Der Kodex Hammu-Rapi: Textkritische Ausgabe Und Ubersetzung 396327008X, 9783963270086

The "Code of Hammu-rapi", the collection of judgments which was compiled under the Old Babylonian king Hammu-r

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Der Kodex Hammu-Rapi: Textkritische Ausgabe Und Ubersetzung
 396327008X, 9783963270086

Table of contents :
Cover
Vorwort
Inhalt
Abkürzungen
1. Bibliographische Abkürzungen
2. Abgekürzt zitierte Literatur
3. Inventarnummern / Fund- und Museumsnummern
4. Allgemeine Abkürzungen
5. Grammatische Abkürzungen
Ausgewählte Bibliographie
A. Einleitung
A.1. Prolegomena
A.1.1. Vorbemerkungen
A.1.2. Zur Fund- und Forschungsgeschichte
A.1.3. Zu dieser Ausgabe
A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi
A.2.1. Die Louvre-Stele
A.2.2. Steinfragmente
A.2.3. Abschriften auf Tontafeln und sonstige Texte mit Bezug auf den Kodex Ḫammu-rāpi
A.2.3.1. Der Kodex Ḫammu-rāpi in einem Inventar von Texten (Inv)
A.2.3.2. Altbabylonische Serien- und Auszugstafeln (aB)
A.2.3.3. Kurze Auszüge auf babylonischen Schülertafeln (Sch)
A.2.3.4. Archaisierende Tontafeln aus Babylonien (archBab)
A.2.3.5. Tontafelabschriften aus Assur (TontAss)
A.2.3.6. Neuassyrische Tafeln aus Ninive (nANin)
A.2.3.7. Neubabylonische Tafeln (nB)
A.2.3.8. Kommentar zum Kodex Ḫammu-rāpi (Komm)
A.2.3.9. Sumerische Version des Kodex Ḫammu-rāpi(?) (Sum)
A.2.3.10. Zitate aus dem Kodex Ḫammu-rāpi (Zit)
A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen
A.3.1. Übersicht über die Kolophone
A.3.2. Der Text der erhaltenen Kolophone
A.3.3. Glossen und Textbemerkungen
A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi
A.4.1. Zum Aufbau: Prolog – Rechtsteil – Epilog
A.4.2. Einteilungen des Rechtstextes im Altertum
A.4.2.1. Gliederung in „Artikel“ (Leerzeilen, Trennstriche, Ausrückung)
A.4.2.2. Gliederung durch die sogenannten „Rubriken“
A.4.3. Einteilung in Serientafeln
A.4.3.1. Die „Serie“ DUB DI.DAB5.BA / ṭuppi ṣimdatim „Tafel der (königlichen)
Verfügung“
A.4.3.2. Altbabylonische Abschriften ohne erkennbare Serienzuordnung
A.4.3.3. Die Serie īnu Anum ṣīrum dīnānī ša Ḫammu-rāpi „Als der erhabene Anu.
Richtersprüche Ḫammu-rāpis“
A.4.3.3.1 Serientitel
A.4.3.3.2. Tafeleinteilung innerhalb der Serie
A.4.4. Nebenüberlieferung: isoliert tradierter Prolog bzw. Epilog?
A.4.5. Auszugs- bzw. Schülertafeln und Erwähnungen
A.5. Zur Textüberlieferung
A.5.1. Chronologischer Horizont der Überlieferung
A.5.1.1. Textzeugen aus der Zeit Ḫammu-rāpis
A.5.1.2. Babylonische Textzeugen des 2. Jahrtausends nach Ḫammu-rāpi
A.5.1.3. Die Überlieferung des Kodex Ḫammu-rāpi in Assyrien
A.5.1.4. Der Kodex Ḫammu-rāpi im 1. Jahrtausend in Babylonien
A.5.2. Geographischer Horizont der Überlieferung
A.5.2.1. Aufstellungsorte von Stelen
A.5.2.2. Fundorte von Tontafeln
A.5.3. Bemerkungen zum gegenseitigen Verhältnis der Texte
A.6. Zu einigen Problemen
A.6.1. Steinfragmente
A.6.2. Zur Rekonstruktion der Lücke auf der Louvre-Stele
A.6.3. Nicht eingeordnete Fragmente
B. Synoptische Transliteration
B.1. Vorbemerkungen
B.2. Synoptische Transliteration
B.2.1. Prolog
B.2.2. Rechtsteil
B.2.3. Epilog
C. Transkription und Übersetzung
C.1. Vorbemerkungen
C.1.1. Zur Transkription
C.1.2. Zur Übersetzung
C.1.2.1. Zur sprachlichen Gestaltung
C.1.2.2. Erläuterungen zur Wiedergabe einiger Termini
C.2. Transkription und Übersetzung
C.2.1. Prolog
C.2.2. Rechtsteil
C.2.3. Epilog
D. Indices
D.1. Fund- und Museumsnummern
D.2. Konkordanz des Sigel-Systems Borgers und Abweichungen bei Roth, Sauren, Wright
D.3. Konkordanz der Keilschriftkopien
D.4. Konkordanz der zugänglichen Photos
D.5. Konkordanz ausgewählter Rekonstruktionen der Lücke auf der Louvre-Stele
E. Abbildungen

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dubsar 4 Oelsner • Der Kodex Ḫammu-rāpi

Der Kodex Ḫammu-rāpi Textkritische Ausgabe und Übersetzung Joachim Oelsner

www.zaphon.de

dubsar 4 Zaphon

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14.03.2022 13:02:59

Der Kodex Ḫammu-rāpi Textkritische Ausgabe und Übersetzung

Joachim Oelsner

dubsar Altorientalistische Publikationen Publications on the Ancient Near East

Band 4

Herausgegeben von Kristin Kleber und Kai A. Metzler

Der Kodex Ḫammu-rāpi Textkritische Ausgabe und Übersetzung

Joachim Oelsner

Zaphon Münster 2022

Illustration auf dem Cover: Kodex Ḫammu-rāpi, Stele V 10–37, VI 11–40, VII 8–35; MDP 4.

Joachim Oelsner: Der Kodex Ḫammu-rāpi. Textkritische Ausgabe und Übersetzung dubsar 4

© 2022 Zaphon, Enkingweg 36, Münster

(www.zaphon.de)

All rights reserved. Printed in Germany. Printed on acid-free paper.

ISBN 978-3-96327-008-6 (Buch) ISBN 978-3-96327-009-3 (E-Book) ISSN 2627-7174

Gewidmet Vertretern von vier Generationen der Leipziger Schule der Keilschriftrechtsforschung: Paul Koschaker † – Altmeister und Begründer Herbert P. H. Petschow † – Lehrer und Vorbild Manfred Müller † – Kollege und Freund Hans Neumann – Schüler und Freund

Vorwort Das Buch hat eine lange Entstehungsgeschichte. Die Idee dazu geht in die frühen neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. Im Akkadisch-Unterricht fand ich, daß Angaben zu Textvarianten in der üblichen Form eines textkritischen Apparats nur einen unzureichenden Eindruck von der Textüberlieferung vermitteln. Bei näherem Zusehen zeigte sich, daß die einzelnen Exemplare durchaus Specifica aufweisen, die nur dann erkennbar werden, wenn der jeweilige Gesamttext berücksichtigt wird. Im weiteren Verlauf der Arbeit wurde die Verwunderung darüber immer größer, daß man sich bisher nicht um dieses Desideratum bemüht hatte. Es entstand die Idee, die gesamte Überlieferung einer kritischen Durchsicht zu unterziehen. Ein erstes, noch sehr vorläufiges Ergebnis der Untersuchungen wurde in einem Vortrag vor der Sächsischen Akademie der Wissenschaften vorgelegt: Der Codex Hammurabi und seine Überlieferung (s. Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Jahrbuch 1993–1994, Berlin 1996, S. 202– 204). Von einer vollständigen Veröffentlichung der damaligen Fassung wurde abgesehen, weil die Ausführungen als Prolegomena zu der hier vorgelegten Darstellung gedacht waren. Die Thematik wurde später gelegentlich in weiteren Vorträgen aufgegriffen. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts und bis kurz nach der Jahrtausendwende war es möglich, einen beträchtlichen Teil der Abschriften des Kodex Ḫammu-rāpi zu kollationieren bzw. im Original einzusehen. Wegen anderer Vorhaben wurde das Projekt dann später jedoch nicht mehr intensiv vorangetrieben. Einen weiteren Schub erfuhr es durch eine Gedenkveranstaltung anläßlich des 100. Geburtstages von Herbert Petschow in Münster vom 10. bis 12. Februar 2010 (s. Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte 18, 2012). In der Folge wurde ein Manuskript erarbeitet, das (ohne Übersetzung) in der Mitte des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts vorlag. Doch es vergingen abermals einige Jahre, in denen der Text immer wieder überarbeitet wurde, bis die Gestalt erreicht war, in der das Werk nun gegen Ende meines neunten Lebensjahrzehnts der Öffentlichkeit übergeben wird. Bei der Arbeit an den Texten habe ich viel Unterstützung erfahren. Nicht alle Namen können hier genannt werden. Zu danken ist in erster Linie den Kolleginnen und Kollegen verschiedener Museen und Sammlungen: Evelyn Klengel-Brandt, Joachim Marzahn, Lutz Martin (Vorderasiatisches Museum zu Berlin), Åke Sjöberg (†) und Steve Tinney (University Museum Philadelphia, Babylonian Section), William Hallo (†), Ben Foster und Ulla Kasten (Yale University, New Haven), Béatrice André-Salvini (Departement des Antiquités Orientales, Musée du Louvre Paris), Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Musées d’Art et de Histoire in Genf. Mit Dankbarkeit denke ich zurück an das Entgegenkommen und die Unterstützung bei der Arbeit an den Londoner Exemplaren in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Stellvertretend für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des British Museum, Department of Near Eastern Antiquities, seien hier nur Christopher Walker und Irving Finkel genannt. Letzterem ist auch für den Hinweis auf unpublizierte neu- bzw. spätbabylonische Fragmente zu danken. Die Verwendung der Londoner Texte erfolgt mit Genehmigung der Trustees of the British Museum, wofür ebenfalls Dank gebührt. Auf meine Bitte hin hat Johannes Hackl (Jena, damals Leipzig) dankenswerterweise eine Anzahl der Londoner Exemplare photographiert. Einige seiner Aufnahmen werden in Teil E beigefügt. Klaus Wagensonner hat eine von ihm in Dublin identifizierte Tafel vor der Veröffentlichung zugänglich gemacht, Informationen über weitere Exemplare haben Stefan Maul und Enrique Jimenéz mitgeteilt, Walter Sommerfeld ist nicht nur für die in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gewährte Einsicht in Photographien neubabylonischer Tafeln der Sippar-Bibliothek zu danken, sondern auch für die Vermittlung entlegener Literatur. Eine Gelegenheit, die Exemplare im Museum des Alten Orients in Istanbul einzusehen, ergab sich leider nicht. Manfred Krebernik und Andrew George ist für den Hinweis auf unlängst bekannt gewordene Fragmente im British Museum zu danken und Jonathan Taylor dafür, dass er trotz Corona-bedingter Schwierigkeiten kurzfristig die beigefügten Photos derselben sowie die Pinches-Kopie zur Verfügung gestellt hat. Ferner gebührt dem Louvre (Paris) Dank für neue Photographien der Stele.

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Vorwort

Viele Fachvertreter haben das Vorhaben mit Interesse verfolgt, und es bestand die Gelegenheit zu interessanten Gesprächen, für die zu danken ist. Stellvertretend für viele andere, die das Projekt über die Jahre mit Interesse verfolgt haben, seien hier nur einige Namen aus meinem engeren Umfeld genannt: Manfred Krebernik, Hans Neumann, Michael Streck, Claus Wilcke. Dank verdient nicht zuletzt auch die Familie, die über all die Jahre durch ihre Geduld und Unterstützung zum Gelingen beigetragen hat. Nicht genug gedankt werden kann in mehrfacher Hinsicht Kai Metzler. Er hat sich nicht nur bereit erklärt, das Werk zur Veröffentlichung in der Reihe dubsar anzunehmen. Er hat immer ein offenes Ohr für Probleme gehabt, und ob es ohne seinen Einsatz bis zum Abschluß gekommen wäre, ist ungewiß. Er hat weit über die Verpflichtungen des Herausgebers der Reihe und die des Verlags hinaus viel Zeit und Mühe darauf verwendet, die gelieferten elektronischen Dateien in eine druckfähige Gestalt zu bringen, sowie ferner Korrektur gelesen. Ebenfalls Dank gebührt Horst Metzler für sein Korrekturlesen. Als mit der Ausarbeitung begonnen wurde, gab es in Deutschland noch keine Rechtschreibereform. Eine Umstellung auf die 1998 eingeführte und seitdem mehrfach überarbeitete „neue“ Orthographie wäre mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden gewesen, da damals bereits beträchtliche TextAbschnitte vorlagen. Aus diesem Grunde ist an der „alten“ Schreibweise festgehalten worden. Der Leser möge Nachsicht walten lassen. Leider muß der Verfasser davon ausgehen, daß es auch nicht gelungen ist, alle Schreibversehen und sonstigen Fehler auszumerzen. Auch hier wird um Entschuldigung gebeten. Es kann nur die Hoffnung ausgesprochen werden, daß sich das Werk trotz seiner Unvollkommenheit als nützlich erweist.

Leipzig, im Dezember 2021

Joachim Oelsner

Inhalt Vorwort ....................................................................................................................................................7 Inhalt.........................................................................................................................................................9 Abkürzungen ..........................................................................................................................................11 1. Bibliographische Abkürzungen .....................................................................................................11 2. Abgekürzt zitierte Literatur ..........................................................................................................13 3. Inventarnummern / Fund- und Museumsnummern .......................................................................16 4. Allgemeine Abkürzungen .............................................................................................................16 5. Grammatische Abkürzungen .........................................................................................................17 Ausgewählte Bibliographie ....................................................................................................................19 A. Einleitung ..........................................................................................................................................31 A.1. Prolegomena ..............................................................................................................................33 A.1.1. Vorbemerkungen ...............................................................................................................33 A.1.2. Zur Fund- und Forschungsgeschichte ...............................................................................34 A.1.3. Zu dieser Ausgabe .............................................................................................................38 A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi ..................................................................................39 A.2.1. Die Louvre-Stele ...............................................................................................................39 A.2.2. Steinfragmente ..................................................................................................................41 A.2.3. Abschriften auf Tontafeln und sonstige Texte mit Bezug auf den Kodex Ḫammu-rāpi .....44 A.2.3.1. Der Kodex Ḫammu-rāpi in einem Inventar von Texten (Inv)...................................45 A.2.3.2. Altbabylonische Serien- und Auszugstafeln (aB) .....................................................46 A.2.3.3. Kurze Auszüge auf babylonischen Schülertafeln (Sch) ............................................49 A.2.3.4. Archaisierende Tontafeln aus Babylonien (archBab) ...............................................51 A.2.3.5. Tontafelabschriften aus Assur (TontAss)..................................................................53 A.2.3.6. Neuassyrische Tafeln aus Ninive (nANin) ...............................................................56 A.2.3.7. Neubabylonische Tafeln (nB) ...................................................................................63 A.2.3.8. Kommentar zum Kodex Ḫammu-rāpi (Komm) ........................................................68 A.2.3.9. Sumerische Version des Kodex Ḫammu-rāpi(?) (Sum) ............................................69 A.2.3.10. Zitate aus dem Kodex Ḫammu-rāpi (Zit) ................................................................69 A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen .............................................................................70 A.3.1. Übersicht über die Kolophone...........................................................................................70 A.3.2. Der Text der erhaltenen Kolophone ..................................................................................71 A.3.3. Glossen und Textbemerkungen .........................................................................................79 A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi .......................................................................80 A.4.1. Zum Aufbau: Prolog – Rechtsteil – Epilog .......................................................................80 A.4.2. Einteilungen des Rechtstextes im Altertum ......................................................................82 A.4.2.1. Gliederung in „Artikel“ (Leerzeilen, Trennstriche, Ausrückung).............................82 A.4.2.2. Gliederung durch die sogenannten „Rubriken“ ........................................................85 A.4.3. Einteilung in Serientafeln ..................................................................................................87 A.4.3.1.Die „Serie“ DUB DI.DAB5.BA / ṭuppi ṣimdatim „Tafel der (königlichen) Verfügung“ .......................................................................................................................88 A.4.3.2. Altbabylonische Abschriften ohne erkennbare Serienzuordnung .............................89 A.4.3.3. Die Serie īnu Anum ṣīrum dīnānī ša Ḫammu-rāpi „Als der erhabene Anu. Richtersprüche Ḫammu-rāpis“ ..........................................................................................89 A.4.3.3.1. Serientitel ..........................................................................................................89 A.4.3.3.2. Tafeleinteilung innerhalb der Serie ...................................................................90 A.4.4. Nebenüberlieferung: isoliert tradierter Prolog bzw. Epilog? ............................................96 A.4.5. Auszugs- bzw. Schülertafeln und Erwähnungen ...............................................................97

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Inhalt

A.5. Zur Textüberlieferung ...............................................................................................................98 A.5.1. Chronologischer Horizont der Überlieferung....................................................................98 A.5.1.1. Textzeugen aus der Zeit Ḫammu-rāpis ...........................................................................98 A.5.1.2. Babylonische Textzeugen des 2. Jahrtausends nach Ḫammu-rāpi ............................99 A.5.1.3. Die Überlieferung des Kodex Ḫammu-rāpi in Assyrien ...........................................99 A.5.1.4. Der Kodex Ḫammu-rāpi im 1. Jahrtausend in Babylonien .....................................100 A.5.2. Geographischer Horizont der Überlieferung ...................................................................101 A.5.2.1. Aufstellungsorte von Stelen ....................................................................................101 A.5.2.2. Fundorte von Tontafeln ...........................................................................................102 A.5.3. Bemerkungen zum gegenseitigen Verhältnis der Texte ..................................................103 A.6. Zu einigen Problemen .............................................................................................................106 A.6.1. Steinfragmente ................................................................................................................106 A.6.2. Zur Rekonstruktion der Lücke auf der Louvre-Stele ......................................................110 A.6.3. Nicht eingeordnete Fragmente ........................................................................................127 B. Synoptische Transliteration .............................................................................................................129 B.1. Vorbemerkungen .....................................................................................................................131 B.2. Synoptische Transliteration .....................................................................................................133 B.2.1. Prolog ..............................................................................................................................133 B.2.2. Rechtsteil .........................................................................................................................151 B.2.3. Epilog ..............................................................................................................................263 C. Transkription und Übersetzung .......................................................................................................285 C.1. Vorbemerkungen .....................................................................................................................287 C.1.1. Zur Transkription ............................................................................................................287 C.1.2. Zur Übersetzung ..............................................................................................................287 C.1.2.1. Zur sprachlichen Gestaltung ....................................................................................287 C.1.2.2. Erläuterungen zur Wiedergabe einiger Termini ......................................................289 C.2. Transkription und Übersetzung ...............................................................................................301 C.2.1. Prolog ..............................................................................................................................301 C.2.2. Rechtsteil .........................................................................................................................310 C.2.3. Epilog ..............................................................................................................................382 D. Indices .............................................................................................................................................393 D.1. Fund- und Museumsnummern.................................................................................................395 D.2. Konkordanz des Sigel-Systems Borgers und Abweichungen bei Roth, Sauren, Wright ........397 D.3. Konkordanz der Keilschriftkopien ..........................................................................................399 D.4. Konkordanz der zugänglichen Photos .....................................................................................403 D.5. Konkordanz ausgewählter Rekonstruktionen der Lücke auf der Louvre-Stele .......................406 E. Abbildungen.....................................................................................................................................409 E.1. Photos der Stele .......................................................................................................................410 E.2. Zur Heliogravüre – problematische Zeichen ...........................................................................412 E.3. Kopien der Steinfragmente (nach Isma’il, Misallat)................................................................421 E.4. Photos von Tontafeln ...............................................................................................................427 E.5. Kopie von T.G. Pinches ...........................................................................................................436

Abkürzungen 1. Bibliographische Abkürzungen AbB ADOG AfO AHw Ana ittišu ANET

Altbabylonische Briefe, hg. von F.R. Kraus, Leiden 1964ff. Abhandlungen der Deutschen Orient-Gesellschaft Archiv für Orientforschung W. von Soden, Akkadisches Handwörterbuch, Wiesbaden 1956–1981 Lexikalische Serie (= MSL I) Ancient Near Eastern Texts Relating to the Old Testament, hg. von J.B. Pritchard, Princeton 1950, 1955, 1970 AO Der Alte Orient, Leipzig AOAT Alter Orient und Altes Testament ArOr Archiv Orientální ASJ Acta Sumerologica Japonica AuOr Aula Orientalis BA Beiträge zur Assyriologie Bab. Babyloniaca. Études de philologie assyro-babylonienne, Paris BaF Baghdader Forschungen BaM Baghdader Mitteilungen BDAFI Bibliothèque de la Délégation Archéologique en Iraq (zu Larsa-Grabungen) BE Babylonian Expedition, University of Pennsylvania, Philadelphia, Series A: Cuneiform Texts BiOr Bibliotheca Orientalis BPOA Biblioteca del Próximo Oriente Antiguo, Madrid BZAR Beihefte zur Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte CAD Chicago Assyrian Dictionary, Glücksburg / Chicago 1956–2010 CBT Catalogue of the Babylonian Tablets in the British Museum Bd. II: M. Sigrist / H.H. Figulla / C.B.F. Walker, London 1996 Bd. IV–V: E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F Walker (dubsar 10), Münster 2020 Bd. VI: E. Leichty, London 1986 CDLI Cuneiform Digital Library Initiative (https://cdli.ucla.edu/) CDOG Colloquien der Deutschen Orient-Gesellschaft CHANE Culture and History in the Ancient Near East CM Cuneiform Monographs CRAI Comptes Rendues de Académie des Inscriptions et Belles Lettres CRRAI Comptes Rendues, Rencontres Assyriologique Internationale CT Cuneiform Texts from Babylonian Tablets in the British Museum, London ETCSL Electronic Text Corpus of the Sumerian Literature FAOS Freiburger Altorientalische Studien FS David J.A. Ankum u.a., Symbolae iuridicae et historicae Martino David dedicatae. II : Iura Orientis antiqui, Leiden 1968 FS Finet M. Lebeau / Ph. Talon, Reflets sur deux fleuves. Volume de Mélanges offerts à André Finet (Akkadica Supplementum VI), Leuven 1989 FS Kraus G. van Driel u.a., Zikir šumim. Assyriological Studies Presented to F.R. Kraus on the Occasion of his Seventieth Birthday, Leiden 1982 FS Oelsner J. Marzahn / H. Neumann, Assyriologia et Semitica. Festschrift für Joachim Oelsner (AOAT 252), Münster 2000 FS Renger B. Böck u.a., Munuscula Mesopotamica. Festschrift für Johannes Renger (AOAT 267), Münster 1999 GAG W. von Soden, Grundriß der akkadischen Grammatik (Analecta Orientalia 33), Rom 1952, 3. Aufl. 1995

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GMTR HANE/S

Abkürzungen

Guide to the Mesopotamian Textual Record, Münster History of the Ancient Near East / Studies VI: Milano, L. (Hg.), History and Culture of Drinks in the Ancient Near East. Drinking in Ancient Societies, Padua 1994) Ḫḫ Lexikalische Serie Ur5(ḪAR).ra = ḫubullu (= MSL V–XI) JA Journal Asiatique JAOS Journal of the American Oriental Society JCS Journal of Cuneiform Studies JEOL Jaarbericht Ex Oriente Lux, Leiden JNES Journal of Near Eastern Studies JSem Journal for Semitics JSS Journal of Semitic Studies KAL Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (WVDOG) KAV Keilschrifttexte aus Assur verschiedenen Inhalts (WVDOG) Larsa 8./9. Kamp. Larsa-Ausgrabungsbericht : D. Arnaud, Catalogue des documents inscrits trouvés au cours de la huitième campagne (1978), avec une annexe de textes divers concernant le royaume de Larsa, in: Larsa (8ème et 9ème campagnes, 1978 et 1981) et ‘Oueili (2ème et 3ème campagnes, 1978 et 1981) ; Rapport préliminaire, ed. Jean Huot (BDAFI), Paris, Éditions Recherche sur les Civilisations, 1983, 231, 251 (Publikation von aB 7) MDOG Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft MDP Mémoires de la Délégation en Perse 4 (1902): V. Scheil, Textes élamites-sémitiques. Deuxième Série. S. 11–162, Tf. 3–15 : Code des Lois (Droit Privé) de Hammurabi, roi de Babylone vers l’an 2000 avant Jésus-Christ 7 (1905): J. de Morgan / G. Jéquier / R. de Mecquenem / B. Haussoullier / D.L. Graadt van Roggen, Recherches Archéologiques. Deuxième Série. S. 28f. : G. Jéquier, Fouilles de Suse (1899–1902): Premier Royaume Susien 10 (1908): V. Scheil, Textes élamites-sémitiques. Quatrième Série. S. 81–84: Fragments du Code de Hammurabi (d’après les estampages) 12 (1911): M.-C. Soutzo / G. Pézard et G. Bondoux / R. de Mecquenem / M. Pézard / J.-E. Gautier / P. Toscanne, Recherches Archéologiques. Quatrième Série, S. 67–78: R. de Mecquenem, Constructions Élamites du tell de l’Acropole de Suse MHEM Mesopotamian History and Environment, Mémoirs, Gent 3: Sallaberger, W., Der babylonische Töpfer, 1991 MSL B. Landsberger u.a., Materialien zum sumerischen Lexikon, Rom 1937ff. NABU Nouvelles Assyriologiques Brèves et Utilitaires, Paris OBO Orbis Biblicus et Orientalis OECT Oxford Editions of Cuneiform Texts OLP Orientalia Lovaniensia Periodica OLZ Orientalistische Literaturzeitung Or Orientalia. Nova Series PBS Publications of the Babylonian Section, University Museum, Philadelphia PD Parker, R.A. / Dubberstein, W.H., Babylonian Chronology 626 B.C. – A.D. 75, Providence, Rhode Island 1956 PIHANS Publications de l’Institut historique et archéologique néerlandais de Stamboul RA Revue d’Assyriologie RIDA Revue internationale des droits de l’antiquité RIME The Royal Inscriptions of Mesopotamia. Early Periods, Toronto RlA Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie, Leipzig / Berlin 1928– 2018 RO Rocznik Orientalistyczni, Warschau

Abkürzungen

SAA SAOC SD

SDHI SpTU I TAVO TCL TUAT UE UET UF VAB VS WVDOG WZKM YOS ZA ZAR ZRG RA

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State Archives of Assyria, Helsinki Studies in Ancient Oriental Civilization, Chicago Studia et Documenta ad iura orientis antiqui pertinentia, Leiden 2: J. Friedrich (Hg.), Symbolae ad iura Orientis antiqui pertinentes Paulo Koschaker dedicatae, 1939 3: W.F. Leemans, The Old Babylonian Merchant, his Business and his Social Position, 1950 5: F.R. Kraus, Ein Edikt des Königs Ammi-ṣaduqa von Babylon, 1958 6: W.F. Leemans, Foreign Trade in the Old Babylonian Period as Revealed by Texts from Southern Mesopotamia, 1960 9: J. Brugman / M. David / F.R. Kraus / P.W. Pestman (Hg.), Essays on Oriental Law of Succession, Leiden 1969 11: Königliche Verfügungen in altbabylonischer Zeit, Leiden 1984 Studia et Documenta Historiae et Iuris, Rom Spätbabylonische Texte aus Uruk, Teil I (ADFU 9), Berlin 1976 Tübinger Atlas des Vorderen Orients, Wiesbaden Textes cunéiformes du Louvre, Paris Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Gütersloh 1982ff. Ur Excavations Ur Excavations. Texts Ugarit-Forschungen Vorderasiatische Bibliothek, Leipzig Vorderasiatische Schriftdenkmäler der Staatlichen Museen zu Berlin Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes Yale Oriental Series, Babylonian Texts Zeitschrift für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung (auch: ZSSR)

2. Abgekürzt zitierte Literatur André-Salvini, Code: André-Salvini, B., Le Code de Hammurabi (collection solo, 27), Paris 2003, 2. Aufl. 2008 (mit Übersetzung des KḪ) Bartelmus, Fragmente: Bartelmus, A., Fragmente einer großen Sprache. Sumerisch im Kontext der Schreiberausbildung des kassitenzeitlichen Babylonien (Untersuchungen zur Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie 12), 2016 Bauer, AL: Bauer, Th., Akkadische Lesestücke, Rom 1952 Bergmann, CḪ: Bergmann, E., Codex Ḫammurabi. Textus primigenius. Editio tertia (Scripta Pontificii Instituti Biblici, 51), Rom 1953 Bezold, Catalogue: Bezold, C., Catalogue of the Cuneiform Tablets in the Kouyunjik Collection, London 1889ff. Borger, BAL: Borger, R., Babylonisch-assyrische Lesestücke, 1. Aufl., Rom 1963; (Analecta Orientalia 54) 2. Aufl. Rom 1979 (= 3. Aufl., 2006) Borger, MZ: Borger, R., Mesopotamisches Zeichenlexikon (AOAT 305), Münster 2003, 2. Aufl. 2010 Borger, TUAT: Borger, R., Der Codex Hammurapi, in: TUAT Bd. 1, Lief. 1: Rechtsbücher, S. 39–80 Brinkman, Treaty: Brinkman, J.A., The Text of the Treaty between Marduk-zakir-shumi I. and Shamshi-Adad V., in: L. Canfora / M. Liverani / C. Zaccagnini (Hg.), I trattati nel mondo antico. Forma, ideologia, funzione, Rom 1990, S. 107–112

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David, Adoption:

Abkürzungen

M. David, Die Adoption im altbabylonischen Recht (Leipziger Rechtswissenschaftliche Studien 23), Leipzig 1927 Deimel, ŠL: Deimel, A., Šumerisches Lexikon, Teil II: Vollständige Ideogramm-Sammlung, Rom 1928–1933 Driver / Miles, BL: Driver, G.R. / Miles, J.C., The Babylonian Laws, Bd. 1, Oxford 1952, 2. Aufl. 1956; Bd. 2, 1955 Eilers, Gesetzesstele: Eilers, W., Die Gesetzesstele Chammurabis (AO 31/3–4), Leipzig 1932 Eilers / Hecker, Codex: Eilers, W. / Hecker, K., Codex Hammurabi. Die Gesetzesstele Hammurabis. Wiesbaden 2009 Fadhil, CCRAI 34: Fadhil, Abdulillah, Der Prolog des Codex Hammurapi in einer Abschrift aus Sippar, in: XXXIV Rencontre Assyriologique Internationale, 6–10.VII. 1987 Istanbul, Istanbul 1998, S. 717–729, Tf. 211–213 Fadhil, Vorabdruck: Sippar [ohne Titel], Ministry of Education, University of Baghdad, College of Arts, Department of Archaeology o.J. [Transliteration von nB 2] Finet, Code: Finet, A., Le Code de Hammurabi (Littératures Anciennes du Proche-Orient, 6), Paris 1973, 2. Aufl. 1983 (mit Korrekturen in Akkadica 34 [1983], S. 68f.), 3. Aufl. (revue et corrigé) 1998, 4. Aufl. (revue et augmenté) 2002 Frahm, GMTR 5: Frahm, E., Babylonian and Assyrian Text Commentaries. Origins of Interpretation (Guides to the Mesopotamian Textual Record 5), Münster 2011 Geers, Heft: Geers, F.W., Verweis auf Kopienheft (über CDLI aufrufbar) George, Gilgamesh Epic: George, A.R., The Babylonian Gilgamesh Epic. Introduction, Critical Edition and Cuneiform Texts, Oxford 2003 De Graef, In Taberna: K. de Graef, In Taberna Quando Sumus: On Taverns, Nadītum Women, and the Gagûm in Old Babylonian Sippar, in: S. Lynn u.a. (Hg.), Gender and Methodology in the Ancient near East (Barcino Monographica Orientalia 10), Barcelona 2018, S. 77–115 Hilgert, Bestand: Hilgert, M., Bestand, Systematik und soziokultureller Kontext einer neubabylonischen „Tempelbibliothek“: Ein Beitrag zur altorientalischen Textsammlungstypologie (Habilitationsschrift, Friedrich-Schiller-Universität Jena), 2004 [erwähnt: MDOG 142 (2010), 124; FS Westenholz (PIHANS 118), Leiden 2011, 107 (S. 93 Anm. 3: im Druck); CDOG 7, 2013, S. 150] Hilgert, CDOG 7: Hilgert, M., „Tempelbibliothek“ oder „Tafeldepot“? Zum rezeptionspraktischen Kontext der „Sippar-Bibliothek“, in: Tempel im Alten Orient. 7. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft. 11.–13. Oktober 2009, München (Colloquien der Deutschen Orient-Gesellschaft 7), Wiesbaden 2013, S. 137–150 Hunger, BAK: Hunger, H., Babylonische und assyrische Kolophone (AOAT 2), Kevelaer / Neuklirchen-Vluyn 1968 Hurowitz, Inu Anum ṣīrum: Hurowitz, A.V., Inu Anum ṣīrum. Literary Structure in the Non-Juridical Sections of Codex Hammurabi (Occasional Publications of the Samuel Noah Kramer Fund, 15), Philadelphia 1994 Isma’il, Misallat: Isma’il, B.Kh., Misallat Ḥamūrābī, Baghdad 1980 King, STC: King, L.W., The Seven Tablets of Creation, London 1902 Kraus, Edikt: Kraus, F.R., Ein Edikt des Königs Ammi-ṣaduqa von Babylon (SD 5), Leiden 1958 Kraus, Erbrechtliche Terminologie: Kraus, F.R., Erbrechtliche Terminologie im alten Mesopotamien, in: J. Brugman u.a., Essays on Oriental Law of Succession (SD 6), Leiden 1969, S. 18–57 Kraus, Königliche Verfügungen: Kraus, F.R., Königliche Verfügungen in altbabylonischer Zeit (SD 11), Leiden 1984 Labat, Manuel: Labat, R., Manuel d’épigraphie akkadienne, Paris 1952 (und spätere Auflagen)

Abkürzungen

Lambert, FS Finet:

15

Lambert, W.G., The Laws of Hammurabi in the First Millennium, in: M. Lebeau / Ph. Talon (Hg.), Reflets de deux fleuves. Volume de Mélanges offertsd à A. Finet (Akkadica Supplementum 6), Leuven 1989 Lambert, Note Books: Lambert, W.G., Note Books (aus dem Nachlaß, über CDLI aufrufbar) Lambert, Third Supplement: Lambert, W.G., Catalogue of the Cuneiform Tablets in the Kouyunjik Collection of the British Museum. Third Supplement, London 1992 Lämmerhirt, Wahrheit: Lämmerhirt, K., Wahrheit und Trug. Untersuchungen zur altorientalischen Begriffsgeschichte (AOAT 348), Münster 2010 Metzler, Tempora: Metzler, K., Die Tempora in altbabylonischen literarischen Texten (AOAT 279), Münster 2002 Oelsner, Einteilung: Oelsner, J., Zur Einteilung des Kodex Ḫammu-rāpi im Altertum, ZAR 18 (2012), S. 79–125 Oelsner, Materialien: Oelsner, J., Materialien zur babylonischen Gesellschaft und Kultur in hellenistischer Zeit (Assyriologia 7), Budapest 1986 Parpola / Watanabe, Treaties: Parpola, S. / Watanabe, K., Neo-Assyrian Treaties and Loyalty Oaths (State Archives of Assyria, 2), Helsinki 1988 Paulus, Kudurru-Inschriften: Paulus, S., Die babylonischen Kudurru-Inschriften von der kassitischen bis zur frühneubabylonischen Zeit (AOAT 51), Münster 2014. Pedersén, ADOG 25: Pedersén, O., Archive und Bibliotheken in Babylon (ADOG 25), Saarbrücken 2005. Petschow, CH: Petschow, H., Gesetze A.6: Der Codex Ḫammurabi (CH), RlA 3 (1957–1971 [1966]), S. 255–269 Ries, Prolog: Ries, G., Prolog und Epilog in den Gesetzen des Altertums (Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte 76), München 1983 Roth, Law Collections: Roth, M.T., Law Collections from Mesopotamia and Asia Minor (Writings from the Ancient World. Society of Biblical Literature, 6), Atlanta, Georgia 1995, 2. Aufl. (revised) 1997 Sjöberg, FS Civil: Sjöberg, A., Was there a Sumerian Version of the Laws of Hammurabi?, in: Velles Paraules. Ancient Near Eastern Studies in Honor of Miguel Civil on the Occasion of his Sixty-Fifth Birthday (Aula Orientalis 9), Barcelona 1991, S. 219– 225 Stol, Women: Stol, M., Women in the Ancient Near East, Berlin 2016 Szlechter, Codex: Szlechter, E., Codex Hammurapi, Rom 1977 (zuvor: SDHI 40 (1974), S. 329– 400, 42 (1976), S. 303–400 Veenhof, FS Donbaz: Veenhof, K.R., The Interpretation of Paragraphs t and u of the Code of Hammurabi, in: Şevket Dönmez (Hg.), Studies Presented in Honour of Veysel Donbaz, Istanbul 2010, S. 283–293 von Soden, Syllabar: von Soden, W. / Röllig, W., Das akkadische Syllabar, 4. Aufl. (Analecta Orientalia 42), Rom 1991 Ungnad, KGḪ: Ungnad, A., Keilschrifttexte der Gesetze Ḫammurapis. Autographie der Stele sowie der altbabylonischen, assyrischen und neubabylonischen Fragmente, Leipzig 1909 Viel, CCH: Viel, H.-D., The Complete Code of Hammurabi, München 2005 Viel, CH: Viel, H.-D., Der Codex Hammurapi, Göttingen 2002 Wessely, CḪ: Wessely, R., Codex Ḫammurabi. Textus primigenius. Escriptus a Rud. Wessely, denuo in lucem editus ab Ant. Deimel (Scripta Pontificii Instituti Biblici), Rom 1930 Westbrook, Marriage Law : Westbrook, R., Old Babylonian Marriage Law (AfO Beiheft 23), Horn 1988 Wilcke, Gesetze: Wilcke, C., Gesetze in sumerischer Sprache, in: N. Koslova / E. Vizirova / G. Zólyemi (Hg.), Studies in Sumerian Language and Literature. Festschrift für Joachim Krecher (Babel und Bibel 8), Winona Lake, IN, 2014, S. 455–616

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Abkürzungen

Wilcke, Recht:

Wilcke, C., Das Recht. Grundlage des sozialen und politischen Diskurses im Alten Orient, in: C. Wilcke (Hg.), Das geistige Erfassen der Welt im Alten Orient. Sprache, Religion, Kultur und Gesellschaft, Wiesbaden 2007, S. 209–244 Wright, Inventing God’s Law: Wright, D. P.: Inventing God’s Law. How the Covenant Code of the Bible Used Revised the Laws of Hammurabi, Oxford 2009 Yaron, Eshnunna: Yaron, R., The Laws of Eshnunna, 2. Aufl., Jerusalem / Leiden 1988 3. Inventarnummern / Fund- und Museumsnummern AO Inventarnummer Antiquités Orientales du Louvre, Paris BE Fundnummer Ausgrabungen von Babylon BM Inventarnummer des British Museum London CBS Inventarnummer des University Museum, Philadelphia, PA DT Inventarnummer des British Museum London: Sammlung Daily Telegraph IM Iraq Museum, Baghdad K Inventarnummer des British Museum London: Kujundschik-Sammlung MAH Musées des Arts et d’Histoire, Genf N Inventarnummer des University Museum, Philadelphia, PA Ni Museum des Alten Orients, Istanbul Ph. Bab. Grabungsphotos der Ausgrabungen in Babylon Rm Inventarnummer des British Museum London: Rassam-Sammlungen Sb Inventarnummern für in Susa ausgegrabene Exponate im Louvre, Paris Si Fundnummern der irakischen Ausgrabungen in Sippar Sm Inventarnummer des British Museum London: Sammlung George Smith U Fundnummer Ausgrabungen von Ur VAT Inventarnummer Vorderasiatisches Museum Berlin YBC Yale Babylonian Collection, New Haven, MA Zahlen: x-y-z, 1ff. Inventarnummern des British Museum London 4. Allgemeine Abkürzungen a.a.O. Abb. akk. Anm. arab. assyr. babyl. Bd. / Bde. Bem. bzw. ca. ders. / dies. dgl. ebd. f., ff. FS H. hg., Hg. KḪ lk. Kol.

am angeführten Ort Abbildung akkadisch Anmerkung Arabisch Assyrisch babylonisch Band / Bände Bemerkung beziehungsweise circa derselbe / dieselbe dergleichen / desgleichen ebenda folgend(e Seite, Seiten) Festschrift Heft herausgegeben, Herausgeber Kodex Ḫammu-rāpi links, linke(r/s) Kolumne

Lief. mittl. Ms. n.s. ob. Rd. re. Rs. s. S. s.d. s.o. Sp. s.u. s.v. sum. Tf. u. u.a. unt. u.ö.

Lieferung mittlere(r/s) Manuskript nova series oben, obere(r/s) Rand rechts, rechter/s Rückseite siehe (am Satzbeginn: S.) Seite siehe dies, siehe dort siehe oben Spalte siehe unten sub voce sumerisch Tafel unten unter andere(m/n) unten, untere(r/s) und öfter

Abkürzungen

v.Chr. vgl. Vs. Z. z.B.

vor Christi Geburt (Zeitangabe) vergleiche Vorderseite Zeile zum Beispiel

17

z.St. z.T.

zur Stelle zum Teil

/ //

Zeilenbrechung neue Zeile (in der Transliteration) parallel (in Angaben von Stellen)

Nom. Part. Plur. Sing. st. constr. Verbaladj.

Nominativ Partizipium Plural Singular Status constructus Verbaladjektiv

5. Grammatische Abkürzungen Akk. Dat. Fem. Gen. Lok.-Adv. Mask.

Akkusativ Dativ Femininum Genetiv Lokativ-Adverbial Maskulinum

Stämme des akkadadischen Verbums G, Gt, Gtn, D, Dt, Dtn, Š, Št, Štn, N, Ntn Tempora des akkadischen Verbums Perf. Perfekt Präs.(/Fut.) Präsens(/Futur) Prät. Präteritum

Ausgewählte Bibliographie 1 Ausgaben des Keilschrifttextes der Stele 2 (teils mit Transliteration, Übersetzung, Kommentaren, Zeichenliste, Glossar) Editio princeps der Stele Scheil, V., Textes Élamites-Sémitiques, IIe Série: Code des Lois (Droit Privé) de Hammurabi, Roi de Babylone vers l’an 2000 avant Jésus-Christ (MDP 4), S. 11–162, Tf. 3–15 (Transliteration, Übersetzung, Heliogravüre des Keilschrifttextes) Autographien Bauer, Th., Akkadische Lesestücke [= AL], Rom 1952, S. 17–37 (Umsetzung des Rechtstextes mit kleineren Auslassungen in den neuassyrischen Duktus; Wiederabdruck: Borger, BAL) Bergmann, E., s. sub Deimel, A.: Codex Ḫammurabi, 3. Aufl. Borger, R., Babylonisch-assyrische Lesestücke [= BAL], Rom 1963, S. 2–46, 101–107, Tf. 2–30; 2. Aufl. (AnOr 54), Rom 1979, S. 2–50, 113–125, 286–314; 3. Aufl., Rom 2006 unverändert, mit Nachträgen (zum KḪ: S. XIII–XV, XVIf.) (Keilschrifttext. Prolog und Epilog nach Bergmann, CḪ; Rechtstext nach Bauer, AL; Transliteration, Kommentar) Deimel, A., Codex Ḫammurabi. Textus primigenius, transcriptio, translatio latina, vocabularia, tabula comparationis inter leges Mosis et Ḫammurabi, Rom 1910 (S. XI–XXVI: Autographie von R. Wessely); 2. Aufl. (Scripta Pontificii Instituti Biblici): I. Textus primigenius (neu autographiert von R. Wessely, mit Fragmenten), Rom 1930; II. Transcriptio et versio latina (A. Deimel), Rom 1930; III. Vocabularium (A. Deimel), Rom 1930; IV. Tabula signorum (Don Laurentio van den Eerenbeemt), Rom 1932; 3. Aufl. (Scripta Pontificii Instituti Biblici 51) Pohl, A. / Follet, R.: Codex Ḫammurabi. Transcriptio et versio latina, editio tertia, Rom 1950 Bergmann, E.: Codex Ḫammurabi. Textus primigenius, Rom 1953 [= CḪ] (mit Fragmenten; Wiederabdruck der Kopie: Richardson, M.E.J.: A Comprehensive Grammar to Hammurabi’s Stele; Prolog und Epilog: Borger, BAL) Harper, R.F. (und A. Godbey), The Code of Hammurabi, king of Babylon, about 2250 B.C., Chicago / London 1904, Neudruck 1959 (mit Transliteration, Übersetzung, Zeichenliste); Vorveröffentlichung: AJSL 20/1 (Okt. 1903), S. 1–84 [Kopie]; 20/2 (Jan 1904), 117–136 [List of signs]), dazu: A.H. Godbey, The Chirography of the Hammurabi Code, ebd. S. 187–198; Neudruck: The Lawbook Exchange Union, New Jersey 1999 Lipin, L.A., Akkadskij jazyk. Vypusk I: Chrestomatija c tablizami znakov, Leningrad 1957, S. 165–211 (Wiederabdruck der Kopie Ungnad, KGḪ)

1

Nach Abschluß des Manuskriptes (September 2020) erschienene Textpublikationen wurden während der Drucklegung eingearbeitet. Anderes konnte jedoch nicht mehr berücksichtigt werden, so z.B. H. Badamchi, Lease of agricultural land and sharecropping: a re-examination of CH 45–46, Akkadica 142 (2021), S. 43–62; P. Barmash, The Laws of Hammurabi. At the Confluence of Royal and Scribal Traditions, New York 2020 (e-Book), 2021 (Druckausgabe); H. Neumann, Zu den formalen Gliederungsprinzipien und formalen Ausdrucksformen früher keilschriftlicher Rechtssammlungen unter dem Gesichtspunkt ihrer normativen Intentionen: Das Beispiel Codex Ur-Namma (§§ 1–43), in: D. Bawanypeck / A. Imhausen / G. Pfeifer, The Normativity of Formal Orders and Procedures in Antiquity: A Comparison of Mathematical and Legal Systems (Karum – Emporium – Forum 4), Münster 2021, S. 61–81. 2 Auszüge in Chrestomathien u. dgl. werden nicht verzeichnet. Zweck der folgenden Zusammenstellung ist es, Hinweise für weitere Studien zu geben. Im Verlaufe der Arbeit verwendete Literatur wird hier nicht systematisch aufgenommen.

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Ausgewählte Bibliographie

Richardson, M.E.J., Hammurabi’s Laws. Text, Translation, and Glossary (The Biblical Seminar 73/ Semitic Texts and Studies, 2), Sheffield 2000 (Transkription und Übersetzung) — A Comprehensive Grammar to Hammurabi’s Stele, Piscataway, NJ (Gorgias Press) 2008 (S. 12–85: Wiederabdruck der Kopie Bergmann und Transkription) Ungnad, A., Keilschrifttexte der Gesetze Ḫammurapis. Autographie der Stele sowie der altbabylonischen, assyrischen und neubabylonischen Fragmente [= KGḪ], Leipzig 1909 Viel, Hans-Dieter, Der Codex Hammurapi, Göttingen 2002 (auch auf CD); englische Ausgabe: The Complete Code of Hammurabi, 2 Bde., München 2005 (Bd. 1: Analyse, Zeichenliste; Bd. 2: Kopie in Originalschrift nach einem Abguß der Stele, Umsetzung des gesamten Textes in den neuassyrischen Duktus, interlineare Transliteration und Übersetzung) Zu Fragmenten und Rekonstruktion der Lücke1 Isma’il, B.Kh., Misallat Ḥamūrābī [Die Stele Hammrabis; arab.], Baghdad 1980 (Einführung in den KḪ und Edition der Steinfragmente; der Hinweis auf die bis jetzt praktisch unbekannt gebliebene Publikation wird W. Sommerfeld verdankt, der diese auch zur Verfügung gestellt hat.) Læssøe, J., On the Fragments of the Hammurabi Code, JCS 4 (1950), S. 173–187 Maul, S.M., Tontafelabschriften des ,Kodex Hammurapi‘ in altbabylonischer Monumentalschrift, ZA 102 (2012), S. 76–99 — Ein weiteres Tontafelbruchstück aus Assur mit einem in altbabylonischer Monumentalschrift geschriebenem Abschnitt aus dem „Kodex Hammurapi“, in: S.M. Maul (Hg.), Assur-Forschungen 2, Wiesbaden 2020, S. 195–200 Meißner, B., Altbabylonische Gesetze, BA 3 (1898), S. 493–515 Nougayrol, J.: Les Fragments en Pierre du Code Hammourabien, I, JA 245 (1957), S. 339–366; II, JA 246 (1958), S. 143–155 (Kopie von Stfr 1–2 und Stfr 6–8, Transliteration und Übersetzung von Stfr 1–8) Scheil, V., Textes Élamites-Sémitiques, IVe Série MDP 10 (1908, Nachdruck 1959), S. 81–84, Tf. 9 (Heliogravüre sowie Transliteration und Übersetzung von Stfr 3–5; Kopien: Deimel / Wessely 1930; Ungnad, 1909) Szlechter, E., Les fragments du Code d’Hammurapi, IURA. Rivista internazionale di diritt romano e antica, 22 (1971), S. 1–82 Ungnad, A., Die Lücke in der Gesetzesstele Hammurapis, Leipzig 1909, BA 6/5, S. 144–149 Weidner, E., Drei neue Fragmente des Kodex Hammurapi aus neuassyrischer Zeit, AfO 16 (1952/53), S. 323f., Tf. XVI Umschriften mit (kommentierten) Übersetzungen ohne Beigabe des Keilschrifttextes Castro Dassen, H.N. / Gonzales Sanches, C.A., Código de Hammurabi: antecedentes históricos y arquelógicos, transcripción, valoración filosófica, Buenos Aires 1982 Cruveilhier, P., Introduction au Code d’Hammourabi, Paris 1937 — Commentaire du Code d’Hammourabi, Paris 1938 Deimel, A., Codex Ḫammurabi (lateinische Übersetzung) – s. o. bei Keilschrifteditionen / Autographien Driver, G.R. / Miles, J.C., The Babylonian Laws [= BL], Bd. 1: Legal Commentary, Oxford 1952, Bd. 2: Transliterated Text, Translation, Philological Notes, Glossary, Oxford 1955 Kohler, J. / Peiser, F.E., Hammurabi’s Gesetz, 1 (Übersetzung, moderne juristische Wiedergabe, Erläuterung), Leipzig 1904 Kohler, J. / Ungnad, A., Hammurabi’s Gesetz, 2 (Syllabische und zusammenhängende Umschrift nebst vollständigem Glossar), Leipzig 1909 Malul, Meir, Law Collections and Other Legal Compilations from the Ancient near East, Haifa 2010, S. 101–175 (Transkription, hebr. Übersetzung, Bemerkungen) 1

Von den Publikationen der Tontafel-Abschriften werden hier nur diejenigen aufgenommen, die mehrere Exemplare enthalten. Nachweise der übrigen Stücke sub A.2.3.

Ausgewählte Bibliographie

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Müller, D.H., Die Gesetze Hammurabis und ihr Verhältnis zur mosaischen Gesetzgebung sowie zu den XII Tafeln. Text in Umschrift, deutsche und hebräische Übersetzung, Erläuterung und vergleichende Analyse (10. Jahresbericht der israelitisch-theologischen Lehranstalt Wien, Schuljahr 1902/03), Wien 1903; Neudruck: Amsterdam 1975 Roth, M. T., Law Collections from Mesopotamia and Asia Minor (Writings from the Ancient World. Society of Biblical Literature, 6), Atlanta, Georgia, 1995, S. 8–142; 2. Aufl. (revised) 1997 (Transkription und Übersetzung) Szlechter, E., Le Code de Hammurapi, SDHI, 40 (1974), S. 329–400 (Prolog – § 52); 42 (1976, erschienen 1977), S. 303–400 (§ 53–Ende); erweiterte Buchausgabe (Pontificium Institutum Utriusque Iuris, studia et Documenta, 3): Rom 1977 [= CH] Winckler, H., Die Gesetze Hammurabis in Umschrift und Übersetzung. Dazu Einleitung, Wörter-, Eigennamen-Verzeichnis, die sogen. sumerischen Familiengesetze und die Gesetzestafel BM 82-7-14, 988, XXXII, 116 S., Leipzig 1904 Rezente Neudrucke bzw. Bearbeitungen Kalinke, V. (Hg.), Ḫammurabi. Gesetze. Eine vergleichende Studie anhand der Übersetzung von Hugo Winckler. Unter Mitarbeit von Benjamin Schondorf, Leipzig (Erata Literaturverlag) 2008 Der Codex Hammurabi in deutscher Übersetzung, von Hugo Winckler, Bremen (Europäischer Hochschulverlag) 2013 dito, Treuchtlingen (Literaricon) 2014 außerdem: amazon, Kindle Edition Nur Übersetzungen André-Salvini, B., Le Code de Hammurabi (Musée du Louvre. Collection solo 27), 2. Aufl., Paris 2008, S. 64–82 Badamchi, H., The Laws of Hammurabi: Introduction and Translation into Persian, Tehran 2013; Neudruck: 2017 Borger, R., Der Codex Hammurapi, TUAT, Bd. I: Rechtsbücher, Lief. 1, Gütersloh 1982, S. 39–80 Bouzon, E., O Código di Hamaurabi. Edição traduzida diretamente do original cuneiforme, Petropolis / Rio de Janeiro, 1976, 3. Aufl. 1980 Brongers, H.A., Oud-Oosters en Bijbels Recht, Nijkerk 1960, S. 39–90 (nur Rechtsteil) Dandamejev, M.A. / Solov’eba, S.S., in: Korostovzeva, M.A. / Kaznel’sona, I.S. / Kusischtschina, V.I. (Hg.), Chrestomatija po istorii drevnego Vostoka, Bd. 1, Moskau 1980, S. 151–178 D’jakonov, I.M., Zakony Vavilonii, Assirii i Chettskogo Carstva, Vestnik Drevnej Istorii 1952, H. 3, S. 225–261: Zakony Chammuraby, zarja Vavilona (Übersetzung), S. 262–303 (Kommentar) Ebeling, E., in: H. Gressmann (Hg.), Altorientalische Texte zum Alten Testament, 2. Aufl., Berlin / Leipzig 1926 (Neudruck: Berlin 1970), S. 280–310 Edwards, Chilperic, The Hammurabi Code and the Sinaitic Legislation. With a Complete Translation of the Great Babylonian Inscription Discovered at Susa, London 1904, Neudruck: 1971 — The Oldest Laws in the World, London 1906, 3. Aufl. 1921 Eilers, W., Die Gesetzesstele Chammurabis (AO 31/3–4), Leipzig 1932 (anstelle einer 5. Aufl. von H. Winckler, AO 4/4) Eilers, W. / Hecker, K., Codex Hammurabi. Die Gesetzesstele Hammurabis, Wiesbaden 2009 (von K. Hecker überarbeitete Ausgabe von Eilers, Gesetzesstele, nach der 5. Auflage der Ausgabe Leipzig 1932) Finet, A., Le Code de Hammurabi (Littératures Anciennes du Proche-Orient, 6), Paris 1973, 2. Aufl. 1983 (mit Korrekturen in Akkadica 34 [1983], S. 68f.), 3. Aufl. (revue et corrigée) 1998, 4. Aufl. (revue et augmentée) 2002 Furlani, Guiseppe, Leggi dell’Asia anteriore antica, Rom 1929 Haase, R., Die keilschriftlichen Rechtssammlungen in deutscher Übersetzung, Wiesbaden 1963, S. 23– 55 (nur Rechtstext, ohne Pro- und Epilog); 2. Aufl. (geänderter Titel: … in deutscher Fassung), 1979, S. 29–60 (einschließlich Pro- und Epilog)

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Ausgewählte Bibliographie

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Ausgewählte Bibliographie

29

— Gesetze in sumerischer Sprache, in: N. Koslova / E. Vizirova / G. Zólyemi (Hg.), Studies in Sumerian Language and Literature. Festschrift für Joachim Krecher (Babel und Bibel 8), Winona Lake, IN, 2014, S. 455–616 Yang, Zhi, King of Justice, in: Aula Orientalis 9 (1991; FS M. Civil), S. 243–249 Yoffee, N., Context and Authority in Early Mesopotamian Law, in: R. Cohen / J.E. Poland, State Formation and Political Legitimacy, New York 1988, S. 95–113 — The Meanings of Law in ancient Mesopotamia (CDOG 4), Wiesbaden 2012, S. 87–93

A. Einleitung

A.1. Prolegomena A.1.1. Vorbemerkungen1 Hört man „Kodex Ḫammu-rāpi“2 oder „Gesetzbuch, Gesetze Ḫammu-rāpis“ für das unter der Herrschaft des fünften Königs der 1. Dynastie von Babylon3 entstandene Werk, dann wird in der Regel an die heute im Louvre in Paris befindliche Steinstele gedacht4. Da es sich dabei um das Exemplar handelt, das am vollständigsten erhalten ist und dessen Entstehung gegen Ende der Regierungszeit Ḫammu-rāpis angesetzt wird5, liegt diese in der Regel den Textausgaben, Übersetzungen und sonstigen Arbeiten zugrunde6. Dabei wird gern vergessen, daß die – durch Überlieferungszufall – gut überlieferte Stele nur einen Textzeugen unter einer Anzahl anderer bildet. Wie der Vergleich mit der sonstigen, zugegeben lückenhaften Überlieferung zeigt, ist unter textkritischen Gesichtspunkten die große Stele nicht von der besten Qualität, da sie eine nicht geringe Anzahl von Schreibfehlern aufweist. Ihr größter Mangel ist jedoch die ausgelassene Untergliederung, die dagegen in den Steinfragmenten und einem Teil der Tontafel-Abschriften bezeugt ist7. Da für beträchtliche Abschnitte der Kompilation die Stele den einzigen Textzeugen darstellt, wird ihr Text jedoch auch hier als Orientierung zugrunde gelegt. Wenn im Folgenden allerdings der Terminus „Kodex Ḫammu-rāpi“ (abgekürzt KḪ) verwendet wird, so ist damit nicht nur die Stele gemeint, sondern stets die etwa 7000 Wörter8 enthaltende „literarische“ Komposition. Wie nicht anders zu erwarten bei einem Werk, das offenbar von der königlichen Kanzlei herausgegeben worden ist, weisen die neben der Stele bekannten Exemplare nur wenige juristische Varianten auf9. Auch im Epilog sind in den erhaltenen Stücken inhaltliche Abweichungen gering. Vom Prolog dagegen sind Tontafelabschriften bekannt, die sich stärker unterscheiden (Exemplare aB 1 und nB 5). Erscheint der KḪ auf den ersten Blick auch als relativ einheitlich, so werden bei näherem Hinsehen zahlreiche Varianten erkennbar. Diese übersichtlich zusammenzustellen, ist der Ausgangspunkt für

1

Die vollständigen bibliographischen Nachweise für abgekürzt zitierte Arbeiten sind im Verzeichnis „Abgekürzt zitierte Literatur“ zu finden. Für die Bezeichnung der Textzeugen werden in diesem Werk die Sigel von Abschnitt A.2 verwendet. Soweit nicht anders angegeben sind Datierungen aus dem Altertum „v.Chr.“. 2 Obwohl die Verwendung der lateinischen Schreibung „Codex“ weit verbreitet ist, wird (wie u.a. auch bei W. von Soden, AHw, vgl. dort S. XIII) das eingedeutschte „Kodex“ verwendet; -rāpi anstelle der Lautung mit bi entspricht der heute bevorzugten Ableitung aus dem Amurritischen („der Gott Ḫammu ist Heiler“), s. M.P. Streck, Hammurabi oder Hammurapi?, ArOr 67 (1999), S. 655–669. 3 = 1782–1750 nach der sogenannten, traditionell weithin verwendeten „mittleren Chronologie“, 1728–1686 nach der ebenfalls häufig verwendeten „Kurzchronologie“, 1696–1654, wenn man der von H. Gasche und anderen vorgeschlagenen ultrakurzen „New Chronology“ folgt; zu letzterer vgl. H. Gasche u.a., Dating the Fall of Babylon. A Reappraisal of Second-Millennium Chronology (Mesopotamian History and Environment. Mémoires 4), Genth 1998. Durch diese Untersuchung wurde eine Diskussion entfacht, die noch längst nicht abgeschlossen ist und in der noch weitere Zeitansätze vorgeschlagen wurden. Darauf kann und soll hier nicht eingegangen werden. S. ferner P. Michalowski / M.P. Streck, Hammurapi, RlA 15 (2018), S. 380–390. 4 Dazu sub A.2.1. 5 Zur Entstehungszeit s. sub A.5.1.1. 6 Gelegentlich wird dies auch im Titel zum Ausdruck gebracht, z.B. in der Übersetzung von W. Eilers, Die Gesetzesstele Chammurabis (AO 31/3–4), Leipzig 1932 (= Eilers, Gesetzesstele), erweitert zu „Codex Hammurabi. Die Gesetzesstele Hammurabis“ in der Neuausgabe von K. Hecker, Wiesbaden 2009 (= Eilers / Hecker, Codex). – Wenn aber z.B. E. Dombradi, Die Darstellung des Rechtsaustrags in den altbabylonischen Prozeßurkunden, Halbband I (FAOS 20/1), S. 233f., sagt: „Das [Hervorhebung J.O.] Original des sogenannten ‚Kodex Ḫammurabi‘ ist eine Dioritstele (narû), die eine umfangreiche Königsinschrift kommemorativen Charakters des Königs Ḫammurabi trägt“, wird verkannt, daß von mehr als einem „Original“ auszugehen ist, denn wie die Steinfragmente (= Stfr 1–9) zeigen, ließ Ḫammu-rāpi offenbar mehrere Stelen aufstellen. Auch wenn davon nur geringe Reste erhalten sind, haben diese in gleicher Weise als „authentisch“ (Formulierung Petschow, CH, S. 256b sub 2) zu gelten, da zu erwarten ist, daß sie ebenfalls während der Regierungszeit des Königs aufgestellt worden sind, s. u. sub A.5.1.1. bzw. A.5.2.1. 7 Dazu sub A.4.2.1. 8 So M.P. Streck, MDOG 142 (2010), S. 49 sub 3.9.2. 9 Das ist wiederholt betont worden, vgl. z.B. Petschow, CH, S. 257a zweiter Absatz.

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A. Einleitung

diese Arbeit. Da es hier nicht um Interpretationen, sondern um die Zusammenfassung der Textüberlieferung geht, erscheint es nicht erforderlich, die Problematik der juristischen Bedeutung des KḪ auch hier zu diskutieren1. A.1.2. Zur Fund- und Forschungsgeschichte Die große Stele wurde von Gustave Jéquier bei den französischen Ausgrabungen in Susa im Winter 1901/1902 „sur la grande Tell dit de l’Acropolis“2 (d.h. der „Zitadelle“) in der Nähe des Tempels des elamischen Gottes Inšušinak im Schutt gefunden3. Sie war in drei Teile zerbrochen, die sich jedoch zusammenfügen ließen: im Dezember 1901 wurden zunächst zwei Teile der unteren Hälfte gefunden, dann im Januar 1902 das obere Stück mit dem Relief4. Nach Zusammenfügung der Bruchstücke ergab sich ein abgesehen von kleineren Beschädigungen äußerlich praktisch vollständig erhaltenes Exemplar. Allerdings zeigte sich, daß von dem langen Keilschrifttext, der unterhalb eines Reliefs im oberen Teil der Vorderseite einst den übrigen Teil des Steins bedeckte, auf der Vorderseite die letzten sieben Kolumnen abgearbeitet worden waren5. Dies ist damit zu erklären, daß der Elamerkönig Šutruk-naḫḫunte I. (ca. 1185–1155) dort offenbar eine eigene Inschrift anbringen lassen wollte, nachdem das Objekt nach Susa verbracht worden war6. Im Unterschied zu anderen babylonischen Beutestücken ist dies jedoch in diesem Fall aus unbekannten Gründen nicht geschehen. Da in derartigen Siegerinschriften meist auch die Herkunft der Objekte angegeben wird7, bleibt wegen des Fehlens der elamischen Inschrift unbekannt, aus welchem Ort die Stele kommt. Weitgehend wird davon ausgegangen, daß sie ursprünglich vermutlich im Heiligtum des Šamaš in Sippar aufgestellt gewesen war, aber auch der Marduk-Tempel in Babylon ist in Erwägung gezogen worden8. In der Zerstörung der Stadt Susa durch die Truppen des Assyrerkönigs Assurbanipal im Jahre 646 erkannten die Ausgräber das Ereignis, bei dem die Stele zerstört wurde9. Die Fundstelle10 legt die Vermutung nahe, daß sie über die (zerstörte?) Temenos-Mauer hinabgeworfen wurde und zerbrach, als sie einige Meter weiter unten aufschlug. Ob dies als bewußte Zerstörung oder nur als „Entsorgung“ gedacht war, muß offenbleiben. Diese Interpretation wurde allerdings in Frage gestellt, nachdem eine in Sippar gefundene neubabylonische Abschrift des Prologs bekannt wurde, in deren Kolophon gesagt wird, daß eine in Susa aufgestellte KḪ-Stele als Vorlage diente (nB 2)11. Die Annahme, daß zur Zeit der als Besitzer letzterer Tafel genannten Person, die ein reichliches Jahrhundert später im frühen 6. Jh. v.Chr. gelebt hat12, in Susa genau diese Stele des KḪ sichtbar war, ist jedoch nicht zwingend. Einmal ist nicht 1

Neu belebt u.a. durch F.R. Kraus, Ein zentrales Problem des altmesopotamischen Rechtes: was ist der Codex Hammu-rabi?, Genava n.s. 8 (1960), S. 283–296 (IXe Rencontre Assyriologique Internationale). Die Diskussion wird bis zur Gegenwart weitergeführt. Kraus hat eine ganze Reihe von Problemen angesprochen. Hier sei nur sein Hinweis auf den Charakter des KḪ als „Richtersprüche“ erwähnt (S. 284–288). 2 Scheil, MDP 4, S. 12. 3 J. de Morgan, Histoire et travaux de la Délégation en Perse du Ministère de l’Instruction Publique 1897–1905, Paris 1905, S. 142 („près des ruines du temple du Chouchinak“); vgl. auch Jéquier, MDP 7, S. 28f.; kurze Darstellung der Entdeckung bei André-Salvini, Code, S. 8–11. 4 Ein Photo, das die Auffindung des oberen Stückes zeigt, bei André-Salvini, Code, S. 8 Abb. 2, sowie P.O. Harper, in: P.O. Harper / J. Aruz / F. Tallon, The Royal City of Susa. Ancient Near Eastern Treasures in the Louvre, New York 1992, S. 160; A. Caubet (Hg.), Le Code de Hammurabi et les Trésors du Louvre (Dossiers d’Archéologie, Nr. 288, Nov. 2003), S. 51. 5 Zum Umfang der Lücke s. sub A.2.1, zu ihrer Rekonstruktion A.6.2. 6 So die allgemein akzeptierte Interpretation, vgl. z. B. André-Salvini, Code, S. 6f.; P.O. Harper, in: Harper / Aruz / Tallon, Royal City (s.o.), S. 160. 7 Beispiele: F.W. König, Die elamischen Königsinschriften (AfO Beiheft 16), Graz 1965, Nr. 22, 23, 24a–c. 8 S. sub A.5.2.1. 9 Jéquier, MDP 7, S. 29; s. auch André-Salvini, Code, S. 8f. mit Anm. 6 10 Eingezeichnet bei de Mecquenem, MDP 12, Plan nach S. 72; s. auch S. Heim, in: P.O. Harper / J. Aruz / F. Tallon, a.a.O., S. 123–127 (Fundstelle der Stele dort eingezeichnet S. 124 Abb. 41 bei E). 11 D. Charpin, Les soldats d’Assurbanipal ont-ils détruit le Code d’Hammu-rabi lors de sac de Suse?, NABU 2003/76 (S. 87f.) 12 Zur Datierung des Exemplars s. sub A.2.3, A.3.2 und A.5.1.4 sub numero.

A.1. Prolegomena

35

auszuschließen, daß die Formulierung aus einer älteren Vorlage, die nach einer Stele in Susa angefertigt worden war, in Babylonien vom Schreiber der Tafel übernommen worden ist. Zum anderen befanden sich in Susa mehrere KḪ-Stelen (Stfr 1–9, s. anschließend). Es ist also auch denkbar, daß 646 zwar die in den Louvre gelangte Stele zerstört wurde, nicht jedoch alle anderen Exemplare. Letztere, von denen nur kleine Fragmente erhalten geblieben sind, könnten durchaus zu einem anderen, nicht zu bestimmenden Zeitpunkt vernichtet worden sein. nB 2 spricht also weder für noch gegen einen Zusammenhang von „Entsorgung“ der Louvre-Stele und Zerstörung Susas durch Truppen Assurbanipals. Eine Klärung der Frage ist nicht möglich. In erstaunlich kurzer Zeit legte Vincent Scheil, der Epigraphiker der Ausgrabungsexpedition, schon nach wenigen Monaten die Publikation des Fundes vor: Umschrift und Übersetzung des Textes wurden durch vorzügliche Reproduktionen (Heliogravüren) ergänzt, die noch heute die Grundlage für die Texteditionen bilden1. Der editio princeps dieses wichtigen und interessanten Textes, der als „älteste Gesetzessammlung der Welt“ sofort großes Interesse auf sich zog, folgten in kürzester Zeit zahlreiche weitere Publikationen, sowohl Übersetzungen, teils mit Beifügung einer Transliteration, als auch Beiträge zur inhaltlichen Analyse2. Der Keilschrifttext wurde mehrfach autographiert. Der Inhalt zog nicht nur die Aufmerksamkeit von Orientalisten und Rechtshistorikern, die sich bereits vor Bekanntwerden des Textes mit Rechtsdokumenten aus dem Alten Vorderasien befaßt hatten (J. Kohler) auf sich, sondern auch die anderer Juristen3. Auch nach mehr als hundert Jahren ist das Interesse ungebrochen, wobei durchaus auch Veränderungen der Fragestellungen zu beobachten sind. Die Zahl der Veröffentlichungen zur philologischen, kultur- und rechtshistorischen Erschließung des Kodex Ḫammu-rāpi ist inzwischen unüberschaubar. In dieser textkritischen Ausgabe kann darauf nur insoweit eingegangen werden, als sie von Relevanz für die Textgestaltung sind (z.B. Emendationsvorschläge), doch auch darauf kann nur in Auswahl eingegangen werden. Im Verlaufe der Ausgrabungen wurden in Susa außerdem einige kleine Steinfragmente gefunden, die zu weiteren Exemplaren gehören, von denen allerdings nur geringe Reste erhalten sind (Stfr 1–9, dazu sub A.2.2 und A.6.1). Dies bedeutet, daß Ḫammu-rāpi Stelen wahrscheinlich in verschiedenen Städten des Landes aufstellen ließ4. Auf ein erstes Stück hat Scheil bereits bei der Veröffentlichung der großen Stele hingewiesen und es eingearbeitet5, drei andere hat er einige Jahre später bekannt gemacht6. Gesamtpublikationen aller Steinfragmente erfolgten jedoch erst Jahrzehnte später7. Da es sich nur um kleine Fragmente handelt, darf vermutet werden, daß die Artefakte, zu denen sie gehören, im Unterschied zur großen Stele bewußt zerschlagen wurden. Die Tatsache, daß nur kleine Fragmente gefunden wurden, ist allerdings auffällig und führt zu der Frage: Wo ist der Rest? Man könnte sich vorstellen, daß nach der Zerstörung die Überreste eingesammelt und an einer anderen Stelle, die noch nicht gefunden wurde, entsorgt wurden. Die kleinen Fragmente wären dann vermutlich Stücke, die dabei aus irgendwelchen Gründen zurückgeblieben sind. Unerklärt bleibt jedoch, warum ausgerechnet mit den Exemplaren des Kodex Ḫammu-rāpi, also Monumenten mit einem Rechtstext, auf diese Weise umgegangen wurde, während zahlreiche andere babylonische Objekte, die in Susa gefunden wurden, in einem guten Erhaltungszustand ausgegraben wurden. 1

S. sub A.2.1. Nach André-Salvini, Code, S. 11, kam das Objekt im April 1902 in Paris an, am 15. September des gleichen Jahres erschien die Publikation in MDP 4! 2 Eine Zusammenstellung der frühen Arbeiten (bis 1905) bei J. de Morgan, a.a.O., S. 144–146. 3 So z.B. G. Cohn, Die Gesetze Hammurabis (Rektoratsrede gehalten am Stiftungsfeste der Hochschule Zürich den 29. April 1903), Zürich 1903. 4 Petschow, CH, 256b sub 2; dazu u. sub A.5.2.1. Über die Zuordnung dieser Fragmente zu einzelnen Exemplaren gehen die Ansichten auseinander, s. u. sub A.6.1. 5 MDP 4, S. 12, ebd. S. 122 Anm. 2 eingearbeitet (= Stfr 8), vgl. auch G. Jéquier, MDP 7, S. 29. 6 MDP 10, S. 81–84, Tf. 9 (= Stfr 3, 4, 5). 7 S. sub A.2.2. Die Stücke wurden vor 1903 bzw. vor 1908 gefunden, die genauen Umstände sind allerdings nicht bekannt, vgl. J. Nougayrol, JA 245 (1957), S. 339f. – Wenn J. de Morgan, a.a.O., S. 118, schreibt „Cet examplaire des lois de Hammurabi [d.h. die Stele] n’était pas unique à Susa, car nous retrouvons fréquemment des fragments d’un monument semblable portant des mêmes textes“, kann man den Eindruck gewinnen, daß eine beträchtliche Zahl von Fragmenten gefunden wurde; dies trügt aber wahrscheinlich.

36

A. Einleitung

Die Louvre-Stele und die Fragmente – sicher sämtlich zur Zeit Ḫammu-rāpis entstanden1 – sind nicht die einzigen Zeugnisse des Textes. Bereits vor ihrer Entdeckung waren zugehörige Tontafelfragmente bekannt geworden. Sie konnten damals allerdings noch nicht eingeordnet werden. Bei diesen handelt es sich einmal um zwei neubabylonische Beispiele (nB 9 und nB 10)2, zum anderen um eine Anzahl von Stücken aus Kujundschik in neuassyrischer Schrift. Bei der Veröffentlichung der letzteren äußerte der Herausgeber bereits die Vermutung, daß sie wahrscheinlich aus der Zeit Ḫammu-rāpis bzw. seiner Nachfolger stammen3 – eine Ansicht, die dann einige Jahre später durch die Entdeckung der Stele ihre Bestätigung fand4. Im Laufe der Zeit kamen weitere Abschriften auf Tontafeln hinzu, identifiziert in Museen und Sammlungen oder gefunden bei laufenden Ausgrabungen, so zuletzt Ende der siebziger Jahre des 20. Jh. ein Fragment in Larsa (aB 7)5 sowie ein Fragment in Assur (TontAss 5)6 und 1986 bzw. 1988 drei Tafeln in Sippar (nB 2–4)7. Heute sind mehr als 50 Stücke bekannt, die zu rund 40 Exemplaren zusammengefaßt werden können und von der altbabylonischen bis in die achämenidische Zeit datieren8. Die Duplikate stammen sowohl aus Babylonien als auch aus Assyrien, selbst in Susa wurde eine Tontafelabschrift gefunden (aB 5). Damit ist es möglich, auch einen nicht geringen Teil der oben genannten Lücke zu rekonstruieren, und darin wird häufig ihre Hauptbedeutung gesehen. Obwohl dieses Material auch darüber hinaus bei Untersuchungen zu einzelnen Passagen des KḪ berücksichtigt wird, tritt es in der Regel gegenüber dem Text der Louvre-Stele in den Hintergrund. Für die Bezeichnung der Duplikate zur Stele hat R. Borger Sigel eingeführt, die sich allgemein durchgesetzt haben und auch im Folgenden genannt werden9. Zugleich enthält der textkritische Apparat seiner Bearbeitung noch immer die bisher vollständigste Zusammenstellung der Varianten. Bei der philologischen Erschließung des KḪ10 zeigte sich auch, daß das Werk grundlegende Bedeutung für das Erlernen der akkadischen Sprache besitzt. Der Schwierigkeit, daß auf der Stele die komplizierte altbabylonische Monumentalschrift verwendet wird, versuchte man durch Umsetzung der Zeichen

1

Dazu sub A.5.1.1. Bekannt gemacht von F. Peiser, Jurisprudentiae Babylonicae quae supersunt, Cöthen 1890, S. 33–36; verbesserte Umschrift von H. Winckler, OLZ 6 (1903), Sp. 29; Kopie dann bei Ungnad, KGḪ, S. 42. 3 B. Meißner, Altbabylonische Gesetze, BA 3 (1898), S. 493–515. Im Catalogue of the Cuneiform Tablets in the Kouyunjik Collection, Bd. 1–5, London 1889–1899, waren diese Texte von C. Bezold als „Grammatical paradigms(?) concerning legal matter“ bestimmt worden. 4 Die von Meißner veröffentlichten Fragmente wurden bereits in der Erstpublikation der Stele (s. u. sub A.2.1) berücksichtigt, vgl. auch H. Winckler, OLZ 6 (1903), Sp. 27–31. 5 Zusammen mit anderen altbabylonischen Texten, meist der Zeit Samsu-ilunas, gefunden im E-babbar „piece 15“. Zum archäologischen Befund s. J.-L.Huot et alii, Larsa (8/9. camp., 1978 et 1981) et ’Oueili (2./3. camp., 1978 et 1981) (Bibliothèque de la Délégation Archéologique en Irak 3), Paris 1983, S. 208–210, Pläne S. 211, 225–227; Katalog der Texte und teilweise Publikation S. 230–244, Kopien (D. Arnaud) S. 252–290. 6 Gefunden bei irakischen Ausgrabungen im Haus des „Beschwörungspriesters“, s. B. Kh. Isma’il, Neuere Tontafelfunde im Irak: 2. Neufunde aus Assur, 28. RAI in Wien, 6.–10. Juli 1981, in: AfO Beiheft 19 (1982), S. 199f.; dies., Sumer 38 (1982), Arabic Section, S. 91f.; ferner Tariq Abdul-Wahab Madhloum, Sumer 35 (1979), S. 314; H. Bashir, ebd. S. 342; vgl. auch P.A. Miglus u.a., MDOG 132 (2000), S. 13f. 7 Zu diesem Tafelfund s. sub A.2.3.7. 8 S. u. sub A.2.3 (überarbeitete Fassung des bei Oelsner, Einteilung, S. 97–110, zusammengestellten Materials). Von Zeit zu Zeit wurde das Material schon früher zusammengefaßt, s. z.B. J. Læssøe, On the Fragments of the Hammurabi Code, JCS 4 (1950), S. 173–187; Borger, BAL, 1. Aufl., S. 2–4; 2./3. Aufl., S. 2–4; Roth, Law Collections, S. 251–253; S.M. Maul, ZA 112 (2012), S. 76 Anm. 1; vgl. auch die Bemerkungen von Kraus, Königliche Verfügungen, S. 62–64. – Eine Anzahl der Textzeugen abgebildet bei André-Salvini, Code, S. 47–51. 9 Die Zusammenstellung der Textzeugen unter diesen Sigeln in Borger, BAL, 1. Aufl. 1963, S. 2–4 (Sigel A–Z, a–h), ersetzt die Liste bei Driver / Miles, BL II, S. 1–4 (dazu Borger, HKL I, S. 89 sub Driver, G.R., BL, mit Ergänzungen HKL II S. 50). Durch Anfügung der inzwischen bekannt gewordenen Exemplare wurde die Liste in BAL, 2. Aufl., fortgeführt (Sigel i–t; 3. Aufl. unverändert), von M. Roth (wie vorige Anm.) dann durch die Sigel u–y ergänzt; die seitdem bekannt gewordenen Texte werden sub A.2.3 in das System einbezogen, dort auch zu abweichenden Weiterführungen der Bezeichnungen durch H. Sauren sowie D.R. Wright; s. Vorbemerkungen zu A.2.3. 10 Diese setzte unmittelbar nach der Veröffentlichung des Textes ein. Zu den frühesten Arbeiten gehört A. Ungnad, Zur Syntax der Gesetze Hammurabis, ZA 17 (1903), S. 353–378 (Ms. abgeschlossen 7.4.1903, an die Redaktion gegangen am 19.5.1903); ZA 18 (1904/05), S. 1–67 (dazu Chr. Sarauw, ZA 19 [1905/06], S. 388–391). 2

A.1. Prolegomena

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in den leichter zu erlernenden neuassyrischen Duktus zu begegnen1. Spätestens seit einem wegweisendem Aufsatz Wolfram von Sodens2 hat der KḪ einen festen Platz im akademischen Unterricht3. Durch die Kombination von regelgerechter altbabylonischer Sprache und neuassyrischen Keilschriftzeichen für Studienzwecke wird der Zugang zum Text geebnet. Bis in die jüngste Zeit wurden zahlreiche Textbearbeitungen, Umschriften sowie Übersetzungen in verschiedene Sprachen, aber auch Kommentare und Einzelinterpretationen veröffentlicht.4 Von den noch immer unentbehrlichen und grundlegenden Arbeiten aus der Mitte und zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei hier nur an die Bearbeitung des KḪ durch den Philologen G.R. Driver und den Rechtshistoriker J.C. Miles5 oder H. Petschows Erkenntnisse über die „Gesetzessystematik“6 erinnert. Da der Kodex Ḫammu-rāpi als eines der wichtigsten Dokumente aus dem alten Mesopotamien seit seiner Entdeckung bis zur Gegenwart stets Aufmerksamkeit gefunden hat, liegt inzwischen eine fast unüberschaubare Literatur vor, in der auch die Rechtsvergleichung eine wichtige Rolle spielt.7 Von den verschiedenen Arbeiten sei hier nur weniges, schwerpunktmäßig den Text Betreffendes, genannt. Durch die Einbeziehung des kurz zuvor veröffentlichten Exemplars aB 3 in ihre zusammenhängende Transkription des akkadischen Textes und die Übersetzung konnte Martha T. Roth eine Ausgabe vorlegen, in der gegenüber früheren Bearbeitungen des KḪ weitere Abschnitte der Lücke ausgefüllt sind8. Die (mit Einschränkung) noch immer beste Fassung in deutscher Sprache, die Übersetzung von Wilhelm Eilers aus dem Jahre 1932, hat K. Hecker in einer „behutsam revidierten und überarbeiteten“ Neuausgabe wieder zugänglich gemacht9. Schwerer nachzuvollziehen ist allerdings, wenn heute überholte Arbeiten zur Grundlage von Publikationen gemacht werden10. Aus jüngster Zeit stammen auch die Gesamtbearbeitungen (mit Publikation und Analyse des Keilschrifttextes sowie Übersetzung) von M.E.J. 1

Einige Paragraphen des Rechtsteils schon bei A. Ungnad, Babylonisch-assyrisches Keilschriftlesebuch (Clavis Linguarum Semiticarum 8), München 1927, S. 57–63; dann Th. Bauer, Akkadische Lesestücke, Rom 1952 (Rechtsteil mit Ausnahme einiger schlecht erhaltener Passagen); Borger, BAL, übernimmt die Umsetzung des Rechtsteils von Bauer, AL. 2 W. von Soden, Aufgabe und Methode des akkadischen Sprachunterrichts, OLZ 45 (1942), Sp. 345–353. 3 Vgl. neben den bereits genannten Arbeiten z.B. die Textauswahl bei M.P. Streck, Altbabylonisches Lehrbuch (Porta Linguarum Orientalium, NS 23), Wiesbaden 2011, 3. Aufl. 2018; K.K. Riemschneider, Lehrbuch des Akkadischen, Leipzig 1969 (und spätere unveränderte Auflagen, auch in englischer Übersetzung); J. Huehnergard, A Grammar of Akkadian (Harvard Semitic Studies 45), Winona Lake, 1997, 2. Aufl. 2005 (s. S. 160f. sub 17.4). 4 Da Vollständigkeit kaum zu erreichen ist, beschränkt sich das Literaturverzeichnis auf eine Auswahl. 5 Driver / Miles, BL. 6 H. Petschow, Zur Systematik und Gesetzestechnik im Codex Hammurabi, ZA 57 (1965), S. 146–172; s. auch ders., CH, S. 257–269. – Der Gliederungsvorschlag von H. Sauren, Aufbau und Anordnung der babylonischen Kodizes, ZRG RA 106 (1989), S. 28–55, überzeugt nicht. 7 Von Anfang an diente er dabei auch als Vergleichsmaterial zum Recht des Alten Testaments, vgl. z.B. D.H. Müller, Die Gesetze Hammurabis und die mosaische Gesetzgebung, Wien 1903; vgl. auch die Zusammenstellung bei K. Johanning, Der Babel-Bibel-Streit. Eine forschungsgeschichtliche Studie, Europäische Hochschulschriften, Reihe XXIII: Theologie. Bd. 345, Frankfurt, M. / Bern / New York / Paris 1988, S. 291–316. Diese Linie zieht sich bis in die Gegenwart hin. Vgl. z.B. den Untertitel einer Untersuchung von D.P. Wright: Inventing God’s Law. How the Covenant Code of the Bible Used and Revised the Laws of Hammurabi, Oxford 2009. Doch auch andere Regionen wurden zum Vergleich herangezogen, vgl. z.B. H. Fehr, Hammurapi und das salische Recht – eine Rechtsvergleichung, Bonn 1910, oder M. Mühl, Untersuchungen zur altorientalischen und althellenischen Gesetzgebung (Klio, Beiheft 19), Leipzig 1933, Neudruck (mit Nachwort des Vf.) Aalen 1963; bedeutsam P. Koschaker, Rechtsvergleichende Studien zur Gesetzgebung Hammurapis, Königs von Babylon, Leipzig 1917. 8 Roth, Law Collections, S. 71–142. Für die Abschnitte der Lücke wird S. 94–99 eine von Borger, BAL, abweichende neue Zählung als „gap a–z, aa, bb, cc“ eingeführt, wobei die Einteilung bei aB 3 der Erstveröffentlichung (H. Sauren, OLA 22 [1991], S. 5–26) folgt. Diese Sigel werden auch hier neben den Bezeichnungen von Borger genannt (s. sub A.2.3 sowie Teil B). Zu meiner Rekonstruktion der Lücke s. sub A.6.2. 9 Die Übersetzung von Eilers ersetzte als 5. Aufl. die in der gleichen Reihe „Der Alte Orient“ in vier Auflagen von 1902–1906 mit 13200 Exemplaren (Rückseite des Impressum in AO 31/3–4) veröffentlichte Übersetzung von H. Winckler, Die Gesetze Hammurabis, Königs von Babylon um 2250 v.Chr. (AO 4/4). Die in W. Eilers / K. Hecker, Codex, S. 21 erwähnten Nachdrucke sind im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek nicht nachweisbar. Erwähnt sei auch die Übersetzung von R. Borger, TUAT, Bd. 1, Lief. 1, Gütersloh 1982, S. 39–80. 10 So erlebt z.B. die Bearbeitung von H. Winckler, Die Gesetze Hammurabis in Umschrift und Übersetzung, Leipzig 1904, gegenwärtig durch mehrere Neudrucke eine Renaissance, s. Literaturverzeichnis sub nomine. Vgl.

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A. Einleitung

Richardson1 und H.-D. Viel2. Aber auch diese Arbeiten zum Kodex Ḫammu-rāpi sind auf die Stele fixiert, selbst wenn von Fall zu Fall Varianten erwähnt werden. Beatrice André-Salvini3 bietet eine gute Einführung in den Komplex „Kodex Ḫammu-rāpi“ mit vielen wertvollen Informationen sowie auch eine Übersetzung. Im Zusammenhang mit einer Sammlung von Rechtstexten aus dem alten Vorderasien wurde auch der KḪ in einer wenig überzeugenden Übersetzung vorgelegt4. Daß die Textgestalt der Stele mit einer nicht geringen Zahl von Fehlern behaftet ist, wurde sehr bald beobachtet. Leicht zu erkennende korrupte Zeichenformen und offensichtliche Schreibversehen wurden bereits in den frühesten Editionen korrigiert. Schwerer zu entscheiden ist jedoch, wieweit Textvarianten einen ursprünglicheren Text repräsentieren. Da die Stele keine Unterteilung des Textes aufweist, stand Vincent Scheil, der Erstherausgeber, vor der Notwendigkeit, eine eigene Unterteilung zu schaffen. So kam es zu der Zählung von 282 Paragraphen, die bis heute üblich und auch kaum zu ändern ist. In einer beträchtlichen Anzahl der Duplikate ist dagegen der Rechtsteil durch Leerzeilen oder Trennstriche in Abschnitte gegliedert, die häufig mehr als einen Paragraphen der üblichen Zählung umfassen, weil Sachverhalte zusammengefaßt werden, die in der Einteilung von Scheil getrennt sind5. Um sie von den „Paragraphen“ zu unterscheiden, werden sie am besten als „Artikel“ bezeichnet6. Da bereits die Steinfragmente, in denen Reste weiterer „authentischer“ Zeugen der altbabylonischen Zeit zu sehen sind,7 diese Gliederung aufweisen, muß sie als ursprünglich gelten8. Diese originale Unterteilung des KḪ ist leider nur unvollständig überliefert, läßt sich jedoch rekonstruieren. A.1.3. Zu dieser Ausgabe Da der Stele in der Forschung bisher quasi eine kanonische Bedeutung beigemessen wurde, wurden die Duplikate nur unzureichend beachtet, und ihre systematische Untersuchung ist ein Desideratum. Allerdings duplizieren die übrigen Textzeugen nur einen Teil des Gesamttextes, so daß die Stele – obwohl nur eines unter einer inzwischen nicht geringen Anzahl von Exemplaren – auf Grund ihres weithin guten Erhaltungszustandes die Bezugsgröße für die Arbeit am Text des Kodex Ḫammu-rāpi bleiben muß. Zugrunde gelegt wurden der Transliteration in Teil B dieses Werkes die Heliogravüren Scheils; ergänzend konsultiert wurden die vorliegenden Kopien (vorzugsweise Bergmann, gelegentlich auch Ungnad)9. Obwohl sich die hier vorgelegte „Textkritische Ausgabe“ bemüht, der gesamten Überlieferung zu ihrem Recht zu verhelfen, sind einige Textzeugen unzugänglich geblieben. Angestrebt wurde, die gesamte Überlieferung übersichtlich und vergleichend darzustellen (Teil B: Synoptische Transliteration), außerdem werden sachlich von der Stele abweichende Formulierungen bei Transkription und Übersetzung (Teil C) berücksichtigt. Wenn mehrere der üblichen Paragraphen inhaltlich zusammengehören, werden sie im Anschluß an die aus dem Altertum überlieferte Gliederung zusammengefaßt („Artikel“, s.o. und A.4.2.110). Auf die Rekonstruktion eines „Urtextes“ wird ebenso verzichtet wie auf ein Stemma11, das die Beziehungen der Textzeugen zueinander zum Ausdruck bringen soll. Bei der lückenhaften

auch den Nachdruck von Ch.F. Horne / C.H.W. Johns / L.W. King, The Code of Hammurabi, 1915, in: Forgotten Books (Lexington, KY, 2007). 1 S. am Ende von A.2.1. 2 Ebd. 3 André-Salvini, Code. 4 Nr. 14 in K.A. Kitchen / P.J.N. Lawrence, Treaty, Law and Covenant in the Ancient Near East, Wiesbaden 2012, Part 1, S. 109–186; Part 2, S. 22–26; Part 3, S. 51–59; vgl. die durchweg kritischen Besprechungen, so u.a. D. Charpin, RA 110 (2016), S. 141–186; E. Fritzsche, OLZ 111 (2016), S. 286–304; M. Stol, BiOr 70 (2013), S. 264– 268. 5 S. dazu sub A.4.2.1. 6 Zum diesem Terminus vgl. Oelsner, Einteilung, S. 81 mit Anm. 21; s. ferner sub A.4.2.1. 7 Dazu sub A.2.2 sowie A.5.1.1. 8 Vgl. schon Oelsner, Einteilung, S. 81–83. 9 S. sub A.2.1. 10 Dazu schon Oelsner, Einteilung, S. 83 mit Anm. 21. Ähnliche Zusammenfassungen u.a. auch bei Eilers, Gesetzesstele, bzw. Driver / Miles, BL. 11 Ein solches bei J. Læssøe, JCS 4 (1950), S. 185, dazu u. sub A.5.3.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Überlieferung der Duplikate stehen in vielen Fällen keine ausreichenden objektiven Kriterien für eine Bewertung der Varianten zur Verfügung1. Da auch heute noch in bestimmten Fällen bei Transliteration und Transkription2 die Ansichten differieren – vgl. etwa die Differenzen zwischen AHw und GAG einerseits und CAD andererseits –, empfiehlt es sich, einheitliche Bezugssysteme zugrunde zu legen. Für die zeichengetreue Umschrift in Teil B ist dies Rykle Borgers „Mesopotamisches Zeichenlexikon“3 (= „Borger, MZ“ und Nummer). Die verbundene, zusammenhängende Umschrift (Transkription) in Teil C schließt sich bis auf wenige Ausnahmen an das System des Akkadischen an, das Wolfram von Soden erarbeitet und in AHw und GAG angewandt hat. Auch dort, wo in der Forschung differierende Ansichten vertreten werden4 – und das gilt besonders für die Ansetzung von Langvokalen –, wird nur ausnahmsweise davon abgewichen. Die Berücksichtigung neuerer Erkenntnisse wird damit allerdings nicht ausgeschlossen. Im Einzelfall wird bei der Interpretation von Textstellen jedoch auch CAD oder anderen Veröffentlichungen der Vorzug gegeben. Eine vollständige Bibliographie zu Person und Wirken des Herrschers im allgemeinen oder zum Kodex Ḫammu-rāpi im besonderen zu erstellen, ist kaum möglich. Aus diesem Grunde wird nur eine Literaturauswahl beigegeben, die auch Werke enthält, die innerhalb der „Textkritischen Ausgabe“ nicht erwähnt werden. Andererseits wurden dort von den im Verlauf derselben herangezogenen Beiträgen nur solche aufgenommen, deren Bedeutung über Einzelfragen hinausgeht. Bei abgekürzt zitierten Arbeiten werden die Vornamen weggelassen, da diese aus dem Volltitel im Verzeichnis „Abgekürzt zitierte Literatur“ ersichtlich sind. A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi A.2.1. Die Louvre-Stele (Abb. E.1.1–4) Das heute im Louvre befindliche, 2,25 m hohe, unregelmäßig geformte und oben abgerundete Artefakt (Museumsnummer: Sb 8; CDLI P464358 bzw. Q006387 [Transliteration, Transkription und Übersetzung])5 ist, abgesehen von kleineren Beschädigungen der Oberfläche, praktisch vollständig erhalten6. Auf der Vorderseite befindet sich oben ein Relief, das König Ḫammu-rāpi in einer Belehnungsszene vor dem Sonnengott Šamaš7 zeigt, der übrige Teil ist mit Ausnahme eines nicht beschrifteten Sockels8 mit einem Keilschrifttext in altbabylonischer Monumentalschrift bedeckt, verteilt auf rund 4200 „Kästchen“ 1

Einige Überlegungen dazu sub A.5.3. Zur Unterscheidung Transliteration / Transkription (auch „Normalisierung, normalization“) s. u.a. M.P. Streck, Altbabylonisches Lehrbuch (Porta Linguarum Orientalium, NS 23), 3. Aufl., Wiesbaden 2018, S. 8 sub 2.3. 3 AOAT 305, Münster 2003, 2. Aufl. 2010. 4 Vgl. u.a. die Zusammenstellung von J.A. Brinkman, BiOr 23 (1966), Sp. 294–297. 5 Die Grundfläche beträgt 0,70 m Breite und 0,47 m Tiefe, s. André-Salvini, Code, S. 5, Beischrift zu Abb. 1; V. Scheil, MDP 4 (1902), S. 12, und J. Jéquier, MDP 7 (1905), S. 28f., geben außer der Höhe auch den Umfang an der Basis mit 1,90 m und oben mit 1,60 m an; vgl. auch vgl. J. de Morgan, Histoire et travaux de la Délégation en Perse du Ministère de l’Instruction Publique 1897–1905, Paris 1905, S. 142. Die Umzeichnung des Grundrisses bei J. Börker-Klähn, Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs (BaF 4), Mainz 1982, Tf. 113c, ist ungenau. An verschiedenen Stellen befinden sich auch Gips-Abgüsse. 6 André-Salvini, Code, S. 5 Abb. 1, S. 13–15 Abb. 9–13, gibt nicht nur die durch unzählige Reproduktionen bekannte Vorder- und Rückseite wieder, sondern auch Profilansichten von der linken und der rechten Seite. Photos von Textausschnitten sind an zahlreichen Stellen publiziert worden, auf Nachweise wird verzichtet. 7 Höhe 0,65 m, Breite 0,60 m, s. André-Salvini, Code, S. 15 Abb. 13. Auch das Relief allein ist sehr oft abgebildet und interpretiert worden; vgl. u.a. A. Moortgat, Die Kunst des Alten Mesopotamien. Babylon und Assur, Köln 1984, 2. Aufl. 1990, S. 29–32; André-Salvini, a.a.O., S. 15–24; E. Bosshard-Nepustil, Zur Darstellung des Rings in der altorientalischen Ikonographie, AOAT 304 (Münster 2003), S. 58–63; G. Elsen-Novák / M. Novák, Der „König der Gerechtigkeit“, BaM 37 (2006), 131–157. Unlängst ist T. Ornan zu der Ansicht gelangt, daß die Elamiter eine Überarbeitung des Reliefs begonnen, jedoch nicht vollendet hatten, s. ders., Unfinished Business: the Relief on the Hammurabi Louvre Stele Revisited, JCS 71 (2019), S. 85–109. 8 Vgl. die Beschreibung von André-Salvini, Code, S. 14 (mit Detailaufnahme des Sockels in Abb. 12). Gut zu erkennen ist der Übergang zum unbeschrifteten Teil auch in: J. Marzahn / G. Schauerte, Babylon. Wahrheit. Eine Ausstellung des Vorderasiatischen Museums, Berlin 2008, S. 210 Abb. 140. 2

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A. Einleitung

(Zeilen). Ursprünglich enthielt die Vorderseite 23, die Rückseite 28 Kolumnen Text, jeweils mit einer Breite (bzw. Höhe) zwischen 6 und 7 cm. Von ersterer sind die letzten sieben Kolumnen1 nach der Verbringung nach Susa abgearbeitet worden, um Platz für eine Inschrift des Siegers zu gewinnen. Diese wurde jedoch, wie bereits eingangs erwähnt, anders als bei ähnlichen Beutestücken nicht ausgeführt. Bis heute konnte diese Lücke durch die Duplikate nur teilweise ausgefüllt werden (zur Rekonstruktion s. sub A.6.2 sowie Teil B und C), kleinere Beschädigungen können jedoch meist ergänzt werden (zu Kol. XLV 30–36 [§ 262] s. sub B z.St.). Der Text wurde ohne Unterteilung fortlaufend geschrieben. Über das verwendete Material gehen die Angaben auseinander: der schwarze Stein wird teils als Diorit2, teils als Basalt3 bezeichnet. Eine mikroskopische Untersuchung von Gesetzesstele, zwei weiteren, fragmentarischen Stelen (Museumsnummern Sb 9 und Sb 10)4 sowie den Steinfragmenten des KḪ (sub A.2.2), die J. Nougayrol durchführen ließ5, erbrachte als Ergebnis, daß es sich um „basaltes à olivine“ handele soll, wobei die große Stele sowie Sb 9 eine Struktur „des cristaux sensiblement plus gros“ aufweisen. Es wäre sicher nützlich, das Material einer erneuten petrographischen Untersuchung zu unterziehen, denn die Frage des Materials ist nicht ohne Bedeutung für die wirtschaftlichen Beziehungen Ḫammu-rāpis. Während Diorit aus Magan, dem heutigen Oman, bezogen wurde6, wird für Basalt von einer Herkunft aus dem Zagros oder vom Dschebel Sindschar ausgegangen7. Im Text des KḪ selbst findet sich im Unterschied zu anderen altmesopotamischen Objekten, etwa Gudea-Statuen, keine Materialangabe. Solange dieser Streitpunkt nicht endgültig geklärt ist, muß die Frage offenbleiben8.

1 Die Größe der Lücke ergibt sich aus den Duplikaten, nachgewiesen von A. Ungnad, Die Lücke in der Gesetzesstele Hammurapis, Leipzig 1909, BA 6/5, S. 144–149. Vorher ging man von sechs bzw. sogar nur vier oder fünf fehlenden Kolumnen aus, vgl. z.B. V. Scheil, MDP 4 (1902), S. 12 unten, bzw. A. Deimel, Codex Ḫammurabi, Rom 1910, S. V (Praefatio). 2 Z.B. V. Scheil, MDP 4 (1902), S. 12; J. de Morgan, a.a.O., S. 142; J.P. Pritchard, Ancient Near Eastern Pictures Relating to the Old, Testament, Princeton 1954, S. 310; J. Börker-Klähn, a.a.O., S. 166 (S. 167 Anm. 2 Basalt ausdrücklich abgelehnt); A. Moortgat, S. 29; H.-D. Viel, CH, S. 9; Viel, CCH, S. 9; G. Elsen-Novák / M. Novák, BaM 37 (2006), S. 134 mit Anm. 14, S. 141. 3 U.a. M. Pécard / S. Pottier, Musée du Louvre. Les Antiquités de la Susiane (Mission J. de Morgan), Paris 1913, S. 37; E. Strommenger / M. Hirmer, Fünf Jahrtausende Mesopotamien, München 1962, S. 87; U. Seidl, in: W. Orthmann (Hg.), Der Alte Orient (Propyläen-Kunstgeschichte in achtzehn Bänden, Bd. 18), Berlin o.J. (Nachdruck der Propyläen-Kunstgeschichte in zweiundzwanzig Bänden, Frankfurt a.M. / Berlin / Wien 1985), S. 300 Nr. 181; André-Salvini, Code, S. 3, 13f. 4 Zu Sb 9 vgl. J. Börker-Klähn, a.a.O., S. 167–169 Nr. 114; P.O. Harper u.a., The Royal City of Susa, New York 1992, S. 181f. Nr. 117; abgebildet auch bei André-Salvini, Code, S. 24 Abb. 25, sowie A. Moortgat, Die Kunst Mesopotamiens, II. Babylon und Assur, 2. Aufl., Köln 1990, Tf. 5 (dazu ebd. S. 30f.); zu Sb 10 vgl. J. BörkerKlähn, a.a.O., S. 170 Nr. 115; U. Seidl, a.a.O., S. 305 Nr. 190. Daß diese beiden Objekte als Vergleichsmaterial geeignet sind, darf bezweifelt werden, da ihre Datierung nicht gesichert ist und es auch fraglich ist, ob sie überhaupt mit Ḫammu-rāpi in Verbindung gebracht werden können. 5 Vgl. J. Nougayrol, JA 246 (1958), S. 148. 6 Aus der Fülle der Literatur sei hier nur verweisen auf [G.G.] Boson, RlA 1 (1932), 437f. sub 2; W. Heimpel, RlA 7 (1987–1990), S. 195–198, besonders § 5; zur Bedeutung des Diorits im frühen Mesopotamien vgl. auch die Überlegungen bei H. Vogel, BaM 31 (2000), S. 70f., sowie B. R. Foster, Diorite and Limestone: A Sumerian Perspective, in: L. Sassmannshausen / G. Neumann, He Has Opened Nisaba’s House of Learning. Studies in Honor of Å.W. Sjöberg on the Occasion of His 89th Birthday on August 1st 2013 (CM 46), Leiden / Boston 2014, S. 51– 56; weiteres s.u. 7 André-Salvini, Code, S. 13. 8 Eine vergleichbare Unsicherheit bezüglich des Materials – Diorit oder Basalt – besteht z.B. auch bei in Assur gefundenen, beschrifteten Steinfragmenten, vgl. die Angaben bei A. Bartelmus / A. Schmitt, ZA 104 (2014), S. 74 mit Anm. 3. S. ferner (u.a. Bestimmung des Material von Steinmonumenten des 3. und 2. Jahrtausends v.Chr. aus Südmesopotamien als Gabbro): A. Sollberger, RA 62 (1968), S. 142 Anm. 5; W. Heimpel, RA 76 (1982), S. 65– 67; H. Steible, MDOG 126 (1994), S. 84f.; G.J. Selz, Nur ein Stein, in: Kulturgeschichten. Altorientalistische Studien Volkert Haas zum 65. Geburtstag, Saarbrücken 2001, S. 383–393 (besonders S. 386–389), K. Leslie, Examination and tentative identification of some black stone monuments, ZA 92 (2002), S. 296–300.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Grundlage für den Keilschrifttext müssen noch immer die in der editio princeps1 zusammen mit Transliteration und Übersetzung in Heliogravüren vorgelegten Reproduktionen bilden, denen Abformungen aus Guttapercha zugrunde liegen2. V. Scheils Reproduktionen können prinzipiell als zuverlässig gelten. Bei Digitalisierung derselben und Vergrößerung mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen ist es möglich, noch einige Feinheiten zu erkennen (s. dazu die beigefügten Ausschnitte in Teil E). Offenbar ist eine vollständige erneute Kollation bis heute nicht erfolgt3. Nach dieser Vorlage wurden mehrere Autographien angefertigt und veröffentlicht. R.F. Harper hat bereits kurz nach Bekanntwerden des Textes mit einer eigenen Edition begonnen und schon im folgenden Jahr eine Autographie vorgelegt, in der eine möglichst exakte Wiedergabe der altbabylonischen Monumentalschrift angestrebt wird – zunächst als Zeitschriftenartikel, dann in Buchform (durch Transliteration und Übersetzung ergänzt)4. Auch A. Ungnad, der sich sofort nach dem Erscheinen der Erstpublikation wiederholt um den Text bemüht hat5, hat eine Autographie veröffentlicht6. Diese Ausgabe war lange Zeit weit verbreitet, wenigstens in Deutschland, da sie zuverlässig und zudem billig war, außerdem waren die damals bekannten altbabylonischen, neuassyrischen und neubabylonischen Fragmente einbezogen. Etwa gleichzeitig hat am Päpstlichen Bibel-Institut in Rom Anton Deimel für Studienzwecke eine Ausgabe des KḪ publiziert, die auch eine Wiedergabe des Keilschrifttextes enthielt (kopiert von R. Wessely)7. Eine Neubearbeitung des Werkes, unter Einbeziehung der Duplikate wurde 1930 bis 1932 in vier Heften publiziert (Keilschrifttext neu kopiert ebenfalls von R. Wessely: Wessely, CḪ). Von einer dritten Auflage erschienen 1950 nur die lateinische Übersetzung (A. Pohl und R. Follet) sowie 1953 der Keilschrifttext von der Hand E. Bergmanns (= Bergmann, CḪ8; ebenfalls mit den Duplikaten). Sie wird sehr häufig benutzt und wird z.B. auch von M.E.J. Richardson9 in seiner Bearbeitung des KḪ erneut abgedruckt. Auf eine andere Weise ist H.-D. Viel bei seiner Arbeit an den Text herangegangen: neben Berücksichtigung der Kopie Bergmanns wurden selbst angefertigte Fotos eines Abgusses als Diapositive projiziert und danach eine neue Kopie angefertigt, ergänzt neben einer Übersetzung durch eine Umsetzung des gesamten Textes in den neuassyrischen Duktus10. A.2.2. Steinfragmente Nachdem bereits in den Ausgrabungsberichten mehrfach Steinfragmente mit Abschnitten des KḪ in altbabylonischer Monumentalschrift erwähnt und von V. Scheil auch drei Stücke als Heliogravüre veröffentlicht worden waren (Stfr 3, 4, 5), erfolgte eine Gesamtpublikation erst in den fünfziger Jahren des

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V. Scheil, Code des lois (droit privé) de Hammurabi, roi de Babylone vers l’an 2000 avant Jésus-Christ, MDP 4 (1902), S. 11–162, Tf. 3–15. 2 André-Salvini, Code, S. 12 mit Anm. 10 (danach sind die kupfernen Druckplatten während des Ersten Weltkriegs eingeschmolzen worden). Das aus Pflanzenmilch gewonnene, dem Kautschuk ähnliche Guttapercha, ein heute jedoch kaum noch verwendetes Material, erlaubt in erwärmten Zustand „sehr scharfe Abdrücke“, vgl. Meyers Lexikon, 7. Aufl., Leipzig 1926, Bd. 5, Sp. 841. 3 André-Salvini, Code, S. 12 bei Anm. 11; vgl. auch J. Nougayrol, JA 245 (1957), S. 339f. 4 The Code of Hammurabi, King of Babylon (about 2250 B.C.), Chicago / London 1904; Vorabdruck von Autographie und Zeichenliste (Tf. I–CII): AJSL 20 (1903/04), S. 1–84, 116–136; die an der Stele zu erkennenden individuellen Unterschiede der Ausführung werden in einem angeschlossenen Beitrag untersucht von A.H. Godbey, The Chirography of the Hammurabi Code, AJSL 20, S. 137–148. 5 S. die sub A.1.2 genannten Arbeiten. 6 Ungnad, KGḪ. 7 Codex Ḫammurabi. … ad usum privatum auditorum, Rom 1910 (für den vollen Titel s. Literaturverzeichnis), Tf. 1–16: Textus primigenius. Diese Ausgabe muß den Herausgebern der ZA vorgelegen haben, denn sie haben das Werk ZA 25 (1911), S. 222, in die Bibliographie aufgenommen. Heute ist diese Ausgabe nur sehr schwer zugänglich (Borger, HKL I, S. 71, hat sie nicht vorgelegen). Werner Mayer war so freundlich, mir eine Kopie eines in Rom befindlichen Exemplars zur Verfügung zu stellen. Dafür sei ihm auch an dieser Stelle herzlich gedankt. 8 Nach André-Salvini, Code, S. 60 Anm. 11 zu S. 12: „fut faite d’après l’estampage“. 9 Vgl. z.B. M.E.J. Richardson, Hammurabi’s Laws. Text, Translation, and Glossary, The Biblical Seminar 73 / Semitic Texts and Studies, 2, Sheffield 2000; ders., A Comprehensive Grammar to Hammurabi’s Stele, Piscataway, NJ (Gorgias Press) 2008 (S. 7–90: Keilschrifttext nach Bergmann, CḪ, und Transliteration). 10 = Viel, CH (die deutsche Übersetzung entspricht bis auf wenige Stellen Borger, TUAT), bzw. Viel, CCH.

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A. Einleitung

20. Jh. durch J. Nougayrol1, eine weitere 19802. Es konnten neun Steinfragmente identifiziert werden (acht bei Nougayrol sowie ein weiteres in Isama’il, Misallat). Sie erhalten hier abweichend von den Bezeichnungen Nougayrols und denen in Borger, BAL, die Sigel Stfr 1–93. Obwohl sie keine Textüberschneidungen aufweisen, handelt es sich zweifelsfrei um die Relikte mehrerer Exemplare4. Über die Zusammenfassung der Fragmente zu den ursprünglichen Monumenten sind in der Forschung unterschiedliche Ansichten vorgetragen worden. Sub A.6.1 wird die Form der Monumente diskutiert und gezeigt, daß sie sich drei verschiedenen Exemplaren zuordnen lassen: 1. Stfr 3(+)4 (2 KḪ); 2. Stfr 5 (3 KḪ); 3. Stfr 1, 2, 6, 7, 8 (4 KḪ). Als sicher kann gelten, daß alle diese Denkmäler während der Regierungszeit dieses Königs in verschiedenen Städten seines Landes aufgestellt worden sind5. Die meisten Steinfragmente gehören zum unteren Teil der Artefakte. Die Steinfragmente, die Abschnitte des Rechtstextes enthalten, sind durch Leerzeilen gegliedert (dazu sub A.4.2.1). Die Zeichenanordnung weicht mehrfach von der Stele ab. Was das Material betrifft, so schwanken die Angaben in der Literatur ebenso wie bei der Stele zwischen Diorit und Basalt. Eine Untersuchung hat für die Steinfragmente zum Ergebnis Basalt geführt6. Auch hier wäre eine Überprüfung angebracht. Da die Originale nicht eingesehen werden konnten, wurden, wenn verfügbar, für die Synoptische Transliteration (Teil B) die veröffentlichten Photographien bzw. Heliogravüren zugrunde gelegt, sonst die Kopien; die Publikation Nougayrols unterscheidet sich bei der Andeutung von Beschädigungen gelegentlich von den Kopien, zur Zeilenzählung s.o. sub A.1.3. Alle Exemplare mit Abschnitten des Rechtsteils haben Leerzeilen zur Gliederung in Artikel, die hier in der Zählung berücksichtigt werden. Stfr 1 (Abb. E.3.2): Sb 14701 = K = JA 245, S. 352f.; JA 246, S. 146, 155 (Kopie), Fragment 9; Isma’il, Misallat, S. 22–24. Erwähnt bereits MDP 10, S. 81; Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 29. – Erhalten: Kol. I’: […], Z. 1’–11’ // Stele XI 15–28 (§ 32), […]; Kol. II’: […], Z. 1’–13’ // Stele XI 68–70, XII 1–12 (§§ 35–37), […]. Stfr 2 (Abb. E.3.4): Sb 14702 = M = JA 245, S. 352; JA 246, S. 146, 154 (Kopie), Fragment 8; Isma’il, Misallat, S. 25f. (Kopie spiegelverkehrt und kopfstehend). Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 30. – Erhalten: Seite A (Beginn der Kolumne): Z. 1–4 // Stele XIII 5–8 (§§ 42–43), […]; 1

J. Nougayrol, Les Fragments en Pierre du Code Hammourabien, I, JA 245 (1957), S. 339–366; II, JA 246 (1958), S. 143–155 (Abmessungen und Umzeichnung, Beschreibung, Kopie der neu mitgeteilten Exemplare, Umschrift und Übersetzung des gesamten Materials; die bereits vorliegenden Kopien von Stfr 3, 4 und 5, die nach den auf Abklatschen basierenden Heliogravüren in MDP 10, Tf. 9, angefertigt wurden, wurden nicht wiederholt; die Bezeichnung der Seiten als A bzw. B wird hier übernommen). Die in JA 245 und 246 nicht mitgeteilten Museumsnummern hier nachgetragen nach André-Salvini, Code, S. 63 Anm. 55 (die fortlaufenden Inventarnummern deuten darauf hin, daß sie vermutlich erst während oder nach der Bearbeitung durch Nougayrol vergeben worden sind), vgl. auch ebd. S. 52f. Als Nr. 5 hat Nougayrol das Tontafelfragment aus Susa gezählt, hier = aB 5. 2 Isma’il, Misallat, S. 20–61 (Kopien, Transliterationen, arab. Übersetzung; offenbar ohne Kenntnis der Arbeit von J. Nougayrol, die S. 63 im Literaturverzeichnis fehlt; die Kopien weichen gelegentlich ab von den früheren Wiedergaben, denen in Teil B gefolgt wird; wiederholt wurden Trennstriche ausgelassen bzw. anders gesetzt). – Die Fragmente wurden 1980 vom Louvre, Paris, dem Iraq Museum, Baghdad, übergeben; der Vorgang wird a.a.O. S. 19 dokumentiert. 3 So schon bei J. Oelsner, Einteilung, S. 99. Im Unterschied zu diesem Beitrag werden Stfr 3 und Stfr 4 hier zusammengefaßt. 4 Überlegungen zum Problem, warum nur kleine Fragmente gefunden worden sind, sub A.1.2. 5 S. sub A.1.2, A.5.1 und A.5.2. 6 Nougayrol, JA 246 (1958), S. 148, s. auch sub A.2.1; ebenso André-Salvini, Code, S. 52. Dagegen bezeichnen die Ausgräber das Material als Diorit: G. Jéquier, MDP 7 (1905), S. 29 (Fragment aus dem gleichen Stein wie die Stele, bezieht sich auf Stfr 8); V. Scheil, MDP 10, S. 81 (zu Stfr 3, 4, 5); ebenso P. Cruveilhier, Les principeaux résultats des nouvelles fouilles de Suse, Paris 1921, S. 101f. Zur Unsicherheit in der Forschung vgl. z.B. Petschow, CH, S. 256: Der Literatur folgend gibt er als Material der Stele sub 1. „Diorit“ an, für die Fragmente sub 2. nach Nougayrol „Basalt“. S. o. die Diskussion zum Material der Stele sub A.2.1.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Seite B (Ende der Kolumnen): Kol. I’: […], Z. 1’–2’ // Stele XLVII 53–54 (Epilog), [Z. 3’–6’ // Stele XLVII 55–58]; Kol. II’: […], Z. 1’–7’ // Stele XLVIII 19–25 (Epilog). Stfr 3 (Abb. E.3.6): Sb 14699 = Q = MDP 10 (1908), S. 81–83 (Transliteration), Tf. 9 Nr. 1 (Heliogravüre) = JA 245, S. 342–345; JA 246, S. 144, Fragment 1; Isma’il, Misallat, S. 27–32; (voneinander abweichende) Kopien: Ungnad, KGḪ, S. 36 (2a); Wessely, CḪ, S. 37 (3); Bergmann, CḪ, S. 44 (C 1); CDLI P274951 bzw. Q006387 ex.20 (mit Kopie Bergmann, falsche Herkunftsangabe: Assur); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 35–37. Stfr 4 (Abb. E.3.7): Sb 14698 = R = MDP 10 (1908), S. 83f. (Transliteration), Tf. 9 Nr. 2 (Heliogravüre) = JA 245, S. 344–346; JA 246, S. 144, 152 (Kopie von Seite B Kol. III’), Fragment 2; Isma’il, Misallat, S. 33–39. Photo von Seite A: André-Salvini, Code, S. 53 Abb. 51 (Umzeichnung: Isma’il, Misallat, S. 33); (voneinander abweichende) Kopien: Ungnad, KGḪ, S. 37 (2b); Wessely, CḪ, S. 38 (4); Bergmann, CḪ, S. 45 (C 2); CDLI P274946 bzw. Q006387 ex. 15 (mit Kopie Bergmann, falsche Herkunftsangabe: Assur); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 42f. In Stfr 3 sind am Anfang der Kolumnen etwa 10 Z. abgebrochen, in Stfr 4 in Seite A ist der Beginn der Kolumnen, in Seite B deren Ende erhalten; Stfr 3 Kol. V’ folgt auf Stfr 4 Kol. I’. – Erhalten: Stfr 3: Kol. I’: [ca. 10 Z.], Z. 2’1–19’ // Stele XV 49–65 (§§ 57–58), […]; Kol. II’: [ca. 10 Z.], Z. 1’–25’ // Stele XVI 20–46 (§ 60–62), […]; Kol. III’: [ca. 10 Z.], Z. 2’2–27’ // Stele: XVII 5–„30“ (§ 66 = gap a), […]; Kol. IV’: [ca. 10 Z.], Z. 1’–24’ // Stele XVII „66“ – XVIII „12“ (§§ „69“–„70“ = §§ 67+a–68+a / gap c–d), […]; Stfr 4: Seite A (Beginn der Kolumnen): Kol. I’ Z. 1–13(+) Stfr 3 Kol. V’ Z. 1’3: // Stele XVIII ~„40“–~„53“ (§ „72“ = §68+b / gap e), […]; Kol. II’: Z. 1–15 // Stele XIX ~„27“–~„40“ (§§ „75“–„76“ = §§ 68+c–69+c / gap f–g); Seite B (Ende der Kolumnen): Kol. I’: […], Z. 1’4 // Stele L 74? (Epilog), […]; Kol. II’: […], Z. 1’–15’ // Stele: LI 34–475 (Epilog); Kol. III’: […], Z. 1’–2’ // Stele: LI 90–916 (Epilog). Stfr 5 (Abb. E.3.8): Sb 14700 = U = MDP 10 (1908), S. 83, 84 (Umschrift), Tf. 9 Nr. 3 (Heliogravüre) = JA 245, S. 346–349; JA 246, S. 145, Fragment 3; Isma’il, Misallat, S. 40–51. Photo von Seite A: André-Salvini, Code, S.52 Abb. 49 (Umzeichnung: Isma’il, Misallat, S. 40); (voneinander abweichende) Kopien: Ungnad, KGḪ, S. 37 (2c); Wessely, CḪ, S. 38 (5); Bergmann, CḪ, S. 45 (C 3); CDLI P274947 1

Zu Z. 1’ s. sub B z.St. Z. 1’ Leerzeile zur Artikeltrennung. 3 Zeilenbeginn, nur Nougayrol, JA 245, S. 343 mit Anm. 7, nicht in der Heliogravüre und den Kopien. Zur Einordnung im Anschluß an Stfr 4 Seite A I’ 13 s. sub B z.St. 4 In Heliogravüre zu erkennen (nicht in den Kopien): Spur eines Zeilenendes (letztes Zeichen) in Höhe der Entsprechung zu Stele LI 38 in Kol. II’, zur Einordnung s. sub B z.St.; J. Nougayrol, JA 245, S. 345, vermerkt mit zweimal „]?“ ferner Reste von zwei Zeilenenden der abgebrochenen vorhergehenden Kolumne, von denen aber auch bei Vergrößerung der Heliogravüre nichts zu sehen ist. Zählung der Kolumnen nach J. Nougayrol, JA 245, S. 364 Anm. 4, und JA 246, S. 152. 5 So Transliteration Nougayrol, Heliogravüre und Kopien nur von Ende Z. 36 bis Z. 46. 6 Aus der Kopie JA 246, S. 152, ist nicht ersichtlich, wie weit sich das Fragment nach rechts (bzw. unten) erstreckt. In der Heliogravüre ist zu erkennen, daß in Höhe von Seite A Kol. II’ noch Platz für mindestens eine Kolumne anzusetzen ist (wiedergegeben in der Kopie Bergmann; in den Kopien von A. Ungnad und R. Wessely ist das unbeschriebene Stück ausgelassen worden). Wieviel auf Seite A unten verloren ist, ist auch nach dem Photo (s.o.) nicht abzuschätzen, es dürfte jedoch nicht viel fehlen, da Seite B das Textende enthält. 2

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A. Einleitung

bzw. Q006387 ex. 16 (mit Kopie Bergmann, falsche Herkunftsangabe: Assur); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 58–60. – Erhalten: Seite A (Ende der Kolumnen): Kol. I’: […], Z. 1’–13’ // Stele XXVII 72–79, XXVIII 1–51 (§ 125); Kol. II’: […], Z. 1’–16’ // Stele XXVIII 12–27 (§§ 126–127); Kol. III’: […], Z. 1’2–14’ // Stele XXVIII 35–49 (§§ 128–129); Seite B (Beginn der Kolumnen): Kol. I’: Z. 1–8 // Stele XLIX 91?–99 (Epilog)3, […]; Kol. II’: Z. 1–10 // Stele L 42–50 (Epilog), […]; Kol. III’: Z. 1–7 // Stele L 98–105 (Epilog), […]. Stfr 6 (Abb. E.3.3): Sb 14703 = d = MDP 10, S. 84 (Teilumschrift) = JA 245, S. 350f.; JA 246, S. 145, 153 (Kopie), Fragment 6; Isma’il, Misallat, S. 52–54. Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 74–75. – Erhalten: Kol. I’: […], Z. 1’ // Stele XLV 39? (§ 263?)4, […]; Kol. II’: […], Z. 1’5–6’ // Stele XLV 97–100 (§§ 270–271), […]; Kol. III’: […], Z. 1’–9’ // Stele XLVI 57–63 (§§ 277–278) 6, […]; Kol. IV’: […], Z. 1’–7’ // Stele XLVII 13–19 (Epilog), […]. Stfr 7 (Abb. E.3.5): Sb 14697 = g = JA 245, S. 351f.; JA 246, S. 146, 154 (Kopie). Fragment 7; Isma’il, Misallat, S. 55f. Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 79. – Erhalten: Kol. I’: […], Z. 1’–6’ // Stele XLVII 93–94, XLVIII 1–3 (Epilog), […]; Kol. II’: […], Z. 1’–4’ // Stele XLVIII 66–70 (Epilog), […]. Stfr 8 (Abb. E.3.5): Sb 14688 = h = MDP 10, S. 84 (Teilumschrift) = JA 245, S. 348–351; JA 246, S. 145, 152 (Kopie), Fragment 4; Isma’il, Misallat, S. 57–59; vgl. auch MDP 4, S. 12 sowie S. 122 mit Anm. 2, und MDP 7, S. 29. Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 79f. – Erhalten: Kol. I’: […], Z. 1’–5’ // Stele XLVIII 11–15 (Epilog), […]; Kol. II’: […], Z. 1’–10’ // Stele XLVIII 73–79 (Epilog), […]; Kol. III’: […], Z. 1’–11’ // Stele XLIX 18–28 (Epilog), […]. Stfr 9 (Abb. E.3.1): ohne Nummer = bb = Isma’il, Misallat, S. 60f. (Kopie spiegelverkehrt und kopfstehend). – Erhalten: Kol. I: […], Z. 1ʼ–10ʼ // Stele I 11–21 (Prolog), […]; Kol. II: […], Z. 1ʼ–7ʼ // Stele II 7–17 (Prolog), […]. A.2.3. Abschriften auf Tontafeln und sonstige Texte mit Bezug auf den Kodex Ḫammu-rāpi7 Der Erhaltungszustand der Tontafeln mit dem Text des KḪ ist sehr unterschiedlich. Neben relativ gut erhaltenen Stücken gibt es zahlreiche Fragmente. Vor allem die Exemplare aus Ninive sind sehr zerbrochen, und wiederholt lassen sich hier mehrere Bruchstücke zusammenschließen bzw. ist es möglich, sie 1

Text ist erhalten bis zur Entsprechung von Stele XXVIII 4, bis zum Ende der Kolumne steht Platz für eine weitere Zeile zur Verfügung. 2 Davor eine Leerzeile (Artikeltrennung) = Z. 0’. 3 S. sub B z.St. 4 Rest eines Zeichens neben Entsprechung zu Stele XLV 97 in der folgenden Kolumne, etwa in dieser Höhe anzusetzen (s. sub B zu § 263). 5 Davor ein Zeilenende ohne Schriftreste = Z. 0’. 6 Borger, BAL, S. 4, abweichend: Z. 56–63. Da das Ende von § 276 mit dem von § 277 übereinstimmt, ist nicht auszuschließen, daß die erhaltenen Zeichen nicht Z. 57 der Stele, sondern Z. 52 entsprechen, also auch hier § 277 wie in nANin 6 fehlte. 7 Das Folgende stellt eine ergänzte Überarbeitung der in Oelsner, Einteilung, S. 98–110 sub Nr. 2–11, vorgelegten Liste der Duplikate zur Stele dar. Da im Unterschied dazu die dort sub „1“ verzeichneten Steinfragmente hier eine

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

45

mit großer Wahrscheinlichkeit einer ursprünglichen Tafel zuzuordnen. Aus diesem Grunde wird es für sinnvoll gehalten, die Zusammengehörigkeit zu demselben Exemplar auch in der Benennung zum Ausdruck zu bringen. Den dafür eingeführten Sigeln liegen für die babylonischen Texte formale und chronologische Gesichtspunkte zugrunde, die Texte aus Assyrien werden nach den Fundorten zusammengefaßt. In der Auflistung folgen die von Borger, BAL, eingeführten Sigel wie schon im Abschnitt A.2.2 auf die Museumsnummer1. In der älteren Literatur irrtümlich dem KḪ zugewiesene Stücke werden nicht berücksichtigt2. Nicht aufgenommen werden die Fragmente K 19454 (P404280) und K 19727 (P404512) sowie BM 39165, für die eine Zugehörigkeit zum KḪ in Erwägung gezogen worden ist3. Auf die Angabe der Abmessungen der Exemplare wird verzichtet, da diese nur teilweise bekannt sind. Wenn in Textveröffentlichungen auch Transliteration, Übersetzung und Bemerkungen enthalten sind, wird dies in der folgenden Übersicht nicht immer ausdrücklich vermerkt. S. auch die Vorbemerkungen zu Teil B. A.2.3.1. Der Kodex Ḫammu-rāpi in einem Inventar von Texten (Inv) Inv 1: K 10182+197574 = Lambert, FS Finet, S. 95f., 98 (Kopie); Photos: British Museum Collection Database; CDLI P336165; Neubearbeitung: F.M. Fales / S.N. Postgate, Imperial Administrative Records, I. Palace and Temple Administration (SAA 7), Helsinki 1992, S. 69 Nr. 56. In Z. 9’ Erwähnung von dīnāni ša Ḫammu-rāpi5.

eigene Gruppe bilden (A.2.2), wird die dortige Gruppe 11 umgestellt und als „1“ in die entstandene Lücke eingefügt. Außerdem werden Nr. 8 (Sum) und Nr. 9 (Komm) umgestellt. Das Fragment Rm 369 (= Sigel „o“ bei Borger, BAL) wird jetzt als nANin 8 von nANin 6 abgetrennt, Sm 1640 (bisher mit Fragezeichen sub nANin 7) wird zu nANin x. Im übrigen bleiben die Entsprechungen zu Oelsner, a.a.O., gewahrt. 1 Eine Zusammenstellung aller bis dahin bekannten Textzeugen gab Borger, BAL, 1. Aufl. 1963, S. 2–4; durch Einbeziehung der danach bekannt gewordenen Exemplare weitergeführt 1979 in der 2. Aufl., S. 2–4; H. Sauren, ZRG RA 106 (1989), S. 54f., legt zur Weiterführung der Sigel zwar ebenfalls Borgers System zugrunde, führt die Liste (nach ebd. S. 28 Anm. 59) allerdings im Anschluß an BAL, 1. Aufl. (1963), weiter. Damit kommt er zu Bezeichnungen, die von Borger, BAL, 2./3. Aufl., abweichen. M.T. Roth, Law Collections, S. 251–253, hat nach Borger bekannt gewordene Stücke mit den Sigeln u–y angefügt (s. auch o. S. 6 mit Anm. 9f.). Anschließend an M.T. Roth hat D.P. Wright die Liste unter Verwendung griechischer Minuskeln ergänzt, s. Wright., Inventing God’s Law, S. 399 Anm. 131 (zu S. 107), und ebd. S. 118–120, vor allem S. 119 (unklar die Bemerkung S. 119 bei Anm. 179 „Fragments u, w, y are unpublished“). B.M. Levinson, Is the Covenant Code an Exilic Composition, in: ders., Studies in Biblical Law and Interpretation (Forschungen zum Alten Testament 54), Tübingen 2008, S. 301f., hat das Verzeichnis von M.T. Roth chronologisch gegliedert. Die eigene Fortführung des Systems wurde in Oelsner, Einteilung, S. 98f., vorgelegt; da bei Roth die dort sub u und y verzeichneten Exemplare identisch sind (= hier aB 7), wurde das Sigel y mit K 21227 neu besetzt (s. sub nANin 3). Die verschiedenen Bezeichnungen werden sub D.1 (Konkordanz der Textbezeichnungen) zusammengestellt. – Ein Überblick über die Textzeugen auch bei D.P. Wright, a.a.O., S. 106–110 (Texte aus Ninive), 118–120 (andere Texte), sowie S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 76 Anm. 1, und (nach Schriftduktus geordnet) S. 81f. Anm. 32. 2 Sm 1672 (CDLI P274943 bzw. Q006387 ex. 22), K 8321 (CDLI P274931), K 11925 (+ K 9910; CDLI P398392), K 13244 (CDLI P400182), vgl. Borger HKL I, S. 341 sub Meißner, BA 3, 493ff.; die beiden ersten Stücke noch bei Ungnad, KGḪ, S. 39 sub i, S. 41 sub n; Wessely, CḪ, Nr. 14, Nr. 19; Bergmann, CḪ, S. 47 sub N, S. 50 sub T. 3 Lambert, Third Supplement, sub numero: „Laws of Hammurabi?“. Die Zugehörigkeit ist jedoch zweifelhaft, weder die Erwähnung von ŠE-a-am in Z. 7’ des kleinen Fragments K 19454 (nur Zeilenenden, re. Randstück, wahrscheinlich untere Ecke; Photo: British Museum Collection Database) noch ina A.ŠÀ bzw. ina A.ŠÀ-ia im winzigen Stück K 19727 (Z. 1’f.) reichen zur Entscheidung dieser Frage aus. Eine Einordnung wäre nur in der Lücke möglich. Für BM 39165 ergibt sich aus den Photos, daß die Zuordnung zum KḪ (so CBT IV–V, S. 411) irrtümlich ist. 4 Fragment einer Tafel mit je 2 Kol. auf Vs. und Rs.; weitere Stücke dieses Exemplars (CDLI P399525, mit Photo): K 14067+Rm 150, K 13684+Sm 2137, K 11922+18436 (s. auch W.G. Lambert, Kramer Anniversary Volume (AOAT 25), Kevelaer / Neukirchen-Vluyn 1976, S. 313–318, und ders., NABU 1992/129 (S. 95f.; K18436). Vgl. auch S. Parpola, Assyrian Library Records, JNES 42 (1983), S. 1–29. 5 Zu dieser Serienbezeichnung vgl. sub A.4.3.3.1.

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A. Einleitung

A.2.3.2. Altbabylonische Serien- und Auszugstafeln (aB) aB 1: AO 10237 = A = J. Nougayrol, Le Prologue du Code Hammourabien d’après une tablette du Louvre, RA 45 (1951), S. 69–78, Tf. I (Photos); weitere Photos: Rs.: André-Salvini, Code, S. 47 Abb. 42; CDLI P386353 bzw. Q006387 ex. 25. Keine Kopie. Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 3–8. 1925 durch F. Thureau-Dangin von J.E. Gejou gekauft. Liniert. Vs. (stark beschädigt) und Rs. je 2 Kolumnen. Kein Kolophon. Der Zeitpunkt der Niederschrift der Tafel ist nicht genauer zu ermitteln (paläographisch Mitte der altbabylonischen Periode oder später); Herkunft unbekannt (s. sub A.5.2.2 am Ende). – Umfang: Prolog mit Auslassungen1, Stichzeile (// Kol. V 26f. = Beginn § 1): Kol. I: Z. 1–29 // Stele I 1 – II 12 (Prolog); Kol. II: Z. 1–26 // Stele II 13 – III 10 (Prolog); Kol. III (Rs. I): Z. 1–27 // Stele III 11 – IV 10, , IV 16–22 (Prolog); Kol. IV (Rs. II): Z. 1–23 // Stele IV 23–37, , IV 48–59, , IV 67 – V 27 (Prolog, § 1). aB 2: BM 78944+78979 (Bu 89-4-26, 237+274) = r = J.J. Finkelstein, A Late Old Babylonian Copy of the Laws of Hammurapi, JCS 21 (1967), S. 39–48 (mit Photos S. 40f.); weitere Photos: André-Salvini, Code, S. 51 Abb. 48 (nur Vs.); British Museum Collection Database; CDLI P499558. Keine Kopie. Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 19–25. Höchstwahrscheinlich aus Sippar. Vs. und Rs. je 4 Kolumnen; Stück aus der Tafelmitte, von allen Kolumnen Anfang und Ende verloren. Teilweise liniert, Rubriken, Trennlinien zur Gliederung in Artikel, Kolophon (wahrscheinlich datiert, Datierung aber verloren; s. sub A.3.2, zur Serienzuordnung sub A.4.3.1). – Zu rekonstruierender Umfang: wahrscheinlich // Stele V 26 bis gegen Ende XVIII (§§ 1–„73“)2; erhalten: Kol. I: […], Z. 1’–19’ // Stele V 44 – VI 9 (§§ 2–5), […]; Kol. II: […], Z. 1’–22’ // Stele VII 24 – VIII 11 (§§ 9–13), […]; Kol. III: […], Z. 1’–29’ // Stele IX 22 – X 29 (§§ 22–27), […]; Kol. IV: […], Z. 1’–31’ // Stele XI 19 – XII 35 (§§ 32–39), […]; Kol. V (Rs. I): […], Z. 1’–20’ // Stele XIII 1–48 (§§ 42–46), […]; Kol. VI (Rs. II): […], Z. 1’–31’ // Stele XIV 34 – XV 33 (§§ 49–55), […]; Kol. VII (Rs. III): vollständig verloren; Kol. VIII (Rs. IV): nur Teile des Kolophons erhalten. aB 3: Ni 2553+2565 = t = V. Donbaz / H. Sauren, Ni 2553+2565. A Missing Link of the Hammurabi Law Code, OLP 22 (1991), S. 5–26, Tf. I–II (mit Kopie, Photos)3; CDLI P499557. Neubearbeitung von Kol. III 35–45: Veenhof, FS Donbaz, 2010, S. 283–2934. Trotz Ni-Nummer wahrscheinlich aus Sippar. Vs. und Rs. je 4 Kolumnen à zirka 50–52 Zeilen5; Tafelränder nur an einigen Stellen erhalten. Teilweise liniert, Rubriken, Trennlinien zur Gliederung in Artikel, Kolophon (Datierung: Ammi-ṣaduqa-Datum, s. sub A.3.2, zur Serienzuordnung sub A.3.1). Obwohl die Vorderseite dieses Exemplars den zweiten Teil der Lücke der Stele umfaßt, ist infolge des schlechten Erhaltungszustandes und beträchtlicher Leseprobleme der Textgewinn gering; s. sub A.6.2. – Umfang: // Stele ab Ende XVIII bis XXVIII 26 (§§ 74– 126); erhalten:

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Dazu Hurowitz, inu Anum ṣīrum, S. 71–73, 84–86, und sub A.5.1.1. Zum Tafelende s. sub A.4.3.1 bzw. A.6.2. 3 Vgl. auch Driver / Miles, BL I, S. XXVIII; II, S. 1 bei und mit Anm. 3, S. 110f. (Verzeichnis der Varianten); J.J. Finkelstein, JCS 21 (1971), S. 39, 48; Borger, BAL, S. 4. Eine teilweise Transliteration der Rs. nach den früheren Mitteilungen gibt E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 56–58. 4 Zählung der Abschnitte der Lücke nach Roth, Law Collections, S. 94–99; entspricht hier § „87“ und § „88“. 5 In der Erstpublikation werden 50 Zeilen angesetzt, was mindestens zum Teil zu gering erscheint, s. sub A.6.2 und B z.St. Nicht übernommen werden kann die dort konsequent verwendete Schreibung šu-ma statt šum-ma. Ähnliche Formen von šum (mit gebrochenem abschließenden Senkrechten) sind in der babylonischen Kursivschrift nicht ungewöhnlich, s. z.B. Ch. Fossey, Manuel d’Assyriologie, Teil 2, Paris 1926, Nr. 9594f. (spätaltbabylonisch), 9616–9619 (Amarna). S. auch Veenhof in FS Donbaz. 2

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Kol. I: Z. 1–15 // Stele XVIII ~„65“ – XIX ~„10“ (Rubrik, § „73“ = gap h), [ca. 35–37 Z.]; Kol. II: Z. 1–45 // Stele XX ~„1“–~„65“ (§§ „79“–„83“ = gap l–q), [ca. 5–7 Z.]; Kol. III: [Z. 1–5], Z. 6–45: // Stele XXI ~„10“–~„75“ (§§ „85“–„86“ = gap r, §§ „87–89“ = §§ 69+d– 71+d / gap s–u), [ca. 5–7 Z.]; Kol. IV: [Z. 1–16], Z. 17–231 // Stele XXII ~„32“–~„40“ (§§ „91“–„92“), [ca. 30 Z.]; Kol. V (Rs. I): [ca. 15–17 Z.], Z. 1’–33’ // Stele XXIV 8 – XXV 6 (§§ 101–107), [ca. 5–7 Z.]; Kol. VI (Rs. II): [ca. 10–12 Z.], Z. 1’–42’ // Stele XXV 40 – XXVI 47 (§§ 110–116); Kol. VII (Rs. III): [ca. 5 Z.], Z. 1’–44’ // Stele XXVI 53 – XXVII 47 (§§ 116–123); Kol. VIII (Rs. IV): [ca. 10–12 Z.], Z. 1’–28’ // Stele XXVII 66 – XXVIII 26 (§§ 125–126, Stichzeile § 127), Kolophon. aB 4: CBS 15284 = S = A. Poebel, Historical and Gramatical Texts (PBS 5), Philadelphia 1914, Nr. 93 (Kopie), Tf. CVIIIf. (Photos; ohne re. ob. Ecke = Kol. VI Z. 1–16); Wiederabdruck der Kopie der Vs.: Wessely, CḪ, S. 32.34 sub A 1; Bergmann, CḪ, S. 41 sub A 1; CDLI P274953 (Kopie der Vs., falsche Datierung: neuassyr.) bzw. Q006387 ex. 03; André-Salvini, Code, S. 51 Nr. 47; Transliterationen und inhaltliche Auswertung: A. Poebel, OLZ 18 (1915), Sp. 161–169, 193–200, 225–230, 257–265; A. Ungnad, HG III, S. 268–270; M. Schorr, Dwa nowe fragmenty kodeksu Hammurapi’ego, RO 1 (1914/15), S. 147–176, deutsche Zusammenfassung: S. 10–18; V. Scheil, Les nouveaux fragments du «Code», RA 13 (1916), S. 49–53; E. Cuq, Les nouveaux fragments du Code de Ḫammourabi, ebd., S. 143–158; ders., Le nouveaux fragments du Code de Hammourabi sur le prêt à intérêt et les societés (Mémoires de l’Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, XLI), Paris 1918 ; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 43–55; Neubearbeitung von Kol. I 5’–27’: Veenhof, FS Donbaz, 2010, S. 283–293 (s. auch o. sub aB 3). In Nippur ausgegraben. Vs. und Rs. je 6 Kolumnen; oberer Teil der Tafel abgebrochen, weitere Beschädigungen. Liniert, doppelte Trennstriche (Leerzeilen) zur Gliederung in Artikel, Rubriken. – Umfang: der verlorene Beginn läßt sich // aB 3 III 19 (§ [„86“]2 // Stele Kol. XXI ~„30“) ansetzen, Text erhalten bis Kol. XXXIII 74 (letzte erhaltene Zeile; Mitte § 161); Platz im verlorenen Teil ausreichend für das Ende von § 161 sowie Stichzeile und Kolophon, eventuell auch Text von § 1623; erhalten: Kol. I: [ca. 16 Z.], Z. 1’–36’ // Stele XXI ~„45“ – XXII ~„10“ (§§ „87“–„90“ = §§ 69+d–72+d / gap s–v), [4–5 Z.]; Kol. II: [ca. 16 Z.], Z. 1’–40’ // Stele XXII ~„45“ – XXIII ~„10“ (§§ „92“–„95“ = §72+e–75+e / gap w–z); Kol. III: [ca. 18 Z.], Z. 1’–42’ // Stele XXIII ~„48“ – XXIV 28 (§§ „98“–100 = 76+f–78+f / gap bb– cc, §§ 100–103); Kol. IV: [ca. 14 Z.], Z. 1’–44’ // Stele XXIV 49 – XXV 26 (§§ 105–109); Kol. V: [3–4 Z.], Z. 1’–53’ // Stele XXV 34 – XXVI 32 (§§ 109–115); Kol. VI: Z. 1–57 // Stele XXVI 33 – XXVII 21 (§§ 115–120), [ca. 4–5 Z.]; Kol. VII (Rs. I): [ca. 4–5 Z.], Z. 1’–9’ // Stele XXVII 31–43 (§§ 122), [ca. 45 Z.]; Kol. VIII (Rs. II): [ca. 4 Z.], Z. 1’–10’ // Stele XXVIII 32–41 (§§ 127–128), [ca. 12 Z.], Z. x+1’– x+4’ // Stele XXVIII 60–65 (§ 130), [ca. 30–35 Z.]; Kol. IX (Rs. III): [ca. 4–5 Z.], Z. 1’–18’ // Stele XXIX 42–70 (§§ 135–136), [ca. 25 Z.], Z. x+1’– x+4’ // Stele XXX 27–32 (§ 139–140), [ca. 5 Z.];

1

Reste von Zeilenanfängen. Das (hier kaum lesbare) Photo und die Kopie weichen voneinander ab. S. sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. Dort auch zu postulierten Textauslassungen in dieser Kolumne. Obige Zeilenzählung ergibt sich aus Kol. II–III der Tafel. 2 Die Tafel muß mit dem Anfang eines Paragraphen (Artikel) bzw. wie aB 3 mit einer Rubrik begonnen haben, s. die Diskussion sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. 3 Wie weit Kol. XII beschrieben war, ist nicht zu ermitteln. Auch wenn die Tafel einen Kolophon trug, erscheint der verfügbare Raum ausreichend für die Ergänzung von § 162 (bis Stele XXXIV 6); da mit § 162 aber eine neue Thematik beginnt, liegt jedoch ein Ende bei § 161 näher.

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A. Einleitung

Kol. X (Rs. IV): [ca. 4–5 Z.], Z. 1’–20’ // Stele XXX 50 – XXXI 3 (§§ 141–142), [ca. 5 Z.], Z. x+1’– x+25’ // Stele XXXI 12–47 (§§ 143–146), [ca. 5 Z.]1; Kol. XI (Rs. V): [1 Z.], Z. 2–52 // Stele XXXI 70 – XXXII 69 (§§ 148–154), [8–10 Z.]; Kol. XII (Rs. VI): [ca. 4 Z.], Z. 1’–36’ // Stele XXXIII 18–74 (§§ 157–161), [bis zu 20 Z.]. aB 5: Sb ohne Nummer2 = X = V. Scheil, Sur une tablette de Suse portant un fragment du code de Hammurabi, RA 18 (1921), S. 147–159 (Kopie, Transliteration); G. Dossin, MDP 18, Nr. 200 (Kopie); Photo: André-Salvini, Code S. 48 Nr. 45 (Vs.; über die Rückseite liegen keine Angaben vor: unbeschrieben oder verloren?); CDLI P370229; Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 69f. Liniert. In Susa ausgegraben, offenbar zusammen mit spätaltbabylonischen Texten3. Auszugstafel. Gliederung in Artikel durch Leerzeilen (= Kol. I Z. 8 und Z. 14). – Umfang: Kol. I: Z.[1], 2–16 // Stele XXXII [61], 62–73, [74–76]; Kol. II: Z. 1’–13’ // Stele XXXII [77–79], 80–82, XXXIII 1–10, [11–17] (§§ 153–156). aB 6: YBC 6516 = Y = YOS 1, 34 (Kopie; vgl. auch ebd. S. 45); CDLI P291573 bzw. P006387 ex. 27 (mit Kopie); Photo: A.W. Lassen / E.R. Frahm / K. Wagensonner (Hg.), Ancient Mesopotamia Speaks. Highlights of the Yale Babylonian Collection, New Haven / London 2019, S, 81, Abb. 6.10 links; Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 70f. Nicht liniert. Trennstriche zur Gliederung in Artikel. – Das Stück ist aus einer ziemlich großen Tafel herausausgeschnitten worden. Im Handel erworben, die Fundumstände sind nicht bekannt. Die benachbarten Museumsnummern gehören allerdings zu altbabylonischen Urkunden und Briefen aus Larsa mit Datierungen überwiegend aus der Zeit von Rīm-Sîn bis Samsu-iluna4, so daß eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, daß der Fundort ebenfalls Larsa war (s. sub A.5.2, vgl. auch zu Sch 4). Damit ergäbe sich auch für die Datierung ein Terminus ante quem (s. sub A.5.1)5. – Umfang: wegen der Dicke des Fragments und der Länge der Kolumnen Teil einer Serientafel (s. auch sub A.4.3.2); erhalten Reste von drei Kolumnen der Rs.: re Kol. (Rs. I’): Z. 1’–10’// Stele XXXIV 46–55 (§§ 165–166); mittl. Kol. (Rs. II’): Z. 1’–19’// Stele XXXV 38–64 (§§ 170–171); lk. Kol. (Rs. III’): Z. 1’–11’// Stele XXXVI 45–59 (§§ 173–175). aB 7: L.78.79 (IM …) = u = D. Arnaud, in: Larsa (8/9. camp., 1978 et 1981) et ’Oueili (2./3. camp., 1978 et 1981) (BDAFI 3), Paris 1983, S. 231 (Transliteration und Übersetzung), 252 Nr. 2 (Kopie); Kopie auch Sumer 41 (1985), Arabic Section, S. 143 Nr. 4)6. In Larsa ausgegraben (E-babbar „piece 1

Der in der Lücke zur Verfügung stehende Raum reicht mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aus, um darin neben dem Ende von § 146 und dem Beginn von § 148 auch § 147 unterzubringen. Diese Passage wurde offenbar wie in archBab 1 (s. dort Anm. zu § 147) ausgelassen. Vgl. schon die Berechnungen von M. Schorr, RO 1 (1914/15), S. 166 Anm. 3. 2 Im Anschluß an Driver / Miles, BL II, S. 1; als Louvre Nr. 5 gezählt bei J. Nougayrol, JA 245 (1957), S. 364 Anm. 3 (zu S. 340). 3 Vgl. die in MDP 18 publizierten Texte Nr. 199ff. Den Überlegungen von S.M. Maul, ZA 102 (2012), Anm. 32 (bei aB und nB): „auf Grund des Tafellayouts möglicherweise gegen 3BAL, 3 neu- und nicht altbabylonisch“ kann ich mich nicht anschließen. Die Schrift wäre dann archaisierend. Aber ist im 1. Jahrtausend v.Chr. in Susa eine derartige Abschrift überhaupt vorstellbar? Das Tafelformat könnte dadurch bedingt sein, daß es sich um eine Art Schülerabschrift handelt. 4 Vgl. G. Beckman, Old Babylonian Archival Text in the Yale Babylonian Collection (Catalogue of the Babylonian Collections at Yale 4), Bethesda, MD, 1999, S. 120, wo YBC 6516 (= aB 6) und 6517 (= Sch 4) ausgelassen sind, da es sich weder um Urkunden noch um Briefe handelt; nach S. 45–132 bilden YBC 4720–6839 eine fortlaufende Serie. Auffällig ist allerdings, daß mit YBC 6518 dazwischen eine 1936/37 in Dura-Europos gefundene Tafel aus Ḫana inventarisiert worden ist, veröffentlicht von F.J. Stephens, RA 34 (1937), S. 183–187. 5 Zur Datierung in die altbabylonische Periode s. schon J.J. Finkelstein, JCS 21 (1967), S. 39 Anm. 2; vgl. auch Borger, BAL 2./3. Aufl., S. 3; hinfällig ist die Überlegung von A. Ungnad, OLZ 17 (1914), Sp. 2: „Kassitenzeit?“. 6 = y bei Roth, Law Collections, S. 253. Daß dieses Stück mit dem von D. Arnaud veröffentlichten Fragment identisch ist, wurde nicht von M.T. Roth erkannt; der von M.T. Roth angeführte Beitrag von al-Qit S. 141f. arab., hat nichts mit den auf S. 143 veröffentlichten Kopien von Stücken zu tun, die in Larsa gefunden wurden (nicht in

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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15“)1 zusammen mit altbabylonischen Texten, meist der Zeit Samsu-ilunas, woraus Schlüsse auf die Datierung möglich sind (dazu sub A.5.1). Kleines Fragment. Nicht liniert. Beginn von Artikeln vorgezogen, folgender Text eingerückt. – Umfang: wegen der Länge der Kolumnen ziemlich sicher Teil einer Serientafel (s. auch sub A.4.3.2); erhalten: Kol. I’ (linke Kolumne): Z. 1’–13’ // Stele XXXIV 44–62 (§§ 165–166); Kol. II’ (rechte Kolumne): Z. 1’–13’ // Stele XXXV 45–62 (§§ 170–171). aB 8: Dublin, National Museum of Ireland, Greene 97 = SS = K. Wagensonner, Another Copy of the Laws of Hammurabi, RA 114 (2020), S. 1–14 (Kopie, Photos, Transliteration, Übersetzung). Fragment mit drei Kolumnen aus der Rückseite einer Tafel mit wahrscheinlich fünf oder sechs Kolumnen (Mittelstück). Spätaltbabylonischer Schriftduktus, paläographisch aB 4 näherstehend als aB 2 und aB 3 aus der Zeit Ammi-ṣaduqas. Nicht liniert, doppelte Trennstriche (Leerzeilen) zur Gliederung in Artikel. Wegen der Ähnlichkeit mit aB 4 wahrscheinlich Rubriken, die jedoch sämtlich verloren sind. Der Umfang hängt davon ab, wie viele Kolumnen angenommen werden2, s. sub A.4.3.1; erhalten (Rekonstruktion K. Wagensonner): Kol. I’ (Rs. II?): [// Stele XXV ~70–XXVI 32 (§§ 112–115)], Z. 1’–10’ // Stele XXVI 33–49, Z. 11’ Zusatz? (§§ 115–116), [// Stele XXVI 50–67 (§§ 116–117)]; Kol. II’ (Rs. III?): [// Stele XXVI 68 – XXVII 14 (§§ 118–120)], Z. 1’–21’ // Stele XXVII 15–37 (§§ 120–122), [// Stele XXVII 38?–~59 (§§ 122–124)]; Kol. III’ (Rs. IV?): [// Stele XXVII ~60 – XXVIII 7 (§§ 124–125)], Z. 1’–13’ // Stele XXVIII 8–24 (§ 126), [// Stele XXVIII 25–~45 (§§ 127–128)]. A.2.3.3. Kurze Auszüge auf babylonischen Schülertafeln (Sch)3 Sch 1: N 5489 = DD = N. Veldhuis, JCS 52 (2000), S. 71f., 88 (Kopie, Transliteration). Photo: CDLI P279706. In Nippur ausgegraben. Querformat, rechte Tafelseite abgebrochen. Vermutlich von der Vs. über den rechten Rand bis zur Mitte der Rs. geschrieben, erhaltener Teil der Rs. nicht beschrieben. Schwach liniert. Mittelbabylonisch4. – Umfang: // Stele V 26–32 (§ 1); Textverteilung: Z. 1: // Kol. V 26[–29], Z. 2: // Kol. V 30[–32], dann unbeschrieben.

Babylon): Nr. 1 = BDAFI 3, S. 229 Nr. 1 (keine Fundnr., ohne Kopie); Nr. 2 = L.78.300, ebd. S. 230 Nr. 1, S. 252 Nr. 2; Nr. 3 = L.78.250, ebd. S. 230 Nr. 2, S. 253 Nr. 1; Nr. 4 = hier aB 7. Das Sigel y wird hier verwendet für K 21227, ein nANin 3 zugeordnetes Fragment, s. dort. 1 Zum archäologischen Befund vgl. J.-L. Huot et alii, BDAFI 3, S. 208–210, Pläne S. 211, 225–227; Katalog der Texte und teilweise Publikation S. 230–244, Kopien S. 252–290. 2 Vielleicht eher fünf als sechs Kolumnen, da sich nach K. Wagensonner die dickste Stelle am oberen Stück der mittleren Kolumne befindet. Das ist natürlich unsicher, da die Vorderseite abgebrochen ist. – Da in dieser Ausgabe Leerzeilen gezählt werden, weicht die Zeilenzählung hier von der Erstpublikation ab. 3 Sch 1–3 beschrieben auch in Bartelmus, Fragmente, Bd. 1, S. 70 sub B.5.3.3.2. – Die Beispiele repräsentieren verschiedene Typen (vgl. die Beschreibungen ebd. S. 15–42, vgl. auch S. 87–117): A. Kreuzweise beschriftet (d.h. Vs. und Rs. um 90° gedreht, vgl. ebd. S. 23–33 B.3.4,2; vgl. auch S. 88–95 C.4.5.2): Sch 2; B. Querformat, einseitig beschriftet (ebd. S. 33–40 B. 3.4.3, vgl. auch S. 95–103 C.4.5.3): Sch 1; C. Hochformat (ebd. S. 40–42 B.3.4.4, vgl. auch S. 103–117 sub C.4.5.4): Sch 3–6, wobei noch einmal zu differenzieren ist, zwischen Stücken, die nur ein KḪ-Exzerpt enthalten (C.4.5.4.2.d; Sch 3–Sch 5) und solchen mit einem zusätzlichen lexikalischen Auszug auf der anderen Tafelseite (C.4.5.4.2.c Sch 6). Als Schülertafel könnte auch aB 5 angesehen werden, wo der Text jedoch auf einer Tafel im Querformat in zwei Kolumnen angeordnet ist. 4 So N. Veldhuis, JCS 52 (2000), S. 67–71, s. auch ebd. S. 84. Das Tafelformat ist jedoch auch altbabylonisch bezeugt. Ebd. S. 86 werden die in Babylon ausgegrabenen Stücke VS 24, 38 und 76 zwar unter den mittelbabylonischen Beispielen verzeichnet, nach der Veröffentlichung der Fundstellen durch O. Pedersén, Archive und Bibliotheken in Babylon (ADOG 25), Saarbrücken 2005, ist aber für beide eine altbabylonische Datierung gesichert, zum ersten Beispiel s. ebd. S. 58 sub A 4:4, zum zweiten S. 62 A 6:39; vgl. ferner aus Nippur z.B. J. Peterson, Sumerian Literary Fragments in the University Museum, Philadelphia (BPOA 9), Madrid 2011, S. 131 Nr. 116. Die Tatsache, daß auf der Tafel nur eine Textpassage niedergeschrieben wurde, reicht aber als Datierungskriterium nicht aus, wie z.B. VS 24, 41= ADOG 25, S. 89 M 6:68 zeigt (für die anderen in JCS 52, S. 86, genannten Beispiele

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A. Einleitung

Sch 2: MAH 10828 = I = A. Boissier, Lipit-Ištar législateur, Bab. 9 (1926), S. 19–21, Tf. I (Transliteration und Übersetzung der Vs., Photo); A. Cavigneaux, in: C. Mittermayer / S. Ecklin (Hg.), Altorientalische Studien zur Ehren von Pascal Attinger. mu-ni u4 ul-li2-a-aš ĝa2-ĝa2-de3 (OBO 256), Fribourg / Göttingen 2012, S. 72 Nr. 4 (Kopie von Vs. und Rs.)1; CDLI P423834 (mit Photo); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 26; Kopie und Transliteration auch A. Bartelmus, Fragmente, Bd. 2, S. 485. Nicht liniert. Herkunft nicht bekannt2; die Tafel wurde 1924 von Boissier dem Museum geschenkt. Querformat; mittelbabylonisch3. – Umfang: Vs. Z. 3–8 (nach Trennlinie): // Stele VI 41–56 (§ 7)4. Sch 3: N 1586 = HH = J. Peterson, Another Middle Babylonian Nippur Extract of the Code of Hammurabi, NABU 2007/81 (S. 96f.; Transliteration und Kopie der Vs.); CDLI P276710 (Photo). Hochformat, je eine Kolumne auf Vs. und Rs. (nach dem Photo undeutliche Zeichenreste auch auf der sonst nicht beschriebenen Rs.), erhalten lk. untere Ecke (in der Höhe wahrscheinlich knappe Hälfte der Tafel). Nicht liniert. In Nippur ausgegraben. Mittelbabylonisch. – Umfang: wenn der Text mit dem Beginn von § 30 = Stele X 51 einsetzte, ist etwas mehr als die Hälfte der Tafel verloren; erhalten: Vs. […], Z. 1’–8’ // Stele X 62–68 (§ 30 Mitte); nach Trennstrich zweimal 10AŠ und zweimal DIŠ5. Warum der Textauszug hier abbricht, ist schwer zu verstehen. Allerdings endet auf der Louvre-Stele Kol. X an dieser Stelle. Sollte ein Exemplar als Vorlage gedient haben, das an dieser Stelle ebenfalls ein Kolumnenende aufwies? Sch 4: YBC 6717 = O = YOS 9, 34 (Kopie; vgl. auch ebd. S. 13 sub numero); CDLI P291574 (Kopie); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 31f. Aus dem Handel, laut Museumsnummer offenbar zusammen mit aB 6 erworben, so daß für Herkunft und Datierung6 die gleichen Überlegungen gelten (wahrscheinlich Larsa, bis Samsu-iluna, s. dort und sub A.5.1 und A. 5.2). Je eine Kolumne auf Vs. und Rs., nicht liniert. Vollständig erhalten; Format altbabylonischer Rechtsurkunden. – Umfang: Z. 1–27 // Stele XIII 35–70 (Artikel §§ 45–47)7.

aus Babylon liegen keine Fundstellenangaben vor). 1 Beschreibung der Tafel auch: W. Deonna, Une collection de documents cuneiforms au Musée d’Art et d’Histoire, Genava. Revue des Musées d’Art et d’Histoire de Genève, 17 (1939), S. 28 Nr. 4; E. Sollberger, The Cuneiform Collection in Geneva, JCS 5 (1951), S. 20 sub 6.3. 2 Worauf die Herkunftsangabe „Isin“ in CDLI sub numero, beruht, ist nicht bekannt. Dieser Fundort ist eher unwahrscheinlich. 3 Vgl. N. Veldhuis, JCS 52 (2000), S. 72, zum Text auch ebd. S. 61 mit Anm. 1, S. 68, 88. 4 Davor Vs. Z. 1f.: Auszug aus sumerischer Königshymne (= Lipit-Ištar A = ETCSL 2.5.5.1, Z. 78f., zur Stelle s. auch W.H.Ph. Römer, Sumerische Königshymnen der Isinzeit, Leiden 1965, S. 35); zur um 90° gedrehten Rs. s. A. Cavigneaux, a.a.O. (kaum lesbare, nicht identifizierte, einspaltige lexikalische Liste mit zwölf auf KÙ.BABBAR endenden Zeilen, wahrscheinlich parallel Ḫḫ Tf. XII bzw. deren Vorläufern?, in MSL 7 keine Entsprechung erhalten). 5 Es handelt sich bei dieser Zeile nicht um einen Kolophon (so J. Peterson, NABU 2007/81 [S. 97]), sondern um eine mittelbabyl. und mittelassyr. in verschiedenen Varianten bezeugte Zeichenfolge, von A. Bartelmus als „Zählzeichen“ charakterisiert (anders Oelsner, NABU 2006/60 [S. 87]: „Zierleiste“), s. jetzt zusammenfassend dies., Formale Besonderheiten mittelbabylonischer Schülertafeln, in: E. Cancik-Kirschbaum / B. Schnitzlein, Keilschriftartefakte. Untersuchungen zur Materialität von Keilschriftdokumenten (BBVO 26), Berlin 2018, S. 63–94 (S. 78–89: 2. Zählzeichen; S. 90–92: Zusammenstellung der Belege), s. auch Bartelmus, Fragmente, Bd. 1, S. 42– 47 sub B.4.1; S. 117 sub C.5.1. Nach dem Bruch ist vermutlich nichts verloren, da die Zeichenkombination in dieser Form mehrfach bezeugt ist (VAT 17100, 17183, CBS 3424, s. Bartelmus, 2018, S. 90f.) 6 Vgl. auch die Diskussion bei W. von Soden, OLZ 41 (1938), Sp. 426, sowie J.J. Finkelstein, JCS 21, 1967, S. 39 Anm. 2; Borger, BAL, S. 3: altbabylonisch mit Fragezeichen. 7 Da die Paralleltexte zwischen § 45 und 46 (so aB 2, nANin 1) bzw. zwischen § 46 und 47 (nANin 1) keine Trennung aufweisen, ist der Auszug als ein „Artikel“ zu betrachten. Die Diskussion bei H.P.H. Petschow, Die §§ 45 und 46 des Codex Ḫammurapi. Ein Beitrag zum altbabylonischen Bodenpachtrecht und zum Problem: Was ist der Codex Ḫammurapi?, ZA 74 (1984), S. 183f. Anm. 4, berücksichtigt diesen Sachverhalt nicht ausreichend.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

51

Sch 5: BE/Bab1 36669, 1 = QQ = A. Bartelmus, Fragmente Bd. 1, S. 111, 162 (Beschreibung des Textes). In Babylon ausgegraben, s. auch O. Pedersén, Archive und Bibliotheken in Babylon (ADOG 25), Saarbrücken 2005, S. 91: M6:111 (Schülertafel nicht bestimmten Inhalts)2; Photos Bab 1602 und 16033. Hochformat, je eine Kolumne pro Tafelseite Rs. (11 Z., dann unbeschrieben). Nicht liniert, Oberfläche teilweise korrodiert. Mittelbabylonisch. – Umfang: Vs.: [Z. 1–2 // Stele VIII 49–51], Z. 3–17 // Stele VIII 52–IX 4 (§§ 17–19); Rs.: Z. 1–11 // Stele IX 5–21 (§§ 20–21), dann unbeschrieben. Ab der zweiten Hälfte von Vs. Z. 5 sind die Entsprechungen zu Stele VIII 57ff. gesichert. Da der Textbeginn mit dem Anfang eines Paragraphen (bzw. Artikels) zusammenfallen wird, ist nach der Gliederung des KḪ für diesen eine Entsprechung zu Stele VIII 49 zu erwarten. Daraus folgt, daß am Tafelbeginn wahrscheinlich zwei Zeilen verloren sind. Nicht liniert, aber sowohl der Text der Vorderseite (dazu sub A.4.2.1) wie auch der Rückseite werden durch einen „Trennstrich“ abgeschlossen4. Sch 6: N 3998 = RR, unpubliziert (Hinweis Enrique Jiménez, E-Mail vom 17.02.2018, mit Photo von J. Peterson); CDLI P278941 (mit Photo). Nicht liniert. In Nippur ausgegraben. Mittel- oder neubabylonisch. – Umfang: Rs. (nach einem unbeschriebenen Abschnitt in der Größe von etwa 4 Zeilen)5: Z. 1–5 // Stele II 29–36 (Prolog). A.2.3.4. Archaisierende Tontafeln aus Babylonien (archBab) archBab 1: N 2358 = V = S. Langdon, Historical and Religious Texts from the Temple Library of Nippur (BE 31), München 1914, Nr. 22 (Kopie), Tf. II–III (Photos); Transliteration: M. Schorr, Dwa nowe fragmenty kodeksu Hammurapi’ego, RO 1 (1914/15), S. 123–147, Zusammenfassung deutsch: S. 5–10; Neuedition: J.J. Finkelstein, The Hammurapi Law Tablet BE XXXI 22, RA 63 (1969), S. 11– 27 (Transliteration, Bemerkungen, Photos). Photos auch André-Salvini, Code, S. 50 Abb. 46; Wiederabdruck der Kopie: Bergmann CḪ, S. 42f. sub B; abweichende Kopie: Wessely, CḪ, S. 35–37 sub 2; CDLI P274952 bzw. Q006387 ex. 21 (Kopie nach A. Bergmann, falsche Datierung: neuassyr.); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 60–67. In Nippur in der 4. Kampagne 1899/1900 ausgegraben, wohl im sogenannten „Tafelhügel“6. Eine Datierung ist schwierig; die Ansichten gehen beträchtlich auseinander: J. Læssøe, JCS 4 (1950), S. 179f. Anm. 14, hat archaisierende Schrift in 1

Ältere Literatur: „BE“, Pedersén, ADOG 25: „Bab“. Fundstelle: zusammen mit zahlreichen anderen Schülertafeln im Wohnhaus Merkes 25n1, s. Pedersén, a.a.O., S. 85–92; Bartelmus, Fragmente passim. 3 Lutz Martin, Vorderasiatisches Museum zu Berlin, ist dafür zu danken, daß er die Photos zugänglich gemacht hat. 4 Da in Sch 3 (N 1586) ein Trennstrich innerhalb eines Paragraphen nach dem Text der Vs. gesetzt ist, ist dieser wahrscheinlich ohne Bedeutung für die Artikeleinteilung. Das bedeutet, da keine Unterteilung zwischen § 20 und § 21 vorgenommen worden ist (// Stele IX 13/14), daß die Tafel zu den Exemplaren ohne Artikeltrennung gestellt werden kann. 5 Die Abbildungen in CDLI zeigen, daß die Tafelseite mit dem Auszug aus dem KḪ stärker gewölbt ist. Sie wird deshalb hier als Rs. angesetzt. Danach ist die lk. untere Ecke erhalten. Die andere, flache Seite war mit dem Abschnitt Ḫḫ Tf. VI 64–74 beschrieben (zweisprachig, s. MSL VI, S. 50), der erhaltene Text läßt sich als sumerische Spalte von Z. 68–74 mit den Zeilenanfängen bestimmen. Wenn unterstellt wird, daß der KḪ-Text symmetrisch in der Tafelmitte plaziert war, dann war das abgebrochene Stück unbeschrieben. 6 Vgl. die Fundstellenangabe in BE 31, S. 77: Nippur V. Auf dem Plan BE I, Tf. XX, entspricht dieser Bereich „Nippur IV“ bei H.V. Hilprecht u.a., Explorations in Bible Lands, Philadelphia 1903, S. 305 (mit „V“ wird dort der Šaṭṭ en-Nīl bezeichnet, d.h. der Flußlauf, der die beiden Teile des Stadtgebiets trennt; als Fundort von Tontafeln ist dieser zwar nicht auszuschließen, jedoch wenig wahrscheinlich). Im „Tafelhügel“ wurden offensichtlich nicht nur altbabylonische, sondern auch spätere Tontafeln gefunden, vgl. z.B. M. de Jong Ellis, JCS 31 (1979), S. 216f., Fundstellenangaben bei Nr. 1, 5, 7. Für die Eingrenzung des Zeitraums, der für archBab 1 in Frage kommt, hilft das aber nicht weiter. 2

52

A. Einleitung

Erwägung gezogen; nach Borger, BAL, S. 3: alt- oder mittelbabylonisch; nach J.J. Finkelstein, RA 63, S. 11: wahrscheinlich kassitisch; nach S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 81 Anm. 12: mittelbabylonische Kursive, vgl. auch Oelsner, Einteilung, S. 101f. Die Tafel enthält einerseits nach-altbabylonische sprachliche Formen, andererseits erwecken bestimmte Erscheinungen, z.B. die Formulierung des Kolophons (dazu A.3.2 sub numero), einen archaisierenden Eindruck. Trennlinien zur Gliederung in Artikel. Unteres Stück der Tafel verloren. – Umfang: // Stele XXXI 28 – XXXVIII 43(?) (§§ 145 – Stichzeile Beginn § 180?1); erhalten: Kol. I: Z. 1–30 // Stele XXXI 28–68 (§§ 145, 1462, 148), […]; Kol. II: Z. 1–31 // Stele XXXII 22–56 (§§ 150–152), […]; Kol. III: Z. 1–34 // Stele XXXIII 4–42 (§§ 156–159), […]; Kol. IV: Z. 1–33 // Stele XXXIII 71 – XXXIV 27 (§§ 161–164), […]; Kol. V: Z. 1–29 // Stele XXXIV 51–84 (§§ 166–167), […]; Kol. VI (Rs. I): […], Z. 1’–33’ // Stele XXXV 72 – XXXVI 33 (§§ 171–172); Kol. VII (Rs. II): […], Z. 1’–32’ // Stele XXVI 62 – XXXVII 4 (§§ 175–176); Kol. VIII (Rs. III): […], Z. 1’–31’ // Stele XXXVII 30–61 (§§ 177–178); Kol. IX (Rs. IV): […], Z. 1’–26’ // Stele XXXVII 92 – XXXVIII 24 (§§ 178–179); Kol. X (Rs. V): […], Z. 1’ // Stele XXXVIII 43? (Stichzeile Beginn § 180), Kolophon. archBab 2: BM 16567 (92-5-16,103) = p, unpubliziert, s. M. Sigrist / H.H. Figulla / C.B.F. Walker, CBT II, London 1996, sub numero: „OB“ und „late period“ (wohl als spätaltbabylonisch zu verstehen); British Museum Collection Database (Beschreibung; kein Photo). Der Duktus entspricht jedoch nicht der spätaltbabyl. Kursive von aB 2 und aB 3, sondern wirkt eher als Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift, d.h. archaisierend. Nach CBT II, S. X, sind unter der Registriernummer 92-5-16 (= BM 16465–16844) überwiegend altbabylonische Tafeln aus Sippar, genauer Tell ed-Deir zu finden, vgl. auch M. Stol, BiOr 45 (1997), Sp. 718. Allerdings befindet sich darunter auch eine Anzahl spätbabylonischer Urkunden, vgl. R. Zadok, AfO 44/45 (1999/2000), S. 293–306, besonders S. 295f. sub C; diese kommen zum großen Teil aus Babylon, vereinzelt auch aus anderen Orten (AfO 44/45, S. 304f.). Bei einer archaisierenden Schreibung kann entweder ein spätaltbabylonisches Exemplar aus Sippar oder eine in Babylon oder einem anderen Ort im späteren 1. Jahrtausend angefertigte Abschrift vorliegen. Schwach liniert, deutliche Trennstriche zur Gliederung in Artikel. Oberes rechtes Randstück. Erhalten sind auf der Vorderseite der Beginn einer Kolumne (Kol. Iʼ) sowie auf der Rückseite das Ende von zwei Kolumnen (Rs. I–II). Rs. Kol. II endet // Stele XLV 4 mit dem Ende von § 257. Da aber § 257 mit § 258 zu einem Artikel3 zusammenzufassen ist, ist es unwahrscheinlich, daß damit das Ende der Tafel erreicht ist. Aus diesem Grunde ist von einer Tafel mit mindestens drei Kolumnen pro Seite auszugehen4. Der genaue Umfang ist jedoch nicht zu bestimmen. Aus den erhaltenen Abschnitten ergibt sich, daß die teilweise erhaltenen Kolumnen etwa 75–78 Z. der Stele entsprechen. Da häufig zwei Zeilen derselben auf eine Zeile der Tafel geschrieben wurden, ergeben sich etwa 45–50 Zeilen pro Kolumne. Werden für zwei verlorene Kolumnen der Vorderseite etwa 150 Stelenzeilen angesetzt, dann könnten sie Text ungefähr ab § 206 (Kol. XLI 4) enthalten haben. Daß links noch weitere Kolumnen verloren sind, ist nicht auszuschließen. Eine Tafel mit drei oder mehr Kolumnen pro Seite ist kaum als Auszugstafel einzustufen, sondern muß als Serientafel betrachtet werden, die auch einen Kolophon enthalten haben kann. Der Umfang des verlorenen Abschnitts auf der Rückseite läßt sich nicht bestimmen. – Erhalten:

1

Wegen des Textverlustes ist das Ende der Tafel vor dem Kolophon nicht exakt zu bestimmen. An der Bestimmung der Zeichenspuren als Stichzeile besteht m.E. aber kein Zweifel. Sie werden Z. 43 von Kol. XXXVIII der Stele zugeordnet, da bei einer Zuordnung zu Z. 60 (Beginn von § 181) die zu postulierende verlorene Passage zu umfangreich erscheint. S. auch A.4.3.3.2.c sub numero. 2 Auslassung von Stele XXXI 60–64 (§ 147), so wahrscheinlich auch aB 4. 3 S. sub B z.St. 4 Vgl. schon die Erwägungen bei J. Oelsner, Einteilung, S. 102 sub archBab 2, vgl. auch ebd. S. 95f.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

Vs. Rs.

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Kol. Iʼ: Z. 1–9 // Stele XLII 64–801 (§§ 229–231), […]; Kol. I: […], Z. 1’–13’ // Stele XLIV 7–27 (§§ 245–247); Kol. II: […]. Z. 1’–9’ // Stele XLIV 94 – XLV 42 (§§ 255–257).

archBab 3: BM 59776 (82-7-14,4186) = q = E. Sollberger, A New Fragment of the Code of Ḫammurapi, ZA 56 (1964), S. 130–132 (Kopie, Transliteration); British Museum Collection Database (Beschreibung). S. auch E. Szlechter, SDHI 31 (1965), S. 506f.; H. Petschow, ZRG RA 85 (1968), S. 21–24. Liniert. Einkolumnige Auszugstafel, archaisierende Imitation der altbab. Monumentalschrift, vgl. E. Leichty, CBT VI, London 1986, S. 293: „NB copy in OB monumental signs“; P. Gesche, Schulunterricht in Babylonien (AOAT 275), Münster 2001, S. 714: Schülertafel3. Da die überwiegende Zahl der Tafeln der Sammlung 82-7-14 des British Museum aus Sippar (Abu Habba) stammt, ist auch für dieses Stück dieselbe Herkunft nicht unwahrscheinlich. Entgegen der Publikation gehört das erhaltene Stück eher zu Vs. und unt. Rd. als zu Rs. und ob. Rd.4.– Umfang: maximal vielleicht // Stele XLV 99 – XLVI 102 (§§ 271–282), woraus sich zirka 50 Zeilen pro Seite ergeben, wahrscheinlich aber weniger; erhalten: Vs./u.Rd.: […], Z. 1ʼ–11ʼ // Stele XLVI 46–57 (§§ 275–277). A.2.3.5. Tontafelabschriften aus Assur (TontAss) Unter den bei den Ausgrabungen in Assur gefundenen Tontafeln konnte eine Anzahl von Fragmenten identifiziert werden, die Abschnitte des Kodex Ḫammu-rāpi enthalten. Darunter befinden sich neben Stücken im zeitgenössischen assyrischen Duktus und einem Beispiel in mittelbabylonischer Schrift mehrere Exemplare, in denen die Monumentalschrift der Stelen nachgeahmt wird5. Die Fundstellen innerhalb des Stadtgebiets von Assur sind meist nicht bekannt. TontAss 1: VAT 10132(+)10875 = F = E.F. Weidner, AfO 16 (1952/53), S. 323f., Tf. XVI (Kopie). Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 17f., 26; s. auch CDLI P480213 und P480214. Rechtes unteres Stück einer größeren Tafel mit Resten von 3 Kol.; die beiden Fragmente schließen nicht direkt aneinander an. Nicht liniert, keine Gliederung in Artikel. Datierung: mittelassyrisch (Borger, BAL, S. 2; S.M. Maul, ZA 102 [2012], Anm. 32)6. – Umfang: nicht genau zu bestimmen, wahrscheinlich Prolog bis Ende § 25 // Stele IX 65 s. dazu A.4.3.3.2.b sub numero. Die letzte Kolumne war möglicherweise nicht vollständig beschrieben und kann auch einen Kolophon enthalten haben7. Erhalten: Vs.

Rs.

Kol. I’: […], Z. 1’ –8’ // Stele IV 28–36 (Prolog); Kol. II’: […], Z. 1’–10’ // Stele IV 66 – V 4 (Prolog), [2 Z.]; Kol. III’: […], Z. 1’–4’ // Stele V 43–46 (§ 2), […]; Kol. I’: [1 Z.], Z. 2–9 // Stele V 55–62 (§§ 2–3), […]; Kol. II’: […], Z. 1–7 // Stele VI 31–37 (§ 6), […], x+1’–x+8’ // Stele VI 44–49 (§ 7), […]; Kol. III’: unbeschriebene Zeilenenden.

TontAss 2: VAT 10079 = E = KAV 190 (nur Vs.). CDLI P281781 (Photos). Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 16f. Kollationiert. Liniert. Rechtes Stück einer Tafel, die ziemlich sicher vier

1

Borger, BAL, S. 4: XLII 64–81(?). Z. 9’ // Stele XLV 4 (Kolumnenende) ist ergänzt. 3 S. dazu auch S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 82f. bei und mit Anm. 33–41; vgl. auch ebd. S. 89 Anm. 29. 4 Die abgebrochene andere Seite war vermutlich stärker gewölbt als die nur leicht gewölbte erhaltene Seite. 5 Publiziert von S.M Maul in ZA 102 (2012), S. 76–99, sowie in S.M. Maul (Hg.), Assur-Forschungen 2, Wiesbaden 2020, S. 195–200 (= TontAss 11). In letzterem Beitrag (S. 195) wird die Ansicht vertreten, daß letztere als Schülerübungen in neuassyrischer Zeit entstanden sind. 6 Entgegen E.F. Weidner, AfO 16 (1952/53), S. 323, nicht neuassyrisch. 7 E.F. Weidner, a.a.O., S. 324, geht davon aus, daß die Tafel nur Stele Kol. IV–VI umfaßt hat und ordnet sie als zweite Tafel einer Serie ein. Dabei wird nicht berücksichtigt, daß die Dicke der Fragmente (mehr als 4 cm, eigene Messung) nur bei Annahme einer großen Tafel zu erklären ist. 2

54

A. Einleitung

Kolumnen1 zu je etwa 35 bis 40 Zeilen umfaßte und somit nahezu quadratisch war (s. auch A.4.3.3.2.b sub numero). Datierung: mittelassyrisch (Borger, BAL, S. 2; S.M. Maul, ZA 102 [2012], S. 81 Anm. 32); die Schrift wirkt älter als die von TontAss 1, die äußere Form ähnelt TontAss 3. – Umfang: der Platz ist ausreichend für den gesamten Prolog (// Stele I 1–V 24) und vielleicht eine Stichzeile, auch ein Kolophon ist möglich. Der linke Teil der Tafel und praktisch die gesamte Rs. sind verloren. Erhalten: Kol. I: verloren; Kol. II: Zeichenspur, wahrscheinlich Stele II 17 entsprechend2; Kol. III (Vs. lk. Kol.): […], Z. 1’–18’ // Stele II 35–57, […] (Prolog); Kol. IV (Vs. re. Kol.): […], Z. 1’–16’ // Stele III 7–23 (Prolog); Kol. V (Rs. I)3: [Z. 1’–3’], Z. 4’ // Stele III 27, [Z. 5’–12’], Z. 13’–15’ // Stele III 35–37 (Prolog); Kol. VI–VIII: verloren. TontAss 3: VAT 10691+10725+12212+13050 = G+II+H = S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 84–88 Nr. 1 (Photos, Kopien, Bearbeitung); CDLI Q006387 ex. 15. Ältere Publikationen: VAT 10691+10725 = KAV 192, Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 18f.; VAT 13050 = KAV 191, Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 25; CDLI P281800 (Photo von VAT 13050). VAT 12212 wurde von S.M. Maul identifiziert und zugefügt.4 Liniert, keine Gliederung in Artikel. Linkes Stück einer nahezu quadratischen Tafel. Datierung: Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift (s. S.M. Maul, a.a.O., S. 84 oben)5. – Umfang: auf Vs. und Rs. je vier Kolumnen mit reichlich 30 Zeilen. Rechtsteil §§ 1–16 // Stele ab V 25 bzw. V 26 (§ 1), wahrscheinlich bis VIII 48 (§ 16); erhalten: Kol. I: […], Z. 1’–18’ // Stele V 38–53 (§ 2), […]; Kol. II: […], Z. 1’–9’ // Stele VI 8–15 (§ 5), […]; Kol. II–VI: verloren; Kol. VII (Rs. re. Kol.): […], Z. 1’–12’ // Stele VII 62 – VIII 8 (§§ 11–12); Kol. VIII (Rs. lk. Kol.): […], Z. 1’–15’ // Stele VIII 25–37 (§§ 14–16), […]. TontAss 4: VAT 11751 = JJ = S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 89f. Nr. 2 (Photos, Kopien, Bearbeitung). Liniert. Winziges Stück aus der Mitte einer Tafel, Reste von zwei Kolumnen. Datierung: Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift. – Umfang: nicht zu bestimmen; nicht eingeordnet, s. sub A.6.3. TontAss 5: IM …6 = OO, unpubliziert, nicht zugänglich; beschrieben von B.Kh. Isma’il, Sumer 38 (1982), Arabic Section, S. 91f.; s. auch dies., 28. RAI in Wien, 6.–10. Juli 1981, in: AfO Beiheft 19 (1982), S. 1997. Gefunden bei irakischen Ausgrabungen im Haus des „Beschwörungspriesters“ in Assur8. Datierung: neuassyrische Schrift, wahrscheinlich 7. Jh.9. – Umfang: der Text ist wahrscheinlich 1

S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 81Anm. 32: mindestens vierkolumnig. Nach Kollation, nicht in der Kopie. 3 Zeichenreste nach Kollation, nicht in der Kopie. 4 Die Zusammengehörigkeit von G und H hatte auch ich bereits vor längerer Zeit bei der Kollation erkannt, s. J. Oelsner, OLZ 82 (1987), Sp. 27. 5 Borger, BAL, S. 4: mittelasssyrisch. 6 Eine der Tafeln aus einem Fund von mehr als 150 Tafeln und Fragmenten (s. anschließend) trägt die Museumsnummer IM 92995 (s. A. Cavigneaux / B.Kh. Ismail, ASJ 20 [1998], S. 1–11), eine andere ist IM 148516 (A.A. Fadhil, ZA 108 [2018], S. 192–202). 7 Erwähnt auch von S.M. Maul, ZA 102 (2012) 76 Anm. 1 sub (4). 8 Seit Frühjahr 1978 hatte die irakische Altertümerverwaltung die Untersuchungen in der Stadt Assur wieder aufgenommen, vgl. Tariq Abdul-Wahab Madhloum, Sumer 35 (1979), S. 314; H. Bashir, ebd. S. 342; vgl. auch P.A. Miglus u.a., MDOG 132 (2000), S. 13f. – Zu den Textfunden aus diesem Haus vgl. S.M. Maul, Die Tontafelbibliothek aus dem sogenannten „Haus des Beschwörungspriesters“, in: S.M. Maul / N. Heeßel (Hg.), Assur-Forschungen. Arbeiten der Forschungsstelle „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Wiesbaden 2010, S. 189–228; ders., Die „Tontafelbibliothek“ einer assyrischen Gelehrtenfamilie des 7. Jhs. v.Chr., in: E. Blumenthal / W. Schmitz (Hg.), Bibliotheken im Altertum (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens 45), Wiesbaden 2011, S. 9–50. 9 Die Mehrzahl der Texte aus diesem Bereich stammt aus dieser Zeit, vgl. auch O. Pedersén, Archives and Libraries 2

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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lückenhaft, einerseits ist die Rede von 20 Paragraphen, andererseits wird als Umfang §§ 113–143 angegeben, d.h. etwa // Stele XXV 75 – XXXI 12; Stichzeile und Kolophon (Tf. IV). Zu einer möglichen Rekonstruktion s. die Überlegungen A.4.3.3.2.b sub numero. Zu Stele XXXVIII 26 (§ 127) wird als Variante mitgeteilt: DAM.GÀR statt Stele NIN.DINGIR (Schreiberversehen)1. TontAss 6: VAT 11531 = KK = S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 90–92 Nr. 3 (Photos, Kopien, Bearbeitung). Nicht liniert. Trennlinien zur Gliederung in Artikel. Kleines Stück, lk. untere Ecke, Reste je einer Kolumne auf Vs. und Rs. Datierung: Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift. – Umfang: nicht zu bestimmen, s. sub A.4.3.3.2.b sub numero; erhalten: Vs.: […], Z. 1’–10’ // Stele XXIX 71–77 (§§ 136–137); Rs.: Z. 1–15 // Stele XXXIV 47–60 (§§ 165–166), […]. TontAss 7: VAT 10104 = a = KAV 7. CDLI P285491 bzw. Q006387 ex. 26 (mit Kopie). Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 71–73. Liniert2, keine Gliederung in Artikel. In Assur ausgegraben, Fundnr. Ass. 3691, Fundstelle: vor Ostende Westmassiv gB4I3. Größeres Stück aus Tafelmitte mit drei Kolumnen, ob. Rd. erhalten. Sorgfältig ausgeführtes, mit einem weißlichen Überzug versehenes Bibliotheksexemplar. Datierung: mittelbabylonische Kursive (Borger: BAL, S. 5; S.M. Maul, ZA 102 [2012], S. 81 Anm. 32)4, wahrscheinlich nach Assyrien importiert (Beutestück?). – Umfang: die Tafel umfaßte mindestens sieben, wahrscheinlich aber acht Kolumnen, s. die Überlegungen zum Umfang A.4.3.3.2.b sub numero. Daraus läßt sich die ursprüngliche Größe der Tafel auf etwa 20–22 cm Breite und 25 cm Höhe berechnen. Da das Fragment mit 2.5 cm relativ dick ist, erscheint das realistisch. Erhalten: Vs.

Rs.

Kol. I’: Z. 1–14 // Stele XXXV 69–82 (§§ 171a–171b), […]; Kol. II’: Z. 1–10 // Stele XXXVI 48–57 (§§ 173–175), […]; Kol. III’: Z. 1–4 // Stele XXXVII 19–22 (§ 176b, § 177)5, […]; Kol. I’: […], Z. 1’–5’ // Stele XLII 50–54 (§ 227); Ko l. II’: […], Z. 1’–13’ // Stele XLIII 8–20 (§§ 234–235); Kol. III’: […], Z. 1’–11’ // Stele XLIII 68–78 (§ 240).

TontAss 8: VAT 12947 = LL = E. Frahm, Historische und historisch-literarische Texte (KAL 3), Wiesbaden 2009, Nr. 62. CDLI P499645 (mit Kopie). Nicht liniert. Trennstriche zur Gliederung in Artikel. Zierlich geschriebenes, kleines Fragment mit Resten von zwei Kolumnen aus der Tafelrückseite. Datierung: früh-neuassyrisch (9./8. Jh., so S.M. Maul, ZA 102 [2012], S. 76 Anm. 1, S. 82 Anm. 326). – Umfang: nicht zu bestimmen, Überlegungen dazu s. A.4.3.3.2.b sub numero; erhalten: re. Kol. (Rs. I’): […], Z. 1’–11’ // Stele XLV 71–78 (§§ 265–266), […]; lk. Kol. (Rs. II’): […], Z. 1’–16’ // Stele XLVII 11–22 (Epilog), […]. TontAss 9: VAT 11750 = MM = S.M. Maul, ZA 112, S. 93 Nr. 4 (Photos, Kopien, Bearbeitung). Nicht liniert. Trennlinien zur Gliederung in Artikel. Kleines Stück aus der Mitte einer mehrkolumnigen Tafel, Rest einer Kolumne mit Kolumnentrenner (nicht Tafelrand). Datierung: Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift. – Umfang: s. die Überlegungen A.4.3.3.2.b sub numero; erhalten: […], Z. 1’–4’ // Stele XLV 18–21 (§ 260–261), […].

in the Ancient Near East 1500–300 B.C., Bethesda, ML, 1998, S. 135 (N 4 = Assur 20). 1 B. Isma’il, Sumer 31 (1982), S. 91 arab. 2 Nur teilweise in der Kopie wiedergegeben, s. J. Oelsner, OLZ 82 (1987), Sp. 27. 3 Vgl. O. Pedersén, Archives and Libraries in the City of Assur I, Uppsala 1985, S. 38 sub M 2:8. 4 Überholt: O. Schroeder, KAV, S. VII: neubabylonische Abschrift. 5 S. sub B z.St. 6 Damit wird E. Frahm, KAL 3, S. 123 („spät-mittelassyrische Schrift“) korrigiert.

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A. Einleitung

TontAss 10: VAT 11743 = NN = S.M. Maul, ZA 112, S. 94f. Nr. 5 (Photos, Kopien, Bearbeitung). Nicht liniert. Trennlinien zur Gliederung in Artikel. Kleines Stück aus der Mitte einer mehrkolumnigen Tafel, Reste von zwei Kolumnen. Datierung: Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift. – Umfang: s. die Überlegungen A.4.3.3.2.b sub numero; erhalten: re. Kol. (Rs. I’): […], Z. 1’–5’ // Stele XLVI 24–28 (§ 274), […]; lk. Kol. (Rs. II’): […], Z. 1’–5’ // Stele XLVI 68–71 (§279), […]. Die Annahme, daß es sich bei TontAss 9 und TontAss 10 um Stücke derselben Tafel handelt (S.M. Maul, ZA 102, S. 93f.), ist nicht gesichert, da sich die Art der Kolumnentrennung offenbar unterscheidet. Möglich ist aber, daß TontAss 6, TontAss 9 und TontAss 10 zu dem gleichen Tafelsatz gehören (so S.M. Maul, ebd., S. 90). TontAss 11: VAT 9474 = VV = S.M. Maul, Ein weiteres Tontafelbruchstück aus Assur mit einem in altbabylonischer Monumentalschrift geschriebenen Abschnitt aus dem „Kodex Hammurapi“ (Kopie, Transliteration, Übersetzung, Kopie, Photos), in: S.M Maul (Hg.), Assur-Forschungen 2, S. 195–200. Fragment mit re. Rd. (Tafelmitte) aus einer mehrkolumnigen Tafel. Nicht liniert, ein Trennstrich1. Datierung: Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift. – Umfang nicht zu bestimmen; erhalten: Vs.?: Oberfläche abgebrochen; Rs.?: […], Z. 1ʼ–7ʼ // Stele VIII 67 – IX 1 (§§ 18–19), […].

A.2.3.6. Neuassyrische Tafeln aus Ninive (nANin) In Ninive ist der KḪ durch eine Anzahl von Fragmenten im neuassyrischen Duktus auf Tontafeln bezeugt, die teilweise zusammengeschlossen werden können. Die Rekonstruktion ergibt, daß der KḪ hier unter der Serienbezeichnung dināni ša Ḫammurapi auf 5 Tafeln mit je 5 Kolumnen auf Vorder- und Rückseite verteilt war2 (s. sub A.4.3.3.2.a). Für die ersten vier Tafeln lassen sich die Abmessungen auf etwa 28–30 cm in der Höhe und 16–18 cm in der Breite berechnen, für Tafel V ergibt sich ein etwas kleineres Format (s.u. zu nANin 6 und nANin 8). Arbeitshypothetisch werden, soweit Textüberschneidungen dies nicht ausschließen, die Fragmente einer möglichst geringen Zahl von Exemplaren zugeordnet. Jede der Tafeln der Serie ist durch mehr oder weniger große Bruchstücke bezeugt. Die erhaltenen Stücke zeigen (z.B. durch äußere Unterschiede), daß in Ninive mehrere Tafelsätze vorhanden waren, wobei allerdings nicht zu erweisen ist, daß alle davon vollständig waren. Es wird hier jedoch nicht versucht, die überlieferten Stücke bestimmten Fundkomplexen in Ninive zuzuweisen. nANin 2 und nANin 5 enthalten Assurbanipal-Kolophone (s. sub A.3.2), die Kolophone der übrigen Tafeln sind verloren. In nANin 7 liegt eine Tafel vor, in der keine Rücksicht auf Zeilenverteilung der Stele genommen wird und die nur den Epilog enthält (dazu sub A. 4.3.3). Keines der Exemplare ist liniert, im Rechtsteil weisen sie alle Trennstriche zur Gliederung in Artikel auf. Die ersten Bespiele wurden schon 1898 von B. Meißner bekanntgemacht3, die Grundlage für die Rekonstruktion der Ninive-Rezension hat J. Læssøe gelegt4. Weiteres Material brachte dann 1963 Borger bei (BAL, 1. Aufl., S. 2–4, ergänzt in der 2. Aufl. 1979 S. 2–4 und S. 50; 3. Aufl. 2006 unverändert). Seitdem sind einige weitere Fragmente bekanntgeworden.

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Diskussion s. A.4.2.1. So auch S.M. Maul, ZA 102 (2012), 81 Anm. 32, sowie D.P. Wright, Inventing God’s Law, Oxford 2009, S. 106– 110 (Überblick über die Bezeugung des KḪ in neuassyrischer Zeit, Einteilung in fünf „parts“ mit abweichender Abgrenzung). 3 BA 3, S. 493–515. 4 J. Læssøe, On the Fragments of the Hammurabi Code, JCS 4 (1950), 173–187. 2

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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nANin 1: Tafel I Vs.: K 10778(+)K 17335 = D(+)k. K 10778: Photos: British Museum Collection Database; CDLI P274935 bzw. Q006387 ex. 07; Kopien (K 10778): J. Læssøe, JCS 4 (1950), S. 182 (nach Geers, Heft A, S. 110); Bergmann, CḪ, S. 47 (H); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 15f.; K 17335: Lambert, Third Supplement, sub numero; unpubliziert. Photos: British Museum Collection Database; CDLI P402685. Kol. III und IV: Sm 1008A und K 4223+…: Oberfläche vollständig verloren. Photos: British Museum Collection Database; CDLI P274941 und CDLI P274930. Rs.: K 4223+9054+11795+13979(+)Sm 1008A(+)K 10483(+)K 8905 = J+x(+)L(+)N (re. untere Ecke)1. Photos: K 4223+… = J+x (zusammengesetzter Text): H. Neumann, in: J. Marzahn / W. Schauerte, Babylon – Wahrheit (Ausstellungskatalog Mythos Babylon), Berlin 2008, S. 224f. Nr. 136, Abb. 151; British Museum Collection Database; CDLI P274930 (Vs. und Rs.) bzw. Q006387 ex. 02; Photo K 8905: British Museum Collection Database; CDLI P274933 bzw. Q006387 ex. 5; Sm 1008A: British Museum Collection Database; CDLI P274941 bzw. Q006387 ex, 13. Kopien: nur K 4223 = J: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 505; Ungnad, KGḪ, S. 38 (3a); Wessely, CḪ, S. 39 (B 6); Bergmann, CḪ, S. 46 (D); Sm 1008A (ob. Rd.): J: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 511; Ungnad, KGḪ, S. 39 (3g); Wessely, CḪ, S. 40 (B 12); Bergmann, CḪ, S. 47 (L); K 8905 (aus Tafelmitte): B. Meißner, a.a.O., S. 507; Ungnad, KGḪ, S. 38 (3b); Wessely, CḪ, S. 39 (B 7); Bergmann, CḪ, S. 46 (E); K 10483 (aus Tafelmitte): B. Meißner, a.a.O., S. 507; Ungnad, KGḪ, S. 38 (3c); Wessely, CḪ, S. 39 (B 8); Bergmann, CḪ, S. 46 (F)2. Transliterationen (K 4223, K 10483, Sm 1008A, K 8905): B. Meißner, a.a.O., S. 495–498, 500; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 26–30. Umfang: // Stele I 1–XV 6 (Prolog, §§ 1–52; Beginn des Rechtsteils im unteren Abschnitt von Kol. III); erhalten: Kol. I: […], K 10778, lk. Kol. Z. 1’–7’ // Stele II 12–20 (Prolog), […]; Kol. II: […], K 10778, re. Kol. Z. 1’–13’ // Stele III 34–50, […], K 17335, Z. 1’–9’ // Stele III 53– 66 (Prolog), […]; Kol. III–V vollständig verloren; Kol. VI (Rs. I) unten: K 4223+…, re. Kol.: Z. 1’–36’ // Stele IX 38 – X 15 (§§ 23–27); Kol. VII (Rs. II), oben: Sm 1008A, re. Kol.: Z. 1–7 // Stele X 16–24 (§ 27); unten: K 4223+…, lk. Kol.: Z. x+1’–x+35’ // Stele X 66 – XI 36 (§§ 30–32); Kol. VIII (Rs. III), oben: Sm 1008A, lk. Kol., Z. 1–6 // Stele XI 37–45 (§§ 32–33); unten: K 8905, re. Kol.: vollständig abgeschabt; Kol. IX (Rs. IV), oben: K 10483, re. Kol.: Z. 1’–9’ // Stele XII 54–62 (§ 41); unten: K 8905, mittl. Kol.: Z. x+1’–x+16’ // Stele XIII 32–49 (§§ 44–46); Kol. X (Rs. V), oben: K 10483, lk. Kol.: Z. 1’–12’ // Stele XIV 7–19 (§§ 48–49); unten: K 8905, lk. Kol.: Z. x+1’–x+12’ // Stele XIV 55–66 (§§ 50–51). Für einen Kolophon stehen maximal ca. 10 Zeilen zur Verfügung. nANin 2: Tafel II, 1. Exemplar Oberes Stück einer im Altertum gebrannten Tafel (Brennlöcher), Kolophon (s. sub A.3.2 und A.5.2.2). AO 7757+Rm 2,388+DT 81(+)Rm 277 = P; oberes Stück der Tafel und Fragment aus Tafelmitte mit lk. Rd., Tafel rekonstruiert von Læssøe, JCS 4 (1950), 175–179 (Zusammenfügung der Fragmente, S. 179 Rekonstruktionszeichnung). Nach JCS 4, S. 178 mit Anm. 12, wurde AO 7757 von H. Pognon in Mossul gekauft, publiziert von letzterem JA 1917/I, S. 411–414.

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Exemplar x = K 11795 wurde erstmals bei Roth, Law Collections, S. 253, genannt. Vgl. auch die (überholte) Rekonstruktionszeichnung von Sm 1008A und K 4223 bei J. Læssøe, JCS 4 (1950), S. 180.

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58

A. Einleitung

Photos: AO 7757: JCS 4, Tf. I (bei S. 180); Vs.: André-Salvini, Code, S. 48 Abb.42; Rm 2, 388+DT 81: British Museum Collection Database; Rm 277: British Museum Collection Database; CDLI P274939 bzw. Q006387 ex. 11 (Rm 2,388+DT 81), CDLI P274938 bzw. Q006387 ex. 10 (Rm 277). Keilschrifttext AO 7757 (Typensatz): H. Pognon, JA 1917/I, S. 413f. Wiederabdrucke: Wessely, CḪ S. 41 [B 18 = Pognon non publicatus]; Bergmann, CḪ, S. 50 [S]); CDLI P274950 bzw. Q006387 ex. 19. Kopien: DT 81: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 513, 515; Ungnad, KGḪ, S. 40, 3l; Wessely, CḪ, S. 41 (B 16); Bergmann, CḪ, S. 48 (P); Rm 2,388: J. Læssøe, JCS 4, S. 175 (= Geers, Heft E, S. 32); Bergmann, CḪ, S. 49 (Q); Rm 277: Meißner, BA 3 (1898), S. 517, 519; Ungnad, KGḪ, S. 40 (3k); Wessely, CḪ, S, 41 (B 15); Bergmann, CḪ, S. 48 (O). Transliterationen: AO 7757: H. Pognon, JA 1917, S. 411f.; V. Scheil, MDP 10, S. 81; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 32f.; DT 81: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 501–503; V. Scheil, MDP 4, S. 51f .; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 40–42; Rm 2, 388: J. Læssøe, JCS 4 (1950), S. 173–175; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 39f.; Rm 277: Meißner, BA 3 (1898), S. 503f., 523; V. Scheil, MDP 4, S. 48–50; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 37–39. Umfang: // Stele XV 7 – XXVII 30 bzw. XXVII 52 bzw. XXVII 65(§§ 53–121/124)1; erhalten:2 Kol. I: AO 7757 lk. Kol. Z. 1–14 // Stele XV 7–21 (§§ 53–54), […], Rm 277 lk. Kol. x+1’–x+23’ // Stele XV 60 – XVI 5 (§§ 57–59), […]; Kol. II: AO 7757 re. Kol. + Rm 2,388 lk. Kol. + DT 81 lk. Kol. Z. 1–12 // Stele XVI 31–43 (§§ 61– 62), [XVI 44–76, XVII 1–„11“], Rm 277 mittl. Kol. x+1’–x+23’ // Stele XVII „12“–„36“ (§§ 66– 67), [25–30 Z.]; Kol. III: Rm 2,388 re. Kol. + DT 81 Kol. II’ Z. 1–18 // Stele XVII „65“–„77“, XVIII 1–4 (§ „69“), [40–45 Z.], Rm 277 re. Kol. (nach 5 Z. mit abgebrochener Oberfläche) x+1’–x+10’ // Stele XVIII ~„54“–~„63(/[64])“ (§ „72“), [25–30 Z.]; Kol. IV: DT 81 Kol. III’ Z. 1–18 // Stele XIX ~„35“–~„52“ (§ „76“), [70–80 Z.]; Kol. V: DT 81 re. Kol. (ca. 17 Z., mit Ausnahme von vereinzelten Zeichen Oberfläche abgeschabt) // Stele XX …3, [dann abgebrochen, ca. 70–80 Z. verloren]; Kol. VI (Rs. I): [70–80 Z. verloren], DT 81 re. Kol. Z. [0], 1’–14’ // Stele XXIII ~„1“ – XXIII ~„17“ (§ „95“); Kol. VII (Rs. II): [70–80 Z. verloren], DT 81 mittl. Kol. Z. 1’–13’ // Stele XXIV 29–43 (§§ 103– 104); Kol. VIII (Rs. III): […], Rm 277 re. Kol.4 Z. 1’–6’ // Stele XXV 8–15 (§§ 107–108), […], DT 81 lk. Kol. + Rm 2,388 re. Kol. Z. x+1’–x+12’ // Stele XXV 48–61 (§§ 111–112); Kol. IX (Rs. IV): […], Rm 277 mittl. Kol. Z. 1’–22’ // Stele XXVI 6–30 (§§ 113–115), […], Rm 2,388 lk. Kol. + AO 7757 re. Kol. x+1’–x+8’ // Stele XXVI 64–72 (§§ 117–118); Kol. X (Rs. V): […], Rm 277 lk. Kol. Z. 1’–17’ // Stele XXVII 12–27 (§§ 120–121), […], AO 7757 lk. Kol.: Ende des Kolophons.

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Der Text ist erhalten bis Kol. XXVII 27, § 121 endet Kol. XXVII 30. Auf der Kolumne ist vor dem Kolophon dann noch Platz bis höchstens XXVII 65 (Ende § 124). In Erwägung gezogen werden kann deshalb das Tafelende an dieser Stelle (vgl. Oelsner, Einteilung, S. 117 bei und mit Anm. 119). Da XXVII 31–52 (§§ 122–123) einen Artikel bilden, ist der Schnitt auch nach § 123 denkbar. Aus inhaltlichen Gründen ist es aber vielleicht am besten, den Übergang zur folgenden Tafel bereits nach § 121 anzusetzen, da es ab § 122 um Deposita geht. 2 In den Abschnitten, die der Lücke der Stele entsprechen (Kol. IIff.), werden die für die verlorenen Passagen geschätzten Zeilenzahlen vermerkt. 3 Der Text (nicht eingeordnet) könnte etwa // Stele XX Mitte beginnen. S. sub A.6.2 zu Kol. XX und A.6.3. 4 Nach Bruch etwa 8 Z. Oberfläche abgeschabt.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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nANin 3: Tafel II, 2. Exemplar Der Umfang der Tafel entsprach vermutlich nANin 2; die Textverteilung variierte offenbar geringfügig, wie K 10485 (aus Rs.) zeigt. Erhalten sind nur kleine Fragmente. Vorderseite: K 19559 = l = Lambert, Third Supplement, sub numero; unpubliziert. Photos: British Museum Collection Database. CDLI P404368 – Erhalten: lk. Kol. (Kol. I?): Z. 1’–5’ // Stele XVI 1–5 (§§ 58–59); re. Kol. (Kol. II?): Z.1’–5’ // Stele XVII „25“–„29“ (§ 66, Z. 21–24; Duplikat zu Stfr 3 III’ 22’–26’ und nANin 2 Kol. II x+13’–x+17’). Die kleinen Fragmente K 15046 und K 21227 gehören wahrscheinlich ebenfalls zur Vorderseite dieses Exemplars. Sie sind in der Lücke einzuordnen, da keine Entsprechungen zum Text der Stele erkennbar sind. Die Termini É.GAR8 (K 15046 lk. Kol. Z. 1’) sowie É (K 21227 re. Kol. 2ʼ; vielleicht ebenfalls zu É.GAR8 zu ergänzen) können mit Vorbehalt für die Einordnung herangezogen werden unter der Voraussetzung, daß eine inhaltliche Verbindung zu Stfr 4 Seite A Kol. II’ Z. 1–4 (§ „75“ zweiter Teil) besteht (s. Diskussion sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX). Unter dieser Voraussetzung kann eine ungefähre Position für die Fragmente vorgeschlagen werden: K 21227 = y1 = Lambert, Third Supplement, sub numero; unpubliziert. Photos: British Museum Collection Database; CDLI P419533. – Erhalten: lk. Kol. (Kol. II?): […], Z. 1’–6’: vielleicht in Lücke a // Stele XVII zwischen Z. 37 und 64 (§ „68“ Z. x+1–x+4, „69“ Z. 1–2), […]; re. Kol. (Kol. III?): […], Z. 1’–5’: vielleicht in Lücke c vor Stele XIX ~„20“ (§ „74“), […]. K 15046 = j = L.W. King, Catalogue of the Cuneiform Tablets in the Kouyundjik Collection, Supplement, London 1914, S. 152 (mit Wiedergabe des Keilschrifttextes im Typensatz); Photos: British Museum Collection Database; CDLI P401138; Transliteration: W. von Soden, ArOr 17/2 (1948), S. 373. – Erhalten: lk. Kol. (Kol. III?): […], Z. 1’–5’, [6’] // Stele XIX ~„21“–~„26“ (§ „75“ erster Teil), […]; re. Kol. (Kol. IV?): […], Z. 1’–4’: vielleicht // Stele XX ~„63“–~„66“ (§ „82“ Z. 12–13, § „83“ Z. 1–2), […]. Zur Rückseite dieses Exemplars gehört K 10485 = T, CDLI P274934 bzw. Q006387 ex. 06. – Photos: British Museum Collection Database; Kopien: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 507; Ungnad, KGḪ, S. 39 (3d); Wessely, CḪ, S. 40 (B 9); Bergmann, CḪ, S. 47 (G); Transliterationen: B. Meißner, a.a.O., S. 499; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 55f. – Erhalten2: re. Kol. (Rs. II / Kol. VII): […], Z. [0], 1’–4’ // Stele XXIII ~„18“–~„22“ (§ „96“); mittl. Kol. (Rs. III / Kol. VIII): Z. 1’–11’ // Stele XXIV 38–49 (§§ 104–105); lk. Kol. (Rs. IV / Kol. IX): Z. 1’–8’ // Stele XXV 58–66 (§ 112). nANin 4: Tafel III Dieser Tafel lassen sich nur zwei kleine Fragmente zuordnen, die aus der Mitte der Tafelrückseite kommen. Der Umfang der Tafel ist nicht zu bestimmen, da weder das Ende von Tafel II der Serie noch der Übergang von Tafel III zu Tafel IV genau bekannt sind (dazu sub A.4.3.3.2.a). Wie o. bei nANin 2 1

Zur Belegung dieses Sigels mit K 21227 s. Einleitung zu A.2.3 und Oelsner, Einteilung, S. 98 bei und mit Anm. 5 sowie S. 105. 2 Im Anschluß an Borger, BAL, S. 22, wird davon ausgegangen, daß der auf der rechten Kolumne erhaltene Text unmittelbar auf das Ende von nANin 2 Kol. VI folgt. Die Textverteilung in nANin 3 weicht dann von nANin 2 dahingehend ab, daß die auf letzterem Exemplar am Kolumnenende stehende Passage in K 10485 am Beginn von Kol. VII geschrieben war (vgl. auch Ungnad, KGḪ, S. 39; in Oelsner, Einteilung, S. 106, wurde das Fragment irrtümlich mit Vorbehalt Kol. VI–VIII zugeordnet, wo es gegen Ende der Kolumne unterzubringen wäre). Aus der mittleren Kolumne des Fragments ergibt sich, daß zu Beginn der rechten Kolumne mehr als vier Zeilen verloren sind.

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A. Einleitung

diskutiert wurde, kommen als Beginn Stele XXVII Z. 31 (§ 122) bzw. Z. 53 (§ 124) bzw. Z. 66 (§ 125) in Frage, wenn direkt an nANin 3 = Tafel II der Serie angeschlossen wird. Geht man ferner von dem für nANin 5 (s. anschließend) als möglich errechneten Beginn aus, dann könnte das Ende wahrscheinlich // Stele XXXVII 60 (Ende § 177) bzw. XXXVIII 18 (Ende § 178) angesetzt werden1. K 19879 = m = Lambert, Third Supplement, sub numero; unpubliziert. Photos: British Museum Collection Database; CDLI P404643. – Erhalten: Kol. VII? oder VIII? (Rs. II? oder III?) Z. 1’–7’ // Stele XXXIV 62–70 (§ 166). K 18470 = EE = Lambert, Third Supplement, sub numero; identifiziert von W.G. Lambert, NABU 1992/129 (S. 95); unpubliziert. Photos: British Museum Collection Database; CDLI P403681. – Erhalten: re. Kol. (Kol. VIII? / Rs. III?) Z. 1’–5’ // Stele XXXV 61–63 (§ 171a); lk. Kol. (Kol. IX? / Rs. IV?) Z. 1’–8’ // Stele XXXVI 31–40 (§ 172). nANin 5: Tafel IV Sm 1642(+)Sm 26: linkes Mittelstück der Tafelrückseite. – Umfang: Der Tafelbeginn ergibt sich aus den für nANin 4 errechneten Möglichkeiten (s.o.), das Ende aus dem Beginn von nANin 6 (s. anschließend). Rechnet man vom erhaltenen Abschnitt zurück, könnte die Tafel z.B. // Stele XVII 61 (§ 178) bzw. XXXVIII 20 (§ 179) begonnen haben. Der verfügbare Platz reicht aus, um Text bis etwa § 273 (// Stele XLVI 19) unterzubringen (s. zu nANin 6). Rekonstruktionsvorschlag: Da der linke Tafelrand von Sm 26 erhalten ist, kann der vorliegende Text in die Kolumnen VIII–X eingeordnet werden, wenn von fünf Kolumnen pro Seite ausgegangen wird. Auf den Text in der rechten Kolumne von Sm 26 folgt noch ein Stück, dessen Oberfläche verloren ist (etwa Z. 16’–19’/20’), entsprechend. In Sm 1642 ist links vom erhaltenen Text noch der Rest einer Kolumne zu erkennen, deren Oberfläche ebenfalls abgeschabt ist. Das Verhältnis der beiden Fragmente zueinander läßt sich so berechnen, daß die beiden abgeschabten Stellen durch einen kleinen Zwischenraum getrennt aneinandergefügt werden können. Sm 1642 Z. 1’ (// Stele XLIV 38) ist dann in Kol. VIII der Tafel etwa in Höhe der (verlorenen) Z. 19’/20’ der rechten Kolumne von Sm 26 (= Kol. IX) oder etwas tiefer zu lokalisieren. Die erhaltenen Abschnitte befinden sich etwa in der Mitte der Tafel. Bei dem vermuteten Tafelumfang sind in Kol. X (= Sm 26 lk. Kol.) die Abschnitte // Stele XLIV 84–101 und XLV 1–19 = 36 Z. (§§ 267–273) verloren. Die erhaltenen Abschnitte von Sm 26 ergeben für die Kolumnen eine Länge, die etwa 80–85 Zeilen der Stele entspricht. Sm 1642 = b; Photo: British Museum Collection Database; CDLI P274942 bzw. Q006387 ex. 14; Kopien: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 511; Ungnad, KGḪ, S. 39 (3h); Wessely, CḪ, S. 40 (B 13); Bergmann, CḪ, S. 47 (M); Transliterationen: B. Meißner, a.a.O., S. 501; E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 73. – Erhalten: Kol. VIII (Rs. III) Z. 1’–7’ // Stele XLIV 38–45 (§§ 249–250). Sm 26 = c. Photos: British Museum Collection Database; CDLI P274940 bzw. Q006387 ex. 12; Kopien: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 509; Ungnad, KGḪ, S. 39 (3f); Wessely, CḪ, S. 40 (B 11); Bergmann, CḪ, S. 47 (K); Geers Heft N, S. 1; Transliterationen: B. Meißner, a.a.O., S. 500; E. Szlechter, a.a.O., S. 74. – Erhalten: re. Kol. = Kol. IX (Rs. IV): Z. 1’–15’ // Stele XLIV 94 – XLV 11 (§§ 255–259); lk. Kol. = Kol. X (Rs. V): Z. 1’–14’ // Stele XLV 75–83 (§§ 265–267).

1 Etwas anders Oelsner, Einteilung, S. 89: irgendwo zwischen Stele XXXVI 67 (Ende § 175) und XXXVIII 42 (Ende § 179). Die Abstände wurden nochmals berechnet.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

61

nANin 6: Tafel V K 11571+Bu 91–5–9, 221 = e1: Stück aus der linken Hälfte der Tafel, Anfang verloren, Kolophon (s. sub A.3.2 und A.5.2.2). In Oelsner, Einteilung, S. 106, wurde Rm 369 = o irrtümlich als rechte Tafelhälfte damit verbunden. Ein erneuter Vergleich der Textanordnung hat zu dem Ergebnis geführt, daß die Zeilenzahl pro Kolumne jedoch verschieden ist. Deshalb wird hier letzteres Fragment davon getrennt sub nANin 8 als weiteres Exemplar verzeichnet. Photos des zusammengefügten Stücks: British Museum Collection Database (Vs.); CDLI P274936 bzw. Q006387 ex. 08+09. Einzelphoto Bu 91-5-9,221, Vs.: C. Bezold, Catalogue of the Cuneiform Tablets in the Kouyundjik Collection, V, London 1899, Tf. VII. Kopien: K 11571: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 511; Ungnad, KGḪ, S. 39 (3e); Wessely, CḪ, S. 40 (B 10); Bergmann, CḪ, S. 47 (J); British Museum Collection Database; Bu 91–5–9,221: CT 13, Tf. 46f. (wiederholt British Museum Collection Database); Wessely, CḪ, S. 42 (B 17); Bergmann, CḪ, S. 49 (R); CDLI P274937 (Kopie nach Bergmann). Transliterationen: B. Meißner, BA 3 (1898), S. 499 (K 11571); E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 75–78 (beide Stücke getrennt). Umfang: Der erhaltene Text setzt // Stele XLVI 46 (§ 275) ein, Z. 53–57 der Stele (§ 277) finden jedoch keine Entsprechung. Der Beginn der Tafel ist abgebrochen, darauf folgt ein Stück, dessen Oberfläche verloren ist (Platz für 10 Zeilen). Da die Tafel mit einem Artikel bzw. Paragraphen beginnen muß, wird diese Fläche selbst bei Annahme einer Umstellung von §§ 277 vor § 275 nur ausgefüllt,2 wenn die Tafel mit § 274 (// Stele XLVI 20–44) begann. Da der Kolophon auf der Tafelrückseite dafür spricht, daß das Fragment in der Nähe des oberen Tafelrandes beginnt, können nur wenige Zentimeter abgebrochen sein. Ein früherer Beginn dieses Exemplars wird dadurch ausgeschlossen. Aber auch der relativ lange § 274 ist im zu postulierenden Raum nur bei einer gegenüber der Stele geringerer Zeilenzahl unterzubringen3. Dies könnte dadurch erreicht worden sein, daß Berufsbezeichnung und Höhe des Mietzinses (Stele Z. 23–42) jeweils in einer Zeile geschrieben worden waren. In diesem Fall ist davon auszugehen, daß am Beginn der Tafel Raum für fünf Zeilen in Rechnung zu stellen ist, wenn § 277 ausgefallen ist, und Raum für zehn Zeilen, wenn letzterer vor § 275 geschrieben war. Eine Entscheidung zwischen beiden Varianten ist nicht möglich. Bei dieser Rekonstruktion ergibt sich als Textverteilung: Kol. I: […]4, Z. 1’–26’ // Stele XLVI 46–74 (§§ 275–276, 278–280), […]; Kol. II: […], Z. 1’–16’ // Stele XLVII 17–31 (Epilog), […]; Kol. III: […], Z. 1’–18’ // Stele XLVII 79–94 (Epilog), […]; Kol. IV: […], Z. 1’–5’ // Stele XLVIII 66–71 (Epilog), […]; Kol. V–VII vollständig verloren; Kol. VIII (Rs. I’ / Rs. III): […], Z. 1’–8’ // Stele L 43–50 (Epilog), […]; Kol. IX (Rs. II’ / Rs. IV): […], Z. 1’–23’ // Stele LI 11–35 (Epilog), […]; Kol. X (Rs. III’ / Rs. V): […], Z. 1’–20’ // Stele LI 71–91 (Epilog), Kolophon.

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Beide Fragmente zusammengeschlossen von R. Borger, OrNS 31 (1962), S. 366; s. auch Borger, BAL, S. 4 (mit weiterer Lit.). 2 §§ 275–277 (erhalten in archBab 3) sind als ein Artikel zu betrachten, obwohl in Oelsner, Einteilung, S. 125 mit Anm. 38, irrtümlich für nANin 6 eine Trennung nach § 276 angegeben wurde; da dort jedoch § 277 ausgelassen wurde, ist die Trennung besser nach § 277 anzusetzen, vgl. auch Stfr 6, dazu sub B und C z.St. 3 Da die Zeilen der Tontafelabschriften gelegentlich etwas länger als die der Stele sind, ist dies nicht auszuschließen. S. schon Oelsner, Einteilung, S. 106 mit Anm. 32. 4 Wahrscheinlich verloren § 274 und vielleicht § 277, falls vor § 275 umgestellt.

62

A. Einleitung

nANin 7 (Abb. E.4.1) Vs.: K 6516(+)K 10884(+)K 1100 (+)K 19375 = f(+)i(+)i(+)z1; Rs.: K 1100. Tafel mit je zwei Kolumnen auf Vs. und Rs. mit schätzungsweise 50–55 Zeilen, nur fragmentarisch erhalten. Der Zeilenumbruch der Stele ist aufgegeben, häufig entspricht eine Zeile der Tafel mehreren Zeilen der Stele. K 6516 = f = E.F. Weidner, AfO 16 (1952/53), S. 323f.: Fragment aus Tafelmitte; K 10884 = i = J. Nougayrol, Bloc-notes, RA 60 (1966), S. 90: untere lk. Ecke; K 1100 = i = W. von Soden, Duplikate aus Ninive. Eine Abschrift des Schlussteils des Kodex Ḫammurabi, JNES 33 (1974), S. 339f. (Transliteration der Vs., Beschreibung der Rs., keine Kopie; Oberfläche stark abgerieben, obere re. Ecke); K 19375 = z = Borger, BAL, 2./3. Aufl., S. 50 Nachtrag: re. Rd. (Mitte der Tafel). Photos: British Museum Collection Database; K 1100: CDLI P393861; K 6516: CDLI P396596; K 10884: CDLI P398950; K 19375: CDLI P404217. Kopien: K 6516: E.F. Weidner, AfO 16 (1952/53), Tf. XVI; Geers, Heft B, S. 32; K 10884: J. Nougayrol, RA 60 (1966), S.90; K 1100: Geers, Heft O, S. 25 (nur Vs.). Transliterationen: K 6516: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 79; K 10884: J. Nougayrol, RA 60 (1966), S.90; K 1100: W. von Soden, JNES 33 (1974), 339f. (Umschrift der Vs., Beschreibung der Rs., keine Kopie; von Soden und Borger, BAL, S. 4, weichen in den Lesungen voneinander ab); K 19375: teilweise Borger, BAL, 2./3. Aufl., S. 50 (Nachtrag). Umfang: Der Beginn der Tafel ist abgebrochen. Es ist nicht auszuschließen, daß der Text isoliert überliefert wurde (s. sub A.4.4). Dann könnte die Tafel // Stele XLVII 9 begonnen haben, da in diesem Fall der Rahmen des Rechtsteils wenig Sinn macht. Bei einer Überlieferung unabhängig von letzterem ist aber auch zu hinterfragen, ob der Bezug auf die Rechtstätigkeit des Königs im ersten Abschnitt des Epilogs Sinn macht oder ob der Text dort anders lautete. – Erhalten: Kol. I: [ca. 30–35 Z.?], K 6516, Z. 1’–9’ // Stele XLVII 69–85, […], K 10884 Z. x+1’–x+7’ // Stele XLVII 94 – XLVIII 16 (Epilog); Kol. II2: K 1100 Vs. 1–11 // Stele XLVIII 17–44, […], K 19375 Z. x+1’–x+6’ // Stele XLVIII [77], 78–873, […] (Epilog); Kol. III (Rs. I): […], K 1100 Z. 1’–11’ // Stele L 5–364 (Epilog); Kol. IV (Rs. II): verloren (// Stele L 37–106, LI 1–915) (Epilog). nANin 8: Tafel V(?), 2. Exemplar (Abb. E.4.2) K 20847+Rm 369 = PP+o6. K 20847 = PP: Lambert, Third Supplement, sub numero (Vermerk „Rm“); identifiziert von E. Jimenéz, NABU 2014, Nr. 84 Anm. (S. 133), von C.B.F. Walker links oben auf der Vs. von Rm 369 eingefügt; Photos: British Museum Collection Database; CDLI P419220; Splitter der Oberfläche;

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Zur Vergabe des Sigels z für K 19375 s. Einleitung zu A.2.3 und Oelsner, Einteilung, S. 98, 107. Das Stück fehlt bei Roth, Law Collections, S. 253. Die in Oelsner, Einteilung, S. 107 erwogene Zugehörigkeit von Sm 1640 = Exemplar n hat sich als unrichtig erwiesen (s. jetzt u. sub nANin x). 2 Die geringen Zeichenreste von K 6516 Kol. II (Zeilenbeginn) sind nicht zuzuordnen. 3 S. sub B z.St.; Borger, BAL, S. 50: // 79?–87. 4 So nach eigenen Lesungen, s. sub B zur Stelle. W. von Soden, JNES 33, S. 43, zählt 9 Zeilen bis zum Kolumnenende (// Stele L 12–36); anders Borger, BAL, S. 4: Stele // L 9–13, … (s. auch a.a.O., S. 50). 5 Wenn, wie o. gesagt, von einer Tafel mit 50–55 Zeilen pro Kolumne ausgegangen wird, ist der restliche Text von 161 Stelen-Zeilen nur dann auf dieser Kolumne unterzubringen, wenn durchschnittlich drei Stelen-Zeilen pro Zeile der Tafel zusammengefaßt wurden. Platz für einen Kolophon verbleibt dann kaum. 6 Die Zusammengehörigkeit wurde von J. Oelsner vermutet und von C.B.F Walker im April 2016 bestätigt. Nach der Einfügung von K 20847 kann damit gerechnet werden, daß noch weitere, bisher nicht identifizierte Splitter aus der Oberfläche der Vs. von Rm 369 existieren. S. auch zu nANin x.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Rm 369 = o: unpubl.1; Photo: British Museum Collection Database (Vs. unter der Rs.); CDLI P422724; Transliterationen (nur Rs.): Geers Kopien, Heft G, S. 58; Lambert, Note Books, Folio 9360. Fragment aus der Mitte der rechten Seite der Tafel, Reste des re. Rd. erhalten, 2 Kolumnen; die Vs. von Rm 369 ist weitgehend korrodiert. Umfang: // Stele letzter Teil. Ob der Beginn der Tafel mit nANin 6 übereinstimmte, ist nicht zu ermitteln. Aus dem auf der Rs. erhaltenen Text ist zu schließen, daß die Kolumnen wahrscheinlich einen Umfang von ca. 90 Zeilen2 besaßen. Da für das verlorene Ende des Textes (// Stele L 20 – LI 91 = 178 Zeilen) zwei weitere Kolumnen ausreichen, umfaßte die Tafel vermutlich nur vier Kolumnen je Seite. – Erhalten: Vs.: Kol. I’: […,], K 20847 Z. 1’–6’ und (Überschneidung von einer Zeile) Rm 369 Z. 7’–10’ // Stele XLVIII 1–10 (Epilog), […]; Kol. II’ (Rm 369): undeutliche, nicht zu bestimmende Spuren mehrerer Zeilen (nicht umschrieben); Rs. (Rm 369): re. Kol. (Kol. I.): […], Z. 1’–11’ // Stele XLIX 25–38 (Epilog), […]; lk. Kol. (Kol. II): […], Z. 1’–8’ // Stele L 8–19 (Epilog), […]. nANin x (Abb. E.4.3) Sm 1640 = n: unpubl.: Oberflächensplitter nahe vom re. Rd. in Tafelmitte. Photos: British Museum Collection Database; CDLI P426027; Kopie: Geers, Heft B, S. 152; Transliteration (z.T. mit Keilschriftzeichen vermischt): Lambert, Note Books, Folio 9173. – Erhalten: Z. 1’–8’ // Stele XLVIII 67?–763. Das kleine Fragment konnte nicht an andere Exemplare angeschlossen werden. Es ist nicht auszuschließen, daß es zur äußersten rechten Kolumne der Vs. von nANin 8 gehört. Da dies jedoch nicht gesichert ist, wird es hier gesondert aufgeführt. A.2.3.7. Neubabylonische Tafeln (nB)4 nB 1: VAT 17066 (Fundnummer: BE/Bab5 35271) = C: erwähnt bei Eilers, Gesetzesstele, S. 5 Anm. 2 (Eilers / Hecker, Codex, S. 9 Anm. 12); s. auch J. Læssøe, in: Studia Orientalia Joanni Pedersen septuagenario A.D. VII id. Nov. Anno MCMLIII a collegis discipulis amicis dicata, Kopenhagen 1953, S. 216f. Anm. 38 (Umschrift der Varianten). Das Fragment wurde im „Archiv“ des Marduk-šuma-uṣur, des Sohnes des Silim-Bēl, aus der Familie Šigua, in Babylon im Wohnviertel Merkes in einem Wohnhaus des 7./6. Jh. v.Chr. ausgegraben, s. O. Pedersén, Archive und Bibliotheken in Babylon (ADOG 25), Saarbrücken 2005, S. 201 N 10:26. Mit Ausnahme des Kolophons (in anderem Schriftduktus) nicht 1

Die Überlegung, Rm 369 als rechte Tafelseite mit K 11571+Bu 91-5-9,221 zu verbinden bei Oelsner, Einteilung, 106, hat sich als irrig erwiesen und wird aufgegeben, s.o. sub nANin 6. 2 So nach Vergleich re. Kol. Z. 6’ // Stele XLIX 32 mit lk. Kol. in Höhe von Z. 8’ // Stele L 19, unter der Voraussetzung, daß die Zeilen dieser Tafel überwiegend nur einer Zeile der Stele entsprechen, obwohl im erhaltenen Abschnitt mehrmals zwei Stelen-Zeilen zusammengefaßt sind. 3 So nach Photo, die Lesungen und Zuordnungen werden sub B z.St. begründet. Anders Lambert, a.a.O.: Z. 70– 76; Borger, BAL, S. 4: 70(?)–76, s. auch ebd. S. 49 zu Kol. XLVIII 69–72: „n abweichend, unklar“. 4 Die unter nB 2–4 registrierten Exemplare kommen aus dem Tafelfund des 7./6. Jh. in Raum 355 des ŠamašHeiligtums, s. Iraq 49 (1987), S. 248f.; W. al-Jadir, Une bibliothèque et ses tablettes, Archéologia 224 (1987), S. 18–27; Fadhil, CRRAI 34, S. 717. Die Tafeln wurden katalogmäßig erfaßt von M. Hilgert, Bestand; s. auch ders., „Tempelbibliothek“ oder „Tafeldepot“? Zum rezeptionspraktischen Kontext der „Sippar-Bibliothek“, in: Tempel im Alten Orient. 7. CDOG, Wiesbaden 2013, S. 137–150 (zu Sippar S. 142ff.). Während Fadhil, CRRAI 34, S. 717, nur von zwei Tafeln mit Abschriften des Prologs des KḪ spricht, hat K. al-Adhami, Sumer 50 (1999/2000), S. 1, demgegenüber darauf hingewiesen, daß in Sippar drei Exemplare gefunden wurden. Abgesehen von den in der Literatur zu findenden Angaben, sind die Texte nicht zugänglich. In den neunziger Jahren des 20. Jh. hat mir zwar W. Sommerfeld Einblick in seine Photos von Sippar-Texten gewährt, die unvollständigen damals gemachten Notizen werden hier aber nicht verwendet. 5 Ältere Literatur: „BE“, Pedersén, ADOG 25: „Bab“. 6 Zum gesamten Fundkomplex N 10 s. ebd. S. 198–200.

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A. Einleitung

liniert. Unteres Stück einer Tafel mit je drei Kolumnen auf Vs. und Rs., Seitenränder verloren. Kopien: A. Falkenstein bei Bergmann, CḪ, S. 52 (W); Wiederabdruck: CDLI P274949 bzw. Q006387 ex. 18 (falsche Datierung: neuassyr.); Transliterationen: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 14f.; ders., Les lois néobabyloniennes II, RIDA III/19 (1972), S. 11f. – Umfang: Prolog (s. A.4.4 und A.4.3.3.2.c sub numero); erhalten: Kol. I: […], Z. 1’–13’ // Stele I 45–64; Kol. II: […], Z. 1’–13’ // Stele II 49–63; Kol. III: […], Z. 1’–2’ // Stele III 40–41 […]; Kol. IV (Rs. I): Z. 1–11 // Stele III 55–63, …1, […]; Kol. V (Rs. II): Z. 1–20 // Stele IV 42–67, […]; Kol. VI (Rs. III): nach nicht beschriebenem Abschnitt Kolophon. nB 2: IM 124469 (Fundnummer: Sippar 8, 003/2166) = AA = Fadhil, CRRAI 34, S. 717–729 (Transliteration), Tf. 211–213; vgl. auch (leicht abweichend) Fadhil, Vorabdruck; Hilgert Bestand, S. 329f. Nr. 003. Literatur zum Kolophon s. A.3.2 sub numero. Tafel mit je 4 Kol. auf Vs. und Rs., oben teilweise abgebrochen. Wie nB 3 und nB 4 zu den bei den irakischen Ausgrabungen im Ebabbar von Sippar, gefundenen Tafeln gehörig2. Spätes 7. / frühes 6. Jh. (s. A.3.2 und A.5.1.4 sub numero). – Umfang: // Stele I 1– V 25 (Prolog), Stichzeile (// Kol. V 25–27 = Anfang § 13), Kolophon. Erhalten4: Kol. I: [Z. 1–4], Z. 5–39 // Stele I 5–36; Kol. II: [Z. 1–9], Z. 10–20 // Stele I 46–56, Z. 21–39 // Stele I 59 – II 9; Kol. III: [Z. 1–8], Z. 9–36 // Stele II 18–45; Kol. IV: [Z. 1], Z. 2–39 // Stele II 47 – III 14; Kol. V (Rs. I): Z. 1–35 // Stele III 15–49, [Z. 36–40]; Kol. VI (Rs. II): 1–41 // Stele III 55 – VI 23; Kol. VII (Rs. III): Z. 1–41 // Stele IV 24–66; Kol. VIII (Rs. IV): Z. 1–32 // Stele IV 67 – V 27, Kolophon. nB 3: IM 124511 (Sippar 8, 044/2207) = BB, unpubliziert (nicht zugänglich); Hilgert, Bestand, S. 273 Nr. 050. Tafel mit je 4 Kol. auf Vs. und Rs.; stärker beschädigt als nB 2, Rs. fast vollständig verloren. Gefunden mit nB 2 und nB 4. – Umfang: zu rekonstruieren wahrscheinlich gesamter Prolog und Stichzeile, ein zu erwartender Kolophon ist nicht erhalten. Die Vs. endete wahrscheinlich // Stele III 46. Während die Entsprechung zu Stele III 34 in nB 2 einen Schreibfehler aufweist, stimmt dieses Exemplar hier mit der Stele überein (s. Fadhil, Vorabdruck, S. 8). nB 4: IM 132575 (Sippar 8, 257/…) = CC, unpubliziert (nicht zugänglich); Hilgert, Bestand, S. 583 Nr. 310. Tafel mit je 4 Kol. auf Vs. und Rs. Gefunden mit nB 2 und nB 3. – Umfang: // Stele I 1–V 25 (Prolog), Stichzeile (// Kol. V 25–27 = Anfang § 15), Kolophon6. nB 5: BM 34914+35051 (Sp II 429+564) = B = D.J. Wiseman, The Laws of Hammurabi Again, JSS 7 (1962), S. 161–172 (mit Kopie und Transliteration)7. Nicht liniert. Je 3 Kol. auf Vs. und Rs. Ob der Text isoliert oder im Zusammenhang mit dem KḪ überliefert wurde, ist nicht sicher, s. dazu A.4.4 sub numero). Da das Stück aus den spätbabylonischen Babylon-Sammlungen kommt, kann eine Datierung bis 1

Sichere Zuordnung nur bis Z. 7 // Stele III 63 möglich, zu den Spuren von Z. 8–11 (Reste des ersten Zeichens der Zeilen) s. sub B z.St. 2 S. dazu die einleitenden Bemerkungen sub A.2.3.7 in Anm. 1. 3 S. Bem. sub C z.St. 4 Die Angaben folgen der Transliteration in der Publikation von Fadhil. Zur Stellung der Stichzeile im Verhältnis zum Text s. sub A.3.2. 5 S. Bem. sub C z.St. 6 S. Oelsner, Einteilung, S. 88 mit Anm. 45, sowie eine Bem. sub A.4.3.3.2.c zum Serientitel. 7 Zu den Abweichungen des Textes s. auch Ries, Prolog, S. 22–25; Hurowitz, inu Anum ṣīrum, S. 65–71, 84–86.

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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zur hellenistischen Periode in Erwägung gezogen werden (s. sub A.5.1.4). Photos: British Museum Collection Database; Rs.: André-Salvini, Code, S. 48 Nr. 44; H. Neumann, in: J. Marzahn / W. Schauerte, Babylon – Wahrheit (Ausstellungskatalog Mythos Babylon), Berlin 2008, S. 223f. Nr. 135, Abb. 150; ohne Photo: CDLI P499559. Transliterationen: D.J. Wiseman (s.o.); E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 8– 14 ; ders., Les lois néobabyloniennes II = RIDA III/19 (1972), S. 113–119. – Umfang: Prolog; für einen Kolophon dürfte der Platz am abgebrochenen Tafelende nicht ausreichen, auch eine Stichzeile ist fraglich1; erhalten: Kol. I: [Z. 1–2], Z. 1’–12a’ von Stele abweichend2, Z. 12b’–30’ // Stele I 17–38, […]3; Kol. II: Z. 1–38 // Stele I 40 – II 30; Kol. III: Z. 1–37 // Stele II 31 – III 6; Kol. IV (Rs. I): [Z. 1–6], Z. 1’–32’ // Stele III 15–54; Kol. V (Rs. II): Z. 1–36 // Stele III 55 – IV 33; Kol. VI (Rs. III): Z. 1–36 // Stele IV 34 – V 21, [2? Z.]. nB 6 (Abb. E.5.1): BM 57873 (82–7–14,2281) = FF, unpubliziert: E. Leichty, CBT VI, S. 244. Wahrscheinlich aus Sippar, auch Babylon ist nicht auszuschließen4. Fragment aus Tafelrückseite. Nicht liniert. Trennlinien nicht erhalten, da sich die Abschnitte jeweils innerhalb eines Artikels befinden. – Umfang: die Tafel endete wahrscheinlich // Stele XV 6 = § 52, für den Beginn können § 1 oder § 26 in Erwägung gezogen werden (s. A.4.3.3.2.c); erhalten: re. Kol.: […], Z. 1’–8’ // Stele XIII 56–65 (§§ 46–47), […]; lk. Kol.: […], Z. 1’–14’ // Stele XIV 22–39 (§ 49), […]. nB 7: UET 6/II, Nr. 401 = s (British Museum London). In Ur ausgegraben (Fundnummer: U 13622). Eine Datierung ist nur auf Grund des Duktus möglich5, die Mitteilungen über den archäologischen Befund sind dafür nicht ausreichend (nicht näher bestimmte Fundstelle im Bereich der nordöstlichen Stadtmauer6). Photo: CDLI P346442. Nicht liniert. Trennlinien zur Einteilung in Artikel. Fragment einer Tafel mit wahrscheinlich je vier Kolumnen auf Vs. und Rs.; obwohl der lk. Rd. der Tafel verloren ist, handelt es sich bei den erhaltenen Abschnitten mit Sicherheit um die beiden ersten Kolumnen der Vs. und die beiden letzten der Rs.7. Wie der mehrfache Vermerk ḫepi „abgebrochen“ zeigt8, wies die Vorlage für diese Abschrift eine Anzahl von Beschädigungen auf. – Umfang: die Tafel begann vermutlich mit XV 7 (§ 53), das Ende entspricht wahrscheinlich ungefähr dem Beginn von Stele Kol. Kol. XX (§ „79“, s. A.4.3.2.c); ob die Tafel mit einem Kolophon endete, ist nicht zu erkennen; erhalten: Vs.

1

lk. Kol. (Kol. I): […], Z. 1’–17’ // Stele XV 15–31 (§§ 53–55), […]; re. Kol. (Kol. II): […], Z. 1’–18’ // Stele XV 64 – XVI 5 (§§ 57–59), […]; Kol. III–VI?: verloren;

S. auch sub B z.St. Transliteration: Borger, BAL, S. 7f.; Übersetzung: Borger, TUAT, S. 40 Anm. zu Z. 14. 3 Der Vergleich mit Kol. II und III der Tafel zeigt, daß am Ende von Kol. I vermutlich 3–4 Zeilen abgebrochen sind. Eine fehlende Zeile (// Stele I 39) reicht zur Ausfüllung dieser Lücke nicht aus; s. auch sub B z.St. 4 S. Bem. zu Komm 1 sub A.2.3.8. 5 Borger, BAL, S. 4: „Spät, babylonisch“. 6 Vgl. sub U 13622 bei A. Shaffer / C. Ludwig, Literary and Religious Texts. Third Part (UET 6/III), London 2006, S. 33 („CLW N[orth] E[ast] city wall, central section“), sowie L. Woolley / M. Mallowan, The Old Babylonian Period (UE VII), London 1976, S. 234. Gemeint ist offenbar das bei C.L. Woolley, The Kassite Period and the Period of the Assyrian Kings (UE VIII), London 1965, S. 73f. und Tf. 62, abgebildete Areal, vgl. auch den Plan von Ur in TAVO Karte B IV 18, sowie B. Hrouda, Handbuch der Archäologie. Vorderasien I, München 1971, S. 144 (bei Nr. 11 und 12). In diesem Bereich sind keine typischen Reste neu-/spätbabylonischer Besiedlung gefunden worden, sondern vor allem altbabylonische und kassitische Reste, u.a. auch eine Anzahl altbabylonischer Urkunden mit Daten von Rīm-Sîn. 7 Nicht haltbar ist H. Sauren, ZRG RA 106 (1989), S. 34 sub a4, der eine etwa quadratische Tafel mit je sechs Kolumnen pro Seite ansetzt. 8 Dazu sub A.3.3. 2

66

A. Einleitung

Rs.

re. Kol. (Kol. VII?): […], Z. 1’–11’ // Stele XIX ~„35“–~„45“ (§ „76“), […]; lk. Kol. (Kol. VIII?): […], Trennlinie zur Artikeltrennung, Z. 1’–7’: wahrscheinlich // Stele XIX ~„72“ – XX ~„3“ (§ „79“)1, […].

nB 82 (Abb. E.4.4): BM 54795 (82-5-22,1124) = GG = E. Leichty, CBT VI, S. 156, unpubliziert. Nicht liniert. Lk. ob. Ecke, ob. Rd. ina-amat-Klausel, Kolophon mit Ausfertigungsort und Datum (s. sub A.3.2). – Umfang: // Stele XV 7 (§ 53) – vielleicht Kol. XX Anfang (§ „79“, s. A.4.3.3.2.c); erhalten: Vs. Kol. I: 1–7 // Stele XV 7–15 (§ 53), […]; Kol. IIff. abgebrochen; Rs. re. Kol. (Kol. I’): […], Z. 1’–3’: nicht bestimmt (Ende der Kolume; s. A.6.3); lk. Kol. (Kol. II’): […], Z. 1’–8’: Ende des Kolophons. nB 9: VAT 991 = W3. Kopien: Ungnad, KGḪ, S. 42 (4a); Wessely, CḪ, S. 40 (B 10); Bergmann, CḪ, S. 51 (U); CDLI P274944 bzw. Q006387 ex. 23 (Kopie Bergmann; falsche Datierung: neuassyr.); Transliteration: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 67–69; ders., Les lois néobabyloniennes, RIDA III/19 (1972), S. 121–123. Wahrscheinlich aus Sippar4. Nicht liniert. Trennlinien zur Einteilung in Artikel. – Umfang: nicht zu bestimmen. Nach § 154 folgt ein Vermerk, aus dem hervorgeht, daß auf diesem Exemplar mindestens zwei Tafeln der Serie zusammengefaßt waren (s. sub A.3.2 und A.4.3.3.2.c sub numero). Erhalten: Kol. I’: […], Z. 1’–27’ // Stele XXXI 62 – XXXII 9 (§§ 147–149), […]; Kol. II’: […], Z. 0’–20’ // Stele XXXII 51–71 (§§ 151–154), […]; Kol. III’: […], Z. 1’–13’ // Stele XXXIII 33–47 (§§ 159–160), […]. nB 10: VAT 1036 = Z5. Kopien: Ungnad, KGḪ, S. 42 (4b); Wessely, CḪ, S. 40 (B 10); Bergmann, CḪ, S. 51 (V); CDLI P274945 bzw. Q006387 ex. 24 (Kopie Bergmann; falsche Datierung: neuassyr.); Transliterationen: E. Szlechter, Iura 22 (1971), S. 71; ders., Les lois néobabyloniennes, RIDA III/19 (1972), S. 121–123. Fragment aus Tafelmitte (wohl aus Tafelrückseite), wahrscheinlich aus Sippar6. Nicht liniert. Trennlinien zur Einteilung in Artikel. – Umfang: nicht zu bestimmen. nB 9 (Vs.) und nB 10 (Rs.) sind mit großer Wahrscheinlichkeit Stücke desselben Exemplars („Sandwich-Join“)7. Erhalten: Mittelstück einer Kolumne: […], Z. 1’–12’ // Stele XXXV 60–71 (§ 171), […]. nB 11 (Abb. E.4.5): BM 47666 (81-11-3,371) = TT = E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F. Walker, CBT IV–V, S. 667, unpubliziert. Nicht liniert, Trennlinien zur Einteilung in Artikel. Wahrscheinlich aus Vorderseite der Tafel. Wahrscheinlich aus Babylon. Die Vorlage der Tafel wies Beschädigungen auf (Vermerk ḫepi8). – Umfang: nicht zu bestimmen (s. A.4.3.3.2.c); erhalten: 1

S. Diskussion sub A.6.2 zu Kol. XX. In Oelsner, Einteilung, S. 108, wurde unter diesem Sigel BM 54795 mit BM 47666 und BM 48524 zusammengefaßt, basierend auf einem Studium der Fragmente im März 1997 (nach einem Hinweis von I.L. Finkel) und einer dabei angefertigten Kopie. Der vermeintliche Join hat sich jedoch bei der Überprüfung auf der Grundlage von Photographien, die Johannes Hackl im Frühjahr 2018 angefertigt und zur Verfügung gestellt hat, als nicht haltbar erwiesen. Die Überprüfung des Sachverhalts führte auch zu einer abweichenden Einordung in den Text des KḪ, so daß die beiden Fragmente, deren Zugehörigkeit zum KḪ auch E. Jiménez erkannt hat, jetzt getrennt als nB 11 bzw. nB 12 verzeichnet werden. Daß sie Stücke desselben Exemplars sind, ist fraglich (s. A.4.3.3.2.c). 3 Zusammen mit nB 10 zuerst in Umschrift bekannt gemacht von F. Peiser, Jurisprudentiae Babylonicae quae supersunt, Cöthen 1890, S. 33–36; wiederholt in verbesserter Umschrift von H. Winckler, OLZ 6 (1903), Sp. 29. 4 Die zusammen mit nB 9 und nB 10 erworbenen alt- und neubab. Tontafeln kommen meist aus Sippar (s. die Museumsnummern der in verschiedenen Bänden der Serie VS veröffentlichten Texte). 5 Zu den ersten Informationen über das Fragment s. Bem. bei nB 9. 6 S. sub A.3.3. 7 Vgl. J. Oelsner, OLZ 82 (1987), Sp. 27. Da keine letzte Sicherheit besteht, werden sie dennoch getrennt verzeichnet. 8 S. sub A.3.3. 2

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

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lk. Kol.: […], Z. 1’–19’: vielleicht in Lücke d1 // Stele XIX ~„53“–~„71“ (§ „77“–„78“), […]; mittl. Kol.: […], Z. 1’–17’: wahrscheinlich in Lücke d2 // Stele zwischen XX ~„70“ und XXI ~„10“ (§ „84“), […]; re. Kol.: […], Z. 1’–3’: nicht bestimmt (wahrscheinlich // Stele oberer Teil von Kol. XXI), […]; nicht in Teil B und C aufgenommen, sub A.6.3. nB 12 (Abb. E.4.6): BM 48524 (81-3-11,1235) = UU = E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F. Walker, CBT IV–V, S. 691, unpubliziert. Nicht liniert, Trennlinien zur Einteilung in Artikel. Aus Tafelrückseite, Stichzeile, Beginn des Kolophons mit Tafelnummer. Wahrscheinlich aus Babylon. Umfang: Beginn vielleicht // Stele XX ~„10“ (§ „80“) – XXIV 16 (§ 102 Anfang = Stichzeile, s. A.4.3.3.2.c); erhalten: re. Kol. (Rs. I’): […], Z. 1’–11’: in Lücke f zwischen Stele XXIII 25 und 47 (§ „97“), […]; lk. Kol. (Rs. II’): […], Z. 1’–11’ // Stele XXIV 3–16 (§§ 100–101, Stichzeile), Beginn des Kolophons, […]. nB 13 (Abb. E.4.7): BM 37654+37665 (80-6-17,1411+1422) = WW = E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F. Walker, CBT IV–V, S. 366f. Ziemlich sicher aus den Ausgrabungen Hormuzd Rassams 1879/80 in Babylon stammend1. Unvollständige, vorläufige Transliteration: Lambert Folios 019586 (BM 37654), 019587 (BM 37665) und 019592 (BM 37654+37665). Fragment aus Vorderseite einer Tafel mit wahrscheinlich je vier Kol. von etwa 40–45 Zeilen auf Vs. und Rs. – Umfang: wohl gesamter Prolog (Textverteilung ähnlich nB 2). Erhalten: lk. Kol. (Kol. II): […], Z. 1ʼ–11ʼ // Stele I 57–II 6, […]; mittl. Kol. (Kol. III): […], Z. 1ʼ–16ʼ // Stele II 28–46, […]; re. Kol. (Kol. IV): […], Z. 1ʼ–7ʼ // Stele II 63–70, […]. nB 14 (Abb. E.4.8): BM 38691 (80-11-12,574) = XX = E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F. Walker, CBT IV–V, S. 400. Ziemlich sicher aus den Ausgrabungen Hormuzd Rassams 1880 in Babylon stammend 2. Fragment einer Tafel ähnlich nB 133. – Umfang: wenn der Text unmittelbar an nB 12 anschloß, begann die Tafel // Stele XXIV 15 (§ 102) und endete vielleicht // Stele XXVIII 24 (§ 126), woran sich vermutlich ein Kolophon anschloß. Erhalten: Vs. Rs.

lk. Kol. (Kol. II?): […], Z. 1ʼ–5ʼ // Stele XXIV 72, XXV 1–5 (§ 107), […]; re. Kol. (Kol. III?): […], Z. 1ʼ–9ʼ // Stele XXV 38–46 (§§ 110–111), […]; re. Kol. (Kol. VI?): […], Z. 1ʼ–11ʼ // Stele XXVII 13–23 (§ 120), […]; lk. Kol. (Kol. VII?): […], Z. 1ʼ–11ʼ // Stele XXVII 59–68 (§§ 124–125), […].

nB 15 (Abb. E.4.9): BM 38812 (80-11-12,696) = YY = E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F. Walker, CBT IV–V, S. 403. Gleiche Herkunft wie nB 14. – Umfang: aus dem unteren Randstück ergibt sich, daß der Text teilweise Duplikat zu nB 14 war, jedoch eine andere Textabgrenzung vorlag. In beiden Exemplaren, die sich hier gegenseitig ergänzen, ist die Entsprechung zu Stele XXVII 60–62 (§ 124) erhalten, allerdings in abweichender Position. Für nB 15 ergibt sich daraus ein späteres Textende (irgendwo // Stele XXIX Mitte, bei vier Kolumnen pro Seite vielleicht um §§ 133/134 herum). Daraus folgt ein Tafelbeginn etwa // Stele XXIV 55 (§ 106). Wenn dieser jedoch nB 14 entsprach (s.o.), sind vor der erhaltenen linken Kolumne des Fragments zwei verlorene Kolumnen anzusetzen, was zu einer Rekonstruktion von fünf Kolumnen führt. Derartige Tafeln sind zwar bezeugt (z.B. archBab 1), jedoch nicht sehr verbreitet. Das Textende ist in diesem Fall entsprechend später anzusetzen. – Erhalten:

1

S. J.E. Reade, CBT VII, S. XXX sub 80-6-17. S. J.E. Reade, CBT VII, S. XXX sub 80-11-12. 3 Dies ergibt sich daraus, daß sich mit Vorbehalt aus den erhaltenen Fragmenten von nB 14–17 der ursprüngliche Umfang dieser Tafeln berechnen läßt. 2

68

A. Einleitung

Vs. Rs.

lk. Kol. (Kol. II?): […], Z. 1ʼ–3ʼ // Stele XXV 74–76 (§ 112–113); re. Kol. (Kol. III?): […], Z. 1ʼ–5ʼ // Stele XXVI 45–50 (§§ 116); re. Kol. (Kol. VI?): Z. 1–5 // Stele XXVII 58–62 (§ 124), […]; lk. Kol. (Kol. VII?): Z. 1–6 // Stele XXVIII 8–12 (§ 126), […].

nB 16 (Abb. E.4.10): BM 38558 (80-11-12,442) = ZZ = E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F. Walker, CBT IV–V, S. 395. Gleiche Herkunft wie nB 14. – Umfang: Tafelformat ähnlich nB 14, nahe rechter unterer Ecke zu plazierendes Fragment. Tafelbeginn vielleicht // Stele XXVIII 25 (§ 127) und Ende // Stele XXXIII 1 (§ 1541). Erhalten: Vs. Rs.

lk. Kol. (Kol. III?): […], Z. 1ʼ–26ʼ // Stele XXIX 60 – XXX 1 (§§ 136–137), […]; re. Kol. (Kol. IV?): […], Z. 1ʼ–22ʼ // Stele XXX 16–38 (§§ 138–141), […]; re. Kol. (Kol. V?): […], Z. 1ʼ–17ʼ // Stele XXX 54–73 (§§ 141–142), […]; lk. Kol. (Kol. VI?): […], Z. 1ʼ–20ʼ // Stele XXXI 30–52 (§§ 145–146), […].

nB 17 (Abb. E.4.11): BM 38448 (80-11-12,331) = aa = E. Leichty / I.L. Finkel / C.B.F. Walker, CBT IV–V, S. 392. Gleiche Herkunft wie nB 14. – Umfang: Tafelformat ähnlich nB 14, Fragment nahe des unteren Tafelrandes zu lokalisiere. Tafelbeginn vielleicht // Stele XXXVI 56/69 (§ 175/176), das Ende kann etwa // Stele XL 41/44 (§§ 194/195) vermutet werden. Erhalten: Vs.

Rs.

lk. Kol. (Kol. I?): […], Z. 1ʼ–4ʼ // Stele XXXVII 3–6?2 (§ 176a), […]; mittl. Kol. (Kol. II?): […], Z. 1ʼ–10ʼ // Stele XXXVII 48–57 (§ 177), […]; re. Kol. (Kol. III?): 3 Z. undeutliche Eindrücke des ersten Zeichens der Zeile, nicht zu bestimmen; re. Kol. (Kol. VI?): […], Z. 1ʼ–8ʼ // Stele XXXIX 13–21 (§§ 183–184), […]; mittl. Kol. (Kol. VII?): […], Z. 1ʼ–14ʼ // Stele XXXIX 52–65 (§§ 187–190), […]; lk. Kol. (Kol. VIII?): […], Z. 1ʼ–11ʼ // Stele XL 1–15 (§§ 192–193), […].

A.2.3.8. Kommentar zum Kodex Ḫammu-rāpi (Komm) Komm 1: BM 59739 (82-7-14,4149) = v = Lambert, FS Finet, S. 96–98 (Transliteration, Übersetzung, Kopie); (ohne Photo) British Museum Collection Database; CDLI P461271; s. auch Leichty, CBT VI, S. 290; ferner: Frahm, GMTR 5, S. 51f. (Zuordnung zu Typ 3b), 63 mit Anm. 295f., S. 241f., 288, 378 mit Anm. 1810. Neubearbeitung (mit Kollationen und Photos): E. Jiménez, CCP 5.1 = http://ccp.yale. edu/P461271 (mit Photo der Vs.); Vs. Z. 2’–4’: ders., NABU 2014/84 (S. 132f.). Aus Sippar oder Babylon3. Das kleine Fragment (nahe der lk. ob. Ecke) gehört zu einer Tafel mit wahrscheinlich je zwei Kolumnen auf Vs. und Rs.; aus Rs. 6ʼ ergibt sich, daß am Zeilenbeginn etwa zwei bis drei Zeichen abgebrochen sind (danach die Ergänzungsvorschläge), die Anzahl der rechts verlorenen Zeichen ist nicht zu ermitteln. – Umfang: Kommentierung von KḪ §§ [1]–25 (Stele V 26 – IX 65)4. Erhalten: Vs. Interpretation von §§ 2–3, Rs. ebenso von §§ 23–25 und Beginn des Kolophons.

1

Ende einer Tafel in nB 9 (s.d.). Diese Zuordnung von vier Zeilenenden ist sehr unsicher. Wenn die Identifizierung der auf Senkrechte endenden erhaltenen Reste von vier Zeilenenden richtig ist, ist wegen der Kolumnenlänge diese Entsprechung wahrscheinlicher als die zur gleichlautenden Passage Kol. XXXVII 15–18. 3 Frahm, GMTR 5, S. 288, führt das Stück unter den in den Räumen 53 und 55 des Šamaš-Tempels ausgegrabenen Tafeln auf (dazu ebd. S. 286–288). In E.A. Braun-Holzinger / E. Frahm, CDOG 2, Saarbrücken 199, S. 145 mit Anm. 61, dagegen wird „vermutlich aus Babylon“ als Herkunft genannt. Dies ist nicht auszuschließen, denn obwohl der größte Teil der Sammlung 82-7-14 des British Museum aus den Rassam-Grabungen in Sippar kommt, sind darunter auch einzelne Stücke anderer Herkunft, so auch aus Babylon, inventarisiert. Das gleiche gilt für nB 6. 4 In Teil B und C werden Verweise auf die Entsprechungen in der Stele in Klammern beigefügt und kommentierende Passagen durch Fettdruck gekennzeichnet. 2

A.2. Die Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi

69

A.2.3.9. Sumerische Version des Kodex Ḫammu-rāpi(?) (Sum) Sum 1: CBS 1511 = w = Å. Sjöberg, Was there a Sumerian Version of the Laws of Hammurabi?, in: Velles Paraules. Ancient Near Eastern Studies in Honor of Miguel Civil (AuOr 9, 1991/1–2), S. 219– 225 (Transliteration, Bemerkungen, Photo); Photo auch CDLI P258845 bzw. Q006387 ex. 28. Rechtes Mittelstück einer Tafel mit je 2 Kol. auf Vs. und Rs. (rd. Rd. erhalten), Vs. Kol. I–II und Rs. Kol. II verloren. Sumerische Version von Fluchformeln (mit akkadischen Glossen), dem Epilog des KḪ entsprechend (einige Zeilen ausgelassen). Obwohl im Anschluß an Å. Sjöberg bei Roth, Law Collections, S. 253, unter die Textzeugen aufgenommen, handelt es sich m. E. wahrscheinlich nicht um einen Teil des KḪ, sondern um ein Stück einer anderen Königsinschrift, dazu: J. Oelsner, Zweisprachige Gesetze Hammurabis oder sumerische Fluchformeln?, in: NABU 1993/ 70 (S. 55f.); vgl. auch sub A.4.4 sub numero. Nicht liniert. – Umfang: der Platz auf der Tafel reicht m.E. nur für die in Kol. XLIX 18 der Stele beginnenden Fluchformeln aus, nicht für den gesamten Epilog des KḪ; erhalten: re. Rd. Z. 1’–2’ (Zeilenenden der Vs.): akkadische Glossen, entsprechend Stele XLIX 91–921; Rs.: […], Z. 1’–20’ // Stele LI 5–75, Z. 21’–22’ (einzelne Zeichen am Zeilenende erhalten) // LI 78?– 83?, dann abgebrochen. A.2.3.10. Zitate aus dem Kodex Ḫammu-rāpi (Zit) Zit 1: Rm 2, 427: Übernahme von Fluchformeln, die dem KḪ entsprechen, im Vertrag zwischen ŠamšiAdad V. von Assyrien (ca. 854–819) und Marduk-zākir-šumi I. von Babylon (ca. 823–811), s. R. Borger, Marduk-zākir-šumi I. und der Kodex Ḫammurabi, Or 34 (1965), S. 168f.2; Neubearbeitungen des Gesamttextes: S. Parpola / K. Watanabe, Neo-Assyrian Treaties and Loyalty Oaths (SAA 2), Helsinki 1988, S. XLIII, 4f. Nr. 1 (Photo: Tf. I), dort ältere Lit.; J.A. Brinkman, The Text of the Treaty between Marduk-zakir-shumi I. and Shamshi-Adad V., in: L. Canfora / M. Liverani / C. Zaccagnini (Hg.), I trattati nel mondo antico. Forma, ideologia, funzione, Rom 1990, S. 107–112 (mit Kopie); British Museum Collection Database (Photo der Rs.); CDLI 240211 (Photo). Inhalt: Z. 22–35 (Rs. 3–16) // Stele XLIX 45 – L 85, dann abgebrochen; der Beginn der Passage ist erhalten. Die Transliteration in Teil B.2.3 orientiert sich am Photo und der Kopie von Brinkman, a.a.O., S. 112; die Bearbeitungen von Brinkman (S. 108f.; fortlaufende Zeilenzählung; Ergänzungen oft zusammenhängend transkribiert) und Parpola / Watanabe (S. 4f.; Vs. und Rs. getrennte Zeilenzählung; Ergänzungen syllabisch) differieren leicht. Zit 2: BM 32574 (76-11-17,2317): Erwähnung von īnu Anum ṣīrum3 in einem gelehrten Text, publiziert von L.W. King, Seven Tablets of Creation, I, London 1902, S. 216f. (Transliteration, Kopie); CDLI 469976; dazu Lambert, FS Finet, S. 97; ohne Photo British Museum Collection Database. Lk. ob. Ecke einer Tafel, deren Größe nicht zu ermitteln ist. Wegen der ina-amat-Klausel4 (mit Nennung von Marduk und Zarpanitum) sowie der Einführung des Vaternamens mit A-šú šá im Kolophon (s. A.3.2 sub numero) wahrscheinlich spätachämenidisch zu datieren (vielleicht um 400). Vs. 5 bezieht sich in beschädigtem Kontext auf die Anfangsworte des KḪ gefolgt von einer Rasur und ein bzw. zwei unleserlichen Zeichen vor dem Bruch (eigene Kollation). Während auf der Vs. Zitate aus verschiedenen literarischen Werken erkannt werden konnten, macht die Rs. einen kommentarartigen Eindruck5.

1

Über die von Sjöberg, a.a.O., S. 219, identifizierten Zeichen hinaus sind auf dem Photo weitere Schriftreste erkennbar, s. sub B z.St. 2 Unabhängig von R. Borger erkannte auch M. Müller in Leipzig Anfang der sechziger Jahre des 20. Jh. die Entsprechungen, konnte dies aber zu jener Zeit nicht publizieren. 3 Zu diesem Serientitel s. sub A.4.3.3.2. 4 Dazu A.3.2 sub nB 8. 5 Nicht bei Frahm, GMTR 5 (wie o. sub Komm 1).

70

A. Einleitung

Zit 3: DT 113, unpubl.: medizinischer(?) Kommentar. Kopie: Geers, Kopien Heft N, S. 40; Photos: British Museum Collection Database (Vermerk: nicht aus Kuyundschik); CDLI P237724 (falsche Datierung: neuassyr.). Babylonische Schrift, könnte deshalb zu den Texten der DT-Sammlung aus hellenistischer Zeit gehören1. Nach Photo re. unt. Ecke einer Tafel mit wahrscheinlich je zwei Kolumnen je Seite. Rs. 1: [… a-n]a kiš-šá-tum SUM-in: möglicher Bezug auf Stele XXVI 59f. (§ 117) bzw. XXVI 69f. (§ 118), s. Frahm, GMTR 5, S. 101, S. 240 mit Anm. 1125–1127 (Comm. 3), S. 311; Bezug zuerst hergestellt von R. Borger, BiOr 30 (1973), 175; vgl. auch Lambert, FS Finet, S. 97 Anm. 6. Zit 4: BM 41286 (81-4-28,834): spätbabylonischer Kommentar zu Aa-nâqu Tf. 16 = MSL 14 (1979), S. 322– 326, Tf. V–VIII (Kopie); ohne Photo: British Museum Collection Database; CDLI P461201. – Z. 38: Zitat von Stele XLIII 82–83 (§ 241): a-na ni-pu-tú it-ta-pu, identifiziert von Frahm, GMTR 5, S. 101, 245f. mit Anm. 1146 (Exemplar a); zum Text vgl. auch ebd. S. 53 mit Anm. 232f., S. 96, 98f., 105–107, S. 109 Anm. 566, S. 116 Anm. 589, S. 243, 245f., 3112. A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen A.3.1. Übersicht über die Kolophone Die im Louvre befindliche Stele trägt keinen Kolophon3. Auch bei den nur fragmentarisch erhaltenen Stelen-Exemplaren sind diese nicht zu erwarten. Generell gilt bei Tontafeln, daß Bibliotheksexemplare, vor allem wenn es sich um Serientafeln handelt, häufig mit Stichzeile und Kolophon abgeschlossen werden. Wie die Textanordnung zahlreicher Beispiele zeigt, ist erstere als Bestandteil des auf der Tafel niedergelegten Textabschnitts zu werten. Denn während die Stichzeilen mit diesem verbunden angeordnet sind, wird der Kolophon dagegen häufig durch einen mehr oder weniger großen unbeschriebenen Zwischenraum vom Haupttext getrennt4. Dieser Praxis folgen auch die Abschriften des Kodex Ḫammurāpi. Der fragmentarische Zustand einer beträchtlichen Anzahl der Exemplare ermöglicht es jedoch nicht immer zu entscheiden, ob die Tafel mit einem Kolophon endete oder nicht. In Textausgaben bzw. Bearbeitungen und Übersetzungen des KḪ, denen die Stele zugrunde liegt5, wurde bisher meist auf die Wiedergabe der Kolophone verzichtet6. In diesem Abschnitt werden nur die Kolophone verzeichnet. Die Stichzeilen sind als Element des Textes in Teil B „Synoptische Transliteration“ aufgenommen. aB 1 endet auf eine Stichzeile, ohne daß ein Kolophon folgt. Erhalten sind Kolophone in aB 2, aB 3, archBab 1, TontAss 5 (nicht zugänglich), nANin 2, nANin 6, nB 1, nB 2, nB 4 (nicht zugänglich), nB 8, Komm 1, Zit 2, Zit 4. Da die Tafelform von nB 3 offenbar weitgehend der von nB 2 und nB 4 entspricht, ist es sehr wahrscheinlich, daß die verlorene Rückseite dieses Exemplars ebenfalls mit einem Kolophon endete. Verlorene Kolophone sind denkbar bei den unvollständig erhaltenen Serientafeln aB 4, aB 6–8, TontAss 1, TontAss 7, TontAss 8, nANin 1, nANin 3–5, nANin 8, nB 6, nB 9/10 (zu erwarten wegen Angabe einer Tafelnummer im Text von nB 97). Nicht auszuschließen ist ein Kolophon auch bei Sum 1. Obwohl die Gruppe der relativ kleinen als etwa quadratisch zu rekonstruierenden und teilweise die altbabylonische Monumentalschrift imitierenden Tafeln aus Assur TontAss 2–4 und TontAss 9/10 eine Serie zu bilden scheint, sind Hinweise auf Kolophone nicht erhalten. Nicht zu entscheiden ist, ob in nANin 7 und nB 5 der Platz zur Ergänzung 1

So Frahm, GTMR 5, S. 240 Anm. 1127. Z. 21f. ähnelt der Text (MSL 14, 324) der Protasis von „Gesetzes“-Paragraphen. Da im KḪ keine Entsprechung zu finden ist, gehört die Passage entweder zu einem unbekannten „Gesetz“ oder – so MSL, a.a.O., Anm. – wahrscheinlich zu einem Omen. 3 Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, S. 91, versteht Kol. XLVII 1–8 als „a concluding formula or colophon“. Nach der hier zugrunde gelegten und u. sub A.4.1 begründeten Auffassung ist diese Interpretation nicht haltbar. 4 In Kommentaren findet sich eine Stichzeile öfter hinter dem Kolophon, vgl. z.B. SpTU 1, Nr. 49–51. Bei den für den KḪ relevanten Texten könnte dies für Komm 1, Zit 2 bzw. Zit 4 gelten, wo das Tafelende abgebrochen ist. 5 Z.B. Borger, BAL; Borger, TUAT; Eilers, Gesetzesstele; Roth, Law Collections, usw. 6 Umschrift und Übersetzung der seinerzeit bekannten Kolophone aber in Driver / Miles, BL, Bd. 2, S. 113f. (verbesserungsbedürftig). 7 S. sub A.2.3.7 sub numero. 2

A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen

71

eines Kolophons ausreicht. Unklar bleiben wegen der Beschädigungen archBab 2, TontAss 11, Inv 1 (wenig wahrscheinlich), Zit 1, Zit 3. Auszuschließen ist ein Kolophon bei den Schülertafeln Sch 1–6 sowie den Auszugstafeln aB 5 und archBab 3. A.3.2. Der Text der erhaltenen Kolophone1 aB 2 Kol. VIII (nach freiem Raum unbestimmten Umfangs2): 1K 2K

DUB ṣi-im-d[a-tim] (eingerückt) DUB 1 ⸢KAM⸣[(.MA)] (unbeschriebener Raum von 1 Zeile) 3K ŠU I-na-É-ul-maš-NUMUN3 4K (eingerückt) DUB.SAR.TUR „(Eine) Tafel der (königlichen) Verfü[gung]. Erste Tafel. Hand des Ina-Eulmaš-zērum, des jungen Schreibers.“

Es folgen etwa 3–4 unbeschriebene Zeilen, dann abgebrochen. Analog aB 3 und den dort außerdem genannten Texten folgte im verlorenen Abschnitt vermutlich ein Datum. Bemerkungen: 1K: J.J. Finkelstein, JCS 21 (1967), S. 42, ergänzte: DUB ṣi-im-da-[at Ha-am-mu-ra-pí]. Nach Kollation reicht der zur Verfügung stehende Platz dafür jedoch nicht aus, für die obige Ergänzung spricht auch die parallele Formulierung in aB 3 Z. 1K (Singular); vgl. z.B. auch a-na pí-i DUB-pí ṣi-imdatim, AbB 1, Nr. 14 Z. 22, zitiert von Kraus, Königliche Verfügungen, S. 9 sub (5); s. auch u. sub A.4.3.1 und öfter, bzw. den Beginn des Edikts des Ammi-ṣaduqa, wenn die Ergänzung von R.F.G. Sweet akzeptiert wird (geschrieben noch ohne Kenntnis von Kraus, Königliche Verfügungen), s. ders., Some Observations on the Edict of Ammiṣaduqa Prompted by Text C, in: F. Geraty / L.G. Herr (Hg.), The Archaeology of Jordan and Other Studies. Presented to Siegfried H. Horn, Berrien Springs, MI, 1986, S. 579–600. Mit der Ergänzung des Beginns des Dokumentes zu (Z. 1) DUBpí [ṣi-im-da-tim] (Z. 2) ša Am(!)-mi(!)-[ṣa-du-qá LUGAL(.E)] (Z. 3) i-nu-ma [šar-rum mi-ša-raam] (Z. 4) a-na ma-tim iš-[ku-nu] „Tafel [der (königlichen) Verfügung] des [Königs] Ammi[ṣaduqa], als [der König gerechte Ordnung] im Lande (wieder) her[gestellt hat]“ geht Sweet S. 591f. davon aus, daß der Schreiber in Z. 2 das zweite und das dritte Zeichen vertauscht hat, ein öfter zu beobachtender Schreibfehler. Die ungewöhnliche Zeichenverteilung ist eine Besonderheit dieser Tafel; auch in anderen Zeilen werden Worte mehrfach in dieser Weise getrennt. Zum Wortlaut von Z. 3K–4K s. u.a. auch BM 16764 Z. 5 (M. Jursa, RA 91 [1997], S. 135ff.). Da offenbar unterschiedliche Texte als ṭuppi ṣimdatim gelten können, ist der Einfügung des unbestimmten Artikels vor „Tafel der (königlichen) Verfügung“ (und analog auch in aB 3) vielleicht der Vorzug zu geben. aB 3 Kol. VIII (nach Trennstrich und kleinem Zwischenraum): 1K 2K 3K 4K 1

[DU]B DI.DAB5.BA4 [DU]B 2 KAM.MA [ŠU I]b-ni-dUTU DUB.SAR.TUR (unbeschriebener Raum von 3 Zeilen) [ITU x UD (x+?)]3? ⸢KAM⸣

Die Zeilenzählung der hier angeschlossenen Textpassagen bezieht sich jeweils nur auf den Kolophon. Zur Unterscheidung vom Haupttext wird nach der Zeilenzahl ein „K“ (= K[olophon]) angefügt. 2 Das Ende des Haupttextes (einschließlich Stichzeile) ist abgebrochen. 3 Das verlorene Zeilenende war wahrscheinlich nicht beschrieben. 4 Zur Auflösung des Logogramms s. A.4.2.2 und C.1.2.2 sub ṣimdatum.

72

A. Einleitung

5K [MU Am-mi-ṣa-d]u-qá LUGAL.E 6K […] ⸢Ì?⸣.ME.ÈŠ?.A.BI „[(Eine)Taf]el der (königlichen) Verfügung. Zweite Tafel. [Hand des I]bni-Šamaš, des jungen Schreibers. [Monat x, (x+?)]3?. [Tag], [Jahr Ammi-ṣad]uqa, der König, […] repräsentierend(?)“ Bemerkungen: 1K: Zur Einfügung des unbestimmten Artikels s. Bemerkung zu aB 2 Z. 1K am Ende. 4K: Umschrift nach Kopie V. Donbaz / H. Sauren, OLA 22 (1991), S. 19, das Photo ebd. Tf. II hilft nicht weiter. J.J. Finkelstein, JCS 21 (1967), S. 48, las [U]D-2-KAM. Am Bruch zu erkennen sind die Köpfe von drei Senkrechten, darunter könnten weitere Einer abgebrochen sein, davor auch Zehner. 6K: Die Zeilenlänge ergibt sich aus Z. 5K, danach ist im abgebrochenen Teil der Zeile Platz für etwa 4–5, maximal 6 Zeichen. Die Zeichenfolge A und BI ist in den Jahresformeln Ammi-ṣaduqas im Terminus Ì.MEŠ/ME.EŠ.A.BI für Jahr 13 bezeugt. J.J. Finkelstein, a.a.O., las „]ME(?)-ÈŠ.A.BI“, was auch das Photo nahelegt, der Zeichenrest am Bruch ist nicht eindeutig zu bestimmen1. Wie der Beginn der Zeile zu ergänzen ist, ist nicht zu ermitteln. Sehr wahrscheinlich liegt eine verkürzte Form der Jahresformel Ammi-ṣaduqa 13 vor, der Rest der Tafel ist unbeschrieben2. Der Aufbau der Kolophone von aB 2 und aB 3 ähnelt denen der altbabylonischen Abschriften des Atram-ḫasīs-Epos aus Sippar (geschrieben von einem gewissen Kasap-Aja; dort wird zusätzlich die Zahl der auf der Tafel enthaltenen Zeilen genannt), dazu Hunger, BAK, S. 28f. Nr. 13–15; W.G. Lambert / A.R. Millard, Atra-ḫasīs. The Babylonian Story of the Flood, Oxford, 1969, S. 31–33. archBab 1 Kol. X (nach Zwischenraum von 6–7 Zeilen)3: 1K 2K 3K

IM.GÍD.DA 4 KAM.MA (eingerückt) ì-nu AN-um (eingerückt) ṣi-ru-um (unbeschriebener Raum von 1 Zeile) 4K KA.na4NA.RÚ+4.A+ 5K GABA.RI x+x+(x+x+)/KI?+.TA?+ 6K AL.GUB+.BA+ 7K LUGAL Ḫa-am-mu/-ra-pi (unbeschriebener Raum von 1 Zeile) 8K IGI.KÁR 9K UR-dŠEŠ.KI „Vierte Langtafel. (Serie) ‚Als der erhabene Anu‘. Gemäß dem Wortlaut einer Stele, die König Ḫammu-rāpi aufgestellt hat, einer Vorlage aus … Kollationiert (von) Ur-Nanna.“

1

Die Kopie bei V. Donbaz / H. Sauren, die als ⸢ŠE.ÉŠ⸣ interpretiert werden könnte, ist ungenau. Eine vollständige Form des Jahresnamens ist z.B. BE 6/1, Nr. 95 (Z. 44–48), bezeugt: mu am-mi-ṣa-du-ga lugal.e urudu ki.lugal.gub ì.maḫ.a ḫur.sag.didli.a íd.da ì.me.eš.a.bi é.maḫ é.nam.ḫé.a.ta me.te.a.aš mi.ni.gar.ra „Jahr: König Ammi-ṣaduqa hat eine hervorragende königliche „Darstellung“ (CDLI: plateform) – zahlreiche Gebirge und Flüsse repräsentierend – am großartigen Haus Enamḫe als Schmuck angebracht“ (vgl. A. Ungnad, RlA 2, S. 190 Nr. 261; ebd. S. 170 Kurzformen der Datenlisten D und E: uruduki.lugal.gub(.ba) ì.maḫ.a). – J.J. Finkelstein, JCS 21, S. 48, zog wegen des von A. Ungnad (RlA 2 [1938], S. 190 Nr. 262) rekonstruierten Jahresnamens von Jahr 14 auch dieses in Erwägung. Dagegen sprechen die aktuellen Lesungen der Jahresformeln in der Zusammenstellung von M. Sigrist / P. Damerow, Mesopotamian Year Names. Neo-Sumerian and Old Babylonian Date Formulae (http://cdli. ucla.edu/tools/yearnames/yn_index.html; dort der vollständige Wortlaut). 3 Vgl. auch J. Oelsner, Einteilung, S. 93 mit Anm. 66f. Zwischen der Erstveröffentlichung in BE 31 und der Neubearbeitung in RA 63 sind in Z. 4K–7K einige Zeichen ausgebrochen; sie werden mit + kenntlich gemacht; nur noch zum Teil erhalten sind: Z. 4K: NA, Z. 5K: GABA.RI sowie Z. 7K: AL. 4 So Photo BE 31, Tf. III; J.J. Finkelstein, RA 63 (1969), S. 21 mit Anm. n, liest irrtümlich RÙ. 2

A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen

73

Bemerkungen: 4K–5K: KA … TA wird als sumerische Substantivkette mit Ablativ-Postposition als Entsprechung zu akkadisch kī pî interpretiert. Wenn die Lesung GABA.RI „Vorlage“ richtig ist, dann ist danach eine Ortsangabe zu erwarten, für deren Lesung kein Vorschlag unterbreitet werden kann; die auf dem Photo BE 31, Tf. III, undeutlich erkennbaren Zeichen schließen m.E. sowohl Susa als auch Nippur1 aus. Das erste der nicht gelesenen Zeichen könnte auch URU als Ortsdeterminativ sein. Das ist jedoch nicht gesichert, unsicher ist ebenfalls das Zeichen KI, allerdings bei einer Ortsangabe zu erwarten. Auch eine Interpretation der Passage als urubar-sí-páki (so die Schreibung Stele III 12) bleibt spekulativ2. 7K: Die ungewöhnliche Wortstellung LUGAL + Königsname dürfte der „verwilderten“ späten Form des Sumerischen geschuldet sein. Zum Vergleich kann auch an die (wohl fiktive) Datierung in HS 1879 Z. 21f. erinnert werden: MU LUGAL Ḫa-am-mu-ra-pí-im / LUGAL.E3. 4K–7K: eine vergleichbare Formulierung liegt im Kolophon von nB 2 vor (s.d). 8K–9K: Ebenso formuliert ist der Prüfvermerk im sogenannten „Hilprecht-Text HS 245“ Z. 37 = Rs. 14 (aus Nippur, spätes 2. Jahrtausend)4. Darf daraus auf die Entstehungszeit archBab 1 geschlossen werden? Zur Lesung des Personennamens s. J.J. Finkelstein, RA 63 (1969), S. 20f., sowie die Photos RA 63 (1969), S. 13, und BE 31, Tf. III; die Kopie BE 31, 22, hat irrtümlich: UR-dAMAR. UTU. nANin 2 Kol. X: Zu Beginn des Kolophons ist ein Bezug auf die Serie zu erwarten, also wahrscheinlich: [DUB 2 KAM(.MA) di-na-a-ni ša/šá Ḫa-am-mu-ra-pí]. Ein Hinweis darauf, daß die Serie noch nicht beendet ist (NU.AL.TIL / ul qāti), ist wenig wahrscheinlich, da in anderen Beispielen mit diesem Kolophontyp ein solcher fehlt5. Die erhaltene Passage entspricht einer bei Assurbanipal wiederholt bezeugten Formulierung (Hunger, BAK, S. 98 Nr. 319: Asb. Typ d6, Z. 6 Ende bis Z.8, bzw. der Variante ebd. S. 103 Nr. 329 Asb. Typ q, Z. 5 Ende bis Z. 7). Nach den Parallelen läßt sich der verlorene Teil des Kolophons ergänzen: Asb. Typ d 1 ekal m.dAššur-bān-apli šàr kiššati šàr māt d Aššurki 3 ša dNabû u dTaš-me-tu4 uz-nu ra-pa-áš-tu4 iš-ru-ku-uš 4 i-ḫu-zu īna na-mir-tu ni-siq ṭup-šar-ru-ti 5 šá ina šarrānimeš.ni a-lik maḫ-ri-ia mam6 ma šip-ru šu-a-tu la i-ḫu-uz-zu

Asb. Typ q 1 ekal m.dAššur-bān-apli šar4 kiššati šar4 māt d Aššur ki ša dNabû u dTaš-me-tu4 uznēII rapaštutu4 iš-ruku-uš 2 e-ḫu-zu-zu īnēII na-mir-tu4 ni-siq ṭup-šarru-ti 3 ša ina šarrānimeš a-lik maḫ-ri-ia mam-ma šip-ru šu-a-tu la e-ḫu-uz-zu

Daran schließt sich Asb. Typ d Z. 6 an: né-me-eq dNabû ti-kip sa-an-tak-ki ma-la ba-áš-mu (in Asb. Typ q Z. 4–5 wird dagegen vor ba-aš-mu Bezug auf den Inhalt der Tafel genommen). Von den beiden letzten Wörtern dieser Zeile entspricht der in nANin 2 erhaltene Text Asb. Typ d: 1’K 1

m[a-la ba-aš/áš-mu]

(// Typ d Z. 6 bzw. q Z. 5)

In Erwägung gezogen von J.J. Finkelstein, RA 63 (1969), S. 24f., vgl. auch ebd. S. 27. In älteren Bearbeitungen wurde auf eine Lesung verzichtet: J.J. Finkelstein, RA 63 (1969), S. 21: Z. K5: (x x x x x x x x x)/ (LA? KI?); Hunger, BAK, S. 25 Nr. 9, „Z. 3“ (= K4–5): ba? xxx[xxx]xxx[x]x[x]. 3 Vgl. W. von Soden (unter Mitarbeit von J. Oelsner), Ein spätbabylonisches parum-Preislied für Ištar, Or 60 (1991), S. 339–343 (W. von Sodens Datierung S. 340 in die frühe Seelanddynastie erscheint mir zu früh). 4 Vgl. J. Oelsner, AfO 51 (2005/2006), S. 114–116 mit Anm. 20. 5 Beispiele für Asb. Typ d auch in Abschriften des Gilgameš-Epos, s. George, Gilgamesh Epic, S. 736–741 sub O, V, JJ, ebd. S. 382 zu Gruppe IV zusammengefaßt; nach ebd. Anm. 11 besagt der Anspruch des Königs, daß er die Tafel selbst geschrieben habe, wahrscheinlich nur, daß sie auf sein Geheiß für seinen persönlichen Gebrauch angefertigt worden ist. 6 Da die Typen c, d, e teilweise parallel gehen, wurden sie von Hunger, BAK a.a.O., unter Nr. 319 zusammengefaßt: c // d: Z. 1, 3–8; c // e: Z. 1–2, 9–12. Das Folgende nach Hunger, BAK. 2

74

A. Einleitung

2’K 3’K 4’K 5’K 6’K

ina ṭup-[pa-a-ni aš-ṭur] (// Typ d Z. 7 bzw. q Z. 6) as-niq ab-re-e-ma (// Typ d Z. 7 bzw. q Z. 6) a-na ta-mar-ti (// Typ d Z. 8 bzw. q Z. 7) ši-ta-as-si-ja (// Typ d Z. 8 bzw. q Z. 7) qé-reb É.GAL-ia ú-kin (// Typ d Z. 8 bzw. q Z. 7) (Ende des Textes) „[Zweite Tafel (der) Richtersprüche1 des Ḫammu-rāpi. Palast Assurbanipals, des Königs der Gesamtheit, König des Landes Assur, dem Nabû und Tašmētu ein weites Ohr geschenkt haben, der ein helles Auge bekommen hat (sowie) die Feinheiten der Schreibkunst, der so wie keiner der mir vorangegangen Könige diese Kunst erlernt hat. Die Weisheit des Nabû, die Keilschriftzeichen] – so [viele (davon) gebildet sind –] [habe ich] auf Taf[eln geschrieben], geprüft, kollationiert und zum Lesen und Vorlesen Lassen im Palast aufgestellt“.

nANin 6 Die Formulierung Z. 5K und 6K entspricht Hunger, BAK Nr. 317, Asb. Typ a. Der Kolophontyp legt die Vermutung nahe, daß dieses Exemplar im Unterschied zu nANin 2 zu den in Ninive gefundenen Tafeln gehört, die sekundär in die königliche Bibliothek eingefügt worden sind. Kol. X: nach Doppelstrich und Zwischenraum von mehreren Zeilen: 1K 2K

[DUB] 5 KAM di-na-a-ni [ša/šá] Ḫa-am-mu-ra-pí (unbeschriebener Raum von 2 Zeilen) 3K [A]L.TIL2 (unbeschriebener Raum von 2 Zeilen) 4K [kīma3 SUM]UN-šú SAR-ma IGI.KÁR (in Monumentalschrift:)4 5K [É.GAL A]N.ŠÁR-DÙ-A (unbeschriebener Raum von 1 Zeile) 6K [šar4 ŠÚ šar4 A]N.ŠÁR.KI „Fünfte [Tafel] (der) Richtersprüche5 des Ḫammu-rāpi. [Be]endet. Gemäß seinem Original geschrieben und kollationiert. [Palast As]surbanipals, des Königs der Gesamtheit, König von A]ssur“. nB 1 Kol. VI: Die Zeilenanfänge sind beschädigt, die Anzahl der verlorenen Zeichen ergibt sich aus Vs. 5’– 9’, wo der Zeilenbeginn erhalten ist. Am Beginn der Kolumne sind etwa 8 Zeilen unbeschrieben, dann folgt der Text des Kolophons in einer sich vom Duktus der übrigen Tafel unterscheidenden größeren und archaisierenden Schrift (zwischen Linierung): 1K 2K 3K 4K 5K 6K

1

[r]e-e-šú di-na-a-[ni] [š]a Ḫa-⸢am-mu-ra⸣-[pí] [(x)]-⸢xxxx(x)⸣ [xx] ⸢AM⸣? MA? DA [DUB?-p]i!? IBA-šá-a [mār-šu ša / mār] IdNabû(AG)-⸢xx⸣

Zu dieser Übersetzung s. sub C. Vorbemerkung zur Übersetzung. So wohl nach dem üblichen Aufbau der Kolophone des 1. Jahrtausends v.Chr. zu lesen. Beim fast vollständig verlorenen Zeichen AL ist der untere Waagerechte ungewöhnlich lang ausgezogen worden. 3 In den Kolophonen sind verschiedene Schreibungen bezeugt, s. Hunger, BAK, S. 165 s.v. kīma. 4 Nach A. George, Gilgamesh Epic, S. 382 mit Anm. 10 (Parallelen im Gilgameš-Epos als Gruppe II klassifiziert), auf die getrocknete Tafel geschrieben, nicht gestempelt. 5 Zu dieser Übersetzung s. sub C.1.2.2. 2

A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen

75

„[Be]ginn (der) Richtersprüch[e]1 [d]es Ḫammu-rā[pi]. … [Tafe]l? des Iqīšaja, [des Sohnes] des Nabû-⸢xx⸣“ (dann abgebrochen). Bemerkungen: 1K–2K: die Umschrift des Titels bereits bei J. Læssøe, in: Studia Orientalia Ioanni Pedersen Septuagenario, Kopenhagen 1953, 217 Anm. 38 (aber mit Ergänzung [r]e-e-šú di-na-a-[ti] statt der hier im Anschluß an nANin 6 eingesetzten Lesung di-na-a-[ni]). 3K–4K: Wenn die Personennamen in Z. K 5–6 auf den Besitzer (bzw. – weniger wahrscheinlich – den Schreiber) der Tafel zu beziehen sind, ist an dieser Stelle der Vermerk über den Schreibvorgang zu erwarten: kīma labirīšu šaṭir-ma bari „gemäß seiner Vorlage geschrieben und kollationiert“, wiederholt ergänzt durch uppuš „angefertigt“2. Für die beiden ersten Wörter ist öfter die logographische Schreibung LIBIR.RA.(BI.)GIM bezeugt. Während der Rest des letzten Zeichens von Z. 3K vielleicht zu GIM gehören könnte, sind die anderen Spuren mit einer solchen Lesung nicht in Einklang zu bringen. Ob am Zeilenbeginn ein vollständig verlorenes Zeichen zu ergänzen ist, ist nicht zu entscheiden. Eine Ergänzung [x(x)] ⸢ša?-ṭi?-ir-ma? IGI!?.TAB!?⸣, an die man wegen des mittleren Zeichenrestes denken könnte, ist mit den übrigen Spuren nicht in Übereinstimmung zu bringen, außerdem erscheint der Platz am Zeilenbeginn für kīma labirīšu unabhängig von der Schreibung zu knapp. In der zweiten Hälfte von Z. 4K erhalten sind ein beschädigtes sowie zwei vollständige Zeichen, davor sind vermutlich zwei Zeichen vollständig verloren. Eine Interpretation ist nicht möglich. Auch bei einer Lesung des Zeichens am Bruch als GÀR und Ergänzung zu [ÈŠ.G]ÀR = iškaru „(Tafel-)Serie“3 bleibt das Ende der Zeile unerklärt. Zu einer Interpretation des Zeilenendes als (im)GÍD.DA = giṭṭu „Langtafel“, an die man denken könnte, da der Terminus nicht nur Bezeichnung für einkolumnige Tontafeln ist, sondern gelegentlich auch für mehrkolumnige Exemplare verwendet wird (z.B. in archBab 1), passen die beiden vor DA stehenden Zeichen nicht. Möglich an dieser Stelle ist auch ein Bezug auf die Vorlage (vgl. z.B. den Kolophon von archBab 1). 5K–6K: Soweit zu erkennen ist, liegen an den Zeilenenden Personennamen vor. Wahrscheinlich wird dann hier der Name des Besitzers bzw. des Schreibers der Tafel genannt. Für den Beginn von Z. 5K wäre dann eine Ergänzung von DUB möglich, und das erste in Z. K5 erhaltene, beschädigte Zeichen könnte vielleicht als pi interpretiert werden, obwohl die Reste dieser Lesung nicht ganz entsprechen. In Z. 6K ist dann die Filiation zu erwarten (Vaters- oder Familienname). Von dem auf das theophore Element folgenden Zeichen ist nach Kollation noch ein zweiter Winkelhaken erkennbar, nach einem geringen Abstand noch der Kopf eines Senkrechten. Vielleicht ist I.d Nabû(AG)-⸢šuma(MU)-lîšir(GIŠ)⸣ zu lesen? Wenn in Z. K5–K6 der Besitzer der Tafel genannt wird, dann kann im abgebrochenen Teil außerdem noch der Schreiber genannt worden sein, ferner ist eine Datierung möglich (aus den Fundumständen ergibt sich eine zeitliche Einordnung ins frühe 6. Jh., s. A.2.3.7 sub numero). Auch weitere Klauseln sind nicht auszuschließen. nB 2 Kol. VIII4: 1K = Fadhil Z. 4 1

DUB 1 KAM ì-nu AN ṣi-ru-um

Zu dieser Übersetzung s. sub C. Vorbemerkung zur Übersetzung. Vgl. Hunger, BAK passim, Nachweise S. 158ff. unter den entsprechenden Lemmata. 3 Vgl. Hunger, BAK, S. 164. 4 S. auch J. Oelsner, Einteilung, S. 93; D. Charpin, NABU 2003/77 (S. 87); V.A. Hurowitz, in: Y. Sefati u.a. (Hg.), An Experienced Scribe who Neglects Nothing. Ancient Near Eastern Studies in Honor of Jacob Klein, Bethesda 2005, S. 502f.; N. Kraus / Ch.A.M. Gardner / L. Tweten, in: S. Di Paolo (Hg.), Implementing Meanings: The Power of Copy between Past, Present and Future (Altertumskunde des Vorderen Orients 19), Münster 2018, S. 185f. – Ob der Kolophon von der Stichzeile durch einen Freiraum abgesetzt wurde, ist aus der Publikation nicht ersichtlich. In den bisher zugänglichen Tafeln aus der neubabylonischen „Sippar-Bibliothek“ ist dies häufig der Fall. In der veröffentlichten Keilschriftkopie (Fadhil, CRRAI 34, S. 729; wieder abgedruckt bei Charpin, a.a.O.) 2

76

A. Einleitung

2K = Fadhil Z. 5 NU AL.TIL ki KA šá-ṭa-ru 3K = Fadhil Z. 6 GABA.RI NA4.RÚ.A la-bi-ri 4K = Fadhil Z. 7 ša Ḫa-am-mu-ra-pí 5K = Fadhil Z. 8 LUGAL Eki ina uruŠu-šiki 6K = Fadhil Z. 9 uš-zi-zu1 IM 7K = Fadhil Z. 10 m.dAMAR.UTU-MU-ÙRU 8K = Fadhil Z. 11 A-⸢šú šá⸣ mMu-šal-lim 9K = Fadhil Z. 12 [A/DUMU lúSANG]A2 A-ga-dèki „Erste Tafel. (Serie) ‚Als der erhabene Anu‘. Nicht beendet. Gemäß dem Wortlaut eines geschriebenen Dokuments. Vorlage (ist) eine alte Stele, die König Ḫammu-rāpi in Susa aufgestellt hatte. Tafel des Marduk-šuma-uṣur, des Sohnes ⸢des⸣ Mušallim, aus der Familie Šangû-Akkade“3. nB 8 BM 54795: Ob. Rd. ina a-mat dEN u dGAŠAN-ia liš-lim „Auf das Wort Bēls und der Bēltīja hin möge es gelingen“. Rs. lk. Kol.4: 1K [DUB x KAM(.MA)] 2K ⸢UD⸣? [AN ṣi-ru-um]? 3K NU AL.[TIL] 4K qa-at m.dAMAR.UTU-⸢x⸣ [x x (x)] 5K DUMU šá m.dAG-na-din-š[u?-mi?] 6K DUMU mAD-NU-ZU 7K Eki itiDU6 UD 23 KÁM 8K MU 20 KÁM mAr-tak-šá-as-su 9K LUGAL KUR.KURmeš „[… Tafel]. [(Serie) ‚A[ls der erhabene Anu]‘?. Nicht beendet. Hand des Maruk-[…], des Sohnes des Nabû-nādin-š[umi]?, aus der Familie Abu-lā-īdi. Babylon, 23. Dûzu, Jahr 20, Artaxerxes, König der Länder“. Bemerkungen: Ob. Rd.: Zur „Wunschformel“ als Merkmal später Texte vgl. Oelsner, Materialien, S. 450–452 Anm. 779; M.T. Roth, JSS 33 (1988), S. 1–9; s. auch Hunger, BAK, S. 16. Sie ist erstmals am Ende des 5. Jh. bezeugt (5.III. Jahr 18 Darius II. = 6.6.406 v.Chr., s. N. Czechowicz / M. Dandameyev, A Late Achaemenid Document from Tapsuḫu, in: S.C. Melville / A.L. Slotsky [Hg.], Opening the Tablet Box. Near Eastern Studies in Honor of B.R. Foster, [CHANE 42], Leiden / Boston / Köln 2010, S. 77–83; Keilschrifttext bei A.H. Sayce, ZA 5 [1890], S. 279f.; vgl. auch Roth, JSS 33, S. 3 und 8, Nr. 1); ähnlich in Uruk s. E. von Weiher, SpTU 5, 248 (S. 166 am Ende der Kopie der Tafelrückseite; um 400 v.Chr., Anu-ikṣur-Bibliothek). Daraus folgt, daß die Datierung Z. K8–K9 wahrscheinlich auf Artaxerxes II. oder III. zu beziehen ist5.

folgen beide aufeinander. 1 Kopie: SU. 2 Die Ergänzung [šá ur]uA-ga-dèki (Fadhil und Charpin) ist aufzugeben. 3 Vgl. die Nennung der Familie bei Hilgert, CDOG 7, S. 147. Charpin, a.a.O., verbindet diese Person irrtümlich mit dem Vater von Nabû-eṭir-napšāti aus der Familie Nappāḫu, der ebenfalls den Namen Marduk-šuma-uṣur trägt. 4 S. A.2.3.7 sub numero, ferner Bem. zum Kolophon von nB 12. 5 S.M. Maul, ZA 102 (2012), Anm. 32 „Artaxerxes I.“ übersieht, daß es keinen Hinweis auf den Gebrauch der Wunschformel zur Zeit dieses Herrschers gibt.

A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen

77

2K: Die logographische Schreibung UD gibt in der Regel akk. inūma wieder (Borger, MZ Nr. 596), nicht inu. Sie ist aber auch für letzteres bezeugt, s. Deimel, ŠL S. 381 Nr. 16. S. auch Bem. zu nB 12. 3K: Auf das Zeichen AL folgt ein Spatium, dann abgebrochen. Das Zeichen TIL ist am abgebrochenen Zeilenende zu erwarten. Für einen Vermerk über die Vorlage steht danach kein Platz zur Verfügung. 4K: Vom beschädigten Zeichen sind zwei Winkelhaken zu Beginn desselben zu erkennen: = š[e]? 7K–9K: Bei der Jahreszahl sind deutlich zwei Winkelhaken zu erkennen; E. Leichty, CBT VI, 156 sub 82-5-22, 1124 = BM 54795, las die Jahreszahl irrtümlich als „10“. Wegen der Wunschformel auf dem ob. Rd. (s.o.) ist eine Datierung in die Zeit Artaxerxes’ I. (465–424) sehr unwahrscheinlich; bei Artaxerxes II. ergibt die Umrechnung (nach PD): 26. 10. 385 v.Chr., bei Artaxerxes III. 29. 10. 339 v.Chr. (bzw. J. 10: 18. 10. 395 oder 19. 10. 349). nB 9 Kol. II’ Z. 21’f.: 21’ DUB 7.KAM1 22’ [ì]-nu AN ṣi-ru-⸢um⸣ „Siebente Tafel. (Serie) ‚[A]ls der erhabeneAnu‘“. Bemerkungen: Die Angabe einer Tafelnummer innerhalb des Textes (zwischen Trennstrichen nach Entsprechung zu Stele XXXII 71 = § 154) weist darauf hin, daß in diesem Exemplar mehrere Tafeln der Serie zusammengefaßt worden sind, s. A.4.3.3.2.c sub numero. nB 12 BM 48524 lk. Kol. (nach unbeschriebenem Raum von 2 Zeilen)2: DUB ⸢5⸣? KAM.MA [UD? A]N ṣi-ru-um abgebrochen „Fünfte? Tafel. (Serie) ‚[A]ls der erhabeneAnu‘“. 1K 2K

1K: Das Zahlzeichen ist beschädigt: in der oberen Reihe sind drei senkrechte Eindrücke erhalten, in der unteren Reihe sind zwei solche zu erkennen. Die Anordnung schließt nicht aus, daß davor ein weiterer Eindruck zu ergänzen ist (= 3+[1]+2). „6“ wäre allerdings eine ungewöhnlich hohe Tafelnummer für diesen Abschnitt des KḪ (dazu u. sub A.4.3.3.2.c mit Tabelle), so daß die Lesung „5“ als wahrscheinlicher anzusehen ist. 2K: Aufgrund der Raumverhältnisse ist logographische Schreibung mit Zeichen UD zu erwarten, s. Bem. zum Kolophon von nB 8 Z. 2K. Komm 1 Rs. (nach Trennstrich): 6’ [ṣa-a-t]ú šu-ut KA šá šum-m[a a-wi-lum3 (...)] 7’ [malsût?] m.d⸢AG?⸣-[…]4 „Kommentierte Wörter, mündliche Erläuterung (von) ‚Wen[n jemand5 (…)]‘. [Unterrichts-/Lesetafel] des Na[bû?-…]“ (dann abgebrochen). 1

Nach Kollation ist auch eine beschädigte „8“ oder „9“ nicht auszuschließen, aber wenig wahrscheinlich. S. A.2.3.7 sub numero. 3 Bzw. a-me-lu in nachaltbabylonischer Orthographie. 4 Zum Namen s. auch Frahm, GMTR 5, S. 288 bei Anm. 1367. 5 Zur Übersetzung s. sub C.1.2.2. 2

78

A. Einleitung

Bemerkungen: 6’: Da am Zeilenbeginn darüber hinaus wahrscheinlich nichts verloren ist, ergibt sich daraus die Größe des links abgebrochenen Stückes (s. A.2.3.8). Zur Formulierung s. Frahm, GMTR 5, S. 52 mit Anm. 219 (Typ 3b). 7’: Die Formel malsût PN … (in verschiedener Schreibung; vgl. AHw 619 s.v. massûtu; CAD M/1, 171 s.v. malsûtu) folgt in Kommentaren mehrfach auf den Titel des kommentierten Werkes, s. Frahm, GMTR 5, S. 53 mit Anm. 226–228; ebenso z.B. auch mehrfach in SpTU 1 (Nachweise ebd. S. 115 s.v. malsūtu). Kann eine solche Ergänzung auch an dieser Stelle in Erwägung gezogen werden1? Zit 2 Rs. 15’2 (= ob. Rd. 4): [ina a-mat] dAMAR.UTU u dZar-pa-ni-tum liš-lim. „Auf das Wort Marduks und der Zarpanītum hin möge es gelingen“. Kolophon (direkt an den Text angeschlossen, aber eingerückt): 1K (= Rs. 13’ = ob. Rd. 2) pa-liḫ dAMAR.UTU ana la DUMU DIN.TIRki la i-⸢nam-din šá ul x x⸣ […] 2K (= Rs. 14’ = ob. Rd. 3) IM m.dBE-MES?-ÙRU A-šú šá m.dEN-A-ÙRU DUMU m.lúA[D?.KID?]. „Ein Verehrer des Marduk wird (die Tafel) nicht an einen Nicht-Babylonier geben. Wer nicht … Tafel des Ea-…- uṣur, des Sohnes des Bēl-aplu-uṣur, aus der Familie A[tkuppu]?“. Bemerkungen: Ob. Rd. 4: Obwohl in der Kopie als letzte Zeile angegeben, ist die Formel (dazu o. Bemerkung bei nB 8) vor dem Beginn des Textes einzuordnen. 1K: Die pāliḫ-Klausel („Ehrfurchts-Klausel“, s. Oelsner, Materialien, S. 460–462 Anm. 829f.; Nachweise Hunger, BAK, S. 170 s.v. palāḫu;) dient dem Schutz des Dokuments. Auf den positiven Wunsch folgt häufig eine Verwünschung bei einem Verstoß. Damit ist auch an dieser Stelle zu rechnen, und das Zeilenende nach inamdin wäre entsprechend zu ergänzen. Gebräuchlich sind verschiedene Floskeln. Parallelen zur vorliegenden Formulierung wurden allerdings nicht gefunden; für ungewöhnliche Formulierungen vgl. z.B. Hunger, BAK, Nr. 178 (mār Bar-zipki in beschädigtem Kontext), 182, 421, 424. 2K: Die Lesung des Namens ist unsicher: dBE als Ea bietet kein Problem, der gebrochene Senkrechte des folgenden Zeichens paßt jedoch schlecht zu MES, das als eṭlu aufgelöst werden könnte, was in dieser Bedeutung allerdings für Namen ungewöhnlich ist (die Zeichenform sieht aus wie eine Zusammensetzung von TAB und DAG; das letzte Zeichen kann in dreigliedrigen Namen nicht nur ÙRU = uṣur entsprechen, sondern auch ŠEŠ = aḫu, beides ist mit eṭlu verbunden in Personennamen nicht bezeugt. Gegen eine Lesung DUB = šāpiku – bezeugt in der Personennamenbildung GNšāpik(DUB)-zēri – spricht ebenfalls der gebrochene Senkrechte am Ende, außerdem ist ŠEŠ / ÙRU und nicht NUMUN geschrieben. Zit 4 Rs. nach Trennstrich3: 1K (= Rs. 45’) ṣa-a-tú u š[u]- ⸢ut pi-i ma-šá⸣-a-a-⸢al-tú UM⸣.ME.A ša I zi-⸢i ZI : na-pi-iš-tú⸣ [(…)]4

1

Bei Frahm kein Hinweis auf eine solche Formulierung in diesem Fragment; E. Jiménez, http://ccp.yale.edu/ P461271, schlägt [IM?] vor, womit die Lücke jedoch nicht ausgefüllt wird. 2 Zeilenzählung nach Kopie King, STC I, S. 117. 3 S. MSL 14, S. 326 (nur Z. K1 umschrieben), Kopie Tf. VIII; s. Frahm, GMTR 5, S. 53 mit Anm. 232 (Typ 7a). Da der obere Rand weitgehend abgebrochen ist, ist nicht zu erkennen, ob die Tafel mit der ina-amat-Klausel begann und diese verloren ist. 4 Vgl. MSL 14, S. 326.

A.3. Kolophone, Glossen und Textbemerkungen

79

Die geringen Reste von Z. 2K–3K erlauben mit Vorbehalt eine Rekonstruktion nach den gängigen Formulierungen der spätbabylonischen Kolophone1, wenn die Lesung la für das erste erhaltene Zeichen richtig ist und das Zeichen šá sowie ein Senkrechter in der Zeilenmitte zu einer Filiationsangabe gehören: 2K (= Rs. 46’) [GIM] la-b[i!-ri-šu/šú] ⸢SAR-ma⸣ [bari ṭuppi Ixx(x)] ⸢x A!⸣ šá I⸢x⸣ [xx(xx) A I xxx(x)] 3K (= Rs. 47’) [qāt Ixxx(x) x(x)ki itix UD x+]⸢1 KAM MU⸣ [x KAM (Königsname und Titel)] „Kommentierte Wörter und mündliche Erläuterung, zur Diskussion mit einem Gelehrten, betreffend … (folgt Titel der Tafel = Serie Aa-nâqu, Tafel 16). [Gemäß seinem] Ori[ginal] ⸢geschrieben und⸣ [kollationiert. Tafel des …] des ⸢Sohnes⸣ [des …, aus der Familie … Hand des …]. 1[+(x)]. [(Monat)], Jahr […]“. Bemerkungen: 2K: Am Zeilenbeginn steht Platz nur für ein Zeichen zur Verfügung, ki-ma ist deshalb ausgeschlossen. Eine Kombination von logographischem GIM und syllabischer Schreibung des folgenden Wortes ist z.B. bezeugt in C.H. Gordon, Smith College Tablets, Northampton, Massachusetts, 1952, Nr. 110, Rs. 6, zuletzt bearbeitet von W.G. Lambert, JNES 48 (1989), S. 215–221. Der auf la folgende Beginn eines Zeichens ist zwar als Senkrechter kopiert, bei der vorgeschlagenen Rekonstruktion muß es sich aber um den Beginn von bi handeln (Kopf eines Waagerechten). Interpretiert man die Zeichenspuren nach der ersten Lücke als ⸢SAR(=šaṭir)-ma⸣ „geschrieben“, dann muß darauf bari „kollationiert“ folgen, wofür verschiedene Schreibungen bezeugt sind, s. Hunger, BAK, S. 159 s.v. barû. Daran wird sich der Name des Besitzers der Tafel anschließen, von dem nach der zweiten Lücke nur ein nicht bestimmbarer Rest des letzten Zeichens erhalten ist. Diese Interpretation setzt voraus, daß es sich beim folgenden Zeichen um A handeln muß, obwohl das nicht der Kopie entspricht. Das darauf folgende, wahrscheinlich unvollständig erhaltene, erste Zeichen des Namens ist nicht zu bestimmen. Da am re. Rd. mehrere Zeichen abgebrochen sind, ist der am Ende der Zeile verfügbare Raum zur Ergänzung von Vaters- und Familiennamen ausreichend. 3K: Nur Spuren mehrerer Zeichen in Zeilenmitte erhalten. Wenn diese als Reste einer Datierung verstanden werden, ist die Lücke nur dann ausgefüllt, wenn auch der Name des Schreibers der Tafel angegeben war (höchstens zweigliedrige Filiation, in vergleichbaren Texten häufig der Sohn des Besitzers). Danach ist vor der Datierung noch der Ausfertigungsort zu erwarten, vielleicht Babylon (Eki oder DIN.TIRki). Abgesehen von der allgemeinen Feststellung, daß es sich um ein spätes Exemplar handelt, gibt es keine Hinweise auf eine genauere zeitliche Einordnung. A.3.3. Glossen und Textbemerkungen In den Tontafelabschriften finden sich mehrfach Glossen2, die hier zusammengestellt seien, obwohl sie auch aus der „Synoptischen Transliteration“ (Teil B) ersichtlich sind. TontAss 2 III 3’ // Stele II 38: [UNU]Gki, daneben in kleinerer Schrift: Ú-ru-uk3 nB 1 V 6 // Stele IV 49: ⸢i-na É.UL⸣.[MAŠ], daneben in unbeschriebenem Stück der benachbarten Kolumne: [i]-⸢na⸣ É.⸢UL⸣.MAŠ aB 5 II 5’ // Stele XXXIII 1: i-na-ad-du-š[i] (wie Stele), darunter: i-na-ad-du-šu4 archBab 1 III 32 // Stele XXXIII 40: ⸢a⸣-na e-wi(Glosse unter der Zeile: mi)-šu5

1

Beispiele bei Hunger, BAK, passim. Vgl. dazu auch Frahm, GMTR 5, S. 16f. 3 Zur Vermutung von O. Schroeder, KAV, S. XI zu Nr. 190, daß dieses Exemplar wegen der Glosse wahrscheinlich zu Lehrzwecken diente, s.u. sub A.4.5. 4 Borger, BAL, S. 31 z.St.: „Der Schreibfehler der Vorlage wurde also übernommen und die richtige Lesung zugefügt“. 5 In archBab 1 wird – soweit erhalten – an den anderen Stellen ohne Glossierung e-wi-šu geschrieben; Stele, aB 4 und nB 9 haben die Schreibung emum, vgl. sub B zu Stele XXXIII 34, 40, 48, 61, 67. 2

80

A. Einleitung

In archBab 1 Kol. VIII 9’–11’ // Stele XXXVII 36–38 (§ 177) werden mehrere Zeilen wiederholt: Die der Stele entsprechende Passage É mu-ti-ša pa-ni-im i-pár-ra-su-ma wird darunter mit der Variante É ša xxx1 pa-ni-im i-pár-ra-su-ma „(die) Richter untersuchen das Haus (die Angelegenheit des Hauses) ihres früheren Ehemannes“ wiederholt; man könnte sich vorstellen, daß der Schreiber, der auch sonst modernisiert, sich an dieser Stelle dem zeitgenössischen Sprachgebrauch angepaßt hat (Genetiv mit Determinativpronomen statt Status constructus). Allerdings scheint er dann versucht zu haben, die Zeilen wieder zu tilgen2. Beim Eintrag in kleinerer Schrift in nB 12 re. Kol. über Z. 4ʼ handelt es sich wahrscheinlich um die Korrektur eines Schreiberversehens. In Sum 1 wird der sumerische Text an einer Anzahl von Stellen mit akkadischen Glossen versehen (s. Teil B und C). Die Tontafelschreiber gaben ihre Vorlagen in der Regel so wieder, wie sie sie vorfanden. Wenn sie auf beschädigte Stellen stießen, so wiesen sie mit dem Vermerk ḫepi „abgebrochen, Bruch“ bzw. ḫepi eššu „neulich abgebrochen, neuer Bruch“ darauf hin. In den Abschriften des KḪ ist dieser Vermerk bezeugt in TontAss 2 III 17’ (// Stele II 55) und in nB 7 mehrmals sowie nB 11 mittl. Kol. Z. 15ʼ (§ „84“). A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi A.4.1. Zum Aufbau: Prolog – Rechtsteil – Epilog In der Gestalt, in der der Kodex Ḫammu-rāpi auf den Stelen vorliegt (Stelenversion), ist er ein literarisch kompiliertes Werk, in dem der Herrscher Rechenschaft über sein Wirken gibt. Es geht um die Erfüllung eines göttlichen Auftrags, der lautet: Schaffung einer gerechten Ordnung für das Land. Um dieses Ziel zu erreichen, ergingen die „Richtersprüche“ des Königs (dīnāt mīšarim). Zugleich soll aus diesen Urteilen ersichtlich werden, wie in vergleichbaren Fällen zu entscheiden ist (Stele Kol. XLVIII 3–18). Ausdrücklich nimmt der König darauf Bezug, daß er seine „Worte“ auf einer Stele niedergeschrieben hat (Kol. XLVII 59–78). Aus diesen Gesichtspunkten ergibt sich eine Einordnung in die Kategorie „(kommemorative) Königsinschrift“3, und in diesem Sinne ist auch ein Vergleich mit anderen Beispielen dieser Art berechtigt. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß der König hier nicht, wie es sonst häufig der Fall ist, von der Ausführung von Bauarbeiten berichtet, sondern von der Ausübung seiner Funktion als oberste Rechtsinstanz4, die das Recht über Leben und Tod einschloß5. Seit der Entdeckung der Stele ist eine Einteilung des Textes in drei Teile üblich: Prolog, Rechtsteil, Epilog6. Kurz zusammengefaßt kann der Prolog als Darlegung des Auftrags (I 1–49: göttliche Berufung, 1

Die auf ša folgenden drei Zeichen sind undeutlich, gemeint ist wahrscheinlich mu-ti-ša, s. sub B z.St. Nach J.J. Finkelstein, RA 63 (1969), S. 19 Anm. i, sind Rasuren in dieser Passage zu erkennen, s. sub B z.St. 3 Vgl. J. Renger, RLA 6 (1980–1983), S. 68 s.v. Königsinschriften. B. Akkadisch, § 4 C–D (inu-Klausel als Bezug auf den göttlichen Ursprung der Königsherrschaft + Taten des Herrschers [im göttlichen Auftrag] + Fluchformel). S. u.a. auch ders., Hammurapis Stele „König der Gerechtigkeit“, WdO 18 (1976), S. 228–235; Zhi Yang, King of Justice, S AuOr 9 (1991), S. 243–249. Eine literarische Analyse der nicht-juristischen Teile liegt vor in V.A. Hurowitz, Inu Anum ṣīrum (Besprechung dazu: M. Arneth, ZAR 2 [1996], S. 196–201). Vgl. auch Ries, Prolog, S. 18–30, 40–74. 4 Vgl. H. Neumann, RlA 11 (2007), S. 347 s.v. Richter. A. Mesopotamien § 1, S. 348 § 3.1. Aus der umfangreichen Literatur seien ferner nur genannt: W.F. Leemans, King Ḫammurapi as Judge, Symbolae iuridiciae et historicae Martino David dedicatae, II: Iura Orientis Antiqui, Leiden 1968, S. 107–129; W. Sallaberger, König Ḫammurapi und die Babylonier: Wem übertrug der Kodex Ḫammurapi die Rechtspflege, in: P. Charvát / P. Mařiková (Hg.), Who was King? Who was not King, Prag 2010, 46–58. 5 Daß dieses Recht dem König vorbehalten war, zeigt z.B. auch § 48 der Rechtssammlung aus Ešnunna, wo es heißt: awāt napištim ana šarrumma „(und als) eine das Leben betreffende (Rechts)sache ist es (etwas) für den König“, vgl. auch ebd. § 58, wo auf die Festlegung, daß der Delinquent sterben soll, folgt: napištum ṣimdat šarrim, etwa zu übersetzen: „(da) das Leben (betroffen ist, gilt) die königliche Verfügung“, s. Yaron, Eshnunna, S. 72f. bzw. S. 78f. Für ein Beispiel aus Mari vgl. S. Lafont, Un „cas royal“ à l’époque de Mari, RA 91 (1997), S. 109– 119. 6 Vgl. allgemein z.B. Petschow, CH, S. 243–246, A. Babylonien § 1 (inzwischen zu ergänzen); Ries, Prolog, S. 18– 2

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

81

IV 64 – V 13: Selbstvorstellung, und V 14–24: Beschreibung der Aufgabe, dazwischen I 50 – IV 63 Aufzählung der Taten des Königs in einer langen Reihe von Epitheta1), der Rechtsteil als Schilderung dessen, was der König getan hat, und der Epilog als Zusammenfassung der Erfüllung des Auftrags und Ausblick charakterisiert werden. Auch in letzterem lassen sich mehrere Abschnitte unterscheiden (Kol. XLVII 9–83: Selbstvorstellung des Herrschers, Kol. XLVII 84 – XLVIII 58: Gebet für den König2, XLVIII 59 – XLIX 17: Segnungen, XLIX 18 – LI 92: Verfluchungen3). Die im mittleren Teil dargelegten juristischen Sachverhalte hatten zur Folge, daß der KḪ sich seit der Entdeckung der Stele als „Kodex“, „Gesetzbuch“, „Gesetze“ oder vorsichtiger formuliert „Rechtssammlung“ ins allgemeine Bewußtsein eingeprägt hat. Durch Verwendung der zeitgenössischen Kanzleisprache unterscheidet sich dieser Abschnitt sprachlich von den beiden anderen Teilen, die sich eines literarischen Stils und einer gehobenen Sprache bedienen. Eine Frage, die in diesem Kontext aber beantwortet werden muß, lautet: Wo sind die Grenzen zwischen den Teilen anzusetzen? Wenn Stele V 25 und die auf die letzte Rechtsbestimmung (§ 282) folgenden Zeilen Stele XLVII 1– 8 als Ende des Prologs bzw. Beginn des Epilogs aufgefaßt werden, wie es meist geschieht4, hängen beide Passagen syntaktisch in der Luft, was in den Übersetzungen etwa durch Einfügungen von Wörtern ausgeglichen wird, so „Damals (gab ich folgende Gesetze)“ und „(Dies sind) …“5. Daß dies unbefriedigend ist, hatte auch V.A. Hurowitz erkannt und die Lösung darin gesehen, daß der Abschnitt Kol. XLVII 1– 8 als Kolophon zu verstehen sei. Das Problem von Stele V 25 wird damit allerdings nicht gelöst, so daß in der Übersetzung dennoch „(These are) …“ eingefügt werden mußte6. Der Sachverhalt ändert sich jedoch, wenn Stele V 25 und Stele XLVII 1–8 in den Rechtsteil einbezogen werden. Diese Zeilen bilden dann gewissermaßen einen Rahmen für den Rechtstext. Das führt zur Interpretation des Ganzen als einem einzigen Satz, der durch ein temporales Adverb (Kol. V 25) eingeleitet ist7. Kol. V 26 bis XLVI 102 (= §§ 1–282) bilden dann (als Appositionen aneinander gereiht) das Subjekt und Kol. XLVII 1–8 das Prädikat desselben8. Daraus ergibt sich für den Mittelteil des KḪ (= Rechtsteil) als Struktur: Temporale Bestimmung: (Stele V 25) inūmīšu9 Subjekt: (Stele V 26 bis XLVI 102) šumma awīlum … Prädikat: (Stele XLVII 1–8) dīnāt mīšarim ša Ḫammu-rāpi šarrum lē’ûm ukinnuma mātam ūsam kīnam u rīdam damqam ušaṣbitu „Damals (waren) ‚Wenn jemand …‘ die Richtersprüche für die gerechte Ordnung, die Ḫammurāpi, der fähige König, dauerhaft gefestigt hat und (damit) das Land einen geraden Weg10 und 30. Dieser Aufbau entspricht den Rechtssammlungen des Ur-Namma von Ur und des Lipit-Ištar von Isin in sumerischer Sprache (letzte Bearbeitung: Wilcke, Gesetze). Bei der literarischen Analyse des Textes gibt V.A. Hurowitz dagegen die traditionelle Gliederung auf, s. ders., Inu Anum ṣīrum, passim (vgl. dazu die Besprechung: M. Arneth, ZAR 2 [1996], S. 196–201). 1 Zur Gliederung vgl. Ries, Prolog, S. 20. Nach Hurowitz, a.a.O., S. 87–89: „The Piety Register“. 2 Hurowitz, a.a.O., S. 32–37: „Schlußgebet“. 3 Vgl. Hurowitz a.a.O., S. 32–43, 49f. 4 Vgl. z.B. Ries, Prolog, S. 19 letzter Absatz. 5 So Borger, TUAT, S. 44 bzw. S. 75. 6 Hurowitz, a.a.O., S. 90f. 7 Die Konstruktion ist in die Kategorie „Nichtverbaler Satz“ einzuordnen; dazu s. M.P. Streck, Altbabylonisches Lehrbuch (Porta Linguarum Orientalium, NS 23), 3. Aufl., Wiesbaden 2018, S. 107f sub 5.1, wo dieser Fall allerdings nicht verzeichnet ist. 8 So mit Parallelen aus anderen altmesopotamischen „Gesetzen“ H. Steible, Zu den Nahtstellen in den altbabylonischen Codices, in: J. Marzahn / H. Neumann (Hg.), Assyriologica et Semitica. Festschrift für Joachim Oelsner anläßlich seines 65. Geburtstages am 18. Februar 1997 (AOAT 252), Münster 2000, S. 447–455 (besonders S. 451f.). Ebenso C. Wilcke, Der Codex Urnamma (CU): Versuch einer Rekonstruktion, in: T. Abusch (Hg.), Riches Hidden in Secret Places. Studies in Memory of Th. Jacobsen, Winona Lake 2002, S. 298–300, ders., Recht, S. 212f. mit Anm. 18; ders., Gesetze, S.463f. Unabhängig von diesen Beiträgen war ich selbst bei den Vorarbeiten zu dieser Edition des KḪ in den neunziger Jahren des 20. Jh. zu derselben Erkenntnis gelangt. 9 So Stele und nB 2; ina ūmīšu: aB 1. 10 S. Bem. sub C zu Stele V 18.

82

A. Einleitung

gute Führung hat nehmen lassen“1. Eine Bestätigung dieser Interpretation kann in der Tontafelabschrift aB 1 gesehen werden, wo die Temporalbestimmung ina ūmīšu und der Beginn von § 1 šumma awīlum awīlam (// Stele V 26) auf eine Zeile geschrieben sind; daran schließt sich in der folgenden Zeile ubbirma (// Stele V 27) als zweiter Teil der Stichzeile an. Der Übersetzung „Richterspruch“ für das akkadische dīnu(m), mit Plural dīnātu(m) bzw. später dīnānū, das zugleich auch die Bedeutung „Gerichtsprozeß“ bzw. „Prozeßurteil“ besitzt, liegt die Überlegung zugrunde, daß im juristischen Teil des KḪ vom König als oberster Rechtsinstanz getroffene Rechtsentscheidungen vorliegen und daß diesen ein normativer Charakter beigemessen wird, vergleichbar etwa mit Grundsatzurteilen von Obersten Gerichten in der Gegenwart. Dabei spielt es m.E. keine Rolle, ob es sich um reale oder fiktive Urteile handelt. Bei einer Übersetzung „Rechtsentscheidungen“, die inhaltlich ebenfalls geeignet erscheint, ergibt sich die Schwierigkeit, ein geeignetes deutsches Wort für das in der Regel mit „entscheiden, Entscheidung“ wiedergegebene parāsu(m), purussû(m) zu finden. Im häufig zu findenden „Rechtspruch“ schwingt dagegen immer noch die Vorstellung mit, daß es sich um Regeln für die Zukunft handeln soll, was in der neueren Diskussion ebenso wie der Begriff „Gesetze“ problematisiert wird2. Wenn dem rechtsuchenden Menschen empfohlen wird, an der Stele Rat zu suchen (Kol. XLVIII 2ff.), zugleich aber auch künftige Könige aufgefordert werden (Kol. XLVIII 59ff.), das zu befolgen, was auf diesem Denkmal als dīn mātim „Richterspruch für das Land“ niedergeschrieben ist (vielleicht im Sinne von „Gesamtheit der königlichen Urteile“?), ist das m.E. durchaus mit dieser Auffassung zu vereinbaren, obwohl der letztgenannte Ausdruck natürlich bei uns auch die Assoziation „Gesetz“ hervorruft3. A.4.2. Einteilungen des Rechtstextes im Altertum Innerhalb des Rechtsteiles bildet die Sammlung von „Richtersprüchen“ den Rechtstext, für den verschiedene Formen der Untergliederung überliefert sind. A.4.2.1. Gliederung in „Artikel“ (Leerzeilen, Trennstriche, Ausrückung)4 Da die Stele keinerlei Gliederung erkennen läßt, stand der Herausgeber V. Scheil, wie bereits einleitend angedeutet, in der Erstpublikation vor der Notwendigkeit, im Rechtstext eine Einteilung vorzunehmen. Als Orientierung diente das akkadische šumma „wenn“, womit offensichtlich neue Sachverhalte eingeleitet werden. Auf der Vorderseite wurden 65 Paragraphen festgelegt, nach der Lücke wurde auf der Rückseite die Zählung mit § 100 fortgesetzt und bis § 282 fortgeführt. Damit war Platz für Textpassagen freigelassen worden, mit denen die Lücke ausgefüllt werden kann. In einer Anzahl von Bearbeitungen wurden bei der Rekonstruktion der letzteren Paragraphenzahlen eingeführt, die sich jedoch von Autor zu Autor unterscheiden. R. Borger hat ein System eingeführt, in dem die noch verbliebenen Lücken kenntlich gemacht sind. M.T. Roth verwendet Buchstaben, in der Regel jedoch ohne auf fehlende Passagen zu verweisen. In dieser Ausgabe werden die zur Ausfüllung der Lücke verfügbaren Textabschnitte mit Paragraphenzählung an den Stellen der Stele eingefügt, die sich nach den vorliegenden Kenntnissen ungefähr errechnen lassen (Begründungen in A.6.2).

1

D.h. „dem Land gebracht hat“. In der obigen Übersetzung wird ša … ukinnuma auf mīšarim bezogen, vgl. GAG § 165e (mit Verweis auf KḪ XII 45/47). 2 Geht man davon aus, daß konkrete richterliche Entscheidungen und keine allgemeingültigen Rechtssätze gemeint sind, scheidet die grammatisch ebenfalls mögliche Übersetzung „Damals (galten) ‚Wenn …‘ (als) die (allgemein verbindlichen?) gerechten Rechtssprüche, …“ aus. 3 Auf die seit Jahrzehnten geführte Diskussion über die Bedeutung des KḪ (vgl. den Hinweis am Ende von A.1.1) wird nicht weiter eingegangen. 4 Dieser Abschnitt ist eine Überarbeitung von Oelsner, Einteilung, S. 81–83; die Tabelle ebd. S. 112–125 (leider mit einigen Fehlern) wird nicht wiederholt, da die bezeugten Trennungen aus Teil B (Synoptische Transliteration) zu ersehen sind.

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Anders als auf der Louvre-Stele wird jedoch in einer Anzahl der Textzeugen durch Leerzeilen oder durch Trennstriche bzw. Ausrückung (aB 7) eine inhaltliche Gliederung vorgenommen. Obwohl die Abgrenzungen nur teilweise erhalten sind, läßt sich die Zahl der so entstandenen Abschnitte auf reichlich 200 bestimmen, da das im Altertum bei der Gliederung des Textes angewandte Prinzip erkennbar ist. Zur Unterscheidung dieser damals vorgenommen Unterteilung von den eingebürgerten „Paragraphen“ wird die Bezeichnung „Artikel“ vorgeschlagen1. Die zur Rekonstruktion der Lücke verfügbaren Textzeugen weisen sämtlich Leerzeilen bzw. Trennstriche auf, so daß in den wiedergewonnenen Abschnitten „Paragraphen“ und „Artikel“ zusammenfallen. Wegen der bei der Rekonstruktion der Lücke noch bestehenden Unsicherheiten können Angaben für die genaue Zahl der „Artikel“ nur als vorläufig gelten. Nach dem Gesagten können die heute verfügbaren Textzeugen mit Abschnitten aus dem Rechtsteil in zwei Gruppen unterteilt werden2: A. Texte, die wie die Louvre-Stele keine Gliederung aufweisen: archBab 33, TontAss 1, TontAss 3, TontAss 7; B. Texte mit „Artikel“-Gliederung: Stfr 1, 3–6, aB 2–8, archBab 1–2, TontAss 6, TontAss 8–11, nANin 1–6, nB 7–9, 11–12, 14–17. Wie zu erkennen ist, weisen die Gliederung in „Artikel“ nicht nur die sicher Ḫammu-rāpi-zeitlichen Steinfragmente4, sondern auch eine beträchtliche Zahl von Tontafelabschriften auf. Dies gilt vor allem für die babylonischen Tontafelabschriften, während dagegen mehrere Beispiele aus Assur der LouvreStele folgen. Es gab aber offenbar nicht nur hier, sondern auch im späteren Babylonien eine Tradition ohne Gliederung, wie die Fragmente archBab 3 und TontAss 7 (in Assur gefunden, wegen des babylonischen Schriftduktus aber ziemlich sicher ein Importstück aus Babylonien) zeigen. Bei der Markierung der Artikeltrennung entsprechen sich die verschiedenen Textzeugen bis auf wenige Ausnahmen. Aus der weitgehend übereinstimmenden Überlieferung der Trennungen sowie der Überlegung, daß es leichter verständlich ist, eine bestehende Unterteilung später wegzulassen, als sekundär eine solche zuzufügen, darf geschlossen werden, daß hier eine Gliederung vorliegt, die der Text bei seiner Entstehung erhalten hat. Dies bedeutet aber weiterhin auch, daß in den Steinfragmenten eine gegenüber der Louvre-Stele ursprünglichere Textversion gesehen werden kann. Obwohl nur etwas weniger als die Hälfte der originalen Trennungen erhalten ist, wird das bei der Gliederung des Textes angewandte Prinzip erkennbar: maßgebend ist zu Beginn eines Abschnitts die Einführung eines Handlungsträgers durch ein Substantiv, meist eine Person (šumma awīlim, šumma asûm, šumma tamkārum usw.)5; Unterfälle (meist ebenfalls mit šumma und einem darauf folgenden pronominalen Subjekt eingeleitet) können sich anschießen. Von dieser Regel sind nur wenige Abweichungen zu beobachten: „Träger“ der Handlung anstelle einer Person können sein als Subjekt der Protasis Gegenstände (eine Mauer: § „75“; ein Schiff: § 240), Tiere (Rinder: §§ 250 und 251–252) oder sonstige Tatbestände (Schuldverpflichtung: §§ 117–118 und 119; eine Seuche: § 266). Auch durch eine vorangestellte Orts- (§§ 25, 266) oder Zeitbestimmung (§ 58) kann das Geschehen näher bestimmt werden. Auch wenn sich mehrere Sachverhalte auf dasselbe Objekt beziehen, ist die Zusammenfassung mehrerer Paragraphen der heutigen Zählung zu einem Artikel bezeugt (z.B. §§ 9–13: abhandengekommenes Gut, in aB 2 bezeugt für §§ 9–12, dann abgebrochen). Bei Beachtung dieser Sachverhalte ist eine weitgehende Rekonstruktion der Artikelgliederung möglich. 1 S. sub A.1.2 am Ende, und Oelsner, Einteilung, S. 83 mit Anm. 21. Eilers, Gesetzesstele, hatte durch Semikolon die Zusammengehörigkeit von Paragraphen angedeutet (s. auch die Eilers betreffende Bemerkung zu den Rubriken); vgl. u.a. auch die Zusammenfassungen in der Bearbeitung von Driver / Miles, BL. 2 In Stfr 2, TontAss 4, nB 6, nB 10 sind keine „Artikel“-Übergange erhalten, über TontAss 5 liegen keine Informationen vor. Einige Exemplare sind Textzeugen nur für den Prolog (aB 1, Sch 6, TontAss 2, nB 1–5) bzw. den Epilog (Stfr 7–8, nANin 7–8, nANin x). 3 Gehört hierher, da nach den im Folgenden dargelegten Kriterien für die Unterteilung eine zwischen § 276 und § 277 vorauszusetzende Trennung nicht markiert ist. 4 Zur Datierung s.u. sub A.5.1.1. 5 Zum gleichen Ergebnis kommt für §§ 196–223 M.T. Roth, Studies in Honor of M.W. Stolper (SAOC 68), Chicago 2014, S. 219–223.

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A. Einleitung

An einigen wenigen Stellen deckt sich die Überlieferung nicht mit dem Gesagten1. Ob die hier im Anschluß an andere2 vorgenommene Zusammenfassung von §§ 17–20 zu einem Artikel, inhaltlich begründet durch denselben Sachverhalt (flüchtiger Sklave), berechtigt ist, kann hinterfragt werden, da der Handlungsträger in den §§ 17, 18 und 20 durch ein Substantiv ausgedrückt wird, dagegen nur in § 19 pronominal. Aber ausgerechnet an dieser Stelle ist in TontAss 11 zwischen Z. 1ʼ (// Stele VIII 67, Ende 18) und Z. 2ʼ (// Stele VIII 68, Beginn § 19) der Rest eines Trennstrichs zu erkennen, der nach dem Gesagten mindestens ungewöhnlich ist. Dies ließe sich aber damit erklären, daß für den Schreiber § 19 mit einem substantivischen Subjekt begann, da er – vorausgesetzt die Ergänzung ist richtig – wardum šū geschrieben hatte (s. sub B z.St.; daß dies wahrscheinlich fehlerhaft ist, spielt dabei keine Rolle). Wegen eines Trennstrichs an dieser Stelle sind solche in diesem Exemplar auch zwischen den übrigen (verlorenen) Paragraphen dieser Passage denkbar. In Sch 3 und Sch 5 besitzen die Trennstriche vermutlich nicht die Bedeutung Artikeltrenner, sondern dienen wahrscheinlich zur Markierung des Endes einer Tafelseite bzw. des Textendes (s. A.2.3.3 sub numero). Für Sch 5 (der Text entspricht §§ 17–21 und weist zwischen § 20 und §21 keine Trennung auf) bedeutet dies, daß die Tafel zu den Textzeugen ohne Artikeltrennung gestellt werden kann. Bei § 36 setzt aB 2 sowohl an den Übergängen von § 35 zu § 36 als auch von § 36 zu 37 einen Trennstrich und fügt außerdem zwischen § 35 und § 36 als Einleitung zum folgenden eine Rubrik ein. Dadurch werden § 35 und der nur aus einer Apodosis bestehende § 36 getrennt, obwohl sich beide inhaltlich verbinden ließen, womit sich das Problem der fehlenden Protasis erledigen würde3. Eine Trennung zwischen § 35 und § 36 ist auch in Stfr 1 durch eine Leerzeile bezeugt. Ohne Kollation aber nicht zu klären ist der Sachverhalt in diesem Exemplar am Ende von § 36. Erhalten sind nur die Zeilenanfänge. Die Kopie von J. Nougayrol (JA 246 [1958], S. 255 Fragment 9) weist im fraglichen Kästchen Zeilenbrechung aus mit Andeutung eines Restes des Zeichens ad im unteren Abschnitt, der jedoch in der Kopie in Isma’il, Misallat (S. 22) fehlt. Im oberen Abschnitt deutet Nougayrol unter dem einzigen erhaltenen Zeichen eine Beschädigung der Oberfläche an. Wenn dies Zerstörung des jetzt fehlenden abschließenden Trennstrichs bedeutet, ergäbe sich eine Leerzeile parallel aB 2. Bei fehlender Wortbrechung wären allerdings die sieben Zeichen des Textes // Stele XII 9 (ú-ul in-na-ad-di-in) eng zusammengedrängt geschrieben worden – eine Schreibweise, die zwar selten, aber nicht unmöglich ist4. Wenn sich ergibt, daß in Stfr 1 ebenfalls eine Leerzeile vorliegt, wäre die Überlieferung einheitlich. Eine weitere Stelle, an der die Exemplare differieren, ist der Übergang von § 152 zu §153: Trennung in aB 4, nicht jedoch in nB 9. Daß an dieser Stelle ein Einschnitt anzusetzen ist, ergibt sich auch aus der an dieser Stelle beginnenden Auszugstafel aB 5 (s. auch anschließend). In letzterem Exemplar sind Leerzeilen nach § 153 (so auch in aB 4 und nB 9) sowie § 154 gesetzt, die inhaltlich vorauszusetzende Trennung zwischen § 155 und § 156 ist jedoch nicht markiert. Auf der Grundlage des hier zugrunde gelegten Prinzips sind auch in nANin 5 zwischen § 257 und § 258 sowie zwischen § 258 und § 259 Trennstriche zu erwarten, die allerdings fehlen. Ob es sich in diesen Fällen um Schreiberversehen handelt oder die Trennungen gelegentlich auch flexibler gehandhabt werden konnten, ist nicht zu erkennen. Zur Frage eines Trennstrichs zwischen § „95“ und § „96“ s. A.6.2 sub Kol. XXI–XXIII.

1 In einigen Fällen ist wegen des Erhaltungszustandes nicht eindeutig zu erkennen, ob eine Trennung gesetzt war, dazu an den jeweiligen Stellen sub B. Ein nicht zu erklärender „Trennstrich“ (nur Ende erhalten) findet sich in nANin 1 (K 8905) zwischen der Entsprechung zu Kol. XIV 58 und 59 (§ 51). In nANin 2 Kol. VI liegt am Ende der Kolumne vermutlich auch der Abschluß von § „95“ vor. Ein Trennstrich war danach offenbar nicht gesetzt (anders als archBab 2, wo auch am Kolumnenende ein Trennstrich gesetzt ist: Rs. Kol. I nach § 248). Der wahrscheinlich unmittelbar anschließende Text (nANin 3 K 10485 re. Kol.) wird als neuer Abschnitt gezählt (§ „96“). 2 Z.B. von Eilers und Driver / Miles. 3 So Eilers, Gesetzesstele, S. 22, und Driver / Miles, BL, Bd. II, S. 25, die die in dieser Stelle eine Trennung aufweisenden Textzeugen noch nicht kannten. S. sub C z.St. 4 S. z.B. Stfr 3 Kol. IIIʼ 17ʼ (§ 66 Z. 16).

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Ausgehend von diesen Überlegungen kann die Zusammenfassung mehrerer Paragraphen der eingebürgerten Zählung zu Artikeln – bei der Ergänzung der Lücke der Stele fallen Paragraphen und „Artikel“ zusammen, da alle entsprechenden Exemplare Trennungen aufweisen – prinzipiell als gesichert gelten. Unsicherheiten verbleiben an den Stellen, wo die Ergänzung der Lücke nicht sicher bzw. noch nicht möglich ist1. Diese Art der Gliederung ist überwiegend einheitlich überliefert. Nur vereinzelt weichen Textzeugen davon ab, wie aus dem Vorstehenden ersichtlich ist. A.4.2.2. Gliederung durch die sogenannten „Rubriken“2 Drei der altbabylonischen Exemplare gliedern den Text nicht nur durch Leerzeilen (aB 4) bzw. Trennstriche (aB 2, aB 3), sondern fassen darüber hinaus mehrere „Paragraphen“ bzw. „Artikel“ zu größeren Abschnitten zusammen, die durch Überschriften gekennzeichnet sind3. Die zwischen aB 4 und aB 8 erkennbaren Ähnlichkeiten legen es nahe, daß auch letzteres Exemplar in diese Tradition einzuordnen ist, obwohl die Stellen, an denen Rubriken nach den Parallelen erwartet werden können, abgebrochen sind (s. A.2.3.2 sub numero). Für diese Gliederung ist der Terminus „Rubriken“ gebräuchlich. Sie werden in den drei Texten durch den logographisch geschriebenen Terminus DI.DAB5.BA eingeleitet, dessen akkadische Entsprechung ṣimdatum „(königliche) Verfügung, Verfahren, Maßregel“ lautet und der auch in den Kolophonen von aB 2 und aB 3 begegnet (s. o. A.3.2) 4. Als deutsche Entsprechung wird hier „Verfügung“ verwendet. Auf diesen einleitenden Terminus, in aB 3 und aB 4 eingerückt geschrieben, folgt eine „Inhaltsangabe“, die teils logographisch, teil syllabisch geschrieben ist. Die akkadische Schreibung ki-iš-ša-TUM (aB 3 VII 2’ sowie aB 4 VI 16, vor § 117)5 legt die Folgerung nahe, daß in den Rubriken die beiden Elemente syntaktisch im Nominativ als Apposition nebeneinandergestellt sind, falls an diesen Stellen nicht die ebenfalls mögliche, aber weniger gebräuchliche Lesung tím für das Zeichen TUM bevorzugt wird6. Dann ergäbe sich zwar die zu erwartende Status-constructus-Verbindung, die an anderen Stellen in Ver-

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Erstmals hatte A. Poebel, OLZ 18 (1915), Sp. 259–262, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Tontafel-Exemplars aB 4 vorgeschlagen, mehrere inhaltlich zusammengehörige, aber in der Scheil’schen Zählung getrennte Paragraphen zusammenzufassen. Gefolgt sind ihm dann vor allem Eilers, Gesetzesstele, und Driver / Miles, BL, wobei ersterer – ohne expressis verbis darauf hinzuweisen – die Zusammengehörigkeit von Paragraphen zu einem „Artikel“ durch Semikolon statt Punkt am Ende eines Paragraphen und Kleinschreibung zu Beginn des folgenden andeutet (am Ende von § 208 und § 254 versehentlich Punkt statt Semikolon). Eine von den Genannten abweichende Zusammenfassung mehrerer Paragraphen bei H. Sauren, ZRG RA 106 (1989), S. 28–45. Eine Übersicht auch in der Tabelle Oelsner, Einteilung, S. 112–125 (dort auch Abdruck der erwähnten Gliederungen von Poebel und Sauren). Nirgends wurde jedoch das hier postulierte Prinzip für die inhaltliche Zusammenfassung von Paragraphen konsequent angewandt. 2 Das Folgende ist eine Überarbeitung von Oelsner, Einteilung, S. 83–85; die dort gegebenen Lesungen werden mehrfach modifiziert. Die Tabelle ebd. S. 85 wird nicht wiederholt. Für den Wortlaut der Rubriken s. Teil B und Teil C an den entsprechenden Stellen. 3 Eine vergleichbare inhaltliche Gliederung hat Eilers, Gesetzesstele, durch Einfügung von Gedankenstrichen angedeutet (in der Neuausgabe Eilers / Hecker, Codex, leider weggelassen). Sie finden sich am Ende der folgenden Paragraphen: 5, 25, 41, 58, 66, 97 und 98 (entspricht in der in diesem Werk vorgenommenen Rekonstruktion der Lücke §§ 98 und 99), 107, 111, 112, 113, 119, 184, 193, 194, 225, 227, 233, 267, 276, 277, 282. Vgl. auch die inhaltliche Gliederung bei Petschow, CH, S. 257–268. 4 S. auch C.1.2.2 sub ṣimdatum. 5 aB 3 VII 3’ ist danach wohl zu e-ḫi-il-[TUM] zu ergänzen. 6 Die Problematik wurde in Oelsner, Einteilung, S. 84, diskutiert, dort aber die alternative Lesung nicht in Betracht gezogen. In den Übersetzungen in der Tabelle ebd. S. 85 wurde versucht, durch die Einfügung von „Sachverhalt“ nach „Verfügung“ die Stellung als Apposition zum Ausdruck zu bringen. In dieser Ausgabe wird stattdessen die Formulierung „Verfügung: … (betreffend)“ verwendet. Geht man von einer Status-constructus-Verbindung aus, sind die Übersetzungen entsprechend zu modifizieren, so z.B. vor § 117: „Verfügung über Schuldsklaverei (und Verschuldung)“ usw. Für letztere Konstruktion, die in der vorliegenden Literatur als Regel angenommen wird, s. z.B. B. Landsberger, Die babylonischen Termini für Gesetz und Recht, in: Symbolae ad iura Orientis Antiqui pertinentes Paulo Koschaker dedicatae (SD 2), Leiden 1939, S. 225–232; F.R. Kraus RA 73 (1979), S. 51–62; K.R. Veenhof, JEOL 35/36 (1997–2000), S. 53 mit Anm. 23.

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A. Einleitung

bindung mit ṣimdatum bezeugt ist, aber auf den beiden Tafeln werden in der Regel die Zeichen auseinandergehalten1. Dort, wo aB 3 und aB 4 parallel erhalten sind, erfolgen die Einfügungen meist an der gleichen Stelle, obwohl in aB 3 vor § 113 der Eintrag fehlt. Die Formulierungen differieren allerdings zum Teil. Da die Rubriken in mehreren Abschriften der altbabylonischen Zeit bezeugt sind, wird die Ansicht von F.R. Kraus, daß sie das Werk eines „Schulmeisters“ sind, für unwahrscheinlich gehalten2 (s. auch sub A.4.3.1). Alle drei Textzeugen weisen beträchtliche Beschädigungen auf, so daß die Vermutung naheliegt, daß nicht sämtliche „Rubriken“ erhalten sind3. In aB 2, im Kolophon als Tafel I einer „Serie“ ṭuppi ṣimdatim bezeichnet, steht kein Platz für den Prolog zur Verfügung (dazu sub A.4.3.1). Da am Beginn der zweiten Tafel der Serie (aB 3) eine Rubrik steht, ist auch am Anfang von aB 2 eine solche denkbar4, ebenso vor § 6. Die erste in aB 2 erhaltene Rubrik ist vor § 26 (// Stele IX 66ff.) zu finden. Eine Bestätigung dafür, daß man sich an dieser Stelle eines Themenwechsels bewußt war, kann auch in den Texten gesehen werden, die zwar keine Rubriken enthalten, aber an dieser Stelle enden (Komm 1 und TontAss 1, s. o. A.2.3.8 sowie A.2.3.5 sub numero und u. sub A.4.3.3.2.b). Eine weitere Rubrik folgt vor § 36 (// Stele XII5ff.). In der heute üblichen Gliederung wird vor § 42 (// Stele XII 63ff.) ebenfalls ein Einschnitt gesehen – der Übergang von der Allgemeinsphäre (§§ 1–41) zur Individualsphäre (§§ 42–282)5. Obwohl diese Stelle in aB 2 verloren ist, ist eine Rubrik an dieser Stelle jedoch nicht zu erwarten, da der Sachverhalt „Feld, Baumgarten oder Haus“, unter den die Rubrik vor § 36 das Folgende stellt, über § 41 hinaus bis zu § „73“ fortgesetzt wird. Eine weitere Rubrik folgt am Beginn von aB 3 (Kol. I Z. 1–2) vor § „73“ (etwa // Stele Ende Kol. XVIII), wahrscheinlich zu ergänzen zu [DI.DAB5.BA KA.KEŠDA].ḪI.A / [ù GA.AN].TUŠ „[Verfügung: Miet(verträg)]e [oder Mie]ter (betreffend)“6. Auch im abgebrochenen Teil von aB 3 Kol. I (Lücke d1) ist eine Rubrik zu erwarten. Nach den Objekten, in denen es in den folgenden Bestimmungen meist geht, könnte sie DI.DAB5.BA ŠE(-um) ù KÙ.BABBAR(-um) „Verfügung: Gerste oder Silber (betreffend)“, vielleicht auch DI.DAB5.BA ŠE(-um) KÙ.BABBAR(-um) ù bīšum „Verfügung: Gerste, Silber oder bewegliche Habe (betreffend)“ gelautet haben und war – vorausgesetzt die Rekonstruktion der Lücke ist richtig – vielleicht vor § „77“ eingefügt (s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX). Obwohl sich unter dieser Überschrift die Rechtsfälle bis § 126 zusammenfassen ließen, sind ab § 113 weitere Rubriken bezeugt. Offen bleiben muß auch, ob aB 4 wie aB 3 ebenfalls mit einer Rubrik begann. Am Anfang von aB 4 sind ungefähr 16 Zeilen verloren, dies führt zu einem Tafelanfang etwa // aB 3 Kol. III 19 (Z. 19– 23 = § 86). Eine Rubrik – erkennbar durch Einrückung oder einen Trennstrich – ist in aB 3 an dieser Stelle jedoch nicht zu erkennen (s. sub B z.St.).

1

Ein Beispiel für diesen altbabylonisch bezeugten Lautwert könnte in aB 3 VII 21’ (// Stele XXVII 5) vorliegen, falls TUM nicht als Schreiberversehen zu interpretieren ist; obwohl tim in aB 3 VII 11’ (// Stele XXVI 69) undeutlich geschrieben ist, ist hier wegen der Parallelen eine Lesung tum wenig wahrscheinlich. 2 F.R. Kraus, RA 73 (1979), S. 53–55, 62; dazu Oelsner, Einteilung, S. 87 mit Anm. 40f.; vgl. auch Ries, Prolog, S. 52–55. 3 Zusammenstellung der erhaltenen Formulierungen in der Tabelle bei Oelsner, Einteilung, S. 85. Zwei der dort gegebenen Lesungen werden im Folgenden korrigiert. – Die in den erhaltenen Rubriken erkennbaren Gliederungen decken sich nicht mit den heute üblichen Einteilungen. Eilers, Gesetzesstele, hat durch Einfügen von Gedankenstrichen eine inhaltliche Gliederung angedeutet, die leider in der Neuausgabe Eilers / Hecker, Codex, weggelassen worden sind. Sie finden sich am Ende der folgenden Paragraphen: 5, 25, 41, 58, 66, 98 (entspricht in der in diesem Werk vorgenommenen Rekonstruktion der Lücke § 99), 107, 111, 112, 113, 119,184, 193, 194, 225, 227, 233, 267, 276, 277, 282. Vgl. auch die inhaltliche Gliederung bei Petschow, CH, S. 257–268. 4 S. aber das u. zu aB 4 Gesagte. 5 Vgl. Petschow, CH, S. 259b. 6 Lesung und Ergänzung im Anschluß an MSL 7, 93 Rs. 38, s. AHw 1488b s.v. (w)aššābu(m), akkadisch also: ṣimdatum kiṣrum u waššābum. Nicht übernommen werden kann die Ergänzung von Sauren, OLP 22 (1991), S. 8 sub 2: [DI.DAB5.BA KA.KEŠDA].ḪI.A [ù SA10].MA „[Decisions fixed concerning] different [contracts of hire and deeds of acquis]ition“, die noch in Oelsner, Einteilung, S. 84f., sub 2, akzeptiert worden war. Die Zeichen MA und TUŠ sind in der altbabylonischen Kursive häufig nicht zu unterscheiden. Die neue Lesung berücksichtigt neben aB 3 I 3ff. die Neuordnung der Fragmente, s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX.

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

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Gegenstand von § 112 ist šū/ībultum „zum Überbringen Bestimmtes“1. In der Floskel kīma ṣimdat šūbultim „gemäß der Verfügung für zum Überbringen Bestimmtes“ begegnet dieser Terminus auch in spätaltbabylonischen Urkunden2. Danach könnte auch vor dieser Rechtsbestimmung eine Rubrik erwartet werden, was jedoch weder in aB 3 noch in aB 4 der Fall ist. In letzterem Textzeugen, nicht jedoch in aB 3, steht dann eine Rubrik vor dem nächsten Abschnitt § 113 (Kol. V 31’ff. // Stele XXVI 75ff.). Zu lesen ist: DI.DAB5.BA NÍG.KA9!.ZI.GA „Verfügung: Abrechnung von Verlust (betreffend)“3. An den nächsten Stellen (vor § 117 // Stele XXVI 54ff. sowie § 120 // Stele XXVII 4ff.) stimmen beide Textzeugen zwar in der Setzung der Rubriken an der jeweiligen Stelle überein, die Formulierungen differieren jedoch. Dabei weist die wahrscheinlich ältere Überlieferung in aB 4 jeweils einen kürzeren Text nur mit dem ersten der Stichwörter auf. Im ersten Fall werden in der Rubrik von aB 3 nebeneinander die Termini kiššātum „Schuldnerdienst“ und eḫiltum „Schuldverpflichtung“ genannt, die beide in den folgenden Paragraphen vorkommen, in aB 4 dagegen fehlt eḫiltum. In aB 3 VII 19’–20’ ist vor § 120 zu lesen: DI.DAB5.BA našpakūtum(É.Ì.DUB) ū maṣṣarūtum „Verfügung: Speichergut oder Depositum (betreffend)“, in aB 4 VI 41 dagegen steht an der gleichen Stelle nur DI.DAB5.BA našpakūtum(É.Ì.DUB). Da im Rechtstext von maṣṣarūtum „Depositum“ erst ab § 122 die Rede ist, kann in Erwägung gezogen werden, in aB 4 in der Lücke am Anfang von Kol. VII (Rs. I) DI.DAB5.BA maṣṣarūtum zu ergänzen. Der an dieser Stelle zur Verfügung stehende Platz dürfte nicht nur für die Ergänzung der fehlenden Zeilen (// Stele XXVII 22–30) und einer Leerzeile, sondern außerdem vielleicht auch für die Einfügung einer Rubrik auszureichen. In aB 4 schließlich – aB 3 endet vorher – steht eine Rubrik in Kol. VIII 10’ vor § 129 (// Stele XXVIII 42ff.): [DI.DAB5.BA] DAM „[Verfügung:] eine Ehefrau (betreffend)“. Für den folgenden Teil des KḪ sind keine Beispiele dieser Art der Gliederung bezeugt. A.4.3. Einteilung in Serientafeln4 Obwohl der Prolog auf keinen der Steinfragmente bezeugt ist, kann als sicher gelten, daß diese Monumente jeweils den gesamten Text enthielten. Bei der Niederschrift des KḪ auf Tontafeln muß dieser wegen seines Umfangs von rund 4200 Stelenzeilen jedoch auf mehrere Tafeln verteilt werden, die zu Serien zusammengefaßt wurden. Derartige Einteilungen sind seit der altbabylonischen Zeit bekannt. Termini, die als Serienbezeichnungen aufgefaßt werden können, sind: DUB DI.DAB5.BA / ṭuppi ṣimdatim sowie īnu Anum ṣīrum dīnānī ša Ḫammu-rāpi. Infolge des Erhaltungszustandes sind die Zuordnungen nicht immer zu ermitteln.

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Vgl. Oelsner, Einteilung, S. 85 mit Anm. 29 (der Vokal der ersten Silbe schwankt in den verschiedenen Exemplaren des KḪ zwischen ū, ī und ē; s. sub B z.St.). 2 YOS 13, Nr. 436; CBS 1153 (unpubl.); inhaltlich parallel stattdessen kīma ṣimdat šarrim „gemäß einer königlichen Verfügung“ (YOS 13, Nr. 328), Belege zitiert CAD Š/3, S. 190a, s. auch Kraus, Königliche Verfügungen, S. 8f. (mit Diskussion); K.R. Veenhof, JEOL 35–36 (1997/2000), S. 53 mit Anm. 23. Es handelt sich hier um das einzige Beispiel, in dem außerhalb der Abschriften des KḪ der Gegenstand einer „königlichen Verfügung“ inhaltlich benannt wird. 3 Nach Photo und Kopie ähnelt das hier als KA9 (= ŠID) wiedergegebene Zeichen einem É und wurde bisher so gelesen (so auch Oelsner, Einteilung, S. 85); nach dem Photo ist das hintere Stück etwas abgeschabt. Statt eines ungewöhnlichen NÍG.É liegt jedoch eine Emendation zum geläufigen NÍG.KA9 = nikkassu(m) näher; ZI.GA = nasḫu(m) „abgezogen“ ist dann als adjektivisches Attribut zu verstehen. Im Folgenden geht es um Forderungen über Getreide und Silber. 4 Vgl. zu diesem Abschnitt Oelsner, Einteilung, S. 86–96.

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A. Einleitung

A.4.3.1. Die „Serie“ DUB DI.DAB5.BA / ṭuppi ṣimdatim „Tafel der (königlichen) Verfügung“1 In den Kolophonen werden aB 2 und aB 3 als Tafel I bzw. Tafel II einer „Serie“2 mit dem Titel DUB DI.DAB5.BA = ṭuppi ṣimdatim bezeichnet3. Obwohl von verschiedenen Schreibern angefertigt, schließen die beiden Exemplare offenbar aneinander an und können deshalb derselben Tradition zugeordnet werden. Der Anfang von aB 2 ist zwar verloren, dennoch ist zweifelsfrei zu erkennen, daß der Prolog des KḪ auf dieser Tafel nicht unterzubringen ist. Daraus ist zu schließen, daß die unter dieser Bezeichnung zusammengefaßten Tafeln ohne diesen und deshalb wahrscheinlich auch ohne den Epilog tradiert wurden. Bei diesem Sachverhalt macht auch der Rahmen des Rechtsteils wenig Sinn, zumal in Stele V 25 mit der Formulierung „Damals, zu jener Zeit“ ausdrücklich auf das im Prolog angeführte Geschehen Bezug genommen wird. Der Text setzte somit wahrscheinlich // Stele V 26 ein. Vorherging vielleicht eine Rubrik (s. A.4.2.2). Es darf jedoch die Frage aufgeworfen werden, ob die unter der Bezeichnung ṭuppi ṣimdatim tradierten Exemplare analog anderen Rechtssammlungen mit einer Datierung4 oder einer Art „Präambel“5 eingeleitet worden waren. Solange der Beginn dieser Tafel nicht bekannt ist, sind dazu keine Aussagen möglich. Auch das Ende von aB 2 ist verloren. Aus der direkt anschließenden Tafel aB 3, deren Beginn erhalten ist, ergibt sich jedoch, daß der Übergang etwa // Stele Kolumne XVIII Ende zu lokalisieren ist. Letzteres Exemplar schließt mit § 126 (// Stele XXVIII 24) ab und verweist mit einer Stichzeile (// Stele XXVIII 25f.) auf eine anschließende Tafel. Geht man vom Umfang dieser beiden Tafeln aus, dann kann der anschließende Rechtstext auf zwei weitere Tafeln verteilt werden, wobei der Übergang zwischen beiden etwa bei Stele Kol. XXXVI Ende / XXXVII Anfang gelegen haben könnte. Daraus ergibt sich für die Serie, der aB 2 und aB 3 zuzuordnen sind, als mögliche Textverteilung: Tafel I (= aB 2): // Stele V 26 (§ 1) bis gegen Ende XVIII (§ „72“), Tafel II (= aB 3): // Stele gegen Ende XVIII (§ „73“) bis XXVIII 24 (§ 126), Tafel III (verloren): // Stele XXVIII 25 (§ 127) bis ungefähr XXXVII 21 (§ 176b), Tafel IV (verloren): ungefähr // Stele XXXVII 22 (§ 177)6 bis XLVI 102 (§ 282). Der Text wird in den beiden in die Zeit Ammi-ṣaduqas datierten und wahrscheinlich aus Sippar kommenden Stücken durch Rubriken gegliedert (s. sub A.4.2.2). Dieses Merkmal weist auch aB 4 auf, in Nippur gefunden und deshalb nicht später als in die Zeit Samsu-ilunas zu datieren. Ein Kolophon ist hier nicht erhalten. Da die Tafel Rubriken enthält (aus dem auf der Tafel erhaltenen Textabschnitt Be-

1

S. auch C.1.2.2 sub ṣimdatum. Die Bezeichnung steht abweichend von den üblichen Serienbenennungen vor der Tafelnummer. Es ist deshalb wahrscheinlich besser, nicht von einer Serienbezeichnung, sondern – wie in der Übersetzung o. A.3.2 zum Ausdruck gebracht – von einer allgemeinen Klassifizierung auszugehen. Hier wird auf die Problematik durch die Anführungszeichen hingewiesen. Dennoch werden die so charakterisierten Tafeln mit Teilen des Rechtstextes des KḪ soweit erkennbar fortlaufend gezählt. 3 Text der Kolophone o. sub A.3.2 sub numero; dort auch die Begründung dafür, warum eine Ergänzung zu ṭuppi ṣimdat Ḫammu-rāpi nicht möglich ist. – Wenn die Ergänzung der Präambel des „Edikts des Ammi-ṣaduqa“ (Text A, Vs. Z. 1–4) durch R.F.G. Sweet richtig ist (zitiert sub A.3.2, Bemerkung zu aB 2 Z. 1K), wird auch dieser Text als ṭuppi ṣimdatim bezeichnet (Umschrift und Übersetzung: Kraus, Königliche Verfügungen, S. 168ff.; etwa gleichzeitig mit der Niederschrift von aB 2 und aB 3, keine Tafelnummer). 4 Z.B. Ešnunna Tf. A, Kol. I 1–7, vgl. R. Yaron, Eshnunna, S. 44f. (Ergänzung von B. Landsberger in: Symbolae iuridicae et historicae Martino David dedicatae, II, Leiden 1968, S. 65–67, 104); dazu auch Kraus, Königliche Verfügungen, S. 94–96. Dabei spielt es keine Rolle, daß es sich bei den beiden in Ešnunna gefundenen Tafeln wahrscheinlich um Schülerabschriften handelt, s. G. Mauer, Die „Gesetze“ von Ešnunna – eine Schreiberübung, Biblische Notizen 42 (1988), S. 36–43. Ebenso das „Edikt des Samsu-iluna“ (= Kraus, a.a.O., S. 154f.) sowie MS 4507 (= A.R. George, Babylonian Literary Texts in the Schøyen Collection [CUSAS 10], Bethesda, Maryland, 2009, S. 153–155, Tf. 61–62, Nr. 18). 5 Vgl. A.3.2 Bem. zu aB 2 Z. 1K. 6 Der Übergang kann nur vermutet werden. Es ist jedoch wenig wahrscheinlich, daß eine Tafeltrennung innerhalb von § 176a / 176b erfolgte. 2

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

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ginn // aB 3 Kol. III Z. 19, wahrscheinlich nach einer Rubrik), kann erschlossen werden, daß wahrscheinlich auch hier der Prolog gefehlt hat. Der Rechtstext läßt sich in diesem Fall auf drei Tafeln verteilen: Tafel I (verloren) // Stele V 26 (§ 1) bis ungefähr Mitte XXI (§ „85“), Tafel II (= aB 4): // Stele ungefähr zweiter Teil Kol. XXI (§ „86“) bis XXXIII 77 (§ 161) / XXXIV 6 (§ 162)?, Tafel III (verloren): // Stele XXXIII 78 (§ 162) / XXXIV 7 (§ 163)? bis XLVI 102 (§ 282). Obwohl in aB 8 weder ein Kolophon noch Rubriken erhalten sind, läßt sich das Stück mit aB 4 vergleichen, so daß es berechtigt erscheint, es in diesen Überlieferungsstrang einzuordnen1. Allerdings entsprechen Umfang und Anordnung des auf dieser Tafel niedergeschriebenen Textes weder aB 3 noch aB 4, so daß für den Überlieferungsstrang, zu dem aB 8 gehört, von einer anderen Aufteilung des Textes auf die verschiedenen Tafeln auszugehen ist. Bei der Annahme, daß aB 8 sechs Kolumnen pro Tafelseite enthielt, könnte der Tafelbeginn etwa mit aB 3 übereinstimmen, bei einer Tafel mit fünf Kolumnen führt die Berechnung zum Ende von Kol. XIX bzw. den Beginn von Kol. XX. Soweit die erhaltenen Textpassagen es erkennen lassen, weisen aB 2–4 und wahrscheinlich auch aB 8 eine größere Anzahl von Abweichungen gegenüber der auf den Stelen und den davon abhängigen Abschriften überlieferten Textgestalt auf, was für eine spezielle Textversion sprechen könnte2. A.4.3.2. Altbabylonische Abschriften ohne erkennbare Serienzuordnung Die Stichzeile von aB 1 zeigt, daß hier von einer Verteilung des Textes auf mehrere Tafeln auszugehen ist; da die Tafel jedoch keinen Kolophon enthält, ist eine Serienbezeichnung nicht zu ermitteln. Ob die Auszugstafel aB 5 aus dem Schulbetrieb kommt (s. auch u. sub A.4.5) oder in eine Serie eingeordnet war, bleibt offen. Bei den Fragmenten aB 6 und aB 7 (beide mit Gliederung in Artikel) sind zu vermutende Kolophone abgebrochen. Es ist also auch hier nicht zu erkennen, ob sie einer Serie zugeordnet waren, und wenn ja, welcher. Letzteres Stück wurde in Larsa ausgegraben und kann deshalb nicht später als Samsu-iluna Jahr 12 datiert werden (s. sub A.5.1.1). Das erstere wurde vielleicht ebenfalls dort gefunden (s. sub A.5.2.2). Dann gilt für die Datierung das gleiche. Beide Exemplare gehören in dieselbe Traditionslinie. Durch Textabweichungen in § 170 und § 171a unterscheiden sie sich von der Stele, so daß in Erwägung gezogen werden kann, sie der ṭuppi-ṣimdatim-Version zuzuordnen, was jedoch mangels Vergleichsmaterial offenbleiben muß. Andererseits entspricht die Zeilenlänge den Steinmonumenten, was eher auf die Zuordnung zu einer Stelen-Version deutet. Angaben über den ursprünglichen Umfang der Tafeln sind nicht möglich. A.4.3.3. Die Serie īnu Anum ṣīrum dīnānī ša Ḫammu-rāpi „Als der erhabene Anu. Richtersprüche Ḫammu-rāpis“ A.4.3.3.1 Serientitel3 Ähnlich wie beim Gilgamesch-Epos, wo neben dem vollständigen Titel ša naqba/ī ē/īmuru EŠ.GÀR Gilgameš auch Verkürzungen zu ša naqba/ī ē/īmuru bzw. EŠ.GÀR Gilgameš bezeugt sind4, schwankt auch beim KḪ die Serienangabe bei den einzelnen Exemplaren5:

1

Zu möglichen Textvarianten s. sub B und C z.St. S. auch die Textabweichungen in den anschließend sub A.4.3.2 genannten Beispielen aB 6 und aB 7. Zum Verhältnis von archBab 3 zur sonstigen Überlieferung s. Kraus, Königliche Verfügungen, S. 63 sub 1c; Petschow, ZRG RA 85 (1968), S. 21–26. 3 Der volle Wortlaut der Kolophone sub A.3.2. 4 Belege bei A.R. George, Gilgamesh Epic, S. 736–741. 5 Die umfangreiche Serienbezeichnung scheint nur in nB 4 bezeugt zu sein, s. A.2.3.7 sub numero. 2

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A. Einleitung

a) īnu Anum ṣīrum: archBab 1, nB 2, nB 8? (weitgehend ergänzt), nB 9 (im Text nach § 154), nB 12; b) dīnāni ša Ḫammu-rāpi: nANin 6, nB 1. Dabei fällt auf, daß der Plural von dīnum im Unterschied zu Stele XLVII 1f. (dīnāt mīšarim ša Ḫammurāpi … ukinnu(-ma) „die Richtersprüche für die gerechte Ordnung, die Ḫammu-rāpi dauerhaft gefestigt hat“) als dīnāni gebildet wird (-ni in nB1 ergänzt). Im unvollständig erhaltenen Kolophon von nANin 2 ist die Serienbezeichnung abgebrochen. Bei den Abschriften, die in Assur gefunden wurden (TontAss 1–10), ist ein Kolophon nur in dem unzugänglichen Exemplar TontAss 5 erhalten, die vorliegenden Mitteilungen nennen nur die Tafelnummer1. Als Serienbezeichnungen werden in anderen Zusammenhängen sowohl īnu Anum ṣīrum (Zit 2, s.o. sub A.2.3.10) als auch dīnāni ša Ḫammu-rāpi (Inv 1, s.o. sub A.2.1) genannt. A.4.3.3.2. Tafeleinteilung innerhalb der Serie Bei der Verteilung des Textes auf Tafeln innerhalb der Serie bestehen nicht nur zeitlich, sondern auch nach der Herkunft der Texte beträchtliche Unterschiede. Es empfiehlt sich deshalb eine lokale Gliederung. Die folgenden Überlegungen sind teilweise hypothetisch und mit Unsicherheiten belastet. a) Ninive2: auch wenn bei den meisten der hier gefundenen Stücke (nANin 1–6, 8, x) die Serienbezeichnung verloren ist, dürfen sie mit großer Wahrscheinlichkeit sämtlich ein und derselben Rezension der Serie dīnāni ša Ḫammu-rāpi zugeordnet werden. Der Text des KḪ war hier auf fünf Tafeln mit je fünf Kolumnen auf Vorder- und Rückseite verteilt3. Die letzte Tafel ist dabei etwas weniger umfangreich als die anderen, in nANin 8 war der Text vielleicht in vier Kolumnen angeordnet (s.o. A.2.3.6). Abgesehen davon kann angenommen werden, daß die Textverteilung selbst dann übereinstimmte, wenn die Exemplare zu verschiedenen Tafelsätzen gehörten. In nANin 2 sowie nANin 6 sind beschädigte Kolophone erhalten (beide Assurbanipal, s. A.3.2). Von einem zweiten Exemplar von Tf. II sowie von Tf. III und Tafel IV sind nur kleine Fragmente erhalten; ein zweites Exemplar von Tf. V ist durch ein größeres Fragment bezeugt (nANin 8). Für die Verteilung des Textes auf die einzelnen Tafeln kann nach dem erhaltenen Material vorgeschlagen werden4: Tafel-Nr. I II

Bezeugung nANin 1 nANin 2

III

nANin 3 nANin 4

IV

nANin 5

V

nANin 6 nANin 8

1 2

Entsprechung in Stele I 1 – XV 6 XV 7 – XXVII 30 bzw. XXVII 52 oder XVII 65 (wie nANin 2?) Anschluß an Tf. II bis XXXVII 60? bzw. XXXVIII 19? XXXVII 61? bzw. XXXVIII 20? bis XLV 19? XLV 20? – LI 91 … – LI 91

Umfang Prolog, §§ 1–52 §§ 53–121 bzw. 123 oder 1245 (wie nANin 2?) §§ 122 bzw. 124 oder 125 bis § 177? / 178? § 178? / 179? bis § 273? §§ 274?–282, Epilog §§ …, Epilog

S. sub A.2.3.2 sub TontAss 5.

Ausführlicher o. sub A.2.3.6. 3 Wright, Inventing God’s Law, Oxford 2009, S. 108–110, berücksichtigt die überlieferte Tafeleinteilung nicht und unterteilt etwas abweichend (seine Angaben als „ungefähr“ bezeichnet): 1. Stele I–XIV (Prolog, § 1–50), 2. XV–XXVII (§§ 51–125), 3. XXVIII–XXXVII (§§ 126–177), 4. XXXVIII–XLV (§§ 178– 270), 5. XLVI–LI (ab § 271, Epilog). 4 Begründungen o. sub A.2.3.6, zu nANin 7 s. u. sub A.4.4, das Format von nANin x ist nicht zu bestimmen. 5 Die Problematik wird diskutiert in A.3.2.6 sub nANin 2.

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

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b) Assur: Alle bekannten Exemplare sind nur fragmentarisch erhalten. Sie besitzen unterschiedlichen Charakter1. Neben einem mittelbabylonisch geschriebenen und deshalb als Importstück zu betrachtenden Exemplar (TontAss 7, s. dazu sub A.5.1 und A.5.2) stehen die am Ort angefertigten Stücke. Eine Gruppe davon gibt den Text in Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift wieder (TontAss 3, TontAss 6 und TontAss 9–11)2, andere dagegen sind im zeitgenössischen Duktus geschrieben, teils mittelassyrisch (TontAss 1–2), teils neuassyrisch (TontAss 5 und TontAss 8). Stichzeilen und Kolophone sind, falls überhaupt jemals vorhanden gewesen, mit Ausnahme von TontAss 5 (nicht zugänglich, s.u.) nicht erhalten; in den Informationen über letzteres Stück wird ein Serientitel allerdings nicht mitgeteilt. Es ist also nicht bekannt, unter welcher Bezeichnung der KḪ in Assur tradiert wurde. Zu vermuten ist, daß in Übereinstimmung mit der sonstigen Überlieferung der Titel īnu Anum ṣīrum bzw. dīnāni ša Ḫammu-rāpi verwendet wurde. Weder Schriftduktus noch Tafelformat sind einheitlich. Einmal handelt es sich um fast quadratische Tafeln mit je vier Kolumnen pro Seite (Näheres sub A.2.3.5). Das Tafelende ist nirgends erhalten. Zu dieser Gruppe gehören das mittelassyrisch geschriebene Exemplar TontAss 2 (wahrscheinlich gesamter Prolog, d.h. // Stele I 1–V 24? und vielleicht Stichzeile) sowie in Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift TontAss 3 (wahrscheinlich // Stele V 25 bzw. V 26 bis VIII 48 [§§ 1–16]) sowie TontAss 9 (Vs.) und TontAss 10 (Rs.): aus den auf den beiden letzteren Fragmenten erhaltenen Stücken (// Stele XLV 21 [§§ 260–261] bzw. // Stele XLVI 24–28 [§ 274] und XLVI 68– 70 [§ 279]) läßt sich für die Kolumnen eine Länge von 40–45 Zeilen berechnen. Die erhaltenen Abschnitte sind in Kol. III bzw. Kol. VI–VII (Rs. II–III) einzuordnen. Der Text auf der Tafel endete dann wahrscheinlich mit dem Rechtsteil, wobei offenbleiben muß, ob der Rahmen (// Stele XLVII 1–8) ebenfalls auf der Tafel enthalten war. Platz dafür stand zur Verfügung. In der Lücke zwischen den beiden Fragmenten ist die Entsprechung zu etwa 100 Zeilen der Stele verloren, ungefähr dieselbe Textmenge ist auf der Vorderseite für den abgebrochenen linken Teil der Tafel zu erwarten. Der früheste Tafelbeginn könnte etwa bei Stele XLV 21 (§ 261) angesetzt werden. Die übrigen Tafeln haben abweichende Formate: TontAss 1: Prolog bis wahrscheinlich § 25? (// Stele I 1–IX 65) enthaltend. Bei einer aus Kol. II’ und III’ zu errechnenden Länge der Kolumnen mit etwa 40–45 Zeilen sind auf der Vorderseite acht Kolumnen erforderlich, wenn der gesamte Prolog untergebracht werden soll. Da das Fragment zu einer sehr dicken Tafel gehört, ist das denkbar. Auf der Rückseite steht dann Platz bis etwa § 25 zu Verfügung (zu einem Einschnitt an dieser Stelle kann auf die Rubrik in aB 2, s. sub A.4.2.2, sowie den Umfang von Komm 1 = §§ 1–25 verwiesen werden). TontAss 5: die Berechnung des Umfangs dieser Tafel ist hypothetisch. Nach den veröffentlichten Mitteilungen3 ist offenbar das Ende der Tafel mit einem Kolophon erhalten (danach Tafel IV4); der erhaltene Text soll sich über §§ 113–143 (also etwa // Stele XXV 75 – XXXI 12) erstrecken. Da der Kolophon erhalten ist, wird im ausgegrabenen Stück im Wesentlichen die (wahrscheinlich unvollständig erhaltene) Tafelrückseite vorliegen. Ein Ende des Textes mit § 143 läßt sich inhaltlich begründen, da hier der Abschnitt über ehewidriges Verhalten der Frau endet und mit § 144 zu Ehen mit einer Nadītum-Priesterin übergegangen wird5. Verteilt man den Text des KḪ (mit Einschluß des Prologs) bis zum genannten Abschnitt einigermaßen gleichmäßig auf vier Tafeln, dann können für die Serie, zu der dieses Stück gehört, Tafelübergänge nach § 16 (// Stele VIII 48)6, § 52 (// Stele XV

1

Beschreibung der Stücke sub A.2.3.5. Das kleine Fragment TontAss 4 wird hier nicht berücksichtigt, s. dazu sub A.6.3. 3 Vgl. o. sub A.2.3.5. 4 B. Ismaʼil, Sumer 38 (1982), S. 91 arab.: ṭup-pi 4-kam-ma. 5 Falls man nicht unterstellen will, daß § 144 in der Nippur-Tradition, zu der archBab 1 gehört (beginnend mit § 145), ausgefallen ist, liegt in Assur eine abweichende Tafelteilung zwischen § 143 und 144 vor, s. u. sub c und A.5.3 zu archBab 1. 6 So TontAss 3 (s.o.). 2

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A. Einleitung

6)1 sowie in der Mitte von Kol. XXIII vermutet werden2. Für den anschließenden Text könnten drei weitere Tafeln veranschlagt werden, so daß vielleicht eine Serie mit sieben Tafeln vorliegt. TontAss 6: Da Reste des linken und des unteren Randes erhalten sind, liegen zweifelsfrei das Ende von Kol. I der Tafel und der Beginn der letzten Kolumne der Rückseite vor. Daraus läßt sich der ursprüngliche Umfang bis zu einem gewissen Grad berechnen. Zwischen dem Beginn der verlorenen Kol. II dieses archaisierend geschriebenen Exemplars (// Stele XXIX 79) und der ersten Zeile des auf der Rückseite vorliegenden Textes (// Stele XXXIV 47) fehlen rund 370 Zeilen der Stele. Geht man davon aus, daß die Tafel ursprünglich vier Kolumnen pro Seite hatte, dann sind diese auf je drei Kolumnen von Vs. und Rs. zu verteilen, woraus sich reichlich 60 Zeilen pro Kolumne ergeben – eine realistische Zahl3. Bei der Annahme von fünf Kolumnen je Tafelseite reduziert sich diese Zahl auf etwa 45 Zeilen, eine bei Abschriften des KḪ in Assur bezeugte Zeilenzahl. Aus diesen Gründen kann die Tafel nicht zu den etwa quadratischen Exemplaren gezählt werden. Der Beginn könnte danach etwa bei § 134 (// Stele XXIX 27) oder § 135 (// Stele XXIX 42) angesetzt werden. Allerdings ist der Abschnitt §§ 133–136 inhaltlich verbunden. Ein Themenwechsel setzt erst mit § 137 (ab Stele XXIX 74) ein. Der Beginn der Tafel bleibt also unsicher4. Auf der Rückseite könnte dann Text maximal bis etwa § 167 (// Stele XXXV 8) untergebracht werden. TontAss 7 ist ein Zeugnis für eine babylonische Tradition der Tafeleinteilung im späteren 2. Jahrtausend. Die Tafel umfaßte mindestens sieben Kolumnen5: auf der Vs. sind Reste von drei Kolumnen erhalten, auf der Rs. ist darüber hinaus links am Bruch der Rest eines Kolumnentrenners zu erkennen, und zwischen der ersten Zeile von Vs. Kol. III’ (// Stele XXXVII 19) und der letzten von Rs. I’ (//Stele XLII 54) sind 506 Zeilen der Stele unterzubringen, d.h. rechts sind drei verlorene Kolumnen pro Seite anzusetzen. Tafeln mit dieser Zahl von Kolumnen sind allerdings ungewöhnlich, so daß vermutlich eher von ursprünglich acht Kolumnen pro Seite auszugehen ist und links vom erhaltenen Text zwei verlorene Kolumnen anzusetzen sind6. Da eine Kolumne etwa 60 Zeilen umfaßte, könnte der Tafelbeginn z.B. etwa // Stele XXXIV 33 (§ 165) vermutet werden, Auf der rechts neben Rs. III’ verlorenen Kolumne könnte Text bis maximal §§ 250/251 (Übergang bei Stele XLIV 51/52) untergebracht werden. Dazu kommt eine weitere Kolumne, die möglicherweise nur teilweise mit Text beschrieben war, um Platz für einen Kolophon freizulassen. In der Serie, zu der das Stück gehört, könnte der Text auf sechs Tafeln verteilt gewesen sein. Die in TontAss 8, einem Fragment aus einer offenbar ziemlich großen Tafel, erhaltenen Passagen aus Rechtsteil und Epilog zeigen, daß wahrscheinlich eine von der Ninive-Rezension abweichende Tafeleinteilung vorliegt7. Während dort auf Tafel V neben dem Epilog nur das Ende des Rechtsteils untergebracht ist und die auf TontAss 8 erhaltenen §§ 265–266 noch auf Tafel IV stehen (nANin 5 Kol. X), befinden wir uns hier bereits auf der Rückseite der Tafel, vermutlich nahe dem rechten Rand. Der Abstand zwischen Kol. I’ Z. 1’ und Kol. II’ Z. 1’ des Fragments entspricht etwa 140 Zeilen der Stele. Daraus folgt, daß für den Rest des Epilogs, der mit Sicherheit auf der Tafel zu erwarten ist, mindestens drei, wahrscheinlich jedoch vier Kolumnen erforderlich sind. Das ergibt eine Tafel mit fünf bzw. sechs Kolumnen. Nicht auszuschließen ist, daß auch rechts vom erhaltenen Stück noch etwas verloren ist. Dies könnte dann bedeuten, daß auf der Vorderseite dieser Tafel mehr als sieben Kolumnen der Stele unterzubringen sind. Damit kann ein Beginn der Tafel etwa gegen Ende Kol. 1

So in Ninive sowie nB 7 und nB 8. Die Berechnung läßt jedoch auch // Stele XVI 3 (Ende § 58) als möglich erscheinen. 2 Kol. XXI in Oelsner, Einteilung, S. 90, ist zu korrigieren. 3 Einige Zeilen im erhaltenen Teil sind kürzer als die der Stele. So wird z.B. Vs. Z. 4’–5’ šumma awīlum wie in TontAss 2, 9 und 10 auf zwei Zeilen verteilt, nicht jedoch Rs. Z. 5. 4 Die Aussagen in Oelsner, Einteilung, S. 89f., werden durch das Gesagte etwas modifiziert. 5 So auch S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 81 Anm. 32: „ursprünglich wohl siebenkolumnig, … mit ca. § 169–248“. 6 Bei der Annahme von acht Kolumnen pro Seite ergibt sich für die Tafel ein Umfang von etwa 25 cm Höhe und ca. 22 cm Breite (Abmessungen des Fragments: 6,7 cm breit, 5,6 cm hoch; Breite von Kol. I’: 2,8 cm, von Kol. II’: 2,7 cm). Da das Fragment relativ dick ist (2,5 cm), erscheint dies realistisch. 7 Anders S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 82 Anm. 32: gehört wie die neuassyrischen Stücke aus Ninive zu der aus fünf Tafeln mit je fünf Kolumnen bestehenden Rezension. Interessant ist, daß die fehlerhafte Überlieferung von Stele XLVII 18 sowohl in TontAss 8 wie auch in nANin 6 bezeugt ist (s. sub A.5.3).

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

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XXXVIII der Stele vermutet werden, d.h. vielleicht um § 180/181 herum1. In der Serie, zu der das Fragment gehört, war der gesamte Text des KḪ demnach vielleicht auf vier Tafeln verteilt worden. Aber auch eine Verteilung auf nur drei Tafeln ist nicht auszuschließen. Dann müßten rechts vom erhaltenen Fragment weitere verlorene Kolumnen postuliert werden. Die Tafel könnte dann vielleicht // Stele XXXV (§ 168?) begonnen haben. Da sie sehr zierlich geschrieben ist, ist ein derart großer Textumfang nicht auszuschließen. Die zu rekonstruierenden Tafelverteilungen werden am besten zusammen mit den jüngeren Beispielen aus Babylonien nach der Auflistung der letzteren in einer Tabelle zusammengefaßt2. c) Babylonien: Bei den in Babylonien gefundenen jüngeren Abschriften ist keine einheitliche Tafeleinteilung zu erkennen. Einige Exemplare, nB 1–5, enthalten nur den Prolog (dabei nimmt nB 5 vielleicht eine Sonderstellung ein, dazu sub A.4.3.3). nB 1 wird als rēšu „Anfang“ der Serie dīnānī ša Ḫammurāpi bezeichnet; eine Tafelzählung wird nicht angegeben, im abgebrochenen Teil von Kolumne V könnte eine Stichzeile gestanden haben. In nB 2, als Tafel I der Serie īnu Anum ṣīrum gezählt, geht eine solche dem Kolophon voraus (// Stele V 25–27). Obwohl die Tafelrückseite von nB 3 mit einem zu erwartenden Kolophon fast vollständig verloren ist, gehört auch dieses Stück vermutlich ebenfalls zu einer derartigen Tafelfolge. Stichzeile und Kolophon sind auch in nB 4 erhalten3. Mehrere der neu-/spätbabylonischen Textzeugen lassen wie die Ninive-Rezension einen Tafelübergang zwischen § 52 und § 53 erkennen. Das Fragment nB 6 enthält Teile von zwei Kolumnen der Tafelrückseite mit Abschnitten der §§ 46–47 sowie § 49. Fügt man links davon eine weitere Kolumne hinzu, dann läßt sich Text bis § 52 unterbringen. Der Gesamtumfang läßt sich allerdings nicht berechnen, da der rechte Teil der Tafel abgebrochen und somit die Anzahl der Kolumnen nicht zu ermitteln ist. Da der Prolog zu dieser Zeit offenbar auf einer eigenen Tafel überliefert worden ist, kann für den Beginn an § 1 oder § 26 gedacht werden. Eine Unterteilung, die die Paragraphen 1–25 zusammenfaßt, ist auch aus Komm 1 abzuleiten. Von nB 8 sind nur Beginn und Ende der Tafel erhalten. Danach setzt der Text mit § 53 (// Stele XV 7) ein. Wie weit dieser reicht, ist allerdings nicht zu erkennen, da das erhaltene Stück der Rückseite nur den Schlußabschnitt des Kolophons enthält. Wenn in der linken Kolumne von nB 7 die erste Kolumne der Tafel vorliegt (s. A.2.3.7 sub numero), dann ist auch für dieses Exemplar der Tafelbeginn // Stele XV 7 anzusetzen. Wenn das auf der linken Kolumne der Rückseite erhaltene Textstück richtig eingeordnet worden ist, dann endete die Tafel wahrscheinlich parallel zum Übergang von Stele Kol. XIX zu Kol. XX (s. A.6.2 zu Kol. XX; § „79“). Bei nB 12 handelt es sich um ein Fragment der Rückseite, auf dem neben Teilen von zwei Kolumnen Text der Beginn eines Kolophons erhalten ist. Daraus geht hervor, daß der Text auf der Tafel // Stele XXIV 14 (§101) endet, worauf vor dem Kolophon eine Stichzeile folgt. Damit ist zwar das Ende der Tafel bestimmt, offen bleibt jedoch zunächst der Beginn. Aus dem Gesagten läßt sich jedoch für die Verteilung des Textes auf verschiedene Tafeln ableiten, daß auf jeden Fall eine Trennung zwischen § 52 und § 53 (nB 6–8) sowie zwischen § 101 und § 102 (nB 12) vorgenommen worden ist. Da sich der auf nB 7 niedergeschriebene Text wahrscheinlich bis § „79“ erstreckt, gilt mindestens für diese Abschrift, daß zwischen § 52 und § 101 mit einer weiteren Tafeltrennung zu rechnen ist. Überträgt man diesen Befund mit Vorbehalt auf die anderen Textzeugen, dann könnte nB 8 ebenfalls den Text von §§ 53–„79“ (wie nB 7; // Stele Anfang Kol. XX) enthalten haben und der Anfang von nB 12 könnte bei § „80“ liegen. Ein vergleichbarer Tafelbeginn ergibt sich auch, wenn bei der für letzteres Fragment zu errechnenden Kolumnengröße von jeweils rund 50 Zeilen vier Kolumnen pro Tafelseite angenommen werden. In nB 9 erscheint innerhalb des fortlaufenden Textes nach § 154 (// Stele XXXII 71) eine Tafelnummer „7“ samt Serienbezeichnung (s.o. A.3.2 sub numero). Interessant ist, daß in der Auszugstafel aB 5 1

Das entspräche etwa dem Ende von archBab 1. Vgl. auch die Tabelle bei Oelsner, Einteilung, S. 94. 3 Bezeichnung wohl als rēšu wie nB 1. 2

94

A. Einleitung

an dieser Stelle kein Einschnitt vorgenommen wird, sondern §§ 153–156 zusammengefaßt werden (s. A.2.3.2 sub numero). Die Tafel nB 9 enthält vier Kolumnen pro Seite, ein Stück des linken Randes ist erhalten. Die Berechnung führt zu einem Beginn dieses Exemplars etwa bei § 146 (// Stele XXXI 46) oder allenfalls parallel archBab 1 bei § 145 (// Stele XXXI 28). Da §§ 144–147 inhaltlich zusammengehören, würde man eine Tafelgrenze vor § 144 (// Stele XXXI 13) erwarten. Da nB 9 im Unterschied zu archBab 1 § 147 enthält, entfällt die für dieses Exemplar in Erwägung zu ziehende Möglichkeit, daß § 144 ausgelassen worden ist (s. anschließend). Wenn in nB 9 tatsächlich die gesamte Tafel VII der Serie vorliegt, wäre diese mit maximal etwas über 100 Zeilen der Stele ungewöhnlich kurz. Man darf deshalb die Frage aufwerfen, ob nur ein Teil derselben mit dem Folgenden zusammengefaßt worden ist. Das Fragment nB 10 ist wahrscheinlich ein Stück aus der Rückseite dieser Tontafel. Der erhaltene Text würde dann auf der vorletzten Kolumne (Rs. III = Kol. VII) stehen und die Tafel höchstens mit § 175 enden (// Stele XXXVI 68), da die 45 Zeilen von §§ 176a und 176b (// Stele XXXVI 69 – XXXVII 21) kaum unterzubringen sind. Selbst wenn der Tafelbeginn von nB 9(+?10) mit archBab 1 übereinstimmen sollte, besteht ein Unterschied in der Tafelzählung, da letzteres Exemplar als Tafel IV der Serie īnu Anum ṣīrum bezeichnet wird. Der Text auf diesem Stück reicht von § 145 bis wahrscheinlich § 179 (// Stele XXXI 28 – XXXVIII 42), woran sich eine Stichzeile anschließt1. Abgesehen von der unterschiedlichen Tafelzählung, ergibt sich eine weitere Schwierigkeit, wenn die Tafel an dieser Stelle beginnt: Der Abschnitt über Ehen mit einer Nadītum-Priesterin beginnt in § 144 (s. sub A.3.3.2b zu TontAss 5). Innerhalb desselben eine Tafelgrenze vorzunehmen, erscheint eigenartig. Sollte in dem Überlieferungsstrang, zu dem archBab 1 gehört, nicht nur § 147, sondern auch § 144 ausgelassen worden sein? Legt man das Ende von nB 8 zugrunde und fügt nB 9 in diesen Kontext ein, so gelangt man bei einer etwa gleichmäßigen Verteilung des Textes auf Tafel VI und VII der Serie zu einem Schnitt ungefähr innerhalb von Kol. XXVIII (vgl. bei aB 3: etwa // Stele XXVIII 25 zwischen § 126 und § 127; zu früh erscheint nANin 2 nach § 121 bis § 124 // Stele XXVII 30 bzw. XXVII 64). In diesen Kontext lassen sich von Rassam gefundene Exemplare einfügen (s. A.2.3.7 sub numero): nB 14 (// Stele XXIV 15? – XXVIII 24? [§§ 102?–126?]), nB 16 (// Stele XXVIII 25? – XXXII 71 [§§ 127?–154?]) und nB 17 (XXXVI 57?/68? [§§ 175?/176?] – XL 40?/49? [§§ 194?/195?]). Nach den bisher diskutierten Exemplaren könnte für eine neu-/spätbabylonische Serie īnu Anum ṣīrum als mögliche Tafelverteilung in Erwägung gezogen werden2: Tf.-Nr. Inhalt

Stele

I II III IV V3 VI VII VIII IX

I 1–V 24 V 25–IX 65 IX 66–XV 6 XV 7 – ca. Übergang XIX/XX? ca. Übergang XIX/XX? – XXIV 14 XXIV 15 – XXVIII 24? XXVIII 25? – XXXII 71 XXXII 72 – XXXVI 56?/68? XXXVI 57?/68? – L 40?/49?

Prolog §§ 1–25 §§ 26–52 §§ 53–„79“? §§ „80“?–101 §§ 102–126? §§ 127?–154 §§ 155–174?/175? §§ 175?/176?–194?/195?

Umfang (Zahl der Kolumnen der Stele) reichlich 4 4 1/2 reichlich 5 ca. 5? reichlich 4? ca. 4 4 1/2 ca. 4 ca. 4

Der verbleibende Text des KḪ umfaßt reichlich elf Kolumnen der Stele, von denen fünf den Epilog enthalten (491 Zeilen). Die Annahme, daß der Epilog wie der Prolog auf einer Tafel untergebracht war, 1

Als solche ist Kol. X am Bruch wahrscheinlich der Beginn von § 180 (// Stele XXXVIII 43) zu ergänzen. Die vorgeschlagene Verteilung des Textes auf die Tafeln ist mit Unsicherheiten belastet, was durch die Anführungszeichen bei der Zeilenzahl angedeutet wird. Der Übergang zwischen den postulierten Tafeln IV/V (in Lücke d1) bzw. VI/VII (an aB 3 orientiert) kann ebenso wie das Ende von Tf. VIII nur geschätzt werden. 3 Der hier in Erwägung gezogene Tafelbeginn basiert auf dem vermutlichen Umfang von nB 7. Zur Lesung der auf diesem Fragment erhaltenen Tafelnummer als „5“ s. sub A.3.2 sub nB 12. 2

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

95

liegt nahe. Die Wahrscheinlichkeit, daß die verbleibenden etwa 6½ Kolumnen des Rechtstextes auf einer Tafel Platz gefunden haben, ist gering. Aus diesem Grunde wird man mit zwei weiteren Tafeln rechnen dürfen, wobei nicht zu ermitteln ist, wo die Grenze zwischen diesen anzusetzen ist. Legt man eine solche Verteilung zugrunde, dann kann für die Überlieferung des KḪ in Babylonien im 1. Jahrtausend v.Chr. eine Serie von zwölf Tafeln als eine Möglichkeit in Erwägung gezogen werden. Daß gleichzeitig daneben noch andere Tafelunterteilungen tradiert wurden, wird durch das Gesagte nicht ausgeschlossen. Ein Beispiel für eine solche liegt offenbar in nB 15 vor. Aus den erhaltenen Abschnitten ergibt sich, daß die Tafel zwar weitgehend nB 14 dupliziert, aber der auf diesem Exemplar niedergeschriebene Abschnitt geht über dieses Exemplar hinaus. Offen bleiben muß, ob beim Tafelbeginn Übereinstimmung besteht oder nicht (s. A.2.3.7 sub numero). Ein weiterer Vertreter einer abweichenden Unterteilung scheint in nB 11 vorzuliegen, wenn das Stück wie in der hier sub B und C vorgeschlagenen Textrekonstruktion als Fragment einer Tafelvorderseite aufgefaßt und die linke Kolumne // Stele XIX ~„52“ff. (§ „77“–„78“) eingefügt wird. Dies führt dazu, daß dieser Abschnitt // Stele Kol. XIX vor den letzten auf nB 7 niedergeschriebenen Abschnitt (// Stele Ende Kol. XIX / Beginn Kol. XX) zu stehen kommt. Erhalten sind in nB 11 Reste von drei Kolumnen, aber es ist weder bekannt, wie viele Zeilen vor dem erhaltenen Abschnitt verloren sind, noch, ob links eine oder mehrere Kolumnen zu ergänzen sind. Auch über das Tafelende sind keine Aussagen möglich. Aus der hier vorgenommenen Rekonstruktion der Lücke ergibt sich lediglich, daß mit rund 80 Zeilen pro Kolumne zu rechnen ist. Dies bedeutet, daß es entgegen einer früheren Annahme1 kaum möglich ist, nB 11 und nB 12 als Stücke desselben Exemplars zu betrachten. Daß der KḪ im Laufe der Überlieferungsgeschichte offenbar in verschiedener Weise auf die Tontafel-Exemplare verteilt worden ist – u.a. auch beim Vergleich von TontAss 5 (Ende einer Tafel IV mit § 143) mit archBab 1 (Beginn einer Tafel IV mit § 145) erkennbar –, bleibt auf jeden Fall auffällig. Während Ninive ein geschlossenes Bild der Überlieferung mit einer aus fünf Tafeln mit je fünf Kolumnen pro Tafelseite bestehenden Serie bietet (s.o. sub a), ist der Befund in Assur (= b) und Babylonien (= c) uneinheitlich. Eine weitere Tabelle2 mag das Gesagte verdeutlichen (die archaisierend geschriebene Tafel archBab 2 läßt sich in diese Serieneinteilungen nicht einordnen, archBab 3 ist als Auszugstafel zu werten, s. sub A.4.5): Sigel des Textzeugen TontAss 1 TontAss 2 nB 1 nB 2 nB 3 nB 4 nB 5 nB 13 TontAss 3 Komm 1 nB 6 nB 7 nB 8

1

Umfang Prolog, §§ 1–25? Prolog Prolog Prolog Prolog Prolog Prolog Prolog §§ 1–16? §§ 1–25 §§ 1? bzw. 26?–523 §§ 53–„79“?4 §§ 53–„79“?

Tafelnummer […] […] rēšu 1 […] rēšu? […] […] […] --[…] […] […]

Bemerkungen quadratisch

quadratisch erhalten: § 46–47, 49

Oelsner, Einteilung, S. 108 sub nB 8. Überarbeitung der Tabelle bei Oelsner, Einteilung, S. 94. Anfang und Ende der Tafeln sind nur ausnahmsweise erhalten. Tontass 4 wurde ausgelassen, da nicht einzuordnen. 3 Wenn die obigen Vorschläge in der Tabelle zur möglichen Einteilung der Serie īnu Anum ṣīrum richtig sind, dann hat die Tafel vermutlich mit § 26 begonnen. 4 S. Diskussion sub A.6.2 zu Kol. XX. 2

96

A. Einleitung

Sigel des Textzeugen Umfang nB 11 …

Tafelnummer […]

nB 12 nB 14 nB 15 TontAss 5 nB 16 TontAss 6 archBab 1 erster Teil nB 9 zweiter Teil nB 9(+?10) nB 17

§§ „80“–101 §§ 102?–126? §§ 106?–133?/134? […]?, §§ 113–143 §§ 127?–154? §§ 134/135–167? §§ 145–179 §§ 146?2–154 §§ 155–174?/175?

5?1 (oder: 6 = 3+[1]+2) [6?] […] 4 [7?] […] 4 7 [8?]

§§ 175?/176?– 194?/195? etwa §§ 165 – nach 248/251? etwa §§ 169–248? etwa §§ 180/181?– 282, Epilog vor §§ 260–282?

[9?]

TontAss. 7 oder: TontAss 8 TontAss 9(+)10

Bemerkungen erhalten: […], §§ „77“–„78“, […], § „84“,[…], …, […]

[…]

wenn 8 Kol.

[…] […]

wenn 7 Kol.

[…]

quadratisch

A.4.4. Nebenüberlieferung: isoliert tradierter Prolog bzw. Epilog?3 Durch den Serientitel im Kolophon sind die Prolog-Exemplare aB 1, nB 1, nB 2 sowie nB 4 dem als Kodex Ḫammu-rāpi bekannten Werk zugeordnet, in dessen Mitte der Rechtsteil steht. Das gleiche ist ziemlich sicher auch für nB 3 anzunehmen, obwohl ein Kolophon hier nicht erhalten ist. Da es sich bei Prolog und Epilog inhaltlich um königliche Proklamationen handelt, die als „Versatzstücke“ – komplett bzw. gekürzt oder variiert – in verschiedenen Kontext gestellt werden konnten, ist die Frage berechtigt, ob sie auch außerhalb der Verbindung mit den „Richtersprüchen“ verwendet werden konnten. Was den Prolog betrifft, so könnte ein Beispiel dafür in nB 5 vorliegen. Das Ende des Textes ist verloren, so daß nicht zu erkennen ist, ob eine entsprechende Stichzeile existierte, für einen Kolophon reicht der verfügbare Platz jedoch kaum (s.o. sub 2.3.7). Die inhaltlichen Besonderheiten, vor allem die abweichende Einleitung, könnten für eine Sonderstellung sprechen4. Eine isolierte Überlieferung ist auch für nANin 7 nicht auszuschließen. Der auf der Tafel verfügbare Platz reicht nur für den Epilog aus (s. A.2.3.6 sub numero). Die erhaltenen Abschnitte stimmen mit der Stele und den Parallelen überein. Der Beginn der Tafel, in dem der Bezug zum Rechtsteil gestanden 1

Zur Lesung s. A.3.2. Eine Trennung an dieser Stelle ist ungewöhnlich, da §§ 144–147 inhaltlich zusammengehören, vgl. das zu archBab 1 Gesagte. Der auf der Tafel untergebrachte Abschnitt ist für eine Serientafel ungewöhnlich klein, s. o. die Diskussion. 3 Überarbeitung von Oelsner, Einteilung, S. 94f. 4 Nach Borger, BAL, S. 7f. (so schon 1. Aufl. S. 7), und ders., BiOr 28, S. 22 Anm. 4f., liegt im abweichenden Beginn die „Urform des Prologs“ vor, die nach dem 28. oder 29. Regierungsjahr entstanden ist. Das vorliegende Exemplar zeigt jedoch eine den späteren Zuständen angepaßte Version. Vgl. auch die Analyse der Tafel durch V.A. Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, S. 18–31, 65–71, 83–86. Unterstellt man, daß in nB 5 ein in anderen Zusammenhängen unabhängig vom Rechtsteil entstandener und tradierter Hymnus des Herrschers vorliegt, dann ist diese Problematik ohne Belang für den KḪ. Vgl. auch G. Ries, Prolog, S. 25 Anm. 115: „Nicht völlig auszuschließen ist jedoch, daß der Text trotz weitestgehender Übereinstimmung mit dem Stelenprolog nicht auf den Gesetzesprolog, sondern auf eine selbständige Hymne auf (sic!, statt: von) Hammurabi zurückgeht“. Ebd. S. 21–25, 42f. mit Anm. 199–201, hat sich Ries gründlich mit dem Text auseinandergesetzt; s. auch J.J. Finkelstein, JCS 21 (1967),42 Anm. 5; W.W. Hallo, Actes de la XVIIe RAI, Bruxelles, 30 juin – 4 juillet 1969, Hamm-sur-Heure 1970, S. 121 mit Anm. 7. 2

A.4. Aufbau und Gliederungen des Kodex Ḫammu-rāpi

97

haben müßte, ist verloren. Für die Annahme, daß eine Überlieferung unabhängig vom letzterem vorliegt, könnten die längeren Zeilen der Tafel sprechen. Aber auch das ist nicht zwingend, denn es gibt Tontafelabschriften des Gesamttextes, die von der Textverteilung der Steinmonumente abweichen. Obwohl das Epilog-Fragment Sum 1 in der Regel dem KḪ zugeordnet wird, ist es fraglich, ob dieses Exemplar in Verbindung mit dem Gesetzesteil überliefert worden ist1. Der Platz auf der Tafel reicht zudem m.E. nur für die in Kol. XLIX 18 beginnenden Fluchformeln, nicht für den gesamten Epilog aus (s. sub A.2.3.9). Gegenüber der Stele weist der Text einige Auslassungen auf (s. sub B z.St.)2. Wenn es eine vom Rechtsteil getrennte Überlieferung von Prolog und Epilog gab, dann ist auch nicht auszuschließen, daß dem Rückgriff auf die im KḪ bezeugten Fluchformeln im Vertrag zwischen ŠamšiAdad V. von Assyrien und Marduk-zakir-šumi I. von Babylon (Zit 1) eine derartige Vorlage zugrundeliegt. Dafür könnten auch die Auslassungen gegenüber der Stele und den Parallelen sprechen (s. sub B z.St.). Der Kompilator legte seinen Formulierungen dann nicht ein Exemplar des „KḪ“ zugrunde, sondern einen unabhängig davon kursierenden, teils variierenden Paralleltext, wie er z.B. in nA 7 vorliegen könnte. A.4.5. Auszugs- bzw. Schülertafeln und Erwähnungen3 Neben den Tontafel-Abschriften, die sich in Serien einfügen lassen und deshalb den Charakter von Bibliotheksexemplaren besitzen, sind auch einige Exemplare bekannt, die nur relativ kurze Auszüge enthalten. Dabei handelt es sich einmal um Schülerabschriften, auf denen Auszüge aus verschiedenen Kompilationen niedergeschrieben wurden, so lexikalische Abschnitte neben Auszügen aus dem KḪ (Sch 6 einige Zeilen des Prologs; Sch 2 ein Artikel des Rechtstextes, außerdem eine sumer. literarische Passage). Ausschließlich ein Artikel ist auf Sch 1, 3, 4 zu finden, während der auf Sch 5 niedergeschriebene Textabschnitt zwei Artikeln entspricht4. Mehrere Artikel sind auf aB 5 sowie – wenn richtig rekonstruiert – archBab 3 zusammengefaßt. Das letztgenannte, nur fragmentarisch erhaltene Stück ist als Übung aus dem Schulbetrieb eingestuft worden5. Auch für aB 5 ist eine Verortung im Schulbetrieb denkbar. Wegen einer Glosse in TontAss 2 (s. sub A.3.3) wurde die Vermutung geäußert, daß diese Tafel „Lehrzwecken“ diente6. Wenn sich dies bestätigen würde, dann könnte – obwohl dort keine Glossen vorkommen – in Erwägung gezogen werden, das nahezu quadratische Format einiger weiterer der in Assur ausgegrabenen Tafeln (TontAss 3, 9, 10; s.o. sub A.4.3.3.2b) als einen Typ von Schultexten zu charakterisieren, auf denen längere Abschnitte des KḪ exzerpiert wurden. Hinweise auf einen solchen Zweck gibt es aber nicht. Unter den (späten) Kommentaren befinden sich zwei Beispiele, in denen Bezug auf den KḪ genommen wird (Zit 3 und Zit 4, s. sub A.2.3.10). In einem ebenfalls späten gelehrten Text wird eine Serie īnu Anum ṣīrum erwähnt (Zit 2, s.o. sub A.2.3.10), und die dīnāni ša Ḫammu-rāpi haben Aufnahme in ein Verzeichnis keilschriftlicher Kompositionen gefunden (Inv 1, s.o. A.2.3.1).

1

Dazu J. Oelsner, NABU 1993/70 (S. 55f.). Die Ausführungen von P. Barmash, in: Ch. Cohen u.a., Birkat Shalom, Bd. 2, Winona Lake, IN, 2008, S. 552f., daß dies durch Beschädigungen der Louvre-Stele bedingt sei, sind unverständlich, da diese an den fraglichen Stellen vollständig erhalten ist. 3 Überarbeitung von Oelsner, Einteilung, S. 95f. 4 Unklar bleibt, wie der Trennstrich nach § 19 am Ende der Vorderseite zu werten ist, sub A.4.2.1. Wenn er rein graphisch zu verstehen ist, ist dieses Exemplar zur Gruppe ohne Gliederung zu zählen. 5 Aufgenommen in die Liste der Schülertafeln bei P. Gesche, Schulunterricht in Babylonien im ersten Jahrtausend v.Chr. (AOAT 275), Münster 2000, S. 714. Paläographisch Imitation der altbabylonischen Monumentalschrift. Zur Rekonstruktion des Fragments s. A.2.3.4 sub numero 6 So O. Schroeder, KAV S. XI zu Nr. 190. Vgl. aber die Glosse zu Stele IV 49 in nB 1, einer Tafel, die eher als „Bibliotheks-Exemplar“ anzusehen ist. 2

98

A. Einleitung

A.5. Zur Textüberlieferung A.5.1. Chronologischer Horizont der Überlieferung A.5.1.1. Textzeugen aus der Zeit Ḫammu-rāpis Im Prolog der Stele wird auf den Herrschaftsbereich Ḫammu-rāpis Bezug genommen, der am Ende der Regierungszeit bestand. Es besteht deshalb weitgehend Konsens darüber, daß die Stele nicht vor dem 37. oder 38. Jahr entstanden sein kann1. Demgegenüber fehlen in der Tontafelabschrift aB 1 die Entsprechungen zu Stele IV 11–15, 38–47, 60–662. Der Erstherausgeber – und viele sind ihm darin gefolgt – hatte daraus auf einen Zustand geschlossen, der dem 33. Regierungsjahr entspricht und diese Version deshalb einige Jahre früher datiert3. Demgegenüber ist V.A. Hurowitz zu dem Ergebnis gelangt, daß eine qualitativ verschlechterte Abschrift vorliegt, die z.B. durch Homoioteleuton oder Haplographie bedingte Abweichungen aufweist4. Darüber hinaus gelangt er durch den Vergleich der Schreibungen der Präposition in / ina sowie des Determinativpronomens ša / šu in Stele (= Ms. L), aB 1 (Ms. A) und nB 5 (= Ms. B) zu der Ansicht, daß das letztgenannte Exemplar der Vorlage am besten folgt5. Abgesehen von Besonderheiten in der Einleitung enthielt letzteres Exemplar ebenso die anderen späteren Abschriften auf Tontafeln (TontAss 1, nB 1, nB 2) die fraglichen Passagen. Wie bereits erwähnt ist davon auszugehen, daß die formal als Kommemorativinschrift bzw. königliche Proklamation stilisierten Stelen (Stele im Louvre, Stfr 1–9) zu Lebzeiten des Herrschers errichtet und aufgestellt worden sind6. Da auf den Fragmenten nur Teile des Rechtsteils und des Epilogs erhalten sind, jedoch nichts vom Prolog, ist über die Gestalt, die derselbe in diesen Ausfertigungen besaß, nichts bekannt. Eine Antwort auf die Frage, ob die verschiedenen Steinartefakte gleichzeitig oder innerhalb von mehreren Jahren angefertigt worden sind, ist nicht möglich. Auf jeden Fall stand für die Errichtung einer größeren Zahl der aufwendig herzustellenden Exemplare nur eine kurze Zeitspanne zur Verfügung. Dies stellt auf jeden Fall eine erstaunliche Leistung dar. Ob es sich bei aB 1 um die Abschrift einer Stele oder eine nur auf Tontafeln ausgefertigte Version handelt, ist nicht zu erkennen. Die Zeilen dieser Tafel sind allerdings länger als die von Steinmonumenten, was für letzteres sprechen könnte. Da die Verbindung mit dem Rechtsteil durch eine Stichzeile gesichert ist, darf vermutet werden, daß dieses Exemplar zu einer Tontafel-Serie gehörte, die auch den Epilog einschloß. Ob die Tafel aber unter Ḫammu-rāpi oder in der späteren altbabylonischen Zeit geschrieben wurde, ist nicht zu ermitteln. Die orthographischen Besonderheiten (u.a. beim Gebrauch der Mimation) reichen zur Beantwortung dieser Frage nicht aus, paläographisch dürfte sie früher als aB 2 und aB 3 (Zeit Ammiṣaduqas) eingeordnet werden. Obwohl die Ḫammu-rāpi-zeitliche Niederschrift von aB 1 nicht erwiesen ist, wird man diese Tafel neben Stfr 1–9 (Fragmente mehrerer Stelen) und der Louvre- Stele zu den zeitgenössischen „offiziellen“ Denkmälern rechnen dürfen. Die Steinfragmente, auf denen Abschnitte des Rechtsteils erhalten sind, unterscheiden sich ebenso wie eine Anzahl der Tontafeln dadurch von der Stele, die ohne Untergliederung geschrieben ist, daß sie eine Gliederung in „Artikel“ aufweisen (s.o. sub. 4.2.1). Als indirekte zeitgenössische Zeugen gewertet werden können auch diejenigen Tontafelabschriften, die sich darauf berufen, daß eine Stele als Vorlage diente (nB 2; archBab 1, wegen der sprachlichen Modernisierungen der letzteren Tafel ist dabei aber an jeder einzelnen Stelle zu prüfen, ob eine exakte Wiedergabe der Vorlage vorliegen kann). Aber auch 1

Vgl. u.a. F.R. Kraus, WZKM 51 (1948–1952 [1950]), S. 177; H. Petschow, CH, S. 256b sub 1; G. Ries, Prolog, S. 19f. mit Anm. 90–93, S. 25 mit Anm. 114 (39. Regierungsjahr). 2 Bei der Auslassung der Entsprechung zu Stele I 57–58 in nB 2 handelt es sich vermutlich um ein Schreiberversehen. 3 J. Nougayrol, RA 45 (1951), S. 71; vgl. Petschow, RlA 3, S. 257a sub 3 („mindestens 5 Jahre ältere Prologversion“); Borger, BAL, S. 7; s. auch D. Charpin, L’énumeration des villes dans le prologue du «Code de Hammurabi», NABU 2003/3 (S. 2f.). 4 V. A. Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, Philadelphia 1994, S. 86 (Zusammenfassung der Analyse von „Manuscript A“ ebd. S. 17f., 71–76, 83–86). 5 Im einzelnen analysiert ebd. S. 84f. Zum Problem, ob dieses Exemplar mit dem Rechtstext verbunden war, s. sub A.4.4. 6 Petschow, ZA 74 (1984), S. 183f. Anm. 4; s. auch ders., CH, S. 256 sub 2.

A.5. Zur Textüberlieferung

99

dann, wenn es nicht ausdrücklich vermerkt wird, lassen sich diejenigen Tontafelabschriften, deren Zeileneinteilung im Prinzip den bekannten Stelen-Exemplaren folgt (s. auch u. sub A.5.3), direkt oder indirekt über eine unbekannte Zahl von Zwischenstufen mit ziemlicher Sicherheit auf solche zurückführen und sind in gleicher Weise zu beurteilen, auch wenn im einzelnen im Laufe der Zeit Textvarianten entstanden sein können. A.5.1.2. Babylonische Textzeugen des 2. Jahrtausends nach Ḫammu-rāpi Da in Larsa und Nippur ab den späteren Jahren der Regierungszeit Samsu-ilunas die Textfunde für eine längere Zeit aussetzen, ergeben sich für das in ersterem Ort ausgegrabene Exemplar aB 7 als spätestes Datum Jahr 12 dieses Herrschers und für aB 4 aus den Nippur-Grabungen sein 30. Regierungsjahr als terminus ad quem. Auch eine Ḫammu-rāpi-zeitliche Datierung ist natürlich nicht auszuschließen. Wenn aB 6 und Sch 4 ebenfalls aus Larsa kommen (s.o. sub A.2.3.3 bzw. A.2.3.4), dann gilt das Gesagte auch für diese. Eine Datierung für das in Susa ausgegrabene Exemplar aB 5 läßt sich nur aus den zusammen damit gefundenen Texten ableiten. Danach ist eine Datierung in die spätere altbabylonische Zeit wahrscheinlich. Der Kolophon von aB 3 enthält eine Datierung mit dem Jahresdatum Ammi-ṣaduqa Jahr 13. Die parallele Formulierung des Kolophons von aB 2 spricht dafür, daß dieses Exemplar etwa zur selben Zeit geschrieben wurde; auch paläographisch ist diese Tafel als spätaltbabylonisch zu bestimmen (s. sub A.3.2). Innerhalb der altbabylonischen Periode nicht näher zu bestimmen ist Sum 1, eine Datierung in den letzten Abschnitt derselben ist nicht auszuschließen. Problematisch ist die zeitliche Einordnung von archBab 1. Die schon erwähnten sprachlichen Modernisierungen sprechen gegen eine Datierung in die altbabylonische Periode, um so mehr als aus Fundort Nippur keine Texte bekannt sind, die nach Samsu-iluna und vor der Zeit um etwa 1400 v.Chr. zu datieren sind. Obwohl der Schriftduktus der Tafel eine mittelbabylonische Datierung nicht ausschließt, läßt der Kolophon eher an eine spätere Niederschrift denken. Dann kann auch das 1. Jahrtausend in Erwägung gezogen werden (s. A.2.3.4 und A.3.2 sub numero). Für aB 8 ist paläographisch eine Ähnlichkeit zu aB6 beobachtet worden1. Mittelbabylonisch zu datieren sind die kurzen Auszüge auf den Schülerabschriften Sch 1–3 sowie Sch 5 (aus einem Wohnhaus des Merkes in Babylon) sowie vielleicht auch Sch 6. Wie die Masse der aus dieser Periode erhaltenen Texte sind sie wahrscheinlich zwischen 1400 und 1200 einzuordnen2. Ebenfalls mittelbabylonischen Ursprungs ist das in Assur ausgegrabene Fragment TontAss 7. Zusammenfassend läßt sich aus dem Gesagten schließen, daß der KḪ im Verlaufe des 2. Jahrtausends im babylonischen Gebiet offenbar weitgehend bekannt war und tradiert wurde sowie auch für die Schreiberausbildung herangezogen wurde. A.5.1.3. Die Überlieferung des Kodex Ḫammu-rāpi in Assyrien Wann der Kodex Ḫammu-rāpi in Assyrien bekannt wurde, läßt sich nicht ermitteln. Die Überlieferung aus Assur erstreckt sich jedoch über einen längeren Zeitraum vom späteren 2. Jahrtausend bis ins 7. Jh. (TontAss 5, s.u.). Auch wenn sich die Datierung von TontAss 7 auf die Feststellung, daß die Tafel im mittelbabylonischen Duktus geschrieben ist, beschränken muß, gehört dieses Exemplar wahrscheinblich zu den Stücken, die – von Babylonien nach Assur verbracht – als Vorlage für die dortige Texttradition dienten3. Wie die mittelassyrisch geschriebenen Beispiele Tontass 1 und TontAss 2 zeigen, ging man in Assur wohl schon relativ früh dazu über, den KḪ im zeitgenössischen lokalen Duktus zu kopieren. Andererseits fertigte man auf Tontafeln auch Abschriften an, die die altbabylonische Monumentalschrift nachahmten. Das bedeutet, daß bekannt war, in welchem Duktus der KḪ ursprünglich niedergeschrieben 1

K. Wagensonner, RA 114 (2020), S. 4 mit Anm. 11. Vgl. Pedersén, ADOG 25, S. 86, zur Datierung des Babylon-Fundes („spätkassitisch“). 3 E.F. Weidner, AfO 16 (1952/53), S. 200 sub a, hatte das Stück der sogenannten „Bibliothek Tiglatpilesers I.“ (ebd. S. 197–215) zugeordnet. Inzwischen ist dieses Konstrukt aufgegeben worden, vgl. H. Freydank, Beiträge zur mittelassyrischen Chronologie und Geschichte (Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients 21), Berlin 1991, S. 94–97. 2

100

A. Einleitung

worden war, sonst wäre man nicht auf den Gedanken gekommen, diese Schriftform zu tradieren. Daß es in Assur eine „originale“ Stele gab, die als Vorlage dienen konnte, ist trotz der Erwähnung des Ortes in Stele IV 58 wenig wahrscheinlich. Obwohl nicht auszuschließen ist, daß babylonische Exemplare im archaisierenden Duktus nach dem Norden gelangt sind, die als Vorlage dienen konnten, wird eher an paläographische Listen gedacht, wie sie sowohl aus Babylonien als auch aus Assyrien bekannt sind1. Als Indiz für die Datierung dieser Exemplare (TontAss 3–4, 6, 9–11) in die neuassyrische Zeit können epigraphische Eigenheiten geltend gemacht werden2. Paläographisch ins frühe 1. Jahrtausend (9./8. Jh.) datiert wird TontAss 83. Obwohl über den Schriftduktus von TontAss 5 nichts bekannt ist, handelt es sich nach der Fundlage offenbar um das jüngste Stück (7. Jh.)4. Aus Ninive ist eine größere Zahl von Abschriften des KḪ überliefert (nANin 1–8, nANin x). Der Ort wird zwar in Stele IV 60 erwähnt, für die Existenz einer Stele am Ort gilt sinngemäß das zu Assur Gesagte. Als Vorlagen für die erhaltenen Texte dienten deshalb vermutlich Abschriften auf Tontafeln. Bei zwei Stücken sind Assurbanipal-Kolophone erhalten (nANin 2 und nANin 6, s. o. sub A.3.2). Auf Grund der Paläographie datieren auch die anderen Exemplare offenbar ins 7. Jh. (s. auch sub A.5.2). Darüber hinaus wird der KḪ zur selben Zeit auch in einem Inventar von Tafeln erwähnt (Inv 1). Unabhängig davon, ob dem Text ein Stelen-Exemplar des KḪ oder eine andere Vorlage zugrunde liegt, zeigt der Rückgriff auf Fluchformeln, die eine Parallele im Epilog des KḪ haben, im 9. Jh. (Zit 1), daß auch im 1. Jahrtausend Überlieferungen aus der Zeit des Königs Ḫammu-rāpi im Bewußtsein geblieben waren (s. sub A.4.4). A.5.1.4. Der Kodex Ḫammu-rāpi im 1. Jahrtausend in Babylonien Während wie bereits gesagt die Entstehungszeit von archBab 1 offenbleiben muß, sind andere babylonische Abschriften des KḪ wie nB 1 sowie nB 2–4 auf Grund der Fundumstände relativ genau zu datieren. Das erste Stück gehört zu einem Tafelfund in einem Wohnhaus des Merkes in Stadtgebiet von Babylon5. Die Datierungen der hier gefundenen Tafeln erstrecken sich von Šamaš-šum-ukīn bzw. Kanndalanu bis Nebukadnezar II., genauer von 663 bis 5806. Das KḪ-Fragment dürfte also ebenfalls in dieser Zeit entstanden sein. Die drei anderen Beispiele kommen aus dem großen Tafelfund, der im EbabbarHeiligtum gemacht wurde und aus der Zeit zwischen 630 und 550 stammt7. Wesentlich später geschrieben wurde nB 8. Unabhängig davon, ob das Datum des Fragments auf den zweiten oder den dritten Achämenidenkönig mit dem Namen Artaxerxes zu beziehen ist, ergibt sich aus der einleitenden Wunschformel im Zusammenhang mit dem datierten Kolophon, daß der KḪ noch im 4. Jh. abgeschrieben wurde8. In den übrigen als neu- bzw. spätbabylonisch zu bestimmenden Textzeugen sind keine Datierungen erhalten. Wenn es richtig ist, daß nB 6, 9 und nB 10 sowie Komm 1 ebenfalls aus Sippar kommen (s.o. A.2.3.7 bzw. A.2.3.9 sub numero), dann können diese Exemplare mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit entweder mit den Verwaltungsarchiven des Ebabbar oder mit Privatarchiven aus diesem Ort in Verbindung gebracht werden, deren Masse ebenfalls ins 6. Jh. gehört. Diese brechen bis auf wenige Ausnahmen im zweiten Jahr des Xerxes (484) ab9.

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Zur Problematik vgl. die Hinweise von S.M. Maul, ZA 102 (2012), S. 82f. So M. Maul, Assur-Forschungen 2, Wiesbaden 2020, S. 195. 3 S. o. sub A.2.3.5 sub numero. 4 Datierung durch die Fundstelle gesichert, s.o. A.2.3.5 sub numero. 5 Näheres sub A.2.3.7, vgl. auch sub A.5.2. 6 Vgl. Pedersén, ADOG 25, S. 198–200. 7 Datierung nach Hilgert, „Tempelbibliothek“ oder „Tafeldepot“. Zum rezeptionspraktischen Kontext der „SipparBibliotek“, in: CDOG 7, Wiesbaden 2013, S. 146. Die als Besitzer von nB 2 genannte Person gehört zu einer dort mehrfach bezeugten Familie. 8 Zum Datum s.o. A.3.2 sub numero. 9 Vgl. M. Jursa, Neo-Babylonian Legal and Administrative Documents. Typology, Contents and Archives (GMTR 1), Münster 2005, S. 116–133 sub 7.11. 2

A.5. Zur Textüberlieferung

101

nB 7, in einem späten Duktus geschrieben, wurde in Ur ausgegraben. Für die Datierung hilft der Grabungsbefund nicht weiter, denn im besagten Areal wurden neben Resten der kassitischen Zeit auch eine Anzahl altbabylonischer Urkunden mit Rim-Sin-Daten gefunden1. Für die zeitliche Einordnung des Fragments ergeben sich daraus jedoch Probleme, denn ein Exemplar des KḪ ist unter letzterem Herrscher nicht möglich. Außerdem trägt das Stück Merkmale späterer, d.h. neu-/spätbabylonischer Tafeln. Der archäologische Kontext hilft demnach bei der zeitlichen Einordnung nicht weiter (s. auch u. sub A.5.2). nB 5, 6, 8, 11–17 kommen aus spätbabylonischen Sammlungen des British Museum, die sich zeitlich bis zur spätachämenidischen und seleukidisch-parthischen Zeit erstrecken. Sie weisen Merkmale einer späten Niederschrift auf. Für eine zeitliche Einordnung der in einem archaisierenden Duktus geschriebenen Stücke archBab 2–3 kann nur geltend gemacht werden, daß die zusammen mit ihnen erworbenen Texte zum großen Teil ebenfalls aus der Spätzeit der Keilschriftüberlieferung datieren; aber auch älteres Material findet sich darunter. Erwähnenswert ist noch der Umgang mit dem KḪ in der Spätzeit. Einmal wird der Text selbst kommentiert (Komm 1, bereits oben im Zusammenhang mit Sippar erwähnt), zum anderen werden Passagen des Rechtsteils in Kommentaren zitiert (Zit 3–4), oder es wird auf das Gesamtwerk verwiesen (Zit 2). Diese Stücke wurden auf jeden Fall in der Spätzeit geschrieben. Die Entstehungszeit von Kommentaren kann zwar nicht mit der Datierung der vorliegenden Exemplare gleichgesetzt werden, da auch diese über längere Zeiträume tradiert worden sein können, die Abschrift eines Kommentars zum KḪ kann jedoch nichts Anderes bedeuten, als daß das Grundwerk zur Zeit der Kommentierung bekannt war. Das Zitieren von Passagen desselben in den zwar ebenfalls spät zu datierenden Stücken Zit 3 und Zit 4 dagegen ist allerdings auch vorstellbar, wenn letzteres selbst in Vergessenheit geraten ist. Diese Vorstellung ist jedoch nicht zwingend, da in einer Zeile von Zit 2 (vielleicht um 400 zu datieren, s. A.2.3.10) auf den Serientitel des KḪ Bezug genommen wird, was nur bedeuten kann, daß das so bezeichnete Werk verfügbar war. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß sich der KḪ mindestens bis ins 4. Jh. v.Chr. nachweisen läßt. A.5.2. Geographischer Horizont der Überlieferung A.5.2.1. Aufstellungsorte von Stelen Aus der Existenz mehrerer Stelen wird geschlossen, daß solche in verschiedenen Städten des Landes aufgestellt waren2. Da Louvre-Stele und Steinfragmente als Beutestücke nach Susa verschleppt worden waren, können die ursprünglichen Aufstellungsorte der Artefakte nur vermutet werden. So wurde u.a. für die Louvre-Stele eine Herkunft aus dem Marduk-Tempel von Babylon in Erwägung gezogen. Wenn es jedoch richtig ist, daß die „Artikel“-Gliederung die ursprüngliche Form bildet3, dann ist es wenig wahrscheinlich, daß gerade in der Hauptstadt ein Exemplar aufgestellt worden ist, in dem diese fehlt. Dies könnte als Argument gegen eine Herkunft der Louvre-Stele aus der Stadt Babylon ins Feld geführt werden. Andere Forscher rechnen damit, daß es sich bei dieser um ein Exemplar aus dem Šamaš-Heiligtum von Sippar handeln könnte4. Dies läßt sich nicht ausschließen, Sicherheit ist jedoch nicht zu gewinnen. Obwohl der KḪ in Susa mindestens in spätaltbabylonischer Zeit bekannt war und tradiert wurde (aB 5), kann aus diesem Sachverhalt jedoch nicht abgeleitet werden, daß auch in diesem Ort eine Stele von Ḫammu-rāpi aufgestellt worden war, wie aus dem Kolophon von nB 2 hervorzugehen scheint. Die Aussage ist eher auf eines der dort befindlichen verschleppten Stücke zu beziehen. Es ist nicht

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S. o. A.2.3.7 sub numero. Vgl. z.B. Petschow, CH, S. 256 sub 2; M. Van De Mieroop, Or 80 (2011), S. 307 (nach Anm. 10). 3 S. o. sub A.4.2.1. 4 U.a. Driver / Miles, BL I, S. 29f.; übernommen von G. Ries, Prolog, S. 43 mit Anm. 203; B. André-Salvini, Code, S. 6. Beide Meinungen (mit Literatur) zitiert von H. Petschow, a.a.O., s. auch G. Ries, Prolog, S. 27 bei Anm. 122; weitere Literatur zur Problematik bei M. Van De Mieroop, a.a.O., S. 306 mit Anm. 2f. 2

102

A. Einleitung

zwingend zu erwarten, daß beim Abfassen dieser Formulierung die historischen Zusammenhänge bekannt oder bewußt waren1. Unbekannt bleibt die Herkunft der Vorlage von archBab 1, da der Name des im Kolophon genannten Ortes leider nicht lesbar ist2. A.5.2.2. Fundorte von Tontafeln3 Während für keine der Stelen der Herkunftsort gesichert ist, gibt es eine Anzahl von Tontafelabschriften, deren Herkunft bekannt ist – sei es, daß sie aus gesicherten Ausgrabungen stammen, sei es, daß sich der Fundort mit kleinerer oder größerer Sicherheit aus anderen Kriterien erschließen läßt. Schreitet man vom Norden nach dem Süden voran, so sind zu nennen: Ninive: Über die genauen Fundstellen der meist in eine Anzahl von Fragmenten zerbrochenen Tafeln nANin 1–8, nANin x sowie Inv 1 liegen keine Angaben vor. Es können also nur Vermutungen angestellt werden. Nahe liegt, daß sie – mindestens zum Teil – wie die meisten anderen Texte der „Traditionsliteratur“ im Südwest-Palast Assurbanipals gefunden wurden4. Wo sich die Fundstelle von Zit 1 befand, ist nicht bekannt. Assur: Angaben über die Fundstellen liegen nur für TontAss 5 sowie TontAss 7 vor. Ersteres Stück wurde im sogenannten „Haus des Beschwörungspriesters“ ausgegraben, gehörte einst also einem „Beschwörungspriester“ (āšipu, mašmasšu), der eine recht umfangreichen Bibliothek besaß5, letzteres – offensichtlich ein Import aus Babylonien – kommt vermutlich aus einem sekundären Kontext6. Zu den übrigen Stücken liegen keine Angaben vor. Sippar: Weder für aB 2–3, deren Herkunft aus Sippar ziemlich sicher ist, noch für das ebenfalls in die altbabylonische Zeit zu datierende Fragment Sum 1, wo diese wahrscheinlich ist, liegen Angaben über die Fundstellen innerhalb des Ortes vor. nB 2–4 waren zusammen mit zahlreichen anderen „literarischen“ und lexikalischen Tafeln Bestandteil der „Bibliothek“ des 7./6. Jh., die in Raum 355 des Šamaš-Tempels Ebabbar gefunden wurde7. Wenn nB 6, nB 9–10 sowie Komm 1 ebenfalls aus Sippar kommen, dann könnten sie zu den Verwaltungsarchiven im Ebabbar oder zu Privatarchiven aus diesem Ort gehört haben8. Babylon: Aus den Aktivitäten Hormuzd Rassams in Babylon 1879 und 1880 kommen nB 13–179, und bei den deutschen Ausgrabungen wurden in Wohnhäusern Sch 5 sowie nB 1 gefunden10. Im Kolophon von nB 8 (s. A.3.2. sub numero) wird Babylon als Ausfertigungsort genannt, so daß die Herkunft gesichert ist. Für nB 5 kann eine Herkunft aus Babylon als sicher gelten, für nB 11, nB 12 sowie Zit 2–4 kann sie als wahrscheinlich angenommen werden. Für keines dieser Beispiele läßt sich die Fundstelle ermitteln. Für archBab 2–3 und Komm 1 kann sowohl Babylon als auch Sippar als Herkunftsort in Erwägung gezogen werden, vielleicht auch Borsippa11. Sichere Hinweise auf den Fundort gibt es aber nicht.

1

Dazu A.3.2 sub numero. Zu den dazu gemachten Vorschlägen s.o. A.3.2 sub numero. 3 Angaben zu den Fundumständen, soweit verfügbar, s. A.2.3 jeweils sub numero. 4 Dazu J.E. Reade, RlA 9 (1998–2001), S. 423a: „Most scholarly tablets in the K collection were found in the SouthWest, some in the North Palace, some elsewhere“. Allgemein zu den Fundstellen in Ninive: ders., ebd., S. 421–427 s.v. Ninive (Nineveh) § 17, besonders S. 421f., 424f. (§ 17.3); A.R. George, The Babylonian Gilgamesh Epic, Oxford 2003, S. 385–391. 5 S. die sub A.2.3.5 und A.5.1.3 nachgewiesene Literatur. 6 Nachweis sub A.2.3.5. 7 Zusammenfassend und zum Charakter des Textfundes M. Hilgert, „Tempelbibliothek“ oder „Tafeldepot“. Zum rezeptionspraktischen Kontext der „Sippar-Bibliothek“, CDOG 7, Wiesbaden 2013, S. 137–150 (besonders S. 142ff.). 8 Zur vermutlichen Herkunft der Stücke s. die Bemerkungen zu den Texten s. A.2.3.7 sub numero. 9 S. schon o. A.2.3.7 sub numero. 10 Dazu A.2.3.2 bzw. A.2.3.7 sub numero und A.5.1.4. 11 Sie befinden sich in den sogenannten „Sippar-Sammlungen“ des British Museum, die Tafeln verschiedener Herkunft enthalten, s. J.E. Reade, CBT 6, S. XXVIII–XXXIV. S. auch o. A.5.1.4 sub numero. 2

A.5. Zur Textüberlieferung

103

Nippur: Die Fundstellenangabe für archBab 1 deutet auf Wohnhäuser im sogenannten Tafelhügel (s. A.2.3.4 sub numero). Für aB 4 ist nur die allgemeine Angabe des Fundortes bekannt. Es kann vermutet werden, daß diese Tafel ebenso wie ein beträchtlicher Teil der übrigen altbabylonischen Tafeln aus Nippur ebenfalls aus dem genannten Bereich der Stadt kommt. Über die Fundstellen der wahrscheinlich in die mittelbabylonische Zeit (oder später) zu datierenden Sch 1, Sch 3 und Sch 6 ist nichts bekannt; es kann höchstens vermutet werden, daß sie an denselben Stellen gefunden wurden wie die Mehrzahl der Tafeln aus kassitischer (mittelbabylonischer) Zeit, d.h. im Süden des Stadtgebiets. Larsa: aB 7 wurde zusammen mit einer größeren Anzahl anderer Texte im Šamaš-Heiligtum Ebabbar ausgegraben. Nicht bekannt sind die Fundstellen von den im Handel erworbenen Exemplaren aB 6 und Sch 4, falls beide ebenfalls aus Larsa kommen. Ur: An der Fundstelle des in diesem Ort ausgegrabenen Fragments (nB 7) befand sich in der früheren altbabylonischen Zeit offenbar ein Wohnviertel1. Es ist deshalb wahrscheinlich, daß auch später an dieser Stelle keine öffentlichen Gebäude, sondern Wohnhäuser standen. Über die Bebauung in nachaltbabylonischer Zeit werden aber in den Ausgrabungsberichten keine Angaben gemacht. Uruk: Von hier sind bisher keine Exemplare des KḪ bekannt geworden. Nicht zu bestimmen ist die Herkunft von aB 1, aB 8 und Sch 2. Außerhalb des babylonischen Kernlandes wurde in Susa eine (spät)altbabylonische Auszugstafel ausgegraben (aB 5). A.5.3. Bemerkungen zum gegenseitigen Verhältnis der Texte Soweit erkennbar bestehen hinsichtlich des Textumfanges zwischen Stele, Steinfragmenten und der Überlieferung auf Tontafeln nur unwesentliche Unterschiede. Abgesehen von fehlenden kürzeren Passagen, die als Schreiberversehen interpretiert werden können (z.B. fehlt in nB 2 die Entsprechung zu Stele Kol. I 57–58), sind an einigen wenigen Stellen Textauslassungen zu beobachten. Das betrifft einmal mehrere Passagen des Prologs in aB 1 (Entsprechungen zu Stele Kol. IV 11–15, 38–47, 60–66)2, zum anderen den Rechtstext3. Auch hier ist eine Auslassung von ganzen Textpassagen selten. In archBab 1 wurde § 147 (// Stele XXXI 60–64) ausgelassen, ebenso wahrscheinlich in aB 4 (am Ende von Kol. X)4. In der Tafelserie, der archBab 1 zuzuordnen ist, gab es möglicherweise eine weitere Auslassung: § 144 (// Stele XXXI 13– 27). Die Tafel beginnt mit § 145 inmitten eines inhaltlich zusammenhängenden Abschnitts, der aus den Paragraphen 144–147 besteht. Die Vorstellung, daß die inhaltlich aufeinander bezogenen und sich ergänzenden § 144 und § 145 auf zwei verschieden Tafeln einer Serie verteilt waren, bereitet Schwierigkeiten. Dies um so mehr, als in der Überlieferung, zu der TontAss 5 gehört, die Tafelgrenze nach § 143 liegt. Es ist deshalb denkbar, daß es sowohl in Assyrien wie in Babylonien eine Überlieferung mit Tafelabgrenzung an dieser Stelle gab. Da eine Anschlußtafel zu TontAss 5 nicht erhalten ist, ist auch nicht zu ermitteln, ob diese Traditionslinie den § 144 enthielt5. Wegen des fragmentarischen Zustands läßt sich die Frage, ob aB 8 in diesen Zusammenhang gehört, nicht beantworten. Eine weitere Passage, an der eine Textauslassung möglich ist, liegt gegen Ende des Rechtstextes vor, wo wegen des Erhaltungszustandes der erhaltenen Textzeugen keine Sicherheit zu gewinnen ist. Da der Umfang des zu Beginn von nANin 6 verlorenen Abschnitts nicht genau zu bestimmen ist, ist nicht zu erkennen, ob der dort zwischen § 276 und § 278 fehlende Abschnitt (§ 277 // Stele XLVI 53–57) ausgelassen worden ist oder eine Umstellung vorliegt, d.h. § 277 im abgebrochenen Teil der Tafel vor § 275

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Fundstellennachweis o. sub A.2.3.7 sub numero, s. auch sub A.5.1.4. Dazu sub A.5.1.1. 3 Zu postulierten, hier aber nicht akzeptierten Auslassungen in aB 3 s. sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. 4 S. sub A.2.3.2 sub numero sowie sub B z.St. 5 S. sub A.4.3.3.2.c. In aB 4 folgt nach § 144 eine Leerzeile zur Markierung einer Artikelgrenze, doch dies ist unabhängig von der Tafeleinteilung. 2

104

A. Einleitung

(// Stele XLVI 45–48) gestanden hat. Es besteht aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß eine Auslassung anzunehmen ist1. Ebenso wenig läßt sich mit Sicherheit sagen, ob das Wort inaddin in Stfr 6 Kol. III’ 1’ die Entsprechung zu Stele Kol. XLVI Z. 57 (Ende § 277) oder zu Z. 52 (Ende § 276) darstellt, oder anders gesagt, ob dieses Exemplar der Stele oder nANin 6 entspricht2. Daß die Nebenüberlieferung des Epilogs (Sum 1; Zit 1) größere Abweichungen aufweist, hängt mit dem Charakter dieser Textzeugen zusammen3. Darüber hinaus sind Differenzen bei Wortwahl4 und Satzstruktur zu beobachten. Die meisten Fälle sind jedoch durch Anpassung an den zeitgenössischen Sprachgebrauch bedingt. Dabei wird deutlich, daß die Steinexemplare und auch jede der Abschriften ihre eigenen Spezifika aufweisen. Die folgenden Bemerkungen beschränken sich auf einige allgemeine Hinweise. Wie aus Teil B (Synoptische Transliteration) und Teil C (Transkription und Übersetzung) zu ersehen ist, enthalten die überlieferten Textzeugen des Kodex Ḫammu-rāpi dennoch eine nicht geringe Zahl von Varianten unterschiedlicher Art. Diese betreffen neben Schreiberversehen u.a. häufig Schreib- und Sprachgewohnheiten, wie z.B.: • • • • • • • •

logographische oder syllabische Schreibung, Auswahl der Silbenzeichen, Verwendung phonetischer Komplemente, fehlende Mimation, Einfach- oder Doppelschreibung von Konsonanten, Pleneschreibung von Vokalen, Wegfall von anlautendem w, Vokalwechsel (a – e, u – e, i – e).

Verbreitet ist seit der spätaltbabylonischen Zeit die Anpassung an lokale bzw. zeitgenössische Schreibgewohnheiten sowie die Sprachentwicklung. Dadurch wird es erschwert, die Schreibung der jeweiligen Vorlage zu erkennen. Gelegentlich verwenden die Schreiber auch ungewöhnliche Lautwerte, so z.B: UM = u16 nANin 6, Kol. XLVII 94 (Epilog); nB 11 mittl. Kol. 7ʼ (§ „84“); in letzterem Text in demselben Paragraphen ferner: ḪU = ʼu5 nB 11 mittl. Kol. 7ʼ; PI = ʼà nB 11 mittl. Kol. 12ʼ (daneben aber auch die übliche Schreibung a, ebd. lk. Kol. Z. 16ʼ [§ „78“]), NAM = šumx? nB 11 mittl. Kol. 15ʼ; die Schreibung PI = ʼà vielleicht auch in nB 12 re. Kol. (Rs. Iʼ) 7ʼ (§ „97“). Andererseits sind auch in jungen Abschriften zahlreiche Stellen zu finden, an denen die Ḫammu-rāpi-zeitlichen Vorlagen genau wiedergegeben werden. Ungewöhnlich ist die Trennung von Präposition und zugehörigem Substantiv durch Verteilung auf zwei Zeilen, die in nB 13–17 mehrfach zu finden ist. Für die Einzelheiten sei auf Teil B und Teil C verwiesen. Wie ein Vergleich von Louvre-Stele und Steinfragmenten zeigt, unterscheiden sich die einzelnen Exemplare gelegentlich in der Verteilung des Textes auf die Fächer5. Die Zeilenlänge entspricht bis zu den spätesten Abschriften häufig der von Stele und Steinfragmenten. Längere Zeilen als für Steindokumente üblich weisen aB 1–4 und nANin 7 sowie, wahrscheinlich durch das Format der Schülertafeln bedingt, zum Teil Sch 1–6 auf6. Andererseits sind in einigen Beispielen aus Assur auch verkürzte Zeilen zu finden. Vorzugsweise wurde hier das Wort šumma „wenn“ allein auf eine Zeile geschrieben

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Diskussion s. A.2.3.6 sub numero. Vgl. sub A.2.2 und sub B z.St. 3 S. sub A.4.4. 4 Dazu P. Barmash, Scribal Initiative in the Clarification and Interpretation of Mesopotamian Law Collections, in: C. Cohen u.a. (Hg.) Birkat Shalom: Studies in the Bible, ancient Near Eastern Literature, and Postbiblical Judaism Presented to Shalom M. Paul on the Occasion of his Seventieth Birthday, Winona Lake, Ind. 2008, Bd. 2, S. 551– 563; s. auch V.A. Hurowitz, Maarav 18 (2011, erschienen 2013), S. 94 mit Anm. 14. 5 Die Zusammenstellung von P. Naster, La ligne double dans le Code de Ḫammurabi, ArOr 17/2, S. 205–209, bezieht sich nur auf die Louvre-Stele. Obwohl es für die sonstige – zugegebenermaßen lückenhafte – Überlieferung keine Untersuchungen gibt, kann eine solche hier nicht erfolgen. 6 In aB 1 liegt eine Sonderform des Prologs vor, an die sich der Rechtsteil anschloß; aB 2–4 gehören zur „Serie“ ṭuppi ṣimdatim; bei nANin 7 handelt es sich um eine Version des Epilogs, die vermutlich isoliert tradiert worden ist. 2

A.5. Zur Textüberlieferung

105

(TontAss 3, 6, 9, 10, 11)1. Es handelt sich dabei um die Stücke, die die altbabylonische Monumentalschrift imitieren. Wieweit über die Exemplare hinaus, die sich ausdrücklich auf eine Stele als Vorlage berufen (archBab 1, nB 2), Steinmonumente als direkte Vorlagen dienten, ist nicht bekannt. Nachdem der Text einmal auf Tontafeln kopiert worden war, ist auch damit zu rechnen, daß diese immer wieder abgeschrieben wurden und sich so über unbekannte Zwischenglieder innerhalb derselben weitere Traditionslinien herausbildeten (s. schon o. A.5.2.1 am Ende). Im Einzelfall ist es kaum möglich, die Vorlagen zu ermitteln. Wenn in mehreren Texten die gleiche fehlerhafte Form begegnet (TontAss 8 und nANin 6 // Stele XLVII 18), liegt die Vermutung nahe, daß beide Exemplare von einer gemeinsamen Vorlage abhängig sind. Im konkreten Fall könnte dies als assyrische „Tradition“ gedeutet werden. Wesentlich seltener als die orthographischen Varianten, die keinen Einfluß auf die Aussage des Textes besitzen, sind inhaltliche Abweichungen. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man unterstellt, daß der Kodex Ḫammu-rāpi auf Anordnung des Herrschers in der königlichen Kanzlei konzipiert und anschließend auf mehreren Stelen, die zur Aufstellung in verschiedenen Städten des Landes bestimmt waren, niedergeschrieben worden ist. Es liegt dann die Annahme nahe, daß es für den Text eine „offizielle Edition“ gab, die die Basis für alle Exemplare bildete und letztere dann im Wesentlichen übereinstimmten. Das schließt allerdings nicht aus, daß es von Anfang an bei den verschiedenen Exemplaren z.B. bei der Verteilung des Textes auf die Zeilen oder die Zeichenwahl Unterschiede gab. Vor allem jedoch bestand im Rechtsteil ein wichtiger Unterschied darin, ob ein Exemplar eine Gliederung in Artikel aufwies oder eine solche fehlte. Die sich daraus ergebenden beiden Überlieferungsstränge lassen sich bis zur Zeit Ḫammu-rāpis zurückverfolgen2. Die im Prolog erkennbaren Unterschiede zwischen den erhaltenen Exemplaren sind (abgesehen von aB 1 und nB 5) nur geringfügig. Ein anderes Beispiel, nach dem sich die Exemplare gruppieren lassen, ist die Schreibung von „Sklave (und) Sklavin“3. Belege sind erhalten in: SAG.ÌR SAG GÉME Stfr 6 aB 3 Sch 2, Sch 5 archBab 1 TontAss 1, TontAss 11 nANin 2, nANin 6 nB 11

ÌR GÉME Stele aB 4 archBab 2(?)4 TontAss 3(?)5, TontAss 10(?)6

Offen bleiben muß die Schreibweise in nB 16, wo in den Entsprechungen zu Stele XXX 57, XXXI 45, 49 der Terminus GÉME abgebrochen ist. Eine Schreibung SAG.GÉME erscheint nach den Raumverhältnissen möglich. Während die meisten Exemplare auch in den Formulierungen weitgehend übereinstimmen, nehmen die Exemplare aB 2–4 (ṭuppi-ṣimdatim-Version) durch eine Anzahl von Textvarianten (in einigen Fällen abweichende Satzstruktur, Wortwahl und anderes) eine gewisse Sonderstellung ein; ähnliches gilt für aB 6–8 (s. Teil B und Teil C). Da die Überlieferung ausgesprochen lückenhaft ist und manche der erhaltenen Stücke so klein sind, daß Varianten im vorliegenden Material kaum zu erwarten sind, sind Aussagen über das Verhältnis zueinander und Abhängigkeiten voneinander mit großen Unsicherheiten belastet. Es wird deshalb darauf verzichtet, die Überlieferung in einem Stemma anzuordnen, wie es seinerzeit J. Læssøe versucht hat7. 1

In TontAss 6 nur VS. Z. 4’–5’, nicht jedoch Rs. Z. 5. Zu TontAss 4 s.u. A.6.3 sub numero. S. schon sub A.4.2.1. 3 Die inhaltliche Differenzierung, die S. Lafont, RA 91 (1997), 112, in den beiden Schreibungen zu erkennen meint, ist hinfällig, wenn man nicht nur die Stele, sondern die gesamte Überlieferung in den Blick nimmt. 4 Platz zur Ergänzung von SAG wohl zu knapp, s. sub B zu Kol. XLII 49 (§ 231). Exemplar mit Artikeltrennung. 5 Platz zur Ergänzung von SAG wohl zu knapp, s. sub B zu Kol. VIII 30ff. (§ 15). Exemplar ohne Artikeltrennung. 6 Für eine Ergänzung zu [SAG.ÌR SAG].GÉME reicht der Platz in Kol. II’ 1’ kaum aus, vgl. sub B zu Kol. XLVI 68. Exemplar mit Artikeltrennung. 7 JCS 4 (1950), S. 185, s.o. sub A.1.3. Als Beispiel für die Problematik seien die dort angegebenen Beziehungen 2

106

A. Einleitung

A.6. Zu einigen Problemen A.6.1. Steinfragmente Die Fundstellen der Steinfragmente befanden sich vermutlich sämtlich auf der Akropolis von Susa1. Über die Fundumstände selbst ist nur bekannt, daß sie zwischen 1902 (Stfr 6 und Stfr 8) und 1908 (Stfr 1, 3, 4, 5, 7) gefunden worden sind2. Darüber, daß die Stücke mehreren Exemplaren zuzuweisen sind, besteht in der Forschung weitgehend Konsens (s. schon sub A.2.2); Isma’il (z.B. Misallat, S. 20 Z. 2) geht von nur einem weiteren Exemplar aus. An drei in der Literatur zu findenden Vorschlägen sei dies gezeigt: I.

Von J. Nougayrol werden zusammengefaßt: Stfr 1+3+4+6+(mit Fragezeichen)7 als erstes Exemplar, Stfr 8 als zweites Exemplar, Stfr 5 als drittes Exemplar, schwierig zuzuordnen sei Stfr 23. II. Nach H. Sauren4 gehören die Fragmente zu drei Stelen, bezeichnet als 2 KH = Stfr 1+3+4, 3 KH = Stfr 5, 4 KH = Stfr 2+6+7+8 (als 1 KH wird die Louvre-Stele gezählt). III. Von B. André-Salvini5 werden ähnlich wie bei J. Nougayrol Stfr 1, 3, 4, 6 und (ohne Fragezeichen) Stfr 7 zu einem Exemplar gestellt (CH 2), Stfr 5 zu einem anderen (CH 3), während Stfr 2 bzw. Stfr 8 jeweils Fragmente von zwei weiteren Exemplaren sein könnten. Die Fragmente sind danach drei bzw. vier Exemplaren zuzuordnen6. Nach B. André-Salvini seien auch verschiedene Hände von Steinmetzen zu erkennen7, was jedoch nicht weiter ausgeführt wird. Einen Eindruck vom Aussehen der Fragmente – eine wichtige Voraussetzung für die Überlegungen zu ihrer Rekonstruktion – vermittelt J. Nougayrol8 durch die Beschreibung der Fragmente (Maßangaben, Überlegungen zur Zeilenzahl, Umzeichnungen usw.). Bei der Berechnung der Textverteilung ist zu beachten, daß die Zeichenverteilung (Zeilenbrechung in den Kästchen statt Einzelzeilen und umgekehrt) nicht immer mit der der Louvre-Stele übereinstimmt9. Da bei den Steinfragmenten weder die genaue Zahl der Leerzeilen bekannt ist, die zur Gliederung des Rechtstextes in Artikel dienen10, noch die Anzahl von „Kästchen“ mit Zeilenbrechung zu ermitteln ist, sind exakte Werte für die Zahl der Zeilen („Kästchen“) pro Kolumne nicht möglich. Die folgenden Angaben, die sich auf zur Louvre-Stele genannt. Daß VAT 10091 und 13050 (hier: TontAss 3) sowie das babylonische Importstück VAT 10104 (= TontAss 7) mit der der Louvre-Stele übereinstimmen (bis auf eine aus späteren Sprachgebrauch zu erklärende graphische Variante: -ši statt -šim // Stele XXXV 82), also möglicherweise davon abgeleitet werden können, ist richtig. Ist jedoch VAT 1036 (= nB 10) Teil derselben Tontafel wie VAT 991 (= nB 9, s. sub A.2.3.7), dann gehört dieses Fragment nicht in diesen Zusammenhang. Læssøes Differenzierung ist nachvollziehbar, da nB 9 Trennung in Artikel aufweist. In nB 10 sind dagegen keine Paragraphen- bzw. Artikelgrenzen erhalten, so daß der Zusammenhang beider Stücke nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Was die anderen Textzeugen betrifft, so ist der Sachverhalt durch die inzwischen bekannt gewordenen Stücke noch komplexer geworden. 1 Vgl. André-Salvini Code, S. 63 Anm. 55 Anfang. – Überlegungen zum Problem, warum nur kleine Fragmente gefunden worden sind, sub A.1.1. 2 J. Nougayrol, JA 246, S. 143 (Stfr 2 wird an dieser Stelle nicht genannt, für dieses Stück liegen keinerlei Informationen vor); s. auch sub A.2.2. 3 S. ders., JA 246 (1958), S. 143–150 (zusammengefaßt auf S. 150: mit Einschluß der Stele mindestens drei monumentale Exemplare; danach Petschow, CḪ, S. 256b am Ende: mindestens zwei bis drei weitere „authentische“ Stelen). 4 ZRG RA 106 (1989), 47–54. Im Epilog rechnet Sauren mit (lokalen) Varianten in den verschiedenen Exemplaren, was aber reine Hypothese bleibt, da bis auf nANin 7, wo andere Gründe vorliegen (s. A.2.3.8 sowie A.4.4 sub numero), auch die auf Tontafeln überlieferten Stücke keine größeren Abweichungen von der Stele aufweisen. 5 André-Salvini, Code, S. 63 Anm. 55, s. auch ebd. S. 52. 6 Ebd. S. 52. 7 Ebd. S. 63 Anm. 55 Absatz 2 Anfang. 8 JA 246, S. 144–149. Die Bezeichnung der Seiten als A und B wird hier übernommen. Die Analyse von Nougayrol hat H. Sauren in seiner Studie einer Kritik unterzogen. Auf Einzelauseinandersetzungen mit seinen Vorschlägen wird hier aber verzichtet. 9 Der Analyse der Verteilung der gebrochenen Zeilen in der Stele (dazu P. Naster, La ligne double dans le code d’Ḫammurabi, ArOr 17/2 [1949], 205–209) kann deshalb keine Allgemeingültigkeit zukommen; vgl. schon J. Læssøe, JCS 4 (1950), S. 174f. Zu beachten ist außerdem die Zeichenverteilung bei denjenigen Tontafelabschriften, deren Einteilung im Wesentlichen mit den Monumenten aus Stein übereinstimmt. 10 Dazu sub A.4.2.1. Für Schätzungen zur Länge von Kol. XVII–XXIII der Louvre-Stele s. sub A.6.2.

A.6. Zu einigen Problemen

107

Entsprechungen zur Louvre-Stele beziehen, können nur als Richtwerte betrachtet werden1. Alle Bemühungen, aus den erhaltenen Steinfragmenten das Aussehen der ursprünglichen Monumente zu rekonstruieren, sind deshalb mit beträchtlichen Unsicherheiten belastet. Blickt man auf die verschiedenen Stücke, so fällt sofort auf, daß die drei Fragmente, bei denen Reste von zwei Seiten erhalten sind (Stfr 2, 4, 5), sich im Winkel, in dem die beiden Seiten zueinander stehen, unterscheiden. Außerdem weicht bei Stfr 5 Seite A die Länge der Kolumnen von den übrigen Stücken ab. Mindestens dieses Fragment kann also nicht mit den anderen verbunden werden. Bei näherer Betrachtung ergibt sich folgender Sachverhalt: 1. Stfr 5 enthält auf der ungewöhnlich schmalen Seite A Teile von drei Kolumnen im Umfang von etwa 25–30 Zeilen (der Kolumnen-Beginn ist verloren) mit Abschnitten des Rechtstextes (§§ 125–129 mit Lücken // Stele XXVII Ende bis XXVIII Mitte). Bei den drei Kolumnen auf Seite B (Epilog) mit einer Länge von je etwa 60 Zeilen ist der Beginn erhalten, das Ende jedoch verloren. Seite B Kol. III’ setzt // Stele L 98 ein; für den restlichen Text ist noch eine weitere, abgebrochene Kolumne erforderlich, die vielleicht nicht vollständig beschrieben war. Unterstellt man, daß der Stein auf beiden Seiten bis zur gleichen Höhe beschrieben war, dann ist für Seite A ebenfalls mindestens noch eine verlorene Kolumne anzusetzen. Der Text dieser Seite endete dort dann vermutlich einige Zeilen vor dem Ende von Kol. XXVIII der Stele. Es ist jedoch auch nicht auszuschließen, daß die Beschriftung von Seite A sich weiter nach unten fortsetzte. Beide Seiten stehen in einem Winkel von 122° zueinander. Versucht man, aus dem vorliegenden Fragment aus der Rückseite das Aussehen des Monuments zu rekonstruieren, so ergibt sich – unter der Voraussetzung einer symmetrischen Form – ein Artefakt mit zwei gegenüberliegenden längeren Breitseiten sowie rechts und links abgewinkelten Schmalseiten von etwa 25 cm Länge. Für den abgebrochenen vorderen Teil sind zwei Rekonstruktionen denkbar: A) Plane Entsprechung zur Rückseite, d.h. trapezförmiger Grundriß. Die Vorderseite des Monuments ist dabei breiter als die Rückseite anzusetzen. Wird die Länge der letzteren auf etwa 60–70 cm geschätzt, so ergeben sich für die Vorderseite ca. 80–90 cm. Die Dicke des Artefakts beträgt in diesem Fall rund 20 cm – also eine relativ dünne Steinplatte2. Möglich ist auch eine mehr oder weniger stark gewölbte Vorderseite, wodurch das Artefakt an Stabilität gewinnen würde. B) Bei einer zur Rückseite spiegelbildlichen Ergänzung der Vorderseite ergibt sich ein sechsseitiges Prisma mit zwei gegenüberliegenden längeren sowie rechts und links je zwei spitz zulaufenden kürzeren Seiten3. Für die Dicke des Artefakts ergeben sich dabei rund 40 cm. Da nur ein Eckstück erhalten ist, ist eine Entscheidung zwischen den beiden Varianten nicht möglich. Dennoch erscheint die zweite Rekonstruktion realistischer, da sich ein stabileres Objekt ergibt. In beiden Fällen sind pro Seite mehr als 30 Kolumnen erforderlich, um den gesamten Text des KḪ unterzubringen. Das Monument, das sich daraus ergibt, hätte dann in der Höhe die Louvre-Stele wahrscheinlich übertroffen. Aus der Anordnung der erhaltenen Abschnitte kann geschlossen werden, daß die Beschriftung vermutlich in der Reihenfolge Vorderseite – linke Schmalseiten (Seite A des erhaltenen Fragments) – rechte Schmalseiten – Rückseite (Seite B desselben) erfolgt war. Über die Gestaltung des

1 Vgl. J. Nougayrol, JA 246, S. 144–146, dessen Angaben hier teilweise modifiziert werden. Nicht näher eingegangen wird auf die Überlegungen von H. Sauren, ZRG RA 106, S. 49–51. 2 Daß man schon früh in der Lage war, größere dünne Artefakte aus Stein herzustellen, zeigen z.B. Stelen aus dem 3. Jahrtausend v.Chr.: die frühdynastische Geierstele aus Girsu (Abmessungen 180 x 130 x 11cm), die Siegesstele des Naram-Sîn von Akkad (200 x 115 x 18–25 cm), eine neusumerische Ur-Namma-Stele aus Ur (ca. 300 x 150– 154 x 30–36 cm); Maßangaben nach J. Börker-Klähn, Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs, BaM 4, Mainz 1982, Nr. 16, 26, 94; vgl. auch B. Hrouda, Vorderasien I: Mesopotamien, Babylonien, Iran und Anatolien (Handbuch der Archäologie), München 1971, Tf. 47a–b (Geierstele); W. Orthmann, Der Alte Orient, Propyläen-Kunstgeschichte 18, Berlin 1985, S. 189f. Nr. 89b–91 und Tf. 90f., S. 199–201 Nr. 36, S. 203f. Nr. 37). 3 Eine Grundfläche, die ähnlich ist, wie die von H. Sauren, ZRG RA 106, S. 48 (mit Zeichnung), in Erwägung gezogene.

108

A. Einleitung

oberen Abschlusses des Artefaktes sind keine Aussagen möglich. Es muß deshalb offen bleiben, ob das Monument mit einem Relief versehen war. 2. Ein weiteres Bruchstück, auf dem Reste von zwei Seiten erhalten sind, liegt in Stfr 4 vor, einem Fragment, das mit Stfr 3 verbunden werden kann. Der winzige Zeichenrest von Stfr 3 Kol. V’ (Kopf eines Waagerechten in Höhe von Kol. IV’ Z. 3 des Fragments)1 läßt sich im Anschluß an Stfr 4 Kol. I’ Z. 12 einfügen. Daraus ergibt sich, daß zu Beginn von Stfr 3 etwa 10 Zeilen abgebrochen sind (oder wenig mehr). Der Winkel zwischen den Seiten A und B von Stfr 4 beträgt 130°. Für die Länge der Kolumnen ergeben sich für Seite A etwa 60 Zeilen, für Seite B etwa 70 Zeilen. Auf Seite A von Stfr 4 erstreckt sich die Beschriftung weiter nach unten als auf Seite B, auf der das Ende des KḪ erhalten ist. Ob mit der letzten Kolumne des auf Seite A erhaltenen Textes, der // Stele Kol. XV Ende bis Kol. XIX Mitte einzuordnen ist, auch das Ende der Seite erreicht ist oder sich noch eine oder mehrere verlorene Kolumnen anschlossen, läßt sich nicht ermitteln. Unabhängig davon, wieviel Text auf Seite A gestanden hat – um den gesamten folgenden Text des KḪ unterzubringen, reicht Seite B nicht aus. Die Annahme mindestens eines weiteren Schriftfeldes, das jedoch vollständig verloren ist, ist unausweichlich2. 3. Solange über die physischen Charakteristika der übrigen Fragmente keine Einzelheiten bekannt sind, müssen sich die Überlegungen zu Zuordnung und Zusammengehörigkeit auf das beschränken, was als wahrscheinlich angesehen werden kann. Auch in Stfr 2 sind Reste von zwei Seiten erhalten. Der Winkel, in dem sie zueinander stehen, beträgt hier 142°, weicht also von den bisher besprochenen Stücken ab. Da der erhaltene Text im ursprünglichen Monument oberhalb von Stfr 3(+)4 zu lokalisieren ist, ist eine Zuordnung der beiden Stücke zu demselben Exemplar unwahrscheinlich, denn es ergäbe sich eine eigenartige und deshalb nicht anzunehmende Ausbuchtung des Steins. Es wird sich also um ein Stück eines weiteren, dritten fragmentarischen Exemplars handeln. Erhalten sind einige Zeilen des Rechtstextes und Abschnitte des Epilogs. Von den übrigen Fragmenten ist wie bei Stfr 3 nur eine Seite erhalten, seien es Abschnitte des Rechtstextes (Stfr 1), seien es Passagen des Rechtstextes und des Epilogs (Stfr 6) bzw. nur des letzteren (Stfr 7, 8). Sie wurden bisher in verschiedener Weise verbunden oder auch isoliert gesehen. Stfr 1 (Reste von zwei Kolumnen von etwa 60 Zeilen Länge, // Stele XI 15–28 bzw. XI 68–70 und XII 1–12) wurde bisher ohne nähere Begründung mit Stfr 3(+)4 verbunden. Das ist jedoch nicht zwingend, denn zwischen beiden Bruchstücken besteht eine ziemlich große Lücke. Rechnet man dagegen Stfr 1 und Stfr 2 zu demselben Exemplar, reduziert sich diese, was als wahrscheinlicher anzusehen ist. Dann können auch für Stfr 2 Seite A, wo nur wenige Zeilenreste erhalten sind (// Stele XIII 5–8, Kolumnenbeginn), etwa 60 Zeilen pro Kolumne postuliert werden. Diese Passage dürfte als fünfzehnte Kolumne dieses Monuments einzuordnen sein. Die Lücke, die zwischen dem Text auf Stfr 1 und dem auf Stfr 2 besteht (// Stele XII 13–67, XIII 1–4), entspricht demnach etwa einer Kolumne. Da aber noch die auf Stfr 1 Kol. II’ erhaltene Passage zu berücksichtigen ist, ist anzunehmen, daß eine weitere Kolumne zwischen beiden Fragmenten verloren ist und Stfr 1 in der zweiten Hälfte von Kol. XII und XIII des fragmentarischen Monuments einzuordnen ist. Stfr 7 Kol. I’, Stfr 8 Kol. I’ und Stfr 2 Seite B Kol. II’ (Kolumnenende) ergeben – mit Lücken zwischen den einzelnen Fragmenten – einen fortlaufenden Text // Stele XLVII 93–XLVIII 25. Es wäre ein großer Zufall, wenn von verschiedenen Monumenten ausgerechnet derart aufeinanderfolgende Stücke erhalten geblieben wären. Es ist deshalb wahrscheinlicher, daß diese Fragmente einem und demselben Exemplar zuzuordnen sind3. Ebenso besteht eine große Wahrscheinlichkeit, daß auch Stfr 6 ein 1

Mitgeteilt von Nougayrol, JA 245, S. 343 mit Anm. 7 (auf S. 364). Ob diese Zeile direkt an Stfr 4 anzuschließen ist oder eine kleine Lücke verbleibt, ist nicht sicher, s. die Diskussion sub A.6.2 Kol. XVIII–XIX (dort auch zu Lesung sowie Ergänzungsvorschlag) und sub B z.St. 2 Vgl. J. Nougayrol, JA 246, S. 147, wo allerdings damit gerechnet wird, daß auf Seite A kein weiterer Text folgte. 3 Das Fehlen des Determinativs NA4 Stfr 7 II’ 1’ (// Stele XLVIII 66) gegenüber na4NA.RÚ.A-i Stfr 8 II’ 9’ (// Stele XLVIII 79) kann als Schreiberversehen interpretiert werden und spricht nicht zwangsläufig gegen eine Zusammengehörigkeit.

A.6. Zu einigen Problemen

109

Stück desselben bildet und unmittelbar oberhalb von Stfr 7 Kol. I’ eingefügt werden muß. Alle diese Fragmente stammen aus dem zweiten Teil der Kolumne. Bei dieser Kombination der Fragmente ist Stfr 1 im ursprünglichen Monument als Stück von Seite A etwa in der Höhe von Stfr 6 Kol. I’ und II’ (Seite B) einzuordnen1. Bei dieser Kombination der Fragmente ergibt sich ein größerer Textblock, der sich sieben Kolumnen zuordnen läßt, die je etwa 60–70 Zeilen der Louvre-Stele umfaßten: […





…]

[…





…]

[…





…]

[…



…]

[…] Stfr 7 I’ 1’–6’ (// Stele XLVII 93–94, XLVIII 1–3) Kol. „VI’“ […] Stfr 7 II’ 1’–4’ (// Stele XLVIII 66–70)

[…]

Stfr 8 I’ 1’–4’ […] (// Stele XLVIII 11–15)

Stfr 2 I’ 1’–2’, […] (Kolumnenende) (// Stele XLVII 53–54[– 58/59]) Stfr 2 II’ 1’–7’ (Kolumnenende) (// Stele XLVIII 19–25)

[…]

Kol. „VII’“ […

…]

Stfr 8 II’ 1’– [… 10’ (// Stele XLVIII 73–79) Stfr 8 III’ 1’– [… 11’ (// Stele XLIX 18–28)

Kol. „I’“

[…] Stfr 6 I’ 1’ (// Stele XLV 37/40?)2 Kol. „II’“ […] Stfr 6 II’ 1’–6’ (// Stele XLV 97– 100) Kol. „III’“ […] Stfr 6 III’ 1’–9’ (// Stele XLVI 57– 63) Kol. „IV’“ […] Stfr 6 IV’ 1’–7’ (// Stele XLVII 13–19) Kol. „V’“



…]

…]

Auch bei diesem Monument reichen Seite A und B nicht aus, um den gesamten Text unterzubringen. Die Annahme mindestens eines weiteren, vollständig verlorenen Schriftfeldes ist auch hier erforderlich3. Bei der vorgeschlagenen Rekonstruktion können acht der Steinfragmente also drei weiteren Stelen zugeordnet werden4: 2 KḪ = Stfr 3(+)4, 3 KḪ = Stfr 5, 4 KḪ, Seite A = Stfr 1(+)2, Seite B = Stfr 2(+)6(+)7(+)8. Im Verlauf dieser Arbeit werden diese Bezeichnungen allerdings nicht verwendet. Ob und wenn ja mit welchem der in den übrigen Fragmenten bezeugten Exemplare Stfr 9 verbunden werden kann, ist nicht 1

Mit Ausnahme der Zufügung von Stfr 1 entspricht diese Rekonstruktion H. Sauren, ZRG RA 106, S. 52f. sub 5– 7. In der Verbindung von Stfr 1 und Stfr 3(+)4 folgt Sauren, ebd. S. 150 sub 4, jedoch der Ansicht von J. Nougayrol, JA 246, S. 150, die auch von André-Salvini, Code, S. 63 Anm. 55 letzter Absatz, vertreten wird. 2 Zur Zuordnung des Zeichenrestes s. sub B z.St 3 So auch J. Nougayrol, JA 246, S. 147. 4 Um keine Verwirrung zu stiften, werden die Bezeichnungen von H. Sauren, ZRG RA 106 (1989), S. 47–54, übernommen. Die obige Zuordnung unterscheidet sich von dessen Annahme nur dadurch, daß Stfr 1 nicht mit 2 KḪ, sondern mit 4 KḪ verbunden wird.

110

A. Einleitung

zu erkennen. Sagen läßt sich nur, daß es von einem Artefakt kommt, dessen erste Kolumne etwa 60 Zeilen umfaßte. A.6.2. Zur Rekonstruktion der Lücke auf der Louvre-Stele Obwohl inzwischen eine beträchtliche Zahl von Textvertretern bekannt ist (s. A.2.2), konnte die Lücke im unteren Teil der Vorderseite der Louvre-Stele, die sieben Kolumnen umfaßt (Kol. XVII–XXIII)1, bis heute nicht vollständig geschlossen werden. Die Bearbeitung durch R. Borger verzeichnet sechs Passagen, die anderweit nicht bezeugt sind (bezeichnet als Lücke a–f). Von diesen konnten Abschnitte der Lücken c–f später durch das Exemplar aB 3 ergänzt werden. Auch einige bisher nicht bearbeitete Fragmente ohne Entsprechung zu dem in anderen Exemplaren bezeugten Text sind in die noch bestehenden Lücken einzuordnen. Beim gegenwärtigen Kenntnisstand können jedoch nicht alle Unsicherheiten bei deren exakter Positionierung ausgeschlossen werden. Die für die Rekonstruktion verfügbaren Textzeugen repräsentieren teils eine Stelen-Version, teils die ṭuppi-ṣimdatim-Version (aB 3 und aB 4), für kleinere Passagen liegen beide Texttypen vor. Darf eine Verbindung mit Stfr 1(+) in Erwägung gezogen werden? Der deutlichste Hinweis auf den Umfang der Lücke ist nANin 2 zu entnehmen, wo die Kolumnen rund 100 Zeilen der Stele entsprechen2. Dem in der Lücke der Stele verlorenen Stück entsprach hier ungefähr der Abschnitt zwischen der Mitte von Kol. II bis zur Mitte von Kol. VII, d.h. rund fünf Kolumnen bzw. reichlich 500 Schriftzeilen3. Für die Größe der Kolumnen in der Lücke (Kol. XVII–XXIII) ging J. Læssøe davon aus, daß die Zahl der „Einzelzeilen“ denen von Kol. XII–XVI entspricht und hat sie mit 82 angesetzt4. Die Zahl der tatsächlich vorhandenen „Textzeilen“ (= „Kästchen“) ist allerdings geringer, da auf der Stele auch für diese Kolumnen an einigen Stellen gebrochene Schreibungen in Ansatz zu bringen sind. Die exakte Zahl ist nicht zu bestimmen, als Schätzwert werden hier für Kol. XVIII– XXIII schematisch 75 „Textzeilen“ pro Kolumne angesetzt, für Kol. XVII dienen die Angaben in der editio princeps als Orientierung, was zu 77 Zeilen führt5. Die damit verbundene Ungenauigkeit erscheint vertretbar, da sich die Textverteilung in den verschiedenen Exemplaren an einigen Stellen ohnehin unterscheidet. Obwohl aB 2 und aB 3 offenbar direkt aufeinander folgen, helfen diese Exemplare nur bedingt bei der Bestimmung der Lücke, da das Ende von aB 2 verloren ist. aB 4 enthielt nur den letzten Teil der abgearbeiteten Kolumnen. Bei den nur sehr fragmentarisch auf uns gekommenen Exemplaren aus Stein, die einst den gesamten Text des KḪ enthielten (s. sub A.6.1.), sind Abschnitte aus der Lücke auf Stfr 3 und Stfr 4 bezeugt. Dazu kommen einige kleinere Fragmente größerer Tafeln, auf denen nur einzelne Passagen erhalten sind. Mit der Problematik der Rekonstruktion der Lücke der Louvre-Stele zusammenhängende Fragen sollen im Folgenden diskutiert werden. Das Ergebnis der Untersuchung findet Eingang in die Synoptische Transliteration (Teil B) sowie in Transkription und Übersetzung (Teil C). Für die Bezeichnung der in der Lücke zu ermittelnden Abschnitte gibt es verschiedene Vorschläge, so z.B.: 1

S.o. sub A.2.1. Der Text von Kol. I bis Kol. IX der Tafel gibt Stele XV 7 bis XXVI 72 wieder; das Textende auf Kol. X ist verloren, s. sub B z.St., vgl. auch die Angaben bei Læssøe, JCS 4, S. 177. Die Überlegungen Ungnads, BA 6/5, S. 144 mit Anm. 3, zum Umfang dieser Tontafel (vier bzw. drei Kol.) sind hinfällig, da inzwischen kein Zweifel daran bestehen kann, daß sie fünf Kolumnen pro Seite enthielt (s. A.2.3.6 sub numero). 3 Der erhaltene untere Teil von nANin 2 Kol. II beginnt parallel zu Stfr 3 III’ § 66 Z. 9’; da Stele Kol. XVII mit den letzten 4 Zeilen von § 65 beginnt, sind diese dazuzuzählen; der letzte Teil von nANin 2 Kol. II (auf etwa 20– 25 Zeilen zu schätzen) ist verloren. Im erhaltenen unteren Teil von nANin 2 Kol. VII setzt der Text parallel zu Stele XXIV 29 ein, bis zum Ende der Kolumne sind dann noch 13 Zeilen erhalten. S. sub B z.St. 4 JCS 4, S. 175b; übernommen auch von Sauren, ZRG RA 106, S. 33 sub a 2. Diese Annahme liegt auch den Übersichten bei Nougayrol, JA 245, S. 354; 246, S. 149, zugrunde, wobei die „Leerzeilen“ der Fragmente unterschlagen werden. Die letzten erhaltenen Kolumnen auf der Vorderseite der Louvre-Stele haben einen Umfang von jeweils 81 bzw. 82 Einzelzeilen. 5 Zählung am Rande von Scheil, MDP 4, Tf. 6–7 (da in der Zählung zwischen Z. 25 und Z. 30 eine Zeile ausgefallen ist, ergeben sich für Kol. XVI nur 76 Zeilen). Nicht zu erkennen ist, an welchen Stellen in Kol. XVII gebrochene Zeilen geschrieben waren. 2

A.6. Zu einigen Problemen

111

• geschätztes Einfügen in die Paragraphen-Zählung (mit Unterschieden im Einzelnen)1: Eilers, Meek, Szlechter; • Zählung der Einzelzeugen, aber Einordnung an den entsprechenden Stellen: Deimel / Follet / Pohl; • lateinische Großbuchstaben: Driver / Miles (übernommen u.a. von Finet und Haase); • ein übersichtliches System für die Zählung hat Borger eingeführt: gezählt wird in Fortführung der eingebürgerten Paragraphen der Vorderseite unter Berücksichtigung der noch bestehenden Lücken, die mit a–f bezeichnet werden2; • Sauren schlägt die Einordnung der Abschnitte der Lücke in sein System der Gliederung des Gesamttextes in Regeln vor3; • Roth, Law Collections, zählt die Paragraphen fortlaufend als „gap“ gefolgt von Kleinbuchstaben4.

1

Titelnachweis der im Folgenden genannten Bearbeitungen bzw. Übersetzungen im Literaturverzeichnis. Bereits in der 1. Aufl. von BAL (1963); ergänzt und modifiziert in der 2./3. Aufl. (1979 bzw. 2006). 3 ZRG RA 106 (1989), S. 34–39, entsprechend den „Regeln“ 4.4–14 sowie 5.1–17. Dies steht und fällt mit der Akzeptanz dieses Systems der Gliederung des Kodex Ḫammu-rāpi, die hier nicht übernommen wird. Bei der Veröffentlichung von aB 3 (Donbaz / Sauren, OLP 22 [1991], S. 5–26) wird die Zuordnung der Abschnitte gegenüber ZRG RA 106, S. 38f. teilweise modifiziert: 2

ZRG RA 106, S. 38f.: 5.1: Kol. XX „1“–„25“ 5.2: Kol. XX „26“–„51“ 5.3: Kol. XX „52“–„77“ 5.4: Kol. XX „78“ – XXI „22“ 5.5: Kol. XXI „23“–„49“ 5.6: Kol. XXI „50“–75: aB 4 I 1’–3’ (§ 69+d) 5.7: Kol. XXI 76 – XXII 2 = aB 4 I 5’–12’ (§ 70+d) 5.8: Kol. XXII 3–17 = aB 4 I 14’–27’(!) (§ 71+d) 5.9: Kol. XXII 18–„29“ = aB 4 I 29’–37’(!) (§ 72+d) 5.10: Kol. XXII „30“–„45“ 5.11: Kol. XXII „46“–65 = aB 4 II 1’–8’ (§ 72+e) 5.12: Kol. XXII 66–77 = aB 4 II 10’–21’ (§ 73+e) 5.13: Kol. XXII 78 – XXIII 2 = aB 4 II 23’–28’ (§ 74+e) 5.14: Kol. XXII 78 – XXIII 2 = aB 4 II 30’ – III 2’(!) 5.14: Kol. XXIII 3–18 = aB 4 II 30’–40’; nANin 2 VI 1’–14’(!); (§ 75+e, § 76+e) 5.15: Kol. XXIII 19–59 = aB 4 III 1’–2’(!); nANin 3 re. Kol. 1’–3’ (§ 76+f) 5.16: Kol. XXIII 60–64 = aB 4 III 4’–8’ (§ 77+f) 5.17: Kol. XXIII 65 – XXIV 14 = aB 4 III 10’(!)– 130’(!) (§ 78+f =100 und § 101; die Hinzunahme von § 104–105 entbehrt der Grundlage).

OLP 22, S. 13ff.: 5.1: in aB 3 I verloren 5.2: Kol. XX „26“ = aB 3 I […], II 1–5 (unklar OLA 22, 13 sub 5, s. 5.3) 5.3: Kol. XX 25–55 = aB 3 II 6–18 5.4: Kol. XX 56–66 = aB 3 II 19–26 5.5: Kol. XX 67–XXI 5 = aB 3 II 27–39 5.6: Kol. XXI 6–30 = aB 3 II 40–III 5 5.7: Kol. XXI 31–64 = aB 3 III 6–23 5.8: Kol. XXI 65–75 = aB 3 III 24–34; aB 4 I […], 1’– 3’ 5.9: Kol. XXI 76 – XXII 2 = aB 3 III 35–40; aB 4 I 5’– 12’ 5.10: Kol. XXII 3–17 = aB 3 III 41 – IV 7; aB 4 I 14’– 27’(!) 5.11: Kol. XXII 18–„29“ = aB 3 IV 8–19; aB 4 I 29’– 37’(!) 5.12: Kol. XXII 29–65 aB 3 IV 20–23, 34–39; aB 4 II 1’–8’ 5.13: Kol. XXII 66–77 = aB 3 IV 40–50, aB 4 II 10’– 21’ (OLA 22. 26: in aB 3 §§ 75+e, 76+e, 76+f offenbar ausgelassen) (OLA 22. 26: Zusammenfassung von II 30’ – III 2’(!) zu einem Paragraphen) 5.14: Kol. XXII 78 – XXIII 2 = aB 4 II 30’–III 2’(!) 5.15: Kol. XXIII 3–59 (s. sub 5.14) 5.16: Kol. XXIII 60–64 aB 4 III 4’–8’ 5.17: Kol. XXIII 65 – XXIV 14 = aB 3 IV …–V 1’–3’; aB 4 III 10’(!)–30’(!)

Die Einordnung der Fragmente in den Text des KḪ differiert bei Donbaz / Sauren mehrfach von der in der im Folgenden vorgelegten Reihenfolge (so kämen z.B. § „76“ und § „77“ dieser Ausgabe nach aB 3 I 3ff. = Sauren 4.12 an die Stelle von 4.13 und 4.14 zu stehen). 4 In der Ausgabe von M.E.J. Richardson wurden die Bezeichnungen von Roth, Law Collections, übernommen, in der von H.-D. Viel (zu beiden s. u. sub A.1.2 am Ende bzw. das Literaturverzeichnis) dagegen die von Borger, BAL.

112

A. Einleitung

Jedes System besitzt Vor- und Nachteile. Das Problem besteht vor allen darin, Neufunde einzuordnen, die die noch bestehenden Lücken weiter ausfüllen. Hier erweisen sich die Vorschläge Borgers am flexibelsten, da sie infolge der Markierung der bestehenden Lücken am ehesten die Möglichkeit bieten, Ergänzungen einzufügen. Für dieses Werk wurde entschieden, in Teil B und C die Textlücke der Stele in die fortlaufende Paragraphenzählung einzubeziehen und auch für noch fehlenden Textabschnitte eine Numerierung vorzuschlagen. Zur Orientierung werden in Teil B außerdem die Zählungen von Borger und Roth beigefügt1. Kriterium für die Abgrenzung ist die aus dem Altertum überlieferte Gliederung durch Leerzeilen bzw. Trennstriche, die alle Textzeugen für diesen Teil der Kompilation aufweisen. „Artikel“2 und Paragraphen fallen also hier zusammen (Nachweise sub B z.St.). Allerdings sind an einigen Stellen die Trennungen nicht erhalten und werden im Folgenden postuliert. Angegeben werden die fortlaufende Paragraphenzählung und für jeden Abschnitt die Zeilenzählung innerhalb des Paragraphen. Grundlegend für die Rekonstruktion der Lücke ist eine korrekte Einordnung der Textfragmente. Auch wenn einiges weiterhin problematisch bleibt, ist – abweichend von den bisherigen Bearbeitungen – bei Beachtung der Tafelformen die Einordnung von Textzeugen in die Kolumnen XVII–XXIII zwar nicht immer, aber häufig mit relativ großer Wahrscheinlichkeit, wenn nicht sogar mit Sicherheit möglich3. Kolumne XVII Trotz der Abarbeitung des Steines sind in Kol. XVII der Stele mehrfach Zeichenreste stehen geblieben4. Abgesehen von der letzten Zeile der Kolumne, wo etwas mehr erhalten geblieben ist, handelt es sich um Spuren des Zeilenbeginns. Zu beachten ist, daß auch bei Vergrößerung der Heliogravüre nicht immer zweifelsfrei zu erkennen ist, ob es sich um Spuren eines Schriftzeichens oder Unebenheiten in der Oberfläche des Steins handelt. Das Ende von § 65 muß zu Beginn der Kolumne ergänzt werden. Verloren ist mindestens das den Satz abschließende Verbum. Da inhaltlich kein Zweifel daran bestehen kann, daß der nachlässige Gärtner zum Schadenersatz verpflichtet wurde, liegt analog zu §§ 44, 55, 56, 62, 63 eine Ergänzung von i-ma-ad-da-ad „er mißt (für den Eigentümer) ab“ nahe. Sie wird öfter in Kol. XVII 1 vorgenommen5. Dabei führt die Formulierung a-na i-te-šu „an seinen Nachbarn“ (Kol. XVI 76) zu einer Schwierigkeit, denn Schadenersatz ist ja nicht an den Nachbarn zu leisten. Es wurde deshalb versucht, diese durch Emendation von ana in kīma6 oder durch Postulierung von Zeichenausfall zu beheben: a-na i-te-šu [i-ma-ad-da-ad] „dem Herrn des Baumgartens liefert er entsprechend seinem Nachbarn“7. Daß § 65 mit Kol. XVII 1 endet, ist jedoch keineswegs erwiesen. Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre gewinnt man vielmehr den Eindruck, daß das erste Zeichen von Z. 1 mit Senkrechten begann, die z.B. einem Zeichen a zugeordnet werden könnten. Damit wird die Ergänzung einer Verbform an dieser Stelle hinfällig. Darüber hinaus scheinen am Beginn von Z. 5 in zwei schwach erkennbaren Köpfen von Waagerechten Zeichenreste, die zu einem šum gehören und damit einen neuen Paragraphen bzw. Artikel einleiten könnten, vorzuliegen. Wenn dies richtig ist, dann ist der Anfang von § 66 1

Sub D.2 sind darüber hinaus ausgewählte Zählungen zusammengestellt. Zum Terminus s. am Ende von A.1.2 sowie Oelsner, Einteilung, S. 83 und Anm. 21. 3 Wegen der unterschiedlichen Textverteilung auf die Zeilen in den verschiedenen Abschriften und der Schwierigkeit, verlorene Passagen bis auf die Zeile genau zu bestimmen, bleibt jedoch eine mehr oder weniger große Unsicherheit für die Zählung bestehen. Nicht genau zu bestimmende Zeilenangaben werden in Anführungszeichen gesetzt, weitergehende Schätzungen durch Zufügung des Zeichens „~“ angedeutet. 4 Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre (MDP 4, Tf. 6–7) mehr oder weniger gut erkennbar. Soweit deutbar wurden sie in Transliteration und Transkription aufgenommen (s. sub B und C z.St.). Weitere Lesungsvorschläge sub B zu Lücke a (Kol. XVII 40–64). 5 Diese Annahme liegt auch der Zeilenzählung von KḪ Kol. XVII in AHw zugrunde. 6 So schon in der editio princeps, s. Scheil, MDP 4, S. 47. Viele der späteren Bearbeiter schließen sich dem an. 7 So Borger, BAL, 1. Aufl., S. 17; 2./3. Aufl., S. 20; Roth, Law Collections, S. 94. Obwohl in der Stele mehrfach Auslassungen im Text vorliegen (z.B. §§ 50 und 51), wäre ein Ausfall mehrerer Wörter ausgerechnet an dieser Stelle auffällig. 2

A.6. Zu einigen Problemen

113

auf der Stele mit großer Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle anzusetzen1. Daraus folgt, daß in den ersten vier Zeilen von Kol. XVII der verlorene Schluß von § 65 vorliegt. Inhaltlich muß er die Aussage enthalten, wie der Eigentümer des Baumgartens zu entschädigen ist. Ausgehend von diesen Überlegungen soll für die Rekonstruktion der Apodosis des Paragraphen in Erwägung gezogen werden: Kol. XVI 74 75 76 Kol. XVII 1 2 3 4

nukaribbum bi-la-at kirîm2 a-na i-te-šu

der Gärtner die Ertragsabgabe eines Baumgartens, die für seinen Nachbarn

⸢a⸣-[na ša-at-tim] [iš-ti-a-at/šu-a-ti]3 [em-da-at] [i-ma-ad-da-ad]4

für ein/dieses Jahr auferlegt ist, mißt ab.

Der Vorschlag bleibt natürlich unsicher, auch wenn dabei die Notwendigkeit der Emendation von Kol. XVI 76 entfällt. Anders als in §§ 56, 63, wo die abzuliefernde Menge konkret beziffert wird, oder in §§ 42, 43, 62, wo die Verpflichtungen der Nachbarn allgemein als Vergleichsmaßstab herangezogen werden, würden hier den Grundstücksnachbarn aktuell auferlegte Lieferverpflichtungen zugrunde gelegt. Es liegt nahe, daß diese auch in altbabylonischer Zeit jährlich je nach Ertragslage neu festgesetzt worden sind5. Aus der für Stfr 3 zu ermittelnden Kolumnenlänge von ca. 60 Zeilen ergibt sich, daß Kol. III’ dieses Fragments in der Nähe des Beginns von Stele Kol. XVII zu positionieren ist. Eine entsprechende Position ergibt sich auch für den Paralleltext im unteren Abschnitt von nANin 2 Kol. II. Es kann also davon ausgegangen werden, daß ein Text vorliegt, der unmittelbar auf § 65 folgt. Zu Recht wird diese Passage deshalb seit langem als § 66 gezählt. Nach dem soeben Gesagten wird dessen Beginn hier bei Stele XVII 5 angesetzt. Wenn die Köpfe zweier Waagerechter in Z. „32“ dieser Kolumne zum Beginn eines šum gehören, dann beginnt § 67 wahrscheinlich an dieser Stelle. Der in Stele XVII 5–„31“ verfügbare Raum kann mit dem in den Duplikaten bezeugten Text von § 66 ausgefüllt werden, auch wenn die geringen auf der Heliogravüre in diesem Abschnitt erkennbaren Zeichenspuren die exakte Zeilenentsprechung zu den Duplikaten nicht erkennen lassen. In Teil B und C erfolgt eine entsprechende Einordnung. In nANin 2 Kol. II sind über Stfr 3 Kol. III’ hinaus noch einige weitere Zeilen erhalten. Darauf folgt eine Textlücke (Lücke a). Ihr Umfang läßt sich durch den Textverlust in Stfr 3 (ungefähr 20 Zeilen bis zum Ende von Kol. III’ sowie etwa 10 Zeilen am Beginn Kol. IV’) auf rund 25–30 Zeilen berechnen. Daraus ergibt sich, daß der wieder erhaltene Text dem Ende von Kol. XVII der Stele entspricht. In dieser Lücke ist auf jeden Fall neben dem Ende von § 67 auch der Beginn von § „69“ verloren. Wegen ihrer Größe ist darin außerdem vermutlich ein vollständig verlorener Paragraph unterzubringen (§ „68“) 6. Wenn die linke Kolumne des Fragments K 21227 (nANin 3: Ende eines Paragraphen und Beginn der anschließenden Bestimmung) hier eingeordnet wird, läßt sich ein kleines Stück von Lücke a ausfüllen. 1

Eine längere Ergänzung des Paragraphen (bei Übernahme der genannten Emendation) nehmen Driver / Miles, BL 2, S. 33f. vor. In Anlehnung z.B. an Kol. XIII 15f. (§ 43) bzw. Kol. XVI 47 (§ 62) wird am Anfang von Kol. XVII ergänzt: (1) [a-na EN GIŠ.SAR] (2) [i-ma-ad-da-ad-ma] (3) [GIŠ.SAR a-na be-el GIŠ.SAR] (4) [ú-ta-a-ar] „er wird für den Herrn des Gartens abmessen und der Garten wird zum Eigentümer des Gartens zurückkehren“ (vgl. auch Finet, Code, S. 66). Eine zwingende Notwendigkeit für diese Rekonstruktion besteht jedoch nicht. 2 St. constr., an den das Folgende (bis zum Stativ der 3. Pers. Sing.fem. Kol. XVII 3) als Relativsatz ohne Pronomen angeschlossen wird. 3 Vgl. Kol. XVI 55f.; da der Sachverhalt nicht genau entspricht, vielleicht besser šuāti „des betreffenden (Jahres)“. 4 Denkbar ist auch i-na-ad-di-in „er gibt“ (so z.B. § 42, 43, 57). 5 Obwohl ein der neubabylonischen imittu vergleichbares Institut (s. H.P.H. Petschow, RlA 5 [1976–1980], S. 68– 73) aus altbabylonischer Zeit nicht bezeugt ist, diente das Verb emēdum auch damals als Bezeichnung für die Festsetzung von Lieferverpflichtungen bei Pachtverhältnissen, s. z.B. OECT 3, Nr. 61 = F.R. Kaus, AbB 4, Leiden 1968, Nr. 131, Z. 6 und 25, zitiert CAD E, S. 140b s.v. 2b-2ʼ. 6 Wenn sich dies als falsch erweist, liegt im Textstück, das hier § „68“ zugewiesen wird, das Ende von § 67 vor und § „68“ entfällt.

114

A. Einleitung

Die genaue Position des Fragments innerhalb der Lücke ist jedoch nicht zu bestimmen, da ein direkter Anschluß weder an den vorhergehenden noch an den folgenden Text möglich ist. Am wahrscheinlichsten ist die Annahme, daß das Ende von § „68“ und der Beginn von § „69“ vorliegen. Sie stützt sich auf das am Ende von Z. 6ʼ erhaltene Zeichen am, wobei unterstellt wird, daß die Ergänzung zu einer Formulierung analog Kol. XVII Z. „67“ und XVIII Z. 4 erlaubt ist. Die Mitte von §“ 69“ ist dann verloren, eine Ergänzung unter Vorbehalt kann aus inhaltlichen Erwägungen vorgeschlagen werden1. Im letzten Abschnitt des Paragraphen (ab Kol. XVII Z. 65) können dann wieder Duplikate und Stele parallelisiert werden2. Das Verbindungsglied bildet ein in der letzten Zeile der Stele fast vollständig erhaltenes šum, in der Heliogravüre auch ohne Vergrößerung deutlich erkennbar. Kolumne XVIII–XIX Gegen Ende von § „69“ erfolgt der Übergang von Kol. XVII zu Kol. XVIII. Da sich, wie eben gesagt, die letzte Zeile von Stele Kol. XVII und Stfr 3 IV’ 11’ sowie nANin 2 III 13 entsprechen, ist dadurch der Anfang von Stele Kol. XVIII in der folgenden Zeile eindeutig bestimmt. Während das NiniveExemplar nach der Entsprechung zu Kol. XVIII 4 abbricht, ist in dem anderen Textzeugen bis zum Bruch etwas mehr erhalten, woraus sich der Text für die ersten 13 Zeilen der Kolumne ergibt. Sie bilden ab Stele XVIII 5 einen neuen Paragraphen (§ „70“ = Stfr 3 Kol. IV’ Z. 17’ff., Ende verloren). Bei der weiteren Rekonstruktion dieser beiden Kolumnen ergeben sich dann jedoch einige Probleme. Bis zum Wiedereinsetzen des Textes mit Stfr 4 Seite A I’ 1ff. sind etwa 25 Zeilen verloren (Lücke b = Kol. XVIII 14–„40“). Sie entsprechen dem verlorenen letzten Teil von Stfr 3 Kol. III’. Dementsprechend ist Stfr 4 Seite A Kol. I’ etwa ab Stele XVIII Z. 41ff. einzuordnen3. Von § „70“ dürften nur wenige Zeilen fehlen, und der ebenfalls verlorene Beginn von § „72“ (wahrscheinlich zwei Zeilen, in Teil C ergänzt) füllt nur einen kleinen Teil dieses Abschnitts aus. Im übrigen hat der fragmentarische Zustand von Kol. XVIII Z. 5ff. (= § „70“ff.) zu Rekonstruktionen geführt, die sich beträchtlich unterscheiden, wie die anschließende Auswahl zeigt4: Nougayrol, JA 245, S. 243/55

Driver / Miles, BL II, S. 34/36

§ „70“ = Stfr 3 Kol. IV’

§ D = Stfr 3 Kol. IV’

17’ šum-ma a-w[i-lum]

17’ šum-ma a-wi-[lum]

18’ ni-[di-tam]?

18’ ni-[di-it i-te-šu]

19’ ba-lum i-[te-šu] / i-t[e-pu-uš]

19’ ba-lum i-[te-šu] / i-te-[pu-uš]

1

Szlechter, Codex, S. 94–96

Sauren, ZRG RA 106, S. 35–37

art. 67: XVII 29–31 art. 68: XVII 65 art. 69: XVII 66–75, XVIII 1–4 art. 70 = Stfr 3 Kol. IV’ = Kol. XVIII 5 šum-ma a-wi-[lum]

4.5 = XVII 28–„56“ 4.6 = XVII „57“–65 4.7. = XVII 66–75, XVIII 1–4 4.8 = S. 35 Anm.74 = Kol. XVIII Stfr 3, 17 = 6 šum-ma a-wi[lum] Stfr 3, 18 = 7 ni-[di-tum]

6 ni-[di-tam] (oder: ni[di-it i-te-šu]) 7 ba-lum i-[te-šu] / i-t[e- Stfr 3, 19 = 8 ba-lum ipu-uš] [di] / i-te-[šu]

S. sub C z.St. Dieser letzte Abschnitt der Kolumne wurde von J. Nougayrol, JA 245, S. 361 sub 4, rekonstruiert. Die in Teil B und C zugrunde gelegte Zeilenzählung dieses Abschnitts geht von der Zählung der letzten Zeile von Kol. XVII der Stele als „77“ aus. 3 AHw, S. 694b s.v. nabalkattu(m) bzw. S. 695a s.v. nabalkutu(m) und S. 786a s.v. nidītu(m) wird die Passage etwa 10 Zeilen später eingeordnet (zwischen XVIII 51 und 61), wahrscheinlich weil die Zeilenzahl der verlorenen Kolumnen höher angesetzt wird. 4 Textzeugen sind: Stfr 3 Kol. IV’, Stfr 4 Seite A Kol. I’, Rm 277 (nANin 2). 5 Abweichende Zeilenzählung, da gebrochene Zeilen als zwei Zeilen gezählt; Paragraphenzählung nach der vorliegenden Ausgabe. 2

A.6. Zu einigen Problemen

115

Nougayrol, JA 245, S. 243/55

Driver / Miles, BL II, S. 34/36

Szlechter, Codex, S. 94–96

Sauren, ZRG RA 106, S. 35–37

20’ i-na É [i-pu-šu]

20’ i-na É [ša i-pu-šu]

Stfr 3, 20 = 9 i-na É-[šu]

21’ i-te-[el-li] 22’ be-e[l? …] (be-e[l É?]) 23’ a-n[a …] / ⸢x⸣ […] 24’ ⸢x⸣ […] abgebrochen

21’ i-te-[el-li] fehlt 22’ a-na [be-li-ša] 23’ [ni-di-tam i-ta-ar] abgebrochen

8 i-na É [ma-na-ḫa-tišu] 9 i-te-[el-li] fehlt 10 a-na [be-li-šu] 11 [ni-di-tam i-ta-ar] abgebrochen [XVIII 12–43]

S. 36/38 § H 1 [šum-ma a-wi-lum] 2 [ša É i-te-šu] 3 [ib-ba-al-ki-tu] 4 [ù lu A.ŠÀ i-te-šu] 5 [in-na-ad-du-ú] 6 [a-na be-el]

S. 95f. art. A 44 [šum-ma a-wi-lum] 45 [ša É i-te-šu] 46 [ib-ba-al-ki-tu] 47 [ù lu A.ŠÀ i-te-šu] 48 [in-na(-ad)-du-ú] 49 [a-na be-el]

Stfr 3, 21 = 10 i-te-[be-er] fehlt Stfr 3, 22 = 11 a-na [i-te-šu] 12 [a-na be-el] 13 [na-ba-al-ka-tim] 14 [na-ba-al-ka-at-ka] 15 [du-ni-in] 16 [iš-tu bi-ti-ka] 17 [ib-ba-al-ka-tu-nim] 18 [a-na be-el ni-di-tim] 19 [ni-di-it-ka] 20 [e-pu-uš] 21 [iš-tu ni-di-ti-ka] 22 [bi-ti i-pa-al-/ 23 [lu-šu-nim] 24 [iq--am] 25 [ki-am iš-] 26 [ku-un] 27 [U4 i-na na-ba28 [al-ka-tim] 29 [šar-ra-qum] 30 [ib-ba-la-ka-at] Rm 277, 1’ = 31 š[umma ŠE NÌ.GA ù] 2’ = 32 K[Ù.BABBAR ḫa-al-qu] 3’ = 33 be-el [ni-di-tim] 34 [ú-ul i-ri-a-ab] 4’ = 35 šum-ma pí[-ilšu-um] 36 [ip-lu-uš] 5’ = 37 be-el [ni-di-tim] 6’ = 38 mi-im-ma-[šu] 39 [ḫa-al-qam] 7’ = 40 i-r[i-a-ab]

S. 36 A. 75 / 4.9 Rm 277, 8’–9’ = 41 šum-ma [ni-di-tum]

116

A. Einleitung

Nougayrol, JA 245, S. 243/55

Driver / Miles, BL II, S. 34/36

Szlechter, Codex, S. 94–96

Sauren, ZRG RA 106, S. 35–37

§ „72“ = Nougayrol, JA 245, 344–345: Stfr 4 Kol. I’ 1 [n]a-ba-al-ka-[ta]?-ka = AHw Z. 51 2 [d]u-ni-in 3 [i]š-tu bi-ti-ka 4 [i]b-ba-la-ka-tu-nim = AHw Z. 54 5 [a]-na be-el [n]i-d[i]-tim = AHw Z. 55 6 [n]i-di-it-ka / e-pu-uš 7 [iš-t]u ni-di-ti-ka = AHw Z. 57 8 [bi-t]i i-pa-al/-la-šu-nim

7 [na-ba-al-ka-tim]

50 [na-ba-al-ka-tim]

Rm 277, 10’ = 42 ú-[ul i-tebe-er]

8 na-ba-al-ka-at-ka

51 [n]a-ba-al-ka-ta?-ka (Zählung = AHw) 52 [d]u-ni-in 53 [iš]-tu bi-ti-ka 54 [i]b-ba-al-ka-tu-nim

43 na-ba-al-ka-at-ka

9 du?-ni-in 10 iš-tu bi-ti-ka 11 ib?-ba-al-ka-tu-nim 12 [a]-na be-el [ni]-di-tim 13 [ni]-di-it-ka / e-pu-uš 14 [iš]-tu ni-di-it-ka

55 [a-n]a be-e[l n]i-ditim 56 ni-di-it-ka e-pu-uš 57 [iš]-tu ni-di-ti-ka

15 [bi]-ti i-pa-al/-la-šu-nim 58 [bi-t]i i-pa-al-la-šunim 9 [iq]-bi 16 [iq]-bi 59 [iq]-bi! 10 [ši]-bi iš/-ku-un 17 [a-wa-ta]-am iš-ku-un 60 ši-bi! iš-ku-un 11 [šum-ma?] i-na na-ba/- 18 [ki-i] i-na na-ba/-[al]61 [šum-ma?] i-na na[a]l-ka-tim = AHw Z. 61 ka-tim ba-[al]-ka-tim 12 [šar-r]a?-qum 19 [NÍG.GA-šu iḫ-li]-qu 62 [šar-r]a?-qum (geschrieben: qú) 13 [ib-ba-la-ka]?-at 20 [ù lu i-na pi]-il63 [ib-ba-la-ka]-at abgebrochen 21 [ši-im NÍG.GA-šu] 22 [iš-ša-ar-qu]

Borger, BAL, S. 20 Rm 277 III u. 1’ ⸢mi⸣-[im-ma ša i-na]? 2’ na-b[a?-al-ka-tim ḫal-qú]? 3’ be-el n[i?-di-tim i-ria-ab] 4’ šum-ma ⸢x⸣ […] 5’ be-el [ni-di-tim]? 6’ mi-im-ma-[šu ḫalqá(-am)] 7’ i-r[i-a-ab]? 8’ šum-ma […] 9’ ú-[…] 10’ ⸢x⸣ -[…] abgebrochen

Rm 277 III 277 1’ff.

Rm 277 III 1’ff.

S. 36 § G 1 na-ba-[al-ka-tam]

64 [mi-im-ma ša i-na] 65 na-[ba-al-ka-tim ḫaal-qú] 66 be-el [É i-ri-a-abšum] 67 šum-ma pí[-il-šaam ip-lu-uš] 68 be-el [ni-di-tim]

2 be-el [É ú-da-an-na-an] 3 šum-ma bi[-šu-um iḫta-li-iq] 4 be-el [É a-na wa-ša-biim] 5 mi-im-ma [ḫal-qá-am] 6 i-ri-[a-ab] 7 šum-ma … 8 ú-…

69 mi-im-ma-[šu ḫa-alqam] 70 i-r[i-a-ab-šum] S. 96 / art. B 71 šum-ma […] 72 ú-u[l …] 73 x […]

44 [d]u-ni-in 45 [iš]-tu bi-ti-ka 46 ib-ba-al-ka-tu-nim 47 [a]-na be-el ni-di-tim 48 [ni]-di-it-ka / e-pu-uš 49 [iš]-tu ni-di-ti-ka 50 [bi]-ti i-pa-al-/la-šu-nim 51 [iq]--am 52 [ki]-am iš-/ku-un 53–54 [U4 ]i-na na-ba/[al]-ka-tim 55 [šar-ra]-qum 56 [ib-ba-la-ka-a]t 57 [be-el ni-di-tim] 58–59 [mi-im-ma-šu / ḫa-al-qam] 60 [ú-ul i-ri-a-ab] (Rm 277 s.o. ab Z. 31) [XVIII 61–75 = 4.10 verloren] XIX „1“–31 = 4.11

A.6. Zu einigen Problemen

117

Zur Einordnung des unteren Stückes von nANin 2 Kol. III (Rm 277 re. Kol., hier zweiter Teil von § „72“) liegen mehrere Vorschläge vor. Ausgeschlossen ist die Stellung vor dem erhaltenen Abschnitt von Stfr 4 Seite A Kol. I’ (so Sauren Z. 31–42 in der vorstehenden Tabelle), da das Fragment dadurch zu weit oben in der Tafel eingeordnet wird. Die Überlegung von J. Nougayrol, daß der von ihm identifizierte Rest einer Zeile von Stfr 3 Kol. V’ (ergänzt zu b[e-el bītim …]) parallel zu nANin 2 Kol. III (Rm 277 re. Kol.) Z. x+3’ eingefügt werden könnte1, würde als Entsprechung Stfr 4 Seite A Kol. I’ Z. 11ff. // nANin 2 Kol. III Z. x+1’ff. // Stele XVIII ~„50“ff.2 ergeben, wenn – wie es wahrscheinlich ist – Stfr 3 Kol. V’ unmittelbar nach dem Bruch des anderen Steinfragments angefügt wird. Obwohl der Zeichenrest in nANin 2 Kol. III Z. x+1’ eine Ergänzung š[um-ma] nahelegt (s. anschließend) und dieses Wort auch in Stfr 4 Seite A Kol. I’ Z. 11 zu erwarten ist, ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, daß bei dieser Anordnung die folgenden Schriftreste in den beiden Exemplaren voneinander differieren. Um die Textabweichungen in Übereinstimmung zu bringen, müßten Wortumstellungen und Varianten postuliert werden. Ein Ausweg könnte darin gesehen werden, daß zwischen Stfr 4 Seite A Kol. I’ und Stfr 3 Kol. V’ ein größerer Zwischenraum angesetzt wird, doch das wiederum führt zu Verschiebungen in den ersten vier Kolumnen des letzteren Stücks hin zu einem größeren Textverlust am Kolumnenbeginn desselben und ist deshalb unwahrscheinlich. R. Borger3, der Stfr 3 Kol. V’ nicht berücksichtigt, schließt nANin 2 Kol. III unten (Rm 277 re. Kol.) Stfr 4 Seite A Kol. I’ an und schlägt eine „sehr kleine oder überhaupt keine Lücke“ vor. Dies kann als die wahrscheinlichste Lösung angesehen werden, der auch hier gefolgt wird. Nicht übernommen werden kann jedoch sein Lesungs- bzw. Ergänzungsvorschlag von nANin 2 Kol. III Z. x+1’f.: ⸢mi⸣-[im-ma ša i-na(?)] na-b[a(?)-al-ka-tim ḫal-qú(?)]), auch wenn er sich inhaltlich begründen läßt. Der Zeichenrest in der ersten im Fragment Rm 277 erhaltenen Zeile (= BAL Z. 13+x, hier Z. 15 des Paragraphen; Beginn eines Waagerechten) unterscheidet sich deutlich vom Zeichen mi in Z. x+6’ (= BAL Z. 20+x), so daß die vorgeschlagene Ergänzung des Zeilenbeginns ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist mit ša i-na die Zeile wahrscheinlich nicht ausgefüllt. Allerdings legen der Kontext sowie die Reste der folgenden Zeile eine Ergänzung zu na-b[a?-al-ka-tim] nahe. In dieser Zeile verbleibt wahrscheinlich noch Platz für ein weiteres Wort (s. sub B und C z.St.). Der Beginn dieses Paragraphen ist verloren, läßt sich jedoch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ergänzen (s. Transkription von § „72“ sub C). Der dann folgende Abschnitt desselben (Stfr 4 Seite A Kol. I’ Z. 1–10) bereitet dem Verständnis keine Schwierigkeiten. Die dargelegten Sachverhalte – Diebstahl nach Einsteigen in ein fremdes Grundstück und Einbruch – erinnern an § 21 (ebenfalls Einbruch) und §§ 22–24 (allgemein Raub) des KḪ. Man wird deshalb diese Paragraphen, trotz teilweise abweichender Formulierung, zur Deutung und Ergänzung des Wortlautes dieses Paragraphen heranziehen dürfen. Der letzte Teil desselben hat mehrere, jeweils durch šumma eingeleitete Unterfälle mit den entsprechenden Sanktionen zum Gegenstand. Dafür kann folgendes Szenarium als wahrscheinlich angesehen werden: Parallel zum Raub (Verb ḫabātum) von § 22 betreffen die beiden ersten Fälle das „Einsteigen“ (Verb nabalkutum) in ein Grundstück: 1. Stfr 4 Seite A Kol. I’ 11–13 + Stfr 3 Kol. V’ 1’: Der Dieb wird gefaßt. Die nur in einem winzigen Zeichenrest zu vermutende Sanktion entsprach wahrscheinlich der von § 22 (Stele IX 27): der gefaßte Dieb wird getötet (Verbum dâkum). 2. nANin 2 Kol. III Z. x+1’–x+3’: Der Dieb konnte offenbar entkommen. Der nachlässige Nachbar, von dessen Grundstück aus die strafbare Handlung erfolgte, wird zum Schadenersatz verpflichtet (Verbum riābum). In der Fortsetzung geht es darum, daß ein Einbrecher durch ein „Loch“ in der Mauer eingedrungen ist (Verb palāšum wie in § 21). Auch hier werden Sanktionen für zwei Möglichkeiten festgelegt: 1

JA 245, S. 354 sub 1. V (zitiert als CH, G, 3’, gemeint ist Driver / Miles, BL II, S. 36f., § G). S. auch ebd. JA 245, S. 364 (Anm. 7 zu S. 343). 2 Zeilenzählung in Teil B. 3 BAL, S. 20f. (§ 68+b).

118

A. Einleitung

3. nANin 2 Kol. III Z. x+4’ – x+7’: Der nachlässige Eigentümer des Nachbarhauses wird verpflichtet, den Schaden zu ersetzen (Verbum riābum). 4. nANin 2 Kol. III Z. x+8’ – x+10’: Wenn dieser Verpflichtung nicht nachgekommen wird oder nicht nachgekommen werden kann, tötet man ihn offenbar – so wie in § 21 den Einbrecher. Vielleicht folgte dann noch (in der folgenden, abgebrochenen Zeile) wie dort „und man hängt ihn dort auf“ (Verb alālum). Damit dürfte das Ende von § „72“ erreicht sein. Obwohl wegen des Erhaltungszustandes der Exemplare die Rekonstruktion mit Unsicherheiten belastet ist, werden die vorstehenden Überlegungen in die Teile B und C übernommen1. Aus dieser Einordnung in die Stele darf abgeleitet werden, daß die Tontafelabschrift aB 3 offenbar direkt daran anzuschließen ist. Da für Stfr 4 Seite A die Länge der Kolumnen mit etwa 60 Zeilen bestimmt werden kann, ist – ausgehend von Kol. I’ 1ff. // Stele XVIII ~„40“ (s.o.) – die Entsprechung von Kol. II’ dieses Fragmentes etwa // Stele Kol. XIX 25ff. anzusetzen. Stfr 4 Seite A Kol. II’ Z. 10–15 (dann abgebrochen) sind Duplikat zu nANin 2 Kol. IV 1–6 (und nB 7 Rs. re. Kol. Z. 1’–5’)2. Die genaue Zeilenzahl pro Kolumne für nANin 2 läßt sich nicht bestimmen, aber bei Zugrundelegung der oben genannten Entsprechung von Kol. III Z. 1 dieser Tafel mit Stele XVII „65“ kommt man für diese Kolumne auf über 100 Zeilen, wenn man die Zuordnungen von Stfr 3(+)4 zur Stele zum Vergleich heranzieht. Ein gewisser Spielraum bei den Entsprechungen muß aber im Auge behalten werden, so daß eine gewisse Toleranz für die Entsprechungen zu postulieren ist. Zwischen nANin 2 Kol. III unten (Rm 277 re. Kol.) Z. x+10’ und Stfr 4 Seite A Kol. II’ Z. 1 ist aB 3 Kol. I Z. 3–15 einzufügen, da das im Kolophon als 2. Tafel bezeichnete Exemplar sicher direkt an das als erste Tafel bezeichnete Stück aB 2 anzuschließen ist. Platz für den Text des KḪ steht auf letzterer Tafel maximal nur bis gegen Ende von Kol. XVIII oder allenfalls bis Anfang Kol. XIX der Stele zur Verfügung (s. sub A.2.3.2 und A.4.3.1). Bei der Veröffentlichung von aB 3 wurde allerdings Kol. I Z. 3ff. dieser Tafel als Entsprechung zu Stfr 4 Seite A Kol. II’ Z. 6ff. interpretiert3 und nicht wie bisher4 im Steinfragment ein Duplikat zu nANin 2 Kol. IV 1ff. und nB 7 Rs. re. Kol. gesehen. Dies ist nicht haltbar, da kaum Übereinstimmungen bestehen, dazu kommen Fehllesungen5, und es wird nicht berücksichtigt, daß die Zeilen von aB 3 länger sind als die von Stele und Steinfragmenten. Andererseits laufen die betreffenden Abschnitte von Stfr 4, nANin 2 sowie nB 7 eindeutig parallel, sie sind im Text des KḪ jedoch an einer späteren Stelle einzufügen. In aB 3 folgt auf eine Rubrik „Miet(verträg)e oder Mieter (betreffend)“ in den beiden ersten Zeilen (s. sub A.4.2.2) bis zum Bruch in Kol. I 3–15 ein Abschnitt des Rechtstextes, etwa 20 Zeilen der Stele entsprechend (hier gezählt als § „73“ Z. 1–13) und unmittelbar an Stfr 4 Seite A Kol. Iʼ und nANin 2 Kol. III u. = Rm 277 re. Kol. = § „72“ angeschlossen (ungefähr bis zu 20 Stelenzeilen und etwa dem Ende von Stele Kol. XVIII ab etwa Z. 65 sowie dem Beginn von Kol. XIX entsprechend6). Es handelt

1

Dagegen wird den Ergänzungen von Nougayrol, JA 245, S. 344f., und Borger, S. 20, § 68+b, nur teilweise gefolgt. Abweichend auch Roth, Law Collections, S. 95. Bei Borgers Lesungsvorschlag „K[Á]?“ für seine Z. 16+x (hier nANin 2 Kol. III Z. x+3’) dachte Borger vielleicht an die Gesetze von Ešnunna, § 36/37 B III 3, s. Yaron, Eshnunna, S. 64. Dies ist weder paläographisch noch inhaltlich haltbar. 2 In der Rekonstruktion dieses Bereiches der Stele bei H. Sauren, ZRG RA 106, S. 36f. mit Anm. 76–78 (sub 4.11 und 4,12), werden die Textzeugen anders angeordnet und ergänzt. Abweichend auch Driver / Miles, BL II, S. 36f. § E, wo Stfr 4 II’ und nANin 2 IV getrennt werden. Am Beginn des Paragraphen werden dort fünf Zeilen ergänzt (dem Ende von nANin 2 III entsprechend): (1) [šum-ma a-wi-lum] (2) [É a-wi-lum a-na a-wi-lim] (3) [a-na KA.KEŠDA] (4) [a-na MU.1.KAM] (5) [id-di-in-ma]. 3 V. Donbaz / H. Sauren, OLP 22 (1991), S. 9 (mit Anm. 8), 11f. Da gebrochene Zeilen doppelt gezählt werden, ist die Zeilenzählung dort um „1“ erhöht. 4 Z.B. Borger, BAL, S. 21 § 69+c. 5 Vgl. Kol. II’ Z. 8, 9, 12, 13 auf dem Photo André-Salvini, Code, S. 53 Abb. 51, mit der Wiedergabe durch Donbaz / Sauren. 6 In Roth, Law Collections, S. 96, folgt aB 3 Kol. I wie bei Sauren als 4.12 auf nANin 2 Kol. IV. Damit wird unterstellt, daß der Text von aB 2 bis in die Mitte von Stele Kol. XIX reichte. Soviel Text ist aber keineswegs auf der Tafel unterzubringen.

A.6. Zu einigen Problemen

119

sich wahrscheinlich um einen vollständigen Paragraphen, der allerdings sehr schlecht erhalten und wegen der Beschädigungen (s. sub B und C z.St.) nur teilweise verständlich ist. Zu Beginn der Zeilen ist eine Anzahl von Zeichen abgebrochen, Rekonstruktionen sind deshalb problematisch. Für die Zeilenlänge können die Rubrik sowie § „73“ Z. 1, deren Ergänzungen ziemlich sicher sind, als Orientierungshilfe dienen. Demnach sind pro Zeile maximal bis zu 10–12 Zeichen möglich, eine Zahl, die jedoch nicht immer erreicht wird. Die vorliegenden Bearbeitungen von Donbaz / Sauren und Roth unterscheiden sich mehrfach: § „73“ aB 3 I 3–15

Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 12 (4.12)

Roth, Law Collections, S. 96, gap h

Z. 1 Z. 2 Z. 3 Z. 4 Z. 5 Z. 6 Z. 7 Z. 8 Z. 9 Z. 10 Z. 11 Z. 12 Z. 13

[šum!1-ma a-wi-lum wa-a]š-bu-um [É MAŠ.EN.GAG i]-[š]a-a[m šu-ú] [e-li] KA.KEŠDA ša ip-pu-šu [a-na] ⸢É⸣ MAŠ.EN.GAG ša-mi-im [KÙ.BABBAR] ša i-ša-ak-ka-nu [NÌ].⸢SA10⸣ i-ša-ak-ka-an-šu [ga-am]-⸢ra⸣ šum!-ma ru-qí-im [KA.KEŠDA] ⸢ša⸣ É MAŠ.EN.GAG [i-ša-qal] šum!-ma ú-ul i-ša-am-ma [it-ti KÙ.BABBAR ša] il-qú [i-te-el-li-m]a [É MAŠ.EN.GAG a-na be-lí-š]u [i-ta-a]r [If a free man, a lod]ger, [wishes] to buy [the house of a king’s servant,] he shall put down [supplementary to ] the lodging contract which he will sign and in order to] buy the house of the king’s servant [the silver] which he has to put down at [its full pr]ice. If he (i.e.: the owner) is (in a) far (country), [he shall pay only the rent] for the house of the king’s servant. If he (i.e.: the king’s servant) does (afterwards) not sell, [he shall lo]se [the silver] which he already accepted [(and) the house of the king’s servant retur]ns [to] its owner.

[šumma wa]šbum [bīt muškēnim] išā[m … …] kiṣrim ša ippušu [ana b]īt muškēnim šâmim [… š]a išakkanu […] x išakkanšu […]-ú šumma rūqim […] ša2 muškēnim […] šumma ul išāmma [ina kaspim ša] ilqû [ītellī]ma [bīt muškēnim ana bēl]išu [itâ]r If] a tenant intends to purchase the house of a commoner, …] the rent obligation which he shall perform, in order to purchase the house of a commoner, […] which he shall place […] he shall place it […]; if he is abroad(?) […] of the commoner; if he does nor purchase (the house) [he shall forfeit the silver that] he took ans [the house of the commoner shall revert] to its owner.

3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Diesen Lesungen und Interpretationen wird hier nur teilweise gefolgt (s. sub C zu § 73). Danach ist die Kolumne abgebrochen (= aB 3 I 16–„52“3). Wenn richtig berechnet worden ist, daß der Beginn von Stfr 4 Seite A Kol. IIʼ ungefähr Z. 25 von Kol. XIX entspricht, verbleibt danach eine Lücke (Lücke c). Erhalten sind auf dem genannten Fragment die Anfänge der ersten Zeilen der Kolumne4. Davon gehören Z. 1–4 zum Ende eines Artikels5. Zu erkennen ist, daß es um Mauern von Gebäuden (É.GAR8 / igārum) geht. Dieser Terminus ist auch in 1

Sauren transliteriert Z. 1, 9 und 11 šu-ma statt šum-ma, s. dazu s. A.2.3.2 sub numero. Nach Kopie und Photo müßte [… š]a bīt wiedergegeben werden. Druckversehen? 3 Bei Roth, Law Collections, S. 96, wird der verlorene Abschnitt als „t I 16–?“ als „gap i, j, k“ (entsprechend den „Regeln“ 4.13, 4.14, 5.1 bei Sauren, ZRG RA 106, S. 37f.) gezählt. Durch die hier vorgenommene abweichende Einordnung der Textüberlieferung entfällt diese Annahme. 4 Den sub B und C gegebenen Lesungen liegt das Photo André-Salvini, Code, S. 53 Abb. 51, zugrunde. Die Kopien, aber auch die Heliogravüre (MDP 10, Tf. 9) sind nicht zuverlässig. 5 Ergänzungen unsicher, einige bisherige Rekonstruktionsvorschläge unten tabellarisch zusammengestellt. 2

120

A. Einleitung

K 15046 lk. Kol. Z. 1’ bezeugt. Aufbau und Formulierungen dieses kleinen Fragments mit Resten von zwei Kolumnen lassen auf ein Stück eines Rechtstextes schließen1, der wahrscheinlich dem Exemplar nANin 3 zuzuordnen ist (s. sub A.2.3.6). In der linken Kolumne sind nach einem Trennstrich Reste von fünf Zeilen erhalten, die die Rekonstruktion der Protasis einer Rechtsbestimmung erlauben. Eine Parallele dazu ist in der Rechtssammlung aus Ešnunna zu finden: K 15046 lk. Kol.

Ešnunna Tf. A, IV 25f. (§ 58)2

1’ [šum-ma] ⸢É⸣3.GAR8 2’ [É]? ⸢a-wi⸣-lum4 3’ [i]-qa-ap-ma 4’ [ba-a]b?-ta-šu5 5’ [a-na be-e]l?6 [É.GAR8] 6’ [u-še-di-ma]?7

25 šum-ma i-ga-rum i-qa-am-ma ba-ab-tum a-na be-el i-ga-ri 26 ú-še-di-ma

Obwohl der auf dem Steinfragment erhaltene Abschnitt schlecht erhalten und seine Interpretation schwierig ist, liegt der Schluß nahe, daß in dieser ebenfalls, obwohl die Interpretation schwierig ist und in der Literatur verschiedene, jedoch nicht befriedigende Wiedergaben zu finden sind, das Wort igārum enthaltenden Passage die zugehörige Apodosis erhalten ist. Es wird deshalb vorgeschlagen, die beiden Abschnitte hier zusammenzufassen (§ „75“). In der Literatur sind verschiedene, jedoch nicht befriedigende Wiedergaben zu finden: Nougayrol, JA 245, S. 344 1 i-na [x x x ] 2 É.[G]AR8 š[a i-qá-]/dad[u-ma(??)]8 3 É.G[A]R8 Á [x x] 4 i-[im-mi-id(??]

Szlechter, Codex, S. 96, art. C

Borger, BAL, S. 21 § 68+c

Roth, Law Collections, S. 95, gap f

i-na … igā[ram](É.[S]IG4) š[a i-qá-]am(?)-x-ma igāram(É.SIG4)9 x … i-[im-mi-id(??]

i-na [x x x ] É.[G]AR8 š[a xx] DA x [x] É.G[A]R8 Á [xx] i-[…]

[šum-ma …] ina […]

bītum […] i-[…]

Unter Berücksichtigung vergleichbarer Sachverhalte an der genannten Ešnunna-Stelle, in altbabylonischen Mietverträgen sowie in der Serie Ana ittišu kann eine davon abweichende Rekonstruktion versucht werden. Offenbar geht es um die Verpflichtung, an der Stelle der in der Protasis genannten Mauer

1

Borger, BAL, S. 21 (Bem. zu § 68+c), hat auf diesen Text verwiesen (Exemplar j), ihn aber nicht in seine Bearbeitung einbezogen. Abwegig sind sowohl Einordnung als auch Interpretation (u.a. Verbum qâpu A [CAD] bzw. qâpu(m) II [AHw] „anvertrauen“ statt qâpu „einstürzen“) durch H. Sauren, ZRG RA 106, S. 39 mit Anm. 78a: (1’) [šum-ma] ⸢É⸣.GAR8 (2’) [ú-na-tam] ⸢a⸣-wi-lum (3’) [(eingerückt) i-]qa-ap-ma (4’) [ši-it]-ta-ma (5’) [ú-ul úpa-a]s. 2 Yaron, Eshnunna, S. 78f. 3 Auf dem Photo die Enden der Senkrechten schwach eingedrückt erkennbar. 4 Erhalten sind vom Zeichen a die Enden der Senkrechten, von wi das Ende des Senkrechten und der lang ausgezogene Waagerechte. Da eine Status-constructus-Verbindung vorliegen muß, wird unterstellt, daß in lum ein Schreiberversehen für lim vorliegt. Verglichen mit Z. 2’ und 3’ reicht der Platz für eine Ergänzung zu i-na É nicht aus, so daß eine Status-constructus-Kette anzunehmen ist. 5 Die Ergänzung ist schon von W. von Soden, ArOr 17 (1949), S. 373, in Erwägung gezogen worden. 6 Erkennbar der Kopf eines Senkrechten. 7 Der Sachverhalt auch Ana ittišu, Tf. 4, Kol. IV 28–30 (MSL I, S. 66). Vgl. ferner die parallele Formulierung KḪ Kol. XLIV 55f. (§ 251: einen stößigen Ochsen betreffend). 8 Die Verwendung des Verbs qadādu(m) „tief beugen“ in Bezug auf Bauwerke ist zwar bei Nabonid bezeugt (AHw 891a s.v. 3; CAD Q 45a 1b), wäre in diesem Zusammenhang aber ungewöhnlich. 9 Druckversehen: „i“ ausgefallen.

A.6. Zu einigen Problemen

121

(ina [ašar]1 igārim), deren Baufälligkeit bekannt war, weil sie nicht stark genug war (š[a lā] da[nnu]2), eine stärkere Mauer zu errichten (ig[ā]ram d[annam]3 i[ppeš]4). Auch wenn nicht gesagt wird, wer die Kosten zu tragen hat, kann davon ausgegangen werden, daß der Hauseigentümer verantwortlich war5. Bei dieser Rekonstruktion verbleibt zwischen aB 3 I Z. 15 und K 15046 lk. Kol. immer noch eine Lücke, die maximal etwa 10 Zeilen umfaßt. In dieser muß ein weiterer, allerdings nur kurzer Paragraph (§ „74“) gestanden haben. Wenn die linke Kolumne von K 21227 (nANin 3) in Lücke a eingefügt wird, dann kommt die rechte Kolumne des Fragments in Lücke c vor K 15046 lk. Kol. zu stehen. Inhaltlich geht es auch hier um Gebäude, wie ein beschädigtes Zeichen É zeigt (Z. 2ʼ, eine Ergänzung zu É.[GAR8] ist nicht auszuschließen). In § „76“ (Stfr 4 Seite A Kol. II’ Z. 6ff. sowie Paralleltexte nANin 2 Kol. IV und nB 7 Rs. re. Kol.) geht es dann um Probleme der Mietzahlung bei vorzeitiger Beendigung des Mietverhältnisses durch den Vermieter6. Ob dieser Paragraph vollständig erhalten oder sein Ende verloren ist, ist nicht sicher. Auch wenn die vorgeschlagene Ergänzung der Verbalform in nANin 2 Kol. IV 18 zu [īt]e[lli] richtig ist, zeigt z.B. § „69“, daß noch weitere Bestimmungen folgen können. Danach ist der Text verloren (Lücke d1; etwa 25 Zeilen, ungefähr dem letzten Drittel von Kol. XIX entsprechend). Mit aB 3 Kol. II Z. 1, etwa parallel zum Beginn von Kol. XX der Stele anzusetzen, befinden wir uns dann mitten in einem Paragraphen (§ „79“), in dem es – soweit die erhaltenen Reste erkennen lassen – wohl um die Rückzahlung von Schulden zur Erntezeit geht. Wegen der Größe der Lücke ist anzunehmen, daß von dem Textverlust nicht nur der Beginn desselben betroffen ist, sondern davor mindestens ein weiterer vollständiger Paragraph verloren ist. An dieser Stelle ist vielleicht die linke Kolumne von nB 11 einzufügen, in der es ebenfalls um Sachverhalte im Zusammenhang mit der „Ernte“ geht (Z. 5ʼ: eṣēdum „ernten“, Z. 17ʼ: ebūrum „Ernte(zeit)“). Erhalten sind zwei durch Trennstriche abgetrennte Paragraphen (hier als §§ „77“ und „78“ gezählt). Man gewinnt den Eindruck, daß sie eine Überleitung von Miet- zu Schuldverhältnissen bilden, die dann die Thematik der folgenden Bestimmungen beherrschen. Dabei kommt Gerste und Silber offenbar eine zentrale Rolle zu, so daß in Erwägung gezogen werden kann, daß eine Rubrik ṣimdatum še’um ū kaspum „Verfügung: Gerste oder Silber (betreffend)“ in der Lücke von aB 3 verloren gegangen sein könnte. Wie nicht anders zu erwarten, kommt im Folgenden im Zusammenhang mit den Schuldverhältnissen auch dem tamkārum „Kaufmann“ eine zentrale Bedeutung zu. In nANin 2 sind im unteren Teil von Kol. IV etwa 80 Zeilen abgebrochen, die die Entsprechung zum unteren Drittel von Kol. XIX sowie einen beträchtlichen Teil von Kol. XX der Stele enthielten. Wenn man davon ausgeht, daß die 50–52 Zeilen einer Kolumne von aB 3 etwa 80 Zeilen (oder auch etwas mehr) der Stele entsprechen, dann enthielt Kol. I dieser Tafel den Text ungefähr bis zum Ende von Kol. XIX bzw. bis zum Übergang zu Kol. XX – mit einer Toleranz von einigen Zeilen. Obwohl zu betonen ist, daß Unsicherheiten bestehen bleiben, ergibt sich für Rekonstruktion von Kol. XVIII–XIX der Stele:

1

Möglich auch ina [bīt] igārim ša … „im Haus (mit) der Mauer, die …“. S. die folgende Anm. 3 Zur Verwendung von Ableitungen von danānum in vergleichbaren Kontexten s. z.B. gušura danna „starker Dachbalken“ (Ana ittišu Tf. 4, Kol. IV Z. 14 = MSL I, S. 65), sowie das Verbum im D-Stamm: Ešnunna, Tf. A Z. 26; CT 8, Tf. 23b (Bu. 91-5-9, 486), Z. 13 (mit asurrûm „Grundmauer“ als Objekt). Abweichend wird in Ana ittišu, Tf. 4, Kol. IV, Z. 16f. (MSL I, S. 65), formuliert: „bīta labera igāra ša iquppu imda immid „er wird das alte Haus (oder mit GAG § 146b Akk. des Ortes; im alten Haus), die Mauer, die einzustürzen droht, mit einer Stützmauer stützen“. 4 Zu epēšum „tun, machen“ in Bezug auf eine Mauer s. z.B. Ana ittišu 4, Kol. IV Z. 27, 32 (MSL I, S. 66). 5 So gibt es Mietverträge, in denen sich die Vermieter verpflichten, die Aufwendungen für Reparaturen zu erstatten, vgl. CAD M/1, S. 205 s.v. mānaḫtu 2b-2ʼ; M/2, S. 268a s.v. mušēṣû 1. 6 Vgl. dazu z.B. den Mietvertrag BE 6/1, Nr. 35, auszugsweise zitiert CAD M/1, S. 205a 2’ s.v. mānaḫtu. 2

122

A. Einleitung

Stele

Stfr 3/4

XVIII 5–13

Stfr 3 IV 17’– 25’ [etwa 25 Z.]

[XVIII 14–…: Lücke b (etwa 25 Z.)] XVIII [~„39–~„40“] XVIII ~„41“–~„53“

[2? Z.] Stfr 4 I’ 1–13

XVIII ~„54“ XVIII ~„55“–~„64“

Stfr 3 V’ 1’ [etwa 45 Z.]

--„~65“–~„75“, XIX ~„1“–… [XIX …: Lücke c (etwa zu 10 Z.)], vielleicht einzufügen: …

XIX ~„31“–~„34“ XIX ~„35“–~„40“

nANin 2/3 [nANin 2 III: etwa 45–50 Z.]

I 1–2 I 3–15

§ „72“, […]1 § „72“, Z. x+1– x+13 § „72“, Z. x+14 § „72“, Z. x+15– x+24, [(x+25)]? (§-Ende) Rubrik § „73“, Z. 1–13 (§-Ende)

nANin 2 III u. x+1’–x+10’ [(x+11’)] ? --[nANin 2 III u.: etwa 80 Z.?]

K 21227 (nANin 3), re. Kol. 1ʼ–5ʼ

[§ „74“, Anfang und Ende verloren] § „75“, Z. 1–5, [6]

K 15046 (nANin 3), lk. Kol. 1’–5’, [6’, …] Stfr 4 Seite A II 1–4 Stfr 4 Seite A II 6–9 Stfr 4 Seite A II 10–15

§ „75“, Z. 7–10 (§-Ende) § „76“, Z. 1–4 nANin 2 IV 1–6 nANin 2 IV 7–10

XIX ~„45“–~„52“

nANin 2 IV 11–18

[XIX ~„53“–…: Lücke d1 (etwa 25 Z.)], vielleicht einzufügen: XIX ~„53“–~„67“ XIX ~„67“–~„70“

2

§ „70“, Z. 1–9 [§ „70“ Ende, § „71“, § „72“ Anfang]

XIX ~„41“–~„44“

1

nB 7/11

[16– 50/52]

XIX ~„21“–~„26“

XIX ~„27“–~„30“

aB 3

Verloren sind vermutlich zwei Zeilen, sie werden sub C ergänzt. Wenn danach noch etwas folgte, ist das Ende verloren.

nB 7 Rs. re. Kol. 1’–5’ nB 7 Rs. re. Kol. 6’–11’

§ „76“, Z. 5–10 § „76“, Z. 11–14 § „76“, Z. 15–22 (§-Ende?)2 [§ „77“, § „78“, § „79“ Anfang]

nB 11 lk. Kol. § „77“, Z. 1–15 1ʼ–15‘ lk. Kol. 16ʼ– § „78“, Z. 1–4 19ʼ

A.6. Zu einigen Problemen

123

Kolumne XX Auf die nur teilweise erhaltene letzte Zeile von nB 11 folgt vor dem Bruch ein Trennstrich, der das Ende eines Artikels anzeigt. Da aB 3 Kol. II mit der Apodosis einer weiteren Bestimmung einsetzt, muß dazwischen eine Anzahl von Zeilen verloren sein. Hier läßt sich vielleicht die linke Kolumne der Rückseite von nB 7 mit dem Beginn eines Paragraphen, von dem leider nur wenige Zeichen erhalten sind, wohl direkt anschließend einfügen. Aus dem in den anderen Kolumnen des Fragments bezeugten Text ist zu errechnen, daß eine Einordnung im Übergang von Kol. XIX zu Kol. XX wahrscheinlich ist. Wenn dies richtig ist, wird nB 7 unmittelbar auf nB 11 folgen, da bei der vorgelegten Rekonstruktion nur eine begrenzte Zahl von Zeilen bis zum Beginn von aB 3 Kol. II verfügbar ist. Unter der Voraussetzung, daß BURU14 = ebūrum „Ernte(zeit)“ in nB 7, Rs. lk. Kol. Z. 5ʼ sowie [MÁ]Š Z. 5ʼ richtig gelesen sind, kann vielleicht sogar Überschneidung mit aB 3 Kol. II Z. 1, wo diese Termini ebenfalls begegnen, vorliegen. Dies setzt allerdings voraus, daß der davor stehende Zeichenrest in nB 7 Z. 5ʼ zu [i-n]a ergänzt werden kann, was nach dem Photo nicht als gesichert gelten kann. Andererseits erscheint der in der Lücke verfügbare Raum sehr knapp, wenn einerseits in nB 7 das Ende eines Paragraphen und in aB 3 eine Protasis zu ergänzen sind. Die Parallelisierung der beiden Textzeugen sub B und C in § „79“ steht deshalb unter einem Vorbehalt. Für das Folgende ist aB 3 Kol. II der Hauptzeuge. Wegen der starken Beschädigungen ist die Rekonstruktion des Textes allerdings nur bedingt möglich. Für eine Anzahl von Zeichen erlauben weder Photo noch Kopie eine sichere Interpretation, viele Lesungen sind unsicher1. Zusammenhängende längere Textpassagen sind kaum erhalten. Aus der Tatsache, daß die längeren Zeilen auf dieser Tafel zwar häufig, aber nicht immer, zwei Zeilen der Stele entsprechen, ergeben sich zudem Schwierigkeiten bei der Einordnung in die Stele. Dennoch kann davon ausgegangen werden, daß hier im Wesentlichen die Entsprechung zu Kol. XX der Stele vorliegt, wenn für den Beginn der Kolumne (Apodosis eines Paragraphen, dessen Protasis am Ende der vorhergehenden Kolumne verloren ist; § „79“) von einer Stellung ungefähr am Beginn von Kol. XX der Louvre-Stele ausgegangen wird. Mit Vorbehalt wird deshalb hier eine entsprechende Einordnung vorgenommen. Durch Trennstriche vor Z. 62, 19, 293, 42 erfolgt eine Gliederung (§§ „80“–„83“). Darüber hinaus ist mehrfach eine Linierung erkennbar. Ab Z. 19 sind in aB 3 Kol. II häufig nur wenige zusammenhanglose Zeichen zu lesen, das Ende der Kolumne ist abgebrochen. Möglicherweise ergänzen sich aB 3 Kol. II 40–42 und rechte Kolumne von K 15046 (Reste von vier Zeilenanfängen). Wenn dies richtig ist, entspricht das kleine Fragment dem Ende von § „82“ sowie dem Anfang von § „83“ (s. sub B und C z.St.). Am Ende von aB 3 Kol. II sind etwa 5–7 Zeilen und zu Beginn von Kol. III dieser Tafel etwa 5 Zeilen verloren (Lücke d2), etwa 10–15 Zeilen der Stele entsprechend. Wird wie hier vorgeschlagen die linke Kolumne von nB 11 in Lücke d1 eingeordnet, dann findet die mittlere Kolumne dieses Fragments hier ihren Platz, ungefähr dem Übergang von Kol. XX zu Kol. XXI der Stele entsprechend (§ „84“, Anfang und Ende verloren). Nicht zu erkennen ist, ob dieses Fragment teilweise entweder die erhaltenen Abschnitte von aB 3 Kol. II bzw. Kol. III dupliziert. Aus der Textverteilung des Exemplars nANin 2, ist zu schließen, daß die wenigen Zeichenreste, die zu Beginn von Kol. V (DT 81 re. Kol.) lesbar sind, etwa dem letzten Abschnitt von Kol. XX der Stele entsprechen müssen (s. A.6.3). Kolumne XXI–XXIII Auch bei der Rekonstruktion der letzten drei Kolumnen der Lücke der Stele bleiben noch Unsicherheiten bestehen. Allerdings kann inzwischen ein einigermaßen gesichertes Bild vom Inhalt dieses Teiles des

1

In der Synoptischen Transliteration Teil B werden für aB 3 Kol. II–IV die Lesungen der Erstpublikation von V. Donbaz und H. Sauren wiederholt modifiziert; in Roth, Law Collections, S. 96–98 gap l–w, dagegen wurden sie weitgehend übernommen; s. auch sub B und C an den entsprechenden Stellen. 2 Die Teilung des Abschnitts Z. 6–18 in zwei Paragraphen (Roth, Law Collections, S. 67f. gap m und n) ist nicht berechtigt, da vor Z. 14 kein Trennstrich gesetzt ist. 3 Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 20, andere Zeilenzählung („26“), s. sub B z.St.

124

A. Einleitung

KḪ gewonnen werden. Mindestens erscheint es möglich, mit einer gewissen Toleranz die erhaltenen Textzeugen an den ursprünglichen Stellen zu positionieren. Die drei Kolumnen umfassen beim Ansatz von jeweils 75 Zeilen insgesamt 225 Zeilen. Erhalten sind auf den Exemplaren, die diesem Abschnitt des KḪ zugeordnet werden können, 107 (oft mehr als eine Stelenzeile enthaltende) Langzeilen sowie rund 50 Stelenzeilen. Spielraum für umfangreichen Textverlust verbleibt kaum. Der Text von aB 3 Kol. III setzt mit Z. 6 etwa bei der Entsprechung zu Stele Kol. XXI Z. 10 ein (zweiter Teil von § „85“1), ist aber bis Z. 31 so lückenhaft erhalten, daß kaum Ergänzungen möglich sind. Eine Artikel-Trennung wird in dieser Kolumne vor Z. 192, 24, 35, 41 (§§ „86“ff.) angezeigt. Darüber hinaus ist mehrfach eine Linierung zu erkennen. Von der zweiten Hälfte von aB 3 Kol. III an ist zudem eine Parallelüberlieferung in aB 4 Kol. I erhalten: die erste erhaltene Zeile korrespondiert mit aB 3 Kol. III Z. 32/33 (Ende von § „87“). Die Berechnung ergibt, daß die Tafel // aB 3 Kol. III 19 (§ „86“) begonnen haben wird3. Beide Tafeln sind dann bis zur Mitte von § „89“ Duplikate, unterscheiden sich aber teilweise, vor allem in der Orthographie. Während aB 3 innerhalb dieses Abschnitts abbricht, sind in aB 4 noch weitere 15 Zeilen erhalten, in denen nicht nur das Ende dieses Paragraphen, sondern darüber hinaus ein weiterer Abschnitt zwar lückenhaft, aber offenbar fast bis zum Ende bezeugt ist (§ „90“). In aB 3 sind dann am Ende von Kol. III etwa 5–7 und zu Beginn von Kol. IV wahrscheinlich 16 Zeilen verloren, d.h. insgesamt mehr als 20 Langzeilen. Sie können unter Berücksichtigung bestimmter Unsicherheiten bis zu 30–40 Zeilen der Stele entsprechen. Daraus ergibt sich, daß gegen Donbaz und Sauren (übernommen von Roth) in den letzten Zeilen von § „90“ (aB 4 Kol. I 34ʼff.) kein Duplikat zu aB 3 IV 17–19 vorliegen kann. Abgesehen davon, daß auch die Zeichenreste nicht übereinstimmen4, ergibt sich daraus die Einordnung dieser Passage an einer späteren Stelle (s.u. zum Ende von § „91“). Zwischen der letzten erhaltenen Zeile von aB 4 Kol. I und den Zeichenresten von aB 3 Kol. IV ist also ein Textverlust anzusetzen, der etwa 10–15 Stelenzeilen entsprechen dürfte (Lücke e1). Kol. I–III des eben genannten Textzeugen aB 4 bilden die Basis, an der sich die weitere Rekonstruktion von Kol. XXI–XXIII der Stele orientieren kann. Ab Kol. III 21’ // Stele Kol. XXIV Z. 1 dieser Tafel ist die Übereinstimmung mit der Stele gesichert. Bei Berücksichtigung der Leerzeilen, die in diesem Text zur Artikeltrennung gebräuchlich sind, ergibt die Berechnung, daß auf den davorstehenden etwa 130 Zeilen der Tafel fast 200 Zeilen der Stele untergebracht werden konnten, genauer etwa Kol. XXI ~„35“ bis Ende Kol. XXIII (Kol. I: etwa 16 Zeilen verlorene Zeilen [ergänzt durch aB 3], Z. 1’– 36’, am Ende der Kolumne 4–5 verlorene Zeilen; Kol. II: etwa 16 verlorene Zeilen zu Beginn [bisherige Lücke e], Z. 1’–40’ [Ende der Kolumne], Kol. III: etwa 18 verlorene Zeilen zu Beginn [bisherige Lücke f], Z. 1’–20’). Zwischen aB 3 Kol. IV Z. 23 und den ersten erhaltenen Zeilen von aB 4 Kol. II ist inhaltlich kein direkter Übergang herzustellen, so daß eine weitere Lücke von einigen Zeilen zu postulieren ist (Lücke e2). Dennoch sind beide Abschnitte wahrscheinlich Teile desselben Paragraphen (§ „92“)5. Da die rechte Tafelseite von aB 3 weitgehend abgebrochen ist, sind auf dieser Tafel sowohl von Kol. IV als auch von Kol. V (Rs. I) nur geringe Reste des Textes erhalten. Eine sichere Entsprechung zur übrigen Textüberlieferung ist erst wieder aB 3 Kol. V 1’ // Stele XXIV 8 zu erkennen. Davor sind in dieser Kolumne etwa 15–17 verlorene Zeilen anzusetzen. Zwischen dem erhaltenen Text von aB 3 Kol. IV, der nach 1

In der Gliederung von Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 21 sub 9f. wird fälschlicherweise der Eindruck erweckt, daß an dieser Stelle ein neuer Paragraph beginnt. 2 Die Ansicht der Hg., daß es sich bei dem Trennstrich vor Z. 19 um die Verlängerung eines solchen aus Kol. II handelt (s. Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 21 sub 10; übernommen von Roth, Law Collections, S. 97 gap r), ist falsch. Bei Vergrößerung des Photos ist der Keilkopf am Kolumnenbeginn zu erkennen. Es würde auch den Schreibpraktiken widersprechen, wenn ein Trennstrich in eine noch nicht beschriftete Kolumne hinein verlängert worden wäre. 3 Zur Frage, ob davor eine Rubrik anzunehmen ist, s. sub A.4.2.2. 4 Zu den vorliegenden Ergänzungsvorschlägen für § „90“ s. sub B z.St. 5 So auch Roth, Law Collections, S. 98 gap w (ebenfalls mit Annahme einer Lücke zwischen den beiden Textpassagen).

A.6. Zu einigen Problemen

125

Z. 23 (Mitte § „92“) abbricht, und dem Wiedereinsetzen in Kol. V der Tafel (// Kol. XXIV Z. 8 = § 101) sind etwa 45–50 Zeilen verloren. Wenn in Rechnung gestellt wird, daß durch Schreiben bis auf den Tafelrand längere Zeilen möglich sind, ist der Platz wahrscheinlich ausreichend, um den entsprechenden Teil des KḪ vollständig darin unterzubringen1. Für den unteren Abschnitt von nANin 2 Kol. VI ergibt sich die Einordnung daraus, daß es sich um ein Duplikat zum letzten Teil von aB 4 Kol. II handelt (§ „95“). Daran anzuschließen ist, wahrscheinlich nach einer verlorenen Zeile, die rechte Kolumne von K 10485 (nANin 3 Kol. VII2; § „96“, für das verlorene Ende desselben ist von mindestens einer Zeile auszugehen, vermutlich aber mehr; inhaltlich geht es wahrscheinlich um eine Ergänzung des in § „95“ behandelten Sachverhalts3). Ein weiteres Exemplar, das zur Ergänzung der Lücke auf der Stele beiträgt, liegt in dem Fragment BM 48534 (nB 12) vor. Erhalten sind Teile von zwei Kolumnen, wobei die linke neben Text parallel Stele XXIV 3–16 (§§ 100f. und Stichzeile) den Beginn eines Kolophons enthält. Da der Text der rechten Kolumne anderweitig nicht bezeugt ist, ergibt sich für diesen zweifelsfrei die Einordnung in die Lücke, die zwischen dem Ende von aB 4 Kol. II (// nANin 3 Kol. VI) und dem Wiedereinsetzen des Textes in Kol. III von aB 4 besteht (etwa 25 Z. Stelenzeilen; Lücke f). Obwohl es wahrscheinlich ist, daß der Text sowohl in Z. 2ʼ dieses Exemplars als auch in nB 12 Z. 11ʼ iddâk „er wird getötet“ lautete und deshalb Überschneidung nicht auszuschließen ist, werden hier beide getrennt aufgeführt (nB 12: § „97“, aB 4: § 98), da infolge der Beschädigung keine weiteren Berührungspunkte erkennbar sind. Sollten sich jedoch die beiden Stellen als Parallelen erweisen, entfällt Lücke f2, und Lücke f1, dann als Lücke f (§ „96“ Ende, § „97“ und § 98 Anfang), wird entsprechend größer (etwa 15 Zeilen). In aB 4 Kol. III Z. 21ʼ ist dann der Übergang zum Text der Stele in Kol. XXIV (Rs. I) bezeugt. In der folgenden Tabelle sei der Rekonstruktionsvorschlag für Stele Kol. XXI–XXIII zusammengefaßt: Stele

aB 3

aB 4

nANin 2/3

nB 11/12

[XX Ende / XXI Anfang: [II 5–7 Z., III, 1–5] Lücke d2 (etwa 20 Z.), vielleicht einzufügen:]

[§ „83“ Ende, „84“, § 85 Anfang] nB 11 mittl. Kol. 1ʼ–17ʼ

XXI ~„10“–…

1

III 6–18

§ „84“, Z. x+1–x+17 § „85“, Z. x+1–x+13

Obwohl von Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 7, zweiter Absatz, darauf hingewiesen wird, daß auf der Rs. von aB 3 mehrfach drei Stelenzeilen auf einer Zeile der Tafel zusammengefaßt sind, wird ausgehend von einer irrigen Einordnung der Zeichenreste dagegen OLP 22, S. 7, fünfter und sechster Absatz, bzw. S. 26 sub 16, unterstellt, daß in Kol. IV des Textes gegenüber der Stele 60–70 Zeilen Text ausgefallen seien (die hier als §§ „93“–„95“ und „98“ gezählten Abschnitte). 2 In Oelsner, Einteilung, S. 106, irrtümlich als Kol. VI aufgefaßt, s. sub A.2.3.6 sub numero. Vor dem erhaltenen Text sind mindestens vier Zeilen der Kolumne verloren, da die mittlere Kolumne des Fragments vier weitere Zeilen vor der ersten erhaltenen Zeile enthält. Die Einordnung an dieser Stelle ergibt sich aus den übrigen auf diesem Fragment erhaltenen Abschnitten (mittl. Kol. // Stele XXIV 38–49, lk. Kol. // Stele XXV 58–66). Ob der folgende § „96“ durch einen Artikeltrenner vom vorigen abgesetzt war, bleibt offen. Am Kolumnenende von nANin 2 ist jedenfalls ein solcher nicht erkennbar, obwohl sonst eine Setzung an entsprechenden Stellen bezeugt ist. 3 Schließt man, einer Überlegung Borgers folgend (BAL, S. 22: „Wohl direkt oder fast direkt anschließend und noch zu § 75+e gehörig“), das Fragment unmittelbar an das Vorhergehende an, dann ist die Ergänzung des Paragraphenbeginns in einer Zeile „0“ denkbar (s. sub B z.St.). Eine Ergänzung des Verbs Z. 2ʼ ist jedoch schwierig. Wenn ähnlich wie in § 66 für letzteres eine Form von esēru(m) „drängen“ in Erwägung gezogen wird, dann ist in Z. 1ʼ ein dazu gehöriges Objekt zu erwarten. Es ist davon auszugehen, daß der Abschnitt inhaltlich mit dem Vorhergehenden im Zusammenhang steht. Es könnte darum gehen, daß der Gläubiger („Kaufmann“) trotz gegenteiliger Anordnung (§ „95“) auf der Rückzahlung der ursprünglich zur Verfügung gestellten Produkte besteht. Da Z. 2ʼ mit der Verbalform nicht ausgefüllt ist, ist dort ein weiteres Zeichen zu ergänzen, wobei am ehesten an ein enklitisches –ma gedacht werden kann (auch ein Objektsuffix ist allerdings nicht auszuschließen). In diesem Falle gehört mindestens die folgende Zeile noch zur Protasis. Ob Z. 3ʼ und 4ʼ analog nANin 2 Kol. VI Z. 8ʼf. (§ „95“) ergänzt werden können (dort Teil der Apodosis), ist nicht zu erkennen.

126

A. Einleitung

Stele

aB 3

aB 4

XXI ~„30“–…

III 19–23

XXI ~„35“–…

III 24–31 III 32–34

I [etwa 16 Z. –…] I 1’–3’

XXI ~„50“–… III 35–40 XXI ~„60“ – XXII ~„1“– III 41–45 … III [5–7 Z.] XXII ~„10“–… IV [1–16] [XXII …: Lücke e1 (etwa 10–15 Z.)] XXII ~„32“–… IV 17–19 XXII ~„35“–…, [XXII …: Lücke e2 (einige Z.)] XXII ~„45“–… XXII ~„55“–… XXII ~„70“–… XXIII ~„3“–~„19“ XXIII ~„20“–…

XXIII ~„52“–… XXIII ~„60“–… XXIV 1–2 XXIV 3–7 XXIV 8–14

1 2

nB 11/12 § „86“, Z. 1–5 § „87“, Z. 1–8 § „87“, Z. 9–12 (§ 69+d, x+1–x+3) § „88“, Z. 1–8 § „89“, Z. 1–8

I 5’–12’ I 14’–21’ I 22’–27’ I 29’–36’ I [etwa 4–5 Z.] II [etwa 16 Z.]

§ „89“, Z. 9–14 § „90“, Z. 1–8 [§ „90“ Ende, § 91 Anfang] § „91“, Z. x+1– x+3

IV 20–23 IV [etwa 17– 20 Z.]

§ „92“, Z. 1–4 [§ „92“ Mitte] II 1’–8’ II 10’– 21’ II 23’– 28’ II 30’– 40’ III [etwa 18 Z.]

§ „92“1 (§ 72+e), Z. x+1– x+8 § „93“, Z. 1–12 § „94“, Z.1–6 nANin 2 VI (Rs. I unten) 0–14’ nANin 3 VII (Rs. II) 0–4’, […]

§ „95“, Z. 1–17 § „96“, Z. 1–5, …

[§ „96“ Ende, § „97“ Anfang] nB 12 Rs. re. § „97“, Z. x+1– x+11 Kol. 1’–11’ [§ 98 Anfang]

[XIX ~„25“–…: Lücke f1 (einige Z.)] XXIII … [XIX …: Lücke f2 (einige Z.)] XXIII ~„50“–~„51“

nANin 2/3

III 1’–2’2 V (Rs. I) [etwa III 4’–8’ 15–17 Z.] III 10’– 20’ III 21’ III 22’– 24’ V 1’–3’ III 25’– 30’

§ 98 (§ 76+f), Z. x+1– x+2) § 99, Z. 1–5 § 100, Z. 1–11 § 100 nB 12 Rs. lk. § 100 Kol. 1’–3’ nB 12 Rs. lk. § 101 Kol., 4’–9’

Direkter Anschluß. Die getrennte Zeilenzählung wird zugefügt, da in der Literatur verbreitet. Überschneidung mit nB 12 re. Kol. Z. 10’–11’ (§ 97 Ende) nicht auszuschließen.

A.6. Zu einigen Problemen

127

A.6.3. Nicht eingeordnete Fragmente Einige Textzeugen sind so schlecht erhalten, daß eine sichere Einordnung innerhalb des Kodex Ḫammurāpi nicht möglich ist. Sie wurden deshalb nicht in die Synoptische Transliteration (Teil B) aufgenommen, sondern werden in diesem Abschnitt transliteriert. Übersetzungen sind nicht möglich. Mit Ausnahme eines nicht bestimmbaren Fragments aus Assur handelt es sich um Textpassagen, die mit Sicherheit in die Lücke gehören, da die Stellung der anderen Kolumnen dieser Fragmente festgelegt ist. TontAss 41: Das kleine Fragment aus einer mehrkolumnigen Tafel ist sehr schlecht erhalten (Übersetzung nicht möglich). Zu lesen ist: 1’ 2’ 3’ 4’

Lk. Kol.2: […]⸢x⸣3 […] […]-si?4 […] abgebrochen

1’ 2’ 3’ 4’

Re. Kol.: ⸢i⸣?-[na? …] A […] ù […] uš-t[a? …]5 abgebrochen

Was die rechte Kolumne betrifft, so ist die vom Herausgeber in Erwägung gezogene Verbindung der wenigen erhaltenen Schriftreste mit Stele Kol. XIV Z. 30–32 (= § 49) wenig wahrscheinlich. Die bei der Veröffentlichung für die rechte Kolumne vorgeschlagene Zeichenverteilung (1’) i-[na] (2’) A.(Spatium)[ŠÀ ŠE] (3’) ù (Spatium) [lu ŠE.GIŠ.Ì] (4’) uš-t[a-ab-ši] wäre ungewöhnlich. Auch wenn in vergleichbaren Fragmenten aus Assur šumma allein auf eine Zeile geschrieben wurde6, ist eine solche Verteilung bei einer Präposition kaum zu erwarten. Auch eine Trennung A.(Spatium)ŠÀ ŠE wäre auffällig. Z. 1’ ist eine finite Verbalform nicht auszuschließen (eventuell mit enklitischem -ma); Z. 2’ kann u.a. an die Päposition ana + Substantiv gedacht werden, wobei auch hier das Spatium zwischen a und na ungewöhnlich wäre. Nach ù Z. 3’ ließe sich ein zweites Substantiv anschließen; in Z. 4’ ist dann eine finite Verbalform zu erwarten, wohl eines Š-Stammes, aber nicht zwingend ušt[abši]. Da für das Fragment im erhaltenen Teil der Stele keine gesicherte Entsprechung zu finden ist, könnte es vielleicht im verlorenen Teil der Stele unterzubringen sein. Bei der Veröffentlichung des Stückes wurde in Erwägung gezogen, daß das es zum gleichen Tafelsatz wie TontAss 3 gehören könnte7. Die Trennnung der Kolumnen erfolgt allerdings auf verschiedene Weise8. nANin 2 Kol. V (DT 81): Aus der Verteilung des Textes auf der Tafel ergibt sich, daß diese Kolumne wahrscheinlich im zweiten Teil von Stele Kol. XX eingeordnet werden kann9: 1 […] 2 [x]-ri-šú […] 3 [x(x)]-šú […] 410 […] 1

Vgl. schon Oelsner, Einteilung, S. 103 mit Anm. 24. Z. 2’ und 4’ nur Linierung erkennbar. 3 Unbestimmbares Zeichenende. 4 So nach Photo; S. Maul, ZA 102 (2012), S. 89 mit Anm. 47: vielleicht GIŠ (= Stele XIV 4?), wegen des einbeschriebenen kleinen Senkrechten eher unwahrscheinlich. 5 Maul, ZA 112, 90, ergänzt nach Stele XIV 30–32: (1) ⸢i⸣?-[na] (2’) A.[ŠÀ ŠE?] (3’) ù [lu ŠE GIŠ Ì(?)] (4) ušt[a?ab-ši(?)] „Getreide oder Sesam produziert hat“. 6 So TontAss 3, TontAss 6, TontAss 9. 7 So Maul, ZA 102 (2012), S. 89. 8 In dieser Beziehung ähnelt das Fragment eher TontAss 8, unterscheidet sich davon aber durch die Linierung, die dort fehlt. 9 Umschrift Driver / Miles, BL II, S. 36 (Zeilenzählung differiert, da Z. 1 ausgelassen): (1) … ri šú …, (2) … šú(?), (6) … ku(?) be(?) …, (7) … be(?) …, (8) … GIN … 10 Z. 4–6 Oberfläche abgeschabt. 2

128

A. Einleitung

5 […] 6 […] 7 [x] KU?1 ⸢x⸣2 […] 8 [x(x)] ⸢x⸣3 […] 9 [x] GÍN4 […] Acht Zeilen Oberfläche korrodiert, dann abgebrochen. nB 8, re. Kol. (Rs. Iʼ): Erhalten einige Zeilenanfänge: 1’ ⸢ú⸣?-[…] 2’ ša […] 3’ ša ⸢x⸣ […] Ende der Kolumne Zur Einordnung s. A.2.3.7 sub numero. nB 11, re. Kol.: Erhalten nur einige Zeilenanfänge in Höhe der mittl. Kol. Z. 11’–13’: 1’ ⸢ú⸣-[…] 2’ i-[…] 3’ ⸢x⸣5-[…] abgebrochen Die Zeichenreste finden eine Entsprechung wahrscheinlich im oberen Abschnitt von Stele Kol. XXI (s. Bem. sub C zu Lücke d2).

1

Unsicher, es kann sich ebenso gut um den hinteren Teil eines Zeichens handeln. Vielleicht auch zu [ar]-ku zu ergänzen. 2 Vielleicht ina U[GU …] zu lesen? 3 Zeichenrest wie in der vorhergehenden Zeile. 4 Nur die Lesung dieses Zeichens ist sicher. 5 Erhalten ist nur ein Winkelhaken, so daß verschiedene Ergänzungen möglich sind.

B. Synoptische Transliteration

B.1. Vorbemerkungen Teil B hat die übersichtliche und vergleichende Darbietung der zugänglichen Überlieferung im vollen Wortlaut zum Gegenstand. Wenn wie bisher üblich Textvarianten nur punktuell in einem „Apparat“ in Fußnoten vermerkt werden1, werden die Spezifica der einzelnen Textzeugen wie z.B. abweichende Satzstrukturen nicht oder nur unzureichend erkennbar. Wegen der Anordnung des Textes auf den Steinmonumenten in höchstens wenige Worte enthaltenden Kästchen, die bei zahlreichen Tontafelabschriften beibehalten wurde und dort zu kurzen Zeilen führte, wird beim Kodex Ḫammu-rāpi das gegenwärtig bei der Bearbeitung von in Keilschrift überlieferten Werken bevorzugte Verfahren der „Partitur“ dem Charakter der Textzeugen nicht gerecht. Deshalb ist stattdessen die Form einer „Synoptischen Transliteration“ in Parallelspalten gewählt worden. Die erste Spalte ist dabei dem am besten erhaltenen Textvertreter vorbehalten: der Louvre-Stele. Auf Grund ihres Erhaltungszustandes ist nur diese als Grundlage für den Gesamttext geeignet. Wo diese nicht erhalten ist, bleibt die erste Spalte frei bzw. es wird darin für die in den Duplikaten erhaltenen Textpassagen die ungefähre Position im verlorenen Teil der Stele vermerkt. Sind für einzelne Abschnitte mehr als vier Textvertreter erhalten, müssen die Paralleltexte auf gegenüberliegende Seiten verteilt werden. Darauf wird in der Kopfzeile durch das Zeichen ► verwiesen. Der Transliteration der Stele wurden die digitalisierten Heliogravüren der editio princeps zugrundegelegt2. Ein Teil der übrigen Textzeugen konnte im Original eingesehen und kollationiert werden, für Stfr 1–8, aB 3–53, 8, Sch 1, 3, 5, 6, archBab 14, nB 2 standen nur die Veröffentlichungen bzw. Photos zur Verfügung, TontAss 5 sowie nB 3 und nB 4 waren nicht zugänglich und konnten deshalb nicht berücksichtigt werden. Da dem Benutzer ein Eindruck von dem, was in den Duplikaten tatsächlich erhalten ist, vermittelt werden soll, werden verlorene Textstellen in der Regel nur im Text der Stele ergänzt, in den Duplikaten (abgesehen von der Lücke [= Kol. XVII–XXIII]) gelegentlich dann, wenn dadurch der Charakter der einzelnen Exemplare deutlicher zum Ausdruck kommt. Gebrochene Zeilen (im Originaldokument in der Regel an Einrückung des zweiten Teils einer Zeile und bei linierten Tafeln durch die an diesen Stellen fehlende Linierung erkennbar) werden in der Literatur unterschiedlich behandelt5. Hier werden sie als eine Zeile aufgefaßt, Leerzeilen, die ebenso wie Trennstriche die Einteilung in „Artikel“6 kennzeichnen, werden in die Zeilenzählung einbezogen. Daraus ergeben sich Abweichungen von der Zählung in den vorliegenden Veröffentlichungen. Wie bereits erwähnt7 schließt sich die Transliteration konsequent an R. Borgers „Mesopotamisches Zeichenlexikon“ an. Vereinzelte Abweichungen davon werden jeweils erläutert. Nicht gefolgt wird der komplizierten Klammersetzung, mit der Borger in seinen Arbeiten versucht hatte, dem Leser den Erhaltungszustand beschädigter Zeichen möglichst exakt zu vermitteln, da dieses Verfahren nur bedingt in der Lage ist, die Vielfalt der Beschädigungen tatsächlich kenntlich zu machen. Stattdessen werden nur Halbklammern oben ( ⸢ bzw. ⸣ ) verwendet, bei eindeutigem Verlust erfolgt die Kennzeichnung durch

1

So z.B. bei Borger, BAL, S. 5–50. S. A.1.3 und A.2.1. Die durch die Digitalisierung mögliche Vergrößerung der Vorlage hat zu einigen neuen Lesungsvorschlägen geführt (Wiedergabe dieser Stellen in Teil E). 3 aB 4 konnte kurz eingesehen, jedoch nicht kollationiert werden, 4 Der zwischen der Erstpublikation (Langdon, BE 31, 22) und der Neubearbeitung (Finkelstein, RA 63) eingetretene Textverlust wird durch „ + “ angezeigt. 5 Wie auch andere zählt sie z.B. J. Nougayrol in den Veröffentlichungen von Stfr 1–8, aB 1 und aB 5 als zwei Zeilen. 6 S. sub A.4.2.1. 7 S. sub A.1.3. 2

132

B. Synoptische Transliteration

eckige Klammern ( [ bzw. ] ) beim vorderen, mittleren oder hinteren Teils eines Zeichens. Bei zusammengesetzten Logogrammen, die nur unvollständig erhalten sind, wird in den Fußnoten der Erhaltungszustand der einzelnen Elemente angedeutet. Die Wiedergabe von Sumerogrammen in der Synoptischen Transliteration ist inkonsequent. Teils werden Langformen (UNUG statt UNU, ÍD nicht I₇ usw.) verwendet, teils Kurzformen (z.B. KÙ, nicht KUG). Darüber hinaus werden in einigen Fällen traditionelle Lesungen beibehalten: z.B. ÌR statt ARAD bzw. URDU = wardum „Sklave“ (zwischen ÌR und IR11 wird nicht unterschieden), KÙ.GI = ḫurāṣum „Gold“ statt GUŠKIN oder KÙ.SIG17 bzw. KÙ.SI22, EN.LÍLki statt NIBRUki, NIN.DINGIR statt EREŠ.DINGIR, Pluraldeterminativ ḪI.A statt ḪÁ. Die Schreibungen na-ru-i, na-ru-ia (mehrfach im Epilog der Stele) werden gegen AHw, S. 749a (= narûm₂), und Borger, BAL, nicht logographisch, sondern mit CAD N/1, S. 364 b, syllabisch interpretiert (= naruī, naruia).

B.2. Synoptische Transliteration B.2.1. Prolog

134

B. Synoptische Transliteration aB 11

Stele Kol. I 1 ì-nu AN2 / ṣi-ru-um 2 LUGAL dA-nun-na-ki3 3 dEN.LÍL4 4 be-el ⸢ša⸣-me-e 5 ù er-ṣe-tim 6 ša-i-im 7 ši-ma-at KALAM

Kol. I 1 i-nu-ma AN ṣi-rum šar d[…] 5 d 2 EN.LÍL be-el ša-m[e-… …] 3 ⸢ša-i-im⸣6 […

8 a-na dAMAR.UTU

…]

9 DUMU re-eš-ti-im

4 […

10 ša dEN.KI 11 dEN.LÍL-ut 12 [K]IŠ ni-šì

…] 5 i-⸢li-lu-ut⸣7 […

13 i-ši-mu-šum

…]

Stfr 9 Kol. I 1ʼ [dEN.LÍ]L-ut! 2ʼ […]-šì! 3ʼ […-š]um

14 in I-gi4-gi4 15 ú-šar-bí-ù-šu

6 i-na I-⸢gi4-gi4⸣ […]

4ʼ […-g]i4 / […]-šu

16 KÁ.DINGIR.RAki 17 šum-šu ṣi-ra-am / ibbi-ù 18 in ki-ib-ra-tim 19 ù-ša-te-ru-šu 20 i-na li-ib-/bi-šu 21 šar-ru-⸢tam⸣ da-rí-tam

7 ⸢KÁ⸣.DINGIR.⸢RAki⸣ […]

5ʼ [KÁ.DINGIR.RA]ki 6ʼ […]-am / […]-ù

8 i-na k[i-… …] 9 i-n[a … …]

7ʼ […-t]im 8ʼ […]-šu! 9ʼ […]-šu 10ʼ […]-⸢tam⸣ / […]

22 ša ki-ma ša-me-e 23 ù er-ṣe-tim 24 iš-da-ša

10 [… … …]

1



Die Lesungen dieses Exemplars nach Kollation bzw. Photos. Durch Einrückungen erkennbare gebrochene Zeilen werden wie auch sonst in diesem Werk durch „/“ gekennzeichnet und abweichend von J. Nougayrol, RA 45 (1951), S. 67–78, der diese als zwei Zeilen auffaßt, einfach gezählt. 2 Über Rasur; die erhaltenen Zeichenspuren zeigen, daß die Zeichen AN und ṣi zunächst im oberen Teil des Kästchens untergebracht worden waren, sie dann aber getilgt wurden und AN nach einem Spatium an der Stelle von ṣi geschrieben wurde, dahinter erfolgte die Zeilenbrechung. 3 Vor dem Waagerechten des Gottes-Determinativs zwei kleine Eindrücke, d.h. das Zeichen wurde ursprünglich weiter links begonnen und der Anfang dann radiert. 4 Radierte Keileindrücke zwischen Gottes-Determinativ und EN? 5 So nach Kollation und Photo; RA 45, S. 72: irrtümlich eingerückt. 6 Nach Photo und Kollation schwache Reste. 7 Vgl. RA 45, S. 72: i-li-lu(?)-ut(?); auf Photo kaum erkennbar.

► nB 2 Kol. I Z. 1–4 verloren

5 ⸢ù⸣ […] 6 š[a-…] 7 ši-[…] 8 a-na […] 9 DUMU re-eš-ti-im 10 ša dEN.KI 11 dEN.LÍL-ut 12 KIŠ ni-ši 13 i-ši-mu-šum 14 in I-gi4-gi4 15 ú-šar-bi-ù-šu 16 KÁ.DINGIR.RAki 17 šum-šu ṣi-ra-um ib-bi-ù 18 in ki-ib-ra-tim 19 ù-ša-ti-ru-šu 20 in li-ib-bi-šu 21–22 šar-ru-tam // da-rítam 23 ša ki-ma ša-me-e 24 ⸢ù⸣ er-ṣe-tim 25 iš-da-ša

B.2.1. Prolog: Stele I 1–24 und Duplikate nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

135

nB 5 Kol. I wahrscheinlich 2 Z. verloren1 1’ [be-el ša-me-e] u2 er-ṣe-ti[m] 2’ [… …] ni-šì ra-⸢bu⸣?t[im]?3 3’ [a-na4 Ḫa-am-mu-r]apí 4’ [DUMU5 dZUENm]u-ba-lí-⸢iṭ⸣! 5’ [re-iu]-ú-um 6’ [li-pi]-it ⸢qá-ti⸣-šu-un 7’ [re-iu]-ú-tim mi-ša-rium 8’ [a-na] ši-rik-ti iš-ruku-šu 9’ [ú-š]a-at-li-mu-šu 10’ [ḫa]-aṭ-ṭi-im ù a-gi-i 11’ ⸢sí⸣-ma-at šar-ru-tim 12’ DUR.AN.KI 12’–13’ šum-šu ⸢ṣi⸣-[r]a[a]m // [i]b-bi-⸢ù⸣ 13’ in ki-ib-ra-tim 14’ ⸢ú-ša⸣-ti-ru-šu in li-ib-bi-šu 15’ šar-[ru]-tim da-rí-ti 16’ ša ⸢ki⸣-ma ša-me-e 17’ u er-ṣe-tim 18’ iš-da-šu6

1 Bei entsprechender Schreibweise (vgl. z.B. Z. 23–25 in Kol. II der Tafel) reicht der verfügbare Platz auch für drei Zeilen; so Ries, Prolog, S. 22, der einen Beginn des Textes parallel Stele I 1–7 postuliert (s. auch Anm. zu Z. 2’). Borger, BAL, S. 7 (ebenso Borger, TUAT, S. 40 Anm. 14) verzichtet auf Ergänzungen, vermutet aber in zwei verlorenen Zeilen zu Beginn die Formulierung „[Als Anu und Enlil?]“, vgl. auch – ohne Kennzeichnung als Ergänzung – Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, S. 24: „inu Anum u Enlil …“. Daß am Beginn von nB 5 wie in der Stele Anum und Enlil genannt wurden, liegt nahe; daß sich die Passage auf zwei Götter bezieht, ergibt sich aus dem pluralischen Personalsuffix Z. 6’ und den folgenden pluralischen Verbalformen. Mit welcher Partikel der Temporalsatz eingeleitet wurde und ob die für Anum zu erwartenden verlorenen Epitheta der Stele entsprechen, läßt sich nicht ermitteln. Zu Enlil s. die folgende Anm. 2 So nach Kollation und Photo, ebenso Borger, BAL, S. 7; das Zeichen fehlt in der Kopie. – Die in Z. 1’ erhaltenen Zeichen legen eine Ergänzung der Zeile analog Stele und aB 1 nahe. Der für dEN.LÍL benötigte Platz (vgl. nB 5 VI 32) läßt es fraglich erscheinen, daß der Gottesname ebenfalls in dieser Zeile untergebracht war, selbst wenn im verlorenen Abschnitt das Logogramm EN statt be-el eingesetzt wird. Andererseits wäre eine Zusammenstellung von dEN.LÍL mit einem Epitheton für Anum in derselben Zeile ungewöhnlich. Es ist also nicht auszuschließen (vorausgesetzt, drei Zeilen sind verloren), daß in der vorangehenden Zeile nur dEN.LÍL geschrieben war (vgl. in derselben Kolumne Z. 23’, wo ebenfalls nur drei Zeichen stehen); Ries, Prolog, S. 22 bei und mit Anm. 108, rekonstruiert dEN.LÍL be-el als dritte Zeile. 3 So wahrscheinlich nach Kollation. Im verlorenen Beginn der Zeile ist ein Epitheton Enlils zu erwarten, vielleicht nābû rē’î ana nišī rabûtim „[der einen Hirten für] viele Menschen [Berufende]“ oder ähnlich; vgl. CAD N/1, S. 36 sub a (MDP 2 pl. 22 III 58; Berufung eines treuen Hirten durch Enlil: Hinke, Kudurru I 21); Neubearbeitung der Texte jetzt: S. Paulus, Die babylonischen Kudurru-Inschriften von der kassitischen bis zur frühneubabylonischen Zeit (AOAT 51), Münster 2014, S. 373 (MŠ 1), bzw. S. 493 (NKU 1); s. auch CAD R, S. 311a 3’ (König als „Hirte vieler Menschen“, wobei allerdings im KḪ rabûti statt rabâti geschrieben wäre). Weniger wahrscheinlich Ries, Prolog, S. 22 (Ergänzung analog Stele I 6–7: ša-i-im ši-ma-at ni-šì RA x). 4 ana fehlt Borger, BAL, S. 7. 5 Oder DUMU.NITA = IBILA? 6 Schreibung šu statt ša vermutlich durch Vokalausfall im Auslaut in der Spätzeit bedingt.

136

B. Synoptische Transliteration

Stele 25 šu-úr-šu-da 26 ú-ki-in-/nu-šum 27 i-nu-mi-šu 28 Ḫa-am-mu-ra-pí

aB 1 11 [… …] 12 i-n[a1 … …

29 ru-ba-am 30 na-a’-dam 31 pa-li-iḫ ì-lí / ia-ti

… …] 13 pa-l[i-…

32 mi-ša-ra-am 33 i-na ma-tim 34 a-na šu-pí-i-im 35 ra-ga-am ù ṣe-nam

… …] 14 ⸢a⸣-na šu-p[í-… …]

36 ⸢a⸣-na ḫu-ul-lu-/qí-im 37 dan-nu-um 38 en-ša-am 39 a-na la ḫa-ba-/li-im

15 a-na ḫu-l[u-… … … …]2

40 ki-ma dUTU 41 a-na SAG.GI6 42 wa-ṣe-e-em-ma 43 ma-tim 44 nu-wu-ri-im 45 AN 46 ù dEN.LÍL 47 a-na ši-ir ni-ši 48 ṭú-ub-bi-im 49 šu-mi ib-bu-ú 50 Ḫa-am-mu-ra-pí 51 re-iu-um 52 ni-bi-it 53 dEN.LÍL / a-na-ku 54 mu-kam-me-er 55 nu-úḫ-ši-im 56 ù ṭú-úḫ-di-im 57 mu-ša-ak-li-il 58 mi-im-ma šum-šu 59 a-na EN.LILki / DUR3.AN.KI 60 za-ni-nu-um 61 na-a’-du-um 62 ša É.KUR 63 LUGAL le-iu-um

16 ki-ma dUTU [… 17 wa-⸢ṣe-e⸣-[… … …] 18 AN ù dE[N.LÍL … …] 19 šu-mi […] 20 Ḫa-am-m[u… … …] 21 mu-k[a-… … …] 22 mu-ša-a[k-… …] 23 a-na dE[N.LÍLk]i / DUR.AN⌉.KI 24 za-ni-n[u …] ša É.KUR / š[ar…]-⸢i⸣-um?4

1

nB 13 lk. Kol. (Kol. II) 1ʼ [… …]-⸢šu⸣ 2ʼ [… …]-⸢ni⸣-nu-um 3ʼ […-u]m ša É.KUR 4ʼ [… l]e-iu-um



nB 1 Kol. I 1’ [AN] ⸢u dEN⸣.LÍ[L] 2’ ⸢a-na⸣ ši-ir ni-ši-im 3’ [ṭ]ú-ub-bi-im šu-mi ib-bu-ù 4’ [Ḫ]a-am-mu-ra-pí re-iu-um 5’ ni-bi-it d EN.LÍL a-na-ku 6’ mu-kam-mi-ir nu-úḫ-ši-im 7’ ù ṭú-uḫ-di-im 8’ mu-ša-ak-li-il 9’ mi-im-ma šum-šu 10’ […-n]a [E]N.LÍLki DUR.AN.KI 11’ […]-nu-um na-a’-du-um 12’ ša É.KUR 13’ LUGAL le-iu-um

RA 45, S. 72: i-na u4[-mi-šu] (übernommen von Borger, BAL, S. 7): das letzte Zeichen konnte nicht erkannt werden. 2 Um hier den gesamten Text // Stele Z. 36–39 unterzubringen (s. RA 45, S. 72), muß der Schreiber sehr gedrängt geschrieben haben. 3 Zeichen durch den Steinmetz korrigiert. 4 RA 45, S. 72 Anm. a: zwischen Z. 24 und 25 geschrieben; Beginn des Zeichens šar undeutlich erkennbar.

► nB 2 26 šu-úr-šu-da 27 ú-ki-in-nu-šum 28 i-nu-mi-šu 29 Ḫa-am-mu-ra-pí 30 […-a]m 31 […] 32–33 […] ia-ti 34 m[i]-ša-ra-am 35 […]-na ma-tim 36 […] šu-pí-i-im 37–38 […]-ga-am // […] 39 […] Ende der Kolumne Kol. II Z. 1–9 abgebrochen

10 ⸢ù dEN.LÍL⸣ 11 ⸢a-na ši-ir ni-ši⸣6 12 ṭú-ub-bi-im 13 šu-mi ib-bu-ú 14 Ḫa-am-mu-ra-pí 15 re-iu-um 16 ni-bi-it 17 dEN.LÍL a-na-ku 18 mu-kam-mi-ir 19 nu-úḫ-ši-im 20 ù ṭú-úḫ-di-im 8 21 a-na EN.LÌLki DUR. AN.KI 22 za-ni-nu-um 23 na-a’-du-um 24 ša É.KUR 25 LUGAL le-iu-um

1

B.2.1. Prolog: Stele I 25–63 und Duplikate nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

137

nB 5 šu-úr-šu-da 19’ ú-ki-in-nu-šu 20’ Ḫa-am-mu-ra-pí 21’ šar-ra mi-ša-ra-am 22’ ru-ba-a-am 23’ na-a’-da 24’–25’ pa-li-iḫ ì-lí // iaa-ti 25’ mi-ša-ri-am 26’ i-na ma-a-ti 27’ a-na šu-pí-i-im 28’ […]-⸢ga-am⸣u ⸢ṣe⸣na-am 29’ […-q]í-am 30’ [… …-a]m einige Zeilen verloren1 Kol. II 1 [… d]UTU2 a-na SAG.GI6 2 [x3-ṣ]e-em?4 ma-tim nu-um-mu-ri 3 [ dA]5-num u dEN.LÍL 4 […]7 ši-ir ni-ši ṭú-ub-bi-im 5 šu-⸢mi⸣-am ib-bi-ù 6 ⸢Ḫa-am⸣-mu-⸢ra⸣-pí 7 [r]e-iu-ú-um 8 ni-bí-it d E[N.LÍL] ⸢a⸣-na-ku 9 mu-kam-⸢mi-ir⸣ […-ú]ḫ-ši-im 10 ù ṭú-⸢úḫ⸣-di-im 11 mu-ša-ak-l[i-i]l 12 mi-im-ma šum-⸢šu⸣ 13 a-na EN.LÌLki DUR. AN.KI 14 za-ni-nu-um na-a’-du-um 15 šá ⸢É.KUR⸣ le-iu-um

Der letzte in Kol. I erhaltene Zeichenrest wird Stele I 38 en-ša-am entsprechen. Selbst wenn angenommen wird, daß am eine fehlerhafte Endung von dannum Stele I 37 darstellt, wird die Lücke am Ende von nB 5 Kol. I (3–4 Z. abgebrochen) durch Stele I 39 (a-na la ḫa-ba-lim) kaum ausgefüllt. [d]UTU in nB 5 Kol. II 1 entspricht zweifelsfrei Stele I 40. 2 Raumverhältnisse auf Kopie ungenau, nach Photo und Kollation in Lücke Platz ausreichend für die Ergänzung von ki-ma vor [d]UTU. 3 Zu ergänzen a oder wa. Da Kol. II 29 zu Wortbeginn wa- geschrieben ist, ist dies auch an dieser Stelle nicht auszuschließen. 4 Wenn die der Übersetzung zugrunde gelegte Bedeutung des enklitischen -ma richtig ist (s. der Bem. sub C z.St.), handelt es sich bei der Auslassung desselben offenbar um ein Schreiberversehen (Haplographie, so auch – mit Fragezeichen – Borger, BAL, S. 8). 5 So zu ergänzen wegen Schreibung in Kol. III 13 (// Stele II 46), s. auch Borger, BAL, S. 8. 6 So Fadhil, Vorabdruck. 7 Platz entgegen Kopie nach Photo und Kollation für Ergänzung analog der Parallelen ausreichend. 8 Auslassung Schreiberversehen?

138 Stele 64 mu-te-er uruNUNki 65 a-na aš-ri-šu 66 mu-ub-bi-ib Kol. II 1 šu-luḫ É.ABZU 2 ti-i-ib 3 ki-ib-ra-at 4 er-bé-tim 5 mu-šar-bí zi-ik-ru 6 KÁ.DINGIR.RAki 7 mu-ṭì-ib 8 li-ib-bi dAMAR.UTU 9 be-lí-šu 10 ša u4-mi-šu 11 iz-za-zu 12 a-na É.SAG.ÍL

B. Synoptische Transliteration aB 1 25 mu-te-er ⸢NUNki⸣ ⸢a⸣-[n]a aš-ri-šu 26 mu-bi-ib

⸢šu-luḫ É.ABZU⸣ 27 te-e-⸢eb⸣ ki-ib-ra-at er-bé-⸢ti ⸣ 28 mu-šar-bí zi-ik-ru KÁ.DINGIR.RAki 2 29 mu-ṭi-ib li-bi dAMAR.UTU be-lí-šu / ša u4-mi-šu iz-za-zu i-na ⸢É.SAG.ÍL⸣ Kol. II 1 [NUM]UN šar-ru-ti 13 NUMUN šar-ru-tim ša ⸢dZUEN⸣ 14 ša dZUEN ib-na-šu 15 ib-ni-ù-šu 16 mu-na-aḫ-ḫi-iš 2 […]-iš ⸢ŠEŠ.UNUG⸣ki 17 uruŠEŠ.ABki 18 wa-aš-ru-um wa-aš-ru 19 mu-uš-te-mi-qum mu-uš-te-mi-qú 20 ba-bíl HÉ.GÁL 3 […] ⸢HÉ.GÁL⸣ 21 a-⸢na É⸣.[K]IŠ.NU.GÁL a-na É.KIŠ.NU.GÁL 4 [… 22 LUGAL ta-ši-im-tim -m]u dUTU da-an-nu6 23 še-mu dUTU / da-núm 24 mu-ki-in 5 [… …] ⸢UD.KIB⸣.NUNki 25 SUḪUŠ UD.KIB. NUNki 26 mu-ša-al-bi-iš 6 [… …i]m? 27 wa-ar-qí-im d 7 [… 28 gi-gu-ne-e / A-a … 29 mu-ṣi-ir 30 É É.BABBAR …]

nB 13 5ʼ […] uruNUNki 6ʼ […-š]u mu-ub-1

► nB 1 mu-te-er (II 1) […] Ende der Kolumne

7ʼ […] ⸢É.⸣ABZU 8ʼ [… ki-i]b-ra-at 9ʼ […]-⸢tim⸣ 10ʼ […-r]u 11ʼ [KÁ.DINGIR.RA]⸢ki⸣ abgebrochen nANin 1 Kol. I (K 10778 lk. Kol.) 1’ [… É.SAG.Í]L3

TontAss 2 Kol. II4 1’ […]⸢ki⸣? abgebrochen

2’ […-t]im 3’ [… …-š]u 4’ […]-iš 5’ […]ki 6’ […]-um 7’ [… … HÉ].⸢GÁL⸣5 abgebrochen

Sch 6 1 mu-ṣi-ir ⸢(É)? É.BABBAR⸣7

31 ša ki šu-ba-at / ša-ma-i 8 […]-⸢i⸣?

2 ša ki šu-[…] ša-ma-⸢i⸣

32 UR.SAG g[a]-mi-il 33 UD.UNUGki 34 mu-ud-di-iš É. BABBAR 35 a-na dUTU 36 re-ṣi-šu

3 UR.SAG ga-mil UD.[…] 4 ⸢mu⸣-ud-d[i-…]

1

9 [… [UD.UNU]Gki 10 [… … …-ṣ]i-šu8

TontAss 2 Kol. III (Vs. lk. Kol.) 1’ […] re-ṣi-š[u]

5… […]9

Vermutlich liegt Wortbrechung vor (das in der folgenden Zeile geschriebene bi-ib abgebrochen), die zwar selten vorkommt, aber z.B. Stele XXVII 71–72 bezeugt ist. Auch ein Schreiberversehen (Auslassung der beiden Zeichen) ist nicht auszuschließen. 2 Auf unt. Rd., auf Photo nicht erkennbar. 3 Kopie irrtümlich KI. 4 Erhalten sind nur einige Zeilenenden, bis auf eine Ausnahme ohne Schriftreste. Das einzige unvollständig erhaltene Zeichen (nicht kopiert) ist wahrscheinlich als KI zu interpretieren und dürfte nach der Stellung Stele II 17 entsprechen. 5 Vgl. Diskussion Borger, BAL, S. 8. 6 Die drei letzten Zeichen am Zeilenende tiefer gesetzt (Zeilenbrechung?). 7 Ob wie Stele und nB 2 zweimal É geschrieben war, ist nicht eindeutig zu erkennen. 8 Auf Photo nicht zu erkennen. 9 Vor dem Bruch sind auf dem CDLI-Photo undeutliche Zeichenreste vom Beginn einer Z. 5 zu erkennen. Aus inhaltlichen Erwägungen wird diese Zeile Stele II 35f. entsprechen und bildet wahrscheinlich das Ende des Auszugs (s. sub A.2.3.3 Sch 6).



B.2.1. Prolog: Stele I 64 – II 36 und Duplikate

nB 2 26–27 mu-te-er // uruNUNki 28 a-na aš-ri-šu 29 mu-ub-bi-ib

nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

30 šu-lu-uḫ É.ABZU 31 ti-i-ib 32 ⸢ki-ib-ra-at⸣ 33 […-t]im 34 mu-šar-bí zi-ik-ru 35 KÁ.DINGIR.[RA]ki 36 mu-[…] 37–38 li-[…] // dAMA[R.UTU] 39 be-[…]-šu Kol. III Z. 1–8 abgebrochen

9 ⸢wa-aš-ru⸣-im2 10 mu-uš-te-mi-qum 11 ba-bíl HÉ.GÁL 12 a-na É.KIŠ.NU.GÁL 13 LUGAL ta-ši-im-tim 14 še-mu dUTU da-núm 15 mu-ki-in 16 SUḪUŠ UD.KIB. NUNki 17 mu-ša-al-bi-iš 18 wa-ar-qí-im 19 gi-gu-ne-e dA-a 20 mu-ṣi-ir 21 É É.BABBAR 22 ša ki šu-ba!6-at / šama-i 23 UR.SAG ga-mi-il 24 UD.UNUGki 25 mu-ud-di-iš É. BABBAR 26 a-na dUTU 27 re-ṣi-šu

1

139

nB 5 16 m[u-…]-er uruNUNki 17 a-n[a] aš-ri-šu 18 mu-⸢ub⸣-bi-ib 19 šu-luḫ É.ABZU ti-i-ib 20 ki-ib-ra-tim er-bé-tim 21 mu-šar-bí-ù zi-ik-ru 22 KÁ.DINGIR.RAki mu-ṭì-ib 22–23 lìb-bi // dAMAR.UTU 23 be-lí-šu ša u4-mi-ša-am 24 iz-za-az-zu a-na É.SAG.ÍL 25 NUMUN šar-ru-tim ša dZ[UE]N 26 ib-ni-ù-šu 27 mu-na-aḫ-ḫi-iš 28 uruŠEŠ.UNUGki 29 wa-aš-ri-im mu-uš-te-mi-qù 30 ba-bil HÉ.GÁL 31 a-na É.KIŠ.NU.GÁL 32 LUGAL ta-ši-im-tim 33 še-mu-ú dUTU DI.KUD 34 mu-ki-in S[UḪ]UŠ UD.KIB. NUNki 35 mu-ša-al-bi-iš 36 […]-ar-qí-im3 37 […-n]e-e dA-a 38 […] ⸢É.BÁBBAR⸣4 Kol. III 1 [… š]a-m[a-…] 2 UR.S[AG …]-mi-[…] 3 UD.[UNUGk]i 4–5 mu-u[d-d]i-iš // É.BABBAR 5 a-na dUTU 6 re-ṣ[i]-šu

Stfr 9 Kol. II 1ʼ m[u-ṭì-ib] 2ʼ ŠÀ!1 […] / […] 3ʼ ša […] 4ʼ iz-[…] / a-na […] 5ʼ NUMUN! […] 6ʼ ša […] / […] 7ʼ m[u-…] / u ru [ …] abgebrochen

nB 13 mittl. Kol. (Kol. III) 1ʼ […] mu-ṣ[i-…] 2ʼ […]5 [U]D.KIB.NUNki 3ʼ […-b]a-at ⸢ša⸣-mami 4ʼ UR.SAG -mi-il 5ʼ UD.UNUGki 5ʼ–6ʼ mu-ud-di-iš // É É. BABBAR 6ʼ–7ʼ a-na // dUTU 7ʼ re-ṣu-šu

Kopie: KI (eher Kopier- als Schreibfehler). So nach Fadhil, Vorabdruck, S. 5. 3 Wegen Zeichenanordnung Ergänzung von wa erforderlich, danach ist ein kleines Spatium anzunehmen. 4 Die Spuren passen m.E. eher zu É.BAR6.BAR6 als zu É.bar6.ra(?), so Borger, BAL, S. 8. Ergänzung von É in der Lücke in Übereinstimmung mit den anderen Exemplaren möglich. 5 Für die Ergänzung zu É BABBAR ist der Platz ausreichend, ob davor ein weiteres É unterzubringen ist, ist fraglich. 6 Schreiberversehen: ma. 2

140

B. Synoptische Transliteration

Stele 37 be-lum mu-ba-lí-iṭ 38 UNUGki 39 ša-ki-in me-e 40 nu-úḫ-ši-im 41 a-na ni-ši-šu 42 mu-ul-li 43 re-eš É.AN.NA 44 mu-kam-me-er 45 ḫi-iṣ-bi-im

aB 1 11 [… m]u-ba-l[i-iṭ UNUGk]i 12 […-i]n me-e nu-uḫ-ši a-n[a …-š]u 13 […] re-eš É.⸢AN.NA⸣3 14 […-e]r ḫi-iṣ-bi

TontAss 2 2’ [EN1 m]u-ba-lí-iṭ 3’ [UNU]Gki Ú-ru-uk2 4’ […]-ki-in me-e / [n]u-úḫ-ši-im 5’ ⸢a⸣-na ni-ši-šu 6’ EN mu-ul-li 7’ re-eš É.AN.NA 8’ ⸢mu-kam-me⸣-er / ḫi-iṣ-bi-im

46 a-na AN-nim 47 ù dINNIN4 48 AN.DÙL ma-tim 49 mu-pa-aḫ-ḫi-ir 50 ni-ši / sa6-ap-ḫa-tim

a-na AN ù Iš8-t[ár] 15 […] ma-tim mu-pa-aḫ-ḫi-[…] 16 ni-ši sa-ap-ḫa-ti

9’ a-na AN ù dINNIN 10’ ṣú-lu-ul ma-tim 11’ mu-pa-aḫ-ḫi-ir 12’ ni-ši sa6!5-ap-/ḫa-tim

51 ša Ì-si-inki 52 mu-ṭa-aḫ-ḫi-id 53 nu-úḫ-ši-im 54 É É.GAL.MAḪ 55 GAL.UŠUM LUGALrí 56 ta-li-im 57 dZa-ba4-ba4 58 mu-šar-ši-id 59 šu-ba-at uru/KIŠki 60 mu-⸢uš⸣-ta-ás-ḫi-ir 61 me-le-em-mi 62 É.ME.TE.UR.SAG 63 mu-uš-te-eṣ-bi 64 pa-ar-ṣí / ra-bu-ú-tim

ša ⸢Ì-si-inki⸣ 17 ⸢mu-ṭa⸣-ḫi-id nu-úḫ-ši i-na É.GAL.MAḪ 18 [ú-š]u-um-gal šar-ri

13’ ša Ì-si-inki 14’ ⸢mu-ṭe-eḫ⸣-ḫi-id 15’ nu-úḫ-ši 16’ ⸢É⸣ É.GAL.MAḪ 17’ [ḫe]-pí 6

ta-li-im d Za-ba4-ba4 19 mu-šar-⸢ši-id⸣ šu-⸢ba-at KIŠ⌉ki 20 mu-uš-ta-⸢ás-ḫi-ir⸣ ME.⸢LAM4?⸣8 É.ME.TE./UR.SAG 21 mu-uš-te-eṣ-bi pa-ar-ṣí ra-bu-ti

18’ […-l]i-i[m]!?7 / […-b]a4-[…] Ende der Kolumne

65 ša dINNIN 66 pa-qí-id bi-tim 67 ḪUR.SAG.KALAM. MA 68 sa9-par4 na-ki-ri 69 ša ÌR.RA ru-šu 70 ú-ša-ak-/ši-du Kol. III 1 ni-iz-ma-sú 2 mu-ša-te-er 3 uruGÚ.DU8.Aki 4 mu-ra-ap-pí-iš 5 mi-⸢im⸣-ma šum-šu 6 a-na MIŠ.LAM 7 ri-mu-um 8 ka-ad-ru-um

1



nB 1 Kol. II 1’ ⸢mu-pa-aḫ-ḫi-ir⸣ 1’–2’ [ni]-⸢ši⸣ // sa6-apḫa-tim 3’ ša Ì-ši-inki 4’ mu-ṭa-aḫ-ḫi-id 5’ nu-úḫ-ši-im É É.GAL.MAḪ 6’ GAL.UŠUM LUGAL-rí 7’ ta-li-im d Za-ba4-ba4 8’ mu-šar-ši-i[d] 9’ šu-ba-at uruKIŠk[i] 10’ mu-uš-ta-ás-ḫi-ir 11’ mi-le-em-m[i] 12’ É.ME.TE.UR.SAG 13’ mu-uš-te-eṣ-b[i] Ende der Kolumne

/ ša Iš8-t[ár] 22 pa-qí-id bi-ti É ḪUR.SAG.KALAM. MA 23 sa-pa-ar na-ki-ri ša ÌR.RA ⸢ru-šu⸣ / ú-ša-⸢ak-ši-du⸣-šu ni-i[z-…] 24 mu-ša-te-[… …] 25 mu-ra-pí-i[š … …] 2610 ri-⸢mu⸣ ka-ad-r[u

TontAss 2 Kol. IV (Vs. re. Kol.) 1’ ri-[…] 2’ ka-[…]

Wegen Z. 6’ wahrscheinlich so zu ergänzen. Glosse in kleinerer Schrift. 3 Nach Photo und Kollation. 4 Wegen Kratzer im Zeichen untergeschriebener Winkelhaken schwer zu erkennen. 5 Schreiberversehen: DA. Oder hat der Schreiber das graphisch ähnliche sa₇ gemeint? Borger, BAL, S. 8: „Mißverständnis seitens des assyrischen Schreibers“. 6 In kleinerer Schrift. 7 Zeichenrest unklar; vgl. Borger, BAL, S. 8. 8 Borger, BAL, S. 8: „ME.LÁM(!?)“. 9 Korrektur des Steinmetzen: Senkrechter am Ende weggekratzt (s. RA 45, S. 72 Anm. b). 10 Auf unt. Rd., auf Photo nicht erkennbar. 2



B.2.1. Prolog: Stele II 37 – III 8 und Duplikate

nB 2 28 be-lum mu-ba-lí-iṭ 29 UNUGki 30 ša-ki-in me-e 31 nu-úḫ-ši-im 32 a-na ni-ši-šu 33 mu-ul-li 34 […] É.AN.NA 35 mu-kam-me-er 36 ḫi-iṣ-bi-im Kol. IV 1 […] 2 ù dINNIN 3 AN.DÙL ma-tim 4 […]-ḫi-ir 5 ⸢ni-ši⸣ sa6-ap-ḫa-tim

nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

6 ša Ì-si-inki 7 mu-ṭa-aḫ-ḫi-id 8 nu-úḫ-ši-im 9 É É.GAL.MAḪ 10 GAL.UŠUM LUGALrí 11 ta-li-im 12 dZa-ba4-ba4 13 mu-šar-ši-[…] 14 šu-ba-at ⸢uruKIŠki⸣ 15 mu-uš-ta-ás-ḫi-ir 16 me-le-em-mi 17 É.ME.TE.⸢UR.SAG⸣ 18 mu-uš-te-⸢eṣ-bi⸣ 19 pa-ar-ṣí / ra-⸢bu-ú-tim⸣ 20 ša dINNIN 21 pa-[…] bi-tim 22 ḪUR.SAG.KALAM. MA 23 sa-pàr7 na-k[i-…] 24 ša ÌR.RA […]9 25 ú-ša-ak-ši-du 26 ni-iz-ma-⸢sú⸣ 27 mu-ša-te-⸢er⸣ 28 GÚ.DU8.Aki 29 mu-ra-⸢ap⸣-[…] 30 mi-im-ma šum-šu 31 a-na MIŠ.LAM 32 ri-mu-um 33 ka-ad-ru-um 1

141

nB 5 7 be-lum mu-b[a-l]i-iṭ UNUGki 8 ša-ki-⸢in me-am?⸣1 nu-úḫ-x2 9 a-na ⸢ni⸣-ši-šu 10 mu-ul-la re-eš É.AN.NA 11 mu-kam-mi-ir 12 ḫi-iṣ-bi-im

nB 13 8ʼ be-lum mu-ba-lí-iṭ ⸢UNUGki⸣ 9ʼ–10ʼ ⸢ša⸣-ki-in // me-e 10ʼ nu-ú[ḫ-ši-i]m 11ʼ a-na ni-ši-šu 12ʼ mu-ul-li UNUGk[i]?3 13ʼ re-eš dA-nim 14ʼ [m]u-kam-mi-ir 15ʼ ⸢ḫi-iṣ-bi-im⸣4

13 a-na dA-nim ù dINNIN 14 ṣu-lu-ul ma-a-[…] 15 mu-pa-aḫ-ḫi-[…] 16 ni-ši sa6-ap-ḫ[a-…]

16ʼ […] ⸢AN-nim⸣ abgebrochen

17 ša Ì-ši-i[nki] 18 mu-ṭa-aḫ-[…] 19 nu-úḫ-ši[-…] 20 É.GAL.MAḪ GAL.UŠUM LU[GAL-…] 21 ta-li-im d Za-ba4-b[a4] 22 mu-šar-ši-i[d] 23 šu-ba-at KIŠ⸢ki⸣ 24 mu-⸢uš⸣-ta-ás!5-ḫi-ir 25 me-lam-mu É.ME.TE.UR.SAG 26 mu-uš-te-ši-⸢ir⸣ 27 pa-ar-ṣí ra-bu-ú-tim

nB 13 re. Kol. (Kol. IV) 1ʼ m[u-…] 2ʼ–3ʼ pa-a[r-…] // ra-b[u…] ša dINNIN 4ʼ š[a dINNIN …] 28 pa-qí-id É ḪUR.SAG.KALAM. 5ʼ ⸢x⸣6 […] MA 29 sa-pàr na-ki-DU8 6ʼ s[a-… 30 ša ÌR.RA{RA} ru-[…] …] 31 ú-ša-ak-ši-du-⸢šu⸣ 7ʼ ⸢ú⸣?-[…] abgebrochen 32 ni-iz-ma-su!10 33 mu-ša!11-te-er 34 uruGÚ.DU8.Ak[i] 35 mu-ra-pí-[…] 36 mi-im-⸢a⸣-š[um-…] 37 ⸢a-na⸣ […] Ende der Kolumne

Kaum ⸢A?.MEŠ?⸣ (so Borger, BAL, S. 8). Unklares Zeichen (verschrieben?), mit Borger, BAL, S. 8: šu!?. 3 Lambert schlug die Lesung mu-ul-li-il ? („der Reiniger“?) vor, die aber schlecht zum Erhaltenen passt. 4 Geringe Zeichenreste, Lesung ergibt sich aus den Parallelen. 5 Schreiberversehen: PI. 6 Undeutlicher Zeichenrest: = Ḫ[UR.SAG.KALAM.MA]? 7 So Fadhil, CRRAI 34, S. 721. 8 Statt ri, Schreiberversehen. Oder dachte der Schreiber an den Lautwert RÁ/RI6, der allerdings für das Zeichen im Akkadischen in dieser Periode nicht bezeugt ist? 9 So Fadhil, Vorabdruck; Fadhil, CRRAI 34, S. 721: ša ÌR.RA ru-šu (ohne Beschädigung). 10 Geschrieben wahrscheinlich šu statt su: Schreiberversehen (Ausfall eines Senkrechten); vgl. Borger, BAL, S. 9. 11 Schreiberversehen: ID (s. auch Borger, BAL, S. 9). 2

142 Stele 9 mu-na-ak-ki-ip / za-i-ri 10 na-ra-am Tu-tu 11 mu-ri-iš 12 URU Bar-sí-pá ki 13 na-a’-du-um 14 la mu-up-pa-/ar-ku-úum 15 a-na É.ZI.DA 16 i-lu LUGAL-rí 17 mu-de IGI.GÁL-im 18 mu-⸢ša⸣-ad-di-il 19 me-re-eš-tim 20 ša Dil-batki 21 mu-ga-ar-ri-in GUR7.GUR7 22 a-na dURAŠ 23 ga-aš-ri-im 24 be-lum si-ma-at 25 ḫa-aṭ-ṭi-im 26 ù a-ge-em 27 ša ú-ša-ak-/li-lu-šu 28 e-ri-iš-tum 29 dMa-ma 30 mu-ki-in 31 ú-ṣú!4-ra-tim 32 ša KÈŠki 33 mu-de-eš-ši 34 ma-ka-li / el-lu-tim 35 a-na d⸢NIN⸣.TU 36 mu-uš-ta-lum 37 gi-it-ma-lum 38 ša-i-im 39 mi-ri-tim 40 ù ma-aš-qí-tim 41 a-na ŠIR.BUR.LAki 42 ù GÍR.SUki 43 mu-ki-il 44 ni-in-da-bé-e 45 ra-bu-tim 46 a-na É.NINNU 47 mu-tam-me-eḫ a-a-bi

1

B. Synoptische Transliteration aB 1 …] / za-e-ri na-ra-[…] Kol. III (Rs. I) 1 mu-re-eš a-lim [B]ar-s[í-…]ki 2 na-a’-du la mu-pa-ar-ku-ú ⸢a-na⸣ [É.ZI.DA] 3 i-li šar-rí mu-de IGI.GÁ[L-im]1 4 mu-ša-di-il mi-re-eš-ti š[a …] 5 mu-ga-ri-in ka-re-e

6 7 8 9

a-na d⸢URAŠ ga-aš⸣-[…] be-lum si-ma-at ḫa-aṭ-ṭi ù a-ge-e ša ú-ša-ak-li-lu-šum e-ri-iš-tum d Ma-ma mu-ki-in ú-ṣú-ra-ti ša KÈŠki mu-de-eš-ši ma-ka-li el-lu-ti a-na dNIN.TU

10 mu-uš-ta-lum gi-it-ma-lum 11 ša-ki-in mi-ri-ti ù ma-aš-qí-ti / a-na La-ga-aš ù Gi-ir-ši-i 12 mu-ki-il NIDBA10 ra-bu-ti a-na É.NINNU 13 ⸢mu-ta.me-eḫ⸣ a-ia-bi



TontAss 2 3’–4’ mu-[…] // za-⸢i⸣-[…] 5’ na-⸢ra⸣-a[m …] 6’ mu-ri-iš ⸢URU⸣ / Bar-sí-pa⸢ki⸣ 7’ na-a’-du-u[m] 8’ la mu-up-pa-/ar-ku-ú 9’ a-na É.ZI.DA 10’ ì-lí LUGAL-rí 11’ mu-de IGI.GÁL 12’ mu-ša-ad-di-il 13’ me-ri-⸢iš⸣-ti 14’ Dil-batki 15’ mu-ga-ri-in / GUR7.GUR7 16’ […]-na ⸢d⸣URAŠ / [g]a-aš-r[i]2 Ende der Kolumne TontAss 2 Kol. V (Rs. I)3 4’ ša ú-[…-l]i-[…] 8 Z. Oberfläche abgebrochen

TontAss 2 Kol. V (Rs. I) 13’ [… DINGIR]. ⸢MAḪ⸣?5 14’ […-l]um 15’ […-lu]m abgebrochen nB 1 Kol. III6 1’ ⸢ù⸣7 […] 2’ a-n[a8 …] abgebrochen

nANin 1 Kol. II K 10778 re. Kol. 1’ ma-k[a-…] 2’ a-na DINGIR.MAḪ […] 3’ gi-it-m[a-…] 4’ ša-ki-in me-[…] 5’ ù ma-aš-q[í …] 6’ a-na ŠIR.BUR.L[Aki] 7’ ù GÍR.SU[ki] 8’ mu-ki-i[l]9 9’ ni-in-da-be-⸢e⸣ 10’ ra-bu-tum a-na É.[NINNU] 11’ mu-tam-mi-iḫ a-a-[…]

Oder lim? Platz für das phonetische Komplement steht auf dem abgebrochenen Rand zu Verfügung. Schwach erkennbare Zeichenreste, eingerückt (Kollation, nicht in Kopie). 3 Nach Kollation, nicht in Kopie. Zu Beginn der Kolumne drei Zeilen verloren (Entsprechung zu Stele III 24–26). 4 Es ist nicht zweifelsfrei zu entscheiden, ob SU oder korrekt ZU = ṣú geschrieben wurde (s. Ungnad); bei starker Vergrößerung der Heliogravüre ist das Zeichen aber wohl eher als ZU zu identifizieren (Kopie Bergmann geschönt). 5 So nANin 1. 6 Zuordnung wahrscheinlich; Borger, BAL, S. 2 sub C, mit Fragezeichen. 7 Nur Winkelhaken erhalten. 8 Spur des Zeichens erkennbar (Kollation, nicht in Kopie). 9 So nach Kollation; Borger, BAL 9: „mu-ki-i[l] oder mu-ki-i[n]“. 10 = PAD.dINNIN (s. Borger, MZ Nr. 746). 2

► nB 2 34 mu-na-ak-ki-ip / za-i-ri 35 na-ra-am Tu-tu

B.2.1. Prolog: Stele III 9–47 und Duplikate nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

nB 5 Kol. IV (Rs. I) ca. Z. 6 abgebrochen1

36 mu-ri-iš 37 Bar-sí-pá ki 38 na-a’-du-um 39 la mu-up-pa-ar-ku-⸢ú-um⸣ Kol. V (Rs. I) 1 a-na […] 2 i-lu LUGAL-rí 3 mu-de ⸢IGI.GÁL-im⸣3 4 mu-ša-ad-di-il 5 me-re-eš-tim 6 ša Dil-batki 7 mu-ga-ar-ri-in GUR7.GUR7 8 a-na dURAŠ 9 ga-aš-ri-im 10 be-lum sí-ma-⸢at⸣ 11 ḫa-aṭ-ṭi-im 12 ù a-ge-⸢em⸣ 13 ša ú-ša-ak-li-lu-šu 14 e-ri-iš-tum 15 dMa-ma 16 mu-ki-in 17 ú-ṣú-⸢ra-tim⸣ 18 ša KÈŠ 19 ⸢mu⸣-de-eš-[…] 20 ma-ka-li / el-lu!8-tim 21 a-na dNIN.TU

Kol. IV (Rs. I) 1’ […] ⸢É⸣.[ZI.DA] 2’ ⸢ì⸣-lí LU[GAL-rì]?2 3’ mu-de IGI.GÁL-⸢im⸣ 4’ mu-⸢ša-ad-di⸣-[…] 5’ ⸢me-re⸣-eš-[…] 6’ [š]a Dil-bat[ki] 7’–8’ [m]u-ga-⸢ar⸣-[…] // ⸢GUR7.GUR7⸣ 8’ a-na d[…] 9’ ⸢ga-aš4-ri⸣-i[m] 10’ be-⸢lum⸣ sí-ma-a[t] 11’ ḫa-⸢aṭ ṭi-im⸣5 ù ⸢a-ge⸣-[…] 12’ ša ú-⸢ša-ak-li⸣-[…] 13’ ⸢e⸣-r[i-…] 14’ dMa?6-[…] 15’ ⸢mu⸣-ki-in ⸢ú-ṣú-ra⸣-[…] 16’ ša KÈŠ⸢ki⸣7 17’ mu-de-eš-ši 18’ ma-ka-le-e el-lu-tim 19’ a-na dBe-let-ì-lí

22 mu-uš-ta-lum 23 gi-it-ma-lum 24 ša-i-im

20’ ⸢mu-uš-ta⸣-lum9 gi-it-ma-lum 21’ ⸢ša-i-im10

25 mi-ri-tim 26 ù ma-aš-qí-tim 27 a-na ŠIR.BUR.LAki

me⸣-ri-tim11 22’ ⸢ù ma-aš⸣-[…] 23’ a-na Š[IR.BU]R. LA[ki] 24’ ù GÍR.SU[ki] 25’ mu-ki-in nin-da-⸢bé⸣-[…] 26’ ra-bi-ù-ti a-na É-NINNU 27’ mu-ta-mi-iḫ a-a-bi

28 ù GÍR.SUki 29 mu-ki-il 30 ni-in-da12-be-e 31 ra-bu-[…] 32 a-na É-NINNU 33 mu-tam-me-eḫ / a-a-bi 1

143

Nach Photo etwa in Höhe von Z. 3 Mitte nicht zu bestimmender Zeichenrest (zwei Senkrechte). Vgl. Photo, Kopie anders; Borger, BAL, S. 9: ì(!)-lí(!) š[a]r(?)-[x] (das erste NI weitgehend verloren, das zweite m.E. deutlich, dann folgt ein unbeschriebener Raum). 3 Fadhil, CRRAI 34, S. 721: im statt lim (so Photo usw.). 4 Photo gegen Kopie. 5 Spuren der Zeichen nach Photo. 6 Nach Kollation und Photo Zeichen eher MA als MÀ (so Kopie). Danach ist ein unbeschriebenes Stück zu erwarten, das zu ergänzende Zeichen wurde rechtsbündig geschrieben. Borger, BAL 9: dMà(?)-[mà]. 7 Borger, BAL, S. 9: „Kopie Wiseman ungenau“. 8 Tafel fehlerhaft URU, so auch nB 2 VII 12; Fadhil, Vorabdruck: nB 3 richtig el-lu-tim. 9 Nach Photo gegen Kopie Zeichenreste erkennbar. 10 Borger, BAL, S. 9: „nach den Spuren möglich“. 11 So Photo gegen Kopie. 12 Fadhil, Vorabdruck: irrtümlich du. 2

144

B. Synoptische Transliteration

Stele 48 mi-gi4-ir 49 te-li-tim 50 mu-ša-ak-li-il 51 te-re-tim 52 ša ZA.MÙŠ.UNUGki1 53 mu-ḫa-ad-di 54 li-ib-bi Iš8-tár

aB 1 mi-gi-ir te-li-ti 14 mu-ša-⸢ak-li-il te⸣-re-et Sú-gal2 15 mu-ḫa-di li-⸢ib-bi⸣ Iš8-tár

55 ru-bu-um el-lum 56 ša ni-iš qá-ti-šu 57 dIŠKUR i-du-ú 58 mu-n[e]-eḫ 59 li-ib-b[i] ⸢d⸣IŠKUR 60 qú-ra-di-im 61 i-na URU IMki 62 mu-uš-ta-ak-/ki-in 63 sí-ma-tim 64 i-na É.UD.GAL.GAL

16 ru-bu-ú el-lu[m] […-i]š qá-⸢ti-šu⸣ / dIŠK[UR …]-⸢du-ú⸣ 17 ⸢mu-ne-eḫ⸣ l[i-… …-r]a-di / i-na a-lim ⸢IMki⸣ 18 mu-uš-ta-⸢ki-in si-ma-ti⸣ […] É.UD.GAL.GAL

65 LUGAL na-di-in 66 na-pí-iš-tim 67 a-na UD.NUNki 68 a-še-er 69 É É.MAḪ 70 e-te-el LUGAL-rí 71 qá-ba-al 72 la ma-ḫa-ri-im Kol. IV 1 šu i-qí-šu 2 na-ap-ša-tam 3 a-na URU /Maš-kánŠAPRAki 4 mu-še-eš-qí 5 nu-úḫ-ši-im 6 a-na MIŠ.LAM 7 em-qum 8 mu-tab-bi-lum 9 šu ik-šu-du 10 na-ga-ab úr-ši-im 11 mu-uš-pa-az-zi-ir 12 ni-ši MÀ.AL./ GU7!9.Aki 13 in ka-ra-ši-im 14 mu-šar-ši-du 15 šu-ba-ti-ši-in 16 in nu-úḫ-ši-im!10

19 šar-rum na-d[i-i]n ⸢na-pí-iš-ti⸣ a-na UD.NUNki 20 à7-še-er bi-i[t] É.MAḪ 21 e-te-el ša[r-… …]-al la ma-ḫ[a-…]

1

nB 1 Kol. IV (Rs. I) 1 ru-bu[-…] 2 ša n[i-…] 3 d[IŠKUR …] 4 m[u-… …] 5 q[ú-… …] 6 m[u-…] 7 s[í-… …] 8 L[UGAL …]4 abgebrochen

► nANin 1 12’ […]-⸢ir⸣ te-l[i-…] 13’ […]-l[i]?-[…] 2 Z. abgebrochen (+) K 17335 1’ […] ⸢x⸣3 […] 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[…] el-l[um]? […] qá-ti-šu […] ⸢i⸣-du-ú [… l]i-ib-bi dIŠK[UR] […] ⸢i⸣-na URU IMki […-k]i-in si-ma-tim [… É.U]D].GAL. ⸢GAL⸣ […] ⸢x (x)⸣5 […] abgebrochen6

22 šu-ú n[a-ap-ša-ta(m)]8 i-qí-šu / a-na a-[lim Maš]-kaša-pí-ir 23 mu-ša-aš-[… …]-úḫ-ši a-na É MIŠ.LAM 24 em-qú mu-ta-bi-lum ša ik-šu-du / na-ga-ab ur-ši

2511 i-na ⸢nu-uḫ⸣-ši

= ZÁBALAMki (Borger, MZ Nr. 851). Akkadischer Name von Zabalam, s. M. Molina, RlA 15 (2017), S. 171 § 1; Nougayrol, RA 45, S. 74, las irrtümlich UNU.GAL; zur korrigierten Lesung s. Borger, BAL, S. 9 z.St. (mit Lit.); ders., TUAT, S. 42 Anm. zu III 52. 3 Unklarer Zeichenrest: [l]i? vgl. Z. 4’. 4 Von Z. 8, 10 und 11 jeweils Rest eines mit einem Waagerechten beginnenden Zeichens erhalten; Z. 9 ist vollständig verloren. Eine Zuordnung von Z. 10f. ist nicht möglich, da die Zeichenverteilung in nB 1 von der Stele abweicht. 5 Reste von 1 bzw. 2 Zeichen, nicht zu bestimmen 6 Bis zum Ende der Kolumne fehlen wahrscheinlich nur wenige Zeilen. 7 Zum Lautwert s. von Soden, Syllabar, S. 43 Nr. 223. 8 Wohl nach den Parallelen zu ergänzen. 9 Schreiberversehen: NAG(= KAxA). 10 Schreiberversehen: in. 11 Z. 25–27 auf ob. Rd. 2

► nB 2 34 […]-⸢ir⸣ 35 […]-tim abgebrochen

B.2.1. Prolog: Stele III 48 – IV 16 und Duplikate nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

nB 2 Kol. VI (Rs. II) 1 ru-bu-um el-lum 2 ša ni-iš ⸢qá-ti-šu⸣ 3 dIŠKUR ⸢i-du-ú⸣ 4 mu-ne-eḫ 5 li-ib-bi dIŠKUR 6 […]-ra-di-im 7 i-na URU IMki 8 mu-uš-ta-ki-in 9 sí-ma-tim 10 i-na É.UD.GAL.GAL 11 LUGAL na-⸢di⸣-in 12 na-pí-⸢iš⸣-tim 13 a-na UD.NUNki 14 a-še-er 15 É É.MAḪ 16 e-te-el ⸢LUGAL⸣-rí 17 qá-ba-al 18 la ma-ḫa-ri-im 19 šu i-qí-šu 20 na-ap-ša-tam2 21 a-na Maš-kánŠAPRAki 22 mu-še-eš-qí 23 nu-úḫ-ši-im 24 a-na MIŠ.LAM 25 e-em-qum 26 mu-tab-bi-lum 27 šu ik-šu-⸢du⸣ 28 na-ga-ab úr-ši-[…] 29 mu-uš-⸢pa-az-zi⸣-ir 30 ni-ši ⸢MÀ.AL.GU7!3. A⸣ki 31 in ⸢ka-ra-ši-im⸣ 32 mu-šar-[…-d]u 33 šu-ba-ti-[…-i]n 34 in nu-[…]-ši-im!4

1

Photo gegen Kopie. Über rasiertem ta. 3 Geschrieben NAG wie Stele. 4 Schreiberversehen: in (wie Stele). 2

nB 5 28’ mi-gi-ir te-li-[…] 29’ mu-ša-ak-li-[…] 30’ te-ri-tim ša ZA.MÙ[Š.UNUGki] 31’ mu-ḫa-ad-[…] 32’ li-ib-bi d[…] Kol. V (Rs. II)1 1 ru-bu-u[m …-l]um? 2 ša ni-iš ⸢qa-ti-šu⸣ 3 dIŠKUR i-d[u-… …-e]ḫ 4 lìb-bi dIŠ[KUR …-i]m 5 i-na URU […] 6 mu-uš-t[a-…] 7 sí-ma-a-[…] 8 i-na ⸢É⸣.U[D.GAL. GAL] 9 LUGAL na-[…] 10 na-⸢pí-iš-tim⸣ 11 a-na UD.N[UN]ki 12 a-ši-ir É.MAḪ 13 e-⸢te-el⸣ LUGAL-⸢rí⸣ 14 qá-⸢ba-al la ma-ḫa-ri⸣-[…] 15 ša ⸢i-qí-šu na-ap⸣-ša-tim 16 a-na Maš-kánŠAPRAki 17 mu-še-eš-{še-}qí nu-úḫ-ši-im 18 a-na É MIŠ.LAM 19 e-em-qum mu-ut-ta-ab-bi-lam 20 šá ik-šu-du 21 na-ga-ab úr-ši-im 22 mu-uš-pa-az-zí-ir 23 ni-ši MA.AL.GU7.Aki 24 in ka-ra-a-ši-im 25 mu-šar-ši-du šu-ba-ti-ši-na 26 in nu-úḫ-ši-⸢im⸣

145

146 Stele 17 a-na dEN.KI 18 ù dDAM.GAL.NUN.NA 19 mu-šar-bu-ú 20 šar-⸢ru⸣-ti-šu 21 da-rí-iš i-ši-mu 22 zi-bi el-lu-tim

B. Synoptische Transliteration

23 a-ša-re-ed / LUGAL-rí

aB 1 a-na dÉ-a ù dDAM.KI.NA 26 mu-⸢šar⸣-bi1 šar-ru-ti-šu 27 da-[ri]-iš i-ši-mu zi-bi el-lu-ti Kol. IV (Rs. II) 1 a-ša-re-ed šar-[r]i

24 mu-ka-an-ni-iš 25 da-ad-mi 26 ídUD.KIB.NUN.NA 27 ì-tum dDa-gan 28 ba-ni-šu 29 šu ig-mi-lu 30 ni-ši Me-raki 31 ù Tu-tu-ulki 32 ru-bu-um 33 na-a’-du-um

mu-ka-ni-šu / da-ad-mi UGU?2 íd UD.KIB.NUNki 2 it-tu-um Da-ga-an ba-nu3 3 šu-ú ig-mi-lu ni-ši Má-rí ù Tu-tu4 4 ru-bu-ú na-a’-du

34 mu-na-wi-ir 35 pa-ni dTIŠPAK6 36 ša-ki-in ma-ka-[l]i / ellu-tim 37 a-na dNIN.A.ZU 38 ša-ṭì-ip ni-ši-šu 39 in pu-uš-qí-im 40 mu-ki-in-nu 41 iš-di-ši-in 42 qer-bu-um 43 KÁ.DINGIR.RAki 44 šu-ul-ma-ni-iš 45 SIPA ni-šì 46 ša ep-še-tu-šu 47 e-li Iš8-tár ṭa-ba 48 mu-ki-in-ni Iš8-tár

mu-na-wi-ir 6’ [… pa-ni dTIŠPAK …] 5 mu-uš-ta-ki-in ma-ka-li 7’–8’ […-l]i el-lu-ti [// …] / a-na dNIN.A.ZU Ende der Kolumne

6 mu-ke-en-ni Iš8-tár i-na UL.MAŠ7 7 qè-er-bu A.GA.DÈ re-bi-ti 8 mu-še-pí ki-na-ti



TontAss 1 Vs. I’ 1’ […-š]u 2’ […-mi-l]u 3’ […k]i 4’ […-u]lki 5’ [… …]-du-um5

nB 1 Kol. V (Rs. II) 1 qer-bu-um KÁ.DINGIR.RAki 2 šu-ul-ma-ni-iš 3 SIPA ⸢ni⸣-šì ša ep-še-tu-šu 4 e-⸢li⸣ Iš8-tár ṭa-ba 5–6 ⸢mu-ki-in-ni⸣ // Iš8t[ár] 6 ⸢i-na É.UL⸣.[MAŠ] / [i]-⸢na⸣ É. ⸢UL⸣.MAŠ8 7 […-b]u A.G[A.DEk]i ⸢re⸣-[…-ti]m 8 ⸢mu-šar⸣-bi ki-⸢na⸣-at[im]

Schreiberversehen statt mu-⸢šar⸣-bi? So nach Photo (u.a. sub CDLI Nr. P386353) und Kollation wahrscheinlich zu lesen. Die Lesung Nougayrols (RA 45, S. 74: a-ši-ib(?), s. auch Borger, BAL, S. 10 z.St.: „das schwierige Wort …“) konnte nicht bestätigt werden; s. sub C z.St. 3 S. sub C z.St. 4 Tu-tu statt Tu-tu-ul Schreiberversehen? Zur Auslassung des letzten Zeichens s. RA 45, S. 75 Anm. g. 5 Z. 4’ und 5’ wurden über den Kolumnenrand geschrieben und sind durch ein Trennzeichen vom Text der folgenden Kolumne getrennt. 6 = MÚŠ. Bereits F.R. Kraus, WZKM 51 (1948), S. 174, hatte vorgeschlagen das nach der Heliogravüre dinanna gelesene Zeichen (= dMÙŠ) in dtišpak zu emendieren, eine Kollation durch J. Nougayrol, RA 45 (1951, S. 77 mit Anm. 17 (zu S. 70) hat die Lesung bestätigt. 7 Schreiberversehen statt .UL.MAŠ (so die Paralleltexte)? 8 Daneben in Kol. VI in kleinerer Schrift wiederholt (s. A.3.3). 2

► nB 2 35 a-na dEN.KI 36 ù dDAM.GAL.NUN.NA 37 mu-šar-bu-ú 38 šar-ru-ti-š[u] 39 da-rí-i[š] i-[…] 40 zi-[…] 41 a-[…] Kol. VII (Rs. III) 1 […]-ni-iš 2 […]-ad-mi 3 ídUD.KIB.NUNki3 4 […]-tum dDa-gan 5 […]-ni-šu 6 ⸢šu ig⸣-mi-lu4 7 ni-iš Me-⸢ra⸣ki5 8 ù Tu-tu-ulki 9 NUN na-a’-du-um 10 mu-na-mi-ir 11 pa-ni dTIŠPAK 12 ša-ki-in ma-ka-li / ellu!8-tim 13 a-na dNIN.A.ZU 14 ⸢ša⸣-ṭì-ip / ni-šu 15 in pu-uš-⸢qí-im⸣ 16 mu-ki-in-ni 17 iš-di-ši-in 18 qer-bu 19 KÁ.DINGIR.RAki 20 šu-ul-ma-ni-iš 21 SIPA ni-šì 22 [… e]p-še-tu-šu 23 e-⸢li⸣ Iš8-tár ṭa-ba 24 mu-ki-in-ni / Iš8-tár 25 i-na É.UL.MAŠ 26 qer-bu A.GA.DÈki 27 re-bi-tim 28 mu-še-pí / ki-na-tim

1

B.2.1. Prolog: Stele IV 17–53 und Duplikate nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

147

nB 5 27 a-na dÉ-a ù dDAM.KI.EN1.NA 28 mu-šar-bu-ú šar-ru-ti-šu 29 da-rí-iš e?2-ši-im 30 zi-i-⸢bi el⸣-lu-tim a-šá-red LUGAL-rí 31 mu-ka-an-ni-iš da-ád-me 32 ídUD.KIB.NUNki 33 dÍD u dDa-gan 34 ba-ni-šu šá ig-mi-lu ni-ši Me-ríki 35 ⸢ù⸣ Tu-ul-tu-ul 36 […]-⸢um⸣6 na-a’-du-um Kol. VI (Rs. III) 1 […-i]r pa-an dTIŠP[A]K!7 29 […-t]a-ki-in ma-kale-e el-lu-tú 3 […] dNIN.A.⸢ZU⸣ 4 [š]a-ṭì-ip ni-šu 5 in pu-uš-qí-im 6 mu-ki-in SUḪUŠ-ši-na qé-re-eb 7 KÁ.DINGIR.RA šu-ul-ma-ni-iš 8 SIPA ni-ši ša ep-še-tu-šu 9 e-li dINNIN ṭa-ba 10 mu-ki-in dINNIN ina É.UL.MAŠ 11 qé-er-bu-⸢um⸣ A.GA.⸢DÈki⸣ 12 re-bi-tim mu-š[a]r-bi ki-⸢na-tim⸣

Vgl. Diskussion bei Borger, BAL, S. 9 z.St.; Zufügung von EN vielleicht Schreiberversehen. So nach Photo und Kollation (gegen Kopie: ia?, Schreiberversehen?); Borger, BAL, S. 9: x-ši-im. Zu beachten ist auch der fehlende Auslautvokal. Form wahrscheinlich korrupt. 3 In den Publikationen von Fadhil keine Angabe zu Textverlust, der wegen der Beschädigungen der benachbarten Zeilen vorauszusetzen ist. 4 So Fadhil, Vorabdruck; nach Fadhil, CRRAI 34, S. 724, die beiden ersten Zeichen verloren. 5 So Fadhil, Vorabdruck; nach Fadhil, CRRAI 34, S. 724, verloren. 6 Borger, BAL, S. 10: „unklar“. 7 = dMÙŠ+⸢ŠU⸣ (nach Photo und Kollation gegen Kopie) statt dMÙŠxŠU, vgl. Borger, BAL, S. 10. 8 Tafel URU statt lu wie nB 2 V 20. 9 In kleinerer Schrift und bis in Kol. V zwischen Z. 1 und 2 hineingeschrieben. 2

148 Stele 54 mu-šu-še-er / am-mi 55 mu-te-er 56 dLAMMA-šu 57 da-mi-iq-tim 58 a-na URU A-šur4ki 59 mu-še-ep-pí / na-bi-ḫi 60 LUGAL ša i-na / Ninu-aki 61 i-na É.MIŠ.MIŠ 62 ú-šu-pí-ù 63 me-e dINNIN 64 na-a’-du-um 65 mu-uš-te-mi-qum 66 a-na DINGIR.GAL. GAL 67 li-ip-li-ip-pí 68 ša Su-mu-la-èl 69 IBILA da-núm 70 ša dZUEN-/mu-ba-lí-iṭ Kol. V 1 NUMUN da-rí-um 2 ša šar-ru-tim 3 LUGAL da-núm 4 dUTU-šu 5 KÁ.DINGIR.RAki 6 mu-še-[ṣ]í nu-ri-im 7 a-na ma-at 8 Šu-me-rí-im 9 ù Ak-ka-di-im 10 LUGAL mu-uš-te-/ešmi 11 ki-ib-ra-at 12 ar-ba-im 13 mi-gi4-ir dINNIN / ana-ku 14 i-nu-ma 15 dAMAR.UTU 16 a-na šu-te-šu-ur / ni-ši 17 KALAM ú-si-⸢im⸣ 18 šu-ḫu-zi-im 19 ú-wa4-e-ra-an-ni 20 ki-it-tam 21 ù mi-ša-ra-am 22 i-na KA ma-tim 23 aš-ku-un 24 ši-ir ni-ši / ú-ṭi-ib

1

B. Synoptische Transliteration aB 1 mu-še-še-er ḫa-am-mi

nB 1 9 m[u-š]e1-še-er ⸢am⸣mi 10 ⸢mu-te⸣-er d LAMMA-šu 11 […]-mi-iq-t[im] 12 […-n]a URU A-⸢šur4ki⸣ 13 […]-ep-p[í …]

9 mu-te-er la-ma-sí-šu da-mi-iq-ti / ⸢a⸣-na a-lim A-šur4 10 mu-še-⸢pí⸣ na-bi-i



TontAss 1 Vs. II’ 1’ […] ì-l[í …]2

11 li-ip-li-pí ša Su-mu-la-èl 12 IBILA da-an-nu ša 30-mu-ba-li-iṭ

2’ [l]i-ip-l[i-…] 3’ […] Su-mu-⸢la⸣-[…] 4’ ⸢I]BILA eṭ-l[um] 5’–6’ ša dZ[U]EN-//muba-lí-iṭ

13 ze-ru da-ru-ú ša šar-⸢ru-ti⸣ 14 šar-ru da-an-nu ⸢ša-am⸣-[… …] 15 mu-še-ṣí ⸢nu-ri⸣ [… Šu]-mi-ri / ⸢ù Ak⸣-ka-di-i 16 šar-rum ⸢mu-uš-te⸣-ešmi ki-ib-ra-at / ar-ba-i 17 mi-gi-ir Iš8-tár a-na-ku

7’ NU[M]UN da-ru-ú 8’ ša šar-ru-ti 9’ LUGAL eṭ-lum 10’ d[…]3 abgebrochen

14 […] ša ⸢i-na Ni-nu⸣a⸢ki⸣ 15 ⸢i⸣-na É.M[I]Š.M[IŠ] 16 ú-ši-pu-ú me-e […] 17 na-a’-du-u[m] 18 ⸢mu-uš-te⸣-mi-[…] 19 ⸢a-na⸣ DINGIR.[GA]L. G[AL] 20 ⸢li-ip-li-ip⸣-[…] abgebrochen

18 i-nu-ma d AMAR.UTU a-na šu-te-šu-ur […] 19 ma-ti ú-si šu-ḫu-zi ⸢ú⸣-[…] 20 ki-tam ù mi-ša-ra ⸢i-na pí⸣-i ma-ti / aš-ku-un 21 ⸢ši-ir ni⸣-ši ú-ṭi-ib5

Der winzige Zeichenrest (zwei Winkelhaken am Zeichende) spricht für eine Ergänzung analog aB 1 und nB 5; anders nB 1 Kol. V 16. 2 Für eine syllabische Schreibung (ra-bu-tim/ti) erscheint der Platz etwas knapp. Deshalb GAL.GAL oder GAL.MEŠ zu ergänzen? Kombination syllabischer mit logographischer Schreibung ist allerdings ungewöhnlich. 3 Die geringen Spuren lassen keine Entscheidung darüber zu, ob der Text nur Z. 4 entsprach oder in einer gebrochenen Zeile Z. 4 und 5 der Stele untergebracht waren. Bis zum Kolumnenende ist noch Raum für zwei weitere Zeilen. 4 Oder we (wâru D wird stark oder schwach konjugiert); zur Lesung s. Diskussion bei Borger, BAL, S. 115). 5 Klammersetzung nach Photo. Nach Linierung folgt ohne Trennstrich die Stichzeile (s. sub B.2.2).



B.2.1. Prolog: Stele IV 54 – V 24 und Duplikate

nB 2 29 mu-šu-še-er am-mi

nB 3 und nB 4 [nicht zugänglich]

30 mu-te-er 31 dLAMMA 32 da-mi-iq-tim 33 a-na URU A-šur4ki 34 mu-še-ep-pí / na-bi-ḫi 35 LUGAL ša i-na / Ninu-aki 36 i-na É.MIŠ.MIŠ 37 ú-šu-pí-ù 38 me-e dINNIN 39 na-a’-du-um 40 ⸢mu⸣-uš-te-mi-qum 41 a-na DINGIR.GAL. GAL Kol. VIII (Rs. IV) 1 […]-ip-[…] 2 ša Su-[…] 3 […] da-núm 4 ša dZUEN-mu-ba-lí-iṭ 5 NUMUN da-rí-um 6 ša šar-ru-tim 7 LUGAL da-núm 8 dUTU-šu 9 KÁ.DINGIR.RAki 10 mu-še-ṣí nu-ri-im 11 a ma-at 12 Šu-me-ri 13 ù Ak-ka-di-im 14 LUGAL mu-uš-te-ešmi 15 ki-ib-ra-a-ti 16 ar-ba-im 17 mi-gi4-ir dINNIN / ana-ku 18 i-nu-ma 19 dAMAR.UTU 20 a-na šu-te-šu-ur ni-ši 21 KALAM ú-si-im 22 ⸢šu-ḫu-zi⸣-im 23 ú-wa-e-ra-an-ni3 24 ki-it-tam 25 ù mi-ša-ra-am 26 i-na KA ma-tim 27 aš-ku-un 28 ši-ir ni-ši / ú-ṭi-ib

1

149

nB 5 13 mu-še-še-er am-mi 14 mu-te-er d LAMMA-šu da-mi-iq-ti 15 a-na URU A-š[u]r4ki 16 mu-še-ep n[a-b]i⸢iḫ⸣?1 17 LUGAL šá ina Ni⸢nú?-a⸣ki 18 i-na É.MIŠ.MIŠ 19 ú-še-pu-ú me-e-su dINNIN 20 na-a’-du-um mu-uš-te-mi-iq 21 a-na ì-lí ra-bi-ù-tim 22 li-ip-li-ip-pí 23 ša Su-la-èl IBILA da-núm 24 ša dZUEN-mu-ba-lí-iṭ 25 NUMUN da-ru-ú ša šar-ru-tim 26 [LU]GAL da-núm d UTU-šu KÁ.DINGIR.RAki 27 […-š]e-ṣí nu-ri-im!2 28 [… m]a-at Šu-me-ri ù Ak-ka-di-i 29 [… m]u-uš-te-ešmi 30 […-r]a-ti ar-ba-’i 31 […] dINNIN ana-ku 32 […] d EN.LÍL 33 [… n]i-ši 33–34 KALAM // [… 34 …]-ḫu-zu 35 […-a]n-⸢ni⸣ 36 [… …]-⸢ša-ra⸣-[…] abgebrochen4

Nach Kollation, vgl. Photo British Museum Collection Database. Borger, BAL, S. 10: „⸢na⸣-[b]i-um(?) (wohl korrupt)“. 2 Zeichen unschön geschrieben, aber wohl im gemeint; Borger, BAL, S. 10: „nu-ri-um(!, falsch)“. 3 S. Bem. zu Stele V 19. 4 Bis zum Ende der Kolumne sind nach den Platzverhältnissen von Kol. V zwei Zeilen verloren, die durch das Ende des Prologs ausgefüllt werden können. Ob Text auf den Tafelrand geschrieben wurde, läßt sich nicht entscheiden. Für einen Kolophon scheint kein Platz vorhanden zu sein, allenfalls eine Stichzeile könnte in Erwägung gezogen werden (so Ries, Prolog, S. 24: bis Stele V 25 ergänzt).

B.2.2. Rechtsteil

152

B. Synoptische Transliteration

Stele Kol. V 25 i-nu-mi-šu §1 26 šum-ma a-wi-lum /2 awi-lam 27 ú-ub-bi-ir-ma 28 ne-er-tam e-li-šu 29 id-di-ma 30 la uk-ti-in-šu 31 mu-ub-bi-ir-šu 32 id-da-ak §2 33 šum-ma a-wi-lum 34 ki-iš-pí 35 e-li a-wi-lim / id-di-ma 36 la uk-ti-in-šu 37 ša e-li-šu 38 ki-iš-pu na-du-ú 39 a-na dÍD 40 i-il-la-ak 41 dÍD i-ša-al-/li-a-am-ma 42 šum-ma dÍD 43 ik-ta-ša-sú 44 mu-ub-bi-ir-šu 45 É-sú i-tab-ba-al 46 š[u]m-ma a-wi-lam / šu-a-ti 47 dÍD 48 ú-⸢te⸣-eb-bi-/ba-aš-šuma 49 iš-ta-al-ma-am 50 ša e-li-šu 51 ki-iš-pí id-du-ú 52 id-da-ak 53 ša dÍD 54 iš-li-a-am 55 É-⸢mu⸣4-ub-bi-ri-šu 56 i-tab-ba-[a]l §3 57 šum-ma a-wi-lum 58 i-na di-nim 59 a-na ši-bu-ut 60 sà-ar-ra-tim 61 ú-ṣí-a-am-ma 62 a-wa-at iq-bu-ú 63 la uk-ti-in 64 šum-ma di-nu-um / šu-ú 65 di-in na-pí-iš-tim 66 a-wi-lum šu-ú 67 id-da-ak

1



Sch 11 1 šum-ma a-[…

…] 2 la uk-ti-i[n-… …]

aB 2 Kol. I Anfang abgebrochen 1’ […]-bi-ir-⸢šu 1’–2’ É-sú⸣ // i-ta-ab-baa[l] 3’ šum-ma a-wi-lam šua-ti d Í[D] 4’ ú-ta-ab-bi-ba-aš-šuma iš-ta-al-m[a] 5’ ša e-li-šu ki-iš-pí id-du-ú 6’ id-da-ak 7’ ša dÍD iš-li-a-am 8’ É mu-ub-bi-ri-šu i-tab-ba-al ————————— 9’ šum-ma a-wi-lum i-na di-nim 10’ a-na ši-bu-ut sà-ar-ra-tim 11’ ú-ṣí-a-am-ma a-wa-at iq-bu-⸢ú⸣ 12’ la (+Rasur) uk-ti-in 13’ šum-ma di-nu šu-ú

TontAss 1 Vs. III’ 1’ i[k?-…] 2’ mu-u[b-…] 3’ É-[…] 4’ š[um-…] Ende der Kolumne abgebrochen

TontAss 1 Rs. I’ 1 […]3 2 ⸢É⸣ […] 3 i-[…]

TontAss 3 Kol. I 1’ […]-⸢du⸣-[…] 2’ […] d[…] 3’ […]-la-a[k] 4’–5’ [dÍ]D i-ša-[…]//[l]i-a-am-m[a] 6’ ⸢šum⸣-ma dÍD 7’ […]-ta-ša-as-⸢sú⸣ 8’ […-u]b-[b]i-ir-[…] 9’ […]-sú / ⸢i-tab⸣-baal 10’–11’ [šu]m-ma a-wil[am] // […]-a-ti 12’ [… …-e]b/[…-m]a 13’ […-a]m 14’ […]-šu 15’–16’ […-p]i // […]-⸢ú⸣ 17’ […-a]k 18’ [… d]⸢ÍD⸣ abgebrochen

4 šum-ma […] 5 i-na d[i-…] 6 a-na še-[…] 7 ⸢sà⸣-ar-r[a-…] 8 ⸢ú⸣-ṣi-a[m-…] 9 ⸢xxx⸣5 […] abgebrochen

di-in na-pí-iš-ti 14’ a-wi-lum šu-ú id-da-a-ak

Offenbar über den rechten Rand bis zur Rückseite geschrieben. Unvollständig getilgter Trennstrich durch das gesamte Kästchen. 3 Die erste Zeile der Kolumne ist verloren, wahrscheinlich Stele V 53–54 entsprechend. 4 Geringfügige Beschädigung des Zeichens, im Unterschied zur Kopie Bergmann sind die abschließenden Winkelhaken bei Vergrößerung der Heliogravüre erkennbar. 5 Zeichenreste nicht zu bestimmen, wahrscheinlich Stele V 62 entsprechend. 2

► aB 1 (Stichzeile) Kol. IV 22 i-na u4-mi-šu §1 šum-ma LÚ a-wi-lam 23 ú-bi-ir-ma

B.2.2. Rahmen und Rechtstext §§ 1–3: Stele V 25–67 und Duplikate nB 2 (Stichzeile) Kol. VIII (Rs. IV) 29 i-nu-mi-šu

153

nB 4 (Stichzeile) Kol. VIII1

30 šum-ma a-wi-lum 31 a-wi-lum 32 ú-TE-bi-ir-ma2

Komm 13 (einige Zeilen abgebrochen) Vs. 1’ [xx(x)] ⸢x(x)⸣ [ …] 2’ (V 41) [i-šal-li]-am-ma : GIR5.GIR5 : ⸢šá⸣-[luú : …] 3’ (V 42) [dÍD :] dIDIM : d ÍD : na-a-ri […] 4’ (V 43) [ik-ta-š]ad-su : SAR : ka-šá-du […]

Komm 1 Vs. 5’ (V 58) [(x) i-n]a di-ni : ÉŠeš4 : i-[na …] 6’ [x(x)]⸢x⸣(-)RI : (V 59) ši-bu-tu : ⸢x⸣ […] 7’ [xx(x)] ⸢xxxx(xx)⸣ […] abgebrochen

1

Nicht zugänglich. S. sub C z.St. 3 S. sub A.2.3.8. 4 S. sub C z.St. 2

154 Stele §4 68 šum-ma a-na ši-bu-ut Kol. VI 1 ŠE ù KÙ.BABBAR 2 ú-ṣí-a-am 3 a-ra-an 4 di-nim šu-a-ti 5 it-ta-na-aš-ši §5 6 šum-ma da-a-a-nu-um 7 di-nam i-di-in 8 pu-ru-sà-am 9 ip-ru-ús 10 ku-nu-uk-kam 11 ú-še-zi-ib 12 wa-ar-ka-/nu-um-ma 13 di-in-šu i-te-ni 14 da-a-a-nam šu-a-ti 15 i-na di-in / i-di-nu 16 e-ne-em 17 ú-ka-an-nu-šu-ma 18 ru-gu-um-ma-am 19 ⸢ša⸣ i-⸢na⸣ di-nim / šua-ti 20 ib-ba-aš-šu-ú 21 A.RÁ 12-šu 22 i-na-ad-di-in 23 ù i-na pu-úḫ-/ri-im 24 i-na gišGU.ZA 25 da-a-a-nu-ti-šu 26 ú-še-et-bu-ú-šu-ma 27 ú-ul i-ta-ar-ma 28 it-ti da-a-a-ni 29 i-na di-nim 30 ú-ul uš-ša!1-ab §6 31 šum-ma a-wi-lum 32 NÍG.GA DINGIR 33 ù É.GAL 34 iš-ri-iq 35 a-wi-lum šu-ú 36 id-da-ak 37 ù ša šu-úr-qá-am 38 i-na qá-ti-šu 39 im-ḫu-ru 40 id-da-ak §7 41 [š]um-ma a-wi-lum 42 lu KÙ.BABBAR 43 lu KÙ.GI 44 lu ÌR lu GÉME

B. Synoptische Transliteration aB 2 15’ ⸢šum-ma a⸣-na ši-buut še-e ù KÙ.BABBAR 16’ […]-⸢a-am⸣ ru-gu-um-ma-né-e 17’ […-t]i i-ip-pa-al [————]——— 18’ [… …] ⸢i⸣-di-in 19’ [… …]-⸢ru-us⸣ abgebrochen

45 lu GU4 lu UDU 46 lu ANŠE

1 2

Schreiberversehen: ta. Textvariante, s. Übersetzung sub C.

TontAss 3 Kol. II 1’ p[u-…] 2’ ip-[…] 3’ ku-[…] 4’ ú-[…] 5’ w[a-ar-ka]-/n[u-…] 6’–7’ di-i[n-…] // i-te-[…] 8’ da-a-⸢a⸣-[…] / šu-a-t[i] 9’ i-na di-[in] / ⸢i-di⸣-[…] abgebrochen

TontAss 1 Rs. II’ (VAT 10132) 1 [šum]-ma a-wi-lum 2 [NÍG.G]A DINGIR 3 [š]a2 É.GAL 4 [i]š-ri-iq 5 [a]-wi-lum šu-ú 6 [i]d-da-ak 7 [ù š]a šu-u[r-q]á-am einige Zeilen Oberfläche abgebrochen

TontAss 1 Rs. II’ (VAT 10875) x+1’ SAG.⸢ÌR SAG⸣. [GÉME] x+2’ GU4 UDU ANŠE

Sch 2 3 šum-ma a-wi-lum KÙ.BABBAR KÙ.GI SAG.ÌR SAG.[GÉME] 4 GU4 UDU ANŠE

B.2.2. Rechtstext §§ 4–9: Stele V 68 – VII 21 und Duplikate Stele 47 ù lu mi-im-ma / šum-šu 48 i-na qá-at / DUMU awi-lim!1 49 ù lu ÌR a-wi-lim 50 ba-lum ši-bi 51 ù ri-ik-sa-tim 52 iš-ta-am 53 ù lu a-na ma-ṣa-ru-tim 54 im-ḫu-ur 55 a-wi-lum šu-ú 56 šar-ra-aq id-da-ak §8 57 šum-ma a-wi-lum 58 lu GU4 lu UDU / lu ANŠE lu ŠAḪ 59 ù lu gišMÁ 60 iš-ri-iq 61 šum-ma ša i-lim 62 šum-ma ša É.GAL 63 A.RÁ 30-šu 64 i-na-ad-di-in 65 šum-ma ša MAŠ.EN. GAG 66 A.RÁ 10-šu i-ri-a-ab 67 šum-ma šar-ra-/qá-nuum 68 ša na-da-nim / la i-šu 69 id-da-ak §9 70 šum-ma a-wi-lum Kol. VII 1 ša mi-im-mu-šu / ḫalqú 2 mi-im-ma-šu 3 ḫal-qá-am 4 i-na qá-ti / a-wi-lim 5 iṣ-ṣa-ba-at 6 a-wi-lum ša ḫu-/ul-qum 7 i-na qá-ti-šu 8 ṣa-ab-tu 9 na-di-na-nu-um-mi / id-di-nam 10 ma-ḫar ši-bi-mi 11 a-ša-am 12 iq-ta-bi 13 ù be-el ḫu-ul-/qí-im 14 ši-bi mu-de 15 ḫu-ul-qí-ia-mi 16 lu-ub-lam 17 iq-ta-bi 18 ša-a-a-ma-nu-um 19 na-di-in 20 id-di-nu-šum 21 ù ši-bi 1

TontAss 1 x+3’–4’ ù mi-im-ma // šum-šu x+5’–6’ ⸢i-na⸣ qá-at // DUMU a-wi-⸢lim⸣ x+7’–8’ ù SAG.ÌR [/]2 ⸢a⸣-wi-[lim] abgebrochen

155 Sch 2 ù mi-im-ma šum-šu

5 i-na qá-ti DUMU a-wilim ù SAG.[…] 6 ba-lum ši-bi ù ri-ik-sa-ti3 […] 7 ù lu a-na ma-aṣ-ṣa-rutim […] 8 LÚ šu-ú šar-ra-aq […]

Schreiberversehen: lum. Die als Z. 8’ gezählte Passage aber offenbar eingerückt. 3 So nach Photo und Kollation (das Zeichen unterscheidet sich deutlich von tim in der folgenden Zeile). 2

156 Stele 22 ša i-na maḫ-ri-/šu-nu 23 i-ša-mu it-ba-lam 24 ú be-el ḫu-ul-/qí-im 25 ši-bi mu-de / ḫu-ul-qíšu 26 it-ba-lam 27 da-a-a-nu 28 a-wa-a-ti-šu-nu 29 i-im-ma-ru-ma 30 ši-bu ša maḫ-ri-/šu-nu2 31 ši-mu-um 32 iš-ša-mu 33 ù ši-bu mu-de 34 ḫu-ul-q[í]-im 35 mu-du-sú-nu 36 ma-ḫar i-lim 37 i-qá-ab-bu-ma 38 na-di-⸢na⸣-nu-um 39 šar-ra-aq id-da-ak 40 be-el ḫu-ul-qí-im 41 ḫu-lu-uq-šu 42 i-le-qé 43 ša-a-a-ma-nu-um 44 i-na bi-it 45 na-di-na-nim 46 KÙ.BABBAR iš-qú-lu 47 i-le-qé § 10 48 šum-ma ša-a-a-/manu-um 49 na-di-in 50 id-di-nu-šum 51 ù ši-bi ša i-na / maḫ-rišu-nu 52 i-ša-mu 53 la it-ba-lam 54 be-el ḫu-ul-/qí-im-ma 55 ši-bi mu-de 56 ḫu-ul-qí-šu / it-ba-lam 57 ša-a-a-ma-nu-um 58 šar-ra-aq id-da-ak 59 be-el ḫu-ul-qí-im 60 ḫu-lu-uq-šu 61 i-le-qé § 11 62 šum-ma be-el / ḫu-ulqí-im 63 ši-bi mu-de 64 ḫu-ul-qí-šu 65 la it-ba-lam Kol. VIII 1 sà-ar

1

B. Synoptische Transliteration aB 2 Kol. II1 1’ […]-⸢ul-qí⸣ 2’ [… i]t-ba-lam 3’ da-⸢i⸣-[… … …]im-ma-ru-ma 4’ ši-bi š[a … š]i-mu iš-ša-mu 5’ ù ši-bu m[u-… …]-qí mu-du-sú-nu 6’ ma-ḫar DINGIR […] na-di-na-nu 7’ šar-ra-aq id-da-a[k …-e]l ḫu-ul-qí 8’ ḫu-lu-uq-šu i-le-eq-qé 9’ ša-ia-ma-nu i-na È na-di-na-nim 10’ KÙ.BABBAR iš-qúlu i-le-eq-qé3 ⸢šum⸣-ma ša-ia-ma-nu 11’ na-di-na-an id-di-nu-šum 11’–12’⸢ù⸣ ši-bi ša // i-na ma-aḫ-ri-šu-nu 12’ ši-mu ⸢iš⸣-ša-mu 13’ la it-ba-lam be-el ḫu-ul-⸢qí⸣-im-ma 14’ ši-bi mu-de-e ḫu-ul-qí-⸢šu⸣ it-ba-lam 15’ ša-ia-ma-nu šar-ra-aq id-da-a-ak 16’ be-el ḫu-ul-qí ḫu-lu-uq-⸢šu i⸣-le-eq-qé 17’ šum-ma be-el ḫu-ul-qí

TontAss 3 Kol. VII (Rs. re. Kol.) 0’–1’ […] // [ḫ]u-u[l-…]

ši-bi mu-de-e 18’ ḫu-ul-qí-šu la it-ba-lam

2’ ši-bi[ …] 3’ ḫu-ul-q[í-šu] 4’ la it-b[a-lam]

sà-[a]r

5’ sà-ar

Vor Z. 1’ nicht bestimmbarer Rest eines Zeilenendes zu erkennen (Z. 22 oder 23 der Stele entsprechend?). Zur Formulierung s. sub C z.St. 3 Übergang zu § 10 in gleicher Zeile. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 9–16: Stele VII 22 – VIII 40 und Duplikate Stele 2 tu-uš-ša-am-ma / id-di!1 3 id-da-ak § 12 4 šum-ma na-di-/na-nuum 5 a-na ši-im-tim 6 it-ta-la-ak 7 ša-a-a-ma-nu-um 8 i-na bi-it 9 na-di-na-nim 10 ru-gu-um-me-e 11 di-nim šu-a-ti 12 A.RÁ 5-šu 13 i-le-qé § 13 14 šum-ma a-wi-lum / šu-ú 15 ši-⸢bu⸣-šu / ⸢la qer⸣-bu 16 da-a-a-nu a-da-nam 17 a-na ITI.6.KAM 18 i-ša-ak-ka-/nu-šum-ma 19 šum-ma i-na ITU.6. KAM 20 ši-bi-šu / la ir-de-a-am 21 a-wi-lum šu-ú 22 sà-ar 23 a-ra-an di-nim / šu-a-ti 24 it-ta5-na-aš-ši § 14 25 šum-ma a-wi-lum 26 DUMU a-wi-lim 27 ṣe-eḫ-ra-am 28 iš-ta-ri-⸢iq⸣ 29 id-da-ak § 15 30 šum-ma a-wi-lum 31 lu ÌR É.GAL 32 lu GÉME É.GAL 33 lu ÌR MAŠ.EN.GAG 34 lu GÉME MAŠ.EN. GAG 35 ABUL uš-te-ṣí 36 id-da-ak § 16 37 šum-ma a wi-lum 38 lu ÌR lu GÈME 39 ḫal-qá-am 40 ša É.GAL 1

aB 2 19’ tu-ša-am-ma iq-bi id-d[a-…] 20’ šum-ma na-di-na-nu a-na ši-im-t[i …] 21’ ⸢ša-ia⸣-ma-nu i-na É na-di-na-[…] 3 22’ [ru-gu-um-ma]4-⸢né-e di⸣-[…] abgebrochen

157

TontAss 3 tu-u[š-ša]-/am-ma i[d-x]2 6’ id-d[a-…] 7’–8’ šum-[…] // na-din[a-…] 9’ a-na ši-[…] 10’ i[t-…] 11’ š[a-…] 12’ i-[na …] abgebrochen

TontAss 3 Kol. VIII (Rs. lk. Kol.) 0’–1’ [… // …]-wi-l[um] 2’ […] ⸢a⸣-wi-lim 3’ […-e]ḫ-ra-am 4’ […-t]a-ri-iq 5’ [i]d-⸢da⸣-ak 6’–7’[šu]m-ma // a-wi-lum 8’ ⸢lu?⸣6 [Ì]R É.GAL 9’ [… G]ÉME É. GAL 10’ […Ì]R MAŠ.EN.GAG 11’ […] GÉME MAŠ.EN. GAG 12’ [ABU]L uš-te-ṣí 13’ […-d]a-⸢ak⸣ 14’–15’ […]-⸢ma⸣ // […-w]i-l[um] abgebrochen

Stele KI wohl Schreiberversehen, s. sub C z.St. Zu den Ergänzungsmöglichkeiten s. sub C z.St. 3 Die Zeile wird mit einem verlorenen Zeichen nicht ausgefüllt; -[ni-im] zu lesen? 4 Textrekonstruktion nach der Entsprechung von aB 2 zu Stele VI 3. 5 Bei Vergrößerung der Heliogravüre im vorderen Teil des Zeichens nicht zwei, sondern drei Waagerechte zu erkennen. 6 Erhalten ist nur der Kopf eines abschließenden Senkrechten (s. Kopie KAV 192, bestätigt durch Kollation und Photo S.M. Maul, ZA 102, S. 88; der Zeichenrest fehlt aber ebd. S. 86 in der Kopie sowie in der Umschrift). Nach dem Abstand zum Tafelrand erscheint der Platz für das ebenfalls mögliche SAG (s. TontAss 1) zu knapp, so daß wohl lu zu ergänzen ist; in Z. 9’–11’ dann vermutlich entsprechend zu erwarten. 2

158 Stele 41 ù lu MAŠ.EN.GAG 42 i-na bi-ti-šu 43 ir-ta-qí-ma 44 a-na ši-si-it 45 na-gi-ri-im 46 la uš-te-ṣí-a-am 47 be-el É šu-ú 48 id-da-ak § 17 49 šum-ma a-wi-lum 50 lu ÌR lu GÈME 51 ḫal-qá-am 52 i-na ṣe-ri-im 53 iṣ-ba-at-ma 54 a-na be-lí-šu 55 ir-te-de-a-aš-šu 56 2 GÍN2 KÙ.BABBAR 57 be-el ÌR 58 i-na-ad-di-iš-šum § 18 59 šum-ma ÌR šu-ú 60 be-el-šu 61 la iz-za-kar 62 a-na É.GAL 63 i-re-ed-de-šu 64 wa-ar-ka-sú 65 ip-pa-ar-ra-ás-ma 66 a-na be-lí-šu 67 ú-ta-ar-ru-šu § 19 68 šum-ma ÌR 69 šu-a-ti 70 i-na bi-ti-šu 71 ik-ta-la-šu 72 wa-ar-ka ÌR Kol. IX 1 i-na qá-ti-šu 2 it-ta-aṣ-ba-at 3 a-wi-lum šu-ú 4 id-da-ak

1

B. Synoptische Transliteration

Sch 51 Vs. 1 […] 2 [… …] 3 […-i]m? ⸢iṣ⸣?-[…] 4 [… …]-⸢te⸣?-[…] 5 […] ⸢be-el SAG.ÌR⸣ 6 [i-na]-⸢ad⸣-di-⸢iš⸣[šum] 7 [šum]-ma SAG.ÌR šu-ú 8 be-el-šu la iz-za-ki?-⸢ir?⸣3 9 a-na É.GAL ⸢i⸣-re-de-šu 10 wa-ar-ka-sú 11 ip-pa-ar-⸢ra⸣-as-⸢ma⸣ 12 ⸢a-na⸣ [b]e-lí-šu TontAss 11

1’ […-t]ar-[…] [——]——[—]4 13 šum-ma SAG.ÌR 2’–3’ [š]um-[ma] // SAG.ÌR šu-a-⸢ti⸣ ⸢xx(x)⸣5 14 ⸢i⸣-na É-šu 4’ i-na6 ⸢É-šu⸣ ik-ta-⸢la-šu⸣ 5’ ik-ta-⸢x⸣-[x]7 15 ⸢wa⸣-ar-ka SAG.⸢ÌR⸣ 6’ wa-a[r-ka SAG.ÌR] 16 ⸢i-na qá⸣-ti-šu it-ta-aṣ-⸢ba-at⸣ 17 ⸢a-wi⸣-[l]um šu-ú id-da-ak8

7’ ⸢i⸣-na qa-[ti-šu] abgebrochen

Entsprechend der Zeichenanordnung sind am Beginn der Tafel wahrscheinlich zwei Zeilen verloren; die Zuordnung der Zeichenreste in den beiden folgenden Zeilen ist unsicher. 2 Bei Vergrößerung der Heliogravüre gewinnt man den Eindruck, daß das Zahlzeichen aus 3 korrigiert sein könnte. 3 Lesung nach Photo sehr wahrscheinlich, grammatischer Fehler (Konjugation von zakāru(m) nach der Ablautklasse). 4 Zum Trennstrich s. sub A.4.2.1. 5 S.M. Maul, Assur-Forschungen 2 (2020), S. 198, zieht in Erwägung (mit Fragezeichen) ⸢BI⸣ zu lesen, die in literarischen Texten verwendete sum. Entsprechung zu šu-a-ti, da seines Erachtens für Letzteres der Platz nicht reicht. Die Zeichenreste (Waagerechte und nach einer Lücke ein Senkrechter) lassen sich aber damit kaum in Einklang bringen. Sie könnten zu šu-ú passen. Wenn eng geschrieben, kann š[u-a]-⸢ti⸣ hier aber doch untergebracht werden. S. sub C z.St. 6 Über Rasur. 7 Der erhaltene Zeichenrest ist unbestimmt, nach den Parallelen ist mit Maul eine Ergänzung zu ik-ta-l[a-šu] zu erwarten, s. sub C z.St. 8 Die Tafelseite wird durch einen Trennstrich abgeschlossen, s. sub A.4.2.1.

B.2.2. Rechtstext §§ 16–23: Stele VIII 41 – IX 44 und Duplikate Stele § 20 5 šum-ma ÌR 6 i-na qá-at 7 ṣa-bi-ta-ni-šu 8 iḫ-ta-li-iq 9 a-wi-lum šu-ú 10 a-na be-el ÌR 11 ni-iš i-lim 12 i-za-kar-ma 13 ú-ta-aš-šar § 21 14 šum-ma a wi-lum 15 bi-tam 16 ip-lu-uš 17 i-na pa-ni 18 pí-il-ši-im 19 šu-a-ti 20 i-du-uk-ku-/šu-ma 21 i-ʼa4-al-/la-lu-šu § 22 22 šum-ma a-wi-lum 23 ḫu-ub-tam 24 iḫ-bu-ut-ma 25 it-ta-aṣ-ba-at

159

Sch 5 Rs. 1 ⸢šum⸣-ma SAG.⸢ÌR⸣ 2 ⸢i⸣-na qá-at ṣa-bi-[ta-ni-šu] 3 [iḫ]-ta-⸢li-iq⸣ 4 ⸢a-wi⸣-lum šu-ú 5 ⸢a-na⸣ be-⸢el⸣ SAG.ÌR 6 ni-⸢iš DINGIR i⸣-za-kar-ma 7 ú-ta-áš?-šar

aB 2 Kol. III2 1’ šum-ma ⸢a-wi-lum⸣ [… … …]

8 šum-ma a wi-lum 9 É? ip-lu-uš 10 ⸢i-na⸣ pa-an ⸢pí-il-ši-im⸣ šu-a-ti 11 ⸢i-du-uk⸣-ku-šu-ma i-ʼa4-al-la-l[u-šu]1

Komm. 13 26 a-wi-lum šu-ú 27 id-da-ak § 23 28 šum-ma ḫa-ab-/ba-tum

2’ a-wi-lum šu-ú id-da-a-⸢ak⸣4

29 la it-ta-aṣ-/ba-at 30 a-wi-lum 31 ḫa-ab-tum 32 mi-im-ma-šu 33 ḫal-qá-am 34 ma-ḫa-ar 35 i-lim 36 ú-ba-ar-ma 37 URU 38 ù ra-bi-a-nu-um

3’ la it-ta-aṣ-ba-at a-wi-lum ḫ[a-…-t]u 4’ mi-im-mu5-šu ḫal-qá ma-ḫar DING[IR …-a]r-ma 5’ URU!ki6 ù ra-bi-a-nu

39 ša i-na er-ṣe-/ti-šu-nu 40 ù pa-ṭi-šu-nu 41 ḫu-ub-tum 42 iḫ-ḫa-ab-tu 43 mi-im-ma-šu 44 ḫal-qá-am 1

Rs. 1’ [xx(x)] ⸢xx⸣ […] 2’ (IX 28) [ḫa-ab?-b]a?-tu : d[a?-a?-i?-ku? …]

š[um-…]

ša i-[… e]r-ṣe-ti-šu-nu 6’ ù pa-ṭe4-šu-nu ḫu-ub-tu i[ḫ-ḫ]a-ab-tu 7’ mi-im-mu-šu ḫal-qá

nANin 1 Kol. VI unten (Rs. I: K 4223+9054+11795+ 13973 re. Kol.) 1’ ⸢ù ra⸣-[… …]

Komm. 1 Rs. 3’ (IX 38) [ra(-ab)7-b]aan-nu : lúḫa-za-nu : x […] 4’ (IX 39) [KI : er-ṣ]etim : KI : qaq-qar : […]

2’ ù p[a-…] 3’ ḫu-u[b-… …] 4’ mi-i[m-… …]

Auf das Textende folgt ein Trennstrich, s. sub A.4.2.1. Reste eines zu erwartenden Trennstrichs sind am Bruch nicht zu erkennen. 3 S. Bem. A.2.3.8. 4 Übergang zu § 23 auf gleicher Zeile. 5 So auch Z. 7’. 6 So nach Photo und Kollation, s. auch Borger, BAL, S. 13: „m.E. eher (unschön geschrieben) URUki“. Abzulehnen ist der Vorschlag Finkelstein, JCS 21, S. 45 (UNKEN zu lesen); aber in Erwägung gezogen von Roth, Law Collections, S. 140 Anm. 4: „Var. possibly puḫrum“ 7 Bezeugt sind Schreibungen mit einfachem und mit geminiertem b. Am Beginn von Z. 2’ und 3’ sind auch KVKZeichen als Ergänzung möglich, die Lücken scheinen damit jedoch nicht vollständig ausgefüllt zu sein. 2

160 Stele 45 i-ri-a-ab-/bu-šum § 24 46 šum-ma na-pí-iš-tum 47 URU ù ra-bi-/a-nu-um 48 1 MA.NA KÙ. BABBAR 49 a-na ni-ši-šu 50 i-ša-qá-lu § 25 51 šum-ma i-na É / a-wilim 52 i-ša-tum 53 in-na-pí-iḫ-ma 54 a-wi-lum 55 ša a-na bu-ul-/li-im

B. Synoptische Transliteration aB 2 i-ri-a[b-b]u-šu1 8’ šum-ma na-pí-iš-tu URUki ù [ra-b]i-a-nu

56 il-li-ku 57 a-na nu-ma-at 58 be-el É 59 i-in-šu iš-ši-ma 60 nu-ma-at

9’ 1 MA.NA KÙ. BABBAR a-na ni-ši-š[u] ⸢Ì⸣.LÁ.E ———————— 10’ šum-ma i-na É a-wi⸢lim⸣ i-ša-tu[m i]n-na-pí-iḫ-ma 11’ a-wi-lum ša a-na i-ša-ti [b]uul-li-i 12’ il-li-ku a-na nu-ma-at be-⸢el⸣ É 12’–13’ in-šu // iš-ši-ma nu-ma-at

61 be-el É 62 il-te-qé!5 63 a-wi-lum šu-ú 64 a-na i-ša-tim / šu-a-ti

be-⸢el⸣ É il-te-qé 14’ a-wi-lum šu-ú a-na ⸢i⸣-ša-ti šu-a-ti

65 in-na-ad-di

15’ in-na-ad-di ———————— 16’ DI.DAB5.BA UKU.UŠ ù ŠU.ḪA ———————— 17’ šum-ma UKU.UŠ ù ⸢ŠU⸣.ḪA ša a-na KASKAL šar-ri 18’ ⸢a⸣-la-ak-⸢šu⸣

§ 26 66 šum-ma lu UKU.UŠ 67 ù lu ŠU.ḪA 68 ša a-na ḫar-ra-an / šar-ri-im 69 a-la-ak-šu Kol. X 1 qá-bu-ú 2 la il-li-ik 3 ù ⸢lu⸣ lúḪUN.GÁ 4 i-gur-ma 5 pu-úḫ-šu 6 iṭ-ṭa-ra-ad 7 lu UKU.UŠ 8 ù lu ŠU.ḪA šu-ú 9 id-da-ak 1

qá-bu-ú-ma la il-li-ku 19’ ⸢lu⸣-ú lúḪ[U]N.GÁ i-gur-ma pu-uḫ8-šu 20’ […]-⸢ra-ad⸣ lu-ú UKU.UŠ 20’–21’ lu-ú ŠU.ḪA // [… 21’ i]d-da-a-ak

nANin 1 5’ i-[…] 6’ šum-m[a …-p]í-ŠU2[…] 7’ URU ⸢ù⸣ [ra-b]í-a[…] 8’ 1 M[A].NA [KÙ. BABBAR] 9’ a-na ni-ši-šu3 i-šá-q[á-lu]4 ———————— 10’ šum-ma i-na É a-wi[…] 11’ i-ša-a-t[um] 12’ in-na-pi-iḫ-ma 13’ a-wi-lum 13’–14’ ša a-na // bu-ul-liim 15’ il-li-ku 16’ a-na nu-ma-at be-el É Komm. 1 17’ i-in-šu iš-ši-ma Rs. 18’ nu-ma-at 5’ (IX 60) [nu-ma]-at : ú-na-a-tú : […] be-el É abgebrochen 19’ il-te-q[é] 20’ a-wi-[lu]m šu-⸢ú⸣ 21’–22’ a-na ⸢i⸣-[š]a-at[i] // ⸢šu⸣-a-ti 22’ i[n]-⸢na⸣-di6

———————— 23’ [šu]m-ma UKU.UŠ lu ŠU.ḪA 24’–25’ ša a-na ḫar-ra-an // šar-ri-im!7 25’ a-la-ak-šu 26’ qá-bu-ú la il-li-ik 27’ ù lu lúḪUN.GÁ 28’ i-gur-ma pu-úḫ-šu 29’ it-ta-ra-ad 30’ lu UKU.U[Š] 31’ lu ŠU.ḪA šu-⸢ú⸣ 32’ id-da-a[k]

So nach Photo und Kollation mit Finkelstein, JCS 21, S. 45; anders Borger, BAL, S. 13: i-ri-x(x)-⸢bu⸣-šu. S. sub C z.St. 2 Die Form des Zeichens entspricht šu in Z. 9’, wahrscheinlich Schreiberversehen; Borger, BAL, S. 13: [na-p]í(?)⸢ŠU⸣(?)-[x(x)]. 3 Borger, BAL, S. 13: irrtümlich šú. 4 Kaum -q[al], wie von Borger, BAL, S. 13, als Alternative in Erwägung gezogen. 5 Schreiberversehen: di. 6 Anders als in Kopie Ende von in und gesamtes na auf Tafel kaum zu erkennen. 7 Geschrieben: Aleph-Zeichen, Schreiberversehen. 8 Borger, BAL, S. 14, mit Fragezeichen.

B.2.2. Rechtstext §§ 23–30: Stele IX 45 – X 52 und Duplikate Stele 10 mu-na-ag-gi-/ir-šu 11 É-sú 12 i-tab-ba-al § 27 13 šum-ma lu UKU.UŠ 14 ù lu-ú ŠU.ḪA 15 ša i-na dan-na-at

aB 2 mu-na-ag-gi-ir-šu 22’ […] i-ta-ab-ba-al ———————— 23’ […] ⸢ù⸣ ŠU.ḪA ša i-na da-an-na-at

24’ [… 16 šar-ri-im …-ú]r-ru-ma 17 ⸢tu-úr-ru⸣ wa-ar-ki-šu 18 wa-ar-[k]i-šu 19 A.ŠÀ-šu ù ⸢giš⸣KIRI6-šu 25’ [A.ŠÀ-šu gišKIRI6-šu] ⸢ù⸣ É-sú 20 a-na ša-⸢ni⸣-im a-na ša-ni-im-ma 21 id-di-nu-ma 26’ [… …-l]i-ik-šu 22 i-li-⸢ik⸣-šu it-ta-la-ak 23 it-ta-⸢la⸣-ak 24 šum-ma i[t]-tu-/ra-am- 26’–27’ šum-ma // […]ma ⸢am-ma⸣ 25 URU-šu / ik-ta-áš-dam 27’ ⸢a-al⸣2-šu ik-ta-aš-da 26 A.ŠÀ-šu ù ⸢giš⸣KIRI6-šu 28’ [A.ŠÀ-šu gišKIRI6-šu ù É-sú3 27 ú-ta-ar-/ru-šum-ma …]-ru-šum-ma 29’ [… 28 šu-ma i-⸢li⸣-ik-šu …]x4 29 i-il-l[a]-ak § 28 abgebrochen 30 šum-ma lu U[K]U.UŠ 31 ù lu-ú ŠU.ḪA 32 ša i-na da[n]-na-at 33 šar-ri-im 34 tu-⸢úr⸣-ru 35 DUMU-šu ⸢il⸣-kam 36 a-la-kam i-⸢le⸣-i 37 A.⸢ŠÀ⸣ ù gi[š]KIRI6 38 in-na-⸢ad⸣-di-/išš[um]-ma 39 i-li-i[k] ⸢a⸣5-bi-šu 40 i-i[l-la-a]k § 29 41 šum-ma DUM[U]-šu 42 ṣe-ḫe-er-[m]a 43 i-li-ik a-⸢bi⸣-šu 44 a-la-kam 45 la i-le-⸢i⸣ 46 ša-lu-uš-⸢ti⸣ / A.ŠÀ ù giš [K]IRI6 47 a-na um-mi-šu 48 in-na-a[d-d]i-/in-⸢ma⸣ 49 um-ma-⸢šu⸣ 50 ú-ra-ab-ba-⸢šu⸣ § 30 51 šum-ma lu UKU.U[Š] 52 ù lu ŠU.Ḫ[A]

1

nANin 1 33’ mu-na-gi-ir-š[u] 34’ É-su i-tab-ba-al ——————— 35’ šum-ma UKU.UŠ lu ŠU. Ḫ[A] 36’ ša i-na da-na-a[t] Kol. VII (Rs. II: Sm 1008A re. Kol.) 1 šar-ri-i[m …] 2 a-ar-[…] 3 A.ŠÀ-⸢šu⸣1 […] 4 a-[na … …] 5 ⸢i⸣-[…] 6 i[t-…] 7 š[um-…] etwa 7 Z. Oberfläche vollständig verloren, dann abgebrochen

So Kopie, Kollation: A.Š[A-…]. Nach den Platzverhältnissen liegt Ergänzung wie Stele nahe. Borger, BAL, S. 14, mit Fragezeichen; Finkelstein, JCS 21, S. 45: a-li-šu. 3 Ergänzung analog Z. 19. 4 = [i-il-la-a]k?. 5 Rest von a erhalten (vergrößerte Heliogravüre gegen Bergmann, CḪ). 2

161

162

B. Synoptische Transliteration

Stele 53 A.ŠÀ-šu gišKIRI6-š[u] / ù É-s[ú] 54 i-na pa-ni / il-ki-im 55 id-di-⸢ma⸣ 56 ud-da-ab-bi-⸢ir⸣ 57 ša-nu-⸢um⸣ 58 wa-ar-ki-š[u] 59 A.ŠÀ-š[u] / gišKIRI6-šu 60 ù É-sú 61 iṣ-ba-at-ma 62 MU.3.KAM 63 i-li-⸢ik⸣-šu 64 it-ta-la-ak 65 šum-ma it-tu-/ra-amma 66 A.ŠÀ-šu gišKIRI6-šu / ù É-sú 67 i-ir-ri-iš 68 ú-ul in-na-ad-/di-iššum Kol. XI 1 ša iṣ-ṣa-ab-/tu-ma 2 i-li-ik-šu 3 it-ta-al-ku 4 šu-ma / i-il-la-ak § 31 5 šum-ma ša-at-tam 6 iš-ti-a-at-ma 7 ud-da-ap-/pí-ir-ma 8 it-tu-ra-am 9 A.ŠÀ-šu gišKIRI6-šu / ù É-sú 10 in-na-ad-di-/iš-šum-ma

Sch 31 1’ [xx] ⸢x⸣ […]2 2’ […]-ik-[…] 3’ ⸢it-ta⸣-la-a[k] 4’ šum-ma i[t3-…]

nANin 1 Kol. VII (Rs. II: K4223+ 9054+11795+13973 re. Kol.) 5’–6’ A.ŠÀ-šu ⸢giš⸣KI[RI6- x+1’–x+2’ […].⸢ŠÀ⸣-[…] // ù É-⸢su⸣ …]4 // ù É-[…] 7’ i-ri-[…] x+2’ ⸢i-ir-ri-iš⸣ 8’ ul i-na-di-i[n-…]5 x+3’ ú-ul in-na-ad-di-inšum x+4’ x+5’ x+6’ x+7’

11 šu-ma i-li-ik-šu 12 i-⸢il-la-ak⸣ § 32 13 [šum-m]a lu UKU.UŠ 14 ù lu ŠU.ḪA 15 ša i-na ḫar-ra-⸢an⸣ 16 šar-ri-im 17 tu-úr-ru 18 DAM.GÀR ip-ṭú-/raaš-šu-ma 19 URU-šu uš-ta-ak-/šida-aš-šu 1

aB 2 Kol. IV 1’ […] x x10 […]

[š]a iṣ-ṣa-ab-tu-šu6 ⸢i⸣-li-ik-šu [i]t-ta-al-ka šu-ma i-la-ak

x+8’ [š]um-ma ša-at-tam x+9’ [i]š-te-a-at-ma!7 x+10’ [u]d-da-ap-pí-ir-ma x+11’ [i]t-tu-ra-am x+12’ ⸢A⸣.ŠÀ-šu gišKIRI6šu u É-su x+13’ [i]n-na-ad-di-inš[u]m-ma x+14’ [š]um8-ma i-liik-šu x+15’ ⸢i⸣-la-ak ——————— x+16’ [š]um-ma lu UKU. Stfr 1 UŠ-am Kol. I’ x+17’ ù lu ŠU.ḪA 1’ [… K]ASKAL x+18’ ša i-na ḫar-ra-an / […-r]i-im x+19’ [š]ar-ri-im 2’ […-ú]r-ru tu-úr-ru 3’ [DAM.GÀ]R ip-ṭú-ra- x+20’–x+21’ [D]AM. /[a]š-šu-ma GÀR-ru // ip-ṭú-rašum9-ma x+22’ [U]RU-šu uš-ta-ak4’ […] uš-ta-akši-da /[…]-da-aš-šu

Anfang verloren. Zum Umfang der Tafel s. A.2.3.3 sub numero. So Kopie, Photo unklar. Die Entsprechung der Zeile in der Stele ist nicht zu erkennen. 3 S. Kopie und Photo; Umschrift NABU 2007/82 (S. 97): *i*. 4 GIŠ offenbar unter SAR geschrieben. 5 Die Vorderseite wird abgeschlossen durch einen Trennstrich nach dieser Zeile (s. sub A.4.2.1); darauf folgt eine Zeile mit „Zählzeichen“ bzw. eine „Zierzeile“ (s. sub A.2.3.3. sub numero). 6 Wohl Schreiberversehen statt -ma, s. Borger, BAL, S. 14. 7 Schreiberversehen: Wiederholung von at statt ma. 8 So auch nANin 1 VII x+21’ und x+34’; Borger, BAL, S. 14f.: „unschön“. 9 S. Anm. zu nANin 1 VII x+14’. 10 Zwei nicht zu bestimmende Zeichenreste. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 30–34: Stele X 53 – XI 59 und Duplikate Stele 20 šum-ma i-na bi-ti-šu 21 ša pa-ṭa-ri-im 22 i-ba-aš-ši 23 šu-ma ra-ma-an-šu 24 i-pa-aṭ-ṭa-ar 25 šum-ma i-na bi-ti-šu 26 ša pa-ṭa-ri-šu 27 la i-ba-aš-ši 28 i-na É DINGIR URUšu 29 ip-pa-aṭ-ṭár 30 šum-ma i-na É 31 DINGIR URU-šu 32 ša pa-ṭa-ri-šu 33 la i-ba-aš-ši 34 É.GAL i-pa-/aṭ-ṭa-ar!1šu 35 A.ŠÀ-šu gišKIRI6-šu

aB 2 2’ [… … p]a-ṭa-ri-šu ⸢i⸣-[…] 3’ […]-an-šu i-pa-aṭ-⸢ṭa⸣-[…] 4’ […] ⸢i⸣-na É-šu ša pa-ṭa-ri-šu la i-ba-aš-[…] 5’ i-na É DINGIR a-li-šu

36 ù É-sú

8’ ù É-sú

37 a-na ip-ṭe4-ri-šu 38 ú-ul in-na-/ad-di-in § 33 39 šum-ma lu PA.PA4 40 ù lu-ú NU.BÀNDA 41 ERIM ni-is-ḫa-tim

a-na ip-ṭì-ri-šu ú-ul ⸢in-na-ad-di⸣-[…] ———————— 9’ šum-ma PA.PA ù NU.BÀNDA ERIM.MEŠ a-na nisi-iḫ-tim 10’ ir-ta-ši ù lu a-na KASKAL šar-ri lú ḪUN.GÁ pu-ḫa-am 11’ im-ḫu-ur-ma ir-de7 lu PA.PA lu NU.BÀNDA šu-ú id-da-ak ————————— 12’ šum-ma PA.PA ù NU.BÀNDA nu-ma-at UKU.UŠ il-te-qé 13’ UKU.UŠ iḫ-ta-ba-al < > UKU.UŠ i-na di-nim 14’ a-na da-an-ni iš-ta-raak qí-iš-ti šar-ru

42 ir-ta-ši 43 ù lu a-na KASKAL 44 šar-ri-im 45 lúḪUN.GÁ pu-ḫa-am 46 im-ḫu-ur-ma 47 ir-te-de 48 lu PA.PA 49 ù lu NU.BÀNDA šu-ú 50 id-da-ak § 34 51 šum-ma lu PA.PA 52 ù lu NU.BÀNDA 53 nu-⸢⸢ma⸣-at UKU.UŠ / il-te-qé 54 UKU.UŠ iḫ-ta-/ba-al 55 UKU.UŠ a-na ig-ri-im 56 it-ta-di-in 57 U[K]U.UŠ i-na di-nim 58 ⸢a-na⸣ dan-nim iš-tara-ak 59 [q]í-iš-ti šar-ru-um 1

i-ip-pa-aṭ-ṭa-ar 6’ šum-ma i-na É DINGIR ⸢a-li⸣-šu ša pa-ṭa-ri-šu la i-ba-aš-š[i] 7’ É.GAL i-pa-ṭa2-ar-šu A.ŠÀ-šu gišKIR[I6-šu]

Stfr 1 5’ […-m]a i-na É-šu 6’ [… p]a-⸢ṭa⸣-ri-šu / ⸢i-ba⸣-aš-ši 7’ […] ⸢ra⸣-ma-an-šu 8’ […]-aṭ-⸢ṭa⸣-ar 9’ […-m]a i-na É-šu 10’ […]-⸢ṭa-ri-šu⸣ / […-b]a-⸢aš⸣-ši 11’ [… DINGI]R ⸢URU⸣šu abgebrochen

163

nANin 1 x+23’ šum-ma i-na É-šu x+24’ ša pa-ṭa-ri-šu x+25’ i-ba-aš-ši x+26’ šu-ma ra-ma-an-šu x+27’ i-pa-aṭ-ṭa-ar x+28’ šum-ma i-na É-šu x+29’ ša pa-ṭa-ri-šu x+30’ la i-ba-⸢ši⸣ x+31’ ⸢i⸣-na É DINGIR URU-šú ip-pa-aṭ-ṭa-ar x+32’ šum-ma i-na È DINGIR URUki-šú < > x+33’ [l]a i-ba-aš-ši x+34’ ⸢É⸣.GAL i-pa-aṭ-ṭaar-šum3 x+35’ ⸢A.ŠÀ⸣-šu gišKIRI6š[u] ⸢ù⸣ É-sú Ende der Kolumne Kol. VIII (Rs. III: Sm 1008A lk. Kol.) 1 […-ṭ]e4-ri-šu 2 […]-na-ad-di-in ———————— 3 [šum-ma PA.P]A lu NU.BÀNDA 4 […-t]im ir-ta-ši 5 […] ⸢KASKAL⸣ šar-ri-im 6 […]-⸢ḫa⸣5-am abgebrochen6

Schreiberversehen: ri (= r). Borger, BAL, S. 15: ṭa mit Fragezeichen. 3 S. Anm. zu nANin 1 VII x+14ʼ. 4 Zu den Lesungsvorschlägen für das Logogramm s. C.1.2.2 sub „Militärpersonal“. Ergänzung der Zeile in nANin 1 mit Borger, BAL, S. 15, nach den Raumverhältnissen. 5 Nach Kollation. 6 Zum unteren Teil von nANin 1 Kol. VIII gehört K 8905 re. Kol.; die Oberfläche (Zeilenanfänge) ist vollständig verloren. 7 S. sub C z.St. 2

164 Stele 60 [a]-na UKU.UŠ id-dinu 61 ⸢il⸣-te-qé!2 62 ⸢lu⸣ PA.PA 63 ⸢ù⸣ lu NU.BÀNDA šu-ú 64 ⸢id⸣-da-ak § 35 65 [š]um-ma a-wi-lum 66 ⸢ÁB⸣.GU4!3.ḪI.A 67 ⸢ù⸣ U8.UDU.ḪI.A 68 [š]a šar-ru-um 69 a-na UKU.UŠ 70 id-di-nu Kol. XII 1 i-na qá-ti UKU.UŠ 2 iš-ta-am 3 i-na KÙ.BABBAR-šu

B. Synoptische Transliteration aB 2 14’–15’ a-na UKU.U[Š]1 // id-di-nu 15’ i-na qá-ti UKU.UŠ il-te-qé lu PA.PA lu NU.BÀNDA ⸢šu⸣-ú id-da-ak ————————— 16’ šum-ma a-wi-lum ÁB!?4.GU4.ḪI.A Stfr 1 ù U8.UDU.ḪI.A Kol. II’ 17’ ša šar-ru 1’ ⸢ša⸣ ša[r-…] a-na UKU.UŠ 2’ a-na UKU.U[Š id-di-nu …]

i-na qá-ti UKU.UŠ 3’ i-na qá-[…] 18’ iš-ta-am / iš-[…] i-na KÙ.BABBAR-šu 4’ i-na K[Ù.BABBAR…] 5’ i-t[e-…] 4 i-te-el-li i-te-el-li ————————— 19’ DI.DAB5.BA A.ŠÀ giš KIRI6 ù É § 36 ————————— 6’ (Leerzeile) 7’ A.ŠÀ [… / …] 5 A.ŠÀ-um gišKIRI6 / ù É 20’ A.ŠÀ gišKIRI6 ⸢ù É ša UKU.UŠ ŠU.ḪA⸣ 8’ š[a …] 6 ša UKU.UŠ ŠU.ḪA 21’ ù na-ši GUN 9’ ⸢ù⸣ […] 7 ù na-ši / bi-il-tim 8 a-na KÙ.BABBAR ⸢a-na⸣ KÙ.BABBAR 10’ a-[…] ú-ul i[n-…] 11’ ú-[…]-/a[d-…]6 9 ú-ul in!5-na-ad-/di-in § 37 ————————— 10 šum-ma a-wi-lum 22’ šum-ma (Rasur) a-wi- 12’ šum-[…] ⸢lum 11 A.ŠÀ gišKIRI6 ù É A.ŠÀ⸣ gišKIRI6 ù É / ⸢A.ŠÀ giš⸣[KIRI6 …] 23’ ša UKU.UŠ ⸢ŠU.ḪA⸣ 13’ ša U[KU.UŠ …] 12 ša [U]KU.UŠ ŠU.ḪA […] GUN abgebrochen 13 ⸢ù⸣ [n]a-ši G[U]N 14 ⸢iš-ta-am⸣ 24’ iš-ta-am ṭu[p]-⸢pa-šu⸣ 15 ṭup-pa-šu 16 iḫ-ḫe-ep-pé i[ḫ-…-e]p-pé 17 ù i-na KÙ.BABBAR- 25’ i-na KÙ.BABBARšu šu 18 i-te-el-li i-te-el-li 19 A.ŠÀ gišKIRI6 ù É A.ŠÀ gišKIRI6 ù É 26’ a-na be-li-šu 20 a-na be-lí-šu ⸢i-ta⸣-a-ar 21 i-ta-ar § 38 22 UKU.UŠ ŠU.ḪA 26’–27’ UKU.UŠ // ŠU. ḪA 27’ ù na-ši GUN 23 ù na-ši GUN i-na A.ŠÀ [… 24 i-na A.ŠÀ gišKIRI6 / ù É

1

So nach Kollation, s. Photo JCS 21, S. 40, und Photo British Museum Collection Database. Schreiberversehen: di. 3 Schreiberversehen: BI. 4 Unklares Zeichen (verschrieben?); Borger, BAL, S. 15: x(x).GU4.ḪÁ. 5 Schreiberversehen: i; die Emendation (u.a. Ungnad, KGḪ, S. IV; Bauer, AL, z.St.; Borger, BAL, S. 15) wird durch aB 2 bestätigt. 6 So nach Nougayrol, JA 246, S. 155, s. aber die Diskussion der Stelle sub A.4.2.1. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 34–42: Stele XI 60 – XII 64 und Duplikate Stele 25 ša il-ki-šu 26 a-na aš-ša-ti-šu 27 ù DUMU.MUNUS-šu 28 ú-ul i-ša-/aṭ-ṭa-ar 29 ù a-na i-il-/ti-šu 30 ú-ul i-na-/ad-di-in § 39 31 i-na A.ŠÀ gišKIRI6 / ù É 32 ša i-ša-am-mu-ma 33 i-ra-aš-šu-ú 34 a-na aš-ša-ti-šu 35 ù DUMU.MUNUS-šu 36 i-ša-aṭ-ṭár 37 ù a-na e-ʼì-/il-ti-šu 38 i-na-ad-di-in § 40 39 LUKUR DAM.GÀR 40 ù il-kum / a-ḫu-ú-um 41 A.ŠÀ-šu gišKIRI6-šu 42 ù É-sú a-na KÙ. BABBAR 43 i-na-ad-di-in 44 ša-a-a-ma-nu-um 45 i-li-ik A.ŠÀ 46 gišKIRI6 ù É 47 ša i-ša-am-mu 48 i-il-la-ak § 41 49 šum-ma a-wi-lum 50 A.ŠÀ gišKIRI6 ù É 51 ša6 UKU.UŠ ŠU.ḪA 52 ù na-ši bi-il-tim 53 ú-pí-iḫ 54 ù ni-ip-la-tim 55 id-di-in 56 UKU.UŠ ŠU.ḪA 57 ù na-ši bi-il-tim 58 a-na A.ŠÀ-šu gišKIRI6šu / ù É-šu 59 i-ta-ar 60 ù ni-ip-la-tim 61 ša in-na-ad-/nu9-šum 62 i-tab-ba-al § 42 63 šum-ma a-wi-lum 64 A.ŠÀ a-na er-re-/šutim 1

165

aB 2 …]1 28’ a-na aš-ša-ti-šu ù ma?-a[r-ti-šu2 … …] 29’ ú-ul i-⸢na-ad⸣3-[… …]4 30’ ša i-š[a-… …] 31’ a-na aš-[… …]5 abgebrochen

nANin 1 Kol. IX (Rs. IV oben: K 10483 re. Kol.) 1’ ⸢ù⸣ […] 2’ id-[…] 3’ UKU.[UŠ …] 4’ ù n[a-…] 5’–6’ ⸢a-na7 A⸣.ŠÀ-š[u …] // ⸢ù É⸣8 [… 6’ …] 7’ ⸢ù⸣ […] 8’ š[a …] 9’ ⸢i⸣-[…] abgebrochen

Platz am Zeilenende für Ergänzung des gesamten Wortlauts der Stele erscheint zu knapp. S. Photo. Vgl. Borger, BAL, S. 16, im Anschluß an Finkelstein, JCS 21, S. 46: ma?-ar?-[ti-šu]. Für den gesamten weiteren Wortlaut der Stele erscheint der Platz zu knapp. 3 Borger, BAL, S. 16, liest i-na-⸢di⸣-[…], vgl. aber § 38 Ende in aB 2. 4 § 39 schließt auf gleicher Zeile unmittelbar in § 38 an. 5 Zu Beginn der folgenden Zeile ein unbestimmbarer Zeichenrest erhalten, nicht zuzuordnen. 6 ša nicht eindeutig, vielleicht aus ta korrigiert, vgl. die Bemerkung von Ungnad, KGḪ, S. IV „lies ša statt des nicht ganz sicheren ta“. 7 Nach Kollation und Photo British Museum Collection Database ist die Oberfläche korrodiert (Kopie irrtümlich: ana und Rasur; Borger, BAL, S. 16: „ana (über Rasur)“). 8 Nach Kollation und Photo British Museum Collection Database Oberfläche korrodiert. 9 Schreiberversehen für na, s. Borger, BAL, S. 16, und sub C z.St. 2

166 Stele 65 ú-še-ṣi-ma 66 i-na A.ŠÀ ŠE / la uštab-ši 67 i-na A.ŠÀ ši-ip-/ri-im Kol. XIII 1 la e-pé-ši-im 2 ú-ka-an-nu-šu-ma 3 ŠE ki-ma i-te-šu 4 a-na be-el A.ŠÀ 5 i-na-ad-di-in § 43 6 šum-ma A.ŠÀ-am / la i-ri-iš-ma 7 it-ta-di 8 ŠE ki-ma ⸢i⸣-te-šu 9 a-na be-el A.ŠÀ 10 i-na-ad-di-in 11 ù A.ŠÀ ša id-/du-ú 12 ma-a-a-ri 13 i-ma-aḫ-ḫa-aṣ

B. Synoptische Transliteration

aB 2 Kol. V (Rs. I) 1’ ⸢la?⸣ [… …] 2’ ŠE-am k[i-… … …] 3’ šum-ma A.ŠÀ-a[m …

14 ⸢i-ša-ak-ka⸣-/ak-ma 15 a-na be-el A.ŠÀ 16 ú-ta-ar § 44 17 šum-ma a-wi-lum 18 A.ŠÀ KANKAL 19 a-na MU.3.KAM 20 a-na te-ep-ti-tim 21 ú-še-ṣi-ma 22 a-aḫ-šu id-di-ma 23 A.ŠÀ la ip-te-[t]e 24 i-na re-bu-tim 25 ša-at-tim 26 A.ŠÀ ma-a-a-ri 27 i-ma-aḫ-ḫa-aṣ 28 i-mar-ra-ar 29 ù i-ša-ak-/ka-ak-ma 30 a-na be-el A.ŠÀ 31 ú-ta-ar 32 ù 1 (BÙR.)IKU.E 33 10 ŠE.GUR 34 i-ma-a[d-d]a-ad § 45 35 šum-ma a-wi-lum 36 A.ŠÀ-⸢šu⸣ a-na GUN

…] 4’ ŠE-am ki-ma ⸢i⸣-[… … b]e-e[l … …] 5’ ⸢ù A.ŠÀ ša⸣ i[d-… …]-ia-ri 6’ i-ma-⸢ḫa-aṣ⸣ i-ma-ra-ar1 ⸢ù⸣ [i]-ša-ak-ka-ak-ma 7’ a-na be-el ⸢A.ŠÀ⸣ […]-ar ———————— 8’ šum-ma a-wi-lum A.ŠÀ KANKAL […] MU.3.KAM 9’ a-na ti-ip-ti-ti ú-⸢še-ṣi⸣-ma 10’ a-aḫ-šu id-di-ma A.⸢ŠÀ⸣ la ip-ti2 11’ i-na re-bu-ti ša-a[t]-ti 11’–12’ A.ŠÀ // ma-ia-ri 12’ i-ma-ḫa-[…] ⸢i⸣-ma-ra-ar 13’ ⸢ù⸣ i-ša-ak-ka-ak-ma [… b]e-el A.ŠÀ 14’ ú-ta-ar ù 1 (BÙR.)IKU.E 103 ŠE.GUR i-ma-[ad-d]a-ad ————————5 15’ šum-ma a-wi-lum A.ŠÀ-šu a-[n]a GUN

37 a-na er-re-ši-im 38 id-di-in-ma 39 ù GUN ⸢A.ŠÀ⸣-šu 40 im-ta-ḫa-ar

16’ a-na er-re-ši-im id-di-[… 16’–17’ …] // ⸢A.ŠÀ-šu im-ta⸣-[…-a]r

1

Stfr 2 Seite A 1 […]-ad-di-[…] 2 […-m]a A.ŠÀ ⸢la i⸣/[r]i-iš-m[a] 3 [i]t-⸢ta⸣-d[i] 4 […] ki-⸢ma i⸣-t[e-…] abgebrochen

Sch 4 1 šum-ma LÚ A.ŠÀ-šu a-na GUN 2 3 4 5

a-na er-re-šu-tim id-di-in-ma ù GUN A.ŠÀ-šu im-ta-ḫa-ar

nANin 1 Kol. IX (Rs. IV unten: K 8905 mittl. Kol.) x+1’ [… 1 (BÙR.)IK]U.E x+2’ ⸢10? ŠE.GUR⸣4 [Ì.Á]G.E ———————— x+3’ šum-m[a] a-wi-lum x+4’ A.ŠÀ-š[u]6 a-na GUN x+5’ a-na er-re-ši-im x+6’ id-di-in-ma x+7’ ù GUN A.ŠÀ-šu x+8’ im-ta-ḫa-ar

Borger, BAL, S. 16, mit Fragezeichen. So auch § 44 Stele XIII 28 und aB 2 V 12’. S. sub C z.St. 3 Nach Kollation und Photo wahrscheinlich ein Winkelhaken; Borger, BAL, S. 17, erkannte (mit Fragezeichen) einen Senkrechten = „60“ und verweist auf § 58 und § 255. Finkelstein, JCS 21, S. 46, sagt nichts dazu, ist also offenbar von Übereinstimmung mit der Stele ausgegangen. 4 Das Zahlzeichen ist beschädigt, Lesung nach Stele, s. aber auch vorige Anm. 5 Nur Beginn eines Trennstrichs zu erkennen, dann durch Schrift überlagert. 6 So nach Kollation; nach Kopie Zeichen nicht beschädigt. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 42–48: Stele XII 65 – XIV 5 und Duplikate Stele 41 wa-ar-ka A.ŠÀ

aB 2 w[a-…]

18’ […]-ḫi-iṣ 42 dIŠKUR ir-ta-ḫi-iṣ 43 ù lu bi-ib-bu-lum ⸢ù⸣ [… …] 44 it-ba-al 45 bi-ti-iq-tum 19’ [ … …-š]i-im-m[a …]2 46 ša er-re-ši-im-ma § 46 47 šum-ma GUN A.ŠÀ-šu 20’ [… 48 la im-ta-ḫar 49 ù lu a-na mi-iš-/la-ni 50 ù lu a-na ša-lu-uš 51 A.ŠÀ id-di-in 52 ŠE ša i-na A.ŠÀ 53 ib-ba-aš-šu-ú 54 er-re-šum 55 ù be-el A.ŠÀ 56 a-na ap-ši-te-em 57 i-⸢zu⸣-uz-zu § 47 58 šum-ma er-re-šum 59 aš-šum i-na ša-/at-tim 60 maḫ-ri-tim 61 ma-na-ḫa-ti-šu 62 la il-qú!8-ú 63 A.ŠÀ e-re-ša-am / iq-ta-bi 64 be-el A.ŠÀ 65 ú-ul ú-up-pa-as 66 er-re-su10-ma 67 A.ŠÀ-šu i-ir!11-ri-/išma 68 ⸢i⸣-na BURU14 69 ki-ma ri-ik/-sa-ti-šu 70 ŠE i-le-qé § 48 71 šum-ma a-wi-lum 72 ḫu-bu-⸢ul⸣-lum 73 e-li-šu Kol. XIV 1 i-ba-[a]š-ši-ma 2 ⸢A⸣ŠÀ-šu 3 dIŠKUR 4 ir-ta-⸢ḫi⸣-iṣ 5 ù lu-u / bi-ib-bu-l[u]m 1

l]a i[m-…]3 abgebrochen

Sch 4 6 wa-ar-⸢ka⸣ A.⸢ŠÀ⸣ d

[IŠKU]R ir-ta-ḫi-iṣ 7 ù bi-ib-lum1 it-⸢ba⸣-al 8 bi-ti-iq-tum ša er-re-ši-im-⸢ma⸣ 9 šum-ma ⸢GUN⸣ A.ŠÀšu 10 la im-ta-ḫa-ar 11 ù lu-ú a-na ŠU.RI.A 12 ⸢ù⸣ lu-ú a-na IGI.3. GÁL 13 ⸢A⸣.ŠÀ id-di-in 14 […]-am5 ša i-na A.ŠÀ 15 […]-šu-ú er-re-šu[m] 16 […-e]l?6 A.ŠÀ 17 […]-⸢ši⸣-te-e i-zu-uz-zu 18 […-m]a er-re-šum 19 […-š]um i-na ša-at-tim 20 […-a]ḫ-ri-tim ma-na-ḫa-ti-šu 21 la il-qú-ú 22 A.ŠÀ e-re-ša-am iq-ta-bi 23 be-el A.ŠÀ ú-ul ú-⸢up⸣--às9 24 er-re-su-ma 24–25 A.ŠÀ-šu // i-ir-riiš-ma < > 26 ki-ma ri-ik-sa-ti-šu 27 še-a-⸢am⸣ i-le-eq-qé Ende der Tafel

167

nANin 1 x+9’ wa-ar-ka A.ŠÀa[m] x+10’ dIŠKUR ir-ta-ḫi-i[ṣ] x+11’ ù lu bi-ib-b[u-…] x+12’ it-ba-al bi-t[i-…] x+13’ ša er-re-ši-[…] x+14’ šum-ma GU[N …] x+15’ la im-t[a-…] x+16’ ù lu ⸢a⸣-[…]4 abgebrochen

nB 6 re. Kol. (Rs.)7 1’ ⸢a⸣-[…] 2’ i-[…] 3’ šum-m[a …] 4’ aš-šu[m …] 5’ maḫ-r[i-… …] 6’ la i[l-… …] 7’ ⸢iq⸣-[… …] 8’ ⸢ú?⸣-[ul …] abgebrochen

Vermutlich in bi-ib--lum zu emendieren (Schreiberversehen). Anschluß § 46 wahrscheinlich auf derselben Zeile. 3 Zuordnung unsicher. In der folgenden Z. 21’ noch ein nicht zuzuordnender Zeichenrest erkennbar. 4 So Kopie, nach Kollation heute verloren. 5 Schreibung wie Z. 27 zu erwarten. 6 Der Ausläufer eines Waagerechten am Bruch ist vermutlich das langgezogene Ende dieses Zeichens. 7 In Kopie von Pinches (Abb. E.5.1) Z. 1ʼ nicht gezählt, deshalb abweichende Zeilenzählung. 8 Schreiberversehen: lu. 9 Wohl Schreiberversehen. Borger, BAL, S. 17: ú-pa(?)-às, paßt nicht zu den Zeichenresten. 10 Da auch in Sch 4 SU geschrieben ist, ist die Emendation Ungnads, KGḪ, S. IV, wegen der ungewöhnlichen Schreibung statt zu erwartendem sú = ZU hinfällig. 11 Deutlich erkennbar ist ni. Bei Vergrößerung der Heliogravüre werden aber zwei weitere unvollständig ausgeführte einbeschriebene Senkrechte sichtbar. 2

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B. Synoptische Transliteration Stele

nANin 1 Kol. X (Rs. V oben: K 10483 lk. Kol.) 1’ […]-na ⸢la me-e⸣ 2’ […] i-na A.ŠÀ-šu 3’ [… i]t-tab-ši 4’ […]-na ša-at-tim šu-a-ti 5’–6’ […] a-na be-el // [ḫ]u-bu-ul-li-šu 7’ ú1-ul ú-ta-ar 8’ […]-pa-šu ú-ra-aṭ-ṭa-ab 9’ […] MÁŠ ša-at-tim2 šu-a-ti 10’ […]-ul i-na-di-in ———————— 11’ […]-ma a-wi-[…] 12’ [KÙ].⸢BABBAR it-ti⸣ […] abgebrochen

6 it-ba-al 7 ù lu-ú / i-na la me-e 8 ŠE i-na A.ŠÀ 9 la it-tab-ši 10 i-na ša-at-tim / šu-a-ti 11 ŠE a-na ⸢be-el⸣ / ḫubu-u[l-li-š]u 12 ú-ul ú-ta-ar 13 ṭup-pa-šu 14 ú-ra-aṭ-ṭa-ab 15 ù ṣi-ib-tam 16 ša ša-at-tim / šu-a-ti 17 ú-ul i-na-/ad-di-in § 49 18 šum-ma a-wi-lum 19 KÙ.BABBAR it-ti / D[A]M.GÀR 20 il-qé-ma 21 A.ŠÀ ep-še-tim 22 ša ŠE ù lu / ŠE.GIŠ.Ì 23 a-na DAM.GÀR id-diin 24 A.ŠÀ e-ri-iš-ma 25 ŠE ù lu-ú ŠE.GIŠ.Ì 26 ša ib-ba-aš-šu-ú 27 e-si-ip ta-ba-al 28 iq-bi-šum 29 šum-ma er-re-[š]um 30 i-na A.ŠÀ ŠE 31 ù lu ŠE.GIŠ.Ì 32 uš-tab-⸢ši⸣ 33 i-na BURU14 ŠE / ù ŠE.GIŠ.Ì 34 ša i-na A.ŠÀ / ib-baaš-šu-ú 35 be-el A.ŠÀ-ma 36 i-le-qé-ma 37 ŠE ša KÙ.BABBARšu 38 ù ṣi-ba-sú 39 ša it-ti DAM.GÀR 40 il-qú-ú 41 ù ma-na-ḫa-at 42 e-re-ši-im 43 a-na DAM.GÀR 44 i-na-ad-di-in

1

aB 2 Kol. VI (Rs. II) 1’ […] ⸢x⸣3(-)[x] 2’ [… …-e]q-qé-[…] 3’ [… š]a KÙ. BABBAR-⸢šu⸣4 4’ [… š]a it-ti DAM.GÀR 5’ [… …] ⸢ma⸣-na-ḫa-at 6’ [… …] ⸢i⸣-na-ad-di-in

nB 6 lk. Kol. (Rs.) 0–1’ […] // ⸢ù⸣ […] 2’ ⸢a-na⸣ D[AM.GÀR …] 3’ A.ŠÀ e-ri-i[š-…] 4’ ŠE ù lu ŠE.GIŠ.[Ì] 5’ ša ib-ba-aš-šu-ú 6’ e-si-ip ta-ba-al 7’ [i]q-bi-šum 7’–8’ šum-ma // […]-rešum 8’ i-na A.ŠÀ ŠE 9’ ⸢ù⸣ lu ŠE.GIŠ.Ì uš-tab-ši 10’ […] BURU14 ŠE ù ŠE.GIŠ.Ì 11’ […]-na A.ŠÀ ib-baaš-šu-ú 12’ [… A.Š]À-ma i-le-qé-ma 13’ [… KÙ].BABBARšu 5 ṣi-ba-su 14’ […-t]i DAM.GÀR6 abgebrochen

Nach Kollation: Zeichen heute beschädigt. Status-constructus-Verbindung. 3 Geringer Zeichenrest, Zuordnung unsicher; nach der Stellung wahrscheinlich zu [ib-ba-aš-š]u-[ú] (// Kol. XIV 34) zu ergänzen. 4 Die Zeile ist mit der Entsprechung zur Stele auch bei Ansetzung von ŠE-am nicht ausgefüllt. Es ist deshalb vermutlich wie Z. 10 ein unbeschriebener Raum in der Zeilenmitte anzunehmen. 5 Versehentlich ausgelassen. 6 Die am Ende von Z. 14’ erkennbaren Eindrücke (ù?) können zur Kolumne rechts davon gehören. Unter Z. 14 ein nicht zu bestimmender Zeichenrest. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 48–52: Stele XIV 6 – XV 6 und Duplikate Stele § 50 45 šum-ma A.ŠÀ er-ša-am 46 ù lu-ú 47 A.ŠÀ ŠE.GIŠ.Ì 48 er-ša-⸢am⸣ id-di-in 49 ŠE ù lu ŠE.GIŠ.Ì 50 ša i-na A.ŠÀ 51 ib-ba-aš-šu-⸢ú⸣ 52 be-el A.ŠÀ-ma 53 i-le-qé-ma 54 KÙ.BABBAR ù ṣi-basú 55 a-na DAM.GÀR / úta-ar § 51 56 šum-ma KÙ.BABBAR

aB 2 7’ [… ŠE-e]m?1 er-šaam 8’ [… …] ⸢ŠE.GIŠ.Ì⸣ 8’–9’ er-ša-am // [… 9’ ŠE-a]m ⸢ù⸣ ŠE.GIŠ.Ì2 10’ [… A].⸢ŠÀ⸣3 (frei) ⸢ib⸣-ba-aš-šu-ú 11’ […] ⸢A.ŠÀ⸣-ma ⸢i⸣-l[e-e]q-qé-ma 11–12’ KÙ.BABBAR // ⸢ú ṣi⸣-ba-a[s-sú]4 12’ [a]-na ⸢DAM.GÀR⸣ ú-ta-ar

13’ [š]um-ma KÙ. BABBAR 57 a-na tu-úr-ri-im a-na t[u-ur-r]i la i-šu 58 la i-šu 59 ŠE.GIŠ.Ì 14’ ⸢ŠE ù ŠE⸣.GIŠ.[Ì 60 a-na ma-ḫi-ra-/ti-šu-nu ma-la a-n]a ma-ḫi-rati 15’ [i]b-ba-aš-šu-⸢ú⸣ 61 ša KÙ.BABBAR-šu [a-na KÙ. BABBAR]-⸢šu 62 ù ṣi-ib-ti-šu ù⸣ ṣi-ib-ti-šu8 63 ša it-ti DAM.GÀR / il< > qú-ú 64 a-na KA ṣi-im-/da-at 15’–16’ a-na // [p]í-i ṣi[im-da-a]t 65 šar-ri-im šar-ri 66 a-na DAM.GÀR / i17’ ⸢a-na⸣ DAM.GÀR ⸢ina-ad-di-in na-ad-di-in⸣10 Kol. XV § 52 šum-ma er-re-šu 1 šum-ma er-re-šum 2 i-na ⸢A⸣.ŠÀ ŠE-am 18’ […-n]a A.ŠÀ Š[E 3 ù lu ŠE.GIŠ.Ì …] la uš-⸢tab-ši⸣ 4 la uš-tab-ši 19’ ⸢ri-ik-sa-ti⸣-šu 5 ri-⸢ik⸣-sa-ti-šu ⸢ú-ul i-in-ni⸣ 6 ú-⸢ul i⸣12-in-ni

1

169

nANin 1 Kol. X (Rs. V unten: K 8905 lk. Kol.)5 x+1’ […-a]r x+2’ [… …]-im x+3’ […]-šu x+4’ […]-⸢me⸣6 x+5’ […-n]u x+6’ […]⸢x⸣7 x+7’ […]-⸢su⸣9 x+8’–x+9’ [… DAM. G]ÀR // […]-⸢ú⸣ x+10’ […]-at x+11’–x+12’ [… … DAM.GÀ]R // […-i]n?11 abgebrochen

Der kleine Zeichenrest ist mit Borger, BAL, S. 18, wahrscheinlich als phonetisches Komplement zu ŠE zu interpretieren. Damit wird bestätigt, daß in der Stele Zeichenausfall vorliegt. 2 Da die darunter erkennbare Linie nur an der nicht beschriebenen Stelle der Zeile sichtbar ist, muß es sich um eine Linierung, keine Trennlinie handeln. 3 Für den Zeichenrest vor dem unbeschriebenen Stück kommt nur ŠÀ in Frage. 4 Vgl. Borger, BAL, S. 18: [ṣi]-ba?-as?-[sú]. 5 Transliteration und Zeilenzählung nach Kollation und Photo CDLI P274932, Kopie teilweise abweichend. 6 Zeichen nach Photo eindeutig (Kopie: ⸢Ì⸣ = [ŠE.GIŠ].⸢Ì⸣). Zu [ŠE.GIŠ.Ì-m]e oder zu [šá-maš-šam-m]e zu ergänzen. 7 Nicht zu identifizierender Zeichenrest, wahrscheinlich Entsprechung zu -šu Z. 66. 8 Z. 14’–15’ ergänzt nach einer ähnlichen Formulierung in § 66 Z. 10–12; statt ma-la ist auch ša nicht auszuschließen. S. sub C z.St. Vgl. Finkelstein, JCS 21, S. 46: [a-n]a ma-ḫi-ra-ti ib-ba-aš-šu-[ú]; Borger, BAL, S. 18: [(ša)? i]b-ba-aš-šu-[ú ša KÙ.BABBAR-š]u ù? ṣi-ib-ti-šu. 9 Zum Zeichenrest am Zeilenende s. Anmerkung zur Übersetzung sub C z.St. 10 § 52 auf derselben Zeile angeschlossen. Im Folgenden nach Kollation und Photo. 11 Undeutlicher Zeichenrest. 12 Bei Vergrößerung der Heliogravüre Rest von i erkennbar.

170 Stele § 53 7 šum-m[a a-w]i-lum 8 a-n[a] ⸢KAR⸣-šu2 9 du-u[n-nu-n]im 10 a-aḫ-šu i[d-di-m]a 11 KAR-[šu] 12 la ú-da[n-ni-in-ma] 13 i-na KA[R]-šu 14 pí-tum it-t[e-ep-te] 15 ⸢ù⸣ A.GÀR / me-e ušta-bíl 16 a-wi-lum 17 ša i-na KAR-šu 18 pí-tum ip-pé-tu-ú 19 ŠE ša ú-ḫal-li-qú 20 i-ri-a-ab § 54 21 šum-ma ŠE ri-a-ba-am 22 la i-le-i 23 šu-a-ti 24 ù bi-ša-šu 25 a-na KÙ.BABBAR 26 i-na-ad-di-nu-ma 27 DUMU A.GÀR.MEŠ 28 ša ŠE-šu-nu 29 mu-ú ub-lu 30 i-zu-uz-zu § 55 31 šum-ma a-wi-lum 32 a-tap-pa-šu 33 a-na ši-qí-tim ip-te 34 a-aḫ-šu id-di-ma 35 A.ŠÀ i-te-šu 36 me-e uš-ta-bíl 37 ŠE ki-ma i-te-šu 38 i-ma-ad-da-ad § 56 39 šum-ma a-wi-lum 40 me-e ip-te-ma 41 ep-še-tim / ša A.ŠÀ ite-šu 42 me-e uš-ta-bíl 43 1 (BÙR.)IKU.E

1

B. Synoptische Transliteration aB 2 [——]——[——]1 20’ [… …-n]a? ⸢KAR?⸣ [A.ŠÀ-šu]3 21’ [ …]-ni ⸢a-aḫ⸣4-[…] 22’ [… …] ú-⸢da-an-ni⸣5-[… …] 23’ […]-⸢ti-ip-ti⸣6 23’–24’ [… // …-bí]l 24’ a-⸢wi⸣-l[um … …] 25’ […]-pé-t[u … 26’ […ḫa]l-li-qú ⸢i⸣-[…]7 27’ [… … l]e-⸢i šu-a⸣-[tum] 28’ […]-⸢ ša-šu a-na KÙ.BABBAR⸣10 29’ [… A].GÀR.M[EŠ]? 30’ [… … […]-⸢zu-uz-zu⸣11 31’ [… … …]-tim? abgebrochen



nANin 2 Kol. I (AO 7757) 1 šum-ma a-wi-lum 2 a-na KAR A.ŠÀ-šu 3 du-un-nu-ni 4 a-aḫ-šu id-di-ma 5 KAR-šu la ú-da-ni-in-ma 6 i-na KAR-šu 6–7 pí-tum // it-te-ep-te 8 ù A.GÀR me-e uš-tabi-il 9 a-wi-lum 10 ša i-na KAR-šú 10–11 pí-tum // ip-pé-tu-ú 12 ŠE ša ú-ḫal-li-qú 13 i-ri-a-a[b] 14 šum-⸢ma ŠE⸣-am ri-aa[b-šu]8 abgebrochen

nB 7 Vs. lk. Kol. (Kol. I) 0–1’ [… // …-bí]l 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

[…-l]um […]-šu […-p]é-tu-ú […]-li-qú […]-a-ab

7’ […] ri-ba-a-am9 8’ […]-le-i 9’ […]-a-tum 10’ [… b]i-ša-a-šu 11’ […] KÙ.BABBAR 12’ […-a]d-di-nu-ma 13’ […] A.GÀR. MEŠ 14’ […Š]E-šu-nu 15’ […] ub-lu 16’ […-z]u-uz-zu ———————— 17’ […-w]i-lum abgebrochen

Schwach eingedrückt. So die Zeichenreste, die bei Vergrößerung der Heliogravüre zu erkennen sind. 3 Finkelstein, JCS 21, S. 46: nur ⸢KAR⸣. Wegen der Größe der Lücke ist obige Ergänzung anzunehmen. 4 ni am Bruch ist deutlich. Da die Tafel die Mimation häufig ausläßt, erscheint die Entsprechung gesichert. Die zwei bis zum Bruch folgenden Zeichenreste können mit der obigen Lesung in Einklang gebracht werden. 5 Lesung nach Kollation und Photo. – Finkelstein, JCS 21, S. 46: ⸢ú-da-an-ni⸣-[in]; Borger, BAL, S. 18: ú-da-ann[i-in-ma]. Ergänzung von ma durch nANin 2 und nB 8 gesichert. 6 Finkelstein, JCS 21, S. 46: [it]-ti-⸢ip⸣-[ti]; Borger, BAL, S. 18: it?-ti-ip-ti. 7 Lesungen unsicher, Platz für Ergänzung ausreichend. 8 Die Ergänzung ergibt sich aus der Schreibung, s. Borger, BAL, S. 18. 9 Am einfachsten als Zeichenumstellung (Schreiberversehen) zu erklären; Borger, BAL, S. 18: „falsch“. 10 Geringe Zeichenreste, Lesungen unsicher. Zeile nicht ausgefüllt, eingerückt? 11 Eine Trennlinie (wegen nB 7 zu erwarten) ist nicht zu erkennen, wahrscheinlich nicht erhalten. 2

► nB 8 Kol. I 1 šum-ma a-wi-lum 2 a-na KAR-šu du-un-nu-nim 3 a-aḫ-šu id-di-ma 4 KAR-šu la ú-dan-nin-ma 5 i-na KAR-šu 5–6 pí-tum // it-te-ep-t[e] 7 [ù] ⸢A⸣.[GÀR] ⸢me-e uš⸣-[…] abgebrochen

B.2.2. Rechtstext §§ 53–56: Stele XV 7–43 und Duplikate

171

172 Stele 44 10 ŠE.GUR 45 i-ma-ad-da-ad § 57 46 šum-ma SIPA 47 a-na ša-am-mi 48 U8.UDU.ḪI.A šu-kulim 49 it-ti be-el A.ŠÀ 50 la im-ta-gàr-ma 51 ba-lum be-el A.ŠÀ 52 A.ŠÀ U8.UDU.ḪI.A 53 uš-ta-ki-il 54 be-el A.ŠÀ A.ŠÀ-šu 55 i-iṣ-ṣi-id 56 SIPA ša i-na ba-lum 57 be-el A.ŠÀ 58 ⸢A⸣.ŠÀ U8.UDU.ḪI.A 59 ú-ša-ki-lu 60 e-le-nu-um-ma 61 1 (BÙR.)IKU.E 62 20 ŠE.GUR 63 a-na be-el A.ŠÀ 64 i-na-ad-di-in § 58 65 šum-ma iš-tu / U8. U[D]U.ḪI.A 66 i-na A.GÀR 67 i-te-li-a-nim 68 ka-an-nu / ga-ma-artim 69 i-na ABUL 70 i-ta-á’-la-lu 71 SIPA U8.UDU.ḪI.A 72 a-na A.ŠÀ id-di-ma 73 A.ŠÀ U8.UDU.ḪI.A 74 uš-ta-ki-il 75 SIPA A.ŠÀ u-ša-ki-lu 76 i-na-ṣa-ar-ma 77 i-na BURU14 78 1 (BÙR.)IKU.E Kol. XVI 1 60 ŠE.GUR

1

B. Synoptische Transliteration

Stfr 3 Kol. I’1 (etwa 10 Z. verloren) 2’ [… A.Š]À 3’ […-m]a 4’ [… A].⸢ŠÀ⸣ 5’ [… ḪI].A 6’ […-i]l 7’–8’ […A.]ŠÀ2 // [… …-i]d 9’ […-l]um 10’ [… A].⸢ŠÀ⸣ 11’ [… ḪI].⸢A⸣ 12’ […-l]u 13’ […-m]a 14’ [1 (BÙR.)IKU].⸢E⸣ 15’ [… ŠE.GU]R 16’ [… A].⸢ŠÀ⸣ 17’ […-i]n3 18’ [(Leerzeile?4)] 19’ […-t]u? [/…]?5 abgebrochen

nANin 2 Kol. I unten (Rm 277: lk. Kol.) x+1’ […-u]m-ma x+2’ 1 (BÙR.)IKU.E 20 ŠE.GUR x+3’ a-na be-el A.ŠÀ x+4’ i-na-ad-di-in ———————— x+5’ šum-ma iš-tu U8. U[D]U.ḪI.A x+6’ i-na A.GÀR x+7’ i-te-li-a-nim x+8’ ka-an-ni ga-ma-ar-ti x+9’ i-na ABUL x+10’ it-ta-á’-la-lu x+11’ SIPA U8.UDU.ḪI. A x+12’ a-na A.ŠÀ id-di-ma x+13’ A.ŠÀ U8.UDU.ḪI. A x+14’ uš-ta-ki-il x+15’–x+16’ SIPA A.ŠÀam // ša ú-ša-ki-lu x+17’ i-na-aṣ-ṣa-ar-ma < > x+18’ 1 (BÙR.)IKU.E

nANin 3 K 19559 lk. Kol. (Kol. I?) 1’ [… ŠE].GUR x+19’ 60 ŠE.GUR

nB 7 Vs. re. Kol. (Kol. II) 1’ […-n]a-ad-di-[…] ———————— 2’ šum-ma iš-tu U8. U[DU.ḪI.A] 3’ i-na A.[GÀR] 4’ i-te-la-a-[…] 5’ ka-an-ni ga-ma-a[r…] 6’ i-na AB[UL] 7’ it-ta-a’-la-l[u] 8’ SIPA U8.UDU.ḪI.A 9’ a-na A.ŠÀ id-di-ma 10’ A.ŠÀ U8.UDU.ḪI.A 11’ uš-ta-ki-il 12’ SIPA A.ŠÀ u-ša-ki-lu 13’ i-na-ṣa-ar-ma 14’ i-na BURU14 1 (BÙR.)IKU6 60 ŠE.GUR

Am Bruch Ende eines Kästchens, keine Schriftreste erhalten. Die Spuren von Z. 2’ und 3’ sind in der Heliogravüre nicht erkennbar, Umschrift nach Nougayrol, JA 1955, S. 342; in den Kopien fehlen die Zeichenreste von Zeile 2’, 3’, 6’. 2 Nougayrol, JA 245, S. 342, und Borger, BAL, S. 18, gehen von einer anderen Zeichenverteilung aus: Z. 6’: [beel A.ŠÀ A].ŠÀ. Danach wäre -šu (// Stele XV 54) ausgelassen. Das erscheint aus inhaltlichen Gründen weniger wahrscheinlich als der obige Vorschlag zur Zeichenverteilung in Z. 6’ und 7’, obwohl Z. 7’ dann mehr Zeichen enthält als die meisten der übrigen Zeilen, s. aber Stfr 3 II‘ 13. Ein Ausfall des Zeichens (Schreiberversehen?) läßt sich aber auch nicht ausschließen. 3 Vgl. Nougayrol, JA 245, S. 342; in der Heliogravüre ist eine Spur des Zeichens erkennbar. 4 Analog zu den übrigen Duplikaten ist eine Leerzeile zu erwarten, die zwar nicht zu erkennen, aber aus dem Zeilenabstand zu erschließen ist (nicht bei Nougayrol, JA 245, S. 342). 5 Gebrochene Zeile zu erwarten; in Heliogravüre und Kopien ist am Ende des ersten Teiles der Kopf eines Senkrechten erkennbar (nicht bei Nougayrol, JA 245, S. 342). 6 Zeichenausfall wohl Schreiberversehen.

B.2.2. Rechtstext §§ 56–62: Stele XV 44 – XVI 42 und Duplikate Stele 2 a-na be-el A.ŠÀ 3 i-ma-ad-da-ad § 59 4 šum-ma a-wi-lum 5 ba-lum be-el gišKIRI6 6 i-na gišKIRI6 a-wi-lim 7 i-ṣa-am ik-ki-is 8 ½ MA.NA KÙ. BABBAR 9 i-ša-qal § 60 10 šum-ma a-wi-lum 11 A.ŠÀ a-na gišKIRI6 / [za]-qá-pí-im 12 [a-n]a NU.giš⸢KIRI6⸣ / ⸢id⸣-di-in 13 NU.gišKIRI6 14 gišKIRI6 iz-qú-up 15 MU.4.KAM 16 gišKIRI6 ú-ra-ab-ba 17 i-na ḫa-mu-uš-tim 18 ša-at-tim 19 be-el gišKIRI6 20 ù NU.gišKIRI6 21 mi-it-ḫa-ri-iš 22 i-zu-zu 23 be-el gišKIRI6 24 ḪA.LA-šu 25 i-na-sà-aq-ma 26 i-le-qé § 61 27 šum-ma NU.gišKIRI6 28 A.ŠÀ i-na za-qá-pí-im 29 la ig-mur-ma 30 ni-di-tam i-zi-ib 31 ni-di-tam 32 a-na li-ib-bi / ḪA.LAšu 33 i-ša-ka-nu-šum § 62 34 šum-ma A.ŠÀ 35 ša in-na-ad-nu-šum 36 a-na gišKIRI6 / la iz-qúup 37 šum-ma AB.SÍ[N] 38 GUN A.ŠÀ 39 ša ša-na-tim 40 ša in-na-du-ú 41 NU.gišKIRI6 42 a-na be-el A.ŠÀ

1

nANin 3 2’ […] A.ŠÀ 3’ […-d]a-ad ————————1 4’ […-w]i-lum 5’ […-e]l ⸢giš⸣KIR[I6] abgebrochen

nANin 2 x+20’ [a]-na be-el A.ŠÀ x+21’ […]-⸢ma-da⸣-ad ———————— x+22’ […]-lum x+23’ [… gišK]IRI6 abgebrochen

173

nB 7 15’ a-na be-el A.ŠÀ 16’ i-man-da-ad ———————— 17’ šum-ma a-⸢wi-lum⸣ 18’ ⸢ba-li⸣2 be-el giš K[I]RI6 abgebrochen

Stfr 3 Kol. II’ (etwa 10 Z. verloren) 1’ […] ⸢NU.gišKIRI6⸣3 2’ [m]i-it-ḫa-ri-iš 3’ ⸢i⸣-zu-uz-zu 4’ be-el gišKIRI6 / ḪA.LA-šu 5’ i-na-sà-aq-ma 6’ i-le-qé 7’ šum-ma NU.gišKIRI6 8’ A.ŠÀ i-na za-qá-pí-im 9’ la ig-mur-ma 10’ ni-di-tam i-zi-ib 11’ ni-di-tam 12’ a-na li-ib-bu / ḪA. LA-šu 13’ i-⸢ša⸣-ka-nu-šum 14’ šu[m-m]a A.ŠÀ ša in-/na-ad-nu-šum 15’–16’ a-na gišKIRI6 // la iz-qú-up 17’ šum-ma AB.SÍN 18’ GUN A.ŠÀ / ša ša-na-a-tim 19’ ša in-na-du-ú 20’ NU.gišKIRI6 21’ […-n]a be-el A.ŠÀ

nANin 2 Kol. II (AO 7757 re. Kol. +Rm 2,388 lk. Kol.) 1 ni-di-tam 1–2 ⸢a⸣-na li-ib-bu // ziit-ti-šu 3 i-ša-a[k]-ka-nu-šum 4 šum-ma A.ŠÀ-am 5 ša in-[na-a]d-nu-šum 6 a-na gišK[IRI6 l]a izqú-up 7 šum-ma [A.Š]À AB.SÍN 8 GU[N … š]a ša-na-tim 9 š[a …-d]u-ú 10 [NU.gi]šKIRI6 11 […] A.ŠÀ

Trennlinie nur schwach eingedrückt. Borger, BAL, S. 19: ⸢ba-al⸣ mit Fragezeichen. 3 Zeichenspuren bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre am oberen Bruch in der zweiten Zeilenhälfte erkennbar; wenn davor nur ù verloren ist, folgte ein Spatium auf dieses Zeichen. Wahrscheinlicher ist aber, daß in einer gebrochenen Zeile der Text // Stele XVI 19–20 (mit Einrückung) zusammengefaßt war. 2

174 Stele 43 ki-ma i-te-šu 44 i-ma-ad-da-ad 45 ù A.ŠÀ ši-ip-ra-am 46 i-ip-pé-eš-ma 47 a-na be-el A.ŠÀ / ú-taa-ar § 63 48 šum-ma A.ŠÀ KANKAL 49 ⸢A⸣.ŠÀ ši-ip-ra-am 50 i-ip-pé-eš-ma 51 a-na!2 be-el A.ŠÀ 52 ú-ta-a-ar 53 ù 1 (BÙR.)IKU.E 54 10 ŠE.GUR 55 ša ša-at-tim 56 iš-ti-a-at 57 i-ma-ad-da-ad § 64 58 šum-ma a-wi-lum 59 gišKIRI6-šu 60 a-na NU.gišKIRI6 61 a-na ru-ku-bi-im 62 id-di-in 63 NU.gišKIRI6 64 a-di gišKIRI6 ṣa-ab-tu 65 i-na bi-la-at giš⸢KIRI6⸣ 66 ši-it-ti-in 67 a-na be-el gišKIRI6 68 i-na-ad-di-in 69 ša-lu-uš-tam 70 šu-ú i-le-qé § 65 71 šum-ma NU.gišKIRI6 72 gišKIRI6 la ú-ra-/ak-kiib-ma 73 bi-il-tam um-ta-ṭi 74 NU.gišKIRI6 75 bi-la-at gišKIRI6 76 a-na i-te-šu Kol. XVII 1 ⸢a⸣-[na ša-at-tim] 2 [iš-ti-a-at]3 3 [em-da-at] 4 [i-ma-ad-da-ad]5 § 66 (§ 66 / gap a)6 5 (1) š[um8-ma a-wi-lum]

1

B. Synoptische Transliteration Stfr 3 nANin 2 22’ […]-ma i-te-šu 12 […-t]e-šu abgebrochen 23’1 […-m]a-ad-da-ad 24’ [… š]i-ip-ra 25’ […-m]a abgebrochen (etwa 20–25 Z. verloren)

Stfr 3 Kol. III’4 (etwa 10 Z. verloren) 1’ (⸢Leerzeile⸣)7 2’ šum-⸢ma⸣ a-wi-lum

Z. 23’–25’ nach Heliogravüre, vgl. auch Nougayrol, JA 245, S. 344. In den Kopien wird die Oberfläche als weitgehend abgeschabt wiedergegeben. 2 Stele: ŠÀ, Schreiberversehen. 3 Oder: [šu-a-ti]?. 4 Zugrunde gelegt die Heliogravüre MDP 10, Tf. 9; Kopien am Textbeginn ungenau. – Nougayrol, JA 257, S. 342– 345, hat neben einer anderen Zeilenzählung eine teilweise abweichende Klammersetzung. 5 Oder: [i-na-ad-di-in]. Zur Ansetzung des Artikelendes an dieser Stelle und Begründung der Rekonstruktion sub A.6.2 zu Kol. XVII. 6 Zum Folgenden s. sub A.6.2 zu Kol. XVII. 7 Auf der Heliogravüre ist der untere Teil einer unbeschrifteten Zeile erkennbar. 8 Schwach erkennbar sind die Köpfe von zwei Waagerechten.

B.2.2. Rechtstext §§ 62–66: Stele XVI 43 – XVII „31“ und Duplikate Stele (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12)

Stfr 3 3’ KÙ.BABBAR it-ti DAM.GÀR / il-qé-ma 4’ DAM.GÀR-šu 5’ i-si-ir-šu-ma 6’ mi-im-ma ša na-/danim 7’ la i-ba-aš-ši-šum 8’ gišKIRI6-šu iš-tu / tar-ki-ib-tim 9’ a-na DAM.GÀR 10’ id-di-in-ma 11’ ZÚ.LUM ma-la / ⸢i⸣-na gišKIRI6

(13)

12’ ⸢ib⸣-ba-aš-šu-ú 13’ a-na KÙ.BABBARka 14’ ta-ba-al iq-bi-šum

(14) (15)

15’ DAM.GÀR šu-ú 16’ ú-ul im-ma-gàr

(16)

17’ ZÚ.LUM ša i-na giš KIRi6 18’ ib-ba-aš-šu-ú 19’ be-el gišKIRi6-ma 20’ i-le-eq-qé-ma3 21’ KÙ.BABBAR ù MÁŠ-sú 22’ ša KA ṭup-pí-šu 23’ DAM.GÀR i-ip-/paal-ma 24’ ZÚ.LUM wa-at-⸢rutim⸣ 25’ [š]a i-na ⸢gišKIRi6⸣ 26’ [i]b-ba-aš-šu-ú 27’ [be-el] gišKIRi6-ma6 abgebrochen (etwa 20–25 Z. verloren)

(17) (18) (19) (20) (21) (22) (23) (24) (25) (26) (27)

1

nANin 2 Kol. II unten (Rm 277 mitl. Kol.)1 x+1’ a-na DAM.GÀR […] x+2’–x+3’ ZÚ.LUM m[ala] // i-na gišKIRI6[ia?]2 x+4’ ib-ba-aš-šu-ú x+5’ a-na KÙ. BABBAR-ka x+5’–x+6’ ta-ba-al // iqbi-šu x+7’ DAM.GÀR šu-ú x+8’ ú-ul im-ma-ag-gara x+9’ ZÚ.LUM ša i-na giš KIRI6 x+10’ ib-ba-aš-šu-ú x+11’ be-el gišKIRi6-ma i-le-qé-ma x+12’ KÙ.BABBAR ù MÁŠ-su x+13’ ša pí-i ṭup-pi-šu x+14’ DAM.GÀR i-ip-paal-ma x+15’ ZÚ.LUM wa-at-rutim x+16’ ša i-na gišKIR[I]64 x+17’ ib-ba-aš-šu-⸢ú⸣5 x+18’ be-el gišKIRi6-ma i-l[e-qé]7

175

nANin 3 K 19559 re. Kol. (Kol. II?) 1’ ⸢ša⸣ […] 2’ DA[M.[GÀR …] 3’ ⸢ZÚ⸣.[LUM …] 4’ ša […] 5’ ⸢ib⸣-[…] abgebrochen

Z. x+1’–3’ sind auf dem Photo British Museum Collection Database im letzten Teil der Zeilen unbestimmbare Eindrücke zu erkennen, die zu den verlorenen Keilschriftzeichen gehören können. Sie werden hier nicht berücksichtigt. 2 So Borger, BAL, S. 20; am abgebrochenen Zeilenende ist zweifelsfrei ein Zeichen verloren. 3 Nougayrol, JA 245, S. 343, und Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, gegen die Kopien, in denen eq ausgefallen ist; das Zeichen fehlt auch Borger, BAL, S. 20 (Text dort nach nANin 2?). 4 So nach Photo British Museum Collection Database. 5 So Kopie, nach Photo British Museum Collection Database vollständig verloren. 6 So Nougayrol, JA 245, S. 345; gišKIRi6 ist auf der Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, nicht klar zu erkennen; Kopien […]-ma (vgl. Z. 19’). In der folgenden Zeile ist auf der Heliogravüre nur die Spur eines Zeilenendes ohne Schriftreste zu erkennen, Nougayrol, JA 245, S. 345, liest jedoch: [i-le-e]q-qé(?)-m[a(?)]. Ein suffigiertes -ma am Ende eines Artikels ist allerdings unwahrscheinlich. 7 So Kopie, nach Photo British Museum Collection Database le vollständig verloren. Ergänzung nach Borger, BAL, S. 20. Zur Ergänzung s. Schreibung Z. x+11’.

176

B. Synoptische Transliteration

Stele § 67 (§ 67 / gap b)1 „32“ (1) š[um?-…]2

nANin 2 ——————— x+19’ šum-ma ⸢a⸣3-[wilum]4 x+20’ É i-i[p-pé-eš-ma] x+21’ ṭe4-ḫu-šu […] x+22’ ša […] x+23’ ⸢a⸣5 […] abgebrochen

(2) (3) (4) (5) Lücke a6: etwa 25–30 Z. verloren ([§ 67 Ende, § „68“, § „69“ Anfang]7), nach einer Anzahl von Zeilen Textverlust vielleicht einzufügen: § „68“ (x+1) (x+2) (x+3) (x+4) § „69“ (1) (2) einige Zeilen Textverlust ([§ „69“ Mitte]) Kol. IV’ (etwa 10 Z. verloren)

nANin 2 Kol. III (Rm 2,388+DT 81) 1 a-na ŠÁM [xxx(x)]11

1’ [ú-ul i-na-ad]/-di[iš-šum] 2’ šum-ma ŠE KÙ. BA[BBAR]12 / ù biša-am 3’ a-na É il-ki-im

2 ú-ul ⸢i⸣-[na-ad-di-i]ššum 3–4 šum-ma [ŠE] KÙ. BABBAR // ù b[i-š]aam 5 a-na ⸢É⸣ [il]-ki-im

4’ ša É i-te-š[u]13

6 ša ⸢É⸣ [i]-⸢te⸣-šu

Stfr 3 § „69“ (§ 67+a / gap c) „65“10 (x+1) a-[na ŠÁM xxx(x)] „66“ (x+2) [ú-ul i-naad/-di-iš-šum] „67“ (x+3) [šum-ma ŠE KÙ.BABBAR / ú bi-ša-am] „68“ (x+4) a-[na É il-kiim] „69“ (x+5) š[a É i-te-šu]

1

nANin 3 K 21227 lk. Kol. (Kol. II?)8 1’ [xx(x) š]a-ni-a-⸢am⸣ 2’ [uš-ta-a]d-di 3’ [É? ša i]d-du-u 4’ [i-ip-p]e-eš ————————— 5’ [šum-ma a-w]i-lum 6’ […]-am9 3–4 Zeilen Oberfläche verloren, dann abgebrochen

Begründung der Zeilenzählung sub. A.6.2 zu Kol. XVII. Auf der Heliogravüre erkennbar Köpfe von zwei Waagerechten, vielleicht Anfang des Zeichens šum und dann vermutlich Beginn von Paragraph § 67, dessen Anfang in nANin 2 erhalten ist. 3 So nach Photo British Museum Collection Database; in Kopie vollständig erhalten. 4 So nach Photo British Museum Collection Database; Kopien: a. 5 Borger, BAL, S. 20: x; Driver / Miles, BL II, S. 34: a; beim Zeichenrest handelt es sich wahrscheinlich um Köpfe von zwei Senkrechten. 6 S. sub A.6.2 zu Kol. XVII. – Im folgenden auf der Heliogravüre erkennbar: Z. „45“: ⸢i⸣?, Z. „51“ ⸢i⸣?; Z. „52“: Köpfe von zwei Waagerechten; Z. „55“: mit Waagerechten beginnendes Zeichen; Z. „58“: a; Z. „59“: š[a]?; Z. „61“: ⸢i⸣?. 7 S. sub A.6.2 zu Kol. XVII. 8 S. sub A.2.3.6 sub numero. 9 S. sub C z.St. 10 Lesungen und Ergänzungen Z. „65“–„77“ nach Nougayrol, JA 245, S. 361 (dort gezählt als Z. 68–82; auf der Heliogravüre nur zum Teil erkennbar, s. auch Anm. zu Z. „77“); zitiert auch von Sauren, ZRG RA 106, 33 sub a 2. 11 Ergänzungsvorschlag sub C z.St. 12 Nougayrol, JA 245, S. 343, und Heliogravüre MDP 10, Tf. 9; Kopien ungenau. 13 Z. 4–7 nach Nougayrol, JA 245, S. 343, und Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, auf Kopien weniger wiedergegeben. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 67–„72“: Stele XVII „32“ – XVIII [~„40“] und Duplikate Stele „70“ (x+6) š[a i-ša-ammu] „71“ (x+7) ⸢i⸣-[na-ad-diin] „72“ (x+8) ⸢i⸣-[na mi-imma]2 „73“ (x+9) š[a id-di-nu] „74“ (x+10) ⸢i⸣-[te-el-li] „75“ (x+11) ⸢É⸣ [a-na belí-šu] „76“ (x+12) ⸢i⸣-[ta-ar] „77“ (x+13) šum-ma É? [š]u-ú?4 [Kol. XVIII] 1 (x+14) 2 (x+15) 3 (x+16) 4 (x+17) § „70“ (§ 68+a / gap d)6 5 (1) 6 (2) 7 (3) 8 (4) 9 (5) 10 (6) 11 (7) 12 (8) 13 (9) Lücke b: etwa 25 Z. verloren ([§ „70“ Ende, § „71“, § „72“ Anfang])

1

Stfr 3 5’ ša i-ša-am-m[u]

nANin 2 7 ša [i-ša]-am-mu

6’ i-na-ad-d[i-in]1

8 ⸢i⸣-[na-ad-d]i-in

7’ i-na m[i-im-ma]

9 [i-na mi]-im-ma

8’ ša i[d-di-nu] 9’ i-t[e-el-li]3 10’ É a-n[a be-lí-šu] /

10 [ša id]-di-nu 11 [i-te]-el-li 12 [É a-na be-lí]-šu

i-[ta-ar] 11’ šum-ma [É šu-ú]

i-ta-ar 13 [šum-ma] É šu-ú

12’ il-ka[m la i-šu] 13’ i-š[a-am] 14’ a-na b[i-tim] / šu[a-ti] 15’ ŠE KÙ.BABBAR ù b[i-ša-am] / i-na-add[i-in] 16’ (Leerzeile) 17’ šum-ma a-w[i-lum] 18’ ni-[di-tam]7 19’ ba-lum i-[te-šu] / i-te-[pu-uš] 20’ i-na É [i-pu-šu] 21’ i-te-[el-li] 22’ be-e[l? …] 23’ a-n[a …] / ⸢x⸣ […] 24’ ⸢x⸣ […]8 abgebrochen (etwa 25 Z. verloren)

14 [il-kam] la i-šu 15 ([…]) i-ša-am5 16 [a-na] É šu-a-ti

177

17–18 [ŠE KÙ.BABBAR] ⸢ù bi⸣-ša-am // [i-naad-di-in] abgebrochen (etwa 45–50 Z. verloren)

So Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, und Kopien; Nougayrol, JA 245, 343: i-na-ad-di-i[n]. Obwohl auf der Heliogravüre keine Zeilentrennung erkennbar ist, ist das Folgende wahrscheinlich als weitere Zeile zu betrachten, vgl. Nougayrol, JA 245, S. 361. 3 So Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, und Kopien; Nougayrol, JA 245, 343: i-te-[el-li]. 4 Erhaltungszustand nach Nougayrol, JA 245, S. 361. Auf der Heliogravüre ist nur der Beginn der Zeile wiedergegeben, das Zeichen šum ist deutlich zu erkennen, s. auch sub A.6.2 zu Kol. XVII. 5 Offenbar eingerückt, da nach Duplikat Stfr 3 nichts fehlt. 6 Transliteration (mit Ergänzungen) von Z. 17ʼ–24ʼ nach der Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, und Nougayrol, JA 245, S. 343/345; Z. 25’ (auf Heliogravüre Köpfe von zwei Senkrechten erkennbar) nicht bei Nougayrol. In den Kopien wurde Z. 22’ übersehen und ausgelassen. Die vorliegenden Bearbeitungen teilweise abweichend, s. z.B. Driver / Miles, BL II, S. 34/36 (für ni-[di-it i-te-šu] reicht der Platz wohl nicht); Szlechter, Codex, S. 94f.; Sauren, ZRG RA 106, S. 35f. Anm. 74f.; Borger, BAL, S. 20 (nur bis Z. 20’ ergänzt); Roth, Law Collections, S. 94 (Z. 20’: bīt […], 21’: itē[šu …], 22’ ausgelassen, 23’: a-na […]). Für die Rekonstruktion des Paragraphen bei Finet, Code, s. sub C z.St. 7 Mit Fragezeichen Nougayrol, JA 245, S. 343, und Borger, BAL, S. 20. 8 Z. 22’–24’ nach Nougayrol, JA 245, S. 345 mit Anm. 10 (nicht in den Kopien, die dort Textverlust durch Schraffuren andeuten). 2

178 Stele § „72“ (§ 68+b / gap e)1 ~„41“ (x+1) (x+2) (x+3) (x+4) (x+5) (x+6) (x+7) (x+8) (x+9) (x+10) (x+11)8 (x+12) (x+13) (x+14) (x+15) (x+16) (x+17)

1

B. Synoptische Transliteration Stfr 4 Seite A Kol. I’2 1 [n]a-ba-al-ka-⸢ta⸣?3-ka 2 [d]u-ni-in 3 [i]š-tu bi-ti-ka 4 [i]b-ba-la-ka-tu-nim 5 [a]-na be-el [n]i4-ditim 6 [n]i5-di-it-ka / e-pu-uš 7 [iš-t]u ni-di-ti-ka 8 [bi-t]i i-pa-al/-la-šunim 9 [iq]-bi6 10 [ši]-bi7 iš/-ku-un 11 [šum-ma]? ⸢i⸣-na naba/-[a]l-ka-tim 12 [šar-ra]?-qum9 13 [it-ta-aṣ-ba]?-at10 Stfr 3 Kol. V’ 1’ ⸢id⸣?-[da-ak]?11 abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne etwa 45 Z. verloren)

nANin 2 Kol. III unten (Rm 277 re. Kol.)12 x+1’ š[um13-ma ḫul-qum i-na]? x+2’ na-b[a-al-ka-tim ḫa-li-iq]?14 x+3’ be-el ⸢bi⸣?15-[ti i-ri-a-ab]?16

Zur Rekonstruktion des Abschnitts s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX und sub C z.St. (mit Z. ~„39“ und ~„40“). Davor (am Ende von Stfr 3 Kol. IV’ verloren) ist mindestens das Subjekt zu iq-bi Z. x+9 und die Person, die in Z. 2–4 angeredet wird, zu erwarten, vielleicht: šum-ma a-wi-lum // a-na be-el bi-tim; sub C entsprechend ergänzt. Zu anderen, hier abgelehnten Ergänzungsvorschlägen, s. Tabelle sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 3 Das Zeichen ist beschädigt. Lesung mit Nougayrol, JA 245, S. 344, und Borger, BAL, S. 20, vgl. Photo bei André-Salvini, Code, S. 53; die Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, ist an dieser Stelle nicht aussagekräftig; Kopien ungenau. 4 Nach Photo André-Salvini, Code, S. 53 (vgl. Nougayrol, JA 245, S. 344) ist gegen die Kopien das Zeichen trotz Beschädigung des Steines teilweise erhalten. 5 Wie vorige Anm. 6 Nach Photo André-Salvini, Code, S. 53, Lesung gesichert, s. auch Nougayrol, JA 245, S. 344 Anm. 12 (auf S. 366). Sauren, ZRG RA 106, S. 36 Anm. 75, Umschrift Z. 51, hat nach den Kopien fälschlich am; richtig Borger, BAL, S. 20. 7 Für das Zeichen gilt das in der vorigen Anm. Gesagte. 8 Zur Rekonstruktion des folgenden Abschnitts s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 9 Ergänzung von Z. 11f. mit Nougayrol, JA 245, S. 344f. (im Unterschied dazu ist in Z. 12 ist auf dem Photo AndréSalvini, Code, S. 53, vom Zeichen ra nichts zu erkennen); so auch Borger, BAL, S. 20. 10 Da nach šumma Vergangenheitsformen üblich sind, ist die Verbalform nicht als Präs., sondern als Perf. zu ergänzen, vgl. Stele IX 29 (§ 23). Zu Z. 12f. vgl. auch die Heliogravüre MDP 10, Tf. 9; die Trennung über Z. 13 fehlt in den Kopien; unter dem Kästchen ist auf dem Photo das Ende einer Trennlinie erkennbar. Borger, BAL, S. 20, gibt nur das am Zeilenende erhaltene Zeichen AD wieder und verzichtet auf eine Ergänzung; nicht haltbar Nougayrol, a.a.O.: [ib-ba-la-ka]?-at. 11 Der Zeichenrest (erkennbar nur der Kopf eines Waagerechten) erlaubt keine sichere Identifizierung, Ergänzung nach Stele IX 27 (§ 22). Zu Nougayrols Ergänzung (b[e-el bītim]) s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 12 Vor der erhaltenen Passage Reste von 5 Zeilen, deren Oberfläche abgebrochen ist. 13 Die Ergänzung von Borger, BAL, S. 20, ist ausgeschlossen, s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 14 Die erhaltenen Schriftreste in Z. x+2’ legen eine Ergänzung zu nabalkattim nahe (vgl. Stfr 4 Seite A Kol. I’ Z. 1 und 11), dahinter verbleibt in der Zeile noch Platz für maximal 3–4 Zeichen. Diese und die vorhergehende Zeile bilden wahrscheinlich einen Satz. Zur vorgeschlagenen Ergänzung vgl. Gesetze von Ešnunna, § 36/37 A III 19 bzw. B III 2, s. Yaron, Eshnunna, S. 64. 15 Der kleine Zeichenrest (Zeichenbeginn; nach Photo, nicht in der Kopie) schließt auch ein Lesung ⸢É⸣ nicht aus (Borger, BAL, S. 20: x). 16 Der Ergänzungsvorschlag erfolgt aus inhaltlichen Erwägungen, vgl. auch (fragend) Borger, BAL, S. 20. 2

B.2.2. Rechtstext §§ „72“–„73“: Stele XVIII ~„41“–~„75“ und Duplikate Stele

nANin 2 x+4’ šum-ma pí-[il-ša ip-lu-uš]?1 x+5’ be-el [ni-di-tim]? x+6’ mi-im-ma-[šu ḫalqá(-am)]? x+7’ i-r[i-a-ab]?2 x+8’ šum-ma [be-el ni-ditim]? x+9’ ú-[ul? i-ri-a-ab]? x+10’ ⸢i⸣?-[du-uk-ku-šu]?3

(x+18) (x+19) (x+20) (x+21) (x+22) (x+23) (x+24) [Kol. XVIII / XIX]

§ „73“ (gap h) ~„65“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)

1

179

aB 3 Kol. I4 1 [DI.DAB5.BA KA. KEŠDA].ḪI.A 2 [ù GA.AN].TUŠ5 ————————6 3 [šum-ma a-wi-lum wa-a]š7-bu-um 4 […]⸢…⸣8 5 [xx(x) É? KA. K]EŠDA? ša i-ip-pu-šu-⸢ma?⸣9 6 [xx(x) a-na É?] MAŠ. EN.GAG ša-mi-im10 7 [xxx(x) š]a i-ša-ak-kanu 8 [xx(x)]⸢x⸣ i-ša-ak-kaan-ma11 9 [xxx(x)]⸢x⸣x12 šum?-ma? ? ru-qí-im13

Ergänzung im Anschluß an Stfr 4 Seite A Kol. I’ Z. 8; zum (nicht haltbaren) Vorschlag von Borger, BAL, S. 20, s. sub A.6.2. 2 Z. x+5’–x+7’ ebenso bei Borger, BAL, S. 20. 3 In Z. x+8’–x+10’dürfte in Entsprechung zum voranstehenden Satz eine Sanktion für den Fall ausgesprochen sein, daß kein Schadenersatz geleistet wurde. Wenn die vorgeschlagenen Ergänzungen richtig sind, dann ähnelt der Sachverhalt KḪ § 21, und dann folgte vielleicht – mit -ma angeschlossen – in einer weiteren Zeile (Z. x+25 // Stele XVIII 64) noch i-ʼa4-al-la-lu-šu. 4 Auch wenn die Zahl der Zeichen pro Zeile schwankt, ist nach den besser erhaltenen Kolumnen meist mit etwa 10–12 Zeichen zu rechnen, die häufig zwei Zeilen der Stele entsprechen. Aber auch eine geringere Zahl von Zeichen pro Zeile ist bezeugt. Bei Ergänzungen ist das zu beachten. Begründung der Einordnung von aB 3 Kol. I an dieser Stelle der Stele sub A6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 5 Zu dieser Lesung und Ergänzung s. sub A.4.2.2. Wahrscheinlich eingerückt, da diese Schreibung auf der Tafel für Rubriken üblich ist. 6 Hier Trennlinie, über Z. 6 und 13 aber Linierung. Klammersetzung im Folgenden nach Photo bzw. Kopie. 7 Auf Photo OLP 22, Tf. I, ist das Ende eines Waagerechten erkennbar. Die Ergänzung entspricht der Zeilenlänge. 8 Nach dem Photo sind nur Zeichenreste erhalten, deren Zuordnung sehr fraglich ist, die Kopie ist unbrauchbar. 9 So Photo, das letzte Zeichen fehlt in der Kopie und den bisherigen Bearbeitungen. Am Zeilenbeginn verbleibt Platz für wahrscheinlich zwei bis drei Zeichen, s. sub C z.St. 10 Klammersetzung nach Photo. Zur Ergänzung s. sub C z.St. 11 Oder -šu? S. sub C z.St. 12 S. sub C z.St. 13 S. sub C z.St.

180

B. Synoptische Transliteration Stele

(8) (9) (10) (11) (12) (13) Lücke c: etwa 10 Z. verloren5 ([§ „74“ Anfang]), nach einigen Zeilen Textverlust vielleicht einzufügen: [Kol. XIX] § „74“7 (x+1) (x+2) (x+3) (x+4) (x+5) einige Zeilen Textverlust ([Ende § 74])

§ „75“11 ~„21 (1) (2) (3) (4) (5) (6) direkt anschließend:

1

aB 3 10 [xxx(x)] ⸢x⸣1 É? MAŠ.EN.GAG 11 [xxx(x)] šum-ma ú⸢ul i⸣-ša-am-ma2 12 [xxxx(xx) KÙ?. BABBAR?3] ⸢il⸣?-qú? 13 […]-ma 14 […]-šu 15 […]⸢x⸣4 abgebrochen (Z. 16–50/526 verloren)

nANin 3 K 21227 re. Kol. (Kol. III?)8 1ʼ ⸢x⸣-[…] 2ʼ ⸢É⸣ […]9 3ʼ ù [lu? …] 4ʼ ù [lu? …] 5ʼ ⸢šum⸣-[ma? …] abgebrochen nANin 3 K 15046 lk. Kol. (Kol. III?)10 ———————— 1’ [šum-ma] ⸢É⸣.GAR8 2’ [É]? ⸢a-wi⸣-lum12 3’ [i]-qa-ap-ma 4’ [ba-a]b?-ta-šu 5’ [a-na be-e]l? [É.GAR8] 6’ [u-še-di]? abgebrochen

Vielleicht š[a], s. sub C z.St. S. sub C z.St. 3 Oder: KÙ.BABBAR ša. 4 Erhalten der Kopf eines abschließenden Senkrechten. Zu Z. 13ff. s. sub C z.St. 5 Durch aB 3 Kol. I wird bei direktem Anschluß dieses Textzeugen an nANin 2 Kol. III unten der Abstand zu Stfr 4 Seite A Kol. II’ auf maximal ca. 15 Zeilen reduziert. Darin ist nach einem verlorenen Abschnitt K 15046 lk. Kol. einzufügen. Sollte, entgegen der hier bevorzugten Rekonstruktion (s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX), die lk. Kol. von K 21227 in Lücke a einzufügen sein, dann füllt die re. Kol. dieses Fragments Lücke c weitgehend aus. 6 In Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 13, wird mit 50 Zeilen pro Kolumne gerechnet, was wegen der anderen Kolumnen zu gering erscheint. 7 Anfang und Ende verloren. 8 S. sub A.2.3.6 sub numero. 9 Nicht auszuschließen ist auch eine Ergänzung zu ⸢É⸣.[GAR8] „Mauer“ (wie § „75“), s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII– XIX. 10 S. sub A.2.3.6 sub numero. 11 Begründung und Diskussion der Rekonstruktion sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 12 Erhalten sind vom Zeichen a die Enden der Senkrechten, von wi das Ende des Senkrechten und der lang ausgezogene Waagerechte. Da eine Status-constructus-Verbindung vorliegen muß, wird unterstellt, daß in lum ein Schreiberversehen für lim vorliegt. Verglichen mit Z. 2’ und 3’ reicht der Platz für eine Ergänzung zu i-na É nicht aus, so daß eine Status-constructus-Kette anzunehmen ist. 2

B.2.2. Rechtstext §§ „73“–„76“: Stele XIX ~„1“–~„49“ und Duplikate Stele (§ 68+c, Z. 1–4 / gap f) ~„27“ (7) (8) (9) (10) § „76“ (§ 69+c / gap g) ~„31“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) 1

Stfr 4 Seite A Kol. II’1 1 i-na [a-šar]?2 2 É.[G]AR8 š[a la] / da-a[n3-nu] 3 É.G[A]R8 d[a-an-nam] 4 i-[ip-pé-eš] 5 (Leerzeile)4 6 š[um-ma be-el É]? 7 w[a-aš-ša-ba-am]? 8 ⸢i⸣-[na É-šu]? 9 ⸢ú⸣?-[še-ši-ib-ma]? 5 10 a-[wi-lum wa-aš-/buum-ma]7 11 KÙ.B[ABBAR KA. KEŠDA-šu] 12 g[a-am-ra-am] 13 š[a ša-na-at] 14 ⸢a⸣-[na be-el É] 15 i[d-di-in] abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne etwa 45 Z. verloren)

nANin 2 Kol. IV (DT 81)6 1 a-wi-lum aš-bu-um⸢ma⸣8 2 KÙ.BABBAR KA. KEŠDA-[šu] 3 ga-am-ra-am 4 ša ša-na-[at] 5 a-na be-el [É] 6 id-di-[in] 7 be-el É a-na wa-aš⸢ša⸣-[bi]9 8 i-na u4-mi-[šu] 9 la ma-lu-tim wa-ṣa[am]10 10 iq-ta-b[i]12 11 be-el É aš14-[šum] 12 wa-aš-ša-[ba]15 13 i-na u4-m[i-šu] 14 la ma-lu-[tim]16 15 i-na É-šu ú-[še-ṣú-ú]17

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nB 7 Rs. re. Kol. (Kol. VII?) 1’ a-w[i-lum (wa)-aš-buum-ma] 2’ KÙ.BABBAR KA. K[EŠDA-šu] 3’ ga-am-ra-a[m …] 4’ a-na be-e[l É] 5’ id-di-[in] 6’–7’ be-el [É] // a-na waaš-ḫe-p[í (eš-šú)] 8’ i-na UD AŠ […] 9’–10’ [l]a ma-ḫe-pí eš-šú // [wa-ṣa]-⸢um⸣? ḫe-pí (eš-šú) 11 [ ] 11’ [iq-ta]-⸢bi⸣ [(…)]13 abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne etwa 10–15 Z. verloren)

Nach Photo bei Andre-Salvini, Code, S. 53; Heliogravüre nicht immer deutlich, Kopien mehrfach abweichend. Begründung der Ergänzungen und zu abweichenden Lesungen und Ergänzungsvorschlägen sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 2 S. auch sub C z.St. 3 Unklarer Zeichenrest auf dem Photo André-Salvini, Code, S. 53, erkennbar. 4 Zur Kombination von Stfr 4 Seite A Kol. II’ Z. 6ff. mit aB 3 I Z. 3–15 durch Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 9– 13, s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 5 So Z. 6–9 nach Nougayrol, JA 245, S. 344, und Borger, BAL, S. 21; anders Roth, Law Collections, S. 95f. gap g: š[um-ma a-wi-lum …] i[na …] x […], dann Text nach nANin 2. 6 Driver / Miles, BL II, S. 36 § E, trennen Stfr 4 II’ und nANin 2 IV. In letzterem Text werden dort zu Beginn des Paragraphen fünf Zeilen ergänzt (dem Ende von nANin 2 III entsprechend): (1) [šum-ma a-wi-lum] (2) [È a-wilum a-na a-wi-lim] (3) [a-na KA.KÉŠDA] (4) [a-na MU.1.KAM] (5) [id-di-in-ma]. 7 Nougayrol, JA 245, S. 344, ohne ma. 8 So nach Photo British Museum Collection Database, in der Kopie fehlt das letzte Zeichen; vgl. Borger, BAL, S. 21 (Zeichen mit Fragenzeichen): „die altbabylonische Vorlage dürfte wa-aš-bu-um-ma geboten haben“; nicht haltbar: Driver / Miles, BL II, S. 36: aš-bu-ta!. 9 Platz reicht nicht für mehr, Borger, BAL, S. 21: wa-aš-⸢ša-bi⸣-x (1. Aufl., S. 18: x = [im], zitiert AHw, S. 1488b sub waššābu(m) 1b). 10 Abzulehnen ist Borger, a.a.O: wa-a!-[ṣa-am] (mit der Bem.: „So P, unschön“; BAL 1. Aufl., S. 18: ohne a), da der Platz nicht reicht. 11 Der Vermerk ist sehr schwach eingedrückt, vielleicht irrtümlich gesetzt. Wenn die Lesung des Zeichenrestes richtig ist, dann war am Zeilenbeginn sehr eng geschrieben worden und das Zeilenende dann vermutlich unbeschrieben belassen worden. 12 Borger, a.a.O.: +[x]. 13 Zeilenende unbeschrieben oder nach einem Spatium war die Fortsetzung des Textes angefügt worden. 14 So Kopie; Borger, a.a.O.: ⸢áš⸣?; nach Photo British Museum Collection Database nicht ausgeschlossen. 15 Vermutlich ohne Mimation, s. Z. 16 des Textes, vgl. auch Anm. zu Z. 7. 16 So Borger, a.a.O. (BAL, 1. Aufl., S. 18: + ma, Platz dafür ist ausreichend). 17 Borger, a.a.O.: mit „?“.

182

B. Synoptische Transliteration Stele

(20) (21) (22) Lücke d1: etwa 25 Z. verloren ([§ „77“, § „78“, § „79“ Anfang]), wahrscheinlich einzufügen (wohl direkt anschließend): § „77“3 ~„53“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) § „78“ ~„68“ (1) (2) (3) (4)

wohl direkt anschließend: § „79“ ~„72“ (1) (2)

1

nANin 2 16 i-na KÙ.BABBAR ša wa-⸢aš⸣-ša-b[u]1 17 ⸢id⸣-di-[nu-šum] 18 [i-te]-⸢el⸣-[li]2 abgebrochen (ca. 80 Z., verloren) nB 11 lk. Kol. [—————]—4 1’ [šum-ma a]-⸢wi⸣?l[um]? 2’ [a-na e-ṣe]?-du? 3’ [lúḪUN.GÁ] ⸢i⸣-gurma 4’ [lúḪUN.GÁ] šu-ú 5’ [a-na] ⸢e⸣?-ṣe-di-im 6’ [la il]?-li-ik 7’ [mim-ma ša?5 il]-qu-ú 8’ [(xxx) A.R]Á?6 3{+ DIŠ}7-šú 9’ [i-na-a]d-di-in 10’ [šum?-ma? l]úḪUN.GÁ šu-ú 11’ [i-na m]i-ši-il u4-mešu 12’ [a?-na? m]a?-am-ma 13’ [ša?-ni?-im? it?]-ta-alka8 14’ [mim-ma ša]? il-qu-ú 15’ [A.R]Á 3-šú i-na-addi-in ————————— 16’ [šu]m-ma a-wi-lum 17’ i-na e-bu-ru 18’ še-⸢am iš⸣-ri-iq 19’ [A.RÁ x-šú i-ri]?-⸢a⸣?ab9 ———————— abgebrochen nB 7 Rs. lk. Kol. (Kol. VIII?)10 [——————]— 1ʼ [šumma a-wi-lu]m a-na 2’ […] ⸢ŠE⸣?-um?

Für Zufügung der Mimation (so Borger, a.a.O.) ist der Platz zu knapp. So mit Driver / Miles, BL II, S. 36 § E; Borger, a.a.O.: […] x […]; Zeichenrest nur auf der Kopie, nach Photo British Museum Collection Database verloren. Zur Frage, ob damit das Ende des Paragraphen erreicht ist, s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 3 Ergänzungsvorschläge sub C z.St. eingearbeitet, begründet sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. 4 Nur schwach erkennbar. 5 Oder ma-la ša „alles, was“? 6 Erhalten nur ein Senkrechter; mit einer Ergänzung zu A.RÁ/adi ist die Lücke nicht ausgefüllt, s. sub C z.St. 7 Zahlschreibung unklar; der zugefügte Senkrechte unverständlich, Schreiberversehen? 8 S. sub C z.St. 9 S. sub C z.St. 10 Lesungen nach Photo CDLI 346442. 2

B.2.2. Rechtstext §§ „76“–„80“: Stele XIX ~„50“ – XX ~„15“ und Duplikate Stele (3) (4) [Kol. XX] (gap l2) ~„1“ (x+1 // 5–7) (x+2)

(x+3) (x+4) (x+5) § „80“ (gap m und n13) ~„11“ (1) (2) (3)

1

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nB 7 3’ […]⸢x⸣1-⸢am⸣?-ma 4’ […] ⸢x⸣ BAD/BE aB 3 Kol. II 1 ⸢i⸣-na ⸢BURU14 KÙ.BABBAR-šu ù MÁŠ-su⸣3 [Ì.LÁ.E] 2 šum-ma KÙ?.BABBAR?7 a?-8 na-da-nim⸣ [la i-šu]9 3 mi-im-mu-šu10 xxxx(xx) [xx(xx)] 4 ⸢šum-ma a-na11⸣ nada-nim [x i-šu]12 5 ⸢xxxxxx⸣[xxx(xx)] ———————— 6 šum-ma ⸢DAM.GÀR KÙ.BABBAR a-na ḪAR.RA⸣14 7 it-ta-⸢di?-in?⸣-ma? ⸢a?-na? xxxx(x)x⸣ 8 ú-x(x)15-ma? ⸢xxxxx(x)x⸣

5’–7’ [… i-n]a?4 BURU14? // [… MÁ]Š?5 // […]-⸢x⸣6 abgebrochen

Ein abschließender Senkrechter erkennbar, s. sub C z.St. Roth, Law Collections, S. 96, liest: [šumma awīlim … (1) i]na ebūrim kasapšu u ṣibassu [išaqqal] (2) šumma a nadānim ul [išu] (3) mimmûšu bīšam u še’am [inaddinšum] (4) šumma ana nadānim x išu (5) […]. Ähnlich Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 14: (1) ⸢ina EBUR KÙ.BABBAR-šu ù MÁŠ⸣ [Ì.LÁ.E] (2) šu-ma ⸢a⸣-na-da-nim ⸢ú-ul⸣ [i-šu] (3) mi-im-mu-šu bi-ša-am ⸢ù ŠE-am Ì⸣.[LÁ.E] (4) ⸢šu-ma⸣ ana na-da-nim ⸢È-tam⸣ i-šu (5) ⸢mi-im-ma⸣ [i-na-di-in]. Der gesamte Abschnitt ist schwer lesbar, deshalb sind auch die hier vorgelegte Wiedergabe (nach dem Photo und teilweise gegen die Kopie) und entsprechend die Interpretationen unsicher. 3 Im Anschluß an die Kopie. 4 S. sub A.6.2 zu Kol. XX. 5 Zum Lesungsvorschlag für den Zeichenrest s. die Schreibungen des Zeichens bei Fossey, Manuel II, Nr. 5329– 5332, 5336–5340. 6 Abschließender Senkrechter erhalten, zu [i-ša-qa]l zu ergänzen? S. sub C z.St. 7 So wohl das Photo zu lesen. Donbaz / Sauren, a.a.O., ergänzen stattdessen KÙ.BABBAR nach ana nadānim. 8 Wohl keine beabsichtigte Krasis, sondern Schreiberversehen (Haplographie). 9 Zur Negierung von išu mit lā s. sub C z.St. 10 Die von Donbaz / Sauren, a.a.O., und Roth, a.a.O., für das Folgende gegebenen Lesungen konnten am Photo nicht verifiziert werden. Wegen der Unsicherheiten wird auf eine Umschrift verzichtet. Das Zeichen nach šu (= NU?, dann wohl als Negation zu interpretieren) wird weder von Donbaz / Sauren noch von Roth berücksichtigt. Das von beiden nach ša als am gelesene Zeichen enthält Senkrechte, so daß diese Lesung kaum anzunehmen ist. S. sub C z.St. 11 S. sub C z.St. 12 S. sub C z.St. 13 Roth, Law Collections, S. 67f. trennt zwischen Z. 13 und 14, obwohl kein Trennstrich gesetzt ist (auf dem Photo erkennbar ist Teil einer Linierung). Zu den Paragraphentrennungen in dieser Kolumne s. sub A.6.2 zu Kol. XX. – Roth, Law Collections, S. 96f., liest: (6) šumma tamkārum ša ana […] (7) it-ta-x ša ana […] (8) ú-na-x-x-x […] (9) x ana 5 šiqil kaspim […] (10) kunukkišu la išṭuršum […] (11) maḫar(-)šu-ú-x-ma x x (12) mār awīlim la ki tu x x x (13) šuāti idu[kkušu] (14) šumma warad awīlim […] (15) ⅓ mana kaspam išaqqal (16) u wardum šû [… (17) g]amram ra(?)-ni (?)-a-[…] (18) ša(?) idû iddâk; Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 14–20, geben nur unzusammenhängende Passagen wieder. 14 Nach Photo. Donbaz / Sauren, a.a.O., S. 14, geben die Zeile wieder als šu-ma ⸢DAM⸣.GÀR ša … und lassen Z. 7–10 aus. 15 na (so Kopie und Roth) nach Photo nicht zu verifizieren. 2

184

B. Synoptische Transliteration Stele

(4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) § „81“ (gap o) ~„31“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) § „82“ (gap p15) ~„45“ (1)

1

aB 3 9 x1 5 GÍN KÙ?. BABBAR? x a a ⸢xx(xx)x⸣2 10 na4KIŠIB-šu la iš-ṭuur-šum-ma ⸢xx(x)⸣ 113 ma-ḫar-šu ú-⸢xxx šum-ma4⸣ 12 DUMU5 a-wi-⸢lim⸣ ⸢xxx(xx)⸣ [xx(x)] 13 šu-a-ti i-du-[uk-ku] 14 šum-ma SAG.ÌR a-wilim!6 [x]⸢xx⸣[x]⸢x⸣ 7 15 ⸢⅓⸣8 MA.NA KÙ. BABBAR Ì.LÁ.⸢E⸣ 16 ⸢ù SAG.ÌR⸣ šu-ú ⸢xxxx⸣ [KÙ]?. ⸢BABBAR⸣? 17 [ga-a]m-ra-am ša9ni-a-am ⸢i⸣-[le-q]é10 18 [ša? i?-n]a11 i-du-ú idd[a-]k ———————— 1912 [šum-ma] ⸢a⸣-wi-lum LÚ ⸢xxx⸣[x]⸢xx⸣ 20 [xx(x)]⸢xxx(x)x⸣-ma? 21 [xx(x)] KÙ. BABBAR13 ⸢xxx(x)⸣ 22 […]⸢xx⸣[xx]⸢x⸣ 23 […]⸢xxx⸣[x-š]um?14 24 […]⸢x⸣[xx]⸢x⸣ 25 […] 26 […] 27 […] 28 […]⸢x⸣[…] [———]—[———]16 29 [šum-ma …] ⸢xx⸣ [xx(x)]

S. sub C z St. Das letzte Zeichen endet mit einem Senkrechten. Vor dem zweimaligen a vielleicht das Zeichen ša, die Reste des beschädigten Zeichens danach könnten zu ma gehören, die folgenden Zeichenreste sprechen aber nicht für eine Ergänzung zu ša-a-a-ma-nu-um/nam „Käufer“. 3 Über der Zeile Linierung erkennbar, keine Trennlinie. 4 Am Zeilenende Zeichenreste auf Photo erkennbar, durch ma geht ein Bruch. 5 S. sub C z.St. 6 Geschrieben lum (s. auch Kopie). 7 Über der Zeile Linierung erkennbar, keine Trennlinie. 8 So mit Photo und Kopie, ebenso Roth; Donbaz / Sauren, a.a.O., S. 20: ⸢⅔⸣. 9 So nach Photo; zu Beginn zusätzlicher kleiner waagerechter Eindruck. 10 Donbaz / Sauren, a.a.O., S. 20 (mit Interpretation): i-[le-eq-q]é. 11 Nach dem Photo ist der Platz für die Ergänzung von zwei Zeichen (Donbaz / Sauren, a.a.O.) zu knapp, sub C z.St. 12 Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 20f., abweichende Zeilenzählung: sub 7: Z. 19–26, sub 8: Z. Z. 27–39 (übernommen von Roth, Law Collections, a.a.O., S. 97 gap o). Da hier gegen Donbaz / Sauren drei verlorene Zeilen angesetzt werden, endet der Paragraph mit Z. 28 statt mit Z. 26 und die folgenden Zeilenangaben werden um 2 erhöht. S. auch Anm. zu aB 3 II Z. 40. 13 So auch Sauren und Roth. 14 Photo und Kopie. 15 Roth, Law Collections, S. 97: keine Lesungen. 16 Rest einer Trennlinie, so auch Sauren und Roth. 2

B.2.2. Rechtstext §§ „80“–„84“: Stele XX ~„16“–~„70“ und Duplikate Stele (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) § „83“ (gap q9) ~„64“ (1) (2) (3) (4)

[Kol. XX/XXI] Lücke d2: etwa 20 Z. verloren ([§ „83“ Ende?, § „84“, § „85“ Anfang]), nach einigen Zeilen Textverlust wahrscheinlich darin einzufügen11: § „84“ (x+1) (x+2) (x+3)

1

aB 3 30 […] x⸢x⸣ mu? ut? ⸢x⸣ [xx(x)] 31 […] ⸢x⸣ ša?1 ⸢x⸣[xx] 32 […] ⸢xxxxxx⸣ 33 […] ⸢xxxxxx⸣ 34 [… š]a?-nam-ma ⸢xxxxx⸣ 352 [xxx(x)]xxx-ú3-ti 36 ⸢xxxxxx⸣ MAŠ.EN. GAG 37 [x(x)]⸢xxxxx⸣xx4 38 [x(x)]⸢xxxxx⸣ 39 [x(x)]⸢xxxx-ma?⸣ 40 [xx(x)] ⸢i⸣-na-ad-dinu6 7 41 [xx(x)] ⸢i-ri?⸣-ab? [—]——————— 42 [šum-ma … ŠE-am] ⸢ù KÙ. BABBAR⸣-am 43 […] ⸢id?-di?⸣-nu?-ma10 44 […]⸢x⸣ 45 […]⸢x⸣ abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne 5–7 Z. verloren)

185

vielleicht parallel: nANin 3 K 15046 re. Kol. (Kol. IV?)5 1ʼ KÙ.⸢BABBAR⸣ […] 2ʼ a-na […]8 ——[—————] 3ʼ šu[m-ma …] 4ʼ Š[E-am ù KÙ. BABBAR-am] abgebrochen

nB 11 mittl. Kol. 1’ ⸢ú⸣-[…] 2’ DA[M].⸢GÁR ⸢ŠE ù?⸣ [KÙ.BABBAR]? 3’ iq-ti-ip-šu-nu-m[a]

So Kopie, Photo undeutlich. Über der Zeile Linierung, keine Trennlinie. 3 Oder É?. 4 Kopie: ṭup?-pí, durch Photo nicht bestätigt. 5 S. sub A.2.3.6 sub numero. Versuch einer Rekonstruktion des kombinierten Textes sub C z.St. 6 Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 21, negieren die zu Z. 41 gehörige Linierung sowie den Trennstrich vor Z. 42 und beginnen fälschlicherweise sub 9 mit Z. 40 einen neuen Paragraphen (II 40 – III 5), der die Deflorierung einer Sklavin zum Gegenstand haben soll ([šu-ma …]-[i]t-⸢ta⸣-[qa]-ab „if he … deflowered“). Diese Lesungen entsprechen zwar der Kopie der Zeile (dort ist allerdings nur das als ab wiedergegebene Zeichen deutlich), sind auf dem Photo jedoch nicht zu verifizieren. Abgesehen davon paßt die Deflorierung einer Sklavin inhaltlich nicht in den Kontext von Schuldverhältnissen. Dagegen findet das sub 8 als Umschrift von Z. 39 gegebene ⸢i⸣-n[a]-a[d]-d[i][i]n in der Kopie keine Entsprechung (das letzte Zeichen der Zeile enthält Senkrechte). Nach dem Photo erscheinen gegen die Kopie die für Z. 39 und 40 die in den Text eingesetzten Lesungen als möglich. 7 Über der Zeile Linierung, Lesungen unsicher. S. vorige Anm. 8 S. sub C z.St. 9 Roth, Law Collections, S. 97: keine Lesungen. 10 So nach Photo. 11 S. sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. 2

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B. Synoptische Transliteration Stele

nB 11 4’ ⸢ŠE⸣-im ù KÙ. [BABBAR] 5’ ⸢a⸣-na DAM.GÀR 6’ tu-ur-ra-am 7’ la il-te-ʼu5-⸢u16⸣ 8’ a-bu-um ša qá-at DUMU-š[u] 9’ ú-še-ši-ru 10’ i-na É.KI.LAM 11’ ú-še-ši-bu-šu 12’ à-wi-lum 13’ ša SAG.ÌR ù SAG. GÉME 14’ i-qé-ep-pu-ma 15’ ⸢x⸣1 [(x) ḫ]e-pí(-)dinšumx(NAM2) 16’ š[a?3 qí]?-ip-tu-ú 17’ Š[E-im?] ù K[Ù. BABBAR]4 abgebrochen

(x+4) (x+5) (x+6) (x+7) (x+8) x+(9) (x+10) (x+11) (x+12) (x+13) (x+14) (x+15) (x+16) (x+17) einige Zeilen Textverlust ([§ „84 Ende, § „85“ Anfang]) [Kol. XXI] § „85“ (gap r5) ~„10“ (x+1) (x+2) (x+3) (x+4) (x+5) (x+6) (x+7) (x+8) (x+9) (x+10) (x+11) (x+12) (x+13)

1

aB 3 Kol. III Z. 1–5 abgebrochen 6 a6-na ⸢x⸣ […] 7 ⸢x⸣ […] 8 ú-[…] 9 ⸢x⸣ […] 10 ⸢i-na⸣?7 […] 11 […] 12 […] 13 […] 14 ⸢xx(x)⸣[…] 15 ⸢ú⸣-[…]8 16 a-na ⸢x⸣ […] 17 i-qí-⸢ap?⸣9 […] 18 ⸢DAM?.GÀR? šu-ú⸣ i[d-da-ak]10

Wahrscheinlich Rest eines Winkelhakens: Š[E]?. Vom Lautwert sim, mit dem das Zeichen im 1. Jahrtausend ebenfalls verwendet wird, sind vermutlich nicht nur als weitere Lesungen ším und šam4 abgeleitet worden (s. von Soden, Syllabar, S. 11 Nr. 54), sondern – wie die vorliegende Stelle zeigt – auch šumx (bisher sonst nicht bezeugt, aber hier wahrscheinlichste Erklärung als Schreibung für das Dativsuffix der 3. Pers. Sing. „ihm“). 3 Mit Waagrechten beginnendes Zeichen. 4 S. sub C z.St. 5 Roth, Law Collections, a.a.O. (aB 3 III 6–18 und 19–23 zusammengefaßt las gap r, s. zu § 86): [šumma …] (15) ú[…] (16) ana […] (17) idī […] (18) kaspam x […]. 6 Nach Photo am Zeilenbeginn (gegen Kopie, dort eingerückt). Die folgenden Lesungen bis Kol. III 10 nach der Kopie, Z. 14–18 nach Photo. 7 So vielleicht die Kopie zu lesen, Photo undeutlich. 8 Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 21, ziehen eine Ergänzung zu ú-ta-ar-ru-šum „they shall restore to him“ in Erwägung, was aber nicht begründet ist, da der Kontext verloren ist. 9 Vgl. die Kopie. Abweichend gibt Roth, Law Collections, S. 97, nur die beiden ersten Zeichen als idī „wages (Lohn)“ wieder. 10 So wohl nach Photo. Anders Donbaz / Sauren, a.a.O. (und Kopie) sub 1: KÙ.BABBAR-am ù …, wobei wahrscheinlich an eine Aufzählung gedacht ist (etwa šeʼam kaspam u bīšam „Gerste, Silber und sonstigen Besitz“?); vgl. Roth, a.a.O.: kaspam x. 2

B.2.2. Rechtstext §§ „84“–„87“: Stele XX ~„71“ – XXI ~„50“ und Duplikate Stele § „86“ (gap r1) ~„30“ (1) (2) (3) (4) (5) § „87“ (gap s9) ~„35“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (§ 69+d) (9/x+1) (10) (11/x+2) (12/x+3)

1

aB 3 ————————2 19 šum-m[a] ⸢a-wi-lum⸣ ⸢xx⸣3 […] 20 ša a x x4 ⸢x⸣[…]⸢x⸣5 21 la ú-[…]-⸢ma?⸣6 22 ⸢xxxx(x) i-na KÙ.BABBAR⸣-šu7 8 23 i-te-e[l]-li ————————— 24 šum-ma ⸢lu⸣ SAG.ÌR lu [SA]G.[GÉME]10 25 ⸢xxxxx⸣[xxx]-ti 26 […] 27 […] 28 […] 29 […] 30 […] 3111 a-na be-[li-šu ú-taar-ru-šum]?12 32 šum-ma a-wi-[lum šu?ú? (…)] 33 it-ruk-šu14 S[AG.ÌR?15 a-na beli-šu] 34 ú-ul ú-t[a-ar-ru-šum]

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aB 4 Kol. I etwa 16 Z. verloren13 1’ [… it]-⸢ruk⸣-šu 2’ [SAG.ÌR a-na be-l]i-šu16 3’ [ú-ul ú-ta-ar]-ru-šum

Roth, Law Collections, a.a.O.: (19) šumma awilum šuā[ti] (20) ša a-x […] (21) la ú[…] (22) ina(?) kaspim ša iddinu(?) (23) ītelli. Zur Zusammenfassung von aB 3 III 19–23 mit Z. 6–18 zu gap r s. bei § 85. 2 Entgegen Donbaz / Sauren, a.a.O., liegt keine Verlängerung eines Trennstrichs von Kol. II vor, bei Vergrößerung des Photos ist exakt in Höhe eines solchen in Kol. II ein Keilkopf zu erkennen. 3 Ein Determinativpronomen zu Beginn eines Paragraphen ist wenig wahrscheinlich (Donbaz / Sauren, a.a.O., S. 22: šu-a-[ti] „him“), die attributive Verbindung eines Akkusativs mit dem Nominativ a-wi-lum (Roth, a.a.O., gap r: „that man“) ausgeschlossen. Die Kopie ist unklar, a ist auf dem Photo nicht zu erkennen, am Zeilenende verbleibt Platz für das Wort, auf das sich das Relativum ša der folgenden Zeile bezieht. 4 Kopie und Photo nach a unklar. 5 Der Senkrechte, mit dem das Zeichen laut Kopie enden soll, ist auf dem Photo nicht zu erkennen. 6 Der Ergänzungsvorschlag ú-ta-ar-ru-šum (Donbaz / Sauren, a.a.O., S. 22: „they shall restore to him“) ist ausgeschlossen, da nach Photo und Kopie das Zeichen mit einem Senkrechten endet, was zu ma paßt. Möglich wäre also allenfalls ú-ta-ar-ru-šum-ma oder ähnlich. 7 Die auf dem Photo erkennbaren Zeichen entsprechen weder der Wiedergabe durch M. Roth, a.a.O. (s. die Anm. zu Beginn von § 86), noch der durch Donbaz / Sauren, a.a.O. (i-na KÙ.BABBAR ša …). 8 Linierung über der Zeile. 9 Roth, Law Collections, a.a.O.: (24) šum-ma [lu] wardum lu [amtum …] (31) ana bē[lišu utarrušu] (32) šumma […] (33) itarrakkaššu […] (34) [ana bēli]šu ul utarrušum. 10 Ergänzung wegen SAG.ÌR zu erwarten, die Zeile ist damit ausgefüllt. Für die Ergänzung von awilum nach šumma (so Donbaz / Sauren, a.a.O.; nicht übernommen von Roth, a.a.O., gap s), reicht der Platz nicht aus. 11 Neue Kopie von aB 3 III 31ff. von V. Donbaz bei Veenhof, FS Donbaz, S. 285. 12 Zur Ergänzung s. Roth, Law Collections, S. 97, vgl. aB 4 Z. 3ʼ. 13 Die Berechnung ergibt einen Tafelbeginn // aB 3 Kol. III 19, s. sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. 14 Donbaz / Sauren, a.a.O. S. 22 sub 11: ⸢i⸣-ta-ra-ka-[šu]; ebenso Roth, Law Collections, S. 97 (s. Anm. zu Beginn des Paragraphen). Durch die neue Kopie wird diese Lesung ausgeschlossen. 15 Der Zeichenrest beginnt mit Waagerechten (s. Photo und neue Kopie), so daß a-na ausgeschlossen ist, allenfalls Schreibfehler -n[a] könnte zur Erklärung herangezogen werden. Vielleicht handelt es sich um den Beginn des Zeichens SAG, das an dieser Stelle denkbar ist. Allerdings scheint die Lücke für eine weitere Ergänzung von SAG.GÉME (vgl. aB 3 III 24) sowohl hier als auch in aB 4 zu knapp. 16 In die Lücke am Zeilenbeginn passen wahrscheinlich etwa fünf Zeichen. Das Zeichen am Bruch (nach der Kopie = AN?) ist der Zeichenrest vermutlich als Ende von li zu interpretieren. Dies könnte als Bestätigung der Ergänzung zu [ana bēl]īšu (so Roth, a.a.O.) gesehen werden. Davor wird analog aB 3 ergänzt werden können. S. vorige Anm.

188 Stele § „88“ (§ 70+d / gap t) ~„51“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) [Kol. XXI/XXII] § „89“ (§ 71+d / gap u) ~„65“ (1) (2) (3) (4) (5) (6/7)

(8) (9) (10) (11) (12) (13) (14)

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B. Synoptische Transliteration aB 3 ———————— 35 šum-ma DAM.GÀR ŠE-am ù K[Ù. BABBAR-am] 36 a-na ḫu-bu-ul-li i[d-diin] 37 a-na 1 ŠE.GUR.1 1 (BARIGA) ŠE-am MÁŠ i-[le-eq-qé] 38 šum-ma a-na ḫubu-ul-li ⸢id⸣-di-i[n] 39 a-na 1 GÍN KÙ. BABBAR 39–40 IGI.6.GÁL ù 6 ŠE KÙ.BABBAR // MÁŠ 40 i-le-eq-qé

aB 4 4’ (Leerzeile) 5’ [šu]m-⸢ma⸣ DA[M. GÀR ŠE-am ù] KÙ. BABBAR-am 6’ ⸢a⸣-na UR5.R[A idd]i-in 7’ a-na 1 GUR.⸢E⸣ [1 (BARIGA)2 Š]E MÁŠ 8’ i-le-⸢eq⸣-qé 9’ šum-ma KÙ. BABBAR a-na UR5.R[A i]d-di-in 10’ a-na 1 GÍN ⸢KÙ⸣. [BAB]BAR-im 11’ IGI.6.GÁL 6 ŠE MÁŠ-⸢am⸣ 12’ i-le-eq-qé

———————— 41 šum-ma a-wi-lum 41–42 ša KÙ.BABBAR a-na ḫu-bu-ul-li // ⸢il-qu-ú⸣ 42 KÙ.BABBAR a-na tu-ur-ri 42–43 la! ⸢i⸣-[šu] // ŠEam ša KÙ.BABBAR i-šu4 43 ki-ma ṣi-⸢im-da⸣-[at LUGAL] 43–44 [DAM.GÀR ŠE]5 // ù MÁŠ 1 ⸢ŠE.GUR⸣ 1 (BARIGA) ŠE-ma i-le!-[e]q-[qé]6 45 [šum-m]a DAM.GÀ[R M]ÁŠ [ḫ]u-bu-u[l-li] abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne 5–7 Z. verloren)

13’ (Leerzeile) 14’ [š]um-⸢ma⸣ a-w[i-l]um 15’ [š]a ḫu-bu-ul-la[m irš]u-ú3 16’ KÙ.BABBAR a-na tu-[ur-ri]-im 17’ [l]a i-šu še-a-am-ma [i]-šu 18’ [k]i-ma ṣi-im-d[a-at] LUGAL 19’ [DAM.GÀR] a-na MÁŠ.BI ⸢1⸣ [GUR.E 1 (BARIGA)] ŠE-ma 20’ ⸢i⸣-le-[eq-q]è 21’ [šu]m-ma DAM. GÀR ⸢MÁŠ⸣ [UR5.R]A 22’ [e]-⸢li⸣ 1 GUR.[E 1 (BARIGA) ŠE] 23’ [ù e-l]i ⸢KÙ. BABBAR⸣ [1 GÍN.E] 24’ IGI.6.GÁL 6 Š[E KÙ.BABBA]R 25’ ú-wa-at-t[e-er-m]a 26’ ⸢il-qé i-na⸣ m[i-imma] 27’ ⸢ša id⸣-di-nu i-t[e-elli]

Ergänzung wie Stele XXVII 28. So Veenhof, FS Donbaz, S. 284; damit hinfällig Borger, BAL, S. 21: 1 parsikat 4 sâ. 3 So die übliche Ergänzung. Möglich ist auch [i-š]u-ú, s. Borger, BAL, S. 268, s.v. rašû. 4 So nach Photo; Veenhof, FS Donbaz, S. 286: i?-šu; die Kopie ist nicht eindeutig (i-šu scheint dort zu fehlen). 5 So Veenhof, FS Donbaz, S. 286. 6 So Veenhof, FS Donbaz, S. 285f. Kopie und Umschrift. 2

B.2.2. Rechtstext §§ „88“–„92“: Stele XXI ~„51“ – XXII ~„35“ und Duplikate Stele [Kol. XXII] § „90“ (§ 72+d / gap v1) ~„10“ (1)

aB 4 28’ (Leerzeile) 29’ šum-ma DAM.G[À]R Š[E-am ù KÙ. BABBAR-a]m 30’ a-na MÁŠ [id-di-inm]a 31’ MÁŠ ma-[la SAG.D]U2 32’ še-e-⸢em⸣ KÙ. BABBAR-i[m xxx(x)] 33’ [i]l-te-qé-m[a? xx(xx)]-mi-⸢x⸣3 34’ ⸢ŠE⸣-um ù K[Ù. BABBAR-um ù? MÁŠ?].⸢BI⸣4 35’ ⸢ú-ul⸣ […]-x5 36’ […]-x6 abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne 4–5 Z. verloren)

(2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) Lücke e1: etwa 10–15 Z. verloren ([§ „90“ Ende?, § „91“ Anfang])7

§ „91“ ~„32“ (x+1) (x+2) (x+3) § „92“ (gap w10) ~„35“ (1)

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189

aB 3 Kol. IV8 16 Z. abgebrochen 17 ⸢ŠE?⸣[-am ù KÙ.BABBAR-am]? 18 a!?-na!? ⸢x⸣ [ …] 19 ⸢i!?-na!?⸣-[ad-di-in]?9 ————————— 20 šum-⸢ma⸣ D[AM. GÀR ŠE-am ù KÙ.BABBAR-am]

Ab aB 4 I 31’ wird der Text unterschiedlich ergänzt. Außerdem haben Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 25 sub 14 (übernommen von Roth, Law Collections, S. 98), aB 3 IV 17–19 – hier am Ende von § 91 eingeordnet – mit aB 3 I 34ʼff. verbunden, obwohl die Zeichenspuren sich nicht entsprechen. Text nach Donbaz / Sauren, a.a.O.: (31ʼ) ma-[la SAG.D]U (32ʼ) ŠE-im ù KÙ.[BABBAR-i[m MU.ŠÈ]; (33ʼ) [i]l-te-qé-ma [i-nu-]mi[-šu] : (17 // 34ʼ) ŠE-um ù KÙ.[BABBAR-u[m SAG.DU].⸢BI⸣ (18 // 35ʼ) ⸢ù⸣ MÁŠ.B[I i-šu ir-ta-]ši (19 // [36ʼf.]) DUB r[i-ki-il-ti-šu i-ḫeep-pé]; Text nach Roth, Law Collections, a.a.O.: (31ʼ) ṣibtam ma[la qaqqadi]šu (32ʼ) : še’am kaspam […] (33ʼ) ilteqēma […] x […] (17f. // 34ʼ) še’um u ka[spam qaqqada]šu (18 // 35ʼ) u ṣib[assu …] (19 // 36ʼf.) ṭuppi rik[istišu iḫḫeppe]. Abweichend von diesen Rekonstruktionen werden aB 3 IV 17–19 hier am Ende von § 91 eingeordnet (s. dort sowie sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII). Bemerkt sei dazu noch, daß rikil/štu(m) erst nachaltbabylonisch bezeugt ist, s. AHw, S. 984a, und CAD R, S. 345f., s.v. 2 So im Anschluß an Roth, Law Collections, S. 98; Borger, BAL, S. 21: MÁŠ(-)ma(-)[xx]; s. sub C z.St. 3 Daß der Rest des letzten Zeichens zu šu ergänzt werden kann, ist nicht gesichert, ebenso wenig, daß am Bruch satzverbindendes -ma vorliegt. Vgl. Borger, BAL, S. 21: [i]l-te-qé-m[a xxx] MI x. 4 Das erhaltene Zeichen BI legt davor die Ergänzung von MÁŠ nahe. 5 Winkelhaken und abschließender Senkrechter. 6 Abschließender Senkrechter am Zeilenende (Keilkopf), davor keine Leerzeile. Gehört also noch zum Paragraphen, der vielleicht an dieser Stelle endet. 7 S. Diskussion sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. In aB 3 sind zwischen Kol. III und IV reichlich 20 Zeilen verloren, der erste Teil davon ist in aB 4 erhalten. 8 Die Kolumne ist bis auf einzelne Zeilenanfänge verloren. Mit Ausnahme des Trennstrichs und šum-⸢ma⸣ Z. 20 sind alle Lesungen unsicher. 9 Auf dem Photo ist über der Zeile eine Linierung erkennbar (nicht in der Kopie). Obwohl das Photo unklar ist, wird für die Zeichenreste am Zeilenbeginn eine Lesung DUB (so die Kopie) nicht bestätigt. 10 aB 3 nach Roth, Law Collections, S. 98: šumma tamkār[um …] ana […] ṣibtam […] ilteqēma, dann nach Lücke aB 4 angeschlossen (hier übernommen).

190

B. Synoptische Transliteration Stele

(2) (3) (4) Lücke e2: einige Zeilen verloren ([§ „92“ Mitte])1 (§ 72+e / gap w) ~„45“ (x+1) (x+2) (x+3) (x+4) (x+5) (x+6) (x+7) (x+8) § „93“ (§ 73+e / gap x) ~„55“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12)

1

aB 3 21 ⸢a-na⸣ [MÁŠ id-diin-ma]? 22 ⸢MÁŠ?-am?⸣ […] 23 [i]l-[te-qé …] abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne etwa 17–20 Z. verloren)

aB 4 Kol. II etwa 16 Z. verloren 1’ ú-lu Š[E-am ù KÙ.BABBAR-am]? 2’ ma-la ⸢im⸣-[ta-ḫa-ru]2 3’ la uš-ta-aḫ-ri-⸢iṣ3-ma⸣ 4’ ṭup-pa-am e-eš!-šaam4 la ⸢iš⸣-ṭù-ur 5’ ú-lu ṣi-ba-[t]im a-na SAG.DU 6’ uṭ-⸢ṭe4⸣-eḫ-ḫi 7’ DAM.GÀR šu-⸢ú⸣ ŠE-am ma-la il-qú-ú 8’ uš-⸢ta-ša⸣-an-na-ma ú-ta-a-ar 9’ (Leerzeile) 10’ šum-ma DAM.GÀR ŠE-am ù KÙ. BABBAR-am 11’ a-na ḫu-bu-ul-li-im id-di-in-ma 12’ i-nu-ma a-na UR5.RA id-di-nu 13’ ⸢KÙ.BABBAR-am i-na ab⸣-ni-⸢im maṭi-tim⸣ 14’ ù ŠE-am i-na gišBÁN ma-ṭi-tim 15’ id-di-in 16’ ⸢ù⸣ i-nu-ma im-⸢ḫu⸣-ru 17’ K[Ù].BABBAR-am [i]-⸢na ab-ni-im⸣ [rabi-tim] 18’ ŠE-a[m i-na gišBÁN ra-bi-tim] 19’ im-ḫu-u[r DAM.GÀR šu-ú] 20’ i-na m[i-im-ma ša iddi-nu]5 21’ i-[te-el-li]

S. sub C z.St. Es sind nur geringe Spuren vom Zeichen im erhalten. Da die umgebenden Verbalformen im Perfekt stehen, ist dieses auch hier zu erwarten. Driver / Miles, BL II, S. 40, ergänzen: im-[ḫu-ru]; Borger, BAL, S. 21: Z. 1’–2’ ohne Ergänzungen. 3 Borger, a.a.O., mit Fragezeichen. 4 Zeichen eš in der Kopie undeutlich. Lesung mit CAD E, S. 376a s.v. eššu e; Finet, Code, S. 70f.; Roth, Law Collections, S. 98 (mit Fragezeichen); anders Borger, BAL, S. 21: e(?)-li(?)-am („zusätzliche Tafel“: Borger, TUAT, S. 54); ebenso Driver / Miles, BL II, S. 40f., wo aber eššam ebenfalls in Erwägung gezogen wird. 5 So die meisten Bearbeitungen, vgl. aB 4 II 27’; abweichend Driver / Miles, BL II, S. 40, Z. 23: [im-ḫu-ru] „empfangen hat“. 2

B.2.2. Rechtstext §§ „92“–„95“: Stele XXII ~„36“ – XXIII ~„17“ und Duplikate Stele § „94“ (§ 74+e / gap y) 1 ~„70“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) [Kol. XXIII] § „95“ (§ 75+e / gap z)7 ~„1“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17)

1

191

aB 4 22’ (Leerzeile) 23’ šum-ma [DAM.GÀR ŠE ù KÙ.BABBAR]2 24’ a-na ḫu-b[u-ul-li-im]3 25’ ba!4-lum ši!5-[bi ù riik-sa-ti]m?6 26’ id-di-in 27’ i-na mi-im-m[a ša i]d-di-nu 28’ i-te-[e]l-li 29’ (Leerzeile) 30’ šum-ma a-wi-[l]um 31’ Š[E-a]m ù KÙ. BABBAR-am it-ti DAM.G[ÀR] 32’ [i]l-qé-e-ma 33’ ŠE-⸢am⸣ ù KÙ. BABBAR-am a-na tu-ur-ri-im 34’ la i-šu-ú 35’ ⸢bi⸣-[š]a-am-ma i-šu 36’ ⸢mi⸣-im-ma ša i-na qá-ti-šu 37’ i-ba-aš-šu-ú 38’ ma-ḫar ši-bi ki-ma ub-ba-lu 39’ a-na DAM.GÀR-šu i-na-ad-di-in 40’ DAM.GÀR ú-ul ú-pa-as / i-ma-⸢ḫa⸣-ar Ende der Kolumne

nANin 2 Kol. VI unten (Rs. I; DT 81)8 0 [šum-ma a-wi-lum] 1’ ŠE ù KÙ.BABBAR 2’ ⸢it-ti⸣ [DAM.GÀR i]l-qé-e-ma9 3’ ŠE ⸢ù⸣ [K]Ù. BABBAR 4’ a-na ⸢tu-úr⸣-ri la i-šu 5’ bi-ša-am-ma i-šu 6’ mi-im-ma ⸢ša⸣ qá-ti-šu 7’ i-ba-aš-šu-ú 8’ ma-ḫa-ar ši-bi 9’ ki-ma ub-⸢ba⸣-lu4 10’ a-na DAM.GÀR-[šu] 11’ i-na-ad-di-[in] 12’ DAM.GÀR [šu-ú]?10 13’ ul up-[pa-as] 14’ i-maḫ-[ḫa-ar]11 Ende der Kolumne12

Ergänzungen nach Driver / Miles, a.a.O. Borger, BAL, S. 22: [tamkārum (DAM.GÀR) …]. 3 Inhaltlich fehlt wohl nichts, obwohl die Zeile nicht ausgefüllt erscheint; Borger, a.a.O., fügt „[…]“ hinzu. 4 So mit Photo, Kopie: UD (ungenau). 5 So mit Photo, Kopie ungenau. 6 So mit Driver / Miles, a.a.O.; Borger, a.a.O.: xxx […] x. 7 Die Zeilenzählung folgt nANin 2, wo die Zeilenlänge der der Stele entspricht. 8 Nach dem Bruch Oberfläche einer Zeile abgerieben (nicht berücksichtigt; eventuell am Ende Zeichenrest, nicht in Kopie, Photo undeutlich). 9 So wohl nach Kollation und Photo British Museum Collection Database; Borger, BAL, S. 22: ohne e; Kopie us, was ebenfalls dafür spricht, daß der Raum mit qé nicht ausgefüllt ist. 10 Ergänzung wegen Anordnung der Zeichen in der Zeile zu erwarten. 11 Oder: -[ḫar]. 12 Kol. VII bis auf die letzten 15 Z. verloren; der Text setzt wieder ein // Stele Kol. XXIV 29. 2

192 Stele wohl direkt anschließend: § „96“ (§ 76+e / gap aa) ~„18“ (1) (2) (3) (4) (5) Lücke f1: einige Zeilen verloren ([§ „96“ Ende, § „97“ Anfang]) § „97“ (x+1) (x+2) (x+3) (x+4) (x+5) (x+6) (x+7) (x+8) (x+9) (x+10) (x+11)

1

B. Synoptische Transliteration nANin 3 K 10485 re. Kol. (Rs. II / Kol VII)1 0 [šum-ma DAM.GÀR]? 1’2 a-⸢wi⸣-[lam šu-a-ti] 2’ i-si-i[r?3-ma?] 3’ ki-ma […] 4’ ⸢ma⸣-[ḫa?-ar?4 …] abgebrochen5 nB 12 re. Kol. (Rs. Iʼ)6 1’ ⸢x⸣ […] 2’ x […] 3’ in?-⸢xx⸣ […] 4aʼ ⸢xx⸣ KÙ?. [BABBAR]?7 4’ id?-din? TAB.B[A …] 5’ ṭup-pi-šu ⸢ú⸣?8-[…] 6’ ú-la-ab/p-⸢x⸣9 […] 7’ a-na à?-w[i-lim]?10 8’ a-na KÙ?.BAB[BAR …] 9’ DAM.[GÀR? ša?…] 10’ ú-u[l? …] 11’ ⸢id⸣?-[da-ak]?11 —[——————]12 abgebrochen (bis zum Ende der Kolumne 5–7 Z. verloren)

Zur Einordnung in die Tafel und zum Inhalt s. sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII (mit Ergänzungsvorschlägen). Da die mittlere Kolumne des Fragments vier weitere Zeilen vor der ersten erhaltenen Zeile enthält, sind vor dem erhaltenen Text mindestens vier Zeilen der Kolumne verloren. Am Beginn des Paragraphen ist mindestens eine Zeile zu ergänzen (in die Transliteration aufgenommen). – Ergänzungen Borger, BAL, S. 22: Z. 1’ a-⸢wi⸣-[lum …] (unwahrscheinlich, da es sich nach der Stellung kaum um das Subjekt eines Satzes handelt); Z. 2’: i-si-[…], Z. 3’ wie oben, Z. 4’ ⸢ma⸣ mit Fragezeichen. 2 Nach Kollation und Photo British Museum Collection Database sowie Borger, a.a.O. Die Zeile fehlt in der Kopie und bei Roth, Law Collections, S. 99. 3 Nach Kollation und Photo British Museum Collection Database am Bruch Köpfe von zwei Waagerechten erkennbar (fehlen in den Kopien). Ergänzung im Anschluß an § 66 Z. 4ʼf. Die Zeile ist mit diesem Zeichen nicht ausgefüllt, s. sub A.6.2. zu Kol. XXI–XXIII. 4 Oder ḫar?. Zu einer möglichen Ergänzung sub C z.St. 5 Das Ende des Paragraphen ist verloren. Da die Protasis mit dem erhaltenen Text noch nicht abgeschlossen ist, ist von mehr als einer verlorenen Zeile auszugehen, 6 Z. 1ʼ–3ʼ entziehen sich der Interpretation. 7 In kleinerer Schrift über Z. 4ʼ, s. sub C z.St.; eingefügt vor TAB.BA. 8 Beginn von zwei Waagerechten. 9 Beginn von zwei Waagerechten. 10 Wenn die Interpretation des Zeichens PI als à richtig ist (vgl. die Schreibung nB 11 mittl. Kol. Z. 12ʼ (§ 84)), liegt die vorgeschlagene Ergänzung nahe. 11 S. sub C z.St. 12 Kopf des Trennstrichs erkennbar; darunter unbestimmter Keileindruck (nicht in die Transliteration aufgenommen).

B.2.2. Rechtstext §§ „96“–100: Stele XXIII ~„18“–„75“ und Duplikate Stele Lücke f2: wahrscheinlich einige Zeilen verloren ([§ 98 Anfang]) § 98 (§ 76+f / gap bb)1 (x+1) (x+2) § 99 (§ 77+f / gap cc) ~„50“ (1) (2) (3) (4) (5) § 100 (§ 78f + § 100) ~„60“ (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

1

193

aB 4 Kol. III etwa 18 Z. verloren 1’ [xx(x)]⸢xxx(x)⸣[…]2 2’ id-da-a[k] 3’ (Leerzeile) 4’ šum-ma a-wi-lum ana a-wi-lim 5’ KÙ.BABBAR a-na TAB.BA id-di-in 6’ ne-me-lam ù bu-tuuq-qá-am 7’ ša ib-ba-šu-ú ma-ḫar DINGIR {x}3 8’ mi-it-ḫa-ri-iš i-zu-uzzu 9’ (schmale Leerzeile) 10’ šum-ma DAM.GÀRum 11’ a-na ŠÁMAN.LÁe[m] 12’ KÙ.BABBAR-am a⸢na na-da⸣-[nim] 13’ ⸢ù ma-ḫa⸣-ri-[im] 14’ ⸢id⸣-[di]-in-ma 15’ a-⸢na⸣ KASKAL ⸢iṭru⸣-us-sú 16’ ŠAMAN.⸢LÁ⸣ i-na KASKAL 17’ [K]Ù.[BABBAR ipq]í-du-⸢šum⸣4 18’ [xxx(xx)] ⸢xxx⸣5 19’ [š]u[m-ma a-šar] ⸢il⸣li-ku 20’ [ne-me-lam] i-⸢ta⸣mar

Zum Verhältnis von §§ „97“ und 98 zueinander s. sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII und sub C z.St. Erkennbar sind auf dem Photo, auf dem mehr zu sehen ist als in der Kopie wiedergegeben, die Ausläufer von zwei Senkrechten sowie nach einem unbeschriebenen bzw. abgebrochenen Stück der Rest eines weiteren Zeichens, das mit Waagerechten beginnt und mit einem Senkrechten abschließt (šu nicht auszuschließen). 3 Senkrechte Keile und am Bruch unbestimmte Eindrücke, wohl kein Zeichen, sondern Schreiberversehen. 4 So mit Driver / Miles, BL II, S. 42; Borger, BAL, S. 22: x [xx] xxx; Roth, Law Collections, S. 99: […]. 5 Der Zeilenbeginn bleibt unklar (gebrochene Zeile?), ein Lesungsvorschlag für die Zeichenreste sub C z.St.; das Photo ist nicht aussagekräftig. Kaum richtig Driver / Miles, a.a.O.: uš(?)-[ta-am]-di(!)-ìr(?) (gemeint watāru(m) Št „mehren“?); Borger, a.a.O.: x [xx] xxx; Roth: keine Lesungen. 2

194

B. Synoptische Transliteration

Stele Kol. XXIV (Rs. I) 1 ṣi-ba-a-at KÙ.BABBAR 2 ma-la il-qú-ú 3 i-sa-ad-dar-ma 4 u4-mi-šu 5 i-ma-an-nu-/ú-ma aB 3 6 DAM.GÀR-šu 7 i-ip-pa-al Kol. V (Rs. I) § 101 etwa 15–17 Z. verloren 8 šum-ma a2-šar / il-li-ku 1’ š[um-… 9 ne-me-lam … …] 10 la i-ta-mar 11 KÙ.BABBAR il-qú-ú 2’ KÙ.B[ABBAR … 12 uš-ta-ša-na-ma 13 ŠÁMAN.LÁ a-na DAM.GÀR 14 i-na-ad-di-in § 102 15 šum-ma DAM.GÀR 16 a-na ŠÁMAN.LÁ 17 KÙ.BABBAR a-na taad-/mi-iq-tim 18 it-ta-di-/in-ma8 19 a-šar il-li-ku

1

…] 3’ ŠÁ[MAN.LÁ … …] —[——————]6 4’ šu[m-… …] 5’ KÙ.[BABBAR … …] 6’ a-š[ar …

aB 4 21’ [… KÙ.BABBA]R m[a-la il]-⸢qú⸣-ú 22’ [… …] 23’[… …] 24’[…]1 25’ š[um-…] 26’ ne-m[e-… …] 27’ KÙ.BABBAR […] 28’ uš-ta-⸢ša⸣-[an-na-m]a3 29’ ŠÁM[AN].LÁ a-⸢na DAM.GÀR-im⸣4 30’ ⸢i-na-ad⸣-[di-in]5 31’ ([Leerzeile]7) 32’ ⸢šum-ma⸣ [… …] 33’ KÙ.BABBAR a-⸢na⸣ […] 34’ it-⸢ta-di⸣-in-[…] 35’ a-šar [i]l-li-[…]

nB 12 lk. Kol. (Rs. II’) 1’ […-s]a-ad-⸢dar⸣-[…] 2’ […]-mi-šu i-⸢ma-an⸣-[…] 3’ [D]AM.GÀR-šu ⸢i⸣-ip-[…] 4’ [šu]m-ma a-šar i[l-…] 5’ ne-me-lam la ⸢i-ta⸣-mar 6’ KÙ.BABBAR il-⸢quú⸣ 7’ uš-ta-ša-⸢na-ma⸣ 8’ ŠÁMAN.LÁ a-na DA[M.GÀR] 9’ i-na-ad-di-in ———————— 10’ šum-ma DAM.GÀR 11’ a-na ŠÁMAN.LÁ

Für eine darauf folgende Leerzeile steht kein Platz zur Verfügung, das Fehlen eines Trennstrichs an dieser Stelle in nB 8 spricht ebenfalls gegen eine Artikeltrennung. 2 Zeichen trotz Beschädigung des Steines an dieser Stelle eindeutig. 3 Ergänzt nach aB 4 II 8ʼ (§ „92“). 4 In der Kopie Spuren der Zeichen DAM und GÀR erkennbar; Borger, BAL, S. 22: [DAM.GÀR]-⸢im⸣. 5 Ergänzt nach aB 4 II 39ʼ (§ „95“). 6 Nach Photo handelt es sich statt der als vierte Zeile kopierten Spuren (Waagerechter und Winkelhaken) um den Beginn eines Trennstrichs, der Winkelhaken in der Kopie existiert nicht. 7 Abgerieben, aber zweifelsfrei zu ergänzen. 8 Wegen Krümmung der Stele Kästchen dreieckig, dadurch Anfang desselben nicht zu beschriften.

B.2.2. Rechtstext §§ 100–104: Stele XXIV 1–37 und Duplikate Stele 20 bi-ti-iq-tam 21 i-ta-mar 22 qá-qá-ad KÙ. BABBAR 23 a-na DAM.GÀR / úta-ar § 103 24 šum-ma ḫar-ra-nam 25 i-na a-la-ki-šu 26 na-ak-ru-um 27 mi-im-ma / ša na-šu-ú 28 uš-ta-ad-di-šu 29 ŠÁMAN.LÁ / ni-iš i-lim 30 i-za-kar-ma 31 ú-ta-aš-šar § 104 32 šum-ma DAM.GÀR 33 a-na ŠÁMAN.LÁ 34 ŠE SÍG Ì.GIŠ 35 ù mi-im-ma / bi-ša-am 36 a-na pa-ša-ri-im 37 id-di-in

1 2

aB 3 …] 7’ ⸢i⸣-[… …] 8’ ⸢a⸣-[…] 9’ [… …] 10’ [… …] 11’ […

195

aB 4 36’ bi-ti-i[q-…] ⸢i⸣-ta-[…] 37’ qá-qá-⸢ad⸣ KÙ. BABBAR-[im] 38’ a-na […]-⸢ta-ar⸣ 39’ šu[m-… …]-ki-šu 40’ na-[…]-⸢um⸣ 41’ mi-im-⸢ma ša⸣ […] 42’ ⸢uš-ta⸣-[…] Ende der Kolumne

…] 12’ [… …] [———————]1 13’ ⸢šum-ma⸣ [… … …] 14’ ⸢ù mi-im-ma bi⸣-[… …]2 15’ id-di-in

Ein wegen nANin 2 nach Z. 12’ zu erwartender Trennstrich ist verloren. So nach Kopie, auf Photo nur ù zu erkennen.

nANin 2 Kol. VII (Rs. II: DT 81, Rs. mittl. Kol.) 1’ ⸢ŠÁMAN.LÁ⸣ ni-⸢iš i⸣-[…] 2’ i-za-kar-ma 3’ ú-ta-aš-šar ———————— 4’ šum-ma DAM.GÀR a-na ŠÁMAN.LÁ 5’ ŠE S[Í]G Ì.GIŠ 6’ ù mi-im-ma bi-ša-am 7’ a-na pa-ša-ri-am 8’ id-di-in

196

B. Synoptische Transliteration Stele

38 ŠÁMAN.LÁ KÙ. BABBAR 39 i-sa-ad-dar-ma 40 a-na DAM.GÀR 41 ú-ta-ar 42 ŠÁMAN.LÁ / ka-ni-ik KÙ.BABBAR 43 ša a-na DAM.GÀR 44 i-na-ad-di-nu 45 i-le-qé § 105 46 šum-ma ŠÁMAN.LÁ

aB 3

nANin 2

ŠÁMAN.LÁ […

9’ ŠÁMAN.LÁ KÙ. BABBAR 10’ i-sa-ad-dar-ma 11’ a-na DAM.GÀR ú-ta-ar 12’ ŠÁMAN.LÁ ka-ni-ik KÙ.BABBAR 13’ ⸢ša⸣ a-na DAM.GÀR Ende der Kolumne

…] 16’ a-⸢na DAM⸣.GÀR ú-[…] 17’ ⸢ŠÁMAN⸣.LÁ ka-ni[… …] 18’ ⸢id-di⸣-nu1 i-l[e-…]2

19’ šum-ma [ŠÁ]MAN. LÁ ⸢i⸣-[… 47 i-te-gi-ma 48 ka-ni-ik KÙ.BABBAR …] 20’ ša a-na ⸢DAM.GÀR⸣ 49 ša a-na DAM.GÀR 50 id-di-nu i[d-… 51 la il-te-qé …] 52 KÙ.BABBAR la ka-ni- 21’ KÙ.BABBAR la ⸢ka/ki-im ni⸣-[… 53 a-na ni-ik-ka-/as-sí-im …] 22’ ú-ul iš-š[a-…] 54 ú-ul iš-ša-ak-ka-an ————————— § 106 23’ šum-ma ŠÁMAN.LÁ 55 šum-ma ŠÁMAN.LÁ 56 KÙ.BABBAR it-ti / KÙ.BABBAR [… DAM.GÀR 57 il-qé-ma …] 24’ DAM.GÀR-šu 58 DAM.GÀR-šu it-t[a!-… 59 it-ta-ki-ir 60 DAM.GÀR šu-ú …] 25’ ma-ḫar4 DINGIR ù ši613 i-na ma-ḫar i-lim / ù ši-bi bi 62 i-na KÙ.BABBAR lei-[…] qé-em 63 ŠÁMAN.LÁ ú-ka-an- 26’ ŠÁMAN.LÁ ú-ka-anma ma 64 ŠÁMAN.LÁ KÙ. ŠÁM[AN.LÁ …] BABBAR 65 ma-la il-qú-ú 27’ ma-la il-qí5-ú 66 A.RÁ 3-šu a-na DAM. 27’–28’ A.RÁ 3-š[u]6 // a-na DAM.GÀR GÀR 67 i-na-ad-di-in 28’ i-na-ad-di-[in] § 107 ———————— 68 šum-ma DAM.GÀR 29’ šum-ma DAM.GÀR [KÙ.BABBAR] 69 ŠÁMAN.LÁ i-qí-ip-ma ŠÁMAN.LÁ KÙ. BABBAR i-q[í-…]

aB 4 Kol. IV 1’ [… …-d]i-nu 2’ […-t]e-qé 3’ […]-ki-im 4’ [… … i]š-ša-ka-an 5’ (Leerzeile) 6’ […] 6’–7’ KÙ.BABBAR-am // [… DAM.GÀ]R 7’ il-qé-e-ma 8’ [… i]t-ta-ki-ir 9’ [… 9’–10’ …-n]a ma-ḫar DINGIR // [… 10’–11’ i-na K]Ù. BABBAR-im // [… 11’–12’ ŠÁ]MAN.LÁ // […]-⸢an⸣-ma 13’ [… … i]l-qú-ú 14’ [… DAM.GÀ]R-šu 15’ […]-⸢in⸣ 16’ (Leerzeile) 17’ šum-ma […-u]m

18’ ŠÁMAN.LÁ KÙ. BAB[BAR i-q]í-⸢imma⸣ 70 ŠÁMAN.LÁ mi-im-ma 30’ ŠÁMAN.LÁ mi-im19’ Š[Á]MAN.LÁ mi-⸢imma ma⸣ ša DAM.GÀR i[d-…] 19’–20’ [š]a DAM.GÀR // 71 ša DAM.GÀR id-di⸢id-di⸣-nu-šum nu-šum 1

So nach Kopie und Photo. Gegen die Kopie folgt wie zu erwarten kein Trennstrich (s. Photo). 3 Wegen Krümmung der Stele ist das Kästchen trapezförmig. 4 S. sub C z.St. 5 So mit Photo, Kopie di. 6 Ende der Zeile offenbar unbeschrieben. 2





B.2.2. Rechtstext §§ 104–107: Stele XXIV 38–71 und Duplikate

nANin 3 K 10485 mittl. Kol. (Rs. III / Kol. VIII) 1’ ŠÁ[MAN.LÁ …] 2’ i-sa-[…] 3’ a-na DAM.GÀR ú-t[a-…] 4’ ŠÁMAN.LÁ ka-ni-ik KÙ.[BABBAR] 5’ ša a-na DAM.GÀR 6’ i-na-ad-di-nu 7’ i-le-eq1 8’ šum-ma ŠÁMAN.LÁ 9’ ⸢i⸣-te-gi-ma 10’ […-i]k KÙ.BAB[BAR] 11’ […] ⸢DAM⸣.[GÀR] abgebrochen

1

Schreiberversehen.

197

198

B. Synoptische Transliteration Stele

72 a-na DAM.GÀR-šu Kol. XXV (Rs. II) 1 ut-te-er 2 DAM.GÀR mi-im-ma 3 ša ŠÀMAN.LÁ 4 id-di-nu-šum 5 it-ta-ki-ir-šu 6 ŠÁMAN.LÁ šu-ú 7 i-na ma-ḫ[a]r i-lim / ù ši-bi 8 DAM.GÀR ú-ka-anma 9 DAM.GÀR / aš-šum ŠÁMAN.LÁ-šu4 10 ik-ki-ru 11 mi-im-ma / ša il-qú-ú 12 A.RÁ 6-šu 13 a-na ŠÁMAN.LÁ 14 i-na-ad-di-in § 108 15 šum-ma MUNUS. KURUN.NA 16 a-na ŠÁ[M] KAŠ 17 ŠE la im-ta-ḫar 1811 i-na NA4 / ra-bi-tim 19 KÙ.BABBAR im-taḫar 20 ù KI.LAM KAŠ 2113 a-na KI.LAM ŠE / um-ta-ṭi 22 MUNUS.KURUN.NA / šu-a-ti 23 ú-ka-an-nu-ši-ma 24 a-na ⸢me⸣-e 25 i-n[a-ad-d]u-ú-ši § 109 26 šu[m-m]a MUNUS. KURUN.NA 27 sà-ar-ru-tum 28 i-na É-ša 29 it-tar-ka-⸢sú⸣14-ma 1

aB 3

aB 4

31’ a-na DAM.GÀR

21’ a-na DAM.GÀR-⸢šu⸣

ut-te-⸢er⸣1 32’ [D]AM.GÀR ⸢mi⸣-im ma ša ŠÀ[MAN.LÁ …] 33’ ⸢it-ta-ki⸣2-[…

u[t-t]e-er 22’ [DAM.GÀ]R mi-imma ša [ŠÀ]MAN.LÁ 23’ […]-di-nu-šum 24’ […]-ta-ki-ir-šu

…] abgebrochen

25’ Š[ÁMAN.LÁ š]u-ú 25’–26’ ma-ḫar ⸢DINGIR⸣ // […] 26’ ⸢DAM.GÀR⸣ ú-[…] 27’ […] ŠÁMAN.[LÁ…] 28’ […] 28’–29’ mi-[…] // […]-⸢ú⸣ 30’ […] 6-⸢šu⸣ ⸢a-na⸣7 [… …]-di/-in8 31’ (Leerzeile) 32’ [šum-m]a MU[NUS. LÚ. KÚRUN]. ⸢NA⸣! 33’ […]-⸢im⸣ 34’ […]-⸢ma⸣?10 35’ […] ⸢NA4⸣ r[a-…]12 36’ [K]Ù.BABBAR imt[a-…] 37’ ù ma-ḫi-ir ši-k[a-…] 38’–39’ a-na ma-ḫi-ir še⸢e⸣-[…] // ⸢um-ta⸣-aṭ[…] 40’ MUNUS.LÚ. KÚR[U]N.NA ⸢ši-a-ti⸣ 41’ i-ka-[a]s-⸢sú⸣-ši-i-m[a] 42’ a-⸢na me-e⸣ i-⸢na-ad⸣-du-ši 43’ (Leerzeile) 44’ ⸢šum-ma⸣ MUNUS. LÚ. KÚRUN.NA Ende der Kolumne

nB 14 Vs. lk. Kol. (Kol. II?) 1ʼ [… DAM].GÀR-šu 2ʼ […]-er 3ʼ […-i]m-ma 4ʼ [… …]-⸢di-nu-šum⸣ 5ʼ […]-⸢šu⸣ abgebrochen nANin 2 Kol. VIII (Rs. III oben: Rm 277 Rs. re. Kol.)3 1’ DAM.GÀR [… 1’–2’ …]5 // [… 2’ …] 3’ mi-im-ma ša i[l-…] 4’ A.RÁ 4[+2]-šu6 ⸢a⸣-[ …] 5’ i-na-ad-[…] ———————— 6’ ⸢šum⸣9-ma […] abgebrochen

Dann abgebrochen, Ende der Zeile offenbar unbeschrieben. Zuordnung der Zeichenreste unsicher. 3 Zu Beginn des erhaltenen Stückes ist die Oberfläche einiger Zeilen abgerieben. 4 Trennstrich nicht bis zum Zeilenende durchgezogen. 5 Wegen der Zeilenlänge endete Z. 1’ vermutlich mit DAM.GÀR (Entsprechung zu Stele Z. 9). 6 Zum Erhaltungszustand des Zahlzeichens s. Kopie bei Borger, BAL, S. 23 z.St. (Erstpublikation anders). 7 Zeichenreste nach Photo. 8 Zeilenbrechung. 9 Nach Photo British Museum Collection Database und Kollation Zeichen beschädigt. 10 Unklarer Zeichenrest; er unterscheidet sich von ḫar (Z. 9’) und paßt auch nicht zu einer Schreibung ḫa-ar. Eine Lesung ma schließen die Spuren jedoch nicht aus (s. die Kopie). 11 Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 12 Lesung unsicher, aber wahrscheinlich. 13 Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 14 Das beschädigte Zeichen eher so zu lesen, nicht su. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 107–112: Stele XXIV 72 – XXV 52 und Duplikate Stele 30 sà-ar-ru-tim / šu-nu-ti 31 la iṣ-ṣa-ab-/tam-ma 32 a-na É.GAL 33 la ir-1de-a-am 34 MUNUS.KURUN.NA / ši-i 35 id-da-ak § 110 36 š[u]m-ma LUKUR NIN.DINGIR 37 ša i-na GÁ.GI4.A 38 la wa-aš-ba-at 39 É.KURUN.NA / ip3te-te 40 ù lu a-na KAŠ 41 a-na É.KURUN.NA

aB 4 Kol. V 3–4 Z. verloren 1’ […]-⸢i⸣

aB 3 Kol. VI (Rs. II) etwa 10–12 Z. verloren 1’ ⸢ù⸣ lu 5 KAŠ

id-d[a-…] 2’ (Leerzeile) 3’ […] ⸢LUKUR ù⸣2 NIN.[DINGIR] 4’ […] i-na G[Á.GI4].⸢A la⸣ wa-aš-[…] 5’ É.⸢LÚ.KÚRUN.NA ip-te?4-te⸣ 6’ ú-l[u]6 ⸢a-na ši-kari⸣-im 7’ a-na ⸢É⸣.[…].⸢NA

42 i-te-ru-ub 43 a-wi-il-tam / šu-a-ti

⸢a-na É⸣ KUR[UN]. N[A?7 …] 2’ MÚRUB?8 šu-a-ti

44 i-qal-lu-ú-ši9 § 111 45 šum-ma MUNUS. KURUN.NA 46 1 PIḪU10

i-qal-lu-⸢ú⸣-[…] ———————— 3’ šum-ma MUNUS.LÚ. KÚRUN.NA 1 PIḪ[U]11

…] 9’ (Leerzeile) 10’ šum-ma ⸢MUNUS⸣. […] 11’ iš-te-en pí-[ḫa-am]

47 a-na qí!13-ip-tim id-diin 48 i-na BURU14 49 5 (BÁN) ŠE i-le-qé

4’ ⸢a-na⸣ qí-ip-ti id-diin14 5’ i-na BURU14 5 (BÁN)15 ŠE i-le-eqq[è] ——————— 6’ šum-ma ⸢a⸣-wi-⸢lum⸣ i-na KASKAL ⸢wa⸣-ši-⸢im⸣-ma

12’ a-na qí-ip-tim ⸢id⸣-di[…] 13’ i-na BURU14 5 (BÁN) ŠE-am ⸢i-leeq-qé⸣ 14’ (Leerzeile) 15’ šum-ma LÚ i-na KASKAL wa-ši-ib-ma

§ 112 50 šum-ma a-wi-lum 51 i-na ḫar-ra-nim 52 wa-ši-ib-ma

1

199

i-te⸣-ru-[…] 8’ a-wi-⸢il-tam⸣ […

nB 14 Vs. re. Kol. (Kol. III?) 1ʼ la […] 2ʼ É KURUN.N[A …] 3ʼ ù lu a-n[a …] 4ʼ a-na É KURUN.[NA] 5ʼ i-te-ru-⸢ub⸣ 6ʼ a-wi-il-tam šu-⸢a⸣[…] 7ʼ i-qal-lu-⸢ú⸣-[…] ––––––––[–––––] 8ʼ [šu]m-ma MUN[US. KURUN.NA] 9ʼ [1 P]I[ḪU]12 abgebrochen nANin 2 Kol. VIII (Rs. III unten: DT 81+Rm 2,388) x+1’ [… BUR]U14 x+2’ [… i]-le-qé ———————— x+3’ […]-wi-[…] x+4’ [ḫar-ra]-ni a-ši-⸢ib-ma⸣

Wahrscheinlich Schreiberversehen, da in Z. 29 und Z 31 die Verbalformen wohl als Perf. zu verstehen sind (bei einer Interpretation dieser beiden Stellen als Prät. Gtn wäre die Schankwirtschaft als regelmäßiger Treffpunkt der Gesetzesübertreter anzusehen). 2 Fragezeichen bei Borger, BAL, S. 24, unbegründet. 3 Vor dem Zeichen Rasur. 4 Die Zeichenreste (s. Kopie und Photo) sind nur schwer mit dem zu erwartenden te in Übereinstimmung zu bringen. Borger, BAL, S. 24: „unklar“ (bezieht sich auf alle drei Zeichen). 5 Zeichenausfall wahrscheinlich Schreiberversehen. 6 Zur Schreibung s. S. Anm. zu aB 4 Kol. II 1’ (§ 92). 7 S. sub C z.St. 8 So mit Photo gegen die Kopie (= MUNUS.ME / LUKUR [Borger, MZ Nr. 883], übernommen von M. Roth, FS Renger [AOAT 267], Münster 1999, S. 445). Zu MÚRUB = MUNUS.LAGAR = awīltum, s. AHw, 90a s.v.; CAD A/2, S. 46b s.v. amīltu. 9 Über Rasur. 10 = KAŠ.Ú.SA.KA.GAG!(= NI: Schreiberversehen), zur Lesung s. Borger, MZ Nr. 358. Vgl. auch Kraus, Königliche Verfügungen, S. 254; CAD P, S. 370a s.v. pīḫu a-cʼ. 11 = KAŠ.Ú.SA.KA.[GAG]. 12 = [1 KAŠ].⸢Ú⸣.[SA.KA.GAG]. 13 Schreiberversehen: di. 14 Zeilenende unbeschrieben. 15 So mit Photo, Kopie zusätzlicher Waagerechter.

200 Stele 53 KÙ.BABBAR KÙ.GI NA4 54 ù bi-iš qá-ti-šu 55 a-na a-wi-lim 56 id-di-in-ma 57 a-na ši-bu-ul-tim 58 ú-ša-bíl-šu 59 a-wi-lum šu-ú 60 mi-im-ma ša šu-bu-lu 61 a-šar šu-bu-lu 62 la id-in-ma 63 ⸢it⸣-ba-al 646 be-⸢el⸣ ši-bu-ul-tim 65 a-wi-lam šu-a-ti 66 i-na mi-im-ma 67 ša šu-bu-lu-ma 68 la id-di-nu 69 ú-ka-an-{nu}8-šu-ma 70 a-wi-lum šu-ú 71 A.RÁ 5-šu mi-im-ma 72 ša in-na-ad-nu-šum 73 a-na be-el / ši-bu-ultim 74 i-na-ad-di-in

§ 113 75 šum-ma a-wi-lum 76 e-li a-wi-lim Kol. XXVI (Rs. III) 1 ŠE ⸢ù⸣ KÙ.BABBAR / i-šu-ma 2 i-na ba-lum / ⸢be⸣-el ŠE 3 i-na na-aš-pa-/ki-im 413 ù lu i-na ma-/aš-kanim 5 ŠE il-te-qé

1

B. Synoptische Transliteration aB 3 7’ lu-ú KÙ.BABBAR lu-ú KÙ.GI ⸢lu-ú NA4⸣!1 8’ lu-ú bi-ši qá-ti-⸢šu a-na a-wi⸣-lim 9’ id-di-im-⸢ma⸣ a-na šu-bu-ul-ti 10’ ú-ša-bi-il3 a-wi-lum šu-ú 11’ mi-im-ma ša šu-bu-lu a-šar šu-bu-lu 12’ [… …] 13ʼ [… …] 14’ [… …] 15’ [… …] 16’ [… 16’–17’ A.R]Á 5-⸢šu⸣ // [mi-im-ma] 17’ ⸢ša i⸣-na-ad-nu-šu11 18’ ⸢a-na⸣ be-li šu-⸢buul⸣-ti i-na-ad-di-in ————————

aB 4 16’ KÙ.BABBAR KÙ.GI ù NA4

nANin 2 x+5’ [… KÙ.G]I2 NA4

17’ ù bi-iš qá-ti-šu 18’ a-na a-wi-lim id-di-in-ma 19’ a-na ši-bu-ul-tim ú-ša-bí-il-šu 20’ a-wi-lum šu-ú mi-im-ma 4 šubu-lu 21’ a-šar šu-bu-lu l[a …-d]i-in-ma 22’ it-b[a-…] 23’ be-[…] š[i-…]-⸢tim⸣7 24’ a-wi-lam ⸢šu⸣-a-ti i-⸢na⸣ mi-im-⸢ma⸣ 25’ ša šu-bu-lu-ma la ⸢id⸣-di-nu 26’ ú-ka-[…-š]u9-ú-ma 27’ a-wi-lum šu-ú 27’–28’ ḫa-am-ša-am⸢ma⸣10 // mi-im-ma 28’ ša in-⸢na-ad-nu-šum⸣ 29’ a-na be-el / ši-bu-ultim 30’ i-⸢na⸣-ad-di-in 31’ (Leerzeile) 32’ DI.DAB5.BA NÍG. KA9!.ZI.GA12

x+6’ ⸢ù⸣ […]-ti-šu x+7’ a-na [… …]-in-ma x+8’ a-na še-[…]-ti x+9’ ú-ša-bi-la-šu x+10’ a-wi-lum šu-ú x+11’ mi-im-ma ša šu-bul[a]? x+12’ a-šar šu-bu-l[a]?5 Ende der Kolumne

19’ šum-ma a-wi-lum e-li a-wi-lim

33’ šum-ma a-wi-lum e-li a-wi-lim

20’ ŠE-am ù KÙ. BABBAR i-šu-ma

34’ ⸢ŠE-am ù⸣ KÙ. BABBAR / i-šu-ú⸢ma⸣ 35’ […]-el ŠE-e-e[m]

21’ i-na ba-lum / be-el ŠE-e i-na É.Ì.DUB 22’ ù lu i-na KISLAḪ ŠE-am il-te-qé



36’ ⸢i-na⸣ É[…] ⸢ù⸣ lu i-na ⸢KISLAḪ⸣ ŠE-am il-te-qé

Ungewöhnliche Zeichenform. Der Zeichenrest paßt am besten zu GI. Die Passage ist wohl nach der Stele zu ergänzen. 3 S. sub C z.St. 4 Da in Z. 25’ (// Stele Z. 67) vorhanden, wohl versehentlich ausgelassen. 5 Der Zeichenrest am Ende von Z. 60 und 61 paßt eher zu la als zu lu, s. Borger, BAL, S. 24. 6 Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 7 Winziger Zeichenrest, Lesung analog Z. 28’ (nicht ⸢ti⸣). 8 Schreiberversehen. 9 In der Lücke Platz ausreichend für die Ergänzung von zwei Zeichen. 10 Eine Lesung šu für den Zeichenrest ist nicht auzuschließen, das davor stehende am macht diese aber unwahrscheinlich. Die übliche Schreibung der Floskel ist (so Stele und aB 3): A.RÁ + Zahlzeichen +šu = adi ḫamšīšu (vgl. von Soden, GAG § 71a). 11 So nach Photo, Kopie undeutlich. 12 Rechtsbündig, eingerückt. In der Kopie ist das KA9 gelesene Zeichen mit É wiedergegeben. Nach dem Photo ist das hintere Stück offenbar leicht abgeschabt. Eine Interpretation als ŠID = KA9 liegt nahe, s. sub A.4.2.2. 13 Oberer Trennstrich nicht bis zum Ende des Kästchens durchgezogen. 2



B.2.2. Rechtstext §§ 112–113: Stele XXV 53 – XXVI 5 und Duplikate

201

nANin 3 K 10485 lk. Kol. (Rs. IV / Kol. IX) 1’ […]-⸢šu⸣1 2’ […]-⸢ú⸣2 3’ […] šu-bu-lu 4’ […] šu-bu-lu 5’ […-m]a it-bal3 6’ […-u]l-tim 7’ […]-⸢a⸣-ti 8’ […-m]a4 abgebrochen

nB 15 Vs. lk. Kol. (Kol. II?) 1ʼ […]-in [––]––––

2ʼ […-l]um 3ʼ […-lu]m5 Ende der Kolumne

1

Die undeutliche Zeichenspur (s. Photo British Museum Collection Database) entspricht wohl dem letzten Zeichen von Stele XXV 58. 2 So mit Photo British Museum Collection Database. Am Ende der vorhergehenden Zeile eine nicht bestimmbare Zeichenspur. 3 So mit Photo British Museum Collection Database. 4 Mit der Entsprechung zu Stele Z. 66 wird die Zeile ausgefüllt, eine Zuordnung des Zeichenrestes zu Z. 67 ist deshalb ausgeschlossen. 5 lum statt lim auch nB 16 Vs. re. Kol. 19ʼ (// Stele XXX 34).

202

B. Synoptische Transliteration Stele

61 a-wi-lam šu-a-ti 7 i-na ba-lum / be-el ŠE 8 i-na na-aš-pa-ki-im 9 ⸢ù⸣ lu i-na KI.⸢SU7⸣2 10 ⸢i-na⸣ ŠE le-qé-⸢em⸣ 11 ú-ka-an-nu-šu-ma 12 ŠE ma-la il-⸢qú⸣-ú 13 ú-ta-ar 14 ù i-na mi-im-/ma šumšu 15 ma-la id-di-nu 165 i-te-el-li § 114 17 šum-ma a-wi-lum 18 e-li a-wi-lim 19 ŠE ù KÙ.BABBAR 20 la i-šu-ma 216 ni-pu-sú / it-te-pé 22 a-na ni-pu-tim 23 iš-ti-a-at 24 ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR 25 i-ša-qal § 115 26 šum-ma a-wi-lum 27 e-li a-wi-lim 28 ŠE ù KÙ.BABBAR 29 i-šu-ma 30 ni-pu-sú ip-pé-ma 31 ni-pu-tum 32 i-na È ne-pí-ša 33 i-na ši-ma-ti-ša

1

aB 3

aB 4

23’ a-wi-lam šu-a-ti i-na ba-lum be-el ŠE-e 24’ i-na É.Ì.DUB ù lu i-na KISLAḪ ŠE-e le-qé-e 25’ ú-ka-an-nu-šu-ma 26’ ŠE-am ma-la il-qú-ú ú-ta-a-ar 27’ ù i-na mi-im-ma šumšu ma-la id-di-nu 28’ [i]-te-el-li ———————— 29’ ⸢šum-ma a-wi-lum⸣ e-li a-wi-lim 30’ [Š]E ⸢ù KÙ. BABBAR⸣ [l]a i-šu-ma 31’ ⸢ni⸣-[… i]t-te-pé 32’ a-n[a … …-t]i-a-at 33’ ⅓ M[A.NA KÙ. BABBAR Ì.LÁ].E ———————— 34’ šum-ma ⸢a⸣-[… …]-lim 35’ ŠE-am ù K[Ù. BABBAR … 35’–36’ …-s]ú // it-tep[é-… … 36’ …]-ša

37’ LÚ šu-⸢a-ti⸣ i-na ba-lum be-el ŠEim 38’ i-na É. ⸢Ì⸣.DUB ù lu i-na KISLAḪ-im 39’ še-e-em le-qé-e ú-ka-an-nu-šu-ma 40’ ŠE-am ma-la il-qú-ú 3-ta-ar 41’ ù 4 mi-im-ma šum-šu 42’ ma-la id-di-nu i-te-el-li 43’ (Leerzeile) 44’ […]-ma LÚ e-li a-wi-lim 45’ […] ù KÙ.BABBARam la i-šu-ma 46’ [… u]s-sú it-te-pé 47’ […] ⸢iš-ti⸣-[a-a]t 48’ […

37’ i-na ši-ma-[…



Ì.LÁ].⸢E⸣7 49’ ([Leerzeile])8 50’ […] e-li […] 51’ [… K]Ù.BABBAR i-⸢šu⸣-[…] 52’ [… s]ú ip-⸢pé⸣-e-[…] 53’ [… …-n]a ⸢É⸣ […] Ende der Kolumne Kol. VI 1 […]-⸢na⸣ […]-⸢ša

aB 8 Kol. Iʼ 1ʼ ⸢i⸣-[na …

Oberer Trennstrich nicht bis zum Ende des Kästchens durchgezogen. Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre ist zu erkennen, daß sich das beschädigte Zeichen durch einen kleinen Winkelhaken oben, die Senkrechtstellung des abschließenden Keiles sowie kleine eingeschriebene Schrägkeile deutlich von UD unterscheidet (vgl. z.B. Z. 42). Die bisherige Wiedergabe als KI.UD = KISLAḪ ist deshalb aufzugeben (Kopie von Ungnad und Bergmann ungenau). Zu KI.SU7 = maškanum vgl. ŠL Nr. 461, 230 (s. schon Scheil, MDP 4 z.St., mit Verweis auf R.E. Brünnow, A Classified List of All Simple and Compound Ideographs Occuring in the Texts Hitherto Published, Leiden 1887–1889, Nr. 9787: KI.UD = KISLAḪ). Wird dagegen KI.UD gelesen, ähnelt das letzte Zeichen zwar eher Stele Kol. XXVI 19 als XXVI 1, entspricht ihm aber dennoch nicht, vgl. auch die Schreibung von UD ebd. Kol. XXIX 84. 3 Schreiberversehen (Haplographie). 4 Zeichenausfall wahrscheinlich Schreiberversehen. 5 Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 6 Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 7 Zur Ergänzung s. aB 4 VI 12 (§ 116); gleiche Schreibung in aB 3. 8 Auf Photo in Zeilenmitte kleiner Rest der unteren Begrenzung der Leerzeile zu erkennen, sonst Oberfläche verloren. 2



B.2.2. Rechtstext §§ 113–115: Stele XXVI 6–33 und Duplikate

203

nANin 2 Kol. IX (Rs. IV oben: Rm 277 Rs. mittl. Kol.)1 1’ ⸢a⸣-[…] 2’ ⸢i⸣-[…] 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

i-na […] ⸢ù⸣ […] ŠE2 l[e-…] ú-ka-a[n-…] ŠE ma-[…] ⸢ú-ta⸣-[…] ù [… m]i-im-ma šu[m-…] 10’ ma-la id-di-[…] 11’ i-te-e[l-…] ———————— 12’ šum-ma a-[…] 13’ ⸢e⸣-[l]i a-[…] 14’ ŠE ⸢ù⸣ KÙ.BABBAR 15’ la […]-ma 16’ ni-pu-s[u it]-⸢te-pí⸣ 17’ ⸢a-na ni⸣3-[… …]-at 18’ [… …]-qal ———————— 19’ […] ⸢a-wi⸣-lum4 20’ […] ⸢a-wi⸣-lim 21’ […] ⸢KÙ.BABBAR⸣ […]-⸢šu⸣-ma 22’ […]-⸢ip⸣-[pé-m]a abgebrochen

1

Abweichungen von den Kopien nach Kollation und Photo British Mueum Collection Database. Erstes Zeichen der Zeile wie in aB 3 und aB 4. In Stele XXVI 10 beginnt die Zeile dagegen mit einem zusätzlichen i-na. 3 So nach Kollation, Kopie fehlerhaft. 4 Lesungen hier und im Folgenden nach Photo. 2

204

B. Synoptische Transliteration



Stele 34 im-tu-ut 35 di-nu-um šu-ú 36 ru-gu-um-ma-am 37 ú-ul i-šu § 116 38 šum-ma ni-pu-tum 39 i-na É ne-pí-ša 40 i-na ma-ḫa-ṣí-im

aB 3 … …]-⸢ú⸣ 38’ ⸢ru-gu⸣-ma-a[m …]

aB 4 im-tu⸣-[…] 2 di-⸢i⸣-[…]-⸢ú⸣ ru-gu-um-m[a-…] 3 ú-ul i-šu-⸢ú⸣

aB 8 …] 2ʼ [xx]-⸢um⸣ [… …] 3ʼ ⸢ú-ul⸣ i-[šu]

39’ šum-ma n[i-… … …]

4 šum-ma ni-pu-tu[m] 5 […]-⸢na É⸣ ne-pí-š[a] 6 […-ḫ]a-ṣí-i[m]

41 ù lu i-na uš-/šu-ši-im

40’ ⸢ù lu i⸣-[…

7 […] ⸢i-na⸣ uš-šu-ši-im

42 im-tu-ut 43 be-el ni-pu-tim 44 DAM.GÀR-šu 45 ú-ka-an-ma 46 šum-ma DUMU a-wilim 47 DUMU-šu i-du-uk-ku

… …] 41ʼ ⸢DAM?.GÀR?-šu?⸣ […] 42ʼ ⸢šum?-ma? DUMU?⸣1 [… …]

8 […-t]u-ut 9 […-p]u-tim 10 […] ú-ka-an-ma 11 […

4ʼ ⸢šum-ma ni-pu-tum⸣ […] 5ʼ ú-lu i-na ⸢ma⸣-[ḫa-ṣíim] 6ʼ ú-lu i-na ⸢uš⸣-[šu-šiim] 7ʼ im-tu-⸢ú⸣-[ut] 8ʼ ⸢be⸣-el ni-pu-t[im … …] 9ʼ šum-ma ⸢DUMU LÚ⸣

48 šum-ma ⸢ÌR⸣ a-wi-lim 49 ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR 50 i-ša-qal 51 ù i-na mi-im-ma / šumšu 52 ma-la id-di-nu 53 i-te-el-li

1

Ende der Kolumne

aB 3 Kol. VII (Rs. III) etwa 4–5 Z. verloren 1’ […]-⸢te-el⸣-l[i] ——————— 2’[DI].DAB5.BA ki-iš-šatu[m] 3’ ù e-ʼì-il-[tum]5

DU]MU-šu i-du-ukk[u] 12 […] ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR ⸢Ì.LÁ⸣.[E⸣ 13 […-i]m-ma šum-šu

[…] 10ʼ šum-ma Ì[R2 … …] 11ʼ3 ⸢a⸣-na b[e?-el? ni?pu?-tim? …] abgebrochen

14 […-n]u i-te-el-li 15 ( Leerzeile) 16 [DI.DAB5.BA] ⸢ki-išša-tum⸣4

Nach Photo. Eine sichere Identifizierung der Zeichenreste ist nicht möglich. In der Kopie ist Z. 41ʼ nicht zu interpretieren. Z. 42ʼ wird dort als be-el wiedergegeben, was Stele Z. 43 entspräche, aber nach der Stellung und dem Photo nicht möglich ist. Die Zeichenverteilung ist an der Länge der Zeilen auf der Tafel orientiert. 2 Nach dem Zeichenrest SAG.ÌR ausgeschlossen. 3 Inhaltlich kann im Zusatz nur der Empfänger der Zahlung genannt sein (vgl. Z. 8ʼ und Stele Z. 43: be-el ni-putim), da das Exemplar logographische Schreibungen bevorzugt, ist als Verbum wahrscheinlich Ì.LÁ.E zu ergänzen. 4 Rechtsbündig, wahrscheinlich eingerückt. 5 Rechtsbündig, Z. 2’ wahrscheinlich, Z. 3’ sicher eingerückt. Zur Lesung s. Finkelstrein, JCS 21 (1967), S. 48.



B.2.2. Rechtstext §§ 115–116: Stele XXVI 34–53 und Duplikate

nB 15 Vs. re. Kol. (Kol. III?) 1ʼ ⸢…⸣1 […] 2ʼ šum-ma DUMU ⸢awi⸣-[…] 3ʼ DUMU-šu i-d[u-…] 4ʼ šum-ma ÌR a-w[i-…] 5ʼ ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR i-š[a-…] Ende der Kolumne

1

Nicht zu deutende Zeichenreste.

205

206

B. Synoptische Transliteration

Stele aB 3 ——————— § 117 4’ šum-ma a-wi-lum 54 šum-ma a-wi-lam e-ʼì-⸢il⸣-[… 55 e-ʼì-il-tum …] 56 iṣ-ba-sú-ma 57 DAM-sú DUMU-šu / ù 5’ ⸢DAM⸣-sú DUMU-šu DUMU.MUNUS-sú ù DUM[U.MUNUS… 58 a-na KÙ.BABBAR / …] id-di-in 59 ⸢ù⸣ lu a-na ki-iš-/ša-a- 6’ ù lu a-na ki-[… tim 60 it-ta-an-di-in …] 61 MU.3.KAM 7’ MU.2[+1.KAM …]-⸢a-ma-ni-šu-nu⸣ 62 É ša-a-a-ma-/ni-šu-nu 8’ ⸢ù ka⸣-ši-ši-šu-nu 63 ù ka-ši-ši-šu-nu 642 i-ip-pé-šu i-na re-/bu- 8’–9’ i-ip-pu-šu-ma // i-na tim ⸢re⸣-bu-tim 65 ša-at-tim 9’ ša-at-ti an-du-ra-ar-šu-nu 66 an-du-ra-ar-šu-nu 10’ iš-ša-ak-ka-an3 67 iš-ša-ak-ka-an § 118 68 šum-ma ÌR ù lu GÉME [š]um-ma SAG.ÌR ù SAG.GÉME 11’ a-na ki-iš-ša-⸢tim⸣!5 69 a-na ki-iš-ša-tim ⸢it⸣-ta-an-di-in 70 it-ta-an-di-in 71 DAM.GÀR ú-še-te-eq 12’ DAM.GÀR ú-še-et-teeq 72 a-na KÙ.BABBAR i- 12’–13’ a-na KÙ. na-ad-din BABBAR // i-na-addi-in 73 ú-ul ib-ba-qar 13’ ú-ul ib-ba-qá-ar

1

aB 4 17 […] a-wi-lam 18 ⸢e-ʼì-il⸣-tum iṣ-b[a-…] 19 DAM-sú DUMU-šu ù […] 20 a-na KÙ.BABBAR-im i[d-…] 21 ú1 ⸢lu⸣ a-na ⸢ki⸣-i[š-…] 22 it-ta-[a]n-[…] 23 MU.3.⸢KAM É⸣ […] 24 ù ka-[… 24–25 …] // i-na re-[…

nANin 2 Kol. IX (Rs. IV unten: AO 7757 Rs. re. Kol.+ Rm 2,388 lk. Kol.) x+1’ ⸢i⸣-[…

25 …] 26 an-du-r[a-… …]

…-t]im x+2’ an-[…]-nu x+3’ iš-[…-k]a-an

27 šum-[…

x+4’ šum-ma SAG.ÌR [ù]4 SAG.GÉME x+5’ a-na ki-iš-ša-tim x+6’ it-ta-an-di-in x+7’ DAM.GÀR ú-še-etti-iq x+8’ a-na KÙ.BABBAR6 Ende der Kolumne

…] 28 ⸢it-ta⸣-[…] 29 DAM.GÀR ⸢ú⸣-[…] 30 a-na KÙ.BABBAR-im ⸢i⸣-[…] 31 ú-ul ib-ba-q[á-…]

Zur Schreibung s. Anm. zu aB 4 Kol. I Z. 1’ (§ „92“). Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 3 Anschluß § 118 in derselben Zeile. 4 Für die Ergänzung von ù lu (so die Stele) erscheint die Lücke nicht ausreichend zu sein. 5 Zeichen ungewöhnliche Form, vgl. Photo. 6 Die Zeilenmitte (teilweise abgebrochen) scheint unbeschrieben zu sein (oder Rasur?). 2

B.2.2. Rechtstext §§ 117–120: Stele XXVI 54 – XXVII 11 und Duplikate Stele § 119 74 šum-ma a-wi-lam 75 e-ʼì-il-[t]um 76 iṣ-ba-sú-ma 77 GÉME-sú ša DUMU. MEŠ ul-du-šum

aB 3 ———————— 14’ šum-ma a-wi-lam i-ʼì-il-tum iṣ-ba-as-sú-ma 15’ SAG.GÉME ša DUMU.MEŠ ul-du⸢ú⸣?-šum1 16’ ⸢a-na KÙ.BABBAR it-ta-di-in⸣2

aB 4 32 (Leerzeile) 33 šum-[m]a ⸢a⸣-wi-l[am] 34 e-ʼì-il-tum iṣ-ba-⸢as⸣-[…] 35 ⸢GÉME-sú⸣ […] ⸢uldu⸣-[…]

17’ […]

37 […]

36 […]

78 a-na KÙ.BABBAR itta-din Kol. XXVII (Rs. IV) 1 KÙ.BABBAR DAM. GÁ[R] / iš-qú-lu 2 be-el GÉ[M]E / i-šaqal-m[a] 3 GÉME-s[ú] / i-pa-ṭá[r]

17’/18’ […]

38 […]

18’ […]

§ 120 4 šum-ma a-wi-lum 5 ŠE-⸢šu⸣ a-na na-aš/pa-ku-tim 6 i-na É a-wi-lim!8 7 iš-pu-uk-ma 8 i-na qá-ri-tim 9 i-ib-bu-ú-um / it-tab-ši 10 ù lu be-el É 11 na-aš-pa-kam / ip-tema

—[——————]3 19’ DI.DAB5.BA ⸢É⸣.[Ì.DUB] 20’ ù ma-aṣ-ṣa-r[u-tum]5 ———————— 21’ šum-ma a-wi-lum ŠE-šu a-na na-aš⸢pa⸣-ku-tim!6 22’ i-na É a-wi-lim iš-pu-⸢uk⸣-ma 23’ i-na qá-ri-ti i-ib-bu-ú ⸢it-tab⸣-ši 24’ ù lu be-el É na-aš-pa-kam-⸢ip-te⸣ma

39 ⸢GÉME-sú i⸣-pa-a[ṭ…] 40 ( Leerzeile) 41’ DI.DAB5.BA É.Ì.D[UB]4

1

42’ ⸢šum-ma⸣ a-w[i-… 42’–43’ Š]E-š[u] // ⸢a⸣[…]7 44’ i-na [… i]š-p[u-…] 45’ i-na ⸢qá-ri-tim⸣ 46’ i-ib-bu-um it-tab-ši 47’ ù lu-ú be-el bi-tim 48’ É.Ì.DUB ip-te-e-ma

So nach Kopie, Photo unklar. Unterer Teil der Zeichen abgebrochen. 3 Der als Kopf eines Waagerechten kopierte Eindruck bildet den Beginn einer Trennlinie. 4 Rechtsbündig, wegen der Länge des Textes nur wenig eingerückt. Vgl. Finkelstein, JCS 21 (1967), S. 48. 5 Zeile nach Photo, fehlt in Kopie (s. schon Finkelstein, JCS 21, S. 48). Z. 19’f. rechtsbündig, eingerückt. 6 Schreiberversehen: tum. 7 Auf Photo nicht zuzuordnende Zeichenreste zu erkennen. 8 Schreiberversersehen: lum. 2

207

208

B. Synoptische Transliteration Stele

12 ŠE il-qé 13 ù lu ŠE / ša i-na É-šu

aB 3

25’ ŠE-am il-te-qé ù lu ŠE-am ⸢ša i-na⸣ É-šu 26’ ša-ap-ku 14 iš-ša-ap-ku 15 a-na ga-⸢am⸣-ri-im a-na ga-am-ri-{im-} ⸢šu⸣?1 16 it-ta-ki-ir 27’ it-ta-ki-ir!2 17 be-el ŠE / ma-ḫar i-lim be-el ŠE-im ⸢ma-ḫar⸣ DINGIR 28’ ŠE-šu ú-ba-ar-ma 183 ŠE-šu ú-ba-ar-ma 19 be-el É 29’ be-el É ŠE-am ša il-qú-ú 20 ŠE ša il-qú!4-ú 30’ ⸢uš⸣-ta-ša-an-na-ma 21 uš-ta-ša-na-ma 22 a-na be-el ŠE 31’ a-na be-el ŠE 23 i-na-ad-di-in i-na-ad-di-in ——————— § 121 32’ šum-ma a-wi-lum 24 šum-ma a-wi-lum 25 i-na É a-wi-lim i-na É a-wi-lim5 33’ ŠE-am iš-pu-uk 26 ŠE iš-pu-uk 27 i-na ša-na-at i-na MU.1.KAM 28 a-na 1 ŠE.GUR.E / 34’ a-na 1 ŠE.GUR6 5 SÌLA 5 SÌLA ŠE 29 Á na-aš-pa-ki-im i-di na-aš-pa-ki-im 30 i-na-ad-di-in 35’ i-le-eq-qé ———————— § 122 36’ šum-ma a-wi-lum 31 šum-ma a-wi-lum 32 a-na a-wi-lim a-na a-wi-lim8 33 KÙ.BABBAR KÙ.GI 37’ KÙ.BABBAR KÙ.GI ù mi-im-ma šu-um-šu 34 ù mi-im-ma šum-šu 35 a-na ma-ṣa-ru-tim 38’ ⸢a-na ma⸣-aṣ-ṣa-⸢ru⸣tim 36 i-na-ad-di-in id-di-im?9-ma 37 mi-im-ma ma-la 39’ m[i-i]m-ma ma-la 38 i-na-ad-di-nu ⸢id?-di?⸣-nu 39 ši-bi ú-kál-lam 40’ ši-bi ú-ka-al-⸢lamma⸣10 40 ri-ik-sa-tim 41’ ri-ik-sa!11-tim i-ša-ak-ka-an-ma 41 i-ša-ak-ka-an-ma

1



aB 4 49’ ŠE-am il-qé 50’ ù lu ŠE-am ša i-na ⸢É⸣-šu 51’ ša-⸢ap⸣-ku 52’ a-na ga-am-ri-⸢šu⸣ 53’ it-ta-ki-ir 54’ be-el še-e-im ma-ḫ[a]r DINGIR 55’ ŠE-šu ú-ba-ar-ma 56’ be-el É ŠE-am ša ⸢il⸣-qú-ú 57’ ⸢uš-ta-ša⸣-[…-m]a abgebrochen

aB 4 Kol. VII (Rs. I) 0’ ([Leerzeile?])7 1’ […] ⸢a⸣-wi-l[um …] 2’ KÙ.BABBAR KÙ.GI ù m[i-i[m]-ma […] 3’ a-[n]a ma-aṣ-ṣa-ru-tim 4’ ⸢i-na⸣-ad-di-in 5’ [mi-i]m-ma ma-la ⸢i⸣-na-ad-di-nu 6’ š[i-b]i ⸢ú-ka⸣-al-lam

aB 8 Kol. IIʼ 1’ [a]-⸢na ga⸣-am-⸢ri⸣-[…] 2’ it-ta-[ki-ir] 3’ ⸢be⸣-el ŠE-e ma-⸢ḫar DINGIR⸣ 4’ ⸢ŠE⸣-a-šu ú-ba-ar-⸢ma⸣ 5’ be-el É ŠE-a-am ša il-qú-⸢ú⸣ 6’ uš-ta-ša-⸢an-na⸣-a-ma 7’ a-na be-el ŠE-⸢e⸣ 8’ i-na-ad-di-in 9’ (Leerzeile) 10’ šum-ma LÚ i-na É LÚ 11’ ŠE-a-am iš-pu-uk 12’ i-na MU.1.KAM 12’–13’ a-na 1 GUR.E // 5 ⸢SÌLA⸣ ŠE 13’ Á É.⸢Ì.DUB⸣ 14’ i-na-ad-di-in 15’ (Leerzeile) 16’ šum-ma LÚ i-na É LÚ 17’ KÙ.BABBAR KÙ.GI 18’ ù mi-im-⸢ma⸣ šum-⸢šu⸣ 19’ [a]-⸢na ma-aṣ-ṣa-rutim⸣ 20’ [i-na(-ad)-d]i-⸢in⸣ 21’ […] ⸢ma⸣?-[la]? abgebrochen

7’ ri-⸢ik-sa⸣-t[im …]

Eine eindeutige Ergänzung des beschädigten Zeichens am Zeilenende ist nicht möglich; die vorgeschlagene Lesung im Anschluß an aB 4. Die grammatisch inkorrekte Kombination von Mimation (-im) und šu ist wohl als Schreiberversehen zu erklären. 2 Schreiberversersehen: in. 3 Wegen Krümmung der Stele Kästchen leicht trapezförmig. 4 Schreiberversersehen: lu. 5 Zeichen offenbar über Rasur (ursprünglich lum?), s. Z. 36. 6 Vgl. § „88“ Z. 3. 7 Wegen Trennlinie in aB 3 zu erwarten. – Die Zeilenzählung legt die erhaltenen Textpassagen zugrunde; in der Zeilenzählung der Kopie PBS 5, 93, sind fünf verlorene Zeilen angesetzt (ohne Zählung der Leerzeilen vor § 121 und § 122). 8 Zeichen wahrscheinlich über radiertem lum, s. Z. 32. 9 Wegen Z. 47’ wahrscheinlich so zu lesen, Zeichen unklar (s. Photo); Kopie: in; Borger: BAL, S. 26: „id-di-in(?)ma“. 10 Photo deutlicher als Kopie. 11 Zeichen sowohl in Kopie wie auch auf Photo undeutlich.



B.2.2. Rechtstext §§ 120–122: Stele XXVII 12–41 und Duplikate

nANin 2 Kol. X (Rs. V oben: Rm 277 lk. Kol.) 1’ […-q]é 2’ […] ⸢É⸣-šu 3’ […]-ku 4’ i-na g[a-…]-ri-am 5’ it-ta-ki-ir 6’–7’ be-el ŠE // ma-ḫa-ar i-lim 8’ ŠE-šu ú-ba-ar-ma 9’ be-el É 10’ Š[E] ⸢ša⸣ il-qú-ú 11’ ⸢uš⸣-ta-⸢ša⸣1-na-ma 12’ ⸢a⸣-na be-el ŠE 13’ […]-na-ad-di-in ——————— 14’ […]-wi-lum 15’ […]-wi-lim 16’ […-p]u-uk 17’ […-a]t abgebrochen (Rest der Kolumne bis auf Kolophon verloren)

1

209

nB 14 Rs. re. Kol. (Kol. VI?) 1ʼ ù […] 2ʼ iš-š[a-…] 3ʼ a-na gá[m-…] 4ʼ it-ta-k[i-…] 5ʼ be-el SAR maḫa[r …] 6ʼ ŠE-šu ú-ba-a[r-…] 7ʼ be-el ⸢É⸣ […] 8ʼ ŠE ša il-qú 9ʼ uš-ta-š[a-n]a-m[a] 10ʼ a-na be-e[l …] 11ʼ i-na-a[d-…] –––––[–––––] abgebrochen

So nach Kollation und Photo British Museum Collection Database (danach Oberfläche beschädigt; anders Borger, BAL, S. 26: uš-ta-aš(über Rasur?)-na-ma).

210 Stele 42 a-na ma-ṣa-ru-tim 43 i-na-ad-di-in § 123 44 šum-ma ba-lum ši-bi 45 ù ri-ik-sa-tim 46 a-na ma-ṣa-ru-tim 47 id-di-in-ma 48 a-šar id-di-nu 49 it-ta-ak-ru-šu 50 di-nu-um šu-ú 51 ru-gu-um-ma-am 52 ú-ul i-šu § 124 53 šum-ma a-⸢wi⸣-lum 54 a-na a-wi-lim 55 KÙ.BABBAR KÙ.GI 56 ù mi-im-ma šum-šu 57 ma-ḫar ši-bi 58 a-na ma-ṣa-ru-tim 59 id-di-in-ma 60 it-ta-ki-ir-šu 61 a-wi-lam šu-a-ti 62 ú-ka-an-nu-šu-ma 63 mi-im-ma / ša ik-ki-ru

1

B. Synoptische Transliteration aB 3 42’1 a-na ma-aṣ-ṣa-ru-ti i-na-ad-di-in 43’ šum-ma ba-lu ši-bi ù ri-ik-sa-tim 44’ a-na ma-ṣa-ru-tim id-di-im4-ma Ende der Kolumne

aB 4 8’ a-[n]a […]-⸢aṣ⸣?2-[…] 9’ [i-na]-⸢ad⸣-[…] einige Zeilen Oberfläche verloren,3 dann abgebrochen

nB 15 Rs. re. Kol. (Kol. VI?) 1 a-na ma-ṣa-ru-ti[m] 2 id-di-in-m[a] 3 it-ta-ki-i[r-…] 4 a-wi-lam šu-[…] 5 ⸢ú-ka-an-nu⸣-[…] abgebrochen

nB 14 Rs. lk. Kol. (Kol. VII?) 1ʼ […-m]a 2ʼ […i]r-šu 3ʼ […]-a-ti 4ʼ […]-šu-ma 5ʼ [… i]k-ki-ru

Z. 42’–44’ nach Kopie (auf Photo nicht lesbar, da auf Tafelrand). Vor § 123 offenbar keine Trennlinie. Nach der Stellung innerhalb der Zeile ist der Zeichenrest wohl diesem Zeichen zuzuordnen. 3 Nach der Kopie (Photo nicht lesbar) ist kein Platz für eine Leerzeile vorhanden; in Z. 10’ und 11’ jeweils nicht zuzuordnender Rest eines Zeichens. 4 So nach Photo, s. schon Borger, BAL, S. 26: id-di-im-ma; Kopie irrtümlich in. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 122–125: Stele XXVII 42–79 und Duplikate Stele 64 uš-ta-ša-na-ma 65 i-na-ad-di-in § 125 66 šum-ma a-wi-lum 67 mi-im-⸢ma⸣-šu 686 a-na ma-ṣa-ru-tim id/di-in-ma 69 a-šar id-di-nu 70 ù lu i-na pí-/il-ši-im 71 ù lu i-na na-ba-7 72 al-ka-at-tim 73 mi-im-mu-šu 74 it-ti mi-im-me-e 75 be-el É iḫ-ta-li-iq /9 be-el É ša i-gu-ma 76 mi-im-ma ša a-na 77 ma-ṣa-ru-tim /10 id-dinu-šum-ma 78 ú-ḫal-li-qú 79 ú-ša-lam-ma

1

nB 14 6ʼ […]-na-ma 7ʼ […-d]i-in1 [––––––––––––]–2 8ʼ […-w]i-lum 9ʼ […-m]u-šu 10ʼ–11ʼ […]-ru-tim // […-i]n-ma abgebrochen

aB 3 Kol. VIII (Rs. IV) etwa 8–10 Z. verloren 1’3 […]-wi-⸢lum⸣!4 2’ […-m]u-šu5 3’ […-m]a? 4’ [… …]-⸢im⸣ 5’ [… …-k]a-at-ti 6’ [… …]-⸢im⸣?-me?-e?8 7’–8’ [… iḫ]-ta-li-iq // […] ⸢i⸣-gu-ma 9’ […] a-⸢na⸣ 9’–10’ ma-aṣ-ṣa-ru-tim // […] 10’ ⸢ú-ḫal-li⸣-qú 11’ […-m]a

Stfr 5 Seite A Kol. I’ 1’ […-t]im 2’ […-m]u-šu 3’ […-t]i mi-im-me-e 4’–5’ […-e]l bi-tim / […t]a-li-iq // […] bitim / […] ⸢i⸣-gu-ma 6’ […]-ma ša a-na / 6’–7’ […]-ru-tim // […]šum-ma 8’ […-l]i-qú […-la]m-ma

Zeichen zerkratzt. Darunter am Zeilenende nicht deutbare Eindrücke (Kratzer?). Kleines Stück eines Trennstrichs schwach erkennbar. 3 Wenn vor dieser Zeile ein Trennstrich stand, dann ist er verloren. Zeile nach Kopie, Photo undeutlich. 4 Nach Photo undeutlicher Zeichenrest, Kopie: ⸢lim⸣, Schreiberversehen? 5 So nach Kopie, Photo undeutlich. 6 Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 7 Der folgende Trennstrich ist fehlerhaft, da er Wortbrechung bewirkt. 8 Lesung (nach Photo) nicht gesichert, Kopie abweichend. 9 Wahrscheinlich Trennstrich ausgelassen (Ungnad, KGḪ, S. IV). 10 Wahrscheinlich Trennstrich ausgelassen (Ungnad, a.a.O.). 2

211

212 Stele Kol. XXVIII (Rs. V) 1 a-na be-el NÍG.GA 2 i-ri-a-ab 3 be-el É 4 mi-im-ma-šu / ḫal-qáam 5 [i]š-te-ne-i-ma 6 i[t3-t]i šar-ra-/q[á]-nišu 7 i-⸢le⸣-qé § 126 8 šum-m[a a]-⸢wi⸣-lum 9 mi-im-[m]u-šu 10 la ḫa-li-[iq-m]a 11 mi-im-[me-e(-mi)]6 12 ḫa-li-[iq] / iq-ta-b[i] 13 ba-ab-ta-šu 14 ú-te-eb-bi-ir 15 ki-ma mi-im-mu-šu 16 ⸢la⸣ ḫal-qú 17 ⸢ba⸣-ab-ta-šu 18 i-na ma-ḫar i-lim 19 ú-ba-ar-šu-ma9 20 mi-im-ma 21 ša ir-gu-mu 22 uš-ta-ša-na-ma 23 a-na ba-ab-ti-⸢šu⸣ 2411 i-na-ad-di-in § 127 25 šum-m[a] a-wi-lum 26 e-li NIN.DINGIR13 27 ù aš-ša-at a-wi-lim 28 ú-ba-nam / ú-ša-at-riiṣ-ma 29 la uk-ti-in 30 a-wi-lam šu-a-ti 31 ma-ḫar da-a-a-ni 1

B. Synoptische Transliteration aB 3



12’ […] 13’ […] 14’ […] 15’ […]

Stfr 5 9’ [… NÍG].GA 10’ […]-ab 11’ […-ti]m 12’ […]-šu / […-a]m1

16’ […-n]e-⸢i⸣-ma2 17’ […-q]á-ni-šu

13’ […] Ende der Kolumne

i-le-eq-qé ————————4 18’ [… m]i-im-mu-šu 19’ […-i]q-ma mi-im-me-e7 20’ [… i]q-ta-bi 21’ […] ú-ta-ab-bi-ir 22’ […-m]u-šu la ḫal-qú 23’ [… …-n]a8 ma-ḫar DINGIR 24’ […]-šu-ma 25’ [… m]a-la ir-gu-mu 26’ […]-ša-an-na-ma 27’ […]-ti-šu i-na-ad-di-in ———————— 28’ […-w]i-lum e-li ug?-ba?-ab?-tim14 Ende des Textes

aB 8 Kol. IIIʼ 1ʼ (⸢Leerzeile⸣)5 2ʼ [šum-ma … …] 3ʼ [… …]-⸢e⸣? 4ʼ [… …-š]u? 5ʼ […-i]r? 6ʼ […] 7ʼ [… … š]u? 8ʼ [… i/ú?-z]u?-⸢za-am⸣10 9ʼ [… …-g]u-mu 10ʼ […š]a-an-na-ma 11ʼ […-a]b-ti-šu 12ʼ […-d]i-in 13ʼ (⸢Leerzeile⸣)12 abgebrochen

Stfr 5 Seite A Kol. II’ 1’ […]-li-iq / iq-ta-bi 2’ ba-ab-ta-šu 3’ ú-te-eb-bi-ir 4’ ki-ma mi-im-mu-šu / la ḫal-qú 5’ ba-ab-ta-šu 6’ ma-ḫar i-lim 7’ ú-ba-ar-šu-ma 8’ mi-im-ma 9’ ša ir-gu-mu 10’ uš-ta-ša-an-na-ma 11’ a-na ba-ab-ti-šu 12’ i-na-ad-di-in 13’ (Leerzeile) 14’ šum-ma a-wi-lum 15’ e-li NIN.DINGIR 16’ ù aš-ša-at / a-wi-lim Ende der Kolumne

Rest eines Trennstrichs nicht erkennbar, also wahrscheinlich gebrochene Zeile; so auch Nougayrol, JA 245, S. 348, Kopien anders. 2 So nach Photo, Kopie anders. 3 Spur des Zeichens erhalten. 4 So nach Photo, fehlt in Kopie. 5 Nur Ende erkennbar. 6 Zur Vokalkontraktion u-i > e s. GAG § 48f. Ob der Text der Stele aB 3 bzw. aB 8 oder nB 15 entsprach, muß offen bleiben. 7 So mit Photo zu lesen. 8 Nach Photo und Kopie Zeichenrest am Bruch; Borger, BAL, S. 27: „i-na caret“ ist hinfällig. 9 Nach den Paralleltexten ist der Emendationsvorschlag Ungnad, KGḪ, S. IV („tilge vielleicht šu“) hinfällig. 10 K. Wagensonner, RA 114 (2020), S. 11, liest […] ⸢x sa3-am⸣. Diese Lesung entzieht sich vorläufig der Deutung. Die Lesung des beschädigten Zeichens als zu, vorausgesetzt sie ist richtig, könnte auf eine Form von i/uzuzzum „hintreten“ führen, genauer auf den Akkusativ des Infinitivs; wegen des verlorenen Zeilenbeginns ist aber die syntaktische Stellung des Wortes nicht gesichert. S. sub C z.St. 11 Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. 12 Nur Ende erkennbar. 13 Nach B. Isma’il, Sumer 31 (1982), S. 91 arab., weist das unpublizierte Exemplar TontAss 5 (unzugänglich) hier die Variante DAM.GÀR auf (wahrscheinlich Schreiberversehen). 14 Bis auf das letzte Zeichen erlauben weder Photo noch Kopie eine eindeutige Lesung. Zu erwarten ist eine syllabische Schreibung für ugbabtum. Nicht bestätigen läßt sich Finkelstein, JCS 21 (1967), S. 48: [šum-ma a-w]ilum e-li NIN.DINGIR ù aš(?)-ša(?)-tum(?). Nicht bei Borger, BAL, S. 27.



nB 15 Rs. lk. Kol. (Rs. VII?) 1 […-w]i-lum 2 […]-šu 3 […]-ma 4 […]-⸢mi⸣1 5–6 […-i]q // […] abgebrochen

1

S. Bem. zur Stele.

B.2.2. Rechtstext §§ 125–127: Stele XXVIII 1–31 und Duplikate

213

214

B. Synoptische Transliteration Stele

32 i-na-ad-du-ú-šu1 33 ù mu-ut-ta-⸢sú⸣ 34 ú-gal-la-bu § 128 35 šum-ma a-wi-lum 36 aš-ša-tam 37 i-ḫu-uz-ma 38 ri-ik-sa-ti-ša 39 la iš-ku-un 40 MUNUS ši-i 41 ú-ul aš-ša-at

§ 129 42 šum-ma aš-ša-at / awi-lim 43 ⸢it⸣-ti zi-ka-ri-im 44 ša-ni-im 45 i-na i-tu-lim6 46 it-ta-aṣ-bat 47 i-ka-sú-šu-nu-ti-m[a] 48 a-na me-e 49 i-na-ad-du-ú-/šu-nu-ti 50 šum-ma be-el / aš-šatim 51 aš-ša-sú ú-ba-la-aṭ 52 ù šar-ru-um 53 ÌR-sú ú-ba-la-aṭ § 130 54 šum-ma a-wi-lum 55 aš-ša-at a-wi-lim 56 ša zi-ka-ra-am 57 la i-du-ú-ma 58 i-na É ⸢a⸣-bi-ša 59 wa-aš-ba-at 60 ú-kab-bíl-ši-ma 61 i-na su-ni!7 ša 62 it-ta-ti-/il-ma 63 iṣ-ṣa-ab-tu-šu 64 a-wi-lum šu-ú 65 id-da-ak 66 MUNUS ši-i 67 ú-ta-aš-šar

1

aB 4 Kol. VIII (Rs. II) 4 Z. verloren 1’ […]-⸢ú⸣-[…] 2’ […]-⸢ut⸣-ta-a[s-…] 3’ […]-ga-al-[l]a-b[u] 4’ (Leerzeile) 5’ š[u]m-[…] aš-ša-tam i-⸢ḫu-uz-ma⸣ 6’ ⸢ri-ik⸣-sa-ti-[š]a 7’ [l]a iš-ku-[u]n 8’ ⸢MUNUS ši⸣-i […-u]l aš-š[a-a]t 9’ (⸢Leerzeile⸣)3 10’ [DI.DAB5.BA] DAM4 etwa 12 Z. verloren5

Stfr 5 Seite A Kol. III’ 0’ (⸢Leerzeile⸣)2 1’ šum-[…] 2’ aš-š[a-… / …] 3’ ri-[…] 4’ la i[š-…] 5’ MUNUS […] 6’ ú-ul […]

7’ (Leerzeile) 8’ šum-m[a …] / a-[…] 9’ ⸢it⸣-ti z[i-…] / š[a-…] 10’ i-na […] 11’ it-t[a-…] 12’ i-ka-sú-š[u-…] 13’ a-na […] 14’ i-na-a[d-…]-/šu-[…] Ende der Kolumne

aB 4 Kol. VIII (Rs. II) unten x+1’ […]-b[íl-…] x+2’ […-n]a ⸢su-ni-ša⸣ […] x+3’ [i]ṣ-ṣa!-ab-[…] x+4’ […] ⸢šu-ú⸣ id-[…] Rest derKolumne abgebrochen

S. sub C z.St. Kleines unbeschriebenes Stück erkennbar und wegen aB 4 zu postulieren. 3 Zum größten Teil verloren, nur Ende erkennbar. 4 Nach der Stellung des erhaltenen Zeichens am Zeilenende ist es unwahrscheinlich, daß die Entsprechung zu Stele XXVIII 42 vorliegt, da die Zeile damit nicht ausgefüllt würde. Es liegt also offenbar eine weitere Rubrik vor. Ob am Zeilenbeginn (wie die übrigen Rubriken vermutlich eingerückt geschrieben) mehr zu ergänzen ist, ist fraglich (Platz ausreichend z.B. für Einfügung von NIN.DINGIR ù). 5 Mehrfach ist der Beginn des ersten Zeichens erkennbar. Die geringen Spuren lassen sich aber nirgends zuordnen. 6 Beachte: XXVIII 72 und XXIX 2 ú-tu-lim. 7 Schreiberversersehen: ir (bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre deutlich drei Senkrechte zu erkennen). Schreibung su statt sú (Zeichen ZU) ungewöhnlich. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 127–134: Stele XXVIII 32 – XXIX 30 und Duplikate

215

Stele § 131 68 šum-ma [aš]-ša-at 69 a-wi-lim 70 mu-sà ú-ub-bi-/ir-ši-ma 711 it-ti zi-ka-ri-im / ša-niim 72 i-na ú-tu-lim2 73 la iṣ-ṣa-bi-it 74 ni-iš i-lim 75 i-za-kar-ma 76 a-na É-ša i-ta-ar § 132 77 šum-ma aš-ša-at 78 a-wi-lim 79 aš-šum zi-ka-/ri-im šani-im 80 ú-ba-nu-um 81 e-li-ša 82 it-ta-ri-iṣ-ma 83 it-ti zi-ka-/ri-im Kol. XXIX (Rs. VI) 1 ša-ni-im 2 i-na ú-tu-lim3 3 la it-ta-aṣ-/ba-at 4 a-na mu-⸢ti⸣-ša 5 dÍD 6 i-ša-al-li § 133a 7 šum-ma a-wi-lum 8 iš-ša-li-/il-ma 9 i-na É-šu 10 ša a-ka-lim 11 ⸢i⸣-ba-aš-ši 12 [aš-š]a-sú 13 [a-di mu?]-sà / [ṣa-abt]u?4 14 [pa-gàr-š]a 15 [i-na-ṣa-a]r 16 [a-na É ša-ni-i]m 17 [ú-ul i-ir]-⸢ru⸣-ub § 133b 18 š[um-m]a MUNUS ši-i 19 [pa]-gàr-ša 20 la iṣ-ṣur-ma 21 a-na É ša-ni-im 22 i-te-ru-ub 23 MUNUS šu-a-ti 24 ú-ka-an-nu-ši-ma 25 a-na me-e 26 i-na-⸢ad⸣-du-ú-ši § 134 27 šum-ma a-wi-lum 28 iš-ša-/li-il-ma 29 i-na É-šu 30 ša a-ka-li-im 1

Wegen Krümmung der Stele Kästchen trapezförmig. S. Bem. zu Z. 45 (Driver / Miles, BL II, S. 52: i-tu-lim, vermutlich Druckfehler). 3 S. Bem. zu Kol. XXVIII 45 und 72. 4 So Borger, BAL, S. 27; Driver / Miles, BL II, S. 52: [a-di mu]-sà [lu-up-pu]-tu; ohne Ergänzungen: Szlechter, S. 117 (Z. 13; Z. 14f. wie oben); Roth, Law Collections, S. 106 (Z. 13–15). 2

216 Stele 31 la i-ba-aš-ši 32 aš-ša-sú 33 a-na É ša-ni-im 34 ⸢i⸣-ir-ru-ub 35 MUNUS ši-i 36 ar-nam / ú-ul i-šu § 135 37 šum-ma a-wi-lum 38 iš-ša-/li-il-ma 39 i-na É-šu 40 ša a-ka-li-im 41 la i-ba-aš-ši 42 a-na pa-ni-šu 43 aš-ša-sú 44 a-na É ša-ni-im 45 i-te-ru-ub-ma 46 DUMU.MEŠ / it-ta-laad 47 i-na wa-ar-ka 48 mu-sà it-tu-ra-/am-ma 49 URU-šu 50 ik-ta-áš-dam 51 MUNUS ši-i 52 a-na ḫa-wi-ri-ša 53 i-ta-ar 54 DUMU.MEŠ wa-ar-ki 55 a-bi-šu-nu 56 i-il-la-ku § 136 57 šum-ma a-wi-lum 58 URU-šu / id-di-ma 59 it-ta-bi-it 60 wa-ar-ki-šu 61 aš-ša-sú 62 a-na É ša-ni-im 63 i-te-ru-ub 64 šum-ma a-wi-lum / šu-ú 65 it-tu-ra-am-ma 66 aš-sa-sú 67 iṣ-ṣa-ba-at 68 aš-šum URU-šu 69 i-ze-ru-ma 70 in-na-bi-tu 71 aš-sa-at mu-na-ab-tim 72 a-na mu-ti-ša 73 ú-ul i-ta-ar § 137 74 šum-ma a-wi-lum 75 a-na munusšu-gi4-tim

1

B. Synoptische Transliteration

aB 4 Kol. IX (Rs. III) 4–5 Z. verloren 1’ […] áš-š[a-…] 2’ […] ⸢É ša⸣-ni-i-im […] 3’ [DUMU.ME]Š it-tal[a-…] 4’ ⸢i-na wa-ar⸣-ka 4’–5’ mu-⸢us⸣-sà // ⸢it-tu⸣ra-⸢am⸣-ma 6’ ⸢URU-šu ik-ta⸣-aš-⸢dam⸣ 7’ MUNUS ši-i a-na ḫa-⸢wi-ri⸣-[… …-a]r 8’ [DUMU.M]EŠ wa-ar[…] a-b[i-…] 9’ […]-⸢il-la-ku⸣ 10’ (Leerzeile) 11’ ⸢šum-ma LÚ URU⸣-šu id-⸢di-ma⸣ 12’ ⸢it-ta-bi-it⸣ 13’ wa-ar-⸢ki-šu⸣ […-s]ú 14’ a-na É ša-ni-i-⸢im⸣ i-⸢te-ru⸣-[…] 15’ šum-ma LÚ šu-ú ⸢it-tu⸣-ra-am3 16’ […]-⸢ša⸣-as-sú iṣ-ṣa-ba-at 17’ [… UR]U-šu ⸢i⸣-ze-ru-ma 18’ […]-⸢bi⸣-tu abgebrochen

nB 16 Vs. lk. Kol. (Kol. III?) 1ʼ […]-⸢šu!⸣1 2ʼ […]-⸢sú!⸣2 3ʼ […]-⸢nim!?⸣ 4ʼ […]-ru-ub 5ʼ […-lu]m ⸢šu⸣-ú

TontAss 6 Vs.5 1’ […ti]m 2’ […]-ti-ša 3’ […-u]l i-tar ———————— 4’–5’ [šu]m-ma // ⸢a ⸣-wilum 6’ ⸢a⸣-na ⸢munusšu-gi4-tim⸣

6ʼ […]-am-ma 7ʼ [… …]4 8ʼ […] 9ʼ […] 10ʼ […]-bi-⸢tu⸣ 11ʼ [… m]u-un-na-abtim 12ʼ [… m]u-ti-ša 13ʼ […] ⸢i⸣-ta-ar –––––––––– 14ʼ […]-wi-lum 15ʼ […š]u-gi4-tim

Winkelhaken vor dem abschließenden Senkrechten, also wohl ša geschrieben. Geschrieben wohl ša. 3 Zeile ausgefüllt, kein Platz für -ma der Stele. 4 Oberfläche der Tafel bei der Ausgrabung durch Hackenschlag zerstört, drei Zeilen vollständig verloren. 5 Lk. und unt.Rd. (Kolumnenende) teilweise erhalten. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 134–139: Stele XXIX 31 – XXX 29 und Duplikate Stele 76 ša DUMU.MEŠ ul-dušum / ù lu LUKUR ša DUMU.MEŠ 77 ú-šar-šu-šu 78 e-zé-bi-im 79 pa-ni-ša 80 iš-ta-ka-an 81 a-na MUNUS šu-a-ti 82 še-ri-ik-ta-ša 83 ú-ta-ar-ru-ši-im 84 ù mu-ut-ta-at 85 A.ŠÀ gišKIRI6 ù bi-šiim Kol. XXX (Rs. VII) 1 i-na-ad-di1-nu-/ši-imma 2 DUMU.MEŠ-ša 3 ú-ra-ab-ba 4 iš-tu DUMU.MEŠ-ša 5 úr-ta-ab-bu-ú 6 i-na mi-im-ma 7 ša a-na DUMU.MEŠša 8 in-na-ad-nu 92 zí-it-tam 10 ki-ma ap-lim / iš-te-en 11 i-na-ad-di-nu-/ši-imma 12 mu-tu / li-ib-bi-ša 13 i-iḫ-ḫa-as-sí § 138 14 šum-ma a-wi-lum 15 ḫi-ir-ta-šu 16 ša DUMU.MEŠ / la uldu-šum 17 i-iz-zi-ib 18 ⸢KÙ⸣.BABBAR ma-la 19 ter-ḫa-ti-ša 20 i-na-ad-di-iš-/ši-im 21 ù še-ri-ik-tam 22 ša iš-tu / É a-bi-ša ublam 23 ú-ša-lam-/ši-im-ma 24 i-iz-zi-ib-ši § 139 aB 4 25 šum-ma ter-ḫa-tum Kol. IX (Rs. III) unten 26 la i-ba-aš-ši 27 1 MA.NA KÙ. x+1’ […] BABBAR 28 a-na ú-zu-ub-/bé-em a-na ⸢ú-zu-ub⸣-[…] 29 i-na-ad-di-iš-/ši-im

1

x+2’ […]-ad-di-iš-š[i-…]

TontAss 6 7’–9’ [š]a ⸢DUMU.MEŠ⸣ // ⸢ul-du⸣-[…] // […] 10’ […]

217

nB 16 16ʼ–17ʼ [ša DUMU.ME]Š ul-du-šum // […] ⸢ša⸣ DUMU.MEŠ 18ʼ […]-⸢šu⸣-ú 19ʼ […-z]é-bi-im 20ʼ […-š]a iš-ta-ka-an-ma 21ʼ [… MUN]US šu-a-ti 22ʼ [še-r]i-ik-ta-ša 23ʼ […-t]a-ar-ru-ši-im 24ʼ […] mu-ut-⸢ta⸣-at 25ʼ […] giš⸢KIRI6⸣ […] 26ʼ […]-⸢na-ad⸣-[…] abgebrochen

nB 16 Vs. re. Kol. (Kol. IV?) 1ʼ–2ʼ ⸢ša⸣ […] / ul-du[… 2ʼ …] 3ʼ KÙ.BABBAR ma-la t[er-…] 4ʼ i-na-ad-di-i[š-…] 5ʼ ù ši-ri-[…] 6ʼ ⸢ša⸣ iš-⸢tu⸣ […] 7ʼ ⸢xx(x)⸣[…]3 8ʼ […] 9ʼ ⸢šum-ma⸣ […] 10ʼ la ⸢i⸣-[…] 11ʼ 1 MA.NA [… 11ʼ–12ʼ …] // ú-zu-⸢ubbé⸣-[…] 13ʼ i-na-ad-⸢di-iš⸣-[…]

Über Rasur? Eingerückt – wegen Beschädigung im Stein? 3 Zuordnung der undeutlichen Zeichenreste am Zeilenbeginn nicht möglich. Der Text der Stele füllt die Lücke nur bei der hier vorgeschlagenen Zeichenverteilung aus. Dies bedeutet darüber hinaus, daß im Folgenden nur eine Zeile verloren sein kann. 2

218 Stele § 140 30 šum-ma MAŠ.EN. GAG!1 31 ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR 32 i-na-ad-di-iš-/ši-im § 141 33 šum-ma aš-ša-at / awi-lim 34 ša i-na É / a-wi-lim 35 wa-aš-ba-at 36 a-na wa-ṣe-em 37 pa-ni-ša 38 iš-ta-ka-an-ma 39 sí-ki-il-tam 40 i-sà-ak-ki3-il 41 É-sà / ú-sà-ap-pa-aḫ 42 [m]u-sà ú-ša-/am-ṭa 43 ú-ka-an-nu-/ši-ma 44 šum-ma mu-sà 45 e-⸢zé⸣-eb-ša 46 iq-ta-bi 47 i-iz-zi-ib-ši 48 ḫa-ra-an-ša 49 ú-zu-ub-bu-ša 50 mi-im-ma 51 ú-ul in-na-ad-/di-iš-šiim 52 šum-ma mu-sà 53 la e-zé-eb-ša / iq-ta-bi

B. Synoptische Transliteration aB 4 x+3’ […] MAŠ.EN. G[AG] x+4’ [… …]-⸢na-ad-di⸣-[…] abgebrochen

16 ʼ i-na-ad-di-[…] ––––––––––––––– 17ʼ–18ʼ šum-ma aš-š[a…] // a-wi-lum ša 18ʼ–19ʼ […] // a-wi-lum2 19ʼ wa-[…] 20ʼ ⸢a-na⸣ […] 21ʼ ⸢pa⸣-[…] 22ʼ ⸢iš⸣-[…] abgebrochen

aB 4 Kol. X (Rs. IV) 4–5 Z. verloren 1’ ⸢mi⸣-im-ma ú-u[l] ⸢in-na⸣-[…]

2’ šu[m]-ma mu-u[s-s]à 2’–3’ la e-zé-eb-ša // […]ta-bi 54 mu-sà MUNUS ša-ni- 3’–4’ mu-u[s-…] // ⸢sí-ni⸣tam in4-iš-tam ⸢ša-ni⸣-[…] 55 i-iḫ-ḫa-az 5’ i-iḫ-ḫa-az 5’–6’ […]5 // ši-i 56 MUNUS ši-i 57 ki-ma GÉME 6’ ki-ma GÉME i-na […]6 58 i-na É mu-ti-ša 7’ uš-ša-[…] 59 uš-ša-ab § 142 8’ (Leerzeile) 60 šum-ma MUNUS / 9’–10’ šum-ma sí-in-nimu-⸢sà⸣ i-ze-er-ma [iš-tum] // mu-us-sà i-z[e-…] 61 ú-ul ta-aḫ-ḫa-/za-an-ni 11’ ú-ul ta-aḫ-ḫa-[…] 62 iq-ta-bi 12’ […]-⸢ta⸣-bi 13’ […-k]a-as-sà 63 wa-ar-ka-sà i-na ⸢ba⸣-a[b]-ti-ša 64 i-na ba-ab-/ti-ša 65 ip-pa-ar-ra-/ás-ma 14’ [(…)]8 ip-pa-ar-ra-ásma 66 šum-ma na-aṣ-/ra-at15’ […] na-aṣ-ra-at-ma ma

1

nB 16 14ʼ šum-ma MAŠ.E[N. GAG] 15ʼ ⅓ MA.NA […]

nB 16 Rs. re. Kol. (Kol. V?) 1ʼ ⸢mu⸣-[…] 2ʼ ⸢i⸣-[…] 3ʼ MUNUS š[i-i …] 4ʼ ⸢i⸣-n[a …] 5ʼ ⸢uš-ša⸣-[…] –––––––––––––– 6ʼ–7ʼ šum-ma […] / ⸢ize-er⸣-[…] 8ʼ ⸢ul⸣7 t[a-…] 9ʼ iq-t[a-…] 10ʼ wa-ar-[…] 11ʼ i-na ba-a[b-…] 12ʼ ip-pa-r[a-…] 13ʼ ⸢šum⸣-ma na-[…]

Schreiberversehen: NI. lum statt lim auch nB 15 Vs. lk. Kol. 3ʼ (// Stele XXV 76). 3 Gegen Ungnad, KGḪ, S. IV („lies ki statt des nicht ganz sicheren [sic!] di“), ist das Zeichen deutlich. 4 Schreiberversehen: Zeichen ni und in umgestellt. 5 Der verfügbare Platz legt die Ergänzung MUNUS nahe, für die syllabische Schreibung si-in-ni-iš-tum ist er zu knapp, allerdings ist die Verteilung des Textes in Z. 5’–6’ ungewöhnlich. 6 Platz für Ergänzung nach Stele etwas knapp. Vgl. Borger, BAL, S. 29 zu Z. 56–58: „wohl etwas abweichend“. 7 Ungewöhnliche Schreibung (Winkelhaken zu Beginn deutlich). 8 Platz für 1–2 Zeichen, wahrscheinlich aber eingerückt geschrieben. Eine Beteuerungsform mit lū ist unwahrscheinlich (nach GAG § 81f nur bei Verbalformen im Prät., hier liegt jedoch ein Präs. vor). 2

B.2.2. Rechtstext §§ 140–145: Stele XXX 30 – XXXI 32 und Duplikate Stele 67 ḫi-ṭi-tam 68 la i-šu 69 ù mu-sa6 70 wa-ṣí-ma 71 ma-ga-al 72 ú-ša-am-/ṭa-ši 73 MUNUS ši-i Kol. XXXI (Rs. VIII) 1 ar-nam1 / ú-ul i-šu 2 še-ri-ik-ta-ša 3 i-le-qé-ma 4 a-na É a-bi-ša 5 it-ta-al-la-ak § 143 6 šum-ma la na-/aṣ-raat-ma 7 wa-ṣí-a-at 8 ⸢bi⸣-sà / ú-sà-ap-pa-aḫ 9 mu-sa ú-ša-am-ṭa 10 MUNUS šu-a-ti 11 a-na me-e 12 i-na-ad-du-ú-ši § 144 13 šum-ma a-wi-lum 14 LUKUR i-ḫu-/uz-ma 15 LUKUR ši-i 16 GÉME a-na mu-ti-ša 17 id-di-in-ma 18 DUMU.MEŠ uš-tab-ši 19 a-wi-lum šu-ú 20 a-na munusšu-gi4-tim 21 a-ḫa-zi-im 22 pa-ni-šu 23 iš-ta-ka-an 24 a-wi-lam / šu-a-ti 25 ú-ul i-ma-ag-/ga-ru-šu 26 munusšu-gi4-tam 27 ú-ul i-iḫ-ḫa-az § 145 28 šum-ma a-wi-lum 29 LUKUR i-ḫu-uz-ma 30 DUMU.MEŠ la ú-šar/ši-šu-ma 31 a-na munusšu-gi4-tim 32 a-ḫa-zi-im

1

aB 4 16’ […]-⸢ṭi-tam⸣ la i-šu-ú 17’ ⸢ù⸣ mu-[u]s-sà wa-⸢ṣí⸣-[…] 18’ ⸢ma⸣-ga-⸢al⸣ ú-ša-a[m-…] 19’ […

nB 16 14ʼ ḫi-ṭi-⸢tum?⸣ […] 15ʼ ù m[u-… …] 16ʼ ⸢ma⸣-[… …] 17ʼ MUN[US

a]r-nam ú-⸢ul⸣2 […] 20’ […-i]k-t[a-… …] etwa 5 Z. abgebrochen

…] abgebrochen

3

aB 4 Kol. X (Rs. IV) unten x+1’ […-a]d-d[u-…] x+2’ (Leerzeile) x+3’ [… …] ⸢i⸣-ḫu-uz-m[a] x+4’ [LUKUR ši-i a-na mu]-ti-ša x+5’ [GÉME i]d-di-i[nma]4 x+6’ […]-tab-ši5 LÚ šu-⸢ú⸣6 x+7’ [… ] a-ḫa-zi-[…] x+8’ [… i]š-⸢ta⸣-k[a-…] x+9’ […] x+10’ [… …] x+11’ ú-u[l …] x+12’ (Leerzeile) x+13’ šum-ma LÚ LUK[UR] ⸢i⸣-[…] x+14’ DUMU.MEŠ la ú[…] x+15’ a-na šu-gi4-t[im] ⸢a⸣-[…]

219

archBab 1 Kol. I 1 […-lu]m7 2 […-u]z-⸢ma⸣8 3 […-ša]r-ši-šu 4 [… munusŠ]U.GI / […-ḫ]a-zi-im9

nB 16 Rs. lk. Kol. (Kol. VI?) 1ʼ […l]a ú-⸢šar-ši-šuma⸣ 2ʼ […] ⸢munus⸣šu-gi4-tim 3ʼ […-ḫ]a-zi-im

Rasur zwischen ar und nam? So Photo gegen Kopie. 3 Zuordnung der Spuren (s. Kopie) unsicher. 4 Aus der Verteilung der erhaltenen Zeichen in Z. x+4’ sowie x+5’ ergibt sich eine von der Stele abweichende Wortstellung, s. auch Borger, BAL, S. 29. Ob der Platz am Zeilenende für die Ergänzung von ma ausreicht, ist nicht sicher. 5 Kopie des Zeichens ungenau. 6 Nach den Raumverhältnissen könnte a-na (// Stele XXXI 20) noch auf Z. x+6’ gestanden haben. 7 Nach Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12; Finkelstein, RA 63, S. 14: […] x. 8 Nach Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12; Finkelstein, RA 63, S. 14: […] x x. 9 Nach den Raumverhältnissen wahrscheinlich eingerückt, d.h. gebrochene Zeile (in Zeilenzählung berücksichtigt). 2

220 Stele 33 pa-ni-šu 34 iš-ta-ka-an 35 a-wi-lum šu-ú 36 munusšu-gi4-tam 37 i-iḫ-ḫa-az 38 a-na É-šu 39 ú-še-er-re-/eb-ši 40 munusšu-gi4-tum / ši-i 41 it-ti LUKUR 42 ú-ul uš-ta-/ma-aḫ-ḫaar § 146 43 šum-ma a-wi-lum 44 LUKUR i-ḫu-uz-ma 45 GÉME a-na mu-ti-ša 46 id-di-in-ma 47 DUMU.MEŠ it-ta-/laad 48 wa-ar-ka-nu-um 49 GÉME ši-i 50 it-ti / be-el-ti-ša 51 uš-ta-tam-ḫi-ir 52 aš-šum DUMU.MEŠ / ul-du 53 be-li-sa 54 a-na KÙ.BABBAR 55 ú-ul i-na-ad-/di-iš-ši 56 ab-bu-ut-tam 57 i-ša-ak-ka-/an-ši-ma 58 it-ti GÉME.ḪI.A 59 i-ma-an-nu-ši § 147 60 šum-ma DUMU.MEŠ 61 la ú-li-id 62 be-le-sa 63 a-na KÙ.BABBAR 64 i-na-ad-/di-iš-ši § 148 65 šum-ma a-wi-lum 66 aš-ša-tam

1

B. Synoptische Transliteration aB 4 x+16’ ⸢pa-ni⸣-šu1 […] x+17’ […] x+18’ [… …] x+19’ [… …] x+20’ š[u4-… …] x+21’ ú-u[l …]

archBab 1 5 ⸢pa+-ni+-šu+⸣2 iš-ta-ka-an 6 ⸢a-wi-lum⸣3 šu-ú 7 munusŠU.GI iḫ-ḫa-az 8 a+-na+ É+-šu ú-še-er-re-eb 9 munus+ŠU+.GI+ ši-i 10 ⸢it-ti⸣5 LUKUR 11 ú-ul uš-ta-ma-ḫar

——————— 12 šum-ma a-wi-lum 13 LUKUR!6 i-ḫu-uz-ma 14 SAG.GÉME a-na muti-ša …] 15 i-na-di-in-ma x+25’ D[UMU.MEŠ] it16 DUMU.MEŠ it-ta-lat[a-…] ad nicht bestimmbare Zahl 17 ar-ka-nu-um von Zeilen 18 SAG.GÉME ši-i abgebrochen7 19 it-ti be-el-ti-ša 20 uš-ta-tam-ḫi-ir 21 aš-šum DUMU.MEŠ ul-du 22 […] a-na KÙ.BABBAR 23 ⸢ú⸣-[…-a]d-di-in-ši 24 a[b-…-ta]m8 25 ⸢i-ša-ka⸣-an-ši-ma 26 it-⸢ti⸣ GÉME.ḪI.A9 27 i-m[a-…-n]u-ši10 x+22’ (Leerzeile) x+23’ [šu]m-⸢ma LÚ LUKUR i-ḫu⸣-[…] x+24’ […

11 ————————— 28 […]-lum 29 […

nB 16 pa-ni-šu 4ʼ [i]š-ta-ka-an 5ʼ [a]-wi-lum šu-ú munus šu-gi4-tam 6ʼ ⸢i⸣-iḫ-ḫa-az 7ʼ [a-n]a É-šu ú-še-er-⸢reb-ši⸣ 8ʼ [munusš]u-gi4-tim ⸢ši-i⸣ 9ʼ […]-ti LUKUR 10ʼ [ú-u]l uš-ta-/ma-aḫḫar –––––––––––––– 11ʼ […] a-wi-lum 12ʼ […] i-ḫu-⸢uz⸣-ma 13ʼ […-n]a mu-ti-šá 14ʼ […]-⸢in⸣-ma 15ʼ […]-⸢ta-la-ad⸣ 16ʼ […]-⸢nu-um⸣ 17ʼ […]-⸢i⸣ 18ʼ […]-⸢ti⸣-šá 19ʼ […-ḫ]i-ir 20ʼ […]-⸢du⸣ abgebrochen

nB 9 Kol. I’ 1’ be-[…]-sa a-na KÙ.[BABBAR] 2’ i-na-ad-⸢di⸣-iš-ši ———————— 3’ ⸢šum-ma a-wi⸣-lum 4’ […]-tam

Nach Photo BE 31, Tf. II. Nach Photo BE 31, Tf. II. 3 Nach Photo PBS 5, Tf. CIX. 4 Ohne Determinativ auch aB 4 Z. x+15’. 5 Nach Photo BE 31, Tf. II, Oberfläche teilweise abgeschabt. 6 Auf BE 31, Tf. II, und RA 63, S.12, zusätzliche Keileindrücke erkennbar, aber wohl keine Rasur; vgl. Kollation Finkelstein, RA 63, S. 14. 7 Nach Photo BE 31, Tf. II. Der verfügbare Raum reicht mit großer Wahrscheinlichkeit jedoch nicht aus, um darin neben dem Ende von § 146 und dem Beginn von § 148 auch § 147 unterzubringen. Dieser wurde vermutlich wie in archBab 1 (s. dort Anm. zu § 147) ausgelassen, s. sub A.2.3.2 sub numero und A.5.3. 8 Zeilenende unbeschrieben. 9 Im Unterschied zur üblichen Schreibweise der Tafel fehlt SAG. 10 Erhaltungszustand Z. 23–28 nach Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12. 11 Zur Auslassung von § 147 vgl. RA 63, S. 14 mit Anm. b, und sub A.5.3. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 145–150: Stele XXXI 33 – XXXII 23 und Duplikate Stele 67 i-ḫu-uz-ma 68 la-a’-bu-um 69 iṣ-ṣa-ba-as-sí 70 a-na ša-ni-tim 71 a-ḫa-zi-im 72 pa-ni-šu 73 iš-ta-ka-an 74 i-iḫ-ḫa-az 75 aš-ša-sú 76 ša la-a’-bu-um 77 iṣ-ba-tu 78 ú-ul i-iz-/zi-ib-ši 79 i-na É i-pu-šu 80 uš-ša-am-ma 81 a-di ba-al-ṭa-at / ⸢itta-na-aš-ši-ši

aB 4 Kol. XI (Rs. V)1 1 […] 2 ⸢a⸣-na ša-⸢ni⸣-[…] …] 3 pa-ni-šu […] 4 ⸢i⸣-iḫ-ḫa-az aš-š[a-…] 5 ša le-e’-bu-um iṣ-[…] 6 ú-ul iz-⸢zi-ib⸣-[…] 7 ⸢i⸣-na É i-pu-šu 8 uš-[…]-⸢ma⸣ 9 […]-⸢ba-al⸣-[…]-⸢šiši⸣

Kol. XXXII (Rs. IX) § 149 1 šum-ma MUNUS ši-i

107 […

2 i-na É mu-ti-ša 3 wa-ša-ba-am 4 la im-ta-gàr 5 še-ri-ik-ta-ša 6 ša iš-tu / É a-bi-ša 7 ub-lam 8 ⸢ú-ša⸣-lam-šim-ma 9 it-ta-al-la-ak § 150 10 šum-ma a-wi-lum 11 a-na aš-ša-ti-šu 12 A.⸢ŠÀ⸣ gišKIRI6 É 13 ù bi-ša-am 14 iš-ru-uk-šim 15 ku-nu-uk-kam 16 i-zi-ib-ši-im 17 wa-ar-ki / mu-ti-ša 18 DUMU.MEŠ-ša ú-ul / i-ba-qá-ru-ši 19 um-mu-um 20 wa-ar-ka-sà 21 a-na DUMU-ša 22 ša i-ra-am-mu 23 i-na-ad-di-in

…] 11 [… …-ga]r 12 [… …] ⸢a-bi-ša⸣ 13 [… …ši]m?8-ma 14 …]-la-ak 15 (Leerzeile) 16 [šu]m-⸢ma⸣ LÚ ⸢a-na aš-ša-ti⸣-šu 17 [A].ŠÀ-am É-am ⸢ù giš KIRI6-am⸣9 18 ⸢ù⸣ bi-ša-[a]m iš-[…] 19 […-ka]m ⸢i⸣-[…] 20 [wa-a]r-ki / mu-ti-ša 20–21 DUMU.[MEŠ-…] // ⸢ú⸣-ul i-ba-⸢aq-qa⸣[…] 23 ⸢um-mu-um⸣ w[a-…] Z. 24–25 verloren

archBab 1 …]-uz-ma 30 […]-⸢bu-um⸣2 abgebrochen

221

nB 9 5’ […]-ma 6’ […]-bu-um3 7’ […-a]s-sí 8’4 […-n]a ⸢ša⸣-ni-tim 9’ […-ḫa-zi-im 10’ […-n]i-šu iš-ta-ka-an 11’ […-ḫ]a-az 12’ […-š]a-su 13’ […]-a’ 5-bu-um 14’ […-t]u6 ú-ul i-iz-zi-ib-ši 15’ […-n]a ⸢É⸣ i-pu-šu 16’ [u]š-ša-[a]m-ma 17’–18’ [a]-di ba-⸢al⸣-ṭaat // […]-ta-na-aš-šiši 19’ […-m]a MUNUS ši-i 20’ […-n]a É mu-ti-ša 21’ […-š]a-ba-am 22’ [… i]m-ta-gàr 23’ […-i]k-ta-ša 24’–25’ […-t]u É // […] 25’ ub-lam 26’ […-š]im-ma 27’ […-a]k abgebrochen

archBab 1 Kol. II 1 ša i-ra-am-mu 2 ⸢i-na-ad-di-in⸣

1 Nach Photo ist am Beginn der Kolumne offenbar nur eine Zeile verloren (nach Kopie zwei Zeilen); nur sie wird in der Zeilenzählung berücksichtigt. 2 Nach Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12. Da nur das Wortende erhalten ist, muß die Lautung des Vokals hier und in nB 9 offen bleiben, s. Stele XXXI 76 und Duplikate. 3 Zeichen vollständig erhalten (Kollation). 4 Z. 8–10 winziges Zusatzfragment (unpubliziert), in der Transliteration berücksichtigt. 5 Oder e’ wie aB 4. Weniger wahrscheinlich ist dort die Ansetzung des Vokals i. 6 Oder [t]ú (Zeichenrest unklar). 7 Davor kein Platz für Leerzeile (auch nB 9 ohne Trennung). 8 Undeutlicher Zeichenrest (Photo, Kopie ungenau). 9 Auf Photo geringe Zeichenreste erkennbar. Vgl. Borger, BAL, S. 30.

222 Stele 24 a-na a-ḫi-im 25 ú-ul i-na-ad-di-in § 151 26 šum-ma MUNUS 27 ša i-na É a-wi-lim 28 wa-aš-ba-at 29 aš-šum be-el / ḫu-buul-lim 30 ša mu-ti-ša 31 la ṣa-ba-ti-ša 32 mu-sà / úr-ta-ak-ki-is 33 ṭup-pa-am 34 uš-te-zi-ib 35 šum-ma / a-wi-lum šu-ú 36 la-ma MUNUS šu-a-ti 37 i-iḫ-ḫa-zu 38 ḫu-bu-ul-lum 39 e-li-šu 40 i-ba-aš-ši 41 be-el ḫu-bu-ul-/li-šu 42 aš-ša-sú 43 ú-ul i-ṣa-/ba-tu 44 ù šum-ma / MUNUS ši-i 45 la-ma a-na É / a-wi-lim 46 i-ir-ru-bu 47 ḫu-bu-ul-lum 48 e-li-ša 49 i-ba-aš-ši 50 be-el ḫu-bu-ul-/li-[š]a 51 mu-sà ú-ul / i-ṣa-ba-tu § 152 52 šum-ma iš-tu 53 MUNUS ši-i 54 a-na É a-wi-lim 55 i-ru-bu 56 e-li-šu-nu 57 ḫu-bu-ul-lum 58 it-tab-ši

B. Synoptische Transliteration aB 4 26 ⸢a⸣-na a-ḫi-i[m …] 27 (Leerzeile) 28 šum-ma MUNUS ša i-na É LÚ wa-aš-[…] 29 aš-šum be-lí ⸢ḫu-bu⸣[…] 30 ⸢ša⸣ mu-ti-ša l[a …] 31 […]-⸢sà ur-ta⸣-[…] Z. 32–33 verloren

archBab 1 3 a-na a-⸢ḫi-im⸣1 4 ú-ul i-na-ad-di-in ———————— 5 šum-ma MUNUS ša i-na / É a-wi-lim 6 aš-ba-at 7 áš-šum be-el ḫu-bu-/ulli 8 ša mu-ti-ša 9 la ṣa-ba-ti-ša 10 mu-sa6 úr-ta-ak-/ki-is 11 ṭup-pa-am 12 uš-te-zi-ib 13 šum-ma a-wi-lum šu-ú

34 […] ⸢ši-a-ti⸣2 […] 35 ⸢ḫu-bu⸣5-ul-lum e-l[i-… …] 36 be-lí ḫu-bu-ul-[…] 37 aš-ša-as-sú ú-u[l …] 38 ù šum-ma MUNUS ši-i

14 la-ma MUNUS šu-a-ti 15 {la}3 iḫ-ḫa-zu!4 16 ḫu-bu-ul-lum 17 e-li-šu 18 i-ba-aš-ši 19 be-el ḫu-bu-ul-li-šu 20 aš-ša-as-su 21 6-ul i-iṣ-ṣa-ba-at 22 ù šum-ma MUNUS ši-i

[…] 39 i-ir-ru-bu […] 40 ⸢e⸣-li-ša i-[…] 41 […]-lí ḫu-b[u-…] 42 […] ⸢x x⸣7 […

23 la-ma a-na É a-wi-lim 24 ir-ru-bu 25 ḫu-bu-ul-lum 26 e-li-ša i-ba-aš-ši nB 9 27 be-el ḫu-bu-ul-li-/ša Kol. II’ 28 mu-us-sà ú-ul / i-ṣa-ab- 0 ⸢i⸣-[…]?8 ba-tu

… …] 43 [… …-b]u 44 [e-li]9 mu-ti-ša ḫ[u-…]-lum 45 ⸢it⸣-tab-ši

29 šum-ma iš-tu MUNUS ši-i 30 […] ⸢É a-wi⸣-lim 31 [… …-n]u10 abgebrochen

1’ šum-m[a … …] 2’ a-na […] 3’ i-ru-[…] 4’ e-li […] 5’ ḫu-bu-u[l-…] 6’ it-tab-[…]

1 Durch das Zeichen im zieht sich eine (nachträglich entstandene) Kerbe, so daß das ursprüngliche Zeichen undeutlich ist (s. Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12). Finkelstein, RA 63, S. 15 mit Anm. c, liest tim (übernommen von Borger, BAL, S. 30), wozu die Zeichenform jedoch nicht paßt. 2 Vgl. Borger, BAL, S. 30; Zeichenreste aber nicht eindeutig. 3 Zeichen nach Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12 deutlich; s. Diskussion sub C z.St. 4 Tafel: su, vgl. Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12; s. Finkelstein, RA 63, S. 15 z.St. 5 So nach Kopie, nach Photo nichts erhalten. 6 Fehlendes ú wohl Schreiberversehen, da sonst regelmäßig ú-ul geschrieben. 7 Zuordnung der Zeichenreste nicht möglich. Da in archBab 1 keine Trennung vorgenommen wird, ist davon auszugehen, daß in aB 4 derselbe Sachverhalt vorliegt und auf der Zeile Text // Stele XXXII 51–53 untergebracht war. 8 Nach der Kopie wurde der Keileindruck am Bruch wohl als Beginn eines Trennstrichs verstanden. Wegen des Fehlens einer Trennung in den Paralleltexten ist aber ein solcher an dieser Stelle nicht zu erwarten. Es handelt sich wahrscheinlich um den Beginn eines Waagerechten (Kollation), der zu einem i gehören dürfte (⸢i⸣-[ṣa-(ab)-batu]). 9 Borger, BAL, S. 30, mit Fragezeichen. In der Kopie vor mu unbestimmbarer Zeichenrest, nach Photo Oberfläche abgebrochen. 10 Auf Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12, ist ein Zeichenrest erkennbar; die Zeile fehlt in der Kopie BE 31, S. 22, sowie bei Finkelstein, RA 63, S. 15.

B.2.2. Rechtstext §§ 150–156: Stele XXXII 24 – XXXIII 7 und Duplikate Stele 59 ki-la-la-šu-nu 60 DAM.GÀR i-ip-pa-lu § 153 61 šum-ma aš-ša-at / awi-lim 62 aš-šum zi-ka-/ri-im 63 ša-ni-im 64 mu-sà uš-di-ik 65 MUNUS šu-a-ti / i-na ga-ši-ši-im 66 i-ša-ak-ka-nu-ši4 § 154 67 šum-ma a-wi-lum 68 DUMU.MUNUS-sú 69 il-ta-ma-ad 70 a-wi-lam šu-a-ti 71 URU ú-še-eṣ-/ṣú-ú-šu § 155 72 šum-ma a-wi-lum 73 a-na DUMU-šu 74 É.GI4.A / i-ḫi-ir-ma 75 DUMU-šu il-⸢ma⸣-sí 76 šu-ú wa-ar-/ka-nu-umma 77 i-na sú-ni-ša 78 it-ta-ti-il-ma 79 iṣ-ṣa-ab-tu-šu 80 a-wi-lam šu-a-ti 81 i-ka-sú-šu-ma 82 a-na me-e Kol. XXXIII (Rs. X) 1 i-na-[a]d-du-ú-šu!9 § 156 2 šum-ma a-wi-lum 3 a-na DUMU-šu 4 É.GI4.A 5 i-ḫi-ir-ma 6 DUMU-šu la il-/ma-síma 7 šu-ú i-na sú-ni-ša

1

aB 4 46 [k]i-la-al-lu-šu-nu DAM.GÀR i-ip-⸢pa-lu⸣ aB 5 47 (Leerzeile) Kol. I 48 […] DAM LÚ 12 [šum-ma aš-ša-at a-wilim] aš-šum zi-ka-ri-im 2 […]-⸢ri⸣-[…] 49 […] 3 [š]a-ni-i-i[m] ⸢mu-us⸣-sà uš-di-i-ik 4 […-s]à uš-di-ik 50 […]-ši-ši 5–6 […] šu-a-ti // […]-na ga14-ši-ši-im i-ša-ak-ka-nu-ši 7 ⸢i⸣-ša-ak-ka-nu-ši 51 (Leerzeile) 8 (Leerzeile) 52 [… 9 [šu]m-ma a-wi-lum … 10 [DUM]U.MUNUS-sú …]-⸢ma-ad⸣ 10–11 il5//-[…]-ma-ad abgebrochen 12 […] šu-a-ti 13 […-š]e-eṣ-ṣú-šu 14 (Leerzeile) 15 […]-wi-lum7 16 […]-šu abgebrochen

223

nB 9 7’ ki-la-la-šu!1-⸢nu⸣ 8’ DAM.GÀR i-⸢ip⸣-pa-lu 9’3 šum-ma aš-ša-at a⸢wi⸣-lim 10’ aš-šum zi-⸢ka⸣-ri-im 11’ ša-⸢ni⸣-im 12’ mu-sà ⸢uš-di⸣-ik 13’–14’ MUNUS šu-a-ti // i-na ga-ši-ši-im 15’ i-ša-⸢ak⸣-ka-⸢nu⸣-ši ———————— 16’ šum-ma a-wi-lum 17’ DUMU.MUNUS-su 18’ il-ta-ma-ad 19’ a-wi-lam šu-a-ti 20’ URU ú-še-eṣ-ṣú-ú-šu ————————6 abgebrochen

aB 5 Kol. II8 1’ ⸢a-wi⸣-[…] 2’ i-ka-sú-š[u…] 3’ a-na me-[…] 4’ i-na-ad-du-š[i] 5’ i-na-ad-du-šu10 6’ šum-ma a-wi-lum 11 7’ É.GI4.A 8’ i-ḫi-ir-ma 9’ DUMU-šu la il-ma-s[í…] 10’ šu-ú i-na / 13 sú-ni-ša

archBab 1 Kol. III 1 É.GI4.A i-ḫi-ir-ma 2 DUMU-šu la il-ma-/síma12 3 šu-ú i-na sú-ni-ša

Geschrieben: MA, Schreiberversehen. Da die Auszugstafel mit dem Beginn eines Paragraphen einsetzen dürfte, ist der Verlust von einer Zeile zu postulieren. 3 Im Unterschied zu aB 4 (Leerzeile) ohne Artikeltrennung (Trennstrich), wahrscheinlich Schreiberversehen, da aB 5 an dieser Stelle beginnt, was für Artikeltrennung spricht, s. sub A.4.2.1. 4 Kein Trennstrich zwischen Z. 66 und 67. 5 Ungewöhnliche Wortbrechung. 6 Vor dem Bruch folgen zwischen Trennstrichen eine Tafelnummer und die Serienbezeichnung, dazu s. sub A.3.2. 7 Der nur in der Kopie MDP 18, 200 wiedergegebene Rest des Zeichens a ist nach Photo bei André-Salvini, Code, S. 48 Abb. 45, nicht erhalten. 8 Wahrscheinlich drei Zeilen verloren (vgl. Photo). Dann sind vom verlorenen Text (Entsprechung zu Stele XXXII 74–79) ebenfalls drei Zeilen am Ende von Kol. I unterzubringen. 9 Schreiberversehen: ši. 10 Dazu Borger, BAL, S. 31: „Der Schreibfehler der Vorlage wurde also übernommen und die richtige Lesung zugefügt“. 11 S. sub C z.St. 12 Auf Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12, vollständig lesbar. 13 Das Folgende eingerückt. 2

224 Stele 8 it-ta!1-ti-il 9 ½ MA.NA KÙ. BABBAR 10 i-ša-qal-/ši-im-ma 11 ù mi-im-ma 12 ša iš-tu 13 É a-bi-ša 14 ub-lam 15 ú-ša-lam-/ši-im-ma 16 mu-tu / li-ib-bi-ša 17 i-iḫ-ḫa-as-sí § 157 18 šum-ma a-wi-lum 19 wa-ar-ki / a-bi-šu 20 i-na sú-un / um-mi-šu 21 it-ta-ti-il 22 ki-la-li-šu-nu 23 i-qal-lu-ú-/šu-nu-ti § 158 24 šum-ma a-wi-lum 25 wa-ar-ki / a-bi-šu 26 i-na sú-un 27 ra-bi-ti-šu9 28 ša DUMU.MEŠ / waal-da-at 29 it-ta-aṣ-ba-at 30 a-wi-lum šu-ú 31 i-na É A.BA 32 in-na-as-sà-aḫ § 159 33 šum-ma a-wi-lum 34 ša a-na É / e-mi-šu 35 bi-ib-lam 36 ú-ša-bi-lu 37 ter-ḫa-tam id-di-nu 38 a-na MUNUS ša-nitim 39 up-ta-al-li-/iṣ-ma 40 a-na e-mi-šu 41 DUMU.MUNUS-ka

1

B. Synoptische Transliteration aB 5 11’ it-ta-ti-⸢il⸣ 12’ ½ MA.NA K[Ù. BABBAR] 13’ i-ša-[…] abgebrochen

aB 4 Kol. XII (Rs. VI) etwa 4 Zeilen verloren5 1’ ([Leerzeile])6 2’ šu[m-ma … …]-ki ⸢a-bi-šu⸣7 3’ ⸢i⸣-[…]-⸢mi?-šu? it?⸣-[…] 4’ ⸢ki⸣-[…-š]u?-nu? ⸢i⸣-qa[l?-…]8 5’ (Leerzeile) 6’ š[um-m]a […] ⸢wa-ar-ki⸣ […] 7’ ⸢i-na⸣ [… …] 8’ [… DUM]U.⸢MEŠ wa⸣-[…-d]a-[at] 9’ […-t]a-a[ṣ-b]a-[…] 10’ […]-ú ⸢i-na É a-bi-šu⸣ 11’ […]-⸢na⸣-as-sà-aḫ 12’ ([Leerzeile])10 Z. 13’–15’ verloren

archBab 1 4 it-ta-ti-il2 5 ½ MA.NA KÙ. BABBAR / i-ša-qal-ši-im-ma3 6 ù mi-im-ma 7 ša iš-tu 8 É a-bi-ša / ub-lam 94 ú+-ša+-lam-ši+-ma+ 10 mu-ut li-ib+-bi+-ša+ 11 iḫ-ḫa-as-sí+ ———————— 12 šum-ma a-wi-lum 13 wa-ar-ki a-bi-šu 14 i-na su-un um-mi-šu 15 it-ta-ti-il 16 ki-la-li-šu-nu 17 i-qal-lu-šu-nu-ti ———————— 18 šum-ma a-wi-lum 19 wa-ar-ki a-bi-šu 20 i-na su-un ra-bi-ti-šu 21 ša DUMU.MEŠ al-daat 22 it-ta-aṣ-bat 23 a-wi-lum šu-ú 24 i-na É A.BA 25 in-na-as-sà-aḫ ———————— 26 šum-ma a-wi-lum 27 ša a-na É / e-wi-šu 28 bi-ib-lam12 ⸢ú-ša⸣-bi-lu 29 ter-ḫa-tam id-di-in-ma 30 a-na MUNUS ša-nitim 31 Ú13-ta-al-li-iṣ 32 ⸢a⸣-na e-wi(Glosse:mi)šu14 33 […]-⸢ka⸣

nB 9 Kol. III’ —[——————]11 1’ šum-m[a …] 2’ ša a-na ⸢É⸣ […] 3’ bi-ib-⸢lam⸣ ú-š[a-…] 4’ ter-ḫa-tam id-di-nu 5’ a-na MUNUS ša-nitim 6’ up-ta-al-li-iṣ-ma 7’ a-na e-mi-šu 8’ DUMU.MUNUS-ka

Schreiberversehen: ša. Zeichen auf Photos BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12, deutlich, s. auch Kollation ebd. S. 15. 3 Etwas eingerückt, d.h. Zeilenbrechung. 4 Z. 9–14 auf Photo BE 31, Tf. II, vollständig erhalten, nach Photo RA 63, S. 12, heute Oberfläche teilweise abgebröckelt, s. ebd. S. 15f. 5 Erste Zeile abgebrochen, dann Oberfläche abgeschabt (auf Photo nicht zusammenhängende Keileindrücke zu erkennen, nicht zuzuordnen). 6 Wegen der Parallele archBab 1 zu erwarten, so auch die Kopie, im Photo nicht zu erkennen. 7 So ist wohl die Kopie zu interpretieren. 8 Spuren Z. 3’ und 4’ nur zum Teil eindeutig zuzuordnen. 9 Zum Emendationsvorschlag -ra-bi-ti-šu s. sub C z.St. 10 Nach den Parallelen zu erwarten. 11 Vor Z. 1 am Bruch ein Eindruck zu erkennen, wohl Beginn eines Trennstrichs (Kollation). 12 So mit Photo BE 31, Tf. II, und RA 63, S. 12, s. auch ebd. S. 16 (nach Kollation; Kopie: lum). 13 Schreiberversehen (statt up)? 14 Die Glossierung ist unter die Zeile geschrieben. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 156–161: Stele XXXIII 8–77 und Duplikate Stele 42 ú-ul a-ḫa-az / iq-ta-bi

archBab 1 33–34 ú-ul aḫ-ḫa-az [// …] 43 a-bi DUMU.MUNUS a-bi DUMU.MUNUS abgebrochen 44 mi-im-ma 17’ [… …-a]b!?2-lu-šu-um 45 ša ib-ba-ab-/lu-šum 46 i-tab-ba-al 18’ […]-⸢ta-ab-ba-al⸣3 § 160 19’ (Leerzeile) 20’ [šum-ma] LÚ 47 šum-ma a-wi-lum 48 a-na É e-mi-im a-na É ⸢e⸣-[…] 49 bi-ib-lam 21’ […-l]am uš-ta-b[i-i]l4 50 ú-ša-bi-il 22’ […-t]am 51 ter-ḫa-tam 52 id-di-in-ma i-di-in-ma 53 a-bi DUMU.MUNUS 23’ [… DUMU. MU]NUS-im 54 DUMU.MUNUS-i ú-ul 23’–24’ DUMU.MUNUSti // […-n]a-di-ik-kum a-na-/ad-di-ik-kum 55 iq-ta-bi iq-ta-bi 56 mi-im-ma ma-la 25’ […-m]a ša5 ib-ba-ab-lu-šum 57 ib-ba-ab-lu-š[u]m 26’ uš-t[a-ša]-an-na-ma 58 uš-ta-ša-an-na-ma ú-ta-a-ar 59 ú-ta-ar § 161 27’ (Leerzeile) 28’ šum-ma LÚ 60 šum-ma a-wi-lum a-na É e-mi-šu 61 a-na É e-mi-šu 29’ bi-ib-lam ú-ša-bi-il 62 bi-ib-lam ú-ša-bíl 30’ ter-ḫa-[t]am 63 ter-ḫa-tam 64 id-di-in-ma i-di-in-ma 31’ i-bi-i[r]-šu 65 i-bi-ir-šu6 uk-ta-ar-ri-is-sú7 66 uk-tar-ri-sú 32’ e-mu-š[u] 67 e-mu-šu a-na be-lí aš-ša-ti 68 a-na be-el aš-ša-tim8 69 DUMU.MUNUS-i ú-ul 33’ DUMU.MUNUS-⸢ti⸣ ú-ul ta-aḫ-ḫa-az archBab 1 / ta-aḫ-ḫa-az 70 iq-ta-bi 34’ ⸢iq⸣-ta-bi Kol. IV 71 mi-im-ma ma-la 35’ [… 1 mi-im-ma ma-la i]b-ba-ab-lu-šu[m] 2 ib-ba-ab-lu-šu 72 ib-ba-ab-lu-šum 36’ […-n]a-a-m[a] 3 uš-ta-ša-an-na-ma 73 uš-ta-ša-an-na-ma […-a]r 4 ú-ta-ar 74 ú-ta-ar abgebrochen9 5 ù aš-ša-as-su 75 ù aš-ša-sú 6 i-bi-ir-šu 76 i-bi-ir-šu 7 ú-ul iḫ-ḫa-az 77 ú-ul i-iḫ-ḫa-az

1

aB 4 16’ […]-ḫa-az iq-⸢ta-bi⸣1

225

nB 9 9’–10’ ú-ul a-ḫa-a[z] // iq-ta-b[i] 11’ a-bi DUMU.MUNUS mi-im-[…] 12’ ⸢ša⸣ ib-ba-ab-l[u-…] i-tab-⸢ba⸣-[…] ———————— 13’ šum-⸢ma a⸣-[…] abgebrochen

So nach Photo (nach Kopie unvollständig). Die folgenden Zeichen sind als gebrochene Zeile unter die Zeile geschrieben. 2 Nach Photo zwei Winkelhaken vor dem Senkrechten (vgl. auch die Kopie), was auf ša oder ta weisen könnte (Schreiberversehen oder abweichender Text?). Oder sollte Auslassung der Zeichenfolge ib-ba-ab vorliegen: ša lu-šum? 3 Die Zeile ist mit dem Wortlaut der Stele nicht ausgefüllt (freier Raum am Zeilenbeginn anzunehmen?). Die Zeichenreste sind nur auf der Grundlage der Stele zu deuten. Vgl. Borger, BAL, S. 31, zu Stele XXXIII 45f.: „S etwas abweichend?“. 4 Wegen Z. 29’ als fehlerhaft zu betrachten (=uš{-ta}-b[i-i]l)? 5 Nach Photo. 6 Wegen Krümmung der Stele Kästchen leicht trapezförmig. 7 Nach Photo sú (= ZU), so mit Fragezeichen Borger, BAL, S. 32. 8 Unter der Zeile getilgter Trennstrich. 9 Bis zum Ende der Tafel fehlen maximal ca. 20 Zeilen, die vermutlich teilweise für einen Kolophon genutzt wurden.

226 Stele § 162 78 šum-ma a-wi-lum 79 aš-ša-tam 80 i-ḫu-uz 81 DUMU.MEŠ ú-li/súm-ma 82 MUNUS ši-i 83 a-na ši-im-tim2 Kol. XXXIV (Rs. XI) 1 it-ta-la-ak 2 a-na še-ri-ik-/ti-ša 3 a-bu-ša 4 ú-ul i-ra-/ag-gu-um 5 še-ri-ik-ta-ša 6 ša DUMU.MEŠ-ša-ma § 163 7 šum-ma a-wi-lum 8 aš-ša-tam 9 i-ḫu-uz-ma 10 DUMU.MEŠ la ú-/šarši-šu 11 MUNUS ši-i 12 a-na ši-im-tim 13 it-ta-la-ak 14 šum-ma ter-ḫa-tam 15 ša a-wi-lum šu-ú 16 a-na É e-mi-šu3 / ub-lu 17 e-mu-šu 18 ut-te-er-šum

1

B. Synoptische Transliteration archBab 1 ———————— 8 šum-ma a-wi-lum 91 aš-ša-tam i-ḫu-uz 10 DUMU+.MEŠ ú-li-issúm-ma 11 MUNUS+ ši-i 12 a+-na+ ši-im-tim 13 it-ta-la-ak 14 a-na še-ri-ik-ti-ša 15 a-bu-ša ú-ul i-ra-/ag-gu-um 16 še-ri-ik-ta-ša 17 ša DUMU.MEŠ-ša-ma ————————— 18 šum-ma a-wi-lum 19 aš-ša-tam i-ḫu-uz-ma 20 DUMU.MEŠ la ú-šarši-šu 21 MUNUS ši-i 22 a-na ši-im-tim it-ta-la-ak 23 šum-ma ter-ḫa-tam 24 ša a-wi-lum šu-ú 25 a-na É e-wi-šu / ub-lam 26 e-mu-šu ut-te-er-šu

Nach Photo RA 63, S. 12, ist die Oberfläche heute zum Teil abgeblättert (Zeilenanfänge verloren), vollständig erhalten auf Photo BE 31, Tf. II, s. auch Kopie BE 31, 22. 2 Laut der Heliogravüre folgt eine vorgezeichnete Zeile, unbeschrieben bis auf einen Zeichenrest am Zeilenbeginn (Beginn des Zeichens ID?; in den Kopien ausgelassen). 3 šu über Rasur, ursprüngliches Zeichen: E (so Harper).

B.2.2. Rechtstext §§ 162–165: Stele XXXIII 78 – XXXIV 42 und Duplikate Stele 19 a-na še-ri-ik-ti 20 MUNUS šu-a-ti 21 mu-sà ú-ul / i-ra-aggu-um 22 še-ri-ik-ta-ša 23 ša É a-bi-ša-ma § 164 24 šum-ma e-mu-šu 25 ter-ḫa-tam 26 la ut-te-er-šum 27 i-na še-ri-ik-/ti-ša 28 ma-la / ter-ḫa-ti-ša 29 i-ḫar-ra-aṣ-ma 30 še-ri-ik-ta-ša 31 a-na É a-bi!3-ša 32 ú-ta-ar § 165 33 šum-ma a-wi-lum 34 a-na IBILA-šu 35 ša i-in-šu / maḫ-ru 36 A.ŠÀ gišKIRi6 ù É 37 iš-ru-uk 38 ku-nu-kam / iš-⸢ṭur⸣šum 39 wa-ar-ka a-bu-um 40 a-na ši-im-tim 41 it-ta-al-ku 42 i-nu-ma aḫ-ḫu

1

archBab 1 27 a-na ši-ri-ik-ti MUNUS šu-a-ti 28 mu-us-sà ú-ul i-ra-/aggu-um 29 še-ri-ik-ta-ša 30 ša É a-bi-ša-ma 31 šum-ma e-mu-šu 32 ter-ḫa-tam la ut-⸢te⸣-/er-šu1 33 […-n]a še-ri-ik-t[i…]2 abgebrochen

So nach Photos BE 31, Tf. II; RA 63, S. 12. So nach Photos BE 31, Tf. II; RA 63, S. 12. 3 Stele: ta (in Ungnad, KGḪ, emendiert; Borger, BAL, S. 32: „ta irrtümlich aus Z. 30 wiederholt“). 2

227

228 Stele 43 i-zu-uz-zu 44 qí-iš-ti a-bu-um 45 id-di-nu-šum 46 i-le-qé-ma 47 e-le-nu-um-ma 48 i-na NÍG.GA É A.BA 49 mi-it-ḫa-ri-iš 50 i-zu-uz-zu § 166 51 šum-ma a-wi-lum 52 a-na DUMU.MEŠ ša ir-šu-ú6 53 aš-ša-tim i-ḫu-uz7 54 a-na DUMU-šu 55 ṣe-eḫ-ri-im 56 aš-ša-tam 57 la i-ḫu-uz9 58 wa-ar-ka a-bu-um 59 a-na ši-im-tim 60 it-ta-al-ku 61 i-nu-ma aḫ-ḫu 62 i-zu-uz-zu 63 i-na NÍG.GA É A.BA 64 a-na a-ḫi-šu-nu 65 ṣe-eḫ-ri-im 66 ša aš-ša-tam 67 la aḫ-zu 68 e-li-a-at 69 zi-it-ti-šu 70 KÙ.BABBAR ter-ḫatim 71 i-ša-ak-ka-/nu-šum-ma 72 aš-ša-tam 73 ú-ša-aḫ-/ḫa-zu-šu § 167 74 šum-ma a-wi-lum 75 aš-ša-tam 76 i-ḫu-uz-ma 77 DUMU.MEŠ ú-li-súm 78 MUNUS ši-i 79 a-na ši-im-tim

1

B. Synoptische Transliteration

aB 6 re. Kol. (Rs. I’) 1’ ⸢i⸣-[…] 2’ ⸢e⸣-[…] 3’ i-na NÍ[G.GA …] 4’ mi-it-ḫa-r[i-iš] 5’ i-zu-u[z-…] ———————— 6’ šum-ma ⸢a⸣-[…] 7’ a-na DU[MU.MEŠ …] 8’ aš-š[a-…] 9’ a-na […] 10’ ṣ[e?-…] abgebrochen

aB 7 Kol. I’ 1’ […] ⸢a-bu-um⸣1 2’ […-n]u-šum 3’ […-l]e-qé-e-ma!2 4’ ⸢e⸣-le--um-ma!3 5’ […-n]a NÍG.GA É A.BA 6’ [mi]-it-ḫa-ri-iš i-zu-zu 7’5 [… L]Ú 7’–8’ a-na DUMU.MEŠ // […-š]u-ú 8’ aš-ša-tam i-ḫu-uz 9’ ⸢a⸣-na DUMU-šu ṣe-eḫ-ri 10’ [a]š-ša-tam la i-ḫu-uz 11’ […-a]r-ka a-bu-um 12’ […-i]m-tim it-ta-al-ku 13’ [… …]-⸢zu-uz⸣-zu abgebrochen



archBab 1 Kol. V4 1 šum-ma+ a+-wi+-lum+ 2 a-na DUMU.MEŠ ša ir+-šu+-ú+ 3–4 aš-ša-ti8 // i-ḫu-uz 5 a-na DUMU-šu ṣe-eḫ-ri+-im+ 6 aš-ša-tam la i-ḫu+-uz+ 7 wa-ar-ka a-⸢bu⸣+u[m] + 8 a-na ši-i[m-…] 9 it-ta-a[l-…] 10 i-nu-ma a[ḫ-ḫu] 11 i-zu-u[z-…] 12 i-na NÍG.G[A …] 13 a-na a-ḫi-[… …] 14 ša aš-ša-t[am …] 15 e-li-a-a[t …] 16 KÙ.BABBAR ter-[…] 17 i-ša-ak-k[a-…] 18 aš-⸢ša⸣-[…] 19 ú-ša-a[ḫ-…] ———————— 20 šum-ma […] 21 aš-ša-[… …] 22 DUMU.M[EŠ …] 23 MUNUS […] 24 a-na ši-[…]

Rest von a nur in der Kopie von D. Arnaud, Larsa, S. 253, nicht in Sumer 41 (1941), S. 143. Schreiberversehen: zusätzlich zwei Waagerechte am Zeichenbeginn. 3 Schreiberversehen, ma zusätzlich ein Waagerechter am Zeichenbeginn. 4 Rechte obere Ecke zwischen der Edition von Langdon in BE 31 und der Neubearbeitung durch Finkelstein, RA 63, abgebrochen; der Umschrift liegt das Photo in BE 31, Tf. II, zu Grunde, die Klammersetzung in RA 63, S. 17, folgt dem heutigen Erhaltungszustand. 5 aB 7 markiert die „Artikel“einteilung durch Vorziehen der ersten Zeile („Ausrücken“), s. sub A.4.2.1. Da der Zeilenanfang abgebrochen ist, ist diese Markierung hier nicht erkennbar. 6 S. sub C z.St. 7 S. sub C z.St. 8 RA 63, S. 17, folgt „[…“ – unbegründet, denn nach Photo BE 31, Tf. II, fehlt in Z. 3f. nichts; das unbeschriebene Zeilenende ist kleiner als in der Kopie anzusetzen, da dort nicht berücksichtigt wurde, daß die Schrift in Z. 5f. bis zum Tafelrand läuft. 9 Wie Anm. zu Z. 53. 2



B.2.2. Rechtstext §§ 165–167: Stele XXXIV 43–79 und Duplikate

229

TontAss 6 Rs.1 1 […]-⸢um⸣-[…]2 2 […] ⸢É⸣ […] 3 […-ḫ]a-ri-[…] 4 […-z]u-uz-z[u] ———————— 5 [šu]m-ma a-wi-[…] 6 […-]na DUMU.MEŠ ša ir-[…] 7 […]-ti i-ḫu-u[z] 8 […n]a DUMU-⸢šu⸣ 9 [ṣ]e-eḫ-ri 10 […]-ša-tam 11 […] i-ḫu-uz 12–13 […]-ar-ka // […]bu-[…] nANin 4 14 […-n]a ši-im-[…]3 Kol. VII? oder VIII? (Rs. 15 […]-⸢ta⸣-[…] abgebrochen II? oder III?) (K 19879) 1’ …4 2’ […-n]a NÍG.GA […] 3’ […] x x5 […] 4’ […]-eḫ-r[i-…] 5’ [… a]š-ša-tum la a[ḫ-…] 6’ […]-li-at zí-t[i-…]6 7’ …7 abgebrochen

1

S. Bem. zur Vs. bei §§ 136/137. Gegen Maul, ZA 102, S. 99, paßt der Zeichenrest besser zu um als zu nu. 3 Maul, ZA 112, 92, ergänzt tim. Da in den vorhergehenden Zeilen die Mimation fehlt, ist auch hier ti zu erwarten. 4 Geringe Spuren, muß Stele Kol. XXXIV 62 entsprechen, wahrscheinlich zu [i-z]u-u[z-zu] gehörig. 5 Spuren: [… š]a bzw. [… d]a und n[a …] zu lesen? Borger, BAL, S. 33: „abweichend, unklar“. 6 Vgl. Borger, BAL, S. 33: zí-t[i(?)-šu]. 7 Geringe Spur, nicht zu identifizieren, müßte Entsprechung zu Stele XXXIV 70 und vielleicht 71 (oberer Ausläufer eines nu?) sein. 2

230

B. Synoptische Transliteration

Stele 80 it-ta-la-ak 81 wa-ar-ki-ša 82 MUNUS ša-ni-tam 83 i-ta-ḫa-/az-ma 84 DUMU.MEŠ it-ta-/laad 85 wa-ar-ka{-nu-um}2 86 a-bu-um / a-na ši-imtim 87 it-ta-al-ku Kol. XXXV (Rs. XII) 13 DUMU.MEŠ a-na um/ma-tim 2 ú-ul i-zu-/uz-zu 3 še-ri-ik-ti 4 um-ma-ti-šu-nu 5 i-le-qú-ma 6 NÍG.GA É A.BA 7 mi-it-ḫa-ri-iš 8 i-zu-uz-zu § 168 9 šum-ma a-wi-lum 10 a-na DUMU-šu 11 na-sa-ḫi-im 12 pa-nam iš-ta-ka-an 13 a-na da-a-a-ni 14 DUMU-i a-na-sà-aḫ / iq-ta-bi 15 da-a-a-nu 16 wa-ar-ka-sú 17 i-pár-ra-su-ma 18 šum-ma DUMU / arnam kab-tam 19 ša i-na ap-lu-tim 20 na-sa-ḫi-im 21 la ub-lam 22 a-bu-um DUMU-šu 23 i-na ap-lu-tim 24 ú-ul i-na-sà-aḫ § 169 25 šum-ma ar-nam kabtam 26 ša i-na ap-lu-tim 27 na-sa-ḫi-im 28 a-na a-bi-šu 29 it-ba-lam 30 a-na iš-ti-iš-šu

1

Zeile fehlt in Kopie. Zur Emendation s. sub C z.St. 3 Vor Z. 1 am rechten Rand eines Kästchens ein bedeutungsloser Keileindruck. 2

archBab 1 25 it-[…]1 26 wa-a[r-…] 27 MUNUS š[a-…] 28 i-t[a-…] 29 DU[MU.MEŠ …] abgebrochen

B.2.2. Rechtstext §§ 167–170: Stele XXXIV 80 – XXXV 59 und Duplikate Stele 31 pa-ni-šu ub-ba-lu 32 šum-ma ⸢ar⸣-nam / kab-tam 33 a-di ši-ni-šu1 it-ba-lam 34 a-bu-um DUMU-šu 35 i-na ap-lu-tim 36 i-na-šà-aḫ § 170 37 šum-ma a-wi-lum 38 ḫi-ir-ta-šu 39 DUMU.MEŠ ú-li-súm 40 ù GÉME-sú 41 DUMU.MEŠ ú-li-súm 42 a-bu-um 43 i-na bu-ul-ṭì-šu 44 a-na DUMU.MEŠ ša GÉME / ul-du-šum 45 DUMU.MEŠ-ú-a / iqta-bi 46 it-ti DUMU.MEŠ / ḫiir-tim 47 im-ta-nu-šu-nu-ti 48 wa-ar-ka / a-bu-um 49 a-na ši-im-tim 50 it-ta-al-ku 51 i-na NÍG.GA É A.BA 52 DUMU.MEŠ ḫi-ir-tim 53 ù DUMU.MEŠ G[É]ME 54 mi-it-ḫa-ri-⸢iš⸣ 55 i-zu-uz-zu 56 IBILA DUMU ḫi-irtim 57 i-na zi6-it-tim 58 i-na-sà-aq-ma 59 i-le-qé

aB 6 mittl. Kol. (Rs. II’) 1’ […]-⸢ta-šu⸣ D[UMU.MEŠ …]2 2’ [… GÉM]E-sú DUMU.MEŠ ú-l[i…] 3’ […-b]u-um i-na bu-ul-ṭi-š[u] 4’ a-na DUMU.MEŠ ša GÉME-sú ul-du-šu 5’ DUMU.MEŠ-ú-a iqta-bi 6’ it-ti DUMU.MEŠ ḫiir-tim 7’ im-ta3-nu-šu-nu-ti 8’ EGIR a-bu a-na ši-im-tim 9’ it-ta-al-ku 10’ i-na NÍG.GA É A.BA

231

aB 7 Kol. II’ 1’ […]-a iq-[…]

11’ DUMU.MEŠ GÉME ù DUMU.MEŠ ḫi-irtim 12’ mi-it-ḫa-ri- i-zu-zu 13’ IBILA ḫi-ir-tim4

2’ [… DU]MU.MEŠ ḫii[r-…] 3’ […-t]a-nu-šu-nu-ti 4’ […-a]r-ka a-bu-um 5’ […]-tim it-ta-a[l]/-ku 6’ i-na NÍG.⸢GA É⸣ A. ⸢BA⸣ 7’ DUMU.MEŠ GÉME ù DUMU.MEŠ ḫi-ir[…] 8’ mi-it-ḫa-ri-iš 9’ i-zu-uz-zu 10’ IBILA ša ḫi-ir-tim5

< > 14’ i-na-as-sà-qú-ú-ma 15’ i-le-eq-qu-ú

< > 11’ i-na-as-sà-q[ú?7-… …]

1 Danach irrtümlich eingefügter Trennstrich (Fortsetzung eingerückt). a-di wird häufig zu a-na emendiert; dazu Borger, BAL, S. 120, zu § 169. 2 Zuordnung der Spuren Z. 1’ unsicher (Kollation). 3 Nach Kollation, Kopie: BI, d.h. der abschließende Senkrechte (s. Z. 5’) wurde ausgelassen. 4 S. sub C z.St. 5 Wie vorige Anm. 6 Über Rasur. 7 Der Zeichenrest schließt eine Ergänzung zu aq nicht aus (s. Larsa 8./9. Kamp., S. 231). Da jedoch die Formulierungen von aB 6 und aB 7 weitgehend übereinstimmen, ist aB 7 wohl analog aB 6 zu ergänzen. Die Verben aB 6 Z. 14’–15’ weisen eine von der Stele abweichende Satzstruktur auf. S. sub C z.St.

232 Stele § 171a 60 ù šum-⸢ma⸣ a-bu-um 61 i-na bu-ul-ṭì-šu 62 a-na DUMU.MEŠ ša GÉME / ul-du-šum 63 DUMU.MEŠ-ú-a / la iq-ta-bi 64 wa-ar-ka / a-bu-um 65 a-na ši-im-tim 66 it-ta-al-ku 67 i-na NÍG.GA É A.BA 68 DUMU.MEŠ GÉME 69 it-ti DUMU.MEŠ / ḫi-ir-tim 70 ú-ul i-zu-uz-zu 71 an-du-ra-ar 72 GÉME ù DUMU. MEŠ-ša 73 iš-ša!5-ak-ka-an 74 DUMU.MEŠ ḫi-ir-tim 75 a-na DUMU.MEŠ GÉME 76 a-na wa-ar-du-tim 77 ú-ul i-ra-ag-gu-mu § 171b 78 ḫi-ir-tum 79 še-ri-ik-ta-ša 80 ù nu-du-na-am 81 ša mu-sà 82 id-di-nu-ši-im 83 i-na ṭup-pí-im 84 iš-ṭú-ru-ši-im 85 i-le-qé-ma 86 i-na šu-ba-at 87 mu-ti-ša uš-ša-ab10 Kol. XXXVI (Rs. XIII) 1 a-di ba-al-ṭa-at i-ik-kaal 2 ana KÙ.BABBAR 3 ú-ul i-na-ad-di-in 4 wa-ar-ka-sa 5 ša DUMU.MEŠ-ša-ma

1

B. Synoptische Transliteration aB 6 ———————— 16’ šum-ma a-bu1 < > 17’ a-na DUMU.MEŠ ša GÉ[ME …] 18’ [DUM]U.MEŠ-ú-a ⸢la⸣ […] 19’ [EGI]R a-bu […] abgebrochen



aB 7 12’2 šum-ma a-⸢bu⸣ < > 12’–13’ a-na […] // ša ⸢GÉME⸣ u[l-…] abgebrochen

archBab 1 Kol. VI (Rs. I)3 1’ SA[G?.GÉME …]4 2’ iš-[…] 3’ DUMU.M[EŠ …] 4’ a-na DUMU.MEŠ […] 5’ a-na a[r-…]6 6’ ú-ul i-r[ag-…]7 7’ ḫi-ir-tum š[e-…] 8’ ù nu-du-u[n-…] 9’ ša mu-sa6 id-[…] < >8 10’ i-le-qé-[…]9 11’ i-na šu-ba-at 11’–12’[…] // ⸢uš⸣-ša[…]11 13’ a-di ba-al-[…] 14’ a-na KÙ.BABBAR u[l …] 15’ wa-ar-k[a-…] 16’ ša DUMU.ME[Š-…]

bu am Bruch, Platz für -[um] wohl zu knapp, vgl. Z. 8’ und Z. 19’ gegen Z. 3’. Ausrückung der Zeile zur Markierung des Beginns eines neuen Artikels, s. Bem. zu aB 7 § 166. 3 Die Kolumne hat seit der Publikation durch Langdon, BE 31, S. 22, im unteren Teil beträchtlichen Textverlust erlitten. 4 S. auch Borger, BAL, S. 34; Finkelstein, RA 63, S. 18: AMA[R.GI], d.h. die Zeichenspuren irrtümlich Stele XXXV 71 zugeordnet. Die Zeile fehlt in der Kopie BE 31, 22. 5 Beginn des Zeichens undeutlich (s. Ungnad, KGḪ), aber mit Bergmann, CḪ, wohl ša, nicht ta (so auch Borger, BAL, S. 34). Nachträgliche Änderung von ta in ša? 6 So nach den Photos (BE 31, Tf. 3; RA 63, S. 13), Zeile fehlt in der Kopie. 7 Nach Photos Anfang des Zeichens rag erhalten. 8 Ausgelassen, s. Photos (BE 31, Tf. 3; RA 63, S. 13) und RA 63, S. 18; Kopie fehlerhaft. 9 Fehlt in Kopie, in RA 63, a.a.O., ohne -[ma]. 10 Die drei letzten Zeichen sind in der Heliogravüre im Unterschied zu den Kopien verwaschen. 11 So nach den Photos (BE 31, Tf. 3; RA 63, S. 13) und RA 63, S. 18. Das Zeichen uš ist ungewöhnlich breit geschrieben. 2



B.2.2. Rechtstext §§ 171a–171b: Stele XXXV 60 – XXXVI 5 und Duplikate

233

nANin 4 Kol. VIII? (Rs. III?) (K 18470, re. Kol.) 1’ ⸢i⸣-[…] 2’–3’ a-n[a …] // ul-[…]

nB 101 1’ ⸢ù⸣ šum-m[a …] 2’ ⸢i⸣-na bu-u[l-…] 3’ ⸢a⸣-na DUMU.MEŠ ⸢ša⸣ […] 4’–5’ DUMU.ME[Š-…] // 4’ DUMU.MEŠ-ú-⸢a⸣ / iq-[…] la iq-KA2-bi abgebrochen 5’ wa-ar-3 a-bu-um 6’ a-na ši-im-tim 7’ it-ta-⸢al⸣-ku 8’ i-na NÍG.GA É A.BA 9’ DUMU.ME[Š] GÉME 10’ it-ti DUMU.MEŠ ḫii[r-…] 11’ ⸢ú⸣-ul i-zu-u[z-…] 12’ ⸢an-du-ra⸣-[…]5

TontAss 7 Vs. I’ 1 […-t]i DUMU.MEŠ /4 [ḫ]i-ir-tim 2 […]-ul i-zu-uz-zu 3 […-d]u-ra-ar 4 […] ù DUMU.MEŠ-ša 5 […]-ak-ka-an 6 [DUMU.ME]Š ḫi-ir-tim 7 […] DUMU.MEŠ GÉME 8 [wa]-ar-du-tim6 9 […-a]g-gu-mu 10 […]-tum 11 […-t]a-ša 12 […-n]a-am 13 […]-sà 14 […]-ši abgebrochen

1

Der Beginn von Z. 1–4 ist im Verhältnis zu Z. 5ff. etwas vorgezogen, Z. 4 liegt Zeilenbrechung analog Stele Kol. XXXV 63 vor. 2 Schreiberversehen. Unwahrscheinlich ist ein Logogramm mit phonetischen Glossen: iq-DUG4-bi (in Erwägung gezogen von Borger, BAL, S. 34). 3 Schreiberversehen. 4 Zeilenbrechung (eine zu erwartende Einrückung ist am Zeilenbeginn abgebrochen). 5 So nach Kollation wie Kopie Ungnad, KGḪ; Kopie Bergmann, CḪ, nur: […]-⸢du⸣-[…]. 6 Zur Ergänzung vgl. TontAss 7 Vs. II’ Z. 2 und 5.

234 Stele § 172 6 šum-ma mu-sà 7 nu-du-un-⸢na⸣-am 8 la id-di-iš-ši-im 9 še-ri-ik-ta-ša 10 ú-ša-la-mu-/ši-im-ma 11 i-na NÍG.GA 12 É mu-ti-ša 13 zi-it-tam 14 ki-ma IBILA / iš-te-en 15 i-le-qé 16 šum-ma DUMU.MEŠša 17 aš-šum i-na É šu-ṣí-im 18 ú-sà-aḫ-ḫa-mu-ši 19 da-a-a-nu 20 wa-ar-ka-sà 21 i-pár-ra-su-ma 22 DUMU.MEŠ ar-nam 23 i-im-mi-du 24 MUNUS ši-i 25 i-na É mu-ti-ša 26 ú-ul uṣ-ṣí 27 šum-ma MUNUS ši-i 28 a-na wa-ṣé-em 29 p[a]-ni9-ša 30 iš-ta-ka-an 31 nu-du-un-na-am 32 ša mu-sà 33 id-di-nu-ši-im 34 a-na DUMU.MEŠ-ša 35 i-iz-zi-ib 36 še-ri-ik-tam 37 ša É a-bi-ša 38 i-le-qé-ma 39 mu-ut li-ib-/bi-ša 40 i-iḫ-ḫa-as-sí § 173 41 [š]um-ma MUNUS ši-i 42 a-šar i-ru-bu 43 a-na mu-ti-ša 44 wa-ar-ki-im

1

B. Synoptische Transliteration archBab 1 17’ šum-ma mu-sà n[u-…] 18’ la i[d-…] 19’ še-r[i-…] 20’ ú-š[a-… … …] 21’ zi-it1-[… 21’–22’ …] // iš-t[e-… 22’ …]2 23’ šum-m[a … 23’–24’ …]3 // i-na É [… 24’ …] 25’ da-a-a+-n[u …]4 26’ i-pár+-ra+-[…5 26’–27’…] // ar-nam+ 27’ ⸢i⸣+-[…]6 28’ MUNUS+ ši+-i+ i+-na+ È+ ⸢mu⸣+-[…] 29’ ú-ul uṣ+-ṣí+ šum+-ma+ MUNUS+ ši+-i+7 30’ a-na wa-ṣe-e+-em+8 31’ pa-ni-ša iš+-ta+-ka+-an+ 32’ nu-du-un+-nam+ 33’ ša mu-us+-sà+ id+-di+-nu+-ši+-im+10 Ende der Kolumne

nANin 4 Kol. IX? (Rs. IV?) (K 18470, lk. Kol.) 1’ […-a]m 2’ [… …]-nu-ši 3’ […] ⸢i⸣-iz-zi-ib 4’ […-i]k-tu 5’ […-b]i-ša 6’ […-q]é-ma 7’ […-b]i-ša 8’ […]-⸢sí⸣ abgebrochen

Das kopierte it ist bereits auf dem Photo BE 31, Tf. 3, verloren; nach Kopie Borger, BAL, S. 34. So bereits nach Photo BE 31, Tf. 3. 3 So bereits nach Photo BE 31, Tf. 3; Borger, a.a.O.: šu-ṣi-[im]. 4 So mit Photo BE 31, Tf. 3, gegen die Kopie, nach der auch ar- erhalten ist. Nach Photo RA 63, S. 13: da-⸢a⸣[…]. Borger, a.a.O.: ar-[ka-sà]. 5 So mit Photo BE 31, Tf. 3, gegen die Kopie, nach der auch -su-ma erhalten ist. 6 So mit Photo BE 31, Tf. 3, gegen die Kopie, nach der auch -im- erhalten ist. 7 Die beiden letzten Zeichen nicht eingerückt, sondern auf dem re. Rd. (i auf Photo BE 31, Tf. 3, nicht zu erkennen). 8 Borger, a.a.O.: wa-ṣe-e-[em(?)]. 9 Gegen die Kopien ist bei Vergrößerung in der digitalisierten Heliogravüre die Binnenzeichnung schwach zu erkennen. 10 Die beiden letzten Zeichen sind auf dem Photo BE 31, Tf. 3, nicht zu erkennen. Da gegen die Kopie eine Einrückung nicht zu erkennen ist, standen sie auf dem re. Rd. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 172–176a: Stele XXXVI 6–79 und Duplikate Stele 45 DUMU.MEŠ it-ta-laad 46 wa-ar-ka MUNUS ši-i / im-tu-ut 47 še-ri-ik-ta-ša 48 DUMU.MEŠ maḫ-rutum 49 ù wa-ar-ku-tum 50 i-zu-uz-zu § 174 51 šum-ma a-na mu-ti-ša 52 wa-ar-ki-im 53 DUMU.MEŠ la it-/tala-ad 54 še-ri-ik-ta-ša 55 DUMU.MEŠ ḫa-wi-ri/ša-ma 56 i-le-qú-ú § 175 57 šum-ma lu ÌR / É.GAL 58 ù lu ÌR 59 MAŠ.EN.GAG 60 DUMU.MUNUS a-wilim 61 i-ḫu-uz-ma 62 DUMU.MEŠ 63 it-ta-la-ad 64 [b]e-el ÌR 65 a-na DUMU.MEŠ 66 DUMU.MUNUS a-wilim 67 a-na wa-ar-/du-tim 68 ú-ul i-ra-ag-gu-um § 176a 69 ù šum-ma / ÌR É.GAL 70 ù lu ÌR MAŠ.EN.GAG7 71 DUMU.MUNUS a-wilim 72 i-ḫu-uz-ma 73 i-nu-ma i-ḫu-zu-ši 74 qá-du-um 75 še-ri-ik-tim 76 ša É a-bi-ša 77 a-na É ÌR É.GAL 78 ù lu ÌR MAŠ.EN.GAG 79 i-ru-ub-ma

1

aB 6 lk. Kol. (Rs. III’) 1’ […]⸢x⸣1 2’ […]2 TontAss 7 Vs. II’ 1 DUMU.MEŠ maḫ-rutum 2 ù wa-ar-ku-tum 3 i-zu-uz-zu

3’ [… …]-tum 4’ […]-tum i-zu-zu 5’ [… DA]M-ša EGIR 6’ […] it-ta-la-ad

4 šum-ma a-na mu-ti-ša 5 wa-ar-ki-im 6 DUMU.MEŠ la it-/tala-ad 7 še-ri-ik-ta-ša 8 DUMU.MEŠ ḫa-wi-ri/ša-ma 9 i-le-qú-ú

7’ […-i]k-ta-ša 8’ […] maḫru!3-tum 9’ […]-eq-qu-ú ———————— 10’ […] É.GAL 11’ [… …].GAG abgebrochen

10 šum-ma […] / ⸢É⸣.[…] abgebrochen archBab 1 Kol. VII (Rs. II) 1’ DUMU.MEŠ ⸢it⸣-[…]4 2’ be-el […] 3’ a-na ?5 DUMU.MUNUS a[…] 4’ a-na wa-ar-du-⸢tim⸣ 5’ ú-ul i-ra-gu-⸢um⸣6 ———————— 6’ ù šum-ma lu SAG. ÌR / É.GAL 7’ lu SAG.ÌR MAŠ. EN.GAG 8’ DUMU.MUNUS awi-lim 9’ i-ḫu-uz-ma 10’–11’ i-nu-ma // i-ḫuzu-ši 12’ qá-du-um ši-ri-ik-ti 13’ ša É a-bu8-ša 14’ a-na É SAG.ÌR/ É.GAL 15’ ù lu SAG.ÌR a-wi-lim 16’ i-ru-ub-ma

Nur abschließender Senkrechter erhalten, vielleicht zu ad (wie Stele XXXVI 45). Das erhaltene Zeilenende nicht beschrieben wie auch sonst mehrfach (mittl. Kol. Z. 7’, 9’). 3 Zeichen undeutlich; weniger wahrscheinlich Borger, BAL, S. 34: maḫ--ú-tum. 4 So nach Photos. 5 S. sub C z.St. 6 Nach Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13, die Zeile fehlt in der Kopie. S. auch Borger, a.a.O. 7 GAG durch Rasur im Zeicheninneren aus IR entstanden. 8 bu fehlerhaft, vgl. Borger, BAL, S. 35. 2

235

236 Stele 80 iš-tu in-ne-em-du 81 É i-pu-šu 82 bi-ša-am ir-šu-ú 83 wa-ar-ka-nu-um-ma 84 lu ÌR É.GAL 85 ù lu ÌR MAŠ.EN.AG3 86 a-na ši-im-tim 87 it-ta-la-ak4 88 DUMU.MUNUS a-wilim 89 še-ri-ik-ta-ša 90 i-le-qé 91 ù mi-im-ma 92 ⸢ša⸣ mu-sà ù ši-i Kol. XXXVII (Rs. XIV) 1 iš-tu / in-ne-em-du 2 ir-šu-ú 3 a-na ši-ni-šu 4 i-zu-uz-zu-ma 5 mi-iš-lam be-el ÌR 6 i-le-qé 7 mi-iš-lam 8 DUMU.MUNUS a-wilim 9 a-na DUMU.MEŠ-ša / i-le-qé § 176 b 10 šum-ma / DUMU. MUNUS a-wi-lim 11 še-ri-ik-tam / la i-⸢šu⸣ 12 mi-⸢im⸣-ma / ša mu⸢sà⸣ ù ši-i 13 iš-tu / in-ne-em-du 14 ir-šu-ú9 15 a-na ši-ni-šu 16 i-zu-uz-zu-ma 17 mi-iš-lam / be-el ÌR 18 i-le-qé 19 mi-iš-lam 20 DUMU.MUNUS a-wilim 21 a-na DUMU.MEŠ-ša / i-le-qé

1

B. Synoptische Transliteration archBab 1 17’ iš-tu in-ne-em-du 18’ É i-pu-šu 19’ bi-ša-am ir-šu-ú1 20’ wa-ar-ka-nu-um-ma2 21’ lu SAG.ÌR É.GAL 22’ ù lu SAG.ÌR MAŠ. EN.GAG 23’ a-na ši-ma-ti-ša 24’ it-ta-la-ak5 25’ DUMU.MUNUS awi-lim 26’ še-ri-ik-ta-ša 27’ e-le-nu-um-ma6 28’ i-le-qé 29’ ù mi-im-ma ša mu-sà ù ši-i 30’ iš-tu in-ne-em-du / ir-šu-ú 31’8 a-na ši-ni-šu 32’ i-zu-uz-zu-ma Ende der Kolumne

nB 17 Vs. lk. Kol. (Kol. I?)7 1ʼ […]-šu 2ʼ […-m]a 3ʼ […Ì]R 4ʼ […-q]é abgebrochen

TontAss 7 Vs. III’ 1 mi-[…]10 2 […] 3 […]

So gegen die Kopie mit Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13. So gegen die Kopie mit Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13. 3 Rasur im Zeicheninneren wie Z. 70 (s. o. z.St.). 4 Rasur zwischen ta und la. 5 So mit Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13, gegen Kopie. 6 So mit Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13, gegen Kopie. 7 Die Zuordnung der Zeichen(reste) ist sehr unsicher. Sie ergibt sich aus dem vermutlichen Umfang der Tafel (s. sub A.2.3.7). Weniger wahrscheinlich ist die Entsprechung zum identischen Text von Z. 15–18 der Stele. 8 Z. 31’–32’ auf Rand, s. Photo RA 63, S. 13. 9 Bei Vergrößerung der Heliogravüre erweckt der folgende Trennstrich den Eindruck einer nachträglichen Einfügung (schwächer als die sonstigen Begrenzungen ausgeführt). 10 Der Umfang von TontAss 7 Vs. I’ und II’ legt es nahe, die geringen Zeichenreste an dieser Stelle einzuordnen (so auch Borger, BAL, S. 35). Eine Alternative wäre Stele Kol. XXXVII 7–10 (Ende § 176a). Daraus ergäbe allerdings für TontAss 7 Vs. II’ ein zu geringer Umfang. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 176a–177: Stele XXXVI 80 – XXXVII 56 und Duplikate Stele § 177 22 šum-ma NU.MU.SU 23 ša DUMU.MEŠ-ša 24 ṣe-eḫ-ḫe-ru 25 a-na É ša-ni-im 26 e-re-bi-im 27 pa-ni-ša 28 iš-ta-ka-an 29 ba-lum da-a-a-ni 30 ú-ul i-ir-ru-ub 31 i-nu-ma 32 a-na É ša-ni-im 33 i-ir-ru-bu 34 da-a-a-nu 35 wa-ar-ka-at 36 É mu-ti-ša3 37 pa-ni-im 38 i-pár-ra-su-ma

39 É ša mu-ti-ša 40 pa-ni-im 41 a-na mu-ti-ša 42 wa-ar-ki-im 43 ù MUNUS šu-a-ti 44 i-pa-aq-qí-du-ma 45 ṭup-pa-am 46 ú-še-ez-ze-bu-/šu-nu-ti 47 É i-na-ṣa-ru 48 ù ṣe-eḫ-ḫe-ru-tim 49 ú-ra-ab-bu-ú 50 ú-ni-a-tim 51 a-na KÙ.BABBAR 52 ú-ul i-na-ad-di-nu 53 ša-a-a-ma-nu-um 54 ša ú-nu-ut 55 DUMU.MEŠ NU.MU. SU 56 i-ša-am-mu

1

237

TontAss 7 41 š[um-…] abgebrochen

archBab 1 Kol. VIII (Rs. III) 1’ […]-ru-ub2 2’ […]-nu-ma 2’–3’ a-na É // ⸢ša⸣-ni-im 4’ i-ir-ru-bu 5’ da-a-a-nu 6’ wa-ar-ka-at 7’ É mu-ti-ša / pa-ni-im 8’ i-pa-ar-ra-su4-ma 9’ {É ša x x x5 10’ pa-ni-im6 11’ i-pa-ar-ra-su7-ma} 12’ É ša mu-ti-ša 13’ pa-ni-im 14’ a-na mu-ti-ša ar-ki-im 15’ ù MUNUS šu-a-ti 16’ i-pa-aq-qí-du 17’ ṭup-pa-am8 18’ ú-še-ez-ze-bu-šu-nu-ti 19’ É i-na-aṣ-ṣa-ru 20’ ù ṣe-eḫ-ḫe-ru-tim 21’ ú-ra-ab-bu-ú 22’ ú-ne-a-tim 23’ a-na KÙ.BABBAR ú-ul i-na-di-nu 24’ ša-a-a-ma-nu-um 25’ ša ú-nu-ut 26’ DUMU.MEŠ NU. MU.SU 27’ i-ša-am-mu

nB 17 Vs. mittl. Kol. (Kol. II?) 1ʼ […] ⸢ṣe⸣-[…] 2ʼ ú-r[a-…] 3ʼ ú-ni-a-[…] 4ʼ a-na K[Ù. BABBAR] 5ʼ ú-⸢ul i⸣-na-ad-di[…] 6ʼ ša-a-a-m[a-…] 7ʼ ša ú-[…] 8ʼ DUMU.MEŠ NU.[MU.SU] 9ʼ i-ša-[…]

Die Oberfläche von Z. 2–3 ist vollständig verloren, der in Höhe von Z. 4 am Bruch erkennbare Zeichenrest paßt zu šum. 2 So gegen die Kopie mit Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13, vgl. auch RA 63, S. 19. Die Kopie von Z. 1’ ist falsch, und in Z. 2’ sind die erhaltenen Zeichen nach rechts gerückt, nach Photo ist nur ein Zeichen am Beginn von Z. 2’ verloren und zu ergänzen. 3 Die nächste Zeile ist eingerückt. Falls keine Beschädigung des Steines vorliegt, wonach es nicht aussieht, ist der folgende Trennstrich irrtümlich eingefügt. 4 Auf den Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13, ist nicht zweifelsfrei zu erkennen, ob su oder sú (= ZU) geschrieben wurde. 5 Die drei Zeichen sind verschrieben (s. die Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13), obwohl mu-ti-ša gemeint sein wird (RA 63, S. 19 mit Fragezeichen). Nachträgliche Änderung, nachdem der Fehler der Wiederholung von Z. 8’– 11’ bemerkt worden war? Der Schreiber hat sein Versehen offensichtlich bei der Wiederholung von Z. 11’ erkannt, daraufhin die gesamte Passage getilgt und ist mit Z. 12f. fortgefahren. 6 ni und im teilweise radiert. 7 ra und su sind von der Rasur in Z. 10’ betroffen. Z. 12’ schließt an Z. 8’ an, Z. 9’–11’ sind ein Schreiberversehen (Dittographie), dazu Finkelstein, RA 63, S. 19 Anm. i. 8 Hier und im Folgenden nach Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13; Kopie abweichend.

238 Stele 57 i-na KÙ.BABBAR-šu 58 i-te-el-li 59 NÍG.GA a-na be-lí-šu 60 i-ta-ar § 178 61 šum-ma NIN.DINGIR / LUKUR 62 ù lu munusZI.IK./RU. UM 63 ša a-bu-ša 64 še-ri-ik-tam 65 iš-ru-ku-ši-im 66 ṭup-pa-am 67 iš-ṭú-ru-ši-im 68 i-na ṭup-pí-im 69 ša iš-ṭú-ru-ši-im 70 wa-ar-ka-sà 71 e-ma e-li-ša 72 ṭa-bu na2-da-nam 73 la iš-ṭur-ši-im-ma 74 ma-la li-ib-bi-ša 75 la ú-ša-am-ṣí-ši 76 wa-ar-ka a-bu-um 77 a-na ši-im-tim 78 it-ta-al-ku 79 A.ŠÀ-ša ù gisKIRI6-ša 80 aḫ-ḫu-ša 81 i-le-qú-ma 82 ki-ma e-mu-uq 83 zi-it-ti-ša 84 ŠE.BA Ì.BA / ù SÍG. BA 85 i-na-ad-di-nu-šim-ma 86 li-ib-ba-ša 87 ú-ṭa-ab-bu 88 šum-ma aḫ-ḫu-ša 89 ki-ma e-mu-uq 90 zi-it-ti-ša 91 ŠE.⸢BA Ì⸣.BA ⸢ù⸣ SÍG. BA 92 la it-ta-ad-/nu-ši-imma Kol. XXXVIII (Rs. XV) 1 li-ib-ba-ša 2 la uṭ-ṭi-ib-bu 3 A.⸢ŠÀ⸣-ša ù gisKIRI6-ša 4 a-na er-re-ši-im 5 ša e-li-ša / ṭa-bu 6 i-na-ad-di-in-ma 7 er-re-sà 8 it-ta-na-aš-ši-ši 9 A.ŠÀ gisKIRI6 10 ù mi-im-ma 11 ša a-bu-ša 1

B. Synoptische Transliteration archBab 1 nB 17 28’ i-na KÙ.BABBAR-šu 10ʼ i-⸢na⸣ […] i-te-el-li abgebrochen 29’ NÍG.GA a-na be-lí-šu 30’ i-ta-ar ————————1 31’ šum-ma NIN.DINGIR LUKUR Ende der Kolumne

archBab 1 Kol. IX (Rs. IV) 1’ […]-⸢ši-im⸣-ma3 2’ li-ib-ba-ša 3’ la uṭ-ṭi-ib-bu 4’ A.ŠÀ-ša ù / gisKIRI6ša 5’ a-na e-re-ši-im 6’ ša e-li-ša / ⸢ṭa-a⸣-bu4 7’ i-na-ad-di-in-ma 8’ er-re-es-sà 9’ it-ta-na-aš-ši 10’ A.ŠÀ gisKIRI6 É 11’ ù mi-im-ma 12’ ša a-bu-ša

Bei der nur schwach erkennbaren Linie handelt es sich wahrscheinlich um einen Artikel-Trenner, nicht eine Linierung, obwohl einige Eindrücke in die Linie hineinragen. 2 Über radiertem DA. 3 So nach Photo RA 63, S. 13, vgl. RA 63, S. 20; undeutlich Photo BE 31, Tf. 3. 4 So nach Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13 (Oberfläche beschädigt).

B.2.2. Rechtstext §§ 177–180: Stele XXXVII 57 – XXXVIII 47 und Duplikate Stele 12 id-di-nu-ši-im 13 a-di ba-al-ṭa-at / ì-kal 14 a-na KÙ.BABBAR 15 ú-ul i-na-ad-di-in 16 ša-ni-a-am 17 ú2-ul ú-up-pa-al 18 ap-lu-sà 19 ša aḫ-ḫi-/ša-ma § 179 20 šum-ma NIN.DINGIR / LUKUR 21 ù lu munusZI./IK.RU. UM 22 ša a-bu-ša 23 še-ri-ik-tam 24 iš-ru-ku-ši-im 25 ku-nu-kam 26 iš-ṭú-ru-ši-im 27 i-na ṭup-pí-im 28 ša iš-ṭú-ru-ši-im 29 wa-ar-ka-sà 30 e-ma e-li-ša / ṭa-bu 31 na-da-nam 32 iš-ṭur-ši-im-ma 33 ma-la li-ib-bi-ša 34 uš-tam-ṣí-ši 35 wa-ar-ka a-bu-um 36 a-na ši-im-tim 37 it-ta-al-ku 38 wa-ar-ka-sà 39 e-ma e-li-ša ṭa-bu 40 i-na-ad-di-in 41 aḫ-ḫu-ša 42 ú-ul i-ba-/aq-qá-ru-ši § 180 43 šum-ma a-bu-um 44 a-na DUMU.MUNUSšu 45 LUKUR GÁ8.GI4.A 46 ù lu munusZI./IK.RU. UM9 47 še-ri-ik-tam 1

239

archBab 1 13’ iš-⸢ṭú⸣-ru-ši-im1 14’–15’ a-di ba-al-ṭa-at // i-ik-kal 16’ a-na KÙ.BABBAR 17’ ú-ul i-na-di-in 18’ ša-ni-a-am 19’ ú-ul ú-pa-al3 20’ ap-lu-us-sà 21’ ša aḫ-ḫi-ša-ma ———————— 22’ šum-ma NIN.DINGIR / NU.BAR4 23’ ù munusZI.IK.RU.UM 24’ ša a-bu-ša 25’5 še-ri-ik-tam 26’ iš-ru-ku-ši-im Ende der Kolumne

archBab 1 Kol. X (Rs. V) Beginn abgebrochen6 1’ [šum]-⸢ma a-bu⸣? Ende des Textes7

So nach Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13, s. auch RA 63, S. 20. Borger, BAL 36: ṭú mit Fragezeichen. In der Heliogravüre bei Vergrößerung bei den Senkrechten zusätzliche Eindrücke erkennbar (vgl. zweites ú in der Zeile). Zeichen über Rasur? 3 So nach den Photos BE 31, Tf. 3, und RA 63, S. 13, vgl. auch RA 63, S. 20; Borger, BAL, S. 36: up-pa-al. 4 So nach den Photos (wie vorige Anm.), vgl. auch RA 63, S. 20. Schreiberversehen statt MUNUS.ME = LUKUR? 5 Diese und die folgende Zeile auf dem Rand. 6 Im erhaltenen Teil der Tafel sind am Bruch die unteren Teile mehrerer Zeichen erhalten. Sie sind nicht eindeutig zu identifizieren. Nach der Stellung auf der Tafel vor dem Kolophon, der nach einem unbeschriebenen Stück folgt, sollte es sich um eine Stichzeile handeln. Am ehesten bietet sich dafür der Beginn von § 180 an (Stele Kol. XXXVIII 43; nicht auszuschließen ist auch Stele Kol. XXXVIII 60 (Beginn von § 181), was wegen der Größe des verlorenen Abschnitts jedoch weniger wahrscheinlich sein dürfte. Die Zeichenreste passen allerdings nicht ganz zu dem zu erwartenden und in der Transliteration eingesetzten Wortlaut von Z. 1’ (für die Ergänzung von um ist der Platz nicht ausreichend). 7 Es folgt ein Kolophon (s. sub A.3.2). 8 So deutlich bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre, aber über Rasur (aus É korrigiert?); aufzugeben ist M. Stol, RA 73 (1979), S. 91: É.GI4.A; das Zeichen ist zweifelsfrei von É Z. 87 unterschieden. 9 Der Beginn eines Trennstrichs im Kästchen ist wohl Ausläufer von vorheriger Kolumne. 2

240

B. Synoptische Transliteration

Stele 48 la iš1-uk-ši-im 49 wa-ar-ka a-bu-um 50 a-na ši-im-tim 51 it-ta-al-ku 52 i-na NÍG.GA ⸢É⸣ A.BA 53 zí-it-tam ki-ma 54 ap-lim iš-te-en 55 i-za-az-ma 56 a-di ba-al-ṭa-at 57 i-ik-ka-al 58 wa-ar-ka-sà 59 ša aḫ-ḫi-ša-ma § 181 60 šum-ma a-bu-um 61 LUKUR NU.GIG 62 ù lu NU.BAR 63 a-na DINGIR iš-ši-ma 64 še-ri-ik-tam 65 la iš-ru-uk-ši-im 66 wa-ar-ka a-bu-um 67 a-na ši-im-tim 68 it-ta-al-ku 69 i-na NÍG.GA É A.BA 70 IGI.3.GÁL IBILA-ša 71 i-za-az-ma2 72 a-di ba-al-ṭa-at 73 i-ik-ka-al 74 wa-ar-ka-sà 75 ša aḫ-ḫi-ša-ma § 182 76 šum-ma a-bu-um 77 a-na DUMU.MUNUSšu 78 LUKUR dAMAR.UTU 79 ša KÁ!3.DINGIR.RAki 80 še-ri-ik-tam 81 la iš-ru-uk-ši-im 82 ku-nu-kam 83 la iš-ṭur-ši-im 84 wa-ar-ka / a-bu-um 85 a-na ši-im-tim 86 it-ta-al-ku 87 i-na NÍG.GA / É A.BA 88 IGI.3.GÁL IBILA-ša 89 it-ti aḫ-ḫi-ša 90 i-za-az-ma 91 il-kam 92 ú-ul i-il-la-ak 93 LUKUR dAMAR.UTU 94 wa-ar-ka-sà 95 e-ma e-li-ša 96 ṭa-bu4

1

Schreiberversehen. Trennstrich nur schwach eingedrückt. 3 Schreiberversehen: É. 4 Nicht zu entscheiden ist, ob am Beginn der Zeile der Stein bereits vor der Beschriftung beschädigt war oder ein Zeichen ausradiert wurde (vielleicht i), was bedeuten könnte, daß der Schreiber zunächst ṭa-bu ausgelassen und dann erwartungsgemäß eingerückt nachgetragen hatte; damit könnte auch der Trennstrich erklärt werden, der im gegenwärtigen Zustand als fehlerhaft zu betrachten ist. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 180–186: Stele XXXVIII 48 – XXXIX 47 und Duplikate Stele Kol. XXXIX (Rs. XVI) 1 i-na-ad-di-in § 183 2 šum-ma a-bu-um 3 a-na DUMU.MUNUSšu / šu-gi4-tim 4 še-ri-ik-tam 5 iš-ru-uk-ši-im 6 a-na mu-tim 7 id-di-iš-ši 8 ku-nu-uk-kam 9 iš-ṭur-ši-im 10 wa-ar-ka / a-bu-um 11 a-na ši-im-tim 12 it-ta-al-ku 13 i-na NÍG.GA / É A.BA 14 ú-ul i-za-az § 184 15 šum-ma a-wi-lum 16 a-na DUMU.MUNUSšu 17 šu-gi4-tim 18 še-ri-ik-tam 19 la iš-ru-uk-šim 20 a-na mu-tim 21 la id-di-iš-ši 22 wa-ar-ka / a-bu-um 23 a-na ši-im-tim 24 it-ta-al-ku 25 aḫ-ḫu-ša 26 ki-ma e-mu-uq / É A.BA 27 še-ri-ik-tam 28 i-šar-ra-ku-/ši-im2-ma 29 a-na mu-tim 30 i-na-ad-di-nu-ši § 185 31 šum-ma a-wi-lum 32 ṣe-eḫ-ra-am 33 i-na me-e-šu 34 a-na ma-ru-tim 35 il-qé-ma 36 úr-ta-ab-bi-šu 37 tar-bi-tum ši-i 38 ú-ul ib-ba-aq-qar § 186 39 šum-ma a-wi-lum 40 ṣe-eḫ-ra-am 41 a-na ma-ru-tim / il-qé 42 i-nu-ma 43 il-qú-ú-šu 44 a-ba-šu 45 ù um-ma-šu 46 i-ḫi-a-aṭ 47 tar-bi-tum ši-i 1

241

nB 17 Rs. re. Kol. (Kol. VI?) 1ʼ [… NÍG.G]A É […] 2ʼ […] i-za-[…] [–––]––[––––––] 3ʼ š[um-m]a ⸢a⸣-w[i-…] 4ʼ a-[n]a DUMU. [MUNUS-šu]1 šu-[…] 5ʼ še-r[i-… 6ʼ la iš-[…] 7ʼ a-n[a …] 8ʼ l[a …] abgebrochen

Das Folgende eingerückt (gebrochene Zeile), deshalb nicht als Zeile gezählt. Vor ši und vor ma Rasur. Vom ersten radierten Zeichen ist überhaupt nichts zu erkennen, vom zweiten weniger als bei Bergmann, CḪ (dort getilgtes im). Das Zeichen im ist vemutlich radiert worden, aber zu erwarten. Über ma ist noch das Ende eines getilgten Trennstrichs zu erkennen.

2

242 Stele 48 a-na É a-bi-šu 49 i-ta-ar § 187 50 DUMU GÌR.SÈ.[G]A 51 mu-za-az É.GAL 52 ù DUMU munusZI.IK./ RU.UM 53 ú-ul ib-ba-aq-qar § 188 54 šum-ma DUMU UM.MI.A 55 DUMU a-na tar-bi-tim 56 il-qé-ma 57 ši-pí-ir qá-ti-šu 58 uš-ta-ḫi-sú 59 ú-ul ib-ba-qar § 189 60 šum-ma ši-pí-ir / qá-tišu 61 la uš-ta-ḫi-sú 62 tar-bi-tum ši-i 63 a-na É a-bi-šu 64 i-ta-ar § 190 65 šum-ma a-wi-lum 66 ṣe-eḫ-ra-am 67 ša a-na ma-ru-ti-šu 68 il-qú-šu-ma 69 ú-ra-ab-bu-šu 70 it-ti DUMU.MEŠ-šu 71 la im-ta-nu-šu 72 tar-bi-tum ši-i 73 a-na É a-bi-šu 74 i-ta-ar § 191 75 šum-ma a-wi-lum 76 ṣe-eḫ-ra-am 77 ša a-na ma-ru-ti-šu 78 il-qú-šu-ma 79 ú-ra-ab-bu-ú-šu 80 É-sú!2 i-pu-uš 81 wa-ar-ka DUMU.MEŠ 82 ir-ta-ši-ma 83 a-na tar-bi-tim na-saḫi-im 84 pa-nam iš-ta-ka-an 85 DUMU šu-ú ri-qú-sú 86 ú-ul it-ta-al-la-ak 87 a-bu-um mu-ra-bi-šu 88 i-na NÍG.GA-šu 89 IGI.3.GÁL IBILA-šu 90 i-na-ad-di-iš-šum-ma 91 it-ta-la-ak 92 i-na A.ŠÀ gišKIRI6

1

B. Synoptische Transliteration

nB 17 Rs. mittl. Kol. (Kol. VII?) 1ʼ ⸢ù DUMU munusZI.IK./ RU.UM⸣1 2ʼ ú-ul ib-ba-⸢aq-qar⸣ –––––––––––––––– 3ʼ šum-ma DUMU ⸢UM.MI.A⸣ 4ʼ DUMU a-na tarbi-t[im] 5ʼ il-qé-ma 6ʼ ši-pí-ir qá-ti-šu 7ʼ uš-ta-ḫi-su 8ʼ ú-ul ib-ba-qar 9ʼ šum-ma ši-pí-ir qáti-šu 10ʼ ⸢la⸣ uš-ta-ḫi-su 11ʼ–12ʼ tar-bi-tum // [ši]-i 12ʼ a-na É a-bi-šu 13ʼ […]-ta-ar –––––––––––––––– 14ʼ […] ⸢a-wi-lum⸣ abgebrochen

Zeichen zum größten Teil verloren und nur undeutlich zu erkennen. Die Einrückung der beiden letzten Zeichen (Wortbrechung) ist dagegen eindeutig. 2 Schreiberversehen: ba.

B.2.2. Rechtstext §§ 186–194: Stele XXXIX 48 – XL 39 und Duplikate Stele 93 ù1 É 94 ú-ul i-na-ad-di952 iš-šum § 192 96 šumma DUMU GÌR. SÈ.GA Kol. XL (Rs. XVII) 1 ù lu DUMU munusZI./ IK.RU.[U]M 2 a-na a-bi-⸢im⸣ 3 mu-ra-bi-šu 4 ù um-mi-⸢im⸣ 5 mu-ra-bi-ti-⸢šu⸣ 6 ú-ul a-⸢bi⸣ / at-⸢ta⸣ 7 ú-ul um-⸢mi⸣ / at-ti iqta-⸢bi⸣ 8 EME-⸢šu⸣ 9 i-na-ak-ki-⸢su⸣ § 193 10 šumma DUMU GÌR. SÈ.⸢GA⸣ 11 ù lu DUMU munusZI./ IK.RU.UM 12 É a-bi-šu 13 ú-we-ed-di-ma 14 a-ba-am 15 mu-ra-bi-šu 16 ù um-ma-am 17 mu-ra-bi-sú 18 i-zí-ir-ma 19 a-na É a-bi-šu 20 it-ta-la-ak 21 i-in-⸢šu⸣ 22 i-na-sà-⸢ḫu⸣ § 194 23 šum-ma a-wi-l[u]m 24 DUMU-šu a-na ⸢mu⸣še-/ni-iq-t[i]m 25 id-di-in-⸢ma⸣ 26 DUMU šu-⸢ú⸣ 27 i-n[a] qá-⸢at⸣ / mu-šeni-iq-t[i]m 28 im-tu-ut 29 mu-še-ni-iq-t[u]m 30 ba-lum a-bi-šu 31 ù um-mi-šu 32 DUMU ša-ni-a-am⸢ma⸣ 33 ir-ta-ka-⸢ás⸣ 34 ú-ka-an-nu-ši-⸢ma⸣ 35 aš-šum ba-lum a-bi⸢šu⸣ 36 ù um-mi-š[u] 37 DUMU ša-ni-a-[am] 38 ir-ku-[s]u 39 UBUR-⸢ša⸣ 1

nB 17 Rs. lk. Kol. (Kol. VIII?) 1ʼ [… munus ZI.IK.RU.U]M3 2ʼ [… …]-⸢bi⸣-šu 3ʼ [… …] AT.TA4 4ʼ […] at-ta 5ʼ [… i]q-ta-bi 6ʼ […] ⸢i⸣-na-ak-ki-su [–––––]–––––––– 7ʼ […] GÌR.SÈ.GA 8ʼ [… munus

]ZI.IK.RU.⸢UM⸣ 9ʼ […] ⸢a⸣-bi-šu 10’ [ ú-w]a-ad-di-ma 11’ […] ⸢mu-ra⸣-[…] abgebrochen

Eingerückt, d.h. Trennstrich fehlerhaft. Trennstrich fehlerhaft, da Wortbrechung und das Folgende eingerückt. 3 Nur abschließender Senkrechter erhalten. 4 Die beiden erhaltenen Zeichen entsprechen denen in der folgenden Zeile. Offenbar Schreiberversehen. 2

243

244

B. Synoptische Transliteration

Stele 40 i-na-ak-ki-su § 195 41 šum-ma DUMU ab[a]-šu 42 im-ta-ha-aṣ 43 KIŠIB.LÁ-šu 44 i-na-ak-ki-su § 196 45 šum-ma a-wi-lum 46 i-in DUMU a-wi-lim 47 úḫ-tap-pí-id 48 i-in-šu 49 ú-ḫa-ap-pa-du § 197 50 šum-ma GÌR.PAD.DU / a-wi-lim 51 iš-te-bi-ir 52 GÌR.PAD.DU-šu 53 i-še-eb-bi-ru § 198 54 šum-ma i-in / MAŠ. EN.GAG1 55 úḫ-tap-pí-id 56 ù lu GÌR.PAD!2.DU / MAŠ.EN.GAG3 57 iš-te-bi-ir 58 14 MA.NA KÙ. BABBAR 59 i5-ša-qal § 199 60 šum-ma i-in / ÌR a-wilim 61 úḫ-tap-pí-id 62 ù lu GÌR.PAD.DU / ÌR a-wi-lim 63 iš-te-bi-ir 64 mi-ši-il / ŠÁM-šu 65 i-ša-qal § 200 66 šum-ma a-wi-lum 67 ši-in-ni / a-wi-lim 68 me-eḫ-ri-šu 69 it-ta-di 70 ši-in-na-šu / i-na-addu-ú § 201 71 šum-ma ši-in-ni6 72 MAŠ.EN.GAG it-ta-di 73 ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR 1

Nach Rasur aus NI. Schreiberversehen: NÍG. 3 Nach Rasur aus NI oder IR. 4 Bei dem Kratzer vor und nach dem senkrechten Keil scheint es sich nicht um eine Rasur zu handeln. Wenn eine solche vorläge, wäre an eine Korrektur aus ½ zu denken, in Stele Kol. XLI 18 sieht dieses Zeichen jedoch anders aus. 5 Danach unbestimmter senkrechter Eindruck, radiert? 6 In der Heliogravüre im Inneren des Zeichens schwach eingedrückter Kopf eines kleinen senkrechten Keils erkennbar (so auch Kopie Bergmann, CḪ), also ni, nicht GAG (so Kopie Ungnad, KGḪ), vgl. Borger, BAL, S. 38: GAG (lies ni). 2

B.2.2. Rechtstext §§ 194–208: Stele XL 40 – XLI 21 Stele 74 i-ša-qal § 202 75 šum-ma a-wi-lum 76 le-e-et a-wi-lim 77 ša e-li-šu ra-bu-ú 78 im-ta-ḫa-aṣ 79 i-na pu-úḫ-ri-im 80 i-na kušÙSAN GU4 81 1 šu-ši im-maḫ-ḫa-aṣ § 203 82 šum-ma DUMU a-wilim 83 le-e-et DUMU a-wi-lim 84 ša ki-ma šu-a-ti 85 im-ta-ḫa-aṣ 86 1 MA.NA KÙ. BABBAR 87 i-ša-qal § 204 88 šum-ma MAŠ.EN. GAG 89 le-e-et MAŠ.EN.GAG 90 im-ta-ḫa-aṣ 91 10 GÍN KÙ.BABBAR i-ša-qal § 205 92 šum-ma ÌR a-wi-lim 93 le-e-et DUMU a-wi-lim Kol. XLI (Rs. XVIII) 1 im-ta-ḫa-aṣ 2 ú-zu-un-šu 3 i-na-ak-ki-su § 206 4 šum-ma a-wi-lum / awi-lam 5 i-na ri-is-/ba-tim 6 im-ta-ḫa-aṣ-ma 7 sí-im-ma-am1 8 iš-ta-ka-an-šu 9 a-wi-lum šu-ú 10 i-na i-du-ú 11 la am-ḫa-ṣú 12 i-tam-ma 13 ù A.ZU / i-ip-pa-al § 207 14 šum-ma i-na ma-/ḫa-ṣíšu 15 im-tu-ut 16 i-tam-ma-ma 17 šum-ma DUMU a-wilim 18 ½ MA.NA KÙ. BABBAR 19 i-ša-qal § 208 20 šum-ma DUMU MAŠ. EN.GAG 21 ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR 1

Der folgende Trennstrich ist nur schwach eingedrückt, getilgt?

245

246

B. Synoptische Transliteration

Stele 22 i-ša-qal § 209 23 šum-ma a-wi-lum 24 DUMU.MUNUS a-wilim 25 im-ta-ḫa-aṣ 26 ša li-ib-bi-ša 27 uš-ta-di-ši 28 10 GÍN KÙ.BABBAR 29 a-na ša li-ib-/bi-ša 30 i-ša-qal § 210 31 šum-ma MUNUS ši-i 32 im-tu-ut 33 DUMU.MUNUS-sú 34 i-du-uk-ku § 211 35 šum-ma DUMU. MUNUS / MAŠ.EN. GAG 36 i-na ma-ḫa-ṣí-im 37 ša li-ib-bi-ša 38 uš-ta-ad-di-ši 39 5 GÍN KÙ.BABBAR 40 i-ša-qal § 212 41 šum-ma MUNUS ši-1 42 im-tu-ut 43 ½ ⸢MA.NA KÙ. BABBAR⸣ 44 i-ša-qal § 213 45 šum-ma GÉME a-wilim 46 im-ḫa-aṣ-ma 47 ša li-ib-bi-ša 48 uš-ta-ad-di-ši 49 2 GÍN KÙ.BABBAR 50 i-ša-qal § 214 51 šum-ma GÉME ši-i 52 im-tu-ut 53 ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR 54 i-ša-qal § 215 55 šum-ma A.ZU 56 a-wi-lam / sí-im-maam kab-tam 57 i-na GÍR.ZAL2 ZABAR 58 i-pu-uš-ma 59 a-wi-lam /ub-ta-al-liiṭ 60 ù lu na-qab-ti / a-wilim 1

Schreiberversehen. Geschrieben hier zweifelsfrei NI (= ZAL), nicht GAG, zur Problematik der Lesung s. Borger, MZ, S. 247 Nr. 6, dort auch zur Frage, ob ZABAR als Determinativ aufzufassen ist.

2

B.2.2. Rechtstext §§ 208–220: Stele XLI 22–91

247

Stele 61 i-na GÍR.ZAL!1 ZABAR 62 ip-te-ma 63 i-in a-wi-lim 64 ub-ta-al-li-iṭ 65 10 GÍN KÙ.BABBAR 66 i-le-qé § 216 67 šum-ma DUMU MAŠ. EN.GAG 68 5 GÍN KÙ.BABBAR 69 i-le-qé § 217 70 šum-ma ÌR a-wi-lim 71 be-el ÌR / a-na A.ZU 72 2 GÍN KÙ.BABBAR 73 i-na-ad-di-in § 218 74 šum-ma A.ZU a-⸢wilam⸣ 75 sí-im-ma-am kab-tam 76 i-na GÍR.ZAL2 ZABAR 77 i-pu-uš-ma 78 a-wi-lam uš-ta-mi-it 79 ù lu na-kap!3-ti a-wilim 80 i-na GÍR.ZAL4 ZABAR 81 ip-te-ma i-in a-wi-lim 82 úḫ-tap-pí-id 83 KISIB.LÁ-šu i-na-kisú5 § 219 84 šum-ma A.ZU sí-maam kab-tam 85 ÌR MAŠ.EN.GAG 86 i-na GÍR.ZAL6 ZABAR 87 i-pu-uš-ma uš-ta-miit!7 88 ÌR ki-ma ÌR i-ri-ab § 220 89 šum-ma na-kap-ta-šu 90 i-na GÍR.ZAL8 ZABAR 91 ip-te-ma

1

Nach der Heliogravüre ist die Schreibung GAG an dieser Stelle eindeutig, vermutlich Schreiberversehen; auf der Stele sonst immer GÍR.ZAL geschrieben, s. Anm. zu Kol. XLI 57. 2 Wie Kol. XLI 57, s. Anm. dazu. 3 Schreiberversehen: Á. 4 Wie Kol. XLI 57, s. Anm. dazu. 5 Heliogravüre (gegen Bergmann, CḪ) deutlich ZU = sú (wie Kol. XLII 42), nicht su (auch bei Vergrößerung der Digitalisierung kein zweiter Waagerechter zu erkennen). 6 Wie Kol. XLI 57, s. Anm. dazu. 7 Auch bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre ist keine Binnenzeichnung zu erkennen, es liegt also das Zeichen DA, nicht ID vor (Schreiberversehen); Zeichenform entspricht Z. 92 (s. dazu). 8 Wie Kol. XLI 57, s. Anm. dazu.

248

B. Synoptische Transliteration

Stele 92 i-in-šu úḫ-tap-id!1 93 KÙ.BABBAR mi-ši-il 94 ŠÁM-šu i-ša-qal2 § 221 95 šum-ma A.ZU 96 GÌR.PAD.DU a-wi-lim Kol. XLII (Rs. XIX) 1 še-bi-ir-tam 2 uš-ta-li-im 3 ù lu še-er-ḫa-nam 4 mar-ṣa-am 5 ub-ta-al-li-iṭ 6 be-el si20-im-mi-im 7 a-na A.ZU 8 53 GIN KÙ.BABBAR 9 i-na-ad-di-in § 222 10 šum-ma / DUMU MAŠ.EN.GAG 11 3 GIN KÙ.BABBAR 12 i-na-ad-di-in § 223 13 šum-ma ÌR a-wi-lim 14 be-el ÌR 15 a-na A.ZU 16 2 GIN KÙ.BABBAR 17 i-na-ad-di-in § 224 18 šum-ma A.ZU GU4 19 ù4 lu ANŠE 20 lu GU4 ù lu ANŠE 21 si20-im-ma-am kab-tam 22 i-pu-uš-ma 23 ub-ta-al-li-iṭ 24 be-el GU4 / ù lu ANŠE 25 IGI.6.GÁL KÙ. BABBAR5 26 a-na A.ZU 27 Á-šu 28 i-na-ad-di-in § 225 29 šum-ma GU4 ù lu ANŠE 30 sí-im-ma-am / kab-tam 31 i-pu-uš-ma 32 uš-ta-mi-it 33 IGI.5?.GÁL6 ŠÁM-šu 1

Doppeltes Schreiberversehen: Auslassung von pí sowie DA statt ID. Folgender Trennstrich nur schwach eingedrückt. 3 Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre ist zu erkennen, daß der mittlere Keileindruck der oberen Reihe schwächer als die anderen ausgeführt ist. Dennoch besteht an der Lesung kein Zweifel (anders als Kol. XLII 33 [§ 225] bzw. XLIV 34 [§ 248], dazu sub B z.St.), selbst wenn eine nachträgliche Änderung von „4“ in „5“ vorliegen sollte. 4 Eingerückt, d.h. Trennstrich vor der Zeile fehlerhaft. 5 Der Text ist vermutlich fehlerhaft, s. Bem. zur Übersetzung sub C z.St. 6 Die Anordnung der Keileindrücke des Zahlzeichens und der schwach ausgeführte mittlere Eindruck in der oberen Reihe (letzterer in einigen Autographien des Keilschrifttextes weggelassen, jedoch bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre deutlich zu erkennen) hier und Kol. XLIV 34 (§ 248) legen die Vermutung nahe, daß eine ursprüngliche „4“ nachträglich in „5“ geändert worden ist. S. sub C z.St. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 220–231: Stele XLI 92 – XLII 77 und Duplikate Stele 34 a-na be-el GU4 / ù lu ANŠE 35 i-na-ad-di-in § 226 36 šum-ma ŠU.I 37 ba-lum be-el ÌR 38 ab-bu-ti 39 ÌR la še-e-em 40 ú-gal-li-ib 41 KIŠIB.LÁ / ŠU.I šu-ati 42 i-na-ak-ki-sú § 227 43 šum-ma a-wi-lum 44 ⸢ŠU.I i-da-aṣ⸣-ma 45 ab-bu-ti 46 ÌR la še-e-em 47 ug-da-al-li-ib 48 a-wi-lam šu-a-ti 49 i-du-uk-ku-šu-ma 50 i-na KÁ-šu 51 i-ʼa4-al-la-/lu-šu 52 ŠU.I i-na i-du-ú 53 la ú-gal-li-bu 54 i-tam-ma-ma 55 ú-ta-aš-šar § 228 56 šum-ma ŠITIM 57 É a-na a-wi-lim 58 i-pu-uš-ma 59 ú-ša-ak-li-/il-šum 60 a-na 1 SAR É 61 2 GÍN KÙ.BABBAR 62 a-na qí-iš-ti-šu 63 i-na-ad-di-iš-šum § 229 64 šum-ma ŠITIM 65 a-na a-wi-lim 66 É i-pu-uš-ma 67 ši-pí-ir-šu 68 la ú-dan-ni-in-ma 69 É i-pu-šu 70 [i]m-qú!3-ut-ma 71 be-el É4 / uš-ta-mi-it 72 ŠITIM šu-ú id-da-ak § 230 73 šum-ma DUMU be-el É 74 uš-ta-mi-it 75 DUMU ŠITIM šu-a-ti 76 i-du-uk-ku § 231 77 šum-ma ÌR be-el É 1

249

TontAss 7 Rs. I’ 1’ i-na […] 2’ i-ʼ[a4-…] 3’ ŠU!1.I i-n[a …] 4’ la ú-g[al-…] 5’ i-tam-[…] Ende der Kolumne

archBab 2 Vs. Iʼ2 1 [šu]m-ma ŠITIM É a-na LÚ i-⸢pu⸣-uš-ma 2 [š]i-pí-ir-šu la ú-da-an-ni-in-ma 3 ⸢É⸣ i-pu-šu im-qú-ut-ma 4 […-e]l É uš-ta-mi-it 5 […]-ú id-da-ak 6 […-e]l É uš-ta-mi-it 7 […-t]u5 id-da-ak 8 […]

Unschön geschrieben: der unterste Waagerechte wurde vorgezogen, aber tiefer angesetzt als in Kopie (dort wie LA Z. 4’ wiedergegeben; kollationiert). 2 Davor sind mindestens zwei Kolumnen verloren. Zur Rekonstruktion der Tafel s. sub A.2.3.4. 3 Schreiberversehen: lu statt qú. 4 Danach vermutlich Trennstrich und irrtümliche Wiederholung des Zeichens BE (Spuren des Winkelhakens erkennbar) getilgt. 5 Erhalten nur der abschließende Senkrechte.

250 Stele 78 uš-ta-mi-it 79 ÌR ki-ma ÌR 80 a-na be-el É 81 i-na-ad-di-in § 232 82 šum-ma NÍG.GA 83 úḫ-ta-al-li-iq 84 mi-im-ma 85 ⸢ša⸣ ú-ḫal-li-qú 86 i-ri-ab 87 ù aš-šum É i-pu-šu 88 la ú-dan-ni-nu-ma 89 im-qú-tu 90 i-na NÍG.GA 91 ra-ma-ni-šu 92 É im-qú-tu i-ip-pé-eš § 233 93 šum-ma ŠITIM É 94 a-na a-wi-lim i-pu-ušma 95 ši-pí-ir-šu 96 la uš-te-eṣ-bi-ma 97 É.GAR8 iq-tu-up 98 ŠITIM šu-ú Kol. XLIII (Rs. XX) 1 i-na KÙ.BABBAR / ra-ma-ni-šu 2 É.GAR8 šu-a-ti 3 ú-dan-na-an § 234 4 šum-ma MÁ.LAḪ5 5 gišMÁ 60 GUR 6 a-na a-wi-lim ip-ḫe 7 2 GÍN KÙ.BABBAR 8 a-na qí-iš-ti-šu 9 i-na-ad-di-/iš-šum § 235 10 šum-ma MÁ.LAḪ5 11 gišMÁ / a-na a-wi-lim 12 ip-ḫe-ma 13 ši-pí-ir-šu 14 la ú-ták-/ki-il-ma 15 i-na ša-at-tim-ma / šua-ti 16 gišMÁ ši-i 17 iṣ-ṣa-bar 18 ḫi-ṭi-tam ir-ta-ši 19 MÁ.LAH5 20 gišMÁ šu-a-ti 21 i-na-qar-ma 22 i-na NÍG.GA / ra-mani-šu 23 ú-dan-na-an-ma 24 gišMÁ dan-na-tam 25 a-na be-el gišMÁ 26 i-na-ad-di-in 1

B. Synoptische Transliteration archBab 2 uš-ta-mi-it 9 [… Ì]R1 a-na […] abgebrochen

TontAss 7 Rs. II’ 1’ a-n[a …] 2’ i-na-[…]/[…]2 3’ šum-m[a …] 4 ‘ giš[…] / a-n[a …] 5’ ⸢ip⸣-[…] 6’ š[i-…]3 7 ’ l[a 4…] 8’ i-⸢na⸣ […] / […]-a-⸢ti⸣ 9’ giš⸢MÁ⸣ ši-i 10’ iṣ-ṣa-bar 11’ ḫi-ṭi-tam ir-ta-ši 12’ MÁ.LAH5 13’ gišMÁ šu-a-ti Ende der Kolumne

Unklare Zeichenreste, die Lesung ergibt sich aus dem Text der Stele. Zeilenbrechung, Einrückung erkennbar. 3 Erhaltener Zeichenrest in Kopie unklar, aber nach Kollation zweifelsfrei Winkelhaken. 4 Nach Kollation eindeutig. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 231–240: Stele XLII 78 – XLIII 69 und Duplikate Stele § 236 27 šum-ma a-wi-lum 28 gišMÁ-šu 29 a-na MÁ.LAH5 30 a-na ig-ri-im 31 id-di-in-ma 32 MÁ.LAH5 / i-gi-ma 33 gišMÁ uṭ-ṭe4-bi 34 ù1 lu úḫ-ta-/al-li-iq 35 MÁ.LAH5 gišMÁ 36 a-na be-el gišMÁ 37 i-ri2-a-ab § 237 38 šum-ma a-wi-lum 39 MÁ.LAH5 / ù gišMÁ 40 i-gur-ma 41 ŠE SÍG Ì.GIŠ ZÚ.LUM 42 ⸢ù⸣ mi-im-ma / šu[m]šu 43 ša ṣe-nim 44 i-ṣe-en-ši 45 MÁ.LAH5 šu-ú 46 i-gi-ma 47 gišMÁ uṭ-ṭe4-ib-bi 48 ù ša li-ib-/3bi-ša 49 úḫ-ta-al-li-iq 50 MÁ.LAH5 51 gišMÁ ša ú-ṭe4-/4eb-bu-ú 52 ù mi-im-ma 53 ša i-na li-ib-bi-ša 54 ú-ḫal-li-qú 55 i-ri-a-ab § 238 56 šum-ma ⸢MÁ⸣.LAH5 57 gišMÁ a-wi-lim 58 ú-ṭe4-eb-bi-ma 59 uš-te-li-a-aš-š[i] 60 KÙ.BABBAR mi-šii[l] / ŠÁM-š[a] 61 i-na-ad-di-i[n] § 239 62 šum-ma a-wi-[lu]m 63 MÁ.LAH5 [i-gur]5 64 6 [ŠE.GUR] 65 i-na ša-n[a-at] 66 i-na-a[d-di-]/iš-[šum] § 240 67 šum-ma g[išMÁ] 68 ša ma-ḫi-i[r-tim] 69 gišMÁ ša m[u-uq-]/qéel-pí-t[im]6

1

251

TontAss 7 Rs. III’ 1’ […] ma-[…]-⸢tim⸣ 2’ [ giš]MÁ ša mu-uq-/qéel-pí-tim7

Die Linie unter dem Zeichen ist vermutlich ein auslaufender Zeilentrenner aus der darüber liegenden Kolumne. Im freien Raum zwischen i und ri ein Zeichen ausradiert (vermutlich ri). 3 Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre Spuren einer getilgten Trennlinie erkennbar. 4 Wie in Z. 48 bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre Spuren einer getilgten Trennlinie erkennbar. 5 Am Beginn der Zeile GIŠ unvollständig ausradiert. 6 Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre Beginn des Zeichens erkennbar, s. schon Ungnad, KGḪ (vollständig verloren nach Bergmann, CḪ). 7 In der Edition als zwei Zeilen gezählt, dadurch ist in der Erstpublikation die Zählung im Folgenden verschoben. 2

252

B. Synoptische Transliteration

Stele 70 im-ḫa-aṣ-⸢ma⸣1 71 ú-ṭe4-eb-⸢bi⸣ 72 be-el gišMÁ ša gišM[Áš]u / ṭe4-bi-a-⸢at⸣ 73 mi-im-ma ša i-⸢na⸣ / giš MÁ-šu ḫal-qú 74 i-na ma-ḫar i-lim 75 ú-ba-ar-ma 76 ša ma-ḫi-ir-tim 77 ša gišMÁ ša mu-uq/qé-el-pí-tim 78 ú-ṭe4-eb-bu-ú 79 gišMÁ-šu ù mi-im-/mašu ḫal-qá-am 80 i-ri-a-ab-šum § 241 81 šum-ma a-wi-lum 82 GU4 a-na ni-pu-tim 83 it-te-pé 84 ⅓ MA.NA KÙ. BABBAR i-ša-qal § 242 85 šum-ma a-wi-lum2 86 a-na MU.1.3 i-gur 87 Á GU4.Á.ÙR.RA4 88 4 ŠE.GUR5 § 243 89 Á GU4.ÁB.MÚRU. SAG6 90 3 ŠE.GUR a-na be-líšu 91 i-na-ad-di-in Kol. XLIV (Rs. XXI) § 244 1 šum-ma a-wi-lum 2 GU4 ANŠE i-gur-ma 3 i-na ṣe-ri-im archBab 2 4 UR.MAḪ id-du-uk-šu Rs. I 5 a-na be-lí-šu-ma ———————— § 245 1’ [… 6 šum-ma a-wi-lum …]-⸢x⸣7 7 GU4 i-gur-ma i-na me-gu-ti[m] 8 i-na me-gu-tim 9 ù lu ⸢i⸣-na ma-ḫa-/ṣí-im 2’ ⸢ù⸣ lu i-na ma-ḫa-ṣí 8 10 uš-ta-mi-it uš-ta-mi-it

1

TontAss 7 3’ [i]m-ḫa-aṣ-ma 4’ [u]ṭ-ṭe4-eb-bi 5’ [b]e-el gišMÁ ša gišMÁšu / ṭe4-bi-a-at 6’ mi-im-ma ša i-na / giš MÁ-šu ḫal-qú 7 ’ i-na ma-ḫar i-lim 8’ ú-ba-ar-ma 9’ ša ma-ḫi-ir-tim 10’ ša gišMÁ ša mu-uq/qé-el-pí-tim 11’ ú-ṭe4-ib-bu-ú Ende der Kolumne

Das Zeichen, durch das ein Bruch geht, ist ungewöhnlich weit auseinandergezogen; Dittographie: ⸢ma{ma}⸣? Mehrfach ist vorgeschlagen worden, nach awīlum ein ausgefallenes GU4 zu ergänzen (so z.B. Borger, BAL, S. 41; ders., TUAT, S. 72; Eilers / Hecker, Codex, S. 83; Finet, Code, S. 121; nicht jedoch bei Eilers, Gesetzesstele; Driver / Miles, BL II, S. 86; Roth, Law Collections, S. 127). Das ist nicht auszuschließen, denn die Stele weist in diesem Bereich auffallend viele Schreiberversehen auf. Daß sich die Aussage auf einen Stier (Z. 82: GU4) bezieht, ergibt sich hier jedoch aus dem Inhalt des Abschnitts zweifelsfrei. S. aber die folgende Zeile. 3 Zur Ergänzung des Zeichens vgl. z.B. Stele Kol. XLV 3, 8; XLVI 26 u.ö. 4 S. Bem. sub C zu §§ 242/243. 5 Im freien Raum in der Mitte der Zeile scheint etwas ausradiert worden zu sein (erkennbar bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre). 6 S. Bem. sub C zu §§ 242/243. 7 Der Zeichenrest paßt eher zu gur als zu ma. 8 Über Rasur. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 240–250: Stele XLIII 70 – XLIV 48 und Duplikate Stele 11 GU4 ki-ma GU4 12 a-na be-el GU4 13 i-ri-a-ab § 246 14 šum-ma a-wi-lum 15 GU4 i-gur-ma 16 GÌR-šu iš-te-bi-ir 17 ù lu la-bi-a-an-šu 18 it-ta-ki-is 19 GU4 ki-ma GU4 20 a-na be-el GU4 21 i-ri-a-ab § 247 22 šum-ma a-wi-lum 23 GU4 i-gur-ma 24 IGI-šu úḫ-tap-id 25 KÙ.BABBAR mi-ši-il Š[Á]M-šu2 26 a-na be-el GU4 27 i-na-ad-di-in § 248 28 šum-ma a-wi-lum 29 GU4 i-gur-ma 30 SI-šu iš-bi-ir3 31 KUN-sú it-ta-ki-is 32 ù lu uzuSA.SAL-šu 33 it-ta-sa-aḫ!?4 34 KÙ.BABBAR IGI.5?. GÁL5 ŠÁM-šu 35 i-na-ad-di-in § 249 36 šum-ma a-wi-lum 37 GU4 i-gur-ma 38 i-lum im-6-ḫa-súma7 39 im-tu-ut 40 a-wi-lum ša GU4 /8 igu-ru 41 ni-iš i-lim 42 i-za-kar-ma 43 ú-ta-aš-šar § 250 44 šum-ma GU4 sú9-qáam 45 i-na a-la-ki-šu 46 a-wi-lam 47 ik-ki-ip-ma 48 uš-ta-mi-it 1

253

archBab 2 3’ [G]U4 ki-ma GU4 a-na be-el GU4 4’ i-ri-a-ab ———————— 5’ šum-ma LÚ GU4 i-gur-ma 6’ GÌR-šu iš-te-bi-ir 7’ ù lu gi-li-is-sú 8’ iš-ta-ḫa-aṭ 9’ GU4 ki-ma GU4 a-na be-e[l …] 10’ i-ri-a-[…] –––––––––––––—– 11’ šum-ma LÚ GU4 i-gu[r …]1 12’ i-in-šu úḫ-tap-p[i-…] 13’ mi-ši-il ši-m[i-šu] KÙ. BABBAR Ì.LÁ.[E] ———————— Ende der Kolumne

nANin 5 Kol. VIII (Rs. III: Sm 1642 re. Kol.) 0’–1’ […] // im-ta-ḫ[a-… …] 2’–3’ a-wi-[…] // ša GU4 i-[…] 4’ ni-iš i-lim i-[…] 5’ ú-ta-aš-[…] ——————— 6’ […]-ma GU4 suq[á-…] 7’ […] ⸢a-la⸣-[…]10 abgebrochen

Der Platz ist ausreichend für die Ergänzung von ma. Der folgende Trennstrich ist wegen der Krümmung der Stele doppelt ausgeführt. Die obere Trennlinie von Z. 26 beginnt wie die vor Z. 28 bereits in der darüber liegenden Kolumne XLIII. 3 Da die parallelen Verben ein Infix aufweisen, ist te wohl versehentlich ausgelassen worden; s. auch Kol. XLIV 38 (§ 249), wo auf der Stele das Infix ebenfalls fehlt, jedoch im Duplikat nANin 5 geschrieben ist. 4 In it-ta-sa-AG liegt wahrscheinlich eine lautliche Variante zu it-ta-sa-aḫ vor, s. sub C z.St. 5 S. Bem. zu Kol. XLII 33 (§ 225) und Bem. zur Übersetzung. 6 So mit nANin 5, vgl. auch Kol. XLIV 30; vgl. Borger, BAL, S. 42. 7 Der folgende Trennstrich beginnt in der darüber liegenden Kolumne. 8 Im Kästchen Ende eines Trennstrichs aus der darüber liegenden Kolumne. 9 Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre sú deutlich. 10 Nur Spuren zu erkennen. Die Zuordnung ergibt sich aus der Stellung der Zeichen in der Zeile. 2

254

B. Synoptische Transliteration

Stele 49 di-nu-um šu-ú 50 ru-gu-um-ma-am 51 ú-ul i-šu § 251 52 ⸢šum-ma⸣ GU4 a-wilim 53 na-ak-⸢ka-pí-ma⸣ 54 ki-ma na-ak-k[a]-/pu⸢ú⸣ 55 ba-ab-ta-šu 56 ú-še-di-šum-[m]a 57 qar-ni-šu 58 la ú-šar-[r]i-im 59 GU4-šu l[a] ⸢ú⸣-sa-/anni-iq-ma 60 GU4 šu-ú 61 DUMU ⸢a⸣-wi-lim 62 i[k-k]i-ip-ma 63 u[š-ta]-mi-it 64 ½ [MA].NA KÙ. BABBAR 65 ⸢i⸣-[na]-ad-di-in § 252 66 [šum-m]a ÌR a-wi-lim 67 ⸢⅓⸣1 MA.NA KÙ. BABBAR 68 ⸢i⸣-na-ad-di-in § 253 69 [š]um-ma a-wi-lum / awi-lam 70 a-na pa-ni A.ŠÀ-šu 71 ú-zu-uz-zi-im 72 i-gur-ma 73 [A]L.DÙ.A-am 74 [i]-qí-ip-šu 75 [(x) Á]B2.GU4.ḪI.A / [i]p-qí-súm 76 [a-na] ⸢A⸣.ŠÀ e-re-šiim / ⸢ú⸣-ra-ak-ki-sú 77 [šu]m-ma a-wi-lum šu-ú 78 ŠE.NUMUN ù lu ŠÀ. GAL 79 iš-ri-iq-ma 80 i-na qá-ti-šu 81 it-ta-aṣ-ba-at 82 KIŠIB.LÁ-šu i-na-akki-su § 254 83 [š]um-ma AL.DÙ.Aam 84 il-qé-ma ÁB.GU4.ḪI.A 85 ⸢ú⸣-te-en-ni!3-iš 1

Der Beginn des Zeichens ist zweifelsfrei verloren, so daß sich die Ergänzung eines Senkrechten am Beginn des Zeichens anbietet (mit Fragezeichen: Eilers, Gesetzesstele; Borger, BAL; Eilers / Hecker, Codex); die erhaltenen Reste passen nicht zu ½. 2 Die Lücke ist relativ groß. Vor ÁB ist Platz für ein weiteres, vermutlich verlorenes Zeichen. Wenn kein Zeichen fehlt, ist die Lücke nur dann ausgefüllt, wenn ÁB breit geschrieben war. Inhaltlich ist dann nur ù zu erwarten. Nicht auszuschließen ist aber auch eine Rasur bzw. ein Schaden im Stein vor der Beschriftung. 3 Schreiberversehen: GAG.

B.2.2. Rechtstext §§ 250–259: Stele XLIV 49 – XLV 15 und Duplikate Stele 86 t[a-á]š-na ŠE ša imḫu!1-ru 87 i-ri-ab § 255 88 šum-⸢ma⸣ ÁB.GU4. ḪI.A 89 a-wi-lim a-⸢n⸣a ig-⸢ri⸣im 90 it-⸢ta⸣-di-in 91 ù lu ŠE.[NU]MUN išri-iq-ma 92 i-na A.[Š]À la uš-tabši 93 a-wi-lam šu-a-ti 94 ú-ka-an-[n]u-šu-ma 95 i-na B[URU14 1 (BÙR.)IK]U.E 96 60 ŠE.GU[R] ⸢i-maad⸣-da-ad § 256 97 šum-[m]a pí-ḫa-sú 98 a-⸢pa⸣-lam la i-le-i 99 i-na A.ŠÀ šu-a-[t]i /5 i-na ÁB.GU4.ḪI.A 100 im-[t]a-na-aš-ša-⸢ru⸣šu § 257 101 šum-ma a-wi-⸢lum⸣ Kol. XLV (Rs. XXII) 1 ENGAR6 i-gur 2 8 ŠE.GUR 3 i-na MU.1.KAM 4 i-na-ad-di-iš-šum § 258 5 šum-ma a-wi-lum 6 ŠÀ.GU4 i-gur 7 6 ŠE.GUR 8 i-na MU.1.KAM 9 i-na-ad-di-iš-šum § 259 10 šum-ma a-wi-lum 11 gišAPIN i-na A.GÀR 12 iš-ri-iq 13 59 GÍN KÙ.BABBAR 14 a-na be-el gišAPIN 15 i-na-ad-di-in

1

archBab 2 Rs. II 1’ […-m]a 2’ […].⸢E⸣ 3’ […-a]d

255

nANin 5 Kol. IX (Rs. IV: Sm 26 re. Kol.)2 1’ […]-⸢an-nu⸣-[…]3 2’ i-na BURU14 1 (BÙR.)I[KU.E 2’–3’ …] // i-ma-d[a-…]

6’ […]-ša-ru-šu

4’ šum-ma pi!4-ḫa-su 4’–5’ ⸢a⸣-p[a-…] // la i-le-i 6’–7’ i-na A.ŠÀ šu-a-t[i] // i-na ÁB.GU4.ḪI.⸢A⸣ 8’ im-ta-na-⸢ša-ru-šu⸣

————————— 7’ […

————————— 9’ šum-ma ⸢a-wi⸣-[…

…] ⸢i⸣-gur 8’ [… i-na ša-at]-⸢ti-šu⸣7 9’ […] Ende der Kolumne

…] 10’ 4[+x … …] 11’ i-[…]

4’ [… …]-le-i 5’ [… š]u-a-tu i-na GU4

12’ šu[m-… …] 13’ 2[+x … …] 14’ ⸢i⸣-[…] 15’ š[um-… …]8 abgebrochen

Schreiberversehen: RI. Abweichungen von der Kopie nach Kollation, s. auch die Photos British Museum Collection Database und CDLI P274940. 3 Zuordnung der Spuren nicht gesichert. 4 Tafel IGI (= ši), vgl. Borger, BAL, S. 42; Schreibfehler. 5 Trennstrich ausgefallen (keine Einrückung)? Die Länge des Textes im Kästchen ist ungewöhnlich. 6 Ungewöhnliche Zeichenform (vgl. Z. 11, 14, 16); bei Bauer, AL, S. 36, mit Fragezeichen. 7 Wahrscheinlich so zu ergänzen; s. schon Borger, BAL, S. 43, vgl. die Schreibungen Stele XLVI 60 // Stfr 6 II’ 5’ (§ 278). 8 Die Lesungen der beschädigten Zeilen am Anfang von Z. 10’–15’ ergeben sich aus dem Text der Stele. Reste eines Trennstrichs sind zwischen § 258 und § 259 nicht zu erkennen, s. sub C z.St. 9 Zur Zahlschreibung s. Bem. zu Kol. XLII 33. 2

256

B. Synoptische Transliteration

Stele § 260 16 šum-ma gišAPIN.TÚG. KIN 17 ù lu gišGÁN.ÙR 18 iš-ta-ri-iq 19 3 GÍN KÙ.BABBAR 20 i-na-ad-di-in § 261 21 šum-ma a-wi-lum 22 NA.GAD / a-na ÁB. GU4.ḪI.A 23 ù UŠDUḪA3 24 re-im i-gur 25 8 ŠE.GUR 26 i-na MU.1.KAM 27 i-na-ad-di-iš-šum § 262 28 šum-ma a-wi-lum 29 GU4 ù ⸢lu UDU⸣ 30 a-na ⸢x⸣4 [… 31 … 32 … 33 … 34 … 35 … 36 …] § 263 37 šum-⸢ma⸣ [GU4]5 / ù lu [UDU] 38 ša in-na-ad-nu-š[um] 39 úḫ-ta-al-li-i[q]6 40 GU4 ki-m[a GU4] 41 UDU ki-ma [UDU] 42 a-na be-li-[šu-nu]8 43 i-ri-a-⸢ab⸣ § 264 44 šum-ma [SIPA]9 45 ša ÁB.G[U4.ḪI.A] 46 ù lu US[DUḪA]10 47 a-na r[e-im] 1

TontAss 9 1’ […]-⸢iq⸣?1 2’ [… K]Ù.BABBAR GÍN2 3’ […-a]d-din [————]——— 4’–5’ […]-ma / / […] abgebrochen

Stfr 6 Kol. I’ 1’ […-i]q?7 abgebrochen

So mit Maul, ZA 102 (2012), S. 93; ungewöhnliche Zeichenform. Nach Photo und Kopie ist das letzte Zeichen eher GÍN als KÙ, danach obige Transliteration; anders Maul, ZA 102 (2012), 93: [3 GÍ]N BABBAR:KÙ. 3 = U8.UDA.ḪI.A. 4 Am Beginn des Zeichenrestes ist der Kopf eines Waagerechten erkennbar. Darauf folgt möglicherweise ein oberer Winkelhaken bzw. Schrägkeil. Eine Ergänzung der Zeichenspuren zu N[A] (s. NA.GAD Z. 22) ist zwar nicht sicher, aber nicht unmöglich (vgl. das benachbarte a-na). Dahinter ist in der Zeile Platz für bis zu vier Zeichen; vielleicht ist zu a-na N[A.GAD id-din-ma] zu ergänzen. Die Fortsetzung könnte ähnlich Kol. Z. 38–43 (§ 249) gelautet haben, Ergänzungsvorschlag sub C z.St. 5 Zur Zeichenverteilung vgl. Kol. XLV 93, 96. 6 Bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre ist wie in Z. 38 der Kopf des beginnenden Waagerechten erkennbar. 7 Soweit auf dem Photo André-Salvini, Code, S. 53 Abb. 50, erkennbar, besteht der Zeichenrest wohl aus zwei abschließenden Winkelhaken. Da die Entsprechung zur Stele etwa in Höhe Kol. XLV 40 anzusetzen ist, liegt die hier vorgeschlagene Zuordnung nahe. 8 Zur Ergänzung vgl. Z. 74 und 88. 9 Diese Ergänzung (statt NA.GAD) wird dadurch nahegelegt, daß dieser und die folgenden Paragraphen bis zu einem gewissen Grad parallel formuliert sind. 10 U8.[UDU.ḪI.A]. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 260–267: Stele XLV 16–84 und Duplikate Stele 48 in-na-[ad]-⸢nu-šum⸣ 49 Á-šu g[a-a]m-ra-tim1 50 ma-[ḫ]i-ir 51 li-i[b-b]a-šu ṭa-ab 52 Á[B.G]U4.ḪI.A 53 [u]ṣ-⸢ṣa⸣-aḫ-ḫi-ir 54 [U]SDUḪA2 55 uṣ-ṣa-aḫ-ḫi-ir 56 ta-li-it-tam / um-ta-ṭi 57 a-na KA ri-ik-/sa-ti-šu 58 ta-li-it-tam 59 ù bi-il-tam 60 i-na-ad-di-in § 265 61 šum-ma SIPA 62 ša ÁB.GU4.ḪI.A 63 ù lu USDUḪA 64 a-na re-im 65 in-na-ad-nu-šum 66 ú-sa-ar-/ri-ir-ma 67 ši-im-tam / ut-ta-ak-kiir 68 ù a-na KÙ.BABBAR 69 it-ta-di-in 70 ú-ka-an-nu-šu-ma 71 A.RÁ 10-šu / ša iš-riqú 72 ÁB.GU4.ḪI.A 73 ù USDUḪA 74 a-na be-lí-šu-nu 75 i-ri-a-ab § 266 76 šum-ma i-na TÙR 77 li-pí-it DINGIR /4 ittab-ši 78 ù lu UR.MAḪ id!6-duuk /7 SIPA ma-ḫar!8 DINGIR 79 ú-ub-ba-am-ma 80 mi-qí-it-ti TÙR 81 be-el TÙR i-maḫ-ḫaršu § 267 82 šum-ma SIPA i-gu!10ma 83 i-na TÙR pé-sà-tam uš-tab-ši 84 SIPA ḫi-ṭi-it pé-sà-tim

1

TontAss 8 re. Kol. (Rs. I’) 1’–2’ ⸢A⸣.[…] // š[a …] 3’ ÁB.[…] 4’ ù U[ŠDUḪA] 5’ a-na be-lí-šu-nu 6’ i-ri-[…] ———[————] 7’ šum-m[a …] 8’–9’ l[i-…] // ⸢i⸣-[…] 10’–11’[…] // i[d-…] abgebrochen

nANin 5 Kol. X (Rs. V: Sm 26 lk. Kol.) 1’ […-a]b [——]—————3 2’ […-m]a ⸢i⸣-na TÙR 3’–4’ li-pí-it-ti5 // i-lim ittab-ši 5’–7’ ù lu-ú UR.MAḪ // i-du-uk // SIPA IGI i-lim 8’ ú-ub-ba-ab-ma 9’ mi-qí-it TÙR 10’–11’ be-el TÙR // i-ma-aḫ-ḫar-šu9 [——]————— 12’ […] ⸢SIPA⸣ e-gi-ma!11 13’–14’ […] ⸢pe⸣-sà-tam // […] abgebrochen

Das Fragezeichen bei Bauer, AL, S. 36, ist unbegründet. ⸢U8⸣.UDU.ḪI.A. 3 Nach Kollation wahrscheinlich Trennstrich. 4 Stück eines Trennstrichs, vermutlich von Kolumne darüber. 5 Unwahrscheinlich Borger, BAL, S. 43: „Hörfehler?“, eher späten Schreibgewohnheiten geschuldet. 6 Schreiberversehen: DA. 7 Stück eines Trennstrichs, vermutlich von Kolumne darüber. 8 Schreiberversehen: ḪI. 9 Mit Ausrufezeichen Borger, BAL, S. 43. 10 Schreiberversehen: GÉME. 11 Schreiberversehen: šu. 2

257

258 Stele 85 ša i-na TÙR ú-ša-abšu-ú 86 ÁB.GU4.⸢ḪI⸣.A ù USDUḪA 87 ú-ša-lam-ma 88 a-na be-lí-šu-nu 89 i-na-ad-di-in § 268 90 šum-ma a-wi-lum GU4 91 a-na di-a-ši-im i-gur 92 2 (BÁN) ŠE Á-šu § 269 93 šum-ma ANŠE 94 a-na di-a-ši-im i-gur 95 1 (BÁN) ŠE Á-šu § 270 96 šum-ma MÁŠ 97 a-na di-a-ši-im i-gur 98 1 SÌLA ŠE Á-šu § 271 99 šum-ma a-wi-lum 100 ÁB.GU4.ḪI.A giš MAR.GÍD.DA 101 ù mu-úr-te-di-/ša ig[u]r Kol. XLVI (Rs. XXIII) 1 i-na UD.1.KAM 3 (PI) ŠE 2 i-na-ad-di-in § 272 3 šum-ma a-wi-lum 4 gišMAR.GÍD.DA-ma 5 a-na ra-ma-ni-ša / i-gur 6 i-na UD.1.KAM 4 (BÁN) ŠE 7 i-na-ad-di-in § 273 8 šum-ma a-wi-lum 9 lúḪUN.GÁ i-gur 10 iš-tu re-eš / ša-at-tim 11 a-di ḫa-am-ši-im ITIim 12 6 ŠE KÙ.BABBAR 13 i-na UD.1.KAM 14 i-na-ad-di-in 15 iš-tu ši3-/ši-im ITI-im 16 a-di ta-aq-ti-it!4 / šaat-tim 17 5 ŠE KÙ.BABBAR 18 i-na UD.1.KAM 19 i-na-ad-di-in § 274 20 šum-ma a-wi-lum 21 DUMU UM.MI.A 22 i-ig-ga-a[r] 1

B. Synoptische Transliteration

Stfr 61 Kol. II’ 0 […]2 1’ […-š]i-/[…-gu]r 2’ […] ŠE ⸢Á⸣-šu 3’ (Leerzeile) 4’ šum-ma a-wi-lum 5’–6’ ÁB.GU4.ḪI.A // ⸢gišMAR.GÍD.DA⸣ abgebrochen

Klammersetzung im Anschluß an J. Nougayrol, JA 245 (1957), S. 350. In Heliogravüre unbeschriebenes Zeilenende zu erkennen. 3 Über Rasur, ursprüngliches ḫa-am getilgt. 4 Schreiberversehen: DA. 2

B.2.2. Rechtstext §§ 267–275: Stele XLV 85 – XLVI 47 und Duplikate Stele 23 Á lú[ÁZLAG]?1 24 5 ŠE K[Ù.BA]BBAR 25 Á l[úTÚG.D]U8.A?3 26 3[+2 ŠE KÙ]. BABBAR 27 [Á l]úGADA4 28 [x ŠE] KÙ.BABBAR 29 [Á (lú)BU]R.GUL 30 [x ŠE KÙ].BABBAR 31 [Á (lú)ZA]DIM?6 32 [x ŠE KÙ].BABBAR 33 [Á (lú)SI]MUG 34 [x ŠE KÙ].BABBAR 35 [Á (lú)]NAGAR 36 [3?+]37 ŠE KÙ. BABBAR 37 ⸢Á⸣ AŠGAB 38 [x] ŠE KÙ.BABBAR 39 ⸢Á⸣ AD.KID 40 [x Š]E KÙ.BABBAR 41 [Á] ŠITIM 42 [x ŠE KÙ].BABBAR 43 [i-na UD].1.KAM 44 [i-na-ad-d]i-in § 275 45 [šum-ma] ⸢a-wi⸣9-lum 46 [gišMÁ.GÍD.D]A11 igur 47 ⸢i-na UD⸣.1.KAM

259

TontAss 10 re. Kol. (Rs. I’)2 1’ [3+]2 ŠE […] 2’ Á ⸢lú⸣[…] 3’ 5 ŠE […] 4’ ⸢Á⸣ […] 5’ […] ⸢ŠE⸣5 […]

archBab 3 1’ [gi]š⸢MÁ⸣.[GÍD.DA igur]12 2’ ⸢3⸣ ŠE KÙ.[KÙ. BABBAR]

nANin 6 Kol. I8 am Bruch ca. 10 Z. Oberfläche verloren10 1’ ⸢gišMÁ.GÍD.DA i-gur⸣ 2’ [3] ⸢ŠE⸣ [KÙ. BABBAR]

1 = LÚ.TÚG, s. CAD K, S. 121a s.v. kāmidu b (möglich wäre auch AZLAG = LÚ.TÚG.UD). Obwohl im Blick auf die folgenden Termini naheliegend, ist diese Ergänzung der verlorenen Berufsbezeichnung außerdem nur bei Szlechter, Code, S. 171, zu finden. 2 Zuordnung der Entsprechungen nach Maul, ZA 102 (2012), S. 95. Sie können innerhalb des Paragraphen jedoch auch einige Zeilen nach unten, in denen auf der Stele die Höhe des Mietzinses verloren ist, verschoben werden. 3 Zur Ergänzung s. sub C z.St. 4 Zu dem nur hier bezeugten Terminus s. Bem. zur Übersetzung der Stelle sub C. 5 Zeichenrest unter ŠE Z. 3ʼ; anders Maul, ZA 102 (2012), S. 95: Z. 5’ [ŠE] ⸢BABBAR⸣.[KÙ]. 6 So wohl der Zeichenrest zu interpretieren. S. sub C zur Übersetzung. 7 Obwohl das Zahlzeichen meistens mit „4?“ wiedergegeben wird, kann kein Zweifel daran bestehen, daß der Zeichenbeginn verloren ist. Zu erkennen sind dann der letzte Keil der oberen und die beiden letzten der unteren Reihe. Die Anordnung der Eindrücke – sie sind genau übereinander gesetzt – spricht gegen eine Ergänzung zu „5“, sondern legt „6“ nahe, d.h. verloren sind zu Beginn ein gebrochener Keil sowie der obere Eindruck der mittleren Reihe. 8 Die folgenden Lesungen basieren auf dem Photo Bezold, Catalogue, Bd. 5, Tf. VII, sowie den Photos British Museum Collection Database und CDLI P274936. Vor allem bei Bezold sind einzelne Spuren über die Kopie CT 13, 46 hinaus auch an Stellen zu erkennen, an denen die Oberfläche verloren ist (weniger gut die Kopien bei Ungnad, KGḪ, und Bergmann, CḪ). S. auch sub C z.St. Zur Frage des Beginns der Tafel und der Auslassung von Z. 53–57 der Stele (§ 277) s. die Diskussion sub A.2.3.6 sub numero. 9 So Heliogravüre gegen Kopie (Teil von a erhalten, Anfang von wi verloren). 10 Auf dem Photo bei Bezold, Catalogue (s. o.) sind vereinzelte Zeichenspuren zu erkennen, danach die Transliteration von Z. 1’. 11 Ergänzung mit Petschow, ZRG RA 85 (1968), S. 22f. mit Anm. 79. Der Terminus ist bezeugt Ḫḫ Tf. IV 269, 271 (MSL 5, S. 173f., s. CAD Š/1, S. 42a s.v. šaddum lex. sect.: AHw, S. 1123b s.v. šaddu(m) 2). Zur Bedeutung s. sub C z.St. 12 Untere Ausläufer einiger Keile schwach erkennbar.

260

B. Synoptische Transliteration

Stele 48 3 ŠE KÙ.BABBAR Áša § 276 49 šum-ma2 ma-ḫi-ir-tam i-gur 50 2½ ŠE KÙ.BABBAR / Á-ša 51 i-na UD.1.KAM 52 i-na-ad-di-in § 277 53 šum-ma a-wi-lum 54 gišMÁ 60 GUR i-gur 55 i-na UD.1.KAM 56 IGI.6.GÁL8 KÙ. BABBAR / Á-ša 57 i-na-ad-di-in § 278 58 šum-ma a-wi-lum 59 ÌR GÉME i-ša-am-ma 60 ITU-šu la im-la-ma 61 bé-en-ni e-li-šu 62–6313 im-ta-qú-ut a-na na-di-na-//ni!14-šu ú-⸢ta-ar⸣-ma 64 ša-a-a-ma-nu-um 65 KÙ.BABBAR iš-qú-lu 66 i-le-qé

1

Stfr 69 Kol. III’ 1’ […-n]a-ad-din10 2’ (Leerzeile) 3’ šum-ma a-wi-lum 4’ SAG.GÉME SAG.ÌR / i-ša-am-ma 5’ ITU.1.KAM la im-lama 6’ bi-in-⸢ni⸣ e-li-šu 7’–8’ im-t[a-q]u-ut // a-na n[a-…] 9’ ⸢ú⸣-[…]16 abgebrochen

archBab 3 3’ ⸢i-na⸣ UD.1.KAM ⸢Á⸣-[ša]

nANin 6 3’ [i-n]a U[D.1.KAM Áša]1

4’ šum-ma ma-ḫi-⸢ir⸣t[am]3 5’ [2]½ ŠE KÙ. BA[BBAR]6 6’ ⸢i⸣-na UD.1.KAM i-na-ad-d[i-in]

4’ [šum-m]a4 m[a-ḫi-irtam]5 5’ [2½] ŠE [KÙ. BA[BBAR]7 6’ [i-n]a UD.[1.KAM] 7’ [i-n]a-ad-di-i[n]

7’ šum-ma a-wi-lum 8’ gišMÁ 60 GUR i-gur 9’ IGI-6-GÁL KÙ. BAB[BAR] 10’ i-na UD.1.KAM Áš[a] 11’ i-na-ad-di-i[n] abgebrochen11

———————— 8’ […]-ma a-wi-l[um] 9’–10’ [SAG].ÌR SAG. GÉ[ME] // […]-ša-amma 11’ […] la {am}12 im-tala 12’ [ …-i]n-ni e-li-šu 13’–14’ […]-ta-qú-ut // […] na-di-na-ni-šu!15 15’ [ú]-ta-ar 16’ ša-a-a-ma-nu-um 17’ KÙ.BABBAR iš-qúlu i-la-qé

Nach den Photos stehen die Reste von UD (Winkelhaken) weiter links als in der Kopie (und in Z. 6’), so daß der Platz für die Ergänzung von Á-ša ausreicht; nach der Kopie erschien Petschow, ZRG RA 85 (1968), S. 22 Anm. 80, der Platz dafür zu knapp. 2 Die Einfügung von a-wi-lum nach šum-ma (Bauer, AL, S. 37) ist wegen des Fehlens des Wortes in den Duplikaten hinfällig. 3 Platz für i-gur nur dann, wenn über den Rand geschrieben worden ist, dazu schon Petschow, a.a.O., S. 21 Anm. 81. 4 Abschließender Senkrechter in der Kopie CT 13, 46, auf den Photos unklar. 5 Für die Ergänzung von i-gur erscheint der Platz zu knapp. 6 Die Zeichenverteilung schließt die Ergänzung von Á-ša aus. 7 Die Zeichenverteilung (Spatium nach ŠE) schließt wie in archBab 3 die Ergänzung von Á-ša aus. 8 Beim ersten Keil ist der untere Kopf kaum zu erkennen, während der zweite und dritte Keil deutlich gebrochen sind. Eilers, Gesetzesstele z.St., und Bauer, AL, S. 37, fügen danach GÍN ein. 9 Klammersetzung im Anschluß an J. Nougayrol, JA 245 (1957), S. 351 (Lesung Z. 6’: bé-en6-ni). 10 Nicht auszuschließen ist, daß Stele Kol. XLVI 53–57 (§ 277) wie in nANin 6 ausgelassen worden sind und die Zeichenreste die Entsprechung zu Z. 52 der Stele bilden, s. A.2.2 sub numero und A.5.3. 11 Am Bruch Spur einer Zeile (nicht deutbarer Zeichenrest), ein Trennstrich ist nicht zu erkennen, nur Linierung. Ab Z. 10’ auf u. Rd., Rs.(!) verloren. 12 Wohl Schreiberversehen. 13 Da Wortbrechung vorliegt, ist der Trennstrich irrtümlich, 14 Auch bei Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre ist keine Binnenzeichnung zu erkennen. Also Schreiberversehen: GAG. 15 Schreiberversehen: Tafel: ma; vgl. Borger, BAL, S. 45. 16 Nougayrol, JA 245, S. 351: ú[(?)-ta-ar-ma].

B.2.2. Rechtstext §§ 275–282: Stele XLVI 48–99 und Duplikate Stele § 279 67 šum-ma a-wi-lum 68 ÌR1 GÉME i-ša-amma 69 ba-aq-ri / ir-ta-ši 70 na-di-na-an-šu 71 ba-aq-ri i-ip-pa-al § 280 72 šum-ma a-wi-lum 73 i-na ma-at 74 nu-ku-úr-tim 75 ÌR GÉME ša / a-wilim 76 iš-ta-am 77 i-nu-ma 78 i-na li-ib-bu [K]ALAM 79 it-ta-al-kam-ma 80 be-el ÌR ù lu GÉME 81 lu ÌR-sú ù lu GÉMEsú 82 ú-te-ed-di 83 šum-ma ÌR ù GÉME šu-nu 84 DUMU.MEŠ ma-tim 85 ba-lum KÙ.BABBARma 86 an-du-ra-ar-šu-nu 87 iš-ša-ak-ka-an § 281 88 šum-ma DUMU.MEŠ ma-tim / ša-ni-tim 89 ša-a-a-ma-nu-ma4 90 i-na ma-ḫar i-lim 91 KÙ.BABBAR iš-qú!5lu6 92 i-qá!7-ab-bi-ma 93 be-el ÌR ù lu GÉME 94 KÙ.BABBAR iš-qú-lu a-na DAM.GÀR 95 i-na-ad-di-in-ma 96 lu ÌR-sú lu GÉMEsú!8 i-pa-ṭár!9 § 282 97 šum-ma ÌR a-na belí-šu 98 ú-ul be-lí at-ta 99 iq-ta-bi

1

TontAss 10 lk. Kol. (Rs. II’) 1’–2’ […]⸢GÉME⸣ // […a]m-ma 3’–4’ […]-ri!2 // […-t]a-ši 5’ […-n]a-⸢an-šu⸣ abgebrochen

261

nANin 6 ——————— 18’ šum-ma a-wi-lum 19’–20’ SAG.ÌR SAG. GÉME // i-ša-am-ma 21’ ba-aq-ri ir-ta-ši 22’ na-di-na-an-šu 23’–24’ ba-aq-ri-šu // iip-pa-al!3 ——————— 25’ šum-ma a-wi-⸢lum⸣ 26’ ⸢i-na⸣ m[a-… …] abgebrochen

Auch bei Vergrößerung der Heliogravüre nur ein eingeschriebener Winkelhaken erkennbar. Maul, ZA 102, S. 95: [ba-a]q-ri; vom Zeichen AG ist nach Photo und Kopie nichts zu erkennen, im Zeichen RI befinden sich zusätzliche Keileindrücke. 3 Tafel Schreiberversehen: il. 4 Beabsichtigt oder Schreiberversehen statt um? 5 Schreiberversehen: LU. 6 Eingeschrieben zwei zusätzliche kleine Senkrechte. 7 Schreiberversehen: BI. 8 Schreiberversehen: BA (bei Vergrößerung der Heliogravüre zu erkennen, daß entgegen der Kopien die eingeschriebenen Senkrechten fehlen). 9 Schreiberversehen: AG. 2

262 Stele 100 ki-ma ÌR-sú 101 ú-ka-an-šu-ma 102 be-el-šu ú-zu-un-šu / i-na-ak-ki-is Rahmen Kol. XLVII (Rs. XXIV) 1 di-na-a-at 2 mi-ša-ri-im 3 ša Ḫa-am-mu-ra-pí 4 šar-ru-um le-ú-um 5 ú-ki-in-nu-ma 6 ma-tam ú-sa-am / kin[a]m 7 ù ri-dam / dam-qá-am 8 ú-ša-aṣ-bi-tu

B. Synoptische Transliteration

B.2.3. Epilog

264 Stele Kol. XLVII (Rs. XXIV) 9 Ḫa-am-mu-ra-pí 10 šar-ru-um gi-it-/malum a-na-ku 11 a-na SAG.GI6 12 ša dEN.LÍL / iš-ru-kam 13 re-ú-sí-na 14 dAMAR.UTU i-dinnam 15 ú-ul e-gu 16 a-ḫi ú-ul ad-di 17 aš-ri šu-ul-mi-im 18 eš-te-i-ši-na-ši[m]

B. Synoptische Transliteration

Stfr 6 Kol. IV’ 1’ r[e-…] 2’ dAMAR.U[TU …]1 3’ ú-u[l …] 4’ a-ḫi ⸢ú⸣-[…] 5’ aš-ri š[u-…] 6’ eš-t[e-…]

19 pu-u[š]-qí / wa-[aš-ṭ]ú- 7’ pu-[…] / w[a-…] tim abgebrochen 20 ⸢ú-pe⸣-et-ti 21 [nu-r]a-am ú-še-ṣí-/šina-ši-im 22 i-na gišTUKUL / da-annim 23 ša dZa-ba4-ba4 24 ù dINNIN 25 ú-ša-at-li-mu-nim 26 i-na IGI.GÁL 27 ša dEN.KI / i-ši-ma-am 28 i-na le-ú-tim 29 ša dAMAR.UTU / iddi-nam 30 na-ak-ri e-li-iš 31 ù ša-ap-li-iš / as-sú-úḫ 32 qá-ab-la-tim / ú-bé-elli 33 ši-ir ma-tim 34 ú-ṭì-ib 35 ni-ši da-ad-mi 36 a-bu-úr-ri 37 ú-šar-bí-iṣ 38 mu-gal-li-tam 39 ú-ul ú-šar-ši-/ši-na-ti 40 DINGIR.GAL.GAL 41 ib-bu-ú-nin-ni-ma 42 a-na-ku-ma 43 SIPA mu-ša-al-/li-muum 44 ša gišGIDRU-šu 45 i-ša-ra-at 46 ṣi-lí ṭa-bu-um 47 a-na URU-ia 48 ta-ri-iṣ

1

TontAss 8 lk. Kol. (Rs. II’) 1’ [… SAG].⸢GI6⸣ 2’–3’ [… d]⸢EN.LÍL⸣ // […]-ru-kam 4’ […]-⸢ú⸣-sí-na nANin 6 5’ [dAM]AR.UTU i-dinKol. II nam am Bruch ca. 15 Z. 6’ […]-ul e-gi Oberfläche verloren 7’ […] ⸢ú⸣-ul ad-di 8’ [… š]u-ul-mi-im 1’2 […] ⸢šu-ul-mi⸣-im 1’–2’ e-eš-te//-⸢i⸣-ši-i-na- 9’–10’[…]-te//[-…-n]aši-{in}-im ši-{in}-im3 3’ pu-uš-qí / wa-aš-ṭú-ti 11’–12’[…-u]š-qí // […-ṭ]ú-tim 4’ ú-pé-et-ti 13’ […-e]t-ti 4’–5’ nu-ra // ú-še-ṣi-ši14’–15’[…]-ra // […]na-ši-im ⸢ši⸣-im 6’ i-na gišTUKUL da-an- 16’ […-ni]m nim 7’ ša dZa-ba4-ba4 abgebrochen 8’ ù dINNIN 9’ ú-ša-at-li-mu-nim 10’ i-na IGI-GÁL 11’ ša dEN.KI i-ši-ma 12’ i-na le!4-ú-tim 13’ ša dAMAR.UTU išru-kam 14’ na-ki-ri e-li-iš 15’–16’ ù ša-ap-li-⸢iš⸣ // ⸢as⸣5-[…] abgebrochen

So nach Photo, s. auch Isma’il, Misallat, S. 56f.; Nougayrol las dA[MAR.UTU …]. Geringe Spuren der Zeile darüber sind nicht sicher zu bestimmen (⸢-ad-di⸣?) und werden in der Zeilenzählung nicht berücksichtigt. 3 Tradierung des gleichen Fehlers hier und in nANin 6 Kol. II 1’–2’; s. auch sub A.5.3. 4 Schreiberversehen: TU. 5 Kopie irrtümlich šum statt as (nach einem angeblichen Trennstrich, der nach Photo und Kollation nicht existiert). 2

B.2.3. Epilog: Stele XLVII 9–92 und Duplikate Stele 49 i-na ut-li-ia 50 ni-ši KALAM / Šu-merí-im 51 ù Ak-ka-di-im 52 ú-ki-il 53 i-na la-ma-sí-ia 54 iḫ-ḫi-ša 55 i-na šu-ul-mi-im 56 at-tab-ba-al-/ši-na-ti 57 i-na ne-me-qí-ia 58 uš-tap-zí-⸢ir⸣-/ši-na-ti 59 dan-nu-um en-[š]a-am 60 a-na la ḫa-ba-lim 61 NU.ŠÍG NU.MU.SU 62 šu-te-šu-ri-im 63 i-na KÁ.DINGIR.RAki 64 URU ša AN / ù dEN. LÍL 65 re-ši-šu 66 ú-u[l]-lu-ú 67 i-na É-SAG-Í[L] 68 É ša ki-ma / ša-⸢me-e⸣ 69 ù er-ṣe-tim / SUHUŠšu ki-na 70 di-in ma-tim a-na di-anim 71 pu-ru-sé-e ma-tim 72 a-na pa-ra-si-im 73 ḫa-ab-lim šu-te-šu-riim 74 a-wa-ti-ia šu-qú-ra-tim 75 i-na na-ru-ia aš-ṭurma 76 i-na ma-ḫar ALAM-ia 77 LUGAL mi-ša-ri-im 78 ú-ki-in 79 LUGAL ša in LUGAL-rí 80 šu-tu-ru a-na-ku 81 a-wa-tu-ú-a na-ás-qá 82 le-ú-ti ša-ni-nam 83 ú-ul i-šu!3 84 i-na qí-bí-it dUTU 85 da-a-a-nim ra-bi-im 86 ša AN ù KI 87 mi-ša-ri i-na KALAM 88 li-iš-te-pí 89 i-na a-wa-at 90 dAMAR.UTU be-lí-ia 91 ú-ṣú-ra-tu-ú-a 92 mu-ša-sí-k[a]m a irši-a 1

265

Stfr 2 Seite B Kol. I’ 1’ […-i]a 2’ […-š]a 3’ [… 4’ 5’ 6’ …] Ende der Kolumne

nANin 7 Kol. I ( K 6516, lk. Kol.) 1’ […-n]a 2’ […]-a-nu 3’ [… …]-ra-su 1 4’ […] šu-qu-ra-a-te 5’ […] áš-ṭur-ma nANin 6 Kol. III2 am Bruch ca. 6–8 Z. Oberfläche verloren 1’ [… š]a in L[UGAL[…] 2’ […-r]u a-na-[…] 3’–4’ ⸢a-wa⸣-tu-ú-[a] // na-às-[…] 5’ le-ú-ti ša-⸢ni-nam⸣ 6’ ú-ul i-šu 7’–8’ i-na qí-bí-it // dUTU ù dIŠKUR 9’ da-i-nu de-nim 10’ pa-ri-su pu-ru-us-se-e 11’ de-e-ni li-iš-te-pí 12’ i-na a-wa-at 12’–13’ dAMAR.UTU // be-lí-ia 14’ ú-ṣú-ra-tu-ú-a 15’ mu-šá-as-sí-ka a irši-a

6’ [… LUGA]L me-šá-ri ú-kin 7’ [… …]-tu-ru a-na-ku 8’ [… l]e-ú-ti šá-ni-na ul i-ši 9’ [… da]-a-in de-e-ni mehrere Z. abgebrochen

Wahrscheinlich ausgelassen, da der Platz kaum ausreicht, um den gesamten Text von Stele Z. 73 und 74 in der Lücke von Z. 4’ unterzubringen, s. Borger, BAL, S. 49. 2 Einige Zeichen heute leicht beschädigt, vgl. Photo Bezold, Catalogue, Bd. 5, Tf. VII (Zustand wie Kopie), und Photo British Museum Collection Database. 3 Teilweise radiertes(?) NA, nicht überschrieben, vgl. Kopie Bergmann, CḪ; Ungnad, KGḪ, S. 5: lies šu statt na.

266

B. Synoptische Transliteration Stele

93 i-na É-SAG-ÍL 94 ša a-ra-am-mu / šu-mi i-na da-mi-iq-tim Kol. XLVIII (Rs. XXV) 1 a-na da-ar 2 li-iz-za-ki-ir 3 a-wi-lum ḫa-ab-lum 4 ša a-wa-tam 5 i-⸢ra⸣-aš-⸢šu⸣-ú 6 a-na ma-ḫa-ar / ALAM-ia 7 LUGAL mi-ša-ri-im 8 li-⸢il⸣-li-ik-ma 9 na-ru-i 10 ša-aṭ-ra-am 11 li-iš-ta-/ás-si-ma 12 a-wa-ti-ia 13 šu-qú-ra-tim 14 li-iš-me-ma 15 na-ru-i a-wa-tam 16 li-kál-lim-šu

Stfr 7 Kol. I’ nANin 6 1’ [… É-SAG-Í]L 16’ i-na É-SAG-ÍL 2’–3’[…]-mu // […] i-na / 17’–18’ ša a-ra-am-mu[…-i]q-tim ⸢u16⸣ // […]-⸢iq-tim⸣ abgebrochen 4’ [… d]a-a-ar 5’ […-z]a-ki-ir 6’ [a-wi-lu]m?2 abgebrochen

Stfr 8 Kol. I’ 1’ […-m]a 2’ […]-⸢i⸣-a [/ …-ti]m 3’ […-m]a 4’–5’ [na4NA.RÚ].⸢A⸣4 // […-ta]m?5 abgebrochen

17 di-in-šu / li-mu-úr 18 li-⸢ib-ba-šu⸣ 19 l[i-n]a-ap-pí-iš-ma 20 [Ḫa]-am-mu-ra-pí-mi 21 be-lum ša ki-ma / a-biim 22 wa-li-di-im 23 a-na ni-ši 24 i-ba-aš šu-ú 25 a-na a-wa-at 26 dAMAR.UTU be-lí-šu 27 uš-ta-ak-ti-/it-ma 28 er-ni-ti dAMAR.UTU 29 e-li-iš 30 ù8 ša-ap-li-iš 31 ik-šu-ud 32 li-ib-bi dAMAR.UTU 33 be-lí-šu ú-ṭì-ib

1

Stfr 2 Seite B Kol. II’ 1’ l[i-…] 2’ Ḫa-a[m-…] 3’ be-lum […] / a-b[i-…] 4’ 5’ 6’ 7’

[w]a-l[i-…] […]-na ni-[…] […]-ba-aš-[…] […-n]a a-wa[-…] Ende der Kolumne

► nANin 7 Kol. I unten (K 10884) x+1’–2’ […]-⸢ra-am⸣-[…] // […]1 x+2’ ⸢a⸣-na da-[… …] x+3’ […-w]i-lum ḫab-lu š[á? … …] x+4’ […] ma-ḫar ṣal-meia LUGAL me-šá-r[i …] x+5’ ⸢na4⸣na-ru-ú3 šaṭ-ru […] x+6’ a-ma-te-ia šu-qú-ra-te […] x+7’ n[a4N]A.RÚ.A a-matu l[i-…] Ende der Kolumne Kol. II (K 1100 Vs.)6 1 d[e-e]n-šu li-mu[r]⸢ma⸣7 2 ⸢ìb-ba⸣-šú li-nap-pi[š-…] 3 IḪa-mu-ra-⸢pí⸣ EN ša ki-ma a-bi a-li-di-i 4 a-na UN.MEŠ i-ba-áš-šu-⸢ú⸣ 5 [a-na a-wa]-at ⸢dAMAR.UTU⸣ EN-šú uš-ta-ak-ti-it-ma 6 ⸢er-nit-ti⸣ dAMAR. UTU e-⸢liš⸣ ù ša-ap-liš is-suḫ 7’ ⸢lìb-bi AMAR.UTU EN⸣-šú ú-ṭib

Der verlorene Zeilenbeginn nach den Raumverhältnissen mit J. Nougayrol, RA 60 (1966), S. 90, wahrscheinlich zu i-na SIG₅-tim zu ergänzen. 2 Winziger Zeichenrest, Lesung unsicher. Nach der Zeilenlänge wahrscheinlich wie oben angegeben zuzuordnen. 3 Anders Borger, BAL, S. 49: ù(??) na-ru-ú. 4 Zu Lesung und Ergänzung (mit Fragezeichen) vgl. Borger, BAL, S. 49. Da Kol. II’ 4’ (// Stele XLVIII 79) das Determinativ gesetzt ist, ist es auch an dieser Stelle zu vermuten. Demgegenüber fehlt dieses in Stfr 7 II 1’ (// Stele XLVIII 67). 5 Der winzige Zeichenrest ist wohl als Ende von [ta]m zu interpretieren, vergleichbar tam Kol. II’ 4’ (// Stele XLVIII 76). 6 Klammersetzung nach Photo British Museum Collection Database; teilweise abweichend W. von Soden, JNES 33 (1974), S. 339; vgl. auch Borger, BAL, S. 49. 7 Von Borger, BAL, S. 49, mit Fragezeichen ergänzt. 8 Über Rasur.



B.2.3. Epilog: Stele XLVII 93 – XLVIII 33 und Duplikate

267

nANin 8 Vs. (K 20847) 1’ [a-na da]-⸢a⸣-[ar]1 2’ […]-iz-ki-[ir] 3’ […]-wi-lum ḫa-ab-[…] 4’ […] ⸢a⸣-wa-[…] 5’ […-r]a-aš-šu-[…] 6’ […]-⸢ḫa?-ar?⸣ […] (Rm 369) 7’ […]-⸢im⸣? 8’ […-l]i?-ik?-⸢ma⸣? 9’ [… ] ⸢x x x⸣ 10’ [… ša]ṭ-⸢ra⸣2 abgebrochen

1

Deutlich erkennbar ist nur ein beschädigtes a unweit des Zeilenendes. Der verbleibende Platz reicht zur Ergänzung von ar. 2 Erkennbar ist vom ersten erhaltenen Zeichen ein Winkelhaken bzw. Schrägkeil, darauf folgt ein Spatium. Bei dieser Schreibung erscheint der Platz für die Ergänzung von NA.RÚ.A (ohne Determinativ) am Zeilenbeginn ausreichend. Unklar bleibt dann allerdings die Entsprechung von Z. 9’. Wenn (na4)NA.RÚ.A dort geschrieben war, wäre anzunehmen, daß Z. 10’ eingerückt geschrieben war, also Zeilenbrechung vorliegt.

268 Stele 34 ù ši-ra-am ṭa-ba-am 35 a-na ni-ši 36 a-na1 da-ar / i-ši-im 37 ù ma-tam 38 uš-te-še-er 39 á2-ni-tam 40 li-iq-bi-ma 41 i-na ma-ḫar 42 dAMAR.UTU be-lí-ia 43 dZar-pa-ni-tum 44 be-el-ti-ia 45 i-na li-ib-bi-šu 46 ga-am-ri-im 47 li-ik-ru-ba-am 48 še-du-um / la-ma-súm 49 DINGIR.DINGIR e-ribu-ut 50 É.SAG-ÍL 51 SIG4 É-SAG-ÍL 52 i-gi-ir-re-e 53 u4-mi-ša-am 54 i-na ma-ḫar 55 dAMAR.UTU be-lí-ia 56 dZar-pa-ni-tum 57 be-el-ti-ia 58 li-dam-mi-qú 59 a-na wa-ar-ki603 a-⸢at⸣ u4-mi 61 a-na ma-ti-ma 62 LUGAL ša i-na KALAM 63 ib-ba-aš-šu-ú 64 a-wa-a-at 65 mi-ša-ri-im 66 ša i-na na-ru-ia 67 aš-ṭú-ru li-ṣur 68 di-in ma-tim 69 ša a-di-nu 70 pu-ru-sé-e KALAM 71 ša ap-ru-su 72 a ú-na-ak-ki-ir 73 ú-ṣú-ra-ti-i-a 74 a ú-ša-sí-ik 75 šum-ma a-wi-lum šu-ú

1

B. Synoptische Transliteration nANin 7 (K 1100 Vs.) 8’ ⸢ù ši-ra ṭa-ba a-na UN.MEŠ⸣ a-na da-a-ri i-šim 9’ ⸢ù ma-ta uš-te⸣-[š]èr 10’ […]-⸢ta⸣? li-iq-⸢bi⸣-[…] 11’ [… … d Za]r-pa-ni-⸢tum⸣ […] abgebrochen

Stfr 7 Kol. II’ 1’ ša i-na NA.RÚ.[A-ia]5 2’ aš-ṭú-ru li-[…] 3’ di-in ma-[…] / ša ⸢a⸣-[…] 4’ pu-[…] abgebrochen Stfr 8 Kol. II’ 1’ […]-⸢ti-i⸣-a 2’ […] ⸢ú-ša⸣-sí-ik 3’ [šu]m-ma a-wi-lum / šu-ú

nANin 6 Kol. IV4 1’ š[a …] 2’ a[š …] 3’ d[i … …]7 4’ p[u …] 5’ š[a …] abgebrochen

nANin x (Sm 1640)6 1’ [… l]i?-ṣ[ur]? 2’ […] (Spatium) […] 3’ […] ⸢x⸣ pu-[…] 4’ [… …-k]i?-i[r]? 5’ […-r]a-te-i-[…] 6’ […-š]a-sí-i[k] 7’ […] a-wi-lum šu-⸢ú⸣

Minimale Beschädigung der Binnenzeichnung des Zeichens. Zeichen deutlich (so auch Bergmann, CḪ). 3 Trennstrich fehlerhaft. 4 Die Reste des jeweils ersten Zeichens der Zeile in der Kopie CT 13, 46, und Photo Bezold, Catalogue, Bd. 5, Tf. VII, sind wahrscheinlich so zuzuordnen; auf dem Photo British Museum Collection Database nicht zu erkennen. 5 Ergänzung Borger, BAL, S. 49. Fehlendes Determinativ Schreiberversehen (s. Stfr 8 II’ 9’ // Stele XLVIII 79)? 6 Das erste als gesichert geltende Zeichen ist pu Z. 3’ (davor ein unlesbarer Zeichenrest). Da ab Z. 5’ die Entsprechung zu Stele XLVIII 73ff. sicher ist, dürfte parallel zu Stele Z. 69–70 zu ergänzen sein. Der für Z. 70 erforderliche Platz setzt allerdings voraus, daß hier über den rechten Tafelrand geschrieben worden ist. Allerdings ist auch der für Stele Z. 71–72 in Z. 4’ erforderliche Platz sehr knapp. In Z. 1’ sind Reste von zwei Zeichen erhalten (Waagerechter bzw.Winkelhaken und Senkrechter sowie ein Winkelhaken), in Z. 2’ (// Z. 68) nur ein Spatium (zwischen den Zeichen wie Z. 4’). 7 Der Schreiber der Tafel hat mehrfach zwei Zeilen der Stele zusammengefaßt. 2

B.2.3. Epilog: Stele XLVIII 34 – XLIX 11 und Duplikate Stele 76 ta-ši-im-tam i-šu-ma 77 ma-sú šu-te-šu-ra-am / i-le-i 78 a-na a-wa-a-tim 79 ša i-na na-ru-ia / ašṭú-ru li-qúl-ma 80 ki-ib-sa-am ri-dam 81 di-in KALAM ša a-dinu 82 pu-ru-sé-e KALAM 83 ša ap-ru-su 84 na-ru-um šu-ú 85 [l]i-kál-lim-šu-ma 86 ṣa-al-ma-at qá-qá-dišu 87 li-iš-te-še-er 88 di-in-ši-na li-di-in 89 pu-ru-sà-ši-na 90 li-ip-ru-ús 91 i-na ma-t[i]-šu ra-gaam 92 ù ṣe-nam li-sú-úḫ 93 ši-ir ni-ši-šu 94 li-ṭi-ib 95 Ḫa-am-mu-ra-pí 96 LUGAL mi-ša-ri-im 97 ša dUTU ki-na-tim 98 iš-ru-ku-šum a-na-ku 99 ⸢a⸣-wa-tu-ú-a na-⸢ás⸣qá 100 ep-še-tu-ú-a 101 ša-ni-nam 102 ú-ul i-ša-a 103 e-la a-na la ḫa1044 sí-im ri-qá 105 a-na em-qí-im Kol. XLIX (Rs. XXVI) 1 a-na ta-na-da-/tim šuṣa-a 2 šum-ma a-wi-lum / šu-ú 3 a-na a-wa-ti-ia 4 ša i-na na-ru-ia / ašṭú-ru 5 i-qúl-ma 6 di-ni la ú-/ša-as-sí-ik 7 a-wa-ti-ia 8 la uš-te-pe-el 9 ú-ṣú-ra-ti-ia 10 la ú-na-ki-ir 11 a-wi-lum šu-ú

1

Stfr 8 4’–5’ [t]a-ši-im-tam // išu-ú-ma 6’–7’ ma-as-sú // šu-te-šura-am / i-le-i 8’ a-na a-wa-a-at 9’–10’ i-na na4NA.RÚ.Ai-?2 // […] abgebrochen

nANin 7 Kol. II unten (K 19375) x+1’ […]-⸢a⸣?-[x]1 x+2’ […l]i?-ŠI?-ID?3⸢ma⸣ x+3’ [… … š]a a-di-nu

269 nANin x 8’ […-š]i-im-⸢tam i-šu⸣[…] abgebrochen

x+4’ [… … a]p-ru-su x+5’ [… …-l]im-šu-ma x+6’ [… …]-te-š[e-…] abgebrochen

Zuordnung der Spur unsicher (untere Ausläufer zweier Senkrechter). Wenn die Kopie korrekt ist, steht für die Ergänzung von a nach i kein Platz zur Verfügung, auch Zeilenbrechung ist ausgeschlossen; anders J. Nougayrol, JA 245, S. 350, sowie Borger, BAL, S. 49: i[a]. Ausfall des a durch das davorstehende A des Logogramms bedingtes Schreibersersehen? S. Bem. zur Transkription sub C z.St. 3 Die beiden Zeichen vermutlich Schreiberversehen statt qúl. 4 Fehlerhafter Trennstrich. 2

270 Stele 12 ki-ma ia-ti 13 LUGAL mi-ša-ri-im 14 dUTU gišGIDRU-šu 15 li-ir-ri-ik 16 ni-⸢ši⸣-[š]u 17 i-na mi-ša-ri-im / li-re 18 šum-ma a-wi-lum / šu-ú 19 a-wa-ti-ia1 20 ša i-na na-ru-ia 21 a[š]-ṭú-ru 22 la i-qúl-ma 23 er-re-ti-ia 24 i-me-eš-ma 25 er-re-et ì-lí 26 la i-dur-ma 27 di-in a-di-nu 28 up-ta-as-sí-is 29 a-wa-ti-ia 30 uš-te-pe-el 31 ú-ṣú-ra-ti-ia 32 ut-ta-ak-ki-ir 33 šu-mi ša-aṭ-ra-am 34 ip-ši-⸢iṭ⸣-ma 35 šum-šu iš-ta-ṭár!6 36 aš-šum er-re-tim!7 ši-na-ti 37 ša-ni-a-am-ma 38 uš-ta-ḫi-iz 39 a-wi-lum šu-ú 40 lu LUGAL 41 lu EN 42 lu ÉNSI 43 ù lu a-wi-lu-tum 44 ša šu-ma-am / na-bi-aat 45 AN ra-bu-um 46 a-bu ì-lí 47 na-bu-ú BALA-ia 48 ME.LÁM šar-ru-tim 49 li-ṭe4-er-šu 50 gišGIDRU-šu 51 li-iš-bi-ir 52 ši-ma-ti-šu / li-ru-ur 53 dEN.LÍL be-lum 1

B. Synoptische Transliteration

Stfr 8 Kol. III’ 1’ […] / šu-[…] 2’ a-na a-w[a-…] 3’ ša ⸢i⸣-[…] 4’ aš-[…] 5’ la ⸢i⸣-[…] 6’ er-[…] 7’ i-[…] 8’ er-[…] 9’ la ⸢i⸣-[…] 10’ di-in […] 11’ ⸢up-ta⸣-[…] abgebrochen

nANin 8 (Rm 369) Rs. re. Kol.2 1’ ⸢er-re-et⸣ […] 2’ la i-dur!3-⸢ma⸣ […] 3’ up-ta-as-s[í-…] 4’ a-ma-ti-ia uš-t[a-…] 5’ ú-SU-ra-t[i-…]4 6’ ut-ta-ak-ki-[…] 7’ šu-mi ša-⸢aṭ-ra-tam⸣5 8’ ip-ši-iṭ-m[a] 9’ [šu]m-šu iš-ta-aṭ-r[a] 10’ [… e]r-re-ti ši-na-[…] 11’ […]8 uš-ta-[…] abgebrochen

Zit 1 (Marduk-zakiršumi-Vertrag)9 (22’/Rs. 3) [dA-nu/num GAL-ú10 a-b]i DINGIR.MEŠ

giš

GIDRU-šú liš-bir d

EN.LÍL be-lum

Außer ia über Rasur. Ausfall von ana Schreiberversehen. Z. 8’f. bis nahe re. Rd. erhalten. 3 Zeichen nicht eindeutig, wohl zusätzlicher Winkelhaken in der Mitte; Borger, BAL, S. 49: „o abweichend, unklar“. 4 Schreiberversehen. Borger, BAL, S. 49: „falsch“. 5 Wohl Schreiberversehen. Borger, BAL, S. 49: „unklar“. 6 Bei Vergrößerung der Heliogravüre (gegen die Kopien) keine Binnenzeichnung erkennbar; entgegen Kopie Bergmann ta unbeschädigt. 7 Über Rasur (geschrieben zunächst šum). 8 Borger, BAL, S. 49: „unklar“. 9 Literaturhinweise auf Rekonstruktionen, die von den hier gegebenen Ergänzungsvorschlägen abweichen und zur Bestimmung der Größe der Lücken am Beginn und Ende der Zeilen s. A.2.3.10 sub Zit 1. 10 Möglich sind verschiedene Schreibweisen. Die hier vorgeschlagene schließt sich an die Schreibgewohnheiten des 1. Jahrtausends an. Zur Ausfüllung der Lücke ist eine Ergänzung entsprechend der Stele erforderlich. 2

B.2.3. Epilog: Stele XLIX 12–89, Duplikate und Nebenüberlieferung Stele 54 mu-ši-im / ši-ma-tim 55 ša qí-bí-⸢sú⸣ 56 la ut-ta-ka-ru 57 mu-šar-bu-ù 58 šar-ru-ti-ia 59 te-ši la šu-up-/pí-im 60 ga-ba-ra-aḫ 61 ḫa-la-qí-šu 62 i-na šu-ub-ti-šu 63 li-ša-ap-pí-/ḫa-aššum3 64 BALA ta-ne-ḫi-im 65 u4-mi i-ṣú-tim 66 ša-na-a-at 67 ḫu-ša-aḫ-ḫi-im 68 ek-le-et!4 69 la na-wa-ri-im 70 mu-ut ni-ṭi-il / i-nim 71 a-na ši-im-tim 72 li-ši-im-šum 73 ḫa-la-aq URU-šu 74 na-ás-pu-úḫ / ni-ši-šu 75 šar-ru-sú šu-pé-lam 76 šum-šu ù zi-kir-šu 77 i-na ma-tim 78 la šu-ub-ša-a-am 79 i-na KA-šu kab-tim 80 li-iq-bi 81 dNIN.LÍL 82 AMA ra-bí-tum 83 ša qí-bí-sà 84 i-na É.KUR kab-ta-at 85 ÉGI5 mu-dam-mi-qá-at 86 i-gi-ir-re-ia 87 a-šar ši-ip-ṭi-im 88 ù pu-ru-sé-em 89 i-na ma-ḫar dEN.LÍL

1

271

Zit 1 (Marduk-zakiršumi-Vertrag)1 mu-šim NAM.ME[Š] (23’/Rs. 4) [ša qí-bit2-su la ut-tak-k]a-ru

pa-le-e ta-né-ḫi UD.MEŠ i-ṣú-ti MU.MEŠ ḫu-[šaḫ-ḫi]

(24’/Rs. 5) [a-na šim-ti li]-šim-šú

d NIN.LÍL um-mu GAL-tu ša qí-bit-sa i-n[a É.KUR] (25’/Rs.6) [kab-ta-at]

⸢a⸣-šar šip-ṭi u EŠ.BAR i-na ma-ḫar dEN.LÍL

Literaturhinweise auf Rekonstruktionen, die von den hier gegebenen Ergänzungsvorschlägen abweichen und zur Bestimmung der Größe der Lücken am Beginn und Ende der Zeilen s. A.2.3.10 sub Zit 1. 2 Schreibung wie Z. 24’/Rs. 5. 3 Lesung mit Roth, Law Collections, S. 136 und Anm. 51 (S. 142, mit Verweis auf CAD Š/3 s.v. šuppuḫu; vgl. auch AHw, S. 1167 s.v. šapāḫu(um) D); überholt: Borger, BAL, S. 47 z.St.: -AB-BI-. 4 Gegen die Kopien bei Vergrößerung der Heliogravüre keine Binnenzeichnung zu erkennen, also Schreiberversehen: DA statt ID. 5 Lesung im Anschluß an Stfr 4 Seite B Kol. II’ 9’ (// Kol. LI 41), s. auch // LI 41s. Borger, BAL, S. 243b s.v. bēltu.

272

B. Synoptische Transliteration



Stele 90 91 92 93 94 95 96 97 98

a-wa-sú li-le-mi-in šu-ul-pu-ut ma-ti-šu ḫa-la-aq ni-ši-šu ta-ba-ak na-piš-ti-šu

ki-ma me-e i-na KA dEN.LÍL šar-ri-im li-ša-aš-ki-in d EN.KI NUN ra-bium 99 ša ši-ma-tu-šu 100 i-na maḫ-ra i-la-ka 101 ABGAL / ì-lí 102 mu-de mi-im-ma šumšu 103 mu-ša-ri-ku Kol. L (Rs. XXVII) 1 ⸢u4⸣-um ba-la-ṭi-ia 2 uz-nam 3 ù ne-me-qá-am 4 li-ṭe4-er-šu-ma 5 i-na mi-ši-tim 6 li-it-ta-ar-ru-šu 7 ÍD.ÍD-šu 8 i-na na-ag-bi-im 9 li-is-ki-⸢ir⸣ 10 i-na er-ṣe-ti-šu 11 dÉZINA9 12 na-pí-iš-ti / ni-ši 13 a ú-ša-ab-ši

1

Stfr 5 Seite B Kol. I’1 1 […] 2 [… 3 …-t]i-šu / [… m]e-e 4 […] KA2 [dEN.LÍL ša]r-⸢ri⸣3 5 […-i]n4 6–7 [dEN.]KI // [ru-buu]m5 / [ra-bi-u]m 8 […-š]u6 abgebrochen

nANin 8 (Rm 369) Rs. lk. Kol. 1’ [… …]-is-ki-i[r] 2’ […-ṣ]e-ti-šu 3’ [… …-i]š-te ni-ši 4’ […-š]a-ab-ši

nANin 7 Kol. III (Rs. I: K 1100 Rs.)7 1’ [… …]-⸢ru?-šu⸣8 2’ [… … …] lis-kir 3’ [… …] dNIS[AB]A10 4’ […] ⸢a⸣ ú-⸢šab-ši⸣

Nach der Heliogravüre MDP 10, Tf. 9, die im Folgenden zugrunde gelegt wird (Kopien an einigen Stellen abweichend), sind die beiden ersten Zeilen der Kolumne vollständig verloren. Die Entsprechung zu Stele XLIX 93 ta-ba-ak na-piš ti-šu muß auf zwei Zeilen verteilt gewesen sein, da in Stfr 5 I’ 3 nur [na-piš-t]i-šu / [ki-ma m]e-e untergebracht werden kann, die Kolumne muß also mit Z. 92 der Stele begonnen haben. Obwohl keine Zeichenreste zu erkennen sind (zur Beschädigung an der Kante vgl. auch das Photo André-Salvini, Code, S. 52 Abb. 49), ergänzt Nougayrol, JA 257, S. 348, den Beginn der Kolumne als: (Z. 1) [šu-ul-pu-ut ma-]t[i(?)-šu], ( Z. 2) [ḫa-la-aq niš]i[-šu], (Z. 3) [ta-ba-ak na-piš-t]i-šu (Z. 4) [ki-ma m]e-e. Eine kleine, am Ende von Z. 2 erhaltene Ecke ohne Schriftrest spricht außerdem dagegen, daß das letzte Zeichen mit einem Senkrechten (wie šu) endete, da dann Spuren erkennbar sein müßten. Der Befund läßt sich jedoch mit einem verlorenen abschließenden Waagerechten (wie z.B. bei ak) vereinbaren. 2 So mit Heliogravüre und Nougayrol, JA 245, S. 348. 3 So nach Heliogravüre, in den Kopien nur der abschließende Senkrechte wiedergegeben, s. auch Nougayrol, JA 245, S. 348, und Borger, BAL, S. 49. 4 So nach Heliogravüre und Nougayrol, JA 245, S. 348 (gegen Kopien). 5 Ergänzung nach Nougayrol, JA 245, S. 348, und Borger, BAL, S. 49. 6 Zeichenrest: abschließender Senkrechter. 7 Da die Oberfläche, besonders ab Z. 5’, schlecht erhalten ist, werden die folgenden Lesungen nur unter Vorbehalt gegeben. Neben den voneinander abweichenden Angaben bei Borger, BAL, S. 4 sub i und S. 49f., sowie W. von Soden, JNES 33 (1974), S. 340, liegen ihnen eigene Kollationsergebnisse sowie ein Photo von Johannes Hackl zugrunde. 8 Die Ergänzung des Zeichenrestes zu šu scheint sicher zu sein. Da Zeilen auf dieser Tafel relativ lang sind, ist diese Zuordnung wahrscheinlicher als die // Stele L 7. 9 = dŠE.TIR. 10 = ŠE.NAGA, so mit Borger, BAL, S. 50.



B.2.3. Epilog: Stele XLIX 90 – L 13, Duplikate und Nebenüberlieferung

Zit 1 (Marduk-zakiršumi-Vertrag) (25’/Rs.6) a-bu-us-[su] (26’/Rs. 7) [a-a iṣ-bat]

Sum 1 (Vs. verloren: sumerische Version)

Sum 1 (akkadische Glossen1) re. Rd. 1’ [šu-ul]-pu-ut ma-ti-šu 2’ [ḫa-la-a]q a-li-šu2

Sum 1 / Zit 1 Entsprechungen in Stele // XLIX 90 // XLIX 91 // XLIX 92

(26’/Rs. 7) dÉ-a

// XLIX 98

ABGAL DINGIR.MEŠ mu-de-e mim-ma šum-šu

// XLIX 101 // XLIX 102

ÍD.M[EŠ-šú] (27’/Rs.8) [i-na nag-bi li]s-kir

// L 7–9

1

273

Ende des von der Vorderseite über den Rand geschriebenen Textes. Erhalten sind nur Wortenden. Über diese in der Erstpublikation (A. Sjöberg wie A.2.3.8, S. 219) identifizierten Zeichen hinaus ist darunter auf dem Photo von zwei weiteren Zeilen jeweils das letzte Zeichen erkennbar: im Abstand von zwei Zeilen, von denen keine Schriftreste erhaltenen sind, das Zeichen AG?, danach šu nach einer weiteren Zeile ohne Spuren der Schrift. Letzteres könnte nach der Stellung als Entsprechung zu Z. 99 oder Z. 102 der Stele interpretiert werden. Im anderen Zeichen könnte das Ende der Entsprechung zu Stele Z. 93 gesehen werden ([ta-ba-]ak). Problematisch ist bei dieser Zuordnung allerdings, daß nach der erhaltenen Entsprechung zu Stele Z. 92 (= Z. 2ʼ) offenbar zwei vollständig verlorene Zeilen eingefügt waren, die in der Stele keine Entsprechung besitzen. Die gleiche Schwierigkeit besteht, wenn man šu Z. 94 der Stele zuordnen wollte. 2

274

B. Synoptische Transliteration



Stele nANin 8 5’ [… r]a-bi-im

14 dUTU da-a-a-nu-um / ra-bi-um 15 ša ša-me-e 16 ù er-ṣe-tim 17 mu-⸢uš-te-še⸣-er 18 ša-ak-na-at / na-pí-ištim 19 be-lum tu-kúl-ti 20 šar-ru-sú / li-is-ki-ip 21 di-in-šu 22 a i-di-in 23 ú-ru-úḫ-šu / li-ši 24 SUḪUŠ?5 um-ma-ni-šu 25 li-iš-ḫe-⸢el⸣-ṣí 26 i-na bi-ri-šu 27 UZU lem-nam 28 ša na-sa-aḫ 29 SUḪUŠ šar-ru-ti-šu 30 ù ḫa-la-aq ma-ti-šu / li-iš-ku-un-šum 31 a-wa-tum ma-ru-uštum 32 ša dUTU ar-ḫi-iš 33 li-ik-šu-sú 34 e-li-iš 35 i-na ba-a[l]-ṭú-tim 36 li-is-sú-úḫ-šu 37 ša-ap-li-⸢iš⸣ 38 i-na er-ṣe-tim 39 GIDIM4.GIDIM4-šu 40 me-e li-ša-aṣ-mi 41 dZ[U]EN be-el ša-me-e 42 DINGIR ba-ni-i 43 ša še11-re-sú 44 i-na ì-lí šu-pa-a-at 45 AGA gišGU.ZA / ša šar-ru-tim 46 li-ṭe4-er-šu 47 ar-nam kab-tam 48 še-re-sú ra-bi-tam

1

6’ [… …]-ṣe-ti 7’ [… …-n]a-a-ti2 8’ […-u]l-ti abgebrochen

nANin 7 5’ [… …] ⸢ù er-ṣe-tim⸣1 6’ [mu?-uš?]-⸢te?⸣-š[èr] šek?-[nat] LUG[AL?(ú-)ti] 3 7’ [… … … a4 ⸢i-di-in ú-ru-úḫ-šu li-ši⸣ 8’ […] liš6-⸢ḫe-el?-ṣí?⸣ [… … …] 9’ [… … KA]LAM-⸢šu⸣ li?iš?-[…]7 10’ [… m]a-⸢ru-uš-tu?⸣ 8 [… …] 11’ […] ⸢ina bal-ṭú-ti⸣9 […] Ende der Kolumne

Stfr 5 Seite B Kol. II’ 1 ⸢i⸣-lum ba-ni-i 2 ša še-re-es-⸢sú⸣ 3 i-na ì-⸢lí⸣12/ šu-pa-a-at 4–5 AGA!13 gišGU.ZA // ša šar-ru-tim 6 li-ṭer5-šu 7 ar-nam kab-tam 8 še-re-es-sú / ra-bi-tam

nANin 6 Kol. VIII (Rs. I’)10 1’ š[a …] 2’ i-[na …] 3’ A[GA? …] 4’ l[i-…] 5’ a[r-…] 6’ š[e?]-r[e?-…]

W. von Soden, a.a.O.: [da-a-a-nu]um rab[û]. Die Zeile wird damit jedoch nicht ausgefüllt. Im verlorenen ersten Teil derselben dürfte die Entsprechung zu Stele L 14 gestanden haben. 2 Vielleicht zu ša/eknāti zu ergänzen. Unverständlich Borger, BAL, S. 50: „wohl [ad-n]a-a-ti“. 3 Vgl. W. von Soden, JNES 33 (1974), S. 340: „[mu(sic)]-še-šè[r] šik-[nat] šarr[u?-ti?] unsicher erkennbar“. Borger, BAL, S. 50, sagt nichts dazu. 4 Zeichen am Bruch erkennbar. 5 Schreiberversehen: DU Gunierung ausgelassen. 6 Zeichen am Bruch erkennbar. 7 W. von Soden, a.a.O.: wohl [m]āti ([KA]LAM)-š[u]. 8 W. von Soden, a.a.O.: ma-ru-uš-[tu?]. 9 W. von Soden, a.a.O.: ina ba[l-ṭú-ti]. Auf dem Photo ist vor ina ein Spatium zu erkennen. 10 Umschrift nach Photo British Museum Collection Database, Kopie teilweise abweichend. Zeilenzuordnung unter Vorbehalt. Nicht Borger, BAL, S. 4 sub e. 11 S. sub C z.St. 12 So nach Heliogravüre. 13 Beginn des Zeichens ungewöhnlich geschrieben, vgl. Nougayrol, JA 245, S. 364 (Anm. 14) mit Verweis auf Scheil, MDP 10, S. 84 Anm. 2.



B.2.3. Epilog: Stele L 14–48, Duplikate und Nebenüberlieferung

Zit 1 (Marduk-zakiršumi-Vertrag) d UTU da-a-a-nu GAL-ú šá AN-e ù KI-tim m[u-uš-te-šir] (28’/Rs. 9) [šek1-nat ZItim EN TU]KUL-ti šar-ru-us-su li-is-kip di-in-šu a-a ⸢i⸣-[di-in]

(29’/Rs. 10) [dSîn2 EN AN-e3 ša] še-ret-sú i-na DINGIR.MEŠ šu-pa⸢a⸣-[at] (30’/Rs. 11) [ar-na kab-ta4 šer-t]a ra-bi-ta

1

Oder šak. Geschrieben wahrscheinlich mit Zahlzeichen „30“. 3 Der Platz in der Lücke erscheint ausreichend, um vielleicht auch noch DINGIR ba-ni-i zu ergänzen. 4 Erforderlich wegen der Größe der Lücke, die aber auch damit noch nicht vollständig ausgefüllt ist. 2

275

276

B. Synoptische Transliteration



Stele 49 ša i-na zu-um-ri-šu 50 la i-ḫal-li-qú 51 li-mu-sú-ma 52 u4-mi ITI.ITI

Stfr 5 9 ša i-na / zum-ri-⸢šu⸣ 10 […] i-⸢ḫal⸣-[…] abgebrochen

nANin 6 7’ […] 8’ l[a …] abgebrochen

53 ša-na-a-at BALA-šu 54 i-na ta-ne-ḫi-im 55 ù di-im-ma-tim 56 li-ša-aq-ti 57 kam-ma-al šar-ru-tim 58 li-ša-aṭ-ṭi-/il-šu 59 ba-la-ṭam 60 ša it-ti mu-tim 61 ši-ta-an-nu 62 a-na ši-im-tim 63 li-ši-im-šum 64 dIŠKUR be-el ḪÉ.GÁL 65 GÚ.GAL ša-me-e 66 ù er-ṣe-tim 67 re-ṣú-ú-a 68 zu-ni i-na ša-me-e 69 mi-lam 70 i-na na-ag-bi-im 71 li-ṭe4-er-šu Stfr 4 72 ma-sú Seite B Kol. I’1 73 i-na ḫu-ša-aḫ-ḫi-im 74 ù bu-bu-tim 1’ […-ti]m? 75 li-ḫal-li-iq abgebrochen 76 e-li URU-šu 77 ez-zi-iš 78 li-is-si-ma 79 ma-sú a-na DU6 / a-bubi-im 80 li-te-er 81 dZa-ba4-ba4 82 qar-ra-du-um ra-bi-um 83 DUMU re-eš-tu-um 84 ša É.KUR 85 a-li-ku im-ni-ia 86 a-šar tám-ḫa-ri-im 87 gišTUKUL-šu li-iš-biir 88 u4-ma-am a-na mu-šiim 89 li-te-er-šum-ma 90 na-ki-ir-šu e-li-šu 91 li-iš-zi-iz 92 dINNIN be-li-it

1

Die Spuren der Kolumne können etwa an dieser Stelle eingeordnet werden, vgl. die Berechnungen von Nougayrol, JA 246, S. 144 sub 2. Unter dem Ende eines Trennstrichs ist in Höhe von Stfr 4 II 7’ (// Stele L 38b), ein Zeichenende erkennbar, das zu den auslaufenden Keilen des Zeichens tim paßt. Da von der vorhergehenden Zeile keine Schriftreste erkennbar sind, ist ein Senkrechter am Ende derselben unwahrscheinlich, das könnte aber zu im am Ende von Stele L 73 passen. Nougayrol, JA 245, S. 345, geht von zwei Zeilenenden aus, neben dem oben vermerkten Rest noch das der folgenden Zeile. Davon kann ich aber nichts erkennen.



B.2.3. Epilog: Stele L 49–92, Duplikate und Nebenüberlieferung

Zit 1 (Marduk-zakiršumi-Vertrag) (30’/Rs. 11) ša i-na SU-šú la KÚR-ru [li-mid-su-ma] (31’/Rs. 12) [UD.MEŠ ITI.MEŠ MU.MEŠ pa]-⸢le⸣-e-šú i-na ta-né-ḫi ⸢ù⸣ [dim-ma-ti] (32’/Rs. 13) [li-šaq-ti]

[dIŠKUR GÚ.GAL AN-e ù KI-tim ŠÈ]G i-na AN-e ILLU i-na na-ag-bi [li-ṭer-šú] (33’/Rs. 14) [KUR-su i-na ḫu-šaḫ-ḫi ù bu-bu-tim] li-ḫal-[li-iq] (34’/Rs. 15) [UGU URUšú ez-zi-iš lis-si-ma KUR]-su a-n[a DU6 a-bubi]1 (35’/Rs. 16) [li-ter d ZA.BA4.BA4 qar-ra-du GAL-ú a]-⸢li⸣-[ku im-ni-ia2 …] abgebrochen

1 2

So Parpola / Watanabe, Treaties; Brinkman, Treaty, ergänzt abūbi in der folgenden Zeile. Das Bezugswort zu āliku ist unverzichtbar, aber die Zeile ist damit wahrscheinlich noch nicht ausgefüllt.

277

278 Stele 93 ME61 ⸢ù⸣ ŠEN.Š[E]N 94 pa-ti-a-at 95 gišTU[K]UL-ia 96 la-ma-sí 97 da-mi-iq-tum 98 ra-i-ma-at BALA-ia 99 i-na li-ib-[b]i-ša 100 ag-gi-im 101 i-na uz-za-ti-ša 102 ra-bí-a-tim 103 šar-ru-sú li-ru-ur 104 dam-qá-ti-šu 105 a-na le-em-ne-tim 106 li-te-er Kol. LI (Rs. XXVIII) 1 {li-te-er}6 2 a-šar ME67 / ù ŠEN. ŠEN 3 gišTU[K]UL-šu 4 li-iš-⸢bi⸣-ir 5 i-ši-tam 6 sà-aḫ-ma-aš-tam 7 li-iš-ku-un-šum 8 qar-ra-di-šu 9 li-ša-am-qí-it 10 da-mi-šu-nu 11 er-ṣe-tam li-iš-qí 12 gu-ru-un 13 ša-al-ma-at 14 um-ma-na-ti-šu 15 i-na ṣe-ri-im 16 li-it-ta-ad-di 17 ⸢ERIM-šu-ma! re!ma?⸣-am8 18 a-i ú-šar-ši

B. Synoptische Transliteration



Stfr 5 Seite B Kol. III’2 1 ⸢ra-i-ma⸣-[at / …]3 2 ⸢i⸣-[… / …]4 3 ⸢i⸣-[… / …]5 4–5 ša[r-…] // l[i-…] 6 da[m-…] 7 a-n[a …/…] abgebrochen

nANin 6 Kol. IX ( Rs. II’) 1’ ⸢er⸣-ṣ[e-…] 2’ gu8-r[u-… …] 3’ um-ma-ni-š[u …] 4’ li-iš-t[a]-⸢ad⸣-[…] 5’–6’ um-⸢ma⸣-an-⸢šu-ma⸣ // re-⸢e⸣?9-ma-am 7’ a ú-šar-ši

1 Zu ME6 statt MÈ (= AG×ERIM; Borger, MZ Nr. 129) s. Borger, MZ Nr. 127 (ders., BAL, S. 48, ist danach zu modifizieren; vgl. auch Labat, Manuel, Nr. 98, wonach in der altbabylonischen Monumentalschrift beide Zeichen nicht differenziert sind). 2 So nach Vergrößerung der digitalisierten Heliogravüre, vgl. auch Nougayrol, JA 245, S. 349. Dort wird die Passage wie folgt wiedergegeben: (Z. 1) r[a-i-ma-at] (Z. 2) [BALA-ia] (Z. 3/4) i[(?)-na li-ib/-bi-ša] (Z. 5/6) i[(?)na uz-za/-ti-ša] (Z. 7) ša[r-ru-sú] (Z. 8) l[i-ru-ru] (Z. 9) da[m-qá-ti-šu] (Z.10/11) a-[na le-/em-ne-tim]. Nach den Kopien ist der Anfang der Kolumne zwar erhalten, die Schrift von Z. 1–4 wird aber als vollständig abgeschabt wiedergegeben. 3 Nach Heliogravüre wahrscheinlich gebrochene Zeile, das untere Stück offenbar eingerückt; Nougayrol, JA 245, S. 349, ohne Einrückung. 4 Nougayrol, ebd.: i[(?)-na li-ib-/bi-ša]. 5 Nougayrol, ebd.: i[(?)-na uz-za-/ti-ša]. Nougayrols Rekonstruktion von Z. 99–102 postuliert die Auslassung von aggim (Z. 100) sowie rabiātim (Z. 102). 6 Wiederholung der vorigen Zeile (Schreiberversehen: Dittographie). 7 Wie Kol. L 93, s. o. Anm. z.St. 8 Die meisten Zeichen weitgehend zerstört. ERIM nach Photo sicher. Die Zeichenreste hinter šu passen nicht zu ma, sondern eher zum Anfang von AR (s. Ungnad, KGḪ, S. V z.St.), dann wahrscheinlich Schreiberversehen für ma und ri/re; Borger, BAL, S. 48: ERIM-šu-ma? re-ma-am; Roth, Law Collections, S. 139: ohne -ma. 9 Fast vollständig verloren, zu erwartendes e nicht auszuschließen.



B.2.3. Epilog: Stele L 93 – LI 18, Duplikate und Nebenüberlieferung

Sum 1 sumer. Version

Sum 1 Entsprechungen in Stele

Rs.1 1’ […] ⸢x⸣ sùḫ-sùḫ giš-giš-⸢lá⸣ [x (x)]

// LI 5–7

2’ […] ḫé-bí-íb-šub-b[u]

// LI 8–9

3’ […] edin-na ḫé-em-mi-in-gar![gar?]2

// LI 12–16

1

279

Soweit nicht anders vermerkt folgt die Wiedergabe von Z. 1–20’ der Edition von A. Sjöberg, AuOr 9, S. 220– 223 (s. auch A.3.2.8). 2 Sjöberg, a.a.o., S. 220: -[x]. Seine Erklärung bezüglich der Auslassung einer Entsprechung zu Z. 17f. ist nicht überzeugend. Dies setzte die Louvre-Stele als Vorlage für die Übersetzung voraus, was zwar nicht auszuschließen, aber wenig wahrscheinlich ist. Erstens wäre dies ein merkwürdiger Zufall, und zweitens müßte diese schon an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort beschädigt gewesen sein.

280

B. Synoptische Transliteration

Stele 19 šu-a-ti 20 a-na qá-at / na-ak-ri-šu

nANin 6 8’ šu-a-ti 9’ a-di1 qá-at na-ak-ri-

21 li-ma-al-li-šu-ma 22 a-na ma-at nu-ku-/úrti-šu 23 ka-mi-iš li-ru-šu 24 dNÈ.ERI11.GAL 25 dan-nu-um i-na ì-lí 26 qá-ba-al / la ma-ḫa-ar

10’ li-ma-li-šu-ma 11’ a-na ma-at nu-ku-úrti-šu 12’ ka-mi-iš li-ru-ú-šu 13’ dNÈ.ERI11.GAL 14’ da-an-nu i-na ì-lí 15’–16’ ša qá-ba-al-šu // la im-ma-ḫa-ru 17’ mu-šak-ši-du er-ni-ti-ia 18’ i-na ka-šu-ši-šu ra-bi-i 19’ ki-ma i-ša!2-⸢ti⸣ 20’–21’ e-zé-[…] // ša!3 ap[í-…] 22’ ni-ši-šu l[i-…] 23’ i-n[a …] abgebrochen



šu

27 mu-ša-ak-ši-du 28 er-ni-ti-ia 29 i-na ka-šu-ši-šu 30 ra-bi-im 31 ki-ma i-ša-tim 32 ez-ze-tim / ša a-pí-im 33 ni-ši-šu 34 li-iq-me5 35 in gišTUKUL-šu / dannim 36 li-ša-ti-šu-ma7 37 bi-ni-a-ti-šu 38 ki-ma ṣa-lam / ṭi-ṭi-im 39 li-iḫ-bu-uš 40 dNIN.TU 41 ÉGI11 ṣi-ir-tum 42 ša ma-ta-tim 43 AMA ba-ni-ti 44 IBILA / li-ṭe4-ir-šu-ma 45 šu-ma-am 46 a ú-šar-/ši-šu 47 i-na qer-bi-it / ni-ši-šu 48 NUMUN a-wi-lu-tim 49 a ib-ni

1

Stfr 4 Seite B Kol. II’4 1’ [li-iq-m]i?6 2’ [in gi]šTUKUL-šu / dan-nim 3’ [li]-ša-ti-šu-ma8 4’ […]-ni9-a-ti-šu 5’–6’ […]-ma ALAM / ṭiṭi-im 7’ li-iḫ-bu-uš 8’ dNIN.TU10 9’ [ru-b]a-tum / ṣi-irtum12 10’ [… m]a-ta-tim13 11’ [… b]a-ni-ti14 12’ [… l]i-ṭe4-/[…-š]uma 13’ […]-am 14’ [a ú]-šar-/[ši]-šu 15’ […-i]t // […-š]u15 Ende der Kolumne

Wohl Schreiberversehen, vgl. Borger, BAL, S. 50: „lies na“. Schreiberversehen: IL. 3 Schreiberversehen: IŠ. 4 Da zu Z. 1’–4’ keine Kontrollmöglichkeit durch Photo bzw. Heliogravüre oder Kopie besteht, wird die Transliteration von Nougayrol, JA 245, S. 345f., übernommen, die Zeilenzählung aber angepaßt; s. sub A.2.2 zum Text. 5 Borger, BAL, S. 48: li-iq-mì; so auch Roth, Law Collections, S. 139. 6 Nach der schematischen Umzeichnung eines Teiles der Kolumne in JA 246, S. 152, ist das obere Stück der Zeile wahrscheinlich abgebrochen. 7 S. sub C z.St. 8 In Heliogravüre nur […-m]a. 9 Bei Vergrößerung der Heliogravüre Teil von ni erkennbar, fehlt in Kopien. 10 So Nougayrol, JA 245, S. 345, ohne Beschädigung; Heliogravüre und Kopien: ⸢dNIN⸣.TU. 11 Lesung im Anschluß an die syllabische Schreibung in Stfr 4 (s. auch Kol. XLIX 85; vgl. mit Fragezeichen Borger, BAL, S. 50 z.St., 243b s.v. bēltu; das Zeichen entspricht Borger, MZ Nr. 897). 12 So JA 245, S. 346; Heliogravüre und Kopien: […]-⸢ir-tum⸣. 13 So JA 245, S. 346; Heliogravüre und Kopien: […]-tim. 14 So JA 245, S. 346; Heliogravüre und Kopien: […b]a-⸢ni-ti⸣. Im Folgenden Übereinstimmung. 15 Zeile fehlt in den Kopien, aber in Heliogravüre erkennbar, s. auch Nougyrol, JA 245, S. 346. 2



B.2.3. Epilog: Stele LI 19–49, Duplikate und Nebenüberlieferung

Sum 1 sumer. Version 4’ [… l]ú?-kúr-e-ne ḫé-ni-íb-si-[si?]1 5’ [… l]ú-kúr-a-ni gú šu ak-dè2 ḫé-ni-íb-túm-mu 6’ [dGÌR.UNU-ga]l kalaga-dingir-re-e-ne šen-šen šu nu-ru-gú

7’ [ù-ma]-⸢a⸣-mu sá4 bí-in-du11-ga 8’ […]-⸢la?⸣-ni5 izi-giš-gi-gi7 un-bi ḫé-ma5!-ma5!7

9’ […] ⸢x⸣-ni8 giš-GAZ9 ḫé-em-mi-ni-ak 10’ […] ⸢x⸣-a-ni10 alamim-gin7 ḫé-en-gul

Sum 1 akkad. Glossen

Sum 1 Entsprechungen in Stele // LI 19–21 // LI 22–23

ka-mi-⸢iš⸣ // LI 24–25 qá-ba-⸢al la? ma?⸣-[ḫar]3 mu-ša-ak-ši-id

// LI 27–28

i-na kaš-šu6

// LI 29–34

// LI 35–36 li-ša-ti-šu-ma bi-ni-a-ti-šu

// LI 37–3911

11’ [… égi maḫ-k]urkur-ra ama-dím-mamu ibila ù mu ḫa!12-ba-daan-kar

// LI 40–44

12’ […]-⸢ni?⸣13 numunnamlú-ùlu nam-ba-⸢andu12⸣-du12

// LI 45–49

1

281

Sjöberg, a.a.O., S. 220: ḫé-ni-íb-si-[x (x)]. Glosse darunter. 3 So die wahrscheinlichste Interpretation der bis auf den re. Rd. geschriebenen undeutlichen Zeichenreste (nach dem sumer. Text eingefügte akkad. Glosse); Sjöberg, a.a.O., S. 221: qá-ba-⸢al⸣ […]. 4 Glosse davor. 5 Glosse dahinter. 6 S. sub C z.St. 7 Lesung nicht eindeutig: möglich ist KA×LI.KA×LI = mu7.mu7 oder KA×SAR.KA×SAR = mu8.mu8. Aus der akkadischen Entsprechung ergibt sich mu5 = qamû(m) „verbrennen“, s. Kommentar Sjöberg, a.a.O., S. 222. 8 Bei Sjöberg, a.a.O., S. 221, ausgefallen, der Zeichenrest davor paßt nicht zu A, s. Oelsner, NABU 1993/70 (S. 56). 9 Glosse davor. 10 Glosse dahinter. 11 Sjöberg, a.a.O., S. 221: irrtümlich „36–39“. 12 Schreiberversehen, geschrieben: A. 13 Oelsner, NABU, a.a.O. 2

282 Stele 50 dNIN.KAR.RA.AK 51 DUMU.MUNUS ANnim 52 qá-bi-a-at 53 dum-qí-ia 54 i-na É.KUR 55 mur-ṣa-am / kab-tam 56 Á.ZÁG le-em-nam 57 sí-im-ma-am / mar-ṣaam 58 ša la i-pa-aš-še-ḫu 59 A.ZU!1 qe-re-eb-šu 60 la i-lam-ma-du 61 i-na ṣí-im-di 62 la ú-na-/aḫ-ḫu-šu 63 ki-ma ni-ši ik-mu-tim / la in-na-sà-ḫu 64 i-na bi-ni-a-/ti-šu 65 li-ša-ṣi-a-/aš-šum-ma 66 a-di na-pí-iš-/ta-šu 67 i-bé-el-lu-ú 68 a-na eṭ-lu-ti-šu 69 li-id!2-dam-ma-am 70 DINGIR.GAL.GAL 71 ša ša-me-e 72 ù er-ṣe-tim 73 dA.NUN.NA 74 i-na ŠU.NÍGIN-šu-nu 75 še-ed bi-tim 76 SIG4 É.BABBAR.RA 77 šu-a-ti 78 NUMUN-šu 79 ma-sú ERIM-šu 80 ni-ši-šu 81 ù um-ma-an-šu 82 er-re-tam 83 ma-ru-uš-tam / li-ru-ru

1

B. Synoptische Transliteration



nANin 6 Kol. X (Rs. III’) 1’ ⸢ša⸣ š[a-…] 2’ ù e[r-…] 3’ dA.⸢NUN.NA⸣3 4’ i-na Š[U.NÍGIN-…] 5’ dŠÈD!?4 […] 6’ SIG4 ⸢É⸣.[BABBAR. RA] 7’ šu-[… …] 8’ ma-[…] 9’ ni-[…] 10’ ⸢ù⸣ […] 11’ ⸢er-re⸣-t[um]?5 12’–13’ […-r]u-uš-tam // […]-ru-ru-šu

Schreiberversehen: SU. Schreiberversehen: DA. 3 Nach Photo British Museum Collection Database gegen Kopie. 4 Das nach der Kopie in der Regel RA gelesene Zeichen (vgl. auch Borger, BAL, S. 50) ist unklar. Nach dem Internetphoto könnte DU₆ geschrieben worden sein, worauf ein unvollständig erhaltenes Zeichen folgt. Könnte der Schreiber A+DU₆ statt A×DU₆ = ŠÈD geschrieben haben? Das beschädigte Zeichen wäre dann zu ⸢A⸣ zu ergänzen, was nicht ausgeschlossen ist. Borger, BAL, S. 50: „man erwartet dALAD (ÀLAD)“. 5 Der Zeichenrest paßt nicht zu tam. In dem Stück mit verlorener Oberfläche zwischen beiden Zeichen ist ein Spatium zu postulieren. 2



B.2.3. Epilog: Stele LI 50–83, Duplikate und Nebenüberlieferung

Sum 1 sumer. Version 13’ [dnin-ÍSINsi]-na dumuan-na -ra níg-sa6-ga-mu inim bal-bal-e

Sum 1 akkad. Glossen

14’ [tu(-ra)-dugud á-sàgḫul GIG-GIG-ma]1

Sum 1 Entsprechungen in Stele // LI 50–54

// LI 55–58

nu-mu-un-še18-dè 15’ [a-zu šà-bi nu-un-zu]⸢a⸣3 níg-lá4 nu-še18-dè

ša la (frei) na-ḫi2 [i-lam-m]a-du i-na5 (frei)

16’ […] ⸢x⸣ su-ni-šè na-an-zi-zi6

i-na še-ri-šu la i-te-bu-ú7

17’ [……]⸢x⸣ en-na zi-ni zuḫ-zuḫ9 18’ […] ḫé-šeš4!-šeš4!10

283

// LI 59–62

// LI 63–65

// LI 66–678 i-bé-el-lu-ú [li-id-dam]-ma-am

// LI 68–69

19’ [… danu]n-na-ke4-ne

// LI 70–74?

20’ [dšedu-é-a sig4-ébabbar-ra(ka)? k]u4ra11

// LI 75ff.?

21’ […]-⸢a⸣12-ni 22’ […]-⸢x⸣13 abgebrochen

1

Ergänzung nach Sjöberg, a.a.O., S. 223, Kommentar z.St. Unter Z.14’, s. Photo. Vgl. Sjöberg, a.a.O., S. 223 mit Anm. 56, Kommentar z.St. 3 Ergänzung nach Sjöberg, a.a.O., S. 223, Kommentar z.St.; s. auch Oelsner NABU 1993, 70 (S. 56). 4 S. Photo (níg.lá = ṣimdu(m) „Verband); Sjöberg, a.a.O., S. 223 (mit Lit.), liest: kéš. 5 Unter níg-lá Z.15’. Lesung mit Sjöberg, a.a.O., S. 223 (Kommentar; anders Transliteration S. 221), vgl. Photo. 6 Glosse dahinter auf re. Rd.; s. sub C z.St. 7 S. sub C z.St. 8 Sjöberg, a.a.O., S. 221: irrtümlich „63“ (zitiert aber Z. 66f.). 9 Glosse darunter. 10 Lesungsvorschlag Sjöberg, a.a.O., S. 223, Kommentar z.St. 11 Ergänzung nach Sjöberg, a.a.O., S. 223, Kommentar z.St. Klammersetzumng nach Photo. Das Verb findet in der Stele keine Entsprechung, vgl. aber Kol. XLVIII 48ff. Für eine Entsprechung zu Kol. LI 74 scheint der Platz nicht auszureichen, offenbar fehlt auch Z. 77. 12 Nach Photo wahrscheinlich. 13 Zur Interpretation von Z. 21’f. s. sub C z.St. (ohne Lesung Sjöberg, a.a.O., S. 221). 2

284 Stele 84 ⸢er⸣-re-tim 85 á!?2-ni-a-tim 86 dEN.LÍL 87 i-na KA-šu 88 ša la ut-ta-/ak-ka-ru 89 li-ru-ur-šu-ma 90 ar-ḫi-iš 91 li-ik-šu-da-šu

1

B. Synoptische Transliteration

Stfr 4 Seite B Kol. III’ 1’ […]-⸢iš⸣ 2’ ⸢li⸣-ik-šu-/da-šu

nANin 6 14’ […]-re-tum1 15’ [x(x)]-IR3-a-ta-an 16’ [dEN.L]ÍL i-na pi-i-šu 17’ [ša l]a na-ak-ri-im 18’ [li-ru]-ru-šu-ma4 19’ [a]r-ḫi-iš 20’ [li]-ik-šu-da-šu

Es folgen zwei freie Zeilen. Der Grund ist nicht ersichtlich. Sollte dies dahingehend zu interpretieren sein, daß in nANin 6 das Folgende als eine Art Zusammenfassung gemeint ist, dann wäre das Demonstrativpronomen vom zugehörigen Substantiv getrennt worden, und letzteres hätte keinen syntaktischen Bezug. 2 Das Zeichen DA ist offenbar Schreiberversehen für ÍD analog Stele XLI 39, vgl. CAD A/2, S. 137a sub c-2’. 3 IR vielleicht Schreiberversehen statt ni, vgl. Borger, BAL, S. 50. Dann ist davor vielleicht an zu ergänzen: [an]ni!-a-ta-an „diese“. Unklar bleibt die Endung (ta und an Schreiberversehen statt tim bzw. tum?). 4 Ergänzung von Z. 17’f. nach Borger, BAL, S. 50, der dazu vermerkt: „richtig??“.

C. Transkription und Übersetzung

C.1. Vorbemerkungen C.1.1. Zur Transkription Auch für die verbundene, zusammenhängende Umschrift, die sich, wie bereits gesagt1, in der Regel an das System des Akkadischen anschließt, das Wolfram von Soden in AHw und GAG vorgelegt hat, bildet die Louvre-Stele den Grundtext. Inhaltliche Abweichungen der übrigen Exemplare werden in Klammern darin eingefügt. Orthographische Varianten und Vokalwechsel (z.B. a/e bzw. e/i) werden dabei nur ausnahmsweise berücksichtigt. Die jeweils bezeugte Textgestalt ist aus der „Synoptischen Transliteration“ (Teil B) ersichtlich. Eine Diskussion grammatischer und lexikalischer Probleme ist an dieser Stelle nur bedingt möglich (s. C.1.2). Wenn mehrere Paragraphen der modernen Zählung zu „Artikeln“ zusammenzufassen sind2, werden sie in Transkription und Übersetzung verbunden. C.1.2. Zur Übersetzung Die hier vorgelegte Übersetzung kann und soll eine nach dem heutigen Stand der Forschung umfassend kommentierte Übersetzung nicht ersetzen. Eine solche bleibt ein Desideratum. Hier ist das Ziel bescheidener. Beabsichtig ist nicht eine juristische und kulturgeschichtliche Interpretation, sondern auf der Grundlage des Textes des Kodex Ḫammu-rāpi wird eine einigermaßen dem gegenwärtigen deutschen Sprachgebrauch angepaßte Wiedergabe versucht. Beim Bemühen darum steht man vor einer Reihe von Schwierigkeiten, die nur unvollkommen bewältigt werden konnten. Daher ist manches unbefriedigend geblieben. Die in den Bemerkungen zur Übersetzung nachgewiesene Literatur hat eklektischen Charakter, und auch Wichtiges ist nicht immer berücksichtigt. Auf eine Übersicht über die behandelten Themen wird verzichtet, da der Inhalt des KḪ wiederholt zusammengestellt worden ist (so z.B. Petschow, Gesetze; neuerdings M. Van de Mieroop, King Hammurabi of Babylon, Malden / Oxford / Carlton 2005, S. 103f.); durch die hier vorgelegte Rekonstruktion der Lücke der Stele lassen sich diese Übersichten ergänzen. Zu beachten ist, daß bei der Behandlung der Rechtsmaterie nie alle denkbaren Unterfälle systematisch aufgeführt werden; es liegt immer nur eine Auswahl vor, so findet sich z.B. die zu rekonstruierende Gliederung der altbabylonischen Gesellschaft (in absteigender Ordnung) in die Gruppen awīlum – muškēnum – mār awīlim – mār muškēnim – warad awīlim – warad muškēnim3 nie vollständig im Text. Die Anpassung an die deutsche Syntax bedeutet auch nicht selten, die Wortstellung des akkadischen Textes aufzugeben. Zur Orientierung sind im Abstand von fünf Zeilen des Stelen-Textes Zeilenzahlen jeweils vor dem entsprechenden Wort zu Transkription und Übersetzung beigefügt. Im Zeitalter der „Plagiat-Jäger“ erscheint es auch angebracht, darauf hinzuweisen, daß es bei der Neuübersetzung eines Textes, von dem bereits verschiedene Fassungen in deutscher Sprache vorliegen, nicht immer möglich ist, Formulierungen zu finden, die sich von den vorliegenden Wiedergaben unterscheiden. C.1.2.1. Zur sprachlichen Gestaltung Der Prolog, dessen Sprache ebenso wie die des Epilogs dem archaisierenden „hymnisch-epischen Dialekt“ des Akkadischen zuzuordnen ist, ist weitgehend im Partizipialstil formuliert. Partizipien sind zunächst Adjektive, die attributiv verwendet werden. Häufig werden sie substantiviert und werden dann in der Regel in dieser Weise wiedergegeben, in manchen Kontexten ist auch ein Relativsatz angebracht. Im Prolog des KḪ werden sie für die Epitheta des Herrschers verwendet, syntaktisch als Appositionen aneinandergereiht. Hinsichtlich der Zeitstellung sind sie neutral, präteritaler Gebrauch ist selten. Im vorliegenden Kontext darf davon ausgegangen werden, daß es sich häufig nicht um einmalige Handlungen des Herrschers handelt, sondern um andauernde Aktionen. Wenn die Aussagen des Prologs, wie in den Übersetzungen mehrfach zu finden, durch eine Vergangenheitsform wiedergegeben werden, wird die beabsichtigte Aussage verändert. 1

S. sub A.1.3. Zu diesem Terminus s. sub A.1.2 am Ende sowie A.1.3. 3 So nach M.T. Roth, Errant Oxen, in: D.S. Vanderhofft / A. Winitzer (Hg.), Literature as Politics, Politics as Literature. Essays on the Ancient Near East in Honor of Peter Machinist, Winona Lake, IN, 2013, S. 403. 2

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C. Transkription und Übersetzung

Im Rechtsteil ergibt sich bei der Wiedergabe der Verbindung von Rahmen und Rechtstext eine Schwierigkeit. Die Rechtssätze des Rechtstextes, am Abschluß desselben (Stele Kol. XLVII 1) als „Richtersprüche“ (dīnātum bzw. dīnānū) des Königs bezeichnet, fungieren grammatisch als Subjekt eines verblosen Satzes1. Sie bilden jedoch in sich abgeschlossene selbständige Sätze, die appositionell aneinandergereiht sind. Gedankenstriche („–“) vor dem Beginn und am Ende des Rechtstextes, die diesen gewissermaßen umschließen, dienen dazu, die Textstruktur zu verdeutlichen. Sprachlich ist der Rechtstext in der zeitgenössischen Kanzleisprache der altbabylonischen Periode abgefaßt. In der Übersetzung werden die Paragraphen der modernen Zählung mit Semikolon abgeschlossen, wenn sie als Teil eines übergeordneten „Artikels“ zu bestimmen sind2, am Ende der letzteren wird ein Punkt gesetzt. Mit Ausnahme von § 36 bestehen die Rechtssätze wie Omina aus einer Protasis und einer Apodosis3, die in der Übersetzung durch Doppelpunkt getrennt werden4. Erstere wird durch šumma eingeleitet, was in der Regel mit „wenn“ wiedergegeben wird. Als Einleitung von Unterfällen kann šumma innerhalb eines Artikels wiederholt werden. An diesen Stellen wird das Wort teilweise mit dem Synonym „falls“ übersetzt. Wird der Terminus dīnum als „Richterspruch“ ernst genommen, dann liegen Entscheidungen vor, die vom König in seiner Funktion als oberste Rechtsinstanz getroffen worden sind – ob sie real oder fiktiv sind, spielt dabei keine Rolle. Dies bedeutet, daß die in der Protasis beschriebenen Tatbestände als in der Vergangenheit geschehen betrachtet werden. Folgerichtig beginnen die einzelnen Abschnitte mit einer Vergangenheitsform, akkadisch überwiegend mit dem Präteritum. Ebenfalls in der Vergangenheit vollzogene Folgehandlungen werden, angeschlossen mit der enklitischen Partikel -ma „und (dann)“, gemäß der in dieser Sprache üblichen consecutio temporum durch das mit infigiertem ta gebildete Perfekt ausgedrückt. Unter dieser Voraussetzung sind in den mit šumma eingeleiteten Sätzen auch in der Übersetzung Vergangenheitsformen angebracht5. Da die Protasis im Verhältnis zur Apodosis vorzeitig ist, bietet sich nach den Regeln der deutschen Grammatik nicht das Präteritum, sondern das Perfekt (Präsensperfekt) an, wenn für die Apodosis das Präsens gewählt wird6. Eine der akkadischen consecutio temporum entsprechende Differenzierung der deutschen Vergangenheitsformen ist dabei nicht möglich, so daß akkadisches Präteritum und Perfekt einheitlich wiedergegeben werden. An einigen Stellen wird zur Differenzierung innerhalb der Vergangenheit auf das Plusquamperfekt (Präteritumperfekt) zurückgegriffen. In einer Anzahl von Rechtsfällen steht als erstes Verbum eine Form mit infigiertem ta. Da sich die Präterita der t- und tn-Stämme häufig graphisch nicht vom ta-Perfekt unterscheiden bzw. lautlich damit identisch sind, ist die Interpretation nicht immer eindeutig. Eine Anzahl läßt sich nach dem Kontext als tn-Präterita bestimmen, obwohl der iterativ-habitative Charakter der tn-Stämme in der Übersetzung nicht immer deutlich zum Ausdruck gebracht werden kann, wenn man keine schwerfälligen Formulierungen in Kauf nehmen will7. Aber es verbleiben Beispiele, bei denen im Akkadischen offenbar ein 1

Zur Gliederung s. A.4.1, zu dīnum sub C.1.2.2 s.v. Eine entsprechende Kennzeichnung der zusammengehörigen Abschnitte ist auch bei Eilers, Gesetzesstele, zu finden. 3 Die erhaltenen Textzeugen markieren eine Abgrenzung von § 36 sowohl von § 35 als auch von § 37, s. sub A.4.2.1. Die ebenfalls als Beispiele für das Fehlen von šumma genannten Abschnitte §§ 38–40 und § 187 (s. Petschow, Gesetze, S. 257b) entfallen, da es sich es sich um Spezifizierungen innerhalb eines Artikels handelt. – Zu Parallelen zwischen Rechtssammlungen und Omina s. J.C. Fincke, Omina, die göttlichen „Gesetze“ der Divination, JEOL 40 (2006/07), S. 131–147. 4 Ebenso verfährt K. Lämmerhirt, Wahrheit und Trug. Untersuchungen zur altorientalischen Begriffsgeschichte (AOAT 348), Münster 2010; eine ähnliche Trennung durch Semikolon bei Omina ist bei K.K. Riemschneider, Lehrbuch des Akkadischen, Leipzig 1969 (und spätere Auflagen sowie Übersetzungen ins Englische), zu finden. 5 Zur Problematik s. u.a. H. Hirsch, Or 44 (1975), S. 321f., in Auseinandersetzung mit GAG § 161, wo sub d postuliert wird, daß im Deutschen ein Präs. dem Prät. nach šumma entspricht (in den Nachträgen der 3. Aufl. von GAG aber schon relativiert). 6 Duden Band 4: Die Grammatik, 7. Aufl., Mannheim / Leipzig/ Wien / Zürich o.J., S. 513 Nr. 725f.; zur Terminologie s. S. 469 Nr. 656. 7 Im einzelnen dazu Metzler, Tempora, passim. Seinen Zuordnungen wird allerdings nicht immer gefolgt. Zur Problematik s. auch GAG §§ 80a, 86c; J.F. Maloney, The t-Perfect in Akkadian of Old Babylonian Letters, with a Supplement on Verbal Usage in the Code of Hammarapi and the Laws of Eshnunna, Phil. Diss. Harvard University 1982 (University Microfilms 8216197); S. Loesov, T-Perfect in Old Babylonian: The Debate and a Thesis, 2

C.1. Vorbemerkungen

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Perfekt am Beginn eines Paragraphen steht. Zum Teil läßt sich das damit erklären, daß es sich um einen Unterfall handelt, der Sachverhalt also in einem größeren Kontext verortet ist, an dessen Beginn ein akkadisches Präteritum steht. Aber auch wenn man diese Stellen abzieht, gibt es einige Fälle, in denen ein Richterspruch offenbar mit einem Verb im Perfekt beginnt. Gelegentlich beginnen die Rechtsbestimmungen mit einem Stativ1 bzw. einem Präsens2. In der Apodosis geht es um Handlungen, die als Folge des in der Protasis Geschilderten auszuführen sind. Das übliche Tempus dafür ist im Akkadischen das Präsens, was im Deutschen sowohl durch Präsens als auch durch Futur wiedergegeben werden kann. Obwohl die vorgesehenen Handlungen zum Zeitpunkt der Festlegung noch nicht ausgeführt werden, ist in der Übersetzung die Wiedergabe durch Präsens legitim, denn es liegt „Beschlußfassung zur Ausführung der Handlung“ vor3. Übrigens ist auch in der gegenwärtigen deutschen Gesetzgebung und Rechtsprechung das Präsens bei entsprechenden Formulierungen üblich. Die Verben, die im Indikativ stehen, werden im Deutschen entsprechend wiedergegeben. In einigen Fällen erfolgt allerdings durch die Einfügung eines Modalverbs („dürfen“, „können“, „wollen“ bzw. Synonyma) eine Nuancierung der Aussage. Der Epilog beginnt mit einer Selbstdarstellung des Herrschers. Die akkadischen Vergangenheitsformen dieses Abschnitts werden in der Übersetzung einheitlich mit dem Perfekt (Präsensperfekt) wiedergegeben, da es keine einleuchtende Begründung für die oft zu findende Differenzierung zwischen Kol. XLVII 9–39 (Präteritum) und dem Folgenden (Perfekt) gibt4. Für akkadische Wunschformen (Prekativ bzw. Negierung durch den Vetitiv), die in den sich daran anschließenden Aufforderungen sowie Segnungen und Verfluchungen verwendet werden, wird das fordernde „sollen“ (= den Auftrag haben) anstelle von „mögen“ (= „einen Wunsch haben“) für angemessen gehalten5. C.1.2.2. Erläuterungen zur Wiedergabe einiger Termini aḫāzum „ergreifen, nehmen“: obwohl aššatam aḫāzum „eine Ehefrau nehmen“ der gebräuchliche Terminus für „heiraten“ ist6, wird wörtlich übersetzt, da als aktiv Handelnder nicht nur der künftige Ehemann bzw. Bräutigam genannt wird (so die Regel), sondern auch der Vater Ehefrauen für seine Söhne „nehmen“ kann (§ 166 = Kol. XXXIV 51–57). alākum „gehen“: s. sub šīmtim zur Phrase ana šīmtim alākum. alpum (GU4) „Ochse, Rind“: da der Bezug auf Ochsen (= kastrierte männliche Rinder) nicht an allen Stellen eindeutig ist, wurde die Übersetzung „Rind“ gewählt. Bei Tieren, die zum Einsatz in der Landwirtschaft bestimmt waren, etwa die als Zugtier gemieteten, dürfte es sich aber meist um Ochsen handeln. ālum (URU) „Gemeinde, Stadt“: im heutigen Sprachgebrauch suggeriert „Stadt“ eine größere Siedlung (in der Regel mit besonderem Rechtsstatus). Im Epilog erscheint „Stadt“ als angemessen, da der Bezug zu bedeutenderen Ansiedlungen unverkennbar ist. Die Rechtsbestimmungen dagegen sind wahrscheinlich nicht nur auf Personen zu beziehen, die in solchen Orten ansässig waren. Durch die Wiedergabe mit „Gemeinde“ soll zum Ausdruck gebracht werden, daß man hier auch die in kleineren Ortschaften Wohnenden wird einbeziehen dürfen. S. auch rabiānum.

Babel und Bibel 1, Moscow 2004, S. 83–181. 1 S. Metzler, Tempora, S. 154–160. 2 Zur präteritalen Bedeutung derselben s. Metzler, Tempora, S. 144–151. 3 Vgl. Duden Band 4: Die Grammatik, S. 512 Nr. 723, zum Zukunftsbezug des deutschen Präsens. 4 Das Präteritum im ersten Abschnitt kann zwar als erzählendes Tempus verstanden werden (vgl. Duden, a.a.O., S. 517–520 Nr. 738, 742f.). Die Aufzählung der Taten des Herrschers wird ohne erkennbaren Bruch nahtlos fortgesetzt. 5 So z.B. auch S. Paulus, Kudurru-Inschriften, passim. Inkonsequent ist die Wiedergabe der Formeln bei I.J. Gelb (†) / B. Kienast, Die altakkadischen Königsinschriften des dritten Jahrtausends v.Chr. (FAOS 7), Stuttgart 1990, wo der Prekativ mit „möge“, die Negierung (= Vetitiv) jedoch mit „soll“ übersetzt wird. 6 Westbrook, Marriage Law, S. 10–16.

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C. Transkription und Übersetzung

amtum „Sklavin“: s. zu wardum. awīlum (LÚ1) „Mann, Mensch, jemand, Person, Privilegierter“, awīltum „Privilegierte“: der Terminus hat wie sein sumerisches Äquivalent lú ein weites Bedeutungsspektrum. Dies hat unterschiedliche Übersetzungen zur Folge, wobei eine Schwierigkeit darin besteht, daß er (1.) sowohl als allgemeines Appellativ als auch (2.) als spezifische Bezeichnung für eine bestimmte Gesellschaftsschicht verwendet wird. Wenig geeignet für die Wiedergabe erscheint das im Deutschen jahrzehntelang häufig verwendete „Bürger“2, da es sich dabei um einen Anachronismus handelt. Dort, wo der Kontext für eine generelle Bedeutung spricht, führt die Wiedergabe mit „Mann“ bzw. „Mensch“ bei Genetiv-Verbindungen wie aššat awīlim oder mār awīlim im Deutschen zu ungewöhnlichen Formulierungen und empfiehlt sich deshalb ebenfalls nicht3. Soweit awīlum in genereller Bedeutung verwendet wird, wird deshalb weitgehend das Indefinit-Pronomen „jemand“4 verwendet. Für die Floskel awīlum šū (Gen.-Akk. awīli/am šuāti) ist dieser Terminus jedoch nicht geeignet („dieser Jemand“ entspricht nicht dem gängigen Sprachgebrauch). Am einfachsten wäre es, in diesen Fällen „Person“ als Synonym zu „jemand“ zu verwenden. Da letzteres Substantiv im Deutschen grammatisch Femininum ist, müßten jedoch entsprechend alle im Akkadischen maskulinen pronominalen Bezüge ebenfalls ins Femininum gesetzt werden, womit das Lesen erschwert wird. In diesen Fällen erfolgt deshalb die Übersetzung mit „dieser, der genannte, besagter Mensch“. Es gibt jedoch Stellen, an denen die Übersetzung mit einem generellen Begriff dem Sachverhalt nicht gerecht wird, da sich der Terminus dort offenbar auf Personen bezieht, denen in Gegenüberstellung zu anderen sozialen Gruppen eine spezifische gesellschaftliche Stellung zukommt. Wann awīlum in diesem Sinne zu verstehen ist, ist nicht immer eindeutig zu bestimmen. Unterschiedliche Interpretationen sind also nicht auszuschließen. Zweifelsfrei zu erkennen ist die spezielle Bedeutung in Gegenüberstellung zu anderen Gruppen, vor allem den muškēnum (s.d.). Hier zeigen unterschiedliches Strafmaß bzw. differenzierte Sanktionen, daß einem awīlum eine herausgehobene soziale Stellung zukommt. Dabei kann sich ergeben, daß in einer Rechtsbestimmung auf das einleitende šumma awīlum, für das sich in Übereinstimmung mit der Mehrzahl der Rechtsfälle das allgemeine „wenn jemand“ empfiehlt, im weiteren Verlauf des Satzes dasselbe Wort dann jedoch in der spezifischen Bedeutung übersetzt wird5. Wenn man zugrunde legt, daß die altorientalischen Gesellschaften in „Stände“ unterschiedlichen Ranges im weitesten Sinne gegliedert waren, dann bezeichnet awīlum in der speziellen soziologischen Verwendung Zugehörigkeit zu einem höheren Stand, was persönliche Freiheit im juristischen Sinne sicher einschloß. Dennoch befriedigt eine Wiedergabe mit „Freier“ nicht, da dieser Rechtsstatus näher bestimmt werden muß6. Da die Personen im Vergleich mit anderen bestimmte Vorrechte genossen, wurde die neutrale Übersetzung „Privilegierter“ gewählt7.

1

In Tontafelabschriften des KḪ wiederholt als logographische Schreibung statt syllabischem awīlum der Stele bezeugt; letztere Schreibung fast durchgängig in der Gesetzessammlung von Ešnunna (s. Yaron, Eshnunna, S. 347, s.v. awilum) sowie den Edikten der altbabylonischen Periode (Kraus, Königliche Verfügungen, S. 154–183). 2 So in den Übersetzungen von Eilers, Gesetzesstele, und Borger, TUAT. Auch eine Interpretation im Sinne von „Staatsbürger“ (W.F. Leemans, JESHO 26 [1983], S. 199f., in der Rezension von TUAT 1/1; dazu H. Petschow, ZA 174 [1984], S. 182) ist wenig hilfreich. 3 So z.B. Streck, Lehrbuch, S. 221: „Ehefrau eines Mannes“ (§ 130); Metzler, Tempora, S. 155: „Ehefrau eines Menschen“ (§ 151). 4 So z.B. auch Finet, Code („quelqu’un“), oder für das Sumerische Wilcke, Gesetze. 5 Dieses Dilemma besteht auch in Finet, Code, wo in der Übersetzung der Paragraphen 196ff. mehrfach „homme libre“ auf „si quelqu’un“ folgt. 6 Mit „Freier“ wird zudem das sumerische dumu gi7 übersetzt; dazu Wilcke, Gesetze, S. 522–526 (nach S. 526 schließt der Begriff die Spitze der Gesellschaft und selbst Götter ein und definiert sie durch Zugehörigkeit zur Stadt, schließt aber Sklaven und heimatlose Fremdlinge aus). 7 Hier kann erinnert werden an R. Westbrook, Reflections on the Law of Homicide in the Ancient World, in: Ex Oriente Lex. Near Eastern Influences on Ancient Greek and Roman Law, Baltimore 2015, S. 196: „If contrasted with a commoner (muškēnum) it [= awīlum] means a gentleman; if with a slave a free man“. – Die Diskussion über die exakte Bedeutung der beiden nicht nur unter Ḫammu-rāpi bezeugten Termini wird seit Jahrzehnten ohne ein

C.1. Vorbemerkungen

291

Statt des im KḪ an allen anderen Stellen verwendeten sinništum „Frau“ wird Kol. XXV 43 (§ 110) awīltum, die Feminin-Form zu awīlum, verwendet. Als Übersetzung wird entsprechend „Privilegierte“ vorgeschlagen1. Die Wahl dieses Terminus könnte dadurch bedingt sein, daß die soziale Herkunft dieser Frauen besonders betont werden soll. Bekanntlich rekrutieren sich die nadiātum und ugbabātum aus den angesehensten Familien des Landes (s. sub Priesterinnen), ihre Zugehörigkeit zum awīlum-Stand kann also vorausgesetzt werden2. Wenn dies richtig ist, bedeutet dies im Umkehrschluß wahrscheinlich, daß Angehörige des muškēnum-Standes nicht zur Weihung ihrer Töchter an Gottheiten zugelassen waren. bābtum „Stadt3-, Wohnviertel“ (§§ „75“, 126, 142, 251): wer in diesem Wohnquartier tätig werden soll, ist aus dem Kontext zu nicht ersehen. Obwohl Verwaltungsorgane derselben bezeugt sind (CAD B, S. 11b, s.v. bābtu 1b), ist es fraglich, ob an dieser Stelle eine entsprechende Übersetzung (Borger, TUAT, und Hecker, Codex: „seine/ihre Behörde“; Finet, Code, S. 82 Anm. 1 zu § 126: assemblée du quartier; Roth: „authorities of her city quarter“) angebracht ist. bāʼirum (ŠU.ḪA): s. Militärpersonal. bēlum (EN) „Besitzer, Eigentümer, Herr“: das Wort drückt die Verfügungsgewalt über Menschen oder Sachen aus und wird sowohl in Bezug auf Götter als auch auf Menschen gebraucht. Die in modernen Rechten gebräuchliche Differenzierung zwischen „Besitz“ und „Eigentum“ ist im Alten Orient terminologisch nicht erkennbar. In der Übersetzung wird der Terminus in der Regel mit „Eigentümer“ wiedergegeben, auch bei Sklaven, da diese als Vermögenswerte galten. Nur an wenigen Stellen wird durch die Wahl von „Herr“ davon abgewichen. Dies ist einmal der Fall, wenn ein Bezug zur göttlichen Sphäre besteht (so im Epilog). Aber auch im Ausdruck bēl aššatim wird „Herr“ verwendet (§§ 129, 161)4, übersetzt mit „Herr der Ehefrau“. biblum „‚Zugabe‘“: die genaue Bedeutung des in §§ 159–161 neben terḫatum „Brautgeld“5 verwendeten Terminus ist unklar. Eine ‚Zugabe‘ wurde für die Hochzeitsfeierlichkeiten von der Familie des Bräutigams der Familie der Braut überreicht6. Sie ist nicht maßgebend für die Gültigkeit der Ehe, die Praxis der ‚Zugabe‘ ist im Bereich der Gewohnheiten, nicht des Rechts zu verorten7. Nach Urkunden besteht die Leistung aus der Lieferung von verschiedenen Objekten (außer Silber). bīšum „bewegliche Habe“: s. auch makkūrum und mimmû. bītum (É) „Haus, Hausstand, Hauswirtschaft“: der Terminus bezieht sich nicht nur auf Gebäude, sondern umfaßt an einer Anzahl von Stellen alles, was zu einer Familie als Wirtschaftseinheit gehört. In diesem Sinne umfaßt bītum neben Gebäuden, Land und beweglichem Inventar die (Groß-)Familie einschließlich Bediensteten und Sklaven. Eine klare Abgrenzung zwischen den Verwendungsweisen ist nicht immer zu erkennen (s. z.B. § 16). Wenn wegen Vergehen die Übergabe eines bītum an eine andere Person verfügt wurde, bedeutete dies wahrscheinlich Versklavung der Familie samt der zum Haushalt gehörigen Menschen. Unter bīt abim „Vaterhaus“ ist der väterliche Besitz zu verstehen. allgemein akzeptiertes Ergebnis geführt. Als eine der letzten Stimmen vgl. E. von Dassow, Awīlum und Muškēnum in the Age of Hammurabi, in: L. Marti (Hg.), La famille dans le Proche-Orient ancien : réalités. Symbolismes, et images. Proceedings of the 55th Rencontre Assyriologique Internationale at Paris, 6–9 July 2009, Winona Lake, IN, 2016, S. 291–308 (mit älterer Lit.). 1 Finet, Code, S. 75, übersetzt mit „dame“. M.T. Roth, FS Renger (AOAT 267), Münster 1999, S. 459, erklärt die Wortwahl damit, daß diese Frauen nicht der Gewalt eines Mannes unterworfen waren und ökonomisch selbständig agierten. 2 Danach wären die Väter, die ihre Töchter Gottheiten weihten (§§ 178–184), diesem Stand zuzuordnen. 3 Zum Terminus „Stadt“ s. das sub ālum Gesagte. 4 Vgl. Westbrook, Marriage Law, S. 57 Anm. 66. 5 Vgl. R. Westbrook, History of Ancient Near Eastern Law (Handbuch der Orientalistik, Section One, Bd. 72), I, Leiden 2003, S. 386f. sub 5.1.2.1–5. 6 S. Westbrook, Marriage Law, S. 101f. (mit Lit.). 7 So Westbrook, Marriage Law, S. 101f. (mit Lit.). Vgl. auch Borger, BAL, S. 242 s.v. („Hochzeitsgeschenk, Mahlschatz“; Definition des letzteren, heute nicht mehr gebräuchlichen Terminus für eine Brautgabe, in älteren Lexika, z.B. Meyers, Lexikon, 7. Aufl., Bd. 7, Leipzig 1927, Sp. 1512 s.v.).

292

C. Transkription und Übersetzung

Darüber hinaus ist bītum bzw. die sumer. Entsprechung É Bestandteil von Orts- und Tempelnamen. dīnum (DI.KU5) „Prozeß, Recht(ssache), Rechtsprechung, Richter-, Rechtsspruch, Urteil“: der Terminus deckt das Bedeutungsfeld „Recht(ssache)“ mit verschiedenen Nuancierungen ab. Zur Interpretation der Bestimmungen des KḪ als „Richtersprüche“, nicht „Rechtssprüche“, s. die Begründung sub A.4.1. Der Terminus wird auch als Bezeichnung für den Gerichtsprozeß (z.B. § 3) bzw. das Prozeßurteil (z.B. § 5) verwendet, die Phrase dīn mātim „Richtersprüche für das Land“ kann im Sinne von „Rechtsprechung“ verstanden werden. Wie sich dīnam diânum „Rechtsprechung ausüben, richten, ein Urteil fällen“ und purussâm parāsum „eine Entscheidung fällen, treffen“ inhaltlich zueinander verhalten, ist nicht zu erkennen. entum: s. Priesterinnen sub ugbabtum. gagûm (GÁ.GI.A)1: bei dem häufig mit „Kloster“ übersetzten Begriff handelt es sich um ein Gebiet innerhalb der Stadt, das sowohl als Lokalität wie als Institution zu verstehen ist2 und eine aktive Rolle im Wirtschaftsleben spielte. Die Vorstellung, daß es sich um ein einem „Kloster“ vergleichbares, abgeschlossenes Gebiet für bestimmte Gruppen von Priesterinnen handelt, läßt sich deshalb nicht aufrechterhalten. Obwohl die Einrichtung für die meisten babylonischen Städte zu postulieren ist3, gewähren näheren Einblick in die Funktionsweise vor allem Texte aus Sippar, wo auch im gagûm tätiges Personal bezeugt ist. Neben Priesterinnen, die in diesem Bereich wohnen (§ 1804), begegnen im KḪ auch solche, auf die das nicht zutrifft (§ 110), s. sub „Priesterinnen“. Eine adäquate Übersetzung ist schwierig, mit „gagûm-Gemeinschaft“ (so in Teil C) wird eine Annäherung versucht. gerseqqûm (GÌR.SÈ.GA) „Höfling, ‚Palast-Bediensteter‘“, Eunuch5: Kol. XXXIX 51 = § 187 durch den Terminus muzzaz ekallim „ein im Palast Stehender“ erläutert6 (als Apposition [GAG § 134c] aufzufassen, da im Unterschied zu den beiden anderen an dieser Stelle genannten Termini davor kein mār gesetzt ist). Die als sekretum (s.d.) bezeichneten Frauen bilden offenbar die weibliche Entsprechung. ḫiārum „(aus)wählen, als Ehepartner nehmen“, ḫāwirum „erster Ehemann“, ḫīrtum „erste Ehefrau“: für den Tatbestand, daß ein Vater in Bezug auf die Ehefrau seines Sohnes tätig wird, ist neben aššatam aḫāzum „eine Ehefrau ergreifen, nehmen“ (§ 166) auch der Ausdruck kallatam7 ḫiārum „eine Braut auswählen“ bezeugt (§§ 155f.). Welcher Unterschied zwischen den Formulierungen besteht, ist nicht zu erkennen. Abgeleitet von diesem Verbum werden das Part. ḫāwirum „erster Ehemann“ (§ 135, 174) sowie das Verbaladj. ḫīrtum „erste Ehefrau“ (§§ 138, 170, 171). Verwendet werden die Wörter im KḪ statt der generellen Termini mūtum „Ehemann“ und aššatum „Ehefrau“ mit Bezug auf eine erste Ehe (§§ 135, 138, 174) bzw. das Verhältnis der Kinder der (legitimen) Ehefrau zu denen einer Sklavin (§§ 170, 171)8. 1

Grundlegend (2018): De Graef, In Taberna; teilweise anders Stol, Women, S. 584–604; zur spät-altbabyl. Zeit: S. Richardson, A Light in the gagûm Window: The Sippar Cloister in the Late Old Babylonian Period, in: S. Melville / A. Slotsky, Opening the Tablet Box: Near Eastern Studies in Honor of B.R. Foster (CHANE 42), Leiden 2010, S. 329–346 (mit älterer Lit.). S. auch sub nadītum. 2 „The sources from Sippar show that it was both an institution and a physical location“ (De Graef, In Taberna, S. 101). 3 Auch Männer konnten dort wohnen, waren jedoch nicht Mitglied der gagûm-Gemeinschaft, s. De Graef, In Taberna, S. 102, 110. 4 Zur Problematik der Lesungen s. sub B und C z.St. 5 So z.B. Stol, Women, S. 488. Obwohl die Adoption von Kindern für diese Bedeutung sprechen kann, ist dies nicht gesichert. Vgl. auch David, Adoption, S. 28 mit Anm. 70. 6 Ein Bezug der gerseqqûm zum Palast auch im Brief TCL 7, Nr. 22 = AbB 4 Nr. 22 Z. 6, wo unter den gegen Dienstleistungen (ilkum) vergebenen Feldern auch solche von „gerseqqûm des Palastes“ (GÌR.SÈ.GA É.GAL) genannt werden. 7 Dazu Westbrook, Marriage Law, S. 17f. 8 Diskussion der beiden Termini: Westbrook, Marriage Laws, S. 18–20 (S. 19: ḫāwirum = Ehemann einer ḫīrtum = Frau, die zum ersten Mal heiratet, S. 20 bei Anm. 82). S. auch CAD Ḫ, S. 200a („wife of equal status with the

C.1. Vorbemerkungen

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kaspum (KÙ.BABBAR) „Silber, Geld“: Wiedergabe konsequent mit „Silber“. Da Zahlungen in der Regel konkret Silber als Basis zugrunde lag und, wenn nicht anders angegeben, im Geschäftsverkehr das (abgewogene) Edelmetall verwendet worden ist, ist diesem die Funktion von „Geld“ zugekommen. S. auch sub nadānum und šeʼum. kittum (NÍG.GI.NA1) „Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Redlichkeit, Rechtschaffenheit, Treue, Wahrheit“2: das Bedeutungsfeld ist im Bereich des sittlich-moralischen Verhaltens angesiedelt3. Sowohl der Singular (Kol. V 20 im Begriffspaar kittum u mīšarum, s. sub mīšarum) als auch der Plural kīnātim4 (Kol. IV 535, XLVIII 97) werden mit „Redlichkeit“ übersetzt6. kulmašītum: s. Priesterinnen. laputtûm (NU.BÀNDA): s. Militärpersonal. leqûm „nehmen“: die Übersetzungen werden dem jeweiligen Sachverhalt angepaßt; itti tamkārim leqûm = „von einem Kaufmann leihen“ bzw. „einem Kaufmann schulden“. lū … lū „entweder … oder“: s. sub u „und“ / ū „oder“. madādum „(ab)liefern“: wörtlich „abmessen“. makkūrum (NÍG.GA) „Besitz, Eigentum, Vermögen(swert)“: statt mit „Besitz“ oder „Eigentum“ wird der Terminus mit „Vermögen“7 wiedergegeben. Im Sinne von „Vermögenswert“ wird der Terminus verwendet in § 125 als Entsprechung zu mimmû „Hab und Gut“, in § 177 zu unūtum „Hausgerät“ bzw. generell in § 232. Ausdrücklich ausgenommen davon werden in § 191 Immobilien (Feld, Baumgarten, Haus). mārum (DUMU) „Sohn“, mārtum (DUMU.MUNUS) „Tochter“: die Termini werden genusspezifisch verwendet, nur ausnahmsweise bedeutet mārum „Kind“8. mār / mārat awīlim bzw. muskēnim beziehen sich unabhängig vom Alter auf Personen, die keinen eigenen Haushalt führen und dadurch einen rechtlich bzw. sozial abhängigen Status besitzen (Unterwerfung unter die patriae potestas)9. In diesem Sinne können mār ummānim „Sohn eines Handwerkers“ = „(professioneller) Handwerker (§§ 184, 274), mārū ugārim „Söhne der Feldflur“ = „‚Anlieger‘“ (§ 54), mārū mātim „Söhne des Landes“ = „Einheimische“ (§ 280), mārū mātim šanītim „Söhne eines anderen Landes“ = „Auslän-

husband“); Roth, Law collections, S .107 („first ranking wife“); s. auch die Rechtssammlung des Lipit-Ištar § f36 (Wilcke, Gesetze, S. 594). Das Nebeneinander von aššatum und ḫīrtum in einer Beschwörung der Serie Šurpu (Tf. VIII Z. 72, zitiert CAD Ḫ, S. 200b s.v. ḫīrtu b) könnte ein Indiz dafür sein, daß beide Termini inhaltlich unterschieden worden sind (anders Westbrook, Marriage Law, S 20, der eher einen stilistischen als einen rechtlichen Unterschied sieht). 1 Abweichend vom üblichen Sprachgebrauch ist kittum in den akkadischen Inschriften Lipit-Ištars Entsprechung zu sumer. níg.si.sá (sonst = mīšarum, s.d.), dazu u.a. W. Sallaberger, BZAR 13 (2009), S. 18. 2 Anders Wilcke, Gesetze, S. 581 Anm. 361: níg.gi.na / kittum „gesetztes, bestehendes Recht“ und / mīšarum „(erstrebte) Gerechtigkeit“. 3 Zum Wortfeld von kittum (so AHW, CAD: kīttu) s. die umfassende Untersuchung Lämmerhirt, Wahrheit, S. 101– 176 (sumer. ge(-n)/gi), 293–336 (akkad. k-w-n), 387–395. 4 Lemma kīnātu in CAD K, S. 383f. 5 Lämmerhirt, a.a.O., S. 683 E 31: „Recht (/ Gerechtigkeit)“. 6 So mit Lämmerhirt, a.a.O., S. 686 E 40: „Aufrichtigkeit / Verläßlichkeit“. Im altbabyl. Brief PBS 5, 85 = AbB 11, Nr. 85 Z. 5–8 (Lämmerhirt, a.a.O., S. 694 E 77 / S. 712 E 158 vgl. auch ebd. S. 314f.) wird in einer vergleichbaren Aussage der Singular kittum verwendet. 7 Ebenso übersetzt von R. Haase, Die keilschriftlichen Rechtssammlungen …, 1963 bzw. 1979. 8 Westbrook, Old Babylonian Law, S. 395 Anm. 2; der Plural wird aber öfter allgemein verwendet, darüber hinaus ist die Übersetzung „Kind“ ist nur bei eindeutigem Kontext angebracht. 9 So nach M.T. Roth, On mār awīlim in the Old Babylonian Law Collections, JNES 72 (2013), S. 267–262. S. auch dies., On persons in the Old Babylonian Law Collections: The Case of mār awīlim in Bodily Injury Provisions, in: M. Kozuh u.a., Extractions & Control. Studies in Honor of M.W. Stolper (SAOC 68), Chicago 2014, S. 219–227; dies., Errant Oxen, in: D.S. Vanderhooft / A. Winitzer, Literature as Politics, Politics as Literature. Essays on the Ancient Near East on Honor of. P. Machinist, Winona Lake, IN, 2013, S. 397–404.

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C. Transkription und Übersetzung

der“ (§ 281) als Personen verstanden werden, die durch ihre Bindung an eine soziale Gruppe (Handwerker etwa durch Organisation in „Gilden“) sich in einer Stellung befinden, die dem (Abhängigkeits-)Verhältnis Vater – Sohn in einer Familie in gewisser Weise gleichgesetzt werden kann1. Militärpersonal: zusammen mit „Soldaten“ (rēdûm [UKU.UŠ], wörtlich „Nachfolgender“) begegnet als weitere militärische Gruppe häufig bāʼe/irum (ŠU.ḪA). Im allgemeinen Sprachgebrauch ist dieser Terminus Bezeichnung für den „Fischer“, wird aber auch mit Bezug auf die Jagd verwendet2. Weil für den Fischfang Netze eines der wichtigsten Arbeitsmittel darstellen, ist vorstellbar, daß die Bezeichnung auf eine militärische Einheit übertragen wurde, bei der es sich um Kämpfer handelt, die den Gegner mit Hilfe von Netzen bekämpften, deshalb auch öfter mit „Netzkämpfer“ wiedergegeben3. Da nicht eindeutig zu ermitteln ist, auf welche Weise diese Gruppe im Kampf eingesetzt worden ist, wird hier in der Übersetzung der neutrale Begriff ‚Fänger‘ verwendet4. Als Kompensation für die Dienstleistungen und als Existenzgrundlage wurde beiden Gruppen Land zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt5. In § 33 und § 34 werden als Vorgesetzte genannt NU.BÀNDA = laputtûm und eine mit dem Logogramm PA.PA geschriebene Personengruppe, für die aus anderen altbabyl. Texten, vor allem Briefen, als Entsprechung die Lesung UGULA GIDRI ermittelt wurde. Im Akkadischen entspricht wahrscheinlich rabi ḫaṭṭim6 bzw. rabûm ša ḫaṭṭātim7 („Großer, Verantwortlicher für den Stock“ bzw. „die Stöcke“). In der militärischen Hierarchie nehmen die ersteren einen niederen, die letzteren einen mittleren Rang ein. Dazu kommt – im KḪ allerdings nicht bezeugt – als höchster Rang UGULA MAR.TU = rabi Amurrim „General“8. Die hier allgemein formulierten Übersetzungen „Unteroffizier” für laputtûm bzw. „Offizier“ für rabi ḫaṭṭim können nur als Annäherung an die konkreten Bedeutungen verstanden werden. mimmû „Hab und Gut“: s. auch bīšum und makkūrum. mīšarum (NÍG.SI.SÁ) „(ge)rechte Ordnung“9: da im Bewußtsein der Menschen des alten Mesopotamien geordnete Verhältnisse als das „Normale“ nicht nur im Kosmos, sondern auch in der menschlichen Sphäre von grundlegender Bedeutung waren, erscheint die Übersetzung statt des abstrakten „Gerechtigkeit“ angemessen. Der Inhalt des Ausdrucks mīšaram šakānum ist: „die (ge)rechte Ordnung (wieder)herstellen“10. Das meist mit „Recht und Gerechtigkeit“ übersetzte Begriffspaar kittum 1

Vgl. auch Roth, a.a.O., S. 270 Anm. 26. AHw, S. 96a s.v. 2; CAD B, S. 32a sub bāʼiru 1a-2ʼ; Finet, Code, § 26ff.: chausseur. 3 AHw, S. 96a s.v. bāʼe/iru(m) 3; s. auch z.B. Eilers, Gesetzesstele. Vgl. auch Kol. II 68 „das Netz gegen die Feinde“. 4 S. auch Borger, TUAT. Die wörtliche Übersetzung „fisher(man)“ z.B. bei Driver / Miles bzw. Roth, Law Collections. 5 Zur Frage der Art der Dienste s. B. Kienast, RlA 8 (1976–1980), S. 57 s.v. ilku § 14. 6 D. Charpin, in: S. Valentini / G. Guarducci (Hg.), Between Syrian and the Highlands. Studies in Honor of Giorgio Buccellati & Marilyn Kelly-Buccellati (Studies on the Ancient Near East and the Mediterranean 3), Rom 2019, S. 107 (mit älterer Lit. in Anm. 59–61); s. auch Borger, MZ, S. 334 (Nr. 464; mit weiterer Lit.); M. Stol, OBO 160/4, Friburg/ Göttingen 2004, S. 779 Anm. 956 (rabûm ša ḫaṭṭātim). In CAD R wurde diese Lesung nicht übernommen. Von anderen Lesungsvorschlägen seien genannt: wakil ḫaṭṭim (z.B. CAD A/1, S. 280; Metzler, Tempora, S. 83f.) bzw. ša ḫaṭṭātim („der der Stöcke“; R.F.G. Sweet; AfO 18 (1957/58), S. 360; ebenso u.a. CAD N/2, S. 269b s.v. nisiḫtu 3; Roth, Law Collections, S. 87), s. auch Borger, BAL, S. 15. 7 So z.B. in syllabischer Schreibung (neben NU.BÀNDA) im altbabyl. Brief OECT 3, 16 = AbB 4, 94. 8 D. Charpin, RA 101 (2007), S. 170. S. auch B. Landsberger, JCS 9 (1955), S. 122f. Als Lehnwort ugulamartûm ins Akkadische übernommen, s. CAD U/W, S. 39b/40a (mit Verweis auf amurrû discussion section [= CAD A/2, S. 94b/95a]; nur in der Bedeutung „Arbeitsaufseher“ AHw, S. 1403b s.v.). Vgl. auch die Aufreihung der Ränge im altbabyl. Brief VS 16, 165 = AbB 6, 165, Z. 7–9. 9 So auch AHw, S. 660a s.v. mīšaru(m) B4. Umfassende Untersuchung des Wortfeldes: Lämmerhirt, Wahrheit, S. 177–251 (si.sá), 337–364 (j-š-r), 395–399. 10 Zur Sache vgl. die Formulierung von S.M. Maul: „So wie, in der Sicht der Babylonier und Assyrer, der Sonnengott Schamasch durch das Einhalten seiner Bahn den Kosmos immer wieder ‚recht leitete‘ (die rechte Ordnung im Kosmos wahrte), übernahm der König diese Ordnungsfunktion für das politisch-soziale Gefüge“, in: H. Köhler / H. Görgemanns / M. Baumbach (Hg.), »Stürmend auf finsterem Pfad …«. Ein Symposium zur Sonnenfinsternis in der Antike. Heidelberg 2000, S. 4; ausführlicher ders., Der assyrische König – Hüter der Weltordnung., in: J. 2

C.1. Vorbemerkungen

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u mīšarum (Kol. V 20) wird als „Redlichkeit und gerechte Ordnung“ wiedergegeben; s. sub kittum, zu šar mīšarim s. Bem. zur Übersetzung von Kol. XLVII 77 sub C.2.3. muškēnum (MAŠ.KAK.EN) „Angehöriger des unteren Standes“ (s. awīlum): Übersetzungen wie Halbfreier, Höriger, Palastabhängiger, Untergebener, Untertan wecken bestimmte Assoziationen, die näherer Erläuterungen bedürfen und in der Diskussion des Begriffes zu unterschiedlichen Lösungen geführt haben. Im KḪ werden muškēnū u.a. neben Tempel und Palast genannt (§ 8), ferner ist zu sehen, daß sie Sklaven und Sklavinnen besitzen konnten (§§ 219f.; „neben solchen des Palastes“ §§ 15f., 175f.). Anderen Quellen ist zu entnehmen, daß sie über landwirtschaftliche genutzte Ländereien verfügten1. Rechtlich waren die mit diesem Terminus bezeichneten Personen gegenüber anderen Gruppen schlechter gestellt (so bei Festsetzung von Sanktionen und Schadenersatzansprüchen, s. vor allem §§ 196–223). Einige Texte bezeugen, daß sie zu Dienstleistungen herangezogen wurden, der KḪ sagt dazu nichts aus. Wie groß der Anteil dieser Gruppe an der Bevölkerung war, ist schwer abzuschätzen. Ob und wieweit sich die Stellung der muškēnū zur Zeit Ḫammu-rāpis von den vorhergehenden und den folgenden Perioden unterscheidet, ist trotz der bisherigen intensiven Diskussion noch nicht eindeutig geklärt. Ein allgemein anerkanntes Verständnis dieser Bezeichnung für eine soziale Gruppe steht noch aus. Geht man davon aus, daß die altbabylonische Gesellschaft in Stände gegliedert war, dann sind diese Personen im Unterschied zu den awīlū im unteren Bereich anzusiedeln. Dem versucht die zugegebenermaßen schwerfällige Übersetzung, Rechnung zu tragen. S. auch s.v. awīlum. nadānum „geben“: die Übersetzungen werden dem jeweiligen Sachverhalt angepaßt; ana kaspim nadānum „für Silber geben“ = „verkaufen“; s. sub kaspum. nadītum: s. Priesterinnen. narûm (na4NA.RÚ.A) „Denkstein, Stele“: das Lehnwort aus dem Sumerischen ist Bezeichnung für ein aufgerichtetes, aufgestelltes Monument, das in der Regel aus Stein gefertigt ist2. Dieses kann – wie das vorliegende Beispiel – beschriftet werden (narûm šaṭrum)3. Die in der Louvre-Stele durchgängige Schreibung NA.RU + grammatisches Bildungselement (na-ru-um, na-ru-i [Nom. und Akk.], ina na-ru-ia [Gen.]) wird als syllabische Wiedergabe interpretiert (s. auch sub B.1.1). Bei dieser Auffassung kann eine Schwierigkeit darin gesehen werden, daß der Wortstamm nicht dekliniert wird4. Dies entfällt aber, wenn angenommen wird, daß sumerischer Wortstamm und akkadische Bildungselemente nicht kontrahiert wurden. Eindeutig logographisch sind dagegen meist die Schreibungen der in den anderen Exemplaren des KḪ erhaltenen Parallelen, d.h. einmal in Steinfragmenten (// Kol. XVIII Z. 9: Stfr 8 [na4NA.RÚ].⸢A⸣, Z. 66: Stfr 7 NA.RÚ[…], Z. 79: Stfr 8: na4 NA.RÚ.A-i-?), zum anderen in nANin 7 (Z. 7ʼ: n[a4N]A.RÚ.A // Kol. XLVIII Z. 1) und wahrscheinlich auch nANin 8 (die undeutlichen Zeichenreste in K 20847 Z. 9ʼ vielleicht [na4]⸢NA.RÚ.A⸣ zu lesen); dagegen syllabisch nANin 7 Z. 5ʼ ⸢na4⸣na-ru-ú (// Kol. XLVIII Z. 9:

Assman/ B. Janowski / M. Welker (Hg.), Gerechtigkeit. Richten und Retten in der abendländischen Tradition und ihren altorientalischen Ursprüngen, München 1998, S. 65–77, bes. S. 65–70. Vgl. auch die Überlegungen von F.R. Kraus, Vom mesopotamischen Menschen der altbabylonischen Zeit und seiner Welt, Amsterdam / London 1973, S. 143f. (Mededelingen der Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen, Afd. Letterkunde, NR 36/6, S. 339f.), sowie ders., Edikt, S. 44f.; später hat Kraus seine Meinung geändert und sich für „die Gerechtigkeit wiederherstellen“ ausgesprochen, s. Kraus, Königliche Verfügungen, S. 6f. (ebd. S. 29, wird jedoch die Übersetzung „gerechte Ordnung“ beibehalten). 1 Z.B. werden in der Serie Ana ittišu, Tf. 4 I 1–4 (ergänzt) bzw. 4 III 18–21 (MSL 1, S. 52, 60), Feld bzw. Baumgarten von Palast (ekallum), König (šarrum) und muškēnum nebeneinander genannt. 2 Allgemein zum Terminus („aufgerichteter Stein“), der auch später gebräuchlich war, vgl. Paulus, Kudurru-Inschriften, S. 43. 3 Mehrfach so im KḪ und auch an anderen Stellen. 4 Im Unterschied z.B. zu einer Abschrift einer zweisprachigen Weihinschrift des Königs Šulgi (RIME 3/2.01.02.038; CDLI P226296, Q001672). Dort warnt der Herrscher in Z. 13 der akkad. Fassung davor, seine uṣurāt narīja „die (eingravierten) Schriftzeichen meiner Stele“ zu beschädigen (s. aber auch C. 1.1.2 sub uṣurtum).

296

C. Transkription und Übersetzung

⸢na4⸣na-ru-i1). Zu unterscheiden von ṣalmum, dazu s.v. naṣāḫum „herausreißen“: im Sinne von „aus dem Familienverband herausreißen“ = „verstoßen“ (§ 158) bzw. ina aplūtim naṣāḫum „aus der Erbsohnschaft herausreißen“ = „enterben“ (§§ 168f.). nāši biltim „zu Abgaben Verpflichteter“ (§§ 36–38, 41): (Zivil-)Person mit der Verpflichtung zur Ablieferung von Erträgen, die erwirtschaftet worden sind („Ertragbringer“2, mit dem Status von „Lehensbauern“). Im KḪ immer neben rēdûm und bāʼirum (s. sub Militärpersonen) genannt. NU.BÀNDA: s. Militärpersonal. PA.PA: s. Militärpersonal. Priesterinnen3: Frauen, die Gottheiten geweiht sind bzw. in deren Diensten stehen, werden gemeinhin als ‚Priesterinnen‘ bezeichnet, auch wenn ihre kultischen Funktionen nicht immer erkennbar sind. Zu beachten ist auch, daß in den Texten die Terminologie nicht immer eindeutig ist und Termini teilweise austauschbar sind4. Wie auch sonst begegnen im KḪ Reihungen verschiedener Gruppen: § 110: nadītum – ugbabtum; §§ 178 und 179: ugbabtum – nadītum5 – sekretum (‚Palastfrau‘); § 180: nadītum – sekretum; § 181: nadītum – qadištum – šugītum, ähnlich schon früher (in vergleichbarem Kontext) NIN.DINGIR – LUKUR – NU.GIG (Rechtssammlung des Lipit-Ištar § e306). Dabei entspricht – mit Ausnahme von § 1107 – die Reihenfolge der Rangstellung. Nicht alle bekannten Gruppen sind im KḪ bezeugt. Genannt werden sie oft in erb-, familien- und vermögensrechtlichen Bestimmungen8: kulmašītum (NU.BAR)9: die seit der altbabyl. Zeit bezeugten kulmašiātum10 standen in der Rangordnung unter den nadiātum und qašdātum11, stammten aber offenbar ebenfalls aus angesehenen Familien (z.B. waren sie Schwestern von nadītum-Priesterinnen, und auch als nadītum des Marduk sind sie bezeugt). Sie konnten heiraten sowie eigene Kinder bekommen und lebten offenbar außerhalb eines gagûm (s.d.), unverheiratet wohl im Elternhaus (vgl. die erbrechtliche Bestimmung § 181). Es gab für sie aber auch einen „Aufseher“ (wakil kulmašiātim12). Ihre Tätigkeit stand wahrscheinlich in Bezug zum sexuellen Bereich13. 1

Die sich aus den Abweichungen von der Stele ergebenden inhaltlichen Fragen werden sub B und C z.St. diskutiert. 2 Übersetzung F.R. Kraus, ausführlich Kraus, Königliche Verfügungen, S. 332–349. 3 Zusammenfassende Untersuchung: L. Barberon, Les religieuses et le culte de Marduk dans le royaume de Babylone (Mémoires de NABU 14), Paris 2012. Im Folgenden wird darauf nicht im Einzelnen verwiesen. S. ferner die Untersuchung von J. Renger, Untersuchungen zum Priestertum in der altbabylonischen Zeit, ZA 58 (1967), S. 110–188, 59 (1969), S. 104–230; W. Sallaberger / F. Huber Vulliet, Priester § 5.1 RlA 10 (2003–2005), S. 626– 628 [§ 5.1], 633f., [§ 5.7]; M. Stol, Women (Nachweise der einzelnen Bezeichnungen im Register S. 696 und s. im Folgenden). 4 Dazu M. Stol, Titel altbabylonischer Klosterfrauen, FS Oelsner, Münster 2000, S. 457–466. 5 Variante im Exemplar archBab 1: ugbabtum – kulmašītum – sekretum (§ 179; aber § 178 ugbabtum – nadītum – […]) 6 Wilke, Gesetze, S. 591. 7 S. sub C.2.2 z.St. 8 Für sexuelle Aktivitäten, die mit Funktionen von ‚Priesterinnen‘ verbunden sein können (Stol, Women, S. 399– 435), sind im KḪ höchsten indirekte Hinweise zu finden (§ 110); die mit „Prostituierte“ übersetzten Termini ḫarimtum und kezertum sind dort nicht bezeugt; dazu s. J. Assante, The kar.kid/ḫarimtu, Prostitute or Single Woman, UF 30 (1998), S. 5–95; J. Cooper, Prostitution, RlA 11 (2003–2005), S. 13–21. S. aber sub kulmašītum und qadištum. 9 Renger, ZA 58, S. 185–187; Stol, Women, S. 615f. Eine Erklärung der Bezeichnung ist nicht möglich. 10 Hier und im Folgenden werden die akkad. Pluralformen verwendet, wenn die jeweilige Gruppe gemeint ist. 11 Zur Metathese š-d statt d-š s. GAG § 36b. 12 Renger, a.a.O., S. 187 mit Anm. 550. 13 AHw, S. 504b s.v.: „Kultdirne“; zurückhaltender CAD K, S. 526a („a woman devotee of a Deity). S. auch Renger, a.a.O., S. 187 mit Anm. 551; der Terminus dient wohl auch zur Benennung der Göttin Ištar, vgl. W. von Soden (/ J. Oelsner), Ein spätaltbabylonisches pārum-Preislied für Ištar, Or 60 (1991), S. 339–343 (wenn HS 1879, Z. 4, die Ergänzung zu ku[lmašītum] als Beiname der Ištar richtig, ist der sexuelle Bezug eindeutig).

C.1. Vorbemerkungen

297

nadītum (LUKUR / MUNUS.ME1; „Brachliegende2, Kinderlose“): die zu den höheren Rängen des Kultpersonals gehörenden nadiātum3 entstammten den oberen Bevölkerungsschichten. Sie waren verschiedenen Gottheiten zugeordnet (vgl. z.B. die nadīt Marduk Babili4, bezeugt in § 182). Meist, jedoch nicht immer, gehörten sie zum gagûm. Dort gab es für sie einen Aufseher (waklum). Sie durften heiraten, mußten aber kinderlos bleiben. Ihrem Ehemann war es erlaubt, wegen der verordneten Kinderlosigkeit als weitere Frau eine šugītum (s.d.) zu heiraten, die ihm Kinder gebären konnte5. Sie waren oft wirtschaftlich aktiv6. Nicht immer ist die Abgrenzung zu anderen Gruppen, besonders den ugbabātum, eindeutig; vielleicht kann an manchen Stellen in dem Terminus ein Sammelbegriff für die Gruppen, die kinderlos bleiben mußten, gesehen werden (s. auch zu § 110). qadištum (NU.GIG7; „Geweihte, Reine“)8: die ebenfalls Göttern geweihten Frauen lebten außerhalb des Tempels, ihr Tätigkeit hatte wahrscheinlich einen sexuellen Bezug. qašdātum konnten verheiratet sein und Kinder haben, häufig sind sie auch als Ammen bezeugt. Da ihr Vermögen offenbar begrenzt war, konnten sie dadadurch ihre Lebenslage verbessern. Die rangmäßige Einordnung war unter der nadītum, aber über der kulmašītum. (munus) šugītum (munusŠU.GI)9: Angehörige dieser Gruppe durften heiraten und Kinder gebären10. Wie die nadiātum, denen gegenüber sie einen geringeren Rang einnahmen, besaßen sie im Verhältnis zu anderen Frauen eine bevorzugte Stellung, auch hatten sie eine größere Freizügigkeit vom Tempel. ugbabtum (NIN11.DINGIR; „Unnahbare, Unberührbare“)12: ugbabātum gehörten zum höherrangigen Tempelpersonal und waren der an der Spitze eines lokalen Pantheons stehenden Gottheit zugeordnet; bezeugt ist der Titel zur gleichen Zeit auch für mehrere Personen. Sie konnten, mußten aber nicht der gagûm-Gemeinschaft angehören (im ersteren Fall unter der Aufsicht eines UGULA / waklum13). Sie durften heiraten, aber keine leiblichen Kinder haben. Obwohl für das Logogramm NIN.DINGIR in Bezug auf den KḪ die Lesung ugbabtum heute vorherrscht, darf nicht übersehen werden, daß es – neben der Schreibung EN – auch für entum („Herrin“), die höchste Priesterin einer Gottheit, verwendet wird14; in den älteren Übersetzungen wurde letzteres bevorzugt. qadištum: s. Priesterinnen. 1

Schreibung altbabyl. oft als Ligatur MUNUS+DIŠ, s. Borger, MZ Nr. 883. Derselbe Terminus bezeichnet auch ein brachliegendes Feld. Der Vergleich mit „Nonnen“ entspricht ebensowenig dem Sachverhalt wie die Auffassung des gagûm (s.d.) als „Kloster“. 3 Renger, ZA 58, S. 149–176; Stol, Women, S. 584–608. 4 Stol, Women, S. 605–607. 5 Generell zu zweiten Frauen, bei denen es sich auch um Sklavinnen handeln konnte, Stol, Women, S. 165–182. 6 Vgl. z.B. S. Lahtinen, The nadītum as Businesswoman.The Economic Role of the nadītum in Old Babylonian Sippar, Uppsala 2008 (phil. Diss.; s. www.academia.edu); K. de Graef, In Taberna. 7 Bzw. NU.GE17, s. Sallaberger / Huber Vulliet, RlA 11, S. 633. Das Logogramm wird auch für ištarītum (s. Renger, ZA 58, S. 184; AHw, S. 399a s.v. 1; CAD I/J, S. 270f s.v. 2) verwendet, was zu Verwechslungen führen kann. 8 Renger, ZA 58, S. 179–184; Stol, Women, S. 608–611. 9 Renger, ZA 58, S. 176–179; Stol, Women, S. 178–182. Teilweise ist das Determinativ munus vorangestellt. 10 In Urkunden ist mehrfach bezeugt, daß neben einer nadītum eine šugītum als zweite Frau geheiratet wurde, s. z.B. Veenhof, K.R., Three Old Babylonian Marriage Contracts Involving nadītum and šugītum, in: M. Lebeau / Ph. Talon, Reflets de deux fleuves. Volume de mélanges offerts à André Finet (Akkadica Supplement 6), Leuven 1989, S. 181–189; C. Wilcke, CT 45: 119: Ein Fall legaler Bigamie mit nadītum und šugītum, ZA 74 (1984), S. 170–184. 11 Obwohl die Lesung EREŠ für das Zeichen weitgehend als gesichert angesehen wird (s. u.a. G. Marchesi, Or 73 [2004], S. 186–189), wird hier am traditionellen NIN festgehalten, s. sub B.1.1. 12 Renger, ZA 58, S. 144–149; Stol, Women, S. 579f. Außerhalb des KḪ ist auch die Schreibung gubabtum bezeugt. – Die Bezeichnung ist auch Epitheton der Göttin Inanna / Ištar, s. A. Zgoll, Inanna als nugig, ZA 87 (1997), S. 181–195 (dort S. 194 vorstehende Übersetzung). 13 S. Bem. zu § 110. 14 S. u.a. Renger, ZA 58 (1967), S. 134–144; W. Sallaberger / F. Huber Vulliet, Priester § 5.1 RlA 10, S. 626–628; Stol, Women, S. 555–581. 2

298

C. Transkription und Übersetzung

rabiānum „Gemeindevorsteher“: der für die Verwaltung einer ālum Zuständige. Wenn ālum mit „Gemeinde“, nicht „Stadt“, übersetzt wird, ist das gängige „Bürgermeister“ nicht angemessen. rēdûm: s. Miltärpersonal. sekretum (munusZI.IK.RU.UM) „‚Palastfrau‘“ (wörtlich: „Abgesonderte“): abgesehen von der Tatsache, daß sie offenbar einen hohen sozialen Rang besaßen, ist wenig über ihre Stellung bekannt. Priesterliche Funktionen sind nicht nachweisbar, obwohl sie neben nadītum-Priesterinnen genannt werden (§§ 178–180). Sie waren wahrscheinlich separat in einer sikrum genannten Einrichtung untergebracht1. Lexikalisch bezeugt ist ein UGULA.ZI.IK.RU.UM „Aufseher der sekretum“2. Wie die gerseqqûm „Palast-Bediensteten“ (s.d.), neben denen sie §§ 186/187, 192f. genannt werden, durften sie keine eigenen Kinder haben. Wegen der Nebeneinanderstellung kann in ihnen vielleicht eine Art weibliche Entsprechung zu letzteren gesehen werden3. ṣalmum (ALAM) „Bildnis, Relief, Statue“: obwohl der Terminus auch für auf Stelen angebrachte Reliefs verwendet werden kann4, ist aus der Präposition ina maḫar „vor“ in Ḫammu-rāpis Aussage über die Aufstellung einer beschrifteten Stele bei der Formulierung ina maḫar ṣalmīja šar mīšarim ukīn „(die Stele) habe ich vor meinem, des Königs der gerechten Ordnung5 Bildnis aufgestellt“ (Kol. XLVII 76–78) zu entnehmen, daß es sich bei narûm „Stele“ und ṣalmum „Statue“ um zwei verschiedene Objekte handelt6 (vgl. auch weniger deutlich Kol. XLVIII 6–8: ana maḫar ṣalmīja šar mīšarim lillik … „an mein, des Königs der gerechten Ordnung Bildnis soll er herantreten …“). Schreibungen: Stele logographisch, nANin 7 – nur Entsprechung zu Kol. XLVIII 6 erhalten – syllabisch. Kol. LI 38 bezeichnet ṣalam ṭīṭim „Bildnis aus Ton“ irgendeine aus Ton gefertigte und deshalb leicht zu zerstörende Darstellung (Schreibungen: Stele syllabisch, Stfr 4 logographisch). ṣēnū „‚Schafe und Ziegen‘, Schafherde(n)“: s. Borger, MZ Nr. 766 (mit Lit.). Zu Schafherden gehörte im alten Vorderasien in der Regel ein bestimmter, zahlenmäßig differierender Anteil von Ziegen, s. J.N. Postgate / M. Weszeli, RlA 15 (2016–2018), 263f. s.v. Ziege. A §.3. Zur Wiedergabe mit „Schafherde“ vgl. hebräisch ṣōn, wofür in Übersetzungen des Alten Testaments häufig „Herde“ als Entsprechung verwendet wird. Das wiederholt zu findende „Kleinvieh“ entspricht nicht dem Sachverhalt, da dieser Ausdruck im deutschen Sprachgebrauch zwar auf Ziegen angewendet wird, Schafe jedoch wie Kühe, Schweine, Pferde, Esel als „Großvieh“ gelten. ṣimdatum (DI.DAB5.BA) / ṣimdat šarrim „(königliche) Verfügung“7: auf vom König verfügte Bestimmungen wird im Text des KḪ in § 51 (Stele XIV 64) und § „89“ (aB 3 Kol. II 43 // aB 4 Kol. I 18ʼ) Bezug genommen. In beiden Fällen geht es um schuldrechtliche Regelungen. Ferner dient der Terminus zur Bezeichnung von Rubriken (s. A.4.2.2) und erscheint in Kolophonen der sogenannten

1

CAD S, S., 259b s.v sikru 2; AHw, S. 1036a s. sekretu(m); s. auch Stol, Women, S. 487–489: „harem woman“. Altbayl. Proto-Lu Z. 156d, s. MSL 12, S. 38. 3 Auf Beziehungen zum Palast weist auch der Brief CT 29, Tf. 7a = AbB 2, Nr. 131, in dem sich ein Adoptivsohn einer sekretum darüber beschwert, daß ihm das Haus seiner Adoptivmutter weggenommen worden ist und es ein anderer ana ṣīt ekallim „als ‚Gabe‘ des Palastes“ erhalten hat. 4 Bezeugt allerdings nur in jüngeren Texten, s. CAD Ṣ, S. 82–84 s.v. ṣalmu b. 5 Kol. XLVIII 96 sowie XLI X 13 ist „König der gerechten Ordnung“ Epitheton Ḫammu-rāpis. In Kol. XLVII 77 und XLVIII 7 ist šar mīšarim ist nicht der Name der Statue, sondern erläuterndes Epitheton. 6 S. auch Roth, Law Collections, S. 134, S. 142 sub Anm. 49 (im Anschluß an CAD N/I, S. 364 A s.v. narû A 1), vgl. auch Kol. XLVIII 6f. Ähnlich z.B. Eilers, Gesetzesstele; Finet, CH, S. 136. Anders Driver / Miles, BL II, S. 97; Borger, TUAT, S. 76, der darunter den Namen der Statue versteht, ähnlich; Eilers / Hecker, Codex, S. 92. – Nach der Aufstellung einer „Statue Ḫammu-rāpis, des Königs der gerechten Ordnung“ ist das 22. Regierungsjahr des Herrschers benannt. Wenn die Aussage wörtlich genommen wird, ist in jedem Ort, in dem eine Stele mit der Rechtssammlung aufgestellt wurde, auch eine Statue des Herrschers zu erwarten. 7 Noch immer grundlegend für das Verständnis dieses viel diskutierten Terminus F.R. Kraus, Akkadische Wörter und Ausdrücke. XII. ṣimdatum/ṣimdat šarrim, RA 73 (1979), S. 51–62 (S. 62 Übersetzungshinweise); ergänzend ders., Königliche Verfügungen, S. 8–14, vgl. u.a. auch K.R. Veenhof, JEOL 35/36 (1997–200), S. 49–83; V.A. Hurowitz, Maarav 18 (2011, erschienen 2013), S. 94; inzwischen sind weitere Belege bekannt geworden. 2

C.1. Vorbemerkungen

299

ṭuppi-ṣimdatim-Version (aB 2–4) als Serientitel (s. A.4.3.1)1. ša ḫaṭṭātim: s. Militärpersonal. šalušti aplūtīša „‚Drittelerbschaft‘“ (§§ 181, 182, 191): mit Blick auf altbabyl. Urkunden, in denen ein Vorzugsanteil von zwei Dritteln für den begünstigten „Erbsohn“ genannt wird (z.B. ARM 8, 1 [CDLI P341479], Z. 25, zitiert CAD A/1, S. 199b s.v. aḫu A 1e-bʼ2ʼ; weitere Beispiele CAD Š/3, S. 135f. s.v. šittān b), ist der Terminus wahrscheinlich als Bezeichnung für das verbleibende Drittel, das unter den übrigen Erben gleichmäßig aufgeteilt wird, zu verstehen. Vgl. auch Roth, Law Collections, S. 118: „her one-third share“, erläutert ebd. S. 141f. Anm. 38; ferner Kraus, Erbrechtliche Terminologie, S. 31f., 49. šamallûm (ŠAMÁN.LÁ) „Mitarbeiter“: aus den Verwendungen des Terminus (sumer. Lehnwort, zusammengesetzt aus „Beutel“ und „tragen“) ergibt sich, daß es sich um Personen handelt, die im Dienste anderer stehen bzw. mit ihnen zusammenarbeiten (vor allem im Zusammenhang mit Kaufleuten: „Handelsagent“; das wiederholt verwendete „Handlungsgehilfe“ erfaßt zwar den Inhalt des Begriffs, ist aber im heutigen Sprachgebrauch wenig gebräuchlich). In späterer Zeit dient er als Bezeichnung für Personen, die sich in der Schreiberausbildung befinden. S. AHw, S. 1153f.; CAD Š/1, S. 291–294. šaqālum „abwiegen, (be)zahlen“: „abwiegen“ der entsprechenden Menge von Silber oder Naturalien bedeutet Vollzug eines Zahlungsvorganges. šarāqum „stehlen“: R. Haase, Šarāqu im Codex Ḫammurapi, in: Keilschriftliches, Leonberg 1998, S. 3–5, weist darauf hin, daß im KḪ eine einheitliche Terminologie für die im deutschen Recht differenzierten Eigentumsdelikte verwendet wird: Diebstahl (§§ 6, 8, 259, 260), Unterschlagung (§§ 253, 255, 265), Entführung / Menschenraub (§ 14). šeʼum (ŠE) „Gerste“: der Terminus kann verallgemeinert im Sinne von „Getreide“ verwendet werden und wurde in den bisherigen Übersetzungen des KḪ auch oft so wiedergegeben. Wie in Übersetzungen sumerischer und akkadischer Urkunden ins Deutsche, in denen ŠE / šeʼum in der Regel mit „Gerste“ als Terminus für die in Mesopotamien im Altertum am häufigsten verwendete Getreideart wiedergegeben wird, wird auch hier die ursprüngliche (engere) Bedeutung gewählt. S. auch sub kaspum. šīmtum „Schicksal“: ana šīmtim alākum „zum Schicksal eingehen“; euphemistischer Ausdruck für „sterben“ = „dahinscheiden“ zur Unterscheidung von mâtum „sterben“. šugītum: s. Priesterinnen. u „und“ / ū „oder“ (GAG § 117): beide Konjunktionen werden in der Regel, auch in Abschriften aus dem 1. Jahrtausend v.Chr., mit dem gleichen Zeichen (ù) geschrieben. Eine Unterscheidung ist deshalb nicht immer möglich. An manchen Stellen ist der Verbalsyntax ein Hinweis zu entnehmen: mehrere durch u „und“ verbundene Subjekte werden als Plural behandelt und erfordern eine pluralische Verbalform (GAG § 132a), wogegen bei ū „oder“ sowohl für die Verbformen als auch für pronominale Bezüge singularische Konstruktionen gebräuchlich sind. Dies ist erkennbar z.B. bei der Floskel eqlum kirûm ū bītum (§§ 27–32, 36–41), die aus diesem Grunde in Teil C mit „oder“ übersetzt wird, während die vorliegenden Übersetzungen trotz übereinstimmender Formulierung im Akkadischen hier ohne erkennbaren Grund zwischen „und“ sowie „oder“ wechseln. Bei disjunktiven Sätzen wird letzteres öfters überhaupt nicht ausgedrückt (GAG § 157b), sondern die Wörter werden bei gleicher Zeitstellung asyndetisch aneinandergereiht. Statt des in seiner Schreibung nicht eindeutigen ū kann zwischen Wörtern zur Verdeutlichung auch lū verwendet werden (A lū B), zwischen Sätzen 1

Diese Bezeichnung ist auch für die Tafeln bezeugt, auf denen vom König verfügte Schuldenerlasse niedergeschrieben sind, grundlegende Publikationen Kraus, Edikt, sowie Kraus, Königliche Verfügungen (und später bekannt gewordene Ergänzungen), dazu u.a. D. Charpin, The “Restoration” Edicts of the Babylonian Kings and their Application, in: ders., Writing, Law, and Kingship, Chicago / London 2010, S. 83–96, 163–165 (Kap. 6).

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C. Transkription und Übersetzung

ū lū (geschrieben in der Regel ù lu, in einigen altbabylonischen Tontafelabschriften begegnet die Verbindung von ū und lu zu ūlu in der Schreibung ú-lu). Die Wendung „entweder A oder B“ bzw. „sei es A, sei es B“ wird durch lū A lū B oder lū A ū lū B (bzw. mehrgliedrig lū A lū B ū lū C) ausgedrückt. Andererseits kann der Kontext in vergleichbaren Reihungen auch für die Bedeutung „und“ sprechen (z.B. § 137). Bei dem gesamten hier zur Debatte stehenden Komplex können im gleichen Exemplar innerhalb einer Bestimmung unterschiedliche Formulierungen begegnen, vor allem aber sind in verschiedenen Textzeugen zahlreiche Varianten zu beobachten (s. sub B). ugbabtum: s. Priesterinnen uṣurtum (GIŠ.ḪUR) „(eingraviertes) Schriftzeichen“: der von eṣērum „zeichnen“ abgeleitete Terminus ist mehrmals im Epilog bezeugt (Kol. XLVII 91, XLVIII 73, XLIX 9, 31), meist neben dīnum, purussûm oder awātum. Aus diesem Kontext ist die Bedeutung abzuleiten1. Nach anderer Ansicht, der hier nicht gefolgt wird, wird der Terminus auf die bildliche Wiedergabe des Herrschers im Flachbild bezogen2, womit konkret z.B. das Relief oben auf der Vorderseite der Stele gemeint sein soll3. In Kol. III 31 liegt die Bedeutung „Bauplan, (Grundriß)zeichnung“ vor, während „Fügungen, Planungen der Götter“ im KḪ nicht vorkommt. wardum (ÌR4) „Sklave“ / amtum „Sklavin“: Sklaven und Sklavinnen sind integraler Bestandteil der Gesellschaft im Altertum Mesopotamiens. Für die „Eigentümer5 (Herren)“ begegnen im KḪ die Verbindungen warad / amat awīlim bzw. ekallim und muškēnim. Dabei werden warad / amat ekallim immer neben warad / amat muškēnim genannt, letztere aber auch allein. Wegen der Gegenüberstellung awīlum / muškēnum ist andererseits davon auszugehen, daß das Schwergewicht auf der Standeszugehörigkeit der Eigentümer liegt und nicht generell „jemandes Sklave / Sklavin“ gemeint ist. Das gleiche kann für das Nebeneinander mār / warad awīlim „Sohn / Sklave eines Privilegierten“, nicht „jemandes Sohn / Sklave“ angenommen werden. S. auch sub awīlum.

1

So mit J.-J. Glassner JCS 64 (2012), S. 47–50; auch von Finet, Code, S. 137, in Erwägung gezogen, s. Erläuterung zu „mes dessins“ in Anm. a: „les ‘dessinsʼ désignant le relief ou les signes gravés sur la stèle“. Ungeeignet, da inhaltlich unbestimmt, ist das deutsche „Aufzeichnungen“ (Eilers, Gesetzesstele; Borger, TUAT; Haase, Rechtssammlungen; Eilers / Hecker, Codex). 2 S. CAD U/W, S. 292 s.v. uṣurtu A 1b („my reliefs“); vgl. auch Driver / Miles, BL II, S. 97 („my carved figures“); Roth, Law Collections, S. 134 („my engraved image“). Mit der von Glassner vorgeschlagenen Bedeutung läßt sich uṣurāt narīja in der sub C.1.1.2 sub narûm genannten Šulgi-Inschrift zwar in Einklang bringen, die Formulierung ist aber nicht ausreichend, um „Relief“ auszuschließen. 3 So z.B. M.T. Roth, in: E. Levy, La Codification des Lois dans l’antiquité. Actes du Colloque de Strasbourg, 27– 29 novembre 1997, Paris 2000, S. 10. 4 Zur Transliteration statt ARAD s. sub B.1. 5 Zur Unterscheidung „Besitz“ / „Eigentum“ s. sub bēlum.

C.2.1. Prolog

301

C.2. Transkription und Übersetzung C.2.1. Prolog (I 1–26) inu (Stele; inūma: aB 1) Anum ṣīrum šar Anunnakī Enlil bēl šamê (5) u erṣetim šā’im šīmāt mātim ana Marduk mārim rēštîm (10) ša Enki Illilūt kiššat nišī išīmūšum in (Stele, nB 2; ina: aB 1) Igigī (15) ušarbiūšu Bābilam šumšu ṣīram ibbiū in (Stele, nB 2, nB 5; ina: aB 1) kibrātim ušāterūšu1 (20) ina libbīšu šarrūtam dārītam ša kīma šamê u erṣetim išdāša (25) šuršudā ukinnūšum (I 1–26) Als der erhabene Anum, der König der Anunnaki(-Götter), (und) Enlil, der Herr von Himmel (5) und Erde, der die Geschicke des Landes Bestimmende, dem Marduk, dem erstgeborenen Sohn (10) Enkis, die Enlil-Würde2 über die Gesamtheit der Menschen bestimmt hatten, ihn unter den Igigi(-Göttern) (15) groß gemacht hatten, Babylon bei seinem erhabenen Namen gerufen hatten3, es in den vier Weltregionen als Ordnungshüter übermächtig hatten werden lassen, (20) darin eine dauerhafte Herrschaft, (25) deren Fundamente wie Himmel und Erde fest gegründet sind, für ihn4 festgesetzt hatten, Variante nB 55 (I [1–2], 1’–13’ // Stele I 1–17) [inu Anum ṣīrum šar Anunnaki Enlil] (1’) [bēl šamê] u erṣeti[m] [nābû rējî ana]?6 nišī rabût[im] [ana Ḫammu-r]āpi [mār Sîn-m]uballiṭ (5’) [rēj]îm [lipi]t qātīšun [rēj]ût mīšarim [ana] širiktim išrukūšu [uš]atlimūšu (10’) [ḫa]ṭṭim u agîm simāt šarrūtim Duranki šumšu ṣīram ibbiū (I 13’–19’ // Stele I 18–26) … I [1–2], 1’–13’ // Stele I 1–17) [Als der erhabene Anum, der König der Anunnaki(-Götter), (und) Enlil,] (1’) [der Herr von Himmel] und Erde, [der einen Hirten für]? viele Menschen [Berufende]?, [dem Ḫammu-r]āpi, [dem Sohn des Sîn-m]uballiṭ, (5’) dem [Hir]ten, dem Geschöpf ihrer Hände, das Hirtentum für eine gerechte Ordnung [zum] Geschenk gemacht hatten, ihm (10’) Zepter und Krone, die Zeichen des Königtums, verliehen hatten, Duranki7 bei seinem erhabenen Namen gerufen hatten, (I 13’–19’ // Stele I 18–26) … (I 27–49) inūmīšu Ḫammu-rāpi (Stele, nB 2; in[a ūmīšu …]: aB 1) rubâm (30) na’dam pāliḫ ilī jâti mīšaram ina mātim ana šūpîm (35) raggam u ṣēnam ana ḫulluqim dannum enšam ana lā ḫabālim (40) kīma Šamaš ana ṣalmāt qaqqadim waṣêmma (Stele; waṣê[…]: aB 1) mātim nuwwurim (45) Anum u Enlil ana šīr nišī ṭubbim šumī ibbû (I 27–49) damals (49) riefen (45) Anum und Enlil, um für das Wohlergehen der Menschen zu sorgen8, (31) mich, (28) Ḫammu-rāpi, (30) den ehrfürchtigen Fürsten, den Verehrer der Götter, (32) um die gerechte Ordnung im Lande sichtbar zu machen, (35) um den Schlechten und den Bösen zu vernichten, um zu verhindern, daß der Starke dem Schwachen Unrecht zufügt, (40) um gleich wie die Sonne9 für die „Schwarzköpfigen“ aufzugehen und somit10 das Land zu erleuchten, bei meinem Namen.

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Das Suffix ist hier und in der folgenden Zeile auf Babylon zu beziehen, in nB 5 I 14’ (s.u.) auf Nippur. D.h. die göttliche Vormachtstellung. 3 Vgl. Kol. I 49. 4 D.h. für Marduk, in nB 5 auf Ḫammu-rāpi zu beziehen. 5 Zur Rekonstruktion des verlorenen Beginns der Tafel s. Bemerkungen sub B zu nB 5. Die Kasusendungen sind abweichend von der Tafel in den altbabylonischen Sprachgebrauch umgesetzt. 6 S. sub B z.St.; die dort diskutierte Ergänzung wird hier in den Text aufgenommen. 7 Hier nur der Beiname der Stadt („Band von Himmel und Erde“) anstelle des Ortsnamens Nippur; in Stele I 59 (und allen Duplikaten) dagegen Nippur-Duranki. 8 Wörtlich: „um das Fleisch der Leute gut zu machen (d.h. zu erfreuen)“. Vgl. Kol. V 24, XLVII 33f. 9 Mit Gottesdeterminativ, also: „wie der Sonnengott Šamaš“. 10 Mit dieser Formulierung soll die Nuance wiedergegeben werden, die in der Verwendung des enklitischen -ma zum Ausdruck kommt, vgl. GAG § 123a, zur Auslassung desselben in nB 5 s. sub B z.St. Die Präposition ana ist sowohl auf Z. 41f. als auch auf Z. 43f. zu beziehen. 2

302

C. Transkription und Übersetzung

Variante nB 5 (I 20’–25’ // Stele I 27–31) Ḫammu-rāpi šar mīšarim rubâm na’dam pāliḫ ilī jâti (I 25’–II 41 // Stele I 32–49) … (II 5 // Stele I 49) ibbiū (II 5 // Stele I 49) (da) riefen (II 3–4 // Stele I 45–48) Anum und Enlil, um die Verantwortung [für] das Wohlergehen der Menschen zu übernehmen2, (I 25’) mich, (I 21’–24’) Ḫammu-rāpi, den König der gerechten Ordnung, den ehrfürchtigen Fürsten, den Verehrer der Götter, (I 25’–II 2 // Stele I 32–44) um … (II 5 // Stele I 49) bei meinem Namen. (I 50–53)3 Ḫammu-rāpi rējûm nibīt Enlil anāku (I 50–53) Ich4, Ḫammu-rāpi, der Hirte, der von Enlil Berufene – (I 54–62) mukammer (55) nuḫšim u ṭuḫdim mušaklil mimma šumšu (Stele, aB 1, nB 1, nB 5; ausgelassen: mušaklil mimma šumšu: nB 2, Schreiberversehen?) ana Nippur-Duranki (60) zāninum na’dum ša Ekur (I 54–62) der Überfluß und (55) Reichtum Aufhäufende, der für Nippur-Duranki5 alles Erdenkliche Erbringende (Stele, aB 1, nB 1, nB 5; der Überfluß und Reichtum für Nippur-Duranki Aufhäufende: nB 2), (60) der ehrfürchtige Pfleger des Ekur, (I 63–66, II 1) šarrum (Stele, aB 1, nB 1, nB 2; ausgelassen: nB 5, wohl Schreiberversehen) lējûm mutēr Eridu (65) ana ašrīšu mubbib (II 1) šuluḫ Eabzu (I 63–66, II 1) der fähige König, der (65) Wiederhersteller6 von Eridu, der Reiniger (II 1) des Ritus von Eabzu, (II 2–12) tīb (Stele, nB 2, nB 5; tēb: aB 17) kibrāt erbettim (5) mušarbi zikru Bābilim muṭīb libbi Marduk bēlīšu (10) ša ūmīšu (Stele, aB 1; ša ūmīšam: nB 5) izzazzu ana (Stele, nB 5; ina: aB 1) Esagil (II 2–12) der Ansturm8 auf die vier Weltregionen, der den Namen Babylons (5) Erhöhende, der das Herz Marduks, seines Herrn, Erfreuende, (10) der täglich für (Stele, nB 5; in: aB 1) Esagil zur Verfügung Stehende, (II 13–21) zēr šarrūtim ša Sîn (15) ibniušu (Stele, nB 5; ibnâšu: aB 1) munaḫḫiš Uri wašrum muštēmiqum (20) bābil ḫegallim ana Ekišnugal (II 13–21) der Königssproß9, den Sîn (15) erschaffen hat, der Verleiher von Wohlergehen für Ur, der Demütige, der Betende, der Überfluß ins Ekišnugal (20) Bringende,

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Zu nB 5 I 28’ff. (// Stele Z.35–39) s. sub B. z.St. Wörtlich: „um das Fleisch der Leute gut zu machen (d.h. zu erfreuen)“. Vgl. Kol. V 24, XLVII 33f. 3 Die Fortsetzung des Prologs läßt sich in eine Anzahl von „Strophen“ gliedern, deren Abgrenzung sich in den Bearbeitungen teilweise unterscheidet. In der Regel wird wie hier R. Borger, BiOr 28 (1971), S. 22 Anm. 5, gefolgt. 4 Für diese Bedeutung von anāku hier, Kol. V 13 sowie mehrmals im Epilog (nicht „ich bin“), s. A. Poebel, Das appositionell bestimmte Pronomen der 1. Pers. Sing. in den westsemitischen Inschriften und im Alten Testament (AS 3), Chicago 1932, S. 3–7. Die Reihe der Epitheta des Herrschers Kol. I 50 – V 13 ist als Subjekt im Temporalsatz-Gefüge Kol. V 14–24 zu verstehen, dazu Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, S. 23. 5 Der Beiname bedeutet: ‚das Band zwischen Himmel (und) Erde‘ (markas šamê (u) erṣetim). 6 Wörtlich: „der an seinen (gebührenden) Platz Zurückbringende“. 7 tēbu(m) ist als Nebenform zu tību(m) bezeugt, s. AHw, S. 1355a; CAD T, S. 387 s.v. 1a3’; hinfällig Borger, BAL, S. 114, der in Erwägung gezogen hatte, die Form als Part. G des Verbs tebû(m) „anstürmen“ zu interpretieren. 8 Gemeint ist der, der nach allen Richtungen angreift. 9 Wörtlich. „Same des Königtums“. 2

C.2.1. Prolog

303

(II 22–31) šar tašīmtim šēmû Šamaš dannum (Stele, aB 1, nB 2; dajjānum: nB 5) mukīn (25) išdī Sippar mušalbiš warqim gigunê Aja muṣīr (30) bītim1 Ebabbar (Stele, nB 2, nB 5?, Sch 6?; [(bītim) Ebabbar]2 ⸢Sippar⸣: nB 13) ša kī šubat šamā’i (Stele, aB 1, Sch 6; šamāmi: nB 13) (II 22–31) der besonnene König, der auf Šamaš Hörende3, der Mächtige (Stele, aB 1, nB 2; der Richter: nB 5), der (25) die Fundamente von Sippar Verstärkende, der den Hochtempel der Aja mit Grün Verkleidende, der (30) das Haus Ebabbar (Stele, nB 2, nB 5?, Sch 6?; [(das Haus?) Ebabbar von] ⸢Sippar⸣: nB 13), das einer himmlischen Wohnung4 gleich ist, erhaben Machende, (II 32–36) qarrādum gāmil Larsa muddiš Ebabbar (35) ana Šamaš rēṣīšu (Stele, aB 1, TontAss 2, nB 2, nB 5; rēṣūšu: nB 13) (II 32–36) der Krieger, der Larsa Begnadigende, der das Ebabbar (35) für Šamaš, seinen Helfer, Erneuernde, (II 37–47) bēlum muballiṭ Uruk šākin mê (40) nuḫšim ana nišīšu mullî (Stele, nB 2, nB 5; bēlum mullî: TontAss 2) rēš Eanna (Stele, TontAss 2, nB 2, nB 5; mullî Uruk rēš Anim: nB 13) mukammer (45) ḫiṣbim ana Anim u Ištar (II 37–47) der Herr, der Uruk Belebende, der seinen5 Leuten Wasser (40) im Überfluß Vorsetzende, der die Spitze von Eanna Erhöhende (Stele, nB 2, nB 5; der Herr, der die Spitze von Eanna Erhöhende: TontAss 2; der Uruk, das Rēš(-Heiligtum) des Anu6, Erhöhende: nB 13), der (45) reichen Ertrag für Anum und Ištar Aufhäufende, (II 48–54) ṣulūl mātim mupaḫḫir (50) nišī sapḫātim ša Isin muṭaḫḫid (Stele, aB 1, nB 1, nB 2, nB 5; muṭeḫḫid: TontAss 2) nuḫšim bītam Egalmaḫ (Stele, TontAss 2, nB 1, nB 2; ina Egalmaḫ: aB 1; nur Egalmaḫ: nB 5) (II 48–54) der Schirm des Landes, der die zerstreuten (50) Leute von Isin Sammelnde, der Überfluß für das Haus Egalmaḫ (Stele, TontAss 2, nB 1, nB 2; ins Egalmaḫ: aB 1; „Haus“ ausgelassen: nB 5) Bringende, (II 55–67) ušumgal šarrī7 talīm Zababa mušaršid šubat Kiš (60) muštasḫir melemmī E-Meteursag mušteṣbi (Stele, aB 1, nB 2; muštēšir: nB 5) parṣī rabûtim (65) ša dIštar pāqid bītim Ḫursagkalama (Stele, nB 2, nB 58; bītim E-Ḫursagkalama: aB 1) (II 55–67) der Drache unter den Königen, der Lieblingsbruder des Zababa, der die Wohnstätte von Kiš fest Gründende, der das E-Meteursag mit Glanz (60) Umgebende, der die großen Kultordnungen (65) der Ištar ordentlich Ausführende (Stele, aB 1, nB 2; in Ordung Haltende: nB 5), der Verwalter des Hauses Ḫursagkalama (Stele, nB 2, nB 5; des Hauses E-Ḫursagkalama: aB 1),

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So Stele und nB 2; zu nB 5 und Sch 6 s. sub B z.St. S. sub B z.St. 3 D.h. dem Gott gehorsam. 4 Wörtlich: „der/einer Wohnung im Himmel“. 5 Gemeint sind die Bewohner von Uruk. 6 Die Verbindung von Rēš und Anu anstelle von Eanna ist kaum anders zu verstehen. Sie macht Sinn, nachdem Eanna bedeutungslos und Anu zur Hauptgottheit Uruks geworden ist, was unter den späteren Achämeniden und in der hellenistischen Periode der Fall war (etwa ab Mitte 5. Jh. v.Chr.). Wenn diese Interpretation richtig ist, liegt hier eine bewußte Änderung vor, durch die der Text an die aktuelle Situation angepaßt wurde. Da eine späte Abschrift vorliegt (genaue zeitliche Einordnung nicht möglich, eine hellenistische Datierung ist jedoch nicht auszuschließen), bietet sich diese Erklärung für die Variante an. 7 Vermerk ḫepi „abgebrochen“ in TontAss 2. 8 Die logographische Schreibung É in diesem Exemplar kann auch als E-Ḫursagkalama (so aB 1) unter Auslassung von bītim interpretiert werden. 2

304

C. Transkription und Übersetzung

(II 68–70, III 1–6) sapar nakirī1 ša Erra rūšu (70) ušakšidu (Stele, nB 2; ušakšidušu: aB 1, nB 5) (III 1) nizmassu mušāter Kutî murappiš (5) mimma šumšu ana Mišlam2 (II 68–70, III 1–6) das Netz3 gegen die Feinde, dem Erra, sein Gefährte, (III 1) sein Verlangen (70) befriedigte, der Kutu hervorragend Machende, der dem Mišlam (5) alles Erdenkliche reichlich Gebende, (III 7–15) rīmum kadrum munakkip za’irī (10) narām Tutu murīš ālim Barsippa (Stele, aB 1, TontAss 2; ohne ālim: nB 2) na’dum la mupparkûm (15) ana Ezida (III 7–15) der ungestüme Wildstier, der die Feinde Niederstoßende, (10) der Liebling des Tutu, der Borsippa zum Jauchzen Bringende, der Ehrfürchtige, (15) der von Ezida nicht Weichende, (III 16–23) ilu (Stele, nB 2; ili: aB 1, TontAss 2, nB 5) šarrī4 mudē igigallim mušaddil mēreštim (20) ša Dilbat (Stele, aB 1, nB 2, nB 5; mērešti Dilbat: TontAss 2) mugarrin karê ana Uraš gašrim (III 16–23) ein Gott5 unter den Königen, Kenner der Weisheit, der die Anpflanzungen (20) von Dilbat Erweiternde, der Getreide im Speicher für den gewaltigen Uraš Aufhäufende, (III 24–35) bēlum simat (25) ḫaṭṭim u agêm ša ušaklilušu (Stele, nB 2; ušaklilušum: aB 1; u[šakl]i[…]: TontAss 2; ušakli[…]: nB 5) erištum Mama (30) mukīn uṣurātim ša Keš mudešši mākalī ellūtim (35) ana Nintu (Stele, aB 1, nB 2; dMaḫ: TontAss 2?6, nANin 1; Bēlet-ilī: nB 5) (III 24–35) der Herr, (mit) angemessener Ausstattung (25) durch7 Zepter und Krone, die die Weise, die (Göttin) Mama, für ihn bereitet hat8, (30) der die Grundrißzeichnungen von Keš Festsetzende, der die Mahlzeiten (35) für (die Göttin) Nintu (Stele, aB 1, nB 2; Maḫ: TontAss 2?, nANin 1; Bēletilī: nB 5) reichlich Darbringende, (III 36–46) muštālum gitmālum šā’im (Stele, nB 2, nB 5; šākin: aB 1, nANin 1) merītim (40) u mašqītim ana Lagaš u Girsu mukīl (Stele, aB 1, nANin 1, nB 2; mukīn: nB 5) nindabê (45) rabūtim ana Eninnu (III 36–46) der Besonnene, der Vollkommene, der Weide (40) und Tränke für Lagaš und Girsu Bestimmende (Stele, nB 2, nB 5; Festlegende: aB 1, nANin 1), der (45) große Opfergaben für das Eninnu bereit Haltende (Stele, aB 1, nANin 1, nB 2; Festsetzende: nB 5),

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Zu nB 5 s. sub B z.St. Roth, Law Collections, S. 78, emendiert zu Meslam; É fehlt allerdings sowohl in der Stele als auch in nB 2 (in den anderen Exemplaren verloren). 3 Zum Netz für die „Umgarnung“ der Feinde s. CAD S, S. 161f. s.v saparru A b; anders AHw 1026a s.v. sapāru II 1: bildlich gebraucht („für die Feinde“). Wahrscheinlich ein Göttersymbol, bei dem geschworen wurde, s. M. Jursa, RA 91(1997), S. 135–145. 4 Die syntaktische Zuordnung von III 16 ist umstritten. Roth, Law Collections, S. 78 (mit Diskussion in Anm. 1, S. 140) folgt E. Reiner, RA 64 (1970), S. 73, und nimmt den Ausfall von šubat vor ilu šarrī an: „(to the Ezida temple,) the god of kings“. Gegen diese Emendation ausgesprochen hatte sich schon Borger, BiOr 28 (1971), S. 22 Anm. 5, mit Hinweis auf die strophische Struktur des Prologs. Diese erfordert ein Epitheton für die vorliegende Strophe. Das Problem besteht im Status-constructus-Auslaut i der Varianten, der mit Borger aber kein Genetiv sein muß. Hier wird der traditionellen Gliederung gefolgt, vgl. u.a. Eilers, Gesetzesstele, S. 29; Borger, TUAT, S. 42. 5 Einige Übersetzungen bevorzugen den bestimmten Artikel: „der Gott“, womit eine Heraushebung erfolgt, die jedoch nicht zwangsläufig gegeben ist. 6 S. sub B z.St. 7 Die Übersetzung soll zum Ausdruck bringen, daß simtu(m) Substantiv ist (Grundbedeutung etwa „das wesentlich Zugehörige“; syntaktisch hier als adverbieller Zustandsakkusativ aufzufassen). 8 Statt Akkusativsuffix -šu in Stele und nB 2 (doppelter Akkusativ) wurde in aB 1 das Dativsuffix -šum verwendet (TontAss 2 und nB 5 am Wortende abgebrochen). 2

C.2.1. Prolog

305

(III 47–54) mutammeḫ ajjābī migir telītim (50) mušaklil tērētim ša Zabalam (Stele, nB 5; tērēt Sugal1: aB 1) muḫaddi libbi Ištar (III 47–54) der die Feinde Packende, der Günstling der Telitum2, (50) der die Weisungen von Zabalam (Stele, nB 5; Sugal: aB 1) Ausführende, der das Herz der Ištar Erfreuende, (III 55–64) rubûm ellum ša nīš qātīšu Adad idû munēḫ libbi Adad (60) qurādim ina ālim Karkara muštakkin simātim ina E-Udgalgal (III 55–64) der lautere Fürst, dessen Gebet Adad kennt, der das Herz Adads, (60) des Helden in der Stadt Karkara, Beruhigende, der das Erforderliche im E-Udgalgal immer wieder Bereitstellende, (III 65–69) šarrum nādin napištim ana Adab āšer3 bītim E-Maḫ (Stele, aB 1, nB 2; nur Emaḫ: nB 5) (III 65–69) der König, der Adab Leben Verleihende, der das Haus E-Maḫ Betreuende, (III 70–72, IV 1–6) etel šarrī qabal lā maḫārim (IV 1) šu iqīšu napšatam (Stele, nB 2; šū n[apšata(m)] iqīšu: aB 1; ša iqīšu napšātim: nB 5)4 ana ālim Maškan-šāpir (Stele, aB 1; ālim ausgelassen: nB 2, nB 5) mušešqi (Stele, nB 1, nB 5; mušaš[qi]: aB 1)5 (5) nuḫšim ana Mišlam (Stele, nB 2; E-Mišlam: aB 1, nB 5) (III 70–72, IV 1–6) der Herrscher unter den Königen, ohne Widerpart im Kampf, (IV 1) derjenige, der der Stadt Maškan-šāpir (Stele, aB 1; „Stadt“ ausgelassen: nB 2, nB 5) Leben geschenkt hat, der (5) im Überfluß das (E)-Mišlam Tränkende, (IV 7–22) emqum muttabbilum šu (Stele, nB 2; ša: nB 5) ikšudu (10) nagab uršim mušpazzir nišī Malgium in karāšîm mušaršidu (15) šubātīšin (Stele, nB 2; šubātīšina: nB 5) in nuḫšim6 ana Enki u Damgalnunna (Stele, nB 2; Ea u Damkina: aB 1, nB 57) mušarbû (20) šarrūtīšu dāriš išīmu8 zībī ellūtim (IV 7–22) der Weise, der verantwortlich Handelnde9, derjenige, der (10) alles Erstrebenswerte10 erreicht hat, der die Einwohner von Malgium in der Katastrophe Bergende, der (15) ihre Wohnungen

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Akkadische Entsprechung des Ortsnamens Zabalam, s. sub B z.St. „Die überaus Tüchtige“: Beiname der Ištar. 3 Zur Schreibung in aB 1 s. sub B z.St. 4 Die Akkusativ-Endung -am weist auf einen Singular napšatum statt üblich napištum. Nur in nB 5 dagegen eine als Plural napšātum zu interpretierende Schreibung. 5 Die wegen des e-Vokals in Erwägung gezogene Ableitung der Form von einem Verb šekû (šuškû „beschaffen“; AHw, S. 1210a s.v., vgl. Borger, S. 114 z.St.) ist abzulehnen, s. CAD Š/II, S. 28a s.v. šaqû B 4b, vgl. ebd. S. 268 s.v. šekûm. 6 In der kürzeren Formulierung von aB 1 folgen die beiden Wörter (Z. 16) auf die Auslassung von Stele IV 11–15 und sind daher in diesem Text mit dem Folgenden zu verbinden (zur Übertragung auf den Haupttext s. Borger, BAL, S. 7 und S. 114). In der Stelen-Version dagegen scheinen Z. 11–13 und Z. 14–16 parallel aufgebaut zu sein und gehören syntaktisch dann zu Z. 14f. (vgl. J.-M. Seux, Épithètes royales akkadiennes et sumériennes, Paris 1967, S. 222f. Anm. 82; Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, S. 73 mit Anm. 92). Zur Bewertung von aB 1 s. auch sub A.5.1.1. 7 Zur Schreibung s. sub B. z.St. 8 Erhalten in Stele und aB 1, in nB 2 bis auf erstes Zeichen verloren, zur Schreibung in nB 5 s. sub B. z.St. S. Bem. zur Übersetzung. 9 Das Partizip Gtn wird auch als „Verwalter“ übersetzt (Borger, BAL, S. 281; ders., TUAT; Hecker, Codex; ähnlich AHw, S. 689a: „Diener“). Eine Interpretation als Attribut zu emqum ist auch möglich, z.B. Nougayrol, RA 45 (1951), S. 68; Finet, Code, S. 40, vgl. auch Driver / Miles, BL II, S. 11). 10 Wörtlich: „die Gesamtheit des Erstrebenswerten“. Die Übersetzung von uršu(m) ist unsicher. Sie schließt sich an die Bedeutung des zugrundeliegenden Verbs erēšu(m) „wünschen, begehren“ an, vgl. auch CAD U/W, S. 253 s.v. uršu C (aber „uncert.“). Zur gängigen (aus dem Kontext erschlossenen) Übersetzung „Urquell(e) der Weisheit“ (u.a. Eilers, Gesetzesstele; Borger, TUAT) vgl. AHw, S. 711a s.v. nagbu(m) 2a, ebd., S. 1434a s.v. uršu(m) II, aber „Verlangen“ (ohne den KḪ-Beleg). 2

306

C. Transkription und Übersetzung

(Stele, nB 2, nB 5) mit reichlicher Ausstattung1 fest Gründende2, (derjenige, der)3 für Enki und Damgalnunna (Stele, nB 2; Ea und Damkina: aB1, nB 5), die (20) sein Königtum Mehrenden, für ewig reine Opfer festgesetzt hat, Variante aB 1: (Kol. III 24–27 // Stele IV 7–10, 16–22) emqu muttabbilum ša ikšudu nagab urši (25) in nuḫši ana Ea u Damkina mušarbi4 šarrūtīšu dā[r]iš išīmu zībī ellūti (Kol. III 24–27 // Stele IV 7–10, 16–22) der Weise, der verantwortlich Handelnde, der alles Erstrebenswerte erreicht hat, (25) (derjenige, der)5 überreichlich6 für Ea und Damkina, die sein Königtum Mehrenden, für e[w]ig reine Opfer festgesetzt hat, (IV 23–31) ašarēd šarrī mukanniš (25) dadmī Purattim (Stele, nB 2, nB 5; mukannīšu dadmī muḫḫi?7 Purattim: aB 1) ittum Dagan bānīšu (Stele, nB 2; ittum Dagan banû: aB 1 Id u Dagan bānīšu: nB 5) šu (Stele, nB 2; šū: aB 1; ša: nB 5) igmilu (30) nišī Mera u Tutul (Stele, nB 2; Mari u Tutu: aB 1; […u]l8: TontAss 1; Meri u Tultul: nB 5) (IV 23–31) der Erste unter den Königen, der (25) die Ortschaften am Euphrat9 mit Willen von Dagan10, seinem Schöpfer11, Unterwerfende, derjenige, der (aber) (30) die Leute von Mari und Tuttul verschont12 hat, (IV 32–44) rubûm na’dum munawwir (35) pāni Tišpak13 šākin (Stele, nB 2; muštakkin14: nB 5; verloren: TontAss 1) mākalī ellūtim ana Ninazu šāṭip nišīšu in pušqim (40) mukinni išdīšin qerbum Bābilim šulmāniš (Stele, nB 1, nB 2, nB 5) (IV 32–44) der ehrfürchtige Fürst, (35) der das Angesicht des Tišpak zum Leuchten Bringende15, der

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Wörtlich: „im Überfluß“. Dabei ist wahrscheinlich ein Wiederaufbau nach der „Katastrophe“ gemeint. Um was es sich dabei handelt, ist nicht bekannt. 3 Da das zum Abschnitt Z. 16–22 gehörende Verbum išīmu im Subjunktiv steht, ist es Prädikat eines Relativsatzes. Driver / Miles, BL II, S. 11, und Finet, Code, S. 40, fügen deshalb ein solches, bei anderer Gliederung des Abschnitts, vor dāriš (Z. 21) ein. Der Satzstruktur besser gerecht wird Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, S. 73, wo es, da in nuḫšim Z. 16 mit Z. 14f. zusammengefaßt wird (s.o.), vor Z. 17 ergänzt wird. Da es in allen Exemplaren fehlt, ist die Annahme eines Schreiberversehens wenig wahrscheinlich, woraus folgt, daß šu/ša Z. 9 wohl auch auf diese Zeilen zu beziehen ist. 4 In Unterschied zu Stele und Duplikaten hier singularisch konstruiert, s. GAG 134c. 5 S. Anm. zur Übersetzung von Stele und den anderen Duplikaten. 6 S. Anm. zum Haupttext Z. 16. 7 Wenn sich die Lesung (s. sub B z.St.) bestätigt, dürfte hier der gleiche Gebrauch von muḫḫi wie in späterem ina muḫḫi nāri (AHw, S. 668a s.v. muḫḫi B1c) vorliegen. 8 Erhalten außerdem bei beiden Ortsnamen das Determinativ KI. 9 Stele, nB 2, nB 5 Status-constructus-Verbindung („des Euphrats“), aB 1 mit Präposition (s. Anm. zur Transkription). 10 Übersetzung nach AHw, S. 405a s.v. itti A8a; ebenso (ohne Übersetzung) CAD I/J, S. 303 s.v. a; ähnlich („auf Anweisung“) Eilers / Hecker, Codex, S. 30. Andere, z.B. Borger, BAL, S. 114 z.St., sehen hier den Lokativ von ittum „Zeichen“ (AHw, s. 406 s.v. ittu(m) II; CAD I/J, S. 304–310 s.v. ittu A); zum Lokativ-Adverbialis im KḪ vgl. B. Landsberger, OLZ 34 (1931), Sp. 127 und 131 (Verweis bei Eilers, Gesetzesstele, S. 15 Anm. 2). ittum Dagān (Stele, aB 1, nB 2) hat nB 5: Purattu dId u dDagan. Finet, Code, S. 39 z.St. (Anm. a), versteht das u (mit Fragezeichen) als phonetisches Komplement zu dId und übersetzt „Euphrat, der Fluß Dagans“; eine solche Schreibung wäre jedoch ungewöhnlich. Eher dürfte eine durch einen Hörfehler bedingte Verschreibung vorliegen (Fehlinterpretation der Silbe id), vgl. Borger, BAL, S. 10 z.St. („wohl sicher korrupt“). 11 Statt bānīšu als Apposition zu Dagon (Stele, nB 2, nB 5) hat aB 1 einen Nominativ ba-nu ohne Possessivsuffix, was im Kontext unverständlich ist (vgl. Borger, BAL, S. 10 z.St.: „richtig??“). 12 Oder: „begnadigt“. 13 Zur Schreibweise s. sub B z.St. 14 Partizip Gtn. 15 D.h. „erfreut“. 2

C.2.1. Prolog

307

reine Mahlzeiten für Ninazu Zubereitende (Stele, nB 2; immer wieder … Zubereitende: nB 5; verloren: TontAss 1), der seine Leute1 (40) aus Drangsal Errettende, der ihre Fundamente2 inmitten Babylons3 friedevoll Bestätigende, Variante aB 1: (Kol. IV 4–5 // Stele IV 32–37) rubû na’du munawwir pāni Tišpak muštakkin4 mākalī ellūtim ana Ninazu der ehrfürchtige Fürst, der das Angesicht des Tišpak zum Leuchten Bringende, der immer wieder reine Mahlzeiten für Ninazu Zubereitende, (IV 45–52) rēji5 nišī ša epšētūšu eli Ištar ṭāba mukinni Ištar ina E-Ulmaš (50) qerbum Akkad rebītim (IV 45–52) der Hirte der Menschen, dessen Taten der Ištar gefallen, der die Ištar im E-Ulmaš (50) im Inneren der (Stadt) Akkad „mit den weitläufigen Straßen“6 Einsetzende, Variante aB 1: (Kol. IV 6–7 // Stele IV 48–52) mukinni Ištar ina Ulmaš7 qerbum Akkade rebītim (Kol. IV 6–7 // Stele IV 48–52) der die Ištar im Ulmaš im Inneren der (Stadt) Akkad „mit den weitläufigen Straßen“ Einsetzende, (IV 53–59) mušēpi (Stele, aB 1, nB 2; mušarbi: nB 1, nB 5) kīnātim mušūšer (Stele, nB 2; mušēšer: aB 1, nB 1, nB 5) ammī (Stele, nB 1, nB 2, nB 5; ḫammi: aB 1) (55) mutēr Lamassīšu (Stele, aB 1, nB 1, nB 5; -šu ausgelassen: nB 2) damiqtim ana ālim Aššur mušeppi nābiḫī (Stele, nB 2, nB 5?; nābi’ī: aB 1) (IV 53–59) der die Redlichkeit8 zum Ausdruck Bringende (Stele, aB 1, nB 2; Verstärkende: nB 1, nB 5), der die Völker9 recht Leitende, der seine10 gute Schutzgöttin (Stele, aB 1, nB 1, nB 5; die 1

Der wegen der im Text genannten Götter nach Ninazu (Stele IV 37) zu erwartende Ortsname Ešnunna ist ausgefallen. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Da er in allen vorliegenden Exemplaren fehlt, ist ein Schreiberversehen wenig wahrscheinlich, zumal die kürzere Version in aB 1 ebenfalls mit diesem Gottesnamen endet. Durch das Fehlen des Ortsnamens, der als Bezugswort für das Suffix naheliegt, kann letzteres im vorliegenden Text nur auf den davor genannten Gott bezogen werden: Ḫammu-rāpi ist Retter der „Leute des Ninazu“, womit die Bewohner von Ešnunna gemeint sein müssen. Einige Bearbeiter (z.B. Finet, Code; Haase, Rechtssammlungen, 2. Aufl.) ergänzen „in der (Stadt) Ešnunna“ (oder ähnlich), einem Vorschlag von F.R. Kraus, WZKM 51 (1948–1952), S. 176, folgend, der wohl als erster auf das Problem aufmerksam gemacht hat. 2 D.h. die „Lebensgrundlagen“ (so Haase, Rechtssammlungen). 3 Ob mit diesem Terminus die „Stadt“ Babylon gemeint ist (so expressis verbis Roth, Law Collections), kann diskutiert werden. F.R. Kraus, a.a.O. (s. Anm. zu Kol. IV 37) übersetzt: „… sie friedlich in Babylon angesiedelt hat“, was – wenn es wörtlich genommen wird – Umsiedlung bzw. Deportation bedeuten würde. Für ein derartiges Vorgehen gibt es jedoch keine Hinweise. Darf deshalb in Erwägung gezogen werden, daß mit dieser Aussage Bezug genommen wird auf die Unterwerfung Ešnunnas durch Ḫammu-rāpi und die Einbeziehung des bisher dem König dieses Ortes unterstehenden Territoriums in den Herrschaftsbereich des Königs von Babylon und mit „inmitten Babylons“ das gesamte von Ḫammu-rāpi beherrschte Gebiet gemeint ist, mit Vorbehalt als „inmitten des ‚Landes‘ Babylon“ zu übersetzen? 4 Wie nB 5. 5 Nicht rē’i wegen der syllabischen Schreibung re-ju-um in Kol. I Z. 51. 6 ribītum ist als Zusatz zu mehreren Städtenamen bezeugt, so z.B. auch zu Uruk im Gilgameš-Epos (schon altbabyl., vgl. z.B. A. George, GE I, S. 172, 178f., 202 u.ö.: „Uruk-Main-Street“). Nach der sumerischen Entsprechung SILA.DAGAL(.LA) wird die Grundbedeutung als „breite Straße, Hauptstraße“ bestimmt (s. CAD R, S. 320b/321a s.v. ribītu A f). Die genaue Bedeutung ist nicht bekannt, Übersetzungen bringen den Sinn vermutlich nur unzureichend zum Ausdruck. Die Wiedergabe mit „Platz, Markt, so AHw, S. 964b s.v. rebītu(m) 1b, ist hinfällig. 7 UL.MAŠ?, s. sub B z.St. 8 S. C.1.2.2 sub kittum. 9 B.T. Arnold, Wordplay on ‘Hammurapiʼ in CH IV 54, NABU 2016/43 (S. 72), zieht in Erwägung, im kanaanäischen Lehnwort (ḫ)ammum eine Anspielung auf den Namen Ḫammu-rāpi zu sehen. 10 D.h. die der Stadt Assur. Auslassung des Possessivsuffixes in nB 2 Schreiberversehen?

308

C. Transkription und Übersetzung

gute Schutzgöttin: nB 2) in die Stadt Assur (55) Zurückführende, der die Aufrührer1 Unterwerfende, (IV 60–63)2 šarrum ša ina Ninua ina E-Mišmiš ušūpiu (Stele, nB 2; ušīpiu: nB 1; ušēpiu: nB 5) mê Ištar (Stele, nB 2; mê […]: nB 1; mēsū Ištar: nB 5; ausgelassen: aB 1) (IV 60–63) der König, der sich in Ninive im E-Mišmiš um die Kultordnungen der Ištar Sorgende, Variante aB 1: ausgelassen (IV 64–66) na’dum (65) muštēmiqum ana ilī rabūtim (IV 64–66) der Ehrfürchtige, der zu den großen Göttern (65) inbrünstig Flehende, Variante aB 1: ausgelassen (IV 67–70, V 1–13)3 liplippim ša Sumu-lā-el aplum dannum (Stele, aB 1, nB 1, nB 2, nB 5; aplum eṭl[um]: TontAss 1) (70) ša Sîn-muballiṭ (V 1) zērum dārium ša šarrūtim šarrum dannum (Stele, aB 1, nB 1, nB 2, nB 5; šarrum eṭlum: TontAss 1) Šamaš (5) Bābilim mušēṣi nūrim ana māt Šumerim u Akkadim (10) šarrum muštešmi kibrāt arba’im migir Ištar (IV 67–70, V 1 – V 13) der Nachkomme des Sumu-lā-el, mächtiger Erbsohn (Stele, aB 1, nB 2, nB 5; „heldenhafter“4 Erbsohn: TontAss 1) (70) des Sîn-muballiṭ, (V 1) ewiger Same des Königtums, mächtiger König (Stele, aB 1, nB 2, nB 5; König, „heldenhafter“5 König: TontAss 1), Sonne6 von Babylon, (5) die das Licht aufgehen läßt über dem Land Sumer und Akkad, (10) der König, der die vier Weltregionen auf sich hören läßt, der Günstling der Ištar, (nämlich) ich7 – (V 14–24) inūma (15) Marduk (Stele, aB 1, nB 2; Enlil: nB 5) ana šutēšur nišī mātim ūsim šūḫuzim uwa’’eranni8 (20) kittam u mīšaram ina pī mātim aškun šīr nišī uṭīb (V 14–24) ich habe, als (15) Marduk (Stele, aB 1, nB 2; Enlil: nB 5) mich beauftragt hatte, die Menschen recht zu leiten9 (und)10 das Land den geraden Weg11 nehmen zu lassen, (20) Redlichkeit

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Zur Bedeutung des Terminus s. CAD N/I, S. S. 25a s.v.; Roth, Law Collections, S. 80; AHw, S. 698a s.v. nābiʼu(m). Mit gleicher Bedeutung verwendet wird mušeppi tēbî (Enūma eliš, Tf. VII Z. 41), wie sich aus der lexikalischen Gleichung nābiʼ/ḫu(m) = tēbû (s. AHw und CAD, a.a.O.) ergibt. Die Bemerkung Borger, BAL, S. 114, ist hinfällig. 2 Häufig wird Z. 59 mit Z. 60–63 zusammengefaßt, s. dazu auch die Gliederung des Prologs des KḪ durch R. Borger, BiOr 28 (1971), S. 22 Anm. 5. Da aB 1 die Zeile enthält, Z. 60–66 dagegen fehlen, wird sie hier mit dem Vorangehenden verbunden. 3 So auch die Gliederung Borger, BAL, S. 7; in Borger, TUAT, werden dagegen Kol. IV 64 – V 13 zusammengefaßt, ebenso Roth, Law Collections. Die hier vorgenommene Gliederung folgt den Auslassungen von aB 1, obwohl in einer anderen Inschrift Ḫammu-rāpis (RIME 4.6.10, Z. 4–6: sumerische Entsprechung zu Kol. V 64 – V 2) Z. 64f. mit dem Folgenden verbunden sind. 4 Zu eṭlum „sometimes as an honorific title“ s. CAD E, S. 409b s.v. 2b2ʼ; vgl. auch AHw S. 265f. s.v. 4. Der Vergleich mit den übrigen Exemplaren zeigt, daß das Wort hier offenbar adjektivisch verwendet wurde; Borger, BAL, S. 10 z.St.: falsch. 5 S. vorige Anm. 6 Mit Gottesdeterminativ: Sonnengott. 7 Appositionell bestimmtes Pronomen, s. Bem. zu Kol. I 50 (dort auch zur Satzstruktur; das zugehörige Prädikat, d.h. die Verbalformen, die das Subjekt „ich“ aufnehmen, folgt in Kol. V 23f.). 8 S. Bem. sub B zu Stele V 19. 9 Vgl. Kol. I 18f. 10 Im akkadischen Text asyndetischer Anschluß. Zur Satzkonstruktion s. auch GAG § 150h; CAD A/1, S. 180b sub 9a-2’. Abweichend davon werden CAD U/W, S. 283a s.v. ūsu b, sowie Roth, Law Collections, S. 81, nišī und mātim als Genetivkonstruktion verbunden; aḫāzum Š wird jedoch mit doppeltem Akk. konstruiert (so auch KḪ XLVII 6). 11 Der Grundbedeutung von ūsu(m) ist „Weg, gerade Strecke, ordentliche Bahn“ o.ä., z.B. für das Ziehen einer Saatfurche mit einem Pflug verwendet, s. AHw, S. 1438b; CAD CAD U/W, S. 283a s.v. a.

C.2.1. Prolog

309

und gerechte Ordnung im Bewußtsein des Landes verankert1, für das Wohlergehen der Menschen2 gesorgt.

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Wörtlich: „in den Mund des Landes gelegt“, vgl. CAD P, S. 464 s.v. pû 4 (KḪ-Stelle ohne Übersetzung; Hurowitz, Inu Anum ṣīrum, S. 23 mit Anm. 38, S. 27f. Anm. 40 [mit Lit.], übersetzt: „… gelehrt“); s. auch J.-R. Kupper, RA 58 (1965), S. 79–82. Vgl. auch die parallele Formulierung in einer Bau-Inschrift Ḫammu-rāpis: šu-mi damqá-am … ina pi-i ni-šì lu aš-ku-un „meinen guten Namen … habe ich tief im Bewußtsein der Leute verankert“, RIME 4.3.6.3, Z. 76–81 (S. 336). 2 S. Bem. zu Kol. I 47f., vgl. auch Kol. XLVII 33f.

310

C. Transkription und Übersetzung

C.2.2. Rechtsteil Rahmen (V 25)1 inūmīšu (Stele, nB 2; ina ūmīšu: aB 1) (V 25) Damals (waren): Rechtstext (Die Richtersprüche)2 § 13 § 1 (V 26–32) šumma awīlum awīlam ubbirma (Stele, aB 1; ūtebbirma4: nB 2) nērtam elīšu iddīma (30) lā uktīnšu mubbiršu iddâk § 1 (V 26–32) Wenn jemand jemanden (anders) bezichtigt (Stele, aB 1; wiederholt(?) bezichtigt: nB 2) und ihm Mord vorgeworfen, (30) ihn aber dann nicht überführt hat: der, der ihn bezichtigt hat, wird getötet. §2 § 2 (V 33–56) šumma awīlum kišpī (35) eli awīlim iddīma lā uktīnšu ša elīšu kišpī nadû ana Id (40) illak Id išalliamma šumma Id iktašassu mubbiršu (45) bīssu itabbal šumma awīlam šuāti Id ūtebbibaššuma (Stele, TontAss 3; ūtabbibaššuma: aB 2) ištalmam (50) ša elīšu kišpī iddû iddâk ša Id išliam (55) bīt mubbirīšu itabbal § 2 (V 33–56) Wenn jemand (35) jemandem (anders) Zauberei vorgeworfen, ihn aber dann nicht überführt hat: der, dem Zauberei vorgeworfen worden ist, (40) geht zum (Flußgott) Id; er taucht in den (Flußgott) Id ein, und falls der (Flußgott) Id ihn ergriffen hat: der, der ihn bezichtigt hat, erhält (45) sein Haus5; falls der (Flußgott) Id diesen Menschen für rein6 erklärt hat und er ohne Schaden herausgekommen ist: (50) der, der ihm Zauberei vorgeworfen hat, wird getötet; der, der in den (Flußgott) Id eingetaucht war, erhält (55) das Haus7 dessen, der ihn bezichtigt hat. Komm 1 (Z. 2’–4’) (2’ // V 41) [išalli]amma : GIR5.GIR5 : š[alû : …] (3’ // V 42) [dÍD :] dIDIM : dÍD : naa-ri [: …] (4’// V 43) ) [iktaš]assu : SAR: kašādu [: …] (Z. 2’–4’) (2’ // V 41) [er taucht] ein und : (sum.) GIR5.GIR5 (bedeutet): ein[tauchen : …] (3’ // V 42) [(Flußgott) Id (bedeutet:)] Ea : (Flußgott) Id (bedeutet:) Fluß […] (4’ // V 43) [er hat] ihn [ergrif]fen : (sum.) SAR (bedeutet:) ergreifen [: …].

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Der gesamte Rechtstext hat die grammatische Funktion des Subjekts eines einzigen verblosen Satzes („Nominalsatz“) mit temporaler Einleitung, das Prädikat folgt Stele XLVII (R XXIV) Z. 1–8, zu diesem Aufbau s. A.4.1. 2 Bei der Wiedergabe des Textes erfolgt neben der eingebürgerten Paragraphenzählung eine Zusammenfassung zu „Artikeln“ (dazu s. sub A.1.2 am Ende sowie A.4.2.1). 3 Als Einleitung ist in aB 2 davor vielleicht eine verlorene Rubrik anzusetzen, s. sub A.4.2.2. 4 Ob in ú-TE-bi-ir nB 2 eine inhaltliche Variante vorliegt, ist fraglich. Da sich die Zeichen UB und TE in der altbabylonischen Monumentalschrift nur geringfügig unterscheiden, ist auch ein Schreiberversehen nicht auszuschließen. Interpretiert werden kann die Form als Dtn Prät. Dies gewinnt an Wahrscheinlichkeit, wenn sie in nB 4 […]-eb-bi-ir zu lesen ist. Bei der Ergänzung dieses Wortrestes zu [ūt]ebbir würden beide Sippar-Exemplare sachlich übereinstimmen. Die inhaltliche Aussage wird dabei allerdings verschoben: während in der altbabylonischen Überlieferung bereits die einmalige Tat die Sanktion nach sich zieht, drückt der Dtn-Stamm die wiederholte gewohnheitsmäßige Handlung aus („zu bezichtigen pflegt“). Denkbar wäre, daß die Variante auf einer Fehllesung beruht, die in einem Teil der weiteren Tradierung dann durch Schreibung der Gemination von b orthographisch angepaßt wurde. 5 D.h. seine „Hauswirtschaft“ im C.1.2.2 sub bītum 2 beschriebenen Sinne. Vgl. § 26. 6 D.h. für unschuldig hält. 7 Wie Z. 45.

C.2.2. Rechtsteil

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§§ 3–4 § 3 (V 57–67) šumma awīlum ina dīnim ana šībūt (60) sarrātim ūṣiamma awāt iqbû lā uktīn šumma dīnum šū (65) dīn napištim awīlum šū iddâk § 4 (V 68, VI 1–5) šumma ana šībūt (VI 1) še’im ū kaspim ūṣiam aran dīnim šuāti (5) ittanašši (Stele; rugummānê [dīnim šuāt]i ippal: aB 2) § 3 (V 57–67) Wenn jemand in einem Gerichtsprozeß mit einem (60) falschen Zeugnis aufgetreten ist, aber dann die Aussage, die er gemacht hat, nicht bewiesen hat: falls besagter Gerichtsprozeß (65) ein Gerichtsprozeß ist, in dem es um Leben und Tod geht1, wird diese Person getötet; § 4 (V 68, VI 1–5) falls er (VI 1) zu einem Gerste oder Silber betreffenden Zeugnis aufgetreten ist: er trägt die in einem solchen Gerichtsprozeß jeweils vorgesehene Strafe (Stele; er zahlt die Streitsumme [dies]es [Gerichtsprozesses]: aB 2). Komm 1 (Z. 5’–6’) (5’ // V 58) [(x) i-n]a di-ni : ÉŠeš2 : i-[na …] (6’) [x(x)]⸢x⸣(-)RI : (V 59) ši-bu-tu : ⸢x⸣ […] (abgebrochen) (Z. 5’–6’) (5’ // V 58) [(…) i]n einem Gerichtsprozeß: (sum. Terminativ3 bedeutet:) i[n …] (6’) […]… : (V 59) Zeugnis : […] (abgebrochen). §5 § 5 (VI 6–30) šumma dajjānum dīnam idīn purussâm iprus (10) kunukkam ušēzib warkānumma dīnšu īteni dajjānam šuāti (15) ina dīn idīnu enêm ukannūšuma rugummâm ša ina dīnam šuāti (20) ibbaššû adi 12-šu inaddin u ina puḫrim ina kussî (25) dajjānūtīšu ušetbûšuma ul itārma itti dajjānī ina dīnim (30) ul uššab § 5 (VI 6–30) Wenn ein Richter ein Urteil gefällt hat (oder)4 eine Entscheidung getroffen hat (10) (oder) eine gesiegelte Urkunde hat ausstellen lassen, nachträglich das Urteil, das er gefällt hat, aber geändert hat: man weist besagtem Richter (15) die Änderung des Urteils, das er gefällt hat, nach, und die Streitsumme, die für einen solchen Gerichtsprozeß (20) festgesetzt ist, gibt er 12-fach; außerdem läßt man ihn in der Versammlung vom Stuhl (25) seines Richteramtes aufstehen, und er kehrt nicht zurück, um mit den Richtern zu Gericht (30) zu sitzen. § 65 § 6 (VI 31–40) šumma awīlum makkūr ilim ū ekallim (Stele; [ma]kkūr ilim [š]a ekallim: TontAss 1) išriq (35) awīlum šū iddâk u ša šurqam ina qātīšu imḫuru (40) iddâk § 6 (VI 31–40) Wenn jemand Vermögen eines Gottes oder des Palastes (Stele; [Ver]mögen eines Gottes (oder) [et]was dem Palast Gehöriges: TontAss 1) gestohlen hat: (35) dieser Mensch wird getötet, und auch derjenige, der gestohlenes Gut aus seiner Hand erhalten hat, (40) wird getötet.

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Wörtlich: Prozeß des Lebens, der Seele“, d.h. ein „Halsgericht“. In der Literatur auch KU umschrieben. 3 Als Entsprechung der akkad. Präposition ina wird eine Schreibung der sumerischen Terminativendung gegeben, s. Frahm, GMTR 5, S. 63 mit Anm. 296, mit Verweis auf ešKU! (Text: KI) : a-na (= K 4166+4336+9652 II’ 46, s. auch ebd., S. 135 nach Anm. 676); E. Jiménez, NABU 2014/84 (S. 133). 4 Zu diesem Verständnis s. GAG § 157b. Ein Teil der Übersetzungen sieht hier allerdings eine additive Reihung der einzelnen Aussagen („und“), so z.B. Eilers, Gesetzesstele; Borger, TUAT; Finet, Code; Szlechter, Codex; K. Lämmerhirt, Wahrheit und Trug (AOAT 348), Münster 2010, S. 684, und wohl auch Driver / Miles, BL II (asydentisch gereiht). Bei dieser Interpretation liegen keine alternativen, sondern aufeinanderfolgende Handlungen vor, für die eine Verbidung mit -ma und folgende consecutio temporum zu erwarten ist. 5 Vor § 6 ist in aB 2 eine verlorene Rubrik denkbar, s.sub A.4.2.2. 2

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C. Transkription und Übersetzung

§7 § 7 (VI 41–56) šumma awīlum lū kaspam lū ḫurāṣam lū wardam lū amtam (45) lū alpam lū immeram lū imēram ū lū mimma šumšu (Stele; lū überall ausgelassen: TontAss 1, Sch 2) ina qāt mār awīlim ū lū (Stele; u statt ū lū: TontAss 1, Sch 2) warad awīlim (50) balum šībī u riksātim ištām ū lū (Stele, Sch 2; verloren TontAss 1) ana maṣṣarūtim imḫur awīlum šū (55) šarrāq iddâk § 7 (VI 41–56) Wenn jemand entweder Silber, Gold, einen Sklaven, eine Sklavin, (45) ein Rind, ein Schaf, einen Esel oder irgendetwas anderes aus der Hand eines Sohnes eines Privilegierten oder eines Sklaven eines Privilegierten (50) ohne Zeugen und vertragliche Abmachungen gekauft oder zur Aufbewahrung angenommen hat: dieser Mensch ist (55) ein Dieb – er wird getötet. §8 § 8 (VI 57–69) šumma awīlum lū alpam lū immeram lū imēram lū šaḫâm ū lū eleppam (60) išriq šumma ša ilim šumma ša ekallim adi 30-šu inaddin (65) šumma ša muškēnim adi 10-šu iriab šumma šarrāqānum ša nadānim lā īšu iddâk § 8 (VI 57–69) Wenn jemand entweder ein Rind, ein Schaf, ein Schwein oder ein Schiff (60) gestohlen hat: falls es einem Gott (bzw.) falls es dem Palast gehört: er gibt das 30-fache davon; (65) falls es einem Angehörigen des unteren Standes gehört: er ersetzt es 10-fach; falls der Dieb nichts zum Geben hat, wird er getötet. §§ 9–13 § 9 (VI 70,VII 1–47) šumma awīlum (VII 1) ša mimmûšu ḫalqu mimmâšu ḫalqam ina qāti awīlim (5) iṣṣabat awīlum ša ḫulqum ina qātīšu ṣabtu nādinānummi iddinam (10) maḫar šībīmi ašām iqtabi u bēl ḫulqim šībī mūdē (15) ḫulqījami lublam iqtabi šajjimānum nādin (20) iddinušum u šībī ša ina maḫrīšunu išāmu itbalam u bēl ḫulqim (25) šībī mūdē ḫulqīšu itbalam dajjānū awātīšunu immarūma (30) šībū (Stele; fehlerhaft šībī: aB 2) ša1 maḫrīšunu šīmum iššāmu u šībū mūdē ḫulqim (35) mūdūssunu maḫar ilim iqabbûma nādinānum šarrāq iddâk (40) bēl ḫulqim ḫuluqšu ileqqe šajjimānum ina bīt (45) nādinānim kasap išqulu ileqqe § 10 (VII 48–61) šumma šajjimānum nādin (Stele; nādinān: aB 2) (50) iddinušum u šībī ša ina maḫrīšunu išāmu (Stele; šīmū iššāmū: aB 2) lā itbalam bēl ḫulqimma (55) šībī mūdē ḫulqīšu itbalam šajjimānum šarrāq iddâk bēl ḫulqim (60) ḫuluqšu ileqqe § 11 (VII 62–65, VIII 1–3) šumma bēl ḫulqim šībī mūdē ḫulqīšu (65) lā itbalam (VIII 1) sār tuššamma iddi2 (Stele, TontAss 3; iqbi: aB 2) iddâk § 12 (VIII 4–13) šumma nādinānum (5) ana šīmtim ittalak šajjimānum ina bīt nādinānim (10) rugummê dīnim šuāti adi 5-šu ileqqe (Stele; [rugummā]nê dī[nim šuāti …]3: aB 2)

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An dieser Stelle in den erhaltenen Exemplaren (Stele, aB 2) abweichend von Kol. VII 22, 51 sowie XXIV 61 ohne Präposition ina; diese eingefügt von Bauer, AL, S. 18 (wieder abgedruckt Borger, BAL, S. 290), nicht übernommen in Borger, BAL, S. 12. Ob in aB 2 II 4’ der Platz für eine Einfügung ausreicht, ist fraglich. 2 Obwohl Bauer, AL, S. 18; Metzler, Tempora, S. 39, 229; Maul, ZA 102 (2012), S. 86 (Ergänzung von TontAss 3 VII 5’ zu id-[ki]), am Text der Stele (id-ki) festhalten, ist der Emendation der Vorzug zu geben, da tuššum nur in Verbindung mit den Verben nadû bzw. qabû (so Variante in aB 2) bezeugt ist, jedoch nicht mit dekû; vgl. AHw, S. 1374b; CAD D, S. 125b; T, S. 496f., s. auch Borger, BAL, S. 12 (mit Lit.); Roth, Law Collections, S. 83 mit Anm. 3 (S. 140). 3 Da durch den Tod des Beschuldigten andere Voraussetzungen als § 4 vorliegen (Variante von aB 2 zu Stele Kol. VI 3–5), muß die Ergänzung der Verbalform offen bleiben, für eine Einfügung der Sanktion entsprechend der Stele ist der Platz ausreichend.

C.2.2. Rechtsteil

313

§ 13 (VIII 14–24) šumma awīlum šū (15) šībūšu lā qerbū dajjānū adannam ana šeššet warḫī1 išakkanūšumma šumma ina šeššet warḫī2 (20) šībūšu lā irdeam awīlum šū sār aran dīnim šuāti ittanašši3 § 9 (VI 70,VII 1–47) Wenn jemand, (VII 1) dessen Hab und Gut abhandengekommen ist, sein abhandengekommenes Hab und Gut in jemandes (anders) Hand (5) ergriffen hat, (aber) der Mensch, in dessen Hand das Abhandengekommene ergriffen worden ist, „ein Verkäufer hat es mir verkauft, (10) vor Zeugen habe ich es gekauft“ gesagt hat, doch auch der Eigentümer des Abhandengekommenen „Zeugen, die mein (15) Abhandengekommenes kennen, will ich beibringen“ gesagt hat – (falls) der Käufer den Verkäufer, (20), der es ihm verkauft hat, sowie die Zeugen, vor denen er gekauft hat, beigebracht hat, aber auch der Eigentümer des Abhandengekommenen (25) Zeugen, die sein Abhandengekommenes kennen, beigebracht hat: die Richter prüfen ihre Aussagen und sowohl (30) die Zeugen, vor denen der Kauf vollzogen wurde, als auch die Zeugen, die das Abhandengekommene (35) kennen, sagen vor einem Gott aus, und (erweist es sich, daß) der Verkäufer ein Dieb ist, wird er getötet; (40) der Eigentümer des Abhandengekommenen nimmt sein Abhandengekommenes; der Käufer holt sich aus dem Haus (45) des Verkäufers das Silber, das er gezahlt hat, zurück; § 10 (VII 48–61) falls der Käufer den Verkäufer, (50) der (es) ihm verkauft hat, und Zeugen, vor denen er gekauft hat (Stele; der Kauf vollzogen worden ist4: aB 2), nicht beigebracht hat, der Eigentümer des Abhandengekommenen (jedoch) (55) Zeugen beibringt, die Kenntnis von seinem Abhandengekommenen besitzen, beigebracht hat: der Käufer ist ein Dieb – er wird getötet; der Besitzer des Abhandengekommenen nimmt (60) das ihm Abhandengekommene (an sich); § 11 (VII 62–65, VIII 1–3) falls der Eigentümer des Abhandengekommenen Zeugen, die über das Abhandengekommene Bescheid wissen, (65) nicht beigebracht hat: (VIII 1) er ist ein Betrüger, denn falsche Anschuldigungen hat er aufgebracht (Stele, TontAss 3; hat er ausgesprochen: aB 2) – er wird getötet; § 12 (VIII 4–13) falls der Verkäufer (5) (inzwischen) dahingeschieden ist: der Käufer nimmt aus dem Haus des Verkäufers das 5-fache (10) des Klageanspruchs5, (der) in diesem Rechtsfall (besteht)6; § 13 (VIII 14–24) falls für diesen Menschen (15) seine Zeugen nicht zur Stelle sind: die Richter geben eine Frist von sechs Monaten, und falls er nach sechs Monaten (20) seine Zeugen nicht herbeigeführt hat: dieser Mensch ist ein Dieb; das Strafmaß dieses Rechtsfalls wird er jeweils tragen. § 14 § 14 (VIII 25–29) šumma awīlum mār awīlim ṣeḫram ištariq iddâk § 14 (VIII 25–29) Wenn jemand einen kleinen Sohn eines Privilegierten7 in seine Gewalt gebracht8 hat: er wird getötet.

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Zur Lesung der logographischen Schreibung ITI.6.KAM s. Borger, BAL, S. 116 z.St. (mit Fragezeichen); Roth, Law Collections, S. 84. 2 Wie vorige Anm. 3 Nur Stele erhalten. In aB 2 § 13 verloren; es ist zu vermuten, daß in diesem Exemplar entsprechend § 4 und § 12 formuliert war. 4 Plural im Akkadischen. 5 = Streitwert. 6 So Stele; zur Formulierung in aB 2 s. Anm. zur Transliteration. 7 Nicht auszuschließen ist, daß (1.) hier nicht genusspezifisch „Sohn“, sondern generell „Kind“ gemeint ist (zur Problematik s. Bem. C.1.2.2 sub mārum), (2.) auch awīlim generell zu verstehen ist, also: „Wenn jemand jemandes kleines Kind …“. 8 Wörtlich. „gestohlen“.

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C. Transkription und Übersetzung

§ 15 § 15 (VIII 30–36) šumma awīlum lū warad ekallim lū amat ekallim lū warad muškēnim lū amat muškēnim (35) abullam uštēṣṣi iddâk § 15 (VIII 30–36) Wenn jemand entweder einen Sklaven des Palastes oder eine Sklavin des Palastes, entweder einen Sklaven eines Angehörigen des unteren Standes oder eine Sklavin eines Angehörigen des unteren Standes (35) zum Stadttor herausführt hat: er wird getötet. § 16 § 16 (VIII 37–48) šumma awīlum lū wardam lū amtam ḫalqam (40) ša ekallim ū lū muškēnim ina bītīšu irtaqīma ana šisīt (45) nāgirim lā uštēṣiam bēl bītim šū iddâk § 16 (VIII 37–48) Wenn jemand entweder einen flüchtigen Sklaven (40) des Palastes oder eine flüchtige1 Sklavin des Palastes oder eines Angehörigen des niederen Standes in seinem Haus verborgen und nach dem Ausruf (45) des Herolds nicht herausgegeben hat: dieser Hauseigentümer wird getötet. §§ 17–202 § 17 (VIII 49–58) šumma awīlum (50) lū wardam lū amtam ḫalqam ina ṣērim iṣbatma ana bēlīšu (55) irtedeaššu 2 šiqil3 kaspam bēl wardim inaddiššum § 18 (VIII 59–67) šumma wardum šū (60) bēlšu lā izzakar ana ekallim ireddēšu warkassu (65) ipparrasma ana bēlīšu utarrūšu § 19 (VIII 68–72, IX 1–4) šumma wardam šuāti (70) ina bītīšu iktalāšu warka wardum (IX 1) ina qātīšu ittaṣbat awīlum šū iddâk § 20 (IX 5–13) šumma wardum ina qāt ṣābitānīšu iḫtaliq awīlum šū (10) ana bēl wardim nīš ilim izakkarma ūtaššar § 17 (VIII 49–58) Wenn jemand (50) entweder einen flüchtigen Sklaven oder eine flüchtige Sklavin im freien Felde4 (55) ergriffen und dann seinem (ihrem) Eigentümer zugeführt hat: der Eigentümer des Sklaven gibt ihm 2 Sekel Silber; § 18 (VIII 59–67) falls dieser Sklave (60) seinen Eigentümer nicht genannt hat, führt er ihn zum Palast: seine Sache (65) wird geprüft, und man bringt ihn zurück zu seinem Eigentümer; § 19 (VIII 68–72, IX 1–4) falls er (aber) diesen Sklaven (70) in seinem Hause zurückgehalten hat, später (jedoch) der Sklave (IX 1) in seiner Hand ergriffen worden ist: dieser Mensch wird getötet; § 20 (IX 5–13) falls der Sklave aus der Hand dessen, der ihn ergriffen hat, entflohen ist5: dieser Mensch schwört (10) dem Eigentümer des Sklaven einen Eid bei einem Gott und wird nicht bestraft.

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Im Akkadischen ist das Attribut nur einmal gesetzt. Zur Problematik der Zusammenfassung zu einem Artikel und einem Trennstrich im Exemplar TontAss 11 zwischen § 18 und § 19 s. sub A.4.2.1. Nimmt man an, daß in Z. 3ʼ wardum šū zu lesen ist (s. sub B z.St.), könnte darin das Subjekt der Protasis von § 19 gesehen werden. Dies hat allerdings zur Folge, daß das Verb Z. 5ʼ nicht den anderen Textzeugen Stele und Sch 5 entsprechen kann. Wenn das Subjekt wardum šū lautet, müßte es darum gehen, daß sich der Sklave in jemandes Hause versteckt. Ein zu den erhaltenen Schriftresten passendes Verb mit entsprechender Bedeutung ist allerdings nicht zu finden, so daß wohl doch zu der in den Duplikaten erhaltenen Verbalform zu ergänzen ist und die Form als fehlerhaft zu betrachten ist (Nom. statt Akk. šuāti, vielleicht bedingt durch wardum šū Stele VIII 59 = § 18). 3 S. sub B z.St. 4 D.h. außerhalb einer Ortschaft. 5 Wörtlich: „verschwunden, verloren gegangen ist“. 2

C.2.2. Rechtsteil

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§ 21 § 21 (IX 14–21) šumma awīlum (15) bītam ipluš ina pāni pilšim šuāti (20) idukkūšuma iʼallalūšu § 21 (IX 14–21) Wenn jemand (15) ein Loch in ein Haus gebrochen hat1: (20) man tötet ihn an ebendieser Einbruchstelle2 und hängt ihn (dort) auf. §§ 22–24 § 22 (IX 22–27) šumma awīlum ḫubtam iḫbutma (25) ittaṣbat awīlum šū iddâk § 23 (IX 28–45) šumma ḫabbātum lā ittaṣbat (30) awīlum ḫabtum mimmâšu (Stele; mimmûšu: aB 2) ḫalqam maḫar (35) ilim ubârma ālum3 u rabiānum ša ina erṣetīšunu (40) u paṭṭīšunu ḫubtum iḫḫabtu mimmâšu (Stele; mimmûšu: aB 2) ḫalqam (45) iriabbūšum4 (Stele; iriabbūšu: aB 2) § 24 (IX 46–50) šumma napištum ālum u rabiānum 1 mana kaspim ana nišīšu (50) išaqqalū § 22 (IX 22–27) Wenn jemand einen Raub begangen hat und (25) (dabei) ergriffen worden ist: diese Person wird getötet; § 23 (IX 28–45) falls der Räuber nicht ergriffen worden ist: (30) der beraubte Mensch gibt sein abhandengekommenes Hab und Gut vor (35) einem Gott an, und die Gemeinde sowie der Gemeindevorsteher, auf deren Gebiet (40) und in deren Grenzen der Raub begangen worden ist, (45) ersetzen ihm sein abhandengekommenes Hab und Gut; § 24 (IX 46–50) falls ein Raub mit Todesfolge vorliegt5: (50) Gemeinde und Gemeindevorsteher zahlen eine Mine Silber an seine Leute6. Komm 1 (Rs. 1’–4’) (1’) [x(x)] ⸢xx⸣ […] (2’ // IX 28) [ḫabb]ātu? : d[āʼiku?7 …] (3’ // IX? 38) [rab(b)]annu : ḫazannu8 : x […] (4’ // IX 39) [KI : er-ṣ]e-tim : KI : qaq-qar : […] (Rs. 1’–4’) (1’) […] … […] (2’ // IX 28) [Räub]er (bedeutet:) M[örder? …] (3’ // IX 38) [Gemeindevor]steher (bedeutet:) Bürgermeister : x […] (4’ // IX 39) [(sum.) KI (bedeutet:) L]and9 : (sum.) KI (bedeutet:) Erdboden : […]. § 25 § 25 (IX 51–65) šumma ina bīt awīlim išātum innapiḫma awīlum (55) ša ana bullîm (Stele, nANin 1; ša ana išāti bullî: aB 2) illiku ana numāt bēl bītim īnšu iššīma (60) numāt bēl bītim ilteqe awīlum šū ana išātim šuāti (65) innaddi § 25 (IX 51–65) Wenn in jemandes Haus Feuer ausgebrochen ist und jemand, (55) der zum Löschen gegangen ist, sein Auge auf die bewegliche Habe des Eigentümers des Hauses geworfen10 (60) und 1

D.h. einen Einbruch verübt hat. Wörtlich: „vor diesem Loch, angesichts dieses Loches“. 3 Zum Vorschlag Finkelsteins, in aB 2 UKKIN = puḫrum zu lesen, s. B z.St. 4 Nach I.J. Gelb, Gelb, BiOr 12 (1955), S. 111 (zu § 104j), Schreiberversehen für iribbūšum , übernommen in von Soden, GAG, Ergänzungsheft, S. 23**; 3. Aufl., S. 181 (S. 33* Anm. 7 getilgt), s. auch Roth, Law Collections, S. 140 Anm. 5. Auffällig ist, daß eine „falsche“ Form in zwei vermutlich voneinander unabhängigen Textzeugen begegnet. Daß ein Fehler tradiert wird, ist jedoch auch nicht auszuschließen. 5 Wörtlich: „wenn es um Leben geht“. 6 D.h. die Angehörigen des Betroffenen. 7 Bzw. d[āʼikānu], beide Lemmata sind bezeugt, s. AHw, S. 150b; CAD D, S. 26. 8 Nachaltbabylonische Form, s. Frahm, GMTR 5, S. 242 mit Anm. 1131. Die Gleichung ist bereits in einem Kommentar aus neuass. Zeit bezeugt (K 9180+13961, Z. 12ʼ), s. E. Leichty, The Omen Series šumma izbu (TCS 4), Locust Valley, NY, 1970, S. 232; jetzt CCP 3.6.2.C (https://ccp.yale.edu/P373847). 9 Im Kontext des KḪ (s. Übersetzung) bezeichnet erṣetum das betreffende „Gebiet“. 10 D.h. er hat begehrlich angeblickt. 2

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C. Transkription und Übersetzung

dann die bewegliche Habe des Eigentümers des Hauses an sich genommen hat: dieser Mensch wird in eben dieses Feuer (65) geworfen. Komm 1 (Rs. 5’) (// IX 57 bzw. 601) [num]āt : unâtu : […] (Rs. 5’) (// IX 57 bzw. 60) [bewegliche H]abe (bedeutet:) Mobiliar : […]. Rubrik ṣimdatum rēdûm ū bā’irum (aB 2) Verfügung: Soldat oder ‚Fänger‘ (betreffend) (aB 2): § 26 § 26 (IX 66–69, X 1–12) šumma lū rēdûm ū lū bā’irum (Stele; rēdûm ū bā’irum: aB 2; rēdûm lū bā’irum: nANin 1) ša ana ḫarrān šarrim alākšu (X 1) qabû lā illik ū lū agram īgurma (Stele, nANin 1; qabûma lā illiku lū agram īgurma: aB 2) (5) pūḫšu iṭṭarad lū rēdûm ū lū bā’irum šū (Stele; lū rēdûm lū bā’irum [šū]: aB 2, nANin 1) iddâk (10) munaggiršu bīssu itabbal § 26 (IX 66–69, X 1–12) Wenn entweder ein Soldat oder ein ‚Fänger‘, der zur Teilnahme an einem Feldzug des Königs (X 1) einberufen worden ist, nicht hingegangen ist oder (stattdessen) einen Mietling gemietet hat (Stele, nANin 1; einberufen worden ist, aber nicht hingegangen ist, (stattdessen) einen Mietling gemietet hat: aB 2) und der (dann) (5) an seiner Stelle2 gegangen ist: besagter Soldat oder ‚Fänger‘ wird getötet; (10) der, der ihn angezeigt hat3, erhält sein Haus4. § 27 § 27 (X 13–29) šumma lū rēdûm ū lū bā’irum (Stele; [rēdûm]5 ū bā’irum: aB 2; rēdûm lū bā’irum: nANin 1) (15) ša ina dannat šarrim turru warkīšu (Stele; [tu]rruma warkīšu: aB 2; […] ar[…]: nANin 1) eqelšu ū kirâšu (20) ana šanîm (Stele; [eqelšu kirâšu] ū bīssu ana šanîmma6: aB 2; eqelšu […] a[na …]: nANin 17) iddinūma ilikšu ittalak šumma i[t]tūramma (25) ālšu iktašdam eqelšu ū kirâšu (Stele; [eqelšu kirâšu] ū bīssu: aB 28) utarrūšumma šūma ilikšu illak § 27 (X 13–29) Wenn es entweder einen Soldaten oder einen ‚Fänger‘ gibt, (15) der beim Festungsdienst für den König gefangen weggeführt9 worden ist – nach seinem Wegbleiben hat man (Stele; [wegge]führt worden ist und man hat dann nach seinem Wegbleiben: aB 2) sein Feld oder seinen Baumgarten (20) einem anderen (Stele, wahrscheinlich ebenso nANin 1; [sein Feld, seinen Baumgarten] oder sein Haus aber einem anderen10: aB 2) gegeben, und dieser ist seiner Dienstpflicht nachgekommen – falls er (aber dann doch) zurückgekehrt ist und (25) seine Gemeinde erreicht hat: sein Feld oder seinen Baumgarten (Stele; [sein Feld, seinen Baumgarten] oder sein Haus: aB2) gibt man 1

In der Erstpublikation Z. 60 zugeordnet. Die Gleichung auch SpTU 1, 53, Z. 9, s. jetzt CCP 4.2.H (https:// ccp.yale.edu/P348474). 2 Wörtlich: „als sein Ersatz“, vgl. auch Kol. XI 45 (§ 33). 3 Zu munaggirum (nagāru(m) Part. D) s. B. Landsberger, JCS 9 (1955), S. 123f.; AHw, S. 672a s.v.; CAD M/2, S. 198f. s.v. 4 D.h. seine „Hauswirtschaft“, vgl. § 2. 5 Ergänzt analog § 26. 6 Hervorhebendes -ma, s. GAG § 123a γ. 7 S. sub B z.St. 8 Zur Ergänzung s. sub B z.St. 9 S. AHw, S. 1335 s.v. târu(m) 19; CAD T, S. 269b s.v. târu 9d. Der Unterschied zwischen §§ 27–29 und § 32 besteht offenbar darin, daß im ersteren Fall die Leute beim Militärdienst während der Stationierung innerhalb des Landes in Kriegsgefangenschaft geraten sind, in letzterem, daß sie dieses Schicksal während eines Feldzuges erlitten haben. 10 Zur Hervorhebung durch die enklitische Partikel -ma s. GAG § 123aγ.

C.2.2. Rechtsteil

317

ihm zurück, und er selbst geht seiner (bisherigen) Dienstpflicht nach. §§ 28–29 § 28 (X 30–40) šumma lū rēdûm ū lū bā’irum ša ina dannat šarrim turru (35) mārūšu ilkam alākam ileʼ’i eqlum ū kirûm innaddiššumma ilik abīšu (40) illak § 29 (X 41–50) šumma mārūšu ṣeḫerma ilik abīšu alākam (45) lā ileʼ’i šalušti eqlim ū kirîm ana ummīšu innaddinma ummašu (50) urabbâšu § 28 (X 30–40) Wenn es entweder einen Soldaten oder einen ‚Fänger‘ gibt, der beim Festungsdienst für den König gefangen weggeführt worden ist1 (35) – sein Sohn (aber) kann der Dienstpflicht nachkommen: Feld oder Baumgarten wird ihm gegeben, und (40) er kommt der Dienstpflicht seines Vaters nach; § 29 (X 41–50) wenn sein Sohn (jedoch noch zu) klein und (45) nicht in der Lage ist, der Dienstpflicht seines Vaters nachzukommen: ein Drittel von Feld oder Baumgarten wird seiner Mutter gegeben, und seine Mutter (50) zieht ihn groß. §§ 30–31 § 30 (X 51–68, XI 1–4) šumma lū rēdûm ū lū bā’irum eqelšu kirâšu ū bīssu ina pāni ilkim (55) iddīma uddappir šanûm warkīšu eqelšu kirâšu (60) ū bīssu iṣbatma šalaš šanātim2 ilikšu ittalak (65) šumma ittūramma3 eqelšu kirâšu ū bīssu irriš ul innaddiššum (XI 1) ša iṣṣabtuma4 ilikšu ittalku (Stele; ittalka: nANin 1) šūma illak § 31 (XI 5–12) šumma šattam ištiatma uddappirma ittūram eqelšu kirûšu ū bīssu (10) innaddiššumma šūma5 ilikšu illak. § 30 (X 51–68, XI 1–4) Wenn entweder ein Soldat oder ein ‚Fänger‘ sein Feld, seinen Baumgarten oder sein Haus angesichts der (Belastung durch die) Dienstpflicht (55) verlassen und sich entfernt hat, ein anderer nach seinem Weggehen sein Feld, seinen Baumgarten oder (60) sein Haus übernommen und drei Jahre lang seiner Dienstpflicht nachgekommen ist – (65) falls er (dann doch) zurückgekehrt ist und sein Feld, seinen Baumgarten oder sein Haus verlangt6: ihm wird nicht(s) gegeben; (XI 1) der, der davon Besitz ergriffen hat und seiner Dienstpflicht nachgekommen ist, kommt ihr (auch weiterhin) nach; § 31 (XI 5–12) wenn er sich nur ein Jahr entfernt hat und zurückgekommen ist: (10) sein Feld, sein Baumgarten oder sein Haus wird ihm (zurück)gegeben, und er selbst kommt seiner Dienstpflicht nach. § 32 32 (XI 13–38) [š]umma lū rēdûm ū lū bā’irum (Stele, nANin 1; verloren aB 2) (15) ša ina ḫarrān šarrim turru tamkārum ipṭuraššuma7 ālšu uštakšidaššu8 (20) šumma ina bītīšu ša paṭārim (Stele; paṭārīšu: Stfr 1, aB 2, nANin 1) ibašši šūma ramānšu ipaṭṭar (25) šumma ina bītīšu ša paṭārīšu lā ibašši ina bīt ili 1

Konstruktion wie § 27, s. Bem. dazu. Logographische Schreibung: MU.3.KAM; zur akkad. Lesung s. Borger, BAL, S. 116 zu § 30. 3 So Stele und nANin 1. Für eine Emendation des Perf. in ein Prät. itūramma an dieser Stelle, jedoch nicht in § 31 (s. Roth, Law Collections, S. 86f. und Anm. 8 auf S. 140), gibt es keinen Grund, s. auch Metzler, Tempora, S. 107. 4 nANin 1 Schreiberversehen, s. sub B z.St. 5 Zur Schreibung in nANin 1 s. sub B z.St. 6 Da das Akkadische zwei Verben besitzt, die erēšu(m) lauten, ist zwar auch „bearbeiten will“ nicht auszuschließen (s. Borger, BAL, S. 116 Komm. zu z.St.; ders., TUAT, S. 48 Anm.), jedoch unwahrscheinlich, da „Haus“ hier wegen der Nennung neben Feld und Baumgarten wohl auf das Gebäude zu beziehen ist, s. auch Metzler, Tempora, S. 170; M.P. Streck, ZAR 4 (1998), S. 306. 7 Zu nANin 1 s. sub B z.St. 8 In nANin 1 Pronominalsuffix ausgefallen. 2

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C. Transkription und Übersetzung

ālīšu ippaṭṭar (30) šumma ina bīt ili ālīšu ša paṭārīšu1lā ibašši ekallum ipaṭṭaršu2 (35) eqelšu kirûšu ū bīssu ana ipṭerīšu ul innaddin § 32 (XI 13–38) [W]enn es entweder einen Soldaten oder einen ‚Fänger‘ gibt, (15) der auf einem Feldzug des Königs gefangen weggeführt worden ist3, ein Kaufmann ihn (dann später) freigekauft und in seine Gemeinde gebracht hat4 – (20) falls in seinem Haus etwas zum Freikaufen (Stele; zu seinem Freikaufen: Stfr 1, aB 2, nANin 1) vorhanden ist: er selbst kauft sich frei; (25) falls in seinem Haus zum Freikaufen nichts vorhanden ist: er wird durch5 den Tempel seiner Gemeinde freigekauft; (30) falls im Tempel seiner Gemeinde zum Freikaufen nichts vorhanden ist: der Palast kauft ihn frei; (35) sein Feld, sein Baumgarten oder sein Haus wird zu seinem Freikauf nicht gegeben. § 33 § 33 (XI 39–50) šumma lū rabi ḫaṭṭim (40) ū lū laputtûm (Stele; rabi ḫaṭṭim ū laputtûm: aB 2; [rabi ḫaṭṭ]im lū laputtûm: nANin 1) ṣāb nisḫātim (Stele; ṣābē ana nisiḫtim: aB 2; […-t]im: nANin 1) irtašši ū lū ana ḫarrān šarrim (45) agram pūḫam imḫurma irtede (Stele; irde6: aB 2) lū rabi ḫaṭṭim ū lū (Stele; lū: aB 2) laputtûm šū (50) iddâk § 33 (XI 39–50)7 Wenn entweder ein ‚Offizier‘ (40) oder ein ‚Unteroffizier‘ Fronarbeiter (Stele; zu Fronarbeit verpflichtete Leute: aB 2)8 angenommen9 oder für einen Feldzug des Königs (45) einen Mietling als Ersatz erhalten und ins Feld geführt hat: der betreffende ‚Offizier‘ beziehungsweise ‚Unteroffizier‘ (50) wird getötet. § 34 § 34 (XI 51–64) šumma lū rabi ḫaṭṭim ū lū laputtûm (Stele; rabi ḫaṭṭim ū laputtûm: aB 2) numāt rēdîm ilteqqe rēdiam iḫtabbal (55) rēdiam ana igrim ittaddin (Stele; ausgelassen rēdiam ana igrim ittaddin: aB 2) rēdiam ina dīnim ana dannim ištarrak qīšti10 šarrum (60) ana rēdîm iddinu11 ilteqqe (Stele; ina qāti rēdîm ilteqqe: aB 2) lū rabi ḫaṭṭim ū lū (Stele; lū: aB 2) laputtûm šū iddâk § 34 (XI 51–64)12 Wenn entweder ein ‚Offizier‘ oder ein ‚Unteroffizier‘ sich Hausrat eines Soldaten angeeignet, einen Soldaten um sein Recht gebracht13, (55) einen Soldaten zur Miete gegeben, einen

1

In nANin 1 versehentlich ausgelassen. Zu nANin 1 s. sub B z.St. 3 S. Anm. zu § 27. 4 Wörtlich: „hat erreichen lassen“. 5 Wörtlich: „im“. 6 Falls kein Schreiberversehen für ir-di vorliegt, folgen in diesem Exemplar hier zwei im Prät. stehende Verben aufeinander (ebenso ipti aB 2 // iptete Stele Kol. XIII 23 [§ 44]). 7 Zu den militärischen Rängen s. C.1.2.2 sub „Militärpersonal“. 8 Unter ṣāb nisḫātim werden im Anschluß an B. Landsberger, JCS 9 (1955), 123–125, 10 (1956), 39, häufig Deserteure verstanden (u.a. CAD N/2, S. 269b, s.v. nisiḫtu 3; Finet, Code, S. 55; Roth, Law Collections, S. 87), wogegen schon H. Lewy, WO 2 (1959), S. 443 Anm. 1, Bedenken geltend gemacht hat. Mit der Variante ṣābē ana nisiḫtim „Leute für/zu …“ ist diese Deutung aber ebensowenig wie eine Übersetzung „aus ihrer Arbeit herausgerissene Leute“ (AHw, S. 794b s.v. nisḫu; übernommen von Hecker, Codex, S. 38) in Einklang zu bringen. J.J. Finkelstein (JCS 21 [1967], S. 47) hat die Bedeutung „forced labor“ in Erwägung gezogen und damit wahrscheinlich den Sachverhalt richtig erfaßt (vgl. auch Borger, BAL, S. 117 Komm. z.St.; Borger, TUAT, S. 48f.; Metzler, Tempora, S. 84f. mit Anm. 246). Das vom Verbum nasāḫu(m) „herausreißen“ gebildete Wort kann inhaltlich nicht von nasīḫu(m) in der Bedeutung „zur Arbeit anderswo Verpflichteter“ (AHw, S. 754a) bzw. „person transferred for work (CAD N/2, S. 26) getrennt werden. Gemeint sind offenbar Personen, auf die nicht zugegriffen werden darf, weil sie einer anderweitigen Dienstverpflichtung unterliegen. 9 Oder: „angeworben“? 10 St. constr., Kol. XI 68–70 (§ 35). 11 Status-constructus-Verbindung, Z. 68–70 (§ 35) Konstruktion mit Determinativpronomen. 12 Militärische Ränge wie § 33. 13 Borger, TUAT, S. 49: „schädigt“. 2

C.2.2. Rechtsteil

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Soldaten in einem Rechtsstreit einem Mächtigen preisgegeben (oder)1 ein Geschenk, das der König (60) einem Soldaten gegeben hatte, weggenommen hat (Stele; aus der Hand des Soldaten weggenommen hat: aB 2): der betreffende ‚Offizier‘ beziehungsweise ‚Unteroffizier‘ wird getötet. § 35 § 35 (XI 65–70, XII 1–4) šumma awīlum li’ātim ū ṣēnī ša šarrum ana rēdîm (70) iddinu (XII 1) ina qāti rēdîm ištām ina kaspīšu ītelli § 35 (XI 65–70, XII 1–4) Wenn jemand Rindvieh oder eine Schafherde, die der König einem Soldaten (70) gegeben hat, (XII 1) jeweils aus der Hand eines Soldaten gekauft hat: er geht seines Geldes verlustig. Rubrik ṣimdatum eqlum kirûm ū bītum (aB 2) Verfügung: Feld, Baumgarten oder Haus (betreffend) (aB 2): § 362 § 36 (XII 5–9) eqlum kirûm ū bītum ša rēdîm bā’irim ū nāši biltim3 ana kaspim ul innaddin § 36 (XII 5–9) Feld, Baumgarten oder Haus eines Soldaten, eines ‚Fängers‘ oder eines zu Abgaben Verpflichteten darf nicht verkauft werden. §§ 37–40 § 37 (XII 10–21) šumma awīlum eqlam kirâm ū bītam ša rēdîm bā’irim ū nāši biltim ištām (15) ṭuppašu iḫḫeppe u (Stele; ausgelassen aB 2) ina kaspīšu ītelli eqlum kirûm ū bītum (20) ana bēlīšu itâr § 38 (XII 22–30) rēdûm bā’irum ū nāši biltim ina eqlim kirîm ū bītim (25) ša ilkīšu ana aššatīšu ū mārtīšu ul išaṭṭar ū ana i’iltīšu4 (30) ul inaddin § 39 (XII 31–38) ina eqlim kirîm ū bītim ša išammuma iraššû ana aššatīšu (35) ū mārtīšu išaṭṭar ū ana e’iltīšu5 inaddin § 40 (XII 39–48) nadītum tamkārum (40) ū ilkum aḫûm eqelšu kirâšu ū bīssu ana kaspim inaddin šajjimānum (45) ilik eqlim kirîm ū bītim ša išammu illak § 37 (XII 10–21) Wenn jemand (aber dennoch) ein Feld, einen Baumgarten oder ein Haus eines Soldaten, ‚Fängers‘ oder eines zu Abgaben Verpflichteten gekauft hat: (15) seine Tafel wird zerbrochen, und (Stele; asyndetisch: aB 2) er geht seines Silbers verlustig; das Feld, der Baumgarten oder das Haus fällt (20) an seinen Eigentümer zurück; § 38 (XII 22–30) ein Soldat, ein ‚Fänger‘ oder ein zu Abgaben Verpflichteter darf von Feld, Baumgarten oder Haus (25) seiner Dienstpflicht seiner Ehefrau oder seiner Tochter nichts verschreiben 1

S. GAG § 157b. Wenn mit Eilers, Gesetzesstele, S. 22, und Driver / Miles, BL II, S. 25, §§ 35 und 36 zusammengefaßt werden, wird die Anomalie von § 36, der als einziger Abschnitt des KḪ nur aus einer Apodosis ohne Protasis besteht, aufgelöst. Die Aussage lautet dann: (§ 35) „Wenn jemand Rindvieh oder eine Schafherde, die der König einem Soldaten gegeben hat, jeweils aus der Hand eines Soldaten gekauft hat: er geht seines Geldes verlustig; (§ 36) (aber auch) Feld, Baumgarten oder Haus eines Soldaten, eines ‚Fängers‘ oder eines zu Abgaben Verpflichteten darf für Silber nicht gegeben werden“. Obwohl sinnvoll, sprechen die überlieferten Trennungen (s. A.4.2.1) gegen diese Interpretation. Inhaltlich vgl. § „69“. 3 S. sub C.1.2.2 s.v. 4 Vgl. Schreibung Stele XII 37 (§ 39). 5 Vgl. Schreibung Stele XII 29 (§ 38). 2

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C. Transkription und Übersetzung

oder für seine Schuldverpflichtung (30) (hin)geben; § 39 (XII 31–38) von Feld, Baumgarten oder Haus, die er käuflich erworben hat1, darf er seiner Ehefrau (35) oder seiner Tochter (etwas) verschreiben oder für seine Schuldverpflichtung (hin)geben; § 40 (XII 39–48) eine nadītum-Priesterin, ein Kaufmann (40) oder einer, der für einen anderen die Dienstverpflichtungen ausführt2, (aber) darf sein/ihr Feld, seinen/ihren Baumgarten oder sein/ihr Haus verkaufen; der Käufer übernimmt (45) die Dienstpflicht für das Feld, den Baumgarten oder das Haus, das er gekauft hat. § 41 § 41 (XII 49–62) šumma awīlum (50) eqlam kirâm ū bītam ša rēdîm bā’irim ū nāši biltim upīḫ u niplātim (55) iddin rēdûm bā’irum ū nāši biltim ana eqlīšu kirîšu ū bītīšu itâr (60) u niplāti ša innadnāšum!3 itabbal § 41 (XII 49–62) Wenn jemand (50) ein Feld, einen Baumgarten oder ein Haus eines Soldaten, eines ‚Fängers‘ oder eines zu Abgaben Verpflichteten eingetauscht und die Ausgleichszahlungen4 (55) gegeben hat: der Soldat, der ‚Fänger‘ oder der zu Abgaben Verpflichtete kehrt zu seinem Feld, Baumgarten oder Haus zurück, (60) und die Ausgleichszahlungen, die ihm gegeben worden sind, behält er.

§§ 42–43 § 42 (XII 63–67, XIII 1–5) šumma awīlum eqlam ana errēšūtim (65) ušēṣīma ina eqlim še’am lā uštabši ina eqlim šiprim (XIII 1) lā epēšim ukannūšuma še’am kīma itēšu ana bēl eqlim (5) inaddin § 43 (XIII 6–16) šumma eqlam lā īrišma ittadi še’am kīma itēšu ana bēl eqlim (10) inaddin u eqlam ša iddû majārī imaḫḫaṣ išakkakma (Stele; [ma]jārī imaḫḫaṣ imarrar5 u išakkakma: aB 2) (15) ana bēl eqlim utâr § 42 (XII 63–67, XIII 1–5) Wenn jemand ein Feld zu Bearbeitung (65) gepachtet, aber auf dem Feld keine Gerste erzeugt hat: man weist ihm nach, daß er auf dem Feld (XIII 1) keine Arbeit geleistet hat, und (5) er gibt dem Eigentümer des Feldes Gerste (in gleicher Menge) wie sein Nachbar; § 43 (XIII 6–16) wenn er das Feld nicht bestellt hat, sondern es hat brachliegen lassen: (10) er gibt 1

Wörtlich: „gekauft und (auf diese Weise) erworben hat“. So mit AHw, S. 371b s.v. ilku(m) A4b; übernommen von Eilers / Hecker, Codex, S. 40 (anders AHw, S. 22 s.v. aḫûm 1: „fr[emdes] Lehen“, wobei unklar bleibt, was darunter zu verstehen ist). Dies ist eine einleuchtende Interpretation, für einen Terminus, der verschiedene Übersetzungen gefunden hat: „Sonderlehen“ (Eilers, Gesetzesstele, S. 22 mit Anm. 1; Borger, TUAT, S. 49); Finet, Code, S. 57 („(tout) autre feudateure“; CAD T, S. 130b sub tamkāru c-3ʼbʼ („or any other holder of an ilku-field“; anders CAD I/J, S. 79b s.v. ilku A 5a-2ʼ: „holder of an i.field (given to him) for special reasons“; so auch Roth, Law Collections, S. 88: „holder of a field with special service obligations); vgl. auch B. Kienast, RlA 5 (1976–1980), S. 57 s.v. ilku § 15 („irgendein anderer i.-Dienstpflichtiger“). Die betreffenden Personen, die von den in §§ 36–38 genannten Kategorien rēdîm bā’irim ū nāši biltim unterschieden werden, begegnen auch außerhalb des KḪ in vergleichbaren Reihungen z.B. im Edikt des Ammi-ṣaduqa § 15 Z. 39 (von F.R. Kraus übersetzt mit „andre Lehens(träger)“, s. ders., Königliche Verfügungen, S. 178f., vgl. auch ebd. S. 246–248 zu älteren Interpretationen) sowie in altbabyl. Briefen (verstanden als „unrechtmäßig zu Dienstleistungen herangezogene Leute“: King, LIH Nr. 26 = R. Frankena, AbB 2 Nr. 26 [CDLI 275101] Z. 10, s. Kraus, Edikt, S. 156f., und NBC 6311 [CDLI P293187], Z. 19f., publiziert von O. Tammuz, RA 90 [1996], S. 125f.; Zeit Samsu-Ilunas: rēdûm, bā’irum und ilkum aḫûm zusammengefaßt zu einem Personenkreis, gegen deren Haus(halte) laut einer (königlichen) Verfügung keine Forderungen gestellt werden dürfen). 3 Da nipilti (hier Plur. niplāti) Fem. ist, ist innadnūšum der Stele, dem einzigen für diese Stelle erhaltenem Exemplar, wohl als Schreiberversehen für innadnāšum anzusehen und deshalb zu emendieren. 4 D.h. den bei unterschiedlichem Wert der Tauschobjekte zu zahlenden Wertausgleich. 5 Dieses Verbum ist in der Stele an dieser Stelle ausgelassen, während in § 44 in der parallelen Formulierung Stele und aB 2 übereinstimmen. S. Bem. zur Übersetzung. 2

C.2.2. Rechtsteil

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dem Eigentümer des Feldes Gerste (in gleicher Menge) wie sein Nachbar; das Feld, das er hat brachliegen lassen, pflügt1 (und) eggt er (Stele; das Feld, …, [pf]lügt (oder)2 gräbt er um, und er eggt (es): aB 2), und dann fällt es (15) an den Eigentümer des Feldes zurück. § 44 § 44 (XIII 17–34) šumma awīlum eqel nidûtum ana šalāš šanātim (20) ana teptītim ušēṣīma aḫšu iddīma eqlam lā ipte[t]e (Stele; ipti3: aB 2) ina rebûtim (25) šattim eqlam majārī imaḫḫaṣ imarrar u išakkakma (30) ana bēl eqlim utâr u 1 būrum4 10 kur še’am ima[dd]ad § 44 (XIII 17–34) Wenn jemand Brachland für drei Jahre (20) zur Urbarmachung gepachtet hat, aber seine Hände in den Schoß gelegt und das Feld nicht urbar gemacht hat: im vierten (25) Jahr pflügt (oder) gräbt er das Feld um, und er eggt (es)5, und dann gibt er es (30) dem Eigentümer des Feldes zurück, und (darüber hinaus) mißt er (für ihn) pro 1 Bur (Feldfläche)6 10 Kur7 Gerste ab. §§ 45–47 § 45 (XIII 35–46) šumma awīlum eqelšu ana biltim ana errēšim (Stele, aB 2, nANin 1; errēšūtim: Sch 4) iddinma u8 bilat eqlīšu (40) imtaḫar warka eqlam Adad irtaḫiṣ ū lū bibbulum (Stele, nANin 1; ū biblum: Sch 4; ū […]: aB 2) (45) itbal bitiqtum ša errēšimma § 46 (XIII 47–57) šumma bilat eqlīšu lā imtaḫar ū lū ana mišlāni (50) ū lū ana šaluš9 eqlam iddin še’am ša ina eqlim ibbaššû errēšum (55) u bēl eqlim ana apšitêm izuzzū § 47 (XIII 58–70) šumma errēšum aššum ina šattim (60) maḫrītim mānaḫatīšu lā ilqû eqlam erēšam iqtabi bēl eqlim (65) ul uppas errēssuma eqelšu irrišma ina ebūrim (Stele; ausgelassen: Sch 4) kīma riksātīšu (70) še’am ileqqe § 45 (XIII 35–46) Wenn jemand sein Feld gegen eine Ertragsabgabe an einen Bewirtschafter (Stele, aB 2, nANin 1; zur Bewirtschaftung: Sch 4) gegeben10 und die Ertragsabgabe seines Feldes (40) dann auch erhalten hat, (aber dann) später (der Wettergott) Adad das Feld verwüstet11 oder Hochwasser (45) (den Ackerboden) abgetragen hat12: der Schaden geht allein zu Lasten des Bewirtschafters;

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Wörtlich „er zerschlägt mit dem Umbruchpflug“, s. CAD M/1, S. 120b s.v. majāru 1a; S. 79f. s.v. maḫāṣu 3l. Vgl. auch das Nebeneinander von epinnu ša zēri („Saatpflug“) und epinnu ša majāri in einem späteren Text (Murašû-Archiv) bei M. Jursa, RlA 10 (2004), S. 174 s.v. Pacht. C § 1.3. 2 Die Übersetzung hier und § 44 geht von der Überlegung aus, daß Pflügen und Bodenbearbeitung mit der Hacke bzw. dem Spaten (marrum, davon Verbum marārum abgeleitet), also das „Umgraben“, im Alten Orient alternativ bei der Bodenbearbeitung zur Anwendung gekommen sind. Anschließendes Eggen ist dann bei beiden Methoden erforderlich. In Rechtsurkunden und Briefen ist marārum in vergleichbarem Kontext nicht bezeugt. 3 Schreiberversehen für ipti? Der gleiche Sachverhalt in diesem Exemplar in der Entsprechung zu Kol. XI 47, s. Anm. zu § 33. 4 Lokativ-Adverbialis, s. Borger, BAL, S. 117 z.St.; anders Roth, Law Collections, S. 89: ana 1 burum (s. auch §§ 56–58, 63, 255). 5 S. Bem. zu § 43. 6 = ca. 64800 m2. 7 = ca. 3000 Liter. 8 Zur Konstruktion s. GAG § 156b. 9 Schreibungen: Stele syllabisch, Sch 4 logographisch (IGI.3.GÁL), sonst verloren. 10 D.h. verpachtet hat. 11 Übersetzung im Anschluß an CAD R, S. 70a s.v. raḫāṣum 1a-1ʼ („destroy, devastate“; so auch Roth, Law Collections, z.St.) paßt besser zu den Aktionen von Adad als Sturmgott als die im Deutschen verbreitete Wiedergabe mit „überschwemmen“ (so z.B. AHw, S. 942b s.v. A1a). Die durch Wasser verursachten Schäden werden in der Fortsetzung des Textes beschrieben. 12 Gemeint ist einmal starker Niederschlag, zum anderen Überflutung durch Wasserläufe, die über ihre Ufer getreten sind („Hochflut“).

322

C. Transkription und Übersetzung

§ 46 (XIII 47–57) wenn er die Ertragsabgabe für sein Feld (noch) nicht erhalten hat (50) – (auch wenn) er das Feld entweder auf Halb(-Pacht) oder auf Drittel(-Pacht) gegeben hat1 –: die Gerste, die auf dem Feld erzeugt wird, teilen der Bewirtschafter (55) und der Eigentümer des Feldes entsprechend dem festgesetzten Verhältnis; § 47 (XIII 58–70) falls der Bewirtschafter, weil er im (60) vorhergehenden Jahr seine Kosten nicht hat decken können2, sich bereit erklärt hat, das Feld (erneut) zu bearbeiten: der Eigentümer des Feldes macht keine Schwierigkeiten, der Bewirtschafter jedoch3 wird das Feld (erneut) bearbeiten, und zur Ernte(zeit) (Stele; ausgelassen: Sch 4) nimmt er4 (70) Gerste entsprechend den vertraglichen Abmachungen an sich. § 48 § 48 (XIII 71–73, XIV 1–17) šumma awīlum ḫubullum elīšu (XIV 1) ibaššīma eqelšu Adad irtaḫiṣ (5) ū lū bibbulum itbal ū lū ina lā mê še’um ina eqlim (Stele; eqlīšu: nANin 1) lā ittabši (10) ina šattim šuāti še’am ana bēl ḫubullīšu ul utâr ṭuppašu uraṭṭab (15) u ṣibtam ša šattim (Stele; ṣibat šattim: nANin 15) šuāti ul inaddin § 48 (XIII 71–73, XIV 1–17) Wenn auf jemandem eine Zinsschuld (XIV 1) lastet, aber Adad dann sein Feld verwüstet6 (5) oder Hochwasser (den Ackerboden) abgetragen hat oder wegen Wassermangel keine Gerste auf dem Feld (Stele; seinem Feld: nANin 1) erzeugt worden ist: (10) in diesem Jahr liefert er keine Gerste an seinen Gläubiger7; seine Tafel weicht er auf 8 (15) und für dieses Jahr gibt er (auch) keinen Zins. §§ 49–52 § 49 (XIV 18–44) šumma awīlum kaspam itti tamkārim (20) ilqēma eqel epšētim ša še’im ū lū šamaššammī ana tamkārim iddin eqlam erišma (25) še’am ū lū šamaššammī ša ibbaššû esip tabal iqbīšum šumma errēšum (30) ina eqlim še’am ū lū šamaššammī uštabši ina ebūrim še’am u šamaššammī ša ina eqlim ibbaššû (35) bēl eqlim ileqqēma še’am ša kaspīšu u9ṣibassu ša itti tamkārim (40) ilqû u mānaḫāt erēšim ana tamkārim inaddin 1

Gegen die verbreitete Übersetzung „sei es, daß er das Feld auf Halbpacht, sei es, daß er es auf Drittelpacht gegeben hat“ (o.ä.) hat sich H.P.H. Petschow, ZA 74 (1984), S. 184f. mit Anm. 5, ausgesprochen; er übersetzt stattdessen „oder er gegen Halb(pacht) oder gegen Drittel(pacht) das Feld gegeben (d.h. verpachtet) hatte“ (entsprechend auch Roth, Law Collections, S. 90, und schon Szlechter, Codex, S. 76). Petschow weist auch auf den Tempuswechsel zwischen Z. 48 (Perf.) und Z. 51 (Prät.) hin und erwägt, Z. 49–51 als einen sekundären Zusatz zu betrachten. Das ist nicht auszuschließen, der vorliegende Text muß aber dennoch in seiner Gesamtkonzeption betrachtet werden. Nach Petschows Überlegungen sind die genannten Fälle „anscheinend – vielleicht als besonders beispielhaft – ergänzend hinzugefügt“ worden (vgl. auch S. 185f. Anm. 6: „offensichtlich nur als – nicht erschöpfende – Beispiele zitiert“). Syntaktisch stehen bei dieser Wiedergabe die Fälle gleich geordnet nebeneinander, Halb- und Drittelpacht sind bei dieser Übersetzung wegen der gesonderten Nennung nicht unter biltum subsumiert, was aber unwahrscheinlich ist, denn in § 64 ist auch der Ertrag einer Drittelpacht biltum (Kol. XVI 65; bei Gartenpacht). In der hier vorgeschlagenen Übersetzung wird versucht, die Passage Z. 49–51 als erläuternde Glosse zu Z. 47–48 kenntlich zu machen. Dabei wird unterstellt, daß das šumma von Z. 47 auch auf Z. 49–51 zu beziehen ist, obwohl es nicht wiederholt wird. Als Erläuterung mußte die Aussage offenbar auch nicht der consecutio temporum unterworfen werden, sondern konnte analog Z. 35–38 (§ 45) formuliert werden. Die ausdrückliche Nennung von Halb- bzw. Drittelpacht wurde vielleicht deshalb als erforderlich erachtet, weil diese Pachtart – obwohl bereits vor Ḫammu-rāpi bezeugt – noch immer eine nicht alltägliche Erscheinung darstellte (s. Petschow, ZA 74, S. 185f. Anm. 6). 2 Wörtlich: „seine Aufwendungen/Arbeitsleistungen nicht genommen hat“, d.h. erbracht hat. 3 Betonendes -ma, s. GAG § 123aγ. 4 D.h. der Eigentümer. 5 S. sub B z.St. 6 S. Bem. zu § 45. 7 Wörtlich: „sein Herr der Schuld“. 8 Um Änderungen vornehmen zu können. 9 Fehlt in nB 6, wohl Schreiberversehen, s. sub B z.St.

C.2.2. Rechtsteil

323

§ 50 (XIV 45–55) šumma eqel (Stele1; [še’]im: aB 2) eršam ū lū2 eqel šamaššammī eršam iddin še’am ū lū (Stele; u: aB 2) šamaššammī (50) ša ina eqlim ibbaššû bēl eqlimma ileqqēma kaspam u ṣibassu (55) ana tamkārim utâr § 51 (XIV 56–66) šumma kaspam ana turrim lā išu (Stele Schreiberversehen; še’am ū: aB 2) šamaššammī (60) ana maḫīrātīšunu ša kaspīšu u ṣibtīšu ša itti tamkārim ilqû (Stele3; [mala a]na maḫīrāti [i]bbaššû [ana kaspī]šu u ṣibtīšu: aB 24) ana pî ṣimdat (65) šarrim ana tamkārim inaddin § 52 (XV 1–6) šumma errēšum ina eqlim še’am ū lū5 šamaššammī lā uštabši (5) riksātīšu ul inni § 49 (XIV 18–44) Wenn jemand Silber von einem Kaufmann (20) geliehen hat und (dafür) dem Kaufmann ein für eine Gerste- oder Sesamanpflanzung (vorgesehenes) Feld gegeben und zu ihm „bebaue das Feld (25) und die Gerste oder den Sesam, die erzeugt werden, sammle ein (und) nimm (sie)“6 gesagt hat: wenn der Bewirtschafter (30) auf dem Feld Gerste oder Sesam erzeugt hat, nimmt (35) der Eigentümer des Feldes zur Ernte(zeit) die Gerste oder den Sesam, die auf dem Feld erzeugt worden sind, und gibt Gerste für sein Silber, das er von dem Kaufmann (40) geliehen hat, samt seinem Zins sowie für die Kosten der Bewirtschaftung dem Kaufmann; § 50 (XIV 45–55) wenn er ein bebautes [Gers]te- oder Sesamfeld gegeben hat: Gerste oder Sesam, (50) die auf dem Feld erzeugt werden, nimmt der Eigentümer des Feldes selbst, und das Silber samt seinem Zins (55) zahlt er dem Kaufmann (zurück); § 51 (XIV 56–66) wenn Silber zur Rückgabe nicht vorhanden ist: Gerste oder Sesam7 gibt er dem Kaufmann (60) entsprechend ihrem Gegenwert für sein Silber, das er von dem Kaufmann geliehen hat, samt seinem Zins (Stele8; Gerste oder Sesa[m, soviel al]s Gegenwert [v]orhanden sind, gibt er [für] sein [Silber] samt seinem Zins: aB 29) gemäß einer (65) königlichen Verfügung10; § 52 (XV 1–6) (selbst) wenn der Bewirtschafter auf dem Feld Gerste oder Sesam nicht erzeugt hat: (5) seine vertraglichen Abmachungen kann er (trotzdem) nicht ändern. §§ 53–54 § 53 (XV 7–20) šumma awīlum ana kārīšu (Stele, nB 8; ana kār eqlīšu: nANin 2, wahrscheinlich ebenso zu ergänzen: aB 211) dunnunim (10) aḫšu iddīma kāršu lā udanninma ina kārīšu pītum ittepte (15) u ugāram mê uštābil awīlum ša ina kārīšu pītum ippettû še’am ša uḫalliqu (20) iriab

1

In der Stele ist das Wort ausgefallen, aber wohl nach aB 2 zu ergänzen. Nur Stele erhalten, in aB 2 wie an ähnlichen Stellen dieses Textzeugen nur u zu erwarten. 3 S. Anm. zur Übersetzung. 4 Zur Ergänzung s. sub B z.St. Vgl. auch § „79“ (beschädigt). 5 Nur Stele erhalten, in aB 2 wie an ähnlichen Stellen dieses Textzeugen nur u zu erwarten. 6 Nach M. Stol, RlA 10 (2003–2005), S. 172 s.v. Pacht. B. § 1e, handelt es sich (wie § 66) um „Scheinpacht“, die ein Pfandverhältnis voraussetzt. 7 So aB 2, in der Stele dagegen „Gerste oder“ ausgefallen. 8 Zur Konstruktion vgl. auch Kol. XIV 37–40. Die Reste der Zeilenenden von nANin 1 entsprechen bis auf Z. x+7’ (// Kol. XIV 62) wahrscheinlich der Stele. Dort spricht das beschädigte Zeichen für die Ergänzung eines Akkusativs [ṣi-ba-as]-⸢su⸣ statt sonstigem ṣi-ib-ti-šu, davor (Z. x+6’) läge dann eine Ergänzung von kasapšu nahe, wobei ša (Stele Z. 61) am Zeilenbeginn entfallen müßte. Wie dies in die Satzstruktur der Stele einzufügen ist, ist allerdings wegen der Beschädigungen unklar. 9 Ergänzung im Anschluß an § 66 Z., s. sub B z.St.; ähnliche Ersatzleistungen auch in § „79“ und § „89“. 10 Gemeint ist eine Verfügung des Königs, die die Kursentsprechungen für bestimmte Produkte enthält (ebenso § „89“). Der KḪ enthält keine entsprechenden Festlegungen, wahrscheinlich, weil sie nicht Gegenstand von Entscheidungen waren, die der König in seiner Funktion als oberster Richter getroffen hatte, sondern an anderer Stelle geregelt wurden. Bezeugt sind Kursentsprechungen zu Beginn der „Gesetze von Ešnunna“ (s. Yaron, Eshnunna, S. 44–47: Tafel A, Kol. I 8–20) sowie in Inschriften altbabylonischer Könige (Sin-iddinam von Larsa: RIME 4.2.9.6; Sin-kāšid von Uruk: RIME 4.4.1.8 und 4.4.1.10–15). Vgl. auch die Sklavenpreise bei S. Greengus, Old Babylonian Tablets from Ishchali and Vicinity, Istanbul 1976 (PIHANS 44), Nr. 316, Z. 4–8 (S. 74, Tf. CXI). 11 S. sub B z.St. 2

324

C. Transkription und Übersetzung

§ 54 (XV 21–30) šumma še’am riābam (Stele, nB 7; riā[bšu]: nANin 21) lā ile’i šuāti u bīšāšu (25) ana kaspim inaddinūma mārū ugārim ša še’šunu mû ublu (30) izuzzū § 53 (XV 7–20) Wenn jemand im Hinblick auf die Befestigung seines Deiches (Stele, nB 8; des Deiches seines Feldes: [aB 2?], nANin 2) (10) seine Hände in den Schoß gelegt2 und seinen Deich nicht befestigt hat und (so) in seinem Deich eine Öffnung entstanden ist (15) und er (damit) verursacht hat, daß das Wasser die Feldflur abgetragen hat: der Mensch, in dessen Deich die Öffnung entstanden ist, (20) ersetzt die Gerste, die er vernichtet hat; § 54 (XV 21–30) wenn er nicht in der Lage ist, die Gerste zu ersetzen (Stele, nB 7; ihm zu ersetzen: nANin 2): ihn selbst und seine bewegliche Habe (25) verkauft man, und die ‚Anlieger‘3 der Feldflur, deren Gerste das Wasser vernichtet4 hat, (30) teilen (sich den Erlös). § 55 § 55 (XV 31–38) šumma awīlum atappašu ana šiqītim ipte aḫšu iddīma (35) eqel itêšu mê uštābil še’am kīma itêšu imaddad § 55 (XV 31–38) Wenn jemand seinen Graben zur Bewässerung geöffnet hat, (dann aber) seine Hände in den Schoß gelegt5 und (35) (damit) verursacht hat, daß das Wasser das Feld seines Nachbarn abgetragen hat6: er mißt (für ihn in gleicher Menge) wie sein Nachbar Gerste ab. § 56 § 56 (XV 39–45) šumma awīlum (40) mê iptēma epšētim ša eqel itêšu mê uštābil 1 būrum7 10 kur še’am (45) imaddad § 56 (XV 39–45) Wenn jemand (40) Wasser(kanäle)8 geöffnet und (damit) (35) verursacht hat, daß das Wasser die Pflanzungen9 auf dem Feld seines Nachbarn abgetragen hat: (45) er mißt (für ihn) pro 1 Bur (Feldfläche)10 10 Kur11 Gerste ab. § 57 § 57 (XV 46–64) šumma rē’ûm ana šammī ṣēnim šūkulim itti bēl eqlim (50) lā imtagarma balum bēl eqlim eqlam ṣēnam uštākil bēl eqlim eqelšu12 (55) iṣṣid rē’ûm ša ina balum bēl eqlim eqlam ṣēnam ušākilu (60) elēnumma 1 būrum 20 kur še’am inaddin § 57 (XV 46–64) Wenn ein Hirte über das Beweiden13 durch eine Schafherde mit dem Eigentümer eines Feldes (50) nicht übereingekommen ist, er (dann aber) ohne (Genehmigung) des Eigentümers des Feldes das Feld durch eine Schafherde hat abgrasen lassen: der Eigentümer des Feldes (55) erntet sein Feld ab; der Hirte, der ohne (Genehmigung) des Eigentümers des Feldes das Feld durch eine Schafherde hat abgrasen lassen, gibt (60) außerdem pro 1 Bur (Feldfläche)14 20 Kur15 Gerste.

1

S. sub B. z.St. Wörtlich: „seinen Arm hinlegen, niederfallen lassen“, d.h. untätig sein. 3 Wörtlich: „die Söhne“, s. C.1.2.2 s.v. mārum. 4 Wörtlich: „weggetragen“ (durch die Überflutung). 5 S. Bem. zu Kol. XV 10 (§ 53). 6 Vgl. § 53. 7 Zum Terminus (auch in §§ 57 und 58) s. Bem. zur Transkription von § 44. 8 Zur Bewässerung; wörtlich: „das Wasser“. 9 Wörtlich: „Bearbeitungen“. 10 = ca. 64800 m2. 11 = ca. 3000 Liter. 12 S. sub B z.St. 13 Wörtlich: „Abgrasenlassen der Pflanzen (d.h. des Bewuchses) durch Schafe“. 14 = ca. 64800 m2. 15 = ca. 6000 Liter. 2

C.2.2. Rechtsteil

325

§ 581 § 58 (XV 65–78, XVI 1–3) šumma ištu ṣēnum ina ugārim ītelianim kanni2 gamartim ina abullim (70) ittaʼlalu rē’ûm ṣēnam ana eqlim iddīma eqlam ṣēnam uštākil (75) rē’ûm eqel ušākilu (Stele, nB 7; eqlam ša ušākilu: nANin 2) inaṣṣarma ina ebūrim (Stele, nB 7; ausgelassen nANin 2) 1 būrum (XVI 1) 60 kur še’am ana bēl eqlim imaddad § 58 (XV 65–78, XVI 1–3) Wenn, nachdem die Schafherde von der Feldflur heraufgekommen war (und)3 das ‚Band der Beendigung‘4 im Stadttor (70) aufgehängt worden war, ein Hirte (dann doch noch) eine Schafherde auf das Feld getrieben und durch die Schafherde das Feld hat abgrasen lassen: das Feld, das er hat abgrasen lassen, bringt5 (75) der Hirte in Ordnung, und (außerdem) mißt er zur Ernte(zeit) (Stele, nB 7; ausgelassen nANin 2) für den Eigentümer des Feldes pro 1 Bur (Feldfläche)6 (XVI 1) 60 Kur7 Gerste ab. § 59 § 59 (XVI 4–9) šumma awīlum (5) balum bēl kirîm ina kirî awīlim iṣam ikkis ½ mana kaspam išaqqal § 59 (XVI 4–9) Wenn jemand (5) ohne (Erlaubnis) des Eigentümers eines Baumgartens in jemandes (anders) Baumgarten einen Baum gefällt hat: er zahlt eine halbe Mine Silber. §§ 60–63 § 60 (XVI 10–26) šumma awīlum eqlam ana kirîm [za]qāpim [an]a nukaribbim iddin nukaribbum kirâm izqup (15) erba šanātim8 kirâm urabba ina ḫamuštim šattim bēl kirîm (20) u nukaribbum mitḫariš izuzzū bēl kirîm zittašu (25) inassaqma ileqqe § 61 (XVI 27–33) šumma nukaribbum ina zaqāpim lā igmurma (30) nidītam īzib nidītam ana libbi zittīšu išakkanūšum § 62 (XVI 34–47) šumma eqlam (35) ša innadnušum ana kirîm lā izqup šumma šer’um (Stele, Stfr 3; [eq]el šer’im: nANin 2) bilat eqlim ša šanātim (40) ša innadû nukaribbum ana bēl eqlim kīma itêšu imaddad (45) u eqlam šipram ippešma ana bēl eqlim utâr § 63 (XVI 48–57) šumma eqel kankallim eqlam šipram (50) ippešma ana bēl eqlim utâr u 1 būrum9 10 kur še’am (55) ša šattim ištiat imaddad § 60 (XVI 10–26) Wenn jemand ein Feld(grundstück) zur [A]nlage10 eines Baumgartens [ei]nem Gärtner übergeben hat (und)11 der Gärtner einen Baumgarten angelegt hat: (15) vier Jahre (lang) zieht er den Baumgarten groß; im fünften Jahr werden der Eigentümer des Baumgartens (20) und der 1

Die in nANin 2 und nB 7 bezeugten Trennungen (s. sub B z.St.) schließen eine Zusammenfassung mit § 57 (so Driver / Miles, BL II, S. 31/33) aus; vgl. Bem. zu § 56. 2 Da als Plural kannātum bezeugt ist (s. CAD K, S. 157a sub e2’), ist von einem Status constructus des Singulars auszugehen. Dies bedeutet, daß die korrekte Form wohl in nANin2 und nB 7 vorliegt, obwohl der Auslautvokal in den Abschriften des 1. Jahrtausends in der Regel keinen Anspruch auf exakte Wiedergabe des Kasus beanspruchen kann. Stele ka-an-nu (wiedergegeben als Plural kannū in CAD A/I, S. 331a) ist deshalb als fehlerhaft zu betrachten. 3 S. GAG § 156b. 4 Offenbar handelt es sich um die öffentliche Bekanntmachung, daß die Weidesaison beendet ist, da die Wachstumsphase des Getreides begonnen hat. S. die Diskussion bei Kraus, RA 70 (1976), S. 174f. 5 So auch Eilers / Hecker, Codex; bei einer Übersetzung „in Ordnung halten“ (Eilers, Borger) kommt nicht zum Ausdruck, daß der entstandene Schaden zu ersetzen ist. Wörtlich: „bewahrt, bewacht“. 6 = ca. 64800 m2. 7 = ca. 18000 Liter. 8 Logographische Schreibung: MU.4.KAM, Lesung nach Borger, BAL, S. 117 (mit Fragezeichen); Roth, Law Collections, S. 93: erbe šanātim. 9 Zum Terminus s. Bem. zur Transkription von § 44. 10 Wörtlich: „Pflanzung“. 11 S. GAG § 156b.

326

C. Transkription und Übersetzung

Gärtner gleichmäßig miteinander teilen; der Eigentümer des Baumgartens (25) wählt seinen Anteil aus und nimmt (ihn zuerst); § 61 (XVI 27–33) wenn der Gärtner mit der (Baum-)Bepflanzung nicht fertig geworden ist, sondern (30) eine Brache übriggelassen hat: man rechnet die Brache auf seinen Anteil an1; § 62 (XVI 34–47) wenn er das Feld(grundstück), (35) das ihm gegeben worden ist, nicht als Baumgarten bepflanzt hat – falls es kultiviertes Land ist2: der Gärtner (55) mißt die Ertragsabgabe für das Feld(grundstück) für die Jahre, (40) in denen er nachlässig war, (in gleicher Menge) wie sein Nachbar für den Eigentümer des Feld(grundstück)es ab, (45) dazu verrichtet er die (nötige) Arbeit auf dem Feld(grundstück) und gibt (es dann) dem Eigentümer des Feld(grundstück)es zurück; § 63 (XVI 48–57) – falls es (aber) Brachland ist: die (nötige) Arbeit (50) verrichtet er auf dem Feld(grundstück), und dann gibt er es dem Eigentümer des Feldes zurück, und (außerdem) (55) mißt er (für ihn) für ein Jahr pro 1 Bur (Feldfläche)3 10 Kur4 Gerste ab.

§§ 64–655 § 64 (XVI 58–70) šumma awīlum kirâšu (60) ana nukaribbim ana rukkubim iddin nukaribbum adi kirâm ṣabtu (65) ina bilat kirîm šittīn ana bēl eqlim inaddin šaluštam (70) šū ileqqe § 65 (XVI 71–76, XVII [1–4]) šumma nukaribbum kirâm lā urakkibma biltam umtaṭṭi nukaribbum (75) bilat kiri6 ana itêšu (XVII 1) a[na šattim ištiāt/šuāti emdat imaddad7] § 64 (XVI 58–70) Wenn jemand seinen Baumgarten (60) einem Gärtner zum Bestäuben übergeben hat: der Gärtner gibt, solange er über den Baumgarten verfügt, (65) vom Ertrag des Baumgartens zwei Drittel dem Eigentümer des Baumgartens, ein Drittel nimmt (70) er selbst; § 65 (XVI 71–76, XVII [1–4]) falls der Gärtner den Baumgarten nicht bestäubt und (dadurch) den Ertrag vermindert hat: der Gärtner [mißt] (75) die Ertragsabgabe eines Baumgartens, die seinem Nachbarn (XVII 1) f[ür ein/das betreffende Jahr auferlegt ist, ab]. § 66 § 66 (XVII 5–„31“: § 66 / gap a = Z. 1–27) šumma awīlum kaspam itti tamkārim ilqēma tamkāršu īsiršuma (Z. 5) mimma ša nadānim lā ibaššīšum kirâšu ištu tarkibtim ana tamkārim iddinma (Z. 10) suluppī mala ina kirîm (Stfr 3; kirî[ja]?: nANin 28) ibbaššû ana kaspīka tabal iqbīšum tamkārum šū (Z. 15) ul immagar (Stfr 3; immagara: nANin 2) suluppī ša ina kirîm ibbaššû bēl kirîmma ileqqēma (Z. 20) kaspam u sibassu ša pī ṭuppīšu tamkāram ippalma suluppī watrūtim ša ina kirîm (Z. 25) ibbaššû bēl kirîmma il[eqqe] § 66 (XVII 5–„31“: § 66 / A / gap a = Z. 1–27) Wenn jemand Silber von einem Kaufmann geliehen und sein Kaufmann von ihm die Zahlung gefordert hat, aber (Z. 5) irgend etwas für die Zahlung bei ihm nicht vorhanden ist, er (deshalb) beabsichtigt hat, seinen Baumgarten nach der Bestäubung dem Kaufmann zu geben9 und zu ihm gesagt hat: (Z. 10) „Datteln, soviel im Baumgarten (Stfr 3; in [meinem]? Baumgarten: nANin 2) erzeugt werden, nimm für dein Silber“: (Z. 15) dieser Kaufmann 1

Wörtlich: „setzen“. Wörtlich: „eine Saatfurche existiert“ (Stele, Stfr 3; „Feld mit einer Saatfurche“: nANin 2). 3 = ca. 64800 m2. 4 = ca. 3000 Liter. 5 Zum (nicht gesicherten) Rekonstruktionsvorschlag für das Ende von § 65 s. die Diskussion sub A.6.2 zu Kol. XVII. 6 St. constr. vor Relativsatz (GAG § 166a). Oder bilat kirîm …? 7 Vgl. § 63. Als Verb ist auch inaddin „er gibt“ denkbar. 8 S. sub B z.St. 9 Im Akkad. „er hat gegeben“, gemeint ist: „er hat geben wollen“. 2

C.2.2. Rechtsteil

327

darf nicht zustimmen1; die Datteln, die erzeugt werden, nimmt der Eigentümer des Gartens selbst2, (Z. 20) und das Silber samt seinem Zins zahlt er an den Kaufmann entsprechend dem Wortlaut seiner Tafel, und überschüssige Datteln, (Z. 25) die im Baumgarten erzeugt werden, ni[mmt] der Eigentümer des Baumgartens selbst3. § 67 § 67 (XVII „32“–„36“, …: § 67 / gap b = Z. 1–5, …) šumma a[wīlum] bītam i[ppešma] ṭeḫḫûšu […] ša […] § 67 (XVII „32“–„36“, …: § 67 / B / gap b = Z. 1–5, …) Wenn je[mand] ein Haus er[richten will und] sein […] „Nachbar“4, der […]. Lücke a (etwa 25–30 Zeilen = XVII „37“–„64“: [§ 67 Ende, § „68“, § „69“ Anfang und Mitte]5), nach einer Anzahl von Zeilen Textverlust vielleicht einzufügen6: § „68“ § „68“ (XVII …: nANin 3 K 21227 lk. Kol. …, 1ʼ–4ʼ = […], Z. x+1–x+4) [… š]aniam7 [ušta]ddi [bītam? ša i]ddû [ipp]eš § „68“ (XVII …: nANin 3 K 21227 lk. Kol. …, 1ʼ–4 = […], Z. x+1–x+4) [… an]deren/s? [… durch die Vernachlässigung verur]sacht hat: [das Haus?, das er ver]nachässigt hat, [ba]ut er (erneut). § „69“ § „69“ (XVII …: nANin 3 K 21227 lk. Kol. 5ʼ–6ʼ, … = Z. 1–2, […]) [šumma aw]īlum [šeʼam? kaspam? ū? bīš]am? […] § „69“ (XVII …: nANin 3 K 21227 lk. Kol. 5ʼ–6ʼ, … = Z. 1–2, […]) [Wenn jem]and [Gerste, Silber oder bewegliche Habe …] (einige Zeilen Textverlust)8

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D.h. in diesem Fall ist die Verpfändung des Baumgartens rechtlich nicht zulässig. Ein vergleichbarer Tatbestand liegt in § 49 vor. 2 Wiedergabe des betonenden -ma. 3 Wie Z. 18. 4 Der Wortstellung in der Übersetzung liegt die Überlegung zugrunde, daß nach ṭeḫḫûšu vermutlich ein Adjektiv verloren ist. Wegen des verlorenen Kontextes ist die Bedeutung des Terminus an dieser Stelle nicht gesichert. Als Hauptbedeutung setzen die Wörterbücher „Klient, Abhängiger“, an, s. AHw, S. 1383b (mit der Nebenform ṭēḫûm, die nach Borger BAL, S. 279, vielleicht als Partizip zu erklären ist); CAD Ṭ, S. 71a (der KḪ-Beleg allerdings sub b mit „his neighbor“ übersetzt). Das Nebeneinander von ṭeḫḫû(m) und arbu(m) (Bedeutung etwa „einer, der seine Familie verlassen hat“[?]) in Ana ittišu, Tf. 3, Kol. IV 20f. (MSL I, S. 48), sowie Erim-ḫuš IV Z. 119f. (MSL XVII, S. 62; s. auch CAD A/2, S. 239f.; Ṭ, S. 71a) und der Sachverhalt, daß an allen anderen Stellen im KḪ in der Bedeutung „Nachbar“ der Terminus itûm verwendet wird, legen die Vermutung nahe, daß hier eine Bedeutungsnuance zum Ausdruck gebracht werden soll, die jedoch wegen fehlendem Kontext nicht zu erkennen ist. Andererseits werden mit Bezug auf Grundstücke itû und ṭēḫû de facto synonym für benachbarte Objekte verwendet, s. AHw, S. 406b/407a bzw. S. 1383b; CAD I/J, S. 312b/313a; Ṭ, S. 81b; vgl. auch Ḫḫ Tf. II Z. 243–245 bzw. Z. 247–250 = MSL 5, S. 69; 9, S. 158). 5 In Z. „52“ könnte ein neuer Paragraph begonnen haben, s. sub B z.St. Zur Problematik der Unterteilung in diesem Bereich s. sub A.6.2. zu Kol. XVII. 6 Ergänzungen und Interpretation von K 21227 nicht gesichert. 7 Attributives Adjektiv, das zugehörige Substantiv ist verloren (nach dem Kontext kann „Haus“ oder eine andere Gebäudebezeichnung vermutet werden; es könnte um Schäden gehen, die durch Nachlässigkeit entstanden sind). Eine ähnliche Formulierung (ebenfalls in beschädigtem Kontext) aB 3 Kol. II Z. 17 = § „80“ Z. 12. 8 Ausgehend vom erhaltenen letzten Teil der Bestimmung läßt sich der Wortlaut des verlorenen Abschnitts vielleicht ungefähr folgendermaßen (oder ähnlich) ergänzen: … ana šīm bītim ana itêšu iddin šeʼam kaspam ū bīšam … „… als Kaufpreis für ein Haus seinem Nachbarn gegeben hat: Gerste, Silber oder bewegliche Habe …“. Als

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C. Transkription und Übersetzung

§ „69“ (XVII „65“–„77“, XVIII 1–4: § 67+a / gap c = Z. x+1–x+17) … ana šīm [bīt ilkim]? ul i[nad]d[i]ššum1 šumma še’am kaspam ū bīšam ana bīt ilkim (Z. x+5) ša bīt itêšu ša išammu inaddin ina mimma ša iddinu (Z. x+10) ītelli bītum an[a bēlī]šu itâr šumma bītum šū (XVIII 1) ilka[m] lā īšu (Z. x+15) išâm ana bītim šuāti še’am kaspam ū bīšam inadd[in] § „69“ (XVII „65“–„77“, XVIII 1–4: § 67+a / gap c = Z. x+1–x+17) … als Kaufpreis [für ein Haus mit Dienstpflicht]? darf er ihm nicht g[eb]en. Falls er Gerste, Silber oder bewegliche Habe für ein Haus mit Dienstpflicht (Z. x+5) aus der Haus(wirtschaft) seines Nachbarn, das er kaufen will, gibt: alles dessen, was er gegeben hat, (Z. x+10) geht er verlustig; das Haus fällt an seinen (früheren) Eigentümer zurück; falls auf diesem Haus (XVIII 1) keine Dienstpflicht ruht, (Z. x+15) darf er kaufen; für dieses Haus darf er Gerste, Silber oder bewegliche Habe geben2. § „70“ § „70“ (XVIII 5–13, …: § 68+a / gap d = Z. 1–9, […]) šumma aw[īlum] ni[dītam] balum i[têšu] īte[puš] ina bīt [īpušu] (Z. 5) īte[lli(-ma)] bē[l? …] an[a …] § „70“ (XVIII 5–13, …: § 68+a / gap d = Z. 1–9, […]) Wenn jem[and] ein unbebau[tes Grundstück]? ohne (Zustimmung) [seines] Na[chbarn] beba[ut hat]: er geht des Hauses, [das er gebaut hat,] (Z. 5) verl[ustig (und)] der Eigentü[mer? des …]3 f[ür …]4. Lücke b (etwa 25 Zeilen = XVIII 14–~„38“: [§ „70“ Ende, § „71“]) § „72“5 § „72“ (XVIII [~„39“–~„40“]?, ~„41“–~„64“: § 68+b / gap e = [Z. 01–02]?, Z. x+1–x+24) (Z. 1–2) [šumma awīlum ana bēl bītim]? (Z. x+1) [n]abalkattaka [d]unnin [i]štu bītīka [i]bbalakatūnim (Z. x+5) [a]na bēl [n]idītim [n]idītka epuš [bīt]ī ipallašūnim [iq]bi (Z. x+10) [šī]bī iškun [šumma]? ina nabalkattim [šarrā]qum? [ittaṣb]at? i[ddâk]?6 (Z. x+15) š[umma ḫulqum ina]? nab[alkattim ḫaliq]?7 bēl bī[tim iriāb]? šumma p[ilšam ipluš]? bēl [nidītim]? (Z. x+20) mimmâ[šu ḫalqam]? ir[iāb]? šumma [bēl nidītim]? u[l ir[iāb]? i[dukkūšu] § „72“ (XVIII [~„39 “–~„40“]?, ~„41“–~„64“: § 68+b / gap e = [Z. 01–02]?, Z. x+1–x+24) (Z. 1–2) [Wenn jemand zum Eigentümer eines Hauses]? (Z. x+1) „den Bruch in deiner Mauer befestige; aus deinem Hause steigt man zu mir herüber“ (Z. x+5) (oder) zum Eigentümer eines unbebauten Grundstücks „bebaue dein unbebautes Grundstück, von deinem unbebauten Grundstück bricht man in mein Haus ein“ gesagt (Z. x+10) (und) durch Zeugen bekräftigt hat: wenn beim Einbruch ein Dieb gefaßt wurde, so wird der getötet; (Z. x+15) wenn verlorenes Gut durch den Einbruch abhanden gekommen Bezugswort für das Suffix bei inaddiššum ist ana itêšu oder ein anderes Substantiv erforderlich. Da in der Apodosis Häuser mit und ohne Dienstpflicht nebeneinander gestellt werden, geht es in der Protasis vermutlich um Häuser im allgemeinen und in der Apodosis wird dann differenziert. 1 Eilers, Gesetzesstele, S. 27 (§ „70“) positiv ohne Berücksichtigung von ul, das Folgende wird als § 71 abgetrennt. 2 Vgl. §§ 36–40. 3 Infolge der Beschädigungen bleibt unklar, ob bītim „des Hauses“ oder nidītim „des unbebauten Grundstücks“ – vorausgesetzt die Lesung bēl „Herr“ ist richtig – zu ergänzen ist. – Der Platz reicht aus, um außer dem von der Präposition abhängigen Substantiv noch eine Verbform zu ergänzen. 4 Finet, Code, S. 68 § D, schlägt eine vollständige Rekonstruktion der Apodosis vor: „il pe[rdra] la maison [qu’il a construite et il rendra la friche(?)] à [son propriétaire]“ = akkad. i-na É [i-pu-šu] i-te-[el-li-ma ni-di-tam] a-na [be-li-šu ú-ta-ar] („er verliert das Haus, das er gebaut hat und gibt das unbebaute Gelände seinem Eigentümer zurück“). Dabei findet allerdings Stfr 3 Kol. IVʼ Z. 22ʼ (nach Nougayrol: be-e[l …], s. sub B z.St.) keine Berücksichtigung. Die für das Ende des Abschnitts vorgeschlagene Ergänzung kann allerdings dann in Erwägung gezogen werden, wenn angenommen wird, daß auf īte[lli(-ma)] eine weitere, mit bēl beginnende Aussage folgte, die jedoch nicht rekonstruiert werden kann. 5 Eine vergleichbare Bestimmung in der Rechtssammlung des Lipit-Ištar, s. Wilcke, Gesetze, S. 587 § c16. 6 S. sub B z.St. 7 S. sub B z.St.

C.2.2. Rechtsteil

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ist, so ersetzt es der Eigentümer des Hauses; wenn ein (Mauer)-Loch entstanden ist, ersetzt der Eigentümer des unbebauten Grundstücks (Z. x+20) den verlorenen Besitz; wenn der Eigentümer des unbebauten Grundstücks (diesen) nicht ersetzt, t[ötet man ihn]. Rubrik [ṣimdatum kiṣr]ū [ū waššā]bum (aB 3 I 1–2) [Verfügung: Miet(verträg)]e1 [oder Mie]ter (betreffend) (aB 3 I 1–2): § „73”2 § „73“ (XVIII ~„65“ – XIX …: aB 3 I 3–15 / gap h: = Z. 1–13) [šumma awīlum wa]šbum3 […]⸢…⸣[… (ana)? bīt? k]iṣrim? ša ippušuma4 [… ana bīt?] muškēnim šâmim (Z. 5) [… š]a išakkanu […] išakkanma5 [… ] šumma? ? rūqim? […] ⸢bīt?⸣ muškēnim […] šumma ul išāmma (Z. 10) [… kasap? i]lqû6 […]. § „73“ (XVIII ~„65“ – XIX …: aB 3 I 3–15 / gap h: = Z. 1–13) [Wenn ein Bewo]hner7 [… (für)? ein [M]iets[haus]?, das er errichtet8 und [… um das Haus?] eines Ange]hörigen des unteren Standes zu kaufen (Z. 5) […, d]ie er festlegt? […] legt er fest? und9 […]…: wenn? er ünftig?10 […] das/d]es? Haus(es) eines Angehörigen des unteren Standes11 […]; wenn er nicht kauft12 und (Z. 10)

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Behandelt wird im folgenden nur Hausmiete. S. auch sub A.4.2.2. Zum Anschluß der Passage unmittelbar an § „72“ und zu den vorliegenden, abweichenden Bearbeitungen von Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 12, und Roth, Law Collections, S. 96, s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. Der Abschnitt ist schlecht erhalten, nicht eine Zeile liegt vollständig vor. Der Inhalt bleibt deshalb weitgehend im Dunkeln. Vorausgesetzt die vorgeschlagenen Lesungen und Ergänzungen sind richtig, geht es wohl um ein bīt kiṣrim (Z. 5 É ergänzt) und den Kauf eines bīt muškēnim (Z. 8: É?, in Z. 6 É ergänzt; s. Bem. zur Übersetzung von Z. 8). Enklitisches -ma am Ende von Z. 3, 6, 9 weisen darauf, daß eine anschließende weitere Verbalform verloren ist. Einzelheiten und die Ursache der Rechtsstreitigkeiten werden nicht erkennbar. 3 So auch Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 12; dagegen läßt Roth, Law Collections, S. 96, awīlum aus, damit wird aber die Zeile nicht ausgefüllt. S. Bem. zur Übersetzung. 4 S. sub B z.St. 5 Oder: išakkanšu; s. sub B z.St. und Bem. zur Übersetzung. 6 Oder: kaspam ša ilqû. 7 Wörtlich „ansässiger Mensch”. Der Terminus wohl auch § „76“ (ergänzt; neben waššābum „Mieter“). Mit der Differenzierung in der Übersetzung soll die unterschiedliche Wortwahl zum Ausdruck gebracht werden, obwohl mit beiden Termini der gleiche Sachverhalt gemeint sein dürfte. 8 Da eine Verbindung von kiṣrum und epēšum anderweit nicht bezeugt ist, ist die Auffassung der Passage durch M. Roth („er erbringt die Miete“; s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX) wenig wahrscheinlich. bītam epēšum ist dagegen ein geläufiger Ausdruck, danach der Ergänzungsvorschlag. Zu bīt kiṣrim „Haus zur Miete“ vgl. Ana ittišu Tf. 4, Kol. IV 4 (MSL 1, S. 64). 9 Falls das letzte Zeichen šu zu lesen ist (s. sub B z.St.), dürfte ein Dativsuffix vorliegen („ihm“; Schreibung wie aB 3 Kol. VI 17ʼ // Stele XXV 72). – Die hier mit Vorbehalt gegebene Übersetzung des Verbs šakānum ergibt sich aus der Überlegung, daß die Wendung riksātim šakānum „vertragliche Abmachungen festlegen, treffen“ vorliegen könnte. Das Substantiv wäre dann in einer der abgebrochenen Stellen zu ergänzen. 10 Für den Terminus rūqim gehen Donbaz / Sauren („is (in a) far (country)“) und Roth („abroad(?)“) von einer lokalen Interpretation aus, weisen aber nicht darauf hin, daß wegen der Genetivendung vor dem Wort eine Präposition ausgefallen sein muß (vielleicht ina?). Die damit verbundene Vorstellung, eine Vertragspartei sei „fern, abwesend“, bereitet allerdings Schwierigkeiten. Aus diesem Grunde wird hier mit Vorbehalt eine temporale Interpretation in Erwägung gezogen: „an einem fernen Tag, später, zukünftig“. In diesem Fall ist der Ausfall von ina ūmim(UD) anzunehmen (vgl. auch AHW 996a s.v rūqu(m) B2; CAD R, S. 424f. s.v. rūqu 3b; ferner: ina ūmim rēqim / ūmam rēqam „irgendwann einmal“: AHw, S.971a s.v. rēqu(m)). Dabei ist allerdings zu bedenken, daß im KḪ zeitlich Späteres in Regel durch warka und verwandte Termini ausgedrückt wird. Der Ausdruck bleibt problematisch. 11 In der Rechtssammlung aus Ešnunna § 13 begegnet die Wendung ina bītim ša muškēnim (parallel eqel muškēnim „Feld eines …“ in § 12), s. Yaron, Eshnunna, S. 50. 12 Die Schreibung läßt nicht erkennen, ob Präs. (išâm) oder Prät. (išām) vorliegt, und der beschädigte Kontext erlaubt keine Aussagen über die Zeitstellung. Daß das hier angesetzte Prät. berechtigt ist, ist also nicht sicher. 2

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C. Transkription und Übersetzung

[…: das Silber, das] er genommen hat1, […]2. Lücke c (etwa 10 Zeilen = XIX …–~„19“), nach einigen Zeilen Textverlust ([§ „74“ Anfang]) vielleicht einzufügen3: § „74“ § „74“ (XIX …: nANin 3 K 21227 re. Kol. …, 1ʼ–5ʼ, … = […], Z. x+1–x+5, […]) … (Z. x+2) bī[tu/am4 …] ū [lū …] ū [lū …] (Z. x+5) šu[mma] … § „74“ (XIX …: nANin 3 K 21227 re. Kol. …, 1ʼ–5ʼ, … = […], Z. x+1–x+5, […]) … (Z. x+2) Ha[us? …] ent[weder …] od[er… ]; (Z. x+5) fa[lls …]. Einige Zeilen Textverlust: [§ „74“ Ende] § „75“5 § „75“ (XIX ~„21“–~„30“: nANin 3 K 15046 lk. Kol. 1’–5’, [6’] = Z. 1–6) [šumma i]gār [bīt]? awīlim [i]qâpma [bā]btašu? (Z. 5) [ana bē]l? [igārim ušēdi] ? (§ 68+c / gap f = Z. 7–10) ina [ašar]? i[g]ārim š[a lā] da[nnu] i[g]āram d[annam] (Z. 10) i[ppeš] § „75“ (XIX ~„20“–~„29“: nANin 3 K 15046 lk. Kol. 1’–5’, [6’] = Z. 1–6) [Wenn eine M]auer von jemandes [Haus]? einzufallen [dr]oht und sein [Woh]nviertel6 (es) (Z. 5) [dem Eigentü]mer? der [Mauer mitgeteilt hat]?: (§ 68+c / gap f = Z. 7–10) an [der Stelle]?7 der M[au]er, die [nicht] f[est (genug) war], (Z. 10) er[richtet] er eine f[este] M[au]er. § „76“ § „76“ (XIX ~„31“–~„52“: § 69+c / gap g8 = Z. 1–22) š[umma bēl bītim]? w[aššābam]? i[na bītīšu]? u[šēšibma]? (Z. 5) awīlum wašbumma kasap kiṣrī[šu] gamram ša šana[t] ana bēl [bītim] (Z. 10) iddi[n] bēl [bīti] ana waššā[bim]9 ina ūmī[šu] lā malûtim waṣâ[m] iqtabi (Z. 15) bēl bītim aš[šum] waššā[ba(m)] ina ūm[īšu] lā malû[tim]10 ina bītīšu u[šēṣû] (Z. 20) ina kaspim ša waššāb[u(m)]) iddi[nūšum īt]e[lli] § „76“ (XIX ~„31“–~„52“: § 69+c / gap g11 = Z. 1–22) W[enn ein Eigentümer eines Hauses]? einen M[ieter]? i[n seinem Haus]? hat w[ohnen lassen und]? (Z. 5) der Bewohner12 das Silber für [seine] jährliche Miete dem Eigentümer des Hauses vollständig (Z. 10) gegeben hat, aber der Eigentümer

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Auf der Grundlage der wenigen erhaltenen Zeichenreste kann über den Inhalt von Z. 10ff. nur spekuliert werden. Die Ergänzung von kaspum bietet sich nach dem Kontext an. Da das Verb leqûm in einer im KḪ wiederholt bezeugten Klausel mit ītelli, die den Verlust von geleisteten Zahlungen beinhaltet, nicht verwendet wird, ist die Rekonstruktion dieser Zeilen durch Donbaz / Sauren und Roth (s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX) wenig wahrscheinlich. Vorausgesetzt, die Ergänzung von Z. 10 ist richtig, kann daran erinnert werden, daß leqûm in anderen Klauseln in Verbindung mit kaspum verwendet wird (vgl. z.B. § 101: kasap ilqû uštananna „das Silber, das er genommen hat, verdoppelt er“). 2 Da die Passage nicht rekonstruiert werden kann, bleibt offen, ob mit Z. 15 das Ende der Rechtsbestimmung erreicht ist. Die Fortsetzung ist abgebrochen. 3 S. A.6.2 sub Kol. XVIII–XIX sowie sub B z.St. 4 Nicht auszuschließen ist auch eine Ergänzung zu e[gāru/am] „Ma[uer]“. 5 Zur Rekonstruktion s. Diskussion und Begründung sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. Nach der Stellung innerhalb des Abschnitts über Mietrecht muß ein vermietetes Objekt Gegenstand der Bestimmung sein. Vgl. auch § 251. 6 S. sub C.1.2.2 s.v. bābtum. 7 Inhaltlich passend wäre auch der st. constr. von bītum („im Haus, dessen Mauer“), s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII– XIX. 8 Rekonstruktion im Anschluß an Borger, BAL, S. 21; teilweise abweichend Roth, Law Collections, S. 95f. 9 Nur in nANin 2 erhalten, [bi] dort zu ergänzen. 10 Oder malû[timma], s. sub B z.St. 11 Rekonstruktion im Anschluß an Borger, BAL, S. 21; Roth, Law Collections, S. 95f., teilweise abweichend. 12 S. Bem. zu § „73“.

C.2.2. Rechtsteil

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des Hauses angeordnet1 hat, daß der Mieter vo[r]zeitig2 ausziehe[n] soll: (Z. 15) der Eigentümer des Hauses [geht], we[il] er den Mie[ter] ver[anlaßt hat], vo[rz]eitig3 [auszuziehen], (Z. 20) des Silbers, das der Mi[e]ter [ihm ge]geben hat, [ver]lu[stig]4. Lücke d1 (etwa 25 Zeilen = XIX …/ XX …: [§ „77“, § „78“, § „79“ Anfang]), wahrscheinlich einzufügen (direkt anschließend5): § „77“6 § „77“ (XIX ~„53“–~„67“: nB 11 lk. Kol. 1’–15’ = Z. 1–15) šumma awīlum [ana eṣē]dim? [agram]? īgurma [agrum]? šū (Z. 5) [ana] eṣēdim [lā? il]lik? [mimma ša il]qû [(…) ad]i7 3-šu8 [ina]ddin (Z. 10) [šumma]? agrum šū [ina m]išil ūmēšu [ana m]amma? [šanîm? it]talka? [mimma š]a ilqû (Z. 15) [ad]i 3šu inaddin § „77“ (XIX ~„53“–~„67“: nB 11 lk. Kol. 1’–15’ = Z. 1–15) Wenn jemand in der Ernte einen Mietarbeiter gemietet hat, dieser Mietarbeiter (Z. 5) zum Ernten (aber) nicht gegangen ist: alles, was er genommen hat, gibt er 3-[fa]ch9; (Z. 10) [wenn] dieser Mietarbeiter [in der Mi]tte der Tage [zu irgend]jemand? [anderem? ge]gangen ist: [alles, wa]s? er empfangen hat, (Z. 15) gibt er 3-fach. § „78“ § „78“ (XIX ~„68“–~„71“: nB 11 lk. Kol. 16’–19’ = Z. 1–4) šumma awīlum [i]na ebūrim [še’am i]šriq [adi x-šu iri]āb? § „78“ (XIX ~„68“–~„71“: nB 11 lk. Kol. 16’–19’ = Z. 1–4) Wenn jemand während der Ernte Gerste gestohlen hat: […-fach erse]tzt?10 er (es). Wohl direkt daran anschließend: § „79“11 § „79“ (XIX ~„72“–…: nB 7 Rs. lk. Kol. 1’–7’, … = Z. 1–7, …) [šumma awīlu]m ana […] šeʼam [… a]mma […]x-BAD/BE12 (Z. 5) […in]a ebūrim [… ṣib]tam? […]x13 […] (…, XX ~„1“–…: aB 3 II 1–5 / gap l = […], Z. x+1–x+5)14 […] ina ebūrim kasapšu u ṣibassu [išaqqal]? 1

Wörtlich. „gesagt“. Wörtlich: „beim noch nicht Vollenden [seiner] Tag[e]“. 3 S. vorige Anm. 4 Zur Frage, ob noch weitere Bestimmungen folgten, s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 5 Wenn – vorausgesetzt die Position an dieser Stelle ist richtig – in der Lücke nB 11 lk. Kol. sowie nB 7 Rs. lk. Kol. eingefügt werden, reicht der verfügbare Raum nur bei direktem Anschluß, und die letzten Zeilen von nB 7 (Beginn von § „79“) müssen sich mit aB 3 Kol. II 1 überschneiden. Die Lücke ist damit vollständig ausgefüllt. 6 Die vorgeschlagenen Ergänzungen sind wahrscheinlich, jedoch nicht gesichert, s. sub A.6.2 zu Kol. XVIII–XIX. 7 Am Zeilenbeginn zur Ausfüllung der Lücke vielleicht noch agrum „der Mitarbeiter“ oder šū(ma) „er selbst“ zu ergänzen? 8 S. sub B z.St. 9 S. Anm. zur Transkription. 10 Die Angabe über die Höhe des Schadenersatzes ist vermutlich am Zeilenbeginn abgebrochen. In der Regel beträgt sie ein Mehrfaches der veruntreuten Güter. 11 Die in aB 3 fragmentarisch erhaltene Textpassage weist inhaltliche Parallelen zu § 51, § 66 und § „89“ auf. 12 Auf das enklitische -ma in der vorhergehenden Zeile muß ein Verbum im Perfekt folgen, das jedoch nicht ergänzt werden kann, obwohl das Ende erhalten ist. 13 Wenn die sub B z.St. in Erwägung gezogene Ergänzung richtig ist, dann könnte die Passage [in]a ebirim [kaspam/kasapšu u ṣib]tam [išaqqa]l „zur Erntezeit zahlt er das Silber /sein Silber und den Zins“. Damit wäre die Entsprechung zu aB 3 gesichert. 14 Am Beginn des Paragraphen wird der Gläubiger genannt worden sein. Da es um Schuldverhältnisse geht, ist šumma tamkārum „wenn ein Kaufmann“ wahrscheinlicher als šumma awīlum „wenn jemand“ (so Roth, Law Collections, S. 96). 2

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C. Transkription und Übersetzung

šumma kaspam? a nadānim [lā1 išu] mimmûšu2 … […] šumma ana nadānim x išu (Z. x+5) ⸢…⸣[…] § „79“ (XIX ~„72“–…: nB 7 Rs. lk. Kol. 1’–7’, … = Z. 1–7, …) [Wenn jeman]d für [… G]erste? […] … und dann […]…: (Z. 5) [… zu]r Ernte(zeit) […]3. (…, XX ~„1“–…: aB 3 II 1–5 / gap l = […], Z. x+1–x+5) […] : zur Ernte(zeit) [zahlt]?4 er sein Silber samt seinem Zins; wenn er kein Silber? zu geben hat, sein Hab und Gut … […]; wenn er … zu geben hat5, (Z. x+5) […]. § „80“ § „80“ (XX ~„11“ – …: aB 3 II 6–18 / gap m und n = Z. 1–13) šumma tamkārum kaspam ana ḫubullim ittadinma? ana? … u…ma6 … x7 5 šiqil kaspim x a a … (Z. 5) kunukkašu lā išṭuršumma … maḫaršu u…8 [šum]ma mār awīlim … […] šuāti idu[kkū] šumma warad awīlim […] (Z. 10) ⅓ mana kaspam išaqqal u wardum šū9 … [kasp]am? [ga]mram šanīam10 i[leqq]e [ša? in]a idû iddâk § „80“ (XX ~„11“–…: aB 3 II 6–18 / gap m und n = Z. 1–13) Wenn ein Kaufmann Silber als Zinsdarlehen gegeben? hat und dann für? …,11 … 5? Sekel12 Silber13 … (Z. 5) er ihm seine gesiegelte Urkunde nicht geschrieben hat und … vor ihm14 …; wenn15 ein Sohn eines Privilegierten …: … diesen … tötet man; wenn ein Sklave eines Privilegierten …: … (Z. 10) eine drittel Mine Silber zahlt er, und dieser Sklave16 …; er17 nimmt das [ges]amte andere [Silbe]r?; [derjenige?18, der? es be]wußt?

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Gegen Donbaz / Sauren, OLP 22, S. 14, und Roth, a.a.O., die hier ul erkennen (wie KḪ § 115, 123 u.ö.), ist die Negation nicht erhalten. Wenn es um das Fehlen von Materialien geht, wird išu im KḪ mit lā negiert (vgl. §§ 8, 51 u.ö.). Vgl. auch Z. x+4. 2 Die auf mimmûšu (hier undekliniert wie aB 2 Kol. III 4ʼ // Stele IX 32 [§23]) folgenden Zeichen erlauben keine sichere Lesung und werden deshalb hier nicht wiedergegeben. Ebenso wird auf eine Ergänzung des Zeilenendes verzichtet. S. auch sub B z.St. 3 Als eine mögliche Ergänzung für die in nB 7 erhaltene Passage kann in Erwägung gezogen werden: (Z. 1) [šumma awīlu]m ana (Z. 2) [kaspim] šeʼam (Z. 3) [itti tamkarim išā]mma (Z. 4) […]-x-BAD/BE (Z. 5) [awīlum šū in]a ebūrim (Z. 6) [kaspam u ṣib]tam (Z 7) [ana tamkārim ú-ta-a]r „[Wenn jeman]d für [Silber] Gerste [gekau]ft hat und dann […]…. (Z. 5) dieser Mensch gib]t [zu]r Ernte(zeit) [das Silber und den Zin]s [dem Kaufmann zurück] (vgl. Kol. XIV 54f. [§ 50]). Auf jeden Fall endet Z. 7 mit einem Zeichen, das durch einen Senkrechten abgeschlossen wird (s. sub B z.St.). In aB 3 II 1 scheint für die Ergänzung von ana tamkārim nicht genügend Platz zur Verfügung zu stehen, so daß die Ergänzung von išaqqal „er wiegt ab, zahlt“ näher liegt. 4 Für eine Ergänzung nach nB 7 reicht der verfügbare Platz nicht, so daß eine abweichende Formulierung wahrscheinlich ist. 5 Das drittletzte Zeichen der Zeile ist nicht identifizierbar. Falls la gelesen werden dürfte, ist wohl gemeint, „wenn er (gar) nicht(s) zu geben hat“, wobei das Objekt nicht genannt wäre. Stele VI 67 (§ 8) lautet in einem vergleichbaren Kontext die Formulierung ša nadānim lā išu „nichts zum Geben da ist“. Die vorgesehene Sanktion ist nicht zu rekonstruieren, wahrscheinlich droht Schuldsklaverei, eventuell auch die Todesstrafe. 6 Wenn richtig gelesen, wahrscheinlich Verbalform (D- oder Š-Stamm) mit enklitischem -ma. 7 S. Bem. zur Übersetzung. 8 S. Bem. zur Übersetzung. 9 S. Bem. zur Übersetzung. 10 Eine ähnliche Formulierung (ebenfalls in beschädigtem Kontext) § „68“ Z. x+1 = K 21227 lk. Kol. (nANin 3 Kol. III) Z. 1ʼ. 11 Wenn u…ma (Z. 3) Rest einer Verbalform ist, müssen in der Lücke zwei Verben verloren sein. 12 Wenn das nicht gedeutete Zeichen am Zeilenbeginn gegen die Kopie als unschön geschriebenes Zahlzeichen 40 verstanden wird, ergeben sich 45 Sekel, d.h. ein ¾ Mine – eine realistische Mengenangabe. 13 Zur Frage, ob das folgende Wort zu einer Form von šajjāmānum „Käufer“ ergänzt werden kann, s. sub B z.St. 14 Mit dem auf das Suffix -šu folgende Zeichen ú muß eine Verbalform beginnen. 15 S. sub B z.St. 16 Aus der Schreibung folgt, daß die beiden auf SAG.ÌR folgenden Zeichen šu und ú zu šū „dieser“ zu verbinden sind. Darauf folgen wird eine Verbalform, die Zeichenreste sind nicht deutbar. 17 Gemeint ist wahrscheinlich der Gläubiger. Am Ende von aB 3 II 16 = Z. 11 ist das zu [ga]mram šanīam gehörige Substantiv zu erwarten, die vorgeschlagene Ergänzung bietet sich inhaltlich an. 18 Roth, Law Collections, S. 97, ergänzt ša(?), läßt aber ina aus und gibt keine Übersetzung. Auch šumma kann in als Ergänzung in Erwägung gezogen („wenn er es bewußt getan hat“).

C.2.2. Rechtsteil

333

(getan hat)1, wird getö[tet]. § „81“ § „81“ (XX ~„31“–…: aB 3 II 19–28 / gap o = Z. 1–10) [šumma] awīlum awīlam […]ma […] kaspam […] … (Z. 5) […š]um [… (Z. 10) …] § „81“ (XX ~„31“–…: aB 3 I 19–28 / gap o = Z. 1–10) [Wenn] jemand jemanden (anders) […] und dann […] Silber [… i]hm [… (Z. 10) …] § „82“2 § „82“ (XX ~„45“–…: aB 3 II 29–41 / gap p = Z. 1–13;) [šumma …] xx […]mut? […] ša? […] (Z. 5) […]ma [… š]anâmma? […]ūti? […] muškēnu/i/am […] (Z. 10) […]ma […] inaddinu […] iriab? (XX ~„63“–~„64“: nANin 3 K 15046 re. Kol. …, 1ʼ–2ʼ = Z. 12–13) […] kaspam […] ana […] § „82“ (XX ~„45“–…: aB 3 II 29–41 / gap p = Z. 1–13; nANin 3 K 15046 re. Kol. …, 1ʼ–2ʼ = Z. 12–13) [Wenn …] Silber?3 […], der/das […], (Z. 5) […] und dann [… a]nderen? […] ein/einen Angehöriger/n des unteren Standes […] (Z. 10) […] und dann [… , das …] er gibt,4 […] er ersetzt?. (XX ~„63“–~„64“: nANin 3 K 15046 re. Kol. …, 1ʼ–2ʼ = Z. 12–13) […] Silber […] für […]5. § „83“ § „83“ (XX ~„65“–…: aB 3 II 42–45 / gap q = Z. 1–4, […]) [šumma … še’am] ū kaspam […] iddinuma?6 […] § „83“ (XX ~„65“–~„66“:nANin 3 K 15046 re. Kol. 3ʼ–4ʼ, […] = Z. 1, […]) šu[mma …] š[e’am ū kaspam …] § „83“ (XX ~„65“–…: aB 3 II 42–45 / gap q = Z. 1–4, […]) [Wenn jemand / ein Kaufmann Gerste] oder Silber, [die?] er […] gegeben hat7, und dann […]. § „83“ (XX ~„65“–~„66“: nANin 3 K 15046 re. Kol. 3ʼ–4ʼ, […] = Z. 1, […]) We[nn …] G[erste oder Silber …]. Lücke d2 (etwa 20 Zeilen = XX … / XXI …: [§ „83“ Ende, § „84“, § „85“ Anfang]), nach einigen Zeilen Textverlust wahrscheinlich darin einzufügen: § „84“8 § „84“ (XX … / XXI …: nB 11 mittl. Kol. 1’–17’ = […], Z. x+1–x+17, […]) […] u[…-ma]9 tam[kā]rum še[ʼam] ū kaspam iqtīpšunum[a] šeʼam u kaspam (Z. x+5) ana tamkārim turram lā ileʼū abum ša qāt 1

Formulierung ähnlich Kol. XLII 52f. (§ 227)? Zu den Lesungen s. sub B z.St.; dort auch zur Ablehnung der Interpretation Donbaz / Sauren, OLP, S. 21 sub 9. 3 So, wenn das zur Transkription Gesagte richtig ist. 4 Verb im Subjunktiv, also Prädikat eines Relativsatzes. 5 Wenn die Parallelisierung der beiden Textzeugen richtig ist, können sie vielleicht kombiniert werden: (Z. 12) kaspam ša … inaddinu (Z. 13) ana […] iriāb „das Silber, das … gibt, ersetzt er dem […]“. 6 Verb im Subjunktiv, also Prädikat eines Relativsatzes, s. die folgende Anm. 7 Die auf u auslautende Verbalform ist vermutlich als Subjunktiv zu erklären. Darf zu [še’am] ū kaspam [ša ana ḫubullim] iddinuma „[Gerste] oder Silber, die er als zinspflichtiges Darlehen gegeben hat und …“ ergänzt werden? In diesem Fall kommt als Subjekt nur tamkārum „Kaufmann“ infrage. 8 Beginn und Ende der Bestimmung sind verloren, inhaltlich bleibt vieles im Dunkeln. – qiāpu(m) (Z. x+3, x+14) / qīptu(m) (Z. x+16) auch § 111. Es ist möglich, aber infolge des Erhaltungszustandes der Texte nicht zu erkennen, daß sich dieser Abschnitt teilweise mit § „83“ oder § „85“ überschneidet, s. sub A.6.2 zu Kol. XX. 9 Mit dem Zeichen ú beginnt wahrscheinlich die in dieser Zeile zu erwartende Verbalform (Prät. mit enklitischem -ma). Unwahrscheinlich ist, daß das Zeichen zur Negation ul gehört, da ein nicht negiertes Verb im Perfekt folgt. 2

334

C. Transkription und Übersetzung

mārīš[u] ušēširu (Z. x+10) ina bīt maḫīrim ušēšibušu awīlum ša wardam u amtam iqeppuma (Z. x+15) š[eʼam]? dinšum!1 š[a q]iptū š[eʼim]? ū k[aspim …] § „84“ (XX … / XXI …: nB 11 mittl. Kol. 1’–17’ = […], Z. x+1–x+17, […]) [… und] der Kaufmann ihnen2 Ger[ste] oder [Silber] geliehen hat, sie aber die Gerste oder das Silber (Z. x+5) dem Kaufmann nicht haben zurückgeben können: ein Vater, der den Geschäftsanteilen?3 seines Sohnes den Weg bereitet hat4, ihn (Z. x+10) ins „Handelshaus“5 eingeführt hat6, (ist) ein Mensch7, der einem Sklaven oder einer Sklavin leiht und (Z. x+15) ihm!/ihr! G[erste] bt; dieje[nigen, die?] G[erste-] oder Si[lber-K]redite […]8. (einige Zeilen Textverlust) § „85“ § „85“ (XXI …: aB 3 III 6–18 / gap r = […], Z. x+1–x+13) […] ana […] u[…] […] (x+5) ina?9 […] (x+10) u[…] ana […] iqīap […] tamkārum? šū i[ddāk]?10 § „85“ (XXI …: aB 3 III 6–18 / gap r = […], Z. x+1–x+13) […] für […] (x+5) in […] (x+10) […] für […] entleiht er (für Geschäftszwecke) […]; dieser Kaufmann? w[ird getötet]?11. § „86“ § „86“ (XXI ~„30“–…: aB 3 III 19–23 / gap r = Z. 1–5) (1) šumm[a] awīlum […] ša a[…] lā u[…]ma … ina kaspīšu (Z. 5) īte[l]li § „86“ (XXI ~„30“–…: aB 3 III 19–23 / gap r = Z. 1–5) Wenn jemand […], der/das12 […], nicht […] hat und? […]13: seines Silbers (Z. 5) geht er verlustig.

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Der Text ist an dieser Stelle verstümmelt überliefert, da schon die Vorlage beschädigt war, zum Ausdruck gebracht durch den Vermerk ḫe-pí „abgebrochen“. Wegen des vorangehenden Präsens wird die verstümmelt überlieferte Form ebenfalls zu einem Präsens ergänzt, das abschließende Zeichen zu einem Dativsuffix emendiert (s. sub B z.St.). Daß in der Vorlage wie sonst mehrfach in dieser Passage neben Gerste auch Silber genannt war, ist möglich, aber nicht zwingend. Durch ein enklitisches -ma wird dinšum syntaktisch mit dem vorhergehenden Verb verbunden, so daß der Subjunktiv inaddinušum zu erwarten wäre. 2 Aus dem pluralischen Suffix folgt, daß es sich bei den Schuldnern um mehrere Personen handelt. 3 Vgl. AHw, S. 910b s.v. qātu(m) 6 („Verantwortungs-, Arbeitsbereich“); CAD Q, S. 195 s.v. qātu 12a. 4 Oder eher versucht hat, den Weg zu bereiten, obwohl er dazu noch nicht in der Lage war und dies zum Mißerfolg geführt hat. Wegen des verlorenen Beginns des Paragraphen ist die Bedeutung nicht eindeutig zu bestimmen. Vgl. AHw, S. 255; CAD E, S. 357f. s.v. ešēru 6–7(?). 5 CAD M/1, S. 98b. 6 Wörtlich: „hat wohnen lassen“. 7 Als Vergleich zu verstehen: „ist wie“? In Erwägung gezogen werden kann auch eine Reihung „ein Vater … (oder) jemand, der …“. 8 qiptū (Plur. Nom.) wird als Nomen regens einer Status-constructus-Verbindung des Plurals verstanden, von dem „Gerste oder Silber“ als Nomina recta abhängig sind. Danach könnte als Ergänzung vielleicht elīšunu ibaššû „die mit Gerste- oder Silberkrediten belastet sind“ in Erwägung gezogen werden (vgl. – mit ḫubullum „zinsloses Darlehen“ – Kol. XIII 72 – XIV 1 [§ 48], XXXII 38–40 [§ 151], XXXII 56–58 [§ 152]; wegen des Pluralsuffixes Z. 3ʼ wird hier von einer Mehrzahl von Schuldnern ausgegangen). Die Sanktion ist verloren. 9 Ob hier eine Präposition (so die Übersetzung) oder der Beginn einer Verbalform (ina[ddin] „er g[ibt]“) vorliegt, läßt sich nicht entscheiden. 10 Zur abweichenden Auffassung von Roth, Law Collections, S. 97 gap r, s. sub B bei § 85. 11 Die mit dem Zeichen ú beginnenden Wörter Z. x+3 sowie x+10 können verschieden ergänzt werden: z.B. Verbalform, Negation ul oder Konjunktion ūlū … ūlū „entweder … oder“ … 12 Genus und Kasus des Relativpronomens nicht zu bestimmen, da das Bezugswort am Ende der vorhergehenden Zeile verloren ist, s. sub B z.St. 13 Die auf die Negation folgende, mit u beginnende Verbalform ist verloren. Wenn am Zeilenende zu ma zu ergänzen ist, dann füllte sie wahrscheinlich die gesamte Zeile aus. In der folgenden Zeile ist dann ein weiteres Verbum verloren. S. sub B z.St.

C.2.2. Rechtsteil

335

§ „87“1 § „87“ (XXI ~„35“–…: aB 3 III 24–34 / gap s = Z. 1–8, Z. 9–12 // § 69+d, x+1–x+3) šumma [lū] wardum lū [a]m[tum …]-ti […] (Z. 8) ana bē[līšu utarrūšum]? šumma awī[lum šū? (…)] (Z. 10) itrukšu [… ana bēlī]šu ul ut[ar]rūšum § „87“ (XXI ~„35“–…: aB 3 III 24–34 / gap s = Z. 1–8, Z. 9–12 // § 69+d, x+1–x+3) Wenn entweder ein Sklave oder [eine S]kl[avin] … […]: (Z. 8) [man bringt ihn/sie] zu [seinem/ihrem] Eig[entümer] zurück. Wenn [dieser]? Men[sch (…)] (Z. 10) ihn/sie geschlagen hat: [man] br[ing]t den S[klaven?2] nicht [zu] seinem [Eigentü]mer zurück. § „88“ § „88“ (XXI ~„55“–…: § 70+d / aB 3 III 35–40 / gap t = Z. 1–8) šumma tamkārum še’am ū kaspam ana ḫubullim i[dd]in ana 1 kurrim 1 pān 4 sūt še’am ṣibtam ileqqe (Z. 5) šumma kaspam (aB 4; ausgelassen, Schreibfehler: aB 3) ana ḫubullim iddin ana 1 šiqil kaspim šuduš 6 uṭṭet (aB 4; šuduš u 6 uṭṭet kaspam: aB 3) ṣibtam ileqqe § „88“ (XXI ~„55“–…: § 70+d / aB 3 III 35–40 / gap t = Z. 1–8) Wenn ein Kaufmann Gerste oder Silber als verzinsliches Darlehen geg[eb]en hat: pro 1 Kur nimmt er 1 Pan 4 Seah Gerste als Zins; (Z. 5) wenn er Silber als verzinsliches Darlehen gegeben hat: pro 1 Sekel Silber nimmt er ein Sechstel 6 Korn (aB 4; ein Sechstel und 6 Korn Silber: aB 3) als Zins. § „89“ § „89“ (XXI ~„65“ – XXII …: § 71+d / aB 3 III 41–55 / gap u = Z. 1–14) aB 4: [š]umma aw[īl]um [š]a ḫubulla[m irš]û3 kaspam ana tu[rr]im [l]ā īšu še’amma [ī]šu (Z. 5) [k]īma ṣimd[at] šarrim [tamkārum] ana ṣibassu 1 [kurrim 1 pān] še’amma ileqqe [šu]mma tamkārum ṣibat ḫubullim [el]i 1 kurrim [1 pān še’am] (Z. 10) [u el]i kaspim [1 šiqil] šuduš 6 uṭ[ṭet kas]pam uwat[term]a ilqe ina m[imma] ša iddinu īt[elli] aB 3: šumma awīlum ša kaspam ana ḫubulli ilqû kaspam ana turri lā ī[šu] še’am ša kaspim īšu (Z. 5) kīma ṣimda[t šarrim tamkārum še’am]4 u ṣibtam 1 kur 1 pān še’amma ileqqe [šumm]a tamkārum ṣibat ḫubu[lli …] § „89“ (XXI ~„65“ – XXII …: § 71+d / aB 3 III 41–45 / gap u = Z. 1–14) aB 4: [W]enn je[m]and, der ein verzinsliches Darlehen [genom]men hat, [k]ein Silber zur Rück[za]hlung besitzt, aber über Gerste [ver]fügt: (Z. 5) [ge]mäß einer königlichen Verfüg[ung] n[im]mt [der Kaufmann] pro 1 Kur als seinen Zins 1 Pan Gerste. [W]enn der Kaufmann den Zins des [Darl]ehens pro 1 Kur [ü]ber [1 Pan Gerste] (Z. 10) [und pr]o 1 Sekel [ü]ber ein Sechstel (und) 6 Ko[rn Silb]er hinaus erh[ö]ht und (entsprechend) genommen hat: al[les de]ssen, was er gegeben hat, geht er ver[lustig]. aB 3: Wenn jemand, der Silber als verzinsliches Darlehen genommen hat, kein Silber zur Rückzahlung besitzt, (aber) Gerste statt Silber besitzt: (Z. 5) gemäß einer [königlichen] Verfü[gung nimmt [der Kaufmann für Gerste] und Zins 1 Kur 1 Pan Gerste. [Wen]n der Kaufman[n den Z]ins des [D]arlehe[ns …].

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Gegenstand der Bestimmung könnte die Auslösung eines verpfändeten Sklaven bzw. einer verpfändeten Sklavin sein. 2 Formulierung offenbar verkürzt, da der Platz zur zusätzlichen Ergänzung von SAG.GÉME „Sklavin“ nicht ausreicht, s. auch sub B z.St. 3 Oder: [iš]û, s. sub B z.St. 4 Zur Ergänzung s. sub B z.St.

336

C. Transkription und Übersetzung

§ „90“ § „90“ (XXII ~„10“–…: § 72+d / gap v = Z. 1–8, […]?)1 šumma tamk[ā]rum š[e’am ū kaspa]m ana ṣibtim [iddinm]a ṣibtu/am ma-[la qaqqa]d2 še’em kaspi[m …] (Z. 5) [i]lteqēm[a …]mi-x3 še’um ū ka[spum ša? ṣibtī?]-šu ul […]. § „90“ (XXII ~„10“–…: § 72+d / gap v = Z. 1–8, […]) Wenn ein Kauf[ma]nn G[erste oder Silbe]r gegen Zins [gegeben hat u]nd dann den Zins, so[viel er dem Kapit]al an Gerste Sil[b]er (entspricht) […] (Z. 5) [ge]nommen hat un[d dann …]: die Gerste oder das Silb[er], dessen [Zins]? nicht […]4. Lücke e1 (etwa 10–15 Zeilen = XXII …: [§ „90“ Ende?, § „91“ Anfang]) § „91“ § „91“ (XXII …–~„34“: […], aB 3 IV 17–19 = Z. x+1–x+3) […] še’[am ū kaspam]? ana […] ina[ddin] § „91“ (XXII …–~„34“: […], aB 3 IV 17–19 = Z. x+1–x+3) […] Gers[te und Silber]? für […] gi[bt] er. § „92“ § „92“ (XXII ~„35“–~„54“: § 72+e / aB 3 IV 23–23 / gap w = aB 3 Z. 1–4, Lücke e2, aB 4 Z. x+1– x+85) šumma t[amkārum še’am ū kaspam] ana [ṣibtim iddinma]? ṣibtam? [… i]l[teqe6 …] [Lücke e2] (§ 72+e) ūlū š[e’am ū kaspam] mala im[taḫaru] lā uštaḫriṣma ṭuppam eššam7 lā išṭur (Z. x+5) ūlū ṣibā[t]im ana qaqqadim uṭṭeḫḫi tamkārum šū še’am mala ilqû uštašannāma utâr § „92“ (XXII ~„35“–~„54“: § 72+e / aB 3 IV 20–23 /gap w = aB 3 Z. 1–48, Lücke e2, aB 4 Z. x+1– x+8, […]?, Z. x+1–x+8) Wenn ein K[aufmann Gerste oder Silber] gegen [Zins gegeben hat und]? den Zins? [… g]enommen hat …] [Lücke e2] (§ 72+e) und entweder Gerste oder Silber, soviel er empfangen hat, nicht verrechnet hat und keine neue9 Tafel geschrieben hat (Z. x+5) oder die Zinsen auf das Kapital aufgeschlagen hat: dieser Kaufmann zahlt die Gerste, die er genommen hat, doppelt zurück. § „93“ § „93“ (XXII ~„55“–~„69“: § 73+e / gap x = Z. 1–12) šumma tamkārum še’am ū kaspam ana ḫubullim iddinma inūma ana ḫubullim iddinu kaspam ina abnim maṭītim (Z. 5) ū še’am ina sūtim maṭītim iddin u inūma imḫuru k[a]spam [i]na abnim [rabītim] še’a[m ina sūtim rabītim] (Z. 10) imḫur [tamkārum šû] ina m[imma ša imḫuru] ī[telli] § „93“ (XXII ~„55“–~„69“: § 73+e / gap x = Z. 1–12) Wenn ein Kaufmann Gerste oder Silber als 1

§ 92 Z. 1–4 ähnlich formuliert wie Z. 1–5. Ergänzung im Anschluß an Roth, Law Collections, S. 98, wo allerdings [qaqqadi]šu gelesen und das Folgende in den Akkusativ gesetzt wird (šeʼam u kaspam). 3 S. sub B z.St. 4 Bis zum Paragraphenende sind wahrscheinlich nur das (negierte) Verb des Relativsatzes sowie das Prädikat des Hauptsatzes verloren. 5 Zwischen dem auf aB 3 und dem auf aB 4 erhaltenen Texten besteht ein inhaltlicher Bruch. Andererseits steht innerhalb des KḪ nicht genügend Platz zur Verfügung, um hier sowohl in aB 3 eine Apodosis als auch in aB 4 eine Protasis unterzubringen. Beide Abschnitte gehören deshalb wahrscheinlich zu demselben Paragraphen, so daß eine kleine Lücke anzunehmen ist (= Lücke e2; ebenso Roth, Law Collections, S. 98 gap w). S. auch sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII sowie sub B z.St. 6 Zur Ergänzung s. sub B z.St. 7 S. sub B z.St. 8 Z. 1–4 ähnlich formuliert wie § 90 Z. 1–5. 9 Borger, TUAT, S. 54, übersetzt: „zusätzliche Tafel“ Anm. in B z.St. 2

C.2.2. Rechtsteil

337

zinspflichtiges Darlehen gegeben hat und, als er das zinspflichtige Darlehen gegeben hatte, (jedoch) das Silber mit einem kleinen Gewichtsstein (Z. 5) oder die Gerste mit einem kleinen Getreidemaß gegeben hat, aber als er (es zurück)erhalten hat, (dann) das S[i]lber [mi]t einem [großen] Stein, die Gerst[e mit einem großen Maß] (Z. 10) entgegen genomm[en hat: dieser Kaufmann] [geht] all[es dessen, was er gegeben hat]1, ve[rlustig]. § „94“ § „94“ (XXII ~„70“–XXIII ~„2“: § 74+e / gap y = Z. 1–6) šumma [tamkārum še’am ū kaspam] ana ḫub[ullim]2 balum šī[bī u riksāti]m iddin (Z. 5) ina mimm[a ša i]ddinu īt[e]lli § „94“ (XXIII ~„70“ – XXIII ~„2“: § 74+e / gap y = Z. 1–6) Wenn [ein Kaufmann Gerste oder Silber] als zinspflichtiges [Darlehen] ohne Zeu[gen und vertragliche Abmach]ungen gegeben hat: er geht (Z. 5) alles desse[n, was er ge]geben hat, verlu[s]tig. § „95“ § „95“ (XXIII ~„3“–~„19“ : § 75+e / gap z: XXII ~„66“ – XXIII ~„7“ = Z. 1–173) šumma awī[l]um š[e’a]m ū kaspam itti tamkārim [i]lqēma (Z. 5) še’am u kaspam ana turrim lā išu bīšamma išu mimma ša ina qātīšu (aB 4; mimma ša qātīšu: nANin 2) (Z. 10) ibaššû maḫar šībī kīma ubbalu ana tamkārīšu inaddin (Z. 15) tamkārum (aB 4; tamkārum [šū]?: nANin 2) ul uppas imaḫḫar § „95“ (XXIII ~„3“–~„19“: § 75+e / gap z: = Z. 1–17) Wenn jemand Gerste oder Silber von einem Kaufmann geliehen4 hat, aber (Z. 5) Gerste oder Silber zum Zurückgeben nicht besitzt, er allerdings bewegliche Habe besitzt: (von) allem, was sich in seinem Besitz5 (Z. 10) befindet, gibt er vor Zeugen, sobald er (es) bringen (kann)6, seinem Kaufmann; (Z. 15) der Kaufmann (aB 4; [dieser]? Kaufmann: nANin 2) darf nicht widersprechen, er nimmt es an. § „96“7 § „96“ (XXIII ~„20“–…: § 76+e / gap aa [nANin 3 K 10485 re. Kol.] = Z. 1–5, …) [šumma tamkārum]? awī[lam šuāti?] īsi[rma]?8 kīma […] (Z. 5) ma[ḫar? …] § „96“ (XXIII ~„20“–…: § 76+e / gap aa / [nANin 3 K 10485 re. Kol.] = Z. 1–5, …) [Wenn der Kaufmann] die Zahlung von diesem Menschen gefordert hat? und entsprechend dem, was […] (Z. 5) v[or? …]9. 1

S. sub B z.St. Zur Rekonstruktion des Folgenden und zur Trennung von § „97“ und § 98 s. sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. 2 S. sub B z.St. 3 Zeilenzählung nach nANin 2. 4 Wörtlich: „genommen“. 5 Wörtlich: „in seiner Hand“ (aB 4), „alles seiner Hand“ (nANin 2). 6 Die Übersetzung geht aus von der Funktion von kīma als temporaler Subjunktion („sobald als, wenn“, AHw, S. 477 s.v. C1; GAG § 172) und der Überlegung, daß die bewegliche Habe erst herbeigeschafft werden muß, was offenbar schnellstmöglich erfolgen soll. Die Stelle gilt als schwer verständlich, und die vorliegenden Übersetzungen weichen beträchtlich voneinander ab. Einige Beispiele seien genannt: Borger, BAL, S. 110 sub § 75+e: nebeneinander gestellt werden drei Möglichkeiten: „vor Zeugen, die bestätigen können, daß er es bringt“ (so auch – mit dem Hinweis „Übersetzung sehr unsicher“ – Borger, TUAT); „vor Zeugen (aussagend), daß er es bringen wird“; „während er es Zeugen vorführt“; Eilers, Gesetzesstele, bzw. Eilers / Hecker, Codex (§ „96“): „vor Zeugen dafür, daß er (es wirklich) bringt (?)“; Driver / Miles, BL II, § R: „before witnesses as and when he may bring (it)“; Finet, Code, § R: „devant témoins chaque fois quʼil (en) apporte“; Roth, Law Collections, gap z: „in the presence of witnesses …, in amounts according to the exchange value“. 7 nANin 3 (K 10845 re. Kol.) schließt inhaltlich an den vorhergehenden Paragraphen an (Gegenfall) und ist deshalb an dieser Stelle einzuordnen, wahrscheinlich direkter Anschluß; s. Diskussion sub A.6.2 zu Kol. XXI–XXIII. 8 Eine parallele Formulierung in § 66, Z. 3f. Zur Ergänzung vgl. auch Driver / Miles, BL II, S. 40f. § S. 9 Vielleicht sind Z. 4f. trotz inverser Wortstellung mit anderer Zeitstellung analog § „95“ Z. 11f. zu ergänzen: kīma [itbaluma] ma[ḫar šībī …] „gemäß dem, was [er hat beibringen müssen] und vo[r Zeugen …]“ (bestätigt hat o.ä.). Da verloren, bleibt die Sanktion offen.

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C. Transkription und Übersetzung

Lücke f1 (einige Zeilen verloren = XXIII …: [§ „96“ Ende, § „97“ Anfang]) § „97“ § „97“ (XXIII …: […], nB 12 Rs. Iʼ 1’–11’ = […], Z. x+1–x+11) […] in?-xx […] iddin? (über der Zeile1:) xx? ka[sap]? (Fortsetzung in normaler Schrift:) tappûtim […] (Z. x+5) ṭuppīšu u?-[…] ulab/p[…] ana aw[ilim]? ana kas[pim …] tam[kārum ša? …] (Z. x+10) u[l? …] id[dâk]? § „97“ (XXII …: […], nB 12 Rs. Iʼ 1’–11’ = […], Z. x+1–x+11) […] … […] er hat gegeben?, (über der Zeile:) … das Silber? (Fortsetzung in normaler Schrift:) für ein gemeinschaftliches Unternehmen […] (Z. x+5) seinen Tafeln2 […] jemandem für Sil[ber …]: der Kauf[mann, der? …] (Z. x+10) nic[ht? …], wird get[ötet]?3. Lücke f2 (wahrscheinlich einige Zeilen verloren = XXIII …: [§ 98 Anfang]) § 984 § 98 (XXIII …–~„51“: § 76+f / gap bb = […], Z. x+1–x+2) […] iddâ[k] § 98 (XXIII …–~„51“: § 76+f / gap bb = […], Z. x+1–x+2) […] er wird getöt[e]t. § 99 § 99 (XXIII ~„52“–~„59“: § 77+f / gap cc = Z. 1–5) šumma awīlum ana awīlim kaspam ana tappûtim iddin nēmelam ū butuqqâm ša ibbaššû maḫar ilim5 (Z. 5) mitḫāriš izuzzū § 99 (XXIII ~„52“–~„59“: § 77+f / gap cc = Z. 1–5) Wenn jemand jemandem (anders) Silber für ein gemeinschaftliches Unternehmen gegeben hat: den Gewinn oder den Verlust, der entsteht, (Z. 5) teilen sie vor einem Gott gemeinsam. §§ 100–101 § 100 (XXIII ~„60“–„75“ + XXIV 1–7: § 78+f = Z. 1–11 + § 100) šumma tamkārum ana šamallê[m] kaspam ana nadā[nim] u maḫāri[m] (Z. 5) id[di]nma ana ḫarrānim iṭrussu šamallûm ina ḫarrānim [k]a[sap ipq]idušum […]6 (Z. 10) [š]u[mma ašar] illiku [nēmelam] ītamar (XXIV 1) ṣibāt kaspim mala ilqû isaddarma ūmīšu (5) imannûma tamkāršu ippal § 101 (XXIV 8–14) šumma ašar illiku nēmelam (10) lā ītamar kasap ilqû uštašannāma šamallûm ana tamkārim inaddin § 100 (XXIII ~„60“–„75“ + XXIV 1–7: § 78+f = Z. 1–11 + § 100) Wenn ein Kaufmann einem Mitarbeiter Silber zum Zweck des Handelns7 (Z. 5) gegeben und ihn auf eine (Handels)reise geschickt hat: der Mitarbeiter auf der Reise das [S]ilb[er, das ihm an]vertraut worden ist, […]8; (Z. 10)

1

Über nB 12 Z. 4ʼ sind Keileindrücke in kleinerer Schrift erkennbar, die als Nachtrag einer Auslassung aufgefaßt werden und vor tappûtim eingefügt werden. 2 Als Akkusativ des Plurals verstanden, möglich ist auch eine Übersetzung als Genetiv des Singulars („seine Tafel“). 3 Bei Lesung des ersten Zeichens als id liegt diese Ergänzung nahe. S. die folgende Anm. 4 Zur Frage, ob sich das erhaltene Textfragment mit dem Ende vom § 97 überschneidet, s. sub A.6.2 zu Kol. XXI– XXIII. 5 Die Keileindrücke nach diesem Wort wohl bedeutungslos, s. sub B z.St. 6 S. Bem. zur Übersetzung. 7 Wörtlich: „zum Geben und zum Empfangen“; vgl. Borger, BAL, S. 118 zu § 100. 8 Inhaltlich ist zu erwarten, daß die Aufgabe darin besteht, das Silber zu mehren. Die Spuren am Zeilenende sind vielleicht als ⸢uš-ma-ad⸣ „er wird vermehren“ zu lesen. In der Lücke davor ist eine Aussage darüber, in welcher Weise dies erfolgen sollte, nicht unwahrscheinlich.

C.2.2. Rechtsteil

339

[w]e[nn er dort], wo er hingegangen ist, [Gewinn] erzielt hat1: (Kol. XXIV 1) die Zinsen des gesamten Silbers, das er genommen hat, verbucht er, und (5) man zählt seine Tage, und er zahlt seinen Kaufmann aus; § 101 (XXIV 8–14) wenn er dort, wo er hingegangen ist, keinen Gewinn (10) erzielt2 hat: das Silber, das er genommen hat, gibt der Mitarbeiter dem Kaufmann doppelt3. §§ 102–103 § 102 (XXIV 15–23) šumma tamkārum ana šamallêm kaspam ana tadmiqtim ittadinma ašar illiku (20) bitiqtam ītamar qaqqad kaspim ana tamkārim utâr § 103 (XXIV 24–31) šumma ḫarrānam (25) ina alākīšu nakrum mimma ša našû uštaddīšu šamallûm nīš ilim (30) izakkarma ūtaššar § 102 (XXIV 15–23) Wenn ein Kaufmann einem Mitarbeiter Silber als ‚Risikokapital‘4 gegeben hat und der dort, wohin er (hin)gegangen ist, (20) einen Verlust erlitten hat: den Kapitalbetrag in Silber gibt er dem Kaufmann zurück; § 103 (XXIV 24–31) wenn auf der Geschäftsreise, (25) auf der er sich befindet, ein Feind ihm alles, was er bei sich trug, weggenommen hat5: der Mitarbeiter (30) schwört einen Eid bei einem Gott und wird nicht bestraft. §§ 104–105 § 104 (XXIV 32–45) šumma tamkārum ana šamallîm še’am šipātam šamnam (35) u mimma bīšam ana pašārim iddin šamallûm kaspam isaddarma (40) ana tamkārim utâr šamallûm kanīk kaspim ša ana tamkārim inaddinu (45) ileqqe § 105 (XXIV 46–54) šumma šamallûm ītegima kanīk kaspim ša ana tamkārim (50) iddinu lā ilteqe kasap lā kanīkim ana nikkassim ul iššakkan § 104 (XXIV 32–45) Wenn ein Kaufmann einem Mitarbeiter Gerste, Wolle, Öl (35) oder irgendwelche bewegliche Habe zum ‚Veräußern‘6 gegeben hat: der Mitarbeiter stellt das (gewonnene?) Silber zusammen7 und gibt es (40) dem Kaufmann zurück; der Mitarbeiter (45) nimmt eine gesiegelte Urkunde über das Silber, das er dem Kaufmann gegeben hat; § 105 (XXIV 46–54) wenn der Mitarbeiter (jedoch) nachlässig gewesen ist und eine gesiegelte Urkunde über das Silber, das er dem Kaufmann (50) gegeben hat, nicht genommen hat: Silber, über das keine gesiegelte Urkunde existiert, wird nicht auf die Abrechnung gesetzt. § 106 § 106 (XXIV 55–67) šumma šamallûm kaspam itti tamkārim ilqēma tamkāršu ittakir (60) tamkārum šū ina maḫar (Stele, aB 4; maḫar: aB 38) ilim u šībī ina kaspim leqêm šamallâm ukânma šamallâm kaspam 1

Wörtlich: „gesehen, erblickt hat“. S. die vorige Anm. 3 Wörtlich: „verdoppelt er (der Kaufmann?) und der Mitarbeiter gibt es dem Kaufmann zurück“; die ausdrückliche Nennung eines Subjekts zum letzten Verb ist im KḪ in vergleichbarem Kontext ungewöhnlich. 4 Zum Terminus s. u.a. Kraus, Königliche Verfügungen, S. 316; AHw, S. 1300b; CAD T, S. 37 s.v. tadmiqtu b (mit Lit.); Roth, Law Collections, S. 100: „for an investment venture“. Eingesetzt wird das Silber offenbar auf einer Geschäftsreise. 5 Wörtlich: „hat verlieren lassen“. Offenbar gemeint: er wurde von einem Straßenräuber ausgeraubt. 6 Zum Terminus s. AHw, S. 842a s.v. pašāru(m) 3a; CAD P, S. 240 s.v. pašāru 6b; Roth, Law Collections, S. 100: „for local transactions“. Die Wortwahl läßt darauf schließen, daß es sich um eine spezielle Transaktion handelte, deren Charakter jedoch nicht näher zu bestimmen ist. Ob sie vor Ort oder auf einer Geschäftsreise erfolgte, geht aus dem Kontext nicht hervor. 7 D.h. verbucht den Verkaufserlös. 8 Zu maḫar statt ina maḫar s. GAG § 115j; allerdings ist auch ein Schreiberversehen nicht auszuschließen. 2

340

C. Transkription und Übersetzung

(65) mala ilqû adi 3-šu ana tamkārim (Stele, aB 3; tamkārīšu: aB 4) inaddin § 106 (XXIV 55–67) Wenn ein Mitarbeiter Silber von einem Kaufmann erhalten, es aber seinem Kaufmann (gegenüber) abgeleugnet1 hat: vor einem Gott und vor Zeugen weist (60) dieser Kaufmann nach, daß der Mitarbeiter Silber erhalten hat, und der Mitarbeiter gibt das gesamte Silber, (65) das er erhalten hatte, 3-fach dem Kaufmann (Stele, aB 3; seinem Kaufmann: aB 4). § 107 § 107 (XXIV 68–72, XXV 1–14) šumma tamkārum [kaspam] šamallâm iqīpma (Stele; tamkārum šamallâm kaspam iqīmma: aB 32, aB 4) (70) šamallûm mimma ša tamkārum iddinušum ana tamkārīšu (Stele, aB 4; tamkārim: aB 3) (XXV 1) uttēr tamkārum mimma ša šamallûm iddinušum (5) ittakiršu šamallûm šū ina maḫar (Stele; maḫar: aB43) ilim u šībī tamkārum ukânma tamkārum aššum šamallâšu (10) ikkiru mimma ša ilqû adi 6-šu ana šamallêm inaddin § 107 (XXIV 68–72, XXV 1–14) Wenn ein Kaufmann einem Mitarbeiter Silber anvertraut hat und (70) der Mitarbeiter alles, was der Kaufmann ihm gegeben hatte, seinem Kaufmann (Stele, aB 4; dem Kaufmann: aB 3) (XXVI 1) zurückerstattet hat, der Kaufmann (jedoch) alles, was der Mitarbeiter ihm (zurück)geben hatte, (5) ihm abgestritten hat: dieser Mitarbeiter überführt den Kaufmann vor einem Gott und vor Zeugen, und der Kaufmann gibt, weil er (es) seinem Mitarbeiter (10) abgestritten hat, alles, was er erhalten hatte, 6-fach dem Mitarbeiter. § 108 § 108 (XXV 15–25) šumma sābītum ana šīm šikarim še’am lā imtaḫar (Stele; [imtaḫar]ma?: aB 44) ina abnim rabītim kaspam imtaḫar (20) u maḫīr šikarim ana maḫīr še’im umtaṭṭi sābītam šuāti (Stele; šiāti: aB 4) ukannūšima ana mê (25) inaddūši § 108 (XXV 15–25) Wenn eine Schankwirtin zur Bezahlung5 von Bier keine Gerste angenommen hat, (dagegen) Silber nach dem großen Gewichtsstein (berechnet) angenommen hat6 (20) und (dadurch) den Wert des Bieres im Verhältnis zum Wert der Gerste verringert hat7: man weist es dieser Schankwirtin nach und (25) wirft sie ins Wasser. § 109 §109 (XXV 26–35) šumma sābītum sarrūtum ina bītiša ittarkasūma (30) sarrūtim šunūti lā iṣṣabtamma ana ekallim la irdeam8 sābītum šī (35) iddâk §109 (XXV 26–35) Wenn es eine Schankwirtin gibt, in deren Haus sich Verbrecher verabredet haben, und sie (30) diese Verbrecher nicht ergriffen und dem Palast zugeführt hat: diese Schankwirtin 1

S. AHw, S. 715 s.v. nakāru(m) 5; CAD N/1, S. 165 s.v. nakāru 5b. Eine Ergänzung von iq[ī…] entsprechend aB 4 liegt nahe. 3 Wie § 106, dort Bem.; in aB 3 verloren. 4 Stele asyndetischer Anschluß; in aB 4 ist wahrscheinlich –ma zugefügt, s. B z.St. und Bem. zur Übersetzung; in aB 3 verloren. 5 Wörtlich: „als Kaufpreis für“. 6 So nach Stele; deutlicher aB 4: „und dann (aber) Silber nach dem großen Gewichtsstein (berechnet) angenommen hat“. 7 Die Übersetzung geht davon aus, daß der Kunde durch die Veränderung der Relation Silber / Gerste, die sich negativ auf den Wert Bier / Gerste zu ungunsten des Kunden auswirkt, geschädigt worden ist (ein ähnlicher Sachverhalt liegt in § 93 vor; dort Z. 7 [aB 4 II 16ʼ] ebenfalls Anschluß mit u „und“); ähnlich z.B. Roth, Law Collections: „thereby reducing the value of beer in relation to the value beer“; ebenso G.G.W. Müller, Festschrift R. Haase (Philippika 13), Wiesbaden 2006, S. 22–25; anders Driver / Miles, BL II, S. 45 („or“); Finet, Code; Szlechter, Code (beide: „ou“); R. Haase, Schankwirtinnen in Babylon. Zu § 108 des Codex Hammurapi, WO 37 (2007), S. 31–35 („oder“); Eilers, Gesetzesstele; Eilers / Hecker, Codex (beide: „dazu“); unentschieden Borger, TUAT („oder/und“). 8 S. sub B z.St. 2

C.2.2. Rechtsteil

341

(35) wird getötet. § 1101 §110 (XXV 36–44) šumma nadītum ugbabtum (Stele; nadītum ū ugbabtum: aB 4)2 ša ina gagîm lā wašbat bīt sībim iptete (40) ū lū ana šikarim ana bīt sībim īterub awīltam šuāti iqallūši 110 (XXV 36–44) Wenn eine nadītum-Priesterin, (das heißt) eine ugbabtum-Priesterin, die nicht in der gagûm-Gemeinschaft3 wohnt4 (Stele; eine nadītum-Priesterin oder eine ugbabtum-Priesterin, die nicht in der gagûm-Gemeinschaft wohnen: aB 4), eine Schankwirtschaft5 geöffnet hat (40) oder 1

Zu diesem Abschnitt liegen mehrere längere Studien vor: M.T. Roth, The Priestess and the Tavern, in: FS Renger, Münster 1999, S. 445–446; S.J. van Wyk, The Concealed Crime of the Nadītu Priestess in § 110 of the Laws of Hammurabi, JSem 24 (2015), S., 109–145; K. de Graef, In Taberna. Der Vorschlag von Roth erkennt in der Passage ökonomische Sachverhalte (Verbot des Betreibens, nicht des Besuchs einer Schankwirtschaft, nahegelegt auch im Kontext der benachbarten Bestimmungen; petûm als Eröffnung eines Unternehmens interpretiert). Van Wyk und de Graef folgen ihr darin, wobei erstere im Vergehen Steuerhinterziehung sieht, was jedoch höchst unwahrscheinlich ist. De Graefs Analyse der Überlieferung zeigt auf, daß nadiātum, die zur gagûm-Gemeinschaft (s. C.1.2.2 sv.) gehörten, als Besitzerinnen von Schankwirtschaften mehrfach bezeugt sind. Geschäfte in diesem Bereich setzten danach die Zugehörigkeit zur gagûm-Gemeinschaft voraus. Die wirtschaftliche Interpretation erscheint einleuchtend, hat aber Schwierigkeiten mit der heute als hart empfundenen Strafe. Ein anderer Erklärungsansatz wurde unter Vergleich mit (späteren) Ritualanweisungen von S.M. Maul, Der Kneipenbesuch als Heilverfahren, in: D. Charpin / F. Joannès (Hg.), La circulation des biens, des personnes et des idées dans le Proche-Orient ancien. Actes de las XXXVIIIe Rencontre Assyriologique Internationale (Paris, 8–10 juillet 1991), Paris 1992 S. 389–396, in die Diskussion gebracht. Danach ist die Begründung der Bestimmung darin zu sehen, daß es sich bei der Schankwirtschaft um einen Ort potentieller magischer Unreinheit handelt (S. 395 mit Anm. 37). In eine ähnliche Richtung gehen die Überlegungen von S. Lafont, Femmes, droit et justice dans l’antiquité orientale (OBO 165), Fribourg / Göttingen 1999, S. 451–458, die eine Stätte der Prostitution vermutet (unter Vergleich mit der gleichen Strafe in der alttestamentlichen Stelle Leviticus 21, 9). Der Schlüssel zum Verständnis von § 110 liegt wahrscheinlich in § 12 der Rechtssammlung des Ur-Namma (Wilcke, Gesetze, S. 539). Dort werden sexuelle Beziehungen einer ereš/nin.dingir-Priesterin (s. C.1.2.2 sub ugbabtum) zu einem Mann mit der Verbrennung beider Personen geahndet (Protasis nur zum Teil erhalten, so daß nicht alle Einzelheiten der Beziehung erkennbar sind). Der Verbrennungstod ist in Mesopotamien wie im Alten Testament auch darüber hinaus als Strafe nicht nur bei Vergehen gegen religiöse, sondern auch gegen sexuelle Tabus geläufig (z.B. Inzest, s. § 157 mit Bem.). Berücksichtigt man dies, dann erklärt sich die Art der Bestrafung: da die Todesart mit der Art des Vergehens zusammenhängt, liegt offenbar die Verletzung eines religiös-sexuell bedingten Tabus vor, wobei der Straftatbestand offenbar schon durch den Versuch erfüllt ist. Vermutlich reichte die Gefahr der Verletzung des Tabus aus, weil die bīt sībim genannte Einrichtung nicht nur als potentieller Ort für Verschwörungen galt (§ 109), sondern dort auch die Möglichkeit zu illegitimen sexuellen Kontakten (sowie Trunkenheit?) bestand. Ob dies Prostitution genannt wird, ist eine Definitionsfrage. Eine Parallele für Verbrennen als Strafe bei Verletzung religiöser Tabus liegt auch in der Apodosis eines altbabylonischen Omens vor: ēnum asakka ištanarriq iṣabbatūšima iqallûši „eine EnPriesterin pflegt (etwas für die Götter mit einem) Tabu (Belegtes) zu stehlen – man ergreift sie und (dann) verbrennt man sie“ (CT 6, Tf. 2, u.a. zitiert von J. Nougayrol, RA 44 (1950), S. 29; J. Renger, ZA 58 [1967], S. 131 Anm. 137; CAD A/2, S. 327 s.v. asakku B b-2ʼ; E, S. 179a s.v. ēnu 2 – 1’bʼ). Daß das Verbot nur für außerhalb der gagûm-Gemeinschaft lebende Personen galt, ist vielleicht damit zu erklären, daß die anderen der Aufsicht des gagûm-Personals (wakil gagîm) unterstanden. S. Bem. zur Übersetzung. 2 In aB 3 verloren. S. Bem. zur Übersetzung. 3 Zum Terminus s. C.1.2.2 sub gagûm. 4 Die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten der Passage werden diskutiert von M.T. Roth, FS Renger, Münster 1999, S. 448–452. Da „oder“ im Akkad. zwischen zwei Nomina nicht ausgedrückt werden muß, können Stele und aB 4 gleichbedeutend aufgefaßt werden, wie es meist geschieht. Dann kann der Relativsatz auf beide Termini bezogen werden und zum Ausdruck bringen, daß keine der betreffenden Personen zum gagûm gehört. Wenn jedoch die Aufreihung von Priesterinnen ihrer Rangordnung entsprechend erfolgt (s. sub C.1.2.2 s.v. „Priesterinnen“), dann wird nur eine Person genannt und ugbabtum ist als erklärende Apposition zu nadītum zu verstehen. Der Relativsatz betrifft dann nur die Letztgenannte. Dieser Auffassung folgt die Übersetzung (so auch Eilers, Gesetzesstele; Eilers / Hecker, Codex; als Variante bei Roth, Law Collections, Anm. 18 [S. 141]). Dann kann sogar in Erwägung gezogen werden (so Eilers), NIN.DINGIR als entum „oberste Priesterin“ aufzulösen, vgl. auch das genannte Omen, wo durch die Schreibung EN = entum eindeutig ist, wer gemeint ist. 5 Zum Terminus s. u.a. auch M. Stol, Beer in Neo-Babylonian Times, in: L. Milano (Hg.), Drinking in Ancient Societies. History and Culture of Drinks in the Ancient Near East [HANE/S 6], Padua 1994, S. 155–183 [hier S. 164f.]).

342

C. Transkription und Übersetzung

wegen Bier in eine Schankwirtschaft eingetreten1 ist: diese ‚Privilegierte‘2 verbrennt man. § 1113 §111 (XXV 45–49) šumma sābītum ištēn4 pīḫam5 ana qīptim iddin ina ebūrim 5 sâ še’am ileqqe §111 (XXV 45–49) Wenn eine Schankwirtin ein Faß auf Kredit als Geschäftsdarlehen gegeben hat: zur Erntezeit erhält sie fünf Se’ah6 Gerste. § 1127 §112 (XXV 50–74) šumma awīlum ina ḫarrānim wašibma (Stele, aB 4; wašimma aB 3; ašibma: nANin 2) kaspam ḫurāṣam abnam ū bīš qātīšu (Stele, nANin 28; kaspam ḫurāṣam ū abnam ū bīš qātīšu: aB 4; lū kaspam lū ḫurāṣam lū abnam lū bīš qātīšu: aB 3) (55) ana awīlim iddinma ana šībultim ūšabilšu (Stele, aB 4; ūšabil9: aB 3; ūšabilašu: nANin 2; ; […]šu: nANin 3) awīlum šū (60) mimma ša (Stele, aB 3; fehlt in aB 4 – Schreiberversehen?) šūbulu (Stele, aB 3, aB 4, nANin 3; šūbul[a]?: nANin 2) ašar šūbulu (Stele, aB 3, aB 4, nANin 3; šūbul[a]?: nANin 2) lā iddinma itbal bēl šībultim (65) awīlam šuāti ina mimma ša šūbuluma lā iddinu ukânšuma (70) awīlum šū adi 5-šu (Stele; aB 3; ḫamšamma: aB 4) mimma ša innadnušum ana bēl šībultim inaddin §112 (XXV 50–74) Wenn jemand sich auf einer Geschäftsreise befindet und Silber, Gold, Edelsteine oder sonstige ihm gehörende10 bewegliche Habe (Stele, nANin 2; … Gold oder Edelsteine oder …: aB 4; entweder Silber oder Gold oder Edelsteine oder sonstige ihm gehörende bewegliche Habe: aB 3) (55) jemandem (anders) gegeben und (es durch) ihn11 als etwas zum Überbringen Bestimmtes überbringen lassen hat, dieser Mensch (jedoch) (60) alles, was zu überbringen war, dort, wo es zu überbringen war, nicht abgeliefert, sondern es beiseite gebracht hat: der Eigentümer des zum Überbringen Bestimmten weist (65) diesem Menschen alles nach, was zu überbringen und nicht abgeliefert worden ist, und (70) dieser Mensch wird alles, was ihm gegeben worden war, 5-fach dem Eigentümer des zum Überbringen Bestimmten geben. Rubrik ṣimdatum nikkassi ṣītim (aB 412) Verfügung: Abrechnung von Verlust (betreffend) (aB 4):

1

Die Übersetzung der beiden Verben geht von Perf.-Formen aus (wie §§ 108–109), d.h. Bestrafung schon beim ersten Mal. Die Schreibung läßt aber auch eine Interpretation als Gtn-Stämme zu (Prät.: iptette bzw. īterrub), so von Metzler, Tempora, S. 87, in Erwägung gezogen, s. auch Lafont, a.a.O. (OBO 165), S. 451–454; ein zweifelsfrei Wiederholung beinhaltender tn-Stamm liegt im genannten Omen vor. 2 Zu dieser Übersetzung s. C.1.2.2 s.v. awīlum am Ende. 3 Die Bestimmung entspricht fast wörtlich der Rechtssammlung des Ur-Namma § d9 (= Wilcke, Gesetze, S. 566f.). Ein vergleichbarer Sachverhalt auch im Edikt Ammi-ṣaduqas § 17, s. Kraus, Königliche Verfügungen, S. 178f.; qiāpu(m) / qīptu(m) auch § „84“ in beschädigtem Kontext. 4 Schreibung: Zahlzeichen: Stele, aB 3; ištēn: aB 4. 5 Vgl. Kraus, Königliche Verfügungen, S. 253–255; W. Sallaberger / M. Civil, Der babylonische Töpfer und seine Gefäße nach Urkunden altsumerischer bis altbabylonischer Zeit (MHEM 3), Ghent 1996, S. 116 s.v. pīḫu (weitere Lit.). Es handelt sich um ein Standardgefäß mit 2 Se’ah Inhalt (in Babylonien etwa 20 Liter; ebd. S. 254 mit Anm. 406). Es enthielt die Trockensubstanz (billatu), mit dem der Borgende sich selbst seinen Bierbedarf (vielleicht durch Aufgießen) herstellen konnte; s. M. Stol, Zur babylonischen Bierbereitung, BiOr 28 (1978), S. 167–170. 6 = ca. 50 Liter. 7 Zur Frage, ob an dieser Stelle eine Rubrik denkbar ist, s. sub A.4.2.2. 8 Unvollständig erhalten, s. sub B z.St. 9 Ausfall von -šu Schreiberversehen? 10 Wörtlich“ „in seiner Hand befindliche“. 11 S. Bem. zur Transkription. 12 aB 3 nur Trennstrich, Rubrik ausgelassen, s. sub A.4.2.2.

C.2.2. Rechtsteil

343

§ 113 §113 (XXV 75–76, XXVI 1–16) šumma awīlum eli awīlim (XXVI 1) še’am ū kaspam išūma ina balum bēl še’im ina našpakim ū lū ina maškanim (5) še’am ilteqe awīlam šuāti ina balum bēl še’im ina našpakim ū lū ina maškanim (10) ina (Stele; ina fehlt: aB 3, aB 4, nANin 2) še’im leqêm ukannūšuma še’am mala ilqû utâr u ina (Stele, aB 3; […]: nANin 2; ina fehlt: aB 4 – Schreiberversehen) mimma šumšu (15) mala iddinu ītelli §113 (XXV 75–76, XXVI 1–16) Wenn jemand bei jemandem (anders) eine Forderung über (XXVI 1) Gerste oder Silber hat und er dann ohne1 den Eigentümer der Gerste vom Speicher oder der Tenne (5) Gerste genommen hat: man weist diesem Menschen nach, daß er ohne den Eigentümer der Gerste aus dem Speicher oder der Tenne (10) Gerste genommen hat, und soviel Gerste, wie er genommen hat, bringt er zurück, auch geht er alles dessen, (15) was er sonst gegeben hatte, verlustig. § 114 §114 (XXVI 17–25) šumma awīlum eli awīlim še’am u kaspam (20) lā išūma nipûssu ittepe ana nipûtim ištiat ⅓ mana kaspam (25) išaqqal §114 (XXVI 17–25) Wenn jemand bei jemandem (anders) keine Forderung auf Gerste und Silber (20) hat, er aber (dennoch) bei ihm einen Schuldhäftling2 gepfändet hat: für jeden einzelnen Schuldhäftling (25) zahlt er eine drittel Mine Silber. §§ 115–116 § 115 (XXVI 26–37) šumma awīlum eli awīlim še’am u kaspam išūma (30) nipûssu ippēma (Stele, aB 4, nANin 2; ittep[ēma]: aB 3) nipûtum ina bīt nēpīša ina šimātīša imtūt (35) dīnum šû rugummâm ul išu § 116 (XXVI 38–53) šumma nipûtum ina bīt nēpīša (40) ina maḫāṣim ū lū ina uššušim imtūt bēl nipûtim tamkāršu (45) ukānma šumma mār awīlim māršu idukkū šumma warad awīlim ⅓ mana kaspam (Stele, aB 3, aB 4; ⅓ mana kaspam ana b[ēl nipûtim]?: aB 8) (50) išaqqal u ina mimma šumšu mala iddinu ītelli § 115 (XXVI 26–37) Wenn jemand bei jemandem (anders) eine Forderung auf Gerste und Silber hat und (30) er hat seinen Schuldhäftling in Schuldhaft geführt3, aber der Schuldhäftling ist im Haus seiner Schuldhaft auf natürliche Weise4 gestorben: (35) in diesem Rechtsfall besteht kein Klageanspruch; § 116 (XXVI 38–53) wenn (jedoch) ein Schuldhäftling im Haus seiner Schuldhaft (40) durch Schlagen oder (sonstiges) Mißhandeln gestorben ist, der Eigentümer des Schuldhäftlings es seinem Kaufmann (45) nachweisen kann und wenn es sich (dabei) um einen Sohn eines Privilegierten handelt: man tötet seinen Sohn, wenn es sich um einen Sklaven eines Privilegierten handelt: (50) er zahlt eine drittel Mine Silber (Stele, aB 3, aB 4; eine drittel Mine Silber dem E[igentümer des Schuldhäftlings]?: aB 8), und alles dessen, was er ihm gegeben hatte, geht er verlustig. Rubrik5 [ṣimdatum] kiššā[tum] (aB 4) / [ṣi]mdatum kiššātu[m] ū eʼilt[um] (aB 3) 1

D.h. ohne Zustimmung des Eigentümers. Wörtlich: „seinen Schuldhäftling“. Zu §§ 114–116 vgl. § 241 (Pfändung eines Tieres). 3 aB 3 im Unterschied zu den übrigen Textzeugen Perf. statt Prät. 4 Wörtlich: „seinem Schicksal gemäß“. 5 Bestimmungen, die dem unter dieser Rubrik zusammengefaßten Abschnitt §§ 117–119 vergleichbar sind, auch in den „Edikten“, so im Edikt des Ammi-ṣaduqa §§ 20–21 (Kraus, Königliche Verfügungen, S. 180–183), § 21 fragmentarisch auch im Edikt des Samsu-iluna (ebd. 154–157 § 3ʼ; mit Duplikat NBC 8618 = W.W. Hallo, in: Z. Zevit / S. Gitin / M Sokoloff [Hg.], Solving Riddles and Untying Knots. Biblical, Epigraphic and Semitic Studies in Honor of J.C. Greenfield, Winona Lake, IN, 1995, S. 79–93) sowie im Edikt X § H (BM 78259; = Kraus, a.a.O., S. 161). In diesem Zusammenhang diskutiert Kraus ebd. S. 264–278 den Terminus kiššātum und schlägt als Übersetzung „Dienstbarkeit“ vor. Letzteres ist jedoch weder historisch noch im gegenwärtigen Sprachgebrauch mit den 2

344

C. Transkription und Übersetzung

[Verfügung]: Schuldnerdie[nst] (betreffend) (aB 4) / [Ver]fügung: Schuldnerdien[st] oder Schuldverpflicht[ung] (betreffend) (aB 3): §§ 117–118 § 117 (XXVI 54–67) šumma awīlam (55) eʼiltum iṣbassuma aššassu māršu ū mārassu ana kaspim iddin ū lū ana kiššātim (60) ittandin1 šalaš šanātim bīt šajjāmānīšunu u kāšišīšunu ippešū ina rebūtim (65) šattim andurāršunu iššakkan § 118 (XXVI 68–73) šumma wardam ū lū amtam ana kiššātim (70) ittandin2 tamkārum ušetteq ana kaspim inaddin ul ibbaqqar § 117 (XXVI 54–67) Wenn jemanden (55) eine Schuldverpflichtung ‚ergriffen‘3 und er seine Ehefrau, seinen Sohn oder seine Tochter verkauft hat4 oder sie jeweils für Schuldnerdienste5 (60) gegeben hat: drei Jahre lang bewirtschaften sie den Haushalt ihres Käufers oder desjenigen, bei dem sie sich zum Schuldnerdienst befinden, im vierten (65) Jahr (jedoch) wird ihre Freilassung verfügt; § 118 (XXVI 68–73) wenn er jeweils einen Sklaven oder eine Sklavin für Schuldnerdienste (70) gegeben hat: der Kaufmann darf (ihn/sie) übereignen6, er darf (ihn/sie) verkaufen, Vindikation ist nicht erlaubt. § 119 § 119 (XXVI 74–78, XXVII 1–3) šumma awīlam (75) eʼiltum iṣbassuma amassu ša mārē uldušum ana kaspim ittadin (XXVII 1) kasap tamkā[r]um išqulu bēl am[t]im išaqqalm[a] amass[u] ipaṭṭa[r] § 119 (XXVI 74–78, XXVII 1–3) Wenn jemanden (75) eine Schuldverpflichtung ‚ergriffen‘7 hat und er seine Sklavin, die ihm Söhne geboren hat, verkauft hat8: (XXVII 1) das Silber, das der Kauf[m]ann gezahlt hat9, zahlt der Eigentümer der Skla[v]in (zurück) un[d] löst (damit) sei[ne] Sklavin [aus]. Rubrik ṣimdatum našpa[kūtum] (aB 4) / ṣimdatum naš[pakūtum] ū maṣṣar[ūtim] (aB 3) Verfügung: Speich[ergut] (betreffend) (aB 4) / Verfügung: Spei[chergut] oder Depo[situm] (betreffend) (aB 3): Sachverhalten der altbabylonischen Periode deckungsgleich und wird deshalb hier nicht verwendet. 1 Prät. Gtn., s. sub C.1.2.1. 2 Wie vorige Anm. 3 Gemeint wohl: eine eingegangene Schuldverpflichtung fällig geworden ist, vgl. auch R. Westbrook, WZKM 86 (1996), S. 455. 4 Zum Problem eines „befristeten Verkaufs“ vgl. R. Westbrook, ebd., S. 457. 5 Zum Terminus s. R. Westbrook, zíz.da / kiššātum, ebd., S. 449–459. 6 Daß in der Verbalform ein Präs.-Fut. vorliegt, ergibt sich zweifelsfrei aus der Schreibung mit verdoppeltem t in aB 3 und nANin 2 (Stele Defektivschreibung). Problematisch ist dagegen die Bedeutung Š-Stammes von etēqum an dieser Stelle, was zur Folge hat, daß sich die vorliegenden Übersetzungen beträchtlich voneinander unterscheiden. Die hier gewählte Übersetzung unterstellt, daß der Gläubiger („Kaufmann“) mit der Übergabe ana kiššātim die Verfügungsberechtigung über den Sklaven bzw. die Sklavin erhalten hat und ihn/sie nicht nur verkaufen, sondern auch auf andere Art und Weise weitergeben darf, vgl. CAD E, S. 391f. sub etēqu 4d „to hand over, transfer“ (dort allerdings keine altbabyl. Belege für diese Bedeutung verzeichnet); die Stelle ist dagegen ebd. S. 391a sub 4a „to send overland“ verzeichnet: der Kaufmann darf ihn aus der Stadt herausbringen und dann verkaufen; daß der Verkauf außerhalb der Stadt erfolgen soll, ergibt sich aus dem Wortlaut jedoch nicht zwangsläufig; ebensowenig besagt die Formulierung, daß die in § 117 genannten Zeitangaben auch auf die folgende Bestimmung zu beziehen sind, so z.B. Roth, Law Collections, S. 103: „the merchant may extend the term (beyond the three years“). Ähnlich der hier vorgeschlagenen Interpretation Eilers / Hecker, Codex, S. 55, wo allerdings die präsentischen Verben ušetteq und inaddin zur Protasis gerechnet werden. 7 S. Anm. zu § 117. 8 S. die Bem. zur Protasis von § 117. 9 D.h. als Kredit gegeben hat. Dem Gläubiger wird also erlaubt, seine Schuld zu begleichen.

C.2.2. Rechtsteil

345

§ 120 § 120 (XXVII 4–23) šumma awīlum (5) še’ašu ana našpakūtim ina bīt awīlim išpukma ina qarītim ibbûm ittabši (10) ū lū bēl bītim našpakam iptēma še’am ilqe ū lū še’am ša ina bītīšu iššapku (Stele; šapku: aB 3, aB 4; […]ku: nANin 21) (15) ana gamrim (Stele, nANin 22; gamrīšu: aB 3, aB 4; gamri[…]: aB 8) ittakkir bēl še’im maḫar ilim še’ašu ubârma bēl bītim (20) še’am ša ilqû uštašannama ana bēl še’im inaddin § 120 (XXVII 4–23) Wenn jemand (5) seine Gerste zur Speicherung in jemandes (anders) Haus eingelagert hat und im Schuppen ein Schaden entstanden ist (10) oder der Eigentümer des Hauses hat den Speicher geöffnet und Gerste entnommen oder er hat die Gerste, die in seinem Haus gespeichert worden ist, (15) vollständig geleugnet: der Eigentümer der Gerste gibt vor einem Gott seine Gerste an, und der Eigentümer des Hauses gibt (20) die Gerste, die er entwendet hat, dem Eigentümer der Gerste doppelt. § 121 § 121 (XXVII 24–30) šumma awīlum (25) ina bīt awīlim še’am išpuk ina šanāt (Stele, nANin 2; ina ištēn šattim3: aB 3, aB 8) ana 1 kur še’im 5 qa še’am idī našpakim (30) inaddin (Stele, aB 8; ileqqe: aB 3) § 121 (XXVII 24–30) Wenn jemand (25) in jemandes (anders) Haus Gerste eingelagert hat: jährlich (30) gibt er4 (Stele, aB 8; nimmt er5: aB 3) pro 1 Kur6 Gerste 5 Liter Gerste (als) Miete für den Speicher. § 122–123 § 122 (XXVII 31–43) šumma awīlum ana awīlim (Stele, aB 3; […]: aB 4; ina bīt awīlim: aB 8) kaspam ḫurāṣam u mimma šumšu (35) ana maṣṣarūtim inaddin (Stele, aB 4, aB 8) mimma mala inaddinu (Stele, aB 47) šībī ukallam (Stele, aB 4) (40) riksātim išakkanma ana maṣṣarūtim inaddin aB 3: … (// Kol. XXVII 35–39) ana maṣṣarūtim iddimma?8 mimma mala i[dd]inu šībī ukallamma … § 123 (XXVII 44–52) šumma balum šībī (45) u riksātim ana maṣṣarūtim iddinma9 ašar iddinu ittakrūšu (50) dīnum šū rugummâm ul īšu § 122 (XXVII 31–43) Wenn jemand jemandem (anders) (Stele, aB 3; […]: aB 4; ins Haus von jemandem (anders): aB 8) Silber, Gold oder irgendetwas anderes (35) zur Verwahrung geben will: alles, was er geben will, zeigt er Zeugen, trifft (Stele, aB 4) (40) vertragliche Abmachungen und gibt (es) zur Verwahrung; aB 310: … (// Kol. XXXVII 35–39) zur Verwahrung gegeben hat und alles, was er ge[geb]en hat, zeigt er Zeugen und …

1

Nach Stele zu ergänzen? Die Verwendung von Stativ G statt Prät. N ist vermutlich eine Besonderheit der ṭuppi ṣimdatum-Version (in aB 8 verloren). 2 Schreiberversehen: gamriam. 3 Logographische Schreibung: MU-1-KAM. 4 = der Verpflichtete. 5 = der Eigentümer. 6 = ca. 300 Liter. 7 Ab hier aB 8 verloren. 8 S. sub B z.St. 9 Zur Schreibung von aB 3 s. sub B z.St. 10 Die Übersetzung ist bemüht, den überlieferten Text wiederzugeben. Durch das enklitische -ma in der Entsprechung zu Kol. XXVII Z. 36 wird die Differenzierung Protasis / Apodosis gegenüber den anderen Exemplaren verschoben (-ma // Z. 39 ist ohne Einfluß auf die Aussage des Textes). Auch durch Prät. statt Präs. (// Z. 36 und 38) wird die Aussage der Stelle verändert. Der Text ist wahrscheinlich korrupt.

346

C. Transkription und Übersetzung

§ 123 (XXVII 44–52) wenn er (es aber) ohne Zeugen (45) und vertragliche Abmachungen zur Verwahrung gegeben hat und man es ihm dort, wohin er es gegeben hat, (später) abgestritten hat: (50) in diesem Rechtsfall besteht kein Klageanspruch. § 124 § 124 (XXVII 53–65) šumma awīlum ana awīlim (55) kaspam ḫurāṣam u mimma šumšu maḫar šībī ana maṣṣarūtim iddinma (60) ittakkiršu awīlam šuāti ukannūšuma mimma ša ikkiru uštašannāma (65) inaddin § 124 (XXVII 53–65) Wenn jemand jemandem (anders) (55) Silber, Gold oder irgendetwas anderes vor Zeugen zur Aufbewahrung gegeben hat (60) und der es (später) abgestritten hat: man weist es diesem Menschen nach, und alles, was er abgestritten hat, (65) gibt er doppelt. § 125 § 125 (XXVII 66–79, XXVIII 1–7) šumma awīlum mimmâšu (Stele; mimmûšu: aB 8, nB 14) ana maṣṣarūtim iddinma ašar iddinu (70) ū lū ina pilšim ū lū ina nabalkattim mimmûšu itti mimmê (75) bēl bītim iḫtaliq bēl bītim ša īgūma mimma ša ana maṣṣarūtim iddinušumma uḫalliqū ušalamma (XXVIII 1) ana bēl makkūrim iriab bēl bītim mimmâšu ḫalqam (5) [i]štene’īma i[tt]i šarrāqānīšu ileqqe § 125 (XXVII 66–79, XXVIII 1–7) Wenn jemand sein Hab und Gut zur Aufbewahrung gegeben hat und dort, wo er (es hin)gegeben hat, ist (70) entweder durch ein Mauerloch oder durch Übersteigen (der Mauer) sein Hab und Gut zusammen mit Hab und Gut (75) des Eigentümers des Hauses abhandengekommen: der Eigentümer des Hauses, der nachlässig gewesen ist, beschafft alles, was ihm zur Aufbewahrung gegeben worden war und er hat abhandenkommen lassen, vollständig wieder und (XXVIII 1) ersetzt (es) dem Eigentümer des Vermögenswertes1; (außerdem) (5) sucht der Eigentümer des Hauses nach dem, was von seinem Hab und Gut abhandengekommen ist, und ergreift es b[e]im Dieb desselben. § 126 § 126 (XXVIII 8–24) šumm[a a]wīlum mimmûšu (10) lā ḫaliqma mimmê (aB 3, aB 8; [mimmê]mi: nB 14; mim[…]: Stele2)“ ḫaliq iqtabi bābtašu ūtebbir (15) kīma mimmûšu lā ḫalqu bābtašu ina maḫar (Stele, aB 3; bābtašu maḫar: Stfr 5) ilim ubâršuma (20) mimma ša irgumu (Stele, Stfr 5; [… m]ala irgumu: aB 3) uštašannāma ana bābtīšu inaddin aB 8: (Kol. IIIʼ Z. 2ʼ–7ʼa // Stele XXVIII 8–16)3 … (Z. 7ʼb // Stele XXVIII 17) [bābtaš]u? (Z. 8ʼ) [(ina) maḫar ilim i/uz]uzzam (Z. 9ʼ) [qabiat?(-ma) mimma ša/mala irg]umu (Z. 10ʼff. // Stele XXVIII Z. 22– 24) … § 126 (XXVIII 8–24) Wenn jemand, von dessen Hab und Gut (10) nichts abhandengekommen ist, (trotzdem) gesagt hat „Hab und Gut ist (mir) abhandengekommen“ und er (so) sein Wohnviertel4 bezichtigt hat: sein Wohnviertel weist ihm vor einem Gott nach, (15) daß nichts von seinem Hab und 1

Gemeint ist der Eigentümer des verwahrten und abhandengekommenen Hab und Gutes. S. sub B z.St. 3 Z. 2ʼ–7ʼ (Zeichenspuren am Ende von Z. 2ʼ–5ʼ sowie 7ʼ, keine Schriftreste in Z. 6ʼ) mit Stele Z. 8–17 sowie den Duplikaten in Übereinstimmung zu bringen, ist möglich, aber nicht gesichert. Z. 8ʼ weicht aber zweifelsfrei von Stele Z. 18 ab, während die in Z. 9ʼff. erhaltenen Zeichen dann wahrscheinlich wieder dem überlieferten Text entsprechen und entsprechende Ergänzungen somit also als gesichert angesehen werden können (unklar, ob in Z. 9ʼ nach Stele und Stfr 5 oder aB 3 zu ergänzen ist). Wenn Z. 8ʼ die Ergänzung zum Infinitiv von i/uzuzzum „stehen, (hin)stellen“ richtig ist, dann kann die Ergänzung zur wiederholt bezeugten Konstruktion Infinitiv + Stativ von qabû „(etwa) befehlen, anordnen“ in Erwägung gezogen werden (s. CAD Q, S. 37f s.v. qabû 4b; GAG § 150e sub γ; an dieser Stelle vielleicht auch N Präs. iqqabbi möglich). Unklar bleibt dabei, mit welchen Worten nachzuweisen ist, daß die Forderung unbegründet ist. 4 S. C.1.2.2 s.v. bābtum. 2

C.2.2. Rechtsteil

347

Gut abhandengekommen ist, und (20) das, was er eingeklagt hat, gibt er seinem Wohnviertel doppelt (Stele; Stfr 5; aB 3). aB 8: (Kol. IIIʼ Z. 2ʼ–7ʼ // Stele XXVIII 8–16) … (Z. 7ʼ / Stele XXVIII 17) [se]in [Wohnviertel] (Z. 9ʼ) [fordert? (ihn) auf], (Z. 8ʼ) [vor einen Gott zu tr]eten, (Z. 9ʼ) [(und) das, … ] (Z. 10ʼff. // Stele XXVIII Z. 22–24) … § 127 § 127 (XXVIII 25–34) šumma awīlum eli ugbabtim1 ū aššat awīlim ubānam ušatriṣma lā uktīn (30) awīlam šuāti maḫar dajjānī inaddûšu2 u muttassu ugallabū § 127 (XXVIII 25–34) Wenn jemand auf eine ugbabtum-Priesterin oder auf jemandes Ehefrau mit dem Finger gezeigt hat3, aber nichts hat beweisen können: man bringt4 (30) diesen Menschen vor die Richter und rasiert seine Schläfe. § 128 § 128 (XXVIII 35–41) šumma awīlum aššatam īḫuzma riksātīša lā iškun (40) sinništum šī ul aššat § 128 (XXVIII 35–41) Wenn jemand eine Ehefrau genommen und keine vertraglichen Abmachungen getroffen hat: (40) diese Frau ist keine Ehefrau5. Rubrik [ṣimdatum] aššatum6 (aB 4) [Verfügung:] eine Ehefrau (betreffend) (aB 4): § 129 § 129 (XXVIII 42–53) šumma aššat awīlim itti zikarim šanîm (45) ina itūlim ittaṣbat ikassûšunūtim[a] ana mê inaddûšunūti (50) šumma bēl aššatim aššassu uballaṭ u šarrum warassu uballaṭ § 129 (XXVIII 42–53) Wenn jemandes Ehefrau mit einem anderen Mann (45) beim (Zusammen-) Liegen7 ergriffen worden ist: man bindet beide un[d] wirft sie ins Wasser; (50) wenn der ‚Herr der Ehefrau‘8 seine Ehefrau am Leben lassen will, läßt auch der König seinen Sklaven9 am Leben. § 130 § 130 (XXVIII 54–67) šumma awīlum (55) aššat awīlim ša zikaram lā īdûma ina bīt abīša wašbat (60) ukabbilšima ina sūnīša ittatīlma iṣṣabtūšu awīlum šū (65) iddâk sinništum šī ūtaššar § 130 (XXVIII 54–67) Wenn jemand jemandes (55) Ehefrau, die (noch) keinen Mann ‚kennt‘10 und im Haus ihres Vaters wohnhaft ist, (60) ‚gepackt‘11 und in ihrem Schoß gelegen hat und man ihn 1

In aB 3 (Stichzeile) wahrscheinlich syllabische Schreibung; TontAss 5 stattdessen DAM.GÀR (wohl Schreiberversehen s. sub B z.St.). 2 = inaṭṭûšu, s. AHw, S. 768b s.v. naṭû 4; CAD N/2, S. 133a s.v. naṭû 1. 3 Wörtlich: „den Finger ausgestreckt üble Nachrede verbreitet hat“, d.h. üble Nachrede verbreitet hat. Die in der Übersetzung verwendete deutsche Redewendung besagt: jemanden öffentlich bloßstellen, anprangern. 4 Wörtlich: „werfen“. 5 D.h.: hat nicht den Rechtsstatus einer Ehefrau. Zur Interpretation s. u.a. Westbrook, Marriage Law, S. 29–33. 6 S. sub A.4.2.2 und B z.St. 7 D.h. beim Ehebruch. 8 Zum Ausdruck, der auch in § 161 bezeugt ist, s. C.1.2.2 s.v. bēlum. 9 Im Verhältnis zum König werden die Untertanen als „Sklaven“ betrachtet. 10 D.h. noch keinen Geschlechtsverkehr hatte. 11 Wie man sich die Art und Weise des Überfalls auf eine Frau mit dem Ziel der Vergewaltigung konkret vorstellte, ist aus der Formulierung nicht zu ersehen. Hinsichtlich der Bedeutung des D-Stamms von kabālu(m) gehen die

348

C. Transkription und Übersetzung

(dabei) ergriffen hat: dieser Mensch (65) wird getötet; diese Frau (aber) wird nicht bestraft. § 131 § 131 (XXVIII 68–76) šumma [aš]šat awīlim (70) mussa ubbiršima itti zikarim šanîm ina utūlim lā iṣṣabit nīš ilim (75) izakkarma ana bītīša utâr § 131 (XXVIII 68–76) Wenn jemandes [Eh]efrau (70) von ihrem Ehemann (des Ehebruchs) bezichtigt worden ist, sie jedoch mit einem anderen Mann beim (Zusammen-)Liegen nicht ergriffen worden ist: sie schwört einen Eid bei einem Gott und kehrt in ihr Haus zurück. § 132 § 132 (XXVIII 77–83, XXIX 1–6) šumma aššat awīlim aššum zikarim šanîm (80) ubānum elīša ittariṣma itti zikarim (XXIX 1) šanîm ina utūlim lā ittaṣbat ana mutīša (5) Id išalli § 132 (XXVIII 77–83, XXIX 1–6) Wenn auf jemandes Ehefrau wegen eines (XXIX 1) anderen Mannes (80) mit dem Finger gezeigt worden ist1, sie jedoch mit einem anderen Mann beim (Zusammen-)Liegen nicht ergriffen worden ist: ihrem Ehemann zuliebe2 taucht sie (5) in den (Flußgott) Id3 ein. § 1334 § 133a (XXIX 7–17) šumma awīlum iššalilma ina bītīšu (10) ša akālim ibašši [ašš]assu [adi mu]ssa [ṣabt]u [pagarš]a (15) [inaṣṣa]r [ana bīt šanî]m [ul ir]rub § 133b (XXIX 18–26) š[umm]a sinništum šī [pa]garša (20) lā iṣṣurma ana bīt šanîm īterub sinništum šuāti ukannūšima (25) ana mê inaddûši § 133a (XXIX 7–17) Wenn jemand Kriegsbeute geworden ist und in seinem Haus ist (10) (noch) etwas zum Lebensunterhalt5 vorhanden: seine [Ehe]frau (15) [soll enthalt]sam [leb]en6, [solange] ihr [Ehe]mann [gefan]gen ist; [in das Haus eines and]eren [tri]tt sie [nicht] ein; § 133b (XXIX 18–26) w[en]n diese Frau (20) nicht [ent]haltsam gelebt hat und in das Haus eines anderen eingetreten ist: man weist es dieser Frau nach und wirft sie (25) ins Wasser. § 134 § 134 (XXIX 27–36) šumma awīlum iššalilma ina bītīšu (30) ša akālim lā ibašši aššassu ana bīt šanîm irrub (35) sinništum šī arnam ul īšu

Ansichten auseinander: „knebeln“ (AHw, S. 414a, ausgehend von einer Grundbedeutung „binden“ und mit Verweis auf kapālu(m) „einrollen“ [S. 442a]; Borger, BAL, S. 252a; Streck, Lehrbuch, S. 221); „fesseln“ (Metzler, Tempora, S. 111, 154), vgl. auch hebräisch käbäl „Fessel“; anders CAD K, S. 3b s.v. kabālu 2: to „make, immobile, to hinder movements (in der Übersetzung der KḪ-Passage: „if a man pins down“, so auch Roth, Law Collections, S. 106). Dafür, daß die Grundbedeutung eher in letzterer Interpretation gesehen werden darf, kann auch das Adjektiv kubbulu(m) „gelähmt“ (AHw, S. 497a; CAD K, S. 483a) herangezogen werden. In „fesseln, knebeln“ ist dann eher eine spezielle Art der Bewegungseinschränkung zu verstehen. In dem hier geschilderten Sachverhalt wird eine Fesselung des Opfers eher die Ausnahme als der Normalfall sein; das gleiche dürfte für die Unterdrückung von dessen Schreien durch Verschließen des Mundes mit einem Knebel gelten. In den meisten Fällen wird der Täter sein Opfer wohl „gepackt, umschlungen“ (und zu Boden gerissen) haben, um dann den Beischlaf vollziehen zu können. 1 S. Am. zu § 129. 2 Wörtlich: „für“. 3 Im Text: die Fluß-Gottheit; d.h. sie unterzieht sich dem Fluß-Ordal. 4 Zu den Ergänzungen von Z. 13–15 s. sub B z.St. 5 Wörtlich: „etwas zum Essen“. 6 Wörtlich: „ihren Körper bewahren, schützen“. S. C.1.2.2 s.v. naṣārum.

C.2.2. Rechtsteil

349

§ 134 (XXIX 27–36) Wenn jemand Kriegsbeute geworden ist und in seinem Haus ist zum (30) Lebensunterhalt1 nichts (mehr) vorhanden: seine Ehefrau darf in das Haus eines anderen eintreten; (35) diese Frau trifft keine Schuld. § 135 § 135 (XXIX 37–56) šumma awīlum iššalilma ina bītīšu (40) ša akālim lā ibašši ana panīšu aššassu ana bīt šanîm (45) īterubma mārī ittalad ina warka mussa ittūramma ālšu (50) iktašdam sinništum šī ana ḫāwirīša itâr mārī warki (55) abīšunu illakū § 135 (XXIX 37–56) Wenn jemand Kriegsbeute geworden ist und in seinem Haus (40) zum Lebensunterhalt2 nichts (mehr) vorhanden war, (daraufhin) vor seiner Rückkehr3 seine Ehefrau in das Haus eines anderen (45) eingetreten ist und (dort) Söhne geboren hat, später (jedoch) ihr Ehemann zurückgekehrt ist und seine Gemeinde (50) erreicht hat: diese Frau kann zu ihrem ersten Ehemann4 zurückkehren; die Söhne (aber) gehen zu (55) ihrem Vater. § 136 § 136 (XXIX 57–73) šumma awīlum ālšu iddīma ittābit (60) warkīšu5 aššassu ana bīt šanîm īterub šumma awīlum šū (65) ittūramma aššassu iṣṣabat aššum ālšu izēruma (70) innabitu ašsat munnabtim ana mutīša ul itâr § 136 (XXIX 57–73) Wenn jemand seine Gemeinde verlassen hat und geflohen ist, (60) später (dann) seine Ehefrau in das Haus eines anderen eingetreten ist – wenn dieser Mensch (65) zurückgekehrt ist und sich seine Ehefrau gegriffen hat: weil er seine Gemeinde verschmäht hat6 und (70) geflohen ist, kehrt die Ehefrau des Flüchtlings nicht zu ihrem Ehemann zurück. § 137 § 137 (XXIX 74–85, XXX 1–13) šumma awīlum (75) ana šugītim ša mārī uldušum ū lū nadītim ša mārī ušaršûšu ezēbim panīša (80) ištakan ana sinništum šuāti šeriktaša utarrūšim u muttat (85) eqlim kirîm u bīšim (XXX 1) inaddinūšimma mārīša urabba ištu mārīša (5) urtabbû ina mimma ša ana mārīša zittam (10) kīma aplim ištēn inaddinūšimma mutu libbīša iḫḫassi § 137 (XXIX 74–85, XXX 1–13) Wenn jemand (75) von einer šugītum-Priesterin, die ihm Söhne geboren hat, oder einer nadītum-Priesterin, die ihm Söhne verschafft7 hat, (80) sich zu trennen beabsichtigt hat: man gibt dieser Frau ihre Mitgift zurück und gibt ihr die Hälfte von Feld, Baumgarten und beweglicher Habe, und sie zieht ihre Söhne groß; wenn sie ihre Söhne (5) großgezogen hat, gibt man ihr von allem, was ihren Söhnen (gehört), einen Anteil (10) wie einem Erbsohn, und ein Ehemann, der nach ihrem Herzen ist8, darf sie nehmen. §§ 138–1409 § 138 (XXX 14–24) šumma awīlum (15) ḫīrtašu ša mārī lā uldušum izzib kaspam mala terḫatīša (20) inaddiššim u šeriktam ša ištu bīt abīša ublam ušallamšimma izzibši

1

S. Bem. zu § 133a. S. Bem. zu § 133a. 3 Wörtlich: „vor ihm“; vgl. Eilers, Gesetzesstele, S. 34 Anm. 4; Eilers / Hecker, Codex, S. 59 Anm. 57; mit Fragezeichen: Borger, BAL, S. 264 s.v. pānu (abwegig: ders., TUAT, S. 59: „in Erwartung seiner Rückkehr“). 4 Zum Terminus s. C.1.2.2 s.v. ḫāwirum. 5 Zur Schreibung dieses und des nächsten Wortes in nB 16 s. sub B z.St. 6 Wörtlich: „gehaßt hat“. 7 Vgl. Anm. zu § 145. 8 Im Akkad. Status-constructus-Verbindung: „ein Ehemann ihres Herzens“. 9 In aB 4, dem einzigen Zeugen mit Artikelmarkierung, ist der Übergang § 138/139 verloren, § 139/140 erhalten. 2

350

C. Transkription und Übersetzung

§ 139 (XXX 25–29) šumma terḫatum lā ibašši 1 mana kaspam ana uzubbêm inaddiššim § 140 (XXX 30–32) šumma muškēnum ⅓ mana kaspam inaddiššim § 138 (XXX 14–24) Wenn jemand (15) sich von seiner ersten Ehefrau1, die ihm keine Söhne geboren hat, trennen will2: (20) er gibt ihr soviel Silber, wie ihrem Brautgeld entspricht, und die Mitgift, die sie aus dem Haus ihres Vaters mitgebracht hat, erstattet er ihr vollständig, und (dann) kann er sich von ihr scheiden; § 139 (XXX 25–29) falls es kein Brautgeld gibt: er gibt ihr eine Mine Silber als Scheidegeld; § 140 (XXX 30–32) falls er (jedoch) Angehöriger des unteren Standes (ist): er gibt ihr eine drittel Mine Silber. § 141 § 141 (XXX 33–59) šumma aššat awīlim ša ina bīt awīlim (35) wašbat ana waṣêm panīša ištakanma sikiltam (40) isakkil bīssa usappaḫ [m]ussa ušamṭa ukannūšima šumma mussa (45) ezēbša iqtabi izzibši ḫarrānša uzubbûša (50) mimma ul innaddiššim šumma mussa ezēbša lā iqtabi mussa sinništam šanītam (55) iḫḫaz sinništum šī kīma amtim ina bīt mutīša uššab § 141 (XXX 33–59) Wenn jemandes Ehefrau, die im Hause des (betreffenden) Menschen (35) wohnhaft ist, sich vorgenommen hat, wegzugehen und (deshalb heimlich) sich Vermögen (40) anzueignen, ihren Haushalt zu vernachlässigen, ihren [E]hemann geringzuschätzen gepflegt hat3: man weist es ihr nach, und – falls ihr Ehemann sich von ihr (45) zu trennen erklärt hat, trennt er sich von ihr, (50) (für) die Reise wird ihr (als) ihr Scheidegeld4 nichts mitgegeben; falls ihr Ehemann sich von ihr zu trennen nicht erklärt hat, darf ihr Ehemann eine zweite Frau (55) nehmen; die genannte5 Frau wohnt wie eine Sklavin im Hause ihres Ehemannes. §§ 142–143 § 142 (XXX 60–73, XXXI 1–5) šumma sinništum mussa izērma ul taḫḫazanni iqtabi warkassa ina bābtīša (65) ipparrasma šumma naṣratma ḫiṭītam lā īšu u mussa (70) waṣīma magal ušamṭāši sinništum šī (XXXI 1) arnam ul īšu šeriktaša ileqqēma ana bīt abīša (5) ittallak § 143 (XXXI 6–12) šumma lā naṣratma waṣiat bīssa usappaḫ mussa ušamṭa (10) sinništam šuāti ana mê inaddûši § 142 (XXX 60–73, XXXI 1–5) Wenn eine Frau gegen ihren Ehemann Abneigung gefaßt6 und „du darfst mich nicht anfassen“7 gesagt hat: (65) ihre Angelegenheit wird in ihrem Wohnviertel8 untersucht, und – falls sie sich (immer) ordentlich verhalten hat9 und kein Fehlverhalten vorliegt, aber ihr Ehemann (70) außer Haus gegangen ist und sie sehr geringzuschätzen gepflegt hat: diese Ehefrau trifft keine Schuld, sie nimmt ihre Mitgift und (5) geht ins Haus ihres Vaters;

1

Zum Terminus s. C.1.2.2 s.v. ḫīrtum. D.h. sich scheiden will bzw. die Frau verstößt. 3 Zum Gebrauch des Präs. (so auch § 142f.) als Durativ der Vergangenheit s. GAG § 78eη, vgl. auch Metzler, Tempora, S. 154f. Die Vernachlässigung des Haushaltes ist wiederholt Gegenstand altbabylonischer Omina, s. die CAD S, S. 155b s.v. sapāḫu 6b, angeführten Stellen. 4 Vgl. zur Übersetzung Eilers, Gesetzesstele, S. 35. In Anm. 1 wird auf die alternative Wiedergabe „als Weg- (und) als Scheidegeld“ verwiesen, der von den meisten Übersetzungen der Vorzug gegeben wird. Da es sich nicht um eine Geschäftsreise handelt, erscheint die Nennung eines „Wegegeldes“ jedoch unangebracht. Problematisch ist allerdings, daß der Akkusativ des Ortes, der hier unterstellt wird, nur selten bezeugt ist, vgl. GAG § 146b–c. 5 D.h. die in der Protasis genannte erste Ehefrau. 6 Wörtlich: „gehaßt“. 7 Gemeint ist die Verweigerung des ehelichen Verkehrs. 8 S. C.1.2.2 s.v. bābtum. Zu aB 4 s. Bem. sub B zu Kol. XXX 65. 9 Wörtlich: „behütet, geschützt war“, d.h. sich im Schutz des häuslichen Umfeldes bewegt hat. 2

C.2.2. Rechtsteil

351

§ 143 (XXXI 6–12) wenn sie sich (aber) nicht ordentlich verhalten hat und außer Haus gegangen ist, sie ihren Haushalt zu vernachlässigen, ihren Ehemann geringzuschätzen gepflegt hat: man wirft (10) diese Frau ins Wasser. § 1441 § 144 (XXXI 13–27) šumma awīlum nadītam īḫuzma (15) nadītum šī amtam ana mutīša iddinma (Stele; [ana mu]tīša [amtam i]ddi[nma]: aB 4) mārī uštabši awilum šū (20) ana šugītim aḫāzim panīšu ištakan awīlam šuāti (25) ul imaggarūšu šugītam ul iḫḫaz § 144 (XXXI 13–27) Wenn jemand eine nadītum-Priesterin genommen hat und (15) diese nadītumPriesterin ihrem Ehemann eine Sklavin gegeben und er mit ihr Söhne gezeugt hat, (wenn) dieser Mensch (dann aber) beabsichtigt hat, (20) (noch) eine šugītum-Priesterin zu nehmen: man wird es diesem Menschen (25) nicht gestatten, die šugītum-Priesterin darf er nicht nehmen2. § 145 § 145 (XXXI 28–42) šumma awīlum nadītam īḫuzma (30) mārī lā ušaršīšuma (Stele; ohne ma: archBab 1; u[…]: aB 4) ana šugītim aḫāzim panīšu ištakan (35) awīlum šū šugītam iḫḫaz ana bītīšu ušerrebši (Stele; ohne ši: archBab 1) (40) šugītum šī itti nadītim ul uštamaḫḫar § 145 (XXXI 28–42) Wenn jemand eine nadītum-Priesterin genommen und (30) sie ihm keine Söhne verschafft hat und er (deshalb) beabsichtigt hat, eine šugītum-Priesterin zu nehmen: (35) dieser Mensch darf eine šugītum-Priesterin nehmen; er führt sie in sein Haus, (40) diese šugītum-Priesterin wird (aber) nicht mit der nadītum-Priesterin gleichgestellt. §§ 146–147 § 146 (XXXI 43–59) šumma awīlum nadītam īḫuzma (45) amtam ana mutīša iddinma (Stele; inaddinma: archBab 1) mārī ittalad warkānum amtum šī (50) itti bēltīša uštatamḫir aššum mārī uldu bēlessa ana kaspim (55) ul inaddišši abbuttam išakkanšimma itti amātim imannūši § 147 (XXXI 60–64)3: šumma mārī lā ūlid bēlessa ana kaspim inaddišši § 146 (XXXI 43–59) Wenn jemand eine nadītum-Priesterin genommen und sie ihrem Ehemann (45) eine Sklavin gegeben hat (Stele; gibt4: archBab 1) und (diese) hat Söhne geboren, (wenn) sich dann später diese Sklavin (50) mit ihrer Eigentümerin gleichgestellt hat: weil sie Söhne geboren hat, darf ihre Eigentümerin (55) sie nicht verkaufen; sie versieht sie mit einem Sklavenzeichen5 und zählt sie zu den Sklavinnen; § 147 (XXXI 60–64) falls sie keine Söhne geboren hat: ihre Eigentümerin darf sie verkaufen. §§ 148–149 § 148 (XXXI 65–81) šumma awīlum aššatam īḫuzma la’bum iṣṣabassi (70) ana šanītim aḫāzim panīšu ištakan iḫḫaz (75) aššassu ša la’bum iṣbatu ul izzibši ina bīt īpušu (80) uššamma adi balṭat ittanaššīši 1

Zur Frage, ob es Überlieferungen gab, in denen dieser Paragraph ausgelassen war, s. sub A.4.3.3.2.c. Gleichzeitige Ehen mit einer nadītum-Priesterin sowie einer šugītum-Priesterin sind urkundlich bezeugt, vgl. C. Wilcke, CT45, 119: Ein Fall legaler Bigamie mit nadītum und šugītum, ZA 74 (1984), S. 170–180; K.R. Veenhof, Three Old Babylonian Marriage Contracts Involving nadītum and šugītum, in: M. Lebeau / Ph. Talon (Hg.), Reflets de deux fleuves. Mélanges offerts à André Finet (Akkadica Suppl. 6), 1989, S.181–189. Da nadītum-Priesterinnen kinderlos bleiben müssen, sorgt die šugītum-Priesterin für den Nachwuchs. Im hier geschilderten Fall ist dieser Zweck aber bereits durch die Sklavin erfüllt, vgl. §§ 137, 146f. 3 § 147 bezeugt Stele, nB 9, ausgelassen: archBab 1, s. sub A.4.3.3.2.c. 4 Das hier vorliegende Präs. entspricht nicht dem im KḪ üblichen Tempusgebrauch und ist deshalb vermutlich als fehlerhaft zu bewerten. 5 D.h. sie muß eine bestimmte Haartracht tragen. 2

352

C. Transkription und Übersetzung

§ 149 (XXXII 1–9) šumma sinništum šī ina bīt mutīša wašābam lā imtagar (5) šeriktaša ša ištu bīt abīša ublam ušalamšimma ittallak § 148 (XXXI 65–81) Wenn jemand eine Ehefrau genommen hat und dann hat sie die la’bum-Krankheit1 befallen, er (daraufhin) beabsichtigt hat, (70) eine andere zu nehmen: er darf sie nehmen; (75) von der Frau, die die la’bum-Krankheit befallen hat, darf er sich nicht trennen; in dem Haus, das er (für sie) errichtet hat2, (80) wohnt sie, und solange sie lebt, versorgt er sie; § 149 (XXXII 1–9) falls diese Frau nicht gewillt gewesen ist, im Haus ihres Ehemannes zu wohnen: er gibt ihr (5) ihre Mitgift, die sie aus dem Haus ihres Vaters mitgebracht hat, vollständig zurück, und sie geht davon. § 150 § 150 (XXXII 10–25) šumma awīlum ana aššatīša eqlam kirâm bītam (Stele; eqlam bītam ū kirâm: aB 4) ū bīšam išrukšim (15) kunukkam īzibšim warki mutīša mārūša ul ibaqqarūši ummum (20) warkassa ana mārīša ša irammu inaddin ana aḫîm (25) ul inaddin § 150 (XXXII 10–25) Wenn jemand seiner Ehefrau ein Feld, einen Baumgarten, ein Haus (Stele; ein Feld, ein Haus oder einen Baumgarten: aB 4) oder bewegliche Habe geschenkt hat, er ihr (darüber) (15) eine gesiegelte Urkunde ausgestellt hat: später (nach dem Tode) ihres Ehemannes erheben ihre Söhne keine Vindikationsklage gegen sie3; die Mutter gibt (20) ihren Nachlaß dem Sohn, den sie liebt4; einem anderen5 (25) gibt sie (ihn) nicht. §§ 151–152 § 151 (XXXII 26–51) šumma sinništum ša ina bīt awīlim wašbat aššum bēl ḫubullim (Stele, archBab 1; bēli ḫubullim: aB 46) (30) ša mutīša lā ṣabātīša mussa urtakkis ṭuppam uštēzib (35) šumma awīlum šū lāma sinništam šuāti (Stele, archBab 1; šiāti: aB 47) iḫḫazu (Stele; lā8 iḫḫazu: archBab 1) ḫubullum elīšu (40) ibašši bēl ḫubullīšu (Stele, archBab 1; bēli ḫubul[līšu]: aB 4) aššassu ul iṣabbatū (Stele; iṣabbat: archBab 1; abgebrochen: aB 4) u šumma sinništum šī (45) lāma ina bīt awīlim irrubu ḫubullum elīša ibašši (50) bēl ḫubullīša (Stele, archBab 1; [bē]li ḫub[ullīša]: aB 4) mussa ul iṣabbatū § 152 (XXXII 52–60) šumma ištu sinništum šī ina bīt awīlim (55) īrubu elīšunu (Stele, archBab 1; [eli] mutīša: aB 4; eli […]: nB 9) ḫubullum ittabši kilallāšunu (60) tamkārum ippalū § 151 (XXXII 26–51) Wenn eine Frau, die in jemandes Haus wohnhaft ist, ihren Ehemann (vertraglich) dazu verpflichtet hat, daß keine Gläubiger9 (30) ihres Ehemannes auf sie zugreifen können10,

1

Vielleicht eine ansteckende Hautkrankheit, s. Roth, Law Collections, S. 141 Anm. 25 (mit Verweis auf M. Stol, Epilepsy in Babylonia [CM 2], Groningen 1993, S. 143; CAD L, S. 34f. (a skin disease); AHw, S. 526b (ansteckendes Fieber; weniger wahrscheinlich). 2 Offenbar ist gemeint, daß der Ehemann für sie eine Wohnstätte zu errichten hat (Isolation wegen Infektionsgefahr?). Abweichend verstanden von Borger, TUAT, S. 60 (wie § 117): „Im Hause, das sie besorgt hat, soll sie wohnen bleiben“; zur Ambiguität der Formulierung vgl. auch Finet, Code, S. 29. 3 D.h. die Mutter als Empfängerin der Vermögenswerte, durch die das Erbe geschmälert wurde. 4 Wörtlich: „ihrem Sohn, den sie liebt“. Damit muß derjenige ihrer Söhne gemeint sein, den sie am meisten liebt (Lieblingssohn). 5 Einem anderen Kind oder einem Fremden? 6 Zur Schreibung mit Vokalauslaut vgl. GAG § 64c, s. Borger, BAL, S. 120 zu § 151 (mit Lit.) 7 S. sub B z.St. Zur femininen Verwendung von šuāti s. GAG § 41g Bem. 3; ebd. Bem. 9 ist šiāti nachzutragen. 8 S. Bem. zur Übersetzung. 9 Wörtlich: „Herren der Schuld“. Pluralische Übersetzung, da sich aus den pluralischen Verben Stele Z. 43 und 51 im späteren Teil dieses Abschnitts ergibt, daß dort der st. constr. im Sing. mit Pluralbedeutung verwendet wird (s. GAG § 64l). archBab 1, der einzige andere Zeuge, in dem die Verben erhalten sind, verwendet Sing. in der Entsprechung zu Z. 43, Plur. in der Entsprechung zu Z. 51. Anders Finet, Code, S. 92 Anm. c zu § 151: „subjonctif d’insistance (s. A. Finet, L’accadien des lettres de Mari, Brüssel 1956, § 91f–g). 10 Infinitivkonstruktion: „wegen des Nichtzugreifens …“.

C.2.2. Rechtsteil

353

(und darüber) eine Urkunde hat ausstellen lassen: (35) falls auf diesem Menschen, bevor1 er diese Frau genommen hatte, eine Zinsschuld (40) lastet, greifen seine Gläubiger (Stele; greift sein Gläubiger: archBab 1) auf seine Ehefrau nicht zu, und falls auf dieser Frau, (45) bevor sie in jemandes Haus eingetreten ist, eine Zinsschuld lastet, greifen ihre Gläubiger (50) auf ihren Ehemann nicht zu; § 152 (XXXII 52–60) falls (dagegen), nachdem diese Frau in jemandes Haus (55) eingetreten ist, eine Zinsschuld gegen sie (beide)2 (Stele, archBab 1; [gegen] ihren Ehemann: aB 4; beschädigt: nB 9) entsteht: (60) sie beide bezahlen den Kaufmann. § 153 § 153 (XXXII 61–66) šumma aššat awīlim aššum zikarim šanîm mussa ušdīk (65) sinništam šuāti ina gašīšim išakkanūši § 153 (XXXII 61–66) Wenn jemandes Ehefrau ihren Ehemann wegen eines anderen Mannes hat töten lassen: man pfählt (65) diese Frau3. § 154 § 154 (XXXII 67–71) šumma awīlum mārassu iltamad (70) awīlam šuāti ālam ušeṣṣûšu § 154 (XXXII 67–71) Wenn jemand seiner Tochter beigewohnt4 hat: man verstößt5 (70) diesen Menschen aus der Gemeinde. § 155 § 155 (XXXII 72–82, XXXIII 1) šumma awīlum ana mārīšu kallātam iḫīrma (75) mārūšu ilmassi šū warkānumma ina sūnīša ittatīlma iṣṣabtūšu (80) awīlam šuāti ikassûšuma ana mê (XXXIII 1) inaddûšu (Glossierung aB 5; Schreiberversehen inaddûši: Stele und Haupttext aB 56) § 155 (XXXII 72–82, XXXIII 1) Wenn jemand für seinen Sohn eine Braut7 ausgewählt und (75) sein Sohn ihr beigewohnt8 hat, er selbst jedoch später in ihrem Schoß gelegen hat und man ihn (dabei) ergriffen hat: man bindet (80) diesen Menschen und (XXXIII 1) wirft ihn ins Wasser. § 156 § 156 (XXXIII 2–17) šumma awīlum ana mārīšu9 kallatam (5) iḫīrma mārūšu lā ilmassi šū ina sūnīša ittatīlma ½ mana kaspam (10) išaqqalšimma u mimma ša ištu bīt abīša ublam (15) ušallamšimma mutu (Stele; mut: archBab 1) libbīša iḫḫassi § 156 (XXXIII 2–17) Wenn jemand für seinen Sohn eine Braut10 (5) ausgewählt und sein Sohn ihr (noch) nicht beigewohnt hat, er selbst (jedoch) in ihrem Schoß gelegen hat: (10) er zahlt ihr eine 1

Da in archBab 1 // Stele Z. 46 ohne dieses lā konstruiert wird, liegt wahrscheinlich ein Schreiberversehen vor (Dittographie, Wiederholung des ersten Zeichens der vorhergehenden Zeile). Dagegen hat Finkelstein, RA 63, s. 15 Anm. d, in Erwägung gezogen, daß parallel zu adi … lā „bevor“ (GAG § 173h) neben lāma + Verb (GAG § 173i) auch eine Konstruktion lāma … lā + Verb ohne Änderung der Bedeutung verwendet werden konnte. Der Vorschlag wurde aber weder in AHw, CAD noch in GAG (3. Aufl.) aufgenommen. 2 Pluralisches Suffix; nB 9 beschädigt. 3 Wörtlich: „steckt sie auf einen Pfahl“. 4 Wörtlich: „erkannt“. 5 Wörtlich: „läßt ihn hinausgehen“. 6 S. auch sub B z.St. 7 So aus der Sicht des Sohnes, für den sie bestimmt ist, zu verstehen; der Terminus bezeichnet auch (aus der Sicht des Vaters) die „Schwiegertochter“. Zum Terminus s. Westbrook, Marriage Law, S. 17–19. 8 Wie § 154. 9 Das Fehlen des Wortes in aB 5 beruht wahrscheinlich auf einem Schreiberversehen; archBab 1 ist nicht aussagekräftig, da hier die Entsprechung zu Stele XXXII 74 bis XXXIII 3 verloren ist. 10 S. Anm. zu § 155.

354

C. Transkription und Übersetzung

halbe Mine Silber und alles, was sie aus dem Haus ihres Vaters gebracht hat, (15) gibt er ihr vollständig zurück, und ein Ehemann nach ihrem Herzen kann sie nehmen. § 157 § 157 (XXXIII 18–23) šumma awīlum warki abīšu (20) ina sūn ummīšu ittatīl kilallāšunu iqallûšunūti § 157 (XXXIII 18–23) Wenn jemand nach (dem Tode) seines Vaters (20) im Schoß seiner Mutter gelegen hat: man verbrennt sie beide1. § 158 § 158 (XXXIII 24–32) šumma awīlum (25) warki abīšu ina sūn rabītīšu ša mārī waldat ittaṣbat (30) awīlum šū ina bīt abim (Stele, archBab 1; bīt abīšu: aB 4) innassaḫ § 158 (XXXIII 24–32) Wenn jemand (25) nach (dem Tode) seines Vaters im Schoße von dessen2 ‚Großer‘3, die Söhne geboren hat, ergriffen worden ist: (30) dieser Mensch wird aus dem väterlichen Haus (Stele, archBab 1; Haus seines Vaters: aB 4) verstoßen. § 159 § 159 (XXXIII 33–46) šumma awīlum ša ana bīt emīšu (35) biblam ušābilu terḫatam iddinu (Stele, nB 9; iddinma: archBab 1) ana sinništim šanītim uptallisma (40) ana emīšu māratka ul aḫḫaz iqtabi abi mārtim mimma (45) ša ibbablušum itabbal § 159 (XXXIII 33–46) Wenn jemand, der ins Haus seines Schwiegervaters (35) die ‚Zugabe‘4 (bereits) bringen lassen hat, das Brautgeld gegeben hat (Stele, nB 9; und … gegeben hat und: archBab 1), er sich (dann aber) für eine andere Frau interessiert5 und (40) zu seinem Schwiegervater „deine Tochter werde ich nicht nehmen“ gesagt hat: der Vater der Tochter behält alles, was (45) ihm geschickt worden ist. § 160 § 160 (XXXIII 47–59) šumma awīlum ana bīt emīšu biblam (50) ušābil (Stele; uštābil: aB 46) terḫatam iddinma abi mārtim mārtī ul anaddikkum (55) iqtabi mimma mala (Stele; ša: aB 4) ibbablušum uštašannāma utâr § 160 (XXXIII 47–59) Wenn jemand die ‚Zugabe‘ in das Haus seines Schwiegervaters (50) hat bringen lassen, das Brautgeld gegeben hat, (dann aber) der Vater der Tochter „meine Tochter werde ich dir nicht geben“ (55) gesagt hat: soviel wie (Stele; alles, was: aB 4) ihm geschickt worden ist, gibt er doppelt zurück7.

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Zum Verbrennen als Strafart beim Bruch sexuell-religiöser Tabus s. Bem. zu § 110. Gleiches findet sich auch im Alten Testament (Leviticus 20, 14: Verbrennen bei gleichzeitigen sexuellen Beziehungen zu Ehefrau und Schwiegermutter); s. auch S. Lafont, OBO 165 (s. Bem. zu § 110), S. 190–192. Zu Inzest in Mesopotamien s. auch Stol, Women, S. 270–274. Davon zu trennen ist als eine Art spiegelnde Strafe „ins Feuer werfen“ KḪ § 25. 2 Das Possessivsuffix der 3. P. sing. mask. ist auf den Vater zu beziehen. 3 Unklarer Terminus. Die Übereinstimmung des Textes von archBab 1 und Stele (aB 4 verloren) macht die Emendation zu rabbītīšu „die, die ihn aufgezogen hat“ (Vorschlag Landsberger ZDMG 69 [1915], S. 524 Anm. 2, nach § 192f.; s. Eilers, Gesetzesstele, S. 38 Anm. 2; Eilers / Hecker, Codex, S. 65) wenig wahrscheinlich, vgl. auch Borger, BAL S. 31, 120. Neuere Übersetzungen bevorzugen deshalb eine Interpretation als Femininum des Adjektivs rabû, so Borger, TUAT, S. 62 mit Anm. a. Dieser Ansicht wird auch hier gefolgt, obwohl die diesem unterlegte Bedeutung „Hauptfrau“ (Finet, Code, S. 94f.; Roth Law Collections, S. 111 mit Anm. 27 [S. 141]) nur als Vermutung gelten kann. 4 S. C.1.2.2 s.v. biblum (ebenso §§ 160 und 161). 5 AHw 814a s.v. palāsum Dt übersetzt: „durch eine andere Frau sich hat ablenken lassen“. 6 Zum Perf. s. sub B z.St. 7 Wörtlich: „verdoppelt er und gibt (es) zurück“.

C.2.2. Rechtsteil

355

§ 161 § 161 (XXXIII 60–77) šumma awīlum ana bīt emīšu biblam ušābil terḫatam iddinma (65) ibiršu uktarrissu emūšu ana bēl (Stele; bēli: aB 4) aššatim mārtī ul taḫḫaz (70) iqtabi mimma mala (Stele; [ša]1: aB 4) ibbablušum uštašannāma utâr (75) u aššassu ibiršu ul iḫḫaz § 161 (XXXIII 60–77) Wenn jemand die ‚Zugabe‘ in das Haus seines Schwiegervaters hat bringen lassen, das Brautgeld gegeben hat und (65) (dann) sein Freund ihn verleumdet hat, (woraufhin) sein Schwiegervater zum ‚Herrn der Ehefrau‘2 „meine Tochter wirst du nicht nehmen“ (70) gesagt hat: soviel wie (Stele; alles, [was]: aB 4) ihm geschickt worden ist, gibt er doppelt zurück3; (75) (doch) seine (vorgesehene) Ehefrau darf sein Freund nicht nehmen. § 162 § 162 (XXXIII 78–83, XXXIV 1–6) šumma awīlum aššatam (80) īḫuz mārī ūlissumma sinništum šī ana šīmtim (XXXIV 1) ittalak ana šeriktīša abūša ul iraggum (5) šeriktaša ša mārīšama § 162 (XXXIII 78–83, XXXIV 1–6) Wenn jemand eine Ehefrau (80) genommen, sie ihm Söhne geboren hat und (dann) diese Frau (XXXIV 1) dahingeschieden ist: ihr Vater darf ihre Mitgift nicht einklagen; (5) ihre Mitgift gehört ihren Kindern. §§ 163–164 § 163 (XXXIV 7–23) šumma awīlum aššatam īḫuzma (10) mārī lā ušaršīšu sinništum šī ana šīmtim ittalak šumma terḫatam (15) ša awīlum šū ana bīt emīšu ublu emūšu utteršum ana šerikti (20) sinništim šuāti mussa ul iraggum šeriktaša ša bīt abīšama § 164 (XXXIV 24–32) šumma emūšu (25) terḫatam lā utteršum ina šeriktīša mala terḫatīša iḫarraṣma (30) šeriktaša bīt abīša utâr § 163 (XXXIV 7–23) Wenn jemand eine Ehefrau genommen und (10) sie ihm Söhne nicht verschafft hat, (dann) diese Frau dahingeschieden ist: falls das Brautgeld, (15) das dieser Mensch zum Haus seines Schwiegervaters gebracht hat, ihm sein Schwiegervater zurückgegeben hat – ihr Ehemann darf die Mitgift (20) dieser Frau nicht einklagen; ihre Mitgift gehört dem Haus ihres Vaters; § 164 (XXXIV 24–32) falls sein Schwiegervater (25) ihm das Brautgeld nicht zurückgegeben hat: von der Mitgift zieht er (einen Betrag) in Höhe ihres Brautgeldes ab, und (30) die Mitgift geht an das Haus ihres Vaters zurück. § 165 § 165 (XXXIV 33–50) šumma awīlum ana aplīšu (35) īnšu maḫru eqlam kirâm ū bītam išruk kunukkam išṭuršum warka abum (40) ana šīmtim ittalku inūma aḫḫū izuzzū qīšti abum (45) iddinušum ileqqēma elēnumma ina makkūr bīt abim mitḫariš (50) izuzzū § 165 (XXXIV 33–50) Wenn jemand seinem Erbsohn, (35) der sein Gefallen gefunden hat4, Feld, Baumgarten oder Haus geschenkt, ihm eine gesiegelte Urkunde (darüber) ausgestellt hat: nachdem der Vater (40) dahingeschieden ist, nimmt er zu der Zeit, da die Brüder teilen, das Geschenk, das ihm der Vater (45) gegeben hatte, an sich, und außerdem (50) teilen sie sich gleichmäßig in das Vermögen des väterlichen Hauses.

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Ergänzung wie aB 4 Entsprechung zu Stele XXXIII 56 (§ 160), s. sub B z.St. Der Ausdruck auch in § 129, s. C.1.2.2 s.v. bēlum. 3 Wie § 160. 4 Wörtlich: „den sein Auge angenommen hat“. 2

356

C. Transkription und Übersetzung

§ 166 § 166 (XXXIV 51–73) šumma awīlum ana mārī1 ša iršû2 aššātim (Stele; aššāti: archBab 1; aššatam: aB 7; ašš[a…]: aB 6) īḫuz3 ana mārīšu (55) ṣeḫrim aššatam lā īḫuz4 warka abum ana šīmtim (60) ittalku inūma aḫḫū izuzzū ina makkūr bīt abim ana aḫīšunu (65) ṣeḫrim ša aššatam lā aḫzu eliāt zittīšu (70) kasap terḫatim išakkanūšumma aššatam ušaḫḫazūšu § 166 (XXXIV 51–73) Wenn jemand für die Söhne, die er bekommen hat5, Ehefrauen (Stele, archBab 1; eine Ehefrau: aB 76) genommen hat, (allerdings) für seinen (55) (noch) nicht erwachsenen7 Sohn keine Ehefrau genommen hat: nachdem der Vater (60) dahingeschieden ist, stellt man zu der Zeit, da die Brüder teilen, vom Vermögen des väterlichen Haus ihrem (65) (noch) nicht erwachsenen Bruder, der (noch) keine Ehefrau genommen hat, über seinen Anteil hinaus (70) Silber für das Brautgeld zur Verfügung und läßt ihn eine Ehefrau nehmen. § 167 § 167 (XXXIV 74–87, XXXV 1–8) šumma awīlum (75) aššatam īḫuzma mārī ūlissum sinništum šī ana šīmtim (80) ittalak warkīša sinništam šanītam ītaḫazma mārī ittalad (85) warka!8 abum ana šīmtim ittalku (XXXV 1) mārū ana ummātim ul izuzzū šerikti ummātīšunu (5) ileqqûma makkūr bīt abim mitḫāriš izuzzū § 167 (XXXIV 74–87, XXXV 1–8) Wenn jemand (75) eine Ehefrau genommen und sie ihm Söhne geboren hat, diese Frau (dann) (80) dahingeschieden ist, er danach eine zweite Frau genommen und sie ihm Söhne geboren hat: (85) nachdem9 der Vater dahingeschieden ist, teilen (XXXV 1) die Söhne nicht nach den Müttern; (5) sie nehmen die Mitgift ihrer Mütter, doch das Vermögen des väterlichen Hauses teilen sie gleichmäßig.10 §§ 168–169 § 168 (XXXV 9–24) šumma awīlum (10) ana mārīšu nasāḫim pānam ištakan ana dajjānī mārī anassaḫ iqtabi (15) dajjānū warkassu iparrasūma šumma mārum arnam kabtam ša ina aplūtim (20) nasāḫim lā ublam abum mārašu ina aplūtim ul inassaḫ § 169 (XXXV 25–36) šumma arnam kabtam ša ina aplūtim nasāḫim ana abīšu itbalam (30) ana ištiššu pānīšu ubbalū šumma arnam kabtam adi šinīšu itbalam11 abum mārašu (35) ina aplūtim inassaḫ

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Roth, Law Collections, S. 112, gibt die Stelle als mārīšu wieder und bezeichnet in Anm. 28 (S.141) den überlieferten Text als Variante. 2 Roth, a.a.O., emendiert in ša irbû „die groß / heiratsfähig sind“. Obwohl damit der Sachverhalt gut wiedergegeben wird, ist dies wenig wahrscheinlich, da die Duplikate (aB 7 und archBab 1, verloren aB 6) mit der Stele übereinstimmen. 3 S. die folgende Anm. 4 Borger, BAL, S. 33, verweist auf B. Landsberger, Symbolae iuridicae et historicae Martino David dedicatae, II: Iura orientis antiqui, Leiden 1968, S. 86f., der in Z. 53 und 57 einen Schreibfehler annimmt und in i-ḫi-ir „er hat ausgewählt“ emendiert. Das wird als „sehr unwahrscheinlich“ abgelehnt, da die Duplikate (aB 7 und archBab 1, verloren aB 6) der Stele entsprechen. Auch Roth, a.a.O., hat die Emendation nicht übernommen. 5 S. Bem. zur Transkription. 6 Da aB 6 und aB 7 in § 170 und § 171a übereinstimmen, ist aB 6 hier wahrscheinlich nach aB 7 zu ergänzen. 7 Wörtlich: „kleinen“. 8 Die Emendation des Adverbs warkānum der Stele (Duplikate sind nicht erhalten) in warka (Subjunktion) ergibt sich aus den Parallelstellen (§§ 165, 166, 170 u.ö.; vgl. GAG §§ 116c, 174f; s. ferner Finet, Code, S. 98, Anm. b zu § 167). Roth, Law Collections, S. 113, behält die überlieferte Lesung bei. 9 S. Bem. zur Transkription. 10 Abweichend von den parallelen Formulierungen in §§ 165, 170, 171a, 181–183 fehlt in § 167 die Präposition ina, wodurch makkūr bīt abim als Akkusativobjekt im Text fungiert. Darf, obwohl in anderem Kontext akkusativische Konstruktion für mitḫariš zâzum bezeugt ist (s. CAD Z, S. 79 sub zâzu 2d-2ʼ), in Erwägung gezogen werden, das Fehlen der Präposition als Schreiberversehen zu erklären (wie makkūr bīt abim mitḫariš izuzzū „sie teilen sich das Vermögen des väterlichen Hauses“ an den anderen Stellen)? 11 Im Unterschied zu § 168 (Prät.) in § 169 zweimal entweder Perf. wabālum oder Prät. tabālum.

C.2.2. Rechtsteil

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§ 168 (XXXV 9–24) Wenn jemand beabsichtigt hat, (10) seinen Sohn zu verstoßen, er zu den Richtern gesagt hat: „meinen Sohn werde ich verstoßen“: (15) die Richter untersuchen seine Angelegenheit; und falls der Sohn eine schwere Verfehlung, (20) die eine Enterbung gerechtfertigt hätte, nicht begangen hat: der Vater darf seinen Sohn nicht enterben; § 169 (XXXV 25–36) falls er eine schwere Verfehlung, die eine Enterbung gerechtfertigt hat, begangen hat: (30) beim ersten Mal übt man Nachsicht1; falls er eine schwere Verfehlung zum zweiten Mal begangen hat: der Vater (35) enterbt seinen Sohn. § 170 § 170 (XXXV 37–59) šumma awīlum ḫīrtašu mārī ūlissum (40) u amassu mārī ūlissum abum ina bulṭīšu ana mārī ša amtim uldušum (45) mārū’a iqtabi itti mārī ḫīrtim imtanûšunuti warka abum ana šīmtim (50) ittalku ina makkūr bīt abim mārū ḫīrtim u mārū amtim mitḫāriš (55) izuzzū aplum mār ḫīrtim ina zittim inassaqma ileqqe (Stele). aB 6, aB 7: … ina makkūr bīt abim mārū amtim u mārū ḫīrtim mitḫāriš (55) izuzzū apil ḫīrtim (aB 6; aplam ša ḫīrtim: aB 7) inassaqūma ileqqû (aB 62). § 170 (XXXV 37–59) Wenn jemand (ist) – seine erste Ehefrau hat ihm Söhne geboren (40) und seine Sklavin hat ihm Söhne geboren, der Vater zu Lebzeiten zu den Söhnen, die die Sklavin ihm geboren hat, „ihr seid (45) meine Kinder“ gesagt hat: man zählt sie zu den Söhnen der ersten Ehefrau: nachdem der Vater (50) dahingeschieden ist, (55) teilen sich in das Vermögen des väterlichen Hauses die Söhne der ersten Ehefrau und die Söhne der Sklavin gleichmäßig; der Erbsohn, ein Sohn der ersten Ehefrau, wählt einen Anteil aus und nimmt ihn (vorweg) (Stele). aB 63, aB 7: … teilen sich in das Vermögen des väterlichen Hauses die Söhne der Sklavin und die Söhne der ersten Ehefrau gleichmäßig; bezüglich des Erbsohnes von der ersten Ehefrau wählt man aus und er nimmt (vorweg). §§ 171–1744 § 171a (XXXV 60–77) u šumma abum ina bulṭīšu (Stele, nB 10; i[-na…]: nANin 4; šumma abu: aB 6, aB 7) ana mārī ša amtim uldušum (65) mārū’a lā iqtabi warka abum ana šīmtim (65) ittalku ina makkūr bīt abim mārū amtim itti mārī ḫīrtim (70) ul izuzzū andurār amtim u mārīša iššakkan5 mārū ḫīrtim (75) ana mārī amtim ana wardūtim ul iraggumū § 171b (XXXV 78–87, XXXVI 1–5) ḫīrtum šeriktaša (80) u nudunnâm ša mussa iddinušim ina ṭuppim išṭurušim (Stele; ina ṭuppim išṭurušim ausgelassen: archBab 1) (85) ileqqēma ina šubat mutīša uššab (XXXVI 1) adi balṭat ikkal ana kaspim ul inaddin warkassa (5) ša mārīšama § 172 (XXXVI 6–40) šumma mussa nudunnâm lā iddiššim šeriktaša (10) ušallamūšimma ina makkūr bīt mutīša zittam kīma aplim ištēn (15) ileqqe šumma mārūša aššum ina bītim šūṣîm usaḫḫamūši dajjānū (20) warkassa iparrasūma mārī arnam immidū sinništum šī (25) ina bīt mutīša ul uṣṣi šumma sinništum 1

S. AHw, S. 1451b s.v. w/babālu(m) 6; CAD A/1, S. 18 s.v. abālu A 5a panu a. aB 7: inassaq[u…]: wohl entsprechend zu ergänzen. 3 Ab Kol. XXXV 56 haben die beiden Textzeugen eine abweichende Satzstruktur (Auslassung von ina zittim und pluralische Verbalformen). Danach wird IBILA ḫīrtim bzw. IBILA ša ḫīrtim als Akkusativ der Beziehung aufzufassen sein (GAG § 146a, mit Lit.), auch wenn Parallelen dazu nicht nachgewiesen werden können. – Kraus, Erbrechtliche Terminologie, S. 33, hatte für die Stelle noch ohne Kenntnis von aB 7 für die Lesung dieses Textzeugen eine Emendation in den Plural aplū mār ḫīrtim vorgeschlagen (von Borger, BAL, S. 33 abgelehnt; danach jedoch die Verbalformen „schwerlich richtig“). Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand ist das unwahrscheinlich. Ohne Übersetzung wird die Variante in CAD N/2, S. 21a, angeführt. 4 Obwohl der Übergang von § 172 zu § 173 in den Duplikaten verloren ist, ist entgegen Oelsner, Einteilung, S. 120 mit Anm. 28, der gesamte Abschnitt zusammenzufassen (zwischen §§ 171 und 172 bzw. §§ 173 und 174, markieren die Duplikate keine Trennung). Vgl. auch Eilers, Gesetzesstele, S. 40f. 5 Zur Lesung s. sub B z.St. 2

358

C. Transkription und Übersetzung

šī ana waṣêm pānīša (30) ištakan nudunnâm ša mussa iddinušim ana mārīša (35) izzib šeriktam ša bīt abīša ileqqēma mut libbīša (40) iḫḫassi § 173 (XXXVI 41–50) šumma sinništum šī ašar īrubu ana mutīša warkîm (45) mārī ittalad warka sinništum šī imtut šeriktaša mārū maḫrûtum u warkûtum (50) izuzzū § 174 (XXXVI 51–56) šumma ana mutīša warkîm mārū lā ittalad šeriktaša (55) mārū ḫāwirīšama (Stele, TontAss 7; [mārū] maḫrûtum: aB 6) ileqqû § 171a (XXXV 60–77) Aber wenn der Vater während seiner Lebenszeit (Stele, nB 10, wahrscheinlich ebenso zu ergänzen: nANin 4; Wenn der Vater: aB 6, aB 7) zu den Söhnen, die die Sklavin ihm geboren hat, nicht (65) „ihr seid meine Söhne“ gesagt hat: nachdem der Vater dahingeschieden ist, (70) teilen sich die Söhne der Sklavin in das Vermögen des väterlichen Hauses nicht mit den Söhnen der ersten Ehefrau; die Freilassung der Sklavin und ihrer Kinder wird veranlaßt; die Söhne der ersten Ehefrau dürfen (aber) (75) für die Söhne der Sklavin den Sklavenstatus nicht einklagen1; § 171b (XXXV 78–87, XXXVI 1–5) die erste Ehefrau (85) nimmt ihre Mitgift (80) und die Ehegabe, die ihr Ehemann ihr gegeben (oder)2 auf eine Tafel geschrieben hat (Stele; nur: die ihr Ehemann ihr gegeben hat: archBab 1), und (bleibt) im Hause ihres Ehemannes wohnen; (XXXVI 1) solange sie lebt, hat sie die Nutznießung daran; verkaufen darf sie nichts; ihr Nachlaß (5) gehört ihren Söhnen; § 172 (XXXVI 6–40) wenn ihr Ehemann ihr keine Ehegabe gegeben hat: man (10) gibt ihr ihre Mitgift vollständig zurück, und vom Vermögen ihres Ehemannes (15) nimmt sie einen Anteil wie ein einzelner Erbsohn; wenn ihre Söhne sie bedrängen3, damit sie aus dem Haus auszieht: die Richter untersuchen ihre (20) Angelegenheit und verhängen eine Strafe für die Söhne; diese Frau muß (25) aus dem Haus ihres Ehemannes nicht ausziehen; wenn (jedoch) diese Frau (30) beschlossen hat auszuziehen: die Ehegabe, die ihr Ehemann ihr gegeben hat, (35) läßt sie für ihre Söhne zurück, die Mitgift aus dem Hause ihres Vaters nimmt sie (mit), und sie darf einen Ehemann nach ihrem Herzen (40) nehmen; § 173 (XXXVI 41–50) wenn diese Frau dort, wo sie eingetreten ist, ihrem späteren Ehemann (45) Söhne geboren hat: nachdem diese Frau gestorben ist, (50) teilen die früheren und die späteren Söhne ihre Mitgift; § 174 (XXXVI 51–56) wenn sie ihrem späteren Ehemann keine Söhne geboren hat: (55) die Söhne ihres ersten Ehemannes4 (Stele, TontAss 75; die früheren [Söhne]: aB 6) nehmen ihre Mitgift. § 175 § 175 (XXXVI 57–68) šumma lū warad ekallim ū lū warad muškēnim (60) mārat awīlim īḫuzma mārī ittalad bēl wardim (65) ana mārī mārat awīlim (Stele; ana 6 mārat awīlim: archBab 1) ana wardûtim ul iraggum § 175 (XXXVI 57–68) Wenn entweder ein Sklave des Palastes oder ein Sklave eines Angehörigen des unteren Standes (60) die Tochter eines Privilegierten genommen und sie Söhne geboren hat: der Eigentümer des Sklaven darf (65) für die Söhne der Tochter des Privilegierten den Sklavenstatus nicht beanspruchen7.

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Wörtlich: „nicht auf Sklavenstatus klagen“, ebenso § 175. S. GAG § 157b. 3 So AHw, S. 1003b s.v. saḫāmu(m); vgl. CAD S, S. 30 s.v. 2 „to pressure(?), to make miserable(?), to make life impossible(?)“; Eilers: „schelten“, Borger: „schikanieren“. 4 Zum Terminus (auch in § 135 bezeugt) s. Westbrook, Marriage Law, S. 18f. 5 Beide Textzeugen mit betonendem -ma. 6 Die Auslassung von DUMU.MEŠ = mārī ist am besten als Schreiberversehen zu erklären (vgl. Borger, BAL, S. 38: „Fehler“). 7 Wörtlich: „einklagen“. S. Bem. zu § 171a. 2

C.2.2. Rechtsteil

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§ 176 § 176a (XXXVI 69–92, XXXVII 1–9) u šumma warad ekallim (70) ū lū warad muškēnim (Stele; u šumma lū warad ekallim lū warad muškēnim: archBab 1) mārat awīlim īḫuzma inūma īḫuzuši qadum (75) šeriktim ša bīt abīša (Stele; fehlerhaft abūša: archBab 1) ana warad ekallim ū lū warad muškēnim (Stele; warad awīlim: archBab 1) īrubma (80) ištu innemdu bītam īpušu bīšam iršû warkānumma lū warad ekallim (85) ū lū warad muškēnim ana šīmtim (Stele; šīmātīšu: archBab 1) ittalak mārat awīlim šeriktaša (90) ileqqe (Stele; elēnumma ileqqe: archBab 1) u mimma ša mussa u šī (XXXVII 1) ištu innemdu iršû ana šinīšu izuzzūma (5) mišlam bēl wardim ileqqe mišlam mārat awīlim ana mārīša ileqqe § 176b (XXXVII 10–21) šumma mārat awīlim šeriktam lā īšu mimma ša mussa u šī ištu innemdu iršû (15) ana šinīšu izuzzūma mišlam bēl wardim ileqqe mišlam (20) mārat awīlim ana mārīša ileqqe § 176a (XXXVI 69–92, XXXVII 1–9) Aber wenn ein Sklave des Palastes (70) oder ein Sklave eines Angehörigen des unteren Standes (Stele; Aber wenn entweder ein Sklave des Palastes oder ein Sklave eines Angehörigen des unteren Standes: archBab 1) die Tochter eines Privilegierten genommen hat und sie, als er sie genommen hatte, mitsamt (75) der Mitgift des Hauses ihres Vaters bei dem Sklaven des Palastes oder dem Sklaven eines Angehörigen des unteren Standes (Stele; Sklaven eines Privilegierten: archBab 11) eingetreten war und sie, (80) seit sie sich zusammengetan hatten2, ein Haus gebaut3, bewegliche Habe erworben haben, dann (aber) entweder der Sklave des Palastes (85) oder der Sklave eines Angehörigen des unteren Standes dahingeschieden ist4: die Tochter des Privilegierten (90) nimmt (Stele; nimmt außerdem5: archBab 1) ihre Mitgift, und alles, was ihr Ehemann und sie selbst, (XXXVII 1) seit sie zusammengekommen waren, erworben haben, teilt man in zwei Teile, und (5) die eine Hälfte nimmt der Eigentümer des Sklaven, die andere nimmt die Tochter des Privilegierten für ihre Söhne; § 176b (XXXVII 10–21) wenn die Tochter eines Privilegierten keine Mitgift besitzt: alles, was ihr Ehemann und sie selbst, seit sie zusammengekommen waren, erworben haben, teilt man (15) in zwei Teile, und die eine Hälfte nimmt der Eigentümer des Sklaven, die andere nimmt (20) die Tochter des Privilegierten für ihre Söhne. § 177 § 177 (XXXVII 22–60) šumma almattum ša mārūša ṣeḫḫerū (25) ana bīt šanîm erēbim pānīša ištakan balum dajjānī (30) ul irrub inūma ana bīt šanîm irrubu dajjānū (35) warkat bīt mutīša6 panîm iparrasūma bītam ša mutīša (40) pānîm ana mutīša warkîm u sinništam šuāti ipaqqidūma (Stele; -ma ausgelassen: archBab 1) (45) ṭuppam ušezzebūšunūti bītam inaṣṣarū u ṣeḫḫerūtim urabbû (50) uniātim ana kaspim ul inaddinū šajjāmānum ša unūt (55) mārī almattim išammu ina kaspīšu ītelli makkūrum ana bēlīšu (60) itâr § 177 (XXXVII 22–60) Wenn eine Witwe, deren Söhne (noch) klein sind, sich in den Sinn gesetzt hat, (25) in das Haus eines anderen einzutreten: ohne (Genehmigung) der Richter (30) tritt sie nicht ein; da sie in ein anderes Haus eintreten will, untersuchen die Richter (35) die Angelegenheit des Hauses ihres früheren Ehemannes, und (dann) vertrauen sie das Haus ihres (40) früheren Ehemannes ihrem späteren Ehemann sowie dieser Frau an und7 (45) lassen sie beide eine Tafel ausstellen; das Haus halten sie in Ordnung, und die kleinen Söhne ziehen sie groß; (50) die Hausgeräte dürfen sie 1

Offenbar Überlieferungsfehler. So Borger; Eilers: „seit sie zusammengegangen sind“. 3 Gemeint ist wohl die Gründung eines Hausstandes, vgl. Eilers, Gesetzesstele, S. 42 Anm. 2, s. auch § 191. 4 Wörtlich: „zum Schicksal eingegangen ist“ (Stele) bzw. „zu seinem Schicksal eingegangen ist“ (archBab 1). 5 Durch elēnumma „außerdem“ wird der Gedankengang gestört. Zu erwarten ist eher: šeriqtaša ileqqe u elēnumma mimma ša … „sie nimmt ihre Mitgift und außerdem teilt man …“. 6 Die Passage bīt mutīša panîm iparrasūma hat der Schreiber in archBab 1 mit der Variante bītum ša mutīša versehentlich wiederholt und dann unvollständig getilgt, s. sub B z.St. 7 archBab 1 asyndetischer Anschluß, s. Transkription. 2

360

C. Transkription und Übersetzung

nicht verkaufen; ein Käufer, der Hausgerät (55) der Söhne der Witwe kauft, geht seines Silbers verlustig; der (betroffene) Vermögenswert (60) fällt an seinen Eigentümer zurück. § 178 § 178 (XXXVII 61–92, XXXVIII 1–19) šumma ugbabtum nadītum ū lū sekretum ša abūša šeriktam (65) išrukušim ṭuppam išṭurušim ina ṭuppim ša išṭurušim (70) warkassa ēma elīša ṭābu nadānam1 lā išṭuršimma mala libbīša (75) lā ušamṣīši warka abum ana šīmtim ittalku eqelša u kirâša (80) aḫḫūša ileqqûma kīma emūq zittīša ipram piššatam u lubūšam (85) inaddinūšimma libbaša uṭabbū šumma aḫḫūša kīma emūq (90) zittīša ipram piššatam u lubūšam lā ittadnūšimma (XXXVIII 1) libbaša lā uṭabbū eqelša u kirâša ana errēšim (5) ša elīša ṭābu inaddinma errēssa ittanaššīši eqlam kirâm (Stele; eqlam kirâm bītam: archBab 1) (10) u mimma ša abūša iddinušim adi balṭat ikkal ana kaspim (15) ul inaddin šaniām ul uppal aplūssa ša aḫḫīšama § 178 (XXXVII 61–92, XXXVIII 1–19) Wenn eine ugbabtum-Priesterin, eine nadītum-Priesterin oder eine ‚Palast-Frau‘, deren Vater ihr eine Mitgift (65) geschenkt hat, ihr eine Tafel geschrieben hat, auf der Tafel, die er ihr geschrieben hat, nicht verfügt2 hat, daß sie (70) ihren Nachlaß geben kann, wohin es ihr gefällt, und ihr (somit) keine Verfügungsfreiheit (75) gewährt hat: nachdem ihr Vater dahingeschieden ist, nehmen (80) ihre Brüder ihr Feld und ihren Baumgarten und (85) geben ihr gemäß dem Wert ihres Anteils Kost, Salböl und Kleidung und stellen sie (damit) zufrieden; wenn ihre Brüder ihr nicht gemäß dem Wert (90) ihres Anteils Kost, Salböl und Kleidung geben und (XXXVIII 1) sie (damit) nicht zufriedenstellen, darf sie ihr Feld und ihren Baumgarten einem Bewirtschafter (5) ihrer Wahl3 geben, und ihr Bewirtschafter unterhält sie; an dem Feld, dem Baumgarten (Stele; dem Feld, dem Baumgarten, dem Haus: archBab 1) (10) und allem, was ihr Vater ihr gegeben hat, hat sie, solange sie lebt, die Nutznießung4; für Silber (15) darf sie nicht(s) weggeben; einem anderen darf sie nichts vererben5 – ihr Erbteil gehört ihren Brüdern. § 179 § 179 (XXXVIII 20–42) šumma ugbabtum nadītum ū lū (Stele; kulmašītum ū: archBab 1) sekretum ša abūša šeriktam išrukušim (25) kunukkam išṭurušim ina ṭuppim ša išṭurušim warkassa (30) ēma elīša ṭābu nadānam išṭuršimma mala libbīša uštamṣīši (35) warka abum ana šīmtim ittalku warkassa ēma elīša ṭābu (40) inaddin aḫḫūša ul ibaqqarūši § 179 (XXXVIII 20–42) Wenn eine ugbabtum-Priesterin, eine nadītum-Priesterin oder (Stele; eine kulmašītum-Priesterin6 oder: archBab 1) eine ‚Palast-Frau‘, deren Vater ihr eine Mitgift geschenkt hat, (25) ihr eine gesiegelte Urkunde ausgestellt hat, auf der Tafel, die er ihr geschrieben hat, daß sie ihren Nachlaß, (30) wohin es ihr gefällt, geben kann, verfügt7 hat und ihr (somit) Verfügungsfreiheit gewährt hat: (35) nachdem ihr Vater dahingeschieden ist, (40) gibt sie ihren Nachlaß, wohin es ihr gefällt; ihre Brüder dürfen keine Vindikationsklage gegen sie erheben. 1

Roth, Law Collections, S. 117: versehentlich nadānamma (nicht bezeugte Form). Wörtlich: „geschrieben“. 3 Wörtlich: „ihrem Herzen angenehm ist“. 4 Wörtlich: „ißt sie (davon)“. 5 So mit Borger, BAL, S. 240, s.v. II apālu, bzw. W. von Soden, s. AHw S. 57a s.v. apālu(m) II D2; ebenso Finet, Code, S. 104; anders Roth Law Collections, S. 117 „and she will not satisfy another person’s obligations with it“. Obwohl die Annahme eines von aplum „Erbsohn“ denominierten Verbs (nach GAG § 88g) nicht ohne Schwierigkeiten ist, ist zu beachten, daß in Briefbelegen als Objekt des D-Stammes von apālum in der Bedeutung „etwas bezahlen“ (s. CAD A/2, S. 165a, s.v. apālu A 6a; die KḪ-Stelle dort nicht verzeichnet) das Geschuldete genannt wird, nicht eine Person. Kraus, der in „Erbrechtliche Terminologie“, S. 50–52, die Problematik ohne klares Ergebnis diskutiert, will eine Konstruktion mit doppeltem Akkusativ nicht ausschließen (S. 51; in diesem Falle wäre das Geschuldete nicht ausgedrückt und es wäre zu übersetzen: „einen anderen darf sie [damit] nicht befriedigen / bezahlen“). 6 Nicht auszuschließen ist, daß ein Schreiberversehen vorliegt (NU.BAR statt MUNUS.ME, s. sub B z.St.), vgl. aber § 181. 7 Wörtlich: „geschrieben“. 2

C.2.2. Rechtsteil

361

§ 180 § 180 (XXXVIII 43–59) šumma abum ana mārtīšu (45) nadīt gagîm1 ū lū sekretim šeriktam lā išukšim warka abum (50) ana šīmtim ittalku ina makkūr bīt abim zittam kīma aplim ištēn (55) izâzma adi balṭat ikkal warkassa ša aḫḫīšama § 180 (XXXVIII 43–59) Wenn ein Vater seiner Tochter – (45) einer nadītum-Priesterin aus der gagûm-Gemeinschaft2 oder einer ‚Palast-Frau‘ (30) – keine Mitgift geschenkt hat: nachdem der Vater (50) dahingeschieden ist, (55) teilt sie sich in das Vermögen des väterlichen Hauses mit einem Anteil entsprechend einem Erbsohn, und sie hat, solange sie lebt, die Nutznießung3; ihr Nachlaß gehört ihren Brüdern. § 181 § 181 (XXXVIII 60–75) šumma abum nadītam qadištam ū lū kulmašītam ana ilim iššīma šeriktam lā išrukšim (65) warka abum ana šīmtim ittalku ina makkūr bīt abim (70) šalušti aplūtīša izâzma adi balṭat ikkal warkassa ša (75) aḫḫīšama § 181 (XXXVIII 60–75) Wenn ein Vater eine nadītum-Priesterin, eine qadištum-Priesterin oder eine kulmašītum-Priesterin einem Gotte zugeführt hat4, ihr aber keine Mitgift mitgegeben hat: (65) nachdem der Vater dahingeschieden ist, teilt sie sich in das Vermögen des väterlichen Hauses (70) mit ihrer ‚Drittelerbschaft‘5, und sie hat, solange sie lebt, die Nutznießung6; ihr Nachlaß gehört ihren Brüdern. § 182 § 182 (XXXVIII 76–96, XXXIX 1) šumma abum ana mārtīšu nadīt Marduk ša Bābilim (80) šeriktam lā išrukšim kunukkam lā išṭuršim warka abum (85) ana šīmtim ittalku ina makkūr bīt abim šalušti aplūtīša (90) izâzma ilkam ul illak nadīt Marduk warkassa (95) ēma elīša ṭābu (XXXIX 1) inaddin § 182 (XXXVIII 76–96, XXXIX 1) Wenn ein Vater seiner Tochter – einer nadītum-Priesterin des Marduk von Babylon – (80) keine Mitgift mitgegeben, ihr (auch) keine gesiegelte Urkunde ausgestellt hat: nachdem der Vater (85) dahingeschieden ist, (90) teilt sie sich in das Vermögen des väterlichen Hauses (88) mit ihrer ‚Drittelerbschaft‘7, einer Dienstpflicht muß sie nicht nachgehen; die nadītum-Priesterin des Marduk (XXXIX 1) gibt ihren Nachlaß dorthin, (95) wohin es ihr gefällt. § 183 § 183 (XXXIX 2–14) šumma abum ana mārtīšu šugītim šeriktam (5) išrukšim ana mutim iddišši kunukkam išṭuršim (10) warka abum ana šīmtim ittalku ina makkūr bīt abim ul izâz § 183 (XXXIX 2–14) Wenn ein Vater seiner Tochter – einer šugītum-Priesterin – Mitgift (5) mitgegeben, sie einem Ehemann gegeben hat, ihr eine gesiegelte Urkunde ausgestellt hat: (10) nachdem der Vater dahingeschieden ist, teilt sie sich nicht in das Vermögen des väterlichen Hauses. § 184 § 184 (XXXIX 15–30) šumma awīlum ana mārtīšu šugītim šeriktam lā išrukšim (20) ana mutim lā 1

Zur – hier abgelehnten – Emendation in É.GI4.A = kallatum „Braut“ (damit vielleicht eine Novizin gemeint) durch M. Stol s. sub B.2.2 z.St. 2 Zum Terminus s. C.1.2.2 s.v. gagûm. 3 S. Bem. zu § 178. 4 D.h. geweiht hat. 5 Zum Terminus s. C.1.2.2 sub šalušti aplūti. D.h. ihr Anteil entspricht dem der anderen Erben mit Ausnahme des Bevorzugten. 6 S. Bem. zu § 178. 7 Zum Terminus s. C.1.2.2 sub šalušti aplūti. S. Bem. zu § 181.

362

C. Transkription und Übersetzung

iddišši warka abum ana šīmtim ittalku (25) aḫḫūša kīma emūq bīt abim šeriktam išarrakūšimma ana mutim (30) inaddinūši § 184 (XXXIX 15–30) Wenn jemand seiner Tochter – einer šugītum-Priesterin – keine Mitgift mitgegeben, sie keinem (20) Ehemann gegeben hat: nachdem der Vater dahingeschieden ist, geben1 (25) ihre Brüder ihr entsprechend dem Vermögen des väterlichen Hauses eine Mitgift und (30) geben sie einem Ehemann. § 1852 § 185 (XXXIX 31–38) šumma awīlum ṣeḫram ina mêšu ana mārūtim (35) ilqēma urtabbīšu tarbītum šī ul ibbaqqar § 185 (XXXIX 31–38) Wenn jemand ein kleines Kind in seinem (Frucht-)Wasser3 (35) adoptiert und es großgezogen hat: dieses Ziehkind darf nicht vindiziert werden. §§ 186–187 § 186 (XXXIX 39–49) šumma awīlum (40) ṣeḫram ana mārūtim ilqe inūma ilqûšu abāšu (45) u ummašu iḫiaṭ tarbītum šī ana bīt abīšu itâr § 187 (XXXIX 50–53) mār gerseqqêm muzzaz ekallim ū mār sekretim ul ibbaqqar § 186 (XXXIX 39–49) Wenn jemand (40) ein kleines Kind adoptiert hat – als er es angenommen hat, ist es auf der Suche nach seinem Vater (45) und seiner Mutter: dieses Ziehkind darf in das Haus seines Vaters zurückkehren; § 187 (XXXIX 50–53) ein (adoptiertes) Kind eines ‚Palast-Bediensteten‘, (d.h.) eines im ‚Palast Stehenden‘4, oder ein (adoptiertes) Kind einer ‚Palast-Frau‘ darf (jedoch) nicht vindiziert werden5. §§ 188–1896 § 188 (XXXIX 54–59) šumma mār ummānim (55) māram7 ana tarbītim ilqēma šipir qātīšu uštāḫissu ul

1

Wörtlich: „schenken“. Zum Abschnitt §§ 185–193 s. die Analyse von R. Westbrook, The Adoption Laws of Codex Hammurabi, in. B. Wells / R. Magdalene (Hg.), Law from the Tigris to the Tiber. The Writings of Raymond Westbrook, Vol. II, Winona Lake, IN, 2009, S. 139–148 (zuerst Memorial Volume R. Kutscher, 1993, S. 195–204); C. Schmidhuber, The Language of Filiation in the Code of Hammurapi, JNES 79 (2020), S. 197–208. 3 D.h. unmittelbar nach der Geburt, vgl. Borger, TUAT, S. 66f.; AHW, S. 665a oben s.v. mû „Name“; CAD M/2, S. 154b s.v. mû A 2a 1ʼaʼ; Roth, Law Collections, S. 119; mit Vergleichsmaterial: Westbrook, a.a.O., S. 140–142 (vermutlich handelt es sich um ein nach der Geburt ausgesetztes Kind). 4 Die Erläuterung zu gerseqqûm ist im KḪ nur an dieser Stelle bezeugt; muzzaz ekallim ist als Apposition aufzufassen (GAG § 134c), da mār davor fehlt (im Unterschied zu den beiden anderen Termini). Vgl. auch David, Adoption, S. 28 mit Anm. 70. 5 D.h. für ein von einem Palastbediensteten adoptiertes Kind gilt die in § 186 prinzipiell eingeräumte Möglichkeit, zu den leiblichen Eltern zurückzukehren, nicht. Der Fokus der Aussage liegt auf ul ibbaqqar (Kol. XXXIX Z. 38 und Z. 53), wodurch eine Parallelität der Aussagen von § 185 und §§ 186/187 hergestellt wird. Es geht also in beiden Fällen um die Nichtanfechtung der Adoption. Mit Westbrook, a.a.O., S. 143, ist in § 186 wahrscheinlich ein verlorenes, nicht ein ausgesetztes Kind anzunehmen. Zu den bisherigen Interpretationen vgl. abgesehen von den Übersetzungen u.a. David, Adoption, S. 25–29; GAG § 170d am Ende; Metzler, Tempora, S. 44, 170; Westbrook, a.a.O., S. 142f. 6 Entgegen Oelsner, Einteilung, S. 121, zusammenzufassen. 7 Interpretiert von Roth, Law Collections, S. 119, ebenso wie die parallelen Formulierungen Kol. XXXIX 85 bzw. XL 26, 32, 37 als logographische Schreibung von ṣeḫrum (= TUR), s. Anm. zu § 191 und § 194. Letzteres wird allerdings Stele XXXIX 32, 40, 66, 76 (§§ 185f., 190f.) syllabisch geschrieben. Da es hier, wie § 189 zeigt, um die Aufnahme in eine soziale Gruppe, die „Handwerkerschaft“, geht, ist das weniger wahrscheinlich. Andererseits kann es sich bei ṣeḫram in § 190 um ein Kind handeln, das zu Ausbildungszwecken adoptiert wurde, denn sonst erscheint die Rückkehr zum Vater auffällig. Damit könnte auch die unterschiedliche Behandlung zu den leiblichen Kindern erklärt werden. 2

C.2.2. Rechtsteil

363

ibbaqqar § 189 (XXXIX 60–64) šumma šipir qātīšu lā uštāḫissu tarbītum šī ana bīt abīšu itâr § 188 (XXXIX 54–59) Wenn ein Handwerker1 (55) einen Sohn als Ziehkind angenommen und ihm (dann) sein Handwerk beigebracht hat: er darf nicht vindiziert werden; § 189 (XXXIX 60–64) wenn er ihm (aber) sein Handwerk nicht beigebracht hat: dieses Ziehkind kehrt in das Haus seines Vaters zurück. § 190 § 190 (XXXIX 65–74) šumma awīlum ṣeḫram ša ana mārūtīšu ilqûšuma urabbûšu (70) itti mārīšu lā imtanūšu tarbītum šī ana bīt abīšu itâr § 190 (XXXIX 65–74) Wenn jemand ein kleines Kind, das er adoptiert und großgezogen hat, (70) nicht zu seinen Söhnen gezählt hat: dieses Ziehkind kehrt in das Haus seines (leiblichen) Vaters zurück. § 191 § 191 (XXXIX 75–95) šumma awīlum ṣeḫram ša ana mārūtīšu ilqûšuma urabbûšu (80) bīssu īpuš warka mārī irtašīma ana tarbītim nasāḫim panam ištakan (85) mārum2 šū rīqūssu ul ittallak3 abum murabbīšu ina makkūrīšu šalušti aplūtīšu (90) inaddiššumma ittallak ina eqlim kirîm ū bītim ul inaddiš(95)šum § 191 (XXXIX 75–95) Wenn jemand wegen eines kleinen Kindes, das er adoptiert und großgezogen hat, (80) sein Haus gebaut hat4, er später (dann leibliche) Söhne bekommen und (daraufhin) beabsichtigt hat, das Ziehkind zu verstoßen5: (85) dieses Kind geht nicht leer aus; der Vater, der es großgezogen hat, (90) gibt ihm von seinem Vermögen seine ‚Drittelerbschaft‘,6 und es geht weg; von Feld, Baumgarten oder Haus (95) gibt er ihm nichts. § 192 § 192 (XXXIX 96, XL 1–9) šumma mār gerseqqêm (XL 1) ū lū mār sekretim ana abim murabbīšu7 u ummim (5) murabbītīšu ul abī atta ul ummī atti iqtabi lišānšu inakkisū § 192 (XXXIX 96, XL 1–9) Wenn ein (Adoptiv-)Sohn eines ‚Palast-Bediensteten‘ (XL 1) oder ein (Adoptiv-)Sohn einer ‚Palast-Frau‘ zum Vater, der ihn großgezogen hat, oder zur Mutter, (5) die ihn großgezogen hat, gesagt hat: „Du bist nicht mein Vater, du bist nicht meine Mutter“: man schneidet seine Zunge ab. § 193 § 193 (XL 10–22) šumma mār gerseqqêm ū lū mār sekretim bīt abīšu uweddīma abam (15) murabbīšu u ummam murabbīssu izīrma ana bīt abim (20) ittalak īnšu inassaḫū § 193 (XL 10–22) Wenn ein (Adoptiv-)Sohn eines ‚Palast-Bediensteten‘ oder ein (Adoptiv-)Sohn 1

Wörtlich: „Sohn eines Handwerkers“, s. C.1.2.2 s.v. mārum; ebenso § 274. Roth, Law Collections, S. 119: wie Z. 55 und Kol. XL 26, 32, 37 als TUR = ṣeḫram verstanden, s. Anm. zu § 188 und § 194. 3 Gt Präs. 4 Die Passage wird als Konstruktion von epēšum mit doppeltem Akkusativ interpretiert. Gemeint ist: der Adoptivvater hat für sich (das Personalsuffix wird auf ihn bezogen) ein Haus gebaut („einen Hausstand gegründet“; vgl. § 176), um das Adoptivkind großzuziehen; nachdem er dann leibliche Kinder bekommen hat, will er es jedoch verstoßen. Vgl. u.a. Finet, Code, S. 109, Anm. a zu § 191. Anders z.B. Metzler, Tempora, S. 127, der bīssu sowie die späteren Kinder auf das Adoptivkind bezieht. 5 S. C.1.2.2 s.v. nasāḫum. 6 D.h. das ihm zustehende Erbe. Zum Terminus s. C.1.2.2 sub šalušti aplūti. S. Bem. zu § 181. 7 Zur Schreibung in nB 17 s. sub B z.St. 2

364

C. Transkription und Übersetzung

einer ‚Palast-Frau‘ das Haus seines (leiblichen) Vaters gefunden hat (15) und (daraufhin) gegen den Vater, der ihn großgezogen hat, oder die Mutter, die ihn großgezogen hat, Verachtung gezeigt hat und zum Haus seines (leiblichen) Vaters (20) weggegangen ist: man reißt sein Auge aus. § 1941 § 194 (XL 23–40) šumma awīl[u]m mārāšu ana mušēniqt[i]m (25) iddinma mārum šū in[a] qāt mušēniqt[i]m imtūt mušēniqt[u]m (30) balum abīšu ummīšu māram šaniamma irtakas ukannūšima (35) aššum balum abīšu u ummīš[u] māram šania[m] irku[s]u tulâša (40) inakkisū § 194 (XL 23–40) Wenn jemand seinen Sohn einer Amme (25) gegeben hat und dieser Sohn in den Händen der Amme gestorben ist, die Amme (dann) (30) ohne (Zustimmung) seines Vaters und seiner Mutter2 sich einen anderen Sohn umgebunden hat3: man weist es ihr nach, und, (35) weil sie ohne (Zustimmung) seines Vaters und seiner Mutter sich einen anderen Sohn umgebunden hat, (40) schneidet man ihre Brüste ab. § 1954 § 195 (XL 41–44) šumma mārum ab[ā]šu imtahaṣ rittašu inakkisū § 195 (XL 41–44) Wenn ein Sohn seinen Vater geschlagen hat: man schneidet seine Hand ab. §§ 196–1995 § 196 (XL 45–49) šumma awīlum īn mār6 awīlim uḫtappid īnšu uḫappadū § 197 (XL 50–53) šumma eṣemti awīlim ištebir eṣemtašu išebbirū § 198 (XL 54–59) šumma īn muškēnim (55) uḫtappid ū lū eṣemti muškēnim ištebir 1 mana kaspam išaqqal § 199 (XL 60–65) šumma īn warad awīlim uḫtappid ū lū eṣemti warad awīlim ištebir mišil šīmīšu (65) išaqqal § 196 (XL 45–49) Wenn jemand das Auge eines Sohnes eines Privilegierten zerstört hat: man zerstört sein Auge; § 197 (XL 50–53) wenn er den Knochen eines Privilegierten gebrochen hat: man bricht seinen Knochen; § 198 (XL 54–59) wenn er das Auge eines Angehörigen des unteren Standes (55) zerstört oder den Knochen eines Angehörigen des unteren Standes gebrochen hat: er zahlt eine Mine Silber;

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Zur Interpretation des Abschnitts s. G. Cardascia, La nourrice coupable. § 194 du Code de Hammirabi, in: Mélanges à la mémoire de Marcel-Henri Prévost, Publications de l’Université de Lille II, Lille 1982, S. 67–84. 2 D.h. der Eltern des verstorbenen Säuglings. 3 D.h. zum Säugen angelegt hat; so z.B. AHw, S. 946a s.v. rakāsu(m) 1i; Finet, Code, S. 110, sowie eine Anzahl weiterer Übersetzungen. Da rakāsu(m) die Grundbedeutung „binden“ besitzt, dürfte die Wahl des Terminus auf eine Praxis weisen, bei der die versorgende Person den Säugling an ihrem Körper fixiert, s. Driver / Miles, BL 2, S. 248. Das Verb und seine Ableitungen werden jedoch auch mit der übertragenen Bedeutung „durch Vertrag binden“ verwendet (Substantiv riksum „Abmachung, Vertrag“), so daß die Passage teilweise auch dahingehend verstanden wird, daß die Amme nach dem Tode des (vertraglich) anvertrauten Säuglings einen weiteren Vertrag (mit anderen Eltern) abgeschlossen hat, so z.B. CAD R, S. 100 s.v. rakāsu 6c-1ʼ; Roth, Law, Collections, S. 120. 4 M.T. Roth, in: A.K. Guinan u.a. (Hg.), Studies in Honor of E.V. Leichty, 2006, S. 349–356. 5 Entgegen Oelsner, Einteilung, S. 122, mit Poebel, OLZ 18, S. 261 Nr. 79, und Eilers, Gesetzesstele, S. 46, zusammenzufassen. Driver / Miles, BL II, S. 76–79, fassen §§ 196–205 zusammen, s. Bem. zu § 202. 6 M.T. Roth, in: M. Kozuh u.a. (Hg.), Studies in Honor of M.W. Stolper, 2014, S. 220, 226f., schlägt vor, mār awīlim in awīlum zu emendieren mit dem Argument, daß die Nennung von mār awīlim vor awīlum ungewöhnlich sei. Obwohl die Formulierung ungewöhnlich ist, ist dies nicht zwingend, da im Abschnitt über Körperverletzungen (§§ 196–223) keine durchgängige Systematik bei den genannten Delikten vorliegt, s. C.1.2.2 sub awīlum.

C.2.2. Rechtsteil

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§ 199 (XL 60–65) wenn er das Auge eines Sklaven eines Privilegierten1 zerstört oder den Knochen eines Sklaven eines Privilegierten gebrochen hat: (65) er zahlt die Hälfte seines Kaufpreises. §§ 200–201 § 200 (XL 66–70) šumma awīlum šinni awīlim meḫrīšu ittadi šinnašu (70) inaddû § 201 (XL 71–74) šumma šinni muškēnim ittadi ⅓ mana kaspam išaqqal § 200 (XL 66–70) Wenn jemand den Zahn eines ihm gleichrangigen? Privilegierten2 ausgeschlagen hat: (70) man schlägt seinen Zahn aus; § 201 (XL 71–74) wenn er den Zahn eines Angehörigen des unteren Standes ausgeschlagen hat: er zahlt eine drittel Mine Silber. § 2023 § 202 (XL 75–81) šumma awīlum lēt awīlim ša elīšu rabû imtaḫaṣ ina puḫrim (80) ina qinnaz alpim 1 šūši immaḫḫaṣ § 202 (XL 75–81) Wenn jemand die Wange eines Privilegierten, der älter? ist als er4, geschlagen hat: öffentlich5 erhält er (80) mit dem Ochsenziemer sechzig Schläge. § 203 § 203 (XL 82–87) šumma mār awīlim lēt mār awīlim ša kīma šuāti (85) imtaḫaṣ 1 mana kaspam išaqqal § 203 (XL 82–87) Wenn der Sohn eines Privilegierten die Wange des Sohnes eines Privilegierten, der gleichaltrig? ist6, (85) geschlagen hat: er zahlt eine Mine Silber. § 204 § 204 (XL 88–91) šumma muškēnum lēt muškēnim (90) imtaḫaṣ 10 šiqil kaspam išaqqal § 204 (XL 88–91) Wenn ein Angehöriger des unteren Standes die Wange eines (anderen) Angehörigen des unteren Standes (90) geschlagen hat: er zahlt 10 Sekel Silber.

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S. sub C.1.2.2 s.v. wardum. Als Apposition konstruiert: „die Wange eines awīlum, eines seines Ranges“. Die Übersetzung „ebenbürtig“ für den Terminus, dessen Grundbedeutung etwa mit „Äquivalent“ umschrieben werden kann, empfiehlt sich nicht, da das Wort abweichend vom früheren Gebrauch („von gleicher Herkunft“) heute meist im Sinne von Gleichwertigkeit von Fähigkeiten verwendet wird. Wegen der Gegenüberstellung von awīlum und muškēnum liegt es nahe, in ersterem Terminus eine gesellschaftliche Gruppe zu sehen, jedoch läßt sich nicht ausschließen, daß generell (ohne Zuordnung zu einer bestimmten Gruppe) an einen Menschen gedacht ist, der eine höhere soziale Stellung einnimmt als der am Beginn der Bestimmung Genannte: „Wenn jemand die Wange eines (anderen) Menschen, eines seines Ranges, …“. S. auch Bem. zur Übersetzung von § 202. 3 Eilers, Gesetzesstele, S. 46, faßt §§ 202–205 zusammen. Da jede Bestimmung jedoch mit einer handelnden Person beginnt, ist zu trennen, s. sub A.4.2.1 zu den Prinzipien der originalen Gliederung. 4 Im vorliegenden Zusammenhang wird rabû „groß“ in der Regel auf die Stellung in der Gesellschaft bezogen („der höhergestellt ist als er“). Das Wort kann aber auch in Bezug auf das Lebensalter verwendet werden (vgl. AHw, S. 937b s.v. C 6a–b; CAD R, S. 30f. s.v. 2b). Die Problematik diskutiert Finet, Code, S. 111 Anm. a (mit entsprechender Übersetzung), mit dem Ergebnis, daß in § 200 und § 202 ein Bezug auf das Lebensalter vorliegen könnte, während § 203 auf die soziale Stellung bezogen wird. Da es keine Belege für einen Bezug auf das Alter bei meḫrum gibt, wird diese Annahme für § 200 als unwahrscheinlich angesehen, in § 202 wird allerdings Finets Ansicht übernommen. S. auch Bem. zur Übersetzung von § 203. 5 Wörtlich: „in der Versammlung“. 6 Wörtlich: „der wie er ist“. Wenn man A. Finet folgt (s. Bem. zu § 202), beziehen sich §§ 200–203 einerseits auf das Lebensalter, andererseits auf die soziale Stellung. Da wie bereits gesagt für meḫrum (§ 200) ein Bezug auf das Lebensalter nicht nachweisbar ist, ist es wahrscheinlicher, den Bezug auf dasselbe in § 203 zu sehen. 2

366

C. Transkription und Übersetzung

§ 205 § 205 (XL 92–93, XLI 1–3) šumma warad awīlim lēt mār awīlim (XLI 1) imtaḫaṣ uzunšu inakkisū § 205 (XL 92–93, XLI 1–3) Wenn ein Sklave eines Privilegierten die Wange des Sohnes eines Privilegierten (XLI 1) geschlagen hat: man schneidet sein Ohr ab. §§ 206–208 § 206 (XLI 4–13) šumma awīlum awīlam (5) ina risbatim imtaḫaṣma simmam ištakanšu awīlum šū (10) ina idû lā amḫaṣu1 itamma u asâm ippal § 207 (XLI 14–19) šumma ina maḫāṣīšu (15) imtūt itammāma šumma mār awīlim ½ mana kaspam išaqqal § 208 (XLI 20–22) šumma mār muškēnim ⅓ mana kaspam išaqqal § 206 (XLI 4–13) Wenn jemand jemanden (anders) (5) bei einer Rauferei geschlagen und ihm eine Wunde beigebracht hat: dieser Mensch schwört (10) „absichtlich habe ich ihn nicht geschlagen“ und bezahlt den Arzt; § 207 (XLI 14–19) wenn er2 (aber) infolge seines (Zu)schlagens (15) gestorben ist: er schwört (ebenso), und wenn es sich um einen Sohn eines Privilegierten handelt, zahlt er eine halbe Mine Silber; § 208 (XLI 20–22) wenn es sich (jedoch) um einen Sohn eines Angehörigen des unteren Standes handelt: er zahlt eine drittel Mine Silber. §§ 209–214 § 209 (XLI 23–30) šumma awīlum mārat awīlim (25) imḫaṣma ša libbīša uštaddīši 10 šiqil kaspam ana ša libbīša (30) išaqqal § 210 (XLI 31–34) šumma sinništum šī imtūt mārassu idukkū § 211 (XLI 35–40) šumma mārat muškēnim ina maḫāṣim ša libbīša uštadīši 5 šiqil kaspam (40) išaqqal § 212 (XLI 41–44) šumma sinništum šī imtūt ½ mana kaspam išaqqal § 213 (XLI 45–50) šumma amat awīlim imḫaṣma ša libbīša uštadīši 2 šiqil kaspam (50) išaqqal § 214 (XLI 51–54) šumma amtum šī imtūt ⅓ mana kaspam išaqqal § 209 (XLI 23–30) Wenn jemand eine Tochter eines Privilegierten (25) geschlagen hat und sie (dadurch) ihre Leibesfrucht verloren hat3: (30) er zahlt 10 Sekel Silber für ihre Leibesfrucht; § 210 (XLI 31–34) wenn die betreffende Frau gestorben ist: man tötet seine Tochter; § 211 (XLI 35–40) wenn (aber) eine Tochter eines Angehörigen des unteren Standes durch Schlagen ihre Leibesfrucht verloren hat: er zahlt 5 Sekel Silber; § 212 (XLI 41–44) wenn diese Frau gestorben ist: er zahlt er eine halbe Mine Silber; § 213 (XLI 45–50) wenn er eine Sklavin eines Privilegierten geschlagen hat und sie (dadurch) ihre Leibesfrucht verloren hat: (50) er zahlt zwei Sekel Silber; § 214 (XLI 51–54) wenn diese Sklavin gestorben ist: er zahlt eine drittel Mine Silber.

1

Subjunktiv, vgl. AHw 1317b s.v. tamû(m) 4., vgl. auch CAD T 160b u. D.h. der andere. 3 Wörtlich: „er sie das ihres Inneren (= die Leibesfrucht) hat verlieren lassen“, d.h. das Schlagen ist der Grund einer Fehlgeburt. 2

C.2.2. Rechtsteil

367

§§ 215–217 § 215 (XLI 55–66) šumma asûm awīlam simmam kabtam ina karṣilli siparrim1 īpušma awīlam ubtalliṭ (60) ū lū nakkapti awīlim ina karṣilli siparrim iptēma īn awīlim ubtalliṭ (65) 10 šiqil kaspam ileqqe § 216 (XLI 67–69) šumma mār muškēnim 5 šiqil kaspam ileqqe § 217 (XLI 70–73) šumma warad awīlim bēl wardim 2 šiqil kaspam inaddin § 215 (XLI 55–66) Wenn ein Arzt einem Privilegierten eine schwere Verletzung mit einem bronzenen Messer zugefügt und er (damit) den Menschen gesund gemacht hat (60) oder er die Schläfe2 eines Privilegierten mit einem bronzenen Messer geöffnet und dadurch das Auge des Menschen erhalten hat: er nimmt (65) 10 Sekel Silber; § 216 (XLI 67–69) wenn es sich (jedoch um) einen Sohn eines Angehörigen des unteren Standes (handelt): er nimmt 5 Sekel Silber; § 217 (XLI 70–73) wenn es sich (um) einen Sklaven eines Privilegierten (handelt): der Eigentümer des Sklaven gibt 2 Sekel Silber. § 2183 § 218 (XLI 74–83) šumma asûm awīlam (75) simmam kabtam ina karṣilli siparrim4 īpušma awīlam uštamīt ū lū nakkapti awīlim (80) ina karṣilli siparrim iptēma īn awīlim uḫtappid rittašu inakkisū § 218 (XLI 74–83) Wenn ein Arzt einem Privilegierten (75) eine schwere Verletzung mit einem bronzenen Messer zugefügt und er (dadurch) den Tod des Privilegierten verursacht hat oder er die Schläfe5 eines Privilegierten (80) mit einem bronzenen Messer geöffnet und (dadurch) das Auge des Privilegierten zerstört hat: man schneidet seine Hand ab. §§ 219–220 § 219 (XLI 84–88) šumma asûm simmam kabtam (85) warad muškēnim ina karṣilli siparrim6 īpušma uštamīt wardam kīma wardim iriab § 220 (XLI 89–94) šumma nakkaptašu (90) ina karṣilli siparrim7 īptēma īnšu uḫtap

id kaspam mišil šīmīšu išaqqal § 219 (XLI 84–88) Wenn ein Arzt eine schwere Verletzung (85) einem Sklaven eines Angehörigen des unteren Standes mit einem bronzenen Messer zugefügt und er (dadurch dessen) Tod verursacht hat: er ersetzt einen Sklaven für einen Sklaven; § 220 (XLI 89–94) wenn er seine Schläfe8 (90) mit einem bronzenen Messer geöffnet und (dadurch) sein Auge zerstört hat: in Silber zahlt er die Hälfte seines Kaufpreises. §§ 221–223 § 221 (XLI 95–96, XLII 1–9) šumma asûm eṣemti awīlim (XLII 1) šebirtam uštallim ū lū šer’ānam 1

ZABAR = siparrum kann auch als nachgestelltes Determinativ aufgefaßt werden. Wie – und im zweiten Fall an welcher Stelle – die chirurgischen Eingriffe durchgeführt wurden, ist nicht zu ermitteln. Nach CAD N/I, S. 185b s.v. nakkaptu am Ende, könnte es sich beim letzteren um Einschnitte im Bereich der Schläfe handeln. W. von Soden zieht auch den „Augenbrauenbogen“ (unterer Teil der Stirn) in Erwägung, s. ders., ArOr 17/2 (1947), S. 265; AHw, S. 722a. 3 Der Kontext, der jeweils Körperverletzungen bestimmter Gruppen zum Gegenstand hat, legt die Übersetzung „Privilegierter“ statt „jemand, Mensch“ nahe. 4 S. Bem. zur Transkription von § 215. 5 S. Bem. zur Übersetzung von § 215. 6 S. Bem. zur Transkription von § 215. 7 Wie vorige Anm. 8 S. Bem. zur Übersetzung von § 215. 2

368

C. Transkription und Übersetzung

marṣam (5) ubtalliṭ bēl simmim ana asîm 51 šiqil kaspam inaddin § 222 (XLII 10–12) šumma mār muškēnim 3 šiqil kaspam inaddin § 223 (XLII 13–17) šumma warad awīlim bēl wardim (15) ana asîm 2 šiqil kaspam inaddin § 221 (XLI 95–96, XLII 1–9) Wenn ein Arzt (XLII 1) einen gebrochenen Knochen eines Privilegierten geheilt oder eine kranke Sehne gesund gemacht hat: (5) der Verletzte2 gibt dem Arzt 5 Sekel Silber; § 222 (XLII 10–12) wenn es sich um einen Sohn eines Angehörigen des unteren Standes handelt: er gibt 3 Sekel Silber; § 223 (XLII 13–17) wenn es sich um einen Sklaven eines Privilegierten handelt: der Eigentümer des Sklaven gibt (15) dem Arzt 2 Sekel Silber. §§ 224–225 § 224 (XLII 18–28) šumma asu alpim ū lū imērim (20) lū alpam ū lū imēram simmam kabtam īpušma ubtalliṭ bēl alpim ū lū imērim (25) šuduš ?3 kaspam ana asîm idīšu inaddin § 225 (XLII 29–35) šumma alpam ū lū imēram (30) simmam kabtam īpušma uštamīt ḫamšat4 šīmīšu bēl alpim ū lū imērim (35) inaddin § 224 (XLII 18–28) Wenn ein Rinder- oder Eselsarzt (20) entweder einem Rind oder einem Esel eine schwere Verletzung zugefügt und er (das Tier dadurch) gesund gemacht hat: der Eigentümer des Rindes oder des Esels gibt (25) ein Sechstel in Silber5 dem Arzt als seinen Lohn; § 225 (XLII 29–35) wenn er einem Rind oder einem Esel (30) eine schwere Verletzung zugefügt hat und er (dadurch dessen) Tod verursacht hat: (35) er gibt ein Fünftel6 seines Kaufpreises dem Eigentümer des Rindes oder des Esels. § 226 § 226 (XLII 36–42) šumma gallābum balum bēl wardim abbutti wardim lā šêm (40) ugallib ritti gallābim šuāti inakkisū

1

Zur Schreibung des Zahlzeichens s. Bem. sub B z.St. Wörtlich: „Herr der Wunde“. 3 S. Bem. zur Übersetzung. 4 Zum Zahlzeichen s. sub B z.St. sowie Bem. zur Übersetzung und Diskussion bei § 248. 5 Der Text der Stele (einziges Textzeugnis) ist vermutlich in Unordnung. In Kol. XLVI 56 (§ 277; vgl. auch §§ „88“–„89“) ist die Schreibung eindeutig als IGI.6.GÁL KÙ.BABBAR, d.h. „ein Sechstel Silber“ (= 30 Korn), zu verstehen. Da es sich dort um einen täglich für die Miete eines Schiffes zu zahlenden Betrag handelt, erscheint die Größenordnung angemessen. Für einen veterinär-chirurgischen Eingriff wäre dies jedoch ein ungewöhnlich geringes Honorar, das in keinem Verhältnis zum Arbeitsaufwand steht. Obwohl die meisten Bearbeitungen am überlieferten Text festhalten, liegt die Annahme eines Schreiberversehens nahe. Bei der hier im Anschluß an Eilers, Gesetzesstele, S. 47 (s. auch Hecker, Codex, S. 79) vorgeschlagenen Einfügung von ŠÁM-šu (vergleichbare Bestimmungen auch in § 225 und §§ 247f.) ergibt sich allerdings eine Wortstellung, die sich von den entsprechenden Formulierungen in §§ 220, 238, 247f. durch die Nachstellung von KÙ.BABBAR unterscheidet (dort Voranstellung des Wortes). Aus diesem Grunde kann auch die von Ungnad, KGḪ, S. IV z.St., vorgeschlagene Textänderung in Erwägung gezogen werden („lies vielleicht šīmi-šu statt kaspim“). Für eine sich ergebende absolute Höhe des Honorars kann z.B. die Viehkaufurkunde Schorr, VAB 5, S. 145–147 Nr. 97 als Orientierung dienen, wo der Preis des verkauften Rindes 8 ¼ Sekel Silber beträgt. Legt man dies zugrunde, ergibt sich für diesen Fall als Sechstel des Kaufpreises ein Betrag von etwa 1 ¼ Sekel – eine Größenordnung, die im Vergleich mit den Honoraren für die Eingriffe bei Menschen realistisch erscheint. 6 Oder: „ein Viertel“ (akkad. rabiat; die Textbearbeitungen und Übersetzungen schwanken infolge unterschiedlicher Interpretation des Zeichens zwischen ein Viertel und ein Fünftel), s. Diskussion bei § 248. 2

C.2.2. Rechtsteil

369

§ 226 (XLII 36–42) Wenn ein Barbier ohne (Zustimmung) des Eigentümers eines Sklaven das Sklavenzeichen1 eines fremden2 Sklaven (40) abgeschoren hat: man schneidet die Hand dieses Barbiers ab. § 227 § 227 (XLII 43–55) šumma awīlum gallābam idāṣma (45) abbutti wardim lā šêm ugdallib awīlam šuāti idukkūšuma (50) ina bābīšu iʼallalūšu gallābum ina idû lā ugallibu itammāma (55) ūtaššar § 227 (XLII 43–55) Wenn jemand (jedoch) den Barbier getäuscht hat3 und (45) er (daraufhin) das Sklavenzeichen eines fremden4 Sklaven abgeschoren hat: man tötet diesen Menschen (50) und hängt ihn5 an seinem Tor auf; der Barbier schwört „Wissentlich habe ich ihn nicht geschoren“ und (55) wird nicht bestraft. § 228 § 228 (XLII 56–63) šumma itinnum bītam ana awīlim īpušma ušaklilšum (60) ana 1 mūšar bītim 2 šiqil kaspam ana qištīšu inaddiššum § 228 (XLII 56–63) Wenn ein Baumeister für jemanden ein Haus errichtet und für ihn fertig gestellt hat: (60) man gibt ihm pro Sar6 Haus 2 Sekel Silber als Honorar7. §§ 229–232 § 229 (XLII 64–72) šumma itinnum (65) ana awīlim bītam (Stele; bītam ana awīlim: archBab 2) īpušma šipiršu lā udanninma bīt īpušu (70) imqutma bēl bītim uštamīt itinnum šū iddâk § 230 (XLII 73–76) šumma mār bēl bītim uštamīt (75) mār itinnim šuāti idukkū (Stele; iddâk: archBab 2) § 231 (XLII 77–81) šumma warad bēl bītim uštamīt wardam kīma wardim (80) ana bēl bītim inaddin § 232 (XLII 82–92) šumma makkūram uḫtalliq mimma (85) ša uḫalliqu iriab u aššum bīt īpušu lā udanninuma imqutu (90) ina makkūr ramānīšu bīt imqutu ippeš § 229 (XLII 64–72) Wenn ein Baumeister (65) für jemanden ein Haus (Stele; ein Haus für jemanden: archBab 2) errichtet, aber seine Arbeit nicht sorgfältig ausgeführt8 hat und das Haus, das er errichtet hat, (70) eingefallen ist und er (dadurch) den Tod des Eigentümers des Hauses verursacht hat: dieser Baumeister wird getötet; § 230 (XLII 73–76) wenn er den Tod eines Sohnes des Eigentümers des Hauses verursacht hat: (75) man tötet einen Sohn des Baumeisters (Stele; ein Sohn des Baumeisters wird getötet: archBab 2); § 231 (XLII 77–81) wenn er den Tod eines Sklaven des Eigentümers des Hauses verursacht hat: er gibt (80) dem Eigentümer des Hauses einen Sklaven für einen Sklaven; § 232 (XLII 82–92) wenn er einen Vermögenswert zerstört hat: alles, (85) was er zerstört hat, ersetzt er, und weil er ein Haus errichtet, es (aber) nicht solide ausgeführt hat und es (deshalb) eingestürzt

1

Besteht aus einer besonderen Haartracht. Wörtlich: „der ihm (dem Auftraggeber) nicht gehört“. 3 Übersetzung nach B. Landsberger, WO 3 (1964/66), S. 51f. Anm. 27 (sub b am Ende, mit Ablehnung von AHw, S. 164a s.v. [„(be)drängen, drangsalieren, nötigen“]); s. auch CAD D, S. 118f. s.v. dâṣu 2 („to dupe, to cheat“). 4 S. Bem. zur Übersetzung von § 226. 5 D.h. die Person, die falsche Angaben gemacht hat. 6 = 36 Quadratmeter. 7 Wörtlich: „Geschenk“. 8 Wörtlich: „fest gefügt“ 2

370

C. Transkription und Übersetzung

ist: das, was eingefallen ist, baut er (90) auf eigene Kosten1 (wieder) auf. § 233 § 233 (XLII 93–98, XLIII 1–3) šumma itinnum bītam ana awīlim īpušma (95) šipiršu lā ušteṣbīma igāram iqtūp itinnum šū (XLIII 1) ina kasap ramānīšu igāram šuāti udannan § 233 (XLII 93–98, XLIII 1–3) Wenn ein Baumeister für jemanden ein Haus errichtet hat, er (aber) (95) sein Werk nicht fachgerecht2 ausgeführt hat und eine Wand eingefallen ist: dieser Baumeister verstärkt diese Wand (XLIII 1) mit seinem eigenen Silber3. § 234 § 234 (XLIII 4–9) šumma malāḫum (5) elep 60 GUR4 ana awīlim ipḫe 2 šiqil kaspam ana qīštīšu inaddiššum § 234 (XLIII 4–9) Wenn ein Schiffer für jemanden (5) ein Schiff (mit einer Tragkraft) von 60 Kur5 abgedichtet hat: er gibt ihm 2 Sekel Silber als sein Honorar6. § 235 § 235 (XLIII 10–26) šumma malāḫum eleppam ana awīlim ipḫēma šipiršu lā utakkilma (15) ina šattimma šuāti eleppum šī iṣṣabar ḫiṭītam irtaši malāḫum (20) eleppam šuāti inaqqarma ina makkūr ramānīšu udannanma eleppam dannatam (25) ana bēl eleppim inaddin § 235 (XLIII 10–26) Wenn ein Schiffer für jemanden ein Schiff abgedichtet, er aber sein Werk nicht sorgfältig ausgeführt hat und (15) (noch) innerhalb desselben Jahres dieses Schiff Schlagseite bekommen7 hat, (wodurch) er einen Schaden erlitten hat8: der Schiffer nimmt (20) dieses Schiff auseinander und verstärkt es auf eigene Kosten9 und gibt (25) dem Eigentümer des Schiffs ein sorgfältig ausgeführtes Schiff10. § 236 § 236 (XLIII 27–37) šumma awīlum eleppašu ana malāḫim (30) ana igrim iddinma malāḫum īgīma eleppam uṭṭebbi ū lū uḫtalliq (35) malāḫum eleppam ana bēl eleppim iriab § 236 (XLIII 27–37) Wenn jemand sein Schiff einem Schiffer (30) zur Miete gegeben hat und der Schiffer nachlässig gewesen ist und das Schiff versenkt oder zerstört hat: (35) der Schiffer ersetzt das Schiff dem Eigentümer des Schiffes. § 237 § 237 (XLIII 38–55) šumma awīlum malāḫam u eleppam (40) īgurma še’am šipātim šamnam suluppī ū mimma šu[m]šu ša ṣēnim iṣēnši (45) malāḫum šū īgīma eleppam uṭṭebbi u ša libbīša uḫtalliq (50) malāḫum eleppam ša uṭṭebbû u mimma šumšu ša ina libbīša uḫalliqu (55) iriab § 237 (XLIII 38–55) Wenn jemand einen Schiffer samt einem Schiff (40) gemietet hat und er es mit Gerste, Wolle, Öl, Datteln oder allerlei sonstigen Waren beladen hat, (45) dieser Schiffer (aber) 1

Wörtlich: „mit seinem eigenen Vermögen“. S. § 235 und Bem. zu § 233. Wörtlich: „nach Plan“. 3 Vgl. §§ 232 und 235 (makkūrum im gleichen Kontext). 4 Mit Borger, BAL, S. 40, wohl elep šūšim zu lesen; ebenso Kol. XLVI 54 (§ 277). 5 = ca. 18000 Liter. 6 Wörtlich: „Geschenk“. 7 Wörtlich: „sich geneigt hat“. 8 Asyndetische Konstruktion, 9 Formulierung wie § 232, s. Bem. dazu und zu § 233. 10 Wörtlich: „ein festes, starkes Schiff“. 2

C.2.2. Rechtsteil

371

nachlässig gewesen ist und das Schiff versenkt und seinen Inhalt1 vernichtet hat: (50) der Schiffer (55) ersetzt das Schiff, das er versenkt hat, und alles, was er darin vernichtet hat. § 238 § 238 (XLIII 56–61) šumma malāḫum elep awīlim uṭṭebbīma uštēliašš[i] (60) kaspam miši[l] šīmīš[a] inaddi[n] § 238 (XLIII 56–61) Wenn ein Schiffer jemandes (anders) Schiff versenkt, e[s] aber dann (doch) gehoben hat: er gibt Silber (in der Höhe) (60) der Hälf[te] sei[nes]2 Kaufpreises. § 239 § 239 (XLIII 62–66) šumma awī[lu]m malāḫam [īgur] 6 [kur še’am] (65) ina šan[at] ina[dd]iš[šum] § 239 (XLIII 62–66) Wenn jemand einen Schiffer [gemietet hat]: (65) pro Ja[hr] gi[b]t er [ihm] sechs [Kur Gerste]. § 240 § 240 (XLIII 67–80) šumma elep ša māḫirtim elep ša muqqelpītim (70) imḫaṣma uṭṭebbi bēl eleppim ša eleppašu ṭebiat mimma ša ina eleppīšu ḫalqu ina maḫar ilim (75) ubârma ša māḫirtim elep ša muqqelpītim uṭṭebbû eleppašu u mimmâšu ḫalqam (80) iriabšum § 240 (XLIII 67–80) Wenn ein stromaufwärts fahrendes Schiff ein stromabwärts fahrendes Schiff 3 (70) gerammt und versenkt hat: der Eigentümer des Schiffes, das versenkt worden ist, (75) gibt alles, was in seinem Schiff verloren gegangen ist, vor einem Gott (genau) an, und derjenige, der verantwortlich ist4 für das stromaufwärts fahrende Schiff, das das stromabwärts fahrende Schiff versenkt hat, (80) ersetzt ihm sein Schiff sowie sein verlorengegangenes Hab und Gut. § 241 § 241 (XLIII 81–84) šumma awīlum alpam ana nipûtim ittepe ⅓ mana kaspam išaqqal § 241 (XLIII 81–84) Wenn jemand ein Rind als Pfand genommen5 hat: er zahlt eine drittel Mine Silber. §§ 242/2436 § 242 (XLIII 85–88) šumma awīlum ana šattim ištiat īgur idī alpim warkîm7 4 kur še’am

1

Wörtlich: „das seines Inneren“. D.h. „des Schiffes“. 3 In der Regel als Segelschiff verstanden. Zu den Schiffstypen s. auch Bem. zu § 276. 4 Wörtlich: „der des stromaufwärts fahrenden Schiffes“. 5 Figura etymologica: „als Pfand gepfändet“; die Aktion war offensichtlich unbegründet. Vgl. §§ 114–116 (Personen betreffend). 6 Scheil hat Stele XLIII 85–91 irrtümlich in zwei Paragraphen getrennt, obwohl es sich syntaktisch um einen Satz handelt, das Prädikat steht Z. 91 (inaddin). Eine inhaltlich übereinstimmende Parallele findet sich im Ur-NammaKodex (§ b1, Exemplar N2 [= UM 55-21-71 = CDLI P257233] Kol. II 2’–7’, s. zuletzt Wilcke, Gesetze, S. 552). Die im KḪ verwendeten Termini für die Zugtiere sind nicht nur dort, sondern auch in der lexikalischen Überlieferung bezeugt. Die in den akkadischen Spalten derselben verwendeten Termini (s. Anm. zu Z. 87 bzw. Z. 89) werden hier der Transkription zugrunde gelegt. Andererseits sind z.B. in einem altbabylonischen Brief (G. Dossin, RA 30 [1933], S. 97–102; Z. 10 ist lu!-tu-uk „ prüfe“ zu lesen) die Formulierungen 1 GU4 ša wa-ar-ka „ein Rind, das hinten ist“ (Z. 4f.) bzw. 1 GU4 ša qa-ab-la „ein Rind, das in der Mitte ist“ (Z. 6f.) bezeugt. Letzteres wurde als akkadische Lesung von Roth, Law Collections, S. 127 übernommen (vgl. auch Borger BAL, S. 41 z.St., wo beide Lesungen in Betracht gezogen werden). 7 Statt GU4.Á.ÙR.RA des KḪ steht in UM 55-21-71, II 2’: GU4.ÁB.ÙR.RA; lexikalisch: Ḫḫ Nippur Forerunner zu Tf. XIII (MSL (8/1, S. 86): Z. 175 GU4.Á.ÙR.RA; Ḫḫ Tf. XIII Z. 286 (MSL 8/1, S. 42, Z. 286; ergänzt und 2

372

C. Transkription und Übersetzung

§ 243 (XLIII 89–91) idī alpim qablîm1 (90) 3 kur še’am ana bēlīšu inaddin § 242 (XLIII 85–88) Wenn jemand (es)2 für ein Jahr gemietet hat: (als) Miete für ein (beim Pflügen) „hinteres“ Rind gibt er vier Kur Gerste, § 243 (XLIII 89–91) (als) Miete für ein (beim Pflügen) „mittleres“ Rind3 (90) drei Kur Gerste seinem Eigentümer. § 2444 § 244 (XLIV 1–5) šumma awīlum alpam imēram īgurma ina ṣērim nēšum iddūkšu (5) ana bēlīšuma § 244 (XLIV 1–5) Wenn jemand ein Rind (oder) einen Esel gemietet hat und auf dem Feld hat ihn ein Löwe getötet: (5) die Angelegenheit betrifft (nur) seinen Eigentümer. § 2455 § 245 (XLIV 6–13) šumma awīlum alpam īgurma6 ina mēgûtim ū lū ina maḫāṣim (10) uštamīt alpam kīma alpim ana bēl alpim iriab § 245 (XLIV 6–13) Wenn jemand ein Rind gemietet hat und er durch Nachlässigkeit oder Schlagen (10) (dessen) Tod verursacht hat: er ersetzt ein Rind für ein Rind dem Eigentümer des Rindes. § 246 § 246 (XLIV 14–21) šumma awīlum (15) alpam īgurma šēpšu ištebir ū lū labiānšu ittakis (Stele; ū lū gilissu ištaḫaṭ: archBab 2) alpam kīma alpim (20) ana bēl alpim iriab § 246 (XLIV 14–21) Wenn jemand ein Rind gemietet hat und ihm (dann) sein Bein gebrochen oder modifiziert durch Ash. 1924.1230+1927.2118 = MSL SS 1, Nr. 42 [Tf. X] = CDLI P247827, Z. 14): GU4.Á.ÙR.RA a-lap ar-ku/k[i] (vgl. auch die folgende Zeile Ḫḫ XIII Z. 287); ein weiterer Eintrag für das „hintere“ Rind liegt in Ḫḫ XIII Z. 290 vor (der verlorene Text wird ergänzt zu [GU4.EGIR.RA ar-ku-ú]); s. ferner Aa IV/4 (MSL 14, S. 386, Abschnitt GÁxNIR [= ùr]): Z. 124 šá GU4.ÙR.RA GU4 ar-ki. 1 In UM 55-21-71, II 6’ steht statt GU4.ÁB.MÚRU.SAG des KḪ: GU4.ÁB SAG MÚRU „vorderes oder mittleres Rind“; lexikalisch entsprechend zwei getrennte Einträge: Ḫḫ Tf. XIII Z. 288f. = MSL 8/1, S. 42, ergänzt durch Ash. 1924.1230+1927.2118: (Z. 16): GU4.ÁB.SAG.GÁ maḫ-ru-ú bzw. (Z. 17) GU4.MÚRU.SAG.GÁ [q]ab-lu-ú (der Text von Z. 289 ist kombiniert aus Ash. 1924.1230+1927.2118 [sumerisch] und MSL XIII S. 42 [akkadisch]; in Ash. 1924.1230+1927.21, Z. 17 ist der Schreiber von der sumer. Spalte von Ḫḫ XIII Z. 289 zu akkad. Spalte von Z. 291 gesprungen: at-ta-[ru/ri] „zusätzliches (Rind)“, ausgelassen wurden: Z. 289 akkad. Spalte, Z. 290 vollständig; Z. 291 sumer. Spalte). 2 S. Bem. sub B z.St. zur Frage, ob auf der Stele Ausfall von alpam anzunehmen ist; bei Ergänzung dieses Terminus ist zu übersetzen: „wenn er für ein Jahr gemietet hat“. 3 Da in Ash. 1924.1230+1927.2118 GU4.ÁB.SAG.GÁ (Z. 16) eindeutig mit dem „vorderen Rind“ geglichen wird, ist dort GU4.MÚRU.SAG.GÁ (Z. 17) wahrscheinlich nur auf das „mittlere Rind“ zu beziehen. Wenn dies auf den KḪ übertragen wird, dann wird in § 242f. kein vorderes Rind genannt. Andererseits kann man aus der Bildung des Logogramms, die eine Parallele in den Rechtsbestimmungen des Ur-Namma findet, ableiten, daß der Terminus sowohl die mittlere als auch die vordere Position einschließt, vgl. Borger, a.a.O., S. 72: „das (beim Pflügen) in der Mitte oder vorne ist“. Die Höhe des Mietzinses wurde offenbar nach der Belastung der Tiere berechnet. 4 Regelungen über die Haftung bei Schäden an gemieteten Rindern, die §§ 244–249 entsprechen, gibt es auch in der sumerischen Überlieferung, vgl.: Kodex Lipit-Ištar §§ g45–g48 (Wilcke, Gesetze, S. 598 [KL]); eine in mehreren Schülerabschriften aus Nippur überlieferte Sammlung: M.T. Roth, Law Collections, S. 40f., 250 (4. Laws about rented Oxen [LOx]; Publikation und Bearbeitung der Textzeugen: dies., JCS 32 [1980], S. 127–146), Ex. E (CDLI P228950) ergänzt durch J. Peterson, Sumerian Literary Fragments in the University Museum, Philadelphia (BPOA 9), Madrid 2011, S. 225 Nr. 201; YOS I 28 (CDLI P467305) = Roth, ebd., S. 42–45 (5. A Sumerian Laws Exercise Tablet [SLEx]), Kol. V 26–31 (§§ 9–10)); FLP 1287 (CDLI P450181) = M.T. Roth, ebd., S. 46–54 (6. Sumerian Laws Handbook of Forms [SLHF]), Kol. VI 11–36 (nach Lücke); s. ferner MSL 1, S. 68f. (fragmentarische Tafel aus Assur). Für den Vergleich mit dem KḪ sind vor allem die Angaben über die Schadenersatzansprüche bei Schädigung der Tiere von Interesse, s. dazu Bem. zur Übersetzung von §§ 247f. Zu Schäden, die durch Löwen verursacht worden sind, vgl. LOx § 7f.; SLEx § 9, SLHF Kol. VI 16–22, 32–36. 5 Zu §§ 245 und 246 vgl. MSL 1, S. 68 Vs. 1–6 unter Berücksichtigung der neuen Lesungen CAD M/2, S. 3b. 6 S. Bem. sub B zu archBab 2.

C.2.2. Rechtsteil

373

seine Nackensehne1 ‚durchgescheuert‘2 hat (Stele; oder seine ‚Hüfte heraus gerissen‘3 hat: archBab 2): er ersetzt ein Rind für ein Rind (20) dem Eigentümer des Rindes. § 247 § 247 (XLIV 22–27) šumma awīlum alpam īgurma īnšu uḫtappid (25) kaspam mišil š[ī]mīšu ana bēl alpim inaddin (Stele; mišil šīm[īšu] kaspam išaqqal: archBab 2) § 247 (XLIV 22–27) Wenn jemand ein Rind gemietet und sein Auge zerstört hat: er gibt die Hälfte seines Kau[fpr]eises4 dem Eigentümer des Rindes (25) in Silber (Stele; die Hälfte [seines] Kaufpr[eises] zahlt er in Silber: archBab 2). § 248 § 248 (XLIV 28–35) šumma awīlum alpam īgurma (30) qaranšu išbir5 zibbassu ittakis ū lū šašallašu ittasak6 kaspam ḫamšat7 šīmīšu (35) inaddin § 248 (XLIV 28–35) Wenn jemand ein Rind gemietet und (30) sein Horn abgebrochen, seinen Schwanz abgeschnitten oder seine Sehne am Huf8 durchtrennt9 hat: er (35) gibt ein Fünftel10 seines Kaufpreises in Silber. § 249 § 249 (XLIV 36–43) šumma awīlum alpam īgurma ilum imtaḫassuma imtūt (40) awīlum ša alpam īguru nīš ilim izakkarma ūtaššar § 249 (XLIV 36–43) Wenn jemand ein Rind gemietet hat und dann ein Gott es geschlagen hat11 und es gestorben ist: (40) der Mensch, der das Rind gemietet hat, schwört einen Eid bei einem Gott und wird nicht bestraft. 1

Verfügt wird eine Sanktion in Höhe eines Viertels des Kaufpreises in LOx §5, fragmentarisch erhalten in Ex. C, D, E, bei Verletzung einer „Sehne“ (= sa, wenn die Lesung von Ex. E durch Peterson richtig ist, vgl. auch Ex. C), vgl. auch SLHF Kol. VI 11–15 (Roth, Law Collections, S. 52), wo der betreffende Körperteil verloren ist. Obwohl sa allein als Entsprechung zu labiānum lexikalisch belegt ist (AHw, S. 524 s.v.; CAD L, S. 12a s.v. labânu lex. sct.), ist es wegen der unterschiedlichen Höhe des Schadensersatzes fraglich, ob die Stellen als Parallelen betrachtet werden können. 2 Wörtlich. „durchschneiden“; es geht um Verletzungen, die durch die Auflage des Joches entstanden sind. 3 So wörtlich; es muß eine Verletzung im oberen Beinbereich gemeint sein. Vgl. das Nebeneinander von šēpum und gilšum in medizinischen Texten und Omina, zitiert CAD G, S. 73 s.v. gilšu b und c. 4 Die Höhe des Schadenersatzes entspricht KL § g46; LOx § 1; MSL 1, S. 68 Vs. 7–10. 5 S. sub B z.St. 6 Einer Vermutung B. Landsbergers folgend (Eilers, Gesetzesstele, S. 50 Anm. 1) wahrscheinlich lautliche Variante zu ittasaḫ, s. CAD N / 2, S. 20f. s.v. nasāku B („to injure“; mit weiterer Lit., s. auch Finet, Code, S. 122 Anm. e). – Die Entsprechungen der Verben der sumerischen Parallelen sind nicht einheitlich (Umschriften nach Wilcke bzw. Roth a.a.O): beim Horn: KL § g47 und LOx § 2: ku5 „abschneiden“ (= nakāsu, mit der Lesung ḫaš entspricht das Zeichen aber auch šebēru „zerbrechen“), beim Schwanz KL § g48 kíd „abbrechen, abkneifen“ (= karāṣu), LOx § 4 jedoch ku5, bei der Sehne KL § g45 ku5, das unsichere Zeichen LOx § 3 könnte als zil = qalāpu „abschälen“ interpretiert werden (Roth: Law Collections, S. 41). 7 S. Bem. zur Übersetzung. 8 Dazu CAD Š / 2, S. 168–170 s.v. 9 S. Bem. zur Transkription. 10 Oder: „ein Viertel“ (= rabiat). Zur Schreibung s. sub B z.St. und Kol. XLII 33 = 225. Die Bearbeitungen differieren: IGI-5-GÁL lesen z.B. Eilers, Gesetzesstele, S. 50 (mit Fragezeichen); Bauer, AL, S. 35; Driver / Miles, BL II, S. 86f.; dagegen IGI.4(?).GÁL: Roth, Law Collections, S. 127; Eilers / Hecker, Codex, S. 84; offen gelassen wird die Frage von Borger, BAL, S. 42, bzw. ders., TUAT, S. 72. – Leider tragen die sumerischen Parallelen nicht zur Klärung bei, da dort unterschiedliche Entschädigungsleistungen genannt werden: bei Abbrechen des Horns: KL § g47: ein Viertel; LOx § 2 Ex. A: ein Drittel, Ex. E: ein Fünftel; bei Abschneiden des Schwanzes: KL § g47: ein Viertel; LOx § 4 (nur Ex. E): ein Sechstel; bei Durchtrennen der hinteren Sehne: KL § g45: ein Drittel; LOx § 3 (nur Ex. E): ein Viertel. 11 D.h. es ist ein Ausbruch von Krankheiten erfolgt, vgl. § 266.

374

C. Transkription und Übersetzung

§ 250 § 250 (XLIV 44–51) šumma alpum sūqam (45) ina alākīšu awīlam ikkipma uštamīt dīnum šū (50) rugummâm ul īšu § 250 (XLIV 44–51) Wenn ein Rind, (45) während es auf der Straße geht1, jemanden gestoßen und (dadurch dessen) Tod [ver]ursacht hat: in diesem Rechtsfall besteht (50) kein Klageanspruch. §§ 251–2522 § 251 (XLIV 52–65) šumma alap awīlim nakk[ā]pīma kīma nakkāpû (55) bābtašu ušēdīšum[m]a qarnīšu lā ušar[r]im alapšu l[ā] usanniqma (60) alpum šū mār awīlim i[kk]ipma u[št]amīt ½ [ma]na kaspam (65) i[n]addin § 252 (XLIV 66–68) [šumm]a warad awīlim ⅓ mana kaspam inaddin § 251 (XLIV 52–65)3 Wenn (jedoch) jemandes Rind st[ö]ßig ist, (55) sein Wohnviertel4 ih[m] mitgeteilt hat, daß es stößig ist, er seine Hörner (aber dennoch) nicht gestu[t]zt, (auch) sein Rind ni[cht] festgebunden hat und dann (60) dieses Rind den Sohn von jemandem (anders) ge[sto]ßen und (dadurch dessen) Tod [ver]ursacht hat: (65) er gi[b]t eine halbe [Mi]ne Silber; § 252 (XLIV 66–68) [wen]n es sich (um) einen Sklaven von jemandem (anders) handelt: er gibt eine drittel Mine Silber. §§ 253–2565 § 253 (XLIV 69–82) [š]umma awīlum awīlam (70) ana pānī eqlīšu uzuzzim īgurma [a]ldâm [i]qīpšu (75) [l]iātim [i]pqissum [ana] eqlim erēšim urakkissu [šu]mma awīlum šū zēram ū lū ukullâm išriqma (80) ina qātīšu ittaṣbat rittašu inakkisū § 254 (XLIV 83–87) [š]umma aldâm ilqēma liātim (85) ūtenniš t[a]šna še’am ša imḫuru! iriab § 255 (XLIV 88–96) šumma liāt awīlim a[n]a igrim (90) ittadin ū lū zēram išriqma ina e[q]lim lā uštabši awīlam šuāti ukannūšu (95) ina ebūrim ana 1 būrum6 60 ku[r] še’am imaddad § 256 (XLIV 97–100) šumma pīḫassu apālam lā ile’i ina eqlim šuāti ina liātim (100) imtanaššarūšu § 253 (XLIV 69–82) [W]enn jemand jemanden (anders) (70) zur Verwaltung seines Feldes7 gemietet und er ihm die ‚Vorratsgerste‘8 übergeben, ihm (75) [R]indvieh [an]vertraut, ihn [zur] Bebauung des Feldes verpflichtet hat – falls dieser Mensch Saatgut oder Futter gestohlen hat und (80) (dies) in seiner Hand aufgegriffen worden ist: man schneidet seine Hand ab; § 254 (XLIV 83–87) [f]alls er ‚Vorratsgerste‘ genommen, aber das Rindvieh (85) (durch mangelnde Ernährung) geschwächt9 hat: die Gerste [er]setzt er doppelt;

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Infinitiv-Konstruktion: „bei seinem Gehen auf der Straße“. Der Kontext legt eine allgemeingültige, nicht auf „Privilegierte“ beschränkte Bestimmung nahe. 3 Eine entsprechende Bestimmung auch in den „Ešnunna-Gesetzen“ § 54/55 (und einen Hund betreffend § 56/57), s. Yaron, Eshnunna, S. 76–79 (mit weiterer Lit.); vgl. auch § „75“. 4 S. C.1.2.2 s.v. bābtum. 5 In Oelsner, Einteilung, S. 124, sind nur §§ 255 und 256 zusammengefaßt. 6 Zur Formulierung s. Bem. zur Transkription von § 44. 7 Wörtlich: „um vor seinem Feld zu stehen“. 8 Aus altbabylonischen Briefen ist abzuleiten, daß die Gerste – wahrscheinlich sofort nach der Ernte (vgl. B. Landsberger, MSL 1, S. 245f.) – aufgeteilt wurde zum einen in einen Bestand, der als Saatgut (zērum) und zur Fütterung des Viehs (ukullûm) bestimmt war (zusammengefaßt unter dem Terminus aldûm, s. AHw, S. 35b; CAD A/1, S. 337), zum anderen in einen für den „Mahlkasten“ (meṭēnum, s. AHw, S. 649f.; CAD M/2, S. 45a), d.h. zur menschlichen Ernährung, bestimmten Teil. Die hier gewählte Übersetzung versucht zum Ausdruck zu bringen, daß es sich hier um das für die Reproduktion, nicht die Konsumtion vorgehaltene Getreide handelt. 9 D.h. es hungern ließ. 2

C.2.2. Rechtsteil

375

§ 255 (XLIV 88–96) falls er jemandes (anders) Rindvieh z[u]r Miete (90) gegeben1 oder Saatgut gestohlen und auf dem Fe[l]d nichts produziert hat: man weist es diesem Menschen nach, und (95) zur Ernte(zeit) mißt er pro 1 Bur (Feldfläche)2 60 Ku[r]3 Gerste ab; § 256 (XLIV 97–100) falls er nicht in der Lage ist, seiner Verpflichtung zum Ersatz nachzukommen: (100) man schleift ihn auf diesem Felde hinter dem Rindvieh zu Tode. § 2574 § 257 (XLIV 101, XLV 1–4) šumma awīlum (XLV 1) ikkaram īgur 8 kur še’am ina šattim ištiat (Stele; [ina šat]tīšu5: archBab 2) inaddiššum § 257 (XLIV 101, XLV 1–4) Wenn jemand (XLV 1) einen Pflugführer gemietet hat: jährlich gibt er ihm 8 Kur6 Gerste. § 258 § 258 (XLV 5–9) šumma awīlum kullizam īgur 6 kur še’am ina šattim ištiat inaddiššum § 258 (XLV 5–9) Wenn jemand einen Führer für die Zugochsen gemietet hat: jährlich er gibt ihm 6 Kur7 Gerste. §§ 259–260 § 259 (XLV 10–15) šumma awīlum epinnam ina ugārim išriq 5 šiqil kaspam ana bēl epinnim (15) inaddin § 260 (XLV 16–20) šumma ḫarbam ū lū maškakātim ištariq 3 šiqil kaspam (20) inaddin § 259 (XLV 10–15) Wenn jemand einen Saatpflug auf der Feldflur gestohlen hat: (15) er gibt dem Eigentümer des Saatpfluges 5 Sekel Silber; § 260 (XLV 16–20) wenn er einen Umbruchpflug oder eine Egge gestohlen hat: er (20) gibt 3 Sekel Silber. § 261 § 261 (XLV 21–27) šumma awīlum nāqidam ana liātim ū ṣēnim re’îm īgur (25) 8 kur še’am ina šattim ištiat inaddiššum (XLV 21–27) Wenn jemand einen Viehhüter zum Weiden von Rindvieh oder einer Schafherde gemietet hat: jährlich gibt er ihm (25) 8 Kur8 Gerste.

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D.h. er hat das anvertraute Vieh weiter vermietet. = ca. 64800 m2. 3 = ca. 18000 Liter. 4 Abweichend von der hier bei §§ 257–260 vorgenommenen Artikeltrennung ist in nANin 5 ein Trennstrich nur nach § 256, nicht jedoch nach § 257 und nach § 258 zu erkennen (s. sub B z.St., vgl. auch A.4.2.1), danach liegt hier wohl eine Zusammenfassung von §§ 257–260 vor (der Übergang § 259/§ 260 ist verloren). Die Verbindung zwischen den Bestimmungen ist dann in den landwirtschaftlichen Geräten zu sehen, nicht in der Miete von Arbeitskräften (§§ 257/258) bzw. im Diebstahl von Arbeitsgerät (§§ 259/260). 5 S. sub B. z.St. 6 = ca. 2400 Liter. 7 = ca. 1800 Liter. 8 = ca. 2400 Liter. 2

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C. Transkription und Übersetzung

§§ 262–263 § 262 (XLV 28–36) šumma awīlum alpam ū lū immeram (30) ana n[āqidim? iddinma? …]1 § 263 (XLV 37–43) šumma [alpam] ū lū [immeram] ša innadnuš[um] uḫtalli[q] (40) alpam kīm[a alpim] immeram kīma [immerim] ana bēlī[šunu] iria[b] § 262 (XLV 28–36) Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf (30) einem V[iehhüter? gegeben hat? und dann? …]2; § 263 (XLV 37–43) wenn er3 [ein Rind4] oder [ein Schaf], das i[hm] gegeben worden ist, hat verloren gehen lassen5: er ersetz[t] (40) Rind u[m Rind], Schaf um [Schaf seinen] Eigentümern. § 264 § 264 (XLV 44–60) šumma [rē’ûm6] (45) ša li[ātim] ū lū ṣē[nim] ana r[ē’îm] inna[d]nušu[m] idīšu g[a]mrātim (50) ma[ḫ]ir li[bb]ašu ṭāb liātim uṣṣaḫḫir ṣē[nam] (55) uṣṣaḫḫir tālittam umtaṭṭi ana pī riksātīšu tālittam u biltam (60) inaddin § 264 (XLV 44–60) Wenn [ein Hirte], (45) de[m] Rind[vieh] oder eine Schaf[herde] zum W[eiden] überg[e]ben worden sind, er (aber), obwohl er seinen vollstä[nd]igen Lohn zu seiner Zufrie[den]heit (50) empf[an]gen hat, das Rindvieh vermindert, die Schaf[herde] (55) vermindert, (und) den Nachwuchs geschmälert hat: (60) er gibt (dennoch) Nachwuchs und Ertrag entsprechend seinen vertraglichen Abmachungen. § 265 § 265 (XLV 61–75) šumma rē’ûm ša liātim ū lū ṣēnim ana rē’îm (65) innadnušum usarrirma šīmtam uttakkir u ana kaspim ittadin (70) ukannūšuma adi 10-šu ša išriqu liātim ū lū ṣēnam ana bēlīšunu (75) iriab § 265 (XLV 61–75) Wenn ein Hirte, dem Rindvieh oder eine Schafherde zum Weiden (65) gegeben worden sind, Veruntreuung begangen und (dabei) die Eigentumsmarke beseitigt und (das Vieh) verkauft hat: (70) man weist es ihm nach, und das, was er gestohlen hat, (75) ersetzt er 10-fach an Rindvieh oder der Schafherde seinen Eigentümern.

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S. Bem. zur Übersetzung. Die Aussagen von §§ 261–263 stehen in einem inhaltlichen Zusammenhang, wobei sich §§ 262–263, die komplementär zueinander verstanden werden können, im Unterschied zu § 261 auf einzelne Tiere beziehen. In § 263 ist erkennbar, daß es um solche geht, die dem Viehhüter anvertraut worden sind und für deren Verlust er verantwortlich ist. Ähnlich wie in § 266 und § 267 wurde vermutlich in § 262 zunächst ein durch höhere Gewalt entstandener Schaden, für den der Hirte nicht verantwortlich gemacht werden kann, und danach ein von ihm verschuldeter angeschlossen. Um den Verlust eines Tieres durch höhere Gewalt geht es auch in § 244 sowie § 249 (hier mit der Festlegung, daß keine Sanktion erfolgt, im Unterschied zu den in §§ 245–248 beschriebenen Schadensfällen; vgl. auch die Wortwahl: Kol. XLIV 8 [§ 245] ina mēgûtim „durch Nachlässigkeit“, Kol. XLV 82 [§ 267] Verb igûm „nachlässig sein“; s. ferner eine vergleichbare Bestimmung MSL 1, S. 68, mit korrigierter Lesung in CAD M/2, S. 3b [KAV 8, Z. 3]). Auch bei § 262 und § 263 kann davon ausgegangen werden, daß im ersten Fall der Verlust durch höhere Gewalt eingetreten ist, im zweiten durch Nachlässigkeit des Verantwortlichen. Aus diesen Überlegungen heraus kann unter Vorbehalt für Kol. XLV 31–36 eine Ergänzung ähnlich Kol. XLIV Z. 38–43 (§ 249) in Erwägung gezogen werden: (31) ilum imtaḫassunuma (32) imtūt (33) nāqidum šū (34) nīš ilim (35) izakkarma (36) ūtaššar „hat ein Gott es geschlagen, und es ist gestorben: dieser Viehhüter schwört bei einem Gott und geht frei aus“. 3 D.h. der Viehhüter. 4 S. sub B z.St. 5 S. auch Bem. zu Kol. XLV 53 (§ 267) 6 Zur Ergänzung s. sub B z.St. 2

C.2.2. Rechtsteil

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§ 266 § 266 (XLV 76–81) šumma ina tarbaṣim lipit ilim ittabši ū lū nēšum iddūk rē’ûm maḫar ilim ubbamma (80) miqitti tarbaṣim bēl tarbaṣim imaḫḫaršu § 266 (XLV 76–81) Wenn in einem Viehhof eine Seuche1 ausgebrochen ist oder ein Löwe getötet hat: der Hirte leistet vor einem Gott einen Reinigungseid, und der Eigentümer des Viehhofs akzeptiert (80) das Ereignis im Viehhof2. § 267 § 267 (XLV 82–89) šumma rē’ûm īgūma (Stele3) ina tarbaṣim pessatam uštabši rē’ûm ḫiṭīt pessatim (85) ša ina tarbaṣim ušabšû liātim ū ṣēnam ušallamma ana bēlīšunu inaddin § 267 (XLV 82–89) Wenn der Hirte (jedoch) nachlässig gewesen ist und er im Viehhof eine ‚Schädigung‘ (eines Tieres)4 hat geschehen lassen: der Hirte ersetzt den Verlust(, entstanden) durch die ‚Schädigung‘, die er (85) im Viehhof hat geschehen lassen, vollständig durch (die Lieferung von) Rindvieh oder einer Schafherde und gibt (diese) ihren Eigentümern. §§ 268–2705 § 268 (XLV 90–92) šumma awīlum alpam ana diāšim īgur 2 sāt še’um idūšu § 269 (XLV 93–95) šumma imēram ana diāšim īgur (95) 1 sūt še’um idūšu § 270 (XLV 96–98) šumma urīṣam ana diāšim īgur 1 qa še’um idūšu § 268 (XLV 90–92) Wenn jemand ein Rind zum Dreschen gemietet hat: seine Miete beträgt 2 Se’a6 Gerste; § 269 (XLV 93–95) wenn er einen Esel zum Dreschen gemietet hat: seine Miete beträgt (95) 1 Se’a7 Gerste; § 270 (XLV 96–98) wenn er einen (Schaf-)Bock zum Dreschen gemietet hat: seine Miete beträgt 1 Liter Gerste.

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Wörtlich: „Berührung durch einen Gott“. Wörtlich: „nimmt ihm den Schlag/das Fallen im Viehhof ab“. 3 nANin 5 ēgīšu statt ēgīma: Schreiberversehen. 4 Die Bedeutung von pessatum ist noch nicht zweifelsfrei geklärt (als Femininum des Adjektivs pessû: „lahmend, hinkend?“ in AHw, S. 856f., verstanden; vgl. auch CAD P, S. 327f.: pessû „crippled, deformed“). Häufig wird der Terminus als Bezeichnung für eine Krankheit verstanden (Drehkrankheit, Räude), vgl. z.B. Borger, TAUT; Eilers / Hecker, Codex; Eilers, Gesetzesstele, S. 52 Anm. 3; Finet, Code, S. 128; Roth, Law Collections, S. 130; so auch CAD B, S. 156b, sowie CAD P, S. 425 s.v. pissatu A (mit Lit.). Die Überlegung, daß ein Hirte für das Auftreten einer Erkrankung verantwortlich gemacht wird, drängt sich auf den ersten Blick nicht auf (man würde eher erwarten, daß alle Krankheiten unter die Kategorie lipit ilim fallen). Näher liegt die Vorstellung, daß bei mangelnder Sorgfaltspflicht Verletzungen von Tieren möglich sind, für die er zur Rechenschaft gezogen wird. Formal liegt in pe/issatum ein von der Wurzel p s s gebildetes Nomen vom Typ pissat vor (GAG § 54l sub 9b). Im D-Stamm besitzt das Verbum pasāsu(m) u.a. die Bedeutung „zerstören, zerbrechen“ und ist in diesem Sinne nicht nur für das Zerbrechen von Tontafeln, sondern auch für das Brechen von Knochen bezeugt (s. MSL 1, S. 68, Z. 2ff. akkad. Spalte, mit der Ergänzung zu ina meg[ûti] ša alp[i eṣemtašu] u[p-ta-sis] „durch Nachlässigkeit hat er den Knochen des Ochsen zerbrochen“, zitiert CAD P, S. 219a lexical section; s. auch CAD M/2, S. 3b; die Ergänzung ist durch die vollständig erhaltene sumer. Version gesichert). Schließlich kann in diesem Kontext auch daran erinnert werden, daß in altbabyl. Rechtsurkunden die Verbindung von ḫaliqtum und pe/issatum im Zusammenhang mit Ersatzleistungen bei Tierschäden wiederholt bezeugt ist (Beispiele CAD Ḫ, S. 42b/43a; P, S. 425b/426a). Vielleicht geht es um Tiere mit gebrochenen Gliedmaßen. 5 Entgegen Oelsner, Einteilung, S. 124, mit Eilers, Gesetzesstele, S. 52, zusammenzufassen. 6 = ca. 20 Liter. 7 = ca. 10 Liter. 2

378

C. Transkription und Übersetzung

§ 271 § 271 (XLV 99–101, XLVI 1–2) šumma awīlum (100) liātim ereqqam u murteddīša īgur (XLVI 1) ina ūmim ištēn 3 parsikat še’am inaddin § 271 (XLV 99–101, XLVI 1–2) Wenn jemand (100) Rindvieh, einen Lastwagen sowie seinen Führer gemietet hat: pro Tag gibt er (dafür) drei ‚Scheffel‘1 Gerste. § 272 § 272 (XLVI 3–7) šumma awīlum ereqqamma (5) ana ramānīša īgur ina ūmim ištēn 4 sâ še’am inaddin § 272 (XLVI 3–7) Wenn jemand (5) allein einen Lastwagen gemietet hat: pro Tag gibt er (dafür) 4 Se’a2 Gerste. § 273 § 273 (XLVI 8–19) šumma awīlum agram īgur (10) ištu rēš šattim adi ḫamšim warḫim 6 uṭṭet kaspam ina ūmim ištēn inaddin (15) ištu šiššim warḫim adi taqtīt šattim 5 uṭṭet kaspam ina ūmim ištēn inaddin § 273 (XLVI 8–19) Wenn jemand einen Mietarbeiter gemietet hat: (10) vom Beginn des Jahres bis zum fünften Monat gibt er pro Tag 6 Korn Silber; (15) vom sechsten3 Monat bis zum Ende des Jahres gibt pro Tag er 5 Korn Silber. § 2744 § 274 (XLVI 20–44) šumma awīlum mār ummānim iggar idī [ašlākim]?5 5 uṭṭet kaspam6 (25) idī [kām]idim?7 5 uṭṭet kaspam8 [idī] ša kitîm?9 [x uṭṭet] kaspam [idī pa]rkullim (30) [x uṭṭet kas]pam [idī sas]innim? [x uṭṭet kas]pam [idī nap]pāḫim [x uṭṭet kas]pam (35) [idī] nagārim [3?+]3 uṭṭet kaspam10 [idī] aškāpim [x] uṭṭet kaspam idī atkuppim (40) [x uṭ]ṭet kaspam [idī] itinnim [x uṭṭet kas]pam [ina ūmim] ištēn [inadd]in

1

= ca. 180 Liter. = ca. 40 Liter. 3 Korrigiert aus ḫamšim „fünfter“, s. sub B z.St. 4 Lesungen und Ergänzungen werden sub B z.St. diskutiert. 5 S. sub B z.St. Die meisten Bearbeitungen und Übersetzungen verzichten auf eine Ergänzung. 6 Nach Stele. 7 Zu Ergänzung und Lesung kāmidum s. CAD K, S. 121 s.v. b; Roth, Law Collections, S. 131; vgl. auch Borger, BAL, S. 44 (mit Fragezeichen), S. 123 (mit Lit.). S. Bem. zur Übersetzung. 8 Nach TontAss 10. 9 Eine akkad. Entsprechung des nur hier bezeugten lúGADA ist nicht bekannt, vgl. Borger, BAL, S. 123. In CAD K, S. 475b s.v. kitû am Ende, wird vorgeschlagen, vielleicht ša kitîm „linen weaver“ zu lesen (abgeleitet von GADA = kitû(m) „Flachs, Leinwand“ (in diesem Fall ist LÚ vielleicht besser nicht als Determinativ, sondern als Logogramm aufzufassen; vgl. Borger, BAL, S. 123); übernommen von Roth, Law Collections, S. 131; ähnlich Borger, TUAT, S. 74 mit Anm. („Übersetzung sehr unsicher“: „Leineweber“). – Da in KḪ § 274 Handwerksberufe aufgeführt sind, kann lúKAD = pētû „Türöffner“ (Borger, MZ, S. 285 Nr. 157 [mit Lit.]; AHw, S. 861b) hier nicht gemeint sein. 10 Zur Ergänzung der Zahl (Stele) s. sub B z.St. 2

C.2.2. Rechtsteil

379

§ 274 (XLVI 20–44) Wenn jemand beabsichtigt1, einen Handwerker2 zu mieten: (als) Miete für einen Wäscher 5 Korn Silber, (25) (als) Miete für einen [Textil]arbeiter3 5 Korn Silber, [(als) Miete] für einen Leineweber4 [x Korn] Silber, [(als) Miete für einen Sieg]elschneider (30) [x Korn Sil]ber, [(als) Miete für einen Bogen]macher?5 [x Korn Sil]ber, [(als) Miete] für einen Schmied [x Korn Sil]ber, (35) [(als) Miete] für einen Bearbeiter von Holz6 [3?+]3 Korn Silber, [(als) Miete] für einen Lederarbeiter [x] Korn Silber, [(als) Miete] für einen Rohrmattenflechter (40) [x Ko]rn Silber, [(als) Miete] für einen Baumeister [x Korn Sil]ber [gib]t er pro [Tag]. §§ 275–2767 § 275 (XLVI 45–48) [šumma aw]īlum [šadd]atam8 īgur ina ūmim ištēn 3 uṭṭet kaspam (Stele; 3 uṭṭet ka[spam] ina ūmim ištēn: archBab 3; nANin 6) idīša § 276 (XLVI 49–52) šumma māḫirtam īgur (50) 2 ½ uṭṭet kaspam idīša ina ūmim ištēn inaddin § 275 (XLVI 45–48) [Wenn jem]and ein ‚[Langsch]iff‘9 gemietet hat: pro Tag sind 3 Korn Silber (Stele; 3 Korn Silber sind pro Tag: archBab 3, nANin 6) seine Miete; § 276 (XLVI 49–52) wenn er ein stromaufwärts fahrendes Schiff10 gemietet11 hat: (50) 2 ½ Korn Silber (als) seine Miete gibt er pro Tag. § 27712 § 277 (XLVI 53–57) šumma awīlum elep 60 GUR13 īgur14 (55) ina ūmim ištēn šuduš kaspam (Stele; šuduš kaspam ina ūmim: archBab 3) idīša inaddin 1

Im Akkad. Präs.; vgl. Borger, TUAT, S. 74; anders Metzler, Tempora, S. 146 (Präsens für Habitativ der Vergangenheit). 2 S. Bem. zur Übersetzung von § 188. 3 Als Übersetzung sind u.a. zu finden: AHw, S. 432a: „Stoffklopfer“; Borger, TUAT, S. 74: „Textilhersteller?“ (übernommen von Metzler, Tempora, S. 146); Finet, Code, S. 131: „cordier“ (und Diskussion weiterer Termini); Roth, Law Collections, S. 131: „woven textile worker“. Hinfällig Eilers, Gesetzesstele, S. 52 (übernommen von Eilers / Hecker, Codex, S. 88): „Ziegelstreicher(??)“. 4 S. Bem. zur Transkription. 5 Die frühere Interpretation ZADIM = zadimmu(m) „Edelsteinarbeiter“, „Juwelier“ (so Driver / Miles, BL II, S. 93; mit Fragezeichen Eilers, Gesetzesstele, S. 52; übernommen von Eilers / Hecker, Codex, S. 88: vgl. auch Roth, Law Collections, S. 142, Anm. 47) wurde aufgegeben, da dieser Terminus nach der Ur-III-Zeit nicht mehr gebräuchlich war, vgl. die Diskussion CAD Z, S. 10b s.v. zadimmu, sowie CAD S, S. 192 s.v. sasinnu. 6 D.h. Tischler bzw. Zimmermann. 7 Zu diesem Abschnitt s. H. Petschow, ZRG RA 85 (1968), S. 21–24 (mit synoptischer Transliteration und Bemerkungen zur Textüberlieferung sowie Lit.; zur Ergänzung von § 275–276 ebd. S. 22 mit Anm. 80; vgl. auch Stol, RlA 8, S. 168b s.v. Miete). Bei Oelsner, Einteilung, S. 125, sind die drei Paragraphen getrennt verzeichnet. 8 Zur Ergänzung s. sub B z.St. 9 S. AHw, S. 1123b s.v. šaddu(m) 2; CAD Š/1, S. 42a s.v. šaddum lex. sect. Da auch māḫirtum „stromaufwärts fahrendes Schiff“ (§ 240, 276) mit „getreideltes Schiff“ wiedergegeben wird, wird bei beiden Termini die Übersetzung „Treidelschiff“ vermieden, s. auch die folgende Anm. und Petschow, ZRG RA 85 (1968), S. 23 (mit Lit.). 10 Vgl. Kol. XLIII 68 (§ 240). Es wird gerudert oder getreidelt. Zum Fehlen des Prädikats s. Bem. zur Transkription. 11 S. Bem. zur Transkription. 12 In nANin 6 ausgelassen, vielleicht auch in Stfr 6 (s. sub B z.St.). Hinfällig ist die Bem. von Borger, BAL, S. 44 bei § 277: „Ex. e Anfang Kol. I stark abweichend hierher? Oder zu § 276 gehörig?“. 13 Mit Borger, BAL, S. 44, wohl elep šūšim zu lesen; ebenso XLIII 5 (§ 234). 14 So Stele; in archBab 3 und nANin 6 ist die Passage beschädigt, īgur ist wahrscheinlich in beiden Exemplaren ausgelassen worden, s. sub B z.St.

380

C. Transkription und Übersetzung

§ 277 (XLVI 53–57) Wenn jemand ein Schiff (mit einer Tragkraft) von 60 Kur1 gemietet hat: (als) seine Miete gibt er (55) pro Tag ein Sechstel 2 Silber (Stele; ein Sechstel Silber pro Tag: archBab 3). § 278 § 278 (XLVI 58–66) šumma awīlum wardam amtam (Stele, nANin 6; amtam wardam: Stfr 6) išāmma (60) waraḫšu (Stele; warḫum ištēn: Stfr 6; verloren: nANin 6) lā imlāma (Stele; Stfr 6; […] lā {am}imtalā: nANin 6) benni (Stele; binni: Stfr 6, nANin 6) elīšu imtaqut ana nadinānīšu utârma (Stele; ma fehlt nANin 6) šajjāmānum (65) kasap išqulu ileqqe § 278 (XLVI 58–66) Wenn jemand einen Sklaven (oder) eine Sklavin (Stele, nANin 6; eine Sklavin (oder) einen Sklaven: Stfr 6) gekauft hat und, ehe (60) sein Monat (Stele; ein Monat: Stfr 6) vergangen ist3, ihn bennum-Krankheit4 befallen hat: er geht an seinen Verkäufer zurück, und der Käufer erhält das Silber, das er gezahlt hat, zurück5. § 279 § 279 (XLVI 67–71) šumma awīlum wardam amtam išāmma baqrī irtaši (70) nadinānšu baqrī (Stele; baqrīšu: nANin 6) ippal § 279 (XLVI 67–71) Wenn jemand einen Sklaven (oder) eine Sklavin gekauft hat und dann Vindikation(sansprüche) erhält: (70) sein Verkäufer kommt für die Vindikation(sansprüche) (Stele; seine Vindikation(sansprüche): nANin 6) auf. §§ 280–281 § 280 (XLVI 72–87) šumma awīlum ina māt nukurtim (75) wardam amtam ša awīlim ištām inūma ina libbū [m]ātim ittalkamma (80) bēl wardim ū lū amtim lū warassu ū lū amassu ūteddi šumma wardum u amtum šunu mārū mātim (85) balum kaspimma andurāršunu iššakkan § 281 (XLVI 88–96) šumma mārū mātim šanītim šajjāmānum (90) ina maḫar ilim kasap išqulu iqabbīma bēl wardim ū lū amtim kasap išqulu ana tamkārim (95) inaddinma lū warassu ū lū amassu ipaṭṭar § 280 (XLVI 72–87) Wenn jemand im Feindesland jemandes (75) Sklaven (oder) jemandes Sklavin gekauft hat: ist (dies)er (nun) im (Heimat-)[L]and angekommen und (80) der Eigentümer des Sklaven oder der Sklavin hat (tatsächlich) seinen Sklaven oder seine Sklavin erkannt – falls der Sklave oder die Sklavin Einheimische6 sind: ihre Freilassung wird (85) ohne (Zahlung von) Silber vorgenommen; § 281 (XLVI 88–96) falls sie Ausländer7 sind: der Käufer benennt (90) vor einem Gott das Silber, das er bezahlt hat, und der Eigentümer des Sklaven oder der Sklavin (95) gibt dem Kaufmann das Silber, das (dies)er gegeben hat, und löst (damit) entweder seinen Sklaven oder seine Sklavin aus.

1

= ca. 18000 Liter. S. auch Kol. XLIII 5 (§ 234). = 30 Korn. 3 Wörtlich: „voll ist“. Bei der Monatsfrist handelt es sich um eine Garantie, die auch in Urkunden bezeugt ist (CAD B, S. 205f. sub c). 4 In der Regel wird bennu als eine Form von Epilepsie verstanden, vgl. AHw, S. 122 s.v; CAD B S. 206 s.v. A. Auffällig ist der i-Auslaut des als Subjekt verwendeten Nomens. Er findet sich auch in einem altbabyl. Omen, ebenfalls in der Formulierung eli … maqātum (YOS 10, 41, Rs. Z. 53f., zitiert CAD B, S. 206a sub b). Borger, BAL, S. 123, versteht die Form als Status absolutus mit der Bedeutung „auch nur ein einziger epileptischer Anfall“, d.h. „er auch nur einen einzigen epileptischen Abfall erlitten hat“ (anders dagegen ders., TUAT, S. 74: bennuKrankheit ihn befällt). 5 Wörtlich: „nimmt (an sich)“. 6 S. C.1.2.2 sub mārum. 7 S. C.1.2.2 sub mārum. 2

C.2.2. Rechtsteil

381

§ 282 § 282 (XLVI 97–102) šumma wardum ana bēlīšu ul bēlī atta iqtabi (100) kīma warassu ukānšuma bēlšu uzunšu inakkis § 282 (XLVI 97–102) Wenn ein Sklave zu seinem Eigentümer „Du bist nicht mein Herr“ gesagt hat: (100) er weist nach, daß er sein Sklave ist1, und sein Eigentümer schneidet sein Ohr ab. Rahmen (XLVII 1–8) dīnāt mīšarim ša Ḫammu-rāpi šarrum lē’ûm (5) ukinnuma mātam ūsam kīn[a]m u rīdam damqam ušaṣbitu (XLVII 1)2 – die Richtersprüche für die gerechte Ordnung, die Ḫammu-rāpi, der fähige König (5) dauerhaft gefestigt hat und (damit) das Land einen gera[de]n Weg3 und gute Führung hat nehmen lassen4.

1

Wörtlich: „er (der Eigentümer) bestätigt ihn als seinen Sklaven“. Aufnahme der Einleitung Kol. V 26: „Damals (waren) ‚Wenn jemand …‘ (= §§ 1–282) die Richtersprüche für die …“, dazu s. sub A.4.1. 3 S. Bem. sub C zu Kol. V 18. 4 So wörtlich, gemeint ist: dem Land die Richtung gewiesen hat. 2

382

C. Transkription und Übersetzung

C.2.3. Epilog (XLVII 9–10) Ḫammu-rāpi (10) šarrum gitmālum anāku (XLVII 9–10) Ich1, Ḫammu-rāpi, (10) der vollkommene König – (XLVII 11–21) ana ṣalmāt qaqqadim ša Enlil išrukam rē’ûssina Marduk iddinnam2 (15) ul ēgu aḫī ul addi ašrī šulmim ešte’īšināšim pušqī wašṭūtim (20) upetti nūram ušēṣīšināšim (XLVII 11–21) gegenüber3 den „Schwarzköpfigen“, die Enlil mir geschenkt hat, deren Hirtenamt Marduk mir übertragen hat4, bin ich (15) nicht nachlässig gewesen, habe die Arme nicht hängenlassen, habe unaufhörlich sichere Stätten für sie gesucht, (20) habe drückende Nöte5 beseitigt, habe das Licht über ihnen aufgehen lassen. (XLVII 22–39) ina kakkim dannim ša Zababa u Ištar (25) ušatlimūnim ina igigallim ša Enki išīmam ina lē’ûtim ša Marduk iddinam6 (Stele; išrukam: nANin 6) (30) nakrī (Stele; nakirī: nANin 6) eliš u šapliš assuḫ qablātim ubelli šīr mātim uṭīb (35) nišī dadmī aburrī ušarbiṣ mugallitam ul ušaršīšināti (XLVII 22–39) Mit der mächtigen Waffe, die Zababa und Ištar (25) mir verliehen, mit der Weisheit, die Enki mir zugeteilt, mit der Tüchtigkeit, die Marduk mir gegeben (Stele; geschenkt: nANin 6), habe ich allseits7 (30) die Feinde ausgelöscht8, habe Widerstände überwunden, habe für das Wohlergehen des Landes gesorgt9, habe (35) die Bewohner der Ortschaften auf (saftigen) Auen lagern lassen, habe niemanden, der sie belästigt, über sie kommen lassen. (XLVII 40–58) ilū rabûtum ibbûninnima anākuma10 rē’ûm mušallimum ša ḫaṭṭašu (45) išarat ṣillī ṭābum ana ālīja tariṣ ina utlīja (50) nišī māt Šumerim u Akkadim ukīl ina lamassīja iḫḫišā (55) ina šulmim attabbalšināti ina nēmeqīja uštapziršināti (XLVII 40–58) Die großen Götter haben mich berufen, und (so) bin ich (nun) der heilbringende Hirte, dessen Stab (45) gerecht ist; mein guter Schatten ist über meine Stadt ausgebreitet, auf meinen Schoß habe ich (50) die Leute des Landes Sumer und Akkad genommen, mit Hilfe meiner Schutzgöttin sind sie zu Wohlstand gekommen, (55) im Frieden habe ich sie versorgt, durch meine Weisheit gerettet. (XLVII 59–78) dannum en[š]am (60) ana lā ḫabālim ekūtim almattim šutēšurim11 ina Bābilim ālim ša Anum u Enlil (65) rēšīšu u[l]lû ina Esagi[l] bītim ša kīma šamê u erṣetim išdāšu kīnā (70) dīn mātim ana diānim purussê mātim ana parāsim ḫablim šutēšurim (Stele; ḫablim šutēšurim wahrscheinlich ausgelassen: nANin 712) awātīja šūqurātim (75) ina naruja13 ašṭurma ina maḫar ṣalmīja šar mīšarim ukīn (XLVII 59–78) Um zu verhindern, daß der Starke (60) dem Sch[w]achen Unrecht zufügt, um der Waise (sowie) der Witwe zum Recht zu verhelfen, habe ich in Babylon, der Stadt, (65) deren Haupt Anu und Enlil hoch erhoben haben, in Esagi[l], dem Bauwerk, dessen Fundamente wie Himmel und 1

Appositionell bestimmtes Pronomen, s. Bem. zu Kol. I 50 sub C.2.1. Erhalten Stele, TontAss 8, vgl. iddinam Z. 29. 3 Wörtlich: „für“. 4 Wörtlich: „gegeben hat“. 5 Wörtlich: „Engpässe öffnete ich“. 6 Vgl. iddinnam Z. 14. 7 Wörtlich: „oben und unten“, s. auch Kol. XLVIII 29f. 8 Wörtlich: „herausgerissen“. 9 S. Bem. zu Kol. I 47f., vgl. auch Kol. V 24. 10 Vgl. GAG § 126c (durch -ma vom appositionell bestimmten Pronomen unterschieden). 11 Analog zu Z. 72f. ist in Z. 61f. Kasus-Attraktion nach GAG § 149c anzusetzen (s. Borger, BAL, S. 46 und S. 123 z.St.); anders Roth, Law Collections, S. 133 (Akkusativ: ekūtam almattam). 12 S. sub B z.St. 13 S. C.1.2.2 sub narûm. 2

C.2.3. Epilog

383

Erde fest gegründet sind, (70) um Rechtsprechung im Land auszuüben, um eine Entscheidung für das Land zu treffen, um dem, dem Unrecht zugefügt worden ist, zum Recht zu verhelfen (Stele; wahrscheinlich ausgelassen: nANin 7), meine wertvollen Worte (75) auf meine Stele geschrieben und (diese) vor meiner, des Königs der gerechten Ordnung, Statue1 aufgestellt. (XLVII 79–83) šarrum ša in šarrī (80) šūturu anāku (XLVII 81–83) awātūa našqā lē’ûti šāninam ul īšu (XLVII 79–83) Ich2, der König, der unter den Königen (80) herausragt, – meine Worte sind erlesen, meine Fähigkeiten ohnegleichen. (XLVII 84–88) ina qibīt Šamaš (85) dajjānim rabîm ša šamê u erṣetim mīšarī ina mātim lištēpi (Stele) (XLVII 84–88) Auf Befehl des Šamaš, (85) des großen Richters von Himmel und Erde, soll meine gerechte Ordnung im Lande offenbar werden (Stele). Variante nANin 6 ina qibīt Šamaš u Adad dā’inū dēnim pārisū purussê dēnī lištēpi Auf Befehl von Šamaš und Adad, den die Rechtssache Richtenden, die Entscheidung Treffenden3, sollen meine Richtersprüche offenbar werden. Variante nANin 7 [… dā]’in 4 dēni […] […des] die Rechtssache [Rich]tenden […]. (XLVII 89–94, XLVIII 1–2) ina awāt (90) Marduk bēlīja uṣurātū’a mušassikam aj iršia ina Esagil ša arammu šumī ina damiqtim (XLVIII 1) ana dār lizzakir (XLVII 89–94, XLVIII 1–2) Auf das Wort (90) Marduks, meines Herrn, hin soll es niemanden geben, der meine (eingravierten) Schriftzeichen5 entfernt; in Esagil, das ich liebe, soll mit Ehrfurcht mein Name (XLVIII 1) für immer ausgesprochen werden. (XLVIII 3–58) awīlum ḫablum ša awātam (5) iraššû ana maḫar ṣalmīja šar mīšarim lillikma naruī6 (10) šaṭram lištassīma (Stele; narû šaṭru […]7: nANin 78) awātīja šūqurātim lišmēma (15) naruī (Stele; narûm: Stfr 8; nANin 7) awātam likallimšu dīnšu līmur (Stele; līmurma: nANin 7) libbašu linappišma (20) Ḫammu-rāpimi (Stele; Ḫa[m…]: Stfr 2; Ḫammu-rāpi: nANin 7) bēlum ša kīma abim wālidim ana nišī ibaššû (25) ana awāt Marduk bēlīšu uštaktitma irnitti Marduk eliš (30) u šapliš ikšud9 libbi Marduk bēlīšu uṭīb u šīram ṭābam (35) ana nišī ana dār išīm u mātam uštēšer annītam (40) liqbīma ina maḫar Marduk bēlīja Zarpanītum bēltīja (45) ina libbīšu gamrim likrubam šēdum lamassum ilū ēribūt (50) Esagila libitti Esagila igirrê ūmīšam ina maḫar (55) Marduk bēlīja Zarpanītum bēltīja lidammiqū

1

S. C.1.2.2 sub ṣalmum; eine vergleichbare Formulierung Kol. XLVIII 6–8. S. Bem. zur Übersetzung von Kol. I 50. Hier wohl abschließende Bekräftigung wie Kol. XLVIII 95 – XLIX 1. 3 Figura etymologica („die die Entscheidung Entscheidenden“). 4 Da nur diese Zeichen erhalten sind, ist der genaue Wortlaut nicht zu ermitteln. Abweichend von nANin 6 liegt in [dā]’in wahrscheinlich ein Singular vor. Das könnte bedeuten, daß in diesem Exemplar wie auf der Stele nur Šamaš genannt worden war; da die Entsprechung zu Kol. XLVII 84 verloren ist, ist dies nicht zu entscheiden. 5 S. C.1.2.2 sub uṣurtum. 6 S. C.1.2.2 sub narûm. 7 S. Bem. zur Übersetzung. 8 So vielleicht auch die unklaren Zeichenreste in nANin 8 zu interpretieren, s. sub B z.St. 9 So Stele. Unklar nANin 7: issuḫ „hat entfernt, herausgerissen“; wahrscheinlich Schreiberversehen, s. W. von Soden, JNES 33 (1974), S. 339f. 2

384

C. Transkription und Übersetzung

(XLVIII 3–58) Jemand, dem Unrecht zugefügt worden ist1 (und) der in einen Rechtsfall (5) verwickelt ist, soll vor meine, des Königs der gerechten Ordnung, Statue2 treten und sich meine (10) beschriftete Stele vorlesen lassen3 (Stele; die beschriftete Stele […]4: nANin 75) und meine wertvollen Worte hören, und (15) meine Stele (Stele; die Stele: Stfr 8; nANin 7) soll ihm den Rechtsfall verdeutlichen, den ihn betreffenden Richterspruch soll er ersehen, (Stele; ersehen und: nANin 7) sein Herz soll aufatmen und – (20) „Ḫammu-rāpi6, der Herr, der wie ein leiblicher Vater für die Menschen da ist, (25) ist auf das Wort Marduks, seines Herrn, hin tätig7 geworden und hat den Triumph Marduks (30) allseits8 durchgesetzt, er hat das Herz Marduks, seines Herrn, froh gemacht und Wohlergehen (35) den Leuten für immer als Los bestimmt und das Land in Ordnung gehalten“ – dies9 (40) soll er sagen, und er soll mir vor Marduk, meinem Herrn, und Ṣarpanītum, meiner Herrin, (45) aus vollem Herzen Segen wünschen, der Schutzgott (und) die Schutzgöttin, die Götter, (50) die Esagila betreten, der Ziegel(gott)10 von Esagila, sollen täglich vor (55) Marduk, meinem Herrn, und Ṣarpanītum, meiner Herrin, freundlich über mich reden11. (XLVIII 59–74) ana warki(60)āt ūmi ana matīma šarrum ša ina mātim ibbaššû awāt (65) mīšarim ša ina naruja (Stele; nar[îja]: Stfr 7)12 ašṭuru liṣṣur dīn mātim ša adīnu (70) purussê mātim ša aprusu aj unakkir uṣurātīja aj ušassik (XLVIII 59–74) Bis zum Ende (60) der Tage, für immer, soll ein König, der im Lande erstehen wird, die Worte (65) für die gerechte Ordnung, die ich auf meine Stele geschrieben habe, beachten. Die Rechtsprechung für das Land, die ich ausgeübt habe, (70) die Entscheidung für das Land, die ich getroffen habe, soll er nicht ändern, meine (eingravierten) Schriftzeichen13 soll er nicht beseitigen. (XLVIII 75–94) šumma awīlum šū tašīmtam išuma māssu šutēšuram ile’i ana awātim ša ina naruja14 ašṭuru (Stele; ana awāt ina narîj15 […]: Stfr 8) liqūlma16 (80) kibsam rīdam dīn mātim ša adīnu purussê mātim ša aprusu narûm šū (85) [l]ikallimšuma ṣalmāt qaqqadīšu lištēšer dīnšina liddin purassâšina (90) liprus ina māt[ī]šu raggam u ṣēnam lissuḫ šīr nišīšu liṭīb

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Dazu M.T. Roth, Hammurabi’s Wronged Man, JAOS 122 (2002), S. 38–45. Vgl. auch Kol. I 37–39, XLVII 59g., 73. 2 S. C.1.2.2 sub ṣalmum sowie Bem. zu Kol. XLVII 76f. 3 Die verbreitete Übersetzung „möge er lesen“ bringt weder die akkadische Formulierung (Kausativ) zum Ausdruck noch wird sie der Realität gerecht: des Lesens und Schreibens war nur eine Minderheit der Betroffenen mächtig, und nur diese wäre somit in der Lage gewesen, der Aufforderung nachzukommen. Auch die Verbindung von Lesen und Hören zeigt, daß nicht selbst gelesen wird. 4 Da in nANin 7 das Verbum verloren ist, ist nicht zu entscheiden, ob die Variante auch das Prädikat einschloß. Wie Z. 7ʼ (// Stele Z. 15) zeigt, können die auf u auslautenden Formen im neuassyr. Exemplar für den Akkusativ verwendet werden, so daß Übereinstimmung der Verbalform in beiden Exemplaren angenommen werden kann. 5 So vielleicht auch nANin 8, s. Bem. zur Transkription. 6 Partikel zur Kennzeichnung der direkten Rede bewußt ausgelassen oder Schreiberversehen? 7 Vgl. AHw, S. 465a s.v. katatu(m) Št: „sich beunruhigen“, danach wörtlich: „ist er unruhig geworden“; anders CAD, S. 304 sv. 23a: „to submit(?) oneself“. Zu übersetzen ist dann: „dem Befehl Marduks hat er sich unterworfen“, so Roth, Law Collections, S. 134. 8 Wörtlich „oben und unten“ wie Kol. XLVII 30f. 9 Zur Verwendung des Femininums als Neutrum s. GAG §§ 45a, 60a, vgl. auch Borger, BAL, S. 123. Hier abschließend an die wörtliche Rede Kol. XLVIII 20–38 im Sinne von „diese Worte“ angefügt. 10 So mit Eilers, Gesetzesstele, S. 57, wörtlich: „das Ziegelwerk“, so Borger, TUAT, S. 76; Eilers / Hecker, Codex, S. 93. 11 So mit AHw 189b s.v. egerrû 1a (wörtlich: „meinen Ruf gut machen“, so Borger, TUAT, S. 76; Eilers / Hecker, Codex, S. 93; anders Eilers, Gesetzesstele, S. 57: „gute Wünsche vorbringen“). 12 S. C.1.2.2 sub narûm. Zur Ergänzung s. sub B z.St. 13 S. C.1.2.2 sub uṣurtum. 14 S. C.1.2.2 sub narûm. 15 Abweichende Satzstruktur: Status-constructus-Konstruktion, das folgende Verbum ist verloren. Statt zu erwartendem narîja scheint das auslautende a zu fehlen (Schreiberversehen)?, s. sub B z.St. 16 So Stele, abgebrochen Stfr 8, Schreiberversehen in nANin 7, s. sub B z.St.

C.2.3. Epilog

385

(XLVIII 75–94) Wenn dieser Mensch Einsicht besitzt und seinem Land gerechte Ordnung zu bringen vermag, soll er auf das Wort, das ich auf meine Stele geschrieben habe (Stele; auf das Wort, das auf meiner? Stele […]: Stfr 8; nur Zeichenspuren: nANin 7) achten, und (80) Wandel1, Führung, die Rechtsprechung für das Land, die ich ausgeübt habe, die Entscheidung für das Land, die ich gefällt habe, (85) soll ihm diese Stele verdeutlichen, und seine „Schwarzköpfigen“ soll er recht leiten. Rechtsprechung für sie soll er ausüben2, die Entscheidung für sie soll (90) er treffen. Aus seinem Land soll er den Ruchlosen und den Bösen entfernen, für das Wohlergehen seiner Leute soll er sorgen – (XLVIII 95–105, XLIX 1) Ḫammu-rāpi šar mīšarim ša Šamaš kīnātim išrukušum anāku awātū’a nasqā (100) epšētū’a šāninam ul išâ ela ana lā ḫassim rīqa (105) ana emqim (XLIX 1) ana tanādātim šūṣâ (XLVIII 95–105, XLIX 1) (so sage) ich3, Ḫammu-rāpi, der König der gerechten Ordnung, den Šamaš mit Redlichkeit ausgestattet hat4 – meine Worte sind erlesen, (100) meine Taten ohnegleichen, (105) für den Unverständigen sind sie (zwar) belanglos5, für den Weisen (XLIX 1) (dagegen) bewunderungswürdig6. Segnungen (XLIX 2–17) šumma awīlum šū ana awātīja ša ina naruja7 ašṭuru (5) iqūlma dīnī lā ušassik awātīja lā uštepēl uṣurātīja (10) lā unakkir awīlum šū kīma jâti šar mīšarim Šamaš ḫaṭṭašu (15) lirrik nišī[š]u ina mīšarim lirē (XLIX 2–17) Wenn dieser Mensch meine Worte, die ich auf meine Stele geschrieben habe, (5) beachtet und meine Rechtsprechung nicht verworfen, meine Worte nicht verdreht hat, meine (eingravierten) Schriftzeichen8 (10) nicht verändert hat: dieser Mensch ist wie ich ein König der gerechten Ordnung; Šamaš soll ihm seinen Stab (15) lang machen; [sei]ne Leute soll er durch eine gerechte Ordnung weiden9. Verfluchungen (XLIX 18–44) šumma awīlum šū ana10 awātīja (20) ša ina naruja11 ašṭuru lā iqūlma errētīja imēšma (25) errēti ilī lā īdurma dīn adīnu uptassis awātīja (30) uštepēl uṣurātīja uttakkir šumī šaṭram (Stele; šaṭratam: nANin 612) ipšiṭma (35) šumšu ištaṭar (Stele; ištaṭra: nANin 6) aššum errētim šināti šaniamma uštāḫiz awīlum šū (40) lū šarrum lū enum13 lū išši’akkum ū lū awīlūtum ša šumam nabiat (XLIX 18–44) Wenn (aber) dieser Mensch meine Worte, (20) die ich auf meine Stele geschrieben habe, nicht beachtet und meine Flüche mißachtet (25) sowie die Flüche der Götter nicht gefürchtet 1

Im Sinne von „Lebenswandel“. Wörtlich: „ihre Rechtsprechung soll er geben“. 3 Die Formel dient hier offenbar zur Bekräftigung des zuvor Gesagten. S. auch Bem. zu Kol. I 50 und XLVII 79. 4 Wörtlich: „geschenkt hat“. S. C.1.2.2 s.v. kittum. 5 Wörtlich: „leer“. 6 Wörtlich: „zum Rühmen hervorgegangen“, s. AHw, S. 1318b s.v. tanattu. 7 S. C.1.2.2 sub narûm. 8 S. C.1.2.2 sub uṣurtum. 9 Bezug auf die Vorstellung vom König als Hirten. Der Hirtenstab kann dann natürlich auch als „Herrschaftsstab“ (Zepter) verstanden werden. Vermutlich ist gemeint, daß die Regierungszeit lange währen soll. Anders (weniger wahrscheinlich) Borger, BAL, S. 123 z.St.: D.h. wohl „möge seinen Machtbereich ausdehnen“. 10 Bezeugt Stfr 8, in Stele versehentlich ausgelassen. 11 S. C.1.2.2 sub narûm. 12 S. sub B z.St. 13 Aus dem Kontext ergibt sich, daß der Terminus hier einen (regionalen?) Machthaber bezeichnet, dazu AHw, S. 220 s.v. enu(m); CAD E, S. 117f. s.v. ēnu 1; vgl. eine (ausführlichere) parallele Formulierung bei B. Kienast, Die altakkadischen Königsinschriften des 3. Jahrtausends v.Chr. (FAOS 7), Stuttgart, 1990, S. 345 (Ur C 1 / Šulgi 54). 2

386

C. Transkription und Übersetzung

hat, (sondern) die Rechtsprechung, die ich ausgeübt habe, beseitigt, meine Worte (30) verdreht, meine (eingravierten) Schriftzeichen1 verändert, meinen geschriebenen Namen gelöscht und (35) seinen Namen eingesetzt hat, (oder) wegen dieser Flüche einen anderen (dazu) angestiftet hat, – dieser Mensch (kann) (40) entweder ein König, ein „Herrscher“, ein Stadtfürst oder irgendein ein sonstiger Mensch2 (sein) –: (XLIX 45–52) Anum rabûm abu ilī nābû palēja melemmī šarrūtim līṭeršu (50) ḫaṭṭašu lišbir šimātīšu līrur (XLIX 45–52) der große Anu, der Vater der Götter, der mich zur Herrschaft berufen hat, soll ihm den Glanz des Königtums wegnehmen, (50) seinen Stab zerbrechen, seine Geschicke verfluchen; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (22’/Rs. 3) [Anu rabu ab]i ilī DINGIR.MEŠ ḫaṭṭašu liš-bir [der große Anu, der Va]ter der Götter, soll seinen Stab zerbrechen; (XLIX 53–80) Enlil bēlum mušīm šīmātim (55) ša qibīssu lā uttakkaru mušarbû šarrūtīja tēšî lā šuppîm3 (60) gabaraḫ ḫalāqīšu ina šubtīšu lišappiḫaššum4 palēja tānēḫim (65) ūmi īṣūtim šanāt ḫušaḫḫim eklet lā nawārim (70) mūt niṭil īnim ana šīmtim lišīmšum ḫalāq ālīšu naspuḫ nišīšu (75) šarrūssu šupēlam šumšu u zikiršu ina mātim lā šubšâm ina pīšu kabtim (80) liqbi (XLIX 53–80) Enlil, der Herr, der Bestimmer der Geschicke, (55) dessen Befehl nicht widersprochen werden kann5, der Vergrößerer meines Königtums, soll einen nicht zu unterdrückenden Aufstand, (60) Verzweiflung, die zu seinem Untergang führt, ihm an seiner Wohnstätte entfachen, soll eine mühevolle Herrschaftszeit, (65) kurze Tage, Jahre der Hungersnot, Finsternis, die nicht erhellt werden kann, (70) Verlust6 des Augenlichts ihm als Schicksal bestimmen, soll den Untergang seiner Stadt, Zerstreuung seiner Leute, (75) Verlust7 seines Königtums, keinen Fortbestand seines Namens und seiner Erinnerung im Lande mit seinem schwerwiegenden Ausspruch (80) aussprechen; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (22’–24’/Rs. 3–5) Enlil bēlum mušīm šīmāt[e ša qibīssu lā uttakk]aru palē tānēḫi ūmi īṣūti šanāt ḫu[šaḫḫi ana šīmti li]šīmšu (22’–24’/Rs. 3–5) Enlil, der Herr, der Bestimmer der Geschick[e, dessen Befehl nicht wider]sprochen werden kann, soll ihm eine mühevolle Herrschaftszeit, kurze Tage, Jahre der Hun[gersnot als Schicksal be]stimmen; (XLIX 81–97) Ninlil ummum rabîtum ša qibīssa ina Ekur kabtat (85) rubātum8 mudammiqat igirrēja ašar šipṭim u purussêm ina maḫar Enlil (90) awāssu lilemmin šulput mātīšu ḫalāq nišīšu tabāk napištīšu kīma mê (95) ina pī Enlil šarrim lišaškin (XLIX 81–97) Ninlil, die große Mutter, deren Befehl im Ekur Gewicht besitzt, (85) die Fürstin, die

1

S. C.1.2.2 sub uṣurtum. Wörtlich: „einer aus der Menschheit, der mit einem Namen benannt ist“, vgl. Borger, BAL, S. 124 z.St. 3 Roth, Law Collections, S. 136, liest šubbîm. – Vgl. AHw, S. 1177b s.v. šapû(m) III D 2; CAD Š/1, S. 491b s.v. šapû 2 „(zum Schweigen bringen, unterwerfen“). 4 Vgl. AHw, S. 1167 s.v. šapāḫu(m); Roth, Law Collections, S. 136 Anm. 51, mit Verweis auf CAD Š/3 s.v. šuppuḫu (S. 326b); überholt Borger, BAL, S. 47 (-AB-BI-.), S. 124. 5 Dies wohl gemeint (wörtlich: „geändert wird“). 6 Wörtlich: „Tod“. 7 Wörtlich: „Wechsel“. 8 S. die Diskussion der Lesung sub B zu Kol. LI 41. 2

C.2.3. Epilog

387

mir wohlgesonnene Fürsprecherin1, soll am Ort des Strafgerichts und der Entscheidung vor Enlil (90) seine Rechtssache zum Schlechten wenden, soll die Vernichtung seines Landes, den Untergang seiner Leute, das Ausgießen seiner Seele wie Wasser in den Mund Enlils, des Königs, legen. Sum 12 (re. Rd. 1’–2’): … [šul]put mātīšu [ḫalā]q ālīšu … (re. Rd. 1’–2’): … [die Verni]chtung seines Landes, [den Unterga]ng seiner Stadt3, …; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (24’–26’/Rs. 5–7) Ninlil ummu rabîtu ša qibīssa i[na Ekur kabtat] ašar šipṭi u purussê ina maḫar Enlil abbūs[su aj iṣbat] (24’–26’/Rs. 5–7) Ninlil, die große Mutter, deren Befehl i[m Ekur] (25’/Rs.6) [Gewicht besitzt], soll am Ort des Strafgerichts und der Entscheidung vor Enlil [sich nicht] für seine Rechtssache (26’/Rs.7) [einsetzen]; (XLIX 98–103, L 1–13) Enki rubûm rabium ša šīmātūšu (100) ina maḫra illaka apkal ilī mudē mimma šumšu mušārīku (L 1) ūm balāṭīja uznam u nēmeqam līṭeršuma (5) ina mīšītim littarrūšu nārātīšu ina nagbim liskir (10) ina erṣetīšu Ašnan (Stele; Nisaba?4: nANin 7) napišti nišī aj ušabši (XLIX 98 – L 13) Enki, der große Fürst, dessen Schicksalsentscheidungen (100) über allem stehen5, der Weise unter den Göttern, kundig alles Erdenklichen, der Verlängerer (L 1) meiner Lebenstage, soll ihm Verstand und Weisheit nehmen (5) und ihn in die Vergessenheit6 führen, soll seine Flüsse (schon) an der Quelle verstopfen, (10) in seinem Land soll er es an Gerste7, dem Lebensunterhalt für die Leute, mangeln lassen8; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (26’–27’/Rs. 7–8) Ea apkal ilāni mudē mimma šumšu nārā[tīšu] (27’/Rs. 8) [ina nagbi li]skir (26’–27’/Rs. 7–8) Ea, der Weise unter den Göttern, kundig alles Erdenklichen, soll seine Flü[sse (schon) an der Quelle ver]stopfen; (L 14–40) Šamaš dajjānum rabium (15) ša šamê u erṣetim muštēšer šaknat napištim (Stele; šek[nat]? šar[rūti]?: nANin 7; […n]āti? […]: nANin 89) bēlum tukultī (20) šarrūssu liskip dīnšu aj idīn uruḫšu līši išdī ummanīšu (25) lišḫelṣi ina bīrīšu šīram lemnam ša nasāḫ išdī šarrūtīšu (30) u ḫalāq mātīšu liškunšum awātum maruštum ša Šamaš arḫiš likšussu eliš (35) ina balṭūtim lissuḫšu šapliš ina erṣetim eṭemmašu (40) mê lišaṣmi (L 14–40) Šamaš, der große Richter (15) des Himmels und der Erde, der rechte Leiter für die Lebewesen (Stele; [das/mein] König[tum]?: nANin 7; wegen Beschädigung unklar: nANin 8), der Herr, meine Zuversicht, soll (20) sein Königtum stürzen, seine Rechtssache nicht richten10, seinen Weg verwirren, die Disziplin seiner Truppen (25) ins Wanken bringen11, bei seiner Opferschau ihm ein 1

Wörtlich: „die meinen Ruf gut macht“. Nur akkadische Glossen erhalten. S. sub B z.St. 3 Vgl. Kol. XLIX 73. 4 S. sub B z.St. 5 Wörtlich: „vorangehen“. 6 AHw 661a s.v. 2: oder: „Verwirrung?“. 7 Ašnan (Stele) bzw. Nisaba (nANin 7) = Gottheit des Getreides. 8 Wörtlich: „Gerste nicht vorhanden sein lassen“. 9 S. sub B z.St. 10 Bzw. „seinen Prozeß nicht entscheiden“. 11 AHw 394a sub 3 a.A.; 775a (Verb wörtlich: „zum Ausgleiten bringen“); vgl. Eilers, Gesetzesstele, S. 60; vgl. 2

388

C. Transkription und Übersetzung

böses Omen stellen, das die Entwurzelung seines Königtums (30) und den Untergang seines Landes zum Inhalt hat; das unheilvolle Wort des Šamaš soll ihn schnell ereilen: oben1 soll er ihn (35) aus den Lebenden wegreißen, unten in der Unterwelt seinen Totengeist (40) nach Wasser lechzen lassen; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (27’–28’/Rs. 8–9) Šamaš dajjānu rabû ša šamê u erṣeti m[uštēšer šaknat napišti bēlu tu]kultī šarrūssu liskip dīnšu aj i[dīn] (27’–28’/Rs. 8–9) Šamaš, der große Richter des Himmels, der rechte Leiter [für die Lebewesen, der Herr], meine [Zu]versicht, soll sein Königtum stürzen, seine Rechtssache nicht r[ichten]; (L 41–63) Sîn bēl šamê ilum bānî ša šēressu ina ilī šūpât (45) agâm kussiam ša šarrūtim līṭeršu arnam kabtam šēressu rabītam ša ina zumrīšu (50) lā iḫalliq līmussuma ūmī warḫī šanāt palēšu ina tānēḫim (55) u dimmātim lišaqti kammāl šarrūtim lišaṭṭilšu balāṭam (60) ša itti mūtim šitannu ana šīmtim lišīmšum (L 41–63) Sîn, der Herr des Himmels und der Erde, mein göttlicher Erzeuger2, dessen „Strafe“ unter den Göttern sichtbar hervortritt3, (45) soll ihm Krone und Thron des Königtums entreißen, eine schwere Sühne, seine große Strafe4, die aus seinem Körper (50) nicht verschwindet, ihm auferlegen und die Tage, Monate, Jahre seiner Herrschaft mit Mühsal (55) und Klagen beenden, einen Widersacher seines Königtums soll er ihn schauen lassen; ein Leben, (60) das dem Tode vergleichbar ist, ihm zum Schicksal bestimmen; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (29’–32’/Rs. 10–13) [Sîn bēl šamê5 ša š]ēressu ina ilī šūpâ[t arna kabta šērt]a rabīta ša ina zumrīšu lā uttakkaru [līmissuma ūmī warḫī šanāt pa]lēšu ina tānēḫi u [dimmāti lišaqti] (29’–32’/Rs. 10–13) [Sîn, der Herr des Himmels, dessen „Stra]fe“6 unter den Göttern sichtbar hervortr[itt], soll [eine schwere Sühne, eine] große [Straf]e, die aus seinem Körper nicht verschwindet, [ihm auferlegen und die Tage, Monate, Jahre] seiner [Herr]schaft mit Mühsal [und Klagen beenden]; Borger, TUAT, S. 78 („Füße der Truppen“). 1 D.h. auf der Erde. 2 Wörtlich: „der Gott, mein Erbauer“. 3 Zu dieser Übersetzung vgl. Borger, BAL, S. 124 z.St.; ders., TUAT, S. 78; AHw, S. 1218b s.v. šē/īrtu(m) I 2b (mit Fragezeichen); ähnlich Finet, Code, S. 143 („fléau“). Die Vorstellung, daß eine von einem Gott den Menschen verhängte Strafe für die anderen Götter „sichtbar ist“, bereitet Schwierigkeiten, obwohl die „Strafe Sîns“ (s. Z. 48– 51), in anderen Texten expressis verbis als saḫaršubbû „Aussatz, Lepra“ bezeichnet, die Betroffenen auch äußerlich brandmarkt und ihre Eliminierung aus der Gesellschaft zur Folge hat. Eine ähnliche Formulierung (ohne šēressu) ist in einem Kudurru Melišipaks (1187–1172 v.Chr.) bezeugt: dEN.ZU be-lu4 ez-zu ša i-na DINGIR.MEŠ GAL.MEŠ šu-pu-ú „Sîn, der zürnende (oder: wütende) Herr, der unter den Göttern herrlich hervortritt“ (MŠ 1 Kol. VI 41–43, s. Paulus, Kudurru-Inschriften, S. 376). Um die Schwierigkeit der Passage zu beseitigen, wurde šēressu in CAD A/2, S. 203b s.v. apû A 4b, in tēressu „sein Auftrag, Weisung“ emendiert (so noch Roth, Law Collections, S. 138 und S. 142 Anm. 53). Die wegen der Übereinstimmung der Stele mit Stfr 5 ohnehin unwahrscheinliche Änderung wurde CAD Š/2, S. 32a, zugunsten eines Lemma šērtu D aufgegeben (Bedeutung unsicher, die Stelle übersetzt mit „appearance(?)“, erläutert wird das Lemma mit „The word seems to designate a characteristic such as brilliance“). Obwohl für ein Lexem mit dieser Bedeutung einige Personennamen sprechen könnten, bleibt das unsicher. Wird diese Ansicht akzeptiert, dann kann übersetzt werden „dessen Erscheinung unter den Göttern sichtbar hervortritt“ bzw. (bei Übernahme eines häufig bezeugten Sprachgebrauchs für šūpû, s. CAD Š/3, S. 328f.) „glänzend strahlt“ (o.ä.). Ähnliche Überlegungen stehen vermutlich hinter der Wiedergabe von šēressu als „dessen Sichel“ (gedacht ist dabei an die Mondsichel) durch Eilers, Gesetzesstele, S. 61 (übernommen von Eilers / Hecker, Codex, S. 96 mit Anm. 109; ebenso Driver / Miles, BL II, S. 103). 4 Hier zweifelsfrei die vom Gott verhängte Strafe gemeint. S. vorige Anm. 5 Der Platz danach ist vielleicht noch ausreichend zur Ergänzung von ilum bānî „mein göttlicher Erzeuger“. 6 S. Bem. zur Übersetzung von Stele L 43.

C.2.3. Epilog

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(L 64–80) Adad bēl ḫegallim (65) gugal šamê u erṣetim rēṣū’a zunnī ina šamê mīlam (70) ina nagbim līṭeršu māssu ina ḫušaḫḫim u bubūtim (75) liḫalliq eli ālīšu ezziš lissīma māssu ana til abūbim (80) līter (L 64–80) Adad, der Herr des Überflusses, (65) der Deichgraf von Himmel und Erde, mein Helfer, soll den Regen vom Himmel, (70) die Hochflut (schon) an der Quelle ihm wegnehmen; sein Land soll an Mangel und Hunger (75) zugrunde gehen, er1 soll über seine Stadt zornig grollen und sein Land in eine Trümmerstätte2, wie sie nach einer Sintflut zurückbleibt, umwandeln; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (32’–35’/Rs. 13–16) [Adad gugal šamê u erṣetim zun]nī ina šamê mīlam ina nagbi [līṭeršu māssu ina ḫušaḫḫi u bubūtim] liḫal[liq eli ālīšu ezziš lissīma mās]su an[a til abūbi (35’/Rs. 16) līter] (32’–35’/Rs. 13–16) [Adad, der Deichgraf von Himmel und Erde, soll den Reg]en vom Himmel, die Hochflut (schon) an der Quelle [ihm wegnehmen, sein Land] soll [an Mangel und Hunger zugrunde] gehen, [er soll über seine Stadt zornig grollen und] sein [Land] i[n eine Trümmerstätte, wie sie nach einer Sintflut zurückbleibt, (80) umwandeln]; (L 81–91) Zababa qarrādum rabium mārum rēštûm ša Ekur (85) āliku imnīja ašar tamḫārim kakkašu lišbir ūmam ana mūšim līṭeršumma (90) nakiršu elīšu lišziz (L 81–91) Zababa, der erstgeborene Sohn des Ekur, (85) der zu meiner Rechten geht, soll auf dem Schlachtfeld seine Waffe zerbrechen; den Tag soll er in Nacht verwandeln und (90) seinen Feind über ihn triumphieren lassen3; Zit 1 (Marduk-zakir-šumi-Vertrag) (35’/Rs. 16–…) [Zababa qarrādu rabiu ā]li[ku imnīja4 …] (35’/Rs. 16–…) [Zababa, der große Krieger, der zu meiner Rechten g]eh[t. …]; (L 92–106, LI 2–23) Ištar bēlet tāḫazim u qablim pātiat (95) kakkīja lamassī damiqtum rā’imat palêja ina lib[b]īša (100) aggim ina uzzātīša rabiātim5 šarrūssu līrur damqātīšu (105) ana lemnētim līter (LI 2)6 ašar tāḫazim u qablim kakkašu lišbir (5) išītam saḫmaštam liškunšum qarrādīšu lišamqit (10) damīšunu erṣetam lišqi gurun šalmāt ummānātīšu (15) ina ṣērim littaddi (Stele; lišt[a]d[di]:7 nANin 6) ummānšuma8 rēmam aj ušarši šuāti (20) ana9qāt nakrīšu limallīšuma ana māt nukurtīšu kamîš līrūšu (L 92–LI 23) Ištar, die Herrin des Schlachtfeldes und des Kampfes, die für mich (95) die Waffe zückt10, meine gütige Schutzgöttin, die meine Herrschaft liebt, mit ihrem (100) grimmigen Herzen, in ihrem großen Zorn, soll sie seine Königsherrschaft verfluchen; sein Gutes soll sie (105) in Böses verwandeln, (LI 2) an der Stätte von Schlacht und Kampf soll sie seine Waffe zerbrechen, (5) bei ihm Verwirrung (und) Aufruhr anrichten, seine Krieger11 niedermetzeln, (10) sein Blut12 soll den

1

D.h. Adad als Gewittergott. Wörtlich: „Ruine der Sintflut“. 3 Wörtlich: „auf sie treten lassen“; konkret bedeutet dies, daß der Sieger dem Unterlegenen den Fuß auf den Nacken setzt (bildlich bezeugt). 4 S. sub B z.St. 5 S. sub B z.St. 6 Z. 1 Dittographie. 7 Štn-Stamm statt Gtn (s. AHw, S. 708a sub nadû Gtn 1): Schreiberversehen? 8 S. sub B z.St. 9 nANin 6: adi – s. sub B z.St. 10 Wörtlich: „die meine Waffe zückt“. 11 Aus der Schreibung geht nicht hervor, ob Sing. oder Plural. 12 D.h. das Blut der Krieger der genannten Person. 2

390

C. Transkription und Übersetzung

Erdboden tränken, Leichenhaufen aus seinen Truppen soll sie (15) auf dem Felde aufschichten, seinen Truppen kein Erbarmen gewähren; ihn selbst soll sie (20) in die Hand seiner Feinde überantworten und ihn gebunden ins feindliche Land führen; Sum 1 (Rs. 1’–5’ // Stele LI 5–9, 12–16, 17–23) … (1’ // Z. 5–7) […] ⸢x⸣ sùḫ-sùḫ giš-giš-⸢lá⸣1 [x (x)] (2’ // Z. 8–9) […] ḫé-bí-íb-šub-b[u] (3’ // Z. 12–16) […] edin-na ḫè-em-mi-in-gar!-[gar?]2 4’ // Z. 19–21) [… l]ú?-kúr-e-ne ḫè-ni-íb-si-[si?] (3’ // Z. 12–16) (Rs. 1’–5’ // Stele LI 5–9, 12–16, 17–23) (1’ // Z. 5–7) […] Verwirrung (und) Aufruhr (2’ // Z. 8– 9) … soll sie niedermetzel[n], (3’ // Z. 12–16) […] soll sie auf dem Felde errich[ten], (4’ // Z. 19– 21) […] den Feinden3 soll sie ihn überantworten, (5’ // Z. 22–23) […] ihn gebunden seinem Feind4 zufüh[ren]; (LI 24–39) Nergal (25) dannum ina ilī qabal lā maḫar (Stele; ša qabalšu lā immaḫḫaru: nANin 6) mušakšidu irnittīja ina kašūšīšu (30) rabîm kīma išātim ezzetim ša apim nišīšu liqme5 (35) in kakkīšu dannim lišattīšuma6 biniātīšu kīma ṣalam ṭīṭim liḫbuš (LI 24–39) Nergal, (25) der Mächtige unter den Göttern, ohne Widersacher im Kampf (Stele; dessen Kampf nicht entgegengetreten wird: nANin 6), der meinen Siegeszug bewirkt, soll mit seiner (30) großen göttlichen Waffe wie ein Feuer, das im Röhricht wütet, seine Leute verbrennen, (35) mit seiner mächtigen Waffe ihn schlagen lassen7 und seine Glieder wie ein Bildnis aus Ton zertrümmern; Sum 1 (Rs. 6’–10’ // Stele LI 24–39) (6’ // Z. 24–26) [dGÌR.UNU-ga]l kala-ga-dingir-re-e-ne šen-šen šu nuru-gúqabal [maḫar]? (7’ // Z. 27–28) [ù-ma]-⸢a⸣-mu8 mu-ša-ak-ši-idsá bí-in-du11-ga (8’ // Z. 29–34) […-l]a?9nii-na kaš-šu10 izi-giš-gi-gi7 un-bi ḫè-ma5!-ma5!11 (9’ // Z. 35–36) […]-⸢x⸣-ni li-ša-ti-šu-magiš-GAZ ḫéem-mi-ni-ak12 (10’// Z. 37–39) […]-⸢x⸣-a-ni bi-ni-a-ti-šu alan-im-gin7 ḫé-en-gul (Rs. 6’–10’ // Stele LI 24–39) (6’ // Z. 5–6) [Nerga]l, der Mächtige unter den Göttern, ohne Widersacher im Kampf, der meinen [Sieg] bewirkt mit seiner […]13 soll er wie ein Feuer seine Leute verbrennen, sein? […] soll ihn schlagen lassen, seine Glieder14 soll er wie ein Bildnis aus Ton zertrümmern;

1

Vgl. Kommentar von A. Sjöberg, AuOr 9 (1991), S. 222. = akkad. šakānu(m), dagegen Kol. LI 16 nadû(m) (Stele: G, nANin 6: Š). 3 Akkusativ, keine Genetiv-Verbindung. 4 Wie vorige Anm. 5 Oder liqmi zu lesen, s. sub B z.St. 6 = lišaṭṭīma, s. Borger, BAL, S. 48, 124f., 262b; AHw 768b s.v. naṭû / natû IV Š; CAD N/2, S. 133b s.v. naṭû B 3; Roth, Law Collections, S. 139. 7 S. sub B z.St. 8 Zur ungewöhnlichen „Plene“-Schreibung in ù-ma „Sieg“ s. Sjöberg, a.a.O., S. 222. 9 Wenn die Lesung LA richtig ist, könnte eine Ergänzung des Zeilenbeginns zu [šu-ur3/ur4 gal]-la „mit seiner [gro]ßen [göttlichen Waffe]“ in Erwägung gezogen werden (nicht bei Sjöberg a.a.O, wo nur die Entsprechungen zu akkad. kašūšum diskutiert werden. 10 Die unvollständig bzw. verkürzt geschriebene Glosse (Absicht oder Schreiberversehen?) kann mit Sjöberg, a.a.O., S. 221f., auch zu i-na kaš-šu ergänzt werden. 11 S. sub B z.St. 12 Vgl. Kommentar von A. Sjöberg, a.a.O., S. 222. 13 S. Bem. zur Transkription. 14 Nur akkad. Glosse erhalten. 2

C.2.3. Epilog

391

(LI 40–49) Nintu rubātum1 ṣīrtum ša mātātim ummum bānītī aplam līṭeršuma (45) šumam aj ušaršišu ina qerbīt nišīšu zēr awīlūtim aj ibni (LI 40–49) Nintu, die erhabene Fürstin der Länder, die Mutter, meine Erzeugerin, soll ihm den Erbsohn wegnehmen, (45) einen Namen(sträger) ihm nicht verschaffen; inmitten seiner Leute soll er keinen menschlichen Samen hervorbringen; Sum 1 (Rs. 11’–12’ // Z. 40–49) (11’ // Z. 40–44) [dnin.tu2 égi maḫ-k]ur-kur-ra ama-dím-ma-mu ibila ù mu ḫa!-ba-da-an-kar (12’ // Z. 45–49) […] ⸢x⸣ numun-nam-lú-ùlu nam-ba-⸢an-du12⸣-du12 (Rs. 11’–12’ // Z. 40–49) (11’ // Z. 40–44) [Nintu, die erhabene Fürstin der L]änder, die Mutter, meine Erzeugerin, soll ihm den Erbsohn wegnehmen, (12’ // Z. 45–49) sein […] menschlichen Samen soll er nicht hervorbringen; (LI 50–69) Ninkarrak mārat Anim qābiat dumqīja ina Ekur (55) murṣam kabtam asakkum lemnam simmam marṣam ša lā ipaššeḫu asûm qerebšu (60) lā ilammadu ina ṣimdī lā unaḫḫušu kīma nišik mūtim lā innassaḫu ina biniātīšu (65) lišāṣiaššumma adi napištašu ibellû ana eṭlūtīšu liddammam (LI 50–69) Ninkarrak, die Tochter Anums, die im Ekur Fürbitte für mich leistet3, soll (55) eine schwere Krankheit, einen bösen Asakku(-Dämonen), eine lästige Wunde, die nicht heilt, deren Wesen der Arzt (60) nicht kennt, die er mit Verbänden nicht zur Ruhe bringt, die wie ein tödlicher Biß nicht behandelt werden kann, ihm in seinen Gliedern (65) ausbrechen lassen, und bis sein Leben erlischt, soll er wegen seiner (verlorenen) Manneskraft ständig jammern; Sum 14 (Rs. 13’–18’ // LI 50–69) (13’ // Z. 50–54) [dnin-ISINsi]-na dumu-an-na -ra níg-sa6-ga-mu inim bal-bal-e (14’ // Z. 55–58) [tu(-ra)-dugud á-sàg-ḫul GIG-GIG-ma]5 nu-mu-un-še18-dèša la (frei) na7 8 6 ḫi (15’ // Z. 59–62) [a-zu šà-bi nu-un-zu-a] níg-lá [i-lam-m]a-du i-na nu-še18-dè (16’ // Z. 63–65) [……] i-na še-ri-šu la i-te-bu-ú9 (17’ // Z. 66–67) [……] ⸢x⸣ en-na zi-ni suḫ⸢x⸣ su-ni-šè na-an-zi-zi (auf re. Rd.) ! ! suḫi-bé-el-lu-ú (18’ // Z. 68–69) […] ḫé-šeš4 -šeš4 [li-id-dam]-ma-am10 (Rs. 13’–18’ // LI 50–69) [Nin-Isi]na, die Tochter Anums, die im Fürbitte für mich leistet, (14’ // Z. 55–58) soll [einen bösen Asakku(-Dämonen), eine lästige Wunde], die er nicht zur Ruhe bringt, (15’ // Z. 59–62) [deren Wesen der Arzt nicht ken]nt, die ein Verband nicht zur Ruhe bringt, (16’ // Z. 63–65) […] an seinem Fleisch ausbrechen lassen (17’ // Z. 66–67) […] bis sein Leben erlischt, (18’ // Z. 68–69) […] soll er ständig jammern;

1

S. die Diskussion der Lesung sub B z.St. Name der Göttin unter der Voraussetzung, daß der Text dem KḪ entspricht, in der Erstpublikation des Textes nicht ergänzt, nur Hinweis, daß Gottesname zu erwarten, vgl. Kommentar Sjöberg, a.a.o., 222f. 3 Wörtlich: „(nur) Gutes über mich spricht“. 4 Zur Stellung der Glossen s. sub B. 5 Zur Ergänzung s. sub B z.St. 6 S. sub B z.St. 7 Ergänzung nach Sjöberg, a.a.O., S. 223, Kommentar z.St. 8 S. sub B z.St. 9 Keine Entsprechung in Stele, s. Kommentar Sjöberg, a.a.O., S. 223, ferner Roth, Law Collections, S. 142 Anm. 56. 10 Ergänzung Sjöberg, a.a.O., S. 223, Kommentar z.St. 2

392

C. Transkription und Übersetzung

(LI 70–83) ilū rabûtum ša šamê u erṣetim Anunnakū ina napḫarīšunu (75) šēd bītim libitti Ebabbara šuāti zērašu māssu ṣābašu (80) nišīšu ummānšu erretam maruštam līrurū (Stele; [lī]rurūšu: nANin 6) (LI 70–83) die großen Götter des Himmels und der Erde, die Anunnaku(-Götter) insgesamt, (75) der Schutzgott des Hauses (und) das Ziegelwerk von Ebabbar, sollen ihn selbst1, sein Land, seine Arbeiter, (80) seine Leute, seine Truppen2 mit einem bösen Fluch verfluchen. Sum 1 (Rs. 19’–22’ // LI 70–83?) (19’) [dingir.gal.gal3 da-nu]n-na-ke4-ne (20’) [dšedu-é-a sig4-é-babbar-ra(ka)? k]u4-ra⸣4 (21’) […]-⸢a⸣-ni (22’) […]x5 (Rs. 19’–22’ // LI 70–83?) [die großen Götter, die Anu]nnaku(-Götter)6, [der Schutzgott des Hauses, der das Ziegelwerk von Ebabbar] Betretende7, […] sein(e)? […]8. (LI 84–91)9 errētim (85) anniātim Enlil ina pīšu ša lā uttakkaru10 līruršuma (90) arḫiš likšudāšu (LI 84–91) Mit (85) diesen Flüchen soll Enlil durch seinen Ausspruch, der nicht verändert werden kann, ihn verfluchen11, (90) und sie12 sollen ihn eilends ergreifen! Variante nANin 6 [er]rētum [an]niātān!13 [Enl]il ina pīšu [ša? l]ā nakrim [līru]rūšuma14 arḫiš likšudāšu Mit [die]sen [Flü]chen soll [Enl]il durch seinen Ausspruch, [auf den k]eine Widerrede möglich ist15, ihn [ver]fluchen16, und sie17 sollen ihn eilends ergreifen!

1

Pleonastische Wiederholung des Pronomens in nANin 6. Die Nuancen der Aufzählung sind nur ungenau zu erfassen. 3 Oder DINGIR.MEŠ GAL.MEŠ. Die Ergänzung wird durch die folgende Nennung der Anunnaki-Götter sowie die Formulierung im KḪ nahegelegt (nicht bei Sjöberg, a.a.O.). 4 Zu Ergänzung und Lesung s. sub B z.St. 5 Danach abgebrochen. Wenn Z. 21’ die Lesung -ani (Possessivsuffix 3. Pers. Sing.; = akkad. -šu) richtig ist, dann waren in dieser Zeile vielleicht Entsprechungen zu Kol. LI 78–81 genannt (dies ist allerdings nicht gesichert; offen ist auch, ob die Lücke ausreicht, um die gesamte Passage darin unterzubringen). Der Satz muß mit einer Verbalform enden, die vielleicht als [ḫé-em-mi-íb-kur4-kur4-e-n]e in Z. 22’ zu ergänzen ist. Eine Ergänzung des Zeichenrestes am Zeilenende zu -ne ist nicht auszuschließen, was die pluralische Verbalendung -ene nahelegt („sie sollen verfluchen“). Bei der Ergänzung der sumerischen Verbalform können das Prekativpräfix sowie der Verbalkörper als gesichert gelten, die infigierten Elemente aber nur mit Vorbehalten eingesetzt werden. Am Beginn der Zeile wäre dann eine Entsprechung zu erretam maruštam zu erwarten. Die Fortsetzung ist weggebrochen. Offen ist auch, ob die Verbalform an dieser Stelle zu Recht eingesetzt wird oder später ihren Platz hatte. Die Überlegungen Oelsner, NABU 1993/70 (S. 56) sind hinfällig. 6 Kol. LI 74 (ina napḫarīšunu) scheint im Sumerischen keine Entsprechung zu haben. 7 Übersetzung nach Sjöberg, S. 223, Kommentar z.St. (mit Verweis auf Kol. XLVIII 48ff.); das Partizip hat keine Entsprechung im Akkadischen. 8 S. Bem. zur Transliteration. 9 Stele: Z. 84–91, Stfr 4: Z. 90f. 10 Vgl. Kol. XLIX 55f.: ša qibīssu lā uttakkaru. 11 Oder: „Diese Verfluchungen soll Enlil … auf ihn fluchen“. 12 D.h. die Flüche. 13 Zur nicht gesicherten Ergänzung s. sub B z.St. 14 S. Bem. zur Übersetzung. 15 Wörtlich: „Mund, der keinen Feind hat“. 16 Da als Subjekt dieses Satzes Enlil zu gelten hat, ist ein singularisches Verb zu erwarten. Die Form wird deshalb als Schreiberversehen gewertet, vielleicht bedingt durch die in diesem Exemplar gleichlautende Z. 83. 17 S. Bem. zur Übersetzung des Haupttextes. 2

D. Indices

D.1. Fund- und Museumsnummern Baghdad, Iraq Museum (s. auch sub Paris, Louvre) IM 124469 (Si 8, 003/2166) nB 2 AA IM 124511 (Si 8, 044/2207) nB 3 BB IM 132511 (Si 8, 257/…) nB 4 CC IM … (L.78.79) aB 7 u IM … TontAss 5 OO Berlin, Vorderasiatisches Museum VAT 991 VAT 1036 VAT 9474 VAT 10079 VAT 10104 VAT 10132(+)10875 VAT 10691+10725+ 12212+13050 (VAT 10725 s. 10691) (VAT 10875 s. 10132) VAT 11531 VAT 11743 VAT 11750 VAT 11751 (VAT 12212 s. 10691) VAT 12947 (VAT 13050 s. 10691) VAT 17066 (BE 35271)

nB 9 nB 10 TontAss 11 TontAss 2 TontAss 7 TontAss 1

W Z VV E a F

TontAss 3

G+II+H

TontAss 6 TontAss 10 TontAss 9 TontAss 4

KK NN MM JJ

TontAss 8

LL

nB 1

C

Dublin, National Museum of Ireland Greene 97 aB 8

SS

Genf, Museé d’art et d’histoire MAH 10828

l

Sch 2

Istanbul, Museum des Alten Orients Ni 2358 archBab 1 Ni 2553+2565 aB 4 (Ni 2565 s. Ni 2553) London, British Museum BM 16567 BM 32574 BM 34914+35051 (BM 35051 s. BM 34914) BM 37654+37665 (BM 37665 s. BM 37654) BM 38448 BM 38558 BM 38691

V t

archBab 2 Zit 2 nB 5

p B

nB 13

WW

nB 17 nB 16 nB 14

aa ZZ XX

396

BM 38812 BM 41286 BM 47666 BM 48534 BM 54795 BM 57873 BM 59739 BM 59776 BM 78944+78979 (BM 78979 s. BM 78944) K 1100(+)10884(+) K 4223+9094+13979 +11795(+) K 6516(+) K 8905 (K 9054 s. K 4223) K 10182+19757 K 10483 (K 10884 s. K 1100) K 10485 K 10778 K 11571+ Bu 91-5-9,221 (K 11795 s. K 4223 (K 13979 s. K 4223) K 15046 K 17335 K 18470(+) K 19375(+) (K 19454 K 19559 K 19757 (K 19727 K 19879(+) K 20847 K 21227 (Bu 91-5-9,221 s. K 11571) DT 81+ DT 113 Rm 277+ Rm 369 Rm 2,388+ Rm 2,427 Sm 26(+) Sm 1008A Sm 1640 Sm 1642(+) U 13622

D. Indices

nB 15 Zit 4 nB 11 nB 12 nB 8 nB 6 Komm 1 archBab 3 aB 2

YY TT UU GG FF v q r

nANin 7

i

nANin 1 nANin 7 nANin 1

J+x f N

Inv 1 nANin 1

L

nANin 3 nANin 1 nANin 6 nANin 1

T D e x)

nANin 3 j nANin 1 k nANin 4 EE nANin 7 z nicht verwendet) nANin 3 l Inv 1 nicht verwendet) nANin 4 m nANin 8 PP nANin 3 Y nANin 2 Zit 3 nANin 2 nANin 8 nANin 2 Zit 1 nANin 5 nANin 1 nANin x nANin 5 nB 7

P P o P c J n b s

D.2. Konkordanz des Sigel-Systems Borgers und Abweichungen bei Roth, Sauren, Wright

New Haven, Yale Babylonian Collection YBC 6516 aB 6 YBC 6517 Sch 4

397

Y O

Paris, Louvre AO 7757+ nANin 2 AO 10237 aB 1 Sb 8 Stele Sb ohne Nummer aB 5 (1980 an das Iraq Museum (Baghdad) gegeben:) Sb 14688 Stfr 8 Sb 14697 Stfr 7 Sb 14698 Stfr 4 Sb 14699 Stfr 3 Sb 14700 Stfr 5 Sb 14701 Stfr 1 Sb 14702 Stfr 2 Sb 14703 Stfr 6 ohne Nummer Stfr 9

h g R Q U K M d bb

Philadelphia, University Museum CBS 1511 CBS 15284 N 1586 N 3998 N 5489

Sum 1 aB 4 Sch 3 Sch 6 Sch 1

w S HH RR DD

Unbekannt BE 36669

Sch 5

QQ

P A X

D.2. Konkordanz des Sigel-Systems Borgers und Abweichungen bei Roth, Sauren, Wright Borger (bis t) / Oelsner (ab u)

Vorliegende Roth, Law Ausgabe Collections

A B C D E F G(+H+II) H(+G+II) I J(+x) K L M N O P

aB 1 nB 5 nB 1 nANin 1 TontAss 2 TontAss 1 TontAss 3 TontAss 3 Sch 2 nANin 1 Stfr 1 nANin 1 Stfr 2 nANin 1 Sch 4 nANin 2

Sauren, ZRG RA 106, S. 54f. (Anschluß an Borger, BAL, 1. Aufl. S. 4)

Wright, Inventing God’s Law, S. 118– 120

398

D. Indices

Borger (bis t) / Oelsner (ab u)

Vorliegende Roth, Law Ausgabe Collections

Q R S T U V W X Y Z a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x(+J) y z AA BB CC DD EE FF GG HH II(+G+H) JJ KK LL MM NN OO

Stfr 3 Stfr 4 aB 4 nANin 3 Stfr 5 archBab 1 nB 9 aB 5 aB 6 nB 10 TontAss 7 nANin 5 nANin 5 Stfr 6 nANin 6 nANin 7 Stfr 7 Stfr 8 nANin 7 nANin 3 nANin 1 nANin 3 nANin 4 nANin x nANin 8 archBab 2 archBab 3 aB 2 nB 7 aB 3 aB 7 Komm 1 Sum 1 nANin 1 nANin 3 nANin 7 nB 2 nB 3 nB 4 Sch 1 naNin 4 nB 6 nB 8 Sch 3 TontAss 3 TontAss 4 TontAss 6 TontAss 8 TontAss 9 TontAss 10 TontAss 5

Sauren, ZRG RA 106, S. 54f. (Anschluß an Borger, BAL, 1. Aufl. S. 4)

Wright, Inventing God’s Law, S. 118– 120

k, m o

j i l

δ

n u, y v w x α ε

ζ γ β

D.2. Konkordanz des Sigel-Systems Borgers und Abweichungen bei Roth, Sauren, Wright

Borger (bis t) / Oelsner (ab u)

Vorliegende Roth, Law Ausgabe Collections

PP QQ RR SS TT UU VV

nANin 8 Sch 5 Sch 6 aB 8 nB 11 nB 12 TontAss 11 nB 13 nB 14 nB 15 nB 16 nB 17

WW XX YY ZZ aa bb

Sauren, ZRG RA 106, S. 54f. (Anschluß an Borger, BAL, 1. Aufl. S. 4)

399

Wright, Inventing God’s Law, S. 118– 120

Stfr 9

D.3. Konkordanz der Keilschriftkopien System Borger (bis t) / Oelsner (ab u) A B

Vorliegende Ausgabe

Fund-Nr. / Bergmann, Museums-Nr CḪ

aB 1 nB 5

C

nB 1

D E

nANin 1 TontAss 2

AO 10237 BM 34914+ 35051 VAT 17066 / S. 52: W BE 35271 = CDLI P274949 K 10778 S. 47: H VAT 10079

F

TontAss 1

Deimel/Wessely, CḪ

Ungnad, Kopien an anderer KGḪ Stelle

JSS 7, S. 164f.

JCS 4, S. 182 KAV 190 = CDLI P281781 AfO 16, Tf. XVI

G(+II+H)

TontAss 3

H(+G+II)

TontAss 3

VAT 10132(+) VAT 10875 VAT 10691+ 10725 VAT 13050

I

Sch 2

MAH 10828

J

nANin 1

S. 46: D

S. 39: B.6

(+ x) J K

S. 47: L

S. 40: B.12

Stfr 1

K 4223+ K 9054+ K 13979+ K 11795(+) Sm 1008A Sb14701

L M

nANin 1 Stfr 2

K 10483 Sb 14702

S. 46: F

S. 39: B.8

N

nANin 1

K 8905

S. 46: E

S. 39: B.7

AfO 16, Tf. XVI KAV 192 (ersetzt durch II, s. u.) KAV 191 (ersetzt durch II, s. u.) Cavigneaux, OBO 256, S. 72 S. 38: 3a BA 3, S. 505

S. 39: 3g BA 3, S. 511 JA 246, S. 155; Isma’il, Misallat, S. 22 Abb. 1 S. 38: 3c BA 3, S. 507 JA 246, S. 154; Isma’il, Misallat, S. 25 Abb. 2 S. 38: 3b BA 3, S. 507

400

D. Indices

System Bor- Vorliegende Ausgabe ger (bis t) / Oelsner (ab u) O Sch 4

Fund-Nr. / Bergmann, Museums-Nr CḪ

P

AO 7757+

nANin 2

Deimel/Wessely, CḪ

Ungnad, Kopien an anderer KGḪ Stelle

YBC 6517 [S. 42: B.18 Pognon textus non publicatus]

Rm 2,388+ DT 81(+)

S. 50: S = CDLI P274950 S. 49: Q S. 48: P

Rm 277

S. 48: O

S. 41: B.15

S. 44: C.1 = CDLI P274951 S. 45: C.2 = CDLI P274946

S. 37: A.3

S. 41: A (Vs.) = CDLI P274953 S. 47: G S. 45: C.3 = CDLI P274947 S. 42f.: B = CDLI P274952 S. 51: U = CDLI P274944

S. 32–34: A.1 (Vs.)

S. 41: B.16

Q

Stfr 3

Sb 14699

R

Stfr 4

Sb 14698

S

aB 4

CBS 15284

T U

nANin 3 Stfr 5

K 10485 Sb 14700

V

archBab 1

Ni 2358

W

nB 9

VAT 991

X

aB 5

Y Z

aB 6 nB 10

Sb ohne Nummer YBC 6516 VAT 1036

a

TontAss 7

VAT 10104

b c d

nANin 5 nANin 5 Stfr 6

Sm 1642 Sm 26 Sb 14703

S. 47: M S. 47: K

S. 40: B.13 S. 40: B.11

e

nANin 6

K 11571+ Bu 91-55,221

S. 47: J S. 49: R

S. 40: B.10 S. 42: B.17

f g

nANin 7 Stfr 7

K 6516 Sb 14697

S. 38: A.4

S. 40: B.9 S. 38: A.5

YOS 9, 34 = CDLI P291574 Pognon, JA 1917, S. 413f. JCS 4, S. 175 S. 40: 3l BA 3, S. 513, 515; MDP 4, S. 51, 52 S. 40: 3k BA 3, S. 517, 519; MDP 4, S. 40, 50 S. 36: 2a Isma’il, Misallat, S. 27 I Abb. 3 S. 37: 2a Zusatzstück: JA 246, II S. 152; Isma’il, Misallat, S. 33 Abb. 4 (Seite A); S. 35 Abb. 5 (beide Seiten) PBS 5, Nr. 93; AndréSalvini, Code, S. 51 Abb. 47 (Vs.)

S. 35-37: A.2

S. 39: 3d BA 3, S. 507 S. 37: 2a Isma’il, Misallat, S. 40 III Abb. 6 (Seite A); S. 45 Abb. 7 (beide Seiten) BE 31, Nr. 22

S. 43: C.20

S. 42: 4a RA 18, S. 148; MDP 18, Nr. 200 YOS 1, 34 = P291573

S. 51: V = CDLI P274945

S. 43: C.21

S. 42: 4b KAV 7 = CDLI P285491 S. 39: 3h BA 3, S. 511 S. 39. 3f BA 3, S. 509 JA 246, S. 153; Isma’il, Misallat, S. 52 Abb. 8 S. 39: 3e BA 3, S. 509 S. 41: CT 13, Tf. 46f. 3m (= BM Coll. Database sub nro.) AfO 16, Tf. XVI JA 246, S. 154; Isma’il, Misallat, S. 55 Abb. 9

D.3. Konkordanz der Keilschriftkopien

System Bor- Vorliegende Ausgabe ger (bis t) / Oelsner (ab u) h Stfr 8

Fund-Nr. / Bergmann, Museums-Nr CḪ

i

nANin 7

K 10884(+) K 1100

j

nANin 3

K 15046

k l m n o p q r

nANin 1 nANin 3 nANin 4 nANin x nANin 8 archBab 2 archBab 3 aB 2

s t

nB 7 aB 3

u

aB 7

K 17335 K 19559 K 19879 Sm 1640 Rm 369 BM 16567 BM 59776 BM 78944+ 78979 U 13622 Ni 2553+ 2565 L.78.79

v

Komm 1

BM 59739

w x (+ J) y z AA

Sum 1 nANin 1 nANin 3 nANin 7 nB 2

BB

nB 3

CC

nB 4

DD EE FF GG HH II(+G+H)

Sch 1 nANin 4 nB 6 nB 8 Sch 3 TontAss 3

CBS 1511 K 11795 K 21227 K 19375 IM 124469 / Si 8, 003/2166 IM 1245511 / Si 8, 044/2207 IM 132575 / Si 8, 257/… N 5489 K 18470 BM 57873 BM 54795 N 1586 VAT 12212+

JJ KK LL

TontAss 4 TontAss 6 TontAss 8

VAT 11751 VAT 11531 VAT 12947

MM

TontAss 9

VAT 11750

Sb 16488

Deimel/Wessely, CḪ

401

Ungnad, Kopien an anderer KGḪ Stelle JA 246, S. 152; Isma’il, Misallat, S. 57 Abb. 10 RA 60, S. 90 (ohne Kopie: von Soden, JNES 33, S. 339f.) Bezold, Cat. Suppl., S. 152 Nr. 1580; vgl. von Soden, ArOr 17/2, S. 373

ZA 56, S. 130 ZA 56, S. 130–132 UET 6/II, Nr. 401 OLA 22, S. 16-19 Larsa, 8/9 camp., S. 253 Nr. 2 = Sumer 41, S. 143 arab. Nr. 4 Lambert, FS Finet, S. 98 (s. Frahm, GTMR 5, S. 63 u.ö.)

Kolophon: Fadhil, CRRAI 34, S. 129 = NABU 2003/77

JCS 52, S. 88 NABU 1992/129 NABU 2007/81 ZA 112, S. 85, 88 (s. G und H) ZA 112, S. 89 ZA 112, S. 91 KAL 3, Nr. 62 = CDLI P499645 ZA 112, S. 93

402

D. Indices

System Borger (bis t) / Oelsner (ab u) NN OO

Vorliegende Ausgabe

Fund-Nr. / Bergmann, Museums-Nr CḪ

TontAss 10 TontAss 5

VAT 11743 IM …

PP QQ RR SS TT UU VV

nANin 8 Sch 5 Sch 6 aB 8 nB 11 nB 12 TontAss 11

K 20847 BE 36669 N 3998 Greene 97 BM 47666 BM 48524 VAT 9474

WW

nB 13

XX YY ZZ aa bb

nB 14 nB 15 nB 16 nB 17 Stfr 9

BM 37654+ 37665 BM 38691 BM 38812 BM 38558 BM 38448 ohne Nummer (Paris / Baghdad) K 10182+ 19757(+)

Inv 1 Zit 1

Rm 2,427

Zit 2

BM 32574

Zit 3

DT 113

Zit 4

BM 41286

Nicht verwendet (s. S. 45 mit Anm. 2–3): BM 39165 K 11922 +18436(+) K 13684+ Sm 2137(+) K 14067+ Rm 150 K 19454 K 19727 Sm 1672 S. 47: N K 8321 S. 40: T K 11925 K 13244

Deimel/Wessely, CḪ

Ungnad, Kopien an anderer KGḪ Stelle ZA 112, S. 94 (AfO Beih. 19, S. 199; Sumer 38, S. 91f. arab.)

RA 114, S. 3, 5 Assur-Forschungen 2, S. 197

Isma’il, Misallat, S. 60 Abb. 11 Lambert, FS Finet, S. 98; SAA 7, S. 69 Nr. 56 Brinkman, in: Canfora u.a., I trattati …, S. 112 King, STC I, 216f. (s. Lambert, FS Finet, S. 97) (s. Frahm, GTMR 5, S. 101 u.ö.) (s. Frahm, GTMR 5, S. 101) (CBT IV–V, S. 411) AOT 25, S. 318; NABU 1992/129 AOAT 25, S. 318 AOAT 25, S. 318

S. 40: B.14 S. 42: B.19

(Lambert, 3rd Suppl.) (Lambert, 3rd Suppl.) S. 39: 3i BA 3, S. 511 S. 41: 3n BA 3, S. 521 (s. HKL I, S. 341; BM Coll. Database) BA 3, S. 521 (ausgeschieden, s. s. BA 6/V S. 145, Anm. 4), BA 3, S. 521 (ausgeschieden, s. BA 6/V)

D.4. Konkordanz der zugänglichen Photos

403

D.4. Konkordanz der zugänglichen Photos System Bor- Vorliegende ger (bis t) / Ausgabe Oelsner (ab u) A aB 1

Fund-Nr. / Museums-Nr.

B

nB 5

BM 34914+ 35051

C

nB 1

D E F

nANin 1 TontAss 2 TontAss 1

VAT 17066 / BE 35271 K 10778 VAT 10079 VAT 10132(+)

British Museum CDLI-Nr. gedruckte Publikationen Collection Database

AO 10237 x

x

VAT 10875 G(+II+H)

TontAss 3

H(+G+II) I J

TontAss 3 Sch 2 nANin 1

VAT 10691+ 10725 VAT 13050 MAH 10828 K 4223+

(+ x) J K L M N O

Stfr 1 nANin 1 Stfr 2 nANin 1 Sch 4

K 9054+ K 13979+ K 11795(+) Sm 1008a Sb14701 K 10483 Sb 14702 K 8905 YBC 6517

P

nANin 2

AO 7757+

Q

Stfr 3

Rm 2,388+ DT 81(+) Rm 277 Sb 14699

R

Stfr 4

Sb 14698

S

aB 4

CBS 15284

T U

nANin 3 Stfr 5

K 10485 Sb 14700

V

archBab 1

Ni 2358

W

nB 9

VAT 991

x x x x x x x

x ʼʼ x

x

P386353 (Rs.) P499559 P274949 P274935 P281781 P480213 P480214 P281800 P281800 P423834 P274930 ʼʼ ʼʼ ʼʼ P274941 P274933 P274932 P291574 P 274950 P274939 ʼʼ P274938 P274951 P274946 P274953 P274934 P274947 P274952 P274944 -

RA 45, Tf. I (nach S. 77); AndréSalvini, Code, S. 47 Abb. 42 (Rs.) André-Salvini, Code, S. 48 Abb. 44 (Rs.); Babylon. Wahrheit (2008), S. 223f. Nr. 135, Abb. 150 (Rs.)

s.u. sub II s.u. sub II Bab. 9, Tf. I (nach S. 22) Babylon. Wahrheit (2008), S. 224f. (Vs.) Nr. 136, Abb. 151

JCS 4, Tf. I (nach S. 180); AndréSalvini, Code, S. 48 Abb. 43 (Vs.)

MDP 9, Tf. 9 Nr. I (Heliogravüre) MDP 9, Tf. 9 Nr. II (Heliogravüre); André-Salvini, Code, S. 53 Abb. 51 (Seite A) PBS 5, Taf. CVIIIf. MDP 9, Tf. 9 Nr. III (Heliogravüre); André-Salvini, Code, S. 52 Abb. 49 (Seite B) BE 31, Tf. IIf.; RA 63, S. 12f.; André-Salvini, Code, S. 50 Abb. 46

404

D. Indices

British Museum CDLI-Nr. gedruckte Publikationen Collection Database

System Bor- Vorliegende ger (bis t) / Ausgabe Oelsner (ab u) X aB 5

Fund-Nr. / Museums-Nr.

Y

aB 6

YBC 6516

Z

nB 10

VAT 1036

a

TontAss 7

VAT 10104

b

nANin 5

Sm 1642

-

c d e

nANin 5 Stfr 6 nANin 6

-

f g h i

nANin 7 Stfr 7 Stfr 8 nANin 7

j k l m n o(+PP) p q r

nANin 3 nANin 1 nANin 3 nANin 4 nANin x nANin 8 archBab 2 archBab 3 aB 2

s t

nB 7 aB 3

Sm 26 Sb 14703 K 11571+ Bu 91-5-9,221 K 6516 Sb 14697 Sb 16488 K 10884(+) K 1100 K 15046 K 17335 K 19559 K 19879 Sm 1640 Rm 369 BM 16567 BM 59776 BM 78944+ 78979 U 13622 Ni 2553+Ni 2565

u v

aB 7 Komm 1

L.78.79 BM 59739

w x (+ J) y z AA

Sum 1 nANin 1 nANin 3 nANin x nB 2

BB

nB 3

CC

nB 4

DD EE FF GG HH

Sch 1 nANin 4 nB 6 nB 8 Sch 3

CBS 1511 K 11795 K 21227 K 19375 IM 124469 / Si 8, 003/2166 IM 124511 / Si 8, 044/2207 IM 132575 / Si 8, 257/… N 5489 K 18470 BM 57873 BM 54795 N 1586

Sb ohne Nummer

x x x x x x x x x x x x -

x x x

P370229 P291573 P274945 P285491 P274942 P274940 P274936 ʼʼ P396596 P398950 P393861 P401138 P402685 P404368 P404643 P426027 P424724 P499558 P346442 P499557 P461271 P258845 s. sub J P419533 P404217 -

x -

P276706 P403681 P276710

André-Salvini, Code, S. 48 Abb. 45 (Vs.)

André-Salvini, Code, S. 53 Abb. 50

JCS 21, S. 40f.; André-Salvini, Code, S. 51 Abb. 48 (Vs.) OLA 22, Tf. If. (nach S. 26)

AuOr 9, S. 224f.

D.4. Konkordanz der zugänglichen Photos

405

British Museum CDLI-Nr. gedruckte Publikationen Collection Database

System Bor- Vorliegende ger (bis t) / Ausgabe Oelsner (ab u) II(+G+H) TontAss 3

Fund-Nr. / Museums-Nr. VAT 12212+

P281800 -

ZA 112, S. 85, 88

JJ KK LL

TontAss 4 TontAss 6 TontAss 8

VAT 11751 VAT 11531 VAT 12947

ZA 112, S. 89 ZA 112, S. 91

MM NN OO PP(+o) QQ RR SS TT UU VV WW

TontAss 9 TontAss 10 TontAss 5 nANin 8 Sch 5 Sch 6 aB 8 nB 11 nB 12 TontAss 11 nB 13

XX YY ZZ aa bb

nB 14 nB 15 nB 16 nB 17 Stfr 9

Zit 1 Zit 2

VAT 11750 VAT 11743 IM … K 20847 BE 36669, 1 N 3998 Greene 97 BM 47666 BM 48524 VAT 9474 BM 37654+37665 BM 38691 BM 38812 BM 38558 BM 38448 ohne Nummer (Paris / Baghdad) K 10182+ x 19757(+) Rm 2, 427 x (Rs.) BM 32574

P499645 P419220 P278941 -

Zit 3 Zit 4

DT 113 BM 41286

Inv 1

Nicht verwendet (Nachweise s. D.3): BM 39165 K 11922 +18436(+) K 13684+ Sm 2137(+) K 14067+Rm 150 K 19454 K 19727 Sm 1672 K 8321 K 9910+11925 K 13244

x

ZA 112, S. 93 ZA 112, S. 94

RA 114, S. 2 Assur-Forschungen 2, S. 200

P336165 P240211 P469976 P237724 P461201 -

SAA 2, Tf. 1

(CBT IV–V, S. 411) x

P399525

x

ʼʼ

x x x x x x x

ʼʼ P404280 P404512 P274943 P274931 P398392 P400182

406

D. Indices

D.5. Konkordanz ausgewählter Rekonstruktionen der Lücke auf der Louvre-Stele1 Stele

XVII 5–„31“ XVII „32“– „36“–… XVII …

XVII … XVII … XVII „65“– XVIII 4 XVIII 5–13– … XVIII …– ~„38“

Vorliegende Ausgabe § 66 67 Anfang

Eilers, Gesetzesstele2 § 66 67

Driver/Miles, BL II = Finet, Code § A B

Szlechter, Code § 66 67

Borger, BAL / Sauren3 TUAT § 66 (4.4) 67 (4.5)

Roth, Law Collections gap a b

Lücke a: 67 Ende, „68”, „69“ Anfang, darin?: „68“ Ende „69“ Anfang4 „69“ Ende

70, 71

C

68, 69

67+a

c

„70“

72

D

70

68+a

(4.6, 4.7) (4.8)

H, G

A, B

68+b

(4.8, 4.9)

e

4.12

h

Lücke b: [„70“ Ende, „71“] „72“

76, 73, 74 XVIII [~„39“– 40“]?– ~„41“~„64“ XVIII ~„65“– „73“ XIX … XIX … Lücke c: darin „74“? (Anfang und Ende verloren) XIX ~„21“– „75“ ~„30“ XIX ~„31“– „76“ 78 ~„52“ XIX …/XX Lücke d1: … 77, 78, 79 Anfang, darin?: XIX ~53–~67 „77“ XIX ~68–~71 „78“ XIX ~72–… „79“ XX ~„11“– „80“ … 1

d

(4.10)

J1

C

68+c

J2, E

D

69+c

F

E5

f (4.11, 4.12) 4.13, 4.14, 5.1

g

5.2 5.3

l m, n

i, j, k

Zugrunde gelegt wurden einige häufiger benutzte Ausgaben des Kodex Ḫammu-rāpi. Da die erhaltenen Fragmente unterschiedlich zusammengesetzt wurden, entsprechen sich die Zuordnungen nicht immer vollständig. Zu unsicheren Einfügungen s. sub B und C z.St. 2 = Eilers / Hecker, Codex; bei Th. J. Meek, ANET, S. 169f., wurde die Rekonstruktion der Lücke durch Eilers mit geringfügigen Änderungen übernommen. 3 ZRG RA 106 (1989), S. 34–39; ab 4.12 (Beginn des Textzeugen aB 3) teilweise modifiziert in Donbaz / Sauren, OLP 22 (1991), S. 5–26. Letztere Zählung wurde übernommen, die Zuordnungen in ZRG RA 106 werden in Klammern zugefügt. Da die Überlieferung teilweise anders zusammengesetzt wird, decken sich die Entsprechungen nicht immer; s. sub A.6.2. 4 Einige Zeilen Textverlust in der Mitte des Paragraphen. 5 Driver / Miles F = Szlechter E = nANin 2 Kol. V (// Stele Kol. XX) hier nicht eingeordnet, s. sub A.6.3.

D.5. Konkordanz ausgewählter Rekonstruktionen der Lücke auf der Louvre-Stele

Stele

XX ~„31“– … XX ~„45“–… XX ~„65“–… XX … / XXI …

XX … / XXI … XXI … XXI ~„30“– … XXI ~„35“– … XXI ~„55“– … XXI ~„65“ – XXII … XXII ~„10“– …

XXII … – ~„34“ XXII ~„35“– ~„54“ XXII ~„55“– ~„69“ XXII ~„70“ – XXIII ~„2“ XXIII ~„3“– ~„19“ XXIII ~„20“ –…

XXIII … XXIII … XXIII …– ~„51“ XXIII ~„52“ –~„59“ XXIII ~„60“ – XXIV 7

Vorliegende Ausgabe § „81“

Eilers, Gesetzesstele2 §

Driver/Miles, BL Szlechter, Borger, BAL / Sauren3 II = Finet, Code Code TUAT § § § 5.4

407

Roth, Law Collections gap o

„82“ „83“ Lücke d2: darin „ 83“ Ende, „84“, „85“ Anfang, darin?: „84“ Mitte

5.5 5.6

p q

„85“ Ende

5.7

R

„86“

5.7

r

5.8 (5.6) 5.9 (5.7) 5.10 (5.8) 5.11 (5.9)

s

(5.10)

w

5.12 (5.11) 5.13 (5.12) 5.14 (5.13) 5.15 (5.14) 5.16 (5.15)

w

„87“

87

K

89

…, 69+d

„88“

88

L

90

70+d

„89“

89, 90

M

91

71+d

„90“

91

N

92

72+d

Lücke e: „90“ Ende, „91“ Anfang „91“

t u v

93

„92“

93

O

94

72+e

„93“

94

P

95

73+e

„94“

95

Q

96

74+e

„95“

96

R

97

75+e

„96“

S

76+e

x y z aa

Lücke f1: „96“ Ende, „97“ Anfang „97“ Lücke f2: „98“ Anfang „98“

97

T

98

76+f

(5.15)

bb

99

98

U

99

77+f

(5.16)

cc

100

99, 100

V

100

78+f, 100

(5.17)

100

E. Abbildungen

410

E. Abbildungen

E.1. Photos der Stele Abb. E.1.1. Stele (Sb 8), Vorderseite (Photo © RMN-Grand Palais / Franck Raux)

Abb. E.1.2. Stele (Sb 8), rechte Seite (Photo © RMN-Grand Palais / Raphaël Chipault)

E.1. Photos der Stele

Abb. E.1.3. Stele (Sb 8), Rückseite (Photo © RMN-Grand Palais / Franck Raux)

411

Abb. E.1.4. Stele (Sb 8), linke Seite (Photo © RMN-Grand Palais / Raphaël Chipault)

412

E. Abbildungen

E.2. Zur Heliogravüre – problematische Zeichen

I1

I2

I3

II 4

II 47

II 68

III 31

V 55

E.2. Zur Heliogravüre – problematische Zeichen

X 39

XI 58

XII 51

XIII 67

XV 6 XV 8

XV 58

413

414

XVII 1–77

E. Abbildungen

E.2. Zur Heliogravüre – problematische Zeichen

XXIV 3

XXIV 8

XXV 39

XXV 44

XXVI 9

XXVIII 6

415

416

E. Abbildungen

XXVIII 47

XXVIII 61

XXIX 48

XXX 1 XXXI 1

(Rasur zwischen ar und nam?)

XXXIII 16

XXXIII unter Z. 83

(Rasur)

E.2. Zur Heliogravüre – problematische Zeichen

XXXV vor Z. 1

XXXV 32

XXXV 57

XXXV 60

XXXV 73

XXXVI 29

XXXVI 70

XXXVI 85

417

418

E. Abbildungen

XXXVI 87

XXXVII 11

XXXVII 72

XXXVIII 17

XXXVIII 45

XXXVIII 95b XXXIX 28

(über Rasur?)

E.2. Zur Heliogravüre – problematische Zeichen

XLV 30

XLVII 83

XLVIII 19

XLVIII 30

XLIX 19

XLIX 35

XLIX 36

419

420

LI 17

LI 85

E. Abbildungen

E.3. Kopien der Steinfragmente (nach Isma’il, Misallat)

E.3. Kopien der Steinfragmente (nach Isma’il, Misallat) Abb. E.3.1. Stfr 9 (ohne Nummer) (Isma’il, Misallat, S. 60) // Stele I 11–21 │ // II 7–17

Abb. E.3.2. Stfr 1 (Sb 14701) (Isma’il, Misallat, S. 22) // Stele XI 15–28 │ // XI 68–70, XII 1–12

421

422

E. Abbildungen

Abb. E.3.3. Stfr 6 (Sb 14703) (Isma’il, Misallat, S. 52) // Stele XLV 39? │ XLV 97–100 │

XLVI 57–63



XLVII 13–19

Abb. E.3.4. Stfr 2, S (Sb 14702) (Isma’il, Misallat, S. 25) Re. Kol. nach zwei Zeilen Textverlust Anschluß an Stfr 8 lk. Kol. Seite B: // Stele XLVII 53–54, [XLVII 55–58]

│ XLVIII 19–25

Seite B –––––––– Seite A

Seite A:

│ // Stele XIII 5–8

E.3. Kopien der Steinfragmente (nach Isma’il, Misallat)

Abb. E.3.5. Stfr 7 (Sb 14697) (+) Stfr 8 (Sb 14688) (Isma’il, Misallat, S. 55, 57) Stfr 7

// Stele XLVII 93–94, │ XLVIII 66–70 XLVIII 1–3

Stfr 8

[ // Stele XLVIII 4–10] │ [XLVIII 71–72]

// Stele XLVIII 11–15



XLVIII 73–79



XLIX 18–28

423

424

E. Abbildungen

Abb. E.3.6. Stfr 3 (Sb 14699) (Isma’il, Misallat, S. 27) // Stele XV 49–65 |

XVI 20–46

|

XVII 5–„30“

|

XVII „66“ – XVIII „12“

E.3. Kopien der Steinfragmente (nach Isma’il, Misallat)

Abb. E.3.7. Stfr 4 (Sb 14698) (Isma’il, Misallat, S. 36) Seite B:

// Stele LI 34–47

│ LI 90–91

Seite B –––––––– Seite A

Seite A:

// Stele XVIII ~„40“ – ~„53“ │

XIX ~„27“ – ~„40“

425

426

E. Abbildungen

Abb. E.3.8. Stfr 5 (Sb 14700) (Isma’il, Misallat, S. 45) Seite A:

// Stele XXVII 72–79, │ XXVIII 1–5?

XXVIII 12–27

│ XXVIII 35–49

Seite A –––––––– Seite B

Seite B:

// Stele XLIX 91?–99



L 42–50



L 98–105

E.4. Photos von Tontafeln

427

E.4. Photos von Tontafeln (mit Genehmigung der Trustees of the British Museum) Abb. E.4.1. nANin 7 (K 6516(+)K 10884(+)K 1100(+) K 19375) (Rekonstruktion der Tafel) Vs.

K 1100, Z. 1–11 // Stele XLVIII 17–44

K 6516, Z. 1’–9’ // Stele XLVII 69–85

K 19375, Z. x+1’–x+6’ // Stele XLVIII [77], 78–87

K 10884, Z. x+1’–x+7’ // Stele XLVII 94–XLVIII 16

428

E. Abbildungen

Rs.

K 1100, Z. 1’–11’ // Stele L 5–36

E.4. Photos von Tontafeln

Abb. E.4.2. nANin 8 Vs. (K 20847+Rm 369)

Abb. E.4.3. nANin x (Sm 1640)

429

430

Abb. E.4.4. nB 8 (BM 54795)

Vs.

Rs.

E. Abbildungen

E.4. Photos von Tontafeln

Abb. E.4.5. nB 11 (BM 47666)

431

432

Abb. E.4.6. nB 12 (BM 48524)

E. Abbildungen

E.4. Photos von Tontafeln

Abb. E.4.7. nB 13 (BM 37654+37665)

433

434

Abb. E.4.8. nB 14 (BM 38691)

Abb. E.4.9. nB 15 (BM 38812)

E. Abbildungen

E.4. Photos von Tontafeln

Abb. E.4.10. nB 16 (BM 38558)

Abb. E.4.11. nB 17 (BM 38448)

435

436

E. Abbildungen

E.5. Kopie von T.G. Pinches (mit Genehmigung der Trustees of the British Museum) Abb. E.5.1. nB 6 (BM 57873)