Das Verständnis der Oden Salomos

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Das Verständnis der Oden Salomos

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Inhalt
Einleitung
Übersetzung
Textkritisches
Kommentar

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Wilhelm Frankenberg Das Verständnis der Oden Salomos

(Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft XXI)

Beihefte cor

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft XXI : h«-

:

Das Verständnis der Oden Salomos von

Lic. theol. Wilhelm Frankenberg Pfarrer in Ziegeohain

Gießen 1911 Verlag von Alfred Ibpelmann (vormals J. Ricker)

Das Verständnis der Oden Salomos von

Lic. theol. Wilhelm Frankenberg Pfarrer in Ziegenhain

Gießen ign Verlag von Alfred Topelmann (vormals J. Ricker)

Herrn Julius Wellhausen in Ehrerbietung zugeeignet.

I (j «

ÄjtU.JI^

Inhalt Vorwort Übersetzung

Seite

i—

5

6— 36

Textkritisches

37— 44

Kommentar

45—103

Einleitung. Als ich Ende Oktober letzten Jahres durch die Güte des Herrn Geheimrats WELLHAUSEN seine Besprechung der Oden Salomos in den G G A . 191 o Nr. 9 und Nr. 10 erhielt, war ich mit dem Stoffe noch ganz unbekannt, weil ich durch die Vorbereitung meiner Ausgabe des Euagrius Pontikus, die D. v. mit der griechischen Übersetzung diesen Sommer zum Druck kommt, in Anspruch genommen war. Auf Grund der Inhaltsangabe, die WELLHAUSEN a. a. O. S. 631 ff. gibt, war mir das Allgemeine sofort klar, daß diese Sammlung christlichen Ursprungs ist. Diese meine Überzeugung verstärkte sich dann, als ich mich in das Studium der Oden mit Muße vertiefte, nach einer besonderen Richtung. Das waren ja ganz dieselben Gedanken, die mir bei meiner Lektüre der Kirchenväter der vier ersten Jahrhunderte auf Schritt und Tritt aufgestoßen waren. Ich merkte gleich, daß die Stellen, die dem christlichen Ursprung der Oden zu widersprechen oder den Zusammenhang des Textes zu stören schienen, nur auf Mißverständnissen beruhen. Die Hypothese HARNACKS, die übrigens ähnlich schon HARRISON hat, daß ein jüdischer Grundstock in christlicher Bearbeitung und Erweiterung vorliege, eine Annahme, deren Schwierigkeiten er sich selbst nicht verhehlt, schien mir bei der geradezu erdrückenden Uniformität der Oden haltlos zu sein. So weit ich die Literatur der Frage kenne, arbeitet sich auch die Überzeugung, daß die „jüdischen" Stellen auf Mißverständnissen beruhen, immer mehr durch. Gar nicht ernstlich in Betracht kommt meines Erachtens die Meinung derer, die am liebsten die ganze Sammlung jüdisch oder wenigstens judenchristlich machen möchten. HARNACK hat das unleugbare Verdienst, durch seine Beihefte z. Z A W . XXI.

I

2

Ausgabe und Kommentierung (Texte und Unters. Bd. 35 Heft 4) der Übersetzung FLEMMINGS auf die Oden in einer bestimmten Richtung aufmerksam gemacht und den Eifer angespornt zu haben, wenn auch seine Einschätzung der Oden auf einer großen Illusion beruht Wer aus den Oden etwas Positives für die Geschichte, die Tradition des Lebens Jesu, die Entstehung des vierten Evangeliums lernen will muß das Gras wachsen hören. Der Wert dieses Fundes schrumpft für den, der den Text versteht, sehr zusammen. Originales enthalten sie in der Substanz ihrer Gedanken meines Erachtens gar nichts, ihr Gedankenkreis hängt auf das Engste mit der Exegese der alexandrinischen Schule (Clem. AI.—Origenes) zusammen: man lese den Kommentar des Origenes zu den Psalmen und nehme sich dann einen Text, etwa den 71 des Kanons vor und studiere ihn mit dem mystischen Schlüssel so erhält man dieselben Gedanken und Bilder. Auch die Form dieser Gedanken ist nicht original, sie ist ganz und gar der der alttestamentlichen Psalmen nachgebildet. Die ganze Sprache weist in jedem Verse fast auf diese Herkunft. Das letztere ist zwar bekannt, aber es ist doch gut, wenn wir im Folgenden eine nur flüchtige Zusammenstellung verwandter Stellen bringen. Die Oden stehen voran, die Psalmen nach. 9—21 1 1 5 — 2 7 sb 248 2317 298—3316 294—294 264 (Gebrauch des u^ouv) — 292 29 u — 3017 248 298—3210 3316 9— 32 11 821—3215 2910 5 5—34 5 S 7f.—34 8 5 5f-—346 2810—3412 1 1 8 usw. (p.e6r) Oeovi) — 35 9 28 10—37 2 1 IC)8 5 31 8—383.10 11 5— 398 20—4914 18 18—51 8 5 10—5423 1 1 5—603 68—643 b 67ff. 10— 64 lofif. 398—656.12 11 11—667 719fr.—675 17 ioff.—677 225 — 6722 31 7—685' 176 usw.—689 56—6824 25 5f.—6822fr. 176—707 294—7020f. 2813—7223 175 382—7224 225—73'3 b 97 8 8—754 3 1 1 — 7 6 1 7 1 1 5 — 7 7 1 5 92 b —8310 i i i i — 8 4 i3b 10 6f.—859 2 8 u f . —8514 29 11—85 i6b 31 8f.—879 911—8829 92—8310 8839.52 41 1 ff.—94iff. 95 1 ff. 31 8ff. 2813—101 9 391fr— i234f. 1816— 13418. Aber das Interessanteste in dieser Beziehung zwischen Psalmen und Oden liegt nicht in diesen mehr oder weniger losen sprach-

3 liehen Anklängen. Wer sich die Mühe gibt nachzusehen wird finden, daß der Christus oder der Xoyog in der einzelnen Menschenseele ganz nach dem duldenden und schließlich hochkommenden Gerechten der alttestamentlichen Psalmen gezeichnet ist, während der „geschichtliche" Christus, der ja freilich von jenem Bilde auch stark beeinflußt ist, kaum irgendwo hervortritt. Ebenso sind die Feinde, die in unseren Oden stets die Dämonen resp. ihre Eingebungen sind, durchgängig mit den Farben der Widersacher des Frommen in den Psalmen gemalt. Mit dieser literarischen Unselbständigkeit unserer Oden hängt auch ihr geringer ästhetischer Wert zusammen. Die Begeisterung, die hier von innerer Schönheit und grandiosen Bildern redet ist wirklich unbegründet. Die Sprache ist so salopp, wie man sie selten findet, man weiß nie, wo Sache und Bild aufhört, mit der größten Leichtigkeit eilt der Verfasser von einem Bild zum anderen: die Bilder sind bei ihm keine künstlerischen Konzeptionen, sondern bloße abgegriffene Ausdrucksmittel einer theologisch-mystischen Schulsprache, für denselben Gedanken hat er sie dutzendweise auf L a g e r ; man lese zu dem Zweck besonders einmal Ode 1 1 und Ode 38 aufmerksam durch. Im ganzen und großen haben wir hier eine manirierte religiöse Sprache vor uns, deren Ausdrucksmittel zumeist den groß und seltsam anmuten werden, der ihren Inhalt und ihre Herkunft nicht kennt. Wer an diesem Geröll mythologische Studien machen will mag aus dem zerriebenen Sande des Flusses die stolzen Formen der ursprünglichen Berggipfel sich rekonstruieren. E s sind Phrasen, die sich unter den Händen in entlehnte Allegorien und schwankes Gedankenspiel einer gelehrten Phantasie auflösen. Ich habe an ein paar Stellen in der Erklärung auf diese ästhetische Frage aufmerksam gemacht, weil sie für die Bewertung der Oden von Wichtigkeit ist Ich habe nun auf den folgenden Seiten versucht mein Verständnis des Textes der Oden zu geben und zu dem Zwecke aus den mir zu Gebote stehenden Notizen meiner Lektüre passende oder verwandte Stellen angeführt Sie sollen lediglich in dem Leser das geistige Milieu schaffen, aus dem heraus das Verständnis 1*

4 dieser Oden meines Erachtens allein möglich ist. Die Zeitbestimmung ist bei solchen farblosen Produkten immer eine schwierige Sache und im Grunde ziemlich gleichgültig, obwohl sie bei vielen als die Hauptsache behandelt wird; man muß zumeist froh sein, wenn es gelingt, derartige Erscheinungen in bekannte Gedankenkreise einzureihen oder auch nur ihnen einen Platz in deren Nähe anweisen zu können. Meiner Überzeugung nach beruhen die Oden auf der Gedankenwelt der alexandrinischen Gelehrten; von da aus sind sie in ihren Hauptzügen völlig verständlich, nach dem Heidentum und seinen Mysterien braucht man so wenig auszugreifen wie nach dem Judentum. Sie sind ein rein literarisches Produkt, ihr Schauplatz ist nirgends die „große" Welt, sondern stets die einzelne Seele mit ihren Kämpfen und Erfahrungen, das Publikum des Sprechers in den Oden ist die eKKÄrjöia in ihrem mystischen Sinn. Davon, daß sie für den Gemeindegottesdienst, wenigstens ursprünglich, berechnet sind, zeigt sich nirgends eine deutliche Spur, vom Gegenteile viele. Ich habe mich in der Erklärung mit der Widerlegung der Ansichten anderer, die ich, wie vielleicht zu betonen nicht überflüssig ist, wohl kenne, absichtlich nicht aufgehalten, um die Übereinstimmung der Gedanken ungestört zu Worte kommen zu lassen. Die Durchführung meiner These in allen Oden — ich habe nur drei ganz selbstverständliche von der Besprechung ausgeschlossen •— wird der beste Beweis für ihre Richtigkeit, zugleich auch die beste Widerlegung sein. Die Texte aus den Kirchenvätern habe ich mir nach MLGNE genau abgeschrieben; sollte doch hier und da in den Zitaten ein Irrrtum untergelaufen sein, so bitte ich den Leser um Nachsicht; das ist leicht möglich, wenn man, wie ich, nicht in der glücklichen L a g e ist, die Bibliothek am Orte zu haben. MACARIUS habe ich zitiert nach der mir zu Gebote stehenden Ausgabe von PRITIUS, Lipsiae 1698. Voraus geht eine Übersetzung der Oden. Daß ich dieselbe griechisch gab wird jeder verstehen, der derartige Übersetzungen aus dem Griechischen studiert hat. Mir wenigstens geht es so, daß mir der Inhalt eines derartigen Textes viel näher tritt in seinem griechischen Gewände, mag es auch hier und da

5 nicht besonders gut sitzen. Mit den griechischen Worten strömen dem Belesenen wenigstens auch die Erinnerungen aus seiner Lektüre zu, es bildet sich bei ihm aus dem Gedankeninhalt der griechischen Worte die geistige Atmosphäre, die sich beim Klang oder beim Bild der deutschen Worte nicht einstellen will. Auf die vielen Aufhellungen, die diese Übersetzung im einzelnen bringt und die der Leser finden wird, will ich nur nebenbei hinweisen. Die wichtigeren Textänderungen, die ich vorgenommen habe, sind nach der Übersetzung S. 37—44 verzeichnet.

3 2 Kcn r o jieXr) a u r o o flpog a u r o v Kat a u r t o v eKKpep.ap.ai Kat a y a j r a i j i e 3 ou y a p qi8eiv a y a j t a v t o v ìcupiov ei a u r o ? jii) q y a j t a p.e. 4 T15 S u v a r a i 6iaKpiveiv rijv a y a « r | v e i ]ii) og

ayajtatai;

5 aycuta) r o v «piXov kcu ejturo^ei a u r o v r) ^ u ^ r ) p.ou. 6 Kai ojtou i] avcutavaiq

aurou

Kaya) ujrapxco 7 Kai ouk ajto^eva)dr]Cop.ai estei

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CJtXayxvun. 8 e o y K e K p a j i a i ori eopev o a y a n c o v t o v cpiXov 9 o u a y a j r o t o v uiov y e v q t f o j i a i utog 10 enei 0 jrpooKoXXcupLevog toh a d a v a r c o i Kai a u r o ? o d a v a r o q

ecrai

11 Kai o a i p o u j i e v o q r o v t,cuvra Kai a u r o g t / o v e e r a i . 12 r o u r o r o n v e u j i a rou Kupiou a t y e u f l r a ^ 6i5aOKei roug avòpainovt;

i v a yvtofliv o8oug a u r o u

13 oo(pit,eode Kai yvcore Kai ypr)yopeire.

aXXrjXouia.

4

' o o S e i s j i e r a ^ r j o e t r o v a y i o v t o j t o v flou d e o g jiou 2 Kai ouk p e r a p e i a u r o v a X X a x o u o r i ouk e x e i e ^ o u c i a v a u r o o 3 e n e i r o u a y t o u « o u eeiai aurou' aXX. '3 1 lôou eoojtrpov rijicuv o Kupioç avocare rouç ocpdaXp.ouç Kai opare aurouç ev aurcoi Kai Karap.avv>avete rrjv e|iv taiv jrpoouMtœv ujicuv 2 Kai ajtayyeiXare eiraivouç rtui jtveujiau aurou Kai OJIRJ^ere rouç Ô J U X O U Ç cuto rcuv jrpoöüojtajv Kai ejtutodeire rqç ayiorqroç aurou Kai aurrjv evöuöaöde Kai yevr]öeöde ap.ajp.ot aei Jtpoç aurov- aXX.

16 M

1 axSJiep ocp^aXjioi too mou eiç rov narepa aorou OUTCDÇ 01 otpdaXpoi i*ou jcupie ôtcutavTOç npoç a e 2 ÔIOTI n a p a öoi oí paöToi )xou Kai at rpixpai 3

BKJIV.

t a öJtXayxva «ou an ejiou Kupie )ii]5e acpeXqiç jiou rqv xprjöTOTqTa öou. 4 retvov p.01 Kupie ôianavtoç rqv ôe£iav «ou Kai xadi)ynTr)ç yivou jioi eiç reXoç Kara TO deXi)|ia öouJIT) KXIVTJIÇ

5 euapeOToiryv ejurpoödev cou ôia rqv ôo£av öou Kat ôia TO ovop.a öou 6 3r]6av Kar' aurr¡v Kai e|iaraiajdi)öav.

Kai 17 Kai ori 18 Kai 19 Kai

eyvcuöav 01 yiyvcuôKovreç Kai öievoqdi)öav (eXoyitfavro) ouK ep-iavdqöav ev roiç ôiaXoyicp.oiç aurcuv ev rqi rou ôiavoiai eyevovro. KareyeXatfav rtuv 81a «Xavijç oöeoöavrcuv U > J / I Ö T O U

autoi

eXaXr)öav aXqdeiav acp' ou evecpuaqöev ev auroiç o uxjnaroç.

6o¿a Kai jieyaXoJtpeneia tait ovojiaTi aurou* aXX. 19

yaXaictoç p.01 «poöqvex^n Kai ejtiov auro ev yXuKurqn rrjç XP1 ÖT0Tr l r0 5 tou Kupioy2 o uioç to jrorr]piov Kai o ajieXyojievoç o jtarqp 1 jtorqpiov

3 Kai i)neX£ev aorov ro ayiov jrveup.a orí 01 p.aöroi auTou ertXrjödqöav Kai ouK eôeqôe ôiaKevtoç

ajtoßXr^qvai

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T O

yaXa.

4 aveaji^ev aurou tov ro ayiov Jtveu}ia Kai ejii$e TO yaXa tajv Suo jiaörcuv rou Jtarpoç Kai eôcoKe rr)v Kpaöiv ran Kotfjicui ayvoouvri 5 01 avaXajißavovreg ev reXeiori]TI eiöi rqç ôe§iaç. 6 e^eXudri r| KOiXia rrjç jtapôevoo Kai auveXaße Kai ereKe Kai eyevero inyrqp H Jtapdevoç ev jtoXXtoi rcodcor K O X J I O V

K A I

7 ajôivqôev Kai ereKev uiov eKroç oôuvouv 8 Kai ouK eï,r]riiôe p.aiav o n auroç aurqv eï,ajojtoir)oev. (JOÇ avrip ereKev Kara jrpoaipetfiv

9 Kai ereKev ev ajroôeigei Kai eKrqtfaro ev jroXXcm Kparei 10 Kai qyajiriöev ev öoorrpiai Kai ecpuXarrev ev xP I l ör0Tr l Tl

Kai aJtqyyeiXev ev jieyedei(?). aXX.

21 20

1 iepeoç Kupiou eipi Kai aurun lepareuio Kai jtpoeaycu aorax to Siüpov rqç ôiavoiaç aoroo 2 ort oux o koôjioç ood' cuç q 6ctp£ n ôiavoia aorou ouôe coç 01 ^ p q ô K e u o v r e ç aorov ôapKiKcoç. 3 to ô c u p o v r o u K u p i o u eöTi ô i K a i o ô u v q K a i K a d a p o T q ç r q ç te K a p S i a ç K a i rcov x e i ^ E c o v . 4 npoöaye rooç vecppooç cou ajicujiooç Kai T a ö j t X a y x v a öou p q jrapevoxXeirco a i t X a y x v a K a i q \|/U)(ri c o u j i q uôikeitou ^ o x q v 5 p q K r q ö a i a X X o r p i o v rip.ru r q ç ^ u x q ç öo\; p q ô e i^qrqöov K à r e ô \ h e i v r o v îtXqôiov öou 6 p q ô e a n o o r e p e i a o r o v to Evôupux r q ç a u $ x u v q ç a o r o u . 7 E v ô u c a i ôe r q v x a P l v T 0 U K u p i o u a c p d o v i o ç K a i e X d e eiç tov J t a p a ö e i ö o v K a i J t o i q o a i ö t E c p a v o v ö o i a i t o r o u ôevôpov

aoroo

8 Kai Em rqç KEtpaXqç öou depevoq eocppaivoo Kai e m e r q p i ^ o o (Karaäapöei) r q i cpiXavdptojtiai a u r o o . Kai jrpojropeuerai eoo q 5 o £ a 9 K a i ojroÔEgqi n a p a r q ç x P n Ô T O T r i T O Ç « « r o u K a i r q ç x a P l T 0 Ç K a i X u r a v d q ö q i ejt' a X q d e t a i ô o § a i r q ç o o i o r q r o ç a o r o u . 8 o | a Kai ripq ran o v o p a r i aoroo- a X X .

1

2 3 4 5 6

21 r o o ç ß p a x i o v a 5 a v q p a eiç o\|roç e X e e i r o o K o p i o u o n r o o ç ÔEOp.OUÇ pujo a j r e X o t f e Kai avo\J/ü>öE |ie o ß o q ^ o g jioo eiç e X e o ç te aoroo Kai oœrqpiav. Kai artodejiEvoç rov ö k o t o v t o cpœç eveôucapqv K a i E y e v e r o jioi r a j i e X q J i p o ç e p e aveo jiaXaKiaç Kai evoxXqôeœç Kai EjutadEiaç. K a i jrepiôôœç a v r e X a ß E r o p o o q ß o u X q too K o p i o u Kai q K O i v a m a a u r o o q acpdaproç Kai occupai ev rax cpcori aorou Kai ejroiqöa evomtiov aorou. K a i j r p o o q y y i t f a aurcui u p v c o v a o r o v K a i ö o £ a £ , c o v

22

7 ipeujaro q Kap&a pou KCU ev tu)i ötojian jioo eupeft| Kai avereiXe e«i roav ^eiKeiuv jioo Kai epßytiXüvdti em TOO jrpoöajjroo ]iou ayaXXiaôiç row Kupiou ícai 8o£a aurou* aXX. 22

1 o Kataytuv jie cuto tœv aveu Kai avaytov jie ajro rcov Karcu 2 Kai o öuvayiuv t a p.eoa Kai jie purrcuv, 3 o ôKopjriôaç rouç ex^pouç jiou Kai avnôucouç, 4 o ôouç jioi e$ouöiav rou Xueiv rouç ôeôpiooç 5 o jrara^aç Ôi' ejiou rov ôpaKovra rov ejtraKecpaXov Kai e«eorr]ôaç jie ejci raç piï,aç aurou cuore acpaviöai aurou TO öJtepjia — 6 au UJtr]p£aÇ 8K61 ßoqdcuv jioi Kai Jtavraxou to ovojia öou KUKXÜH p.ou' 7 aveiXev rj ôe£ia öou rrjv KaKrjv aorou mKpiav Kai ri x e i P ö o u cujiaXioev oôov roiç eiç öe Jtiöreuouöf. 8 e£eXegaç aurouç aito rtuv racpcov Kai E K roov VEKPOÜV aurouç acpaopiôaç 9 Kai eXaße? oera vEKpa Kai av^yayeç en' aura oapKoç. ro Kai ouK eoaXeuôqtfav Kai eScuKaç avrtXr]p.iJreiç eiç ^turjv. 11 acpdaproç qv öou q oôoçKai ro jtpoöcujrov ÖOU enqyayeç rtui KOÖ|IÜH iva jtavrcuç Xurçrai Kai avaKaivrjrai 12 Kai yev^rai dejieXiov navri rj Jterpa öou

ÖOU

eiç avapeöiv

Kai ejt aurqi œiKOÔojir)Kaç rr)v ßaöiXeiav öou Kai yeyova oiKUjia rtov ayituv aXX. 1 q x a P a T C 0 V dovu^ ei£ rr|v ayaXXiaeiv aurou Kai reXeiuxsiv rqg ejtiyvtotfeco^ aurou. 5 r) PouXq aurou eyevero coq ejiiCToXq r| rtpoaipefliq aurou KarqXdev cuto TOU u\Jrias I. 7,12 las Nestle vortrefflich o u ö i a für das \>uöicc des Griechen. 7,16. nauo ist unverständlich, das P r o n o m e n ist zu streichen. 7.17 ist zu lesen im ist nicht =

Uu.!

7,27. A n d e m überlieferten T e x t e ist kein A n s t o ß zu nehmen, es ist freilich kein elegantes Syrisch.

D i e erste H ä l f t e enthält d a s

Subjekt, die zweite das Prädikat; AV« —

korrespondieren wie

griech. iiqre—p.qre. 8,3 liest H . w o h l lesen

richtig

für \«i»V; S. V o r s c h l a g zu

ist keine V e r b e s s e r u n g . 8.20

«— meine K n e c h t e !

8.22 für J^jU lies

o d e r besser mit Diettrich ( 1 9 1 1 ) Id».



8,25b «tall? 9,7b für liest Wellhausen (W) 9,9* die drei ersten Worte, die im Zusammenhang ganz verloren dastehen, sind die Erinnerung eines Lesers an ^ 20,4. Der Inhalt dieses Psalmes hat sicher auf die Ode eingewirkt Das folgende Wort beginnt man dann besser ohne 9,11 natürlich ist zu lesen; das ist aber keine Konjektur von H, wie S. meint, sondern die Überlieferung. 9,13 fiir lese man im Folgenden hat der Syrer das latente Subjekt des Griechen wie oft falsch bezogen. Das Subjekt ist nämlich „Er" d. h. Gott. 10.3 Die Handschrift hat richtig IVÄAI cf. H. unter Errata. 1 o, 7*. kann so unmöglich richtig überliefert sein. Ich vermute, wie ich übersetzt habe, griechisch Kai OUK ejuav-ih] ev etc., das verschrieben wurde in KAI OUK ejiiav^qv —; das im syr. eingesetzte VI* hat dann die Umwandlung des Pronomens in «A an H angeglichen, vgL 10,7. 28,10 S. möchte wohl das überlieferte V ^ K a l in V .N K ml verändern; aber dazu ist kein Grund vorhanden, zumal dem Dichter \J/108 v. 5 vorschwebt. 29,5. Will man nicht mit W. yuao lesen, so muß man das überlieferte wenigstens übersetzen: ich erniedrigte. 29.7 lies iA. für 29.8 lies »amIi f ü r

30,5 b . Das überlieferte «»Mut ist mir unverständlich; der Fehler scheint im Griech. zu stecken, ich lese ro v a j i a statt to ovop.a. 31,2 lies «tasM statt «KaaM? 31,4 heißt nicht: die in seinen Händen waren! 33,1. Mit Na-»» ist natürlich im Zusammenhang nichts anzufangen. S. möchte das Wort in K»iS verwandeln, aber dieser Ausdruck paßt nicht für das Auftreten der x a P l< ä gegen die cpöopa. Der griechische Text hatte acprjKe das der Syrer zu Unrecht auffaßte: sie ließ los (v. 3) während es heißt sie kam an. 33,2 ff. hat der syrische Übersetzer völlig mißverstanden, indem er das latente Subjekt zu den griechischen Zeiten falsch ergänzte. Als Subjekt kann selbstverständlich nur die x a P l S ' n Betracht kommen, erst dadurch bekommt das unverdauliche Stück v. 2—4 Anschluß und Sinn. Dem syrischen .»«»aj»^ « v. 2 braucht im Griech. kein das Subjekt verratendes Pronomen zu Grunde zu liegen. 33.4 b gehört mit 5* zusammen als ein Satz; das syrische ijua ist nicht „bös", sondern kann sehr verschiedenen griech. Worten (aö^njicuv, arovog etc.) entsprechen. 34,4—5. Hier liegt eine störende Glosse vor, die das Verständnis falsch geleitet hat. Die Worte •«< U&»; bis V^V, 51 sind zu streichen. Die betr. Worte nämlich in v 4b sind offenbar Erklärung zu dem ihnen unmittelbar vorhergehenden, während die Worte in 5» l ^ a * in 4» erläutern wollen. Diese Worte sind vom Rand in den Text gedrungen und dort falsch eingesetzt.

43 35,i.

V^l ist afel von

das qal kommt auch vor, wenn

auch die Wörterbücher kein Beispiel anführen

Ich lese es z. B.

in den Gebeten des Mar Balai bei Overbeck Ephraemi syri. al opera S. 332,17.

Die Stelle ist ähnlich wie unsere und mag des-

halb hier stehen: JJ-4

¡11.

35,4. könnte man lesen Ju,, Jul;

für das überlieferte

liest W . trefflich 36,1.

Die Auffassung und Übersetzung: ich ließ mich wieder

auf den Geist des Herrn etc. ist nicht richtig; vgl. die Erkl. 36.4 erfordert den Zusammenhang Ji»s«w-> ,n>i» ¡j. 36.5 das Subjekt von «jlyÄi. ist vom Syrer falsch erfaßt. 38.1 In

;

liegt sicher ein Fehler der syr. Über-

setzung vor (G). 38.2 lies mit Ungnad «jj^-I«. 38,8 liegt wieder eine störende Glosse vor.

Man will für das

Überlieferte lloA-«, lesen lUi-u»» ohne aber dadurch einen annehmbaren Sinn zu bekommen; denn zu übersetzen: „Die Plagen, die als Schrecken philologisches

des Todes

gelten" —

erlaubt nicht jedem sein

Gewissen', abgesehen davon,

lU^jKyj, zum mindesten ist richtig; aber die

heißen müßte.

Worte

merkung eines Lesers zu

von

daß es dann auch

Das überlieferte an bis -•» sind die Be-

die vom Rand in den T e x t kam

und zwischen die zusammengehörigen Worte Ha»,

^ i N » mitten

inne geschoben wurde! 38,19 Ich sehe nicht recht ein, warum das Subj. zu den drei ersten Verben

nicht wie bei den letzten die Wurzel oder der

Baum sein kann; grammatisch unmöglich (S) erscheint es mir nicht. 38,2o b In das Bild würde es besser passen, wenn für «nIoaxb; dastünde

; aber bei der saloppen Bildersprache

kommt

man zu keiner Entscheidung. 38,21 lies tln->a-»». 39, Sb J-i* allein ist etwas hart im Ausdruck, lies 4 1 , 1 pcojtotg (Clem. Alex. coli. a. G. M. 8 S. 173) als Haupt ist bekannt, z. B. aus der Psalmenexegese des Origenes. Zu dem Bild v. 15 ff. liegt bei Mac. de lib. mentis cap. 1 eine treffende Parallele vor. Die Toten sind die in den Banden des Sinnlichen schmachtenden Mächte des jtadrjtiKov, die von dem zum Christus gesalbten XoytcrtKov befreit werden; durch diese Tat wird es erst recht zum riyejioviKov in dem Kocp.o.r|povop.ia an, zu der es Gott unter Verfolgungen und Trübsalen erzogen hat. Diese Erklärung wird sichergestellt durch Ode 1 8 , zu der wir nun übergehen. Ode

18.

Der Dichter preist zunächst die Großtaten der göttlichen Liebe, die ihn umgewandelt hat. Das Gesetz der Sünde, das in den Gliedern herrschte, ist in seinem Leibe aufgehoben, so daß die Harmonie zwischen dem Leiblichen und dem Geistigen in der aitadeia der Seele hergestellt ist; der Leib ist ein gefügiges Organ des göttlichen Willens geworden, der in ihm regiert. Trotzdem ist der Dichter von der absoluten reXeiorriq noch weit entfernt. E r hat große Sorge, Gott möge um der mancherlei eXccTTcujiccrcc

49 willen, die ihm anhaften, ihm seinen Xoyo^ entziehen, d. h. ihn aufgeben und das gute Werk, das er in ihm angefangen, nicht zum Abschluß bringen, so daß schließlich doch das Böse triumphiere. Deshalb bittet er ihn, er möge doch der im Prinzip vollbrachten Erlösung in ihm zum durchgreifenden Siege verhelfen, die Finsternis und das Böse ganz aus ihm ausweisen; er solle die zerstreuten vom Bösen gefesselten Gedanken (Xoyiöjiot) sammeln und behüten und die jrXavq der Sinnlichkeit ganz zerstören. Denn es gibt im Menschen törichte Mächte, denen die j i a t a i a und j r p o ö K a i p a des Sichtbaren imponieren und die sich von ihnen fangen lassen; diese jiaraioi in der Seele vergehen mit ihren Götzen, der JtXavr} und der a y v o t a unter dem Spott der frommen, von Gott inspierierten Mächte. Daß in der Ode ein Einzelwesen redet von den Vorgängen in seinem Inneren ist meines Erachtens gar nicht zu verkennen. Die an die Psalmen des Kanons sich anschließende Form, in der von Frommen, Toren, Gottlosen usw. geredet wird als wie von Einzelpersönlichkeiten, kann selbst den nicht darüber täuschen, der die Art der Exegese der Psalmen z. B. bei Origenes, nicht kennt. Das ist ja gerade das Kennzeichen dieser Art Gnostik (oder Mystik), daß sie die Seele anstelle der Gemeinde setzt und in psychologischen Vorgängen das geschichtliche Erlösungswerk Christi zu erfassen und zu erleben sucht; vgl. Mac. hom. 12 § 15 e K K X r j ö i a ouv Xeyerai K a i em jtoXXcuv K a i em p-ia^ . aurq yap r| ^ X l öuvayei 0X005 r0U(= Xoyiöjiooi; Kai e a n v EKK X r j ö i a ran decui und hom. 37 $ 8: e K K X r j c i a ev 8uöi jrpoöcojrou; voeirai TUN öuarr]p.aTi rcuv JUGTCDV K a i t a n 0 u y K p 1 p . a u rqg ^ u ^ i ] ? — E K K X . EÖTIV oXov a u r o o (roo avdpajjiou) ro ö u y K p i j i a . Daß wir es in unseren Oden mit einem solchen Kollektivum zu tun haben zeigt sich auf Schritt und Tritt. Das innere Leben des asketischen Mystikers bewegt sich bekanntlich in zwei Polen: einmal der schrankenlosen n a p p q ö u x in dem Augenblick der eKöraoi^ oder der von ihr getragenen Erinnerungen und dann in der tiefen Niedergeschlagenheit über die Sünden und Mängel, deren Dasein sich ihm in Taten oder in Beihefte i . Z A W . X X I .

A

52 SiaXoyiöpLOiq epjradeoi immer wieder aufdrängt Das Spiel, das die X a P l ? O I K O V O | U K ( D £ mit dem Menschen treibt, schildert z. B. Mac. hom. 38 § 5. Wenn er meint, schon im Hafen und am Gestade das jtepav zu sein, reißt ihn die Woge wieder mitten ins Meer; dann wieder wirkt die Gnade so reichlich in ihm, daß die höchsten Würdenträger der Erde gegen ihn armselige Bettler sind: jiera 8e Kaipov Kai oupav p^raßaXXerai ra Jtpayjiara tuöre e£ aXrjdeiaq rov TOIOUTOV eaurov qyeiödai ajiapxtuXoTepov jravrcuv avdpGOjtcuv Kai JtaXiv aXXqi copat opav eaurov oiov ßaöiXea jieyicrov egaißiov rj Sovaotriv cpiXov ßaciXeoo^- JtaXiv aXXrji copai eaurov opav aödevq Kai Ä T C Ü ^ O V Xoutov eu; ajiqXaviav epjturrei o voug öia ri ourcog Kai JtaXiv OUTON;. Daher oußeii; TOÜV execppovajv toXjiai eineiv oti cuvouöqg jioi rqg Xapiro^ TO oXov qXeudepcojiai rry; ap.apriag aXXa ra 8uo jrpotftojta ev TCJÜI vcui evepyeirai, Mac. hom. 17 § 6; denn 01 Kare)(ojievoi ev ßaOei uito TOU aya-öou p.epouc, friq )(apito^ Xeyco, en eici SouXoi Kai uiroxeipioi roiq Jtovqpoiq Xoyiöjioig Kai ran jiepei KaKia? ibid. $ 7. Eine völlige ap.epip.via (§ 8) tritt nie ein: Xeyco 8e 001 on Kai 01 curoöroXoi ex 0VTE ? T 0 V tapaKXqrov Kai oXoreXco? O U K qöav ajiepip.voi- öuvrjv yap rr]i X ! L ayaXXiaoei cpoßoq Kai rpop-oq eg autriq rr\q xaPlTO?> ibid. S 7Immer wieder merkt der Asket, wieviel ihm zum „vollkommenen Mann in Christo" noch fehlt; es geht langsam aufwärts durch viel Taypiara hindurch, vgl. die Schilderung bei Greg. Nyss. in cant. cant. (Migne 44 S. 1109Bf.) in der Unterscheidung zwischen KTiöiq und avaKriöi^ und Mac. hom. 17 $ 5: raura ra psrpa OUK euöecoq KaraXap.ßavouöiv 01 avöpcojroi ei jir) öia Kap.arou Kai dXnJrecuq Kai aycovoq jtoXXou. Der Mensch bleibt immer nur p£piKU)i; aXXoicüdeiq durch die Gnade (Mac. hom. 26 § 5) und immer q KaKia p^piKcoq öuvecri (26 S 22), es bleibt immer Unkraut im Acker. Denn mit einer rein körperlichen Enthaltsamkeit ist es nicht getan: eönv yap q KaKia ev ran VOÜI Kai ev ri)i KapStai ifl Kai ejraiperai' ouroq 8e eönv aytoc; o Kadapdeig Kai ayiaödei^ Kara rov eccu av^pcujrov, Mac. 17 § 13. Die Seelenstimmung, die aus unserem Lied redet, ist so klar wie nur 0

5 0 1

TR

L

5' möglich; der Dichter 1 6 S 3 redet.

gehört zu denen, von denen Mac. hom.

Ode

24.

Der Christus erscheint als das Haupt, über ihm die Taube als Sinnbild des heiligen Geistes, der auf ihn als den gesalbten Erlöser hinweist (cf. Mt 3 17). Eine furchtbare Aufregung bemächtigt sich der finsteren Gewalten in dem Menschenwesen bei dieser ejn8r)pua Christi: die Bewohner des p-ucpoi; Koöjiog geraten in Schrecken wie weiland die Könige der Kanaaniter, als Josua am Jordan erschien. Die Vögel, d. h. die dämonischen Mächte und Eingebungen, fallen nieder und die ocpeig ep.cpa)Xeuovre5 verkommen in ihren Schlupfwinkeln. Der Abgrund versucht den Gesalbten Gottes zu verschlingen, wie er es mit anderen vor ihm getan hatte, aber vergeblich: der Erschienene gehört zu einer anderen A r t , seine dämonischen Feinde haben keine Macht über ihn. Sie können mit ihm nicht ihrer Gewohnheit gemäß verfahren, er macht der Vernichtung, die sie bis dahin an allen geübt haben, ein Ende und schafft dadurch das Leben. Alle Mächte, die den Herrn in dem Examen nicht Rede stehen können, weil sie nicht aus der Wahrheit sind und die Weisheit nicht kennen, verwirft er. Denn der Herr hat seinen W e g offenbar gemacht. Der Xoyog des Menschen oder auch der vouq hat die Geistestaufe von oben empfangen, heute hat ihn Gott gezeugt und ihn zum Herrn und Christ gemacht, er erscheint als das von Gott bestimmte Haupt in der Menschenseele um sein Erbe in Besitz zu nehmen. Das Land, von dessen Bewohnern die Rede ist, ist in der Sprache der pneumatischen E x e g e s e das Land der Ver heißung, die Menschenseele, die bis zur Erscheinung des JosuaJesus in den Händen der Kanaaniter, der Dämonen, ist, wie Euagrius in der Centurie V cap. 30 sagt. Die „verfluchten" Vögel kommen in der asketischen Literatur oft vor, teils als die Mächte, die den göttlichen Samen im Menschenherzen aufpicken, teils aber auch als die, die das Haupt, d. h. den vouc; beschattend, ihm den Anblick der geistigen Sonne (Christi) im Gebet oder der Ekstase 4*

52

entziehen. Das Herz des Menschen wimmelt bekanntlich von allerlei bösem Gewürm, vgl. Mac. hom. i § 5: K A I ot KCXKOI Kai öetvoi öKcuXqKeg a e c u r a jrveup.ara rr^ irovripia^ Kat ai Suvap.sig rou GKorouq ev aurqi ejureputaTouöi KaKet evvejiovrai Kai cpco/xoouöL Kai epjtouöi —. Die ganze Schilderung ist abhängig von prophetischen Stellen wie Jer 425ff. 9 1 0 Ez 3818 fr. Seph 1 3 . A m Ende von v. 3 ist mir die Beziehung der Worte v.A->! y' nicht klar, aber der Inhalt selbst steht im Ganzen fest; ob der Ausdruck mit der alten gnostischen Differenzierung der Seelenmächte in männliche und weibliche zusammenhängt? oder irgendwie mit dem Bilde in der Apokalypse von dem gebärenden Weibe ? Jedenfalls besagt der Zusammenhang, daß die Hölle oder der Hades sich an ihm verrechnet hat; er gehört nicht zu den gewöhnlichen Opfern, die ihr widerstandslos in den Rachen fallen, vgl. Origenes zu 4r 175—6: o Xpiörog Kadcu^ av-9p}iaTiKa

Jtepav

eX-Seiv =

coq j r p o ö K a i p a

ujrepßqvai

onepßqvai

ra

cpdaöai Se £15 r a jiq

ßXeitop.eva K a i a i c u v i a , Orig. in Matth, hom. 1 1 5 ; Meth. Ol. symp. 1 1:

ujtepjtqSqGcu Koucptuc r o v K o ö p . o v o£urar 6tup.aToq e^ouaa SiaKpiTtKov p.eXoq eu^uvov oXr]v rqv ^t'^riv p.era rou aap-aroi; Jtapepxojievqv Sia TOJV uXiuv Kai aKavdtov rou ßiou Kai ßopßopou Kai jrupoq Kai Kprjjivtuv TOUTEÖTI eitidupicuv Kai q8ova>v — jravro-dev ocpeiXei yuera vq^ecoq Kai avSpiaq Kai ojroußqi; Kai Jtpocoxriq ouöcpiyyeiv Kai cpuXaööeiv eaurrjv —. Das bringt sie nun nicht allein fertig, sie bedarf dazu der Hilfe Gottes, der sie

ihr auch gibt: eirav yap i8r|i o Kupioq tiva yevvaiux; anocrpeVOYIÖP.AJV auti^G — . Als Gebiet, in dem die jrXavr) wirkt, wird v. 11 der Koöjioq genannt, d. h. die Seelenwelt; die versucherischen Gewalten und ihre Objekte sind in der Seele selbst zu suchen, vgl. Ode 18. Die Wahrheit führt die Seele von dem Sichtbaren, den unteren Dingen, auf geradem Wege eiq ra avuo zu dem ovrtoq ov, vgl. Ode 34. 20. 15. Auf diesem Wege der Wahrheit ist die Seele fest und entschieden, sie läßt sich durch nichts mehr abbringen: Gott selbst hat ihr Heil begründet, sie verdankt alles ohne Ausnahme ihm und seiner Fürsorge allein, vgl. zu v. 22 Ode 11 19. — Beachtenswert ist die Leichtigkeit, mit der der Dichter v. 1 ff. von einem Bild zum anderen überspringt; dieselbe Erscheinung zeigt sich v. 17 f. Das ist für jeden, der ästhetisches Gefühl hat, nichts weniger wie schön. Es ist nur möglich, wenn diese Bilder nicht original geschaffen sind, sondern traditionelle und ganz abgeblaßte Ausdrucksmittel einer konventionellen religiösen Sprache sind. Ich mache aufmerksam auf dieselbe Erscheinung Ode 303—5. 19. 11 v . l . 10. 11—12f. — eine Aneinanderreihung von Bildern, bei deren Konzipierung die Vorstellung gar nicht mitgewirkt haben kann. O d e 39. Die Macht Gottes ist wie starke Ströme, die den Gottlosen wegreißen und ihn verschlingen. Der Gläubige aber wird von ihnen nicht erschüttert, denn das Zeichen des Herrn, das an ihm ist, schützt ihn. Dies Zeichen wird ihnen zum Wege, d. h. es beschirmt sie in der wilden Flut und hilft ihnen hinüber. Deshalb leget den Herrn an, so kommt ihr ohne Gefahr über diese Ströme. Er ist über die Wasser hinübergewandelt und seine Spuren stehen noch unbeweglich in dem tosenden Schwall; sie sind für alle, die ihm nachfolgen, ein sicherer W e g zum Ziele. Was die öuvapaq Gottes sein soll, ist schwer zu sagen; vielleicht die mancherlei Jteippuwro