Das Bayerische Jagdgesetz vom 30. März 1850: Mit den Gesetzen über den Ersatz des Wildschadens und sämtlichen einschlägigen reichs- und landesrechtlichen Bestimmungen [2., neubearb. Aufl., Reprint 2020] 9783112370544, 9783112370537

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Das Bayerische Jagdgesetz vom 30. März 1850: Mit den Gesetzen über den Ersatz des Wildschadens und sämtlichen einschlägigen reichs- und landesrechtlichen Bestimmungen [2., neubearb. Aufl., Reprint 2020]
 9783112370544, 9783112370537

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das

Bayerische Iagögeseh vom 30. März 1850 Mit den Gesehen

über -en Ersah ües wil-scha-ens und

sämtlichen einschlägigen reichs- und lanöesrechtlichen Bestimmungen erläutert von

Dr. jur. et rer. pol. Albert Vehr Landgerichtsrat in Regensburg

2.

neubearbeitete Auflage

1928 München, Berlin und Leipzig

3- 5chweitzerverlag (Arthur Sei Her).

Druck von Dr. F. P. Datiern L Tie., Freising-München Pnnted in Germany.

Vorwort der 1. Auslage. Der Kommentar soll Staats-, Gemeinde- und Privatbeamten sowie Rechtsanwälten, welche sich mit jagdrechtlichen Fragen zu befassen haben, ein brauchbarer Gehilfe, Eigenjagdbesitzern, Jagdpächtern und Grundeigentümern bei der Prüfung aller in ihren speziellen Jnteressenkreis fallenden Rechtsangelegenheiten ein zuverlässiger Berater sein. Die weitestgehende Behandlung praktischer Fälle will dem juristischen Laien Sinn und Tragweite der einschlägigen Bestimmungen klar machen und deren Anwendung auf „seinen Fall" ermöglichen; die aus­ giebige Heranziehung jagdtechnischer Fragen, jagd­ licher und naturwissenschaftlicher Fachliteratur soll dem Richter und Verwaltungsbeamten die Beurteilung und Bewertung aller Beweismittel erleichtern. Die umfassende Aufnahme aller, den Jagdbetrieb und Wildbretberkehr auch nur entfernt berührenden zivil-, straf-, Verwaltungs-, materiell- und prozeßrechtlichen Vorschriften, die erschöpfende Zitierung und Verwertung der Rechtspre­ chung und Literatur des Jagdrechts und seiner sämt­ lichen Nachbargebiete, die vergleichende Berücksichtigung der außerbayerischen, vor allem der preußischen Jagdgesetzgebung, die kritische Besprechung schweb end er Fragen und die bestimmte Stellungnahme zu ihnen unter Mitteilung entgegenstehender Meinungen werden es jedem Interessenten ermöglichen, für den konkreten Fall direkten Aufschluß oder doch einen ähnlichen Rechts- und Sachverhalt zu finden. Dem alphabetischen Register ist durch Auf­ nahme der verschiedensten Stichworte besondere Sorgfalt zugewendet.

IV

Vorwort.

Möchte das Buch mit seinem Teile beitragen zur Aus­ gleichung und Milderung der zwischen dem Jagdbetriebe einer­ seits, den Interessen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, der Industrie, des Gewerbes und Verkehrs andererseits be­ stehenden, oft ungerecht und unverständig verschärften Gegen­ sätze, zur Erhaltung guten deutschen Waidwerks, das, trotz mancher Anfeindungen, einen nicht zu unterschätzenden Mit­ kämpfer stellt in dem gewaltigsten Ringen, das je ein Volk um seine wirtschaftliche Existenz und Freiheit gerungen hat. München, Januar 1918.

Der Berfasser.

Vorwort zur 2. Auflage Die seit Erscheinen der 1. Auflage eingetretenen ein­ schneidenden Änderungen des Jagdgesetzes, der Jagdpollzeiverordnung, des Stempelgesetzes, des Reichsstrafgesetzbuches, der Reichsstrafprozeßordnung, der Gemeindeordnung (Selbst­ verwaltungsgesetz) machten eine Neubearbeitung des Kommen­ tars umso notwendiger, als z. Zt. ein, diese Neuerungen be­ rücksichtigendes Werk über die bayerische Jagdgesetzgebung und deren reichs- und landesrechtliche Nachbargebiete überhaupt nicht vorhanden ist. Die verflossenen 10 Jahre haben auch eine Fülle neuer jagdrechtlicher und jagdwirtschaftlicher Fragen und damit eine Reihe von Neuerscheinungen in Rechtsprechung und Schrifttum gebracht, welche in die 2. Auflage erschöpfend hereingezogen und eingearbeitet find. Unter Beibehaltung des bisherigen Aufbaues mußten deshalb zur Vermeidung einer die Übersichtlichkeit und den Preis nachteilig beeinflussenden Umfangssteigerung mancherlei Kürzungen vorgenommen wer­ den, die jedoch der stofflichen Ausschöpfung des gesamten Rechtsgebietes keinerlei Eintrag tun. Die 2. Auflage geht also, angereichert durch sämtliches Neumaterial der Gesetz­ gebung, Rechtsprechung und des Schrifttums als eine gründ­ lich umgearbeitete, vervollständigte und verbesserte Wieder­ geburt der 1. Auflage in die Öffentlichkeit, der sie ein treuer, verlässiger Berater sein möge. Regensburg, im Christmond 1927. Der Verfasser.

Inhaltsverzeich nis. Seite

Borwort zur 1. Auslage.................................................................... UI Borwort zur 2. Auflage.................................................................... V Literatur- und Abkürzungsverzeichnis.................................... IX—XI A. Das Jagdgesetz mit den zugehörigen Bestimmungen . . 1 I. Bayer. Gesetz vom 30. März 1850, die Ausübung der Jagd betr............................................................................. 1 11. Bollzugsvorschriften des K. Staatsministeriums des Innern vom 3.Februar 1857 ..................................... K III. Kommentar.................................................................. 31 Art. 1.................................................................................... 31 Art. 85 des bayer.Fischereigesetzes vom 15. August 1908 48 Art. la.................................................................................... 55 KAB. vom 11. Juli 1900, die sagbaren Tiere betr. . 56 Art. 2................................................................................... 66 Art. 3.............................................................................. 112 Art. 4.............................................................................. 121 Art. 5......................................................................... 128. Art. 6.............................................................................. 136 Art. 7.................................................... 141 Art. 8............................................................... 181 Art. 9.................................................................... 188 Art. IO..................... 180 Art. 11.......................... 195 Art. 12................................................................... , . 198 Art. 13.......................................................................................... 201 Art. 14 . . . 203 Art. 15.......................................................................................... 208 Art. 16.............................................................................. 210 Art. 17......................................................... 210 Art. 18.......................................................................................... 211 Art. 19.......................................................................................... 213

Inhaltsverzeichnis.

VII Seite

Art. 20........................................................................................... 219 Art. 21 . . 219 Art. 22 .................................................................................... 221 Art. 23 .................................................................................... 223 Art. 24........................................................................................... 232 IV. Kgl. AB. vom 6. Juni 1909, die Ausübung und Be­ handlung der Jagd und den Verkehr mit Wildbret betr. 233 § 1.......................................................................................... 233 § 2 234 § 3 237 § 4 239 § 5 243 § 6 § 368» RStGB......................................................................245 8 36810 RStGB..................................................................... 246 8 7 und § 36811 RStGB............................................................ 252 88 8 bis 10 Gemeinschaftliches.................................................. 255 8 8 ............................................................................ 257 8 9 ............................................................................ 260 Kühlhausvorschriften, MinBek. vom 6. Dezember 1910 mit Bollzugsbestimmungen vom gleichen Tage. . 260 8 10und Wildbretschau............................................................... 261 8 11.................................................................................................. 262 8 12..................................................................................................263 8 13.................................................................................................. 264 8 367« RStGB..................................................................... 267 8 368’ RStGB......................................................................268 3 14.................................................................................................. 269 8 15.................................................................................................. 269 Reichsgesetz vom 19. Mai 1891, die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen betr., mit Aus­ führungsbestimmungen ...................................................271 8 16................................................................................................. 273 8 17.................................................................................................281 8 18................................................................................................. 281 8 19................................................................................................. 282 Art. 125 Abs. I—III PStGB............................................... 282

VIII

Inhaltsverzeichnis.

V. Vogelschutz. Sette a) Reichsgesetz vom 30. Mai 1908 .............................. 287 b) Art. 125 Abs. IV PStGB.................................................... 295 c) Bayer. KB. vom 5. Mai 1913 zum Schutze der Bögel 295 VI. Sonntagsfeier. 8 36^ RStGB.................................................................. 304 KAB. vom 21. Mai 1897, die Feier der Sonn- und Fest­ tage betr................................................................................... 304 Vll. Hundehaltung. I. Art. 83 Abs. I und II PStGB.......................................... 308 II. Seuchenbekämpfung. . ...................................... 309 III. Abgaben........................................................................ 310 IV. Beförderung . . 311 B. Wildschadenersatz. I. Reichsrecht § 835BGB.............................................. 312 II. Bayer. Gesetz vom 15. Juni 1850, i. d. F. des Gesetzes 324 vom 9. Juni 1899 ..................................................... C. Körperverletzung, Tötung und Sachbeschädigung im Jagd­ betrieb .......................................................................... ..... . 337 D. Versicherung.............................................. ... 343 E. Zivilrechtlicher Schutz des Jagdrechts . . . 346 F. Strafrechtlicher Schutz des Zagdrechts........................... 354 RStGB. § 292 ...................................................................... 355 § 293 381 § 294 387 88 259, 260 ............................................... 389 88 295, 40, 42 ...................................................... 389 ü. Strafrechtlicher Schutz der Jagdberechtigten...................... 396 RStGB. § 117.................................................................. 396 8 118.................................................................. 407 8 119.................................................................. 408 H. Waffengebrauch..................................................................... 408 1. Tierschutz.............................................................................. 410 K. Steuerrechtliches....................................................................... 413 Jagdkalender.................................................................................. 414 Die wichtigsten Daten über Fortpflanzung des Jagdwildes . . 424 Die deutschen Prüfzeichen für Jagdgewehre............................ 427 Nachtrag.............................................................................................431 Alphabetisches Sachregister............................................................. 432

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis. — Der bayer. Bürgermeister, Berwaltungsblatt für die Stadt- und Landgemeinden Bayerns, München. — Bürgerliches Gesetzbuch. BGB. — Bayer. Gemeindezeitung, Organ f. alle Gemeinde­ BGZ. angelegenheiten des rechtsrhein. Bayerns und der Pfalz. — Das bayer. Wildschadenrecht von Dr. K. Barlet. Barlet — Blätter für administrative Praxis. BlsAdmPr. — Seufferts Blätter für Rechtsanwendung. BlfRA. — Kommentar z. bayr. AusfGes. z. BGB. Boehm-Klein — Bayer. Wassergesetz. Brenner = M. Danzer, Das bayer. Landrecht. DanzerBLR. = Der Deutsche Jäger, illustr. süddeutsche Jagd­ DJäger zeitung. — I. U.: J.rechtliche Umschau. — Deutsche Juristenzeitung. DIZ. = Zeitschrift für Jagdrecht, -schütz, -wirtschaft von EJZ. Ebner, Berlin (1907 und 1908). — Handausgabe des BGB. und EinfG. mit Er­ Fischer-Henle läuterungen. ForstwZBl. — Forstwirtschaftliches Zentralblatt. Frank — Kommentar zum Reichsstrafgesetzbuch, 17. Aust. 1926. Gereke = Gereke-Pressel, Wildschadenersatz. Goercke — Die preußische Jagdordnung vom 16. Juli 1907. GoltdA. — Archiv f. Straftecht und -Prozeß von Goltdammer. Harster-Cassimir = Bayer. Wassergesetz. Henle-Schneider = Die bayer. AusfGes. z. BGB., Handausgabe. Hubertus — St. Hubertus, Zeitschrift für Jagd, Fischerei, und Naturkunde, Koethen. Johow — Jahrbuch für Entscheidungen des Kammergerichts. BayrB.

X

Inhalt.

IW.

= Juristische

KG. OLG. Mü.

Anwaltsvereins, Hrsg. v. Neumann. Entscheidungen des Kammergerichts. = Sammlg. v. Entscheidungen des K. Oberlandes­

OberstGH.

— Dsgl. des K. bayer. Obersten Gerichtshofs: St. —

Wochenschrift,

Organ

des

deutschen

gerichts München in Strassachen.

Oertmann Olsh.

in Strassachen; Z. — in Zivilsachen. — Dsgl. des bayer. Obersten Landgerichts. = Bayer. Landesprivatrecht. — Olshausen, Strafgesetzbuch, Kommentar, 7. Aufl.

Opph

— Oppenhoff, Strafgesetzbuch, Kommentar 1902.

Planck Pollw. Dr. Pollw.

= BGB., Kommentar. — Pollwein, Ausübung der Jagd, 10. Aufl. 1923. — Dr. Pollwein, Übertragung des Jagdpachtes.

Proegel

— Verwaltungspraxis und Bürgermeisteramt, Tit. 43,

Recht Reger

— „Das Recht" Umschau f. d. deutschen Juristenstand. — Entscheidungen der Gerichte und Verwaltungs­

Reger-Dames

— Polizeistrafgesetzbuch.

Rörig

— Jagd, Wild und Bodenkultur.

RG.

— Entscheidungen des Reichsgerichts: St. — Straf­

ROHG.

= Entscheidungen des Reichsoberhandelsgerichts.

OberstLG.

Roesch, Jagdwesen, 1913.

behörden.

sachen; Z. — Zivilsachen; Rspr.— Rechtsprechung.

Rspr. OLG.

— Mugdan, Entscheidungen der Oberlandesgerichte.

SeuffA.

= Seufferts Archiv für Entscheidungen der obersten

Schütterm. Schulz

— Schüllermann, Jagdgesetz. — Schulz, Jahrbuch für Entscheidungen des Kammer­

Simon

gerichts. — Der Wildschaden; seine rechtl. Behandlung, Er­

Gerichte i. d. deutschen Staaten.

mittelung u. Bestimmung im Königreich Preußen

Staub.

v. K. Simon 1912. — Staudinger, Kommentar z. BGB.

Stengel Stengl.

— Reichsviehseuchengesetz. — Stenglein, Zeitschrift f. Gerichtspraxis u. Rechts­

Sutner

— Polizeistrafgesetzbuch.

wissenschaft.

Inhalt.

BGH. BGG. Wirsch. ZsRpfl.

XI

— Entscheidungen des Berwaltungsgerichtshofs. — Berwaltungsgerichtshofgesetz. = Wirschinger, Jagdrecht des Königreichs Bayern. = Zeitschrift f. Rechspflege in Bayern.

Sonstige Abkürzungen: — Ergänzungsband. — Gesetz- und Verordnungsblatt. — Regierungsblatt. — Kreisamtsblatt — Königliche Allerhöchste Verordnung. — Bekanntmachung. = Entschließung. — Vollzugsvorschriften. = Jagdpolizeiordnung. = Jagdgesetz. = Jugendgerichtsgesetz = Fischereigesetz. =- Wassergesetz. = Ministerialamtsblatt: JMBl. = der Justiz; MBlJ. = des Innern; BMBl. — des Berkehrsministeriums. Mot. = Motive (z. B. zum Entwurf eines BGB.). Prot. — Protokolle der Kommission f. d. 2. Lesung des BGB. SVG. — Selbstverwaltungsgesetz B.d.K.d.A. = Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten. B.d.K.d.R. — Verhandlungen der Kammer der Reichsräte. Sten.Ber. = Stenographischer Bericht des Reichstags (des Landtags).

E. GVBl. RegBl. KrABl. KAB. Bek. Entschl. BB. JPB. IG. JGG. FG. WJ. MBl.

Wortzusammensetzungen mit »Jagd-" (z. B. pacht) sind ab­ gekürzt ,3/ (z. B. J.pacht). Bei Zitierung von E n t s ch e i d u n g e n ist die Bandzahl groß, die Seitenzahl durch eine daneben gesetzte kleine Zahl bezeichnet: „RGSt. 1,"" — Entscheidungen des Reichsgerichts in Strafsachen Band 1 Seite 52 der Sammlung. Bei Zitaten aus Zeitschriften ist entweder die Jahrzahl oder der Jahrgang vor der Seitenzahl angegeben: ^DJZ. 1913 S. 100* — Deutsche Juristenzeitung 1913 Seite 100. Bloße Bezeichnung: ^S. 300" oder oben S. 300* und „unten S. 300" bedeutet: Seite 300 dieses Kommentars, (vgl. — vergleiche.) a. A. — anderer Ansicht.

I. Bayer. Gesetz vom 30. März 1850, die Ausübung der Jagd betreffend. (GBl. S. 118.)

Marimilian II. von Gottes Gnaden König rc. (unter Aufhebung des Gesetzes vom 4. Juni 1848, die Aufhebung -es Jagdrechts auf fremdem Grund und Boden rc. betr.). Art. 1. i Jm Grundeigentums liegt die Berechtigung zur Jagd auf eigenem Grund und Boden. "Die Jagdgerechtigleit auf fremdem Grund und Boden bleibt aufgehoben und darf in Zukunft nicht wieder als Grundgerechtigkeit bestellt werden. Art. la. iDem Jagdrecht unterliegen die wilden Säuge­ tiere und Vögel, deren Fleisch, Pelzwerk oder Gefieder ver­ wertet zu werden pflegt oder die als Raubtiere diesem Wilde nachstellen. Die Tiergattungen, welche zu dem jagdbaren Wilde gehören, können durch Königliche Verordnung besfimmt werden. 11 Das ausschließliche Recht des Jagdberechfigten erstreckt sich auf die verendeten Tiere, sowie auf die Eier des Feder­ wildes^. Art. 2. 1 Die Ausübung des Jagdrechts durch den Grund­ eigentümer selbst ist nur zulässig: Lauf allen unmittelbar an die Behausung stohenden Hof­ räumen und Hausgärten, sobald sie durch irgendeine Um­ friedigung begrenzt oder sonst vollständig abgeschlossen sind,2. auf allen und jeden Grundstücken, welche mit einer Mauer, einer zusammenhängenden Hecke oder mit einer dichten Ein­ zäunung und mit verschließbaren Türen versehen sind, — worunter die gewöhnlichen, zunächst nur die Abwehr oder den Einschlutz des Weideviehes bezweckenden Feldzäune nicht begriffen: 3. auf einem zusammenhängenden Grundbesitze von mindestens 240 bayerischen Tagwerken im Flachlande und 400 Tag­ werken im Hochgebirge: *) Art. 143 AG. BGB. vom 9. Ium 1899. Für einen Jagdbezirk können nicht mehr als drei Pächter zugelassen werden. "Den zur Ausübung der Jagd berechtigtm Grundeigen­ tümern sowohl als den Jagdpächtern ist erlaubt, für die Jagdausübung eigene gelernte Jäger aufzustellen. 111 Den genannten Grundeigentümern, Pächtern und Jägern ist weiter gestattet, Personen, welche eine Jagdkarte besitzen, mit auf die Jagd zu nehmen. Art. 11. Die Gemeinden sind ausnahmsweise befugt, die Jagd in Selbstverwaltung durch höchstens drei jagdkarten­ fähige Gemeindemitglieder auszuüben: l.wenn die Gemeinde als solche Eigentümerin eines zu­ sammenhängenden Grundbesitzes von mindestens 240 be­ ziehungsweise 400 Tagwerken ist: 2. wenn die von ihr versuchte Verpachtung entweder gar kein Resultat sewährt, oder 3. wenn kein Pachtgebot erfolgt, welches den von der Ge­ meindeverwaltung bestimmten Aufwurfspreis erreicht. Art. 12. Übertragung des Iagdpachtes kann nur mit Ein­ willigung der Gemeinde und unter Zustimmung der etwaigen Mitpächter stattfinden. Art. 13. 1 Bei Ausübung der Jagd sind die seid-, forst-, jagd- und sicherheitspolizeilichen Vorschriften einzuhalten. 11 Der Jagdausübende hat neben der polizeilichen Strafe (Art. 23) jeden, durch das Betreten noch nicht abgeräumter Felder und unabgelesener Weinberge, sowie jeben an kulti­ vierten Waldgründen oder anderweitig angerichteten Schaden zu ersetzen. Art. 14. 1 Niemand darf ohne eine Jagdkarte oder einen Jagdschein jagen. Jagdkarte und Jagdschein müssen von ter zuständigen Behörde ausgestellt sein. Sie gelten nur für die Person, für die sie ausgestellt sind.

4

I Bayer. IG. Text Art. 15—19.

n Jagdscheine dürfen nur Personen ausgestellt werden, die im Deutschm Reich keinen Wohnsitz Habens. Art. 15. l Jagdkarten und Jagdscheine werden von der Bezirkspolizeibehörde ausgestellt und sind nach Mahgabe des Stempelgesetzes stempelpflichtig. "Den für den Jagd- und Forstschutz Angestellten oder Verpflichteten sind lediglich zum Zwecke dieses Schutzes — soweit die Bestimmungen der Art. 18 und 19 dieses zulassen — auf ihren Aufsichtsbezirk beschränkte, zur Jagdausübung jedoch nicht berechtigende eigene Karten unentgeltlich auszustellen. Art. 16. i Die Jagdkarten werden auf die Dauer je eines Kalenderjahres ausgestellt und gelten für das ganze Land. ii Die Jagdscheine werden für die darin angegeben« Zeit, jedoch höchstens auf vier Wochen, ausgestellt und gelten für das ganze Land. Art. 17. Die Verhandlungen über die Ausstellung von Jagdkartm unterliegen weder der Tare noch der Stempel­ pflicht. Art. 18. Jagdkarten und Jagdscheine müssen verweigert werden: 1. den wegen Geisteskrankheit oder Geistesschwäche Entmün­ digten und den notorisch Geisteskranken: 2. den unter polizeiliche Aufsicht Gestellten; 3. denjenigen, welche ihren Lebmsunterhalt Armuts halber aus öffmtlichen Gemeinde- oder Stiftungskassm und An­ stalten erhalten; 4. denjenigen, welche nicht im Besitze der bürgerlichen Ehren­ rechte sind. Art. 19. 1 Jagdkarten können verweigert werden: l.dm Minderjährigen, den wegen Verschwendung oder wegen Trunksucht Entmündigten und den nach § 1906 des Bür­ gerlichen Gesetzbuchs unter vorläufige Vormundschaft ge­ stellten Personen. 2. jedem, welcher wegen eines Verbrechens oder wegen Ver­ gehens des Diebstahls, des Betrugs, der Unterschlagung, der Hehlerei oder der Fälschung, wegen Jagdvergehens, wegen Bettels oder wegen rachsüchtiger oder mutwilliger Beschädigung von Bäumen, Früchten auf dem Halme oder Mlanzungen bestraft worden ist. 3. jedem, welcher wegen einer fahrlässigen, durch eine Schuh­ waffe begangenen Tötung oder Verwundung oder wegen i) Lichtbiüqwang (8et. Min. b. I. v»m 21. Sept. 1925, StA»». Nr. 218/25).

des auf gleiche Weise begangenen Vergehens vorsätzlicher Körperverletzung, sowie 4. jedem, welcher nach Verletzung der persönlichen Sicherheit, durch Selbsthilfe oder Störung des häuslichen Friedens verurteilt worden ist: 5. allen Handwerlsgesellen, Dienstboten und in solcher Kate­ gorie stehenden Personen: 6. allen Personen, die im Deutschen Reich keinen Wohnsitz haben. ii Die Ausstellung der Jagdscheine (Art. 14 Abs. II) steht, vorbehaltlich des Art. 18, im freien Ermessen der Behörde. Art. 20. Die Bezirkspolizeibehörde ist berechtigt und be­ ziehungsweise verpflichtet, die ausgestellte Jagdkarte, den Jagd­ schein und die Jagsd- und Forstschutzkarte, — Schutzgewehr­ scheine, — einzuziehen, wenn nach der Ausstellung in der Person des Inhabers einer der in den Artikeln 18 und 19 angeführten Gründe Eintritt oder erst bekannt wird. Art. 21. Gegen die von der Bezirkspolizeibehörde ver­ weigerte Ausstellung oder verfügte Einziehung einer solchen Karte oder eines Jagdscheines ist eine Berufung an die ein­ schlägige Königliche Regierung, Kammer des Innern, innerhalb vierzehn Tagen vom Tage der Eröffnung des bezirkspolizeilichm Beschlusses an, zulässig. Art. 22. Äm Falle der Einziehung der für einen Jagd­ pächter ausgestellten Jagdkarte ist — insoferne nicht die allenfallsigm Mitzpächter dessen Verbindlichkeit übernehmen, oder eine übertragiung des Pachtes an einen andern nach Art. 12 erfolgt — der Jagdpachtvertrag ohne Pachtentschädigung des Pächters sofort gelöst. Die in einem solchen Falle für die Verpächter und Mit­ pächter entspringenden Beschädigungen bleiben — insoferne der Pachtvertrag nichts anderes bestimmt — der Austragung vor dem Zivilrichter vorbehalten. Art. 23. An Geld bis zu einhundertfünfzig Mark ist zu be­ strafen: l.wer von der ihm zustehenden Befugnis zur Jagdausübung Gebrauch macht, bevor er eine Jagdkarte (Jagdschein) gelöst hat, oder nachdem die Zeit ihrer Gültigkeit abgelaufm ist: 2. wer Mar eine gültige, auf seinen Namen lautende Jagd­ karte (Jagdschein) besitzt, dieselbe aber bei Ausübung der Jagd nicht bei sich führt:

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II. Vollzugsvorschriften.

3. wer seine eigene Jagdkarte (Jagdschein) einem Anderen zum Gebrauche überlädt; 4. wer den polizeilichen Bollzugsbeamten oder Dienern die Vorzeigung der Jagdkarte (Jagdschein) oder bei sich er­ gebenden Anständen deren Abgabe verweigert; 5. wer bei Ausübung der Jagd sich gegen im Verordnungs­ wege erlassene jagdpolizeiliche Vorschriften verfehlt; 6. wer in einem fremden Jagdbezirke mit Genehmigung des Jagdberechtigten, jedoch ohne dessen Begleitung oder ohne eine schriftliche Erlaubnis desselben bei sich zu führen, jagt. Jeder, der auf Grund vorstehender Bestimmungen unter Ziff. 1 und 3 bestraft wird, soll außer der gesetzlichen Strafe zur Zahlung einer dem Preise der Jagdkarte (Jagdschein) gleichkommenden Summe verurteilt werden.

Transttorische Bestimmung. Art. 24. Jagdpachtverträge, welche von den Gemeinden nicht nach den Bestimmungen des gegenwärtigen Gesetzes abge­ schlossen sind, lösen sich sechs Monate nach Publikation dieses letztern ohne gegenseitige Entschädigung der Jagdbesitzer und Jagdpächter auf, wenn drei Monate vor diesem Termine von dem einen oder andern Teile gekündigt worden ist. Gegenwärtiges Gesetz ist nur für die Regierungsbezirke diesseits des Rheins gültig und ist durch das Gesetzblatt bekannt zu machen. Unsere Staatsminister der Justiz, der Finanzen und des Innern sind mit dem Vollzüge desselben beauftragt.

II. Vollzugsvorschristm des K. Staatsministeriums des Innern vom 3. Februar 1857. Einleitung. Das Gesetz vom 30. März 1850, die Ausübung der Jagd betreffend, zerfällt, insoweit mit dessen Vollzüge gemäß der Schlutzbestimmung in Art. 24 Abs. 3 das 5t Staatsministerium des Innern beauftragt ist, nach seiner innern Wesenheit in zwei durchaus verschiedene Abschnitte. Der eine Abschnitt umfaßt, nachdem Art. I die rechtliche Grundlage der Jagd festgestellt hat, jene Bestimmungen (Art. 2

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II. Vollzugsvorschriften.

3. wer seine eigene Jagdkarte (Jagdschein) einem Anderen zum Gebrauche überlädt; 4. wer den polizeilichen Bollzugsbeamten oder Dienern die Vorzeigung der Jagdkarte (Jagdschein) oder bei sich er­ gebenden Anständen deren Abgabe verweigert; 5. wer bei Ausübung der Jagd sich gegen im Verordnungs­ wege erlassene jagdpolizeiliche Vorschriften verfehlt; 6. wer in einem fremden Jagdbezirke mit Genehmigung des Jagdberechtigten, jedoch ohne dessen Begleitung oder ohne eine schriftliche Erlaubnis desselben bei sich zu führen, jagt. Jeder, der auf Grund vorstehender Bestimmungen unter Ziff. 1 und 3 bestraft wird, soll außer der gesetzlichen Strafe zur Zahlung einer dem Preise der Jagdkarte (Jagdschein) gleichkommenden Summe verurteilt werden.

Transttorische Bestimmung. Art. 24. Jagdpachtverträge, welche von den Gemeinden nicht nach den Bestimmungen des gegenwärtigen Gesetzes abge­ schlossen sind, lösen sich sechs Monate nach Publikation dieses letztern ohne gegenseitige Entschädigung der Jagdbesitzer und Jagdpächter auf, wenn drei Monate vor diesem Termine von dem einen oder andern Teile gekündigt worden ist. Gegenwärtiges Gesetz ist nur für die Regierungsbezirke diesseits des Rheins gültig und ist durch das Gesetzblatt bekannt zu machen. Unsere Staatsminister der Justiz, der Finanzen und des Innern sind mit dem Vollzüge desselben beauftragt.

II. Vollzugsvorschristm des K. Staatsministeriums des Innern vom 3. Februar 1857. Einleitung. Das Gesetz vom 30. März 1850, die Ausübung der Jagd betreffend, zerfällt, insoweit mit dessen Vollzüge gemäß der Schlutzbestimmung in Art. 24 Abs. 3 das 5t Staatsministerium des Innern beauftragt ist, nach seiner innern Wesenheit in zwei durchaus verschiedene Abschnitte. Der eine Abschnitt umfaßt, nachdem Art. I die rechtliche Grundlage der Jagd festgestellt hat, jene Bestimmungen (Art. 2

n. DollzugSvorschristen § 1.

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mit 12), deren Anwendung unter der Aufsicht des Staates zu­ nächst der Tätigtest der Beteiligten, der Gemeinden und ge­ meindlichen Organe zugeschieden ist; in dem andern sind jene Normen enthalten, deren Bollziehung und Handhabung (Art. 13 mit 21) primär in die Hand und in den Zuständigteitskreis der Polizeibehörden gelegt ist. In jedem dieser Abschnitte macht sich für die Letzteren ein besonderer Standpunkt geltend. Der eine Standpunkt, ein wesentlich negativer, beschränkt die polizeiliche Mitwirkung auf die Kontrolle über die richtige Gesetzesanwendung von Seite der zur Jagdausübung berech­ tigten Grundeigentümer, Gemeinden und ihrer Organe, sowie auf Abwehr und Beseitigung hiebei wahrgenommenen gesetz­ widrigen Borgehens, während der zweite Standpunkt die Bezirkspolizeibehörden zu initiativem und positivem Handeln und Eingreifen, zu bestimmten, von dem Zutun der Beteiligten unabhängigen Matznahmen und Verfügungen verpflichtet. Je freiere Bewegung aber einerseits den Gemeinden durch das Gesetz eingeräumt ist, und je bestimmter anderseits das gemeine Beste vollkommen geordnete Zustände bei der Jagd­ ausübung erheischt, desto schärfer und pünktlicher mutz jene Überwachung gehandhabt, desto nachdrucksamer jedem Miß­ brauche von Seite der Gemeinden in seinen ungesetzlichen Er­ scheinungen und faktischen Folgen begegnet werden. Bon diesen Gesichtspunkten ist schon die dem Gesetze vom 30. März 1850 nachgefolgte Instruktion vom 2. April ej. a. erlassen worden; von eben denselben sind auch die gegenwär­ tigen Bollzugsvorschriften wieder ausgegangen, welche, durch Aufnahme der im Vollzüge dieses Gesetzes inzwischen veranlahten Ausschreibungen und Spezialentscheidungen ergänzt, hiemit an die Stelle der Ersteren treten und in nachstehender Weise zur Nachachtung allgemein bekannt gemacht werden.

I. Abschnitt. 8 1. Zu Art. 1. Nach Art. 1 des Gesetzes vom 30. März 1850, die Ausübung der Jagd betreffend, ist die Berechtigung zur Jagd ein Ausfluh des Grundeigentums. Das Grundeigen­ tum bildet daher fortan nur noch die einzige Quelle des Jagdrechtes. Die Jagd gehört aber zu jenen Privatrechten, deren Aus­ übung die Gesetzgebung wegen des hierbei berührten Interesses der sittlichen Ordnung und allgemeinen Sicherheit unter die Bestimmungen des öffentlichen Rechtes gestellt hat.

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II. Vollzugsvorschriften.

Von diesem Gesichtspunkte aus muh bei Anwendung des Gesetzes vom 30. März 1850 durchgreifend von dem obersten Grundsätze ausgegangen werden, datz den gesetzlichen Bestim­ mungen über Ausübung der Jagd mit steter Rücksicht auf das Grundprinzip des Eigentums — dessen Er­ haltung — der Vollzug zu sichern ist. Die vorsorgenden Anordnungen für diesen Zweck sind zu­ nächst in den jagdpolizeilichen Vorschriften enthalten, deren fortdauernde Gültigkeit in Art. 13 des Gesetzes ausdrücklich anerkannt ist. Welche Folgen sich hieraus für Vollziehung des Gesetzes vom 30. März 1850 ableiten, und welche Aufgaben hiernach für die polizeiliche Tätigkeit innerhalb des ihr durch das Gesetz zugeschiedenen Wirkungskreises erwächst, wird in gegenwärtiger Instruktion bei den einzelnen Gesetzesbestimmungen besonders vorgesehen werden. 8 2. Zu Art. 2 und 3. Die Ausübung der Jagd ist dem Grundeigentümer nur unter gewissen tatsächlichen Voraus­ setzungen gestattet, ohne deren Dasein die politische Gemeinde namens der Grundeigentümer innerhalb ihres Bezirkes das Jagdrecht durch Verpachtung auszuüben hat. Dieser Bestimmung liegen nicht privatrechtliche Motive, sondern Rücksichten für die allgemeine Ordnung zugrunde. Die Polizeibehörden haben daher von Amts wegen darüber zu wachen, datz die Grundeigentümer nur in den im Art. 2 Ziff. 1 mit 4 bestimmten Fällen das Jagdrecht aus­ üben. Abweichungen hiervon oder Streitigkeiten hierüber, welche durch die Einsprache Beteiligter entstehen, sind, vorbehaltlich des Rekurses, ordnungsmätzig zu bescheiden. Weiter sind die Polizeibehörden verpflichtet, mit besonderer Aufmerksamkeit darauf zu sehen: a) dah jeder Grundeigentümer, welcher von der ihm zu­ stehenden Befugnis der Jagdausübung nach Art. 2 Ge­ brauch macht, nicht ohne Besitz einer Jagdkarte jagt, woraus von selbst folgt, dah ein solcher Grundeigentümer der Jagdausübung sich zu enthalten hat, wenn ihm auf Grund der Art. 18 und 19 die Ausstellung einer Jagdkarte ver­ weigert worden ist; b) datz derselbe bei Ausübung der Jagd die feld-, forst-, sicherheits- und jagdpolizeilichen Vorschriften beachte und hiezu insbesondere sich keiner durch letztere verbotenm Werkzeuge bediene.

c) Was namentlich das Jagen in Hofräumen und Hausgärten . 2,«>; OberstLG. 13, "6; ZG. Mü. IIA 84/06; Oertm., BGB. H S. 625; insbesondere RGZ. 70,70; ZW. 1909 S. 48 Nr. 12; ZfRpfl. S. 160, 339; Wirsch. S. 97; Volvo. S. 30 A. b; Dr. Pollw. S. 6f.; — dagegen: KG. OLGRspr. 4,": S&. II Berlin v. 27. April 1906; ZfRpfl. 1906 S. 243; „Recht" 1905 S. 56 BayrB. 1912 S. 38. 32) § 570 BGB. handelt von „Raummiete" und ist an und für sich auf bte Vacht nicht aruvendbar § 596 m 1. c. 33) 88 1922ff.; Vollw. S. 31 A. 3. 34 S. oben S. 67/68 Ziff. 1. ’3) Bestritten; Näheres s. unten D VI5 zu Art. 7 IG.

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Art. 2 IG. I 3.

er nur als ein, von gewissen gesetzlichen Bedingungen abhängiges und daher mit deren Aushören untergehendes übertragen erhielt. Dagegen bleibt bet Veräußerung des Ägenj.komplexes und Ver­ ringerung desselben unter Minimalfläche Veräußerer dem Pächter wegen Nichterfüllung des Vertrags haftbar, falls nicht Pachtver­ trag andere Abmachungen vorsieht36).* * Grundsätzlich * hat Verpäch­ ter nur unbehinderte Jagdausübung, nicht aber beson­ dere, wesentlich von J.tüchtigkeit des Pächters abhängige Ergiebig­ keit zu gewährleisten, kann auch solche, die Bejagungsart und -Mög­ lichkeit sowie den Ertrag beeinflussende Veränderungen der Grund­ stücksbenutzung eintreten lassen, ohne dem Pächter haftbar M tDtV den. Außergewöhnlicher, namhafte und dauernde Ertrags­ herabsetzung nach sich ziehender, bei Vertragsschlnß nicht voraus­ zusehender Wechsel der Grund st ücksbenutzung macht Ver­ pächter für Ausfall haftbar3^). — Einziehung der J.karte des J.pächters löst Vertrag sofort ohne Pachtentschädigung des Päch­ ters, es sei denn, daß etwaiger Mitpächter für diesen eintritt oder Pachtübertragung nach Art. 12 IG. stattfindet33). — Verpach­ tung des Grundstücks beeinflußt weder J.recht des Eigentümer bleibenden Eigens.besitzers noch das, von diesem abgeleitete Bertrags­ recht des Eigenj.pächters33). Grundstücks- und J.Pacht erfordern je einen eigenen, verschiedenen Anforderungen unterliegenden Ver­ trag, auch wenn Grund- und J.pächter gleiche Person. — Bei Streit über J.recht des Grundeigentümers kommt dem Eigenjagdpächter keine selbständige Parteistellung, mangels gültiger Vollmacht auch keine Befugnis zur Vertretung der Ge­ meinde zu 40).* * — Beschlagnahme des Eigenj.bezirks, welche auch J.recht ergreift44), hat Wirkung eines Veräußerungs­ verbotes (§ 23 ZVG.) und bleibt ohne Einfluß auf Bestehen des J.pachtvertrages43). Pachtzins ist an Vollstreckungsgericht zu zah­ len, falls er nicht vor der Beschlagnahme gepfändet oder abgetreten wurde43). — J.recht selbst ist nicht pfändbar, wenn verpach­ tet44), es sei denn, daß vertragsmäßig Überlassung an Dritte ge­ stattet43). — Zwangsversteigerung des Eigenj.b ezirks 36)

S. 29.

OLG. Mü. in BlfRpfl. 1906 S. 297; BGZ. 1906 S. 473; Pollw.

RGZ. 25, 35i; IW. 1902 S. 554; Stand. II b S. 327 MM. IV zu § 581 BGB. 38) 39) 40) 41)f

III A 1

Wirsch. S. 97; Pollw. S. 23. BGH. 22, 83; BGZ. 1901 S. 486; Reger^Dyroff, BGG. 4. Ausl. S. 236. Oben S. 68 Biff. 2. 42) 8 21 II 1. c. kann aber hiefür nicht herangezogen werden, da er nur von Pachtzinsforderungen aus dem Grundstück selbst spricht; anders Pollw. S.. 32. ") RGZ. 58,8 schlügt hi^r nicht ein, da sie von Grundstücksmretzmsen handelt, § 573 BGB. ") OLGRspr. 19, »r; SeuffA. 64,»»»; „Recht" 1909 S. 679; Pollw. S. 31 A. 4. M «) Gaupv-Stein Bd. 2 S. 638 «.11,4 Abs. II zu § 857 ZPO.; Seuffert ZPO. § 851 S. 578; Gruchot 54 S. 360, 372; Falkmann, 2. Aust. S. Ö02 Nr. 21; Warnever, E. Bd. 3, 395; Pollw. S. 31 9L 4.

läßt J.recht des bisherigen Besitzers, welches, wegen Entfallens der dinglichen Grundlagen in der Person des Subhastaten, an den Ansteigerer übergeht, untergehen. Dadurch wird J.pachtvertrag des früheren Eigenj.vesitzers mit J.pächter hinfällig; Ersteher ist nicht an diesen gebunden, da Veräußerung des Grundstücks vom Grund­ sätze ^Veräußerung bricht I.pacht" beherrscht wird46). — Zwangs­ verwaltung beseitigt nicht Eigentum des Eigenj.berechtigten am Eigenj.bezirke, bezielt „nicht Umsetzung des Grundstücks in Geld, sondern Erhebung der Einkünfte, durch welche Befriedigung des Gläubigers vermittelt wird"^). Deshalb bleibt J.pachtvertrag auch dem Verwalter gegenüber wirksam; Pachtschilling gebührt diesem^). Zwangsverwalter eines Familienfideikommißgutes kann mit Wirkung für Fideikommißnachfolger Eigenj.pachtvertrag bis zu 9 Jahren Dauer abschließen^). — Konkurseröffnung nimmt dem Eigenj.berechtigten Befugnis zur Verfügung über sein, zur Konkursmasse gehöriges Vermögen; sie erfaßt auch sein J.­ recht 5o). Bei Verpachtung vor Konkurseröffnung bleibt Pachtver­ trag gegenüber Konkursmasse in Wirkung, falls Pachtzeit bereits begonnen; Pachtschilling wird zur Masse gezogen. Andernfalls hat Konkursverwalter Wahl zwischen Erfüllung und Nichterfül­ lung 5i). Gerät Pächter eines Eigenj.bezirks nach Beginn der Pachtzeit in Konkurs, kann sowohl Konkursverwalter wie eigenj berechtigter Verpächter unter Einhaltung der gesetzlichenoder der kürzeren vertraglichen Kündigungsfrist kündrgen53). Führt Mndigung mit gesetzlicher Frist durch Konkursverwalter zu früherer Pachtauslösung wie bei Einhaltung der vertragsmäßigen (längeren) Kündigungsfrist, kann eigenj.berechtigter V e r Pächter Ersatz des, ihm durch verfrühte Vertragsbeendigung erwachsenen Schadens verlan­ gen, und zwar nur als Konkursgläubiger, Absonderungsrecht steht ihm nicht zu5i). Konkurseröffnung vor Beginn der Pachtzeit be­ rechtigt Eigenj.verpächter zum einseitigen Rücktritt; erklärt er diesen auf Erfordern des Verwalters nicht unverzüglich, kann Letzterer zwischen Erfüllung und Nichterfüllung des Vertrags wählen 55). 4C) Pollw. S. 32; § 57 ZVG. trifft allerdings nicht zu, da er auf § 571 BGB. Bezug nimmt und von Grundstücks pacht spricht; aber gerade des­ wegen ist im Hinblicke auf.die reichsgerichtl. Rechtspr. der Grundsatz „Kauf bricht Jagdpacht" anzuwenden; oben S. 69 Ziff. 3. 47) Jaeckel, ZBG. 1901 S. 484 Note 1. 48) § 155 ZVG.; — § 152II 1. c. spricht von Grundstücks pacht und führt daher nicht zu der soeben gezogenen Schlußfolgerung. Pollw. S. 32. 49) Mdeikommißedikt, VII. VerfBeil. § 4811; Pollw. S. 33. 50) 1, 6 KO.; oben S. 68 Ziff. 2. 51) §§21 Ms. I, 17 KO.; § 21II 1. c. scheidet, da von Grundstückspacht handelt, aus. Abtretung des Jagd Pachtschillings durch den Eigenjagdberechtigten ist in den Grenzen der §§ 29—41 KO. anfechtbar. 52) §§ 565, 595 BGB. 53) § 19 KO. 54) §§ 19 S. 3, 26 S. 2, 49 Abs-1 Nr. 2 KO.; BGB. § 252 wegen des entgangenen Gewinnes; Jaeger, KO. S. 162 A. 14; S. 361 A. 14; S. 366 A. 31; Wolff, KO. S. 104 A. 6; RGZ. 7,49; 11, "7; 18,269. ö5) §§ 20 Abs. I ii. II, 171 KO.

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Art. 2 IG. I 3.

Antwortet Verwalter auf weitere Anfrage des Verpächters nicht ohne Verzug, ob er sich für Erfüllung entscheiden will, so gilt Ver­ trag als aufgehoben^). Wurde durch Kridar mit Zustimmung des Verwalters nach Konkurseröffnung mit J.ausübung begonnen, ist Pachtvertrag seinem ganzen Inhalte nach gegen Konkursmasse gültig; die dem eigenj.berechtigten Verpächter daraus erwachsenden Ansprüche sind Masserrforderungen bzw. -schulden nach § 59 Ziff. 1 KO??). — Unterpacht oder Aufnahme von Mitpächtern ohne Erlaubnis des eigenj.berechtigten Verpächters58 56)59 57 nicht * 6 62 zu63 ­ 64 * 66 lässig 59). Verweigerung der Erlaubnis berechtigt Pächter nicht zur Kündigung 60). — Zwangsenteignung des Eigenj.bezirks hebt Pachtvertrag auf, falls sie ganzen Komplex ergreift oder Flächen­ inhalt unter gesetzliches Mindestmaß verringert. Dem Verpächter wird derjenige Betrag entschädigt, welchen er dem nutzungsberech­ tigten Eigenj.Pächter nach Maßgabe des Vertrages zu leisten hat 6i). Die im Interesse der öffentl. Ordnung und Sicherheit und zur Gewährleistung nachhaltiger Bewirtschaftung der I. vorgesehenen Beschränkungen gelten auch für Eigenj.Verpachtungen, wiewohl diese nicht an polizeil. Genehmigung gebunden, und Polizei!. Be­ anstandungen der Bezirkspolizeibehörden, welche zur Einsicht der Ver­ träge ermächtigt sind, durch Verpächter und Pächter mit Beschwerde angefochten werden können62): Pachtbedingungen dürfen aus­ drücklichen Bestimmungen des J.gesetzes nicht widerstreiten 63). Ver­ bot oder Beschränkung der Verpachtung an Ausländer besteht in Bayern nicht6i). einen J.bezirk können nicht mehr als drei Pächter zugelassen werden65). Größere Zahl von Mit­ eigentümern übt die ihr zustehende Eigenj.berechtigung nur durch Verpachtung an höchstens drei Pächter oder durch drei j.kartenfähige Personen aus ihrer Mitte aus 66). — Juristische Personen üben, wenn nicht durch Verpachtung an höchstens drei Pächter, I. in Selbstverwaltung durch höchstens drei j.kartenfähige Vertrauensmänner (die auch Vorstand angehören 56) 8 17 II 1. c.; Wolff S. 106 A. 4. 57) Wolff S. 102 A. 2 Abs. II, S. 226 letzter Absatz: Die Ansprüche des Verpächters sind erst durch die Handlung (Zustimmung) des Verwalters ent­ standen, da die „Überlassung" erst nach KonkEröffnung erfolgte. 58) Fischer-Henle, BGB. S. 360 A. 1. 59) §§ Z49 Abs. I S. 1, 553, 581 Abs. II BGB. so) 88 549 Abs. I S. 2, 596 I BGB. 6i) Art. 109 EG., Art. 1 AG.BGB., Art. I, V Z. 3 des Ges. v. 17. Nov. 1837 die Zwangsabtretung von Grundeigentum für öffentliche Zwecke betr.; RGZ. 74, 367 füt Preußen. 62) BGH. 1,173; BlAdmPr. BO,3*6; BGH. 2,340, 484; OberstLG. ZS. 8,569. 63) Vgl. Art. 7 Abs. IV S. 2 IG. 64) Sie sind nach Art. 276 des Versailler Vertrags nicht möglich (RGBl. 1919 S. 1087). — Aber Art. 19 Ziff. 6! 66) Art. 101 IG.; VGH. 1, 253 ; Wirsch, S. 97. 66) Art. 101 und analog Art. 11 IG.; VGH. 13, "7; BlAdmPr. Bd. 43, 238; Menner, BGZ. 1913 S. 9.

dürfen, aber j.kartenfähig sein müssen) aus«7). Entbindung von Einhaltung feld-, forst-, j.-, sicherheitspolizeil. Vorschriften ist nichtig^). Beanstanoungen wegen zu enger Zeitbegrenzung der J.pachtdauer können durch Polizeibehörde nicht vorgenommen toerben69 * *).68übermäßig lange Bindung der Bertragsteile kann unter Umständen unzulässige Beschränkung der wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit und daher Nichtigkeit des Vertrags herbeigchren70). Zulässige Vertragsbedingungen: Ausschluß von J.gästen7*), erpflichtung zur Aufstellung eines J.schutzangestellten, ständige Schonung bestimmter Nußwildarten auf festgesetzte Zeitdauer, An­ legung von Wildäckern und Mnterfütterungen, Unterlassung der I.ausübung in genau begrenzten Bannbezirken, Abmarkung der J.grenzen, Verzicht des Pächters auf Recht der Tötung von Hun­ den und Katzen72),73Verzicht * * 76 auf Entschädigung bei Minderung des J.gebietes, vorbehaltlich angemessener Pachtminderung und Pachdauflösung bei Nichterzielung einer gütlichen Einigung mit Aus­ schluß des Klageweges7«); Erlöschen des Vertrags ohne Mndigung bei Ableben oder Versetzuirg des Pächters, Regelung des Wild­ schadenersatzes, Abmachungen über Anlegung von Birschsteigen, Hochständen, J.hütten und ähnliches u). — Eigenj.berechtigter kann Selbstnuhung der I. auf seinem, in oder an Gesamtflur einer poli­ tischen Gemeinde7«) liegenden Besitztume mit in Gemeindej.verpachtung geben7«). — Bei gleichzeitiger Verpachtung der nämlichen I. an zwei verschiedene Personen entscheidet Priorität77). — Erwirbt Grundeigentümer Grundbesitz von dem den ge­ setzlichen Bestimmungen, entsprechenden Umfange, tritt sein Eigenj.recht sofort in Geltung mit der Wirkung: Gemeindej.Pächter wird auf neu entstandenem Eigenj.bezirk von jeder I.ausübung ausgeschlossen7«). Zur Entscheidung, ob Recht des Grundeigerrtümers oder Vertragsrecht des Gemeinde_67) Analog Art. 11 IG.,- BGH. l,»o; 13, Aktiengesellschaft: DJüger 1923 S. 353. 68) Art. 13 IG.; §§ 134, 139 BGB. ••) Wirsch. S. 97, 105 Note 29; Pollw. S. 135 Fußn. 1; MinEntschl. v. 4. April 1863; BGH. !,»>; 2, mo; OberftGH. ZS. 8, °ss. 70) RGZ. 76, ’s. 71) Vorbehalt schriftlicher Erlaubnis an I.gäsie durch Gemeinderat: Bei durchschlagenden jagdlrchen oder persönlichen Bä)euren kann I.pächter sich der I.ausübung solcher Gäste widersetzen. DJäger 1919 S. 465. 72) VGZ. 1906 S. 348; 1908 S. 600; 1915 S. 62. 73) BGZ. 1906 S. 473. 7*) Pollw. S. 29; Wirsch. S. 105, 106. 76) Art. 5 IG. 76) Weiteres unten bei Art. 6. 77) RGZ. 41, 8*6, 349; 52, 1L8, 72 RGZ. 52, 126; 38, 256; 45, 303; BGZ. 1902 S. 451; 1903 S. 585/586; 1904 S. 12/13, 93; 1905 S. 196; 1906 S. 473; 1907 S. 635; 1913 S. 22; BayrB. 1912 S. 381 (unzutreffend!); OberftLG. Z. 1, «27- Reger 21,368; AMA. 66, sie; vgl. auch BGH. 8,271; 3, 63o; ig, i82; tzlAdmPr. 38, »3; Bottw. S. 47/48.

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Art. 2 IG. I 3.

j.Pächters vorgeht, sind Gerichte zuständig^). Auch auf den bisher zu einem Gemeindej.bezirk gehörigen Grundstücken, welche ein Eigenj.berechtigter zu seinem bereits bestehenden Eigens.komplex hinzuerwirbt, erlischt das J.ausübungsrecht des Gemeindej.Pächters sofort. Zuwachs an Grundstücken des Eigenj.berechtigten ist für Pächter ohne Einfluß auf J.pachtvertrag. Verpächter muß Pächter J.ausübung auch auf den neu erworbenen Grundstücken überlassen, ohne während der Pachtdauer einen höheren Pacht­ zins fordern zu können, wenn dies im Vertrage nicht vorgesehen. Mndigungsrecht ist ihm nicht zuzusprechen so). Ebensowenig ist er, falls nicht die hinzugekommenen Grundstücke einen selbständigen Grundkomplex i. S. des Art. 2 Ziff. 3 u. 4 ausmachen, auf diesen zur eigenen J.nutzung befugt. Bleibt die erst erlangte Grundfläche unter dem gesetzl. Mindestausmaße, so müßte J.recht auf dieser ruhen, wenn nicht dem Pächter J.ausübung darauf gestattet wäre. Solches Ruhen des J.rechts kennt bayer. Gesetz nichts). Um dies zu vermeiden, kann auch der neu erworbene, den gesetzlichen Flächen­ inhalt nicht erreichende Grundbesitz nicht der Gemeinde zur Mitver­ pachtung (Art. 6) überlassen werden, da er mit dem übrigen Grundeigentume desselben Besitzers diesesfalls ein einheitliches Gan­ zes bildet, und eine Zersplitterung des Eigenj.bezirkes in einzelne, teilweise unselbständige, dem Art. 2 Ziff. 3 und 4 nicht genügende Teile den Absichten des Gesetzes widerspricht. Wird Entstehung eines Eigenj.bezirkes in einer Ge­ meindej. behauptet, von Gemeinde oder deren J.pächter bestrit­ ten, so verbleibt, bis zur Austragung des Rechtsstreites, der Ge­ meinde und deren Pächter, welche bisherigen Zustand für sich haben, J.ausübung aus der streitigen Grundfläche, da zurzeit die gesetzl. Voraussetzungen für Entstehung des Eigenj.rechtes noch nicht klargestellt82). Während eines Rechtsstreites über J.ausübungsrecht des Eigenj.berechtigten oder des Eigenj.pächters und des Gemeindej.pächters kann Prozeßgericht zum Zwecke der Regelung eines einst­ weiligen Zustandes in bezug auf das streitige J.ausübungsrecht einstweilige Verfügung erlassen und um wesentliche, aus Ruhen der Jxrusübung zu erwartende Nachteile abzuwenden, S e questration der I. (Verwaltung durch eine Vertrauensperson, gelernten Jäger) anordnen. Vollstreckung erfolgt durch einen nach Art des Psändungsbeschlusses zu erlassenden Gerichtsbeschluß, wel­ cher verfügt, daß J.recht dem zu bestellenden Sequester zur Ver­ waltung zu überlassen ist83 79).* 8—82Anspruch auf Rückstände von I.79) VGtz. 1,161; 3,530; BlAdmPr. 30, ^7; 33,340; 16,36S unten VII 2 zu Art. 2. so) BGZ. 1906 S. 348/349; anders Pollw. S. 30, 48. 8i) VGH. 20,16; 23,25/28; 28,200. 82) Vgl. unten III 1 Abs. 2 zu Art. 3 IG. 83) §§ 940, 936, 920, 938 Abs. I u. II, 857, 848 ZPO.; Gaupp-Stein 93b. II S. 783 A. 1; 785 A. II 2; 638 A. II 4; Wirsch. S. 396; Pollw. S. 21; SeuffA. 15,69; 45, !23; OberstGH. Z. 8,568; BlfRA. 34, 321; BlAdmPr. 19,1".

Art. 2 g®. 13, 4; n 1 a.

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Pachtzinsen verjährt gern. § 197 BGB. in vier Jahren. „Rück­ ständig" sind nicht nur teilweise geschuldete Pachtverträge, sondern auch noch ganz unbezahlte PachtschillingeM). Verjährung beginnt nach § 2011. c. mit Schluß des Kalenderjahres, in welchem der maßgebende Zeitpunkt (Fälligkeit des Pachtschillings, § 198 1. c.) eintritt. Erster Tag der Verjährungsfrist stets ein 1. Januar^). Alle übrigen, für Pacht maßgebenden Gesichtspunkte s. unten bei Gemeindejagdpacht D zu Art. 7 IG. 4. Bei Veräußerung des Eigenj.bezirks kann Veräußerer I.ausübungsrecht sich selbst oder einer bestimmten dritten Per­ son auf bestimmte Zeit oder Lebensdauer Vorbehalten.

II. «u Ziff. 1: über Begriff „Befriedetes Besitztum" i. allg.: s. BlfRA. 1910 S. 91 ff. 1. Zusammenhang — Umfriedung — Vollständiger Abschluß. a) Gemeinschaftlich ist den in Ziff. 1 bezeichneten Räumen die enge Zugehörigkeit zu einer menschlichen Behausung, zu einem, abgesehen von vorübergehendem Nichtgebrauch, dauern­ der menschlicher Wohnung und Mfenthalt dienenden Gebäude oder Gebäudekomplexe86 * 85 ), welche Erstreckung des diesen zukom­ menden Friedens auf jene sowie Interesse am Schutze des häuslichen Eigentums und der Hauswirtschaft gegen Schädigungen durch Wild und Jäger rechtfertigen. Zusammenhang muß zunächst ein örtlicher sein. Nur die menschliche Wohnstätte soll wegen des erhöhten Schutzbedürfnisses der unter ihrem Schirme weilenden Personen auch einen gesteigerten Rechtsfrieden genießen; dieser soll sich auf die „unmittelbar an diese stoßenden Hofräume und Haus­ gärten ausbreiten. Ausscheiden müssen daher alle jene Grundstücke, welche sich an oder um ein verlassenes, z. B. ein seit langem wegen Schadhaftigkeit oder Wassermangels nicht mehr bewohntes Ge­ bäude 87), eine auf freiem Felde stehende Scheune, einen von mensch­ lichen Wohnungen abgelegenen Lagerkeller oder Magazinraum, eine isoliert stehende Heuhütte, einen von Behausungen getrennten Sta­ del zur Aufbewahrung von Feldgeräten, eine nur zur zeitweisen Beherbergung von Menschen bestimmte Schutz- oder Unterkunsts­ hütte, ein nur einen geringen Teil des Jahres bewohntes Land­ haus, eine lediglich 3—4 Monate bewohnte Alm88) schließen89). Anders Menner BGZ. 1913 S. 69; vgl. unten S. 82 Fußn. 126. Wohl aber erstreckt sich Friede des Wohnhauses auf Städel, M) Staub. I S. 543 Note 9. 85) Staub. I S. 549 N. 2; Fischer-Henle S. 107 A. 1 zu 3 201 BGB.: unten S. 165, 182. 8G) Menner, BGZ. 1913 S. 25. 87) VGH. 12. März 1924 in DIäger JU. 66/26 S. XI. 88) BGH. 28, »öl. 89) Anders Menner, BGZ. 1913 S. 69; vgl. unten S. 82 Fußn. 126.

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Art. 2 IG. IIla,b.

Scheunen, Ställe, Backöfen, Waschküchen, Austrags- und Gartenhäuschen, Vorwerke und Pachthöfe von Schloßgütern und ähnliche wirtschaftliche Baulichkeiten, welche mit Wohnhaus einen An­ wesenskomplex bilden, wenn auch nicht direkt an dieses angebaut oder mit ihm nicht unter einem Dache so). An sie anstoßende Hausgärten und Hosräume hängen mit Hauptgebäude ebenfalls zu­ sammen. — Bon „Behausung" s e l b st als Stätte des Eigenj.rechtes spricht Gesetz nicht besonders; sie ist das majus, von dem aus „das rechtlich geschützte Interesse an ungestörter Betätigung des eigenen Willens in der eigenen Wohnung, an freiem Schalten und Walten in Haus und Hof", der „im Hause herrschende UNd ordnende Wille einer Privatperson" hegend und schirmend wirkt auf die ihren unmittelbaren und mittelbaren Zwecken dienenden Objekte90 91).92 Sie genießt dieses Vorrecht an und für sich, da „Hausgärten" und „Spoftäume" von ihr die bevorzugte Stel­ lung herleiten99). — Zusammenhang mit „Behausung" erfordert innere Zugehörigkeit zur „Hauswirtschaft" als solcher. Grund­ flächen, für welche Schutz des Hausrechtes in Anspruch genommen werden will, müssen den Häusl. Bedürfnissen des Anwesens­ besitzers und seiner Familie gewidmet sein und93)* von 95 * *diesem auszuschließen, wenn sie dem Land-, Forst-, Fischerei- oder gewerbl. Betriebe dienen9^). b) Gemeinschaftlich ist „Hausgärten" und „Hofräu­ men" Erfordernis „irgendeiner Umfriedung" oder eines „sonstigen Abschlusses". Genügt auch nicht Anbringen einer Warnungstafel, so wird doch keine „Umschließung" verlangt, welche selbst, schon ihrer Anlage nach, Fernhaltung von Unbefugten unmittelbar bewirken soll. Vielmehr reicht hin, wenn Berechtigter das Grundstück in äußerlich erkennbarer Weise mit­ tels einer beliebiges Betreten durch andere hindernden, zusammen­ hängenden Vorrichtung abgrenzt93). Hiezu kann er sich einer vorhandenen natürlichen Begrenzung"), oder einer künst­ lichen Anlage9*), welche seinen Willen, das Grundstück unter den Schutz seines Hausrechtes zu stellen, ersehen läßt, be­ dienen 98). Bach, dessen Durchquerung keinerlei Schwierigkeiten 90) Wickch. S. B6. 91) Olsh. S. 481 A. 2 zu 8 123 RStEB. 92) Wirsch. S. 185, 400; Pollw. S. 33; BGZ. 1904 S. 191; BavrB. 1916 S. 99; DIäger 1920 S. 64 Tgegen 1918 S. 25), 130, 188; 1922 S. 62 (OberstLG. 12. Sept. 1921); unten S. 204,*. 93) Vorbehaltlich der Bemerkungen bei III zu Art. 2. 9*) Wirsch. S. 37. 95) BGZ. 1913 S. 41; 1909 S. 563. 90) Fluß, Bach, Wasser- oder trockener Graben, Steilhang, Felswand, Schlucht. 97) Mauer, auch wenn sie von außen her mit einer mäßig geneigten Böschung versehen ist, lose aufeinander gelegte, größere Steine, Erdumwallung, Holz- ober Eisenstaketen-, Draht-, Maschen-, Gitterzaun, Geländer, Planke, Hecke, Spalierbaumanvslanzung. 98) Olsh. S. 488 A. 5 Abs. III u, IV zu 8123; RGSt. 20, «o; Mspr. 3,U3.

macht, ist vollständiger Abschluß. Brücken und Stege mit Dreh­ kreuz nehmen Flüssen, Bächen, Gräben Eigenschaft einer Umschlie­ ßung nicht. Äus dem Gegensatze „irgendeine Umfriedung" in Zisf. 1, und „zusammenhängende Hecke oder dichte Umzäunung mit verschließbaren Türen" in Ziff. 2, ferner aus den Kammerverhand­ lungen "), ergibt sich, daß auch Umfriedung genügt, welche ledig­ lich in einem, der Abwehr oder Einschließung des Weideviehes dienenden Feldzaun besteht 10°). Auch lückenhafter Zaun ge­ nügt. Die Schlußworte: „oder sonst vollständig abgeschlossen sind", — können zur Auslegung des Begriffes „Umfriedung" nicht verwendet werden, weil sie sich auf solche „Hausgärten" und „Hof­ räume" beziehen, deren Begrenzung nicht oder nicht ausschließ­ lich in einer ^Umfriedung" besteht; nur in diesem Falle soll Abschluß vollständig und ununterbrochen sein, da sonst Zweifel ent­ stehen könnten, was zum Hofraum oder Hausgarten gehört101 * * ). ** — Lücken schließen Berechtigung zur J.ausübung durch Besitzer insolange nicht aus, als Umfriedung die Grenzen der Hofräume und Hausgärten erkennen läßt, gleichviel auf welche Weise sie ent­ standen sind; denn wenn sie I.recht des Grundeigentümers über­ haupt nicht berühren, kann nichts darauf ankommen, ob sie etwas von diesem selbst absichtlich und so groß angebracht wurden, um dem Wild Eingang zu erleichtern102).* Umschließung, welche den auf Ausschluß Dritter vom Betreten der Grundstücke gerichteten Mitten jedermann erkennbar macht, ist dann nicht vorhanden, wenn Hofraum oder Hausgarten auf eine Strecke von 30 m jeder das Eintreten abweisenden Anlage entbehrt ^os). Dagegen genügt, wenn Garten nicht unmittelbar an Wohnhaus selbst anstößt, son­ dern durch den, nicht ganz gleichen, aber doch ebenfalls häus­ lichen Zwecken dienenden Hofraum vom Wohnhaus getrennt ist. Gesetz will, indem es von unmittelbar an Behausung an­ stoßenden Hofräümen und Hausgärten spricht, nicht für jedes dieser beiden das Erfordernis aufstellen, daß sie an Behausung an­ stoßen müssen, sondern daß das von beiderlei Räumen solcher Art gestaltete Besitztum, als Ganzes genommen, auch nur mit einem Teile seiner Grenzen unmittelbar an Behausung an­ stößt, falls seine Bestandteile — Hofraum und Hausgarten — nur Zusammenhängen, neben- oder hintereinander liegen und in der Hand eines Eigentümers vereinigt sind104). — Auch Privat­ wege oder -bäche, welche im Eigentum des Anwesensbesitzers ") 1849 Beil. Bd. 1 S. 254, 263, wonach für die selbständige Jagdansübung der Besitzer von Räumen nach Z. 1 jede, als Begrenzung erkennbare Um­ friedung oder Abschliestung, wenn sie auch unter den Begriff einer „dichten Ein­ zäunung" fallen^soMe, als zureichend angesehen wurde.

101) 1w) 1M) 1M)

OberstLG. OberstLG. OberstLG. RGSt. 5,

St.' St. St. wo;

3. »oi; RGSt. 8,«. 6, «i; BlfRA. 42, »«. 6,««; BlMA. 1906 S. 488. BlfRA. 44, s.

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Art. 2 IG. H 2.

stehen und zwischen dem Haus einerseits, Hausgarten oder Hof­ raum andererseits, oder zwischen den beiden letzteren hindurchfüh­ ren oder -fließen, stören Einheitlichkeit und Zusammengehörigkeit des Gesamtanwesens nicht. Dagegen kein „unmittelbares Anstoßen an Behausung", falls öffentlicher, dem gemeinen Gebrauche dienender Weg oder Wasserlauf, ein in fremdem Eigentum stehen­ der Privat weg oder -Bach die bezeichneten Grundflächen von­ einander oder vom Hause trennt, da sich hier ein fremdes, schei­ dendes Element in den Häusl. Jnteressenkreis einschiebt^oö^ __ Nur vorübergehende, ganze oder teilweise Beseitigung der Umfriedungs- oder Abschlußvorrichtung, etwa zum Zwecke einer Ausbesserung oder Neuherstellung, läßt J.recht unbeeinflußt, wenn nur Absicht und Möglichkeit der Wiederher­ stellung fortbestehen105 106). Öffentliche Straßen und Wege machen eine hinreichend deutliche Abgrenzung der Hausgärten oder Hofräume von der umliegenden Flur selbst dann nicht ersichtlich, wenn sich ihr Grund und Boden genügend vom Boden der abzu­ grenzenden Hausgrundstücke abhebt107). — An allen, im übrigen für zulänglich zu erachtenden Umfriedungs- und Abschlußvorrich­ tungen dürfen sich treppenartige Übergänge zur Ermöglichung oder Erleichterung des übersteigens — sog. „Stiegeln" — be­ finden 108).109 2. Hausgarten: Ein, an oder um Behausung desselben Eigentümers sich schlie­ ßendes, ihren Größenverhältnissen angemessenes kultiviertes Stück Land, welches wenigstens hauptsächlich den hauswirtschaftlichen Bedürfnissen der Behausung zu dienen bestimmt ist, wie Obst-, Nutz-, Zier-Gärten ^09). — Gegensatz: Gastwirtschafts-, Han­ dels-, Forst-, öffentliche Spazier- und Unterhaltungsgärten. Kindertummelplätze, Bleich- und Wäschetrockenplätze, Sport- und Turnplätze, eingegatterte Flächen als Freilauf für H a u s tiere, Hundezwinger, drahtumhegte Räume für Haus- und Ziergeflügel, welche sich in ,^Kausgärten" befinden, ändern ihre Eigenschaft nicht. Dagegen Schulgarten, der nur den Schul­ kindern als Turn- und Spielplatz und zum Ergehen während der Unterrichtspausen dient, kein Haus garten, mag auch die Familie des Lehrers sich gelegentlich dort aufhalten. — Ausbeutung zu gewerblichen Zwecken beseitigt Charakter eines Haus­ gartens. Aufstellung von Bienenkörben zur Gewinnung von Ho­ nig, der verkauft werden soll, keine Bestimmung des „Gartens" zu Erwerbszwecken, da nicht Garten Produkte gewerblich verwer­ tet, nicht Garten a n l a g e zu gewerblicher Ausnützung heran105) 106) io?) io«) 109)

Menner, BGZ. 1913 S. 40/41. Vgl. unten III und V 2 zu Art. 2. A. A. Menner, BGZ. 1913 S. 41. Wirsch. S. 36 Fußn. 13. VGH. 12. März 1924 I 113/22.

gezogen werden soll. — Obst-, Gras-, Baum- und KrautgarLen, welcher unmittelbar an Rückseite des das Wohnhaus und den unter einem Dache mit diesem befindlichen Stall und Stadel umgebenden Hofraumes anstößt, nach allen Richtungen, gegen Wohnhaus, Hof­ raum und angrenzende Felder teils durch Stangen-, teils durch Bretterzaun abgeschlossen, vom Wohnhaus her über Hofraum durch verschließbares Gattertürchen, von anliegenden Feldern an zwei Stellen, welche nach Zurückschieben beweglicher Stangen eine Zu­ fahrt ermöglichen, zugänglich, ist Teil des zusammenhängenden, ringsumfriedeten Besitztumsno). — Häusl, sind mit landwirts ch a f t l. Zwecken eines Lkonomiegutes nicht ohne weiteres iden­ tisch, vielmehr in engerem Sinne aufzufassen wie diese. Erzeug­ nisse der Landwirtschaft sind in letzter Linie mittelbar oder un­ mittelbar allerdings gleichsfalls zur Befriedigung Häusl. Zwecke und Bedürfnisse des produzierenden Landwirtes bestimmt; der Er­ zielung landwirtsch. Produkte dient aber das ganze An­ wesen, Feld, Wiese und Wald; Grundstücke, welche gleich dem ge­ samten Areal lediglich dem allgemeinen Zwecke des Land­ wirtschaftsbetriebes dienen, erfüllen daher nicht die besonderen Zwecke eines Gartens. Mögen auf dem Lande die Grenzen des Feld- und Garteilbaues in der Art der Bestellung wie im Gegen­ stand der Produktion mehr oder minder ineinander fließen — ein Grundstück von ziemlich erhebl. Größe, welches zum Teil Kornacker, zum Teil Weidegrund, nur allgemein landwirtschaftl. und keinerlei Häusl. Zwecken dient, fällt nicht unter Begriff „Hausgarten"U1). — Flächeninhalt, Kulturart, bestimmungsgemäße Verwendung der Früchte fällt für Ermittelung der Zwecke, denen Gartengrundstück dient, ins Gewicht. Ein Grundstück, das 26 Tagwerk umfaßt, bis in die jüngste Zeit Weideland war und erst kürzlich mit 1000 Obst­ bäumen bepflanzt wurde, dessen Ertrag an Heu weit über Bedürf­ nisse der Wirtschaft des Anwesensbesitzers hinausgeht, dessen Obst­ ernte für Verwertung zu Handelszwecken bestimmt ist, also haupt­ sächlich Erwerbs zwecken dient, ist kein Hausgarten112). — Ein den Nutz- und Ziergärten von Schloßgebäulichkeiten sich an­ schließender Gesamtkomplex von etwa 40 Tagwerk Parkanlagen, Wiesen und Wald, in welch letzterem Holz geschlagen, verkauft und versteigert wird, kein „HLUsgarten""^).

3. Hofraum: Eingefriedigter, von Gebäuden begrenzter Wirtschastsplatz an einem Hause „Hof": auch jedes Grundstück, in dem dieser Wirt­ schaftsplatz bedeutenden Umfang einnimmt, dadurch zugleich auf no) ni) "2) 119t

RGSt. 5, 230; Rspr. 3, "S; Reger 6, "7. RGSt. 17, 2401; Rspr. 10, 248; Reger 9,152; BlfRA. 8 EBd S. 87. OberstLG. 6,223; BlfRA. 1906 S. 487. VGL. 33,io9; BlfRA. 1913 S. 546; BGZ. 1912 S. 441.

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Art. 2 IG. II 3, III.

Bedeutung der Haushaltung hinweisend"^). Für heutigen Begriff „Hof" früher Bezeichnung „Hofteit" üblich, womit „der für Wirtschaftszwecke dienende freie Raum eines Herrenhofes oder Land­ gutes bezeichnet wurde" "5). Gegensatz zum Haus garten wird bei den „Hofräumen" in Ziffer 1 nicht verlangt, daß sie ausschließ­ lich oder vorwiegend den haus wirtschaftl. Zwecken des An­ wesensbesitzers dienen müssen. Vielmehr ist „Hofraum", nament­ lich aus dem Lande, vorwiegend landwirtschaftl. Zwecken bestimmt. Bon Fabrik-, Lade-, Holzhöfen mit ihren ausgesprochen gewerbl. Zwecken dienenden Anlagen unterscheiden sie sich gerrügend schon durch enge örtl. Zugehörigkeit zum Wohn hause. III. Ziffer 2. Umfriedetes Besitztum. Nicht besonderer Schutz des Hausfriedens, sondern Siche­ rung des Eigentums im allgemeinen, soweit Eigen­ tümer seinen Willen, andere von Einwirkung auf bestimmte Flä­ chen auszuschließen, durch Mittel zum Ausdruck bringt, welche ganz bestimmten Voraussetzungen entsprechen. Auf Größe des Grund­ stückes, auf j.liche, land- oder forstwirtschaftl. oder sonstige Nutz­ barkeit kommt es nicht an. Ein gefriedigte Fläche muß im u n g eteilten Eigentum eines oder mehrerer Besitzer stehen116 * * ). 115 117 Nur Mauern, zusammenhängende Hecken u. dichte Einzäunungen sind geeignet, einen solchen Abschluß gegen fremde Einwirkung zu schaffen, auch wenn sie miteinander ab­ wechseln. Da sie nur Eindringen von Menschen verhindern sollen, müssen sie von einer Beschaffenheit sein, die wirksame Siche­ rung gegen das im Wege normaler Fortbewegung geschehende Be­ treten der zu schützenden Fläche bieten. Vor allem dürfen sie keine Unterbrechung aufweisen, welche ungehindertes Eintreten von Menschen gestaltet, müssen durchgängig Höhe zeigen, welche einfaches überschreiten nicht erlaubt sich als Vorrichtungen darstellen, welche durch ihre Beschaffenheit selbst dem Eindringen ein nicht zu unbedeutendes Hindernis entgegensetzen, ohne deshalb absolut unüberwindl. Schwierigkeiten bereiten zu müssen. Nicht verlangt wird, daß Hineingelangen von Tieren, insbe­ sondere von j.barem Wild ausgeschlossen werde. Umschließung soll gerade J.recht des Eigentümers des abgeschlossenen Komplexes wah­ ren; diesem kann nicht auferlegt werden, dem Eindringen von I.objekten entgegenzutreten. Schutz des auf den umliegenden Bezirken J.berechtigten wird durch Gesetzesbestimmung nicht bezielt. Umwehrungen, welche dem Hochwlld überspringen, anderem Wilde "*) Grimm. Deutsches Wörterbuch II. Abt. 4. Bd. S. 1654/1665 Biff. 1 mit 3. 115) Grimm ebd. S. 1697 Z. 1. rre) DZLger 32, 117) Die „Steinmäuerln" auf Alpenweiden, die mit einem starke» Schritt überstiegen werden können, sind deshalb ungenügend.

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Art. 2 IG. III.

Durchschlüpfen oder Hineinkriechen ermöglichen, sind als Mittel znr Sicherung des Eigenj.rechtes nicht ausgeschlossen. Unschädlich, wenn kleine Lücken vorhanden"^. Wegen der sog. „Einsprünge"' vgl. unten S. 265, l119 * * ).** * 122 „Tie gewöhnlichen, zunächst nur die Abwehr oder den Ein­ schluß des Weideviehs bezweckenden Feldzäune" — sog. „Biehhage" — sind ausdrückl. als unzureichende Einzäunungen ausge­ schlossen. Schon deswegen müssen ähnl. Abschlußvorrichtungen als ungenügend erachtet werden, wenn sie auch nicht als „Biehgatter" dienen; insbesondere Paralleldrähte, die an Holzpsählen gespannt sind, Parallelstangen, die auf Pfosten aufliegen. Art. 2* ist als Ausnahmebestimmung streng auszulegen, um Zersplitterung der J.bezirke in kleine und kleinste Eigens.Parzellen zu verhin­ dern *20). Möglichkeit des Betretens eines Grundstückes durch über­ steigen oder Durchschlüpfen, Nieder- oder Auseinanderbiegen der Drähte ohne Beschädigung und ohne besondere Schwierigkeiten und Gewaltanwendung nimmt einer Umschließung Eigenschaft eines ernsthaft zu nehmenden Hindernisses *21). Wohl aber genügt Ein­ zäunung aus festem Drahtgeflechtes), obet aus eng gezogenen Stacheldrähten123). — Endlich müssen in der Umschließung — wenn überhaupt — verschließbare Türen angebracht sein und zwar nicht nur in den „dichten Einzäunungen", sondern «auch in den „Mauern" und den „zusammenhängenden Hecken" 88 851, 857 CPO.; Art. 12 IG. §§ 549, 581II, 1274HI BGB.; «Gruchot 54, »eo, «»; Falkmann 2. Aust., S. 802-1; Warneyer EB. 3, »S5; and. 'Pollm. S. 31 A. 4. 90°) 88 551 mit 584 BGB.; oben S. 145 Z. 4. 291) Neben und unabhängig vom Rücktrittsrechte nach 8 542 BGB. m . 8O2L‘9-.^' Verschaffung des Notweges, Herstellung eines Zuganges zum Memer, Besertlgung von die Jagd behindernden Vorrichtungen auf den J.grundMcken. _ Staub. Bd. II b S. 212 A. B I 2; S. 228 A. I 1; RGZ. 52, »7; LW. 1906 S. 333.

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Art. 7 IG. v V 2.

rungsrechtes hinsichtl. der beiden einbehaltenen Zinsraten auf einmal in Verzug: der Verpächter kann gem.554,581IIBGB. außerordentl. kündigen. Der Pächter muß also die Mittel zur Til­ gung der einzelnen Raten am Fälligkeitstermine jeweils für den Fall des Erlöschens seines Zurückbehaltungsrechtes bereithalten, um sofort zahlen zu können^). — Pachtnachlässe für ein­ gesetztes Wild kann Pächter nicht verlangen^os); ebensowenig, ohne entsprechende Bertragsabmachung für Vorkehrungen zur Wild­ schadenabwendung 206). Aber Anrechnung des von ihm ohne Ber­ tragspflicht geleisteten Wildschadensersatzes auf den Pachtpreis^o?). Ta keine gesetzt. Bestimmimg besteht, das Höchstgebot während Pachtdauer festzuhalten, kann Gemeinderat auch nach öffentl. Ver­ steigerung an Meistbietenden dem Pächter nachträgl. freiwill. Pacht­ nachlaß gewähren. Dagegen verstößt vorherige Vereinbarung zwischen Gemeinderat und Höchstbietendem, daß nachträgl. Pacht­ minderung zu gewähren sei, gegenüber den Minderbietenden wider die guten Sitten (§ 1381 BGB.: Nichtig!)208). _ Außergewöhnl. Veränderung des J.bezirks: S. 161 und Fußn. 166), außergewöhnl. Schädigung des Wildstandes durch Naturereignisse: §§ 157, 242 BGB. 209). Bei Ausscheiden von Jnklaven (Art. 3) aus Gem.j.bezirk während Pachtdauer Anspruch auf Pachtpreisminderung nach Ver­ hältnis der weggefallenen Jnklavenfläche: Ungerechtfert. Bereiche­ rung (§ 812 BGB.) der am verkleinerten Gem.j.bezirk beteiligten GrundÄgentümer, da ausgeschiedene Jnkl.grundbesitzer nicht mehr Pachtschillingsanteil aus Gem.kasse, sondern Entschädig, vom inkl.j.berechtigt. Eigellj.besitzer erhalten. —- Gänzl. Verzicht auf Pacht­ nachlaß und -rückvergütung im J.pachtvertrag („Generalverzichts­ klausel") nicht sittenwidrig, sondern rechtswirksam. Ta das J.recht dem Grundeigentümer verbleibt, ist es für den J.pächter ein fremdes Recht, das er vorsätzl. und widerrechtl. verletzen kann. Schießt er die I. unweidmän­ nisch aus, weil er weiß, daß er sie nicht mehr erhält, und um die Erzielung eines günstigen Pachtpreises bei Neuverpachtung zu vereiteln, ist er schadensersatzpflichtig 2lQ), auch wenn er die I. „ausgeschossen" übernommen, während seiner Pachtzeit gehoben hat und nun nur früheren Zustand wieder herstellt. Auch ohne vor­ erwähnte Msicht verstößt er gegen ein L>chutzgesetz ***), gegen die guten Sitten, die Anschauungen der maßgebenden Jägerkreise, die weidgerechte Behandlung der I. hochhalten, handelt mit dem Be20*) RGZ. 85, 29«. 205) BGZ. 1912 S. 317; oben S. 160 und Fußn. 168. 20«) Z. 16 FME. v. 18. Juni 1909 Nr. 19516 Grundsätze f. Stacks^Verpachtungen. 207) Oben S. 145 und F. 35. ros) Unten S. 187; E. d. anhalt. OLG. in DJäger JU. 53/26 S. X in Bayern nicht ohne weiteres anwendbar. 209) DZäger 1924 S. 258. 21°) 61 ZDB.; § 276 BGB. _ 211) Art. 2S Abs. I Z. 5 IG.; § 1 JPB.; § 823 II BGB.

wußtsein, daß hiedurch die Inhaber des J.rechtes geschädigt wer­ den, wobei es genügt, daß er unter Anwendung der im Berkeh-r von einem Jäger zu verlangenden Sorgfalt die Schadenswirkung seiner Handlungsweise hätte vorhersehen müssen, ohne daß er den Umfang des eingetretenen Schadens ermessen zu haben braucht L"). Auch für sonstige schuldhafte Beschädigungen des I.dezirks ist er213) verantwortlich. Verletzung von Bäumen durch fehlgehende Kugeln oder Graben von Erdbauen zählt, da im I.detriebe unvermeidl., nicht hierher ***). — Die Verpflichtung des Pächters, für Erhaltung des Wildstandes durch positive Maßnahmen und Unterlassungen zu sorgen, ist an und für sich Sachleistung, uuf welche in der Regel Irrtum über sittl. Eigenschaften Les Verpflichteten nur dann von erhebt. Einfluß ist, wenn durch Lessen Bescholtenheit die Sicherheit der Erfüllung fragl. wird. Schwere Bestrafung des Pächters, welche seine Zuverlässigkeit in Zweifel stellt, Mangel von Eigenschaften, die demgegenüber Ver­ trauenswürdigkeit und achtungswürdiges Verhalten garantieren würden, rechtfertigen den Verdacht, daß der Pächter keine Gewähr bietet für Erfüllung seiner, im emzelnen schwer kontrollierbaren Vertragspflichten zu pflegl. Behandlung der I. während einer mehr oder minder langen Pachtdauer. Der Verpächter ist in solchen Fällen zur Vertragsanfechtung gem. § 119 Abs. II BGB. berechtigt215).

3. Mehrere Pächter hasten im Zweifel als Gesamt­ schuldner gegenüber der Gemeinde2^). Zulässig höchstens drei Pächter217). a)) Mehrere Pächter in einem GesellschastsverhältniS218) verpflichten sich durch den Gesellschaftsvertrag, Erreichung eines gemeinsamen Zweckes in vertragt, bestimmter Weise durch Regelung der J.ausübung, Verwertung der J.befugnis und des -Erträgnisses, Wildstandpflege zu fördern, insbes. vereinbarte Bei­ träge zu leisten^2). Insoweit die einzelnen Gesellschafter nicht nur durch Natural- oder Geldbeiträge die Zwecke des J.betriebs för­ dern, sondern auch I. ausüben wollen, ist ihre Zahl auf drei beschränkt. Bestimmt ein Vertrag, daß die darin aufgeführten acht Mitglieder, darunter die zwei Pächter, zwecks gemeinsamer J.aus_ 212) 88 138, 826 BGB.; Stand. IIb S. 878 A. 3 d, o a; Pollw. S. 75; IW. 1902 S. 554. 213) Abaesehen von Art. 13 IG. 214) PoUw. S. 75 Fußn. 2. 216] 912 S. 25 Nr. 5. 21«) Oben bei Fußn. 63; BayrB. 1916 S. 100; „Hubertus" 1912 S. 12, 539. a”) Art. 10 I ZG. 218) Recht!. Charakter des Z.gesellschastsvertraas — Bedeutung des Bertrauensmoments — Rechtsbebelfe des Vertragstreuen Gesellschafters: Träger 1923 S. 302; — Recht der Z.gesÄschaften: DJLger 1924 S. 6, 23, 40; - Streit unter^Mitp^^er^„Wild und Hund" 1925 S. 649.

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Art. 7 IG. v V 3 L, b.

Übung ein J.konsortium bilden, und daß das J.revier dement­ sprechend unabhängig davon, ob das einzelne Mitglied als Pächter „eingetragen" ist oder nicht, als ein von jedem Mitgliede zu gleichen Anteilen Rechten und Pflichten gemeinschaftl. erpachtetes anzusehen, der Pachtzins auch von den sechs Nichtpächtern zu je 1/8 mitzutragen sei, so ist das Pachtrecht auch an sie gegen Entgelt bruchteilweise übertragen, unterverpachtet, der Vertrag nach Art. 101 IG. nichtig 220). Die Aufnahme dieser Mitpächter ver­ stößt gegen das Gesetz 221), allein sie können sich im Verhältnis zu den zwei wirkt. Pächtern den übernommenen Verpflichtungen nicht entziehen; rückständige J.pachtanteile, anteilige Beiträge zum För­ stergehalte und zur gemeinschaftl. J.wohnung, zu Treibj.auslagen usw., Verrechnung des von ihnen mitgenommenen Wildes können verlangt werden 222). Mr jedes Geschäft Zustimmung aller Gesell­ schafter erfordert., also auch für Erteilung von Zertifikaten 222). Kündigung bei unbestimmter Vertragsdauer jederzeit durch jeden Gesellschafter 221). Die Gesellschaft endigt mit Erreichung oder Un­ möglichwerden des vereinbarten Zweckes 225), durch Tod eines Ge­ sellschafters mangels anderer Vereinbarung 226), durch Konkurs eines Konsorten 227). Gegen zahtungsflüchtigen Konsorten kein Recht des Verbotes weiterer J.ausübung 22s). Vielmehr Kündigungsrecht der §§ 723 oder 725 nach Pfändung des Gesellfch.anteits des seine Vertragspflichten Verletzenden auf Grund vollstreckb. Titels gem. § 859 ZPO.229). Das Pachtverhältnis bleibt unter den übrigen Vertragsteilen bestehen. Ausschluß v. Gesellsch. hat nicht auch Ausschluß aus Pachtverhältnis zur Folge. — Einziehung der J.karte eines Gesellschafters löst Pachtverhältnis nur auf, wenn Übernahme der Verbindlichkeiten des Ausgeschiedenen durch die übrigen nicht erfolgt 2^0).

b) Verpachtung desselben J.bezirks an bis zu drei I.Pächter in demselben Umfange und zu gleicher Zeit, so daß jeder für sich I. voll ausüben darf und dem Verpächter gegenüber nur für seine Person und seine Pacht verpflichtet ist, zu den anderen Pächtern aber in keiner Rechtsbeziehung steht, also Mehrheit von ein­ zelnen, gesonderten Pachtverträgen, die sich alle auf denselben Gegenstand beziehen, ist ausgeschlossen, da Art. 10 I IG. 220) RGZ. 63, 293; DIäger 1920 S. 318; RG. 11. Mai 1906 VII 422/05; OberstLG. Z. 8,296; BlfRA. 62, (OLG. München 10. April 1913). 221) § 134 BGB. 222) „Hubertus" 1912 S. 459. 223) § 709 1. c.; BayrB. 1914 S. 282 Z. 1; unteu Art. 23 B VI 4 a und Fußn. 80. 224) § 723 1. c.; „Wild und Hund" 1923 S. 8. 225) § 726 1. c. (Ablauf der Pachtzeit). 226) § 727 1. c. 227) § 728 1. c. 228) §§ 323, 326 BGB. 229) tzIZ. 1908 S. 360, 3. 230) Art. 22 IG.

nur gemeinschaftl. Verpachtung des J.bezirks an mehrere MitpLchter im Auge hat, und konkurrierende gleiche Rechte mehrerer Personen an dem nämlichen Gegenstände nicht mögl. sind. Ebenso Verpachtung nach einzelnen Wildgattungen an verschiedene Personen im gleichen J.bezirk unzulässig *3i).

c) Wird bei nur einem Pächter mit gemeindl. Genehmigung die J.ausübung einem Dritten gegen Entgelt überlassen, fehlt aber die aus gemeinschaftl. J.betrieb gerichtete Absicht, so handelt es sich nicht um konkurrierende gleiche Rechte verschiedener Per­ sonen am nämlichen Gegenstand, sondern um ein vom Rechte des Pächters abgeleitetes Recht. Hier könnte man von einem „Hauptpächter" sprechen dem aber mangels besonderer Verein­ barung keine Sonderrechte zustehen; mit dem „Unterpächter" hat die Gemeinde nichts zu tun232 * * ). d) Fehlen die bei a) besprochenen Merkmale der Gesellsch., liegt auch keine „Unterpacht" wie bei c) vor, so handelt es sich um ein unbenanntes Rechtsgeschäft, das nach den Bestimmungen über „Gemeinschaft nach Bruchteilen" zu beurteilen ist233).* *„Ge * 237 ­ teilt" ist das J.ausübungsrecht derart, daß die rechtl. Herrschaft jedes Mitpächters sich zwar auf den ganzen Gegenstand der Ge­ meinschaft erstreckt, jedoch nur zum ideellen, ziffermäßig bestimm­ ten und im Verhältnis zum Ganzen gedachten Anteil23^). Im Zweifel hat jeder Pächter gleichen Anteil am Recht, das ohne seine Zustimmung nicht beeinträchtigt werden darf233). Keiner darf den anderen in der J.ausübung stören, ihm insbes. nicht das M i t nehmen von J.gästen untersagen, soweit es im Rahmen gleichheitl. Jmutzung geschieht, dagegen der Ausstellung von Erlaubnis­ scheinen ohne oder gegen seinen Willen widersprechen233). Nicht­ bezahlung des J.pachtanteils gibt den anderen nicht das Recht zum Verbot ter J.ausübung, sondern nur Anspruch auf Ersatz der von ihnen zu leistenden Zahlung23^). Damit ist auch das Rücktrittsrecht der zum Einspringen für Zahlungsflüchtigen verpflichteten Teil­ haber ausgeschlossen233). Teilung der J.ausübung nach J.bezirken zulässig, ebenso hier solche in zeitlichem Wechsel oder nach Wild­ arten, dc es sich nur um eine interne Verteilung unter den an sich gleich berechtigten Teilhabern handelt232). Verzicht eines S 860^ßbCn 144 26, 154; unten Art. 12 II 3; anders LIZ. 1908 * r") ?ollw. S. 76 F. 3; BlfRA. 76,Rspr. OLG. 27, i«; Senff«. 68, 365. 233> Lben S. 67 11. 2M) Stand. Ild S. 660 A. I z. 8 741 BGB. i35) K 742, 743, 745 Abs. III S. 2 BGB.; Stand. IIb S. 664 A. II2 b. -3«) LayrB. 1914 S. 282 Z. 1. 237) Stand. II b S. 669 A. 2 z. 8 748 BGB. 838) K 326, 723; RGZ. 81, 3°3; 78, 303; ZW. 1911 S. 808". Rfe3. in EJZ. 1908 S. 21; ebenda S. 359; OLG. Mü. St. 3, 433; Pollw. S. 77 A. b

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Art. 7 3®. D V 3 d, VI 1,2, 3 a.

Teilhabers auf seinen Anteil am J.ausübungsrechte oder an dem ihm zugeteilten Bezirke zugunsten eines anderen Teil­ habers ist keine Übertragung der J.pacht nach Arrt. 12 IG., da Verteilung der Anteile nur die Rechisbeziehungen der Teilhaber untereinander berührt^). Deshalb auch keine Auflösung des Ipachtvertrages bei Verlust der J.kartenfähigkeit eines Teilhabers, da Anteil des Ausscheidenden den anderen zutvächst, falls nicht einer unter diesen von dem bei Borliegen eines wich­ tigen Grundes nicht ausschließbaren Rechte, Aufhebung der Ge­ meinschaft zu verlangen, Gebrauch macht241). Teilungsanspruch des Teilhabers gehört zur Konkursmasse2^2). Verwalter über das Vermögen eines in Konkurs geratenen Teilhabers kann daher die Aufhebung der Gemeinschaft mit Zustimmung der Gemeinde jeder­ zeit verlangen und nötigenfalls durch Klage erzwingen2"); Ge­ meinschaft wird aufgelöst; der Pachtvertrag kann durch Mndigung des Verwalters oder der Gemeinde gelöst werden2^4).

VI. Ter Pachtvertrag erlischt: 1. Mit Ablauf der festgesetzten Pachtzeit2"). Stillschweigende Fortsetzung unzulässig; dies wäre Änderung der Pachtbedingungen, welche eines Gemeinderatsbeschlusses bedarf2"). 2. Mit Eintritt der vertragsmäßig auf'lösenden Bedingung2"), z. B. Tod, Versetzung, Wegzug, J.ausübung unmögl. machende Erkrankung des Pächters, Verringerung des J.bezirks auf eine bestimmte Größe usw. — Entläßt die Ge­ meinde trotz mangelnder Vertragsbestimmung den Pächter wegen Erkrankung und verpachtet neu, so kann sie den von seinen Ber­ tragspflichten entbundenen früheren Pächter für den durch Min­ dererlös an Pachtschilling eingetretenen Ausfall ohne besondere vorgängige Vereinbarung nicht in Anspruch nehmen2"). 3. Durch außer or deutl. Kündigung oder Rück­ tritt: a) Der Gemeinde, welche durch Stadt-(Gemeinde-)rat beschlußmäßig erfolgt und allen Pächtern erklärt werden nruß2"): 8*0) Unten S. 18912; EJZ. 1908 S. 21, 359; Pollw. S. 77; „Wild und Hund" 1923 S. 90, 2*1) 83 719, 747, 749 BGB.: Art. 22 IG. 2*2) §§ 747, 749 BGB.; § 857 ZPO.; § 1 SO.; Jaeger, SO. S. 135II2 Adl. II. 2*3) § 749 II BGB. 2**) § 19 SO.; s. oben S. 71; EJZ. 1908 S. 361 bei 6. 2*5) 88 564 I, 581 II BGB. 2*6) Art. 7 Abs. II IG.; Pollw. S. 82c. 2*7) 8158 II BGB. Bertragsbestimmung, daß bei Neubesetzung der Försterstelle vor Pachtablauf Gemeindej. ab Schluß des betr. Pachtjahres nur noch im Versteigerungswege vergeben werde, löst Vertrag mit Förster als biiSbengem J.pächter bei Bersetzung auf, im Falle seines Todes sofort (BayrB. 1917 0. 270); unten S. 174, 5. 2*8) „HubertuS" 1912 S. 556; BavrB. 1916 S. 100, 326. 2*9) ÄfAdmPr. 42, 286; BGZ. 1912 S. 316 u. 317 Z. 3.

a) Wegen Verzugs des Pächters mit Entrichtung des ganzen oder eines Teiles des Pachtzinses an zwei aufeinanderfolgenden Terminen 2so). Mahnung nicht erfordert, (dies interpellat pro homineß. Kündigung ausgeschlossen, wenn der Pächter den Verpächter vorher befriedigt 25i), oder nur mit geringfügigem Betrage der 1. und mit der ganzen 2. Rate in Rückstand Meibt252); wenn der Verpächter vorbehaltslos Teilzahlungen253) oder Vor­ auszahlungen annimmt; wenn der Verpächter eine der fälligen Raten oder beide vor ihrer Ulligkeit einem Dritten abgetreten hat, und dieser nunmehr seinerseits dem Pächter als Schuldner Stundung gewährt23^); wenn der Verpächter durch Nichtannahme eines ernstl., sofort erfüllbaren Zahlungsangebotes vor der Kün­ digung in Verzug geraten war25S). Annahme von Zahlungen nach erfolgter Kündigung hebt diese nicht auf256). Kündigung un­ wirksam, wenn sich der Pächter von seiner Schuld durch Auf­ rechnung mit einer mindestens ebenso hohen, gleichartigen und fäl­ ligen Gegenforderung befreien konnteund die Aufrechnung un­ verzüglich^«) nach der Mndigung erklärt^). Geltendmachung einer Aufrechnung gewährt kein außerordentl. Mndigungsrecht wiewohl damit eine Zahlungsverzögerung verbunden ist260). Nach­ träge Entbindung von Einhaltung der Zahltermine überhaupt beseitigt, da ungültig, das Recht der a. o. Kündigung nicht26**). Kündigung des Vertrages braucht bei nachträgl. verspäteter Zins­ zahlung nicht zurückgenommen zu werden262). Mndigung wegen Nichtzahlung des Wildschadens unstatthaft263). Be­ dingte Kündigung26^), schikanöse Mndigung unter plötzl. Abgehen von bisherigen Übungen hinsichtl. Zahlungszeit, -ort und -gelegenheit zwecks Beseitigung des Pächters wegen zu ge­ ringer Pacht unwirksam263). ß) In Schädigungsabsicht geschehende, sonst gesetzwidrige oder die Rechte des Verpächters schuldhaft erhebt, verletzende oder in­ folge Vernachlässigung der dem Pächter obliegenden Sorgfalt be86°) 88 554 Abs. I S. 1, 581 ll BGB. 861j 8 554 Abs. I S. 2 1. c.; „Wild und Hund" 1922 S. 658. 862> RGZ. 76, iso; 82, M; IW. 1913 S. 591; 1915 S. 508 V _ “3) RGZ. 82,64; DZZ. 1914 S. 385; SeuffA. 57 Nr. 30; Fischer-Henle S. 264 A. 4; Stand. II d S. 256 A. I 1; dagegen „Recht" 1903 S. 144. 8“) SeuffA. 43 Nr. 13. to6) 88 554, 157, 242, 298, 294 BGB.; ZW. 1915 S. 88. < Fischer-Henle S. 264 A. 4. 857) Z. B. Anspruch auf Pachtpreisminderung. 258) D. h. ohne schuldhaftes Zögern 8 121 BGB. to9) 8 554 ule. ««) Pollw. S. 79 F. 1. *i) Recht 1910 S. 92. 268> BGZ. 1907 S. 171; 1912 S. 316/317. re») BayrB. 1914 S. 186. ZfRpfl. 1915 S. 164; Planck, Vordem. 1 zu 8 168 BGB. *5) DZäger 1922 S. 133; „Wild und Hund" 1921 S. 537; 1922 S. 170 urd 656; Pollw. S. 80 F. 5.

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Art. 7 IG. D VI 3 ft /.

deutend gefährdend e, trotz, Abmachung fortgesetzte J.ausübung berechtigt auch dann zu a.o. Mndigung266), wenn der Verpächter den vertragswidrigen Zustand bisher geduldet hat; darin liegt zwar Verzicht auf Geltendmachung vergangener Vertragsverletzungen, nicht aber Billigung künftig bevorstehender Zuwiderhandlungen*2^). Übertragung der J.pacht ohne Genehmigung der Gemeinde (Art. 12 IG.) ist Grund zur a. o. Kündigung 268), aber auch verbotene Eigenmacht2^), der gegen­ über die Gemeinde Beseitigung der Störung, Unterlassung, Scha­ densersatz vom Pächter und dem Dritten verlangen tann 270). „Wenn der Pächter sich in Ausübung des Rechts ungebührl. verhält"2n), z. B. unvorsichtigerweise erlegte Rehgeisen heimlich verkauft272), darf a.o. gekündigt werden27^); dagegen nicht bei Überhege, da § 5 JPO. Abhilfe vorsieht27*), oder vertrags­ widrigem Abschießen streunender Hunde2™).

y) Der Verpächter behält alle, im Zeitpunkte der a.o. Kündi­ gung, z. B. aus vertragswidrigem Gebrauche des Pachtrechtes oder aus unerlaubter Handlung des J.pächters bereits erworbenen oder durch Verletzung der dem Pächter obliegenden Sorgfalt schon entstandenen Schadensersatzansprüche, auch wenn sie vorher noch nicht geltend gemacht waren. Dagegen kann er solche^ infolge vorzeitiger Beendigung des Pachtverhältnisses selbst, z. B. durch Unmöglichkeit demnächstiger Neuverpachtung oder durch Er-zielung eines geringeren Pachtschillings bei späterer Wiederver-^ Pachtung oder durch Ertragsausfälle bei notwendig gewordenerSelbstverwaltung der Gemeindej. erwachsende Schäden nicht vonr J.pächter ersetzt verlangen2™), muß vielmehr277) den für eine: Zeit nach der a.o. Mndigung im voraus an ihn entrichtetenPachtschilling z u r ü ck er st a t t en, wenn dieser sich auch nicht mehr in der Gemeindekasse befindet, sondern gem. Art. 8 266) § 553 BGB. 267) Vgl. Arnold: Wohnungsmiete nach BGB. 1900 S. 145 und F. 2 bat; SeufsA. 52 Nr. 153; RGZ. 38,“*; v. 19. April 1912 „Recht" 1912 S. 385; v. 18. Sept. 1917 ZMpjl. 1918 S. 82 V; ©taub, ll d S. 255 A. 2 b. 268) § 553 BGB.; BGZ. 1894 S. 111. 269) §§ 858, 862. 270) W 23, *91 Z, 4; RGZ. 76, 367; Pollw. ©. 79 Fuhn. 4. 27i) Vgl. Bahr. LRecht p. IV c 6 § 17 Nr. 3. 272) BGZ. 1890 S. 398. 273) § 553 BGB.: „vertragswidriger Gebrauch"! 274) BGZ. 1894 S. 181; Wirsch. S. 117 Fußn. 72. 27*) Vgl. Wirsch. S. 125. Unten S. 180 und Fußn. 345. 276) Staud. Bd. Hb ©. 256 Anm. II 4 zu § 553 BGB.; Fischer-Henle Anm. 7 u. 1 zu §§ 550 u. 555 BGB.; Rspr. OLG. 7,*71; BayrB. 1916 S. 205 f.; unten Art. 12 III 4 b. 277) Wenn vertraglich nicht anders bestimmt, und er danach zur Einbehal­ tung des vorausbezahlten Pachtzinses als einet, allerdings dem richterlichen Ermäßigungsrechte unterliegenden Vertragsstrafe berechtigt ist (Staud. Bd. n b S. 258 Anm. 2 zu § 555 BGB.; Oertmann: Recht der Schuldverhältnisse Anm. 3 zu § 555 I. c.).

Art. 7 IG. vVI 3

3 d, 4.

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IG. verrechnet oder verwendet ist278).* * Ta 281 durch diese Bestimmung eine ungerechtfertigte Bereicherung des Verpächters auf Kosten des Pächters verhütet werden soll278), bereits vorausentrichteter und gem. Art. 8 IG. verwendeter J.pachtzins aber nur den „be­ teiligten" Grundbesitzern288) zugute gekommen ist, darf die Rück­ zahlung nicht aus allgemeinen Gemeindemitteln erfolgen, sondern muß durch Belastung der „beteiligten" Grundbesitzer nach dem BerHältnis des Flächeninhaltes ihres Grundbesitzes eingebracht wer­ den2^). b) Seitens des Pächters durch schriftl. oder mündl. Er­ klärung bei der Gemeindebehörde: Wenn nach Verstreichen einer vom Pächter gesetzten Frist der Verpächter den vertragsmäßigen Gebrauch ganz oder Hum Teil nicht rechtzeitig gewährt oder wieder entHiebt 282); 283 wenn * * 286 also der Gebrauch durch Mängel aufgehoben oder gemindert288),289 durck Rechte eines Tritten ganz oder teilweise un­ möglich gemacht28^), durch Veränderung des J.bezirks geschmä­ lert wird288). Unerhebl. Hinderung oder Borenthal1 u n g des Gebrauchs rechtfertigt a. o. Mndigung bloß bei Borlie­ gen eines besonderen Interesses des Pächters288). Unmöglichkeit Der J.ausübung durch den Pächter wegen Verlustes der I.kartenfähigkeit: kein Rücktrittsrecht287); ebensowenig bei Versetzung, Wegzug, Krankheit288). Persönl. Behinde­ rung des J.pächters an Ausübung oder Verwertung der I.: auch bei weitester Berücksichtigung der Grundsätze der §§ 133, 157 BGB. kein gesetzlicher Rücktritts gründ, da nach BGB. „ver­ änderte Umstände" einen solchen nicht bilde,:288). 4. Durch Ablauf der vereinbarten oder, bei unbestimm­ ter Pachtzeit, der gesetzt. Mndigungsfrist288). 278) BayrB. 1916 S. 410. 9T9) Stomd. a. a. O. vor Anm. 1. 98°) Art. 8 IG. 281> Unten S. 184 V: 187 b. 282) 88 5421, 581 n BGB.: bei Unmöglichkeit der Abhilfe keine Friftbestimmung nötig! 283) Unzulänglichkeit des Reviers oder einzelner Teile — Notweg! —, Archtvorhandensem des, für die Höhe der Pachtbemessung maßgebend gewesenen Rotwildes als Standwild. 2M) Fortdauer des Vertrags des Borpächters auf dem ganzen Revier oder einem früheren Unterbezirk. 286) BGZ. 1906 S. 348: 1907 S. 450, 581; oben S. 161 insbes. F. 166. 286) 8 542 II BGB.: Verhinderung des Pächters an Ausübung der den HlNlptrnhatt der I.befugnis bildenden Hühners., an Abhaltung der, für ein ordnungsmäßiaes Wirtschaftserträgnis notwendigen Treibj. 287J Wirsch. S. 120 Fußn. 79. ”8) 88 596 III, 570 BGB.; BGZ. 1898 S. 325; 1904 S. 559/560; 1915 S. 109/110; s. aber oben S. 170 VI 2. 289> Vgl. oben S. 164, 2: BayrB. 1916 S. 62. 99°) § 595 BNB.: Kündig, für Schluß des Pachtj. spätestens am ersten Werktage des 2. Halbjahres, mit dessen Schluß die Pacht endigen soll.

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Art. 7 IG. v VI 5.

S. Beim Tode des Allein-Pächters^si). Das J.ausübungsrecht ist höchst persönl. Recht, nach Absicht und Wortlaut des Gesetzes untrennbar an die Person des Berechtigten gebun­ dener): Art. 14, 18, 19 IG., woiuijch die I.kartenfähigkeit als Voraussetzung der J.ausübungsbefugnis von persönl. Erforder­ nissen ausschließl. abhängt. Erlischt sie durch Verlust der persönl. Bedingungen, so wird dem Pachtvertrag ein Bertragssubjekt ent­ zogen, er erlischt sofort kraft Gesetzes er). Sie geht auch unter durch den Tod des J.karteninhabers, des vertragsgemäß allein berech­ tigten Trägers des konkreten J.ausübungsrechtes, mit dessen I.kartenfähigkeit der Vertrag steht und fällt. Das Landesrecht dero­ giert hier dem Reichsrecht: Mit dem Tode des Pächters er­ lischt der J.pachtvertrag 294 * 292 ). * Bei Tod eines Mitpächters ist Art. 22 als Spezialbestimmung nicht anwendbar. Maßgebend näherer Vertragsinhalt, der Erlöschen des Pachtverhältnisses bestimmen kann. Fehlt Vertragsbestimmung, ist davon auszugehen, daß jeder J.pächter volles Recht der J.ausübung und -Nutzung auf ganzem Gemeindej.gebiet besitzt und durch Mitpächter in seiner J.ausübung nur tatsächl. beschränkt ist. Auch bei interner Bezirksteilung (oben S. 169 d) ist jeder Mitpächter der Gemeinde gegenüber voll berechtigt und verpflichtet. Durch Tod des Mitpächters entfällt nur diese tatsächl. oder interne Beschrän­ kung. Rechte und Pflichten des überlebenden gegenüber der Ge­ meinde bleiben unberührt, J.pachtvertrag erlischt nicht durch Ab­ leben eines Mitpächters 295). — Anders, wenn im Einzelfalle durch besondere Umstände in der Person des oder der verbleibenden Pächter die Vertragsgarantien nicht mehr, wie bisher, voll gewähr­ leistet sind, wenn z. B. im Pachtverträge jeder Pächter sich zur Tragung eines bestimmten Kopfteils des.Pachtpreises verpflichtet hat, weil jeder einzelne nach seinen Vermögensverhältnissen und dem J.erträgnisse nur zur Tragung dieses Bruchteils imstande ist, oder wenn aus gleichem Grunde der Verstorbene den über­ wiegend größten Teil des Pachtzinses durch Vereinbarung mit seinen Mitpächtern übernommen hat. In Fällen des Erlöschens des Pachtvertrages durch Tod eines Pächters können die Erben den bereits geleisteten verhätznismäßigen Teil des Pachtschillings zurückfordern296). 291) Bestritten; oben S. 693. 292) ObGH. Z. 8, 668; VGH. 4,84; Pollw. S. 27 A. 2; DIäger 14,128; vgl. oben S. 68,2; 154III; Wirsch. S. 32; RGZ. 41,»" bei 3. 2»3) Art. 22 IG. 294) OberstLG. 6. Okt. 1923 in ZfRpfl. 1923 S. 232; Art. 69 EG. BGB.; Pollw. S. 82 und F. 1; Mrsch. S. 118 und F. 74; BGZ. 1904 S. 268; 1910 S. 366; BahrB. 1913 S. 232; 1915 S. 208»; S. 319; 1917 S. 270; Rspr. OLG. 24,36i; oben S. 69»; 143,2; § 29 «Bf. Da FinMinReskr. v. 6. Mai 1850 Nr. 9676; Wirsch. S. 348: oben S. 170 F. 247. 295) OberstLG. Z. 6. Okt. 1923 I Ö4/23; ZfRpfl. 1923 S. 252; DIäger 1918 S. 436; 1924 S. 154; 1926 S. 318. 296) OLG. Mü. in Rspr. d. OLG. 24, »6i; DIäger 1926 S. 378. Erbe ist

Art. 7 IG. D VI 6—9; E I 1.

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6. Durch Einziehung der J.karte eines Mitpächters, wenn die J.pacht durch den Ausgeschiedenen nicht übertragen oder von den verbleibenden Mitpächtern nicht übernommen wird 297 * * ). *298 * 299 * 7. Durch Verwandlung des Gemeindej.bezirkes in eine oder mehrere Eigenj."«). 8. Möglicherweise durch Gemeindeverbandsände­ rung 2ss), ba diese mangels gütl. Regelung der J.pachtverhältnisse mit Hilfe des Bezirksamts dem Pächter das Recht der a.o. Mndigung gibt 2oo). __ Wird während der Pachtzeit eine zum J.bezirL gehörende Ortschaft ausgemeiirdet, so wird der Pachtvertrag nicht gelöst; nur Minderungsanspruch und Recht der a.o. ^ünbtgung301). 9* Konkurs des Pächters S. 71, 168, 170; Kon­ kurs des Eigenj.besitzers, Zwangsversteigerung, -Verwaltung, -enteignung im Falle des Art. 6 IG. S. 70ff.; soweit nur nicht eigenj.berechtigte Grundbesitzer betroffen werden, bleibt der Ge­ meinden .Pachtvertrag unberührt. — Erlischt der Pachtvertrag wäh­ rend der vertragt, oder gesetzl. Pachtdauer und nach Zahlung des treffenden Pachtschillings, so kann für die Zeit zwischen Zahlungs­ termin und Vertragsauflösung nicht deshalb Rückerstattung des Pachtzinses verlangt werden, weil in diesem Zeitraume wegen der bestehenden Schonzeit keine J.nutzung stattfand; denn bis zur Auf­ lösung blieb der Pachtvertrag und damit die Pflicht zur Pacht­ zahlung uneingeschränkt bestehen302). E. Staatsaufsicht. Streitigkeiten. I. Staatsaufsicht erstreckt sich darauf, 1. daß die gesetzl. Vorschr. beobachtet werden, durch welche das Ermessen der Gemeindebehörden innerhalb des Kreises ihrer Be­ fugnisse beschränkt ist 303)j also ob die Verpachtung durch den allein zuständigen Gemeinde-(Stadt-)rat vorgenommen wurdet). Neu­ verpachtung anzuordnen, wenn die Forstpol.beh. dem Forstschutz­ personale, dessen Ausstellung der Pächter vertraglich übernommen hat, die Bestätigung verweigert393). aber nicht berechtigt, den Tell des Pachtpreises in Abzug zu bringen, der auf Zeit fällt, in welcher der verstorbene Pächter noch j.ausübungsbevechkgt war, sein Recht jedoch infolge Krankheit oder gesetzlicher Heg«eit nicht oder nur beschrankt ausüben konnte; Wäger 1918 S. 43; 1919 S. 278, 466. 297) Art. 22 IG.; BlfAdmPr. 17,". 298) Ohne Auflösung der Gemeinde denkbar, wenn vorher schon neben Gemeindej.bezirk Eigenj.bezirke bestanden; Pollw. S. 83 f.; Wirsch. S. 121«; ObLN. 1, 627 ; oben S. 126, 6 a. 299) Oben S. 127,6 s; 129 a—ä; 133 ca—d; BGH. 25, RGSt. 37,«; BlfAdmPr. 17,2«. 3°o) Pollw. S. 83 g. 301) BGH. 3,1", 170; BlfAdmPr. 17,217; 32,27«, 302) BayrB. 1915 S. 208,5; oben S. 174 Fußn. 296. 303) Art. 157 I Z. 2 GemO. 304) Art. 7 I IG. 305) BGH. 11,201; BlfAdmPr. 38, "2 u. 33, »8, »«; 41 «O; 55,227; Wirsch. S. 138 Fußn. 107.

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Art. 7 3®. E I 2—5.

2. Ob die materiellen Vorschriften der Art. 4, 7 und 11 IG. erfüllt sind. Verstöße gegen die Öffentlichkeit der Versteigerung und die Vorschrift des Zuschlags an den Meistbietenden zu beanstanden, aber Zwang zur Wahl öffentl. Versteigerung statt der von Ge­ meinde beschlossenen Vertragsvergebung unzulässig. Trotzdem eine dieser Formen regelmäßige Art der Gemeindej.vergebung bilden soll, kein kuratelamtt. Änschreiten, falls die Gemeinde unter Ein­ haltung der gesetzt. Bestimmungen so schwere Pachtbedingungen aufstellt, daß der Versuch der Verpachtung scheitern muf der Aufwurfspreis nicht erreicht werden kann und deshalb nur Selbst­ verwaltung übrig bleibt boe). 3. Daß die formalen Bestimmungen der GemeindeO. über die Beschlußfassung erfüllt sink 307).

4. Daß der Gesamtinhalt der Pachtbedingungen einerseits keiner gesetzl. Bestimmung zuwiderläuft, andererseits alles enthält, was das Gesetz verlangt, insbes. zulässige Zahl und persönl. Eigen­ schaften der Pächter beachtet füib308).

ö. Daß die Gemeinde ihrer gesetzl. Verpflichtung zur J.ausübung namens der Grundeigentümer nachkommt, wozu diszipli­ närer Zwang anwendbar und deshalb keine Beschwerde zum BGH. nach Art. 10 2 VGG. möglich »o»). Bei Verstößen der aufgezählten Art Vollzugsverweigerung, Auf­ forderung zur Beschlußzurücknahme binnen angemessener Frist und zur Neuregelung der Verpachtung durch die Aufsichtsbehörde. Ge­ setzwidrige Beschlüsse sind nach fruchtlosem Fristablauf außer Wirk­ samkeit zu fefren 31°). U. U. Anordnung geeigneter Erhebungen und Ergänzungen, Erteilung der nötigen Aufschlüsse und nachträgl. Verhandlung zur Behebung der Mängel hinreichend311). Gegen staatsaufsichtl. Beschlüsse Beschwerderecht (Art. 161 GemO ); bei Behauptung der Verletzung der Autonomie weitere Beschwerde zum BGH. In allen Fällen Oberaufsichtsbeschwerde zum Staatsmin. d. 3nn.312). — Wird ein tatsächl. rechtsgültiger J.pachtvertrag rechtskräftig im Staatsaufsichtswege außer Wirksamkeit gesetzt, so wird ihm die öffentl.rechtl. Anerkennung versagt, privatrechtl. Vollzug gehindert3U), das private J.ausübungsrecht muß dem durch Polizei!. Verfügung geschaffenen öffentl.-rechtl. Verbot weichen, der Pächter kann und darf die I. nicht ausüben, hat keinen Anspruch auf Entschädigung oder Erfüllung an seine Gegen806) BGH. 4, is*; unten S. 196 Hl; Pollw. S. 97 A. 2. so?) Oben S. 135,3; 136 aa, bb. 808) BGH. 7,886; 9,312; 20,163; 21,1»; Art. 7 IV, 10, 13 ZG. 809) BGH. 2, *i»; BlfRA. 34, »ri; BGZ. 1897 S. 38; Art. 157 Abs. I L. 3, Abs. V GemO. 8io) Art. 157 Abs. III GemO. an) BlsAdmPr. 16,ioo. 812 Wirsch. S. 139. 313) BlsAdmPr. 16,103, io5; 33,91; 64, «k

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Art. 7 IG. L I 5; II.

kontrahentin wegen unverschuldeter Leistungsunmöglichkeit, da keine ausdrückl. Gesetzesbestimmung solchen vorsieht, braucht aber auch keinen Pachtschilling zu bezahlen. Bereits bezahlte Pacht kann e r, einen von ihm vielleicht schon gewonnenen J.ertrag Gemeinde aus dem Gesichtspunkt der ungerechtfert. Bereicherung zurückver­ langen 3"). Zwar keine Aufhebung des Pachtvertrags durch die Verwaltungsbehörde 3i5), Versagung der Anerkennung nimmt ihm aber die Wirksamkeit, zumal die Pol.beh. gem. Art. 20—22 PStGB. gegen die Vertragsausübung vorläufig einschreiten kann. Das muß unterbleiben, wenn die Verfügung mit Beschwerde angefochten und dieser nicht ausdrückl. die aufschiebende Wirkung versagt ist, da der Vertrag vorerst wirksam bleibt316). Andererseits bleibt ein rechts­ ungültiger Vertrag nichtig, auch wenn er polizeil. nicht be­ anstandet wird; durch polizeil. Anerkennung sind die Parteien an der Geltendmachung der Unwirksamkeit vor den bürgerl. Gerichten nicht gehindert, wenn Pächter vom öffentl.rechtl. Standpunkte aus auch als j.ausübungsberechtigt gilt. Letzteres kann strafrechtl. Verantwortung ausschließen, während Kenntnis staatsaufsichtl. Be­ anstandung J.ausübung zur unbefugten macht, es sei denn, daß Strafrichter die zivilrechtl. Gültigkeit des Vertrags feststellt 3^). — Entschädigungsanspruch des Pächters bei staatsaussichtl. Verhin­ derung des Vollzugs nur bei Pflichtverletzung314 31S)316 der317 Gemeinde 318 319 ­ behörde oder der Verwaltungsbeamten 3is). II. Reine Verwaltungssachen sind die Ansprüche auf Feststellung der Rechtmäßigkeit oder Unrechtmäßigkeit einer Be­ anstandung oder auf Anerkennung der Gemeindej.verpachtung durch Aufsichtsbehörde; Streitigkeiten zwischen der vertragschließenden Gemeinde und den Grundbesitzern über die aus der J.verpachtung sich ergebenden Rechte und Pflichten und sonstige J.verpachtungsmodalitäten320) Von den Verwaltungsbehörden im Jnstanzengänge nach Art. 157 GemO. zu behandeln. Soweit Überschreitung des Staatsaufsichtsrechtes, also Verletzung der gemeindl. Selbst­ verwaltung behauptet wird, ist der BGH. nach erfolgloser Be314) ObGH. v. 22. Okt. 1870 RegBl. S. 1625; Wirsch. S. 142 f.; Pollw. S. 85. s15) Oben S. 150 B; RGZ. 41,»«. 316) Vgl. 8 6 Z. 10 BB.; Pollw. S. 86; anders Wirsch. S. 150, der sofortige „Hemmung" des Vollzugs des privatrechtlichen Vertrags annimmt. 317) WiiG. S. 143; Pollw. S. 86; GoltdArch. 56,i°»; LZZ. 1907 S.279; unten 8 292 RS1GB. 6 I bei Fußn. 120; anders, unzutreffend ZfRpfl. 1905, S. 214. 318) 8 839 BGB. 319) Nach Vorentscheidung des BGH., ob Beamter sich einer Überschreitung seiner Amtsbefugnisse oder der Unterlassung einer ihm obliegenden Amtshandlung schuldig gemacht hat (Art. 7 BGG.), wäre zivilrechtlich schwieriger Nachweis ursächl. Zusammenhanges zwischen behaupteter Pflichtverletzung und Schadens­ eintritt zu führen (88 309, 307, 308, 134 BGB.; Pollw. S. 85, F. 2); oben S. 157 Fußn. 127. 32°) Art. 8,” VGG., 9 I 1. c.; 157 GemO.

Behr, Jagdgesetz. 2. Ausl.

12

178

Art. 7 IG. E II, III.

schwerde zur Kreisxeg. letzte Instanz 221). Dieser nicht zuständig zur letztinstanziellen Errtscheidung von Beschwerden Dritter, z. B. ein­ zelner Gemeindebürger gegen Gemeindebeschlüsse über Gemeindej.verpachtungen^); wohl aber gegen kuratelamtl. Beschluß, durch welchen der von der Gemeinde im Wege des Privatvertrages er­ folgten J.verpachtung der Vollzug verweigert und Neuverpachtung durch öffentl. Versteigerung angeordnet wird32S * * ). 322 Beanstandung 323 * der Höhe des Aufwurfspreises, der Ausübung der Gemeindej. in Regie statt durch Verpachtung ist Übergriff in die gemeindl. Autonomie 221). Aufhebung des das gemeindl. J.pachtergebnis anerkennenden bezirksamtl. Beschlujses durch die Kreisreg. kann ebenfalls einen solchen bedeuten und verleiht dann die unmittelbare Beschw. zum VGH. oder kann auch ohne solche von Oberaufsichts wegen außer Wirksamkeit gesetzt werden 225). — Beschw. eines angebl. durch fehlerhaftes Verpachtungsverfahren der Gemeinde Verletzten oder eines sonstigen Dritten als Vorstellungen zu behandeln, im reinen Verwaltungsverfahren zu verbescheiden, im Beschw.wege zur Kreis­ reg. oder zum Staatsmin. d. Inn., nicht zum VGH., auch nicht im ordentl. Rechtswege zu verfolgen326).* 328 III. Berwultungsrechts fachen sind alle bestrittenen Rechts­ ansprüche und -Verbindlichkeiten in Ausübung der I., soweit das J.recht der Grundeigentümer in Frage 22?): Anspruch eines Grundeigentümers, Ausmärkers, Eigenj.befitzers, der polit. Ge­ meinde oder des Gemeindej.Pächters aus Ausübung des J.irechtes. Im Streit der Gemeinde mit einem Grundbesitzer nur Mefev beteiligt, nicht auch irgend ein anderer, das J.recht für sich nicht in Anspruch nehmender Grundeigentümer. Stteit, ob zur J.ausübung auf einer Staatswaldparzelle Ärar oder polit. Gemeinde be­ fugt ist, bewegt sich auf ö f f e n t l.rechtl. Gebiet; Beteiligte nur Ärar und Gemeinde. Wie dem Pächter eines Grundstücks zur Erhebung der Eigentumsklage, mangelt dem J.pächter die Legitimation zur Erhebung des Anspruches auf Anerkennung der J.befugnis der Gemeinde. Das Gegenteil könnte zu dem unlogischen Ergebnis führen, daß ohne und selbst gegen den ausdrückl. Willen der Gemeinde für letztere durch den J.pächter ein Recht erstritten werden könnte. Nur rechtsgültige Vertretungsvoll­ macht des Gemeinderates könnte den J.pächter zur Verttetung der Gemeinde, nicht aber zu selbständiger Geltendmachung ermächtigen'"). 3M) BGH

2

196,

8*0«

3 361

U

630;

4, 137,

134,

267 ;

11, 201-

13,43.

24,3; ii. Dez.' 1925 I 39/25. 322) VGH. 2,136; 3,330; 24,3; E. v. 26. April 1912 Nr. I 69/12. 323) VGH. 4,134; 24,1: 25,6; oben S. 150f. C 1. 3*i; 16, "o, i65. 20) Oben S. 37 bei 3. 21) § 59 RStGB. 22) RG. v. 7. Nov. 1901; DIZ. 7,152; IW. 31, 306. 23) Wirsch. S. 193; BlfAdmPr. 5,3«; vgl. EJZ. 1908 S. 101 u. Fußn. 1; OverstLG. v. 24. Juni 1927 1311/27 IW. 1927 S. 2529. 24) Art. 23 Z. 1, 2 oder 18, 19 IG.

206

Wit 143®. AH! 2-6; IV.

diese es erlegen und ihnen geben25); der J.berechtigte, welcher sich um die Schützenkette geschlossen zu halten, mit geladenem Ge­ wehr vor dieser aufstellt 2$); wer bei einer Kesselj. ohne Gewehr als Flügelmann der Schützenkette sich von seinem Hund Wild bringen läßt, um es sich zuzueignen27), Jäger, welche bei Klopf- und Riegelj. sich gegenseitig als Treiber Menen28), üben I. aus; ebenso der J.pächter, der ohne J.ausrüstung bei Kesseltreiben Schützen ab­ läßt oder beim Vorstehtreiben ihnen ihre Stände anweist, da die orts- und weidmännische Sachkenntnis erfordernde, richtige Vertei­ lung der Schützen untrennbar mit diesen besonderen J.ausübungsformen verknüpft, Voraussetzung des mit ihnen beabsichtigten Er­ folges ist28). Ter J.gast leistet dem J.herrn keine Dienste, übt daher I. aus, auch wenn er erlegtes Wild an den J.herrn ab­ liefern muß. 3.

Verfolgung von Wilderern30).

Verfolgung und Erlegung wildernder Hunde und Katzen, da Ausübung des J.schutzes, nicht der I., und da diese Tiere nicht j.bar"). S. Erlegung fischereischädl. Tiere durch den F.berechtigten32). 4.

H. Erlegung nicht herrenloser (weil gefangener) J.tiere in Tierparken33) IV. Nur während des „Jagens" ist Besitz der J.karte er­ fordert., also auch beim Begehen des Reviers in J.ausrüstung während der Hegezeit für sämtl. Nutzwild, zum Zweck der Raub­ zeugerlegung, der Nachschau bei Wildfütterungen; für denjenigen^ der, nicht zur I. ausgerüstet, mit dem Gewehr seines Begleiters schießt3^). Wer nur ein Gewehr trägt, ohne zu jagen35); wer er­ legtes Wild im Revier abholt, um es für den J.herrn heim- oder zum Wildbrethändler zu schaffen; wer sich erst auf dem Weg ins oder auf der Heimkehr vom J.gebiet befindet; wer ledigl. auf Fische schießt33), braucht hiezu keine J.karte. 25) Rspr. t>. OLG. UM*”; IW. 17, -so Nr. 28; RG. 22. Sept. 1892; scheinbar anders Schütterm. S. 8iv N. 2. 26) KammerG. v. 18. Oft. 1888; Reger 13, “o 27) KammerG. 7. Juli 1890. 28) BlfRA. 61,187; OberstGH. 1,’#; Wirsch. S. 76. 29) „Wild und Hund" 1906 S. 690. 30) EIZ. 1908 S. 101, 166. 3i) § 16 BO. v. 6. Juni 1909; unten S. 2731, 363 V. 32) Art. 85 FischG. ; MsRA. 1909 S. 447; oben S. 48 ff. 33) Oben S. 42 f.; DJäger 1919 S. 220; 1921 S. 239; anders Pollw. S. 104. 34) BGZ. 1910 S. 204. 35) Büchsenspanner, Angehöriger des J.herren, Diener; Polltv. S. 104; Schütterm. S. 86 N. 2II; BljAdmPr. 5, -4». 36) LFO. v. 23. März 1909 8 9 Abs. VIII M. 4; MfAdmPr. 2,-41; Schütterm. S. 86 N. 3; Wirsch. S. 224 Fußn. 183; Pottw. S. 104; „Wild und Hund" 1902 S. 780.

Art. 14 IG. A V, VI, VII. — B.

207

V. Den im Besitze der sorgfältig zu prüfenden gesetzt, erfor­ derten persönl. Eigenschaften befind!. Personen3S) steht ein recht!. Anspruch aus Erteilung der I.karte 51139). Geschlecht ohne Ein­ fluß; Angehörige eines anderen deutschen Staates stehen bayr. Staatsangehörigen gleich^. Reichsausländer können die gleichen Privatrechte ausüben, wie diese, also auch das J.recht^^); Voraussetzungen der J.kartenfähigkeit nach deutschem Gesetz zu be­ urteilen 42). Bedingung Gegenseitigkeit ^3). VI. „Bezirkspolizeibehörde": ist die des Wohn­ oder Aufenthaltsortes. Von anderen Bezirkspolizeibehörden in ir­ riger Annahme ihrer Zuständigkeit ausgestellte I.karten sind nurungültig, wenn sie durch unrichtige Angaben erschlichen^). — Auf den I.karten der Vertrauensmänner zu bemerken: „Zur J.-ausübung für die selbstverwalteude Gemeinde N. berechtigt"^, ^uf der des Pächters nach dessen begründetem Verlangen: „J.pächter auf der Gemeindemarkung N." Gleiches wird für den Eigenj.* Pächter gelten46). J.karten sind öffentl. Urkunden4^), vom Empfän­ ger zu unterzeichnen43) und unübertragbar49).

VII. Für I.Waffen und von Jägern (= I.ausübungsberechtig­ ten, nicht blos „gelernten" oder Berufsjägern) zum persönl. Schutze mitgeführte Faust-(schuß-)waffen ersetzt J.karte (J.schein, Schutzgewehrschein) den Wa f s e n s ch e in^o). — Einziehung des J.gewehrs eines J.berechtigten, der weder J.karte (J.schein), noch Waffenschein besitzt $i).

B. Absatz II:

J.scheine: Nur für Personen (In- und Ausländer, Bay­ ern und nichtbayerische Teutsche), die im Deutschen Reich keinen a7) ME. d. I. v. 10. Juli 1909 Nr. 2028. 38) Art. 18, 19, oben S. 154III. 39) Wer dem Bürgermeister ein Geschenk anbietet, um ihn zur AusstAlung eines tvahrheitswidrigen, zur Erlangung einer J.karte dienlichen Zeugnisses zu bestimmen, wegen Bestechung strafbar (§ 333 StGB.; OLG. Mü. 4,131). ME.d.J. v. 12. Febr. 1854 Z. 3 obbahr. Jntell.-Bl. S. 261. 41) Oben S. 72, 145; unten S. 213 II1. „Wild und Hund" 1903 S. 559. *3) Ullmann, Völkerrecht S. 248, 254; zit. ME. v. 12. Febr. 1854 Z. 1; Wirsch. S. 79 u. F. 149 a; Pollw. S. 107 A. 1; kein J.ausübungsverbot gegen seindl. Ausländer: § 276 Versailler Vertrags v. 28. Juni/16. Juli 1919; Pollw. S. 72 F. 1; oben S. 154 III; aber Art. 19 Z. 6! 44) VGH. 21,193, 195; 14. März 1923 I 6/23; Wirsch. S. 88. 45 VV. § 9 3. 2 Abs. II. 46) BV. § 12 B 3 Abs. IV. 47) RGSt. 42,14 16; Pollw. S. 107. 48) § 12 B 3 VV.; davon kann abgesehen tverden: ME. d. I. v. 15. Mar 1876; „Wild und Hund" 1917 S. 122. 49) Vgl. Art. 23 Z. 3 IG. _ *9 § 3 II MinVO. v. 7. Dez. 1921 — SMnz. Nr. 287/21 —; DJäger 1921 S. 726. 5i) OberstLG. v. 28. Sept. 1926; DJäger JU. 53/26 S. IX.

208

Art. 14 ».-Art. 15 IG 1,2.

„Wohnst tz" (= ft ä n b i g e Niederlassung: § 7 BGB.) haben. Kein Rechtsanspruch auf Erteilung; freies Ermessen der ausstellen­ den Behörde^). J.kartenausstellung an solche Personen: Art. 19 Biff- 6. -

Art. 15.'). 'Die Jagdkarten und Jagdscheine werden von der Bezirkspolizeibehörde ausgestellt und find nach Maßgabe des Stempelgesetzes stempelpflichtig. 11 Den für den Jagd- und Forstschutz Angestellten oder Verpflichteten find lediglich zum Zwecke dieses Schutzes — soweit die Bestimmungen der Art. 18 und 19 dieses zulassen — auf ihren Auffichts bezirk beschränkte, zur Jagd­ ausübung jedoch nicht berechtigende eigene Karten un­ entgeltlich auszustellen. I. Abs.l: 1. Nach Tarif Nr. 24 Stempelges. v. 16. Febr. 1921 (GBM. S. 215) i. b. F. des Ges. v. 22. Jan. 1924 (GBBl. S. 9) ist für J.karte ein Stempel von 50 für J.schein ein Stempel von 50—100 M zu entrichten, auch wenn im späteren Verlaufe des Kalenderjahres gelöst. Erhöhung des J.kartenstempels bis aufs 10fache, wenn Antragsteller in Bayern keinen Wohnsitz hat. 1/2 Stempel f. J.karten, die i. dienstl. Interesse öffentl. oder priv. Forst- oder J.beamten oder in Ausbildg. zum Staatsforstdienst befindl. Personen ausgestellt werden. Sie gelten für das ganze Land, nicht bloß für Dienstbezirk, über das „dienstl. Interesse" entscheidet unmittelbar vorgesetzte Forstbehörde, nicht BezBerw.Beh. (FME. 11345 v. 23. März 1927). — Stempel fließt in Staatskasse*2). Keine Rückerstattung bei Einziehung. Einzahlung bei der Bezirksverw.beh., die sie ausstellt, Zwangsbeitreibung durch die Steuerstellen; dreijähr. Verjährung nach Art. 124 AG. BGB. Bei Zuwiderhandlung nicht in Freiheitsstrafe umwandelbare Geld­ strafe bis zum vierfachen Betrage der hinterzogenen Abgabe; die den Steuerstellen obliegende Strafverfolgung verjährt in 3, die Strafvollstreckung in 6 Jahren. 2. Auf Verlangen der Inhaber zu Verlust gegangener J.karten (J.scheine) sind unterVermerkung des behaupteten und glaubhaft gemachten Verlustes von Bez.pol.beh. Duplikate auszustellen3). Gebühr 1 Mk>). Aushändigung gegen vorherige Gebührenzahlung oder gegen Nachnahmezusendung. «TArt? 19 Abs. n IG. n VD. § 12 B 7. 2) Art. 1 Abs. n Stempelges. 8) 8 12 B 6 BB. *) Art. 161 Kostengesetz.

209

Art. 15 IG. 12, 3 II, 1,2 a, b, c.

3. Für J.karten, die an öffentl. ober private Forst- oder I.Öbeamte ober an Personen, bie sich in bet für Staatsforstte vorgeschriebenen Ausbilbung befinben, im bienstl. Interesse ausgestellt werben, nur y2 Stempel^). — Gebührenfrei J.­ karten in ärarial. J.ben: FinMBek. v. 7. Dez. 1882 und Bek. v. 2. April 1921II 5a6* ).*7 8— 9 * *Schutzgewehrscheine 12 * * unentgelt­ lich'). II. Abs. 2:

1. „Eigene Karten", sog. „Schutzgewehrscheine", kön­ nen — Fehlen von Berweigerungsgrünben6) vorausgesetzt — nur bie zum I.- unb Forstschutz Angestellten ober Verpflichteten des Staates, ber Gemeinden, Stiftungen und Privaten, auch des Waldbesitzers, welcher den Forstschutz persönlich ausüben will, bean­ spruchen6). Unentgeltl. Ausstellung durch Bez.Pol.Beh., in deren Bezirk der Aufsichtssprengel ganz oder größtenteils liegt; ebenso bie Duplikate io). 2.

Gültigkeit beschränkt:

a) zeitlich — trotz Ausstellung für das Kalenderjahr — auf die Tauer der für einen bestimmten Bezirk übertragenen Schutztatigkeit; mit deren Beendigung, ohne Zulässigkeit der Um­ schreibung, der ausstellenden Bez.pol.beh. einzuliefern *o).

b)

örtlich — auf den Aufsichtsbezirk des Inhabers;

c) gegen stündlich — auf ausschließl. Durchführung des I.- und Forstschutzes. Auch J.schutzangestellter hat kein Recht zur J.ausübung, insbesondere nicht auf j.bares Raubwildu), § 1 KAB. v. 11. Juli 1900 gilt auch für Art. 15 H IG., wonach „eigene Karten" zur J.ausübung nicht berechtigen; Unterscheidung zwischen I.- und Forstschutzangestellten unangängig *6). Sie be­ rechtigen zur Beaufsichtigung des Bezirks und Bornahme der im Interesse der I. erfordert. Verrichtungen, die nicht J.ausübung a) Ges. v. 22. Jan. 1924 GBM. S. 9: Bek. v. 2. April 1921 H 5 b, c, L. a. O. S. 244. «) FinMBl. 1882 S. 326; GBBl. 1921 S. 244. 7) Bek. v. 2. April 1921 II 5 a. 8j Art. 18, 19 IG. 9) Pottw. S. 108; Schütterm. S. 99 N. 5, insbes. Abs. II; Wirsch. S. 77; StenBer. 2,i8». 15) BB. § 12 B 11; Pottw. S. 109 A. 2 zu Art. 16. n) So § 12 A 6 BB. ju verstehen, der mit „Erlegung von Raubreug" nur nichtj.bares meinen kann (Eichhörnchen, Igel, Ratten, Hamster, wildernde Hunde, streunende Hauskatzen, Krähen, Elstern, Eichelhäher). 12) § 12 A 5 Abs. II B«.; ZG. Mü. I i. DJäger 17,"; 32, (mit nnzutressender Unterscheidung zwischen verpflichteten und nichtverpflichteten I.aufsehern): 32,1921 S. 239; 1926 S. 347; Pottw. S. 108 A. 2: „Hubertus" 1912 S. 445, 509; Wirsch. S. 77 und Futzn. 145; Schüllerm. S. 100 N. 6.

Behr, Jagdgesetz.

2. Aufl.

14

210

Art. 16 IG. H, HI; Art. 16 1,2,3; Art. 17 1,2,3.

sind"). Zur J.ausübung J.karte und Erlaubnisschein^ Begleitung des J.herrn oder gelernten Jägers") erforderlich. III. Streitigkeiten über Ausstellung, Verweigerung, Einziehung von Schutzgewehrscheinen nach Art. 21 IG. Berwaltungssachen ").

Art. 16.') 'Die Jagdkarten werden auf die Dauer je eines Kalenderjahres ausgestellt und gelten für das ganze Land. "Die Jagdscheine werden für die darin angegebene Zeit, jedoch höchstens auf 4 Wochen ausgestellt und gelten für das gange Land. 1. Schutzgewehrscheine Art. 15II2). 2. J.karten (J.scheine) gelten auch in der Pfalz, die dor­ tigen J.waffenscheine auch im diesrhein. Bayern. Dies ergibt sich aus der durch Art. 23 Ms. III IG. geschehenen Gleichstellung der in Ms. I Z. 1 mit 4 behandelten J.karten mit den J.waffenscheinen und ihrer gleichen Behandlung in Ziff. 24 des Tarifs Stempelgesetz»). 8. Verlängerung der J.scheindauer unzulässig. Nach Wlauf neuer J.schein und neuer Stempel.

Art. 17. Die Verhandlungen über die Ausstellung von Jagd­ karten unterliegen weder der Taxe noch der Stempelpflicht. 1. Erteilung der bei erstmaliger Ausstellung einer J.karte verlangten ortspolizeil. Zeugnisse über das Nichtvorliegen von Berweigerungsgründen gebührenfreix). 2. Erteilung der Schutzgewehrscheine unentgeltlich2), deshalb und im Hinblicke auf Art. 18, 19 IG., welche gleichheitlich für „eigene Karten" und J.karten gelten, auch die Verhandlungen über Ausstellung und Verweigerung der ersteren gebührenfrei»). 3. Verhandlungen und Beschlüsse in Streitigkeiten über J.karten-, J.schein- und Schutzgewehrscheinausstellung und 1S) Unterhaltung der Birschsteige, Hochstände, Schirme, Salzlecken, Futter­ stände, Fütterung, Wegschaffen von Falltvild usw. ") Pollw. S. 108 91. 2; oben S. 192c; DJäger 1926 S. 829. 15) Bal. S. 193,3; 195,2,3. i) VB. 6 12 A 7 unb B 7. -j Oben S. 209 II 1; Pollw. S. 109 A. 1; Schüllerm. S. 100 91. 2; Misch. S. 78. ’) Oben S. 208, 1, 2; Pollw. S. 109 A. 2; Schüllerm. S. 100 R. 1; OberstLG. St. 11,»“; ZsRpsl. 1912 S. 99. *) BGZ. 1912 S. 304; Art. 161» Menges. ») Art. 15n IG.; oben S. 209 A. ll 1. ») Bgl. Pollw. S. 109 A. 1 tu Art. 17; Schüllerm. S. 101 R. 1; «rsch. S. 93.

Art. 18 IG. I, H, IN.

211

.Verweigerung gebührenfrei in allen Instanzen, über Einziehung gebührenpflichtig^).

Art. 18. 1. 2. 3.

4.

Jagdkarten und Jagdscheine müssen verweigert werden: den wegen Geisteskrankheit oder Geistesschwäche Ent­ mündigten und den notorisch Geisteskranken; den unter polizeiliche Aufsicht Gestellten; denjenigen, welche ihren Lebensunterhalt Armuts halber aus öffentlichen Gemeinde- oder Stiftungskaffen und Anstaltm erhalten; denjenigen, welche nicht im Befitze der bürgerlichen Ehrenrechte find.

I. Art. 18 gilt auch für Schutzgewehrscheine, Art. 1511 IG. Geschlecht für J.kartenfährgkeit belanglos. II. Ziff. 1. Fassung nach Art. 143 AG. BGB. (§ 6*1 BGB.). Geistige Defekte sind dauernde, angeborene oder erworbene krankhafte Störungen der Geistestätigkeit, welche Bernunftgebrauch nicht ausheben müssen, aber Unfähigkeit zur Besorgung der eigenen Angelegenheiten bewirken. Je nach ihrer Bedeutung, dem Grade der psychischen Mangelhaftigkeit und dem Umfang ihres Einflusses auf die natürl. Handlungsfähigkeit: Geistes krankheit oder -schwäch e2). — Verfahren in Entmündigungssachen §§ 645 ff. RZPO. — Notorisch Geistes kranken sind nach dem Zweck der Bestimmung solche Geistes schwache gleichzustellen, auch sog. „ungefährliche Irre". Körperliche Gebrechen (Taub­ stummheit, Blindheit!) zählen nicht hierher 3). III. Ziff.2 §§ 38, 39 StGB. Polizeiaufsicht zulässig: LA 49a (Aufforderung und Erbieten zu Verbrechen); 115II, 116n (Aufruhr), 122 HI (gewalttätige Meuterei), 125 (Zusammenrottung), 146, 147 (Münzverbrechen), 180, 181, 181a (Kuppelei und Zu­ hälterei), 184 (Vertrieb unzüchtiger Schriften und Gegenstände), 248 .(mit Zuchthaus bestrafter Diebstahl), 256 (räuberische Erpres­ sung), 262 (Hehlerei), 294 (gewerbsmäßiges J.vergehen), 325 (Brandstiftung usw.) RStGB.; § 105II Seemannsordnung; §1311 Nahrungsmittelges.; §11 Sprengstoffges.; §14 Spionageges. v. 3. Juni 1914. — Bon der Entscheidung hat die Staatsanwaltschaft *) BGS. 21,196; 23,193; 25. Okt. 1922 I 87/22; Polltv. S. 109 A. 2; Schütterm. S. 101 N. 2. i) BB. A8a—c; Bl. 8) Stand. I S. 48 A. 5; Fischer-Hente S. 4 91. 3 u. 4. — Epilepsie ist „Geisteskrankheit" i.S. der Zifs. 1. ö) Pollw. S. 110 A. 2; Wirsch. S. 79; vgl. Fischer-Henle S. 4 A. 2 zu 6 6 BGB.; § 1910 BGB.

212

Art. 18 IG. III, IV, V.

unmittelbar nach Rechtskraft^), die Strafanstaltsverwaltung recht­ zeitig vor Entlassung der Bez.Bol.Beh. der Heimat oder des stän­ digen Aufenthaltsortes5) des Gefangenen Mitteilung zu machens. Verweigerung auch gegenüber den gemäß §§ 23—26 RStGB. vorläufig Entlassenen; denn diese steherr unter bez^-ol. Schutzaufsicht und Obhut eines Fürsorgers?), bis zum Zeitpunkte, in welchem ihre Strafe enden würbe, und bis zu einem gewissen Grade den unter Pol.aufs. Gestellten gleich«^.

IV. Ziff. 3. Nur Gewährung des Lebensunterhalts aus ö ffentl. Mitteln der gemeindl. Armenkassen, örtl. Wohltätigkeitsstiftungen, gemeindl., Bezirks- und Kreisarmenanstalten und Wohl­ tätigkeitsfonds, also öffentl. Armenunterstützung9*).2 * *Mrd * * * 8 eine Ehefrau, oder werden noch nicht 16 Jahre alte Mnder unterstützt, so gilt der unterhaltspflichtige Ehemann oder Elternteil als un­ terstützt, auch wenn die Unterstützung ohne oder gegen deren Wil­ len gewährt ist10). Ter absolute Versagungsgrund gilt nur für die Tauer der Unterstützung; Zurückgreifen auf früher gewährte unzu­ lässig. Kein Verweigerungsgrund: Zuwendungen aus kirchl. Ar­ menpflege, Mitteln privater Wohltätigkeit, Familien- oder Stan­ desstiftungen, auch wenn von öffentl. Behörden verwaltet, Bezüge aus Vereins- und Genossenschaftskassen, Krankengeld, Unfall-, In­ validen- u. Altersrenten, Sustentationsbeiträge, Reichsbeihilfe11),* * * * Unterstützungen zum Zwecke der Jugendfürsorge, der Erziehung oder Berufsausbrldung19), von Kriegerfamilien19); Erwerbslosen-' fürsorge hat nicht Rechtscharakter der Armenpflege1^). V. 8iff.4. Fassung gem. Art. 10II AG. StPO. Bei jeder Zuchthausstrafe und in den gesetzt, bestimmten Fällen bei mindestens dreimonat. Gefängnisstrafe kann, bei Verurteilung wegen Mein­ eides (§§ 157, 158, 161 RStGB.), schwerer Kuppelei (§ 1811. c.), gewerbs- und gewohnheitsmäß. Wucher (§ 302d—e 1.c.) muß Ehrenrechtsverlust erkannt werden, bei Zuchthausstrafe von 2 bis zu 10, bei Gefängnis von 1 bis zu 5 Jahren; deren Dauer wird vom Zeitpunkte der Verbüßung, Verjährung oder Erlassung der Frei*) Bek. v. 29. Nov. 1913 0. II. 1 JMBl. S. 694, 707. 2) Bei Angehörigen anderer Bundesstaaten oder Ausländern der BezPolBeh. deS Aufenthaltsortes, mangels eines solchen, der des Straferstehungsortes, bei Verbüßung durch die Untersuchungshaft der des Ortes der Verurteilung. *) W. v. 20. Sept. 1907 § 106 — GBBl. S. 643, 673 BO. v. 4. Jan. 1872 § 1 — RegBl. S. 25, 26 Bek. v. 9. Aua. 1872 — SdeaBl. S. 1967. über Vollzug der St. unter PA. Bek. v. IS. Aug. 1908 GBBl. S. 561. U 12, 15 -, 17, 211 Bek. v. 14. Sept. 1908 JMBl. S. 183. 8) Pollw. S. 110; Wirsch. S. 79 Z. 2. 9) Armengesetz v. 21. Äug. 1914 — GBBl. S. 551 ff. 10) Art. 2 IH L c. n) RG. v. 19. Mai 1913 RGBl. S. 297. «gl. RG. v. 15. März 1909 RGBl. S. 319; Pollw. S. 110; Schüller­ mann S. 103 91. 4; Wirsch. S. 80 Z. 3. 13) BayrB. 1918 S. 146: RGBl. 1907 S. 989; 1921 S. 998. “) SO. ». 16. gebt. 19^4 — RGBl. S. 127 - JI.

heitsstrafe berechnet (§§ 32—361. e). Keine Nachprüfung der Richtigkeit des Strafurteils. Dauernde Unfähigkeit zum Dienst in Heer und Marine und zur Bekleidung öffentl. Ämter als gesetzl. Rechtsfolge der Zuchthausstrafe (§ 31) und als selbständige Neben­ strafe lö) kein Versagungsgrund i6). VI. Wurde trotz Borliegens eines Berweigerungsgrundes die J.karte erteilt, so kann ein dadurch in seinen Interessen gefährde­ ter Nachbar oberaufsichtl. Einschreiten der vorgesetzten Verwal­ tungsstellen, nicht aber — mangels Rechtsanspruches — Entschei­ dung des BGH. anrufen17 * *). VII. Streitigkeiten wegen Verweigerung Art. 21. — F.verpachtung an Nichts.kartensähige nichtig").

Art. 19.1) 'Jagdkarten können verweigert werden: 1. den Minderjährigen, den wegen Verschwendung oder wegen Trunksucht Entmündigten und den nach § 1906 des Bürgerlichen Gesetzbuchs unter vorläufige Vor­ mundschaft gestellten Personen. 2. jedem, welcher wegen eines Verbrechens oder wegen Vergehens des Diebstahls, des Betrugs, der Unter­ schlagung, der Hehlerei oder der Fälschung, wegen Jagdvergehens, wegen Bettels oder wegen rachsüch­ tiger oder mutwilliger Beschädigung von Bäumen, Früchten auf dem Halme oder Pflanzungen bestraft worden ist. 3. jedem, welcher wegen einer fahrlässigen, durch eine Schußwaffe begangenen Tötung oder Verwundung oder wegen des auf gleiche Weise begangenen Vergehens vorsätzlicher Körperverletzung, sowie 4. jedem, welcher nach Verletzung der persönlichen Sicher­ heit durch Selbsthilfe oder Störung des häuslichen Friedens verurteilt worden ist; 5. allen Handwerksgesellen, Dienstboten und in solcher Kategorie stehenden Personen. Z, B. §§ 81, 128, 129, 358 RStGB. Wirsch. S. 81. 17) Art. 157 GemO.; BGH. 4, «s; Schütterm. S. 104 N. 8. ") Art. 7 IV ZG. i) DB. 8 12 A8d.

214

Art. 19 IG. I, H 1-3.

Allen Personen, die im Deutschen Reich keinen Wohn­ sitz haben. "Die Ausstellung der Jagdscheine (Art. 14 Absatz II) steht, vorbehaltlich des Art. 18 im freien Ermessen der Behörde.

6.

Abs. I. Gilt auch für Schutzgewehrscheine (Art. 15 II IG.). I. Versagung Ermessenssache bet* Bez.pol.beh., vorbe­ haltlich wohlerwogener Prüfung, im Einzelfalle bie Regel (BB.). Aufzählung bet Grünbe erschöpfenb; keine Ausbehnung auf bisziplinäre unb bienstl. Erwägungen, welche zu abministrativer Ver­ weigerung ber J.pachtung unb -ausübung^), also bes J.karten g ebrauchs, nicht aber ber Erteilung ber J.karte führen sönnen8). II.

Ziff.l. Fassung gem. Art. 143 AG. BGB.

1. Volljährigkeit mit vollenbetem 21. Lebensjahre (8 2 BGB.). Minberjähriger mit 18 Jahren kann burch JustMin.Entschl. für volljährig erklärt werben, erlangt baburch Rechtsstellung eines Volljährigen auch hinsichtl. ber J.kartenfähigtett42).53 Auslänber, welche bei Erwerbung ber Reichsangehörig­ keit nach bent einschlägigen auslänbischen Gesetze volljährig sinb, behalten bie Rechtsstellung eines Volljährigen, auch wenn noch nicht 21 Jahre alt s); Auslänber, bie nach bem Recht ihrer Heimat noch nicht volljährig, gelten in Deutschlanb mit 21 Jahren als volljährig e). Volljährigkeit macht ehemünbig, nicht aber Ehe­ schließung volljährig^). — Bei ausnahmsweiser J.kartenerteilung an Minberjährige Strafbarkeitseinsicht, Zuverlässigkeit im Gebrauche von Schußwaffen, Vereinbarkeit ber J.ausübung mit ber Schulpflicht unb ben Disziplinarsatzungen höherer Lehr- unb Bilbungsanstalten zu prüfen, Mnb unter 14 Jahren als strafunmünbig zurückzuweisen8). 2. Notorischen Berschwenbern unb Trunkenbolben, bie nicht entmünbigt sinb8), bars bie J.karte nicht versagt werben. 3. Ein Volljähriger, bessen Entmünbigung beantragt ist, wirb, wenn bas Bormunbsch.ger. es zur Wwenbung einer erheblichen Gefährbung ber Person ober bes Vermögens erforberl. erachtet io), 2) Oben S. 154. 3) BGH. v. 21. Febr. 1900; DJäaer 23, Wirsch. S. 86, 87 F. 162 a.

gehens, wenn die Voraussetzungen der §§ 292—294 RStGB. erfüllt ftnb30) dagegen bei Verurteilungen aus §§ 36810 u. 11 RStGB. und gem. Art. 23 IG., 8 18 JPB. keine Versagung3*). 7. Auch Nichtabhalten Gewaltunterworfener vom Bettel oder Ausschicken hiezu32). 8. Beschädigung von Bäumen usw. aus Rachsucht oder Mutwillen ist Sachbeschädigung33);* 35 auch 36 37 Beschädigungen in For­ sten3^). Keine Nachprüfung der Richtigkeit des Strafurteils33). Kein Unterschied, ob „Verurteilung" durch Urteil oder Straf­ befehl33). IV. Äiff. 3. „S chu ß Waffen": nicht nur „Feuerwaffen^), sondern alle Schieß Werkzeuge38).39 Nicht hierher Verurteilung wegen Zu­ schlagens mit einer ungeladenen Schußwaffe, da Ziff. 3 Ver­ wendung zum Schießen voraussetzt. — Vgl. III S. 215. V. Ziff. 4. 88 123, 240, 241 RStGB. (vgl. 88 226 ff. BGB.). Der, der Verurteilung zugrundeliegende Tatbestand muß zugleich die Merk­ male der Art. 420—423 I. Teil StGB, von 1813 in sich schließen38). 27) 88 10 ff. Ges. v. 14. Mai 1879. 28) M. v. 7. April 1909. 29) 88 363, 364 RStGB. — Übertretung! so) BGH. 2, *8i. 8i) Wichh. S. 83 Fußn. 155. 32) 8 361 * RStGB. 33) Art. 114 PStGB.: 88 303, 304 RStGB. 3*) Art. 95 V Forstges. v. 4. Juli 1896; § 36 BB. hiezu v. 10. Okt. 1879; Wirsch. S. 84; Polltv. S. 112. 35) BGH. 28,*; 21, i«®; 16. Juli 1919 I 38/19; 25. Okt. 1922 1 87/22; 10. Zan. 1923 1 140/22; 11. Juli 1923 I 44/23 ; 2. Jan. 1924 I 98/23; „Wild und Hund" 1923 S. 720. 36) BGH. 28. Febr. 1923 I 13/23; 7. März 1923 I 8/23; 2. Jan. 1924 I 98/23 „WiL und Hund" 1923 S. 720; § 410 RStPO. 37) Gewehre, Flinten, Büchsen, Teschrn, Flobert, Zimmerstutzen, Revolver^ Pistolen, Terzerole. 38) Mechanisch durch Federspannung betriebene Windbüchsen, Luftpistolen^ Blasrohre für Kugel- und Schrotschuß, Pfeil und Bogen, Schleudern OberstLG. 4, 882; 12,416; Träger 33,380- 35, 71 16S. vgl. 88 367 8 und 367 1° mit 368 r RStGB.; Art. 4 Z. 1 d Jagd^revelaes.; Ärt. 39 PStGB. und § 1 Z. 3; | 3 BO. v. 19. Nov. 1887 — GBBl. S. 655; OLG. Mü. 5,-ss; WirsL. S. 85; Pollw. S. 113. „Scheintodpistolen": RGSt. 53, »3; DZäaer JU. 36/26 S.XIII. 39) BGH. 7,266; 26, «6; BGZ. 1912 S. 312; BaprB. 1913 S. 63; Pollw. S. 113; Schütterm. S. 106 N. 9; Wirsch. S. 85. — 8 420: „Wer mit Um­ gehung richterlicher Hllfe, außer den in den Gesetzen auSgenommeneu Fällen^ eigenmächtig seine wirklichen oder vermeinten Rechtsansprüche gegen andere gel-

— Widerstand (§ 113 RStGB.) fällt nicht unter Ziff. 4*>). — Bgl.M S. 215. VI. Ziff. 5. Bestimmend neben sicherheitspolizeil. Erwägungen, Rücksicht auf die im Verhältnis zu anderen Klassen der Bevölkerung größere soziale Abhängigkeit der Dienstboten und Handwerksgesellen von Dienstherrschaft und Arbeitgeber, sowie die minder günstigen peku­ niären Verhältnisse dieser Personen. Maßgebend sowohl ihr eigenes materielles Interesse, wie das der Arbeitgeber. Gewisse Gleich­ stellung von Taglöhnern mit Dienstboten, da soziale Abhängig­ keit vom Arbeitgeber bei ersteren ähnlich, wenn auch in nrilterer Form gegeben und die Bestimmung des Art. 106II und V PStGB. auf sie angewendet werden kann"). — Ein ohne Haus- und Grundbesitz als Inwohner zur Miete lebender, bezügl. seines und seiner Familie Unterhalt hauptsächl. auf T a g l o h n verdienst an­ gewiesener, nur über unbedeutende, gegenüber dem Jahresbedarf seiner Familie kaum in Betracht kommende Zinsen aus geringem Kapitalvermögen verfügender, nebenbei im Winter sich mit Korb­ flechten beschäftigender und daraus minimalen Gewinn erzielender Gesuchsteller ist eine in einer den Dienstboten und Handwerks­ gesellen ähnl. Kategorie stehende Person"). Weiter Personen, welche berufsmäßig die Arbeit von Handwerksgesellen") und Dienstboten verrichten und durch sie ihre Lebsucht verdienen, ohne Rücksicht auf sonstige persönliche Verhältnisse und etwaige Fa­ milienbeziehungen zum Arbeit- oder Dienstgeber. Unter den ge­ dachten Voraussetzungen auch Haussöhne, falls sie im Hand­ werksbetriebe oder in der Landwirtsch. des Familienoberhauptes gleich einem Gesellen oder Dienstboten und an Stelle von solchen beschäftigt sind"), mögen sie auch nebenher gegen Entlohnung für den Vater den J.schutz besorgen"). Dagegen nicht ohne weiteres alle gewerbl. Arbeiter (Titel VII GewO.), bei denen vielfach tend macht, ist der unerlaubten Selbsthilfe schuldig . . .(Einfache Selbsthilfe ohne gewalttätigen überfall einer Person uud ohne Störung des Hausfriedens). — 8 421: „Wer, um für vermeinte oder wirlliche Beleidigung sich selbst Recht zu schaffen, oder um einen behaupteten Rechtsanspruch eigenmächtig in Vollzug zu setzen, die Person des Anderen gewalttätig überfällt" (Selbsthilfe mit gewalttättgem überfall einer Person, jedoch ohne Störung des häuslichen Friedens),. — 8 422: „Diejenigen, welche, um Rache zu nehmen, um vehauptete Rechte eigenmächttg durchzusetzen, um den ruhigen Besitz unbeweglicher Sachen oder die Aus­ übung eines RÄHtes zu stören ober zu entziehen, in frenrde Häuser, Wohnungen und andere liegende Gründe, wiewohl unbewaffnet, geivalttättg einfallen oder sanst^ei^ennm^tig eindvingen . . (Überfall mit Hausfriedensbruch). Dgl. ") BGH. 33, 85; Recht 1912 S. 327 Fußn. 1. ") Vgl. auch § 1III BO. v. 19. Nov. 1887, welche hinsichtlich des Waffen­ verbots Dienstboten und Tagelöhner nebeneinander nennt. BGH. 26, 187; v. 4. Jan. 1907 I 176/06; Pollw. S. 114. --- Gehilfen OberstLG. St. 3, 55) BGH. 9,91»; 21,19. 55) Pollw. S. 114.

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Art. 19 IG. VI, VII, VIII, IX.

eine gewisse Selbständigkeit gegenüber dem Arbeitgeber zufolge größeren Verdienstes, selbständiger Haushaltsführung, gewisser Frei­ heiten in Einteilung und Ausnutzung der Arbeitszeit (wie bei Glasmachern in Glashütten), überhaupt die jeweilige soziale Stel­ lung zu beachten ist46). Ebensowenig schlechthin Personen, bereit Tätigkeit je nach Belieben und Erwerbsgelegenheit zwischen unselbständiger Taglohnarbeit und sonstiger Beschäftigung, z. B. zwischen Ausübung des Gewerbes eines selbständigen, sozial unabhängigen Hausmaurers, Erntearbeit und entgelt!. Betriebe der I. wechselt4^). VII. Ziff. 6: „Wohnsitz" = ständige Niederlassung (§ 7 BGB.). — Gilt nicht nur für Reichsausländer, sondern auch für jeden Deutschen, der im Jnlande keinen Wohnsitz hat; Staatsangehörigkeit gleichgültig. Deshalb steht § 276 Versailler Vertrag der Verweigerung an feindl. Ausländer nicht entgegen, da sie auch bayer. Staatsange­ hörige treffen kann. Einziehung, wenn nach Ausstellung der J.karte Wohnsitz im Deutschen Reich aufgegeben wird, zulässig.

Absatzll. J.scheinerteilung an Personen, die int Teutschen Reiche Wohn­ sitz haben, unzulässig. Personen, die im D. R. keinen Wohnsitz haben, können Ausstellung entweder einer J.karte (Art. 196) oder eines J.scheines beantragen. In beiden Mllen Ausstellung und Verweigerung nach freiem Ermessen (VB. § 12 Ziff. 8 d). Nach Ein­ ziehung der J.karte wegen Aufgabe des Wohnsitzes im D. R. kann auf Antrag J.schein erteilt werden. VIII.

IX. Streitigkeiten: Art. 21 IG. J.verpachtung an beschränkt J.kartenfähige nichtig (Art. 7IV IG.). — Der Umstand, daß Bestrafung zeitlich weit zurückliegt, oder daß Verwaltungsbehörde von ihrer Befugnis der J.kartenverweigerung nach Art. 19 in einem Jahre keinen Gebrauch ge­ macht hat, nimmt ihr nicht das Recht der Versagung für ein spä­ teres Jahr, auch wenn die Sachlage, auf Grund deren die J.karte im Vorjahre bewilligt wurde, inzwischen sich zuungunsten des Ge­ suchstellers nicht geändert hat46). Umgekehrt kann nach Ver­ weigerung gemäß Art. 19 J.karte später doch erteilt werden, wenn nach Überzeugung der Behörde ein früher wegen Borliegens einer der Voraussetzungen dieses Artikels befürchteter Mißbrauch

*6) VGL. 20, 162; 21,« *7) BGH. 9, 372 ; 20,662; 22,125. ") VGH. 16. Juli 1919 I 38/19; 28. Jan. 1920 I 125/19; 5, "3; 21, 23; 24,574; Pollw. S. 114 A. ö; SchüUerm. S. 106 N. 11; Wirsch. S. 92; dagegen vreutz. OVG., waches Versagung im folgenden Jahre bei Fehlen neuer Ver­ weigerungsgründe, wegen der dadurch entstehenden, nicht zu billigenden Rechtsunsicherhnt für unzulässig erklärt — §§ 86, 36 pr. JO. — „Hubertus" 1912 S. 509.

Art. 19 IX.- Art. 20 IG. I, 2; Art. 21 IG.

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fernerhin ausgeschlossen bleibt. Entscheidung nach freiem Ermessen, rm Falle der Wlehnung nur im Verwaltungswege anfechtbar^). — Bei Versaguirg wegen Minderjährigkeit allein muß die J.karte nach Eintritt der VoNjährigkeit im Laufe des Jahres erteilt werden bo). Keine nachträgl. Einziehung wegen Minderjährigkeit, wenn diese bei Ausstellung bekannt toar5l).

Art. 20. Die Bezirks-Polizeibehörde ist berechtigt und bezie­ hungsweise verpflichtet, die ausgestellte Jagdkarte, den Jagd­ schein und Jagd- und Forstschutzkarte, — Schutzgewehr­ scheine, — einzuziehen, wenn nach der Ausstellung in der Person des Inhabers einer der in den Artikeln 18 und 19 angeführten Gründe eintritt oder erst bekannt wird. 1. Bez.pol.beh. zur Einziehung verpflichtet, wenn Art. 18, berechtigt, wenn Art. 19 anzuwenden, sobald die dort bezeich­ neten Gründe erst nach Ausstellung eingetreten oder wegen Täu­ schung durch den Gesuchsteller bei (STteilung i) bekannt geworden sind. Wird ein etwa in den Akten vermerkter Grund des Art. 19 bei Erteilung übersehen, so kann bei nachträglicher Entdeckung des Versehens nicht eingezogen, sondern nur im folgenden Jahre verweigert werden2). In Ermessensfällen kann nach Einziehung die J.karte später wieder erteilt werden, wenn die für die Ab­ nahme maßgebend gewesenen Bedenken nachträglich beseitigt s). 2. Streitigkeiten wegen Einziehung: Art. 21 IG. — Ein zu Beginn des Kalerlderjahres vor Rechtskraft des Einziehungs­ beschlusses gestelltes neues J.kartengesuch unter Hinweis auf das schwebende Verfahren als verfrüht zurückzuweisen **).

Art. 21.1) Gegen die von der Bezirkspolizeibehörbe verweigerte Ausstellung oder verfügte Einziehung einer solchen Karte oder eines Jagdscheins ist eine Berufung an die ein­ schlägige Regierung, Kammer des Innern, innerhalb «) BGZ. 1898 S. 245; Wirsch. S. 92; Pollw. S. 115. 50) Sollet Stempel! Oben S. 208,1. 6l) BGH. 14. März 1923 16/23; Reger 42,Recht 1923 S. 278 Nr. 989. x) BGH. 21,192. *) Oben S. 218 IX; pr. BOG. im „Hnbertus" 1912 S. 509; Verschulden der Behörde, welche Bersagungsbefugnis genau zu prüfen hat und unter einem Bersehen den I.karteninhaber nicht leiden lassen kann. Dgl. oben S. 218IX. i) VB^tz 13 117: 92

220

Art. 21 IG. 1.

Vierzehn Tagen vom Tage der Eröffnung des bezirke polizeilichen Beschlusses an, zulässig. 1. Nach Art. 8 18 V(W. sind bestrittene Rechtsansprüche wegen Verweigerung oder Einziehung der J.karten und J.scheine Berivaltungsrechts fachen. Gemäß Art. 9 1. e. gegen bez.polizeil. Be­ schluß binnen 14 Tagen aufschiebende Beschw. zur Reg., K. d. I., gegen deren Senatsbescheid binnen 14 Tagen weitere, bei Bez.pol.beh. anzubringende Beschw. zum BGH. dann zulässig, wenn Unzulässigkeit der Verweigerung oder Einziehung wegen Nichtvor­ liegens der rechtlichen Voraussehungen der Art. 18 oder 19 behauptet 2). Tagegen entscheidet Regier., vorbehaltl. der unbesristeten, nicht aufschieben-den Oberaufsichtsbeschw. endgültig, wenn lediglich genügender Grund, von der Befugnis des Art. 19 IG. Gebrauch zu machen, bestritten. Ob die im Vorjahre trotz Kenntnis einer Verurteilung gemäß Art. 19 IG. erteilte I.karte nun zu er­ teilen oder zu verweigern sei, ist Ermessensfrage und der Beurtei­ lung des BGH. entzogen8); ebenso die Frage der Angemessenheit der Einziehung und der Richtigkeit des Strafurteils in tatsächl. oder rechtl. Hinsicht^). Gelangen solche Beschw. trotzdem an den BGH., so entscheidet auf staatsanwaltschaftlichen Antrag dessen Kompetenzsenat kostenfrei über die Zuständigkeitsfrage"'). Beschw. überhaupt stehen nur dem durch Versagung oder Einziehung persönl. beeinträchtigten Inhaber oder Gesuchsteller zu, diesem aber auch noch in dem auf Verweigerung oder Einziehung folgenden Jahre, da die Frage mit der Notwendigkeit neuer J.kartenlösung für sie neues Interesse gewinnt8). Ein durch Erteilung der J.karte an einen anderen in seinen Interessen angeblich verletzter Dritter kann im Wege der Vorstellung die Verwaltungsinstanzen bis zum Min. d.J. anrufen7). Bei gleichzeitiger Anrufung des Min. und des BGH. hat, mangels besonderen Antrages, letzterer die Be­ schwerde zuerst zu würdigen8). — Wegen Beschwerdeformalien: oben S. 109, 110. Tie J.karte verliert ihre Gültigkeit erst mit Rechtskraft des Einziehungsentscheides. Bis zum letztinstanziellen Beschluß kann sie verwendet werden. Ein zu Beginn des Kalenderjahres, im Laufe

-) Pollw. S. 116; Schütterm. S. 108 N. 1; Wirsch. S. 88/89; Recht 1919 S. 128; VGH. 12. Juni 1918. 3)

BGH.

5,163.

4) VGH. 2482; 21,196; v. 23. Nov. 1911 I 89/11, Recht 1911 S. 847; 1919 S. 128; BlfTldmPr. 34, "0; oben S. 216 bei ft. 35. 5) Art. 29 Z. 2, 3, 5 des Kompetenzkonfliktsges. v. 18. Aug. 1879 — GBBl. S. 991, 999. 6) BGH. 12, 59; 24. Jan. 1908 I 128/07 ; 30. April 1913 I 9/13 ; Recht 1913 S. 643; 13. Febr. 1924 I 106/24; 14. März 1923 I 6/23; Pollw. S. 116 Fußn. 1. 0 BGH. 4,69; oben S. 213 VI. «) Art. 49 II BGG.; BGH. 24. Jan. 1908 I 128/07; Pollw. S. 116.

Art. 21 IG. 1-3; Art. 22 IG. I 1,2.

221

des Einziehungsverfahrens gestelltes neues J.kartengesuch unter Hinweis auf dieses als verfrüht zurückzuweisens). 2. Streitigkeiten über Ausstell., Versag., ELnzieh. von Schutzgewehrscheinen: reine Berwaltungssachen. Im Jnstanzenzug entscheiden Bez.pol.beh. und Kreisregier., von Oberaufstchts wegen Min. d.J.^o). 3. Verfahren und (Streitigkeiten über Einziehung der I.kurten in allen Instanzen gebührenfrei").

Art. 22?) Im Falle der Einziehung der für einen Jagdpächter ausgestellten Jagdkarte ist — insoferne nicht die allenfallfigen Mitpächter dessen Verbindlichkeit übernehmen, oder eine Übertragung des Pachtes an einen Andern nach Art. 12 erfolgt — der Jagdpachtvertrag ohne Pachtent­ schädigung des Pächters sofort gelöst. Die in einem solchen Falle für die Verpächter und Mitpächter entspringenden Beschädigungen bleiben — in­ soferne der Pachtvertrag nichts anderes bestimmt, — der Austragung vor dem Zivilrichter Vorbehalten. I. J.pachtvertrag kraft Gesetzes nur gelöst:

1. Wenn nur ein Pächter vorhanden, dieser die J.kartenfähigkeit verliert, und keine Übertragung an einen anderen gemäß Art. 12 IG. erfolgt. Letztere erfordert neuen Vertrag mit dem Übernehmer 2). Übertragung an einen anderen bei Vorhandensein eines oder zweier Mitpächter ausgeschlossen, da das Gesetz den „Anderen", an den die Übertragung stattsinden kann, in Gegen­ satz zu den „allenfallsigen Mitpächtern" stellt. 2. Wenn mehrere Mitpächter vorhanden, die die Berbindlichkeiten des Aus scheidenden nicht übernehmen. Sind noch zwei Mitpächter übriggeblieben, so haben, wenn überhaupt Übernahme stattfindet, beide die Verbindlichkeiten zu übernehmen und haften als Gesamtschuldner weiter. Denn Art. 22 sagt ausdrücklich: „die allenfallsigen Mitpächter", nicht etwa: „einer der­ selben" 2). s) Oben S. 219,2. u) Pollw. S. 117 A. 2; Wickch. S. 93. _ u) Bisher ebenso Mrsch. S. 93; MAdmPr. 37,44,»»; anders: VGL). 2, *81; Li, IS, 23, 193 ff., 196; Pollw. S. 117; Schütterm. S. 101 N. 2; vgl. oktt S. 210,3 zu Art. 17. BB. bei Art. 21 IG. 2 Oben S. 175, 6; 199II2. 3 ) 88 421, 427 BGB.; oben S. 149 II2; 167,3; BlfAdmPr. 17,*’; teil­ weise cnders: Pollw. S. 118, 119.

222

Art. 23 IG. II, III, IV,

II. Mit der Auflösung hört die Verpflichtung des Ausge­ schlossenen, der keinen Entschädigungsanspruch erwirbt, zur Pacht­ entrichtung über diesen Zeitpunkt Knaus auf, der Verpachter hat die J.pacht nicht weiterzugewähren. Er und die Mitpächter können, wenn die Haftung des Ausscheidenden nicht vertragl. ausgeschlosserr, vor Zivilgerichten den Schaden geltend machen, der iKren durch vorzeitige Bertragslösung erwächst^). Hat aber der ausgeschlossene Pächter den ganzen Pachtschilling schon bezahlt, so hat ihm die Gemeinde den auf den Zeitraum nach rechtskräft. Einzieh, ent^ fallenden Teil zurückzuerstatten, kann jedoch ihren Schadensersatz^ anspruch aufrechnungsweise geltend machens. Bei mehreren MitPachtern, welche die Verbindlichkeitsübernahme ablehnen, bleibt Rückerstattungsanspruch des Aus geschiedenen gegenüber der Ge­ meinde ausgeschlossen, da er dieser als Gesamtschuldner zur gan­ zen Leistung verpflichtet6* ).* Er hat sich, unabhängig von der I.pachtauflösung, mit den Mitpächtern auseinanderzusetzen7).8 9 10 III. Übertragung der J.pacht durch den einen vorhandenen Pächter an einen anderen erfordert nach Art. 12 IG. Einwilli­ gung des Stadt-(Gemeinde-)rates und Anzeige an die Bez.pol.beh. unter Aktenvorlegung»). Der oder die Mitpächter haben die Wahl zwischen (solidarischer) Übernahme der Verbindlichkeiten des Ausgeschlossenen oder Eintretenlassen der Auflösung des ganzen Pachtvertrages. Zwei Mitpächter müssen stets gemein­ schaftlich handeln; es kann nicht einer übernehmen, der andere ausscheiden. Einwilligung der Gem. zur Verbindlichkeitsüber­ nahme und Pachtfortsetzung vom Gesetz, das diese Zustimmung für die Übertragung an einen anderen durch Verweisung auf Art. 12 verlangt, nicht gefordert. Die Fortsetzung der J.pacht kann daher bei Verbindlichkeitsübernahme von der Gemeinde nicht abgelehnt und, wenn p o l i z e i l. Beanstandungen nicht zu machen sind, als Privatrechtsverhältnis, das der Kompetenz der Verwal­ tungsbehörde entrückt ist, von dieser nicht gehindert werden^). Gegen Beschluß der Bez.pol.beh. Beschwerde der Gemeinde und der Mitpächter zur Kreisregierung, gegen deren Bescheid Oberauf­ sichtsbeschwerde zum Min. d. I. IV. Art. 22 spricht nur vom J.pächter^). Eigenj.berechtig­ ter behält auch nach Verlust der J.karte das Recht vermögensrechtl. Verfügung über die J.ausübungsbefugnis auf einer Jnklave nach Art. 3 IG., die er mit seinem umschließenden Eigenj.komplex selbst verpachten oder in den Gemeindej.bezirk einwerfen, nicht BGZ. 1905 S. 418; Polltv. S. 119. 5) 88 387, 389 BGB. e) 88 421, 427 BGB. 48 723, 730, 733ff., 749, 755 BGB.; oben S. 167 a. 8) Oben S. 201IV. 9) Schütterm. S. 109 N. 3; BlfAdmPr. 17,". 10) Gemeinde- und Gigenj.Pächter: Pottw. S. 117 F. 1.

aber durch gelernte Jätzer oder J.gäste ausüben lassen darf. Ver­ pflichtung zur Entschädigung der Jnklavenbesttzer nach Art. 3 und für Wildschaden bleibt bestehen").

Art. SS?) 'An Geld bis zu 150 RM ist zu bestrafen: 1. wer von der ihm zustehenden Bestlgnis zur Jagd, ausübung Gebrauch macht, bevor er eine Jagdkarte (Jagdschein) gelöst hat, oder nachdem die Zeit ihrer Gültigkeit abgelaufen ist; 2. wer zwar eine gültige, auf seinen Namen lautende Jagdkarte (Jagdschein» besitzt, dieselbe aber bei Aus­ übung der Jagd nicht bei sich führt; 3. wer seine eigene Jagdkarte (Jagdschein) einem an­ deren zum Gebrauch überläßt; 4. wer den polizeilichen Vollzugsbeamten oder Dienern die Vorzeigung der Jagdkarte «Jagdschein) oder bei sich ergebenden Anständen deren Angabe verweigert; 5. wer bei Ausübung derJagd sich gegen im Verordnungs­ wege erlassene jagdpolizeiliche Vorschriften verfehlt; 6. wer in einem fremden Jagdbezirke mit Genehmigung des Jagdberechtigten, jedoch ohne deffen Begleitung oder ohne eine schriftliche Erlaubnis desselben bei sich zu führen, jagt. "Jeder, der auf Grund vorstehender Bestimmungen unter Ziff. 1 und 3 bestraft .wird, soll außer der gesetz­ lichen Strafe zur Zahlung einer dem Preise der Jagdkarte ^Jagdschein) gleichkommenden Summe verurteilt werden. "'Die Bestimmungen in Abs. 1 und 2 sind auch in der Pfalz anwendbar. A. Fassung nach Art. 11 AK. RStPO. v. 18. Aug. 1879. Turch § 2II EG. RStGB. v. 31. Mai 1871 sind die besonderen Borschr. des Landesstrafrechts über straf6. Verletzungen der I.» Polizeigesetze aufrecht erhalten; Materie der Verletzung frem­ den J.r echt s in M 292—295 RStGB. geregelt«). Strafe: Art. XIV Ms. II Geldstrafenges. v. 6. Febr. 1924 (RGBl. S. 44), § 27 Ws. I Ziff. 2 RStGB. — 1-150 M.

“) Pollw. S. 117 A. 1; Schüllerm. S. 109 N. 2; oben S. 190HL 0 B». Art. 21. *) RGSt. 7, an; 19, w; tzrnl«-Schierlin,er A. 10 S. 4.

224

Art. 23 IG. A, B 1,111.

Umwandlung der nicht beitreibbaren Geldstrafe in Haft: Z8 28*, 29 RStGB.s). Mtndestbetrag 1 Tag, Höchstbeirag 6 Wo­ chen^). Verjährung der Strafverfolgung, welche mit dem Tage der begangenen Handlung beginnt,in 3Monaten^), derBoll­ st reckung in 2 Jahren, beginnend mit dem Tag der Urteils­ rechtskraft 6). Mitteilung v. Anzeigen wegen J.pol.Übertretungen und über Ausgang des Verfahrerrs an Forstamt und Bezpolbeh?) Art. 23 setzt berechtigte J.ausübung vorausb). B. Zu Absatz 1. J.karte und J.schein öffentliche Urkunde, welche Be­ weis dafür liefert, daß die zuständige Behörde die darin bezeichnete Person als fähig, die I. auszuüben, befunden und ihr die Befug­ nis hiezu erteilt habe; nicht nur Beweis a n z e i g e, daß der In­ haber und die Person, aus welche sie lautet, dieselben sind^). Er­ laubnisschein (Ziffer 6) rechtserdebl. beweiskräftige Privaturkunde

I. Ziff. 1. Trifft jeden J.ausübungsberechtigten"), auch Forstbeamte12 * *),** ** is) * * 16 * * ** ** 19 bei Vornahme einer, als J.ausübung anzusprechenden Handlung, insbesondere auch der vereinbarten J.folgeis) sowie den, gem. 85 JPB. im behördl. Auftrage eine Mldabminderung vornehmenden Tritten (unten 8 5 JPB. Z. 2, 3). Wegen Gültigkeitsdauer und -umfang: Art. 16"). Beisichtragen fremder J.karte ist Jagen ohne J.karte").

II- Zu Ziff. 2. „N a ch s u ch e n" um Erteilung genügt nicht, auch wenn diese voraussichtl. anstandslos erfolgen wird"). Auch Vergessen") und unbemerktes Verlieren macht strafbares). 1. „Bei Ausübung" der I.") gleichbedeutend mit „wäh­ rend" des Jagens20). Handlungen, die keine J.ausübung bil8) § 291 i. c. 8 29II I. o.; Art. 5 AG. RStPO. 8 67 III u. IV RStGB. 6) 8 706 und Abs. Hie. A Bek. v. 29. Nov. 1913=3. 6 JMBl. S. 698; 88 481, 7811, 106 IV f. b. StA. v. 13. Jan. 1926 JMBl. S. 68, 71, 80. ®) Oben 6. 202H1 zu Art. 13. A 88 267, 271 RStGB.; anders RGSt. 42,". ") 8 267 RStGB. Oben S. 202II I zu Art. 13. _ _ 12) Pollw. S. 121; Goercke S.99 A.4; MB. v. 7. Dez. 1882 ABl. S. is) Oben S. 203 II -u Art. 14; 37 H; unten S. 228 Fußn. 67. ") Oben S. 210; 219, 2; 220. is) Wirsch. S. 226. 16) Wirsch. S. 224 Fußn. 184. _ _ 12) fahrlässiges Nichtbeisichführen: IW. 1892 S. 203; OberstM. 1, 378; 3,389; (^ertfe S. 99 A. 4; Pollw. S. 120, is) DJäger 32, as. 19) Dgl. Art. 13 S. 202III. -o) Oben S. 206IV; vgl. Goercke S. 99 A. 4.

DB.

860.

_ St.

Art. 23 IG. B I11, 2, III, IV I.

225

den Art. 14, III, 1—4; IV. Mit dem Jagen muß begonnen sein: mit Gehen oder Fahren ins Revier, Hinschaffen der I.geräte, Einlappen, Aufstellen von Hochständen, Schirmen, Ein­ drücken des Wildes in einen abgeschlossenen Bezirk (Absicht d e mnächstiger J.ausübung), Versammlung zur Gesellschaftsj., Ver­ teilung der Platznummern und Abmarsch zu den anzuweisenden Ständen bei Borstehtreiben, zum Auslaufplatz bei Kesselj.en ist dies noch nicht geschehen — die J.karte kann noch geholt werden. Mit Auslaufen der Schützen und Treiber zur Bildung des Kreises beim Kesseltreiben; mit Einnehmen der Stände beim Borstehtrei­ ben und „Böhmischen Treiben"2i) hat die I. begonnen21 22). Be­ endet: nicht schon mit „Abblasen" des Treibens, da nach diesem nur nicht mehr in dieses geschossen, seitlich oder rückwärts durch die Schützenkette noch ausbrechendes Wild aber beschossen werden darf. Auch beim Weggehen nach Beendigung eines Kesselbogens wird hochwerdendes Wild häufig noch beschossen. — Auf dem Heimwege braucht die J.karte nicht mehr bei sich geführt zu wer­ den, wenn nicht Erlegung gelegentl. aufstehenden Wildes beab­ sichtigt2^. 2. Zum „B e i s i ch f ü h r e n" genügt Möglichkeit alsbal­ digen Borzeigens aus Verlangen; Borweisen durch Begleiter genügt24).* *Beischaffung nach i/2 Stunde keine alsbaldige2s).

3. Auf Schutzgewehrscheine (Art. 15II) ist Art. 232 nicht an­ wendbar. III. 8ist3. Gebrauchsüberlassung an einen anderen liegt nicht vor, wenn der die J.karte bei sich führende J.ausübungsberechtigte einen J.gast ohne J.karte mit auf I. nimmt oder mit Erlaubnisschein versieht 26).

IV. Zu Ziffer 4.

1. Vorzeigung muß so geschehen, daß die J.karte ein­ gesehen werden fann27), und alsbald erfolgen, nicht erst zu einer dem Inhaber genehmen Zeit, wenn auch keine endgültige Ab­ lehnung beabsichtigt ist28). Sie darf nicht an die Bedingung „an­ ständigerer Behandlung", Unterlassung der Störung in der I., wohl aber an Legitimierung durch einen an 'äußeren Abzeichen nicht erkennbaren, persönl. unbekannten Anfordernden geknüpft 21) Dietzel, Niederjaad S. 274. 22) Goercke S. 99 A 4. 22 Recht Bd. 12 S. 47; EIZ. 1908 S. 101, 166; „Wild und Hund" 1902 S. 781 f. 24) EIZ. 1908 S. 195; Pollw. S. 121; Wirsch. S. 224. 26) KammerG. 15. Okt. 1914: „Wild und Hund" 1914 S. 854. 2«) Pollw. S. 121; Wirsch. S. 226. 27 Goercke S. 99 A. 4. 28) RGSt. 45, 126; „Hubertus" 1912 S. 467. Behr, Jagdgesetz. 2. Ausl. 15

226

Art. 23 IG. v IV 1, 2 a.

werben29). Später geführter Beweis tatsächl. Beisichtragens der J.karte macht nicht straflos"). Tas Verlangen wiederholter Vorweisung an einen anderen Beamten kann nicht abgelehnt werden, selbst wenn bei diesem Schikane angenommen werden bdrf31), aber Beschwerde gegen den Beamten. — Eigens.berechtigter und I.Pächter müssen sich im eigenen Revier Verlangen der Vor­ zeigung und Forderung, zu diesem Zwecke Rucksack zu öffnen, ge­ fallen lassen32). — J.karte braucht zwar nur bei J.aus Übung bei sich geführt, Vorzeigung der mit sich geführten J.karte außerhalb derselben darf aber nicht verweigert werden33). Tos Nichtmitsichführen außerhalb der J.ausübung nicht strafbar, Verweigerung des Vorzeigens aber wohl. Verlangen der Vorwei­ sung der J.karte ist bei Betreffen in J.a usrüstung stets be­ rechtigt, zwecks alsbaldiger Feststellung, ob vorher ohne J.­ karte gejagt wurde. Wer die J.karte bei sich trägt, hat selbst ein Interesse, durch Vorweisung jeden Verdacht zu zerstreuen; wer sie nicht hat, kann den Nachweis verlangen, daß er vorher ge­ jagt und J.karte nicht dabei geführt habe, und fordern, daß seine etwaige Behauptung, er habe sie inzwischen einem Anderen zur Aufbewahrung gegeben, widerlegt werde. Tos Verlangen der Vorzeigung soll gerade die Gewinnung eines mögl., oder die Bestätigung eines vorhandenen Verdachtes bezwecken und darf des­ halb im Interesse wirksamer Verfolgung von Übertretungen der Ziff. 1—3 nicht zurückgewiesen werden3^).

2. Polizeil. Bollzugsbeamte und Diener: Die Hilfsbeamten der Staatsanwaltschaft33, die Beamten des Polizeiund Sicherheitsdienstes, deren nähere Bezeichnung durch die Lan­ desregierung erfolgt:") a) Bürgermeister und deren Stellvertreter, die zur Handhabung der Ortspolizei und des Feldschutzes31) aufgestellten Beamten und Bediensteten der Gemeinden und der Poli­ zeidirektionen, die Gendarmeriemannschaft33), obere Beamte und Zugswachtmeister der Landespolizei39), Bahnpoli*9) Vgl. RGSt. v. 4. Juli 1911 i. Recht 1912 S. 65; EJZ. 1908 S. 166; DIZ. 7,5io; „Wild und Hund" 1902 S. 225 f. 30) RGSt. 25, OberstGS. 3, -««; Pollw. S. 208 2t. 6; unten § 6 JPB. IH 5. 0 über Regulierung des Wildstandes durch Abschutz vgl. Roerig S. 394 ff.; ,Mld- und Hund"-Kalender 1915 S. 19 ff. Staatsj.: BlfAdmPr. 71,**.

240

§ 4 JPB. I-III.

"Im Falle der Genehmigung des Gesuchs ist die Schußzeit, welche für Rehgeißen, Rehkitze, Auer- und Birkhennen, in der Regel nicht in der Hegezeit für das betreffende männliche Wild zu verlegen ist, ferner die Stückzahl und die Erlegungsart — z B. Ausschluß der Erlegung auf Treibjagden — festzusetzen. v$)te Erlaubnisscheine sind nach Anlage A auszu­ fertigen (vgl tz 9). BO. v. 7. Juli 1926 Ziffer II (GBBl. S. 322): Im Rahmen des § 4 kann die Bezirkspolizeibehörde auch den Abschuß von Auerhennen während der Hegezeit gestatten. I. § 4 sieht die Möglichkeit einer Entbindung des J.ausübungsberechtigten von der Einhaltung der nach §§ 2, 3 festge­ setzten Schonzeiten vor. Befreiung erstreckt sich beim Reh nur auf erwachsenes weibl. und jugendl. Wild. Hinsichtl. des letzteren ist eine Unterscheidung zwischen männl, und weibl. Tieren weder aus dem Gesetz noch aus j.lichen Gründen zu rechtfertigen. Aus dem Wortlaute des § 4 ergibt sich mit hinreichender Deutlichkeit, daß nur zwischen erwachsenen weibl. Tieren einerseits und jugendl. andererseits unterschieden werden will2). — Erlaubnis für Abschuß von Rehgeißen schließt nicht weibl. Rehkitze ein. „Geiß" und „Kitz" werden vom Gesetz ausdrücklich unterschieden. Dagegen sind „Geißen" sowohl Gelt- und Kitzgeißen, wie Schmal­ rehe. Für Gemskitze kein Abschuß gestattet; aber für Rot- und Tam kälber, und für Edel- und Dam Hirsche, da schlechthin „Rot- und Tam wild" erwähnt. II. Gestattung des Abschusses nur auf Antrag des J.ausüb un g s berechtigten, also des die I. selbst betreibenden Eigenj.berechtigten oder des Eigenj.- und des Gemeindej.p ä ch t e r s, nicht der Gemeinde oder des verpachtenden Eigenj.-, oder des nicht eigenj.berechtigten Grundbesitzers; der Gemeinde, nicht der Ver­ trauensmänner bei gemeindl. Regie der Gemeindej.; des J.herrn, niemals des gelernten Jägers; wohl aber des Generalbevoll­ mächtigten eines Großgrundbesitzers3). III. Die Abschußerlaubnis örtlich auf J.gebiet desjenigen beschränkt, dem sie erteilt. Wechselt dort angeschweißte Rehgeiß in das Revier des Nachbarn, der keine Abschußgenehmigung besitzt, darf dieser sie dort nicht erlegen, auch dem, für seinen J.bezirk mit Erlaubnisschein ausgestatteten J.ausübungsberechtigten dort die Erlegung nicht gestatten, selbst dann nicht, wenn Vertrags. 2) 8 3 Abs. II; Pollw. S. 209 F. 1; anders DJäger 1910 S. 410. ») Vgl. S. 230,4 a.

§ 4 JPV. III, IV 1-3; V, VI 1-3.

241

I. folge besteht^). Ausnahme, falls das Stück so schwer krank ist, daß sein Verenden zu erwarten, Tötung zur Abkürzung seiner Lei­

den ein Gebot der Menschlichkeit ist5).6 IV. Genehmigung kann nur durch Bez.pol.beh., in deren Be­ zirk die I. ganz oder größtenteils liegt, erteilt werden. Sie muß: 1. ein Gutachten des zuständ. Forstamts erholen; 2. den Verpächter hören; dessen Einwilligung nicht Vor­ aussetzung für die Gestattung; 3. Sachverständige auf Verlangen des J.ausübungsberechtigten oder des Verpächters vernehmen. Das Forstamt ist nicht be­ teiligt 6). Auch bei Forstärarialj. erteilt nicht das Forstamt die Genehmigung7).* 9Entscheidung nach freiem Ermessen, da kein Rechts­ anspruch auf Gewährung. Gegen Ablehnung Berwaltungsbeschw. bis zum St.min. d. I. (§ 17). Da der Abschuß nur „gestattet", ist dessen Erfüllung nicht geboten oder erzwingbar.

V. Gesuchsbegründung: Rücksicht kultur5) oder auf die J.Pflege5).

auf

die

Landes­

VI. Ter Genehmigungsbeschluß muß festsetzen: 1. Schußzeit. In der Regel für Rehgeißen und -kitze zwi­

schen 1. Juni und 30. September, bei Auer- und Birkhennen zwi­ schen 10. April und 25. 10).* 12 Ausnahmen nur unter besonderen IlmstLnden. Bei weibl. Tieren Säuge- und Aufzuchtperiode zu be­ rücksichtigen. Mschuß im letzten Pachtjahr nur ausnahmsweise zu gestatten, um ein „Ausschinden" der I. zu vermeiden"). 2. Stückzahl: nach Rehgeißen und -kitzen, Hirschen, Tieren, Wildkälbern auszuscheiden. 3. Erlegungsart: z. B. Wschuß auf der Einzelj.; Aus­ schluß von Treibj. oder Waldtreiben; nur auf der Birsch oder nur beim Ansitz; ledigl. durch den J.ausübungsberechtigten selbst oder auch durch dessen gelernte Jäger, nicht auch durch J.aufseher oder Gäste; bei Rehgeißen und -kitzen nur mit der Kugel und nur bei Tag. Immer nur Abschuß, nicht auch eine andere Erlegungsart, insbes. nicht Anwendung von Fang- oder Fallgruben und Schlin­ gen"). *) Vgl. „Wild und Hund" 1902 S. 606. 6) Oben S. 286II2; Pollw. S. 210. 6) ME. v. 22. Febr. 1910 Nr. 2201. 7) ME. v. 18. Dez. 1911; Pollw. S. 208. ®) Wildschadenverringerung, Unmöglichkeit der Winterfütterung! 9) Überhandnehmen weibl. Wildes, Vorhandensein schwacher Stücke, Miß­ verhältnis der Geschlechter, schädigender Einfluß Äter rauflustiger, für die NachiAucht ungeeigneter, die Fortpflanzung durch jüngere Batertiere hindernder Reh»öcke, Rot- oder Damhirsche; §11; oben S. 2861. 10) Aber BO. v. 7. Juli 1926, oben S. 240. Pollw. S. 210. 12) § 13 kann nicht ausgeschaltet werden; OberstLG. 7,76; DiJäger 22, M,76; «34,Mio; „Hubertus" 1912 S. 721; Pollw. S. 209.

Behr, Jagdgesetz.

2. Aufl.

16

242

§ 4 JPB. VI 3, VII, VIII.

Ta der Abschuß überhaupt nicht genehmigt zu werden braucht^ kann die Erlaubnis auch weiter üngeschränkt werden; so auf Rehgeißen, die sicher seit mehreren Jahren nicht mehr gesetzt Habensauf Schmalrehe und -tiere"); auf bestimmte Revierteile und in­ dividuell bezeichnete Stücke"). Ausdrückl. Verbot des Abschusses von Kitze führeuden Geißen („Kitzgeißen"). Beschwerde § 17.

VII. J.ausübungsberechtigter erhält zur Ermöglichung der Kon­ trolle kostenlos") soviele mit fortlaufender Nummer versehene Er­ laubnisscheine, als er Wildstücke abschießen batf17).

Anlaßt A»

Nr......

Erlaubnisschein. (Name und Stand)

Dem inwird

erteilt, im Jagdbezirke...................

in der Zeit vom............................... bis

. «ud. Gesch?.-.O....

abzuschießen oder abschießen zu lassen. Diese Karte gilt für das............ Stück von den abzuschießenden Stücken.

Diese Einrichtung ist unzureichend, da sie Umgehungen des Ge­ setzes nicht hindert"). Sorgfältige Kontrolle des erlegten Wildes bei Händlern, Wirten, Jägern"). VIII. Strafbestimmung §18: Auch fahrlässige Übertretun­ gen jeder im Erlaubnisbeschlusse vorgesehenen Abschußbedingung, z. B. „übersehen" der Bestimmung der Erlegung auf der Einzelj., mit der Kugel, der Beschränkung auf den Monat Dezember, und statt dessen Abschuß bei der Riegelj., mit Schrot, im November^). Der J.berechtigte oder J.leiter, welcher die Abschußbedingungen bei Treibj. nicht bekannt gibt, deren Nichteinhaltung duldet, zu ihrer Verletzung auffordert oder eine nicht vorhandene Wschußerlaubnis ") „Geltgeißen": MfRA. 75, Pollw. S. 209. “) Wirsch. S. 214. 16) Bösartige gehörnte Geiß, Bock mit drei Läufen, Schadhirsch. iß) ME. v. 10. Jan. 1911. i’) Auch 88 6 HL 9 HI. 18 ) DJager 1910, i«; Pollw. S. 210; S. 247, 1») ME. d. I. v. 1. Juni 1910; BB. v. 6. Dez. 1910 S. 938ff.; Goercke S. 132; Vorschläge DJLger 1910,i«; 1913 Nr. 43, 44, 48, 49, 52; 1914 S. 230. ro) BGZ. 1910 S. 398.

, Perückenbock, alter

1. Ausl, dieses Komm. Z. 7 II; MABl. 1912, Nr. 17;

§ 4 JPB. VIII; § 5, 1.

243

behauptet, haftet als Selbsttäter ober Anstifter 21); der Schütze kann nebenher wegen fahrlässiger Übertretung strafbar sein, wenn er schuldhafterweise Erkundigung beim J.berechtigten über Vorhanden­ sein der Mschußeclaubnis unterläßt. Nachgewiesener Irrtum über Inhalt und Tragweite der Genehlnigung macht als tatsächl. nur straffrei, wenn nicht selbst verschuldet22 * *).*

8 5.')

1 Abgesehen von vorstehenden Bestimmungen ist, wenn sich in einem Jagdbezirke ein der Land- und Forstwirt­ schaft nachteiliger übermäßiger Wildstand ergibt, der Jagdausübungsberechtigte auf Anordnung der Bezirkspolizei­ behörde verpflichtet, den Wildstand in der Zeit und in dem Umfange, wie es von dieser Behörde vorgeschrieben wird, abzumindern "Das Gleiche gilt auch beim Auftreten von Wildseuchen, sowie bei Überhandnahme von Raubtieren und Eichhörnchen. "Die Bestimmungen des § 4 Abs. 2 mit 5 finden finn­ gemäße Anwendung. 1. Kommt J.ausübungsberechtigter nicht um Abschuß (§ 4) ein, ober vermag durch besten Erfüllung genügenbe Abminberung nicht erreicht zu werben, so muß bie Bez.pol.beh. nach gutachtl. Äußerung bes Forstamts, Anhörung (nicht Zustimmung) bes Ver­ pächters, Einvernahme etwaiger von biesem ober vom J.ausübungsberechtigten verlangter, von ihr bestimmter Sachverstänbiger unter Festsetzung ber Schußzeit, Stückzahl unb Erlegungsart, nö­ tigenfalls auch weiterer Abminberungsbestimmungen (oben §4 VI) bie mit Beschw. anfechtb. Anorbnungen treffen, welche notwenbig finb zur Abminberung eines nachgewiesenen, ber Lanb- ober Forstwirtsch. nach teil., übermäßigen Wilbstanbes, zur Bekämpfung von Wilbseucheu unb zur Berhinberung bes überhanbnehmens von Raubzeug unb Eichhörnchen2). Die hienach anzuorbnenbe Abmin­ derung bleibt nicht auf bas in § 4 bezeichnete Wilb beschränkt. Ä 81) OberstLG. St. 7,™; Olsh. S. 171 A. 17 zu 8 47 RStGB.: Frank, Komm. z. RStGB. S. 74 A. 4; Luckas, Anleit. z. strafrechtl. Praxis S. 103; § 49 RStGB.; oben S. 228V. 22) § 59 RStGB.; Pollm. S. 210 A. 4. x) Über Regulierung des Wildstandes durch Abschuß vgl. Roerig S. 394st.; „Wild- und HurL"-Kalender 1915 S. 19 ff. .2) Vgl. ForstwZBl. 30, 355; „Wild und Hund" 1903 S. 545: Interessengemeinsch. zwischen Jagd und Landwirtsch.; ebd. S. 301, 734 und 1915 S. 326; BayrB. 1916 S. 181: Nützlichkeit des Fasans.

244

8 5 JPB. 1, 2, 3, 4.

Unter „Raubtieren" sind nur die (.Baren zu verstehen, da es sonst der ausdrückl. Erwähnung des gemeinhin auch zum Raubzeug ge­ rechneten, nicht (.baren Eichhörnchens nicht bedurft hätte. — Bei überhandnehmen nicht (.barer Raubtiere (Hamster, Igel, Ratten, Mäuse, Krähen, Elstern, Eichelhäher) sind ober-, bezirks-, ortspolizeil. Vorschr. zur Abwehr und Vertilgung zulässig, deren Befolgung durch die in Art. 1202 *LStGB. * festgesetzte Geldstrafe gesichert ist»). Diese Anordnungen sind aber nicht (.-, sondern f e l d polizeil. und können sich daher nicht gegen J.ausübungsberechtigte als solche richten. Art. 13 IG. schlägt nicht ein, da diese Maßnahmen mit der „Ausübung der I." nichts zu tun haben. — „Mminderung" von Nutz- und Raubwild auch durch Einfängen und Verkauf an Tier­ handlungen oder andere I.bescher zwecks Blutauffrischung oder Einführung einer Wildart in deren Revier (vgl. §91 Ziff. 2) er­ füllt, da nur Entfernung der überzahl aus dem gefährdeten Ge­ biete erreicht werden soll. Bei Wildseuchen ausgeschlossen. Anord­ nung der Anwendung von Fang- oder Fallgruben, Schlingen, ver­ gifteten Ködern und Pfahleisen oder des Abschusses auf Treibj. in der Verbotszeit des 8 12 unzulässig, da J.ausübung vorliegt*). Zum Einfängen lebenden Wildes übliche Garnnetze sind keine „Schlingen"5). 2. Befolgung der Abminderungsanordnung, selbst bei Mangel der objekt. Voraussetzungen, nicht strafbar b). Bei Nichtbesolgung Strafe des 818. Bez.pol.beh. ist ohne weitere Aufforderung befugt, Abminderung auf Kosten des Säumigen vornehmen zu lassen; er­ legtes Wild verbleibt dem J.berechtigten. Der Erlös kann zur Kostendeckung herangezogen werden, wenn Verurteilung nach § 18 JPV. erfolgt 7). 3. Zum Nachweis der Wminderungsanordnung bei Ver­ äußerung von Wild werden Bestätigungen analog den Erlaubnis­ scheinen nach 8 4 V, 8 9III erteilt. Ter im Auftrage der Bez.pol.beh. die Abminderung statt des säumigen J.berechtigten besorgende Dritte übt I. aus, bedarf daher einer J.karte, nicht aber eines Er­ laubnisscheins (Art. 236 * IG.), 8 den der behördl. Auftrag ersetzt, oder Begleitung (Art. 23 IG. B VI 4, c). 4. Auf Staatsregie- und Leibgehegsj. findet § 5 Anwendung, da auch ihnen gegenüber Schutz gegen Schädigungen der Landund Forstwirtsch. notwendig werden kann'). Nicht aber auf Wildparke'). •) Vertilgung v. Raben, Krähen, Sperlingen: MinBek. v. 19. Juni 1918 (StAnr. Nr. 141); 31. Juli 1918 (Nr. 178); 7. März 1919 (Nr. 66); 13. Juli 1921 (Nr. 162): 13. Jan. 1922 (Nr. 11): 9. Sept. 1922 (Nr. 212). *) § 13 uno unten § 292 StGB. B I 4 u. S. 264, 4. 6) Dollw. S. 211 A. 1; unten § 13 TL ; § 293 RStGB. II. «) KammerG. i. Recht 1912 S. 707; Pollw. S. 212 A. 6. n Art. 20 V PStGB.; Riedel-Sutner S. 75 A. 5; BlfAdmPr. 33,»», 104, 116 8) Obbayr. RegE. v. 11. Juli 1902 Nr. 30013; BlfAdmPr. 44, *» a. M. ») § 11; Pollw. S. 212.

§ 6 JPB. — § 368«'»RStGB. — Art. 115,121 PStGB.

245

8 6. 1 Bei Ausübung der Jagd dürfen die noch ungeräumten Felder und unabgelesenen Weinberge nicht betreten werden. "Das Verbot erstreckt sich, vorbehaltlich des Ersatzes des allenfalls angerichteten Schadens, nicht auf bas Be­ treten der Gras- und Kleeflächen, sowie der Wintersaat-, Kartoffel-, Kraut- und Rübenfelder. 8 368 RStGB. Mit Geldstrafe bis zu 150 RMar7 oder mit Haft bis zu vierzehn Tagen wird bestraft: 9. wer unbefugt über Garten oder Weinberge, oder vor beendeter Ernte über Wiesen oder bestellte Äcker, oder über solche Acker, Wiesen, Weiden oder Schonungen, welche mit einer Einfriedigung versehen sind, oder deren Be­ treten durch Warnungszeichen untersagt ist, oder auf einem durch Warnungs­ reichen geschlossenen Privatwege geht, fährt, reitet oder Vieh treibt;

10.

wer ohne Genehmigung des Iagdberechtigten oder ohne sonstige Befugnis auf einem fremden Jagdgebiete außerhalb des öffentlichen, zum gemeinen Gebrauche bestimmten Weges, wenn auch nicht jagend, doch zur Jagd ausge­ rüstet, betroffen wich;

Art. 115 PStGB.: „Wer unbefugt .... über die Einfriedigungen fremder Gärten steigt, wich an Geld bis zu 150 RMk. bestraft." Art. 121 PStGB.: „Zuwiderhandlungen .... gegen sonstige von der Ortspolizeibehörde zum Schutze des landwirtschaftlichen Eigentums, der Feldwege und der aus der Flurmarkung befindlichen Abzugsgräben erlassenen feldpolizellichen Vorschriften wird an Geld bis zu 150 RMr. bestraft."

Art. 92 ForstG.: „Mit einer Geldstrafe von 90 Pfg. bis 9 Mk. wird, neben dem Ersatz etwa verursachten Schadens oder neben der auf Kosten des Täters zu bewirkenden Wiederherstellung des früheren Zustandes, bestraft: 1. das Fahren außer den erlaubten Waldwegen oder den in den Schlägen angewiesenen Holzabfuhrwegen, das unbefugte Betreten künstlicher Ansaaten oder Pflanzungen unter 6 Jahren und besonders das Betreten derselben mit Pferden oder anderem Vieh."

I. 1.

§ 3689 RStGB. verbietet:

unbedingt unbefugtes Betreten von Gärten und Weinbergen. Gärten darf auch der J.bereöhtigte nicht betreten, deren Einfriedigungen nicht übersteigen Weinberge erst zugängl., wenn abgelesen9). Friedhöfe weder „Äcker", noch „Gärten" i.S. des § 3689 3). Ihre Zweckbestimmung schließt eigentl. J.ausübung aus; u.U. Eigenj.bezirke nach Art.2 Ziff.2^).

2. Betreten von Wiesen und bestellten (nicht etwa bloß umgepflügten) Äckern vor beendeter Ernte. „Wiesen": kultivierte Grasflächen oder unkultivierte Flächen mit natürl. Graswuchs3); diese, begraste Abhänge, Weiden darf J.berechtigter jederzeit bei !) Art. 115 PStGB. ; oben S. 157 bei Fußn. 132. sj UÄ. 55, 130; Pollw. S. 196. *) Wirsch. S. 209; GoltdArch. 38, 363; Pollw. S. 37 F. 1. 2) OberstLG. 3, i«**.

246

8 6 JPB. I, 2-4. II, III.

J.ausübung begehen; dsgl. Kleebreiten, Wintersaat-, Kartoffel-, Kraut- und Rübenfelder, auch wenn „un geräumt", also die Ernte noch nicht beendet ist, obgleich sie als „bestellte Äcker" anzusehen sindb). Getreidefelder erst, wenn „abgeräumt"; dies ist der Fall, wenn auch noch die in Schober oder Bündel zusammengesetzten, geschnittenen Garben darauf stehen. Allgem. Verbot des Herum­ laufenlassens von Hunden in Fluren hindert den J.berechtigten nicht, seinen J.hund frei und uneingeschränkt in seinem Bezirk suchen zu lassen; dagegen darf auch er ihn nicht in unabgeernteten Getreidefeldern revieren lassen^). Geschossenes Wild darf er aus Getreidefeld holen«). 3. Gehen über Äcker, Wiesen, Weiden, Schonungen, die mit einer Einfriedigung versehen, oder deren Betreten durch War­ nungszeichen untersagt ist. Gilt für den J.berechtigten nicht«). Schonungen im Forst, d. s. künstl. Ansaaten oder Pflanzungen un­ ter 6 Jahren, darf er allein, mit J.begleiter und Hund, nicht aber mit Pferden usw. betreten^). 4. Gehen auf einem durch Warnungszeichen geschlossenen P r ivatweg. Hierher gehört auch ein infolge durchgeführter Flur­ bereinigung überackerter Feldwegs). Schließung ist für den J.be­ rechtigten wirkungslos*2). Außerhalb der erlaubten Waldwege oder der in den Schlägen angewiesenen Holzwege darf der Wild­ wagen bei Treibj.en nicht fahren *«).

II. Die Befugnisse des § 6 gelten nur bei Ausübung der I., wozu auch Hegegänge zählen14). überschreitet man dabei diese Be­ fugnisse oder jagt gerade überhaupt nicht: § 3689 RStGB.ib). III. Auf fremdem J.gebiete, wo einem die J.befugnis fehlt, versagen die Privilegien des § 6; man riskiert Strafe wegen Über­ tretung des 8 368io RStGB., die ohne Antrag zu verfolgen ist und in drei Monaten verjährt16). Bon der Annahme eines J.vergehens ausgehende richterl. Handlungen unterbrechen auch die Ver­ jährung der Strafverfolgung aus 8 3681° n). Dieser wird an­ wendbar, wenn nach den Umständen die Annahme einer J.aus86; OLG. Mü. 4, i«, srs, SIS. 8, sos. Reger 8, "2; 16, ISS. Vgl. OLG. Mü. 4,218; oben S. 20SÜ zu Art. 13 IG. 88 229, 2301, 904 BGB.; Art. 13 II IG.; Pollw. S. 213 u. F. 1. Vgl. Feldschadengesetz v. 6. März 1902; v. d. Psordten S. 23 A. 2 Art. 92 i Forstges. OZW. Mü. 10, *i; verbotener Waldweg GoltdArch. 56,". 12) Aber 8 7 5. MB. v. 4. Zan. 1872 — RBl. S. 73 - polizeil. Ab­ sperrung von Straßen; OLG. Mü. 1,467; 3, s». 13) Art. 921 Forstges. ") Dgl. oben S. 2&II, insbes. auch S. 206IV. 13) 8 18 JPB.: Reger 29, "8; OberstLG. v. 19. Nov. 1911 Nr. 647/11; Pollw. S. 212 und tz. 1. 16) 8 67 III RS1GB.: Wirsch. S. 207. 17) 8 68 Le.; RGSt. 13,67; 24,77; Rspr. 7,»»; 10, »i; OLG. Mü.

6) 7) 8) 9) io) ii)

4, 319 ; g, 197.

Übung nicht haltbar ist^). Er beruht auf der gesetzgeber. Erwägung, daß der Zuwiderhandlung eine an sich nicht strafbare Vorbereitung unberechngten Jagens zugrundeliegt, oder daraus leicht die Ver­ übung eines J.vergehens folgeweise sich ergeben Tann19 is)).** ** Bestra ** 23 ­ fung unbedingt, auch wenn Betroffener erwiesenermaßen gar nicht jagen oder nur dem freien Tiersange unterliegenden Tieren nachfteHen wollte. Denn die Handlung ist kein Eingriff in fremdes J.recht") oter Grundeigentum, sondern reines J.polizeidelikt. Deshalb genügt Fahrlässigkeit91), wie sie namentl. bei vermeid­ barem Irrtum über die J.besugnis, versehentl. überschreiten der eigenen J.grenzen"), nicht aber bei Einhaltung der vom Bürger­ meister eingewiesenen, als richtig angesehenen Grenzen anzuneh­ men ist"). Erforderlich nur Bewußtsein sämtl. Tatbestandsmerk­ male des Paragraphen, deren Unkenntnis nur bei entschuldbarem, nicht selbst fahrläss. verschuldetem Irrtum straffrei macht"). Keine Einziehung der J.geräte; aber Wegnahme zur Überführung; Hin­ ausgabe nach Abschluß des Strafverfahrens oder schon nach Verlas­ sen des fremden J.gebietes"). !♦ Genehmigung nur von J.berechtigtem selbst oder dessen Generalbevollmächtigtem, nicht von sonstigen Angestellten, nicht vom gelernten Jäger, vom J.gast möglich. Vertrauensmänner vertreten die Gemeinde nur in der J.ausÜbung (Art. 11 IG.), dürfen daher die Genehmigung nicht erteilen. Sie ist mündl., schriftl., stillschweigend wegen des rein polizeil. Charakters der Vorschrift nicht nachträgl. (§ 184 BGB.), sondern vorher zu er­ teilen"). Bedingte Genehmigung zulässig; Nichteinhalt der Be­ dingung macht sie hinfällig9^)). Guter Glaube an nachträgl. Zu­ stimmung kein Strafausschließungsgrund99), bei Zweifel über die Genehmigung bedingter Vorsatz "), begründete Voraussetzung selbstverständl. Einwilligung entschuldigt^). Jagen mit Genehmigung, aber ohne Begleitung oder Erlaubnisschein des I.berechtigten: Art. 23 IG.

2. Sonstige Befugnis: I.- und Forstbeamte dürfen zwecks Ausübung des I.- und Forstschutzes fremdes J.gebiet auch is) Pollw. S. 183. 19) RGSt. 11, «i; Olsh. S. 1379/80 A. a zu 8 368 19; Schütterm. S. 142 N. 1; EJZ. 1907 S. 361. 20) Mchpr. 3, 352; Olsh. L. L. O. 21) OberstLG. 2,«i; 8, i”. _ 22) GoltdArch. 44, EJZ. 1907,34, 351; Olsh. S. 1380 91. a; Pollw. S. 183 A. 2. 23) Oben S. 157 V 1; Recht 1913 S. 473; Pollw. S. 185 A. 6. 24) § 59 RStEB.; RGSt. 38, i»4; Rspr. 9,358; OLG. Mü. 3,Goltd.Arch. 39, 356 - Schütterm. S. 142 N. 4. 23) Pollw. S. 186 A. 8 und F. 1. 26) £183 1. c.; OberstLG. 89,»3«; BlMA. 75, i«2. 27) Pollw. S. 182 A. 1. 28) BlfRA. 73, 65; RGSt. 9,»i; Pollw. S. 182/183. 23) OberstLG. 8, 30) OLG. Mü. 7,8-1.

248

8 6 JPB. m 2, 3.

ohne Genehmigung des dort Berechtigten in J.ausrüstung betre­ ten 3i), auch ohne konkreten Verdacht, zwecks Nachschau an beson­ ders geeigneten oder gefährdeten Stellen 32). Tas Forstpersonal soll in jedem Falle, also auch bei Verpachtung der ärarial. staatl. I., seinen ganzen Forstbezirk mit dem Gewehr begehen können, möge es mit der Aufsicht und Ausübung der I. beauftragt sein oder nicht. Nach dem Befillden der Urnstände gilt derselbe Vorbehalt für das Forstpersonal anderer Waldbesitzer, wenn der Weg zu den ordentl. Dienstverrichtungen durch den verpachteten ärarial. Bezirk führt3s). Diese Befugnis berechtigt nicht zur Mitnahme Anderer in J.ausrüstung 34). ^um Zwecke der Nacheile, der Verfolgung, des Abfangens, der Strerfe nach Frevlern dürfen nicht nur diese BeBeamten, sondern auch verpflichtete und nicht verpflichtete Privatj.aufseher fremdes J.gebiet in J.ausrüstung betreten 3$); dsgl. Pol.und Zollbeamte, der J.nachbar, wenn von ihm auf eigenem Ge­ biete erlegtes und bereits okkupiertes Wild auf das angrenzende Revier gelangt und zum Abholen J.ausrüstung notwendig ist 36); per Fischereiberechtigte in den Grenzen des Art. 85 FG.37); der Grundeigentümer, dessen J.recht verpachtet ist, und der zwecks Verwirklichung seines Selbsthilferechts einer J.ausrüstung bedarf, %. B. zur Verfolgung von Forstfrevlern 38). Zum Verscheuchen von Feldtauben durch Schreckschüsse ist Betreten fremden J.gebietes nicht notwendig 39). J.nachbarschaft berechtigt nicht zum Betreten angrenzenden fremden Gebiets in J.ausrüstung zwecks Anstellung der Treibj.schützen^), ebensowenig Vermeidung eines Umwegs zum eigenen Revier *i). Amtl. Bekanntmachung, daß Krähen oder andere Vögel nach § 5 BSchG. ohne J.karte geschossen werden dürfen, begründet keine ^sonstige Befugnis^ i. S. des § 368" RStGB."). S. Fremdes J.gebiet: auch Gewässer");der eigene Grund und Boden für den nicht j.ausübungsberechtigten Eigentümer"). 3i) RGSt. 16,197; Reger 5,82; g, «5; Pollw. S. 183 und F. 1; Wirsch. S. 203 und Fußn. 114; vgl. oben S. 227, 2 b. 82) OberstLG. St. 21. April 1925; „Wild und Hund" 1925 S. 930; LeipzZ. 1925 S. 881; DJäger JU. 35/26 S. XIII; 1927 S. 762. 33) 8 34 FinMinReskr. v. 6. Mai 1850 Nr. 9676 über Staatsj.verwaltung. 84) OLG. Mü. 3 68; Riedel-Sutner S. 434 A. 3; Pollw. S. 183; Wirsch. S. 204; Schütterm. S. 144 N. 10. 36) RGSt. 16, 197, 202 ; 35, 403; v. 22. Okt. 1907 i. §§ 414, 771 BGB.; Backet S. 37, 38; Oertm. I S. 284. 18) BayrB. 1914 S. 186. !9) 8 774 BGB. 20) Art. 8 IG. 21) Backet S. 38. 22) 88 157, 242 BGB.; vgl. RGZ. 52,53,201 - SeuffA. 59,258; IW. 1904 S. 89, 482, 655; DIZ. 1904 S. 314; ZfRpsl. 1905 S. 35ff.; Backet S. 38.

328

Wildschadenersatz - MSchG. Art. 3, l; Art. 4 , 5, 1.

punkte und die Bertragspflicht der Gemeinde gegen selbständige, ihn benachteiligende Erledigung der Rückersatzansprüche zwischen dem Berechtigten und der Gemeinde schützen, u. U. nach § 826 BGB. Schadensersatz beanfpruchen 23). Bei Borliegen einer zum Schadensersatz verpflichtenden Handlung der Gemeindeorgane Scha­ densersatzanspruch des Grundbesitzers wie des Pächters gegen die Gemeinde24).

Art. 4.

(Verschulden).

Aufgehoben durch § 835 BGB-, Art. 144 Ziff. VI des bayr. AusGes.

Art. 5.1) Der vom Wilde in Baumschulen, in Obstgärten oder an einzeln stehenden jungen Bäumen verursachte Schaden wird nicht vergütet, wenn die Herstellung von Schutz­ vorrichtungen unterblieben ist, die unter gewöhnlichen Umständen zur Abwendung des Schadens ausreichen. 1. Keine allgemeine Verpflichtung des Grund­ eigentümers, seinen Grundbesitz durch Einzäunung, Wildhut, Ausstellen von Scheuchen, Abgeben von Blindschüssen, Teeren usw. von Forstkulturen, besondere Auswahl des Ortes für An­ pflanzungen gegen Wildschaden zu schützen2). Sofern die Unterlas­ sung von Mwehrmaßregeln im einzelnen Falle nicht gegen Treu und Glauben, gegen die guten Sitten verstößt3), trotz Nichtanwen­ dung dieser Mittel Anspruch auf Wildschadenersatz *). Nur für Baumschulen, Obstgärten oder einzeln stehende junge Bäume ist der Ersatzanspruch bedingt durch den nicht in die Klagebegründung auf­ zunehmenden, sondern vom Ersatzpflichtigen zu führenden Nachweis, daß der Ersatzberechtigte die Herstellung der unter gewöhnlichen Umständen zur Schadensabwendung ausreichenden Schutzvorrich­ tungen, wenn auch unverschuldet, unterlassen hat3). 23) §§ 157, 242, 276 BGB.; Backet S. 51, 52; Pollw. S. 303 F. 2. *»; BlfRA. 42,™*; DZSger 1923 S. 548; vgl. Art. 112i PStGB.; § 368» RStGB.; aber oben S. 322c, 328,1. «) Oben S. 42 ff., 80III, 83. ») Oben S. 43 ff. 10) Art. 6 IG.; oben S. 318.

330

Wildschadenersatz — MSchG Art. 5, 3 a-c.

I.Pachtschillingsanteil hat") und J.karte erspart^). Einzäu­ nung daher unter „Schutzvorrichtungen" i. S. Art. 5 überhaupt nicht zu verstehen, wenn auch bei deren Unterlassung der Ersatz­ pflichtige Schutz des § 254 BGB.^) genießt b) Damit entfällt auch*5) die Frage, ob ein „außergewöhn­ licher" Umstand vorliegt, wenn Schneeverwehungen dem Mlde das überspringen der sonst genügenden Einzäunung gestatten, oder Schneedruck, Mndbruch, Wasser die Schutzvorrichtung zerstören, und Wildschaden eintritt, bevor ihre Wiederherstellung mvgl. war, und ob diesesfalls der Ersatzpflichtige die Gefahr des Eintretens außergewöhnl. Umstände zu tragen * 12 16 ).1713 Zum * * Schutze gegen Wildschaden werden daher Bäume in umzäunten Baumschulen und Obstgärten überhaupt, einzelnstehende junge Bäume im besonderen, durch Einbinden mit Dornen, Stacheldraht, geteertem oder gekalktem Stoffverband, Dachpappe, in Ochsenblut oder Wildschweiß getränk­ tem Lehmumschlag, Maschendrahtzylindern zu schützen sein. Wer­ den Baumschulen usw. nicht entsprechend geschützt, so handelt der Eigentümer auf eigene Gefahr; es kommt nicht darauf an, ob ihm nach Sachlage die Herstellung von Schutzvorrichtungen billigerweise zugemutet werden kann, ob sie große oder geringe Kosten erfor­ dert ^). Einzeln steheride ältere Bäume brauchen nicht besonders geschützt zu werden, da nur junge infolge ihrer glatten, saftigen Rinde dem schädigenden Verbisse hungernder Hasen vor allem ausgesetzt fmb18).* 20Zerstören ausreichender Schutzvorrichtungen durch den ersatzpflicht. J.berechtigten oder Beschädigungen, die sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen lassen, begründen Ersatzpflicht^) und machen ihn, wenn er Pächter ist, gegenüber dem Verpächter im Regreßwege haftbar 20). c) Anspruch auf Wildschadenersatz beseitigt das Selbsthilfe­ recht zur Tötung von Wild zwecks Wildschadenminderung21; Art. 9 ZG. 12) Backet S. 25 ff., oben S. 188. 13) Mitwirkendes Verschulden des Berechtigten wegen versäumter Min­ derung des Schadens. ZW. 1903 Beil. 1; Backet S. 27. Abgesehen vom Falle des 8 254 BGB. Heme^Schneider S. 233 A. 8; Oertm. I, 282 und Fußn. 6; Pollw. A. 3, 4; Schütterm. S. 291 N. 1; Wirsch- S. 306 und Fußn. 15; BGZ. 1911 S. 109; solche Umstünde schließen nur konkurrierendes Verschulden des Ersatzberechtigten aus. 17) Gereke S. 59. Bloßes Teeren, Bestreichen mit Kalkwasser, Umhüllen mit Stroh, Anbinden von Papier- oder Leinenfähnchen, Blech- oder Drahtschützern (z. B. Knospenschüher von Hörnle & Gabler in Zuffenhausen, oder von Simon in Ellenhausen), Berhanfen, Bestreuen mit Filzstaub im Rahmen des Ack. 5 nicht genügend, Wickch- S. 306 und F, 16. Backet S. 28; Pollw. S. 304 A. 2. w) 8 823 BGB. 20) Wirsch. S. 306 F. 15. 21) 8 228 BGB.; Pollw. S. 296 F. 1; RGSt. 14,"»; 22,- 34,-»«: DIZ. 1910 Spruchsammlg. S. 29; MfRA. 74,6"; Recht 1912 Nr. 643; GoltdA. 59,40i; SeuffA. 42, »0.

J

Wildschadenersatz — WSchG. Art. 5—7, 1, 2.

331

beläßt aber Abwehr durch Scheuchen^), blinde Schüsse, Verlappen. Versprengen mit Hilfe kleiner, das Mld nicht verfolgender Hundes), Anregung einer Abminderungsanordnung**).

Art. 6. Bon dem Federvieh verursachter Schaden wird nicht vergütet. Aufgehoben durch Art. 144 vi AG. BGB. (§ 835 BGB ). Ver­ trags. Erstreckung der Mldschadenshaftung auf anderes Federwild als Fasanen, Art. 2, 2 b.

Art. 7.*1) * Wenn Getreide und ähnliche Erzeugnisse, deren voller Wert sich erst zur Zeit der Ernte bemessen läßt, vor diesem Zeitpunkte durch Wild beschädigt werden, so ist der Wildschaden nur in demjenigen Umfange zu erstatten, in welchem er sich zur Zeit der Ernte darstellt. 1. Getreide: alle Arten Körnerfeldfrüchte2), (getreide-) ähnliche Erzeugnisse: alle Pflanzen, deren voller Wert sich erst z. Zt. der Ernte, nicht schon an der Saat bemessen läßt»), stehende sowohl, wie getrennte, aber noch nicht eingeerntete *). Pflanzen, die nicht eigentl. geerntet werden, rechnen nicht hierher; insbes. nicht Blumen b), Sträucher, Bäume, ausgenommen Dbftbäume6).7 2. Während sonst der Zeitpunkt des Wildschadens ein­ tritt es für dessen Berechnung maßgebend *), wird Ersatz hier nur in dem Umfange gewährt, in dem er z. Zt. der Ernte besteht. Bor dieser vermag die Klage nach Umfang und Größe des endgült. Schadens nicht hinreichend begründet zu werden. Aber bei­ den Parteien zum Vorteil, schon gleich nach Schadenseintritt des­ sen Vorhandensein durch privaten oder gerichtl. Augenschein zwecks 82> Strohmänner, Klappern, Räder, die sich im Winde drehen. *4 VÄ. pr^ZO. § 65.

1? Srt.

BGB.: Unberührt bleiben die landesgesetzlichen Vorschriften

über die Grundsätze, nach welchen oer Wildschaden ftstzustellen ist, sonne die landesgesetzlichen Vorschriften, nach welchen der Anspruch auf Ersatz des Wildschadens innerhalb einer bestimmten Frist bei der zuständigen Behörde geltend gemacht werden muß. — über Schutz der Kulturpflanzen gegen I.tiere vgl. Roerig S. 251 ff. 2) Gerste, Hafer, Dinkel, Korn, Roggen, Spelt, Weizen, Beesen. ~ 3)* 5Mars, Topinambur (Helianthus tuberosus, salsifis), Gras (BayrB. 1917 S. 140), Heu, Grünfutter, Hanf, Flachs, Raps, Kartoffel, Rüben, Kraut, Kohl, Erbsen, Linsen, Wicken, Klee, Hopsen, Obst, Weinstöcke, Fenchel. *) Barlet S. 21; Pollw. S. 306; Wirfch. S. 307; 8 835 BGB.; oben S. 314 ß. y. 5) Vielleicht mit Ausnahme der als Rutzgewächs gepflanzten Sonnenblume (Helianthus annuus) und Mohnblume (Papaver rhoeas, somniferus). 6) Barlet S. 21; Wirsch. S. 307 Fußm 20; a. A. Pollw. S. 30Q. 7) Oben S. 321, 5a.

332

Wildschadenersatz - MSchG. Art. 7, 2; 8, 1, 2.

Beweissicherung feststellen zu lassen. Denn es ist zu besorgen, daß eine z. Zt. der Saat durch Wfressen, Benagen, Knicken der Jung­ triebe entstehende Beschädigung bis zur Ernte der Schadensobjette durch natürliches Nachwachsen und Sicherholen der Pflanzen ent­ weder folgenlos ausheilt oder aber nur äußerl, völlig verwächst, während sie durch Bewirkung von Ernährungshemmungen einen Ausfall an Fruchterträgnis herbeiführt, der an den reifen Erzeug­ nissen in seinen Ursachen nicht mehr aufklärbar *). Ertrags- und Wertminderung auch durch andere Umstände, Witterungsungunst, Ungeziefer, konkurrierendes Verschulden des Beschädigten. Dieser zwar zur Vorkehrung von Abwendungsmitteln gegen Wildschaden allgemein nicht gehalten, allein seine Untätigkeit, nicht nur in Verhinderung des zu gewärtigenden, sondern auch in Behebung oder Wschwächung des eingetretenen Wildschadens geht aus seine Gefahr, wenn er eine ihm billigerweise zuzumutende entgegenwir­ kende Tätigkeit, also mindestens die im gewöhnl. Verkehr erforderl. Sorgfalt in eigener Angelegenheit ^), außer acht lägt10), mnwirkung von Frost, Regen, Schnee, Hagel, Überschwemmung, Rau­ pen-, Larven-, Käferfraß, tierischen und pflanzlichen Schmarotzern bei Schadensberechnung zugunsten des Ersatzpflichtigen zu berück­ sichtigen"), ersparte Erntekosten dem Beschädigten abzuziehen^^).

Art. 8. Insoweit der Wildschaden nach den Grundsätzen einer ordentlichen Wirtschaft durch Wiederanbau in demselben Jahre ausgeglichen werden kann, soll hierauf bei der Abschätzung Rücksicht genommen werden.

1. Art. 8 erstreckt sich nur aus „Getreide und ähnl. Erzeug­ nisse" (Art. 7)1), Voraussetzung, daß „Wiederanbau" im gleichen Jahre objektiv möglich2). 2. Kein Zwang zum Wiederanbau; maßgebend Grund­ sätze einer „ordentl. Wirtschaft", also die allgemein an­ erkannten Regeln der Land- und Forstwirtschaft, des Frucht-, Wein- und Gartenbaues, welche auch zur Ausgleichung anderer Getreide und ähnl. Erzeugnisse heimsuchender Beschädigungen an®) §§ 485ff. MD.; OberstGHZ. 6, -SS; Backet S. 22; Polltv. S. 305; Schütterm. S. 269J. N. 1, 2; Wirsch. S. 307, 314; Simon S. 77- BahrB. 1914 S. 187; wegen des Sachverständigen: BayrB. 1915 S. 164; unten S. 334, 4. 88 276, 277 BGB. to) § 254 BGB.; oben S. 322c; 328f.; Backet S. 24/25; Gereke S. 60; vgl. Art. 8. Oben S. 321 f. “) Gereke S. 49. t) Pollw. S. 306. -) Backet S. 29.

Wildschadenersatz — WSchG. Art. 8, 2, 3. — Art. 8 a.

333

gewendet zu werden pflegen3).* 5 Wer nach Beschädigung oder Ver­ nichtung der jungen Saat dem weiteren Verlaufe der Dinge müßig oder dolos zusieht, soll nicht Anspruch auf gleichen Ersatz haben, wie der Andere, welcher das ihm Mögliche tut, um zu erhalten, was zu retten, zu ersetzen, was einzuholen *). Anspruch auf Ersatz der Kosten des wiederholten Anbaues. Bei Schadensberechnung zu berücksichtigen, wieweit der Ertrag des zweiten Anbaues unter den gleichen äußeren Verhältnissen hinter dem schätzungsweisen Ergebnisse des ersten Anbaues zurückbleibt oder diesem gleichzu­ setzen ist s). Bei Unterlassung mögl. Wiederanbaues der Schaden -u ermitteln, wie er sich bei dessen Durchführung berechnet haben würde, aber zu erwägen, ob und wieweit der Schaden durch zwei­ ten Anbau ausgeglichen oder vermindert worden wäre und nicht etwa geringer ist, wie die Kosten eines neuen Anbaues3). 3. Eine „ordentl. Wirtschaft" hat die erwähnten all­ gemeinen Regeln und Vorschr. über Bekämpfung der Bodenkulturschädlinge zu befolgen; so das Raupen einschließl. des Be­ seitigens der Raupennester3) und die sonstigen Vorkehrungen zur Mwehr und Vertilgung schädl. Tiere und Pflanzen3).

Art. 8 a. Der Beschädigte hat den Anspruch auf Ersatz des Mldschadens bei Verlust des Anspruchs binnen sechs Tagen, nachdem er von der Beschädigung Kenntnis er­ langt hat, bei der Ortspolizeibehörde anzumelden, in deren Bezirke der Schaden entstanden ist. Zur Wahrung der 3) Wirsch. S. 307. *) Barlet S. 30; Gercke S. 60. 5) Wirsch. S. 307; Pollw. S. 306 A. 2. _ 6)7 Backet 89 S. 30; Pollw. S. 306 A. 2; Schütterm. S. 292 N. 1; WiM. S. 307/308; näheres BahrB. 1917 S. 116 Biff. 3. 7) Insbesondere .auch Bearbeitung und Pflege des Ackers, Recht 1910 S. 92. 8) § 368 2 RStGB.; Riedel-Sutner S. 331 A. 3. 9) Art. 1202 PStGB.; Kartoffel- (Kolorado-) Käser (Leptinotarsa septemKneata, Brehm III S. 495; Hesse-Doflein, Tierbau und TrerlÄen II, 41, 873), MmBek. 1. Sept. 1924 StAnz. 203/24; RKBek. v. 26. §ebr. 1875 RGBl. S. 135, ME. v. 20. Aug. 1877, 8. Sept. 1877, 20. April 1878, 15. Dez. 1879 loberb. KrABl. S. 1181, 319; 553; 614); — Wanderheuschrecke (Pachytylus migratorius, Brehm III, 651; Hesse II, 27, 517); Mai- unb Junikäfer; Enger­ linge (DIäger 32, 386); Spargelkäfer (DJLaer 34, 907; 35,19°); Schneckn, Reb­ laus (Phylloxera vastatrix, Brehm III, 665; Hesse II, 192; RG. v. 6. Mai 1875 und 3. Juli 1883 — RGM. S. 175 u. S. 149 — bayr. AG. v. 27. Jan. 1884 — GVBl. S. 41 —; obpol. V. bei Riedel-Sutner S. 344 A. 3); Spring-, Heu-, Sauerwurm (Raupen von Conchylis ambiguella und Polychrosia botrana. Brehm IN; 596; Hesse II, 2): San-Iose-Schildlaus (Brehm III, 662ff.; Hesse N, 207), Kais. BO. v. 6. Aug. 1900 — RGBl. S. 791 —; Ringelspinner (Gastrof cha neustria, Brehm Hl, 580); Kleespinner (Bombyx trifolii); Goldafter orthesia chrvsorrhoea, Brehm III, 582), ME. v. 3. März 1902 — MABl. 77 —; Feldmäuse, BO. v. 3. März 1873; Maulwurf.

334

Wildschadenersatz — WTchG. Art. 8a 1—4.

Frist genügt die Absendung der Anmeldung. Die Orts­ polizeibehörde soll die Anmeldung sofort dem Ersatzpflich­ tigen mitteilen. 1. Anmeldung in Land- und Ortsgemeinden beim Bürgermeistev, in unmittelb. Städten beim Stadtrat, in ausmärk. Bezir­ ken beim Bezirksamt *). Unschädlich, wenn sie zuerst beim I.pächter erfolgt, der sie innerhalb der Frist an die Gemeinde lei­ tet 2). Mündl., telephon., schriftl., telegraph. zulässig; in letzte­ ren Fällen genügt Wsendung durch Post oder Boten, auch wenn die Anzeige ihren Bestimmungsort nicht erreicht3* ).* Bezeichnung der Schadenwildart nicht erfordert., da Feststellung doch erst bei Abschätzung mögt4).* * 7 * * 2. Frist läuft von erlangter Kenntnis über den Schadens­ eintritt, von der ab auch dreijährige Verjährung sich berechnet3), beginnt mit dem folgenden Tage3) und endet mit Ablauf des 6. Tagest). Folge der Fristversäumnis Ausschluß des Beschä­ digten mit der Ersatzklage; die Einhaltung von Amts wegen zu prüfen, im einredeweisen Bestreitungsfalle vom Beklagten zu wider­ legen, da nicht zur Klagebegründung gehörig3). 3. Sofortige Mitteilung an den Ersatzpflichtigen, welche diesem die Vorbereitung des Gegenbeweises, daß kein Wildscha­ den ober aber konkurrierendes Verschulden des Beschädigten vor­ liegt, ermöglichen soll; für Ersatzanspruch einflußlos; Unterlas­ sung kann aber verschuldenden Beamten ersatzpflicht. machen3). 4. In allen Fällen bleibt es jedem Teile unbenommen, durch Sachverständige privatim, ohne Zuziehung des Gegners den Scha­ den feststellen und schätzen zu taffen10). Es empfiehlt sich aber, um einer Nichtanerkennung solchen Privatvorgehens vorzubeu­ gen, und zwecks Gewinnung einer sicheren Grundlage Einnahme des Augenscheins und Vernehmung von Zeugen und Sach­ verständigen zur Beweissicherung durch das zuständige Amts­ gericht11), womöglich nach Einholung der Zustimmung des Geg­ ners zu beantragen, da stets12) zu besorgen, daß das Beweismit­ tel — die beschädigten Pflanzen — verloren oder dessen BeArt. 3 II GemO.; s. Proegel S. 405. ZfRpfl. 1907 S. 108 A. 1. Barlet S. 50; Wirsch. S. 313/314. Pollw. S. 307. § 852 1 BGB. § 187 1 1. c. §188 1. c.; BGZ. 1914 S. 571; 1915 S. 351 f. Barlet S. 50; Henle-Schneider S. 234 A. 9; Pollw. S. 307 A. 1. § 839 BGB.; Barlet S. 50; Henle-Schneider S. 234 A. 11; Pollw. S. 307; BayrB. 1914 S. 186; 1917 S. 140; Proegel S. 405. 1°) BayrB. 1917 S. 140. 41) Unten S. 335. 12) Nicht bloß in den Fällen des Art. 7.

n 2) 3) 4) 5) «) 7) ®)

Wildschadenersatz — WSchG. Art. 8a, 4. — Art. 9 1—k

335

nützung erschwert werde"). Beweisführer muß unter Zustellung des die Beweisaufnahme anordnenden Gerichtsbeschlusses und einer Wschrift seines Gesuches den Gegner zu dem von Amts wegen an­ zuberaumenden Beweistermine so rechtzeitig laden, daß dieser seine Rechte wahrzunehmen vermag. Versäumung von Zustellung und Ladung hindert die Beweisaufnahme nicht, wohl aber die Be­ nützung der Beweisverhandlungen im Prozeß").

Art. S. Ansprüche auf Ersatz des Mldschadens sind ohne Rücksicht auf die Klagsumme und aiü den persönlichen Gerichtsstarrd des Be­ klagten vor demjenigen Stadt- oder Landgerichte geltend zu machen, in dessen Bezirk der Schaden verursacht worden ist. 1. Sachliche Zuständigkeit Z LZ^RGBG.: Wildschadenstreitig­ keiten, auch gegen den J.pächter, ohne Rücksicht auf Streitwert den Amtsgerichten zugewiesen*); ausdrückliche oder stillschweigende Vereinbarung erstinstanzieller Zuständigkeit des Landger. möglich^). 2. Örtlich drei Gerichtsstände: a) Allgemeiner Gerichtsstand des Wohnsitzes, Aufenthalts­ ortes oder letzten deutschen Wohnsitzes des Bekl., bei Gemeinden, jurist. Personen, Korporationen des Privatrechls Gerichtsstand des Sitzes, der Verwaltung3* ).* 5 6 7 b) Din gl. Gerichtsstand beim AG., in dessen Bezirk das be­ schädigte Grundstück belegen, wenn es sich um stehende Früchte handelt^). c) Gerichtsstand für unerlaubte Handlungen, zu denen § 835 nach der Systematik des BGB. gehört3), beim AG., in dessen Bezirk die Handlung begangen3).

3. Einigen sich die Parteien über Bestehen, Art und Umfang des Schadens nichts, so kann in allen Fällen (außer Art. 7) so­ fort geklagt werden. 4. Streitgenossenschaft, Streitverkündung, Nebenintervention oben S. 326, 3. 13) 83 485, 486, 489 ZPO.; oben S. 331, 2. M) §3 491, 493 II ZPO.; Backet S. 51; BayrB. 1914 S. 187, 2. x) Gaupp S. 20 A. Ii, 2 e. -) 53 38, 39 RZPO. 3) 85 12, 13, 16, 17 ZPO. *) 53 24, 26 I. c. 5) Backet S. 49. 6) 8 32 ZPO.; Gailpp S. 90 A. Ill Ws. 2. 7) Auf Anrufen des Beschädigten ist der Bürgermeister verpflichtet, Bermitte­ lung auszuüben; bn Ausbleiben des Ersatzpfiichtiaen gilt der Einigungsversuch als mrßlungen, GemO. Art. 100, 144; Lindner S. 283ff.; AG. ZPO. Art. 12; Proegel S. 405 A. 2; 406.

336

Wildschadenersatz — MSchG Art. 10-12.

Art. 10. Wenn mehrere Grundeigentümer, deren Grundstücke in dem nämlichen Jagdbezirke liegen, vor demselben Gerichte und gegen den nämlichen Beklagten Ansprüche auf den Wildschadensersatz er­ heben, so können sie gemeinschaftliche Klage stellen.

Ersetzt durch

§ 60

ZPO.

Mehrere Personen können auch dann als Streitgenossen ge­ meinschaftlich klagen oder verklagt werden, wenn gleichartige und auf einem im wesentlichen gleichartigen tatsächlichen und rechtlichen Grunde beruhende Ansprüche oder Verpflichtungen den Gegenstand des Rechtsstreits bilden.

§ 61

ZPO.

Streitgenossen stehen, soweit nicht aus den Vorschriften des bürgerlichen Rechts oder dieses Gesetzes sich ein anderes ergibt, dem Gegner dergestalt als Einzelne gegenüber, daß die Hand­ lungen des einen Streitgenossen dem anderen weder zum Vorteile noch zum Nachteile gereichen.

Art. 11. Das Verfahren und der Jnstanzenzug richten sich nach den für die Zivilrechtsstreitigkeiten bestehenden Vorschriften. Beklagter = Ersatzpflichtiger, I.berechtigter; Kläger = Ersatzberechtigter, Grundeigentümer. Absatz 2 gegenstandslos durch §5 ZPO.*):

Mehrere in einer Klage geltend gemachte Ansprüche werden zusammengerechnet: eine Zusammenrechnung des Gegenstandes der Klage und der Widerklage findet nicht statt. Für Revisionsinstanz § 546 Abs. I und III. c.

Art. 12. Gegenwärtiges Gesetz tritt mit dem Tage seiner Ver­ kündigung durch das Gesetzblatt in allen Landesteilen diesseits des Rheins in Wirksamkeit. Jagdpachtverträge, welche vor diesem Tage abge­ schlossen werden, können einseitig vom Verpächter oder Pachter aufgelöst werden, vorbehaltlich der Entrichtung !) § 60 1. c.; Gaupp S. 35 «.I; §$ 511 ff. ZPO.

ZPO. §§ 60, 61. — C. Körperverl., Tötg. usw. I 1, 2.

337

oder Wiedererstattung des Pachtschillings nach Maßgabe des Zeitraums der bisherigen Jagdbenützung. Die Kündigung muß, wenn sie statthaft sein soll, längstens bis zum 1. Juli 1850 erklärt werden, worauf die Auflösung innerhalb des im Art. 24 des Gesetzes vom 30. März d. I. „die Ausübung der Jagd betreffend" bezeichneten Termins erfolgt. Unser Staatsminister der Justiz ist mit dem Voll­ züge dieses Gesetzes beauftragt.

C. Körperverletzung, Tötung, Sach­ beschädigung im Zagdbetrieb. I. Strafrechtliches: 1. Vorsätzl. körperl. Mißhandlung oder Gesundheitsbeschä­ digung: 88 223, 223 a, 224, 226 NStGB.i).

2. Fahrlässige Körperverletzung: 8 230 RStGB. Wenn durch eine Handlung oder Unterlassung die körperl. Beschädigung eines anderen verursacht wird, die der Verletzende als mögt. Erfolg seines Tuns oder Lassens sich nicht vorgestellt hat, aber als eine im konkreten Falle nicht ausschließbare, nach dem gewöhnt. Lauf der Dinge zu erwartende Folge bei Anwendung der nach Lage der Sache erforderl. pflichtgemäßen Aufmerksamkeit und Vorsicht wenig­ stens in ihren allgem. Umrissen voraussehen konnte und mußte 2;. Gleichgültig, ob der Täter von der irrigen Vorstellung ausging, seine Handlung werde den eingetretenen Erfolg nicht herbeiführen, oder ob er handelte, ohne überhaupt zu einer Vorstellung über die 0 „Leichte" KB.; nur auf Antrag verfolgbar §§ 232, 61 RStGB. § 158 II RStPO.; von Amts wegen bloß bei öffentl. Interesse, sonst im Wege der Privat­ klage §§ 376, 374 3 RStPO. „Gefährliche" KV., mittels Waffe, insb. Messers, oder anderen gefährl. Werkzeugs, hinterlistigen Überfalles, von mehreren gemeinschaftl., mittels einer das Leben gefährdenden BehaMung — Hundehetzen! „Schwere" KV., Verlust eines wicht. Körpergliedes, des Sehvermögens auf einem oder beiden Angen, des Gehörs, der Sprache, der Zeuanngs- (nicht der Beiwohnungs-) Fähigkeit, erhebt, dauernde Entstellung, Verfallen in Siechtum, Lähmung, Geisteskrankheit. KV. mit Todesfolge. _ *) Lukas, Anleitg. z. strasrechtl. Praxis II S. 143ff.; Liszt, Lehrbuch S. 162 ff.; RGSt. 3, 20S; 6, 249. 8, 66. 9, 63; 12,817; 15, 345; „Wild und Lund" 1904 S. 11, 51; 1905 S. 46, 447, 30, 412, 510, 828; 1906 S. 110; 1907 S. 738, 753, 792, 939; 1914 S. 33, 133, 295, 391; 1915 S. 100, 575; 1916 S. 154 (Mithaftung des Gastwirtes); 1917 S. 612; unten S. 338II 1. Behr, Jagdgesetz.

2. Aufl.

22

ZPO. §§ 60, 61. — C. Körperverl., Tötg. usw. I 1, 2.

337

oder Wiedererstattung des Pachtschillings nach Maßgabe des Zeitraums der bisherigen Jagdbenützung. Die Kündigung muß, wenn sie statthaft sein soll, längstens bis zum 1. Juli 1850 erklärt werden, worauf die Auflösung innerhalb des im Art. 24 des Gesetzes vom 30. März d. I. „die Ausübung der Jagd betreffend" bezeichneten Termins erfolgt. Unser Staatsminister der Justiz ist mit dem Voll­ züge dieses Gesetzes beauftragt.

C. Körperverletzung, Tötung, Sach­ beschädigung im Zagdbetrieb. I. Strafrechtliches: 1. Vorsätzl. körperl. Mißhandlung oder Gesundheitsbeschä­ digung: 88 223, 223 a, 224, 226 NStGB.i).

2. Fahrlässige Körperverletzung: 8 230 RStGB. Wenn durch eine Handlung oder Unterlassung die körperl. Beschädigung eines anderen verursacht wird, die der Verletzende als mögt. Erfolg seines Tuns oder Lassens sich nicht vorgestellt hat, aber als eine im konkreten Falle nicht ausschließbare, nach dem gewöhnt. Lauf der Dinge zu erwartende Folge bei Anwendung der nach Lage der Sache erforderl. pflichtgemäßen Aufmerksamkeit und Vorsicht wenig­ stens in ihren allgem. Umrissen voraussehen konnte und mußte 2;. Gleichgültig, ob der Täter von der irrigen Vorstellung ausging, seine Handlung werde den eingetretenen Erfolg nicht herbeiführen, oder ob er handelte, ohne überhaupt zu einer Vorstellung über die 0 „Leichte" KB.; nur auf Antrag verfolgbar §§ 232, 61 RStGB. § 158 II RStPO.; von Amts wegen bloß bei öffentl. Interesse, sonst im Wege der Privat­ klage §§ 376, 374 3 RStPO. „Gefährliche" KV., mittels Waffe, insb. Messers, oder anderen gefährl. Werkzeugs, hinterlistigen Überfalles, von mehreren gemeinschaftl., mittels einer das Leben gefährdenden BehaMung — Hundehetzen! „Schwere" KV., Verlust eines wicht. Körpergliedes, des Sehvermögens auf einem oder beiden Angen, des Gehörs, der Sprache, der Zeuanngs- (nicht der Beiwohnungs-) Fähigkeit, erhebt, dauernde Entstellung, Verfallen in Siechtum, Lähmung, Geisteskrankheit. KV. mit Todesfolge. _ *) Lukas, Anleitg. z. strasrechtl. Praxis II S. 143ff.; Liszt, Lehrbuch S. 162 ff.; RGSt. 3, 20S; 6, 249. 8, 66. 9, 63; 12,817; 15, 345; „Wild und Lund" 1904 S. 11, 51; 1905 S. 46, 447, 30, 412, 510, 828; 1906 S. 110; 1907 S. 738, 753, 792, 939; 1914 S. 33, 133, 295, 391; 1915 S. 100, 575; 1916 S. 154 (Mithaftung des Gastwirtes); 1917 S. 612; unten S. 338II 1. Behr, Jagdgesetz.

2. Aufl.

22

338

Kdrperverl , Tötung, Sachbeschädigung I 2—4; II.

verursachende Bedeutung seiner Handlung zu gelangen»). Maßstab für den Grad der anzuwendenden Sorgfalt: Dte in Jägerkreisen bekannten und übl. Vorsichtsmaßregeln, insbesondere über Führung und Handhabung der Schußwaffen^), Verhalten bei Treibj»), Legen von Eisen, Selbstgeschossen, Gistbrocken»), gefahrl. Schießen^). Bet fahrläss. KB. in Ausübung eines Amtes, Berufs oder Gewerbes») wirkt straferschwerend die Vernachlässigung der Aufmerksamkeit, zu welcher Amt, Beruf, Gewerbe besonders verpflichten»). In allen Fällen der KV. kann auf Verlangen des Berledten neben der Strafe auf eine, die Geltendmachung weiterer Entschädigungsansprüche ausschließende, nicht in Freiheitsstrafe um­ wandelbare Buße, als einmalige Abfindung des Verletzten (nicht als Rente) von 3 bis 10000 erkannt werden n). Der Anspruch steht dem Erben nicht zu^).

3. Vorsätzl. Tötung: Mord oder Totschlag"); htnsichtl. der fahrläss. gilt das über fahrläss. KB. Gesagte"). 4. Fahrl. Verletzung oder Tötung von Tieren") nicht strafbar, aber Schadensersatz"). Vorsätzl. Beschädigung oder Zer­ störung fremder Sachen17 * *):18 * *Sachbeschädigung * * * * * ii) 12 13 * * *"). II. Zivilrechtliches:

1. Verschuldungssormen wie im Strafrecht. Nach 8 8231 BGB. genügt zur Schadenshaftung vorsätzl. oder fahrlässige Rechts­ verletzung durch positives Tun oder durch Unterlassung und da­ durch verursachter Schaden, der selbst nicht schuldhaft angerichtet zu sein braucht, wenn nur der Täter das Recht kennt oder mit dessen mögl. Bestehen rechnen mußte, und voraussah oder bei Anwendung der Sorgfalt, welche die normale Berührung einer die I. ausübenden Person mit dem Rechtskreise anderer nach allgem. und besonders in Jägerkreisen zu verlangenden, gesunden Anschau­ ungen erheischt, voraussehen mußte, daß seine Handlung fremdes 3) Olsh. S. 257 A. 17 b *. *) 8 15 JPB.; oben S. 270, 1-2. 3 Oben S. 270, 3. «) 8 13 JPB.r oben S. 266 III. 7) § 367 * RStGB.; Art. 78 PStGB.; Pollw. S. 281 F. 2; Wirsch. S. 255, 258; oben S. 267 VI. 8) Nicht der I. als Liebhaberei. 8) 8 230 n RStOB.; hier kein Strafantrag erforderlich. 10) Nebenklage 88 395, 403 RStPO. ii) 8 231 RS1GB.: RGSt. 17, «•; OberstGH. 6,60°. 12) 8 404 IV RStPO. 13) 88 211, 212, 213 RStGB. i ( 222 1. c.; hier nie Strafantrag notig. 13) Znsbes. Haus- und Zugtieren, Weidevieh, Hunden. 18) 8 823 IBM. 17) Dazu gehören auch in fremdem Eigentum stehende lebende Tieve, nutzt herrenloses Wild. — Hunde und Katzen: oben S. 274, 277 ; 278 V. 18) 8 803, Strafantrag § 61 RStGB. 8 156 II RStPO.

Körperverl., Tötung, Sachbeschädigung II 1—3.

339

beriete19 * *).20 * *§*823 * * * II Läßt Schadensersatzpflicht schon mit dem Verstoß gegen ein den Schutz eines anderen bezweckendes Ge­ setz eintreten, selbst wenn ein subjektives, fremdes Recht oder eines der in Ws. I bezeichneten Rechtsgüter nicht verletzt. Widerrechtlichkeit wird durch Handeln in Notwehr oder Notstand ausgeschlossen^). 2. Wird bei gern ein schäft l. I. eine widerrechtl. Körper­ verletzung, Tötung oder Sachbeschädigung verursacht, so ist jeder Teilnehmer für den Schaden haftbar, wenn nicht ermittelt werden kann, wer den Schaden durch seine Handlung herbeigeführt hat, aber erwiesen wird, daß von den mehreren, an der gemeinsamen J.ausübung Beteiligten einer den Schaden verursacht haben muß, daß er von einem jeden der Teilnehmer veranlaßt sein kann, daß die Handlungsweise eines jeden, falls sich seine Urheberschaft feststellen ließe, unerlaubte Handlung i. S. § 823 BGB. ist21). Tie, von denen feststeht, daß der Schaden auf sie nicht zurückzuführen sein kann, scheiden aus22).23 *

3. Der J.geber haftet zwar nicht gemäß § 831 BGB. für einen durch einen nicht ermittelten Treibj.gast verursachten Un­ fall, da keine Bestellung zu einer Verrichtung vorliegt, aber gemäß § 823, wenn ihm eine für den Unfall ursächl. Fahrlässigkeit bei Leitung der 'J. zur Last fällt29). Haftung des Treibj.Veranstalters für Fahrlässigkeit seiner J.gäste, wenn er bei deren Auswahl die im Verkehr erforderl. 12) Vgl. Zitate S. 337 FuHn. 2. Streuschuß wg. mangelhafter Patronerrladung: IW. 1904 S. 3578; Streuschuß dch. Aufprallen auf stumpfe Gegen­ stände: Recht 1912 Nr. 1889; selbstgefertiate Patronen, Verwendung von Kleb­ stoff: Recht 1908 Nr. 2815; ZsRpfl. 1908 S. 286; — geführt. Gewehrhaltung beim Laden: Recht 1913 Nr. 676; fahrt. Schießen b. Kesseltreiben: RG. 22. Nov. 1906 VI 140/06; — Schießen in Hecke (Verletzg. eines Menschen): Recht 1919 Nr. 571; ZfRpfl. 1919 S. 256); — Losgehen des quer über die Knie gelegten Gewehrs — mitwirkendes Verschulden des Verletzten: DZäger JU. 13/27 S. VII — RG. 20. Dez. 1926). 20) §§ 227, 228; Prot. II Kvmm. S. 2719, 2727, 2786ff., 2712; Wirsch. S. 254 Fußn. 34; oben S. 337 12; DJäger 1926 S. 280; „Wild und Hund" 1921 S. 135 (bedenkl., da Schuß in tiefer Dämmerung, wenn nicht Körper des Wildes sichtbar, unbedingt verwerflich): 1922 S. 266. 21) Prot. II S. 606; Mot. II S. 738; Stand. A. 3b zu 8 830; „Wild und Hund" 1916 S. 254; RG. 19. Jan. 1920 „Wild und Hund" 1920 S. 154, 505; 1921 S. 407; DJäger 1920 S. 450. „Prellkörner"' „Wild und Hund" 1923 S. 279, 443; „Streuschrote" (Schießen trotz treffbarer Nähe von Treibern) Recht 1920 Spruchbeil. Nr. 601; RGZ. 98,88; IW. 1904 S. 357 8; 1909 S. 489"; Recht 1918 Nr. 1521; BlfRA. 75, 328; IW. 1909, es?. Verhältnis der Beteiligten untereinander §§ 426, 840II, III, 841 BGB. 22) Wer in Treiben, in welchem Treiber angeschossen wurde, nachweisl. über­ haupt keinen Schuß abgab; wer sich an einer Stelle befand, von der aus er an die Anschußstelle unmögl. schießen konnte; wer mit Schrotgewehr und Schrotladung schoß, während Verletzter Büchsenkugelschuß hat; wer Patronen von der Schrot­ nummer, wie im Körper des Getroffenen gefunden, unzweifelh. nicht geschossen 6at; Wirsch. S. 256. 23) „Wild und Hund" 1906 S. 174, 748; RG. Urt. v. 1. Nov. 1906, Zf­ Rpfl. 1907 S. 63.

340

Körperverl., Tötung, Sachbeschädigung II 3—5.

Sorgfalt außer acht läßt, also selbst fahrlässig handelt^). Läßt er einen Gast an der I. teilneh-men, dessen Unzuverlässigkeit, Un­ kenntnis oder Leichtsinn in der Handhabung von Schußwaffen ihm bekannt, oder dem gern. Art. 18 IG. die J.karte verweigert, oder nur deshalb nicht verweigert ist, weil die zwingenden Gründe des Art. 18 der ausstellenden Behörde nicht bekannt waren, oder dem die J.karte gern. Art. 19 IG. hätte verweigert werden können, so ist er demjenigen, welcher durch einen fahrlässigen Schuß dieses J.gastes verletzt wird, nach § 8231 schadensersatzpflichtig. Überläßt er einem Gaste, der keine J.karte besitzt, und dem diese nach Art. 18, 19 IG. hätte verweigert werden müssen oder können, seine J.karte zum Gebrauche bei Teilnahme an der von ihm veranstalteten I., so verstößt er gegen ein den Schutz eines anderen bezweckendes Gesetz (Art. 23 Ziff. 3 IG.) und haftet dem, welchen der Gast durch einen Schuß fahrlässig körperl. be­ schädigt, gem. § 823 Ws. II BGB., wenn ihm die in der Person des Gastes vorliegenden Voraussetzungen der Art. 18, 19 IG. bekannt waren, außerdem aus § 823 I, wenn er schuldhaft unter­ ließ, sich über die Gründe des Nichtbesitzes der J.karte und über Person seines J.gastes zu erkundigen. Schon irrige Annahme, Gast besitze J.karte, genügt25). 4. I.Herren sind zum Ersatz des Schadens verpflichtet, welchen ihre Angestellten innerhalb des die Ausführung ihrer auf­ getragenen Verrichtungen bildenden Handlungskomplexes, wenn auch nicht schuldhaft, anrichten. Ersatzpflicht entfällt, wenn sie bet Auswahl der Angestellten hinsichtl. ihrer J.erfahrenheit, Berlässigkeit, Nüchternheit, bei Beschaffung der ihnen überlassenen Gerät­ schaften^), bei Leitung ihrer Verrichtungen*2^)* *die * im Verkehr, mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse der I. 'erfordert. Sorg­ falt beobachten, oder wenn der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde25). 5. Der Besitz von J.schußwaffen verlangt besondere Sorgfalt in der Art ihrer Aufbewahrung. Offenes Aufstellen oder Aufhängen eines geladenen J.gewehres in einem freizugängl. Raume22), Ansichnahme ermöglichende, unverschlossene Aufbewah­ rt) § 276 Abs. I Satz 2 BGB.; DJäger 1926 S. 280 (Zulassg. betrunkenen J.gastes). 25) Vgl. „Wild und Hund" 1917 S. 447; RG. Urt. v. 6. Mai 1917; DJäger 1920 S. 354; Rsvr. OLG. 39, 187. M) Insbesondere Schußwaffen. 2’) Anstelten der Schützen, Jnstruktionserteilung an diese. 28) 88 830, 840 II BGB.; Mot. II, 736; Wirsch. S. 257. Unterlassg. v. Nachforschung über Eignung eines noch sehr jungen Angestellten gerade zum I.und Forstschutz, der häusig mit nicht einwandfreien Personen zusammenführt: RG. 8. Dez. 1919 DJäger 1920 S. 231. 29) Schadensersatzpflicht des Ehemannes gegenüber Ehefrau, welche dessen, frei im Zimmer stehendes, geladenes J.gewebr hinaustrug, um Benvirllichung seiner Selbstmorddwyung zu verhindern, und sich beim Sturz ins Bein schoß — Ersi^pslicht der Haftpflichtversicherung: RG. Urt. in „Wild und Hund" 1917

Körperverletzung, Tötung, Sachbeschädigung JI 5, 6.

341

rung von J.patronen, welche in ein ebenfalls frei zugängl. un­ geladenes J.gewehr geladen werden können, ist Fahrlässigkeit, die nach § 823 Abs. I zu Schadensersatz verpflichtet. Ähnl. Haftung bei ungenügender Verwahrung von Tellereisen und dgl. Fang­ geräten, J.messern, Gift in Wohnräumen.

6. Erne „Gefährdungshaftung" erwächst aus der Verwendung von J.hunden, sei es, daß sie Eigentum des Jägers, sei es, daß er in eigenem Interesse durch Gewäh-cung von Obdach und Unter­ halt die Sorge für das Tier nicht bloß zu ganz vorübergehendem Zwecke, sondern auf einen Zeitraum von gewisser Dauer über­ nommen hat 3v). Bei vorläufiger Aufnahme eines zugelaufenen Hundes nur Haftung aus § 82331). Mehrere Halter eines Hun­ des haften samtverbindl. (§840); ebenso die einzelnen Halter mehrerer Hunde, die durch ihr Zusammenwirken Schaden an­ richten 32). Haftung ist unbedingt, ohne Zulassung eines Ent­ lastungsbeweises. Nur das Maß der Haftung wird durch kon­ kurrierendes Verschulden des Verletzten beeinflußt 3»). Ausnahme von der strengen Haftung nur für Haustiere, die dem Berufe, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt sind, falls dieser entweder bei Beaufsichtigung die im Verkehr erfordert. Sorgfalt beobachtet, oder der Schaden auch bei deren Anwendung entstanden sein würde3^. Hierher gehören J.hunde der Berufsjäger und J.aufseher, zur persönl. Sicherheit ünd zur Ausübung des Forstschutzes gehaltene Hunde des Forstpersonals, der die I. als wirtschaft!. Einkommens­ und Erwerbsquelle betreibenden Eigens.berechtigten und J.pächter, das Frettchen, welches diese Personen zur Karnickels, halten, wohl auch das Tienstpferd, welches ein I.- oder Forstschutzangestellter für seine Schutzgänge zugewiesen erhält, und Zuchthunde eines HandelszwingerZ35), nicht dagegen Hunde des J.liebhabers (Luxustiere) und in Haus, Hof, Garten gehaltene J.tiere (als gezähmtes Wild nie „Haustiere") 36). Entscheidend ist. ob das Tier im Augenblicke der Schadensstiftung einem der genannten Zwecke tatsächl. ge­ dient hat 37). Vertragsmäßig mit Aufsicht über ein Tier Betrauter3«) kann sich gegenüber Entschädigungsanspruch durch Beweis der Beobachtung erfordert. Sorgfalt oder Unabwendbarkeit des M .?o) 8.833 BGB.; RGZ. 52, 62, si; BMA. 73,«*; vgl. RGZ.M,»"; 62 t9; -M. 1905 S. 734; SeuffA. 58 Nr. 186; Staud. S. 1481 A. 3a; DHäger 1917 S. 141. sl) Stand. S. 1487 A. 5 d; Fischer-Henle S. 567 A. 4. “) 88 830, 840; RGRspr. 14 ;3) Reizen des Tieres! § 254 BGB.; Stand. S. 1489 A. 6e. Nov. v. 30. Mai 1908, RGM. S. 313. 35) BMA. 1908 S. 649, 655: DJäger 30,324, ssi 3«) Stand. S. 1491 A. 7 b a; 1492 tt, d. 6 [19081 S. 375): „Der Pächter als solcher könne Notweg nicht beanspruchen; indes werde man nne Erweiterung des Notwegvechtes zugunsten deS J.berÄtigten nicht schlecht­ hin ausschließen dürfen, da J.recht als Ausfluß und Bestandteil des Grundstück-

352

Zivilrechtlicher Schutz des Jagdrechts I, II.

schiedenheit der Grenznachbarn über die Grenze zwischen den beiden Linien, bis zu denen das beiderseitige Eigentum anderweit ermit­ telt ist, ein Zwischenraum, hinsichtl. dessen auch der Besitzstand nicht zu ermitteln ist, so sind die Grenzen, unter Zuteilung eines gleich großen Stückes der Streitfläche an jedes Grundstück, durch Urteil festzustellen — „GrenzVerwirrung"^). Auch dieser Anspruch steht dem J.pächter als Gewährleistungsanspruch gegen seinen J.verpächter zu. Werden zwei Grundstücke durch einen Zwischenraum, Rain, Graben, Hecke, die zum Vorteile beider Grundstücke dienen, vonein­ ander geschieden, so wird vermutet, daß die Eigentümer der Grund­ stücke zur Benutzung dieser Einrichtung gemeinschaftl. berechtigt sind — GrenzeinrichtungbL). Hier ist die Grenze feststehend und unbestritten; die Grenzeinrichtungen liegen zu gleich oder ver­ schieden großen Teilen auf den aneinandergrenzenden Grund­ stücken. Schon für eigenj.berechtigte Grenznachbarn werden Schwie­ rigkeiten erwachsen, da eine, aus der Beschaffenheit der Einrich­ tung sich ergebende —- also sicher auch eine j.liche — Benutzung nur insoweit gestattet ist, als nicht die Mitbenutzung des anderen beeinträchtigt wird33). Feld- und Waldraine, wo Hasen gerne liegen, trockene, verwachsene Gräben, die Feldhühnern und Fasa­ nen als Aufenthalt dienen, feuchte Gräben, wo Enten weilen, Hecken, ig denen Reh, Hase, Huhn, Fasan stecken, sind von beson­ derer j.licher Bedeutung. Hier kann nur eine vertrag!. Regelung und gütl. Vereinbarung fortgesetzte Verdrießlichkeiten hindern und ein nachbarschaftl. Auskommen ermöglichen. Jedenfalls kann der J.pächter, wie bei der Grenzverwirrung, Klarstellung der Rechte an der Grenzeinrichtung durch den Verpächter fordern3^). II. Der Täter eines J.vergehens nach §§ 292ff. RSt.GB. haftet dem hiedurch verletzten J.berechtigten wegen Schaeigentums an dessen Prärogativen tellnehme." Der J.pächter ist von klagbarem Anspruch auf Notweg gegenüber Nachbarn ausgeschlossen, kann aber vom Ver­ pächter Äs Grundstückseigentümer (oder als Vertreter der Grundeigentümer Art. 4 IG ), unter Berufung auf dessen Pflicht zur Gewährleistung unbehinderter I.ausübung auch Verschaffung des Notweges verlangen, welcher rhm das, eine wesentl. Voraussedung seiner J.ausübung bildende Betreten des J.grundes er­ möglicht. Besitzschutz, wckcher dem Besitzer eines Grundstückes gegen Störung in Benutzung einer, für den Eigentümer eingetragenen Grunddienstbarkeit gemäß tz 1029 BGB. gewährt ist, gebührt auch dem Eigen- und Gemeinde!.Pächter hinftchtl. des Notweges (Neumann, Harchausg. des W©. Bd. I S. 643 A. 3 zu ß 917; Meisner, Nachbarrecht § 22 S. 160, 166; RGRKomm. 1913 Bd. II S. 917 A. 6 zu Y 917; Süuid. III S. 287; Planck Bd. III S. 188 «. 2a; Pollw. S. 22; DJager 1920 S. 64; 1925 S. 739. § 920 BGB. 32) 8 921 BGB. 33) Also diejenigen Maßregeln rechtzeitig getroffen werden, die bei billiaer Rücksichtnahme auf die Interessen des Nachbarn getroffen werden müssen — RGZ. 60,141. 3*) Pollw. S. 23.

Zivilrechtlicher Schutz des Jagdrechts II, III.

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Sensersatzes nach §§ 823ff. BGB. Inh alt und Umfang des Anspruches bemißt sich nach §§ 249 ff.l.c. Schadensstifter hat danach wirtschaftl. den Zustand herzustellen, der bestehen würde, wenn der zum Ersätze verpflichtende Umstand nicht ein­ getreten wäre, also z. B. das gefangene Rehkitz zurückzugeben. Statt Herstellung kann bei Beschädigung einer Sache, also bei Anschießen von Wild, der zur Herstellung erforderl. Geldbetrag ver­ langt werden. Wahl des Beschädigten zwischen Naturalrestitution und Geldentschädigung ausgeschlossen, wenn Herstellung nur mit unverhältnismäßigen Aufwendungen mögl., z. B. Rückverbringung eines bereits weit fort verkauften lebenden Stückes Wild. Diesesfalls und soweit Herstellung überhaupt nicht mögl. oder zur Entschädigung des Gläubigers nicht genügend, wie stets bei Tötung des gewilderten Wildes, hat der Ersatzpflichtige den Berechtigten in Geld zu entschädigen, wobei auch der entgangene, nach dem gewöhnl. Laufe der Tinge oder nach den besonderen Umständen mit Wahrscheinlichkeit zu erwartende Gewinn zu ersetzen ist. Der I.derechtigte braucht den auf seiner I. gefrevelten Bock oder die dort gewilderte hochbeschlagene Geiß nicht anzunehinen, sich auch nicht mit einem lebenden, aus freier Wildbahn frisch eingefangenen Bock oder Mutterreh zu begnügen, sondern kann den Betrag vom Frev­ ler fordern, der für Anschaffung und Einsetzung eines RehbockeS gleicher Qualität auf freier Wildbahn nötig ist, und bei der be­ schlagenen Geiß auch außerdem noch den Wert der im Falle ihrer Erhaltung aus den vorhandenen Embryonen entstandenen Tiere verlangen^)/ Ist die Herausgabe, etwa des gefangenen Rehkitzes, durch Borsatz oder Fahrlässigkeit des Frevlers nicht möglich, so wird Ersatzpflicht dadurch nicht beseitigt^). Der aus §§ 292ff. RStGB. Herausgabepflichtige hat auch den zufälligen Untergang, eine aus einem anderen Grunde eintretende zufäll. Unmöglichkeit der Herausgabe37 35)** oder zusäll. Verschlechterung33) zu verantwor­ ten 39). Vgl. Art. 1 IG. A 1, B. IV 2a*>). III. Auch gegenüber der Übertretung j.polizeil. Bor sch r. wird dem dadurch verletzten J.berechtigten Schadensersatzanspruch gewährt, indem § 823 Abs. II BGB. den für ersatzpflichtig erklärt, der ein den Schutz eines Anderen bezweckendes Gesetz verletzt. Ter Pächter haftet seinem Mitpächter, der Gast, Jäger, J.aufseher dem J.berechtigten, der Vertrauensmann^) der Gemeinde für allen Schaden, der entsteht durch Erlegung von Wild während der 35) „Wild und Hund" 1917 S. 13; oben S. 350 bet F. 24. 86) £ 276 BGB. 87) Verenden, Entkommen des Kitzes in fremdes I.gebiet. 88) Verletzung. 89) 8 848 BGB. *°) DZäger 1918 S. 330; 1923 S. 129, 441 (biet auch Bestimmung der Schadenshöhe); 1924 S. 748; — „Wild und Hund" 1919 S. 6; 1922 S. 498; 1927 S. 370 (Klage auf Lieferung lebenden Bockes gerechtfertigt). *!) Art. 11 ZG. Behr, Jagdgesetz. 2. Aufl. 23

Zivil- und StraftechUicher Schutz des Jagdrechls.

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gesetzl. Hegezeit, von Rehgeißen, Gems- und Rehkitzen, Auer- und Birkhennen, Übertretung der Abschußerlaubnis, Nichterfüllllng der Wminderungsanordnung, Ausheben der Eier und Nestbmt von Federnutzwild, Verwendung von Fang- und Fallgruben, Schlingen, Giftködern, Pfahleisen. Zivilrechtl. Haftung aber stets vom Ver­ schulden des Täters abhängig^).

IV. Ansprüche aus dem J.pachtvertrag oben Art. 7 I> Ziff.V 1; insbes. J.schäden ins. Truppenübungen: S. 163fV. Verjährung. 1. Schadensersatzansprüche aus unerlaubten Handlungen (Ziff. II, III): 3 Jahre vom Zeitpunkt an, in dem der Verletzte vom Schaden und der Person des Ersatzpflichtigen Kenntnis er­ langt; ohne Rücksicht auf diese Kenntnis 30 Jahre; Herausgabe des auf Kosten des Verletzten Erlangten auch nach Vollendana der Verjährung (§ 852 BGB.) — 2. Gewährleistungsansprüche des J.pächters aus J.pachtvertrag (Ziff. I, IV): 30 Jahre (§ 195 BGB.). VI. Außer auf Schadensersatz kann wegen unerlaubter Hand­ lung auch auf Unterlassung geklagt werden, wenn diese Hand­ lung bereits verwirklicht, weitere Eingriffe zu besorgen, und mit der Klage der Fortsetzung oder Vollendung der verübten oder be­ gonnenen Schädigung entgegengetreten werden sott43).

F. Strafrechtlicher Schutz des Zagdrechts.**) Das RStGB. regelt das Jagdstrafrccht nicht abschließend, sondern befaßt sich mir mit Tatbeständen, die einen Angriff auf das fremde ausschließl. An­ eignungsrecht des J.berechtigten bilden. Die lagdpolizeü. Vorschriften bleiben dem Landesrecht überlassen. Das landesrechtl. geregelte materielle Iaydrecht, welches entscheidet, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Grenzen eine Jagdberech­ tigung besteht, welche Sachen ihr unterliegen, und wer sie ausüben darf, ist Grunokage der reichsgesetzl. Strafbestimmungen. enftand des strafrechtl. Schuhes nicht nur das Jagd recht, sondern auch t der Zagd ausübung, das vertragsmäßige Jagdrecht: DJäaer 1925 S. 414; Wild und Hund 1925 S. 771; — OLG. Stuttgart 4. Sept. 1924; — RG. 10. Der. 1891.

Ä

«) ") S. 264; S. 447; zum II. *) SMBl. MBl. 610.

§ 823 II 2 BGB.; „Wild und Hund" 1918 S. 493; 1919 S. 662. RGZ. 48,114; 56, 60,2, IW. 1903 Beil. S. 11; 1902 Beü. 1905 S. 20, 174, 239, 715; „Recht" 1901 S. 426* 1903 S. 79; 1904 OLGRsPr. 2,«2; 5, 222: GoltdA. 47,Stand. II b S. 853 Vordem, Buch, 7. Abschn. 25. Titel, A. VH. 4. und Zitate. JMBek. über Bekämpfung des Wildererunwesens vom 13. August 1919 S. 303) und 23. Nov. 1922 (StAnz. Nr. 280/22); 19. Dez. 1924 25 S. 3). — über Strafrechtsreform und J.vergehen: DJäger 1921

Zivil- und StraftechUicher Schutz des Jagdrechls.

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gesetzl. Hegezeit, von Rehgeißen, Gems- und Rehkitzen, Auer- und Birkhennen, Übertretung der Abschußerlaubnis, Nichterfüllllng der Wminderungsanordnung, Ausheben der Eier und Nestbmt von Federnutzwild, Verwendung von Fang- und Fallgruben, Schlingen, Giftködern, Pfahleisen. Zivilrechtl. Haftung aber stets vom Ver­ schulden des Täters abhängig^).

IV. Ansprüche aus dem J.pachtvertrag oben Art. 7 I> Ziff.V 1; insbes. J.schäden ins. Truppenübungen: S. 163fV. Verjährung. 1. Schadensersatzansprüche aus unerlaubten Handlungen (Ziff. II, III): 3 Jahre vom Zeitpunkt an, in dem der Verletzte vom Schaden und der Person des Ersatzpflichtigen Kenntnis er­ langt; ohne Rücksicht auf diese Kenntnis 30 Jahre; Herausgabe des auf Kosten des Verletzten Erlangten auch nach Vollendana der Verjährung (§ 852 BGB.) — 2. Gewährleistungsansprüche des J.pächters aus J.pachtvertrag (Ziff. I, IV): 30 Jahre (§ 195 BGB.). VI. Außer auf Schadensersatz kann wegen unerlaubter Hand­ lung auch auf Unterlassung geklagt werden, wenn diese Hand­ lung bereits verwirklicht, weitere Eingriffe zu besorgen, und mit der Klage der Fortsetzung oder Vollendung der verübten oder be­ gonnenen Schädigung entgegengetreten werden sott43).

F. Strafrechtlicher Schutz des Zagdrechts.**) Das RStGB. regelt das Jagdstrafrccht nicht abschließend, sondern befaßt sich mir mit Tatbeständen, die einen Angriff auf das fremde ausschließl. An­ eignungsrecht des J.berechtigten bilden. Die lagdpolizeü. Vorschriften bleiben dem Landesrecht überlassen. Das landesrechtl. geregelte materielle Iaydrecht, welches entscheidet, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Grenzen eine Jagdberech­ tigung besteht, welche Sachen ihr unterliegen, und wer sie ausüben darf, ist Grunokage der reichsgesetzl. Strafbestimmungen. enftand des strafrechtl. Schuhes nicht nur das Jagd recht, sondern auch t der Zagd ausübung, das vertragsmäßige Jagdrecht: DJäaer 1925 S. 414; Wild und Hund 1925 S. 771; — OLG. Stuttgart 4. Sept. 1924; — RG. 10. Der. 1891.

Ä

«) ") S. 264; S. 447; zum II. *) SMBl. MBl. 610.

§ 823 II 2 BGB.; „Wild und Hund" 1918 S. 493; 1919 S. 662. RGZ. 48,114; 56, 60,2, IW. 1903 Beil. S. 11; 1902 Beü. 1905 S. 20, 174, 239, 715; „Recht" 1901 S. 426* 1903 S. 79; 1904 OLGRsPr. 2,«2; 5, 222: GoltdA. 47,Stand. II b S. 853 Vordem, Buch, 7. Abschn. 25. Titel, A. VH. 4. und Zitate. JMBek. über Bekämpfung des Wildererunwesens vom 13. August 1919 S. 303) und 23. Nov. 1922 (StAnz. Nr. 280/22); 19. Dez. 1924 25 S. 3). — über Strafrechtsreform und J.vergehen: DJäger 1921

Strafrecht!. Schutz des Jagdrechts § 292 RStGB.

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K L92 RStGB. Wer an Orten, an denen zu jagen er nicht berechtigt ist, die Jagd ausübt, wird mit Geldstrafe oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft. Ist der Täter ein Angehöriger des Jagdberechtigten, so tritt die Verfolgung nur auf Antrag ein. Die Zurück­ nahme des Antrags ist zulässig. A. Positive Voraussetzung: Vorhandensein eines fremden ausschließl. Okkupations rechtes; negatives Erfordernis: Nichtbestrhen von Eigentum am Wild. Deshalb scheidet aus: I. Aneignung von Wild, das in Tiergärten z. Zw. der Besitzausübung derart gefangen gehalten wird, daß es, der Herr­ schaft des Parkbesitzers unterworfen, als nicht mehr herrenlos an­ zusehen ist: Diebstahl^)Flugwild bleibt auch in vollständig umschlossenen Gehegen bei Belassung seiner natürl. Bewegungsfreiheit herrenlos1 2). Wer außerhalb eines Wildgatters stehend, auf innerhalb aufgebaumte Fasanen schießt und, um die erlegten zu holen, über die Um­ zäunung steigt, begeht J.v er gehen in sachl. Zusammenflüsse mit Hausfriedensbruch»). Einsteigen einer mit Waffe versehenen Person oder Mehrerer gemeinschaftlich: schwerer Hausfriedens­ bruchs. Getteihabwürfe oben S. 44, unten 8 V 3,4. II. Aneignung von gezähmtem Wild, das ohne besondere Schutzmaßregeln gehalten und erst herrenlos wird, wenn es die Gewohnheit ablegt, an den ihm bestimmten Ort zurückzukehrenö). A bat mit stillschweigender Genehmigung des J.pächters C einen dem Verenden nahen Rehkitzbock nach Hause gebracht, ge­ pflegt, gezähmt und dadurch zu Eigentum erworben. B, der vom I.Pächter C J.erlaubnis hatte, erlegte in unmittelbarer Nähe des Aschen Anwesens das von ihm als der gerühmte Bock des A er­ kannte Reh: Dieb stahl 6); mangels Aneignungsabsicht: Sach­ beschädigung. 1) §§ 242, 243 Biff. 2, 3,5,6; 244, 245; oben S. 42, 45, 262; Pollw. S. 167; Schütterm. S. 124 N. 10; Wirsch. S. 186; Olsh. S. 902 A. 5ä aFrank S. 490 A. III 2ba; RGRspr. !,«; 4,254; RGSt. 8, 273 ; 26,268: ZW. 1911 ri-gen Handelns gebend). Völlige Zerstörung des Kadavers drrch Fäulnis hebt nicht nur jeden Okkupationswert, sondern auch den Begriff des „j.baren Tieres" duf88).

3. Wie Wegnahme eines brauchbaren Schlegels von ehern im übrigen anbrüchigen Rehkadaver einen Eingriff in das den gan­ zen Tierkörper umfassende ausschließl. Aneignungsrecht des I.Lerechtigten bedeutet88), so auch Abtrennung anderer zwar nicht genießbarer, aber sonst verwertbarer Teile von verendetem Wild88). „Denn, wenn auch bezügl. der unbefugten J.ausübung das gewinnsüchtige Moment nicht notwendige Voraussetzung ist, so erscheint dasselbe doch aus diesem Begriffe keineswegs aus­ geschlossen, wie die Stellung der Strafbestimmung unter den Ab­ schnitt „Strafbarer Eigennutz" zeigt. Aus diesem Gesichtspunkte wird hinsichtl. der Aneignung von Fallwild ins Gewicht satten, ob und daß dasselbe im ganzen oder wenigstens in Teilen für den J.ausübungsberechtigten einen Okkupationswert hat, und dies ist bei Geweihen usw. zweifellos der Fall"^). Allgemeiner Ver­ mögens wert nicht verlangt, Affektions wert genügt. Abtren­ nung des Kopfes und Geweihes von einem Hirschskelett, des Ge­ hörnes mit Schale von einem nur mehr aus Kopf und Rückgrat­ skelett bestehenden Rehkadaver ist J.vergehen88). 4. Genügt für die J.barkeit von Geweihen usw., wenn nur erkennbar ist, daß sie zu gefallenem Mld gehören, so sind ab ge­ worfene Geweihe und Gehörne, von den Stirnzapfen ge­ lüste Krickeln, aus gebrochene Hirschh aken und Sauwaffen für sich selbst bestehende, mit dem j.baren Tiere oder dessen Kadaver nicht mehr in ungetrenntem oder erkennbarem Zusammenhänge befindl., herrenlose Sachen, auf welche sich die ausschließl. Aneignungsbefug­ nis des J.ausübungsberechtigten nicht erstreckt^). Ihre Aneig­ nung jebem gestattet, auch Treibern, J.aufsehern, Vertrauensmän­ nern. Da diese selbständigen, herrenlosen Sachen mit J.ausübung recht!, nichts zu tun haben, kann nicht angenommen werden, daß *0 RGRsPr. 4,713; PoNw. S. 165; Wirsch. S. 179. «) Opvh. S. 785 Ä. 9; Olsh. S. 12Ä A. 7d; Wirsch. S. 179; RG.Rspr. 4,713; 5,126; Goltt>A. 43,«; OLG. Mü. 9,-2; BlfRA. 61,««; „Wild und Lund" 1903 S. 127; oben S. 63. ,9) RGSt. 40,9; Schütterm. S. 125 N. 14; a. A. Frank S. 6591 Abi. 3. Io) Hierher gehören Geweihe, Krickeln, Gehörne, Hirsch-, Dachs- und GemsHärte, Hirsch- und Rehhacken, Sauwaffen, Schnepfen- und Fasangrandeln (= „ Malerfederchen), Auer- und Spielhahnstöße, Fasanschwerter, Erpeltriller, Relherschmuckfedern usw. »b Wirsch. S. 180 Fußn. 27; Schütterm. S. 120 N. 2. »2) Mit OLG. Mü. 9,«9; BlfRA. 61,*“; GoltdA. 60,328; OberstLG. 9,*7; „Wild und Hund" 1903 S. 127, 256; RGSt. 13,«*; gegen BlfRA. E. 11, H; RGRspr. 4,718; 5, irs. , ’3) RGSt. 13,8*; Rsvr. 7,6’4; GoltdA. 37,211; 39, 74; Stengl. 1, i«'; 2- T' OberstGH. 8,2«; OLG. Mü. 5, 343; DJäger 22 Nr. 35; Mrsch. S. 180; Dollw S. 25 A. 4, 166 2t. d; S. 31 St. 4; Schütterm. S. 125 N. 13, 14».

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Strafrechtl. Schutz des Jagdrechts § 292 RStGB.

sie von diesen Personen, die nur in j.lichen Beziehungen zum I.herrn stehen, im Zweifel für diesen in Besitz genommen wer­ den^). Vielmehr kann höchstens ein anerkanntes örtl. Herkommen oder ausdrückl. Vertragsabmachung eine Ablieferungspflicht be­ gründen. Gegen jedermann gerichtetes Verbot des „Hirschhorn­ sammelns" unwirksam, da es die zum Eigentumserwerb an herren­ losen Sachen erforderl. Erlangung des Eigenbesitzes96 94) 95 nicht er­ setzt "), den in Art. la IG. erschöpfend geregelten Begriff der J.barkeit nicht auf weitere Objekte ausdehnen kann. — Abwürfe usw. in Wildgärten Eigentum des Parkbesitzers, ebenso die, welches gezähmtes Wild in Gefangenschaft abwirft. An ihnen Diebstahl und Unterschlagung möglich9^). — Geweih- oder Gehörnstangen der Zerviden bilden, solange sie sich in ihrer natürl. Verbrndung mit der Hirnschale befinden, Bestandteile des Tier­ körpers. Wird in der Absicht, diese Bestandteile zu erlangen, dem Wilde nachgestellt, so genügt auch diese Absicht schon zur Annahme einer J.ausübungshandlung. Die Tätigkeit des Nächstellens richtet sich, obschon sie nur Okkupation eines Teils des Wildkör­ pers bezielt, doch gegen das Wild selbst und bildet ohne Erlaubnis des J.berechtigten einen Eingriff in dessen ausschließl. J.befugnis, gleichgültig ob die Nachstellung den bezweckten Erfolg hat oder nicht: Aufsteigen zu einem bekannten Einstand von Hirschwild, Aufscheuchen desselben, Nachfolgen auf seinen Mhrten z. Zt. des Geweihwechsels in der Absicht, durch Veranlassen der Flucht die Tiere zum vorzeitigen Abstoßen der Geweihe zu bringen = „Hirsch­ sprengen" 98). 8. Ausnehmen von Eiern j.baren Federwildes, Ausheben von Jungen im und Fangen außerhalb des Nestes durch den Nichtj.berechtigten ist J.vergehen99). a) § 36811 RStGB. kommt für Bayern nicht in Anwen­ dung. Vom reichsgesetzl. Standpunkte aus richtet sich sein Verbot 94) a. A. Pollw. S. 25; BlfRA. 1909 S. 64. DJäger 3d, 448; oben S. 64 f.; Olsh. S. 1226, 7 a. Das Ergreifen derselben fällt nicht ohne weiteres in den ihnen bei Ausübnng der Jagd zugewiesenen Pflichtenkreis, mögen Geweih­ abwürfe usw. auch nicht bloß ein Affektionsinteresse, sondern vor allem einen Vermögenswert für den I.herrn besitzen. Unterlassung einer ausdrückl. speziellen oder allgem. Aufforderung, diese herrenlosen Sachen an ihn abzuliefern, läßt einen Verzicht auf diese gegenüber den genannten Personen mit viel mehr Recht präsumieren, wie den Willen, sie Allschweigend zu beanspruchen. Denn gerade das Interesse des I.herrn an ihnen läßt, wenn anders es vorhanden ist, eine Sicherung ihrer Ablieferung erwarten. Wird dieser Wille nicht ausdrückl. kund­ getan, so verstößt die Mchtablieferung keinesfalls gegen die Grundsätze von Treu und Glauben, ist nicht widerrechtl. Eigentum des J.berechtigten besteht nicht; daher auch keine Unterschlagung. ,^J.bar" sind sie nicht; deshalb kein J.vergehen. 95) § 9581 BGB. 96) §§ 854, 872 I. c. 97) Oben S. 44, 65, 355 A 1. 98) Oben S. 65, 203II2; RGSt. 40,7; DIZ. 1910, 18; Spruchs. S. 29EJZ. 1907 S. 119; IW. 1907 S. 557«4; Recht 1907 S. 466; Fraick. S. 6591 Abs. 8. 99) Oben S. 252 ff. . . - .

Strafrecht!. Schutz des Jagdrechts § 292 RStGB.

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allerdings gegen den Nichtj.berechtigten ebenso wie gegen den I.ausübungsberechtigten. Allein Art. 69 EG. BGB. überläßt Be­ stimmung der J.objekte, als dem Gebiete des bürgerl. Rechtes angehörend, der Landesgesetzgebung, welche in Art. la IG. Eier des (j.baren) Federwildes dem ausschließl. Aneignungsrechte des J.berechtigten imtettoirft 10°). § 36811 hat, soweit er sich gegen Nichtj.berechtigte wendet, nur in den Bundesstaaten Geltung, in welchen Eier der J.vögel nicht Gegenstand des J.rechtes sink101 * * ).102 * * In Bayern sind sie durch Art. la Abs. II IG. dem Schutze des 8 292 unterstellt io-). b) J.bares Flugwild in vollständig geschlossenen Gehegen, bei Belassung seiner natürl. Bewegungsfreiheit ohne wirksame Be­ raubung des Flugvermögens, herrenlos io»), weil nicht „gefangen gehalten". Dagegen sind die Eier des Federwildes im Park, un­ bewegt, an Ort und Stelle gebunden, jederzeitiger objektiver Berfügungsmöglichkeit des Gehegebesitzers anheimgegeben, in dessen Besitz und Eigentum stehend; unbefugte Wegnahme ist Diebstahl. Gleiches gilt von den Nestjungen, welche bis zum Flüggewerden im Nest verbleibenm), denen Entweichen aus dem Tiergarten nicht mögl. Anders bei „Nestflüchtern", welche gleich nach Verlassen des Eies über solche Bewegungsfreiheit verfügen, daß sie laufend, tauchend, schwimmend aus dem Gehege gelangen lönnen105). Nur wo Entkommen wirksam durch in den Boden versenkte oder bis auf 100) Oben S. 55, 65, 252ff.; Frank S. 609X1; Olsh. S. 1491 f.; Opph. S. 993, 46. 101) Z. B. Preußen § 117 19, § 5 n 16 PrALR.; Goercke S. 78 A. 18; S. 167 A. 74. 102) Dafür war die vom Gesetzgeber des EG. BGB. in Berücksichtigung der Lokalbedürfnisse des J.betriebs dem Landesrechte reservierte Erwägung maßSebend, daß zur Wahrnng einer nachhaltigen Benutzung der I. gerade der Schutz er leicht zu erbeutnü»en Eier unumgängl. und ebenso wirksam, wie der des Wildes selbst, zu gestallten ist. Dem kann nicht entgegengehalten werden, daß tz 292 nicht Schutz des Wilostandes, sondern des Okkupatwnsrtthtes des I.berechtigten bezweckt; beim die unausbleibl. Verringerung, wenn nicht Vernichtung des Federwildstandes durch rücksichtsloses Wegnehmen der Eier gefähroet dieses Aneignungsrecht viel erheblicher, wie etwa das, als Verletzung desselben aner­ kannte Durchstreifen fremden I.gebietes. Auch den Gesetzgeber des RStGB. wird bei Schaffung des § 368n, der Eier jagdb. FederwUoes als nicht dem J.recht unterworfene Sachen, die §§ 292 ff. schützen, behandelt, ein ähnl. Gedanke geleitet baden, nur hat er sich mit Androhung einer übertretungsstrafe begnügt, wahrend Art. 69 EG. BGB. es dem Landesrechte anheimgab, es bei dieser zu belassen oder aber diesen für die Jagd besonders wichtigen und besonders gefährdeten herren­ losen Sachen durch Aufnahme unter die J.objekte den stärkeren Schutz des § 292 »u sichern. Jedenfalls kann daraus, daß ß 36811 sich gegen jedermann, J.berechtigte oder „Unbefugt^, richtet, nicht gefolgert werden, daß er Anwendung findet ohne Rücksicht, ob nach dem im einzelnen Falle geltenden bürgerl. Recht Eier des J.federwildes auch ihrerseits als Jagd objekte anerkannt sind oder nicht. Denn gerade die Unterscheidung will Art. 69 EG. BGB. ermöglichen. A. A. RGSt. 40,2*1; IW. 1907 S. 577,ei; oben S. 254,2. io») Oben S. 262, 313,1; 3551. 1M) „Nesthocker"': Junge aller Tagraubvögel, Eulen, Tauben, Reiher; s. Tafel. io») Junge aller bodenbrütenden Federnutzwildarten: Feldhuhn, Fasan, Wachtel, Auer-, Hasel-, Spiclgeflügel, Schnepfen, Enten usw.; s. Tafel.

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Strafrechtl. Schutz des Jagdrechts § 292 RStGB.

Lie Getvässersohle reichende, engmaschige Trahtgitter, welche Durch­ schlüpfen unmögl. machen, verhindert ist, Eigentum des Garten­ besitzers, das verloren geht, wenn sie durch Beflogenwerden die Fähigkeit des Entweichens erlangen und damit ausgewachsenen Vö­ geln gleichstehen.

C. J.recht als Ausfluß des 106) stets auf ein territorial begrenztes Gebiet beschränkt, an örtl., geo­ metrische Grenzen gebunden. I. Innerhalb ihrer erschöpft sich eigene und abgeleitete J.ausübungsbefugnis des Eigenj.berechtigten im räuml. Gebiete seines Grund und Bodens^?), zu dem j.rechtl. auch die Jnklaven gehören^os). t>es Eigenj.pächters im gleichen Bereicheder Gemeinde und ihrer Vertrauensmänner in dem Grund­ komplexe, welcher entweder ihr Eigentum als grundbesitzender Rechtspersönlichkeit ist oder sich aus den ihre Markung bildenden Grundstücken der Gemeindebürger und Forensen zusammensetzt und zu dem j.rechtl. auch eingeworfene Eigenj.bezirke gehörenin); l>e§ Gemeinde j.pächters im ganzen Gemeindej.bezirke oder Lem ihm überlassenen Unterbezirke112); des Mitpächters, bei privater Teilung des Pachtbezirkes in einzelne Bögen, in dem ihm zur ausschließl. Bejagung zugewiesenen Revierteile"»); des J.personals und der J.gäste in dem dem J.herrn zustehenden Ge­ biete. Alle, außerhalb dieser, durch natürl. oder künstl. Grenzen umschlossenen Grundstücke, auf, unter oder über der Erdoberfläche gelegenen Örtlichkeiten sind „Orte", an denen die Genannten „zu jagen nicht berechtigt sind". Der Eigerlj.besitzer, welcher auf dem von ihm verpachteten Eigenj.gebiet"^) oder auf dem von ihm zur Mitbenützung vorbehaltenen, verpachteten Eigenj.revier gemeinschaftl. mit einem nichtberechtigten Dritten n$) oder auf den nicht ausdrückl. mitverpachteten Jnklaven jagt, oder in der Um­ schließung seines Hausgartens eine Falle aufstellt, in der Um­ zäunung seines Wildparkes „Einsprünge"" herstellt"»); — der Mit­ pächter, der in dem seinem J.teilhaber zur ausschließenden Be­ gehung vorbehaltenen Bezirke "7); der Vertrauensmann, der auf 106) Art. II IG.; oben S. 35, 107,2; 110, 117, 120. 107) Art. 2 ZG. io«) Art. 3 1.0. io») Keine Tvennuns von Eigenj.besitz und Jnklaven! Oben S. 117,5. iio) Art. 4, 5 I u. II S. 1, 11 IG.; oben S. 121 ff. ni) Art. 6 1. c. i") Art. 5 II S. 2 I. 0. 118) Oben S. 190,2 b. F. 8. HO Opvh. S. 783 A. 2. ns) GoltdA. 51,*oo. iio) OberstLG. 2. Sept. 1924 DJäger JU. 35/26 S. XIU; vgl. DJäger 1925 S. 187. 117) RGSt. 24,122; OLG. Mü. 3,668; oben S. 189, S; Opph. S. 783 A. 2; Pollrv. S. 161/162; a. A. RGSt. 22, »so (f. Hessen).

Strafrecht!. Schutz des J.rechtS § 292 RStGB-

C I, II.

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dem verpachteten Teile des Gemeindej.bezirkes, der Gemeindej.pächter, der in dem einem anderen verpachteten Unterbezirke, der Grundbesitzer, der auf seinem von Gemeinde verpachteten oder in Regie bejagten Grundstücke I. ausübt, begeht J.vergehen. Mit dem Aushören der örtl. J.berechtigung endet auch die -eitl. J.ausübungsbefugnis. Wer in seinem früheren I.gebiete aufgestellte Fangvorrichtungen stehen läßt, um daraus nach Beendigung seiner J.ausübungbefugnis darin gefangenes Wild zu okkupieren, verübt J.vergehen119 * * ). * Bei Versagung staatsaufsichtl. Anerkennung eines gemeindl. J.pachtvertrages ist die in Kenntnis dessen erfolgende J.ausübung eine unberechtigte; gleiches gilt von ungültigen Pachtverträgen, auch wenn staatsaufsichtl. Beanstandung nicht erfolgt 12°).

II. Innerhalb seines J.bezirkes kann J.berechtigter im Rahmen der Gesetze und Verordnungen frei verfügen, insbes. anderen I.erlaubnis erteilen, mit der Mrkung, daß ihre subjektiv zu­ lässigen J.ausübungshandlungen auch objektiv „befugte" sind. Er­ laubnis muß zur Vermeidung der Strafe des Art. 236 IG. schristl. sein; auch mündl. oder stillschweigende Genehmigung schließt Wider­ rechtlichkeit und Bestrafung aus § 292 au3121). Erlaubnis erlischt mit Widerruf, Beendigung der J.berechtigung des Erteilenden (Ab­ lauf der Pachtzeit, Aufhören der dingl. Voraussetzungen der Eigenj.berechtigung, Tod des Erteilenden, insbes. des Pächters, wenn die Genehmigung nicht im gemeindl. J.pachtvertrage niedergelegt122),123 Entlassung der Inhaber eines Schutzgewehrscheines mit J.erlaubnis. Beendigung der Vertragstätigkeit eines gelernten Jägers oder ge­ meindl. Vertrauensmannes beeinflußt die von diesen als Ver­ tretern des J.herrn oder der Gemeinde erteilte J.erlaubnis nicht, die bis zum Mderruf durch den Vertretenen diesem gegenüber fort» wirkt 123). Strafbarer Eigennutz, wenn J.gast, Jäger, J.aufseher, welcher Erlaubnis zur J.ausübung für den J.herrn in dessen J.bezirk besitzt, dort für sich faßt124); trotz der auf bestimmte 118) Verlust der dinglichen Voraussetzungen des Grundbesitzes, Ablauf der Pachtzeit, des Vertrags des gelernten Jägers, des Auftrages des Vertrauens­ mannes, der Erlaubnis des J.gastes. 119) Pollrv. S. 163 M. 3; 84 A. 5. iso) Oben S. 150B; 176f.5; Opph. S. 783 A. 2. i2i) RGSt. 9, «2; OberstLG. 2,»; 3,99 J.gast mit Erlaubnisschein nur eines Mitvächters nicht aus § 292 strafbar: „Will» und Hund" 1925 S. 651: — nachiveisl. guter Glaube an Einverständnis des J.herrn mit J.ausübung und an Erteilung seiner J.erlaubnis auf Ansuchen: nicht § 292, aber Art. 23 6 „Wild und Hund" 1925 S. 570; — dsgl. bei mündl. Erlaubnis ohne Erlaubnisschein: DJiger 1925 S. 12; — dsgl. bei Jagen mit schriftl. Erlaubnis des J.pächters twtz unbekannten Verbotes der Zulassung von J.gästen im gemeindl. J.pachwer» trag: „Wild und Hund" 1925 S 651. 122) OLG. Mü. 9,99; Pollw. S. 161. 123) § 164 BGB. i2 Rehwild dem zazusprechen, RGSt. 1, 146. 37) RGRspr. 10,331; Reger 13,440; GoltdA. 54,480; EJZ. 1908 S. 136; 1907 S. 119; BlsRA. 1907 S. 247; DJäger 12,4. 38) Wirsch. S. 192 Fußn. 70. 39) Stengl. 6, 369. 40) ObstLG. 9. Rov. 1912 Nr. 511/12; Pollw. S. 174. 4i) „Wild und Hund" 1916 S. 651; RG. v. 15. Juni 1915: Schultz, Jahrbuch 12, i66. 42) GoltdA. 50,132; RGRspr. 1, 589; Recht 1911 Nr. 1667 u. 3399; Opph. S. 785 A. 8: Fortsetzung des Vergehens! 43) Mit Erlegung war I.vergehen rechtlich vollendet; zum Abschluß gelangt, tatsächl. beendet aber erst mit Fortschaffung des Wildes von der fremden Jagd: KG. 17. März 1922 „Wild u. Hund" 1922 S. 498. — A. A. DIZ. 1911 S. 707 (Begünstigung). Behr, Jagdgesetz. 2. Aufl. 25 34)

886 Strafrecht!. Schutz d. J.rechts § 293 RStGB. VII4,5; VIII, IX. Vorhandensein der fehlenden Erlaubnis erregt, Alleintäter Verpflichteter J.aufseher führt J.gast in ihm bekanntes, dem Gast unbekanntes fremdes J.gebiet, wo Gast einen Hasen schießt: J.­ aufseher Alleintäter. 5. Beihilfe: Zufällig anwesender Dritter gibt unberechtigt Jagenden Warnungszeichen bei Annäherung von J.berechtigten oder J.aufsichtsbeamten^). — Treiber sind Gehilfen (§ 49), üben durch ihre nicht auf eigene Erlangung, sondern auf Ermög­ lichung der Besitzergreifung durch den Jäger gerichtete Tätigkeit die I. nicht aus, handeln nicht mit dem Willen, Wild für ihre Zwecke aufzusuchen, zu scheuchen und zur Erlegung zu bringen. Vergütung oder Unentgeltlichkeit macht keinen Unterschied^). — Erschwerungsgrund auch bei Fallwild. VIII. Mehrere Fälle unberechtigten Jagens unter ver­ schiedenen Erschwerungsmomenten des § 293 motivieren jeder für sich Strafschärfung-^). Bei Vorliegen mehrerer Qualistka­ tionsgründe bei derselben Handlung nie Realkonkurrenz; auch nicht „mehrere Strafgesetze verletzt"^), nicht „Gesetzeskonkurrenz" 49 * *),** **weil * 46 *keine 48 zeitl. trennbaren Tätigkeitsakte. Wenn Meh­ rere gemeinschaftl. nachts während der gesetzt. Schonzeit in Wäl­ dern mittels Schlingen Rehe fangen: eine bei Straffestsetzung zu­ meßbare Häufung verschiedener Begehungsarten desselben Deliktes. IX. Verfolgung auch bei Angehörigen von Strafantrag nicht abhängig so). Straferhöhung fakultativ; kann unter Höchststrafmaß des § 292 heruntergehen; Geldstrafe kann in Gefängnis nicht übex 6 Monate umgewande; oben fe. 247 f., 2. 64) RGSt. 2, 3°6, 423; 3 14; 20, "6; 22, 300; Rspr. 4,132; 2, 403; 6 478; 7, 280 ; 9, 473; EJZ. 1908 S. 141. to) OberstLG. 5. Juni 1925 DJäger JU. 35/26 S. XIII. 66) RGSt. v. 12. Ium 1914; DStrafrZ. 1915 S. 82 f. 60 RGRspr. 8,102;^^. 1997 S. 540; EJZ. 1907 S. 123; 1908 S. 4. 66) RGSt. 27, 70 * *,7*fotoeitjie * * * * * *den Schutz des § 117 beanspruchen. 6») U 127, 112, 113 EPO. 70) Loewe S. 297 91. la; RGSt. 12, «4; § 1271 StPO.; §§ 229, 858, 8591 BGB.; BlfRA. 41,128; RGSt. 3,33«; 11, 421. 7l) KG. 4. Sept. 1917 Recht 1918 S. 84. _ 7$) RGSt. 8,288; Rspr. 5, r-4; Loewe 246 $L 2b; „Wild und Hund" 1918 S. 275.

404

Strafrecht!. Schutz b. J.berechtigten § 117 RStGB. AIV 2.

frevel^). Auch Transport des vorläufig Festgenommenen durch fremdes J.gebiet rechtmäßige Rechtsausübung, da § 128 RStPO. Vorführung vor den Richter schlechthin verlangt; ebenso bei Verfolgung des im eigenen Revier Betroffenen, auf fremdes Ge­ biet Entflohenen und dort Eingeholten73 74). § 167 GBG. kann auf J.berechtigte und ihre nicht verpflichteten Aufseher nicht ausge­ dehnt werden, da er ausdrückl. Recht der Nacheile über Landes­ grenzen nur „Sicherheitsbeamten" emtäutnt75). Wenn das J.­ gebiet zusammenhängerld in zwei oder mehreren Gliedstaaten liegt, so ist dem J.berechtigteir und seinem Aufseher Verfolgung in diesem ohne Rücksicht auf Landesgrenze gestattet. Nur unter dieser Voraussetzung auch Verfolgung ins Ausland zulässig; übereinkvmmen mit Österreich 76) findet sonst auf Privatberechtigte keine An­ wendung. — Betreten fremden J.gebiets in J.ausrüstung außer­ halb öfsentl. Wege auch diesen Personen zuzugestehen, falls zwecks Verfolgung eines auf frischer Tat Betroffenen, Feststellung seiner Person, vorläuf. Festnahme, Entwaffnung, Durchsuchung veran­ laßt. Sie befinden sich in Ausübung einer gesetzt. „Befugnis", deren Verwirklichung die Mitsichsührung von Waffen erfordert; J.waffen (Gewehr, Hirschfänger, Knicker), werden, als zu Schutz und Verteidigung dienende J.ausrüstung, nicht „ohne Befugnis" getragen77).* 79 — Privatpfändungsrecht desJ.berechtigtenund seines Aufsehers, unabhängig von Voraussetzungen der Beschlag­ nahme, besteht nicht mehr7^). Aber Befugnis, den im J.gebiet be­ troffenen Frevler anzuhalten, zu durchsuchen, ihm J.ausrüstung und erlegtes Wild abzunehmen, wenn es z. Zw. der Selbsthilfe geschieht, obrigkeitl. Hilfe nicht rechtzeitig zu erlangen und ohne sofortiges Eingreifen Gefahr besteht, daß die Verwirklichung des Anspruches vereitelt oder wesentl. erschwert werde. Un-Wiederbringlichkeit nicht gefordert ™). — Findet ein Privatberechtigter 73) RGSt. v. 12. Juni 1914, TStrasrZ. 1915 S. 82f.; § 227 BGB.; GoltdA. 50,110. 74) RGSt. 21,io; Rspr. 8,102; DJäger 20,3M, Opph. S. 808 A. 11b; Pollw. S. 191 A. 2; Wirsch. S. 231. 75) A A. Pollw. S. 191; BlsRA. 1905 S. 677. 76) Oben S. 402. 77) Wirsch. S. 240, 204 und Fußn. 114; a. A. Pollw. S. 191. 7») Art. 89 EG. BGB. läßt nur die landesgesetzl. Vorschriften über die, zum Schutze der „Grundstücke und der Grundstückserzeugnisse" gestattete Pfändung von Sachen unberührt; auf Grund dessen ist das „Feldschadengesetz" vom 6. März 1902 — GVBl. S. 99 — ergangen, nach dessen Srt 20 die in einzelnen Landes­ teilen bis dahin gültig gewesenen Borschr. über Privatpfändungsrecht aufgehoben sind. Bestimmungen ragdrechtl. Natur, die durch Art. 69 gestützt wären, siltd nicht vorhanden. REt. 34,154; Fischer-Henle S. 1541 A. 3; Olsb. S. 463 A. 6d; Opph. S. 308 A. 11b; Frank S. 291III2; a^ A. Pollw. S. 191 A. 2; Wirsch. S. 232; StengL. 6,26; BMA. 63,296; RGSt. 3, 337; 11,425. 79) 88 229,

230 BGB.; 8 917 RZPO.; oben S. 401; Opph. S. 308 A. 11b; Pollw. S. 252 A. 2; Wirsch. S. 232; EJZ. 1908 S. 4, 135; IW. 32,74; BMA. 69,357; RGSt. 35, "S; 46,349, welches für die Berechtigung zur Abnahme des Gewehres § 227 BGB. — Notwehr — heranzieht; GoltdA. 50, n6, »78.

Strafrecht!. Schutz d. J.berecht. §117 RStGB. AIV 2;V;VI 1,2. 405 bei Rechtsausübung Widerstand, so findet § 117 dann keine An­ wendung, wenn der sich Widersetzende im guten Glauben handelte, der ihm Gegenüberstehende mache Befugnisse geltend, die ihm rechtl. nicht zustehen. Täter muß von der Rechtmäßigkeit der Rechtsverfolgung überzeugt Jein*80).8 Entschließt er sich aber, trotz­ dem ft sie sich als möglicherweise berechtigt vorstellt, zum Widerstand, handelt er mit dolus eventualis. Diese Vorstellung kann durch Äußerungen oder Handlungen des Berechtigten hervor­ gerufen werden^). V. § 117 unterscheidet hinsichtl. der Tathandlung zwischen „W i d e r st a n b", der den dort bezeichneten Personen „i n der recht­ mäßigen Amts- oder Rechtsausübung" geleistet wird, und „tät­ lichem Angriffe", der „während der Rechts- oder Amtsaus­ übung" erfolgt. Widerstand wendet sich gegen die bereits be­ gonnene ober auf Grunb schon gefaßten Entschlusses ober getroffener Anorbnung, in ber Ausführung unmittelbar bevorstehenbe82)83 Amts* 85 86 * tfbcr Rechtshanblung als solche, gleichgültig in welcher Form sie zum Ausbruck kommt, mag sie bem Täter in Worten ober in son­ stigen Hanblungen zum Bewußtsein gebracht werben88). Beim An­ griff wirb nur auf zeitliches Zusammentreffen Gewicht gelegt, ohne baß eine Störung ober Vereitelung ber Amts- ober Rechtsausübung bezweckt werben soll, wenn ihr burch ben Angriff nur tatsächl. ein Hinbernis erwächst8^). VI. 1. „Wiberstanb": Aktive Tätigkeit, bestimmt unb ge­ eignet, Amts- oder Rechtshandlung nicht zur Ausführung oder zum Ziele gelangen zu lassen88), gegen die Person gerichtete Kraftäußerung, welche erhöhte Kraftanwendung zur Durchsetzung des beabsichtigten Amts- ober Rechtsvorgehens erheischt. 2. „Gewalt": Unmittelbar gegen Körper einer Person selbst88) ober mittelbar gegen sie durch direkte Einwirkung auf Sachen: Anstemmen gegen den Boden, Anklammern an einen Baum ober Zaun, Anhalten bes Reitpferbes, Festhalten ber Waffe, welche ein Beamter wegnehmen will. Zur überwinbung Weser, bte Betätigungsfreiheit bes Beamten usw. beschränkenben, hinbernden ober aufhebenben Hanblungen ist gleicher ober größerer physischer Kraftaufwanb nötigt). Auch ber infolge eines Schusses verspürte _ 80) RGSt. 6, *00; 5,377; ObstLG. 5. Juni 1925, DJäger JU. 35/26 S. XIII; Frank. S. 291 V. 8i) RGSt. 20, io«, iss. 82) RGSt. 3, 334 ; 41,181; Rspr. 7, *56; 9,526; 10,179; Frank S. 289 m. 83) RGSt. 4, 374; a. A Rspr. 3,11; 7,«5, wo ein, gegen eine körperliche Kraftäußerung des Berechtigten sich kehrender Widerstand verlangt wird. s*) RGSt. 13,106; Rspr. 7, *53; Stengl. 2, i63; 7, -8; Olsh. S. 442 A. 20 a, b. 85) RGSt. 4, 374. 86) Straferschwerenb! Abs. II. 87) OberstGL). 2, ist ; 5, 362; RGRspr. 2,*»4; 3,12; 7,83, 28o; EJZ. 1907 S. 166; Wirsch. S. 237.«

406 Strafrecht!. Schutz d I berecht. § 117 RStGB. A VI2-4; B1,2. starke Luftdruck ist gewaltsame Einwirkung auf die Person88). Passiver Widerstand durch Hinlegen, Ungehorsam genügt nicht88). 3. Bedrohung mit Gewalt: Ankündigung einer bevorstehen­ den Kraftanwendung im erörterten Sinne88). Nicht angedrohte Ge­ walt selbst, sondern deren Androhung an sich muß zur Hervor.bringung des die berechtigte Handlung hindernden Einflusses geeeignet, braucht jedoch vom Drohenden nicht ernst gemeint, vom Bedrohten nicht ernst genommen, vielmehr nur objektiv zur Störung des Rechtsfriedens geeignet zu sein, nur dessen braucht sich der Täter bewußt zu fein91): Drohung mit Hundehetzen"), mit Mederstechen des Pferdes eines berittenen Beamten oder Be­ rechtigten 93). 4. Tätlicher Angriff: Nicht nur körperl. Anfassen, rühren, wirkl. Beeinträchtigen des Körpers eines anderen, nicht nur Mißhandlung, Verletzung, Gesundheitsbeschädigung, sondern jede durch äußerl, wahrnehmbare Bewegungen kundgegebene, feind­ selige Einwirkung auf den Körper eines anderen erwartenlassende Willensrichtung91): Abgabe eines sehr Ziel verfehlenden Schusses98); Ausholen mit dem Arm zum Schlag, auch wenn durch Dazwischen­ treten Dritter das Trefferr des Körpers abgewendet wird; Zücken eines Messers zum Stoße; Anschlägen des Gewehrs; Vorhalten eines Revolvers98); Werfen mit Steinen9^); vergebliches Hunde­ hetzen98); Unternehmen der Einsperrung "). Kein tätl. Angriff bei Abgabe eines Schreckschusses aus einer jedes Treffen ausschließen­ den Entfernung, eines Blindschusses, da auf Körper des Bedrohten weder eingewirkt werden tvilt noch kann1"), doch eventuell „Be­ drohung mit Gewalt", die zwar bei Widerstand in, nicht aber bei Anwendung während Amts- oder Rechtsausübung genügt.

B. Absatz II: 1. „Drohung" gleich, „Bedrohung" in Abs. I. 2. Kein Unterschied, ob Schießgewehr geladen oder nicht191); doch muß mit b e st im m u n g s g e mä ß em Gebrauch einer Schußwaffe, mit Abgabe eines Schusses gedroht werden199). 88) RGSt. 16, "r; Wirsch. S. 239. 89) RGRspr. 3,11; 7,85. so) „Wild und Hund" 1917 S. 72. 9i) RGSt. 5,648; Olsh, S. 444 A. 23b; Opph. S. 294 A. 40. sr OLG. Mü. 5,3i6; RGRspr. 3, 398. 93) Olsh. S. 444 A. 28 d. 94) Opvb. S. 295 A. 44; Wirsch. S. 238. 96)

GoltdA. 38,359.

96) RGSt. 7,301; Rspr. 4,«1«; Stengl. 7,39. 97) GoltdA. 46,214. 98) OLG. Mü. 6,170. 9») RGSt. 28,32. loo) RGSt. 41,i8i; Polltv. S. 194. !oi) RSRspr. 5, 643; RGSt. 9,»«; Frank S. S. 468 A. 13. io«) Pollw. S. 194; BlfRA. 65,36.

291IV;

a.

A.

Olsh.

Strafrecht!. Schutzd.J.berecht.K117RStGB.K2,3;0 § 118 1,2.407 ZU weit daher die Auffassung, auch Drohung mit auseinander­ gelegtem Gewehr sei Drohung mit „Schießgewehr"^. Aufziehen zum Schlag mit am Laufe gefaßtenr oder Anrennen mit gefälltem Gewehr: „Drohung mit geführt. Werkzeug". —

3. Geführt. Werkzeuge: Nur für die Person gefahrbringende Gegenstände, die nicht das Leben zu gefährden brauchen, sondern „nach den objektiven Verhältnissen zu der berechtigten Besorgnis Anlaß geben, daß die Integrität oder Gesundheit des „Leibes" «eine nicht unerhebl. Beeinträchtigung erfahren könne", da nur dann die Person selbst als „gefährdet" anzusehen ist103 104). Daher neben Hieb- und Stichwaffen jeder bewegl. Gegenstand, durch dessen mechanische Anwendung eine Verletzung am Körper eines anderen verursacht werden frmn105). C. Zuständigkeit: Schöffengericht, auf staatsanwaltschaftl. Antrag Amtsrichter ciUein106).107 Verjährung: 5 JahreKeine Jdealkonkurrenz mit §§ 113, 114108) oder § 240109).

H 118 RStGB. Ist durch den Widerstand oder Angriff eine Körperverletzung dessen, gegen welchen Handlung begangen ist, verursacht worden, so ist Zuchthaus bis zu zehn Jahren zu erkennen. Sind mildernde Umstände vorhanden, so tritt fängnisstrafe nicht unter 3 Monaten ein.

den die auf Ge­

1. Straferhöhender Umstand ist Verursachung einer „Körper­ verletzung" i. S. des § 223 StGB.4). Nachweis subjektiven Ver­ schuldens nicht gefordert, nur Kausalität zwischen Widerstand oder Angriff und Körperverletzung2). Deshalb keine Buße8). Bei Vor­ satz Jdealkonkurrenz mit §§ 223 ff. 2. Zuständigkeit: Schöffengericht §§ 243*, 28. — Neben Zuchthaus und Gefängnis § 32 StGB.: Verl. d. bürg. Ehrenrechte. — Verjährung: 10 Jahre (§ 671 StGB.). — Versuch: §119, 4. 103) So TJäger 1912 S. 729 gegen GoltdA. 50, "s. 104) Olsh. S. 467/468 A. 12 b 1. i05) Stock, Peitsche, Prügel, Latte, Zannpfahl, Hacke, Pickel, Schaufel, Deichsel, Wagscheit, Schlagring, schtoerer Hausschlüssel, Stiefelabsatz, Axt (Wirsch. S 239) io«) §§ 28, 24 2, 25 1 20 GVG. 107j § 67 II RStGB. 108) RGSt. 7 3oi; 34 114. io») GoltdA. 55 311. — Bei Widerstand des Grundeigentümers (Art. 1 IG ), der besseres Recht behauptet (Art. 2 IG.), nicht § 117, sondern möglicherweise % 240 Nötigung): ZfR. 1907 S. 208; BlfRA. 1907 S. 596. i) RGSt. 11,24; oben S. 337 C. — Der Paragraph qualifiziert nur .§ 117; RGSt. 23,69. 2) Stengl. 2,83; Z,5; 5, 284; Olsh. S. 470 A. 4; Opph, S. 310 A. 3. 3) § 231 StGB.; DIZ. 1910, 18. Spruchs. S. 9; RGSt. 42,sn

408 Straft. Schutzd.J.Berecht.tzUMStGB. SBaffengebr.il, 2

8 119 RStGB. Wenn eine der in den §§ 117 und 118 bezeichneten Handlungen von mehreren gemeinschaftlich begangen worden ist, so kann die Strafe bis um die Hälfte des angedrohten Höchstbetrages, die Gefängnis­ strafe jedoch nicht über fünf Jahre erhöht werden. 1. „Gemeinschaftlich": oben § 293 RStGB. VII. Bei Begehung durch mehrere gleichgültig, wer Körperverletzung (g 118) zufügt; Strafe aus §§ 118, 119 trifft oUe*1). 2. Zusammentreffen mit Mord oder Totschlag: Jdealkonkurrenz mit §§ 211, 212 StGB. 3. Zuständigkeit: Schöffengericht §§ 24»r>, 28. Verjährung unverändert (§§ 117, 118); §§ 118 I, 119 aber 15 Jahre (§671 StGB.). 4. Versuch, wenn qualifizierender Erfolg durch Versuch des einfachen Delikts (§ 117) eintritt (Frank S. 77 V 5). 5. Bon J.berechtigten auf frischer Tat betroffener und ver­ folgter Wilderer, der jenen erschießt, um sich im Besitz seiner Beute zu erhalten und der Ergreifung zu entziehen: Erschwerter Tot­ schlag § 214 PStGB.2).

H. Waffengebrauch. I. Wasfengebrauchsrecht des Forst- und J.schutzpersonals: VO. des bayr. GesMin. v. 20. Sept. 1920 :

1. Berechtigte: Im Forst- und J.dienst verwendete Beamte und Angestellte des Staates, der Gemeinden, Stiftungen, Körper­ schaften und Privaten, die entweder Diensteid geleistet haben oder auf Grund der gesetzt. Vorschr. als Forst- oder J.schutzbedienstete eidl. verpflichtet sind, wenn sie sich in Ausübung ihres Dienstes zum Schutz des Forstes und der I. befinden2). 2. W.G.recht besteht gegenüber Personen, die diese Be­ rechtigten bei Zuwiderhandlungen gegen Forst- und J.gesetze oder auf deren Grund erlassene Vol.Borschr. auf frischer Tat betreffen oder unter Umständen, die Verdacht solcher, sei es verübter, sei es beabsichtigter Zuwiderhandlung, begründen. 0 2) i) 2)

Opvh. S. 310 A. 3. RGSt. 59 60. StAnz. 222/20, GBBl. 1920 S. 431; TJäger 1920 S. 489. Oben S. 397 A.1; 398 A. 4; 227 9t. 2 b.

408 Straft. Schutzd.J.Berecht.tzUMStGB. SBaffengebr.il, 2

8 119 RStGB. Wenn eine der in den §§ 117 und 118 bezeichneten Handlungen von mehreren gemeinschaftlich begangen worden ist, so kann die Strafe bis um die Hälfte des angedrohten Höchstbetrages, die Gefängnis­ strafe jedoch nicht über fünf Jahre erhöht werden. 1. „Gemeinschaftlich": oben § 293 RStGB. VII. Bei Begehung durch mehrere gleichgültig, wer Körperverletzung (g 118) zufügt; Strafe aus §§ 118, 119 trifft oUe*1). 2. Zusammentreffen mit Mord oder Totschlag: Jdealkonkurrenz mit §§ 211, 212 StGB. 3. Zuständigkeit: Schöffengericht §§ 24»r>, 28. Verjährung unverändert (§§ 117, 118); §§ 118 I, 119 aber 15 Jahre (§671 StGB.). 4. Versuch, wenn qualifizierender Erfolg durch Versuch des einfachen Delikts (§ 117) eintritt (Frank S. 77 V 5). 5. Bon J.berechtigten auf frischer Tat betroffener und ver­ folgter Wilderer, der jenen erschießt, um sich im Besitz seiner Beute zu erhalten und der Ergreifung zu entziehen: Erschwerter Tot­ schlag § 214 PStGB.2).

H. Waffengebrauch. I. Wasfengebrauchsrecht des Forst- und J.schutzpersonals: VO. des bayr. GesMin. v. 20. Sept. 1920 :

1. Berechtigte: Im Forst- und J.dienst verwendete Beamte und Angestellte des Staates, der Gemeinden, Stiftungen, Körper­ schaften und Privaten, die entweder Diensteid geleistet haben oder auf Grund der gesetzt. Vorschr. als Forst- oder J.schutzbedienstete eidl. verpflichtet sind, wenn sie sich in Ausübung ihres Dienstes zum Schutz des Forstes und der I. befinden2). 2. W.G.recht besteht gegenüber Personen, die diese Be­ rechtigten bei Zuwiderhandlungen gegen Forst- und J.gesetze oder auf deren Grund erlassene Vol.Borschr. auf frischer Tat betreffen oder unter Umständen, die Verdacht solcher, sei es verübter, sei es beabsichtigter Zuwiderhandlung, begründen. 0 2) i) 2)

Opvh. S. 310 A. 3. RGSt. 59 60. StAnz. 222/20, GBBl. 1920 S. 431; TJäger 1920 S. 489. Oben S. 397 A.1; 398 A. 4; 227 9t. 2 b.

8. Ortl. Beschränkung auf Dienstbezirt der Berechtigten. 4. Sachl. Beschränkung auf folgende Mlle, in denen es nicht weiter ausgedehnt werden darf, als zur Erreichung des hierrrach erlaubten Zweckes erforderlich: a) Wenn Berechtigter bei Dienstleistung angegriffen oder mit Angriff geführt, bedroht, oder ihm durch Tätlichkeit oder gefährl. Drohung Widerstand geleistet wird — um Angriff abzuwehren oder Widerstand zu brechen. — Kiezu jeder J.berechtigte berechtigt (§ 53 StGB.). b) Wenn Berechtigter bei Dienstleistung zu Ablegung der Waffen oder anderer zu Angriff oder Widerstand geeigneter Werkzeuge auf­ fordert und Aufforderung nicht sofort befolgt wird, oder abgelegte Waffen oder Werkzeuge wieder ausgenommen werden — um Ge­ horsam zu erzwingen. — Auch dies gilt nach Notwehrbestimmungen für jeden J.berechtigten. c) Wenn nach vorläufiger Festnahme Festgenommener ent­ springt oder auch nur Versuch dazu macht — um Flucht zu ver­ hindern. — J.berechtigter, der nicht zu den in VO. bezeichneten Personen gehört, darf gegen den gem. § 127 StPO, frort Fest­ genommenen zur Fluchtverhinderung Waffe nicht gebrauchen. ö. Bon Schußwaffe darf nur Gebrauch gemacht werden, wenn Angriff oder Widerstand mit Waffen, Äxten, Knütteln oder an­ deren Werkzeugen oder fron mehreren gemeinschaftl. unternommen oder angedroht, oder wenn andere Waffen (z. B. Hirschfänger, Schlagring, Stock) unzureichend. Unmittelbarer Androhung eines Angriffs gleichzuachten, wenn Betroffener Waffen oder Werkzeuge auf Anruf nicht sofort ablegt oder wieder aufnimmt. Von Schuß­ waffe ist mit möglichster Schonung Gebrauch zu machen. — Sach­ gemäße Anwendung des § 53 StGB, führt für alle J.berechtigten zu gleichem Ergebnis. 6. Wenn irgend mögt, hat dem Waffengebrauch seine ausdrückl. Androhung froranzugehen.

II. Neben diesen Sondervorschr. allgemeine Notwehr­ bestimmungen, auch für I.- und Forstpersonal, maßgebend: 1. Notwehr (§ 53 StGB.): Jede, zur Abwehr eines gegen­ wärtigen, rechtswidrigen Angriffs von sich oder einem Anderen er­ fordert. Handlung ist straflos. Überschreitung in Bestürzung. Furcht oder Schrecken nicht strafbar. Auch Handeln in vermeintl. Notwehr straffrei3). — Keine Flucht statt angriffsweiser Notwehr, wenn Angegriffener durch Flucht berechtigtes Interesse an persönl. s) Jäger hält bei Dämmerung durch entschuldbare Sinnestäuschung Arbeiter mit Axt unterm Arm für Wilderer mit schußbereitem Gewehr und schießt auf den bei Anruf Fliehenden. — IW. 1924 S 1930, 1968: entschuldbarer Irrtum, eigenes Verschulden des Verletzten. — Hier kein Exzeß, da keine „echte Not­ wehr.

410

Waffengebrauch II 1, III.

Tierschutz § 360 13 RStGB.

-ober beruft. Ansehen, Sicherheit des J.reviers, Abstellung überhand­ nehmender Wilderei schädigt^). — Wird Wilderer auf frischer Tat betroffen, liegt bereits damit — ohne Bedrohung der Person des Berechtigten — gegenwärtiger, rechtswidriger Angriff, Eingriff in sein J.recht bor5* ).* *— * Fortdauer des Angriffs auch über juristische Vollendung des J.vergehens hinaus 6). — Verfolgung des Wilde­ rers über Grenzen eigenen J.gebietes zwecks Abnahme der Beute?). — Notwehr auch gegenüber fliehendem, bewaffnetem Wilderer: Ist auch fliehender, aber Waffe bei sich führender Wilderer in den An­ griffshandlungen auf verfolgenden J.berechtigten noch nicht so weit gegangen, daß er auf ihn anschlägt, so bietet doch diesem die Tat­ sache, daß Gegner sich seines einen Angriff jederzeit ermöglichenden Gewehrs auf Anruf nicht entledigt, genügenden Anlaß zur Altnahme, daß Angriff im nächsten Augenblick erfolgen könne. Hier drängt Lage zu alsbaldigem Vorgehen mit Abwehrhandlungen, weil Gefahr durch Högern wächst, daß Wilderer überfall begünsti­ gende Deckung erreicht oder Überraschung des aus plötzl. Angriff nicht gefaßten Verfolgers zu unerwartetem Umdrehen, Niederwer­ fen und Wasfengebrauch ausnützt. Es liegt unmittelbar bevor­ stehender, also gegenwärtiger, rechtswidriger Angriff vor; Maß der erlaubten Verteidigung wird durch Benützung der Schußwaffe des J.berechtigten zu einer Körperverletzung des ihn an Leib und Leben bedrohenden Wilderers nicht überschritten v). III. Begriff der zivilrechtl. Notwehr (§ 227 BGB.) deckt sich mit strafrechtlichem. Durch sie gebotene Handlung nicht widerrecht­ lich; keine Schadensersatzpflicht, die auch bei den durch VO. v. 20. Sept. 1920 (Zisf. I) gedeckten Handlungen nicht eintritt.

J. Tierschutz. § 360 RStGB. Mit Geldstrafe bis zu einhundert­ fünfzig Reichs-Mark oder mit., Haft wird bestraft: 13. wer öffentlich oder in Ärgernis erregender Weise Tiere boshaft quält oder roh mißhandelt.

S. S. S. S. —

«) RGSt. 16«»; RGZ. 84-«»; I«. 1914 S. 587. 6) RGSt. 35«o«; 55fei. «) RGSt. 53,1»»; 55,»»; KG. 10. T«z. 1921, „Wild u. Hund" 1921 813; 1922 S. 498; oben S. 384,1; 385,3. 0 RGSt. 12,iis; 57,79; „Wild u. Hund", 1921 S. 813. «) RGSt. 23. Oft. 1918; 53,°», “»; »Säger 1917 S. 333, 572; 1918 304; 1920 S. 318, 502, 503; 1919 S. 331, tnäbef. 334ff.; Wirsch. 242 und F. 243, 244; „Wild und Hund" 1915 S. 466; 1917 S. 419; 1927 778; ZsRpfl. 1919 S. 58; Recht 1919 S. 124; ZW. 1924 S. 1968,»; OLG. Mü. 3,«»; RGSt. 21. No». 1904 DIZ. 1904 S. 267; Pollw. S. 190.

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Waffengebrauch II 1, III.

Tierschutz § 360 13 RStGB.

-ober beruft. Ansehen, Sicherheit des J.reviers, Abstellung überhand­ nehmender Wilderei schädigt^). — Wird Wilderer auf frischer Tat betroffen, liegt bereits damit — ohne Bedrohung der Person des Berechtigten — gegenwärtiger, rechtswidriger Angriff, Eingriff in sein J.recht bor5* ).* *— * Fortdauer des Angriffs auch über juristische Vollendung des J.vergehens hinaus 6). — Verfolgung des Wilde­ rers über Grenzen eigenen J.gebietes zwecks Abnahme der Beute?). — Notwehr auch gegenüber fliehendem, bewaffnetem Wilderer: Ist auch fliehender, aber Waffe bei sich führender Wilderer in den An­ griffshandlungen auf verfolgenden J.berechtigten noch nicht so weit gegangen, daß er auf ihn anschlägt, so bietet doch diesem die Tat­ sache, daß Gegner sich seines einen Angriff jederzeit ermöglichenden Gewehrs auf Anruf nicht entledigt, genügenden Anlaß zur Altnahme, daß Angriff im nächsten Augenblick erfolgen könne. Hier drängt Lage zu alsbaldigem Vorgehen mit Abwehrhandlungen, weil Gefahr durch Högern wächst, daß Wilderer überfall begünsti­ gende Deckung erreicht oder Überraschung des aus plötzl. Angriff nicht gefaßten Verfolgers zu unerwartetem Umdrehen, Niederwer­ fen und Wasfengebrauch ausnützt. Es liegt unmittelbar bevor­ stehender, also gegenwärtiger, rechtswidriger Angriff vor; Maß der erlaubten Verteidigung wird durch Benützung der Schußwaffe des J.berechtigten zu einer Körperverletzung des ihn an Leib und Leben bedrohenden Wilderers nicht überschritten v). III. Begriff der zivilrechtl. Notwehr (§ 227 BGB.) deckt sich mit strafrechtlichem. Durch sie gebotene Handlung nicht widerrecht­ lich; keine Schadensersatzpflicht, die auch bei den durch VO. v. 20. Sept. 1920 (Zisf. I) gedeckten Handlungen nicht eintritt.

J. Tierschutz. § 360 RStGB. Mit Geldstrafe bis zu einhundert­ fünfzig Reichs-Mark oder mit., Haft wird bestraft: 13. wer öffentlich oder in Ärgernis erregender Weise Tiere boshaft quält oder roh mißhandelt.

S. S. S. S. —

«) RGSt. 16«»; RGZ. 84-«»; I«. 1914 S. 587. 6) RGSt. 35«o«; 55fei. «) RGSt. 53,1»»; 55,»»; KG. 10. T«z. 1921, „Wild u. Hund" 1921 813; 1922 S. 498; oben S. 384,1; 385,3. 0 RGSt. 12,iis; 57,79; „Wild u. Hund", 1921 S. 813. «) RGSt. 23. Oft. 1918; 53,°», “»; »Säger 1917 S. 333, 572; 1918 304; 1920 S. 318, 502, 503; 1919 S. 331, tnäbef. 334ff.; Wirsch. 242 und F. 243, 244; „Wild und Hund" 1915 S. 466; 1917 S. 419; 1927 778; ZsRpfl. 1919 S. 58; Recht 1919 S. 124; ZW. 1924 S. 1968,»; OLG. Mü. 3,«»; RGSt. 21. No». 1904 DIZ. 1904 S. 267; Pollw. S. 190.

1. Bestimmungen über Hegezeit und Vogelschutz bezwecken in erster Linie die Erhaltung des Wildstandes und der nützl. Bögel im Wirtschaft. Interesse. 9-ebenher verfolgen sie auch den Zweck, grausame Erlegungsarten zu verhindern *), daneben aber § 360 Ziff. 13 RSt GB. anwendbar, der nicht das Tier um seiner selbst ivillen schützt, sond. Verletzung des menschl. Empfindens straft, das im Mitgefühl für die Tiere sich äußert2),3 *damit 5 * 7 aber doch einen wirkl., tvenn auch nicht sehr weitgehenden Tierschutz schafft. Gewisse un­ gewollte Grausamkeiten, die der beste Jäger am meisten bedauert und nach Kräften vermeidet, bringt auch der weidgerechteste I.Detrieb mit sich2). Das liegt in der Natur der Sache und berechtigt nicht zur Verdammung der I. als einer „tierquälerischen" Tätig­ keit. Offensichtl. rohe, unweidmännische Handlungen werden leider Dom Gesetz nicht getroffen, allein es finden sich doch Mittel, bei der Strafzumessung aus anderen Gesetzesbestimmungen, gegen welche solche Handlungen in der Regel verstoßen werden, auch die dabei be­ kundete rohe Gesinnung zu treffen. So bei unberechtigtem Erlegen einer Rehgeiß *), welche hilflose Kitze führte; Verwendung von Schlingen, in denen sich ein Rehkitz zu Tode marterte2); Gebrauch des Schrotschusses auf Hochwild, das wegen Mangels einer Schweiß-' führte nicht gefunden wird und elend verludert2). § 36013 ist hier nicht zutreffend; aber die einem Tier bereiteten, vom Täter vor­ aussehbaren Qualen rechtfertigen eine empfindl. Bestrafung. Ka­ strieren eines Rehbockes zur Erreichung einer Perückenbildung: aus gefühlloser Gesinnung entspringende Störung des körperl. Wohl­ befindens des Tieres, „rohe Mißhandlung", falls „öffentlich" oder in Gegenwart eines dadurch in seinem Mitgefühl verletzten Zeugen «erfolgt, als „Tierquälerei" zu ahnden^). Ebenso zu beurteilen Liegenlassen schwer angeschossener Tiere, deren Erlösung dem Er­ leger mögt8). 2. Im J.betriebe werden Hunde zur Erlegung von Raubzeug Derwendet. Raubzeugarbeit der Erdhunde (Dachshunde, Foxterriers) im Bau, der Vorstehhunde am verwundeten Tiere muß gelehrt und geübt werden. Zu diesem Zwecke finden „Schliefen" im stets kon­ trollierbaren Kunstbau mit eigens gehaltenem Fuchs, Dachs, Iltis statt. Bei diesen „übungsschliefen" kommt es ebenso, wie bei Dressur des Vorstehhundes auf jene Raubtiere und die Katze zu Kämpfen, die mit Verletzungen der Hunde wie der übungstiere. 2

§§

13,

14

MD.;

33 2

Z.

d u. d,

8 am

Schluß

VSchG.;

2)DUb. S. 1431 A. a zu 3 360," 1. c. 3) Weidwund-, Laufschüsse, Verlieren angeschossenen Wildes, das oft erst nach langem Leiden verendet. 0 §§ 3, 18 JPV. 5) 38 13, 18 ZPD. «> 38 14, 18 JPB. 7) Olsh. S. 1432 K c; 827 K. 4a; Opvh. S. 938 A. 89a; 531 A. 17. 8) Raubzeug, Hunde, Katzen, vgl. oben S. 280 VIII.

412

Tierschutz § 360 13 RStGB. 2-4

häufig mit dem Mwürgen der letzteren enden. Jüngere und noch nicht ganz ferme Hunde werden dabei, um sie nicht abzuschrecken und ihren Schneid zu wecken, mit fertigen Hunden zusammen ge­ übt, so daß sie im Übergewicht sind und den schon von letzteren tödlich verletzten Räuber rasch angehen und töten. Außerdem wer­ den,,^ reis schlief en" abgehalten, um die fermen Hunde zu ermit­ teln, welche zur Vererbung ihres Schneids auf Raubzeug und damit zur Zucht tüchtiger Gebrauchshunde am geeignetsten sind. Beide Arten von Schliefen sind zur Heranbildung und Züchtung von Hunden notwendig, welche zum Betrieb der Raubzeugs, am besten verwend­ bar und damit der für eine Pflegt. Behandlung und nachhalt. Be­ nützung der J.n unentbehrl. Raubzeugverfolgung am vollkommen­ sten zu dienen imstande find9).io)Dressur- und Zuchtzweck können zur Erreichung ihres j.nützl. Zieles in der Verletzung und Tötung von Übungstieren ein Mittel nicht entbehren, das dem Laien grausam erscheinen, sein Mitgefühl verletzen mag. Nutzloses oder gar „bos­ haftes" Quälen und „rohes Mißhandeln" unterläßt der anständige Abrichter stets, mögen sie Hund oder Raubtier treffen. Deshalb können seine Handlungen nicht unter § 36013 fallen. Er wird auch für gehör. Abschließung der Schliefplätze sorgen, damit auch durch sachgemäße Raubzeugdressur das Publikum nicht belästigt oder in seinem Empfinden gestört werde Hetzen mehrerer Hunde auf den gesunden Fuchs oder Dachs, zumal älterer, fermer Tiere, ist über den Tressurzweck hinausgehende, nach § 36013 zu strafende Quä­ lerei, wenn dadurch Ärgernis erregt wird; Öffentlichkeit diesesfalls nicht verlangt; umgekehrt Ärgernis nicht erfordert., wenn Öffent­ lichkeit vorliegt. 3. Rechtl. gleich zu beurteilen ist Einarbeiten oder Prüfen auf Schweiß, wobei dem Wild ein Schuß beigebracht wird, der ihm noch weitere Flucht ermöglicht und nicht allzuviel schweißt, um Aufgabe des Hundes zu erschweren, Verlässigkeit auf Schweiß mög­ lichst sicher zu erproberl, Ausharren beim verendeten oder gestellten Stück („Totverbellen", „Standlaut") bis zur Ankunft des Jägers, Verwendbarkeit zum „Totverweisen" und Apportieren auf größere Entfernung tunlichst einwandfrei beurteilen zu können. 4. Objektiv sind solche Abrichtübungen für J.hunde auch nicht „grober Unfug" nach § 360 Ziff. 11 RStGB. Gewisse Hantierungen des täglichen Lebens, also auch der I. und der I.Hunddressur, sind berufs- oder gewohnheitsmäßig mit Vornahme von Handlungen verbunden, vor denen der zurückschreckt und in seinem Empfindungs­ leben gestört wird, dem Beruf oder Neigung zu den Hantierungen fehlt. Gewisse Dinge müssen im tägl. Leben vorgenommen werden, die störend in das Empfindungsleben Dritter eingreifen, die aber nach dem ganzen Gang der Entwickelung des Lebens geschehen 9) § 1 JPV. io) Schöffenger. Mü., Urt. v.

1. Ang.

1912 C 2170/12.

Tierschutz §360 13 RStGB. 4. Steuerrechtliches I—IIL

418

müssen und nicht vermieden werden können, überempfindl. Awfchauungen anderer, deren Denken möglicherweise feiner, vorge­ schrittener als der gegen solche Dinge abgestumpfte Sinn der Täter, werden gegen Berletzurlgen nicht geschützt. Anschauungen, die schon durch die übl. Art der Tötung von Wild im J-betriebe") oder der Abrichtübungen für J.hunde sich gestört finden, haben nicht An­ spruch auf Schutz gegen Verletzungen, auf ihre Beeinträchtigung kommen objektiv die Strafbestimmungen des Z 360 Zifs. 11 RStGB. nicht zur Anwendung12).

K. Steuerrechtliches. I. Einkünfte aus Ei g enj., soweit J.eigentümer auf Grund und Boden seiner Eigenj. Land- und Forstwirtschaft betreibt, einkommensteuerpflichtig. Einkünfte aus Pachtj. dagegen nichts. II. Erlöse aus Eigen- und Pachtj.betrieb u m s a tz steuerpflichtig, außer wenn J.ausübender J.beute grundsätzl. für sich und seine Familie behält und nur ausnahmsweise verkauft. Gastwirt, der seine J.beute im eigenen Geschäft verwendet, umsatzsteuerpflichtig. — Steuersatz: 2i/2 o/o. — Zahlung an Finanzamt des Wohnsitzes*2). III. J.pachtstempel: oben S. 156. — J.karten-(J.schein-)stempel: oben S. 208 n) Abmcken des angeschossenen Bockes, Erschlagen des im Eisen gefangenen Vnchses durch einen Stockhieb über die Nase, Töten des laufkranken Hasen durch einen Schlag mit der flachen Hand hinter die Löffel. 12) OberstLGSt. 11, »u. i) 88 6, 26 Abs. I, n Einkommensteuerges. vom 10. August 1925; DJäger 1925 S. 668; 1926 S. 279. 2) § 1 Ws. I, II Reichs-Umsatzsteuerges. vom 26. Juli 1918/24. Der. 1919; DJäger 1921 S. 359, 462.

Tierschutz §360 13 RStGB. 4. Steuerrechtliches I—IIL

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müssen und nicht vermieden werden können, überempfindl. Awfchauungen anderer, deren Denken möglicherweise feiner, vorge­ schrittener als der gegen solche Dinge abgestumpfte Sinn der Täter, werden gegen Berletzurlgen nicht geschützt. Anschauungen, die schon durch die übl. Art der Tötung von Wild im J-betriebe") oder der Abrichtübungen für J.hunde sich gestört finden, haben nicht An­ spruch auf Schutz gegen Verletzungen, auf ihre Beeinträchtigung kommen objektiv die Strafbestimmungen des Z 360 Zifs. 11 RStGB. nicht zur Anwendung12).

K. Steuerrechtliches. I. Einkünfte aus Ei g enj., soweit J.eigentümer auf Grund und Boden seiner Eigenj. Land- und Forstwirtschaft betreibt, einkommensteuerpflichtig. Einkünfte aus Pachtj. dagegen nichts. II. Erlöse aus Eigen- und Pachtj.betrieb u m s a tz steuerpflichtig, außer wenn J.ausübender J.beute grundsätzl. für sich und seine Familie behält und nur ausnahmsweise verkauft. Gastwirt, der seine J.beute im eigenen Geschäft verwendet, umsatzsteuerpflichtig. — Steuersatz: 2i/2 o/o. — Zahlung an Finanzamt des Wohnsitzes*2). III. J.pachtstempel: oben S. 156. — J.karten-(J.schein-)stempel: oben S. 208 n) Abmcken des angeschossenen Bockes, Erschlagen des im Eisen gefangenen Vnchses durch einen Stockhieb über die Nase, Töten des laufkranken Hasen durch einen Schlag mit der flachen Hand hinter die Löffel. 12) OberstLGSt. 11, »u. i) 88 6, 26 Abs. I, n Einkommensteuerges. vom 10. August 1925; DJäger 1925 S. 668; 1926 S. 279. 2) § 1 Ws. I, II Reichs-Umsatzsteuerges. vom 26. Juli 1918/24. Der. 1919; DJäger 1921 S. 359, 462.

414

Jagdkalender.

Bayern.

Zagdkalender BayeruS «nd der angrenzenden deutsche« und öster­ reichischen Staaten«)

Alt- und Schmaltiere Wildkälber

Damhirsche Damtiere

Rehböcke ReygLitzen. Reh- und Gemskttze?) Auer- und Birkhennen_________

Murmeltiere Fasanen

Feldhühner und Wachteln

Wildenten Waldschnepfen u. Bekasstueu (t u HoLgeb. n. 1 5 m. SO. 6 Swonrei») DaS auf den MSsern brütende Federwild. Wildtauben

1

Dez.

1

Sept.

Juni I

I M ai

A p ril I

1

M

Hasel-, Schnee-, Steinhühner

W

Auer- und Birkhähne

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Dachse

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Hasen

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Gemswild

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7. Juli 1926.

I BO. v 'M 6. I.nt 1909. ~

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SBitttemierg BO. r>. SfflHtt». 12. Mai 1924.

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Brachvögel, Rallen, Taucher, Möven, Fischreiher, Taaraubvögel mit Ausnahme der Turrnu. Wanderfalken, der Habichte und Sperber

IH J1 1'

WW SS SSW« i WW W IM M-

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27

418

Jagdkalender.

»ade«
^ I I__________________ ♦) Ausgenommen Fischreiher, der keine Schon-Qt Jät MLe anderen Wildarten haben das ganze Jahr Schußreit.

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1 i

I

vom 19. 8. 1893. BO. v. L. 9.1893 u. 29.4.1914.

I ip Stauwerk 100 (aufgestauter Fluß,

Bach — kein See i. S. d. Art. 2* 3g.). Steg 77 (u. Eigenj.einfriedg.).

Stehende Gewässer (Eigenj.). Steige, Stiegeln, 78,

95,

99

82 (in Eigenjagdumschließung); s. a. Birschst eige. Steigerwald 86 F. 158 (Mittel­ gebirge — Flachland). Steilhänge 76 F. 96 (Eigenj.abschluß); 97 (Hochgebirge, Zu­ sammenhang); 39, 371 (abge­ stürztes Wild). Stein 87 (u. Umgebg. — Hoch­ gebirge); -Adler 62, 299 (nicht j.bar); 30240 (geschützt); -Falke 62 (j.bar); -Huhn 58 (j.bar); 234 (Hegezeit); 257 (Wildbretverkehr); -Kauz 294, 3009 (geschützt); -Marder 57 (j.bar); 204 (Selbsthilfe); 204 (Jagd auf — im Hause, .J.­ karte); 236 (keine Hegezeit); -Mäuerl 76 F. 97, 805.117 (Eigenj.umsriedg.); -Schmät­ zer 3Ö241 (geschützt); -Sper­ ling 65, 295, 300^0 (geschützt); -Wälzer 6036 (j.bar); 236 (keine Hegezeit).

Stellvertretung 37, 372 (des I berecht. bei Besitzerwerb an Wild); 149, 150 (des Bieters bei J.versteigerg.); 124 f. (der Grundbesitzer durch Gemeinde bei J.verpachtg.); 398 (des I.berecht. bei Aufseherbestellg.); 230 (desgl. bei Zertifikaterteilung); 241 (desgl. bei Schon­ wildabschuß); 247 (desgl. bei Genehmigg. zum Betreten des J.gebiets in J.ausrüstg.); 37, 69, 231 (desgl. durch J.gast); 49 (desgl. keine, durch Fisch.berecht.). Stelzenläufer 6027 (j.bar). Stempel 208 (für J.karte, I.-

schein); 209 (1/2 St. f. Staatsregiej.karte); 209 (kein, für Schutzgewehrschein); - B e t rag 223, 232 (als administrative Ersatzverbindlichk. neb. Strafe). Stephanitag 307 (attgem. Feier­ tag). Steppen-Huhn 58 (j.bar); 236 (keine Schonzeit); 254 (Gelege); -Weihe 62 (j.bar). Sternhelle 383 (Nachtzeit — er­ schwertes J.verHehen). Stiegeln, s. Ztk^ige. Stieglitz 30010 ^geschützt). Stiftung 66 (Mgenj.recht — Grundeigentümer); 212 (Unterstützg. aus wohltät. — I.karte); -j.beamte 191 (Zeug­ nis für gelernte Jäger). SMet 283 (Führg.sverbot). Sttmnrrecht 135 f. (im Stadt-, Gemeinderat). Stock 283 (Schußwaffe in — Führen, Handel); 407 F. 105 (gefährl. Werkzeug — Wider­ stand). Stockente 61 (j.bar); 234, 414 (Hegezeit). Störche 59 (nicht j.bar); 30242 (geschützt); 288 (Nester auf Häusern); 292 u. F. 5 (Selbst­ hilfe). Störung der Jagd 346ff. (zivilrechtl. Schutz); 47, 280(durch wildernde Hunde, Katzen); 162, 180 (durch vertragsfeindliche Handlg. Einzelner); 70, 165, 173, 179 f. (Gewährleiste der Gemeinde für); der Sonnu. Fe st tags feier durch I. 303 ff. Stoibensee 100 (öffentl. See). Stoh -Bögel 393 (Einziehung); -Waffen 283 (Führen). Straf-Antrag 228 (kein, bei J.polübertretg.); 246 (kein, bei

übertretg. des § 368" RSt.GB:); 280 (Erfordernisse — § 303 RStGB.); 381, 386, 388 (bei J.vergehen); 395 (u. Einziehg.); -Befehl 380, 386 (b. J.vergehen); -Erhöhung 381, 386, 388 (bei J.vergehen); 397, 407, 408 (bei Widerstand); -Unmündige 214 (J.karte); 375 (als Werkzeug bei J.ver­ gehen); -Zumessung 380 (Verdacht früheren Wilderns kein Grund für höhere). Strand - L ä u fe r 60 "^-22 (j.­ bar); -Reiter 6027 (j.bar). Strafen 103 (Privat-, Einrech­ nung in Eigenj.fläche); 104, 106 (öffentl. — keine Zusammenhangstrenng. — keine I.bezirksverbindg.); 123 (desgl. Einrechng. in Gemeindej.); 116 (keine Umschließg.sunterbrechg. durch — bei Jnklaven); 184 (I.pachtanteil): 269, 270 (Tra­ gen von Gewehren auf); -Gra­ ben 249 (Straßenzugehör). Sträucher 314, 331 (Wildschaden). Strauheneier 288 F. 6 (Handel mit). Strecke 356 (Wildentwendg. von der). Streicher 283 (Führg.sverbot). Streife 248 (auf Wilderer — Be­ treten fremden J.gebiets); 402 (desgl. — Nacheile); 225, 304 (böhmische); 305 (-Suche — keine Treibj.). Streifwild 313 (Wildschaden). Streitgenossen 326, 336 (bei Wildschadensklage). Streitigkeiten, s. Zuständigkeit. Streitverkündung, s. Streitgenossen. Streu-Holweg 249 (Betreten in J.ausrüstg.); -Nutzung 348 (u. J.störg.).

494

Sachregister.

Streunende

Hunde, Katzen 57 (nicht j.bar); 73, 143, 172,180 (vertragsmäß. Verzicht auf Tö­ tung); 206, 209 F. 11 (keine J.ausübg. auf); 273ff. (Tö­ tungsbefugnis). Stricke 364, 382 F. 5 (zum Weg­ schaffen von Fallwild). Ströme s. Flüsse. Strychnin 266 (Verbot im I.betriebe); 158 F. 141 (Wildvergiftg.). Stubenvögel 292, 294. Stückzahl 240, 241, 242 (Fest­ setzung der, bei Schonwildab­ schuß); 243 (bei Wildabminderung). Stumme211 (J.karte); Schnepf-6 59 (j.bar); Schwan 45, 60 (jbar). Stundung 171 (des I.Pachtzinses),. Sturm -Möwe 61 (j.bar); -Schwalbe 6125 (nichtj.bar); -Taucher 6227 (nicht j.bar). Subhastation 70, 68 (des Eigenj.bezirks). Subjektiver Tatbestand 376 ff., 384 (bei J.vergehen); 403, 404/405 (bei Widerstand). Submission 151 f. (bei Gemeindej.verpachtg.). Suchjagd 305; s. auch Nach­ suche. Suhlen 16t (Anlegg. im J.bezirk). Sumpf-Läufer 6023 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); -Ohreule 294, 3009 (geschützt); -Otter (Nörz) 57 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); -Schnepfe 59u, 2o (j.bar); -Bögel 59 (j.bare). Sustentationsbeiträge 212 (Unterstützg. durch — J.karte).

T. Tabelle der Pachtverhandlungen 14 f.

Tafelente 6123 (j.bar); 234 (Hege­ zeit).

Tagelöhner 217, 218 (J.karte); 283 (Waffentragen); 399 (Wi­ derstand). Tagesordnung 136 (des Ge­ meinderates). Tagraubvögel, s. Adler, Falken, Geier, Weihen; 294 (u. Bogel­ schutzgesetz); 253 (Eier, Brut). Tagwerkzahl 66, 86, 103, 106, 107 (der Landeigenj.); 66, 101 (der Wassereigenj.); 111,114 (der ausmärk. Bezirke); 112, 113 (der Jnklaven); 114/115 (des Umschließungskomplexes); 113, 122, 129 (des Gemeindej.bezirks); 129, 132, 133 (der Unterbezirke); 144 (Bemessung des Aufwurfspreises nicht nur nach); 122, 119 (Berechng. der Jnklavenentschädigung nach) ; 184, 188 (desgl. des Pachtschil­ lingsanteils nach); 326 (desgl. des Wildschadensanteils der Grundbesitzer). Talsperren 100 (aufgestauter Bach — kein See i. S. d. Art. 24 IG.). Tannenhäher 65 F. 65, 253 F. 10 (Äer, Brut); 295 (nicht jbar). Tauben 48 (kein Erlegg.srecht des J.berecht.); 248 (kein Betreten fremder I. zwecks Verscheuchens von); wilde, 58i2 (j.bar); 235 (Hegezeit); 426 (Fortpslanzg.); -Berg 86 F. 159 (Borberg, Flachland); -Falke s. Habicht. Taubstumme 211 (J.karte). Taucher 612? (j.bar); 236 (keine Hegezeit); 253 (Eier, Brut); -Gänse s. Säger. Tausch 68 (Übertrags, des Eigenj.rechts durch); 132 u. F. 19 (von I.Parzellen). Täuschung 153, 162, 167 (bei

J.pachtvertrag)' 207 (bei I.kartenlösg.); 227 (bei J.kartenvorzeigg.). Te-ernsee 100 (öffentl. See). Teich 99, 100 (Begriff); 102f. (Ägenj. auf); s- auch Fisch­ teich; -Huhn 602 (grünfüßiges — j.bar); 254 (Gelege); 294, 295 (u. Bogelschutzgesetz); -Wasserläufer 6016 (j.bar); 236 (keine Hegezeit). Teilhaber, s. Gesellschaft, Mitpächter. Teil -nähme 215 (J.karte) ; 383 f., 385 f., 388, 389, 391 (bei J.vergehen); -pacht 165 bei F. 198. Teilung des J.bezirks 129, 132 ff. (in Unterbezirke); 132, 144 (keine, unter J.nachbarn — vertragt. Verbot); 169/170, 189, 368 (unter Mitpächtern). Teilzahlungen am J.pachtschilling 171. Telegraphen-, Telephonleitungen 272 (Beschädigung, Störung); -Drähte 159, 160 (Mldbeschädigg.). Tellereisen 267 (zulässiges Fang­ mittel), s. auch Eisen. Temminksstrandläufer 60 22 (j.­ bar); 236 (keine Hegezeit). Tengmalms-(Rauhfuß-)kauz 294, 300» (geschützt). Terzerole 216 F. 37 (J.karte); 283 (Führg.). Teschin 216 F. 37 (J.karte); 283 (Führg.). Tettau 90 (öffentl. Fluß). Teuschnitz 90 (öffentl. Fluß). Thomasschlacke 1.58 F. 137 (Wildvergiftg.). Tiere 38, 42, 63, 209 F. 11, 247 (nicht j.bare — fteier Fang); 42, 355 (gezähmte j.bare); 42 ff. (gefangene j.bare); 46 f. (zahme, Haustiere); 47 (gefährl., bös­

artige); 32, 38 f., 42, 47, 204, 205, 305, 313, 367, 371 f. (her­ renlose); 38, 55 ff., 234, 236, 237 f., 252 f., 291, 294, 363, 364, 367 (j.bare); 143 u. F.20 (landwirtschaftl. nützl.); 244 u. F. 3 (jagdl. u. landwirtschaftl. schädl.); 46, 47, 57 (verwilderte zahme); 42 f., 45, 204, 262 f., 313, 367 (in Wildparken, Fasa­ nerien); 204 F. 13, 313,324 f. (Wildschaden); 273ff., 338 (Tö­ ten, Beschädigen von); 393 (als J.geräte — Einziehg.). Tier-Gärten 42ff., 83, 204, 262 (für gefangene j.bare Tiere); 260 (Wild aus —, Kühlhaus); 342 (Schaden durch Wild in); 355 (Diebstahl an Wild in); 313 (Wildschaden aus — ausgebrochenen Wildes); 81, 265, 359, 364, 368, 382 (Ein­ sprünge in): 363 (Eindrücken von Wild aus freier Wildbahn in); 44, 64 f., 355, 365 f. (Ge­ weihabwürfe, Losung von Wild in); 367 f. (Eier, Nestbrut von Flugwild in); -Halter 278, 280 (von Hunden, Katzen); 341 (desgl. — Haftg.); 342 (von Wild — J.berecht., Tierpark­ besitzer — Haftg.); -Hand­ lungen 244 (Verkauf von Wild an —, Abminderg.serfüllung); 342 (aus — bezogenes Wild —- Haftg. für); -Quä­ lerei 280 (Anschießen streu­ nender Hunde, Katzen); 411 (im J.betrieb, bei Hundedres­ sur). Tirol 422 (J.kalender). Tod 68, 69 (des Eigenj.berechtig­ ten); 69 (des Eigenj.Pächters); 143, 170, 174, 179, 200 (des Gemeindej.Pächters); 174 (eines Mitpächters); 197 (des Ver­ trauensmannes); 231, 369 (des

496

Sachregister.

Ausstellers eines J.erlaubnisscheins)^ 285, 396 (des Täters — Einziehg.). Tödliche Verletzung von Wild 38 (Eigentumserwerb),- '269 (Fang­ schuß). Tollwut der Hunde 309. Tongruben 161 F. 166 (J.bezirksminderg.). Topinambur 331 F. 3 (Wild­ schaden). Tore s. Türen; 363 (Eindrücken von Wild durch Parktor). Tote Vögel 290, 295/296 (Ver­ kehr mit). Tot-verbellen, -verweisen 412 (Hundedressur, Tierquäle­ rei). Töten aufsichtslos streifender Hunde, Katzen, 57, 73, 143, 172, 180, 206, 209 F. 11, 273 ff.; — fahrlässiges, von Schonwild, 238 f.; ge fährlich er Tiere 47, 205; von Raubzeug 209 (Schutz­ gewehrschein); von Vögeln 287, 288, 290, 291, 295; von Wild durch Hunde 350; — desgl. im N o t st a n d 204; desgl. zur Wildschaden­ abwehr 330, 362; wutver dächtiger Hunde 309. Tötung 213, 216 (sahrläss. mit­ tels Schußwaffe — I.karte); 337 (Haftung — strafrechtl.); 338 f. (desgl. zivilrechtl.). Totschläger 283 (Waffe — Füh­ rung). Totschlag, s. Tötung; — 408 (u. Widerstand). Träger 205 (J.karte); 344, 346 (Berficherg.); 357 (Unterschla­ gung aufgelesenen Wildes). Tragen von Gewehren 269 f.; von Waffen 283 f.; zum Wegschaffen von Fallwild 382 F.5; 394.

Tragzeit des J.wildes 424 f. Transport 225 (von J.geräten ins Revier); 258, 259 F. 24 (von Schonwild); 394f. (gewil­ derten Wildes); -mittel 364, 382 F. 5, 391 F. 15, 16; 194 (bei J.vergehen). Trappen 5917 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); 426 (Fortpflanzg.). Trauben s. Rebstöcke. Trauerente 6123 (j.bar); 234 He­ gezeit. Treiben von Wild 360 (J.ausÜbung). Treiber 36, 202, 205, 357 (keine J.ausübg. der); 205 (keine J.­ karte); 64 f., 365 f. (Aneign. von Abwurfstangen); 374 f., 386 (Beihilfe zum J.vergehen); 391 (Einziehg. der von ihnen geführten J.hunde); 303, 306 (Kinder als); 306 (bei Sonntagstreibj.); 344, 346 (Bersicherg.); 54 (Beschädigg. durch Ottereisen — Hastg. des Fisch.berecht.); 399 (Widerstand ge­ gen J.beamten); -Klappern 391 F. 15 (Einziehg.). Treibjagd: An stellen der Schützen 248, 364; — Be­ griff nach § 12 JPB.: 263 f.; nach. § 3 KAVB.. vom 21. Mai 1897: 304ff.; — 306 (kein all­ gemeines Sonntagstreibj.verbot); Beteiligung an, 225 (Bersammlg., Abmarsch, Aus­ laufen der Schützen); 229 (nur eines Mitpächters, Erlaub­ nisschein); 284 (u. Schonwilderleggung durch unermittelten, Schützen); 306 (bei Kirchen — Strafbar!, auch der J.gäste); 306 (Straflosigk. der Gäste, Treiber); 339 (Gesamthaftung der Gäste für Körperverletzg., Tötg., Sachbeschädigg.); 385 (Mittäterschaft bei J.vergehen);

— hei Mondschein 263, 264; — Schadensersatz­ pflicht 338,339 f.; anSonn u. Festtagen 304 ff.; — Ver­ anstalter 242 f. (Strafbark, für Schonwilderlegung); 263 (desgl. nach § 12 JPB.); 306 (desgl. bei Sonntagstrj.); 306 (desgl. bei Trj. in der Nähe von Kirchen): 339f. (Haftg. f. Schadensersatz); Verbot 160, 233 F. 2 (kein allgemeines vertragl. Verbot); 173 (Gebrauchsvorenthaltg. — ao. Kündigg. des J.pächters); 241 (bei Abschußbewilligg.); — Verhal­ tungs-Vorschriften 238 f. (Ansprechen des Wildes); 270, 338 (Führg. U. Gebrauch der Gewehre); versehentliche Grenzüberschrettung bei, 351 (Schadensersatz für in der frem­ den I. erlegtes Wild); durch T. versprengtes Wild 376 (Aneignung durch J.nachbar); Vorbereitung demnächstiger, 363 (kein I.vergehen — aber Schadensersatz); in Wäl­ dern 263, 264; — auf Wild­ schweine, Wölfe, 306 (auch an Sonntagen); f. Klopf-, Such-, Riegelj. Trennung des J.bezirks, f. Zu­ sammenhang). Treppenübergänge 78, 82 (bei Eigenj.einsriedg.). Trichinen 262 F. 48 (Beschau). Triel (Dickfuß) 59, 236 (nicht j.bar); 36243 (geschützt). Triften 315 F. 23 (Heu in — Wildschaden). Trockenlegung von Weihern 102 (u. Wassereigenj.). Trunksucht 213, 214 (J.karte). Truppenübung 163 f., 179 (I.störg.); 179/180 (keine Unterlassgsklage); 376 (durch T. auf Behr, Jagdgesetz.

2. Ausl.

fremde I. versprengtes Wild); -Plätze 123 (J.bezirksbestandLeil); 161 I. 166 (J.bezirksminderg.); s. a. Manöver­ schäden. Truthuhn, wildes 5810 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); — zah­ mes 46. Tschechoslowakei 423 (J.kalender). Tschirner Ködel 90 (öff. Fluß). Türen, verschließbare, 81 f., 82 F. 126 (in Umfriedg. n. Art. 22 IG.). Turistenwege, markierte 250 (öff. Wege?). Turmfalke 6222 (nicht j.bar); 253 (Gelege, Brut); 294, 30244 (geschützt). Turnplätze 78 (im Hausgarten); 161 F. 166 (J.bezirksminderg.). Turteltaube 5812, 294 (j.bar); 235 (Hegezeit).

U. Übereinkommen 112, 118 (über Jnklavenj.entschädigung); 184; (über Maßstab des Gemeindej.pachtanteils); 188 (desgl. des Pachtanteils der angeschlossene^r Eigenj.); 335 u. F. 7 (über Wildschadensersatz); 327 (arg­ listiges, über Wildschadenrege­ lung zwischen Gemeinde u. Grundbesitzer — zwischen Ge­ meinde u. J.pächter). überfahren von Wild 160 (durch Eisenbahn, Kraftfahrzeuge). überfall 102 (im Fischweiher — Zusammenhang); -Wehr 100 (aufgestauter Bach — kein See). Überflutung 52 (des Fischwasserufers u. Recht des Fisch.berechtigten aus Art. 85 FG.); 161 F. 166 (dauernde, größerer J.bezirksflächen — Pachtnachlaß). Übergänge 250, 272 (Eisenbahn-, u. J.ausübg.).

32

498

Sachregister.

überhandnehmen 243 (des Wild­ standes — Abminderg.)' 243, 244 (j.barer Raubtiere — des­ gleichen)- 244 u. F. 3, 248 (nicht j.barer Tiere, insbes. Krähen — Bertilgg.); 291, 292 (j.schädl. Bögel),- 49, 50, 55 (von Fischereischädlingen — Abminderg.). Überhege 160, 172, 243 (Abminderg.)- 316 f. (u. Wild­ schaden). überjagende Hunde 274 (keine Tötgs.besugnis n. § 16 JPB.). Überlassung 144,172, 190,198 ff., 232, 169/170 (der J.ausübg. geg. Entgelt),- 69, 157, 153 (keine, des J.grundstücks an I.pächter)- 223, 225, 340 (der J.karte, des J.scheins an An­ deren — Haftg.)- s. a. Über­ tragung. Übermähiger Wild stand 243 f. (Abminderung),- 316 f. (Wild­ schaden)- s. a. üb er hege. Übernahme 168, 221 (der Ver­ pflichtungen eines Mitpächters). überschreiten der Bahngleise 250, 272 (b. J.ausübg.). Überschwemmung 330, 332 (u. Wildschaden),- s. a. Überflu­ tung. Übertragung der J.pacht 168, 190 (an mehr als 3 Pächter),172, 198 ff. (ohne Einwilligg. der Gemeinde)- 221 (bei Ein­ ziehung der J.karte)201 (Staatsaufsicht); des Schadensersatzanspruchs 342,. Überwachung des Wildbretvarkehrs 242 esgleichen — u. J.ausübg.). Weihen 6231 (echte — j.bar); 236 (ohne Hegezeit): s. auch Gabelweihe. Weiher 99 (Begriff): 102f. (Eigenj.): 161 F. 166 (bei Elektrizitätswerken — J.bezirksminderung); 100 (durch überfallwehre, Talsperren ent­ standener „Weiher" — keine Eigenj. n. Art. 2 Z. 4 IG.). Weihnachtsfeiertage 307 (allge­ meine Feiertage). Weiler 311 (Hundeabgabe in). Weinberg 245 (Betreten): 291 (Abschuß von Vögeln in); 329, 331, 324 F. 4 (Wildschaden in); -Stöcke 331 F. 3 (Wildscha­ den). Weitz-Blässe 601 (j.bar); 235 (Hegezeit); -köpfiger Geier 62 32 (j.bar); weißer Regen 90 (ösfentl. Fluß); Säger (-kleiner S.) 612* (j.bar); Storck59 (nichtj.bar); 302 (geschützt): -Wangengans 6122 (j.bar): 236 (ohne Hegezeit). Weiterverpachtung 168, 198 ff.; s. auch Übertragung der I.pacht. Weitsee 100 (öffentl. See). Weizen 325 F. 9, 331 F. 2 (Wildschaden). Wendehals 30246 (geschützt). Werkzeuge, gefährl., 337 F. 1 (Körperverletzung); 397, 407 (Widerstand). Wertloses Wild 63, 235 s., 238 (infolge Krankheit, Berletzg. — Tötg.); 63, 364 f. (infolge Verwesg. — Aneignung). Wesentliche Änderung des I.bezirks, s. Minderg. Wespenbussard 294, 299, 3003 (geschützt); 253, 254 (Eier, Brut).

Weyhers 273 F. 1 (Tötg. von Hunden — Geltung des § 17 der JPB. vom 5. Okt. 1863). Wicken 331 F. 3 (Wildschaden an). Widehopf 30247 (geschützt). Widerstand 217 (J.karte); 396 ff., 405, 407, 408 (Schutz des I.berecht.); 406 (passiver). Wiederanbau 332 f. (Wildscha­ den). Wiederkäuerwild 431 (Einfuhr u. Durchfuhr aus dem Auslaude). Wiederverpachtung, s. übertragg. der J.pacht. Wiesel 35, 5747 (j.bar); 204 u. F. 8 (Selbsthilfe, — I. aus — im Anwesen, J.karte); 236 (keine Hegezeit): 425 (Fortpflanzg.). Wiesen 245 (Betreten); -Ralle, -Sumpfhuhn (Wachtelkönig) 60, 236 (nicht j.bar); -Weihe 6231 (j.bar); 236 (keine Hege­ zeit). Wild, wilde Tiere, 38 (Be­ griff); jagdbares 32, 38, 56 ff., 237 f., 252 ff., 291, 328, 363 f. (J.ausübg.); 365 (Aneig­ nung von Teilen); 377 (Irr­ tum über J.barkeit); 381/382 (maßgebendes Recht); erleg­ tes 356 f. (Aneigng.); 165 (kein Verpächterpfandrecht an); 364 (Aufsuchen v.); ein gehegtes 42ff., 262; gezähmtes 33, 42, 395 (Aneignung); 396 (n. Wiedererlangg. der Freiheit); nicht j.bares 38, 42, 63, 209 F. 11, 247; Beschädi­ gung von, 54 (durch Otter­ eisen des Fischberecht); 157, 158 (durch Abzäung., verseuch­ ten Stalldünger, Kunstdünger); 159 (Entweichen giftiger, Berbrennungsstoffe, Kanalanlagen,

Drahtleitungen); 160 (durch Eisenbahn, Kraftf.zeuge); Ein­ ziehung von 265, 284 ff., 393; — s. a. Diebstahl, Eigen­ tumserwerb, Fallwild, Schon­ wild. Wild-Äcker 73, 143/144, 161 (Anlegg. von); 374 (an der Grenze); -Auffrisch un g 244 (Einfängen von Wild zwecks Abminderg. in einem u. Ver­ bringen in anderes Revier); 255, 261 (Ankauf u. Bersendg. von Wild zur); -Aussehen s. Aussehen; — -Bahn, freie, 43, 46 (Wild in); 313 (Wild­ schaden); -bret^ufschlag 259 (kein, der Gemeinden); -bretbeschau 262; -bretv er kehr 255 ff.:; -dichte Umzäung. 43, 77, 83 (u. Eigenj.); 329 (u. Wildschaden); -Dieb, -Diebstahl, s. I.vergehen; -Dünger (Losung) 44, 65 (Ngentum an); -Ein­ fuhr s. Einfuhr; -Einsetzen s. Einsetzen; -Verkehr 255 ff. Wildenten 61 (j.bar); 234, 414 (Hegezeit); 426 (Fortpflanzg.); 313 F. 12, 325 F. 9 (kein Wildschaden durch). Wilderer, 354ff.; -Gut 32f., 41 (kein Eigentumserwerb an). Wilde Fasanerien 45, 83; Kaninchen 56 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); 204, 251, 161 (Graben der Baue); 266, 382, 392 F. 17 (Ausräuchern der Baue); 379, 393 (Frettieren); Schwäne 45f., 60 21 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); Tiere f. Wild, Tiere; Truthühner s. Truthuhn. Wildernde Hunde, Katzen, s. Hunde, Katzen; Töten. Wilddichle Umzäunung, s. Um­ zäunung.

Wild-folge, s. J.folge; -fut­ ter 65. Wild-Gänse 6122 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); 426 (Fort­ pflanzg.); 313 F. 12, 325 F. 9 (Wildschaden); -Gärten 42f.; s. Tiergärten; -Handel 58 F. 20, 255 ff., 285 f.; 260 (Kühlhaus); -Häute 257 F. 7 (Handel mit); -Kälber 56 (Rotwild-, Dam-; j.bar); 234, 414 (Hegezeit)); 240 (Abschuß); Katze 57 (j.bar); 425 (Fort­ pflanzg.); -Konserven 257 (Handel); -Locken 392 F. 15 (Einziehg.); -Losung 44,65; -Marken 362 (Zeichnen von Jungwild mit —, J.vergehen); -Parke, s. Tiergärten; -Re­ servate 143 (vertragt. Ver­ einbarung von); -Schädel 63, 365 (Aneignung). Wildschaden: A n r e ch n g. der Ver­ gütung auf Pachtanteil der Grundeigentümer 186; Ab­ schätzung^!; Abwälzung 125, 325, 327 (auf J.pächter); Abwendung 204/205; 330f. (durch Töten von Wild); 313 (kein Ersatzanspruch des durch berecht. Abwendg. Betroffenen); 328, 332 (keine allgem. Pflicht zur): Anmeldung 333 f.; Anrechnung 166 (des ohne Rechtsgrund bezahlten — auf Pachtpreis durch J.pächter); Art 315 (der Verursachg.); Ausdehnung 313 (landesgesetzl.); Ausgleichung 332 (durch Wiederanbau); in ausmärk. Bezirken 110, 320; durch austretendes Park­ wild 313; an Bäumen, Baumschulen 314, 328, 329f., 331; Beschränkung landesgesetzl., 313; an Blu­ men 331 u. F. 5; an Bo-

510

Sachregister.

denerzeugnissen 312, 314, 321, 331 f. (stehenden, getrenn­ ten, eingeernteten); Eigenj.berechtigter 317 f., 329 (kein Ersatz von Wildsch. an); 318 (bei Anschluß an Gemeindej.); 318 (u. Grundstücks­ pächter); 318 (u. Eigenj.pächter); 318 (u. Pächter der angeschlos­ senen Eigenj.); 321 (Konkurs des); Entschädigungsbe­ rechtigte 317 ff.; Entzie­ hung der J.ausübg., gesetz­ liche, 312, 315, 318; Ersatz­ leistung 321, 322 (Zeit­ punkt); 322, 324 F. 4 (bei verschiedenen Ursachen); Er­ satzpflicht 312, 315 f., 329 f. (Träger der); 316 f. (aus un­ erlaubter Handlg.); Erwei­ terung, landesgesetzl., 313, 324; Feststellung 321, 331 (Zeitpunkt); 333 (bei Wieder­ anbau); Frondienste zur Abwendg. von, 186 (Anrechng. am Pachtanteil hieran Unbetei­ ligter); 326 (desgl. an Rückersatzleistg. des hieran Beteilig­ ten); an Gartenerzeug­ nissen 329; Gegenstand 314 (des Ersatzes); Ge­ meinde, Ersatzleistg. der, 186 (Abzug am Pachtanteil); 125, 325 (Haftg. für Bergütg. an beteiligte Grundbesitzer); an Gemüsegärten im freien Felde 329; Gerichtsstand 335; an Getreide 331 u. F. 2 (Begriff); 331 (Zeit­ punkt); an getreideähnl. Erzeugnissen 331 u. F. 3 (Begriff); u. Grundeigen­ tümer 325, 326 (Haftg. für Rückvergütung an Gemeinde­ kasse); an Grund u. Boden 314; gütl. Abkommen mit Verletztem, mit Gemeinde 327,

335 F. 7; Haftbarmachg. des I.Pächters 125, 325, 326 (durch Gemeinde für Wildscha­ denrückvergütung); 327 (Ein­ wendungen des Grundbesitzers wegen unterlassener); inH au s gärten 204/205, 315: Haus­ tiere 204F. 13, 315, 324U.F.4 (kein Wildsch. an); an Hop­ fen 322, 331 F. 3; J.betrieb 202 F. 4, 315 (kein Wildsch. durch); u. J.berechtigter 315 (Haftg.); aufInklaven 118, 120, 315, 319; Klage auf Ersatz von 322, 326, 334, 335; an Körner­ früchten 324 u. F. 4; 313 F. 12, 325 F. 9; 331; kon­ kurrierendes Verschul­ den des Ersatzberecht. 322 f., 330; Kündigung 171, 327 (keine, wegen Nichtbezahlg. des Wildsch.rückersatzes durch I.pächter an Gemeinde); u. Kulturschädlinge 332, 333 F. 9 (Aufhebg. des Wildsch.ersatzanspruchs — mitwirkendes Verschulden des Ersatzberecht. wegen Nichtbekämpsung der); mehrere Verpflichtete 315, 325, 326 (Gesamthaftung): Mitteil ung 334 (der Wildschadenentstehg. an Ersatzpflich­ tigen); u. Naturereignisse 322, 328, 330 (Aushebung des Wildsch.ersatzanspruchs durch); Nebenintervention 326 (des I.Pächters in Wildsch.streit des Grundbesitzers gegen Gemeinde); Nichtzahlung des Rückersatzes durch J.Päch­ ter 171, 327 (kein Kündigg.sgrund); in Obstgärten 328, 329; durch Parkwild 313; Passivlegitimation der Gemeinde im Wildsch.streit 125, 326; Raubtiere 204 F. 13,

315, 324 u. F. 4, 5 (kein Wild­ schaden durch — an Haustie­ ren, aber an Grundstück u. Bodenerzeugnissen),' an Reb­ stöcken 329, 331 F. 3; Rege­ lung des Wildsch.ersatzes im J^achtvertrag 143, 145, 166, 171, 319, 324 F. 5, Rück­ griff 325, 326 (der Gemeinde auf Grundeigentümer)327 (des Grundbesitzers auf J.pächter); 125, 171, 327 (der Ge­ meinde auf J.pächter)' 327/328 (des JHächters auf Gemeinde); Schadenwild 313, 324f.; Schutzvorrichtungen ge­ gen Wildsch. 322 f., 328 ff.; an Sträuchern 314, 331; S tr ei t g e n o s se n s K a fti,' -Verkündung 326, 3Z5 (der Gemeinde u. des J.päcchters); Üb er hege 160, 316 ff., 319; Übernahme der Wildsch.vergütg. an Stelle der Pachtzinsentrlchtung 14S; y m f a n g des Wildsch.ersatzeS 321 f.; Unge­ zieferfraß 315, 322, 332, 333 F. 9 (Aufhebg. des Wildsch.ersatzanspruchs durch); Un­ terlassung 327 (des Rück­ griffs der Gemeinde auf regreßpflicht. J.pächter); 322 f., 328 f. (von Schutzvorkehrg. ge­ gen Wildsch. durch Ersatzberechtigten); Vergütung326(des Wildsch. an Gemeinde durch Grundbesitzer — Abzug vom Pachtanteil); Verhütung 204/205 (im Hausgarten durch Töten von Wild); 143 (ver­ trag!. Berpflichtg. des J4)ächters zur); 163 (kein Pachtnach­ laß für außervertragl.); 241 F. 8 (durch Wildabschuß); 204/205, 330 f., 362 (durch Tö­ ten von Wild); Verjährung 334 (d. Wildsch.ersatzanspruchs);

Verschulden 322, 334 (mit­ wirkendes, des Ersatzberecht.); 316, 317 F. 50 (kein — des Ersatzpslicht. erfordert.); ver­ spätetes Einernten 322 (mitwirkendes Verschulden deS Verletzten); Verteilung 325, 326 (des Ersatzes auf mehrere Gemeinden); 326 (des Rück­ ersatzes auf alle Grundbesitzer); Verzicht der Gemeinde auf primäre Rückvergütg. durch Grundbesitzer 327; derGrundbesitz er auf Rückerstattung durch Gemeinde 319; in We i nbergen 329, 331 F. 3; Zeitpunkt des Schadensein­ tritts 321 f., 331; Zerstö­ rung von Schutzvorrichtungen durch Ersatzberecht. 330; Zu­ ständigkeit in Wildsch.streitigkeiten 335. Wildschwäne s. wilde —, u. Schwäne. Wild-Schweine 47 F. 92 (an­ greifende); 56 (j.bar); 236 (keine Hegezeit); 264, 306 (Treibj. im Wald, an Sonn­ tagen); 262 (Wildbretbeschau); 431 (Schalenwild — Einfuhr aus Ausland; kein Wieder­ käuerwild); 424 (Fortpflanzg.); -Seuchen 64 F. 54 (Anzeigepflicht); 243, 244 (Wildstandsabminderg. bei); 158 (Über­ trags. durch Dünger). Wildsland 35, 233 (Erhaltg.); 160, 246 F. 11, 248, 249 (über­ mäßiger, Absckuß, Abminderg.); s. a. Überhege; 316 f. (desgl. u. Wildschadeir); 166, 171 f. (unwirtschaftliches Ausschießen); 42ff. (im Wildpark); 360 (I.vergehen erfordert keine Gefährdg. des); 163, 47, 278, 280, 347/348, 350, 351 (Beun­ ruhig^ des).

612

Sachregister.

Wild -Tauben 5812, 294 (j.Bar); 235 (Hegezeit); 253 (Ge­ lege, Brut); -Transport­ körbe, -netze 391 F. 15 (Einziehg.): Versendung 258, 261, 431; -Wagen 245, 246 (Fahren außerhalb der erlaubt. Waldwege); 292 F. 15 (Einziehg.); -Wechsel; s. Wechsel. Wind-bruch 330 (u. Wild­ schaden); -Büchsen 216 F.38 (Schußwaffe — J.karte); 284 (desgl. Waffenschein); -Hund 160 (vertragliches Verbot des Jagens mit). Winter- fütterung 73 (ver­ tragt. Verpflichtg. zur); -Saat 245 (Betreten bei J.ausübg. gestattet); 322 (kein Wildscha­ den bei Abäsen der — durch Rehe). Wirtschaft, ordentl., 332 f. (Wild­ schaden — Wiederanbau). Wirtschaftliche J.behandlg. 72, 166 f., 233 ff. (Pflicht zu). Wirtschaftslokale 308, 309 (Mit­ nehmen von Hunden in öffent­ liche). Wohn-haus 75f., 78, 80 (Be­ zieh g. zum Hausgarten, Hofraum, — Eigenj.); 204 (J.­ ausübg. im); 127 (abgebranntes — Eigenj.); - stätten 44 (im Wildpark).

Wohnortsveränderung

des

I.-

pächters 143, 165 F. 197, 170, 173 (kein Grund zur Pachtzahlgseinstellg., zum Bertrags­ rücktritt); 327 F. 16 (u. Erschwerg. des Wildschadensre­ gresses). Wohnung, Durchsuchg. der,401 (durch J.beamte zulässig). Wolf 57 (nicht j.bar); 306 (Sonntagstreibj. auf). Würger 294, 295 (nicht geschützt); 65, 253 (Eier, Brut).

Würgfalke 62 Würmsee 100 Württemberg Wüstenläufer

F. 44 (j.bar).

(öff. See). 417 (J.kalender). (Rennvogel) 6034

(j.bar); 236 (keine Hegezeit).

Wurfgabel 382 (J.gerät — er­ schwertes I.vergehen); 391 F. 15 (Einziehg.). Wut der Hunde 309f.

Z. Zahl 184 (Pachtanteiliszahlg. nach — der Grundeigentümer); der J.pächter 72, 189 (bei Eigeni.):'143iZ 189, 199 (b. Gemeinde).); 137, 189 (bei Unterbe­ zirken); der Vertrauens­ männer 195, 196 (bei gemeindl. Regiej.betrieb); der Treibj.teilnehmer 304 u. F., 5; s. a. Tagwerkzahl. Zahlungsfähigkeit des J pächters 146, 148, 154 (Nachweis); 174 (des überlebend. Mitpächters). Zahme Fasanerien 45. Zäune 43, 76 F. 97, 79, 80, 81, 82 f. (als Eigenj.einfriedg.); 66, 77, 81 (z. Abwehr von Weidevieh); 143,157,329 f. (zur Wildschadenabwehr). Zaun-Jagden 84, 161 F. 166, 183 (J.bezirksminderg. durch); -König 30248 (geschützt). Zeisig 30010 (geschützt). Zeitdauer, f. Dauer. Zerlegen von Rehwild 256, 261. Zerlegtes Gewehr 251 (u. Be­ treten fremder I.); 407 (keine Drohg. mit Schießgewehr im Sinne des § 117 RStGB.); — Wild 260 (Kühlhaus); 284 (Einziehg.); Vögel 290 (Han­ del mit). Zerstören 157, 161 (von J.vorrichtgen;. Erdbauen, RaubvogelHorsten durch Grundbesitzer od. Dritte); 49, 50 (von Horsten,

513

Die Zahlen bedeuten die Seiten. Eiern, Brut d. Fischschädlinge); 253, 287 (von Nestern, Eiern, Jungen der Bögel); 330 (von Mldschadenschuhvorrichtungen) ; 395, 403 (von Einziehgs.-, Bewetsgegenständen). Zertifikat (J.erlaubnisschein) 37 (Vollmacht); 224 (Privaturkunde); 38, 224, 228, 370 f. (bei vereinbarter J.folge); 143, -168, 194, 197, 229 f. (Erteilg.); 230 (keine Blankette); 230 (bei mehreren J.berecht.); 231 (ein -- f. mehrere J.gäste); 195 (Unübertragbk.); 230 f. (Beisichführen); 400 (Borzeigg.); 231 (Zurückgabe); s. a. Erlaubnisschein. Zerviden (Hirscharten, Wieder­ käuerwild) 64, 365, 65, 366 (Geweihbildg., WwerfeKr, Hirsch­ sprengen); 262 F. 48 (Wild­ bretbeschau); 431 (Einu. Durchfuhr aus Ausland). Zerwirken von Rehwild 256,261. Zeugwagen 392 F. 15 (Einziehg,>. Ziegelei 99 (Gehweg zu einer — fein Zusammenhangsvermittler für Eigenj.); 161 F. 166 (I.bezirksbeeinträchtigg.). Zielfernrohr 392 F. 15 (Ein-iehg'.). Ziemer (Krammetsvogel) 5813 (j.» bar); 235,414 (Hegezeit); 265, 361 (Verbot des Dohnenstiegs); 263 (int Wildpark); — 260 (Hasenrücken — Kühlhaus). Zimwerstu-en (Schußwaffe) 216 F. 37 (J.karte); 284 (Waffenschein). Zirben-(Tannen-)häher 65 F. 65, 253 F. 10. 295 (Eier, Brut, Vogelschutz). Zisel 56 F. 6 (nicht j.bar). Zoll-Beamte 155 (J.pachtg.); 227, 248 (J.schutz — Befug­ nisse); -Behörde 258 F. 19 (Wildversendg.); -Tarif 259 (u? Lokalwildbretaufschlag). Behr, Jagdgesetz.

2. Aust.

Zoologische Gärten 291 (Vogelschutz). Zuchttiere 145 (Haltg. der — statt Pachtzahlg.);. 185 (desgl. u. Pachtschillingsverwendg.); @41 (Haftg. für — in Hundehan­ delszwingern); 410 (Beranstaltgen. z. Ermittelg. der besten Z. (Hunde). Zugänglichkeit 116, 117 (der Jnklave auf Weg, Eisenbahn, Fluß, die Umschließg. durchschneiden): 129 (von Gemeindeexklaven) ; 173 F. 283 (Pachtvertragskündigg. wegen fehlender — des Reviers). Zugehörungen 106 (zu Eisen­ bahnen — keine Zusammenbangstrennung durch); 106 (desgl. zu öffentlichen Wegen, Straßen); 249, 250 (desgl. — Verbot des Betretens). Zug -Netze 266 (Fangen j.barer Vögel in großen); 289 (desgl. nicht j.barer Bögel): -Schnepfen 263 (im Wild­ park herrenlos); -Tiere 338 F. 15 (Berletzg., Tötg.). Zukauf von Grundstücken, s. Grunderwerb.

Zurückbehaltungsrecht

165

(des

I.Pächters am Pachtzins); 165 (kein — des J.verpächters an J.vorrichtgen des Pächters, er­ legtem Wild, J.ertrag). Zusammenhang 75 ff. (von Wohn­ haus, Hausgarten, Hofraum); des J.bezirks 97ff.; — (104 des an Flüssen, Kanälen lie­ genden Landbesitzes); 98s., 139 (jagdl. u. wirtschastl.); 102 f. (mehrerer Fischweiher); 103 f. (kein Zusammenhg. durch Wege, keine Unterbrechg. des — durch Wege); 115ff. (der Jnklavenumschließg.). Zusammenlegung von Gemeinde­ jagden 127, 130 ff. (u. deren 33

514

Sachregister.

Aufhebg.); 132 (keine teil­ weise Zusammenlegg.); 136 f. (Verpachte); 137 f. (Streitigk.); 181 (Pachtzahlg.)^ 189 (PächLerzahl). Zusammenrechnung von Grund­ besitz 84 ff. (bei Eigens, zur Erreichg. der gesetzt. Größe); 112 (keine — bleibender Nie­ derlassungen u. ausmärk. Be­ zirke); 114/115 (keine — der Jnklaven u. des Umschließungskomplexes); 113 (keine — meh­ rerer Jnklaven zur Bermeidg. der Jnklavierg.); 84, 88, 97, 101/102 (von Wasserbesitz mit Landbesitz); 101 f. (keine —von Landbesitz mit Wasserbesitz nach Art. 24 IG.); 87f. u. F. 168 (in Hochgebirge u. Flachland — Umrechng. der Tagwerkzahl), Zusammentreffen 84, 101/102 (mehrerer Eigenj.voraussetzungen); 386 (mehrerer Erschwe­ rungsgründe bei J.vergehen n. § 293 RStGB.). Zuschlag bei Gemeindej.versteigegerung 142, 148, 149, 150 (Begriff, Erteilg.); 148 (kein Vorbehalt des). Zusicherung von Eigenschaften einer I. 153 F. 90, 162 (falsche bei J.verpachtg.). Zuständigkeit: zur Abforde rung der J.karte, des I.scheins usw. 226 f., 400; s. a. Borzeigen; Ab nehmen von J.geräten, Wild, 247, 401, 403, 404; Abschätzung von Ma­ növerschäden, 179; von Wild­ schaden, 334; zur Aburtei­ lung von J.vergehen, 379, 386, 388; von Widerstandsver­ gehen u. -verbrechen 407, 408; von J.polizeiübertretg.en, 282; zur Anerkennung gelern­ ter Jäger, 191; der J.auf­

seher 18; zur Anordnung von Wildabschuß 239, 241; von Wildabminderg. 243, 244, von Raubzeugvertilgg. 244; zur Anstellung von J.schutzpersonal, 398; in ausmärk. Be­ zirken, 110 (J.ausübg.); 334 (Entgegennahme der Wildschadenanmeldg.); zum Augen­ schein in Wildschadensachen, 334; Ausstellg., Verweige­ rung, Einziehg. von J.karten, -scheinen, 208, 219; von Schutz­ gewehrscheinen, 209, 219; zur Beschlagnahme u. Durch­ suchung 400; für Erlaub­ nis zum Vogelfang, -töten, 291, 297; s. auch Erlaubnis; zur Festnahme 401, 403; im J.befugnis - u. I.rechtsstreit; zw. Grund­ eigentümern, — zw. Grund­ eigentümer oder Gemeinde u. J.pächter, — zw. Gemeinde u. Grundeigentümer, — 108 f., 128, 348; — zu J.p acht ver­ hau dl ungen, 142, 150; — zur Aufsicht über J.verpachtung 175f.; im Jnklavenstreit 120f.; bei Mitver­ pachtung einer Privat- mit einer Gemeindej., 140 f.; bei Streit aus Jchachtvertrag 179; bei Streit wegen I.pachtüVertragg. 201; zur Bildg. von Unter bezirken 135, 137; zur Verhaftung 401; zur Berre chng., Ber­ tei lg. des J.pachtschillings, 181, 185, 187; zur Aufstellg. von Vertrauensmännern 197; bei Wildsch.se rsatz­ klagen 337; für Zusam­ menlegg. von Gemeindej., 130, 135. Zustellung des J.pachtschillingsanteils 187 (keine — an

Die Zahlen bedeuten die Seiten.

Grundbesitzer, Finanzamt): des Augenscheinstermins in Wild­ schadensachen 335; der Wildsch.anmeldg. 334 (durch die Post). Zustimmung s. Einwilligung. Zutreiben von Wild 206, 305 (gegenseitiges, durch Jäger); 363, 374 ff., 380, 385 (aus fremder I.). Zuwachs 74, 140 (an Grundbesitz bei verpachteter Eigenj.). Zuwiderhandlung gegen rechtskräft. festgestellte Unterlassg.spflicht 41 F. 60, 347. Zwang 241 (kein — zur Durch­ führ g. eines genehm. Schonwildabschusses); 244 (zur Durchführg. einer angeordn. Schonwildabminderg.); 49, 50 f. (zum Abschuß von Usch.schädlingen); 124, 176 (zur J.ausübg. durch Gemeinde mittels Verpachtg.); 151, 176 (kein — zur Wahl der öffentl.. Versteigerung an den Meistbietenden). ZwangS-Enteignung 72 (von Eigenj. oder -teilen); 175 (u. Gemeindepachtj.),-Genoss enschäft der Grundeigentümer des Gemeindejagdbezirkes 36; -Lage u. durch diese veran­ laßte J.störg. 347; -Ber­

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aub er g., -Bersteigerg., -Berwaltg. des Eigenj.bezirks 68, 70, 71; -Vollstreckung 110 (aus Berwaltungsentscheiden) ; 156 (wegen Nichtzahlg. des I.pachtstempels); 208 (des J.kartenstempels); 395 (in Einzie­ hungsgegenstände); -Wechsel 363 (Herstellg. eines — zum Eindrücken von Wild in Wild­ park). Zwerg-Adler 6228 (j.bar); -Falke 6229 (Merlin, j.bar); -Gans 6122 (j.bar); -Möwe 6125 (jbar); -Ohreule 294, 3009 (nicht j.bar, geschützt); -Rohrdommel 5919 (j.bar); 48 (Erlegg.sbefugnis des Fisch.berecht.); -Rohrhuhn 60", 295 (j.bar); -Scharb e 6128 (j.bar); -Schwan 45, 6021. (j.bar); -Steißfuß 612? (j.bar): -Strandläufer 6021 (j.bar). Zwieselgruppe 87 (Hochgebirge). Zwinger (für Hunde) 78 (im Hausgarten, u. Eigenj.); 341 (Haftg. des Besitzers eines Handels-Z.). Zwischenhandel 260 (mit Schon­ wild); 287, 288, 295 (mit Eiern, Nestern, Bogelbrut).