Bilder sind nirgends voneinander streng

Die

scheint

mir

die

zu werden, gehören

Weltesche

wenn man und zusammen

geradezu

von dem Mittgartbild

zwar

so,

daß

tragischen Stufe als Neuschöpfung zu dem Mittgartbild das wollen wir mit den Alten erleben:

Der tragische

um ihre tiefste die

Weltesche

hinzukommt.

Be

völlig löst. in

ist

setzt

nirgends

sie

Lösung das

der

Wie —

Schatten. in

Wer Alte Sagen und Märchen erzählen von Zauberspiegeln. einen der das Bild hineinschaut, gewöhnte Spiegel seines solchen sieht erschreckend nicht Körpers, sondern das Bild feiner Seele; nicht was er scheint, sondern was





23

Alte Sagen erzählen von Magiern, die eine Zauberlaterne besitzen. Wer um vom vor das kam, der den Dinge erfahren, Wesen stellten zu zu ihnen Licht und das Licht warf einen seltsamen Schatten an die Wand, einen Schatten, der nicht die körperliche Gestalt der Menschen an die Wand zeichnete, sondern sie

er ist.

der Menschen,

ein Engelswesen, bald einen Pfau oder einen besaß die Kraft, das wahre, innerste Wesen als

bald

Das Zauberlicht an die Wand zu zeichnen. Schatten der tragischen Mythe hat ein solches Zauberlicht Germane Der errungen: Er hat einen Blick die Tiefen seiner eigenen Seele getan, tiefste Erkenntnis. der eigenen Brust die Zwiespältigkeit entdeckt. Er sieht sich selbst er hat in

in

in

Vampir.

,

die Seele

ist

ist

in

in

in

in

das All gestellt, als ein Spielball zweier ewigen Kampf verstrickter Mächte, die Tiefen alles Weltgeschehens. allem und sieht zurück Er sieht nun jäh Kampf den der tobt. Kein Kampf, ewigen Dasein fürchterlichen ihm selbst sondern ein Kampf zwischen Licht und Schatten. zwischen äußeren Naturgewalten, Und feine Alles Dasein zwiespältig, ewig unvollkommen als Erscheinung. Augen werden aufgetan. Die' gewonnene, alle Tiefen durchdringende Erkenntnis

in

Ruhe zu Zauberlicht vor sein Mittgartbild, das ihm — als Riesenschatten erscheint dahinter das wahre Wesen stehen der Welt, tragisch: die Weltesche Iggdrasyl. Jäh sieht er das fröhlich, einfach schien. wahre tief innerste Wesen der Welt, die Nicht das, Bild, etwas anderes! Kein ausgibt, ganz, ganz sondern sondern wofür sich allem, alles ein Weltgeschehen, eine lebendige, sich wandelnde Einheit liegt tritt

einem

gleich

und sieh grauenhaft,

furchtbarem Zusammenhang.

Das

Weltgeschehen

ist

steht

in

in

sie

so

schien,

vergängliches Gewächs

ist

in

?

ist

?

ist

in

mit Wurzeln, Stamm und Krone, empsindlich seinem Leben, allen Schilddem Und ein Grauen beschleicht ihn: lingen ausgesetzt, Untergange geweiht. er? wohin geht dje Fahrt — und der Mensch — was Zur Vergänglichkeit! Und der Kampf um die Jdee? Ach. was Götterwelt!? auch nur Erscheinung, dem Untergange geweiht! Was bleibt — nichts, was Erscheinung ist! Wozu diesen Kampf gestellt? Zu kämpfen, sonst zu nichts! Aussichtslos bist du der Kampf, weil auch du zum Vergänglichen gehörst und doch muß er ge kämpft werden.

Tragik alles Daseins,

in

in

die

Kampf

sie

so

den

ist

die dem Germanen aufgegangen. Warum aufnimmt, das liegt der den tiefsten Aussichtslosigkeit trotz Tiefen germanischer Erkenntnis, germanischen Wesens, das die Götterdämmerungs weit Frage, mythe erst ganz enthüllt. Hier kommt seine Erkenntnis nur als die Tragik alles Seins und des Weltgeschehens erblickt hat. Er hat

Das

er

,das verschleierte Bild' erblickt, und der Fluch dieses Blickes liegt auf ihm: all überall sieht er nun den tragischen Sinn des Seins, allüberall das Weltgeschehen als den Schatten.

Nggdrasll. Lchl«: VSIusp»

19, 20,47.

Ll»v.

133.

SQ.

LaSs:

SM

15, 1S, 17.

sitzen an einer Wurzel am Urdbrunnen (Vergangenheit) und besprengen die Wurzeln mit ernenerndem Leben. Doch

Unten am Baum die Schicksalönornen

«rimnism»!. 31— 35.

Wurzel



24



ist

in

ist

in

ist

ist

ist

nur ein Hinhalte«, denn an einer zweiten Wurzel, am Mimirbrunucn (Urgrund) treiben Reifriescn ihr Wesen nnd senden den starren Frost in den Baum, und die dritte Wurzel reicht an den Brunnen Hwergelmir; da Hels Totenreich, und Schlangen und der Drache Nidhöggr ^grimmig hauend^), der sich von Leichen nährt, nagen an dieser Wurzel. Die Bedeutung des Mimirbrunnens Auch hier nicht alles deutungsreif. den (Urgrund) seiner Beziehung zu Reifriesen Vielleicht sind nicht klar. die Reifriesen zugefügt. — Ebenso der Brunnen Hwergelmir seiner Be es

deutung nicht klar, desgl. seine Beziehung zu den nachher erwähnten unterirdischen Hier scheint noch manches fortgeschnitten werden zu müssen, um ein

Strömen, An

klares^

der

Oberfläche,

zu erhalten. den Wurzeln,

aber noch unterirdisch, liegt zwischen Tag und Berderben, wie ein letzter Damm zwischen Mensch und Bergehen, wie ein letzter Gruß, das den Menschen wohlgesinnte Schwarzalbcnreich; während rings um der Erde Rand die feindlichen Riesen warten, um auf deu Ruf der Unterwelt zum letzten Kampfe loszubrechen. — sieht man Über dem Boden aber der Stamm des Weltgeschehens Er scheint noch frisch, ihm an, daß an seiner Wurzel das Verderben nagt? aber er scheint nnr; denn eine Seite Und wo die Aste be angefault. ginnen, überall droht ihm Verderben: vier Hirsche, deren Namen Vergäng lichkeit bedeuten, nagen seine frischen Knospen ab. Was helfen da die beiden andern Tiere, die lebenspendend die Ziege Heidrun, die sich von erscheinen: ihm nährt, aber ihre Kraftmilch den Einherian«, den Helden Walhalls, als Nahrung zum letzten Kampfe läßt, und ein fünfter Hirsch, aus dessen Geweih

über

ist

Stamm.

Bild

Die Deutung

- Eigenart

sie

ist

ist

so

so

sie

in

K6iä (noch unserer End zum lebenerhaltenden Wesen gehören. silbe -heit) erhaltend. Je weiter von den Wurzel« ab, um lichter scheint es zu werden, um weniger scheint das Verderben zu spüren. Weiter oben irgendwo das Licht Asgard, albenreich, und ganz droben im Wipfel Lärad (Stille spendend) das Asenreich, aus Blau und Licht gewoben; die lichte Welt der Ideale. Aber der Schein trügt, die göttliche Heiterkeit nicht mehr ohne Schatten. Wenn ein Beben durch den Baum geht, weil er unten die Nager spürt, dann wird es auch oben unruhig. Ei« Ahnen geht durch die Rundc der Asm, ein Ahnen Und Odhin, der von dem unabwendbaren Geschick, das sich vollziehen muß. Bater des Lichts, „der grübelnde Ase", versinkt in Sinnen, er geht allein hinab zu den tiefsten Qnellen des Seins (S. 38), die Stunde zu erforschen, die alle ahnen und die niemand abwenden kann. Und eiu Adler hockt hämisch im höchsten Wipfel uud beobachtet die Asen, ihre erzwungene oder uncrzwuugene Fröhlichkeit; und er rauut dem Eichhorn, dem „Huscher in den Zweigen" zu, wie's mit den Asen steht, ob bald ttis Der Huscher in den Zweigen aber für die Stunde sind, die kommen muß. läuft als Bote zwischen dem Adler oben und dem nagenden Wurm unten hin sicher, daß

Wipfel.

daß ans den Tropfen unterirdische Ströme zusammmrinnen. der beiden Tiere noch nicht recht klar. Jedoch scheint ist

es herniedertropft,



26







ist

und her, und es geht wie ciu unheimliches Rannen beiden: ,Wiichter, wie weit in der Nacht? Wächter, Wann kommt die Stunde, wann kommt Ragnarok, der Schatten der Welt, den Licht tiefster Das

im Baum zwischen d» wie weit in der Nacht? die Götterdämmerung ?^ Erkenntnis Welt- und

in



ist

fErbsünde

Hier

d.

Unvollkommenheit,

Schuld. als Zustand, vgl. h.

gebunden

in

Alles Dasein

ist

ist

Eine Dichtung gewaltigster Größe, neben der spätere Menschendasein wirft. Ein Gipfelwerke deutscher Kunst, wie der Faust, Mühe haben, zu bestehen. Es gibt unter der von ungeheuerlicher sittlicher Wucht und Tragik, Gedanke Religions- und Mythenwelt aller Völker der Erde nicht eine Schöpfung, die einen solchen Gedanken gestaltet hat. Auch bei den anderen Jndogermanen nicht. Denn hier nicht nur der allgemein-arische Gedanke gestaltet:

S. 1S.)

mehr: die Welt der Götter, zur Erscheinung geworden, die Welt der Jdeale, ans Dasein gebunden — .sich selbst untreu^ — muß vergehen. Und alles Weltgeschehen Einheit und rinnt unabwendbar zu der einen Stunde der Götterdämmerung. ist

,

Auch

Zu wie überaus tiefer Sittlichkeit dieser Gedanke aber gestaltet ist, wie er unter dem Geist der Germanen nicht zum Pessimismus, zur Verzweiflung, sondern zur Kampf- und Lebensbejahung führt, kann erst ganz die Nornenmythe und die Ragnarokmythe

enthüllen.

Die Weltenreiche.

Wirklichkeit doch brauchbar ist, aber es nützt uns nichts, solange Als Beispiel der Eber, der täglich können. Walhall ge die täglich täglich erstehende, gessen wird und täglich neu da ist. Offenbar der er Sonne damit bedeutet Iggdrasilzeit gemeint, hier verschwindende aber, wenn er nicht auf die tragische Anschauung unigedeutet würde und um Ausmalung. Alle diese Züge also gedeutet werden kann, lediglich phantastische damit uns die Iggdrasil-Weltanschauung rein ersteht. auszuscheiden, haben Lediglich eine Stufe läßt sich nicht ausscheiden, die zu eng mit der IggdrasilDenn die Dggdrasilmythe fußt und stufe zusammenhängt: die Naturmythe. baut auf ihr. Wir werden also oft genug den folgenden Mythen die Natur es nicht deuten

in

in

ist

wir

in

fallen, was

in

fo

in

ist

es, die dem tragischen Mythenkreis Die Weltesche Iggdrasil also seine Keine Mythe dieser Stufe, die nicht von dem IggdrasilEigenart gibt. wo wir den Schatten spüren, da gedanken beschattet wird. — Und umgekehrt: die wir Mythen, die tragische Weltanschauung einfügen. Wir haben sich wenig wie sonst erwarten, Mythen, die klar nur diese dürfen aber hier eine Anschauung geben, zu sinden. Es muß hier wie überall weggeschnitten werden, was früheren oder späteren Zeiten angehört. Es mag dabei manches

mythe

noch

durchschimmern

sehen.

— Nun

die einzelnen Reiche

oder



27

Stätten,

die

wir im Iggdrasilschatten

sahen:

Vie Nornen. 8, 19, 2«.

VSIusxs,

S»v.

11«.

Vstt. 4S,4g. ?»fnism.

12, 13.

Lv.-Läg»: (Z,M.

15, 1S.

An der Wurzel

sie

sie

des Welteubaumes Hausen die drei Nornen Urd (Ver Werdandi gangenheit), (Gegenwart), Skuld (Zukunft), wässern nicht nur den Baum alles Geschehens, spinnen auch den Faden des Einzelneu. wie wie wolle«, sondern sie müssen. Nicht sie

so

sie

sie

in

in

ja

h.:

über allem Geschehen, über Welten und Weltenlauf, D. auch über der Welt der Götter, der Jdeale, waltet ein ewiges Schicksal, eine ewige Not der indischen Religion den Kern Da haben wir reiner noch als wendigkeit. den Nornen personisiziert; aller Religion: das ewig Unerforschliche, spinnen, Beweis, wenn was Nornen Die sind, irgendwo, müssen. hier daß bewußte

in h.

in

so

so

sie

sie

sie

d.

ist

in

ge

ja

in

ist

gedankliche Dichtung vorliegt: alles Weltgeschehen bestimmt von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und der sprachliche Zusammenhang, der zwischen Zukunft und Schuld dem gemeinsamen Stamm skulä besteht, gibt einen Blick Ge die hier geahnt werden sollen. Uber den Dreien aber dankenverbindungen, waltet oder steht das große Unerforschliche. Kein Gott, der immer nur er nur irgendwie (wenn auch dichtete Jdee ist, sobald durch Personisizierung) gefaßt wird, kann dies Unerforschliche ersetzen; es steht schlechthin über allem. Es kein Zufall, daß Nornen erst der Mythe auftauchen, als der Gedanke Götter, wurde: un die die gefaßt gestalteten Jdeale, sind schuldig, auch vollkommen; eben weil menschengeschaffen und gestaltet, an das Dasein gebunden. Die Mythe drückt das klar aus: „Als die Götter schuldig wurden". Solange die Jdeenwelt rein ist, deckte sich mit dem ewig Unerforschlichen. und die Nornen waren nicht nötig. Daß aber die Welt der Jdeale unvollkommen sein muß, sobald gestaltet ist, daß im Dasein nirgends reine Jdee, nirgends Voll kommenheit vorhanden ist, das eben ging erst der Dggdrasilzeit auf, und des die Götter schuldig werden. Ein Gedanke von wegen ließ ungeheuerlicher Tragik und Gewalt, daß ihn kein anderes Volk auch nur zu ahnen wagte. Nur wieder bei Jesus sinden wir klar. Auch die Jnder haben ihn nicht den Jesus das Unerforschliche kleidet, un ihn, wenn wir den Vaterbegriff, persönlich wie er fassen und ihn lediglich auf das Vertrauen, das uns aus der Dieser Gedanke zieht sich Furcht vor dem Unerforschlichen rettet, beziehen. Niemand kann wie er will. durch die tragische Mythe. Auch Odhin nicht. herrscht

persönliche Willkür.

Theologisch

ausgedrückt:

Semitische Weltanschauung: was Gott will, Germanische Weltanschauung: was recht ist,

Das

ist

Nirgends

recht.

will Gott.

Jesus

ist

gleichgesetzt.

ist

der Kernunterschied germanischer (Jesus) und semitischer (neudas Dort wird Theologie. Unerforschliche, Ewige unerforschlich christlicher) gelassen, hier einfach das Unerforschliche mit dem menschenerdachten Gott einfacher als die Germanen,

weil

er immer

nur auf das



28



Handeln hinaus will,

ja

ist

er schaltet alles aus, was zwischen dem Unerforschlichen und den Menschen steht. Der Germane mehr gedanklich, läßt zwischen beiden Jdeen, die die Jdeale des Menschendaseins, als Götter stehen, weiß aber, daß es unvollkommene Jdeen sind. Der Semit setzt seine selbstgestalteten Jdeen dem Unerforschlichen gleich. Nennen wir das Unerforschliche Gott, so isfs nur ein anderer Name. Geben wir ihm irgendeine Eigenschaft, so ist's nicht mehr das Uner Der christlich-monotheistische forschliche, sondern eine Jdee, wie Odhin eine ist. anderes. Gott Das mit Jede .Selbst Rätsel löst sich nichts ihm nicht. nur das Absolute, das Unerforschliche auf. Übertragen wir offenbarung" höbe

dreistusigen Begriffe „das Unerforschliche (reine Jdee) — die Jdee (Jdee im — die Menschen" können wir sagen: theologische Redeform, Dasein) .Gott — — Und zu den Götzen (Jdeen) gehört dann mit heit Götzens Mensch". vielen andern der personifizierte Christengott, genau wie der pantheistische Völker, anderer wie und genau Götterhimmel Jahwe Odhin. Lediglich die sittlichen Werte dieser Jdeen (Götter) sind verschieden. Vielleicht auch das nicht einmal, denn einen unparteiischen Schiedsrichter gibt's nicht, wir können also nur sagen: unserem als entspricht Jdee das deutschen Empsinden sittliche oder jenes. dem etwas ver Bisher sah unser leider undeutsches Empsinden

in

ja

so

so

so

in

die

Jahwe

Diese nicht geben.

seine

Bedeutung

Kindern klar Wohl

aber

Jdee. kann in ihrer

höchste sittliche

Mythe

der

werden. kann

Ihnen

ganzen

Tiefe

selbstverständlich

Mythe zu Anschauung der monotheistischen Gott-Person die Gottheit, das göttliche, ewige Walten überall sehen

schon

ist

besserten

lediglich

die

gereinigte,

äußere

die

h.

d.

ist

ist

ist

ja

verhütet werden, indem es lernt, in jeder Blume, in jedem Tier, in sich selbst. Es soll das Gefühl be ,Es' überall, ,Es' kommen, Das heilige Schauergefühl vor unvorstellbar. etwas Unbegreiflichem Empsinden weit mehr Religion, als die nach deutschem mit der Denken EhrfurchtslosigKit. begreiflich, semitisches sich die Gottheit untertan macht. sie

ist

in

ist

in

in

ist

in

ja

in

in

Die Nornenmythe haben spätere Zeiten den Marche« ausnahmsweise Kern weniger entstellt; ihrem haben manches ganz im Sinn des ur Kerns sprünglichen ausgestaltet. Die beiden ersten Feen, die an das Bett des Neugeborenen treten, legen ihm als böses Geschenk die Last der Vergangenheit und Gegenwart die Wiege. Der Mensch, der geboren wird, kein unbe Blatt, das Tun vergangener Geschlechter und die Zeit, sondern schriebenes der er geboren wird, hat ihn schon bestimmt. Er ge-richtet, ursprüng und leider denn Erden übertragener alles in Bedeutung: licher auch auf Schuld („die Sünden der Bäter"!). Aber die dritte Fee, die Zukunft, hat noch

in

h.

in

den ältesten Märchen kein neues Geschenk, sondern Sie gibt nicht gesprochen. eins, das die beiden andern unschädlich machen kann. die Zukunft (SKuISI) D. Die Tüchtigkeit des Einzelnen kann die Last, die gestaltet der Mensch selbst. die Wiege gelegt ist, unwirksam Aber ein bitterihm als Fluch machen. ')

Götze hier nicht die Ideen aller anderen

in dem häßlichen Sinn, wollte.

schimpfieren

obgleich

das

Christentum

mit dem Wort



29



Kampf wird es; denn die Last der vergangenen Jahrtausende wiegt Und dreifach schwer muß die dritte Krast sein, wenn den beiden andern das Gleichgewicht halten soll. Tragik auch hier. — und alle die Märchen Auch hier kann schon in der Jugend das Märchen

von man

sie

schwerer schwer.

den drei Feen gehören



in

ist

d.

h.

sie,

')

wenn deutsche Weltanschauung verbreiten, mit täppischer Weise statt Niitzlichkeitsmoral ein alttestamentlicher zupfropfen (siehe Sterntalermärchen), zu deutscher, sittlicher Weltanschauung aus du hast alle Fasern deines Wesens anzuspannen, um zu werden, münzt, was du werden sollst! Und du wieder bist verantwortlich, daß du deinen Kindern die Last nicht vermehrst, sondern erleichterst. Das ein Gedanke, der unserer hierher

sie

ja

— selbst in den Wir haben weltanschauungentwöhnten Zeit fremd anmutet. Lehrplänen — nie den Gedanken als Erziehungsmittel gesehen: du bist ver Und doch — hat unsere Er antwortlich für die kommenden Geschlechter. ziehung überhaupt irgendeinen Wert, wenn auf sich nicht auf dem Gedanken baut:

Verantwortung, nämlich die für die kommenden Geschlechter und für die andern, mit denen du zusammen lebst? (Die Jnder: .du Bodelschwingh: „ich fühle mich für jeden bist für jeden andern verantwortlich." der Das Statt diese Straße verantwortlich," Landstreicher auf deutsch!) Verantwortung zu pflegen, haben wir mit der semitischen Lohn- und Straftheorie Kein Wunder, wenn die Kinder das erstemal lachen, wenn man diesen erzogen. du

eine

ungeheure

sie

zeigt, daß

an

Gedanken

germanischen

sie

ist

hast

heranbringt.

Ich

es getan,

habe ihnen ge mehr Verantwortung haben als ein Steuermann, als ein Kompagnieden Kleinsten: du bist für alles, was in der Klasse geschieht, verant habe

Bei Das jährige Müdel zeigt schon Muttergefühl im Puppenspiel, und wortlich. man braucht nur dies Gefühl zu benutzen: wie du bist, werden deine (Puppen) Und bin Kinder. Der Erfolg war: ein tiefster Ernst selbst bei den Kleinen. die als alle Gedankens eine Tat überzeugt, daß Wucht dieses mehr lähmt, häßliche eine verborgene Tat nicht zu fürchten braucht. Furcht vor Strafe, vor der sich Und wenn es etwas gibt, das der Jugend im Kampf gegen die .Jugendsünde" nur der kerndeutsche Gedanke „du schwächst die den Rücken stählt, schon Willenskraft deiner Kinder" und sonst nichts. so

ja

ich

so

S

führer.

beiden

Gegenpole

LSSs: VSI.

des

Weltgeschehens sind

Hel. 3S,

3g,

43.

S»IS. Dr.

2.

«rimv.

31.

Hel und Asgard.

8v.':

S?If.

3,

Die

34,

53.

Jn

d.

')

Ebenso

auf die Nornen

gehen die zahlreichen zurück!

h.

sie

vielen Mythen schimmert die ursprüngliche Naturbedeutung Hels noch war (wohl eins mit Iörd) die doppelartige Erde, die sowohl hindurch, — die Seite Odhins, die die Un keimen wie verfaulen läßt. Erst als Loki — an sich selbst bezeichnet treue zeugt, da wird Hel zur Tochter Lokis und und Todesreich, Odhins Vergänglichstes: die kalte Öde der zum Schatten Volkslieder

von den drei „Fräuleins",

„drei Jungfrauen"

-

30



Nie aber, solange christlicher Einfluß fehlte, war Lohn und Strafe kennt die germanische Religion nicht als Hel Strafanstalt. des weil keine auf Nützlichkeitsrücksichten gebaute Sittlich Lebens; Abschluß nur die idealisierte Fortsetzung des Lebens. Kit kennt. Hel wie Walhall Jeder erhält, was er wünschte. Also das Gegenteil von Strafe! Hel also was sang- und klanglos ohne die Aufnahmestätte alles dessen, was abstirbt, Begeisterung (vgl. Walhall und Odhin) vergeht. Die kommen dorthin, die ohne Kampflos, also Kampf auslöschen, die statt des Kampfes die Ruhe liebten. Sinne, aber nie ein im Ort der Qual. und Hel, germanischen lichtfreudlos denn Meineidige, Sippenmörder sind Helleute, haben sich zersetzt, sich und Also ihrem Wesen (zu dem auch ihr Geschlecht gehört!!) untreu. Hel ledig Untreue, die im der der Wer sich Folge. Selbstaufhebung, Begriff liegende lich Wonne des Kampfes selbst aufhebt, bestimmt sich zum Vergehen, zur Hel. Ohne und der Begeisterung, die sich selbst opfern kann, schließt Hel von eben diesen Wonnen aus. Zur Strafanstalt der Hölle wurde Hel erst durch die LohnGesilde

Nordlands.

ist

sie

ist

ist

ist

sie

eisigen

sie

sie

in

und Straftheorie des semitischen Christentums. späteren Auch Stufen schimmert bei Hel deutlich die Naturgrundlage Was wird dunkel; nur dann kann es erlöst werden, wenn verfällt, durch: Hel ihm etwas Weißes geblieben ist. Darum kann auch Baldur wiederkehren, weil das entschwundene So sind auch hier Licht doch immerhin noch Licht ist. den wenn und Märlein richtigen Weg gegangen, erzählen: der Märchen retten, wenn weiße Ritter (Licht, Sonne) kann die Verfallenen noch nicht ganz schwarz

keimfähig) sind.

(noch

Äsgard. der Sitz der Asenwelt, der Götter, die (wie alle irgendwie per Götter sonisizierten höherer Religionen) Jdeale bedeuten (S. 27). Die unglückvon selige Verquickung Jdeal und dem ewig Unerforschlichen hat uns den Ge

Asgard,

an dem deutsches Wesen nun fast zwei Jahrtausende krankt: sind eins und beide sind mit dem Unerforschlichen (der .Jahwe eins/ das Jdeal, die Jdee der Israeliten, der persönliche reinen Jdee) Jahwe Christengott die Idee der Christen, Odhin und die Asenwelt die der Germanen. Die Götter sind die Jdeale, die sich (Goethe: wie einer ist, sein Gott.) danken

eingebrockt,

ist

so

ist

und Christengott

sie

Darum soll man Menschen und Völker stecken. nicht antasten als Unsinn, aber auch nicht etwa für das Unerforschliche selbst halten. Sondern: an ihren erkennen, an ihnen ihre Sittlichkeit messen. Jdealen sollt ihr Die Folgen dieser Umwertung bestehender Werte auf die Erziehung sind „Wenn Himmel und Hölle fällt, fällt auch jede Kinder schon' öfter berührt. sie

folgern. Als Sittlich geschultes Lohndenken wie die nur Germanen Ehrfurcht, Liebe und für Jesus für in Frage. Ob damit die Masse erzogen werden kann? Die Folgen Verantwortung der bisherigen semitischen Erziehung Und zwar gerade in liegen heute vor. den Kreisen am erschreckendsten, die am eindringlichsten mit Religionsstunden alter erziehung",

kann

nur

unser

semitisch

keitstriebkraft kommt

ja

Die Ideenwelt.

gefüttert worden sind.

lichkeitsKäften

Bisher

31

Es liegt

also

die

zu versuchen,

nicht

ja

Art



— Grund

genug

vor, es mit andern

in Furcht und Gewinnsucht

sind. ist

gemacht

Asgard lMg»: «rimv.

SM.

Ge

h.

d.

ist

worden. Erziehung Versuch auch noch nicht die an und Und eine Erziehung Verantwortung Gewöhnung wöhnung. Liebe gibt jedenfalls die eine Sicherheit, daß ihre Erfolge nicht äußerlich, die Rute des Erziehers gebunden sind. der

Sitt-

verankert

zur an

9,

14,

15,

17,

49.),

einst

ist

2,

irgendwo auf Die Halle Seligen. der Alte vom Berge), geheimnisvollem Berge (Odhin später dann auch im Berge (Kyffhäusersage) Später wohl ursprünglich Wesenseins mit Walhall. wurden dann mit der Vennehrung der Götter 12 Hallen angenommen und All das Geranke muß fort, damit die Walhall zu einer der Hallen gemacht. Linien der Iggdrasilzeit heraustreten. einfachen 80.

7.

Ein Strom

Ein hoher Zaun macht es (der Schädliche) umgibt Asgard. Nur eine Brücke führt hinüber: Bifröst (bebende Rast-Regen unauffindbar. bogen), nur für die Asen beschreitbar. Heimoall (Regen) mit dem Gellerhor« bewacht sie.

Ob Deutung

gehören, nicht klar, da die Hindernisse zur Iggdrasilschicht die Das das Unaufsindbare, Gralsburg auszeichnet, auch noch fehlt. könnte den Jedenfalls dafür sprechen. hier später dieselbe Versimpelung der Sage Siegfried zum Sauhirt Märchen und Märlein eingetreten, die hat; der geheimnisvolle Zaun, der allen Unbefugten den Eintritt gemacht das lichte Reich verwehrt, sind die Kuchenberge geworden, durch die man sich

in

in

ist

in

ja

ist

die

ins Schlaraffenland durchficht.

Nur Heimdall enthält wesentlichen: Naturmythe. Andeutungen, die sich auf das Tragische beziehen: er lugt nach dem Feinde der Asen aus. Jn seinem Gegensatz zu Loki (Feuer) mischt sich Natur mit tragischer Mythe: Loki (Gluthitze), raubt das Geschmeide .Rasengrün' der Freya (JungErde), Heimdall (Regen) nimmt es ihm im Kampf ab und gibt es Freya Der Rest verrät

wieder.

im

Nur dadurch wird

Heimdall und Loki

sich

Beziehung im Endkampf

eine

hernach

zum Tragischen vernichten.

hergestellt,

daß

LäcZs: ttrimo,

8—10,

1S— 2S.

8n.

SM.

2,

Walhall, 2«, 36, 38, 39, 40,

4l,

Walhall. 49,

von Asgard, uimmt die Helden aus, denen wesentliche Bestandteil das Leben Kampf war. Die toten Helden holt Odhin selbst sich nach Walhall, bilden die Schar der Einheriar, die den Asen im letzten Kampf zur Seite sie

der

Die

Wonnen Walhalls aber sind ewige Kämpfe, uubehindert von denn die Wunden heilen sofort nach jedem Kampf. Damit enthüllt sich ein weiterer Kern germanischer Weltanschauung, der wie für Sittlichkeit ist: Leben gleich wichtig für Religion Kampf, nur der der nur Kampf kämpfen heißt Lebe«. (Daß nicht Schwerter gemeint ist, der Luther, Kampf, den sondern auch Beethoven vorbildlich geführt, selbst Es die ebensowenig Lohn wie Hel Strafe ist. verständlich.) Walhall

stehen.

ist

ist

ist

ist

Hemmungen;

der



32



Der, Folge, die idealisierte Fortsetzung des Kampflebens. war, der das nackte Leben verachtete, der sich begeistert

dessen

Wesen Kampf

opfern konnte, darf nun, ohne die irdischen Hemmungen, ewig kämpfen (denn die Wunden heilen in Walhall sofort.) Und zugleich bedeutet es: das Eingehen in die Jdeal- (Ideen-) Wer gekämpft, wer in seinem Dasein den Kampf Welt durch den Kampftod. Jdee, zwischen Licht und Schatten nicht aufgab, wer zwischen Erscheinung und lebendig feiner Jdee, soweit das im Dasein möglich, treu blieb, der hat sein Teil zur Rettung der Jdee beigetragen und wird mit seinem Tode der reinen Jdee teilhaftig. „Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron' des Das Wesentliche ist, daß nicht Erfolg, ewigen Lebens nicht davon."

Sieg

nicht

entscheidend

ist!

Ja,

Wodan

läßt ja

gerade

Lieblinge,

seine

Der Kampf also entscheidet Kampfe untergehn. sich über ewiges Leben und über ewigen Tod. Untergehen, nicht unterliegen! Das stimmt wiederum mit Jesus überein, nicht aber mehr mit den Jndern, die Der Tod im gemeinsam arischen Weg abtrennen. sich hier von dem soweit die

er

holt,

im

letzten

ist

als Kampf ld. h. „in den Sielen sterben") als Erlösung, als Befreitwerden, als alle drei. Jdee, Aber die Jnder führt Seligkeit, haben noch Eingehen in die des die Tragik Daseins hier zum Pessimismus: Absterben des Leibes, der Tod, die frohe Bejahung des Während Jesus wie den Germanen zu suchen! Kampfes im Wesen liegt und jedes Suchen nach Tod Erschlaffung bedeutet. So wird der Kampf-Tod eigentlichste Vollendung des Lebens, die Klagen der zeigen die Germanische Art, Tote zu beklagen, Hinterbliebenen zum Unding. wenn eines Führers sterbliche Hülle auf hochbordigem, schildberandetem Drachenschiff hinausglitt auf das Meer, unter dem flatternden Siegesbanner am Mast, und die lodernde Flamme über dem stolzen Königsbette zusammenschlägt, als letzter Gruß und dann klingt am Rande Schildruf und Schwertschlag donnernder Schwur: wir halten dir Treue im Leben! Der Geist des Toten Lieder:

so

ja

ist

ist

')

in

Teil des AllEinen fortan jeder einzelnen Seele. das, was Walhall unmittelbar bedeutet. Nun aber Das Walhall Endes als Teil Und wird der Asgards gestaltete Jdee. auch noch letzten unmittelbar einem Die allein, Eingang zu Walhall zu weiterführenden Wege.

lebt als

kämpfend sterben, find wert, den großen letzten Endkampf auf Seite der Sie allein sind fähig, den Mut der Asen zu dem Asen mit auszukämpfen. Und Kampf spielt sich mittelbar noch einmal in aufzubringen. aussichtslosen Gesellschaft der Asen ab, was sich für den einzelnen vorher abspielt: die ans der Einheriar kämpft den Dasein gebundenen Götter, die Asenwelt einschließlich die nur um reine retten. weiß, daß Kampf, Jdee zu letzte höchste Auch dem Kampf, aber kämpft und rettet durch den Kampf die Idee. untergeht des die Unvollkommenheit Dggdrasilschattens, trotz der Einsicht Also trotz alles Seins: Bejahung des Kampfes jedem Fall! „Einstehe für Pflicht-

sie

in

in

sie

in

sie

so

die

')

Wie unerbittlich diese Weltanschauung im Leben eingehalten wurde, zeigt, daß es zeit den Wickingern Brauch war, alle gewonnene Habe vor dem Tode zu Vernichren. wollte Erben, man ringendes sondern Geschlecht sich erziehen! Nicht satte weise

bei



33

erfüllung aufs äußerste", das

ist



Götterdämmerung,

der semitisch-christlichen

hoffnung,

weltenfern

die

und darum hehrste Sittlichkeit der Sklavenmoral einer Lohn

tragische

ich

in

Die Folgerungen auf das rein Religiöse liegen auf der Hand. Das Ziel Gott", fondern ewiges Ringen. Religion kann nie sein „Ausruhn deutscher bin nicht gekommen, Ruhe zu bringen, fondern das Schwert. BeJesus: arm die, die, denen die jahung des Kampfes! Selig zumute, kämpfen Jesus: und ringen, denn das Himmelreich ist(ü) (nicht: wird) ihr. Sie sind die Ein-

Er

S.

sind, sind der Vollendung ferner als Ringen! vgl. Goethe: wer immer strebend sich bemüht, den können Lessing: hätte zwischen Wahrheit und dem Ringen nach Wahr

„Rechtgläubigkeit"

lebendig

tot

ich

ist

Religion wir erlösen.

je.

scheidet auch hier die Zwischenstufe der Jdeenwelt aus (vgl. 28). Also auch hier eine Umwertung aller christlichen Werte: selig seid ihr, weil ihr euch quält um eure Religion. Gerade ihr habt die Bollendung. „Satt sein macht stumpf und träge." Und die im faulenden Sumpf satter

heriarkä'mpfer!

:

ist

ist

in

ist

ich

das letzte. Storm: Der Glaube heit zu wählen, wählte zum Ruhen gut, doch bringt er nicht von der Stelle, der Zweifel ehrlicher Männerfaust, der sprengt die Pforten der Hölle. Das deutsche Religion! Und auch hier der Kampfestod das Entscheidende, nicht Unsieg. Du kannst hundertmal fallen, das entscheidet nichts, sondern daß du den Kampf — unter vielen andern Stellen — die Arbeiter nicht aufgibst, entscheidet. Jesus

ist

ist

in

in

im Weinberg, die der letzten Stunde kommen. Gott", Der Höhepunkt germanischer Religion also nicht „Ruhe das das wird dem im von Einswerden Ringen, gekrönt sondern auflodernden Tode mit der Gottheit, der Jdee. Friede! Friede aber dasselbe Wort wie

Freude,

ist

lebendigstes Leben, himmelweit von Ruhe entfernt. Das Erleben der im Ringen! nach den Jndern: ,wer das UrEine erkennt, der gegen Gottheit .wer das UrEine Schmerz und Freude taub', nach Jesus und den Germanen: der

ist

erlebt,

allezeit fröhlich'. nun die germanische Mythe auch nicht klar einen Gedanken aus, den Jesus und die deutsche Mystik hier ergänzend deutlich kund geben, liegt er doch eine der die der Tod Seligkeit, Vorahnung angedeutet: durch ihr Einswerden mit dem AllEinen bringt, auch im Höhepunkte des Lebens denn im lebendigen Kampf liegt der Seligkeit Borgeschmack. schon möglich, ist

in

so

Drückt

Mystik aber geben den germanischen Gedanken klar: das Ringen im Leben kann schon höchste Augenblicke haben, wenn deine heilige Sache dich erlebst, durchglüht (Jesus: die große Liebe), wenn du das Göttliche ihr alle deine alles weit dir Körperliche, Erscheinung JsVs wegsinkt. daß hinter auch nicht die letzte höchste Vollendung, die erst der Kampfestod bringt, sind's doch Augenblicke, die einen Vorgeschmack „der Seligkeit" des AllEinswerdens geben. (Vgl. Hiob: nun Hab Jnder: mit dem dich geschaut, die

in

ich

so

so

in

so

Jesus und

Niedlich,

Die germanilche Mythen. und Märchenmell.

3

wendigen Auge. Nun das Praktische. Kann diese Anschauung vom Tode auch an Krankenund Sterbebetten mehr als die semitisch-christliche gebe»? Denen, die semitisch er-



34



wurden, wohl kaum. Wer auf Lohn und Strafe abgerichtet wurde, wer wer .be-greifen' will, wer der Tragik des Daseins stets au? hing, dem Wege ging, der braucht einen Pfandschein, der ihn die Angst vor dem Schrill ins Dunkle überwinden läßt, und einen Trost, der ihn auf Wiedersehen hoffer lernten, Aber die, die germanisch fühlen, der Tragik ins Auge sehen läßt. — Kämpfer waren und inwendig mit dem Gefühl schauten sollte denen die zogen

am Körperlichen

die mit dem AllEinen", Einswerden Jefus„vom Sollte eine religion vom „Heimgehen zum Vater" nicht viel, viel mehr geben? Mutter, die ihr Kind verlor und ein neues in sich keimen fühlt, nicht viel stärker die ins AllEine gegangene Seele des ersten Kindes im zweiten spüren und viel germanische

viel mehr

in

nicht gegangen

Religion,

Trost jedem

haben! Herzschlag,

Sollte ein Weib, das den Mann verlor, als Teil des AllEinen jeden Gedanken

ihn in

seinen

in

sich

Geis:

auf

und

fühlen, so nicht viel viel mehr sich statt außer sich fühlen eins mit ihm sein, als sie's je im Leben konnte, wo die körperliche Hülle immer dem vollsten Einswerdcn eine letzte Schranke war? Und wächst aus diesem Eins trägt) nicht gerade die Sittlichkeitstrieb sein (das den heiligen Namen „Liebe"

(von allem Lohn und Äußeren unabhängig) in sich selbst (nicht zu ist: Lebendige Treue zum Heim sondern unzerstörbarer) Sittlichkeitsquell gegangenen als heiligste Totenpflege. Was tut's, daß du den Körper nicht mehr hast, — hast du, der du nicht

kraft,

die

fälliger,

Semit

und das Greifbare nicht über daS Jnwendige stellst, nicht tausendfach mehr? Und letzthin liegt in der Bejahung des leisen Wehs, das sich hineinmischt, in der Bejahung der Tragik, nicht erst das bewußte Erleben, nicht geradezu die

Krone

bist

deines

Glückes?!

Vie Asen. Vstt. 88,39. 8v..«5lk. 23, 24 ) Die Es sind wohl im Laufe der Zeiten Teilungen Zahl der Götter schwankt. Seiten (Eigenschaften) von Gott einzelner Gottheiten vorgenommen worden. worden. Oft genug werden auch Gottheiten mit heiten sind personisiziert einander verschmolzen, mit einheimischen eingewanderte Gottheiten zusammen in der Erscheinung Mythenwelt gewachsen sein. Diese letzte dürfte wohl immer eine Völkerbewegung, getrennter vielleicht ein Zusammenwachsen ursprünglich Stämme, zur geschichtlichen Grundlage haben. es wahrscheinlich, daß der So und Wanen.

iM6s: VSI.

21—24.

ist

Asen

in

dem nordurarische Lichtgott Tyr-Ziu mit der ganzen Fülle seiner Jdeen und westgermanischen Daraus würde sich auch Odhin-Wotan aufgegangen ist. die blasse Färbung Tyrs, der zum Sondergott herabsank und nun nichts

erklären, während Thor-Donar seine Selbständigkeit Unter solchen Bewegungen hebt sich der Mythenwelt

mehr hatte,

neben Odhin behielt. eine noch sehr deutlich heraus: Es lassen Gruppen erkennen: Asen und Wanen, die

in in

Eigentümliches

2

der Götterwelt nämlich einst getrennt waren und dann

sich

Wahrscheinlich dazu die geschichtliche Grundlage, daß der Mythe, wie folgt, Das hat Germanengruppen zwei zusammenschmolzen. seinen Niederschlag gefunden.

in

zusammenschmolzen.

ist

und

IM.



35

Erst war Kampf zwischen Asen und Wanen. Die Asen kamen in Not, ihre Burg ging in Flammen auf. Daun wird Friede geschlossen und es kommt zum Ausgleich: der Wane Njördr (der reiche) und seine Kinder Freyr und Freya werden an die Asen abgegeben, dafür kommt Hönir, der Brnder Odhius au die Wanen, zuerst als Geiseln, dann als Brüder. Sollte, was unwahrscheinlich, nicht auch hier ein Naturkern vorliegen, so wäre auch hier die Mythe verdichtetes Erleben, freilich hier nicht naturhafter, — Wir haben es nur mit den Asen zu tun, in deren sondern geschichtlicher Art. Kreis Freyr und Freya aufgenommen sind, ohne daß diese, wie es scheint, wesentliche Züge in das tragische Bild eintragen. Auch von den Asen selbst sollen, um ein klares Bild zu gewinnen, nur die behandelt werden, die' zu dem tragischen Weltbild gehören. Späteres oder früheres Sondergeranke bleibt fort.

in

ist

sie

sie

ist

ist

in

Die Asen. Den Kern der Asenwelt bildet die Dreiheit Odhin-Hönir-Loki, in der Mythe als Brüder bezeichnet, d. h : diese drei sind eins. Als Bruder Odhins sind die beiden andern nur Seiten von Odhin. Der Kern, die oberste Idee, das A und das Z also dreierlei Beleuchtung (wieweit der urarische Odhin, hier Tyr zugrunde liegt, geht uns hier nichts an!). Leider war es bisher nicht das hierher gehörige Stück zusammenzusinden. möglich, aus dem Trümmerhaufen alles verloren gegangen'), von Loki manches. Von Hönir Außer dieser Odhinbrüderschaft haben wir noch als Söhne Odhins ge Götter. Ob zeichnete früher oder später einmal neben ihm oder auch Die Iggdrasilzeit will als Söhne garnicht bestanden haben, gleichgültig. in ganz bestimmter Weise aufgefaßt wissen, nämlich nicht wie die Brüder als Seiten, sondern als Ausstrahlungen des AllEinen Odhin. Die Brüder bedeuten Odhin als für sich selbst bestehend — die Söhne setzen Odhin Be ziehung den

wird

Deutschen

er

in

bei

zu außer-ihm-Seienden.

Hierher gehört Thor, der

die

ursprünglich

Iggdrasilmythe

urigste Schöpfung der Germanen,

Hauptgott. der ..in den

Jn

der

möglicherweise

Naturmythe Wettergott,

Menschen ausgestrahlte

Odhin:

der

in

Der Übergang war leichter als es jetzt aussieht: göttliche Geist im Menschen. Wetter und Mensch (damals Bauer) ringen beide im Bunde der Natur (felsigem Ödland) Boden ab. Auch Tyr, der zum Sohne des AllEinen geworden ist, kann hier am restlosesten als eine den Menschen eingegangene Seite Odhins

Etwas anders liegt die Sache bei Baldur. Hier die „Licht"Jdee der Asenwelt. d.h. „die Jdee" noch einmal für sich zur Person geworden, Es läßt also eine ganz abstrakte Schöpfung, daher auch ohne scharfe Züge. er das der von kaum als .Juwel" daß sich Asen ist, von ihm mehr sagen,

erklärt

Recht sein,

als

ist

Böses

sagen

Wotan

kann.

Sohn Odhins zu sein, mag insofern

selbst Verkörperung

jener Licht-Jdee

ist,

niemand

ja

dem

werden.

sein

und da Odhin

')

Nur eine kurze Bemerkung sindet sich, daß Hönir bei den Wanen stets seine Be teiligung an schöpferischem Rat ablehnt mit den Worten „mögt ihr raten". Sollte hierin eine bewußte Kennzeichnung deS kalten Verstandes (Hönir gao den Menschen Verstand) liegen?

3'

Die Asen.





36

mußte ihm ein „reiner" Sohn als Träger dieser Jdee eine alles gesagt, was von Baldur zu sagen Damit der Ragnarokmythe erübrigt sich also. Behandlung außerhalb ist

ist,

wurde,

schuldig

werden.

geschaffen besondere

sie

ist in

so

in

d. h.

Neben diesen beiden Jdeenstufen, den echten, gedanklich echten, Brüdern dritter Reihe eine Anzahl Gott und Söhnen Odhins, stehen dann noch die Spaltung spätere heiten, durch entstanden oder aus früherer Zeit übernommen weil Die letzten kommen für uns nur sind, ohne zur Geltung zu kommen. Frage, als die Iggdrasilzeit für ihre Schöpfung verwertet hat; insbesondere ob

fraglich,

Es

die

zum Iggdrasilbild

überhaupt

Frauengottheiten

beitragen.

geben,

wir

dem

Söhne und

die

in

in

sei

daß alle Mythen Spuren verschiedener Zeiten verraten und daß hier dem Ziel entsprechend lediglich die Iggdrasilbedeutung heraus— Da von gearbeitet wird. Hönir nichts bekannt ist, und Loki unmittelbar zur uns die Odhineinheit führt, soll Ragnarokmythe Odhin-Loki den Rahmen abwiederholt,

die

Frage

übrige

kommende

Asenwelt

stellen.

Vdlzw Die

ist

oder besser all-eine Gottheit der Germanen mit den wider Es die Jdee, das Zügen ausgestaltet und doch einheitlich. Jdeal des Germanentums. Auch der Germane selbst schließt die schroffsten der Bartels sagt treffend Gegensätze sich zu einer Einheit zusammen. Einleitung zu seiner Literaturgeschichte: ist

oberste,

in

in

sprechendsten

wie

sie

in

„Alle Germanen bergen die schroffsten Gegensätze ihrer Seele, solche nur eine riesenhafte Natur und weiter ein vom Kampf erfülltes Leben ja

kann: neben einer gewaltigen, schrankenlosen Phantasie steht der neben ungemeßner schärfste, die Wirklichkeit der Dinge durchdringende, Verstand Willenskraft eine seltene Gemütsweichheit, neben wilder Leidenschaftlichkeit und streng

derbstem

freiwillige Askese."

Kulturgesetz!)

gerechter, "

Realismus

die die

sittlichen Forderungen Sehnsucht nach Schönheit und

höchsten

er bis auf den Grund (germanisches Germane; und alles das Odhin, die Gestalt gewordene Jdee des Germanentums. und Denker, der bis die letzten Urgründe hinabsteigt: der

der



ist

Das

neben

ist

erhebender die edelste

Roheit ein

Sinn, ist

barbarischer

ja,

'),

entwickeln

in

Der Grübler Gott gewordene Jakob Böhme oder Kant.

Der leidenschafterfüllte Künstler der Gott Shakespeares oder Kleists, sich und gedankentiefe Mystik eine Einheit wurde. dem „derbster Realismus" Der geniale Staatsschöpfer (nicht: Diplomat!), der Gott eines Alarich, Geiserich, Der geniale Kaufherr der Wikinger und Hanseaten. All Theoderich, Bismarck. der

Welten

aus

gebiert:

sind Germanen,

')

das

all das

Treffender stünde hier

durchdringende

Geist".

ist

in

Schöpfer,

Odhin,

Wahrheit

denn

und Geist;

sein

Volk sind

die

Germanen.

„also der das innere Wesen

der

Dingc



37



Sein

Sonderstand in seinem Volk sind eben diese Führer: der Stand der Arder Wissenden, der Schauenden, der Führer, Helden, Könige. Er der alldurchdringende Hauch, Dieselbe Einheit zeigt sich überall. Luft, Geist, Jdee. Also auch hier wieder klarer Pantheismus: er das ge AllEine. nur von Alles Erscheinungsform, eigentlich seine staltete Dasein Loki, von seinem Weibe Frigg, bis zum letzten Leben Wurzel und Zweig, das alldurchdringende Wehen vom bis zum Elf und Wurzelmännchen. Er weichen Hauch der ersten Frühlingsnacht bis zum wütenden Sturm der Tagund Nachtgleiche. Hauch und Sturm sind eins. Geist und Begeisterung sind dem Germanen eins (Aei«g, — lodern, wüten). Da noch nicht der schöpferische der Denker und Sondern schöpferischer Geist Künstler Gelehrte zerfallen. Künstler oder er nichts. Und wie Geist und Begeisterung eins sind, auch wird und Das nie jemand und verstehen, Schönheit, Weisheit Kunst. Wahrheit der nicht Germane ist, der nicht beides sich selbst als eins, der nicht sich

in

so

ist

ist

in

ist

ist

in

ist

ist

ist

manen'),

Darum

erlebt.

ja

ist

beides

ist

als

in

— mag seiner Jdee Goethes Faust — das germanische Gipfel klassischer Einfluß viel Schnörkelwerk dazugetan haben im Faust wieder einmal werk späterer Zeiten: der vielgestaltige Germanengeist wie einst im Odhin zur Einheit zusammengezwungen. (Der Faustmantel verrät noch unmittelbar seinen Ursprung: den blauen oder wolkenflatternden Wotans selbst

mantel!)

Von

einheitlichen Germanen-Jdee tritt bei Odhin als alle Urgründe des Seins Geist, das alldurchdringende erste hervor: Denken und Er dringende Geist. Diese Bedeutung hat die Wort Schauen. waten, ursprünglich nicht nur vom Wasser wurzel Odhins wie Wotans. l>ot gebraucht, sondern allgemein: insbesondere von der Luft: durchwaten, durch

in

dieser

der

ist

er

ist

Seiten

den

dringen,

UM

Die beiden Raben auf seiner Schulter (Ge danke und Erinnerung) erkunden für ihn den Lauf der Zeiten. Wenn die Vermutung zutrifft, daß ursprünglich nur ein Rabe „Gedanke" wird die Bedeutung noch klarer. vorhanden war, «rimv.

»Q.

20.

38.

so

LcZä»:

Gangrad. Lägs: Als Gangrad geht Weisheit

Vstttu-uSnismkI.

Riesen Baftrndhnir, über die Urgründe alles Seins zu messen. er zum

um

sich

mit ihm in der

ist

Die vorliegende Form der Sage scheint ein Skaldenspiel zu sein. Sicher aber liegt eine alte Mythe zugrunde, die ursprünglich Naturmythe (Sonnengott — Winterriese) gewesen ist; die Dggdrasilfärbung, die darüber gelegen hat, aber: der um die Urweisheit ringende Odhin.

Odhin bei der Wala.

LSäü:

S»isur«

träume.

Odhin dringt zu Wala (Hey, um über Baldurs drohendes

')

zn erhalten.

Nicht „Priester"

in

unserm

Sinn.

Geschick

Kunde

Odhin

der Denker,

— Die Mythe

38



in

ist

in

ein Seitenstück zur vorigen und verrät auch ihrer untersten tritt die IggdrasilDoch hier Naturschicht den Gegensatz „Licht— Schatten". bedeutung „der ahnende Grübler Odhin" deutlicher hervor. Noch deutliche! wird die Iggdrasilfärbung folgender Mythe:

Odhin bei Mimir.

Lss»- vsi.

29.

8°.

SM. is.

so

ift

in

in

ist

Odhin gibt, um Urweisheit zu gewinnen, ein Auge dran. Um den Urgrund der Der Miinirbrunnen der Quell der Urweisheit. Mimirs Brunnen. Dinge zu schauen, steigt Odhin hinab und er senkt sein Auge Dieser Geist, der, ohne Tragik zu scheuen, auf den Grund der Dinge geht, der Religion, in der ein Kennzeichen echt germanischen Schaffens, wie sie

mit seiner grausig Kunst, wie noch das alte Hildebrandslied verrät: der das Vater Tragik zugespitzten Äußerste auf muß seinen Sohn eben weil der Sohn sein echter Sohn ist. Wäre er weniger treu, erschlagen, aller Tragik ausweichend, der Ausgleich, wie ihn das spätere Hildebrandslied, vornimmt, möglich. Von hier aus gewinnt man die Richtlinien für die Behandlung eine Behandlung der Probleme bis zur SelbstDeutsche Kunst deutscher Kunst. quälerei: „Ich will leiden, um volle Wahrheit zu gewinnen." Danach bestimmt werden, der Wert der die wenn Urteil eigenem Schüler, erzogen zu sich für Literatur, von anderem Geist beeinflußten mittelalterlichen schon wesentlich danach und Marlitt, die jeder Gründlichkeit und Tragik aus die Kunst einer Eschstrut

echt

germanischen

sie

ist

ist

so

großen,

weichen,

als

Odhin

undeutscher

der

Kitsch.

S»v»m»i

Runenfinder.

133-1«. sie

Weil Odhin der Denker, der an den Quell aller Urweisheit dringende ist. werden die Runen, die ursprünglich, längst bevor Buchstaben wurden, Heils sind, ihm zugeschrieben. Gerade die Runenfrage

zeichen

zu wie widernatürlichen und denen jedes Volks Aufstellungen Wissenschaftler gelangen, widergeschichtlichen gefühl erstorben ist, denen als oberster Grundsatz gilt, daß die deutschen Ahnen Die Runen „sollen" im Jdioten gewesen sein müssen. schlechthin Jahrh. n. Chr. von den Römern oder Griechen als Alphabet zu den Germanen ge 2.

in

ist

ein Musterbeispiel,

jeder geschichtlichen Entwicklung ins Gesicht, Die natür daß Alphabetbuchstaben sich zu Heils- und Zauberzeichen entwickeln. umgekehrt. liche Entwicklung Zum zweiten aber: L»es»r („gall. Krieg") be eine Schrift hatten, ähnlich den daß richtet von den keltischen Helvetiern, sein.

Einmal:

es

schlägt

sie

ist

kommen

sie

als nicht-römisch an. Von Buchstaben. Der Römer also sieht das griechische Alphabet Ulsilas aber wird berichtet, daß er nur zwei Runen und Römer die der Runen Übereinstimmung Also Griechen aufnahm: lehnen mit griechischen oder römischen Buchstaben ab. Aber den deutschen Gelehrten, in

griechischen

ihren Vorfahren nicht einmal eine Schrift zutrauen, bleibt es vorbehalten, für griechisches oder römisches Gut zu erklären. Nie hätten die Germanen, wenn diese Zeichen nicht aus eigener Urzeit waren, Odhin zugeschrieben,

Runen

den

späteren

griechischen

Gott.

und römischen »

sondern irgendeinem

— Damit wird

sie

sie

die

nicht

Zeichen verwandt

bestritten,

sind.

Die

daß die

natürlichstc

— Lösung

Z9



doch ohne weiteres die,

in

ist

daß die Urzeichen indogermanisches Gemeingut gewesen sind. Freilich läßt sich dann nicht mehr die Behauptung leugnen, die eine Spur von Kultur Germanen daß auch schon vor 1000 immerhin das Und zuzugeben, scheint manchem Deutschen außergehabt haben müssen. den Windeln. liegt noch Unsere Schriftforschung ordentlich beschämend. viel aber erscheint schon jetzt sicher, daß die germanischen Runen ursprünglich Heilszeichen waren (Seitenstücke dazu bietet auch die Schriftgeschichte anderer sie

So

Zauberbedeutung mögen auch noch lange behalten haben, Alphabet geworden sind. Diese Entwicklung würde eine Be nachdem zum die, sehe, zum erstenmal der hauptung stützen, soweit „verrufene" Öster der v. Runen und die Guido arisch-germanische (Das Geheimnis List reicher

Völker).

so

ich

sie

Diese

so

Sprache) ohne wissenschaftliche Begründung aufgestellt hat: jede Rune hat ursprünglich ihre eigene Bedeutung gehabt und hat als Buchstabe diese Bedeutung behalten, daß es noch heute möglich ist, jedes neue germanische Wort, ob Begriff oder Ding, nach germanischen Gesetzen folgerichtig zu bilden. Vielleicht kommen wir auch hier einmal weiter, wenn wir ein Forschergeschlecht haben, das kühne Behauptungen deutscher Laien nicht einfach als deutsche Albernheit übersieht,

Das

Gutes

hat

sondern solche Behauptungen zum mindesten wissenschaftlich untersucht. aber bisher niemand für nötig gehalten. (Was kann von Deutschen

kommen!)

ist

ist

ist in

in

ist

ist

ist

ist

dem Germanen eins. Da Odhin der Gott des Geist und Begeisterung er auch der Gott der Begeisterung, der Begeisterer, der Heervater, Geistes ist, Er der Vater des lebenzeugenden Kampfes. nicht nur der Ersinder des die die Führer voranstellt und der „Eberkopfes", keilförmigen Schlachtreihe, auch der Vater des „kimbrischen ihnen das Recht gibt, zuerst zu fallen; er Schreckens", der Goten und Vandalenstämme, die über Rom und Byzanz hin Die Seelen der Begeisterten, der Kämpfer, die sich selbst opfern und brausen. Der ,Kampf lodernder Begeisterung verbrennen, sind sein. jedem Sinne' Saat, und eins da ringen)! denn Leben die Kampf selig, seine (Jesus: als er der nur es So daß oft geradezu Zwietracht-säende erzu verstehen, scheint. (Jesus: „ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das



bin

ich

Eltern aufzuwiegeln," unser kirchliches und undeutsches Jesusbild gar nicht schicken!) sich ehrlichem, frohgemutem Kampf, nicht zur Heimtücke! (Der KampfZwietracht zu wo des Leben Leben Er säen, Waltariliedes!) Humor muß Sattheit zu er sticken droht. Hier deckt sich die Menschenwesen erkennende Iggdrasilmythe mit der Erkenntnis der Naturmythe: Natur Kampf, Auslese und Bildung der gekommen,

die

Kinder

Odhin

durch

gegen

ihre

ist

in

in

Schwert Worte, die

nach

Diese Besten holt

Walhall.

sich

die Walküren, seine Kampfmaiden, wäre das Gesilde der germanischen

Würde Walhall leer, die Kämpfer, ob obsiegend so

Besten.

Nur

Walhall, nur

in

öde.

sie

oder unterliegend, kommen nach der kommenden Entscheidungsstunde dürfen auf feiten der Jdealwelt mitkämpfen gegen Loki und die Helleute. Oft genug wird der Odhin-gezeichnete Liebling für frühen Heldentod durch vorhergehenden Erfolg entschädigt, ein Zug, den spätere Märchen und Märlein

Seele

Odhin der Heervaier.



40



im Zaubermantel, ja in tausenderlei Gebei uns fort (selbst der Heckpfennig Odhin Nur hat sich dann der Lichtase von der Kirche gefallen geht auf ihn zurück). lassen müssen, daß er in seinen Bündnissen mit den Menschen zum Teufel gestempelt wurde. s6. Jm Anschluß daran noch einige Worte über die Walküren, 8n. die als Gedanken Odhins über die Kampffelder ziehen, um die Kampfmaiden, Kampf säend, Sieg oder Unsieg gebend, jeden Kämpfer heimzuholen. verwerten: im Wunschhütlein, brauchen lebt der alte seelenholende noch

(—Kampf)

Hilde

ist

SM

die

bekannteste

der

Walküren, vielleicht ursprünglich

überhaupt. Wahrscheinlich einmal eins mit Frigg, der Es geht wie ein tiefer geheimnisvoller Urgermanengedanke Gemahlin Odhins. vom Schlafdorn versenkt die Schlaf, tausendgestaltige Hildensage: durch in

einzige,

ist

die Walküre

sie

die

ist

sie

ist

ist

sie

sie

kennt. befreien, der keine Todesfurcht nur der kann Jn der ältesten Form der es Odhin selbst, erweckt. der Mythe Jn der Heldensage wird es der im Darunter Später -Sigurd. Siegfried Märchen der Prinz. Lichtritter — der Leben, die das Naturgrundlage Kampf hindurch: schimmert entschlafen die Erde wieder starr, tot geworden und der lichte Sonnenheld erweckt

zum Leben.

Mit

einem

Male haben wir das Erlebnis

des

Dornröschenmärchens

ge

in

Und das Dornröschenmärchen lebt wieder andern Märchen: Schnee der der im Schlafdorn, hierher, gehört Domröschen wittchen zur Spindel wurde, wonnen!

Ja

hier zum giftigen Kamme geworden. selbst im Märlein von dem, der auszog, das Gruseln zu lernen, kehrt die Urbedeutung wieder, freilich fast bis zur Unkenntlichkeit versimpelt. Das alles wächst auf der Wurzel der Hildenmythe. Aber noch weiter: der die Walküre, die Hilde, Kampfsinn zum Weibe, zur Gattin Odhins ge worden. Damit wird das germanische Weib die germanische Ideenwelt herein allem Trägerin eines Gedankens: Kampfgenossin Es wird alles gezogen.

in

in

ist

ist

Mannes'.

Das

ich

in

germanische Weib kennt nur eins: dem Manne seinem Der Römer Tacitus Lebenskampfe Gefährtin zu sein, siegjauchzend, todjauchzend. berichtet uns über germanische Ehesitten: das Weib empfängt als Brautgabe und Was aufgeschirrtes Roß und gibt selbst als Brautgabe Waffen. Waffen will dir im Lebens heißt das anderes als: du sollst mein Kampfgenoß fein, kampf Kampfgenossin sein, Gleiches wagend, Gleiches erleidend — für dich und dir Treue bis zum Tode. deinen Kamps gelobe die Achtung für Das die Frau, die das Germanentum der aus dem Semitentum herausgewachsenen des

Kampfgenossin

des

Mannes

statt

in

Kirche zu bieten hatte: Kirche zu schweigen".

ist

ich

der Frau hat Frau gekannt haben.

„die

Freilich mag der Orientale seine für alle, und — der Germane kennt die seine. nicht schickt Jch habe auch hier wieder wie schon einige Male auf Märchen und Märlein die die Mythengedanken ausspinnen. Und daraus wird klar, daß hingewiesen, der Mythenwelt diese Märchen, sollen sie verstanden werden, ihre Plätze sinden klar, Daraus wird wie es Kindern ist, unsinnig müssen. unfern Märchenbücher in die Hand zu geben, die einen Märchenhaufen wirrem Durcheinander vor den eines

sich

in

Aber

in

Odhins Walküren,

— Kindern einer

Kann

ausschütten.



41

da den Kindern

von dem gewaltigen Bau ein Mythen- und brauchen

eine Ahnung

Wir

werden?

Weltanschauung das in der hier gegebenen Ordnung die Mythen und Märchen bringt, einzelne an die Stelle setzt, wo es hingehört und so den Sinn des

germanischen

Märchenbuch,

das

jedes

Märchens allein

Geht durch den Zusammenhang unbewußt aufgehen läßt. einer einzigen Stelle die Deutung auf, so hat es mit einem

schon

dann dem Kinde an

Male die Springwurzel für alles Zusammengehörige von Mythe und Märchen. Ich war selbst überrascht, wie Kindern die Schuppen überall von den Augen sielen,

sie

indem

sondern

sollen

das

ich

die

Aber nicht durch plumpe Erklärung, wissen! erleben. Es muß das Rotkäppchen der unter sie

Ja,

berührt.

oft

schon

sie

"

ich

sie

als eins der Märchen draußen sinden ließ. Die Frage „soll das Kind Deutung wissen? wird damit der Schmelz des Märchens nicht zerstört?? habe

Märchen Abend draußen gesehen haben, muß das Dornröschen am ersten Lenztage draußen erleben, in dem ersten Käfer, der unter dem Kuß der Sonne aus der Erde krabbelt, muß die herbstliche Erde alles fortschenken sehen wieder und das Weiße Linnenhemd selbst sinden, das das arme Sterntalermaidlein reich macht. Dann, aber nur dann wird es die Märchen als heiliges Geheimnis für immer liebgewinnen, seine Augen sind aufgetan, es wird deutscher werden als wir sind. Und es wird nicht sein wie heute, wo die Kinder mit einem bestimmten Alter die Märchenbücher fortlegen und wo die meisten Erwachsenen über die Märchen

als

die Nase rümpfen. Und die Schule, die sein, die die Kinder das Gut, was

Kindergeschichten

verfährt,

sie

wird

am

so

gehenden

Sonne

d.

echte

h.

ihnen gibt, Arbeitsschule die die Kinder keine Arbeitsschule, Erleben läßt, sogenannte gewinnen selbst durch das Märchen durch Handarbeit, durch Schneiden und Kleben von Pappsiguren erZur Deutung zu jung, zu jung zum Erleben des Sonnen schwitzen läßt. eine

die

Aller Kunst

wir ihn

unserer fanden,

Weltanschauung macht. nur noch nötig, daß

-

Liebe und Leben, Tiefen der Liebe. Liebe), Wort (Jesus: religiöses Erleben

den

ist

im Germanischen dasselbe auch Das Werden Das künstlerische Erleben quillt aus der Liebe der Geschlechter. der göttlichen Flamme im gottbegnadeten Menschen, den Ursprung des Gottes geschenkes der Kunst, zeigt eine Odhinmythe, eins der wenigen Kleinodien, die der Mythenwelt als Edelstein aus dem Heiligsten des dem Schutthaufen uns in

das

quillt aus

Wesen

Quelle

ist

Mythen-

und Märchenwelt zur Nun, da unsere Augen aufgetan sind und wir auch aus dem Quell trinken.^ der

ja

ist

ist

kein Kind, dem wir Märchen erzählen. unterganges und des Käfers im Lenz, überall den nur Weg zn gehen, den die Alten gegangen sind: erst das Es gilt Erlebnis, dann das Bild. Es zeigt unsere Verbildung, unsere Entfremdung von aller Natur, daß wir diesen Weg nicht längst fanden, es zugleich der Weg,

sschiiumende

Zu

handlung.

den

14,

103—109.

Gärung)

Märchendeutungen

8n,Srs8.

Blut

3,

13,

sind. 4.

der Trank

Aus des weisesten Zwergen Odrörir (Geistrührer) ge-

Staufs, Märchendeutungen.

2.

')

Kwasir

geblieben

ist

Tempels erhalten Läg»: Lsv.

Aufl.

Dürr'sche Buch

Odhin der Schöpfer.





42

Ihn bewacht Gnnlöd, die Maid, eine Riesrntochter, ^dhin muh ib» Er steigt unerkannt zu Gunlöd hiuab. Nach drn die für Asen gewinnen. Tage« und Nächten läßt ihn die Maid an dem Trank nippen, Odhin trinkt ihn in einem Zuge. Daun muß er wieder hinauf zu den Asen. Was wäre die Lichtwelt der Asen ohne die Kunst? So muß Odhin der braut.

Geistase hinunter, den aus geheimnisvollen Urkräften gebrauten Trank sich für Die Natur muß Asen zu gewinnen aus der Welt der Naturgewalten. minnen, an ihrem Busen, in ihrem Schoße liegen, wer den Trank der Dichtung gewinnen will. Und wer ihn gewinnen will, muß tief hinein in Liebeslust und eins. Und — tief hinein Und -leid; denn beides geht der Schuld. Er tut uud Göttliche zu der Maid, genießt und opfert sich; beides zugleich. beides er wird Leid, und beides Da? gewinnt schuldig, zugleich; zugleich. erfährt die Tragik dessen, den sich das göttliche Feuer als Gefäß erwählt. Kein Wollen und kein Wehren — es vollzieht sich nur, was geschehen muß. Durch so

ist

ist

in

die

Lust und Leid,

Seligkeit und Schuld wird der Trank gewonnen, alle eine, lädt mit der Lust auch Leid und Schuld au° andern erfreut — So steigt Odhin unerkannt zu Gunlöd hinab, drei Tage und drei sich. liebt er und wird geliebt. Dann läßt Aber was das ihn nippen. Nächte Weib dem Dürstenden nur zu kosten, nur als Schluck gewähren wollte, das Alles oder nichts, an dieser Schale — einem Zuge leer. trinkt der Gott der Kunst wie der Liebe — gibt es kein Kosten. Und das gebende Weib wird arm Sein der Trank, ihr das Leid. getrunken Odhin muß wieder hinauf — des Los des Weibes aber Los den Asen. auch Künstlers! Denn Odhin zu was er aus: Das Lied weiß, klingt angetan. durch

Er, der

ist

ist

in

sie

er.

Der Reiher der Vergessenheit — des Vogels Gesieder besing auch mich in Gunlöds Haus. der Holden heiligem Herzen und ihrer glühenden Gunst — des köstlichen Trankes den Riesen beraubt und ließ Gunlöd sich grämen. ich

Hab

,

Übel vergolten ich



ich

Und Goethe .Als ihr

schrieb,

wie er Friederike verließ: Hand vom Pferde reichte,

die

den

O

ist

in

standen ihr die Tränen mir war und übel Augen sehr zumute." Die Geburtsstunde der deutschen Kunst zugleich Weihe- und Wehestuvde des deutschen Künstlers, der das, was er den Menschen gewann, mit seinem Und diese Mythe soll „gelehrte Spielerei" sein! heilige Herzblut zahlte. noch

7,

Jh.

Weil Diese Mythe soll sehr jung sein. wurde dem Lichtafen Rauschtrank geopfert!

sie

Einfalt!

spilt

niedergeschrieben

wurde?

Schon

im



ist

Menschen

überall

eine

was in der

Oberflächlichkeit, Es geschaffen wurde.

spielerische

und Mächte

ist

Nirgends



43

überall

herben

Art nordischer Ringen.

dasselbe

Es

je

in

je

in

ist

in

der derselbe Odhin, sonnen- und kampfgetränktes Leben dessen — im mit dem Kampf Entscheidung letzten Fenriswolf (Sonne Nacht!) seinen Und es kein Wunder, daß sich zu diesem Grübler, tragischen Ausgang sindet. Kampfvater, Schöpfer alles drängt'), was germanischen, seinen Geist sich den Adern rann, dazu drängt, Blut spürte, daß sich alles, dem germanisches werden

zu

mit

der

Walhall, um fallen, um sein zu werden und ihr auch den letzten Kampf mitin

eins

zu

in

im Schwert- oder Geisteskampf

Lichtwelt

zukämpfen?!

Mr. ihn mit der Erdgöttin War er Aggdrasilmythe. wird er Wettergott,

Sondergott

ge Stammgefüges eingeordnet. Odhin Jörd. Das gilt für die Naturmythe wie für die der Naturmythe der Odhin als Wetter, der der Dggdrasilmythe der den Menschen ein

er jedenfalls

irgendeines

dem

Ganzen

der

in

so

in

in

zeugt

der

ist

in

Mag Thor ursprünglich wesen sein, dieser Stufe

Geist

Beides

ist

.

ist

Odhin:

göttliche

im Menschen.

hängt eng zu sammen, und der Übergang war nicht schwer zu gestalten: das Wetter zerfrißt den Fels zur Ackerkrume und arbeitet mit dem ackerbauenden Menschen zuSaatkorn, seine Gemahlin Trikd Ackersammen. (Thor's Tochter Sif So wird er leicht zu dem göttlichen Geist, der im Menschen mit den land.) gegangene

in

ist

so

ist

in

Naturgewalten ringt, der vor allem dem Fels und dem Meere Boden abringt. So wird er der Gott der Arbeit, als deren Vertreter damals wesentlich nur der Frage kam. eingeengt, Bauer seine Bedeutung fondern Doch nicht alles, was göttlicher Geist im Menschen den Elementen abkämpft, sein. Aller Fortschritt der Technik, aller Kulturfortschritt überhaupt, steht unter seinem So wird sein Hammer zum Zeichen, unter dem Pflug und Acker Zeichen. denn und Flugzeug stehen, ebenso wie Ehe und Bestattung, U-Boot geschirr, Wir hatten nicht nötig, für weiht sein Hammer. Herd und Scheiterhaufen Rade des geflügelten fremden Hermes zu greifen. Eisenbahn zum aber war Stand — der Bauer. Damals sein eigentlicher schutzbefohlner Darum fehlt der Humor des tolpatschigen Michels seinem Bilde nicht und mit die Mythe erlaubt sich manch Selbst sein neckisches Scherzchen ihm.

sie

ist

ist

in

ist

:

ist

— der Stil Es nicht zu kurz geraten. Hammer blieb nicht verschont aller und Nothelfer; Denn Liebling gemeint. dieser boshaft Hammer die neue Welt mitzunehmen, als haben nicht vergessen, das treue Werkzeug die Götterdämmerung seinem Träger das Leben kostete. auch nicht Thor unnahbar

wie Odhin, es läßt

sich

gemütlich mit ihm reden.

Und

bei

all feiner

ist

so

d.

')

viel Treue von Leyen wundert sich, daß dem tückischen, v. launenhaften Odhin denn das nicht gerade der Beweis, daß man ihn nicht als Seinen gehalten wird. Ja, treulos empfand? Daß „der Zwietracht Säende" nie für heimtückisch galt!? Meinen wir ihn als die, die ihn schufen!? kennen besser heute zu den



44

ihm zuweilen Feueratem aus dem Mundc trei t, wenn im Michel der Berserker erwacht, hat er ein gutes Herz für die Ar sten seines Standes. Darum ihm die Ziege geweiht, das Tier der Arbeit) und dessen Schwester Ärmsten. Darum dienen ihm: sein Knecht Tialft und

Asenzorn,

seinem

der

ist

Stinke

sie

er

ist

Hammers urbares

Schon

in

Bei

(Miölnir — „Zermalmer"

des

Land.

Thor hatten der Mythe

die

wurde

Mythen

späteren

soweit reicht,

Felsbodens) und

Thor zum gewaltigen

ewigen Kampf der Wurf seines das Land sein,

seinen

Märlein

ist

Röskwa (— die Rasche). Für seinen Stand kämpft Meer und wo er sindet, und Felsriesen, gegen

ein

weites

und Trinker.

Esser

Feld. (Bauern-

seine

Tolpatschigkeit

in

Auch

in

der hat herhalten müssen, bis ihm Seine besten Seiten christlichen Zeit Petrus diese harmlose Rolle abnahm. wurden dann Untat verwandelt, und er selbst hatte die Ehre, zum obersten der Teufel gestempelt zu werden. Es half nicht viel, denn er lebt noch heute Hochzeiten!)

in

Sagen und Gebräuchen fort; durch zahlloses Urvätergut, vom Däumlingbis zu geheiligten Pflanzen und Tieren (Hauswurz, Vogelbeerstrauch, wetterkündende Schnepfe) geht ein leises, längst nicht mehr verstandenes Raunen märlein

von seinen

Nun

einstigen

wird

Tagen.

Jn

den folgenden Mythen zu verstehen. die Naturmythe noch deutlich hindurch, ersten schimmert allererste scheint reine Naturmythe und Thor hier noch Wettergott zu sein. Erst den folgenden wird er dann immer mehr zum Odhin im Menschen. es

sein, die

leichter

in

ja

die

Des Hammers

Heimholung.

Llig»:

l'Kr^mlieg. 8n. S^ik. 2l. Der Riese Thrym hat den Hammer entwendet, als Thor schlief. Loki fliegt im Falkenhemd aus und erkundet de« vermißte«. Thrym ordnet seine Kühe, es fehlt a« seinem Besitz nur die Hausfrau. — Er will den Hammer nur geben, wenn er Freya, die süße, als Frau erhält, und des Riese« Schwester begehrt Freyas Schmuck. — List muß Thors Hammer wiedergewinnen. Thor, als Freya verkleidet, geht mit Loki auf den Hof Thryms. die Bravt Doch fällt durch unmäßiges Essen und das Blitzen ihres Auges auf, daß Loki Ausrede erfinden muß. Endlich bringt der Riese den Hammer, um die Ehe Als Freya-Thor den Hammer in der Hand, hält, lacht ihm das zu weihen. Herz, und er zerschmettert die Häupter des Riefen und seiner Sippe. — der Winterriese, er hat dem schlafenden Sommerwettergott den Thrym und Monde ohne Gewitter). Seine birgt ihn Blitz gestohlen Rasten tief 8



ist

so

Des Hammers Heimholung.

Herden, die Wolkenkühe, freuen ihn nicht ohne die lenzjunge Erde, und feine Loki fliegt als WetterSchwester, die Wintererde, begehrt Freyas Schmuck. leuchten dem Gewittergott voraus. Als der Hammer zur Stelle, zerstiebt unter dem ersten Gewitter alles winterliche Wesen. HrungnirMythe,

Hrungnirmythe.

Läg»: Ssrb.

Thor zieht mit seinem Hrungnir aus. Als Helfer

Knechte schaffen

14, 1S,

8v..8Il»1ä.

1.

Thialfi zum Zweikampf die Riesen

einen Riesen

den

Riesen aus Lehm. Der

gegen



4S



von Thialsi erlegt. Thor erlegt Hrungnir, doch ein in den Steinstange Schädel, und der Riese selbst fährt ihm dessen kommt im Fall ans Thor zu liegen und nur Thors Sohn kann den Vater von der Last befreien. — Die Zauberin Groa wird geholt, um das SteinEs gelingt nicht, da Thor ihr erzählt, ftück aus Thors Haupt zu befreien. wie er ihr Sühnlein in einem Korbe über die Eisstrome getragen und der Kleine sich ein Zehlein erfror. Die Fre«de über die Rettung des Söhnleins läßt Groa aller Zaubersprüche vergesse«.

Mit

leicht

Hier sind zwei Mythen zusammengeschmolzen. dem Lehmboden wird die menschliche Arbeit

Hrungnir leicht

fertig.

der Felsriese.

Geist

ist

wird

Stück von

ist

Lehmriese

dazu

ist

nicht nötig. Doch den Fels zu zerstören, dazu bedarf es geistiger Mittel. Aber das Gestein, das glatt geht es nicht ab. Das Stück von der Steinstange im urbar Acker Und beim gemachten steckt. auch noch auch Sturz tut der Fels dem kühnen Bezwinger noch Schaden an. Nur Thors Sohn vermag zu helfen.

Er

ist

Fortschritt überhaupt, denn er erhält zum Lohn ein golden mähniges Roß: die Frucht, die auf dem gewonnenen Acker wächst. — Das nächste Groa (Saatgrün) versucht vergeblich, noch reine Naturmythe. das Gestein aus dem Acker verschwinden zu lassen. Nun schließt sich hier ein Stück an, das wohl ursprünglich nicht diesem Zusammenhang stand: Thor trug das Söhnlein der Groa (Keim) im Korb (Schnee) über die Eisströme Als der Kleine sein Zehlein herausstreckte, erfriert er sich's. Eine (Winter). die wir unsere Kinder leicht draußen erleben lassen reizende kleine Naturmythe, nur können. Mit der Hrungnirmythe freilich steht ganz losem Zu wohl

der

in

sie

in

ist

)

führen —

sammenhang.

d.

h,

Zu

sie

ist

ist

sei

sei

Man sagt immer wieder: es sinnlos, einen Zusammenhang zwischen der die Kluft zwischen jener Mythenwelt und der Gegenwart gewaltsam herzustellen; alten Zeit und uns Mir scheint gerade diese nicht mehr zu überbrücken. Mythe ein schlagender Beweis, daß wir unmittelbar an jene Dichtungen anknüpfen können. Kann der Kampf, den hier Menschengeist mit der Natur führt, nicht geradezu auf die Gegenwart bezogen werden? Weist diese Mythe, die den Felsen urbar werden läßt, nicht unmittelbar in die Gegenwart herein, wo der Mensch mit seinem Ersindergeist den Fels bezwingt!? Könnte diese Mythe nicht geradezu die Zeitdichtung der Dynamitsprengungen sein? Also wo hier eine Kluft? Zeigt sich nicht gerade hier, daß die Mythendichtung noch weiter entwickelt werden wo die Fäden weiterzeigen!? — Und sehen wir kann, wenn wir dort anknüpfen, — die Mythe als Kunstwerk! es nicht gerade — im Gegensatz semitischem — das aller großen Dichtung, mythologisch deutschen daß Wesen Ästhetentum ist, ewiges Natur daß sich in ihr überall hinter Geschehen und Gestalten ewiger Kampf des in die Aggdrasilnatur birgt!? gestellten Menschcn geschehen, in Kunst, die die wir die Mythe genau Ist also nicht deutsche Goethes Faustdie wir in jedem Werke haben, Von gedanken Hebbels und Kleists sehen? Wagners Nibelungen und Parsival, wo die Mythe klar zutage liegt, gar nicht zu reden!







zeigt die Wege in die Zukunft deutscher Kunst und dir Diese Erkenntnis Mythe kann nicht nur Geburtshelferin zu deutscher Weltanschauung in der Kunst, ja sondern zu deutscher Art im künstlerischen Schaffen werden, wenn auch



wenn erst wieder deutsche Künstler voll und Dichtung erzogen werden. urgermanischen

Utgardmythe.

Utgardmythe.

LSäs

:

ganz

die

bewußt durch

Schule

der

4S— 47.

Lo.-UM.

in

sie

sie

ist

mit Loki und Thialft auf der Wanderung, treffen ein« Als Thor ihn früh wecken will, Riese« unterwegs, der mit ihnen wandert. er von einigen Hammerschlägen auf den Schädel nicht ans, wacht selbst Dieser sondern meint, im Schlaf fei ihm eine Eichel anf den Kopf gefallen. vom wird. in das das Utgardloki Utgard, Reich weist beherrscht Riese Dort kommt es zu Wettspielen: gegen Loki siegt ein Logi im Essen, gegen Thialsi ein Hugi im Wettlauf. Thor aber vermag weder ei« Horu iu einen, Zuge zu leeren, noch eine Katze vom Boden aufzuheben, noch ein altes Weib im Ringkampf niederzuzwingen. — Der Name Utgard-Loki zeigt, daß er der Jnbegriff alles dessen ist, was was des Menschen und seines Geistes spottet: das Reich, menschenfeindlich, wird. Der erste Riese (der Utgardloki dem alles Menschenringen zuschanden

Thor

ist

in

ist

d.

h.

ist

sie

ist

ist

in

ist

der härteste Fels, an dem sich auch der menschliche Geist die Zähne Dann werden die Kräfte Utgard selbst gemessen. Loki, das mensch ausbeißt. es wird wenn lächerlich, sich mit dem Naturfeuer (vulkanisches oder liche Feuer, Thialft, die menschliche Arbeit, lahmt sonstiges Elementarfeuer) messen will. Die Ohnmacht, in der geradezu, wenn er sich neben Hugi (Gedanke) stellt. Menschentat hinter dem Gedanken zurückbleibt! Und des Menschengeistes Arbeit am Meere (das Horn reicht mit seinem Ende ins Meer), Dammbau, Schiffahrt eitel Tand gegenüber Die Katze dieser unzwingbaren Naturerscheinung. die Mitgardschlange, auch wieder hierzu nur ein Seitenstück, denn das Meer, das des Menschengeistes spottet. Und das alte Weib ,das Alter' — was Menschengeist auch vermag, ihm muß er schmählich erliegen. eine Mythe gegossen: arm also der ganze Dggdrasilschatten Hier ist)

selbst

seliger

Menschengeist, du gleichst

dem

Geist, den du begreifst,

nicht den ewigen

Urrätseln.

Einen gewissen Abschluß dieser Mythe gibt die Hymirmythe. Den hier unterlegenen Thor läßt es nicht schlafen, daß er seiner alten Feindin, der Er sinnt auf Rache und sucht seine Mitgardschlange, zum Gespött geworden. Feindin selbst auf. Der Kampf zwischen Menschengeist und Meer geht weiter.

Hymirmythe.

Hymirmythe.

Lgg«:

Sz^mir. 8°.

«M.

43.

geht uuerkauut ins Riefeureich zu Hymir und rudert als Knecht dem Riefen auf Fischfang. Er rndert weiter hinaus als der Riefe wünscht und wirft eine Angel auS. Die Mitgardschlange beißt an, und Thor wird auf den Schiffsrand geworfen. Da erwacht des Aseu Zorn, er wird er i« Stärke, ganzen selbst seiner stemmt sich gegen den Schiffsboden, daß der birst »nd Thor auf den Meeresgruud zu stehe« kommt. Als er die Mitgard

mit

Thor

schlänge

fast

an Bord

47



hat, da erbleicht der Riese, der wohl die Angelschnur durch, uud die Riesiu

für

seine

Gefippin

wieder gerettet. eben nicht für den Menschen zu zwingen, und Das Wesen der Urmacht — an der endlich Schnur zu liegen, scheint braucht nur einer ihrer Art nenne man's Sturm oder sonstwie — zu kommen und das Meer wirft alle mit Deichdammbau Auch hier knüpft sich die Gegenwart Menschenfesseln ab. und Schiffahrt leicht an die alte Mythe an. so

sie

ist

fürchtet und schneidet

ist



GeirrödMythe.

Sn. LK^Ig. 2.

Geirrödmyth-,

Lokis Schuld muß Thor waffenlos in den Bereich des Riesen und Unterwegs leiht er sich von einer Riesiu Eisenhandschuhe anderes. An der Grenze durchschreitet er eineu Fluß, in dem er fast ertrinkt, der Riesenhalle an weil ihn des Riese« eine Tochter anschwellen läßt. gekommen, setzt er sich auf einen Stuhl, der tückisch zur Decke fährt. Zornig Durch

Geirröd.

In

die Decke: — eiu Aufschreien und Knacken: die beiden Der Töchter des Riesen, die darunter saßen, haben das Genick gebrochen. einen den mit Thor, glühenden fängt Thor ihn Riese schlendert Eisenkeil auf auf und vernichtet den Riese« mit dessen eigener Waffe. Eisenhandschuhen er

sich

gegen

Die Riesin, die Mutter des Asen Widar (Erneuerer), deutung die Mutter der Erneuerung: sind dem Menschen

daß sich neue von der Natur selbst, überwunden (Schiff, Dynamit) Flugzeug, Kraft ausgerüstet kommt Thor ins Reich der feindlichen Hochsommerwelt.

wird.

So

leiht er

so

so

aus der Hand genommen, die Natur durch ihre eigene

scheint ihrer Be die eigensten Waffen

in

stemmt

Der Stuhl

ist

ist

IDer Hochwasser (die Riesentochter: „die raffende") droht, ihn zu übermannen. Vogelbeerstrauch, an dem er sich rettet, versagt sich vorläusig der Deutung noch. alles Rote, also auch die Eberesche Thor heilig, vielleicht der Baum Doch der Halle wird das Erlebnis Thors nur eingefügt, um das zu zeigen.^

Jn

die die Hochwasser hochheben wollen erst deutlich. und mit der ihre Wut niedergezwungen wird. Den feindlichen Blitz des Hochfommers aber fängt der Mensch auf (hohe Pappeln werden noch heute um Bauernhöfe gepflanzt) und das Gewitter stirbt an seiner eignen Waffe. Wieder ward Menschengeist Herr über die Elemente. Jst es nicht, als habe die Mythe hier Jahrtausende vorausgeahnt? Wird ist

die Brücke,

hier die Gegenwart,

so

die den furchtbarsten Strahl der furchtbarsten Naturerscheinung mit dem Eisenhandschuh des Blitzableiters auffängt und unschädlich macht, nicht unmittelbar wieder geradezu darauf gestoßen, die Mythe weiter zu entwickeln und die germanische Vergangenheit anzuknüpfen? Können wir nicht selbst unsere eine Ahnung von dem Kampf Kleinsten diese Mythe erleben lassen und ihnen der Menschen von der Aggdrasilweltanschauung geben? gegen die Naturgewalten, Empsinden jeder muß germanisches Jede Brücke, jede Talsperre, Blitzableiter wieder zum Erlebnis dieses Kampfes bringen, dann die Mythe erlebt und er ist

so

an

Ein Neuland in unserem Unterricht tut sich auf: Arbeitsschule als Er Es gilt nicht nur, wieder zu deutscher Weltanschauung zu führen, lebensschule! vor allem das Kleinste (vgl. S. 16, Kleist) sondern deutsch zu empfinden, zur

Weltanschauung

durch

Erlebnis

werden

h.

d.

faßt.

lassen.

Und

daS

muß Ziel

eines



werden! Unterrichts Nutzen menschlichen

neuen

dentschgearteten amerikanische Art, vom

Dingen zu schwätzen, aus unserer Schule. es

ein



48

Der

die Nützlichkeitsschulbetrieb, Fortschritts in Technik und andern

eine echt semitisch-amerikanische Wenn das Kind Brücke oder

Oberflächenkultur, muß heraus Blitzableiter nachbaut, so soll

das nicht als äußerliche nutzbringende Fertigkeit empsinden, inneres Erlebnis jenes urewigen Kampfes sein. Deutsch erziehen

heißt: in jedem

sondern

Dinge Weltanschauung

es soll

ihm

erleben lassen.

5

Tyr

hervortritt,

dem

Fenriswolf

gegenüber

gestellt

in

er

der

ist.

ist

in

haben wir ,leider' allzu wenig, denn das Wenige macht ihn Wie schon gesagt, allein schon zu einer Jdealgestalt germanischen Wesens. Sonnenund Tyr allgemein ursprünglich arische Lichtidee gewesen und scheint von den Das würde Germanen dann bei Odhin-Wotan aufgesogen zu sein. In auch am besten erklären, daß wir so wenig Persönliches von ihm hören. er dadurch eingefügt, daß er der einzigen Mythe, m das Iggdrasilbild

Von

(Da

der Ragnarok-

gaben

setzt,

Lää«:

in

in

in

mythe Odhin der Fenriswolfgegner ist, liegt also auch hier eine Berührung den Menschen mit der Odhingestalt vor.) Als Sohn Odhins bedeutet er den Und zwar nicht der Mut, der überlegener eingegangenen Mut Odhins. Stärke ruht wie bei Thor, sondern der Mut an sich, der ranke, schlanke, schneidige Mut, der, wo es Ehre erfordert, sich ohne Besinnen auch an Auf denen

er unterliegen

I^oK. 3g.

muß.

2S, 34.

ist

ist

in

ist

so

ist

8v..»5lf. Der Feuriswolf, zu Lokis Brut gehörend, wird bei den Göttern auf bald Er furchtbar, daß nur Tyr wagt, ihm Futter zu geben. gezogen. Man will ihn unschädlich machen und überredet ihn, um eine« Beweis seiner Stärke zu geben, sich Ketten anlegen zu lasse«. Zwei Ketten zerreißt er, als Da lassen die Asen eine Kette schmieden, ans dem Schall er sich uur streckt. wie ein Seiden des Katzentritts, der Stimme der Fische u. a. Die Kette baus, und der Wolf wittert Zauber. Als die Asen spöttisch werden, ob seine? Angst vor dem harmlosen Band, will der Wolf sich das Band anlegen lassen, aber nur, we«u eiuer der Götter seine« Arm seinen Rachen legt, zum Pfand, daß kein Zanber im Spiel ist. Die Asen werden kleinlaut und scheu. Da springt Tyr ein und legt seine Hand in den Rachen. Der Wolf kaun das angelegte Band nicht zerreißen. „Da lachen die Götter. Außer Tyr, die verlor denn er der lachte nicht; Hand." Das einzelne widersteht noch der Deutung, im ganzen aber der von den Asen selbst erzeugt; der Fenris Iggdrasilsinn klar. Die Lokibrut der Übel Schlimmstes, das Böse, die Zersetzung schlechthin. (Dahn mir noch etwas zu eng.) Vernichten kann man's nicht, will: „Anarchie", das es aber eine Weile niederhalten. Wie? durch eine Schuld: gezeugt, nachdem stets



Teufel bringen

Beelzebub vertreiben. im letzten Augenblick nicht

durch

Und

den

Mut

betrügen auf,

für

sie

den

so

ist

wolf

ist

Tyr.

den

die

Unhold, aber

Lüge

mit

dem

— Leibe wenn



49

und fügen so zur Schuld die Feigheit und werden lächerlich, und den Mut hätte, das einmal Beschlossene durch einspränge nicht eine Es tiefe, liegt tiefe Größe in der Mythe: schuldig werden kann zuführen. man wohl, aber man soll nicht Lump werden und zur Schuld die Feigheit einzustehen

Tyr

Ein klein wenig Humor leuchtet auch hindurch, denn die Asen spielen in hier ihrer Beklommenheit eine Rolle, die dem Zuschauer ein Lächeln ab Das Böse humorvoll nehmen, hat stets nur überlegen großer Sinn nötigt. fertig gebracht und den Teufel als „humoristische Person" zu sehen, blieb auch später den Germanen vorbehalten. Vielleicht kann den Sinn der Mythe ein Beispiel aus dem Volks- und Staatsleben ganz klar machen: Wo Anarchie von den Regierenden erzeugt. Nun handelt es sich darum, diese Schuld ist, einzusehen und sie, sei's auch mit unerlaubten Mitteln, unschädlich zu machen. Der Staat, der nicht den Mut aufbringt, Blutschuld (die Hand!) auf sich zu nehmen, um die erste Schuld ihren Folgen zu ersticken, fügt zur ersten (die Erzeugung der Anarchie) die zweite (Feigheit). Andrerseits wird selbst Brutalität in

sie

ist

fügen.

und

sie

Tücke ihres gemeinen Charakters entkleidet, wenn zu zahlen bereit ist. Mut, er den er's weiß, persönlich teuer bezahlen muß. daß hat trotzdem Aber der Fenriswolf gebändigt, die Gefahr beschworen. ist

Tyr

LoKi. Das eine Mal gehört er als Auch Loki hat seine Bedeutung gewandelt. Odhins Bruder zur Asenwelt, anderseitig wird sein Ursprung aus der feindlichen Riesenwelt hergeleitet, und er wird dann erst zum Blutsbruder Odhins gemacht.

undenkbar, Asenfeind zum Blutsbruder Odhins macht, wenn Loki nicht im Volksbewußtsein auf die Afenseite gehört hätte; dazu kommt, Loki unter drei den daß ersten Asen genannt wird. Also wohl sicher, daß Loki als Ase das Ursprünglichere ist. (Das schließt nicht aus, daß er früheren Schichten der Albenwelt angehört hat, wie manche meinen.) allein ankommt, er jedenfalls Für die Dggdrasilmythe, auf die es uns einen

Bruder Odhins und Diese Seite Odhins scheint echter

erhält

damit

die

ist

ja

in

ist

ist

man

Daß

Bedeutung

einer Seite Odhins.

Naturmythenbedeutung Lokis bestimmt zu — ganz klar der Naturmythen In vorangehenden sein. schicht hat er irgendwie — die Bedeutung des Feuers gehabt. Und es zeigt sich sehen wir noch nicht gerade bei ihm ganz deutlich, wie die Iggdrasilmythe die einfache Naturmythe die

die

Feuers (daher auch übertragener Bedeutung: der der Leidenschaft. Und unter dem IggdrasilNatur des Feuers immer einseitiger die Elementes

Feuer wird zum schwelenden Brand, zur Odhins, die Leidenschaft im Gegensatz zur

Untreue

an

in

Loki Vernichtung führt. treibt. lungen näher zur Götterdämmerung Niedlick, Tic germanisch,- Mythen, und Märchenwelt,

Leid und Schuld der, der mit jeder seiner Hand Rein gedanklich: er es, der die

sich

selbst,

die

ist

bedeutet:

des

4

Odhinbegeisterung und schließlich

Loki als Gott

in

so

in

sittlich-tragischen

in

Mythe vertieft. des Herdes) wird Gott des feurigen Gott des ewig flackernden Blutes und wird der zwiespältigen schatten schädliche Seite hervorgehoben: sein Und wird er die Seite Brunst.

zur

ist

durch

Me

es,

ist

Sittlich:

zum Untergang

vsan sich selbst und Unvollkommenheit, der die Idealwelt durch sein zersetzendes Wei-

als Untreue

er

führt.

Gottheit,

jede

Odhin, Seite

insbesondere

die

in

Gestaltung der Idee, körpert.

jedem

Zuge

germanisch«

so

ist

germanischen Wesens, die Wesen des die ewige Selbstzersetzung und Selbstzerfleischung Germanentums wiedei« Die Welt gehörte dem Germanen, der Germane gehörte der Welt, wni7 gibt. er diese Seite nicht hätte: die Untreue an sich selbst und an der hehrsten Jd« kristallisiert,

Loki

des

in

in

ist.

d.

h.

wenn Loki nicht Odhins Bruder wäre. Die Leidenschaft, die germanischeWesen über das eigene Wollen hinwegtreibt, die Unrast, die keine Ruhe finde: Der Satan bis das eigene Werk wieder zerstört jedem Germanen, dci ihn völkischer oder sittlicher Hinsicht sich selbst zerfleischen läßt, der Germane

ist

der stets das Gute will und stets das Böse schafft'), die unselige Leidenschaft, die zügellos das eigene Jdeal und die eigene Welt zerstört — der ewige Flu6 Loki. germanischen Wesens: das erst werden

schöpfung.

s.

Wel^

8

u.

1

Vgl. S.

Die Menschen-

S.

die

Lokimythen

8v,.«M

1«)

33.

wandern

(Esche) und Umbla (Ulme). nnd blühende Farbe.

Blnt

der

Iggdrasilzeit

verständlich.

Die drei

ersten Asen Odhin, Hönir, Loki (,Wed am Strande. Sie finde« zwei Stamme As! Odhin gibt ihnen Geist, Hönir Verstand, Lok,

So

'

So

die ersten Menschen. Loki also schon hier der, der das im doppelten Sinn ^Reizende" gibt: Blut. Hier liegen noch beide Möglichkeiten, zum Guten und zum Schlechten Ein weiterer bezeichnender Zug der Sage ist, daß Loki erst bewußt böse vor. wird, als er das Herz eines bösen Weibes gegessen. Der Zusammenhang Bösen

und dem Weiblichen

liegt hier

klar wie

in

dem

zwischen

so

ist

wurden

Paradiesmythe.

Jn

ist

sie

dies Bild fügen sich Zug um Zug die Lokimythen ein. Beim Bau er's, der den Asen Trug rät, damit gewinnen, ohne zu geben

Asgards

Der Asgardbau.

8v.

Die Asen

mit

42.

einem Riesen einen Bertrag. Der Riese soll die Rat werden die Burg bane«. Lokis Bedingungen gestellt ihnen Auf der die Als er kann. Aufgaben doch zn lösen nicht löfen daß Riefe um seiueu scheint, verhindert Loki durch List die Vollendung, und der Riese schließen

ist

sie

so

Der Bau Asgards.

der biblischen

klar

schmeide

Sifs

Geund

Haar.

sich

8n.-LK»lS.

hiuterlistig ^.

')

Freyas

gekennzeichnet:

Jdeale

So

das,

heißt brandige

Saat

ihn untreu geworden. selbst

3.

die

durch

Loki

Sifs Haar

Hafer.

beimengt.)

beraubt ab.

ist

so

Lokis Wesen Trug und Schuld verstrickt,

ist,

doch

die Freya

ihres Geschmeides und schundet Beide Mythen sind wohl zwei Formen derselben

die heute noch leben, verständlich: auch die Pflanzenmiirleiii, „Lokihafer nennt, der schwarze Hafer, der unkrautig'beim Korn „Mnttcrkorn" (Jesus: Unkraut unter dem Weizen! Das, was der Satan jeder gm«

werden

was

manches undeutlich sind die Götter

in

Loh« betrogen. Wenn auch im einzelnen

man

— Mythe.

Auch die zugrunde

Brunst,

die



S1

in

in

ist

Freya: die jung liegende Naturmythe dieselbe. Loki, der Feuergott, Sif, als das Ackerland. Erde; fräuliche Gemahlin Thors: raubt der Erde das Geschmeide, versenkt heimtückisch den Graswuchs. Die A)ggdrasilmythe wandelt beides ins Sittliche: der jungfräuliche Schmuck wird von der brünstigen Leidenschaft zerstört. Loki hat nichts mit der hehren, ehe losen Liebe, die hellauflodernden Flammen Lieb zu Liebe treibt (Freya!), zu tun, sondern er bedeutet die Freya feindliche zerstörende, hinterhältige, beschmutzende ist

eheloser nicht sehen kann, daß Keuschheit und Reinheit (auch Liebe) ist. Er nicht der, der diese Kleinode für sich begehrt und heilig halten will, sondern der, der diese Kleinode nicht blühen lassen will. Und ebenso bei er vernichtet den Frauenschmuck des ehelichen Weibes, nicht aus wahrer Er muß zerstören, ob er will oder Leidenschaft, sondern aus Lust am Bösen. Es kein „Dummerjungenstreich", sondern das Bösartige, das im nicht.

ist

Sif:

diese

Tat

schafft

er

Die Asen

schiff Thors Hammer. in den Dienst der guten Sache und

den Asen wertvolle Kleinode, Freyas es an. Die Schlechtigkeit wird nehmen so

Jungenstreich liegt. Als Buße für

fo

in

in

sie

Der Zweck heiligt die Mittel; und gespannt. die Asen ahnen nicht, daß nur tiefer die Schuld Loks verstrickt werden. Es ist, als ob die Mythe hier die tiefsten Abgründe menschlicher Seele schaut: man rechtfertigt sich gern, indem man selbst aus dem Bösen etwas Gutes herausschlägt, und merkt die Torheit nicht, die sich selbst das Grab gräbt, indem sie

das

Böse,

statt

es

auszurotten

und

lieber

auf alles

zu verzichten,

durch

Nutznießung — „anerkennt." Das Jdeal wird geschändet durch jedes Kompromiß. Und Loki selbst? Die Art, wie er wieder gut machen will, enthüllt sein ganzes Wesen. »Q..8K»IS. s.

Er will den Asen den Hammer für Thor schenken. Bei Als das Werkzeug fast Zwergen läßt er die kostbare Waffe schmieden. fertig ift, wandelt er sich znr Mücke und sticht den schmiedenden Zwerg, «nd der Stiel des Hammers wird zu kurz. — Loki bleibt Loki. Er will wieder — anders, aber er Blut kann nicht gut machen, juckt ihn und sein zerstörendes ratz! da hat er noch schnell einen Klecks auf das weiß gewaschene Kleid gemacht. Es steckt der Teufel ihm und wenn's hier auch nur ein Teufelchen scheint, und wenn er auch hier die Grenze der Neckerei kaum zu überschreiten scheint. Das deutsche Wort Schelm nicht umsonst ein Grenzwort, das zwischen dem der Neckerei der und Bösartigkeit liegt und beides bedeutet: den harm Gesilde — die Lokinatur, die sich losen Schelm und den Schelm, der böse von Natur: selbst beim guten Wollen noch schnell ein Bein stellt.

Thors Hamm«,

ist

in

den

Die

so

sie

Lokimythen

gehörm

unmittelbar

zur Ragnarokmythe, dort ihren Platz sinden sollen. Den Übergang aber mag die Lokimvthe die den Weg zur Ragnarokmythe am klarsten weist: die Lokikinder. LgS»: VSI, 4«. Lznül. 42, 43. 34. eigentlichsten

daß bilden,

Sv.-KM

aus

Loki zeugt mit einer Riesin: Hel, Mitgartschlange und Fenriswolf. Die Untreue muß fortzeugend Böseres gebären. Die drei, die eine Mutter der asenfeindlichen Welt haben, werden die Urfeinde der Asen. Hel, das

4'

gokis Brn,



52



zwieseitig war (Erdenschoß), erhält also unter dem Dggdrafil schatten seine Bedeutung als Gegenpol der Lichtwelt: das ,nichts-als'DunkelUntreue an sich vom Lichte selbst heraufbeschworen. Die Mitreich', durch gardschlange wird dem Weltmeer gleich gesetzt, und dies wird Thors ewiger Doch Fluch: Jm Schweiße deines Angesichts sollst du um das Land ringen. der semitischen Paradies es nicht die Arbeit, die Fluch bedeutet (wie Und damit wird dann Mythe), sondern das ewig Vergebliche des Kampfes. ist

in

ja ursprünglich

der Der überhaupt. Mitgardschlange zum Symbol feindlichen Natur die letzte Aus schlimmste Fenriswolf aber, der furchtbarste der Lokibrut, die Zersetzung, die Bestie gewordene Auflösung wirkung der Lokierscheinung: aller Treue, alles Heiligen, der Abgrund, der zuletzt die sich untreu gewordene — Das Kämpfen gegen die Lokibrut muö Jdealwelt Odhin verschlingt. kein Jdeal mehr sein, denn ein einmal angetastetes ewig vergeblich Jdeal ist

in

ist

die

gegen

Lokibrut

die

werden, wenn

überwunden

gemacht

unüberwindlich

Maid hat nur

die

Zersetzungsgeist

eine Ehre zu verlieren), es ver nur zu verlangsamen, nicht aufzuhalten. kein Kampf gegen äußere Gewalt mehr; die

ist

der

sie

könnte

Kunst und

die

wittert und Der Kampf

ist

(Hebbel:

die

Schuld der Bekämpfenden nicht

selbst

hätte.

Die Götterdämmerung. (KagnaroK.) Lääs:

VS1. 40— SS.

ll^näl. 44,

4S.

Sv.-SM.

43— S1.

Die Mannigfaltigkeit in

des ewigen Kampfes klärt sich zur Entscheidung. Der Natur(mythe) zwischen Licht und Dunkel, Sommer und und Vergehen, der innerhalb der Erscheinungswelt ewige Kampf zwischen Ideenwelt und mechanischer Naturwelt (Dggdrasilmythe), zwischen Geist und Stoff, Jdee und Erscheinung, zwischen Freiheit und Notwendigkeit, zwischen Vitalismus und Mechanismus, zwischen sittlichem Wollen und fleischlicher Ohn macht, das ewige, nie endende Ringen im Menschen um Vollendung, um Er lösung aus der Welt der Notwendigkeit, — dieser all-eine Kampf drängt sich der Asen und Asengegner um die Entscheidung die Stunde, zusammen die Stunde der Götterdämmerung. ringen werden, Es nun bezeichnend, daß die Mythe von dieser Stunde stets als Zukunft, als bevorstehendes Ende spricht. Dadurch gerade wird die Tragik auf eine nicbi

in

der

ist

in

in

ewige Wechsel Winter, Werden

ja

— es gehör! zu überspannende Höhe getragen. Ewig diesen Ausgang vor sich Germanenart dazu, dennoch zum Kampfe und zum Leben sein ,Ja und Amen Und eben nur dies Volk der Erde hat die Götterdämmerung zu sagen. geschaffen!

Je

ist

zweifelhaft.

so

klarer bringt die Mythe das tiefgedankliche näher diese Stunde, um und sittliche Wesen dieses Kampfes zur Erscheinung. Der Ausgang der Sturide weder für den gedanklichen der Germanen noch den sittlichen Jdealismus

— Die Jdeenwelt (und



5Z





die gestaltete

Jdee (Jdeal

hoffnungslosen germanische

h.

Tatsache verhalten.

Mythe, gezwungen von der Notwendigkeit,

der Erscheinungswelt) unvollkommen und sittliche Frage gestellt.

(schuldig)

sein

diese gedankliche

Drei Möglichkeiten einer Antwort gibt es: Den aussichtslosen Kampf aufzugeben. Hilfe von außen als Jenseitshoffnung zu erdichten. Den Kampf im Bewußtsein des sichern Untergehens aus3. 2. 1.

zu

vor

lassen,

auch

die

in

so

Und

ist

grauenhaften,

unheimlich

d.

so

in

in

ist

und sittlich! innergedanklich Jdealwelt) der ins Unvollkommene An Erscheinungswelt halb (ins Schuldhafte) getaucht. dem tragischen der Jdee und Erscheinung (Jdeal Zustand der Menschheit, und Ohnmacht) zusammengeschmolzen ist, läßt sich nach germanischer Auffassung Und nicht rütteln. muß auch die Odhin und der Asenwelt gestaltete, Erscheinung gewordene, Jdeen- (Jdeal-)Welt diesen Zustand erleben. Und nun gilt es, die große Frage, die jeder Religion und Weltanschauung letzte und größte Frage ist, zu beantworten: wie sich zu dieser die

Ausdruck

gefunden,

den

die

weiß

Masse im Leben nicht;

der

Ob

geht.

er

Philosophie

Den zweiten Weg gehen die meisten Religionen, auch das auf gewachsene Kirchenchristentum der Gegenwart.

semitischen

in

der,

in

erste Weg

ich

Religion

zukämpfen.

ist

Der

einer

häusiger.

Wurzeln

ist

ist

ist

Der dritte Weg der der Tragik und er nur von Jesus und den der Weg der Selbsterlösung durch Germanenmythen beschritten worden.') Er Selbstopfer, ein Weg, der von ungeheuerlichstem Verantwortungsgefühl zeugt. der Götterdämmerung, mit der Vernichtung feiner der Jdee untreu gewordenen Idealwelt, richtet und vernichtet sich der Germane selbst, um die Jdee an sich, das reine Jdeal, zu retten. Denn: die reine Jdee getrübt durch die Er Jdee,

die Asenwelt mußte schuldig sein. Um die über aller Erscheinung die Jdee der Asenwelt zu retten, muß das gestaltete Jdeal

ge



scheinung stehende

ist

In

so

ja

opfert werden: die Asenwelt untergehen. Der Germane weicht dieser unerbitt lichen Folgerung nicht aus und vollzieht damit ein Selbstopfer von schier unVon unheimlicher heimlicher tragischer Größe durch eigenen Richterspru'ch. — denn es handelt sich Größe hier nicht um einen einzelnen, der sich zu den Glauben an eine helle Ehren einer hellen Weltanschauung richtet und ist

Weltordnung bestätigen will, sondern es handelt sich gerade um die ganze Welt, um alles Daseins Sinn. Hier alles Daseins Sinn: Untergang. Und doch wird gekämpft, um der Jdee, des Jdeals, der Sache willen! Darin gerade

gegen

besonders herausgestellt:

Die Inder bleiben aber

den

insofern vor dem Ziele stehen, als nicht fröhlich bejahen,

iranischen Kampf Lust und Leid das Ziel sehen. doch

zwar Hilfe von außen ab der Abstumpfung

sondern

in

lehnen,

noch

sie

'

bedeutet,

sei

liegt die ungeheure tragische Kraft und ein gedanklich sittliches Heldentum, wie es auf der ganzen Welt nur die Germanen und Jesus aufgebracht haben. Was und Gebiet gedankliche Weltanschauung religiösem diese zunächst auf sittlichem



Dies über alles:

Jn

sei



54

dir selber treu!

Jdee und Erscheinung, Jdeal und Ohnmacht zu einem tragischen dir treu, denn die dein eigentliches Sei der Jdee Ganzen verschmolzen. was was du treu, du sein sollst, nicht Wesen; also dem bist. Löst du ewigem Kampf, bist du Herr und Sieger über Natur und diese Aufgabe Erscheinung (Luther: ,Der Mensch Knecht aller Dinge und Herr aller Dinge.' Kant: Der Mensch als Naturwesen aller Naturnotwendigkeit untertan, als gei> Die Triebfeder aller Sittstiges Wesen über alle Naturnotwendigkeit erhaben). und Nur aus Treue Liebe zur Sache bis zum der Treue. lichkeit steckt also Tode kämpfen. Ohne Hoffnung auf ausgleichenden Himmel, sichern Untergang vor Augen, treibt doch diese Treue, die die Jdee der sich erlebende Liebe, in

in

in

ist

so

in

sei

ist

in

ist

dir

wie im Jesusleben zu jeder Tat. Welch ein Gegenstück zu der semitischen Lohn- und Straferziehung des Gegenwartchristentums! den einzelnen Folgerungen stimmen Jesussittlichkeit und Ger Und auch das Leben Keiner von tragischer Zustand. manensittlichkeit überein. Beiden ist

in

Germanenmythe

ein inneres

sich um

Muß.

die

Nur

Tragik herum.

keine

beiden Diese Tragik auszuschöpfen, Will man das Oberflachenkultur! Verhältnis ist

beiden windet

ist

ist

in

ich

so

in

das letzte klarstellen, kommt Jesuslebens und der Germanenmythe bis die persönliche Auffassung vom Sterben Jesu zur Geltung. Bangen Jesu Daß nicht Furcht vor dem körperlichen Tode, sondern Bangen um den Erfolg feiner .Jahwe oder Jesus" gezeigt. Jesus wird vom Schicksal Sache ist, habe du mußt um das letzte auszukosten, ohne vor die Tatsache gestellt: gerade Nun er sich treu Hoffnung auf Erfolg von hinnen. handelt es sich darum: oder nicht. Überwindet er im letzten Augenblick die Untreue an seiner Sendung, das Bangen um den Erfolg, und wird seiner Sendung — allein der Sache, losgelöst von jedem Erfolg, zu dienen — wieder treu, oder gab er sich auf, indem er bis zuletzt auf Erfolg hoffte. Wer von dem .mein Gott, warum Haft eine innere Wandlung sieht, eine du mich verlassen" zu dem „es vollbracht" Überwindung der Untreue an sich selbst, der bejaht die erste Frage. Wer als des

furchtbare Not sieht, der bejaht die zweite. Damit wird dann, das Verhältnis zur germanischen Mythe klar: überwand Jesus die Untreue an sich im letzten Augenblick nicht, vollzieht sich hier der germanischen Mythe: das Selbstopfer des sich un genau dasselbe wie die

in

so

letztes

die

es

nur:

gleiche

sich

Kraft.

In

treu sein oder

Sahen wir

bei

sich

die

dieselbe

Selbsterlösung,

die

„ja"

mcht

Unterliegen!

sagende Weltanschauung

Gegenwartschristentum

Jesus

in

Diese zum Untergang aller Werte, die auch im

Es

gehört zu beidem

Jesus Kraft zum ersten, Das Positiv und Negativ ein die

Kraft zum zweiten. Bei beiden Untergehen, Lichtplatte! das Za'-sagen zum Tode den Sieg. manen

schuldig sprechen.

jedem

heute

Bei

so

gibt

so

ist

treuen Jdeals, zur Rettung des reinen Jdeals! Überwindet Jesus die Untreue im „es vollbracht", haben wir zwar auch dieselbe Weltanschauung wie in der Mythe, aber die Kehrseite. der beiden gemeinsamen Weltanschauung bei

und beiden

bedeutet die gelten.

Wort gepredigt und

den

Ger-

derselben bedeutet

Umwertung

Sie bedeuten gelebt

hat

und





55

Einfluß schon seit Paulus zur Erlösung von außen umvon der wurde. bedeutet die Wiedergeburt, Diese Selbsterlösung Jesus spricht und die uns Deutsche heute allein retten kann. Jn dieser Weltanschauung aber, in der Jesus und germanisches Fühlen bis in die tiefsten eins und der völlig Tiefen sind unsere gegenwärtige Weltanschauung gedanklich, zu religiös und sittlich das genaueste Gegenteil ist, in dieser Weltanschauung, Re ligion und Sittlichkeit aber liegt die allein mögliche Grundlage einer künftigen deutschen Kultur und damit zugleich die Grundlage einer künftigen deutschen Volkskirche, in der sich einst vielleicht auch deutsch gesinnte Katholiken und deutsch die

durch geschandelt

semitischen

in

h.

bindung vergeblich versuchte, und begann. Seine Epigonen

die Lösung, sie

d.

ist

gesinnte Protestanten zusammensinden. Diese Grundlage zukünftigen deutschen Lebens die Erfüllung einer anderthalb Jahrtausende alten deutschen Sehn sucht: die Verschmelzung des innersten Wesens von Jesuschristentum und Ger manentum, die Lösung der Aufgabe, die der Heliand einer äußeren Ver haben

der deutsche Luther triebhaft suchte jämmerlich stecken lassen, und deutsches die

in

Wesen mußte weiter Jahrhunderte nach Erlösung schmachten. Nach dieser grundsätzlichen Klarstellung wird der unermeßliche, gedankliche wie sittliche Gehalt der Götterdämmerungsmythe den folgenden Einzelmythen

von

selbst aufgehen.

in

Wie wird die Unvollkommenheit, die j>er Jdeenwelt, die Schuld, die der der nun Wir haben eigentlich nur AnMythe Idealwelt eignet, sichtbar? deutungen darüber, und doch scheinen diese Andeutungen von tiefster gedanklicher und sittlicher Erkenntnis getragen. Den Ursprung der Asenschuld scheint fest zulegen

Die Gullweigmythe.

Las»- vsi.

21, 22.

Das fügt

ist

in

so

so

so

ist

Die Zauberin Gnllweig (Goldkraft) verführt Götter und Mensche« und wird dann zur Strafe getötet. der Hang zum Golde. Die Schuld, von der hier deutlich die Rede ist, Da nun dem Germanen an sich Habgier wenig liegt (alle germanischen Sagen des Edlen und brand als selbstverständliche Tugend bezeichnen Freigebigkeit marken das Gegenteil stets als Laster), dem Golde hier eine be liegt nahe, sondere Bedeutung zu geben und es als Symbol des Jrdischen aufzufassen. es der Wenn also der Hang zum Golde der Asen Verschuldung wird, Irdischen, aber wenngleich zum edelsten Jrdischen, Hang zum doch zum sich

die

in

in

Jdeenwelt wird Hang der Jdee,

in

die den oben gegebenen Gedankengang: genau Zug Erscheinungswelt (der Derselbe verstrickt. irdische Erscheinung zu werden, also scheinbar zu gewinnen, ohne zu verlieren, Wirklichkeit aber zu verlieren, ohne zu gewinnen) zeigt sich denn ein der oben schon erwähnten Mythe vom Bau Asgards. auch zweites Mal

Jrdischen.

könnte

Mit

der

wordene

ist

ersten

Untreue

Verschuldung der

Asen

Man Geist der Asen hervortritt. unmittelbar aus der Gullweigmythe folgern.

als

der

an

sich

böser

Asen

ist

es Loki, der schon also die Gestaltung Lokis

Und hier

selbst.

Loki geworden

Jn

der



die

Person

zweiten Verschuldung,

gebei

Die Schul»,



56



schon seine zweite Rolle. Ebenso liegt die Gestaltung Denn mit den Nornen S. 27) kommt das auf diesem Wege. Untreue die und mit ihnen Bewußtsein, Asenwelt, ist, daß diese Schuld der Iggdrasilschatten, die Erkenntnis des tragischen Welt- und Menschheitda. Die Folgen der ersten Verschuldungen sind nach der Mythe zustandes ewige Feindschaft zwischen Riesen und Asenwelt, zwischen Materie und Idee, und sittlicher Freiheit, eine Feindschaft, die wir zwischen Naturnotwendigkeit allen Dggdrasilmythen sehen. Mit den Nornen das Schuldbewußtsein die Asenwelt gekommen ?ie Ahnung. Von nun an durchzieht ein ewiges banges Ahnen die Asenwelt. Odhin wird zum grübelnden Asen, der die .Stunde' zu erforschen und hinauszuschieben ver

Asgardbau spielt

dem

(f.

Nornen

ist

in

in

ist

in

der

er

Nach den Lokimythen sucht die schuldig gewordene Asenwelt durch Lokis Listen Frist zu gewinnen; die Listen, die erst die Untreue besitzt, werden benutzi, und dadurch verstrickt man sich nur tiefer die Schuld. Aller Zeitgewinn kann nur ein Hinauszögern sein. Erst wenn das Auge Odhins den Zusammen-

in

sucht.

kann er sich zum letzten Endkampf entschließen, mit dem und ohne Listen sich seine Welt schuldig zu sprechen und unterzugehen allein gibt den Ausschlag für die sittliche Bewertung der Diese Enderkcnntnis Auffassung Asenwelt. Tausendmal straucheln entscheidet nach germanischer der Sondern wird der Ausgang Kampf fortgeführt und nichts. entscheidet: mündet er einen Heldentod? die Arbeiter, die um die letzte (vgl. Jesus:

hang der Dinge erkennt,

in

Willen,

Stunde

kommen, gelten, gleich den ersten). Diesen Kampf der Asenwelt zeigten die Dggdrasilmythen. Überall ein dumpfes Ahnen des Verhängnisses, aber noch nicht die Stunde, wo ihnen die Erkenntnis dämmert: alle Listen, die Entscheid

wachen,

diese

Stunde

ist

in

dung hinauszuzögern, sind törichtes Beginnen; die Verstrickung Schuld bringt Die Stunde, wo das bangt Untergang; wir stehen vor dem letzten Kampf. Ahnen zu dumpfer Klarheit wird, wo die Asen aus ihrer Selbsttäuschung er erst

Vsldurs Tod. S»llZr., Völ. 32—34.

«i>,.»M

4!,,

sie

Baldnr hat bange Triinme. Die Asen suchen vergeblich Klarheit bei den Dann beschließen sie, Baldnr zu sichern. Sie fordern und erhalten Zwergen. Eide von allen Wesen und Dingen, die Baldnr schaden können. Dann machen Der Mistelzweig allein war selbst die Probe und schießen auf Baldnr. in Eid Loki hört das nud genommen (wegen nicht feiner Nnscheinbarkeit?). den er drückt dem blinden Zweig, holt sich ihn Hödur in die Hand, und

ist

in

,

Dem sterbenden Baldnr sagt Odhin ein letztes Hödur trifft Baldnr tödlich. Geheimnis. Der tote Baldnr wird auf einem Schiff auf einen Scheiterhaufen Sein Weib Nanna, das vor Jammer starb, mit ihm. gelegt und verbrannt. Den Zwerg Lit stößt Thor grimmig in den brennenden Holzstoß. Die Asen mit Erfolg machen einen letzten Versuch, Baldnr zurückzugewinnen, scheinbar denn Hel will ihn hergeben, wenn alles um Baldnr weint. Und alles weint, So bis auf eine Riesin, die einer dunklen Höhle wohnt. Baldnr den



Asen

Ring,

Aus Hel sendet ewig verloren. Nanna an Frigg einen Schleier.

Baldur,



57

Baldur an

den

Lichtasen

Odhin einen

ist

als Sohn Odhins. der Ken: selbst: das Juwel der Asen'). die konnte von ihm Böses sagen." Diese rein ab „Niemand selbst. als die erklärt, unpersönlichste, Baldurs Bedeutung daß Persönlichkeit

reine Jdee strakte

Die ihm zugrunde liegende Naturerscheinung das Licht schlechthin, Tages- wie Jahreslicht. Jn der — Nggdrasilmythe wird das Licht zur abstrakten Jdee. Die Stunde, vor der alles bangt, Selbst Baldur, der reine, nahe. im Die des Abnahme Herbst wird zum Weltenschicksal. schwindet. Jahreslichtes raunen. Wann kommt die Stunde, wo Odhin wird wach. Die Zwerge sollen erscheint.

Wo die Schuld ihre Sühne heischt? Ahnung von sich erfüllendem Schicksal,

ist

ist

ist

blasseste der Asenwelt der Naturmythe

in

Ausweg?

von



haben

rächender

sich

wir

diese bange

Schuld

nicht alle

so

in

ist

erlebt, im Feldzug draußen oder hier drinnen? Die Asen wollen noch Aber es wird noch ein letzter Versuch gemacht. der dem ins Es Auge sehen. Asenwelt wie bei den nicht Schicksal Menschen: der schuldig Gewordene sucht sich bis zum letzten Augenblick durch Mätzchen und Selbstbetrug vor den unausbleiblichen Folgen zu retten.. Und

— etwa wie persönliche persönliche Verträge, die wohl die persönliche Strafe aufheben, nie aber die sachliche Schuld Alles, was Licht und Leben bedrohen kann, erklärt machen können.

wird Baldur Verzeihung ungeschehen sich

bereit,

„gesichert

durch

Baldur nichts zu tun.

Denn was haben per Torheit! zu tun?! Wem Unrecht getan wurde,

Kindliche

sönliche Wünsche mit den ewigen Gesetzen der kann verzeihen, der Richter darf begnadigen, doch die Verletzung ewiger Gesetze wird damit nicht ungeschehen gemacht, beflecktes Jdeal wird nicht wieder rein, und Untreue an sich selbst nicht wieder zur Treue. Aber die Asen fangen wie schuldige Kinder, die sich plötzlich sicher wähnen, an zu frohlocken und ihrer

das

eigenste

Wesen

so

grausig

in

Jn

ist

sie

in

ja

fordern das Schicksal heraus, bilden einen Kreis Eine grausige tragische selbst an, auf ihn zu schießen. Baldur längst Spiel. Ironie liegt diesem kindischen zum Falle bestimmt, die Asen tanzen auf ihrem eigenen Grabe. dieser Mythe schrieb das ger Volk der Versteht man, was das heißt, Menschheit Geschichte. manische

Ahnungen zu spotten, um Baldur und fangen

klar zu sehen?!^

d.

ich

h

-

ist

6.

')

')

verrät die Angst der Asen um Baldur. Also Schon ein Merseburg«! Zauberspruch darf auch der Kern dieser Mythe wesentlich früher angesetzt werden, als es gewöhnlich geschieht. die neue Auflage der Mvlhologie von v, Leider zu spät bekomme Lehen in die Hand. Sie zeugt davon, daß ihr Verfasser sich von vielem freigemacht hat. Leider verrät sie aber eine Wer dies Christentum gegen die erste Auflage verstärkte Neigung, christliche Einflüsse anzunehmen. des bis 13. Jahrhunderts kennt — das Christentum, das den Germanen mit Feuer und Schwert eingetränkt und eingegeifzelt wurde, das Christentum, das nickt eine Spur der eckten Jesus religion verriet, der wird sich hüten, von den „milden" Einflüssen des Christentums zu reden. Und was der Tod Baldurs mit der bequemen Paulinischen Annahme des Opfers eines mir ebenso Stellvertreters lKirchenchristentum!> unschuldigen zu tun haben könnte, wie die Möglichkeit, die Selbsterlösung ier mit der Aufzenerlösung des Kirchen unersindlich, christentumo zu verwechseln. Zudem sagt v. d/Leyen selbst, daß die germanische Idee des heldischen, unausweichlichen Unterganges sehr alt ist.

— Der



58

durch den Baldur, als Jdee des Lichtes, allein fallen kann und mitten unter ihnen wie seit Loki. Loki erfährt, wo der Mistelmuß, da; Der Mistelzweigsamen aber keimt nach der Sage nur im Magen zweig wächst. der Vögel, steht also außer aller Naturordnung, allem Gottes- und Menschen Mit ihm naht Loki dem Baldur. Aber ei willen entgegen: ewiges Urrecht. ist

je:

aber,

so

(!)

in

selbst kann nicht an ihn heran; das hieße dem Untreuen Gewalt über die Treu? Den Kampf zwischen beiden trägt ein drittes Unpersönliches aus. Und geben. den Sternen ewige Schicksal, aus, was führt Hödur (Kampf), das blinde

Die

die reine Lichtwelt fällt durch die Untreue als den Sternen. ,Ewig' Urgesetz ewiges selbst. steht sich nur, was sich treu, was stets ,es selbst' bleibt. Die Asenwelt aber hat Loki gezeugt und mit ihm Baldur, ihre eigene Idee geschändet. lichte Reinheit,

d.

Geheimnis ins Ohr, das niemand weiß verrät es nirgends. Mythe Jst's das Geheimnis Auch gewordenen Odhin, das Geheimnis von dem Entschluß zum letzten der Götterdäm Von der Rettung des Jdeals durch Selbstopfer es!? Wer weiß

Dem Sterbenden sehend

Kampfe? merung?

Nun

flüstert Odhin

ein

die

beiden.

in

außer des

den

in

— Das

ist

steht.

an

h.

geschrieben

folgen

Mythenzüge,

Naturgeschehen ver deutlich durchschimmern lassen, aber zugleich meist zum Iggdrasilgeschehen das Das Baldurs Ringhorn Jahressonne), tragen (die Schiff Leiche sittlichen. soll, weicht nicht vom Fleck. Es ist, als ob die Welt auf der Höhe des grausen den Atem anhält, wenn die Sonne, auf ihrem höchsten Stand an° Geschehens kleine

zarte

die

ursprüngliches

Eine Riesin aus der feindlichen zum Sterben abwärts fahren will. es und dann jäh vorwärts, daß Feuer aus den gerufen stößt Walzen fährt. Die gütige Sonne wandelt sich nach der Wende aus der segnenden Baldurs Gattin Nanna (.Blüte* zum sengenden Brande der Herbstsonne. vor Jammer um den Gemahl, und der Zwerg duftendes Blumenleben) stirbt gelangt,

so

Welt wird

Lit

-

Hoffnung

Aber ein Strohhalm der Hoffnung bleibt noch. Und wenn es vor die irrsinnig, gilt, Augen geschehenem Unheil zu

tot. ist

Baldur keine

ist

in

in

die Glut gestoßen, damit das (Farbe, Schmelz) wird von Thor hinterher grimmen Unglück wenigstens voll wird (ein seinem Trotz echt germanischer Zug>.

so

ist

Kann der Tod des Erschlagenen nicht rückgängig gemacht werden?! zu schließen. Alle klammern sich an diese letzte Hoffnung. Wenn alles weint um Baldur, er dann nicht eigentlich wieder zum Leben zu erwecken? Und ziehen die — ein allerletzter Versuch, ewiges Boten aus, um alle zum Weinen zu bewegen Zug um Zug schöpft diese Mythe aus klarster Erkenntnis und Und eine letzte Spannung: alles weint, Daseinswesens. letzten Menschenalles weint, was persönlich erwärmt war von dem ewigen Licht. Nur — ein Es Riesenweib mit dem bitter ironischen Namen „Dank", das weint nicht. Alles, die was einer Höhle, nie ein Lichtstrahl gedrungen. persön wohnt in

in

je

Gesetz zu umgehen.

:

Doch was hat persönliches Fühlen mit den lich fühlt, läßt sich gewinnen. — wo tun! keine persönliche Beziehung spricht, da scheitert ewigen Gesetzen zu der Versuch, ewiges Gefetz unwirksam zu machen.

Odhins

tot.

Aus

dem

verstanden,

Geheimnis



59

Schattenreich sendet er als Pfand, daß er einen Ring an Odhin, der jede Nacht acht 9.

Baldur

ist



Die Deutung dieses Ringes für die Naturmythe Ringe träufelt.') Mond den zurückzugehen, für die Iggdrasilmythe fehlt noch. scheint auf Narma sendet der Erde (Frigg) einen Schleier herauf, die Spätherbstblumen als kärglichen Ersatz für die entschwundene Pracht. Ein wehmütiger Abschiedsgruß: sie

gleiche

Herbstzeitlosen auf

ist

in

ist

:

ist

ist

kahlen Wiesen. tot und unwiederbringlich tot für die Erdenwelt. Aber eins hat klare Erkenntnis Folge: jetzt sehend geworden. diese Odhin fröstelnde zur wurde klares Erkennen der Das bange Ahnen eigenen Schuld und Schauen: Und mit des unentrinnbaren Schicksals, das Untreue an sich selbst gezeugt. dem Augenblick, wo die Asenwelt nicht mehr nur dumpf ahnt, sondern klar der Schuldige. Die schaut, beginnt die Abrechnung mit Loki — er da und mit der Mut Richterspruch eigner ihr zum Sache. Selbsterkenntnis

Baldur

Diese Selbsterkenntnis

gewinnt

in

Abrechnung mit Loki. der ögisdncka-

"^5°-

in

ist.

ist

ist

OgisdrerKamylhe, Laa»- i.«K»«, Denn der Übeltäter rechnet hier seinerseits als Gewissen recht drastische Gestalt. mit den Göttern ab (ich bin ihr!). Keine der geschehenen Taten vergessen. Leider da keine der Schulden diese Mythe für uns völlig unverständlich, und Taten, auf die er anspielt, den Mythen sonst erhalten Als er fertig ist, flieht

er.

Läg»: VSI. 3S. I.«K»s. 8n,»M. 5«. Der Loki flieht in ein Haus mit vier offenen Türen. Oft verwandelt er sich in einen Lachs und birgt sich in einem nahen Wasserfall, den er als Zuflucht Seine Gedanken beschäftigen sich mit der Frage, ob und wie ihn vorgesehen. dort die Götter fangen können. Eines Tages sitzt er und flicht einen Faden das erste Netz. Da sieht er die Asen kommen. zu Maschen und erfindet Er wirft das Netz ins Fener und birgt sich dann als Lachs im Wasser. Odhin sieht in der Asche die Reste des Netzes, und danach knüpfen die Asen ein neues Netz. wird Loki von Thor und Odhin ge Nach einigen Mißerfolgen werden Den einen wandeln fangen. Ebenso zwei Söhne Lokis gefangen. da zerreißt er seine« Brnder. Mit de« Därmen fesseln sie in Wolfsgestalt, die Asen Loki an die Felsen, über ihm befestigen einen Giftwnrm, der sie

so

Der LarhsfaNg.

Gift ins Antlitz träufelt. Der Sinn im großen und ganzen klar. Das Schuldbewußtsein sichert allen Seiten vor und Warum Loki zum Lachs sich nach Gefahr zur Flucht. wird und das Wasser als Zuflucht wählt, entzieht sich noch der Deutung. Mag Und vielleicht sein, daß die Naturgrundlage (Lokifeuer) damit zu schaffen hat. urarischen

neuen während

Arbeit

sind die Zahlen

und die Mythenzahlen 12 semitisch babylonischen

9

einer

Ursprung,

3

Nach

7,

')

ist

dem Gefesselten

stets

das Zeichen

Einfluß

verraten

fiir

sollen.

Lachs-





«0

werden.

Diese Lachsmythe

ist

in

sie

in

sie

sie

in ist

in

ist

in

in

in

ist

„Brunst"

in

.gelöscht" als germanisches Lehngut die

ist

uralt und sind« schon sinnischen Sagen, die älter als die letzte sich der Mythe germanischen sind (auch wieder ein Beweis, daß man das Form mit der Abfassung der Mythen gleichsetzen darf! . Alter des Mythenkernes nicht Klar dagegen wieder der folgende Zug: der Schuldige beschäftigt sich mit dem Gedanken, wie er ertappt werden kann und flicht sich selbst die Schlinge, Als Loki gefangen ist, machen die Asen Ernst. Sic der er gefangen wird. erkannt Übel und tun nun den entscheidenden Schnitt ins das haben endlich den eigene Fleisch, Schnitt zwischen Loki und seinen Folgen (Söhnen) einerseits Die Folge wird und den Asen andrerseits. ihre natürliche Gestalt, den Wolf, verwandelt und einer andern den friedlosen frißt auf. Mit den Därmen nun wird Loki und die Schlange ihr Gift ins Antlitz mag ihm gefesselt, seiner Brut die Asenwelt geträufelt hat. Wenn Loki sich träufeln, wie er sein Gift ewig wird, wieder er zunächst ein der Entscheidungsstunde jetzt auch frei machen mal als der Schaden am Leibe der Asenwelt erkannt und herausgeschnitten. Und damit erst für die Asen die Möglichkeit gegeben, zum letzten Kampf anzutreten und ihm nicht sang- und klanglos zu unterliegen, sondern Die Schulderkenntnis und die Reini siegreich unterzugehen. durch Selbstopfer gung der Kampffront durch das erbarmungslose Selbsturteil war die Voraus Nun irrt die Asen nichts mehr, setzung zum Selbstopfer. sind bereit und entschlossen, das Selbstopfer auch im ganzen zu vollziehen. Bevor es dazu kommt, entfaltet die Mythe noch eine ihrer zartesten und Die Untreue und Schuld, süßesten Knospen. nicht nach semitischer Ar! nur äußerliches Ungeheuer, das, fern von allem Menschengefühl, ausgestoßen wird, kaltem Abscheu, sondern zu ihr gesellt sich dem besteht nicht nur muß

etwas unsagbar Süßes: Wehmut, die, um das verlorene Einst klagend, sich um die grauenhafte Schuld rankt. Es ist, als ob eine Mutter um . ihr verlorenes Kind weint, wie hier das treueste der Weiber nicht von dem gerichteten Gatten läßt. Das ganze, tiefe, überquellende germanische allen Menschenwesens Herz, das, fern allem semitischen kalten Richterspruch,

Tiefen

Herzen

durchkostet

hat, strömt

SigMMythe.

L°: Alles, was mein ist, und was dein, meiu. aber,

beide

eins sein

ihn

Joh. i«3°:

erleben,

möchte,

wie

nnd der

den kann

ich

aber

wir

ich

sprechen:

so

dürfen

wir,

ich

ist

ist

eins, und.

ist

und Herzog:

ihn

Heiland

unser

Bater

sind

und und Herzog

nicht fürchten,

eins.

darum erlebte,

eS nicht daö, was wir Liebe nennen? Eins-sein — wir verstehen unfern Meister, wenn er sagt: Mc. 12«,.,.: Du sollst deinen Gott lieben

Freilich,

und

so

ift

Denn

so

so

aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und aus ganzem Gemüt. Weifzt du daö, bist du «icht feru vom Gottesreich. Wenn du es aber vermagst, hast du das Gottesreich und alles Gesetz darinnen beschloffen, denn diese Liebe tränkt wie ein befruchtender Quell alle deine

Werke.

Gott als dein Jch. so

in

Darum aber, da du deinen Gott dir erlebst, bist du dir treu, wenn Gott in dir treu bist. Und darum kann dir alles, was du anderen tust, vergeben werden; bist du aber dir untreu, das kann dir niemand vergeben, denn daS tust du dir an. Darum sagt unser Heiland und Herzog: du

Mc.

7>

,:

deinem

nichts anßerhalb des Menschen kann ihn «nrein machen, sondern nur, was von ihm ausgeht.

Und sodann

Mr. 3„

u. 2,:

jedes

Reich, das mit

selbst uneins

sich

ist

Alle Sunde und Lästerung

wer aber seinen heiligen Geist in dem kann nicht vergeben werden. Denn

der

schändet und

zerstört

sich

das kann nicht bestehen.

schändet,

sich

wie sollte ihm ein anderer helfen?

selbst,

Gott als deines Volkes Ich. So du aber dem Gott, den du in dir

erlebst,

treu bist,

erfüllst du, was

in uraltem Weihtum als heiligstes Vermächtnis hinterließen: Dies über alles: dir selber treu!

Väter

sei

deine

ist,

vergebbar;

in

in

so

glauben wir, daß wir unserem Volke dienen, wenn wir uns, das ist: dem Atem uns, die Treue halten, wie unser Volk der Menschheit und göttlichen dem Gott ihr dient, wenn es sich treu bleibt im Erleben und Leben seines Und

Jch.') 8.

höheren

Hanptftiick.

Von unserem Heiland und Herzog und von des Herzogs Helden.

Vom Heiland und Herzog. Darum

aber, weil

in

sich

ich

in

in

ich

ich

so

ist

seinen Gott

so

über alle Maßen erlebte, hatte er er unser Heiland geworden, und darum unendliche Liebe und Treue. Und darum soll er unser Herzog sein, dem wir auf Leben und Tod zu folgen uns verbinden. Mit wem ich mich aber verbinde, mit dem bin eins. Mit wem aber mir erleben. eins bin, den muß Also wollen wir den Heiland und Herzog uns erleben, daß man über unser Leben schreibe, was über dem seinen stand:

Jesus

Joh.

18,?:

Ich bin dazu

geboren

und in die Welt kommen,

legte

Satz nach einem

Saß von Karl

Voesch,

den

in

Der

ich

')

ein Zeuge der Wahrheit zu seiu. einem

Kalender fand.

Tie Wahrheit aber,

für die er zeugte, war sein Gvtt-Erleben. wodurch er So laßt auch uns für unserc aber Zeugnis ablegte, war Liebe und Treue. er von man und ringen, zeugen daß auch von uns sage, was Wahrheit danach gesagt:

sich

Joh, l 4 9,'«:

wer mich gesehen,

hat in mir den Bater gesehen, denn ich bin im Bater der

wir der Welt

Wollen

zeigen,

wie wir es zeigen müssen;

So soll

Daran wird jedermann

13,5:

Joh.

denn

daß wir die Seinen sind, er selbst hat es gesagt:

so

Vom Heiland der Liebe.

in mir.

ist

und der Vater

wir

wissen

wohl,

erkennen,

daß ihr meine Jünger seid: wenn ihr Liebe untereinander

habt.

machen, an dem alle, diese Liebe auch uns zu einem Born die müden Mutes, wunden Herzens und staubiger Seele nach heilender Erquickung War doch auch sein Leben ein Born, der einlud: schmachten, genesen. denn

kommet ich

Nie als

echter



her zu mir die alle, ihr mühselig und beladen

Mt. Nz»:

will

seid,

euch erquicken!

laßt uns geben in Selbstgefälligkeit, die von oben herabsieht, Führer, wie ihn unser Meister also gezeichnet:

aber

Mt.io«,«:

Wer der

erste

unter

sei«

euch

soll aller Diener sein! Denn auch der Menschensohn

sondern

will,

Meister

Joh. Kommt

8s«:

Ich suche cin Stündlein, da

aber

Weg

sprechen

daß kann:

des

Führers zu

wir

echte

Führer

sind,

ob

sei,

Gewisser

unser

meine Ehre.

nicht

es gar zu schwer dünken will, den einsamen, wisset, daß von euerem Heiland unk

gehn,

so

sich

dornigen

gekommen,

nicht

dienen zu lassen, sondern zu dienen!

Der Prüfstein nun dafür, mit unserem

ist

der

Herzog geschrieben steht:

Mt.

32«:

Die

haben Höhlen, unter dem Himmel Nester, der Menfchensohn aber hat nicht, wohin Füchse

die Bögel

Vom Herzog der Treue. So suchen wir denn nicht unserc Ehrc. heilige Sendung, Luc.

iL«,:

ich

eine

die lautet wie

bin

gekommen,

die

Sondern

Sendung

er sein

Haupt

das Leben

unseres

legt.

eines

jeden

>>:

Meisters:

ein Feuer anznzünden

anf Erden.

Mt. :«,,.

ich

zu

Niemand aber wird ein Feucr anzünden, der nicht den Willen hat, es Nun verstehen wir den Kampfruj, wahren vor allem lichtseindlichen Gemachte. den unser Herzog vor uns her in die helle Welt rief:

bin

nicht

gekommen,

Frieden zu bringen,

sondern das Schwert! Wer also dem Herzog folgt, der weiß, daß es eignen Volk, sondern Kampf für die heilige Sache gilt.

nicht

nur

Denn

ein

ein

Dienen

treuer

am

Diener

ist

nur,

hütet

wer

auch

sein Leben

als seine heilige Luc.

12

L

so

ist

in

wer gar den Kampf gegen diese Gewalten hoffnungslos aufgeben möchte, der wird in dem Das Buch stille Gefährten und große Vorbilder zu weiterer Arbeit an seinem Volke sinden. Eigme des Büchleins ist, daß es uns jene Zeiten und Männer so lebendig macht, daß mir uns und unsere Zeit daran verstehen lernen. Der Versager hat einen guten Blick für die geschichtliche Wirklichkeit und versteht es vortrefflich, Persönlichkeiten und Zustände lebendig zu schildern. Er hat vor allem seines Verständnis für die seelische Höhenlage der Prophetie und für den Reichtum großer Dichtung, Jeremias, der Größte unter allen Großen, wird tief erfaßt, und die Tiefe der Hiobdichrmig wird auch dem einfachen Verständnis nahegebracht. Das schlichtmenschliche Verhältnis zu einer großen Urkunde der Geistesgeschichte wiederzugewinnen, d^zu kann Niedlichs Buch wert volle Dienste leisten. Es im Unterricht, auch der Volksschule, sehr gut zu gebrauchen. 13t5 Leipziger Tageblatt. Was der Verfasser sich vorgesetzt hat, eine flüssige, geschlossene Darstellung zu gebe» dessen, was in der Geschichte des Volkes Israel für jeden von uns auch heute von bleibendem Wert ist, das hat er vollauf erreicht . . . Häusig sind ähnliche Vorgänge aus anderen Zeilen, So sagt Niedlich: „Wie Geibel den kommenden Bismarck, auch der heutigen, beigebracht. sieht Micha prophetisch den kommenden Fürsten und die bessere Zeit." Jeremias stellt er wirkungsvoll mit Demosthenes und Kassandra zusammen. Er zeigt, wie unter dem Einfluß — ein ernster dieser Großen immer mehr das Äußerliche abgestreift wird Hinweis auf unsere Zeit, die es wahrlich nötig hat, eine innerliche Erneuerung der Religion zu erleben — und dann doch wieder die äußere Form triumphiert. Es ist wirklich ein deutsches Buch, ein Buch mde läuft'. für Zeiten, da Not im (Monatsschrift für höhere Schulen. 1917

Sonstige Veröffe«tlichungen des Verfassers. Durch

^.

jede Buchhandlung

zu bestellen.

Religiös-Erzieherisches.

Von Sonnenaufgang.

1908. Auslese israelitischer !Zu beziehen unmittelbar Poesie. die M. 1.d«, geb, M, 2.5«. Gebrüder Oels Roesch, Verlagsbuchhandlung durch (Schlef.). Stücke aus den Propheten, Sprüchen, dem Hohenl'ede und den Psalmen sind in teilweie hervorragend« Weise nachgedichtet. (Die Resormation IX, «,! Schön ist die Totenklage Davids über Saul.

Die Zulassung begabter Bolksschüler z« den höheren Schulen und Berufen Verlag

Dörffling und Franke, Leipzig.

1SU9.

M, — ,5«.

Bersasser zeigt einen gangbaren Weg, wie Staat und Gemeinde die Besähigten unier den Bolksschüler,, Wir emvsehlen das Schriftchen angelegenilichst. für die höheren Bernte gewinnen können. (Lehrrrzeitunc Bei Erscheinen sticken die Gedanken des Versassers vielsach auf Widerstand. Inzwischen hat die Zeit such den Gegnern die Notwendigkeit einer Blutaufsrischnng klargemacht. Die Leitsätze und Wege, die l9«S als .unmögtiS, abgelehnt wurden, dürsten heute «llgemeiner Zustimmung sicher sein.

Religionsgeschichtlichc Tabellen.

,

b

Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung zum und im Christentum. Nachschlagebuch für Studierende, Seminare, Religionslehrer usw. mit Über, — geb. M. «.— 1909. sichtskarten, Verlag Dörffling und Franke, Leipzig. Brosch, M. ,

der Religionslehrer und anderer Interessenten Diese Tabellen sind ein für die Hand außerordentlich Tat«, bris, wertvolles Nachschlagebuch das durch die Fülle und Überflchtsanordnung der zusammengetragenen ersten Blick genügende Antwort aus jede nur mögliche Frage erteilt. Dazu kommt, das, der Be'sasser auch die vor- und auberchristlichen Religionen herangezogen hat. (Pädagogisch« Wochenblatt 1RS,

R.

deutscher W. G. Korn, Breslau.

FrideriknS rex.

Art,

Von

l—

1.

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S.

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so

ist

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ist

2.

Verlag M. . Aufl. 1912. Der Versasser greift hier mit kütmer, sicherer Hand an? der Größe und Kraft des alten Preulientursk packende B,lder herans und wirft sie mit ein paar flotten Strichen bin in einem meisterhaft knappen, prägnanten S»l, Es die gesunde Sprache, die vier, den Volkston treffend, Gemälde von dramatischer Wirkung schafft. l2. (Rostocker Ze,tung. 28. Überall ist ein starkes Talent Inr eine volkstümlich balladenbafte Kunst deutlich südlbar. Die Sprach, anschaulich, von kräftiger Bildhastigkcit, der Rdvtbmus voll innerlichen Lebens.