Der große Kulturfahrplan (1993), incl Personen- und Sachregister 3776619023

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Der große Kulturfahrplan (1993), incl Personen- und Sachregister
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Vom Faustkeil bis zur Mondlandung

17

Milliarden Jahre Evolution der Materie, des Lebens, von Geist und Kultur werden der Menschheit heute bewußt. Die wichtigsten Daten, Ereignisse und Zusammenhänge der Kultur- und Weltgeschichte von Anbeginn bis heute, in synchronoptischer Über­ sicht und nunmehr fortgeführt bis zur Gegenwart, sind hier zusam­ mengetragen. Der »Kulturfahrplan« von Werner Stein ist seit vielen Jahren zu ei­ anerkannten, bewährten nem Nachschlagewerk für alle Berufe, für jung und alt geworden. Sämtli­ che Gebiete des Lebens, wie Poli­ tik, Dichtung, Schauspielkunst, Religion, Philosophie, Erziehung, bildende Kunst, Architektur, Musik, Oper, Tanz, Film, Wissenschaft und Technik, die Wirtschaft, der Sport und das tägliche Leben, sind durch zuverlässig überprüfte Daten dar­ gestellt. Der »Kulturfahrplan«, der jetzt in er­ gänzter und aktualisierter Fassung vorliegt, wurde längst für Laien und Wissenschaftler zu einem bewähr­ ten Hilfsmittel und Nachschlage­ werk. Das Personen- und Sachregi­ ster erleichtert die Benutzung die­ ses durch seine einprägsamen Sym­ bole und besondere Gestaltung übersichtlichen Standardwerkes. Im Anhang »Das Leben in Zahlen« zieht Werner Stein die Bilanz: nüch­ tern-objektiv, kurz und prägnant,

von umfassendem Überblick. Die weltweite Bevölkerungsexplosion und ihre Folgen werden mit diesen Daten erschreckend deutlich.

Professor Dr. Werner Stein, gebo­ ren am 14. Dezember 1913 in Ber­ lin, studierte von 1933 bis 1939 dort, in München und Frankfurt/ Main mit dem Abschluß Dr. phil. nat. Nach dem Krieg wurde er 1946 Assistent und Volkshoch­ schuldozent in Berlin, habilitierte sich 1956 und bekam 1960 eine Professur für Physik und Biophysik. Von 1964 bis 1975 war er Senator für Wissenschaft und Kunst in Ber­ lin. Werner Stein starb am 31. März 1993. Er arbeitete bis zuletzt an der Neuauflage seines »Kultur­ fahrplans«. Umschlagmotive: Apollon. hadrianische Kopie; Kaiser Friedrich II. Heirat mit lsa­ bella von Brienne-Jerusalem; US-Raum­ fähre Columbia (dpa); Nelson Mandela (Ullstein Bilderdienst).

Die wichtigsten Daten der Weltgeschichte

Politik, Kunst, Religion, Wirtschaft

Herbig

ZEICHENERKLÄRUNG

POLITIK DICHTUNG· SCHAUSPIELKUNST

e1 �

aQ,

RELIGION· PHILOSOPHIE· ERZIEHUNG GEISTESWISSENSCHAFTEN · ALLGEMEINES GEISTIGES LEBEN BILDENDE KUNST· ARCHITEKTUR· FILM MUSIK· OPER· TANZ WISSENSCHAFT · TECHNIK WIRTSCHAFT· TÄGLICHES LEBEN UM· ETWA (für zeitliche Unbestimmtheiten bis zu etwa 10 Jahren) UM· ETWA (für zeitliche Unbestimmtheiten, die darüber hinausgehen, und für zeitlich sehr lange wirksame Ereignisse)

Kurzbezeichnungen der Spalten vgl. Registerüberschrift Alle Jahresangaben vor unserer Zeitrechnung sind mit dem Minus-Zeichen (z. B. -1000) versehen.

Limitierte Sonderausgabe 740. Tausend Erweiterte Auflage 1993 Copyright 1946 by F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München· Berlin Umschlaggestaltung: Kaselow-Design, München Herausgeber für die Jahrgänge 1990-1992: Dr. Wolf Bachmann, München Redaktion: Martin]anik, München Druck: C. H. Beck'sche Buchdruckerei, Nördlingen Binden: Franz Spiegel Buch GmbH, Ulm Printed in Germany 1993 ISBN 3-7766-1902-3

Dieses Buch ist in Dankbarkeit gewidmet meinem Vater Erwin Stein('� 1888, t 1966) und meinem väterlichen Freund und Verleger

Walter Kahnert ('�1901, t1964), der auch die Anregung zu diesem Buch gab.

VORWORT Der Plan für diese historische Synopse entstand in einem Freundeskreis, der gern über kulturelle und poli­ tische Themen diskutierte. Der Krieg verzögerte seine Verwirklichung. Zu Beginn einer neuen Verlagsarbeit erschien als "Kleiner Kulturfahrplan" 1946 ein erstes Teilbändchen (1749-1900). 1954 wurden sechs Teil­ bände zur Gesamtausgabe zusammengefaßt, die 1976 das Lexikonformat erhielt. Weder Verlag noch Verfasser ahnten ursprünglich, daß diese Übersicht so erfolgreich sein würde. Jedenfalls bestätigt heute eine Auflage von über siebenhunderttausend einen verbreiteten Bedarf nach einem Orientie­ rungsmittel solcher Art. Daß für seine Erstellung viele und verschiedenartige Quellen benutzt wurden, die nicht aufgezählt werden können, liegt auf der Hand. Ausdrücklich sei interessierten Lesern für ihre Hin­ weise gedankt. Allerdings hat die Aufnahmefähigkeit eines handlichen Buches ihre Grenzen. Der etwas sa­ loppe Titel "Kulturfahrplan" wird gelegentlich kritisiert. Dieser einfache Begriff wollte Schwellenängste umgehen, was auch gelang. Inzwischen hat er sich eingebürgert und wurde zu einer Art abgrenzender "Schutzmarke". Das Jahr 2000 ist greifbar nahe. Im Laufe des 20. Jahrhunderts haben sich viele Hoffnungen in Furcht und Sorge verwandelt. Man könnte sagen: Der Mensch weiß und kann sehr viel, er weiß aber nicht, ob er sein Wissen beherrscht oder an seinem Mißbrauch zugrunde geht. Alles, was wir über die Zukunft wissen, wis­ sen wir aus der Vergangenheit. Dies Buch ist ein Versuch, durch übersichtliche Anordnung historischer Da­ ten den bisherigen Weg der Menschheit nachzuzeichnen. Es ist nicht zu bezweifeln, daß neben solidem Fachwissen auch ein engere Grenzen überblickendes Wissen in unserer heutigen Zeit notwendig ist. Dazu will dieses Buch mit seiner synoptischen Methode einen Beitrag leisten. Es ist faszinierend zu sehen, wie aus dem schlichten Zusammenstellen einzelner Daten ein abenteuerliches Muster sich verschlingender und ent­ wirrender Entwicklungslinien hervorgeht, die alle im Heute münden und es als Ergebnis einer Evolution oder Entwicklung erklären. So ist es möglich, Einsichten zu gewinnen, welche helfen, die heutige Welt in ihrer geschichtlichen Entste­ hung zu verstehen. Erst ein ausreichendes Studium der Geschichte läßt unsere Lebensumstände und Ge­ wohnheiten verstehen. Man kann es auch mit dem Goethe-Wort sagen: Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben. Den vollen möglichen Nutzen dieser Tabellen wird nur der haben, der sich von ihnen zu eigenen Fragestel­ lungen anregen läßt. Ein Beispiel für viele Möglichkeiten: Es kann anregend sein, vor Besuch eines Theater­ stückes mit wenigen Blicken das kulturelle und politische "Klima" seiner Entstehungszeit zu erfassen. In diesem Sinne will der„Kulturfahrplan" nicht nur ein Nachschlagewerk sein- so gut er sich mit seinem Re­ gister dazu eignet-, sondern auch und gerade „ein Buch zum Blättern". Neben der Frage„Was geschah vor hundert Jahren?" will er die Frage„Was geschah in hundert Jahren?" beantworten. Daß die politische Geschichte zu ihrem Verständnis allein nicht genügt, ist heute im Zeitalterwissenschaft­ lich-technischer Revolution leichter einzusehen als früher. Es ist noch nicht lange her, daß in der Schule die Aufzählung von Herrschern und Schlachten als der wesentliche Inhalt der Geschichte erschien. Heute wäre die stärkste Herrscherpersönlichkeit ohne elektrische Hilfsmittel hilf- und machtlos. Mit den Tabellen zur Erd-, Vor- und Frühgeschichte soll daran erinnert werden, daß die Geschichte der Menschheit in den umfassenden Vorgang der Evolution der Natur eingebettet ist. Da der„Kulturfahrp lan" die verschiedensten Wissensgebiete miteinander verbindet, sind deren Zusammenhänge in einer besonderen Tabelle verdeutlicht, die auf Seite 1833 erläutert ist. Der Abschnitt „Das Leben in Zahlen" will zeigen, daß eine kurze Zahlenreihe sehr viel mehr besagen kann als lange Ausführungen. Zum anderen sind erdweite Verhältnisse betont, um zu unterstreichen, daß heute, erstmals in ihrer Geschichte, die "Menschheit" als Schicksalsgemeinschaft eine reale Bedeutung wie nie zuvor hat. Läßt man die Kulturgeschichte mit der Be­ nutzung der Schrift um 3000 v. Chr. beginnen, so ist sie bald 5000 Jahre alt. Die letzten 30 Jahre waren nur eine der etwa 150 Generationen, die in dieser Zeit lebten. Die auf allen Gebieten geradezu explosive Ent­ wicklung seit 1945 mag das Bedürfnis verstärkt haben, einen größeren Zeitraum zu überblicken, um unsere Zeit als Summe dieser Entwicklung zu verstehen. Die Erde ist auf eine Tagesreise geschrumpft, und täglich liefert das erdweite Fernsehen eine Synopse und Informationen, auf die man früher lange hätte warten müssen. ,,Der große Kulturfahrplan" will weiterhin eine Hilfe sein, sich in dieser dynamischen Welt zurechtzufin­ den, damit Albert Einsteins Alternative "Eine Welt - oder keine Welt" nicht negativ entschieden wird. Im Rückblick will er dem Heute und der Zukunft dienen. Berlin, 1. Juni 1981

Prof. Dr. Werner Stein

VORWORT ZUR AUSGABE 1987 Der "Kulturfahrplan", der manches Gedenkjahr erwähnt, erinnert nun - wenn auch nur im Vorwort- an sein Erscheinen kurz nach Kriegsende. Zunächst sind 40 Jahre heute nicht selten eine halbe Lebensdauer und „Generationszeit", nach der eine „andere" Generation lebt, was sich in Spannungen und Krisen äußert. Das ist auch nach diesen 40 Jahren kaum zu bezweifeln. Heute wird dieser Effekt verstärkt, weil sich auch die materielle Umwelt durch Vermehrung von Wissen und Veränderung durch Technik fundamental änderte. Man rechnet mit einer Verdopplungszeit des Wissens von 10 Jahren, neuerdings sogar nur von 4. Danach wuchs das Wissen in 40 Jahren um das 16- bzw. l000fache. Die „elektronische Generation" trennen Welten von ihren Vorfahren (der elektronische Computer wurde 1946, der Transistor 1948 erfunden). Erkennbar sind die letzten 40 Jahre als ein tiefer Einschnitt, wie es ihn seit der neolithischen Revolution (cc-10 000) nicht geben konnte. Bezieht man die 40 Jahre jedoch auf die Dauer der geschriebenen Geschichte, die nicht älter als die Schrift sein kann (vgl. cc-3000 u. -2000), so schrumpfen die 40 Jahre auf 0,8-,1,0 %. Jedoch gehören auch die langen frühgeschichtlichen Zeiten zur Evolution des heutigen Menschen, dessen Entwicklung ohne seine Vorfah­ ren nicht denkbar ist. 1946 stand den 55 Mill. Kriegstoten die Hoffnung gegenüber, ein solch grausamer und sinnloser Massen­ mord würde sich nicht wiederholen. Keiner ahnte damals, daß 40 Jahre später genügend Atomwaffen vor­ handen sein würden, um zehnmal mehr Menschen zu vernichten, als die 5 Milliarden, die heute auf der Er­ de leben. Viele hätten dies für das Todesurteil der Menschheit gehalten. Die Zahl der Menschen hat sich seitdem verdoppelt, und, von Verteilungsproblemen abgesehen, hat die Nahrungsmenge Schritt gehalten, die gesamte wirtschaftliche Produktion hat sich sogar verfünffacht. Der Chronist schließt: Der Selbstmord der Menschheit bleibt weiterhin möglich, aber auch seine Vermeidung wie seit 40 Jahren. Berlin, 30. Januar 1987

Werner Stein VORWORT ZUR AUSGABE 1990

Das Jahr, dem unsere vereinbarte Zeitrechnung die Ziffer „1989" zuschreibt, gehört der Vergangenheit an. Damit wurde es zugleich einer der Zukunftsfaktoren. Diese scheinbar paradoxe Aussage klärt sich, wenn man bedenkt, daß die Zukunft von der Summe der Impulse geprägt wird, die sich aus der Summe früheren Geschehens ergaben und ergeben. Aus der Beschäftigung mit der Vergangenheit stammt das einzige Wissen, das wir über die Zukunft haben können. So können wir dank der Arbeit und Erfahrungen früherer Wissenschaftler Sonnen- und Mondfinsternisse sekundengenau vorhersagen, das Wetter wesentlich ungenauer, und für die Politik haben wir das Jahr 1989, das sich offensichtlich jeder Vorhersagbarkeit entzog. Seine Bedeutung für die noch unbekannte Zukunft liegt aber auf der Hand. Als ich im Januar 1946 als ein aus der russischen Kriegsgefangenschaft wegen Arbeitsunfähigkeit entlasse­ ner, selbsternannter „Chronist" bei Stromsperre und Kerzenlicht auf einer ausgedienten Schreibmaschine „1749" als Geburtsjahr Goethes zu Papier brachte, ahnte ich nicht, welches Wechselbad von Befürchtungen und Hoffnungen mir bevorstand, wenn ich das Notierte bedachte. Häufig bedauerte ich, Kinder und Enkel zu haben. Deswegen freut es mich besonders, einen Zeitpunkt erreicht zu haben, zu dem neue Hoffnungen berechtigt erscheinen, wenn auch „Eine Erde für alle" noch kein erreichtes Ziel ist. Berlin, 22. März 1990

Werner Stein VORWORT ZUR AUSGABE 1993

Während der Bearbeitung der Daten für die Jahre 1990-1992 erkrankte Prof. Dr. Werner Stein schwer. Bereits wieder genesen, setzte er die Arbeiten fort, doch ereilte ihn noch vor ihrem Abschluß der Tod. Nach bestem Wissen und Gewissen hat der Verlag versucht, die Texte zu vollenden. Für die heutige Zeit ist die Abfassung eines Lexikons dieser Art und dieses Umfangs durch einen Autor un­ gewöhnlich. Der Verlag wird Sorge tragen, daß das Lebenswerk von Werner Stein in seinem Sinne weiter­ geführt wird. München, 24. Mai 1993

Herbig Verlag

ERDZeit (floretwa Millionen Jahren)

Erdzeit­ alter

Formation

Gebirgsfaltungen

Land- und Wasser­ fJerteilung

Klima

20 000

ENTSTEHUNG DER HEUTIGEN „Urknall", Beginn der Expansion Aus Wasserstoff bilden sich Sterne, in deren Innerem die

4500

ENTSTEHUNG UNSERES PLANETEN­ (Aus kosmischem Staub in

2500 1000

Urzeit

Archa­ ikum

Laurentischer Faltungszyklus

Vorzeit

Algon­ kium

Algonkischer Faltungszyklus

Ein zusammenhängender Urkontinent, durchbrochen von Urpazifik, nördl. Ur­ atlantik, südl. Uratlantik, Urarktik, Urskandik

560 Kerne von Eurasien, Nord­ amerika, Äquatorialamerika; Süderde (Gondwanaland um Afrika). Sehelfmeer über Westeuropa

Kam­ brium

460 Silur

400 Erd­ alterum

Kaledonischer Fal­ tungszyklus im Ge­ biet zwischen Grön­ land, Skandinavien und Schottland

320

250

Perm (Dyas)

Sehelfmeer über Britannien, Sahara Südskandinavien, Baltikum, unter Süd Böhmen polarer Eiskappe Nordeuropa hebt sich (Alter Rotsandstein), Meeresver­ tiefung im Süden (Ablage­ rung der Schichten des rheinisch. Schiefergebirges)

Devon

Karbon

Period. Folge von Eiszeiten deren Ab stand etwa 100.000J. beträgt

V ariscischer Faltungszyklus in Spanien, Frankreich, Mitteldeutschland (rhein. Schiefergeb.), Südrußland

Starker Vulkanismus

220 8

Landvergrößerung mit Steinkohlenbildung in Sumpfgebieten

Tropi­ sches Klima der Norderde Eiszeit --;ufd�-­ Süderde (u. a. Zentral­ afrika)

Kontinente über den Ge­ bieten Nordamerika- Grön­ land- Europa, Sibirien, Süd­ amerika, Malaiisch. Archipel, Süderde (Afrika - Vorder­ indien - Antarktis- Ostbra­ Versilien). Beginnender Zerfall breitete der Süderde (Gondwana­ Trocken­ land). Erdumspann. Mittel­ Klimate meer (Tethys); üb. Deutsch­ (Wüsten) land Zechsteinmeer (Salzablagerung)

GESCHICHTE Neue Tierformen

Vorherrschende Tierformen

Erstes Auftreten auch Neue Pflanzen- Vorherrschende menschlicher OrganisaPflanzenformen tions- und Lebensformen formen am Lebensstammbaum

PHYSIKALISCHEN WELT IM »URKNALL" und Evolution der Welt schwereren Elemente bei hohen Temperaturen entstehen SYSTEMS EINSCHLIESSLICH DER ERDE der Umgebung der Sonne)

Ur-Atmosphäre enthält Methan, Ammoniak, Wasserdampf, keinen Sauerstoff Chemische Evolution Entstehung irdischen Lebens 3500 älteste Lebensspuren 1200 Zellkerne (Eukaryonten) 600 älteste Mehrzeller

Spaltpflanzen, (Bakterien, Blaualgen) Algen Photosynthese der Pflanzen erzeugt Sauerstoffatmo­ sphäre

Leben Stoffwechsel, Wachs­ tum, Vermehrung, Bewegung, Reizempfindlichkeit Einzeller/Mehrzeller

Nach der sog. »Kambrischen Explosion": Alle Tierstämme außer Wirbeltieren 1m Meer vorhanden (über 1000 Arten): Einzel­ ler, Quallen, Korallen, Würmer, Armfüßler, Kopffüßler, Seesterne, Trilobiten

Algen

Blut- und Nerven­ gefäße (Würmer)

Graptolithen Seelilien, Riesen- Korallen, Armfüßler, Kopffüßler krebse (2 m), Panzerfische, Knorpelfische (erste Wirbeltiere)

Algen (z. T. Riesenformen) Erste Landpflanzen: Nackt­ farne ohne Wurzeln und Blätter

Innenskelett (Fische)

Lungenfische, Ich­ Korallen, Armfüßler, Nasen- und Lungen­ thyostega (" vierbei­ Seelilien atmung (Lungen­ niger Fisch"), Am­ Erste Baumformen fische), Vierfüßigkeit phibien (erste Vier(Amphibien) füßler) ---lnsekten1---'---------.,_____________..,__________ Kalkschalige Amö­ Farne, Schachtelhalme, Sie­ ben (Foraminiferen), gel- und Schuppenbäume KopfArmfüßler, füßler Reptilien (Saurier) Lebermoose Hinterhauptgelenk (Reptilien) Foraminiferen, Arm­ u. Kopffüßler, Pan­ zerlurche, Fische

Nacktsamige Nadelhölzer u. Palmfarne (erste Samen­ oder Blütenpflanzen) Zungen­ blättr. Farne der kalten Süderde (Glosso­ pteris)

9

Schläfengrube (Reptilien)

Zeit (vor etwa Millionen Jahren)

Erdzeit­ alter

Formation

Gebirgsfaltungen

Land- und Wasser­ verteilung

Urkontinent zerbricht, Kontinentaldrift beginnt Tethys-Mittelmeer greift auf Mitteleuropa über, wo Land und Meer wechseln (Bunt­ Muschelkalk, sandstein, Keuper) Zunehmender Zerfall der Süderde (Gondwana) Atlantik entsteht

220

Trias

180

Die Meeresbedeckung Mitteleuropas geht zurück Erd­ mittelalter

Jura

Kreide

60

Tertiär

1

Erd­ neuzeit

Diluvium

Vorphasen der alpidi­ Das Kreidemeer bedeckt schen Hauptfaltung zeitweilig große Teile Eu­ ropas (Insel zwischen Böh­ im Tertiär men und Rhein), Rußlands, Nordamerikas, Nordafrikas, Indischer Ozean entsteht Alpidischer Faltungs­ Unter fester Scheidung von Antarktis zyklus: Entstehung Kontinenten und Tiefsee verglet­ bzw. Vollendung der gliedert sich das heutige schert, Erdbild heraus Hochge­ heutigen in Europa birge. Starker Vul­ (Entstehung der jüngsten warmes bekannten Sterne) kanismus. Braunkoh­ Klima len- u. Erdölbildung. Riesenmeteor trifft Nördlinger Ries Pasadenische Faltung Entstehung.. von Adriati­ in Kalifornien schem und Agäischem Meer. Rhein- u. Themsemündun­ gen bei Doggerbank. Ver­ mutete Landbrücke zwischen Schottland und Grönland

Quartär

10 Eis­ zeiten und Zwi­ scheneis­ zeiten auf der nörd­ lichen Halb­ kugel

Erdbeben, Ubergang Vulkanismus, z. heutigen Erosion Klima. Künstliche Landgewinnung Klimaän­ und -sicherung. Stauseen, derungen d.Waldab­ Kanäle, Entwaldung holzungen

AlluGegen­ wart

Stärker ausge­ prägte Klima­ zonen

Andenfaltung

130

0,012 (12 000)

Klima

vium

10

Neue Tierformen

Vorherrschende Tierformen

Dinosaurier

Muscheln, Kopffüß­ ler, Reptilien

Erstes Auftreten auch Neue Pflanzen- Vorherrschende menschlicher O�anisaformen Pflanzenformen tions-undLebensJormen am Lebensstammbaum Farne, Palm­ farne, Nadel­ hölzer

Übergang vom Rep­ til zum Säugetier Dinosaurier sterben aus (Riesenmeteorit?) Schnabel- und Beuteltiere Archaeopteryx (Urvogel)

Weicher und harter Gaumen, Gebiß mit verschiedenen Zahn­ formen, Säulenbeine (Reptilien)

Milchdrüsen (Reptil-Säugetiere) Ammoniten und Belemniten (Kopf­ füßler), Land-, Meer­ und Flugsaurier

Palmfarne, Ginkgo­ gewächse Anpassung der Pflanzen an die Klimazonen:

Knochenfische Aussterben der Ammoniten, Belemniten, Saurier. Entwicklung der Säugetiere und Vögel

Süßwasserfische, Primaten, Insekten­ fresser, Halbaffen, Affen. Im „Procon­ sul" gabelt sich Af­ fen- und Menschen-, zwe1g, Hominisa­ tionsphase, Australopithecus

Säugetiere

Nebeneinander ent­ wickeln sich Arch­ anthropinen, Paläan­ thropinen u. Nean­ thropinen. Letztere entwickeln sich zum Homo sapiens. Die beiden and. Zweige sterben als primitivere aus

Mammut, Höhlen­ bär, Ren

Haustiere

Insekten

Vögel

Bedeckt­ samige: Bir­ kengewächse, Becherfrücht­ ler, eigent­ liche Blüten­ pflanzen

Laubmoose

Nadelhölzer, Ginkgo­ gewächse, Farne

Warmes Blut (Säugetiere, Vögel)

Laubbäume (zeitweise bis Spitzbergen; Palmen in Mitteleuropa) Blüten­ pflanzen

Gebißformel d. Men­ schen, Schwanzlosig­ keit, Stirnhöhlen (Affen). Gabelung d. Stamm­ baumes in Affen- u. Menschenzweig Aufrechter Gang, Hirnvergrößerung

Blütenpflan­ zen, Laub­ bäume (in Eis­ nähe Kälte­ formen)

Werkzeuge

Mensch

Insekten

Gebärmutter (beuteltierartige Säugetiere)

Intelligentes Verhal­ ten Technik Arbeitsteilung Religion Kunst Neolithische Revolu­ tion

Mensch, Übergang zur heu­ tigen Tierwelt

Kultur­ pflanzen

11

Übergang zur heutigen Pflanzenwelt

Sklaverei Staatenbildung Wissenschaft Entwicklung demokratischer Lebensformen

UR- UND FRÜHJahr­ tausende v. Chr.*)

1500 bis 1000 Quartär (Dilu­ vium)

600 Quartär (Diluvium)

Name der Eiszeit (nach Alpenflüssen)

Donau­ kaltzeit (Villafranchium)

Zeitstufe (nach Werkstoff)

Vor-Steinzeit

1. Zwischen­ Eiszeit Mindel I, II, III

370

Ältere Altsteinzeit (Alt-Paläo­ lithikum)

2. (große) Zwischen­ Eiszeit

Nicht bezeichnet

Nach der Hominisationsphase im letzten Tertiär (Pliozän) verzweigt sich die Menschenentwicklung in Archanthropinen, Paläanthropilien und Neanthropinen (Radiations-Hypothese) Australopithecus (Südafrika) mit aufr. Gang, menschenähnl. Gebiß, jedoch kleinem Gehirn (600 ccm)

Abbevillien oder Chelleen (Halberstädter Stufe, bes. m West- u. Südeuropa)

Levalloisien und Acheuleen (Markklee­ berger Stufe)

240

135

Menschentyp (nach Fundorten)

Prä­ Abbevillien (besonders in NW-Frankr.)

Günz I, II

540 480

Kulturperiode (nach franz. u. a. Fundorten)

Archanthropinen aus China, Pe­ king (Sinanthropus), Java (Pithec­ anthropus) und Heidelberg (Mauer) mit 800-1000 ccm Gehirnvolumen. ,,Oldoway-Mensch" am Kilima­ ndscharo (archanthropiner Vertret. afrikan. Faustkeilkultur) Mensch von Steinheim (a. d. Murr) und Mensch von Swanscombe (Kent) (können als neanthropine Vorläufer des Homo sapiens gelten, obwohl sie gleichzeitig mit Archanthropinen leben)

Riss I, II Mittlere Altsteinzeit

3. Zwischen­ eiszeit

120

Mousterien (Weimarer und Sirgensteiner Stufe) Jüngere Altsteinzeit

Würm (letzte Eiszeit)

Neandertal- u. Rhodesia-Mensch (paläanthropine Zweige: niedrige Stirn, Augenwülste, kinnlos, nicht ganz aufrechter Gang; später aus-· sterbender Nebenzweig der Entwicklung zum Homo sapiens) Etwa gleichzeitig leben der primi­ tivere Ngandong-Mensch und Prä­ sapiens-Typen (z. B. in Palästina)

60 *) Die zeitl. Zuordnung ist noch sehr unsicher

Prä-Neandertaler (Funde von Ehringsdorf, aus Palästina u. a.)

12

GESCHICHTE Technik und soziale� Leben

Geist, Kunst und Religion

1,4 Mill. J. altes Lagerfeuer in Kenia Steinwerkzeuge der Heidel­ berger und verwandter Kul­ erweisen turen tertiäre Werkzeugtechnik Sammler- und Wildbeuter­ stufe Peking-Mensch kennt Feuer­ benutzung

Sprachentwicklung vermut­ bar Einfachstes techn. Denken, älteste bekannte Werkzeuge 2,5 Mill. J. Tradition Kannibalismus

Primitive Sammler- und Wildbeuterstufe Robe Steinwerkzeuge

Keine Spuren künstlerischer Betätigung

Faustkeil-Kultur: Robe Faustkeile, daneben faustkeilfreie Clactonien-Kultur in NW-Europa, Freilandwohnungen Sammler- und Jägerstufe

=

Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern Religiöse Opfergaben ver­ mutet

Regelmäßige Faustkeile mit Schönheitsretuschen Holzwurfspeere(?)

In d. Horden vermutl. häufig mutterrechtl. -totemist. Ord­ nung und keine regelmäßige · Einehe Geringe Bevölkerungs­ dichte (viell. nur wenige tau­ send Menschen in Europa) Feuergebrauch gesichert

Entstehung der jüngsten bekannten Sterne, blaue O-Sterne aus konden­ sierter Materie Übergang von tertiär-subtropischen zu eiszeitl. Verhältnissen in Europa

Merckscbes Nashorn, Waldelefant, Flußpferd, Urbär Birke, Haselnuß, Linde, Ahorn, Eiche, Esche, Mistel Mildes Waldklima Wollhaariges und Merckscbes Nas­ horn, Auerochse, Riesenhirsch, Reh, Wildpferd, Biber, Wildschwein u. a. Waldelefant, Merckscbes Nashorn, Flußpferd, Höhlenbär Birke, Linde, Ahorn, Eiche, Fichte, Haselnuß Mildes Waldklima, teilweise wärmer als heute

Feuergebrauch (datierbar) Handspitzen, Kratzer, Schaber, Bohrer, Säge, Sti­ chel

Spitzen-Kultur: Kleinere Handspitzen, Schaber, Klin­ gen, erste Knochenwerk­ zeuge, Lochbohrer Höhlenbär-Jägerkultur Vermutlich einfache Fell­ kleidung Höhlen wahrscheinl. Kult­ stätten u. keine Wohnung

Tier- und Pflanzenwelt Klima

Mammut, wollhaariges Nashorn, Wildpferd, Auerochse Kaltes Tundrenklima

Opfer von Bärenschädeln in Steinkästen (Urmonotheis­ mus vermutet)

Waldelefant, Merckscbes Nashorn, Wildkatze, Löwe, Höhlenlöwe und -hyäne, Wolf, Höhlenbär, Wild­ pferd, Wildschwein, Rothirsch, Reh, Riesenhirsch, Damhirsch, Elch, Wisent, Auerochse u. a. Farne, Moose, Kiefer, Fichte, Edel­ tanne, Eiche, Weide, Birke, Erle, Buche, Eibe, Esche, Stechpalme, Faulbaum, Ahorn, Linde, Seelilie, Seerose Mildes Waldklima

Die Gedankenwelt des Jägers konzentriert sich vermutl. auf d. Geschlechtsleben, die Jagd und den Tod. Toten­ bestattung z. T. in Schlaf­ stellung. Kannibalismus gewinnt kultische Bedeutung

Mammut, wollhaariges Nashorn, Wildpferd, Rot- und Riesenhirsch, Ren, Moschusochse, Höhlenbär, Löwe, Luchs, Wolf, Fuchs, Eisfuchs, Vielfraß, Höhlenhyäne, Schneehuhn und Schnee-Eule Kaltes Tundren- und Steppenklima

Körperbemalung mit Erd­ farben Totenfärbung Religiöse Vorstellungen er­ geben sich wahrscheinl. aus den Problemen des Traumes, des Todes und der Naturkräfte

13

Jahr­ tausende v. Chr.*)

60

Name der Eiszeit (nach Alpenflüssen)

Zeitstufe (nach Werkstoff)

Kurze Zwischen­ eiszeit (40-30) Würm II und III

10

(Alluvi-um)

s

Aurignacien (Willendorfer Stufe; im Mittel­ meergebiet: Alt-Capsien)

,,Homo sapiens": Aurignac-, Brünn­ Mensch (ähnlich den heutigen Ur­ einwohnern Australiens; Gehirn­ volumen ca. 1000 ccm) verdrängt von Osten kommend Neandertaler, der ausstirbt

Solutreen (Predmoster Stufe) Qung-

Cro-Magnon-Mensch (hohe Stirn, Kinn, große eckige Augenhöhlen, ca. 1200 ccm Gehirnvolumen) Ausbildung der heutigen Hauptrassen

Capsien im Mittel­ meergebiet) Magdelenien (Thainger Stufe)

Mensch besiedelt Australien und Aµierika

Jüngere Altsteinzeit Qung­ Paläo­ lithikum)

1-------1-------- - -

Nach­ Eiszeit (neue Zwischen­ Eiszeit?)

Menschentyp (nach Fundorten)

Prä­ Aurignacien

Würml (letzte Eiszeit) 1/3 der Land­ fläche ver­ gletschert

40

Kulturperiode (nach franz. u. a. Fundorten)

Mittel­ steinzeit (Mesolithikum; wird nicht immer besonders unterschieden)

-1-------+--------------Azilien (End­ Capsien)

Nachkommen des Cro-Magnon­ Menschert (Zunahme des Gehirn­ volumens auf den heutigen Wert von 1500 ccm; max. 2000)

Campignien

-----------1-------+-------------Jung­ steinzeit (Neo­ lithikum)

3 *) Die zeit!. Zuordnung ist noch sehr unsicher

In Europa versch. nach der Keramik­ verzierung unterschiedene Kulturen. In MesoP.otamien �nd Agypten Ubergang zur historischen Zeit

Ausbreitung der Bauernkulturen

Anschließend bis == - 750: Kupfer- und 14

Technik und soziales Leben

Geist, Kunst und Religion

Übergang von der primitive­ ren zur höheren Jägerstufe: Mammutjagd Klingen-Kultur: Wurfspeer, Pfeil u. Bogen. Zahlreiche u. vielgestalt. Werkzeuge: Klin­ gen, Schaber, Bohrer. Mehr Knochenwerkzeuge: Nadeln, Pfriemen, Wurfspeerspitzen Freiland- und Grottenwohnungen; teilw. schon hütten­ artige Wohnbauten f. Sippen (Südrußland, z. B. 5,5·21 m) ,,Beruf" des Künstler / Zau­ berers bedeutet frühe Arbeitsteilung Rentierjagd

Beginn v. anfangs vennutl. profaner Bildkunst: Tier­ u. Frauenplastiken( ,, Venus" mit übertriebenen weibl. Merkmalen; auch teilw. als zweigeschlecht. Symbol ge­ deutet}; später sicher z. Zau­ berzwecken. Umrißzeich­ nung. a.Felsen u. Werkzeug. Ketten, Anhänger aus Tier­ zähnen, Muscheln, Elfen­ beinperlen. Geometrische Muster einschl. Spirale. Kunstvolle Haarfrisuren Totenbestattg.in natürl. Ver­ tiefungen, Hockerstellg., Steinbeschwerung (Angst vor Wiederkehr), Beigaben

Höhepunkt der Feuerstein­ bearbeitung (bes. im Osten): Feste Klingen, lorbeer­ blattfönnige Lanzenspitzen, Pfeilspitzen, Schaber, Bohrer u. a. Wildpferdjagd

Zeichnungen in Osteuropa stark geometrisch stilisiert. Bildkunst verschwindet in Europa bis auf die natura­ list. Höhlenmalerei in Süd­ frankr.(z.B. bei Lascaux) u. Nordspanien(z. B. bei Alta­ mira): z. T. farb. u. monum. Jagdszenenz.Zauberzwecken Kultisches Tierfriesrelief (7 m) von Roc de Sers (Cha­ rente). Gravierte „Kom­ mandostäbe". Tanzmasken

Verbesserung der· Stein- und Knochenwerkzeuge: Harpu­ nen aus Rengeweih,Pfriemen, Nadeln Höhlen- und Grottenwoh­ nungen

Tier- und Pflanzenwelt Klima

Im wesentlichen unverändert; euro­ päisches Klima der Eiszeiten ca. 10-15° kälter äls heute; in Nordwesteuropa niederschlagsreich Waldgrenze: Nordfrankreich, Nord­ italien, Südböhmen Rentier beherrscht als wichtigstes Jagdtier die gesamte Jüngere Alt­ steinzeit

Noch kalt-trockenes Tundrenklima Bergkiefer Durch Aussterben bleiben außer heutiger Tierwelt nur noch: Wild­ pferd, Wisent, Auerochse, Riesenhirsch

Übergang zu kühl-feuchtem Klima

Übergang z. Fischerei, Hack­ bau, Tierzucht; große Kü­ chenabfallhaufeQ- (,,Kjökken­ möddinger") b. fest. Wohn­ plätzen in Nordeu,ropa; äl­ teste Großsiedl. Gericho); Kernbeil, kleine Steinwerk­ zeuge (Mikrolithe). Anfänge der Töpferei; noch mutter­ rechtl. Stammesverf. ; vermehrt. Einzelbes. ; Sklaverei

Anfänge ein.Bilderschrift(?) In Ostspanien und Nord­ afrika besonders Jagdszenen mit Bogenwaffen (Spät-·und End-Capsien); sonst ver­ naturalistische schwindet Bildkunst. ,,Maikiesel" mit schriftähnl. geometrischen Zeichen. Flechtmuster auf Gefäßen

Nach Kälterückfall Übergang vom kühl-feuchten zum warm-trockenen Klima Ostsee wechselt zwischen Binnen­ see und offenem Meer Birke, Waldkiefer, Hasel Eichenmischwald (Eiche, Linde, Ulme)

Ausbau d.Ackerbaus (Gerste, Weizen,Hirse) und Viehzucht (Hund, Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Fferd); einfache Holz­ pflüge. Stein-Bergbau u. -In­ dustrie(durchbohrte Hämmer u.Beile).Geschliff. Steinwerk­ zeuge. Mahlsteine. Wohn­ grube, Pfostenhütte, Block­ haus. Einbäume, Wagen; Handel. Staatenbildung

Jagd- und Schiffsbilder in Ostägypten Vielgestalt. u. geschmückte Keramik (Tulpenbecher, Band-,Schnur-,bemalte Keramik) daraus Großsteingräber, Hügelgräber. Reihen und Kreise meterhoher Steine in Westeuropa (kultische Bedeutung?)

Das feucht-warme Klima wird kühler und trockner

Bronzezeit; ab~ - 750: Eisenzeit 15

Ostsee wird zum heutig. Binnensee

•• •

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Genaue],J,resz,wr,:n _u_ gibt es entab "'-800

-10000

-9000

-8000

-6700

Keine Schri•t �•

Neolithische Revolution

Neolithische Revolution

1------------------1-------------'---------= Menschliches Gemeinschaftsleben entwickelt Regeln als Frühform der Po­ litik

= Lautsprachen sicher entwickelt, gestatten Mitteilung und Überlieferung = Anfange einer Bilderschrift

= Mongolen wandern von Alaska her nach Amerika ein (früheste Besiedlung nicht vor = 15 000)

=Jericho, frühe stadtartige Siedlung der Jungsteinzeit = Mittlere Steinzeit in China (= - 10 000 bis = - 5000). Im Nord­ osten Tungusen; im Nordwesten Turk­ mongolen; 1m Westen Tibetaner; im Süden Tai-Völker; 1m Südosten malaiische Völker = Älteste Menschenreste Südamerikas (in einer Höhle Chiles; Datierung durch radioaktiven Kohlenstoff auf ±450 Jahre genau)

Neolithische Revolu tion = Tonfi guren als Vor­ läufer von Schriftzei­ chen, die sich aus ihren Abdrücken ent­ wickeln (ab 1966 im Iran gefunden)

= Übergang vom Jä­ gerdasein zum Acker­ bau m der Mittel­ steinzeit hat ver­ mutlich tiefgreifende ,. weltanschauliche" Folgen: Muttergott­ heiten = Sitzende Frauen­ figuren als Fruchtbar­ keitsidole m Qalat Jarmo

= Präkeramische Siedlung Qalat Jarmo (Ostirak): Häuser mit Steinsockel, Ackerbau; Haustiere, Steingefäße Stadtkultur von Catal Hüyük vgl. 4. Spalte

-5000

= Jungsteinzeit m Europa (bis = - 2000, vgl. - 4000) Geld als wichtige „soziale Erfindung" beeinflußt das Gemeinschaftsleben Völkerwanderungen in Europa mit Kreuzungspunkt in Süddeutschland und am Mittelrhein

=

-4750

=

Staatenbildung unter Auflösung der oft mutterrechtlichen Stammesorganisa­ tionen = Bauernkulturen erfordern beson­ dere Formen sozialen Zusammenlebens

16

Seit = - 10 000 spielt sich ein grundlegender Wandel menschlicher Existenz ab (Neolithi­ sche Revolution): Haustiere, Ackerbau, Seßhaftigkeit, stadtar­ tige Siedlungen. Damit sind die Vorausset­ zungen einer höheren Zivilisation gegeben

Rückgang der Bildhmst Ornamente

Tanz.

= Ostspanische Felsbilder mit stilisiert langgezogenen Menschen­ gestalten (bis Nordafrika und Ägypten)

� In der Mittelsteinzeit entwickelt sich gravierende u. malende Fels­ bilderkunst in Südafrika (wird bis in das 19. Jhdt. fortgesetzt) R:S In Jericho werden Menschen­ schädel durch Lehm und Muschel­ augen zur Kopfplastik ergänzt

Pflanz.enanbau

Geld

= Während der Mittelsteinzeit (::::::: - 1000 bis ::::::: geht die 5000) Kleinsteingerät­ kultur des Tarde­ noisien in Nord­ und Westeuropa allmählich in die Großgerätkultur des pflanzenanbau­ treibenden Cam­ pignien über ::::::: Älteste erhal­ tene Bögen in Dt. Feuergebrauch seit

"" Handel beginnt zunehmend den Ort menschlicher Siedlungen zu be­ stimmen = Kälterückfall in Europa (bis -7800)

=

= Bastsandalen im nördlichen Oregon (Nordamerika; Datierung durch radioaktiven Koh­ lenstoff auf± 350 Jahre gesichert)

""-350 000 R:S Neolithische Kultur der stadtarti­ gen Siedlung Catal Hüyük (Anato­ lien): HoheHandwerkskunst,Wand­ malerei, Statuetten, Keramik, Kup­ fer- und Blei-Verwendung = Wandbild in Catal Hüyük läßt Vulkanlandschaft erkennen

::::::: Tänze und bild­ liche Darstellung nachgewiesen. Ge­ sang und Schlag­ instrumente ver­ mutet

"" Künstliche Schädelöffnungen mit Steinwerk.zeu­ gen; wurden z. T. überlebt Früheste Keramik­ und Metallgegen­ stände

Feuergebrauch seit ll ooo nach1----------1 gewiesen �

"" Die Erfindung der Keramik be­ deutet früheste Technik als be­ wußte Umwand­ lung anorgani­ schen Materials

"" -400

//0:, Ackerbau und Viehzucht erwei­ sen sich als ent­ scheidende „Erfin­ dungen" (erstere wahrscheinl. durch die Frau): Steige­ rung d. Siedlungsdichten m Kupfer�ß Kleinasien

= Naturglas Ob­ sidian Werkstoff und Handelsgut

::::::: Rückgang der Bildkunst durch stärkeren Ackerbau ::::::: Ornamental verzierte Keramik

17

Neolithische Re­ volution verändert menschliche Exi­ stenz grundlegend Hund als älte­ stes Haustier in Europa Älteste Ackerbau­ siedlungen in -Ana­ tolien u. Palästina

=

:::::s Übergang zu Ackerbau und Viehzucht führte wohl seit mehreren Jahrtausenden zur stärkeren Arbeits­ teilung auch zwi­ schen den Ge­ schlechtern, zu grö­ ßerem Privatbesitz, Handel, Fertigung v. Handelsgütern, ,,Geld" (gecig. Na­ turalien, Schmuck usw.). Übergang vom Mutter- zum Vaterrecht

=Frühest.Städte­ bau in Mesopota­ mien (Datierung durch radioakti­ ven Kohlenstoff auf ± 32.0 Jahre gesichert)

C11111N1 ]abr11z.ab/111 gibt 11 ,rslab ""- loo

- 4500

•• •

Erste Staatenbildung

Keine Schrift

Vatergottheiten

t-------------------+-----------+--------� Dörfliche Kultur in Merimde-Beni Salame am Nildelta: Mischung von Jagd, Fischerei und Ackerbau, zen­ traler Getreidevorrat

-4300

-4221

-4000

= Deutlichere Ausprägung sozial.er Unterschiede und der Arbeitsteilung in Mesopotamien (in Ägypten= -3300; auf Kreta = -2000; in Griechenland = -1000; bei den Germanen = 500). Gleichzeitig meist Übergang von der Sippenverfassung zur eigentl. Staaten­ bildung = Jungsteinzeit in Europa (= -5000 bis= -2000) a) Nordischer Kreis (Großsteingräbergruppe, Kugelamphorengruppe, ·schnurkeramische Gruppe) b) Westischer Kreis (u. a. Michels­ berger Gruppe, Glockenbecher­ gruppe) c) Südosteuropa: Bandkeramik (Linearbandkeramik, Stichbandkeramik Hinkelstein-Theißkultur) = Die westeuropäische Kultur ist kriegerisch-aristokratisch: stärker Kupferwaffen, Rundhäuser, Glocken­ becherkeramik

18

= In Nordeuropa immer stärker unter­ teilte Großsteingräber als Sippenbegräbnis. In der Bandkeramik­ Kultur Südosteuropas Totenverbrennung (wohl um Wiederkehr d. Toten z. verhindern) = Übergang Jungsteinzeit/Kupferzeit entspricht i. Ägypten ( später wohl auch in anderenLändern) dem Übergang von ma­ gischer Verehrung d. fruchtbaren Erd- und (Mutter­ Allmutter recht, kein Privatbes. an Boden, relativ fried­ liches „Goldenes Zeit­ alter") zur Verehrung eines männl. Gottes, Metallerzeug., Metall­ waffen, Kampf um Rohstoffe und Besitz, technisch-rationales Denken

Keramik

Pjl11g

Tanz.

1'1:1 Primitive ovale in Lehmhütten Merimde-Beni Sa­ lime (Nildelta)

= =

Wiederaufleben der jungstein­ zeitlichen naturalistischen Bildkunst in der Bauemkultur Ägyptens (seit -4800) mit der weiß und später rot bemalten Keramik. Einfluß der ursprünglich im Westmittelmeet beheimateten End-Capsien-Kultur, die damit Quelle der spfteren ägypt. u. mesopotam. Kunstblüte wird

Erdbevölkerung wird auf etwa 20 Mill. geschätzt, Verdoppihre lungszei t auf etwa 2000 Jahre

Angebt. Schaffung des ägypt. Kalen­ ders (dieses „älte­ ste Geschichtsjahr" hat keine reale Be­ deutung) 1'1:1 Keramik mit schwarzen und roten geometr. Mustern in Assy­ rien (ohne Töpferscheibe) 1'1:1 Gefäßmalerei in Südosteuropa 1'1:1 In Nordeuropa bildet sich Kera­ mik mit „Tiefstich"-Omamenten heraus (auch für Schachbrett- und andere Flächen-Muster) 1'1:1 Kalt bearbeiteter Kupfer-, Sil­ ber- und Goldschmuck in Ägypten und Mesopotamien

=

Rind und Schaf als Haustiere in Eu­ ropa zur Kjökkenmöddingerzeit: ,,Zeit d. Küchen­ abfallhaufen"

=

Die südosteuro­ päische bäuerliche Bandkeramik-Kul­ tur entwickelt den ,,Megaron" -Haus­ typ mit Vorhalle (später griechischer Haus-und Tempel­ grundriß) Holzpflug ein­ fachster Form in Europa Fiedelbohrer in Ägypt. nachgewie­ sen (dieser mit dem Jagdbogen in Drehung versetzte Bohrer ist zum Feuermachen und zur W erkstoffbe­ arbeitung viel­ leicht schon i. d. Eiszeit bekannt) Glasperlen in Ägypten Töpferscheibe m Zentral­ Vorderasien

= =

=

=

Südosteuropä­ ische Bandkeramik gilt als älteste Ak­ in kerbaukultur Europa (vielleicht' schon als Folge des Aurignaciens in der jüngeren Altsteinzeit) Übergang vom Hackbau z. Pflug­ kultur in Europa Raub- u. Kauf­ ehe in der Jung­ steinzeit Europas

=

=

Gmt1111 ]11br11tab/111 gibt 11 ,r1l11b loo

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-3900

-3700

-3300

•• •

Sumerer in Mesopotamien

Bilderschrift

Ägyptische und sumerische Religion

1-----------------1-----------+---------� Im vordynastischen Agyptcn unter­ scheidet man Badari-, Tasa-, Amratien-, Gei;zeen-Kultur im Übergang von der Jungsteinzeit zur Metallzeit. Zusam­ meuwachsen von Dörfern zu größeren politischen Verbänden

::=::: Tell-Halaf-Stufe in Mesopotamien bis ::=::: --3300; hier entstehen Stufen­ terrassen als Fluchtberge vor Über­ schwemmungen (später entstehen dar­ auf Hochtempel)

=in Agypten Fruchtbarkeitsfest kurz vor

der Nilüberschwem­ mung mit Ertränkung eines Mädchens im Nil (,,Hochzeit des Nils", unter dem Islam in eine symbolische Urkundenversenkung umgewandelt) � Agypt. Grabsitten deuten auf einen Glau­ ben an ein Weiterleben nach demTode; Unter­ ägypten: Siedlungs-, Oberägypten: Fried­ hofsbestattung

=

Sumerische Bilder­ � Die Sumerer wandern vermutlich aus Zentralasien nach Mesopotamien schrift ein (Anklänge an altaische Turkspra­ chen; Gestaltung und bildschriftliche Kennzeichnung der Tempel als „Berg­ tempel", Identität der Schriftzeichen ,,Land" und „Gebirge") (Die Datierungen der sumerischen Ge­ schichte sind teilweise bis zu mehreren hundert Jahren unsicher)

=

ReligiöseGebräuche der Sumerer deuten auf Herkunft aus Ge­ birgsgebiet (vermutl. Zentralasien oder Bak­ trien): 'Bergtempel, Verehrung d. Gebirgs­ tieres Wisent, frei­ williger Gifttod des Königsgefolges beim Tode des Königs wie in Zentralasien

·-----+----------------+------------!----------

� Die sumerische Schrift entwickelt sich wahrscheinl. aus der umfangreichen Güter­ verwaltung der Tem­ pel

-3200

20

� Babylon. Darstel­ lung der Erdmutter als Schlange � In der Obeid-Zeit Mesopotamiens gibt es Tonfiguren männl. und weibl. Gottheiten

Ägyptische Kunst der Vorz.eit

Tanz.

Kupferzeit im öst­ lichen Mittelmeer =Beginn der Kup­ ferzeit in Ägypten u. Mesopotamien. Kupfererzeugung wird in Ägypten bei der Erfindung der Fayen�eglasur mit kupferhaltiger Malachitfärbung Erste entdeckt. Verwendung von Meteoreisen. Me­ taflschmelzkunst

::::::: Gesamte Erd­ bevölkerung etwa zwischen � und 20 Millionen (-750: ca. 100 Millionen, 400: ca. 200 Milli­ onen). Beginnt nach sehr lang­ samer Entwick­ lung jetzt rascher zu wachsen

::::::: Mehrfarbige Keramik mit vor­ wiegend Spiralomamenten aus Tri­ polje (Ukraine) kennzeichnet ein Kulturzentrum weitstrahlendes (z. B. nach Böhmen und China)

= Schmelzen von Kupfer, Silber und Gold mitBlasrohr­ ofen in Ägypten

:::::::

Sintflutartige Überschwem­ mungskatastrophe in Mesopotamien

� Tell-Halaf-Keramik zeigt Dop­ pelaxt, Stierköpfe u. a. religiöse Symbole ,,,,, Samarra-Keramik (o(t zweifar­ big) kennt Tiere um das Haken­ kreuz � Kunst der Vorzeit in Agypten: Negade !.-Stufe in Oberägypten: rotpolierte, schwarzgeränderte Ke­ ramik mit geometrischem u. figür­ lichem Schmuck (Jagdmotive); Negade II.-Stufe: rotbemalte, weiße Keramik, Gefäße in Tierform (Ackerbaukultur in Verbindung mit Syrien-Palästina)

::::::: Ackerbaugeräte in Ägy pten: Holz­ hacke,Rinderpflug, von 2 Männern be­ dient, Holzsichel mit Feuerstein­ splittern. Getreide: (Bier), Gerste .,Emmer", Wei­ zen. Flijchsbau für Spinnerei, Weberei ::::::: Papyrus (aus d. Papyrusstaude) in Ägypten bekannt = Sumer. schwere vierrädr.Wagen m. Scheibenrädem zu Kriegszwecken, mit 4 Eseln be­ spannt (später vor­ übergehend nur f Götter u. Könige)

= Vermuteter Seeverkehr zwi­ schen Mesopota­ mien und Indus­ gebiet = Sumerische Stadtkulturen in Südmesopota­ mien (= -3SOO bis = - 2000): Städte (z. B. Ur) mit Palästen und Tempeln, Kera­ mik, Plastik, Bild­ schrift. Wirtschaft­ liche Grundlage: Ackerbau u. Vieh­ zucht

R:1 Sumerische Siegelrollen mit reli­ giösen Darstellungen (zur Siege­ lung der Gefäße mit Abgaben an die Tempel)

Der auf - H72 datierte Beginn der Maya-Zeitrech­ nung in Mittel­ amerika hat nur mythischen , aber keinen realen hi­ storischen Charak­ ter (vgl. 164 n. Chr.) Fld Töpferscheibe in Mesopotamien

R:i Leinwand in Ägypten bekannt = Feuersteinberg­ werk bei Rijckholt/Niederlande (wird 1881 entd.) = Sumerische Rollsiegel zeigen Kenntnis d. Wein­ baus (2000 Jahre ältere Zeugnisse sind umstritten)

� MesopotamischeTöpferscheiben­ keramik mit geometrischer Malerei der El-Obeid-Kultur

21

G""'"' Jabr11• z.ob/111 gibl 11 ,rsttib ..,_ loo

-3000

,, • • Keilschrift

S11merer in Mesopotamien

Ägyptische 11nd s11merische Götterwelt

i----------------;-----------------Von Zeit zu Zeit dringen Nomaden­ = Die in Mesopota­ F11:1

völker, wie Semiten, aus den umliegen­ den Steppen gegen die seßhaften Acker­ bau- und Stadthochkulturen im frucht­ baren Mesopotamien vor. (Derartige Nomadenvorstöße und Kulturüber­ lagerungen sind immer wiederkeh­ rende, oft entscheidende Vorgänge in der Weltgeschichte bis zur neueren Zeit) Fll:I Babylon entsteht (gewinnt erst � -2000 größere Bedeutung) Fll:I Allmählicher Übergang zur frühen Metallzeit (Vorbronzezeit: Kupfer, Bronze, Silber, Gold) in den Kulturen des östl. Mittelmeergebietes ( � -2000 setzt sich die Bronzekultur durch) � Vordynastische Könige einigen Unterägypten � Dörfliche Kultur auch in Ober­ ägypten Jungsteinzeit (= -5000 bis -1500) in China. Mischung d. Kul­ turen d. mittleren Steinzeit. Im Norden Y angshao-Ackerbaukultur (Hirse, Wei­ zen, Reis, Schweine, Hunde, Erdhütten, Steinwerkuuge, Keramik mit Be­ malung u. Ornamenten). Im Nord­ westen Kansu-Kultur (bemalte Kera­ mik, frühe Kupferverwendung). Im Nordosten Fengt'ien-Kultur (Men­ schenopfer, Schnurkeramik) Jungsteinzeitliche Muschelhaufen­ Kultur d. Ainu in Japan Blüte der Jungsteinzeit in Spanien: Glockenbecher-Keramik in Zentral­ spanien, reiche Kupferverwendung, Großsteingräberkultur in Portugal, Felsschlucht- u. Erdschachtgräber im Südosten (Almeria); Übergang zur Großsteingräberkultur der Kupferzeit in den Pyrenäen

=

=

= =

2.2.

mien entstandene Bil­ derschrift einer ur­ altaischen Sprache verringert ihre Zei­ chen von mehreren tausend auf 560 (wird von d. babylonischen u.assyrischenKulturen übernommen u. durch Einritzen in weichen Ton zur Keilschrift umgewandelt) Sumerische religi­ öse Dichtung in Uruk (z. B. Klagelied um d. Tod des Hirtengottes Tammuz) Abstrakte Begriffe in der sumerischen Bil­ derschrift: ,,Gestalt"· - Tongefäß, ,,Er­ habenheit" = s-zak­ kiger Stern (Druden­ fuß), ,,Gott" = ein­ zelner 8-zackig. Stern, ,,Beschwörung" Gott (Stern) unter ei­ nem Berg (gefangen) Die ursprünglich vorhandene indoeuro­ päische (indogerma­ nische) Grundsprache ist bereits in starker Aufspaltung in Einzel­ sprachen begriffen; als eine der ersten sondert sich die indoiranische Sprachgruppe ab. Ur­ heimat vermutl. Ge­ biet d. Schw. Meeres

=

=

=

=

Die Ägypter ken­ nen eine Vielzahl lo­ kaler Gottheiten, die meist in Menschen­ gestalt mit Tierkopf vor- und dargestellt werden. Allmählich entwickelt sich ein Mythos der Universal­ götter: Atum (All) zeugte durch Selbst­ begattung Schu (Luft­ gott) und seine Zwil­ lingsschwester Tefnut (Feuchtigkeit), diese gemeinsam wieder Geb (Erdgott) und Nut (Himmelsgöttin) (vgl. -2270) In den frühesten sumerischen Stadt­ staaten hat meist jede Stadt besondere Gott­ heiten, die bei Besie­ gung der Stadt zu­ sammen mit der Be­ völkerung vom Sieger weggeführt werden Die sumerische Kul­ tur im Stadtstaat Uruk in Südmesopotamien kennt als Hauptgott­ heit die Erdmutter Innin und verehrt da­ neben iht-en Sohn, den Hirtengott Tammuz, der im Tode zur Wie­ dergeburt zu ihr zu­ rückkehrt (wird später als ihr Geliebter auf­ gefaßt) Einzelgräberkultur in Norddeutschland und Dänemark

=

=

=

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----------------1---------+----------t--------

Sumerischer Tempelbau

Erste Instrumente

Babylonische Medizin

= Erste Blüte der sumerischen Kunst im Stadtstaat Uruk; sie ist rein religiös. Lehmziegel-Tempel z. T. mit farbigen, geometrischen Tonstift-Mosaiken an den Säulen; später auch Tierreliefs. Einfarbige unbemalte Keramik = Falkenstele: Grabstein des Kö­ nigs Wenephes-Ez.ojet. Entwicklung einer nationalen ägypt. Kunst = Ägyptische Tierplastiken (erste ägypt., monumentale Freiplastiken) Erste Bauten aus behauenen Steinen in Ägypten (vorher unge­ brannte Ziegel) = Beginn der kretisch-minoischen Kultur(frühminoisch bis= -2000). Auf Kreta: rechteckige Wohn­ bauten aus Lehmziegeln, Ansätze zu stadtähnl. Siedlungen, Rund- u. Kuppelgräber (Sippengräber bis 10 m 0), früheste Metallwaffen u. -werkzeuge, Gold- u. Silbergeräte; Spiralmuster in der Keramik Kultur der ältesten Grabungs­ schiebt Trojas = Urnen in Hausform verbreitet in Böhmen, Siebenbürgen, Bulgarien (~ -1000 auch in Nordeuropa u. Italien) = Hakenkreuz-Verzierungen in Bessarabien u. Siebenbürgen (in Nordeuropa i. d. Bronzezeit, stär­ ker verbreitet ab -1. Jahrhundert)

Sumerische = Priester benutzen Lyra mit Reso­ nanzkasten als kul­ Musik­ tisches instrument. Auch mit Fell bespannte Pauke bekannt Harfe, Flöte u. Doppelklarinette in d. ägypt. Musik. Chor klatscht im Takt, der Einzel­ sänger zeichnet Melodiebewegung in die Luft

= Anfänge der altbabylon. Medi­ zin (ca. ein- bis zweitausend Tafel­ fragmente erhal­ ten): Götter u. Dä­ monen, Gestirne u. d.Blut verursachen Krankheiten = Zwei Arten su­ merischer Ärzte: ,, Wasserkenner" (soviel wie „Ba­ der") u. ,,Ölken­ ner" (Verwendg. v. Salböl). Schrei­ ber u.Siegelschnei­ der als Träger des geistigen Lebens. Siegelbewahrer als Kenner v. Wissen­ schaft und Wahr­ sagekunst = Sumer. Tischler bauenBetten,Trag­ gestelle, Haustüren in Drehzapfen � Sumer. Schmie­ de stellen aus Silber ä. Kupfer mit Hilfe von Öfen Werk­ zeug u. Waffen her = Blei in Baby­ lonien bekannt = Ägypt. La?d­ karte (gilt als äl­ teste der Welt) = Ägypter gelan­ gen über See bis So­ maliland = Steingefäße mit Steinbohrern in Ä­ gypten hergestellt = Webstuhl in Europa bekannt Abortanlagen in Mesopotamien Beginn systema­ tischer Himmels­ beobachtungen in Babylonien, Ägyp­ ten, Indien u.China

=

=

=

=

=

= Schwein und Ziege als Haus tiere in Europa = Sumerer bauen Gerste und Emmer an, bereiten daraus Bier. Herstellg. v. Brot im Backofen. Mehl im Mörser Verwendung von Rind, Esel u. Maul tier als Zugtiere Flachs u. Spinde bekannt. Sie tragen Schafspelze, von Schneidern zu­ sammengenäht u. mit Band als Gür tel gehalten sowie wollene Zottenge wänder; haben ge schorene Köpfe In Mesopota mien treten Kup fer und Silber als „Geld" neben die Gerste Sumer. Wertmaße u. Preise: 1 Talent/ 3600 Sekel/30,3 kg Silber; 1 Sekel/180 Korn; 3,4 l Brot/ IOKorn; 8,4l Bier/ IOKorn; solMehl/ I Sekel; 25olFische (360Stck.)/1 Sekel , 1, 7 1 Dattelsirup/ 1 Sekel; 1 Esel/20 Sekel; I Rind/20 Sekel; 3 Kleider/ 1 Sekel; 1 Schiff mit Kajüte/60 Sekel; Lohnschiffer/1 Se kel tägl.; 1 Sklave/ 20 Sekel oder 8 Se kel jährlich Miete Lastwagen/100 Se Silberbei kel; (,,Sekel") als Zah lungsmittel Erste Indianer siedlung auf dem Boden New Yorks

=

=

G,,,.,., Jabr11t,ab/111 gibt 11 1r1tab ,.,._ loo

�2900

Altes Reich in Ägypten

= Altes Reich in Ägypten (r.-6. Dy­ nastie bis = -2 r 50) r. u. 2. Dynastie bis = -2780 = Menes, erster historisch nachweisb. Kg. v. Ägypt., vereinigt Unter- u. Oberägypt., grdt. Hauptstadt Mem­ phis = Ägypten ist ein autokratisch regier­ ter Doppelstaat mit 42 Gauen und ent­ wickeltem Beamtenwesen = In der sumerischen Kultur wird die Uruk-Zeit durch die Djemdet-Nasr­ Epoche a,bgelöst: Tempelherrschaft, kein Privatbesitz an Boden = Intensive Seehandelsbeziehungen zwischen dem Mesopotamien der Djemdet-Nasr-Kultur und Ägypten

•• • Hieroglyphen

� Erste ägypt. Hiero­ glyphen-Texte (meist religiöser Natur; Hit!roglyphen stellen entgegen äußerem Au­ genschein Lautschrift dar, in sich ständig wandelnder Form in Gebrauch bis � 450)

Jungsleinz.eitlicher Tote111is111us

� Pharao wird zum Gott-König � Verehrung von Naturgottheiten und totemistisch. Tierkult in der europäischen Jungsteinzeit

SumeriJche Turmtempel = König SemempJeJ in 3facher Ge­ stalt: mit der Krone Oberägyptens, mit der Krone Unterägyptens und als Besieger der Beduinen (Fels­ relief am Sinai) = Schminktafel aus Schiefer des Königs Menu von Ägypten (mit Reliefdarstellung des Königs als Kämpfer und Sieger; Fabeltiere) :::::: Sumerische Schalen aus wei­ chem Mineral mit stark erhöhten naturalist. Tierreliefs In der sumerischen Djemdet­ Nasr-Zc:it entsteht in Uruk neu­ artige Tempelform: Terrassen mit siebenstufigem Turmtempel (wahrscheinlich für Opfer an Stem­ gottheiten); verbreitet sich über Mesopotamien (Urbild des „Turms von Babel") Alabaster Kultvase der Mutter­ göttin lnanna-lschtar in Uruk mit 3 Reliefstreifen: Tiere, Menschen, Götter Mehrfarbig bemalte sumerische Keramik mit einfachen Mustern löst in der Djemdet-Nasr-Epoche die einfarbige unbemalte Keramik der Uruk-Zeit ab Mehrteilige sumerische Gefäße für Schüttopfer, aus hartem Stein gedreht, mit eingelegten geometri­ schen Mustern Sumerische Tierkleinplastiken (mit Durchbohrung als Weih­ gaben). Für jeden Tiertyp (bes. Widder, Jungstiere, Kälber) gibt es eine feststehende Form � Die Djemdet-Nasr-Kultur Meso­ potamiens beeinflußt das frühdyna­ stische Ägypten

=

=

=

=

=

Tanz.

G/aJ in Agypten =Älteste bekannte in Glasscherbe gypten (vgl. Ä -4000)

Vollendete = Steinwerkzeuge der europäischen Jungsteinzeit (z.B. durchbohrte Beile) � Funde im Feder­ seemoor (Ober­ schwaben):., Pfahl­ bauten"; höl­ zerne Wagenräder, Bohlenwege, Ein­ bäume (Boote)

=

Sumerer sind bartlos und tragen Zottenröcke

•• •

Gma11, Ja/msÄgJpli.uhe ,mJ Papyr11S des Ptahotep König Cheops z.ah/,,, gihl „ Sllllltrische Götter"llltllt ,rs�ab .... -800 1-----------------1----------1---------

-2850

-2780

� Agypten als einheitlicher Staat kon­ solidiert; fremde Einflüsse werden aus­ geschaltet � Beamtenstand in Ägypten

� Djoser König von Agypten bis � -2720 (3. Dynastie) (3.-5. Dynastie Agyptens wird auch bis zu etwa 100 Jahre später angesetzt) � Agypt. König gilt als Verkörperung des falkengestaltig. Him­ melsgottes Horus

-2772

-2750

-2720

-2700

� Umendeckel-Ka­ lender von Troja ver­ bindet die Jahreszeiten mit den Symbolen Baum, Mann, Schlan­ ge, Weib

� Sagenhafter König Gilgamesch von Uruk

� 4. Dynastie in Agypten bis � -2560, mit den Königen Snofru, Cheops, Chephren, Mykninos u. a.: kul­ tureller Hochstand � Cheops ägypt. Kg. der 4. Dynastie � Papyrus des Ptaho­ (nach Snofru) bis � -2675; baut 137 m tep : Lehren eines Va­ hohe Cheops-Pyramide bei Gizeh ters an seinen Sohn (eines der ältesten lite­ rarischen Zeugnisse überhaupt) � .Agyptischc Lieder kennen rcdendeFische

2.6

� .,Sonnenschiffe" zur Reise der Seele Kg. Cheops' in das Jenseits (eines wird voll ausge rüstet und unversehrt 1954 in einer Felsgruft neben der Pyramide gefunden)

Ägyptische �yramiden R:S Lebensgroßer Alabaster-Kopf einer Priesterin aus Uruk (gilt als erste Großplastik des Menschen)

Ägyptischer Kalender

Ägyptische IUld sumerische Mu.ri/e

:=::: Urnendeckel aus der ältesten Schicht Trojas (in­ doeurop.: Darda­ nia) mit als Sonne­ Mond-Kalender deutbaren Ritz­ zeichnungen (gilt als ältestes Doku­ ment abendländi­ scher Astronomie)

=ten Zinn in Ä u. Babylonien

gyp-

bekannt

:=::: Kg. Djorer von Ägypten u. sein Baumeister Imhotep: Stufenmastaba (Grab als Stufenpyramide) von Sakkära (ältester ägypt. Bau ganz aus Stein; Totenopfer-Reliefs in d. Kultkammern) König Djorer (lebcnsgr. ägypt. Sitzbild aus Sakkiira) :::::: Grab des Hesirl bei Sakkiira (ägypt. Bau mit Holzreliefs)

=

:::::: Mesopotamien vergröß.sich durch Anschwemmg. v. Euphrat u. Tigris, die ihr Bett jährl. um 50 m verlagern (führt in 5000 Jah1ren zu 260 km Landanschwem­ mung südlich Ur) R:S Ägypter gewin­ nen Kupfer auf Sinai

=

lmhotep, ägypt. Priester, Arzt· und Baumeister, Beam­ ter von Kg.Djoser (/. wird später als Hauptärztegott Thot m. lbiskopf verehrt) :=::: Einführung des 365tägigen ägypt. Kalenders ohne Schaltungen R:S Große Stadtmauer im sumerisehen Uruk mit 900 Türmen entsteht (9,5 km lang)

Uruk hat ca. 47 ooo Einwohner

R:S In Ägypten Übergang vom Goldwaschen zum Goldbergbau

=

Relativ hohe Entwicklung der ägypt. Bildhauerei mit Kupfer­ meißel am weichen Kalkstein. An­ fänge der Hartsteinbildnerei mit Steinhammer :=::: Verschiedene Sitzplastiken von Herrschern in Ägypten (Kalkstein) Bau der Cheops-Pyramide

=

:::::: Ägypt. Heil­ kunde kenntSchie­ nung d. gebroche­ nen Unterarms Cheopspyramide ist nach den Him­ melsrichtungen orientiert Älteste Bronze mit 9 :1 Kupfer: Zinn-Mischung

=

=

:=::: Botanische Gründe sprechen für Baumwollan­ bau in Peru nach Kreuzung mit asi­ atischen Sorten In China wer­ den Ballspiele (wie Polo und Fußball) vermutet

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