Am Rande des Grabs: Todeskonzepte und Bestattungsritual in der frühmittelalterlichen Alamannia 908890295X, 9789088902956, 9789088902963

Der Entstehungskontext archäologischer Befunde und der darin fassbaren Objekte spielt eine bedeutende Rolle für die Inte

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Am Rande des Grabs: Todeskonzepte und Bestattungsritual in der frühmittelalterlichen Alamannia
 908890295X, 9789088902956, 9789088902963

Table of contents :
Vorwort
Einleitung
1. Die Archäologie und der Tod – Überblick zur Forschungsgeschichte
1.1 Gräberfeldarchäologie der Merowingerzeit in Südwestdeutschland
1.1.1 Gräberfeldarchäologie und Sozialstrukturen
1.1.2 Ethnizitäten als Problem der Forschung
1.2 Theorie und Grab
1.2.1 Kulturevolutionismus und kulturhistorische Forschung – Anfänge der Archäologie
1.2.2 Prozessuale Archäologie – Gräber in Zahlen
1.2.3 Postprozessuale Strömungen – Kontext, Symbole und Grab
1.2.4 Eklektische Denkansätze und Thanatoarchäologie
2. Thanatologische Theorie und frühmittelalterliche Gräberfeldarchäologie
2.1 Was ist der Tod? – Philosophische Betrachtungen
2.2 Die Evidenz des Leichnams – Grundlegendes zum biologischen Todesbegriff
2.3 Der kulturelle Umgang mit dem Todesbewusstsein und dem Leichnam
2.3.1 Todeskonzepte – Jenseitsvorstellungen und das post mortem
2.3.2 Bestattungsbräuche und die Toten im Netzwerk ritueller Handlungen
2.4 'Paganismus' und Christentum – Religion und Tod in der Alamannia
2.5 Thanatologische Perspektiven für das Frühmittelalter – Formulierung der Forschungsziele
3. Untersuchte Gräberfelder im Überblick
3.1 Bad Mingolsheim
3.2 Horb-Altheim
3.3 Weingarten
3.3.1 Aufteilung des Weingartner Gräberfeldes in zwei Fallbeispiele
4. Methodik
4.1 Statistik – Möglichkeiten und Grenzen
4.2 Datenaufbereitung und Aufbau der Datenbank
4.2.1 Basistabelle Bestattungen
4.2.2 Untertabelle Objekte
4.2.3 Untertabelle Anthropologie
4.2.4 Untertabelle Pathologien
4.2.5 Untertabelle Verwandtschaft
4.3 Verwendete statistische Verfahren
4.3.1 Clusteranalysen
4.3.2 Deskriptive Analysen der Cluster-Ergebnisse
5. Bad Mingolsheim
5.1 Kombinationsgruppen
5.2 Vergleich der Kombinationsgruppen
5.3 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Bad Mingolsheim
5.3.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten
5.3.2 Jenseitsmodelle
5.3.3 Konzepte von „gutem“ und „schlechtem“ Tod
6. Horb-Altheim
6.1 Ritualgruppen
6.1.1 Vergleich Ritualgruppen
6.2 Inventargruppen
6.2.1 Vergleich Inventargruppen
6.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen
6.4 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Horb-Altheim
6.4.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten
6.4.2 Jenseitsmodelle
6.4.3 Konzepte von 'gutem' und 'schlechtem' Tod
7. Weingarten
7.1 Weingarten Fallbeispiel 1
7.1.1 Ritualgruppen
7.1.2 Inventargruppen
7.1.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen
7.2 Weingarten Fallbeispiel 2
7.2.1 Ritualgruppen
7.2.2 Inventargruppen
7.2.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen
7.3 Weingarten Fallbeispiel 1 und 2 im Vergleich
7.3.1 Verwandtschaften in Weingarten
7.3.2 Wandel und Kontinuität im Weingartner Bestattungsritual
7.4 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Weingarten
7.4.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten
7.4.2 Jenseitsmodelle
7.4.3 Konzepte von 'gutem' und 'schlechtem' Tod
8. Todeskonzepte und Bestattungsritual in drei frühmittelalterlichen Gemeinschaften – ein Vergleich
8.1 Die Toten und die Lebenden in Bad Mingolsheim, Horb-Altheim und Weingarten
8.1.1 Sozialstruktur, Alltagsrealität und Totenidentitäten
8.1.2 Todeskonzepte aus kulturanthropologischer Perspektive
8.1.3 Todeskonzepte im historischen Kontext
8.2 Abschließende Bemerkungen
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Literaturverzeichnis

Digitaler Anhang (258 S.)
Anhang: Datenbank
Anhang: Bad Mingolsheim
Kombinationsgruppen
Anhang: Horb-Altheim
Ritualgruppen
Inventargruppen
Anhang: Weingarten
Weingarten Fallbeispiel 1
Ritualgruppen
Inventargruppen
Weingarten Fallbeispiel 2
Ritualgruppen
Inventargruppen
Tabellenverzeichnis

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Der Entstehungskontext archäologischer Befunde und der darin fassbaren Objekte spielt eine bedeutende Rolle für die Interpretation materieller Hinterlassenschaften. Gräber sind in erster Linie das Resultat eines emotional und sozial prekären Ereignisses in einer Gesellschaft – dem Tod eines ihrer Mitglieder. So stellt das Grab auch aus archäologischer Sicht eine primäre Quelle für die Auseinandersetzung mit dem Todesverständnis in vergangenen Gesellschaften dar. Barbara Hausmair geht in ihrer Untersuchung dem Einfluss von Todeskonzepten auf die Bestattungspraktiken der Bevölkerung in der frühmittelalterlichen Alamannia nach. Am Beispiel der Gräberfelder Bad Mingolsheim, HorbAltheim und Weingarten unternimmt sie einen Vergleich von archäologischen Mustern auf Basis der Grabbeigaben und Grabgestaltung mit anthropologischen Daten zu Alter, Geschlecht, Herkunft, Verwandtschaft und Gesundheitszustand der Bestatteten. Die durch diese Clusteranalysen eruierten Gruppen setzt sie in Beziehung zu soziologischen und kulturanthropologischen Theorien und Modellen zum Umgang mit dem Tod und zeichnet so das komplexe Zusammenspiel von Sozialstrukturen in den jeweiligen Bestattungsgemeinschaften, Todeskonzepten, Folgeweltmodellen und neu konstruierten Identitäten der Toten im Jenseits nach. Die thanatologische Herangehensweise bietet neue Einblicke in die Bestattungspraktiken und Vorstellungen merowingerzeitlicher Gemeinschaften in Südwestdeutschland und präsentiert eine sensible Verknüpfung theoretischer Überlegungen mit einer archäologischen Materialanalyse.

Am Rande des Grabs

Alle Kulturen lösen dieses Urproblem [den Tod] der menschlichen Existenz auf ihre Weise, und es gibt gewiß keine Kultur, die sich nicht als Lösung dieses Problems verstehen und auf diese Kernfrage hin analysieren ließe. (Jan Assmann, Der Tod als Thema der Kulturtheorie)

Hausmair

Am Ran de des G ra b s

Am Ran de des Todesko n z e p te u G nd Besta ra m i t te l a l t t b t u ngsritua s erlichen l i n Alama der f nnia

ISBN 978-90-8890-295-6

ISBN: 978-90-8890-295-6

9 789088 902956

Sidestone

Sidestone Press

Barbara Hausmair

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AM RANDE DES GRABS

Todeskonzepte und Bestattungsritual in der frühmittelalterlichen Alamannia

Sidestone Press

AM RANDE DES GRABS

Todeskonzepte und Bestattungsritual in der frühmittelalterlichen Alamannia

BARBARA HAUSMAIR

© 2015 B. Hausmair Published by Sidestone Press, Leiden www.sidestone.com ISBN 978-90-8890-295-6 (PDF e-book: ISBN 978-90-8890-296-3) Lay-out & cover design: Sidestone Press Illustration cover: Martin Valkhoff, Rotterdam Diese Publikation wurde dankenswerterweise ermöglicht durch Förderungen der HistorischKulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und des Zukunftskollegs der Universität Konstanz

Inhalt Vorwort7 Einleitung9 1. Die Archäologie und der Tod – Überblick zur Forschungsgeschichte 1.1 Gräberfeldarchäologie der Merowingerzeit in Südwestdeutschland 1.1.1 Gräberfeldarchäologie und Sozialstrukturen 1.1.2 Ethnizitäten als Problem der Forschung 1.2 Theorie und Grab 1.2.1 Kulturevolutionismus und kulturhistorische Forschung – Anfänge der Archäologie 1.2.2 Prozessuale Archäologie – Gräber in Zahlen 1.2.3 Postprozessuale Strömungen – Kontext, Symbole und Grab 1.2.4 Eklektische Denkansätze und Thanatoarchäologie

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2. Thanatologische Theorie und frühmittelalterliche Gräberfeldarchäologie 33 2.1 Was ist der Tod? – Philosophische Betrachtungen 34 2.2 Die Evidenz des Leichnams – Grundlegendes zum biologischen Todesbegriff 35 2.3 Der kulturelle Umgang mit dem Todesbewusstsein und dem Leichnam 37 2.3.1 Todeskonzepte – Jenseitsvorstellungen und das post mortem39 2.3.2 Bestattungsbräuche und die Toten im Netzwerk ritueller Handlungen 44 2.4 „Paganismus“ und Christentum – Religion und Tod in der Alamannia 47 2.5 Thanatologische Perspektiven für das Frühmittelalter – Formulierung der Forschungsziele 54 3. Untersuchte Gräberfelder im Überblick 3.1 Bad Mingolsheim 3.2 Horb-Altheim 3.3 Weingarten 3.3.1 Aufteilung des Weingartner Gräberfeldes in zwei Fallbeispiele

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4. Methodik77 4.1 Statistik – Möglichkeiten und Grenzen 77 4.2 Datenaufbereitung und Aufbau der Datenbank 78 4.2.1 Basistabelle Bestattungen 78 4.2.2 Untertabelle Objekte 86 4.2.3 Untertabelle Anthropologie 97 4.2.4 Untertabelle Pathologien 98 4.2.5 Untertabelle Verwandtschaft 102 4.3 Verwendete statistische Verfahren 102 4.3.1 Clusteranalysen 103 4.3.2 Deskriptive Analysen der Cluster-Ergebnisse 112

5. Bad Mingolsheim 5.1 Kombinationsgruppen 5.2 Vergleich der Kombinationsgruppen 5.3 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Bad Mingolsheim 5.3.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten 5.3.2 Jenseitsmodelle 5.3.3 Konzepte von „gutem“ und „schlechtem“ Tod

113 116 133 139 139 142 144

6. Horb-Altheim147 6.1 Ritualgruppen 147 6.1.1 Vergleich Ritualgruppen 156 6.2 Inventargruppen 161 6.2.1 Vergleich Inventargruppen 177 6.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen 182 6.4 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Horb-Altheim 186 6.4.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten 186 6.4.2 Jenseitsmodelle 189 6.4.3 Konzepte von „gutem“ und „schlechtem“ Tod 191 7. Weingarten193 7.1 Weingarten Fallbeispiel 1 193 7.1.1 Ritualgruppen 194 7.1.2 Inventargruppen 203 7.1.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen 237 7.2 Weingarten Fallbeispiel 2 238 7.2.1 Ritualgruppen 238 7.2.2 Inventargruppen 254 7.2.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen 278 7.3 Weingarten Fallbeispiel 1 und 2 im Vergleich 282 7.3.1 Verwandtschaften in Weingarten 282 7.3.2 Wandel und Kontinuität im Weingartner Bestattungsritual 287 7.4 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Weingarten 291 7.4.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten 291 7.4.2 Jenseitsmodelle 294 7.4.3 Konzepte von „gutem“ und „schlechtem“ Tod 297 8. Todeskonzepte und Bestattungsritual in drei frühmittelalterlichen Gemeinschaften – ein Vergleich 8.1 Die Toten und die Lebenden in Bad Mingolsheim, Horb-Altheim und Weingarten 8.1.1 Sozialstruktur, Alltagsrealität und Totenidentitäten 8.1.2 Todeskonzepte aus kulturanthropologischer Perspektive 8.1.3 Todeskonzepte im historischen Kontext 8.2 Abschließende Bemerkungen

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Abbildungsverzeichnis319 Tabellenverzeichnis325 Literaturverzeichnis333

Vorwort Seit dem Beginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit materiellen Hinterlassenschaften ehemaliger Bevölkerungen stellen Gräber und darin vorkommende Artefakt eine zentrale Quelle dar. Mit den tausenden Bestattungen, die bis heute auf dem Gebiet der merowingerzeitlichen Alamannia ausgegraben wurden, steht der Frühmittelalterarchäologie eine umfangreiche Datenbasis für die Erforschung des heutigen Südwestdeutschland und seiner angrenzenden Gebiete zur Verfügung. Chronologische Auswertungen des Fundmaterials aus diesen Bestattungen, die Rekonstruktion sozialer Verhältnisse und die Diskussion um ethnische Identitäten der Gemeinschaften, die zwischen 5. und 8. Jahrhundert in diesem Raum lebten, waren und sind bis heute die zentralen Themen dieses Forschungsgebiets. Die Frage nach den Glaubensvorstellungen in der damaligen Bevölkerung wird vorwiegend aus historischer Perspektive behandelt und widmet sich v.a. der Identifizierung von Glaubensbekenntnissen und dem Christianisierungsprozess. Erstaunlich wenig Berücksichtigung haben jedoch soziologische und kulturanthropologische Modelle zum menschlichen Todesverständnis in der archäologischen Interpretation dieser mannigfaltigen Befunde gefunden, die so stark mit der Endlichkeit des menschlichen biologischen Lebens verwoben sind. Gerade die Verknüpfung theoretischer Überlegungen mit der archäologischen Analyse materieller Hinterlassenschaften hat mich bereits während meines Diplomstudiums intensiv beschäftigt und die Faszination der Vielfältigkeit an Bestattungspraktiken in unterschiedlichen Kulturen, insbesondere aber im (früh) mittelalterlichen Europa, begleitet mich seit meiner frühesten Jugend. Mit dem Entschluss zum Doktorstudium am Institut für Urgeschichte und historische Archäologie an der Universität Wien war so auch die Entscheidung, in welche Richtung dieses Vorhaben gehen sollte, gefallen. Prof. Claudia Theune-Vogt gab schließlich den entscheidenden Impuls, soziologische und kulturanthropologische Modelle Bestattungsbefunden aus der frühmittelalterlichen Alamannia gegenüberzustellen und Todeskonzepte der merowingerzeitlichen Bevölkerung zum Thema meiner Dissertation zu machen, indem sie mir die Mitarbeit an der Auswertung des Weingartner Gräberfeldes und gleichzeitig die Betreuung meiner Doktorarbeit anbot. Die vorliegende Publikation ist das Resultat dieses Unterfangens und stellt eine überarbeitete Version meiner Doktorarbeit dar, mit der ich 2013 an der Universität Wien promoviert habe. Ein langfristiges Projekt wie dieses, ist immer abhängig von der Unterstützung und Förderung zahlreicher Personen und Institutionen. Daher nehme ich hier gerne die Gelegenheit wahr, mich bei all jenen zu bedanken, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt meiner Doktormutter Prof. Claudia Theune-Vogt, Leiterin des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie und Dekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, die mich stets in meinem Vorhaben bekräftigt hat und mich durch zahlreiche Diskussionen und hilfreiche Hinweise unterstützt hat. Durch die Zuerkennung eines JuniorFellowships des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien im Studienjahr 2009/10 und ein Forschungsstipendium der Universität Wien (02/2012–10/2012), hatte ich das Privileg, dem Projekt

vorwort

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über längere Zeiträume hinweg meine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Die MitarbeiterInnen des IFK und meine dortigen KollegInnen waren eine großartige Unterstützung zu Beginn des Projekts und das interdisziplinäre und motivierende Umfeld war richtungsweisend für die Entwicklung der Arbeit. Dem IFK verdanke ich auch die Möglichkeit im Rahmen des IFK_Junior-Fellow-Abroad-Programms meine Forschung im Studienjahr 2010/11 an den Universitäten in Cambridge und Reading (UK) fortzusetzen. In England haben mich Dr. Catherine Hills und Prof. Roberta Gilchrist an ihren Forschungsstätten in Cambridge (6 Monate) und Reading (3 Monate) willkommen geheißen und mir die Teilnahme an zahlreichen bereichernden Veranstaltungen und den Austausch mit KollegInnen aus der ganzen Welt ermöglicht. Dr. Karin Wiltschke-Schrotta vom Naturhistorischen Museum Wien hat mich freundlicherweise bei der Aufnahme der pathologischen Daten betreut und mir viel ihrer kostbaren Zeit geschenkt. Prof. Timothy Taylor, Universität Wien, hat als Zweitgutachter für die Dissertation fungiert und mir im Rahmen der Verteidigung und anschließender Gespräche hilfreiche Anmerkungen für die Überarbeitung der ursprünglichen Version gegeben. Bei Constanze Döhrer möchte ich mich für den hilfreichen Datenaustausch zu Weingarten und viele spannende Diskussionen bedanken. Janina Deppe, Universität München, hat mir ihre unpublizierte Diplomarbeit zu den Isotopenanalysen von Weingarten zur Verfügung gestellt. Dr. Alfred Czarnetzki hat mir freundlicherweise Einsicht in seine unpublizierten Unterlagen zu Weingarten ermöglicht, die Mitarbeiter der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen den Zugang zum Sammlungskatalog. Viele KollegInnen und FreundInnen haben durch konstruktive Kritik, Diskussionsbereitschaft und kontinuierliche Motivation zum Gelingen dieser Untersuchung beigetragen. Stellvertretend für viele andere möchte ich hier Gruia Badescu, Gudrun Bajc, (nochmals) Constanze Döhrer, Mircea Iliescu, Adriana Dote, Caroline Kaltenreiner, Maikel Kuijpers, Lukas Mairhofer, Magdalena Naum, Fernando Ozório de Almeida, Katharina RebaySalisbury und Tracey Wood nennen. Meine Verleger Corné van Woerdekom und Karsten Wentink haben den Prozess der Manuskriptvorbereitung mit viel Geduld und Unterstützung begleitet. Die Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien und das Zukunftskolleg der Universität Konstanz haben freundlicherweise die Finanzierung der Publikation übernommen. Mein besonderer Dank gilt Catalin N. Popa, der mir nicht nur ermöglicht hat, seinen Algorithmus für die statistische Auswertung dieser Arbeit zu erlernen und zu verwenden, sondern der v.a. die moralische Stütze in dieser Zeit war. Zum Abschluss möchte ich meiner Familie für ihre Unterstützung danken, besonders meinen Eltern Monika und Norbert Hausmair. Widmen möchte ich dieses Buch meiner Großmutter Johanna Hemmer.

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am rande des grabs

Einleitung Der ursprüngliche Entstehungskontext eines archäologischen Befunds und der in ihm fassbaren Objekte spielt eine primäre Rolle für die Interpretation materieller Hinterlassenschaften. Gräber stellen in erster Linie das Resultat eines sozial prekären und emotionalen Ereignisses in einer Gemeinschaft dar – dem Tod eines ihrer Mitglieder. Aus archäologischer Perspektive repräsentieren Bestattungen so eine primäre Quelle für die Erforschung des Todesverständnisses in vergangenen Gesellschaften. In der deutschsprachigen Frühmittelalterforschung standen bislang materialbasierte Arbeiten, die sich der typochronologischen Auswertung von Grabinventaren (z.B. Böhner 1958; Koch 1977; Menghin 1983; Strauß 1992; Theune 1999a; Schach-Dörges 2004; Schwarz 2004), der Frage nach dem Ausdruck ethnischer Identitäten (z.B. Siegmann 2002–2005; Brather und Wotzka 2006; Theune 2008) und der Rekonstruktion von Gesellschaftsstrukturen (z.B. Veeck 1926; Christlein 1968; Steuer 1968; 2004; Stauch 2012) anhand der zahlreichen merowingerzeitlichen Gräberfelder widmeten, im Zentrum des Interesses. Studien zu Glaubensvorstellungen und religiösen Aspekten im merowingerzeitlichen Bestattungsbrauchtum befassen sich v.a. mit der Christianisierung im Sinne eines Bekenntniswechsels aus historischer Perspektive (z.B. Berschin, Geuenich und Steuer 2000; Lorenz und Scholkmann 2003; Heinrich-Tamáska, Krohn und Ristow 2012), wobei eine objektbasierte Forschung dominiert (Schülke 1997; z.B. Knaut 2003). Die Untersuchung dieser historischen Prozesse beleuchtet aber nur bedingt die tatsächliche Beziehung der frühmittelalterlichen Menschen zum Tod, da sie sich mehr mit der offiziellen Konfessionszugehörigkeit als den dahinterstehenden Ontologien und damit zusammenhängenden sozialen Praktiken auseinandersetzt. Auch im theoretischen Diskurs der anglophonen Forschung lag und liegt das Hauptaugenmerk der Bestattungsarchäologie auf der Dynamik sozialer Strukturen, wobei sich die Diskussion weg von den funktionalistischen Ansätzen der Prozessualen Archäologie, hin zur Frage nach dem Zusammenspiel menschlicher und nichtmenschlicher Akteure in sozialen Netzwerken, Identitätsbildungsprozessen und materielle Kultur, Erinnerungskultur sowie menschlichem Körperverständnis verschoben hat (z.B. Díaz-Andreu et al. 2005; Williams 2006; Boric und Robb 2008; Rebay-Salisbury, Sørensen und Hughes 2010; Tarlow und Nilsson Stutz 2013). Gräber als materielle Manifestation eines Bewältigungskonzeptes der Todesproblematik zu betrachten und als Quelle einer Untersuchung zur Einstellung einer Gesellschaft zu Sterben und Tod zu verstehen, stellen im Rahmen der eben besprochenen Themen eine noch sehr junge Forschungsagenda dar (z.B. Taylor 2008) und haben in materialbasierten Studien bisher nur wenig Beachtung gefunden (z.B. Carr 1995; Hofmann 2008; Rebay-Salisbury 2012). Die vorliegende Studie setzt an diesem Forschungsdesiderat an und befasst sich mit der Einstellung und den Vorstellungen der merowingerzeitlichen Bevölkerung zum Tod am Beispiel der Gräberfelder von Bad Mingolsheim (Landkreis Karlsruhe), Horb-Altheim (Landkreis Freudenstadt) und Weingarten (Landkreis Ravensburg), die alle auf dem geografischen Gebiet der frühmittelalterlichen

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Alamannia bzw. des heutigen Südwestdeutschland liegen1. Im Zentrum steht die Frage, ob sich durch den systematischen Vergleich archäologischer und anthropologischer Daten Aspekte in der rituellen Praxis dieser Gemeinschaften differenzieren lassen, die eher auf die Lebendgesellschaft oder auf ontologisch bedingte Konzepte von Folgewelten und Totenidentitäten bezogen werden können. Durch die Gegenüberstellung von humananthropologischen Indikatoren für die alltäglichen Tätigkeiten der untersuchten Gemeinschaften sowie paläopathologischer Daten mit der Darstellung der Toten im Grab wird das Zusammenspiel von Todesumständen, Lebensidentitäten und Glaubensvorstellung bei der Grabgestaltung untersucht und so ein alternativer Blickwinkel auf die komplexen Dynamiken der frühmittelalterlichen Gesellschaft und ihrer Beziehung zu den Toten angestrebt, welcher den Entstehungskontext dieser archäologischen Hinterlassenschaften stärker berücksichtigen soll. Die Arbeit gliedert sich in acht Abschnitte und beginnt mit einem einleitenden Überblick (Kapitel 1), welcher einen forschungsgeschichtlichen Abriss zur frühmittelalterlichen Gräberfeldarchäologie mit Fokus auf die merowingerzeitliche Alamannia enthält. Zusätzlich wird die Entwicklung in der anglophonen Theoriediskussion zur Bestattungsarchäologie besprochen und so ein breites Spektrum unterschiedlicher Ansätze und Interpretationsmodelle für Bestattungen präsentiert. Diese Ausführungen münden in der Erhebung gegenwärtiger Forschungstrends im Fach sowie der Definition von Forschungsdesideraten und leiten zum nächsten Kapitel über, in welchem der theoretische Rahmen der Studie vorgestellt wird. Kapitel 2 befasst sich zunächst mit philosophischen, kulturanthropologischen, soziologischen und historischen Studien zum menschlichen Todesverständnis und dem kulturellen Umgang mit dem Tod (u.a. Hertz 1907; Huntington und Metcalf 1979; Ariés 1981; Feldmann 1990; Van Gennep 1909; Jankélévitch 2005), um so eine Sensibilität für den Fokus dieser Arbeit zu schaffen und Modelle aus den Nachbardisziplinen, die sich für die Analyse frühmittelalterlicher Bestattungen eignen, vorzustellen (z.B. Enninger und Schwens 1989; Härke 2003; Seale und van der Geest 2004; Hockey und Draper 2005). Dabei werden der Stellenwert thanatoarchäologischer Fragestellungen (sensu Hofmann 2008: Kap. VII) in der gegenwärtigen Diskussion zum Einfluss von Glaubensvorstellungen und Religionsbekenntnissen in der deutschsprachigen Frühmittelalterforschung kritisch diskutiert und anschließend die Forschungsziele dieser Studie formuliert, die auf eine Analyse der Einstellung zum und der Vorstellung vom Tod in der frühmittelalterlichen Gesellschaft gerichtet ist. Im anschließenden Kapitel 3 werden die als Fallstudien ausgewählten Gräberfelder von Bad Mingolsheim (vgl. Schäfer 2005), Horb-Altheim (vgl. Beilharz 2011) und Weingarten (vgl. Roth und Theune 1995; Theune im Druck) vorgestellt und deren zeitliche und räumliche Verortung dargelegt. Die Auswahl der Fundstellen erfolgte auf Basis des guten Publikationsstands. In allen Fällen sind die Materialvorlagen bzw. typochronologische Auswertungen sowie zusätzliche naturwissenschaftliche Untersuchungen der menschlichen Skelette bereits verfügbar, sodass die drei Gräberfelder die erforderliche umfangreiche Datengrundlage aufweisen. 1

Vgl. für eine umfassende Darstellung der frühmittelalterlichen Bodenfunde dieses Gebiets Theune 2004.

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am rande des grabs

Zur Untersuchung der relevanten Fragestellungen wurde für jedes Gräberfeld ein systematischer Vergleich archäologischer Daten zu Grabinventaren (Inventardaten) und Grabgestaltung (Ritualdaten) mit anthropologischen Informationen zu Alter, Geschlecht, Verwandtschaft, Provenienz und Pathologien in den Bestattungsgemeinschaften durchgeführt. Als Basis diente hierzu die auf Clusteranalysen basierende Methode der Contextual Statistical Analysis nach C. N. Popa (2012; 2014), welche speziell auf die statistische Auswertung mehrdimensionaler Datensätze aus Bestattungen ausgerichtet ist. Die Funktionsweise der Methode wird ausführlich in Kapitel 4 besprochen. Begleitet sind diese Erläuterungen einerseits von einer kritischen Reflexion zur Verwendung statistischer Verfahren in der Archäologie und andererseits von einer detaillierten Beschreibung der Datenaufnahme und -strukturierung, welche besonders in Hinblick auf die zuvor definierten Fragestellungen entwickelt und durchgeführt wurde. Das Kernstück dieser Studie bildet die Auswertung und Interpretation der Gräberfelder von Bad Mingolsheim, Horb-Altheim und Weingarten. Da jede der Fallstudien separat untersucht wurde, werden auch die Ergebnisse getrennt in den Kapiteln 5 bis 7 vorgestellt. Für jeden Bestattungsplatz wird zunächst die archäologische Konstitutionsgrundlage der Clusteranalysen besprochen und mit den anthropologischen Parametern verglichen. Auf Basis der erkannten Muster erfolgt dann die Verknüpfung der Resultate mit den theoretischen Überlegungen, wobei die Frage nach der Relation von Konstruktion der Totenidentität des Verstorbenen2 im Grab und seinen sozialen Rollen im Leben diskutiert, Mechanismen und Einflüsse diesseits- und jenseitsbezogener Aspekte im Bestattungsritual differenziert und Grundstrukturen gemeinschaftlicher Todeskonzepte herausgearbeitet werden. Die Details der statistischen Auswertungen sind in detaillierten Tabellen im digitalen Annex der Arbeit dargestellt, der uneingeschränkt und kostenlos von KOPS (Online-Repository der Universität Konstanz: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-0-283673) heruntergeladen werden kann. Im Kapitel 8 werden die Ergebnisse der Fallstudien einander gegenübergestellt und Unterschiede und Ähnlichkeiten in den einzelnen Gemeinschaften, eingebettet in ihren spezifischen historischen Kontext, diskutiert. Abschließend wird in einem Resümee der Stellenwert der gewonnenen Erkenntnisse für die Frühmittelalterforschung besprochen und ein Ausblick auf die künftige Untersuchung merowingerzeitlicher Bestattungsrituale gegeben.

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Aus Gründen der Lesbarkeit des Texts wird bei Aussagen, die allgemein zu verstehen sind und beide Geschlechter betreffen, die maskuline Form verwendet und ist in diesem Sinne als geschlechtsneutral zu verstehen. Feminina sind Sachverhalten vorbehalten, die ausdrücklich das weibliche Geschlecht, sowohl im biologischen als auch im sozialen Sinne, betreffen.

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Kapitel 1

Die Archäologie und der Tod – Überblick zur Forschungsgeschichte

Da sich diese Arbeit als theoretisch fundierte Materialanalyse versteht, wird in diesem Kapitel zunächst ein Überblick über die Forschungsgeschichte und Interpretationsmodelle zu Bestattungen in der deutschsprachigen Frühmittelalterarchäologie Südwestdeutschlands gegeben, in welche sich die vorliegende Studie zeitlich und geografisch einreiht, und anschließend die Entwicklung theoretischer Debatten zur Bedeutung von Bestattungen in der Archäologie skizziert. Auf eine Diskussion bezüglich chronologischer Studien anhand frühmittelalterlicher Bestattungen wird hingegen verzichtet, da in dieser Untersuchung kulturanthropologische Aspekte im Vordergrund stehen und dementsprechend auch der Fokus des forschungsgeschichtlichen Überblicks auf den bisherigen Interpretationsansätzen liegt. An dieser Stelle sei aber auf den fundamentalen Stellenwert chronologischer Untersuchungen, besonders in der deutschsprachigen Frühmittelalterforschung verwiesen, der, eingebettet in einen eigenständigen, theoretischen und methodischen Diskurs, den zeitlichen Bezugsrahmen für jegliche archäologische Untersuchung bedingt und somit eine Voraussetzung für eine fundierte Interpretation darstellt (vgl. Steuer 1998)3.

1.1 Gräberfeldarchäologie der Merowingerzeit in Südwestdeutschland Die deutschsprachige Frühmittelalterarchäologie hat seit ihrer Konstitution als Wissenschaft vor etwa 100 Jahren die Untersuchung von Bestattungen zu einem zentralen Interessengebiet ihrer Forschung erklärt. Neben den umfangreichen chronologischen Studien an merowingerzeitlichen Grabbeigaben4 aus den zahlreichen Gräberfeldern der ehemaligen Frankia, Alamannia und Baiuvaria, konzentrieren sich Interpretationen zur Bedeutung und Aussage dieser materiellen 3 4

Für relevante Studien zur Chronologie merowingerzeitlicher Bestattungen siehe u.a.: Werner 1935; Böhner 1958; Ament 1977; Roth und Theune 1988; Martin 1989; Sasse und Theune 1996; Siegmund 1998; Wernard 1998; Theune 2001; Müssemeier et al. 2003. Sensu Härke 2003. Da alle in einer Bestattung inszenierten Objekte – auch Kleidungsaccessoires – bewusst für die Beisetzung ausgewählt wurden und im Frühmittelalter eine Konkordanz zwischen dem Verschwinden „echter Beigaben“, „Trachtbestandteilen“ oder anderen Kategorien von Grabfunden (vgl. zu unterschiedlichen Kategorisierungen Hachmann und Penner 1999) besteht, kann laut H. Härke ein analytischer Unterschied zwischen „Beigabe“ und etwa „Kleidungsaccessoires“ nicht sicher getroffen werden, da nicht klar ist, ob die Betroffenen tatsächlich verschiedene Kategorien mit diesen unterschiedlichen Gegenständen verbanden. Hier besteht v.a. auch ein Problem der Erschließung unterschiedlicher semiotischer Ebenen für die Intention der Mitgabe bestimmter Objekte (Kümmel 2008: 476). Daher sind in der vorliegenden Arbeit unter dem Begriff „Beigaben“ alle dem Toten am Körper oder in die Grabgrube mitgegebenen Artefakte zu verstehen, wobei mit diesem Terminus keine Aussage über die Intentionen getroffen wird, welche hinter der Mitgabe dieser Objekte standen.

die archäologie und der tod – überblick zur forschungsgeschichte

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Hinterlassenschaften des Totenbrauchtums überwiegend auf die Analyse der Sozialstrukturen frühmittelalterlicher Gemeinschaften und die Frage nach der Manifestation ethnischer Identitäten (z.B. Martin 2002; Brather 2008). Diese Debatten erfolgen vornehmlich in einem kulturhistorischen Rahmen und basieren v.a. auf sehr detailreichen Materialanalysen und in jüngerer Zeit auch auf vermehrter Kooperation mit den Naturwissenschaften, woraus sich bedeutende Erkenntnisse zu demografischen Verhältnissen und ehemaligen Lebenswelten ergeben haben, die zu einer Verbreiterung unseres kulturgeschichtlichen Verständnisses beitragen. Im Fach ist allerdings nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung gegenüber theoretischen Debatten zum Zustandekommen der diskutierten Interpretationen immanent (vgl. hierzu Härke 2000; Gramsch 2011).

1.1.1 Gräberfeldarchäologie und Sozialstrukturen Vom Heergewäte und dem rechtlichen Anspruch auf Grabbeigaben... Die ersten umfassenden Arbeiten zu merowingerzeitlichen Bestattungsplätzen im deutschsprachigen Raum stammen aus dem 19. Jahrhundert (z.B. Lindenschmit und Lindenschmit 1848; Lindenschmit 1889; vgl. Ament 1996). Prägend für die Forschung des 20. Jahrhunderts waren die ersten systematischen Untersuchungen der sogenannten „Reihengräberforschung“5 ab den 1920er Jahren, welche durch vergleichende Studien, sich im Grabbefund widerspiegelnde Sozialstrukturen zu eruieren und mit der schriftlichen Überlieferung zu parallelisieren versuchten (z.B. Schumacher 1925; Veeck 1926; Stoll 1939). Bedingt durch eine androzentristische Sichtweise, lag das Interesse besonders auf Waffenbeigaben in Männergräbern, welche für die Formulierung sozialer Rangstufen herangezogen wurden. Weiblich konnotierten Ausstattungen wurde hingegen nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, da sie als insignifikant für die Rekonstruktion sozialer Hierarchien gewertet wurden – eine Sichtweise, die bis in die späten 1960er Jahre dominant war (z.B. Reinecke 1925b; Christlein 1968: 216; Steuer 1968: 20f.). Für die meisten der frühen Arbeiten gilt, dass die Geschlechtsdifferenzierung auf den Grabbeigaben und nicht auf anthropologischen Untersuchungen beruht. Die starke Bindung der Frühmittelalterarchäologie an die Geschichtswissenschaft und schriftliche Quellen führte so weit, dass Grabbeigaben als Zeugnisse der frühmittelalterlichen Rechtsordnung interpretiert wurden. Sich auf rechtshistorische Arbeiten wie jene von H. Schreuer (1915; 1916) beziehend, identifizierte P. Reinecke (1925a: 104; 1925b: 56) Grabbeigaben in Männerbestattungen als Heergewäte6 – nicht vererbbares, persönliches Eigentum des Verstorbenen, der einen rechtlichen Anspruch auf die Mitgabe seines Besitzes habe –, dem er in den Frauenbestattungen als Äquivalent das Gerade7 gegenüberstellte. Reineckes Postulat eines rechtlichen Anspruchs des Toten auf „persönliches Eigentum“ wurde viele Jahrzehnte immer wieder rezipiert (Genrich 1971: 209f., 212; Fischer 1988: 49; Fingerlin 2004: 31). Die direkte Synthese archäologischer Quellen mit schriftlich überlieferten, sozialen Rängen findet sich bereits in W. Veecks Arbeit zum Gräberfeld von Holzgerlingen, in der Veeck die Schwertbeigabe in Männergräbern als apodiktisch 5 6 7

Zur Diskussion des Begriffs „Reihengräberfelder“ siehe Fehr 2008. Zur rechtshistorischen Definition siehe Deutsches Rechtswörterbuch o.J. b: Heergewate. Zur rechtshistorischen Definition siehe Deutsches Rechtswörterbuch o.J. a: Gerade.

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für den Status eines „freien Germanen“ ansah, hingegen Gräber, in denen sich lediglich Bogen und Lanze fanden, als Bestattungen „unfreier Knechte“ (Veeck 1926: 158f.) bezeichnete. In Anlehnung an Veecks Ansatz nahm H. Stoll (1939: 40) auf Basis der Waffenbeigaben im Gräberfeld von Hailfingen eine noch feinere Aufgliederung der Bestatteten in „freie, vollbewaffnete Hofbauern“ und nur mit Sax ausgestattete „Kleinbauern“, „Halbfreie“ und „Unfreie“ vor, während R. Laur-Belart (1948: 123f.) für das Gräberfeld Basel-Bernerring – neben der Identifizierung von „Hofbauern“, „Kleinbauern“, „Halbfreien“ und „Unfreien“ – ganze Hofstrukturen und Abstammungsverhältnisse rekonstruierte. J. Werner lehnte die Deutung der Waffenbeigabe als Heergewäte prinzipiell ab und bezeichnete die gängigen Interpretationsansätze als „kontrovers und unbefriedigend“ (Werner 1968: 108). Im Fall des Gräberfeldes von Bülach sprach er sich zwar gegen eine Differenzierung der Gemeinschaft in „Freie“ und „Unfreie“ aufgrund der Waffenbeigaben aus, da im Fundmaterial keine Unterscheidungen nachvollziehbar wären, gleichzeitig bezeichnete er aber die mit Waffen und Reitzubehör bestatteten Männer in den Gräbern des 7. Jahrhunderts als Angehörige einer „adeligen Schicht“8. Häufig gingen diese Rangzuweisungen Hand in Hand mit der Identifizierung von Familien- und Sippenverbänden, wie etwa im Gräberfeld Köln-Müngersdorf, für welches F. Fremersdorf (1955) mehrere Familiengruppen postulierte.

… über Qualitätsgruppen und offene Ranggesellschaft ... Die Rekonstruktion historisch genannter, sozialer Schichten aus dem archäologischen Befund stellt sich im Frühmittelalter v.a. deswegen als problematisch dar, weil es zu den frühmittelalterlichen Gräberfeldern nur wenige zeitgleiche Schriftquellen gibt. Zwar finden sich Hinweise auf die soziale Gliederung der germanischen Gesellschaft in Tacitus Germania oder Ammianus Marcellinus Res gestae, doch sind diese Werke bedeutend früher als der untersuchte Zeithorizont anzusetzen. Gesetzestexte, wie die Lex Alamannorum oder die Lex Baiuvariorum, datieren frühestens in das 8. Jahrhundert, also in eine Zeit, in der die Beigabensitte bereits auslief (Hartmann 2004: 318; Landau 2004: 36f.). Der Pacuts Legis Alamannorum stammt aus dem 7. Jahrhundert (Hartmann 2004: 317). Doch auch in ihm finden sich keine Ausführungen, die eine Gleichsetzung von Grabausstattung und sozialer Schicht rechtfertigen würden. Auf Bestattungen wird in den Gesetzestexten zumeist nur in Bezug auf den Grabraub eingegangen (Steuer 2004: 199f.). Die Problematik der zeitlichen Ungleichheit häufig zitierter Schriftquellen und archäologischer Hinterlassenschaften führte schließlich zu massiver Kritik an der Gleichsetzung archäologischer Befunde mit historischrechtlichen Institutionen.

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Werner 1953. Der leichtfertige Umgang mit dem Adelsbegriff kommt bis heute in vielen Arbeiten vor, eine klare Definition sucht man aber zumeist vergebens. Als Adel wird in den meisten Fällen jedoch nicht eine rechtlich legitimierte Bevölkerungsschicht, sondern umfangreich ausgestattete Gräber bezeichnet, die eventuell vom Wohlstand einer bestatteten Person bzw. der Bestattenden, respektive dem betriebenen Aufwand der Hinterbliebenen zeugen, aber nicht zwangsweise die Zugehörigkeit zu einer tatsächlichen Adelsschicht implizieren, vgl. Stein 1967: 148f., 182f.; Ament 1970: 130f.; Ament und Neuffer-Müller 1973: 154f.; Neuffer-Müller 1983: 108. Zur Kritik an der Verwendung des Adelsbegriffs vgl. Last und Steuer 1969: 34f., 47f.; Steuer 2004: 206–210.

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R. Christlein war der Erste, der sich dezidiert gegen die Interpretation von Gräbern in Hinblick auf einen rechtlichen Status aussprach (Christlein 1966: 89f.) und durch die Einteilung von Inventaren in sein Schema der „Qualitätsgruppen“ zur Definition von „Besitzabstufungen“ (Christlein 1968; 1973) eine alternative Methode zu offerieren versuchte. Seine Arbeit weist jedoch starke Ambivalenzen auf, wie C. Döhrer (2011: 9–11) erst jüngst in ihrer Dissertation darlegte. Am Beispiel des Gräberfeldes von Marktoberdorf nahm Christlein eine Einteilung der Männergräber aufgrund der Vergesellschaftung bestimmter Fundtypen in drei Qualitätsgruppen vor – A1–2 und B –, die er später um die Gruppen C und D erweiterte (Christlein 1966: 90; 1973: 147, 156; 1978: 83 f.). Dabei leitete er einen direkten Zusammenhang zwischen ökonomischem Wohlstand und Beigabenvielfalt ab, wobei er eine Gleichsetzung mit einer rechtlich institutionalisierten Bevölkerungskategorie ablehnte (Christlein 1966: 91; 1973: 147f.). Am Beispiel von Gruppe C-Gräbern versuchte er eine relative soziale Schichtung aufgrund der Beigaben aufzustellen. Nichtsdestotrotz parallelisierte Christlein schlussendlich die Gruppe C-Bestattungen mit einer adeligen Schicht und setzte die Separatfriedhöfe der jüngeren Merowingerzeit mit Bestattungsplätzen einer aristokratischen Elite gleich, wobei er die Möglichkeit in Erwägung zog, dass der Verstorbene einen Rechtsanspruch auf seinen persönlichen Besitz hatte (Christlein 1973: 160–172; 1978: 50, 56–58). H. Steuer betonte in Hinblick auf Christleins Ansatz zwar die methodische Relevanz eines systematischen Beschreibungsschemas, kritisierte an der Methode jedoch einen Mangel an chronologischer Differenzierung, fehlende Sensibilität für eventuelle regionale Unterschiede, v.a. aber, dass es sich bei den Besitzabstufungen um eine artifizielle Einteilung von Inventaren handelte, bei der nicht nachvollzogen werden konnte, weshalb sie a priori eine selbstevidente Reflexion sozialer Abstufungen darstellen würde (Steuer 1979: 630; 1982: 317f., 388f., 469–471; vgl. ebenso Roth 1998; Theune 2002). Problematisch empfand Steuer besonders, dass durch diese Annahme die Komplexität von Bestattungsritualen außer Acht gelassen wurde und der Einfluss anderer, bei der Bestattung möglicherweise relevanter Faktoren keine Berücksichtigung fand (Steuer 1979: 617, 632f.). In Bezug auf die damals gängigen Interpretationsansätze richtete sich Steuer auch explizit gegen die Parallelisierung von Gräbern mit sozialen Schichten im rechtlichen Sinn bzw. mit schriftlichen Quellen im Allgemeinen. Einer seiner Hauptkritikpunkte war, dass für die archäologische Interpretation Schriftquellen hinzugezogen wurden, die aber nie oder nur selten aus dem gleichen Zeitraum wie die Gräberfelder stammten und auch keine dezidierten Auskünfte über das Bestattungsbrauchtum gaben und so eine inhärente Gefahr für Zirkelschlüsse bestand9. Für eine sachgemäße Interpretation von Bestattungen müssten, so Steuer, auch Aspekte wie Jenseitsvorstellungen, die Beziehung von Bestattungsplätzen und dazugehörigen Siedlungen, sowie die zeitliche Dauer v.a. in Hinblick auf die geografische Lage und dem sich damit ergebenden, historischen Kontext, berücksichtigt werden (Steuer 1968: 21–28; vgl. ebenso Steuer 1979: Abb. 10 u. 14; 1982: 88, 116–119). Obwohl diesen Kritikpunkten Steuers grundsätzlich zuzustimmen ist, muss bedacht werden, dass auch heute noch in vielen Fällen

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Steuer 1968: 21, 39f.: Zirkelschlüsse im Sinne sich gegenseitig bestätigender, repetierender Argumente zwischen Archäologen und Historikern, wie etwa bei Conrad 1962: 219f. und Redlich 1967: 210f.; Vgl. zur Kritik Wenskus 1961: 115; Hachmann 1970: 11.

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keine zeitgleichen Siedlungsbefunde zu Gräberfeldern vorliegen, was eine derartige Analyse unmöglich macht. Anstatt von einer streng rechtlich gegliederten Gesellschaft auszugehen, entwarf Steuer das Modell der „offenen Ranggesellschaft“ (Steuer 1984) für die Merowingerzeit, in dem fließende Übergänge und Mobilität zwischen den sozialen Schichten angenommen werden, welche nicht durch rechtliche Vorgaben geregelt sind. Eine große Bedeutung kommt hier der hierarchischen Gliederung innerhalb der Familie zu, in der jedes Mitglied eine bestimmte Rolle einnimmt. Gräberfelder bezeichnete Steuer als indirekten Spiegel dieser „offenen Ranggesellschaft“ und ein Abbild der Vorstellungswelt einer Gesellschaft, nicht aber der realen sozialen Verhältnisse – „eine zweite Realisierung der Gesellschaft – nach dem Tode“ (Steuer 1982: 73; siehe ebenso Steuer 1994: 11), in welcher der Verstorbene nach dem Ermessen seiner Hinterbliebenen und nicht seinem eigenen bestattet wurde (Steuer 1982: 440). Der Wandel dieser „offenen Ranggesellschaft“ zu einer gegliederten Klassen- und Standesstruktur fand, so Steuer (1984: 79f., 86), erst im 7. Jahrhundert statt und korrelierte mit dem Ende der Reihengräberfelder, welches er mit einem strukturellen Wandel der gesellschaftlichen Ordnung in Verbindung setzte (Steuer 2004: 201–203). Steuers Arbeit stieß nicht unmittelbar auf positive Resonanz im Fach, was v.a. in seiner massiven Kritik an gebräuchlichen Interpretationsansätzen begründet liegt, die wohl von vielen Kollegen zum damaligen Zeitpunkt als provokativ empfunden wurde. So blieb die Suche nach klaren sozialen Strukturen zunächst ein dominanter Aspekt der Forschung. Allerdings wurde verstärkt begonnen, neben Grabbeigaben auch andere Aspekte des Bestattungsbefundes zu berücksichtigen10 und Erkenntnisse aus naturwissenschaftlichen Untersuchungen miteinzubeziehen (z.B. Girard 1987; Alt und Vach 1995; Kokkotidis 1999). Im Gräberfeld von Basel-Bernerring erkannte M. Martin (1976: 160) etwa Zusammenhänge von Grabausstattung und Arbeitsaufwand für den Grabbau und bezog in seine Untersuchung auch anthropologische Alters- und Geschlechtsbestimmungen mit ein. Etwa zeitgleich begann M. Gebühr (1975; 1976) für die Eisenzeit und römische Kaiserzeit anthropologische Daten zu berücksichtigen. Es stecken in dieser frühen Zusammenarbeit zwischen Archäologie und Humananthropologie aber noch gravierende Methodenfehler. So schreibt R. Bay-Schuller, der das Basel-Bernerringer Skelettmaterial vorlegte, er habe die anthropologisch nicht eindeutigen Geschlechtsbestimmungen einzelner Individuen „durch die archäologische Geschlechtsbestimmung ergänzt“ (BaySchuller 1976: 322) und in seine Auswertung einfließen lassen.

... zu Repräsentation und komplexen Identitäten Diese Entwicklung hat in Hinblick auf materialbasierte Arbeiten in den letzten Jahren zu einer kritischeren, differenzierteren Forschung zu sozialen Verhältnissen frühmittelalterlicher Gemeinschaften geführt. Durch die verstärkte Bezugnahme auf anthropologische Geschlechtsbestimmungen und das Aufkommen feministischer Forschung in den Humanwissenschaften hat sich 10 Z.B. Neuffer-Müller 1972: Untersuchung sozialer Ränge anhand von Grabbeigaben und Plattensärgen im Gräberfeld von Inversheim; Koch 1977: Vergleich von Grabausstattung und -tiefe im Gräberfeld von Schretzheim; derselbe Ansatz für das Gräberfeld von Rübenach: Ament und Neuffer-Müller 1973.

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das zuvor androzentristische Forschungsparadigma der Gräberfeldanalyse auch zum Vorteil einer an den Frauen interessierten Perspektive gewandelt, was sich in der verstärkten Analyse von weiblichen Grabinventaren nachvollziehen lässt (z.B. Roth und Theune 1988; Martin 1991; Vallet 1991; Stauch 2008). Eine vertiefte Teilnahme am theoretischen Genderdiskurs ist bis dato aber nur selten zu beobachten (vgl. Einzelbeiträge in Brandt und Koch 1997; Effros 2000), oder findet eher aus Perspektive der Geschichtswissenschaft statt (vgl. Pohl 2004)11. Alter und Altern finden hingegen erst jüngst Aufmerksamkeit als Faktor für Identitätskonstruktionen im Grab (z.B. Brather et al. 2009; Stauch 2012), wobei anfänglich vorwiegend Kinder berücksichtigt wurden (z.B. Dollhopf 2002; Röder 2002; Lohrke 2004). E. Stauch (2008: 294; 2012) konnte aber das Potential solcher Untersuchungen auch für andere Altersgruppen aufzeigen, etwa am Beispiel von Metallaccessoires der Frauenkleidung, wo in manchen Gräberfeldern eine Affinität zwischen Materialien und bestimmten Altersgruppen besteht. Diese spezifischen Studien verlaufen parallel zur allgemeinen Diskussion zur Sozialstrukturanalyse in der merowingerzeitlichen Gräberfeldarchäologie, die gegenwärtig durch die Arbeiten von S. Brather (2005a und b; 2007; 2008a und b; 2009a und b; 2014) geprägt ist. Brathers Ansätze können als Anknüpfung an H. Steuers Arbeiten der 1970er und 1980er Jahre verstanden werden und fokussieren v.a. auf die komplexe Strukturierung von Bestattungsritualen und damit einhergehend dem Ausdruck facettenreicher, unterschiedlicher Identitäten im Grab. Brather zufolge stellen Bestattungen einen Ausschnitt des Bestattungsrituals dar, welches bedingt ist durch die Vorstellungen und Intentionen der bestattenden Gemeinschaft. Das frühmittelalterliche Bestattungsritual unterteilt er dabei in fünf Stufen (Aufbahrung und Totenklage – Leichenprozession – Beisetzung – Grabanlage – Totengedenken), wobei das Grab als materielle Hinterlassenschaft dieses Prozesses vorwiegend als Referenz für die Stufen der Beisetzung und Grabanlage herangezogen werden kann (Brather 2008a: 152f.). Bestattungsrituale sind als Zerrspiegel gesellschaftlicher Strukturen zu verstehen, in welchen die Bestattenden ihre Idealvorstellungen sozialer Verhältnisse im Rahmen performativer Handlungen und als Repräsentationsakt vor einem Publikum inszenieren (Brather 2008b: 255f.; 2009a: 247f.). Dabei entwirft Brather als Modell für die an der Bestattung beteiligten Gruppen ein „Beziehungsdreieck“, welches sich aus den Bestattenden, dem Verstorbenen und Publikum formiert (Brather 2008a: Abb. 1). Die idealisierte Darstellung unterschiedlicher Identitätsfacetten sei hierbei – bedingt durch vertikale, horizontale und diagonale Gruppierung im sozialen Gefüge der betreffenden Gemeinschaft (Brather 2008b: 257; vgl. Halsall 1996) – äußerst komplex und daher analytisch nur schwer aufzutrennen (Brather 2014: 217). Sie diene der Stärkung der Gesellschaftsstruktur durch aktive Schaffung gemeinsamer Erinnerungen und Zukunftsperspektiven im Rahmen des Bestattungsrituals, sowie als Demonstration sozialer Rollen und Verhältnisse gegenüber außenstehenden Beobachtern12. Gleichzeitig geht Brather von einem nur sehr geringen Einfluss von Jenseitsvorstellungen oder religiösen

11 Im Gegensatz hierzu vgl. Arbeiten aus der englischen und skandinavischen Frühmittelalterarchäologie: Lucy 1997; Hadley 2004; Kershaw 2009. 12 Brather 2009a: 281. Brathers Überlegungen zeigen eine starke Ausrichtung an der postprozessualen Theoriedebatte der 1980er und 1990er Jahre in England, vgl. Unterkapitel 1.2.3.

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Ansichten auf die Gestaltung von Bestattungen aus oder deklariert diese Aspekte als archäologisch kaum zugänglich13. Diese Opposition Brathers zu religiösen und ontologischen Aspekten des Bestattungsrituals hat die Bedeutung der Sozialstrukturanalyse im Rahmen der Frühmittelalterarchäologie zusätzlich gefestigt und ihr, nach Brathers einflussreichen Arbeiten zur Dekonstruktion des ethnischen Paradigmas, erneut die Vorrangstellung in der gegenwärtigen Forschung gesichert, während Untersuchungen zu Todeskonzepten der frühmittelalterlichen Gesellschaft, die nicht auf simplifizierende, stereotypische Zuweisungen von Bestattungen als „pagan“ oder „christlich“ abzielen, kaum Thema sind.

1.1.2 Ethnizitäten als Problem der Forschung In enger Verbindung zur Sozialstrukturanalyse stand von Anfang an auch die Frage nach ethnischen Identitäten und deren Manifestation in Bestattungen. Obwohl keine allgemein gültige Definition des Begriffs der ethnischen Identität existiert, verstehen in der Frühmittelalterforschung die meisten Archäologen den Ausdruck als Beschreibung für „culturally ascribed identity groups, which are based on the expression of a real or assumed shared culture and common descent (usually through the objectification of cultural, linguistic, religious, historical and/or physical characteristics)” (Jones 1997: 84). Die Parallelisierung von Bestattungen mit schriftlich überlieferten Stämmen und Völkern, besonders auf Basis markanter Fundgruppen wie den Fibeln (Effros 2004), ist aber besonders im 19. und der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht unbedingt aus einer wissenschaftlichen Ambition herzuleiten. Geprägt war sie v.a. von rassistischen und nationalistischen Ideologien (siehe Einzelbeiträge in Díaz-Andreu und Champion 1996), welche zur Instrumentalisierung der Archäologie für die Stärkung nationaler Identitäten und der missbräuchlichen Verwendung ethnischer Interpretationen führten, wie beispielsweise unter dem NS-Regime (Brather 2000: 14; 2004: 1). Aber auch nach 1945, teilweise bis heute, blieb und bleibt eine eher unreflektierte ethnische Zuweisung von Gräbern Forschungspraxis (z.B. Koch 1977: 188–190; 1998: 536f., 562f.; Bierbrauer 2003: 437), da die Identifizierung ethnischer Gruppen durch die schriftliche Nennung frühmittelalterlicher gentes, sowie G. Kossinnas immer noch einflussreichem ethnischen Paradigma, demzufolge „scharf umgrenzte archäologische Kulturprovinzen...zu allen Zeiten mit ganz bestimmten Völkern oder Völkerstämmen“14 übereinstimmen, eine einladende Forschungsperspektive zu sein vorgibt. Wie auch im Fall der Sozialstrukturanalyse erfolgte die Interpretation materieller Kultur dabei nicht auf Basis der archäologischen 13 Brather 2008b: 271f.; 2009a: 259, 274, 278f.; Brather-Walter und Brather 2012. Die dieser Annahme zugrundeliegende Argumentationskette wird weiter hinten im Kapitel 2.4 noch eingehend diskutiert. 14 Kossinna 1911: 3. G. Kossinnas Schriften wie „Die deutsche Vorgeschichte, eine hervorragend nationale Wissenschaft“ (1941) oder „Die deutsche Ostmark, ein Heimatboden der Germanen“ (1919) wurden zu einem Grundstein nationalsozialistischer Rassenideologie. Obwohl selbst völkischem Gedankengut anhängend, kritisierte zunächst E. Wahle (1941) Kossinnas Ansatz in Hinblick auf eine fehlende Quellenlage für die ethnische Interpretation in vorschriftlichen Zeiten. Retrospektiv muss aber J. Eggers Kritik als Wendepunkt in der Rezeption Kossinnas genannt werden, die nicht nur gravierende Methodenprobleme in Kossinnas Ansatz aufzeigte, sondern auch den negativen Einfluss des ethnischen Paradigmas auf die Erkenntnismöglichkeiten der Archäologie hervorhob, da die Fixierung auf die ethnische Deutung keinen Raum für andere relevante Fragestellungen lasse: Eggers 1950; Eggers 2003: 255–299. Vgl. hierzu u.a. Veit 1984; Brather 2000: 147f., 154–156; Grünert 2002; Puschner 2001; Theune 2008.

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Quellen, sondern wird an die schriftliche Überlieferung angepasst (Theune 2008: 211, 230). Auch hier ist die bereits erwähnte Zirkelschlussproblematik immanent (vgl. Lucy 2002: 76). Während in der Theoriediskussion im anglophonen Raum mit dem Aufkommen der Prozessualen Archäologie Ethnizität weder als theoretisches Konzept noch als Forschungskategorie große Beachtung fand und erst in den 1980er Jahren wieder intensiv in die Diskussion zu Gruppenidentitäten und deren Verhältnis zu materieller Kultur eingebunden und so zum Fokus theoretischer Überlegungen wurde (Jones 1997: Kap. 2; Insoll 2007; Hakenbeck 2008), ist in der deutschsprachigen Frühmittelalterarchäologie erst in jüngster Zeit eine Sensibilisierung in diesem Bereich zu beobachten. Beeinflusst vom Identitätendiskurs der 1990er Jahre in der Geschichtswissenschaft (z.B. Pohl und Wolfram 1990; Pohl 1994; Pohl und Reimitz 1998), sind es besonders die Arbeiten S. Brathers (u.a. 2000; 2004; 2012; 2013) und seine kritische Reflexion zur ethnischen Interpretation, welche den Anstoß hierfür lieferten. Parallel zu Brathers Kritik, aber ohne merkliche gegenseitige Beeinflussung, formierte sich auch in der englischen Frühmittelalterforschung eine verstärkte Diskussion zur ethnischen Interpretation (z.B. Lucy 2002; 2005; Hills 2003; Gowland 2007; Hakenbeck 2007; Härke 2007). Ein Hauptkritikpunkt am ethnischen Paradigma ist, dass es auf simplifizierenden Annahmen beruht: erstens, dass ethnische Identität tatsächlich als eine unserem Verständnis entsprechende Kategorie auch in der frühmittelalterlichen Gesellschaft existierte15; zweitens, dass die Angehörigen einer solchen ethnischen Gruppe diese Kategorie als einen der wichtigsten Aspekte ihrer Identität verstanden; und drittens, dass diese Kategorie direkt durch die Verwendung spezifischer Objekte ausgedrückt wurde und so im archäologischen Befund leicht nachvollzogen werden kann. S. Brather hat vermehrt darauf hingewiesen, dass selbst im Fall eines vorhandenen ethnischen Zugehörigkeitsgefühls, diese Gruppenidentität im Alltag der meisten frühmittelalterlichen Menschen eine untergeordnete Rolle gespielt haben dürfte (Brather 2000: 175). Hinzukommt, dass ethnische Identitäten als dynamische Systeme relativ flexibel sind und sich situationsbedingt rasch wandeln können (Brather 2000: 161f.; vgl. Hakenbeck 2007: 25), da sie eng verflochten sind mit wirtschaftlichen und soziopolitischen Belangen. So kann ein Individuum bzw. eine ganze Gruppe relativ rasch seine ethnische Identität wechseln, um sich neuen Machtverhältnissen anzupassen (Fehr 2010: 225f., 230f.). Des Weiteren ist es besonders im archäologischen Kontext schwierig zu entscheiden, wie und ob überhaupt spezifische Objekte als Unterscheidungsmerkmale für ethnische Differenzierung fungiert haben, was eine Unterscheidung ethnischer Gruppen in materiellen Hinterlassenschaften sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich macht (Brather 2004: 139–158; Theune 2008: 212). S. Hakenbeck (2007: 25) hat außerdem darauf hingewiesen, dass archäologische Muster, die sich als Ausdruck einer größeren Gruppenidentität deuten lassen, nicht zwangsweise als ethnisch interpretiert werden müssen, sondern sowohl supra-regionale, regionale als auch lokale Identitäten16 reflektieren können. Für die Inklusions- oder Exklusionsmechanismen bei einer Gruppenbildung spielen hierbei nicht nur stilistische Aspekte materieller Kultur eine Rolle, 15 Zu Definitionen ethnischer Identität vgl. Jones 1997. 16 Vgl. hierzu den Begriff der örtlich-räumlichen Identitäten bei Rummel 2010: 75.

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sondern v.a. wie bestimmte Objekte in welchem Kontext benutzt werden. So konnte Hakenbeck in den bajuwarenzeitlichen Gräberfeldern von Altenerding und Aubing unterschiedliche Fibeltrageweisen nachweisen, die sie als Ausdruck „verschachtelter und situationsbedingter Identitäten“ (Hakenbeck 2007: 20, 25; vgl. ebenso Hakenbeck 2004) interpretierte. Im Anschluss an die methodische Debatte zur ethnischen Interpretation stellen sich auch Fragen nach der Untersuchung von Migrationsthemen im Allgemeinen und, wie diese in diesen Diskurs einzubetten und archäologisch zu bewältigen sind, besonders, da sich durch die jüngsten Fortschritte in der Genetik und Isotopenforschung ein neues Datenpotential zur Untersuchung von Bevölkerungsbewegungen eröffnet hat (Hakenbeck 2008: 9). Bedeutend ist in diesem Zusammenhang, keine vereinfachende Gleichsetzung von durch naturwissenschaftliche Daten erarbeiteten Migrationsmustern mit Bevölkerungsbewegungen schriftlich genannter Stämme zu machen, denn Bevölkerungsmobilität impliziert nicht gleichzeitig, dass betreffende Personen oder Personengruppen ein „ethnisches“ Gemeinschaftsgefühl hatten (vgl. etwa Oppenheimer 2012). Eine stärkere Auseinandersetzung mit theoretischen Modellen zu Migrationsbewegungen, wie sie S. Hakenbeck (2008) oder S. Burmeister (2000; vgl. Chapman und Hamerow 1997; Prien 2005) thematisieren, wird hier die bestimmende Aufgabe der nächsten Zeit sein. Dieser kurze Überblick zu den Hauptthemen deutschsprachiger, archäologischer Interpretationen frühmittelalterlicher Bestattungen verdeutlicht, dass der allgemeine Diskurs in den letzten Jahren differenzierter und kritischer geworden ist, was sich langsam aber sicher auch auf einer breiteren Ebene bei den Materialstudien erkennen lässt. Durch die vermehrte Kooperation mit den Naturwissenschaften und einer damit einhergehenden verbreiterten Datenbasis haben sich viele neue Einblicke in die frühmittelalterlichen Lebensumstände aus den Gräbern der betreffenden Bevölkerung erschließen lassen und versprechen auch weiterhin neue, essentielle Einblicke. Die Reflexion über gängige Konzepte und Begrifflichkeiten hat auch zu einem zunehmend kritischeren Umgang bei der Interpretation materieller Kultur geführt. Allerdings bleiben die diskutierten Schwerpunkte in den traditionell besprochenen Themen verhaftet – in der Analyse gesellschaftlicher Strukturen und verschiedener Lebensidentitäten. Man kann sich dabei manchmal nicht des Eindrucks erwehren, dass die Dekonstruktion zentraler Forschungsparadigmen in den letzten Jahren auch ein gewisses Vakuum geschaffen hat, in dem nicht immer klar ist, wie denn nun an das Material herangegangen werden soll, welche Fragen gestellt und wie sie beantwortet werden können. Dieser Zustand birgt die Gefahr auf rein beobachtungsorientierte Beschreibungen datenspezifischer Korrelationen zurück zu verfallen. Eine verstärkte Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen aus Soziologie, Kulturanthropologie und Philosophie offerieren hier aber Unterstützung bei der Formulierung neuer Perspektiven und theoriebasierter Materialinterpretationen.

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1.2 Theorie und Grab Eine wissenschaftliche Konstituierung der Ur- und Frühgeschichtsforschung, die sich vom vorhergehenden Antiquarismus (Sklenáŗ 1983: Kap. 1) absetzte und auch zu einer zentralen Verankerung der Gräberforschung im Fach mit einhergehender Einbettung in gängige theoretische Forschungsparadigmen führte, kann erst ab dem 19. Jahrhundert gefasst werden.

1.2.1 Kulturevolutionismus und kulturhistorische Forschung – Anfänge der Archäologie Frühe archäologische Arbeiten standen v.a. unter dem Einfluss des Kulturevolutionismus (z.B. Lubbock 1900; vgl. Trigger 2006: Kap. 5). Dieser diktierte Modelle gesellschaftlichen Wandels als linearen Prozess und war noch stark determiniert von der Diskussion zwischen humanistisch orientierten Wissenschaftlern und konservativen Kirchenanhängern sowie teilweise rassistischen Ansichten, die sich aus dem Sozialdarwinismus ergaben (Malina und Vašícek 1990: Kap. 1; Bahn und Renfrew 2001: 24–27). Im Kontext dieser frühen Forschung wurden Gräber als soziales Phänomen zwar nicht explizit theoretisiert, es finden sich aber in vielen Arbeiten konkrete Überlegungen zu Bestattungsritualen, die dann später von theoretischen Archäologen aufgegriffen und intensiv diskutiert wurden. So thematisierte J. Lubbock neben der Beziehung zwischen Grabbeigaben und Jenseitsglauben bereits den Einfluss von Alter, Geschlecht und sozialem Rang auf die Behandlung des Toten und v.a. die Berücksichtigung des Aufwands, der für eine Bestattung betrieben wurde (Lubbock 1882: 134–143, 285f. zitiert nach Bartel 1982: 36; Lubbock 1900: 133). Ähnliche Überlegungen finden sich über 70 Jahre später in der Prozessualen Archäologie in den Arbeiten J. A. Tainters (1975; 1978) als Hauptthema wieder. Vor dem Hintergrund aufkommender Nationalismen und neokonservativer Strömungen, die sich gegen den Rationalismus der Aufklärung richteten (Trigger 2006: 211), stieg in der Archäologie und Kulturanthropologie die Frustration über kulturevolutionistische Ansätze aber rasch, da mit ihnen die Diversität menschlicher Kultur nicht befriedigend erklärt werden konnte (Webster 2008: 12; Rebay-Salisbury 2011: 42). Sogenannte „kulturhistorische“ Ansätze – in der englischsprachigen Diskussion als Culture-Historical Archaeology (Trigger: 2006: Kap. 6) bezeichnet –, welche die Gleichsetzung archäologisch erkennbarer Formengruppen mit sozialen Gruppen, vorwiegend basierend auf ethnischer Identität, forcierten und kulturelle Diversität durch Kulturdiffusionismus und Migration zu erklären versuchten (Webster 2008: 18), entstanden als Opposition zu den kulturevolutionistischen Modellen. Einflussreiche Ansätze der frühen kulturhistorischen Forschung sind z.B. die Kulturkreislehre (z.B. Hoernes 1885; Menghin 1935; vgl. Rebay-Salisbury 2011) oder die Siedlungsarchäologische Methode G. Kossinnas (1911).Viele der frühen kulturhistorischen Arbeiten waren – in einer Zeit enormer politischer Veränderungen, Klassenkämpfe und ethnischer Konflikte – durchwachsen von nationalen Interessen und rassistischen Paradigmen, wie etwa die Arbeiten G. Kossinnas (1911; 1919; 1941). V. G. Childe (1929) übernahm Kossinnas Modell archäologischer Kulturen, allerdings ohne dessen völkisch geprägte Ideologie, distanzierte sich später aber immer mehr von der Gleichsetzung archäologischer Gruppen mit ethnischen Identitäten (vgl. hierzu Veit 1984; 1994: 39, 43). V.a. in Mittel- und Osteuropa sind kulturhistorisch

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geprägte Ansätze bis heute einflussreich (Trigger 2006: 261; Roberts und Van der Linden 2011a: 1).

1.2.2 Prozessuale Archäologie – Gräber in Zahlen In dieser frühen Phase archäologischer Forschung wurden theoretische Ansätze zur Interpretation bestimmter Befundgruppen nur selten explizit besprochen, während Diskussionen zur Methodik chronologischer und typologischer Arbeiten sowie umfassende Kulturmodelle im Vordergrund standen. Der eher deskriptive als explanatorische Umgang mit archäologischen Quellen, der historisierende Blick auf die Vergangenheit und insbesondere Versuche der Synchronisation schriftlich überlieferter Ereignisse mit archäologischen Hinterlassenschaften (Renfrew 184: 3–5) führten im angloamerikanischen und britischen Raum ab den 1950er Jahren zu vermehrter Kritik am culture-historical approach (z.B. Willey und Phillips 1958). Die intensivierte Debatte über theoretische Grundlagen archäologischer Interpretation führte zur Entstehung der New Archaeology bzw. Processual Archaeology (Bahn und Renfrew 2001: 38f.), die sich demonstrativ gegen kulturhistorische Modelle stellte und sich im Gegenzug verstärkt an Methoden und Theorien der Sozial- und Naturwissenschaften orientierte17, ethnologische Analogien zur Verifizierung (wieder) kulturevolutionistisch geprägter Hypothesen heranzog (z.B. Binford 1971: 24; vgl. hierzu Härke 1989: 185) sowie eine verstärkte Anwendung quantifizierender und analytischer Verfahren in der Archäologie propagierte (z.B. Clarke 1968). Generell müssen diese Entwicklungen in der englischsprachigen Archäologie in ihrem größeren Kontext innerhalb strukturalistischer Strömungen in den Humanwissenschaften der 1960er und 70er Jahre gesehen werden (vgl. z.B. in der Kulturanthropologie Lévi-Strauss 1958). Archäologie wurde hierbei nicht als eigenständige Wissenschaft, sondern als Teildisziplin einer umfassenden, sich stark an den Naturwissenschaften anlehnenden Kulturanthropologie verstanden (vgl. Binford 1962). Besondere Bedeutung kam der Definition von Kultur als „extrasomatisches Mittel des Menschen zur Adaption “ (Binford 1971: 23) an seine Umwelt und als Großsystem, das sich aus vielen Subsystemen formiert, zu. Unter der positivistischen Prämisse archäologische Hinterlassenschaften würden alle Aspekte menschlicher Kultursysteme überliefern und somit auch rekonstruierbar machen (z.B. Binford 1962: 218; 1964: 440; 1965: 209; Peebles 1971: 68), wurde versucht, kulturelle Prozesse sowie menschliches Verhalten durch universale Gesetze und Regelmäßigkeiten – vergleichbar den naturwissenschaftlichen Gesetzen der Physik – zu erklären (z.B. Binford 1968: 27; 1971: 25; Meggers 1972: 119f.; Fleming 1973: 190f.). Bestattungen wurden in der frühen Prozessualen Archäologie in direkten Zusammenhang mit der Sozialstruktur einer Gesellschaft gestellt (z.B. Rothschild 1979: 660). Im Gegensatz zu kulturhistorischen Ansätzen suchte man allerdings nicht nach „Normen“ in der Funeralpraxis, sondern konzentrierte sich auf Variabilität im Bestattungsbrauchtum und versuchte daraus Schlüsse zu intrasozialen Unterschieden zu ziehen. Sehr generalisierende Hypothesen wurden zumeist an ethnografischen Fallbeispielen erprobt und durch interkulturelle Vergleiche zu verifizieren versucht (Bernbeck 1997: 49–64, 251–255). 17 Verwendung sozialwissenschaftlicher Terminologien, Anwendung von Konzepten aus Kybernetik, Systemtheorie, Rollentheorie etc., Verwendung von naturwissenschaftlichen Methoden zur Analyse archäologischen Materials, z.B. Radiokarbon-Datierung, etc.

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A. A. Saxe stellte z.B. auf Basis rollentheoretischer Konzepte acht Hypothesen zur direkten Beziehung zwischen Bestattungen und sozialer Organisation am Beispiel dreier ethnografisch beschriebener Gesellschaften unterschiedlicher Sozialstruktur auf (Saxe 1970: 14–63)18, während L. R. Binford (1971: 21) durch die Untersuchung 40 ethnografisch beschriebener Völker unterschiedlicher Sozialstruktur zu dem Schluss kam, dass Form und Struktur von Bestattungsritualen direkt abhängig von der Größe, Zusammensetzung und Organisation der jeweiligen Gesellschaft sind. Gleichzeitig postulierte er, dass Einflüsse durch Kulturtransfer oder ontologische Konzepte bzw. religiöser Ansichten wenig Bedeutung in der Bestattungspraxis hätten (Binford 1971: 17, 22; vgl. hierzu Carr 1995). Im Bestattungsritual wird Binford zufolge die social persona (nach Goodenough 1968: 7) eines Individuums dargestellt, welche er als Kompositum der sozialen Identitäten definierte, die von einem Individuum im Laufe eines Lebens angesammelt werden und von der bestattenden Gemeinschaft als würdig erachtet werden, um bei der Bestattung zum Ausdruck zu kommen (Binford 1971: 17). Viel zitiert in diesem Zusammenhang ist die Anmerkung von Binfords Schüler C. Peebles, Gräber repräsentierten „fossilized terminal statuses of individuals“ (Peebles 1971: 69). Problematisch bei diesen Studien ist, dass sie auf Basis ethnografischer Beispiele durchgeführt wurden, bei denen die Organisation und Komplexität sowie Details zum Bestattungsritual der betreffenden Gesellschaften bekannt waren – Informationen, die für archäologische Befunde häufig ganz fehlen oder nur fragmentarisch erschlossen werden können (Bernbeck 1997: 254). J. O’Shea (1981) zeigte diese Problematik am Beispiel fünf neuzeitlicher Friedhöfe indigener nordamerikanischer Stämme der Central Plains auf, die ethnografisch beschrieben waren. Dabei versuchte er bei der Auswertung nur auf Attribute zurückzugreifen, die auch im archäologischen Kontext erkennbar gewesen wären. Horizontale Sozialdifferenzierungen konnte er hierbei im Befund kaum erkennen, da sie zumeist durch Behandlung des Leichnams und Rituale vor dem Begräbnis ausgedrückt wurden oder archäologisch nicht mehr fassbar waren. Vertikale Differenzierungen, wie soziale Rangordnung, konnten hingegen bei allen Beispielen eindeutig nachgewiesen werden (O’Shea 1981: 49–52). O’Shea merkte außerdem an, dass im archäologischen Kontext unterschiedliche Ursachen für das Vorhandensein von Gegenständen zu berücksichtigen sind: Intentionale Einbringung durch die Bestattenden, unabsichtliche Einbringung während der Bestattung oder unbeabsichtigt mit dem Verfüllmaterial des Grabes eingebrachte Artefakte19. Dass Binford und Saxe in ihren Studien vorwiegend Grabbeigaben für die Untersuchung sozialer Strukturen heranzogen, wurde von J. A. Tainter schon sehr früh kritisiert, v.a. da in einer von ihm an ethnografischen Beispielen durchgeführten Untersuchung Grabbeigaben als Träger Status-spezifischer Informationen nur als geringfügig relevant nachgewiesen wurden (Tainter 1978: 121; vgl. Bernbeck 1997: 255). Tainter kritisierte außerdem die von Binford und Saxe verwendeten Gesellschaftsklassifizierungen nach M. Fried (1967) und 18 Zur Diskussion der Hypothesen, besonders Hypothese 8 (Saxe 1970: 119) siehe u.a. Goldstein 1981; Morris 1991; Parker Pearson 1993: 206; 2003: 29f., 136–139; Brown 1995: 13–15. 19 O’Shea 1984: 24f.; vgl. zu Ansätzen in der Prozessualen Archäologie bzgl. archäologischer Formationsprozesse die Middle-Range-Theorie (Binford 1977) und die Behavioral Archaeology (Schiffer 1976; 1977).

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E. Service (1962), die seines Erachtens zu generalisierend und im Einzelfall zu unsensibel für die Beschreibung unterschiedlicher Gesellschaftsstrukturen waren (Tainter 1978: 114–117). Er argumentierte stattdessen, dass der für eine Bestattung betriebene Arbeitsaufwand als gewichtiger Indikator für die soziale Struktur einer Gesellschaft zu werten sei, da beim Begräbnis einer Person mit hoher sozialer Stellung ein größeres Engagement der gesamten Gemeinschaft im Rahmen des Bestattungsrituals angenommen werden könne (Tainter 1975: 2; 1978: 136). In seiner Studie stellte er ein auf monothetischen Prinzipien basierendes Modell zur Quantifizierung des Arbeitsaufwandes für Bestattungen vor, aus dem jedoch nicht klar hervorging, warum dem Energieaufwand a priori ein hoher Stellenwert bei der Interpretation von Bestattungen zukommen sollte (Braun 1981: 407; Rakita et al. 2005: 6). Beispiele englischsprachiger Frühmittelalterstudien mit explizit prozessualen Ansätzen finden sich eher selten. In Großbritannien20 hatte die Theoriediskussion der Prozessualisten nur wenig Einfluss auf die frühmittelalterliche Gräberarchäologie (Arnold 1997: 14), wohingegen die jüngeren postprozessualen Ansätze in vielen Arbeiten wiederzufinden sind (Lucy und Reynolds 2002b: 8). Als zwei prozessuale Beispiele sind die statistischen Untersuchungen zur Erfassbarkeit von Sozialstrukturen in frühangelsachsenzeitlichen Gräberfeldern von J. F. Shephard (1979) und C. J. Arnold (1980) anzuführen. Der Einfluss der Prozessualen Archäologie, wie auch der anglophonen Theoriedebatte im Allgemeinen, wurde seinerzeit kaum in der deutschsprachigen Forschung rezipiert und ist auch heute nach wie vor auf einen eher kleinen Kreis von Forschern beschränkt. Diesem Umstand liegt v.a. ein sehr unterschiedlicher Umgang mit Theorie im anglophonen und deutschsprachigen Raum zugrunde, welcher auch heute bei einem Blick auf die betreffenden Fachdiskussionen evident ist und nach wie vor die deutschsprachige Archäologie mit dem Vorwurf der Theoriefeindlichkeit konfrontiert (Veit 2002: 413–415). Besonders in der mitteleuropäischen Frühmittelalterforschung scheint eine gewisse Zurückhaltung gegenüber theoretisch orientierter Forschung auch weiterhin anzuhalten, was zum Teil darauf beruht, dass die anglophone Theoriedebatte ursprünglich aus der Urgeschichtsforschung hervorging. Dieser zeitliche Unterschied in den Arbeitsgebieten mag einer der Gründe für diesen Zustand sein, da nach wie vor ein großer Teil der Theorieliteratur prähistorische Fallstudien zur Diskussion heranzieht, deren Überlieferungsumstände aber auch spezifischen Gesellschaftsstrukturen als Vorlage für Studien zur auch schriftlich überlieferten Gesellschaftsstruktur des Frühmittelalters nicht als angemessen erscheinen21. Dass auf theoretischer Ebene wenig Austausch zwischen Zentraleuropa und anglophonem Raum erfolgte, bedeutet aber nicht, dass nicht ähnliche Probleme innerhalb der Forschungstraditionen thematisiert wurden. So forderte H. Steuer eine verstärkte Berücksichtigung des Arbeitsaufwandes für die deutschsprachige Reihengräberforschung bereits 1968, also zehn Jahre vor dem Erscheinen von Tainters (1975; 1978) Beiträgen, ohne aber dabei auf 20 Zu den grundlegenden Unterschieden der britischen von der amerikanischen Prozessualen Archäologie siehe Kienlin 1998. 21 Da eine ausführliche Diskussion dieser speziellen Theorieproblematik hier aus Platzgründen nicht stattfinden kann, sei auf diverse Diskussionen zum Thema verwiesen: u.a. Härke 1989; 2000; Ucko 1995; Eggert und Veit 1998; Hodder 1991; Biehl, Gramsch und Marciniac 2002; Gramsch 2011.

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den Verzicht einer historischen Perspektive zu pochen. Ähnliche Forderungen finden sich auch bei Christlein (1966: 13f.). Auf die Ähnlichkeit Tainters zu den Arbeiten J. Lubboks wurde bereits weiter oben verwiesen. M. Gebührs (1975; 1976) statistische Vergleiche zur Korrelation biologischen Alters und Geschlechts mit archäologischen Mustern zählen zu den ersten systematischen Versuchen computergestützter Auswertung von Grabbefunden und anthropologischen Daten und weisen methodisch starke Ähnlichkeiten zu prozessualen Ansätzen auf, auch wenn sie nicht explizit als solche bezeichnet werden. Zu einem Austausch zwischen den Forschungsrichtungen kam es zu dieser Zeit aber dennoch nicht, wie H. Härke bereits 1989 und dann nochmals 2000 in seinen Darstellungen zu den unterschiedlichen Forschungstraditionen kritisierte. Prozessuale Ansätze und Versuche, über interkulturelle Vergleiche zu einem Verständnis archäologischer Bestattungen zu kommen, finden sich heute v.a. in angloamerikanischen Studien (z.B. Carr 1995; Beck 1995; Kamp 1998; Peregrine 2004), während in Großbritannien ab den 1980er Jahren postprozessuale Ansätze einen markanten Umbruch in der Theoriedebatte einläuteten.

1.2.3 Postprozessuale Strömungen – Kontext, Symbole und Grab Ihre positivistischen Forschungsparadigmen brachten der Prozessualen Archäologie schon sehr früh Kritik ein, etwa von J. Hawkes (1968) und P. J. Ucko (1969). Starker Gegenwind kam aber erst ab Ende der 1980er Jahre aus Großbritannien. Es entstanden mehrere Ansätze, die zwar variierende Forschungsperspektiven vertraten, denen aber ein kritischer Standpunkt gegenüber der Prozessualen Archäologie gemein war und die unter dem Begriff der Postprocessual Archaeology zusammengefasst werden (Johnson 1999: 101). In postprozessualen Ansätzen vertreten sind u.a. Ideen aus dem Neo-Marxismus, Feminismus, Strukturalismus, Phänomenologie, Hermeneutik sowie Konzepte aus den Literaturwissenschaften, soziologischer Theorie und Kulturtheorie (siehe für einen Überblick Shanks 2008). Die funktionalistisch-materialistischen Prämissen der Prozessualarchäologen sowie die Reduktion von Kulturen auf an äußere Einflüsse angepasste Systeme wurden scharf kritisiert, weil dadurch, so z.B. I. Hodder (1982c: 2–6), die Einzigartigkeit jeder einzelnen Kultur besonders in Bezug auf ihren speziellen historischen Kontext negiert und dem Individuum, als vom sozialen System determiniertem Wesen, keine selbstständige Kreativität und Handlungsfähigkeit zugestanden werde. Durch interkulturelle Vergleiche würde es außerdem zu einer Vernachlässigung aller Aspekte einer Kultur kommen, die keine vergleichbaren Äquivalente in anderen Kulturen aufweisen (vgl. Pader 1982: 30–35; Shanks und Tilley 1987: 45; 1992: 35f.; Parker Pearson 1993: 204). Der Hauptpunkt postprozessualer Kritik betraf aber v.a. die vermeintliche Objektivität der prozessualen Forschungen, welche durch die starke Anlehnung an die Naturwissenschaften und die Formulierung allgemeingültiger Gesetze suggeriert wurde. Da Forschung aber eingebunden ist in zeitgenössische Ideologien, soziopolitische Diskurse und aktuelle Wertvorstellungen, argumentierten M. Shanks und C. Tilley (1992), dass somit auch die Archäologie stets subjektiven Agenden folge und nicht Werte-frei bzw. objektiv agieren könne (ebenso Shanks 1992: 114f.).

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Exemplarisch werden hier einige frühe Beispiele postprozessualer Ansätze in der Gräberarchäologie vorgestellt, wobei nochmals auf die nicht kohärenten Paradigmen innerhalb dieser theoretischen Strömung hingewiesen wird (siehe Shanks 2008). Auf hermeneutischen Ideen basierend, ging I. Hodder (1982b) in seiner Contextual Archaeology davon aus, dass sich jegliches menschliche Handeln in Symbolen äußert, die je nach Kontext differieren. Materielle Hinterlassenschaften stellen demzufolge Reste einer symbolischen Kommunikation dar und sind nur in vielschichtigen Analysen (räumlich, zeitlich, ideologisch, religiös, sozial,...) zu „entziffern“ bzw. wie Texte zu verstehen, die von jedem „Leser“ anders interpretiert werden (vgl. Hodder und Hutson 2003: Kap. 8; Edmonds 1992: 114). Als Bestandteile ritueller Handlungen spiegeln Bestattungen nach E. R. Leach (1970: 14f., 280f.) keine sozialen oder politischen Realitäten wieder, sondern materialisierte Überreste der Idealvorstellungen einer Gesellschaft, wodurch nach I. Hodder Bestattungen soziale Strukturen bestenfalls verzerrt wiedergeben, was er am Beispiel der invertierten Darstellung sozialer Strukturen im Bestattungsritual der Nubier aufzeigte (Hodder 1980: 167; vgl. ebenso Parker Pearson 1984: 64; Tarlow 1999: 177f.). Nur durch die kontextuelle Analyse von Bestattungsplätzen, z.B. unter Berücksichtigung der Lage eines Gräberfeldes im regionalen Kontext, interner räumlicher Strukturierung, Arrangement von Leichnam und Artefakten innerhalb eines Grabverbandes, könne ein Einblick in soziale Verhältnisse und Konzepte einer Gemeinschaft gewonnen werden (Hodder 1980: 161). Auch M. Shanks und C. Tilley betonten die Bedeutung kontextueller Analyse und Berücksichtigung symbolischer Kommunikation und Ideologien. Sie interpretierten die sekundären Mehrfachbestattungen in neolithischen Grabhügeln Englands und Schwedens als symbolische Repräsentation der Egalität aller Individuen bzw. des sozialen Kollektivs im Bestattungsritual, welches jedoch die in der Realität existierenden Machtverhältnisse und sozialen Ungleichheiten verschleiern sollte (Shanks und Tilley 1985: 150–152; 1987: 108f.). Vor diesem theoretischen Hintergrund untersuchte E.-J. Pader aus einer strukturalistischen Perspektive die Distribution von Grabbeigaben im Verhältnis zu Skelettposition, biologischem Alter und Geschlecht in frühangelsachsenzeitlichen Gräberfeldern und kam zu dem Schluss, dass der Grabritus je nach Alter, Geschlecht und Gruppenzugehörigkeit des Individuums variierte und die komplexen Muster keine stringente Einteilung der untersuchten Gemeinschaften in soziale Hierarchien erlaubten (Pader 1980: 143, 155f.; 1982: 201). An einem Sample von mehr als 2000 Urnen ebenfalls frühangelsachsenzeitlicher Brandbestattungen analysierte J. Richards (1987) Verzierungen und Größe der Gefäße durch Korrelation mit Alter, Geschlecht und Beigabenquantität und meinte, aus den von ihm beobachteten Beziehungen eine symbolische Darstellung verwandtschaftlicher Verhältnisse und sozialer Hierarchien nachvollziehen zu können. Als Beispiel neo-marxistisch beeinflusster Forschung können M. Parker Pearsons Überlegungen zur Beziehung von Machtverhältnissen und Bestattungsritual angeführt werden. Ihm zufolge können Bestattungsriten zur Festigung herrschender Machtverhältnisse und Gesellschaftsstrukturen dienen, wobei im Zuge der Bestattung dem Toten ein neuer Status zugewiesen wird (Parker Pearson 2003: 21–26). Die Erneuerung und Festigung sozialer Strukturen konstituiert sich hierbei durch Transformationen des Individuums und der Gemeinschaft im Rahmen von Übergangsriten (Rites de passage nach A. van

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Gennep 1909; siehe Parker Pearson 1993: 204). V.a. Macht und Ideologie spielen in diesem Rahmen eine wichtige Rolle. Ideologie wurde von Parker Pearson als System von subjektiven Überzeugungen definiert, mit welcher eine herrschende Gruppe ihre Interessen legitimiert und ihre eigene Realität schafft. Im Zuge des Bestattungsritus kann es sowohl zu einer Kaschierung („Verschleierung“) sozialer Strukturen kommen als auch einer Unterstreichung gesellschaftlicher Hierarchien („Naturalisierung“), je nachdem welche Interessen die dominante Gruppe vertritt (Parker Pearson 1982: 100f.; vgl. McHugh 1999: 439f.). Am Beispiel von Gräberfeldern und zugehöriger Siedlungen der nordischen Eisenzeit in Jütland untersuchte Parker Pearson den Wandel in der Beziehung der lebenden Bevölkerung mit ihren Toten über einen Zeitraum von 1000 Jahren und zeigte so die Bedeutung des spezifischen historischen Kontext auf. Veränderungen in der Siedlungsstruktur und im Bestattungsritus sah er als Resultat sozialer Umbrüche. Diese seien bedingt gewesen durch den Wandel der Gemeinschaft von einer egalitären Struktur hin zu einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft sowie die politischen Ideologien und Machtbestrebungen der jeweils dominierenden Gruppe (Parker Pearson 1993: 206f., 224–227; Vgl. Parker Pearson 1984: 68). In Parker Pearsons Überlegungen finden sich viele Punkte wieder, die bereits G. Kossack 1974 in seinem richtungsweisenden Aufsatz zu Prunkgräbern darlegte (Kossack 1974; vgl. diesbezüglich ebenso Carnap-Bornheim, Krausse und Wesse 2006), wie etwa das Auftreten hervorragender Begräbnisstätten in sozialen Krisenzeiten, wodurch Eliten entweder Abgrenzung zu anderen Gruppen demonstrierten oder ihren Rang durch besonders aufwendige Bestattungen symbolisch zu etablieren und behaupten versuchten.

1.2.4 Eklektische Denkansätze und Thanatoarchäologie Im angloamerikanischen Raum haben sich postprozessuale Strömungen nie als eigenständige Alternative durchgesetzt (Shanks 2008). Die Forschung ist aber nicht in den anfänglichen Paradigmen des Prozessualismus verhaftet geblieben, sondern hat sich zu einer prozessual geprägten, aber differenzierten Forschungslandschaft weiterentwickelt, in der verschiedenste theoretische Ansätze zur Auseinandersetzung mit spezifischen Fragestellungen herangezogen werden, ungeachtet welcher Denkrichtung sie entspringen, solange sie als nützliches Werkzeug für spezifische Thematiken erscheinen. M. Hegmon hat diesen Trend in den Vereinigten Staaten unter dem Begriff Processual plus zusammengefasst (Hegmon 2003: 216f ). Eine Emanzipation von der „Diktatur“ spezifischer Theorieparadigmen forderte J. Bintliff (1993) in Hinblick auf die (west)europäische Theorielandschaft bereits Anfang der 1990er Jahre und sprach sich, in Anlehnung an L. Wittgensteins Reflexionen über Theorie und Praxis in der Wissenschaft (Wittgenstein 1953; vgl. Bintliff 2000), für eine eklektische theoretische Denkweise aus (Bintliff 2004: xvii). Diese propagiert er bis heute unter der etwas polemisch anmutenden Parole des „Death of Archaeological Theory“ (Bintliff 2011)22.

22 Hier in Bezug auf die Länder, die intensiv am postprozessualen Diskurs beteiligt waren, v.a. Großbritannien, die skandinavischen Länder und die Niederlande; vgl. Pearce 2011. Zur Theorielandschaft in der deutschsprachigen bzw. mittel- und osteuropäischen Forschung siehe Hodder 1991; Biehl, Gramsch und Marciniak 2002; Gramsch 2010.

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Vor diesem Hintergrund können in theoretischen Diskussionen zur Bestattungsarchäologie der jüngeren Vergangenheit gewisse Trends und Themen erkannt werden, die nicht zwingend einem spezifischen Epistem (sensu Foucault 1980: 197) folgen müssen, sondern aus unterschiedlichen Denkrichtungen diskutiert und theoretisiert werden (vgl. Hegmon 2003: 219, 231–233). Im Fokus stehen zumeist Repräsentationen kollektiver und individuelle Identitäten im Grab (z.B. Díaz-Andreu et al. 2005)23. Ein breiter Diskurs zu Gender-Identitäten, der Konstruktion von Geschlechterrollen24 im Rahmen sozialer Praktiken und der Interaktion mit materieller Kultur sowie der Wahrnehmung und Erfahrung von Geschlechterrollen in der Vergangenheit spielt seit den letzten 20 Jahren eine verstärkte Rolle (z.B. Walde und Willows 1991; Gilchrist 1999; 2011; Sørensen 2000; Arnold und Wicker 2001; Milledge Nelson 2006). Im Vergleich hierzu wird Alter als Identitätsfaktor erst in jüngerer Zeit intensiv diskutiert (z.B. Gilchrist 2007: 142), wobei anfänglich v.a. spezielle Altersgruppen und deren Analyse im archäologischen Befund theoretisiert wurden, etwa Kinder (z.B. Moore und Scott 1997; Baxter 2005). Auch in materialbasierten Fallstudien sind breitgefächerte Altersanalysen noch sehr selten vertreten (z.B. Gowland 2006). Für die deutschsprachige Frühmittelalterforschung sei hier auf die bereits erwähnten Beiträge von B. Röder (2002), B. Lohrke (2004) und E. Stauch (2008; 2012) verwiesen. Vielversprechend sind für die Konzeptualisierung von unterschiedlicher Identitäten in der Archäologie jüngste Arbeiten, die sich aus der Perspektive der Life Course Studies dem Thema zuwenden. In den Life Course Studies werden Identitäten nicht als abgekapselte Entitäten in einzelnen Episoden oder Lebensabschnitten verstanden, sondern sind im kontinuierlichen Fortschreiten des Lebens verknüpft mit und bedingt durch vorhergehende und in der Zukunft liegende Identitäten. Sie basieren nicht auf simplen Dichotomien wie maskulin-feminin, alt-jung, heimisch-fremd, sondern stellen mehrdimensionale Konzepte dar, die in Abhängigkeit zu kulturellem Hintergrund, Beruf, familiärer Umgebung, Religion, Alterungsprozess, Geschlecht, Sexualität, Sozialstatus etc. einer Person eine große Flexibilität aufweisen, sowohl im Selbstverständnis des Individuums als auch in der Rezeption der Gesellschaft (Gilchrist 2012: 1–6). Unter dem Blickwinkel des erweiterten Lebensverlaufs (extended life course, nach Hockey und Draper 2005: 45) hat erst kürzlich R. Gilchrist die Relevanz von Bestattungsanalysen in Hinblick auf postmortale Identitäten und Konzepte über den Tod hinausreichender sozialer Existenz betont, auf die Bedeutung einer solchen Perspektive für die Auseinandersetzung mit ontologischen Konzepten und deren Einfluss auf den Umgang mit dem toten Körper hingewiesen (Gilchrist 2012: 5f.) und damit an den momentan intensiv geführten Diskurs zur Semiotik des menschlichen Körpers, Embodiment, Wahrnehmung und dem Körper als materielle Kultur angeknüpft (z.B. Hamilakis, Pluciennik und Tarlow 2001; Meskell und Joyce 2003; Boric und Robb 2008; Rebay-Salisbury, Sørensen und Hughes 2010; Sørensen und Rebay-Salisbury 2012; Robb und Harris 2013). 23 Die Problematik großer Gruppenidentitäten, hier besonders ethnischer Identitäten, wurde bereits weiter oben diskutiert und wird hier nicht nochmals wiederholt. 24 Zur Problematik von biologischem Geschlecht (sex) und kulturell konstruiertem Gender siehe Scott 1986. Zur methodischen Debatte über archäologische vs. anthropologische Geschlechtsbestimmung vgl. Damm 1991: 131; Effros 2000.

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Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die semiotische Bedeutung von Bestattungen als Bestandteil der sozialen Welt diskutiert25: Bühnen für die Agenden der Bestattenden zur Durchsetzung sozialer Interessen und ergo Informationsträger ehemaliger Lebenswelten (z.B. Parker Pearson 2003: 3; Brather 2008a: 170); Bestattungen als integrative Elemente von Erinnerungstechniken, die der Konstitution des kulturellen Gedächtnisses einer Gemeinschaft dienen (z.B. Hallam und Hockey 2001; Williams 2003: 4–6); materielle Manifestationen einer dynamischen, rituellen Praxis (z.B. Hofmann 2007: 81–86, 414f.); als Referenzen vergangener, menschlicher Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und damit verbundener Glaubensvorstellungen26; Szenerien der körperlichen und seelischen Transformation des Toten und die Erfahrung und Wahrnehmung derselben durch die Bestattenden (z.B. Williams 2004; vgl. Einzelbeiträge in Fahlander und Oestigaard 2008). Bestattungen als Teil eines Bewältigungskonzeptes zu betrachten, in welchem die kulturelle Transformation des biologisch evidenten Todes als Diskurs über die … connection between one’s underlying ontological beliefs about the nature of dying and the dead body, and the ways in which the physical remains of the body are handled, processed and treated (Robb 2013: 442)

verstanden werden kann, stellen im Rahmen der eben besprochenen Themen eine noch sehr junge Forschungsagenda dar. In materialbasierten Studien hat diese Perspektive bisher noch wenig Beachtung gefunden, da bei einer Auseinandersetzung mit ontologischen Konzepten ein Terrain betreten wird, welches im Vergleich zu Sozialstrukturanalysen als spekulativ und vage empfunden wird. Dieser Umstand ist allerdings auch als Effekt einer sich rapide weiterentwickelnden Archäometrie zu verstehen. Naturwissenschaftliche Analysen, sowohl an menschlichen Überresten als auch an diversen Materialien und Objekten aus Bestattungskontexten, offerieren eine Fülle an Daten, welche ideal für die Untersuchung demografischer Aspekte, Ernährungsverhalten und Technologieentwicklung herangezogen werden können. Dementsprechend erscheinen solche Ansätze bei der Behandlung und Interpretation konkreten Materials als attraktiver, da nicht nur die Daten, sondern auch die aus den jeweiligen Naturwissenschaften dominanten Diskurse als solide, beantwortbare Thematiken empfunden und übernommen werden: Z.B. Spurenelementsanalyse – Ernährung; Alter/Geschlecht – Demografie; aDNA – Verwandtschaft; Strontiumisotopenanalyse – Migrationsverhalten; usw. Material- und befundorientierte Arbeiten, die eine thanatologisch-ontologische Perspektive vertreten, wie die Beiträge von K. Rebay-Salisbury und M. L. S. Sørensen (2005; 2008), C. Carr (1995) oder K. P. Hofmann (2008), zeigen aber das Potential einer solchen Herangehensweise als alternativen Blickwinkel und vielversprechende Erweiterung zu einer umfangreichen Bestattungsarchäologie, die sich bei der konkreten Interpretation von Befunden nach wie vor zu einem großen Teil mit der Rekonstruktion von Sozialstrukturen und Lebenswelten vergangener Gesellschaften befasst, dabei den spezifischen Entstehungskontext von Gräbern aber nur wenig beachtet (Robb 2013).

25 Für einen aktuellen Überblick siehe Tarlow und Nilsson Stutz 2013. 26 Hier im Sinne K. Rebay-Salisburys (2012: 16, 24) nicht als institutionalisierte Religion zu verstehen, sondern als Vorstellungen und Konzepte zu Körper, Tod und Jenseits; vgl. ebenso Hofmann 2008.

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am rande des grabs

In Anlehnung an K. P. Hofmanns „Prolegomena zu einer Thanatoarchäologie“ (Hofmann 2008: Kap. VII; 501–506) und J. Assmanns Plädoyer für den „Tod als Thema der Kulturtheorie“ (Assmann 2000) in fachübergreifender Weise, wird im folgenden Kapitel versucht, eine kulturwissenschaftliche Skizze menschlichen Todesverständnisses zu erstellen und zusammenfassend aufzuzeigen, wie zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Gesellschaften versucht haben mit dem Faktum der menschlichen Sterblichkeit umzugehen und ihre Vorstellungen über das Schicksal der Toten in ihren Bestattungsritualen ausgedrückt haben. Basierend auf diesem Überblick werden dann potentielle thanatologische Perspektiven für die Untersuchung frühmittelalterlicher Bestattungen definiert und als Ausgangspunkt für die Untersuchung dreier ausgewählter Gräberfelder aus der frühmittelalterlichen Alamannia herangezogen, um den Einfluss todesbezogener Ontologien auf das merowingerzeitliche Bestattungsritual zu diskutieren. Alle Kulturen lösen dieses Urproblem [den Tod] der menschlichen Existenz auf ihre Weise, und es gibt gewiß keine Kultur, die sich nicht als Lösung dieses Problems verstehen und auf diese Kernfrage hin analysieren ließe (Assmann 2000: 16).

die archäologie und der tod – überblick zur forschungsgeschichte

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Kapitel 2

Thanatologische Theorie und frühmittelalterliche Gräberfeldarchäologie

Der Tod ist ein universales Phänomen des Lebens und die ihn umgebenden kulturellen Praktiken stellen eine zentrale Rolle der menschlichen Existenz dar. Aufgrund des spezifischen Entstehungskontexts von Bestattungen – der Tod eines Mitglieds einer Gemeinschaft – erscheint diese Quelle daher prädestiniert, um sich mit der Einstellung ehemaliger Bevölkerungen zum Tod auseinanderzusetzen, wobei als Restriktion beachtet werden muss, dass sich viele Aspekte des Umgangs mit dem Tod auf mentaler Ebene des Menschen abspielen und in sozialer Interaktion zum Ausdruck kommen, die nicht unbedingt ihren Niederschlag in materiellen Hinterlassenschaften finden muss. Die rituellen Praktiken, in welche das Grab eingebunden ist, stellen sich äußerst dynamisch und komplex dar. Bei der Errichtung einer Grabstätte erfolgt im spezifischen historischen Rahmen eine Selektion zur Verfügung stehender materieller Ressourcen und von den Bestattenden intentional ausgewählter Objekte und Materialien. Dieser Auswahlprozess sowie die den Toten umgebenden rituellen Handlungen konstituieren sich neben individuellen Intentionen der Hinterbliebenen sowohl durch diskursive als auch nicht-diskursive Agenden der Bestattenden. Hierbei können bewusst soziale Aspekte oder ontologische Konzepte ausgedrückt werden, aber auch eher unreflektierte Rückgriffe auf kulturelle Traditionen und soziale Konventionen eine Rolle spielen, deren ursprüngliche Bedeutung der bestattenden Gemeinschaft selbst nicht mehr klar sein mag (Rebay-Salisbury 2012: 24; Härke 2003: 121). Um sich archäologischen Quellen in Hinblick auf die Frage nach Todesverständnis und -konzepten widmen zu können, bedarf es vorab einer grundlegenden Auseinandersetzung mit dem Faktum des Todes und der Problematik des menschlichen Todesbewusstseins. Erst dann können die Möglichkeiten für eine archäologische Interpretation bzw. eine kulturwissenschaftlich-thanatologische Archäologie27 ausgelotet werden. Es wird jedoch darauf verzichtet eine breite Darlegung der inter- und multidisziplinär orientierten Thanatologie in den unterschiedlichen partizipierenden Disziplinen zu präsentieren, da dies bereits bei K. P. Hofmann in umfassender und informativer Weise in ihrem „Prolegomena zu einer Thanatoarchäologie“ erfolgt ist (Hofmann 2008: Kap VII, bes. 100–123).

27 Thanatologie – vom Griechischen Θάνατος/Tod, griechischer Gott des Todes – Wissenschaft von Tod, Sterben und Bestattung; siehe Hofmann 2007: 295–297.

thanatologische theorie und frühmittelalterliche gräberfeldarchäologie

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2.1 Was ist der Tod? – Philosophische Betrachtungen Das Schauererregendste aller Übel, der Tod, betrifft uns überhaupt nicht; wenn ‚wir‘ sind, ist der Tod nicht da; Wenn der Tod da ist, sind ‚wir‘ nicht (Epikur in einem Brief an Menoikeus).

Der Tod im eigentlichen Sinne ist für den Menschen nicht erfassbar, denn er „ist nur von außen bekannt, er gestattet keine ‚hermeneutische‘ Annäherung und keine ‚teilnehmende’ Beobachtung“ (Macho 2000: 91). Erfahrung kann man im Sinne E. Kants (1978: 456) nur als Lebender machen, weswegen die Erfahrung des Todes a priori unmöglich ist, da das „Todsein“ das Gegenteil des „Lebendigseins“ darstellt. Wir können den Tod als solchen nicht erfahren, sondern nur durch den Tod anderer wahrnehmen, sodass man über den Tod selbst im Grunde gar nichts sagen kann, außer, dass er irgendwann eintreten wird (Mach 1987: 26). Eine totale Zerstörung der Existenz kann aber vom Menschen – so der französische Philosoph V. Jankélévitch (2005) – nicht gedacht werden. Er kann sich die Annihilation, die der Tod bedeutet, nicht vorstellen. Durch die Konstruktion von Jenseitsszenarien wird diese Hilflosigkeit vor dem Unvorstellbaren jedoch unterdrückt, denn selbst die Hölle und ihre ewigen Qualen sind leichter vorzustellen und zu akzeptieren als die endgültige Vernichtung des Lebens. Der Mensch entwickelt Szenarien jenseitiger Existenzen und metaphysischer Folgewelten. Er konzeptualisiert den Tod, um ihn vorstellbar zu machen. Dabei stellt der Tod jedes Mal einen Skandal dar, weil er einem denkenden, handelnden und agierendem Wesen abrupt ein Ende bereitet. Trotz seiner Natürlichkeit erscheint er dem Menschen als unrechtmäßig (Jankélévitch 2005: 459f., 467, 492–494). Das Paradoxe am Tod ist jedoch, dass er durch die Destruktion des Lebens, die Vernichtung der Existenz und seine Herrschaft über die Dauer des Lebens zur notwendigen Motivation des Lebens selbst wird. Oder, um es in G. Simmels Worten zu sagen: Er [der Tod] begrenzt, d.h. er formt unser Leben nicht erst in der Todesstunde, sondern er ist ein formales Moment unseres Lebens, das alle seine Inhalte färbt ... die Qualität und Form eines jeden wäre eine andere, wenn er sich über diese immanente Grenze hinausstrecken könnte (Simmel 1910: 59).

Nur durch die Begrenztheit der Existenz und das Bewusstsein des unausweichlichen Todes ist der Mensch gefordert sein Leben sinnhaft zu gestalten – eine Sinngebung für das Sinnlose durch den Tod als Organon-Obstaculum (Jankélévitch 2005: 120–123; vgl. hierzu auch Sartre 1952: 670–673; Shilling 1993:175; Malinowski 1948). Das grundlegende Problem bleibt jedoch bestehen: der Tod selbst kann nicht gefasst werden. Auch neue Erkenntnisse zu Alterungsund Sterbeprozessen in den Naturwissenschaften und intensive Forschungen auf dem Gebiet der Nah-Tod-Erfahrungen (u.a. Kübler-Ross 1970; 1983; Moody 2002; 2003) haben an diesem Faktum nichts ändern können. Dennoch ist der Tod durch die Transformation des Körpers in einen Leichnam evident. Er kann nicht geleugnet oder ignoriert werden und zwingt den Menschen sich mit ihm auseinanderzusetzen. Was vom Tod als kulturwissenschaftliches Forschungsobjekt bleibt, ist folglich nicht der Tod selbst, sondern die Konzepte und Praktiken, die der Mensch um ihn aufgebaut hat, um sich arrangieren zu können (Macho 1987: 195).

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Der Mensch stirbt genau genommen zweimal: den biologischen und den sozialen Tod. Der biologische Tod bezeichnet den Zustand nach dem Absterben eines Organismus, während der soziale Tod die Trennung eines Individuums von seiner Gemeinschaft beschreibt. Zwar stehen der biologische und der soziale Tod in wechselseitiger Beziehung zueinander, sie sind aber nicht notwendigerweise deckungsgleich. Die Transformation des lebenden Organismus zum Leichnam impliziert nicht zwingend den sofortigen Tod der sozialen Identität eines Individuums und umgekehrt (Hasenfratz 1983: 127f.). So beschreibt der Anthropologe N. Barley (1998: 68), wie er beim Besuch einer Familie der Toraja auf Sulawesi aufgefordert wird die Großmutter zu begrüßen, deren in Tücher eingehüllter Leichnam in einer Ecke des Hauses hockt. Als sich Barley erkundigt, wie lange sie denn schon tot sei, erklärt ihm der aufgebrachte Familienvater, die Großmutter habe nur Kopfschmerzen und schlafe nun seit drei Jahren. Sie sterbe erst, wenn sie das Haus verlässt. Hier bleibt die Großmutter trotz des physischen Todes ein Mitglied der Familie, solange ihr Körper im Lebensraum der Angehörigen präsent ist. Im Gegensatz dazu machte im Mittelalter sowohl das Anathema als auch die Reichsacht einen Lebenden zum Toten. Die Verhängung des Kirchenbanns war begleitet von Totenzeremonien, in denen der Gebannte zum Wiedergänger erklärt wurde. Durch die Reichsacht wurden alle familiären Bande des Geächteten zerschnitten und sein Vermögen ging an den Fiskus. Der tatsächliche biologische Tod des Betroffenen änderte in der damaligen Vorstellung nichts mehr an seinem Status, da er ja bereits als tot galt. Daher konnten Geächtete auch von jedermann ohne Strafandrohung umgebracht werden (Hasenfratz 1982: 43, 45, 57f.; vgl. zu verschiedenen Formen sozialer Ausgrenzung in vormodernen Gesellschaften u.a. in Garnier und Schnocks 2012). In der Medizin und den Naturwissenschaften steht die Erforschung des zeitlichen Eintritts des biologischen Todes und den korrespondierenden biochemischen Prozessen des Organismus im Vordergrund. Kulturelle Konzepte zur Bewältigung der Todesproblematik billigen dem exakten biologischen Todeszeitpunkts, wenn überhaupt, nur marginale Bedeutung zu. Im Gegensatz zum biologischen Tod ist der soziale Tod keinen festen Grenzen unterworfen. Der Leichnam kann Individualcharakter behalten, während der Tod zum Prozess wird und keinen finalen Zustand darstellen muss (Fitzenreiter 2008: 77; Heller 2007:10).

2.2 Die Evidenz des Leichnams – Grundlegendes zum biologischen Todesbegriff Medizinisch ist es nicht möglich eindeutig zu bestimmen, ab wann genau „der Tod da ist“ und „wir nicht“ (Brief an Menoikeus). Nach dem Harvard-Kriterium von 1968 gilt ein Mensch als tot, wenn ein irreversibles Koma eingetreten bzw. keine Aktivität des zentralen Nervensystems mehr nachweisbar ist. Mit dem sogenannten Hirntod erlischt die Fähigkeit des Organismus zur selbstständigen Koordination der Vitalfunktionen (Forster und Ropohl 1987: 4f.). Dieses erst durch moderne medizinische Methoden nachweisbare Phänomen hat das vorherige Kriterium des Herztods abgelöst und in den meisten westlichen Staaten Einzug in die Gesetzestexte zur Bestimmung des Todeszeitpunkts gefunden. Nach wie vor wird das Hirntod-Kriterium aber kontrovers diskutiert und zum Teil massiv kritisiert (vgl. Forster und Ropohl 1987: 1; Angstwurm 1995; Birnbacher 1995;

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Council on Bioethics 2008; Wittwer 2009: 21–25). Besonders in Hinblick auf die Notwendigkeit des klinisch feststellbaren Todes vor der Entnahme von Organen zu Transplantationszwecken wurde der Hirntod als Bestimmungsmerkmal notwendig, denn trotz irreversiblem Verlust der Hirnfunktion können das Körpergewebe bzw. einzelne Zellen noch einige Zeit funktionsfähig und vital bleiben, was die Voraussetzung für eine Organverpflanzung darstellt (Hoff und in der Schmitten 1995a). In welchem Moment ein sterbender Körper tatsächlich tot ist, kann aber nicht eindeutig bestimmt werden. Die Determination des biologischen Todeszeitpunkts ist also kulturell geprägt und hängt v.a. mit dem aktuellen medizinischen Wissensstand einer Gesellschaft und der Vorstellung, was den Menschen als Individuum ausmacht, zusammen (Hofmann 2008: 92). Eine ähnliche Ambivalenz findet sich auch in der Diskussion zum Beginn des menschlichen Lebens. Der biologische Lebensanfang wird unterschiedlich definiert, etwa mit der Befruchtung der Eizelle oder der Gastrulation im Embryo. Besonders Debatten um die Legalisierung und Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen zeigen sehr deutlich den Einfluss kultureller Konstruktion bei der Frage, wann das Leben oder besser das Individuum beginnt (vgl. Garfield und Hennessy 1984; Maienschein 2009). Neben der medizinischen Notwendigkeit des Harvard-Kriteriums in Hinblick auf Organtransplantationen mag für eine in säkularen Gesellschaften großflächige Akzeptanz des Hirntods als Ende des menschlichen Lebens auch das kontemporäre Verständnis des Gehirns als Sitz des menschlichen Bewusstseins eine tragende Rolle spielen. Tatsache ist jedoch, dass an irgendeinem Punkt der Körper nicht mehr lebt, sondern tot ist und sich zur Leiche verwandelt hat. Während z.B. Pulslosigkeit, Muskelatonie, reaktionslose, weite Pupillen, absinkende Körpertemperatur oder längerfristige Atemlosigkeit nur als Indizien für den bereits eingetretenen Tod eines Körpers gelten (Dietzmann, Firsching und Frowein 2004: 228f.) werden als sichere Todeszeichen Totenflecke (Livor mortis), Totenstarre (Rigor mortis) und Fäulniserscheinungen anerkannt (Gunn 2006: 9–11). Der natürliche Prozess der Leichenzersetzung setzt unmittelbar nach dem biologischen Tod ein und beginnt mit der Autolyse, wobei es durch körpereigene Enzyme zur Dekomposition des organischen Materials kommt. Mit der Besiedelung und Ausbreitung bakterieller Organismen auf und im Leichnam entsteht die Leichenfäule, die zur Erweichung und Liquefaktion der inneren Organe sowie zur Ablösung der Epidermis und ihrer Anhänge führt. Durch die von Bakterien verursachte Gasentwicklung in den Weichteilen kann es zur Aufwerfung des Gewebes und infolge zur Verlagerung der Extremitäten der Leiche kommen. Während der Fäulnis eintretender Flüssigkeitsverlust führt zur Austrocknung restlicher Weichgewebeteile, die letztendlich vertorfen und sich unter Einfluss von Pilzen großteils zersetzen (Berg, Rolle und Seemann 1981: 109; Aufderheide 2004: 41f.; Duday 2009). Je nach Lagerung der Leiche kann es zur weiteren Dekomposition des Skelettapparats bis hin zum vollständigen Abbau des Hartgewebes kommen oder der Verwesungsprozess wird durch diverse äußere Faktoren aufgehalten und das Weichgewebe des Leichnams mumifiziert (vgl. zu unterschiedlichen Arten der Mumifizierung Ikram und Dodson 1998; van der Sanden 1996; Krüger 2007). Die Evidenz des Leichnams ist nicht bestreitbar. Die Leiche ist präsent und abwesend zugleich und wird so zum Auslöser menschlicher Auseinandersetzung mit dem Kadaver selbst, der als Manifestation des Todes fungiert (Macho

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1997: 940; Robb 2007a: 287). Gerade der biologische Zerfallsprozess, der den materiellen Körper, über den wir eine Person als Individuum identifizieren (Hockey und Draper 2005: 44), zu einem unpersönlichen Ding auflöst – begleitet von Verwesungsgerüchen, der Kälte und Steifheit des Leichnams und visuellen Eindrücken zerfallenden Fleisches bis schließlich nur noch der Knochen übrig ist – lässt uns mit den unterschiedlichsten Sinnen erahnen, was mit unserem eigenen Körper einmal geschehen wird, und zwingt uns zur Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit (Taylor 2008: 51).

2.3 Der kulturelle Umgang mit dem Todesbewusstsein und dem Leichnam Dem italienischen Psychologen L. De Marchi zufolge erlitt der Mensch einen „Urschock“, als er erkannte, dass er sterblich war. Aus dieser erschreckenden Erkenntnis, so De Marchi (1988: 20f.), entsprang die Todesangst, die zur Grundmotivation jeglicher kulturellen Strategie zum Umgang mit dem Leichnam wurde und auch das auslösende Moment beim evolutionären Schritt des Affen zum Menschen darstellte. Diese These kann zwar nur metaphorisch verstanden werden, denn es ist sicher nicht eine plötzliche und schlagartig auftretende Erkenntnis vom Tod, die spontan in der Menschwerdung resultierte. Tatsächlich ist ein ausgeprägtes Todesbewusstsein und eine sich daraus ergebende intensive und v.a. langfristige Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und der anderer Personen aber ein wesentlicher Aspekt menschlicher Existenz, der uns von anderen Lebewesen unterscheidet. Neue Studien zeigen jedoch auch bei Tieren, z.B. Schimpansen, Verhaltensweisen, die auf ein Todesbewusstsein und Trauerritual schließen lassen (siehe Anderson, Gillies und Lock 2010; Biro et al. 2010). De Marchi (1988: 29) sah in allen kulturellen Vorstellungen und Praktiken, die sich auf den Umgang mit Verstorbenen und den Tod richten, einen Schutzmechanismus gegenüber der traumatischen Erkenntnis der eigenen Endlichkeit und folglich eine Leugnung des endgültigen Todes und seiner natürlichen Notwendigkeit. Es ist fraglich, ob Todesangst als eine anthropologische Konstante, wie De Marchi postuliert, existiert oder die Furcht vor dem Tod kulturell evoziert ist. So wird in der Entwicklungspsychologie und der Kognitionsforschung eine universale Todesangst kontrovers diskutiert. Manche psychologische Studien implizieren, dass Kinder zumindest bis zum dritten Lebensjahr kein Wissen um den Tod besitzen, da sie nicht über genügend Abstraktionsvermögen verfügen, um den Tod als Bedrohung oder Restriktion des Lebens zu begreifen. Folglich können sie sich vor dem Tod auch nicht ängstigen (Becker 1973: 13). Die Basis für das Begreifen der eigenen Sterblichkeit ist das Bewusstsein, ein Individuum mit einem eigenem Leben, Körper und Geist zu sein, welches zu einer Gruppe von Individuen gehört, deren Leben zeitlich begrenzt ist (Kastenbaum 1992: 88). Im Gegensatz dazu argumentiert P. Boyer (2008: 247f.), dass das Todesbewusstsein durchaus ein unseren kognitiven Fähigkeiten immanentes Moment darstellt, es bei Kindern aber schwer nachzuweisen ist, da ihre kognitiven Kategorien noch anders geformt sind als die eines Erwachsenen und daher von Seiten der Wissenschaft nur schwer zugänglich sind (vgl. ebenso Becker 1973: 13f.). T. Macho hat aus kulturwissenschaftlicher Perspektive diesbezüglich angemerkt, dass eine antizipatorische Beziehung zum Tod als abstraktem Konstrukt eine kulturelle Entwicklung der Neuzeit darstellt, welche mit der sozialen Isolation des

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Sterbevorgangs und der Professionalisierung des Bestattungswesens verbunden ist. In vormodernen Gesellschaften stellte hingegen die unmittelbare Konfrontation mit dem Toten bzw. der Leiche eine sehr konkrete materielle Beziehung zwischen den Lebenden und den Toten her, sodass hier eher von „Totenangst“ als von „Todesangst“ zu sprechen ist (Macho 1997: 939). Auch P. Ariès ging in seiner viel zitierten „Geschichte des Todes“ (1981) davon aus, dass im Abendland in antiker und frühchristlicher Zeit, etwa bis zum Ende des Frühmittelalters, die Menschen weniger den Tod fürchteten, sondern viel mehr die Toten. Dies spiegelt sich Ariès zufolge am Deutlichsten in der Anlage von Bestattungsplätzen außerhalb der Siedlungen und Städte. Durch den räumlichen Ausschluss der Toten aus der Welt der Lebenden wollte man sich vor wiederkehrenden Verstorbenen schützen. Erst mit der Festigung des Christentums sei auch diese Angst vor den Verstorbenen gewichen und man begann die Toten in die diesseitige Gesellschaft zu integrieren, indem man die Friedhöfe nun innerhalb der Siedlungen bei den Kirchen anlegte (Ariès 1975: 14f.). Beide Umgangsformen mit den Toten gehörten aber einer langen Periode in der Menschheitsgeschichte an, in welcher der Tod selbst nicht gefürchtet sondern „gezähmt“ war (Ariès 1981: 29). Durch seine ständige Gegenwart sei der Tod als alltäglich empfunden und auch akzeptiert worden. Erst im 20. Jahrhundert habe sich diese Ansicht ins Gegenteil verkehrt, nämlich in einen „verbotenen Tod“ (Ariès 1975: 92), der gefürchtet sei und tabuisiert bzw. verdrängt werde. Zwischen den Stadien des „gezähmten“ und des „verbotenen Todes“ beschrieb Ariès (1981) noch drei weitere Phasen – den „eigenen Tod“ , den „langen und nahen Tod“, den „Tod des Anderen“ – die unterschiedliche Entwicklungsstufen im Todesverständnis darstellen. Gerade das Bild des „gezähmten Todes“ hat aber von vielen Seiten Kritik erfahren, nicht zuletzt von zahlreichen Historikern, die Ariès in seiner Darstellung eine Romantisierung der mittelalterlichen Gesellschaft und eine subjektive Auswahl seiner Quellen vorwerfen (z.B. Illmer 1979; Elias 1985; Gurjewitsch 1989; Patschovsky 1993). Besonders A. Borst hat in sehr anschaulicher Weise dargelegt, dass Ariès Bild des „gezähmten Todes“ auf einer gezielt für die Konstruktion dieser These gewählten Quellenbasis beruht, welche das Sterben – wohlgemerkt nicht den Tod – in idealisierter Weise beschreibt (Borst 1988: Kap. 25). Borst stellte diesen Quellen andere (früh)mittelalterliche Beispiele gegenüber, darunter auch die Beschreibung vom Sterben des Benediktiner Mönchs Wetti im Kloster Reichenau im 9. Jahrhundert. Diese Geschichte ist gezeichnet vom Versuch des Mönchs sich auf seinen Tod vorzubereiten, weil er „gut“ sterben möchte. Doch dann wird er von Fieberschüben geplagt und von Dämonen heimgesucht und stirbt letztendlich verunsichert und ängstlich, ohne die Unterstützung seiner Mitbrüder. An diesem Beispiel exemplifizierte Borst, dass der von Ariès als akzeptiert dargestellte Tod als Strategie des vormodernen Abendlandes gedeutet werden muss, um mit der Realität von unkontrollierbaren Seuchen, Hungersnöten und Krankheiten fertig zu werden. Gerade weil der Tod alltäglich und allgegenwärtig war, versuchte man ihn zu bewältigen, indem man dem Sterben Bedeutsamkeit verlieh und es zu einem kontrollierbaren Prozess zu machen versuchte. Gleichzeitig evozierte diese Bedeutsamkeit des kontrollierten Sterbens aber eine Angst vor dem, was passieren würde, sollte dieses ideale Sterben misslingen. Gerade dieser Aspekt machte den Tod, Borst zufolge, furchteinflößend (Borst 1988: 577–579, 596). Borst kritisierte an Ariès außerdem, dass er für das Frühmittelalter ausschließlich Quellen diskutierte, die sich auf eine gehobene Schicht der Gesellschaft bezogen,

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sein Modell aber als allgemeingültig für die gesamte Epoche präsentierte. Dadurch würden soziale Unterschiede und Kontexte, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Todeskonzepte, Sterbe- und Bestattungspraxis haben, ausgeblendet (Borst 1988: 570). Es soll hier nicht entschieden werden, ob man in Bestattungs- und auch Sterbepraktiken eine panhumane Manifestation universaler Todesangst sehen kann oder die Furcht vor dem Tod ein kulturspezifisches Phänomen darstellt. Dass sich unter den frühesten Zeugnissen menschlicher Kultur bewusst angelegte Bestattungen finden, weist aber eine intentionale Auseinandersetzung mit dem Leichnam, die über ein rein funktionales Entsorgungsmanagement des Kadavers hinausreicht, als ein zentrales Element menschlicher Existenz aus. Der Leichnam wird nicht als Abfallprodukt betrachtet, welches zwecks Hygiene zu entsorgen ist, sondern als Körper, der aus moralischen oder ontologischen Gründen eine entsprechende Versorgung erfahren muss (Hertz 1907: 48).

2.3.1 Todeskonzepte – Jenseitsvorstellungen und das post mortem Ob nun Todesangst oder Totenangst – die Auseinandersetzung mit den toten Körpern der eigenen Gemeinschaftsmitglieder und deren Versorgung ist ein in nahezu allen Kulturen vorhandenes Phänomen, das aber eine enorme Vielfalt an Handlungen, Materialien und Variabilität in der hierfür aufgewendeten Zeit aufweist. Geprägt sind diese Praktiken von Vorstellungen vom Wesen des Menschen, warum er sterben muss, was nach dem Tod geschieht, wie eine Folgewelt oder Folgewelten28 konzipiert sind, welchen Effekt der Tod eines Menschen auf die Gemeinschaft hat oder haben kann, welche Transformationen eine verstorbene Person oder ihr Körper in diesem Rahmen durchlaufen, wohin diese Veränderungen letztendlich führen und welche Maßnahmen notwendig sind, um diese Wandlungsprozesse sicher ablaufen zu lassen (van Gennep 1909; Robb 2007a; 2013). Da diese Ontologien, welche hier zusammenfassend als Todeskonzepte bezeichnet werden, ein Teil des kulturellen Netzwerks einer Gemeinschaft sind, stehen sie auch in reziproker Beziehung zur gelebten sozialen Wirklichkeit (Le Goff 1990: 4), weshalb sich Aspekte der Alltagswelt zumindest in rudimentärer Form häufig im Bestattungsritual wiederfinden (Berger und Luckmann 2007: 28f.). So respektiert kaum eine Kultur die Endlichkeit des Lebens als natürliches, selbstevidentes Phänomen, sondern als einen Umstand, der einer Erklärung bedarf (Hasenfratz 2009: 14f.). In Ursprungsmythen und -legenden wird zumeist erklärt, wie der Tod durch fehlerhaftes Verhalten des Menschen, göttliches Missgeschick, Irrtum, Neid, Betrug oder Ähnliches in die Welt kam (Widengren 1969: 168), sei das nun durch Eva, die vom verbotenen Baum der Erkenntnis aß und so den Tod auf den Menschen herauf beschwor (Gen: 3, 19), oder – wie es der Ursprungsmythos der Toraja erzählt – durch den Undank der Menschen, die den Stein der Unsterblichkeit, den Gott ihnen als Geschenk gab, ablehnten. Als er ihnen eine Banane schenkte, nahmen sie diese freudig an. Die Banane war

28 In der katholischen Eschatologie besteht das Jenseits aus mehreren Phasen bzw. auch unterschiedlichen Bereichen für bestimmte Gruppen, sodass im Grunde von mehreren Folgewelten gesprochen werden kann. Für den getauften und bußwilligen Christen war das Fegefeuer nur ein Zwischenstadium zur endgültigen Erlösung am jüngsten Tag (Gilchrist 2012: 20f.).

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aber das Symbol für die Sterblichkeit und so erhielten die Menschen durch ihren Undank, anstatt des ersten Geschenkes Gottes, den Tod (Feldmann 1990: 35). Vorstellungen vom Wesen des Menschen können sehr stark variieren und Einfluss auf das post mortem und das Bestattungsritual haben: Wird der Mensch als Zusammenspiel verschiedener Entitäten verstanden, im Sinne eines ontologischen Dualismus, wie er der platon‘schen Tradition entspringt (vgl. Platons Phaidon); ist er konstituiert durch eine Leib-Seele Symbiose, wie in östlichen Philosophietraditionen; oder wird er als Gesamtheit begriffen, wie in evolutionistischen Theorien, welche den Menschen als materielles Ganzes verstehen (vgl. Boyer und Bergstrom 2008). Diese grundlegenden ontologischen Aspekte wirken sich auf die Interpretation des Leichnams aus. So kann der tote Körper etwa als Sache, als lebloses Ding oder als leere Hülle angesehen werden oder aber als immer noch handlungsfähige Person mit individuellen Charakteristika, was sich auf den Umgang mit der Leiche auswirken kann (Williams 2004). Zusätzlich kann die Bildung von Wesenskonzepten des Toten bzw. die Totenidentität durch Identitäten beeinflusst sein, welche der Tote zu Lebzeiten sowohl nahe als auch fern vom Todeszeitpunkt hatte, da das Diesseits und das Jenseits in reziproker Beziehung zueinander stehen (Hallam und Hockey 2001: 133). Im Rahmen der Life Course Studies entwerfen J. Hockey und J. Draper (2005) diesbezüglich das Konzept des erweiterten Lebensverlaufs (extended life course). Postmortale (und pränatale) Identitäten werden hierbei im Rahmen eines über die biologische Lebenszeit hinausreichenden Existenzverlaufs durch vorhergehende bzw. projizierte, sich im Lebensverlauf ständig wandelnde, dynamische Lebensidentitäten beeinflusst und geformt (vgl. Gilchrist 2012: 19f.). Die Sichtweise vom Wesen des Menschen und seinem Schicksal nach dem Tod ist zumeist mit Konzepten einer Folgewelt bzw. eines Jenseits verknüpft. W. Enninger und C. Schwens (1989) haben in ihrer Analyse zur kulturellen Bedeutung von Friedhöfen, in Anlehnung an A. Schütz‘ „sinnhaften Aufbau der sozialen Welt“ (Schütz 1974), drei Folgeweltkonzepte definiert, welche sich in der Gestaltung von Grabstätten und der proxemischen Topografie von Nekropolen nachvollziehen lassen. Folgewelten können hierbei inspektiv, also gegenwartsbezogen konstruiert sein, d.h., das Jenseits wird als Abbild des Diesseits imaginiert, was z.B. in der Repräsentation der Toten im Sinne ihrer sozialen Rollen oder der Separation sozialer Gruppen und Verhältnisse in der Lebendgemeinschaft durch räumliche Strukturierung der Bestattungsplätze ausgedrückt werden kann. Bei einem retrospektiven Folgeweltkonzept sind Vorstellungen und Handlungen vergangenheitsorientiert. Die Toten werden durch Repräsentation ihrer positiven oder idealisierten Charakteristika erinnert und die Trauer und Verlustgefühle der Hinterbliebenen stehen im Mittelpunkt, wobei das Jenseits als erinnerte Vorwelt konstruiert wird. Sind Jenseitsvorstellungen auf die Zukunft des Toten gerichtet, sprechen Enninger und Schwens von prospektiven Konzepten bzw. einer Folgewelt sui generis, wo der Tote in eine gänzlich neue Umgebung eintritt. Die Handlungen rund um den Leichnam sind auf die neue Identität des Toten bzw. die Fortexistenz des Verstorbenen in dieser neuen Welt gerichtet, die ihren eigenen Gesetzen folgt. Dabei liegt es an den Hinterbliebenen, sich um die Erfüllung Abb. 2.1 (nächste Seite): Oben: Konstruktion von Folgewelten basierend auf dem Modell von Enninger und Schwens (1989: Dia. 1; „semantische Merkmalsbündel“ nach Hofmann (2008: Abb. 40) grau hinterlegt). Unten: zeitbezogene Beigaben-Bedeutungsebenen nach Härke (2003: 118f.).

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KONSTRUKTION DER FOLGEWELT (basierend auf ENNINGER, SCHWENNS 1989, Dia. 1)

retrospektiv

Folgewelt als Vorwelt Folgewelt als Replikat von Umwelt/Mitwelt Erinnerung an den mit seinem Tod endgültigen Vergangenen, der nur in Gedanken fortlebt

Erinnerung an heilsverheißende Tugenden des Toten

prospektiv

a-spektiv

Folgewelt als andere Welt sui generis, tatsächliche Folgewelt

Verzicht auf Folgewelt

inspektiv

Absonderung diskriminierter Gruppen vom Rest der Gemeinschaft

Einschluss Schutz vor der Mitglie- Toten der gegenüber der Umwelt, Widerspiegelung von Identitätskategorien der eigenen sozialen Ordnung

Wiedersehenshoffnung

Sorge für leibliches/seelisches Wohl (entsprechend des jeweiligen Menschenkonzepts) materielle Sorge für den Toten

immaterielle Sorge für den Toten

Versorgung mit Nahrung, Werkzeug, Wertgegenständen, Tieren, Bediensteten, persönlichem Eigentum, apotropäischen Gegenständen (funktionale Gegenstände bzw. Menschen/Tiere, od. Abbildungen, z.B. Figuren von Menschen, Tieren, Miniaturgegenständen, usw.)

Beten für Wohlergehen des Toten im Jenseits, zukunftsorientierte Erinnerungstechniken

absichtlicher Verzicht auf dauerhafte Zeichensetzung

zeichenhaft/ zeichenhaft/ materiell materiell vermittelte vermittelte Erinnerung Erinnerung an Biogra- an Eigenschaften des phie des Toten, oft Toten, die distanzie- heilsverheirend vom ßend bis endgültigen heilsschaffend sind Ende

Bestattung separate Bestattung im abgean stigmati- grenzten, heiligen Ort sierten Stätten oder nach in ausgren- Mitgliedskategorien, zender Weise Verwendung gruppenidentitätsstiftender Zeiche

Metaphern für bestimmte Ereignisse im Leben des Verstorbenen - Mitgabe von biographisch relevanten und spezifischen Gegenständen

„Potlatch“ bewusstes Zerstören/aus dem Verkehr ziehen von Reichtum zur Statusdemonstration

rechtliche Gründe - Mitgabe persönlichen, nicht vererbund veräußerbaren Besitzes des Toten

Schutz der Lebenden und der Toten apotropäische Beigaben

Gaben an die Götter - z.B. Charonspfennig

Vergessen des Toten zur Erleichterung des Trauerprozesses Vergraben von erinnerungsbehafteten persönlichen Gegenständen

Demonstration sozialen Rangs des Toten und der Hinterbliebenen Statusanzeiger, Rangabzeichen

Beseitigung von Verunreinigung durch den Toten - Bestatten unreiner Gegenstände

Begräbnisfeierlichkeiten - Bestandteile der Totenfeier

Jenseitsausstattung für den Toten

vergangenheitsbezogen

Fixierung der Leiche im Grab, gesonderte Positionierung im Grab, Zerschlagen des toten Körpers, Sicherung des Grabes

zeichenhaft vermittelter Ausdruck der Wiedersehenshoffnung in der Folgewelt

Respektsbekundung für den Toten - Gaben an den Toten

gegenwartsbezogen

zukunftsbezogen

SEMIOTIK UND FUNKTION VON BEIGABEN (basierend auf HÄRKE 2003, 118f.)

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eventueller Eintrittskriterien in diese neue Welt zu kümmern und für den Toten, falls nötig, auch über lange Zeit hinweg zu sorgen. Gleichzeitig können aber auch Schutzmechanismen vor dem Toten und der Folgewelt nötig sein (Enninger und Schwens 1989: Dia. 1, 153, 157–172)29. Lehnt eine Gesellschaft eine Konzeptualisierung einer Folgewelt ab und verzichtet gänzlich auf eine Art der Zeichensetzung, dann handelt es sich um eine a-spektive Einstellung (Enninger und Schwens 1989: 172f.). Wie eine Folgewelt im Konkreten tatsächlich imaginiert wird kann sehr unterschiedlich ausfallen, wie schon ein rascher Blick auf die großen Heilslehren der Menschheitsgeschichte zeigt (vgl. u.a. Antes 2006: 53f., 63; Becker 1973: 12; Fowler und Fowler 2008: 23, 36; Wittwer 2009). H. Härke (2003; für eine englische Version des Beitrags siehe Härke 2014) hat in Bezug auf die Interpretation von Grabbeigaben im Frühmittelalter auf die Relation von Beigabenkonnotationen und Erinnerungstechniken hingewiesen und die Bedeutung bzw. Motive für die Mitgabe von Objekten ins Grab ebenfalls in vergangenheits-, gegenwarts- oder zukunftsbezogene Aspekte unterteilt. So sind laut Härke u.a. Gegenstände, die eine direkte Erinnerung an biografische Aspekte des Toten evozieren, häufig vergangenheitsbezogen, d.h., sie können metaphorisch Bezug auf bestimmte Ereignisse im Leben des Toten nehmen oder seinen sozialen Status signifizieren. Wenn Beigaben aber als Machtdemonstration vergraben oder gar zerstört werden, um zu zeigen, dass die Hinterbliebenen sozial stark genug sind, um bestimmte Objekte entbehren zu können, kann man Parallelen zum Potlatch ziehen, was eine gegenwartsbezogene Etablierung bzw. Festigung sozialer Hierarchien verkörpert. Das Potlatch ist ein Geschenk-Übergabe-Ritual indigener Stämme entlang der nordwestlichen Pazifikküste Nordamerikas, in dessen Verlauf häufig Wohlstandsgüter intentional zerstört werden, wodurch rivalisierende Häuptlinge oder Clans ihre Macht zur Schau stellen bzw. Überlegenheit und Freigiebigkeit demonstrieren, um so ihre soziale Vormachtstellung zu bekräftigen (Mauss 1966: 35, 72; Godelier 1999: 82f.). Auch Speise- oder Gefäßbeigaben können auf die Gegenwart gerichtet Beigaben sein, wenn diese dazu gedacht sind, den Verstorbenen im Rahmen der Totenfeier symbolisch am Totenmahl beiwohnen zu lassen. Sie können aber auch zukunftsgerichtet sein, wenn sie als Ausstattung des Toten für seine Existenz im Jenseits gedacht sind. Gaben an die Götter, um für eine sichere Integration des Toten im Jenseits zu sorgen, wie z.B. der Charonspfennig, beziehen sich ebenfalls auf die Zukunft. Härke weist aber verstärkt darauf hin, dass die Konnotationen von Beigaben nicht strikt an eine dieser Kategorien gebunden sein müssen, sondern sich diachron bzw. ambiguos zu den drei Zeitkonstrukten verhalten können (Härke 2003: 119). So können etwa Rangabzeichen des Verstorbenen nicht nur dessen vergangene Stellung symbolisieren, sondern auch die nun in der Gegenwart vakante Position, die es zu füllen gilt, oder auch auf die neue Rolle des Toten im Jenseits einwirken. Härkes Modell lässt sich gut mit dem von Enninger und Schwens verknüpfen (Abb. 2.1), denn die zeitbezogene Bedeutung von Beigaben ist im Rahmen ritueller Handlungen auch mit den Jenseitskonzepten einer Gemeinschaft verbunden und kann so möglicherweise Einblick in die Konstruktion selbiger geben.

29 Diese drei Stufen entsprechen bei Schütz (1974: 198-204) der Mit- bzw. Umwelt (inspektiv), Vorwelt (retrospektiv) und Folgewelt (prospektiv).

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Begleitet sind Jenseitskonzepte häufig von der Vorstellung, wie ein Mensch zu sterben hat, um einen möglichst problemlosen Übergang in die Folgewelt zu haben (Robb 2007a: 288). Dies reicht von sehr konkreten Vorgaben für eine positive Qualifizierung für die Nachwelt, wie sie oft in institutionalisierten dogmatischen Religionen vorkommen, bis hin zu schwächer regulierten kulturspezifischen Vorstellungen wann, wie und unter welchen Umständen der Tod eines Individuums als „gut“ aufgefasst werden kann. So kann etwa der Tod eines Menschen fortgeschrittenen Alters, der im Kreise seiner Familie verstirbt, als einfach, unkompliziert und korrekt verlaufend empfunden werden, was zu einer bestimmten Versorgung des Leichnams und einer spezifischen Weise der Beisetzung führt, welche die Qualität dieses Todes wiedergibt (Hasenfratz 2009: 17–33; vgl. u.a. Rexroth 1998; Schwob 1998; Wenninger 1998; Walter 2003; Seale und van der Geest 2004). Der Tod eines jungen Menschen, der auf gewaltsame Weise ums Leben kommt, womöglich noch fern seiner Heimat, kann hingegen als unzeitgemäß, unrechtmäßig und problematisch verstanden werden. Im Falle eines „schlechten“ Todes besteht häufig die Befürchtung, der Tote könnte Probleme bei der Transformation in seinen neuen Zustand haben, seinen Platz im Jenseits nicht einnehmen oder gar eine Gefahr für die Lebenden darstellen. Pfählungen von Leichen „riskanter“ Toter im Grab als extreme Präventivmaßnahme vor einer Wiederkehr sind hier als Beispiel ebenso anzuführen wie das Verbot der katholischen Kirche ungetauft verstorbene Kinder auf einem christlichen Friedhof zu bestatten. Die katholische Kirche verwehrte bis in jüngste Zeit ungetauft verstorbenen Kindern die Bestattung auf einem christlichen Friedhof, da sie ohne Taufe nicht von der Erbsünde reingewaschen sind. Man nahm an, dass solche Kinder auf ewig in den sogenannten limbus puerorum verdammt und von der Gottesschau am jüngsten Tag ausgeschlossen waren, was den Tod ohne Taufe zu einem genuin „schlechten“ Tod machte (O’Connor 1991: 17– 19). Die Verweigerung des kirchlichen Begräbnisses schloss diese Kinder nicht nur symbolisch aus, sondern verbannte sie auch physisch aus der Gemeinschaft der Gläubigen (Hausmair 2013: 275). Auch das Fehlen von Beigaben in einem kulturellen Umfeld, wo diese eigentlich üblich sind, muss daher nicht zwingend eine niedrige soziale Stellung eines Verstorbenen implizieren, sondern kann aus den Todesumständen resultieren, die es für die Hinterbliebenen als unangebracht erscheinen lassen eine Person auf reguläre Weise zu bestatten (Lucy 1997). B. Malinowski beschrieb den kulturellen Umgang mit den Toten als stark von Ambivalenzen gekennzeichnet. Einerseits sei er konnotiert von der Angst und dem Grauen vor der Leiche als Symbol der Auslöschung des Lebens und der Verwesung, andererseits sei er durch die hingebungsvollen Bemühungen um den Toten auch durch die Hoffnung auf eine Fortexistenz geprägt (Malinowski 1948: 29–32). Genau an dieser Ambivalenz finden nach Malinowski auch die Religionen ihren Anknüpfungspunkt, indem sie durch das Versprechen einer Folgewelt bzw. ein klar definiertes Jenseitskonzept eine postmortale Fortexistenz nicht als Hoffnung, sondern als Faktum präsentieren, das bei korrekter Einhaltung der jeweils vorgeschriebenen Verhaltensweisen, Riten etc. auch mit Sicherheit eintreten wird. Durch Normierung, Strukturierung und der Konstruktion von Traditionen wird den Gläubigen eine Strategie zum Umgang mit dem Tod angeboten (Malinowski 1948: 33). Das „Patent“ auf das Jenseits wurde und wird immer wieder in verschiedensten institutionalisierten Religionsgemeinschaften von den Autoritäten instrumentalisiert, um Machtstrukturen zu verfestigen oder

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ökonomischen Profit aus den Versprechungen auf eine jenseitige Existenz zu ziehen, so wie es beim Ablasshandel der katholischen Kirche im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit der Fall war.

2.3.2 Bestattungsbräuche und die Toten im Netzwerk ritueller Handlungen Beim Tod eines Menschen ist die Gemeinschaft jedes Mal mit den fundamentalen Fragen nach dem Schicksal des Körpers, der Ordnung der metaphysischen und der diesseitigen gesellschaftlichen Wirklichkeit konfrontiert, deren Gleichgewicht durch den Tod gestört ist (Hauser 2008: 126; Rebay-Salisbury 2012: 16). Als eine Art Krisenmanagement dienen bei diesen Anlassfällen rituelle, performative Handlungen zur Bewältigung der Situation, indem sowohl für das Schicksal des Toten Sorge getragen wird als auch für die (Re-)Konsolidierung des gesellschaftlichen Äquilibriums (Malone, Stoddart und Barrowclough 2007: 1). Bei der Bestattung gestalten die Hinterbliebenen aus einem Konglomerat von sozialen Restriktionen, kulturspezifischen Normen, Glaubensvorstellungen, Umweltbedingungen und materiellen Ressourcen eine als den spezifischen Umständen angemessen empfundene Beisetzung (Fitzenreiter 2008). D.h., einzelne Bestattungen stellen immer nur einen Ausschnitt der vorhandenen Vorstellungswelten und Ideen einer Gesellschaft zum Umgang mit dem Tod dar, eine individuelle Auswahl aus einem großen Pool, die determiniert sein kann durch die spezifischen Todesumstände, wie Zeitpunkt, Ort und Art des Todes, soziale Identitäten des Verstorbenen, Interessen der Hinterbliebenen, vor dem Tod geäußerten Wünschen des Verstorbenen oder ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen der Bestattungsgemeinschaft (Carr 1995: 160, 188; Robb 2007a). Bereits R. Hertz (1907) sowie R. Huntington und P. Metcalf (1979) haben in ihren kulturanthropologischen Studien die komplexe Beziehung zwischen sozialen Aspekten – den Beziehungen zwischen dem Toten und den Hinterbliebenen – und Todeskonzepten – den Beziehungen zwischen dem Toten, Jenseits und eventuellem Seelenglauben – hervorgehoben. In einer umfangreichen Untersuchung an 31 ethnografisch beschriebenen Gesellschaften hat der Archäologe C. Carr (1995) verglichen, welche Aspekte des Bestattungsrituals, die zum Großteil auch im archäologischen Kontext erkennbar gewesen wären, von den Gemeinschaften selbst mit sozialen30, philosophisch-religiösen31, situationsbedingten32, physischen33 oder umweltbezogenen34 Faktoren in Zusammenhang gesetzt wurden (vgl. zu den Faktoren Carr 1995: Tab. IV). Die Ergebnisse dieser Analyse zeigten, dass philosophisch-religiöse Vorstellungen – hier besonders Seelenund Jenseitskonzepte und deren allgemeine Ordnung, Reise in die Folgewelt, Verantwortung oder Bestrafung des Toten im Jenseits sowie Erklärungen für Krankheiten und Todesursachen – die am häufigsten ausschlaggebenden Faktoren 30 Soziale Organisation, soziales Alter und Geschlecht, vertikale und horizontale soziale Positionen, individuelle Lebensidentitäten. 31 Ontologische Konzepte zu Krankheiten, Sterben, Tod, Körper/Seele, Jenseits, Übergang in Folgewelt und Kosmos. 32 Zeitliche und räumliche Aspekte der Todesumstände, Dauer zwischen Tod und Bestattung. 33 Notwendige hygienische Maßnahmen zum Schutz der Lebenden, Zugang zur Leiche, funktionale Elemente der Leichenpräparation. 34 Landschaftliche, ökologische und territoriale Rahmenbedingungen.

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für die Gestaltung von Bestattungen darstellten, knapp gefolgt von sozialen Aspekten, hier besonders Alter und vertikale Sozialposition (Carr 1995: 156, 190f., Tab. XII). Dieser Umstand dürfte darauf beruhen, dass die Totenidentität häufig retrospektiv Bezug auf die Biografie des Verstorbenen nimmt und soziale Identitäten, die zum Zeitpunkt des Todes signifikant waren, besonders einflussreich sind (Hallam und Hockey 2001: 133). Bestattungsrituale haben hierbei stets transformativen Charakter. Nach A. van Gennep (1999) teilt sich die Welt in sakrale und profane Bereiche auf, deren Übergänge oft fließend sind und ritueller Unterstützung bedürfen. In modernen Gesellschaften werden die sakralen Bereiche immer stärker von den profanen durchdrungen. In archaischen Gesellschaften durchwirkt das Sakrale hingegen das gesamte Leben. So sind Ereignisse wie Geburt, Hochzeit, aber auch der Tod stark sakralisiert und stellen Transformationen von einem Lebens- bzw. Existenzabschnitt in den nächsten dar (van Gennep 1999: 14f.; siehe ebenso Hauser 2008: 126). Damit diese Transformationsprozesse korrekt ablaufen können und es beim Übertritt von einer Phase in die nächste nicht zu Komplikationen kommt, bedarf es nach van Gennep sogenannter Übergangsriten (rites de passage), die einerseits das Gleichgewicht der gesamten Gesellschaft trotz der Veränderungen gewährleisten sollen, und andererseits das Individuum sicher in seinen neuen Status überführen. Hierzu zählen Feierlichkeiten aus Gründen eines Ausbildungsabschlusses genauso wie Initiationsriten, die von der Adoleszenz ins Erwachsenenalter überleiten, aber auch Bestattungsriten, die nach van Genneps Ansicht (1999: 23) die drastischste Form der Übergangsriten darstellen. In seinem Strukturmodel unterteilte er die Übergangsriten in drei Kategorien: • Trennungsriten (rites de séparation) • Schwellen- und Umwandlungsriten (rites de marge) • Angliederungsriten (rites d‘agrégation) J. Assmann unterschied im Kontext der Bestattungsriten zusätzlich zwischen Trauer- und Totenriten. Erstere betreffen die Umwandlungsprozesse der Lebenden, die sich mit einer neuen Situation zu Recht finden müssen, letztere helfen dem Verstorbenen bei der Eingliederung ins Jenseits (Assmann 2000: 19). Die rites de séparation dienen zum einen dem Verstorbenen, um sich von seiner Umwelt zu lösen, und zum anderen den Hinterbliebenen, um sich von der alten Situation zu verabschieden. Nach van Gennep halten sich die Trennungsriten bei einem Todesfall relativ simpel, wohingegen den Umwandlungsriten größere Bedeutung zukommt. V. Turner (1969: Kap. 3) schenkte der Phase der rites de marge besondere Aufmerksamkeit, da diese durch ihren liminalen Charakter eine besonders prekäre Situation für die Gemeinschaft konstatiert. Gekennzeichnet durch das temporäre Aussetzen sozialer Normen und das Inkrafttreten gemeinschaftsspezifischer Vorschriften und Regelungen stellt die Liminalität gewissermaßen eine Anti-Struktur zu den beiden anderen Stufen dar, denn die involvierten Personen sind durch die Ambiguität dieser Phase dominiert, indem sie nicht länger Teil der alten Struktur sind, aber auch noch nicht integriert sind in eine neue Ordnung. In dieser strukturlosen Periode besteht zwar die Gefahr der Destruktion bestehender sozialer Ordnungen, es steckt in ihr aber ebenso Erneuerungspotential zur Neudefinierung der gesellschaftlichen Strukturen und damit der Stabilisierung des ins Wanken geratenen sozialen Gleichgewichts (Turner 1969: 95; vgl. Deflem 1991). Zur liminalen Phase sind beispielsweise Trauerrituale zu zählen. Sie können sich über lange Perioden erstrecken und gehen zumeist

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mit der Abgrenzung und Tabuisierung der Trauernden vom Rest der Gesellschaft einher, wie Kontaktverboten mit Nichttrauernden, dem Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel und Unterhaltung, oder dem Tragen bestimmter Kleider (Heller 2007: 16), was eine Sondersituation in der Alltagswelt der Gemeinschaft kreiert. Erst im Zuge der rites d‘agrégation bzw. der erfolgreichen Angliederung des Verstorbenen im Jenseits können auch die Trauernden, zumeist mit Hilfe von Reintegrationsriten, wieder in das reguläre Leben der Gesellschaft einsteigen. Am stärksten ausgeprägt scheinen in dieser Phase aber die Angliederungsriten zur Integration des Toten in sein neues Umfeld zu sein, was nicht gleichbedeutend mit einer langen zeitlichen Dauer sein muss (van Gennep 1999: 142–144). Die unterschiedlichen Stufen der Übergangsriten müssen zeitlich nicht linear aufeinander erfolgen und können nicht immer klar getrennt werden. Überschneidungen oder parallele Abläufe sind durchaus möglich, da alle drei Phasen Transformationsprozessen dienen, die fließend erfolgen (Heller 2007: 10f.). Da jedem Todesfall in seinem spezifischen Kontext begegnet wird, ist auch nicht von einer einheitlichen, unflexiblen Gestaltung der Übergangsriten innerhalb einer Gemeinschaft auszugehen, sondern mit Variationen zu rechnen, die als Reaktion auf die jeweils spezifische Situation zu verstehen sind. So können im Falle eines vorzeitigen oder gewaltsamen Todes Schutz- und Abwehrriten von besonderer Wichtigkeit sein, da der Tote unverrichteter Dinge gestorben ist, die er möglicherweise noch nachzuholen gedenkt. Durch bestimmte rituelle Praktiken soll der Tote etwa an einer Wiederkehr gehindert werden (van Gennep 1999: 22). Andererseits kann ein vorzeitiger Tod auch Probleme bei der Eingliederung im Jenseits bedeuten, weil der Verstorbene nicht alle notwendigen Bedingungen im Leben erfüllen konnte und so besonderer Unterstützung bedarf. Die rites de passage, die auf den Toten gerichtet sind, behalten ihren Sinn aber nur, solange die Gesellschaft an eine Fortexistenz nach dem Tod glaubt, denn in dem Moment, wo von einer totalen Vernichtung des Individuums durch den Tod ausgegangen wird, verlieren diese Riten ihren tieferen Sinn und haben nur mehr therapeutischen Nutzen für die Hinterbliebenen (Heller 2007: 14f., 21). Bestattungsrituale stellen keine statischen Rahmen für den Umgang mit dem Leichnam dar, sondern Teile dynamischer Netzwerke, die durch bedeutungsvolles Handeln verschiedener Akteure miteinander strukturiert sind, welche so ihre Wirklichkeit produzieren35. R. Hertz (1907: 50) sah in diesem Netzwerk das Zusammenspiel zwischen drei unterschiedlichen Personen(gruppen): den Hinterbliebenen, dem Leichnam und der Seele des Verstorbenen. Dieses Modell setzt jedoch ein dualistisches Menschenkonzept voraus, bei dem Körper und Seele getrennte Entitäten darstellen. In seinem Modell für die Merowingerzeit schlägt S. Brather (2008a: Abb. 1) das bereits erwähnte Beziehungsdreieck von Verstorbenem, Bestattenden und Publikum vor, in welchem die Intentionen der Lebenden der maßgebliche Faktor bei der Gestaltung der Bestattung sind. Ähnlich postuliert das auch H. Williams (2006: 39) für das Frühmittelalter Englands. Die Bestattenden werden hier als Hauptakteure des Rituals betrachtet, welche für ein Publikum die Bestattung inszenieren und so soziale Gegebenheiten in geschönter Form kommunizieren. Anzumerken ist jedoch, dass ein Publikum nicht zwangsweise anwesend sein muss, da die Größe und Komposition der Bestattungsgemeinschaft 35 Zur Grundlage theoretischer Konzepte zu Struktur, agency und sozialen Netzwerken siehe Bourdieu 1977; Giddens 1984; Gell 1998; Latour 2007.

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– bedingt durch Todesumstände und Position des Verstorbenen sowie situationsbezogene Rahmenbedingungen – variabel ist. Hinzu kommt, dass durch die Interaktion aller Beteiligten ein Kommunikationsgefüge entsteht, indem nach R. Leach (1976: 45) Publikum und Bestattende nicht mehr unterschieden werden können, da sie alle aktiv eingebunden sind und nur durch ihr gegenseitiges Zusammenspiel die Struktur des Bestattungsrituals erhalten und reproduziert wird. Häufig wird, basierend auf dem als axiomatisch deklarierten Leitsatz „Die Toten bestatten sich nicht selbst“ (z.B. Parker 1993: 203), dem Verstorbenen im Rahmen des Bestattungsrituals keine Wirkungskraft bzw. agency zugestanden. Diese Sichtweise setzt das Verständnis von agency als exklusive Qualität lebender Individuen, welche über bewusstes Entscheidungs- und Handlungsvermögen verfügen, voraus. Basierend auf A. Gells (1998) einflussreichem Werk über Kunst und agency betont J. E. Robb (2013) hingegen, dass sich agency nicht nur aus physischem Handeln und Willenskraft eines lebendigen Akteurs konstituiert, sondern auch nicht belebte Dinge in ihrem speziellen zeitlichen und räumlichen Kontext durch die Wirkung, die sie auf andere Akteure haben können bzw. wie diese Akteure mit den Dingen in Beziehung treten, einen Effekt erzeugen und so auf das Geschehen einwirken können (vgl. hierzu auch Dobres und Robb 2000; Robb 2007b: 13–17). Nach dieser Definition von agency können auch die Verstorbenen selbst als agierende Partizipanten im Netzwerk der Bestattungsrituale verstanden werden, ausgehend vom evidenten Leichnam, welcher die Auseinandersetzung der Gemeinschaft mit dem toten Körper evoziert. Hinzu kommt, dass entsprechend der jeweiligen Jenseitsvorstellungen und Körperkonzepte dem Toten grundsätzlich eine Handlungsfähigkeit durch die Hinterbliebenen zugestanden werden kann, auf die es zu reagieren und mit der es zu interagieren gilt (Williams 2004). Bedenkt man, dass vor dem Tod geäußerte Wünsche des Verstorbenen auch im Rahmen der Totenrituale berücksichtigt werden können, und zwar nicht nur aus Höflichkeit, sondern u.U. aus dem tatsächlichen Verständnis bei nicht Berücksichtigung dementsprechende Konsequenzen fürchten zu müssen, so kann in diesem Fall dem Verstorbenen sogar direkte, wenn auch zeitverzögerte Einflussnahme auf die eigene Bestattung zugesprochen werden (Robb 2013; Rebay-Salisbury 2012: 15).

2.4 „Paganismus“ und Christentum – Religion und Tod in der Alamannia Für das Frühmittelalter, wie auch für zahlreiche urgeschichtliche Perioden, wird häufig konstatiert, dass der Tod ein „normales“, weil „alltägliches“ Ereignis darstellte. Von den archäologischen Quellen seien keine großen Erkenntnisse in Hinblick auf Trauerverhalten oder Jenseitsvorstellungen zu erwarten, weil der Tod als kollektives Geschehen begriffen und daher uniform behandelt wurde (z.B. Ariès 1981). Für die Archäologie muss aus den eben erläuterten theoretischen Überlegungen aber der Schluss gezogen werden, dass eine solche verallgemeinernde Aussage aus verschiedensten Gründen abzulehnen ist, v.a. aber, weil sie die kulturelle Vielfalt und Komplexität vergangener Gesellschaften negiert und dem Todesverständnis als zentralem Bestandteil menschlicher Existenz und sozialer Interaktion nicht gerecht wird. S. Brather hat allerdings, wie bereits an früherer Stelle erwähnt, den Einfluss von Jenseitsvorstellungen und religiösen Ansichten auf die materielle Komponente bei der Gestaltung frühmittelalterlicher Bestattungen mehrmals als sekundär

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bezeichnet. Auch in seinem, zusammen mit S. Brather-Walter erschienenen Artikel (Brather-Walter und Brather 2012), in welchem der Einfluss von religiösen Vorstellungen auf das Bestattungsritual zwar grundsätzlich bejaht wird, wird das Erkenntnispotential für die Archäologie trotzdem als gering eingeschätzt, denn ... Grabbeigaben zielten überwiegend auf soziale Repräsentation, während Religion zwar während der Bestattung und damit auch am, aber eben kaum im Grab praktiziert wurde. Der Gräberarchäologie ist damit der Glaube höchstens mittelbar zugänglich (Brather-Walter und Brather 2012: 138).

Brather argumentiert, dass Religion als Motiv für die Gestaltung des Grabes – ebenso wie handwerkliche Tätigkeiten – nur von marginaler Bedeutung war, da dieser Aspekt für alle Gruppenmitglieder gleich war und so keines Ausdrucks bedurfte (Brather 2008b: 271f.). Die in der Merowingerzeit häufig anzutreffende Manipulation bzw. Wiederöffnung von Gräbern mit einhergehender Entnahme von Objekten36 deutet darauf hin, so Brather, dass Grabbeigaben wenig mit Jenseitsvorstellungen zu tun hatten, da sie ja wieder entfernt wurden. Vielmehr könnte das Phänomen der Grabmanipulation dahingehend interpretiert werden, dass Grabbeigaben als rein repräsentative Objekte nur im Rahmen der Beisetzung zur Demonstration idealisierter gesellschaftlicher Strukturen von Bedeutung waren und daher für den Toten nach dem Begräbnis nicht mehr relevant waren. Die Familie, welche die Gegenstände weiterhin benötigte oder nicht verlieren wollte, holte sich stattdessen die Gegenstände nach einiger Zeit wieder zurück, da nach dem Abschluss der Bestattungszeremonie der performative Akt der sozialen Repräsentation bereits vorbei war und die Beigaben ihren Sinn erfüllt hatten (Brather 2009a: 259). Ähnlich argumentiert auch G. Halsalls, dem zufolge die Repräsentation sozialer Gegebenheiten bei der Bestattung und die primäre Ausrichtung von Grabbeigaben auf die lebende Bevölkerung im Grunde selbstevident sind, da Grabbeigaben nur kurzfristig während der Beisetzung zu sehen waren und sie so auch nur eine Funktion innerhalb dieser kurzen Zeitspanne haben konnten, da sie nachher dem Blick des (lebenden) Betrachters entzogen waren (Halsall 2008: 109; vgl. ebenso Döhrer 2011: 28). Die deutliche Abhängigkeit von Grabausstattungen zu Lebensalter unterstützt, Brather zufolge, die Bedeutung des sozialen Status als Hauptfaktor bei der Bestattung (Brather 2008b: 272). Beigaben kämen außerdem auch in Gräbern sicherlich christlicher Personen vor, wie etwa den Mitgliedern der merowingischen Königsfamilie in der Basilika von St. Denis (vgl. Périn 1996), und würden in zeitgenössischen Texten nicht als unchristlich bezeichnet. Da der christliche Glaube aber nur die Unversehrtheit der Gräber und Körper als Voraussetzung für die Auferstehung voraussetzte, nicht aber das Mitführen von Gegenständen, sei zu schlussfolgern, dass sich Kleidung ev. auf das Jüngste Gericht bezog, Grabbeigaben „im engeren Sinn“ (Brather 2009a: 297) aber keinen religiösen, sondern nur sozial-repräsentativen Charakter hatten (Brather 2009a: 274, 278f.). Grundsätzlich ist es unwahrscheinlich, dass religiöse Vorstellungen im Rahmen des Bestattungsrituals nur in Handlungen, die keinen materiellen Niederschlag fanden, ausgedrückt wurden, da dies eine Trennung der materiellen Komponenten der Bestattung von den immateriellen voraussetzen würde. Materialisierungen 36 Der forschungsgeschichtlich stark tradierte Terminus des „Grabraubes“ wird hier meinerseits bewusst nicht verwendet, da er eine kriminelle Intention solcher Eingriffe ungeprüft voraussetzt und zahlreiche andere Motive negiert; vgl. Kümmel 2009: 24f.

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entstehen aber erst durch bedeutungsvolles Handeln und wirken auch wieder auf dieses zurück (DeMarrais, Castillo und Earle 1996: 16; vgl. Bourdieu 1977; Giddens 1984), sodass eine Trennung dieser beiden Komponenten weder analytisch noch theoretisch möglich ist. Daher ist die Annahme, dass religiöse Vorstellungen im Zuge der Trauerfeier ausgedrückt wurden, nicht aber in der Gestaltung des Grabes, problematisch. Dieser Umstand ist nicht zu verwechseln mit der Problematik des Erkennens eines solchen materiellen Niederschlags durch die Wissenschaft, da die Archäologie oft keine Möglichkeit hat abstrakte Inhalte bzw. die Symbolik materieller Hinterlassenschaften aufzuschlüsseln und zu verstehen. Hier handelt es sich aber um ein methodisches Problem der Archäologie und nicht einen tatsächlich fehlenden materiellen Ausdruck der untersuchten Gemeinschaft. Schwierig ist in diesem Rahmen ebenfalls, dass wir über den tatsächlichen Ablauf der Bestattungsrituale ländlicher Gemeinschaften im Frühmittelalter nur sehr wenig wissen. Die zeitgenössischen schriftlichen Quellen geben zumeist nur singuläre Einblicke in die Praktiken der Elite des Frankenreichs, für welche etwa durch Gregor von Tours Historia Francorum Beschreibungen vorliegen (vgl. Weidemann 1982) und für welche gesichert von einem christlichen Glaubensbekenntnis ausgegangen werden kann. Für den konkreten Ablauf solcher Zeremonien in der breiten Bevölkerung der rechtsrheinischen Gebiete des späten 5. bis 7. Jahrhunderts haben wir hingegen keine schriftlichen Anhaltspunkte und können daher von dieser Seite keine qualifizierten Aussagen zur spezifischen Struktur der Bestattungsrituale machen, auch deshalb nicht, weil nicht davon ausgegangen werden kann, dass alle Menschen im fränkisch beherrschten Raum während des gesamten Frühmittelalter uniformierte Christen waren, die sowohl ein einheitliches religiöses Verständnis als auch genormte rituelle Praktiken teilten. Problematisch ist auch die Annahme, kohärente Glaubensvorstellungen innerhalb einer Gemeinschaft – sofern es tatsächlich einheitliche Vorstellungen gab – müssten nicht zum Ausdruck gebracht werden, da alle Beteiligten ohnehin dieselben Ansichten teilten und diese daher nicht artikuliert werden mussten (vgl. Brather 2008b: 271f ). Diese Hypothese impliziert, dass rituelle Kommunikation innerhalb der Bestattungsgemeinschaft exklusiv auf die Darstellung der Differenzen unterschiedlicher Identitätsgruppen abzielte. Gerade aber in Zeiten der Krise dienen rituelle Handlungen nicht nur der Abgrenzung zu anderen, sondern auch der Konsolidierung und Stärkung der Gruppe, was durch die Betonung verbindender Aspekte und den Ausdruck eines kollektiven WirGefühls evoziert wird. Identitäten und Zusammengehörigkeitsgefühle sind nicht selbstevident vorhanden, sondern werden im Rahmen sozialer Praxis geschaffen, ständig reproduziert, bestätigt oder auch neu verhandelt (Jones 1997: 13; Lucy 2005: 101). Besonders bei Todesfällen, die ja eine Lücke in das soziale Netz reißen, stellt die Bestärkung des Zugehörigkeitsgefühls und die Erneuerung des Gruppenverständnisses einen zentralen Aspekt der Problembewältigung dar (vgl. Turner 1969; van Gennep 1909). Für das Phänomen der sekundären Graböffnung wurden im Laufe der Forschungsgeschichte viele Interpretationen für die dahinterstehenden Ursachen vorgeschlagen (siehe Kümmel 2009; Aspöck 2003; speziell für die Merowingerzeit zuletzt Krohn 2013). In einer erst jüngst erfolgten, umfassenden Studie zu frühmittelalterlichen Grabmanipulationen in Kent, England, und einhergehenden Vergleichen zu diesem Phänomen im Merowingerreich konnte A. Klevnäs (2010) nachweisen, dass in den meisten Fällen zwar die effektive Entfernung von Objekten

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aus dem Grab die primäre Motivation für die Wiederöffnung von Bestattungen war. Allerdings lassen die durch diese Eingriffe häufig massiv verlagerten und dislozierten Körperteile auf sehr rücksichtsloses und zerstörerisches Verhalten der Akteure schließen. T. Taylor hat solche Graböffnungen als „symbolically aggressive act in itself“ (Taylor 2008: 238) charakterisiert. In der Tat stehen diese destruktiv konnotierten Eingriffe in scharfer Opposition zur rituell geordneten Bestattung der Verstorbenen, bei der viel Wert auf eine adäquate Behandlung des Körpers gelegt wurde. Sie wirken wie eine Kompromittierung und Degradierung der zuvor bedachtsam inszenierten Beisetzung. Der z.T. mehrere Jahrzehnte lange zeitliche Abstand zwischen Beerdigung und Wiederöffnung indiziert außerdem, dass in vielen Fällen die entnommenen Objekte nicht mehr verwendbar oder schon stark von der feuchten Erdlagerung in Mitleidenschaft gezogen waren, was einen ökonomischen Hintergrund der Entnahme unwahrscheinlich macht. Klevnäs spricht sich hingegen für einen starken Symbolgehalt dieser Praxis aus, der negative Absichten der Verursacher impliziert, die vermutlich mit ihren Eingriffen eine posthume Erniedrigung des Toten oder seiner Angehörigen intendierten (Klevnäs 2010: 196; vgl. ebenso Aspöck 2003). Auch N. Krohn (2013: 205) betont bei seiner Revision von Interpretationsansätzen zur merowingerzeitlichen Grabmanipulation, dass häufig direkt auf den Leichnam bezogene Motive, die sowohl aus Abneigung aber auch aus Zuneigung resultiert sein dürften, maßgeblich für Grabmanipulationen gewesen zu sein scheinen. Er betont des Weiteren, dass angesichts der vielfältigen Erscheinungsformen der Grabmanipulation generell von einem singulären Erklärungsmodell Abstand genommen werden sollte, sondern je nach Fall verschiedene mögliche Motivationen für die erneute Öffnung eines Grabes gegeneinander abgewogen werden müssen. Abgesehen von diesen komplexen und diversen Hintergründen für Grabmanipulation, muss bei der Deutung des Phänomens als Resultat einer rein repräsentativen Funktion der Beigaben, bei der die Objekte tatsächlich nur während der Beisetzung relevant, für den Toten selbst aber bedeutungslos waren, die Frage gestellt werden, warum sie überhaupt mit beerdigt wurden und nicht direkt nach der Feier, noch vor dem Zuschütten des Grabs wieder entfernt wurden. In vielen Fällen ist es außerdem fraglich, ob die Objekte während der Bestattung überhaupt sichtbar waren. Besonders, wenn Särge nachgewiesen werden können, muss damit gerechnet werden, dass der Sarg während der Bestattungszeremonie nicht geöffnet war und somit Personen, die bei der Einsargung des Toten nicht anwesend waren, seine Beigaben gar nicht zu Gesicht bekamen. Ebenso könnten Gegenstände in Textilien oder Leder gewickelt beigegeben worden sein, was sie während der Bestattungszeremonie „unsichtbar“ gemacht hätte. Dass altersbezogene Faktoren eine wesentliche Rolle bei der spezifischen Ausstattung der Toten spielen, ist nicht zwingend ein Indiz für die Irrelevanz religiöser Konzepte, sondern zeigt nur einmal mehr, wie komplex Bestattungsrituale aufgebaut sind und welch unterschiedliche Botschaften und Konzepte durch sie ausgedrückt werden. Da Alter auch ein wesentlicher Faktor für die Konstruktion der Totenidentität sein kann (vgl. Hallam und Hockey 2001: 133), erscheint es sogar als sinnvoll, sich mehr mit der Beziehung prä- und postmortaler Identitäten unter Berücksichtigung des Sterbealters auseinanderzusetzen. Brather ist jedenfalls in seiner Kritik an der langjährigen Praxis der archäologischen Zuweisung von Bestattungen zu einem bestimmten Religionsbekenntnis beizupflichten. Zu Recht spricht er sich gegen Versuche

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aus, bei denen Kategorisierungen von beigabenführenden Gräbern als pagan und beigabenlosen bzw. mit Beigaben christlicher Motivik führenden Gräbern als christlich vorgenommen werden. Hierdurch, so Brather, werde eine stringente Trennung der frühmittelalterlichen Welt in eine christliche und eine heidnische Bevölkerung suggeriert (Brather 2009a; vgl. ebenso Päffgen und Ristow 1996: 739, 744). Brather weist in diesem Rahmen auch besonders auf die Problematik hin, dass häufig unter dem „Deckmäntelchen“ der religiösen Zuweisung eine ethnische Deutung unter der Gleichung „christlich = römisch“, „pagan = germanisch“ erfolgt (Brather 2009a: 273f., 278f.). Solche stringenten Vorgehensweisen werden nicht nur der Dynamik kultureller Prozesse in dieser Zeit nicht gerecht, sondern basieren auf simplifizierenden Geschichtsbildern und überstrapazieren die Möglichkeiten religiöser Deutung in der Frühmittelalterarchäologie. Dass aber die beigabenführenden Bestattungen der christlichen Elitegräber in den fränkischen Metropolen, wie Paris, einen pan-merowingischen – hier im geografischen Sinne des fränkischen Herrschaftsbereichs – christlichen Ritus mit Grabbeigaben, die rein sozial-repräsentative Funktion hatten, widerspiegeln, erscheint ebenfalls etwas zu kurz gegriffen. Erstens ist fraglich, wie sehr theologische Detailfragen, wie das Auftreten bzw. Erscheinungsbild der Toten bei der Auferstehung37, in dieser frühen Zeit des Christentums bereits außerhalb der geistlichen Elite diskutiert wurden oder überhaupt bewusst waren. Die starke Strukturierung des christlichen Jenseits mit allen seinen Abstufungen wie Himmel, Purgatorium und Hölle sowie einhergehenden Regulationen und Vorschriften ist ein gewachsenes Konzept, welches weder theologisch noch dogmatisch im 6. bis 8. Jahrhundert als abgeschlossen betrachtet werden kann (vgl. Le Goff 1990; Miles 2005). Vieles deutet in dieser Zeit auf eine wenig regulierte Religion hin, in der viel Variabilität aber auch Interpretationsraum für diverse Ansichten vorhanden war. Selbst in der bereits institutionalisierten Phase der mittelalterlichen Kirchengeschichte war das offizielle Dogma der Kirche nicht die einzige Weltanschauung und es lassen sich facettenreiche Vorstellungen und Praktiken in der christlichen Bevölkerung nachvollziehen (Foxhall Forbes 2012). Das Ende der Beigabensitte, welches deutlich als Ausdruck einer institutionalisierten und zur Zentralisierung drängenden Kirchenorganisation zu verstehen ist und damit bereits ein etabliertes Christentum widerspiegelt (Krohn 2005; Brather-Walter und Brather 2012: 136), indiziert, dass erst durch die Kontrolle bzw. die bewusste Normierung der Bestattungsriten durch die kirchliche Autorität auch spezifische Glaubensinhalte massiver formalisiert wurden. Ferner ist zumindest bei Teilen der Basisbevölkerung dieser Zeit erst nach und nach mit der Annahme des christlichen Glaubens zu rechnen. Besonders für die alamannischen Gebiete bzw. die fränkischen Territorien rechts des Rheins ist es schwierig zu bestimmen, wie die Bevölkerung in diesem Raum christianisiert wurde bzw. ob nicht ein Teil im 5. Jahrhundert bereits christliche Überzeugungen hatte. Der Christianisierungsprozess in der breiten Bevölkerung ist sowohl aus den archäologischen als auch aus den schriftlichen Quellen schwer nachzuvollziehen (Schülke 1997: 456)38. Obwohl bis dato unklar ist mit welchem Potential spätantiken Christentums in der Alamannia grundsätzlich zu rechnen ist (vgl. Schäferdiek 1996: 150; Jäggi 2003), wird allgemein die Taufe 37 Gemeint ist hier nicht die leibliche Auferstehung selbst, die den Kern christlicher Eschatologie bildet, sondern, ob diese Auferstehung nun in voller Bekleidung und Schmuck erfolgt oder nicht. 38 Für einen Überblick zur Besiedlungsgeschichte der Alamannia siehe Hartmann 2003.

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des Frankenkönigs Chlodwig um 500 n. Chr. und die zu diesem Zeitpunkt eben erst etablierte Herrschaft der Franken über das alamannische Territorium als Wendepunkt in der Christianisierung der dort ansässigen Bevölkerung definiert (Krohn 2001). Zumindest in den Gebieten nahe der alten Reichsgrenze am Oberund Hochrhein muss aber in Betracht gezogen werden, dass durch Kontakte zu christlichen Gemeinschaften in den vormals römischen Gebieten links des Rheins schon früh Berührungspunkte mit christlichem Gedankengut bestanden (Maurer 2003: 8f.). Über die Missionierung in der frühen Phase der Alamannia sind wir zumeist durch später datierende Quellen, wie etwa die im 9. Jahrhundert vom Reichenauer Mönch Wetti verfasste Lebensgeschichte des Hl. Gallus (Vita Galli, 6.-7. Jahrhundert) unterrichtet (vgl. Borst 1978). Allerdings geben diese Quellen eher Auskunft über das Leben der Missionare und den Alltag in den frühen Klosteranlagen oder berichten über erfolgreiche Bekehrungen von Heiden (von Padberg 1995: 163). Ausführliche Schilderungen zu religiösen Praktiken oder gar dem Bestattungsbrauchtum in den breiten Bevölkerungsschichten, wie sie zumindest ansatzweise in der Historia Francorum für die christliche Elite des Frankenreichs geschildert werden, sucht man für die Alamannia aber vergebens. Selbst im Pactus Legis Alamannorum und der Lex Alamannorum, die zwar zur Grabmanipulation Auskunft geben, findet sich nichts Konkretes über eigentliche Bestattungspraktiken oder Motive, geschweige denn über die Entwicklung des Christentums, und das obwohl die Lex bereits stärker von christlichem Gedankengut geprägt zu sein scheint (Schülke 1997: 456; vgl. Schmidt-Wiegland 2003). Die archäologischen Quellen tragen bis dato ebenfalls wenig zur Erhellung der Situation bei, da mit Ausnahme explizit christlicher Symbolik, die sich aber ebenfalls in regelhaft ausgestatteten Gräbern findet (z.B. Goldblattkreuze; vgl. Knaut 2003), weder spezielle Fundensembles noch sogenannte Amulettbeigaben oder Aspekte des Grabbaus direkt mit einem bestimmten Religionsbekenntnis in Verbindung gebracht werden können. Dass bis zum intensiven Ausbau der KirchenInfrastruktur in der Karolingerzeit generell mit einer wenig institutionalisierten Kirche zu rechnen ist sowie vorchristliche Einflüsse zumindest teilweise nicht auszuschließen sind, deuten die wenigen schriftlichen Hinweise auf die religiösen Praktiken des Raums für das 6. und 7. Jahrhundert an. Neben den kontrovers diskutierten Schriften des Historikers Agathias, der in der Mitte des 6. Jahrhunderts die „Alamannen“ als hartnäckige „Heiden“ charakterisierte (Historiarum Libri Quinque: lib.1, §7) berichtet auch die Lebensgeschichte des Hl. Columban von „paganen“ Bräuchen und „Wotansopfern“ in der Bodenseeregion und um den Zürichsee im frühen 7. Jahrhundert (Vita S. Columbani: §53; vgl. Lorenz 2003: 84). Auch wenn durch die selten aber doch auf Beigaben vorkommenden Runeninschriften und Erwähnungen germanischer Götternamen in antiken Quellen eine vorsichtige Verbindung zwischen manchen nicht christlichen Vorstellungen des Frühmittelalters und den ab dem 10. Jahrhundert datierenden Schriftquellen der altnordischen Religion gezogen werden kann, ist es jedoch schwierig erstere unter dem Terminus einer „germanischen Religion“ zusammenzufassen (Hultgård 1998: 716). Die Quellen zur altnordischen Religion an sich zeigen schon eine sehr variable und nicht streng formalisierte Kosmologie (Ahn 2001: 20f.; Taylor 2008: 172). Um diese Mythologie konkret auf frühmittelalterliche Vorstellungen projizieren zu können, mangelt es jedoch an substantiellen Quellen.

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Der Begriff Paganismus stammt aus dem 4. Jahrhundert und war eine von Christen verwendete pejorative Bezeichnung für nicht christliche Glaubensvorstellungen und Religionen. D.h., mit dem Wort Paganismus wurde im Frühmittelalter keine konkrete Sichtweise oder Religion angesprochen, sondern es handelte sich um eine Fremdbezeichnung für generell nicht christliche bzw. vorchristliche Glaubensinhalte (Dowden 2000: 2f.; Lorenz 2003: 66f.). Aufgrund der Herleitung des Begriffs vom lateinischen Wort für Dorfbewohner (paganus) ist außerdem damit zu rechnen, dass mitunter auch die ländliche christliche Bevölkerung von den urbanen Eliten als pagan bezeichnet wurde. Durch geringere Kontrolle der institutionalisierten Kirche dürfte in den ländlichen Regionen der Glaube nicht immer den offiziellen Vorschriften entsprechend praktiziert worden sein, sodass der Landbevölkerung von Seiten der Städter, so N. Krohn, ein „primitives“ bzw. „bodenständiges“ Christentum unterstellt wurde. Krohn spricht hier von einem „nicht kirchlichen ‚Wildchristentum‘“ (Krohn 2001). Auch P. Brown (2003: 412f.) geht von einem schon früh weitverbreiteten Christentum in der Alamannia aus, das aber nicht nach dem fränkischen Modell mit einer strukturierten kirchlichen Infrastruktur organisiert war, sondern eher als familienbasierter Kult praktiziert wurde und sich so von der Basis der großteils illiteraten Gesellschaft aus durch mündliche Weitergabe verbreitete. B. Scholkmanns Untersuchungen zur Entwicklung der alamannenzeitlichen Kirchenlandschaft haben zudem gezeigt, dass Kirchenbauten bereits ab dem 6. Jahrhundert einsetzten – also viel früher als bisher angenommen. Da die chronologische Kartierung der Fundstellen keine Ausbreitung des Kirchenwesens von den Missionszentren am Hochrhein bzw. Bodensee zeigt, geht auch sie von einer nicht durch die institutionalisierte Amtskirche getragene Verbreitung des Christentums aus, sondern von der Bevölkerung selbst als maßgeblichem Transmitter in diesem Prozess (Scholkmann 2003b: 135; vgl. ebenso Scholkmann 2003a). Ein solcher Zustand impliziert eine größere Variabilität in Vorstellungen und Praktiken, sodass nicht mit einer einheitlichen Dogmatik oder Eschatologie in dieser Phase gerechnet werden kann, da zentrale Regulationen und schriftliche Autorität fehlten (Goody 1987: 161). Überlagerungen bzw. Assimilation unterschiedlicher Glaubensinhalte vorchristlicher und christlicher Natur sind in einem solchen Umfeld zu erwarten, da besonders ontologische Konzepte nicht einfach abgelegt und gewechselt werden – wie das etwa Machtverhältnisse beim Wechsel der politischen Eliten tun können –, sondern langwierige Entwicklungsprozesse darstellen, die durch eine reziproke Beziehung der unterschiedlichen Vorstellungen geprägt sind (Goetz 2011: 38–40; Scholkmann 2003b: 127). D.h., frühmittelalterliche Bestattungen mit einem bestimmten religiösen Bekenntnis und historischen Überlieferungen in Verbindung zu bringen, stellt sich schon aufgrund der Frage, was denn nun genau Paganismus und Christentum im Frühmittelalter bedeuteten, als schwierig dar. Ein weiteres Problem, das bereits vor über 15 Jahren von A. Schülke (1997: 455, 461) angesprochen wurde, ist die archäologische Praxis, der Religionsfrage durch eine sehr stark objektorientierte und in einen historischen Blickwinkel eingebettete Forschung zu begegnen. Dabei erfolgen Zuweisungen zu Religionsbekenntnissen auf Basis eines nur kleinen Teils des archäologischen Fundmaterials, v.a. Objekte mit christlicher Symbolik wie Goldblattkreuze, fisch- und vogelverzierte Schmuckgegenstände, Runenobjekte oder Amulette. Obwohl für die vorchristlichen Glaubensvorstellungen im Merowingerreich keine

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umfassenden schriftlichen Dokumente überliefert sind, wurde und wird aufgrund von einigen Runenzeichen auf Artefakten aus Bestattungen, den vereinzelten Hinweisen auf germanische39 Götter bei antiken Autoren sowie ikonografischen Analysen traditionell als germanisch angesprochener Verzierungsstile immer wieder leichtfertig die Brücke zu den Schriftquellen der altnordischen Mythologie gezogen, welche eine detailliert beschriebene Weltordnung, bevölkert von unterschiedlichen Völkern und Wesen, offeriert, allerdings viel später datiert, nämlich erst ab dem 10. Jahrhundert (Hultgård 1998: 716). Bruchstückhafte Hinweise in der materiellen Kultur werden so direkt mit den Erzählungen der nordischen Mythologie verknüpft und dem frühmittelalterlichen Christentum und Himmelreich eine germanische Opposition postuliert, die durch Kriegerbestattungen und Walhall-Szenarien charakterisiert ist (z.B. Anderlik et al. 1991; Koch 2012). Angesichts dieser methodisch problematischen Situation muss S. Brather Recht gegeben werden, dass konkrete religiöse Bekenntnisse nur schwer im Grab zu erkennen sind.

2.5 Thanatologische Perspektiven für das Frühmittelalter – Formulierung der Forschungsziele Wie kann nun eine thanatologische Perspektive auf frühmittelalterliche Gräberfelder aussehen, wenn die Identifizierung von konkreten Glaubensinhalten über die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft offenbar so schwierig ist? Wenn man die Termini „Glaubensvorstellungen“ und „Religion“ als Bezeichnung für institutionalisierte Glaubensgemeinschaften versteht, die sich über Dogmen und eine konkret ausformulierte Eschatologie definieren, sind die Aussagemöglichkeiten zu Glaubensvorstellungen und religiösen Ansichten beim derzeitigen Quellenstand in der Tat stark begrenzt. Während im gängigen Sprachgebrauch „Religion“ oft als Synonym für dogmatische Glaubensgemeinschaften verwendet wird (Hultgård 1998: 715), mangelt es dem Begriff aber tatsächlich an einer spezifischen einheitlichen Definition. Grundsätzlich bezeichnet er Phänomene menschlichen Handelns und Denkens, die durch normative Wertvorstellungen geprägt sind, mit dem Transzendenten, Spirituellen und Heiligen in Verbindung stehen und auf philosophischen Überlegungen beruhen, oft aber nur schwer von anderen kulturellen Phänomenen, wie etwa der Magie, abzugrenzen sind. Fasst man den Religionsbegriff also weiter, wie etwa. C. Carr (1995) mit seinen „philosophischreligiösen Kategorien“, und definiert Glaubensvorstellungen nach J. E. Robb (2013) als konkreten Dogmen zugrundeliegende ontologische Vorstellungen über das Wesen des Todes, die Natur des toten Körpers und das Schicksal des Menschen nach dem Ende des biologischen Lebens, ergeben sich in Zusammenschau mit den weiter oben ausgeführten theoretischen Grundlagen mehrere Angriffspunkte für eine auf das Todesverständnis der frühmittelalterlichen Bevölkerung ausgerichtete Analyse – im Sinne K.P. Hofmanns (2008) eine thanatologische bzw. thanatoarchäologische Untersuchung. 39 Wenn in der vorliegenden Arbeit das Adjektiv germanisch bzw. das Substantiv Germanien verwendet wird, dann ist damit entweder eine sprach- oder religionswissenschaftliche Kategorisierung oder die historische Bezeichnung für den geografischen Raum nördliche des Limes in etwa zwischen dem Rhein im Westen, der Donau im Süden, der Weichsel im Osten und Nord- bzw. Ostsee im Norden gemeint, aber keine Ethnizitäten, kulturell homogene Gruppen oder politischen Gebilde.

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Im Zentrum steht nicht eine historisierende Suche nach konkreten Hinweisen dogmatischer Glaubensinhalte und Bekenntniszugehörigkeit, sondern eine kulturanthropologische Perspektive, die sich den sozialen Praktiken und den grundlegenden Mechanismen und Konzepten zum Umgang mit dem Tod und den Toten widmet, ohne dabei ein historisches Bild expliziter Eschatologien oder Pantheons anzustreben (vgl. Kienlin 2004b: 3; Fahlander und Oestigaard 2008: 3f.). Hauptaugenmerk liegt vielmehr auf der Frage, ob in den untersuchten Gemeinschaften vorhandene archäologische Muster in Beziehung zu Todeszeitpunkt und -umständen gesetzt werden können und ob so eventuelle Todeskonzepte in der materiellen Kultur greifbar werden. Als Ausgangspunkt werden drei merowingerzeitliche Gräberfelder – Bad Mingolsheim, Horb-Altheim und Weingarten – herangezogen, deren interne Struktur durch statistische Verfahren untersucht wird. Die Analysen werden getrennt für jeden Bestattungsplatz durchgeführt, da davon ausgegangen wird, dass in der Gemeinschaft, die einen Friedhof nutzte, trotz sich über den Verlauf der Zeit möglicherweise verändernder Bekenntnisse, stets ein ontologischer Bezug zwischen älteren und jüngeren Generationen bestehen blieb, was sich durch den weiteren Gebrauch des Gräberfeldes ausdrückt. Da in der frühmittelalterlichen Alamannia bekannterweise regionale Unterschiede im Bestattungsritual zu erwarten sind (Theune 2002), erscheint eine getrennte Analyse für die vorliegende Fragestellung auch aus diesem Grund zielführender. Im Anschluss an die separaten Auswertungen werden die Ergebnisse jedoch verglichen und diskutiert. Durch eine systematische Untersuchung archäologischer Parameter, d.h. Grabinventare zusammen mit Attributen der Grabgestaltung selbst (z.B. Grabbau, Grabausrichtung, Skelettlage, Grabtyp, etc.) sowie einem breiten Spektrum anthropologischer Daten (biologisches Alter und Geschlecht, verwandtschaftliche Beziehungen/aDNA, individuelle Provenienz/Strontiumisotopenanalyse, Pathologien), werden anhand von Clusteranalysen und deskriptiver Statistik (siehe Kap. 4) zuerst Muster eruiert. Besonders wichtig ist hier, nicht nur die Grabinventare zum Vergleich heranzuziehen, sondern auch andere Aspekte der Gestaltung der Gräber zu berücksichtigen, die als Überreste der sozialen Handlungen zu verstehen sind und deshalb einen wesentlichen Teil der Kommunikation der Bestattungsgemeinschaft darstellen (DeMarrais, Castillo und Earle 1996). Es wird überprüft, ob Gräber, die Ähnlichkeiten in den Inventaren aufweisen, sich auch in der Grabgestaltung ähneln, oder ob die räumliche Organisation und Gestaltung der Bestattungen eine eigene Semiose zu vermitteln scheinen und sich auch anders zu den anthropologischen Daten verhalten. Die Methode beruht auf der Annahme, dass ähnlich gestaltete Gräber innerhalb einer Bestattungsgemeinschaft ähnliche Aussagen bzw. Intentionen der Bestattenden, möglicherweise auch den posthumen Wunsch des Bestatteten und infolge auch Vorstellungen und Konzepte zu Tod und Jenseits innerhalb einer Gemeinschaft transportieren. In den Life Course Studies wird das menschliche Leben als Kontinuum begriffen, in dem Identitäten nicht isoliert in einzelnen Lebensabschnitten oder Episoden existieren, sondern eine reziproke Beziehung zwischen vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Identitäten besteht (Gilchrist 1999). Basierend auf diesen Überlegungen wird versucht, Bestattungen im Sinne eines erweiterten Lebensverlaufs (Hockey und Draper 2005: 42f.) als Ausdruck einer Totenidentität zu verstehen, welche der Verstorbene auch durch eventuelle Rückgriffe auf

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seine Lebensidentitäten (Hallam und Hockey 2001: 133) für das post mortem benötigte. Daher sollten Aspekte sozialer Verhältnisse oder sozialer Identitäten in einer Gemeinschaft, die auch im Grab ausgedrückt werden können, nicht als konträr zur Frage nach Jenseitsvorstellungen oder ontologischen Konzepten zur Metaphysik verstanden werden – also nicht: werden soziale Struktur ODER Jenseitsvorstellungen ausgedrückt – sondern als komplementär zu Todeskonzepten, mit denen sie in enger Beziehung stehen. Es wird untersucht, wie die erkennbaren archäologischen Muster zu realen Lebensidentitäten und Alltagstätigkeiten der Bestattungsgemeinschaft stehen. Dabei wird analysiert, wie sich Grabinventare und Aspekte der Grabgestaltung zueinander und zu biologischen Faktoren verhalten, um so zu beleuchten, welche Lebensbereiche der Identitätskonstruktion im Grab entsprachen oder welche darin nicht ausgedrückt wurden. Ziel ist es unterschiedliche Identitätsebenen zu definieren, d.h. durch welche Aspekte unterschiedliche Faktoren wie Alter, Geschlecht, Familie oder sozialer Status ausgedrückt wurden – bestimmte Artefakte, Ensembles, Themen die sich trotz unterschiedlicher Qualität und Quantität der Inventare erkennen lassen, Grabgestaltung, gezielte Verwendung bestimmter Attribute, etc. –, wo Identitäten im Sinne der Abgrenzung zu anderen Indentitätsgruppen auftreten und wo sie als Ausdruck des Zugehörigkeitsgefühls zu einer Gruppe aufgefasst werden können (vgl. Schülke 1997: 466). Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob und welche Jenseitskonzepte aus den Bestattungsmustern ersichtlich sind. Die Untersuchung der Totenidentitäten und ihre Beziehungen zur Lebendgesellschaft werden in Bezug zum Jenseitsmodell von W. Enninger und C. Schwens (1989) bzw. H. Härkes (2003) zeitbezogenem Modell zur Beigabenbedeutung (vgl. Abb. 2.1) gesetzt, um zu sehen, ob sich auf Basis der statistischen Auswertung Anknüpfungspunkte zu den in diesen Konzepten theoretisierten Folgeweltkonstrukten bzw. Erinnerungsebenen finden lassen und eine Interpretation bezüglich frühmittelalterlicher Jenseitskonzepte formuliert werden kann. Dabei muss gefragt werden, welche der beobachteten Muster als Bezugnahme auf das Diesseits bzw. die Gegenwart zu interpretieren sind und welche sich eher auf eine retro- oder prospektiv konstruierte Folgewelt richten. Die zuvor beschriebene Untersuchung der Totenidentität gibt Einblicke über die Beziehung der Verstorbenen zur Welt der Lebenden. Können Bezüge zum Alltag bzw. zu bestimmten Alltagsbereichen oder Identitäten hergestellt werden, oder widerspricht die Totenidentität dem Bild der Lebensumstände? Die Gegenüberstellung dieser Parameter kann Indikationen über die Konstruktion von Folgewelten geben. Um ein besseres Bild vom möglichen Einfluss der Todesumstände auf die Bestattung zu erhalten, wird zusätzlich zum Sterbealter gezielt das Verhältnis von archäologischen Mustern mit pathologischen Veränderungen am Skelett untersucht, die Aufschluss über die Todesumstände oder die körperliche Konstitution der letzten Lebensphase eines Individuums geben. Dieser Vergleich soll mehr Einblick in mögliche Einflüsse von Todesumständen bei der Bestattung bringen und aufzeigen, ob etwa Personen, die auf Gewalteinwirkung zurückzuführende Verletzungen mit Todesfolge aufweisen, systematisch anders behandelt wurden als Individuen, für die etwa ein langwieriger Krankheitsprozess als Todesursache angenommen werden kann. Eine positive Korrelation zwischen der körperlichen Verfassung unmittelbar vor dem Tod und den archäologischen Mustern würde auf eine Signifikanz der „Qualität“ des Todes auf das Bestattungsritual hinweisen,

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am rande des grabs

während das Fehlen einer solchen Beziehung eher für die Irrelevanz individueller krankheitsbedingter Faktoren sprechen würde (Gilchrist und Sloan 2005). Abhängig von den Ergebnissen dieses Vergleichs wird anschließend versucht, Tendenzen für Konzeptbildungen zu einem „guten“ oder „schlechten“ Tod (Seale und van der Geest 2004; Hasenfratz 2009) zu erkennen und ggf. zu diskutieren. Das Sterbealter ist hier ebenfalls zu berücksichtigen, da solche Todeskonzepte häufig von der speziellen Lebensphase, in welcher ein Mensch verstarb, bedingt sind, was wieder zurück zur Bildung der Totenidentitäten führt. Abschließend wird überlegt, wie die Beobachtungen in den Zyklus der Übergangsriten (van Gennep 1909) eingebettet werden können und welche Position(en) die materiellen Hinterlassenschaften des frühmittelalterlichen Bestattungsrituals im Rahmen dieses Modells eingenommen haben könnten. Der Versuch, kulturelle Konzepte und damit gedankliche Welten vergangener Kulturen zu untersuchen, darf dabei die im archäologischen Material immanenten Restriktionen einer solchen Analyse nicht ignorieren. Gräber stellen nur einen sehr kleinen Ausschnitt des Totenbrauchtums dar und im archäologischen Kontext ist selbst hiervon nur eine fragmentarische, partielle Überlieferung gegeben (Härke 1997b: 22; Hofmann 2008: 132). Daher ist bei der Analyse von Bestattungen stets zu beachten, dass die Quellen nicht zu Gunsten der Interpretation überstrapaziert werden.

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Kapitel 3

Untersuchte Gräberfelder im Überblick

Für die Untersuchung der vorgestellten Fragestellungen wurden drei Gräberfelder auf dem Gebiet der frühmittelalterlichen Alamannia bzw. dem heutigen BadenWürttemberg ausgewählt, die ein breites Spektrum an Datenmaterial aufweisen: Bad Mingolsheim (Landkreis Karlsruhe), Horb-Altheim (Landkreis Freudenstadt) und Weingarten (Landkreis Ravensburg) (Abb. 3.1). In allen drei Fällen liegen bereits typochronologische Auswertungen des archäologischen Materials und anthropologische Bestimmungen zu Alter und Geschlecht der menschlichen Überreste vor. Hinzu kommen für die Gräberfelder von Bad Mingolsheim und Horb-Altheim paläopathologische Untersuchungen, 87SR/86SR-Analysen an den Skeletten von Horb-Altheim und Weingarten sowie Untersuchungen alter DNA am Sample des letztgenannten Gräberfeldes40. Durch die Laufzeiten der einzelnen Bestattungsplätze sind auch chronologische Überschneidungen gegeben, welche einen weiteren Vergleich der beobachteten archäologischen Muster in den Bestattungsgemeinschaften erlauben. Das Gräberfeld von Horb-Altheim läuft absolutchronologisch ca. von der Mitte des 5. bis ins zweite Viertel des 6. Jahrhunderts, Bad Mingolsheim vom letzten Viertel des 6. bis ins letzte Viertel des 7. Jahrhunderts, Weingarten vom späten 5. bis in das frühe 8. Jahrhundert n. Chr. Dadurch ergibt sich für Horb-Altheim eine Überschneidung mit den frühen Belegungsphasen in Weingarten (KP1–2)41, während Bad Mingolsheim in etwa parallel zu den jüngeren Phasen von Weingarten (KP3–4) verläuft.

3.1 Bad Mingolsheim Das Gräberfeld von Bad Mingolsheim wurde in den späten 1980er Jahren bei Bauarbeiten entdeckt und mit Unterbrechungen bis 1993 ausgegraben. Eine zugehörige Siedlung ist nicht bekannt (Banghard 1993; Schäfer 2005: 417). Bad Mingolsheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe und liegt im Nordwesten Baden Württembergs, am Übergang der oberrheinischen Tiefebene zum Kraichgauer Hügelland. Die Fundstelle des Gräberfeldes befindet sich auf einem Hügelausläufer des Kraichgaus, leicht oberhalb des Kraichbaches (Schäfer 2005: 320–322).

40 Die Dichte frühmittelalterlicher Gräberfelder im Raum der Alamannia ist enorm und Materialvorlagen sind in großem Umfang vorhanden. Ein Großteil dieser Fundorte wurde auch anthropologisch auf biologisches Alter und Geschlecht der Bestattungspopulationen untersucht. Weitere naturwissenschaftliche Untersuchungen an den Skeletten, wie pathologische Analysen, Strontium-Isotopen-Analysen oder Untersuchungen alter DNA sind verhältnismäßig jedoch nur selten vorhanden. 41 Zum Chronologiesystem der „Kleiderphasen“ (KP) siehe Döhrer 2011: 50-55.

untersuchte gräberfelder im überblick

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Bad Mingolsheim

Horb-Altheim

Weingarten

Abb. 3.1: Lage der Fundorte Bad Mingolsheim, HorbAltheim und Weingarten.

Die archäologische Auswertung des Materials von Bad Mingolsheim wurde von M. Schäfer (2005; siehe ebenso Schäfer 2000 und 2001) vorgelegt. Die Altersund Geschlechtsbestimmung der menschlichen Überreste sowie die Aufnahme pathologischer Veränderungen am Skelettmaterial wurden von A. Czarnetzki (2005) durchgeführt. Insgesamt wurden im Gräberfeld 61 Grabgruben dokumentiert42, in denen 67 Individuen bestattet waren43. Beim Großteil der Gräber handelte es sich um Einzelbestattungen. Mehrfachbestattungen lagen in 13 Fällen vor (Schäfer 2005: 324, 328–330). Grab BM03444 stellt den einzigen Verdachtsfall in der vorliegenden Arbeit dar, bei dem es sich um eine Brand- und keine Körperbestattung gehandelt haben könnte. Die nur wenigen vorhandenen Knochenfragmente dieser Bestattung 42 Während der Grabung waren 64 Befunden als Grabgruben verzeichnet worden. Allerdings fallen die Befunde mit den Nummern 9, 27, 36 und 56 weg, da es sich in diesen Fällen um jüngere Grubenstrukturen handelt, die in keinem Bezug zum Gräberfeld stehen (Schäfer 2005: 323f.). 43 A. Czarnetzki (2005: 547) identifizierte bei der anthropologischen Auswertung 71 Individuen. In vier Fällen handelt es sich aber um verlagertes Knochenmaterial, bei dem nicht entschieden werden kann, in welchen Befundkontext es einzuordnen ist. Für diese Arbeit wurden nur die 67 zuordenbaren Individuen berücksichtigt. 44 Zur Nummerierung bzw. Bezeichnung der einzelnen Bestattungen in der vorliegenden Arbeit siehe Erläuterungen im Kapitel 4.2.1.

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Abb. 3.2: Bad Mingolsheim. Gräberfeldplan.

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wurden in der Originaldokumentation als Leichenbrand angesprochen. M. Schäfer weist jedoch darauf hin, dass nicht gesichert von einer Brandbestattung ausgegangen werden kann (Schäfer 2005: 460). Soweit nachvollziehbar waren die Toten in gestreckter Rückenlage mit zumeist parallel am Körper oder auf den Oberschenkeln liegenden Armen beigesetzt worden (Schäfer 2005: 328). Hinweise auf Grabeinbauten konnten in 28 Bestattungen dokumentiert werden, wobei es sich vorwiegend um Reste kammerartiger Holzkonstruktionen handelte, in denen z.T. Spuren von Holzsärgen nachgewiesen wurden (Schäfer 2005: 336–338). Hervorzuheben ist die Bestattung des Mannes aus BM052, dessen Grab neben Holzkammer und Sarg auch von einem Kreisgraben umgeben war (vgl. Abb. 3.2) Generell muss in Bad Mingolsheim auf die relativ hohe Quote an gestörten Bestattungen hingewiesen werden. Nur elf Gräber können als ungestört angesprochen werden. Der tatsächliche Anteil an intentional antik manipulierten Gräbern ist jedoch schwierig zu eruieren. Schäfer (2005: 330) spricht von 50 betroffenen Bestattungen. Tatsächlich lassen sich für viele dieser Fälle aber antike Manipulationen nicht sicher nachweisen, v.a. da durch Beschädigungen bei den modernen Bauarbeiten nicht immer zwischen zeitgenössischer und späterer Störung zu trennen ist. Nach kritischer Durchsicht der Grabzeichnungen lässt in etwa die Hälfte der Bestattungen auf antike Grabmanipulation schließen. In der räumlichen Struktur des Gräberfeldes folgten die Bestattungen grundsätzlich einer W-O orientierten Ausrichtung, wobei manchmal stärkere, manchmal schwächere Schwankungen sowohl in Richtung Norden als auch Süden dokumentiert wurden. Eine gänzlich andersartige Orientierung wies nur die Bestattung BM050 auf, welche N-S ausgerichtet war (Abb. 3.2). Reihenbildungen sind am Gräberfeldplan generell nur vage zu erkennen, wohingegen bereits M.

untersuchte gräberfelder im überblick

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Abb. 3.3: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht.

Schäfer auf die mitunter deutlich erkennbaren Leerflächen zwischen einzelnen Bestattungen hingewiesen hat sowie auf einen möglichen Pfad, welcher die Freifläche erklären könnte die das Gräberfeld von Nord nach Süd deutlich trennt (Schäfer 2005: 327). Die Grenzen des Gräberfeldes wurden nur im Westen mit Sicherheit erfasst, während die Ausdehnung nach Norden und Süden teilweise ungeklärt ist. Mit Sicherheit nicht vollständig erschlossen wurde der östliche Bereich des Bestattungsareals, welcher durch bereits ältere Bautätigkeiten zerstört war. Die Größe der frühmittelalterlichen Bestattungsgemeinschaft ist also nicht gänzlich rekonstruierbar, wird aber von M. Schäfer auf über 100 Personen geschätzt (Schäfer 2005: 323). In ca. 80.0% der Bestattungen konnten Gegenstände bzw. Grabfunde verzeichnet werden. Neun Bestattungen wiesen keine Beigaben auf (Schäfer 2005: 335, Anm. 151). In vier weiteren Gräbern konnte durch die Störungen nicht mehr entschieden werden zu welcher Bestattung die aus den Grabschächten stammenden Objekte ursprünglich gehörten45. Auf Basis der typochronologischen Auswertung des 45 BM006b, BM044b-1, BM044b-2 und BM044c. Bei der Aufnahme in die Datenbank wurden diese Bestattungen als beigabenlos aufgenommen.

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am rande des grabs

Fundmaterials unterteilte M. Schäfer das Gräberfeld in drei Belegungsphasen mit zwei Übergangsphasen. Demzufolge beginnt die Belegungszeit des Gräberfelds in Phase 1 etwa um 580 n. Chr. und endet ca. um 680 am Übergang der Phase 2 zu Phase 3, welche jedoch von Schäfer nicht weiter ausdifferenziert wurde46. In das Chronologiesystem der „Kleiderphasen“ (KP) nach C. Döhrer (2011: 50– 55; siehe hierzu Unterkapitel 3.3) übersetzt, datiert Bad Mingolsheim demnach vereinzelt ab der Spätphase von KP2, hat seinen markanten Schwerpunkt in KP3 und läuft dann zu Beginn von KP4 nach etwa 100-jähriger Belegungsdauer aus. In Zusammenschau mit der geschätzten Anzahl von ca. 100 ursprünglichen Bestattungen, kann für Mingolsheim basierend auf den Überlegungen R. Schregs (2006: 278) zur mittelalterlichen Dorfgenese von einer durchschnittlichen Lebendbevölkerung von 30 Personen ausgegangen werden, was einer Größe von ca. drei Gehöften entspricht. Die anthropologischen Alters- und Geschlechtsbestimmungen (Czarnetzki 2005) konstatieren eine Zusammensetzung der Bestattungspopulation aus 35 weiblichen und 27 männlichen Individuen47, was einen Maskulinitätsindex MI=77.1 ergibt48. Bei fünf Bestattungen konnte das biologische Geschlecht nicht erhoben werden (Tab. B.1). Es ist zu beachten, dass M. Schäfer (2005: 325f.) in seiner Auswertung eine nach seinem persönlichen Ermessen eruierte Kombination der anthropologischen Daten und der archäologischen Ausstattung zur Geschlechtsbestimmung verwendete. Dementsprechend können die in der vorliegenden Arbeit verwendeten Werte nicht direkt mit der Präsentation altersund geschlechtsbezogener Aspekte in Schäfers Arbeit verglichen werden, da hier nur die anthropologischen Daten nach Czarnetzki (2005) herangezogen wurden. Die allgemeine Altersverteilung zeigt einen Schwerpunkt bei den (spät)adult verstorbenen Personen. Ca. 28.0% entfallen auf subadulte Individuen bzw. 22.0% auf Kinder bis zum 14. Lebensjahr. In der geschlechtsspezifischen Altersverteilung ist der erhöhte Anteil an weiblichen Individuen bei den Kindern und frühadult Verstorbenen hervorzuheben sowie die Überzahl an Männern in der Gruppe der Spätadulten (Abb. 3.3). Neben der detaillierten Materialvorlage durch M. Schäfer, sowie dessen Versuch die Mingolsheimer Grabinventare in die Qualitätsgruppen nach R. Christlein (1966; 1973) zu untergliedern49, liegt für die menschlichen Skelettreste des Gräberfeldes auch die bereits erwähnte anthropologische Bearbeitung durch A. Czarnetzki (2005) vor. Czarnetzki untersuchte die Skelette zusätzlich zur Alters- und Geschlechtsbestimmung auch auf Spuren pathologischer Veränderungen hin und präsentierte seine Ergebnisse in Katalogform als Vorbericht einer angekündigten aber bis dato nicht veröffentlichten, detailreicheren paläopathologischen Auswertung seiner Befunderhebung. Für detaillierte Vergleichsstudien auf 46 Phase 1: 580–610 n. Chr.; Phase 1–2: 585–625 n. Chr.; Phase 2: 610–650 n. Chr.; Phase 2–3: 630–680 n. Chr.; siehe Schäfer 2005: 408–413, Abb. 119 A. 47 Als biologisch weiblich bzw. männlich werden all jene Individuen gewertet, bei denen das Geschlecht anthropologisch einwandfrei oder mit nur gewisser Wahrscheinlichkeit bestimmt wurde. Letztere Fälle werden in den Tabellen im Anhang und den Grafiken zwar gesondert und, entsprechend ihrer Beschreibung in den anthropologischen Auswertungen der Bearbeiter, mit Fragezeichen angeführt, generell aber als dem betreffenden Geschlecht zugehörig behandelt. 48 Der Maskulinitätsindex (MI) gibt an, wie viele Männer auf 100 Frauen einer Bevölkerung kommen, vgl. Siegmund 2009. 49 C. Döhrer (2011) hat in ihrer Dissertation durch umfangreiche statistische Auswertungen gezeigt, dass Christleins Qualitätsgruppen aus heutiger Perspektive kein akkurates Mittel zur Analyse sozialer Gruppen im archäologischen Befund darstellen.

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naturwissenschaftlicher Basis ist dieser Bericht Czarnetzkis nach eigenen Angaben nicht ausreichend (Czarnetzki 2005: 552). Für die vorliegende Arbeit stellen die publizierten Befunde aber eine ausreichende Datenbasis dar, da die Fragestellung nicht auf eine Detailstudie der anthropologischen Daten abzielt50.

3.2 Horb-Altheim Altheim ist der nordwestliche Stadtteil der Kreisstadt Horb, Landkreis Freudenstadt, im Nordwesten Baden-Württembergs und liegt 550 m ü. NN, ca. 5 km nordwestlich des Neckar im nordöstlichen Gebiet des Schwarzwaldes (Beilharz 2011: 13). 1998 wurde im Zuge von baubegleitenden archäologischen Sondierungen auf dem im nordwestlichen Ortsgebiet von Horb-Altheim gelegenen Talberg ein frühmerowingerzeitliches Gräberfeld angeschnitten und zwischen 1999 und 2000 archäologisch untersucht. Neben den Bestattungen des Frühmittelalters konnten auf dem Areal auch Siedlungsreste der Römer- und Karolingerzeit festgestellt werden. Die römerzeitlichen Befunde lagen direkt im Bereich des Gräberfelds, das z.T. auf diese Mauerreste Bezug zu nehmen schien. Die karolingerzeitlichen Streufunde stammen sowohl aus dem Bereich des Gräberfeldes als auch östlich davon (Beilharz 2011: 14f.). Das archäologische Material des Gräberfelds wurde erst jüngst in umfassender Weise von D. Beilharz (2011; vgl. ebenso Beilharz 2003) vorgelegt. Die Untersuchung der menschlichen Skelette auf biologisches Alter, Geschlecht und Erkrankungen wurde von Z. Obertová (2008; vgl. ebenso Obertová und Wahl 2007) durchgeführt. Zusätzlich existieren für Horb-Altheim 87 SR/86SR-Analysen zum Migrationsverhalten der Bevölkerung am Beispiel von 50 Zur Art der Datenaufnahme und Auswertung pathologischer Informationen siehe Kapitel 4.2.4.

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am rande des grabs

38

72

Abb. 3.4: Horb-Altheim. Gräberfeldplan.

27 Individuen. Diese Untersuchungen wurden von M. Schweissing an der LMU München durchgeführt und bei Obertová (2008: 26, 110f.; vgl. ebenso Beilharz 2011: 219f. bzw. in der vorliegenden Arbeit Tab. C.2) vorgestellt. Der Bestattungsplatz setzte sich aus 77 Einzelbestattungen zusammen, wobei in Grab HA069 alleinig ein Pferd beigesetzt war (Beilharz 2011: 19). Die Pferdebestattung wurde in der Auswertung der vorliegenden Studie nicht berücksichtigt, da sie im Rahmen der angewandten Methode nicht mit den menschlichen Bestattungen verglichen werden konnte. Da durch die Bauarbeiten zumindest zehn Bestattungen im östlichen Bereich des Gräberfelds ohne archäologische Dokumentation zerstört wurden, ist von ursprünglich mindestens 87 Bestattungen auszugehen. Mit Ausnahme des östlichen Bestattungsareals dürften die Grenzen des Gräberfelds erfasst worden sein. Die südliche Begrenzung bildeten Reste römerzeitlicher Siedlungsstrukturen, welche zur Zeit der Anlage des Gräberfeldes noch sichtbar gewesen und berücksichtigt worden sein dürften (Beilharz 2011: 18). Auf Basis typochronologischer Studien der z.T. hochwertigen und umfangreichen Grabinventare datiert D. Beilharz das Gräberfeld in die Süddeutschland-Phasen (SD) 1/2 bis 5 nach U. Koch (2001) bzw. von der Mitte des 5. bis in das zweite Viertel des 6. Jahrhunderts (Beilharz 2011: 192-195). Das entspricht im KP-System nach Döhrer (2011) einer Datierung von früher/ mittlerer KP1 bis Mitte KP2. In seiner Größe stellt das Gräberfeld von HorbAltheim den bis dato größten Bestattungsplatz der frühen Merowingerzeit in Südwestdeutschland dar und steht den Gräberfeldern vom Typ Hemmingen nahe (Beilharz 2011: 211f.). Die Laufzeit von Horb-Altheim ist aber deutlich länger als jene, die gewöhnlich für die Gräberfelder vom Typ Hemmingen postuliert wird und im Regelfall um 500/510 n. Chr. endet (vgl. Quast 1999: 378; Ament 2005). Die Verstorbenen wurden großteils in gestreckter Rückenlage und WSWONO Orientierung beigesetzt, wobei deutliche Reihenbildungen erkennbar waren und keine Überschneidungen von Grabschächten vorkamen. In wenigen Ausnahmefällen wurden Personen in leicht hockender Position oder mit überkreuzten Beinen beigesetzt. Eine Abweichung in der Orientierung lässt sich nur im Fall von HA046 nachvollziehen, wo eine ONO-WSW Ausrichtung vorlag (Beilharz 2011: 19, 24f., Abb. 4). 26.0% der dokumentierten Störungen dürften auf antike Grabmanipulation zurückzuführen sein (Beilharz 2011: 20). Hervorzuheben sind in Horb-Altheim Unterschiede im Grabbau. Neben Gräbern mit kammerartigen Einbauten, sowohl aus Holz als auch aus Stein, lagen in 28 Fällen auch Reste von Särgen vor (Beilharz 2011: 35–37). In 17 Bestattungen wurden Beigabennischen dokumentiert, die zumeist am südwestlichen Kopfende der Grabschächte eingelassen waren und zur Deponierung von Gefäßen genutzt wurden (Beilharz 2011: 30–34). D. Beilharz deutet diese Form des Grabbaus als Ausdruck distinktiver Kulturtraditionen, deren Ursprung sowohl in lokalen spätrömischen Bestattungssitten als auch in osteuropäischen Gebieten hergeleitet werden kann (Beilharz 2011: 31–33; vgl. hierzu Codreanu-Windauer 1997: 27f.). Grabinventare aus 92.0% der Bestattungen zeugen von gehobener Ausstattung und weisen sowohl Objekte einheimischer und westlicher Provenienz als auch Gegenstände östlich-mediterraner Herkunft bzw. Verbindungen zum mittleren Donauraum auf (Beilharz 2011: 25f.).

untersuchte gräberfelder im überblick

65

Abb. 3.5: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht.

Das Fundspektrum sowie die bereits erwähnten Beigabennischen lassen Beilharz (2011: 218f.) zu dem Schluss kommen, dass es sich zumindest bei einem Teil der Altheimer Bestattungsgemeinschaft um Migranten bzw. Personen mit Migrationshintergrund aus dem mittleren Donauraum handelte und das Abflauen nicht heimischer Fundtypen als Zeichen eines fortschreitenden Integrationsprozesses in die bestehende, autochthone Bevölkerung zu werten ist. Dieser Prozess endete Beilharz zufolge am Übergang von SD 3 zu 4, ab wo keine Objekte östlicher Provenienz mehr nachzuweisen sind. Prinzipiell ist gegen eine Hypothese über Einwanderer nichts einzuwenden. Es ist jedoch problematisch einzig anhand von Veränderungen im gemeinsamen Aufkommen unterschiedlicher Fundtypen einen Integrationsprozess zu beschreiben, denn es sind v.a. soziale Praktiken und die Interaktion mit Dingen, über die sich Identitäten und folglich auch Integration fassen lassen, und nicht Variationen im Formenspektrum des Fundguts alleine (vgl. Jones 1996: 71f.). Des Weiteren muss bei momentanem Kenntnisstand die Hypothese von direkt aus dem mittleren Donauraum migrierten Personen abgelehnt werden, denn die Ergebnisse der 87SR/86SR-Analysen an 27 Individuen aus dem Gräberfeld weisen für 26 Personen Werte auf, die mit den für die Altheimer Umgebung typischen Werten positiv korrelieren und somit eine Herkunft dieser Individuen aus dem Horber Gebiet nahelegen (vgl. Obertová und

66

am rande des grabs

Wahl 2007: 588f., Abb. 18; Obertová 2008: 110f., 140, Fig. 90, Tab. 107). Einzig die Resultate der matur verstorbenen Frau HA053 deuten auf ein Herkunftsgebiet mit granitischem Untergrund hin wie er auch im von Beilharz postulierten Abwanderungsgebiet im mittleren Donauraum vorkommt. Allerdings besteht der Untergrund des direkt an das Horber Gebiet angrenzenden Schwarzwaldes ebenfalls zum Teil aus Granitböden und kommt ebenso als Herkunftsgebiet dieses Individuums in Betracht (Obertová und Wahl 2007: 589). Von den 76 menschlichen Bestattungen konnten 42 als biologisch weibliche Individuen identifiziert werden, 32 als männliche Personen (Tab. C.1) bei einem Maskulinitätsindex von MI=76.2. In zwei Fällen war die anthropologische Geschlechtsbestimmung nicht möglich (Obertová 2008: Tab. 1). Auch im Fall von Altheim können die in der vorliegenden Arbeit verwendeten biologischen Altersund Geschlechtsverhältnisse nicht direkt mit den Angaben der archäologischen Bearbeiterin D. Beilharz verglichen werden, da diese das Geschlecht der Bestatteten nach Möglichkeit über die Beigaben und nur bei unzureichender Aussage der Beigabenensembles über das biologische Geschlecht bestimmte (Beilharz 2011: 22). In der Altersverteilung ist der Schwerpunkt sehr deutlich bei den adult verstorbenen Individuen zu erkennen, bemerkenswert ist aber der mit ca. 17.0% hohe Anteil von senil Verstorbenen. In beiden Altersgruppen überwiegt hierbei der Frauenanteil wie auch im Fall der maturen Individuen und Kindern der Stufe Infans I (Abb. 3.5). Durch den Vergleich odontologischer Merkmale postulieren Obertová und Wahl (2007: 596f.) morphologische Unterschiede zwischen den Bestattungen aus Nischengräbern und jenen ohne Nischen, sowie eine größere Homogenität des männlichen Bevölkerungsanteils. Diese Ergebnisse lassen auf eine nähere verwandtschaftliche Verbindung der in den Nischengräbern bestatteten Personen schließen und eine Tendenz zur Exogamie und Patrilokalität vermuten. Die Bemühungen von D. Beilharz, die von anthropologischer Seite konstatierten Indikatoren für biologisch-familiäre Verbindungen durch Korrelation mit der Chronologie des Gräberfeldes noch genauer zu definieren und direkte Verwandtschaftsbeziehungen zu formulieren, wurden in der vorliegenden Arbeit nicht berücksichtigt, da sie einer tatsächlichen anthropologischen Grundlage entbehren (vgl. Beilharz 2011: 209–211).

3.3 Weingarten Weingarten, Landkreis Ravensburg, liegt im Südwesten von Baden-Württemberg knapp 30 km nördlich des Bodensees. Das frühmittelalterliche Gräberfeld befand sich nahe des heutigen Stadtzentrums auf flachem Gelände in ca. 440 m Seehöhe ü. A., nordöstlich der Schussen. Die Distanz vom erstmals 1036 genannten Altdorf, welches vermutlich die damalige Siedlung überlagert, betrug ca. 700 m (Roth und Theune 1995: 13f.). Ein unmittelbarer Siedlungsbefund, der mit dem Gräberfeld in Verbindung gebracht werden könnte, ist nicht erhalten bzw. noch nicht bekannt. Der Bestattungsplatz zählt mit seinen 801 Gräbern, in denen 813 Menschen bestattet wurden, zu den größten frühmittelalterlichen Gräberfeldern Südwestdeutschlands und datiert vom späten 5. bis in das frühe 8. Jahrhundert n. Chr. Das Gräberfeld wurde 1952 bei Kanalisationsarbeiten entdeckt und daraufhin in mehreren Bergungs- und Grabungskampagnen bis 1957 freigelegt (Wein 1958; zur detaillierten Geschichte der Ausgrabungen siehe Roth und Theune 1995:

untersuchte gräberfelder im überblick

67

10–12 bzw. Theune und Cordes 2009: 7–9). Die ursprüngliche Ausdehnung des Gräberfeldes kann nicht gänzlich rekonstruiert werden, da die eruierten Grenzen bedingt sind durch moderne Bautätigkeiten, bei denen zumindest 100 Gräber undokumentiert zerstört wurden (Roth und Theune 1995: 13). Die Originaldokumentation für Weingarten ist nach damaligen Standards als äußerst hochwertig anzusprechen. Für mehrere Befunde wurden Zeichnungen angefertigt, die Position am Gräberfeldplan (Abb. 3.6) verzeichnet, Beschreibungen in schriftlicher Form durchgeführt und die Funde ihrer Grabzugehörigkeit entsprechend aufgenommen. Nichtsdestotrotz sind in der Dokumentation einige Lücken enthalten: für mehrere Gräber fehlen Zeichnungen, Fotos oder die Position am Gräberfeldplan, was eine genaue Lagerekonstruktion von Skeletten und Objekten erschwert. Des Weiteren muss darauf hingewiesen werden, dass durch die damaligen Grabungsstandards, die notbergungsbedingte Situation sowie die schwierigen Bodenverhältnisse in der Region (diluviale Schotter) Grabgruben und Elemente des Grabbaus, wie etwa hölzerne Einbauten, nicht immer erkannt wurden. Auch der mit 7.6% äußerst geringe Anteil an Gräbern, für die antike Störungen zumindest in Frage kommen, muss als Resultat dieser Umstände gewertet werden und kann nicht als Evidenz für ein scheinbar wenig gestörtes Gräberfeld angeführt werden. Beim Großteil der Bestattungen handelte es sich um Einzelbestattung, denen 25 Mehrfachbestattungen gegenüberzustellen sind. Überwiegend wurden die Verstorbenen in gestreckter Rückenlage beigesetzt, vereinzelt traten Hockerpositionen auf sowie in einem speziellen Fall (Wg245) eine Sonderposition, bei welcher der Kopf des Toten auf den Oberschenkeln platziert aufgefunden wurde. Die Grabgruben waren im Regelfall ca. SW-NO orientiert. Eine tatsächlich markante Abweichung von dieser Orientierung konnte nur in einem Fall beobachtet werden (Wg028), bei dem eine annähernde S-N Ausrichtung vorlag (Abb. 3.6). Für ca. 22.0% der Gräber konnten Grabeinbauten nachgewiesen werden, wobei es sich großteils um Holzreste, Spuren von Särgen oder Kiesunterlagen handelte. Grabkammern können nur in zwei Fällen als gesichert angenommen werden (Roth und Theune 1995: 13f.). Insgesamt stammen aus 87.0% der Weingartner Bestattungen Beigaben bzw. Funde. Das gesamte Fundmaterial von Weingarten wurde 1995 in Katalogform inklusive Tafelteil publiziert (Roth und Theune 1995). Die detaillierte Auswertung spezieller Fund- und Befundgruppen ist erst jüngst am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien unter Betreuung von C. Theune im Rahmen mehrerer Diplom- und Doktorarbeiten erfolgt und wird in Kürze zur Publikation kommen (Theune im Druck). Ergänzt wird dieser Band durch Einzeluntersuchungen spezifischer Artefakte von z.B. Riemer (1996) und Quast (1996). Zusätzlich findet Weingarten immer wieder Eingang als Vergleichsbeispiel in diverse Studien zur frühmittelalterlichen Gesellschaft (u.a. Czarnetzki, Uhlig und Wolf 1983; Kokkotidis 1999; Fabig 2002; Brather et al. 2009; Siegmund 2009; Stauch 2012). Die in den Inventaren vertretenen Objekte ähneln dem gängigen Fundspektrum anderer, durchschnittlich ausgestatteter zeitgleicher Gräberfelder in der Alamannia51. Quantität und Qualität der Ausstattungen können dabei 51 Kombinationen dieser Gegenstände sowie bestimmte Formen und Typen können aber mitunter stark nach Region variieren, vgl. Theune 2001 und Brather 2007: 187, 189f.

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9 5 39 40 7 6 4 40 88 38 386 3 38 35 38 9 384 37 1 35 9 3 38 49 47 2 37 0 0 7 48 50 37 9 0 345 375 38 49 9 1 9 1 5 454 9 0 48 3 4 5 378 8 2 3 4950291 39 44 4 7 4 3 46 53 4 9 50 48 8/6 0 6 46 47 44 04 64 3 4 4 3 5 1 292 2 310 46 2 32 21 3 46 33 40 5 32 9 31 2 5 3389 30 308 30 40 0 5 33 33 7 44 30 324 9 37 291 1 32 3 4 89 40 30 7 2 36 456 00 4 3 4 31 7 4 6 638 8 30 1 4 3 4 45 60 33 303 4 320 5 7 3 53 44 453 33 302 73 2 9 2 1 263 313 331 2 45 43 43 391 62 33 8 6 2 2 261 44 457 301 53 27 5 50466 4 6 8 9 1 473 4 3 9 4 472 3 47 1 61 7 2 0 0 3 8 95 38 27 70 2 28 43 8 52 3 3 9 2 6 3 25 9 0 00 25 53 7 3 37 2 1 3 1 5 2 34 53 390 4 0 278 28 0 24 53 /8 4 63 277 279 99 266 247 6 37 57 71 52 5 8 2 1 3 56 276 281 5 7 6 2 3 5 5 3 3 5 2 55 0 5 288 12 35 6 7 5 243 5 7 2 6 3 5 2 64 3 25 8 524 29 268 65 366 274 7 342 287 9 6 2 66 31 297 18 285 326 249 347 5 253 5 296 36 248 346 521 69 325328 364 295 348 246 0 352 67 265 34 252 52 3 519 522 3/2 36 294 1 51 72 2 5 3 335 5 2 29 68 284 245 2 29 6 344 5 3 73 0 52 8 50

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10

241 242

15m

N

Abb. 3.6: Weingarten. Gräberfeldplan.

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variieren und sind auch von der Zeitstellung der Bestattungen abhängig. Im Fundmaterial zeigen sich Beziehungen ins fränkische Kernland, den Donauraum, Italien und Byzanz, wobei in der vorliegenden Arbeit nicht zu entscheiden ist, ob und welche dieser Einflüsse auf eine Zuwanderung neuer Bevölkerungsgruppen zurückzuführen sind oder durch (Fern)handel oder andere Prozesse zu erklären sind (vgl. hierzu Kokkotidis 1999: 54). Anhand des Fundmaterials von Weingarten wurden zahlreiche chronologische Auswertungen vorgenommen, die heute als Basissysteme für die Einordnung anderer frühmittelalterlicher Gräberfelder in der Alamannia herangezogen werden. Seriationen an den Fraueninventaren aus Weingarten, unter Berücksichtigung weiterer Inventare aus mehreren großen alamannenzeitlichen Gräberfeldern, wurden durch H. Roth und C. Theune (1988) bereits Ende der 1980er Jahre vorgestellt und das daraus resultierende relative Chronologiesystem der SüdwestdeutschlandStufen (SW) durch Vergleiche mit münzdatierten Bestattungen anderer Gräberfelder in einen absolutchronologischen Rahmen eingebettet. Parallel dazu wurden von C. Theune (1990; 1991) separate Seriationen an den Perlenkombinationen des Halsschmucks aus den Frauengräbern vorgenommen. An der Seriation von 1988 gab es Kritik, da einerseits datierende Typen berücksichtigt wurden, welche nur einmal im gesamten Sample vertreten waren, und andererseits Gräber, in denen nur ein datierbarer Fundtyp vorlag, in die Seriation mit eingebunden wurden (vgl. Kokkotidis 1995: 756; Koch 2001: 36). Diese problematischen Fälle wurden in der überarbeiteten Seriation von Theune (2001) entfernt, sodass nun eine korrigierte Version der Seriation der Fraueninventare sowie ergänzend die Seriation der Männergräber vorliegen (Theune 1999b; 2001) und als solide Datierungsbasis für den frühmittelalterlichen südwestdeutschen Raum zur Verfügung stehen. Durch die erst jüngst fertiggestellte Dissertation von C. Döhrer (2011: 50–55) liegt des Weiteren die Einteilung der Weingartner Gräber in das überregional anwendbare, vierstufige Chronologiesystem der „Kleiderphasen“ (KP)52 vor, welches auf den Untersuchungen von Roth und Theune basiert und diese mit anderen regionalen bzw. Fundtyp-spezifischen Chronologiesystemen53 verbindet. Das Chronologiesystem der KP wurde in dieser Arbeit für die Unterteilung des Weingartner Gräberfelds in zwei Fallbeispiele für die statistische Auswertung herangezogen (vgl. Kapitel 3.3.1). Der Belegungszeitraum des Weingartner Gräberfeldes kann aufgrund dieser Studien mit etwa 250 Jahren bzw. von der Mitte des 5. bis in das frühe 8. Jahrhundert angegeben werden und in die Kleiderphasen KP1–4 unterteilt werden. Durch die Verbindung der chronologischen Auswertung der Bestattungen mit der Chorologie des Gräberfeldes kann eine zeitliche Ausdehnung des Bestattungsareals von SW nach NO erfasst werden (vgl. Theune und Cordes 2009: Abb. 10). Des Weiteren lässt sich durch das Verhältnis der beigabenführenden Gräber der unterschiedlichen Zeitstufen und unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Lebenserwartung der Gräberfeldpopulation ein stetiger Zuwachs der Bevölkerung 52 Die Einteilung des KP-Systems wurde für Frauen- und Männerinventare getrennt vorgenommen. Für die absolute Datierung betont Döhrer (2011: 55, Anm. 328) aber eine relative Gleichläufigkeit der KPs für Männer- und Fraueninventare, in der nur leichte Variationen an den Übergängen von KP1 zu 2 und KP2 zu 3 auftreten: KP1: ca. 430/50-480/500 n. Chr.; KP2: ca. 480/500-570/600 n. Chr.; KP3: ca. 570/600-670/80 n. Chr.; KP4: ca. 670/80-720/30 n. Chr. Für die Details der relativen Datierung siehe Döhrer 2011: 52–55. 53 U.a. Müller 1976; Roth und Theune1988; Sasse und Theune 1996; Siegmund 1998; Wernard 1998; Koch 2001; Theune 2001; Vgl. Döhrer 2011: 52–55.

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über 250 Jahre rekonstruieren (Theune und Cordes 2009: 40), sodass im 5. Jahrhundert von 50 bis 70 gleichzeitig lebenden Personen ausgegangen werden kann. Im 6. Jahrhundert stieg die Zahl der Lebendbevölkerung auf etwa 85 bis 120 Individuen an und vergrößerte sich im 7. Jahrhundert nochmals auf ca. 100 bis 150 Personen. Bei einer angenommen Größe von zehn Personen pro bäuerlichem Gehöft würde das für Weingarten eine Siedlung bestehend aus etwa fünf bis sieben Gruppen in der Anfangsphasen bedeuten, die bis zum Ende des Gräberfeldes auf eine kleine Dorfgemeinschaft von bis zu 15 Wirtschaftseinheiten anwuchs (vgl. Schreg 2006: 278). Den anthropologischen Skelettanalysen zufolge setzte sich die Weingartner Bestattungspopulation aus 273 männlichen und 238 weiblichen Individuen zusammen, was einen Maskulinitätsindex von MI=114.7 ergibt. Für die restlichen Personen konnte kein biologisches Geschlecht ermittelt werden (Tab. D.1) Die Geschlechtsbestimmungen für Weingarten beruhen in der vorliegenden Arbeit auf den Analysen von J. Wahl (publiziert in Roth und Theune 1995) und wurden gegebenenfalls durch Ergebnisse der DNA-Analysen von J. Gerstenberger (2002: Tab. 5.9–10, 10.3) ergänzt54. In der Altersverteilung ist mit etwa einem Drittel der Gesamtpopulation ein deutlicher Schwerpunkt in den Altersstufen Früh- bis Spätadult zu erkennen. Nimmt man noch die Individuen hinzu, die am Übergang von adult zu matur bestimmt wurden, erhöht sich dieser Anteil auf ca. 45.0%. Etwa 17.0% der Gemeinschaft verstarben im maturen Alter, während nur 0.5% als senil identifiziert wurden. Subadulte Individuen machen in etwa 13.0% des Samples aus, Kinder bis zur Stufe Infans II knapp 10.0%. Bei der geschlechtsspezifischen Altersverteilung (Abb. 3.7) ist der erhöhte Anteil an Frauen bei den frühadult Verstorbenen hervorzuheben. Von naturwissenschaftlicher Seite liegen neben den Alters- und Geschlechtsbestimmungen noch einige weitere, für diese Arbeit relevante Untersuchungen vor. Die von J. Gerstenberger (2002: Tab. 2.1) durchgeführten Untersuchungen an alter DNA von 161 Individuen erbrachten bedeutende Einblicke in verwandtschaftliche Verhältnisse der Bestattungspopulation. Berücksichtigt wurden in der vorliegenden Arbeit jene Individuen, für die ein direktes verwandtschaftliches Verhältnis zu einem anderen Individuum des Gräberfeldes eruiert werden konnte. Konkret betrifft das 16 Individuen (Tab. 7.7; vgl. ebenso Kapitel 4.2.5). Auch die von J. Deppe (2011) durchgeführten 87 SR/86SR-Analysen an 158 Individuen zur Provenienzbestimmung der Weingartner Population wurden miteinbezogen (siehe Tab. D.2; bzw. Kapitel 4.2.3). Pathologische Untersuchungen liegen für Weingarten in keiner systematischen Form vor. Im Katalog der Grabfunde (Roth und Theune 1995) finden sich vereinzelt Anmerkungen zu auffälligen Traumata oder massiven pathologischen Veränderungen am Knochen, im Ganzen beschränkt sich dies jedoch auf weniger als zehn Individuen. Hinzu kommen Anmerkungen aus einer anthropologischen Publikation von Czarnetzki, Uhlig und Wolf (1983), in welcher 54 Eine erste Auswertung des biologischen Alters und Geschlechts der Weingartner Bevölkerung wurde bereits 1967 von N. M. Huber durchgeführt. Die Auswertungen von J. Wahl bzw. J. Gerstenberger sind aufgrund der Verbesserung anthropologischer Methodik diesen ersten Untersuchungen jedoch vorzuziehen. Im Katalog zu Weingarten werden in der Einleitung 317 weibliche bzw. 383 männliche Individuen genannt (Roth und Theune 1995: 13). Diese Zahlen ergeben sich allerdings aus einer Kombination anthropologischer und archäologischer Geschlechtsdetermination. In der vorliegenden Arbeit wurden nur die anthropologischen Bestimmungen berücksichtigt, wie sie in Roth und Theune (1995) bei den Einzeleinträgen im Katalog angegeben sind.

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Abb. 3.7: Weingarten. Altersverteilung nach Geschlecht.

einige Verletzungen aus der Weingartner Skelettserie vorgestellt werden. Aus dem Katalog der osteologischen Sammlung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und unpublizierten Unterlagen von A. Czarnetzki55 konnten noch zusätzliche Informationen zu pathologischen Veränderungen an einigen Individuen eruiert werden, sodass sich die Gesamtzahl der Fälle, für welche Angaben zum Gesundheitszustand vorliegen, auf 35 Individuen beläuft. Diese Daten wurden zwar in die vorliegende Analyse miteinbezogen, es war jedoch von vornherein klar, dass keine statistische Signifikanz zu erreichen sein würde. Zur Untersuchung von Tendenzen erschien die Einbindung jedoch als gerechtfertigt. Nicht berücksichtigt wurde die Studie zum Ernährungsverhalten der Weingartner Bevölkerung von Schutkowski et al. (1999), da die dort verwendeten Analyseverfahren nach neuestem Kenntnisstand keine gesicherten Ergebnisse produzieren (Fabig 2002; Grupe im Druck).

55 An dieser Stelle posthum mein bester Dank an Dr. Czarnetzki, der mir die Einsicht in seine unpublizierten Unterlagen gestattet hat, sowie an die Mitarbeiter des Universitätsarchivs und der osteologischen Sammlung der Eberhard-Karls-Universität Tübingen für die Hilfe bei der Durchsicht der Unterlagen und die Möglichkeit der Einsichtnahme in den Sammlungskatalog.

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Abb. 3.8: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht.

3.3.1 Aufteilung des Weingartner Gräberfeldes in zwei Fallbeispiele Das Gräberfeld von Weingarten umfasst mit seinen 813 Bestattungen und rund 250 Jahren Laufzeit sowohl eine große Stichprobe an Individuen als auch einen enormen zeitlichen Rahmen. Besonders die lange Nutzungszeit des Bestattungsplatzes verlangte nach einer Aufteilung des Fallbeispiels für die hier durchgeführten statistischen Analysen. Die Aufteilung erfolgte nach chronologischen Parametern, um die Vergleichbarkeit der Gräber von Individuen, die zeitnahe lebten und demnach ähnliche Vorstellungen und Praktiken geteilt haben dürften, besser untersuchen zu können und Verzerrungen der Ergebnisse durch die zeitliche Spannbreite des Gräberfeldes abzumildern. Die Population von Weingarten wurde in zwei Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe bzw. Weingarten Fallbeispiel 1 umfasst die Gräber der Chronologiestufen KP1 und 2, die zweite Gruppe, Weingarten Fallbeispiel 2, Bestattungen der Stufen KP3 und 4 nach Döhrer (2011)56.

56 Die Einordnung der einzelnen Gräber in die verschiedenen KP basiert auf der Untersuchung von C. Döhrer (2011), ist jedoch erweitert durch eine Überarbeitung von C. Theune. Für die zur Zurverfügungstellung dieser unpublizierten Auswertung ein herzlicher Dank an Fr. Theune.

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Abb. 3.9: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht.

550 der 813 Weingartner Bestattungen konnten aufgrund des Beigabenmaterials chronologisch eingeordnet werden. 263 Individuen wiesen entweder kein oder chronologisch nicht aussagekräftiges Fundmaterial auf. Da diese nicht zuordenbaren Bestattungen nahezu ein Drittel des gesamten Gräberfeldes ausmachen, konnten sie bei der Auswertung nicht ignoriert werden. Eine separate Auswertung erschien aber wenig sinnvoll, da es sich bei diesen, für unser Verständnis wenig hervorstechenden Bestatteten auch um Mitglieder der Bestattungsgemeinschaft handelte und deren Behandlung ebenso mit Bedeutung belegt war. Um diese Bestattungen einbinden zu können, wurden sie proportional zum Verhältnis der beiden Fallbeispiele aufgeteilt und zugeordnet. Dasselbe gilt für 32 Bestattungen, die am Übergang von KP2 zu KP3 stehen und nicht klar in eines der Fallbeispiele eingeordnet werden konnten. 204 Bestattungen datieren nach KP1 oder 2 bzw. KP1 bis 2. 314 Gräber können der KP3 oder 4 bzw. KP3 bis 4 zugeordnet werden. Demzufolge ergab sich für die eindeutig zuordenbaren Bestattungen der beiden Fallbeispiele ein Verhältnis von 39.0% (Fallbeispiel 1) zu 61.0% (Fallbeispiel 2). Die 32 Bestattungen, die nur allgemein in KP2-3 gestellt werden können, sowie die 263 nicht datierbaren Bestattungen wurden diesem Verhältnis entsprechenden aufgeteilt und den Fallbeispielen zugerechnet. Da in der Chorologie des Weingartner Gräberfeldes eine

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chronologische Entwicklung nachvollziehbar ist (vgl. Theune und Cordes 2009: Abb. 10), wurden diese Bestattungen nicht willkürlich einem der Fallbeispiele zugeordnet, sondern, sofern eine Lokalisation am Gräberfeldplan möglich war, undatierbare Bestattungen, die ein räumliches Nahverhältnis zu Gräbern einer bestimmten chronologischen Phase erkennen ließen, dem jeweils entsprechenden Fallbeispiel zugeordnet. Gräber, die am Plan nicht eingezeichnet sind, oder in Bereichen liegen, die nicht klar von einer chronologischen Phase dominiert werden, wurden arbiträr aber unter Berücksichtigung des oben beschriebenen Verhältnisses einem der Fallbeispiele zugewiesen. Aus diesen Überlegungen und Berechnungen ergibt sich für Fallbeispiel 1 (KP1–2; Abb. 3.8) eine Größe von 317 Bestattungen. Fallbeispiel 2 (KP3–4; Abb. 3.9) besteht aus 496 Individuen. Die statistische Auswertung dieser Arbeit erfolgte für die beiden Fallbeispiele getrennt voneinander. Die Ergebnisse wurden im Anschluss verglichen, um einen eventuell sichtbar werdenden Wandel oder Kontinuitäten im Bestattungsritual erkennen zu können (siehe Kapitel 7.3).

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Kapitel 4

Methodik

Die Methode, welche zur Analyse der ausgewählten Fallstudien gewählt wurde, beruht auf der Annahme, dass ähnlich bzw. gleich ausgestattete Gräber innerhalb einer Bestattungsgemeinschaft ähnliche Aussagen bzw. Intentionen der Bestattenden, möglicherweise auch den posthumen Wunsch des Bestatteten und infolge auch Vorstellungen und Konzepte zu Tod und Jenseits innerhalb einer Gemeinschaft transportieren. Dementsprechend musste bei der Analyse der ausgewählten Bestattungsplätze versucht werden, Gleichheit bzw. Verschiedenheit einzelner Gräber in Hinblick auf den rituellen Umgang und die Grabbeigaben bzw. Totenausstattungsobjekte durch die Bildung von Gruppen zu beschreiben und dann in Bezug zu biologischem Alter und Geschlecht, Verwandtschaften sowie Pathologien bzw. im weitesten Sinne Todesumständen der Verstorbenen zu setzen. Eine solche Analyse setzt zum einen eine umfassende Datengrundlage voraus, die in überlegter Form strukturiert und organisiert ist, sodass Informationen der verschiedenen Wissenschaften zu ein und demselben Grab einfach verknüpfbar und abrufbar sind, zum anderen muss die Datenstruktur der gewählten Analysemethode angepasst sein, um den angewandten Verfahren die Erkennung von Mustern zu ermöglichen. Die Eruierung von Gruppen und deren Auswertung erfolgte in dieser Arbeit separat für jede Fallstudie durch Clusteranalysen und anschließende, deskriptive statistische Verfahren.

4.1 Statistik – Möglichkeiten und Grenzen Die Anwendung statistischer Verfahren wird in der archäologischen Forschungsgemeinschaft sehr konträr rezipiert. Während einerseits die Annahme vorherrscht, die Statistik könne generell ein objektives Hilfsmittel sein, welches klare und auf Fakten basierende, selbst erklärende Resultate zu diversen geistes- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen liefert (McHugh 1999: 62f.), findet sich andererseits große Skepsis und sogar Ablehnung gegenüber statistischen Verfahren, da sie als von der Fragestellung determinierte und so auch als manipulative Mittel zur Erzwingung gewünschter Ergebnisse verstanden werden, oder die stark generalisierende Natur der Statistik als nicht adäquat zur Untersuchung menschlicher Interaktion, kultureller Praktiken und komplexer Verhaltens- und Kommunikationsweisen empfunden wird (vgl. zur Anwendung von Statistik in der Archäologie Orton 1999: 31f.; Baxter 2003: 3–8). Prinzipiell sollte bei der Entscheidung, statistische Verfahren zur Untersuchung archäologischer Daten zu verwenden, stets bedacht werden, dass die Statistik ein Werkzeug ist, das je nach Erfahrung und Art der Anwendung unterschiedlichen Nutzen haben kann. In keinem Fall stellen statistische Methoden objektive Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns dar. Bereits bei der Entscheidung, welche Daten bei der Untersuchung eines bestimmten Fundkomplexes erhoben werden,

methodik

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liegen subjektive und arbiträre Entscheidungen des Bearbeiters zu Grunde, die zwar im Idealfall fundierten theoretischen Überlegungen entspringen, jedoch immer ein gewisses Maß an Willkür und Spekulation beinhalten und so bereits vorab die möglichen Ergebnisse einer Analyse formen bzw. beschränken und ihren Niederschlag in den Resultaten finden (Shanks und Tilley 1992: 111, 114). Nichtsdestotrotz kann Statistik ein sehr nützliches Hilfsmittel für die Archäologie sein, denn sie erlaubt auch in großen Datenmengen nach Regelmäßigkeiten und Mustern zu suchen, welche ohne standardisierte Verfahren und quantitative Analysen nicht auszumachen wären, da sie zu komplex und vielschichtig sein können, als dass der Mensch sie ohne virtuelle Hilfe wahrzunehmen vermag. Durch statistische Verfahren erkannte Muster bedürfen aber immer einer Interpretation. Sie sind nicht selbstevident, sondern entstehen durch vielschichtige und facettenreiche Prozesse und soziale Handlungen bestimmter Menschengruppen, die durch ihr Interaktion in und mit der materiellen Umwelt bestimmte Absichten oder Vorstellungen zum Ausdruck bringen, oder stellen eine Reflexion der Möglichkeiten der Gestaltung dieser Menschengruppen dar. Die Interpretation ist also ein unumgänglicher Baustein archäologischer Analyse und abhängig von den Ansichten und dem theoretischen Hintergrund des jeweiligen Untersuchenden. Dies impliziert aber auch, dass Statistik nicht einfach auf eine beliebige Auswahl an Informationen angewandt werden kann, sondern nur dann erfolgversprechend ist, wenn sie aus einer Frage oder Hypothese resultiert, welche auf zuvor erfolgten theoretischen Überlegungen geschaffen werden muss (Orton 1999: 32).

4.2 Datenaufbereitung und Aufbau der Datenbank Der für diese Arbeit gewählte Ansatz erforderte eine breite Datenbasis. Eigentlich sollten Erläuterungen zur Datenstrukturierung nach den Erklärungen zu den verwendeten statistischen Verfahren erfolgen, da die Verfahren diese beiden Faktoren mitbestimmen. Da aber die hier verwendete Methodik relativ komplex ist und bei Vorkenntnis der Datenstruktur einfacher nachvollzogen werden kann, wurde die Sektion zur Datenbankstruktur vorgezogen, um dem Leser ein besseres Verständnis zu ermöglichen. Die Aufnahme der Daten in strukturierter Form bildet die Voraussetzung für die spätere Auswertung und erfordert eine durchdachte Verknüpfung verschiedener Ebenen an Daten und eine überlegte Kategorisierung der vorhandenen Informationen. Hierfür wurde eine relationale Datenbank in MS Access erstellt, die es erlaubt, auf hierarchisch gegliederten Ebenen unterschiedliche Arten von Daten zu sammeln und miteinander zu verknüpfen. Für jede Bestattung der drei Fallstudien – Bad Mingolsheim, HorbAltheim und Weingarten – wurden die vorhandenen Informationen zu ritueller Praxis, Inventar, Anthropologie, Verwandtschaft, Herkunft und Pathologie in fünf miteinander verknüpften Tabellen in einer auf die Fragestellung und Methode abgestimmten Weise aufgenommen (Abb. 4.1).

4.2.1 Basistabelle Bestattungen Die Tabelle Bestattungen bildet den Ausgangspunkt der gesamten Datenbank. In ihr wurde für jede vorhandene Bestattung ein Datensatz angelegt, der über einen automatisch zugewiesenen Primärschlüssel mit den weiteren Untertabellen verknüpft wurde, sodass es zu keinem Zeitpunkt zu Verwechslungen mit einer

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am rande des grabs

BESTATTUNGEN ID Grabnummer Gräberfelder Störungen x y Datierung relativ von Datierung relativ bis Datierung absolut von Datierung absolut bis Bilder Grabstatus Grabart GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII Skelettposition Handposition Beigaben Anmerkungen

ANTHROPOLOGIE

OBJEKTE ID IDO ObjektKat1 ObjektKat2 ObjektKat3 ObjektKat4 Material Verzierung Verzierungsstil Lageposition Lagestatus Lageseite Intentionale Fragmentation Anmerkungen

Abb. 4.1: Struktur, Tabellen und Variablen der relationalen Datenbank.

ID IDA Alter Geschlecht Lokal aufgewachsen Verwandtschaft Pathologien Anmerkungen

PATHOLOGIEN ID IDP PathoOrig PathoLokation PathoSeite PathoStatus Symptomatik AkutbeiTod Anmerkungen

VERWANDTSCHAFT ID IDV Grab Verwandtschaftslinie Verwandtschaftsart Anmerkungen

anderen Bestattung kommen kann. Die Tabelle enthält allgemeine Angaben zur Bestattung (Gräberfeld, Grabnummer, Koordinaten, Anmerkungen, chronologische Stellung...), Bilder (Grabzeichnung, Inventar) und Informationen zur rituellen Praxis, die als Ritualdaten bezeichnet werden (Grabart, Grabstatus, Grabtyp, Grabbau, Skelettposition...).

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Allgemeine Variablen In der nominalskalierten Variable Gräberfelder wurde der Name des jeweiligen Fundortes angegeben. Die Variable Grabnummer enthält die jeweilige Nummer der Bestattung, welche aus den Publikationen der Gräberfelder übernommen wurde. Um den Überblick über die Bestattungsnummern entsprechend ihrer Gräberfeldzugehörigkeit zu erleichtern, wurde diesen Nummern zusätzlich ein Kürzel des jeweiligen Fundortes vorangestellt. D.h. Bestattung 1 von Bad Mingolsheim wurde als BM001 aufgenommen, Bestattung 1 von Horb-Altheim als HA001, Bestattung 1 von Weingarten als Wg001, usw. Um die innere Ordnung dieser Arbeit zu erhalten, wurden alle Bestattungen auch im Text mit dieser Nummer referenziert. Die jeweiligen Erstbearbeiter der Fallstudien haben im Fall von mehreren in einem Grab bestatteten Individuen bereits ergänzend einen Buchstaben oder eine Ergänzungsnummer der eigentlichen Grabnummer hinzugefügt (z.B. Weingarten Grab 209A, 209B, 209C), wodurch die in der Datenbank übernommenen Nummern (Wg209A, Wg209B, Wg209C) tatsächlich die einzelnen Bestattungen und nicht die Grabschächte mehrfach belegter Grablegen bezeichnen. Etwaige Störungen einer Bestattung wurden im Störungen-Feld vermerkt, welches angibt, in welchem Zustand eine Bestattung dokumentiert wurde. Als Optionen stehen gestört, alt gestört, modern gestört, zerstört oder ungestört zur Auswahl. Die Lagekoordinaten der Bestattung wurden aus den georeferenzierten Gräberfeldplänen übernommen und in den metrischen Variablen x und y verwaltet. Zur Aufnahme der chronologischen Stellung einer Bestattung stehen sowohl Felder zur Eingabe relativer Zeitstufen nach dem Chronologiesystem der „Kleiderphasen“ (KP) nach C. Döhrer (2011: 50–55) zur Verfügung (Datierung relativ von; Datierung relativ bis) als auch Felder zur Eingabe von Absolutdaten (Datierung absolut von; Datierung absolut bis). Zusätzliche, individuelle Ausführungen zur Bestattung konnten im Anmerkungsfeld getätigt werden und jedem Datensatz mehrere Bilder hinzugefügt werden. Falls vorhanden, wurde die Grabzeichnung sowie Zeichnungen des Grabinventars eingescannt und in den Datensatz eingefügt.

Ritualdaten Als Ritualdaten (Tab. A.2) werden Informationen verstanden, die Auskunft über die Anlage des Grabes und Positionierung des Körpers im Grab geben. Der Grabstatus gibt an, ob es sich bei der Bestattung um eine Primär- oder Sekundärbestattung handelt. Als Primärbestattung wird die erstmalige und endgültige Beisetzung des Toten nach dem Ableben verstanden, welche sich im Befund durch eine Lagerung des Körpers in anatomisch eindeutig korrekter Weise manifestiert. Sekundärbestattung bezeichnet hingegen einen Körper oder auch einzelne Körperteile, die sich „nicht in primärer Lagerung befinden, obwohl kein Zweifel besteht, daß die Bestattung nicht gestört wurde“ (Eggert 2005: 62), was darauf schließen lässt, dass der Tote vor der endgültigen Beisetzung bereits andernorts zwischenzeitlich bestattet war und ein mehrstufiger Bestattungsritus vorliegt.

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In Grabart57 wurde vermerkt, ob es sich um eine Brand- oder Körperbestattung handelt58. Die Felder Grabtyp I bis Grabtyp III geben an, ob es sich um eine Einzeloder Mehrfachbestattung handelt. Grabtyp I stellt hierbei eine Variable erster Ordnung dar, d.h. die Variablen zweiter bzw. dritter Ordnung, also Grabtyp II und III, können nur dann definiert werden, wenn die hierarchisch jeweils höher stehende Variable einen Wert enthält. Sollte dies der Fall sein, so können in den hierarchisch niedriger stehenden Variablen nur Optionen ausgewählt werden, die in Bezug zum Wert der ersten Variablen stehen. Dieses Konzept gilt für alle hierarchisch gegliederten Variablen der Datenbank. Auf erster Ebene – Grabtyp I – wurde nur die Unterscheidung zwischen Einzel- und Mehrfachbestattung getroffen. Der Terminus Einzelbestattung bezeichnet hierbei die Bestattung eines einzelnen Individuums in einem eigenen Grabschacht. Als Mehrfachbestattung sind Bestattungen in Grabschächten zu verstehen, in denen intentional zwei oder mehrere Individuen zeitgleich in derselben Grablege beigesetzt wurden; die bewusste Beisetzung einer oder mehrerer Personen in einem bereits bestehenden Grab; Einzelbestattungen in einem Grabschacht, der später nochmals intentional verwendet wurde. Beim Vorkommen mehrerer Individuen in einem Grabschacht muss es sich nicht immer zwangsläufig um eine intentionale Mehrfachbestattung handeln. In manchen Fällen kann es bei Unkenntnis einer älteren Bestattung zur Zerstörung selbiger durch eine jüngere Bestattung gekommen sein bzw. unbeabsichtigt ein bereits belegter Platz wieder genutzt worden sein. Hier handelt es sich nicht um echte Mehrfachbestattungen, sondern um unbeabsichtigte Überschneidungen von Einzelbestattungen. Es wurden nur solche Bestattungen als Mehrfachbestattungen aufgenommen, bei denen aus der Grabungsdokumentation eine bewusste Beisetzung mehrerer Individuen im selben Grabschacht ersichtlich war. Im Fall der „echten“ Mehrfachbestattungen, kann in den Variablen zweiter und dritter Ordnung definiert werden, um welche Art der Mehrfachbestattung es sich handelt. Zu unterscheiden ist hier grundsätzlich zwischen zeitgleichen oder zeitlich versetzten Mehrfachbestattungen. In der Variablen Grabtyp II wird angegeben, ob es sich im Rahmen einer Mehrfachbestattung um die Erstbestattung innerhalb des Grabverbandes oder eine Nachbestattung handelt. Erst auf dritter Ebene, also in der Variablen Grabtyp III, wurde vermerkt, ob eine Einzelbestattung im Rahmen eines mehrfach genutzten Grabes vorliegt, oder eine tatsächliche Doppelbestattung bzw. multiple Bestattung. Diese Art der Informationsaufteilung beruht auf der Funktionsweise der verwendeten statistischen Verfahren. Würde man etwa den Grabtyp in nur einer einzigen Variablen beschreiben, so hätte man 57 Diese Variable war schlussendlich nur von marginaler Bedeutung für die Auswertung, denn im gesamten Untersuchungsmaterial lag ein einziger Fall von Brandbestattung vor und selbst dieser kann nicht als gesichert angenommen werden. Dasselbe gilt für den Grabstatus. Auch hier konnten ausschließlich Primärbestattungen verzeichnet werden, weswegen die Variable keine Relevanz bei der statistischen Analyse hatte, da sie keine Variabilität aufweist. 58 In den Auswahloptionen zur Beschreibung der Gräber sind immer nur Optionen vorhanden, die auch tatsächlich in den Fallstudien vorkommen. Die finale Fassung des RitualdatenThesaurus (Tab. A.2) ist das Endprodukt theoretischer und methodischer Überlegungen sowie des Datenaufnahmeprozesses. Sie stellt eine auf die hier analysierten Bestattungen abgestimmte Terminologie dar. Bei Beginn der Datenaufnahme wurden nach sorgfältigen Überlegungen und Studium diverser Terminologiediskussionen (z.B. Parker Pearson 2003; Eggert 2005; Sprague 2005), die für diese Arbeit relevanten Termini definiert und die am häufigsten vorkommenden Optionen in den Look-up Tabellen aufgenommen. Im Zuge der Datenaufnahme wurden die Termini evaluiert und ggf. adaptiert, erweitert oder ausgesondert.

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Beigaben N

N

ältere Bestattung

N

(a)

(b)

(c)

beim Vorkommen von Einzelbestattungen, Doppelbestattungen in einem eigenen Grabschacht und Doppelbestattungen in einem schon durch ein Individuum belegtes Grab bereits vier verschiedene Varianten. Bei einer Clusteranalyse, wie der hier angewandten, würde das zur Kategorisierung dieser Gräber als vier gleich unterschiedliche Grabtypen führen, obwohl die Bestattungen in einer mehrfach genutzten Grablege einander ähnlicher sind als die Einzelbestattung (vgl. Unterkapitel 4.3.1). Bei der intentionalen gleichzeitigen oder zeitversetzten Beisetzung mehrerer Personen in einem Grabverband kann angenommen werden, dass die Bestattungsgemeinschaft eine besondere Verbindung der Verstorbenen zum Ausdruck bringen wollte. Dies kann bei einer Doppelbestattung der zeitgleiche Tod gewesen sein, den die Bestattungsgemeinschaft als bedeutsam wahrnahm und daher das geteilte Schicksal der Verstorbenen auch im Grab bewahren wollte (vgl. Schneider 2008; Steuer 2008). Bei zeitlich versetzten Nachbestattungen kann eine direkte persönliche Verbindung der Toten eine Rolle gespielt haben oder aber der Versuch durch Bezugnahme auf eine ältere Bestattung verwandtschaftliche Beziehungen, persönliche Nähe, Gefolgschaft, soziale Abhängigkeit und/oder Traditionsfolgen zu demonstrieren (Nowotny 2011: 459). Wie auch immer die Intentionen für eine Mehrfachgrablege geartet gewesen sein mögen – mehrfach belegte Gräber stellen ein deutliches Gegenstück zu den im Untersuchungsgebiet dominanten Einzelbestattungen dar. Auch Informationen zum Grabbau wurden auf hierarchische Weise in den Variablen Grabbau I und Grabbau II aufgenommen. Die Aufteilung in erste und zweite Ebene erfolgte sowohl aus Überlegungen bezüglich des Aufwandes, der zur Errichtung bestimmter Einbauten erforderlich war, als auch auf empirischen Beobachtungen zur Bedeutung bestimmter Gestaltungsattribute. Auf erster Ebene stehen die Optionen keine Einbauten, Verfärbungen, Kiesunterlage, Sarg, Nischengrab, Grabkammer und Großbau zur Auswahl. Am häufigsten waren in den Fallstudien Bestattungen vertreten, die keine Einbauten erkennen ließen. Besonders in Weingarten war es aufgrund der Dokumentation aber oft nicht möglich zu entscheiden, ob ein fehlender Hinweis auf Einbauten tatsächlich den Beobachtungen bei der Grabung entspricht oder einem Mangel an Aufzeichnungen

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am rande des grabs

Abb. 4.2: Beispiele für die Kategorie Grabtyp: (a) Grabtyp I – Einzelbestattung, (b) Grabtyp I – Mehrfachbestattung, Grabtyp II – Nachbestattung, Grabtyp III – Einzelbestattung, (c) Grabtyp I – Mehrfachbestattung, Grabtyp II – Nachbestattung, Grabtyp III – Doppelbestattung.

entspringt. Weiters können auch taphonomische Prozesse zu einem speziösen Fehlen von Einbauten beitragen, da die Erhaltung, insbesondere von organischem Material wie Holz, stark von den lokalen Bodenverhältnissen abhängig ist. In Weingarten wurden in einigen Fällen Hinweise auf Einbauten gefunden. Der lokale Untergrund (diluviale Schotter) stellt aber grundsätzlich eine schlechte Umgebung für die Erhaltung organischen Materials dar, sodass anzunehmen, dass in mehreren Fällen, in denen keine Einbauten dokumentiert wurden, diese nicht tatsächlich fehlten, sondern bereits gänzlich vergangen waren. Auch wenn diese Möglichkeit besteht, können solche eventuellen Verzerrungen der Dokumentation aber nicht verifiziert werden. Daher ist bei der Eintragung einer Bestattung unter keine Einbauten zu beachten, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Gräber gelistet wurden, die ursprünglich Einbauten hatten, welche aber nicht mehr erkannt werden konnten. Bezieht sich der eingegebene Wert auf erster Ebene (Grabbau I) auf einen vorhandenen Grabbau, kann in der Variablen Grabbau II die Art des Einbaus weiter spezifiziert werden. Kiesunterlage und Verfärbungen sind Optionen erster Ordnung, die keine weiterführende Differenzierung erlauben. Kiesunterlage wurden v.a. in Weingarten beobachtet und sind als einfache Sohlenbefestigung der Grabschächte zu verstehen. H. Roth und C. Theune (1995: 13) gehen davon aus, dass es sich hierbei um den geologischen Untergrund handelt. Da aber in der Originaldokumentation nur vereinzelt und sehr explizit auf das Vorkommen von Kiesunterlagen hingewiesen wird, muss auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass es sich um intentional, möglicherweise zu Drainagierungszwecken eingebrachtes Material handelte. Als Verfärbungen wurden Spuren in den Bestattungen summiert, die zwar auf einen Einbau hinweisen, aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes aber keine weiteren Rückschlüsse auf die spezifische Art des Einbaus zulassen. Hierunter fallen etwa unspezifische Holzreste, Spuren von Holzkohle oder generell als Verfärbungen angesprochene Rückstände in den Grabschächten. Der Terminus Sarg (Grabbau I) kann auf zweiter Ebene in diverse mobile Holzeinbauten unterteilt werden. Darunter fallen Totenbrett, einfacher Sarg (einfache Holzkisten bzw. Container-artige Konstruktionen aus Holzlatten) und Baumsarg. Das Nischengrab ist eine nur in Horb-Altheim beobachtete, spezielle Form des Grabbaus, bei der zumeist im Kopf- oder Oberkörperbereich der Toten eine Nische in die Wand des Grabschachts eingelassen war, in der vorwiegend Gefäße deponiert wurden. Diese Form des Grabbaus wird als Spezifikum distinktiver Kulturtraditionen gedeutet, wobei umstritten ist, ob ein Ursprung in lokalen spätrömischen Grabanlagen oder in Bestattungssitten östlicher Provenienz zu suchen ist (Beilharz 2011: 30–35). Da die Nischengräber von der Erstbearbeiterin des Altheimer Gräberfeldes als Marker sozialer Identitätsgruppen gewertet wurden (Beilharz 2011), erschien es gerechtfertigt, diese als gesonderte Grabarchitektur aufzunehmen und bei der Klassifikation der Gräber dem Vorkommen einer Grabnische mehr Beachtung zu schenken als einem Sarg. Daher erfolgte im Fall eines Nischengrabs erst auf zweiter Ebene eine weitere Differenzierung in solche mit Särgen (Nischengrab mit Sarg) und solche ohne. Es wäre auch möglich gewesen, die Nischengräber als Option zweiter Ordnung für Gräber mit Särgen zu wählen. Dann wären aber die Nischengräber ohne Särge getrennt von ihren Äquivalenten mit Särgen aufgenommen worden und die Clusteralgorithmen würden eine stärkere Ähnlichkeit zwischen Nischengräbern mit Särgen und Sarggräbern ohne Nische finden als zwischen Nischengräbern mit Särgen und Nischengräbern ohne Särge.

methodik

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N

N

N

N

(a)

(c)

(b)

(d)

N N

N

(f)

(e) Beigaben

(g) Holz

Stein

An diesem Beispiel wird ein grundlegendes Problem archäologischer Klassifikation deutlich: Es ist nicht immer möglich alle Merkmale gleichwertig nebeneinander zu beurteilen. Materielle Kultur und die Gestaltung der materiellen Welt durch den Menschen sind nicht immer gleichartigen Handlungsabfolgen unterworfen, wodurch einfache Kategorisierungen nicht immer möglich sind (vgl. hierzu Eggert 2005: 57f.). Dementsprechend kann auch für die hier verwendete Klassifikation kein Anspruch auf Unfehlbarkeit oder Allgemeingültigkeit erhoben werden. Für die verwendete Methodik und Fragestellung erschien sie jedoch als die sinnvollste Lösung. Mit Verweis auf die eben erfolgte Diskussion wurden auch Grabkammern erst auf zweiter Ebene weiter untergliedert in Holzkammer, Holzkammer mit Sarg und Steineinbauten. Eine singuläre Erscheinung in allen untersuchten Fallstudien stellt die Bestattung BM052 aus Bad Mingolsheim dar, welche eine Holzkammer

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am rande des grabs

Abb. 4.3: Beispiele für die Kategorie Grabbau: (a) Grabbau I – keine Einbauten, (b) Grabbau I – Sarg, Grabbau II – Totenbrett, (c) Grabbau I – Nischengrab, (d) Grabbau I – Nischengrab, Grabbau II – Nischengrab mit Sarg, (e) Grabbau I – Sarg, Grabbau II – Baumsarg, (f) Grabbau I – Grabkammer, Grabbau II – Grabkammer mit Sarg, (g) Grabbau I – Grabkammer.

N

N

N

N

Abb. 4.4: Beispiele für die Kategorien Skelettposition und Handposition: (a) Skelettposition – gestreckte Rückenlage, Handposition – parallel zum Körper, (b) Skelettposition – gestreckte Rückenlage, Handposition – Kombination, (c) Skelettposition – gestreckte Rückenlage, Handposition – Oberschenkel, (d) Skelettposition – gestreckte Rückenlage, Handposition – angewinkelt, (e) Skelettposition – Hocker.

N

(a)

(b) Beigaben

(c)

(d)

(e)

Holz

mit Sarg aufwies und von einem Kreisgraben umgeben war (vgl. Schäfer 2005). Um diese einzigartige Erscheinung bestmöglich einzuordnen, wurde sie unter dem Terminus Großbauten separat aufgenommen, da eine andere Klassifizierung nicht adäquat erschien. In der Variablen Skelettposition wurde die Lage bzw. das Arrangement des toten Körpers im Grab aufgenommen. Zur Auswahl standen gestreckte Rückenlage, Hocker und Sonderposition. Die gestreckte Rückenlage war die am häufigsten auftretende Skelettposition in den Fallstudien. Als Hocker wurden alle mit mehr oder weniger stark angezogenen Beinen und auf der Seite liegenden Skelette definiert. Bei den Skeletten in Sonderposition handelte es sich um einige wenige Fälle, in denen Personen in irregulärer Weise positioniert wurden, etwa in Rückenlage mit überkreuzten Beinen oder in einem Fall in gestreckter Rückenlage und Kopf auf den Oberschenkeln. Die Entscheidung, diese Positionen unter einem Terminus zusammenzufassen, basiert auf der Beobachtung, dass, mit Ausnahme der Hocker, alle anderen nicht in gestreckter Rückenlage beigesetzten Personen nur ein oder zweimal in der gesamten Studie vorkommen. Wäre jede dieser Sonderpositionen gesondert aufgenommen worden, hätte das eine große Menge an nicht aussagekräftigen Daten ergeben, da keine Äquivalente vorhanden sind. Die Handposition wurde sofern möglich ebenfalls aufgenommen. Am Ende der Datenaufnahme hat sich aber gezeigt, dass dieses Attribut nicht oft genug dokumentiert werden konnte. Bei insgesamt 956 aufgenommenen Bestattungen konnte nur in 17.0% der Fälle die Lage der Hände genau festgestellt werden, weswegen diese Variable in der statistischen Auswertung keine Berücksichtigung fand. Im ordinalskalierten Feld Orientierung relativ wurde die Ausrichtung des bestatteten Körpers in der Grabgrube angegeben. Allerdings wurden nicht die Grad, mit denen die Körperachse zur N-S Achse verschoben ist, oder Kürzel für die Himmelsrichtung aufgenommen, sondern ein Code, der angibt, ob eine Bestattung, in Bezug zu den umliegenden Gräbern und in Hinblick auf die gesamte Gräberfeldstruktur, der gängigen Ausrichtungspraxis entspricht, oder

methodik

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ob markante Unterschiede zu beobachten sind. Die Zahl 1 bezeichnet Normkonforme Ausrichtung, 2 auffällig abweichende Orientierungen. In Weingarten waren z.B. die Gräber im Regelfall SW-NO orientiert. Teilweise waren Tendenzen nach SSW-NNO oder WSW-ONO zu erkennen. Diese Abweichungen sind aber nicht als bewusst anders orientierte Bestattungen zu verstehen, sondern folgten großteils räumlichen Gegebenheiten, um noch vorhandenen Platz innerhalb der umliegenden Gräber zu nutzen. Des Weiteren muss bedacht werden, dass die bei den modernen Ausgrabungen dokumentierten Begehungsoberflächen nicht mehr den Originaloberflächen zur Zeit der Anlage der Gräberfelder entsprechen und leichte Abweichungen in der Orientierung auch mit Unregelmäßigkeiten im ehemaligen Terrain in Zusammenhang stehen können, die heute nicht mehr sichtbar sind. Daher wurden Gräber nur dann als abweichend orientiert kategorisiert, wenn eine im Bezug zu den umliegenden Gräbern offensichtlich andere Orientierung vorlag oder eine kleinere Gräbergruppe dem gängigen Orientierungsschema des Friedhofs widersprach. Dies traf etwa in Horb-Altheim auf die Bestattung HA046 zu, die O-W ausgerichtet und damit im Verhältnis zu den übrigen Bestattungen in Horb-Altheim um 180° verdreht war. In der Variablen Beigaben wurde durch die Optionen ja und nein angegeben, ob in der Bestattung Beigaben bzw. Grabfunde vorhanden waren oder nicht.

4.2.2 Untertabelle Objekte Die Aufnahme der Grabinventare bzw. Inventardaten erfolgte in der Untertabelle Objekte, in welcher für jeden Gegenstand eines Grabinventars ein eigener Datensatz angelegt wurde. Das Kernstück der Objekte-Tabelle bilden die vier Objektkategorien ObjektKat1 bis ObjektKat4, in denen auf hierarchische Weise jeder Gegenstand klassifiziert wurde. Diese vier Kategorien dienten gemeinsam mit den Ritualvariablen als Basis für die anschließende Clusteranalyse. Ergänzend zu den Objektkategorien wurden für jedes Objekt auch weiterführende Informationen zu Material, Zustand und Lage im Grab vermerkt. Gegenstände wurden nur dann aufgenommen, wenn sie aus der Grabungsdokumentation gesichert einer Bestattung zugewiesen und hier definitiv als intentional ins Grab gelangte Artefakte angesprochen werden konnten. Objekte aus der Grabverfüllung wurden nicht als Grabinventar aufgenommen, außer es handelte sich um Gegenstände, bei denen klar ersichtlich war, dass sie in einem Beraubungstrichter im Zuge einer späteren Graböffnung zurückgelassen wurden und sich ursprünglich im Grab befunden hatten. Bei Mehrfachbestattungen wurden Gegenstände nur dann aufgenommen, wenn sie sicher einer der im Grabschacht befindlichen Bestattungen zugewiesen werden konnten.

Objektkategorien ObjektKat1–4 Die Beschreibung jedes Gegenstandes eines Grabinventars erfolgte hierarchisch in den Objektkategorien ObjektKat1–4 (Tab. A.1)59. Diese Aufschlüsselung erlaubte im Rahmen der Clusteranalyse nicht nur Gräber als ähnlich zu definieren, wenn sie den exakt gleichen Gegenstand beinhalten, sondern auch, wenn Gegenstände vorliegen, die gemeinsame Assoziationen besitzen. So sind etwa 59 Nicht jedes Grabinventar kann in dieser Arbeit separat bzw. in Katalogform präsentiert werden. Vgl. hierfür die Materialvorlagen der Gräberfelder: Bad Mingolsheim – Schäfer 2005; Horb-Altheim – Beilharz 2011; Weingarten – Roth und Theune 1995.

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am rande des grabs

Gräber, in denen Waffen vorkommen, in diesem Attribut ähnlicher zueinander als Gräber mit Waffen zu Gräbern ohne Waffen. Innerhalb der waffenführenden Gräber sind jedoch Bestattungen, die eine Spatha enthalten, ebenfalls Spathaführenden Gräbern ähnlicher als solchen, die einen Sax beinhalten. Durch die hierarchische Klassifizierung jedes Gegenstandes können diese Umstände in der Auswertung berücksichtigt werden und so auch Kombinationen zwar nicht gleicher, aber ähnlicher Natur untersucht werden. Ein weiterer Vorteil einer solchen Aufschlüsselung ist, dass Gegenstände, deren Typ nicht mehr einwandfrei rekonstruiert werden kann, etwa Gefäße, deren tatsächliche Form und damit auch deren Funktion aufgrund fragmentarischen Zustandes nicht mehr nachvollziehbar sind, trotzdem als ähnlich zu anderen Gefäßen gruppiert werden können, zumindest auf allgemeinem Niveau. Auf erster Ebene, in ObjektKat1, wurden alle Objekte einer von acht Optionen zugeordnet, welche grob die Assoziationen dieser Objekte im täglichen Gebrauch widerspiegeln, wie sie von der bisherigen Forschung aus empirischen Beobachtungen und Analogieschlüssen rekonstruiert werden konnten. In ObjektKat2 wurden diese assoziativen Gruppen weiter differenziert auf Basis funktionaler Überlegungen oder des archäologischen Kontexts, während der eigentliche Gegenstand bzw. Typ in ObjektKat3 beschrieben wurde. Falls notwendig, konnte der Typ in ObjektKat4 noch weiter differenziert werden. ObjektKat1 und ObjektKat2 können dementsprechend als assoziativ-funktionale Kategorien angesprochen werden, ObjektKat3 und ObjektKat4 als formenkundlich-typologisch60. ObjektKat1 Alltag fasst Gebrauchsgegenstände zusammen, welche mit spezifischen Alltagsaktivitäten, etwa Handwerk, assoziiert werden oder als „Allround“ -Gegenstände mit multiplen Einsatzmöglichkeiten angesprochen werden können, etwa Werkzeuge (ObjektKat2), worunter Messer, Pfrieme, Spinnwirtel, Feilen, Feuerzeuge, etc. (ObjektKat3) fallen (Theune 1997: 56, 60–62, 68–71). In ObjektKat4 konnten die Gegenstände ggf. weiter differenziert werden, z.B. in Klappmesser oder Feuerstahl bzw. Feuerstein. Gegenstände wie die Feinwaage aus Grab HA066 von Horb-Altheim, wurden unter Handel (ObjektKat2) gruppiert. ObjektKat1 Essen/Trinken beinhaltet Objekte, die mit Nahrungsaufnahme, -zubereitung oder -aufbewahrung assoziiert werden. Auf zweiter Ebene (ObjektKat2) wurde zwischen Ess- und Trinkzubehör und Speisen unterschieden. Erstere Option wurde aufgespalten in Ess- und Kochgeschirr, Trinkgeschirr oder Besteck (ObjektKat3) und dann entsprechend der ObjektKat3 in ObjektKat4 als bestimmter Typ (Schale, Schüssel, Krug, Löffel, etc.) angesprochen. Für Speisen (ObjektKat2) wurde in ObjektKat3 die Tierart bzw. das jeweilige Nahrungsmittel angegeben (Rind, Schwein, Ei, usw.) und für Fleischbeigaben in ObjektKat4 der betreffende Körperteil des Tiers bestimmt (Bein, Thorax, etc.). ObjektKat1 Kleidung bezeichnet sämtliche Objekte, die als Kleidungsaccessoires identifiziert werden konnten (vgl. Brather 2007). Diese kann weiter aufgeschlüsselt werden in die Optionen Funktionskleidung, Kleidungszubehör und Schmuck (ObjektKat2). Als Funktionskleidung wurden Objekte definiert, die primär eine 60 Typochronologische Ansprachen – etwa spezifische Fibeltypen (Reutlingen, Vielitz A3, usw.) oder Spatha-Knaufformen (Eisenach-Sontheim, Donzdorf-Wallerstädten, usw.) –, wie sie für die zeitliche Einordnung der Inventare von Relevanz sind, wurden nicht berücksichtigt, da die chronologischen Auswertungen der Fallstudien bereits von anderen Bearbeitern vorgenommen wurden und feintypologische Aspekte nicht im Zentrum dieser Arbeit stehen.

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ObjektKat1

Alltag ObjektKat2

Handel

Werkzeug

Waage

Messer

Feuerzeug

Klappmesser

Feuerstahl

ObjektKat3

Spinnwirtel

ObjektKat4

praktische Funktion, etwa zur Fixierung der Kleidung besitzen wie Schuhgarnituren, Wadenbindengarnituren oder Gürtelzubehör. Gürtelelemente wurden in ObjektKat4 weiter aufgetrennt in Gürtelschnallen, Riemenzungen oder Gürtelgarnituren. Letztere wurden trotz ihrer Konstitution aus mehreren Einzelelementen als ein Eintrag vermerkt, da sie ein Ensemble darstellen, welches intentional als solches vom Produzenten geschaffen und vom Träger verwendet wurde. Auch die sogenannten Saxgürtel – dreiteilige Gürtelgarnituren –, die meistens in Kombination mit dem Sax auftreten, wurden hier gelistet, da, trotz dieser auffallenden Beziehung zur Waffenbeigabe bzw. ihrer speziellen Funktion zum Tragen des Sax, solche Gürtel auch in Gräbern ohne Waffen vorliegen, was deren Verwendung als Gürtel ohne Waffenbezug ebenso denkbar macht und sich so ein Kombinationsgegenstand ergibt, der sicherlich auch eine Verschlussfunktion an der Kleidung beinhaltete

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am rande des grabs

Abb. 4.5: Beispiele für die Einordnung von Beigaben in der Kategorie ObjektKat1 Alltag und ihrer Subkategorien.

ObjektKat1

Essen/Trinken ObjektKat2

Speisen

Ess- und Trinkzubehör

Schwein

Ess- und Kochgeschirr

Trinkgeschirr

Postcranium

Topf

Krug

ObjektKat3

ObjektKat4

Abb. 4.6: Beispiele für die Einordnung von Beigaben in der Kategorie ObjektKat1 Essen/Trinken und ihrer Subkategorien.

Becher

(vgl. Hübener 1971: 431). J. Wernard (1998: 748) weist außerdem darauf hin, dass die Saxe entgegen der Spatha kein spezifisches Wehrgehänge aufwiesen, sondern einfach am Gürtel befestigt waren. Auch Wadenbinden- und Schuhgarnituren wurden nicht weiter aufgeschlüsselt, da sie als Einheit zu verstehen sind. Daher scheinen etwa Schuhgarnituren, auch wenn sie als Paar vorkommen, als nur ein Eintrag im Datensatz auf. Reste von Textil- oder Lederkleidung bzw. -tüchern waren in keinem der Gräber der Fallstudien erhalten bzw. nur in Form von Minimalfragmenten, die an Metallobjekten ankorrodiert waren, weshalb es keine Objekte gibt, die als eigentliche Kleidungsstücke kategorisiert werden konnten. Als Kleidungszubehör (ObjektKat2) wurden Accessoires verzeichnet, die keine fixierende Kleidungsfunktion aufweisen, aber als praktischer Zusatz an der Kleidung befestigt waren, wie Gürteltaschen und Gürtelgehänge. Diese wurden

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ObjektKat1

Kleidung ObjektKat2

Funktionskleidung

Schmuck

Gürtelzubehör

Fibel

Kopfschmuckringe

Gürtelschnalle

Bügelfibel

einfache Drahtringe

ObjektKat3

ObjektKat4

als ein Eintrag in ObjektKat3 aufgenommen. Die Einzelelemente der Gehänge und der Tascheninhalt wurden jedoch entsprechend ihrer Charakteristika als einzelne Objekte des Inventars in den entsprechenden Kategorien gelistet. Für ein Gürtelgehänge mit z.B. daran befestigtem Messer und Kamm wurde also ein Eintrag für das Gürtelgehänge unter Kleidung–Kleidungszubehör gemacht sowie je ein Eintrag für das Messer in Alltag–Werkzeug und für den Kamm in Toilette/ Hygiene. Als dritte Unterkategorie der Kleidung (ObjektKat1) steht in ObjektKat2 die Option Schmuck zur Auswahl, worunter Accessoires mit dekorativem Charakter, die an der Kleidung oder direkt am Körper getragen wurden, zu verstehen sind, wie Fingerringe, Armschmuck oder Halsschmuck (ObjektKat3). In ObjektKat4 können die Schmucktypen weiter spezifiziert werden, Armschmuck etwa in einfache Armreife, Kolbenarmreife usw., Kopfschmuckringe in einfache

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am rande des grabs

Polyederohrringe Abb. 4.7: Beispiele für die Einordnung von Beigaben in der Kategorie ObjektKat1 Kleidung und ihrer Subkategorien.

Kreolen, solche mit Polyederanhängern usw. Perlenketten wurden als Ensemble gelistet, die einzelnen Perlen bzw. die Stückzahl an Perlen einer Kette fanden keine Berücksichtigung. Weiters wurden unter Schmuck auch Ringe gelistet, die als Zierde am Gürtelgehänge getragen wurden und häufig aus Eisen bestehen. Auch wenn diese Objekte heute unscheinbar wirken, so muss bedacht werden, dass sie zu Gebrauchszeiten einen visuellen Reiz aufgrund des silbrig wirkenden Eisens und sicher auch eine auditive Komponente besaßen, da durch Bewegung ein metallener Klang durch das Zusammenschlagen von Eisen entstand. Auch Fibeln wurden als Schmuck klassifiziert, wobei eine Differenzierung in unterschiedliche Fibelformen (Scheibenfibel, Vogelfibel, Bügelfibel, etc.) in ObjektKat4 erfolgte. Am Beispiel der Fibeln zeigt sich, dass die Kategorisierung in hierarchischer Weise nicht immer eine stringente Einordnung von Objekten in eine der hierarchisch höher stehenden Kategorien erlaubt. Fibeln stellen eine problematische Fundgruppe dar, da sie sowohl als Schmuck als auch als Funktionskleidung klassifiziert werden könnten. Dasselbe gilt aber auch für aufwendig gearbeitete Gürtelgarnituren, die in dieser Arbeit jedoch als Funktionskleidung eingeordnet wurden. Im konkreten Fall wurde entschieden Fibeln als Schmuck zu werten, da sie fast ausschließlich aus Buntmetall bzw. Anteilen von Buntmetall gearbeitet sind und Dekorationen aufweisen, was sie zu repräsentativen Objekten macht, während einfache, unverzierte Fibelformen, die als rein funktionale Verschlusselemente an der Kleidung dienten, kaum vorkommen. Hinzu kommt, dass Fibeln nicht ausschließlich in Lagepositionen vorkamen, wo sie eine Verschlussfunktion implizieren – etwa im Schulter- oder Brustbereich –, sondern auch in Körperbereichen, wo eine primäre Fixierungsfunktion nicht immer eindeutig ist, der repräsentative Charakter aber deutlich im Vordergrund steht (z.B. HorbAltheim/Grab HA014: Beilharz 2011: Taf. 8/Pl. 1+2; vgl. hierzu auch Beck et al. 1994: 141). Fibeln verkörpern als gesamte Gruppe eine inhärent repräsentative Komponente, der hier mehr Gewicht beigemessen wurde als der Funktion zur Fixierung von Kleidung oder Kleidungszubehör61. Bei den Gürtelgarnituren handelt es sich in manchen Fällen auch um aufwendig gestaltete Repräsentationsobjekte. Sie weisen aber dieselbe funktionale Komponente auf, wie eine Vielzahl einfacher Gürtelschnallen, die scheinbar keinen repräsentativen Charakter hatten, sondern primär als praktisches Verschlusselement dienten. So sind die Gürtelgarnituren zwar spezielle Ausformungen innerhalb des Gürtelzubehörs, der repräsentative Charakter ist aber kein der gesamten Gruppe eigenes Attribut, weshalb hier die funktionale Komponente als gewichtigeres verbindendes Element angesehen wurde und die Einordnung in Funktionskleidung erfolgte. ObjektKat1 Kult/Symbolik umfasst eine Gruppe von Objekten, denen in der Forschung weitestgehend kultischer, religiöser oder apotropäischer Charakter zugestanden wird und die häufig als Amulette (vgl. Bächtold-Stäubli und Hoffmann-Krayer 1927: 374–385) getragen wurden. Letzteren wird in der Vorstellung der sie benutzenden Menschen die Fähigkeit zugesprochen den Träger zu beschützen (González-Wippler 2003: 1). Ihnen ist zumeist keine praktische Funktion bzw. kein Gebrauchscharakter zuzuweisen (Arends 1978: 14), sondern 61 Ein Testlauf der Clusteranalyse am Datensatz von Horb-Altheim, bei dem versuchsweise die Fibeln unter Funktionskleidung kategorisiert wurden, hat nur geringe Unterschiede zu den Ergebnissen für denselben Datensatz unter Verwendung der hier vorgestellten Kategorisierung gebracht. Die Gruppenbildung war sehr ähnlich, jedoch etwas weniger klar abgegrenzt als bei der Einreihung von Fibeln in Schmuck. Dieser Testlauf unterstützt also die hier gewählte Vorgangsweise der Einordnung.

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ObjektKat1

Kult/Symbolik ObjektKat2

Beigabe

Am Körper

Goldblattkreuz

Zierscheibe

ObjektKat3

Amulett

ObjektKat4

Cyprea tigris eine Assoziation als kultische, religiöse oder magische Objekte, deren semiotische Ebene aber meistens verschlossen bleibt. Schlüssel wurden auch in diese Kategorie aufgenommen, da zwar ihr funktionaler Zweck bekannt ist, sie aber allgemein als Objekte symbolischen Charakters verstanden werden (Dübner-Manthey 1987: 45–51; Theune 1997: 62f.) und keine sinnvolle Einordnung in eine der anderen ObjektKat1-Optionen möglich war. In ObjektKat2 kann zwischen Objekten unterschieden werden, die direkt am Körper getragen wurden oder solchen, die als Beigabe im Grab zu finden waren. Erstere Gruppe beinhaltet vorwiegend Amulette (Hirschgeweihrosen, Amulettkapseln, Donarkeulen, etc. (ObjektKat4)) und

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am rande des grabs

Bergkristall Abb. 4.8: Beispiele für die Einordnung von Beigaben in der Kategorie ObjektKat1 Kult/Symbolik und ihrer Subkategorien.

ObjektKat1

Toilette/Hygiene ObjektKat2

Toilette/Hygiene ObjektKat3

Kamm

Pinzette

ObjektKat4

einreihiger Dreilagenkamm Abb. 4.9: Beispiele für die Einordnung von Beigaben in der Kategorie ObjektKat1 Toilette/Hygiene und ihrer Subkategorien.

zweireihiger Dreilagenkamm

Zierscheiben62 (ObjektKat3). In die Option Beigabe (ObjektKat2) fallen in den hier bearbeiteten Bestattungsplätzen ausschließlich Goldblattkreuze, für die ein Beilegen ins Grab bzw. Auflegen auf den Leichnam nachvollzogen werden konnte. ObjektKat1 Toilette/Hygiene fasst Gegenstände zusammen, die mit Körperpflege in Verbindung stehen (vgl. Theune 1997: 63, 71). Im behandelten Sample fielen hier ausschließlich Pinzetten und Kämme an, die in ObjektKat2 nicht sinnvoll getrennt werden konnten, da beide vornehmlich mit der Haarpflege assoziiert werden. Um die Position der eigentlichen Objekte aber äquivalent zu den anderen 62 Zierscheiben wurden separat von Amuletten gelistet, da umstritten ist, wie stark ihnen eine amulettartige Bedeutung im Gegensatz zu einer dekorativen Funktion zukam; vgl. Dübner-Manthey 1987: 38.

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93

ObjektKat1

Waffen/Rüstung/Reiten ObjektKat2

Angriffswaffen

Verteidigungswaffen

Reiten

Schild

Sporn

ObjektKat3

Sax

Axt

ObjektKat4

mit Scheide Gegenständen auf ObjektKat3 beizubehalten, wurde bei einem Eintrag für Kämme oder Pinzetten in ObjektKat2 der Eintrag Toilette/Hygiene aus ObjektKat1 wiederholt. Kämme konnten zusätzlich in ObjektKat4 in solche mit einer Zinkenreihe und solche mit zwei Zinkenreihen unterschieden werden. ObjektKat1 Waffen/Rüstung/Reiten summiert alle Gegenstände, welche mit Waffenausrüstungen assoziiert werden (vgl. Steuer 1968: 60). Dazu gehören Angriffs- und Verteidigungswaffen, Waffenzubehör sowie Reit-/Pferdezubehör (ObjektKat2). In ObjektKat3 wurden Waffen entsprechend der ObjektKat2 in ihre Typen unterteilt (Lanze, Sax, Spatha, etc. bzw. Schild, Panzer). Als Waffenzubehör

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am rande des grabs

Abb. 4.10: Beispiele für die Einordnung von Beigaben in der Kategorie ObjektKat1 Waffen/Rüstung/Reiten und ihrer Subkategorien.

wurden am Gürtel befestigte Wehrgehänge angeführt (ObjektKat3). Unter Reit-/ Pferdezubehör (ObjektKat2) wurden in ObjektKat3 Zaumzeuge, Sattelbeschläge und Sporen aufgenommen. ObjektKat1 Sonstiges stellt eine Kategorie für Objekte dar, die nicht anderweitig zugeordnet werden konnten. Immer wieder treten in Grabinventaren Objekte auf, die aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes nicht näher bestimmt werden können oder als singuläre Erscheinung im gesamten Sample vorliegen, was sie für die statistische Auswertung problematisch macht, da sie nicht verglichen werden können. Trotzdem können solche Gegenstände nicht ignoriert werden, da sie definitiv ein dem Toten intentional beigegebenes Objekt darstellen. Solche Gegenstände wurden ohne weitere Differenzierung in ObjektKat1 als Sonstiges angegeben63. Die vorgestellte Art der hierarchischen Objektklassifizierung stellt für die vorliegende Arbeit eine notwendige Art der Datenaufnahme dar, weil sie die bereits eingangs erwähnte Ermittlung ähnlicher Inventare auf unterschiedlichen Ebenen ermöglicht und so gut mit der verwendeten statistischen Methode zu kombinieren war. Es wird allerdings kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit diese Systems erhoben, besonders wenn es um die Einordnung einzelner Objekte in die diversen Objektkategorien geht. Wie bereits weiter oben angesprochen wurde, beinhaltet diese Art der Klassifizierung das grundlegende Problem, dass in manchen Fällen Objekte mehreren der vorhandenen Kategorien zugeordnet werden könnten. Die Auswertungsmethode erfordert aber zwingend die Einordnung in nur eine Option pro Objektkategorie. In der Literatur werden z.B. Scheren und Klappmesser teilweise mit Körperpflege in Verbindung gebracht, da sie zum Haare schneiden oder Rasieren verwendet werden konnten (Theune 1997: 72; Schäfer 2009). In diesem Zusammenhang wurde ihnen wiederholt ein magischer oder symbolischer Charakter attestiert, da interdisziplinäres Quellenstudium auf eine sakrale oder magische Bedeutung von Kopfhaar in der Merowingerzeit schließen lässt (BeilkeVoigt 1998: 36–40). Andererseits stellen diese Objekte auch multifunktionale Gegenstände dar, die für verschiedenste Alltagstätigkeiten verwendet wurden. D.h., beide Objekte könnten in ObjektKat1 sowohl in Toilette/Hygiene als auch in Kult/Symbolik oder Alltag eingeordnet werden. Aufgrund der Multifunktionalität wurden sie letztendlich in die Kategorie Alltag–Werkzeug eingeordnet. Ihre variable Bedeutung muss aber im Gedächtnis bleiben. Dasselbe gilt für eine Reihe anderer Gegenstände, wie z.B. die bereits erwähnten Fibeln, Saxgürtel, usw. Generell ist es schwierig den Symbolgehalt von Objekten zu identifizieren oder sie als kultisch oder nicht-kultisch zu bestimmen, da jeder Gegenstand im Rahmen sozialer Interaktion zum Amulett oder Talisman werden und polysemen Charakter haben kann (Bächtold-Stäubli und Hoffmann-Krayer 1927: 377–385; Robb 1998: 329f.; siehe ebenso Einzelbeiträge in Kienlin 2004a). Hinzu kommt, dass nicht nur Gegenstände an sich, sondern auch auf ihnen vorkommendes Dekor ein Informationstransmitter sein kann, der eine grundlegend andere Bedeutung des Gegenstandes transportiert, als seine funktionalen Attribute erkennen lassen würden. Während im Fall von Ornamentik in germanischem Tierstil oder anthropomorphen Darstellungen sehr häufig die Relevanz solcher Bedeutungsebenen hervorgehoben wird (Neiss 2007), kann nicht ausgeschlossen 63 Zur Berücksichtigung dieser Objektgruppe in der statistischen Auswertung siehe Unterkapitel 4.3.1.

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werden, dass auch sehr einfache Verzierungen wie Ritzlinien und Einkerbungen, die aus heutiger Sicht abstrakt und unverständlich wirken, im Rahmen frühmittelalterlicher Kommunikationsnetzwerke eine für die involvierten Gemeinschaften verständliche Botschaft vermittelten (vgl. Williams 2011), die aber heute aufgrund der fehlenden Kenntnis der damaligen semiotischen Kommunikationsebene nicht verstanden werden kann. Grundsätzlich ist die Semiose von Dingen für den Außenstehenden schwer zu erschließen, da eine zeichenhafte oder symbolische Bedeutung immer impliziert, dass ein Objekt auf etwas anderes als sich selbst verweist. Dieser Hinweis kann aber nur von jemandem verstanden werden, der mit dem Kommunikationssystem, in welchem agiert wird, vertraut ist (Turner 2003: 14; vgl. ebenso Foucault 1966). Andererseits muss nicht jede Besonderheit eines Objekts, die wir aus unserer heutigen Sicht als relevant erachten, von früheren Gemeinschaften als bedeutsam empfunden oder bewusst geschaffen worden sein (Brather 2007: 189). Die Unmöglichkeit alle Attribute eines Objekts zu beachten, bzw. überhaupt zu erschließen in welcher Form ein Gegenstand in sozialen Netzwerken integriert war, ist aber eine Restriktion, welche nicht nur die gewählte Klassifizierung mit sich bringt, sondern ein generelles Problem der Archäologie. Diese Restriktion gilt es nach bestem Wissen und Gewissen durch überlegte Einordnung der Objekte zu minimieren. Sie kann aber nicht gänzlich aufgelöst werden.

Weiterführende Objektinformationen In den weiterführenden Objektinformationen64 wurden zu jedem Gegenstand zusätzlich technologische Charakteristika und Angaben zum archäologischen Kontext vermerkt (Tab. A.3). In Bezug auf technologische Informationen wurde das Material des Objekts aufgenommen und in der Variablen Verzierungen durch eine ja/nein-Option das Vorhandensein dekorativer Elemente angegeben. Waren solche präsent, konnte in der Variablen Verzierungsstil angegeben werden, um welche Art von Ornamentik es sich handelt. Zum archäologischen Kontext wurden Informationen zur Lage des Objekts in Bezug zum Körper des Toten angegeben. In der Lageposition wurde der Körperbereich vermerkt, in welchem ein Objekt aufgefunden wurde. Die Lageseite spezifiziert diese Position weiter. Der Lagestatus gibt an, ob sich ein Objekt in Trageposition befand – etwa Kleidungsaccessoires – oder ob es sich um beigelegte Objekte handelt. Konnte dieser Umstand nicht eruiert werden, blieb das Feld frei; handelt es sich um verlagerte Objekte, etwa durch Grabmanipulation, dann wurden sie als disloziert aufgenommen. Des Weiteren konnte in der Variablen Intentionale Fragmentation angegeben werden, ob ein Gegenstand vor der Bestattung absichtlich zerstört wurde, was z.T. bei Pfeilen der Fall ist, wo sich die Holzschäfte erhalten haben und klar ersichtlich ist, dass diese vor der Niederlegung im Grab abgeschnitten wurden.

64 Diese Angaben wurden in der Auswertung durch deskriptive Statistik zwar miteinbezogen, können aber nicht für jede identifizierte Gruppe im Detail besprochen werden, da dies unter der verwendeten Methodik den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Sie werden nur überblicksartig für jede Fallstudie präsentiert und Besonderheiten ggf. hervorgehoben.

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am rande des grabs

4.2.3 Untertabelle Anthropologie Als Gegenstück zu den archäologischen Klassifizierungen der Objekte setzt sich als zweiter Ast von der Basistabelle Bestattungen der Strang mit den Tabellen der anthropologischen Informationen fort (Abb. 4.1). Die Untertabelle Anthropologie dient als Speicher relevanter Basisinformationen zu biologischem Alter, Geschlecht, Verwandtschaftsbeziehungen etc. Diese Angaben wurden den Fachpublikationen bzw. Katalogen der Gräberfelder entnommen65. Das biologische Alter des Verstorbenen wurde im Feld Alter in Form standardisierter anthropologischer Altersklassen (vgl. Martin und Saller 1957; Hermann et al. 1990: 52f.) angegeben (Tab. A.4). Die anthropologische Geschlechtsbestimmung wurde im GeschlechtFeld vermerkt, wobei die Optionen weiblich, weiblich? (bei nicht eindeutiger Geschlechtsbestimmung), männlich und männlich? (bei nicht eindeutiger Geschlechtsbestimmung) zur Verfügung stehen. Bei Vorliegen von 87SR/86SR-Analysen wurde im Feld Lokal aufgewachsen eine durch die naturwissenschaftlichen Ergebnisse implizierte wahrscheinliche Ortsansässigkeit oder -fremdheit durch eine ja/nein-Option angegeben. Strontium zählt zu den sogenannten geogenen Isotopen und wird über den Wasserkreislauf an die Umgebung und in weiterer Folge durch die Nahrungsaufnahme auch an den menschlichen Organismus abgegeben, wo es in Knochen und Zähnen eingelagert wird. Damit entspricht die Strontiumsignatur der Knochen bei Aufnahme lokaler Lebensmittel und Wasser der Signatur des örtlichen, geologischen Untergrunds. Im Gegensatz zur Knochenmatrix, die sich ständig erneuert und damit auch die Strontiumsignatur den aktuellen Bedingungen angleicht, findet im finalen Zahnschmelz, der in der Kindheit fertig ausgebildet wird, kein Stoffwechsel mehr statt. Daher erhält sich im Zahnschmelz die Isotopensignatur der Kindheit. Weist ein erwachsenes Individuum eine seiner lokalen Umgebung nicht entsprechende Signatur auf, indiziert dies eine nicht örtliche Provenienz dieser Person (Knipper 2004). 87 SR/86SR-Daten zur Provenienzanalyse liegen im Fall von Horb-Altheim für 27 Individuen vor (Tab C.2). In 26 Fällen indizieren die Isotopensignaturen der Individuen eine lokale Herkunft, nur einmal kann gesichert von einer Ortsfremdheit ausgegangen werden (Obertová und Wahl 2007: 588f., Abb. 18). In Weingarten wurden 158 Individuen analysiert. Für 140 kann hierbei eine differenzierte Aussage zur Herkunft getroffen werden, wobei 118 Individuen eine

65 Bad Mingolsheim: Czarnetzki 2005. Horb-Altheim: Obertová und Wahl 2007; Obertová 2008. Weingarten: Alter und Geschlecht, auffällige Pathologien nach Bestimmungen von J. Wahl in Roth und Theune 1995; DNA und Ergänzungen zum Geschlecht nach Gerstenberger 2002; Strontiumisotopenanalyse/Provenienzmuster nach Deppe 2011; auffallende Traumata nach Czarnetzki, Uhlig und Wolf 1983 und dem Katalog der osteologischen Sammlung der Universität Tübingen.

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Strontiumsignatur aufweisen, welche für eine lokale Herkunft spricht, während 22 Personen ortsfremde Werte zeigen (Tab D.2; vgl. Deppe 2011: Tab. 9)66. Konnte durch DNA-Untersuchungen eine direkte Verwandtschaft zu einem anderen Individuum angenommen werden, wurde dies im Feld Verwandtschaft vermerkt. Spezifizierungen des Verwandtschaftsverhältnisses erfolgten in der Untertabelle Verwandtschaft (siehe Unterkapitel 4.2.5). Dasselbe gilt für das Feld Pathologien, in welchem auf der hier besprochenen Ebene nur angegeben wurde, ob Pathologien diagnostiziert wurden oder nicht, während die Details in der Untertabelle Pathologien (siehe Unterkapitel 4.2.4) aufgenommen wurden.

4.2.4 Untertabelle Pathologien In der Untertabelle Pathologien wurden für jede Bestattung – falls vorhanden – am Skelett diagnostizierte pathologische Veränderungen bzw. Spuren von Traumata als jeweils eigener Datensatz aufgenommen. Die Werte sind grob in zwei Bereiche zu unterscheiden: eine Gruppe mit Variablen, welche die pathologische Auswertung der anthropologischen Bearbeiter wiedergeben – Pathologiekategorien – und eine Gruppe, welche jede Diagnose in ein Klassifizierungssystem basierend auf kulturanthropologischen Überlegungen übersetzt – die Symptomatikkategorien (Tab A.5).

Pathologiekategorien Ausgangspunkt für die Aufnahme der Pathologien waren die von den anthropologischen Bearbeitern der jeweiligen Fallstudien diagnostizierten Pathologien und Traumata an den menschlichen Überresten. In der Variablen PathoOrig (Tab. A.5) wurden die pathologischen Veränderung entsprechend der Ausführungen in den jeweiligen Pathologie-Katalogen aufgenommen67. Von der Veränderung betroffene Körperteile bzw. Knochen wurden in PathoLokation angegeben, etwa Rippen, Oberschenkel, Zähne etc. In der Variablen PathoSeite wurde die betroffene Körperseite vermerkt; in PathoStatus – sofern die Information vorhanden war – das Stadium einer Pathologie durch die Optionen Anfangsstadium, fortgeschrittenes Stadium, Endstadium, in Abheilung oder verheilt 66 J. Deppe, welche die Weingartner Strontiumisotopenanalyse durchführte, weist insgesamt 120 Individuen als ortsansässig aus bzw. präsentiert aussagekräftige Ergebnisse für 142 Personen (Deppe 2011: 72, Abb. 29). Dieser Umstand beruht jedoch auf der Tatsache, dass sich bei der Probeentnahme im Weingarten Museum herausgestellt hat, dass unter den Grabnummern Wg227 und Wg335 je zwei Individuen inventarisiert sind (freundliche Auskunft von J. Deppe). Die Grabungsdokumentation weist diese beiden Gräber aber als Einzelbestattungen aus und auch in den vorhergehenden anthropologischen Untersuchungen (vgl. Roth und Theune 1995; Gerstenberger 2002) wurde je Grabverband nur ein Individuum belegt. Es handelt sich hier offenbar um einen Fall von Fehlinventarisierung von zwei Bestattungen. Da aber für alle vier Individuen eine Isotopensignatur nachgewiesen wurde die eine lokale Herkunft indiziert und die Alters- und Geschlechtsbestimmung von zwei Individuen mit den Angaben der Gräber Wg227 und Wg335 im Gräberfeldkatalog korrespondiert, wird davon ausgegangen, dass es sich bei diesen beiden Individuen um die tatsächlichen Bestattungen aus Wg227 und Wg335 handelt. Die Ergebnisse dieser beiden Fälle wurden übernommen, wohingegen die beiden anderen Individuen, für welche der originale Grabkontext nicht mehr nachvollzogen werden kann, ausgeklammert wurden, womit in der vorliegenden Arbeit nur 118 statt 120 Personen als ortsansässig angesprochen werden können bzw. 140 der 142 aussagekräftigen Resultate verwendet werden. 67 Da diese Daten alle publiziert sind, wird in der vorliegenden Arbeit darauf verzichtet, eine Liste aller 692 Einträge in der Variablen PathoOrig zu präsentieren, sondern auf die jeweiligen Fachpublikationen verwiesen: Wahl in Roth und Theune 1995; Czarnetzki 2005; Obertová und Wahl 2007; Obertová 2008; Katalog der osteologischen Sammlung der Universität Tübingen.

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angeführt. Bei Traumata konnte zusätzlich die Option frisch als Indikator für eine kurz vor dem Tod erlittene Verletzung gewählt werden. Tatsächlich war der PathoStatus häufig nicht zu eruieren, da keine Angaben vorlagen. Problematisch hat sich bei der Aufnahme der pathologischen Daten auch erwiesen, dass die drei verschiedenen Bearbeiter, S. Obertová, J. Wahl und A. Czarnetzki z.T. unterschiedliche Terminologien für ihre Diagnosen verwendet haben. So fasste etwa S. Obertová (2008) in ihrem Katalog zu den Horb-Altheimer Gräbern arthritische und arthrotische Gelenkerkrankungen unter dem Begriff der degenerative joint disease (DJD) zusammen, während A. Czarnetzki (2005) die Trennung im Sinne einer entzündlichen und einer nicht-entzündlichen Gelenkabnutzung bei den Mingolsheimer Gräbern beibehielt. Dafür konstatierte er bei manchen Individuen Krankheiten wie Diabetes oder einen Diskusprolaps, ohne die eigentlichen Veränderungen am Skelett zu nennen, welche solche Krankheiten anzeigen können. Dementsprechend reflektiert die Pathologie-Datenbasis dieser Arbeit das Spektrum an Terminologien der anthropologischen Bearbeiter.

Symptomatikkategorien Paläopathologische Untersuchungen bilden eine bedeutsame Basis zur Untersuchung von demografischen und gesundheitsbezogenen Aspekten in ehemaligen Bevölkerungen. In dieser Arbeit kommt ihnen v.a. Bedeutung in Hinblick auf die Fragestellung zu, ob die Art und Weise, wie ein Mensch starb, von seinem sozialen Umfeld als relevant erachtet wurde, um bei der Bestattung Beachtung zu finden. Die Bezugnahme oder Nicht-Bezugnahme auf Todesumstände bzw. im weiteren Sinne den gesundheitlichen Zustand einer Person bei der Beisetzung kann ebenso Rückschlüsse darauf ermöglichen, ob diese Faktoren eventuell zur Bildung von Todeskonzepten beitrugen. Bedeutsam bei dem hier verfolgten Ansatz ist v.a., wie körperliche Prozesse und Funktionen, aber auch deren Störungen in einer Gesellschaft verstanden und als signifikant gedeutet werden. Einfluss hierauf hat das jeweils kulturell geprägte Körperkonzept, welches die Wahrnehmung und Deklaration von Krankheiten und den Umgang mit ihnen beträchtlich formt und vom medizinischen Wissensstand einer Gesellschaft beeinflusst ist (Lachmund und Stollberg 1992a: 9). Demzufolge spielt für diese Arbeit nicht die eigentliche paläopathologische Diagnose am osteologischen Material der Fallstudien die vorrangige Rolle, sondern die Frage nach der Symptomatik dieser Pathologien und ihrer Rezeption und Wahrnehmung in der frühmittelalterlichen Gesellschaft, besonders in Hinblick auf die Bezugnahme im Totenritual. Hierbei besteht eine Diskrepanz zwischen der gegenwärtigen Paläopathologie, die sich einer modernen, wissenschaftlich definierten Terminologie und Methodik bedient und aufgrund osteologischer Analysen die Krankheitsbilder ehemaliger Bevölkerungen beschreibt, und der tatsächlichen Wahrnehmung, kulturellen Konstruktion und Definition von gesundheitlichen Zuständen aus dem Weltverständnis dieser ehemaligen Bevölkerungen heraus (Lachmund und Stollberg 1992a: 12; Jütte 1992: 24). Konzepte von Krankheit entstehen in bestimmten Zeiten und Räumen und sind geprägt durch aktuelle Weltanschauungen, medizinisches Wissen und das bestehende Gesundheitssystem (Jütte 1992: 36; Freidson 1988: 210). Auch wenn es unseren modernen Anschauungen von der Objektivität der Naturwissenschaften und besonders der Medizin widerspricht, so sind auch diese die Produkte und

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Reflexionen unserer Gesellschaft und ihrer Vorstellungen (Annandale 1998: 5). Dementsprechend sind moderne medizinische Konzepte und Terminologien bei der Erforschung sozialer Relationen zu Krankheiten in der breiten Gesellschaft eher sekundär, da nicht auf dem klinischen Niveau geforscht wird, sondern über soziale Konstruktionen (Freidson 1988: 211). Um diesen Aspekt bei der Auswertung berücksichtigen zu können, war es daher notwendig, ein geeignetes Kategoriensystem zu entwickeln, in welches die paläopathologischen Daten übertragen werden konnten und welches eine phänomenologische Perspektive einnahm. Eigen- und Fremdwahrnehmung ist sowohl physisch als auch kulturell geprägt, sodass Sinneseindrücke desselben Phänomens in verschiedenen Kontexten und kulturellen Gegebenheiten unterschiedlich erfahren und gedeutet werden (Classen 1997: 402). Wahrnehmung und Erfahrung sind höchst variabel und subjektiv und wurden zu Recht in der Archäologie als problematische Forschungsfelder diskutiert (Brück 2005). Der Versuch Krankheiten und deren Rezeption durch die frühmittelalterliche Gesellschaft auf Basis der Wahrnehmung des Gesundheitszustandes einer Person zum Zeitpunkt des Todes zu untersuchen, erscheint daher zunächst schwierig, da nicht bekannt ist, welche Bedeutung frühmittelalterliche Gemeinschaften bestimmten körperlichen Zuständen beimaßen. Sowohl C. Tilley (2004: 201) als auch J. Goody (2002: 18) haben aber darauf hingewiesen, dass die physiologischen Aspekte der Wahrnehmung nur geringe Differenzen in unterschiedlichen Kulturen aufweisen. An diesem Punkt kann für eine wahrnehmungsorientierte Kategorisierung von Krankheiten angesetzt werden. Basierend auf der Annahme, dass die frühmittelalterliche Bevölkerung den Gesundheitszustand einer Person nicht im Sinne moderner Pathologieterminologie verstehen konnte, sondern nur durch die Eigen- und Fremdwahrnehmung der Effekte, die eine Krankheit auf den körperlichen Zustand einer Person hatte, wurde in dieser Arbeit versucht, die pathologischen Daten in ein System von Wahrnehmungs- bzw. Symptomatikkategorien (Hausmair et al. in Vorbereitung) zu übersetzen, welches zu untersuchen erlaubt, ob eine bestimmte körperliche Konstitution Auswirkungen auf das Bestattungsritual hatte. Gemeinsam mit der Humananthropologin K. Wiltschke-Schrotta (Naturhistorisches Museum Wien) wurden hierfür die sogenannten Symptomatikkategorien entwickelt, welche es ermöglichen, Krankheiten in einer Gruppe zusammenzufassen, die sich durch ähnliche Symptome bemerkbar machen und als solche sowohl vom Individuum als auch seiner Umgebung wahrgenommen werden können. Zur Auswahl stehen für die Variable Symptomatik fünf Optionen (Tab. A.5), denen ein Krankheitsbefund zugeordnet werden kann. Die Kategorie Bewegungseinschränkungen umfasst Befunde, welche zu einer eingeschränkten Mobilität des Individuums führten, wie etwa degenerative Gelenkerkrankungen an der Wirbelsäule (Spondylitis, Spondylose,...) oder den Gelenken der Extremitäten (Arthritis, Arthrose) sowie Verknöcherungen von Gelenken, bereits verheilte Brüche, die aber aufgrund schlechter Heilung einen einschränkenden Effekt hatten, etc. Krankheiten, die zu einem allgemeinen, körperlichen Leistungsabfall führen, wie Diabetes, anämische Erkrankungen (erkennbar durch z.B. Cribra orbitalia, Hyperostosis spongiosa orbitae) oder Entzündungen im Hals-NasenRachenraum (Sinusitis maxillaris, Sinusitis frontalis,...) etc., wurden in der Kategorie Körperschwäche zusammengefasst. Als Probleme am Kauapparat wurden sämtliche Erkrankungen kategorisiert, welche die Nahrungsaufnahme erschwerten

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oder generell Probleme im Mundraum erzeugten. Dazu gehören typische Zahnund Kiefererkrankungen wie Karies, Parodontose oder Parodontitis, aber auch degenerative Gelenkerkrankungen am Kiefergelenk oder Zysten im Mundraum. Schwere Erkrankungen fassen Hinweise auf schwere Krankheiten wie bösartige Tumore, Metastasen, Osteomyelitis oder Meningitis zusammen, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass sie die Interaktion des Betroffenen massiv einschränkten bzw. eine Teilnahme am alltäglichen Leben unmöglich machten. Frische Traumata an sensiblen Körperstellen wie dem Kopf oder massive Frakturen wurden unter Schwere Verletzungen kategorisiert. Die beiden letzten Kategorien konnten z.T. auch als vermutliche Todesursache bei den Betroffenen identifiziert werden. Zusätzlich zu der Einordnung in Symptomatik wurde auch versucht zu bestimmen, ob Symptome zum Zeitpunkt des Todes noch aktuell bzw. überhaupt noch wahrnehmbar waren, oder ob die pathologischen Spuren am Skelett auf bereits abgeklungene Erkrankung verwiesen, die zum Todeszeitpunkt nicht mehr relevant waren. Dieser Umstand wurde durch eine ja/nein-Option in der Variablen akut bei Tod vermerkt. Der Vorteil einer solchen Einteilung ist, dass Pathologien, die in der modernen Terminologie der Paläopathologie, trotz ähnlicher Symptome, nicht miteinander aufscheinen, hier in der Statistik gemeinsam berücksichtigt werden konnten und ein Einblick in die Wahrnehmung und Relevanz des Gesundheitszustandes einer sterbenden Person bei der folgenden Gestaltung der Bestattung möglich war. Außerdem erlaubt das System eine große Flexibilität, da von Fall zu Fall entschieden werden kann, welche Klassifizierung am besten für einen Befund geeignet ist. So kann etwa ein Tumor entsprechend seiner Position am Körper und seiner spezifischen Pathologie als Schwere Erkrankung oder als Bewegungseinschränkung kategorisiert werden. Die Symptomatikkategorien haben aber auch Nachteile. Erstens stellen die hier verwendeten Kategorien eine starke Vereinfachung oft sehr komplexer Krankheitsbilder dar und sind daher als stark verallgemeinernd zu verstehen. Zweitens bedarf es fundierter Fachkenntnis, um die Befunde einordnen zu können, da für jeden Fall, basierend auf Verortung am Skelett, Krankheitsstadium und Ausprägung, sehr überlegt entschieden werden muss, wie der betreffende Befund zu kategorisieren ist. Durch die Betreuung von K. Wiltschke-Schrotta68 war die nötige Fachkompetenz hierfür gewährleistet. Nichtsdestotrotz treten häufig Erkrankungen auf, die in mehrere Kategorien fallen können. Hier müssen auf Fachkenntnis basierende Entscheidungen getroffen werden, die ein gewisses Maß an Arbitrarität enthalten. In vielen Fällen musste eine Kategorisierung gänzlich entfallen, da nicht mit Sicherheit eine Zuweisung zu einer der Symptomatikkategorien gemacht werden konnte oder nicht klar war, ob ein Befund beim Tod des betroffenen Individuums noch relevant war. Dieser Umstand hat zu einer enormen Reduktion des Datenmaterials geführt, sodass von ursprünglich 692 aufgenommenen Pathologien nur etwa die Hälfte 68 Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei Karin Wiltschke-Schrotta für die fachliche Unterstützung bei der Aufnahme der Pathologien bedanken. Dr. Wiltschke-Schrotta ist Humananthropologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien sowie Kuratorin der dortigen Röntgenbildsammlung und ist spezialisiert auf Osteologie, Gräberfeldanalysen und Paläopathologie. Sie hat mir ihre Zeit zur Verfügung gestellt, ist mit mir jeden einzelnen Pathologiedatensatz durchgegangen und hat mir bei der Entwicklung der Symptomatikkategorien und der Eingliederung der paläopathologischen Daten in dieses Klassifikationssystem geholfen.

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als klassifizierbar und als beim Tod akut eingeordnet werden konnte. Trotz dieser Einschränkungen und den Schwierigkeiten, welcher dieser Ansatz mit sich bringt, bietet er ein methodisches Werkzeug zur Verknüpfung naturwissenschaftlich erhobener Daten mit kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Da es sich aber um einen Erstversuch handelt, muss die noch starke Ausbaufähigkeit und – wie sich am Ende dieser Arbeit herausgestellt hat – erforderliche Überarbeitung des Kategoriensystems hervorgehoben werden.

4.2.5 Untertabelle Verwandtschaft Im Fall einer genetisch nachweisbaren, engen Verwandtschaft eines Individuums zu einem anderen, wurden in der Untertabelle Verwandtschaft Details zu dieser Beziehung aufgenommen (Tab. A.6). Untersuchungen zu alter DNA liegen für das Gräberfeld von Weingarten vor. J. Gerstenberger (2002: 80, Tab. 10.4) konnte in ihren Untersuchungen durch Analysen mitochondrialer DNA drei große Matrilinien in der Weingartner Population nachweisen, denen 94 der 161 getesteten Individuen zugeordnet werden können. Diese Linien sind jedoch nicht in der Analyse berücksichtigt worden, sondern nur Fälle, in denen eine enge Verwandtschaft im Sinne einer Eltern-Kind- oder Geschwisterbeziehung nachgewiesen werden konnte oder die anthropologische Bearbeiterin mit Nachdruck auf eine enge Verwandtschaft zweier Individuen hingewiesen hat, den Grad aber nicht näher bestimmen konnte. Im Feld Grab wurde die Grabnummer der Bestattung vermerkt, zu der die Verwandtschaft besteht. Ob die Beziehung patrilinear oder matrilinear bestand, wurde im Feld Verwandtschaftslinie angegeben. In der Variablen Verwandtschaftsart konnte das Verhältnis durch die Auswahl von Optionen wie Mutter, Bruder oder Vater/Sohn, etc. spezifiziert werden. Letztgenannte Option impliziert ein Vater-Sohn-Verhältnis, wobei ungeklärt bleibt, welche Person der Vater und welche der Sohn ist. Unter Umstände kann diese Frage durch Hinzunahme der chronologischen Stellung zweier Bestattungen geklärt werden. Im Fall der beiden spätadult verstorbenen Männer aus den Bestattungen Wg409 und Wg275 besteht mit 77%iger Wahrscheinlichkeit eine Vater-Sohn-Beziehung. Da der Mann aus Wg409 in KP2 bestattet wurde, während der Mann aus Wg275 nach KP3 bis KP4 zu stellen ist, indiziert die zeitliche Abfolge der Bestattungen, dass Wg409 der Vater und Wg275 der Sohn war.

4.3 Verwendete statistische Verfahren Als Analysemethode wurde in der vorliegenden Arbeit das Verfahren der Contextual Statistical Analysis nach C. N. Popa (2012; 2014) angewendet. C. N. Popa hat für die Untersuchung späteisenzeitlicher Grabfunde aus dem Karpatenbecken eine Abfolge von Clusteranalysen verwendet, die auf einem von ihm entwickelten Algorithmus zur Berechnung von Ähnlichkeits- und Distanzmaßen basieren, der speziell für die Strukturierung hierarchisch gegliederter, mehrdimensionaler Datensätze aus archäologischen Bestattungskontexten ausgelegt ist. In diesem mehrstufigen Verfahren werden zuerst statistisch signifikante Gruppen anhand verschiedener Clusteranalysen innerhalb der jeweiligen Fallstudien auf Basis von zuvor errechneten Distanzmaßen eruiert, die sowohl auf den Ritualdaten als auch auf den Inventardaten der einzelnen Bestattungen beruhen. Diese Gruppen werden in einem zweiten Schritt durch deskriptive statistische Verfahren weiter

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untersucht, um deren archäologische Konstitutionsgrundlagen zu bestimmen und anschließend herauszufinden, welche anderen Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Krankheiten, verwendete Materialien bei den Objekten, etc., innerhalb der einzelnen Gruppen häufig auftreten und als relevant für das Zustandekommen eines Clusters erachtet werden können. Dadurch wird ein Einblick in die Formierungsprozesse und hierfür relevante Parameter einzelner Gruppen ermöglicht (vgl. Shennan 1997: 216). Für die Auswertung verwendet wurden die Programmiersprache und Arbeitsumgebung R, in der die Clusteranalysen erfolgten, und das Statistikprogramm SPSS, welches für die deskriptiven Untersuchungen herangezogen wurde.

4.3.1 Clusteranalysen Als erster Schritt der Datenauswertung erfolgte die Suche nach Clustern, also Gruppen innerhalb des Datenmaterials. Clusteranalyse ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl multivariater Verfahren, welche nach Gruppen und Strukturen innerhalb eines vorliegenden Datensatzes suchen, die auf der Ähnlichkeit bzw. Unähnlichkeit einzelner Untersuchungseinheiten, d.h. im konkreten Fall Bestattungen, beruhen (vgl. Everitt et al. 2011: 1–13). Die Cluster werden hierbei erstellt, ohne über eine vorab definierte Klassifikation zu verfügen, d.h. Bestattungen eines Datensatzes werden nicht aufgrund ihrer Charakteristika bereits bestehenden Klassen zugeordnet, sondern die Klassifikation wird durch die Analyse der Daten erstellt. Clusteranalysen werden daher auch als „uninformierte“ Verfahren bezeichnet, da sie nicht auf bereits bestehende Klassifikationen zurückgreifen (Mattfeld und Robra-Bissantz 2012: 245). Besonders geeignet sind Clusterverfahren für große Datensätze mit vielen Variablen, da sie es ermöglichen auch umfassende Datenmengen überschaubar zu machen (Fahrmeir, Hamerle und Tutz 1996: 437f.). Im Idealfall sind sich die Bestattungen innerhalb eines Clusters sehr ähnlich und bilden eine homogene Gruppe, während sie sich von anderen Clustern möglichst klar unterscheiden. Um Cluster innerhalb eines Samples finden zu können, müssen vor der eigentlichen Clusteranalyse zuerst Ähnlichkeits- bzw. Distanzmaße auf Basis der ausgewählten Variablen berechnet werden, welche die Ähnlichkeiten oder Unterschiede einzelner Bestattungen eines Samples numerisch wiedergeben, da die Clusteralgorithmen selbst nicht mit nominalskalierten Werten arbeiten können (Popa 2012: 404). Die Ähnlichkeits- und Distanzmaße (Bortz und Schuster 2010; Fahrmeir, Hamerle und Tutz 1996) werden aus zuerst vom Bearbeiter festgelegten und erhobenen Variablen berechnet und in einem Index oder einer Matrix dargestellt. Durch die Clusterverfahren wird dann innerhalb dieser Indices und Matrizen nach ähnlichen Gruppen gesucht.

Verwendete Variablen Da im konkreten Fall davon ausgegangen wird, dass sich in Bestattungen durch performative Handlungen neben facettenreichen Identitäten auch Todeskonzepte der frühmittelalterlichen Gesellschaft im archäologischen Befund manifestieren, wurden zur Berechnung der Ähnlichkeit der Gräber innerhalb eines Samples die Ritualvariablen (siehe Unterkapitel 4.2.1) jeder Bestattung sowie die vier Objektkategorien (siehe Unterkapitel 4.2.2) der Grabinventare herangezogen.

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Aus einer langen Forschungsgeschichte wissen wir, dass für das mitteleuropäische Frühmittelalter eine stark geschlechtsspezifische Dichotomie zwischen Inventaren von Frauen- und Männergräbern vorliegt. Nichtsdestotrotz wurden anthropologische oder vorab erstellte soziale Geschlechtsdifferenzierungen an den archäologischen Daten nicht vorgenommen, da davon auszugehen ist, dass auch genderbezogene Muster in den Clustern wieder auftauchen, sofern sie tatsächlich dominant und relevant sind.

Ähnlichkeits- und Distanzmaße Zur Feststellung der Ähnlichkeit bzw. Unähnlichkeit der Gräber innerhalb eines Samples wurde mit Hilfe eines von C. N. Popa (2012: 404f.; 2014) entwickelten Algorithmus eine Ähnlichkeitsmatrix erstellt, welche die Similarität aller Gräber eines Samples numerisch ausdrückt. Z.B. werden die Optionen keine Einbauten, Nischengrab und Sarg in der Variablen Grabbau I in die Zahlenwerte 1, 2 und 3 konvertiert. Ist keine Information vorhanden bzw. das Feld Grabbau I leer, beträgt der Wert -1 (vgl. hierzu Popa 2012: 404; Fahrmeir, Hamerle und Tutz 1996: 440f.). Da Ähnlichkeiten in den Ritualdaten nicht notwendigerweise mit Ähnlichkeiten in den Inventardaten korrelieren müssen, pro Grab die Ritualdaten außerdem nur singulär vorliegen, d.h. pro Grab nur ein Eintrag pro Ritualvariable möglich ist, und nicht, wie im Fall der Beigaben, multiple Einträge pro Grab, erfolgte die Berechnung der Ähnlichkeitsmatrix zuerst getrennt für die Ritualund die Inventardaten. Im ersten Schritt wurden die Ritualdaten eines spezifischen Grabes mit den Ritualdaten jedes anderen Grabes des Samples verglichen, indem der Algorithmus kontrolliert, ob die (transformierten) Werte zweier Gräber in einer Variablen übereinstimmen oder nicht. Eine Variable wurde nur dann verglichen, wenn für sie auch Informationen vorlagen, d.h. ihr Wert nicht -1 war. Bei den Variablen, die in hierarchischer Beziehung zueinander stehen, wie etwa die Variable Grabbau I, die eine hierarchische Ebene höher liegt als die Variable Grabbau II, wurde die niedrigere hierarchische Variable, also hier Grabbau II, nur dann verglichen, wenn die Werte der Gräber in der hierarchisch höheren Variablen Grabbau I positiv miteinander korrelierten (Abb. 4.11a). Nach dem Vergleich aller Ritualvariablen zweier Gräber wurde aus den Ergebnissen ein Wert zwischen 0 und 1 berechnet69. Je näher der Wert bei 0 liegt, desto ungleicher sind die beiden verglichenen Gräber. Je näher der Wert an 1 liegt, desto ähnlicher sind sich die Bestattungen. Haben die beiden Gräber in keiner der Ritualvariablen eine Übereinstimmung, sind sie komplett unterschiedlich und der Wert ihrer Similarität beträgt 0. Stimmen zwei Gräber jedoch in allen Ritualdaten überein, so sind sie identisch und ihre Ähnlichkeit ist 1. Bei nur teilweiser Übereinstimmung liegt der Wert proportional zu den positiven Korrelationen näher an 0 oder 1. Im Prinzip funktioniert der Vergleich des Inventars genauso wie jener der Ritualdaten. Da jedoch pro Grab mehrere Beigaben vorhanden sein können, wird der ganze Rechengang komplizierter, da jedes Objekt aus einem Grab mit allen anderen Objekten aller anderen Gräber verglichen werden muss. Da die Objektkategorien hierarchisch angelegt sind, d.h. jedes Objekt durch maximal vier Kategorien beschrieben ist, erfolgt der Vergleich nach dem gleichen Schema 69 Für mathematische Details dieser Rechenschritte siehe Popa 2012: 405.

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GRAB A GRAB A

(a)

(a) (a) (b)

Abb. 4.11: Vereinfachtes Schema der Funktionsweise des Algorithmus zur Erstellung der Distanzmatrizen nach Popa 2012: (a) Vergleich von Ritualdaten; (b) Vergleich von Inventardaten.

Körperbestattung Primärbestattung Körperbestattung Mehrfachbestattung Primärbestattung Erstbestattung Mehrfachbestattung keine Einbauten Erstbestattung keine Einbauten

GRAB A GRAB A

Kleidung Funktionskleidung Kleidung Gürtelzubehör Funktionskleidung Schnalle Gürtelzubehör Schnalle

(b) (b)

Kleidung Schmuck Kleidung Halsschmuck Schmuck Perlenkette Halsschmuck Perlenkette

GRAB B GRAB B Körperbestattung Primärbestattung Körperbestattung Mehrfachbestattung Primärbestattung Nachbestattung Mehrfachbestattung Grabkammer Nachbestattung Holzkammer Grabkammer Holzkammer GRAB B

GRAB B Kleidung Funktionskleidung Kleidung Gürtelzubehör Funktionskleidung Schnalle Gürtelzubehör Schnalle Kleidung Schmuck Kleidung Fibel Schmuck Scheibenfibel Fibel Scheibenfibel

wie bei den hierarchisch angelegten Ritualvariablen (Abb. 4.11b). Durch ein Standardisierungsverfahren wird wieder ein Wert zwischen 0 und 1 für das Verhältnis zweier Bestattungen errechnet, der die Ähnlichkeit der beiden auf Basis des Inventars beschreibt – mit 0 als komplett unterschiedlich und 1 als absolut identisch (Popa 2012: 405). Die ObjektKat1-Option Sonstiges wird anders gewertet als die übrigen Optionen, da in ihr alle nicht näher identifizierbaren Objekte oder Fragmente zusammengefasst sind und sie so keinen tatsächlichen Aussagewert über die Art der beigegebenen Artefakte enthält. Sonstiges wird zwar gezählt, sodass ein Grab, das etwa nur diesen Wert enthält, nicht als beigabenlos gewertet wird. Allerdings wird bei Übereinstimmung dieser Option mit einem anderen Grab die Korrelation nicht als gleichartiges Objekt gewertet. Ohne diese Einordnung der besprochenen Option würden alle Gräber, die Fragmente oder unidentifizierbare Objekte enthalten, als ähnlich erscheinen, obwohl sie de facto nicht dieselben Dinge enthalten. Durch den reinen Zählwert der Option wird allerdings berücksichtigt, dass in betroffenen Gräbern Artefakte enthalten sind70. Das Resultat dieser beiden Rechengänge erbringt zwei separate Matrizen, welche die Ähnlichkeiten jedes einzelnen Grabes mit jedem anderen Grab innerhalb des Samples beinhalten, einmal auf Basis der Ritualdaten, einmal auf Basis der Inventardaten. An diesem Punkt bestehen nun zwei Optionen zur Erstellung von Clustern auf Basis der Matrizen. Entweder werden Gruppen getrennt für jede Matrix – also einmal für die Ritualdaten und einmal für die Inventardaten – 70 Bei der Clusteranalyse hat sich gezeigt, dass diese Option zwar sinnvoll für den Beigabenfaktor ist, Gräber, die aber keine andere Objektkategorie enthalten, keinem Cluster sinnvoll zugeordnet werden können und für Rauschen in den Ergebnissen sorgen. Als Konsequenz mussten solche Gräber häufig aus dem Datensatz entfernt werden und konnten in der Auswertung nicht berücksichtigt werden.

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erstellt oder die beiden Matrizen werden zu einer Gesamtmatrix kombiniert und die Cluster auf Basis beider Komponenten – Ritual und Inventar – geformt. Zur Erstellung einer Gesamtmatrix, welche die Ähnlichkeit der Gräber auf Basis beider Datensätze darstellt, wird der Mittelwert der korrespondierenden Einträge in den beiden Matrizen errechnet. Dieser wird dann in Distanzmaße transformiert, die schließlich für die Clusteranalysen herangezogen werden. Im Gegensatz zu Ähnlichkeitsmaßen, bei denen die Ähnlichkeit zweier Gräber umso größer ist je höher der Ähnlichkeitswert ist, geben die Distanzmaße die Ähnlichkeit zweier Gräber als Abstand zueinander wieder. Je geringer der Abstand, d.h. je kleiner der Distanzwert zweier Gräber, desto ähnlicher sind sie sich (vgl. Fahrmeir, Hamerle und Tutz 1996: 42). Nun ist es nicht immer sinnvoll, bei der kombinierten Distanzmatrix Ähnlichkeiten und Distanzen von Bestattungen auf einem 1:1 Verhältnis zwischen den Ritual- und Inventardaten zu eruieren, beispielsweise wenn in einem GräberSample so gut wie keine Artefakte in den Bestattungen vorhanden sind. Hier sollte verstärkt Rücksicht auf die Ritualdaten genommen werden. Andererseits ist zu bedenken, dass etwa beim Vergleich der hierarchischen Ritualvariablen, wie Grabbau I und Grabbau II, die Übereinstimmung auf höherer Ebene bedeutender ist als die auf der niedrigeren, da Grabbau II ja nur eine Nuancierung der bereits in Grabbau I eruierten Gemeinsamkeit darstellt. Die hierarchisch höhere Variable sollte also stärker gewertet werden. Erscheint außerdem aufgrund einer a priori Beobachtung bei der Datenaufnahme oder aufgrund theoretischer Überlegungen eine spezifische Ritualvariable relevanter als eine andere, so ist eine höhere Gewichtung dieser Variablen sinnvoll. Dies gilt nicht nur im Fall der Gesamtmatrix, sondern ist bereits bei der Berechnung der Ritualmatrix zu berücksichtigen. Der große Vorteil in C. N. Popas Algorithmus ist, dass er die Möglichkeit bietet, den eben beschriebenen Problemen entgegen zu wirken, indem einerseits festgelegt werden kann, ob bei der Zusammenlegung der Ritual- und Inventarmatrizen zu einer Gesamtmatrix beide Matrizen gleichwertig gezählt werden oder ob eine der beiden mehr berücksichtigt werden soll bzw. ab wie vielen Artefakten pro Grab die Inventarähnlichkeit bedeutender ist als die Ritualähnlichkeit (Popa 2012: 404f.). Dies geschieht durch die Definition von Gewichtungswerten pro Anzahl an Artefakten in einem Grab. Es kann z.B. festgelegt werden, dass bei Bestattungen mit bis zu a Objekten die Ritualmatrix x-mal stärker berücksichtigt wird als die Inventardaten, ab b Objekten ein Gleichgewicht zwischen den beiden Matrizen herrscht, ab c Objekten die Inventarmatrix y-mal stärker gewertet wird usw. Außerdem kann die Gewichtung, welche einer Ritualvariablen innerhalb der Ritualdaten bei der Berechnung der Ähnlichkeit zugemessen wird, individuell verändert werden. Man kann also festlegen, dass die Variable Grabbau I x-mal stärker berücksichtigt wird als die Variable Grabbau II, die ohnehin nur getestet wird, sollte Grabbau I positiv korrelieren. Es kann aber auch Grabbau I x-mal stärker berücksichtigt werden als Skelettposition, sollte etwa aus theoretischen Überlegungen die Grabarchitektur als relevanter für die Analyse erscheinen als die Lage der Verstorbenen im Grab. Wichtig bei diesen sehr beeinflussenden Optionen ist, sie bedacht zu verwenden und Gewichtungsentscheidungen gut zu durchdenken, da sie subjektive Eingriffe darstellen, die sich dementsprechend auf die Cluster-Resultate auswirken. Außerdem muss darauf geachtet werden bei der Analyse eines Samples

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für einen kompletten Rechengang, d.h. für alle Clusterverfahren, Ähnlichkeitsund Distanzmaße zu verwenden, die mit denselben Gewichtungseinstellungen errechnet wurden, da sonst keine kohärenten und soliden Ergebnisse erzielt werden können. Für einen separaten Rechengang kann die Gewichtung wieder umverteilt werden (Popa 2012: 404f.). Diese Möglichkeit hat sich in der Praxis als nützlich erwiesen, da durch die Verschiebung der Gewichtungen unterschiedliche Clusterergebnisse miteinander verglichen werden können und dann das klarste ausgewählt werden kann. Präsentiert werden in dieser Arbeit ausschließlich die zur Interpretation herangezogenen Clusterergebnisse, da eine Vorstellung jedes einzelnen Zwischenergebnisses den Rahmen der Arbeit sprengen würde.

Kombinations-, Inventar- und Ritualgruppen Die Entscheidung, die Clusteranalysen auf Basis einer kombinierten Gesamtmatrix oder auf den separaten Matrizen für Ritual- und Inventardaten durchzuführen, ist keine arbiträre Entscheidung, sondern ergibt sich durch Testversuche basierend auf den verschiedenen Grundlagen. Es kann nicht grundsätzlich angenommen werden, dass in einer Bestattungsgemeinschaft Muster in der Grabgestaltung mit Ausstattungsmustern korrespondieren. Da aber Inventare keine isolierten Objektsammlungen darstellen, sondern im Akt der Graberrichtung und Beisetzung einer Person aktiv eingebunden sind, ist es durchaus gerechtfertigt, eine positive Korrelation zwischen ritueller Praxis und Ausstattungsmustern zu erwarten. Daher wurde in der vorliegenden Arbeit als erster Schritt immer die Gesamtmatrix den Clusterverfahren unterzogen und eventuell gefundene Cluster als Kombinationsgruppen angesprochen. Ergab sich aus der Gesamtmatrix jedoch kein valides Ergebnis, da etwa die Bestattungsgemeinschaft unterschiedliche Inhalte auf den Ritual- und Inventarebenen kommunizierte, so wurden die Clusterverfahren getrennt für Inventar- und Ritualinformationen wiederholt. In diesem Fall ergaben sich als Resultat zwei Gruppensätze: Cluster basierend auf den Ritualdaten, sogenannte Ritualgruppen, und Gruppierungen basierend auf den Inventaren, sogenannte Inventargruppen. Diese wurden zuerst getrennt voneinander analysiert und auf ihre Attribute hin untersucht, um die unterschiedlichen Faktoren der Gruppenbildung sichtbar zu machen. Anschließend wurde eine Gegenüberstellung der Konstitutionsgrundlagen der beiden Gruppensätze vorgenommen. Auf Basis der jeweiligen Distanzmatrizen wurde jedes Sample durch drei verschiedene Clusterverfahren auf statistisch signifikante Gruppierungen hin untersucht. Die Anwendung dreier unterschiedlicher Clusterverfahren offeriert zum einen die Möglichkeit, die Stärken jedes einzelnen Clusterverfahrens zu nutzen, zum anderen dient diese Vorgehensweise der Validierung der einzelnen Ergebnisse untereinander, d.h. Clusterergebnisse wurden nur dann als relevant erachtet und weiter untersucht, wenn zumindest zwei der drei verwendeten Clusterverfahren ähnliche Ergebnisse lieferten. Jeder Clusteralgorithmus tendiert aufgrund seiner Funktionsweise zu einer bestimmten Struktur von Gruppierungen, was dazu führen kann, dass bei einem identischen Datensatz ein Algorithmus sehr klare Ergebnisse liefert, während ein anderer keine brauchbaren Resultate erbringt. Durch die Anwendung dreier verschiedener Algorithmen, die zugleich unterschiedliche Prinzipien von Clusterverfahren repräsentieren, wird die Stabilität der Ergebnisse gewährleistet (Popa 2012: 406; vgl. ebenso Everitt et al. 2011: 264).

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Hierarchisches Clustern Bei der ersten verwendeten Cluster-Methode handelt es sich um hierarchisches Clustern (Popa 2012: 406). Basis für dieses Verfahren ist die Annahme, dass sich Untersuchungseinheiten, in unserem Fall Gräber, eines Datensatzes ähnlich sein können – allerdings auf unterschiedlichen Ebenen, welche hierarchisch in einem Dendrogramm dargestellt werden können (Everitt et al. 2011: 88–91). Da in archäologischem Material selbstevidente Hierarchien in den seltensten Fällen vorliegen und unterschiedliche Ordnungsebenen im Normalfall immer Konstrukte der Bearbeiter sind, hat es Kritik an der Verwendung hierarchischer Clusterverfahren in der Archäologie gegeben. S. Shennan (1997: 235) hat aber argumentiert, dass trotz dieses Problems die Verwendung solcher Methoden gerechtfertigt ist, da eine Visualisierung von Unterschieden und Ähnlichkeiten in archäologischen Daten gerade durch das Dendrogramm sehr hilfreich sein kann, auch wenn der Grundgedanke dieses Verfahrens nicht unbedingt der Natur archäologischer Daten entspricht. Beim hierarchischen Clustern werden über mehrere Schritte Bestattungen eines Datensatzes in eine nicht vordefinierte Anzahl von Clustern gruppiert. Ist eine Bestattung einmal einem Cluster zugerechnet, kann dieser Schritt nicht mehr rückgängig gemacht werden. A hierarchical method suffers from the defect that it can never repair what was done in previous steps (Kaufman und Rousseeuw 2005: 44).

Grundsätzlich kann beim hierarchischen Clustern zwischen zwei Varianten unterschieden werden: agglomerativen (Everitt et al. 2011: 73–84) und divisiven (Everitt et al. 2011: 84–88) Algorithmen. Durch Testläufe wurde in der vorliegenden Arbeit für jedes Gräberfeld eruiert, welcher Algorithmus beim hierarchischen Clustern eine höhere Konkordanz zu den anderen Clusterverfahren erzeugt und dann der jeweils besser korrespondierende weiterverwendet (vgl. Popa 2012: 406; Drennan 2009: 215f.). Der Unterschied der beiden Verfahren liegt in ihrer Herangehensweise an das Datenmaterial. Agglomerative Verfahren behandeln zuerst jede Bestattung bzw. jeden Einzelfall in einem Sample als eigenen Cluster und bilden dann größere Cluster durch die Zusammenlegung ähnlicher Bestattungen. Hierbei hängt es von den Fusionskriterien ab, nach welchen Parametern Bestattungen zusammen gruppiert werden (Bortz und Schuster 2010: 459f ). Für die vorliegende Arbeit wurde beim hierarchischen Clustern als agglomerative Methode Agglomerative Nesting (AGNES; Kaufman und Rousseeuw 2005: Kap. 5) verwendet. AGNES arbeitet über mehrere Fusionskriterien. In einem ersten Schritt werden die zwei Bestattungen mit der größten Ähnlichkeit bzw. geringsten Distanz zu einem Cluster zusammengefasst. Im nächsten Schritt wird das nächst ähnlichste Grab zu dem Cluster dazu gruppiert. Kommen hierbei mehrere Gräber in Frage, werden zwei davon willkürlich ausgewählt. Die Fusionen gehen auf demselben Prinzip weiter bis alle Objekte gruppiert sind. Damit am Ende nicht ein Dendrogramm mit einem einzigen Cluster mit vielen hierarchischen Abstufungen entsteht, enthält AGNES eine vordefinierte Distanz, welche von den Objekten einer Gruppe nicht überschritten werden kann, womit die Brechung des gesamten Datensatzes in mehrere Cluster beim Vorhandensein eines gewissen Ungleichheitsgrades unter den Objekten erzwungen wird.

108

am rande des grabs

Divisive Verfahren gehen in umgekehrter Reihenfolge an das Datenmaterial heran. Das gesamte Sample wird als ein Cluster verstanden und dann in kleinere Gruppen aufgebrochen (Shennan 1997: 245–249). Als divisive Methode wird in dieser Arbeit Divisive Analysis (DIANA; Kaufman und Rousseeuw 2005: Kap. 6) verwendet. Der Algorithmus ist eigentlich identisch mit AGNES, nur dass er die Daten in umgekehrter Richtung analysiert. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es nicht mit den Einzeldetails beginnt, sondern vom Groben zum Feinen übergeht. Da beim hierarchischen Clustern einmal zugeordnete Objekte nicht mehr neu gruppiert werden können, besteht die Gefahr, dass sich bei agglomerativen Verfahren eine auf Basis einzelner Bestattungen getroffene Entscheidung ungünstig auf das Finden größerer Gruppen auswirkt, was durch das top-down Prinzip von DIANA abgemildert wird. Die Ergebnisse des hierarchischen Clusterns werden auf einem Dendrogramm dargestellt, allerdings sind auf dem Dendrogramm nicht die tatsächlichen Gruppen angegeben. Hierfür muss zuerst bestimmt werden, an welcher Stelle das Dendrogramm gebrochen bzw. Bestattungen als Gruppe definiert werden. Dies kann entweder direkt vom Bearbeiter bestimmt werden oder man verwendet – wie in der vorliegenden Arbeit geschehen – das Dynamic Tree Cut-Paket in R, welches verschiedene Methoden zur Brechung des Dendrogramms bietet (Popa 2012: 406; vgl. ebenso Langfelder, Zhang und Horvath 2008).

Partitionierendes Clustern Als zweite Methode kam partitionierendes Clustern zur Anwendung (Popa 2012: 406). Partitionierende Clusterverfahren gliedern eine Datenmenge nicht nach hierarchischen Prinzipien, sondern gruppieren n Gräber in eine Anzahl von k Gruppen, wobei jedes Grab dem Cluster zugeordnet wird, zu dessen Zentrum es den geringsten Abstand hat (Shennan 1997: 249f.). Das Zentrum des jeweiligen Clusters wird durch die verwendete Methode bestimmt. Das hier angewandte Verfahren ist Partitioning Around Medoids (PAM), welches auf dem k-medoidsAlgorithmus basiert (Kaufman und Rousseeuw 2005: Kap. 2). Als Clusterzentren verwendet PAM Bestattungen aus dem Datensatz, die innerhalb ihres Clusters die durchschnittlich geringste Distanz zu allen anderen Objekten des Clusters aufweisen. Die Anzahl k der zu findenden Cluster wird vom Bearbeiter individuell festgelegt. Da es oft schwer abzuschätzen ist, welche Anzahl von Clustern ein sinnvolles Resultat für einen Datensatz liefert, ist hier eine mehrfache Durchführung des Rechenganges mit verschiedenen Werten für k notwendig, um ein valides Resultat zu erzielen. Um festzustellen, welche Anzahl an Clustern das Sample am besten repräsentiert bzw. wie homogen die einzelnen Cluster intern sind, wird in R automatisch für jedes Clustern mit PAM eine Silhouette zur Validierung der Ergebnisse erstellt. Die Silhouette berechnet, in welchem Verhältnis die maximalen Distanzen zwischen den Bestattungen eines Cluster zu den minimalen Distanzen zwischen den Bestattungen dieses Clusters zu den Bestattungen der anderen Cluster stehen (Rousseeuw 1987). Je kleiner die internen Distanzen im Verhältnis zu den Distanzen zu den anderen Clustern sind, desto homogener ist eine Gruppe. Zeigt die Silhouette gute Validierungsergebnisse, dann liegt eine repräsentative Anzahl an Clustern vor. Ist die Validierung unzureichend, sollte der Vorgang mit einer anderen Anzahl an k Clustern durchgeführt werden. Alternativ kann hierzu in R auch die Funktion pamk aus dem fcp-Paket verwendet werden, welche es

methodik

109

ermöglicht ein Intervall für die zu findenden Cluster anzugeben, innerhalb dessen der Algorithmus die optimale Clusteranzahl mit Hilfe der Silhouette ermittelt (vgl. Popa 2012: 407).

Fuzzy clustering Als dritte Methode wurden Cluster durch die Fuzzy-Methode gebildet (Popa 2012: 406f.). Im Grunde funktionieren Fuzzy-Clusteralgorithmen ähnlich wie partitionierende Clusterverfahren. Allerdings wird ein Objekt nicht ausschließlich in einen Cluster gestellt, wie das in den bisher vorgestellten Verfahren der Fall ist, sondern wird mehreren Gruppen zugeordnet. Der Algorithmus berechnet, mit welcher Gewichtung ein Objekt einem Cluster angehört, d.h., in welcher Proportion seine Abstände zu den unterschiedlichen Clusterzentren stehen. Die Resultate von Fuzzy-Analysen erscheinen daher oft als diffuser, da die Gruppierung einer Bestattung in nur einem Cluster nicht erzwungen wird. Die Interpretation der Ergebnisse ist zumeist komplexer, da sie aufgrund der multiplen Beziehungen einer Bestattung viel umfassender ausfallen als in den „harten“ Clusterverfahren. Allerdings entsprechen Fuzzy-Algorithmen damit eher der Realität, in der Untersuchungsobjekte zumeist nicht nur Affinität zu einer Gruppe aufweisen (Rousseeuw 1987:164). Das Fuzzy clustering erfolgt in dieser Arbeit unter Verwendung des Fuzzy Analysis-Algorithmus (FANNY; Rousseeuw 1987: Kap. 4). Als interne Validierung des Verfahrens wird auch hier eine Silhouette berechnet, die dabei hilft die Ergebnisse zu optimieren.

Validierung Wie bereits angesprochen, wurden die Ergebnisse der Clusteranalysen auf zwei Arten validiert. Zum einen wurden in R automatisch interne Validierungen für PAM und Fuzzy clustering durch die Berechnung der Silhouette erstellt bzw. im Fall des Fuzzy clustering zusätzlich durch die Ermittlung des Dunn-Koeffizienten, der beschreibt, wie diffus oder scharf ein Cluster ist (Popa 2012: 407; Everitt et al. 2011: 246). Als zweite, externe Validierung wurden die Ergebnisse der unterschiedlichen Clusterverfahren miteinander verglichen und Ergebnisse nur dann als relevant erachtet, wenn zumindest zwei der drei Verfahren ähnliche Resultate zeigten, d.h., ähnliche Gruppen erkannt wurden. Dadurch können entdeckte Cluster als relevant und solide erachtet werden (Popa 2012: 407; Everitt et al. 2011: 264).

Visualisierung der Cluster Beim hierarchischen Clustern wurden die Ergebnisse in Form eines Dendrogramms dargestellt, in welchem die einzelnen Bestattungen als Enden an den Ästen eines hierarchischen Baumes entsprechend ihrer Clusterzugehörigkeit gruppiert werden (Abb. 4.12a). Die PAM-Cluster wurden in R automatisch in einem zweidimensionalen Achsendiagramm, dem sogenannten clusplot dargestellt (Pison, Struyf und Rousseeuw 1999; Abb. 4.12b). Als dritte Visualisierungsmethode wurde Nonmetric Multidimensional Scaling (MDS; Rabinowitz 1975; Abb. 4.12c) verwendet. Dieser Algorithmus ist speziell auf ordinalskalierte Matrizen ausgerichtet und stellt auf zweidimensionale Weise die Distanzen der einzelnen Bestattungen auf einem Diagramm dar (Popa 2012: 406f.).

110

am rande des grabs

(a)

(b)

clusplot(pam(x = sdata, k = k))

4

−5

5

5

5

5

5

5 5

6 6

4 4

5 5

6 6

5 5

4 4

4

5 5

4

4

4 4 4

4 4

2 2

4

4 4

4

4 4

2 2 2 2

2 2

4 4

1

1 1 1 1

1

1 1 1 1 1 1

(a)

−5

0

5

Component 1

These two components explain 73.7% of pointvariability. Meta MDS

7

BM039b

BM048−1

0.2

(a) (c)

−10

(b) 0.3

1 1 1 1

1 1 1 1

1 1 1

0.0 0.0

1

−10

0.1 0.1

2 2

2 2

4 4

4 4

2 2

2 2 2

4 4 4 4

2 2

2 2

2 2 2

2 2

2 2 2 2 2

2 2

2 2

2

2

2 2

2

0.2 0.2

3 3 7 7

5

4

4

3 3 3 7 7

2

4

3

2

0.3 0.3

Height Height

4

Component 2

4

0.4 0.4

0

0.5 0.5

0.6 0.6

5

Average Linkage Average Linkage

BM031

BM024

BM006a BM046

3

0.1

BM008

BM038

5

BM032 BM047

BM019 BM040

BM021a

BM051

BM014

BM012 BM049 BM015 BM043

BM044a BM039a BM021

0.0

Coordinate 2

BM022

BM011

BM044c BM048−2 BM006b

4

BM044b/2 BM044b/1

BM010 BM035

BM033 BM055

BM050BM017 BM041

1

BM028

BM016

−0.1

BM058

BM045

BM053

2

BM052

BM062

BM061 BM002 BM001

BM059 BM020 BM042 BM063 BM013

BM025 BM004

BM029

BM064

6

BM060 BM057

BM005

BM037 BM054 BM023

BM026

−0.2

Abb. 4.12: Visualisierungsmethoden zur Präsentation der Clusterergebnisse: (a) Dendrogramm mit hierarchischen Clustern, (b) clusplot mit PAM-Clustern, (c) MDS mit Fuzzy-Clustern.

(c)

BM018

BM030

−0.3

−0.2

−0.1

0.0

0.1

0.2

Coordinate 1

methodik

111

Vorzugsweise werden in der vorliegenden Arbeit Dendrogramme und MDS als Visualisierung der Clusterergebnisse präsentiert, da sie erlauben, die Resultate aller Verfahren auf der jeweiligen Grafik zu plotten und so auch einen visuellen Vergleich der unterschiedlichen Verfahren zu ermöglichen.

4.3.2 Deskriptive Analysen der Cluster-Ergebnisse Die Ergebnisse der Clusteranalysen wurden in weiterer Folge durch deskriptive Methoden in SPSS auf ihre Konstitutionsgrundlagen und den Einfluss von nicht bei den Clusteranalysen berücksichtigten Variablen hin untersucht. Zum einen wurden die Ritual- und Inventarvariablen untersucht, welche bei den Clusteranalysen zur Erstellung der Distanzmatrix verwendet wurden, um die noch abstrakten Cluster durch Muster in der materiellen Kultur und der materiellen Manifestation sozialer Praktiken fassbar zu machen. Zum anderen wurden die Variablen, die beim Clustern nicht berücksichtigt wurden (erweiterte Objektkategorien, biologisches Alter und Geschlecht, Symptomatikkategorien, Verwandtschaft, Herkunft) nun herangezogen, um zu sehen, ob bestimmte Attribute in einzelnen Gruppen dominant hervortreten und so Aufschluss über die Ursachen der entdeckten Gruppen geben. Hierfür wurden die Variablen einerseits individuell durch Frequenztabellen (Dialekt-Projekt 2002: 9f.) begutachtet, andererseits wurden die Variablen in ihrer Korrelation zueinander untersucht, was durch die Erstellung von Kontingenztabellen bzw. Kreuztabellen (Dialekt-Projekt 2002: 50–52; Diaz-Bone 2006: 66–69) erfolgte. Einfache Frequenztabellen geben die proportionale Verteilung der Werte innerhalb einer Variablen wieder, während in mehrdimensionalen Kontingenztabellen die Häufigkeit, mit der Variablen gemeinsam auftreten, untersucht werden kann. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in den Tabellen des digitalen Anhangs B-D entsprechend der Fundstellen dargestellt und an den betreffenden Stellen im Text referenziert.

112

am rande des grabs

Kapitel 5

Bad Mingolsheim

Bei den ersten Berechnungsdurchgängen der Gräber aus Bad Mingolsheim71 konnte zunächst durch keines der Clusterverfahren ein Muster erkannt werden, da die Bestattungen BM003, BM007 und BM034 eine so große Distanz zu allen anderen Bestattungen aufwiesen, dass keine weitere Differenzierung der übrigen Gräber vorgenommen werden konnte. Dieser Umstand beruht auf der schwachen Dokumentation bzw. dem massiven Zerstörungsgrad dieser Gräber. Der Datenmangel führte zu einer starken Verzerrung in der Distanzmatrix, weshalb nach den ersten Clusterdurchgängen diese drei Bestattungen isoliert und aus dem Datensatz für die Clusteranalyse entfernt wurden, um das restliche Sample näher untersuchen zu können. Die drei Gräber fanden in der weiteren Clusterauswertung keine Berücksichtigung und sind daher auch nicht in den Grafiken der Clusterergebnisse (Abb. 5.2 und 5.1) vertreten. Beim folgenden Clusterdurchgang – exklusive Bestattung BM003, BM007 und BM034 – konnten, basierend auf der kombinierten Distanzmatrix von Ritual- und Inventardaten, durch alle drei Verfahren sieben Cluster bzw. Kombinationsgruppen differenziert werden, deren Zusammensetzungen klar korrespondieren (Abb. 5.1). Als Ritualdaten wurden die Variablen Grabtyp I-III und Grabbau I-II getestet. Da alle in diesem Sample berücksichtigten Bestattungen, für die Informationen vorlagen, primäre Körperbestattungen in gestreckter Rückenlage waren, wurden die Variablen Grabart, Grabstatus und Skelettposition nicht berücksichtigt, da sie keine Variationen aufwiesen. Handposition wurde ebenfalls ausgelassen, da für 50 Bestattungen bzw. 74.6% des gesamten Samples diesbezüglich keine Informationen erhoben werden konnten. Variablen erster Ordnung, also solche, die unabhängig von anderen Variablen getestet wurden (Grabtyp I und Grabbau I), erhielten eine 6-fach stärkere Gewichtung als Variablen zweiter Ordnung (Grabtyp II-III und Grabbau II). Für das Inventar wurden die vier Objektkategorien ObjektKat1–4 getestet. Ritual- und Inventardaten wurden bei Inventaren bis zu drei Stück gleich stark berücksichtigt. Ab vier Objekten in der Ausstattung wurde das Inventar um ein Viertel stärker gewichtet als die Ritualdaten, ab sechs Objekten um die Hälfte, ab acht Objekte um drei Viertel. PAM und Fuzzy clustering erbrachten nahezu deckungsgleiche Ergebnisse. Nur in der PAM-Gruppe 5 gab es minimale Abweichungen zum Fuzzy clustering. PAM verschob zwei Gräber – die Mehrfachbestattungen BM039b und BM0481 – in eine extra Gruppe, während Fuzzy clustering sie in eine Gruppe mit anderen Einzelbestattungen stellte (Tab. B.2). Das hierarchische Clustern unter Verwendung des DIANA-Algorithmus produzierte ebenfalls sieben Gruppen,

71 Zur Erstpublikation des Mingolsheimer Gräberfeldes bzw. den Basisdaten siehe: Czarnetzki 2005; Schäfer 2005.

bad mingolsheim

113

(a)

(b)

932

7

923

923

905

903906946 936

931 937

4

939 938

901 927 925 952

−0.1

907

949

1

950

920

2

954

958 941 955 911

935

959

956

904

6

921 953

895

929

915

(a) (c)

939 938

901 927 925 952

−0.1

0.0

0.1

0.2

0.3

1

920 954

950

2

958 941 955 911

935

959

921

917 960

956

953

895

918

−0.2

−0.1

904

6

929 915

951

909

922

(b)

Meta MDS

949

947908 934

894

−0.3

Coordinate 1

0.0

0.1

0.2

Coordinate 1

932

7

0.2

944

907

−0.2

−0.2

909

922

−0.2

4

951

918

903906946 936

931 937 912 897 945 940

957 892 891

917 960

894

−0.3

913

947908 934

957 892 891

916

942 930 924 902 899 943 910 933 948 905

−0.1

897 940 945

914

0.1

5

913

3

896

0.0

0.1

914

912

0.0

932

5

916

942 930 924 902 899 943 910 933 948

Coordinate 2

3

896

Coordinate 2

944

0.2

0.2

944

Meta MDS

0.3

0.3

Meta MDS

923

3

0.1

914

916

942 930 924 902 899 943 910 933 948

913

905

903906946 936

4

931 937 912

0.0

Coordinate 2

896

897 945 940

939 938

1

901 927 925 952 950

−0.1

920 907

954

2

894

958 941 955 911

−0.2

935

959

921

917 960

956

953

895

6

918

−0.2

−0.1

904

5

929 915

951

909

922

−0.3

(c)

949

947908 934

957 892 891

0.0

0.1

0.2

Coordinate 1

die nur marginal von den Ergebnissen der beiden anderen Verfahren abweichen (Tab. B.3; Abb. 5.1). Die Untersuchung der Clusterergebnisse durch deskriptive Methoden erfolgte auf Basis der Resultate von PAM, da hier die beste Silhouette erzielt wurde. Die sieben im Folgenden präsentierten Kombinationsgruppen (Abb. 5.2; Tab. 5.1) stellen somit die durch PAM eruierten Cluster dar. Subgruppen und Varianten wurden auf Grundlage der bei der deskriptiven Statistik erkennbaren archäologischen Muster sowie der Platzierung der Gräber am Dendrogramm formuliert.

114

am rande des grabs

Abb. 5.1: Bad Mingolsheim. Multidimensional Scaling mit den Ergebnissen der Clusteranalyse der Ritualund Inventardaten durch (a) PAM, (b) Fuzzy clustering und (c) hierarchisches Clustern mit DIANA.

1

4

3

Average Linkage

7

2

5

6

2

6

Abb. 5.2: Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppen entsprechend der PAMCluster, dargestellt auf dem DIANA-Dendrogramm.

6 6 6

4

4

4B

2A

2B

5A

5B

6B

Kombinationsgruppe

Subgruppe

N

ohne Kombinationsgruppe

ohne Subgruppe

3

Sub-total

3

ohne Subgruppe

4

Sub-total

4

ohne Subgruppe

4

1

2

2A

12

2B

6

Sub-total 3

4

5

22

ohne Subgruppe

3

Sub-total

3

4A

3

4B

5

Sub-total

8

ohne Subgruppe

5

5A

6

5B

5

Sub-total 6

Tab. 5.1: Bad Mingolsheim. Verteilung der Bestattungen auf die Kombinationsgruppen (N = Anzahl der Bestattungen).

6A

16

ohne Subgruppe

1

6A

4

6B

4

Sub-total

9

7

ohne Subgruppe

2

 

Sub-total

2

Total

 

67

bad mingolsheim

115

2

6 6

6

6

5

5 5

5

5 5

5

5

5

5

5

5

5

2

2 2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2 2

2

4A

4

4

4

4

1

4

4

1

1

1

0.0 KombinationsSubgruppen

2

2 2

2

2

5

6

7

7

5

5

2 3

3

3

0.2

Height

0.4

0.6

Kombinationsgruppen

Abb. 5.3: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Kombinationsgruppe 1.

5.1 Kombinationsgruppen Gräber ohne Gruppenzugehörigkeit Die Bestattungen BM003, BM007 und BM034 (Tab. B.4) waren weder untereinander, noch mit den übrigen Gräbern des Samples vergleichbar, da durch einen hohen Zerstörungsgrad kaum auswertbare Daten verfügbar waren. Viele Ritualdaten waren nicht eruierbar, Skelettreste waren nicht (mehr) vorhanden oder konnten nicht näher bestimmt werden. So wird etwa BM034 in der Originaldokumentation als mögliche Brandbestattung angesprochen, was allerdings nicht einwandfrei belegt ist (Schäfer 2005: 460). Als Beigabe weist einzig das Grab BM034 eine Pfeilspitze auf, die aber auch nicht zur näheren Einordnung der Bestattung dienlich war. Generell kann über diese drei Gräber wenig gesagt werden, außer, dass sie aufgrund zu geringer Informationen nicht näher in die Diskussion mit eingebracht werden können.

Kombinationsgruppe 1 Kombinationsgruppe 1 formiert sich aus vier Gräbern, wovon zwei alt und zwei modern gestört waren (Tab. B.5). Es handelt sich um W-O orientierte Einzelbestattungen, die keine Hinweise auf Einbauten oder jegliche Art von Grabarchitektur enthielten (Tab. B.7). Die Toten wurden in gestreckter Rückenlage beigesetzt. Beigaben oder Funde aus den Gräbern waren nicht vorhanden.

116

am rande des grabs

Die anthropologischen Untersuchungen der Skelettreste ergab zwei männliche Individuen in früh- und spätadultem Alter und zwei weibliche – ein Kind der Stufe Infans II und eine frühadulte Frau (Abb. 5.3; Tab. B.6). Pathologien konnten an den beiden frühadult Verstorbenen festgestellt werden (Abb. 5.18a; Tab. B.8). Bei der jungen Frau aus Grab BM001 lagen als beim Tod relevante Symptomatiken die Kategorien Bewegungseinschränkungen in Form degenerativer Gelenkerkrankungen an der Wirbelsäule, Probleme am Kauapparat (Entzündungen im Kieferbereich, Karies und Exostosen am Gaumen) sowie Schwere Erkrankungen (Osteomyelitis) vor. Als Todesursache kann eine schwere Infektion angenommen werden. Morphologische Charakteristika am Unterkiefer der Frau legen außerdem eine verwandtschaftliche Beziehung unbestimmbaren Grades zum vermeintlichen Zwillingspaar BM044b/1 und 2 (Kombinationsgruppe 4) nahe (Czarnetzki 2005: 552f.). Der Mann aus Grab BM061 wies beim Tod akute Bewegungseinschränkungen auf. Am Schädel konnte nekrotisches Gewebe und somit die Symptomatikkategorie Schwere Erkrankungen festgestellt werden (Abb. 5.18b). Eine frische Hiebwunde am Kopf ist als Schwere Verletzung einzustufen und spricht für einen gewaltsamen Tod. Der Mann zeigte aber auch Spuren einer weiteren, in Abheilung befindlichen Hiebverletzung am Kopf. Zusammenfassend kann die Kombinationsgruppe 1 durch Einzelbestattungen in gestreckter Rückenlage in W-O Ausrichtung und ohne Einbauten oder Grabbeigaben charakterisiert werden. Es ist keine Geschlechter- oder Altersdominanz zu beobachten. Die Krankheitsbilder der frühadulten Individuen zeigen sowohl krankheitsbedingte als auch aus Gewalt resultierende Todesursachen.

Kombinationsgruppe 2 Mit 22 Bestattungen stellt die Kombinationsgruppe 2 den größten Cluster innerhalb der Mingolsheimer Bestattungsgemeinschaft dar (Tab. B.9). Betont werden muss, dass 60.0% der Gräber alt gestört und nur 22.0% ungestört waren. Es handelt sich um Einzelbestattungen ohne Einbauten, aber mit Beigaben. Die Toten wurden großteils normkonform bzw. W-O orientiert in gestreckter Rückenlage beigesetzt (Tab. B.11). Von den Individuen dieser Gruppe konnten acht als biologisch männlich bestimmt werden (Abb. 5.4; Tab. B.10). Unter diesen acht Bestattungen finden sich zwei subadulte Individuen, alle anderen Männer verstarben im fortgeschrittenen Erwachsenenalter bzw. im spätadulten bis spätmaturen Lebensabschnitt. Bei 13 Personen handelt es sich um weibliche Individuen, wovon sechs subadulten Alters waren, fünf Frühadulte und zwei im fortgeschrittenen Erwachsenenalter. Für ein spätadultes Individuum liegt keine Geschlechtsbestimmung vor. Das Objekt-Spektrum der Inventare ist mit einer Frequenz von ein bis 13 Gegenständen relativ groß (Tab. B.12). In über einem Drittel der Gräber kamen Gegenstände aus den Bereichen Kleidung und Toilette/Hygiene vor (Tab. B.13). Mehr als die Hälfte der Bestattungen führte außerdem Objekte aus der Kategorie Essen/Trinken, besonders Ess- und Trinkgeschirr mit sich. Basierend auf den Objektkombinationen in den Ausstattungen der Gräber können zwei Subgruppen unterschieden werden72. 72 Die zwei Frauen aus Grab BM005 und BM058 können nur allgemein in die Kombinationsgruppe 2 gestellt werden, da sie beide nur ein Objekt besitzen (Kamm bzw. Topf ). BM020 und BM053 weisen Elemente aus beiden Subgruppen auf und können deshalb nicht näher zugeordnet werden.

bad mingolsheim

117

Abb. 5.4: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Kombinationsgruppe 2.

Kombinations-Subgruppe 2A formiert sich aus zwölf Individuen (Tab. B.9), wovon zehn als biologisch weiblich und zwei als männlich bestimmt wurden. Mit Ausnahme einer frühmaturen Frau setzt sich die Gruppe v.a. aus jungen Personen zusammen. Sechs davon sind Kinder bis zum frühjuvenilen Alter, vier frühadulter Altersstufe (Abb. 5.5; Tab. B.10). Bei den Ritualdaten entspricht die Subgruppe weitestgehend der gesamten Kombinationsgruppe. Hervorzuheben sind jedoch die Bestattungen BM028 und BM050, welche eine nicht der Norm entsprechende Orientierung aufwiesen. Während bei BM028 von einer auffälligen Verrückung nach NW gesprochen werden kann, handelte es sich bei BM050 um eine intentional N-S bestattete Frau (vgl. Abb. 3.2). Die Inventare dieser Subgruppe, die mit ein bis 13 Objekten eine sehr unterschiedliche Objektfrequenz aufweisen (Tab. B.12 und B.13), beinhalteten immer eine Perlenkette aus der Kategorie Kleidung–Schmuck, in der Hälfte der Gräber ergänzt durch Gürtelschnallen (Kleidung–Funktionskleidung). Mit 83.3% lag auch in nahezu jeder Bestattung ein Kamm (Toilette/Hygiene) vor, während Alltag und Essen/Trinken nur in knapp 60.0% der Bestattungen vertreten waren. Erstere ObjektKat1 war v.a. durch Messer repräsentiert und nur vereinzelt durch andere Gegenstände wie Pfrieme, Spinnwirtel oder Feuerzeuge. Aus Essen/Trinken lagen hauptsächlich Ess- und Trinkzubehör in Form von Töpfen vor. Speisebeigaben oder Trinkgeschirr

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Abb. 5.5: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Kombinationsgruppe 2.

stellten Ausnahmefälle dar. In Abhängigkeit von spezifischen Kombinationen und Objektfrequenzen der Inventare können innerhalb der Subgruppe 2A zwei Varianten unterschieden werden. Kombinations-Subgruppe 2A, Variante 1 umfasst sieben Bestattungen (Tab. B.9), die ein bis vier Objekte besaßen. Die Perlenketten kamen hierbei fast immer in Vergesellschaftung mit Kämmen aus dem Bereich Toilette/Hygiene vor. In etwa der Hälfte der Gräber fanden sich außerdem Gegenstände aus dem Bereich Essen/Trinken, hier entweder ein Krug oder Topf. Im Einzelfall lagen auch Gürtelgehänge, -schnallen, Messer und Spinnwirtel vor. Die vornehmlich weiblichen Individuen dieser Variante zeigen nur dezente Altersaffinitäten durch einen leicht erhöhten Anteil an Kindern, es kommen aber auch Frauen unterschiedlichen Erwachsenenalters vor (Abb. 5.6).

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Abb. 5.6: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in den Varianten der Kombinations-Subgruppen 2A.

Kombinations-Subgruppe 2A, Variante 2 besteht aus ausschließlich jungen Frauen und Kindern (Tab. B.5; B.6), die im Gegensatz zur Variante 1 mehr Objekte pro Grab – sieben bis elf Stück – und eine für das gesamte Gräberfeld herausragende Diversität an Objekten aufwiesen. Neben den obligatorischen Perlenketten kam aus der Kategorie Kleidung in allen Gräbern zusätzlich Funktionskleidung in Form von Gürtelschnallen und Kämme (Toilette/Hygiene) vor sowie zumindest ein Objekt aus der Kategorie Alltag – immer ein Messer, vereinzelt Feuerzeuge, Pfriem oder auch Bügelschere und Nadel. In vier Bestattungen fanden sich zusätzlich Objekte der Kategorie Essen/Trinken – Töpfe, manche davon zusammen mit Speisebeigaben. Gürtelgehänge (Kleidung–Kleidungszubehör) lagen aus zwei Bestattungen vor, eines davon mit Amulettkapsel (Kult/Symbolik). Als Einzelfälle kamen eine Haarnadel, eine Tasche und Pfeilspitzen vor. Besondere Beachtung in Subgruppe 2A, Variante 2 muss außerdem der Bestattung des kleinen Jungen aus Grab BM035 geschenkt werden. Trotz seines Alters von nicht mehr als sechs Jahren erhielt er eine relativ umfassende Ausstattung mit, deren Gegenstände traditionell dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden. An einem Gürtelgehänge befand sich nicht nur eine Amulettkapsel, sondern auch eine Bügelschere und eine Nadel. Die umfangreiche Perlenkette sticht ebenso hervor, wie auch die aus Buntmetall gefertigte Gürtelschnalle.

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Der Gesundheitszustand in der gesamten Subgruppe 2A kann als divers beschrieben werden. An sechs Individuen bzw. 50.0% konnten keine pathologischen Veränderungen festgestellt werden. Die übrigen sechs wiesen unterschiedlich stark ausgeprägte, beim Tod akute Symptome auf (Tab. B.14). Körperschwäche war bei einem Drittel vertreten, bei zwei Kindern der Stufe Infans II bis Juvenil in Form von Anämie bzw. Entzündungen im Nasen-Ohren-Bereich. An drei frühadulten Frauen lagen zusätzlich Probleme am Kauapparat vor. Akute Schwere Erkrankungen konnten nur für die junge Frau BM033 nachgewiesen werden, die neben Körperschwäche auch eine fortgeschrittene Krebserkrankung erkennen ließ. Sie dürfte außerdem bereits ein Kind geboren haben, da am Becken Schwangerschaftsgrübchen erkennbar waren (Czarnetzki 2005: 554). Neben diversen degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen an Extremitäten und Wirbelsäule zeigte die Frau aus BM050 auch massive Bewegungseinschränkungen auf sowie Spuren einer Meningitis (Schwere Erkrankung). Letztere war zum Zeitpunkt des Todes jedoch nicht mehr akut. Kombinations-Subgruppe 2B umfasst sechs Bestattungen (Tab. B.9), wovon fünf biologisch männlichen Geschlechts waren. Ein Individuum konnte nicht geschlechtsbestimmt werden. Es handelt sich durchwegs um Personen des fortgeschrittenen Erwachsenenalters (Abb. 5.5). In den Gräbern fanden sich ein bis vier Objekte (Tab. B.12), darunter immer mindestens eines der Kategorie Waffen/Rüstung/Reiten, v.a. Lanzen und Pfeile (Tab. B.13). In einem Fall lag auch ein Sax vor. Von der Subgruppe 2A, in welcher Waffen mit einer Ausnahme gar nicht vorkommen, setzt sich diese Subgruppe zusätzlich durch das gänzliche Fehlen von Kleidung–Schmuck sowie Alltag ab. Neben der charakteristischen Waffenbeigabe waren in einem Drittel der Bestattungen Objekte aus dem Bereich Toilette/Hygiene (Kämme) sowie Essen/Trinken, v.a. in Form von Trinkgeschirr (geometrisch verzierte Krüge) und Speisen vertreten. Gürtelbeschlag bzw. -schnalle stellten Einzelfälle dar. Fünf Männer wiesen beim Tod akute Pathologien auf (Tab. B.14). Am häufigsten waren Probleme am Kauapparat (parodontale und zystische Erkrankungen) und Bewegungseinschränkungen in Form von degenerativen Wirbelsäulenschäden bzw. Rachitis erkennbar. Akute Körperschwäche trat nur einmal auf. Die individuellen Todesursachen konnten nicht ermittelt werden. Da jedoch keine Schweren Verletzungen erkennbar waren, dürften die Männer wohl großteils eines natürlichen Todes gestorben sein. Zu den erweiterten Objektkategorien der gesamten Kombinationsgruppe ist zu bemerken, dass Metallobjekte – mit Ausnahme je einer Saxscheide, Gürtelschnalle und Amulettkapsel, die aus Buntmetall gefertigt sind – aus Eisen bestehen. Unterschiedliche Tendenzen innerhalb der Subgruppen konnten nicht erkannt werden. Die Gefäße und Speisebeigaben waren in fast allen Fällen in rechter Lageseite etwas vom Körper der Toten entfernt beigelegt. Kämme waren entweder direkt am Körper positioniert oder lagen rechts in merkbarem Abstand zum Skelett. Für die Waffen konnten die Lageseite bzw. -position nicht oft genug erhoben werden um eine statistisch signifikante Aussage bezüglich der Lage machen zu können. Objekte der Kategorie Kleidung befanden sich im Regelfall in der zu erwartenden Trageposition, ebenso Alltagsgegenstände. Zur Sichtbarkeit bei der Bestattung kann im Großteil der Fälle nichts gesagt werden, da nicht klar ist, ob die Toten

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mit ihren Kleidungsaccessoires durch ein Tuch o.ä. verhüllt waren. Bei den Gefäßund Speisebeigaben kann aber von einer Sichtbarkeit ausgegangen werden. Die Gräber der Kombinationsgruppe 2 sind durch schlichte Grabgestaltung ohne Einbauten, Skelettposition in gestreckter Rückenlage und fast ausschließlicher Normorientierung und unterschiedlich große Inventare gekennzeichnet, auf deren Basis Subgruppen definiert werden können. Diese lassen deutliche Gender- und Altersaspekte erkennen, wobei die Geschlechtsaffinität bestimmter Objekte ausschlaggebend für die Konstitution der Subgruppen ist. Generell ist die Kombinationsgruppe durch junge Frauen oder Kinder und ältere Männer gekennzeichnet. Besonders in Subgruppe 2A2, welche sich durch ihre quantitativ umfangreicheren Inventare abhebt, ist das junge Alter der Verstorbenen – Kinder und frühadulte Frauen – klar erkennbar. Die Krankheitsspektren reichen von insignifikanten Befunden bis hin zu schwersten Erkrankungen (Abb. 5.18a, 5.18b), unabhängig vom Alter der Verstorbenen. Hervorzuheben ist, dass in keinem Fall ein Nachweis für Verletzungen infolge von Gewalteinwirkung vorliegt – weder akut noch verheilt.

Kombinationsgruppe 3 Drei Bestattungen bilden die eher lose Kombinationsgruppe 3 (Tab. B.15). Es handelt sich um einen spätadulten Mann und zwei adulte Frauen (Abb. 5.7; Tab. B.16.) in W-O bzw. Norm-orientierten Mehrfachbestattungen (Tab. B.17). Es lässt sich keine Geschlechtsdominanz feststellen, alle Betroffenen verstarben aber in (spät)adultem Alter. Im selben Grab wie die Männerbestattung BM022 wurden Schädelreste eines zweiten Individuums gefunden. Weitere Angaben zu diesem fehlen jedoch. Die Schädelreste scheinen sicher diesem Grab zugeordnet werden zu können. Nachdem aber BM022 modern gestört wurde und so weder genauerer Kontext noch Abfolge der Bestattungen rekonstruiert werden können, wird die gesamte Bestattung aus weiteren Überlegungen bezüglich der Ritualdaten ausgeklammert (vgl. Schäfer 2005: 455). Bei den adulten Frauen aus den Gräbern BM006a und BM021a handelt es sich einmal um eine Nachbestattung und einmal um eine Erstbestattung. Erstere war alt gestört. Es waren keine Einbauten oder Sargreste vorhanden, die Toten wurden in gestreckter Rückenlage beigesetzt. In allen drei Bestattungen kamen Beigaben vor, allerdings mit starken Frequenzunterschieden (Tab B.18). Zwei Gräber wiesen nur je ein Objekt auf, einmal einen Kamm (Toilette/Hygiene) und einmal einen einfachen Kopfschmuckring (Kleidung–Schmuck), während BM021a über sieben Gegenstände verfügte (Tab. B.19), darunter ein Messer aus der Kategorie Alltag–Werkzeug, Objekte aus dem Bereich Essen/Trinken (zwei Töpfe, Hühnerreste) und Kleidung–Funktionskleidung (Gürtelschnalle) bzw. Schmuck (Perlenkette), sowie ein Kamm (Toilette/Hygiene). Diese Differenz wirkt zuerst massiv, man darf jedoch nicht vergessen, dass die anderen beiden Gräber gestört waren, wohingegen BM021a unversehrt war. Eventuell war die Erstbestattung durch die höher gelegene Nachbestattung vor späteren Eingriffen geschützt. Aufgrund des Erhaltungszustands der Bestattungen und der Größe der Gruppe konnten bezüglich der erweiterten Objektkategorien keine erwähnenswerten Beobachtungen gemacht werden. Bei den Frauen konnten keine Pathologien nachgewiesen werden, bzw. liegen keine Angaben vor (Abb. 5.18a; Tab. B.20). Der Mann aus BM022 wies hingegen Probleme am Kauapparat und Bewegungseinschränkungen auf. Die

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Abb. 5.7: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Kombinationsgruppe 3.

Symptomatikbefunde zeigen aber keine spezifischen Tendenzen und geben auch keinen Aufschluss über konkrete Todesumstände (Abb. 5.18b).

Kombinationsgruppe 4 Die Kombinationsgruppe 4 umfasst vier Gräber mit acht Bestattungen (Tab. B.21), die alle als Mehrfachbestattungen ohne Einbauten anzusprechen sind (Tab. B.23). Das biologische Geschlechterverhältnis ist 1:1 (Tab. B.22). Der Cluster enthält ausschließlich erwachsene Individuen von frühadult bis frühmatur bzw. nur allgemein als erwachsen identifizierbare Personen, wobei tendenziell die Frauen die jüngeren Individuen sind. Kinder oder Jugendliche sind nicht vertreten (Abb. 5.8). Soweit nachvollziehbar, wurden alle Individuen in gestreckter Rückenlage in für das Gräberfeld regulärer W-O Ausrichtung beigesetzt. Die Bestattungen waren entweder beigabenlos, oder es waren vereinzelt Funde vorhanden, die jedoch aufgrund ihrer dislozierten Lage innerhalb des Grabverbandes keiner spezifischen Bestattung mehr zugeordnet werden können. Aufgrund der Ritualdaten lassen sich zwei Subgruppen voneinander differenzieren. Kombinations-Subgruppe 4A besteht aus jenen drei Bestattungen (Tab. B.21), die innerhalb des jeweiligen Grabkomplexes die Erstbestattung darstellen und die von den Nachbestattungen gestört oder zerstört wurden (Tab. B.23). Es handelt sich um zwei Frauen und einen Mann in den Altersstufen Früh- bis Spätadult (Abb. 5.9). Alle drei Individuen wiesen akute Pathologien auf (Tab. B.24), wobei Probleme am Kauapparat, Bewegungseinschränkungen, Körperschwäche und Schwere Erkrankungen vertreten waren. Es ist wahrscheinlich, dass die diagnostizierte Tuberkulose zum Tod der schwer kranken Frau aus Grab BM048-2 beigetragen hatte.

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Abb. 5.8: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Kombinationsgruppe 4.

Kombinations-Subgruppe 4B wird von den fünf Nachbestattungen in den mehrmals benutzten Gräbern gebildet (Tab. B.21, B.23). Hervorgehoben werden muss die ungestörte Doppelbestattung BM044b/1-2. Diese stellt nicht nur die mittlere Nachbestattung innerhalb eines zumindest viermal genutzten Grabes mit der Erstbestattung BM044c (Subgruppe 4A) dar, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch die gleichzeitige Beisetzung eines Zwillingspaares. Bei den beiden Individuen handelt es sich um frühmatur verstorbene Männer, die eine sehr ähnliche Morphologie der Mandibula aufweisen, was auf eine enge Verwandtschaft zurückzuführen sein dürfte (Czarnetzki 2005: 522). Die beiden hielten einander die Hände, was zudem für eine enge soziale Beziehung spricht. Die auffällige Ähnlichkeit der Unterkiefer findet eine weitere Parallele in Bestattung BM001 (Kombinationsgruppe 1). Ob auch hier eine verwandtschaftliche Beziehung vorliegt, bleibt jedoch spekulativ (Czarnetzki 2005: 553). Im selben Grabschacht befand sich die noch jüngere, ebenfalls ungestörte Nachbestattung des frühadulten Mannes BM044a. Bei den Nachbestattungen BM021 und BM039a handelt es sich um eine früh- und eine spätadulte Frau. Drei Individuen dieser Subgruppe wiesen akute Pathologien, aber keine Traumata auf (Tab. B.24). Für Grab BM021 liegen keine Angaben vor. Alle Betroffenen zeigten Bewegungseinschränkungen in Form von Gelenkerkrankungen. In einem Fall lag Körperschwäche vor.

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Abb. 5.9: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Kombinationsgruppe 4.

Tendenzen zu geschlechtsspezifischen Faktoren oder pathologischen Mustern (Abb. 5.18a; 5.18b) innerhalb der Kombinationsgruppe 4 oder ihrer Subgruppen können nicht festgestellt werden. Festzuhalten bleibt das Fehlen subadulter Individuen.

Kombinationsgruppe 5 Kombinationsgruppe 5 umfasst 16 Bestattungen (Tab. B.25). 14 davon waren gestört, vier davon antik, nur zwei ungestört. Das Geschlechterverhältnis zwischen Männern und Frauen beträgt 2:3 (Tab. B.26). Von den sechs männlichen Individuen verstarben vier subadulten Alters und zwei spätadult (Abb. 5.10). Bei den weiblichen Individuen sind ebenfalls vier subadulte vertreten, während sich die übrigen fünf Frauen regelmäßig auf die Altersstufen Frühadult bis Frühmatur verteilen. Für ein Kind konnte das Geschlecht nicht bestimmt werden. Es handelt sich durchwegs um Einzelbestattungen, in denen sich Reste einer hölzernen Grabkammer nachweisen ließen (Tab. B.27). In sieben Bestattungen war zusätzlich zur Grabkammer ein Sarg vorhanden. Die Toten wurden durchwegs in gestreckter Rückenlage beigesetzt. Aus allen Bestattungen lagen Beigaben vor (Tab. B.29), wobei die Objektfrequenzen von ein bis zwölf Stück stark schwanken (Tab. B.28). Mit einer Ausnahme befand sich in jedem Grab (93.8%) zumindest ein Objekt der Kategorie Essen/Trinken, besonders Ess- und Trinkzubehör (75.0%). Speisen

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Abb. 5.10: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Kombinationsgruppe 5.

lagen aus gut der Hälfte der Gräber vor, Kleidungselemente aus 75.0% der Gräber, v.a. Funktionskleidung (50.0%) und Schmuck (62.5%). Kämme (Toilette/ Hygiene) kamen in 68.8% der Bestattungen vor, während nur etwa die Hälfte die Objektkategorie Alltag in Form von Werkzeugen enthielt. Waffen/Rüstung/Reiten war nur in 37.5% der Gräber vertreten. Münze und Kult/Symbolik waren nur in Ausnahmefällen repräsentiert. Über die Kombination der verschiedenen Beigaben lassen sich zwei Subgruppen bilden, denen elf Bestattungen zugeordnet werden können. Kombinations-Subgruppe 5A besteht aus fünf weiblichen Individuen in den Altersstufen Infans I, Frühadult bis Frühmatur und einem Kind unbestimmten Geschlechts (Abb. 5.11; Tab. B.25). Obwohl alle sechs Gräber gestört waren, wiesen sie eine bemerkenswert ähnliche Ausstattung von je vier bis sechs Objekten auf (Tab. B.28). Pro Bestattung fand sich je ein Schmuckelement in Form von Perlenketten, Perle oder Anhänger, zumindest ein Objekt aus der Kategorie Essen/ Trinken in Form von Speisebeigaben (50.0%) und/oder geometrisch verzierten Töpfen (66.7%) sowie ein Alltagsgegenstand bzw. Werkzeug (Tab. B.29). In letzterer Kategorie waren in den Gräbern der älteren Frauen dreimal Spinnwirtel zu finden, während die vier Messer aus den Gräbern der jüngeren Individuen stammen. Dazu kamen in 66.7% der Gräber noch Kämme aus dem Bereich Toilette/Hygiene und Kleidung–Funktionskleidung in Form einfacher Gürtelschnallen. An Pathologien wiesen nur drei Individuen akute Symptomatikkategorien auf (Tab. B.30).

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Abb. 5.11: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Kombinationsgruppe 5.

Davon zeigten alle Probleme am Kauapparat sowie Bewegungseinschränkungen durch Rachitis oder Abnutzungserscheinungen und Entzündungen an den Extremitätsgelenken. In einem Fall lag als Schwere Erkrankung eine Meningitis vor. Kombinations-Subgruppe 5B umfasst ausschließlich männliche Individuen, drei davon subadulten, zwei spätadulten Alters (Abb. 5.11; Tab. B.25) mit Inventaren von vier bis zehn Stück (Tab. B.28). Alle besaßen aus dem Bereich Essen/Trinken geometrisch verziertes Ess- und Trinkzubehör v.a. in Form von Töpfen (80.0%) und häufig in Kombination mit Speisebeigaben (80.0%; Tab. B.29). Regelhaft lag zusätzlich ein Kamm (Toilette/Hygiene) vor und mit einer Ausnahme auch Elemente aus Waffen/Rüstung/Reiten, wobei maximal zwei Waffen pro Grab auftraten, darunter stets eine Angriffswaffe – Sax, Lanze oder Pfeil. Schilde waren

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nur in 40.0% der Gräber vertreten, ebenso Kleidungselemente, die in Form von Funktionskleidung und Kleidungszubehör vorliegen. Schmuck fehlte in der gesamten Subgruppe. Alltag stellte mit nur einem Grab eine Ausnahme dar. Nur an zwei Individuen, den beiden Saxträgern, konnten Pathologien festgestellt werden, die auch zum Zeitpunkt des Todes relevant waren (Tab. B.30). Der Junge aus Grab BM011 wies eine Schwere Erkrankung in Form einer massiven Entzündung am Processus mastoideus und einen Hydrocephalus auf. Am Mann aus BM012 konnten lediglich Probleme am Kauapparat (Parodontitis) festgestellt werden. Keines der Individuen zeigte Anzeichen von Schweren Verletzungen, auch nicht verheilten. Im Verhältnis zu den Frauen der Subgruppe 5A wiesen die Männer relativ wenige Pathologien auf. Fünf Individuen können nur allgemein in die Kombinationsgruppe 5 gestellt werden (Tab. B.25). Die Frau BM019 hatte sowohl Waffen als auch Schmuck bei sich, der Knabe BM032 nur einen Topf, weswegen sich beide nicht näher zuordnen lassen. Die Mädchen aus den Gräbern BM024, BM031 und BM046 besaßen hingegen deutlich weiblich konnotierte Ausstattungen, die in ihrer Zusammensetzung aber nicht mit der Subgruppe 5A korrespondieren. Hervorzuheben sind die äußerst umfangreichen Beigabenensembles in BM024 und BM046. Beide Mädchen hatten über zehn Objekte bei sich, darunter mehrere Schmuckgegenstände, Gürtelgehänge, Speise- bzw. Gefäßbeigaben und in einem Fall auch ein Amulett (Cyprea tigris) sowie eine römische Münze, die sie in enge Verbindung mit den verhältnismäßig gut ausgestatteten jungen Frauen und Kindern der Subgruppe 2A2 bringen. Im Grabbau unterscheiden sie sich jedoch deutlich. Allgemein kann zur Lage der Objekte in der Kombinationsgruppe 5 festgehalten werden, dass Kämme und Gefäße bzw. Speisebeigaben fast immer rechts der Toten lokalisiert wurden, vorwiegend in Becken- bzw. Oberschenkelhöhe, aber mit merkbarem Abstand zum Körper. Die Waffen wurden zu selten in situ aufgefunden, um hier eine qualifizierte Aussage treffen zu können. Die Metallobjekte aus den Gräbern waren vorwiegend aus Eisen gefertigt. Die Kombinationsgruppe 5 kann zusammenfassend als Einzelbestattungen in gestreckter Rückenlage und Normausrichtung mit Holzkammern und teilweise Särgen beschrieben werden, die sich durch durchschnittliche Ausstattungen auf dem Niveau der Subgruppen in zwei Bereiche untergliedern lassen: Bestattungen mit Schmuckelementen ohne Waffen korrelierend mit weiblichen Individuen, und Bestattungen mit Waffen und Töpfen aber ohne Schmuck, die vorwiegend in Gräbern männlicher Personen auftraten. Die Pathologien geben keine statistisch signifikanten Muster wieder (Abb. 5.18a, 5.18b), es ist jedoch zu beobachten, dass auch Schwerkranke mit Waffen bzw. Saxen ausgestattet wurden, Anzeichen von Traumata hingegen komplett fehlen.

Kombinationsgruppe 6 In Kombinationsgruppe 6 befinden sich neun Bestattungen (Tab. B.31), bei denen es sich fast ausschließlich um Erwachsene unterschiedlicher Altersstufen handelt (Tab. B.32).Von den vier als männlich bestimmten Individuen der Gruppe sind

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Abb. 5.12: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Kombinationsgruppe 6.

zwei im fortgeschrittenen Erwachsenenalter, eines ist frühadult und eines ein Kind der Stufe Infans I. Die fünf Frauen der Gruppe sind über die Altersstufen frühadult bis spätadult verteilt (Abb. 5.12). Die Einzelbestattungen wiesen Reste hölzerner Grabarchitektur auf, die aber großteils nicht näher bestimmt werden konnten, waren W-O bzw. regelhaft orientiert und die Körper in gestreckter Rückenlage beigesetzt (Tab. B.33). Alle diese Gräber wiesen Störungen auf, die meisten davon antike. Die Ähnlichkeit der Gräber in diesem Cluster ist generell nicht so eng zueinander wie die in den anderen Kombinationsgruppen mit Einzelbestattungen, was wohl auf die hohe Störungsrate zurückzuführen ist. Alle Individuen hatten Beigaben bei sich. Zumeist fanden sich in den Gräbern zwei bis sechs Objekte, in Ausnahmefällen bis zu zwölf (Tab. B.34). Im Grunde ähnelt das Spektrum der Objektkategorien dem der Kombinationsgruppe 5. Am häufigsten fand sich Essen/Trinken–Ess- und Trinkzubehör (77.8%) in den Gräbern, besonders in Form von Töpfen. Knapp die Hälfte der Bestattungen beinhaltete auch Speisen. Kleidung liegt aus zwei Drittel der Gräber vor, sowohl in Form von Funktionskleidung–Gürtelzubehör als auch Schmuck, hier ausschließlich Perlenketten (Halsschmuck). Nur etwa die Hälfte der Gräber wies Objekte aus Waffen/Rüstung/Reiten, Alltag oder Toilette/Hygiene auf. Kult/Symbolik oder Münze

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waren gar nicht vorhanden. Aufgrund der spezifischen Kombinationen lassen sich zwei Subgruppen differenzieren73. Kombinations-Subgruppe 6A umfasst alle männlichen Individuen der Kombinationsgruppe 6 (Abb. 5.13; Tab. B.31). In allen Bestattungen lagen zumindest zwei Objekte der Kategorie Waffen/Rüstung/Reiten vor, eines davon immer eine Angriffswaffe. Am häufigsten waren Pfeile und Lanzen vertreten (Tab. B.35). In der Hälfte der Gräber fand sich auch Waffenzubehör in Form von Wehrgehängen bzw. Verteidigungswaffen (Schilde). Die Waffen kamen immer gemeinsam mit einem Element aus dem Bereich Essen/Trinken vor, v.a. Töpfe (75.0%) in Verbindung mit Speisebeigaben (75.0%), aber auch Kannen und einmal ein Becher. Fallweise waren Kämme (Toilette/Hygiene) und/oder Alltag–Werkzeug (beide 75.0%) vorhanden. Kleidungselemente waren nur in der Hälfte der Gräber durch Gürtelgarnituren vertreten. Hervorzuheben sind innerhalb der Subgruppe 6A der frühmature Mann BM013 und sein frühadulter Geschlechtsgenosse BM052. Die beiden stechen nicht nur innerhalb ihrer Kombinationsgruppe, sondern im gesamten Gräberfeld durch ihre Objektvielfalt mit neun bzw. elf Gegenständen pro Grab hervor. Mit Lanze, Sax und Schild sowie Gürtelgarnitur und Wehrgehänge verfügte die Bestattung BM013 über eine umfassende Waffenausstattung. BM052 wies nahezu dieselben Elemente auf, ließ jedoch ein Schwert vermissen. Da es sich jedoch um ein antik gestörtes Grab handelt und Reste des Wehrgehänges vorhanden waren, kann ein ursprüngliches Vorhandensein eines Sax bzw. einer Spatha als wahrscheinlich angenommen werden. Die Bestattung war zusätzlich zum hölzernen Grabeinbau von einer partiellen ringförmigen Grabenstruktur umgeben, welche der Rest einer ehemaligen Hügelkonstruktion über der Bestattung sein könnte, was BM052 zu einem Unikum im Mingolsheimer Gräberfeld macht. Es dürfte auch an der Grabarchitektur liegen, dass BM052 nur sehr lose an die Gruppe 6 gebunden ist und generell eher abseits der übrigen Äste im Dendrogramm aufscheint (vgl. Abb. 5.2; BM052 ist die linke Bestattung in der Subgruppe 6A). Der Grabeinbau sowie die Waffen stellen nichtsdestotrotz eine Verbindung zur Subgruppe 6A her. Im Gegensatz zu diesen deutlich Waffen dominierten Gräbern besitzen die anderen beiden Bestattungen der Subgruppe 6A nur Pfeilspitzen als Waffenelemente und generell weniger Objekte – vier bzw. fünf (Tab. B.34). Akute Pathologien weisen drei Individuen auf (Tab. B.36), allerdings keine Schweren Erkrankungen oder Schwere Verletzungen, sondern Bewegungseinschränkungen (Wirbelsäulenschäden), Körperschwäche (Anämie) oder Probleme am Kauapparat (parodontale Erkrankungen). Kombinations-Subgruppe 6B wird von vier Frauen im Erwachsenenalter (Abb. 5.13; Tab. B.31) gebildet. Die Bestattungen wiesen zwei bis sieben Objekte auf (Tab. B.34). Darunter befand sich immer ein Kleidungselement, hier Gürtelzubehör (Schnallen, 75.0%) und/oder Schmuck (Perlenketten, 75.0%). Essen/Trinken in Form von Ess- und Kochgeschirr (Töpfe) stammt aus drei Viertel der Gräber. Vereinzelt kamen Becher oder Speisebeigaben, Kamm (Toilette/Hygiene) oder Messer (Alltag) vor (Tab. B.35). Bei den akuten Pathologien dominierten in dieser 73 Zwar von allen Clusterverfahren der Kombinationsgruppe 6 zugewiesen, kann die spätadulte Frau aus Grab BM018 nicht näher mit den anderen Bestattungen verknüpft werden. Es handelt sich um eine Einzelbestattung mit einem Kamm. Ähnlich wie die Bestattungen BM005 und BM058 der Kombinationsgruppe 2 kann BM018 also nur mit Vorbehalten in die ermittelte Gruppe gerechnet werden und dürfte einen statistischen Fehler darstellen.

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Abb. 5.13: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Kombinationsgruppe 6.

Subgruppe v.a. Bewegungseinschränkungen durch Wirbelsäulenerkrankungen oder Rachitis und Körperschwäche in Form von Diabetes. Schwere Verletzungen oder Schwere Erkrankungen konnten nicht festgestellt werden (Tab. B.36). Zu den erweiterten Objektkategorien in der gesamten Kombinationsgruppe 6 ist festzuhalten, dass Objekte aus Essen/Trinken sowie Kämme vorwiegend an der rechten Körperseite beigelegt wurden und häufig eine gewisse Distanz zum Skelett aufwiesen. Auch bei den Waffen war eine Tendenz zur rechten Körperseite festzustellen. Viele Objekte waren aber disloziert. Kleidungsaccessoires wurden, soweit nachvollziehbar, in Trageposition mitgegeben. Metallgegenstände waren vorwiegend aus Eisen gefertigt. Intentionale Fragmentierungen sind nicht nachweisbar. Zur Sichtbarkeit der Objekte während der Beisetzung kann keine

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definitive Aussage getroffen werden. Aufgrund der Reste hölzerner Grabeinbauten muss aber damit gerechnet werden, dass Gegenstände nicht unbedingt im Zuge des Begräbnisses zu sehen waren, z.B. wenn geschlossene Särge verwendet wurden. Auch in der Kombinationsgruppe 6 zeigt sich, dass auf Ebene der Subgruppen der Genderaspekt eine wesentliche Rolle bei der Ausstattung der Bestatteten spielte. Bemerkenswert ist, dass für die beiden außerordentlich gut ausgestatteten Männer der Waffengräber BM013 und BM052 aus pathologischer Sicht keine Hinweise für Kampfaktivitäten vorliegen und besonders der unter dem vermuteten Grabhügel bestattete Mann BM052 durch seine Körperschwäche und sein junges Alter kaum eine lebensnahe Identität widerspiegeln dürfte.

Kombinationsgruppe 7 Kombinationsgruppe 7 ist mit zwei Bestattungen (Tab. B.37) sehr klein und resultiert v.a. aus der starken Andersartigkeit der beiden Gräber zum Rest des Gräberfeldes. In der finalen Bewertung des gesamten Gräberfelds kann dieser Cluster nicht zu stark gewichtet werden, da seine Aussagekraft aufgrund der geringen Anzahl an Gruppenmitgliedern und deren Konstitutionsgrundlagen beschränkt ist. Bei den beiden Gräbern handelt es sich um einen früh- und einen spätadulten Mann (Abb. 5.14; Tab. B.38), die durch den Kontext in Mehrfachbestattungen, das Vorhandensein von Beigaben und den Nachweis von hölzernen Grabkammern verbunden sind. Letzteres Attribut trennt sie von den übrigen Mehrfachbestattungen (Kombinationsgruppe 3 bzw. 4; vgl. Tab.  5.2), während ersteres sie von den Gruppen 1, 2, 5 und 6 abhebt. Beide Skelette befanden sich in gestreckter Rückenlage (Tab. B.39). Bestattung BM039b ist ein spätadultes, männliches Individuum, in dessen Grab später eine spätadulte Frau (BM039a/Kombinationsgruppe 4B) nachbestattet wurde. Der Mann war mit umfangreichem Inventar beigesetzt worden, welches neben Alltag–Werkzeug (Messer), Essen/Trinken (Koch- und Trinkgeschirr, Speisebeigaben), Toilette/Hygiene (Kamm) und Kleidung–Funktionskleidung (tauschierte Gürtelgarnitur) ein großes Spektrum an Waffen/Rüstung/Reiten in Form einer kompletten Waffenausstattung mit Spatha, Sax und jeweils zugehörigen Wehrgehängen, Lanze und Schild umfasst (Tab. B.41). Der frühadulte Mann BM048-1 wurde in einem bereits bestehenden Grab einer erwachsenen Frau (BM048-2/Kombinationsgruppe 4A) nachbestattet, sein Grab aber zu späterem Zeitpunkt wieder geöffnet. Ein Störungstrichter, durch den offenbar Artefakte aus dem Grab entnommen wurden, ist deutlich in der Befundzeichnung zu erkennen. Auch der rechte Arm des Toten war in diesen Trichter verlagert (vgl. Schäfer 2005). Von den ursprünglich im Grab vorhandenen Objekten sind nur ein Gürtelbeschlag, eine Lanze, eine Perlenkette und Fragmente zurück geblieben. Diese für das Gräberfeld ungewöhnliche Kombination von Elementen aus Waffen/ Rüstung/Reiten und Kleidung–Schmuck ist ein weiterer Grund für die isolierte Stellung dieser Bestattung, wohingegen im Fall von Grab BM039b eher die Quantität des Inventars ausschlaggebend war. Akute Pathologien konnten nur am Mann BM039b festgestellt werden, der durch Parodontitis erzeugte Probleme am Kauapparat aufwies sowie Körperschwäche, hervorgerufen durch eine Sinusitis maxillaris (Abb. 5.18a, 5.18b; Tab. B.42). Beide Männer wiesen Schwere Erkrankungen in Form von Meningitis auf. Es kann hier jedoch nicht mehr entschieden werden, ob diese zum Zeitpunkt des Todes noch akut waren. Traumata bzw. Schwere Verletzungen fehlten hingegen gänzlich.

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Abb. 5.14: Bad Mingolsheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Kombinationsgruppe 7.

5.2 Vergleich der Kombinationsgruppen Die Gliederung für Bad Mingolsheim durch die Clusterverfahren beruht auf der Korrespondenz von Grabtyp, Grabbau und Grabausstattung: Gruppen mit Mehrfachbestattungen oder Einzelbestattungen ohne Objekte und Gruppen mit Mehrfachbestattungen oder Einzelbestattungen mit Grabinventaren, fallweise mit Holzeinbauten. Die Kombinationsgruppen 1, 2, 5 und 6 umfassen die Einzelbestattungen des Gräberfeldes, wobei die letzteren drei Gruppen beigabenführend sind. Die Kombinationsgruppen 3, 4 und 7 stellen die Mehrfachbestattungen dar, die Gruppe 4 jene ohne Beigaben. Grundsätzlich wurden in Mingolsheim mit wenigen Ausnahmen Gegenstände mit ins Grab gegeben, die keinen auffallenden Materialwert repräsentieren. Bei den erweiterten Objektkategorien lassen sich zwischen den Kombinationsgruppen keine nennenswerten Unterschiede nachvollziehen. Sofern die Lage der Objekte in situ im Grabkontext beobachtet werden konnte, wurden Kleidungsaccessoires in Trageposition vorgefunden, während Speise- und Gefäßbeigaben eine klare Präferenz zur Lage an der rechten Körperseite in merkbarer Distanz zum Skelett aufwiesen. Diese Lage erschien unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand der Bestatteten. Auch Waffen und Kämme zeigten eine Tendenz zur Lage an der rechten Körperseite. Letztere fanden sich ebenfalls häufig in erkennbarem Abstand zum Leichnam, während Waffen sowohl nahe am Körper getragen als auch beigelegt wurden. Intentionale Fragmentierungen konnten in keinem Fall nachgewiesen werden. Die Frage nach der Sichtbarkeit der Objekte bei der Bestattung ist nicht befriedigend zu beantworten, da keine Angaben zu Textilresten an den Objekten vorlagen, um auf eventuelle Umwickelungen schließen zu können. Bei den Sargbestattungen der Kombinationsgruppe 5 muss aus rationalen Überlegungen aber die Möglichkeit in Betracht gezogen werden,

bad mingolsheim

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Kombinationsgruppen

! 1 ! 2 ! 3

! 4 ! 5 ! 6

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! 7 N

1

5

10m

dass der Sarg bereits geschlossen zur Beisetzung gebracht wurde und damit zumindest alle Kleidungsbestandteile dem Blick der Anwesenden entzogen waren. Das Fundspektrum der identifizierbaren Objekte des gesamten Sample ist dominiert durch Gegenstände aus Essen/Trinken und Kleidung, beide mit je über 25.0% (Abb. 5.16), gefolgt von Waffen/Rüstung/Reiten (18.3%) und Toilette/ Hygiene (13.6%). Im Spektrum der Alltagsgegenstände (14.0%) ist das Fehlen auf spezifische Tätigkeiten hinweisender Objekte immanent, sieht man von den wenigen Spinnwirteln in Frauengräbern der Kombinationsgruppen 2 und 5 ab. Dabei ist auffallend, dass Alltag generell häufiger in Frauenbestattungen – besonders in den Subgruppen 2A und 5A – vorkommt. Kult/Symbolik ist nur in Einzelfällen vertreten. Auch wenn durch unterschiedliche Kombination eine große Vielfalt an Einzelinventaren vorliegt, stellt der Querschnitt durch das Beigabenspektrum eine relativ begrenzte Auswahl an möglichen mitzugebenden Objekten dar. In allen drei beigabenführenden Einzelbestattungs-Gruppen (2, 5 und 6) lassen sich auf Basis der Beigabenkombinationen Subgruppen definieren, die bei Vergleich mit den anthropologischen Daten v.a. durch eine Geschlechterdichotomie geprägt sind (Abb. 5.17a). So sind die Subgruppen 2A, 5A und 6B, in denen Schmuck, Töpfe, Kämme, Gürtelschnallen und Werkzeuge in Form von Messern, aber kaum Waffen vorkommen, vorwiegend aus weiblichen Individuen konstituiert. Anzumerken sind zwei subadulte männliche Individuen in Subgruppe 2A, welche in eindeutig weiblich konnotierter Weise beigesetzt wurden. Die Subgruppen 2B, 5B und 6A weisen hingegen nie Schmuck auf, nur selten Alltagsgegenstände, dafür immer Waffenattribute und bestehen hauptsächlich aus männlichen Individuen. Auffallend ist die Dominanz von Topfbeigaben in Frauenbestattungen, wohingegen Trinkgeschirr in statistischer Signifikanz nur in der männlich geprägten Subgruppe

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am rande des grabs

Abb. 5.15: Bad Mingolsheim. Räumliche Verteilung der Kombinationsgruppen im Gräberfeld.

Abb. 5.16: Bad Mingolsheim. Verteilung der ObjektKat1Optionen auf alle identifizierbaren Objekte im Gräberfeld.

2B vorkommt, während Töpfe hier fehlen. Bei den Männer-Subgruppen lässt sich außerdem eine Korrespondenz zwischen Grabbau und Inventarumfang und damit einhergehender Objektvielfalt erkennen. Die Subgruppe 2B (ohne Grabeinbauten) besitzt Inventare von ein bis vier Objekten, während die Subgruppen 5B und 6A (mit Einbauten) mindestens vier Objekte bis hin zu zwölf beinhalten. Bemerkenswert ist, dass die Einzelbestattungen ohne Beigaben (Kombinationsgruppe 1) auch alle keine Grabeinbauten aufweisen, was zum Teil zwar auf der Erhaltung der Gräber beruhen mag, jedoch auch auf eine Korrelation zwischen Aufwand und Ausstattung hindeuten könnte. Bei den weiblich dominierten Subgruppen 2A, 5A und 6B ist eine solche Beziehung jedoch nicht so deutlich nachvollziehbar. Während die Variante 1 der Subgruppe 2A (ohne Einbauten) sehr wenige Objekte aufweist und so in Bezug zu den Subgruppen 5A und 6B (beide mit Einbauten und mindestens vier Objekten) auch eine Aufwand-QuantitätRelation postuliert werden könnte, befinden sich die umfangreichsten Inventare in den Gräbern der jungen Frauen und Kinder der Subgruppe 2A, Variante 2 mit sieben bis elf Objekten, die aber keine Einbauten besitzen. Beigabenführende Bestattungen, die nicht klar einer geschlechtskonnotierten Gruppe zugewiesen werden können, weisen entweder keine der ausschlaggebenden Objektkategorien auf (z.B. BM005/Kombinationsgruppe 2, BM032/Kombinationsgruppe 5), oder sie besitzen Objekte sowohl weiblicher als auch männlicher Konnotation und nehmen eine Sonderposition ein (z.B. BM019/Kombinationsgruppe 5, BM0481/Kombinationsgruppe 7).

bad mingolsheim

135

(a)

(b)

Abb. 5.17: Bad Mingolsheim. Geschlecht und Alter in den Kombinationsgruppen: (a) Geschlecht; (b) Alter.

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am rande des grabs

Tab. 5.2: Bad Mingolsheim. Mehrfachbestattungen und das Verhältnis von Alter und Geschlecht in den einzelnen Grabverbänden.

Interessant sind die Altersmuster, die zwar nicht ganz so klar in Erscheinung treten wie die Geschlechtsfaktoren, aber dennoch deutlich erkennbar sind (Abb. 5.17b). Die Subgruppe 2A, Variante 2 setzt sich zur Gänze aus Kindern bzw. subadulten und jungen Frauen zusammen, während die Männer der Subgruppe 2B alle im fortgeschrittenen Alter verstarben. Die weiblichen Individuen der Subgruppen 5A und 6B starben hingegen großteils (früh-)adult. Kinder oder Jugendliche stellen in diesen Subgruppen die Ausnahme dar. Bei den Männergräbern ist die Subgruppe 5B v.a. durch Kinder und ältere Männer dominiert, während 6A vorwiegend erwachsene Individuen umfasst. Am deutlichsten wird der Altersfaktor durch die Ritualdaten ausgedrückt. Die Kombinationsgruppen 3, 4 und 7 stellen die Mehrfachbestattungen des Gräberfeldes dar. In ihnen ist kein einziges subadultes Individuum vertreten (Tab. 5.2)! Offenbar war die Bestattung in mehrfach genutzten Grabverbänden eine exklusiv Erwachsenen vorbehaltene Behandlung. Der Genderfaktor spielte hier bei der Selektion keine primäre Rolle, denn das Geschlechterverhältnis der drei Kombinationsgruppen zusammen betrachtet zeigt sich ausgewogen. Auffallend ist, dass mit einer Ausnahme immer Männer und Frauen gemeinsam in den Mehrfachgräbern vorkamen. Nur in BM021/BM021a waren zwei Frauen bestattet. Bei den Inventaren der Mehrfachbestattungen können keine spezifischen Muster erkannt werden. Generell ist aber festzuhalten, dass Personen in multiplen Bestattungen häufiger ohne Beigaben bestattet wurden (Kombinationsgruppe 4), die Divergenz zwischen wenigen überdurchschnittlich ausgestatteten (Kombinationsgruppe 7) und durchschnittlich ausgestatteten Gräbern (Kombinationsgruppe 3) aber unverhältnismäßig groß ist im Vergleich zu den Inventaren der Einzelbestattungen untereinander. Beim Vergleich der Cluster mit den pathologischen Daten konnte aufgrund der geringen Menge aussagekräftiger Daten zu akuten Pathologien, die den Symptomatikkategorien zugeordnet werden konnten, statistisch keine signifikanten Ergebnisse erzielt werden (Abb. 5.18b), und auch mit den verfügbaren Daten lassen sich keine deutlichen Korrelationen zwischen bestimmten Kombinationsgruppen und Symptomatikkategorien erkennen. Auffallend ist jedoch, dass es kaum Hinweise auf schwere Traumata oder Gewalteinwirkungen im Gräberfeld gibt, während Schwere Erkrankungen quer durch alle Kombinationsgruppen vorkommen. In diesem Zusammenhang ebenfalls salient ist, dass das einzige Individuum des Samples, das nachweislich

Grabnr.

Grabtyp II

Grabtyp III

Geschlecht

Alter

BM006a

Nachbest.

Einzelbest.

weiblich

BM006b

Erstbest.

Einzelbest.

männlich

BM021

Nachbest.

Einzelbest.

weiblich

x

 

 

 

 

BM021a

Erstbest.

Einzelbest.

weiblich

 

x

 

 

 

BM39a

Nachbest.

Einzelbest.

weiblich

BM39b

Erstbest.

Einzelbest.

männlich

BM44a

Nachbest.

Einzelbest.

männlich

x

 

 

 

 

4B

BM44b/1

Nachbest.

Doppelbest.

männlich

 

 

 

x

 

4B

BM44b/2

Nachbest.

Doppelbest.

männlich

 

 

 

x

 

4B

BM44c

Erstbest.

Einzelbest.

weiblich

x

 

 

 

 

4A

BM48-1

Nachbest.

Einzelbest.

männlich

x

BM48-2

Erstbest.

Einzelbest.

weiblich

 

 

 

 

x

4A

frühadult

adult

spätadult

Kombinationsgruppe frühmatur

adult-senil

x

3 x

4A

x

4B 3 4B

x

7

7

bad mingolsheim

137

(a)

(b)

Abb. 5.18: Bad Mingolsheim. Verteilung pathologischer Veränderungen auf die Kombinationsgruppen: (a) Vorhandensein pathologischer Veränderungen (Anzahl = Individuen pro Gruppe); (b) akute Symptomatiken zum Zeitpunkt des Todes (Anzahl = Symptomatikbefunde pro Gruppe).

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am rande des grabs

gewaltsam ums Leben kam – BM061/Kombinationsgruppe 1 – , in einem Grab ohne Inventar und Einbauten beerdigt wurde, während Personen mit Schweren Erkrankungen oder Körperschwäche – ungeachtet ihrer körperlichen Verfassung – auch mit Waffen bzw. umfangreichen Inventaren beigesetzt wurden (z.B. BM011 und BM024/beide Kombinationsgruppe 5, BM033/Kombinationsgruppe 2, BM039b/Kombinationsgruppe 7).

5.3 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Bad Mingolsheim 5.3.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten Bei der Betrachtung der Mingolsheimer Muster in Hinblick auf den Bezug zu den Lebensidentitäten der Verstorbenen fällt zunächst auf, dass die Totenidentitäten durch die Beigabenkombinationen in erster Linie eine Genderdichotomie basierend auf biologischem Geschlecht widerspiegeln, während das Sterbealter durch Grabgestaltung in Kombination mit Ausstattungsumfang und selten auch über einzelne Objekte referenziert wurde. Die Repräsentation sozialen Ranges könnte hier theoretisch durch die Korrespondenz zwischen Aufwand und Quantität der Grabinventare erfolgt sein. Allerdings ist mit dieser Deutung vorsichtig umzugehen, da die weiblich geprägten Subgruppen dieses Äquivalent nicht so klar erkennen lassen. Hier sind die umfangreichsten Inventare in Gräbern ohne Einbauten zu verzeichnen – Subgruppe 2A2. Außerdem sind in der Subgruppe 5B, welche extensiven Grabbau erkennen lässt bei quantitativ umfangreicheren Ausstattungen, männliche Kinder dominant, für welche zum Zeitpunkt des Todes eine führende soziale Stellung innerhalb der vertikalen Sozialstruktur aufgrund des Alters jedoch unwahrscheinlich ist. In den unaufwendig gestalteten Bestattungen der Subgruppe 2B sind hingegen ausschließlich Männer im „besten“ Alter anzutreffen, denen eigentlich aufgrund ihres Lebensabschnitts eine bedeutendere Rolle in der Gesellschaftsorganisation zukommen müsste als den jungen Knaben der Subgruppe 5B. Dieser Umstand lässt es als fraglich erscheinen, dass in den Knabengräbern alleinig eine vorbestimmte, aber noch nicht eingenommene führende soziale Rolle ausgedrückt wurde, denn in diesem Fall würde man zumindest eine gleich starke Betonung dieses Attributs in den Gräbern der Personen erwarten, die diese Rollen beim Zeitpunkt ihres Todes tatsächlich einnahmen. Der Schild kam hingegen nur in Gräbern erwachsener Männer vor (BM012, BM013, BM039b, BM040, BM052), sodass ein Bezug zur sozialen Hierarchie möglicherweise durch einzelne Objekte hergestellt wurde, nicht aber durch gesamte Ensembles oder Grabgestaltung. Erfahrungsgemäß finden sich auch Spathen nur in Gräbern erwachsener Männer und aufgrund ihrer Exklusivität und Vorkommen in meist umfangreichen Inventaren werden sie als Statuszeichen der gesellschaftlichen Position ihrer Träger interpretiert (Theune 2004: 269). Da in Mingolsheim aber nur eine einzige Spatha (BM039b) vorhanden ist, kann hier keine Aussage zur Altersaffinität getroffen werden. In den weiblichen Bestattungen ist eine Altersdetermination einzelner Objektgruppen nicht nachvollziehbar. Die einzigen beiden Kult/Symbolik-Objekte des Gräberfeldes stammen allerdings aus den Kindergräbern BM035 und BM0046. Theoretisch könnte man hier ein spezielles Schutzbedürfnis für jung Verstorbene hineinlesen, allerdings ist mit nur zwei Exemplaren keine statistische Signifikanz für diese Beobachtung gegeben.

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139

Die im Grab konstruierte Totenidentität gibt aber keine Auskunft über die vorherige alltägliche Lebensrealität oder konkrete Alltagsidentitäten der Verstorbenen. Für Mingolsheim können, wie für zahlreiche andere alamannenzeitliche Gemeinschaften, eine agrarische Wirtschaftsweise und einfache Lebensverhältnisse angenommen werden (Krohn 2001), was sich eventuell auch in der Schlichtheit der Mingolsheimer Inventare und den einfachen verwendeten Materialien niederschlägt. Eine Arbeitsteilung mit zumindest ansatzweiser Spezialisierung für die einzelnen Gemeinschaftsmitglieder wäre in einer solchen Lebenssituation zu erwarten, da die landwirtschaftliche Tätigkeit sehr arbeitsintensiv war und viele verschiedene Arbeitsschritte involvierte (Wurm 2001; Mitterauer 2003). Dennoch fand sich in den Gräbern kaum ein Hinweis auf Handwerk, Landwirtschaft oder Haushaltstätigkeiten (vgl. hierzu Brather 2008a: 163). Werkzeuge waren hauptsächlich durch „Allround“ -Geräte wie Messer vertreten, die auf keine spezifische Beschäftigung hinweisen. Dieser Umstand zeigt, dass die im Grab konstruierte Identität der Toten nicht den Alltagstätigkeiten in der Gemeinschaft entsprach. Auch die Repräsentation einer idealisierten Lebendgesellschaft scheint fraglich, denn obwohl einzelne Attribute u.U. als Statusmarker und/oder Hinweis auf eine soziale Hierarchie gedeutet werden können, so war das grundlegende Motiv der Totendarstellung unabhängig vom Umfang der Ausstattungen ein relativ kohärentes Bild, das vermittelt wurde: Männer und teilweise Knaben mit Waffen und Attributen, die in Richtung Krieger oder Kampf verweisen; Frauen und Kinder in festlicher Gewandung. Da weder die pathologischen Muster noch das Alter dieses grundlegende Sujet beeinflusst zu haben scheinen, kann nicht davon ausgegangen werden, dass damit eine geschönte Version der Gesellschaft dargestellt wurde, da selbst in idealisierter Weise subadulte Individuen nicht durchwegs in derselben Konnotation wie die Erwachsenen oder gar „überlegen“ gesehen worden wären, wie das eine rein sozial-orientierte Interpretation der Subgruppen-Konstellationen unterstützen würde. Viel wahrscheinlicher dürfte diese Konstruktion der Totenidentität auf eine imaginative Folgewelt gerichtet gewesen sein (siehe Unterkapitel 5.3.2). Auffallend ist, dass frühadulte Frauen und Mädchen sowie Knaben mit weiblich konnotierten Inventaren eher umfangreichere Ausstattungen mitbekamen, wie etwa in der Subgruppe 2A2 bzw. die beiden ähnlich ausgestatteten Mädchen BM024 und BM046 der Kombinationsgruppe 5, während bei den Frauen ab dem Erwachsenenalter mehr Aufwand im Grabbau betrieben wurde (Subgruppe 5A/6B). Der Trend von positiv korrelierender Ausstattungsquantität und Grabbau in den männlich konnotierten Subgruppen kann bei den Frauen nicht beobachtet werden. Der Verlust von Kindern und besonders jungen Frauen, die durch ihr Alter und die Gebärfähigkeit in einer Gesellschaft mit hoher Kindersterblichkeit einen besonderen Wert als Garanten für den künftigen Erhalt der Gemeinschaft hatten, war ein sozial besonders prekäres Ereignis (Brather 2008b: 268f.). Möglicherweise deutet das Fehlen jeglicher Grabbauten in den Gräbern junger Frauen und Mädchen darauf hin, dass die Tragik dieser Todesfälle nicht öffentlich zur Schau gestellt werden sollte und auf eine groß angelegte Inszenierung der Bestattungsfeier verzichtet wurde. Unterschiede zwischen der Zusammensetzung der Ausstattungen von Kindern und der von Erwachsenen konnten generell nur in Ausnahmefällen durch das Fehlen spezifischer Objekte, wie etwa fehlender Schilde in Kindergräbern, oder einer weniger klar ausfallenden Geschlechterdichotomie nachvollzogen

140

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werden (z.B. BM032/Kombinationsgruppe 5, BM058/Kombinationsgruppe 2). Tatsächlich signifikante Differenzen waren aber nicht zu erkennen – ganz im Gegenteil: Spezielle Bezüge zur Kinderwelt wurden überhaupt nicht hergestellt, nicht einmal bei den Kleinsten der Stufe Infans I. B. Lohrke (2002: 148; 2004) hat diesen Umstand als generelles Phänomen in der Merowingerzeit am Beispiel von über 900 Bestattungen herausgearbeitet. Mit einem frühen Tod war jungen Verstorbenen die Erfüllung ihrer Lebensaufgaben verwehrt, da sie grundlegende Transformationsphasen im Lebensverlauf nicht erreicht hatten. Möglicherweise wurde durch die den Erwachsenen gleichende Ausstattungen junger Personen versucht verstärkt auszudrücken, dass zu Lebzeiten nicht eingenommene Positionen im Jenseits keine Restriktion bedeuteten. Dies würde auch die hohe Quote an Kindern in der gut ausgestatteten, männlich konnotierten Subgruppe 5B erklären und eine Interpretation unterstützen, in welcher die Totenidentität nur marginal vom alltäglichen Leben beeinflusst wurde. Obwohl Variabilität im Umfang der Ausstattungen und damit auch in den Objektkombinationen evident ist, muss die Formenvielfalt des Gesamtspektrums in Mingolsheim eher als gering bezeichnet werden. Die Variationsbreite der möglichen Grabbeigaben war offenbar begrenzt, was auf eine formalisierte und kontrollierte Beigabensitte hinweist. Bei der Quantität der Inventare muss auch mit dem Einfluss ökonomischer Möglichkeiten der Hinterbliebenen gerechnet werden, obwohl ein an Objekten gemessener Reichtum nichts an der grundlegenden Motivvermittlung unterschiedlich umfangreich ausgestatteter Bestattungen ändert. Auch die sehr einheitlichen Lageseiten und Positionen der Beigaben im Grab verweisen auf eine Normierung des Bestattungsrituals. Dass in Abhängigkeit zum Geschlecht die grundlegend selben Attribute in allen Inventaren ausgedrückt wurden, unabhängig von Alter oder Gesundheitszustand, weist auf eine Totengemeinschaft hin, die ihre eigene distinktive Existenz gegenüber den Lebenden formierte, allerdings in den Grundstrukturen dieser Lebendgemeinschaft ähnelt. Besondere Beachtung müssen in Mingolsheim die Mehrfachbestattungen erfahren. Die Exklusivität dieses Ritus für Erwachsene ist an sich schon erstaunlich, mehr aber noch, dass sich in den meisten Mehrfachgrablegen die Kombination Mann-Frau fand (vgl. Tab. 5.2). Da es sich bei dem gleichzeitig im Grab BM044 nachbestatteten Männerpaar BM044b/1 und 2 vermutlich um Zwillinge handelt (Czarnetzki 2005: 552), kann zumindest in diesem einen Fall auf eine enge verwandtschaftliche Beziehung geschlossen werden, welche gemeinsam mit dem zeitgleichen Tod der Bestatteten ausschlaggebend für die gemeinsame Beisetzung gewesen sein dürfte. Eine verwandtschaftliche Verbindung könnte so auch bei den anderen Mehrfachbestattungen der Grund für die Nutzung derselben Grablege gewesen sein. Es ist jedoch schwierig zu mutmaßen, in welchem genauen Verhältnis die Bestatteten zueinander standen. Während man etwa im Grab des spätadulten Mannes BM006b, in dem die adulte Frau BM006 nachbestattet wurde, eine (Ehe)-partnerschaftliche Verbindung vermuten kann, ist beim vierfach belegten Grabkomplex BM044 eine solche Erklärung nicht plausibel. Hier könnte es sich ebenso um Geschwister oder Eltern-Kind-Verhältnisse handeln. In den Bestattungen BM048-1 und -2 bzw. BM039a und b kann unter Berücksichtigung er Alters- und Geschlechtsverhältnisse (Tab. 5.2) ebenfalls eine Ehe-ähnliche Beziehung als Erklärungsmodell herangezogen werden. Grundsätzlich kann aber auch eine andere soziale Beziehung als Motivation für eine gemeinsame

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Bestattung nicht ausgeschlossen werden (vgl. Nowotny 2011: 459). Das Motiv für die gemeinsame Bestattung der beiden Frauen aus BM021/a ebenfalls offen. Grundsätzlich ist in den Mehrfachbestattungen ein Gefolgschaftsmotiv als Faktor für das fast regelhafte gemeinsame Auftreten von Männern und Frauen in einem Grab unwahrscheinlich, da Gefolgschaftsverbände im Frühmittelalter ein maskulin dominiertes Phänomen darstellen. Familienbasierte Beweggründe erscheinen als mögliche Interpretation plausibel, liefern aber keine Erklärung für das Fehlen von Kindern in den Mehrfachgrablegen. Es kann nur gemutmaßt werden, was der Grund für den Ausschluss subadulter Individuen von dieser Behandlung war – gesellschaftliche Tabus, ontologische Konzepte? Die in den Gräbern geschaffenen Identitäten und Beziehungen der Verstorbenen spiegeln eine Betonung sozialer Basiskategorien wider. Die Geschlechterdichotomie und die Altersfaktoren zeigen klar die Bedeutung dieser grundlegenden Aspekte der Gesellschaft auf. Auch die Hypothese von Familienbestattungen erwachsener Individuen würde in die Ebene dieser Basiskategorien fallen, da die körperliche Nähe der Toten mit der geteilten Nutzung eines Grabschachtes als Manifestation einer engen persönlichen Beziehung und realen Nähe im Leben interpretiert werden kann.

5.3.2 Jenseitsmodelle Welche Konstellationen deuten in Hinblick auf mögliche Jenseitskonzepte im Sinne der Modelle von W. Enninger und C. Schwens (1989) bzw. H. Härke (2003) auf spezifische Folgeweltkonzepte hin (Abb. 2.1)? Die formalisierte Identitätsdarstellung durch einen offenbar stark vordefinierten Auswahlkreis an Beigabenmöglichkeiten macht es schwer Gegenstände zu identifizieren, die als Hinweis auf bestimmte Ereignisse im Leben des Verstorbenen gedeutet werden könnten. Zwar ist denkbar, dass Teile des Grabinventars persönliches Eigentum des Bestatteten waren und für die Hinterbliebenen sich damit auch bestimmte Erinnerungen verbanden, da aber das Gesamtspektrum der Beigaben relativ normiert erscheint, gibt es keine spezifischen Indikationen auf aktive Bezugnahmen zu bestimmtem biografischen Ereignissen oder für besondere erinnerungsbehaftete Gegenstände. Damit kann eine Interpretation der Beigaben als metaphorische Darstellung bedeutender Erlebnisse im Leben des Toten eher ausgeschlossen werden. Dieser Mangel an biografischem Bezug macht auch das Bestatten der Beigaben als „Technik des Vergessens“ (Härke 2003: 118) unwahrscheinlich, sodass eine retrospektive Perspektive (sensu Enninger und Schwens 1989: 157–172, Dia. 1; Härke 2003: 114f.) auf die Beigaben nicht nachvollziehbar ist. „Potlatch“ (Härke 2003: 111f.) liegt im Sinne intentionaler Fragmentierung von Gegenständen nicht vor. Da zumindest bei einem Teil der Objekte wahrscheinlich ist, dass sie bei der Bestattung nicht sichtbar waren (siehe Ausführungen weiter oben in Unterkapitel 5.2), erscheint auch ein demonstratives Vergraben im Sinne von Reichtumsverzicht und -destruktion nicht als gegeben. Allerdings deutet die sehr restriktive Mitgabe von Schilden in Gräbern einer nur kleinen Gruppe – erwachsenen Männern – auf eine Funktion als Statusanzeiger hin, da sie einen stark exkludierenden Charakter aufweist. Sie steht damit in Härkes Modell am Übergang von der Vergangenheit zur Gegenwart (vgl. Abb. 2.1). Die in den Ausstattungen und im Grabbau offensichtliche Bezugnahme zu Alters-

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am rande des grabs

und Geschlechtsfaktoren, die aber nicht biografiespezifisch war, sondern sich auf soziale Basiskategorien beschränkte, stellt v.a. eine Relation zu horizontalen Grundstrukturen der lebenden Gemeinschaft dar und war damit auf eine IstSituation gerichtet bzw. gegenwartsorientiert. Der Verzicht auf die Reflexion alltäglicher Lebensbereiche zu Gunsten einer offensichtlichen Redefinition der Identität der Toten ist hingegen als prospektiv konnotiert zu bezeichnen (vgl. Unterkapitel 5.3.1). Bemerkenswert regelmäßig kamen in Mingolsheim Gefäßbeigaben vor. Hier kann H. Härkes (2003: 109–111; 115) Interpretation von Beigaben als metaphorische Einbindung des Verstorbenen in das Totenmahl angedacht werden oder eine Wegzehrung bzw. Ausstattung für den Verstorbenen auf seinem Weg ins Jenseits postuliert werden. Eine Interpretation der Gefäßbeigabe als Symbol für den Toten als Gastgeber ist abzulehnen, da nie komplette Geschirrsets oder hochqualitative Ware vorkommen, die einen solchen repräsentativen Zweck erfüllen würden. Im Gegensatz hierzu sei auf die umfangreichen Gefäßensembles in den sogenannten „Fürstengräbern“ der Eisenzeit verwiesen, die häufig als Zeichen für den Toten als Gastgeber im Jenseits gedeutet werden (vgl. Olivier 1999: 114). Da es sich bei den Gefäßen fast ausschließlich um Töpfe und Kannen, also Aufbewahrungs- und Zubereitungsgefäße, und nur selten um tatsächliches Ess- oder Trinkgeschirr (z.B. Schüsseln oder Becher) handelte, ist aus funktionaler Perspektive erstere Interpretation aber als eher sekundär einzustufen, da der Vorratscharakter auf eine zukunftsorientierte Konnotation hindeutet. Aber auch eine Interpretation als Totengabe (Härke 2003: 119) ist möglich. Kleidungsaccessoires kommen in der Regel in Trageposition vor, was bedeutet, dass sie bereits vor der Beisetzungszeremonie angelegt wurden (z.B. BM012, BM035, BM053, BM057). Als Geschenk an den Toten im Rahmen der Beisetzung fallen sie also weg. Gefäße wurden hingegen erst direkt im Grab positioniert und so ihr Bezug zum Toten direkt bei der Beerdigung gestaltet. In Mingolsheim waren die meisten Gefäße und Speisebeigaben nicht nahe am bzw. direkt in Kontakt mit dem Körper des Toten, sondern etwas abseits des Leichnams beigelegt (z.B. BM033, BM042, BM043). Möglicherweise spiegelt diese Distanz eine persönliche Entfernung des Verstorbenen von diesen Objekten wider und weist sie als Geschenke an den Toten im Rahmen der Beisetzung aus. Totengabe und Jenseitsausstattung schließen sich nicht zwangsweise aus, da eine Gabe an den Toten auch als Wegbegleiter für dessen Reise ins Jenseits gedacht sein kann. In Gefäßen können somit inspektive und prospektive Assoziationen erkannt werden. Ähnliches kann für Kämme angedacht werden, die ebenfalls häufig abseits des Körpers beigelegt wurden (z.B. BM011, BM021a, BM029, BM043). Bei den Waffen dürfte die Distanz zum Körper auf der Größe der Gegenstände basieren. Schwerter lagen zumeist in engem Kontakt am Körper (z.B. BM039b), während Lanzen und Schilde deutlich entfernt vom Leichnam beigelegt waren (BM039b, BM052; vgl. hierzu die Grabzeichnungen der betreffenden Gräber bei Schäfer 2005). Die umfangreichsten Inventare in den weiblich konnotierten Gräbern finden sich in der Subgruppe 2A2, in der ausschließlich junge Frauen und Kinder beigesetzt wurden. Allerdings lässt diese Subgruppe Grabeinbauten vermissen. Im Grab des kleinen Jungen BM035 befand sich außerdem eines von nur zwei offenkundig amulettartigen bzw. apotropäischen Objekten im gesamten Gräberfeld. Eine Cyprea tigris stammt außerdem aus dem Grab des Mädchens

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BM046 (Kombinationsgruppe 5), welches in den Inventardaten große Ähnlichkeit zu Subgruppe 2A2 aufweist. Die auffallende Korrelation dieses distinktiven Bestattungsritus mit jungen Individuen deutet auf eine als problematisch empfundene Gruppe von Verstorbenen hin, die besonderer Versorgung im Jenseits bedurfte und eines speziellen Umgangs während der Bestattung, sodass diesem Befund ein protektiver Charakter attestiert werden kann (vgl. Härke 2003: 117). Bei Enninger und Schwens (1989: Dia. 1) entspricht das dem Schutz aber auch der Sorge für die Toten und verweist auf die Konstruktion des Jenseits im Sinne einer tatsächlichen Folgewelt. Diese Beobachtungen legen für Mingolsheim eine Mischung aus inspektiver (vereinzelt Statushinweise, symbolisches Totenmahl, Totengaben, Bezug zu Altersund Geschlechtsidentitäten) und prospektiver (Jenseitsausstattung, apotropäische Konnotation der speziellen Behandlung junger Individuen, Formierung einer Totenidentität ohne Bezug auf reale Alltagstätigkeiten oder spezifische Ereignisse im Leben des Toten, vordefinierte Attribute der Totenidentität durch bestimmte Beigabenensembles) Folgeweltkonzeption nahe, in der eine auf den Basiskategorien vornehmlich horizontaler Sozialstruktur74 fußende, aber in ihren Eigenschaften nicht dem Diesseits entsprechende Gemeinschaft die Umwelt der Toten bildete.

5.3.3 Konzepte von „gutem“ und „schlechtem“ Tod Es können keine aussagekräftigen Korrelationen zwischen archäologischen und paläopathologischen Faktoren erkannt werden, die Konzepte eines „guten“ oder „schlechten“ Todes in Bezug zu Todesursache oder dem Gesundheitszustand im letzten Lebensabschnitt implizieren würden. Dass sich Schwerkranke sowohl in Gräbern ohne jegliche Ausstattung fanden (z.B. BM001/Kombinationsgruppe 1, BM44b/2/Kombinationsgruppe 4) aber auch in den am aufwendigsten gestalteten Bestattungen des Gräberfeldes (z.B. BM024/Kombinationsgruppe 5, BM033/Kombinationsgruppe 2), bestätigt die Beobachtung, dass konkrete Ereignisse und Lebensumstände wenig Einfluss auf die Art der Bestattung hatten und die Totenidentität, mit Ausnahme der Basisfaktoren (Alter, Geschlecht, ev. Familie), weitgehend unabhängig von den realen Lebensumständen im Rahmen eines vordefinierten Schemas konstruiert wurde. So ist für den mit Sax, Schild, Lanze und zahlreichen weiteren Objekten bestatteten frühmaturen Mann BM013 (Kombinationsgruppe 6A) eine Krankheitsgeschichte mit Bewegungseinschränkungen, Körperschwäche und Schweren Erkrankungen nachgewiesen, jedoch keine Zeichen auf alte oder frische Traumata bzw. Schwere Verletzungen – ein Bild, das wenig von der Physiologie eines Kriegers zeugt. Ähnlich war das Gesundheitsbild des jungen Mannes aus dem prominenten Grab BM052 (Kombinationsgruppe 6A), der bei seinem Tod unter Körperschwäche litt, aber keine Anzeichen auf alte oder frische Kampfverletzungen besaß. Auch BM039b (Kombinationsgruppe 7), die einzige Bestattung mit kompletter Waffenausstattung, weist eine Schwere Erkrankung auf. Bei der Meningitis ist aber nicht klar, ob sie noch akut war. Hinweise auf Kampfaktivitäten fanden sich am Skelett jedenfalls nicht. Das vermittelte Bild suggeriert hingegen, dass Kranke und Schwache eine Totenidentität annehmen konnten, die nicht primär über ihre 74 Zu bedenken ist allerdings, dass v.a. Alter einen Einfluss auf die Stellung in der vertikalen Sozialstruktur hat, und deshalb eine genaue Differenzierung schwierig ist. Vgl. hierzu Stauch 2008: 261f.

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vorherige Lebensidentitäten definiert war, sondern bestimmt wurde durch ein in der gesamten Gemeinschaft geteiltes Idealbild des Totenkollektivs im Jenseits (vgl. Steuer 1982: 73). Der Mann BM061 (Kombinationsgruppe 1) war die einzige Person im Gräberfeld, die nachweislich durch einen gewaltsamen Akt – einen Hieb auf den Kopf – umkam. Ob er aufgrund seiner spezifischen Todesumstände ohne jeglichen Aufwand und Beigaben bestattet wurde und sich daraus eine negative Konnotation für gewaltsame Todesumstände ablesen lässt, bleibt aufgrund der unikalen Situation dieser Bestattung eine rein spekulative Hypothese. Da auch drei andere Personen ohne Anzeichen Schwerer Verletzungen in selber Weise bestattet wurden, bestehen nicht genügend Indizien, welche die Interpretation der Kombinationsgruppe 1 als Manifestation eines „schlechten“ Todes rechtfertigen würde. Andererseits konnten Schwere Verletzungen in keiner anderen Kombinationsgruppe nachgewiesen werden, sodass eine theoretische Möglichkeit für problematische Todesumstände dieser Gruppe bestehen bleibt.

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Kapitel 6

Horb-Altheim

Bei der Auswertung der 76 menschlichen Bestattungen von Horb-Altheim75 musste eine andere Strategie angewandt werden als im Fall der Bestattungen von Bad Mingolsheim. Auch nach mehrmals umgeschichteten Gewichtungen zwischen den unterschiedlichen Variablen und mehreren Rechengängen konnte keiner der verwendeten Cluster-Algorithmen sinnvolle Beziehungen zwischen den Ritual- und Inventardaten eruieren bzw. stabile Cluster bilden. Dieser Umstand beruht, wie sich im Rahmen der Auswertung gezeigt hat, auf differenzierten Kommunikationsebenen der Altheimer Bestattungsgemeinschaft in Hinblick auf Grabritual und Beigabenkombinationen (siehe hierzu Unterkapitel 6.3). Aufgrund der nicht aussagekräftigen Resultate der ersten Clusterdurchgänge wurden die Altheimer Gräber nicht in Kombinationsgruppen zusammengefasst, sondern separat analysiert. D.h. die zwei, auf Basis der Ritual- und Inventardaten erstellten Matrizen wurden nicht kombiniert geclustert, sondern getrennt voneinander getestet, wodurch sich zum einen Gruppen basierend auf den Ritualdaten (Ritualgruppen) differenzieren ließen, zum anderen solche, die aufgrund der Beigabenkombinationen erschlossen werden konnten (Inventargruppen). Die Konstitutionsgrundlagen der Ritual- und Inventargruppen wurden zunächst getrennt voneinander analysiert und im Anschluss miteinander verglichen.

6.1 Ritualgruppen Für die Clusteranalyse der Ritualdaten wurden die Variablen Orientierung relativ, Grabbau I-II und Skelettposition getestet. Die Variablen Grabstatus, Grabart und Grabtyp I-III wurden nicht berücksichtigt, da sie innerhalb des Samples keine Variationen aufweisen – alle Bestattungen, für die Daten zur Verfügung standen, sind als Einzel-, Primär- und Körperbestattungen anzusprechen. Für Handposition lagen nur aus weniger als der Hälfte der Bestattungen Daten vor, weswegen eine statistische Relevanz der Variablen nicht gegeben war und sie nicht in die Clusteranalysen miteinbezogen wurde. Die Gewichtung der getesteten Variablen wurde für solche erster Ordnung, also Orientierung relativ, Grabbau I und Skelettposition, regelmäßig verteilt. Jede dieser Variablen wog viermal mehr als Grabbau II. Bestattung HA077 wurde in der Auswertung der Ritualdaten gänzlich ausgeklammert, da es sich um ein zerstörtes Grab handelt, zu dem keine gesicherten Daten der relevanten Variablen vorliegen. Bei den Inventargruppen wurde die Bestattung aber miteinbezogen, da Fundstücke gesichert dieser Bestattung zugewiesen werden können. 75 Die Pferdebestattung HA069 wurde, wie bereits weiter oben erwähnt, nicht in der Auswertung berücksichtigt. Zum Vergleich der hier besprochenen Daten mit den Originalunterlagen siehe für die archäologischen Informationen v.a. den Katalogteil in Beilharz 2011; für die anthropologischen Daten v.a. den Katalogteil in Obertová 2008.

horb-altheim

147

(a)

(b)

Meta MDS

Meta MDS HA008

HA014

0.4

0.4

HA008

HA053

HA014

HA053

1

1

HA033

5

HA057

5

HA033 HA057

HA061

HA020

HA045

3

6

HA013 HA032 HA022 HA005 HA041

HA061 HA010 HA009

6

HA020

3

0.0

Coordinate 2

HA050

HA010 HA009

0.0

Coordinate 2

HA050

HA038 HA025 HA065 HA051 HA001 HA034 HA037 HA036 HA018 HA027 HA073 HA011 HA039

0.2

0.2

HA025 HA038 HA001 HA018 HA027 HA034 HA037 HA036 HA051 HA065 HA011 HA073 HA039

HA045

HA013 HA032 HA022 HA005 HA041 HA068

HA068

HA049

HA049

HA075 HA026 HA024 HA054 HA017 HA062 HA042 HA015 HA076 HA023 HA044 HA064 HA035 HA029 HA030 HA040 HA012 HA016 HA043 HA002 HA004 HA074 HA047 HA003 HA007 HA060

HA026 HA024 HA017 HA054 HA075 HA015 HA042 HA062 HA023 HA044 HA035 HA029 HA064 HA076 HA030 HA040 HA016 HA012 HA043 HA002 HA004 HA047 HA003 HA007 HA074 HA060

2

2 HA031 HA048 HA066 HA071 HA070 HA059 HA058 HA063 HA056 HA055 HA006 HA028 HA072 HA052 HA019

HA048 HA006 HA056 HA055 HA059 HA058 HA063 HA066 HA031 HA071 HA070 HA028 HA072 HA052 HA019

4 −0.2

−0.2

4

HA067

HA021

HA067

HA021

HA046

HA046

−0.4

(a)

−0.2

0.0

0.2

0.4

(b)

Coordinate 1

(c)

Meta MDS

−0.4

−0.2

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

0.4

HA008

HA014

HA053

1 5

0.2

HA025 HA038 HA001 HA018 HA027 HA034 HA037 HA036 HA051 HA065 HA011 HA073 HA039

HA033

HA057

HA061

HA010 HA009

6

HA020

HA045

3

0.0

Coordinate 2

HA050

HA013 HA022 HA032 HA005 HA041 HA068

HA049 HA026 HA024 HA017 HA054 HA075 HA042 HA015 HA062 HA023 HA044 HA035 HA029 HA064 HA076 HA030 HA040 HA016 HA012 HA043 HA002 HA004 HA047 HA003 HA007 HA074 HA060

2 HA048 HA006 HA056 HA055 HA059 HA058 HA063 HA031 HA066 HA071 HA070 HA028 HA072 HA052 HA019

−0.2

4 HA067

HA021

HA046

(c)

−0.4

−0.2

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

Korrekterweise muss den Resultaten der Ritualanalyse vorausgeschickt werden, dass es sich um relativ stringente Ergebnisse handelt, da sie auf nur wenigen Variablen basieren. Die größte Variabilität an Werten war von vornherein im Grabbau zu erwarten, da nahezu alle Bestattungen des Gräberfeldes einer annähernden W-O bzw. SW-NO Orientierung folgten und nur wenige Fälle von speziellen Skelettpositionen vorlagen. Aus den Clusteranalysen der Altheimer Gräber lassen sich für die Ritualdaten sechs Gruppen differenzieren. Fuzzy clustering und das hierarchische Clustern unter Verwendung des AGNES-Algorithmus lieferten absolut identische Ergebnisse (Abb. 6.1b und 6.1c). PAM stimmte großteils mit den beiden anderen Verfahren überein, ordnete aber in den Ritualgruppen 1 bis 5 ein bis zwei Bestattungen anders ein als AGNES und Fuzzy clustering (vgl. Abb. 6.1;

148

am rande des grabs

Abb. 6.1: Horb-Altheim. Multidimensional Scaling mit den Ergebnissen der Clusteranalyse der Ritualdaten durch (a) PAM, (b) Fuzzy clustering und (c) hierarchisches Clustern mit AGNES.

5

1

Average Linkage

4

5

3

5

2

6

5 3

5

6

6

6

6

6

6

6 5

3

3

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

2

3

3

3

3

5

5 3

3

4

4

4

4

4 4

4

4

4

4

4

4

4

4

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

1

Abb. 6.2: Horb-Altheim. Ritualgruppen entsprechend der PAM-Cluster, dargestellt auf dem AGNES-Dendrogramm.

4

5

5

0.10 0.00

Height

0.20

0.30

Ritualgruppen

Tab. C.4). Die Differenzen beruhen auf der unterschiedlichen Berücksichtigung einzelner Variablen durch die verschiedenen Algorithmen. AGNES und Fuzzy clustering bevorzugten trotz identischer Gewichtungseinstellungen, im Gegensatz zu PAM, bei der Einordnung außergewöhnlicher Gräber – z.B. Bestattungen mit massiv abweichender Orientierung oder Skelettposition – Faktoren, welche die positiven Verbindungen zum restlichen Gräberfeld wiedergaben, während PAM eher außergewöhnliche Attribute als ausschlaggebend für die Gruppenzuweisung wertete. Die folgende Beschreibung der Ritualgruppen beruht auf den PAMClustern (Abb. 6.1a, 6.2; vgl. Tab. 6.1), da angenommen wird, dass Bestattungen, die in pan-gemeinschaftlichen Aspekten Abweichungen von der Norm des Gräberfeldes aufweisen, wie etwa der stark normierten Skelettposition in gestreckter Rückenlage, zusammen gruppiert eher die Wahrnehmung und Intentionen der frühmittelalterlichen Bestattungsgemeinschaft wiedergeben, als deren aufgespaltene Einordnung in Cluster basierend auf ohnehin variablen Parametern, wie dem Grabbau.

Ritualgruppe 1 Ritualgruppe

N

ohne Ritualgruppe

1

1

13

2

26

3

8

4

15

5

6

6

7

Total

76

Tab. 6.1: Horb-Altheim. Verteilung der Bestattungen auf die Ritualgruppen (N = Anzahl der Bestattungen).

Ritualgruppe 1 setzt sich aus 13 Individuen zusammen (Tab. C.5), wovon neun als biologisch weiblich und vier als männlich identifiziert werden konnten (Tab. C.6). Unter den weiblichen Bestattungen befindet sich ein Kind der Stufe Infans I-II (Abb. 6.3). Fünf Frauen sind als juvenil bis spätadult anzusprechen, drei weisen ein bereits fortgeschrittenes Alter auf. Drei der vier männlichen Erwachsenen befanden sich bereits im fortgeschrittenen Alter. Alle Bestattungen wiesen eine für Altheim als Norm anzusprechende Ausrichtung (W-O bis SW-NO) auf und enthielten Spuren von Särgen (Tab. C.7). In drei Fällen kann von Baumsärgen ausgegangen werden, in den übrigen zehn von einfachen Brettersärgen. Alle Individuen wurden in gestreckter Rückenlage beigesetzt. Acht Bestattungen waren gestört. In einem Fall handelt es sich sicher um einen rezenten Eingriff. Die Bestattungen sind einzig in der Inventargruppe 3 nicht vertreten, d.h. alle Individuen der Ritualgruppe 1 wiesen Beigaben auf. In der Inventargruppe 4 stellen die Ritualgruppe 1-Gräber fast ein Drittel der Fälle dar (Tab. C.3).

horb-altheim

149

Abb. 6.3: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 1.

Für vier Individuen liegen Isotopenanalysen vor, die eine lokale Herkunft nahelegen (Tab. C.9). Alle Personen wiesen beim Tod akute Symptomatiken auf (Abb. 6.10; Tab C.8). Bei über zwei Drittel kamen Bewegungseinschränkungen vor, v.a. entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen an Wirbelsäule und Extremitäten, sowie Knochenhautentzündungen. Akute Körperschwäche infolge anämischer Erkrankungen konnte nur in vier Fällen (30.8%) nachgewiesen werden. Zwölf der 13 Gruppenmitglieder (92.3%) hatten Probleme am Kauapparat, besonders in Form von Karies und periapikalen Infektionen. Schwere Erkrankungen oder Schwere Verletzungen am Lebensende der Betroffenen konnten nicht festgestellt werden.

Ritualgruppe 2 Die Ritualgruppe 2 wird aus 26 Bestattungen gebildet (Tab. C.10), wobei das Geschlechterverhältnis mit 14 männlichen und zwölf weiblichen Individuen relativ ausgewogen ist (Tab. C.11). Unter den weiblichen Personen befinden sich ein Mädchen der Altersstufe Infans I, fünf früh- bis spätadulte Frauen und vier fortgeschrittenen Alters (Abb. 6.4). Zwei Frauen können nur allgemein als erwachsen angesprochen werden. Bei den männlichen Individuen handelt es sich um zwei Kinder, je vier juvenile und senile Männer, drei (früh)adulte, sowie ein spätmatures Individuum.

150

am rande des grabs

Abb. 6.4: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 2.

Alle Personen dieser Gruppe wurden in gestreckter Rückenlage beigesetzt und waren entsprechend der gängigen Praxis annähernd SW-NO orientiert, wobei sich in den Grabschächten keinerlei Einbauten oder Sargreste nachweisen ließen (Tab. C.12). Knapp die Hälfte der Bestattungen war gestört. Es liegen Überschneidungen mit allen Inventargruppen vor, wobei ein gehäuftes Auftreten in der Inventargruppe 5 zu beobachten ist, in der die Ritualgruppe 2-Bestattungen über 50.0% der Mitglieder ausmachen (Tab. C.3). Für sechs Personen kann aufgrund des Strontiumisotopenverhältnisses der Zähne eine Ortsansässigkeit postuliert werden (Tab. C.14). Für die übrigen Individuen liegen keine Untersuchungen vor. 24 der 26 Gruppenmitglieder (84.61%) wiesen Pathologien auf, 22 davon akute (Abb. 6.10; Tab. C.13). Bewegungseinschränkungen kamen 14 mal (53.8%) vor, wobei es sich vorwiegend um entzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen an Wirbelsäule und Extremitäten sowie Knochenhautentzündungen handelte. Sechs Personen (23.1%) dürften unter Körperschwäche, verursacht durch Anämie, gelitten haben, worauf Cribra Orbitalia und porotische Hyperostosen hinweisen. Probleme am Kauapparat, besonders Karies, periapikale Infektionen und parodontale Erkrankungen, konnten an 20 Individuen (76.9%) festgestellt werden. Zwei Personen (7.7%) wiesen Schwere Erkrankungen in Form von Osteomyelitis auf, die vermutlich zum Tod beitrugen. Frische Schwere Verletzungen waren nicht vorhanden.

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Ritualgruppe 3 Die acht Individuen der Ritualgruppe 3 (Tab. C.15) teilen sich in vier Frauen der Altersstufen Frühadult bis Senil, sowie zwei ältere Männer und zwei Knaben (Abb. 6.5; Tab. C.16). Alle Individuen wurden der gängigen Orientierung entsprechend beigesetzt und waren in gestreckter Rückenlage positioniert (Tab. C.17). Drei Gräber wiesen Störungen auf. Sechs Gräber waren mit Grabkammern ausgestattet, fünf davon aus Holz, in zwei Fällen zusätzlich mit Sarg. In einem Grab konnte ein Steineinbau dokumentiert werden. In den zwei übrigen Bestattungen lagen Verfärbungen vor, die auf hölzerne Strukturen in den Grabschächten hinwiesen – ob Holzkammern, Särge oder beides muss offen bleiben. Anzumerken ist, dass es keine Überschneidungen mit Inventargruppe 4 gibt. Ansonsten sind die Bestattungen dieser Ritualgruppe in jeder Inventargruppe anzutreffen (Tab. C.3). Über die Herkunft der Personen kann nichts gesagt werden, da für sie keine Isotopenanalysen vorliegen. Akute Symptomatiken konnten an allen Skeletten festgestellt werden (Abb. 6.10; Tab. C.18). Fünf Personen (62.5%) litten unter Bewegungseinschränkungen, v.a. Knochenhautentzündungen und entzündlichen oder degenerativen Wirbelsäulenschäden. 50.0% konnten aufgrund vermuteter Anämie der Kategorie Körperschwäche zugewiesen werden. Probleme am Kauapparat zeigten alle Individuen, besonders Karies. Der Mann aus Grab HA041 wies eine Hiebverletzung am Schädel auf (Schwere Verletzungen), welche allerdings zum Zeitpunkt des Todes bereits verheilt war.

Abb. 6.5: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 3.

152

am rande des grabs

Ritualgruppe 4 Ritualgruppe 4 wird von sechs männlichen und neun weiblichen Individuen gebildet (Tab. C.20; C.21). Bei den Männern handelt es sich um eine frühund drei spätadulte Personen sowie zwei maturen Alters (Abb. 6.6). Unter den weiblichen Personen befinden sich ein Mädchen der Stufe Infans I, zwei juvenile und vier früh- bis spätadulte Individuen. Zwei Frauen verstarben im senilen Alter. Zehn Bestattungen waren ungestört. Die Gruppe konstituiert sich aus regelhaft W-O bzw. SW-NO orientierten Nischengräbern mit Bestattungen in gestreckter Rückenlage, die großteils mit den Inventargruppen 4 und 5 korrelieren. Zwei Bestattungen gehören der Inventargruppe 1 an. Die Isotopenanalyse impliziert, dass die 13 getesteten Personen dieses Clusters lokal aufgewachsen waren (Tab. C.24). Für die Bestattungen HA066 und HA072 ist aufgrund odontologischer Merkmale eine enge Blutsverwandtschaft anzunehmen (Obertová 2008: 106, 133). An allen Skeletten konnten akute Krankheiten festgestellt werden (Abb. 6.10; Tab. C.23). Mit 86.7% waren Bewegungseinschränkungen, v.a. arthritische Erscheinungen an den Gelenken der Extremitäten und Knochenhautentzündungen, und ebenso viele Probleme am Kauapparat am häufigsten vorhanden. Körperschwäche wiesen hingegen nur vier Individuen (26.7%) auf. Akute Schwere Erkrankungen oder Schwere Verletzungen konnten nicht festgestellt werden.

Abb. 6.6: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 4.

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Ritualgruppe 5 Die aus sechs Bestattungen (Tab. C.25) bestehende Ritualgruppe 5 setzt sich aus einem Knaben und fünf weiblichen Individuen zusammen, darunter je einmal Stufe Infans I, Frühadult, Adult, Matur und Senil (Abb. 6.7; Tab. C.26). Die Skelettposition konnte in drei Fällen nicht ermittelt werden. Nur in einer Bestattung ließen sich aber gesichert Störungen nachweisen, die anderen Skelette waren durch die Bodenlagerung zu stark vergangen. Die übrigen drei Bestattungen waren SW-NO orientiert, wiesen aber spezielle Körperhaltungen auf (Tab. C.27). In Grab HA014 und HA008 konnten leichte rechtsseitige Hockerpositionen dokumentiert werden (vgl. die Grabzeichnungen in Beilharz 2011: Taf. 8). Die Hockerstellungen waren nicht besonders stark ausgeprägt und könnten auch auf das Verrutschen der Leichname durch Transportbewegungen bei der Bestattung zurückzuführen sein oder auf Verlagerungen der Extremitäten durch Gasbildung im Zuge des Zerfallsprozesses. Die matur verstorbene Frau aus Grab HA053 wurde hingegen intentional mit überkreuzten Oberschenkeln beigesetzt, was sie mit dem senilen Mann aus Grab HA057, welcher in die Ritualgruppe 6 eingeordnet wurde, verbindet. Alle Bestattungen enthielten Hinweise auf Grabeinbauten. In einem Fall lag eine Steinkammer vor. Zweimal handelte es sich um Nischengräber mit Sarg, zweimal um einfache Sargbestattungen. Einmal konnten nur Verfärbungen dokumentiert werden.

Abb. 6.7: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 5.

154

am rande des grabs

Mit einer Ausnahme befinden sich alle Gräber dieser Ritualgruppe in der Inventargruppe 4 (Tab. C.3). Neben zwei vermutlich lokal aufgewachsenen Individuen befindet sich auch eine ortsfremde Person in dieser Gruppe – HA053, die einzige im gesamten Gräberfeld (Tab. C.29). Akute Pathologien lagen in fünf Fällen vor (Abb. 6.10; Tab. C.28). Bewegungseinschränkungen in Form degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankung, sowie Knochenhautentzündungen machten dabei 33.3% der Gruppenmitglieder zu schaffen. Ebenso viele litten vermutlich an Anämie und demzufolge an Körperschwäche. Probleme am Kauapparat (Karies, periapikale Infektionen und parodontale Erkrankungen) kamen bei vier Personen (66.7%) vor. Schwere Erkrankungen und Schwere Verletzungen waren nicht vertreten.

Ritualgruppe 6 Ritualgruppe 6 besteht aus sieben Bestattungen (Tab. C.30), darunter vier Kinder der Stufe Infans I, wovon zwei als weiblich und eines als männlich bestimmt werden konnten, sowie eine Frau und ein Mann senilen Alters und ein männliches adultes Individuum (Abb. 6.8; Tab. C.31). Die Bestattungen wiesen alle keine Grabeinbauten auf (Tab. C.32), unterscheiden sich aber von den Bestattungen der Ritualgruppe 2, die ebenfalls keine Einbauten besaßen, durch die Position oder Orientierung der Skelette. Während in Ritualgruppe 2 alle Individuen in gestreckter Rückenlage beigesetzt

Abb. 6.8: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 6.

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155

wurden, konnte für die Gruppe 6 diese Position nur in einem Fall, Grab HA046, nachgewiesen werden. Der frühadulte Mann aus dieser Bestattung war allerdings als einzige Person im gesamten Gräberfeld nicht entsprechend der Norm orientiert. Der Körper war in der Grabgrube mit dem Kopf im Osten bestattet und somit im Vergleich zu den übrigen 75 Bestattungen um 180° gedreht. Da sich in diesem Grab keine Hinweise auf einen Sarg erhalten haben, kann von einer intentional erfolgten Orientierung des Leichnams ausgegangen werden, da bei Beisetzung des Toten nur in Leichentüchern eine unabsichtliche atypische Orientierung von den Bestattenden nicht unbemerkt geblieben wäre. HA057 ist aufgrund der überkreuzten Oberschenkel als Sonderposition anzusprechen, HA068 wies eine leichte Hockerposition nach links auf. In den übrigen vier Fällen konnte keine Skelettposition erhoben werden, entweder wegen des schlechten Erhaltungszustandes der Skelette oder aufgrund von Grabstörungen. Diesen Ergebnissen zufolge beruht die Clusterzuweisung in Gruppe 6 v.a. auf der Skelettposition und Orientierung, wobei auch Bestattungen mit zu wenig Information hier eingeordnet wurden (siehe hierzu weiter unten im Unterkapitel 6.1.1). Bei den Inventaren ist die Ritualgruppe 6 in den Gruppen 1 bis 4 wiederzufinden. Für eine Person liegen Isotopenanalysen vor, die eine lokale Herkunft indizieren (Tab. C.34). Vier Personen wiesen akute Pathologien auf, die anderen drei hatten keine am Skelett feststellbaren pathologischen Veränderungen (Abb.  6.10; Tab. C.33). Bewegungseinschränkungen durch Periostosis, degenerative und entzündliche Gelenkerkrankungen kamen dreimal vor (42.9%), Körperschwäche (Anämie) viermal (57.1%). Durch Karies oder parodontale Erkrankungen verursachte Probleme am Kauapparat wiesen drei Personen auf (42.9%). Einen extrem schlechten Gesundheitszustand vor seinem Tod hatte der Mann aus Grab HA046. An seinem Skelett wurden zahlreiche Gelenk- und Zahnerkrankungen, Hinweise auf Anämie, aber auch Osteomyelitis (Schwere Erkrankungen) an beiden Beinen infolge eines alten Traumas festgestellt.

6.1.1 Vergleich Ritualgruppen Innerhalb der Ritualgruppen lassen sich archäologisch zwei Tendenzen erkennen: Gruppierung auf Basis des Grabbaus und Gruppierung basierend auf Grabbau und abweichender Skelettposition bzw. Orientierung. Über 80.0% der Bestattungen zeigten eine Ausrichtung in W-O bzw. SW-NO Orientierung in gestreckter Rückenlage (Ritualgruppe 1 bis 4), was als die grundlegende Normkonstellation des Gräberfeldes angesprochen werden kann. Diesen gegenüber stehen ca. 20.0% von Gräbern, für die keine Werte zur Ausrichtung oder Position des Skeletts vorlagen oder Abweichungen zu dieser Norm festgestellt werden konnten (Ritualgruppe 5 und 6). Die Ritualgruppen 1 bis 4 unterscheiden sich durch den Grabbau. Etwa 42.0% aller Gräber waren ohne Einbauten und bilden die Ritualgruppe 2, während sich die anderen Bestattungen durch Särge, Nischen oder Kammereinbauten, letztere beiden z.T. auch in Kombination mit Särgen, unterscheiden und die Ritualgruppen 1, 3 und 4 bilden. D.h., mehr als die Hälfte der Bestattungspopulation, auch bei Berücksichtigung der Gruppen 5 und 6, wies Einbauten in den Gräbern auf. Dabei ist bei allen Gruppen mit Einbauten ein ähnlicher Arbeitsaufwand für die Grabarchitektur zu konstatieren.

156

am rande des grabs

Beim Vergleich mit den anthropologischen Daten lässt sich für die Cluster 1 bis 4 keine aussagekräftige Verbindung zwischen den archäologischen Mustern und alters-, geschlechts- oder gesundheitsbezogenen Parametern herstellen (Abb. 6.9). In kaum einer der vier Ritualgruppen ist eine Dominanz einer bestimmten Altersoder Geschlechtsgruppe zu erkennen. Einzig die Ritualgruppe 1 zeigt einen dezenten Schwerpunkt bei den weiblichen Individuen, die ca. zwei Drittel des Clusters bilden. Da in den anderen Gruppen keine solche Ausprägung beobachtet werden kann und in Horb-Altheim generell ein leichter Frauenüberschuss besteht (vgl. Tab. C.1), kann dieser Umstand aber nicht als geschlechtsspezifische Bestattungsvariante gewertet werden. Das Sterbealter ist in allen vier Gruppen relativ regelmäßig verteilt, sodass je Gruppe ein annähernder Querschnitt durch das Altersspektrum der Bevölkerung gegeben ist. Teilweise können jedoch Tendenzen zur Häufung eines Geschlechts innerhalb einer Altersstufe beobachtet werden, etwa in der Ritualgruppe 2, in welcher bei den Individuen subadulten Alters das männliche Geschlecht dominiert. Allerdings ist keine statistische Signifikanz dieser Tendenzen gegeben. Akute Symptomatiken kamen in allen vier Ritualgruppen vor (Abb. 6.10a). Bemerkenswert ist dabei die gleichmäßige Verteilung auf Bewegungseinschränkungen, Körperschwäche und Probleme am Kauapparat, während Schwere Erkrankungen nur in Ausnahmefällen nachzuweisen waren (Abb. 6.10b). Die fehlende Evidenz für alters-, geschlechts- und pathologiebezogene Faktoren in den Ritualgruppen 1 bis 4 deutet auf einen geringen Einfluss todesspezifischer Parameter wie Sterbealter und körperlicher Zustand oder Gender-Aspekte bei den Ritualdaten hin. Durch die unterschiedlichen Grabeinbauten ist aber eine bewusste Zurschaustellung unterschiedlicher Gruppenzugehörigkeiten evident. Zwischen den Gräbern ohne Einbauten (Ritualgruppe 2) und jenen mit Grabarchitektur (Ritualgruppen 1, 3 und 4) könnten sozialer Rang oder ökonomische Möglichkeiten der Bestattenden und Bestatteten als Erklärungsmöglichkeit für die Unterschiede herangezogen werden. Dagegen spricht aber die Korrelation mit den Inventargruppen, die zeigt, dass gut ausgestattete Gräber auch in Ritualgruppe 2 vorkommen (siehe hierzu weiter unten Unterkapitel 6.3). Da aber innerhalb der Ritualgruppen 1, 3 und 4 keine Unterschiede in Aufwand oder Umfang der Grabgestaltung geltend gemacht werden können76, aber trotzdem distinktive Arten des Grabbaus vorliegen, ist davon auszugehen, dass ein von ökonomischen Faktoren, sozialer Hierarchie, Alter oder Geschlecht unabhängiges Zusammengehörigkeitsgefühl ausgedrückt wurde. Religiös unterschiedliche Ansichten scheiden aber ebenso aus, da die direkte Inszenierung der Toten – und damit der Totenidentität – durch die Ausstattung selbst, unabhängig von den Ritualgruppen erfolgte und eine eher einheitliche Darstellung für die gesamte Gemeinschaft postuliert werden kann (siehe Unterkapitel 6.3 und 6.4). Möglich wäre hingegen eine Manifestation von Familien- oder Sippenverbänden, die sich durch Repräsentation unterschiedlicher Traditionen in der Grabgestaltung voneinander abhoben. Eine solche Deutung kann auch von anthropologischer Seite unterstützt werden, zum einen durch die unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsgruppen, die in jeder Ritualgruppe vertreten sind und so auch alters- und geschlechtsbezogene Konstellationen von 76 Generell dürften Nischen zwar weniger aufwendig zu errichten sein als Särge oder Holzkammern, da aber auch Nischengräber mit Sargresten vorkamen, ist in diesen Gräbern ebenso ein verstärkter Aufwand – zumindest teilweise – zu erkennen.

horb-altheim

157

(a)

(a)(a)

(b)

Abb. 6.9: Horb-Altheim. Geschlecht und Alter in den Ritualgruppen: (a) Geschlecht; (b) Alter.

(b) (b)(b) 158

am rande des grabs

(a)

(a) (b)

Abb. 6.10: Horb-Altheim. Verteilung pathologischer Veränderungen auf die Ritualgruppen: (a) Vorhandensein pathologischer Veränderungen (Anzahl = Individuen pro Gruppe); (b) akute Symptomatiken zum Zeitpunkt des Todes (Anzahl = Symptomatikbefunde pro Gruppe).

(b) horb-altheim

159

familiären Gruppen referenzieren könnten. Zum anderen zeigt der Vergleich nicht metrischer Skelett- und Zahnmerkmale und Körperhöhen der Altheimer Individuen größere Ähnlichkeiten zwischen den Bestatteten in Nischengräbern als jenen ohne Nischen (vgl. Obertová 2008: 105f., 133–135). Besonders Frauen aus Nischengräbern teilen seltene Merkmale. Im Fall von HA066 und HA072 kann aufgrund der odontologischen Charakteristika sogar eine enge biologische Verwandtschaft angenommen werden (Obertová 2008: 106), sodass die anthropologischen Parameter auf verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Personen aus Nischengräbern hindeuten. Zu den Verwandtschaftsverhältnissen der übrigen Bevölkerung liegen keine so differenzierten Aussagen vor, da bei der anthropologischen Auswertung nur die Unterscheidung von Nischengräbern zu allen anderen Gräbern berücksichtigt wurde, nicht aber andere Formen des Grabbaus (vgl. Obertová 2008: Kap. 5.5). In der Gräberfeldtopografie lassen sich diese verwandtschaftlichen Affinitäten allerdings nicht nachvollziehen. Gräber unterschiedlicher Ritualgruppen sind über das gesamte Areal verstreut (Abb. 6.24a), was für die Betonung dieses Attributs nur im Rahmen der Beerdigung spricht, nicht aber für gruppenspezifische Bestattungsbereiche im Gräberfeld. Die Verteilung am Gräberfeldplan kann auch nicht chronologisch verzerrt sein, da sich in Altheim sowohl die Inventargruppen als auch die Ritualgruppen in allen unterschiedlichen Chronologiestufen – KP1 und 2 bzw. SD1/2 bis 5 – wiederfinden, wie ein Vergleich der räumlichen Verteilung der Inventar- und Ritualgruppen (Abb. 6.24) mit der Datierung der Gräber und der räumlichen Verteilung der chronologischen Stufen im Gräberfeld (Beilharz 2011: 192–195, Abb. 118–121) nahelegt. Die Ritualgruppen 5 und 6 stellen sich problematisch dar, da sich in ihnen neben den offensichtlich nicht der Norm entsprechend positionierten Leichname – Abweichungen zum Rest der Population in Orientierung relativ und Skelettposition – auch alle Bestattungen des Gräberfeldes finden, für die keine Skelettposition ermittelt werden konnte, zumeist aufgrund von Störungen. Für die Clusteralgorithmen war dieser Datenmangel ein Anzeiger, dass sich diese Gräber von den Bestattungen in gestreckter Rückenlage unterscheiden. Da Sonderpositionen und -orientierungen ebenfalls selten sind, hat PAM hier die Gruppen 5 und 6 auf Basis ihrer Andersartigkeit vom Großteil der Population formuliert, aber nur bedingt aufgrund ihrer internen Ähnlichkeiten. Bei der Interpretation kann in diesem Fall nicht auf die eigentlichen Clusterergebnisse zurückgegriffen werden, da fehlende Angaben zur Skelettlage nicht implizieren, dass diese Personen tatsächlich in gesonderter Position beigesetzt wurden. Nur die wenigen Bestattungen mit Angaben zu den betreffenden Parametern können hier evaluiert werden – für Ritualgruppe 5 die Bestattungen der drei Frauen HA008, HA014 und HA053; für Ritualgruppe 6 die Gräber HA046, HA057 und HA068 (Tab. 6.2). Auffallend ist, dass sich in diesen Bestattungen ausschließlich Erwachsene, zumeist fortgeschrittenen Alters, befanden. Die Frauen in der Ritualgruppe 5 (mit Särgen oder Hinweisen auf hölzerne Einbauten) fallen dabei alle in die Inventargruppe 477 und stellen durchschnittlich bis sehr gut ausgestattete Bestattungen dar, während die Individuen der Ritualgruppe 6 (ohne Einbauten) in die Inventargruppen 2 und 3 fallen, also jene Cluster, die wenige 77 Dass es sich in der Ritualgruppe 5 ausschließlich um Frauen handelt, kann aufgrund des Zustandekommens dieser Gruppe nicht als relevant gewertet werden, sondern nur als Zufall.

160

am rande des grabs

Grab

Alter

Geschlecht

Inventar-Subgruppe

Orientierung

Skelettposition

Symptomatik

HA008

senil

weiblich

4B

1

Hocker rechts

PK

HA014

adult

weiblich

4A

1

Hocker rechts

BE, PK

HA053

matur

weiblich

4B

1

Sonderposition

BE, PK

HA046

adult

männlich

2

2

gestreckte Rückenlage

BE, KS, PK, SE

HA057

senil

männlich

3

1

Sonderposition

BE, KS, PK

HA068

senil

weiblich

2

1

Hocker links

BE, KS, PK

Ritualgruppe = 5

Ritualgruppe = 6

Tab. 6.2: Horb-Altheim. Gräber in auffallender Skelettposition oder Orientierung in den Ritualgruppen 5 und 6 mit ihren anthropologischen Daten inkl. akuten Symptomatiken (Orientierung: 1=Normorientierung im Gräberfeld, 2=abweichend von der Normorientierung des Gräberfelds; Symptomatik: BE=Bewegungseinschränkungen, KS=Körperschwäche, PK=Probleme am Kauapparat, SE=Schwere Erkrankungen).

oder keine Beigaben aufweisen. Mit Ausnahme des schwer kranken, adulten Mannes HA046 entsprechen die Bestattungen in den Symptomatikkategorien dem Bild des restlichen Gräberfeldes. Die Frau HA053 stellt die einzige Person im Sample dar, bei der aufgrund der Isotopensignatur sicher von einem Zuzug nach Altheim ausgegangen werden kann. Allerdings befinden sich unter den anormalen Skelettpositionen auch nachweislich zwei Individuen – HA014 und HA046 – die eine ortstypische Signatur aufwiesen. D.h. es kann kein allgemeines Motiv oder Konzept für die Andersartigkeit dieser Bestattungen erkannt werden, was darauf hindeutet, dass sehr individuelle Beweggründe ausschlaggebend für diese speziellen Bestattungen waren. Die offensichtlich andere Behandlung der Leichname bleibt aber bestehen und indiziert, dass in den Ritualdaten eine Ausgrenzung einzelner Individuen vom regelhaften Ritus durch andersartige Positionierung des Leichnams erfolgte.

6.2 Inventargruppen Zur Bildung der Inventargruppen wurden die vier Objektkategorien hierarchisch getestet. Auch Grab HA077, welches bei den Ritualgruppen aufgrund seines hohen Zerstörungsgrades keine Berücksichtigung fand, wurde in diese Auswertung miteinbezogen. Das Multidimensional Scaling konnte für den Datensatz aber keine Visualisierung der Distanzen darstellen. Damit war auch die Berechnung des Samples durch Fuzzy clustering nicht möglich, da der Fuzzy-Algorithmus in R das Multidimensional Scaling als Grundlage für seine Gruppierungen benötigt. PAM und das hierarchische Clustern unter Verwendung des DIANAAlgorithmus erbrachten jedoch intern valide Resultate, die sich auch mit den Ergebnissen des jeweils anderen Verfahrens gut decken (Abb. 6.11), sodass sie für die weitere Auswertung herangezogen werden konnten. PAM erzielte seine besten Ergebnisse mit sechs Gruppen, DIANA mit fünf. Betrachtet man die Ergebnisse der beiden Verfahren auf dem Dendrogramm (Abb. 6.11)78, ist zu sehen, dass PAM die DIANA-Gruppe 2 noch weiter in die PAM-Gruppen 2 und 5 differenzieren konnte. Bestattungen, die von PAM der Gruppe 2, 3, 4 oder 78 Da das Multidimensional Scaling keine Visualisierung zustande brachte, werden die Ergebnisse von PAM zum Vergleich auf dem Dendrogramm des hierarchischen Clusterns (DIANA) dargestellt.

horb-altheim

161

5 5

0.4

6

6 6

5

5

5 5

4

1 1

1 6

1 1 1 1 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2

5 5

4 4

5 5

6 6

5 5 5

5 5 5

5 5

5

2 5

4

4 4 4

4 4

4 4

4 4

4 4

4 4 4 4

4 4

1

0.0

4

1

4

4

6

0.2

Height

0.6

6 6 6

0.8

1.0

Average Linkage

Abb. 6.11: Horb-Altheim. Dendrogramm mit den Ergebnissen der Clusteranalyse der Inventardaten durch DIANA (rot umrandet) und PAM (Zahlen an den Astenden).

Average Linkage

1

4

3

1

2

5

1

6

6

6 6

6

6

5

5

4

6

6

5

5 5

5

Inventargruppe 1 Die Inventargruppe 1 besteht aus neun Individuen (Tab. C.36). Hierbei handelt es sich um einen spätmaturen Mann, zwei Kinder der Stufe Infans I, wobei eines als weiblich identifiziert werden konnte, sowie sechs erwachsene Frauen, drei davon

am rande des grabs

5

5

5

5

5A

5 zugeordnet wurden, wurden auch von DIANA nicht getrennt, während die PAM-Gruppe 1 von DIANA aufgebrochen wurde. Nach genauerer Betrachtung der Konstitutionsgrundlagen, die in beiden Fällen großteils übereinstimmen, wurde entschieden die Resultate von PAM mit sechs Gruppen als Basis für die weitere Auswertung zu verwenden (Tab. 6.3), da diese manche Relationen von archäologischen und anthropologischen Daten klarer erkennen ließen als jene von DIANA.

162

6

1

5 5 5

2

2

2

2

2

2

3

3

3

3

3

3

1

1

1

4B

1

5

4

4 1

1

5

2 4

4

4

4 4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

1

0.0

5

4

1

4

5

5

4

0.2

4A

InventarSubgruppen

5B

Abb. 6.12: Horb-Altheim. Inventargruppen entsprechend der PAMCluster, dargestellt auf dem DIANA-Dendrogramm.

6

6

5

5

0.6 0.4

Height

0.8

6

1.0

Inventargruppen

Inventargruppe

Subgruppe

1

ohne Subgruppe

9

Sub-total

9

ohne Subgruppe

7

Sub-total

7

ohne Subgruppe

6

Sub-total

6

2

3

4

5

Tab. 6.3: Horb-Altheim. Verteilung der Bestattungen auf die Inventargruppen (N = Anzahl der Bestattungen).

N

4A

13

4B

11

Sub-total

24

ohne Subgruppe

2

5A

3

5B

15

Sub-total

20

6

ohne Subgruppe

10

 

Sub-total

10

Total

 

76

frühadulten, eine spätmaturen und eine senilen Alters sowie eine, deren präzises Erwachsenenalter nicht näher eingegrenzt werden kann (Abb. 6.13; Tab. C.37). Fünf Gräber weisen Störungen auf. Summarisch ist das Inventar dieser Gruppe als einfach zu bezeichnen. Die Bestattungen enthielten ein bis drei Objekte (Tab. C.38), wobei sich in 77.8% der Gräber je ein Stück der Objektkategorie Kleidung–Schmuck befand (Tab. C.39), zumeist Perlenketten oder einzelne Perlen. Die Kleidungselemente standen deutlich im Vordergrund. In knapp der Hälfte der Bestattungen konnte auch der Bereich Essen/Trinken in Form von Trinkgeschirr (Krüge) nachgewiesen werden. Vereinzelt lagen Elemente aus dem Bereich Alltag–Werkzeug (Spinnwirtel) und Toilette/Hygiene (Kamm) vor. Überschneidungen gibt es mit den Ritualgruppen 1 bis 4 und 6, wobei keine Schwerpunkte erkannt werden können (Tab. C.3). Da in den Inventaren kaum Metallgegenstände auftreten, sind auch kaum Buntmetalle in der Gruppe zu verzeichnen. Die Gefäßbeigaben waren alle aus Ton gefertigt. Bei der Lageseite und -position kann für keine Objektkategorie eine klare Präferenz erkannt werden. Gefäße waren aber etwas häufiger rechts des Oberkörpers deponiert. Schmuck befand sich, soweit nachvollziehbar, in Trageposition. Zur Sichtbarkeit bei der Bestattung können keine gesicherten Angaben gemacht werden. Intentionale Fragmentation ist nicht nachweisbar. Für zwei Individuen dieses Clusters ist aufgrund des 87SR/86SR-Verhältnisses eine Ortsansässigkeit seit der Geburt anzunehmen (Tab. C.41). Die Analyse der Zahnmerkmale legt außerdem eine enge Blutsverwandtschaft der adulten Frau aus Bestattung HA072 mit dem ebenfalls adulten Mann aus Grab HA066 (Inventargruppe 5) nahe (siehe hierzu im Detail Sektion zu Inventargruppe 5). Krankheitssymptome, die zum Zeitpunkt des Todes wahrnehmbar gewesen sein dürften, konnten nur an sechs der erwachsenen Individuen festgestellt werden (Abb. 6.23a; Tab. C.40). Von diesen wiesen alle Probleme am Kauapparat

horb-altheim

163

Abb. 6.13: HorbAltheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 1.

in Form von Karies, periapikalen und parodontalen Erkrankungen oder Arthritis am Kiefergelenk auf. In vier Fällen lagen Bewegungseinschränkungen (degenerative und entzündliche Gelenkerkrankungen und Knochenhautentzündungen) und Körperschwäche durch wahrscheinliche Anämie vor. Es gab keinen Fall von akuten Schweren Erkrankungen oder Schweren Verletzungen (Abb. 6.23b). Keinen pathologischen Befund erbrachte die Untersuchung der beiden Kinderskelette sowie der erwachsenen Frau aus Grab HA075. Damit befinden sich in der Inventargruppe 1 mehr als die Hälfte der Individuen des Gräberfeldes, an denen keine pathologischen Veränderungen festgestellt werden konnten.

Inventargruppe 2 Die Inventargruppe 2 setzt sich aus sieben Bestattungen (Tab. C.42), davon drei Frauen der Altersstufen Spätadult, Spätmatur und Senil sowie drei Männer ähnlichen Alters und ein Knabe der Stufe Infans I, zusammen (Abb. 6.14; Tab. C.43). Jede Bestattung der Inventargruppe 2 enthielt zwischen ein und drei Objekte (Tab. C.44). Die einzige bestimmbare Objektkategorie stellt Kleidung– Funktionskleidung–Gürtelzubehör in Form von Schnallen dar (Tab. C.45). In Grab HA036 fanden sich noch einige nicht näher einordenbare Fragmente. Hieraus ergibt sich für diese Gruppe ein sehr hoher Ähnlichkeitsgrad im Inventar – alle Gräber nur mit Gürtelschnalle. Die Schnallen waren mit einer Ausnahme aus Eisen

164

am rande des grabs

Abb. 6.14: HorbAltheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 2.

gefertigt, großteils unverziert und, sofern in in situ dokumentiert, in Trageposition gelegen. Bei den Gräbern ohne Hinweise auf Grabeinbauten ist eine Sichtbarkeit der Schnallen bei der Bestattung möglich, aber nicht gesichert nachzuweisen. Obwohl die meisten Objekte nur in Bruchstücken vorliegen, ist eine intentionale Fragmentation aufgrund der Lage in Trageposition eher unwahrscheinlich. Überschneidungen ergeben sich mit den Ritualgruppen 1 bis 3 und 6 (Tab. C.3). Für Bestattung HA046 kann aufgrund der Isotopen eine Ortsansässigkeit seit der Geburt angenommen werden. Für die anderen Bestattungen der Gruppe liegen hierzu keine Isotopendaten vor (Tab. C.47). Alle Skelette wiesen pathologische Veränderungen auf, die am Lebensende der Betroffenen von diesen und vermutlich auch von deren Umgebung wahrgenommen werden konnten (Abb. 6.23a). Probleme am Kauapparat konnten in allen Fällen nachgewiesen werden (Abb. 6.23b; Tab. C.46). Körperschwäche war bei vier Bestattungen vorhanden. Bei den Frauen wies nur das senile Individuum aus Grab HA068 Bewegungseinschränkungen in Form von Gelenkerkrankungen auf, während diese Kategorie bei allen erwachsenen Männern der Gruppe auftrat. Unter den Männern sind die Bestattungen HA029 und HA046 hervorzuheben, die beide Schwere Erkrankungen in Form von Osteomyelitis aufwiesen, in letzterer Bestattung wohl als Resultat eines alten Traumas. Bestattung HA046 besaß mit 13 zum Zeitpunkt des Todes vermutlich akuten pathologischen Veränderungen besonders viele Befunde. Mit einer anzunehmenden Anämie, Knochenhautentzündung, Arthritis,

horb-altheim

165

Spondylarthrose und Spondylose, parodontalen Erkrankungen, Karies sowie der eben erwähnten Osteomyelitis infolge eines alten Traumas fällt das Individuum in alle Symptomatikkategorien, obwohl Schwere Verletzungen nicht als akut definiert werden kann. Der extrem schlechte Gesundheitszustand des Mannes sticht eindeutig hervor.

Inventargruppe 3 Sechs Bestattungen bilden die Inventargruppe 3 (Tab. C.48), davon ein Knabe und ein Mädchen der Altersstufe Infans I, ein seniler Mann sowie je eine spätadulte, frühmature und senile Frau (Abb. 6.15; Tab. C. 49). Die Gruppe zeichnet sich durch ihre Beigabenlosigkeit aus und ist in den Ritualgruppen 2, 3, 5 und 6 vertreten. Es liegen für diese Gruppe keine Isotopenanalysen vor. An fünf Individuen konnten aber Pathologien festgestellt werden, vier davon akut (Abb. 6.23a), darunter Probleme am Kauapparat und in drei Fällen Bewegungseinschränkungen in Form von Gelenkerkrankungen oder Knochenhautentzündungen (Abb. 6.23b; Tab. C.50). Beim senilen Mann aus Grab HA057 kommt noch Körperschwäche durch eine vermutliche Anämie hinzu. Schwere Erkrankungen oder Schwere Verletzungen fanden sich in der Gruppe jedoch nicht.

Abb. 6.15: HorbAltheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 3.

166

am rande des grabs

Inventargruppe 4 Die relativ große Inventargruppe 4 beinhaltet mit 24 Individuen (Tab. C.51) nahezu ein Drittel der gesamten Gräberfeldpopulation. Mit 22 weiblichen Individuen befindet sich auch mehr als die Hälfte der weiblichen Bestatteten in dieser Gruppe, welche den Cluster in Bezug auf das biologische Geschlecht dominieren (Tab. C.52). Drei der als weiblich bestimmten Individuen sind Kinder der Altersstufen Infans I-II, vier sind juvenile Frauen, neun früh- bis spätadult, zwei frühmatur, eine matur und drei senil (Abb. 6.16). Nur zwei Personen dieser Gruppe wurden als biologisch männlich bestimmt, ein Kind der Stufe Infans I und ein spätmaturer Mann. Überschneidungen liegen mit nahezu allen Ritualgruppen vor, am häufigsten ist jedoch die Ritualgruppe 4 anzutreffen. Interessanterweise kommen in der gesamten Gruppe kein einziges Grab der Ritualgruppe 3 bzw. Gräber mit Kammerbauten vor (Tab. C.3). Bei der Betrachtung der Inventarzusammensetzung ist der erste Eindruck etwas unübersichtlich, da die Variationsbreite der Ensembles mit sechs bis 20 Objekten pro Grab enorm zu sein scheint (Tab. C.53). Verbunden sind die Gräber durch das regelhafte Vorkommen von Kleidung–Schmuck (100.0%) und das komplette Fehlen von Waffen/Rüstung/Reiten (Tab. C.54). Bei einem Blick auf die Verteilung am DIANA-Dendrogramm (Abb. 6.12) ist eine Gruppierung der quantitativ höher ausgestatteten Gräber auf einem Ast und den mit weniger Objekten auf einem anderen klar zu erkennen. Aus diesem Grund wurde die Gruppe 4 in zwei Subgruppen unterteilt.

Abb. 6.16: HorbAltheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 4.

horb-altheim

167

Inventar-Subgruppe 4A besteht aus 13 Bestattungen (Tab. C.51), die mit einer Ausstattung von durchschnittlich zwölf Objekten (mindestens neun, im Ausnahmefall bis zu 20), relativ viele Artefakte beinhalteten (Tab. C.53). Alle weiblichen subadulten Individuen der Inventargruppe 4 finden sich in dieser Subgruppe und machen die Hälfte der Mitglieder aus. Die andere Hälfte wird von adult bis senilen Frauen und dem spätmaturen Mann aus HA073 gebildet (Abb.  6.17). Bei Vergleichen der Beigabenanzahl in den unterschiedlichen Altersstufen innerhalb der Subgruppe fällt auf, dass Kinder etwas mehr Gegenstände mitbekamen als die Erwachsenen der Subgruppe. Die Kategorie Kleidung war in jedem Grab mit sechs bis 17 Stück mehrfach vertreten und macht mit über 80.0% Anteil den Großteil der Gegenstände in dieser Subgruppe aus (Tab. C.54). Schmuck kam in jedem Grab vor, v.a. Fibeln (84.6%), Halsschmuck (84.6%) und einzelne Perlen (92.3%), die an den ebenso häufig auftretenden Gürtelgehängen (Kleidungszubehör, 92.3%) getragen wurden. Vereinzelt lagen auch Armreife oder Kopfschmuckringe vor. Aus 61.5% der Gräber stammen Objekte der Funktionskleidung, meist in Form von Gürtelzubehör (53.8%), v.a. Schnallen. Haarnadeln und zwei Sätze Wadenbindengarnituren bilden die Ausnahmen in dieser Kategorie. In ca. einem Viertel der Gräber befanden sich an den Gürtelgehängen auch Objekte aus dem Bereich Kult/Symbolik, sowohl Amulette als auch Zierscheiben. Essen/Trinken, hier v.a. Trinkgeschirr in Form von Glas- und Tonbechern oder Tonkrügen, wurde in ca. der Hälfte der Bestattungen mitgegeben. Speisebeigaben konnten hingegen nicht nachgewiesen werden. Alltag und Toilette/Hygiene (Kämme) stellen mit nur einem Drittel der Gräber keinen dominanten Faktor dar. Es ist jedoch zu betonen, dass es sich bei den Alltagsgegenständen ausschließlich um Spinnwirtel bzw. das einzige Webschwert des Gräberfeldes handelt, welche die Kategorie repräsentieren. Hierbei war in jedem Kindergrab ein Spinnwirtel vertreten, wie auch bei einem der juvenilen Mädchen. Durch die Isotopenanalyse kann für sieben Individuen der Subgruppe Ortsansässigkeit seit der Geburt angenommen werden, für die übrigen sechs liegen keine Daten vor (Tab. C.56). Alle Personen wiesen beim Tod akute Pathologien auf (Tab. C.55). In zwei Fällen lagen auch Hinweise auf Traumata vor, allerdings waren diese bereits verheilt. Mit insgesamt zehn Fällen von Bewegungseinschränkungen (76.9%, vorwiegend entzündliche oder degenerative Gelenkerkrankungen) ist die Frequenz dieser Symptomatikkategorie besonders hoch, wohingegen Körperschwäche in Form von Bluterkrankungen nur viermal vorkam. Probleme am Kauapparat, v.a. Karies und periapikale Infektionen, lagen in 69.2% der Bestattungen vor. Akute Schwere Erkrankungen oder Schwere Verletzungen waren nicht nachweisbar. Kinder waren von den unterschiedlichen Symptomen ebenso betroffen wie Erwachsene. Inventar-Subgruppe 4B setzt sich aus elf Individuen zusammen (Tab. C.51), die zwischen sechs und acht Objekten mit sich im Grab hatten (Tab. C.53). In der Alterszusammensetzung ist mit Ausnahme des kleinen Jungen aus HA045 das Fehlen von Kindern zu bemerken (Abb. 6.17). Der quantitative Faktor der Ausstattungen, der sich auch auf die Objektvielfalt in den Bestattungen auszuwirken scheint, ist der trennende Aspekt von der Subgruppe 4A. Kleidung– Schmuck war mit 100.0% auch hier die dominante Objektkategorie, wobei Fibeln und Perlen am Gürtelgehänge (72.7%) am häufigsten vertreten waren, während Perlenketten bzw. Halsschmuck (54.4%) deutlich seltener vorkamen als in Subgruppe 4A. Auch die Elemente aus den anderen Kleidungsbereichen waren

168

am rande des grabs

Abb. 6.17: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 4.

geringfügig seltener als bei den 4A-Gräbern, mit 45.5% der Bestattungen mit Schnallen (Funktionskleidung–Gürtelzubehör) und 72.2% mit Gürtelgehängen (Kleidungszubehör). Mit 72.7% war dafür das Vorkommen von Essen/Trinken deutlich höher, wobei hier Ess- und Kochgeschirr und Trinkgeschirr vorlagen. Kult/ Symbolik war durch am Gürtelgehänge getragene Objekte in Form von Amulett, Schlüssel und Zierscheiben in ca. einem Drittel der Gräber vorhanden, Toilette/ Hygiene (Kämme) nur in Ausnahmefällen. Alltag fehlte hingegen komplett. Fünf Individuen der Gruppe zeigten Isotopenwerte, die für eine Herkunft aus der Horber Umgebung sprechen. Die mature Frau aus HA053 dürfte hingegen zugezogen sein (Tab. C.56). Die Bestattung enthielt einen Topf, der nach D. Beilharz „östliche Merkmale“ (Beilharz 2011: 219) aufwies und etwas oberhalb der Bestattung in der Grabgrube beigelegt war. Da aber Formengut mit Bezügen zum mittleren Donauraum keine Seltenheit im Gräberfeld darstellt, kann dieser Umstand nicht als Besonderheit gedeutet werden (im Gegensatz dazu vgl. Beilharz 2011: 230f.). Die Frau war in einem Sarg beigesetzt und wies überkreuzte Beine auf. Ob dieser Befundkontext aber auf die fremde Herkunft der Toten bezogen werden kann, muss offen bleiben. Alle Individuen hatten beim Tod akute Pathologien, aber nur knapp die Hälfte wies Symptome von Bewegungseinschränkungen auf (Tab. C.55), v.a. entzündliche Gelenkerkrankungen und Knochenhautentzündungen. Drei Individuen besaßen Anzeichen von Körperschwäche, die vermutlich auf Anämien

horb-altheim

169

zurückzuführen sind. Probleme am Kauapparat traten in 90.9% der Fälle auf, hier besonders Karies und periapikale Infektionen. Schwere Erkrankungen oder Schwere Verletzungen konnten in keiner der Bestattungen nachgewiesen werden. Zwar kein spezifisches Attribut einer der Subgruppen, aber ausschließlich in der Inventargruppe 4 vertreten waren Gegenstände aus dem Bereich Kult/Symbolik die sich in einem Viertel aller Gräber dieser Gruppe fanden. Auffallend ist, dass Amulette vorwiegend in Kindergräbern der Stufe Infans I vorkamen. Die Hälfte aller apotropäisch klassifizierten Gegenstände stammt aus diesen Kindergräbern. Für die allgemeinen Objektkategorien der gesamten Inventargruppe 4 kann festgehalten werden, dass bei den Kleidungselementen im Bereich Schmuck metallene Gegenstände fast ausschließlich aus Buntmetall gefertigt waren. Eine Präferenz bestimmter Metalle in Bezug zum Alter der Toten, entsprechend den Beobachtungen E. Stauchs (2008) für zahlreiche andere merowingerzeitliche Gräberfelder, lässt sich in Altheim nicht erkennen. In Subgruppe 4A kamen außerdem einige Fibelexemplare mit Stein- bzw. Glaseinlagen vor sowie auch Bernsteinperlen in den Perlenketten, die in Subgruppe 4B hingegen fast ausschließlich aus Glasperlen bestanden. Bei den großteils unverzierten Gürtelschnallen handelt es sich sowohl um Stücke aus Buntmetall als auch aus Eisen. Grundsätzlich befanden sich Kleidungsaccessoires in Trageposition, wobei Gürtelgehänge vorwiegend zwischen den Beinen getragen wurden. Mit Ausnahme der Vogelfibeln, welche im Hals bzw. Oberkörperbereich dokumentiert wurden, fanden sich Fibeln immer im Becken bzw. Oberschenkelbereich. Die wenigen Kämme lagen zumeist nahe am Körper im Beinbereich, sodass ein Tragen am Gürtelgehänge u.U. angenommen werden kann. Allerdings befanden sich die Kämme zumeist separat von anderen Gehängeelementen. Bei den Spinnwirteln ist nicht eindeutig zu sagen, wie sie in Relation zum Körper lagen. Allerdings scheinen sie zumeist nicht am Gehänge befestigt gewesen zu sein. Ess- und Trinkgeschirr war teilweise mit geometrischen Mustern verziert. Schalen, Kannen und Töpfe waren durchwegs aus Ton gefertigt und immer in merkbarer Distanz zum Körper beigelegt, in Nischengräbern immer in der Nische, ansonsten außerhalb des Sarges bzw. deutlich abseits des Körpers. Dabei war die Lageseite rechts des Körpers auf Kopf- bzw. Oberkörperhöhe eindeutig dominant. Bei den Bechern kamen einige Exemplare aus Glas vor. Diese lagen fallweise nicht bei den anderen Gefäßen, sondern direkt am Skelett bzw. auch in den Särgen. Intentionale Fragmentation konnte nicht festgestellt werden. Bei der Frage nach der Sichtbarkeit der Beigaben bei der Bestattung konnten wieder keine aussagekräftigen Beobachtungen gemacht werden, sondern nur aus rationalen Überlegungen zumindest im Fall der Sargbestattungen für Kleidungsaccessoires und ggf. auch Becher ein Blickentzug für die Betrachter bei der Beisetzung in Erwägung gezogen werden, da diese Objekte bei geschlossenem Sarg nicht sichtbar gewesen wären. Inventargruppe 4 kann summarisch als Gruppe hauptsächlich weiblicher Individuen unterschiedlicher Altersstufen bezeichnet werden, welche durch die Beigabe von Schmuck und das Fehlen von Waffen charakterisiert ist. Die Inventare wiesen mitunter aufwendige Schmuckensembles auf und zeigten den höchsten Anteil an Buntmetallgegenständen im Gräberfeld. Alter war für die Ausstattungen in diesem Cluster, zumindest bedingt für die Quantität bzw. auf Stufe der Subgruppen ausschlaggebend für die Art der Ausstattung. Kinder wurden zumindest gleich, im Einzelfall sogar besser ausgestattet als erwachsene

170

am rande des grabs

Frauen. Der Grabbau scheint unabhängig vom Beigabenumfang erfolgt zu sein. Es zeigen sich unterschiedliche Ritualgruppen quer durch den gesamten Cluster. Pathologische Muster lassen sich nicht erkennen, es fehlen aber Schwere Erkrankungen und Schwere Verletzungen.

Inventargruppe 5 Von den 20 Bestattungen der Inventargruppe 5 (Tab. C.57) sind 19 biologisch männlichen Geschlechts, davon etwa die Hälfte früh- bis spätadulten Alters, zwei mature Individuen, drei senile, drei juvenile sowie ein Knabe der Stufe Infans II (Abb. 6.18; Tab. C.58). Eine frühadulte Frau, HA023, bildet aus humananthropologischer Perspektive den Ausnahmefall in dieser Gruppe. Die Ausstattungen des Clusters zeichnen sich durch das regelhafte Auftreten von Objekten der Kategorie Kleidung (100.0%) aus, wobei fast ausschließlich Funktionskleidung in Form von Gürtelschnallen (90.0%) und/oder Kleidungszubehör (Taschen, 75.0%) vorkam (Tab. C.60). Ein weiteres Attribut stellen Alltagsgegenstände dar, die in 85.0% der Bestattungen vorlagen. Hierbei handelte es sich vorwiegend um Messer oder Feuerzeuge aus der Subkategorie Werkzeug. Fast ebenso häufig wie Alltag war in 80.0% der Gräber Waffen/Rüstung/ Reiten mit durchschnittlich zwei Objekten vertreten. Das Vorkommen von Waffen ist mit dem nahezu gänzlichen Fehlen von Schmuck79 der Unterscheidungsfaktor zu den Inventargruppen 1 und 4. Die Objektfrequenz ist mit drei bis 23 Stücken

Abb. 6.18: HorbAltheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 5.

79 Nur in zwei Bestattungen, HA023 und HA066, wurden Schmuckstücke gefunden, jeweils ein einzelner Silberohrring. Diese beiden Bestattungen sind aufgrund des Inventars im Vergleich zu den anderen Gräbern der Gruppe 5 als speziell einzustufen und werden gemeinsam weiter unten im Anschluss an die Subgruppen der Inventargruppe 5 besprochen.

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pro Bestattung sehr groß (Tab. C.59). Überschneidungen kommen v.a. mit den Ritualgruppen 2 und 4 vor, Ritualgruppe 1 ist zweimal vertreten, Ritualgruppe 3 einmal. Die Abwesenheit bzw. Anwesenheit von Waffen oder Waffenzubehör in den Bestattungen lässt sich auch auf dem DIANA-Dendrogramm erkennen (Abb. 6.12), wo die Bestattungen ohne Waffen nicht auf dem Hauptast der PAMGruppe 5 gruppiert wurden, sondern gemeinsam mit PAM-Gruppe 2 auf einem Strang (Abb. 6.12). Aus dieser Beobachtung sowie der Inventarzusammensetzung ergibt sich für die Inventargruppe 5 eine Aufteilung in zwei Subgruppen. Inventar-Subgruppe 5A beinhaltet die drei waffenlosen Gräber HA042, HA043 und HA046, die alle in der Ritualgruppe 1 zu finden sind. Die Bestattungen eines Kindes, eines adulten und eines senilen Mannes (Abb. 6.19) enthielten drei bis vier Beigaben aus den Kategorien Alltag und Kleidung (Tab. C.59; C.60). Die Zusammensetzung der Ensembles bestand aus eiserner Gürtelschnalle, Messer oder Feuerzeug und in zwei Fällen einer zusätzlichen Tasche. Diese Gegenstände fanden sich nahezu regelhaft auch in den übrigen Bestattungen der Inventargruppe 5. Durch die Gürtelschnallen und die einfache Ausstattung besteht aber auch Ähnlichkeit zu Inventargruppe 2. Deshalb hat DIANA diese Bestattungen auch auf einen Ast mit den Gräbern dieser Gruppe gesetzt und die PAM-Gruppe 2-Bestattungen mit den übrigen Bestattungen der PAM-Gruppe 5 zusammengefasst (vgl. Abb. 6.11). Isotopenanalysen sind für keines der Individuen dieser Gruppe vorhanden. Akute Pathologien wiesen nur die Skelette aus HA042 und HA064 auf. Ersteres zeigte außerdem traumatische Veränderungen, welche jedoch bereits verheilt waren (Tab. C.61). Bewegungseinschränkungen sind aufgrund degenerativer und/ oder entzündlicher Gelenkerkrankungen zu konstatieren. Im Fall von HA042 kam zusätzlich eine Verkürzung des linken Femur infolge einer verheilten Schrägfraktur hinzu. Die ebenfalls am Femur diagnostizierte Osteomyelitis, welche als Schwere Erkrankung einzustufen ist, dürfte eine Folgeerscheinung dieses alten Bruchs gewesen sein. Der Mann aus Grab HA064 hatte zusätzlich akute Probleme am Kauapparat. Inventar-Subgruppe 5B summiert nahezu alle waffenführenden Gräber von Horb-Altheim. Die Subgruppe enthält 15 Bestattungen (Tab. C.57), in denen kein einziges Kind vorkommt. Die Inventare umfassen zwischen vier und neun Beigaben (Tab. C.59). Die Waffenausstattung bestand aus ein bis fünf Elementen in unterschiedlichen Kombinationen. Bestattungen mit nur einem Waffenelement enthielten stets die Objektkategorie Angriffswaffe (100.0%), wobei viermal eine einzelne Axt vorlag, zweimal ein Sax und je einmal eine Spatha und ein Pfeil (Tab. C.60). Die Männer trugen in fast allen Fällen Gürtelschnallen (Kleidung– Funktionskleidung, 93.3%) und häufig Gürteltaschen (Kleidungszubehör, 73.3%). Auch der hohe Anteil an Alltagsgegenständen (80.0%) ist hervorzuheben, wobei ausschließlich Messer oder Feuerzeuge vorkamen. Essen/Trinken und Toilette/Hygiene lagen hingegen in weniger als der Hälfte der Bestattungen vor. Unterschiede innerhalb der Subgruppe zeigen sich nicht nur in den Waffenkombinationen, sondern auch in den Funden der anderen Objektkategorien und damit einhergehenden, entsprechenden Gruppierungen am Dendrogramm, wodurch sich drei Varianten innerhalb der Waffengräber unterscheiden lassen. 13 Bestattungen können so weiter differenziert werden, wobei es sich hier aber nur um dezente Tendenzen handelt.

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am rande des grabs

Abb. 6.19: Horb-Altheim. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 5.

Inventar-Subgruppe 5B, Variante 1 beinhaltet die vier Bestattungen HA006, HA031, HA037 und HA048, alles Männer im oder mit Tendenzen zum maturen Alter (Tab. C.57). Drei davon befinden sich in der Ritualgruppe 4. Alle vier besaßen eine Buntmetallpinzette der Objektkategorie Toilette/Hygiene, eine Gürteltasche sowie ein Objekt aus dem Bereich Essen/Trinken–Ess- und Trinkzubehör. In zwei Fällen handelte es sich um Schalen/Schüsseln, zweimal lagen Tonbecher vor. Gürtel- und Taschenschnallen waren aus Eisen. Drei Männer besaßen nur eine Waffe – Axt oder langer Schmalsax. Der Mann aus Grab HA037 erhielt Axt, Lanze, Spatha und Schild mit ins Grab. Inventar-Subgruppe 5B, Variante 2 bilden sechs Bestattungen (Tab. C.57). Es handelt sich um drei juvenile und drei adulte Männer unterschiedlicher Ritualgruppen. Im Gegensatz zu Variante 1 fehlten in diesen Inventaren Essen/

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Trinken und Toilette/Hygiene. Vier Bestattungen besaßen nur eine Waffe, einmal kam ein Sax gemeinsam mit zwei Pfeilen vor sowie in einem Fall eine Spatha in Vergesellschaftung mit Lanze und Schild. Inventar-Subgruppe 5B, Variante 3 besteht aus drei adulten bis senilen Männern (Tab. C.57), die weder Alltagsgegenstände noch Taschen (Kleidung– Kleidungszubehör) besaßen. Alle hatten aber neben einer Gürtelschnalle (Funktionskleidung) eine Spatha bei sich, zwei davon in Kombination mit Schild (Verteidigungswaffe) und weiteren Angriffswaffen. Zweimal kamen Ess- und Trinkzubehör vor. Für neun Individuen der gesamten Subgruppe 5B indizieren die Strontiumisotopenanalysen eine Ortsansässigkeit (Tab. C.62). Alle Männer der Subgruppe wiesen beim Tod akute Symptomatiken auf (Tab. C.61). Am häufigsten waren Probleme am Kauapparat (93.3%), verursacht durch Karies und periapikale Infektionen, vertreten, gefolgt von Bewegungseinschränkungen (73.3%) infolge degenerativer Gelenkerkrankungen und Knochenhautentzündungen. Körperschwäche konnte nur an knapp einem Drittel festgestellt werden, besonders in Form von anämischen Erkrankungen. Schwere Erkrankungen oder Schwere Verletzungen zum Zeitpunkt des Todes scheinen nicht auf. Zwei Bestattungen der Inventargruppe 5 konnten keiner der Subgruppen zugeordnet werden: HA023 und HA066. Die beiden Bestattungen zeigen zwar bei gewissen Gegenständen Überschneidungen mit den übrigen Mitgliedern der Inventargruppe 5 und untereinander, ihre Inventare sind aber im Endeffekt so individuell, dass sie nur en gros in die Inventargruppe 5 gestellt werden konnten. Auch auf dem Dendrogramm zeigt sich dieses Abseits durch eine separate Positionierung der beiden Bestattungen auf jeweils eigenen Ästen (Abb. 6.12). Die adulte Frau aus HA023 ist das einzige weibliche Individuum der Inventargruppe 5. D. Beilharz hat diese Bestattung entgegen der biologischen Geschlechtsbestimmung als männlich definiert, da sie in dem einzelnen Silberohrring eine Parallele zu Ausstattungen frühadulter Männer im mittleren Donauraum sieht, dem Gebiet, in dem sie die Herkunft des Großteils der Horber Bevölkerung verorten möchte (Beilharz 2011: 217, 220). Die Bestattung datiert am Übergang von SD2 zu 3 (Beilharz 2011: Abb. 119). Trotz eines Silberohrrings in der Bestattung wurde das Grab aufgrund der restlichen Artefakte, besonders der Tasche mit ihrem Inhalt, von PAM in diesen Cluster gestellt, in dem die Dominanz männlicher Aspekte, sowohl aus biologischer als auch aus archäologischer Sicht, klar erkennbar ist. Waffen enthielt die Bestattung jedoch nicht. Das Grab stellt mit dieser Kombination einen Sonderfall dar und ist deshalb nur lose an die Inventargruppe 5 gebunden. Eine weitere Ausnahme stellt der frühadulte Mann aus Grab HA066 dar. Nicht nur die Anzahl an Objekten aus dieser Bestattung – es sind über 20 – ist herausragend, auch die Zusammensetzung des Inventars. Er hatte ebenfalls eine Tasche und einen einzelnen Silberohrring mit sich, welcher jenem der Frau HA023 sehr ähnlich war. Neben ca. zehn Pfeilspitzen – aufgrund der starken Fragmentierung kann die genaue Anzahl nicht mehr festgestellt werden –, Axt und langem Schmalsax befand sich auch eine Feinwaage inklusive Gewicht im Grab, die sich in der Gürteltasche des Toten gemeinsam mit Feuerstahl, Messer und Pinzette befand. Die Waage stellt das einzige Objekt aus dem Bereich Alltag–Handel im gesamten Gräberfeld dar. Aufgrund odontologischer Merkmale

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ist eine enge Blutsverwandtschaft von HA066 und der adulten Frau aus Grab HA072 (Inventargruppe 1) anzunehmen. Möglicherweise handelt es sich um ein Geschwisterpaar, da beide Personen im gleichen Alter in derselben chronologischen Phase (SD3) verstarben. Die Strontiumisotopenanalyse impliziert, dass die beiden in der Gegend um Horb-Altheim aufgewachsen waren. Archäologisch zeigen die beiden Bestattungen allerdings nur wenig Gemeinsamkeiten. Beide Individuen waren in Nischengräbern80 beigesetzt worden, in HA066 befand sich zusätzlich ein Sarg. Neben dieser Gemeinsamkeit lag in beiden Gräbern ein Krug als Beigabe vor – das einzige Objekt aus HA072. Damit enden aber die Überschneidungen auf archäologischer Ebene auch schon wieder. Der enorme Unterschied in der Ausstattungsquantität der möglichen Geschwister ist umso markanter, bedenkt man, dass beide Bestattungen ungestört waren und somit kein verzerrter Eindruck aus späteren Eingriffen in die Bestattungen resultieren kann. Bezüglich der pathologischen Befunde entsprechen HA023 und HA066 dem Spektrum der Subgruppe 5B (Tab. C.61). Bei den erweiterten Objektkategorien ist in der gesamten Inventargruppe  5 ein ausgeglichener Anteil an Buntmetall- und Eisenschnallen bei der Funktionskleidung zu konstatieren, die gemeinsam mit den Gürteltaschen, in denen sich die Kleinwerkzeuge befanden, regelhaft in Trageposition vorgefunden wurden. An einigen Blankwaffen haben sich Reste von Buntmetallbestandteilen der Scheide erhalten. Spatha und Sax befanden sich immer direkt am Körper der Toten. Bei den Spathen konnte eine Tendenz zur rechten Lageseite beobachtete werden, ebenso bei den Lanzen und Äxten. Erstere lagen zumeist etwas abseits des Körpers. Äxte befanden fast immer im Bereich des Beinskeletts, aber nahe am Körper, Lanzen und Schilde eher vom Körper entfernt. Bei den Gefäßen handelt es sich großteils um keramische Ware. Nur eine Schale und eine Schüssel sind aus Glas. Großteils waren die Gefäße rechts der Toten im Oberkörperbereich und distanziert zum Körper beigegeben. Vereinzelt lagen aber auch Fälle vor, bei denen Becher direkt am Skelett aufgefunden wurden. Für Kleinwerkzeuge und Pinzetten kann durch ihre Mitgabe in den Gürteltaschen eine Sichtbarkeit bei der Bestattung ausgeschlossen werden. Intentionale Fragmentation liegt nur in einem Fall vor, wo eine Pfeilspitze in einer Gürteltasche beigegeben wurde und somit der Schaft sicher abgeschnitten war. Für die übrigen Gegenstände bleiben diese Aspekte großteils offen. Zusammenfassend kann die Inventargruppe 5 als männlich konnotiert bezeichnet werden. Sie ist charakterisiert durch das fast gänzliche Fehlen von Schmuck sowie die Beigabe von Waffen, Gürtelbestandteilen und Gürteltaschen und kann als durchschnittlich gut ausgestattet charakterisiert werden. Die für Kleidungsaccessoires verwendeten Materialien divergieren ebenso wie die Quantität der Ausstattungen. Die wenigen Kinder und die Frau kamen in keinem Fall mit Waffen vor. Aus pathologischer Sicht sind keine spezifischen Muster erkennbar. Das Fehlen von Schweren Verletzungen ist aber immanent.

80 Aufgrund morphologischer Skelettanalysen geht Z. Obertová (2008: 133–135) generell von einer engeren genetischen Verwandtschaft der Individuen aus Nischengräbern aus als zwischen Nischenund Nicht-Nischengräbern.

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Inventargruppe 6 Die Inventargruppe 6 besteht aus zehn Bestattungen (Tab. C.63), in denen sich ein bis drei Objekte fanden, wobei knapp die Hälfte als unbestimmbare Fragmente der Kategorie Sonstiges zu klassifizieren sind. Die Kategorie Kleidung ist im Gegensatz zur Inventargruppe 1, die ähnliche Ausstattungsquantitäten aufweist, kein einziges Mal vertreten (Tab. C.66). Diese Datenlage dürfte durch die hohe Störungsrate in der Gruppe bedingt sein. Neun von zehn Gräbern wiesen Störungen auf. Tatsächlich können in der Inventargruppe 6 keine aussagekräftigen Beobachtungen verzeichnet werden. Die einzigen mehrfach vorkommenden Objekte sind Messer, die aus drei Bestattungen vorliegen, und Kämme aus zwei Bestattungen. Alle anderen identifizierbaren Objekte, darunter ein Fingerhut, ein Spinnwirtel, eine Lanze und ein Topf, sind singuläre Erscheinungen. Es muss in diesem Fall postuliert werden, dass die Inventargruppe 6 jene Bestattungen zusammenfasst, die aufgrund insuffizienter Informationen nicht sinnvoll mit anderen Bestattungen verglichen werden konnten. Dieser Umstand erklärt auch die niedrige Silhouette dieser Gruppe von nur 0.24. Der Vollständigkeit halber werden aber überblicksartig die anthropologischen Parameter dargestellt. Bei der Interpretation der Inventargruppen kann diesem Cluster aber keine wirkliche Berücksichtigung geschenkt werden, da seine Konstitutionsgrundlagen nicht aus realen Gemeinsamkeiten innerhalb des Clusters, sondern aus Mangel an besseren Vergleichen resultieren. Bei den

Abb. 6.20: HorbAltheim. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 6.

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zehn Bestatteten handelt es sich um zwei männliche und ein weibliches Kind (Infans  I-II), einen Jugendlichen und einen maturen Mann, eine mature und zwei senile Frauen sowie eine Frau, die nur allgemein als erwachsen angesprochen werden kann (Abb. 6.20; Tab. C.64). Aufgrund des starken Zerstörungsgrads der Bestattung HA077 liegen keine anthropologischen Angaben zu diesem Grab vor. Für eine Person kann eine lokale Herkunft aufgrund der Isotopenverhältnisse angenommen werden, für die übrigen liegen keine Untersuchungen vor (Tab. C.68). Beim Tod akute Pathologien konnten an sieben Individuen festgestellt werden (Abb. 6.23a), dabei handelt es sich vornehmlich um Probleme am Kauapparat (60.0%), gefolgt von Bewegungseinschränkung (50.0%) und Körperschwäche (40.0%). Neben den erwähnten Symptomen wies der Mann aus Grab HA041 zusätzlich eine bereits verheilte Hiebverletzung (Schwere Verletzungen) am Kopf auf.

6.2.1 Vergleich Inventargruppen Die Bildung der Inventargruppen ist auf zwei wesentliche Aspekte zurückzuführen – den Umfang der Inventare, also die Quantität, sowie das Auftreten oder Fehlen offenbar genderspezifischer Beigaben, die bei zunehmender Beigabenquantität verstärkt zum Ausdruck kamen. Die Ausstattungsfrequenz in den Altheimer Bestattungen ist mit 92.1% relativ hoch. Nur die sechs Individuen der Inventargruppe 3 erhielten keine Objekte mit ins Grab. Im Vergleich zu Bad Mingolsheim ist das Beigabenspektrum in HorbAltheim ab der ObjektKat3 breiter gefächert und zeigt eine größere Diversität an Objektformen, etwa im Bereich des Schmucks, wo viele unterschiedliche Fibeltypen auftreten, verschiedene Arten von Kopfschmuckringen, vereinzelt auch Hals- und Armreife, oder beim Ess- und Trinkzubehör, wo Krüge, Kannen, Schalen, Töpfe und Becher vorliegen. Speisebeigaben hingegen fehlen. Parallel dazu zeichnet sich eine größere Spannbreite im Spektrum der verwendeten Materialien ab. Metallobjekte aus dem Kleidungsbereich wurden häufig aus Buntmetall gefertigt oder weisen elaborierte Verzierungen und Einlegearbeiten auf. Hierdurch ergibt sich auch eine augenscheinlich größere Vielfalt an Kombinationen in den quantitativ besser ausgestatteten Gräbern der Altheimer Bevölkerung. Grundsätzlich beruht diese Vielfalt aber auf Unterschieden in ObjektKat3 und ObjektKat4. Die Verteilung der Optionen in ObjektKat1 zeigt im Vergleich zu Mingolsheim deutliche Unterschiede. Während in Altheim Essen/Trinken um über 15.0% weniger Anteil am Gesamtspektrum der Beigaben hat als in Mingolsheim, kommen Objekte aus dem Bereich Kleidung mit 61.3% mehr als doppelt so häufig vor (Abb. 6.21). Auch Waffen/Rüstung/Reiten (12.5%), Alltag (10.08%) und Toilette/Hygiene (ca. 4.0%) wurden deutlich seltener mit ins Grab gelegt als in Mingolsheim. Kult/ Symbolik und Münze bleiben auch in Altheim verschwindend gering (vgl. Abb. 6.21 und 5.16). Mit der Waage aus Grab HA066 (Inventargruppe 5) und einigen wenigen Spinnwirteln sind vereinzelt Hinweise auf bestimmte Alltagstätigkeiten wie den Handel oder die Textilherstellung gegeben. Die Spinnwirtel stammen aber vornehmlich aus Kindergräbern und nicht aus Gräbern von erwachsenen Personen, wo man diese als Hinweis für konkrete Tätigkeiten interpretieren könnte. Das Spektrum des Großteils der Alltagsgegenstände präsentiert sich generell unspezifisch, vornehmlich in Form von Messern und Feuerzeugen. Es

horb-altheim

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Abb. 6.21: Horb-Altheim. Verteilung der ObjektKat1Optionen auf alle identifizierbaren Objekte im Gräberfeld.

wurden kaum Bezüge zu bestimmten landwirtschaftlichen Tätigkeiten, Haushalt oder Handwerk hergestellt. Würde man aufgrund der im Durchschnitt eindeutig hochwertigeren Ausstattungen im Vergleich zu Bad Mingolsheim von einer sozial höher stehenden Gemeinschaft ausgehen, die möglicherweise in Verwaltung oder Handel ihre Haupttätigkeit hatte, so bliebe trotzdem der Mangel an Hinweisen auf diese Alltagsbereiche durch spezifische Gegenstände bestehen. Aufgrund der pathologischen Untersuchungen ist jedoch für Horb-Altheim ebenfalls von einer großteils Landwirtschaft betreibenden Bevölkerung auszugehen (vgl. Obertová 2008: 132). Das grundlegende Motiv bei der Darstellung der Toten durch die Beigabenkombinationen folgt auch hier eindeutig einem einheitlichen Sujet. In den ca. zwei Dritteln der Bestattungen, in denen geschlechtsbezogenen Attribute ausgedrückt wurden, waren unabhängig vom Umfang der Ausstattungen die Männer durch die Beigabe von Waffen als Krieger charakterisiert (InventarSubgruppen 5B), die weiblichen Individuen in repräsentativem Gewand (Inventargruppen 1 und 4). Kleidungselemente kamen im gesamten Gräberfeld regelhaft in Trageposition vor. Offenbar modebedingt lagen die Gürtelgehänge in den Gräbern der Inventargruppe 4 am häufigsten zwischen den Beinen, Fibeln, mit Ausnahme der Vogelfibeln, die im Brust- bzw. Halsbereich getragen wurden, regelhaft im Becken- und Oberschenkelbereich. Bei den Waffen in der Inventargruppe 5 wurden Spatha und Sax direkt am Körper positioniert, Lanzen und Äxte rechts des Körpers, letztere zumeist auf Höhe des Beinskeletts. Schilde lagen zumeist

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am rande des grabs

links des Toten im Kopfbereich. Die Gefäßbeigaben waren unabhängig von Gruppenzugehörigkeit vorwiegend rechts, etwas abseits des Oberkörpers platziert bzw. in Nischen am rechten Kopfende des Grabschachts beigelegt. Die Kämme in den Frauengräbern lagen, sofern nachvollziehbar, immer direkt am Körper und könnten teilweise an einem Band am Gürtel getragen worden sein. Diese Beobachtungen indizieren eine Regulation des Artefaktarrangements im Grab, was bei der Kleidung sicherlich vom modischen Zeitgeist diktiert war, aber auch zeigt, dass alle Personen in Altheim denselben Gepflogenheiten folgten. Die Lage der Gefäße deutet ebenso auf eine pan-gemeinschaftliche Normierung dieses Attributs hin, da die relative Lage zum Körper unabhängig vom Grabbau erfolgte, also fast ausschließlich rechts des oberen Körperbereichs und in Distanz zum Skelett. In den Inventargruppen 1, 4 und 581 ist durch die anthropologische Geschlechtsbestimmung in Korrelation mit dem Auftreten und Fehlen bestimmter Beigaben eine klare Geschlechterdichotomie zu beobachten, während in Inventargruppe 2 ein gemischtes Geschlechterverhältnis mit nur einer Beigabenart – der Gürtelschnalle – vorliegt. Bei den Gräbern ohne Ausstattung (Inventargruppe 3) lässt sich keine Geschlechterdominanz feststellen (Abb. 6.22a). In den Inventargruppen 1 und 4 finden sich fast ausschließlich weibliche Individuen. Die Gruppen sind durch das Auftreten von Kleidung– Schmuck und das Fehlen von Waffen/Rüstung/Reiten charakterisiert, wobei sich die Gruppe 4 durch umfangreichere Ausstattungen mit mindestens sechs Objekten und dementsprechend größerer Variabilität in den Kombinationen von der Inventargruppe 1 mit maximal drei Gegenständen absetzt. Kult/Symbolik ist nur in der Inventargruppe 4 vertreten. Inventargruppe 5, welche mit einer Ausnahme nur männliche Individuen umfasst, ist hingegen durch das Fehlen von Kleidung–Schmuck gekennzeichnet. Dafür treten Waffen/Rüstung/Reiten und Gürteltaschen (Kleidungszubehör) fast regelhafte auf, womit sich Schmuck und Waffen/Rüstung/Reiten einmal mehr als die am stärksten geschlechtsdeterminierten Objektkategorien darstellen. Toilette/Hygiene ist im ganzen Gräberfeld relativ selten vorhanden, auffallend ist jedoch, dass in den Männergräbern ausschließlich Pinzetten vorkamen, bei den Frauen hingegen nur Kämme. Für die anderen Objektkategorien ist eine solch nahezu stringente Geschlechtertrennung nicht nachvollziehbar. In einigen Fällen können aber Trends zu einem Geschlecht bzw. den entsprechenden Inventargruppen hin festgestellt werden. So kommen Alltagsgegenstände wie Feuerzeuge und Messer vorwiegend in der Inventargruppe 5 vor, Glasbecher hingegen ausschließlich in den Gräbern der Inventargruppe 4A. Bezüglich des Sterbealters lassen sich etwas dezentere Tendenzen feststellen (Abb. 6.22b). In der Subgruppe 4A, welche die umfangreichsten und auch qualitativ hochwertigsten weiblich konnotierten Ausstattungen des Gräberfelds umfasst, befinden sich alle subadulten weiblichen Individuen der Inventargruppe 4. Allerdings machen diese nur die Hälfte der Subgruppe aus, während die andere Hälfte von Frauen im adulten oder schon fortgeschrittenen Erwachsenenalter gebildet wird. Gegenstände apotropäischen Charakters, welche ausschließlich in der Inventargruppe 4 vorliegen, kommen entweder in den Gräbern sehr kleiner Kinder (Infans I bis Übergang zu Infans II) oder in denen von Frauen bereits 81 Wie bereits weiter oben im Abschnitt zu Inventargruppe 6 erwähnt wurde, ist dieser Cluster von weiteren Überlegungen auszuschließen, da er sich aus Bestattungen formiert, die von den Clusterverfahren nicht sinnvoll eingeordnet werden konnten.

horb-altheim

179

(a)

(a) (a)

(b)

Abb. 6.22: Horb-Altheim. Geschlecht und Alter in den Inventargruppen 1 bis 6: (a) Geschlecht; (b) Alter.

(b) (b) (b) 180

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(a)

(a) (b)

Abb. 6.23: Horb-Altheim. Verteilung pathologischer Veränderungen auf die Inventargruppen: (a) Vorhandensein pathologischer Veränderungen (Anzahl = Individuen pro Gruppe); (b) akute Symptomatiken zum Zeitpunkt des Todes (Anzahl = Symptomatikbefunde pro Gruppe).

(b) horb-altheim

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fortgeschrittenen Alters vor. In der ebenfalls weiblich geprägten Inventargruppe 1 befinden sich sowohl Kinder als auch Erwachsene unterschiedlicher Altersstufen. Während dieses Bild für die weiblichen Gemeinschaftsmitglieder ein Inklusionsprinzip für Kinder in die Identitätskonzepte der Erwachsenen impliziert, kann für männliche Bestattungen der Ausschluss von Kindern aus explizit männlich konnotierten Ausstattungsgruppen erkannt werden. In der Subgruppe 5B, die sich aus waffenführenden Gräbern formiert, findet sich kein einziges Kind. Grundsätzlich sind Kinder in der Inventargruppe 5 mit nur einem Vertreter unterrepräsentiert. Die Knaben bis zur Stufe Infans II sind über die unterschiedlichen Inventargruppen verteilt und finden sich eher in unspezifisch ausgestatteten Gräbern mit wenig Inventar. In den beigabenarmen (Inventargruppe 2) und -losen (Inventargruppe 3) Clustern, in denen keine Betonung des Geschlechts nachvollzogen werden kann, kommen im Vergleich zu den Gruppen 1, 4 und 5 kaum Individuen juvenilen oder (früh)adulten Alters vor, was impliziert, dass besonders für diese Altersstufen eine genderspezifische Darstellung forciert wurde. Aussagekräftige Beziehungen zwischen den beim Tod akuten Symptomatikkategorien und der Ausstattung lassen sich nicht herstellen (Abb.  6.23b). Körperschwäche, Bewegungseinschränkungen und Probleme am Kauapparat sind proportional regelmäßig über die Inventargruppen verteilt, was impliziert, dass die Altheimer Bevölkerung unabhängig von ihrer Ausstattung im realen Leben mit ähnlichen Lebensumständen und damit auch korrespondierenden Gesundheitsproblemen konfrontiert war.

6.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen Da sich in den Inventargruppen v.a. Genderfaktoren und bedingt auch Altersparameter erkennen lassen, während sich in den Ritualgruppen eher Querschnitte durch das gesamte Alters- und Geschlechtsspektrum der Horber Bevölkerung zeigen, ist das Versagen der Algorithmen, eine Korrespondenz zwischen Inventar- und Ritualdaten herzustellen, kein statistischer Fehler, sondern beruht auf tatsächlich unterschiedlichen Konstitutionsparametern in der Bestattungspraxis der Altheimer Gemeinschaft (vgl. Abb. 6.25; Tab. C.3). So kommen in den Nischengräbern (Ritualgruppe 4) gehäuft Personen der Inventargruppen 4 und 5 vor, während die beigabenlosen und -armen Bestattungen der Inventargruppen 2 und 3 kein einziges Mal in diesem Ritualcluster vertreten sind (Tab. C.3). Aus dieser Perspektive könnte eine gehobene Art der Bestattung für Individuen aus Nischengräbern postuliert werden. Allerdings kommen in Sargbestattungen (Ritualgruppe 1) und Kammergräbern (Ritualgruppe 3), die ebenso aufwendig zu errichten waren wie die Nischengräber und ebenfalls Überschneidungen mit Inventargruppe 4 und 5 zeigen, sehr wohl Individuen der Inventargruppen 2 und 3 vor. In Ritualgruppe 2 (ohne Einbauten) stellen die mit Waffen beigesetzten Männer aus Subgruppe 5B fast die Hälfte der ClusterMitglieder. In den von der Norm abweichenden Gräbern der Ritualgruppen 5 und 6 wurden Personen aus den Inventargruppen 2, 3 und 4 bestattet. Diese Verhältnisse spiegeln ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren in der Grabgestaltung und Ausstattung der Verstorbenen wieder, in welchen für erstere möglicherweise verwandtschaftliche Beziehungen ausschlaggebend waren, wofür die größere Ähnlichkeit nicht metrischer Skelett- und Zahnmerkmale

182

am rande des grabs

innerhalb der Ritualgruppe 4 spricht, während in den Ausstattungen besonders geschlechtsbezogene Aspekte zum Ausdruck gebracht wurden und bedingt Altersfaktoren. Auffallend ist im gesamten Bild wieder der Mangel an Bezügen zu konkreten Alltagstätigkeiten, unabhängig von Alter und Geschlecht. Bemerkenswert ist ebenso, dass trotz der auffallenden Unterschiede in der Gemeinschaft eine beachtliche Anzahl an gruppenübergreifenden Phänomenen vorliegt. An den Accessoires der Frauenkleidung lässt sich ein sehr homogener Tragestil erkennen, und auch Waffen- und Gefäßbeigaben folgten in ihrer Mikrotopografie im Grab einer relativ einheitlichen Sitte. Trotz der unterschiedlichen Grabgestaltung herrschte offenbar auch ein Konsens darüber, wie der tote Körper im Grab zu positionieren war, was sich an den nur wenigen von gestreckter Rückenlage und W-O Ausrichtung abweichenden Individuen der Ritualgruppe 5 und 6 zeigt. Weder in den Ritual- noch in den Inventardaten können unterschiedliche Tendenzen bezüglich der Symptomatikkategorien beobachtet werden. Eine relativ gleichmäßige Verteilung der Kategorien Bewegungseinschränkungen, Körperschwäche und Probleme am Kauapparat ist in beiden Fällen zu beobachten. Schwere Erkrankungen konnten nur in Ausnahmefällen nachgewiesen werden. Dieses Bild deckt sich auch mit den Ergebnissen der anthropologischen Untersuchungen. In ihrer Auswertung der Skelettserie von Horb-Altheim hat Z. Obertová (2008. 135) darauf hingewiesen, dass die gesamte Population ein relativ ähnliches Gesundheits- bzw. Krankheitsprofil zeigt, was gegen eine ernährungs- oder arbeitsbedingte Trennung der Gesellschaft spricht. Unterschiede im gesundheitlichen Spektrum bezogen sich nicht auf Quantität der Ausstattungen oder die Grabgestaltung, sondern zeigten nur leichte Differenzen in Abhängigkeit zum biologischen Geschlecht. Stressbedingte Veränderungen an den Altheimer Skeletten legen ein hohes Maß an körperlicher Arbeit für beide Geschlechter von Kindheit an nahe, wobei Frauen und Männer offenbar Tätigkeiten nachgingen, die zu unterschiedlichen Abnutzungsspuren führten. Obertová schlägt aufgrund der erkannten Muster für die Männer v.a. Feldarbeit und handwerkliche Tätigkeiten vor, während die Analyse der Frauen eher auf haushaltsbezogene Aktivitäten hinweist. Die anthropologische Bearbeiterin hat hierfür die genderspezifischen Abnutzungserscheinungen und Muskelansatzmarken mit geschichtswissenschaftlichen Studien zur Arbeitsteilung in (früh)mittelalterlicher Zeit sowie Analysen historischer Bildquellen verglichen, die sich mit Körperhaltung und physischer Belastung bei spezifischen Tätigkeiten beschäftigen. Aufbauend auf diesem Vergleich versuchte sie Erklärungsmodelle für die erkannten Veränderungen an den Skeletten abzuleiten (Obertová 2008: 132f.). Wie stark diese Zuweisung der geschlechtsspezifischen Aktivitäten durch eine modern geprägte Gendersichtweise determiniert sind, kann hier nicht entschieden werden. Relevant für die vorliegende Arbeit bleibt jedoch die Beobachtung, dass alle Personen intensiver körperlicher Arbeit nachgingen. Beim Tod akute Schwere Verletzungen konnten im gesamten Gräberfeld kein einziges Mal nachgewiesen werden und folglich auch keine potentiell aus Gewaltakten resultierenden Todesursachen. Allerdings wiesen 15 Individuen Spuren alter, verheilter Knochenbrüche auf. Der Großteil dieser Verletzungen muss allerdings eher als Bewegungseinschränkung angesprochen werden, denn in

horb-altheim

183

Grab

Ritualgruppe

Inventargruppe

Alter

PathoOrig

PathoLokation

Symptomatik

Männer HA006

4

5B1

matur

Kompressionsfraktur

Schädel

SV

HA015

2

5B2

adult

Fraktur

Oberarm

BE

HA022

3

5B2

adult

Colles Fraktur

Elle/Speiche

BE

Oblique Fraktur

Schien-/Wadenbein

BE

HA029

2

2

senil

Fraktur

Schienbein

BE

HA031

4

5B1

matur

Colles Fraktur

Elle/Speiche

BE

HA037

1

5B1

adult-matur

Fraktur

Elle/Speiche

BE

HA039

1

5B2

adult

Colles Fraktur

Speiche

BE

HA041

3

6

matur

Hiebverletzung

Schädel

SV

HA042

2

5A

adult

Oblique Fraktur

Oberschenkel

BE

HA048

4

5B1

adult

Fraktur

Fuß

BE

 

 

 

 

Oblique Fraktur

Oberarm

BE

HA013

3

6

matur

Depressionsfraktur

Schädel

SV

Kompressionsfraktur

Schädel

SV

HA014

5

4A

adult

Fraktur

Kniescheibe

BE

HA023

2

5

adult

Depressionsfraktur

Schädel

SV

HA047

2

6

senil

Colles Fraktur

Speiche

BE

HA056

4

4B

adult

Depressionsfraktur

Schädel

SV

Frauen 

den meisten Fällen handelt es sich um nicht schwerwiegende Verletzungen der Extremitäten (Tab. 6.4). Z. Obertová (2008: 129) interpretierte die Frakturen an Skeletten männlicher Individuen als möglichen Hinweis erhöhter interpersonaler Gewalt bei den Männern, verwies aber auch auf die Möglichkeit, dass alle diese Verletzungen aus alltäglichen Unfällen resultierten. Ein Drittel der Frakturbefunde liegt aus Frauengräbern vor, die in Obertovás Überlegungen zu Gewalthandlungen allerdings nicht miteinbezogen wurden. Drei von fünf diagnostizierten Schädelverletzungen stammen aus diesen Frauengräbern, wie aus Tab. 6.482 ersichtlich ist. Massive Schädelfrakturen, besonders im Bereich des Gesichts, Stirn und Schädeldaches, werden in der forensischen Anthropologie als Indizien für gewaltsame Konflikte gedeutet, während Verletzungen an der Schädelbasis zumeist auf Unfälle im Rahmen von Stürzen zurückzuführen sind (Walker 1989: 318f.). Die Schädelfrakturen in Horb-Altheim befanden sich zwar in vier Fällen, sowohl bei Männern als auch Frauen, im Bereich des Schädeldaches bzw. an leicht zugänglichen Kopfarealen. Allerdings handelte es sich durchwegs um eher moderate, kleinräumige Frakturen, die mit einer Ausnahme nicht durch scharfe Gewalt erzeugt waren. Im Gegensatz zu zeitgenössischen Vergleichspopulationen sind Anzahl und auch Ausprägungsgrade der Verletzungen relativ gering

82 Dieser Datenauszug basiert auf den Angaben im Katalog von Obertová (2008), in dem Frakturen an fünf von 42 weiblichen Individuen (ca. 12%) und zehn von 32 männlichen Individuen (ca. 31%) referenziert werden. Obertová gibt im Textteil jedoch 13.9% weibliche bzw. 42.3% männliche Fälle an, da sie die Werte nur für Individuen ab dem adulten Alter berechnet (Obertová 2008: 41). Die Verteilung der Frakturen auf die Geschlechter weichen in Obertovás Diskussion zu den Frakturen allerdings zahlenmäßig von den Angaben im ihrem Katalog ab. So sind in Obertovás Tabelle 10 nur zwei Schädelverletzungen für weibliche Individuen angeführt, im Katalog sind aber bei den Frauen HA013, HA023 und HA056 Schädelfrakturen vermerkt.

184

am rande des grabs

Tab. 6.4: Horb-Altheim. Individuen mit Frakturen. Keiner der Befunde war beim Tod noch akut (Symptomatik: BE= Bewegungseinschränkungen; SV= Schwere Verletzungen).

(a) # # # #

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#1 # 2 # 3

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Ritualgruppen

# 4 # 5 # 6

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Inventargruppen

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1

5

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Abb. 6.24: Horb-Altheim. Räumliche Verteilung der Ritual- und Inventargruppen im Gräberfeld: (a) Ritualgruppen, (b) Inventargruppen.

horb-altheim

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und deuten auf eine eher schwache Einbindung der Horber Gemeinschaft in gewalttätige Konflikte hin (Obertová 2008: 129). Fast alle Männer, die Brüche aufwiesen, befinden sich in der Inventargruppe 5, also den explizit männlich konnotierten Gräbern. Allerdings fanden sich bei den anderen Mitgliedern dieser Gruppe, welche die Mehrheit des Clusters bilden, keine Hinweise auf Verletzungen. Auch in Hinblick auf die Ritualgruppen lassen sich keine aussagekräftigen Muster erkennen. Da aufgrund distinktiver Abnutzungserscheinungen an den Skeletten schwere körperliche Arbeit für die gesamte Altheimer Population nachgewiesen werden kann (Obertová 2008: 132, 135), dürfte das pathologische Bild in Altheim eher als Zeichen einer wenn, dann nur sporadisch in gewaltsame Auseinandersetzungen83 involvierten Gemeinschaft gedeutet werden, deren Alltag v.a. durch harte körperliche Arbeit in der Landwirtschaft bzw. Tätigkeit am Hof geprägt war. Eine permanente Kriegerelite mit regelmäßiger Einbindung in kämpferische Aktivitäten kann durch die anthropologische Analyse nicht postuliert werden.

6.4 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Horb-Altheim 6.4.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten Die Bezugnahme zu sozialen Lebensidentitäten ist in Horb-Altheim auf unterschiedlichen Ebenen zu fassen. Bei den Grabausstattungen ist zunächst der Genderaspekt als bedeutender Faktor zu nennen, wobei in erster Linie 83 Wobei hier nicht entschieden werden kann, ob tatsächlich nur die Männer in gewaltsame Konflikte verwickelt waren, da auch Frauen Traumata aufwiesen.

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am rande des grabs

Abb. 6.25: Horb-Altheim. Verhältnis der Ritual- und Inventargruppen

unterschiedliche Kleidung und Waffen das Geschlecht hervorhoben, aber auch andere Objekte geschlechtsbezogenes Auftreten erkennen lassen wie etwa Kämme (z.B. in Inventargruppe 4 – HA14, HA025, HA040) und apotropäisch konnotierte Objekte in Frauengräbern (HA008, HA045, HA059 – Inventargruppe  4) bzw. Pinzetten in Männerbestattungen (Inventar-Subgruppe  5B, Variante  1). Der Symbolgehalt dieser Geschlechterdetermination ist aber im Fall der Toilettegegenstände kaum zu eruieren. Referenzen zum Sterbealter lassen sich im Bereich der männlichen Bestattungen über die Waffenbeigabe nachvollziehen, da Kinder ausnahmslos von dieser Sitte ausgeschlossen waren. Das Fehlen von Kindern bzw. Knaben in der Subgruppe 5B könnte auf statusbezogene Gründe innerhalb der männlichen Hierarchie zurückzuführen sein. Möglicherweise fungierten in Altheim Waffenbeigaben verstärkt als Abschnittsanzeiger für den maskulinen Lebensverlauf, der Kindern, die führende Positionen in der Gemeinschaft aufgrund ihres Alters noch nicht einnehmen konnten, verwehrt blieb. Bei den weiblichen Bestattungen ist ein solcher Bruch nicht nachzuvollziehen. Das gehäufte Auftreten von Mädchen in der Subgruppe 4A belegt im Gegenteil dazu die Darstellung dieser Altersgruppe im Habitus der erwachsenen Frauen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie sich die schwach ausgestatteten Gräber der Inventargruppen 2 und 3 in ein solches Bild fügen, denn das hier immanente Manko an (früh)adulten Individuen deutet auf eine eher altersbedingte Ursache für dieses Muster hin und nicht auf ökonomische oder rangbezogene Aspekte. Da sich der Grabbau weniger durch unterschiedlichen Aufwand als durch unterschiedliche Gestaltungselemente auszeichnet, keine Tendenzen zu bestimmten Alters- und Geschlechtsgruppen vorliegen und auch keine Beziehung zu bestimmten Inventargruppen besteht, ist der Sozialrang auch hier als Ursache für diese Abgrenzung eher unwahrscheinlich. Die durch die anthropologischen Untersuchungen unterstützte Interpretation der Ritualgruppen 1 bis 4 als Ausdruck verwandtschaftlicher Beziehungen erklärt das breitgefächerte Altersund Geschlechtsspektrum in den einzelnen Inventargruppen, da innerhalb eines familiären Verbands mit Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts zu rechnen ist. Dass die unterschiedlichen Ritualgruppen aber keine auffallenden räumlichen Beziehungen zueinander in der Gräberfeldtopografie erkennen lassen (Abb. 6.24a), indiziert, dass diese Gruppenidentität nur während des Bestattungsrituals inszeniert wurde und die primäre Funktion dieser Komponente als soziale Repräsentanz der Abgrenzung unterschiedlicher familiärer Gruppen im Rahmen der Beisetzungszeremonie verstanden werden kann. Ein solches Szenario könnte auf einen intensivierten Wettbewerb einzelner Familienverbände in der Lebendgemeinschaft hinweisen, die zwar dieselben Lebensumstände teilten und aufgrund der ähnlichen Arrangements der toten Körper im Grab und der trotz unterschiedlicher Ausstattungsquantität doch relativ stringenten Konstruktion der Totenidentität offenbar auch gleiche Konzepte der Folgewelt teilten, sich innerhalb der Lokalgesellschaft aber nicht als Einheit verstanden, sondern sich durch die Repräsentation bei der Beisetzung verwandtschaftlicher Zusammengehörigkeit versicherten und sich gegen andere familiäre Gruppen abgrenzten. Welchen Hintergrund eine solche starke Abgrenzung bzw. sozialer Wettbewerb hatte, bleibt jedoch spekulativ. D. Beilharz hat in der Erstbearbeitung des Altheimer Materials die Hypothese aufgestellt, dass es sich bei den Personen aus Nischengräbern um Migranten oder Personen mit Migrationshintergrund aus dem mittleren Donauraum handelte, da ähnliche Grabarchitektur auch in diesem

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Gebiet vorliegt (Beilharz 2011: 218f.). In der Tat fanden sich im Gräberfeld – besonders in der frühen Phase – auch Objekte, die formenkundlich Beziehungen zum mittleren Donauraum aufweisen (vgl. Beilharz 2011: 230f.). Diese kamen aber nicht nur in Nischengräbern sondern, auch in anderen Ritualgruppen vor. Donauländische Einflüsse sind in den kurzfristig belegten Gräberfeldern des 5. und frühen 6. Jahrhunderts generell keine Seltenheit (Theune 2004: 286). Am Runden Berg bei Urach konnte durch mineralogische Analysen aber auch die lokale Produktion von Keramik nach donauländischem Vorbild nachgewiesen werden (Quast 2008: 278, 298), sodass hier auch gefragt werden muss, ob das Auftreten solcher Typen immer als Hinweis auf Migration oder Fernhandel gewertet werden kann, oder ob in manchen Gräberfeldern das Vorkommen solchen Fundmaterials nicht eher auf lokale Imitationen hinweist, die auch durch Kontakte mit benachbarten Gruppen inspiriert gewesen sein könnten. Die Isotopenanalysen für die Altheimer Gemeinschaft erbrachten außerdem durchwegs 87SR/86SR-Signaturen, die für eine Ortsansässigkeit der getesteten Individuen sprechen. Da dieselben Isotopensignaturen wie in Altheim auch im böhmischen Gebiet zu finden sind, verweist D. Beilharz (2011: 219f.) allerdings auf die Möglichkeit, dass diese Personen trotz passender Signatur für die Altheimer Region zugewandert sein könnten. Dieser Argumentation ist jedoch entgegenzuhalten, dass fast die Hälfte der Population getestet wurde und dabei über alle Chronologiestufen und Ritualgruppen verstreut war. Nachdem davon auszugehen ist, dass sich die Horber Gemeinschaft vor Ort auch reproduzierte und die Gruppengröße nicht nur durch Zuzug gesichert wurde, scheint eine Deutung dieser Personen als Einheimische plausibler als sie zu Migranten zu machen. Alleine die mature Frau aus HA053 weist eine Isotopensignatur auf, welche sie als ortsfremd ausweist (Obertová 2008: 110f., Fig. 90, Tab. 107). Bestattet wurde sie aber nicht in einem Nischengrab, sondern in einem einfachen Sarg (Ritualgruppe 5) in der Phase SD3, in der das Gräberfeld mindestens seit drei Jahrzehnten bestand. Eine Ansprache der Personen in Ritualgruppe 4 als Migranten kann also von keiner Seite nachhaltig belegt werden und die fremde Herkunft der Frau aus HA053 dürfte eher als einzelner Zuzug der Dame gewertet werden. Dass sich in der Sitte der Nischenanlegung aber eine spezielle Art der Grabarchitektur manifestiert, ist unbestritten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass hier kulturelle Traditionen ursprünglich durch den Zuzug einer ortsfremden Personengruppe in die Horber Gegend gelangten. Allerdings wird diese spezielle Form der Grabgestaltung von S. Codreanu-Windauer (1997: 27f.) wiederum auch aus spätantiken, lokalen Traditionen abgeleitet. Im Fall einer nicht lokalen Tradition müsste man aber eher von einem singulären externen Einfluss in einer der Gründergenerationen des Friedhofs ausgehen, da ansonsten viel mehr Individuen nicht lokale Isotopenwerte hätten aufweisen müssen. Theoretisch könnte aber eine kleine Personengruppe – etwa ein Ehepaar – die Grabgestaltung mit Nischen an ihre Nachkommen weitergegeben haben, welche sie dann zu einer familiär konnotierten Tradition machten. Diese Tradition diente dann in erster Linie der Abgrenzung eines bestimmten Familienverbandes innerhalb der Altheimer Bestattungsgemeinschaft, nicht aber der Signifizierung einer anderen Herkunft, denn in den Inventaren, selbst den spezifischen Typen, und den grundlegenden Normen der Totenpositionierung wichen die Mitglieder der Ritualgruppe 4 nicht vom Rest der Gemeinschaft ab.

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am rande des grabs

Das Fehlen spezifischer Alltagsgegenstände indiziert auch in Horb-Altheim den nur marginalen Einfluss konkreter Alltagsidentitäten für die Bestattung. Weder in den Frauen- noch in den Männergräbern und auch nicht in den Kinderbestattungen wurde auf bestimmte Aktivitäten verwiesen, die im täglichen Leben der Menschen eine dominante Rolle spielten, welches den anthropologischen Analysen zufolge von einer landwirtschaftlichen Lebensweise geprägt war. Da einzelne Personen möglicherweise an gewaltsamen Auseinandersetzungen beteiligt waren, könnte für betreffende Individuen eine zumindest temporäre kriegerische Identitätsfacette im Leben postuliert werden. Allerdings waren die meisten Verletzungen nicht schwerwiegend und könnten genauso von Arbeitsunfällen stammen (Obertová 2008: 129). In keinem Fall waren akute Verletzungen nachweisbar, was gegen nahe am Tod stattgefundene zwischenmenschliche Konflikte spricht. Außerdem wurden ebenso Personen ohne Hinweise auf Verletzungen mit Waffen bestattet, sodass auch hier von einer idealisierten Identitätsdarstellung ausgegangen werden kann, die sich eher auf die Transformation der Toten im Jenseits richtete als die Festigung gesellschaftlicher Verhältnisse im Diesseits. Vornehmlich wurden in Altheim in Bezug zur Welt der Lebenden Basisidentitäten der horizontalen Ebene, also Alter, Geschlecht und vermutlich Familienzugehörigkeit kommuniziert, während vertikale Faktoren wie der reale soziale Status kaum berücksichtigt wurden oder nur indirekt über die Exklusion der Knaben von einer dezidiert maskulinen Identitätskonstruktion gefasst werden kann, welche aber ebenso den Einfluss des Lebensalters auf die potenzielle Möglichkeit sozialer Dominanz indiziert und nicht nur den sozialen Rang der Individuen, die mit Waffen bestattet wurden. Die besprochene Repräsentation vermutlicher Familienzugehörigkeit zeigt aber, dass aktuelle Verhältnisse in der Gesellschaft in einzelnen Aspekten ihren Ausdruck fanden und diesbezüglich in Altheim ein stärkerer Einfluss aktueller Gegebenheiten nachvollzogen werden kann als in Mingolsheim. Der Verzicht auf die Inklusion realer Alltagsaktivitäten und die Repräsentation der fast gesamten männlichen erwachsenen Population in Waffengräbern sowie des Großteils der Frauen und Mädchen in schmuckhafter Ausstattung unterstreicht ein die gesamte Gemeinschaft verbindendes Sujet, welches nur wenig Verbindungen zur Lebensrealität der Verstorbenen hatte und eher die Relevanz der postmortalen Transformationen der Toten in einen neuen Status mit einer eigenen Identität hervorgehoben haben dürfte. Auch die relativ normierte Niederlegung der Objekte im Grab, unabhängig vom Umfang der Ausstattungen, bestätigt eine Notwendigkeit, die Toten in einer spezifischen Art und Weise zu repräsentieren, die für alle gleich war. Da das Ausscheiden aus der Lebendgesellschaft das verbindende Element aller Bestatteten war, erscheint es auch plausibel, dass pan-gemeinschaftliche Elemente weniger auf die Lebenden als auf die Toten gerichtet waren, die alle ein Schicksal im Jenseits teilten, was durch die gleichbleibenden Attribute im Bestattungsritual ausgedrückt wurde.

6.4.2 Jenseitsmodelle Vergangenheitsbezogene Aspekte nach H. Härkes Gliederung von Beigabenkonnotationen (Härke 2003: 114f., 118f.; vgl. Abb. 2.1) finden sich in Altheim kaum. Metaphorische Darstellungen biografischer Ereignisse können in keinem Fall nachgewiesen werden, außer u.U. im Fall der Feinwaage, die auf einen bedeutenden Aspekt im Leben des Mannes aus HA066 (Inventargruppe 5)

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hingewiesen haben könnte. Zwar ist in Altheim eine größere Vielfalt an Materialien und spezifischen Objektformen vorhanden, allerdings spielen sich im gesamten Gräberfeld diese Aspekte im Rahmen sehr normierter Möglichkeiten bzw. Kategorienfelder ab, sodass ein Vergraben erinnerungsbehafteter Objekte als „Technik des Vergessens“ zur Unterstützung des Trauerprozesses nicht erkannt werden kann. Personalisierte Gegenstände mit explizitem Bezug zur Lebensgeschichte der Toten sind nicht identifizierbar. Dies zeigt sich besonders deutlich im Fall der Kinderbestattungen, die entweder sehr wenige Gegenstände mitbekamen (Knaben), oder dieselbe Ausstattung erhielten wie erwachsene Frauen im Falle der Mädchen. Eine explizite Beziehung zur Kinderwelt wurde nie hergestellt (vgl. Lohrke 2002: 148). Damit scheidet eine retrospektiv orientierte Konstruktion der Folgewelt (sensu Enninger und Schwens 1989: Dia. 1) aus. Durch den offenbar stärkeren Einfluss aktueller sozialer Verhältnisse in Altheim sind auch zahlreiche Elemente des Bestattungsrituals mit gegenwartsbezogenen Facetten konnotiert. Da sich häufig umfangreiche Inventare und mitunter wertvolle Gegenstände, wie Glasbecher oder Edelmetallbestandteile der Kleidung, in den Gräbern befanden (z.B. Inventargruppe 4 – HA014, HA065, HA067; Inventargruppe 5 – HA037, HA052, HA060) und durch die distinktive Grabgestaltung in den Ritualgruppen sozialer Wettbewerb wahrscheinlich ist, könnte im Vergraben besonders elaborierter Objekte oder extensiver Inventare auch eine Komponente mitschwingen, bei der demonstrativer Verzicht auf wertvolle Beigaben die soziale Konkurrenzfähigkeit der jeweiligen Gruppe unterstreichen sollte (vgl. Mauss 1966: 26; Härke 2003: 112f.). Die anthropologischen Analysen legen für alle Bestatteten intensive körperliche Arbeit im landwirtschaftlichen Umfeld nahe (Obertová 2008: 132, 135), sodass solche Gegenstände eher als Luxusgüter in der Altheimer Gemeinschaft anmuten, deren Vergraben sicherlich auch eine Entbehrung für die Angehörigen bedeutete. Der Ausschluss der Knaben von der Waffenbeigabe und explizit männlich konnotierten Inventaren, weist diese Beigabenelemente bedingt als Statusanzeiger in der Gesellschaft aus und somit auch als inspektives Element. Da die Objekte in keinem Fall intentionale Fragmentation erkennen lassen, Kleidungsaccessoires in der Regel in Trageposition vorgefunden wurden und auch die übrigen Artefakte, soweit nachvollziehbar, behutsam und in regulierter Weise im Grab positioniert wurden, scheint eine negativ konnotierte Entsorgung von persönlichen Gegenständen der Toten, also im Sinne eines Vergrabens unreiner Objekte (Härke 2003: 116f.), eher als unwahrscheinlich. Gefäßbeigaben wurden in Altheim in stark genormter Weise beigegeben, unabhängig von Ritual- oder Inventargruppe, was auf eine starke Regulation dieser Objektkategorie hinweist. Im Spektrum des Ess- und Trinkgeschirrs fanden sich oft Becher und Schalen, welche im Lebensalltag als Gegenstände zur direkten Nahrungsaufnahme dienten. Speisebeigaben fehlten hingegen zur Gänze. Dieser Umstand könnte für die Inklusion der Toten in die Trauerfeier sprechen, indem einerseits die passenden Gefäße zur Teilnahme an einer Art Totenmahl bereitgestellt wurden, andererseits Speisen und Getränke nicht direkt ins Grab kamen, sondern möglicherweise nur am Grab eine Rolle spielten. Auch die direkte Lage am Körper mancher Becher ist ein Hinweis auf die symbolische Einbindung der Toten in diesen Aspekt der Begräbnisfeier. Nichtsdestotrotz weisen die Kannen und Töpfe mit ihrem Aufbewahrungscharakter auch auf eine längerfristige Versorgung der Toten hin und können so als zukunftsorientierte

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am rande des grabs

Beigabenkategorie gedeutet werden. Besonders die Deponierung von Gefäßen in den Nischen der Ritualgruppe 4 kommuniziert den Aufbewahrungscharakter in einem speziell hierfür eingerichteten Platz im Grab und verweist auf die Intention dauerhafter Platzierung dieser Objekte neben den Toten. Auch das quer durch die Gemeinschaft auftretende Sujet der Männer als Krieger und der Frauen und Kinder in repräsentativen Gewändern besitzt einen potentiell zukunftsorientierten Charakter, da diese Komponente weder auf beim Todeszeitpunkt realen Lebensidentitäten beruhte, noch vergangene biografiespezifische Bezüge einzelner Individuen aufwies. Vielmehr waren die Waffen und Schmuckgegenstände auf die potentielle Wandlung der Lebensidentität zu einer neuen Totenidentität in der Folgewelt gerichtete und können so als Teil einer prospektiven Totenausstattung (Härke 2003: 109–111) gedeutet werden. Bei den wenigen Gegenständen apotropäischer Konnotation aus den Gräbern kleiner Kinder und älterer Frauen ist es schwierig zu entscheiden, ob und in welcher Weise diese Objekte eine Schutzfunktion (vgl. Enninger und Schwens 1989: 157– 172, Dia. 1; Härke 2003: 117) erfüllten. Falls ihnen jedoch magischer Charakter attestiert wurde, so dürfte dieser eher in positiver Weise auf die Trägerinnen gerichtet gewesen sein und nicht etwa als Schutz vor ihnen, da alle Amulette, Schlüssel und Zierscheiben direkt am Körper, zumeist an den Gürtelgehängen, getragen wurden und so einen direkten Bezug zu den Toten hatten. Die besprochenen Umstände deuten in Altheim eine inspektiv konnotierte Inszenierung der Bestattung an, die theoretisch auf eine eher gegenwartsbezogene Konstruktion der Folgewelt hinweisen könnte, sehr wahrscheinlich aber stark durch aktuelle Geschehnisse in der lebenden Gemeinschaft geprägt war. Unter diesen sozial determinierten, gegenwartsbezogenen Aspekten zeigen sich aber deutlich zukunftsorientierte Motive, welche eine Konstruktion des Jenseits als tatsächliche Folgewelt implizieren. Eine enge Verbindung ontologischer prospektiver Konzepte mit der Dynamik und den Bedürfnissen in der lebenden Bevölkerung ist in Horb-Altheim dabei deutlich spürbar.

6.4.3 Konzepte von „gutem“ und „schlechtem“ Tod Konkrete Indizien für Konzepte eines „guten“ oder „schlechten“ Todes (Hasenfratz 2009: 17–33) sind in Altheim nicht nachvollziehbar. Die gesonderte Positionierung einiger weniger Individuen in den Ritualgruppen 5 und 6 impliziert zwar eine bewusste Ausgrenzung der Betroffenen durch die andersartige Orientierung, da diese Bestattungen aber außer dem Erwachsenenalter keine Gemeinsamkeiten aufweisen, also weder in den anderen Ritualdaten noch durch bestimmte Attribute in den Inventaren oder distinktive pathologische Muster, ist nicht zu entscheiden, ob die Art ihrer Bestattung auf besonders problematische Todesumstände oder soziale Außenseiterrollen der Betroffenen bezogen war, Bestrafung oder Schutz vor den Toten sein sollte oder in manchen Fällen einfach eine unbewusste Positionierung des Leichnams entgegen der Norm war.

horb-altheim

191

Kapitel 7

Weingarten

Aufgrund der chronologischen Spannbreite des Weingartner Gräberfeldes wurde das Beispiel, wie bereits weiter oben erwähnt, für die statistische Auswertung in zwei Samples geteilt, die auf der chronologischen Einordnung der Gräber basieren. Des Weiteren muss für dieses Beispiel noch einmal hervorgehoben werden, dass mit den DNA- und 87SR/86SR-Analysen wichtige auszugsweise Einblicke in verwandtschaftliche und provenienzbezogene Aspekte für Weingarten vorliegen, dies aber nicht auf die pathologischen Daten zutrifft. Angaben zu Pathologien liegen für Weingarten in keiner systematischen Weise vor. Im Rahmen der biologischen Alters- und Geschlechtsbestimmung wurden besonders auffällige Veränderungen an den Skeletten zwar im Katalog der osteologischen Sammlung der Universität Tübingen vermerkt, allerdings betrifft dies nur einige wenige Individuen. Krankheiten, Provenienzparameter und Verwandtschaften werden in der vorliegenden Arbeit pro Cluster angeführt. Statistisch signifikante Ergebnisse dieses Vergleichs sind aber aufgrund der begrenzten Individuenzahl, für die Ergebnisse zur Verfügung stehen, nicht gegeben, sondern nur tendenzielle Einblicke84.

7.1 Weingarten Fallbeispiel 1 Das Fallbeispiel 1 von Weingarten beinhaltet 317 Bestattungen, welche in die Chronologiestufen KP1 bis KP2 nach Döhrer (2011: 50–55)85 datieren. Auch hier konnten die unterschiedlichen Clusterverfahren keine Kombinationsgruppen aus der Zusammenführung von Ritual- und Inventardaten erstellen. Im Gegensatz zum Beispiel von Horb-Altheim beruht dieser Umstand in Weingarten aber nicht auf der großen Diversität in den Ritualdaten und Differenzen zwischen Ritualund Inventarinformationen sondern auf der relativ starken Uniformität des Bestattungsrituals in Weingarten. Fast alle Weingartner Gräber des Fallbeispiels 1 stellen Einzelbestattungen in gestreckter Rückenlage und Normorientierung dar. Die Unterschiede im Grabbau sind nicht so markant wie in Horb-Altheim, sondern beschränken sich auf das seltene Auftreten von Särgen, Kiesunterlagen und nicht näher identifizierbaren Einbauten. Überwiegend liegen aber keine Einbauten vor. Der Umstand, dass 70% der getesteten Gräber identische Ritualdaten aufwiesen, 28% nur leichte Unterschiede aufgrund des Grabbaus zeigten und 84 Für die Daten zu spezifischen Gräbern sei hier nochmals auf die bereits erfolgten Publikationen zu Weingarten verwiesen: Materialvorlage der Grabbeigaben im Katalog zu Weingarten: Roth und Theune 1995 – Alters- und Geschlechtsbestimmungen nach J. Wahl im Katalog (Roth und Theune 1995) – DNA: Gerstenberger 2002 – Isotopenuntersuchungen/Provenienzanalysen: Deppe 2011 – Pathologien und Traumata: Roth und Theune 1995; Katalog der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen; Czarnetzki, Uhlig und Wolf 1983. 85 Zur Einteilung des Weingartner Gräberfelds in die zwei hier ausgewerteten Fallbeispiele siehe weiter oben im Unterkapitel 3.3.1.

weingarten

193

(a)

(b)

Meta MDS Wg632

Wg221 Wg154

0.2

Wg130Wg677

Wg109 Wg555 Wg124

Wg126 Wg650

2

Wg768

Wg216

Wg736 Wg213

Wg212 Wg610 Wg229 Wg607

2

3

Wg183

Wg622

Wg114

Wg340

Wg759

Wg183

Wg109 Wg555 Wg124

Wg508 Wg516 Wg426 Wg152 Wg285 Wg198

Wg126 Wg650

Wg212 Wg610 Wg229 Wg607 Wg340

Wg759 Wg216

Wg195 Wg761 Wg205 Wg089 Wg112 Wg090 Wg204 Wg762 Wg107 Wg088

Wg736 Wg213

Wg632

Wg221 Wg154

Wg224

Wg114

Wg508 Wg516 Wg426 Wg152 Wg285 Wg198

0.2

Wg130Wg677 Wg224

Wg195 Wg761 Wg205 Wg089 Wg112 Wg090 Wg204 Wg762 Wg107

Wg088

Meta MDS

Wg768

Wg622

Wg129

Wg129

Wg769 Wg208 Wg414 Wg799 Wg232 Wg252 Wg775 Wg778 Wg704 Wg779 Wg111 Wg215 Wg796 Wg683 Wg696 Wg179 Wg711 Wg715 Wg697 Wg184 Wg256 Wg757 Wg244 Wg190 Wg189 Wg237 Wg738 Wg214 Wg589 Wg616 Wg080 Wg748 Wg601

Wg593 Wg598

Wg769 Wg799 Wg208 Wg414 Wg775 Wg778 Wg704 Wg779 Wg232 Wg252 Wg796 Wg683 Wg696 Wg711 Wg111 Wg715 Wg697 Wg215 Wg179 Wg757 Wg738 Wg184 Wg256 Wg244 Wg190 Wg589 Wg189 Wg616 Wg237 Wg748 Wg601 Wg214 Wg080

Wg593 Wg598

Wg673

Wg673 Wg624

0.0 Wg672 Wg207 Wg657 Wg712 Wg078 Wg776 Wg658 Wg418 Wg343 Wg566 Wg653 Wg288 Wg149 Wg549 Wg563 Wg637 Wg763 Wg286 Wg408 Wg342 Wg240 Wg509 Wg366 Wg175 Wg199 Wg230 Wg123 Wg355 Wg196 Wg159 Wg255 Wg333 Wg550 Wg428 Wg077 Wg527 Wg118 Wg177 Wg603 Wg251 Wg419 Wg242 Wg582 Wg707 Wg223 Wg692 Wg409 Wg416 Wg193 Wg659 Wg507 Wg276 Wg254 Wg713 Wg506 Wg218 Wg120 Wg281 Wg258 Wg410 Wg517 Wg548 Wg684 Wg131 Wg700 Wg652 Wg313 Wg021 Wg246 Wg521 Wg568 Wg173 Wg227 Wg556 Wg733 Wg182 Wg277 Wg535 Wg797 Wg667 Wg655 Wg717 Wg766 Wg695 Wg513 Wg562 Wg257 Wg407 Wg274 Wg533 Wg773 Wg429 Wg772 Wg758 Wg560 Wg382 Wg164 Wg186 Wg751 Wg554 Wg662 Wg702 Wg777 Wg567 Wg511 Wg219 Wg253 Wg228 Wg234 Wg411 Wg570 Wg174 Wg561 Wg514 Wg676 Wg235 Wg122 Wg767 Wg121 Wg185 Wg233 Wg113 Wg422 Wg079 Wg194 Wg557 Wg793 Wg211 Wg656 Wg680 Wg200 Wg666 Wg302 Wg654 Wg512 Wg425 Wg731 Wg325 Wg283 Wg641 Wg564 Wg660 Wg745 Wg473 Wg569 Wg770 Wg668 Wg287 Wg427 Wg172 Wg510 Wg236 Wg571 Wg417 Wg794 Wg693 Wg243 Wg534 Wg685 Wg456 Wg415 Wg698 Wg586 Wg269 Wg405 Wg515 Wg795 Wg730 Wg424 Wg272 Wg430 Wg630 Wg071 Wg151

Wg624

Wg524 Wg735 Wg087 Wg106

Wg755

1

Wg755

Wg584 Wg642

Wg672 Wg207 Wg657 Wg712 Wg078 Wg776 Wg658 Wg418 Wg343 Wg566 Wg653 Wg288 Wg149 Wg549 Wg563 Wg637 Wg763 Wg286 Wg408 Wg342 Wg240 Wg509 Wg366 Wg175 Wg199 Wg230 Wg123 Wg355 Wg196 Wg159 Wg255 Wg333 Wg550 Wg428 Wg077 Wg527 Wg118 Wg177 Wg603 Wg251 Wg419 Wg242 Wg582 Wg707 Wg223 Wg692 Wg409 Wg416 Wg193 Wg659 Wg507 Wg276 Wg254 Wg713 Wg506 Wg218 Wg120 Wg281 Wg258 Wg410 Wg517 Wg548 Wg684 Wg131 Wg700 Wg652 Wg313 Wg021 Wg246 Wg521 Wg568 Wg556 Wg173 Wg227 Wg733 Wg182 Wg277 Wg535 Wg797 Wg667 Wg655 Wg717 Wg766 Wg695 Wg513 Wg562 Wg257 Wg407 Wg274 Wg533 Wg773 Wg429 Wg772 Wg758 Wg560 Wg382 Wg164 Wg186 Wg554 Wg751 Wg662 Wg702 Wg777 Wg567 Wg511 Wg219 Wg253 Wg228 Wg234 Wg570 Wg411 Wg174 Wg561 Wg514 Wg676 Wg235 Wg767 Wg122 Wg121 Wg185 Wg233 Wg113 Wg422 Wg079 Wg557 Wg194 Wg793 Wg211 Wg656 Wg680 Wg200 Wg666 Wg654 Wg302 Wg512 Wg731 Wg425 Wg325 Wg283 Wg641 Wg564 Wg660 Wg745 Wg473 Wg569 Wg770 Wg668 Wg427 Wg287 Wg172 Wg510 Wg571 Wg236 Wg794 Wg417 Wg693 Wg534 Wg243 Wg685 Wg456 Wg415 Wg698 Wg586 Wg515 Wg269 Wg795 Wg405 Wg730 Wg424 Wg272 Wg430 Wg630 Wg071 Wg151

Coordinate 2

Wg649 Wg725 Wg231 Wg238 Wg217 Wg619 Wg239 Wg241

Wg119

3

Coordinate 2

Wg584 Wg642

Wg740

−0.2

Wg638 Wg278 Wg682 Wg331 Wg661 Wg701 Wg687 Wg117 Wg618 Wg435 Wg679 Wg686 Wg688 Wg423 Wg681 Wg332 Wg645 Wg774 Wg349 Wg474 Wg334 Wg320 Wg328

Wg649 Wg725 Wg231 Wg619 Wg238 Wg217 Wg239 Wg241

Wg119

4

Wg787

Wg740

Wg638 Wg278 Wg682 Wg331 Wg661 Wg701 Wg687 Wg117 Wg618 Wg435 Wg679 Wg686 Wg688 Wg423 Wg681 Wg332 Wg645 Wg774 Wg349 Wg474 Wg334 Wg320 Wg328

1 −0.2

0.0

Wg524 Wg735 Wg087 Wg106

Wg787

Wg225A Wg280 Wg525A

Wg225A Wg280 Wg525A

Wg279

Wg279

−0.4

−0.4

0

Wg525B

Wg525B

Wg225B

Wg225B

−0.4

−0.2

(a)

0.0

0.2

0.4

−0.4

(b)

Coordinate 1

(c)

−0.2

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

Meta MDS Wg130Wg677 Wg224

Wg221 Wg154

Wg195 Wg761 Wg205 Wg089 Wg112 Wg090 Wg204 Wg762 Wg107

0.2

Wg632

Wg109 Wg555 Wg124 Wg114

Wg736

Wg508 Wg516 Wg426 Wg152 Wg285 Wg198

Wg088

Wg126 Wg650

Wg213

Wg212 Wg610 Wg229 Wg607

2

Wg340

Wg759 Wg183 Wg216

Wg768

Wg622 Wg129

3 Wg769 Wg799 Wg208 Wg414 Wg775 Wg778 Wg704 Wg779 Wg232 Wg252 Wg796 Wg683 Wg696 Wg111 Wg711 Wg715 Wg215 Wg697 Wg179 Wg757 Wg184 Wg256 Wg738 Wg244 Wg190 Wg189 Wg589 Wg237 Wg616 Wg748 Wg214 Wg601 Wg080

Wg593 Wg598 Wg673

Wg624

0.0

Wg524 Wg735 Wg087 Wg106

Wg755

Wg584 Wg642

Wg672 Wg207 Wg657 Wg712 Wg078 Wg776 Wg658 Wg418 Wg343 Wg566 Wg653 Wg288 Wg149 Wg549 Wg563 Wg637 Wg763 Wg286 Wg408 Wg342 Wg240 Wg509 Wg366 Wg175 Wg199 Wg230 Wg123 Wg355 Wg196 Wg159 Wg255 Wg333 Wg550 Wg428 Wg077 Wg527 Wg118 Wg177 Wg603 Wg251 Wg419 Wg242 Wg582 Wg707 Wg223 Wg692 Wg409 Wg416 Wg193 Wg659 Wg507 Wg276 Wg254 Wg713 Wg506 Wg218 Wg120 Wg281 Wg258 Wg410 Wg517 Wg548 Wg684 Wg131 Wg700 Wg652 Wg313 Wg021 Wg246 Wg521 Wg568 Wg227 Wg173 Wg556 Wg733 Wg182 Wg277 Wg535 Wg797 Wg667 Wg655 Wg717 Wg766 Wg513 Wg695 Wg562 Wg257 Wg407 Wg274 Wg533 Wg429 Wg773 Wg772 Wg758 Wg560 Wg382 Wg164 Wg186 Wg554 Wg751 Wg662 Wg702 Wg777 Wg567 Wg511 Wg253 Wg219 Wg228 Wg234 Wg570 Wg411 Wg174 Wg561 Wg514 Wg676 Wg235 Wg122 Wg767 Wg121 Wg185 Wg233 Wg113 Wg422 Wg079 Wg557 Wg194 Wg793 Wg211 Wg656 Wg680 Wg200 Wg666 Wg654 Wg302 Wg512 Wg731 Wg425 Wg325 Wg283 Wg641 Wg564 Wg660 Wg745 Wg473 Wg569 Wg770 Wg668 Wg427 Wg287 Wg172 Wg510 Wg571 Wg236 Wg417 Wg794 Wg693 Wg534 Wg243 Wg685 Wg456 Wg415 Wg698 Wg586 Wg515 Wg269 Wg405 Wg795 Wg730 Wg424 Wg272 Wg430 Wg630 Wg071 Wg151

Coordinate 2

1

Wg649 Wg725 Wg231 Wg619 Wg238 Wg217 Wg239 Wg241

Wg119

4

Wg740

−0.2

Wg638 Wg278 Wg682 Wg331 Wg661 Wg701 Wg687 Wg117 Wg618 Wg435 Wg679 Wg686 Wg688 Wg423 Wg681 Wg332 Wg645 Wg774 Wg349 Wg474 Wg334 Wg320 Wg328

Wg787

Wg225A Wg280 Wg525A

−0.4

Wg279

Wg525B

Wg225B

−0.4

(c)

−0.2

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

nur sechs Bestattungen sich markant von den übrigen unterschieden, es jedoch keine spezifischen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ritualwerten mit den Inventaren gab, führte bei der kombinierten Clusteranalyse zu einer unrealistischen Verzerrung in der Distanzmatrix, welche die Eruierung von stabilen Clustern unterband. Aus diesem Grund wurde auch in diesem Sample die Analyse der Inventar- und Ritualdaten getrennt voneinander durchgeführt. Die Ergebnisse wurden im Anschluss miteinander verglichen.

7.1.1 Ritualgruppen Für die Auswertung der Ritualdaten wurden die Variablen Grabtyp I-III, Grabbau I-II sowie Skelettposition herangezogen. Da es sich bei der Grabart immer um Körperbestattungen handelte, welche, sofern nachvollziehbar, den Grabstatus einer Primärbestattung aufwiesen, wurden diese beiden Variablen bei der

194

am rande des grabs

Abb. 7.1: Weingarten. Fallbeispiel 1. Multidimensional Scaling mit den Ergebnissen der Clusteranalysen der Ritualdaten durch (a) hierarchisches Clustern mit DIANA, (b) Fuzzy clustering und (c) PAM.

1

2

3

0

0.6

0 0

0 0

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

0 0

3 3 3 3 3 3 3

2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

0.0

2 2 2 2 2 2

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

3 3 3 3

0.4 0.2

Height

0.8

1.0

Ritualgruppen

Abb. 7.2: Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppen entsprechend der DIANACluster, dargestellt auf dem Dendrogramm.

Ritualgruppe

N

ohne Ritualgruppe

18

0

6

1

218

2

39

3

36

Total

317

Tab. 7.1: Weingarten. Fallbeispiel 1. Verteilung der Bestattungen auf die Ritualgruppen (N = Anzahl der Bestattungen).

Erstellung der Distanzmatrix nicht berücksichtigt. Ebenso ausgeklammert wurde die Variable Orientierung relativ, da keine nennenswerten Abweichungen von der Normausrichtung vorlagen. Informationen zur Handposition konnten nicht oft genug eruiert werden und wurden daher ebenfalls ausgeklammert. Variablen erster Ordnung (Grabtyp I, Grabbau I und Skelettposition) wurden vierfach stärker gewichtet als Variablen zweiter oder dritter Ordnung (Grabtyp II-III und Grabbau II). Fuzzy clustering und PAM erbrachten nahezu identische Ergebnisse und auch beim hierarchischen Clustern unter Verwendung von DIANA waren keine starken Diskrepanzen zu den anderen Verfahren ersichtlich (Abb. 7.1). Da DIANA aber im Gegensatz zu den beiden anderen Algorithmen die Mehrfachbestattungen in einen gesonderten Cluster verschob und nicht mit anderen Bestattungen ohne Grabeinbauten vermischte (Tab. D.4 und D.5)86, wurden die Ergebnisse von DIANA verwendet, da aufgrund der ohnehin nur geringfügigen Diversität in den Ritualdaten der Faktor Mehrfach- oder Einzelbestattung m.E. mehr Berücksichtigung verlangt als Unterschiede im Grabbau, die in Weingarten generell unscheinbar waren. Die vier besprochenen Ritualgruppen (Tab. 7.1) basieren also auf den DIANA-Clustern, die sich durch eine hohe interne Stabilität ausweisen (Abb. 7.2).

Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit Bei der Untersuchung der Ritualdaten wurden 18 Gräber (6.0%, Tab. D.6) bereits im Vorfeld der Clusteranalysen aus dem Datensatz entfernt, da sie nur in einer der getesteten Variablen erster Ordnung Informationen aufwiesen oder gar keine Daten zu den relevanten Parametern vorlagen. Dieser Umstand beruhte zumeist auf mangelnder Dokumentation oder dem hohen Zerstörungsgrad von Gräbern durch rezente Bautätigkeit. Die betroffenen Gräber wurden bei der Auswertung der Ritualgruppen nicht berücksichtigt.

86 Alle Mehrfachbestattungen dieses Samples weisen keine Einbauten auf. Fuzzy und PAM berücksichtigen bei ihrer Zuordnung die verbindenden Elemente aber stärker als die trennenden, weswegen sie die Mehrfachbestattungen dem Cluster mit allen anderen Gräbern ohne Einbauten zuordneten.

weingarten

195

Abb. 7.3: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 0.

Ritualgruppe 0 Ritualgruppe 087 stellt mit nur sechs Bestattungen den kleinsten Ritual-Cluster dar (2.0%, Tab. D.7) und umfasst alle Mehrfachbestattungen des Fallbeispiels 1. Es handelt sich um zwei Kinder und ein jugendliches Individuum, für welche keine Geschlechtsbestimmungen vorliegen, sowie einen adulten Mann und zwei Frauen frühadulten bzw. adulten bis maturen Alters (Abb. 7.3; Tab D.8). Soweit nachvollziehbar wurden die Betroffenen in gestreckter Rückenlage und ohne Einbauten in der für das Gräberfeld regulären Orientierung (SW-NO) beigesetzt (Tab. D.9). Zu Störungen gibt es keine Angaben. Die hier repräsentierten Mehrfachbestattungen stellen alle zeitversetzte Bestattungen dar. Gleichzeitige Beisetzungen waren nicht vertreten. Für die frühadulte Frau Wg225A und das Kind Wg225B ist zwar die Beisetzung im selben Grabschacht bekannt, es lagen jedoch keine Informationen zum stratigrafischen und infolge zeitlichen Verhältnis der beiden Individuen vor. Daher kann nicht gesagt werden, welche der beiden Personen zuerst bestattet wurde und demzufolge die Erstbestattung im mehrfach genutzten Schacht darstellt. Das jugendliche Individuum aus Grab Wg279 wurde im Grab des adulten Mannes aus Wg280 nachbestattet, während im Grab der adulten bis maturen Frau Wg525B ein Kind (Wg525A) begraben wurde. Bei 87 Die Bezeichnung der Gruppen wurde direkt von den PAM-Nummerierungen übernommen, damit keine Verwechslungen bei der Referenzierung mit den Originaldatensätzen und Grafiken entstehen. Daher wurde auch die etwas ungewöhnliche Bezeichnung dieser Gruppe mit 0 beibehalten.

196

am rande des grabs

den Inventardaten sind die Mitglieder dieses Clusters in den Inventargruppen 1, 2 und 7 vertreten bzw. in beigabenlosen oder -armen Bestattungen. Da für keines der Individuen DNA- oder Isotopen-Werte vorliegen, kann über etwaige Blutsverwandtschaften oder übereinstimmende Herkunftsgebiete auf naturwissenschaftlicher Ebene nichts gesagt werden. Angaben zu Pathologien fehlen ebenso.

Ritualgruppe 1 Die Ritualgruppe 1 umfasst mit 218 Bestattungen den Großteil des Fallbeispiels 1 (69.0%, Tab. D.10). Das Geschlechterverhältnis ist mit 79 männlichen und 78 weiblichen Individuen ausgewogen (Tab. D.11). Es sind alle Altersstufen vertreten, wobei ein Schwerpunkt bei den früh- bis spätadulten Personen erkennbar ist. Frauen überwiegen in diesem Altersbereich, während ab dem Übergang zum maturen Alter ein leichter Überschuss an Männern zu erkennen ist (Abb. 7.4). Für die subadulten Individuen liegt nicht oft genug eine Geschlechtsbestimmung vor, um eine Gewichtungsaussage treffen zu können, die meisten Kinder verstarben aber in der Stufe Infans I. Es handelt sich ausschließlich um Einzelbestattungen ohne Hinweise auf Grabeinbauten (Tab. D.12). In 174 Fällen konnte die gestreckte Rückenlage nachgewiesen werden, zweimal kamen Hocker vor, für die übrigen Bestattungen standen keine Angaben bezüglich der Skelettposition zur Verfügung. Betont werden

Abb. 7.4: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 1.

weingarten

197

muss aber, dass nur in 80 Fällen Störungen sicher auszuschließen sind, bei 108 Bestattungen können sie aufgrund mangelnder Dokumentation weder bestätigt noch verneint werden. Die übrigen Gräber hatten Hinweise auf Eingriffe, aber nur in acht Fällen konnte gesichert von antiker Grabmanipulation ausgegangen werden. Die Ritualgruppe 1 ist in allen Inventargruppen vertreten und stellt immer den größten Anteil der Ritualcluster pro Inventargruppe dar (Tab. D.3), was aber aufgrund der Größe der Ritualgruppe 1 nicht weiter überrascht. Aufgrund der Isotopenwerte kann für 39 Individuen der Gruppe eine Ortsansässigkeit seit der Geburt angenommen werden. Zwölf Personen dürften hingegen zugewandert sein (Tab. D.14). Für fünf Individuen lassen sich auf Basis der DNA-Analysen direkte Blutsverwandtschaften zu anderen Personen feststellen (Tab. 7.7)88. Allerdings befinden sich alle potentiellen Verwandten in anderen Ritualgruppen oder im Fallbeispiel 2. Die Frau Wg196 dürfte die Mutter des Mannes aus Wg757 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 2) gewesen sein. Der Mann aus Wg257 findet einen wahrscheinlichen Bruder im Mann aus Grab Wg282 (Fallbeispiel 2/Inventargruppe 2), während Wg409 eine Kernfamilie mit den Männern aus Wg704 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 2) und Wg275 (Fallbeispiel 2/ Ritualgruppe 1) bildete. Wg655 war vermutlich der Vater des Mannes aus Grab Wg478 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1). Von paläopathologischer Seite konnten an drei Individuen der Gruppe Schädelmanipulationen festgestellt werden. Für die Symptomatikkategorien ist diese Beobachtung aber irrelevant. Akute Symptomatiken sind nur für zwei Individuen in Form von Bewegungseinschränkungen nachzuweisen (Tab. D.13).

Ritualgruppe 2 39 Bestattungen (12.0%, Tab. D.15) fallen in die Ritualgruppe 2. Das Geschlechterverhältnis ähnelt dem der Ritualgruppe 1 mit 16 männlichen zu 15 weiblichen Individuen (Tab. D.16). Bis auf Senilus sind alle Altersstufen vertreten. Der Schwerpunkt liegt wieder bei den adult Verstorbenen (Abb. 7.5). Alle hier gruppierten Bestattungen wiesen Särge auf (Tab. D.17). Sechsmal handelte es sich dabei um Baumsärge, 33-mal um einfache Sargformen. Die Personen waren, soweit nachvollziehbar, in gestreckter Rückenlage positioniert und der Norm entsprechend orientiert. Die Ritualgruppe ist ebenfalls in allen Inventargruppen vertreten, mit dezentem Schwerpunkt in den Inventargruppen 1 und 2 (Tab. D.3). Aufgrund der Isotopenanalysen kann bei 13 Personen angenommen werden, dass sie vor Ort aufgewachsen waren. Drei sind hingegen als ortsfremd zu bezeichnen (Tab. D.19). Direkte Blutsverwandtschaften konnten für die Individuen aus Grab Wg704 und Wg748 zu Individuen der Ritualgruppe 1 nachgewiesen werden (vgl. Unterkapitel 7.3.1). Des Weiteren dürfte der Mann aus Wg748 der Vater des Mannes aus Wg374 (Fallbeispiel 2, Ritualgruppe 1) gewesen sein. Von pathologischer Seite liegt je ein Fall von Schädelmanipulation und akuten Bewegungseinschränkungen vor (Tab. D.18).

88 Sämtliche direkte Verwandtschaftsbeziehungen für Weingarten werden eingehend im Unterkapitel 7.3.1 besprochen, da natürlich auch Verbindungen zwischen Individuen des Fallbeispiels 1 und 2 bestehen.

198

am rande des grabs

Abb. 7.5: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 2.

Ritualgruppe 3 Ritualgruppe 3 besteht aus 36 Individuen (11.0%, Tab. D.20), wovon neun als männlich und zwölf als weiblich bestimmt wurden (Tab. D.21). Bei den Altersstufen ist nur die Gruppe Senilus nicht vertreten. Der Schwerpunkt beim Sterbealter liegt bei den spätadulten bis maturen Individuen, wobei die Frauen in den adulten Altersstufen dominant sind, während die Männer ab dem maturen Alter überwiegen. Bei den Kindern verstarben besonders viele in der Stufe Infans I (Abb. 7.6). Die Gruppe konstituiert sich aus Einzelbestattungen in gestreckter Rückenlage und unauffälliger Orientierung. Anstatt der Särge fanden sich vornehmlich Kiesunterlagen oder vereinzelt Verfärbungen, die einen Grabeinbau zwar andeuteten, der aber nicht näher identifiziert werden konnte (Tab. D.23). Ritualgruppe 3 kann in allen Inventargruppen gefunden werden. Die Isotopenwerte implizieren für drei Individuen eine Ortsansässigkeit und für eines Ortsfremdheit (Tab. D.22). Eine direkte genetische Verwandtschaftsbeziehung konnte jedoch für kein Individuum der Ritualgruppe  3 nachgewiesen werden. Ebenso fehlen Angaben zu Pathologien, die auf akute Symptomatiken hinweisen würden.

weingarten

199

Abb. 7.6: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 3.

Vergleich Ritualgruppen Das Weingartner Fallbeispiel 1 ist in den Ritualgruppen deutlich von einer Form der Grabgestaltung dominiert: Einzelbestattungen in regulärer SW-NO Ausrichtung mit Skeletten in gestreckter Rückenlage und ohne Hinweise auf Einbauten. Diese Charakteristika der Ritualgruppe 1 treffen auf ca. 70.0% aller Bestatteten zu. Bereits häufiger erwähnt wurde, dass fehlende Hinweise auf Grabeinbauten auch durch taphonomische Prozesse im Boden bedingt sein können, ebenso wie Standards der Grabungstechnik und -dokumentation Ergebnisse maßgeblich beeinflussen. Unter diesen Gesichtspunkten ist es schwer zu beurteilen, ob tatsächlich alle Gräber der Ritualgruppe 1 keine Einbauten aufwiesen (vgl. Roth und Theune 1995: 13f.). Andererseits zeigt sich bei genauer Durchsicht der vorhandenen Grabzeichnungen des Clusters, dass Beigaben wie Gefäße, Speisen, aber auch platzraubende Waffen häufig sehr nahe am Körper der Toten positioniert waren und oft schmale Grabschächte durch die Umrisse der Sohle erkennbar sind, sodass in vielen Fällen das ursprüngliche Vorhandensein von Einbauten wie Särgen oder Grabkammern aus Platzgründen unwahrscheinlich ist (z.B. Wg172, Wg257, Wg283, Wg409, Wg507). Hinzu kommt, dass bei der Originaldokumentation akribisch Buch über Kiesunterlagen an der Sohle der Grabgruben geführt wurde (Ritualgruppe 3), was bedeutet, dass die damaligen Ausgräber durchaus verstärkte Aufmerksamkeit für Bodenverfärbungen aufbrachten. Damit relativiert sich das durch Erhaltungs- und Dokumentationsbedingungen verzerrte Bild wieder etwas.

200

am rande des grabs

Tab. 7.2: Weingarten. Fallbeispiel 1. Mehrfachbestattungen (Ritualgruppe 0) und ihr Alters- und Geschlechtsverhältnis in den einzelnen Grabverbänden (Inventargr. = Inventargruppe).

Grabnr.

GrabtypII

GrabtypIII

Geschlecht

Alter

Inventargr.

Wg225A

?

?

weiblich

frühadult

2C1

Wg225B

?

?

?

infansI

7

Wg279

Nachbestattung

Einzelbestattung

?

juvenil

2A

Wg280

Erstbestattung

Einzelbestattung

männlich

adult

7

Wg525A

Nachbestattung

Einzelbestattung

?

infansII

1

Wg525B

Erstbestattung

Einzelbestattung

weiblich?

adult-matur

7

Basierend auf den zur Verfügung stehenden Daten scheint es zumindest, als hätte der Großteil der Weingartner Bevölkerung in den Chronologiestufen KP1 und 2 eine relativ einheitliche Grabgestaltung in Hinblick auf die Ritualdaten erfahren. Nur je ca. 12.0% der Toten wurden in Särgen (Ritualgruppe 2) oder auf Kiesunterlagen (Ritualgruppe 3) beigesetzt, dabei aber ebenfalls als Einzelbestattungen in Normorientierung und gestreckter Rückenlage. In Hinblick auf Alter- und Geschlecht lassen sich keine nennenswerten Tendenzen erkennen (Abb. 7.7). Vielmehr liegt in jeder der Ritualgruppen ein repräsentativer Querschnitt durch das Alters- und Geschlechtsspektrum des Samples vor. Dennoch scheint ein Szenario sozial konkurrierender Gruppen, wie im Fall von Horb-Altheim, eher als unwahrscheinlich, da der Großteil der Bevölkerung in derselben Weise beigesetzt wurde und nur ein sehr kleiner Teil durch besondere Behandlung hervorsticht. Hinzu kommt, dass bei den Verwandtschaftspaaren im Blutsverwandte zwar gemeinsam in Gräbern ohne Einbauten auftreten89, nie aber gemeinsam in Ritualgruppe 2 (Tab. 7.7). Es liegen aber sehr wohl Fälle vor, in denen ein Familienmitglied ohne Einbauten und eines mit Einbauten bestattet wurde90, sodass familiäre Traditionen als Grund für die Unterschiede im Grabbau fraglich sind. Am Gräberfeldplan zeigen die unterschiedlichen Ritualcluster keine Tendenzen zur Gruppenbildung (Abb. 7.26a), sodass auch von dieser Seite kein Indiz für ein spezifisches Zusammengehörigkeitsgefühl der Bestatteten innerhalb der Ritualgruppen 2 und 3 postuliert werden könnte. Aus den Ritualdaten allein lässt sich also kein spezielles Motiv für den unterschiedlichen Grabbau innerhalb der regulär ausgerichteten Einzelbestattungen des Samples erkennen91. Die Größe der Ritualgruppe 1 deutet aber – unter den oben erörterten Vorbehalten – auf eine äußerst einheitliche Gestaltung der Grabanlage innerhalb der frühen Weingartner Gemeinschaft hin, die kaum zur intersozialen Abgrenzung genutzt wurde. Als Sonderfälle des Samples sind die Mehrfachbestattungen der Ritualgruppe 0 zu bezeichnen. Bei diesen sechs Individuen könnte der Bestattungsmodus zumindest teilweise familiär bedingt gewesen sein, wie die Alters- und Geschlechtszusammensetzung in den einzelnen Grabverbänden nahelegt (Tab. 7.2). Bei der jungen Frau Wg225A und dem kleinen Kind Wg225B ist eine Mutter-Kind-Beziehung als ausschlaggebender Faktor für die Beisetzung im selben 89 Z.B. Putativbrüder Wg257 (Ritualgruppe 1) und Wg282 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1); VaterSohn-Paar Wg655 (Ritualgruppe 1) und Wg478 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1). Ritualgruppe 1 im Fallbeispiel 2 entspricht der Ritualgruppe 1 im Fallbeispiel 1. 90 Z.B. Mutter-Sohn-Paar Wg196 (Ritualgruppe 1) und Wg757 (Ritualgruppe 2); patrilineare Kernfamilie Wg409 (Ritualgruppe 1) und Wg704 (Ritualgruppe 2). 91 Zum Vergleich mit den Inventargruppen siehe Unterkapitel 7.1.3.

weingarten

201

(a)

(a) (b)

(a)

Abb. 7.7: Weingarten. Fallbeispiel 1. Geschlecht und Alter in den Ritualgruppen: (a) Geschlecht; (b) Alter.

(b) 202

am rande des grabs

Grabverband wahrscheinlich (vgl. Nowotny 2011: 458f.). Da aber keine DNAAnalysen für diese Individuen vorliegen, kann die Hypothese von genetischer Seite nicht weiter untermauert werden. Dasselbe gilt für den Grabkomplex Wg525A/B, wo ein etwa 10-jähriges Kind mit einem Sax im Grab einer erwachsenen Frau nachbestattet wurde. Im Fall der Mehrfachgrablege Wg279/280 wurde ein jugendliches Individuum im Grab eines adulten Mannes nachbestattet, was eine Vater-Kind-Beziehung zwar nicht notwendigerweise indiziert, aber möglich macht. Ein Gefolgschaftsmotiv ist aufgrund der Bestattungsabfolge des jugendlichen Individuums im Grab des bereits früher verstorbenen Erwachsen unwahrscheinlich, da die juvenile Person zu Lebzeiten des zuerst bestatteten Mannes noch gar nicht geboren oder ein Kind gewesen war. Da sich in Ritualgruppe 0 nur sechs Gräber befinden, muss dieser Bestattungsritus als äußerst selten und individuell für das Sample gelten und stellt wohl sehr persönliche Entscheidungen der jeweiligen Hinterbliebenen dar.

7.1.2 Inventargruppen Standardmäßig wurden für die Analyse der Inventare in einem ersten Durchgang alle Gräber auf Gleichheiten und Unterschiede in ObjektKat1–4 getestet. Die beigabenlosen Gräber setzten sich dabei in allen drei Verfahren soweit von den anderen Bestattungen ab, dass eine weitere Strukturierung des Datensatzes nicht mehr möglich war. Um die Analyse der inventarführenden Gräber zu ermöglichen, wurden daher alle beigabenlosen Bestattungen aus dem Datensatz entfernt, im Anschluss an die bei der weiteren Analyse ermittelten Cluster 1 bis 6 aber als Inventargruppe 7 in die Diskussion miteinbezogen. Aufgrund der frühzeitigen Entfernung der beigabenlosen Bestattungen aus dem Datensatz, scheinen sie auf den Diagrammen (Abb. 7.8) und dem Dendrogramm (Abb. 7.9) der Clusteranalysen sowie in den Tabellen D.24 und D.25 mit den Clusterergebnissen des finalen Rechendurchgangs nicht auf. In den Cluster-Durchgängen der beigabenführenden Gräber wurden schrittweise Bestattungen aus dem Datensatz entfernt, die durch ihre große Distanz zu den anderen Bestattungen die Eruierung stabiler Gruppen verhinderten. Diese Vorgangsweise wurde solange wiederholt, bis sich solide Cluster erkennen ließen. Insgesamt wurden so sieben Bestattungen aus dem Sample genommen. Die beigabenführenden Inventargruppen basieren also auf der Clusteranalyse der verbleibenden 272 beigabenführenden Bestattungen. Die Resultate der drei unterschiedlichen Clusterverfahren waren zwar nicht identisch, aber großteils kohärent (Abb. 7.8). Die stabilste und durch die deskriptive Analyse am besten nachvollziehbare Lösung lieferte das hierarchische Clustern unter Verwendung von AGNES mit sechs Clustern, weshalb diese Resultate als Grundlage für die vorliegende Auswertung herangezogen wurden. Wo Fuzzy clustering und PAM einen vorhandenen AGNES-Cluster deutlich aufbrachen, wurden deren Ergebnisse bei der Formulierung von Subgruppen und Varianten berücksichtigt. Das ist etwa bei den Gräbern der AGNES- bzw. Inventargruppe 2 der Fall, welche vom Fuzzy clustering und PAM in zwei bzw. drei Gruppen separiert wurde.

weingarten

203

(a)

(b)

Meta MDS

Meta MDS

Wg196

0.4

0.4

Wg196

Wg507

Wg244 Wg681 Wg109

1

Wg076

Wg251

Wg650 Wg232 Wg717

0.0

5

Wg219 Wg218

Wg256

Wg677 Wg286 Wg510

Wg084

Wg738 Wg637

0.2

Wg408 Wg774 Wg456

Wg079 Wg641

Wg149

Wg193 Wg182 Wg227Wg287

Wg219 Wg218

Wg256

Wg677 Wg286 Wg510

Wg084

Wg204

Wg637

Wg730

Wg568

Wg679

Wg666

5

Wg079 Wg641

Wg207

2

Wg149

Wg695

Wg228 Wg638 Wg430 Wg779 Wg672 Wg129 Wg589 Wg087

Wg122

Wg417 Wg177

Wg239 Wg080

Wg513 Wg512 Wg698 Wg697 Wg561 Wg151 Wg415 Wg659 Wg662 Wg687 Wg212 Wg474 Wg794 Wg799 Wg225A Wg278 Wg071 Wg092 Wg255

4

Wg174

Wg107 Wg704 Wg586 Wg584 Wg601 Wg649 Wg652 Wg130 Wg164 Wg524 Wg424 Wg230 Wg343 Wg221

2

Wg216 Wg653 Wg761

Wg107 Wg704 Wg130 Wg586 Wg584 Wg601 Wg649 Wg652 Wg164 Wg524 Wg230 Wg424 Wg221 Wg343

Wg279

−0.4

−0.4

Wg279

Wg549 Wg622 Wg645 Wg656 Wg683 Wg682 Wg089 Wg269 Wg254

−0.4

(a)

Wg331

Wg715 Wg175 Wg776 Wg787 Wg184 Wg090 Wg258

Wg533

Wg517

Wg426

Wg688

Wg408 Wg774 Wg456

Wg735 Wg569 Wg411

Wg435

Wg216

7

Wg655 Wg078 Wg407 Wg235

Wg239

Wg653 Wg761

Wg405Wg276

Wg560 Wg793

Wg410

Wg513 Wg512 Wg698 Wg697 Wg561 Wg151 Wg687 Wg415 Wg474 Wg659 Wg662 Wg212 Wg225A Wg278 Wg071 Wg092 Wg799 Wg794 Wg255

Wg272 Wg711

Wg108 Wg325

Wg534 Wg630

Wg080

Wg174

Wg200

Wg562

Wg695

Wg435

Wg334

Wg213

Wg199

Wg768

Wg340

Wg246 Wg355

Wg740 Wg243

Wg382 Wg516

Wg185 Wg570 Wg685 Wg758 Wg660

Wg332

Wg775 Wg113

Wg429

Wg738

Wg186

Wg642

Wg417

Wg713

Wg288 Wg700 Wg773

Wg525A

Wg508

Wg680

Wg701

Wg122

Wg655 Wg078 Wg407 Wg235

Wg755

Wg693

Wg796

Wg473

Wg556

Wg757 Wg124 Wg684 Wg229 Wg763

8

Wg745

Wg515

Wg593

Wg696

Wg533

Wg517

Wg123

Wg557

3

Wg240

Wg736 Wg422 Wg766

Wg120

Wg121

Wg251

Wg349

Wg331

Wg177

Wg426

Wg244 Wg681 Wg109

Wg119 Wg111 Wg770 Wg242 Wg173 Wg657

Wg521 Wg281 Wg217 Wg241 Wg179 Wg692

Wg190 Wg564 Wg795

Wg214Wg215 Wg778

Wg313 Wg194 Wg416 Wg702 Wg676 Wg769 Wg118 Wg797 Wg277Wg233 Wg509 Wg234 Wg414 Wg751 Wg567 Wg772 Wg668

Wg535 Wg252

Wg077

Wg715 Wg175 Wg090 Wg184 Wg787 Wg776 Wg258

Wg228 Wg638 Wg430 Wg672 Wg779 Wg129 Wg589 Wg087

Wg410

Wg506 Wg409

Wg554

Wg159 Wg418 Wg195

1

Wg302 Wg131 Wg274 Wg320

Wg566 Wg117

Wg650 Wg232 Wg717

Wg527

Wg735 Wg569 Wg411

Wg642

−0.2

4

Wg688

Wg405Wg276

Wg767 Wg231 Wg733 Wg419 Wg076

Wg560 Wg793

Wg562

Wg207

Wg272 Wg711

Wg108 Wg325

Wg534 Wg630 Wg340

Wg200

Wg288 Wg700 Wg773

6

Wg768

Wg696

Wg334

Wg213

Wg199

Wg185 Wg570 Wg685 Wg758 Wg660

Wg332

Wg679

Wg246 Wg355

Wg740 Wg243

Wg516

Wg666

Wg525A

Wg593

Wg730

Wg568

Wg186

Wg707 Wg088

Wg598

Wg775 Wg113

Wg429

Wg701

Wg515

Wg349

Wg680

Wg713

6

Wg686

Wg508 Wg106 Wg021 Wg610 Wg646

Wg473

Wg382

Wg240

Wg428 Wg253 Wg257 Wg725 Wg283 Wg366 Wg342 Wg712 Wg616 Wg333 Wg208 Wg425 Wg571 Wg731 Wg189

Wg172 Wg748 Wg423 Wg236

Wg654 Wg075

Wg693

Wg796

Wg745

Wg557

Wg757 Wg124 Wg684 Wg229 Wg763

Wg077

Wg204

Wg123

Wg556

Wg121

Wg193 Wg182 Wg227Wg287

Wg159 Wg418 Wg195

Wg736 Wg422 Wg766

Wg120

Wg795

Wg554

Wg755

Wg511

Wg238

Wg658 Wg603

3

0.0

Wg767 Wg231 Wg733 Wg419

Wg527

Wg190 Wg302 Wg131 Wg274 Wg564 Wg320 Wg506 Wg409

Wg566 Wg117

Wg707 Wg088

Wg598

Wg521 Wg281 Wg217 Wg241 Wg179 Wg692

−0.2

0.2

Wg686

Wg075

Wg119 Wg111 Wg770 Wg242 Wg173 Wg657

Wg313 Wg194 Wg416 Wg702 Wg676 Wg769 Wg118 Wg797 Wg277Wg233 Wg509 Wg234 Wg414 Wg751 Wg567 Wg772 Wg668

Wg535 Wg252

Wg777

Wg563

Wg214Wg215 Wg778

Coordinate 2

Wg428 Wg253 Wg257 Wg725 Wg283 Wg366 Wg342 Wg712 Wg616 Wg333 Wg208 Wg425 Wg571 Wg731 Wg189

Wg172 Wg748 Wg423 Wg236

Wg654

Wg106 Wg021 Wg610 Wg646

Coordinate 2

Wg511

Wg238

Wg658 Wg603

Wg507

Wg777

Wg563

−0.2

0.0

0.2

0.4

(b)

Coordinate 1

(c)

Wg549 Wg656 Wg622 Wg645 Wg683 Wg682 Wg089 Wg269 Wg254

−0.4

−0.2

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

Meta MDS

0.4

Wg196

Wg507

Wg777

Wg563

Wg428 Wg253 Wg257 Wg725 Wg283 Wg366 Wg342 Wg712 Wg616 Wg333 Wg208 Wg425 Wg571 Wg731 Wg189

0.2

Wg172 Wg748 Wg423 Wg236

Wg654 Wg686

Wg075

Wg767 Wg231 Wg733 Wg419

Wg088

Wg598

Wg076

Wg527

Wg159 Wg418

0.0

Wg195

Wg193 Wg182 Wg227Wg287

Wg219 Wg218

Wg256

Wg677 Wg286 Wg510

Wg084

Wg123

Wg713

Wg637

Wg730

Wg568

Wg334

Wg213

Wg199

Wg666 Wg200

Wg272 Wg711

5

Wg515

Wg593

Wg185 Wg570 Wg685 Wg758 Wg660

Wg525A Wg679

Wg696

Wg332

Wg108 Wg325

Wg562

Wg768

Wg079 Wg641

3

−0.2

Wg207

Wg569 Wg411

−0.4

Wg695

Wg122

Wg177

Wg655 Wg078 Wg407 Wg235

Wg239 Wg080 Wg216

Wg513 Wg512 Wg698 Wg697 Wg561 Wg151 Wg415 Wg659 Wg662 Wg687 Wg212 Wg474 Wg225A Wg278 Wg071 Wg092 Wg794 Wg799 Wg255

Wg279

Wg331

Wg533

2

Wg426

Wg774 Wg456

Wg715 Wg175 Wg184 Wg090 Wg776 Wg787 Wg258

Wg228 Wg638 Wg430 Wg672 Wg779 Wg129 Wg589 Wg087

Wg417

Wg517 Wg435

Wg688

Wg408

Wg735

Wg149

Wg410 Wg642

Wg405Wg276

Wg560 Wg793

Wg534 Wg630 Wg340

Wg246 Wg355

Wg740 Wg243

Wg516

Wg186

Wg288 Wg700 Wg773

Wg349

Wg775 Wg113

Wg429

Wg701

Wg382

Wg240

Wg508

Wg680

Wg738

Wg077

Wg204

Wg473

Wg557

Wg757 Wg124 Wg684 Wg229 Wg763

Wg755

Wg693

Wg796

Wg745

Wg556

Wg121

Wg251

1

Wg650 Wg232 Wg717

6

Wg736 Wg422 Wg766

Wg120

Wg795

Wg554 Wg244 Wg681 Wg109

Wg119 Wg111 Wg770 Wg242 Wg173 Wg657

Wg313 Wg194 Wg416 Wg702 Wg676 Wg769 Wg118 Wg797 Wg277Wg233 Wg509 Wg234 Wg414 Wg751 Wg567 Wg772 Wg668 Wg521 Wg281 Wg217 Wg241 Wg179 Wg692

Wg535 Wg252

Wg190 Wg302 Wg131 Wg274 Wg564 Wg320 Wg506 Wg409

Wg566 Wg117

Wg707

Wg106 Wg021 Wg610 Wg646

Coordinate 2

Wg511

Wg238

Wg658 Wg603

Wg214Wg215 Wg778

Wg174

Wg653 Wg761

Wg107 Wg704 Wg586 Wg584 Wg601 Wg649 Wg652 Wg130 Wg164 Wg230 Wg524 Wg424 Wg343 Wg221

4

7

Wg549 Wg622 Wg645 Wg656 Wg683 Wg682 Wg089 Wg269 Wg254

−0.4

(c)

−0.2

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

Diese Unterschiede wurden bei der Auswertung berücksichtigt. Insgesamt konnten für das Weingartner Fallbeispiel 1 sechs Cluster definiert werden, welche zusammen mit den bereits erwähnten beigabenlosen Gräbern sieben Inventargruppen ergeben (Abb. 7.9; Tab. 7.3).

Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit Sieben Gräber (Tab. D.26) wurden aus dem Datensatz entfernt, da sie von keinem der Algorithmen sinnvoll zugeordnet werden konnten. Es handelt sich um drei männliche, drei weibliche und ein nicht geschlechtsbestimmtes Individuum unterschiedlicher Altersstufen. Für die Gräber Wg198, Wg223, Wg237 und Wg661 ist bei einem Blick auf ihr Inventar schnell klar, warum sie nicht näher zugeordnet werden konnten. Alle vier Bestattungen besaßen als einzigen Gegenstand ein nicht näher identifizierbares Objekt der Objektkategorie Sonstiges,

204

am rande des grabs

Abb. 7.8: Weingarten. Fallbeispiel 1. Multidimensional Scaling mit den Ergebnissen der Clusteranalysen der Inventardaten durch (a) hierarchisches Clustern mit AGNES, (b) Fuzzy clustering und (c) PAM.

Inventargruppe

Subgruppe

ohne Inventargruppe

ohne Subgruppe

7

Sub-total

7

1

2

3

4

N

ohne Subgruppe

42

1A

13

1B

7

1C

9

Sub-total

71

2A

12

2B

16

2C

30

Sub-total

58

3A

18

3B

26

Sub-total

44

ohne Subgruppe

11

4A

12

4B

8

4C

7

Sub-total 5

6

Tab. 7.3: Weingarten. Fallbeispiel 1. Verteilung der Bestattungen auf die Inventargruppen (N = Anzahl der Bestattungen).

7

Total

38

ohne Subgruppe

5

5A

8

5B

19

Sub-total

32

ohne Subgruppe

2

6A

17

6B

10

Sub-total

29

ohne Subgruppe

38

Sub-total

38

 

317

weswegen sie zwar nicht beigabenlos waren, aber auch nicht mit den anderen Gruppen verglichen werden konnten, sodass sie in der Auswertung der Inventare nicht weiter berücksichtigt wurden. In Wg548 und Wg618 befand sich je ein identifizierbarer Fund – einmal eine Münze, einmal ein Rinderkopf. Da solche Objekte ohnehin nur selten im Gräberfeld vorkommen und wenn, dann nur in umfangreicheren Inventaren, war auch in diesen Fällen keine nähere Zuordnung möglich. Mehr Beachtung muss hingegen der Bestattung des adulten Mannes aus Grab Wg619 geschenkt werden, denn diese hob sich aufgrund des umfangreichen und relativ einzigartigen Inventars von den anderen Bestattungen des Fallbeispiels

weingarten

205

1

5

6

1

4

3

2

3

4

3 3

2 2 2 2

3 3

3 3

4C 3A

3B 3A 3B

Mit 22.9% des Samples bzw. 71 Bestattungen stellt die Inventargruppe 1 den größten Cluster des Fallbeispiels 1 dar (Tab. D.27). Für 20 Individuen konnte kein Geschlecht bestimmt werden. 45 Personen ab juvenilem Alter wurden als biologisch männlich identifiziert, während Frauen nur sechsmal vertreten sind (Tab. D.28). Die Gruppe ist damit deutlich durch biologisch männliche Individuen bestimmt. Außer der Stufe Senilus sind alle Altersklassen vertreten, wobei ein Schwerpunkt bei den (früh)adulten und maturen Personen zu beobachten ist (Abb. 7.10). Der ausschlaggebende Faktor in den Inventaren dieser Gruppe ist die hohe Frequenz an Gräbern mit der Kategorie Waffen/Rüstung/Reiten (87.0%) in Kombination mit Gürtelschnallen und/oder Gürteltaschen (Kleidung– Funktionskleidung/Kleidungszubehör, 83.0%) sowie das Auftreten von Alltag– Werkzeug (80.0%), hier v.a. Messer und Feuerzeuge (Tab. D.30). Toilette/Hygiene in Form von Kämmen und im Ausnahmefall Pinzetten sowie Speisen und Ess- und Kochgeschirr (Essen/Trinken) lagen in etwa einem Fünftel der Bestattungen vor. Kleidung–Schmuck fehlte hingegen fast völlig. Verschwindend gering war auch das Vorkommen von Kult/Symbolik und Münzen. Mit einer Objektfrequenz von ein bis 15 Gegenständen war dabei eine große Diversität an unterschiedlichen Ausstattungen gegeben (Tab. D.29).

2C

2B

2 2 2 2 2 2 2 2 2

2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2

4B

2 2 2

4 44

4A

Inventargruppe 1

am rande des grabs

2

3 33 3 3

44 4 4 4 4

6B

ab. Der Mann hatte 25 Objekte bei sich und überschreitet damit alle anderen Ausstattungen des Samples bei weitem. In seinem Inventar fand sich neben einer kompletten Waffenausstattung auch ein Zaumzeug, Gürtelgarnitur, mehrere Beigaben der Kategorie Essen/Trinken und Alltag/Werkzeug sowie ein Stempel und ein Kamm. Damit steht die Bestattung eigentlich der Inventar-Subgruppe 1B nahe, welche die Personen mit kompletten Waffensätzen umfasst. Allerdings sind die hohe Anzahl der Objekte, die Kombination mit anderen Attributen und das Vorkommen von Zaumzeug und Stempel derart außergewöhnlich für das Sample, dass statistisch zu viel Distanz zu den übrigen Bestattungen bestand, als dass Wg619 einem der Cluster hätte zugeordnet werden können. Die Bestattung wurde aber in der anschließenden Interpretation berücksichtigt und durch den Bezug zur Inventargruppe 1 mit eingebunden.

206

2 2

4

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 33 3 3 3 3 3 33 3 3 3 3

3

4 4 4

4 4 4

4 4

4 66

6A

6 6 6 6 6 6 4 4 4 4 4 4 4 4 4

6 6 6 6 6 6 6 6

1B 1C

2

3 3 4 4

4

4 6

66

66

1 1 1 1

5B

4 4 4 4

6 6 6 6 6

1 1

1 1 1 1

5A

2 2 2

4 6 6 6 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1

1 1

1 1 1 1

1 11 1

1 1

11 5 5

5 5 5 5 1 1 1 1

1A

33

1 1

1 1 1

1 11 1

1

1 1

1 1

5 55 5 5 5

1 1

1

5 5 5 55 5

5 5 5 5

5 5

5 5

5

5

5

1 1 1 1 11 1

0.0 InventarSubgruppen

1

5 1

1 1

5

1

1

1 1

5

0.4 0.2

Height

1

2 2

0.6

0.8

Inventargruppen

2C 2A

Abb. 7.9: Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppen entsprechend der AGNESCluster, dargestellt auf dem Dendrogramm.

Abb. 7.10: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 1.

Innerhalb der großen Inventargruppe 1 lässt sich knapp die Hälfte der Bestattungen zu Subgruppen, welche durch ähnliche Inventare auffallen, zusammenfassen. Der Großteil der Inventargruppe 1, genauer gesagt 42 Bestattungen, konnten allerdings nicht weiter differenziert werden, da sie zwar Teile der eben besprochenen Elemente aufwiesen, aber die Kombinations- und Variationsbreite so groß war, dass keine weiteren Konzentrationen ähnlicher Bestattungen ausgemacht werden konnten. Wg122 wird zwar von allen Algorithmen in die Inventargruppe 1 gerechnet, es handelt sich hier aber um eine Fehlplatzierung. Es ist die Bestattung eines Jugendliche mit nur einem Messer und den Resten eines Gürtelgehänges. Da Gürtelgehänge in den frühen Weingartner Gräbern kaum nachweisbar sind, fehlt es für diese Bestattung an Äquivalenten. Durch die Übereinstimmung mit Kleidungszubehör in ObjektKat2 entsteht aber eine Ähnlichkeit zu den in Inventargruppe 1 dominanten Gürteltaschen, was den Ausschlag für die Zuordnung zu dieser Gruppe gegeben haben dürfte. Aufgrund der offenkundigen Fehlplatzierung wird die Bestattung in der Diskussion der Inventargruppe 1 nicht weiter berücksichtigt. Inventar-Subgruppe 1A wird aus 13 Individuen gebildet (Tab. D.27). Drei davon konnten als Männer maturen Alters identifiziert werden, ein Mann verstarb frühadult. Für fünf Personen konnte kein Geschlecht bestimmt werden, darunter zwei Kinder, zwei adulte bis mature Individuen und eine nur allgemein als erwachsen anzusprechende Person. Für die restlichen vier Individuen fehlen

weingarten

207

sowohl Alters- als auch Geschlechtsbestimmungen. Die Gräber setzen sich von den anderen Bestattungen der Gruppe durch ihre Schlichtheit und geringe Anzahl an Objekten – im Schnitt zwei pro Bestattung – sowie das Fehlen von Gürteltaschen (Kleidungszubehör) ab (Tab. D. 29). Jedes Grab enthielt eine Angriffswaffe, am häufigsten Sax (53.8%) oder Pfeilspitze (30.8%). Sechs Gräber wiesen neben der Waffe kein weiteres Objekt auf. Bei den übrigen sieben konnten zusätzlich Funktionskleidung in Form von Gürtelschnallen, -garnituren, Riemenzungen oder Werkzeuge (Messer, Feuerzeug) nachgewiesen werden. Inventar-Subgruppe 1B besteht aus sieben Gräbern (Tab. D.27) ausschließlich spätadulter bis maturer Individuen. Sechs davon sind biologisch männlich, bei Wg236 handelt es sich vermutlich um eine Frau im adulten bis maturen Alter (Abb. 7.11). Im traditionellen Sinn kann diese Subgruppe als Repräsentation der Personen mit voller Waffenausstattung angesprochen werden, wobei der ausschlaggebende Faktor für die Ähnlichkeit dieser Gräber das Vorhandensein der Kombination Schild (Verteidigungswaffe, 100.0%) und Spatha (Angriffswaffe, 100.0%) ist (Tab. D.30). Damit befinden sich fast alle Bestattungen des Samples mit Schild in dieser Subgruppe. Vier Gräber wiesen neben der Spatha noch eine Lanze und einen Sax als Angriffswaffen auf. In einem Grab fehlte die Lanze. Dafür war in den beiden Bestattungen ohne Saxe je ein Pfeil vorhanden. Zusätzlich lag in jedem Grab je ein Objekt aus Alltag (v.a. Feuerzeuge, 100.0%, und Messer, 85.7%) und Kleidung, besonders in Form von Gürteltaschen (85.7%) und -schnallen (57.1%), vor. Toilette/Hygiene (Kämme, Pinzetten) befand sich in knapp der Hälfte der Gräber. Die tendenziell höhere Anzahl von Objekten in diesen Bestattungen – zwischen sieben und 13 Stück pro Grab (Tab. D.29) – ist ebenfalls auffallend. Trotzdem ist auch in dieser Subgruppe die allgemeine Diffusität der Inventargruppe 1 ersichtlich, denn es liegen auch hier keine identischen Inventare vor. So wies Wg283 eine erhöhte Anzahl an Werkzeugen auf und hatte auch eine Schale (Essen/Trinken) bei sich. Wg252 besaß mit einem Fingerring eines von nur zwei Schmuckstücken in der gesamten Inventargruppe, während Wg616 eine Schuh- und Spathagarnitur bei sich hatte. Als Unikum ist auch der Sporn (Reit-/ Pferdezubehör) aus Grab Wg712 zu bezeichnen92. Inventar-Subgruppe 1C beinhaltet ebenfalls keine Kinder, sondern nur junge Erwachsene oder spätadulte bis mature Individuen (Tab. D.27 und D.28). Davon sind sieben biologisch männlichen Geschlechts sowie ein vermutlich weibliches Individuum (Abb. 7.11). Innerhalb der Inventargruppe 1 stellen diese Bestattungen Sonderfälle dar, denn entgegen dem eigentlich ausschlaggebenden Attribut Waffen/Rüstung/Reiten wies keine dieser Bestattungen eine Waffe auf (Tab. D.30). Trotzdem ist die Zuordnung zu Inventargruppe 1 nicht überraschend, denn die Beigabenensembles waren charakterisiert durch das Auftreten von Messern und Feuerzeugen (Alltag–Werkzeug, 100.0%) sowie Gürtelschnallen und -taschen (Kleidung–Funktionskleidung bzw. Kleidungszubehör, 100.0%), wodurch sich die Zuordnung zu den waffenführenden Gräbern, die fast immer diese Objekte beinhalteten, ergibt. Außer in Inventargruppe 1 und 5 kamen Feuerzeuge sonst

92 Angesichts dieser großen Variabilität schon auf Niveau der Subgruppen verwundert es nicht, dass keine bessere Aufschlüsselung der restlichen Waffengräber möglich war. Der Individualitätsfaktor scheint bei diesen Gräbern besonders stark zu sein.

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Abb. 7.11: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 1.

nur in Ausnahmefällen vor. Gürteltaschen sind überhaupt nur auf diese beiden Cluster beschränkt. Das Auftreten von Essen/Trinken, Kult/Symbolik und Toilette/ Hygiene stellt Einzelfälle dar. Neben diesen drei Subgruppen bilden den Hauptteil der Inventargruppe 1 die bereits weiter oben erwähnten 42 waffenführenden Bestattungen (Tab. D.27), die nicht weiter differenziert werden konnten. Dieser Umstand beruht auf der großen Variationsbreite an Objektkombinationen in den Inventaren. Bis auf die Altersstufe Senil sind in diesen 42 Gräbern alle Altersklassen vertreten, wobei ein deutlicher Schwerpunkt bei den frühadulten und adulten Männern

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erkennbar ist (Abb. 7.11). Nur drei Personen können als biologisch weiblich angesprochen werden, elf sind unbestimmt (Tab. D.28). In jeder Bestattung waren Angriffswaffen vertreten, wobei zwischen ein und sieben Stück vorkamen – eine extrem hohe Anzahl an Waffen, die in der Regel durch das multiple Vorkommen von Pfeilen bedingt war. Die Waffen waren mit Werkzeugen (v.a. Messer und Feuerzeuge aber auch Feilen, Pfrieme, Nadeln, Nägel und Gerät) und Kleidung–Funktionskleidung/Kleidungszubehör (Schnallen und Gürteltaschen) vergesellschaftet. In knapp einem Drittel der Gräber kamen Essen/Trinken sowohl in Form von Töpfen und Schüsseln als auch Fleischbeigaben verschiedener Tierarten vor. Ca. 23.0% der Gräber besaßen Toilette/Hygiene, repräsentiert durch Kämme und Pinzetten. Diese unterschiedlichen Komponenten kamen in so vielen verschieden Kombinationen vor, dass aufgrund der Vergesellschaftungen keine nachvollziehbare Differenzierung ersichtlich war. Es erscheint in der Tat aber als unbefriedigend Gräber, die Objektfrequenzen zwischen drei und 15 Stück aufweisen, nicht besser aufschlüsseln zu können. Über die Häufigkeit an Waffen pro Grab können drei Gruppen entsprechend der Ausstattungsquantität formuliert werden, die hier kurz angeführt werden. Da sie jedoch rein auf dem Zählwert der Waffen beruhen und nicht auf den Ergebnissen der statistischen Auswertung, können sie nicht als tatsächliches Muster verstanden werden. Die Beobachtung, dass mit steigender Waffenzahl auch die Inventargröße wächst, ist zwar statistisch signifikant, gibt aber im Grunde nur die mehrfache Waffenbeigabe wieder. Es gibt keine korrespondierenden Muster in der Zusammensetzung der Inventare. Variante 1 bezeichnet acht Gräber (Tab. D.27) mit weniger als drei Angriffswaffen und durchschnittlich vier weiteren Objekten unterschiedlicher Objektkategorien. Variante 2 beschreibt Gräber mit vornehmlich drei, maximal vier Angriffswaffen und Gesamtinventaren von durchschnittlich sieben Objekten unterschiedlichster Kombinationsgrundlagen. Hierzu können 19 Bestattungen gezählt werden (Tab. D.27). Variante 3 umfasst 15 Gräber (Tab. D.27) mit durchschnittlich zehn Objekten. Von diesen waren mindestens vier Angriffswaffen, wobei ein hoher Anteil von Pfeilen gebildet wurde. Bei den erweiterten Objektkategorien war die gesamte Inventargruppe 1 relativ kohärent. Kleidungsbestandteile kamen fast ausschließlich in Trageposition vor, sodass infolge auch die meisten, in den Gürteltaschen getragenen Kleinwerkzeuge in entsprechender Position vorgefunden wurden. Messer scheinen häufig am Gürtel befestigt gewesen zu sein. Bei den vorwiegend unverzierten Gürtelschnallen war etwa die Hälfte aus Eisen, die andere aus Buntmetall gefertigt, während im Fall vorhandener Gürteltaschenschnallen fast nur Buntmetallexemplare vorliegen. Gürtelgarnituren kommen im Sample bzw. den chronologischen Stufen KP1 und KP2 kaum vor. Kämme waren v.a. im Beinbereich beigelegt, ebenso Objekte aus der Kategorie Essen/Trinken, die großteils hüftabwärts bzw. an den Füßen positioniert waren, soweit nachvollziehbar, immer in engem Kontakt zum Körper. Die Gefäße waren hierbei aus Ton oder Glas gefertigt und wiesen teilweise geometrische Verzierungen auf. Es kamen auch zwei Buntmetallschalen vor. Waffen lagen generell sehr nahe am Körper, auch Lanzen und Schilde. Die Äxte befanden sich immer an den Unterschenkeln, zumeist rechts. Lanzen lagen ebenfalls eher rechts, allerdings vorwiegend in Oberkörperhöhe mit Spitze

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Richtung Kopf. Auch Spathen fanden sich überwiegend rechts der Toten, neben Oberarm oder Beinskelett, und scheinen eher beigelegt als in tatsächlicher Trageposition mitgegeben worden zu sein. Bei den Saxen, die vorwiegend links des Skeletts gefunden wurden, befanden sich einige in korrekter Trageweise, ein nahezu ebenso großer Anteil war aber deutlich beigelegt. Für die wenigen Schilde konnten keine besonderen Beobachtungen gemacht werden, außer dass sie nie rechts der Toten lagen. Pfeile fanden sich v.a. an den Füßen bzw. Beinen. In den Gräbern Wg189 und Wg342 ist an den erhaltenen Holzschäften der Pfeile erkennbar, dass diese vor der Grablegung abgeschnitten worden waren, womit hier zwei seltene Fälle intentionaler Fragmentation vorliegen. Für 21 Individuen der Inventargruppe 1 liegen DNA-Ergebnisse vor. Direkte verwandtschaftliche Beziehungen können aber nur in drei Fällen nachgewiesen werden, wobei keines der Inventargruppe-1-Individuen zu einem anderen Mitglied dieser Gruppe verwandt war (Tab. 7.7; vgl. ebenso Unterkapitel 7.3.1). Der Mann Wg257 hatte in Wg282 (Fallbeispiel 2/Inventargruppe 2B) einen Halbbruder mütterlicherseits. Für den adulten Mann Wg757 ist mit fast 90%iger Wahrscheinlichkeit die adulte Frau aus Grab Wg196 (Inventargruppe 6) als Mutter anzusprechen. Der spätmature Mann Wg748 war mit 78%iger Wahrscheinlichkeit der Vater des spätadult Verstorbenen aus Grab Wg374 (Fallbeispiel 2/ Inventargruppe 1). Die Ergebnisse der 87SR/86SR-Analyse implizieren für 14 Individuen eine Ortsansässigkeit, während sechs nicht lokal aufgewachsen zu sein scheinen (Tab. D.32). Angaben zu pathologischen Veränderungen liegen für sechs Individuen vor. Akute Symptomatiken können hierbei nur für den jungen Mann aus Grab Wg232 konstatiert werden, der Bewegungseinschränkungen in Form arthrotischer Veränderungen am linken Becken und Oberschenkel aufwies (Tab. D.31). Da nach Angaben von Dr. Czarnetzki und Dr. Wahl nur markante Veränderungen am Skelettapparat für die Weingartner Bevölkerung im Katalog der osteologischen Sammlung der Universität Tübingen vermerkt wurden, ist eine umfassende Aussage zum körperlichen Zustand in Weingarten generell nicht möglich. Es ist jedoch bemerkenswert, dass insbesondere in Inventargruppe 1, die fast alle vermeintlichen „Kriegergräber“ des Samples enthält, kein einziges Mal ein Trauma bzw. Spuren von Gewalteinwirkungen vermerkt wurden. Der einzige Fall einer Schweren Verletzung im gesamten Sample stellt eine verheilte Impressionsfraktur am Schädel eines erwachsenen Individuums dar, welches nur mit Gürtelschnalle und Messer in die Inventargruppe 2 zu stellen ist. Der zweite Fall einer verheilten Fraktur, hier an einer Rippe, ist als Bewegungseinschränkung anzusprechen und fällt ebenso in die Inventargruppe 2. In den Ritualgruppen ist die Inventargruppe 1 überall vertreten, wobei erwartungsgemäß die häufigste Überlagerung in der Ritualgruppe 1 vorkommt (Tab. D.3).

Inventargruppe 2 Die 58 Individuen der Inventargruppe 2 (Tab. D.33) setzen sich zu gleichen Teilen aus männlichen und weiblichen Personen sowie 14 Fällen ohne biologische Geschlechtsbestimmung zusammen (Tab. D.34). Die Altersverteilung ist dabei stark gemischt (Abb. 7.12). Es kommen sowohl subadulte als auch adulte bis mature Individuen vor, wobei der Schwerpunkt mit über 50.0% in den adulten

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Abb. 7.12: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 2.

Altersstufen liegt. Kinder und Jugendliche machen knapp 12.0% aus, mature bis senile Individuen ca. 22.0%. Die restlichen Personen können nur allgemein als erwachsen angesprochen werden. In Relation zum Geschlecht fällt auf, dass bei den Erwachsenen etwas mehr Frauen im (früh)adulten Alter verstarben als Männer, während letztere häufiger in den Altersstufen matur bis senil vorkommen. In den Bestattungen befanden sich zwischen ein und sechs Objekte (Tab. D.35), wobei fast ausschließlich die Objektkategorien Alltag–Werkzeug (70.7%, v.a. Messer) und/oder Kleidung–Funktionskleidung (79.3%, v.a. Gürtelschnallen) vorkamen (Tab. D.36). Nur in drei Fällen lag zusätzlich ein Objekt der Kategorie Essen/Trinken vor, wobei es sich hier ausschließlich um Speisen handelte. Aufgrund der Fundkombinationen bzw. des Fehlens einer der betreffenden Fundkategorien lassen sich die Bestattungen in drei Subgruppen unterteilen. Inventar-Subgruppe 2A besteht aus zwölf Individuen (Tab. D.33). Die Verteilung von Alter und Geschlecht zeigt keine auffälligen Konzentrationen (Abb. 7.13). Es kam hauptsächlich nur ein Messer pro Grab vor (Alltag–Werkzeuge). Nur in zwei Fällen lagen bis zu drei Artefakte vor, wobei es sich um einzelne Nägel und ein nicht näher identifizierbares Gerät handelte (Tab. D.35, D.36). Inventar-Subgruppe 2B umfasst 16 Bestattungen (Tab. D.33), wobei für die Geschlechtsverteilung dasselbe gilt wie für die vorherige Subgruppe. Bei den Altersstufen ist eine deutliche Konzentration bei den adulten Individuen zu

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Abb. 7.13: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 2.

erkennen, es sind aber auch Kinder und alte Menschen vertreten (Abb. 7.13; Tab. D.34). Zumeist befand sich in den Gräbern ausschließlich eine Gürtelschnalle (100.0%, Kleidung–Funktionskleidung; Tab. D.36). In zwei Ausnahmefällen lagen noch zusätzlich zwei Gewandnadeln vor, ansonsten handelte es sich um nicht weiter bestimmbare Fragmente. Inventar-Subgruppe 2C besteht aus 30 Individuen (Tab. D.33). Alters- und Geschlechtsverteilung weisen keine markanten Unterschiede zur gesamten Inventargruppe auf. Die Bestattungen zeichnen sich durch die Kombination von Messern (Alltag–Werkzeug, 96.7%) und Gürtelschnallen (Kleidung– Funktionskleidung, 100.0%) aus (Tab. D.36). Vereinzelt lagen weitere Werkzeuge,

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wie Feuerzeuge oder im Einzelfall ein unspezifisches Gerät und ein Nagel, vor. Auch die drei bereits erwähnten Gräber mit Speisebeigaben fallen in diese Subgruppe. Kleidungselemente wurden in der Inventargruppe 2 regelhaft in Trageposition angetroffen. Bei den Messern konnte eine Tendenz zur Lage links des Skeletts beobachtet werden. Von in situ dokumentierten Stücken dürfte etwa die Hälfte am Gürtel getragen worden sein. Bei den anderen ist es aufgrund der Lage auch möglich, dass sie beigelegt wurden. Von den 49 Gürtelschnallen sind 32 aus Eisen, 17 aus Buntmetall oder mit Buntmetalleinlagen. Von diesen 17 kamen nur drei aus Frauengräbern, die übrigen 14 aus Bestattungen von Männern. In Kindergräbern lagen nur Eisenschnallen vor. Die wenigen Speisebeigaben der Gruppe waren ausschließlich im Beinbereich nahe am Körper der Toten positioniert. Isotopengestützte Herkunftsanalysen liegen für sechs Individuen vor (Tab. D.38). Für eine Person ist hierbei von Ortsfremdheit auszugehen, während die fünf übrigen lokal aufgewachsen sein dürften. Für den frühadulten Mann Wg655 ist genetisch eine Vater-Sohn-Beziehung mit dem adulten bis maturen Mann aus Wg478 (Fallbeispiel 2/Inventargruppe 2D) anzunehmen, wobei von biologischer Seite nicht festgestellt werden konnte, welcher von beiden der Vater und welcher der Sohn war (vgl. Unterkapitel 7.3.1). Der bereits ältere Mann aus Grab Wg704 bildete mit den Männern aus Wg409 (Fallbeispiel 1/ Inventargruppe 5) und Wg275 (Fallbeispiel 2/Inventargruppe 2) eine Kernfamilie. In der gesamten Inventargruppe liegt nur für ein Individuum (Wg235) eine Diagnose einer beim Tod akuten Symptomatik vor. Es handelt sich hierbei um Bewegungseinschränkungen verursacht durch arthrotische Veränderungen der Wirbelsäule. Die beiden Männer aus Grab Wg230 und Wg561 wiesen verheilte Frakturen auf, einmal an den Rippen, einmal eine Impressionsfraktur am Schädel. Diese dürften zum Zeitpunkt des Todes aber irrelevant gewesen sein (Tab. D.37). Bei den Ritualgruppen ergeben sich mit allen Clustern Überschneidungen – wobei die Verteilung in etwa den Proportionen der Ritualgruppen untereinander entspricht (Tab. D.3).

Inventargruppe 3 Die Inventargruppe 3 setzt sich aus 44 Individuen zusammen (Tab. D.39), wovon 31 als biologisch weiblich bestimmt wurden und nur drei als männlich, sodass der Frauenanteil deutlich überwiegt. Zehn Personen, davon der Großteil in den Altersstufen Infans I bis II, konnten keinem Geschlecht zugewiesen werden (Tab.  D.40). Bis auf die Stufe Juvenus sind alle Altersklassen vertreten, es ist jedoch ein deutlicher Schwerpunkt bei den früh- bis spätadulten Individuen zu beobachten (Abb. 7.14). Die Gräber waren charakterisiert durch durchschnittliche bis umfangreiche Inventare von fünf bis 17 Objekten (Tab. D.41) und das regelhafte Auftreten von Kleidung–Schmuck (100.0%) – v.a. Fibeln, Halsschmuck, Zierobjekte an den Gürtelgehängen – und Kleidung–Kleidungszubehör in Form von Gürtelgehängen (93.2%) bzw. Funktionskleidung–Gürtelzubehör (86.4%; Tab. D.42). Im Vergleich zu den anderen Inventargruppen ist die erhöhte Frequenz von Gegenständen der Kategorie Kult/Symbolik, v.a. Hirschgeweihrosen und Schlüssel, hervorzuheben, die in über 40.0% der Gräber dieser Gruppe vorkamen und ausschließlich an den Gürtelgehängen getragen wurden. Hinzu kommen Alltag–Werkzeug (65.9%),

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Abb. 7.14: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 3.

wobei es sich vorwiegend um Messer handelte (54.5%) – nur vereinzelt lagen auch Bügelscheren, Nadeln und Spinnwirtel sowie als Unikum ein Webschwert vor – und Kämme aus dem Bereich Toilette/Hygiene (59.1%). Essen/Trinken (27.0%) war in nicht einmal in einem Drittel der Bestattungen vorhanden. Waffen/Rüstung/ Reiten fehlte gänzlich. Hervorzuheben ist, dass sich in dieser Inventargruppe auch drei Exemplare von Schmuckgegenständen mit Runeninschriften befinden (Wg179, Wg313, Wg511), welche eine sehr offensichtliche Personalisierung dieser Gegenstände darstellen. Ähnlich wie auch in Inventargruppe 1 waren Subgruppen in der Inventargruppe 3 nur schwer definierbar, da sich die Bestattungen zwar deutlich von den anderen Inventargruppen abhoben, intern aber eine solche Vielfalt an Kombinationen ab ObjektKat3 vorherrschte, dass eine klare Differenzierung schwierig war. Da aber die Altersverteilung in Bezug zur Variablen Kult/Symbolik bemerkenswert ist, wurden zwei Subgruppen, basierend auf dem Auftreten von Objekten dieser Kategorie sowie der Platzierung der Bestattungen am Dendrogramm, formuliert (Abb. 7.9). Inventar-Subgruppe 3A repräsentiert die Bestattungen mit Gegenständen aus dem Bereich Kult/Symbolik und umfasst 18 Individuen (Tab. D.39). Ein Blick auf das Alter (Abb. 7.15) zeigt deutlich, dass die Subgruppe mit acht Kindern, fünf davon Stufe Infans I, und sechs frühadulten Individuen durch junge Personen beherrscht wird. Nur eine Frau kann gesichert einem fortgeschrittenen Alter

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Abb. 7.15: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 3.

zugewiesen werden. Im Durchschnitt hatten die Bestatteten elf Gegenstände bei sich, im Ausnahmefall bis zu 17, womit diese Subgruppe die umfangreichsten Inventare weiblicher Konnotation besitzt (Tab. D.41). In jeder Bestattung war ein Gürtelgehänge (Kleidung–Funktionskleidung, 100.0%) vorhanden, an dem sich u.a. auch Perlen oder metallene Ringe befanden (Tab. D.42). Bei den Schmuckgegenständen war fast immer Halsschmuck (94.4%) präsent, während Fibeln nur in zwei Drittel der Gräber auftraten. Viele Schmuckgegenstände kamen nur einmal vor, etwa ein Polyederohrringpaar oder ein Kolbenarmreif. Funktionskleidung in Form von Gürtelschnallen und vereinzelt Wadenbinden oder Schuhgarnituren stammen aus 72.2% der Gräber. Im Verhältnis zum Gesamtspektrum der Inventargruppe fiel die Variabilität der Gegenstände in Alltag–Werkzeug (44.4%) eher gering aus, da nur Messer, Nägel und unspezifisches Gerät vertreten waren. Das bedeutende Element dieser Gruppe sind aber die an allen Gürtelgehängen getragenen Objekte apotropäischen Charakters (Kult/ Symbolik), z.B. Schlüssel, Hirschgeweihrosen oder Amulettkapseln, die in Subgruppe 3B fehlen. Inventar-Subgruppe 3B beinhaltet die übrigen 26 Bestattungen (Tab. D.39) und ist von Frauen ab der Altersstufe Adult bestimmt (Abb. 7.15). Die Gräber enthielten keine Kult/Symbolik-Objekte, dafür war die Variationsbreite und Häufigkeit an Alltagsgegenständen (80.8%) größer als in Subgruppe A (Tab. D.42). Neben den

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dominanten Messern kamen vereinzelt Bügelscheren, Spinnwirtel und einmal ein Webschwert, eine Nadel und ein nicht näher bestimmbares Gerät vor. Auch der Anteil an Fibelträgerinnen (92.3%) war deutlich höher. Halsschmuck trugen nur 69.2%, während Kopfschmuckringe gänzlich fehlten. Mit 96.2% war in fast jedem Grab eine Gürtelschnalle vertreten (Kleidung–Funktionskleidung). Die metallenen Kleidungsaccessoires der gesamten Inventargruppe waren großteils aus Buntmetall gearbeitet. Nur Gürtelschnallen kamen zur Hälfte aus Eisen vor. Kleidungselemente lagen fast ausschließlich in Trageposition, ebenso Kleinwerkzeug und apotropäische Gegenstände, die zumeist an den Gürtelgehängen bzw. im Fall der Messer am Gürtel getragen wurden. Die Gürtelgehänge lagen vorwiegend an der linken Körperseite oder zwischen den Beinen, nur ein einziges Mal befand sich ein Gürtelgehänge rechts der Toten. Fibeln wurden überwiegend entlang der Körpermitte sowohl im Becken als auch im Brustbereich getragen. Bei einem Drittel waren Tendenzen zur linken Körperseite erkennbar, während kaum rechtsseitig getragene Fibeln vorkamen. Objekte aus dem Bereich Essen/Trinken waren vornehmlich im Fußbereich der Bestattungen nahe am Körper beigelegt. Kämme wurden entweder am Gürtelgehänge getragen oder waren bei den Füßen positioniert. Die Untersuchung der DNA von 17 Individuen ergab für keine Person eine direkte genetische Verwandtschaft zu einem anderen Individuum in Weingarten. Aufgrund der Isotopenanalyse ist davon auszugehen, dass zumindest sieben Personen lokal aufgewachsen waren, während drei als ortsfremd angesprochen werden müssen (Tab. D.44). In keinem Fall liegen Angaben zu akuten pathologischen Veränderungen an Individuen dieser Gruppe vor. Die spätadulte Frau aus Grab Wg234 weist jedoch einen künstlich manipulierten Schädel und nicht näher bestimmbare Perforationen am Oberarm auf (Tab. D.43). Am häufigsten ist die Inventargruppe 3 in Ritualgruppe 1 vertreten, kommt aber auch in den Ritualgruppen 2 und 3 vor, nicht aber in Ritualgruppe 0 (Tab. D.3).

Inventargruppe 4 Inventargruppe 4 besteht aus 38 Bestattungen (Tab. D.45). Alle Individuen, deren Geschlecht bestimmt werden konnte, wurden als biologisch weiblich identifiziert (Tab. D.46). Von den 18 Skeletten ohne Geschlechtsbestimmung fallen 13 in die subadulten Alterskategorien, wobei ein herausragender Anteil von Kindern der Stufe Infans I gebildet wird (Abb. 7.16). Die 20 Frauen und fünf weitere Individuen verteilen sich über die Altersstufen Frühadult bis Spätmatur mit Schwerpunkt um den Übergang von spätadult zu matur. Die Inventare dieser Gräber bestanden aus ein bis vier identifizierbaren Objekten. Da in den Objektfrequenzen auch nicht identifizierbare Gegenstände mitgezählt wurden, sind hier in Tab. D.47 bis zu elf Gegenstände gelistet. Tatsächlich handelt es sich in diesem Fall aber um Gräber mit Objekten der Kategorie Sonstiges. Großteils wurden Eisenfragmente gefunden, die offenbar von mehr als einem ursprünglichen Gegenstand stammten, aber deren Funktion nicht mehr nachzuvollziehen war, wie etwa in Grab Wg456. Bei den identifizierbaren Gegenständen lagen regelhaft Objekte aus dem Bereich Kleidung–Schmuck (92.1%) und/oder Funktionskleidung in Form von Gürtelschnallen (76.3%) vor. In ersterer Kategorie waren v.a. Halsketten (65.8%) dominant. Fibeln wurden nur von ca. einem Drittel der Verstorbenen getragen. In ähnlich geringer Frequenz

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Abb. 7.16: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 4.

kamen Messer (Alltag, 31.6%) und Objekte aus dem Bereich Essen/Trinken (28.9%) vor. Kult/Symbolik war nur in Ausnahmefällen vertreten, während Toilette/ Hygiene und Waffen/Rüstung/Reiten komplett fehlten. Aufgrund der verschiedenen Fundkombinationen sowie der Platzierung der Gräber am Dendrogramm (Abb. 7.9) lassen sich etwa zwei Drittel der Inventargruppe 4-Mitglieder in drei Subgruppen differenzieren. Inventar-Subgruppe 4A besteht aus vier Kindern und acht erwachsenen Frauen (Abb. 7.17; Tab. D.45), die zwei bis vier Gegenstände mit ins Grab bekamen (Tab. D.47), darunter regelhaft eine Gürtelschnalle (Funktionskleidung) sowie Halsschmuck bzw. Perlen (Kleidung–Schmuck). Fibeln fehlen in dieser Subgruppe. In einem Viertel dieser Gräber befand sich zusätzlich ein Messer (Tab. D.48). Inventar-Subgruppe 4B formiert sich aus acht Bestattungen, die großteils aus Frauen ab dem Übergang zur maturen Altersstufe bestehen (Abb. 7.17; Tab. D.45). Die Frauen trugen durchschnittlich fünf identifizierbare Gegenstände bei sich (Tab. D.47). Neben der obligatorischen Gürtelschnalle (Kleidung– Funktionskleidung, 87.5%) kam in jeder Bestattung zumindest eine Fibel bzw. ein Fibelensemble vor – hier auch eine mit Runeninschrift versehene S-Fibel aus Grab Wg272 –, das teilweise mit einem zweiten Element der Kategorie Kleidung– Schmuck vergesellschaftet war, in gut einem Drittel der Gräber mit Perlenketten. Aus der Hälfte der Gräber stammen zusätzlich Messer (Alltag–Werkzeug; Tab. D.48).

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Abb. 7.17: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 4.

Inventar-Subgruppe 4C besteht aus einem Kind, einer adulten Frau, vier maturen Individuen und einer nicht näher bestimmbaren Person (Abb. 7.17; Tab. D.45). Unter den zwei bis vier kategorisierbaren Objekten pro Bestattung befand sich immer ein Gegenstand der Kategorie Essen/Trinken–Ess- und Trinkzubehör, v.a. Töpfe (71.4%). Jedes Grab wies zusätzlich ein Kleidungselement in Form von Gürtelschnalle und/oder Perlenkette auf, vereinzelt lagen auch Messer (Alltag– Werkzeug) vor (Tab. D.48).

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Die übrigen Bestattungen der Inventargruppe 4 wiesen entweder nur ein Schmuckstück auf und waren daher generell nur schwach an diese Inventargruppe gebunden oder besaßen Elemente aus unterschiedlichen Subgruppen. Ebenfalls nicht weiter differenziert wurden die Kindergräber Wg429 und Wg774 sowie Wg701. Alle drei besaßen Objekte aus dem Bereich Kult/Symbolik und stellen deshalb Sonderfälle in der Inventargruppe 4 dar. Aufgrund ihrer geringen Zahl wurden sie aber nicht als eigene Subgruppe zusammengefasst. Bei den erweiterten Objektkategorien entsprechen die Objekte der Inventargruppe 4 bezüglich der Lage im Grab weitestgehend denen der Inventargruppe 3. Fibeln bestanden aus Buntmetall, zum Teil mit Glas- oder Almandineinlagen. Unter den Gürtelschnallen waren von insgesamt 30 Stück nur sieben aus Buntmetall, der Rest war aus Eisen gefertigt. Von den sieben Buntmetallschnallen lag jedoch nur eine in einem Grab mit Fibel bzw. anderen Buntmetallelementen vor. Eine bevorzugte Vergesellschaftung von Objekten aus Buntmetall konnte also nicht beobachtet werden. Die Gefäße waren vorwiegend aus Ton gefertigt, es kamen aber auch Buntmetallschalen vor. Die Perlenketten bestanden zum Großteil aus Glasperlen. Bernsteinperlen kamen nur vereinzelt vor. In Korrelation zu den anthropologischen Untersuchungen ist festzuhalten, dass für die 13 Personen, für die DNA-Ergebnisse vorliegen, kein direktes verwandtschaftliches Verhältnis zu einer der anderen getesteten Personen im Gräberfeld hergestellt werden konnte. Für zwölf Individuen indizieren die Isotopenanalysen Ortsansässigkeit seit der Geburt (Tab. D.50). Es liegen für keine der Personen Angaben zu akuten Symptomatiken vor. Hervorgehoben werden muss aber die adulte Frau aus Grab Wg184, welche einen künstlich deformierten Schädel aufwies (Tab. D.49). In den Ritualdaten zeigt die Inventargruppe 4 Überschneidungen mit den Ritualgruppen 1 bis 3. In der Ritualgruppe 0 ist sie kein einziges Mal vertreten (Tab. D.3).

Inventargruppe 5 Die Inventargruppe 5 besteht aus 32 Individuen (Tab. D.51). Für acht Personen liegt keine Geschlechtsbestimmung vor, 23 konnten hingegen als biologisch männlich bestimmt werden. Nur einmal kommt ein weibliches Individuum vor (Tab. D.52). Bis auf die Stufe Senilus sind alle Altersklassen vertreten, wobei ein Schwerpunkt bei den spätadulten bis maturen Männern klar erkennbar ist, während subadulte Individuen eher in der Minderzahl sind (Abb. 7.18). Die Bestattungen beinhalteten in der Regel zwischen fünf und acht Objekte, nur in Einzelfällen kamen vier oder mehr als sieben vor (Tab. D.53). Ausnahmslos besaßen alle Bestattungen Gegenstände aus Alltag–Werkzeug, zumeist in mehrfacher Weise, wobei es sich vorwiegend um Messer (93.8%) und Feuerzeuge (87.5%) handelte (Tab. D.54). Andere zumeist multifunktionale Werkzeuge wie Bügelscheren, Feilen oder Nadeln kamen nur vereinzelt vor. Des Weiteren wird die Gruppe durch das Vorkommen von Gürtelschnallen (Kleidung– Funktionskleidung, 81.3%) und maximal zwei Angriffswaffen (Waffen/Rüstung/ Reiten, 90.6%) charakterisiert. Essen/Trinken, Kult/Symbolik und Münze waren nur selten anzutreffen.

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Abb. 7.18: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 5.

Durch die Häufigkeit der charakteristischen Elemente, das Auftreten bzw. Fehlen der Kategorie Toilette/Hygiene sowie die Situierung der Bestattungen am Dendrogramm (Abb. 7.9) lassen sich zwei Subgruppen erkennen93. Inventar-Subgruppe 5A setzt sich aus acht Individuen zusammen (Tab. D.51), wobei keine aussagekräftige Altersstrukturierung erkannt werden kann (Abb. 7.19). Die Inventare unterscheiden sich von den anderen Bestattungen der Inventargruppe durch das Fehlen der Kategorie Toilette/Hygiene. Inventar-Subgruppe 5B besteht aus 19 Bestattungen (Tab. D.51) ebenfalls gemischter Altersstufen, allerdings mit deutlichem Schwerpunkt bei den spätadulten bis maturen Männern (Abb. 7.19). Jede Bestattung enthielt Objekte der Kategorie Toilette/Hygiene entweder in Form eines Kammes oder einer Pinzette (Tab. D.54). Durch Variationen in den Kategorien Alltag und Waffen/ Rüstung/Reiten lassen sich drei dezente Tendenzen erkennen, die als Varianten unterschieden werden, allerdings nicht zu stark zu gewichten sind.

93 Einige Gräber konnten nur allgemein in die Inventargruppe 5 gestellt werden, da ihre Inventare zu individuell waren, als dass sie näher differenziert hätten werden zu können.

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Abb. 7.19: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 5.

Inventar-Subgruppe 5B, Variante 1 umfasst die Kinder und jüngeren Männer der Subgruppe (Abb. 7.20). In jeder Bestattung befand sich eine Angriffswaffe in Kombination mit Gürtelschnalle und Gürteltasche. Die Kinder erhielten aus Toilette/Hygiene je einen Kamm, die Männer eine Pinzette. Zusätzlich befand sich in jeder Bestattung ein Messer, teilweise kombiniert mit einem Feuerzeug. Inventar-Subgruppe 5B, Variante 2 besteht aus sieben Männern, bei denen es sich ausschließlich um spätadulte bis spätmature Individuen handelt (Tab. D.51). Die Inventare gestalteten sich etwas umfang- und facettenreicher als jene der Variante 1. Mit durchschnittlich acht bis neun Objekten lag die Anzahl der Gegenstände etwas höher als der Durchschnitt des gesamten Clusters. Es kamen

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Abb. 7.20: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in den Varianten der InventarSubgruppe 5B.

bis zu zwei Angriffswaffen pro Grab vor und neben dem obligatorischen Messer bis zu drei weitere Werkzeuge, v.a. Feuerzeuge, aber auch Pfrieme, Bügelscheren oder Nadeln. Toilette/Hygiene war durch Kämme und/oder Pinzetten vertreten. Inventar-Subgruppe 5B, Variante 3 beinhaltet ebenfalls sieben spätadulte bis spätmature Individuen (Tab. D.51) und zeigt wieder etwas reduziertere Inventare mit fünf bis sieben Objekten. Im Prinzip waren die Gräber der Variante 2 sehr ähnlich, besaßen aber in der Regel nie mehr als zwei Werkzeuge und hier ausschließlich Messer oder Feuerzeuge. Bei den Angriffswaffen lagen entweder paarweise Pfeile oder Kombinationen mit Blankwaffen vor. Toilette/Hygiene war mit einem Objekt pro Grab vertreten – entweder Kamm oder Pinzette.

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Die erweiterten Objektkategorien zeigen für die gesamte Inventargruppe gleiche Tendenzen. Kleidungselemente wurden, sofern in situ, in Trageposition vorgefunden. Gürteltaschen lagen etwas häufiger an der linken Beckenseite. Korrespondierend hierzu kamen auch Werkzeuge, die ja zumeist in den Taschen verstaut waren, etwas öfter an der linken als an der rechten Körperseite vor. Der Großteil der Gürtelschnallen, 20 von 28 Stück, war aus Buntmetall gefertigt oder wies Buntmetalleinlagen auf. Dasselbe gilt für die Taschenschnallen. Jedoch nur elf Stück dieser Schnallen zeigten geometrische Verzierungen, zumeist einfache Strichdekoroptik. Für die Toilettegegenstände ist festzuhalten, dass die Pinzetten zumeist in den Gürteltaschen getragen wurden, Kämme hingegen im Fußbereich, vereinzelt auch am Kopf beigelegt waren. Die Lage der Waffen korrespondiert mit der Inventargruppe 1. Bei Pfeilen aus den Gräbern Wg121 und Wg419 waren die Holzschäfte offenbar vor der Beisetzung bewusst abgeschnitten worden, wie an der Schnittkante der erhaltenen Holzreste in den Pfeilspitzen ersichtlich ist. Von anthropologischer Seite kann für den spätadulten Mann aus Wg409 eine Kernfamilie mit den Männern aus Wg275 (Fallbeispiel 2/Inventargruppe  2B) und Wg704 (Fallbeispiel 1/Inventargruppe 2) postuliert werden. Die Generationsabfolge ist aber unklar. Auf Basis der Isotopenanalyse ist für acht Personen eine lokale Herkunft anzunehmen, während zwei Individuen zugezogen waren (Tab. D.56). Angaben zu akuten Symptomatiken liegen für diese Gruppe nur im Fall des Mannes aus Grab Wg193 vor, der von Bewegungseinschränkungen im Bereich der Halswirbelsäule durch die Synostose zweier Wirbel betroffen war (Tab. D.55). Spuren von Gewalteinwirkung oder Traumata wurden in der gesamten Gruppe kein einziges Mal festgestellt. Der Großteil der Inventargruppe 5-Gräber findet sich in der Ritualgruppe 1 wieder. Vereinzelt kommen auch Bestattungen in Ritualgruppe 2 und 3 vor (Tab. D.3).

Inventargruppe 6 Die Inventargruppe 6 besteht aus 29 Individuen (Tab. D.57) vorwiegend weiblichen Geschlechts (Tab. D.58). Nur drei Personen wurden als biologisch männlich identifiziert. Für acht Individuen konnte kein Geschlecht erhoben werden. Etwa die Hälfte der Personen verstarb zwischen früh- und spätadultem Alter. Nur fünf Individuen waren subadulten Alters. Bei den restlichen Betroffenen handelt es sich um mature oder nicht näher bestimmbare Individuen (Abb. 7.21). Die Bestatteten hatten zwischen ein und sieben Gegenstände bei sich (Tab. D.59). Dominant waren hierbei die Kategorien Kleidung–Funktionskleidung in Form von Gürtelschnallen (82.8%) und Toilette/Hygiene (100.0%), hauptsächlich vertreten durch Kämme (Tab. D.60). Alltag–Werkzeug lag in mehr als der Hälfte der Gräber vor, wobei es sich vorwiegend um Messer handelte (48.3%). Kleidung– Schmuck und Essen/Trinken waren nur in weniger als einem Drittel der Gräber präsent. Das Vorkommen eines Sax (Waffen/Rüstung/Reiten) in Grab Wg563 muss als Ausreißer bezeichnet werden. Münze und Kult/Symbolik fehlten komplett. Durch die Kombination der unterschiedlichen Elemente lassen sich deutlich zwei Subgruppen voneinander unterscheiden, die sich auch am Dendrogramm klar erkennen lassen (Abb. 7.9)94. 94 Aufgrund des Sax muss Grab Wg563 als Sonderfall angesprochen werden und kann keiner der Subgruppen zugeordnet werden. Dasselbe gilt für Grab Wg196, welches nur einen Kamm aufwies.

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Abb. 7.21: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 6.

Inventar-Subgruppe 6A mit ihren elf weiblichen, drei männlichen und drei unbestimmten Individuen zeigt in der Altersverteilung keine bemerkenswerten Auffälligkeiten (Abb. 7.22; Tab. D.59). Die Gräber enthielten zwischen zwei und sieben Objekte und setzen sich von Subgruppe 6B durch das gänzliche Fehlen von Kleidung–Schmuck und Essen/Trinken ab (Tab. D.60). Innerhalb der Subgruppe lassen sich aufgrund der Ausstattungskombinationen drei Varianten erkennen. Inventar-Subgruppe 6A, Variante 1 setzt sich aus zwei frühadulten Frauen und einer nicht näher bestimmbaren erwachsenen Person zusammen (Tab. D.59). Alle besaßen eine Gürtelschnalle, ein Messer und anstatt des sonst fast regelhaft vorkommenden Kamms eine Pinzette, was für Frauengräber prinzipiell als ungewöhnlich zu bezeichnen ist. Inventar-Subgruppe 6A, Variante 2, bestehend aus vier weiblichen, einem männlichen und zwei unbestimmten Individuen unterschiedlicher Altersstufen (Tab. D.57), zeichnet sich durch Inventare, bestehend aus Kamm und Gürtelschnalle, aus. Alle Gräber der Inventargruppe 6, in denen Einbauten nachgewiesen werden konnten, sind in dieser Variante anzutreffen. Inventar-Subgruppe 6A, Variante 3 bezeichnet drei adulte bis mature Frauen (Tab. D.57), welche jeweils einen Kamm und ein Messer bei sich trugen. Sie setzen sich vom Rest der Subgruppe durch das Fehlen von Elementen der Kategorie Kleidung ab.

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Abb. 7.22: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 6.

Inventar-Subgruppe 6B besteht aus zehn Individuen, sechs davon weiblich und vier nicht weiter bestimmbar (Abb. 7.22; Tab. D.57). Eine signifikante Altersverteilung ist dabei nicht zu beobachten. Die Unterscheidung zur Subgruppe 6A erfolgt über das Auftreten von Objekten aus den Bereichen Kleidung–Schmuck (fast ausschließlich Perlenketten) und/oder Essen/Trinken – Kategorien, die in der anderen Subgruppe gänzlich fehlen. Entsprechend dieser beiden Kategorien lassen sich in Subgruppe 6B zwei Varianten unterscheiden, in keiner können jedoch Alterstendenzen erkannt werden.

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Inventar-Subgruppe 6B, Variante 1 besteht aus sechs Gräbern (Tab. D.57), die neben regelhaft auftretendem Kamm und Gürtelschnalle immer eine Perlenkette der Kategorie Kleidung–Schmuck aufwiesen. Essen/Trinken fehlte hingegen. Zusätzlich konnten Alltagsgegenstände wie Messer oder vereinzelt Spinnwirtel vorkommen. Inventar-Subgruppe 6B, Variante 2 setzt sich aus vier Gräbern zusammen (Tab. D.57), die immer Elemente aus dem Bereich Essen/Trinken aufwiesen, hier v.a. Töpfe, einmal eine Speisebeigabe. Zusätzlich konnten Perlenketten (Kleidung– Schmuck) oder Messer (Alltag–Werkzeug) vorkommen. In Hinblick auf die erweiterten Objektkategorien der gesamten Inventargruppe befanden sich Kleidungselemente in Trageposition. Kämme waren hingegen häufig im Beinbereich beigelegt. Die wenigen Objekte aus Essen/Trinken lagen ebenfalls im Fußbereich nahe an den Toten. Neun von 24 Gürtelschnallen waren aus Buntmetall gefertigt, diese waren jedoch regelmäßig in den unterschiedlichen Subgruppen verteilt. Perlenketten bestanden vorwiegend aus Glasperlen, nur vereinzelt kamen Bernsteinperlen vor. Für sechs Individuen der Inventargruppe indizieren die 87SR/86SR-Analysen eine örtliche Herkunft, während nur für eine Person ein Zuzug postuliert werden kann (Tab. D.62). Eine enge genetische Verwandtschaft wurde lediglich für die Frau Wg196 eruiert, welche die Mutter des Mannes Wg757 (Fallbeispiel 1/ Inventargruppe 1) gewesen sein dürfte. Angaben zu akuten Symptomatiken lagen in keinem Fall vor. Die Frau aus Wg773 wies aber eine künstliche Deformation des Schädels auf (Tab. D.61). Mit Ausnahme der Ritualgruppe 0 ist Inventargruppe 6 in allen Ritualgruppen vertreten, am häufigsten in Ritualgruppe 1 (Tab. D.3).

Inventargruppe 7 Inventargruppe 7 mit ihren 38 Bestattungen (Tab. D.63) beinhaltet alle beigabenlosen Bestattungen des Samples und besteht aus 13 männlichen und elf weiblichen Individuen sowie 14 Personen ohne Geschlechtsbestimmung (Tab. D.64). Bei letzteren handelt es sich fast ausschließlich um Kinder oder Personen ohne Altersbestimmung. Die Frauen lassen keine spezifischen Alterstendenzen erkennen, während die Männer einen deutlichen Schwerpunkt bei den adulten bis spätadulten Individuen zeigen (Abb. 7.23). Die Gruppe ist charakterisiert durch das Fehlen jeglicher Beigaben bzw. Artefakte. Ob dieser Umstand auf eine tatsächliche Inventarlosigkeit oder z.T. auf den Zerstörungsgrad mancher Gräber zurückzuführen ist, muss offen bleiben. Für zehn Bestattungen sind jedenfalls massive Schäden durch rezente Baggerarbeiten nachgewiesen, weswegen hier ein Verlust von möglichen Beigaben nicht ausgeschlossen werden kann. Bei anderen Bestattungen fehlen zwar Hinweise auf Störungen, allerdings wurden beigabenlose Gräber nur selten zeichnerisch dokumentiert, sodass auch hier teilweise unklar bleibt, ob die Bestattungen alle in situ vorgefunden wurden. Die Resultate der Strontiumisotopenanalyse weisen vier Individuen als ortsansässig und zwei als ortsfremd aus (Tab. D.66). DNA-Ergebnisse, die eine direkte Verwandtschaft in dieser Gruppe implizieren würden, sind nicht vorhanden. Einmal mehr fehlen auch Angaben zu pathologischen Veränderungen

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Abb. 7.23: Weingarten. Fallbeispiel 1. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 7.

der Skelette. Der Mann aus Wg157 hatte jedoch einen zu Lebzeiten intentional verformten Schädel (Tab. D.65). Bei den Ritualdaten ist auffallend, dass fast ein Drittel der Inventargruppe 7 zu jenen Gräbern zählt, die aufgrund mangelnder Informationen nicht in der Auswertung der Ritualdaten berücksichtigt wurden. Auch wenn aus der Originaldokumentation nur in wenigen Fällen gesichert von einer Störung der Gräber auszugehen ist und damit eventuell auch ein nicht zeitgenössischer Grund für die Beigabenlosigkeit der Bestattungen postuliert werden kann, impliziert die hohe Korrelation von Gräbern ohne Beigaben und Gräbern mit wenigen Ritualdaten, dass hier mehr gestörte Bestattungen vorliegen als für Weingarten in der Originaldokumentation explizit angeführt sind. Bemerkenswert für die Inventargruppe 7 ist auch das dreimalige Vorkommen in der nur aus sechs Mehrfachbestattungen bestehenden Ritualgruppe 0 (Abb. 7.27).

Vergleich Inventargruppen Die Inventargruppen des Fallbeispiels 1 sind gekennzeichnet durch das Auftreten und Fehlen genderspezifischer Beigaben und Objekte der Kategorie Toilette/ Hygiene sowie dem Umfang der Ausstattungen. Mit 87.7% Ausstattungsquote beinhalten die beigabenführenden Inventargruppen 1 bis 6 deutlich den Großteil der berücksichtigten Fälle des ersten Weingartner Samples. Nur die Individuen der Inventargruppe 7 hatten

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keine Objekte bei sich. Allerdings geben die hohe Zerstörungsquote in diesem Cluster, der Umstand, dass ein Drittel dieser Bestattungen bei der Auswertung der Ritualdaten aufgrund mangelnder Dokumentation nicht berücksichtigt werden konnte (Tab. D.3), und ein besonders hoher Anteil bei den Erwachsenen ohne Geschlechts- oder präzise Altersbestimmung (Abb. 7.23) Grund zu der Annahme, dass die Zahl der beigabenlosen Bestattungen zumindest teilweise auf einem schlechten Erhaltungszustand beruht und die Ausstattungsquote ursprünglich noch höher war. Dementsprechend ist es auch schwierig, eine Deutung dieses Clusters im Verhältnis zu den anderen Inventargruppen vorzunehmen, da nicht klar ist, inwiefern diese Gräber tatsächlich eine beigabenlos bestattete Gruppe widerspiegeln. Den beigabenführenden Bestattungen ist vorauszuschicken, dass zwar deutliche Unterschiede im Ausstattungsumfang der Inventargruppen nachvollziehbar sind, im Vergleich zu anderen frühmittelalterlichen Gräberfeldern die Quantitätsdifferenzen innerhalb der Weingartner Bestattungsgemeinschaft aber deutlich geringer ausfallen und besonders die Subgruppen eher auf unterschiedlichen Kombinationen als auf Beigabenreichtum beruhen. Die Gräber zeigen im zeitgenössischen Vergleich schlichte bis durchschnittliche Ausstattungen mit einigen wenigen herausragenden Ausnahmen (vgl. Kokkotidis 1999: 154). Den Hauptanteil des allgemeinen Fundspektrums (Abb. 7.24) stellen Kleidungsbestandteile (43.6%) dar, gefolgt von Alltag (23.9%), welcher damit deutlich häufiger vorliegt als in Bad Mingolsheim oder Horb-Altheim, was v.a. auf einer erhöhten Frequenz von Messern in Weingarten beruht. Die Frequenz von Waffen/Rüstung/Reiten (17.5%) entspricht in etwa derjenigen von Bad Mingolsheim (vgl. Abb. 5.16), während die Häufigkeit von Toilette/Hygiene (6.6%) und Kult/ Symbolik (2.9%) eher den Frequenzen in Horb-Altheim ähnelt (vgl. Abb. 6.21). Essen/Trinken mit 4.6% ist verhältnismäßig nur halb so oft vertreten wie in Horb Altheim und über 20.0% seltener als in Bad Mingolsheim. Münzen sind mit nicht einmal 1.0% Anteil am Gesamtspektrum auch in Weingarten verschwindend gering vorhanden. Diese Unterschiede im allgemeinen Fundspektrum der drei Fundorte sind regional bedingt und verweisen wohl auf lokale Präferenzen bei der Beigabenauswahl (vgl. zu regionalen Unterschieden in der Alamannia vgl. Theune 2002; Döhrer 2011). Alltag besteht zu 76.0% aus Messern und Feuerzeugen. Spezifische Geräte, die mit konkreten handwerklichen Tätigkeiten in Verbindung gebracht werden können, wie Bohrer, Feilen, Stempel, Spinnwirtel, Webschwerter, Wetzsteine und Waagen (Handel), machen zusammen nicht einmal 5.0% dieser Kategorie aus, wodurch der Verzicht auf die Darstellung konkreter Alltagstätigkeiten im Weingartner Fallbeispiel 1 besonders markant erscheint. Essen/Trinken ist generell schwach vertreten (Abb. 7.24), zeigt aber eine relativ große Variationsbreite an Elementen, mit zwei Drittel Ess- und Trinkzubehör bestehend aus Sieblöffeln, Töpfen, (Glas)bechern, Krügen und (Metall)schalen sowie einem Drittel Speisen, v.a. Huhn, Rind, Ziege/Schaf und Schwein. Dabei lag in der Regel nur ein Essen/Trinken-Objekt pro Grab vor. In den wenigen Fällen, in denen mehrere Objekte dieser Kategorie auftraten, waren es vorwiegend Speisebeigaben. Bei der Kleidung ist zwar durch spezifische Schmucktypen, wie verschiedenen Fibelformen oder individuellen Perlenensembles der Ketten, eine augenscheinliche Vielfalt vorhanden, im Grunde sind die Variationen bis zur ObjektKat3 aber relativ gering. So finden sich bei der Funktionskleidung fast ausschließlich einfache

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Abb. 7.24: Weingarten. Fallbeispiel 1. Verteilung der ObjektKat1-Optionen auf alle identifizierbaren Objekte im Sample.

Gürtelschnallen95, während beim Schmuck hauptsächlich Fibeln, Halsschmuck oder am Gürtelgehänge getragene Perlen vorliegen. Kopfschmuckringe, Armreife, aber auch Waden- oder Schuhgarnituren sind nur in Ausnahmefällen vertreten. Bei den Waffen zeigt sich das für diese Periode typische Spektrum. In den sehr frühen Gräbern der Stufe KP1 sind nur wenige Bestattungen mit zumeist nur ein bis zwei Waffen, v.a. Pfeile und Saxe, vertreten. Ab dem Übergang zu KP2 treten dann vermehrt auch Spathen und Äxte auf. Lanzen und Schilde setzen massiv ab KP2 ein. Waffenzubehör (Wehrgehänge) und Reitzubehör sind kaum vertreten. Die Kombinationsvarianten der Waffen untereinander, aber auch mit anderen Gegenständen sind ab KP2 ausgesprochen zahlreich, was darauf hinweist, dass Inventare zwar im Rahmen vordefinierter Objektgruppen zusammengestellt wurden, dabei aber eine hohe Individualität bei der konkreten Auswahl vorlag, sodass selbst auf Ebene der wenig umfangreich ausgestatteten Gräber nur wenige identische Inventare vorkommen, wie ein Blick auf die zahlreichen Subgruppen und Varianten in den schlichten Inventargruppen 4, 5B und 6 zeigt. Dies ist auch der Grund dafür, dass etwa in der äußerst großen Inventargruppe 1 mehr als die Hälfte der Bestattungen nicht weiter in Subgruppen differenziert werden konnte. Das außergewöhnliche Inventar der nicht in den Clusteranalysen berücksichtigten Bestattung Wg619 stellt diesen Individualitätsfaktor im ersten Sample besonders prägnant zur Schau. Die Runeninschriften auf drei Fibeln 95 Dieser Umstand beruht auf der Zeitstellung der Gräber in KP1 und 2 bzw. der zeitgenössischen Mode.

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und einer Bernsteinperle in Gräbern erwachsener Frauen der Inventargruppen 3 und 4 weisen diese Gegenstände als explizit personalisierte Objekte aus, welche durch die Inschriften dezidiert mit bestimmten Personen verbunden waren (vgl. Düwel 1997: 491–493) und so ebenfalls als Ausdruck einer individuellen Komponente bei der Auswahl der Grabinventare im Fallbeispiel 1 verstanden werden können. Die Inschriften auf der Bernsteinperle aus Grab Wg511 und der Almandinscheibenfibel aus Wg313 waren zu stark erodiert und konnten nicht mehr entziffert werden. Auf der S-Fibel aus Grab Wg179 ist die Inschrift „Dado“ zu lesen, auf jener aus Grab Wg272 steht rückseitig „Alrigunth : feha : writ : la“ („Alrigunth, ich Feha schrieb“, Theune und Cordes 2009: 76, Abb. 64). Bei „Dado“ dürfte es sich um einen Männernamen handeln, eventuell um die Person, welche die Fibel anfertigen ließ oder verschenkte. „Alrigunth“ könnte der Name der Fibelträgerin oder -besitzerin gewesen sein, „Feha“ der Name der Schreiberin oder die Frau, die das Schmuckstück an „Alrigunth“ verschenkte oder weitergab (Hendler 2009: 48f.; vgl. Düwel 1998). Zu bemerken ist, dass im chronologisch jüngeren Fallbeispiel 2 kein einziger Nachweis für Runeninschriften vorliegt. Das Arrangement der Gegenstände im Grab scheint hingegen stärker reguliert gewesen zu sein. In den erweiterten Objektkategorien kann bei den Kleidungsaccessoires, die fast ausschließlich in Trageposition aufgefunden wurden, eine Tendenz zur linken Lageseite bei den Gürtelgehängen, -taschen und auch Messern beobachtet werden, während Fibeln fast immer entlang der vertikalen Körperachse getragen wurden, sowohl im Becken- als auch im Oberkörperbereich. Nur Vogelfibeln lagen mitunter auf der rechten Brustkorbseite. Ebenfalls stark reguliert war die Beigabe von Speise- und Gefäßbeigaben, die vorwiegend im Fußbereich der Toten in direktem Kontakt zum Körper beigelegt wurden. Bei der Bewaffnung war die Lage nicht ganz so stark normiert. Spathen lagen aber vorwiegend an der rechten Körperseite, Saxe eher links, Äxte immer im Beinbereich. Dabei fällt auf, dass die Waffen selten in einer der Trageweise adäquaten Position beigegeben, sondern eher beigelegt wurden, allerdings immer eng am Körper der Toten. Da Spathagarnituren in diesen chronologischen Phasen noch sehr selten sind, kann keine aussagekräftige Beobachtung bezüglich der Art der Beilegung erfolgen. In den späteren Phasen, wo sie häufiger auftreten, wurden sie aber großteils um die Spatha gewickelt beigegeben. Kämme wurden entweder an den Füßen oder am Kopf vorgefunden oder im Fall der Frauengräber u.U. auch am Gürtelgehänge getragen, wo sich auch alle Objekte aus dem Bereich Kult/Symbolik befanden. Eine Korrelation zwischen Ausstattungsumfang und Materialien ist nur bedingt zu postulieren, denn das erhöhte Vorkommen von Buntmetallobjekten in der Inventargruppe 3 ist v.a. durch das Auftreten von Fibeln bedingt, während das Verhältnis von Eisen- und Buntmetallschnallen in etwa dem der eher unterdurchschnittlich ausgestatteten Inventargruppe 2 entspricht. Bei den männlich konnotierten Gräbern besaßen die Männer der Subgruppe 1B, welche mit kompletten Waffensätzen und generell umfangreichen Inventaren beigesetzt wurden, fast ausschließlich eiserne Gürtelschnallen, während in der durchschnittlich ausgestatteten Subgruppe 5B fast nur Buntmetallschnallen vorkamen. Es muss jedoch im Gedächtnis bleiben, dass in dieser Studie bei den Materialien nur eine Unterscheidung zwischen Eisen und Buntmetallen erfolgt, letztere aber nicht weiter aufgeschlüsselt wurden. Bei den Perlenketten waren Bernsteinperlen eher in Ensembles gut ausgestatteter Gräbern (Inventargruppe 3) vertreten als in solchen mit quantitativ weniger Objekten (Inventargruppe  4).

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Eine signifikante Beziehung bestimmter Materialien zu einer bestimmten Inventargruppe konnte aber nicht beobachtet werden. Überblicksartig lässt sich für das Fallbeispiel 1 also festhalten, dass die Gräber durch eine starke Regulation im Arrangement der Beigaben aus dem Bereich Essen/Trinken und Toilette/Hygiene geprägt waren, sowie der Trageweise der Kleidung. In Anlehnung an S. Brather (2007), der den Begriff der „Tracht“ für das Frühmittelalter kritisch diskutiert hat, muss hier angemerkt werden, dass aufgrund der großen Formenvielfalt bzw. der Gestaltung der einzelnen Kleidungsaccessoires nicht von einem allzu einheitlichen Erscheinungsbild der Bevölkerung ausgegangen werden kann. Die Lage der Kleidungselemente im Grab reflektiert aber eine gewisse Uniformität in der Trageweise. Ob diese auf die Bekleidung der Toten beschränkt war, oder auch in der Lebendbevölkerung praktiziert wurde, muss offen bleiben. Die Auswahl der spezifischen Inventarelemente scheint individuell gestaltet gewesen zu sein, wodurch sich eine große Vielfalt unterschiedlicher Kombinationen ergibt. Allerdings erfolgte die Zusammenstellung der Ausstattung im Rahmen eines vordefinierten Beigabenspektrums, sodass trotz der großen Diversität im Sample Männer und Knaben grundsätzlich als Krieger dargestellt wurden und Frauen und Mädchen in ihrem Festgewand. In der zwar stark präsenten Gruppe der Alltagsgegenstände traten vorwiegend Allzweckgeräte auf, Werkzeuge mit konkretem Bezug zu bestimmten Tätigkeiten waren hingegen verschwindend gering. Objekte, die eine Verbindung zu Freizeitbeschäftigungen, wie z.B. Spielen, aufzeigen würden, fehlten komplett (vgl. hierzu Stauch 1994). Vorherrschend beim Vergleich der archäologischen mit den anthropologischen Daten ist die Korrespondenz zwischen spezifischen Fundkombinationen und dem biologischen Geschlecht der Bestatteten, sodass die Genderdichotomie wieder als der prägende Faktor bei der Gruppenzuweisung bezeichnet werden kann. Die Inventargruppen 3, 4 und 6 sind von weiblichen Individuen unterschiedlichen Alters bestimmt (Abb. 7.25). Für die beiden ersteren ist das regelhafte Auftreten von Schmuck bei gleichzeitigem Fehlen von Waffen/Rüstung/Reiten der trennende Faktor zu den anderen Inventargruppen. Die Separation von Inventargruppe 3 und 4 beruht auf dem geringeren Umfang der Inventare in letzterer sowie dem Umstand, dass in den Gräbern der Inventargruppe 4 nie Toilette/Hygiene vorkam. In der Inventargruppe 3 war diese Kategorie hingegen in fast 60.0% der Bestattungen vorhanden. Dass Toilettegegenstände aber nicht notwendigerweise nur in besser ausgestattete Gräber mitgegeben wurden, zeigt die schlicht ausgestattete Inventargruppe 6, in der regelhaft Toilette/Hygiene beigelegt wurde, aber genderspezifische Beigaben, wie Waffen oder Schmuckgegenstände, fast gänzlich fehlten. Dieses Auftreten von Toilette/Hygiene, v.a. Kämme, ist auch der trennende Grund von der durch weibliche Personen charakterisierten Inventargruppe 6 zu der biologisch geschlechtsneutralen Inventargruppe 2, in der die Toten zumeist nur Gürtelschnallen und Messer bei sich trugen. Dass sich in der Inventargruppe 6 kaum männliche Individuen befinden, ist verblüffend, da Toilettegegenstände in Hinblick auf das gesamte Sample eigentlich keine signifikante Geschlechtsaffinität aufweisen und sich so mit der Inventargruppe 6 ein biologisch weiblich dominierter Cluster ergibt, der aber keine klassischen archäologischen Genderkennzeichen aufweist. Fast zwei Drittel aller biologisch männlichen Erwachsenen fallen in die Inventargruppen 1 und 5, welche durch Waffen/Rüstung/Reiten, Funktionskleidung und Kleidungszubehör in Form von Taschen, sowie das Fehlen von Schmuck

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(a)

(b)

Abb. 7.25: Weingarten. Fallbeispiel 1. Geschlecht und Alter in den Inventargruppen: (a) Geschlecht (b) Alter.

(a)

(b) weingarten

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charakterisiert sind. Die beiden Gruppen stehen in engem Verhältnis zueinander und ihre Trennung lässt sich nicht auf Basis des Ausstattungsumfangs erklären, sondern beruht auf der hohen Frequenz von Gegenständen der Kategorie Toilette/ Hygiene, welche in fast 70.0% der Bestattungen der Inventargruppe 5 vorkamen, aber nur in 20.0% der Inventargruppe 1. Betont werden muss, das die Gräber mit den umfangreichsten Ausstattungen sich zwar alle in der Inventargruppe 1 befinden, allerdings in dieser Gruppe auch zahlreiche Bestattungen vorliegen, die deutlich schlichtere Kombinationen als jene der Inventargruppe 5 besaßen, sodass eine stringente Trennung nicht möglich ist, was sich auch in den Ergebnissen der unterschiedlichen Clusterverfahren zeigt. Während beim hierarchischen Clustern unter Verwendung von AGNES die hier besprochenen Gruppen differenziert wurden, konnte PAM zwischen Inventargruppe 1 und 5 gar nicht unterscheiden und beließ sie zusammen. Fuzzy clustering teilte die beiden Gruppen hingegen in drei Cluster auf, wobei einer davon identisch war mit Inventar-Subgruppe 1A, einer die Inventargruppe 5 mit vornehmlich Inventar-Subgruppe 1C zusammenfasste und einer die übrigen Bestattungen der Inventargruppe 1 (Tab. D.3). Trotz unterschiedlich umfangreichen Ausstattungen zieht sich durch die genderspezifischen Inventargruppen eine grundlegend kohärente Konstruktion der Totenidentität. Männer und teilweise auch schon Kinder – vermutlich Knaben – wurden vorwiegend mit Waffen bzw. im weitesten Sinne im Habitus des Kriegers bestattet, während weibliche Individuen in mehr oder weniger umfangreichem Festgewand beigesetzt wurden. Gründe für die unterschiedliche Quantität der Ausstattungen könnten teilweise auf ökonomische Möglichkeiten der Hinterbliebenen zurückzuführen sein, was sich durch die relativ regelmäßige Verteilung aller Altersstufen auf alle Inventargruppen zeigt. Der Einfluss des Sterbealters auf die spezifischen Elemente der Ausstattung wird bei einem Blick auf die Subgruppen deutlicher. So sind etwa in der Subgruppe 1B, welche die kompletten Waffenausstattungen und Inventare mit den hohen Objektfrequenzen innerhalb der Inventargruppe 1 beinhaltet, nur Männer ab dem spätadulten Alter vertreten. Kinder, die zwar in der Inventargruppe 1 und 5 vorhanden sind (Abb. 7.25b), wurden nie mit Spatha oder Lanzen bestattet, sondern zumeist mit Pfeilen. Es lagen aber auch Äxte und einmal ein Sax in Kindergräbern vor (Wg525A/Inventargruppe 1; Wg510, Wg763/Inventargruppe 5). In Kombination mit Schmuck ist das Auftreten von Waffen in Kindergräbern jedoch selten, sodass bereits in den jüngsten Altersstufen geschlechtsspezifische Identitäten ausgedrückt wurden, bei den Knaben aber offenbar eine Restriktion bestimmter Gegenstände durch das Alter bedingt war. Generell ist für die Kinder aber festzuhalten, dass in den archäologisch weiblich konnotierten Inventargruppen 3 und 4 subadulte Individuen stärker präsent sind als in den archäologisch geschlechtsneutralen Gruppen 2, 6 und 7 sowie in den männlichen Clustern 1 und 5. Da für die Kinder in Weingarten keine biologischen Geschlechtsbestimmungen vorliegen, ist es schwer zu entscheiden, ob dieser Umstand impliziert, dass Mädchen häufiger ihrem Geschlecht entsprechend ausgestattet wurden, oder ob nicht auch Knaben unter den weiblich konnotierten Ausstattungen zu finden sind. Auch bei den weiblichen Subgruppen zeigen sich Alterstendenzen als markanter Faktor bei der Gestaltung der Inventare. So sind in den am umfang- und facettenreichsten ausgestatteten Frauengräbern des Samples – der Subgruppe 3A – v.a. junge Frauen und fast alle Kinder der Inventargruppe 3 zusammengefasst (Abb. 7.15). Die Toten dieser Gruppe trugen

234

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immer ein Objekt aus Kult/Symbolik am obligatorischen Gürtelgehänge, zeigten aber verhältnismäßig weniger Werkzeug. Die Ausstattungen der Mädchen waren dabei äquivalent zu jenen der erwachsenen Frauen. In Subgruppe 3B befinden sich hingegen vorwiegend Frauen ab der adulten Altersstufe und nur ein Kind, wodurch die Gruppe deutlich durch ältere Individuen geprägt ist. Hier fehlten Objekte apotropäischen Charakters gänzlich, dafür lagen in fast jeder Bestattung Werkzeuge vor. In den durchschnittlich ausgestatteten Gräbern der Subgruppe 4B ist ebenfalls die Dominanz erwachsener Frauen erkennbar, auffallend dabei ist die verhältnismäßig hohe Quote an Fibeln. Bei den schlichten Gräbern weiblicher Konnotation (Subgruppen 4A und C) kann hingegen keine Altersdominanz erkannt werden. Diese Beobachtungen der Altersverteilung negieren zwar nicht, dass unterschiedliche Quantitäten der Beigaben auch durch ökonomische Möglichkeiten der Bestatteten bzw. Bestattenden oder vertikale Strukturen in der Gesellschaft beeinflusst gewesen sein könnten, die Beigabe spezieller Objekte, wie Amulette und Zierscheiben, zeigt aber deutlich Altersaffinitäten, die nicht durch den sozialen Rang bzw. die vertikale Gesellschaftsstruktur erklärt werden können. Im Fall der kompletten Waffenausstattungen mag zwar auch der Rang innerhalb der Gemeinschaft eine Rolle gespielt haben, da selbst unter den älteren Männern nur wenige diese Beigaben mitbekamen. Allerdings zeigt das fortgeschritten Alter in der Subgruppe 1B deutlich, dass eine solche gesellschaftliche Stellung auch durch das Alter der Personen bedingt war, d.h. erst in einer bestimmten Phase des Lebensverlaufs errungen werden konnte und eine reziproke Beziehung zwischen vertikalen und horizontalen Strukturen bestand (vgl. Stauch 2012). Am Gräberfeldplan (Abb. 7.26b) lassen sich keine auffälligen Gruppierungen bestimmter Inventargruppen erkennen. Für die sieben nachweislich zu einem anderen Individuum verwandten Personen des Fallbeispiels 1 ist festzuhalten, dass mit Ausnahme der patrilinear eng verwandten Männer Wg275 und Wg409, die beide mit umfangreichen Waffenausstattungen beigesetzt wurden, blutsverwandte Personen nie ähnlich umfangreiche bzw. gestaltete Inventare aufwiesen, auch wenn sie im selben Alter verstarben (Tab. 7.7; vgl. Unterkapitel 7.3.1). Dieser Umstand impliziert, dass familiäre Verbindungen entweder nicht mit ähnlichem sozialen Rang einhergingen oder dass die Totenidentität weniger durch diesen gesellschaftlichen Aspekt beeinflusst war. Dass der Vergleich mit den 87SR/86SR-Ergebnissen für die Individuen des Fallbeispiels 1 eine Durchmischung ortsansässiger und ortsfremder Personen in allen Inventargruppen zeigt (vgl. die entsprechenden Herkunftstabellen im Anhang), darf als Indikator für den ebenfalls geringen Einfluss der Herkunft auf die Bestattungsweise gewertet werden – zumindest auf Ebene der hier untersuchten Parameter96. Die wenigen pathologischen Anmerkungen zu Weingarten sind in keiner Weise statistisch signifikant, sodass keine generalisierenden Aussagen bezüglich Gesundheitszustand oder Todesursache in Bezug zur Ausstattung gemacht werden kann. Da nach Angabe von A. Czarnetzki bei der Durchsicht des Skelettmaterials aber stark auffällige Veränderungen an den Skeletten notiert 96 Gemeint ist hier, wie Kleidung getragen wurde und wie Objekte im Grab arrangiert wurden. Da in dieser Untersuchung die feintypologischen Aspekte einzelner Fundgruppen in Hinblick auf geografische Verbindungen nicht berücksichtigt wurden, kann bezüglich der Korrelation ortsfremder und ortsansässiger Individuen mit bestimmten Fundtypen keine Aussage getroffen werden.

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0

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Inventargruppen

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#

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Abb. 7.26: Weingarten. Fallbeispiel 1. Räumliche Verteilung der Ritual- und Inventargruppen im Gräberfeld: (a) Ritualgruppen, (b) Inventargruppen.

(b)

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! ! ! ! ! !

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! ! ! ! !

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#

# 0 # 1

#2 #3

Ritualgruppen

wurden97, ist es doch bemerkenswert, dass für das gesamte Sample nur zwei Vermerke auf verheilte Traumata vorliegen, was eher für eine geringfügige Beteiligung der Weingartner Bevölkerung an gewaltsamen Konflikten spricht. Zwar wurden für die Weingartner Waffen keine systematischen Untersuchungen zu Abnutzungs- bzw. Gebrauchsspuren durchgeführt, offensichtliche Hinweise auf Waffengebrauch finden sich aber nur am Schildbuckel des Mannes auf Grab Wg252 (Inventargruppe  1B), der eine markante Delle infolge einer massiven Druckeinwirkung zeigt, die vermutlich auf Waffengewalt zurückzuführen ist (vgl. Roth und Theune 1995: Taf. 86A/3a; Hausmair im Druck).

7.1.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen Dass für das Fallbeispiel 1 keine kombinierten Gruppen für Inventar- und Ritualdaten eruiert werden konnten, beruht auf der äußerst homogenen Gestaltung der Gräber bzw. der Beisetzung des Großteils der Bevölkerung in gestreckter Rückenlage, SW-NO Orientierung und ohne Einbauten. Folglich umfasst die Ritualgruppe 1 beim Vergleich mit den Inventargruppen in allen Clustern die deutliche Mehrheit der Bestattungen (Abb. 7.27). Nur in der beigabenlosen Inventargruppe 7 machen die Ritualgruppe 1-Bestattungen gerade einmal die Hälfte aus, während ca. ein Drittel der Gräber aufgrund mangelnder Ritualdaten keinem Ritualcluster zugewiesen werden konnte. Dieser Umstand unterstützt die bereits weiter oben dargelegte Vermutung, dass die Anzahl der als beigabenlos angeführten Gräber teilweise auf mangelnde Dokumentation oder massiven Zerstörungsgrad zurückgeführt werden muss und daher höher ist als die ursprüngliche Menge der tatsächlich ohne Beigaben beigesetzten Individuen. In den Subgruppen der beigabenführenden Inventar-Cluster sind die Ritualgruppe 1-Bestattungen zwar auch immer in der Mehrzahl, es zeigen sich jedoch dezente Affinitäten bestimmter Inventare mit anderen Ritualgruppen. In den Inventar-Subgruppen 1B und 3A kommen Sargbestattungen (Ritualgruppe 2) etwas häufiger als in anderen Gruppen vor. Hierdurch entsteht der Eindruck, dass für Männer mit kompletten Waffenausrüstungen (Subgruppe 1B) und junge Frauen bzw. Mädchen mit aufwendigen Ausstattungen und Objekten apotropäischer Natur (Subgruppe 3A) öfter eine aufwendige Grabgestaltung betrieben wurde als für andere Personen. Als statistisch signifikant kann diese Beobachtung aber nicht bezeichnet werden, sodass der markante Gegensatz zwischen den Ritual- und Inventardaten v.a. in der relativen Uniformität ersterer und der großen Diversität letzterer bestehen bleibt. Unter der Annahme, dass die Ritualgruppe 1 nicht zu stark durch schwache Dokumentation und Erhaltungszustand verzerrt ist und damit eine relativ einheitliche Grabgestaltung im Weingartner Fallbeispiel 1 gegeben zu sein scheint, zeigt sich beim Vergleich mit den Inventargruppen aber ein interessanter Aspekt in Hinblick auf die Lage der Objekte im Grab. Kleidungselemente, Gefäße, Speisebeigaben, Toiletteartikel und bedingt auch Waffen wurden in erstaunlich einheitlicher Weise in die Gräber gelegt. Es lassen sich in Bezug auf die Mikrotopografie in der Grablege keine Unterschiede zwischen den Artefaktarrangements besser ausgestatteter Inventar(sub)gruppen und den schlichteren Bestattungen erkennen, was eine pan-gemeinschaftliche Sitte der räumlichen Organisation des Grabes indiziert und so Ähnlichkeiten zum relativ 97 Persönliche Auskunft von Dr. Czarnetzki.

weingarten

237

Abb. 7.27: Weingarten. Fallbeispiel 1. Verhältnis der Ritual- und Inventargruppen.

einheitlichen Grabbau aufweist. Im markanten Gegensatz stehen dazu die in ihren Kombinationen äußerst vielfältigen Inventare, die zwar alle innerhalb eines ebenso regulierten Beigabenspektrums zusammengestellt wurden, jedoch eine deutlich stärkere individuelle Komponente der Akteure erkennen lassen. Offenbar teilte die Weingartner Gemeinschaft in der Anlage des Grabes, der Ankleidung der Toten und dem Akt der Niederlegung der Beigaben eine gemeinsame Sitte, die stark reguliert war, was die geringe Variabilität in Ritualdaten und erweiterten Objektkategorien erklärt. Die Diversität in den Kombinationen der Inventare ab ObjektKat3 deutet aber auf eine im Rahmen der gesellschaftlich akzeptablen Beigaben praktizierte Individualisierung der spezifischen Totenidentität hin, die v.a. Bezug auf horizontale Sozialstrukturen nahm, jedoch nicht familiär bedingt gewesen sein dürfte (vgl. Unterkapitel 7.3.1). Diese Individualisierung war aber nur begrenzt möglich, denn trotz der vielfältigen Facetten der Ausstattung wurden relativ wenige Bezüge zur alltäglichen Lebenspraxis hergestellt – Gegenstände, die auf bestimmte Tätigkeiten von Personen und damit auch auf deren Rollen im Wirtschaftsapparat und der Alltagspraxis der Gemeinschaft hinweisen, kommen kaum vor –, was spezifische Betonungen persönlicher Attribute der Verstorbenen enorm einschränkte.

7.2 Weingarten Fallbeispiel 2 Das Fallbeispiel 2 von Weingarten umfasst 496 Bestattungen, die in die Chronologiestufen KP3 und KP4 nach Döhrer (2011: 50–55; vgl. Unterkapitel 3.3.1) fallen. Ähnlich wie im ersten Fallbeispiel von Weingarten konnte auch für die Gräber dieses Samples anhand der Clusterverfahren keine direkte Korrelation zwischen den Ritual- und Inventardaten eruiert werden, weshalb die Definition von Clustern getrennt für die Ritual- und Inventardaten erfolgte.

7.2.1 Ritualgruppen Für die Erstellung der Ritual-Distanzmatrix wurden die Variablen Grabtyp I-III, Grabbau I-II und Skelettposition getestet, wobei Variablen erster Ordnung vierfach stärker gewichtet wurden als Variablen zweiter und dritter Ordnung. Grabart und Grabstatus wurden nicht berücksichtigt, da es sich, sofern Daten vorlagen, ausschließlich um Körper- bzw. Primärbestattungen handelte und somit keine

238

am rande des grabs

(a)

(b)

Meta MDS Wg743

Wg544

Wg401

Wg741

Wg783 Wg756

Meta MDS

Wg440 Wg743

Wg739

Wg544

Wg401

Wg741

Wg783 Wg756

Wg440

Wg739

Wg100

0.4

0.4

Wg100

Wg579

Wg579

Wg015

0.2

0.2

Wg015

Wg054 Wg476

Wg054 Wg476

Wg726 Wg577

1

2

Wg492 Wg491 Wg490 Wg489 Wg432 Wg437 Wg447 Wg453 Wg452 Wg450 Wg532 Wg461 Wg460 Wg480 Wg484 Wg467 Wg466 Wg477 Wg388 Wg404 Wg361 Wg363 Wg365 Wg522 Wg359 Wg396 Wg400 Wg399 Wg398 Wg789B Wg790 Wg613 Wg612 Wg611 Wg615 Wg640 Wg648 Wg675 Wg714 Wg705 Wg694 Wg273 Wg374 Wg376 Wg378 Wg282 Wg386 Wg289 Wg295 Wg308 Wg317 Wg319 Wg344 Wg341 Wg339 Wg338 Wg066 Wg068 Wg312 Wg045 Wg047 Wg053 Wg052 Wg051 Wg056 Wg060 Wg059 Wg063 Wg587 Wg722 Wg721 Wg724 Wg771 Wg747 Wg746 Wg744 Wg750 Wg734 Wg008 Wg013 Wg012 Wg020 Wg028 Wg115 Wg260 Wg267 Wg266 Wg265 Wg264 Wg263 Wg576 Wg578 Wg546 Wg553 Wg552 Wg551 Wg565 Wg559 Wg503 Wg541 Wg494 Wg493 Wg498 Wg134 Wg140 Wg143 Wg146 Wg150 Wg157 Wg156 Wg155 Wg160 Wg169 Wg187 Wg220 Wg248 Wg290 Wg142 Wg485 Wg671 Wg455 Wg309 Wg608 Wg664 Wg471 Wg488 Wg487 Wg486 Wg531 Wg530 Wg433 Wg436 Wg438 Wg446 Wg445 Wg444 Wg449 Wg448 Wg457 Wg459 Wg528 Wg482 Wg481 Wg465 Wg464 Wg470 Wg475 Wg472 Wg478 Wg402 Wg037 Wg362 Wg364 Wg367 Wg369 Wg393 Wg392 Wg395 Wg350 Wg348 Wg347 Wg690B Wg609 Wg614 Wg625 Wg621 Wg620 Wg636 Wg633 Wg781 Wg647 Wg663 Wg651 Wg670 Wg669 Wg665 Wg674 Wg708 Wg716 Wg689 Wg691 Wg699 Wg786 Wg271 Wg270 Wg275 Wg377 Wg381 Wg380 Wg379 Wg385 Wg384 Wg284 Wg294 Wg293 Wg292 Wg291 Wg298 Wg297 Wg296 Wg303 Wg307 Wg306 Wg318 Wg326 Wg324 Wg321 Wg337 Wg336 Wg330 Wg073 Wg311 Wg314 Wg046 Wg049 Wg048 Wg055 Wg058 Wg062 Wg061 Wg588 Wg597 Wg602 Wg737 Wg729 Wg520 Wg539 Wg538 Wg537 Wg001 Wg003 Wg019 Wg018 Wg027 Wg026 Wg025 Wg024 Wg116 Wg206 Wg202 Wg259 Wg262 Wg261 Wg495A Wg547 Wg558 Wg543 Wg542 Wg497 Wg499 Wg501 Wg137 Wg145 Wg144 Wg148 Wg147 Wg153 Wg158 Wg161 Wg166 Wg168 Wg170 Wg176 Wg181 Wg191 Wg188 Wg197 Wg226 Wg222 Wg617 Wg635 Wg372 Wg335 Wg310 Wg064 Wg011 Wg203 Wg201

Wg268 Wg299 Wg505 Wg002 Wg249 WG580

Wg180 Wg754 Wg389 Wg789A Wg009 Wg604 Wg110 Wg104 Wg083 Wg016 Wg029 Wg094 Wg458 Wg420 Wg014 Wg004 Wg006 Wg165 Wg780 Wg041 Wg373 Wg035 Wg044 Wg030 Wg102 Wg765 Wg732 Wg723 Wg782 Wg098 Wg031 Wg574 Wg792 Wg036 Wg128 Wg034 Wg096 Wg065 Wg788 Wg360 Wg728 Wg162 Wg495B

Wg720 Wg105 Wg245 Wg690A Wg383 Wg391 Wg101 Wg050 Wg007 Wg606 Wg042 Wg033 Wg764 Wg167 Wg023 Wg749 Wg706 Wg132 Wg040 Wg519 Wg085 Wg039 Wg086 Wg210 Wg346 Wg099 Wg043 Wg005 Wg010 Wg097 Wg742 Wg133 Wg125 Wg057 Wg540 Wg095 Wg032 Wg431 Wg017 Wg103 Wg127 Wg529 Wg171 Wg070 Wg038 Wg139

45 Wg371 Wg784 Wg301 Wg067 Wg069 Wg072 Wg585 Wg583 Wg581 Wg596 Wg595 Wg594 Wg592 Wg590 Wg600 Wg599 Wg250 Wg138 Wg141 Wg163 Wg178 Wg192 Wg247 Wg439 Wg443 Wg526 Wg454 Wg463 Wg462 Wg479 Wg387 Wg390 Wg368 Wg370 Wg394 Wg403 Wg413 Wg412 Wg406 Wg358 Wg357 Wg356 Wg354 Wg353 Wg352 Wg351 Wg397 Wg631 Wg629 Wg628 Wg785 Wg791 Wg798 Wg801 Wg644 Wg643 Wg678 Wg703 Wg304 Wg329 Wg375 Wg300 Wg316 Wg536 Wg727 Wg753 Wg752 Wg545 Wg575 Wg496 Wg502

0.0

0.0

Wg136

Coordinate 2

43 Wg371 Wg784 Wg301 Wg072 Wg067 Wg069 Wg585 Wg583 Wg581 Wg596 Wg595 Wg594 Wg592 Wg590 Wg600 Wg599 Wg250 Wg138 Wg141 Wg163 Wg178 Wg192 Wg247 Wg439 Wg443 Wg526 Wg454 Wg463 Wg462 Wg479 Wg390 Wg368 Wg370 Wg387 Wg394 Wg403 Wg413 Wg412 Wg406 Wg358 Wg357 Wg356 Wg354 Wg353 Wg352 Wg351 Wg397 Wg631 Wg629 Wg628 Wg785 Wg791 Wg798 Wg801 Wg644 Wg643 Wg678 Wg703 Wg304 Wg329 Wg375 Wg300 Wg316 Wg536 Wg727 Wg753 Wg752 Wg575 Wg545 Wg496 Wg502 Wg800

Wg305 Wg500

Wg093

Wg726 Wg577

Wg800

Wg305 Wg500 Wg136

1

3

Wg492 Wg491 Wg490 Wg489 Wg532 Wg432 Wg437 Wg447 Wg453 Wg452 Wg450 Wg461 Wg460 Wg480 Wg484 Wg467 Wg466 Wg477 Wg388 Wg404 Wg359 Wg361 Wg363 Wg365 Wg396 Wg400 Wg399 Wg398 Wg522 Wg789B Wg790 Wg613 Wg612 Wg611 Wg615 Wg640 Wg648 Wg675 Wg705 Wg714 Wg694 Wg273 Wg374 Wg376 Wg378 Wg282 Wg386 Wg289 Wg295 Wg308 Wg317 Wg319 Wg344 Wg341 Wg339 Wg338 Wg066 Wg068 Wg312 Wg045 Wg047 Wg053 Wg052 Wg051 Wg056 Wg060 Wg059 Wg063 Wg587 Wg722 Wg721 Wg724 Wg747 Wg746 Wg744 Wg750 Wg771 Wg734 Wg008 Wg013 Wg012 Wg020 Wg028 Wg115 Wg260 Wg267 Wg266 Wg265 Wg264 Wg263 Wg576 Wg578 Wg546 Wg553 Wg552 Wg551 Wg565 Wg559 Wg503 Wg541 Wg494 Wg493 Wg498 Wg134 Wg140 Wg143 Wg146 Wg150 Wg157 Wg156 Wg155 Wg160 Wg169 Wg187 Wg220 Wg248 Wg290 Wg142 Wg485 Wg671 Wg455 Wg309 Wg608 Wg664 Wg471 Wg488 Wg487 Wg486 Wg528 Wg531 Wg530 Wg433 Wg436 Wg438 Wg446 Wg445 Wg444 Wg449 Wg448 Wg457 Wg459 Wg482 Wg481 Wg465 Wg464 Wg470 Wg475 Wg472 Wg478 Wg402 Wg037 Wg362 Wg364 Wg367 Wg369 Wg393 Wg392 Wg395 Wg350 Wg348 Wg347 Wg690B Wg609 Wg614 Wg625 Wg621 Wg620 Wg636 Wg633 Wg781 Wg647 Wg663 Wg651 Wg670 Wg669 Wg665 Wg674 Wg708 Wg716 Wg689 Wg691 Wg699 Wg786 Wg271 Wg270 Wg275 Wg377 Wg381 Wg380 Wg379 Wg385 Wg384 Wg284 Wg294 Wg293 Wg292 Wg291 Wg298 Wg297 Wg296 Wg303 Wg307 Wg306 Wg318 Wg326 Wg324 Wg321 Wg337 Wg336 Wg330 Wg073 Wg311 Wg314 Wg046 Wg049 Wg048 Wg055 Wg058 Wg062 Wg061 Wg588 Wg597 Wg602 Wg729 Wg737 Wg520 Wg539 Wg538 Wg537 Wg001 Wg003 Wg019 Wg018 Wg027 Wg026 Wg025 Wg024 Wg116 Wg206 Wg202 Wg259 Wg262 Wg261 Wg495A Wg547 Wg558 Wg543 Wg542 Wg497 Wg499 Wg501 Wg137 Wg145 Wg144 Wg148 Wg147 Wg153 Wg158 Wg161 Wg166 Wg168 Wg170 Wg176 Wg181 Wg191 Wg188 Wg197 Wg226 Wg222 Wg617 Wg635 Wg372 Wg335 Wg310 Wg064 Wg011 Wg203 Wg201 Wg268 Wg299 Wg505 Wg002 Wg249 WG580

Wg180 Wg754 Wg389 Wg789A Wg009 Wg604 Wg110 Wg104 Wg083 Wg016 Wg029 Wg094 Wg458 Wg420 Wg014 Wg004 Wg006 Wg165 Wg780 Wg041 Wg373 Wg035 Wg044 Wg030 Wg102 Wg765 Wg732 Wg723 Wg782 Wg098 Wg031 Wg574 Wg792 Wg036 Wg128 Wg034 Wg096 Wg065 Wg788 Wg360 Wg728 Wg162 Wg495B

2 −0.2

Wg720 Wg105 Wg245 Wg690A Wg383 Wg391 Wg101 Wg050 Wg007 Wg606 Wg042 Wg033 Wg764 Wg167 Wg023 Wg749 Wg706 Wg132 Wg040 Wg519 Wg085 Wg039 Wg086 Wg210 Wg346 Wg099 Wg043 Wg005 Wg010 Wg097 Wg742 Wg133 Wg125 Wg057 Wg540 Wg095 Wg032 Wg431 Wg017 Wg103 Wg127 Wg529 Wg171 Wg070 Wg038 Wg139

−0.2

Coordinate 2

Wg093

Wg022

Wg022

Wg504

−0.4

−0.4

Wg504

Wg523

Wg421

(a)

−0.1

0.0

Wg523

Wg135

Wg434

Wg421

0.1

0.2

Coordinate 1

0.3

0.4

−0.1

(b)

Wg135

Wg434

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

Coordinate 1

(c)

Meta MDS Wg741 Wg401 Wg743Wg544

Wg440 Wg756 Wg783

Wg739

0.4

Wg100 Wg579

0.0

4 6

Wg015 Wg054 Wg476 Wg093 Wg720 Wg105 Wg245 Wg690A Wg383 Wg391 Wg101 Wg050 Wg007 Wg606 Wg042 Wg033 Wg764 Wg167 Wg023 Wg749 Wg706 Wg132 Wg040 Wg519 Wg085 Wg039 Wg086 Wg210 Wg346 Wg099 Wg043 Wg005 Wg010 Wg097 Wg742 Wg133 Wg125 Wg057 Wg540 Wg095 Wg032 Wg431 Wg017 Wg103 Wg127 Wg529 Wg171 Wg070 Wg038 Wg139 Wg180 Wg754 Wg389 Wg789A Wg009 Wg604 Wg110 Wg104 Wg083 Wg016 Wg029 Wg094 Wg458 Wg420 Wg014 Wg004 Wg006 Wg165 Wg780 Wg041 Wg373 Wg035 Wg044 Wg030 Wg102 Wg765 Wg732 Wg723 Wg782 Wg098 Wg031 Wg574 Wg792 Wg036 Wg128 Wg034 Wg096 Wg065 Wg788 Wg360 Wg728 Wg162 Wg495B Wg022

Wg784 Wg585 Wg583 Wg581 Wg596 Wg595 Wg594 Wg592 Wg590 Wg600 Wg599 Wg067 Wg069 Wg072 Wg138 Wg141 Wg163 Wg178 Wg192 Wg247 Wg250 Wg301 Wg371 Wg791 Wg798 Wg801 Wg785 Wg631 Wg629 Wg628 Wg644 Wg643 Wg678 Wg753 Wg752 Wg703 Wg727 Wg545 Wg496 Wg502 Wg536 Wg575 Wg300 Wg304 Wg375 Wg316 Wg329 Wg358 Wg357 Wg356 Wg354 Wg353 Wg352 Wg351 Wg368 Wg370 Wg387 Wg394 Wg397 Wg526 Wg439 Wg443 Wg454 Wg463 Wg462 Wg479 Wg403Wg726 Wg413 Wg412 Wg406 Wg390 Wg577 Wg800 Wg305 Wg500 Wg136

3

Wg008 Wg020 Wg789B Wg790 Wg494 Wg493 Wg013 Wg012 Wg028 Wg613 Wg612 Wg611 Wg615 Wg640 Wg648 Wg675 Wg694 Wg705 Wg714 Wg722 Wg721 Wg724 Wg734 Wg498 Wg503 Wg541 Wg771 Wg747 Wg746 Wg744 Wg750 Wg546 Wg553 Wg552 Wg551 Wg565 Wg559 Wg576 Wg578 Wg587 Wg115 Wg053 Wg052 Wg051 Wg066 Wg068 Wg045 Wg047 Wg056 Wg060 Wg059 Wg063 Wg169 Wg187 Wg220 Wg134 Wg140 Wg143 Wg142 Wg146 Wg150 Wg157 Wg156 Wg155 Wg160 Wg248 Wg260 Wg267 Wg266 Wg265 Wg264 Wg263 Wg273 Wg374 Wg376 Wg378 Wg282 Wg386 Wg290 Wg289 Wg295 Wg308 Wg312 Wg317 Wg319 Wg344 Wg341 Wg339 Wg338 Wg359 Wg361 Wg363 Wg365 Wg388 Wg396 Wg400 Wg399 Wg398 Wg522 Wg532 Wg432 Wg437 Wg447 Wg453 Wg452 Wg450 Wg461 Wg460 Wg467 Wg466 Wg477 Wg480 Wg484 Wg492 Wg491 Wg490 Wg489 Wg404 Wg485 Wg671 Wg455 Wg608 Wg309 Wg664 Wg471 Wg024 Wg001 Wg003 Wg019 Wg018 Wg495A Wg011 Wg027 Wg026 Wg025 Wg690B Wg786 Wg609 Wg614 Wg625 Wg621 Wg620 Wg617 Wg636 Wg633 Wg647 Wg663 Wg651 Wg670 Wg669 Wg665 Wg674 Wg689 Wg691 Wg699 Wg708 Wg716 Wg729 Wg737 Wg543 Wg542 Wg547 Wg558 Wg497 Wg499 Wg501 Wg520 Wg539 Wg538 Wg537 Wg781 Wg037 Wg588 Wg597 Wg602 Wg116 Wg073 Wg046 Wg049 Wg048 Wg055 Wg058 Wg062 Wg061 Wg635 Wg137 Wg145 Wg144 Wg148 Wg147 Wg153 Wg158 Wg161 Wg166 Wg168 Wg170 Wg176 Wg181 Wg191 Wg188 Wg197 Wg226 Wg222 Wg259 Wg262 Wg261 Wg271 Wg270 Wg275 Wg206 Wg203 Wg202 Wg201 Wg377 Wg381 Wg380 Wg379 Wg385 Wg384 Wg284 Wg294 Wg293 Wg292 Wg291 Wg298 Wg297 Wg296 Wg303 Wg307 Wg306 Wg311 Wg310 Wg314 Wg318 Wg326 Wg324 Wg321 Wg337 Wg336 Wg335 Wg330 Wg350 Wg348 Wg347 Wg362 Wg364 Wg367 Wg369 Wg393 Wg392 Wg395 Wg528 Wg531 Wg530 Wg433 Wg436 Wg438 Wg446 Wg445 Wg444 Wg449 Wg448 Wg457 Wg459 Wg465 Wg464 Wg470 Wg475 Wg472 Wg478 Wg482 Wg481 Wg488 Wg487 Wg486 Wg402 Wg064 Wg372

Wg002 Wg505 Wg249 Wg268 Wg299 WG580

1

−0.2

2

Wg504

−0.4

Abb. 7.28: Weingarten. Fallbeispiel 2. Multidimensional Scaling mit den Ergebnissen der Clusteranalysen der Ritualdaten durch (a) hierarchisches Clustern mit AGNES, (b) Fuzzy clustering und (c) PAM.

Coordinate 2

0.2

5

Wg523 Wg135

Wg421 Wg434

(c)

−0.1

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

Coordinate 1

Variation innerhalb dieser Variablen auftritt. Für die Handposition lagen nicht genug Daten vor, weshalb auch diese Variable aus der Analyse ausgeschlossen wurde. In der Variablen Orientierung relativ wies einzig die Bestattung Wg028 eine nicht Norm-konforme Orientierung auf. Es handelt sich hierbei um ein S-N orientiertes Individuum ohne Alters- und Geschlechtsbestimmung, das deutlich von der Ausrichtung der anderen Gräber abwich und am äußersten Rand des Gräberfeldes im Südosten bestattet wurde. Bei den ersten Clusteranalysen wurde jedoch deutlich, dass die offensichtlich andere Orientierung zu einer so markanten Verzerrung in der Distanzmatrix führt, dass die unterschiedlichen Algorithmen den restlichen Datensatz nur schwer auftrennen konnten. Aus diesem Grund wurde die Variable wieder aus der Analyse herausgenommen, Wg028 aber im Datensatz belassen, um zu sehen, welchen Gräbern es in den restlichen Variablen ähnelt.

weingarten

239

Height 0.4

0.6

1

Abb. 7.29: Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppen und Subgruppen auf dem AGNES-Dendrogramm.

RitualSubgruppen

0.2

3

3A

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Ritualgruppen

0.0

am rande des grabs 3

4

3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

240

3B

3

4 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

2 2 2 2 2 2 2 2

2A

2 2 2 2 2 2

2

2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4

2 2 0

Nach den ersten Clusterdurchgängen wurden sämtliche Mehrfachbestattungen des Samples aus dem Datensatz entfernt, da innerhalb dieser Gruppe eine große Vielfalt an Kombinationen der übrigen Ritualdaten vorkam. Dadurch setzten zwar alle Verfahren die Mehrfachbestattungen von den Einzelbestattungen deutlich ab, die interne Varianz der Mehrfachbestattungen erzeugte aber innerhalb des gesamten Datensatzes so große Distanzen, dass kein valides Ergebnis für die übrigen Gräber erzielt werden konnte. Daher wurden die Mehrfachbestattungen separat als Ritualgruppe 5 zusammengefasst und gesondert im Anschluss an die Auswertung der übrigen Bestattungen diskutiert. Die hier präsentierten Multidimensional Scalings (Abb. 7.28) und das AGNES-Dendrogramm (Abb. 7.29) enthalten dementsprechend nur die Bestattungen des finalen Clusterdurchgangs, nicht aber die Ritualgruppe 5. In den folgenden Durchgängen wurden die verbleibenden Einzelbestattungen getestet, wobei das hierarchische Clustern unter Verwendung des AGNES-Algorithmus und Fuzzy clustering nahezu identische Ergebnisse erbrachten (Abb. 7.28a und b). AGNES identifizierte insgesamt vier Ritualgruppen, Fuzzy clustering fünf Gruppen, wobei hier die Fuzzy-Cluster 2 und 5 eine Aufspaltung der AGNES-Gruppe 3 darstellen (Tab. D.68). Da sich die PAM-Ergebnisse nur teilweise mit den beiden anderen Verfahren deckten (Abb. 7.28c), wurden für die deskriptive Analyse die Resultate von AGNES und Fuzzy clustering herangezogen (Tab. 7.4). Die AGNES-Cluster konstituieren hierbei die Ritualgruppen 1 bis 4. Die Ritualgruppe 3 wurde entsprechend der FuzzyErgebnisse in zwei Subgruppen aufgespalten (Abb. 7.29).

Ritualgruppe

Subgruppe

ohne Ritualgruppe

ohne Subgruppe

8

Sub-total

8

1

2

N

ohne Subgruppe

280

Sub-total

280

ohne Subgruppe

90

2A

7

Sub-total 3

7

3B

57

Sub-total

64

ohne Subgruppe

28

Sub-total

28

5

ohne Subgruppe

19

 

Sub-total

19

Total

 

4

Tab. 7.4: Weingarten. Fallbeispiel 2. Verteilung der Bestattungen auf die Ritualgruppen (N = Anzahl der Bestattungen).

97

3A

496

weingarten

241

Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit Neben den bereits erwähnten Mehrfachbestattungen der Ritualgruppe 5 wurden acht weitere Bestattungen aus der Datenbasis für die Ritualgruppen entfernt (Tab. D.69), da sie in den Ritualvariablen erster Ordnung nur Daten in je einer Variablen aufwiesen, d.h. zu wenig Informationen besaßen, um mit den anderen Bestattungen verglichen werden zu können.

Ritualgruppe 1 Die Ritualgruppe 1 stellt mit 280 Bestattungen bzw. fast 60.0% der getesteten Bestattungen den größten Cluster innerhalb der Ritualgruppen dar (Tab. D.70). 105 Individuen wurden als biologisch männlich bestimmt, 80 als weiblich, für die übrigen konnte kein Geschlecht identifiziert werden (Tab.  D.71). Die Altersverteilung entspricht sowohl in allgemeiner als auch in geschlechtsspezifischer Hinsicht einem repräsentativen Querschnitt durch das gesamte Sample (Abb.  7.30). Alle Altersstufen sind vertreten, wobei die subadulten Individuen und Personen ab spätmaturem Alter nur einen geringen Anteil ausmachen, während der Schwerpunkt deutlich bei den frühadulten bis maturen Individuen liegt. Bei der geschlechtsspezifischen Altersverteilung sind v.a. unter den frühadult Verstorbenen viele Frauen vertreten, während die übrigen Erwachsenenstufen stets einen etwas höheren Anteil an Männern aufweisen. Die Ritualdaten sind charakterisiert durch Einzelbestattungen in gestreckter Rückenlage (100.0%), die zu 99.6% keine Einbauten aufwiesen (Tab. D.72). Störungen konnten nur in 14.7% der Gräber sicher nachvollzogen werden, wobei

Abb. 7.30: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 1.

242

am rande des grabs

es sich großteils um moderne Eingriffe (8.9%) handelte. Zwei Gräber müssen jedoch gesondert betrachtet werden: In Wg305 und Wg500 wurden Personen spätadulten Alters in Grabkammern beigesetzt. Diese beiden Grabkammern stellen die einzigen Beispiele dieser Grabarchitektur im ganzen Gräberfeld dar. Selbst statistisch gesehen ist deren Zuordnung in die Ritualgruppe 1 nicht nachzuvollziehen, v.a., da die übrigen Bestattungen des Clusters in allen getesteten Variablen identisch sind. Es muss daher von einem statistischen Fehler ausgegangen werden. Da die Grabkammern einen besonderen Aufwand bei der Grabgestaltung bedeuten, stehen sie eigentlich in starkem Kontrast zu den Gräbern ohne Einbauten und müssen daher bei der späteren Diskussion als Sonderfälle betrachtet werden. Für 37 Individuen der Ritualgruppe 1 liegen 87SR/86SR-Analysen vor, welche auf eine zumindest wahrscheinliche lokale Herkunft der betreffenden Personen hinweisen. Nur fünf Individuen scheinen nicht in der Weingartner Umgebung aufgewachsen zu sein (Tab. D.74). Direkte verwandtschaftliche Beziehungen können für sieben Personen postuliert werden (Tab. 7.7; vgl. ebenso Unterkapitel  7.3.1). Potentielle Vater-Sohn-Beziehungen bestanden zwischen den Männern Wg134 und Wg326 (beide Ritualgruppe 1), Wg374 und Wg748 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 2) sowie Wg478 und Wg655 (Fallbeispiel  1/ Ritualgruppe 1). Die Frau aus Wg464 dürfte die Mutter des Mannes aus Wg785 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 3B) gewesen sein. Der spätadulte Mann aus Wg275 war patrilinear mit den beiden Männern aus Wg409 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 1) und Wg704 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 2) im Sinne einer Kernfamilie verwandt. Wg282 bildete mütterlicherseits ein Halbbrüderpaar mit dem Mann aus Wg257 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 1) und dürfte der Sohn des Mannes aus Wg644 (Ritualgruppe 3) gewesen sein. Pathologische Angaben liegen für 14 Individuen vor, von denen vier akute Symptomatiken aufwiesen (Tab.  D.73). Mit der tödlichen Hiebverletzung (Schwere Verletzungen) des Mannes aus Grab Wg384, dem Hydrocephalus (Schwere Erkrankungen) des adulten Mannes aus Wg296 und dem fortgeschrittenen Osteosarkom (Schwere Erkrankungen) des jugendlichen Individuums aus Grab Wg380 sowie der durch deformierte Oberschenkel bedingten Bewegungseinschränkung des Mannes aus Grab Wg364 befinden sich die wenigen Fälle dieser Symptomatikkategorien des Samples ausschließlich in der Ritualgruppe 1. Mit den Inventargruppen liegen Überschneidungen in allen Clustern vor. Dabei stellt die Ritualgruppe 1 in den Inventargruppen 1 bis 3 mit jeweils über 60.0% die größte Ritualgruppe dar. Nur in der Inventargruppe 4 wurde ein deutlich geringerer Anteil der Individuen (21.5%) in der für die Ritualgruppe 1 charakteristischen Weise beigesetzt (Abb. 7.51).

Ritualgruppe 2 In der Ritualgruppe 2 befinden sich 97 Bestattungen (Tab. D.75), die sich aus 68 Individuen ohne Geschlechtsbestimmung, 15 männlichen und 14 weiblichen Personen (Tab. D.76) zusammensetzen. Dementsprechend wenig aussagekräftig ist auch die Altersverteilung, die wiederum durch Individuen ohne Altersbestimmung dominiert ist und sich ansonsten relativ regelmäßig über alle Altersstufen verteilt (Abb. 7.31).

weingarten

243

Abb. 7.31: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der gesamten Ritualgruppe 2.

Die Gräber dieser Gruppe lassen sich als Einzelbestattungen ohne Hinweise auf Einbauten (100.0%) zusammenfassen, deren Skelettposition großteils unbekannt ist. Der Mangel an Daten für die Skelettposition in dieser Gruppe weist auf eine entweder schlechte Erhaltung der Skelette oder einen nicht explizit dokumentierten hohen Zerstörungsgrad der Gräber hin, was auch den enormen Anteil nicht altersund geschlechtsbestimmter Individuen erklären würde. Bei der Verteilung dieser Bestattungen am Gräberfeldplan (Abb. 7.52a) zeigt sich, dass sie auffällig oft an den Rändern des Bestattungsareals positioniert waren, also jenen Bereichen, die durch rezente Bauarbeiten besonders oft gestört wurden. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht beobachtete Einbauten teilweise auch aus diesen Umständen resultierten, sodass dieser Aspekt der Ritualgruppe 2 nur mit Vorsicht zu genießen ist. Dort, wo Informationen vorhanden waren, handelte es sich allerdings um Hocker oder Sonderpositionen (6.2%). Dieser Umstand ist insofern problematisch, da der Großteil der Bestatteten dieser Gruppe, für die keine Informationen zur Skelettposition vorliegen, ursprünglich wohl eher in gestreckter Rückenlage beigesetzt worden waren als in einer Sonderposition und damit eigentlich den Bestattungen der Ritualgruppe 1 ähnlicher sein dürften als den sieben Bestattungen in auffälliger Skelettposition. Die Ritualgruppe 2 ist aus statistischer Sicht also kein Cluster ähnlicher Gräber, sondern eine Gruppe von Bestattungen, die entweder aufgrund von Datenmangel oder auffälliger Skelettposition von allen anderen Bestattungen des Samples abgegrenzt wurden.

244

am rande des grabs

Da aber die Hocker und Sonderpositionen innerhalb der Ritualgruppe 2 deutlich auf einem separaten Ast im AGNES-Dendrogramm gruppiert sind (Abb. 7.29), wurden sie als Subgruppe zusammengefasst, um sie so besser von den übrigen Bestattungen differenzieren zu können. Ritual-Subgruppe 2A bezeichnet somit die sieben Bestattungen mit auffälligen Skelettpositionen, d.h. sechs Hocker und eine Sonderposition. Vertreten sind ein männliches, zwei weibliche und vier unbestimmte Individuen (Tab. D.76), die alle im Erwachsenenalter verstarben (Abb. 7.32). Es muss als außerordentlich bedauerlich angemerkt werden, dass bei den Ausgrabungen in Weingarten die betroffenen Gräber in keinem Fall zeichnerisch oder fotografisch dokumentiert wurden, sondern nur schriftlich, wodurch sie nicht mehr im Detail untersucht werden können. Bei Wg245 handelt es sich um ein Individuum in gestreckter Rückenlage, dessen Kopf jedoch auf den Oberschenkeln liegend vorgefunden wurde. Die damaligen Ausgräber vermerkten eine mögliche Dekapitation mit Fragezeichen als Ursache für diese eigenwillige Körperposition. Allerdings liegen keine Angaben zu eventuellen antiken Grabmanipulationen dieser Bestattung vor. Der archäologische Kontext könnte zwar auf einen gewaltsamen Tod dieser Person hindeuten, in den pathologischen Befunden wurde jedoch nicht spezifisch auf das erwachsene Individuum eingegangen. Da auch keine Bilder vorhanden sind, kann nicht entschieden werden, ob diese Bestattung tatsächlich in situ vorgefunden wurde oder nicht. Daher bleibt es bei der Deklaration als Sonderposition.

Abb. 7.32: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der RitualSubgruppe 2A.

weingarten

245

Insgesamt kann in der Ritualgruppe 2 für sieben Individuen angenommen werden, dass sie lokal aufgewachsen waren (Tab. D.78). Eines davon ist die spätadulte Frau aus der Hockerbestattung Wg180. Die übrigen Personen stammen aus den Gräbern ohne Angaben zur Skelettposition. Direkte verwandtschaftliche Verhältnisse konnten für keines der Individuen der Ritualgruppe 2 nachgewiesen werden. Pathologische Analysen liegen nicht vor. Grundsätzlich ist die Ritualgruppe 2 in allen Inventargruppen anzutreffen, die Subgruppe 2A ist jedoch nicht in der Inventargruppe 2 vertreten. Ein erhöhter Wert an Gräbern mit den für die Ritualgruppe 2 charakteristischen mangelhaften Ritualdaten ist mit fast 50.0% in der Inventargruppe 4 gegeben (Abb. 7.51), jenem Cluster, der alle beigabenlosen Bestattungen des Samples umfasst.

Ritualgruppe 3 In der Ritualgruppe 3 befinden sich 64 Bestattungen (Tab. D.79). 17 weibliche Individuen stehen dabei 21 männlichen und 26 Personen unbestimmten Geschlechts gegenüber (Tab. D.80). In der Altersverteilung ist ein Schwerpunkt bei den früh- bis spätadulten Personen zu verzeichnen, es sind aber auch Kinder und Jugendliche sowie mature und senile Individuen vertreten. In der geschlechtsspezifischen Altersverteilung ist die hohe Frequenz an frühadult verstorbenen Frauen zu betonen (Abb. 7.33). Bei den Bestattungen handelt es sich um Norm-orientierte Einzelbestattungen (100.0%), soweit nachvollziehbar in gestreckter Rückenlage (85.9%). In den Gräbern konnten zumeist Kiesunterlagen (89.1%) unter den Skeletten dokumentiert werden, in einigen Fällen nur allgemeine Verfärbungen (10.9%), die zumeist Holzreste enthielten. Aufgrund dieses letztgenannten Merkmals hat Fuzzy clustering die Ritualgruppe 3 in zwei unterschiedliche Cluster gruppiert, welche hier nun zur Konstitution der Subgruppen dienen. Im Grunde entspricht der Cluster aber der Ritualgruppe 3 des Fallbeispiels 1. Ritual-Subgruppe 3A umfasst jene sieben Bestattungen erwachsener Männer und Frauen (Tab D.79, Abb. 7.34), in denen Verfärbungen nachgewiesen wurden (Tab. D.81). Es kann bei diesen Verfärbungen nicht mehr entschieden werden, auf welche Art von Grabeinbau sie zurückzuführen sind. In den sechs Fällen, in denen Holzreste dokumentiert wurden, ist an einen Sarg oder zumindest ein Totenbrett zu denken, womit die Subgruppe 3A sehr nahe an der Ritualgruppe 4 zu positionieren ist, in der sich sämtliche Sargbestattungen des Samples befinden. Ritual-Subgruppe 3B beinhaltet die 57 Bestattungen mit Kiesunterlagen (Tab. D.70). Alters- und Geschlechtsverteilung entsprechen hier weitestgehend der gesamten Ritualgruppe 3 (Abb. 7.34). Aus den Strontiumisotopenanalysen ergibt sich für acht Individuen der gesamten Ritualgruppe eine vermutlich lokale Herkunft. Eine Person dürfte zugezogen sein (Tab. D.83). Aufgrund der DNA-Analyse kann der Mann aus Wg785 als Sohn der Frau aus Wg464 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) und der Mann aus Wg644 als Vater des Mannes aus Wg282 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) identifiziert werden (Tab. 7.7; vgl. ebenso Unterkapitel 7.3.1). Mit ca. 9.0 bis 14.0% Anteil pro Cluster ist die Ritualgruppe 3 relativ regelmäßig in allen Inventargruppen vertreten (Tab. D.67).

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am rande des grabs

Abb. 7.33: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der gesamten Ritualgruppe 3.

Abb. 7.34: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Ritualgruppe 3.

weingarten

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Ritualgruppe 4 Die Ritualgruppe 4 umfasst 28 Bestattungen (Tab. D.84) mit elf männlichen, neun weiblichen und acht Personen unbestimmten Geschlechts (Tab. D.85). Nur ein Kind und ein Jugendlicher repräsentieren die subadulten Altersstufen. Die übrigen Personen sind annähernd regelmäßig über das Erwachsenenalter bis hin zur Stufe Maturus verteilt. Ab Spätmatur ist ein massiver Einschnitt zu beobachten. Geschlechtsspezifisch können hierbei keine bemerkenswerten Beobachtungen gemacht werden (Abb. 7.35). Die rituelle Grundlage für die Gruppe bilden Einzelbestattungen (100.0%) von Personen in gestreckter Rückenlage (92.9%), die alle in einem Sarg oder auf einem Totenbrett beigesetzt wurden (Tab D.86). Großteils dürfte es sich bei den Särgen um einfache Holzkonstruktionen gehandelt haben. Nur einmal wurde ein Baumsarg nachgewiesen. Totenbretter sind in drei Fällen anzunehmen. Für die sechs Individuen, zu denen Isotopenanalysen vorliegen, kann eine Ortsansässigkeit seit der Kindheit angenommen werden (Tab. D.87). Direkte Verwandtschaften konnten hingegen nicht identifiziert werden. Angaben zu Pathologien sind für diese Ritualgruppe nicht vorhanden. Obwohl die Ritualgruppe 4 in allen Inventargruppen vertreten ist, kann eine leichte Häufung in den Inventargruppen 2 und 3 erkannt werden (Tab. D.67).

Abb. 7.35: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 4.

248

am rande des grabs

Ritualgruppe 5 Wie bereits zu Beginn des Kapitels 7.2 erwähnt, wurden 19 Mehrfachbestattungen aus neun Gräbern des Fallbeispiels 2 in einer Ritualgruppe zusammengefasst (Tab. D.88). In diesen Gräbern wurden neun männliche und fünf weibliche Individuen sowie fünf Personen unbestimmten Geschlechts beigesetzt (Tab. D.89). Altersbezogen kommen sowohl Kinder als auch Erwachsene vor, wobei eine dezente Häufung bei den Bestattungen frühadulter Personen zu beobachten ist. Geschlechtsspezifisch lassen sich keine distinktiven Muster in der Altersverteilung erkennen (Abb. 7.36). Bei den ersten Clusteranalysen setzten sich diese Bestattungen sehr deutlich von allen anderen Gräbern ab. Die interne Variabilität ist aber relativ hoch. So kommen sowohl Mehrfachbestattungen im Sinne von Erst- und Nachbestattungen in derselben Grabgrube vor als auch zeitgleiche Doppelbestattungen sowie Mehrfachbestattungen, bei denen der genaue Kontext nicht mehr eruiert werden konnte (Tab. D.90). Die Gräber wiesen entweder keine Einbauten oder Kiesunterlagen auf. Für elf Individuen lässt sich die gestreckte Rückenlage als Skelettposition identifizieren, für zwei eine hockende Stellung. Aufgrund dieser vielfältigen Variablenkombinationen konnte keiner der Clusteralgorithmen die Mehrfachbestattungen weiter unterteilen, sodass statistisch keine gesicherte weitere Untergliederung durchführbar ist. Die Logik gebietet es aber, die im Folgenden

Abb. 7.36: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der Ritualgruppe 5.

weingarten

249

etwas ausführlicher besprochenen Mehrfachbestattungen nach zeitgleichen und aufeinanderfolgenden Mehrfachbestattungen getrennt vorzustellen. Zeitgleiche Mehrfach- bzw. Doppelbestattungen kommen im Sample dreimal vor – Wg441/Wg442, Wg468/Wg469 und Wg626/Wg627. In ersterem Verband wurden eine frühadulte Frau (Wg441) und ein gleichaltriger Mann (Wg442) beigesetzt. Im Katalog zu Weingarten ist zwar vermerkt, dass aufgrund der etwas dislozierten Körperhaltung des weiblichen Skeletts eventuell keine echte Doppelbestattung, sondern eher eine Grabüberlappung mit Verrutschen von Wg441 in den Grabschacht von Wg442 vorliegen könnte (Roth und Theune 1995). Gegen diese Interpretation sprechen aber zwei Indizien. Erstens fanden sich in keiner der Bestattungen Hinweise auf einen Sarg oder hölzernen Einbau, weshalb es physikalisch schwer vorstellbar ist, wie Wg441 ursprünglich neben Wg442 bestattet worden und später zu Wg442 ins Grab gerutscht sein soll, da kein Hohlraum in den Gräbern vorhanden sein konnte, der eine solche Bewegung gestattet hätte. Zweitens scheinen sich die Hände der beiden Individuen auf der Grabzeichnung zu berühren, ohne einander zu stören (Roth und Theune 1995: Abb. 148). Es wirkt eher so, als seien die beiden, sich an den Händen haltend, beigesetzt worden. Dementsprechend scheint die Ansprache als zeitgleiche Doppelbestattung durchaus angebracht. Auch die Bestattungen Wg626 und Wg627 stellen eine zeitgleiche Beisetzung eines jungen Mannes und einer jungen Frau dar. Entgegen der sonst eher geschlechtsstereotypischen Ausstattungsweise erhielt in diesem Fall die Frau, genauso wie ihr männlicher Gefährte, einen Sax an die Seite gelegt. Für die Bestattungen Wg468 und Wg469 – eine spätadulte Frau und ein frühadulter Mann – kann nicht viel gesagt werden. Eine Grabzeichnung ist nicht vorhanden und beide Individuen wurden ohne Beigaben beigesetzt. Viermal kommen im Sample mehrfach, jedoch zeitversetzt genutzte Grabschächte vor. Bei den Bestattungen Wg315A und B kann die zeitliche Abfolge zwar aus der Dokumentation nicht mehr genau erschlossen werden, es erscheint jedoch als logisch, dass der erwachsene Mann aus Wg315A die jüngere Bestattung darstellt, da für ihn Angaben zur Skelettposition vorliegen, d.h., die Bestattung ungestört war, während für das Kind Wg315B keine Angaben zur Körperposition vorliegen. Daher ist anzunehmen, dass Wg315B durch die spätere Beisetzung von Wg315A gestört wurde und so die Erstbestattung in diesem Grabschacht darstellt. Der senil verstorbene Mann Wg322 wurde in hockender Körperhaltung im Grab des in gestreckter Rückenlage beigesetzten adulten Mannes Wg323 nachbestattet. Das Grab des maturen Individuums Wg345B wurde durch die Nachbestattung des frühmaturen Mannes Wg345A gestört. Für die Bestattungen Wg209A bis C und Wg518A und B kann auf Basis der Dokumentation (vgl. Roth und Theune 1995) nur die Bestattung im selben Grabschacht postuliert werden, allerdings nicht mehr gesagt werden, ob die Beisetzungen gleichzeitig oder zeitversetzt erfolgten. Im Fall des ersten Mehrfachgrabes wurden die drei Individuen nur in „zerwühltem“ (Roth und Theune 1995: 62) Zustand vorgefunden. Im zweiten Fall ließ sich die Mehrfachbestattung über die Einzeichnung beider Bestattungen im selben Grabschacht am Gräberfeldplan (Abb. 3.6) eruieren, nähere Angaben fehlen jedoch. Dreimal kann in der Ritualgruppe 5 von einem örtlichen Aufwachsen der Individuen auf Basis der 87SR/86SR-Analysen ausgegangen werden (Tab. D.92). DNA-Analysen liegen für die Doppelbestattung der jungen Frau und des

250

am rande des grabs

jungen Mannes Wg441/442 vor. Sie implizieren jedoch keine direkte genetische Verwandtschaft (vgl. Gerstenberger 2002: Tab. 58). Dasselbe gilt für die Mehrfachbestattung der beiden Männer Wg322/323. Nur für zwei Individuen liegen Angaben zu Pathologien vor (Tab. D.91). In beiden Fällen konnte jedoch nicht eruiert werden, ob diese Erkrankungen wahrnehmbare Symptome verursachten bzw. ob solche um den Todeszeitpunkt noch akut waren. Bemerkenswert ist, dass die Ritualgruppe 5 gehäuft in der Inventargruppe 4 auftritt. Zehn Bestattungen, also mehr als die Hälfte aller Ritualgruppe 5-Gräber gehören zu dieser Inventargruppe, in der die Beigabenlosigkeit charakteristisch ist. Eine Tendenz zu zeitgleichen oder zeitversetzten Mehrfachbestattungen kann dabei nicht festgestellt werden. Die übrigen Mehrfachbestattungen teilen sich auf die anderen Inventargruppen auf (Abb. 7.51).

Vergleich Ritualgruppen Die Ritualgruppen des Fallbeispiels 2 sind grundsätzlich denen im ersten Weingartner Sample sehr ähnlich, müssen aber auch mit derselben Vorsicht bezüglich Dokumentation und Aussagekraft betrachtet werden. Den Hauptanteil mit über 57.0% stellt die Ritualgruppe 1 mit Einzelbestattungen in Normausrichtung, gestreckter Rückenlage und ohne Einbauten. In manchen Gräbern ist auch hier wieder durch Lage der Beigaben, Skelettposition und Schachtumriss das Fehlen von Einbauten als realistisch einzuschätzen, z.B. Wg068, Wg144, Wg467 (vgl. hierzu die Besprechung der Problematik im Unterkapitel 7.2.1). Bei den Gräbern der Ritualgruppe 2 lagen zumeist keine Angaben zur Skelettposition vor und die Lage der Bestattungen am Gräberfeldplan besonders in den Randbereichen impliziert, dass der Datenmangel auf eine hohe Zerstörungsrate durch moderne Bautätigkeit an den Grenzen des Gräberfeldes und dementsprechenden Dokumentationsstand zurückzuführen ist, sodass auch die fehlenden Hinweise auf Grabeinbauten als erhaltungsbedingter Umstand gedeutete werden müssen. Mit Ausnahme der sieben in Sonder- bzw. Hockerposition bestatteten Individuen (Subgruppe 2A) können diese Gräber also nicht weiter Auskunft über Unterschiede in der Ritualpraxis geben. Mit nur knapp 6.0% Anteil am Gesamtsample stellen die Einzelbestattungen in Särgen (Ritualgruppe 4) eine klare Minderheit im Gräberfeld dar, und auch Gräber mit Kiesunterlagen (Ritualgruppe 3) waren deutlich seltener vertretene als jene ohne Hinweise auf Einbauten. Räumliche Gruppenbildungen der Gräber dieser kleinen Ritualgruppen lassen sich am Gräberfeldplan aber nicht erkennen (Abb. 7.52a). Die Einzelbestattungen ohne großen Aufwand für die Grabgestaltung kann somit als dominante Form der Grabgestaltung im Gräberfeld angesprochen werden. Das Alters- und Geschlechtsspektrum ist in den unterschiedlichen Ritualgruppen ausgewogen (Abb. 7.37), sodass keine Abhängigkeit einer spezifischen Beisetzungsweise mit diesen anthropologischen Parametern verbunden werden kann. Nur die Ritualgruppe 2 ist hiervon ausgenommen. Sie weist einen verhältnismäßig hohen Anteil an unbestimmten Individuen auf – ein weiterer Hinweise auf mangelnde Dokumentation und schlechten Erhaltungszustand der Gräber. Auch im Vergleich mit der Provenienzanalyse (Deppe 2011) sind keine Präferenzen ortsfremder oder ortsansässiger Personen zu einer bestimmten Ritualgruppe nachvollziehbar (vgl. die entsprechenden Herkunftstabellen im Anhang). Die Individuen mit direkten verwandtschaftlichen

weingarten

251

(a)

(a) (b)

(a)

Abb. 7.37: Weingarten. Fallbeispiel 2. Geschlecht und Alter in den Ritualgruppen: (a) Geschlecht (b) Alter .

(b) 252

am rande des grabs

Beziehungen sind entweder in der Ritualgruppe 1 anzutreffen98 oder verteilen sich auf unterschiedliche Ritualgruppen99, treten jedoch nie gemeinsam in einem Cluster mit Grabeinbauten auf (Tab. 7.7). Familiäre Verbindungen lassen sich demzufolge nicht als Ursache für unterschiedliche Ritualgruppen ausmachen. Die Umstände ähneln sehr stark der Konstellation im ersten Sample von Weingarten und lassen rein auf den Analysen der Ritualdaten keine Gründe für Differenzen im Bestattungsritual erkennen (zum Vergleich mit den Inventargruppen siehe Unterkapitel 7.2.3), wohingegen die große Anzahl an Individuen in der Ritualgruppe 1 für eine in der ganzen Gemeinschaft relativ ähnliche Grabgestaltung spricht und die tatsächliche Inszenierung der Bestattung als relativ einheitlich und somit stark reguliert erscheinen lässt, mit wenig Spielraum für eine repräsentative Abgrenzung innerhalb der Bestattungsgemeinschaft durch spezifischen Grabbau. Trotz dieser pan-gemeinschaftlichen Tendenz wurden einige wenige Tote sehr deutlich entgegen der Norm bestattet. Dass sind zum einen die sieben Erwachsenen der Ritual-Subgruppe 2A, die nicht in gestreckter Rückenlage, sondern Hockerbzw. Sonderposition beigesetzt wurden, und die 19 Mehrfachbestattungen des Samples (Ritualgruppe 5). Da für die in Sonderposition Bestatteten weder eine visuelle Dokumentation noch genauere anthropologische Untersuchungen vorliegen, kann über die Gründe dieses speziellen Beisetzungsmodus keine fundierte Aussage getroffen werden. Bei der Ritualgruppe 5 ist für die Bestattungen Wg315A/B und Wg518A/B, in denen je ein Erwachsener und ein Kind zeitversetzt bestattet wurden, an Eltern-Kind-Beziehungen zu denken (vgl. Tab. 7.6). Anthropologisch kann diese Hypothese aber aufgrund fehlender Analysen nicht verifiziert werden. Bei dem jungen Mann und der gleichaltrigen Frau aus Wg322/323, die gemeinsam begraben wurden und sich scheinbar die Hände hielten, ist eine Blutsverwandtschaft aufgrund der DNAAnalysen unwahrscheinlich (vgl. Gerstenberger 2002: Tab. 5.8), sodass durch die körperlich intime Nähe der beiden u.U. von einer partnerschaftlichen Beziehung zu Lebzeiten ausgegangen werden kann. Die gleichzeitige Bestattung der beiden indiziert außerdem, dass die jungen Erwachsenen zur gleichen Zeit verstarben, sodass hier eine durch den Todeszeitpunkt bzw. die Todesumstände bedingte Gestaltung der Bestattung vorliegt. Bedauerlicherweise existieren für die beiden keine pathologischen Angaben, sodass über die Todesursache – Krankheit, Unfall, Gewalt, etc. – nichts bekannt ist. Ein zeitgleicher oder -naher Tod trifft auch auf den Jugendlichen und die junge Frau in der Doppelbestattung Wg626 und Wg627 zu. Eine romantische Verbindung wurde hier durch die Körperposition der beiden aber nicht ausgedrückt. Stattdessen wurde beiden [sic!] ein Sax in Trageposition beigegeben, was die Bestattung noch ungewöhnlicher macht und eher als symbolische Referenz auf vermutlich ähnliche, möglicherweise gewaltsame Todesumstände zu deuten ist. Da auch hier pathologische Untersuchungen fehlen, bleibt diese Annahme aber spekulativ. Für die übrigen Mehrfachbestattungen ist eine Deutung, basierend auf Alters- und Geschlechtsverhältnissen im Grabverband, schwieriger. Für die Grabkomplexe Wg209A-C, Wg345A/B und Wg709A/B 98 Putativbrüder Wg282 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) und Wg257 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 1); Kernfamilie Wg275 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) und Wg409 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 1); Vater-Sohn-Paar Wg478 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) und Wg655 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 1). 99 Mutter-Sohn-Paar Wg464 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) und Wg785 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 3); Kernfamilie 275 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) und Wg704 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 2); Vater-Sohn-Paar Wg374 (Fallbeispiel 2/Ritualgruppe 1) und Wg748 (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 2).

weingarten

253

kann aufgrund unzureichender Angaben zu Alter und Geschlecht keine weitere Diskussion bezüglich möglicher Ursachen für diesen Bestattungsmodus erfolgen. Aufgrund des Altersunterschieds in der Doppelbestattung Wg468/469 dürfte eine eheähnliche Beziehung der spätadulten Frau und des frühadulten Mannes eher ausgeschlossen werden. Die Frau war laut schriftlicher Dokumentation in hockender Position neben den Mann gelegt worden. Da aber keine Zeichnung vorhanden ist, kann keine weitere Analyse dieses Verhältnisses erfolgen. Für die Männer im Komplex Wg322/323 ist eine familiäre Komponente eher unwahrscheinlich, da die DNA-Analysen keine genetische Verwandtschaft der beiden implizierten. Die Nachbestattung des senilen Mannes in hockender Position grenzt diese Bestattung aber zusätzlich von der Norm des Gräberfeldes ab. Die Hintergründe für eine gemeinsame oder zeitversetzte Bestattung im selben Grabschacht waren offenbar sehr unterschiedlich, sodass nicht in allen Fällen nachhaltig für eine familiäre Motivation dieses Ritus argumentiert werden kann. Die Sonderposition der Ritualgruppe 5 im Bezug zum Rest des Gräberfelds ist aber klar erkennbar, wurden hier doch explizit zwischenmenschliche Beziehungen, welcher Natur auch immer, ausgedrückt, die im Rest des Samples keine Beachtung fanden bzw. nicht in räumlicher Weise ausgedrückt wurden.

7.2.2 Inventargruppen Bei den Inventardaten setzten sich nach den ersten Clusterdurchgängen bei allen Verfahren zwei Gruppen von Gräbern deutlich ab und verhinderten ein weiteres Auftrennen des restlichen Datensatzes. Zum einen handelt es sich dabei um die 65 Bestattungen ohne Inventare, die zwar kompakt, aber weit abseits aller anderen Gräber gruppiert wurden. Diese Bestattungen wurden für die weiteren Clusteranalysen aus dem Datensatz entfernt und im Anschluss an die finale Clusteruntersuchung als Inventargruppe 4 den andern Inventargruppen gegenübergestellt. Zum anderen wurden 36 Bestattungen aus dem Datensatz entfernt, die aufgrund fehlender Ähnlichkeitsmerkmale bzw. schlechter Datenlage von keinem der Clusterverfahren einer Gruppe zugerechnet werden konnten. Sie wurden in der Bewertung der Ergebnisse nicht weiter berücksichtigt. So standen für die hier als Basis verwendeten Clusteranalysen 395 Bestattungen zur Verfügung, die auf ihre archäologischen Muster hin untersucht wurden. PAM und Fuzzy clustering brachten die exakt selben Ergebnisse und trennten den Datensatz in drei große Gruppen auf (Abb. 7.38a und b). Beim hierarchischen Clustern unter Verwendung von DIANA konnten hingegen zehn Cluster identifiziert werden. Die Diskrepanz zu PAM und Fuzzy mag zwar beträchtlich anmuten, beim Blick auf das Multidimensional Scaling zeigt sich aber, dass DIANA mit wenigen Ausnahmen die großen Gruppen der anderen Verfahren innerhalb deren Grenzen weiter auftrennte (Abb. 7.38c). Nach Überprüfung der Konstitutionsgrundlagen der verschiedenen Ergebnisse wurde daher beschlossen, die PAM- bzw. Fuzzy-Cluster als Grundlage für die Inventargruppen heranzuziehen und Subgruppen basierend auf den DIANA-Resultaten zu formulieren (Tab. 7.5). Auf dem Dendrogramm (Abb. 7.39) korrespondieren dementsprechend die Inventargruppen mit den Ergebnissen der PAM- bzw. Fuzzy-Analysen, während die Subgruppen äquivalent sind zu den DIANA-Clustern (Tab. D.93).

254

am rande des grabs

Meta MDS 0.4

(a)

Wg470 Wg413 Wg487

Wg620

Wg615

Wg220 Wg271

Wg461

Wg178

Wg317 Wg583

WG580

Wg588

Wg395

Wg260

Wg600

Wg664

Wg737

Wg307

Wg161

Wg669

Wg784 Wg358 Wg790

Wg464 Wg501

Wg647

Wg481

Wg072

Wg579

Wg383

Wg503

Wg158

Wg595 Wg141 Wg606

0.2

Wg360 Wg188

Wg518B

Wg389

Wg197

Wg400

Wg066

Wg492 Wg497

Wg049 Wg203 Wg670

Wg724 Wg542

Wg599

Wg103

1

Wg551 Wg716Wg388 Wg100 Wg187 Wg018 Wg016

Wg675 Wg047 Wg437 Wg467 Wg055

Wg403

Wg385

Wg374 Wg782

Wg206

Wg268 Wg581

Wg125 Wg137 Wg421

Wg153

Wg143 Wg433

Wg699

Wg592 Wg336

0.0

Coordinate 2

Wg499

Wg136

Wg019

Wg357 Wg375

Wg732 Wg386

Wg726

Wg169 Wg440 Wg104 Wg295 Wg529 Wg391 Wg643 Wg039 Wg105 Wg041 Wg004 Wg003

Wg502

Wg165 Wg132

Wg025 Wg631

Wg062

Wg483 Wg259

Wg056

Wg394

Wg048 Wg539

Wg722 Wg785

−0.2

Wg351 Wg027

Wg574

Wg266

Wg465 Wg042 Wg014 Wg015

Wg099

Wg475 Wg463

Wg267

Wg226

Wg009 Wg008

Wg301

Wg144 Wg442 Wg705 Wg379

Wg249 Wg070

Wg324

Wg026

Wg480 Wg626

Wg364

Wg651

Wg780

Wg547 Wg135

Wg466

Wg085

Wg297

Wg674

Wg436

Wg064

Wg350

Wg309

Wg002 Wg298 Wg531

Wg444 Wg546 Wg628

Wg488 Wg528 Wg275 Wg012 Wg060 Wg140 Wg536 Wg376

Wg406Wg083

Wg303 Wg750 Wg609

Wg326

2

Wg146

Wg798 Wg706 Wg312 Wg192 Wg538

Wg134

Wg061 Wg282 Wg490

Wg250 Wg148

Wg314 Wg635 Wg069

Wg377

Wg156

Wg170 Wg744 Wg636

Wg625 Wg176 Wg648 Wg477

Wg011Wg248 Wg290 Wg380 Wg788 Wg596

Wg479

Wg739 Wg046

Wg010 Wg494 Wg001 Wg180

Wg300 Wg261

Wg352 Wg167Wg310 Wg335

Wg115 Wg791

Wg296

Wg729 Wg068

Wg500 Wg608 Wg399

Wg202 Wg520 Wg181 Wg640 Wg145

Wg171

Wg627 Wg543

Wg073 Wg602

Wg789B

Wg689

Wg372 Wg201

Wg482

Wg445 Wg753 Wg063

Wg578

Wg346

Wg443 Wg265 Wg663 Wg446 Wg522 Wg157

Wg495A

Wg384 Wg786

Wg155Wg330

Wg299 Wg273

Wg541

Wg347 Wg665

Wg727

Wg116

Wg783 Wg605

Wg323

Wg306

Wg594

Wg471 Wg559

Wg398

Wg150

Wg587 Wg710A Wg093 Wg222

Wg478 Wg612 Wg590 Wg292 Wg037

Wg329

Wg585 Wg311 Wg614 Wg210 Wg747

Wg412

Wg040 Wg017 Wg671 Wg629 Wg537

Wg209C

Wg305 Wg781

Wg142 Wg138 Wg359

Wg052

Wg504

Wg452 Wg496

Wg304

Wg247

Wg168

Wg576 Wg545

Wg354 Wg553 Wg575 Wg264

Wg621 Wg293 Wg764 Wg013 Wg007

Wg565

Wg191 Wg577

Wg611

Wg054 Wg024

Wg316 Wg644 Wg147 Wg101 Wg020

Wg558 Wg484

Wg526 Wg067 Wg319 Wg505 Wg353 Wg289

Wg402Wg095 Wg284

Wg604

Wg690B Wg362 Wg139

Wg262

Wg678

Wg746 Wg749 Wg613

Wg128 Wg163 Wg453

Wg322 Wg160

3

Wg166

Wg800 Wg552

−0.4

Wg344

Wg094

Wg720 Wg741 Wg771

Wg694 Wg708

Wg086

Wg448 Wg447

Wg133 Wg597

Wg270

Wg369

Wg127 Wg356 Wg245 Wg486 Wg752 Wg308 Wg404

Wg460 Wg457 Wg691 Wg519 Wg432 Wg390 Wg393 Wg053 Wg263 Wg455 Wg363 Wg338 Wg367 Wg387 Wg348 Wg315A Wg291

Wg110

Wg617

−0.4

(a)

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

Meta MDS

0.4

(b)

−0.2

Wg470 Wg413 Wg487

Wg620

Wg615

Wg220 Wg271

Wg461

Wg178

Wg583 Wg317

WG580

Wg588

Wg395

Wg260

Wg600

Wg664

Wg669

Wg737

Wg307

Wg161

Wg784 Wg358 Wg790

Wg464 Wg501

Wg647

Wg481

Wg072

Wg579

Wg383

Wg503

Wg158

Wg595 Wg141 Wg606

0.2

Wg360 Wg188

Wg518B

Wg389

Wg197

Wg400

Wg066

Wg492 Wg497

Wg049 Wg203 Wg670

Wg724 Wg542

Wg599 Wg611

Wg103 Wg551 Wg388 Wg716 Wg100 Wg187 Wg018 Wg016

Wg675 Wg047 Wg437 Wg467 Wg055

1

Wg403

Wg385

Wg374 Wg782

Wg206

Wg268 Wg581

Wg137 Wg421

Wg143 Wg433

Wg699

Wg592 Wg336

0.0

Coordinate 2

Wg499

Wg732 Wg386

Wg726

Wg169 Wg440 Wg104 Wg295 Wg529 Wg391 Wg643 Wg039 Wg105 Wg041 Wg004 Wg003

Wg502

Wg165 Wg132

Wg025 Wg631

Wg062

Wg483 Wg259

Wg056

Wg394

Wg048 Wg539

Wg722 Wg785

−0.2

Wg351 Wg027

Wg574

Wg266

Wg465 Wg042 Wg014 Wg015

Wg099

Wg475 Wg463

Wg267

Wg226

Wg009 Wg008

Wg301

Wg364

Wg249 Wg070

Wg324

Wg026

Wg480 Wg626

Wg144 Wg442 Wg705 Wg379

Wg780

Wg547 Wg135

Wg466

Wg085

Wg297

Wg146

Wg674

Wg436

Wg064

Wg350

Wg651

Wg002 Wg298 Wg531

Wg444 Wg546 Wg628

Wg488 Wg528 Wg275 Wg012 Wg060 Wg140 Wg536 Wg376

Wg406Wg083

Wg303 Wg750 Wg609

Wg326

2

Wg309

Wg798 Wg706 Wg312 Wg192 Wg538

Wg134

Wg061 Wg282 Wg490

Wg250 Wg148

Wg314 Wg635 Wg069

Wg377

Wg156

Wg170 Wg744 Wg636

Wg625

Wg357 Wg375

Wg261

Wg019

Wg176 Wg648 Wg477

Wg011Wg248 Wg290 Wg380 Wg788 Wg596

Wg479

Wg739 Wg046

Wg010 Wg494 Wg001 Wg180

Wg300

Wg352 Wg167Wg310 Wg335

Wg115 Wg791

Wg296

Wg729 Wg068

Wg500 Wg608 Wg399

Wg202 Wg520 Wg181 Wg640 Wg145

Wg171

Wg627 Wg543

Wg073 Wg602

Wg789B

Wg689

Wg372 Wg201

Wg482

Wg445 Wg753 Wg063

Wg578

Wg346

Wg443 Wg265 Wg663 Wg446 Wg522 Wg157

Wg495A

Wg384 Wg786 Wg136

Wg299 Wg273

Wg541

Wg347 Wg665

Wg727

Wg116

Wg783 Wg605

Wg323

Wg306 Wg155Wg330

Wg594

Wg471 Wg559

Wg398

Wg150

Wg587 Wg710A Wg093 Wg222

Wg478 Wg612 Wg590 Wg292 Wg037

Wg329

Wg585 Wg311 Wg614 Wg210 Wg747

Wg412

Wg040 Wg017 Wg671 Wg629 Wg537

Wg209C

Wg305 Wg781

Wg142 Wg138 Wg359

Wg052

Wg504

Wg153

Wg304

Wg247

Wg168

Wg125 Wg452 Wg496

Wg576 Wg545

Wg354 Wg553 Wg575 Wg264

Wg621 Wg293 Wg764 Wg013 Wg007

Wg565

Wg191 Wg577

Wg054 Wg024

Wg316 Wg644 Wg147 Wg101 Wg020

Wg558 Wg484

Wg526 Wg067 Wg319 Wg505 Wg353 Wg289

Wg402Wg095 Wg284

Wg604

Wg690B Wg362 Wg139

Wg262

Wg678

Wg746 Wg749 Wg613

Wg128 Wg163 Wg453

Wg322 Wg160

3

Wg166

Wg800 Wg552

−0.4

Wg344

Wg094

Wg741 Wg720 Wg771

Wg086

Wg448 Wg447

Wg694 Wg708

Wg133 Wg597

Wg270

Wg369

Wg127 Wg356 Wg245 Wg486 Wg752 Wg308 Wg404

Wg691 Wg457 Wg460 Wg519 Wg432 Wg390 Wg393 Wg053 Wg263 Wg455 Wg363 Wg338 Wg367 Wg387 Wg348 Wg315A Wg291

Wg110

Wg617

−0.4

(b)

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

Meta MDS

0.4

(c)

−0.2

Wg470 Wg413 Wg487

Wg620

Wg615

Wg220 Wg271

Wg461

Wg178

Wg583 Wg317

WG580

Wg588

Wg395

Wg260

Wg600

Wg664

Wg161

Wg669

Wg737

Wg307

Wg784 Wg358 Wg790

Wg464 Wg501

Wg647

Wg481

Wg072

Wg579

Wg383

Wg503

Wg158

Wg595 Wg141 Wg606

0.2

Wg360 Wg188

Wg518B

Wg389

Wg197

Wg400

Wg066

Wg492 Wg497

Wg049 Wg203 Wg670

Wg724 Wg542

Wg103 Wg551 Wg388 Wg716 Wg100 Wg187 Wg018 Wg016

Wg675 Wg047 Wg437 Wg467 Wg055

2

Wg599

4

Wg403

Wg611

Wg577

Wg385

Wg374 Wg782

Wg206

Wg268 Wg581

Wg137 Wg421

Wg143 Wg433

Wg699

Wg614 Wg210 Wg747

Wg398

Wg592 Wg336

Wg040 Wg017 Wg671 Wg629 Wg537

0.0

Coordinate 2

6

Wg541

Wg347 Wg665

Wg587 Wg710A Wg093 Wg222

Wg296

Wg602

Wg171

Wg357 Wg375

Wg732 Wg386

Wg479

Wg377

Wg726

Wg406Wg083

Wg297

Wg146

Wg144 Wg442 Wg705 Wg379

Wg674 Wg780

Wg132

Wg440 Wg104 Wg295 Wg529 Wg391 Wg643 Wg039 Wg105 Wg041 Wg004 Wg003

1

Wg025 Wg631 Wg099

−0.2

Wg785

Wg267

Wg226

9

Wg316 Wg644 Wg147 Wg101 Wg020

Wg394

Wg054 Wg024

Wg558 Wg484

Wg526

Wg319 Wg505

Wg483 Wg259

Wg048 Wg539

Wg722

Wg402Wg095 Wg284

Wg465 Wg042 Wg014 Wg015

Wg351 Wg027

Wg574

Wg056

Wg009 Wg008

Wg169

Wg475 Wg463 Wg062

Wg324

Wg026

Wg480 Wg626

Wg502

Wg165

Wg249 Wg070

Wg266

Wg547 Wg135

Wg466

Wg085

Wg301

Wg364

Wg651

Wg002 Wg298 Wg531

Wg444 Wg546 Wg628

Wg064

Wg350

Wg309

Wg798 Wg706 Wg312 Wg192 Wg538

Wg134

Wg436

Wg488 Wg528 Wg275 Wg012 Wg060 Wg140 Wg536 Wg376

Wg303 Wg750 Wg609

Wg326

Wg061 Wg282 Wg490

Wg250 Wg148

Wg069

Wg156

Wg170 Wg744 Wg636

Wg011Wg248 Wg290 Wg380 Wg788 Wg596

Wg261

Wg019

Wg314 Wg635

Wg739

Wg010 Wg494

Wg625

Wg300

Wg352 Wg167Wg310 Wg335

Wg791

Wg046

Wg176 Wg648 Wg477

8 3

Wg729 Wg068

Wg500 Wg608 Wg399

Wg202 Wg520 Wg181 Wg640

Wg145

Wg115

Wg627 Wg543

Wg073 Wg443 Wg265 Wg663 Wg446 Wg522 Wg157

Wg789B

Wg689

Wg372 Wg201

Wg482

Wg445 Wg753 Wg063

Wg578

Wg346

Wg783

Wg001 Wg180

Wg067

Wg353 Wg289 Wg604

Wg690B Wg362

Wg262

Wg678

Wg139

Wg746 Wg749 Wg613

Wg128 Wg163

0

Wg453 Wg166

Wg322 Wg160

Wg800 Wg552

−0.4

Abb. 7.38: Weingarten. Fallbeispiel 2. Multidimensional Scaling mit den Ergebnissen der Clusteranalysen der Inventardaten durch (a) PAM, (b) Fuzzy clustering und (c) hierarchisches Clustern mit DIANA.

Wg727

Wg116 Wg150

Wg499

Wg495A

Wg384 Wg786 Wg136

Wg594

Wg471 Wg559

Wg621 Wg293 Wg764 Wg013 Wg007

Wg299 Wg273

Wg323

Wg306

Wg155Wg330

Wg585 Wg311

Wg412

Wg605

Wg478 Wg612 Wg590 Wg292 Wg037

7

Wg329

Wg576 Wg545

Wg354 Wg553 Wg575 Wg264

Wg209C

Wg305 Wg781

Wg142 Wg138 Wg359

Wg052

Wg504

Wg452 Wg496

Wg304

Wg247

Wg168

Wg125

Wg153

Wg565

Wg191

Wg344

Wg741 Wg720 Wg771 Wg448 Wg447 Wg691 Wg457 Wg460 Wg519

5

Wg094 Wg086

Wg432 Wg393 Wg390 Wg053 Wg263 Wg455 Wg363 Wg338 Wg367 Wg387 Wg348 Wg315A Wg291

Wg694 Wg708

Wg133 Wg597

Wg270

Wg369

Wg127 Wg356 Wg245 Wg486 Wg752 Wg308 Wg404

Wg110

Wg617

(c)

−0.4

−0.2

0.0

0.2

0.4

Coordinate 1

weingarten

255

Height 0.4

0.6

0.8

1.0

1

1C

1 1

1 1 1 1

1 1

1 1

1 1 1

1 1

1

1

1

1 1 1

1 1 1

1B

1 1

1 1 1

1

1

1 1 1

1 1

1

1

1

1

1

1

1 1

1 1

1 1

1 1

1 1

1A

1 1

1 1

1

1

1 1 1

1 3

1

1 1 1 1

1

1

1

1

1 1

3B

3 3 1

1

3 3

3 3

3C 3

3

3 3

3 3 3 3 3 3

3 3

3

3D

3 3

3

3

2A

Average Linkage

3

3

3

3 3

3

3

3 3

3

3

3

3 3

3

2 2

2 2

2

2 2 2 2

2 2

2 2

2

2 2 2

2

2

2 2 2

2

2 2

2 2 2 2

2 2 2 2

2

2 2

2

2D

2 2 2 2

2

2

2 2

2 2

2

2C

2 2 2 2

2

2 2 2 2

2 2

2 2

2

2

2

2 2

2 2 2 2 2 2

2 2

2B

2 2 2 2

2 2

2

2

2 2

2

2 2

2 2

2 2

2

2 2

2

2 2

2 2

2 2

2

2 2

2 2

2

2

2 2 2 2

2

2 2 2 2 2 2

2 2

2

2

2 3 3

3

3

3

2D 3A

Abb. 7.39: Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppen entsprechend der Fuzzy- bzw. PAM-Cluster, dargestellt auf dem DIANA-Dendrogramm. Subgruppen korrespondieren mit den DIANA-Clustern.

InventarSubgruppen

0.2 1

1 1

1

1 1 1 1

Inventargruppen

0.0 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1

1 1 1 1

1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1

1 1

1 1

1 1 1 1

1 1

1 1

1 1 1 1

1

3 3 1 1 1 1

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

3 3 3 3

3

3 3 3 3

3

3 3

2 2 2 2 2

2 2 2 2 2

2 2

2 2 2 2 2 2 2

2 2

2 2 2 2

2 2

2 2

2 2 2 2 2

2 2 2 2 2

2 2

2 2 2

2

2 2 2 2 2

2 2

2 2 2

2 2

am rande des grabs 2 2

256

3

Inventargruppe

Subgruppe

N

ohne Inventargruppe

ohne Subgruppe

36

Sub-total

36

1A

52

1B

42

1C

39

1

Sub-total 2

133

2A

62

2B

60

2C

31

2D

29

Sub-total 3

Tab. 7.5: Weingarten. Fallbeispiel 2. Verteilung der Bestattungen auf die Inventargruppen (N = Anzahl der Bestattungen).

182

3A

5

3B

9

3C

41

3D

25

Sub-total

80

4

ohne Subgruppe

65

 

Sub-total

65

Total

 

496

Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit 36 Bestattungen konnten keiner Inventargruppe zugeordnet werden (Tab D.94), da die betroffenen Individuen nur wenige Gegenstände bei sich hatten, bei denen es sich entweder um nicht identifizierbare Objekte der Kategorie Sonstiges, einzelne Messer (Alltag–Werkzeug) oder singulär auftretende Objekte der Kategorien Essen/ Trinken oder Toilette/Hygiene handelte. Während nicht identifizierbare Objekte generell nur wenig zur Ermittlung von Ausstattungsmustern beitragen, da sie nicht direkt verglichen werden können, kommt in diesem Sample v.a. mit den Messern ein Fundtyp vor, der in fast allen Bestattungen mit Inventar auftrat und so keine spezifische Bindung an bestimmte begleitende Attribute aufwies. Dasselbe gilt für Essen/Trinken und Kämme aus Toilette/Hygiene. In den nicht zuordenbaren Gräbern kamen diese Objekte ohne andere aussagekräftige Objekte vor, weswegen keiner der Clusteralgorithmen diese Bestattungen einer Gruppe zuweisen konnte, da sie zu allen anderen Inventaren in etwa gleich große Distanzen aufwiesen. Daher wurden sie aus dem Datensatz entfernt und in Bezug auf die Inventare in der Diskussion nicht weiter berücksichtigt.

Inventargruppe 1 Die Inventargruppe 1 setzt sich aus 133 Bestattungen (Tab. D.95) zusammen und ist mit 77 als biologisch weiblich identifizierten Individuen deutlich von Frauen geprägt (Tab. D.96). Nur fünf Personen wurden als biologisch männlich bestimmt. Für 51 Individuen konnte das biologische Geschlecht nicht determiniert werden. Die Altersverteilung zeigt deutlich einen Schwerpunkt bei den adulten,

weingarten

257

Abb. 7.40: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der gesamten Inventargruppe 1.

insbesondere den frühadulten Frauen (Abb. 7.40). Ab spätmaturem Alter ist ein abrupter Abfall zu verzeichnen. Es sind auch 13 Kinder und sechs Jugendliche vertreten. Obwohl in der Gruppe die Inventare mit ein bis 19 Objekten enorme Größenunterschiede aufweisen (Tab. D.97)100, sind sie durch das ausnahmslose Auftreten von Kleidung–Schmuck (100.0%) und das verschwindend geringe Auftreten von Waffen/Rüstung/Reiten (3.0%) bzw. innerhalb dieser Kategorie dem gänzlichen Fehlen von Angriffswaffen, Schilden und Waffenzubehör charakterisiert (Tab. D.98). In der Objektkategorie Kleidung fand sich neben Schmuck, welcher v.a. durch Perlenketten (76.7%) repräsentiert war, auch gehäuft Funktionskleidung (69.2%) in Form von Gürtelzubehör (63.2%, v.a. Schnallen), vereinzelt Haar- oder Gewandnadeln sowie Schuh- und Wadenbindengarnituren. Kleidungszubehör lag in ca. einem Viertel der Gräber vor, besonders vertreten durch Gürtelgehänge, während Taschen die Ausnahme darstellten. Alltag–Werkzeug fand sich in ca. der Hälfte der Gräber – fast immer Messer. Nur sehr selten (max. 3.0%) kamen auch andere Werkzeuge, wie Bügelscheren, Feuerzeuge, Nadeln, Nägel, Pfriem, Spinnwirtel oder Gerät, vor. Die Objektkategorie Essen/Trinken trat in ca. 20.0% der Gräber durch Gefäße, v.a. Töpfe, oder Speisereste auf. Objekte aus dem Bereich 100 Tatsächlich stellen Bestattungen mit mehr als 13 Objekten die Ausnahme dar. Der Großteil der Bestatteten hatte zwischen drei und sechs Gegenstände bei sich.

258

am rande des grabs

Kult/Symbolik stammen aus 15.0% der Bestattungen, wobei es sich v.a. um am Körper getragenen Amulette, Zierscheiben oder Schlüssel handelte. Ein Unikum im gesamten Gräberfeld stellen die zwei Goldblattkreuze aus Grab Wg615 dar. Von DIANA wurde die Inventargruppe 1 in drei Subgruppen aufgespalten (Abb. 7.39). Inventar-Subgruppe 1A besteht aus 52 Bestattungen (Tab. D.95) und zeigt in der Altersverteilung einen deutlichen Höhepunkt bei den frühadulten Frauen sowie im Verhältnis zur gesamten Altersverteilung der Inventargruppe eine leichte Erhöhung bei den subadulten Individuen (Abb. 7.41). Die Inventare waren mit zwei bis 19 Objekten pro Bestattung sehr variabel im Umfang (Tab. D.97). Dieser Umstand beruht auf der vergleichsweise hohen Frequenz an Kämmen (Toilette/Hygiene, 55.8%), welche in allen weniger umfangreich

Abb. 7.41: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 1.

weingarten

259

ausgestatteten Gräbern dieser Subgruppe (Variante 1A2) vorkamen und diese mit den umfangreicher ausgestatteten Bestattungen (Variante 1A1) verbinden, wohingegen Kämme in den anderen Subgruppen komplett fehlten (Tab. D.98). Somit ist die Objektkategorie Toilette/Hygiene ein ausschlaggebender Faktor für die Konstitution dieser Subgruppe innerhalb der Inventargruppe 1. Entsprechend ihrer Ausstattungsvielfalt und den Kombinationen wurde die Subgruppe in zwei Varianten aufgetrennt, da eine erhöhte Anzahl von Schmuckgegenständen sowie das Vorkommen von Kult/Symbolik signifikant häufig auf bestimmten Ästen des Dendrogramms zu beobachten waren. Inventar-Subgruppe 1A, Variante 1 bezeichnet 29 Bestattungen (Tab. D.95), die durch besonders umfangreiche Inventare von sieben bis vereinzelt 19 Objekten charakterisiert sind. Die jungen Frauen bis hin zum adulten Alter sind dabei eindeutig die dominante Gruppe in dieser Variante. Die obligatorische Objektkategorie Kleidung–Schmuck war mehrfach pro Grab vertreten, wobei Halsschmuck die häufigste Schmuckform war und auch die vergleichsweise hohe Frequenz von Fibeln in fast der Hälfte der Bestattungen hervorsticht. Daneben waren in fast allen Bestattungen auch Funktionskleidung–Gürtelzubehör (85.5%) vorhanden. Kleidungszubehör in Form von Gürtelgehängen war in etwa der Hälfte der Gräber vertreten. An diesen wurden auch häufig Kult/Symbolik-Objekte (65.0%), wie Amulette oder Zierscheiben, getragen. Zu betonen ist, dass das Vorkommen von Kult/Symbolik in der Inventargruppe 1 ausschließlich auf die

Abb. 7.42: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in den Varianten der InventarSubgruppe 1A.

260

am rande des grabs

Variante 1A1 beschränkt ist. Dazu kommen in 90.0% der Gräber noch Objekte aus Alltag–Werkzeug, v.a. Messer (86.0%), seltener aber auch andere Gegenstände, wie Bügelscheren oder Nadeln. Ein Spinnwirtel liegt nur als Einzelfall vor. Inventar-Subgruppe 1A, Variante 2 umfasst 17 Bestattungen (Tab. D.95), deren Inventare mit zwei bis acht Objekten pro Grab deutlich schlichter waren als jene der Variante 1A1. Die Quantität der Ausstattung stellt eigentlich Bezüge zu Subgruppe 1B und 1C her. Durch das regelhafte Vorkommen von Toilette/ Hygiene in den Bestattungen der Variante 1A2 ergibt sich aber eine Verbindung zu den Gräbern der Variante 1A1. Allerdings fehlt Kult/Symbolik gänzlich. Auch die Variabilität innerhalb der anderen Objektkategorien ist deutlich schwächer, des Weiteren kommen Gürtelgehänge nur in 17.0% der Bestattungen vor. Inventar-Subgruppe 1B – aus 42 Bestattungen bestehend (Tab. D.95) – weist beim Alter im Gegensatz zur Subgruppe 1A keine auffallende Dominanz der frühadulten Individuen auf (Abb. 7.41; Tab. D.96). Die Inventare können mit durchschnittlich vier Objekten aus quantitativer Perspektive als schlicht bezeichnet werden (Tab. D.97) und sind charakterisiert durch stets multiple Vorkommen von Objekten der Kategorie Schmuck (100.0%), wobei sich in über 90.0% der Gräber Perlenketten und in fast 70.0% Kopfschmuckringe befanden (Tab. D.98). Fingerringe, Fibeln, Armschmuck oder Anhänger lagen nur in weniger als einem Fünftel der Gräber vor. Schmuck kam entweder als einzige Kategorie pro Grab vor oder in Kombination mit Elementen der Funktionskleidung (61.9%), hier v.a. Gürtelschnallen (45.2%), vereinzelt Schuhgarnituren oder Wadenbinden, sowie sehr selten mit Kleidungszubehör in Form von Gürtelgehängen oder Taschen. Die Hälfte der Gräber wies außerdem Alltag–Werkzeug auf, vertreten durch Messer und nur im Einzelfall durch Spinnwirtel, Pfrieme o.ä. Essen/Trinken (19.0%) kam in Form von Ess- und Kochgeschirr oder Trinkgeschirr vor, nie aber in Form von Speisen. Die Kategorien Kult/Symbolik, Toilette/Hygiene oder Münze waren in dieser Subgruppe nicht vorhanden. Inventar-Subgruppe 1C umfasst 39 Bestattungen (Tab. D.95). Bei der Altersverteilung fällt in der Gruppe das fast gänzliche Fehlen subadulter Personen auf sowie eine dezente Konzentration bei den spätadult bis maturen Individuen (Tab. D.96; Abb. 7.41). Bestimmend für die Subgruppe sind schlichte Inventare mit ein bis vier Objekten (Tab. D.97). Den Großteil der obligatorischen Objektkategorie Kleidung–Schmuck machen Perlenketten (53.8%) und Kopfschmuckringe (30.8%) aus, welche in der Hälfte der Gräber mit Gürtelzubehör (51.3%), hier vornehmlich Schnallen, vergesellschaftet waren (Tab. D.98). Selten kamen auch Schuh- oder Wadenbindengarnituren vor. In etwa einem Drittel der Gräber lagen außerdem Messer (Alltag–Werkzeug) vor. Essen/Trinken war nur marginal vorhanden. Andere Kategorien waren in der Subgruppe nicht vertreten. Für die ganze Inventargruppe 1 gilt, dass Kleidungsaccessoires in der Regel in Trageweise dokumentiert wurden. Die Gürtelgehänge befanden sich hierbei fast immer links oder zwischen den Beinen, nie aber rechts. Folglich befanden sich auch sämtliche an den Gehängen getragenen Kleingeräte, aber ebenso Amulette und Zierscheiben in dieser Lage. Messer zeigten ebenfalls diese Seitentendenzen. Bei den Materialien lassen sich innerhalb der Subgruppen Unterschiede erkennen. So waren in der Subgruppe 1A mit ihren gut ausgestatteten Gräbern ca. ein Drittel der Gürtelschnallen aus Buntmetall, während in den Subgruppen 1B und

weingarten

261

C fast ausschließlich Eisenschnallen auftraten. Bei den Perlenketten zeigt sich in der Subgruppe 1A auch ein erhöhter Anteil an Bernsteinperlen, während die Ketten der anderen Subgruppen fast gänzlich aus Glasperlen bestanden. Objekte aus dem Bereich Essen/Trinken waren ausschließlich im Beinbereich, vorwiegend an den Füßen beigelegt, dabei immer sehr nahe oder in direktem Kontakt mit dem Skelett oder sogar im Sarg (z.B. Wg260, Wg307 und Wg592). Gefäße waren stets aus Ton gefertigt und geometrisch verziert. Speisebeigaben bestanden überwiegend aus Rinder- und Schweinefleisch. Bei den Kämmen, die fast ohne Ausnahme im Bereich des Beinskeletts lagen, ist nicht immer zu entscheiden, ob sie beigelegt waren oder an einem Gehänge befestigt waren (sicher beigelegt z.B. in Wg452; unklar etwa in Wg481, Wg615). Die Frage der Sichtbarkeit der Objekte während der Bestattung wurde bereits mehrfach diskutiert und ist auch für die Inventargruppe 1 nicht zu beantworten. Intentionale Fragmentationen konnten in keinem Fall erkannt werden. Die Strontiumisotopenanalysen indizieren eine lokale Herkunft für 18 Individuen. Ortsfremdheit konnte in drei Fällen nachgewiesen werden (Tab D.100). Von den 26 DNA-untersuchten Individuen lassen sich nur für zwei Personen direkte Verwandtschaftsverhältnisse ermitteln (Tab. 7.7; vgl. ebenso Unterkapitel 7.3.1). Die frühadult verstorbene Frau aus Wg464 dürfte die Mutter des spätadulten Mannes aus Wg785 (Fallbeispiel 2/Inventar-Subgruppe 2A) gewesen sein, der spätadulte Mann aus Grab Wg374 der Sohn des spätmaturen Mannes aus Grab Wg748 (Fallbeispiel 1/Inventar-Subgruppe 1B). Die DNAAnalysen von Wg374 sind deshalb sehr interessant, weil hier eindeutig ein genetisch männliches Individuum mit einem weiblich konnotierten Inventar beigesetzt wurde (vgl. Gerstenberger 2002: 120, Tab. 5.4). Der Mann wurde mit einer um den Hals getragenen Perlenkette und einer am Kopf liegenden Haarnadel vorgefunden. Bei den übrigen vier Männern der Inventargruppe ist eine Transgendersituation nicht so eindeutig. Bei den Gräbern Wg386 und Wg665, die eindeutig weiblich konnotierte Kleidungsaccessoires in Trageposition aufwiesen, ist das biologisch männliche Geschlecht durch morphologische Analysen bei Roth und Theune (1995) mit einem Fragezeichen vermerkt, sodass es sich hier auch um eine Fehleinordnung seitens der Anthropologie handeln könnte. Die Männer Wg191 und Wg559 wurden aufgrund von Fibeln in die Inventargruppe 1 eingeordnet, dabei handelt es sich aber um spätvölkerwanderungszeitliche Exemplare, die als Altstücke bezeichnet werden müssen und nicht als Kleidungselemente. Die übrige Ausstattung der beiden Männer mit Feuerzeugen, Gürteltaschen und sogar Pfeilen ist eindeutig männlich konnotiert und weist diese Bestattungen als Fehlzuweisung in der Inventargruppe 1 aus. Angaben zu beim Tod akuten Pathologien sind für die Inventargruppe nicht vorhanden (Tab. D.99). Es liegen in der Inventargruppe 1 Überschneidungen mit allen Ritualgruppen des Fallbeispiels 2 vor (Tab. D.67), am häufigsten mit Ritualgruppe 1 (63.2%), während die Ritualgruppe 5 bzw. Mehrfachbestattungen nur durch zwei Fälle vertreten ist.

Inventargruppe 2 Die 182 Bestattungen umfassende Inventargruppe 2 (Tab. D.101) ist in Opposition zu Inventargruppe 1 v.a. durch biologisch männliche Individuen bestimmt und enthält alle waffenführenden Gräber des Fallbeispiels 2. 107 biologisch männliche Individuen stehen hier fünf weiblichen gegenüber (Tab. D.102). 70-mal konnte

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am rande des grabs

kein Geschlecht anthropologisch bestimmt werden. Bei der Altersverteilung ist ein Höhepunkt bei den adult Verstorbenen bis zum Übergang zum maturen Alter zu erkennen, während subadulte Personen nur neunmal vertreten sind und bei den Erwachsenen ein markantes Absinken ab der Altersstufe Matur zu erkennen ist (Abb. 7.43). Die Stufe der Frühadulten ist deutlich schwächer vertreten als in Inventargruppe 1, wo sie den Schwerpunkt bildet. Dasselbe gilt für subadulte Individuen. In den Bestattungen fanden sich zwischen ein und 17 Gegenstände (Tab. D.103). In jedem Grab war zumindest ein Objekt – häufig auch mehrere – der Kategorie Waffen/Rüstung/Reiten–Angriffswaffen vorhanden, wobei Saxe, die in 142 Bestattungen vorlagen, eindeutig dominierten (78.0%; Tab. D.104). In 13.2% der Gräber kamen auch Schilde (Verteidigungswaffen) vor. 22.2% führten außerdem Waffenzubehör in Form von Wehrgehängen für Sax oder Spatha bei sich. Reitzubehör war nur in wenigen Ausnahmefällen vertreten. Zusätzlich lagen besonders Objekte aus Kleidung–Funktionskleidung–Gürtelzubehör (76.4%) und Alltag–Werkzeug (69.2%) vor, in letzterer Kategorie v.a. Messer (63.7%) und Feuerzeuge (27.5%). Kleidungszubehör in Form von Taschen stammt nur aus 14.8% der Gräber. Ebenso selten waren auch Essen/Trinken (12.1%) oder Toilette/Hygiene (15.9%) vertreten. In Opposition zu Inventargruppe 1 fällt das fast gänzliche Fehlen von Kleidung–Schmuck und Kult/Symbolik sowie die Absenz von Gürtelgehängen auf. Der DIANA-Algorithmus unterteilte die Gräber der Inventargruppe 2 in vier Cluster, welche als Basis für die Definition der Subgruppen A bis D herangezogen wurden (Abb. 7.39).

Abb. 7.43: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 2.

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Abb. 7.44: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 2.

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Inventar-Subgruppe 2A setzt sich aus 62 Bestattungen zusammen (Tab. D.101), von denen nur eine als biologisch weiblich bestimmt wurde. Die Altersverteilung entspricht weitestgehend der des gesamten Clusters (Abb. 7.44). Die Inventare können als schlicht bezeichnet werden. Es kamen zwischen ein bis sechs Gegenstände vor (Tab D.103), darunter maximal zwei Angriffswaffen, vorwiegend Saxe (71.0%), seltener Lanzen oder Pfeilspitzen (Tab D.104). Am häufigsten waren einzelne Waffen mit Messern und/oder vereinzelt Feuerzeugen aus dem Bereich Alltag–Werkzeug (40.3%) kombiniert sowie mit Schnallen oder Gürtelgarnituren der Kategorie Kleidung–Funktionskleidung (46.8%). Spathen oder Schilde (Verteidigungswaffen) stellten Ausnahmen dar, ebenso Toilette/Hygiene und Essen/Trinken. Inventar-Subgruppe 2B umfasst 60 Bestattungen (Tab. D.101) und korrespondiert großteils mit der Altersverteilung der gesamten Inventargruppe, wobei eine leichte Erhöhung der Sterbefälle von spätadult bis frühmatur zu erkennen ist (Abb. 7.44). Die Gräber enthielten durchschnittlich sechs Objekte (Tab D.103) mit zumeist mehreren Angriffswaffen (Tab D.104), wobei v.a. Pfeilspitzen (83.3%) und Saxe (73.3%) vorkamen, während Lanzen und Spathen nur selten (10.0%) beigelegt wurden. Das Auftreten von Verteidigungswaffen, Waffenzubehör und Pferd-/Reitzubehör war mit max. 5.0% verschwindend gering. Die Waffen kamen hauptsächlich in Vergesellschaftung mit Objekten der Kategorien Alltag– Werkzeug (80.0%) oder Kleidung–Funktionskleidung–Gürtelzubehör (85.0%) in Form von Schnallen oder Gürtelgarnituren vor. Taschen aus dem Bereich des Kleidungszubehörs waren nur in 13.3% der Bestattungen vorhanden. Bei den Werkzeugen dominierten v.a. Messer (75.0%) und Feuerzeuge (30.0%). Andere Kleingeräte, wie Pfrieme oder eine Bügelschere, stellen Ausnahmen dar. In wenigen Gräbern befanden sich auch Kämme oder Pinzetten (Toilette/Hygiene, 15.0%) bzw. Objekte aus dem Bereich Essen/Trinken (8.3%), hier v.a. Speisebeigaben. Sehr vereinzelt lagen Schmuckgegenstände (Fibel, Armreif, Kopfschmuckring, Fingerring, Perle) und einmal auch ein Schlüssel (Kult/Symbolik) vor. Inventar-Subgruppe 2B, Variante 1 bezeichnet 48 Gräber innerhalb der Subgruppe (Tab. D.101), in denen v.a. die Beigabe der Kombination Sax mit einer oder mehrere Pfeilspitzen oder nur mehreren Pfeilspitzen charakteristisch ist, weshalb sie als eigene Variante herausgestellt werden. Inventar-Subgruppe 2C besteht aus 31 Bestattungen (Tab. D.101). Auffallende Beobachtungen bei der Altersverteilung entgegen dem Trend in der gesamten Inventargruppe 2 können nicht gemacht werden (Abb. 7.44). Bei den Grabfunden setzt sich die Subgruppe v.a. durch die hohe Quantität von den anderen Subgruppen ab. Mit durchschnittlich elf, teilweise bis zu 17 Objekten pro Bestattung (Tab. D.103) sind die Inventare deutlich umfangreicher als die der Subgruppen 2A und 2B. Ähnlichkeiten sowohl in Umfang als auch Zusammensetzung der Ausstattungen bestehen jedoch zur Subgruppe 2D. Alle Bestattungen beinhalteten neben mehreren Waffen Kleidung–Funktionskleidung– Gürtelzubehör, zumeist in Form von Gürtelgarnituren. Die Hälfte besaß zusätzlich Gürteltaschen (Kleidungszubehör) (Tab D.104). Auch Alltag–Werkzeug (90.3%) war in fast allen Bestattungen enthalten, hier v.a. wieder repräsentiert durch Messer (72.0%) und Feuerzeuge (31.0%), vereinzelt aber auch Pfrieme, Bügelscheren oder einen Bohrer bzw. eine Feile. Eine große Variabilität lässt sich in dieser Subgruppe bei den Fleischbeigaben (Speisen) aus 16.1% der Gräber

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beobachten. Die Überreste stammen vom Schwein, Schaf, Ziege, Rind, Pferd und sogar einem Biber. Vorwiegend Kämme, aber auch Pinzetten aus dem Bereich Toilette/Hygiene waren in etwa der Hälfte der Gräber (45.2%) vertreten. Bei den Angriffswaffen kamen in fast jeder Bestattung Sax und Pfeilspitzen (96.8%) vor, bemerkenswert hoch ist mit 58.1% auch das Spatha-Vorkommen sowie das korrespondierende Auftreten von Wehrgehängen (38.7%). Lanzen und Schilde waren im Vergleich zu den Subgruppen 2A und 2B deutlich häufiger vertreten (16.1%). Reit-/Pferdezubehör fehlte fast zur Gänze. Zu betonen ist, dass pro Bestattung stets mehrere Angriffswaffen vorkamen und vereinzelt auch komplette Waffenausstattungen. Inventar-Subgruppe 2D zeichnet sich durch das komplette Fehlen von subadulten Individuen in den 29 Bestattungen (Tab. D.101; Abb. 7.44) aus. Die Grabinventare umfassten fünf bis elf Objekte, im Ausnahmefall bis zu 13 Gegenstände (Tab. D.103). Als prägendes Charakteristikum ist die hohe Frequenz an Spathen mit 86.2% zu nennen, die zumeist mit mehreren anderen Angriffswaffen ins Grab gegeben wurden (Tab. D.104) und fast immer ein Wehrgehänge bei sich hatten. Fast ebenso häufig waren Saxe (82.8%) präsent und auch das erhöhte Auftreten von Lanzen, zumeist in Kombination mit den beiden Schwerttypen, in 62.2% der Bestattungen ist auffallend. Im scharfen Gegensatz zu den anderen Subgruppen fehlten Pfeile dafür fast gänzlich. Daneben befand sich in fast der Hälfte der Gräber ein Schild (Verteidigungswaffen). Mit diesen Vergesellschaftungen weist die Subgruppe 2D die höchste Frequenz an Gräbern mit kompletter Waffenausstattung auf. Pferd-/Reitzubehör (10.3%) in Form von Sattelbeschlägen und einem Sporn trat zwar nicht besonders häufig auf, im Vergleich zum Durchschnitt der gesamten Inventargruppe 2 war das Vorkommen aber merklich erhöht. Dasselbe gilt für das Auftreten von Essen/Trinken in über einem Drittel der Gräber (34.5%). Am häufigsten waren die Waffenausstattungen jedoch mit den für die gesamte Inventargruppe typischen Elementen kombiniert, also v.a. Objekten aus dem Bereich Kleidung–Funktionskleidung–Gürtelzubehör (96.0%), hier großteils Gürtelgarnituren (86.2%), sowie Alltag–Werkzeug (86.2%). In letzterer Kategorie fällt neben der charakteristischen Dominanz der Messer (72.0%) auch ein leicht erhöhtes Vorkommen anderer Werkzeuge in durchschnittlich 11.0% der Gräber auf. Generell selten waren hingegen Kämme und Pinzetten (Toilette/Hygiene, 10.3%). Schmuck in Form eines Polyederkopfschmuckringes und Kult/Symbolik in Form eines Schlüssels sind Einzelfälle. Die erweiterten Objektkategorien zeigen sich für alle Subgruppen des Clusters relativ einheitlich. Kamen Ess- und Trinkzubehör oder Speisen vor, so waren diese in erster Linie bei den Füßen oder im Beinbereich beigelegt. Bei einigen Fleischbeigaben konnte auch die Lage beim Kopf der Toten beobachtet werden. Kleidungsbestandteile befanden sich überwiegend in Trageposition. Gürteltaschen wurden zumeist an der linken Hüfte oder an der zentralen Körperachse getragen, fast nie rechts. Dementsprechend befand sich auch das in den Gürteltaschen beigegebene Kleinwerkzeug vornehmlich in dieser Lage. In Ausnahmefällen konnte aber auch die nicht modekonforme Lage von Kleidungselementen beobachtet werden. So lag etwa im ungestörten Grab Wg581 die Gürtelgarnitur gemeinsam mit dem Sax am Kopf des Toten. Einfache Gürtelschnallen bestanden großteils aus Eisen, während bei den Gürtelgarnituren vorwiegend Eisenbestandteile mit Buntmetallein- oder -auflagen und buntmetallenen Ziernieten vorkamen. Kämme

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waren in erster Linie an den Beinen, manchmal auch am Kopf beigelegt. Pinzetten befanden sich, wenn nachvollziehbar, in den Gürteltaschen. Bemerkenswert ist bei der Lage der Waffen in den Gräbern, dass sie fast ausnahmslos in engem Kontakt zum Körper der Toten lagen. In den meisten Fällen deutete die explizite Positionierung aber nicht auf eine alltagstaugliche Trageweise hin, sondern wies die Objekte als beigelegt aus. So fanden sich zahlreiche Saxe, die zwar an der Körpermitte lagen, allerdings mit kopfwärts gerichteter Spitze (z.B. Wg306, Wg399 oder Wg471). Saxe in vermeintlicher Trageposition kamen deutlich seltener vor (z.B. Wg295, Wg626 und Wg627). Bei der Lageseite ließen sich leichte Tendenzen zur linken Körperseite beobachten. Die Spathen waren zumeist an der rechten Körperseite beigelegt, v.a. entlang der Beine oder auf Beckenhöhe. Spathagarnituren waren dabei vorwiegend um die Klinge gewickelt (z.B. Wg377 und Wg384). Die Lanzen waren öfters mit Spitze Richtung Kopf als Richtung Füße weisend positioniert. Für die Schilde war eine bevorzugte Lage an den Füßen oder im Kopfbereich zu erkennen, bei den Pfeilen eine erhöhte Lage im Becken- und oberen Beinbereich. In drei Bestattungen haben sich Holzfragmente in den Pfeiltüllen erhalten, die eindeutig abgeschnitten waren, sodass hier von einer intentionalen Fragmentation gesprochen werden kann (Wg142, Wg298 und Wg74). Aufgrund der Isotopenanalysen ist für 32 Individuen der Inventargruppe 2 eine lokale Herkunft anzunehmen, während drei Personen zugezogen sein dürften (Tab. D.106). Bei den 41 DNA-getesteten Individuen ergab sich für acht Personen eine enge Blutsverwandtschaft zu andern Individuen in Weingarten (Tab. 7.7; vgl. ebenso Unterkapitel 7.3.1). Die beiden Männer Wg134 (Inventar-Subgruppe 2B) und Wg326 (Inventar-Subgruppe 3A) standen in einer Vater-Sohn-Beziehung zueinander. Der spätadulte Mann aus Wg275 bildet mit Wg409 (Fallbeispiel 1/Inventar-Subgruppe 5B) und Wg704 (Fallbeispiel 1/Inventar-Subgruppe 2B) eine Kernfamilie. Der spätadulte Mann Wg282 hatte dieselbe Mutter wie der bereits zu einem früheren Zeitpunkt verstorbene Mann aus Wg257 (Fallbeispiel 1/Inventargruppe 1). Als Vater von Wg282 kann der spätadulte Mann aus Wg644 (Inventar-Subgruppe 2A) identifiziert werden, während für den spätadulten Mann aus Wg785 (Inventar-Subgruppe 2A) die Frau aus Wg464 (Fallbeispiel 2/Inventar-Subgruppe 1A) als Mutter in Frage kommt. Pathologische Befunde liegen für zehn Individuen vor, allerdings können nur in drei Fällen beim Tod akute Symptomatiken postuliert werden (Tab. D.105). Der Jugendliche aus Wg380 und der adulte Man aus Wg296 wiesen beide Schwere Erkrankungen auf. Letzterer verstarb mit einem ausgeprägten Hydrocephalus, der ihn am Lebensende sicherlich massiv in seinen Aktivitäten einschränkte. Im Fall von Wg380 wurde ein fortgeschrittenes Osteosarkom am linken Femur diagnostiziert, welches nach Meinung von J. Wahl (in Roth und Theune 1995) auch die Todesursache gewesen sein dürfte. Als einzige akute Schwere Verletzung im gesamten Weingartner Gräberfeld ist die tödliche Hiebverletzung am Schädel des Mannes Wg384 anzusprechen. In der gesamten Inventargruppe 2 sind alle fünf Ritualgruppen vertreten (TabD.67), am häufigsten Ritualgruppe 1 (62.6%).

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Inventargruppe 3 Inventargruppe 3 umfasst 80 Bestattungen (Tab. D.107), wovon 28 als biologisch männlich und 30 als biologisch weiblich bestimmt wurden. Ein Schwerpunkt lässt sich in der generellen Altersverteilung bei den spätadulten bis maturen Individuen erkennen (Tab. D.108). Subadulte Individuen sind, wie in allen Gruppen, schwächer vertreten. In der geschlechtsspezifischen Altersverteilung ist bei den Frauen kein tatsächlicher Schwerpunkt erkennbar, sondern eher eine regelmäßige Verteilung übers Erwachsenenalter mit massiver Abnahme ab der Stufe Spätmatur. Bei den Männern ist ein Mangel an frühadulten Individuen ersichtlich (Abb. 7.45). Die Inventare dieser Gruppe sind charakterisiert durch moderaten Umfang von ein bis sechs Objekten (Tab. D.109) sowie dem gänzlichen Fehlen der Objektkategorien Kleidung–Schmuck und Waffen/Rüstung/Reiten, welche die jeweils bestimmenden Elemente in den Inventargruppen 1 bzw. 2 sind. In fast jeder Bestattung war hingegen ein Objekt der Kategorie Funktionskleidung (98.8%) enthalten, besonders Gürtelschnallen (86.3%). In gut der Hälfte der Bestattungen lag des Weiteren ein Messer (Alltag–Werkzeug, 57.5%) oder vereinzelt ein anderer Werkzeugtyp vor. Die Objektkategorien Essen/Trinken (11.3%), hier fast ausnahmslos Fleischbeigaben, und Toilette/Hygiene (13.8%) waren nur in wenigen Gräbern präsent. DIANA teilte die Bestattungen der Inventargruppe 3 in vier Cluster auf, die hier zur Formulierung von Subgruppen herangezogen wurden. Es

Abb. 7.45: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der gesamten Inventargruppe 3.

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muss jedoch betont werden, dass diese Subgruppen nur marginale Unterschiede in den Objektkombinationen innerhalb der Inventargruppe 3 wiedergeben, die nicht zu stark gewichtet werden können. Inventar-Subgruppe 3A ist mit nur fünf Bestattungen (Tab. D.107) die kleinste Subgruppe. Die vier Männer und eine Frau, die alle im Erwachsenenalter verstarben (Tab. D.108, Abb. 7.46), zeichnen sich durch Inventare von zwei bis drei Gegenständen aus (Tab. D.109), in denen regelhaft Messer (Alltag–Werkzeug) in Kombination mit Gürtelgarnituren (Kleidung–Funktionskleidung–Gürtelzubehör) vorkamen (Tab D.110), wodurch auch eine gewisse Nähe zur Inventargruppe 2, in der Gürtelgarnituren gehäuft auftraten, postuliert werden kann.

Abb. 7.46: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in den Subgruppen der Inventargruppe 3.

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Inventar-Subgruppe 3B setzt sich aus neun Bestattungen zusammen (Tab. D.107), für welche weder eine spezifische Alters- noch Geschlechtsdominanz erkannt werden konnte (Tab. D.108; Abb. 7.46). Die Inventare bestehen aus zwei bis sechs Objekten (Tab. D.109), wovon eines immer der Kategorie Kleidung– Funktionskleidung–Gürtelzubehör angehört (Tab D.110), hier vorwiegend Gürtelschnallen (88.9%). Besonders hoch ist mit 88.9% auch das Auftreten von Essen/Trinken, wobei es sich ausschließlich um Fleischbeigaben handelt, vorwiegend Schwein und Rind. Alltag–Werkzeug findet sich v.a. in Form von Messern in 77.8% der Bestattungen. Als Einzelfälle liegen auch eine Gewandnadel, Reste eines Gürtelgehänges und eine Gürteltasche sowie Kämme vor. Inventar-Subgruppe 3C umfasst mit 41 Bestattungen mehr als die Hälfte der Inventargruppe 3 (Tab. D.107). Mit 20 Frauen und nur zehn als männlich identifizierten Individuen ist eine leichte weibliche Dominanz zu verzeichnen (Tab. D.108). Die Altersverteilung entspricht weitestgehend jener der gesamten Inventargruppe (Abb. 7.46). In den Bestattungen befanden sich zumeist ein, maximal drei Gegenstände (Tab. D.109), wobei es sich hauptsächlich um Funktionskleidung in Form von Gürtelzubehör (92.7%) handelte, welches in etwa einem Drittel der Gräber durch Messer (Alltag–Werkzeug) begleitet wurde (Tab D.110). Die äußerste Schlichtheit dieser Inventare sowie die geringe Variabilität an vertretenen Kategorien setzt die Subgruppe 3C deutlich von allen andern Subgruppen der Inventargruppe 3, aber auch vom Rest des Samples ab. Inventar-Subgruppe 3D besteht aus 25 Bestattungen (Tab. D.107.), in denen keine spezifische Alters- oder Geschlechtsdominanz beobachtet werden kann (Tab. D.108; Abb. 7.46). Im Umfang der Inventare entspricht die Subgruppe mit zwei bis sechs Objekten (Tab. D.109) der Subgruppe 3B, von welcher sie sich im Wesentlichen durch das fast gänzliche Fehlen der Kategorie Essen/Trinken unterscheidet. In den erweiterten Objektkategorien zeigt die gesamte Inventargruppe 3 keine offenkundigen Abweichungen vom Rest des Samples. Kleidungsbestandteile fanden sich, sofern in situ, in Trageposition. Die Gürtelschnallen des Clusters waren großteils aus Eisen gefertigt. Bei Alltag–Werkzeug wurden Messer vorwiegend am Gürtel getragen, besonders zentral oder an der linken Hüfte. Die wenigen Objekte aus dem Bereich Essen/Trinken lagen an den Füßen der Toten, während Kämme entweder im Fußbereich oder am Kopf dokumentiert wurden. Intentionale Fragmentation konnte in keinem Fall beobachtet werden. Die Sichtbarkeit der Objekte bei der Bestattung kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden. Aus den Isotopenuntersuchungen geht eine vermutete Ortsansässigkeit für sechs Personen der Inventargruppe 3 hervor (Tab. D.112). Eine direkte Verwandtschaft konnte in keinem Fall nachgewiesen werden. Es liegen zwar für drei Gräber Angaben zu Pathologien vor, die sowohl Bewegungseinschränkungen als auch Körperschwäche indizieren, ob diese aber beim Tod noch aktuelle Symptome hervorriefen, konnte nicht eruiert werden. Auch die Inventargruppe 3 zeigt Überschneidungen mit allen Ritualgruppen. Am stärksten ist erwartungsgemäß die Ritualgruppe 1 (61.3%) vertreten.

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Inventargruppe 4 Die 65 Bestattungen der Inventargruppe 4 (Tab. D.113) setzen sich aus zehn Männern, zwölf Frauen und 43 unbestimmten Individuen zusammen (Tab. D.114). Es sind sowohl Kinder als auch Erwachsene vertreten, der Schwerpunkt liegt allerdings bei Individuen, für welche weder Alters- noch Geschlechtsbestimmungen vorliegen (Abb. 7.47), womit ein signifikanter Anteil der Bestattungen anthropologisch nicht bestimmt werden konnte. Charakterisiert sind die Bestattungen durch Beigabenlosigkeit. Der hohe Anteil an Bestattungen ohne Alters- und Geschlechtsbestimmung sowie die hohe Frequenz der Ritualgruppe 2 (Tab. D.67), welche fast die Hälfte der Inventargruppe 2 beinhaltet und durch den Mangel an Ritualdaten charakterisiert ist, deutet auf eine sehr wahrscheinliche Verfälschung dieser Gruppe hin. Schon bei der Datenaufnahme hat sich gezeigt, dass viele dieser Gräber bei der Grabung offenbar schlecht dokumentiert worden waren – keine Zeichnungen, fehlende Position am Gräberfeldplan, wenig schriftliche Erläuterungen (vgl. Roth und Theune 1995) – oder häufig Störungen aufwiesen, sowohl antike als auch rezente. Nur zwei Bestattungen der Inventargruppe 4 können definitiv als ungestört angesprochen werden! Diese Umstände geben Grund zu der Annahme, dass die Beigabenlosigkeit dieser Bestattungen zumindest teilweise auf antiker Grabmanipulation, extrem schlechten Erhaltungszustand der Gräber oder modernen Störungen beruht und nicht notwendigerweise Individuen zeigt, die

Abb. 7.47: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung nach Geschlecht in der Inventargruppe 4.

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gänzlich ohne Beigaben bestattet wurden. Andererseits ist mit zehn Fällen mehr als die Hälfte aller Mehrfachbestattungen des Samples bzw. der Ritualgruppe 5 in der Inventargruppe 4 anzutreffen, was eine Korrelation dieses Bestattungsmodus mit beigabenlosen Bestattungen indiziert. Grabeinbauten bzw. die Ritualgruppen  3 und 4 sind in der Inventargruppe 4 jedenfalls auffallend selten repräsentiert, sodass die Gewichtung der beigabenlosen Gräber bei der Interpretation des Gräberfeldes nicht stark ausfallen darf, da viele dieser Bestattungen mit großer Wahrscheinlichkeit stark korrumpierte Befunde darstellen. Die Strontiumisotopenergebnisse legen für drei Individuen eine lokale Herkunft nahe (Tab. D.116). Direkte Verwandtschaften sind für Inventargruppe 4 nicht bekannt. Nur einmal liegen Angaben zu pathologischen Veränderungen vor, deren Relevanz zum Todeszeitpunkt aber nicht nachgewiesen werden konnte (Tab. D.115).

Vergleich Inventargruppen Die Resultate der Clusteranalyse für die Inventardaten muten wie eine stringente und paradigmatische Kategorisierung frühmittelalterlicher Grabausstattungen an: Gräber mit weiblich konnotiertem Inventar (Inventargruppe 1), Gräber mit männlich konnotiertem Inventar (Inventargruppe 2), Gräber mit geschlechtsneutralem Inventar (Inventargruppe 3) und Gräber ohne Beigaben (Inventargruppe 4). Damit tritt der Genderfaktor als trennendes Moment und ausschlaggebende Konstitutionsgrundlage bei den Ausstattungen im Fallbeispiel 2 noch dominanter hervor als in den anderen Fallstudien. Im allgemeinen Fundspektrum ist das Fallbeispiel 2 auf Ebene von ObjektKat1 der Verteilung im Fallbeispiel 1 sehr ähnlich (vgl. Abb. 7.48 mit Abb. 7.24). Am häufigsten vertreten waren Elemente der Kleidung, die sich in knapp 40.0% der Bestattungen fanden und damit einen leichten Rückgang im Vergleich zu Fallbeispiel 1 (43.6%) verzeichnen. Auch der Anteil der Alltagsgegenstände mit 22.5% und Toilette/Hygiene mit 4.1% ist nur geringfügig kleiner als im ersten Sample von Weingarten (Alltag 23.9%, Toilette/Hygiene 6.6%), während Essen/ Trinken (4.1%), Kult/Symbolik (2.1%) und Münze (0.2%) nahezu identisch sind mit dem Fallbeispiel 1. Die geringen Rückgänge in diesen Kategorien machen sich jedoch in der deutlichen Erhöhung der Kategorie Waffen/Rüstung/Reiten bemerkbar, die mit 27.1% um fast 10.0% höher ist als im ersten Sample. Dieser einzige auffallende Unterschied der beiden Fallbeispiele beruht auf der deutlichen Zunahme der Waffengräber in den chronologischen Phasen KP3 undKP4, in denen über zwei Drittel der männlichen Bevölkerung von Weingarten eine Waffe mit ins Grab bekam. Auf den unteren Objektkategorien zeigen sich tendenziell weniger Variationen als im ersten Fallbeispiel. Bei den Frauengräbern sticht v.a. durch den Wandel der Vier-Fibelmode hin zu einzelnen Scheibenfibeln ein einheitlicheres Erscheinungsbild im Schmuckspektrum ins Auge, während gleichzeitig signifikant weniger Frauen überhaupt Fibeln mit ins Grab bekamen. Kopfschmuckringe kommen dafür etwas häufiger vor als in den frühen Phasen des Gräberfelds. Halsschmuck bleibt konstant die gängigste Schmuckform, allerdings werden die Perlenensembles farbenreicher. Bei Essen/Trinken fällt auf, dass bei den Gefäßen fast ausschließlich Ess- und Kochgeschirr in Form von Töpfen mitgegeben wurde, was eine deutliche Reduktion in der Variabilität der Gefäßbeigaben darstellt. Speisebeigaben, die fast zwei Drittel des Essen/Trinken-Spektrums ausmachen,

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Abb. 7.48: Weingarten. Fallbeispiel 2. Verteilung der ObjektKat1-Optionen auf alle identifizierbaren Objekte im Sample.

bestanden nach wie vor vorwiegend aus Rind, Schwein und Schaf bzw. Ziege. Bei den häufig vertretenden Alltagsgegenständen machen Messer (64.4%) und Feuerzeuge (14.8%) den Großteil des Spektrums aus, während Geräte für spezifisches Handwerk oder Handarbeit, wie Feilen, Bohrer oder Spinnwirtel, gerade einmal 1.5% der Werkzeuge stellen. Bezüge zu bestimmten Alltagstätigkeiten fehlen damit fast gänzlich, Hinweise auf landwirtschaftliche Tätigkeiten völlig. Bei den Toilettegegenständen kamen fast ausschließlich Kämme mit ins Grab. Die Waffen sind durch das zeitgenössische Spektrum repräsentiert. Äxte kommen in den Stufen KP3 und KP4 nicht mehr vor. Pfeile stellen zahlenmäßig zwar die häufigste Waffenform dar, traten aber zumeist mehrfach in einem Grab auf, sodass der Sax mit 142 Bestattungen die am öftesten vorkommende Angriffswaffe darstellt und deutlich öfter mitgegeben wurde als im Fallbeispiel 1. Die Frequenz der Lanzen und Spathen bleibt proportional gesehen in etwa gleich, häufiger wurden aber nun Spathagarnituren mit dem Schwert ins Grab gelegt. Schilde kamen zwar nach wie vor selten, aber doch doppelt so häufig vor wie im Fallbeispiel 1. Reitzubehör war nur in ca. 2.0% der Gräber vertreten. Die Variabilität und die Kombinationen auf Ebene der ObjektKat3–4 nehmen im zweiten Fallbeispiel deutlich ab, wodurch die Inventare weniger vielfältig erscheinen. Dieser Umstand zeigt sich auch in den Clusterergebnissen durch die relativ geradlinige Gruppeneinteilung, sowohl in den Hauptgruppen als auch in den Subgruppen. Statistisch ist also eine größere Ähnlichkeit der Bestattungen innerhalb der Inventargruppen nachzuweisen als im Fallbeispiel  1, was einen Trend zur „Uniformierung“ wiedergibt (vgl.

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Theune und Cordes 2009: 31) und eine Reduktion der Individualisierung der Grabausstattungen impliziert. Diesen Trend in den Ausstattungen konnte auch C. Döhrer (2011: 352) durch Regressionsanalysen des Weingartner Materials feststellen. Statistisch zwar nicht signifikant, aber in diesem Zusammenhang trotzdem erwähnenswert ist der Umstand, dass sehr offensichtlich personalisierte Objekte, wie die Schmuckgegenstände mit Runeninschriften aus dem Fallbeispiel 1, im Fallbeispiel 2 nicht mehr auftreten. Bei den Arrangements der Objekte im Grab ist eine stark regulierte Vorgehensweise evident, welche der Tendenz zur einheitlichen Platzierung im Fallbeispiel 1 entspricht. Bei der Trageweise der Kleidung gleichen sich fast alle Bestattungen unabhängig ihres Umfangs. Die für diese chronologischen Phasen typischen Scheibenfibeln wurden fast immer zentral auf der Brust bzw. am Hals getragen, Gürtelgehänge fast immer links des Beines, selten mittig, nie aber rechts. Dieselbe Tendenz ist bei den Messern zu beobachten, die zumeist links am Becken vorgefunden wurden, und interessanterweise auch bei den Gürteltaschen der männlich konnotierten Inventare, die ebenfalls gehäuft an der linken Körperseite positioniert waren. Infolge lagen auch die meisten Kleinwerkzeuge entsprechend der Gürtelgehänge und -taschen links. Die Waffen wurden zumeist nahe am Körper der Toten beigelegt, selten aber in einer der Trageweise entsprechenden Anordnung. Dabei befanden sich Spathen zumeist rechts des Körpers, Saxe häufiger links. Die Rekonstruktion einer alltagstauglichen Trageweise der Blankwaffen ist aus zeitgenössischen Bildquellen mitunter schwierig, da keine explizite Darstellung der Trageweise erfolgte. So hält etwa der Wolfskrieger auf der in das 7. Jahrhundert datierenden Schwertscheide von Gutenstein/Sigmaringen seine Spatha zwar in der linken Hand, allerdings nicht an der Handhabe, sondern an der noch in der Scheide steckenden Klinge (vgl. Høilund Nielsen 2001). Auf dem ebenfalls ins 7. Jahrhundert datierenden Grabstein von Niederdollendorf ist in schematischer Weise eine Person dargestellt, die einen Sax quer vor dem Unterleib hält, mit Tendenz zur linken Seite. Allerdings kann aus der Abbildung nicht erschlossen werden, ob der Sax am Gürtel befestigt ist oder nur von der Person an der Spitze gehalten wird (vgl. Böhner 1944). Spezifischere Darstellungen von Spathaträgern, etwa im Stuttgarter Psalter (Bl. 18) aus dem 9. Jahrhundert, zeigen Krieger, die das Schwert in der rechten Hand führen und an der linken Hüfte tragen. Aus dieser Perspektive deutet das häufige Auftreten der Spathen in den Gräbern an der rechten Körperseite eher auf eine symbolisch beigelegte Waffe hin, die nicht funktional bzw. griffbereit positioniert war. Speisebeigaben und Gefäße lagen fast immer zu Füßen der Verstorbenen, aber direkt am Körper, und auch Kämme scheinen zumeist im unteren Beinbereich beigelegt worden zu sein, unabhängig von ihrer Inventargruppe. Auffallend ist jedoch, dass sich Buntmetall fast ausschließlich in den Inventargruppen 1 und 2 fand, während in den schlichten Bestattungen der Inventargruppe 3 die zum Gürtel gehörenden Metallaccessoires aus Eisen bestanden. Bemerkenswert ist hier auch, dass entgegen der gängigen Gürtelmode die Männer dieser Gruppe zumeist Schnallen anstelle von Gürtelgarnituren mitbekamen. So ergibt sich für das Fallbeispiel  2 der Eindruck eines stark regulierten Beigaberitus, in dem nicht nur die Art und Weise der Platzierung von Objekten im Grab eine pan-gemeinschaftliche Übereinkunft vermuten lässt, sondern auch die Vereinheitlichung der Inventare für einen verstärkten Konsens über die Darstellung der Toten spricht, in welchem

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am rande des grabs

zu Gunsten einer idealisierten Identitätsdarstellung ohne wesentliche Referenzen zur Alltagspraxis individuelle Präferenzen zurückgestellt wurden. Von den 460 bei den Inventardaten berücksichtigten Bestattungen fallen fast 70.0% in die geschlechtsspezifischen Inventargruppen 1 und 2 (Abb. 7.49a). Nur 17.3% wurden in den schlichten Gräbern der Inventargruppe 3 beigesetzt. Da die hohe Anzahl an Individuen ohne Alters- und/oder Geschlechtsbestimmung in der beigabenlosen Inventargruppe 4 sowie der offenbar schlechte Erhaltungszustand in diesem Cluster (vgl. Unterkapitel 7.2.2) dafür sprechen, dass diese Gruppe ursprünglich nicht so groß war, ist anzunehmen, dass tatsächlich noch mehr Personen in geschlechtsspezifischer Weise beigesetzt wurden. In fast 40.0% aller Bestattungen befand sich Waffen/Rüstung/Reiten, dafür aber kein Schmuck (Inventargruppe 2). Gürteltaschen und -garnituren sind für diese Bestattungen ebenso charakteristisch. Von den als biologisch männlich bestimmten Individuen des Samples erhielten 66.6% Waffen mit ins Grab. Berücksichtigt man nun, dass Kinder in Weingarten keine biologische Geschlechtsbestimmung aufweisen und ein signifikanter Teil nicht geschlechtsbestimmter Individuen ebenfalls der Inventargruppe 2 angehört (Abb. 7.49a), so ist davon auszugehen, dass die originale Proportion an mit Waffen bestatteten Personen noch höher war (vgl. Hausmair im Druck). D.h. in den Stufen KP3 und 4 wurde ein Großteil der männlichen Individuen mit einer Waffe und damit zumindest augenscheinlich als Krieger beigesetzt. Spathen kamen dabei gehäuft in den quantitativ umfangreicheren Inventaren vor (Subgruppe 2C), während Schilde und damit komplette Waffenausstattungen eher in nur durchschnittlich umfangreichen Inventaren vorlagen (Subgruppe 2D), beide Waffentypen in den quantitativ weniger umfangreich ausgestatteten Gräbern aber großteils fehlten (Subgruppen 2A und B). 63.0% aller biologisch weiblich bestimmten Individuen wurden mit Schmuck beigesetzt (Inventargruppe 1), sodass bei Hinzunahme der nicht geschlechtsbestimmten Kinder und Erwachsenen die Inventargruppe 1 das weibliche Pendant zur Inventargruppe 2 darstellt. Die Damen wurden dabei in repräsentativem Gewand beigesetzt, erhielten jedoch so gut wie keine Gegenstände mit, die auf spezifische Tätigkeiten hinweisen würden – etwa Spinnwirtel, die im Sample nur in drei Bestattungen vorkommen. Dafür befanden sich fast alle Objekte aus Kult/Symbolik des Samples in diesem Cluster (Subgruppe 1A1), sodass auch diese Elemente eine weibliche Konnotation verkörpern. Während bei einem Blick auf die Altersverteilung auf Ebene der Inventargruppen (Abb. 7.49b) eine relativ regelmäßige Verteilung bei leichter Erhöhung des sub- und frühadulten Anteils in der Inventargruppe 1 ersichtlich ist, sind in manchen Subgruppen deutliche Altersschwerpunkte zu erkennen. Am stärksten fällt die Konzentration junger Frauen und Kinder ab der Stufe Infans I in der Subgruppe 1A, besonders Variante 1, auf, welche die umfangreichsten Inventare weiblicher Konnotation umfasst und in zwei Drittel der Gräber einen Gegenstand apotropäischen Charakters aufwies (z.B. Wg260, Wg443, Wg580 und Wg588). In den schlichtesten Frauenbestattungen (Subgruppe 1C), die nicht nur kleinere Inventare, sondern auch kaum Fibeln, keine Kult/Symbolik-Objekte und Toilettegegenstände besaßen, befanden sich hingegen kaum junge Individuen, dafür vornehmlich Frauen ab dem spätadulten Alter (z.B. Wg176, Wg293, Wg522 und Wg648). Das deutet darauf hin, dass Umfang und Zusammensetzung der Ausstattung in den Frauengräbern sehr eng mit dem Lebensabschnitt, in dem eine Person verstarb, zusammenhingen (vgl. Stauch 2012). Bei den waffenführenden

weingarten

275

(a)

(a) (b)

(a)

Abb. 7.49: Weingarten. Fallbeispiel 2. Geschlecht und Alter in den Inventargruppen: (a) Geschlecht (b) Alter.

(b) 276

am rande des grabs

Abb. 7.50: Weingarten. Fallbeispiel 2. Altersverteilung subadulter Individuen auf die Inventargruppen.

Gräbern der Inventargruppe 2 ist das Fehlen subadulter Individuen in den gut ausgestatteten Gräbern den Subgruppen 2C und 2D auffällig und zeigt, dass Kinder von der Spatha- und Schildbeigabe ausgeschlossen waren, aber durchaus mit anderen Waffenkomponenten, v.a. Pfeilen (Wg705, Wg739), aber auch Saxen (z.B. Wg169, Wg376, Wg406), begraben wurden. Allerdings beschränkten sich komplette Waffenausstattungen nicht mehr nur auf Männer ab dem spätadulten Alter, wie es im Fallbeispiel 1 der Fall war, sondern fanden sich bereits bei jungen Individuen ab dem Übergang von juvenil zu frühadult (z.B. Wg068, Wg595). Mindestens die Hälfte aller Kinder je Altersgruppe wurde in einer geschlechtsspezifischen Weise beigesetzt, wobei weibliche Konnotationen etwas häufiger vorkamen als männliche, wie die Verteilung der Inventargruppen auf die subadulten Altersstufen zeigt (Abb. 7.50). Diese unterschiedlichen Inklusions- und Exklusionsmechanismen einzelner Altersstufen zeigen den Einfluss des sozialen Alters, der im Fall der Waffen sicherlich auch eine Referenz zum sozialen Rang einer Person herstellte, welcher aber wiederum durch das Lebensalter bedingt war. Angesichts dieses merklichen Einflusses des Alters auf die spezifische Ausstattung ist es schwer zu entscheiden, wie die schlicht ausgestatteten, archäologisch geschlechtsunspezifischen Gräber der Inventargruppe 3 oder die beigabenlosen Bestattungen der Inventargruppe 4 zu deuten sind. Der Querschnitt durch das Alters- und Geschlechtsspektrum ist in der Inventargruppe 3 repräsentativ für die gesamte Bevölkerung. Theoretisch wäre es möglich, dass sich hier eine ökonomisch schwächere Gruppe in Weingarten abbildet, die es sich nicht leisten konnte, ihre Toten in expliziter Weise zu bestatten. Da aber auch in den in Inventargruppen 1 und 2 äußerst schlichte Bestattungen auftreten, z.B. in den Subgruppen 1B, 1C und 2A, die aber trotzdem dem dominanten Sujet des jeweiligen Geschlechts entsprachen, ist mit einer solchen Deutung eher vorsichtig umzugehen und der tatsächliche Grund für diese Unterschiede muss offen bleiben. Die DNA-Analysen für das Sample zeigen, dass sogar im selben Alter verstorbene enge Verwandte fast nie ähnliche Inventare aufwiesen (siehe dazu unten im Detail Unterkapitel 7.3.1, bes. Tab. 7.7), sodass eine familiär bedingte Affinität zu bestimmten Ausstattungen und damit einhergehend auch „vererbbarer“ sozialer Ränge als unwahrscheinlich erscheint (Hausmair im Druck). Geht man also vom Einfluss des sozialen Ranges zumindest auf Umfang und einzelne Elemente der Ausstattung aus, so indizieren die verwandtschaftlichen Verhältnisse in Zusammenschau mit den archäologischen Mustern eine relativ flexible und durchlässige Gesellschaftsstruktur, die dem Modell der „offenen Ranggesellschaft“ von H. Steuer (1984) entsprochen haben könnte. Unterstützt wird dies durch das Auftreten sowohl ortsansässiger als auch ortsfremder Personen in allen unterschiedlichen Gruppen (vgl. die entsprechenden Herkunftstabellen im

weingarten

277

Anhang). Dass sich im Gräberfeld keine räumliche Gruppenbildung bestimmter Inventar(sub)gruppen erkennen lässt (Abb. 7.52b), könnte ebenfalls darauf hinweisen, dass vertikale soziale Gruppen nicht einheitlich in Erscheinung traten, was aber auch impliziert, dass das soziale Gefüge dynamisch war. Als soziale Konstitutionsgrundlagen der Inventargruppen sind also grundlegende horizontale Identitäten, allen voran Geschlechtsidentitäten zu nennen und innerhalb dieser genderdeterminierten Gruppen v.a. Alter, welches in reziproker Weise auch eine Referenz zur vertikalen Struktur einer offenbar nicht zu streng gegliederten Gesellschaft mit sozial mobilen bzw. flexiblen Gemeinschaftsmitgliedern (vgl. Steuer 1984; 2004) herstellt. Nichtsdestotrotz wurden in der Ausstattung kaum Bezüge zu konkreten Alltagsidentitäten oder Zeitvertreib der Verstorbenen ausgedrückt (vgl. Stauch 1994; 1996; Theune und Cordes 2009). Würde man mit einem funktionalistischen Ansatz an die hier besprochenen Muster herangehen, so wären fast alle Männer der Weingartner Gemeinschaft als Krieger anzusprechen, während die Frauen und Mädchen in ihren schmuckbehangenen Kleidern überhaupt keinen Bezug zu konkreten Tätigkeiten aufwiesen. Pathologische Angaben für das Sample sind, wie bereits mehrfach erläutert wurde, nicht ausreichend vorhanden, sodass bezüglich des Einflusses krankheitsbezogener Faktoren oder Todesumstände keine statistisch gestützten Aussagen getroffen werden können. Es muss jedoch auf jenen interessanten Einzelfall einer bekannten Todesursachen verwiesen werden, welcher die Diskrepanz zwischen Lebensrealität und Totenidentität zu bestätigen scheint. Der Jugendliche aus Grab Wg380, welcher durch eine fortgeschrittenen Krebserkrankung (Roth und Theune 1995) verstarb, die ihn in seinem jungen Leben höchstwahrscheinlich zum Invaliden gemacht und von einer aktiven Teilnahme am Alltagsleben abgeschnitten hatte, wurde trotz seiner schweren Erkrankung, welche ihn zeitlebens sicher nicht an kriegerischen Aktivitäten teilnehmen ließ, im Habitus eines Kriegers bestattet. Andererseits wurde auch sein erwachsener Geschlechtsgenosse Wg384 mit Waffen beigesetzt, der ganz offensichtlich durch zwei Hiebe mit einem scharfem Gegenstand – wohl einem Schwert – getötet wurde und höchstwahrscheinlich im Zuge einer gewaltsamen Auseinandersetzung ums Leben kam. Dass hier zwei Personen trotz so unterschiedlicher Biografien in gleicher Weise bestattet wurden, deutet darauf hin, dass nicht die tatsächliche Fähigkeit zu kämpfen oder als Krieger zu leben ausschlaggebend für die Bestattung mit Waffen war (vgl. Härke 1992b. 153; Stephenson 2002: 118), sondern angesichts der hohen Waffenfrequenz der Habitus des Kriegers ein kollektiv geteiltes Sujet war, das einem Ideal entsprach, welches auf die potentielle Identität der Toten im Jenseits gerichtet war und nicht auf ihre vergangene Lebensidentität. Angesichts der hohen Quote an Waffengräbern im Sample müsste man sich viel eher fragen, was Grund dafür gewesen sein könnte nicht mit Waffen bestattet zu werden.

7.2.3 Vergleich der Ritual- und Inventargruppen Der Vergleich der Ritual- und Inventargruppen für das Fallbeispiel 2 indiziert einen relativ einheitlichen Gestaltungsritus in Form von Einzelbestattungen ohne Einbauten, in gestreckter Rückenlage und SW-NO Ausrichtung (Ritualgruppe 1), der unabhängig von Ausstattungskombinationen oder Vielfalt quer durch alle Inventargruppen dominierte. In allen beigabenführenden Inventargruppen (1–3)

278

am rande des grabs

Abb. 7.51: Weingarten. Fallbeispiel 2. Verhältnis der Ritual- und Inventargruppen.

wurden ca. zwei Drittel der Bestatteten in dieser Weise beigesetzt (Abb. 7.51). Dass in der beigabenlosen Inventargruppe 4 nicht einmal ein Viertel der Gräber in die Ritualgruppe 1 fällt, sondern die Ritualgruppe 2 dominiert – jener Cluster, der durch mangelnde Ritualdaten charakterisiert ist –, untermauert die bereits weiter oben diskutierte Vermutung, dass die Anzahl der beigabenlosen Bestattungen markant durch mangelnde Dokumentation oder schlechten Erhaltungszustand der Gräber bedingt ist und die ursprüngliche Quote beigabenloser Bestattungen höchstwahrscheinlich geringer war (vgl. Ausführung zur Inventargruppe 4). Innerhalb der Inventargruppen 1 bis 3 zeigt sich, dass in den am besten ausgestatteten Subgruppen (1A1, 2C und 2D) proportional mehr Bestattungen der Ritualgruppe 1 vorkommen als etwa in den schlichten Gräbern der Subgruppe 3B, in der in einem Viertel der Bestattungen Särge (Ritualgruppe 4) dokumentiert wurden. Eine Korrelation zwischen aufwendiger ausgestatteten Gräbern und mehr Aufwand im Grabbau lässt sich also nicht erkennen, sodass sich die Bestattung mit Grabeinbauten nicht als Zeichen einer geschlossenen gehobenen Schicht deuten lässt. Da die DNA-Untersuchungen keine Verbindung zwischen Familien und bestimmten Ritualgruppen indizieren (vgl. Unterkapitel 7.3.1) und auch keine Häufung ortsfremder oder ortsansässiger Personen in den kleinen Ritualgruppen mit Grabeinbauten nachvollziehbar ist (vgl. die entsprechenden Herkunftstabellen im Anhang), können auch keine kleineren Sozialverbände als Hintergrund unterschiedlicher Grabgestaltung geltend gemacht werden, sodass eine Deutung für diese von der sonst relativ einheitlichen Grabgestaltung abweichenden

weingarten

279

280

am rande des grabs

0

5

10

15m

!

N

! 1 ! 2

! 3 ! 4

Inventargruppen

!

!! !! ! ! !

(a)

0

#

5

10

15m

#

N

#

#

## ## # # #

# 2 # 3

#1

# 4 # 5

Ritualgruppen

# # ## # # # ## # # # # ## # # ## # ### # # # ## # # ## # # # #### # ## # # # # ## ## # ## # ## # # # # # ## ## # # # # # # ## # # # ## # ## ## ## # # ## # # # # ## # # # # ### # # # # ### ## # # # # # # # # # ## ## # # ## # ## # ## # # # # # ## # ## # # # # ## ## # # # # # # # # # # ## # # ## # # # # ## # # # ##### ## # # # # ## # ## # # ## # # ##### # # ## # # # # # ## # # ## ## # # # #### # # ## # # # # # # ### # # # # # # # # # ## # # ### # # # # # # # # # # ## ## # # # # # # # # # # ## ## # ## # # ## # # # # # ## # # #

Abb. 7.52: Weingarten. Fallbeispiel 2. Räumliche Verteilung der Ritual- und Inventargruppen im Gräberfeld: (a) Ritualgruppen, (b) Inventargruppen.

(b)

!

! !! ! ! !! ! !! ! ! !! ! ! !! ! ! !! ! ! ! !! ! !! ! !! ! !!!! ! !! ! ! ! ! !! !! ! !! ! !! ! ! ! ! ! !! !! ! ! !! ! !! ! ! ! !! ! !! !! !! ! ! !! !! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! ! !!! !! ! ! ! ! ! ! ! !!! ! ! ! !! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! !! ! !! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! !! ! ! ! ! !!!! ! ! ! !! ! ! ! !! ! ! !! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! !!! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! !! !! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! !! ! ! ! !! ! ! ! ! ! !! ! ! !

Gräber ausbleiben muss. Die starke Regulierung in den Ritualdaten findet beim Inventar eine Parallele in Form der Mikrotopografie der Objekte im Grab. Die sehr einheitliche Kleidungsweise der Bestatteten in Korrelation mit regelhaft an den Füßen beigelegten Gefäß- und Speisebeigaben sowie der ebenfalls starke Lageaffinitäten aufweisenden Waffenbeigabe weisen auch das Arrangement der Objekte im Grab als normierte Praxis aus, welche in der gesamten Gemeinschaft relativ einheitlich war. Die Beisetzung mehrerer Personen in einem Grabschacht (Ritualgruppe 5) ergibt auch in Verbindung mit den Inventargruppen ein diffuses Bild. Nicht nur innerhalb der Ritualdaten zeigen diese Gräber eine große Diversität auf, sondern auch in Bezug auf die Ausstattung. Es sind zwar gehäuft Bestattungen der beigabenlosen Inventargruppe 4 vertreten (z.B. Wg209A/B; Wg709A/B), es kommen aber auch verschiedene beigabenführende Inventargruppen vor (z.B. Wg315A/B; Wg441/442; Wg518B/A; vgl. ebenso Tab. 7.6). Eine eher schlichte Ausstattung ist dabei allen Individuen mit Beigaben gemeinsam. Da aber in einigen Fällen der Dokumentationsstand der Bestattungen sehr dürftig ist und gerade bei zeitversetzten Mehrfachbestattungen mit einer Manipulation der älteren Bestattungen im Zuge der Wiederöffnung des Grabschachts zu rechnen ist, sind diese Beobachtungen wenig aussagekräftig. Auch der Umstand, dass drei von vier Erstbestattungen in den zeitversetzten Mehrfachgrablegen keine Objekte bei sich hatten, könnte ein Resultat der erneuten Graböffnung sein. Die Mehrfachgräber bleiben so auch in Korrelation mit den Inventargruppen äußerst vielfältig, was in Hinblick auf die ohnehin niedrige Frequenz von Mehrfachbestattungen die Deutung dieses Grabmodus als individuelle Ausnahmeerscheinung zu bekräftigen scheint.

Tab. 7.6: Weingarten. Fallbeispiel 2. Mehrfachbestattungen (Ritualgruppe 5) und ihr Alters- und Geschlechtsverhältnis in den einzelnen Grabverbänden. Grabnr.

GrabtypII

GrabtypIII

Geschlecht

Alter

Skelettposition

GrabbauI

Inventargruppe

Wg209A

?

?

?

adult-senil

?

keine Einbauten

4

Wg209B

?

?

männlich

adult-senil

?

keine Einbauten

4

Wg209C

?

?

weiblich

matur

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

1C

Wg315A

Nachbestattung

Einzelbestattung

männlich?

adult-senil

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

3C

Wg315B

Erstbestattung

Einzelbestattung

?

infansI

?

keine Einbauten

4

Wg322

Nachbestattung

Einzelbestattung

männlich

senil

Hocker

Kiesunterlage

3B

Wg323

Erstbestattung

Einzelbestattung

männlich?

adult

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

2C1

Wg345A

Nachbestattung

Einzelbestattung

männlich?

frühmatur

gestreckte Rückenlage

Kiesunterlage

o. Invgr.

Wg345B

Erstbestattung

Einzelbestattung

?

matur

?

Kiesunterlage

4

Wg441

Erstbestattung

Doppelbestattung

weiblich

frühadult

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

4

Wg442

Erstbestattung

Doppelbestattung

männlich

frühadult

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

2B1

Wg468

Erstbestattung

Doppelbestattung

weiblich?

spätadult

Hocker

keine Einbauten

4

Wg469

Erstbestattung

Doppelbestattung

männlich

frühadult

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

4

Wg518A

?

?

?

infansII

?

keine Einbauten

4

Wg518B

?

?

weiblich

adult

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

1B

Wg626

Erstbestattung

Doppelbestattung

männlich?

juvenil

gestreckte Rückenlage

Kiesunterlage

2A3

Wg627

Erstbestattung

Doppelbestattung

weiblich

frühadult

gestreckte Rückenlage

Kiesunterlage

2A1

Wg709A

Nachbestattung

Einzelbestattung

männlich

spätadult

gestreckte Rückenlage

keine Einbauten

4

Wg709B

Erstbestattung

Einzelbestattung

?

juvenil

?

keine Einbauten

4

weingarten

281

7.3 Weingarten Fallbeispiel 1 und 2 im Vergleich Bevor die Ergebnisse der beiden Weingartner Fallbeispiele gegenübergestellt werden, erfolgt zunächst eine detaillierte Erörterung der genetisch direkt verwandten Individuen im Gräberfeld, um diesen Aspekt in der Gesamtbewertung des Gräberfelds berücksichtigen zu können.

7.3.1 Verwandtschaften in Weingarten Die 16 Individuen, für die bei der DNA-Analyse eine enge genetische Verwandtschaft nachgewiesen werden konnte (vgl. Gerstenberger 2002), befanden sich nur in Ausnahmefällen in derselben Inventar- und Ritualgruppe, sofern sie überhaupt im selben Fallbeispiel waren (vgl. Tab. 7.8). Für jene Bestattungen, die auch bezüglich ihrer Isotopensignatur getestet wurden, indizieren die Ergebnisse immer eine lokale Herkunft (vgl. Tab. 7.7 mit Tab. D.2.). Eine Mutter-Sohn-Beziehung kann mit fast 90%iger Wahrscheinlichkeit für die adulte Frau Wg196 (Fallbeispiel 1, Inventargruppe 6, Ritualgruppe 1) und den im selben Alter verstorbenen Mann Wg757 (Fallbeispiel 1, Inventargruppe 1, Ritualgruppe 2) postuliert werden (Gerstenberger 2002: Tab. 5.25). Im Gegensatz zu seiner Mutter, in deren Grab keine Einbauten nachzuweisen waren, war der Mann in einem Sarg bestattet worden. Obwohl aufgrund des Geschlechterunterschieds keine direkte Gegenüberstellung der Inventare möglich ist, erscheint nichtsdestotrotz die einzelne Beigabe eines Kamms im Grab der Mutter als starker Kontrast zu dem relativ gut ausgestatteten Sohn, der mit Spatha, Topf, bronzener Gürtelschnalle und Gürteltasche mit Messer und Feuerzeug deutlich facettenreicher bestattet wurde, besonders wenn man bedenkt, dass beide im selben Lebensalter verstarben. Genau umgekehrt präsentiert sich die Situation im Fall des Mutter-Sohn-Paares Wg464 und Wg785, wo die frühadult verstorbene Mutter Wg464 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 1A, Ritualgruppe 1) eine ansehnliche Ausstattung mit u.a. Perlenkette, Fibeln, Wadenbindengarnitur, Amulettkapsel und Bronzeschnalle bei sich hatte, ihr spätadulter Sohn (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 2A, Ritualgruppe 3B) hingegen nur eine einfache Gürtelschnalle, ein Messer und einen Pfeil bei sich trug. Auch der Vergleich bei den Inventaren der beiden Männer Wg748 (Fallbeispiel 1, Inventargruppe 1B, Ritualgruppe 2) und Wg374 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 1A, Ritualgruppe 1) weist auffällige Diskrepanzen auf. Genetisch ist mit 78%iger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die Männer in einer VaterSohn-Beziehung zueinander standen (Gerstenberger 2002: Tab. 5.22). Da der spätmature Mann Wg748 in KP1–2 verstarb, sein spätadulter Verwandter aus Wg374 aber in KP3, ist aus chronologischer Perspektive anzunehmen, dass Wg748 der Vater von Wg374 war. Wg748 wurde in einem Sarg und mit kompletter Waffenausstattung bestattet. Zwar kann aufgrund der unterschiedlichen Datierung der Bestattungen kein direkter Inventargruppenvergleich erfolgen, die Ausstattung von Wg374 steht trotzdem in offensichtlichem Gegensatz zu der des vermeintlichen Vaters. Zuerst ist anzumerken, dass Wg374 eine eigentlich weiblich konnotierte Ausstattung aufwies. Der Mann war mit einer Perlenkette um den Hals und einer Haarnadel in Trageposition sowie einer für KP3 typischen Gürtelschnalle der weiblichen Mode und Kamm beigesetzt worden, wodurch die molekulare Geschlechtsbestimmung eindeutig konträr zur Konnotation des

282

am rande des grabs

5B

5

2D

 

   

 

 

 

 

2B

2A

2

 

 

 

 

1A

1

 

 

 

B  

Wg478  

Wg282

Wg275

Wg134

Wg785

Wg644

Wg326

Wg464

Wg374

 

Wg196

Wg409

Wg655

Wg704

 

VS (S)

VS

VS

Wg655  

VS

VS

 

VS

 

M

 

 

 

VS

 

VS (V)

VS

 

VS

B

 

VS

1

 

 

 

  Wg_FB2

 

 

VS

Tab. 7.7: Weingarten. Direkte verwandtschaftliche Beziehungen geordnet nach Clustern (Beziehung von Grab/Zeile zu Grab/Spalte. Codierung: B=Bruder; K=Kernfamilie; M=Mutter; S=Sohn; V=Vater; VS=Vater oder Sohn; ()=Spezifizierung durch archäologische Datierung).

Wg_FB2

2C

 

Wg409

6

2B

2

S

Wg196

Wg757

Wg704

 

Wg748

 

 

2

 

Wg757

 

Wg134

Wg257

Wg_FB1

 

Wg275

Wg748

1

 

Wg282

 

 

Wg257

 

Wg326

1B

Grabnr.

 

Wg374

 

Inv.-Subgr.

 

S

 

VS

 

VS

 

 

 

Wg464

1

Inv.gr.

Wg478

 

Wg_FB1

FB

Wg644

 

FB Rit.gr. Rit.-Subgr.

 

3 3B

 

 

M

Wg785

weingarten

283

Grabnr.

Verwandtschaft

Alter

Fallbeispiel

Inventargr.

Ritualgr.

Wg196

Mutter

adult

1

6

1

Wg757

Sohn

adult

1

1

2

Wg464

Mutter

frühadult

2

1

1

Wg785

Sohn

spätadult

2

2A

3B

Wg374

Vater/Sohn (S)

spätadult

2

1A

1

Wg748

Vater/Sohn (V)

spätmatur

1

1B

2

Wg134

Vater/Sohn

adult-matur

2

2B

1

Wg326

Vater/Sohn

adult-matur

2

2A

1

Wg275

Kernfamilie

spätadult

2

2B

1

Wg409

Kernfamilie

spätadult

1

5B

1

Wg704

Kernfamilie

adult-matur

1

2B

2

Wg257

Halbbrüder

frühadult

1

1

1

Wg282

Halbbrüder

spätadult

2

2B

1

Wg282

Sohn

spätadult

2

2B

1

Wg644

Vater

spätadult

2

2A

3B

Wg478

Vater/Sohn

adult-matur

2

2D

1

Wg655

Vater/Sohn

frühadult

1

2C

2

schlichten Inventars steht101. Den Gräbern mit voller Waffenausrüstung werden traditionell Ausstattungen mit umfangreichem Schmuck, insbesondere Fibeln oder Kleidungsaccessoires aus Buntmetall als „weibliche“ Äquivalente desselben Sozialstatus zur Seite gestellt (Theune und Cordes 2009: 60f.; vgl. z.B. Christlein 1968; 1973), wobei häufig angenommen wird, dass zwischen den Personen ähnlich gut ausgestatteter Gräber auch familiäre Beziehungen bestanden (Theune und Cordes 2009: 45). Im Fall der Gräber Wg374 und Wg748 kann aber weder eine solche „soziale“ Korrespondenz noch eine im Grab fassbare Vererbung sozialer Macht in direkter Linie vom Vater auf den Sohn postuliert werden. Zumindest bei der Ausstattung von Wg374 müssen andere Faktoren von größerer Relevanz gewesen sein, die zur Beisetzung des Mannes in weiblicher Repräsentation und ohne bemerkenswerte Vielfalt der Objekte führten. Für den adulten bis maturen Mann Wg134 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 2B, Ritualgruppe 1) und den im selben Alter verstorbenen Mann Wg326 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 2A, Ritualgruppe 1) ist zu 97.01% ebenfalls eine genetische VaterSohn-Beziehung gegeben (Gerstenberger 2002: Tab. 5.22). Da die chronologische Differenz der beiden Individuen nicht markant ist, kann von archäologischer Seite nichts zur Spezifizierung dieses Verhältnisses beigetragen bzw. nicht geklärt werden, wer in dieser Beziehung der Vater und wer der Sohn war. Beide Männer hatten keine Hinweise auf Grabeinbauten aufzuweisen und fallen in die durch waffenführende Gräber charakterisierte Inventargruppe 2. Innerhalb dieses Clusters befinden sich die beiden aber in unterschiedlichen Subgruppen. Wg134 101 Bei der skelettalen Geschlechtsbestimmung wurde das Individuum als weiblich bestimmt. Gerstenberger (2002: 120, Tab. 5.10) schließt aber aufgrund der genetischen Ähnlichkeiten zu Wg748 eine Verunreinigung der Probe durch rezente DNA von diversen Bearbeitern aus und betont die Gültigkeit der molekularanalytischen Ergebnisse.

284

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Tab. 7.8: Weingarten. Verwandtschaftspaare und -gruppen ( ()=Spezifizierung durch archäologische Datierung).

wurde mit einem sehr spärlichen Inventar von nur zwei Pfeilen, zwei Messern und einer Speisebeigabe bestattet, während Wg326 neben einer Gürtelgarnitur auch einen Sax mit nietbesetzter Scheide, eine Pinzette und mehrere Werkzeuge bei sich hatte. Entsprechend der gängigen Sitte wurden beide Männer mit Waffen beigesetzt. Umfang und auch Zusammensetzung der Ausstattung zeigen aber trotz ähnlichem Sterbealter deutliche Unterschiede. Eine genetische Kernfamilie bilden die spätadult bis matur verstorbenen Männer Wg275 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 2B, Ritualgruppe 1), Wg409 (Fallbeispiel 1, Inventargruppe 5B, Ritualgruppe 1) und Wg704 (Fallbeispiel 1, Inventargruppe 2B, Ritualgruppe 2; vgl. Gerstenberger 2002: Tab. 5.23–24, 107). Auch hier lässt sich die Generationsabfolge nicht klären. Gerstenberger (2002: 107) verweist in ihrer Dissertation auf die Möglichkeit, dass die hier betroffenen Individuen ebenso patrilineare Cousins, Neffen oder Onkel gewesen sein könnten, betont aber, dass auf Basis der über 50%igen Übereinstimmung der autosomalen STR (short tandem repeats, vgl. Grimm 2006: 369) eine Vater-Sohn-Beziehung zwischen den betroffenen Individuen am wahrscheinlichsten ist. Ob das nun eine drei Generationen umfassende Gruppe im Sinne Großvater-Vater-Sohn oder etwa Vater-Sohn-Onkel bedeutet, muss offen bleiben. Die chronologische Stellung von Wg409 und Wg704 in KP1–2 bzw. Wg275 in KP3–4 deutet aber darauf hin, dass einer der beiden ersteren der Vater des letztgenannten Mannes war. Da sich der Mann aus Wg275 im Fallbeispiel 2 befindet, kann kein direkter Vergleich zwischen den Inventaren der Toten erfolgen, es ist jedoch hervorzuheben, dass Wg275 und Wg409 umfangreiche Inventare mit mehreren Waffen bei sich trugen, während Wg704 nur eine Gürtelschnalle bei sich hatte. Letzterer wurde dafür in einem Sarg beigesetzt, wohingegen bei Wg275 und Wg409 keine Hinweise auf Einbauten vorlagen. Die qualitativ und quantitativ stark unterschiedlichen Ausstattungen innerhalb dieser Kernfamilie sind klar ersichtlich. Der spätadulte Mann Wg282 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 2B, Ritualgruppe 1) hatte dieselbe Mutter wie der bereits zu einem früheren Zeitpunkt verstorbene frühadulte Mann aus Wg257 (Fallbeispiel 1, Inventargruppe 1, Ritualgruppe 1), sodass die beiden Individuen als Halbbrüder mütterlicherseits angesprochen werden können. Die chronologische Diskrepanz der beiden Bestattungen ist aufgrund des unterschiedlichen Sterbealters der beiden Männer nicht problematisch. Für Wg282 ist wiederum der spätadult verstorbene Mann aus Bestattung Wg644 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 2A, Ritualgruppe 3B) mit über 98%iger Wahrscheinlichkeit als Vater anzunehmen, wohingegen die Vaterschaft von Wg644 zu Wg257 genetisch als unwahrscheinlich gilt (Gerstenberger 2002: 109, Tab. 5.22, 5.27). Die Brüder wiesen beide keine Grabeinbauten auf, wohingegen Wg644 auf einer Kiesunterlage beigesetzt wurde. Wg257 gehört innerhalb der durch Waffen charakterisierten Inventargruppe 1/Fallbeispiel 1 zwar keiner spezifischen Subgruppe an, kann aber mit Sax, Lanze, vier Pfeilen, Gürteltasche mit Messer, Feuerzeug, Pfriem und Feile sowie einem Kamm definitiv zu den elaborierteren Ausstattungen gezählt werden. Das Inventar seines Bruders Wg282, bestehend aus Sax, drei Pfeilen, einer einfachen Gürtelgarnitur und einem Messer, wirkt im Verhältnis dazu etwas schlichter, aber dennoch dem guten Durchschnitt entsprechend. Wg644 befindet sich in derselben Inventargruppe wie sein Sohn Wg282, allerdings in Subgruppe 2A, und wurde nur mit einem Sax und einer einfachen eisernen Gürtelschnalle bestattet, was eine offensichtlich weniger umfangreiche Ausstattung darstellt. So fällt bei den Inventaren ein dezenter,

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aber doch merklicher Unterschied auf, der trotz des engen verwandtschaftlichen Verhältnisses der Männer einen familiär vererbten sozialen Rang und dessen Darstellung in der Bestattung fraglich macht, besonders, da alle Betroffenen im gleichen oder ähnlichen Alter verstarben. Noch markanter erscheint diese Divergenz im Fall des Vater-Sohn-Paares Wg478 (Fallbeispiel 2, Inventargruppe 2D, Ritualgruppe 1) und Wg655 (Fallbeispiel 1, Inventargruppe 2C, Ritualgruppe 1; vgl. Gerstenberger 2002: Tab. 5.22). Obwohl bei beiden Männer die Ritualdaten übereinstimmen – die Ritualgruppe 1 im ersten Sample entspricht der Ritualgruppe 1 im Fallbeispiel 2 – zeigen sich gravierende Unterschiede in der Ausstattung. Während der frühadulte Mann Wg655 nur Gürtelzubehör und Werkzeuge aufwies, wurde der adult bis matur Verstorbene aus Wg478 mit einer kompletten Waffenausstattung mit aufwendigem Wehrgehänge und Gürtelgarnitur beigesetzt. Die Generationsabfolge lässt sich hier über archäologische Beobachtungen nicht spezifizieren. Sämtliche Beispiele direkter Verwandtschaft im Gräberfeld zeichnen sich durch auffällige Unterschiede in den Inventaren ab. Bei den Ritualdaten sind weniger Diskrepanzen zu beobachten. Da die Ritualdaten innerhalb der Bestattungsgemeinschaft grundsätzlich wenig Variabilität aufweisen, unabhängig der Zeitstellung der Bestattungen, ist diese Beobachtung aber nicht sonderlich aussagekräftig. Es ist jedoch auffallend, dass innerhalb von Familienverbänden, in denen Bestattungen mit Einbauten auftreten, dies nie auf alle Gräber einer Familie zutrifft, sodass die Beisetzung in Sarg oder mit Kiesunterlagen als familienbedingte Tradition unwahrscheinlich ist. Zu bedauern ist, dass die Mehrfachbestattungen des Gräberfeldes nicht systematisch in die DNA-Untersuchungen miteinbezogen wurden. Lediglich fünf der insgesamt 25 Mehrfachbestattungen wurden beprobt (Wg322, Wg323, Wg441, Wg442 und Wg469; vgl. Gerstenberger 2002). Es handelt sich hier in allen Fällen um Erwachsene, für die aber keine direkten Verwandtschaften nachgewiesen werden konnten. Die hier beschriebenen Muster der direkt verwandten Individuen zeigen eine deutliche Diskrepanz bei den Inventaren verwandter Personen auf. Aus sozialtheoretischer Perspektive können diese Beobachtungen als Indikator dafür gewertet werden, dass die Zugehörigkeit zu einer Familie nicht notwendigerweise mit einer ähnlichen sozialen Stellung in der gesellschaftlichen Hierarchie einherging oder aber eine solche Facette der Lebensidentität einer Person bei der Konstruktion der Totenidentität im Grab nicht vorrangig war. In ersterem Fall würde eine präjudizierte bzw. bereits von Geburt an prädisponierte Rangzuordnung für Weingarten jedenfalls unwahrscheinlich erscheinen. Eher käme eine gesellschaftliche Struktur, in der sozialer Status nicht durch Vererbung vorbestimmt war, sondern durch persönliches Engagement o.ä. erreicht werden konnte und keine strikte Schichtung der vertikalen Sozialstrukturen vorhanden war, in Frage, was sich gut in H. Steuers Modell der „offenen Ranggesellschaft“ (Steuer 1984) einfügen würde. Die Beobachtungen geben aber auch zu bedenken, dass sozialer Rang nur eine von vielen Motivationen für die Gestaltung der Bestattung war und von anderen sozialen Identitäten und ontologischen Konzepten überlagert wurde.

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7.3.2 Wandel und Kontinuität im Weingartner Bestattungsritual Mit einer Belegungsdauer von ca. 250 Jahren stellt das Gräberfeld von Weingarten einen über zahlreiche Generationen genutzten Bestattungsplatz dar. Über diesen Zeitraum fanden nicht nur innerhalb der Weingartner Gemeinschaft, sondern auch im größeren Umfeld Südwestdeutschlands zahlreiche Veränderungen statt: etwa in der politischen Struktur durch die (schrittweise) Integration der Alamannia in den fränkischen Herrschaftsbereich (Prinz 1993: 77f.; Geuenich 1998; Siegmund 2000); in den religiösen Rahmenbedingungen durch die fortschreitende Etablierung der Kirche, sowohl als Institution mit räumlichen Fixpunkten als auch des christlichen Glaubens als dominante Weltanschauung (Berschin, Geuenich und Steuer 2000; Lorenz und Scholkmann 2003; Heinrich-Tamáska, Krohn und Ristow 2012; Brather 2014); oder durch grundlegenden sozialen Wandel, der bedingt war durch schwankende Bevölkerungszahlen, technologische Entwicklungen in der Landwirtschaft und sich verändernde Handels- und Kommunikationsnetzwerke des frühen mittelalterlichen Europas (Steuer 1982; Chrysos 1999; Theune 2004; Schreg 2006). Vor diesem Hintergrund ist von vornherein auch für Weingarten keine unveränderte Bestattungssitte durch die gesamte Belegungszeit des Gräberfeldes zu erwarten, während die kontinuierliche Nutzung des Bestattungsplatzes aber bereits a priori eine fortschreitende Kulturtradition innerhalb der Weingartner Gemeinschaft impliziert, da trotz der zeitlich großen Distanz zwischen den jüngsten und den ältesten Bestattungen des Gräberfelds, die Beisetzung an diesem Ort fortgeführt wurde. Die Analysen des Gräberfelds, welche entsprechend seiner chronologischen Struktur zunächst getrennt für die älteren Bestattungen der Stufen KP1 und 2 nach Döhrer (2011) als Fallbeispiel 1 und die jüngeren Gräber der Phasen KP3 und 4 als Fallbeispiel 2 durchgeführt wurden, zeigen diese beiden grundlegenden historischen Komponenten von Kontinuität und Wandel (vgl. Sanderson 1995: 38; Theune 2006) für die lokale Bestattungsgemeinschaft deutlich auf. Die offenkundigsten Differenzen der beiden Samples zeigen sich in den Inventaren und folglich auch in den Inventargruppen. Schon die Einteilung des Fallbeispiels  1 in sieben Cluster einerseits und andererseits die des Fallbeispiels 2 in nur vier verweist auf Diskrepanzen in der Ausstattung der Gemeinschaft nicht nur innerhalb der chronologischen Phasen, sondern auch zwischen ihnen. Diese Unterschiede beruhen aber nicht nur auf chronologiespezifischem Wandel im Formengut bzw. in der Mode, wie etwa dem Wechsel von der Vier-Fibel- zur Ein-Fibel-Mode bei den Frauen oder dem Weichen einfacher Gürtelschnallen zu Gunsten umfangreicher Gürtelgarnituren in den Männerbestattungen102, sondern auch auf den Rückgang individueller Kombinationen und unterschiedlicher regionaler Einflüsse in den späteren Phasen. Die große Zahl an Inventargruppen im Fallbeispiel 1 ist in erster Linie durch die Vielfalt an Kombinationen in den Beigabenensembles bei gleichzeitig divergierendem Umfang der Inventare bedingt. Weibliche Individuen dominieren in drei unterschiedlichen Clustern, die nochmals in acht Subgruppen differenziert werden konnten. Der Großteil der männlichen Bevölkerung wurde hingegen 102 Diese Unterschiede sind allgemein bekannt und vielfach in chronologischen Detailstudien zur Typologie frühmittelalterlicher Kleidungsaccessoires oder Bewaffnung diskutiert worden. Siehe hierzu im Allgemeinen: Werner 1935; Böhner 1958; Strauß 1992; Klein-Pfeuffer 1993; Sasse und Theune 1996; Koch 1998; Wernard 1998; für Weingarten im Speziellen: Roth und Theune 1988; Theune 1990; 2001; Döhrer 2011; Hausmair im Druck.

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den Inventargruppen 1 und 5 zugeordnet, die ihrerseits wieder in weitere Subgruppen aufgetrennt wurden. Dabei waren aber etwa in der Inventargruppe 1 die Unterschiede an Kombinationen in den waffenführenden Gräbern so groß, dass nicht einmal die Hälfte der Bestattungen einer der Subgruppen zugeordnet werden konnte, sondern die Mehrzahl der Gräber aufgrund zu starker Individualisierungstendenzen allgemein in der Gruppe verblieb. Der Einfluss des Sterbealters ist in unterschiedlicher Gewichtung in einzelnen Subgruppen evident. Obwohl Gender, Alter und auch ökonomische bzw. eventuell hierarchische Faktoren in den Ausstattungen erkannt werden können, zeigt sich deutlich, dass trotz dieser sozialen Determination und einem limitierten Beigabenspektrum auch Spielraum für eine individualisierte Zusammensetzung der Totenausstattung war und die Diversität im Fallbeispiel 1 v.a. auf unterschiedliche Kombinationen zurückzuführen ist. Im Fallbeispiel 2 ist im Gegensatz dazu eine Angleichung der Inventare zu erkennen, die einerseits durch die klar nach Geschlecht getrennten Cluster, andererseits durch die höherer Ähnlichkeit der Inventare innerhalb der Subgruppen erkennbar ist. Die stringente Aufteilung weiblich und männlich konnotierter Bestattungen in die Inventargruppen 1 und 2 des zweiten Samples kann als direktes Resultat dieses Vereinheitlichungsprozesses verstanden werden, während die offenbare Korrelation von genderunspezifischen Bestattungen und geringer Ausstattungsquantität bei gleichzeitig regelmäßiger Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 3 auf Einflüsse der ökonomischen Möglichkeiten der Hinterbliebenen hinweist. Die Relevanz des Sterbealters lässt sich wiederum durch unterschiedliche Aspekte in den Subgruppen nachvollziehen, wobei auch im Alter eine Nivellierung der Differenzen erkennbar ist. Bei den Männern finden sich nun auch jüngere Erwachsene mit komplettem Waffensatz, wodurch die im Fallbeispiel 1 beobachtete Dominanz der älteren Männer für diese Ausstattungsvariante wegfällt. Bei den Frauen konnte auch im Fallbeispiel 2 eine Konzentration junger Individuen in den am besten ausgestatteten Gräbern (Subgruppe 1A1) nachverfolgt werden. Die Ausprägung der Alterstendenzen ist aber nicht mehr so offensichtlich, wie etwa in den äquivalenten Subgruppen 3A und B des ersten Fallbeispiels. Die Reduktion in der Kombinationsvielfalt in den Phasen KP3 und 4 geht einher mit einer Zunahme der genderspezifischen Aspekte, sodass im Fallbeispiel 2 fast 70.0% aller getesteten Individuen in geschlechtsspezifischer Weise beigesetzt wurden. Im Fallbeispiel 1 waren es nur 58.0%. Die erkannten Muster deuten darauf hin, dass in den frühen Phasen des Gräberfeldes noch mehr Wert auf eine individuellere Darstellung der Toten gelegt wurde, während in den späteren Phasen eine verstärkte Hinwendung zu einem Idealtyp der Bestattung erfolgte. Der Trend von der Individualisierung hin zur Uniformität spielte sich allerdings über den ganzen Belegungszeitraum des Gräberfelds innerhalb einer vordefinierten Auswahl an möglichen Beigaben ab, sodass trotz der viel stärkeren Variabilität der Kombinationen im Fallbeispiel 1 die Verteilung der beigegebenen Objekte auf Ebene der ObjektKat1 fast identisch ist mit der Verteilung im Fallbeispiel 2 (vgl. Abb. 7.24 und 7.48). Dieser Umstand impliziert, dass die grundlegende Darstellung der Toten in Weingarten bestimmt war von einer durch die ganze Gemeinschaft akzeptierten und gemeinsamen Vorstellung, die sich in der durchgehend konstanten Repräsentation der männlichen Bevölkerung im Habitus des Kriegers bzw. der Frauen in festlicher Kleidung wiederfindet.

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Trotz der offensichtlichen Unterschiede in den Beigabenkombinationen der zwei Fallbeispiele zeigt sich hier eine durch Tradition geprägte Bestattungssitte, in der Inhalte über Generationen weitergegeben wurden und ein relativ kohärentes Verständnis über die „korrekte“ Art der Beisetzung existierte, das alle in der Gemeinschaft bestehenden sozialen Gruppen miteinbezog, dabei aber von sozialen Basiskategorien der horizontalen Gesellschaftsstruktur und zum Teil auch von den ökonomischen Möglichkeiten der Hinterbliebenen beeinflusst war. Obwohl für Weingarten keine aussagekräftigen Studien zur Ernährung oder zu arbeitsbedingten Abnutzungserscheinungen am Skelettapparat vorliegen, kann auch für die hier bestatteten Individuen eine hauptsächliche Beschäftigung in der Landwirtschaft vorausgesetzt werden. Diese Annahme beruht auf dem Umstand, dass im Frühmittelalter die Landwirtschaft nicht annähernd so ertragreich war wie in späteren Epochen, was v.a. auf der bis ins 8. Jahrhundert praktizierten Zwei-Felder-Wirtschaft beruhte (Wurm 2001; Mitterauer 2003; Schreg 2006: 333–335). H. Wurm (2001) hat in seiner historischen Analyse früh- und hochmittelalterlicher Wirtschaft- und Ernährungsweise darauf hingewiesen, dass sowohl die wenigen schriftlichen Quellen als auch archäobotanische Untersuchungen und Isotopenanalysen zur merowingerzeitlichen Ernährung und Agrarkultur auf eine lokale Waldweide-Ackerbau-Gartenbauwirtschaft hinweisen, die der breiten Bevölkerung als Existenzgrundlage diente. Aufgrund dieser wenig ertragreichen und anfälligen Wirtschaftsweise mit einem erhöhten Risiko von Ernteausfällen sowie schneller ausgelaugten Böden musste mehr Fläche bewirtschaftet werden, um den Grundbedarf an Nahrung zu decken. Dies erforderte aber auch mehr Arbeitskräfte (Mitterauer 2003: 21). Innovationen in der landwirtschaftlichen Gerätetechnologie, etwa Verbesserungen der Pflugtechnik, erfolgten erst ab dem 8./9. Jahrhundert, während zuvor die ohnehin ungünstige Wirtschaftsweise noch zusätzlich durch die zur Verfügung stehenden Geräte erschwert wurde und so einen enormen Arbeitsaufwand bedeutete (Rösener 1992: 5). Hierdurch war gerade für die ländlichen Gebiete abseits der Herrschafts- und Handelszentren die aktive Einbindung des Großteils der Bevölkerung in die landwirtschaftlichen Aktivitäten eine Voraussetzung, um den Nahrungsbedarf der eigenen Gemeinschaft decken zu können (vgl. Kokkotidis 1995: 224; Theune und Cordes 2009: 40f., 50; Hausmair im Druck). Im Zuge ihrer Analyse der stabilen Strontiumisotope für die Weingartner Skelettserie hat J. Deppe (2011) auch Berechnungen der zeitgenössischen landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Weingartner Bestattungsgemeinschaft, auf Basis von Vergleichsliteratur zur Kalkulation historischer Anbauflächen (z.B. Irsigler 1991; Wurm 2001; Vohberger 2011) und unter Berücksichtigung der Weingartner Mikroökologie und Bodenverhältnisse, durchgeführt. Auf diese Weise hat sie für das 5. Jahrhundert eine mittlere Nutzfläche von 162.3 ha errechnet, die proportional zum Bevölkerungszuwachs auf 338.1 ha im 7. Jahrhundert anwuchs (Deppe 2011: Tab. 31). Solche Flächen erforderten zur erfolgreichen Bewirtschaftung die Partizipation aller Gemeinschaftsmitglieder103. Hinweise auf landwirtschaftliche Tätigkeiten oder damit verbundene Arbeitsschritte der Verarbeitung 103 Um sich hier die Größenverhältnisse besser vorstellen zu können, sei auf die Erhebung der österreichischen Agrarstruktur durch die Statistik Austria (2010) verwiesen. Die durchschnittliche Nutzfläche für landwirtschaftliche Betriebe im Vollerwerb betrug demzufolge im Jahr 2010 18.8 ha, für solche vorwiegend mit Ackerland 16.3 ha. Hierbei handelt es sich um Landwirte mit Zugriff auf modernste Agrartechnologie!

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landwirtschaftlicher Produkte und Herstellung bzw. Wartung der notwendigen Geräte fehlen in den Weingartner Gräbern jedoch gänzlich, sieht man von dem minimalen Vorkommen von Spinnwirteln oder Bohrern in nicht einmal 2.5% aller 813 Bestattungen ab. Mit der fehlenden Bezugnahme zu Alltagstätigkeiten und realen Beschäftigungsfeldern in den Bestattungen ergibt sich in der Konstruktion der Toten als Krieger bzw. als geschmückte Frauen eine weitere kontinuierliche Komponente des Gräberfeldes, die jedoch in Abhängigkeit zur chronologischen Stellung der Bestattungen mehr oder weniger von individuellen Aspekten geformt und so auch einem gewissen Wandel unterworfen war. In der Mikrotopografie der Artefakte in den Bestattungen sowie in der Gestaltung des Grabbaus ist für Weingarten eine bemerkenswerte Kontinuität zu beobachten, die sich offenbar über 250 Jahre hinweg kaum veränderte. Es fällt auf, dass unabhängig der chronologischen Stufe Beigaben immer sehr nahe am Körper der Toten platziert wurden, ungeachtet davon, ob es sich um die klassischerweise in Trageposition vorgefundenen Kleidungsbestandteile, Ess- und Trinkobjekte, Waffen oder Alltagsgegenstände handelte. Bei der Kleidung zeigte sich bei den am Gürtel getragenen Messern und Gürtelgehängen eine Tendenz zur linken Körperseite oder Körpermitte. Rechts getragene Gürtelgehänge traten so gut wie nie auf. Entsprechend chronologisch bedingter Modetrends lassen sich natürlich Unterschiede in der Lage der Kleidungsbestandteile nachvollziehen, v.a. im Fall der Fibeln, wo durch den Wechsel von der Vier-Fibel-Mode zur einzeln getragenen Scheibenfibel andere Körperregionen verstärkt auftraten. Waffen wiesen zwar grundsätzlich etwas mehr Spielraum bei der Positionierung auf, die rechte Lageseite der Spathen, die Äxte bei den Beinen und die Pfeilspitzen im Bein- und Beckenbereich waren aber ebenfalls konstant durch die gesamte Belegung des Gräberfeldes zu verfolgen. Es muss bei der Lage der Objekte aber immer bedacht werden, dass – sollten Artefakte entsprechend einer zweckmäßigen Position ins Grab gegeben bzw. an der Kleidung befestigt gewesen sein – auch das Verhältnis von Links- und Rechtshändern in der Gemeinschaft einen Einfluss auf eine dominante Lageseite gehabt haben könnte (vgl. Llaurens, Raymond und Faurie 2009). Die Einzelbestattung in gestreckter Rückenlage und SW-NO Ausrichtung kann trotz Vorbehalten wegen teilweiser mangelnder Dokumentation als durchwegs dominante Form der Grabanlage bezeichnet werden. Beisetzungen in Särgen oder auf kiesartigen Unterlagen in den Grabschächten stellen in beiden Samples nicht einmal ein Viertel der getesteten Gräber. Dieses Bild spricht für eine starke Normierung dieser Aspekte des Bestattungsrituals, welche als kontinuierliche und relativ unwandelbare Traditionen die Bestattungsgemeinschaft selbst über mehrere Generationen miteinander verband (vgl. Rebay-Salisbury 2012: 15). Die wenigen Mehrfachbestattungen beider Samples (Fallbeispiel 1, Ritualgruppe  0; Fallbeispiel 2, Ritualgruppe 5) sowie die verschwindend geringe Anzahl von Personen in a-typischer Skelettposition oder Orientierung (Fallbeispiel 2, Ritualgruppe 2A) stellen zwar interessante Ausnahmeerscheinungen dar, sind aber schwer zu deuten, da sie offensichtlich sehr unkonventionelle Arten der Beisetzung darstellten. Während bei den Mehrfachbestattungen in manchen Fällen von familiären Beziehungen oder dem gleichzeitigen Tod als Grund für die gemeinsame Bestattung ausgegangen werden kann, bleibt für die Sonderpositionen eine Erklärung weitestgehend offen. Eine detaillierte Dokumentation oder Angaben zum gesundheitlichen Zustand der Betroffenen hätten hier vielleicht

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weitergeholfen. Zu bemerken ist aber generell, dass alle diese Formen als Sonderfälle in Weingarten zu betrachten sind. Besonders aufgrund der starken Variabilität innerhalb der mehrfach genutzten Grabverbände in Hinblick auf die Art der Mehrfachbestattungen sowie Alters- und Geschlechtszusammensetzung sind diese Befunde eher auf sehr individuelle Entscheidungen der Hinterbliebenen zurückzuführen als auf eine kollektiv geteilte Vorstellung, welche die gemeinsame Beisetzung oder gesonderte Position im Grab erforderte.

7.4 Interpretationsmöglichkeiten der erfassten Muster in Weingarten 7.4.1 Bezug Toten- zu Lebensidentitäten Der Bezug zu Lebensidentitäten in Weingarten wurde sowohl in den älteren Phasen des Gräberfeldes als auch in den jüngeren besonders durch die Referenz zu horizontalen Basisstrukturen der Gesellschaft ausgedrückt, sodass der Genderaspekt in beiden Beispielen das einflussreichste Trennungsmoment in den Inventaren darstellt, während Alter innerhalb der Gendergrenzen auf Ebene der Subgruppen zu erkennen ist. Familiäre Beziehungen wurden hingegen nicht in Form ähnlicher Inventare oder Grabeinbauten kommuniziert, wie der Vergleich der DNAAnalysen (Gerstenberger 2002) mit den archäologischen Mustern gezeigt hat (vgl. Unterkapitel 7.3.1). Damit scheint diese horizontale Identität wenig Bedeutung bei der Bestattung gehabt zu haben und nur in wenigen Ausnahmefällen durch die gemeinsame Beisetzung von Personen in der gleichen Grablege ausgedrückt worden zu sein (z.B. Wg225A/B und Wg525A/B – Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 0); Wg315A/B und Wg518A/B – Fallbeispiel 2, Ritualgruppe 5). Die Erfassung vertikaler Sozialstrukturen erweist sich als schwierig. In beiden Fallbeispielen standen offenkundig quantitativ weniger gut ausgestattete Gräber deutlich umfangreicheren Inventaren gegenüber. Da in beiden Fällen Altersstufen in den unterschiedlich gut ausgestatteten Clustern zu finden sind, könnte hier eine Beziehung zwischen Grabausstattung und ökonomischen Möglichkeiten der Hinterbliebenen konstatiert werden. Es muss aber offen bleiben, ob die wirtschaftliche Situation äquivalent zu einer vertikalen Machtposition verstanden werden kann (vgl. Härke 1997: 145). Da auffallend starke Unterschiede in der Quantität der Ausstattung bei allen eng verwandten Personen im Gräberfeld beobachtet werden konnten, scheinen sich zumindest diese Differenzen nicht auf familiären Beziehungen zu begründen, was in sozialtheoretischer Sicht entweder für eine Gemeinschaft spricht, die wenig Wert auf die Kommunikation des sozialen Rangs im Bestattungsritual legte oder aber auf eine Gesellschaftsstruktur hinweiset, in der soziale Ränge weniger durch präjudizierte oder von Geburt an vorbestimmte waren, sondern Positionen im vertikalen Gesellschaftsgefüge grundsätzlich für jedermann im Rahmen der anderen sozial bedingenden Identitätsgrenzen – z.B. Gender und Alter – erreichbar waren. Für diese Perspektive bietet H. Steuers Konzept der „offenen Ranggesellschaft“ (Steuer 1984) ein gutes Erklärungsmodell für die gemachten Beobachtungen. Entsprechend diesem Modell muss höherer Rang im wirtschaftlichen Sinne auch nicht zwingend mit einer einflussreichen Machtposition innerhalb der Gemeinschaft verknüpft gewesen sein (vgl. Steuer 1979: Abb. 2). Des Weiteren ist in Hinblick auf hierarchische Strukturen zu bedenken, dass die vertikale Stellung einer Person v.a. auch durch das Lebensalter

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geprägt war (Stauch 2012: 154). D.h., wenn sich komplette Waffensätze nur in den Gräbern weniger erwachsener Männer finden, dann muss hier nicht nur über die vertikale Schichtung der männlichen Bevölkerung und das Verhältnis zur Waffenbeigabe nachgedacht werden, sondern auch darüber, dass eine Position, die diese Beigabe erlaubte, offenbar erst ab einer gewissen Phase im Leben einer Person erreicht werden konnte, sodass ein direkter Einfluss von (sozialem) Lebensalter bzw. -abschnitt zu verzeichnen ist und die horizontale Sozialstruktur die vertikale überlagerte und auch bedingte. Die Referenz zu Basiskategorien der horizontalen Gemeinschaftsstruktur blieb in der gesamten Belegungsdauer des Gräberfeldes relativ konstant, obwohl das Alter in den späteren Phasen etwas weniger deutlich in Erscheinung trat, die Geschlechterdichotomie dafür noch klarer als in den frühen Phasen. Die Diskrepanz zwischen den facettenreichen Inventaren des Fallbeispiels 1 und den zur Vereinheitlichung tendierenden Ausstattungen des Fallbeispiels 2 deuten auf einen Wandel in der Gemeinschaft hin. Die vielfältigeren Kombinationen in den Inventaren des Fallbeispiels 1 zeigen, dass man in den frühen Phasen des Gräberfeldes noch verstärkt versuchte, auf die individuelle Identität der Verstorbenen einzugehen bzw. eine deutlichere Abgrenzung des Einzelnen durch die spezifische Zusammensetzung des Beigabenensembles zu erreichen, sodass die Betonung der einzelnen Person im Rahmen der vordefinierten Gestaltungsmöglichkeiten klarer war als in den späteren Phasen. Gleichzeitig blieb aber der Rahmen der als angebracht erscheinenden Objekte relativ gleich, wie sich durch die ähnliche Verteilung in der ObjektKat1 in den beiden Samples zeigt (vgl. Abb. 7.24 und 7.48). Diese Entwicklung in den Inventaren impliziert sozial bedingte Veränderungen innerhalb der Gemeinschaft, wobei sich der Wandel nicht in der grundsätzlichen Vorstellung zur adäquaten Darstellung der Toten vollzog, da sich das Beigabenspektrum ja im Grunde nicht änderte und auch die Hauptthemen – Kriegerhabitus und festlich gewandete Frauen – konstant blieben, sondern auf Änderungen im sozialen Gefüge der Bestattungsgemeinschaft zurückzuführen sein könnte. Es ist anzunehmen, dass die Lokalgesellschaft im 5. und 6. Jahrhundert noch stärker im Prozess der Bildung einer gemeinsamen gelebten Gruppenidentität begriffen war. Da sich die Weingartner Gemeinschaft in der Mitte des 5. Jahrhunderts höchstwahrscheinlich aus unterschiedlichen Personenkreisen zu einem neuen Wirtschafts- und infolge auch Sozialverband zusammenschloss (Theune und Cordes 2009: 31f.; vgl. ebenso Kokkotidis 1999: 160), waren die Positionen der einzelnen Gemeinschaftsmitglieder noch nicht klar definiert und ein ausgewogenes Miteinander musste erst geschaffen werden. Die neu gegründete Gemeinschaft dürfte aber bereits ähnliche Ansichten bezüglich der grundlegenden Aspekte der Totenidentität und so auch vermutlich des Jenseits geteilt haben, wofür auch das gemeinsame Auftreten von Personen unterschiedlicher Herkunft in denselben Inventar- und Ritualgruppen von Beginn an spricht. Das Zusammengehörigkeitsgefühl im täglichen Leben und das Selbstverständnis als soziale Gruppe musste aber erst geschaffen und gefestigt werden, sodass die individuellen Aspekte in den Gräbern der frühen Phase als Ausdruck eines noch nicht abgeschlossenen Gruppenbildungsprozesses verstanden werden können, in dem das Bestattungsritual vermutlich noch eine wesentliche Rolle bei der Verhandlung sozialer Positionen in der Gemeinschaft spielte. Diese Notwendigkeit scheint bei fortschreitender Stabilisierung des lokalen Sozialgefüges

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immer mehr in den Hintergrund gerückt sein, wodurch sich der Fokus verstärkt auf den Ausdruck der idealisierten Totenidentität und der gemeinsam geteilten Jenseitsvorstellungen verschob (vgl. hierzu auch die Ergebnisse bei Döhrer 2011: 352f.). Zum einen ist dieser Prozess in den klareren Clusterergebnissen des zweiten Fallbeispiels nachzuvollziehen, die statistisch aufgrund der größeren Ähnlichkeit der Inventare und ergo einer Reduktion an individuellen Kombinationen zustande kamen. Zum anderen zeigt die im Vergleich zum ersten Sample um über 10.0% erhöhte Frequenz der in geschlechtsspezifischer Weise beigesetzten Personen einen deutlichen Trend zur genderspezifischen Beisetzung und folglich zur idealtypischen Darstellung der Toten im Grab. Hinzu kommt, dass in den jüngeren Bestattungen Altersrestriktionen weniger streng wurden, sodass z.B. auch junge Männer mit Spatha und Schild bestattet werden konnten, während diese Kombination in den älteren Bestattungen Männern fortgeschrittenen Alters vorbehalten war (vgl. Inventargruppe 2C und 2D (Fallbeispiel 2) mit Inventargruppe 1B (Fallbeispiel 2)). Auch bei den Frauen sind im Fallbeispiel 2 die Alterstendenzen weniger stark ausgeprägt, was sich etwa in der Gegenüberstellung der spezifischen Altersverteilung der quantitativ und qualitativ etwa gleichwertigen InventarSubgruppen 3A (Fallbeispiel 1) und 1A1 (Fallbeispiel 2) erkennen lässt. Die Nivellierung der sozial bedingten Identitätsaspekte der Totendarstellung spiegelt eine Verschiebung des Fokus weg von personenbezogenen Identitäten, hin zu einem kollektiven Idealbild wider. Da eine Egalisierung der Weingartner Gesellschaft im 7. Jahrhundert aber aus historischer Perspektive auszuschließen ist (vgl. Boockmann 2007: 27), kann sich der Trend zur Uniformierung nur auf eine fortschreitende Stabilisierung sozialer Verhältnisse beziehen, in denen die Repräsentation der gesellschaftlichen Struktur zur Festigung der sozialen Position bei der Bestattung weniger relevant wurde (vgl. Parker Pearson1982; 1984), da sich Verhältnisse ja bereits eingependelt hatten. Dieser Uniformierungsprozess, der die Betonung einer nicht lebensnahen Identität der Toten noch einmal verstärkte und nahezu den gesamten Sozialverband mit einschloss, impliziert, dass die grundlegenden Sujets der Totenidentität einer gemeinsamen Vorstellung der Gemeinschaft entsprangen, welche in den späten Phasen noch stärker durch formalisierte Handlungen materialisiert wurde, sodass eine Inszenierung der Bestattung nicht mehr vorrangig zur Abgrenzung und Hervorhebung des Verstorbenen und der Unterstreichung seiner sozialen Position diente, sondern der Bestärkung und Konsolidierung einer gemeinsamen Ontologie, die durch das performative und vordefinierte Bestattungsritual bei jedem Todesfall aufs Neue bekräftigt wurde und so die Gemeinschaft noch stärker miteinander verband (vgl. Jones 1997: 13; Lucy 2005: 101). Auffallend bleibt auch in Weingarten das von den offenbar sozial bedingten Veränderungen in der Grabausstattung unabhängige, fast gänzliche Fehlen von Objekten, die Bezüge zu Alltagstätigkeiten oder der Lebensrealität der Gemeinschaft herstellen würden. Die auch für Weingarten anzunehmende Einbindung der Bevölkerung in landwirtschaftliche Arbeiten, welche die tägliche Routine bestimmten, fand keine Resonanz in der Darstellung der Verstorbenen. Auch wenn aufgrund der mangelnden pathologischen Untersuchungen keine statistisch signifikanten Aussagen zur Beziehung von Gesundheitszustand und Ausstattung gemacht werden können, deuten die wenigen vorhandenen Einblicke in Todesumstände an, dass zumindest die Darstellung der Männer als Krieger sowohl für tatsächlich in gewaltsame Konflikte involvierte Personen

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(Wg384 – Mann mit tödlicher Hiebverletzung am Kopf ) akzeptiert war, als auch für Individuen, die ganz offensichtlich nicht in der körperlichen Verfassung waren aktiv am gemeinschaftlichen Alltag, geschweige denn an einem Kampf teilzunehmen (Bestattung des waffenführenden Jugendlichen Wg380, der an Krebs verstarb). So kann für Weingarten resümiert werden, dass Alter und Geschlecht als grundlegende Basiskategorien horizontaler Gesellschaftsstruktur durchgehend Einfluss auf die Gestaltung der Totenidentität hatten, was zeigt, dass diese Parameter unabhängig von der Intensität des Zusammengehörigkeitsgefühls der Lokalgesellschaft die relevanten Faktoren in der Strukturierung des sozialen Gefüges blieben und vermutlich auch in der Vorstellung der Hinterbliebenen im Jenseits relevant waren. Ein verstärkter Einfluss der zeitgenössischen Verhältnisse in der Gemeinschaft lässt sich durch einen erhöhten Trend zu individualisierten Inventaren in den frühen Phasen des Gräberfeldes erkennen, was für einen noch nicht abgeschlossenen Gruppenformierungsprozess der Gemeinschaft in Weingarten spricht, während in der späteren Phase verstärkt die idealisierte Darstellung einer nur wenig lebensnahen Totenidentität in den Vordergrund rückte. Das grundsätzlich gleichbleibende Motiv bei der Darstellung der Männer in Waffen und der Frauen in Schmuck weist diesen Aspekt des Bestattungsrituals gemeinsam mit der über einen langen Zeitraum gleichbleibenden Sitte der Grabgestaltung und Anordnung der Artefakte im Grab, die keine Korrelationen zu Parametern des sozialen Gefüges aufweisen, als Teile einer traditionell verankerten und durch die ganze Gemeinschaft geteilten Vorstellung über die „korrekte“ Art der Beisetzung aus (vgl. Rebay-Salisbury 2012: 15), die durch den hier nachgewiesenen mangelhaften Bezug zur Lebensrealität auf einer jenseitsgerichteten Ontologie basiert haben dürfte.

7.4.2 Jenseitsmodelle Aspekte des Weingartner Bestattungsrituals, welche sich als Resultate retrospektiver Folgeweltkonzepte (nach Enninger und Schwens 1989; Härke 2003) deuten lassen würden, können nicht erkannt werden. Zwar war in den frühen Bestattungen (Fallbeispiel 1) durch die facettenreichen Inventare eine verstärkte Bezugnahme auf individuelle Attribute der Toten evident, die mitgegebenen Objekte stammen aber alle aus einem stark regulierten und vordefinierten Beigabenspektrum, sodass trotz individueller Ausstattungskombinationen keine metaphorischen Bezüge zur spezifischen Biografie einzelner Bestatteter hergestellt oder besondere Eigenschaften einzelner Verstorbener unterstrichen wurden. Im Gegenteil – die grundsätzlich vermittelte Totenidentität entsprach dem der gesamten Gemeinschaft zugrundeliegenden Sujet, welches entsprechend der horizontalen Basiskategorien unterschiedliche Ausprägungen hatte und bedingt auch durch vertikale Strukturen beeinflusst war. Auch die personalisierten Schmuckstücke, welche im Fallbeispiel 1 in einige wenige Frauengräber mitgegeben wurden (z.B. Wg179, Wg272, Wg511), können nicht als Hinweise auf bestimmte biografische Ereignisse gedeutet werden, da alle diese Objekte dem allgemeinen Standardrepertoire entsprachen. Dieser Umstand macht es auch unwahrscheinlich, dass Gegenstände zum Zweck des gezielten Vergessens des Verstorbenen ins Grab gelegt wurden. Gerade das über Generationen konstante Grundthema in der Totendarstellung sowie die relativ einheitliche Gestaltung der Gräber in Hinblick

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auf Grabbau und Beigabenanordnung deuten auf ein repetitives Muster innerhalb der Bestattungsgemeinschaft hin, welche durch gemeinsame Praktiken und stetig wiederholte Motive in der Konstruktion der Totenidentität ihre gemeinsamen Vorstellungen bestärkte und so eine Festigung der eigenen Ontologie und damit auch konstruierten Erinnerung an die Toten förderte. Zwar evozierte die Schaffung einer idealisierten Totenidentität automatisch das Vergessen persönlicher Eigenschaften des Toten (Jones 2003: 67), dieses Vergessen entsprang aber einer teilweise gegenwarts-, besonders aber zukunftsorientierten Konstruktion der Totenidentität (vgl. Williams 2006: 2, 172), sodass eine retrospektive Konnotation im Bestattungsritual nicht nachvollzogen werden kann. In beiden Samples des Gräberfeldes wurden Fälle dokumentiert, in denen die Holzschäfte von Pfeilen eindeutig abgeschnitten und somit intentional fragmentiert ins Grab gegeben worden waren104. Diese Fragmentationen sind aber nicht im Sinne einer demonstrativen Zerstörung von Wertgegenständen zur Repräsentation wirtschaftlicher Macht zu werten, da in denselben Gräbern auch andere Objekte vorhanden waren, die keine Spuren intentionaler Destruktion aufwiesen. Härkes „Potlatch“-Motiv (Härke 2003: 111f.) kann daher ausgeschlossen werden. Ein Unterschied in der Beigabenkonnotation lässt sich anhand der Diskrepanz zwischen facettenreichen Kombinationen des Fallbeispiels 1 und den eher zur Vereinheitlichung neigenden Ausstattungen des zweiten Samples postulieren. Die Individualisierungstendenzen in den älteren Bestattungen erscheinen zwar nicht als vorrangig instrumentalisierte Demonstration sozialen Ranges, aber doch als Versuch der Festigung sozialer Positionen und verleihen so den frühen Inventaren eine inspektive Facette, welche die zur Uniformierung tendierenden Gräber der späteren Phasen durch die Aufgabe individueller Aspekte zu Gunsten eines ebenmäßigeren Idealbilds der Totenidentität nicht mehr so stark erkennen lassen. Durch die Präsenz sozialer Basiskategorien in allen Weingartner Gräbern muss aber auch den Inventaren des zweiten Samples ein gewisser Bezug zu aktuellen Sozialverhältnissen bzw. gegenwartsbezogenen Identitätskategorien attestiert werden. Das während der gesamten Belegungsdauer konstant bleibende Ideal der männlichen Individuen im Habitus des Kriegers und der Frauen in festlicher Gewandung steht hingegen in deutlichem Gegensatz zur Lebensrealität der Gemeinschaft und verweist auf eine Totengemeinschaft, die zwar in ihrer Grundstrukturierung der Lebendbevölkerung entsprach, sich aber in ihrem Erscheinungsbild deutlich von den Lebenden und der eigenen Vergangenheit der Verstorbenen abhob, sodass hier von einer genuin zukunftsorientierten Komponente der Totenidentität ausgegangen werden kann (Enninger und Schwens 1989: Dia. 1). Die Beigabe von Speisen und Gefäßen war in beiden Samples stark reguliert, was sich durch die einheitliche Positionierung der Kategorie Essen/Trinken zu Füßen der Toten und immer in direktem Kontakt mit dem Körper widerspiegelt. Allerdings zeigen sich in der Zusammensetzung der Kategorie im Allgemeinen sowie des Ess- und Trinkzubehörs im Speziellen, auffallende Diskrepanzen zwischen 104 Fallbeispiel 1: Wg121, Wg189, Wg342, Wg419; Fallbeispiel 2: Wg142, Wg298, Wg744. Der Grund für die abgeschnittenen Pfeile ist schwierig zu bestimmen, denn als platzbedingte Notwendigkeit können die gekürzten Schäfte nicht interpretiert werden, da in allen betroffenen Bestattungen genügend Raum für komplette Pfeile gewesen wäre -vgl. hierzu die Grabzeichnungen der entsprechenden Gräber in Roth und Theune 1995. Welche symbolische Bedeutung hinter dieser Praxis stand, muss also offen bleiben.

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den Fallbeispielen. Während im ersten Sample das Verhältnis von Gefäßen zu Speisen ca. 2:1 ausmacht, beläuft es sich im zweiten Fallbeispiel genau umgekehrt, nämlich auf 1:2. In den älteren Bestattungen (Fallbeispiel 1) fand sich eine große Variationsbreite an Ess- und Trinkzubehör – Löffel, Becher, manche davon aus Glas, (Buntmetall)schalen, Schüsseln, Krüge und Töpfe –, wobei Objekte zur direkten Nahrungsaufnahme ein Drittel des Gefäßspektrums ausmachten. Im Fallbeispiel 2 wurden fast ausschließlich Keramiktöpfe mitgegeben. Die qualitativ hochwertigeren Gefäße der älteren Bestattungen und der darin enthaltene hohe Anteil an direkten Nahrungsaufnahmeobjekten weist Essen/Trinken in dieser Phase stärker als repräsentative Kategorie aus und könnte auch der symbolischen Einbindung der Verstorbenen in das Totenmahl gedient haben. Eine solche Deutung lässt sich auch gut mit der ebenfalls inspektiv konnotierten Individualisierung der Inventare in Einklang bringen und weist Essen/Trinken in den frühen Gräbern als eher gegenwartsbezogene Komponente aus. Die einfachen Töpfe des zweiten Fallbeispiels stellen hingegen den Vorratscharakter dieser Objektgruppe in den Vordergrund und waren bei weitem nicht mehr so repräsentativ wie etwa die gläsernen Becher in den frühen Bestattungen. Es scheint, dass in der späteren Phase des Gräberfelds eine Bedeutungsverschiebung in dieser Kategorie erfolgte, die sich nun stärker auf die Verpflegung der Verstorbenen in der Folgewelt konzentrierte. Dadurch wurde eine prospektive Prägung der Kategorie Essen/ Trinken als Versorgung der Toten im Jenseits (vgl. Härke 2003: 109–111) generiert. Gleichzeitig weist in beiden Phasen die nahe Lage der Gefäße und Speisen an den Toten Essen/Trinken als eng mit den Verstorbenen verbundene Kategorie aus. Da die Beilegung an den Füßen kontinuierlich in allen Phasen durchgeführt wurde, ist in Anbetracht der Konnotationsverschiebung in der Kategorie Essen/Trinken selbst, auch ein Bedeutungswandel der Lage anzunehmen, sodass in den älteren Gräbern die Nähe zum Körper etwa die symbolische Einbindung des Verstorbenen in die Totenfeier ausdrückt haben könnte, indem Utensilien des Totenmahls eine situationsbezogene materielle Verbindung zwischen Trauergemeinde und Verstorbenen herstellten, während in der späteren Phase die Nähe zum Körper möglicherweise die leichte Verfügbarkeit der Objekte für den Toten im Jenseits darstellen sollte und prospektiv konnotiert war. Wie schon in den anderen Fallstudien ist die Beigabe apotropäischer Gegenstände in den Gräbern junger Frauen und Kinder auch in Weingarten deutlich erkennbar, unabhängig von der zeitlichen Stellung. Da diese Gegenstände immer direkt am Körper der Verstorbenen getragen wurden, dürfte ein anzunehmender Schutzmechanismus oder das Einwirken auf das Schicksal der Toten als positive, personengerichtete Symbolik gedeutet werden, die sich auf die künftige Rolle der Verstorbenen bezog. Die Einzelfälle der beiden Goldblattkreuze im Grab der Frau Wg615 waren hingegen aufgelegt und scheinen einen sehr deutlichen repräsentativen Charakter gehabt zu haben. Dieser könnte theoretisch auch der Zurschaustellung der christlichen Konfession der Toten im Rahmen der Bestattung gedient haben. Da aber die Gräber der späten Phase inspektive Attribute eher missen lassen, dürfte die symbolische Bezugnahme auf den christlichen Glauben auch auf die Existenz der Frau im Jenseits gerichtet gewesen sein, sodass sich der genuin prospektiv orientierte Charakter der in diesem Fall eindeutig christlichen Folgewelt erkennen lässt (vgl. Tarlow 2010: 33f.). Auch die Beobachtung, dass in anderen frühmittelalterlichen Gräberfeldern christliche Objekte bei der Wiederöffnung von Gräbern in der Bestattung belassen wurden, deutet darauf

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hin, dass die Goldblattkreuze eher auf den Toten und seine Repräsentation im Jenseits gerichtet waren, als auf die Zurschaustellung der Konfession im Rahmen des Bestattungsrituals (vgl. Koch 1973). Dass apotropäische Gegenstände vorwiegend in Gräbern junger Frauen und Mädchen auftraten, ist ein in allen Fallstudien zu beobachtendes Phänomen. Offenbar benötigte diese Gruppe von Verstorbenen solche Zeichen stärker als etwa ältere Frauen und Männer. Welche spezifischen Vorstellungen oder Ideen sich hinter einer solch differenzierten Sitte befanden, ist schwer einzugrenzen. Angedacht worden sind in Bezug auf diverse Anhänger immer wieder magische Funktionen im Bereich der Fruchtbarkeit oder Heilung von Krankheiten, aber auch ein religiöser Charakter (Dübner-Manthey 1987: 45–72). Das Zutreffen ersterer Deutung erscheint zumindest als realistische Möglichkeit, da eine solche Konnotation auch erklären würde, warum Männer und Frauen, die in einem fortgeschrittenen Alter verstarben, dieser Gegenstände nicht bedurften. Damit verweist diese Beigabe aber auch auf ein noch im Jenseits bestehendes Bedürfnis für eine positive Versorgung der Toten. Summarisch können also für Weingarten sowohl Einflüsse gegenwartsbezogener Aspekte als auch zukunftsgerichteter Motive nachvollzogen werden, wobei eine Verschiebung in der Balance dieser Konnotationen weg von inspektiven hin zu prospektiven Aspekten im Laufe der Zeit erkannt werden kann, was sich in guten Einklang mit den weiter oben postulierten Gruppenbildungsprozessen innerhalb der Weingartner Gemeinschaft bringen lässt. Offenbar war in sozial stabileren Zeiten (Fallbeispiel 2) eine stärkere Fokussierung auf die ontologischen Aspekte im Bestattungsritual gegeben, während in Zeiten sozialer Wandlungsprozesse (Fallbeispiel 1) aktuelle Umstände stärker auf das Bestattungsritual einwirkten und so eine inspektive Färbung einzelner Aspekte erfolgte. Dass aber besonders die zukunftsorientierten Aspekte, wie apotropäische Beigaben oder grundlegende Sujets der Totendarstellung, die kontinuierlichen Aspekte im Weingartner Bestattungsbrauchtum darstellen, weist diese prospektiven Komponenten als verbindende, konstante Gemeinschaftsthemen aus, die von den Dynamiken im sich verändernden Sozialgefüge relativ unbeeinflusst blieben. Dieser Umstand indiziert, dass die zukunftsorientierten Komponenten auf einer gemeinsamen Vorstellung der Gemeinschaft zur Metaphysik beruhten und eine Referenz zum Jenseits darstellten, was auf eine Folgeweltkonstruktion im Sinne einer tatsächlichen bzw. prospektiven Folgewelt hindeutet (vgl. Abb. 2.1; Enninger und Schwens 1989: Dia. 1).

7.4.3 Konzepte von „gutem“ und „schlechtem“ Tod Aufgrund der mangelnden pathologischen Untersuchungen in Weingarten kann nicht gesagt werden, ob bestimmte Modi des Bestattungsrituals bedingt waren durch Vorstellungen von der „richtigen“ oder „unkorrekten“ Art zu Sterben bzw. Konzepten eines „guten“ oder „schlechten“ Todes (Hasenfratz 2009: 17– 33; Walter 2003). Die wenigen auffällig andersartig bestatteten Personen im Gräberfeld, also die Mehrfachbestattungen der Ritualgruppen 0 (Fallbeispiel 1) und 5 (Fallbeispiel 2) bzw. die in ungewöhnlicher Skelettposition beigesetzten Individuen der Subgruppe 2A (Fallbeispiel 2), wiesen selbst untereinander so viel Diversität auf, dass es unwahrscheinlich ist, dass ihnen ein kohärentes Motiv zugrunde lag.

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Bei den vermutlichen Familienbestattungen in zeitversetzt mehrfach genutzten Gräbern (z.B. Wg225A/B und Wg525A/B (Fallbeispiel 1/Ritualgruppe 0); Wg315A/B und Wg518A/B (Fallbeispiel 2, Ritualgruppe 5)) kann es sich nur um sehr persönliche Entscheidungen der Hinterbliebenen gehandelt haben, die nicht durch pan-gemeinschaftliche Konzepte gestützt waren, da sonst dieser Typus von Bestattungen viel häufiger hätte auftreten müssen. Schwieriger ist die Deutung von Doppelbestattungen. Zwar kann hier der zeitgleiche Tod zumindest als ein Motiv für die gemeinsame Bestattung angeführt werden, fraglich bleibt trotzdem, ob solche Todesumstände in der Regel zur gemeinsamen Beisetzung führten, denn mit nur drei Fällen von echten Doppelbestattungen ist die Frequenz dieses Grabtyps sehr niedrig. Außerdem scheinen in den zwei gut dokumentierten Doppelbestattungen Wg441/442 und Wg626/627 jeweils sehr unterschiedliche persönliche Beziehungen bestanden zu haben. In ersterer weist die Hände haltende Position des jungen Mannes und der gleichaltrigen Frau auf eine möglicherweise intime Beziehung der beiden hin, während bei selber Alters- und Geschlechtskonstellation der Toten in Wg626/627 durch die Beigabe von Saxen eine eindeutige Kriegerkomponente vorliegt, die über einen gewaltsamen Tod der beiden jungen Erwachsenen spekulieren lässt. In den Studien Th. G. Schneiders (2008) und H. Steuers (2008) wurde in Bezug auf Doppel- bzw. gleichzeitige Mehrfachbestattungen mit Waffen in anderen Gräberfeldern mehrfach auf eine erhöhte Frequenz tödlicher Verletzungen der Bestatteten hingewiesen und die gemeinsame Beisetzung als Resultat des frühmittelalterlichen Fehdewesens oder gemeinsam im Kampf gefallener Kriegergruppen interpretiert. Th. Schneider (2008. 13f.) hat in diesem Zusammenhang Frauen mit Waffenausrüstungen in Berufung auf antike schriftliche Quellen als Kriegerinnen gedeutet, die im Leben männliche Rollen eingenommen hatten. Für die Doppelbestattung Wg626/627 kann die Todesursache nicht ermittelt werden. Die Waffenattribute, die auch der Frau zugestanden wurden, sowie der gleichzeitige Tod der beiden lassen aber an eine gemeinsame gewaltsame Todesursache denken. Möglicherweise waren beide Individuen im Zuge irregulärer gewaltsamer Auseinandersetzungen, wie etwa einer Fehde (vgl. Steuer 2008), zu Handlungen gezwungen, die nicht ihren regulären Alltagstätigkeiten entsprachen, sie aber das Leben kosteten, sodass eine gemeinsame Beisetzung und Darstellung – als wohlgemerkt nur schlicht ausgestattete Krieger – als Referenz zu einem tragischen und unzeitmäßigen Tod verstanden werden könnte. Die Repräsentation der jungen Frau als Kriegerin muss daher nicht zwangsweise eine generell männliche Genderrolle im Leben der Verstorbenen implizieren, sondern könnte aus ungewöhnlichen Todesumständen resultieren, die es als angebracht erschienen ließen sie entgegen der genderstereotypischen Weise beizusetzen. Diese Hypothese bleibt bei den zur Verfügung stehenden Daten jedoch hoch spekulativ. Da von anthropologischer Seite keine Angaben vorliegen, die einen gewaltsamen Tod der beiden unterstützen würden, und auch nicht bekannt ist, wie viele andere Personen in Weingarten im Zuge interpersonaler Konflikte verstarben, kann nicht seriös postuliert werden, dass der gleichzeitige gewaltsame Tod grundsätzlich Anlass für eine gemeinsame Bestattung war bzw. gewaltsame Todesumstände als besonders problematisch empfunden wurden. Die Beisetzung des einzigen nachweislich durch Gewalt ums Leben gekommenen Individuums Wg384 in regulärer Weise widerspricht eher einer Hypothese, der zufolge gewaltsame Todesumstände grundsätzlich besonderer Behandlung bedurften.

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Kapitel 8

Todeskonzepte und Bestattungsritual in drei frühmittelalterlichen Gemeinschaften – ein Vergleich

Die Analyse der drei Bestattungsplätze von Bad Mingolsheim, Horb-Altheim und Weingarten zeichnet ein facettenreiches Bild des jeweiligen lokalen Bestattungsbrauchtums, in welchem sich Einflüsse zeitgenössischer sozialer Umstände und Todeskonzepte überlagerten. Die Ergebnisse der einzelnen Fallstudien bedürfen aber einer Gegenüberstellung miteinander und einer Einbettung in den Kontext der frühmittelalterlichen Alamannia, um die historische Bedeutung der erkannten Muster diskutieren zu können. Auf den folgenden Seiten werden zunächst die Fallstudien miteinander verglichen und Ähnlichkeiten und Unterschiede der drei Bestattungsgemeinschaften herausgearbeitet. Anschließend wird eine Synthese der Untersuchung mit der historischen Entwicklung der Alamannia vorgestellt und abschließende Gedanken zur Studie formuliert.

8.1 Die Toten und die Lebenden in Bad Mingolsheim, HorbAltheim und Weingarten Durch die statistische Auswertung verschiedener Aspekte des Bestattungsrituals in Bad Mingolsheim, Horb-Altheim und Weingarten und deren Verknüpfung mit anthropologischen Analysen, haben sich für alle drei Fallstudien Verbindungen zu den Jenseitsmodellen von W. Enninger und C. Schwens (1989) bzw. H. Härke (2003) herstellen lassen. Dabei haben sich sowohl Aspekte identifizieren lassen, die in allen drei Gemeinschaften relativ ähnlich gewesen zu sein scheinen, wie die starke Beeinflussung einer prospektiv konstruierten Totenidentität durch horizontale Basisstrukturen der Lebendgesellschaft, als auch Muster, die unterschiedlich starke Einflüsse, v.a. aktueller sozialer Gegebenheiten in den jeweiligen Bestattungsgemeinschaften, nahe legen.

8.1.1 Sozialstruktur, Alltagsrealität und Totenidentitäten Die Betonung sozialer Basiskategorien, insbesondere der horizontalen Gesellschaftsstrukturen, konnte in allen Gräberfeldern klar nachgewiesen werden. Allerdings zeigten Art und Weise der Referenzierung dieser Identitätsfacetten unterschiedliche Strukturen und Intensität. Während die Konstruktion von Geschlechtskategorien in allen drei Gemeinschaften konsistent über spezifische Objekte, v.a. Waffen und Schmuck, erfolgte und dabei unabhängig von der zeitlichen Stellung der Bestattungen immer im Rahmen eines grundlegenden Sujets – Männer in Waffen und Frauen in geschmückter Kleidung – bestehen

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blieb, zeigten sich Einflüsse anderer horizontaler und teilweise damit verbundener vertikaler Sozialstrukturen in unterschiedlicher Weise und waren auch Schwankungen innerhalb der Gemeinschaften unterworfen. Das Sterbealter wurde über Umfang der Inventare sowie Ein- oder Ausschluss bestimmter Altersgruppen von bestimmten Objektkategorien oder der Grabgestaltung ausgedrückt. So fanden sich etwa Knaben in Bad Mingolsheim in den quantitativ hochwertigsten Ausstattungsgruppen mit mehr Aufwand im Grabbau, während bei vielen erwachsenen Männern weniger Aufwand bei der Anlage des Grabs betrieben wurde. In Horb-Altheim wurden Kinder nie mit Waffen bestattet, in Bad Mingolsheim und Weingarten hingegen schon, allerdings nur mit bestimmten Waffentypen, wie Pfeilen, Äxten und Saxen. In den frühen Bestattungen von Weingarten waren volle Waffenausstattungen ausschließlich in Gräbern spätadulter oder noch älterer Männer anzutreffen, während sie in den jüngeren Phasen in allen Erwachsenenaltersstufen vorkamen. Auch junge Frauen und Kinder setzten sich in den frühen Phasen deutlich durch elaboriertere Inventare und die Beigabe von Gegenständen apotropäischen Charakters von älteren Frauen ab, die in der Regel keine Amulette mitbekamen, dafür aber häufiger Messer und unspezifisches Kleingerät. Generell scheint in den späteren Phasen in Weingarten Alter ein weniger einflussreicher Faktor gewesen zu sein, was sich durch geringere Unterschiede in den Inventaren und dem Rückgang offenkundiger Alterstendenzen in den Clustern zeigte. In den beiden anderen Gräberfeldern waren – wie in den frühen Phasen in Weingarten – vom Alter der weiblichen Verstorbenen abhängige Unterschiede in der Ausstattung erkennbar. So fanden sich besonders Frauen frühadulten Alters, in Bad Mingolsheim ebenso ein signifikant hoher Anteil an Kindern, in den Clustern mit den umfangreichsten Ausstattungen weiblicher Konnotation, die zusätzlich durch das Auftreten von Amuletten charakterisiert waren. In Bad Mingolsheim waren Kinder kein einziges Mal in Mehrfachbestattungen zu finden. Die Zusammensetzung von Alter und Geschlecht in den einzelnen Grabverbänden deutet auf familiär bedingte Gründe dieser Sitte hin, die aber ausschließlich Erwachsenen vorbehalten war. In Weingarten zeigten sich die Konstitutionsgrundlagen für Mehrfachbestattungen viel breitgefächerter, wobei Kinder mit Erwachsenen oder Erwachsene mit Erwachsenen in unterschiedlichen Geschlechtskonstellationen sowohl in zeitversetzten Bestattungen als auch in zeitgleichen Doppelbestattungen vorlagen. Die Beweggründe für die Beisetzung mehrerer Verstorbener in nur einem Grabschacht scheinen hier äußerst unterschiedliche gewesen zu sein, sodass neben familiären Beziehungen auch gemeinsame Todesumstände identifiziert werden konnten, in manchen Fällen eine Deutung aber entfallen musste. In Horb-Altheim deuten Korrelationen von unterschiedlicher Grabarchitektur und epigenetischen Merkmalen der Skelette auf familiäre Traditionen als Motiv für die Differenzen in den Ritualdaten bzw. dem Grabbau hin. Im Gegensatz dazu hatten in Weingarten verwandtschaftliche Verbindungen keinen Einfluss auf Gestaltung und Ausstattung der Gräber, wie der Vergleich mit den DNA-Analysen zeigte, sodass hier unterschiedliche Relevanz familiärer Identitäten im Bestattungsritual der verschiedenen Gemeinschaften nachvollzogen werden konnte. Die durch Isotopenanalysen ermittelte fremde Herkunft einiger Bestatteter in Weingarten zeigte keine Trennung dieser Personen vom Rest der Bestattungsgemeinschaft, sodass Provenienz nicht als

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ausschlaggebender Faktor für die Gestaltung der Bestattung ermittelt werden konnte105. Durch bestimmte Konstellationen von Inventarquantität und Sterbealter scheinen auch hierarchische Strukturen indirekt in den Gräbern zum Ausdruck gebracht worden zu sein, was sich durch unterschiedlichen Beigabenumfang innerhalb derselben Altersstufen erkennen lässt. Häufig war auch zu beobachten, dass sich horizontale und vertikale Strukturen überlagerten, wie etwa am Beispiel der ausschließlich älteren Männer mit voller Waffenausrüstung in den frühen Weingartner Gräbern klar ersichtlich wurde. Diese setzten sich einerseits von ihren Altersgenossen ohne kompletten Waffensatz ab, andererseits war durch die Exklusion jüngerer Altersstufen diese dargestellte Identität auch an eine bereits fortgeschrittene Phase im Lebensverlauf geknüpft. Für alle Fallstudien ließen sich in Hinblick auf die Gesellschaftsstruktur der Bestattungsgmeinschaften Tendenzen beobachten, die sich mit dem grundlegenden Schema von H. Steuers Modell der „offenen Ranggesellschaft“ verbinden lassen, z.B. keine präjudizierten oder von Geburt an definierten Rangstufen; durchlässige soziale Schichtung, etc. (vgl. Steuer 1984). Die Relevanz des Sterbealters scheint dabei überall beachtlich gewesen zu sein (vgl. hierzu auch Stauch 2012). Zweifelsohne entstammten alle diese sozialen Kategorien der Strukturierung und Rollenverteilung in der Lebendgesellschaft und können als gegenwartsbezogene Aspekte des Bestattungsrituals verstanden werden. Allerdings implizieren die Unterschiede im Ausdruck von familien- und alters- bzw. hierarchiebezogenen Identitäten zwischen den Fallstudien sowie der Wandel in der Betonung mancher sozialer Identitäten im lang benutzten Gräberfeld von Weingarten einerseits und die relativ konsistente und auch längerfristig gleichbleibende Konstruktion der Geschlechterdichotomie in allen Gräberfeldern andererseits, dass diese sozialen Kategorien in unterschiedlicher Beziehung zu jenseitsgerichteten Ontologien der Gemeinschaften bzw. zur Folgeweltkonstruktion standen. Da besonders in Weingarten und auch Horb-Altheim zeitgenössische Spannungen im sozialen Gefüge als Faktor für manche Unterschiede innerhalb, aber auch zwischen den Gemeinschaften herausgearbeitet werden konnten, scheint es gerechtfertigt zu postulieren, dass jene gegenwartsbezogenen Identitätskategorien, die in der gesamten Studie ein hohes Maß an Variabilität aufwiesen – also Alter und damit in Verbindung stehende vertikale Rollen sowie familiäre Verbindungen –, verstärkt auf den Einfluss und die Interessen der Lebendgemeinschaft zurückzuführen waren und sich nur bedingt auf jenseitsgerichtete Ontologien bezogen, während das Geschlecht zwar auf inspektiven Parametern beruhte, aber fest eingebunden war in das Grundmotiv der Darstellung von Männern im Kriegerhabitus und Frauen im Festtagsgewand – ein Motiv, das in allen drei Gemeinschaften trotz variierender Attribute in der Bestattungspraxis, also Differenzen in den Ritualdaten, den erweiterten Objektkategorien und in der Kategorienverteilung im generellen Fundspektrum, in konsistenter Weise reproduziert wurde und über den gesamten Untersuchungszeitraum hin gleich blieb. Dies lässt sich besonders gut am langfristig genutzten Bestattungsplatz von 105 Alle diese Beobachtungen beruhen selbstredend auf der hier verwendeten Methode und Kategorisierung der Objekte. Die Feintypologie der einzelnen Objektgruppen mag mitunter ein anderes Bild vermitteln und stärker durch Bevölkerungsbewegungen oder Migration beeinflusst gewesen sein (vgl. Theune 2004; Theune und Cordes 2009). Die Überprüfung der Zusammenhänge zwischen dem Fundgut auf feintypologischer Ebene und den Isotopenanalysen steht aber noch aus.

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Weingarten nachvollziehen, in welchem in den späten Phasen dieser Idealtyp der Totenidentität durch eine Angleichung der Inventare und weniger Einfluss von Altersfaktoren noch klarer hervortrat. In diesem Zusammenhang sei auf die bereits etablierte Interpretation des „Separatfriedhof“ -Phänomens ab dem 7. Jahrhundert als Ausdruck gesellschaftlicher und politischer Veränderungen verwiesen (vgl. Theuws 1999; Brather 2014: 231; Brather und Krohn 2014). Durch die markante räumliche Abtrennung dieser Grablegen von den regulären Gräberfeldern wurde die gesellschaftliche Distanz zum Rest der Lokalgesellschaft in der Bestattungslandschaft materialisiert. Die grundlegende Darstellung der Toten änderte sich aber zunächst nicht und blieb als verbindendes Attribut zu den großen Gräberfeldern bestehen, sodass die räumliche Separierung dieser kleinen Grabgruppen als sozial determiniertes Phänomen zu deuten ist, das aber nicht mit Änderungen in den Jenseitsvorstellungen verbunden werden kann. Dass es sich bei diesen idealtypischen Sujets nicht um eine lebensnahe Repräsentation der Toten handelte, konnte in allen drei Fallstudien in Zusammenschau mit der anthropologischen Auswertung und historischen Forschung nachhaltig dargelegt werden. Die mangelnden Bezüge zur Lebensrealität entstanden nicht nur durch das fast gänzliche Fehlen personalisierter oder auf die Biografie der einzelnen Verstorbenen bezogener Gegenstände, sondern auch durch die Mitgabe von Objekten, die in offensichtlichem Gegensatz zur kollektiven Alltagsroutine und zu täglichen Tätigkeiten standen, die das Leben der Menschen bestimmten und prägten. In allen drei Gemeinschaften kann von einer Hauptbeschäftigung in der Landwirtschaft ausgegangen werden. Traumata als Hinweise auf gewaltsame Konflikte ließen sich in keinem Fall umfangreich nachweisen, sondern stellten Ausnahmen dar, sodass zwar von einer sporadischen Teilnahme kleiner Teile der Gemeinschaften an kämpferischen Auseinandersetzungen ausgegangen werden kann, diese aber ohne Zweifel die Ausnahme darstellten. Es konnten keine Korrelationen zwischen Waffengräbern und bestimmten pathologischen oder traumatischen Erscheinungen hergestellt werden. Im Gegenteil, in Weingarten weist der nach langer schwerer Krankheit erfolgte Tod des jungen Mannes im Waffengrab Wg380 eher darauf hin, dass nicht einmal die Fähigkeit eine Waffe führen zu können, geschweige denn tatsächlich zu kämpfen, ausschlaggebend für die Beisetzung mit Waffen war. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in Gräberfeldern im angelsächsischen Raum ab, wo Vergleiche osteologischer und archäologischer Daten ebenfalls keine positive Korrelation von Waffenbeigabe und Kampffähigkeit oder -aktivitäten erkennen lassen (vgl. z.B. Härke 1990; 1992a; Stephenson 2002: 118). Die schwere Arbeit in Haus, Hof und Landwirtschaft fand weder in den Männer- noch in den Frauengräbern eine Resonanz (vgl. Czarnetzki 2005; Obertová 2008). Es muss an dieser Stelle betont werden, dass die über Jahrzehnte vorherrschende Fokussierung auf die kriegerischen Attribute im Leben der merowingerzeitlichen Bevölkerung (z.B. Steuer 1968; Haubrichs1995: 33; Speith 2013) die Zusammenhänge von Totenidentität und Lebensrealität der frühmittelalterlichen Gesellschaft zu wenig berücksichtigt, indem die für eine kleine Elite vordergründigen Aspekte des Lebens auf die breite Bevölkerung projiziert wurden und werden. Im großen Bestattungsplatz von Schretzheim war etwa die Hälfte der männlichen Verstorbenen mit Waffen beigesetzt worden (vgl. Koch 1977), in Weingarten über zwei Drittel (vgl. Hausmair im Druck). Diese Prozentsätze können exemplarisch für viele Gräberfelder der Alamannia

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herangezogen werden (vgl. Theune 2004). Wenn alle diese Personen sich im Alltag als Krieger definiert hätten und auch versucht hätten diese Identität so gut wie möglich zu leben, müsste man gleichzeitig von weiblichen Agrarkollektiven ausgehen, welche die Landwirtschaft und damit Nahrungsmittelproduktion großteils alleine bewerkstelligten, um die Lebensgrundlagen der Gesellschaft zu sichern. Abgesehen davon, dass ein solches Szenario soziologisch und auch historisch unrealistisch ist, würden in einem solchen Fall immer noch die Hinweise auf die Tätigkeiten der Frauen in den Gräbern großteils fehlen. Wir wissen, dass im Fall von kriegerischen Aktivitäten der Grundherren und Eliten oder bei Fehden auch die breiten unteren Schichten der Bevölkerung in gewaltsame Auseinandersetzungen hineingezogen wurden (Steuer 2008). Aber die meiste Zeit ihres Lebens führten die Menschen, die wir in den regulären merowingerzeitlichen Gräberfeldern der Alamannia antreffen, ein Bauerndasein, wie sich auch bei den hier besprochenen Gräberfeldern deutlich nachweisen ließ. Der Alltag war geprägt von harter körperlicher Arbeit, welche zu massiven Verschleißerscheinungen führte, die noch heute am Skelett erkannt werden können. Der Lebensrhythmus war abhängig von den Jahreszeiten, an denen sich Aussaat und Ernte orientierten, der allgegenwärtigen Notwendigkeit die Grundversorgung der eignen Gemeinschaften zu gewährleisten, genügend Nahrung zu produzieren und einzulagern, Kleidung und Alltagsgegenstände herzustellen und zu warten, Brennholz für den Energiebedarf zu besorgen und sicherzustellen, dass es die Gemeinschaft ohne großen Schaden durch den nächsten Winter schaffte. Für eine sozial repräsentative Abgrenzung und Erhöhung der eigenen Position war die wirtschaftliche Potenz und der materielle Wohlstand in Hinblick auf Alltagsgegenstände und Lebensmittel viel relevanter als die sporadische Teilnahme an kriegerischen Aktivitäten. Die Konnotation der Totendarstellungen ändert sich natürlich im sozialen Kontext. In den Gräbern der Eliten (z.B. Goldgriffspathengräber) oder merowingischer Herrscher, wie dem Childerich- und Aregundengrab, ist die Repräsentation der Toten verstärkt im Hinblick auf politische Verhältnisse und Machtansprüche zu diskutieren (vgl. Meier 2002: 157, 162). Im Hinblick auf die ländliche Bevölkerung der vorliegenden Studie stehen die Totenidentitäten aber in markantem Gegensatz zur sozialen Wirklichkeit der Gemeinschaften und zeigen auch im Vergleich mit den soziologischen Modellen von W. Enninger und C. Schwens (1989) bzw. H. Härke (2003) zahlreiche Aspekte prospektiver Semiose, welche sie als Teile einer jenseitsbezogenen Ontologie deuten lassen. Die offenkundigen Veränderungen im Weingartner Gräberfeld von sehr diversen Inventaren in den frühen Phasen hin zu einheitlicheren Ausstattungen in den späteren Phasen dürften auf Gruppenbildungsprozesse innerhalb der Gemeinschaft zurückzuführen sein. Bei Anlage des Gräberfeldes mussten die Positionen innerhalb der Gemeinschaft, die sich erst neu formiert hatte (Theune und Cordes 2009), noch gefestigt werden und das Bestattungsritual war so stärker durchsetzt durch die sozialen Prozesse in der Gruppe. Im Laufe der Zeit festigte sich das Verständnis der Lokalbevölkerung als Gemeinschaft und der Einfluss interner Spannungen auf das Bestattungsritual wich zugunsten einer stärkeren Fokussierung auf die ideale Darstellung der Toten in Hinblick auf ihre neue Identität im Jenseits und einer, der ganzen Gruppe gemeinsamen Vorstellung vom Jenseits. Im nur kurzfristig belegten Gräberfeld von Horb-Altheim, das chronologisch mit den frühen Phasen in Weingarten parallelisiert werden kann,

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zeichnen sich intersoziale Prozesse der Gemeinschaft deutlich in der Gestaltung des Grabbaus ab, der vermutlich zur Abgrenzung von Familienverbänden innerhalb der Bestattungsgemeinschaft diente. Im Mingolsheimer Gräberfeld, welches zeitlich den Phasen KP2 und v.a. KP3 respektive zeitlich eher dem zweiten Fallbeispiel von Weingarten entspricht, ließen sich keine so dominanten Hinweise auf soziale Spannungen beobachten. Durch die Korrespondenz von Grabgestaltung und Ausstattung erscheinen die Gräber aber diverser als jene in den späten Weingartner Phasen. Unterschiede zwischen den Gräberfeldern in der Zusammensetzung der generellen Fundspektren – etwa die vermehrte Beigabe von Alltagsgegenständen in Form von Messern in Weingarten oder das verhältnismäßig häufigere Auftreten von Speise- und Gefäßbeigaben in Bad Mingolsheim und Horb-Altheim – sowie Differenzen in der Mikrotopografie der Gräberfelder müssen als regional bedingte Phänomene gewertete werden (vgl. Theune 2002), die nicht mit Unterschieden in den eigentlichen Glaubensvorstellungen zu erklären sind und durch andere Faktoren, wie Bevölkerungsbewegungen, beeinflusst sein können. Dafür spricht v.a. auch die nahezu identische Verteilung der ObjektKat1 in den frühen und späten Weingartner Gräbern, wo trotz bemerkenswerter Veränderungen in den Inventarzusammensetzungen der grundsätzliche Auswahlrahmen an möglichen Beigaben konstant blieb (vgl. Abb. 7.24 und 7.48).

8.1.2 Todeskonzepte aus kulturanthropologischer Perspektive In Bezugnahme auf das Folgewelt-Model nach W. Enninger und C. Schwens (1989) bzw. H. Härkes (2003) Beigabensemiotik konnten für alle drei Gräberfelder inspektive und prospektive Konnotationen bei der Grabanlage, den Beigaben und der Mikrotopografie der Objekte im Grab, unter Berücksichtigung der anthropologischen Daten, herausgearbeitet werden. Während bei einigen der gegenwartsbezogenen Identitätsaspekte nicht zwingend ein direkter Zusammenhang mit Jenseitsvorstellungen postuliert werden muss, sondern auch zeitgenössische Dynamiken in der Lebendgesellschaft von Relevanz waren, zeigen sowohl die grundlegenden Motive in der Totendarstellung als auch die Art und Weise wie Gefäße, Speisebeigaben, teilweise auch Kämme106 oder amulettartige Gegenstände mit ins Grab gelegt wurden, dass v.a. die Versorgung der Toten im Jenseits ein wichtiger Bestandteil der Bestattungsrituale war, bedingt aber auch die Integration der Verstorbenen in die Feierlichkeiten während der Beisetzung. So drückte die Gesellschaft bei der Beerdigung nicht nur existierende soziale Unterschiede aus, sondern versicherte sich auch des Zusammengehörigkeitsgefühls als Gruppe durch die in den rituellen Praktiken vermittelten und bekräftigten gemeinsamen Vorstellungen vom Jenseits. Gleichzeitig wurde sichergestellt, dass der Tote für diese Folgewelt vorbereitet war und sich dort auch integrieren konnte. Die Bedeutung der rituellen Handlungen als gemeinschaftsstiftende Praxis (vgl. Bourdieu 1977; Jones 1996) wird besonders durch die starke Normierung der Beigaben bestätigt. Zwar zeigen sich hier 106 Kämme haben sich im Rahmen dieser Studie immer wieder als Trennungsfaktor in den einzelnen Clustern herauskristallisiert und fielen im Gegensatz zu fast allen anderen Gebrauchsgegenständen durch sehr offensichtlich nicht in Trageweise beigelegte Art auf, was eine hohe symbolische Bedeutung dieser Artefaktgruppe indiziert. In dieser Arbeit konnten solche spezifischen Details aus Platz- und Zeitgründen leider nicht weiter verfolgt werden. Es sei hier aber auf die Ausführung M. Diesenbergers (2003) zum Symbolwert von Haar in der Merowingerzeit verwiesen.

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regionale Unterschiede sowohl im Beigabenspektrum als auch in der Art und Weise, wie Gegenstände mit ins Grab gelegt wurden – etwa im räumlichen Bezug von Objekten aus dem Bereich Essen/Trinken, welche in Horb-Altheim und Bad Mingolsheim immer in merklicher Distanz zum Körper der Toten platziert waren, während sie in Weingarten in direktem Kontakt mit dem Skelett aufgefunden wurden. Innerhalb der betreffenden Gemeinschaften herrschte aber Einvernehmen darüber, welche Gegenstände grundsätzlich ins Grab mitgegeben werden konnten und in welchem räumlichen Verhältnis der Tote zu diesen Beigaben bzw. deren assoziativen Ebenen stand. Gegenstände, die in ihrem archäologischen Kontext als zukunftsorientierte Schutzsymbole gedeutete werden können, wie etwa die Amulette, wiesen dabei stets eine positive Beziehung zum Körper der Verstorbenen auf und scheinen so der Unterstützung der Toten gedient zu haben, weniger aber dem Schutz der Lebenden vor den Toten. Damit widersprechen diese Beobachtungen auch P. Ariès (1975: 14f.), der in den außerhalb der Siedlungen angelegten Gräberfeldern der Spätantike und des Frühmittelalters einen Ausdruck der Furcht vor den Toten zu erkennen meinte. Die materielle Überlieferung zeichnet ein Bild einer Vorstellung, in der die Verstorbenen in eine an diese Welt anknüpfende, prospektiv konstruierte Folgewelt gingen, wobei die Hinterbliebenen dafür Sorge trugen, dass die Toten adäquat für diese neue Umgebung und ihre Rolle vorbereitet waren. Die Totenidentität entsprach nicht mehr der bisherigen Rolle im Leben, stand aber in reziproker Beziehung zur Struktur der Gesellschaft, aus der heraus sie konstruiert wurde (vgl. Berger und Luckmann 2007: 28f.; Hallam und Hockey 2001: 133f.). Dieser Umstand impliziert, dass der Tod in den untersuchten Gemeinschaften zwar nicht als absoluter Einschnitt im Lebensverlauf eines Menschen verstanden wurde, aber einen markanten Wendepunkt darstellte, an dem eine neue Identität kreiert wurde. Diese baute besonders über die Geschlechterdichotomie und bedingt auch über die anderen sozialen Identitäten auf Kategorien der Lebendgesellschaft auf, sodass eine Verbindung zwischen der Gemeinschaft der Toten im Jenseits und der Struktur der Gesellschaft im Diesseits bestand. Wie konkret dabei Vorstellungen von der physischen Konstitution der Toten in der Folgewelt waren, ist aus dem materiellen Befund alleine schwer zu rekonstruieren. Es scheint aber, dass trotz des einheitlichen Motivs in der Totendarstellung den Verstorbenen nicht ihre Individualität als eigenständige Personen abgesprochen wurde. Die nahezu regelhafte Beisetzung in eigenen Grabschächten, die behutsame Ankleidung des Leichnams und die Ausstattung mit Zeichen seiner neuen Rolle im Jenseits indizieren, dass der tote Körper in seiner Materialität auch als Brennpunkt der Identifikation der neuen Totenidentität diente, den es in spezifischer Weise für das Jenseits vorzubereiten und herzurichten galt. Allerdings ist dabei schwer zu beurteilen, wie realistisch man sich die physischen Bedürfnisse der Verstorbenen vorstellte, denn, obwohl Speisebeigaben aber auch die Kämme auf grundlegende Notwendigkeiten der körperlichen Versorgung – Nahrung und Hygiene – hinweisen, kamen diese nicht regelhaft in die Bestattungen mit und könnten auch nur als symbolische, nicht aber funktionale Ausstattung verstanden worden sein.

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Der Umstand, dass in allen drei Fallstudien keine erkennbare Rücksicht auf Gesundheitszustand oder Todesumstände der einzelnen Personen genommen wurde107, bestätigt die zukunftsorientierte Konstruktion der Folgewelt, in welcher die Vermittlung der neuen Totenidentität im Grab wichtiger war, als Bezug auf Ereignisse und Charakteristika zu Lebzeiten der Verstorbenen zu nehmen. Für die wenigen Ausnahmefälle auffällig andersartiger Bestattungsmodi, wie den Mehrfachbestattungen und Sonderpositionen, konnten durch die starke Variabilität, sowohl der anthropologischen als auch der archäologischen Parameter innerhalb dieser Gruppen, auf Basis der verfügbaren Daten keine Muster erkannt werden, die auf ein gemeinsames Konzept aller drei Gemeinschaften bezüglich dieser offensichtlich besonderen Bestattungsvarianten zurückgeführt werden können. Bedauerlicherweise fehlen gerade bei diesen Bestattungen häufig weiterführende anthropologische Untersuchungen, sodass es nicht möglich war zu überprüfen, ob die grundlegende Konnotation dieser andersartigen Bestattungen von den Gemeinschaften positiv oder negativ verstanden wurde. Da aber diese Individuen trotz ihrer Diskrepanz zu den übrigen Gräbern am Bestattungsplatz der Gemeinschaft beigesetzt wurden, ohne räumliche Abgrenzungstendenzen erkennen zu lassen, dürfte es sich zumindest nicht um aus der Gemeinschaft verstoßene Außenseiter oder geächtete Gruppen gehandelt haben, da sie immer noch im sozialen Raum der Gruppe akzeptiert waren. In Zusammenhang mit der Beobachtung, dass wenig Rücksicht auf die körperliche Konstitution der Verstorbenen am Ende ihres Lebens oder Todesumstände genommen wurde, ist es beim momentanen Kenntnisstand nicht möglich, Kategorien bestimmter Toter zu identifizieren, die grundsätzlich als gefährlich oder problematisch empfunden wurden. Es lassen sich keine allgemeinen Konzepte erkennen, die mit einem „guten“ oder „schlechten“ Tod (Seale und van der Geest 2004) in Verbindung gebracht werden könnten. Die andersartige Behandlung einiger weniger deutet aber darauf hin, dass in Einzelfällen Todesfälle als besonders traumatisch oder prekär empfunden wurden und daher einer speziellen Behandlung, die vermutlich durch sehr individuelle Reaktionen der Hinterbliebenen bestimmt war, bedurften. Im Zyklus der beim Tod eines Menschen notwendigen Übergangsriten hatte A. van Gennep die Phase der Eingliederung des Toten in seine neue Umgebung als den intensivsten und am stärksten betonten Abschnitt in diesem Kreislaufs definiert, da mit ihm die Transformation des Toten abgeschlossen wird und auch die Gesellschaft wieder in ihren Alltag zurückkehren kann (van Gennep 1999: 142–144). C. Döhrer (2011: 28) hat in diesem Zusammenhang die Möglichkeit angedacht, dass es sich im Frühmittelalter bei der Niederlegung der Toten im Grab bereits um einen Bestandteil dieser letzten Phase der Übergangsriten handelte, da nach V. Turner (1969: 94f.) die der Eingliederung vorausgehenden Umwandlungsriten, welche die Liminalität zwischen alten und neuen Rollen markieren, eher durch einen Mangel identitätsvermittelnder Zeichen geprägt sind, in den besprochenen Bestattungen aber bereits Zeichen der neuen Identität vorzuliegen scheinen. In diesem Kontext kann sich C. Döhrer auch vorstellen, dass die sekundären Graböffnungen eine von der eigenen Gemeinschaft geübte Praxis darstellen, denn, da der Tote mit der Bestattung ins Jenseits eingliedert war, 107 Hier ist erneut zu betonen, dass diese Schlussfolgerungen auf der zur Verfügung stehenden Datenlage beruhen, die bezüglich beim Tod aktueller Symptomatiken oder konkreter Todesumstände nicht besonders umfangreich war. Weitere Untersuchungen in diese Richtung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Humananthropologie versprechen noch großes Potential zu haben.

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benötigte er die verwendeten Zeichen nicht mehr und sie konnten wieder entfernt werden. Dem ersten Punkt möchte ich mich hier gerne anschließen, denn in der Tat indizieren auch die Ergebnisse der vorliegenden Studie, dass es sich bei der dargestellten Identität der Toten im Grab bereits um die neue Rolle im Jenseits handelte, die auch zeichenhaft vermittelt wurde. Der Deutung der Grabmanipulationen ist aber entgegenzuhalten, dass die bei der Öffnung der Gräber zumeist erfolgte Zerstörung der Skelette einen klaren Kontrast zur im Bestattungsritual so klar erkenntlichen Fokussierung auf den adäquat ausgestatteten und im Grab positionierten Körper darstellt. In den späteren Kirchenfriedhöfen wurden ältere Skelette ebenfalls aus ihrem anatomischen Zusammenhang gerissen, weil der Platzmangel im geheiligten, aber sehr stark begrenzten Friedhof die Bewegung oder gar Exhumierung bereits längere Zeit Bestatteter erforderte, um für neue Verstorbene Platz zu machen. Oft bestand in diesem Rahmen kein Spielraum, um die Skelettteile sorgsam zusammenzuschieben, sodass Knochen entweder ohne Behutsamkeit verlagert oder der Erde entnommen und in ein Beinhaus geschlichtet wurden (Bynum 1995: 203f.). Die gestörten Gräber des Frühmittelalters sind hingegen überwiegend Resultate einer mutwilligen Öffnung, die rein der Entnahme der Objekte diente und trotz reichlichen Platzes keine Rücksichtnahme auf den toten Körper bzw. das Skelett erkennen lässt. Die Gräber wurden gezielt geöffnet, Skelette desintegriert, Extremitäten rücksichtslos verlagert oder aus ihrem Grab manövriert, um den Toten Gegenstände zu nehmen (vgl. Taylor 2008: 238), die Symbole ihrer neuen Identität waren. Wenn die Ausstattung der Toten im Grab nicht mehr der Transformation in einen neuen Status diente, sondern im Sinne Turners (1969) bereits das Ankommen in dieser neuen Rolle bezeichnete, dann würde die Entnahme dieser Objekte eine Beschädigung und Erniedrigung dieser Rolle bedeuten. Die Entwendung von Objekten, die Bestandteil der Totenidentität des Verstorbenen waren, kämen aus dieser Perspektive einer gezielten Diffamierung oder sogar gezielten Zerstörung dieser Totenidentität gleich, sodass die von A. Klevnäs (2010: 196) postulierte negative Konnotation dieses Phänomens eine hilfreiche Interpretation anbietet.

8.1.3 Todeskonzepte im historischen Kontext Die Rekonstruktion konkreter Glaubensinhalte aus materiellen Hinterlassenschaften ist, wie bereits in den einführenden Kapiteln dieser Arbeit besprochen wurde (siehe Unterkapitel 2.4 und 2.5), äußerst beschränkt, v.a. da konkrete Inhalte nicht immer über explizite Symbole oder Schrift kommuniziert werden, sondern subtil und zeichenhaft im Rahmen sozialer Handlungen produziert und vermittelt werden (Bourdieu 1977). Diese Praktiken sind aber der Archäologie über ihre primären Quellen nur indirekt und äußerst fragmentarisch oder überhaupt nicht zugänglich (Ellmers 1992: 96; Hofmann 2008: 65). Die Parallelisierung der hier gemachten Beobachtungen mit der historischen Forschung zur fortschreitenden Christianisierung in der frühmittelalterlichen Alamannia ist, bedingt durch die wenigen schriftlichen Quellen zur religiösen Praxis und Realität der breiten Bevölkerung, äußerst schwierig (siehe Unterkapitel 2.4.; vgl. ebenso Schülke 1997; Krohn 2001).

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Die Ergebnisse der Studie müssen an dieser Stelle aber zumindest einer Gegenüberstellung mit der historischen Forschung unterzogen werden, denn ohne die Berücksichtigung des zeitlichen Kontexts, in welchem diese Gräber entstanden, bleibt eine Untersuchung ihres ontologischen Hintergrunds nur eine Diskussion theoretischer Modelle. Wie also verhalten sich die abstrakten Grundmechanismen der Todeskonzepte, die in dieser Arbeit herausgearbeitet wurden, zur christlichen Eschatologie und/oder vorchristlichen Glaubensvorstellungen in der frühmittelalterlichen Alamannia? Da wir in letztere bekanntlich wenig oder nur indirekten Einblick über zeitlich viel jüngere Schriftquellen der altnordischen Literatur haben (Goetz 2011: 38), bietet es sich an, zunächst einen Vergleich mit den christlichen Vorstellungen vorzunehmen, deren theologische Entwicklung schriftlich gut dokumentiert ist und von welchen wir zumindest ab dem beginnenden 8. Jahrhundert – auch archäologisch einwandfrei erfassbar durch die Verlagerung der Gräberfelder hin zu den Kirchen – den nachhaltigen Einfluss auf die breite Bevölkerung im Untersuchungsgebiet nachweisen können (Lorenz 2003: 74). Lange Zeit war man in der Forschung der Meinung, die Beigabenlosigkeit sei ein Charakteristikum christlicher Bestattungen, da die Verstorbenen im christlichen Jenseits keine materiellen Dinge mehr benötigen würden (z.B. Roth 1978; Loverance 2007). Diese Annahme ist mittlerweile von mehreren Seiten widerlegt. Zunächst finden sich in den frühmittelalterlichen Schriftquellen weder Verbote für Grabbeigaben in christlichen Gräbern (Brather 2009a: 274) noch Nachweise zu einer dogmatischen Diskussion bezüglich der Relevanz von Gegenständen im Jenseits, die eine solche Annahme rechtfertigen würden. Beigabenführende Bestattungen in explizit christlichen Räumen, wie den merowingerzeitlichen Elitegräbern in St. Denis/Paris (Fleury und France-Lanord 1998) oder dem Kölner Dom (Böhner 1968), aber auch die beigabenführenden Bestattungen mit Goldblattkreuzen in den ländlichen Gräberfeldern (siehe z.B. Knaut 2003), belegen einwandfrei, dass die Beigabensitte auch ein realer Bestandteil des frühmittelalterlichen Bestattungsrituals in christlichen Gemeinden war. Auch für das Mittelalter und die Neuzeit – ab der Reformation ist hier in Mittel- und Westeuropa zwischen protestantischen, katholischen bzw. dann auch rekatholisierten Gebieten und Praktiken zu unterscheiden – sind im archäologischen Befund Differenzierungen aufgrund der materiellen Gestaltung der Gräber zu erkennen. Unterschiede in der diesseitigen, aber auch der jenseitigen Gemeinschaft können zum einen durch räumliche Strukturierung der Totenlandschaft108 oder Gestaltung der Grabmonumente (vgl. Beiträge in Hengerer 2005) nachvollzogen werden, zum anderen zeigt sich aber auch in reduzierter Weise eine Differenzierung der Toten durch Grabbeigaben. So genoss im Mittelalter etwa die geistliche Elite auch im Tod eine privilegierte Stellung, indem Messutensilien oder Insignien des Priestertums mit ins Grab gelegt wurden (vgl. Päffgen 2010). Diese dienten nicht nur der Präsentation der sozialen Stellung im Diesseits, sondern sollten auch die besondere Nähe der Priesterschaft zu Gott im Jenseits bekunden (Gilchrist 2009).

108 Bestattung in der Kirche oder nahe am Hochalter nur für die Elite; Ausschluss stigmatisierter Gruppen vom Friedhof, z.B. ungetaufte Kinder, Häretiker, vgl. Ulrich 1990; Schmitz 2012; Hausmair 2013.

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C.W. Bynum (1995: 240) hat in ihrer Arbeit über den Vorstellungswandel der körperlichen Auferstehung von der Spätantike bis ins Hochmittelalter außerdem aufgezeigt, dass bereits ab der Frühzeit des Christentums ein intensiver Diskurs über die physische Konstitution der Gemeinschaft im Jenseits geführt wurde. Dabei standen Fragen nach Alter und Geschlecht der Toten, ihren körperlichen Eigenschaften und den Fähigkeiten zur Sinneswahrnehmung im Zentrum (vgl. ebenso Gilchrist 2012: 20). Es herrschte zwar Konsens darüber, dass Geschlechtsunterschiede auch im Jenseits weiter existierten, die Bedeutungslosigkeit des Sterbealters setzte sich aber erst im Laufe der Zeit durch, bis man schließlich davon ausging, dass alle Menschen am jüngsten Tag im Alter von ca. 33 Jahren auferstehen würden – dem Alter, in dem Christus am Kreuz gestorben und danach wieder auferstanden war (Bynum 1995: Anm. 15). Durch die Deklaration des idealen Auferstehungsalters erlosch die Relevanz sozialbedingter Alterskategorien im Jenseits – wohlgemerkt, nur wenn man getaufter Christ war (vgl. Hausmair 2013). Aus dem Diskurs ist jedoch schwer zu erkennen ab welcher Zeit bzw. Epoche mit der Durchsetzung dieser Ansichten auf breiter Ebene gerechnet werden kann. Das Geschlecht blieb jedenfalls als Trennungsmoment im Jenseits bestehen. Die grundlegende Struktur der christlichen Eschatologie beruhte auf genuin zukunftsorientierten Motiven, in denen die Folgewelt als Kontinuum des Diesseits verstanden wurde (Gilchrist 2012: 9). Im Mittelalter war der Tod dabei nur ein Zwischenschritt zur Erlösung geworden, denn spätestens ab dem 12./13. Jahrhundert hatte sich die Vorstellung des Fegefeuers als läuterndes Zwischenstadium auf dem Weg zur Auferstehung durchgesetzt (Ariès 1981: 153; Le Goff 1990). Das Konzept des purgatorium entstand bereits im 3. Jahrhundert, war aber lange Zeit eine auf theologische Kreise beschränkte Debatte. Die dominante Meinung des frühen Christentums war hingegen, dass man direkt nach dem Tod in den Himmel einging (Angenendt 1997: 68). Es ist allerdings umstritten, ab wann die Idee von der direkt nach dem Tod erfolgenden Auferstehung weitestgehend durch die Vorstellung eines Zwischenstadiums abgelöst wurde. Die Dialoge Papst Gregors im 6. Jahrhundert gelten als bedeutender Schritt in Richtung einer diesbezüglichen Glaubenswandlung. Trotz allem blieben Kontroversen bestehen, ob ein Zwischenstadium für alle Personen zutreffend war oder unter bestimmten Voraussetzungen nicht doch eine direkte Auferstehung möglich wäre, (vgl. Le Goff 1990). P. Ariès (1975: 153) ging von unterschiedlichen Vorstellungen bis weit in das Mittelalter hinein aus und hielt eine weitreichende Verbreitung des FegefeuerKonzepts vor dem 7. Jahrhundert eher für unwahrscheinlich. Ungeachtet dieser Kontroversen bildete die Lehre von der körperlichen Auferstehung von Anfang an einen grundlegenden Baustein der christlichen Vorstellungen und Dogmatik (Bynum 1990: 52; Tarlow 2010). In der Frage, wie wichtig für die Auferstehung nicht nur die materiellen Überreste der Verstorbenen, sondern auch deren physische Integrität bzw. die Unversehrtheit der Gräber seien, gingen die Meinungen allerdings auseinander. Bereits im 5. Jahrhundert vertrat der Kirchenvater Augustin von Hippo die Ansicht, dass ein intaktes Grab bzw. ein ungestörter Körper nicht notwendig für die körperliche Auferstehung seien, da Gott in jedem Fall den Körper wieder zusammenfügen könnte. Diese Sichtweise spielte auch eine wesentliche Rolle bei der Fragmentierung von Heiligenkörpern für den Reliquienkult sowie für die Errichtung von Ossuarien, als die Friedhöfe immer überfüllter wurden. Schriftliche Quellen belegen aber, dass selbst unter

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der geistlichen Elite Kontroversen zu diesem Thema bestanden und bis weit in die Neuzeit hinein viele Menschen die Integrität des Körpers und des Grabes als materielle Voraussetzung für die Auferstehung ansahen (Bynum 1995). Vergleicht man nun die Basisstrukturen christlicher Jenseitsvorstellungen mit den für die Fallstudien erarbeiteten Konnotationen, können einige Komponenten identifiziert werden, die sich sowohl in der christlichen Eschatologie als auch in den merowingerzeitlichen Bestattungen erkennen lassen. Das Geschlecht diente in beiden Fällen als auf diesseitigen Identitätskategorien basierendes Trennungsmotiv für die Konstitution der Totenidentität und die Toten durchliefen eine Transformation in einen neuen Status in einer prospektiv konstruierten Folgewelt. Wenn die Alterstendenzen in den Gräberfeldern tatsächlich primär auf die sozialen Verhältnisse und Prozesse der Lebenden und weniger auf die Toten gerichtet waren, könnte theoretisch auch hier ein Anknüpfungspunkt zur christlichen Eschatologie geschaffen werden, in der das Alter nach dem Tod irrelevant wurde. Die Rücksichtnahme auf eine adäquate Inszenierung des Leichnams und die offenbar große Bedeutung der Körperlichkeit als Schauplatz der neuen Identität in den merowingerzeitlichen Gräberfeldern könnte auch Verbindungen zur christlichen Vorstellung der körperlichen Auferstehung widerspiegeln, in welcher nicht nur die materielle Kontinuität des Körpers, sondern auch dessen physische Integrität im Grab von großer Relevanz war, zumindest für Teile der christlichen Gemeinschaft (Bynum 1990: 78; Gilchrist 2012: 21). In diesem Zusammenhang wird auch die W-O Ausrichtung von Gräbern immer wieder als Indiz für christliche Bestattungen angeführt, da den Toten so bei der Auferstehung die passende Blickrichtung nach Osten, von woher Christus am Tag des Jüngsten Gerichts erscheinen sollte, vorgegeben wurde. Hier gilt es aber zu bedenken, dass diese Ausrichtung erst mit dem Glauben an einen intermediären Aufenthalt zwischen Tod und Auferstehung relevant wurde und nicht klar ist, ob sich in der Merowingerzeit die Idee einer solchen Wartezeit bis zum jüngsten Tag schon durchgesetzt hatte. In spätantiken Gräberfeldern christlicher Bevölkerungsgruppen finden sich jedenfalls auch Bestattungen, die nicht W-O orientiert sind, sodass dieses Charakteristikum nicht notwendigerweise als genuin christlich gedeutet werden kann (Schmidt 2000: 321). Bedeuten diese Beobachtungen nun, dass die in den merowingerzeitlichen Gräberfeldern der Alamannia bestatteten Personen zum größten Teil Christen waren, wie das S. Brather (2009a) und auch H. Steuer (2004: 195) angedacht haben? Eine klare Antwort kann auf diese Frage nicht erfolgen. Erstens wäre auf Basis der archäologischen Daten die summarische Zuweisung beigabenführender Gräber zum christlichen Bekenntnis ebenso unseriös wie die Interpretation beigabenloser Gräber als christlich und beigabenführender Bestattungen als pagan. Zweitens kann im frühmittelalterlichen Kontext nicht von einem homogenen Christentum ausgegangen werden, da sowohl in der theologischen Debatte noch viele Kontroversen bestanden als auch Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Gebieten, aber auch geografischen Großräumen berücksichtigt werden müssen. Drittens ist es aus historischer Sicht unwahrscheinlich, dass die Bestattungen auf den sogenannten „Reihengräberfeldern“ (sensu Fehr 2008) bereits im 5. Jahrhundert einen rein christlichen Hintergrund hatten. Trotz mangelnden Einblicks in konkrete Vorstellungen der Bevölkerung kann zumindest das Vorhandensein nicht christlichen Gedankenguts in der bewegten Übergangszeit zwischen Spätantike und Mittelalter über schriftliche Quellen

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angenommen werden, etwa durch die Erwähnung nicht-christlicher Vorstellungen im alamannischen Raum bei Agathias (Historiarum Libri Quinque; ca. 536–582 n.Chr.) und in der Vita S. Columbani (ca. 540–615 n. Chr.). Besonders im 5. und frühen 6. Jahrhundert, vermindert auch noch später, zeigen sich im Fundgut bzw. in Elementen des Bestattungsbrauchtums Verbindungen zu geografischen Gebieten außerhalb des ehemaligen römischen Reichs. Im Formengut sind das z.B. spätvölkerwanderungszeitliche Formen in der Fibel- und Gürtelmode, bestimmte Waffentypen, wie der lange Schmalsax oder Reflexbögen, Keramikgruppen, wie die donauländische Ware, oder Runeninschriften und Tierstilornamentik. Die in manchen Gebieten der Alamannia auftretenden Pferdebestattungen sowie die Waffenbeigabe können ebenfalls mit Traditionen von außerhalb des ehemaligen römischen Imperiums in Verbindung gebracht werden (Theune 2004), die zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit noch nicht vom Christentum dominiert waren. Das bedeutet zwar nicht, dass diese Elemente notwendigerweise religiös konnotiert waren, belegen aber Kontakte zu nicht christlichen Regionen und legen so auch den Einfluss vorchristlichen Gedankenguts nahe. Die Hinweise auf vorchristliche religiöse Praktiken in der Alamannia in den Schriften des Agathias (Historiarum Libri Quinque) und der Vita S. Columbani waren sicherlich von politischen und ideologischen Interessen der Verfasser überzeichnet. Ganz offensichtlich stießen die Autoren dieser Texte bzw. deren Hauptfiguren im alamannischen Raum aber auf Praktiken, die nicht den Ansichten spätantiker christlicher Tradition entsprachen. Auch wenn man – wie N. Krohn (2001) das tut – annimmt, dass gerade in den ländlichen Gebieten der Alamannia Menschen, die sich als Christen sahen, eine sehr flexible und dynamische Weise dieses Glaubens aufgrund mangelnder Kontrolle durch einen etablierten Kirchenapparat praktizierten, kann die Präsenz vorchristlichen Kultur- und Gedankenguts besonders in den frühen Phasen der sogenannten „Reihengräberfelder“ nicht negiert werden. Durch Runeninschriften auf Gegenständen, wie sie auch in der Anfangszeit des Weingartner Gräberfelds vorkamen, ist in materieller Form der Einfluss einer Kulturtradition evident, die ihre Ursprünge weder in säkularen spätantiken Traditionen noch dem frühen Christentum hatte. Zwar ist die Bedeutung der frühmittelalterlichen Runen als Bestandteil einer religiösen Weltanschauung umstritten, insbesondere weil fast alle der bekannten Inschriften auf dem Boden der Alamannia profane Inhalte vermitteln, das germanische Fuþark aber gerade in seiner Anfangsphase enge Verbindungen zur magischen und sakralen Welt der Bevölkerung im freien Germanien zeigt. Auch wenn in den Runeninschriften auf völkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten keine Götternamen explizit angeführt werden, so treten diese Inschriften doch zumeist in Kombination mit religiösen Bildprogrammen, z.B. Odins-Darstellungen o.ä., auf (Hauck 1978; Polomé 1992). Eines der wenigen frühmittelalterlichen Runenobjekte mit explizit religiösem Inhalt auf dem Gebiet der Alamannia stellt die in das 6. bis 7. Jahrhundert datierende Bügelfibel aus Nordendorf dar, auf deren Rückseite die Inschrift „logaþore : wodan : wigiþonar“ eingeritzt ist. Genannt sind Odin/Wotan (wodan) und Thor/Donar (wigiþonar). K. Düwel (1982) übersetzte „logaþore“ als „arglistig“ oder „lügnerisch“ bzw. als Beschreibung Odins und Thors als Lügner. Folglich stelle die Inschrift eine Degradierung dieser Gottheiten dar und sollte als Zeichen der Abwendung vom Heiden- zum Christentum interpretiert werden. E. C. Polomé (1989: 140f.) interpretierte „logaþore“ hingegen als Nennung des Gottes Loki und deutete die Inschrift als Referenz

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einer germanischen Göttertrias. Auch wenn die Deutung der Inschrift als „pagan“ oder „christlich“ kontrovers diskutiert wird, tauchen mit der Nennung Wotans und Donars aber zweifelsfrei Gottheiten des altnordischen Götterpantheons auf, die – genauso wie der explizite Verweis auf das Bieropfer für Wotan in der Vita S. Columbani (§53) – nicht der christlichen Theologie entspringen. Allerdings kann nicht sicher davon ausgegangen werden, dass diese frühmittelalterlichen Figuren identisch waren mit den Göttern der altnordischen Mythologie, denn, wie sich auch am Beispiel des Christentums selbst zeigt, sind religiöse Konzepte und Vorstellungen innerhalb eines Bekenntnisses immer einem Diskurs und damit auch einem Wandel unterworfen (Goetz 2011). Das Motiv des Kriegers in den merowingerzeitlichen Männergräbern kennt ebenfalls keine Vorläufer im spätantiken Christentum oder in romanischen Traditionen. Darstellungen von Christus als Krieger treten erst nach dem Einsetzen der Waffengräber auf (Dinzelbacher 1990). Anknüpfungspunkte finden sich hingegen wieder in den Gebieten jenseits der ehemaligen Reichsgrenze in der Germania Magna (vgl. hierzu Schulze-Dörrlamm 1985; Theune 2004). Die Kriegerdarstellung, welche in der vorliegenden Arbeit deutlich als Teil einer prospektiv konstruierten Totenidentität identifiziert werden konnte, dürfte demnach in ihrem Ursprung auf ein ebenfalls zukunftsorientiertes Folgeweltkonzept in vorchristlichen Glaubensvorstellungen hinweisen. Allerdings kann aufgrund fehlender Informationen zu konkreten Inhalten vorchristlicher Religionen in den germanischen Gebieten keine Gegenüberstellung mit den hier beobachteten Tendenzen erfolgen. Trotzdem sei angemerkt, dass auch die altnordische Mythologie auf einem zukunftsorientierten Folgeweltkonzept basierte, in welchem die Toten als Individuen weiter existierten und soziale Identitäten im Diesseits auf das Jenseits projiziert wurden (vgl. Beiträge in Andrén, Jennbert und Raudvere 2006). Festzuhalten bleibt, dass ab dem 5. Jahrhundert – in einer Zeit großer Bevölkerungsmobilität (Brather 2014: 225) – im archäologischen Befund Gemeinschaften aufzutreten begannen, deren Bestattungsweise durch eine hohe Vielfalt im Formengut109 auf Ebene der spezifischen Typen sowie regionaler Variabilität in den Zusammensetzungen der Inventare gekennzeichnet war, die aber trotz dieser Diskrepanzen die gleichen Grundstrukturen und Motive in der Totendarstellung aufwies. Dieser Umstand indiziert, dass diese Gruppen gleiche Vorstellungen vom Jenseits hatten, als sie begannen die Bestattungsplätze anzulegen, auch wenn sie noch keine gewachsenen sozialen Einheiten bildeten. Die im Grab ausgedrückten Bezüge zu Jenseitsvorstellungen zeigen über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg kaum Veränderungen. Grundlegende Strukturen dieser Todeskonzepte weisen viele Parallelen mit der christlichen Eschatologie auf. Wie bereits von mehreren Kollegen dargelegt wurde (z.B. Theune 2004: 2008; Fehr 2008), dürfte die für alle Gräberfelder typische Körperbestattung und W-O Ausrichtung ebenfalls auf spätantiken Traditionen beruhen. Die sporadisch in den frühen Phasen auftretenden Runeninschriften und das Kriegermotiv stellen hingegen Verbindungen zum germanischen Raum her. Zumindest Letzteres kann durch die in dieser Arbeit herausgearbeiteten Verbindungen zu Todeskonzepten

109 Im Formenspektrum der materiellen Kultur des 5. und frühen 6. Jahrhunderts finden sich Verbindungen zu unterschiedlichen geografischen Räumen, wie dem fränkischen Kernland, dem mittleren Donauland, Böhmen und dem Mittelmeerraum.

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auch als religiös (sensu Carr 1995 bzw. Robb 2013) beeinflusstes Attribut gedeutet werden. Historisch betrachtet ist es schwer zu entscheiden, ob diese Beobachtungen möglicherweise darauf verweisen, dass schon in den frühen Gräbern des 5. und frühen 6. Jahrhunderts das Christentum die wesentliche Komponente der Glaubensvorstellungen geformt haben könnte. Anhand der Bischofslisten spätantiker Zentren am Rhein lässt sich das Entstehen christlicher Gemeinden in den westlichen römischen Provinzen frühestens ab der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts, etwa in Orten wie Köln, Mainz, Straßburg und Kaiseraugst nachvollziehen (Warland 2005: 46f.). Allerdings brechen diese Listen zumeist um 400 n. Chr. herum ab, was in Zusammenhang mit den politischen Veränderungen im römischen Reich, wie der endgültigen Trennung des Imperiums in ostund weströmisches Reich 395 n. Chr. (Mitchell 2007) und zunehmenden Bevölkerungsbewegungen (Pohl 2002), zu sehen ist. Danach besteht im 5. Jahrhundert ein Hiatus sowohl in den schriftlichen als auch in den archäologischen Nachweisen christlicher Gemeinden am Ober- und Hochrhein, sodass zumindest mit einer teilweisen Desintegration der kirchlichen Administration, wohl aber auch einem Rückgang der christlichen Bevölkerung gerechnet werden muss, nicht aber mit einem kompletten Abbruch christlicher Traditionen (Theune 2004: 199; Warland 2005: 50). Umfang und Organisation einer eventuellen christlichen Bevölkerung in den rechtsrheinischen Gebieten, die ab dem späten 3. Jahrhundert bzw. nach Ende der Limesbesatzung in Rheinnähe wohl noch länger unter römischem Einfluss standen, aber doch deutliche Strukturveränderungen und vermehrt kulturelle Einflüsse von außerhalb der ehemaligen Reichsgrenze erkennen lassen, ist aus den Quellen beim momentanen Kenntnisstand kaum abzuschätzen. Genauso unklar ist, ob die – wohlgemerkt – sehr seltenen Referenzen zur altnordischen Mythologie als Hinweis für eine großflächige Verbreitung und Akzeptanz nicht christlicher Glaubensvorstellungen gewertet werden können oder eher als rudimentäre Bestandteile im kollektiven Gedächtnis einer Bevölkerungsgruppe gedeutet werden müssen, die aus nicht christlichen Gebieten abstammte. Sicher ist nur, dass sich im Laufe des Untersuchungszeitraums die Gesamtheit der Bevölkerung – sofern sie nicht ohnehin schon christlich war – dem Christentum zuwandte. N. Krohn (2001) und B. Scholkmann (2003b) gehen von einem Einsetzen dieses Wandels in der Alamannia frühestens ab dem 6. Jahrhundert aus, wobei mit der Gründung klösterlicher Einrichtungen in der Bodenseeregion auch bald kirchliche Institutionen greifbar werden (Borst 1978). Erst durch die wachsende Kontrolle der Kirche als politischer Machtfaktor kann ein Einschnitt im Bestattungsbrauchtum der breiten Bevölkerung mit dem Ende der Beigabensitte und der Verlegung der Gräberfelder hin zu den Kirchen ab dem späten 7. Jahrhundert auch archäologisch einwandfrei erkannt werden110. Diese Beobachtungen verweisen einmal mehr darauf, dass das Ende der Beigabensitte in erster Linie einem strukturellen Wandel, nämlich der Zentralisierung und Institutionalisierung der Kirche am Ende der Merowingerzeit und damit einhergehend ihrem wachsenden Einfluss auf die sozialen Praktiken der Bevölkerung, entstammte, aber nicht mit einem grundlegenden Wechsel in den Glaubensvorstellungen parallelisiert werden kann (vgl. Pohl 2008: 17; 110 Zum Phänomen der spätmerowingerzeitlichen Separatfriedhöfe und Hofgrablegen siehe Steuer 2004; Brather und Krohn 2014.

todeskonzepte und bestattungsritual - ein vergleich

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Effros 2010: 47). Hinter der kirchlichen Aneignung der Kontrolle über die Bestattungssitten standen vermutlich nicht nur theologische Beweggründe. Für den Wechsel von „Beigaben im Grab“ zu „Spenden an die Amtskirche“ wurde bereits die Möglichkeit eines finanziellen Interesses der Kirche als Teilfaktor dieses Wandels angedacht (vgl. Hines 1997a: 408). Der Historiker H.-W. Goetz (2011) hat sich im Rahmen seiner Untersuchung zur Entwicklung christlicher Vorstellungen vom Früh- bis ins Spätmittelalter dezidiert gegen die Idee der „Barbarisierung“ des Christentums im Frühmittelalter durch Inkorporation „paganer“ Vorstellungen ausgesprochen, da eine solche Ansprache a priori dem Christentum einen höheren Stellenwert als zeitgenössischen Glaubensvorstellungen nicht christlichen Ursprungs attestieren würde und der fehlgeleitenden Grundannahme entspringt, vorchristliche Religionen seien primitiv gewesen. Er vertritt aber die Ansicht, dass das frühmittelalterliche Christentum nichtsdestotrotz als „Synkretismus“ bezeichnet werden kann, da gerade in seinem Grundanspruch eine Universallehre zu sein die Integration von Elementen anderer Glaubensvorstellungen ein unvermeidbares Moment der Glaubensgenese darstellte – nicht unbedingt aus Gründen kalkulierter Expansionspolitik, sondern aus der Grundstruktur der christlichen Lehre selbst heraus, die sich in der Spätantike zu einem guten Stück aus neoplatonischem Gedankengut nährte. Die Verbreitung des christlichen Glaubens basierte dabei weniger auf einer bewussten Einbindung bzw. Akzeptanz „paganer“ Aspekte, um den „Heiden“ ein Zugeständnis zu machen und den Übertritt zum neuen Glauben zu erleichtern. Vielmehr impliziert die erfolgreiche Ausbreitung des Christentums im Frühmittelalter, dass die grundlegenden Strukturen nicht christlicher und christlicher Weltanschauung sehr ähnlich waren und die Menschen ungeachtet der spezifischen Glaubensinhalte eine ähnliche Ontologie teilten (Goetz 2011: 38– 40; vgl. von Padberg 1995: 163), weswegen eine Annäherung der verschiedenen Ansichten nicht einen radikalen Bruch im grundsätzlichen religiösen Verständnis bedeutete, sondern einen Wandel in den Spezifika der formulierten Inhalte. Das Gräberfeld von Oberflacht, in dem sowohl Symbole christlicher als auch nicht christlicher Vorstellungen klar identifiziert werden konnten – und das zum Teil in ein und demselben Grab111 –, gewährt durch die außergewöhnlichen Erhaltungsumstände in exzeptioneller Weise Einblick in merowingerzeitliche Weltanschauungen und deutet an, wie nahe Goetz‘ Interpretation an die Realität der frühmittelalterlichen Glaubensvorstellungen heranzukommen scheint. Unter diesem Gesichtspunkt stellt auch die Beobachtung der kontinuierlich gleich bleibenden Grundtendenzen in den hier untersuchten Fallstudien keinen Widerspruch zu einer Interpretation dieser Attribute als auf die Toten bzw. das Jenseits gerichtete Aspekte des Bestattungsrituals dar. Großteils wird in der momentanen Forschung davon ausgegangen, dass sich im Laufe des Untersuchungszeitraumes ein Bekenntniswechsel in der Bevölkerung der Alamannia vollzog und sowohl Nicht-Christen als auch Christen in den Gräberfeldern bestattet wurden (vgl. Krohn 2001; Lorenz und Scholkmann 2003; Heinrich-Tamáska, Krohn und Ristow 2012). In diesem Fall würde Goetz‘ Hypothese erklären, warum das Nachvollziehen der Christianisierung aus den materiellen Hinterlassenschaften so schwierig ist, denn in der grundlegenden Ontologie hatte der Bekenntniswechsel 111 Etwa Grab 62 mit Textilkreuz und Holzsarg mit doppelköpfigem Schlangenrelief, siehe Schiek 1992 42f.; vgl. ebenso Anderlik et al. 1991; Paulsen 1992.

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kaum Auswirkungen, sodass die Darstellung der Toten grundsätzlich gleich blieb und es auch für die Gemeinschaften nicht problematisch war, trotz eines Konfessionswechsels die Verstorbenen weiterhin auf demselben Bestattungsplatz und in ähnlicher Weise zu beerdigen. Durch die vielen Übereinstimmungen in den thanatologischen Konzepten der hier untersuchten Bestattungsplätze muss aber auch eine alternative Hypothese in Betracht gezogen werden, nämlich, dass bereits beim Einsetzen der Gräberfelder vorwiegend christliche Vorstellungen die Todeskonzepte der Bestattungsgemeinschaften prägten, allerdings noch verstärkt Einflüsse kultureller Traditionen aus den Herkunftsgebieten der zugewanderten Teile der Bevölkerung die Inhalte der Ontologie mitformten und so auch die Gestaltung der Bestattungen beeinflussten. Problematisch ist für beide Sichtweisen, dass beim momentanen Kenntnisstand keine der Hypothesen durch andere Quellen ausreichend gestützt oder widerlegt werden kann, so dass die in dieser Arbeit gemachten Beobachtungen für die historische Forschung nicht als neuer Lösungsansatz eines alten Problems zu verstehen sind, sondern als Beitrag zu einer Perspektivenerweiterung möglicher religionsgeschichtlicher Entwicklungsprozesse in der frühmittelalterlichen Alamannia.

8.2 Abschließende Bemerkungen Der Tod als universales Phänomen menschlicher Existenz stellt einen zentralen Aspekt im sozialen Diskurs jeder Gemeinschaft dar, da eine Konfrontation mit ihm unumgänglich ist. Genauso vielfältig wie alle anderen Aspekte menschlichen Zusammenlebens sind auch die kulturellen Strategien zum Umgang mit Sterben, Tod und den Toten in unterschiedlichen Gesellschaften (vgl. Taylor 2008). Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit galt den Todeskonzepten frühmittelalterlicher Gemeinschaften und wie diese im Zusammenspiel mit sozialen Aspekten der Lebendgesellschaft im Bestattungsritual ausgedrückt wurden. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen aus Soziologie, Kulturanthropologie und Philosophie wurden zu Beginn dieser Arbeit gezielte Fragestellungen zum Todesverständnis der frühmittelalterlichen Bevölkerung erarbeitet und die Fallstudien Bad Mingolsheim, Horb-Altheim und Weingarten aufgrund des guten Publikationsstandes ausgewählt und untersucht, wobei umfangreiche archäologische und anthropologische Daten miteinander verglichen wurden. Die Resultate zeichnen ein komplexes Bild des frühmittelalterlichen Bestattungsrituals, das in vielen Belangen durch die Dynamiken in der Lebendgemeinschaft geprägt war. Deutlich zeichnen sich aber die Konzepte einer prospektiv konstruierten Folgewelt in der Konstruktion der Totenidentität ab, welche zwar durch Rückgriffe auf Identitätskategorien in der Gesellschaft geformt war, aber im Verhältnis zur landwirtschaftlich geprägten Alltagsrealität der Lebenden eine markante Opposition darstellte und die Transformation der Toten in eine neue Rolle im Jenseits klar erkennen lässt. Die Differenzen, die sich zwischen den Fallstudien ergeben haben, zeugen vom Einfluss sozialer Verhältnisse der lokalen Gruppenstruktur sowie von regionalen Unterschieden in der spezifischen Weise der Mikrotopografie im Grab. Die Ähnlichkeiten verweisen aber auf eine gemeinsame ontologische Grundlage und Vorstellung über das Schicksal der Toten. Dabei können im Vergleich mit der historischen Forschung zwar keine

todeskonzepte und bestattungsritual - ein vergleich

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konkreten Anhaltspunkte zum Christianisierungsprozess in den untersuchten Gemeinschaften postuliert werden, die über den gesamten Untersuchungszeitraum aber konstant gebliebenen Grundmechanismen der Todeskonzepte implizieren, dass entweder die grundlegenden Aspekte jenseitsgerichteter Ontologien zwischen christlichen und vorchristlichen Vorstellungen viele Ähnlichkeiten aufwiesen, sodass keine markanten Brüche in den Bestattungspraktiken beobachtet werden können, oder, dass das Potential christlicher Bestattungen in der Frühzeit der frühmittelalterlichen Alamannia generell höher war als bisher angenommen. Die für die Auswertung verwendete Methode der Contextual Statistical Analysis nach C. N. Popa (2012; 2014) hat es ermöglicht, zahlreiche Informationsstränge zu den ausgewählten merowingerzeitlichen Bestattungsplätzen miteinander zu verknüpfen und so einen Einblick in die komplexe Dynamik des frühmittelalterlichen Bestattungsbrauchtums zu erhalten. Aus methodischer Perspektive hat sich bei der Anwendung dieses Verfahrens v.a. die Kategorisierung der Inventare auf vier hierarchischen Ebenen (ObjektKat1–4) als hilfreich erwiesen, da so nicht nur der Vergleich spezifischer Fundtypen möglich war, sondern Gräber auch in Hinblick auf die breiteren Assoziationen ihrer Ausstattungen miteinander verglichen werden konnten. Die Ergebnisse der Clusterverfahren wirken im Gegensatz zu den Gruppenbildungen vordefinierter Klassifikationssysteme, wie etwa den christleinschen Besitzabstufungen (Christlein 1973), diffuser und es bedurfte vieler intensiver Analysen der Clusterergebnisse, um die Konstitutionsgrundlagen der einzelnen Gruppen nachvollziehen zu können. Gerade aber der fließende Übergang zwischen den Gruppen und die größere Variabilität bei der Auswertung durch die hierarchische Aufnahme der Daten lässt die Resultate stärker an die ehemalige Realität heranrücken, denn „die Phänomene sind immer reicher als die Kategorien, mit denen sie erfasst werden sollen“ (Lethen 2006: 71). Dies gilt auch für die in dieser Arbeit entwickelte und erstmals angewandte Klassifizierung pathologischer Daten in Symptomatikkategorien, die zusätzlich nach der Aktualität beim Todeszeitpunkt der betreffenden Person eingeordnet wurden. Durch dieses Schema wurde versucht den für die damalige Bevölkerung wahrnehmbaren Gesundheitszustand einer Person auf emische Weise zu erfassen und so den Einfluss von körperlichem Zustand vor dem Ableben und – wenn möglich – auch den Todesumständen bei der Bestattung zu beleuchten. In diesem Rahmen haben sich aber auch die Grenzen archäologischer und anthropologischer Forschung stark bemerkbar gemacht, denn in den meisten Fällen pathologischer Daten war es nicht möglich eine sichere Zuweisung zu einer dieser Kategorien zu machen, was die Datenbasis enorm verringerte. Dieser Umstand beruht zum Großteil auf den Restriktionen im möglichen Informationsgewinn bei der anthropologischen Auswertung menschlicher Überreste, da Krankheiten nur bedingt Anzeichen am Skelett hinterlassen oder oft gar nicht nachweisbar sind bzw. ihr Ausmaß nicht eingeschätzt werden kann (Hermann et al. 1990: 116). Die kombinierte Analyse archäologischer und anthropologischer Daten hat aber auch deutlich aufgezeigt, dass eine intensivere Kommunikation zwischen Archäologen und Anthropologen besonders wünschenswert ist, da nur durch eine abgestimmte Analyse in beiden Disziplinen gezielte Fragestellungen untersucht werden können. So wäre etwa im Fall von Weingarten durch rechtzeitige Absprache zwischen den ursprünglichen archäologischen Bearbeitern und den Humananthropologen eine spezifischere Auswahl der Individuen für die DNA- und Isotopenanalysen möglich gewesen, in der etwa alle Individuen aus Mehrfachbestattungen, Sonderpositionen

316

am rande des grabs

oder Gräbern mit bestimmten Ausstattungen analysiert und verglichen hätten werden können, um den Einfluss provenienzbezogener oder verwandtschaftliche Faktoren noch besser herausarbeiten zu können. Durch die Darstellung der komplexen Beziehung zwischen den Interessen der Lebendgemeinschaft und der Rezeption der Toten im Grab konnte in dieser Arbeit auf Basis einer systematischen Materialanalyse dargelegt werden, dass bei der Analyse von Bestattungen der Entstehungskontext dieser Befunde eine enorme Rolle spielt und dringend mehr Beachtung erfahren muss, da er die Möglichkeiten der Sozialstrukturanalyse erheblich beeinflusst. Für künftige Untersuchungen bildet diese Studie eine Grundlage für die verstärkte Berücksichtigung dieser unterschiedlichen Einflüsse und zeigt das Potential einer intensivierten Kooperation nicht nur mit der Geschichtswissenschaft und der Humananthropologie auf, sondern auch mit der Kulturanthropologie und Soziologie. Es haben sich im Rahmen der Auswertung auch zahlreiche Punkte ergeben, die nicht ausreichend in dieser Arbeit berücksichtigt, sondern nur angemerkt werden konnten und einer weiteren Untersuchung bedürfen. Besondere Aufmerksamkeit sollte in Zukunft den nicht norm-konformen Bestattungen geschenkt werden, da sich über die Erforschung der Ausnahmen auch die in dieser Arbeit erarbeiteten Regelmäßigkeiten der normierten Bestattungspraxis besser verstehen lassen. Vielversprechend könnte in diesem Zusammenhang eine gezielte paläopathologische Untersuchung betreffender Individuen sein, um mehr Licht in die Ursachen von Mehrfachbestattungen und Sonderpositionen zu bringen und weiter in die Todeskonzepte der frühmittelalterlichen Bevölkerung vorzudringen. Eine solche Überprüfung ist auch bei jenen Bestattungen angebracht, in denen das biologische Geschlecht offenkundig im Gegensatz zur Geschlechtskonnotation der Ausstattung steht112. Die Vermutung, dass es sich bei diesen Personen um Individuen handelt, die eine ihrem biologischen Geschlecht entgegengesetzte Genderrolle im Leben ausfüllten (vgl. Schneider 2008), mag zwar berechtigt sein, bedarf aber einer genaueren Überprüfung, sowohl in Hinblick auf die anthropologischen Daten der betroffenen Individuen als auch in der Detailanalyse dieser Inventare. Des Weiteren erfordert eine solche Untersuchung auch eine intensivere Auseinandersetzung mit theoretischen Überlegungen zur Konstruktion von Genaderidentitäten und deren Zusammenhang mit materieller Kultur. Entsprechende Literatur mit Schwerpunkt auf archäologische Forschung ist hier ausreichend vorhanden (z.B. Gilchrist 1999; Sørensen 2000; Weglian 2001; Hadley 2004; Pohl 2004; Díaz-Andreu et al. 2005; Hofmann 2009). In Hinblick auf die nun zur Verfügung stehenden Isotopenanalysen für Weingarten bietet sich auch ein detaillierterer Vergleich der archäologischen Muster, wie sie durch die Kategorisierung in dieser Studie eruiert werden konnten, mit feintypologisch sensibleren Klassifikationen an, welche eventuell mehr Einblick in den Einfluss der Herkunft auf unterschiedliche Aspekte der materiellen Kultur liefern könnten. Bedeutend für die weitere Analyse von Bestattungen aus sozialgeschichtlichem Blickwinkel werden aber v.a. zwei Aspekte sein. Zum einen haben sich in dieser Studie, wenn auch nicht als primärer Fokus dieser Arbeit, die gesellschaftlichen Einflüsse einmal mehr als Niederschlag einer flexiblen, aber doch gegliederten 112 Anthropologisch weibliche Individuen mit männlich konnotierten Ausstattungen: z.B. BM041, HA023, Wg726, Wg627; männliche Individuen mit weiblich konnotierten Ausstattungen: z.B. BM035, HA073, Wg374, Wg736.

todeskonzepte und bestattungsritual - ein vergleich

317

Gesellschaft dargestellt, wobei gerade der Faktor des Alters sowohl in der horizontalen als auch vertikalen Struktur der Gesellschaft einen markanten Einfluss hatte. Es wird also wesentlich sein, in künftigen Studien verstärkt das Zusammenspiel des Alters mit der gesellschaftlichen Hierarchie zu berücksichtigen – wie das in manchen Arbeiten begrüßenswerterweise bereits geschieht (z.B. Stauch 2008; 2012; Brather et al. 2009) – und auch der Frage nachzugehen, welche Möglichkeiten ein Individuum eigentlich hatte, um in einer „offenen Ranggesellschaft“ einen höheren sozialen Status zu erreichen, wenn dieser nicht durch die Familienzugehörigkeit vorbestimmt war. Von größter Wichtigkeit bei der Untersuchung der frühmittelalterlichen Sozialstruktur ist künftig in jedem Fall eine stärkere Sensibilität für den Umstand, dass die in den Bestattungen ausgedrückten Inhalte nicht ausschließlich von der Lebendgesellschaft bewusst inszenierte Szenarien darstellten, die rein sozialen Interessen und Agenden der Gemeinschaft dienten, sondern dass die Identität der Toten und die Konzeption des Jenseits eine wesentliche Rolle im Bestattungsritual spielten und so das Potential von Gräbern als Quelle für Sozialstrukturuntersuchungen wesentlich beeinflussen.

318

am rande des grabs

Abbildungsverzeichnis Abb. 2.1:

Folgewelten (B. Hausmair nach Enninger und Schwens 1989: Dia. 1; Härke 2003: 118f.; Hofmann 2008: Abb. 40).

Abb. 3.1:

Fundorte (B. Hausmair nach Wikimedia Commons 2008 und 2009).

Abb. 3.2:

Bad Mingolsheim. Gräberfeldplan (B. Hausmair nach Schäfer 2005: Pl. 1).

Abb. 3.3:

Bad Mingolsheim. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 3.4:

Horb-Altheim. Gräberfeldplan (B. Hausmair nach Beilharz 2011: Abb. 2).

Abb. 3.5:

Horb-Altheim. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 3.6:

Weingarten. Gräberfeldplan (B. Hausmair nach Roth und Theune 1995: Bl. 1).

Abb. 3.7:

Weingarten. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 3.8:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 3.9:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 4.1:

Datenbankstruktur (B. Hausmair).

Abb. 4.2:

Grabtyp (B. Hausmair nach (a) Roth und Theune 1995: Abb. 24, (b und c) Schäfer 2005: Abb. 47 und 48).

Abb. 4.3:

Grabbau (B. Hausmair nach (a und b) Roth und Theune 1995: Abb. 110 und 223, (b-e) Beilharz 2011: Taf. 34, 58 und 61, (f und g) Schäfer 2005: Abb. 51 und 42).

Abb. 4.4:

Skelettposition und Handposition (B. Hausmair nach (a-d) Roth und Theune 1995: Abb. 181, 66, 21 und 127, (e) Beilharz 2011: Taf. 8).

Abb. 4.5:

ObjektKat1 Alltag (B. Hausmair nach Roth und Theune 1995: Taf. 285/B/3, 132/F/5, 216/14a und 72/11).

Abb. 4.6:

ObjektKat1 Essen/Trinken (B. Hausmair nach Roth und Theune 1995: Taf. 164/F/4, 190/D/4; 186/9).

Abb. 4.7:

ObjektKat1 Kleidung (B. Hausmair nach Roth und Theune 1995: Taf. 29/A/1, 70/B/2b, 20/A/2a-b und 69/1a-b).

Abb. 4.8:

ObjektKat1 Kult/Symbolik (B. Hausmair nach Roth und Theune 1995: Taf. 230/1a, 208/4c, 208/4k und 230/7).

Abb. 4.9:

ObjektKat1 Toilette/Hygiene (B. Hausmair nach Roth und Theune 1995: Taf. 189/7, 207/4 und 32/A/1e).

Abb. 4.10:

ObjektKat1 Waffen/Rüstung/Reiten (B. Hausmair nach Roth und Theune 1995: Taf. 216/2:1; 243/A/3; 216/4 und 159/3).

Abb. 4.11:

Algorithmus Distanzmatrizen, (a) Ritualdaten, (b) Inventardaten (B. Hausmair).

Abb. 4.12:

Visualisierung (a) Dendrogramm, (b) Clusplot, (c) MDS (B. Hausmair).

Abb. 5.1:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppen. MDS (a) PAM, (b) Fuzzy clustering, (c) DIANA (B. Hausmair).

Abb. 5.2:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppen. PAM-Dendrogramm (B. Hausmair).

abbildungsverzeichnis

319

Abb. 5.3:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.4:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.5:

Bad Mingolsheim. Kombinations-Subgruppen 2A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.6:

Bad Mingolsheim. Kombinations-Subgruppe 2A, Varianten. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.7:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.8:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 4. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.9:

Bad Mingolsheim. Kombinations-Subgruppen 4A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.10:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 5. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.11:

Bad Mingolsheim. Kombinations-Subgruppen 5A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.12:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 6. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.13:

Bad Mingolsheim. Kombinations-Subgruppen 6A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.14:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 5.15:

Bad Mingolsheim. Gräberfeldplan Kombinationsgruppen (B. Hausmair).

Abb. 5.16:

Bad Mingolsheim. ObjektKat1 (B. Hausmair).

Abb. 5.17:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppen. (a) Geschlecht (b) Alter (B. Hausmair).

Abb. 5.18:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppen. Verteilung (a) Pathologien (b) akute Symptomatiken (B. Hausmair).

Abb. 6.1:

Horb-Altheim. Ritualgruppen. MDS (a) PAM, (b) Fuzzy clustering, (c) AGNES (B. Hausmair).

Abb. 6.2:

Horb-Altheim. Ritualgruppen. PAM-Dendrogramm (B. Hausmair).

Abb. 6.3:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.4:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.5:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.6:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 4. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.7:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 5. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.8:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 6. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.9:

Horb-Altheim. Ritualgruppen (a) Geschlecht (b) Alter (B. Hausmair).

Abb. 6.10:

Horb-Altheim. Ritualgruppen. Verteilung (a) Pathologien (b) akute Symptomatiken (B. Hausmair).

Abb. 6.11:

Horb-Altheim. Inventargruppen. Dendrogramm mit PAM und DIANA.

320

am rande des grabs

Abb. 6.12:

Horb-Altheim. Inventargruppen. PAM-Dendrogramm (B. Hausmair).

Abb. 6.13:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.14:

Horb-Altheim. Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.15:

Horb-Altheim. Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.16:

Horb-Altheim. Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.17:

Horb-Altheim. Inventar-Subgruppen 4A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.18:

Horb-Altheim. Inventargruppe 5. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.19:

Horb-Altheim. Inventar-Subgruppen 5A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.20:

Horb-Altheim. Inventargruppe 6. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 6.21:

Horb-Altheim. ObjektKat1 (B. Hausmair).

Abb. 6.22:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1 bis 5. (a) Geschlecht (b) Alter (B. Hausmair).

Abb. 6.23:

Horb-Altheim. Inventargruppen. Verteilung (a) Pathologien (b) akute Symptomatiken (B. Hausmair).

Abb. 6.24:

Horb-Altheim. Gräberfeldplan (a) Ritualgruppen, (b) Inventargruppen (B. Hausmair).

Abb. 6.25:

Horb-Altheim. Ritual- und Inventargruppen (B. Hausmair).

Abb. 7.1:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppen. MDS (a) DIANA, (b) Fuzzy clustering, (c) PAM (B. Hausmair).

Abb. 7.2:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppen. DIANA-Dendrogramm (B. Hausmair).

Abb. 7.3:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 0. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.4:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.5:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.6:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.7:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppen (a) Geschlecht (b) Alter (B. Hausmair).

Abb. 7.8:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppen. MDS (a) AGNES, (b) Fuzzy clustering, (c) PAM (B. Hausmair).

Abb. 7.9:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppen. AGNES-Dendrogramm (B. Hausmair).

Abb. 7.10:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.11:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventar-Subgruppen 1A-C. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.12:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.13:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventar-Subgruppen 2A-C. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

abbildungsverzeichnis

321

Abb. 7.14:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.15:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventar-Subgruppen 3A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.16:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.17:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventar-Subgruppen 4A-C. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.18:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 5. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.19:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventar-Subgruppen 5A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.20:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventar-Subgruppe 5B, Variante 1–3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.21:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 6. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.22:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventar-Subgruppen 6A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.23:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 7. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.24:

Weingarten. Fallbeispiel 1. ObjektKat1 (B. Hausmair).

Abb. 7.25:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppen (a) Geschlecht (b) Alter (B. Hausmair).

Abb. 7.26:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräberfeldplan (a) Ritualgruppen, (b) Inventargruppen (B. Hausmair).

Abb. 7.27:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritual- und Inventargruppen (B. Hausmair).

Abb. 7.28:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppen. MDS (a) AGNES, (b) Fuzzy clustering, (c) PAM (B. Hausmair).

Abb. 7.29:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppen. AGNES-Dendrogramm (B. Hausmair).

Abb. 7.30:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.31:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.32:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritual-Subgruppe 2A. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.33:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.34:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritual-Subgruppen 3A-B. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.35:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 4. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.36:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 5. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.37:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppen (a) Geschlecht (b) Alter (B. Hausmair).

322

am rande des grabs

Abb. 7.38:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppen. MDS (a) PAM, (b), Fuzzy clustering, (c) DIANA (B. Hausmair).

Abb. 7.39:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppen. Fuzzy/PAMDendrogramm (B. Hausmair).

Abb. 7.40:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.41:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventar-Subgruppen 1A-C. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.42:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventar-Subgruppe 1A, Variante 1–2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.43:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.44:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventar-Subgruppen 2A-D. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.45:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.46:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventar-Subgruppen 3A-D. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.47:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht (B. Hausmair).

Abb. 7.48:

Weingarten. Fallbeispiel 2. ObjektKat1 (B. Hausmair).

Abb. 7.49:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppen (a) Geschlecht (b) Alter (B. Hausmair).

Abb. 7.50:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppen. Subadulte (B. Hausmair).

Abb. 7.51:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritual- und Inventargruppen (B. Hausmair).

Abb. 7.52:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräberfeldplan (a) Ritualgruppen, (b) Inventargruppen (B. Hausmair).

abbildungsverzeichnis

323

Tabellenverzeichnis Im Text Tab. 5.1:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppen.

Tab. 5.2:

Bad Mingolsheim. Mehrfachbestattungen.

Tab. 6.1:

Horb-Altheim. Ritualgruppen.

Tab. 6.2:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 5 und 6.

Tab. 6.3:

Horb-Altheim. Inventargruppen.

Tab. 6.4:

Horb-Altheim. Frakturen.

Tab. 7.1:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppen.

Tab. 7.2:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Mehrfachbestattungen.

Tab. 7.3:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppen.

Tab. 7.4:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppen.

Tab. 7.5:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppen.

Tab. 7.6:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Mehrfachbestattungen.

Tab. 7.7:

Weingarten. Verwandtschaft.

Tab. 7.8:

Weingarten. Verwandtschaft.

Im digitalen Anhang 113 Tab. A.1:

Thesaurus Objektkategorien.

Tab. A.2:

Thesaurus Ritualvariablen.

Tab. A.3:

Thesaurus Weiterführende Objektinformationen.

Tab. A.4:

Thesaurus Anthropologie.

Tab. A.5:

Thesaurus Pathologien.

Tab. A.6:

Thesaurus Verwandtschaft.

Tab. B.1:

Bad Mingolsheim. Alter & Geschlecht.

Tab. B.2:

Bad Mingolsheim. PAM- und Fuzzy-Cluster.

Tab. B.3:

Bad Mingolsheim. PAM- und DIANA-Cluster.

Tab. B.4:

Bad Mingolsheim. Ohne Kombinationsgruppe. Gräber.

Tab. B.5:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 1. Gräber.

Tab. B.6:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 1. Alter & Geschlecht.

Tab. B.7:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 1. Ritualfrequenzen.

Tab. B.8:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 1. Pathologien.

Tab. B.9:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 2. Gräber.

Tab. B.10:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 2. Alter & Geschlecht.

Tab. B.11:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 2. Ritualfrequenzen.

Tab. B.12:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 2. Objektfrequenzen.

113 Der digitale Anhang ist frei zugänglich auf dem Online Repository KOPS, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-0-283673.

tabellenverzeichnis

325

Tab. B.13:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 2. Objektkategorien.

Tab. B.14:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 2. Pathologien.

Tab. B.15:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 3. Gräber.

Tab. B.16:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 3. Alter & Geschlecht.

Tab. B.17:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 3. Ritualfrequenzen.

Tab. B.18:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 3. Objektfrequenzen.

Tab. B.19:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 3. Objektkategorien.

Tab. B.20:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 3. Pathologien.

Tab. B.21:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 4. Gräber.

Tab. B.22:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 4. Alter & Geschlecht.

Tab. B.23:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 4. Ritualfrequenzen.

Tab. B.24:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 4. Pathologien.

Tab. B.25:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 5. Gräber.

Tab. B.26:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 5. Alter & Geschlecht.

Tab. B.27:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 5. Ritualfrequenzen.

Tab. B.28:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 5. Objektfrequenzen.

Tab. B.29:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 5. Objektkategorien.

Tab. B.30:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 5. Pathologien.

Tab. B.31:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 6. Gräber.

Tab. B.32:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 6. Alter & Geschlecht.

Tab. B.33:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 6. Ritualfrequenzen.

Tab. B.34:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 6. Objektfrequenzen.

Tab. B.35:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 6. Objektkategorien.

Tab. B.36:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 6. Pathologien.

Tab. B.37:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Gräber.

Tab. B.38:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Alter & Geschlecht.

Tab. B.39:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Ritualfrequenzen.

Tab. B.40:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Objektfrequenzen.

Tab. B.41:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Objektkategorien.

Tab. B.42:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Pathologien.

Tab. C.1:

Horb-Altheim. Alter & Geschlecht.

Tab. C.2:

Horb-Altheim. Herkunft.

Tab. C.3:

Horb-Altheim. Ritual- und Inventargruppen.

Tab. C.4:

Horb-Altheim. PAM und AGNES/Fuzzy-Cluster Ritualdaten.

Tab. C.5:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 1. Gräber.

Tab. C.6:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht.

Tab. C.7:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 1. Ritualfrequenzen.

326

am rande des grabs

Tab. C.8:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 1. Pathologien.

Tab. C.9:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 1. Herkunft.

Tab. C.10:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 2. Gräber.

Tab. C.11:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht.

Tab. C.12:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 2. Ritualfrequenzen.

Tab. C.13:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 2. Pathologien.

Tab. C.14:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 2. Herkunft.

Tab. C.15:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 3. Gräber.

Tab. C.16:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht.

Tab. C.17:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 3. Ritualfrequenzen.

Tab. C.18:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 3. Pathologien.

Tab. C.19:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 3. Herkunft.

Tab. C.20:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 4. Gräber.

Tab. C.21:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 4. Alter & Geschlecht.

Tab. C.22:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 4. Ritualfrequenzen.

Tab. C.23:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 4. Pathologien.

Tab. C.24:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 4. Herkunft.

Tab. C.25:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 5. Gräber.

Tab. C.26:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 5. Alter & Geschlecht.

Tab. C.27:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 5. Ritualfrequenzen.

Tab. C.28:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 5. Pathologien.

Tab. C.29:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 5. Herkunft.

Tab. C.30:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 6. Gräber.

Tab. C.31:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 6. Alter & Geschlecht.

Tab. C.32:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 6. Ritualfrequenzen.

Tab. C.33:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 6. Pathologien.

Tab. C.34:

Horb-Altheim. Ritualgruppe 6. Herkunft.

Tab. C.35:

Horb-Altheim. PAM und DIANA-Cluster Inventardaten.

Tab. C.36:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1. Gräber.

Tab. C.37:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht.

Tab. C.38:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1. Objektfrequenzen.

Tab. C.39:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1. Objektkategorien.

Tab. C.40:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1. Pathologien.

Tab. C.41:

Horb-Altheim. Inventargruppe 1. Herkunft.

Tab. C.42:

Horb-Altheim. Inventargruppe 2. Gräber.

Tab. C.43:

Horb-Altheim. Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht.

Tab. C.44:

Horb-Altheim. Inventargruppe 2. Objektfrequenzen.

Tab. C.45:

Horb-Altheim. Inventargruppe 2. Objektkategorien.

Tab. C.46:

Horb-Altheim. Inventargruppe 2. Pathologien.

Tab. C.47:

Horb-Altheim. Inventargruppe 2. Herkunft.

Tab. C.48:

Horb-Altheim. Inventargruppe 3. Gräber.

tabellenverzeichnis

327

Tab. C.49:

Horb-Altheim. Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht.

Tab. C.50:

Horb-Altheim. Inventargruppe 3. Pathologien.

Tab. C.51:

Horb-Altheim. Inventargruppe 4. Gräber.

Tab. C.52:

Horb-Altheim. Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht.

Tab. C.53:

Horb-Altheim. Inventargruppe 4. Objektfrequenzen.

Tab. C.54:

Horb-Altheim. Inventargruppe 4. Objektkategorien.

Tab. C.55:

Horb-Altheim. Inventargruppe 4. Pathologien.

Tab. C.56:

Horb-Altheim. Inventargruppe 4. Herkunft.

Tab. C.57:

Horb-Altheim. Inventargruppe 5. Gräber.

Tab. C.58:

Horb-Altheim. Inventargruppe 5. Alter & Geschlecht.

Tab. C.59:

Horb-Altheim. Inventargruppe 5. Objektfrequenzen.

Tab. C.60:

Horb-Altheim. Inventargruppe 5. Objektkategorien.

Tab. C.61:

Horb-Altheim. Inventargruppe 5. Pathologien.

Tab. C.62:

Horb-Altheim. Inventargruppe 5. Herkunft.

Tab. C.63:

Horb-Altheim. Inventargruppe 6. Gräber.

Tab. C.64:

Horb-Altheim. Inventargruppe 6. Alter & Geschlecht.

Tab. C.65:

Horb-Altheim. Inventargruppe 6. Objektfrequenzen.

Tab. C.66:

Horb-Altheim. Inventargruppe 6. Objektkategorien.

Tab. C.67:

Horb-Altheim. Inventargruppe 6. Pathologien.

Tab. C.68:

Horb-Altheim. Inventargruppe 6. Herkunft.

Tab. D.1:

Weingarten. Alter & Geschlecht.

Tab. D.2:

Weingarten. Herkunft.

Tab. D.3:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritual- und Inventargruppen.

Tab. D.4:

Weingarten. Fallbeispiel 1. DIANA- und PAM-Cluster Ritualdaten.

Tab. D.5:

Weingarten. Fallbeispiel 1. DIANA- und Fuzzy-Cluster Ritualdaten.

Tab. D.6:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ohne RitualgruppenZugehörigkeit. Gräber.

Tab. D.7:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 0. Gräber.

Tab. D.8:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 0. Alter & Geschlecht.

Tab. D.9:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 0. Ritualfrequenzen.

Tab. D.10:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Gräber.

Tab. D.11:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht.

Tab. D.12:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Ritualfrequenzen.

Tab. D.13:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Pathologien.

Tab. D.14:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Herkunft.

Tab. D.15:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Gräber.

Tab. D.16:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht.

328

am rande des grabs

Tab. D.17:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Ritualfrequenzen.

Tab. D.18:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Pathologien.

Tab. D.19:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Herkunft.

Tab. D.20:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Gräber.

Tab. D.21:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht.

Tab. D.22:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Herkunft.

Tab. D.23:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Ritualfrequenzen.

Tab. D.24:

Weingarten. Fallbeispiel 1. AGNES- und Fuzzy-Cluster Inventardaten.

Tab. D.25:

Weingarten. Fallbeispiel 1. AGNES- und PAM-Cluster Inventardaten.

Tab. D.26:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Ohne InventargruppenZugehörigkeit. Gräber.

Tab. D.27:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Gräber.

Tab. D.28:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht.

Tab. D.29:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Objektfrequenzen.

Tab. D.30:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Objektkategorien.

Tab. D.31:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Pathologien.

Tab. D.32:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Herkunft.

Tab. D.33:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 2. Gräber.

Tab. D.34:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht.

Tab. D.35:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 2. Objektfrequenzen.

Tab. D.36:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 2. Objektkategorien.

Tab. D.37:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 2. Pathologien.

Tab. D.38:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 2. Herkunft.

Tab. D.39:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 3. Gräber.

Tab. D.40:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht.

Tab. D.41:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 3. Objektfrequenzen.

Tab. D.42:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 3. Objektkategorien.

Tab. D.43:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 3. Pathologien.

Tab. D.44:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 3. Herkunft.

Tab. D.45:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 4. Gräber.

Tab. D.46:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht. tabellenverzeichnis

329

Tab. D.47:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 4. Objektfrequenzen.

Tab. D.48:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 4. Objektkategorien.

Tab. D.49:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 4. Pathologien.

Tab. D.50:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 4. Herkunft.

Tab. D.51:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 5. Gräber.

Tab. D.52:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 5. Alter & Geschlecht.

Tab. D.53:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 5. Objektfrequenzen.

Tab. D.54:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 5. Objektkategorien.

Tab. D.55:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 5. Pathologien.

Tab. D.56:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 5. Herkunft.

Tab. D.57:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 6. Gräber.

Tab. D.58:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 6. Alter & Geschlecht.

Tab. D.59:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 6. Objektfrequenzen.

Tab. D.60:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 6. Objektkategorien.

Tab. D.61:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 6. Pathologien.

Tab. D.62:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 6. Herkunft.

Tab. D.63:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 7. Gräber.

Tab. D.64:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 7. Alter & Geschlecht.

Tab. D.65:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 7. Pathologien.

Tab. D.66:

Weingarten. Fallbeispiel 1. Inventargruppe 7. Herkunft.

Tab. D.67:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritual- und Inventargruppen.

Tab. D.68:

Weingarten. Fallbeispiel 2. AGNES- und Fuzzy-Cluster Ritualdaten.

Tab. D.69:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ohne RitualgruppenZugehörigkeit. Gräber.

Tab. D.70:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 1. Gräber.

Tab. D.71:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht.

Tab. D.72:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 1. Ritualfrequenzen.

Tab. D.73:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 1. Pathologien.

Tab. D.74:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 1. Herkunft.

Tab. D.75:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 2. Gräber.

Tab. D.76:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht.

Tab. D.77:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 2. Ritualfrequenzen.

330

am rande des grabs

Tab. D.78:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 2. Herkunft.

Tab. D.79:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 3. Gräber.

Tab. D.80:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht.

Tab. D.81:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 3. Ritualfrequenzen.

Tab. D.82:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 3. Pathologien.

Tab. D.83:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 3. Herkunft.

Tab. D.84:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 4. Gräber.

Tab. D.85:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 4. Alter & Geschlecht.

Tab. D.86:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 4. Ritualfrequenzen.

Tab. D.87:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 4. Herkunft.

Tab. D.88:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 5. Gräber.

Tab. D.89:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 5. Alter & Geschlecht.

Tab. D.90:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 5. Ritualfrequenzen.

Tab. D.91:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 5. Pathologien.

Tab. D.92:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualgruppe 5. Herkunft.

Tab. D.93:

Weingarten. Fallbeispiel 2. PAM-, Fuzzy und DIANA-Cluster Inventardaten.

Tab. D.94:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Ohne InventargruppenZugehörigkeit. Gräber.

Tab. D.95:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 1. Gräber.

Tab. D.96:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht.

Tab. D.97:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 1. Objektfrequenzen.

Tab. D.98:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 1. Objektkategorien.

Tab. D.99:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 1. Pathologien.

Tab. D.100:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 1. Herkunft.

Tab. D.101:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 2. Gräber.

Tab. D.102:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht.

Tab. D.103:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 2. Objektfrequenzen.

Tab. D.104:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 2. Objektkategorien.

Tab. D.105:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 2. Pathologien.

Tab. D.106:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 2. Herkunft.

Tab. D.107:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 3. Gräber.

Tab. D.108:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht.

tabellenverzeichnis

331

Tab. D.109:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 3. Objektfrequenzen.

Tab. D.110:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 3. Objektkategorien.

Tab. D.111:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 3. Pathologien.

Tab. D.112:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 3. Herkunft.

Tab. D.113:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 4. Gräber.

Tab. D.114:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht.

Tab. D.115:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 4. Pathologien.

Tab. D.116:

Weingarten. Fallbeispiel 2. Inventargruppe 4. Herkunft.

332

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literaturverzeichnis

367

Der Entstehungskontext archäologischer Befunde und der darin fassbaren Objekte spielt eine bedeutende Rolle für die Interpretation materieller Hinterlassenschaften. Gräber sind in erster Linie das Resultat eines emotional und sozial prekären Ereignisses in einer Gesellschaft – dem Tod eines ihrer Mitglieder. So stellt das Grab auch aus archäologischer Sicht eine primäre Quelle für die Auseinandersetzung mit dem Todesverständnis in vergangenen Gesellschaften dar. Barbara Hausmair geht in ihrer Untersuchung dem Einfluss von Todeskonzepten auf die Bestattungspraktiken der Bevölkerung in der frühmittelalterlichen Alamannia nach. Am Beispiel der Gräberfelder Bad Mingolsheim, HorbAltheim und Weingarten unternimmt sie einen Vergleich von archäologischen Mustern auf Basis der Grabbeigaben und Grabgestaltung mit anthropologischen Daten zu Alter, Geschlecht, Herkunft, Verwandtschaft und Gesundheitszustand der Bestatteten. Die durch diese Clusteranalysen eruierten Gruppen setzt sie in Beziehung zu soziologischen und kulturanthropologischen Theorien und Modellen zum Umgang mit dem Tod und zeichnet so das komplexe Zusammenspiel von Sozialstrukturen in den jeweiligen Bestattungsgemeinschaften, Todeskonzepten, Folgeweltmodellen und neu konstruierten Identitäten der Toten im Jenseits nach. Die thanatologische Herangehensweise bietet neue Einblicke in die Bestattungspraktiken und Vorstellungen merowingerzeitlicher Gemeinschaften in Südwestdeutschland und präsentiert eine sensible Verknüpfung theoretischer Überlegungen mit einer archäologischen Materialanalyse.

Am Rande des Grabs

Alle Kulturen lösen dieses Urproblem [den Tod] der menschlichen Existenz auf ihre Weise, und es gibt gewiß keine Kultur, die sich nicht als Lösung dieses Problems verstehen und auf diese Kernfrage hin analysieren ließe. (Jan Assmann, Der Tod als Thema der Kulturtheorie)

Hausmair

Am Ran de des G ra b s

Am Ran de des Todesko n z e p te u G nd Besta ra m i t te l a l t t b t u ngsritua s erlichen l i n Alama der f nnia

ISBN 978-90-8890-295-6

ISBN: 978-90-8890-295-6

9 789088 902956

Sidestone

Sidestone Press

Barbara Hausmair

rüh-

Der Entstehungskontext archäologischer Befunde und der darin fassbaren Objekte spielt eine bedeutende Rolle für die Interpretation materieller Hinterlassenschaften. Gräber sind in erster Linie das Resultat eines emotional und sozial prekären Ereignisses in einer Gesellschaft – dem Tod eines ihrer Mitglieder. So stellt das Grab auch aus archäologischer Sicht eine primäre Quelle für die Auseinandersetzung mit dem Todesverständnis in vergangenen Gesellschaften dar. Barbara Hausmair geht in ihrer Untersuchung dem Einfluss von Todeskonzepten auf die Bestattungspraktiken der Bevölkerung in der frühmittelalterlichen Alamannia nach. Am Beispiel der Gräberfelder Bad Mingolsheim, HorbAltheim und Weingarten unternimmt sie einen Vergleich von archäologischen Mustern auf Basis der Grabbeigaben und Grabgestaltung mit anthropologischen Daten zu Alter, Geschlecht, Herkunft, Verwandtschaft und Gesundheitszustand der Bestatteten. Die durch diese Clusteranalysen eruierten Gruppen setzt sie in Beziehung zu soziologischen und kulturanthropologischen Theorien und Modellen zum Umgang mit dem Tod und zeichnet so das komplexe Zusammenspiel von Sozialstrukturen in den jeweiligen Bestattungsgemeinschaften, Todeskonzepten, Folgeweltmodellen und neu konstruierten Identitäten der Toten im Jenseits nach. Die thanatologische Herangehensweise bietet neue Einblicke in die Bestattungspraktiken und Vorstellungen merowingerzeitlicher Gemeinschaften in Südwestdeutschland und präsentiert eine sensible Verknüpfung theoretischer Überlegungen mit einer archäologischen Materialanalyse.

AM RANDE DES GRABS

Alle Kulturen lösen dieses Urproblem [den Tod] der menschlichen Existenz auf ihre Weise, und es gibt gewiß keine Kultur, die sich nicht als Lösung dieses Problems verstehen und auf diese Kernfrage hin analysieren ließe. (Jan Assmann, Der Tod als Thema der Kulturtheorie)

HAUSMAIR

AM RAN DE DES GRABS

AM RAN D E DES G Digitale R r Anhan ABS g

ISBN 978-90-8890-295-6

ISBN: 978-90-8890-295-6

9 789088 902956

Sidestone

Sidestone Press

BARBARA HAUSMAIR

A. Anhang: Datenbank THESAURUS OBJEKTKATEGORIEN ObjektKat1

ObjektKat2

ObjektKat3

Alltag

Handel Werkzeug

Waage Bohrer Bügelschere Feile Feuerzeug Fingerhut Gerät Messer

Essen/Trinken

Ess- und Trinkzubehör

Nadel Nagel Pfriem Spinnwirtel Stempel Webschwert Wetzstein Besteck Ess- und Kochgeschirr Trinkgeschirr

Speisen

Biber Ei Hirsch Huhn

Hund Pferd

Rind

Schaf/Ziege

ObjektKat4

Feuerstahl Feuerstein

Klappmesser Schabmesser Nähnadel

Löffel Schale Schüssel Becher Flasche Krug/Kanne Topf Bein Kopf Bein Gesamt Kopf Postcranium Thorax Postcranium Bein Kopf Postcranium Thorax Bein Kopf Postcranium Thorax Bein

1

ObjektKat1

ObjektKat2

ObjektKat3 Schwein

Kleidung

Funktionskleidung

Tierknochen Gürtelzubehör

Nadel

Kleidungszubehör

Schuhzubehör Wadenbindengarnitur Gürtelgehänge

Tasche

Schmuck

Anhänger Armschmuck

Fibel

Fingerring

Halsschmuck

Kopfschmuckringe

ObjektKat4 Thorax Bein Kopf Postcranium Thorax Beschlag Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle Gewandnadel Haarnadel

Beschlag Gehängekette Riemenzunge Beschlag Schnalle Taschenbügel Bandarmreif einfacher Armreif/Armring Hohlarmreif Kolbenarmreif Bogenfibel Bügelfibel Bügelknopffibel Kreuzfibel Miniaturfibel Pferdchenfibel S-Fibel Scheibenfibel Tierfibel Vogelfibel Fingerring mit offenen Enden Schildchenfingerring Anhänger Halsreif Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Kettchengehänge Körbchengehänge Kreole Polyederschmuckringe

Perle Perlenbesatz

2

ObjektKat1

ObjektKat2

ObjektKat3

Kult/Symbolik

Am Körper

Ring Amulett

Beigabe

Zierscheibe Schlüssel Goldblattkreuz

Münze Sonstiges Toilette/Hygiene

Toilette/Hygiene

Kamm

Waffen/Rüstung/Reiten

Angriffswaffen

Reit-/Pferdezubehör

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

Pinzette Axt Lanze Pfeilspitze Sax Spatha Sattelbeschläge Sporn Zaumzeug Panzer Schild Wehrgehänge

ObjektKat4 Amulettkapsel Anhänger Bergkristall Cypraea tigris Donarkeule Herkuleskeule Hirschgeweihrose

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

Scheide Scheide

Tab. A.1.: Thesaurus der Objektkategorien, Untertabelle Objekte.

3

4

THESAURUS RITUALVARIABLEN RitVar 1. Ordnung

Optionen

RitVar 2. Ordnung

Optionen

Grabart

Brandbestattung Körperbestattung Grabkammer

GrabbauII

Grabkammer mit Steinabdeckung Holzkammer Steineinbauten Holzkammer mit Sarg und Kreisgrabenanlage

GrabbauI

Großbau keine Einbauten Kiesunterlage Nischengrab Sarg

Grabstatus GrabtypI

Verfärbungen Primärbestattung Sekundärbestattung Einzelbestattung Mehrfachbestattung

RitVar 3. Ordnung

Nischengrab mit Sarg Baumsarg einfacher Sarg Totenbrett Holzreste

GrabtypII

GrabtypIII Erstbestattung

Nachbestattung

Handposition

Orientierung_relativ Skelettposition

Optionen

angewinkelt Kombination Oberschenkel parallel zum Körper 1 2 gestreckte Rückenlage Hocker Sonderposition

Tab. A.2.: Thesaurus der Ritualvariablen, Basistabelle Bestattungen.

Doppelbestattung Einzelbestattung multiple Bestattung Doppelbestattung Einzelbestattung multiple Bestattung

THESAURUS WEITERFÜHRENDE OBJEKTINFORMATIONEN Var. 1. Ordnung

Option

Var. 2. Ordnung

Option

Verzierungsstil

figural floral geometrisch Inschrift Kombination

Technologische Informationen Material Buntmetall Buntmetall und Glas/Edelstein Edelstein Eisen Eisen und Buntmetall Eisen, Buntmetall und Glas/Edelstein Glas Holz Knochen Mollusken Organisch Stein Ton Verzierung

ja

nein Lage-Informationen Lageposition

Arm Becken Bein Fuß Hals Hand Kopf Oberarm Oberkörper Oberschenkel Unterarm Unterschenkel

Lageseite

beidseitig links Mitte quer rechts über unter

Lagestatus

beigelegt disloziert

5

Var. 1. Ordnung

Intentionale Fragmentation

Option

Var. 2. Ordnung

Option

Trageposition ja nein

Tab. A.3.: Thesaurus der weiterführenden Objektinformationen, Untertabelle Objekte.

THESAURUS ANTHROPOLOGIE Variablen

Option

Anmerkung

Alter

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17

0.5-13 Jahre 0.5-6 Jahre Übergang infansI-II 7-13 Jahre Übergang infansII-juvenil 14-18/20 Jahre Übergang juvenil-adult 20-30 Jahre 20-40 Jahre 30-40 Jahre Übergang adult-matur 40-50 Jahre 40-60 Jahre 50-60 Jahre Übergang matur-senil über 60 Jahre erwachsen aber nicht näher eingrenzbar

Geschlecht

männlich männlich? weiblich weiblich? ja nein ja nein ja nein

Lokal aufgewachsen Pathologien Verwandtschaft

infans infansI infansI-II infansII infansII-juvenil juvenil juvenil-adult frühadult adult spätadult adult-matur frühmatur matur spätmatur matur-senil senil allgemein erwachsen

Tab. A.4.: Thesaurus für die Variablen in der Untertabelle Anthropologie.

6

THESAURUS PATHOLOGIEN Variablen

Option

PathoLokation

Becken Brustbein Elle Fuß Hand Kiefer Kniescheibe Kreuzbein Oberarm Oberschenkel Rippen Schädel Schienbein Schlüsselbein Schulterblatt Speiche Unterarm Unterschenkel Wadenbein Wirbelsäule Zahn Abrasion Abszess Arthritis Arthritis/Arthrose Arthrose Atrophie Berstungsfraktur Colles Fraktur Coxa vara Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Deformation Depressionsfraktur Diabetes Diskusprolaps DJD Entzündung Exostose Fistel Fraktur Hiebverletzung Hydrocephalus Hyperostosis frontalis Hyperostosis spongiosa oribtae Hyperzementose Impressionsfraktur intravitaler Zahnverlust Karies

PathoOrig

7

Variablen

Option kartilaginäre Exostose Knochenhautentzündung Kompressionsfraktur Lumbalisation Mastoiditis Meningeom Meningitis Metastase Metopismus Morbus Scheuermann Myositis ossificans Oblique Fraktur Osteochondrom/kartilaginäre Exostose Osteochondroma Osteochondrosis dissecans Osteoma Osteomyelitis Osteophyten Osteosarkom Parodontale Erkrankung Parodontitis Parodontose Parodontose/Parodontitis Perforation Periapikale Infektion Periostosis Plagiocephalus Pleuritis Porotische Hyperostose Rachitis Rachitis/Osteomalazie Reiterfacette Schädelmanipulation Schmelzhypoplasie Schmorl’sche Knötchen Schrägfraktur Schwangerschaftsgrübchen Sequester/Nekrose Sinusitis frontalis Sinusitis maxillaris Sinusitis sphenoidalis Spina bifida Spondylarthritis Spondylarthrose Spondylitis Spondylodiscitis Spondylodiscitis Spondylose Synostose Torus Palatinus

8

Variablen

Option Traumatische Läsion Traumatische Osteomyelitis Tuberkulose Zahnstein Zyste

PathoSeite

beidseitig links rechts

PathoStatus

Anfangsstadium Endstadium fortgeschrittenes Stadium frisch in Abheilung verheilt

Symptomatik

Bewegungseinschränkungen Körperschwäche Probleme am Kauapparat Schwere Erkrankungen Schwere Verletzungen

AkutbeiTod

ja nein

Tab. A.5.: Thesaurus für die Variablen in der Untertabelle Pathologien.

THESAURUS VERWANDTSCHAFT Variablen

Option

Verwandtschaftsart

Bruder Kernfamilie Mutter Sohn Vater Vater/Sohn

Verwandtschaftslinie

matrilinear patrilinear

Tab. A.6.: Thesaurus für die Variablen in der Untertabelle Verwandtschaft.

9

B. Anhang: Bad Mingolsheim ALTER UND GESCHLECHT BM Alter

Geschlecht (G) ?

01 infans 02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

3 60.0% 1 20.0% 3 11.5% 2 7.7% 1 3.8%

4 11.8% 5 14.7% 1 100.0% 1 2.9% 11 32.4% 4 11.8% 5 14.7% 2 5.9%

4 15.4%

1 20.0%

5 100.0%

11 42.3% 4 15.4% 1 3.8%

26 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

2 5.9% 34 100.0%

1 100.0%

Total 3 4.5% 1 1.5% 7 10.4% 7 10.4% 3 4.5% 1 1.5% 15 22.4% 4 6.0% 17 25.4% 6 9.0% 1 1.5% 2 3.0% 67 100.0%

Tab. B.1.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung im gesamten Gräberfeld.

11

B.1. Kombinationsgruppen PAM/FUZZY CLUSTER BM_Kombinationsgruppen Count PAM

Total

Fuzzy

1 1 2

2

3

4

5

6

7

4 4 12 6 22

2A 2B Sub-total 3 4

3 4A 4B

3 5 8

Sub-total 5

5 6 5 16

5A 5B Sub-total 6 6A 6B Sub-total 7 Total

4

22

3

2 18

8

1 3 4 8

1

8

1

1

4 4 12 6 22 3 3 5 8 5 6 5 16 1 4 4 9 2 64

Tab. B.2.: Bad Mingolsheim. Überschneidungen der PAM - und Fuzzy-Cluster (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Kombinationsgruppen-Zugehörigkeit (N=3)).

PAM/DIANA CLUSTER BM_Kombinationsgruppen Count PAM

Total

DIANA

1 1 2

4

3 12 6 21

5

6 1

1 3

4A 4B

Sub-total 5 5A

12

3

4 2A 2B

Sub-total 3 4

2

3 5 8 5 6

7 4 4 12 6 22 3 3 5 8 5 6

Count PAM

Total

DIANA

1

2

3

4

5

5B

5 16

6A 6B

1

Sub-total 6

6

7

1

Sub-total 7 Total

12

21

3

1

3 4 7

1

17

7

1

2 2

5 16 1 4 4 9 2 64

Tab. B.3.: Bad Mingolsheim. Überschneidungen der PAM - und DIANA-Cluster (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Kombinationsgruppen-Zugehörigkeit (N=3)).

Gräber ohne Kombinationsgruppen-Zugehörigkeit GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = Grabnummer

Geschlecht

Alter

BM003 BM007 BM034 Total

N 1 1 1 3

Tab. B.4.: Bad Mingolsheim. Gräber ohne Kombinationsgruppen-Zugehörigkeit (N=Anzahl der Gräber).

Kombinationsgruppe 1 GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = 1 Grabnummer BM001 BM002 BM016 BM061 Total

Geschlecht

Alter

weiblich männlich weiblich männlich

08 10 04 08

frühadult spätadult infansII frühadult

N 1 1 1 1 4

Tab. B.5.: Bad Mingolsheim. Gräber in der Kombinationsgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

13

14

ALTER UND GESCHLECHT BM_Kombinationsgruppe = 1 Alter

Geschlecht (G) ?

04 infansII

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

08 frühadult 10 spätadult Total

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

1 50.0% 1 50.0%

1 50.0% 1 50.0% 2 100.0%

Total 1 25.0% 2 50.0% 1 25.0% 4 100.0%

2 100.0%

Tab. B.6.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Kombinationsgruppe 1.

RITUALFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 1 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ Grabart Grabstatus

Valid Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid angewinkelt

4 4 1 3 4 4 4 4 4 4 1 3 4 2 1

% 100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 50.0 25.0

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 50.0 25.0

100.0 100.0 25.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 100.0 50.0 75.0

Ritualkategorien

Frequency parallel zum Körper Total

1 4

% 25.0 100.0

Valid %

Cumulative %

25.0 100.0

100.0

Tab. B.7.: Bad Mingolsheim. Ritualfrequenzen der Kombinationsgruppe 1.

PATHOLOGIEN BM_Kombinationsgruppe = 1 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ja

nein Total

2/50.0%

Bewegungseinschränkungen 2/50.0% Körperschwäche Probleme am Kauapparat

1/25.0% 1/25.0%

Schwere Erkrankungen

2/50.0%

Schwere Verletzungen

1/25.0%

Diskusprolaps Morbus Scheuermann Sinusitis maxillaris Arthritis Karies Parodontitis Torus Palatinus Osteomyelitis Sequester/Nekrose Hiebverletzung

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/25.0% 2/50.0%

1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0%

1/25.0%

2/50.0% 4/100%

Tab. B.8.: Bad Mingolsheim. Pathologien in der Kombinationsgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 1/25.0% 2/50.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 2/50.0%

15

Kombinationsgruppe 2 GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = 2 Subgruppe

Variante

o.Subgr.

Sub-total 2A

2A1

Subsub-total 2A2

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

BM005 BM020 BM053 BM058

weiblich weiblich männlich weiblich

10 08 14 06

spätadult frühadult spätmatur juvenil

BM004 BM017 BM028 BM045 BM050 BM059 BM062

weiblich männlich? weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich

02 05 04 08 12 02 02

infansI infansII-juvenil infansII frühadult frühmatur infansI infansI

BM010 BM033 BM035 BM041 BM055

weiblich weiblich männlich weiblich weiblich

08 08 02 04 08

frühadult frühadult infansI infansII frühadult

BM025 BM026 BM030 BM060 BM063 BM064

männlich männlich

10 10 10 12 10 10

spätadult spätadult spätadult frühmatur spätadult spätadult

1 1 1 1 4 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 1 1 1 5 12 1 1 1 1 1 1 6 22

Subsub-total Sub-total 2B

männlich männlich männlich

Sub-total Total

Tab. B.9.: Bad Mingolsheim. Gräber in der Kombinationsgruppe 2, geordnet nach Subgruppen und Varianten (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT BM_Kombinationsgruppe = 2 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

BM_Kombinationsgruppe = 2 02 infansI 04 infansII

16

Count % in G Count % in G

1 14.3%

3 23.1% 2 15.4%

4 18.2% 2 9.1%

Alter

Geschlecht (G) ?

05 infansII-juvenil 06 juvenil 08 frühadult 10 spätadult 12 frühmatur 14 spätmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

1 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

4 57.1% 1 14.3% 1 14.3% 7 100.0%

1 7.7% 5 38.5% 1 7.7% 1 7.7%

1 100.0%

13 100.0%

weiblich?

Total 1 4.5% 1 4.5% 5 22.7% 6 27.3% 2 9.1% 1 4.5% 22 100.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 2A 02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 08 frühadult 12 frühmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0%

3 30.0% 2 20.0% 1 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

4 40.0% 1 10.0% 10 100.0%

4 33.3% 2 16.7% 1 8.3% 4 33.3% 1 8.3% 12 100.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 2B 10 spätadult 12 frühmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0%

1 100.0%

4 80.0% 1 20.0% 5 100.0%

5 83.3% 1 16.7% 6 100.0%

Tab. B.10.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Kombinationsgruppe 2 und ihren Subgruppen.

17

18

RITUALFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 2 Ritualkategorien

Frequency

%

Valid %

Cumulative %

90.9 100.0

BM_Kombinationsgruppe = 2 Orientierung_relativ

Valid

Grabart Grabstatus

Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid

1 2 Total Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid angewinkelt Oberschenkel parallel zum Körper Total

20 2 22 22 3 19 22 22 22 22 22 22 4 18 22 16 1 1 4 22

90.9 9.1 100.0 100.0 13.6 86.4 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 18.2 81.8 100.0 72.7 4.5 4.5 18.2 100.0

90.9 9.1 100.0 100.0 13.6 86.4 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 18.2 81.8 100.0 72.7 4.5 4.5 18.2 100.0

10 2 12 12 2 10 12 12 12 12 12

83.3 16.7 100.0 100.0 16.7 83.3 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

83.3 16.7 100.0 100.0 16.7 83.3 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

100.0 13.6 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 18.2 100.0 72.7 77.3 81.8 100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 2A Orientierung_relativ

Valid

Grabart Grabstatus

Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

Valid Valid Valid Valid

1 2 Total Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

keine Einbauten

83.3 100.0 100.0 16.7 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

Ritualkategorien

Frequency GrabbauII

Valid Valid

Skelettposition

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid

Valid

Oberschenkel parallel zum Körper Total 1

%

Valid %

Cumulative % 100.0 25.0 100.0

12 3 9 12 9 1 2 12 6

100.0 25.0 75.0 100.0 75.0 8.3 16.7 100.0 100.0

100.0 25.0 75.0 100.0 75.0 8.3 16.7 100.0 100.0

6 1 5 6 6 6 6 6 6 1 5 6 5 1 6

100.0 16.7 83.3 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 16.7 83.3 100.0 83.3 16.7 100.0

100.0 16.7 83.3 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 16.7 83.3 100.0 83.3 16.7 100.0

75.0 83.3 100.0 100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 2B Grabart Grabstatus

Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid

Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid parallel zum Körper Total

100.0 16.7 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 16.7 100.0 83.3 100.0

Tab. B.11.: Bad Mingolsheim. Ritualfrequenzen der Kombinationsgruppe 2 und ihren Subgruppen.

OBJEKTFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 2 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

o.Subgr. 2A

4 12

1 1

8 13

Mean 4.2500 6.0833

Std. Deviation 3.30404 3.70401

19

20

Subgruppen

N

Minimum

Maximum

2B Total

6 22

2 1

4 13

Mean

Std. Deviation

3.1667 4.9545

.98319 3.27294

Tab. B.12.: Bad Mingolsheim. Objektfrequenzen in der Kombinationsgruppe 2 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN BM_Kombinationsgruppe = 2 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

BM_Kombinationsgruppe = 2 Alltag

40.9%

Werkzeug

40.9%

Bügelschere Feuerzeug

4.5% 9.1% Feuerstahl

Essen/Trinken

Kleidung

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

54.5%

72.7%

4.5% 68.2%

Ess- und Trinkzubehör

50.0%

Speisen

18.2%

Messer Nadel Pfriem Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

36.4% 4.5% 9.1% 9.1% 36.4% 18.2% 9.1% 9.1% 4.5% 45.5%

Funktionskleidung

45.5%

Trinkgeschirr Ei Rind Tierknochen Gürtelzubehör

Kleidungszubehör

18.2%

Nadel Gürtelgehänge

4.5% 13.6%

54.5% 4.5% 68.2%

Tasche Halsschmuck Amulett Kamm

4.5% 54.5% 4.5% 68.2%

Schmuck Am Körper Toilette/Hygiene

4.5%

Topf

36.4%

Krug/Kanne

18.2%

Postcranium

9.1%

Beschlag Gürtelgarnitur Schnalle Haarnadel

4.5% 9.1% 31.8% 4.5%

Gehängekette

4.5%

Perlenkette Amulettkapsel

54.5% 4.5%

Einreihiger Dreilagenkamm

13.6%

22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4 Zweireihiger Dreilagenkamm

Waffen/Rüstung/Reiten

40.9%

Angriffswaffen

36.4%

Waffenzubehör

4.5%

Lanze Pfeilspitze Sax Wehrgehänge

%

N

50.0%

22

4.5% 4.5%

22 22 22 22 22

13.6% 18.2% 9.1% 4.5%

Scheide Saxgarnitur

BM_Kombinations-Subgruppe = 2A Alltag

58.3%

Werkzeug

58.3%

Bügelschere Feuerzeug

8.3% 16.7%

Messer Nadel Pfriem Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

50.0% 8.3% 16.7% 16.7% 50.0% 16.7% 16.7% 8.3% 50.0% 8.3% 25.0% 8.3% 100% 8.3% 83.3%

Feuerstahl

Essen/Trinken

Kleidung

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

58.3%

100%

8.3% 83.3%

8.3%

Ess- und Trinkzubehör

58.3%

Speisen

16.7%

Funktionskleidung

50.0%

Kleidungszubehör

33.3%

Trinkgeschirr Ei Rind Gürtelzubehör Nadel Gürtelgehänge

100% 8.3% 83.3%

Tasche Halsschmuck Amulett Kamm

Schmuck Am Körper Toilette/Hygiene

Angriffswaffen

8.3%

Pfeilspitze

8.3%

8.3%

12 12 12 12 12 12 12 12

Topf

50.0%

Krug/Kanne

16.7%

Postcranium Schnalle Haarnadel

8.3% 50.0% 8.3%

Gehängekette

8.3%

Perlenkette Amulettkapsel

100% 8.3%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

16.7%

12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12

58.3%

12 12

21

22

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

33.3%

Trinkgeschirr

33.3%

16.7% 33.3%

Tierknochen Gürtelzubehör

16.7% 33.3%

ObjektKat4

%

N

Krug/Kanne

33.3%

6

Beschlag Schnalle Zweireihiger Dreilagenkamm

16.7% 16.7% 33.3%

6 6 6 6

16.7%

6 6 6 6

BM_Kombinations-Subgruppe = 2B Essen/Trinken

33.3%

Kleidung

33.3%

Ess- und Trinkzubehör Speisen Funktionskleidung

Toilette/Hygiene

33.3%

Toilette/Hygiene

33.3%

Kamm

33.3%

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

Angriffswaffen

100%

Lanze Pfeilspitze Sax

50.0% 33.3% 33.3% Scheide

Tab. B.13.: Bad Mingolsheim. Objektkategorien der Kombinationsgruppe 2 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN BM_Kombinationsgruppe = 2 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

BM_Kombinationsgruppe = 2 ja

15/68.2%

ohne Spezifizierung

7/31.8%

Bewegungseinschränkungen 6/27.3%

Abrasion Hiatus sacralis kartilaginäre Exostose Meningeom Neoplasma Plagiocephalus Schwangerschaftsgrübchen Arthritis Arthritis/Arthrose Diskusprolaps Morbus Scheuermann Rachitis Spondylarthritis

2/9.1% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 2/9.1% 3/13.6% 1/4.5% 3/13.6%

2/9.1% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 2/9.1% 3/13.6% 1/4.5% 3/13.6%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Körperschwäche

nein Total

8/36.4%

Probleme am Kauapparat

7/31.8%

Schwere Erkrankungen

4/18.2%

Spondylarthrose Spondylitis Spondylodiscitis Spondylose Hyperostosis spongiosa oribtae Mastoiditis Pleuritis Sinusitis frontalis Sinusitis maxillaris Sinusitis sphenoidalis Fistel Karies Parodontitis Parodontose Parodontose/Parodontitis Zyste Meningitis Metastase

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 1/4.5%

2/9.1% 1/4.5% 1/4.5%

1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 3/13.6% 2/9.1% 1/4.5%

1/4.5%

2/9.1% 1/4.5%

Total N/% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 1/4.5% 2/9.1% 1/4.5% 1/4.5% 2/9.1% 2/9.1% 1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 1/4.5% 3/13.6% 2/9.1% 1/4.5% 3/13.6% 1/4.5%

7/31.8% 22/100%

BM_Kombinations-Subgruppe = 2A ja

6/50.0%

ohne Spezifizierung

Bewegungseinschränkungen

Körperschwäche

4/33.3%

1/8.3%

4/33.3%

23

Abrasion Meningeom Schwangerschaftsgrübchen Arthritis/Arthrose Diskusprolaps Morbus Scheuermann Spondylarthritis Spondylarthrose Hyperostosis spongiosa oribtae Mastoiditis Sinusitis frontalis

2/16.7% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3%

2/16.7% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3% 1/8.3%

24

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Probleme am Kauapparat Schwere Erkrankungen nein Total

2/16.7% 2/16.7%

Sinusitis maxillaris Sinusitis sphenoidalis Parodontose/Parodontitis Meningitis Metastase

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/8.3%

1/8.3%

Total N/% 1/8.3% 1/8.3% 2/16.7% 1/8.3% 1/8.3%

1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7%

1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7%

1/8.3% 2/16.7% 1/8.3%

6/50.0% 12/100%

BM_Kombinations-Subgruppe = 2B ja

5/83.1%

ohne Spezifizierung

3/50.0%

Bewegungseinschränkungen 2/33.3%

Körperschwäche

nein Total

3/50.0%

Probleme am Kauapparat

2/33.3%

Schwere Erkrankungen

1/16.7%

Hiatus sacralis kartilaginäre Exostose Neoplasma Arthritis Morbus Scheuermann Rachitis Spondylarthritis Spondylitis Spondylodiscitis Hyperostosis spongiosa oribtae Pleuritis Sinusitis frontalis Parodontitis Parodontose Zyste Meningitis

1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 1/16.7%

1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7%

1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7%

1/16.7% 6/100%

Tab. B.14.: Bad Mingolsheim. Pathologien in der Kombinationsgruppe 2 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

Kombinationsgruppe 3 GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = 3 Grabnummer BM006a BM021a BM022 Total

Geschlecht

Alter

weiblich weiblich männlich

09 adult 09 adult 10 spätadult

N 1 1 1 3

Tab. B.15.: Bad Mingolsheim. Gräber in der Kombinationsgruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT BM_Kombinationsgruppe = 3 Alter

Geschlecht (G) ?

09 adult 10 spätadult Total

Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich 2 100.0%

1 100.0% 1 100.0%

2 100.0%

weiblich?

Total 2 66.7% 1 33.3% 3 100.0%

Tab. B.16.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Kombinationsgruppe 3.

25

26

RITUALFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 3 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI

Valid Valid Valid Valid Valid

GrabtypII

1 Körperbestattungen Primärbestattung Mehrfachbestattung

3 3 3 3 1 1 1 3 1 2 3 3 3 3 2 1 3

Erstbestattung Nachbestattung Total GrabtypIII

GrabbauI GrabbauII Skelettposition Handposition

Valid

Valid Valid Valid Valid

Einzelbestattung Total keine Einbauten gestreckte Rückenlage Oberschenkel Total

%

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 100.0 100.0 33.3 33.3 33.3 100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 100.0 100.0 66.7 33.3 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 33.3 66.7 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 33.3 33.3 33.3 100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 100.0 100.0 66.7 33.3 100.0

33.3 100.0 100.0 100.0 100.0 66.7 100.0

Tab. B.17.: Bad Mingolsheim. Ritualfrequenzen der Kombinationsgruppe 3.

OBJEKTFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 3 N

Minimum

Maximum

Mean

Std. Deviation

3

1

7

3

3.46410

Tab. B.18.: Bad Mingolsheim. Objektfrequenzen in der Kombinationsgruppe 3 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN BM_Kombinationsgruppe = 3 ObjektKat1

%

Alltag Essen/Trinken

33.3% 33.3%

Kleidung

66.7%

Toilette/Hygiene

66.7%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

Werkzeug Ess- und Trinkzubehör Speisen Funktionskleidung Schmuck

33.3% 33.3%

Messer Ess- und Kochgeschirr

33.3% 33.3%

33.3% 33.3% 66.7%

Toilette/Hygiene

66.7%

Huhn Gürtelzubehör Halsschmuck Kopfschmuckringe Kamm

33.3% 33.3% 33.3% 33.3% 66.7%

ObjektKat4

%

N

Topf

33.3%

3 3

Schnalle Perlenkette Kreole Zweireihiger Dreilagenkamm

33.3% 33.3% 33.3% 66.7%

3 3 3 3 3

Tab. B.19.: Bad Mingolsheim. Objektkategorien der Kombinationsgruppe 3 (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN BM_Kombinationsgruppe = 3 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja

nein Total

1/33.3% 1/33.3%

ohne Spezifizierung Bewegungseinschränkungen Probleme am Kauapparat

1/33.3% 1/33.3% 1/33.3%

Reiterfacette Spondylitis Karies Parodontose

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3%

1/33.3% 3/100%

Tab. B.20.: Bad Mingolsheim. Pathologien in der Kombinationsgruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3%

27

Kombinationsgruppe 4 GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = 4 Subgruppe 4A

Sub-total 4B

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

BM006b BM044c BM048-2

männlich weiblich weiblich

10 spätadult 08 frühadult 17 adult-senil

BM021 BM039a BM044a BM044b/1 BM044b/2

weiblich weiblich männlich männlich männlich

08 10 08 12 12

frühadult spätadult frühadult frühmatur frühmatur

Sub-total Total

1 1 1 3 1 1 1 1 1 5 8

Tab. B.21.: Bad Mingolsheim. Gräber in der Kombinationsgruppe 4, geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT BM_Kombinationsgruppe = 4 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

BM_Kombinationsgruppe = 4 08 frühadult 10 spätadult 12 frühmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 25.0% 1 25.0% 2 50.0%

4 100.0%

2 50.0% 1 25.0%

1 25.0% 4 100.0%

3 37.5% 2 25.0% 2 25.0% 1 12.5% 8 100.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 4A 08 frühadult 10 spätadult 17 adult-senil Total

28

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 50.0% 1 100.0%

1 100.0%

1 50.0% 2 100.0%

1 33.3% 1 33.3% 1 33.3% 3 100.0%

Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

BM_Kombinations-Subgruppe = 4B 08 frühadult 10 spätadult 12 frühmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 33.3%

2 66.7% 3 100.0%

1 50.0% 1 50.0%

2 100.0%

2 40.0% 1 20.0% 2 40.0% 5 100.0%

Tab. B.22.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Kombinationsgruppe 4 und ihren Subgruppen.

29

30

RITUALFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 4 Ritualkategorien

Frequency

%

Valid %

Cumulative %

BM_Kombinationsgruppe = 4 Orientierung_relativ Grabart Grabstatus

Valid Valid Valid

GrabtypI

Valid Valid

GrabtypII

GrabtypIII

GrabbauI

Valid

Valid Valid Valid

GrabbauII Skelettposition

1 Körperbestattungen Primärbestattung Total Mehrfachbestattung Erstbestattung Nachbestattung Total Doppelbestattung Einzelbestattung Total keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid Oberschenkel parallel zum Körper Total

6 8 3 5 8 8 3 5 8 2 6 8 8 8 4 4 8 4 2 2 8

75.0 100.0 37.5 62.5 100.0 100.0 37.5 62.5 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 50.0 50.0 100.0 50.0 25.0 25.0 100.0

100.0 100.0 37.5 62.5 100.0 100.0 37.5 62.5 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 50.0 50.0 100.0 50.0 25.0 25.0 100.0

100.0 100.0 37.5 100.0

1 2 3 3 3 3 3 3 3 3

33.3 66.7 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

100.0

100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

100.0 37.5 100.0 25.0 100.0 100.0 100.0 50.0 100.0 50.0 75.0 100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 4A Orientierung_relativ

Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Valid Missing Total Valid Valid Valid Valid Valid Valid Valid

1 System Körperbestattungen Mehrfachbestattung Erstbestattung Einzelbestattung keine Einbauten

Ritualkategorien

Frequency

Skelettposition Handposition

Valid Valid

%

Valid %

Cumulative %

3 3

100.0 100.0

100.0 100.0

100.0 100.0

5 5 5 5 5 2 3 5 5 5 1 4 5 1 2 2 5

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 100.0 100.0 20.0 80.0 100.0 20.0 40.0 40.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 100.0 100.0 20.0 80.0 100.0 20.0 40.0 40.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 4B Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII GrabtypIII

GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid

Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Mehrfachbestattung Nachbestattung Doppelbestattung Einzelbestattung Total keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid Oberschenkel parallel zum Körper Total

100.0 100.0 20.0 100.0 20.0 60.0 100.0

Tab. B.23.: Bad Mingolsheim. Ritualfrequenzen der Kombinationsgruppe 4 und ihren Subgruppen.

PATHOLOGIEN BM_Kombinationsgruppe = 4 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

BM_Kombinationsgruppe = 4 ohne Angaben ja

1/12.5% 7/87.5%

ohne Spezifizierung 1/12.5% Bewegungseinschränkungen 4/50.0%

31

Zyste Arthrose Osteochondrosis dissecans Osteoma

1/12.5% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5%

1/12.5% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5%

32

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Total

Körperschwäche

3/37.5%

Probleme am Kauapparat Schwere Erkrankungen

1/12.5% 3/37.5%

Schmorl’sche Knötchen Spondylitis Spondylose Osteophyten Sinusitis maxillaris Parodontose/Parodontitis Meningitis Tuberkulose

1/12.5%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/12.5% 2/25.0% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5%

2/25.0% 1/12.5%

Total N/% 1/12.5% 2/25.0% 1/12.5% 1/12.5% 2/25.0% 1/12.5% 2/25.0% 1/12.5%

8/100%

BM_Kombinations-Subgruppe = 4A ja

3/100%

Total

Bewegungseinschränkungen Körperschwäche Probleme am Kauapparat Schwere Erkrankungen

1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 2/66.7%

Spondylitis Sinusitis maxillaris Parodontose/Parodontitis Meningitis Tuberkulose

1/33.3% 1/33.3% 1/33.3%

1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3%

1/33.3% 1/33.3%

3/100%

BM_Kombinations-Subgruppe = 4B ohne Angaben ja

Total

1/20.0% 4/80.0%

ohne Spezifizierung 1/20.0% Bewegungseinschränkungen 3/60.0%

Körperschwäche

2/40.0%

Schwere Erkrankungen

1/20.0%

Zyste Arthrose Osteochondrosis dissecans Osteoma Schmorl’sche Knötchen Spondylitis Spondylose Osteophyten Sinusitis maxillaris Meningitis

1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0%

1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0% 1/20.0%

5/100%

Tab. B.24.: Bad Mingolsheim. Pathologien in der Kombinationsgruppe 4 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

Kombinationsgruppe 5 GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = 5 Subgruppe o.Subgr.

Sub-total 5A

Sub-total 5B

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

BM019 BM024 BM031 BM032 BM046

weiblich weiblich? weiblich männlich weiblich

10 05 04 04 04

spätadult infansII-juvenil infansII infansII infansII

BM008 BM014 BM015 BM038 BM047 BM049

weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich

10 09 12 01 02 08

spätadult adult frühmatur infans infansI frühadult

BM011 BM012 BM040 BM043 BM051

männlich männlich männlich männlich männlich

05 10 10 02 04

infansII-juvenil spätadult spätadult infansI infansII

1 1 1 1 1 5 1 1 1 1 1 1 6 1 1 1 1 1 5 16

Sub-total Total

Tab. B.25.: Bad Mingolsheim. Gräber in der Kombinationsgruppe 5, geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT BM_Kombinationsgruppe = 5 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

BM_Kombinationsgruppe = 5 01 infans 02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 08 frühadult 09 adult

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0% 1 16.7% 2 33.3% 1 16.7%

1 12.5% 2 25.0% 1 100.0% 1 12.5% 1 12.5%

1 6.3% 2 12.5% 4 25.0% 2 12.5% 1 6.3% 1 6.3%

33

Alter

Geschlecht (G) ?

10 spätadult 12 frühmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G

männlich 2 33.3%

1 100.0%

6 100.0%

männlich?

weiblich 2 25.0% 1 12.5% 8 100.0%

weiblich?

Total

1 100.0%

4 25.0% 1 6.3% 16 100.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 5A 01 infans 02 infansI 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 5 100.0%

1 100.0%

1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 6 100.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 5B 02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 10 spätadult Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 2 40.0% 5 100.0%

1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 2 40.0% 5 100.0%

Tab. B.26.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Kombinationsgruppe 5 und ihren Subgruppen.

34

RITUALFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 5 Ritualkategorien

Frequency

%

Valid %

Cumulative %

BM_Kombinationsgruppe = 5 Orientierung_relativ Grabart Grabstatus

Valid Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

Grabkammer Holzkammer Holzkammer mit Sarg Total

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid Oberschenkel parallel zum Körper Total

16 16 3 13 16 16 16 16 16 9 7 16 4 12 16 14 1 1 16

100.0 100.0 18.8 81.3 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 56.3 43.8 100.0 25.0 75.0 100.0 87.5 6.3 6.3 100.0

100.0 100.0 18.8 81.3 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 56.3 43.8 100.0 25.0 75.0 100.0 87.5 6.3 6.3 100.0

100.0 100.0 18.8 100.0

6 6 3 3 6 6 6 6 6 4 2 6

100.0 100.0 50.0 50.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 66.7 33.3 100.0

100.0 100.0 50.0 50.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 66.7 33.3 100.0

100.0 100.0 50.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 56.3 100.0 25.0 100.0 87.5 93.8 100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 5A Orientierung_relativ Grabart Grabstatus

Valid Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Valid Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

35

Grabkammer Holzkammer Holzkammer mit Sarg Total

100.0 100.0 100.0 100.0 66.7 100.0

36

Ritualkategorien

Frequency

Skelettposition

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid

%

Valid %

Cumulative %

3 3 6 6

50.0 50.0 100.0 100.0

50.0 50.0 100.0 100.0

50.0 100.0

5 5 5 5 5 5 5 2 3 5 5 3 1 1 5

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 100.0 60.0 20.0 20.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 100.0 60.0 20.0 20.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 100.0

100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 5B Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Skelettposition Handposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid Valid Valid

Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Einzelbestattung

Grabkammer Holzkammer Holzkammer mit Sarg Total gestreckte Rückenlage Oberschenkel parallel zum Körper Total

100.0 60.0 80.0 100.0

Tab. B.27.: Bad Mingolsheim. Ritualfrequenzen der Kombinationsgruppe 5 und ihren Subgruppen.

OBJEKTFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 5 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

o.Subgr. 5A 5B Total

5 6 5 16

1 4 5 1

12 7 10 12

Mean 7.2000 5.5000 7.0000 6.5000

Std. Deviation 5.26308 1.04881 2.00000 3.07679

Tab. B.28.: Bad Mingolsheim. Objektfrequenzen in der Kombinationsgruppe 5 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN BM_Kombinationsgruppe = 5 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

BM_Kombinationsgruppe = 5 Alltag

56.3%

Werkzeug

56.3%

Feuerzeug

12.5% Feuerstein

Essen/Trinken

Kleidung

93.8%

75.0%

Ess- und Trinkzubehör

75.0%

Speisen

56.3%

Messer Pfriem Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

37.5% 6.3% 18.8% 62.5%

Trinkgeschirr Ei Schwein

25.0% 12.5% 43.8%

Funktionskleidung

50.0%

Gürtelzubehör

50.0%

Kleidungszubehör

18.8%

Schmuck

62.5%

Gürtelgehänge Tasche Anhänger Halsschmuck

12.5% 6.3% 6.3% 56.3%

Kopfschmuckringe Perle Ring Amulett

6.3% 6.3% 12.5% 6.3%

37

Kult/Symbolik Münze Toilette/Hygiene

6.3% 6.3% 68.8%

Am Körper

6.3%

Toilette/Hygiene

68.8%

Kamm

68.8%

Waffen/Rüstung/Reiten

37.5%

Angriffswaffen

31.3%

Lanze Pfeilspitze Sax

12.5% 12.5% 18.8%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

12.5% 12.5%

Schild Wehrgehänge

12.5% 12.5%

6.3%

Topf

62.5%

Krug/Kanne

25.0%

Bein Postcranium Gürtelgarnitur Schnalle

12.5% 18.8% 12.5% 37.5%

Beschlag Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Kreole

Cypraea tigris Zweireihiger Dreilagenkamm

6.3% 50.0% 6.3% 6.3%

6.3% 68.8%

Scheide

12.5%

Spathagarnitur

12.5%

16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16

38

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Topf

66.7%

6 6 6

Bein Postcranium Schnalle

16.7% 16.7% 66.7%

Perlenkette

83.3%

Zweireihiger Dreilagenkamm

66.7%

6 6 6 6 6 6 6 6

Topf

80.0%

5 5 5 5

Krug/Kanne

40.0%

Bein Gürtelgarnitur Beschlag Zweireihiger Dreilagenkamm

20.0% 40.0% 20.0% 100%

BM_Kombinations-Subgruppe = 5A Alltag

100%

Werkzeug

100%

Essen/Trinken

100%

Ess- und Trinkzubehör Speisen

66.7%

Kleidung

Toilette/Hygiene

100%

66.7%

Funktionskleidung Schmuck

Toilette/Hygiene

50.0%

66.7% 100%

66.7%

Messer Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

66.7% 50.0% 66.7%

Ei Schwein

16.7% 33.3%

Gürtelzubehör Anhänger Halsschmuck Perle Kamm

66.7% 16.7% 83.3% 16.7% 66.7%

Feuerzeug Messer Pfriem Ess- und Kochgeschirr

20.0% 20.0% 20.0% 80.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 5B Alltag

20.0%

Werkzeug

20.0%

Essen/Trinken

100%

Ess- und Trinkzubehör

100%

Speisen

80.0%

Trinkgeschirr Ei Schwein

40.0% 20.0% 60.0%

Funktionskleidung Kleidungszubehör Toilette/Hygiene

40.0% 20.0% 100%

Gürtelzubehör Tasche Kamm

40.0% 20.0% 100%

Kleidung

40.0%

Toilette/Hygiene

100%

5 5 5 5 5 5 5

ObjektKat1 Waffen/Rüstung/Reiten

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

80.0%

Angriffswaffen

80.0%

Lanze Pfeilspitze Sax

40.0% 20.0% 60.0%

Verteidigungswaffen

40.0%

Schild

40.0%

ObjektKat4

Scheide

%

N

40.0%

5 5 5 5 5

Tab. B.29.: Bad Mingolsheim. Objektkategorien der Kombinationsgruppe 5 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN BM_Kombinationsgruppe = 5 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

BM_Kombinationsgruppe = 5 ohne Angaben ja

nein Total

2/12.5% 8/50.0%

6/37.5% 16/100%

Bewegungseinschränkungen

3/18.8%

Körperschwäche

2/12.5%

Probleme am Kauapparat

5/31.3%

Schwere Erkrankungen

4/25.0%

Coxa vara Rachitis/Osteomalazie Spondylodiscitis Spondylose Cribra Orbitalia Hyperostosis spongiosa oribtae Karies Parodontitis Parodontose Parodontose/Parodontitis Entzündung Hydrocephalus Meningitis Osteomyelitis

1/1.63% 1/1.63% 1/1.63% 1/1.63% 1/1.63% 1/1.63%

1/1.63% 1/1.63% 1/1.63% 1/1.63% 1/1.63% 1/1.63%

2/12.5% 1/1.63% 2/12.5% 1/1.63% 1/1.63% 3/18.8% 1/1.63% 1/1.63%

2/12.5% 1/1.63% 2/12.5% 1/1.63% 1/1.63% 3/18.8% 1/1.63% 1/1.63%

39

40

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

BM_Kombinations-Subgruppe = 5A ohne Angaben ja

nein Total

1/16.7% 3/50.0%

Bewegungseinschränkungen

3/50.0%

Probleme am Kauapparat

3/50.0%

Schwere Erkrankungen

1/16.7%

Coxa vara Rachitis/Osteomalazie Spondylodiscitis Spondylose Karies Parodontose Meningitis

2/33.3% 6/100%

1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 2/33.3% 2/33.3% 1/16.7%

1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 2/33.3% 2/33.3% 1/16.7% 2

1/20.0% 1/20.0% 1/20.0%

1/20.0% 1/20.0% 1/20.0%

2

BM_Kombinations-Subgruppe = 5B ohne Angaben ja

1/20.0% 2/40.0%

nein Total

2/40.0% 5/100%

Probleme am Kauapparat Schwere Erkrankungen

1/20.0% 1/20.0%

Parodontitis Entzündung Hydrocephalus

Tab. B.30.: Bad Mingolsheim. Pathologien in der Kombinationsgruppe 5 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

Kombinationsgruppe 6 GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = 6 Subgruppe o.Subgr. Sub-total 6A

Sub-total 6B

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

BM018

weiblich

10 spätadult

BM013 BM023 BM037 BM052

männlich männlich männlich männlich

12 02 10 08

frühmatur infansI spätadult frühadult

BM029 BM042 BM054 BM057

weiblich weiblich weiblich weiblich

08 09 08 17

frühadult adult frühadult adult-senil

Sub-total Total

1 1 1 1 1 1 4 1 1 1 1 4 9

Tab. B.31.: Bad Mingolsheim. Gräber in der Kombinationsgruppe 6, geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT BM_Kombinationsgruppe = 6 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

BM_Kombinationsgruppe = 6 02 infansI 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 25.0% 1 25.0%

1 25.0% 1 25.0%

4 100.0%

2 40.0% 1 20.0% 1 20.0%

1 20.0% 5 100.0%

1 11.1% 3 33.3% 1 11.1% 2 22.2% 1 11.1% 1 11.1% 9 100.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 6A 02 infansI 08 frühadult

Count % in G Count

1 25.0% 1

1 25.0% 1

41

Alter

Geschlecht (G) ?

10 spätadult 12 frühmatur Total

% in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

25.0% 1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

weiblich?

Total 25.0% 1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 6B 08 frühadult 09 adult 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

2 50.0% 1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

2 50.0% 1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

Tab. B.32.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Kombinationsgruppe 6 und ihren Subgruppen.

42

RITUALFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 6 Ritualkategorien

Frequency

%

Valid %

Cumulative %

BM_Kombinationsgruppe = 6 Orientierung_relativ Grabart Grabstatus

Valid Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

GrabbauII

Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

Großbauten Verfärbungen Total

Valid Holzkammer mit Sarg Holzreste Total

Skelettposition

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid parallel zum Körper Total

9 9 3 6 9 9 9 9 1 8 9 2 1 6 9 3 6 9 8 1 9

100.0 100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 100.0 100.0 11.1 88.9 100.0 22.2 11.1 66.7 100.0 33.3 66.7 100.0 88.9 11.1 100.0

100.0 100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 100.0 100.0 11.1 88.9 100.0 22.2 11.1 66.7 100.0 33.3 66.7 100.0 88.9 11.1 100.0

100.0 100.0 33.3 100.0

4 4 1 3 4 4 4 4 1 3

100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 75.0

100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 75.0

100.0 100.0 25.0 100.0

100.0 100.0 100.0 11.1 100.0 22.2 33.3 100.0 33.3 100.0 88.9 100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 6A Orientierung_relativ Grabart Grabstatus

Valid Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

43

Großbauten Verfärbungen

100.0 100.0 100.0 25.0 100.0

44

Ritualkategorien

Frequency Total GrabbauII

Valid Holzkammer mit Sarg Holzreste Total

Skelettposition

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid

%

Valid %

4 1 1 2 4 1 3 4 4

100.0 25.0 25.0 50.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0

100.0 25.0 25.0 50.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0

4 4 1 3 4 4 4 4 4 1 3 4 1 3 4 3 1 4

100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 25.0 75.0 100.0 75.0 25.0 100.0

100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 75.0 100.0 25.0 75.0 100.0 75.0 25.0 100.0

Cumulative % 25.0 50.0 100.0 25.0 100.0 100.0

BM_Kombinations-Subgruppe = 6B Orientierung_relativ Grabart Grabstatus

Valid Valid Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Valid Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

Verfärbungen Holzreste Total

Skelettposition

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid parallel zum Körper Total

Tab. B.33.: Bad Mingolsheim. Ritualfrequenzen der Kombinationsgruppe 6 und ihren Subgruppen.

100.0 100.0 25.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 25.0 100.0 25.0 100.0 75.0 100.0

OBJEKTFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 6 Subgruppen o.Subgr. 6A 6B Total

N

Minimum

Maximum

1 4 4 9

2 4 2 2

2 12 7 12

Mean 2.0000 8.0000 5.0000 6

Std. Deviation 3.65148 2.16025 3.35410

Tab. B.34.: Bad Mingolsheim. Objektfrequenzen in der Kombinationsgruppe 6 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN BM_Kombinationsgruppe = 6 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Topf

66.7%

9 9 9 9

Becher Krug/Kanne

22.2% 11.1%

Bein Postcranium Gürtelgarnitur Schnalle Perlenkette Zweireihiger Dreilagenkamm

11.1% 22.2% 22.2% 33.3% 33.3% 55.6%

BM_Kombinationsgruppe = 6 Alltag

55.6%

Werkzeug

55.6%

Essen/Trinken

77.8%

Ess- und Trinkzubehör

77.8%

Speisen

44.4%

Bügelschere Messer Nagel Ess- und Kochgeschirr

11.1% 33.3% 11.1% 66.7%

Trinkgeschirr

33.3% 11.1% 11.1% 22.2% 55.6%

45

Kleidung

66.7%

Funktionskleidung

55.6%

Ei Rind Schwein Gürtelzubehör

Toilette/Hygiene

55.6%

Schmuck Toilette/Hygiene

33.3% 55.6%

Halsschmuck Kamm

33.3% 55.6%

Waffen/Rüstung/Reiten

44.4%

Angriffswaffen

44.4%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

22.2% 22.2%

Lanze Pfeilspitze Sax Schild Wehrgehänge

22.2% 33.3% 11.1% 22.2% 22.2%

Scheide

11.1%

Saxgarnitur

11.1%

9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9

46

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

11.1%

9

Topf

75.0%

4 4 4 4

Becher Krug/Kanne Bein Postcranium Gürtelgarnitur Zweireihiger Dreilagenkamm

25.0% 25.0% 25.0% 50.0% 50.0% 75.0%

4 4 4 4 4 4

Spathagarnitur BM_Kombinations-Subgruppe = 6A Alltag

75.0%

Werkzeug

75.0%

Essen/Trinken

100%

Ess- und Trinkzubehör

100%

Speisen

75.0%

Bügelschere Messer Nagel Ess- und Kochgeschirr

25.0% 25.0% 25.0% 75.0%

Trinkgeschirr

50.0%

Rind Schwein Gürtelzubehör Kamm

25.0% 50.0% 50.0% 75.0% 50.0% 75.0% 25.0% 50.0% 50.0%

Kleidung Toilette/Hygiene

50.0% 75.0%

Funktionskleidung Toilette/Hygiene

50.0% 75.0%

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

Angriffswaffen

100%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

50.0% 50.0%

Lanze Pfeilspitze Sax Schild Wehrgehänge

Werkzeug Ess- und Trinkzubehör

50.0% 75.0%

Messer Ess- und Kochgeschirr

50.0% 75.0%

Speisen Funktionskleidung Schmuck Toilette/Hygiene

25.0% 75.0% 75.0% 25.0%

Trinkgeschirr Ei Gürtelzubehör Halsschmuck Kamm

25.0% 25.0% 75.0% 75.0% 25.0%

Scheide

25.0%

Saxgarnitur Spathagarnitur

25.0% 25.0%

4 4 4 4 4 4

Topf

75.0%

4 4

Becher

25.0%

Schnalle Perlenkette Zweireihiger Dreilagenkamm

75.0% 75.0% 25.0%

BM_Kombinations-Subgruppe = 6B Alltag Essen/Trinken

50.0% 75.0%

Kleidung

100%

Toilette/Hygiene

25.0%

4 4 4 4 4

Tab. B.35.: Bad Mingolsheim. Objektkategorien der Kombinationsgruppe 6 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN BM_Kombinationsgruppe = 1 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

BM_Kombinationsgruppe = 6 ohne Angaben ja

1/11.1% 6/66.7%

ohne Spezifizierung Bewegungseinschränkungen 2/22.2%

Körperschwäche

nein Total

5/55.6%

Probleme am Kauapparat

3/33.3%

Schwere Erkrankungen

1/11.1%

Abrasion Meningeom Arthrose Morbus Scheuermann Rachitis Spondylitis Cribra Orbitalia Diabetes Hyperostosis spongiosa oribtae Osteophyten Pleuritis Entzündung Parodontitis Parodontose Tuberkulose

1/11.1%

1/11.1% 2/22.2% 1/11.1% 2/22.2% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1%

2/22.2% 1/11.1% 2/22.2% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1%

1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1% 1/11.1%

2/22.2% 9/100%

BM_Kombinations-Subgruppe = 6A ja

47

nein Total

3/75.0%

1/25.0% 4/100%

Bewegungseinschränkungen 1/25.0% Körperschwäche 3/75.0%

Probleme am Kauapparat

2/50.0%

Schwere Erkrankungen

1/25.0%

Morbus Scheuermann Cribra Orbitalia Hyperostosis spongiosa oribtae Pleuritis Parodontitis Parodontose Tuberkulose

1/25.0% 1/25.0% 1/25.0%

1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0%

1/25.0% 1/25.0% 1/25.0%

1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0%

48

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

BM_Kombinations-Subgruppe = 6B ohne Angaben ja

1/25.0% 3/75.0%

ohne Spezifizierung

3/75.0%

Bewegungseinschränkungen 1/25.0%

Total

Körperschwäche

2/50.0%

Probleme am Kauapparat

1/25.0%

Abrasion Meningeom Arthrose Morbus Scheuermann Rachitis Spondylitis Diabetes Osteophyten Entzündung

1/25.0% 2/50.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0%

1/25.0% 2/50.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0% 1/25.0%

4/100%

Tab. B.36.: Bad Mingolsheim. Pathologien in der Kombinationsgruppe 6 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

Kombinationsgruppe 7 GRÄBER BM_Kombinationsgruppe = 7 Grabnummer BM039b BM048-1 Total

Geschlecht

Alter

männlich männlich

10 spätadult 08 frühadult

N 1 1 2

Tab. B.37.: Bad Mingolsheim. Gräber in der Kombinationsgruppe 7 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT BM_Kombinationsgruppe = 7 Alter

Geschlecht (G) ?

08 frühadult 10 spätadult Total

Count % in G Count % in G Count % in G

männlich 1 50.0% 1 50.0% 2 100.0%

männlich?

weiblich

weiblich?

Total 1 50.0% 1 50.0% 2 100.0%

Tab. B.38.: Bad Mingolsheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Kombinationsgruppe 7.

49

50

RITUALFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 7 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI

Valid Valid Valid Valid Valid

GrabtypII

GrabtypIII GrabbauI GrabbauII Skelettposition Handposition

Valid Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattungen Primärbestattung Mehrfachbestattung Erstbestattung Nachbestattung Total Einzelbestattung Grabkammer Holzkammer gestreckte Rückenlage

2 2 2 2 1 1 2 2 2 2 2 1 1 2

Oberschenkel Total

%

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 100.0 100.0 50.0 50.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 50.0 50.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 50.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 50.0 50.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 50.0 50.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 50.0 100.0

Tab. B.39.: Bad Mingolsheim. Ritualfrequenzen der Kombinationsgruppe 7.

OBJEKTFREQUENZEN BM_Kombinationsgruppe = 7 N

Minimum

Maximum

Mean

Std. Deviation

2

4

17

10.5000

9.19239

Tab. B.40.: Bad Mingolsheim. Objektfrequenzen in der Kombinationsgruppe 7 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN BM_Kombinationsgruppe = 7 ObjektKat1 Alltag Essen/Trinken

% 50.0% 50.0%

ObjektKat2 Werkzeug Ess- und Trinkzubehör

% 50.0% 50.0%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

Messer Ess- und Kochgeschirr

50.0% 50.0%

Topf

Trinkgeschirr

50.0%

Becher

%

N 2 2

50.0%

2

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

Speisen

50.0%

ObjektKat3

%

Kleidung

100%

Funktionskleidung

100%

Rind Schwein Gürtelzubehör

Toilette/Hygiene

50.0%

Schmuck Toilette/Hygiene

50.0% 50.0%

Halsschmuck Kamm

50.0% 50.0%

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

Angriffswaffen

100%

Lanze Sax Spatha Schild Wehrgehänge

100% 50.0% 50.0% 50.0% 50.0%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

50.0% 50.0%

50.0% 50.0% 100%

ObjektKat4

%

N

Krug/Kanne

50.0%

Beschlag Gürtelgarnitur Perlenkette Zweireihiger Dreilagenkamm

50.0% 50.0% 50.0% 50.0%

2 2 2 2 2 2 2

Scheide Scheide

50.0% 50.0%

Saxgarnitur Spathagarnitur

50.0% 50.0%

2 2 2 2 2 2

Tab. B.41.: Bad Mingolsheim. Objektkategorien der Kombinationsgruppe 7 (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN BM_Kombinationsgruppe = 7 Pathologien

ja

Total

N/%

2/100%

Symptomatik

ohne Spezifizierung Körperschwäche Probleme am Kauapparat Schwere Erkrankungen

N/%

1/50.0% 1/50.0% 1/50.0% 2/100%

PathoOrig

Meningeom Sinusitis maxillaris Parodontitis Meningitis

o.A. N/% 1/50.0%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/50.0% 1/50.0%

2/100%

2/100%

Tab. B.42.: Bad Mingolsheim. Pathologien in der Kombinationsgruppe 7 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 1/50.0% 1/50.0% 1/50.0% 2/100%

51

C. Anhang: Horb-Altheim ALTER UND GESCHLECHT HA Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 50.0% 1 50.0%

2 100.0%

männlich

4 12.5% 1 3.1% 1 3.1% 4 12.5% 5 15.6% 1 3.1% 4 12.5% 2 6.3% 1 3.1% 1 3.1% 3 9.4% 5 15.6%

32 100.0%

weiblich

5 11.9% 1 2.4%

4 9.5% 5 11.9% 5 11.9% 5 11.9%

3 7.1% 1 2.4% 3 7.1% 8 19.0% 2 4.8% 42 100.0%

Total 1 1.3% 10 13.2% 2 2.6% 1 1.3% 8 10.5% 10 13.2% 6 7.9% 9 11.8% 2 2.6% 4 5.3% 2 2.6% 4 7.9% 13 17.1% 2 2.6% 76 100.0%

Tab. C.1.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung im gesamten Gräberfeld.

53

HA_Herkunft Lokal aufgewachsen Grabnummer

Total

HA004 HA006 HA014 HA015 HA018 HA019 HA021 HA026 HA028 HA030 HA039 HA044 HA046 HA048 HA051 HA052 HA053 HA055 HA056 HA058 HA060 HA063 HA065 HA066 HA070 HA071 HA072

ja 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Total nein

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 26

1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 27

Tab. C.2.: Horb-Altheim. Herkunft in der Gemeinschaft von Horb-Altheim nach den 87 SR/86 SRAnalysen von M. Schweissing (veröffentlicht in ?, ).

54

RITUAL- UND INVENTARGRUPPEN HA Inventargruppe

Inventar-Subgruppe

Ritualgruppen o.Ritgr.

1 2 3 4

4A 4B

Sub-total 5 5A 5B Sub-total 6 Total

Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count %

1

2

3

4

2 22.2% 1 14.3%

2 22.2% 3 42.9% 1 16.7% 2 15.4% 2 18.2% 4 16.7% 1 50.0% 3 100.0% 7 46.7% 11 55.0% 5 50.0% 26 100.0%

1 11.1% 1 14.3% 2 33.3%

2 22.2%

5 38.5% 2 18.2% 7 29.2%

1 10.0% 1 100.0%

Total

2 13.3% 2 10.0% 1 10.0% 13 100.0%

4 30.8% 3 27.3% 7 29.2% 1 50.0%

1 6.7% 1 5.0% 3 30.0% 8 100.0%

5

1 16.7% 2 15.4% 3 27.3% 5 20.8%

6 2 22.2% 2 28.6% 2 33.3%

1 9.1% 1 4.2%

5 33.3% 6 30.0%

15 100.0%

Tab. C.3.: Horb-Altheim. Verhältnis der Inventar- und Ritualgruppen.

6 100.0%

7 100.0%

9 100.0% 7 100.0% 6 100.0% 13 100.0% 11 100.0% 24 100.0% 2 100.0% 3 100.0% 15 100.0% 20 100.0% 10 100.0% 76 100.0%

55

C.1. Ritualgruppen PAM/AGNES/FUZZY CLUSTER HA_Ritualgruppen Count PAM AGNES/Fuzzy 1 2 3 4 5 6 Total

Total 1

2

3

4

5

6

13 26 6 2 15

1 27

2

1

15 2

1

7

17

3

6 6

13 26 8 15 6 7 75

Tab. C.4.: Horb-Altheim. Überschneidungen der PAM -Cluster mit den AGNES/Fuzzy-Gruppen der Ritualdatenanalyse.

Ritualgruppe 1 GRÄBER HA_Ritualgruppe = 1 Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

HA001 HA011 HA018 HA025 HA027 HA034 HA036 HA037 HA038 HA039 HA051 HA065 HA073 Total

weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich männlich männlich weiblich männlich weiblich weiblich männlich

13 09 06 03 09 16 11 11 09 09 13 06 14

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 13

matur adult juvenil infansI-II adult senil adult-matur adult-matur adult adult matur juvenil spätmatur

Tab. C.5.: Horb-Altheim. Gräber in der Ritualgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

56

ALTER UND GESCHLECHT HA_Ritualgruppe = 1 Alter

Geschlecht (G) ?

03 infansI-II 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 14 spätmatur 16 senil Total

männlich

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

weiblich

Total

1 11.1% 2 22.2% 1 11.1% 1 11.1% 1 11.1%

1 25.0%

2 50.0% 1 11.1% 1 11.1% 1 11.1% 9 100.0%

1 25.0%

4 100.0%

1 7.7% 2 15.4% 2 15.4% 1 7.7% 1 7.7% 2 15.4% 1 7.7% 2 15.4% 1 7.7% 13 100.0%

Tab. C.6.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 1.

RITUALFREQUENZEN HA_Ritualgruppe = 1 Ritualkategorien

57

Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI

Frequency Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattung Primärbestattung Einzelbestattung

13 13 13 13

% 100.0 100.0 100.0 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 100.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0

58

Ritualkategorien

Frequency

GrabbauI GrabbauII

Skelettposition Handposition

Valid Valid

Valid Valid

Sarg Baumsarg einfacher Sarg Total gestreckte Rückenlage Kombi parallel zum Körper Total

13 3 10 13 13 9 1 3 13

% 100.0 23.1 76.9 100.0 100.0 69.2 7.7 23.1 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0 23.1 76.9 100.0 100.0 69.2 7.7 23.1 100.0

100.0 23.1 100.0 100.0 69.2 76.9 100.0

Tab. C.7.: Horb-Altheim. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 1.

PATHOLOGIEN HA_Ritualgruppe = 1 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ja

13/100%

ohne Spezifizierung

Bewegungseinschränkungen

Körperschwäche

13/100%

9/69.2%

8/61.5%

Atrophie Exostose Hyperostosis frontalis Periostosis Skull thickening Synostose Zahnstein Colles Fraktur DJD Exostose Fraktur Myositis ossificans Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Cribra Orbitalia

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/7.7%

2/15.4% 3/23.1% 2/15.4% 2/15.4% 1/7.7% 12/92.3% 1/7.7% 6/46.2% 1/7.7% 1/7.7% 1/7.7% 4/30.8% 1/7.7% 4/30.8% 3/23.1% 1/7.7%

Total N/% 1/7.7% 2/15.4% 3/23.1% 2/15.4% 2/15.4% 1/7.7% 12/92.3% 1 6/46.2% 1/7.7% 1/7.7% 1/7.7% 4/30.8% 1/7.7% 4/30.8% 3/23.1% 1/7.7%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 3/23.1%

o.A. N/%

Probleme am Kauapparat

Schwere Erkrankungen Total

12/92.3%

1/7.7%

Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Sinusitis maxillaris DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Traumatische DJD Meningitis

7/53.8% 1/7.7% 3/23.1% 3/23.1% 4/30.8% 11/84.6% 3/23.1% 8/61.5% 1/7.7% 1/7.7%

Total N/% 3/23.1%

7/53.8% 1/7.7% 3/23.1% 3/23.1% 4/30.8% 11/84.6% 3/23.1% 8/61.5% 1/7.7% 1/7.7%

13/100%

Tab. C.8.: Horb-Altheim. Pathologien in der Ritualgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Ritualgruppe = 1 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 9 4 13

% 69.2 30.8 100.0

Valid %

Cumulative %

69.2 30.8 100.0

69.2 100.0

Tab. C.9.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 1 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

59

Ritualgruppe 2 GRÄBER HA_Ritualgruppe = 2 Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

HA002 HA003 HA004 HA007 HA012 HA015 HA016 HA017 HA023 HA024 HA026 HA029 HA030 HA035 HA040 HA042 HA043 HA044 HA047 HA054 HA060 HA062 HA064 HA074 HA075 HA076 Total

weiblich weiblich weiblich weiblich männlich männlich weiblich weiblich weiblich weiblich männlich männlich männlich männlich weiblich männlich männlich männlich weiblich männlich männlich männlich männlich weiblich weiblich männlich

09 09 09 13 02 09 12 09 09 02 06 16 06 16 16 09 04 06 16 06 09 16 16 17 17 14

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 26

adult adult adult matur infansI adult frühmatur adult adult infansI juvenil senil juvenil senil senil adult infansII juvenil senil juvenil adult senil senil adult-senil adult-senil spätmatur

Tab. C.10.: Horb-Altheim. Gräber in der Ritualgruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

60

ALTER UND GESCHLECHT HA_Ritualgruppe = 2 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 14 spätmatur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

1 7.1% 1 7.1% 4 28.6% 2 14.3% 1 7.1%

Total 1 8.3%

1 8.3% 1 8.3% 3 25.0% 1 8.3% 1 8.3% 2 16.7% 2 16.7% 12 100.0%

1 7.1% 4 28.6%

14 100.0%

2 7.7% 1 3.8% 4 15.4% 3 11.5% 2 7.7% 3 11.5% 1 3.8% 2 7.7% 6 23.1% 2 7.7% 26 100.0%

Tab. C.11.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 2.

RITUALFREQUENZEN HA_Ritualgruppe = 2 Ritualkategorien

61

Orientierung_relativ Grabart

Frequency Valid Valid

1 Körperbestattung

26 26

% 100.0 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0

100.0 100.0

62

Ritualkategorien

Frequency

Grabstatus GrabtypI GrabbauI Skelettposition Handposition

Valid Valid Valid Valid Valid

Primärbestattung Einzelbestattung keine Einbauten gestreckte Rückenlage Kombi Oberschenkel parallel zum Körper unter Leib Total

26 26 26 26 16 3 1 5 1 26

% 100.0 100.0 100.0 100.0 61.5 11.5 3.8 19.2 3.8 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 100.0 100.0 61.5 11.5 3.8 19.2 3.8 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 61.5 73.1 76.9 96.2 100.0

Tab. C.12.: Horb-Altheim. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 2.

PATHOLOGIEN HA_Ritualgruppe = 2 Pathologien

ja

N/%

24/92.3%

Symptomatik

ohne Spezifizierung

N/%

22/84.6%

Bewegungseinschränkungen 14/53.8%

Körperschwäche

17/65.4%

PathoOrig

Exostose Hyperostosis frontalis Skull thickening Zahnstein Atrophie Colles Fraktur DJD Fraktur Oblique Fraktur Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Traumatische Läsion Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose

o.A. N/% 2/7.7% 2/7.7% 4/15.4% 19/73.1%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/3.8% 1/3.8% 1/3.8% 2/7.7% 1/3.8%

10/38.5%

9/34.6% 2/7.7% 4/15.4% 6/23.1% 1/3.8% 3/11.5% 2/7.7%

Total N/% 2/7.7% 2/7.7% 4/15.4% 19/73.1% 1/3.8% 1/3.8% 11/42.3% 2/7.7% 1/3.8% 9/34.6% 2/7.7% 4/15.4% 6/23.1% 1/3.8% 3/11.5% 2/7.7%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Probleme am Kauapparat

Schwere Erkrankungen Schwere Verletzungen nein Total

20/76.9%

2/7.7% 1/3.8%

Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Abszess DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Traumatische DJD Osteomyelitis Depressionsfraktur

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/3.8% 16/61.5% 1/3.8% 7/26.9%

1/3.8% 9/34.6% 16/61.5% 6/23.1% 11/42.3% 1/3.8% 2/7.7% 1/3.8%

Total N/% 1/3.8% 16/61.5% 1/3.8% 7/26.9% 1/3.8% 9/34.6% 16/61.5% 6/23.1% 11/42.3% 1/3.8% 2/7.7% 1/3.8%

2/7.7% 26/100%

Tab. C.13.: Horb-Altheim. Pathologien in der Ritualgruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Ritualgruppe = 2 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 20 6 26

% 76.9 23.1 100.0

Valid %

Cumulative %

76.9 23.1 100.0

76.9 100.0

Tab. C.14.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 2 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

63

Ritualgruppe 3 GRÄBER HA_Ritualgruppe = 3 Grabnummer

Geschlecht

Alter

HA005 HA009 HA010 HA013 HA020 HA022 HA032 HA041 Total

weiblich männlich männlich weiblich weiblich männlich weiblich männlich

13 03 02 13 09 09 16 13

N

matur infansI-II infansI matur adult adult senil matur

1 1 1 1 1 1 1 1 8

Tab. C.15.: Horb-Altheim. Gräber in der Ritualgruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Ritualgruppe = 3 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 03 infansI-II 08 frühadult 10 spätadult 12 frühmatur 14 spätmatur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

1 25.0% 1 25.0% 1 25.0% 1 25.0%

1 25.0%

4 100.0%

1 25.0% 1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

Total 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 2 25.0% 1 12.5% 8 100.0%

Tab. C.16.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 3.

64

RITUALFREQUENZEN HA_Ritualgruppe = 3 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

GrabbauII

Skelettposition Handposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid Valid

1 Körperbestattung Primärbestattung Einzelbestattung

Grabkammer Verfärbungen Total

Valid

Valid Valid

Holzkammer Holzkammer mit Sarg Steineinbauten Total gestreckte Rückenlage Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

8 8 8 8 8 8 6 2 8 2 3 2 1 8 8 3 1 1 3 8

% 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 75.0 25.0 100.0 25.0 37.5 25.0 12.5 100.0 100.0 37.5 12.5 12.5 37.5 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 75.0 25.0 100.0 25.0 37.5 25.0 12.5 100.0 100.0 37.5 12.5 12.5 37.5 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 75.0 100.0 25.0 62.5 87.5 100.0 100.0 37.5 50.0 62.5 100.0

Tab. C.17.: Horb-Altheim. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 3.

PATHOLOGIEN HA_Ritualgruppe = 3 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ja

8/100%

ohne Spezifizierung

65

Bewegungseinschränkungen

7/87.5%

5/62.5%

Button Osteoma Deformation Hyperostosis frontalis Skull thickening Zahnstein Colles Fraktur

1/12.5% 1/12.5% 1/12.5% 6/75.0% 1/12.5%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/12.5%

Total N/% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5% 6/75.0% 1/12.5%

66

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 4/50.0%

o.A. N/%

Körperschwäche

7/87.5%

Probleme am Kauapparat

8/100%

Schwere Verletzungen

Total

2/25.0%

DJD Oblique Fraktur Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylose Cribra Orbitalia Schmelzhypoplasie DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Depressionsfraktur Hiebverletzung Kompressionsfraktur

1/12.5% 5/62.5% 2/25.0% 2/25.0% 4/50.0% 6/75.0% 2/25.0% 1/12.5% 3/37.5% 8/100% 2/25.0% 4/50.0% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5%

Total N/% 4/50.0% 1/12.5% 5/62.5% 2/25.0% 2/25.0% 4/50.0% 6/75.0% 2/25.0% 1/12.5% 3/37.5% 8/100% 2/25.0% 4/50.0% 1/12.5% 1/12.5% 1/12.5%

8/100%

Tab. C.18.: Horb-Altheim. Pathologien in der Ritualgruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Ritualgruppe = 3 Lokal aufgewachsen Valid

Frequency 8

% 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

Tab. C.19.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 3 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

Ritualgruppe 4 GRÄBER HA_Ritualgruppe = 4 Grabnummer HA006 HA019 HA028 HA031 HA048 HA052 HA055 HA056 HA058 HA059 HA063 HA066 HA070 HA071 HA072 Total

Geschlecht männlich weiblich weiblich männlich männlich männlich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich männlich weiblich männlich weiblich

Alter 13 matur 16 senil 06 juvenil 13 matur 09 adult 09 adult 06 juvenil 09 adult 09 adult 02 infansI 09 adult 09 adult 16 senil 09 adult 09 adult

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 15

Tab. C.20.: Horb-Altheim. Gräber in der Ritualgruppe 4 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Ritualgruppe = 4 Alter ? 02 infansI 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 13 matur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

1 16.7%

3 50.0% 1 16.7% 1 16.7%

6 100.0%

Geschlecht (G) weiblich 1 11.1% 2 22.2% 1 11.1% 2 22.2% 1 11.1%

2 22.2% 9 100.0%

Total 1 6.7% 2 13.3% 2 13.3% 2 13.3% 4 26.7% 1 6.7% 1 6.7% 2 13.3% 15 100.0%

Tab. C.21.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 4.

67

68

RITUALFREQUENZEN HA_Ritualgruppe = 4 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Skelettposition Handposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid Valid Valid

Valid Valid

1 Körperbestattung Primärbestattung Einzelbestattung

Nischengrab Nischengrab mit Sarg Total gestreckte Rückenlage Oberschenkel parallel zum Körper Total

15 15 15 15 15 15 15 6 9 15 15 11 2 2 15

% 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 100.0 73.3 13.3 13.3 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 100.0 73.3 13.3 13.3 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 40.0 100.0 100.0 73.3 86.7 100.0

Tab. C.22.: Horb-Altheim. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 4.

PATHOLOGIEN HA_Ritualgruppe = 4 Pathologien

ja

N/%

15/100%

Symptomatik

ohne Spezifizierung

N/%

14/93.3%

Bewegungseinschränkungen 13/86.7%

PathoOrig

Exostose Skull thickening Synostose Zahnstein Colles Fraktur DJD Exostose Fraktur Oblique Fraktur Osteochondrom Periostosis

o.A. N/% 1/6.7% 2/13.3% 1/6.7% 14/93.3% 1/6.7%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

10/66.7% 1/6.7% 1/6.7% 1/6.7% 1/6.7% 9/60.0%

Total N/% 1/6.7% 2/13.3% 1/6.7% 14/93.3% 1/6.7% 10/66.7% 1/6.7% 1/6.7% 1/6.7% 1/6.7% 9/60.0%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Körperschwäche

11/73.3%

Probleme am Kauapparat

12/80.0%

Schwere Verletzungen Total

2/13.3%

Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Cribra Orbitalia Mastoiditis Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Sinusitis maxillaris DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Depressionsfraktur Kompressionsfraktur

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/6.7% 3/20.0% 2/13.3% 2/13.3% 1/6.7% 1/6.7% 10/66.7%

1/6.7% 3/20.0% 1/6.7% 6/40.0% 11/73.3% 7/46.7% 11/73.3% 1/6.7% 1/6.7%

Total N/% 1/6.7% 3/20.0% 2/13.3% 2/13.3% 1/6.7% 1/6.7% 10/66.7% 1/6.7% 3/20.0% 1/6.7% 6/40.0% 11/73.3% 7/46.7% 11/73.3% 1/6.7% 1/6.7%

15/100%

Tab. C.23.: Horb-Altheim. Pathologien in der Ritualgruppe 4 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Ritualgruppe = 4 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 2 13 15

% 13.3 86.7 100.0

Valid %

Cumulative %

13.3 86.7 100.0

13.3 100.0

Tab. C.24.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 4 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

69

Ritualgruppe 5 GRÄBER HA_Ritualgruppe = 5 Grabnummer

Geschlecht

Alter

HA008 HA014 HA021 HA050 HA053 HA067 Total

weiblich weiblich weiblich männlich weiblich weiblich

16 09 09 02 13 02

N

senil adult adult infansI matur infansI

1 1 1 1 1 1 6

Tab. C.25.: Horb-Altheim. Gräber in der Ritualgruppe 5 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Ritualgruppe = 5 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 08 frühadult 09 adult 13 matur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich 1 100.0%

1 100.0%

weiblich 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 5 100.0%

Total 2 33.3% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 6 100.0%

Tab. C.26.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 5.

70

RITUALFREQUENZEN HA_Ritualgruppe = 5 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

GrabbauII

Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid Valid

Valid

1 Körperbestattung Primärbestattung Einzelbestattung

Grabkammer Nischengrab Sarg Verfärbungen Total einfacher Sarg Holzreste Nischengrab mit Sarg Steineinbauten Total

Valid Hocker rechts Sonderposition Total

Handposition

Valid Oberschenkel parallel zum Körper Total

6 6 6 6 6 6 1 2 2 1 6 2 1 2 1 6 3 2 1 6 4 1 1 6

% 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 16.7 33.3 33.3 16.7 100.0 33.3 16.7 33.3 16.7 100.0 50.0 33.3 16.7 100.0 66.7 16.7 16.7 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 16.7 33.3 33.3 16.7 100.0 33.3 16.7 33.3 16.7 100.0 50.0 33.3 16.7 100.0 66.7 16.7 16.7 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 16.7 50.0 83.3 100.0 33.3 50.0 83.3 100.0 50.0 83.3 100.0 66.7 83.3 100.0

Tab. C.27.: Horb-Altheim. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 5.

PATHOLOGIEN HA_Ritualgruppe = 5 Pathologien

71

ja

N/%

6/100%

Symptomatik

ohne Spezifizierung Bewegungseinschränkungen

N/%

4/66.7% 2/33.3%

PathoOrig

Zahnstein DJD

o.A. N/% 4/66.7%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 2/33.3%

Total N/% 4/66.7% 2/33.3%

72

Pathologien

N/%

Symptomatik

Körperschwäche

Probleme am Kauapparat

Total

N/%

4/66.7%

4/66.7%

PathoOrig

Fraktur Periostosis Spondylarthrose Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion

o.A. N/% 1/16.7%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7%

1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 2/33.3% 4/66.7% 1/16.7% 2/33.3%

Total N/% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7% 1/16.7%

1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 2/33.3% 4/66.7% 1/16.7% 2/33.3%

6/100%

Tab. C.28.: Horb-Altheim. Pathologien in der Ritualgruppe 5 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Ritualgruppe = 5 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 3 2 1 6

% 50.0 33.3 16.7 100.0

Valid %

Cumulative %

50.0 33.3 16.7 100.0

50.0 83.3 100.0

Tab. C.29.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 5 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

Ritualgruppe 6 GRÄBER HA_Ritualgruppe = 6 Grabnummer

Geschlecht

Alter

HA033 HA045 HA046 HA049 HA057 HA061 HA068 Total

weiblich männlich männlich

02 02 09 02 16 02 16

männlich weiblich weiblich

N

infansI infansI adult infansI senil infansI senil

1 1 1 1 1 1 1 7

Tab. C.30.: Horb-Altheim. Gräber in der Ritualgruppe 6 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Ritualgruppe = 6 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 08 frühadult 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0%

1 100.0%

männlich 1 33.3% 1 33.3% 1 33.3% 3 100.0%

weiblich 2 66.7%

1 33.3% 3 100.0%

Total 4 57.1% 1 14.3% 2 28.6% 7 100.0%

Tab. C.31.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 6.

73

74

RITUALFREQUENZEN HA_Ritualgruppe = 6 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid

Grabart Grabstatus

Valid Valid

GrabtypI GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid

1 2 Total Körperbestattung Primärbestattung Total Einzelbestattung keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Hocker links Sonderposition Total Handposition

Valid parallel zum Körper Total

6 1 7 7 1 6 7 7 7 7 4 1 1 1 7 5 2 7

% 85.7 14.3 100.0 100.0 14.3 85.7 100.0 100.0 100.0 100.0 57.1 14.3 14.3 14.3 100.0 71.4 28.6 100.0

Valid %

Cumulative %

85.7 14.3 100.0 100.0 14.3 85.7 100.0 100.0 100.0 100.0 57.1 14.3 14.3 14.3 100.0 71.4 28.6 100.0

85.7 100.0 100.0 14.3 100.0 100.0 100.0 100.0 57.1 71.4 85.7 100.0 71.4 100.0

Tab. C.32.: Horb-Altheim. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 6.

PATHOLOGIEN HA_Ritualgruppe = 6 Pathologien

ja

N/%

4/57.1%

Symptomatik

N/%

ohne Spezifizierung

Bewegungseinschränkungen

3/42.3%

PathoOrig

Hyperostosis frontalis Periostosis Skull thickening Zahnstein DJD Periostosis Spondylarthrose Spondylose

o.A. N/% 1/14.3%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/14.3%

2/28.6% 3/42.3% 1/14.3% 1/14.3% 2/28.6% 1/14.3%

Total N/% 1/14.3% 1/14.3% 2/28.6% 3/42.3% 1/14.3% 1/14.3% 2/28.6% 1/14.3%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 3/42.3% 1/14.3%

o.A. N/% Körperschwäche

Probleme am Kauapparat

Schwere Erkrankungen

nein Total

4/57.1%

3/42.3%

1/14.3%

Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Sinusitis maxillaris DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Osteomyelitis Traumatische Osteomyelitis

1/14.3% 1/14.3% 1/14.3% 1/14.3% 1/14.3% 3/42.3% 3/42.3% 1/14.3% 1/14.3% 1/14.3%

Total N/% 3/42.3% 1/14.3%

1/14.3% 1/14.3% 1/14.3% 1/14.3% 1/14.3% 3/42.3% 3/42.3% 1/14.3% 1/14.3% 1/14.3%

3/42.9% 7/100%

Tab. C.33.: Horb-Altheim. Pathologien in der Ritualgruppe 6 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Ritualgruppe = 6 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 6 1 7

% 85.7 14.3 100.0

Valid %

Cumulative %

85.7 14.3 100.0

85.7 100.0

Tab. C.34.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 6 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

75

C.2. Inventargruppen PAM/DIANA CLUSTER HA_Inventargruppen Count PAM

Total

DIANA

1 1 2 3 4

2

3

4

4

5

1

4

8 9

4

6

7 6 4A 4B

Sub-total 5

13 11 24 2 3 15 20

5A 5B Sub-total 6 Total

28

27

6

2 2

9 7 6 13 11 24 2 3 15 20 10 76

Tab. C.35.: Horb-Altheim. Überschneidungen der PAM -Cluster mit den DIANA-Gruppen der Inventardatenanalyse.

Inventargruppe 1 GRÄBER HA_Inventargruppe = 1 Grabnummer

Geschlecht

Alter

HA001 HA011 HA019 HA020 HA049 HA061 HA072 HA075 HA076 Total

weiblich weiblich weiblich weiblich

13 09 16 09 02 02 09 17 14

weiblich weiblich weiblich männlich

matur adult senil adult infansI infansI adult adult-senil spätmatur

Tab. C.36.: Horb-Altheim. Gräber in der Inventargruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

76

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 9

ALTER UND GESCHLECHT HA_Inventargruppe = 1 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 08 frühadult 14 spätmatur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

1 100.0%

1 14.3% 3 42.9% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 7 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

Total 2 22.2% 3 33.3% 1 22.2% 1 11.1% 1 11.1% 9 100.0%

Tab. C.37.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 1.

OBJEKTFREQUENZEN HA_Inventargruppe = 1 N

Minimum

Maximum

Mean

Std. Deviation

9

1

3

1.56

.726

Tab. C.38.: Horb-Altheim. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 1. (N=Anzahl der Gräber; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

77

78

OBJEKTKATEGORIEN HA_Inventargruppe = 1 ObjektKat1

%

Alltag Essen/Trinken

11.1% 44.4%

Kleidung

Toilette/Hygiene

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

11.1% 44.4%

Spinnwirtel Trinkgeschirr

11.1% 44.4%

77.8%

Werkzeug Ess- und Trinkzubehör Schmuck

77.8%

11.1%

Toilette/Hygiene

11.1%

Halsschmuck Kopfschmuckringe Perle Kamm

33.3% 11.1% 33.3% 11.1%

ObjektKat4

%

N

Krug/Kanne

44.4%

9 9

Perlenkette Kreole

33.3% 11.1%

Zweireihiger Dreilagenkamm

11.1%

9 9 9 9

Tab. C.39.: Horb-Altheim. Objektkategorien der Inventargruppe 1 (N=Anzahl der Gräber; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN HA_Inventargruppe = 1 Pathologien

ja

N/%

6/66.7%

Symptomatik

ohne Spezifizierung

N/%

6/66.7%

Bewegungseinschränkungen 4/44.4%

Körperschwäche

Probleme am Kauapparat

4/44.4%

6/66.7%

PathoOrig

Skull thickening Zahnstein DJD Periostosis Spondylarthrose Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Mastoiditis Schmelzhypoplasie DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion

o.A. N/% 2/22.2% 5/55.6%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

3/33.3% 3/33.3% 1/11.1% 2/22.2% 1/11.1%

1/11.1% 3/33.3% 2/22.2% 1/11.1% 4/44.4% 6/66.7% 1/11.1% 6/66.7%

Total N/% 2/22.2% 5/55.6% 3/33.3% 3/33.3% 1/11.1% 2/22.2% 1/11.1%

1/11.1% 3/33.3% 2/22.2% 1/11.1% 4/44.4% 6/66.7% 1/11.1% 6/66.7%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

nein Total

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

3/33.3% 9/100%

Tab. C.40.: Horb-Altheim. Pathologien in der Inventargruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Inventargruppe = 1 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 7 2 9

% 77.8 22.2 100.0

Valid %

Cumulative %

77.8 22.2 100.0

77.8 100.0

Tab. C.41.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 1 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

79

Inventargruppe 2 GRÄBER HA_Inventargruppe = 2 Grabnummer

Geschlecht

Alter

HA002 HA007 HA010 HA029 HA036 HA046 HA068 Total

weiblich weiblich männlich männlich männlich männlich weiblich

09 13 02 16 11 09 16

N

adult matur infansI senil adult-matur adult senil

1 1 1 1 1 1 1 7

Tab. C.42.: Horb-Altheim. Gräber in der Inventargruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Inventargruppe = 2 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 08 frühadult 10 spätadult 11 adult-matur 14 spätmatur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

1 25.0% 1 25.0% 1 33.3% 1 25.0%

1 25.0% 4 100.0%

1 33.3% 1 33.3% 3 100.0%

Total 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 2 28.6% 7 100.0%

Tab. C.43.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 2.

80

OBJEKTFREQUENZEN HA_Inventargruppe = 2 N

Minimum

Maximum

Mean

Std. Deviation

7

1

3

1.29

.756

Tab. C.44.: Horb-Altheim. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 2. (N=Anzahl der Gräber; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN HA_Inventargruppe = 2 ObjektKat1

%

Kleidung

100%

ObjektKat2 Funktionskleidung

% 100%

ObjektKat3 Gürtelzubehör

% 100%

ObjektKat4 Schnalle

%

N

100%

7

Tab. C.45.: Horb-Altheim. Objektkategorien der Inventargruppe 2 (N=Anzahl der Gräber; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN HA_Inventargruppe = 2 Pathologien

ja

N/%

7/100%

Symptomatik

ohne Spezifizierung

N/%

6/85.7%

Bewegungseinschränkungen 4/57.1%

81

Körperschwäche

5/71.4%

PathoOrig

Exostose Hyperostosis frontalis Periostosis Skull thickening Zahnstein DJD Fraktur Myositis ossificans Spondylarthrose Spondylose Cribra Orbitalia

o.A. N/% 1/14.3% 1/14.3%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/14.3% 3/42.9% 5/71.4% 1/14.3% 1/14.3%

2/28.6% 1/14.3% 2/28.6% 2/28.6% 2/28.6%

Total N/% 1/14.3% 1/14.3% 1/14.3% 3/42.9% 5/71.4% 3/42.9% 1/14.3% 1/14.3% 2/28.6% 2/28.6% 2/28.6%

82

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Probleme am Kauapparat

Schwere Erkrankungen

Total

7/100%

2/28.6%

Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Sinusitis maxillaris DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Osteomyelitis Traumatische Osteomyelitis

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/14.3%

3/42.9% 2/28.6% 2/28.6% 1/14.3% 2/28.6% 4/57.1% 3/42.9% 3/42.9% 2/28.6% 1/14.3%

Total N/% 1/14.3%

3/42.9% 2/28.6% 2/28.6% 1/14.3% 2/28.6% 4/57.1% 3/42.9% 3/42.9% 2/28.6% 1/14.3%

7/100%

Tab. C.46.: Horb-Altheim. Pathologien in der Inventargruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Inventargruppe = 2 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 6 1 7

% 85.7 14.3 100.0

Valid %

Cumulative %

85.7 14.3 100.0

85.7 100.0

Tab. C.47.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 2 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

Inventargruppe 3 GRÄBER HA_Inventargruppe = 3 Grabnummer

Geschlecht

Alter

HA003 HA005 HA032 HA033 HA050 HA057 Total

weiblich weiblich weiblich weiblich männlich männlich

09 13 16 02 02 16

N

adult matur senil infansI infansI senil

1 1 1 1 1 1 6

Tab. C.48.: Horb-Altheim. Gräber in der Inventargruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Inventargruppe = 3 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 10 spätadult 12 frühmatur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich 1 50.0%

1 50.0% 2 100.0%

weiblich 1 25.0% 1 25.0% 1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

Total 2 33.3% 1 16.7% 1 16.7% 2 33.3% 6 100.0%

Tab. C.49.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 3.

83

84

PATHOLOGIEN HA_Inventargruppe = 3 Pathologien

ja

N/%

5/83.3%

Symptomatik

ohne Spezifizierung

N/%

4/66.7%

Bewegungseinschränkungen 3/50.0%

nein Total

1/16.7% 6/100%

Körperschwäche

3/50.0%

Probleme am Kauapparat

4/66.7%

PathoOrig

Hyperostosis frontalis Skull thickening Zahnstein DJD Periostosis Schmorl’sche Knötchen Cribra Orbitalia Schmelzhypoplasie DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion

o.A. N/% 1/16.7% 1/16.7% 3/50.0%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/16.7% 3/50.0% 1/16.7% 1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 4/66.7% 2/33.3% 2/33.3% 1/16.7%

Tab. C.50.: Horb-Altheim. Pathologien in der Inventargruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 1/16.7% 1/16.7% 3/50.0% 1/16.7% 3/50.0% 1/16.7% 1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 2/33.3% 1/16.7% 4/66.7% 2/33.3% 2/33.3% 1/16.7%

Inventargruppe 4 GRÄBER HA_Inventargruppe 4 Subgruppe 4A

Sub-total 4B

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

HA004 HA014 HA018 HA025 HA028 HA038 HA040 HA055 HA058 HA059 HA065 HA067 HA073

weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich männlich

09 09 06 03 06 09 16 06 09 02 06 02 14

adult adult juvenil infansI-II juvenil adult senil juvenil adult infansI juvenil infansI spätmatur

HA008 HA016 HA017 HA021 HA027 HA045 HA051 HA053 HA056 HA063 HA070

weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich männlich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich

16 12 09 09 09 02 13 13 09 09 16

senil frühmatur adult adult adult infansI matur matur adult adult senil

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 13 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 11 24

Sub-total Total

Tab. C.51.: Horb-Altheim. Gräber in der Inventargruppe 4 geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Inventargruppe = 4 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

weiblich

Total

HA_Inventargruppe = 4 02 infansI 03 infansI-II 06 juvenil

Count % in G Count % in G Count % in G

1 50.0%

2 9.1% 1 4.5% 4 18.2%

3 12.5% 1 4.2% 4 16.7%

85

Alter

Geschlecht (G) ?

08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

Total 1 4.5% 5 22.7% 3 13.6% 2 9.1% 1 4.5%

1 50.0%

2 100.0%

3 13.6% 22 100.0%

1 4.2% 5 20.8% 3 12.5% 3 8.3% 1 4.2% 1 4.2% 3 12.5% 24 100.0%

HA_Inventar-Subgruppe = 4A 02 infansI 03 infansI-II 06 juvenil 09 adult 10 spätadult 14 spätmatur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

2 16.7% 1 8.3% 4 33.3% 2 16.7% 2 16.7% 1 100.0%

1 100.0%

1 8.3% 12 100.0%

2 15.4% 1 7.7% 4 30.8% 2 15.4% 2 15.4% 1 7.7% 1 7.7% 13 100.0%

HA_Inventar-Subgruppe = 4B 02 infansI 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 13 matur

86

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0% 1 10.0% 3 30.0% 1 10.0% 2 20.0% 1 10.0%

1 9.1% 1 9.1% 3 27.3% 1 9.1% 2 18.2% 1 9.1%

Alter

Geschlecht (G) ?

16 senil Total

männlich

Count % in G Count % in G

weiblich

Total

2 20.0% 10 100.0%

1 100.0%

2 18.2% 11 100.0%

Tab. C.52.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 4 und ihren Subgruppen.

OBJEKTFREQUENZEN HA_Inventargruppe = 4 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

4A 4B Total

13 11 24

9 6 6

20 8 20

Mean 12.46 6.73 9.83

Std. Deviation 3.282 .786 3.795

Tab. C.53.: Horb-Altheim. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 4 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

87

88

OBJEKTKATEGORIEN HA_Inventargruppe = 4 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

4.2%

24 24 24

HA_Inventargruppe = 4 Alltag

16.7%

Werkzeug

16.7%

Essen/Trinken

62.5%

Ess- und Trinkzubehör

62.5%

Kleidung

100%

Funktionskleidung

Kleidungszubehör

Spinnwirtel Webschwert Ess- und Kochgeschirr

16.7% 4.2% 16.7%

Trinkgeschirr

45.8%

54.4%

Gürtelzubehör

50.0%

83.3%

Nadel Wadenbinden Gürtelgehänge

8.3% 8.3% 83.3%

Tasche Schmuck

Kult/Symbolik

25.0%

Am Körper

100%

25.0%

Schale Topf Becher Krug/Kanne Riemenzunge Schnalle Haarnadel

12.5% 29.2% 29.2% 4.2% 45.8% 8.3%

Gehängekette

4.2%

Schnalle einfacher Armreif/Armring Kolbenarmreif

4.2% 4.2%

8.3%

Armschmuck

16.7%

Fibel

79.2%

Halsschmuck

70.8%

Kopfschmuckringe Perle Ring Amulett

16.7% 83.3% 25.0% 16.7%

Armbrustfibel Bügelfibel Pferdchenfibel Scheibenfibel Vogelfibel Halsreif Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Polyederschmuckringe

Amulettkapsel Anhänger

12.5% 4.2% 62.5% 4.2% 4.2% 25.0% 4.2% 62.5% 12.5% 16.7%

4.2% 8.3%

24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24 24

ObjektKat1

Münze Toilette/Hygiene

%

4.2% 25.0%

ObjektKat2

Toilette/Hygiene

%

25.0%

ObjektKat3

%

Schlüssel Zierscheibe

4.2% 12.5%

Kamm

25.0%

ObjektKat4

%

N

Herkuleskeule

4.2%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

4.2%

24 24 24 24 24

20.8%

24

HA_Inventar-Subgruppe = 4A

N

Alltag

30.8%

Werkzeug

30.8%

Essen/Trinken

53.8%

Ess- und Trinkzubehör

53.8%

Kleidung

100%

Funktionskleidung

Kleidungszubehör

Schmuck

89

Spinnwirtel Webschwert Ess- und Kochgeschirr

30.8% 7.7% 7.7%

Trinkgeschirr

46.2%

61.5%

Gürtelzubehör

53.8%

92.3%

Nadel Wadenbinden Gürtelgehänge

15.4% 15.4% 92.3%

Tasche

15.4%

Armschmuck

30.8%

Fibel

84.6%

Halsschmuck

84.6%

Kopfschmuckringe

30.8%

100%

Topf

7.7%

13 13 13

Becher Krug/Kanne Riemenzunge Schnalle Haarnadel

38.5% 15.4% 7.7% 46.2% 15.4%

Gehängekette

7.7%

Schnalle einfacher Armreif/Armring Kolbenarmreif Armbrustfibel Bügelfibel Pferdchenfibel Vogelfibel Halsreif Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Polyederschmuckringe

7.7% 7.7%

13 13 13 13 13 13 13 13 13 13 13

23.1% 7.7% 69.2% 7.7% 46.2% 7.7% 69.2% 23.1%

13 13 13 13 13 13 13 13

30.8%

13

90

ObjektKat1

%

Kult/Symbolik

23.1%

Münze Toilette/Hygiene

7.7% 30.8%

ObjektKat2

Am Körper

%

23.1%

ObjektKat3 Perle Ring Amulett

Zierscheibe Toilette/Hygiene

30.8%

Kamm

% 92.3% 23.1% 23.1%

ObjektKat4

Amulettkapsel Anhänger Herkuleskeule

%

7.7% 7.7% 7.7%

7.7% 30.8%

Zweireihiger Dreilagenkamm

30.8%

HA_Inventar-Subgruppe = 4B Essen/Trinken

Kleidung

72.7%

100%

Ess- und Trinkzubehör

Funktionskleidung Kleidungszubehör Schmuck

N 13 13 13 13 13 13 13 13 N

72.2%

45.5% 72.7% 100%

Kult/Symbolik

27.3%

Am Körper

27.3%

Toilette/Hygiene

18.2%

Toilette/Hygiene

18.2%

Ess- und Kochgeschirr

27.3%

Trinkgeschirr

45.5%

Gürtelzubehör Gürtelgehänge Fibel

45.5% 72.7% 72.7%

Halsschmuck Perle Ring Amulett Schlüssel Zierscheibe Kamm

54.5% 72.7% 27.3% 9.1% 9.1% 18.2% 18.2%

Schale

9.1%

11

Topf Becher Krug/Kanne Schnalle

18.2% 18.2% 45.5% 45.5%

Bügelfibel Scheibenfibel Perlenkette

54.5% 9.1% 54.5%

Anhänger

9.1%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

9.1%

11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11

9.1%

11

Tab. C.54.: Horb-Altheim. Objektkategorien der Inventargruppe 4 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN HA_Inventargruppe = 4 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

HA_Inventargruppe = 4 ja

24/100%

ohne Spezifizierung

21/87.5%

Bewegungseinschränkungen 15/62.5%

Körperschwäche

Probleme am Kauapparat

Schwere Erkrankungen Schwere Verletzungen Total

16/66.7%

19/79.2%

1/4.2% 1/4.2%

Exostose Hyperostosis frontalis Periostosis Skull thickening Synostose Zahnstein DJD Fraktur Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Traumatische DJD Meningitis Depressionsfraktur

1/4.2% 2/8.3%

1/4.2% 2/8.3% 1/4.2% 1/4.2% 2/8.3% 21/87.5% 10/41.7% 1/4.2% 8/33.3% 2/8.3% 6/25.0% 2/8.3% 4/16.7% 2/8.3%

1/4.2% 1/4.2% 2/8.3% 21/87.5% 10/41.7% 1/4.2% 8/33.3% 2/8.3% 6/25.0% 2/8.3% 4/16.7% 2/8.3%

1/4.2% 12/50.0% 4/16.7% 3/12.5% 8/33.3% 19/79.2% 8/33.3% 12/50.0% 1/4.2% 1/4.2% 1/4.2%

1/4.2% 12/50.0% 4/16.7% 3/12.5% 8/33.3% 19/79.2% 8/33.3% 12/50.0% 1/4.2% 1/4.2% 1/4.2%

24/100%

HA_Inventar-Subgruppe = 4A

91

ja

13/100%

ohne Spezifizierung

11/84.6%

Exostose

1/7.7%

1/7.7%

92

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

Bewegungseinschränkungen 10/76.9%

Körperschwäche

6/46.2%

Probleme am Kauapparat

9/69.2%

Schwere Erkrankungen Total

1/7.7%

PathoOrig

Hyperostosis frontalis Periostosis Synostose Zahnstein DJD Fraktur Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Cribra Orbitalia Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Traumatische DJD Meningitis

o.A. N/% 1/7.7%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/7.7%

1/7.7% 11/84.6% 5/38.5% 1/7.7% 4/30.8% 1/7.7% 5/38.5% 1/7.7% 3/23.1% 1/7.7% 4/30.8% 3/23.1% 1/7.7% 3/23.1% 9/69.2% 3/23.1% 5/38.5% 1/7.7% 1/7.7%

Total N/% 1/7.7% 1/7.7% 1/7.7% 11/84.6% 5/38.5% 1/7.7% 4/30.8% 1/7.7% 5/38.5% 1/7.7% 3/23.1% 1/7.7% 4/30.8% 3/23.1% 1/7.7% 3/23.1% 9/69.2% 3/23.1% 5/38.5% 1/7.7% 1/7.7%

13/100%

HA_Inventar-Subgruppe = 4B ja

11/100%

ohne Spezifizierung

Bewegungseinschränkungen

Körperschwäche

10/90.9%

5/45.5%

10/90.9%

Hyperostosis frontalis Skull thickening Synostose Zahnstein DJD Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Cribra Orbitalia

1/9.1% 1/9.1% 1/9.1% 10/90.9% 5/45.5% 4/36.4% 1/9.1% 1/9.1% 1/9.1% 1/9.1%

1/9.1% 1/9.1% 1/9.1% 10/90.9% 5/45.5% 4/36.4% 1/9.1% 1/9.1% 1/9.1% 1/9.1%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Probleme am Kauapparat

Schwere Verletzungen Total

10/90.9%

1/9.1%

Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Depressionsfraktur

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 2/18.2%

8/72.7% 1/9.1% 2/18.2% 5/45.5% 10/90.9% 5/45.5% 7/63.6% 1/9.1%

Total N/% 2/18.2%

8/72.7% 1/9.1% 2/18.2% 5/45.5% 10/90.9% 5/45.5% 7/63.6% 1/9.1%

11/100%

Tab. C.55.: Horb-Altheim. Pathologien in der Inventargruppe 4 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

93

HERKUNFT HA_Inventargruppe = 4 Subgruppen 4A

Lokal aufgewachsen

Frequency

Valid

6 7 13 5 5 1 11 11 12 1 24

ja Sub-total 4B

Valid ja nein Sub-total

Total

Valid ja nein Total

% 46.2 53.8 100.0 45.5 45.5 9.1 100.0 45.8 50.0 4.2 100.0

Valid %

Cumulative %

46.2 53.8 100.0 45.5 45.5 9.1 100.0 45.8 50.0 4.2 100.0

46.2 100.0 45.5 90.9 100.0 45.8 95.8 100.0

Tab. C.56.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 4 und ihren Subgruppen (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

Inventargruppe 5 GRÄBER HA_Inventargruppe 5 Subgruppe

Variante

ohne Subgruppe Sub-total 5A

Sub-total 5B

5B1

Subsub-total 5B2

Subsub-total 5B3

94

Grabnummer

Geschlecht

Alter

HA023 HA066

weiblich männlich

09 adult 09 adult

HA042 HA043 HA064

männlich männlich männlich

09 adult 04 infansII 16 senil

HA006 HA031 HA037 HA048

männlich männlich männlich männlich

13 13 11 09

matur matur adult-matur adult

HA015 HA022 HA030 HA039 HA044 HA054 HA060

männlich männlich männlich männlich männlich männlich männlich

09 09 06 09 06 06 09

adult adult juvenil adult juvenil juvenil adult

HA035 HA052 HA062

männlich männlich männlich

16 senil 09 adult 16 senil

N 1 1 2 1 1 1 3 1 1 1 1 4 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 1

Subgruppe

Variante

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

HA071

männlich

09 adult

1 4 15 20

Subsub-total Sub-total Total

Tab. C.57.: Horb-Altheim. Gräber in der Inventargruppe 5 geordnet nach Subgruppen und Varianten (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Inventargruppe = 5 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

weiblich

Total

HA_Inventargruppe = 5 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 5.3% 3 15.8% 4 21.1% 1 5.3% 4 21.1% 1 5.3% 1 5.3% 1 5.3% 3 15.8% 19 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

1 5.0% 3 15.0% 5 25.0% 1 5.0% 4 20.0% 1 5.0% 1 5.0% 1 5.0% 3 15.0% 20 100.0%

HA_Inventar-Subgruppe = 5A 04 infansII 09 adult 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 33.3% 1 33.3% 1 33.3% 3 100.0%

1 33.3% 1 33.3% 1 33.3% 3 100.0%

HA_Inventar-Subgruppe = 5B 06 juvenil

Count

3

3

95

Alter

Geschlecht (G) ? % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

08 frühadult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 16 senil Total

männlich

weiblich

20.0% 3 20.0% 4 26.7% 1 6.7% 1 6.7% 1 6.7% 2 13.3% 15 100.0%

Total 20.0% 3 20.0% 4 26.7% 1 6.7% 1 6.7% 1 6.7% 2 13.3% 15 100.0%

Tab. C.58.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 5 und ihren Subgruppen.

OBJEKTFREQUENZEN HA_Inventargruppe = 5 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

o.Subgr. 5A 5B Total

2 3 15 20

7 3 4 3

23 4 9 23

Mean 15.00 3.67 6.27 6.75

Std. Deviation 11.314 .577 1.438 4.141

Tab. C.59.: Horb-Altheim. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 5 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

96

OBJEKTKATEGORIEN HA_Inventargruppe = 5 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

HA_Inventargruppe = 5 Alltag

Essen/Trinken

Kleidung

Toilette/Hygiene Waffen/Rüstung/Reiten

85.0%

45.0%

100%

30.0% 80.0%

Handel Werkzeug

Ess- und Trinkzubehör

5.0% 85.0%

45.0%

Waage Feuerzeug

Gerät Messer Pfriem Ess- und Kochgeschirr

5.0% 60.0%

5.0% 50.0% 5.0% 25.0%

Trinkgeschirr

25.0%

Funktionskleidung Kleidungszubehör

90.0% 75.0%

Gürtelzubehör Tasche

90.0% 75.0%

Schmuck Toilette/Hygiene Angriffswaffen

10.0% 30.0% 80.0%

Kopfschmuckringe Pinzette Axt Lanze Pfeilspitze Sax

10.0% 30.0% 40.0% 20.0% 20.0% 30.0%

Spatha

30.0%

Schild Wehrgehänge

20.0% 5.0%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

20.0% 5.0%

Feuerstahl Feuerstein

10.0% 25.0%

Schale

10.0%

Schüssel Topf Becher Krug/Kanne Schnalle

5.0% 10.0% 15.0% 10.0% 90.0%

Schnalle Kreole

25.0% 10.0%

Scheide

15.0%

Scheide

20.0%

Spathagarnitur

5.0%

HA_Inventar-Subgruppe = 5A

20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 N

97

Alltag

100%

Werkzeug

100%

Kleidung

100%

Funktionskleidung Kleidungszubehör

100% 66.7%

Feuerzeug Messer Gürtelzubehör Tasche

33.3% 66.7% 100% 66.7%

Schnalle

100%

3 3 3 3

98

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4 Schnalle

%

N

33.3%

3

HA_Inventar-Subgruppe = 5B Alltag

Essen/Trinken

80.0%

46.7%

Werkzeug

Ess- und Trinkzubehör

N 80.0%

46.7%

Feuerzeug

Messer Ess- und Kochgeschirr

60.0%

40.0% 26.7%

Trinkgeschirr

26.7%

Kleidung

100%

Funktionskleidung Kleidungszubehör

93.3% 73.3%

Gürtelzubehör Tasche

93.3% 73.3%

Toilette/Hygiene Waffen/Rüstung/Reiten

33.3% 100%

Toilette/Hygiene Angriffswaffen

33.3% 100%

Pinzette Axt Lanze Pfeilspitze Sax

33.3% 46.7% 26.7% 20.0% 33.3%

Spatha

40.0%

Schild Wehrgehänge

26.7% 6.7%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

26.7% 6.7%

Feuerstahl Feuerstein

6.7% 33.3%

Schale

13.3%

Schüssel Topf Becher Krug/Kanne Schnalle

6.7% 6.7% 20.0% 6.7% 93.3%

Schnalle

13.3%

Scheide

13.3%

Scheide

26.6%

Spathagarnitur

6.7%

15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15

Tab. C.60.: Horb-Altheim. Objektkategorien der Inventargruppe 5 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN HA_Inventargruppe = 5 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

HA_Inventargruppe = 5 ja

20/100%

ohne Spezifizierung

20/100%

Bewegungseinschränkungen 15/75.0%

Körperschwäche

Probleme am Kauapparat

16/80.0%

17/85.0%

99

Deformation Exostose Hyperostosis frontalis Periostosis Skull thickening Zahnstein Colles Fraktur DJD Exostose Fraktur Oblique Fraktur Osteochondrom Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Traumatische Läsion Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Sinusitis maxillaris Abszess DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion

1/5.0% 3/15.0% 2/10.0%

1/5.0% 3/15.0% 2/10.0% 1/5.0% 3/15.0% 18/90.0% 3/15.0% 15/75.0% 2/10.0% 3/15.0% 3/15.0% 1/5.0% 11/55.0% 2/10.0% 5/25.0% 7/35.0% 1/5.0% 2/10.0% 1/5.0%

1/5.0% 3/15.0% 18/90.0% 3/15.0% 1/5.0% 3/15.0% 3/15.0%

15/75.0% 1/5.0%

1/5.0% 11/55.0% 2/10.0% 5/25.0% 7/35.0% 1/5.0% 2/10.0% 1/5.0%

2/10.0% 16/80.0% 1/5.0% 1/5.0% 7/35.0% 1/5.0% 7/35.0% 15/75.0% 7/35.0% 10/50.0%

2/10.0% 16/80.0% 1/5.0% 1/5.0% 7/35.0% 1/5.0% 7/35.0% 15/75.0% 7/35.0% 10/50.0%

100

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Schwere Erkrankungen Schwere Verletzungen Total

1/5.0% 2/10.0%

Traumatische DJD Osteomyelitis Depressionsfraktur Kompressionsfraktur

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/5.0% 1/5.0% 1/5.0%

1/5.0%

Total N/% 1/5.0% 1/5.0% 1/5.0% 1/5.0%

20/100%

HA_Inventar-Subgruppe = 5A ja

3/100%

ohne Spezifizierung

3/100%

Bewegungseinschränkungen

2/66.7%

Körperschwäche Probleme am Kauapparat

Schwere Erkrankungen Total

3/100% 1/33.3%

1/33.3%

Hyperostosis frontalis Zahnstein DJD Oblique Fraktur Spondylarthrose Spondylose Schmelzhypoplasie DJD intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Osteomyelitis

1/33.3% 2/66.7% 2/66.7% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 3/100% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3%

1/33.3% 2/66.7% 2/66.7% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 3/100% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3% 1/33.3%

3/100%

HA_Inventar-Subgruppe = 5B ja

15/100%

ohne Spezifizierung

15/100%

Bewegungseinschränkungen 11/73.3%

Deformation Exostose Hyperostosis frontalis Periostosis Skull thickening Zahnstein Colles Fraktur DJD Exostose Fraktur Oblique Fraktur Osteochondrom

1/6.7% 3/20.0% 1/6.7% 1/6.7% 3/20.0% 14/93.3% 3/20.0% 1/6.7% 3/20.0% 2/13.3%

11/73.3% 1/6.7%

1/6.7%

1/6.7% 3/20.0% 1/6.7% 1/6.7% 3/20.0% 14/93.3% 3/20.0% 11/73.3% 2/13.3% 3/20.0% 2/13.3% 1/6.7%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

Körperschwäche

Probleme am Kauapparat

Schwere Verletzungen Total

11/73.3%

14/93.3%

1/6.7%

Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylarthrose Spondylose Traumatische Läsion Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie Sinusitis maxillaris Abszess DJD Hyperzementose intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Traumatische DJD Kompressionsfraktur

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 9/60.0% 2/13.3% 3/20.0% 5/33.3% 1/6.7% 1/6.7% 1/6.7%

2/13.3% 11/73.3% 1/6.7% 1/6.7% 5/33.3% 1/6.7% 6/40.0% 13/86.7% 5/33.3% 8/53.3% 1/6.7% 1/6.7%

Total N/% 10/66.7% 2/13.3% 3/20.0% 5/33.3% 1/6.7% 1/6.7% 1/6.7%

2/13.3% 11/73.3% 1/6.7% 1/6.7% 5/33.3% 1/6.7% 6/40.0% 13/86.7% 5/33.3% 8/53.3% 1/6.7% 1/6.7%

15/100%

Tab. C.61.: Horb-Altheim. Pathologien in der Inventargruppe 5 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

101

HERKUNFT HA_Inventargruppe = 5 Subgruppen o.Subgr.

Lokal aufgewachsen Valid

1 1 2 3 6 9 15 10 10 20

ja Sub-total 5A 5B

Valid Valid ja Sub-total

Total

Frequency

Valid ja Total

% 50.0 50.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 50.0 50.0 100.0

Valid %

Cumulative %

50.0 50.0 100.0 100.0 40.0 60.0 100.0 50.0 50.0 100.0

50.0 100.0 100.0 40.0 100.0 50.0 100.0

Tab. C.62.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 5 und ihren Subgruppen (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

Inventargruppe 6 GRÄBER HA_Inventargruppe = 6 Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

HA009 HA012 HA013 HA024 HA026 HA034 HA041 HA047 HA074 HA077 Total

männlich männlich weiblich weiblich männlich weiblich männlich weiblich weiblich

03 02 13 02 06 16 13 16 17

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 10

infansI-II infansI matur infansI juvenil senil matur senil adult-senil

Tab. C.63.: Horb-Altheim. Gräber in der Inventargruppe 6 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT HA_Inventargruppe = 6 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI

102

Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

1 100.0% 1 25.0%

1 20.0%

Total 1 10.0% 2 20.0%

Alter

Geschlecht (G) ?

03 infansI-II 06 juvenil 14 spätmatur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

1 25.0% 1 25.0% 1 25.0%

1 100.0%

Total

1 20.0% 2 40.0% 1 20.0% 5 100.0%

4 100.0%

1 10.0% 1 10.0% 2 20.0% 2 20.0% 1 10.0% 10 100.0%

Tab. C.64.: Horb-Altheim. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 6.

OBJEKTFREQUENZEN HA_Inventargruppe = 6 N

Minimum

Maximum

Mean

Std. Deviation

10

1

3

1.70

.823

Tab. C.65.: Horb-Altheim. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 6. (N=Anzahl der Gräber; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

103

104

OBJEKTKATEGORIEN HA_Inventargruppe = 6 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

Alltag

40.0%

Werkzeug

40.0%

Essen/Trinken

10.0%

Toilette/Hygiene

20.0%

Ess- und Trinkzubehör Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

20.0%

Angriffswaffen

ObjektKat3

%

10.0%

Fingerhut Messer Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

10.0% 30.0% 10.0% 10.0%

20.0%

Kamm

20.0%

20.0%

Lanze

20.0%

ObjektKat4

%

N

Topf

10.0%

10 10 10 10

Zweireihiger Dreilagenkamm

20.0%

10 10

Tab. C.66.: Horb-Altheim. Objektkategorien der Inventargruppe 6 (N=Anzahl der Gräber; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN HA_Inventargruppe = 6 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja

1/10.0% 7/70.0%

ohne Spezifizierung

6/60.0%

Bewegungseinschränkungen 5/50.0%

Körperschwäche

7/70.0%

Atrophie Button Osteoma Hyperostosis frontalis Skull thickening Zahnstein Atrophie Colles Fraktur DJD Periostosis Schmorl’sche Knötchen Spondylose Cribra Orbitalia Cribra Orbitalia/Porotische Hyperostose Schmelzhypoplasie

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

1/10.0% 1/10.0%

1/10.0% 1/10.0% 1/10.0% 1/10.0% 6/60.0% 1/10.0% 1/10.0% 2/20.0% 4/40.0% 1/10.0% 3/30.0% 2/20.0% 2/20.0%

6/60.0%

6/60.0%

1/10.0% 1/10.0% 6/60.0% 1/10.0% 1/10.0% 2/20.0% 4/40.0% 1/10.0% 3/30.0% 2/20.0% 2/20.0%

Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

nein Total

Probleme am Kauapparat

6/60.0%

Schwere Verletzungen

2/20.0%

intravitaler Zahnverlust Karies Parodontale Erkrankung Periapikale Infektion Depressionsfraktur Hiebverletzung Kompressionsfraktur

2/20.0% 10/100%

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 3/30.0% 5/50.0% 1/10.0% 4/40.0% 1/10.0% 1/10.0%

1/10.0% 1/10.0%

Total N/% 3/30.0% 5/50.0% 1/10.0% 4/40.0% 1/10.0% 1/10.0% 1/10.0% 1/10.0%

Tab. C.67.: Horb-Altheim. Pathologien in der Inventargruppe 6 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT HA_Inventargruppe = 6 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 9 1 10

% 90.0 10.0 100.0

Valid %

Cumulative %

90.0 10.0 100.0

90.0 100.0

Tab. C.68.: Horb-Altheim. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 6 (nach Strontiumisotopenanalysen in ?, ).

105

D. Anhang: Weingarten ALTER UND GESCHLECHT Wg Alter

Geschlecht (G) ?

01 infans 02 infansI 03 infansI-II 03 InfansI-II 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 16 senil

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

102 33.8% 3 1.0% 40 13.2% 9 3.0% 1 .3% 20 6.6% 5 1.7% 13 4.3%

7 2.3% 20 6.6% 13 4.3% 11 3.6% 2 .7% 15 5.0% 3 1.0%

2 .7%

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

1 1.0% 1 1.3%

1 .6%

1 .6% 4 2.3% 17 9.6% 24 13.6% 23 13.0% 39 22.0% 18 10.2% 24 13.6% 8 4.5% 4 2.3% 1 .6%

1 1.0% 1 1.0% 3 3.1% 2 2.1% 8 8.3% 19 19.8% 19 19.8% 8 8.3% 4 4.2% 15 15.6% 3 3.1% 2 2.1%

3 1.9% 3 1.9% 45 28.3% 26 16.4% 24 15.1% 17 10.7% 12 7.5% 9 5.7% 8 5.0% 2 1.3% 1 .6%

2 2.5% 1 1.3% 1 1.3% 1 1.3% 7 8.9% 11 13.9% 9 11.4% 13 16.5% 5 6.3% 12 15.2%

Total 102 12.5% 3 .4% 41 5.0% 10 1.2% 1 .1% 24 3.0% 7 .9% 21 2.6% 10 1.2% 84 10.3% 100 12.3% 88 10.8% 88 10.8% 41 5.0% 75 9.2% 22 2.7% 8 1.0% 4 .5%

107

Alter

Geschlecht (G) ?

17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G

36 11.9% 302 100.0%

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

13 7.3% 177 100.0%

10 10.4% 96 100.0%

9 5.7% 159 100.0%

16 20.3% 79 100.0%

84 10.3% 813 100.0%

Tab. D.1.: Weingarten. Alters- und Geschlechtsverteilung im gesamten Gräberfeld.

Wg_Herkunft Lokal aufgewachsen Grabnummer

108

Wg005 Wg012 Wg099 Wg112 Wg113 Wg114 Wg115 Wg120 Wg121 Wg126 Wg144 Wg147 Wg151 Wg155 Wg173 Wg175 Wg179 Wg180 Wg184 Wg185 Wg186 Wg187 Wg189 Wg194 Wg202 Wg203 Wg211 Wg212 Wg219 Wg227 Wg229 Wg232 Wg233 Wg236 Wg237

ja 1 1 1 1 1

Total nein

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Lokal aufgewachsen Wg253 Wg258 Wg271 Wg282 Wg286 Wg287 Wg288 Wg290 Wg312 Wg333 Wg335 Wg354 Wg355 Wg356 Wg359 Wg366 Wg374 Wg375 Wg376 Wg377 Wg385 Wg388 Wg399 Wg408 Wg428 Wg430 Wg436 Wg442 Wg488 Wg490 Wg507 Wg511 Wg515 Wg517 Wg520 Wg542 Wg545 Wg547 Wg551 Wg554 Wg557 Wg559 Wg567 Wg571 Wg574 Wg580 Wg589 Wg590 Wg591 Wg592

ja 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Total nein

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

109

Lokal aufgewachsen Wg595 Wg599 Wg600 Wg604 Wg610 Wg614 Wg615 Wg616 Wg617 Wg619 Wg620 Wg623 Wg625 Wg627 Wg630 Wg631 Wg633 Wg636 Wg649 Wg653 Wg654 Wg658 Wg660 Wg666 Wg680 Wg699 Wg700 Wg701 Wg704 Wg705 Wg709A Wg711 Wg712 Wg714 Wg729 Wg730 Wg731 Wg733 Wg735 Wg737 Wg738 Wg742 Wg744 Wg745 Wg750 Wg755 Wg757 Wg763 Wg769 Wg775

110

ja 1 1 1 1

Total nein

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Lokal aufgewachsen ja 1 1 1

Wg783 Wg785 Wg788 Wg791 Wg800

Total nein 1 1 1 1 1 140

1 1 118

Total

22

Tab. D.2.: Weingarten. Herkunft in der Gemeinschaft von Weingarten nach den Analysen bei J. ?, .

87 SR/86 SR-

D.1. Weingarten Fallbeispiel 1 RITUAL- UND INVENTARGRUPPEN Wg_FB1 Invgr.

Inv.-Sgr.

Ritualgruppe o. Ritgr.

o. Invgr. 1 1A 1B 1C Sub-total 2

2A 2B 2C

Sub-total 3

3A 3B

Sub-total 4

Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count %

0

1 2.4% 2 15.4%

2 2.8%

1 1.4% 1 8.3%

1 3.3% 1 1.7%

1 3.3% 2 3.4%

Total

1

2

3

3 42.9% 27 64.3% 7 53.8% 4 57.1% 9 100.0% 47 66.2% 7 58.3% 13 81.3% 21 70.0% 41 70.7% 11 61.1% 22 84.6% 33 75.0% 4 36.4%

1 14.3% 6 14.3% 2 15.4% 3 42.9%

3 42.9% 8 19.0% 2 15.4%

11 15.5% 1 8.3% 2 12.5% 4 13.3% 7 12.1% 6 33.3% 2 7.7% 8 18.2% 2 18.2%

10 14.1% 3 25.0% 1 6.3% 3 10.0% 7 12.1% 1 5.6% 2 7.7% 3 6.8% 5 45.5%

7 100.0% 42 100.0% 13 100.0% 7 100.0% 9 100.0% 71 100.0% 12 100.0% 16 100.0% 30 100.0% 58 100.0% 18 100.0% 26 100.0% 44 100.0% 11 100.0%

111

Invgr.

Inv.-Sgr.

Ritualgruppe o. Ritgr.

4A 4B 4C Sub-total 5 5A 5B Sub-total 6 6A 6B Sub-total 7 Total

Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count %

0

1

2

3

2 16.7% 2 25.0%

1 8.3% 1 12.5% 2 28.6% 9 23.7%

3 7.9% 6 1.9%

9 75.0% 5 62.5% 5 71.4% 23 60.5% 4 80.0% 8 100.0% 14 73.7% 26 81.3% 2 100.0% 14 82.4% 9 90.0% 25 86.2% 20 52.6% 218 68.8%

2 10.5% 2 6.3%

1 10.0% 1 3.4% 12 31.6% 18 5.7%

Total

6 15.8% 1 20.0%

2 10.5% 3 9.4%

1 5.3% 1 3.1%

2 11.8%

1 5.9%

2 6.9% 1 2.6% 39 12.3%

1 3.4% 2 5.3% 36 11.4%

12 100.0% 8 100.0% 7 100.0% 38 100.0% 5 100.0% 8 100.0% 19 100.0% 32 100.0% 2 100.0% 17 100.0% 10 100.0% 29 100.0% 38 100.0% 317 100.0%

Tab. D.3.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Verhältnis der Inventar- und Ritualgruppen.

112

D.1.1. Ritualgruppen DIANA/PAM CLUSTER Wg_FB1_Ritualgruppen Count DIANA PAM

Total 1

0 1 2 3 Total

2

3

4

6 44

174 39 174

39

36 36

50

6 218 39 36 299

Tab. D.4.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Überschneidungen der DIANA- und PAM -Cluster der Ritualdatenanalyse (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit (N=18)).

DIANA/FUZZY CLUSTER Wg_FB1_Ritualgruppen Count DIANA Fuzzy 0 1 2 3 Total

Total 1

2

4 174

3

4

2 44 39

178

39

46

36 36

6 218 39 36 299

Tab. D.5.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Überschneidungen der DIANA- und Fuzzy-Cluster der Ritualdatenanalyse (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit (N=18)).

Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit GRÄBER Wg_FB1_Ritualgruppe = Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg074 Wg075 Wg076 Wg081 Wg082 Wg084

männlich? männlich männlich?

09 adult 08 frühadult 10 spätadult

männlich

17 adult-senil

N 1 1 1 1 1 1

113

Grabnummer Wg091 Wg092 Wg108 Wg327 Wg451 Wg572 Wg573 Wg591 Wg623 Wg634 Wg639 Wg646 Total

Geschlecht

Alter

N

männlich? weiblich weiblich?

03 11 12 09 03

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 18

weiblich? männlich

infansI-II adult-matur frühmatur adult infansI-II

17 adult-senil 11 adult-matur 11 adult-matur

Tab. D.6.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit (N=Anzahl der Gräber).

Ritualgruppe 0 GRÄBER Wg_FB1_Ritualgruppe = 0 Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg225A Wg225B Wg279 Wg280 Wg525A Wg525B Total

weiblich

08 02 06 09 04 11

männlich weiblich?

frühadult infansI juvenil adult infansII adult-matur

N 1 1 1 1 1 1 6

Tab. D.7.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Ritualgruppe 0 (N=Anzahl der Gräber).

114

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Ritualgruppe = 0 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 11 adult-matur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

1 100.0% 1 100.0%

1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 6 100.0%

1 33.3% 1 33.3% 1 33.3% 1 100.0% 1 100.0%

3 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

Tab. D.8.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 0.

115

116

RITUALFREQUENZEN Wg_FB1_Ritualgruppe = 0 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid Valid

Grabart Grabstatus

GrabtypI

Valid Valid

GrabtypII

1 System Körperbestattungen Primärbestattung Total Mehrfachbestattung Erstbestattung Nachbestattung Total

GrabtypIII

GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid

Valid Valid Valid

Einzelbestattung Total keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid parallel zum Körper unter Leib Total

4 2 6 6 2 4 6 6 2 2 2 6 2 4 6 6 6 2 4 6 4 1 1 6

% 66.7 33.3 100.0 100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 33.3 33.3 33.3 100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 100.0 33.3 66.7 100.0 66.7 16.7 16.7 100.0

Tab. D.9.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 0.

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 33.3 33.3 33.3 100.0 33.3 66.7 100.0 100.0 100.0 33.3 66.7 100.0 66.7 16.7 16.7 100.0

100.0 33.3 100.0 100.0 33.3 66.7 100.0 33.3 100.0 100.0 100.0 33.3 100.0 66.7 83.3 100.0

Ritualgruppe 1 GRÄBER Wg_FB1_Ritualgruppe = 1 Grabnummer Wg021 Wg071 Wg077 Wg078 Wg079 Wg087 Wg088 Wg089 Wg090 Wg106 Wg107 Wg109 Wg112 Wg113 Wg114 Wg118 Wg120 Wg121 Wg122 Wg123 Wg124 Wg126 Wg129 Wg130 Wg131 Wg149 Wg151 Wg152 Wg154 Wg159 Wg164 Wg172 Wg173 Wg174 Wg175 Wg177 Wg182 Wg183 Wg185 Wg186 Wg193 Wg194 Wg195 Wg196 Wg198 Wg199

Geschlecht

Alter

weiblich?

13 matur 17 adult-senil

weiblich

08 frühadult

männlich weiblich

11 adult-matur 02 infansI 17 adult-senil

weiblich

09 adult

weiblich weiblich männlich weiblich? männlich männlich weiblich?

08 14 09 17 11 12 06 02 02 08 08 09 09 13 13 17 17

frühadult spätmatur adult adult-senil adult-matur frühmatur juvenil infansI infansI frühadult frühadult adult adult matur matur adult-senil adult-senil

08 08 08 11 08 10 14 07 10 08 17 08 13 09 08 04

frühadult frühadult frühadult adult-matur frühadult spätadult spätmatur juvenil-adult spätadult frühadult adult-senil frühadult matur adult frühadult infansII

weiblich weiblich weiblich weiblich?

männlich männlich? männlich weiblich männlich weiblich männlich? männlich weiblich männlich? männlich? männlich weiblich männlich weiblich

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

117

Grabnummer Wg200 Wg204 Wg205 Wg207 Wg211 Wg216 Wg218 Wg219 Wg221 Wg223 Wg224 Wg227 Wg228 Wg230 Wg233 Wg234 Wg235 Wg236 Wg240 Wg242 Wg243 Wg246 Wg251 Wg253 Wg254 Wg255 Wg257 Wg258 Wg269 Wg272 Wg274 Wg276 Wg277 Wg281 Wg283 Wg285 Wg286 Wg287 Wg288 Wg302 Wg313 Wg325 Wg333 Wg340 Wg342 Wg343 Wg355 Wg366 Wg382 Wg405

118

Geschlecht

weiblich männlich weiblich? männlich? männlich weiblich weiblich? männlich? weiblich männlich männlich? weiblich männlich weiblich?

männlich männlich? männlich weiblich männlich? weiblich männlich männlich? weiblich männlich männlich männlich männlich weiblich männlich? weiblich? männlich? männlich? männlich männlich? weiblich männlich weiblich

Alter 14 05 05 09 12 17 13 11 09 04 17 11 12 09 02 10 15 11 02 10 02

spätmatur infansII-juvenil infansII-juvenil adult frühmatur adult-senil matur adult-matur adult infansII adult-senil adult-matur frühmatur adult infansI spätadult matur-senil adult-matur infansI spätadult infansI

06 juvenil 17 adult-senil 11 adult-matur 08 10 10 12 14 02 08 11 11 17 08 11 13 08 08 14 13 13 13 09 11 12 09 13

frühadult spätadult spätadult frühmatur spätmatur infansI frühadult adult-matur adult-matur adult-senil frühadult adult-matur matur frühadult frühadult spätmatur matur matur matur adult adult-matur frühmatur adult matur

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg407 Wg408 Wg409 Wg410 Wg411 Wg415 Wg416 Wg417 Wg418 Wg419 Wg422 Wg424 Wg425 Wg426 Wg427 Wg428 Wg429 Wg430 Wg456 Wg473 Wg506 Wg507 Wg508 Wg509 Wg510 Wg511 Wg512 Wg513 Wg514 Wg515 Wg516 Wg517 Wg521 Wg524 Wg527 Wg533 Wg534 Wg535 Wg548 Wg549 Wg550 Wg554 Wg555 Wg556 Wg557 Wg560 Wg561 Wg562 Wg563 Wg564

männlich? weiblich männlich

13 09 10 17 14 14 08 08 12 09 16 04 09 15 09 07 02 06 10 17 11 08 10 17 01 08 02 13 10 11 10 04 13 17 13 10 10 06 09 17 12 08 02 10 05 12 17 09 13 10

weiblich männlich? weiblich weiblich männlich männlich weiblich männlich männlich weiblich männlich männlich? weiblich männlich weiblich weiblich? weiblich weiblich? männlich männlich weiblich? männlich? weiblich? männlich? weiblich? weiblich männlich? weiblich?

weiblich weiblich männlich männlich?

matur adult spätadult adult-senil spätmatur spätmatur frühadult frühadult frühmatur adult senil infansII adult matur-senil adult juvenil-adult infansI juvenil spätadult adult-senil adult-matur frühadult spätadult adult-senil infans frühadult infansI matur spätadult adult-matur spätadult infansII matur adult-senil matur spätadult spätadult juvenil adult adult-senil frühmatur frühadult infansI spätadult infansII-juvenil frühmatur adult-senil adult matur spätadult

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

119

Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg566 Wg567 Wg568 Wg569 Wg570 Wg571 Wg582 Wg584 Wg586 Wg593 Wg598 Wg603 Wg622 Wg630 Wg632 Wg637 Wg641 Wg642 Wg650 Wg652 Wg653 Wg654 Wg655 Wg656 Wg657 Wg658 Wg659 Wg660 Wg662 Wg666 Wg667 Wg668 Wg672 Wg673 Wg676 Wg677 Wg680 Wg684 Wg685 Wg692 Wg693 Wg695 Wg698 Wg700 Wg702 Wg707 Wg712 Wg713 Wg717 Wg730

männlich? weiblich weiblich weiblich männlich männlich

männlich weiblich weiblich männlich? männlich? männlich

09 08 10 10 13 09 10 14 09 02 11 09 10 11 10 13 12

adult frühadult spätadult spätadult matur adult spätadult spätmatur adult infansI adult-matur adult spätadult adult-matur spätadult matur frühmatur

weiblich männlich männlich weiblich weiblich? weiblich männlich? weiblich? männlich? weiblich weiblich? weiblich weiblich männlich weiblich?

09 03 12 06 08 10 12 09 09 08 13 08 10 09 09 13 12

adult infansI-II frühmatur juvenil frühadult spätadult frühmatur adult adult frühadult matur frühadult spätadult adult adult matur frühmatur

10 09 08 12 11 13 17 10 02 08 13 09 13 08

spätadult adult frühadult frühmatur adult-matur matur adult-senil spätadult infansI frühadult matur adult matur frühadult

120

weiblich

weiblich? männlich männlich weiblich weiblich weiblich weiblich männlich männlich männlich? weiblich

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg731 Wg733 Wg735 Wg745 Wg751 Wg758 Wg759 Wg761 Wg762 Wg763 Wg766 Wg767 Wg768 Wg770 Wg772 Wg773 Wg776 Wg777 Wg793 Wg794 Wg795 Wg797 Total

männlich männlich

12 11 02 12 12 13 17 09 17 02 09 12 17 10 02 17 09 03 09 11 17 08

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 218

weiblich weiblich? männlich männlich männlich? weiblich männlich weiblich weiblich weiblich? männlich? männlich männlich? weiblich

frühmatur adult-matur infansI frühmatur frühmatur matur adult-senil adult adult-senil infansI adult frühmatur adult-senil spätadult infansI adult-senil adult infansI-II adult adult-matur adult-senil frühadult

Tab. D.10.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Ritualgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Ritualgruppe = 1 Alter

Geschlecht (G) ?

01 infans 02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count

männlich

10 16.4% 1 1.6% 14 23.0% 1 1.6% 2 3.3% 3 4.9% 2 3.3%

2

männlich?

weiblich

weiblich?

1 3.3% 1 4.8% 1 2.0%

1 3.3%

1 2.0% 1 2.0% 6

1 3.3%

4

1 4.8% 1 1.8% 15

2

Total 10 4.6% 1 .5% 15 6.9% 2 .9% 4 1.8% 3 1.4% 5 2.3% 2 .9% 29

121

Alter

Geschlecht (G) ?

09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 16 senil 17 adult-senil Total

% in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

3.3% 6 9.8% 3 4.9% 1 1.6%

4 6.6% 3 4.9%

9 14.8% 61 100.0%

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

12.2% 7 14.3% 2 4.1% 10 20.4% 7 14.3% 6 12.2% 2 4.1% 2 4.1%

13.3% 5 16.7% 5 16.7% 2 6.7%

9.5%

8 26.7% 1 3.3%

26.3% 13 22.8% 11 19.3% 4 7.0% 6 10.5% 2 3.5% 2 3.5%

2 6.7% 30 100.0%

1 1.8% 2 3.5% 57 100.0%

13.3% 31 14.2% 25 11.5% 18 8.3% 17 7.8% 23 10.6% 8 3.7% 2 .9% 1 .5% 22 10.1% 218 100.0%

4 8.2% 49 100.0%

4 19.0% 1 4.8% 4 19.0% 3 14.3%

5 23.8% 21 100.0%

Tab. D.11.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 1.

122

RITUALFREQUENZEN Wg_FB1_Ritualgruppe = 1 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid

Grabart

1 System

Körperbestattungen Total Grabstatus

Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid

Primärbestattung Total Einzelbestattung

keine Einbauten

gestreckte Rückenlage Hocker Total Handposition

Valid angewinkelt Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

93 125 218 1 217 218 41 177 218 218 218 218 218 218 42 174 2 218 165 1 7 22 23 218

% 42.7 57.3 100.0 .5 99.5 100.0 18.8 81.2 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 19.3 79.8 .9 100.0 75.7 .5 3.2 10.1 10.6 100.0

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

.5 99.5 100.0 18.8 81.2 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 19.3 79.8 .9 100.0 75.7 .5 3.2 10.1 10.6 100.0

.5 100.0 18.8 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 19.3 99.1 100.0 75.7 76.1 79.4 89.4 100.0

Tab. D.12.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 1.

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Ritualgruppe = 1 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

123

ohne Angaben ja

204/93.6% 14/6.4%

ohne Spezifizierung

11/5.0%

Metopismus

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 5/2.3%

Total N/% 5/2.3%

124

Pathologien

N/%

Symptomatik

Bewegungseinschränkungen

Körperschwäche Schwere Verletzungen Total

N/%

4/1.8%

1/0.5% 1/0.5%

PathoOrig

pathologische Veränderung Perforation Schädelmanipulation Arthrose Fraktur pathologische Veränderung Synostose Deformation Impressionsfraktur

o.A. N/% 1/0.5%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

2/0.9%

Total N/% 1/0.5% 2/0.9% 3/1.4% 1/0.5% 1/0.5% 1/0.5%

3/1.4% 1/0.5% 1/0.5% 1/0.5% 1/0.5%

1/0.5% 1/0.5% 1/0.5%

1/0.5% 1/0.5%

218/100%

Tab. D.13.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Ritualgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB1_Ritualgruppe = 1 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 167 39 12 218

% 76.6 17.9 5.5 100.0

Valid %

Cumulative %

76.6 17.9 5.5 100.0

76.6 94.5 100.0

Tab. D.14.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 1 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Ritualgruppe 2 GRÄBER Wg_FB1_Ritualgruppe = 2 Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg080 Wg111 Wg179 Wg184 Wg189 Wg190 Wg208 Wg212 Wg213 Wg214 Wg215 Wg229 Wg232 Wg237 Wg244 Wg252 Wg256 Wg414 Wg589 Wg601 Wg607 Wg610 Wg616 Wg683 Wg696 Wg697 Wg704 Wg711 Wg715 Wg736 Wg738 Wg748 Wg757 Wg769 Wg775 Wg778 Wg779 Wg796 Wg799 Total

männlich weiblich weiblich? weiblich weiblich? männlich weiblich weiblich

09 09 09 09 09 13 08 14 17 03 02 09 08 12 08 13 10 11 12 13 10 13 10 11 13 08 11 14 02 11 11 14 09 09 04 04 02 03 10

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 39

männlich? weiblich männlich? männlich männlich weiblich weiblich weiblich? männlich? männlich männlich? weiblich männlich weiblich männlich weiblich männlich männlich? männlich männlich weiblich weiblich?

männlich

adult adult adult adult adult matur frühadult spätmatur adult-senil infansI-II infansI adult frühadult frühmatur frühadult matur spätadult adult-matur frühmatur matur spätadult matur spätadult adult-matur matur frühadult adult-matur spätmatur infansI adult-matur adult-matur spätmatur adult adult infansII infansII infansI infansI-II spätadult

Tab. D.15.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Ritualgruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

125

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Ritualgruppe = 2 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

3 37.5% 2 25.0% 1 12.5%

1 25.0% 2 40.0%

1 12.5%

2 18.2% 2 18.2% 2 18.2%

2 40.0% 1 20.0%

4 36.4% 1 9.1% 1 12.5% 8 100.0%

weiblich?

11 100.0%

2 18.2% 3 27.3%

2 50.0%

2 18.2% 2 18.2% 1 25.0% 2 18.2%

5 100.0%

11 100.0%

4 100.0%

Total 3 7.7% 2 5.1% 2 5.1% 4 10.3% 8 20.5% 4 10.3% 5 12.8% 2 5.1% 5 12.8% 3 7.7% 1 2.6% 39 100.0%

Tab. D.16.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 2.

126

RITUALFREQUENZEN Wg_FB1_Ritualgruppe = 2 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid Valid

Grabart Grabstatus

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid

1 System Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

Sarg Baumsarg einfacher Sarg Total

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

6 33 39 39 6 33 39 39 39 39 39 6 33 39 6 33 39 30 1 2 6 39

% 15.4 84.6 100.0 100.0 15.4 84.6 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 15.4 84.6 100.0 15.4 84.6 100.0 76.9 2.6 5.1 15.4 100.0

Tab. D.17.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 2.

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

100.0 15.4 84.6 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 15.4 84.6 100.0 15.4 84.6 100.0 76.9 2.6 5.1 15.4 100.0

100.0 15.4 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 15.4 100.0 15.4 100.0 76.9 79.5 84.6 100.0

127

128

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Ritualgruppe = 2 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

o.A. N/% ohne Angaben ja

Total

36/92.3% 3/7.7%

ohne Spezifizierung Bewegungseinschränkungen

1/2.6% 2/5.6%

Schädelmanipulation Arthrose pathologische Veränderung

1/2.6% 1/2.6%

Total N/% 1/2.6% 1/2.6% 1/2.6%

1/2.6%

39/100%

Tab. D.18.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Ritualgruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB1_Ritualgruppe = 2 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 23 13 3 39

% 59.0 33.3 7.7 100.0

Valid %

Cumulative %

59.0 33.3 7.7 100.0

59.0 92.3 100.0

Tab. D.19.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 2 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Ritualgruppe 3 GRÄBER Wg_FB1_Ritualgruppe = 3 Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg117 Wg119 Wg217 Wg231 Wg238 Wg239 Wg241 Wg278 Wg320 Wg328 Wg331 Wg332 Wg334 Wg349 Wg423 Wg435 Wg474 Wg618 Wg619 Wg624 Wg638 Wg645 Wg649 Wg661 Wg679 Wg681 Wg682 Wg686 Wg687 Wg688 Wg701 Wg725 Wg740 Wg755 Wg774 Wg787 Total

männlich weiblich

13 10 02 13 07 02 10 09 10 10 17 17 11 11 13 06 11 05 09 06 10 11 08 11

matur spätadult infansI matur juvenil-adult infansI spätadult adult spätadult spätadult adult-senil adult-senil adult-matur adult-matur matur juvenil adult-matur infansII-juvenil adult juvenil spätadult adult-matur frühadult adult-matur

09 17 17 06 11 11 14 02 02 02

adult adult-senil adult-senil juvenil adult-matur adult-matur spätmatur infansI infansI infansI

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 36

männlich männlich weiblich weiblich männlich? männlich? weiblich?

männlich weiblich? männlich weiblich weiblich weiblich weiblich?

weiblich? männlich

weiblich? männlich weiblich

Tab. D.20.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Ritualgruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

129

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Ritualgruppe = 3 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

2 13.3% 5 33.3% 1 6.7% 2 13.3%

weiblich?

1 14.3% 1 14.3%

1 14.3%

1 14.3% 3 42.9% 1 14.3%

2 100.0% 3 20.0%

1 14.3% 3 42.9%

1 20.0% 1 20.0%

2 40.0%

1 14.3% 2 13.3% 15 100.0%

1 14.3% 7 100.0%

2 100.0%

7 100.0%

1 20.0% 5 100.0%

Total 2 5.6% 5 13.9% 1 2.8% 3 8.3% 1 2.8% 1 2.8% 3 8.3% 5 13.9% 7 19.4% 3 8.3% 1 2.8% 4 11.1% 36 100.0%

Tab. D.21.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 3.

HERKUNFT Wg_FB1_Ritualgruppe = 3 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 32 3 1 36

% 88.9 8.3 2.8 100.0

Valid %

Cumulative %

88.9 8.3 2.8 100.0

88.9 97.2 100.0

Tab. D.22.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 3 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

130

RITUALFREQUENZEN Wg_FB1_Ritualgruppe = 3 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid Valid

Grabart Grabstatus

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

GrabbauII

Valid Valid Valid Valid

1 System Körperbestattungen Primärbestattung Total Einzelbestattung

Kiesunterlage Verfärbungen Total

Valid Holzreste Total

Skelettposition

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

15 21 36 36 3 33 36 36 36 36 27 9 36 29 7 36 4 32 36 31 2 1 2 36

% 41.7 58.3 100.0 100.0 8.3 91.7 100.0 100.0 100.0 100.0 75.0 25.0 100.0 80.6 19.4 100.0 11.1 88.9 100.0 86.1 5.6 2.8 5.6 100.0

Tab. D.23.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 3.

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

100.0 8.3 91.7 100.0 100.0 100.0 100.0 75.0 25.0 100.0 80.6 19.4 100.0 11.1 88.9 100.0 86.1 5.6 2.8 5.6 100.0

100.0 8.3 100.0 100.0 100.0 100.0 75.0 100.0 80.6 100.0 11.1 100.0 86.1 91.7 94.4 100.0

131

D.1.2. Inventargruppen AGNES/FUZZY CLUSTER Wg_FB1_Inventargruppen Count AGNES

Total

Fuzzy

1 1 1A 1B 1C Sub-total 2

Sub-total 3

2

3 13

16 2A 2B 2C

3

4

5

6

5

34

1 9 15

6

8

40 12

16 21 37

1 1

7 19

1 1

3A 3B

Sub-total 4 4A 4B 4C

9 12 5 6 32

1 1 5 8 19 32

Sub-total 5 5A 5B Sub-total 6 6A 6B

1

Sub-total Total

7

16

37

1 50

19

2 16 2 20 20

40

8 8 41

18 26 44 2 3 5

49

42 13 7 9 71 12 16 30 58 18 26 44 11 12 8 7 38 5 8 19 32 2 17 10 29 272

Tab. D.24.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Überschneidungen der AGNES- und Fuzzy-Cluster der Inventardatenanalyse (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit (N=7); Gräber der Inventargruppe 7 (N=38)).

132

AGNES/PAM CLUSTER Wg_FB1_Inventargruppen Count AGNES

Total

PAM

1 1 1A 1B 1C Sub-total 2

Sub-total 3

2

42 13 7 7 69

2A 2B 2C

3

4

5

1 1 12

16 27 27

1 1

1 13

1 1

Sub-total 4

9 12 7 7 35

4A 4B 4C

5A 5B Sub-total 6

4 8 19 31

Sub-total 100

16 18 26 44 2 1 3

1

6A 6B Total

7

1 1

3A 3B

Sub-total 5

6

27

1 2 17 2 21 24

7 7 44

13

1 1 48

16

42 13 7 9 71 12 16 30 58 18 26 44 11 12 8 7 38 5 8 19 32 2 17 10 29 272

Tab. D.25.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Überschneidungen der AGNES- und PAM -Cluster der Inventardatenanalyse (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit (N=7); Gräber der Inventargruppe 7 (N=38)).

Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = Grabnummer Wg198 Wg223 Wg237 Wg548 Wg618

Geschlecht

weiblich männlich?

Alter 08 04 12 09 05

frühadult infansII frühmatur adult infansII-juvenil

N 1 1 1 1 1

133

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg619 Wg661 Total

männlich

09 adult 11 adult-matur

1 1 7

Tab. D.26.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit (N=Anzahl der Gräber).

Inventargruppe 1 GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = 1 Subgruppe

Variante

o.Subgr. Sub-total 1

Subsub-total 2

Subsub-total 3

134

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg122

weiblich?

06 juvenil

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 8 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 19 1 1 1 1

Wg240 Wg256 Wg332 Wg515 Wg525A Wg535 Wg677 Wg757 Wg088 Wg117 Wg159 Wg172 Wg189 Wg231 Wg232 Wg244 Wg302 Wg366 Wg418 Wg425 Wg554 Wg603 Wg650 Wg681 Wg717 Wg725 Wg767 Wg131 Wg208 Wg238 Wg253

männlich männlich

02 10 17 11 04 06

infansI spätadult adult-senil adult-matur infansII juvenil

männlich

09 adult

männlich männlich

11 adult-matur 13 matur

männlich weiblich? männlich männlich? männlich? männlich? männlich männlich

08 09 13 08 08 08 12 12 09 08 09 09

männlich

frühadult adult matur frühadult frühadult frühadult frühmatur frühmatur adult frühadult adult adult

männlich? männlich männlich

13 matur 11 adult-matur 12 frühmatur

weiblich männlich männlich

09 08 07 17

adult frühadult juvenil-adult adult-senil

Subgruppe

Variante

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg257 Wg333 Wg423 Wg428 Wg566 Wg571 Wg654 Wg658 Wg686 Wg707 Wg731

männlich männlich? männlich männlich männlich? männlich männlich weiblich männlich männlich männlich

08 13 13 07 09 09 06 09 17 08 12

männlich

08 frühadult

männlich

13 05 11 02 11 13

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 15 43 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 13 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 1 1 1 1 1 1 8 71

frühadult matur matur juvenil-adult adult adult juvenil adult adult-senil frühadult frühmatur

Subsub-total Sub-total 1A

Sub-total 1B

Sub-total 1C

Sub-total Total

Wg021 Wg075 Wg106 Wg195 Wg204 Wg349 Wg593 Wg598 Wg610 Wg646 Wg679 Wg696 Wg768

männlich

matur infansII-juvenil adult-matur infansI adult-matur matur

männlich

13 matur 17 adult-senil

Wg236 Wg252 Wg283 Wg342 Wg616 Wg712 Wg748

weiblich? männlich männlich männlich männlich? männlich männlich

11 13 11 13 10 13 14

adult-matur matur adult-matur matur spätadult matur spätmatur

Wg120 Wg185 Wg186 Wg516 Wg570 Wg641 Wg685 Wg758

männlich männlich? männlich? weiblich? männlich männlich männlich männlich

11 10 08 10 13 12 08 13

adult-matur spätadult frühadult spätadult matur frühmatur frühadult matur

Tab. D.27.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Inventargruppe 1 geordnet nach Subgruppen und Varianten (N=Anzahl der Gräber).

135

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Inventargruppe = 1 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB1_Inventargruppe = 1

02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

7 35.0% 2 10.0% 1 5.0% 1 5.0% 1 5.0%

1 5.0% 3 15.0%

2 10.0%

2 10.0% 20 100.0%

1 2.8% 2 5.6% 5 13.9% 3 8.3% 1 2.8% 5 13.9% 5 13.9% 11 30.6% 1 2.8% 2 5.6% 36 100.0%

1 25.0%

4 44.4% 1 11.1% 2 22.2%

1 50.0% 1 50.0%

1 25.0% 1 25.0% 1 25.0%

2 22.2%

9 100.0%

2 100.0%

4 100.0%

7 9.9% 2 2.8% 1 1.4% 1 1.4% 3 4.2% 2 2.8% 11 15.5% 9 12.7% 4 5.6% 8 11.3% 5 7.0% 13 18.3% 1 1.4% 4 5.6% 71 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 1A

02 infansI 05 infansII-juvenil 08 frühadult 11 adult-matur 13 matur

136

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

4 44.4% 1 11.1% 1 11.1% 1 25.0% 2 22.2% 3 75.0%

4 30.8% 1 7.7% 1 7.7% 1 7.7% 2 15.4% 3 23.1%

Alter

Geschlecht (G) ?

17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G

männlich

1 11.1% 9 100.0%

männlich?

weiblich

weiblich?

Total 1 7.7% 13 100.0%

4 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 1B 10 spätadult 11 adult-matur 13 matur 14 spätmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0% 1 20.0% 3 60.0% 1 20.0% 5 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

1 14.3% 2 28.6% 3 42.9% 1 14.3% 7 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 1C 06 juvenil 08 frühadult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 50.0% 1 20.0%

1 20.0% 1 20.0% 2 40.0% 5 100.0%

1 50.0% 1 50.0%

1 50.0%

2 100.0%

2 100.0%

1 11.1% 2 22.2% 2 22.2% 1 11.1% 1 11.1% 2 22.2% 9 100.0%

Tab. D.28.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 1 und ihren Subgruppen.

137

138

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB1_Inventargruppe = 1 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

o.Subgr. 1A 1B 1C Total

43 13 7 8 71

2 1 7 3 1

15 4 13 9 15

Mean

Std. Deviation 8.58 2.31 10.86 5.75 7.34

3.065 1.316 2.116 1.982 3.726

Tab. D.29.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 1 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 1 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB1_Inventargruppe = 1 Alltag

Essen/Trinken

80.3%

22.5%

Werkzeug

Ess- und Trinkzubehör

Speisen

80.3%

Feile Feuerzeug

2.8% 59.2%

Gerät Messer Nadel Nagel Pfriem

12.7% 70.4% 5.6% 11.3% 11.3%

Ess- und Kochgeschirr

11.3%

Feuerstahl Feuerstein

9.9% 9.9%

Schale Schüssel Topf Krug/Kanne Kopf Postcranium

1.4% 1.4% 8.5% 1.4% 1.4% 1.4%

15.5%

9.9%

Trinkgeschirr Hirsch Huhn Rind

1.4% 1.4% 1.4% 4.2%

71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

Schaf/Ziege Schwein

Kleidung

83.1%

Funktionskleidung

74.6%

Gürtelzubehör

Nadel

Kleidungszubehör

Kult/Symbolik Münze Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

7.0% 4.2% 19.7%

87.3%

47.9%

Schmuck

2.8%

Am Körper

7.0%

Toilette/Hygiene

Angriffswaffen

19.7%

87.3%

139

Reit-/Pferdezubehör

4.2%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

9.9% 1.4%

Schuhgarnitur Gürtelgehänge Tasche

Fingerring Perle Schlüssel Zierscheibe Kamm

%

2.8% 5.6%

71.8%

%

N

Postcranium Thorax Bein Bein Kopf Thorax Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

1.4% 1.4% 2.8% 2.8% 1.4% 1.4% 7.0% 1.4% 63.4%

Gewandnadel

1.4%

Gehängekette

1.4%

Schnalle Taschenbügel

18.3% 1.4%

Zweireihiger Dreilagenkamm

14.1%

71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71

4.2% 1.4% 1.4% 46.5%

1.4% 1.4% 5.6% 1.4% 15.5%

Pinzette Axt Lanze Pfeilspitze Sax

5.6% 8.5% 19.7% 59.2% 42.3%

Spatha

22.5%

Sporn Zaumzeug Schild Wehrgehänge

ObjektKat4

2.8% 1.4% 9.9% 1.4%

Scheide

15.5%

Scheide

14.1%

Spathagarnitur

1.4%

71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71 71

140

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 1A Alltag

23.1%

Werkzeug

23.1%

Kleidung

38.5%

Funktionskleidung

38.5%

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

Angriffswaffen

100%

Feuerzeug Messer Gürtelzubehör

7.7% 23.1% 38.5%

Nadel Axt Lanze Pfeilspitze Sax

7.7% 7.7% 7.7% 30.8% 53.8%

Spatha

7.7%

Feuerzeug

100%

Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

Scheide Scheide

7.7% 7.7% 23.1%

7.7% 7.7%

13 13 13 13 13 13 13 13 13 13 13 13

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 1B Alltag

100%

Werkzeug

100%

Gerät Messer Nadel Nagel Pfriem

28.6% 85.7% 14.3% 14.3% 14.3%

14.3% 57.1% 14.3% 85.7%

Essen/Trinken

28.6%

Ess- und Trinkzubehör

28.6%

Kleidung

100%

Funktionskleidung

71.4%

Kleidungszubehör

85.7%

Ess- und Kochgeschirr Gürtelzubehör Schuhgarnitur Tasche

14.3% 42.9%

Fingerring Kamm

14.3% 14.3%

100%

Pinzette Lanze Pfeilspitze

28.6% 85.7% 42.9%

Toilette/Hygiene

42.9%

Schmuck Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

Angriffswaffen

Feuerstahl

28.6%

Schale Schnalle

14.3% 57.1%

Schnalle

14.3%

Zweireihiger Dreilagenkamm

14.3%

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3 Sax

Reit-/Pferdezubehör Verteidigungswaffen Waffenzubehör

14.3% 100% 14.3%

%

ObjektKat4

%

71.4%

Spatha

100%

Sporn Schild Wehrgehänge

14.3% 100% 14.3%

Scheide

42.9%

Scheide

42.9%

Spathagarnitur

14.3%

Feuerstein

25.0%

Bein Schnalle

12.5% 87.5%

Schnalle

37.5%

Zweireihiger Dreilagenkamm

12.5%

N 7 7 7 7 7 7 7

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 1C Alltag

Essen/Trinken Kleidung

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

100.0% Werkzeug

87.5%

Kleidungszubehör

Messer Nagel Pfriem 12.5% Schwein 100.0% Gürtelzubehör Nadel 87.5% Tasche

87.5% 25.0% 12.5% 12.5% 87.5% 25.0% 87.5%

Am Körper Toilette/Hygiene

25.0% 12.5%

25.0% 12.5%

12.5% Speisen 100.0% Funktionskleidung

25.0% 12.5%

100.0% Feuerzeug

Schlüssel Kamm

8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8

Tab. D.30.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektkategorien der Inventargruppe 1 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

141

142

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 1 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja

65/91.5% 6/8.5%

ohne Spezifizierung

Bewegungseinschränkungen

Körperschwäche Total

3/4.2%

2/2.8%

1/1.4%

Lumbalisation Metopismus pathologische Veränderung Arthrose pathologische Veränderung Deformation

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/1.4% 1/1.4% 1/1.4% 1/1.4%

Total N/% 1/1.4% 1/1.4% 1/1.4%

1/1.4%

1/1.4% 1/1.4%

1/1.4%

1/1.4%

71/100%

Tab. D.31.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Inventargruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB1_Inventargruppe = 1 Lokal aufgewachsen

Frequency

Valid

51 14 6 71

ja nein Total

%

Valid %

Cumulative %

71.8 19.7 8.5 100.0

71.8 91.5 100.0

71.8 19.7 8.5 100.0

Tab. D.32.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 1 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Inventargruppe 2 GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = 2 Subgruppe 2A

Sub-total 2B

Sub-total 2C

Grabnummer Wg089 Wg254 Wg269 Wg279 Wg426 Wg435 Wg549 Wg622 Wg645 Wg656 Wg682 Wg683

Geschlecht männlich? männlich? männlich

weiblich weiblich weiblich weiblich? weiblich

Wg107 Wg130 Wg164 Wg221 Wg230 Wg343 Wg424 Wg524 Wg584 Wg586 Wg601 Wg649 Wg652 Wg653 Wg704 Wg761

weiblich weiblich männlich? weiblich männlich männlich? männlich weiblich?

Wg071 Wg078

weiblich?

weiblich weiblich? weiblich? weiblich männlich

Alter

N

02 11 10 06 15 06 17 10 11 10 09 11

infansI adult-matur spätadult juvenil matur-senil juvenil adult-senil spätadult adult-matur spätadult adult adult-matur

09 09 08 09 09 09 04 17 14 09 13 08 03 12 11 09

adult adult frühadult adult adult adult infansII adult-senil spätmatur adult matur frühadult infansI-II frühmatur adult-matur adult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 12 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 16 1 1

13 matur

143

Subgruppe

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg080 Wg092 Wg151 Wg174 Wg177 Wg212 Wg216 Wg225A Wg235 Wg255 Wg278 Wg340 Wg407 Wg415 Wg417 Wg474 Wg512 Wg513 Wg517 Wg561 Wg655 Wg659 Wg662 Wg687 Wg697 Wg698 Wg794 Wg799

männlich männlich?

09 11 13 11 10 14 17 08 15

adult adult-matur matur adult-matur spätadult spätmatur adult-senil frühadult matur-senil

09 13 13 14 08 11 02 13 04 17 08 09 13 17 08 17 11 10

adult matur matur spätmatur frühadult adult-matur infansI matur infansII adult-senil frühadult adult matur adult-senil frühadult adult-senil adult-matur spätadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 30 58

männlich männlich? weiblich weiblich? weiblich männlich weiblich männlich? männlich? männlich? weiblich weiblich? weiblich? männlich? männlich männlich? männlich? weiblich männlich männlich

Sub-total Total

Tab. D.33.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Inventargruppe 2 geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Inventargruppe = 2 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB1_Inventargruppe = 2

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII

144

Count % in G Count % in G Count % in G Count

2 14.3% 2 14.3% 1 7.1% 1

1

2 3.4% 2 3.4% 1 1.7% 2

Alter

Geschlecht (G) ?

06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 17 adult-senil Total

% in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

10.0%

8.3%

1 10.0% 2 20.0% 1 10.0% 3 30.0%

1 8.3% 2 16.7% 2 16.7% 2 16.7%

weiblich

weiblich?

2 14.3%

1 7.1%

1 7.1% 1 7.1%

3 25.0% 1 8.3%

3 21.4% 5 35.7% 2 14.3% 2 14.3% 1 7.1%

1 12.5% 1 12.5%

1 12.5%

3 37.5% 1 7.1%

2 20.0% 4 28.6% 14 100.0%

10 100.0%

12 100.0%

14 100.0%

2 25.0% 8 100.0%

Total 3.4% 2 3.4% 6 10.3% 11 19.0% 5 8.6% 8 13.8% 1 1.7% 7 12.1% 3 5.2% 2 3.4% 6 10.3% 58 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 2A 02 infansI 06 juvenil 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 15 matur-senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 25.0% 2 50.0%

1 100.0%

1 8.3% 2 16.7% 1 8.3% 3 25.0% 3 25.0% 1 8.3% 1 8.3% 12 100.0%

1 33.3%

1 6.3% 1 6.3% 2 12.5%

1 100.0% 1 50.0% 1 50.0%

2 50.0% 2 50.0%

2 100.0%

4 100.0%

1 100.0% 1 25.0% 4 100.0%

1 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 2B 03 infansI-II 04 infansII 08 frühadult

Count % in G Count % in G Count % in G

1 33.3% 1 33.3% 1 50.0%

145

Alter

Geschlecht (G) ?

09 adult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

1 33.3% 1 33.3%

1 50.0%

4 80.0%

1 33.3%

weiblich?

Total

1 33.3%

7 43.8% 1 6.3% 1 6.3% 1 6.3% 1 6.3% 1 6.3% 16 100.0%

1 20.0%

1 33.3%

3 100.0%

3 100.0%

2 100.0%

5 100.0%

1 33.3% 3 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 2C

02 infansI 04 infansII 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

2 28.6% 1 14.3% 1 12.5% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 2 33.3% 1 14.3%

1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 3 37.5% 1 12.5%

3 60.0% 1 20.0%

1 25.0% 2 50.0% 1 20.0%

1 16.7% 3 42.9% 7 100.0%

6 100.0%

8 100.0%

5 100.0%

1 25.0% 4 100.0%

2 6.7% 1 3.3% 1 3.3% 4 13.3% 3 10.0% 2 6.7% 4 13.3% 6 20.0% 2 6.7% 1 3.3% 4 13.3% 30 100.0%

Tab. D.34.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 2 und ihren Subgruppen.

146

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB1_Inventargruppe = 2 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

2A 2B 2C Total

12 16 30 58

1 1 2 1

3 4 6 6

Mean

Std. Deviation 1.75 1.56 2.97 2.33

.866 1.031 1.066 1.205

Tab. D.35.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 2 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 2 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB1_Inventargruppe = 2 Alltag

70.7%

Werkzeug

70.7%

Feuerzeug

10.3% Feuerstahl

Essen/Trinken

Kleidung

3.4%

79.3%

Speisen

Funktionskleidung

3.4%

79.3%

Gerät Messer Nagel Hund Schaf/Ziege Schwein Gürtelzubehör

3.4% 65.5% 5.2% 1.7% 3.4% 1.7% 79.3%

Postcranium Thorax Bein Gürtelgarnitur Schnalle

Nadel

1.7%

1.7% 3.4% 1.7% 1.7% 79.3% 1.7%

58 58 58 58 58 58 58 58 58 58 58

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 2A Alltag

100%

Werkzeug

147

100%

Gerät Messer Nagel

8.3% 100% 16.7%

100%

Gürtelzubehör

100%

12 12 12

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 2B Kleidung

100%

Funktionskleidung

Schnalle

100%

16

148

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

Nadel

16.7%

Feuerzeug

20.0%

ObjektKat4

%

N 16

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 2C Alltag

96.7%

Werkzeug

96.7%

Essen/Trinken

6.7%

Speisen

6.7%

Kleidung

100%

Funktionskleidung

100%

Gerät Messer Nagel Hund Schaf/Ziege Schwein Gürtelzubehör

3.3% 90.0% 3.3% 3.3% 3.3% 3.3% 3.3%

Feuerstahl

3.3%

Postcranium Thorax Bein Gürtelgarnitur Schnalle

3.3% 3.3% 3.3% 3.3% 100%

30 30 30 30 30 30 30 30 30 30

Tab. D.36.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektkategorien der Inventargruppe 2 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 2 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja

55/94.8% 3/5.2%

Bewegungseinschränkungen Schwere Verletzungen

Total

2/3.4% 1/1.7%

Arthrose Fraktur Impressionsfraktur

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/1.7%

1/1.7% 1/1.7%

58/100%

Tab. D.37.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Inventargruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 1/1.7% 1/1.7% 1/1.7%

HERKUNFT Wg_FB1_Inventargruppe = 2 Lokal aufgewachsen

Frequency

Valid

52 5 1 58

ja nein Total

%

Valid %

Cumulative %

89.7 8.6 1.7 100.0

89.7 98.3 100.0

89.7 8.6 1.7 100.0

Tab. D.38.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 2 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Inventargruppe 3 GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = 3 Subgruppe

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

3A

Wg118 Wg179 Wg194 Wg214 Wg215 Wg217 Wg233 Wg277 Wg313 Wg414 Wg416 Wg507 Wg702 Wg769 Wg772 Wg777 Wg778 Wg797

weiblich? weiblich? weiblich

17 09 08 03 02 02 02 08 08 11 08 08 02 09 02 03 04 08

adult-senil adult frühadult infansI-II infansI infansI infansI frühadult frühadult adult-matur frühadult frühadult infansI adult infansI infansI-II infansII frühadult

Wg111 Wg119 Wg123 Wg173 Wg234 Wg241 Wg242 Wg281 Wg422 Wg473 Wg509 Wg511 Wg521

weiblich weiblich

09 10 02 08 10 10 10 11 16 17 17 08 13

adult spätadult infansI frühadult spätadult spätadult spätadult adult-matur senil adult-senil adult-senil frühadult matur

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 18 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Sub-total 3B

männlich? männlich? weiblich? weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich? weiblich? weiblich

weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich? weiblich

149

Subgruppe

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg556 Wg567 Wg657 Wg668 Wg676 Wg680 Wg692 Wg713 Wg736 Wg745 Wg751 Wg766 Wg770

weiblich weiblich weiblich? weiblich weiblich? weiblich? weiblich

10 08 12 09 12 10 12 09 11 12 12 09 10

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 26 44

männlich weiblich weiblich? weiblich weiblich

spätadult frühadult frühmatur adult frühmatur spätadult frühmatur adult adult-matur frühmatur frühmatur adult spätadult

Sub-total Total

Tab. D.39.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Inventargruppe 3 geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Inventargruppe = 3 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB1_Inventargruppe = 3 02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 16 senil 17 adult-senil

150

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

5 50.0% 1 10.0%

1 50.0%

1 50.0% 1 10.0% 1 10.0% 1 100.0%

7 33.3% 4 19.0% 5 23.8% 2 9.5% 2 9.5%

1 10.0% 1 10.0% 1 10.0% 1 10.0% 1 10.0%

3 30.0%

1 10.0% 1 4.8% 1 10.0%

2 20.0%

6 13.6% 2 4.5% 1 2.3% 9 20.5% 6 13.6% 7 15.9% 3 6.8% 5 11.4% 1 2.3% 1 2.3% 3 6.8%

Alter

Geschlecht (G) ?

Total

Count % in G

10 100.0%

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

1 100.0%

2 100.0%

21 100.0%

10 100.0%

44 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 3A 02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 08 frühadult 09 adult 11 adult-matur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

4 80.0% 1 20.0%

1 50.0%

1 50.0%

5 100.0%

2 100.0%

4 66.7% 1 16.7% 1 16.7%

6 100.0%

1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0%

1 20.0% 5 100.0%

5 27.8% 2 11.1% 1 5.6% 6 33.3% 2 11.1% 1 5.6% 1 5.6% 18 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 3B 02 infansI 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 20.0%

Count % in G

5 100.0%

1 20.0% 1 20.0% 1 100.0%

3 20.0% 3 20.0% 5 33.3% 1 6.7% 2 13.3%

1 20.0%

1 3.8% 3 11.5% 4 15.4% 7 26.9% 2 7.7% 5 19.2% 1 3.8% 1 3.8% 2 7.7%

5 100.0%

26 100.0%

1 20.0%

3 60.0%

1 20.0% 1 6.7% 1 20.0% 1 100.0%

15 100.0%

Tab. D.40.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 3 und ihren Subgruppen.

151

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB1_Inventargruppe = 3 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

3A 3B Total

18 26 44

5 7 5

17 15 17

Mean

Std. Deviation 11.00 9.77 10.27

3.254 2.046 2.645

Tab. D.41.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 3 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

152

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 3 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB1_Inventargruppe = 3 Alltag

65.9%

Werkzeug

65.9%

Essen/Trinken

27.3%

Ess- und Trinkzubehör

22.7%

Bügelschere Gerät Messer Nadel Nagel Spinnwirtel Webschwert

Besteck Ess- und Kochgeschirr

Speisen Kleidung

100%

4.5%

Funktionskleidung

86.4%

Kleidungszubehör

93.2%

Schmuck

100%

9.1% 6.8% 54.5% 2.3% 4.5% 9.1% 2.3%

4.5% 4.5%

Trinkgeschirr

11.4%

Ei Rind Gürtelzubehör Nadel Schuhgarnitur Wadenbinden Gürtelgehänge

2.3% 2.3% 86.4% 4.5% 2.3% 6.8% 93.2%

Anhänger Armschmuck

Fibel

4.5% 9.1%

44 44 44 44 44 44 44 44 Löffel Schale Schüssel Becher Flasche Krug/Kanne

4.5% 2.3% 2.3% 9.1% 2.3% 4.5%

Thorax Schnalle Gewandnadel

2.3% 86.4% 4.5%

Gehängekette

20.5%

153

Bandarmreif einfacher Armreif/Armring Kolbenarmreif

2.3% 4.5%

Bügelfibel Bügelknopffibel Kreuzfibel Pferdchenfibel

27.3% 2.3% 2.3% 4.5%

2.3%

81.8%

44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44

154

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

Fingerring Halsschmuck

6.8% 79.5%

Kopfschmuckringe Perle

2.3% 50.0%

40.9%

Ring Amulett

36.4% 29.5%

59.1%

Schlüssel Zierscheibe Kamm

11.4% 6.8% 59.1%

ObjektKat4

%

N

S-Fibel Scheibenfibel Tierfibel Vierpassfibel Vogelfibel

18.2% 20.5% 2.3% 2.3% 27.3%

Anhänger Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Polyederschmuckringe

4.5% 70.5% 6.8%

44 44 44 44 44 44 44 44 44

Perlenbesatz Kult/Symbolik

Toilette/Hygiene

40.9%

59.1%

Am Körper

Toilette/Hygiene

Amulettkapsel Anhänger Bergkristall Cypraea tigris Hirschgeweihrose

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

2.3%

4.5%

44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44 44

45.5%

44

2.3% 4.5% 4.5% 4.5% 2.3% 15.9%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 3A Alltag

44.4%

Werkzeug

44.4%

Essen/Trinken

27.8%

Ess- und Trinkzubehör

27.8%

Gerät Messer Nagel

11.1% 38.9% 11.1%

Besteck Trinkgeschirr

5.6% 11.1%

18 18 18 18 Löffel Becher Flasche

5.6% 11.1% 5.6%

18 18 18

ObjektKat1 Kleidung

% 100%

ObjektKat2

%

Funktionskleidung

72.2%

Kleidungszubehör Schmuck

ObjektKat3

%

100%

Gürtelzubehör Nadel Schuhgarnitur Wadenbinden Gürtelgehänge

72.2% 11.1% 5.6% 5.6% 100%

100%

Armschmuck

11.1%

Fibel

66.7%

Fingerring Halsschmuck

16.7% 94.4%

Kopfschmuckringe Perle

55.6%

100%

Ring Amulett

44.4% 72.2%

72.2%

Schlüssel Zierscheibe Kamm

27.8% 16.7% 72.2%

ObjektKat4

%

N

Krug/Kanne Schnalle Gewandnadel

5.6% 72.2% 11.1%

Gehängekette einfacher Armreif/Armring Kolbenarmreif

38.9% 5.6%

18 18 18 18 18 18 18 18

Bügelfibel S-Fibel Scheibenfibel Vogelfibel

16.7% 22.2% 11.1% 28.7%

Anhänger Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Polyederschmuckringe

11.1% 83.3% 5.6%

Perlenbesatz Kult/Symbolik

Toilette/Hygiene

100%

72.2%

Am Körper

Toilette/Hygiene

155

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 3B

5.6%

5.6% 5.6%

Amulettkapsel Anhänger Bergkristall Cypraea tigris Hirschgeweihrose

16.7% 38.9% 11.1% 5.6% 38.9%

Zweireihiger Dreilagenkamm

66.7%

18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18

156

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

Alltag

80.8%

Werkzeug

80.8%

Essen/Trinken

26.9%

Ess- und Trinkzubehör

19.2%

ObjektKat3 Bügelschere Gerät Messer Nadel Spinnwirtel Webschwert Besteck Ess- und Kochgeschirr

Speisen Kleidung

100%

7.7%

Funktionskleidung

96.2%

Kleidungszubehör

88.5%

Schmuck

100%

% 15.4% 3.8% 65.4% 3.8% 15.4% 3.8% 3.8% 7.7%

Trinkgeschirr

11.5%

Ei Rind Gürtelzubehör Wadenbinden Gürtelgehänge

3.8% 3.8% 96.2% 7.7% 88.5%

Anhänger Armschmuck

7.7% 7.7%

Fibel

92.3%

Halsschmuck

69.2%

Perle Ring

46.2% 53.8%

ObjektKat4

%

N

Löffel

3.8%

26 26 26 26 26 26 26

Schale Schüssel Becher Krug/Kanne

3.8% 3.8% 7.7% 3.8%

Gehängekette

7.7%

Bandarmreif einfacher Armreif/Armring Bügelfibel Bügelknopffibel Kreuzfibel Pferdchenfibel S-Fibel Scheibenfibel Tierfibel Vierpassfibel Vogelfibel Perlenkette Perlenkette mit Anhänger

3.8% 3.8%

26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26

34.6% 3.8% 7.7% 7.7% 15.4% 26.9% 3.8% 3.8% 26.9% 61.5% 7.7%

26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26

Thorax Schnalle

3.8% 96.2%

26 26

ObjektKat1

%

Toilette/Hygiene

50.0%

ObjektKat2 Toilette/Hygiene

%

ObjektKat3

50.0%

%

Kamm

ObjektKat4

%

N

7.7%

26 26

30.8%

26

50.0% Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

Tab. D.42.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektkategorien der Inventargruppe 3 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 3 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

o.A. N/% ohne Angaben ja Total

43/97.7% 1/2.3%

ohne Spezifizierung

1/2.3%

Perforation Schädelmanipulation

1/2.3%

Total N/% 1/2.3% 1/2.3%

1/2.3%

44/100%

Tab. D.43.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Inventargruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB1_Inventargruppe = 3 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 34 7 3 44

% 77.3 15.9 6.8 100.0

Valid %

Cumulative %

77.3 15.9 6.8 100.0

77.3 93.2 100.0

Tab. D.44.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 3 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

157

Inventargruppe 4 GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = 4 Subgruppe o.Subgr.

Sub-total 4A

Sub-total 4B

Sub-total 4C

Sub-total Total

Grabnummer Wg213 Wg246 Wg331 Wg355 Wg429 Wg508 Wg688 Wg701 Wg755 Wg774 Wg796

Geschlecht

weiblich? weiblich

weiblich?

Wg090 Wg175 Wg184 Wg228 Wg258 Wg276 Wg411 Wg569 Wg715 Wg735 Wg776 Wg787

weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich

Wg113 Wg272 Wg666 Wg693 Wg695 Wg711 Wg740 Wg775

weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich

Wg239 Wg334 Wg405 Wg408 Wg456 Wg533 Wg642

weiblich weiblich

weiblich weiblich weiblich?

Alter

N

17 adult-senil

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 11 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 12 1 1 1 1 1 1 1 1 8 1 1 1 1 1 1 1 7 38

17 11 02 10 06 11 02 02 03

adult-senil adult-matur infansI spätadult juvenil adult-matur infansI infansI infansI-II

17 08 09 12 10 02 14 10 02 02 09 02

adult-senil frühadult adult frühmatur spätadult infansI spätmatur spätadult infansI infansI adult infansI

14 12 08 11 13 14 14 04

spätmatur frühmatur frühadult adult-matur matur spätmatur spätmatur infansII

02 11 13 09 10 10

infansI adult-matur matur adult spätadult spätadult

Tab. D.45.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Inventargruppe 4 geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

158

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Inventargruppe = 4 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB1_Inventargruppe = 4

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

2 11.1% 8 44.4% 1 5.6% 1 5.6% 1 5.6%

1 5.6% 1 5.6% 1 5.6%

1 5.6%

1 5.6% 18 100.0%

2 11.8% 2 11.8% 3 17.6% 2 11.8% 2 11.8% 1 5.9% 4 23.5% 1 5.9% 17 100.0%

1 33.3% 1 33.3%

1 33.3% 3 100.0%

2 5.3% 8 21.1% 1 2.6% 1 2.6% 1 2.6% 2 5.3% 3 7.9% 5 13.2% 4 10.5% 2 5.3% 2 5.3% 4 10.5% 3 7.9% 38 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 4A 02 infansI 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 14 spätmatur

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

4 80.0%

1 20.0%

1 14.3% 1 14.3% 2 28.6% 1 14.3% 1 14.3%

4 33.3% 1 8.3% 2 16.7% 2 16.7% 1 8.3% 1 8.3%

159

Alter

Geschlecht (G) ?

17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G

männlich

5 100.0%

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

1 14.3% 7 100.0%

1 8.3% 12 100.0%

1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 3 42.9% 7 100.0%

1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 3 37.5% 8 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 4B 04 infansII 08 frühadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 100.0%

1 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 4C

02 infansI 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 13 matur Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 25.0% 1 25.0%

1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

1 50.0% 1 50.0%

1 100.0%

2 100.0%

1 100.0%

1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 2 28.6% 1 14.3% 1 14.3% 7 100.0%

Tab. D.46.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 4 und ihren Subgruppen.

160

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB1_Inventargruppe = 4 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

o.Subgr. 4A 4B 4C Total

11 12 8 7 38

1 2 3 2 1

6 4 6 11 11

Mean

Std. Deviation 3.82 3.08 4.75 4.71 3.95

1.601 .669 1.165 2.928 1.723

Tab. D.47.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 4 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

161

162

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 4 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB1_Inventargruppe = 4 Alltag

31.6%

Werkzeug

31.6%

Essen/Trinken

28.9%

Ess- und Trinkzubehör

28.9%

Kleidung

100%

Messer Pfriem

31.6% 2.6%

Besteck Ess- und Kochgeschirr

2.6% 23.7%

2.6% 76.3% 5.3%

Speisen Funktionskleidung Kleidungszubehör

2.6% 76.3% 5.3%

Huhn Gürtelzubehör Gürtelgehänge

Schmuck

92.1%

Anhänger Armschmuck Fibel

Kult/Symbolik

7.9%

Münze

5.3%

Am Körper

7.9%

2.6% 2.6%

Löffel Schale Schüssel Topf Bein Schnalle Beschlag Gehängekette einfacher Armreif/Armring

2.6% 5.3% 2.6% 15.8% 2.6% 76.3% 2.6% 2.6% 2.6%

34.2%

Fingerring Halsschmuck

2.6% 65.8%

Kopfschmuckringe Perle Amulett

5.3% 13.2% 5.3%

Schlüssel

38 38 38

2.6%

Bügelfibel Miniaturfibel S-Fibel Scheibenfibel Tierfibel Vogelfibel

5.3% 5.3% 5.3% 5.3% 2.6% 13.2%

Anhänger Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Polyederschmuckringe

2.6% 63.2% 2.6%

Amulettkapsel Herkuleskeule

5.3% 2.6% 2.6%

38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38 38

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Schnalle Anhänger Perlenkette

100% 8.3% 91.7%

12 12 12 12 12

Schnalle

87.5%

Bügelfibel Miniaturfibel S-Fibel Tierfibel Vogelfibel Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Polyederschmuckringe

25.0% 25.0% 12.5% 12.5% 37.5% 25.0% 12.5%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 4A Alltag Kleidung

25.0% 100%

Werkzeug Funktionskleidung Schmuck

25.0% 100% 100%

Messer Gürtelzubehör Halsschmuck Perle

25.0% 100% 91.7% 8.3%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 4B Alltag Kleidung

50.0% 100%

Werkzeug Funktionskleidung Schmuck

50.0% 87.5% 100%

Messer Gürtelzubehör Fibel

50.0% 87.5% 100%

Halsschmuck

37.5%

Kopfschmuckringe Perle

12.5% 25.0%

Messer Pfriem

57.1% 14.3%

Ess- und Kochgeschirr

85.7%

Huhn Gürtelzubehör Halsschmuck Perle

14.3% 57.1% 42.9% 14.3%

12.5%

8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 4C Alltag

57.1%

Werkzeug

57.1%

Essen/Trinken

100%

Ess- und Trinkzubehör

100%

Kleidung

100%

Speisen Funktionskleidung Schmuck

14.3% 57.1% 42.9%

7 7 7 Schale Topf Bein Schnalle Perlenkette

14.3% 71.4% 14.3% 57.1% 42.9%

7 7 7 7 7 7

163

164

ObjektKat1

%

Münze

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

14.3%

7

Tab. D.48.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektkategorien der Inventargruppe 4 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 4 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

o.A. N/% ohne Angaben ja Total

36/94.7% 2/5.3%

ohne Spezifizierung

2/5.3%

Perforation Schädelmanipulation

1/2.6%

Total N/% 1/2.6% 1/2.6%

1/2.6%

38/100%

Tab. D.49.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Inventargruppe 4 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB1_Inventargruppe = 4 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 26 12 38

% 68.4 31.6 100.0

Valid %

Cumulative %

68.4 31.6 100.0

68.4 100.0

Tab. D.50.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 4 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Inventargruppe 5 GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = 5 Subgruppe

Variante

o.Subgr.

Sub-total 5A

Sub-total 5B

o.Var. Subsub-total 5B1

Subsub-total 5B2

Subsub-total 5B3

Subsub-total Sub-total Total

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg077 Wg527 Wg568 Wg637 Wg738

männlich? weiblich männlich? männlich?

17 13 10 13 11

adult-senil matur spätadult matur adult-matur matur adult-matur juvenil frühadult adult infans infansII-juvenil adult-matur

1 1 1 1 1 5 1 1 1 1 1 1 1 1 8 1 1 1 1 1 1 4 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 1 1 1 1 1 7 19 32

Wg218 Wg219 Wg251 Wg286 Wg419 Wg510 Wg557 Wg733

männlich? männlich

männlich

13 11 06 08 09 01 05 11

Wg084

männlich

17 adult-senil

Wg124 Wg229 Wg684 Wg763

männlich männlich

männlich

02 09 09 02

infansI adult adult infansI matur spätmatur spätadult spätadult adult-matur spätadult adult-senil

Wg190 Wg274 Wg320 Wg409 Wg506 Wg564 Wg795

männlich männlich männlich? männlich männlich männlich? männlich?

13 14 10 10 11 10 17

Wg076 Wg109 Wg121 Wg182 Wg193 Wg227 Wg287

männlich?

10 spätadult

männlich männlich männlich männlich? männlich

12 14 17 11 11

frühmatur spätmatur adult-senil adult-matur adult-matur

Tab. D.51.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Inventargruppe 5 geordnet nach Subgruppen und Varianten (N=Anzahl der Gräber).

165

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Inventargruppe = 5 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB1_Inventargruppe = 5

01 infans 02 infansI 05 infansII-juvenil 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 12.5% 1 12.5% 2 25.0% 1 12.5% 1 12.5%

1 12.5%

1 12.5% 8 100.0%

1 7.1% 2 14.3% 1 7.1% 4 28.6% 1 7.1% 1 7.1% 2 14.3% 2 14.3% 14 100.0%

3 33.3% 2 22.2%

1 100.0%

3 33.3%

1 11.1% 9 100.0%

1 100.0%

1 3.1% 1 3.1% 2 6.3% 1 3.1% 1 3.1% 1 3.1% 3 9.4% 5 15.6% 6 18.8% 1 3.1% 4 12.5% 2 6.3% 4 12.5% 32 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 5A 01 infans 05 infansII-juvenil 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 11 adult-matur 13 matur Total

166

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 33.3% 1 33.3% 1 33.3% 1 25.0% 1 25.0% 2 50.0%

3 100.0%

4 100.0%

1 100.0% 1 100.0%

1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 2 25.0% 1 12.5% 8 100.0%

Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 5B Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

02 infansI 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

1 25.0% 2 50.0% 1 25.0%

4 100.0%

1 10.0% 1 10.0% 2 20.0% 1 10.0% 1 10.0% 2 20.0% 2 20.0% 10 100.0%

1 5.3% 2 10.5% 2 10.5% 4 21.1% 3 15.8% 1 5.3% 1 5.3% 2 10.5% 3 15.8% 19 100.0%

3 60.0% 1 20.0%

1 20.0% 5 100.0%

Tab. D.52.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 5 und ihren Subgruppen.

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB1_Inventargruppe = 5 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

o.Subgr. 5A 5B Total

5 8 19 32

4 5 5 4

14 8 11 14

Mean

Std. Deviation 7.80 6.88 7.84 7.59

3.768 .991 1.675 1.965

Tab. D.53.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 5 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

167

168

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 5 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB1_Inventargruppe = 5 Alltag

100%

Werkzeug

100%

Bügelschere Feile Feuerzeug

9.4% 3.1% 87.5% Feuerstahl Feuerstein

Essen/Trinken

Kleidung

Kult/Symbolik Münze Toilette/Hygiene

6.3%

93.8%

6.3% 9.4% 68.8%

Ess- und Trinkzubehör Speisen Funktionskleidung

3.1%

Gerät Messer Nadel Nagel Pfriem Wetzstein Trinkgeschirr

3.1% 81.3%

Rind Gürtelzubehör

3.1% 81.3%

Kleidungszubehör

59.4%

Tasche

59.4%

Schmuck Am Körper Toilette/Hygiene

3.1% 6.3% 68.8%

Halsschmuck Schlüssel Kamm

9.4% 93.8% 9.4% 12.5% 12.5% 6.3% 3.1%

3.1% 6.3%

Krug/Kanne

90.6%

Angriffswaffen

90.6%

Pinzette Axt Lanze Pfeilspitze Sax Spatha

3.1%

Thorax Gürtelgarnitur Schnalle

3.1% 3.1% 81.3%

Schnalle Taschenbügel Perlenkette

31.3% 3.1% 3.1%

9.4%

32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32

21.9%

32

40.6% Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

Waffen/Rüstung/Reiten

15.6% 37.5%

34.4% 12.5% 18.8% 43.3% 21.9% 31.3%

32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32

32 32 32 32 32 32

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

3.1% 3.1%

Schild Wehrgehänge

3.1% 3.1%

100%

Feuerzeug

100%

ObjektKat4 Scheide

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

Spathagarnitur

%

N

18.8%

32 32 32

3.1%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 5A Alltag

100%

Kleidung

100%

Münze Waffen/Rüstung/Reiten

12.5% 100%

Werkzeug

Funktionskleidung Kleidungszubehör Schmuck

75.0% 50.0% 12.5%

Angriffswaffen

100%

Messer Nadel Nagel Pfriem Wetzstein Gürtelzubehör Tasche Halsschmuck

87.5% 12.5% 25.0% 12.5% 12.5% 75.0% 50.0% 12.5%

Axt Lanze Pfeilspitze Sax Spatha

25.0% 25.0% 75.0% 25.0% 25.0%

Bügelschere Feile Feuerzeug

15.8% 5.3% 84.2%

Feuerstahl Feuerstein

37.5% 25.0%

Schnalle

75.0%

Perlenkette

12.5%

Scheide

25.0%

8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 5B Alltag

100%

Werkzeug

100%

Feuerstahl Feuerstein

Essen/Trinken

10.5%

169

Ess- und Trinkzubehör

5.3%

Gerät Messer Nadel Nagel Pfriem Trinkgeschirr

10.5% 94.7% 5.3% 10.5% 15.8% 5.3%

Krug/Kanne

5.3% 47.4%

5.3%

19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19

170

ObjektKat1

%

Kleidung

94.7%

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

10.5% 100%

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

ObjektKat2 Speisen Funktionskleidung Kleidungszubehör

Am Körper Toilette/Hygiene

% 5.3% 89.5% 63.2%

10.5% 100%

Angriffswaffen

100%

Waffenzubehör

5.3%

ObjektKat3 Rind Gürtelzubehör Tasche

Schlüssel Kamm

Pinzette Axt Lanze Pfeilspitze Sax Spatha Wehrgehänge

% 5.3% 89.5% 63.2%

ObjektKat4

%

N

Thorax Schnalle

5.3% 89.5%

Schnalle Taschenbügel

42.1% 5.3%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

15.8%

19 19 19 19 19 19 19 19

21.1%

19

15.8% 5.3%

19 19 19 19 19 19 19 19

10.5% 52.6%

57.9% 10.5% 21.1% 42.1% 21.1% 31.6% 5.3%

Scheide Spathagarnitur

Tab. D.54.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektkategorien der Inventargruppe 5 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 5 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja Total

29/90.6% 3/9.4%

ohne Spezifizierung Bewegungseinschränkungen

2/6.3% 1/3.1%

Metopismus Synostose

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 2/6.3% 1/3.1%

32/100%

Tab. D.55.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Inventargruppe 5 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 2/6.3% 1/3.1%

HERKUNFT Wg_FB1_Inventargruppe = 5 Lokal aufgewachsen

Frequency

Valid

22 8 2 32

ja nein Total

% 68.8 25.0 6.3 100.0

Valid %

Cumulative %

68.8 25.0 6.3 100.0

68.8 93.8 100.0

Tab. D.56.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 5 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Inventargruppe 6 GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = 6 Subgruppe

Variante

o.Subgr. Sub-total 6A

o.Var.

Subsub-total 6A1

Subsub-total 6A2

Subsub-total 6A3

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg196 Wg563

weiblich

09 adult 13 matur

Wg149 Wg560 Wg562 Wg793

weiblich? weiblich männlich männlich?

13 12 09 09

Wg079 Wg410 Wg660

weiblich

08 frühadult 17 adult-senil 08 frühadult

1 1 2 1 1 1 1 4 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 1 3 17 1 1 1 1 1 1 6

weiblich?

matur frühmatur adult adult

Wg087 Wg129 Wg430 Wg589 Wg638 Wg672 Wg779

weiblich männlich? weiblich weiblich weiblich

08 06 12 10 09 02

Wg207 Wg534 Wg630

weiblich weiblich weiblich

09 adult 10 spätadult 11 adult-matur

weiblich weiblich weiblich weiblich

04 14 13 10 08 17

frühadult juvenil frühmatur spätadult adult infansI

Subsub-total Sub-total 6B

6B1

Subsub-total

Wg199 Wg200 Wg288 Wg700 Wg730 Wg773

infansII spätmatur matur spätadult frühadult adult-senil

171

Subgruppe

Variante

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

6B2

Wg108 Wg243 Wg325 Wg382

weiblich

12 02 14 09

1 1 1 1 4 10 29

weiblich

frühmatur infansI spätmatur adult

Subsub-total Sub-total Total

Tab. D.57.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Inventargruppe 6 geordnet nach Subgruppen und Varianten (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Inventargruppe = 6 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB1_Inventargruppe = 6

02 infansI 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 12.5% 2 25.0% 1 12.5% 1 50.0%

1 100.0%

1 12.5% 2 25.0% 1 12.5% 8 100.0%

1 100.0%

1 50.0%

2 100.0%

3 18.8% 4 25.0% 3 18.8% 1 6.3% 3 18.8% 1 6.3%

1 6.3% 16 100.0%

1 50.0%

1 50.0%

2 100.0%

1 3.4% 2 6.9% 1 3.4% 1 3.4% 4 13.8% 6 20.7% 3 10.3% 1 3.4% 3 10.3% 3 10.3% 2 6.9% 2 6.9% 29 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 6A Count % in G

172

1 33.3%

1 5.9%

Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

1 33.3% 1 50.0%

1 100.0%

1 50.0%

2 22.2% 2 22.2% 2 22.2% 1 11.1% 2 22.2%

1 50.0%

1 50.0% 1 33.3% 3 100.0%

1 100.0%

2 100.0%

9 100.0%

2 100.0%

Total 1 5.9% 1 5.9% 3 17.6% 4 23.5% 2 11.8% 1 5.9% 2 11.8% 1 5.9% 1 5.9% 17 100.0%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 6B 02 infansI 04 infansII 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 25.0% 1 25.0% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 2 50.0%

4 100.0%

1 16.7% 6 100.0%

1 10.0% 1 10.0% 1 10.0% 1 10.0% 1 10.0% 1 10.0% 1 10.0% 2 20.0% 1 10.0% 10 100.0%

Tab. D.58.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 6 und ihren Subgruppen.

173

174

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB1_Inventargruppe = 6 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

o.Subgr. 6A 6B Total

2 17 10 29

1 2 4 1

2 7 6 7

Mean

Std. Deviation 1.50 3.00 4.80 3.52

.707 1.323 .789 1.503

Tab. D.59.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 6 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 6 ObjektKat1

%

ObjektKat2

Wg_FB1_Inventargruppe = 6 Alltag 58.6% Handel Werkzeug

Essen/Trinken

13.4%

Kleidung

Toilette/Hygiene

% 6.9% 51.7%

ObjektKat3

%

Waage Bohrer Feuerzeug Messer Nagel Pfriem Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

6.9% 3.4% 3.4% 48.3% 3.4% 3.4% 3.4% 10.3%

10.3%

82.8%

Ess- und Trinkzubehör Speisen Funktionskleidung

3.4% 82.8%

Schwein Gürtelzubehör Nadel

3.4% 82.8% 6.9%

100%

Kleidungszubehör Schmuck Toilette/Hygiene

3.4% 27.6% 100%

Gürtelgehänge Halsschmuck Kamm

3.4% 27.6% 89.7%

ObjektKat4

Feuerstein

%

3.4%

Topf

10.3%

Postcranium Schnalle

3.4% 82.8%

Gewandnadel

3.4%

Perlenkette Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

N 29 29 29 29 29 29 29 29

6.9%

29 29 29 29 29 29 29 29

65.5%

29

27.6%

ObjektKat1 Waffen/Rüstung/Reiten

%

ObjektKat2

%

3.4%

Angriffswaffen

3.4%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Pinzette Sax

10.3% 3.4%

29 29

Waage Bohrer Feuerzeug Messer Pfriem Gürtelzubehör Nadel Kamm

11.8% 5.9% 5.9% 47.1% 5.9% 82.4% 5.9% 82.4%

5.9%

17 17 17 17 17 17 17 17 17

58.8%

17

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 6A Alltag

58.8%

Handel Werkzeug

11.8% 47.1%

Kleidung

82.4%

Funktionskleidung

82.4%

Toilette/Hygiene

100%

Toilette/Hygiene

100%

Feuerstein

Schnalle

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

5.9%

82.4%

Pinzette

17.6%

17

Messer Nagel Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

60.0% 10.0% 10.0% 30.0%

10 10 10 10

Schwein Gürtelzubehör Nadel Gürtelgehänge Halsschmuck Kamm

10.0% 100% 10.0% 10.0% 80.0% 100%

Wg_FB1_Inventar-Subgruppe = 6B Alltag

70.0%

Werkzeug

70.0%

Essen/Trinken

40.0%

30.0%

Kleidung

100%

Ess- und Trinkzubehör Speisen Funktionskleidung

100%

Kleidungszubehör Schmuck Toilette/Hygiene

10.0% 80.0% 100%

Toilette/Hygiene

10.0% 100%

Topf

30.0%

Postcranium Schnalle Gewandnadel

10.0% 100% 10.0%

Perlenkette

80.0%

Einreihiger Dreilagenkamm

10.0%

10 10 10 10 10 10 10

175

176

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4 Zweireihiger Dreilagenkamm

%

N

70.0%

10

Tab. D.60.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Objektkategorien der Inventargruppe 6 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 6 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja Total

27/93.1% 2/6.9%

ohne Spezifizierung

2/6.9%

Metopismus Schädelmanipulation

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/3.4% 1/3.4%

Total N/% 1/3.4% 1/3.4%

29/100%

Tab. D.61.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Inventargruppe 6 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB1_Inventargruppe = 6 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 22 6 1 29

% 75.9 20.7 3.4 100.0

Valid %

Cumulative %

75.9 20.7 3.4 100.0

75.9 96.6 100.0

Tab. D.62.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 6 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Inventargruppe 7 GRÄBER Wg_FB1_Inventargruppe = 7 Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg074 Wg081 Wg082 Wg091 Wg112 Wg114 Wg126 Wg152 Wg154 Wg183 Wg205 Wg211 Wg224 Wg225B Wg280 Wg285 Wg327 Wg328 Wg427 Wg451 Wg514 Wg525B Wg550 Wg555 Wg572 Wg573 Wg582 Wg591 Wg607 Wg623 Wg624 Wg632 Wg634 Wg639 Wg667 Wg673 Wg759 Wg762 Total

männlich?

09 adult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 38

weiblich männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich? männlich männlich weiblich? männlich? weiblich männlich weiblich? weiblich?

männlich? weiblich? weiblich männlich? männlich weiblich? männlich männlich?

03 08 09 08 17 17 07 05 12 17 02 09 17 09 10 09 03 10 11 12 02

infansI-II frühadult adult frühadult adult-senil adult-senil juvenil-adult infansII-juvenil frühmatur adult-senil infansI adult adult-senil adult spätadult adult infansI-II spätadult adult-matur frühmatur infansI

10 17 10 11 06 10 11

spätadult adult-senil spätadult adult-matur juvenil spätadult adult-matur

10 13 17 17

spätadult matur adult-senil adult-senil

Tab. D.63.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Gräber in der Inventargruppe 7 (N=Anzahl der Gräber).

177

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB1_Inventargruppe = 7 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 03 infansI-II 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

weiblich?

5 35.7% 2 14.3% 2 14.3% 1 7.1%

1 7.1%

3 21.4% 14 100.0%

Tab. D.64.: Weingarten. Fallbeispiel Inventargruppe 7.

178

männlich?

2 25.0% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 2 25.0% 8 100.0%

1.

Alters-

1 20.0% 3 60.0%

1 20.0% 5 100.0%

und

1 20.0% 1 20.0% 2 40.0% 1 20.0%

5 100.0%

1 16.7% 1 16.7% 2 33.3% 1 16.7%

1 16.7% 6 100.0%

Geschlechtsverteilung

Total 5 13.2% 2 5.3% 2 5.3% 1 2.6% 1 2.6% 1 2.6% 2 5.3% 5 13.2% 6 15.8% 3 7.9% 2 5.3% 1 2.6% 7 18.4% 38 100.0%

in

der

PATHOLOGIEN Wg_FB1_Inventargruppe = 7 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja Total

37/97.4% 1/2.6% 38/100%

ohne Spezifizierung

1/2.6%

Schädelmanipulation

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/2.6%

Total N/% 1/2.6%

Tab. D.65.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Pathologien in der Inventargruppe 7 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB1_Inventargruppe = 7 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 32 4 2 38

% 84.2 10.5 5.3 100.0

Valid %

Cumulative %

84.2 10.5 5.3 100.0

84.2 94.7 100.0

Tab. D.66.: Weingarten. Fallbeispiel 1. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 7 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

179

D.2. Weingarten Fallbeispiel 2 RITUAL- UND INVENTARGRUPPEN Wg_FB2 Inv.gr.

Inv.-Sgr. o. Ritgr.

o. Invgr. 1

1A 1B 1C

Sub-total 2

2A 2B 2C 2D

Sub-total 3

3A 3B 3C 3D

Sub-total 4 Total

Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count % Count %

2 5.6%

2 5.1% 2 1.5% 2 3.2%

2 1.1%

2 3.1% 8 1.6%

1 19 52.8% 39 75.0% 23 54.8% 22 56.4% 84 63.2% 28 45.2% 46 76.7% 22 71.0% 18 62.1% 114 62.6% 3 60.0% 4 44.4% 27 65.9% 15 60.0% 49 61.3% 14 21.5% 280 56.5%

Ritualgruppe 2 3 7 19.4% 4 7.7% 7 16.7% 9 23.1% 20 15.0% 18 29.0% 3 5.0%

3 10.3% 24 13.2% 2 40.0% 1 11.1% 7 17.1% 4 16.0% 14 17.5% 32 49.2% 97 19.6%

Total 4

7 19.4% 3 5.8% 8 19.0% 5 12.8% 16 12.0% 11 17.7% 6 10.0% 4 12.9% 4 13.8% 25 13.7%

9 6.8% 1 1.6% 4 6.7% 4 12.9% 4 13.8% 13 7.1%

1 11.1% 5 12.2% 4 16.0% 10 12.5% 6 9.2% 64 12.9%

2 22.2% 1 2.4% 2 8.0% 5 6.3% 1 1.5% 28 5.6%

5 1 2.8%

6 11.5% 3 7.1%

1 2.4% 1 2.6% 2 1.5% 2 3.2% 1 1.7% 1 3.2%

4 2.2%

1 11.1% 1 2.4%

2 2.5% 10 15.4% 19 3.8%

36 100.0% 52 100.0% 42 100.0% 39 100.0% 133 100.0% 62 100.0% 60 100.0% 31 100.0% 29 100.0% 182 100.0% 5 100.0% 9 100.0% 41 100.0% 25 100.0% 80 100.0% 65 100.0% 496 100.0%

Tab. D.67.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Verhältnis der Inventar- und Ritualgruppen.

180

D.2.1. Ritualgruppen AGNES/FUZZY CLUSTER Wg_FB2_Ritualgruppen Count AGNES

Total

Fuzzy

1 1 2

2

5

90 7 97

3A 3B

7

Sub-total 4 Total

4

280 2A

Sub-total 3

3

57 57

7 280

7

28 28

97

57

280 90 7 97 7 57 64 28 469

Tab. D.68.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Überschneidungen der AGNES- und Fuzzy-Cluster der Ritualdatenanalyse (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit (N=8); Gräber der Ritualgruppe 5 (N=19)).

Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit GRÄBER Wg_FB2_Ritualgruppe = Grabnummer Wg135 Wg483 Wg605 Wg710A Wg710B Wg718 Wg719 Wg760 Total

Geschlecht

weiblich? weiblich weiblich? männlich?

Alter

17 08 17 09 17

adult-senil frühadult adult-senil adult adult-senil

N 1 1 1 1 1 1 1 1 8

Tab. D.69.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit (N=Anzahl der Gräber).

181

Ritualgruppe 1 GRÄBER Wg_FB2_Ritualgruppe = 1 Grabnummer Wg001 Wg003 Wg008 Wg011 Wg012 Wg013 Wg018 Wg019 Wg020 Wg024 Wg025 Wg026 Wg027 Wg028 Wg037 Wg045 Wg046 Wg047 Wg048 Wg049 Wg051 Wg052 Wg053 Wg055 Wg056 Wg058 Wg059 Wg060 Wg061 Wg062 Wg063 Wg064 Wg066 Wg068 Wg073 Wg115 Wg116 Wg134 Wg137 Wg140 Wg142 Wg143 Wg144 Wg145 Wg146 Wg147

182

Geschlecht

Alter 01 infans

männlich?

09 adult

männlich

11 adult-matur 11 adult-matur

männlich

09 adult

weiblich

06 juvenil 05 infansII-juvenil 15 matur-senil

männlich?

13 matur

männlich männlich

11 adult-matur 11 adult-matur

weiblich?

07 juvenil-adult

männlich weiblich? männlich weiblich männlich? männlich männlich? männlich? männlich?

08 11 10 08 11 11 13 11 10 10 09 10 09

frühadult adult-matur spätadult frühadult adult-matur adult-matur matur adult-matur spätadult spätadult adult spätadult adult

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg148 Wg150 Wg153 Wg155 Wg156 Wg157 Wg158 Wg160 Wg161 Wg166 Wg168 Wg169 Wg170 Wg176 Wg181 Wg187 Wg188 Wg191 Wg197 Wg201 Wg202 Wg203 Wg206 Wg220 Wg222 Wg226 Wg248 Wg259 Wg260 Wg261 Wg262 Wg263 Wg264 Wg265 Wg266 Wg267 Wg270 Wg271 Wg273 Wg275 Wg282 Wg284 Wg289 Wg290 Wg291 Wg292 Wg293 Wg294 Wg295 Wg296

männlich?

08 17 17 10 14 13 17 15 17 08 02 04 11 16 14 08 06 07 13 13 13 08 08 11 17 04 17 11 04 13

weiblich männlich männlich weiblich? weiblich männlich weiblich? weiblich

männlich männlich? weiblich männlich weiblich? männlich männlich männlich weiblich weiblich weiblich?

männlich männlich?

frühadult adult-senil adult-senil spätadult spätmatur matur adult-senil matur-senil adult-senil frühadult infansI infansII adult-matur senil spätmatur frühadult juvenil juvenil-adult matur matur matur frühadult frühadult adult-matur adult-senil infansII adult-senil adult-matur infansII matur

weiblich weiblich

13 matur 11 adult-matur 13 matur

männlich männlich weiblich männlich männlich männlich

13 11 08 11 10 10 09

matur adult-matur frühadult adult-matur spätadult spätadult adult

weiblich? männlich? weiblich

10 09 09 14

spätadult adult adult spätmatur

männlich

11 adult-matur 09 adult

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

183

Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg297 Wg298 Wg303 Wg305 Wg306 Wg307 Wg308 Wg309 Wg310 Wg311 Wg312 Wg314 Wg317 Wg318 Wg319 Wg321 Wg324 Wg326 Wg330 Wg335 Wg336 Wg337 Wg338 Wg339 Wg341 Wg344 Wg347 Wg348 Wg350 Wg359 Wg361 Wg362 Wg363 Wg364 Wg365 Wg367 Wg369 Wg372 Wg374 Wg376 Wg377 Wg378 Wg379 Wg380 Wg381 Wg384 Wg385 Wg386 Wg388 Wg392

männlich? männlich männlich

weiblich männlich? weiblich? männlich männlich männlich weiblich weiblich? männlich?

09 14 09 10 08 05 11 10 11 10 10 17 06 17 10 17 13 11 11 10 12 11 14

weiblich?

02 infansI 13 matur

184

weiblich? weiblich? weiblich? männlich männlich? männlich

weiblich männlich weiblich? männlich männlich weiblich weiblich? männlich

weiblich männlich männlich? männlich männlich männlich? weiblich weiblich?

08 17 09 11 13 11 15 13 11 17 10 10 04 10 13 11 06 10 17 10 11 08 11

adult spätmatur adult spätadult frühadult infansII-juvenil adult-matur spätadult adult-matur spätadult spätadult adult-senil juvenil adult-senil spätadult adult-senil matur adult-matur adult-matur spätadult frühmatur adult-matur spätmatur

frühadult adult-senil adult adult-matur matur adult-matur matur-senil matur adult-matur adult-senil spätadult spätadult infansII spätadult matur adult-matur juvenil spätadult adult-senil spätadult adult-matur frühadult adult-matur

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg393 Wg395 Wg396 Wg398 Wg399 Wg400 Wg402 Wg404 Wg432 Wg433 Wg436 Wg437 Wg438 Wg444 Wg445 Wg446 Wg447 Wg448 Wg449 Wg450 Wg452 Wg453 Wg455 Wg457 Wg459 Wg460 Wg461 Wg464 Wg465 Wg466 Wg467 Wg470 Wg471 Wg472 Wg475 Wg477 Wg478 Wg480 Wg481 Wg482 Wg484 Wg485 Wg486 Wg487 Wg488 Wg489 Wg490 Wg491 Wg492 Wg493

weiblich? weiblich männlich weiblich? männlich weiblich? männlich? männlich? weiblich

08 09 17 11 09 09 09 09 11 17 07 09 17 13 12 17 10 11 17 10 02 15 17 10 09

frühadult adult adult-senil adult-matur adult adult adult adult adult-matur adult-senil juvenil-adult adult adult-senil matur frühmatur adult-senil spätadult adult-matur adult-senil spätadult infansI matur-senil adult-senil spätadult adult

17 08 13 10 08 09 13 17 09 12 11 12 08 10 15 10 14 17 08 11 11 04 10 09

adult-senil frühadult matur spätadult frühadult adult matur adult-senil adult frühmatur adult-matur frühmatur frühadult spätadult matur-senil spätadult spätmatur adult-senil frühadult adult-matur adult-matur infansII spätadult adult

männlich weiblich? männlich männlich männlich weiblich weiblich? männlich? weiblich männlich? weiblich? weiblich männlich? weiblich weiblich? weiblich männlich? weiblich männlich männlich weiblich männlich männlich? männlich männlich weiblich? weiblich? weiblich? männlich

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

185

Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg494 Wg495A Wg497 Wg498 Wg499 Wg500 Wg501 Wg503 Wg520 Wg522 Wg528 Wg530 Wg531 Wg532 Wg537 Wg538 Wg539 Wg541 Wg542 Wg543 Wg546 Wg547 Wg551 Wg552 Wg553 Wg558 Wg559 Wg565 Wg576 Wg578 Wg587 Wg588 Wg597 Wg602 Wg608 Wg609 Wg611 Wg612 Wg613 Wg614 Wg615 Wg617 Wg620 Wg621 Wg625 Wg633 Wg635 Wg636 Wg640 Wg647

weiblich weiblich? männlich

17 09 12 09 08 10 13 04 17 10 13 12 13 09 11 11 10 09 10 09 11 11 06 10 11 13 08 11 07 15 13 02 12 09 09 11 07 17 17 13 13 06 09 13 07 08 06 08 09 06

186

männlich

weiblich männlich? männlich? männlich weiblich männlich? männlich weiblich männlich männlich männlich weiblich männlich weiblich männlich männlich männlich weiblich weiblich weiblich? weiblich? weiblich männlich weiblich männlich männlich? weiblich männlich? weiblich? männlich? männlich? männlich männlich?

adult-senil adult frühmatur adult frühadult spätadult matur infansII adult-senil spätadult matur frühmatur matur adult adult-matur adult-matur spätadult adult spätadult adult adult-matur adult-matur juvenil spätadult adult-matur matur frühadult adult-matur juvenil-adult matur-senil matur infansI frühmatur adult adult adult-matur juvenil-adult adult-senil adult-senil matur matur juvenil adult matur juvenil-adult frühadult juvenil frühadult adult juvenil

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg648 Wg651 Wg663 Wg664 Wg665 Wg669 Wg670 Wg671 Wg674 Wg675 Wg689 Wg690B Wg691 Wg694 Wg699 Wg705 Wg708 Wg714 Wg716 Wg721 Wg722 Wg724 Wg729 Wg734 Wg737 Wg744 Wg746 Wg747 Wg750 Wg771 Wg781 Wg786 Wg789B Wg790 Total

weiblich männlich weiblich weiblich männlich? weiblich

weiblich männlich männlich männlich

10 09 13 08 11 08 09 08 12 17 11 08 13 17 08 02 04 09 04 02 02 04 14 11 09 12 04 11 13 13 08

männlich weiblich

17 adult-senil 08 frühadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 280

weiblich männlich weiblich männlich weiblich weiblich? weiblich

männlich?

männlich männlich weiblich? männlich

spätadult adult matur frühadult adult-matur frühadult adult frühadult frühmatur adult-senil adult-matur frühadult matur adult-senil frühadult infansI infansII adult infansII infansI infansI infansII spätmatur adult-matur adult frühmatur infansII adult-matur matur matur frühadult

Tab. D.70.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Ritualgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

187

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Ritualgruppe = 1 Alter

Geschlecht (G) ?

01 infans 02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

29 30.5% 1 1.1% 7 7.4% 10 10.5% 1 1.1% 6 6.3%

3 3.2% 7 7.4% 7 7.4% 5 5.3%

7 7.4%

1 1.1% 11 11.6% 95 100.0%

männlich?

weiblich

weiblich?

1 3.1%

2 2.8% 4 5.6% 9 12.5% 12 16.7% 21 29.2% 5 6.9% 8 11.1% 4 5.6% 2 2.8%

1 3.0% 1 3.0% 2 6.1% 9 27.3% 6 18.2% 3 9.1% 1 3.0% 4 12.1% 2 6.1% 2 6.1%

1 2.1% 2 4.2% 15 31.3% 3 6.3% 5 10.4% 8 16.7% 2 4.2% 4 8.3% 1 2.1% 2 4.2%

5 6.9% 72 100.0%

2 6.1% 33 100.0%

5 10.4% 48 100.0%

1 3.1% 3 9.4% 6 18.8% 2 6.3% 6 18.8% 1 3.1% 7 21.9%

5 15.6% 32 100.0%

Total 29 10.4% 1 .4% 7 2.5% 10 3.6% 2 .7% 8 2.9% 6 2.1% 27 9.6% 34 12.1% 32 11.4% 43 15.4% 9 3.2% 30 10.7% 7 2.5% 6 2.1% 1 .4% 28 10.0% 280 100.0%

Tab. D.71.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 1.

188

RITUALFREQUENZEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 1 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid

Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

GrabbauII

Missing Total Valid Valid Valid Valid Valid Valid

1 2 Total System Körperbestattung Primärbestattung Einzelbestattung

Grabkammer keine Einbauten Total

Valid

Skelettposition Handposition

Valid Valid

Steineinbauten Total gestreckte Rückenlage angewinkelt Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

185 1 186 94 280 280 280 280 280 280 2 278 280 279 1 280 280 244 1 5 11 19 280

%

Valid %

Cumulative %

99.5 .5 100.0

99.5 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 .7 99.3 100.0 99.6 .4 100.0 100.0 87.1 .4 1.8 3.9 6.8 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 .7 100.0

66.1 .4 66.4 33.6 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 .7 99.3 100.0 99.6 .4 100.0 100.0 87.1 .4 1.8 3.9 6.8 100.0

99.6 100.0 100.0 87.1 87.5 89.3 93.2 100.0

Tab. D.72.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 1.

PATHOLOGIEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 1 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

189

ohne Angaben ja

266/95.0% 14/5.0%

ohne Spezifizierung

7/2.5%

Deformation Metopismus

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/0.4% 3/1.1%

Total N/% 1/0.4% 3/1.1%

190

Pathologien

N/%

Symptomatik

Bewegungseinschränkungen

Total

N/%

5/1.8%

Körperschwäche

2/0.7%

Schwere Erkrankungen

2/0.7%

Schwere Verletzungen

1/0.4%

PathoOrig

Spina bifida Arthrose Deformation Fraktur Parierfraktur Deformation Schmelzhypoplasie Hydrocephalus Osteosarkom Hiebverletzung

o.A. N/% 3/1.1% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4%

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/0.4%

1/0.4% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4%

Total N/% 3/1.1% 1/0.4% 2/0.7% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4% 1/0.4%

280/100%

Tab. D.73.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Pathologien in der Ritualgruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB2_Ritualgruppe = 1 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 238 37 5 280

% 85.0 13.2 1.8 100.0

Valid %

Cumulative %

85.0 13.2 1.8 100.0

85.0 98.2 100.0

Tab. D.74.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 1 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Ritualgruppe 2 GRÄBER Wg_FB2_Ritualgruppe = 2 Subgruppe o.Subgr.

Grabnummer Wg004 Wg005 Wg006 Wg007 Wg009 Wg010 Wg014 Wg015 Wg017 Wg022 Wg023 Wg030 Wg031 Wg032 Wg033 Wg034 Wg035 Wg036 Wg038 Wg039 Wg040 Wg041 Wg042 Wg043 Wg044 Wg050 Wg054 Wg057 Wg065 Wg070 Wg083 Wg085 Wg086 Wg093 Wg094 Wg095 Wg096 Wg097 Wg098 Wg099 Wg100 Wg101 Wg102 Wg103 Wg104 Wg105

Geschlecht

Alter 01 infans

02 infansI männlich? weiblich

17 adult-senil 17 adult-senil 17 adult-senil

männlich? männlich weiblich

04 13 13 08

weiblich?

17 adult-senil

infansII matur matur frühadult

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

191

Subgruppe

Grabnummer Wg110 Wg125 Wg127 Wg128 Wg132 Wg133 Wg139 Wg162 Wg165 Wg167 Wg171 Wg210 Wg346 Wg360 Wg373 Wg383 Wg391 Wg420 Wg431 Wg476 Wg495B Wg504 Wg519 Wg523 Wg529 Wg540 Wg574 Wg604 Wg606 Wg690A Wg706 Wg720 Wg723 Wg728 Wg732 Wg742 Wg749 Wg764 Wg765 Wg780 Wg782 Wg788 Wg789A Wg792

Sub-total 2A

192

Wg016 Wg029 Wg180 Wg245 Wg389

Geschlecht weiblich? weiblich männlich? männlich?

männlich männlich weiblich?

weiblich männlich?

männlich männlich männlich männlich? weiblich? weiblich

weiblich? weiblich männlich? weiblich

männlich

weiblich

Alter

N

03 04 17 02 09 13 12

infansI-II infansII adult-senil infansI adult matur frühmatur

17 12 10 02 17 12 17 11 17 13 02 11

adult-senil frühmatur spätadult infansI adult-senil frühmatur adult-senil adult-matur adult-senil matur infansI adult-matur

12 06 11 08 02 05 08 14 02 09 17 10 12 08 03 09 03 09 04 10

frühmatur juvenil adult-matur frühadult infansI infansII-juvenil frühadult spätmatur infansI adult adult-senil spätadult frühmatur frühadult infansI-II adult infansI-II adult infansII spätadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 90 1 1 1 1 1

10 spätadult 17 adult-senil 09 adult

Subgruppe

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg458 Wg754

weiblich? männlich?

11 adult-matur 13 matur

1 1 7 97

Sub-total Total

Tab. D.75.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Ritualgruppe 2 geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Ritualgruppe = 2 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB2_Ritualgruppe = 2

01 infans 02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

43 63.2% 1 1.5% 6 8.8% 3 4.4% 2 2.9%

1 16.7% 1 12.5%

1 1.5%

3 4.4% 1 1.5% 1 1.5% 2 2.9% 1 1.5%

4 5.9% 68 100.0%

1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 2 28.6% 1 14.3%

7 100.0%

2 25.0%

1 16.7%

2 25.0% 1 12.5%

1 16.7%

1 12.5% 2 25.0% 8 100.0%

3 50.0% 6 100.0%

1 12.5%

1 12.5% 3 37.5%

2 25.0% 8 100.0%

43 44.3% 1 1.0% 6 6.2% 3 3.1% 3 3.1% 1 1.0% 1 1.0% 4 4.1% 5 5.2% 4 4.1% 4 4.1% 5 5.2% 5 5.2% 1 1.0% 11 11.3% 97 100.0%

193

Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

1 100.0%

2 28.6% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 7 100.0%

Wg_FB2_Ritual-Subgruppe = 2A

09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 13 matur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

2 50.0% 1 25.0% 1 100.0%

1 100.0% 1 25.0% 4 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

Tab. D.76.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 2 und ihrer Subgruppe.

194

RITUALFREQUENZEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 2 Ritualkategorien

Frequency

%

Valid %

Cumulative %

Wg_FB2_Ritualgruppe = 2 Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid

Grabart

1 System

Körperbestattung Körperteilbestattung Total Grabstatus

Valid Primärbestattung Total

GrabtypI

Valid Einzelbestattung Total GrabtypII GrabtypIII

GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid

keine Einbauten

Hocker Sonderposition Total Handposition

Valid

68 29 97 4 92 1 97 87 10 97 2 95 97 97 97 97 97 90 6 1 97 97

70.1 29.9 100.0 4.1 94.8 1.0 100.0 89.7 10.3 100.0 2.1 97.9 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 92.8 6.2 1.0 100.0 100.0

100.0

100.0

4.1 94.8 1.0 100.0 89.7 10.3 100.0 2.1 97.9 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 92.8 6.2 1.0 100.0 100.0

4.1 99.0 100.0

5 2 7 7 7 7 7 7 7

71.4 28.6 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

100.0

100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

89.7 100.0 2.1 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 92.8 99.0 100.0 100.0

Wg_FB2_Ritual-Subgruppe = 2A Orientierung_relativ

Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII

195

GrabtypIII GrabbauI

Valid Missing Total Valid Valid Valid Valid Valid Valid

1 System Körperbestattung Primärbestattung Einzelbestattung

keine Einbauten

196

Ritualkategorien

Frequency GrabbauII

Skelettposition

Valid Valid

Handposition

Valid

7 6 1 7 7

Hocker Sonderposition Total

%

Valid %

Cumulative %

100.0 85.7 14.3 100.0 100.0

100.0 85.7 100.0 100.0 100.0

100.0 85.7 14.3 100.0 100.0

Tab. D.77.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 2 und ihrer Subgruppe .

HERKUNFT Wg_FB2_Ritualgruppe = 2 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 90 7 97

% 92.8 7.2 100.0

Valid %

Cumulative %

92.8 7.2 100.0

92.8 100.0

Tab. D.78.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 2 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Ritualgruppe 3 GRÄBER Wg_FB2_Ritualgruppe = 3 Subgruppe

Grabnummer

3A

Wg002 Wg136 Wg249 Wg268 Wg299 Wg505 WG580

Sub-total 3B

Wg300 Wg304 Wg316 Wg329 Wg351 Wg352 Wg353 Wg354 Wg356 Wg357 Wg358 Wg368 Wg370 Wg375 Wg387 Wg390 Wg394 Wg397 Wg401 Wg403 Wg406 Wg412 Wg413 Wg421 Wg434 Wg439 Wg440 Wg443 Wg454 Wg462 Wg463 Wg479 Wg496 Wg502 Wg526 Wg536 Wg544 Wg545

Geschlecht

männlich

weiblich weiblich

männlich männlich männlich weiblich? männlich? weiblich weiblich weiblich? männlich weiblich weiblich? weiblich männlich

Alter 17 11 09 16 08 08

adult-senil adult-matur adult senil frühadult frühadult

11 17 13 08 12 17 09 10 09 06 13 10 08 10 14 09 04

adult-matur adult-senil matur frühadult frühmatur adult-senil adult spätadult adult juvenil matur spätadult frühadult spätadult spätmatur adult infansII

04 infansII 09 adult 17 adult-senil männlich? männlich?

männlich? weiblich männlich weiblich? männlich? weiblich

17 17 17 04 03 03 12 17 08 10 10 08 09 10

adult-senil adult-senil adult-senil infansII infansI-II infansI-II frühmatur adult-senil frühadult spätadult spätadult frühadult adult spätadult

N 1 1 1 1 1 1 1 7 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

197

Subgruppe

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg575 Wg628 Wg629 Wg631 Wg643 Wg644 Wg678 Wg703 Wg727 Wg741 Wg743 Wg752 Wg753 Wg756 Wg783 Wg785 Wg791 Wg798 Wg801

weiblich männlich weiblich männlich männlich männlich? weiblich?

08 12 09 08 09 10 11

frühadult frühmatur adult frühadult adult spätadult adult-matur

weiblich

11 02 08 10 11 02 10 10 10 12 09

adult-matur infansI frühadult spätadult adult-matur infansI spätadult spätadult spätadult frühmatur adult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 57 64

männlich männlich?

männlich männlich männlich weiblich

Sub-total Total

Tab. D.79.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Ritualgruppe 3 geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Ritualgruppe = 3 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

2 40.0%

6 9.4% 2 3.1% 2 3.1% 3 4.7% 1 1.6% 9 14.1% 9 14.1% 11 17.2%

Wg_FB2_Ritualgruppe = 3

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult

198

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

6 23.1% 2 7.7% 2 7.7% 3 11.5%

1 3.8% 3 11.5% 2 7.7%

3 21.4% 2 14.3% 4 28.6%

1 14.3% 2 28.6%

1 8.3% 5 41.7% 3 25.0% 1 8.3%

Alter

Geschlecht (G) ?

11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

1 7.1% 3 21.4% 1 7.1%

1 14.3% 1 14.3%

1 8.3%

1 20.0%

5 7.8% 4 6.3% 2 3.1% 1 1.6% 1 1.6% 8 12.5% 64 100.0%

1 3.8%

1 20.0% 1 8.3%

1 3.8% 5 19.2% 26 100.0%

14 100.0%

2 28.6% 7 100.0%

12 100.0%

1 20.0% 5 100.0%

Wg_FB2_Ritual-Subgruppe = 3A

08 frühadult 09 adult 11 adult-matur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 25.0%

2 100.0%

1 14.3% 2 28.6% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 7 100.0%

1 10.0% 3 30.0% 3 30.0% 1 10.0% 1

5 8.8% 2 3.5% 2 3.5% 3 5.3% 1 1.8% 7 12.3% 8 14.0% 11 19.3% 4

2 100.0% 1 25.0% 1 100.0% 1 25.0% 1 25.0% 4 100.0%

1 100.0%

Wg_FB2_Ritual-Subgruppe = 3B

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count

5 22.7% 2 9.1% 2 9.1% 3 13.6%

1 4.5% 2 9.1% 2 9.1% 1

3 23.1% 2 15.4% 4 30.8%

1 14.3% 2 28.6% 1

2 40.0% 1

199

Alter

Geschlecht (G) ?

12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

% in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

4.5% 3 23.1% 1 7.7%

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

14.3% 1 14.3%

10.0%

20.0%

7.0% 4 7.0% 2 3.5% 1 1.8% 7 12.3% 57 100.0%

1 20.0% 1 10.0%

4 18.2% 22 100.0%

13 100.0%

2 28.6% 7 100.0%

10 100.0%

1 20.0% 5 100.0%

Tab. D.80.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 3 und ihren Subgruppen.

200

RITUALFREQUENZEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 3 Ritualkategorien

Frequency

%

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

100.0 14.1 85.9 100.0 100.0 100.0 100.0 89.1 10.9 100.0 90.6 9.4 100.0 14.1 85.9 100.0 87.5 1.6 4.7 6.3 100.0

100.0 14.1 100.0

Wg_FB2_Ritualgruppe = 3 Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid Valid

Grabart Grabstatus

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI

GrabbauII

Valid Valid Valid Valid

1 System Körperbestattung Primärbestattung Total Einzelbestattung

Kiesunterlage Verfärbungen Total

Valid Holzreste Total

Skelettposition

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

43 21 64 64 9 55 64 64 64 64 57 7 64 58 6 64 9 55 64 56 1 3 4 64

67.2 32.8 100.0 100.0 14.1 85.9 100.0 100.0 100.0 100.0 89.1 10.9 100.0 90.6 9.4 100.0 14.1 85.9 100.0 87.5 1.6 4.7 6.3 100.0

5 2 7 7 7 7 7

71.4 28.6 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0

100.0 100.0 100.0 89.1 100.0 90.6 100.0 14.1 100.0 87.5 89.1 93.8 100.0

Wg_FB2_Ritual-Subgruppe = 3A Orientierung_relativ

201

Grabart Grabstatus GrabtypI GrabtypII

Valid Missing Total Valid Valid Valid Valid

1 System Körperbestattungen Primärbestattung Einzelbestattung

100.0

100.0

100.0 100.0 100.0 100.0

100.0 100.0 100.0 100.0

202

Ritualkategorien

Frequency GrabtypIII

GrabbauI GrabbauII

Skelettposition Handposition

Valid Valid Valid

Valid Valid

Verfärbungen Holzreste Total gestreckte Rückenlage Oberschenkel parallel zum Körper Total

%

Valid %

Cumulative % 100.0 100.0 14.3 100.0

7 7 1 6 7 7 5 1 1 7

100.0 100.0 14.3 85.7 100.0 100.0 71.4 14.3 14.3 100.0

100.0 100.0 14.3 85.7 100.0 100.0 71.4 14.3 14.3 100.0

38 19 57 9 48 57 9 48 57 57 57 57 57 57 9 48 57 51 1 1 7 57

66.7 28.6 100.0 15.8 84.2 100.0 15.8 84.2 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 15.8 84.2 100.0 89.5 1.8 3.5 5.3 100.0

100.0

100.0

15.8 84.2 100.0 15.8 84.2 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 15.8 84.2 100.0 89.5 1.8 3.5 5.3 100.0

15.8 100.0

100.0 71.4 85.7 100.0

Wg_FB2_Ritual-Subgruppe = 3B Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid

Grabart

1 System

Körperbestattungen Total Grabstatus

Valid

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid Valid

Primärbestattung Total Einzelbestattung

Kiesunterlage

gestreckte Rückenlage Total Handposition

Valid Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

Tab. D.81.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 3 und ihrer Subgruppen.

15.8 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 15.8 100.0 89.5 91.2 94.7 100.0

PATHOLOGIEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 3 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja Total

63/98.4% 1/1.6% 64/100%

Bewegungseinschränkungen

1/1.6%

Fraktur

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/1.6%

Total N/% 1/1.6%

Tab. D.82.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Pathologien in der Ritualgruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB2_Ritualgruppe = 3 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 55 8 1 64

% 85.9 12.5 1.6 100.0

Valid %

Cumulative %

85.9 12.5 1.6 100.0

85.9 89.4 100.0 100.0

Tab. D.83.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 3 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

203

Ritualgruppe 4 GRÄBER Wg_FB2_Ritualgruppe = 4 Grabnummer Wg067 Wg069 Wg072 Wg138 Wg141 Wg163 Wg178 Wg192 Wg247 Wg250 Wg301 Wg371 Wg577 Wg579 Wg581 Wg583 Wg585 Wg590 Wg592 Wg594 Wg595 Wg596 Wg599 Wg600 Wg726 Wg739 Wg784 Wg800 Total

Geschlecht

Alter

N

weiblich männlich?

13 matur 09 adult

männlich weiblich männlich weiblich

12 09 11 08

frühmatur adult adult-matur frühadult

männlich männlich männlich

14 10 09 17 13

spätmatur spätadult adult adult-senil matur

08 10 17 11 09 13 07 10 10 08 12 02 13 13

frühadult spätadult adult-senil adult-matur adult matur juvenil-adult spätadult spätadult frühadult frühmatur infansI matur matur

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 28

weiblich männlich männlich weiblich männlich männlich? männlich? weiblich weiblich weiblich

weiblich

Tab. D.84.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Ritualgruppe 4 (N=Anzahl der Gräber).

204

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Ritualgruppe = 4 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

3 37.5% 1 12.5% 1 33.3% 1 12.5%

2 25.0%

1 12.5% 8 100.0%

1 12.5% 1 12.5% 2 25.0% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 1 12.5% 8 100.0%

1 33.3% 1 33.3%

2 22.2% 2 22.2% 2 22.2%

1 11.1% 2 22.2%

3 100.0%

9 100.0%

Tab. D.85.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 4.

Total 3 10.7% 1 3.6% 1 3.6% 3 10.7% 4 14.3% 4 14.3% 2 7.1% 2 7.1% 5 17.9% 1 3.6% 2 7.1% 28 100.0%

205

206

RITUALFREQUENZEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 4 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid Valid

Grabart Grabstatus

GrabtypI GrabtypII GrabtypIII GrabbauI GrabbauII

Skelettposition

Valid Valid Valid Valid Valid

1 System Körperbestattung Primärbestattung Total Einzelbestattung

Sarg Baumsarg einfacher Sarg Totenbrett Total

Valid gestreckte Rückenlage Total

Handposition

Valid Kombi Oberschenkel parallel zum Körper Total

9 19 28 28 2 26 28 28 28 28 28 1 24 3 28 2 26 28 20 1 1 6 28

% 32.1 67.9 100.0 100.0 7.1 92.9 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 3.6 85.7 10.7 100.0 7.1 92.9 100.0 71.4 3.6 3.6 21.4 100.0

Tab. D.86.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 4.

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

100.0 7.1 92.9 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 3.6 85.7 10.7 100.0 7.1 92.9 100.0 71.4 3.6 3.6 21.4 100.0

100.0 7.1 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 3.6 89.3 100.0 7.1 100.0 71.4 75.0 78.6 100.0

HERKUNFT Wg_FB2_Ritualgruppe = 4 Lokal aufgewachsen

Frequency

Valid

22 6 28

ja Total

% 78.6 21.4 100.0

Valid %

Cumulative %

78.6 21.4 100.0

78.6 100.0

Tab. D.87.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 4 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Ritualgruppe 5 GRÄBER Wg_FB2_Ritualgruppe = 5 Grabnummer Wg209A Wg209B Wg209C Wg315A Wg315B Wg322 Wg323 Wg345A Wg345B Wg441 Wg442 Wg468 Wg469 Wg518A Wg518B Wg626 Wg627 Wg709A Wg709B Total

Geschlecht männlich weiblich männlich? männlich männlich? männlich? weiblich männlich weiblich? männlich weiblich männlich? weiblich männlich

Alter

N

17 17 13 17 02 16 09 12 13 08 08 10 08 04 09 06 08 10 06

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 19

adult-senil adult-senil matur adult-senil infansI senil adult frühmatur matur frühadult frühadult spätadult frühadult infansII adult juvenil frühadult spätadult juvenil

Tab. D.88.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Ritualgruppe 5 (N=Anzahl der Gräber).

207

208

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Ritualgruppe = 5 Alter

Geschlecht (G) ?

02 infansI 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 12 frühmatur 13 matur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

1 20.0% 1 20.0% 1 20.0%

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

1 100.0%

1 5.3% 1 5.3% 2 10.5% 4 21.1% 2 10.5% 2 10.5% 1 5.3% 2 10.5% 1 5.3% 3 15.8% 19 100.0%

1 25.0% 2 40.0% 1 25.0%

2 50.0% 1 25.0%

1 20.0% 1 25.0% 1 20.0%

1 20.0% 5 100.0%

1 25.0% 1 20.0% 1 20.0% 5 100.0%

1 25.0% 4 100.0%

4 100.0%

1 100.0%

Tab. D.89.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Ritualgruppe 5.

RITUALFREQUENZEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 5 Ritualkategorien

Frequency

Orientierung_relativ

Valid Missing Total Valid Valid

Grabart Grabstatus

GrabtypI

Valid Valid

GrabtypII

1 System Körperbestattung Primärbestattung Total Mehrfachbestattung Erstbestattung Nachbestattung Total

GrabtypIII

GrabbauI

Valid

GrabbauII Skelettposition

Valid Doppelbestattung Einzelbestattung Total keine Einbauten Kiesunterlage Total

Valid Valid gestreckte Rückenlage Hocker Total

Handposition

Valid Kombi Total

12 7 19 19 6 13 19 19 5 10 4 19 5 6 8 19 14 5 19 19 6 11 2 19 17 2 19

% 63.2 36.8 100.0 100.0 31.6 68.4 100.0 100.0 26.3 52.6 21.1 100.0 26.3 31.6 42.1 100.0 73.7 26.3 100.0 100.0 31.6 57.9 10.5 100.0 89.5 10.5 100.0

Tab. D.90.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Ritualfrequenzen der Ritualgruppe 5.

Valid %

Cumulative %

100.0

100.0

100.0 31.6 68.4 100.0 100.0 26.3 52.6 21.1 100.0 26.3 31.6 42.1 100.0 73.7 26.3 100.0 100.0 31.6 57.9 10.5 100.0 89.5 10.5 100.0

100.0 31.6 100.0 100.0 26.3 78.9 100.0 26.3 57.9 100.0 73.7 100.0 100.0 31.6 89.5 100.0 89.5 100.0

209

210

PATHOLOGIEN Wg_FB2_Ritualgruppe = 5 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja

Total

17/89.5% 2/10.5%

ohne Spezifizierung

1/5.3%

Bewegungseinschränkungen

1/5.3%

pathologische Veränderung pathologische Veränderung

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

Total N/%

1/5.3%

1/5.3%

1/5.3%

1/5.3%

19/100%

Tab. D.91.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Pathologien in der Ritualgruppe 5 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB2_Ritualgruppe = 5 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 16 3 19

% 84.2 15.8 100.0

Valid %

Cumulative %

84.2 15.8 100.0

84.2 100.0

Tab. D.92.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Ritualgruppe 5 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

D.2.2. Inventargruppen PAM/FUZZY/DIANA CLUSTER Wg_FB2_Inventargruppen Count PAM/Fuzzy

Total

DIANA

0 1

Sub-total 2

Sub-total 3

Sub-total Total

1

1A 1B 1C

2

3

5

6

7

8

9

52 42 52

2A 2B 2C 2D

39 39

42

62 60 31 62

3A 3B 3C 3D

4

60

31

29 29

5 9 41 5 5

62

9 61

60

42

41 41

39

31

29

25 25 25

52 42 39 133 62 60 31 29 182 5 9 41 25 80 395

Tab. D.93.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Überschneidungen der PAM - bzw. Fuzzy- Cluster mit den DIANA-Gruppen der Inventardatenanalyse (ohne Gräber, die vor dem letzten Clusterdurchgang entfernt wurden: Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit (N=36); Gräber der Inventargruppe 4 (N=65)).

Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit GRÄBER Wg_FB2_Inventargruppe = Grabnummer Wg028 Wg038 Wg045 Wg058 Wg059 Wg065 Wg162 Wg294 Wg321 Wg337 Wg341 Wg345A Wg365 Wg368

Geschlecht

Alter

11 adult-matur

02 infansI

männlich? weiblich? männlich? weiblich?

17 11 02 12 13 13

adult-senil adult-matur infansI frühmatur matur matur

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

211

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg370 Wg381 Wg397 Wg438 Wg439 Wg454 Wg462 Wg472 Wg485 Wg491 Wg523 Wg530 Wg633 Wg714 Wg718 Wg721 Wg723 Wg734 Wg754 Wg760 Wg765 Wg801 Total

männlich männlich?

10 10 04 17 17 03 03 17 10 04

spätadult spätadult infansII adult-senil adult-senil infansI-II infansI-II adult-senil spätadult infansII

12 08 09 17 02 02 11 13 17 03 09

frühmatur frühadult adult adult-senil infansI infansI adult-matur matur adult-senil infansI-II adult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 36

männlich?

weiblich männlich

männlich? männlich? männlich?

männlich männlich? männlich? weiblich

Tab. D.94.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit (N=Anzahl der Gräber).

Inventargruppe 1 GRÄBER Wg_FB2_Inventargruppe = 1 Subgruppe

Variante

1A

Subsub-total 1A1

212

Grabnummer

Geschlecht

Alter

Wg125 Wg383 Wg388 Wg400 Wg578 Wg602

weiblich? weiblich weiblich weiblich? weiblich weiblich

04 11 08 09 15 09

infansII adult-matur frühadult adult matur-senil adult

weiblich weiblich? weiblich weiblich? weiblich

09 17 08 13 11 04 08

adult adult-senil frühadult matur adult-matur infansII frühadult

Wg049 Wg141 Wg161 Wg178 Wg197 Wg220 Wg260 Wg271

weiblich

N 1 1 1 1 1 1 6 1 1 1 1 1 1 1 1

Subgruppe

Variante

Subsub-total 1A2

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg307 Wg317 Wg395 Wg413 Wg461 Wg464 Wg470 Wg481 Wg487 Wg501 Wg579 WG580 Wg583 Wg588 Wg600 Wg615 Wg620 Wg669 Wg737 Wg784 Wg790

weiblich?

05 06 09 17 17 08 09 08 17 13

infansII-juvenil juvenil adult adult-senil adult-senil frühadult adult frühadult adult-senil matur

08 10 02 08 13 09 08 09 13 08

frühadult spätadult infansI frühadult matur adult frühadult adult matur frühadult

weiblich? weiblich männlich weiblich

08 11 07 08 02

frühadult adult-matur juvenil-adult frühadult infansI

männlich

10 spätadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 29 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 17 52 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Wg116 Wg137 Wg191 Wg206 Wg210 Wg347 Wg374 Wg421 Wg452 Wg503 Wg606 Wg614 Wg664 Wg665 Wg699 Wg716 Wg747

weiblich weiblich? weiblich weiblich? weiblich weiblich?

weiblich weiblich weiblich

weiblich weiblich? weiblich

weiblich

02 04 02 13 08 11 08 04 11

infansI infansII infansI matur frühadult adult-matur frühadult infansII adult-matur

weiblich weiblich? weiblich weiblich

08 17 17 17

frühadult adult-senil adult-senil adult-senil

weiblich weiblich männlich? weiblich

Subsub-total Sub-total 1B

Wg016 Wg018 Wg047 Wg055 Wg066 Wg100 Wg103 Wg153 Wg158

213

Subgruppe

Variante

Grabnummer Wg168 Wg187 Wg188 Wg264 Wg336 Wg354 Wg358 Wg360 Wg389 Wg403 Wg412 Wg437 Wg467 Wg496 Wg504 Wg518B Wg542 Wg545 Wg551 Wg553 Wg559 Wg575 Wg576 Wg577 Wg592 Wg599 Wg611 Wg647 Wg670 Wg675 Wg724 Wg727 Wg782

Sub-total 1C

214

Wg001 Wg007 Wg010 Wg013 Wg017 Wg040 Wg073 Wg093 Wg150 Wg157 Wg176 Wg180 Wg209C Wg222 Wg265 Wg293

Geschlecht weiblich weiblich weiblich weiblich

weiblich? weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich männlich weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich

weiblich weiblich

Alter

N

02 08 06 11 12 09 06 12 09

infansI frühadult juvenil adult-matur frühmatur adult juvenil frühmatur adult

09 09 08 08

adult adult frühadult frühadult

09 10 10 06 11 08 08 07 13 09 10 07 06 09 17 04 11 03

adult spätadult spätadult juvenil adult-matur frühadult frühadult juvenil-adult matur adult spätadult juvenil-adult juvenil adult adult-senil infansII adult-matur infansI-II

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 42 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

01 infans

11 adult-matur

weiblich? weiblich weiblich weiblich? weiblich

17 13 16 10 13 17 13 14

adult-senil matur senil spätadult matur adult-senil matur spätmatur

Subgruppe

Variante

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg309 Wg346 Wg357 Wg375 Wg386 Wg398 Wg443 Wg446 Wg477 Wg494 Wg522 Wg537 Wg587 Wg605 Wg621 Wg629 Wg648 Wg663 Wg671 Wg710A Wg732 Wg764 Wg783

weiblich? weiblich? weiblich weiblich männlich? weiblich?

10 17 09 08 11 11 04 17 12 17 10 11 13

spätadult adult-senil adult frühadult adult-matur adult-matur infansII adult-senil frühmatur adult-senil spätadult adult-matur matur

13 09 10 13 08 17 17 08 10

matur adult spätadult matur frühadult adult-senil adult-senil frühadult spätadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 39 133

weiblich weiblich weiblich weiblich? weiblich? weiblich weiblich weiblich weiblich weiblich? weiblich? weiblich

Sub-total Total

Tab. D.95.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Inventargruppe 1 geordnet nach Subgruppen und Varianten (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Inventargruppe = 1 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

1 4.8% 1 4.8%

18 13.5% 1 .8% 5 3.8% 1 .8% 6 4.5% 1 .8%

Wg_FB2_Inventargruppe = 1

01 infans 02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 05 infansII-juvenil

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

18 35.3% 1 2.0% 5 9.8% 1 2.0% 5 9.8%

215

Alter

Geschlecht (G) ?

06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

3 5.9% 1 33.3% 1 33.3% 5 9.8% 1 2.0% 2 3.9% 1 2.0% 5 9.8%

1 2.0% 3 5.9% 51 100.0%

1 33.3% 2 100.0%

3 100.0%

2 100.0%

weiblich 2 3.6% 2 3.6% 20 35.7% 7 12.5% 7 12.5% 7 12.5% 2 3.6% 3 5.4% 1 1.8% 1 1.8%

4 7.1% 56 100.0%

weiblich?

1 4.8% 4 19.0% 1 4.8% 1 4.8%

4 19.0%

8 38.1% 21 100.0%

Total 5 3.8% 3 2.3% 22 16.5% 16 12.0% 10 7.5% 12 9.0% 3 2.3% 12 9.0% 1 .8% 1 .8% 1 .8% 15 11.3% 133 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 1A

02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 13 matur

216

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count

4 23.5% 4 23.5% 3 17.6%

1 10.0% 1 10.0%

1 5.9% 1 50.0%

1 5.9% 1 50.0% 1 100.0% 3

12 54.5% 3 13.6% 1 4.5% 4 18.2% 1

1 10.0% 3 30.0%

1

4 7.7% 4 7.7% 4 7.7% 1 1.9% 1 1.9% 1 1.9% 13 25.0% 7 13.5% 2 3.8% 5 9.6% 5

Alter

Geschlecht (G) ?

15 matur-senil 17 adult-senil Total

% in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

17.6%

1 5.9% 17 100.0%

2 100.0%

1 100.0%

weiblich

weiblich?

Total

4.5% 1 4.5%

10.0%

9.6% 1 1.9% 4 7.7% 52 100.0%

22 100.0%

3 30.0% 10 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 1B

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

7 38.9% 1 5.6% 1 5.6% 1 5.6% 2 11.1%

1 100.0% 4 22.2%

1 5.6% 1 5.6%

18 100.0%

1 100.0%

2 9.5% 2 9.5% 5 23.8% 2 9.5% 3 14.3% 3 14.3% 1 4.8%

1 50.0%

3 14.3% 21 100.0%

1 50.0% 2 100.0%

7 16.7% 1 2.4% 1 2.4% 1 2.4% 4 9.5% 2 4.8% 6 14.3% 7 16.7% 3 7.1% 3 7.1% 2 4.8% 1 2.4% 4 9.5% 42 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 1C

01 infans 04 infansII 08 frühadult 09 adult

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

7 43.8% 1 6.3% 1 6.3% 3 23.1% 2 15.4%

7 17.9% 1 2.6% 1 2.6% 3 7.7% 2 5.1%

217

Alter

Geschlecht (G) ?

10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

1 6.3% 2 12.5%

weiblich

weiblich?

Total

3 23.1%

1 11.1% 1 11.1%

5 12.8% 4 10.3% 1 2.6% 6 15.4% 1 2.6% 1 2.6% 7 17.9% 39 100.0%

1 100.0%

1 6.3%

1 6.3% 2 12.5% 16 100.0%

1 100.0%

1 7.7% 2 15.4% 1 7.7%

3 33.3%

1 7.7% 13 100.0%

4 44.4% 9 100.0%

Tab. D.96.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 1 und ihren Subgruppen.

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB2_Inventargruppe = 1 Subgruppen

N

1A 1B 1C Total

52 42 39 133

Minimum

Maximum

2 2 1 1

19 7 4 19

Mean 8.5769 3.8095 2.1026 5.1729

Std. Deviation 5.22192 1.31108 .99459 4.39268

Tab. D.97.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 1 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

218

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB2_Inventargruppe = 1 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB2_Inventargruppe = 1 Alltag

54.1%

Werkzeug

54.1%

Essen/Trinken

20.3%

Ess- und Trinkzubehör

12.8%

Speisen

Kleidung

100%

Funktionskleidung

219

Kleidungszubehör

8.3%

69.2%

25.6%

Bügelschere Feuerzeug Gerät Messer Nadel Nagel Pfriem Spinnwirtel

1.5% 1.5% 0.8% 52.6% 2.3% 3.0% 2.3% 1.5%

Ess- und Kochgeschirr

7.5%

Trinkgeschirr Ei Pferd Rind

0.8% 0.8% 0.8% 3.8%

Schaf/Ziege Schwein

0.8% 3.8%

Tierknochen Gürtelzubehör

6.8% 63.2%

Nadel

10.5%

Schuhgarnitur Wadenbinden Gürtelgehänge

133 133 133 133 133 133 133 133 133 Schale Topf Flasche

1.5% 6.8% 0.8%

Kopf Kopf Postcranium Thorax Thorax Bein Postcranium Thorax

0.8% 0.8% 2.3% 1.5 0.8% 0.8% 2.3% 0.8%

Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

6.0% 2.3% 63.2%

Gewandnadel Haarnadel

3.0% 3.8%

Gehängekette

11.4%

9.0% 10.5% 22.6%

133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133

220

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3 Tasche

Schmuck

100%

Anhänger Armschmuck

Fibel

%

%

Riemenzunge

1.5%

Beschlag Schnalle

0.8% 0.8%

einfacher Armreif/Armring Hohlarmreif Kolbenarmreif

2.3%

Bogenfibel Bügelfibel Bügelknopffibel Scheibenfibel Vogelfibel

0.8% 0.8% 0.8% 12.0% 0.8%

3.8%

9.8% 4.5%

12.0%

Halsschmuck

78.9%

Schildchenfingerring Anhänger Perlenkette Perlenkette mit Anhänger

Kult/Symbolik

15.0%

Am Körper

15.0%

Ring Amulett

0.8% 76.7% 2.3%

42.1% Kettchengehänge Körbchengehänge Kreole Polyederschmuckringe

Perle

1.5% 0.8%

15.8%

Fingerring

Kopfschmuckringe

ObjektKat4

1.5% 2.3% 32.3% 5.3%

9.8% 42.4% 10.5%

Perlenbesatz

0.8%

Amulettkapsel Bergkristall Cypraea tigris Donarkeule Herkuleskeule

1.5% 1.5% 3.8% 0.8% 2.3%

N 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133 133

ObjektKat1

%

ObjektKat2

Beigabe Münze Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

1.5% 21.8%

3.0%

Toilette/Hygiene

%

0.8% 21.8%

Reit-/Pferdezubehör

2.3%

Verteidigungswaffen

0.8%

ObjektKat3 Schlüssel Zierscheibe Goldblattkreuz Kamm

Sporn Zaumzeug Panzer

%

ObjektKat4

%

N

Hirschgeweihrose

1.5%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

2.3%

133 133 133 133 133 133 133

15.5%

133

3.0% 7.5% 0.8% 21.8%

0.8% 2.3% 0.8%

133 133 133

3.8% 1.9% 1.9% 67.3% 5.8% 5.8% 3.8% 1.9%

52 52 52 52 52 52 52 52 52

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 1A Alltag

71.2%

Werkzeug

71.2%

Essen/Trinken

32.2%

Ess- und Trinkzubehör

13.5%

Speisen

21.2%

Bügelschere Feuerzeug Gerät Messer Nadel Nagel Pfriem Spinnwirtel

Ess- und Kochgeschirr

9.6%

Ei Pferd Rind

1.9% 1.9% 9.6%

Schaf/Ziege Schwein

9.6%

221

Schale Topf

1.9% 9.6%

Kopf Kopf Postcranium Thorax Thorax Bein Postcranium Thorax

1.9% 1.9% 5.8% 3.8% 1.9% 1.9% 5.8% 1.9%

52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52

222

ObjektKat1 Kleidung

% 100%

ObjektKat2 Funktionskleidung

Kleidungszubehör

% 88.5%

57.7%

ObjektKat3

%

Tierknochen Gürtelzubehör

13.5% 86.5%

Nadel

19.2%

Schuhgarnitur Wadenbinden Gürtelgehänge

Tasche

ObjektKat4 Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

13.5% 1.9% 75.0%

Gewandnadel Haarnadel

7.7% 9.6%

Gehängekette Riemenzunge

28.8% 1.9%

9.6% 19.2% 53.8%

5.8% Beschlag

Schmuck

100%

Anhänger Armschmuck Fibel

%

1.9%

17.3% 1.9% 26.9%

Fingerring

11.5%

Halsschmuck

88.5%

Kopfschmuckringe

28.8%

Perle

7.7%

Ring

53.8%

Bogenfibel Bügelfibel Bügelknopffibel Scheibenfibel Vogelfibel

1.9% 1.9% 1.9% 19.2% 1.9%

Schildchenfingerring Anhänger Perlenkette Perlenkette mit Anhänger Kettchengehänge Körbchengehänge Kreole Polyederschmuckringe

1.9% 1.9% 82.7% 5.8%

Perlenbesatz

3.8% 5.8% 9.6% 9.6% 1.9%

N 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52

ObjektKat1

%

Kult/Symbolik

36.5%

ObjektKat2 Am Körper

Beigabe Münze Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

3.8% 55.8%

5.8%

Toilette/Hygiene

% 36.5%

1.9% 55.8%

Reit-/Pferdezubehör

3.8%

Verteidigungswaffen

1.9%

ObjektKat3

%

Amulett

25.0%

Schlüssel Zierscheibe Goldblattkreuz

7.7% 19.2% 1.9%

Kamm

55.8%

ObjektKat4

%

N

Amulettkapsel Anhänger Bergkristall Cypraea tigris Donarkeule Herkuleskeule Hirschgeweihrose

3.8% 5.8% 3.8% 9.6% 1.9% 5.8% 3.8%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

5.8%

52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52 52

42.3%

52

Sporn Zaumzeug Panzer

1.9% 3.8% 1.9%

52 52 52

Feuerzeug Messer Nagel Pfriem Spinnwirtel

2.4% 50.0% 2.4% 2.4% 2.4%

42 42 42 42 42 42

Ess- und Kochgeschirr

11.9%

61.9%

Trinkgeschirr Gürtelzubehör

2.4% 47.6%

9.5%

Schuhgarnitur Wadenbinden Gürtelgehänge

9.5% 7.1% 4.8%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 1B Alltag

50.0%

Werkzeug

50.0%

Essen/Trinken

19.0%

Ess- und Trinkzubehör

19.0%

Kleidung

100%

Funktionskleidung

223

Kleidungszubehör

Schale Topf Flasche Gürtelgarnitur Schnalle

2.4% 9.5% 2.4% 2.4% 45.2%

42 42 42 42 42 42 42 42

224

ObjektKat1

%

ObjektKat2

Schmuck

Waffen/Rüstung/Reiten

2.4%

Reit-/Pferdezubehör

%

100%

2.4%

ObjektKat3

%

Tasche

4.8%

Anhänger Armschmuck

9.5% 9.5%

Fibel

14.6%

Fingerring Halsschmuck

16.7% 90.5%

Kopfschmuckringe

69.0%

Perle Zaumzeug

ObjektKat4

%

N

Riemenzunge

2.4%

Schnalle

2.4%

einfacher Armreif/Armring Hohlarmreif Kolbenarmreif

4.8%

42 42 42 42 42

4.8% 2.4%

Scheibenfibel

11.9%

Anhänger Perlenkette Kreole Polyederschmuckringe

2.4% 90.5% 66.7% 2.4%

2.4%

42 42 42 42 42 42 42 42 42 42 42

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 1C Alltag Essen/Trinken

35.9% 5.1%

Kleidung

100%

Werkzeug Ess- und Trinkzubehör Funktionskleidung

Schmuck

35.9% 5.1%

Messer

35.9%

51.3%

Gürtelzubehör

48.7%

100%

Nadel Schuhgarnitur Wadenbinden Armschmuck

5.1% 7.7% 2.6% 2.6%

Fibel Fingerring Halsschmuck Kopfschmuckringe

2.6% 7.7% 53.8% 30.8%

39 39 Riemenzunge Schnalle

einfacher Armreif/Armring Scheibenfibel

5.1% 46.8%

2.6% 2.6%

Perlenkette

53.8%

Kreole Polyederschmuckringe

25.6% 2.6%

39 39 39 39 39 39 39 39 39 39 39 39

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

Perle

ObjektKat4

%

2.6%

N 39

Tab. D.98.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Objektkategorien der Inventargruppe 1 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB2_Inventargruppe = 1 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja Total

130/97.7% 3/2.3%

ohne Spezifizierung

3/2.3%

Deformation Metopismus

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/0.8% 2/1.5%

Total N/% 1/0.8% 2/1.5%

133/100%

Tab. D.99.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Pathologien in der Inventargruppe 1 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB2_Inventargruppe = 1 Lokal aufgewachsen Valid ja nein Total

Frequency 112 18 3 133

% 84.2 13.5 2.3 100.0

Valid %

Cumulative %

84.2 13.5 2.3 100.0

84.2 97.7 100.0

Tab. D.100.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 1 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

225

Inventargruppe 2 GRÄBER Wg_FB2_Inventargruppe = 2 Subgruppe 2A

226

Variante

Grabnummer Wg002 Wg003 Wg004 Wg008 Wg009 Wg014 Wg015 Wg020 Wg024 Wg025 Wg026 Wg027 Wg039 Wg041 Wg042 Wg048 Wg054 Wg056 Wg062 Wg070 Wg099 Wg101 Wg104 Wg105 Wg132 Wg135 Wg144 Wg147 Wg169 Wg249 Wg259 Wg295 Wg298 Wg301 Wg316 Wg326 Wg351 Wg379 Wg391 Wg394 Wg440 Wg463 Wg465 Wg466 Wg475 Wg480

Geschlecht

Alter

männlich

09 adult

männlich?

13 matur

männlich

13 matur

männlich?

09 adult

männlich?

10 09 04 11 11 11 14 09 17 11 08 11 17 09 17 12 13 10 09 12

männlich männlich männlich männlich männlich männlich männlich männlich? männlich männlich? männlich? männlich? männlich

spätadult adult infansII adult-matur adult-matur adult-matur spätmatur adult adult-senil adult-matur frühadult adult-matur adult-senil adult adult-senil frühmatur matur spätadult adult frühmatur

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Subgruppe

Variante

Grabnummer Wg483 Wg529 Wg531 Wg539 Wg543 Wg547 Wg574 Wg626 Wg627 Wg631 Wg643 Wg644 Wg674 Wg705 Wg780 Wg785

Sub-total 2B

2B1

Wg046 Wg069 Wg085 Wg170 Wg335 Wg377 Wg433 Wg471 Wg499 Wg609 Wg636 Wg744 Wg060 Wg061 Wg063 Wg064 Wg083 Wg115 Wg134 Wg140 Wg143 Wg148 Wg171 Wg181 Wg248 Wg275 Wg282 Wg290 Wg296 Wg297 Wg303 Wg310 Wg314

Geschlecht

Alter

männlich männlich

12 13 10 09 11 11 06 08 08 09 10 12 02 09 10

frühmatur matur spätadult adult adult-matur adult-matur juvenil frühadult frühadult adult spätadult frühmatur infansI adult spätadult

11 09 17 11 10 10 17 13 08 11 08 12 11 11 07

adult-matur adult adult-senil adult-matur spätadult spätadult adult-senil matur frühadult adult-matur frühadult frühmatur adult-matur adult-matur juvenil-adult

17 10 11 13 10 08 10 14 17 10 10 10 09 09 09 11 17

adult-senil spätadult adult-matur matur spätadult frühadult spätadult spätmatur adult-senil spätadult spätadult spätadult adult adult adult adult-matur adult-senil

männlich männlich männlich männlich? weiblich männlich männlich männlich? männlich

männlich männlich männlich? männlich männlich

männlich männlich männlich männlich männlich weiblich? männlich? männlich männlich männlich? männlich? männlich? männlich männlich? männlich männlich männlich männlich? männlich männlich männlich

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 62 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

227

Subgruppe

Variante

Grabnummer Wg350 Wg364 Wg376 Wg380 Wg406 Wg436 Wg442 Wg444 Wg479 Wg488 Wg490 Wg528 Wg536 Wg541 Wg546 Wg596 Wg608 Wg628 Wg635 Wg640 Wg651 Wg689 Wg726 Wg739 Wg750 Wg753 Wg791

Geschlecht männlich

männlich männlich männlich weiblich? männlich männlich? männlich männlich männlich? männlich männlich? männlich männlich weiblich männlich männlich? männlich

Alter

N

17 15 04 06 04 07 08 13 17 08 11 13 08 09 11 10 09 12 06 09 09 11 12 02 13 11 10

adult-senil matur-senil infansII juvenil infansII juvenil-adult frühadult matur adult-senil frühadult adult-matur matur frühadult adult adult-matur spätadult adult frühmatur juvenil adult adult adult-matur frühmatur infansI matur adult-matur spätadult

08 09 10 13 13 10 09 13 10 10 12 11 08 17 07 08

frühadult adult spätadult matur matur spätadult adult matur spätadult spätadult frühmatur adult-matur frühadult adult-senil juvenil-adult frühadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 48 60 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Subsub-total Sub-total 2C

228

Wg037 Wg068 Wg145 Wg155 Wg201 Wg202 Wg305 Wg323 Wg329 Wg372 Wg492 Wg497 Wg565 Wg581 Wg585 Wg595 Wg781 Wg786 Wg789B Wg052 Wg142

männlich männlich männlich männlich? männlich

männlich männlich männlich männlich? männlich männlich männlich

17 adult-senil 05 infansII-juvenil 11 adult-matur

Subgruppe

Sub-total 2D

Sub-total Total

Variante

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg247 Wg268 Wg273 Wg292 Wg299 Wg304 Wg311 Wg359 Wg445 Wg482

männlich

männlich männlich männlich

14 09 11 09 16 11 10 09 12 10

männlich?

09 adult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 43 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 29 182

Wg011 Wg012 Wg019 Wg136 Wg138 Wg146 Wg156 Wg165 Wg167 Wg203 Wg250 Wg261 Wg300 Wg306 Wg330 Wg352 Wg384 Wg385 Wg399 Wg478 Wg495A Wg500 Wg502 Wg520 Wg590 Wg594 Wg612 Wg729 Wg788

männlich?

männlich männlich? männlich männlich männlich männlich männlich?

männlich männlich männlich männlich männlich männlich weiblich? männlich männlich männlich männlich männlich männlich männlich

spätmatur adult adult-matur adult senil adult-matur spätadult adult frühmatur spätadult

17 12 10 14 17 12 08 10 13

adult-senil frühmatur spätadult spätmatur adult-senil frühmatur frühadult spätadult matur

08 11 12 17 10 09 11 09 10 10 17 11 13 17 14 09

frühadult adult-matur frühmatur adult-senil spätadult adult adult-matur adult spätadult spätadult adult-senil adult-matur matur adult-senil spätmatur adult

Tab. D.101.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Inventargruppe 2 geordnet nach Subgruppen und Varianten (N=Anzahl der Gräber).

229

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Inventargruppe = 2 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB2_Inventargruppe = 2

02 infansI 04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

29 41.4% 2 2.9% 3 4.3% 1 1.4% 2 2.9%

5 7.1% 5 7.1% 7 10.0% 3 4.3%

2 2.9%

1 1.4% 10 14.3% 70 100.0%

1 1.2% 6 7.4% 12 14.8% 13 16.0% 21 25.9% 10 12.3% 8 9.9% 4 4.9% 1 1.2%

5 6.2% 81 100.0%

1 3.8% 1 3.8% 1 3.8% 8 30.8% 6 23.1% 1 3.8% 1 3.8% 4 15.4% 1 3.8%

2 7.7% 26 100.0%

1 50.0%

1 33.3% 1 33.3% 1 33.3%

1 50.0%

2 100.0%

3 100.0%

29 15.9% 2 1.1% 3 1.6% 1 .5% 3 1.6% 3 1.6% 14 7.7% 26 14.3% 26 14.3% 25 13.7% 12 6.6% 14 7.7% 5 2.7% 1 .5% 1 .5% 17 9.3% 182 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2A

02 infansI 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult

230

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

23 71.9% 1 3.1% 1 3.1% 1 11.1% 2 10.0%

1 100.0%

23 37.1% 1 1.6% 1 1.6% 1 1.6% 3 4.8%

Alter

Geschlecht (G) ?

09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

5 25.0% 1 5.0% 6 30.0% 3 15.0% 2 10.0% 1 5.0%

2 22.2% 3 33.3%

2 6.3% 1 3.1% 1 3.1%

1 3.1%

2 6.3% 32 100.0%

20 100.0%

weiblich

weiblich?

9 14.5% 5 8.1% 7 11.3% 4 6.5% 4 6.5% 1 1.6% 3 4.8% 62 100.0%

1 11.1% 1 11.1%

1 11.1% 9 100.0%

Total

1 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2B

02 infansI 04 infansII 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 5.9% 1 5.9% 2 11.8% 2 11.8%

1 5.9%

1 3.4% 2 6.9% 4 13.8% 6 20.7% 10 34.5% 2 6.9% 2 6.9%

5 29.4% 17 100.0%

1 3.4% 1 3.4% 29 100.0%

2 11.8% 1 5.9% 2 11.8%

1 50.0% 1 50.0%

1 9.1% 3 27.3% 2 18.2% 1 9.1% 1 100.0% 2 18.2% 1 9.1%

1 9.1% 11 100.0%

1 100.0%

2 100.0%

1 1.7% 1 1.7% 2 3.3% 2 3.3% 2 3.3% 6 10.0% 8 13.3% 10 16.7% 11 18.3% 3 5.0% 5 8.3% 1 1.7% 1 1.7% 7 11.7% 60 100.0%

231

Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2C

05 infansII-juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

2 14.3% 1 7.1%

2 6.5% 1 3.2% 1 3.2% 3 9.7% 5 16.1% 6 19.4% 4 12.9% 2 6.5% 3 9.7% 1 3.2% 1 3.2% 2 6.5% 31 100.0%

1 33.3% 2 14.3% 2 14.3% 4 28.6% 2 14.3%

1 7.1% 1 7.1% 2 14.3% 2 14.3% 2 14.3% 3 21.4% 1 7.1%

2 66.7%

1 7.1%

14 100.0%

2 14.3% 14 100.0%

3 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2D

08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur

232

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

3 42.9% 1 14.3%

1 5.6% 2 11.1% 4 22.2% 3 16.7% 3 16.7% 1 5.6% 2 11.1%

1 33.3% 1 33.3%

1 33.3%

1 100.0%

3 10.3% 2 6.9% 4 13.8% 5 17.2% 3 10.3% 3 10.3% 2 6.9% 2 6.9%

Alter

Geschlecht (G) ?

17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G

männlich

3 42.9% 7 100.0%

männlich?

2 11.1% 18 100.0%

weiblich

3 100.0%

weiblich?

Total

1 100.0%

5 17.2% 29 100.0%

Tab. D.102.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 2 und ihren Subgruppen.

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB2_Inventargruppe = 2 Subgruppen

N

2A 2B 2C 2D Total

62 60 31 29 182

Minimum

Maximum

1 3 8 4 1

6 8 17 13 17

Mean

Std. Deviation

2.3548 5.6833 11.1613 7.7931 5.8187

Tab. D.103.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Objektfrequenzen in der pe 2 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

1.16079 1.24181 2.26711 2.22613 3.49350

Inventargruppro Gruppe;

233

234

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB2_Inventargruppe = 2 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB2_Inventargruppe = 2 Alltag

69.2%

Werkzeug

69.2%

Bohrer Bügelschere Feile Feuerzeug

0.5% 3.3% 0.5% 27.5% Feuerstahl Feuerstein

Essen/Trinken

12.1%

Ess- und Trinkzubehör

Speisen

Kleidung

78.6%

Funktionskleidung

Gerät Messer

4.4% 63.7%

Nadel Nagel Pfriem Wetzstein

1.1% 8.8% 13.7% 1.1%

10.4% 2.7%

Klappmesser

1.1%

Schale Topf Bein

0.5% 1.7% 0.5%

Bein Thorax Kopf Thorax Bein Bein Kopf Postcranium Thorax

0.5% 0.5% 2.7% 2.7% 1.6% 0.5% 1.6% 0.5% 0.5%

3.3%

9.9%

76.4%

Ess- und Kochgeschirr

2.2%

Biber Pferd

0.5% 1.6%

Rind

5.5%

Schaf/Ziege Schwein

1.6% 3.3%

Tierknochen Gürtelzubehör

2.7% 76.4%

Beschlag Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

0.5% 53.8% 1.1% 30.8%

182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182

ObjektKat1

%

ObjektKat2 Kleidungszubehör Schmuck

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

1.6% 15.9%

100%

Am Körper Toilette/Hygiene

Angriffswaffen

%

ObjektKat3

%

Schuhgarnitur Tasche

1.1%

14.8%

Armschmuck Fibel

1.1% 1.6%

Fingerring Kopfschmuckringe

2.2% 1.1%

6.6%

1.6% 15.9%

100%

Reit-/Pferdezubehör

2.7%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

22.0%

Perle Schlüssel Kamm

ObjektKat4

%

Schnalle einfacher Armreif/ring Bogenfibel Bügelknopffibel

4.9% 1.1% 0.5% 0.5%

Kreole Polyederschmuckringe

0.5% 0.5%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

1.1%

182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182

3.3%

182

1.1% 1.6% 14.8%

Pinzette Lanze Pfeilspitze Sax

3.3% 21.4% 50.0% 78.0%

Spatha

29.7%

Sattelbeschläge Sporn Zaumzeug Schild Wehrgehänge

0.5% 2.2% 1.1% 13.2% 22.0%

N

Scheide

42.8%

Scheide

15.4%

Saxgarnitur Spathagarnitur

4.4% 17.6%

182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182 182

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2A Alltag

40.3%

Werkzeug

40.3%

Feuerzeug

4.8% Feuerstahl

235

Messer

37.1%

3.2%

62 62 62

236

ObjektKat1

%

Essen/Trinken

1.6%

Kleidung

50.0%

Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

ObjektKat2 Ess- und Trinkzubehör Funktionskleidung

% 1.6% 46.8%

Schmuck Toilette/Hygiene

3.2% 4.8%

Angriffswaffen

100%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

4.8% 1.6%

ObjektKat3 Pfriem Ess- und Kochgeschirr Gürtelzubehör

% 1.6% 1.6% 46.8%

Fingerring Kamm

3.2% 4.8%

Pinzette Lanze Pfeilspitze Sax

1.6% 16.1% 14.5% 71.0%

Spatha

8.1%

Schild Wehrgehänge

4.8% 1.6%

ObjektKat4 Schale Beschlag Gürtelgarnitur Schnalle Zweireihiger Dreilagenkamm

%

N

1.6%

62 62

1.6% 22.6% 33.3% 4.8%

Scheide

28.3%

Scheide

1.6%

Spathagarnitur

1.6%

62 62 62 62 62 62 62 62 62 62 62 62 62 62

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2B Alltag

80.0%

Werkzeug

80.0%

Bügelschere Feuerzeug

1.7% 30.0% Feuerstahl Feuerstein

Gerät Messer

Essen/Trinken

8.3%

Ess- und Trinkzubehör

3.3%

Speisen

5.0%

10.0% 6.7%

5.0% 75.0%

Nadel Nagel Pfriem

5.0% 6.7%

Ess- und Kochgeschirr Pferd Schwein

1.7% 1.7% 3.3%

Klappmesser

3.3%

Topf Thorax Bein Kopf

1.7% 1.7% 1.7% 1.7%

60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60

ObjektKat1 Kleidung

% 88.3%

ObjektKat2

Waffen/Rüstung/Reiten

1.7% 15.0%

100%

ObjektKat3

%

Funktionskleidung

85.0%

Gürtelzubehör

85.0%

Kleidungszubehör

13.3%

Schuhgarnitur Tasche

1.7% 13.3%

8.3%

Armschmuck

1.7%

Fibel Fingerring Kopfschmuckringe Perle Schlüssel Kamm

1.7% 1.7% 1.7%

Schmuck

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

%

Am Körper Toilette/Hygiene

Angriffswaffen

Reit-/Pferdezubehör Verteidigungswaffen Waffenzubehör

1.7% 15.0%

100%

1.7% 3.3% 5.0%

%

N

Gürtelgarnitur Schnalle

51.7% 38.3%

Schnalle einfacher Armreif/Armring Bogenfibel

3.3% 1.7%

60 60 60 60 60 60

Kreole

1.7%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm

1.7%

60 60 60 60 60 60 60

6.6%

60

1.7%

1.7% 15.0%

Pinzette Lanze Pfeilspitze Sax

3.3% 10.0% 83.3% 73.3%

Spatha

10.0%

Sporn Schild Wehrgehänge

ObjektKat4

Scheide

40.0%

Scheide

5.0%

Saxgarnitur

3.3%

60 60 60 60 60 60 60 60 60 60 60

22.6% 3.2%

31 31 31 31 31 31

1.7% 3.3% 5.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2C Alltag

90.3%

Werkzeug

90.3%

Bohrer Bügelschere Feile Feuerzeug

3.2% 9.7% 3.2% 64.5%

237

Feuerstahl Feuerstein

238

ObjektKat1

Essen/Trinken

Kleidung

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

%

19.4%

100%

3.2% 45.2%

ObjektKat2

Ess- und Trinkzubehör

%

ObjektKat3

%

Gerät Messer Nadel Nagel Pfriem

6.5% 87.1% 3.2% 32.3% 48.4%

Ess- und Kochgeschirr Biber Pferd Rind Schaf/Ziege Schwein

3.2% 3.2% 3.2% 3.2% 9.7% 12.9%

ObjektKat4

6.5%

Speisen

16.1%

Funktionskleidung

100%

Gürtelzubehör

100%

Kleidungszubehör

48.4%

Tasche

48.4%

Schmuck

12.9%

Am Körper Toilette/Hygiene

3.2% 45.2%

Fibel Fingerring Perle Schlüssel Kamm

6.5% 3.2% 3.2% 3.2% 41.9%

100%

Angriffswaffen

100%

Pinzette Lanze Pfeilspitze Sax

6.5% 16.1% 96.8% 96.8%

Spatha

58.1%

N 31 31 31 31 31 31

Topf Bein Bein Kopf Bein Kopf Postcranium Thorax Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

3.2% 3.2% 3.2% 3.2% 3.2% 6.5% 3.2% 3.2% 90.3% 3.2% 22.6%

Schnalle Bügelknopffibel

19.4% 3.2%

Einreihiger Dreilagenkamm Zweireihiger Dreilagenkamm Waffen/Rüstung/Reiten

%

3.2%

31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31 31

29.0%

31

Scheide

61.3%

Scheide

29.0%

31 31 31 31 31 31 31

ObjektKat1

%

ObjektKat2 Reit-/Pferdezubehör Verteidigungswaffen Waffenzubehör

%

ObjektKat3

%

3.2% 16.1% 38.7%

Zaumzeug Schild Wehrgehänge

3.2% 16.1% 38.7%

ObjektKat4

Saxgarnitur Spathagarnitur

%

N

6.5% 29.0%

31 31 31 31 31

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 2D Alltag

86.2%

Werkzeug

86.2%

Bügelschere Feuerzeug

6.9% 31% Feuerstahl

Essen/Trinken

Kleidung

34.5%

96.6%

13.8% 72% 10.3% 17.2% 6.9% 3.4% 3.4% 31% 96.6%

Ess- und Trinkzubehör Speisen

34.5%

Funktionskleidung

96.6%

Pferd Rind Gürtelzubehör

Kleidungszubehör

13.8%

Schuhgarnitur Tasche

3.4% 13.8%

3.4% 3.4% 10.3%

Kopfschmuckringe Schlüssel Kamm

3.4% 3.4% 10.3%

100%

Pinzette Lanze Pfeilspitze Sax

10.3% 62.2% 6.9% 82.8%

Spatha

86.2%

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

3.4% 10.3%

Schmuck Am Körper Toilette/Hygiene

Waffen/Rüstung/Reiten

100%

Angriffswaffen

3.4%

Gerät Messer Nagel Pfriem Wetzstein Ess- und Kochgeschirr

Topf

Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

Schnalle Polyederschmuckringe Zweireihiger Dreilagenkamm

13.8%

3.4%

86.2% 3.4% 27.6%

3.4% 3.4% 10.3%

239

Scheide

62.2%

Scheide

51.7%

29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29 29

240

ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

Reit-/Pferdezubehör

10.3%

Verteidigungswaffen Waffenzubehör

48.3% 82.8%

ObjektKat3 Sattelbeschläge Sporn Schild Wehrgehänge

%

ObjektKat4

%

N

6.9% 75.9%

29 29 29 29 29 29

3.4% 10.3% 48.3% 82.8% Saxgarnitur Spathagarnitur

Tab. D.104.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Objektkategorien der Inventargruppe 2 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB2_Inventargruppe = 2 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja

172/94.5% 10/5.5%

ohne Spezifizierung Bewegungseinschränkungen

Total

4/2.2% 4/2.2%

Körperschwäche Schwere Erkrankungen

1/0.5% 2/1.1%

Schwere Verletzungen

1/0.5%

Metopismus Spina bifida Arthrose Deformation Fraktur Schmelzhypoplasie Hydrocephalus Osteosarkom Hiebverletzung

AkutbeiTod ja nein N/% N/% 1/0.5%

3/1.6% 1/0.5% 1/0.5% 2/1.1% 1/0.5% 1/0.5% 1/0.5% 1/0.5%

182/100%

Tab. D.105.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Pathologien in der Inventargruppe 2 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 1/0.5% 3/1.6% 1/0.5% 1/0.5% 2/1.1% 1/0.5% 1/0.5% 1/0.5% 1/0.5%

HERKUNFT Wg_FB2_Inventargruppe = 2 Lokal aufgewachsen

Frequency

Valid

147 32 3 182

ja nein Total

%

Valid %

Cumulative %

80.8 17.6 1.6 100.0

80.8 98.4 100.0

80.8 17.6 1.6 100.0

Tab. D.106.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 2 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Inventargruppe 3 GRÄBER Wg_FB2_Inventargruppe = 3 Subgruppe

Grabnummer

Geschlecht

Alter

3A

Wg133 Wg270 Wg484 Wg597 Wg604

männlich? männlich männlich? weiblich? männlich

13 11 15 12 08

Wg067 Wg072 Wg110 Wg160 Wg267 Wg289 Wg322 Wg526 Wg625

weiblich

13 matur

männlich männlich

03 infansI-II 15 matur-senil 13 matur

männlich weiblich? männlich?

16 senil 10 spätadult 07 juvenil-adult

Wg053 Wg086 Wg094 Wg127 Wg139 Wg245 Wg262 Wg263 Wg291 Wg308 Wg315A Wg338 Wg344 Wg348 Wg356 Wg363

weiblich weiblich

15 matur-senil 17 adult-senil

weiblich

17 adult-senil 12 frühmatur 17 adult-senil

weiblich weiblich? weiblich? männlich? männlich? weiblich? weiblich männlich? männlich

13 09 11 17 14 13 08 10 11

Sub-total 3B

Sub-total 3C

matur adult-matur matur-senil frühmatur frühadult

matur adult adult-matur adult-senil spätmatur matur frühadult spätadult adult-matur

N 1 1 1 1 1 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

241

Subgruppe

Sub-total 3D

242

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg367 Wg369 Wg387 Wg390 Wg393 Wg404 Wg432 Wg447 Wg448 Wg455 Wg457 Wg460 Wg486 Wg519 Wg552 Wg617 Wg690B Wg691 Wg694 Wg708 Wg720 Wg741 Wg752 Wg771 Wg800

weiblich weiblich? weiblich? weiblich weiblich? männlich? weiblich männlich weiblich weiblich

11 17 10 14 08 09 11 10 11 17 10

männlich

14 spätmatur

männlich männlich? weiblich weiblich?

männlich weiblich

10 06 08 13 17 04 14 02 10 13 13

männlich weiblich

02 infansI 11 adult-matur 08 frühadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 41 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Wg095 Wg128 Wg163 Wg166 Wg192 Wg226 Wg266 Wg284 Wg312 Wg319 Wg324 Wg353 Wg362 Wg402 Wg453 Wg505 Wg538 Wg558 Wg613 Wg678 Wg706 Wg722 Wg746 Wg749

weiblich

adult-matur adult-senil spätadult spätmatur frühadult adult adult-matur spätadult adult-matur adult-senil spätadult

spätadult juvenil frühadult matur adult-senil infansII spätmatur infansI spätadult matur matur

04 infansII männlich männlich? weiblich weiblich? weiblich? männlich? männlich? weiblich männlich? männlich männlich? weiblich? weiblich?

männlich?

09 10 10 13 17 13 09 15 08 11 13 17 11 08 02 04 12

adult spätadult spätadult matur adult-senil matur adult matur-senil frühadult adult-matur matur adult-senil adult-matur frühadult infansI infansII frühmatur

Subgruppe

Grabnummer

Geschlecht

Alter

N

Wg798

männlich

12 frühmatur

1 25 80

Sub-total Total

Tab. D.107.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Inventargruppe 3 geordnet nach Subgruppen (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Inventargruppe = 3 Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB2_Inventargruppe = 3

02 infansI 03 infansI-II 04 infansII 06 juvenil 07 juvenil-adult 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 16 senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

9 40.9% 3 13.6% 1 4.5% 3 13.6% 1 7.1% 1 7.1%

1 4.5%

1 4.5% 1 4.5%

3 13.6% 22 100.0%

1 7.1% 1 7.1% 2 14.3% 3 21.4% 1 7.1% 3 21.4% 1 7.1% 1 7.1% 1 7.1%

14 100.0%

4 23.5% 2 14.3% 2 14.3% 1 7.1% 1 7.1% 1 7.1% 1 7.1% 2 14.3%

2 14.3% 14 100.0%

2 11.8% 3 17.6%

3 17.6% 2 11.8% 1 5.9%

2 11.8% 17 100.0%

2 15.4% 1 7.7% 2 15.4% 2 15.4% 1 7.7% 3 23.1%

2 15.4% 13 100.0%

9 11.3% 3 3.8% 1 1.3% 3 3.8% 1 1.3% 1 1.3% 7 8.8% 4 5.0% 9 11.3% 9 11.3% 4 5.0% 11 13.8% 4 5.0% 4 5.0% 1 1.3% 9 11.3% 80 100.0%

243

Alter

Geschlecht (G) ?

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3A 08 frühadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 15 matur-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

1 50.0% 1 50.0% 1 100.0%

2 100.0%

1 50.0% 1 50.0% 2 100.0%

1 100.0%

1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 1 20.0% 5 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3B

03 infansI-II 07 juvenil-adult 10 spätadult 13 matur 15 matur-senil 16 senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

2 66.7% 1 33.3%

1 100.0%

2 22.2% 1 11.1% 1 11.1% 1 11.1% 2 22.2% 1 11.1% 1 11.1% 9 100.0%

1 14.3% 1 14.3% 1 14.3% 1

4 9.8% 1 2.4% 1 2.4% 1 2.4% 3 7.3% 2 4.9% 6 14.6% 5

1 100.0% 1 100.0%

3 100.0%

1 33.3% 1 33.3% 1 33.3% 3 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

1 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3C

02 infansI 04 infansII 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur

244

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count

4 36.4% 1 9.1% 1 9.1% 1 20.0% 2 15.4%

1 9.1%

2 40.0% 1

1 20.0% 1 20.0%

1 7.7% 3

Alter

Geschlecht (G) ?

12 frühmatur 13 matur 14 spätmatur 15 matur-senil 17 adult-senil Total

% in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total

20.0%

23.1%

14.3%

1 20.0% 1 20.0%

2 28.6%

1 20.0%

5 100.0%

1 20.0% 5 100.0%

2 15.4% 2 15.4% 1 7.7% 2 15.4% 13 100.0%

12.2% 1 2.4% 5 12.2% 4 9.8% 1 2.4% 7 17.1% 41 100.0%

1 9.1%

3 27.3% 11 100.0%

1 14.3% 7 100.0%

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3D

02 infansI 04 infansII 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 12 frühmatur 13 matur 15 matur-senil 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

3 37.5% 2 25.0% 2 25.0% 2 66.7% 1 25.0%

1 12.5%

8 100.0%

1 25.0% 1 25.0% 1 25.0%

4 100.0%

1 16.7% 1 16.7% 1 16.7% 1 16.7%

1 25.0%

1 33.3% 1 25.0%

1 25.0% 1 16.7% 1 16.7% 6 100.0%

3 100.0%

1 25.0% 4 100.0%

3 12.0% 2 8.0% 2 8.0% 3 12.0% 2 8.0% 2 8.0% 3 12.0% 2 8.0% 3 12.0% 1 4.0% 2 8.0% 25 100.0%

Tab. D.108.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Alters- und Geschlechtsverteilung in der Inventargruppe 3 und ihren Subgruppen.

245

246

OBJEKTFREQUENZEN Wg_FB2_Inventargruppe = 3 Subgruppen

N

Minimum

Maximum

3A 3B 3C 3D Total

5 9 41 25 80

2 2 1 2 1

3 6 3 6 6

Mean 2.4000 3.8889 1.4390 3.3600 2.3750

Std. Deviation .54772 1.36423 .59367 1.03602 1.31568

Tab. D.109.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Objektfrequenzen in der Inventargruppe 3 und ihren Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; Min/Max/Mean/St.Dev.=Anzahl der Objekte pro Gruppe).

OBJEKTKATEGORIEN Wg_FB2_Inventargruppe = 3 ObjektKat1

%

ObjektKat2

%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Wg_FB2_Inventargruppe = 3 Feuerzeug

Messer

Essen/Trinken

11.3%

Ess- und Trinkzubehör Speisen

1.3% 10.0%

16.3% Feuerstahl Feuerstein

2.5% 5.0%

Klappmesser

1.3%

Topf

1.3%

80 80 80 80 80 80 80 80 80

Bein Kopf Postcranium Thorax Thorax Bein Postcranium Thorax

1.3% 1.3% 1.3% 2.5% 1.3% 2.5% 1.3% 1.3%

80 80 80 80 80 80 80 80

57.5%

Nagel Pfriem Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

7.5% 2.5% 1.3% 1.3%

Rind

6.3%

Schaf/Ziege Schwein

1.3% 5.0%

ObjektKat1 Kleidung

%

ObjektKat2

100.0% Funktionskleidung

% 98.8%

ObjektKat3 Gürtelzubehör

Nadel

Kleidungszubehör

Kult/Symbolik Toilette/Hygiene

2.5% 13.8%

Am Körper

12.5%

2.5%

Toilette/Hygiene

% 95.0%

ObjektKat4

%

N

Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

7.5% 3.6% 86.3%

Gewandnadel

1.3%

Gehängekette

1.3%

Schnalle Hirschgeweihrose

3.6% 1.3%

80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80

5.0%

Schuhgarnitur Wadenbinden Gürtelgehänge Tasche

2.5% 1.3% 1.3% 11.3%

Amulett Zierscheibe Kamm

1.3% 1.3% 12.5%

Zweireihiger Dreilagenkamm Pinzette

10.0%

1.3%

80

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3A Alltag

100%

Werkzeug

100% 100% 20.0%

Feuerzeug Messer Gürtelzubehör Kamm

20.0% 100.0% 100% Gürtelgarnitur 20.0% Zweireihiger Dreilagenkamm

Kleidung Toilette/Hygiene

100% 20.0%

Funktionskleidung Toilette/Hygiene

77.8%

Feuerzeug

22.2%

100% 20.0%

5 5 5 5

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3B Alltag

Essen/Trinken

77.8%

88.9%

Werkzeug

Speisen

88.9%

Messer Pfriem Rind

66.7% 11.1% 44.4%

Schaf/Ziege Schwein

11.1% 44.4%

247

Feuerstein

11.1%

Bein Kopf Postcranium Thorax Thorax Bein Postcranium Thorax

11.1% 11.1% 11.1% 22.2% 11.1% 22.2% 11.1% 11.1%

9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9

248

ObjektKat1 Kleidung

Toilette/Hygiene

% 100%

33.3%

ObjektKat2

%

Funktionskleidung

100%

Kleidungszubehör

22.2%

Toilette/Hygiene

33.3%

ObjektKat3

%

ObjektKat4

%

N

Gürtelzubehör

100%

Nadel Gürtelgehänge Tasche Kamm

11.1% 11.1% 11.1% 22.2%

Riemenzunge Schnalle Gewandnadel Gehängekette Schnalle

11.1% 88.9% 11.1% 11.1% 11.1%

Zweireihiger Dreilagenkamm

11.1%

9 9 9 9 9 9 9

Pinzette

11.1%

Messer Gürtelzubehör

34.1% 92.7%

Nadel Schuhgarnitur Wadenbinden

7.3% 2.4% 2.4%

9

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3C Alltag Kleidung

34.1% 100%

Werkzeug Funktionskleidung

34.1% 100%

Riemenzunge Schnalle

2.4% 90.2%

41 41 41 41 41 41

Wg_FB2_Inventar-Subgruppe = 3D Alltag

84.0%

Werkzeug

84.0%

Bügelschere Feuerzeug

4.0% 40.0% Feuerstahl Feuerstein

Essen/Trinken

4.0%

Kleidung

100%

4.0%

Messer

84.0%

Nagel Pfriem Spinnwirtel Ess- und Kochgeschirr

24.0% 4.0% 4.0% 4.0%

Ess- und Trinkzubehör Funktionskleidung

96.0%

Gürtelzubehör

96.0%

Kleidungszubehör

32.0%

Schuhgarnitur Tasche

4.0% 32.0%

8.0% 12.0%

Klappmesser

4.0%

Topf

4.0%

Gürtelgarnitur Riemenzunge Schnalle

Schnalle

4.0% 4.0% 92.0%

8.0%

25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25

ObjektKat1

%

Kult/Symbolik

8.0%

Toilette/Hygiene

28.0%

ObjektKat2 Am Körper Toilette/Hygiene

% 8.0% 28.0%

ObjektKat3 Amulett Zierscheibe Kamm

% 4.0% 4.0% 28.0%

ObjektKat4 Hirschgeweihrose

Zweireihiger Dreilagenkamm

%

N

4.0%

25 25 25 25

24.0%

Tab. D.110.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Objektkategorien der Inventargruppe 3 und ihrer Subgruppen (N=Anzahl der Gräber pro Gruppe; %=prozentualer Anteil der Gräber in der betreffenden Objektkategorie).

PATHOLOGIEN Wg_FB2_Inventargruppe = 3 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja

77/96.3% 3/3.8%

Total

80/100%

ohne Spezifizierung Bewegungseinschränkungen

1/1.3% 2/2.5%

Körperschwäche

1/1.3%

pathologische Veränderung Deformation Parierfraktur Deformation

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/1.3% 1/1.3% 1/1.3% 1/1.3%

Tab. D.111.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Pathologien in der Inventargruppe 3 (N=Anzahl der Gräber).

Total N/% 1/1.3% 1/1.3% 1/1.3% 1/1.3%

249

HERKUNFT Wg_FB2_Inventargruppe = 3 Lokal aufgewachsen

Frequency

Valid

74 6 80

ja Total

%

Valid %

Cumulative %

92.5 7.5 100.0

92.5 100.0

92.5 7.5 100.0

Tab. D.112.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 3 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

Inventargruppe 4 GRÄBER Wg_FB2_Inventargruppe = 4 Grabnummer Wg005 Wg006 Wg022 Wg023 Wg029 Wg030 Wg031 Wg032 Wg033 Wg034 Wg035 Wg036 Wg043 Wg044 Wg050 Wg051 Wg057 Wg096 Wg097 Wg098 Wg102 Wg209A Wg209B Wg315B Wg318 Wg339 Wg345B Wg361 Wg371 Wg373 Wg378 Wg392 Wg396

250

Geschlecht

Alter 01 infans

06 juvenil

männlich?

männlich

weiblich?

weiblich weiblich? männlich

04 infansII 13 matur 17 17 02 17

adult-senil adult-senil infansI adult-senil

13 11 17 17 13 11 17

matur adult-matur adult-senil adult-senil matur adult-matur adult-senil

N 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

Grabnummer

Geschlecht

Wg401 Wg420 Wg431 Wg434 Wg441 Wg449 Wg450 Wg458 Wg459 Wg468 Wg469 Wg476 Wg489 Wg493 Wg495B Wg498 Wg518A Wg532 Wg540 Wg544 Wg690A Wg703 Wg709A Wg709B Wg710B Wg719 Wg728 Wg742 Wg743 Wg756 Wg789A Wg792 Total

Alter

männlich? weiblich weiblich? weiblich? männlich? weiblich? männlich weiblich?

weiblich männlich? männlich? männlich weiblich weiblich? weiblich männlich

N

13 02 17 08 17 10 11 09 10 08 11 11 09

matur infansI adult-senil frühadult adult-senil spätadult adult-matur adult spätadult frühadult adult-matur adult-matur adult

09 04 09 06 09 05

adult infansII adult juvenil adult infansII-juvenil

10 06 08 09 09 10 08 02 04 10

spätadult juvenil frühadult adult adult spätadult frühadult infansI infansII spätadult

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 65

Tab. D.113.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Gräber in der Inventargruppe 4 (N=Anzahl der Gräber).

ALTER UND GESCHLECHT Wg_FB2_Inventargruppe = 4 Alter

Geschlecht (G) ?

01 infans 02 infansI

Count % in G Count % in G Count % in G

21 48.8% 1 2.3% 3 7.0%

männlich

männlich?

weiblich

weiblich?

Total 21 32.3% 1 1.5% 3 4.6%

251

Alter

Geschlecht (G) ?

04 infansII 05 infansII-juvenil 06 juvenil 08 frühadult 09 adult 10 spätadult 11 adult-matur 13 matur 17 adult-senil Total

Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G Count % in G

männlich

weiblich

weiblich?

3 7.0% 1 20.0% 3 7.0% 2 40.0% 3 7.0% 1 2.3% 1 2.3% 2 4.7% 5 11.6% 43 100.0%

Tab. D.114.: Weingarten. Fallbeispiel Inventargruppe 4.

252

männlich?

2 40.0% 1 20.0%

2 40.0% 5 100.0%

2.

Alters-

1 20.0% 1 20.0% 5 100.0%

und

2 40.0% 1 20.0% 1 20.0%

1 14.3% 2 28.6% 4 57.1%

1 20.0%

5 100.0%

7 100.0%

Geschlechtsverteilung

Total 3 4.6% 1 1.5% 3 4.6% 4 6.2% 7 10.8% 5 7.7% 5 7.7% 4 6.2% 8 12.3% 65 100.0%

in

der

PATHOLOGIEN Wg_FB2_Inventargruppe = 4 Pathologien

N/%

Symptomatik

N/%

PathoOrig o.A. N/%

ohne Angaben ja Total

64/98.5% 1/1.5% 65/100%

Bewegungseinschränkungen

1/1.5%

pathologische Veränderung

AkutbeiTod ja nein N/% N/%

1/1.5%

Total N/% 1/1.5%

Tab. D.115.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Pathologien in der Inventargruppe 4 (N=Anzahl der Gräber).

HERKUNFT Wg_FB2_Inventargruppe = 4 Lokal aufgewachsen Valid ja Total

Frequency 62 3 65

% 95.4 4.6 100.0

Valid %

Cumulative %

95.4 4.6 100.0

95.4 100.0

Tab. D.116.: Weingarten. Fallbeispiel 2. Vermutliche Herkunft in der Inventargruppe 4 (nach Strontiumisotopenanalysen ?, ).

253

Tabellenverzeichnis Tab.A.1: Tab.A.2: Tab.A.3: Tab.A.4: Tab.A.5: Tab.A.6:

Thesaurus Thesaurus Thesaurus Thesaurus Thesaurus Thesaurus

Tab.B.1: Tab.B.2: Tab.B.3: Tab.B.4: Tab.B.5: Tab.B.6: Tab.B.7: Tab.B.8: Tab.B.9: Tab.B.10: Tab.B.11: Tab.B.12: Tab.B.13: Tab.B.14: Tab.B.15: Tab.B.16: Tab.B.17: Tab.B.18: Tab.B.19: Tab.B.20: Tab.B.21: Tab.B.22: Tab.B.23: Tab.B.24: Tab.B.25: Tab.B.26: Tab.B.27: Tab.B.28: Tab.B.29: Tab.B.30: Tab.B.31: Tab.B.32: Tab.B.33: Tab.B.34: Tab.B.35: Tab.B.36: Tab.B.37: Tab.B.38: Tab.B.39:

Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad Bad

254

Objektkategorien . . . . . . . . . . . Ritualvariablen . . . . . . . . . . . . Weiterführende Objektinformationen Anthropologie . . . . . . . . . . . . . Pathologien . . . . . . . . . . . . . . Verwandtschaft . . . . . . . . . . . .

Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim. Mingolsheim.

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

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. . . . . .

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. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

3 4 6 6 9 9

Alter & Geschlecht . . . . . . . . . . . . . . PAM - und Fuzzy-Cluster . . . . . . . . . . PAM - und DIANA-Cluster . . . . . . . . . Ohne Kombinationsgruppe. Gräber . . . . . Kombinationsgruppe 1. Gräber . . . . . . . Kombinationsgruppe 1. Alter & Geschlecht Kombinationsgruppe 1. Ritualfrequenzen . . Kombinationsgruppe 1. Pathologien . . . . Kombinationsgruppe 2. Gräber . . . . . . . Kombinationsgruppe 2. Alter & Geschlecht Kombinationsgruppe 2. Ritualfrequenzen . . Kombinationsgruppe 2. Objektfrequenzen . Kombinationsgruppe 2. Objektkategorien . Kombinationsgruppe 2. Pathologien . . . . Kombinationsgruppe 3. Gräber . . . . . . . Kombinationsgruppe 3. Alter & Geschlecht Kombinationsgruppe 3. Ritualfrequenzen . . Kombinationsgruppe 3. Objektfrequenzen . Kombinationsgruppe 3. Objektkategorien . Kombinationsgruppe 3. Pathologien . . . . Kombinationsgruppe 4. Gräber . . . . . . . Kombinationsgruppe 4. Alter & Geschlecht Kombinationsgruppe 4. Ritualfrequenzen . . Kombinationsgruppe 4. Pathologien . . . . Kombinationsgruppe 5. Gräber . . . . . . . Kombinationsgruppe 5. Alter & Geschlecht Kombinationsgruppe 5. Ritualfrequenzen . . Kombinationsgruppe 5. Objektfrequenzen . Kombinationsgruppe 5. Objektkategorien . Kombinationsgruppe 5. Pathologien . . . . Kombinationsgruppe 6. Gräber . . . . . . . Kombinationsgruppe 6. Alter & Geschlecht Kombinationsgruppe 6. Ritualfrequenzen . . Kombinationsgruppe 6. Objektfrequenzen . Kombinationsgruppe 6. Objektkategorien . Kombinationsgruppe 6. Pathologien . . . . Kombinationsgruppe 7. Gräber . . . . . . . Kombinationsgruppe 7. Alter & Geschlecht Kombinationsgruppe 7. Ritualfrequenzen . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

11 12 13 13 13 14 15 15 16 17 19 20 22 24 25 25 26 26 27 27 28 29 31 32 33 34 36 36 39 40 41 42 44 45 46 48 49 49 50

Tab.B.40: Tab.B.41: Tab.B.42:

Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Objektfrequenzen . . . . . . . . . . . . . . Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Objektkategorien . . . . . . . . . . . . . . Bad Mingolsheim. Kombinationsgruppe 7. Pathologien . . . . . . . . . . . . . . . . .

50 51 51

Tab.C.1: Tab.C.2: Tab.C.3: Tab.C.4: Tab.C.5: Tab.C.6: Tab.C.7: Tab.C.8: Tab.C.9: Tab.C.10: Tab.C.11: Tab.C.12: Tab.C.13: Tab.C.14: Tab.C.15: Tab.C.16: Tab.C.17: Tab.C.18: Tab.C.19: Tab.C.20: Tab.C.21: Tab.C.22: Tab.C.23: Tab.C.24: Tab.C.25: Tab.C.26: Tab.C.27: Tab.C.28: Tab.C.29: Tab.C.30: Tab.C.31: Tab.C.32: Tab.C.33: Tab.C.34: Tab.C.35: Tab.C.36: Tab.C.37: Tab.C.38: Tab.C.39: Tab.C.40: Tab.C.41: Tab.C.42: Tab.C.43: Tab.C.44: Tab.C.45: Tab.C.46: Tab.C.47: Tab.C.48:

Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim.

53 54 55 56 56 57 58 59 59 60 61 62 63 63 64 64 65 66 66 67 67 68 69 69 70 70 71 72 72 73 73 74 75 75 76 76 77 77 78 79 79 80 80 81 81 82 82 83

Alter & Geschlecht . . . . . . . . . . . . . . . Herkunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ritual- und Inventargruppen. . . . . . . . . . PAM und AGNES/Fuzzy-Cluster Ritualdaten Ritualgruppe 1. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht . . . . . . Ritualgruppe 1. Ritualfrequenzen . . . . . . . Ritualgruppe 1. Pathologien . . . . . . . . . . Ritualgruppe 1. Herkunft . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 2. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht . . . . . . Ritualgruppe 2. Ritualfrequenzen . . . . . . . Ritualgruppe 2. Pathologien . . . . . . . . . . Ritualgruppe 2. Herkunft . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 3. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht . . . . . . Ritualgruppe 3. Ritualfrequenzen . . . . . . . Ritualgruppe 3. Pathologien . . . . . . . . . . Ritualgruppe 3. Herkunft . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 4. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 4. Alter & Geschlecht . . . . . . Ritualgruppe 4. Ritualfrequenzen . . . . . . . Ritualgruppe 4. Pathologien . . . . . . . . . . Ritualgruppe 4. Herkunft . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Alter & Geschlecht . . . . . . Ritualgruppe 5. Ritualfrequenzen . . . . . . . Ritualgruppe 5. Pathologien . . . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Herkunft . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 6. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 6. Alter & Geschlecht . . . . . . Ritualgruppe 6. Ritualfrequenzen . . . . . . . Ritualgruppe 6. Pathologien . . . . . . . . . . Ritualgruppe 6. Herkunft . . . . . . . . . . . PAM und DIANA-Cluster Inventardaten . . Inventargruppe 1. Gräber . . . . . . . . . . . Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 1. Objektfrequenzen . . . . . Inventargruppe 1. Objektkategorien . . . . . Inventargruppe 1. Pathologien . . . . . . . . . Inventargruppe 1. Herkunft . . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Gräber . . . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 2. Objektfrequenzen . . . . . Inventargruppe 2. Objektkategorien . . . . . Inventargruppe 2. Pathologien . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Herkunft . . . . . . . . . . Inventargruppe 3. Gräber . . . . . . . . . . .

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Tab.C.49: Tab.C.50: Tab.C.51: Tab.C.52: Tab.C.53: Tab.C.54: Tab.C.55: Tab.C.56: Tab.C.57: Tab.C.58: Tab.C.59: Tab.C.60: Tab.C.61: Tab.C.62: Tab.C.63: Tab.C.64: Tab.C.65: Tab.C.66: Tab.C.67: Tab.C.68:

Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim. Horb-Altheim.

Tab.D.1: Tab.D.2: Tab.D.3: Tab.D.4: Tab.D.5: Tab.D.6: Tab.D.7: Tab.D.8: Tab.D.9: Tab.D.10: Tab.D.11: Tab.D.12: Tab.D.13: Tab.D.14: Tab.D.15: Tab.D.16: Tab.D.17: Tab.D.18: Tab.D.19: Tab.D.20: Tab.D.21: Tab.D.22: Tab.D.23: Tab.D.24: Tab.D.25: Tab.D.26: Tab.D.27: Tab.D.28: Tab.D.29: Tab.D.30: Tab.D.31:

Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten.

256

Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe Inventargruppe

3. 3. 4. 4. 4. 4. 4. 4. 5. 5. 5. 5. 5. 5. 6. 6. 6. 6. 6. 6.

Alter & Geschlecht Pathologien . . . . . Gräber . . . . . . . Alter & Geschlecht Objektfrequenzen . Objektkategorien . Pathologien . . . . . Herkunft . . . . . . Gräber . . . . . . . Alter & Geschlecht Objektfrequenzen . Objektkategorien . Pathologien . . . . . Herkunft . . . . . . Gräber . . . . . . . Alter & Geschlecht Objektfrequenzen . Objektkategorien . Pathologien . . . . . Herkunft . . . . . .

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83 84 85 87 87 90 93 94 95 96 96 98 101 102 102 103 103 104 105 105

Alter & Geschlecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herkunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritual- und Inventargruppen. . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. DIANA- und PAM -Cluster Ritualdaten . . . Fallbeispiel 1. DIANA- und Fuzzy-Cluster Ritualdaten . . . Fallbeispiel 1. Ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit. Gräber . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 0. Gräber . . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 0. Alter & Geschlecht . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 0. Ritualfrequenzen . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Gräber . . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Ritualfrequenzen . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Pathologien . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 1. Herkunft . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Gräber . . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Ritualfrequenzen . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Pathologien . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 2. Herkunft . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Gräber . . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Herkunft . . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Ritualgruppe 3. Ritualfrequenzen . . . . . . . Fallbeispiel 1. AGNES- und Fuzzy-Cluster Inventardaten . . Fallbeispiel 1. AGNES- und PAM -Cluster Inventardaten. . . Fallbeispiel 1. Ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit. Gräber Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Gräber . . . . . . . . . . . Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht . . . . . Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Objektfrequenzen . . . . . . Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Objektkategorien . . . . . . Fallbeispiel 1. Inventargruppe 1. Pathologien . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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108 111 112 113 113 114 114 115 116 121 122 123 124 124 125 126 127 128 128 129 130 130 131 132 133 134 135 137 138 141 142

Tab.D.32: Tab.D.33: Tab.D.34: Tab.D.35: Tab.D.36: Tab.D.37: Tab.D.38: Tab.D.39: Tab.D.40: Tab.D.41: Tab.D.42: Tab.D.43: Tab.D.44: Tab.D.45: Tab.D.46: Tab.D.47: Tab.D.48: Tab.D.49: Tab.D.50: Tab.D.51: Tab.D.52: Tab.D.53: Tab.D.54: Tab.D.55: Tab.D.56: Tab.D.57: Tab.D.58: Tab.D.59: Tab.D.60: Tab.D.61: Tab.D.62: Tab.D.63: Tab.D.64: Tab.D.65: Tab.D.66: Tab.D.67: Tab.D.68: Tab.D.69: Tab.D.70: Tab.D.71: Tab.D.72: Tab.D.73: Tab.D.74: Tab.D.75: Tab.D.76: Tab.D.77: Tab.D.78: Tab.D.79: Tab.D.80: Tab.D.81: Tab.D.82: Tab.D.83:

Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten.

Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel

1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2.

Inventargruppe 1. Herkunft . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Gräber . . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 2. Objektfrequenzen . . . . . Inventargruppe 2. Objektkategorien . . . . . Inventargruppe 2. Pathologien . . . . . . . . Inventargruppe 2. Herkunft . . . . . . . . . Inventargruppe 3. Gräber . . . . . . . . . . Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 3. Objektfrequenzen . . . . . Inventargruppe 3. Objektkategorien . . . . . Inventargruppe 3. Pathologien . . . . . . . . Inventargruppe 3. Herkunft . . . . . . . . . Inventargruppe 4. Gräber . . . . . . . . . . Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 4. Objektfrequenzen . . . . . Inventargruppe 4. Objektkategorien . . . . . Inventargruppe 4. Pathologien . . . . . . . . Inventargruppe 4. Herkunft . . . . . . . . . Inventargruppe 5. Gräber . . . . . . . . . . Inventargruppe 5. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 5. Objektfrequenzen . . . . . Inventargruppe 5. Objektkategorien . . . . . Inventargruppe 5. Pathologien . . . . . . . . Inventargruppe 5. Herkunft . . . . . . . . . Inventargruppe 6. Gräber . . . . . . . . . . Inventargruppe 6. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 6. Objektfrequenzen . . . . . Inventargruppe 6. Objektkategorien . . . . . Inventargruppe 6. Pathologien . . . . . . . . Inventargruppe 6. Herkunft . . . . . . . . . Inventargruppe 7. Gräber . . . . . . . . . . Inventargruppe 7. Alter & Geschlecht . . . . Inventargruppe 7. Pathologien . . . . . . . . Inventargruppe 7. Herkunft . . . . . . . . . Ritual- und Inventargruppen. . . . . . . . . AGNES- und Fuzzy-Cluster Ritualdaten . . Ohne Ritualgruppen-Zugehörigkeit. Gräber Ritualgruppe 1. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 1. Alter & Geschlecht . . . . . Ritualgruppe 1. Ritualfrequenzen . . . . . . Ritualgruppe 1. Pathologien . . . . . . . . . Ritualgruppe 1. Herkunft . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 2. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 2. Alter & Geschlecht . . . . . Ritualgruppe 2. Ritualfrequenzen . . . . . . Ritualgruppe 2. Herkunft . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 3. Gräber . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 3. Alter & Geschlecht . . . . . Ritualgruppe 3. Ritualfrequenzen . . . . . . Ritualgruppe 3. Pathologien . . . . . . . . . Ritualgruppe 3. Herkunft . . . . . . . . . . .

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143 144 146 147 148 148 149 150 151 152 157 157 157 158 160 161 164 164 164 165 167 167 170 170 171 172 173 174 176 176 176 177 178 179 179 180 181 181 187 188 189 190 190 193 194 196 196 198 200 202 203 203

257

Tab.D.84: Tab.D.85: Tab.D.86: Tab.D.87: Tab.D.88: Tab.D.89: Tab.D.90: Tab.D.91: Tab.D.92: Tab.D.93: Tab.D.94: Tab.D.95: Tab.D.96: Tab.D.97: Tab.D.98: Tab.D.99: Tab.D.100: Tab.D.101: Tab.D.102: Tab.D.103: Tab.D.104: Tab.D.105: Tab.D.106: Tab.D.107: Tab.D.108: Tab.D.109: Tab.D.110: Tab.D.111: Tab.D.112: Tab.D.113: Tab.D.114: Tab.D.115: Tab.D.116:

258

Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten. Weingarten.

Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel Fallbeispiel

2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2. 2.

Ritualgruppe 4. Gräber . . . . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 4. Alter & Geschlecht . . . . . . . . Ritualgruppe 4. Ritualfrequenzen . . . . . . . . . Ritualgruppe 4. Herkunft . . . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Gräber . . . . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Alter & Geschlecht . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Ritualfrequenzen . . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Pathologien . . . . . . . . . . . . Ritualgruppe 5. Herkunft . . . . . . . . . . . . . . PAM -, Fuzzy und DIANA-Cluster Inventardaten Ohne Inventargruppen-Zugehörigkeit. Gräber . . Inventargruppe 1. Gräber . . . . . . . . . . . . . Inventargruppe 1. Alter & Geschlecht . . . . . . . Inventargruppe 1. Objektfrequenzen . . . . . . . . Inventargruppe 1. Objektkategorien . . . . . . . . Inventargruppe 1. Pathologien . . . . . . . . . . . Inventargruppe 1. Herkunft . . . . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Gräber . . . . . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Alter & Geschlecht . . . . . . . Inventargruppe 2. Objektfrequenzen . . . . . . . . Inventargruppe 2. Objektkategorien . . . . . . . . Inventargruppe 2. Pathologien . . . . . . . . . . . Inventargruppe 2. Herkunft . . . . . . . . . . . . Inventargruppe 3. Gräber . . . . . . . . . . . . . Inventargruppe 3. Alter & Geschlecht . . . . . . . Inventargruppe 3. Objektfrequenzen . . . . . . . . Inventargruppe 3. Objektkategorien . . . . . . . . Inventargruppe 3. Pathologien . . . . . . . . . . . Inventargruppe 3. Herkunft . . . . . . . . . . . . Inventargruppe 4. Gräber . . . . . . . . . . . . . Inventargruppe 4. Alter & Geschlecht . . . . . . . Inventargruppe 4. Pathologien . . . . . . . . . . . Inventargruppe 4. Herkunft . . . . . . . . . . . .

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