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German Pages 154 Year 1907/08
Table of contents :
liorchardt, L. Das Dienstgebäude des Auswärtigen Amtes unter den Rainessiden (mit 2 Abbildungen) 59
— Drei Hieroglyphenzeichen (mit 5 Abbildungen) "n
Biirchardt, M. Ein Erlaß des Königs Necht-har-ehbet (mit 1 Abbildung) 55
Eiinan, A. Grammatisches 111
— Wie heißt der Nil? 114
— Zur Schreibung der Personennamen 105
Gardiner, Ä. H. The hieratic writing of the verb hw »to strike» 126
Meyer, E. Neue Nachträge zur ägyptischen Chronologie 115
Murray, M. A. Ptolemaic clay-sealings (mit 1 Tafel in Photolithographie) 62
Hanke, H. Statue eines hohen Beamten unter Psammetich 1 42
Sethe , K. Bemerkungen zur »Geschichte des Schiffbrüchigen". (Im Anschluß an Ermans Bearbeitung
dieses Textes in ÄZ. 43) 80
— Der Name h'li-n-ifn 116
— Die Berufung eines Hohenpriesters des Amoii unter Ramses II. (mit 3 Tafeln in Autographie) . . 30
— Die Namen von Ober- und Unterägypten und die Bezeichnungen für Noi-d und Süd (mit 1 Abbildung) 1
— Mißverstandene Inschriften 35
— über einige Kurznamen des Neuen Reiches 87
— Zur Vokalisation der Nisbeformen 93
Spipgelberg , W. Beiträge zur Erklärung des Papyrus Anastasi I (mit I Tafel in Steindruck, I Tafel in
Lichtdruck und 1 Abbildung) 118
Sle'mdorff, G. Der Grabstein eines nubischen Bischofs (mit 1 Abbildung) 71
Miszellen:
Borchardt, L. Ein Katzensarg aus dem Neuen Reich (mit 1 Abbildung) 97
— Ein Onkel Amenophis' IV. als Hoherpriester von Heliopolis 97
Boeser, P. A. A. Zur Lesung der demotischen Gruppe ly/^ (mit I Abbildung) 130
Calice, F. Zu den »Unterweisungen des Amenemhet« 102
— Zu Rec. de trav. 27, 41 , 102
— Zur syllabischen Orthographie 102
Capart, J. Un cercueil de chien du Moyen Empire 131
Erman, A. Uschebtis mit Daten 131
Liehlein, J. Eine chronologische Bestimmung 101
Möller, G. Namenwechsel von Königen des Alten Reichs (mit 1 Abbildung) 129
Schäfer, H. Zu Pap. Ebers 97, Z. 13 ff. . . . 132
Sethe, K. Die Lesung d
*
ZEITSCHRIFT FÜR
ÄGYPTISCHE SPRACHE UND
ALTERTUMSKUNDE MIT UNTERSTÜTZUNG DER DEUTSCHEN MORGENLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT HERAUSGEGEBEN VON
GEORG STEINDORFF
VIERUND VIERZIGSTER BAND MIT
15
ABBILDUNGEN UND
6
TAFELN
LEIPZIG J. C.
HINRICHS'scHE
BUCHHANDLUNG
1907-08
Die
»Zeitschrift für Ägyptische Sprache
und Altertumskunde- wurde
von Heinrich Brugsch begriindet und danach herausgegeben von: C. R. Lepsius mit H. Brugsch 1864 C. R. Lepsius mit H. Brugsch, A.
H. Brugsch und L. Stern 1885
— 1880,
Erman, L. Stern 1881
— 1888,
H. Brugsch und A.
Erman 1889—1893,
H. Brugsch und A.
Erman
A.
Erman und
mit G. Steindorkf 1894,
G. Steindorff 1895
— 1906.
— 1884,
1863
Inhalt des 44. Bandes. Seite
Das Dienstgebäude des Auswärtigen Amtes unter den Rainessiden
liorchardt, L.
—
M.
Wie
Ein Erlaß des Königs Necht-har-ehbet (mit
55
Abbildung)
1
Grammatisches
Eiinan, A.
111
114
heißt der Nil?
Zur Schreibung der Personennamen The hieratic writing of the verb hw Gardiner, Ä. H.
105 126
»to strike»
Neue Nachträge zur ägyptischen Chronologie
Meyer, E.
115
Murray, M. A. Ptolemaic clay-sealings (mit 1 Tafel in Photolithographie) Hanke, H. Statue eines hohen Beamten unter Psammetich 1 dieses
— — — — —
—
Der Name
42 80 116
h'li-n-ifn
Die Berufung eines Hohenpriesters des Amoii unter Ramses Die
62
(Im Anschluß an Ermans Bearbeitung
Bemerkungen zur »Geschichte des Schiffbrüchigen". Textes in ÄZ. 43)
Sethe , K.
Namen von Ober- und Unterägypten und
die
(mit 3 Tafeln in Autographie)
II.
Bezeichnungen für Noi-d und Süd (mit
1
.
.
Abbildung)
Mißverstandene Inschriften
über
einige
Kurznamen des Neuen Reiches
W.
87
Sle'mdorff, G.
I
(mit
I
Tafel
in
Steindruck,
Abbildung)
1
Der Grabstein
1
93
Beiträge zur Erklärung des Papyrus Anastasi
Lichtdruck und
30 35
Zur Vokalisation der Nisbeformen
Spipgelberg ,
59 "n
Drei Hieroglyphenzeichen (mit 5 Abbildungen)
Biirchardt,
— —
(mit 2 Abbildungen)
I
Tafel
in
118
eines nubischen Bischofs (mit
1
Abbildung)
71
Miszellen:
—
Ein Onkel Amenophis' IV.
Boeser, P. A. A.
Zu
als
Reich (mit
1
Abbildung)
Zur Lesung der demotischen Gruppe des
ly/^
97
(mit
I
Abbildung)
102
Rec. de trav. 27, 41
Un
J.
130
Amenemhet« ,
Zur syllabischen Orthographie
Capart,
97
Hoherpriester von Heliopolis
Zu den »Unterweisungen
Calice, F.
— —
dem Neuen
Ein Katzensarg aus
Borchardt, L.
du Moyen Empire
cercueil de chien
102
102 131
Erman, A.
Uschebtis mit Daten
131
Liehlein, J.
Eine chronologische Bestimmung
101
Namenwechsel von Königen des Alten Reichs Zu Pap. Ebers 97, Z. 13 ff.
Möller, G. Schäfer, H.
.
Die Lesung
Sethe, K.
— —
1
Abbildung)
W.
132 o o o
G.
134
134
Der Gott 5afo
Ein vermeintliches
Wort
[
"i^ p '^^
^
98
]
99
für »Ausländer«
Der Bischof Jesu von SaT (Nachtrag zu ÄZ.
Der Name und der Gott von Uronarti Ein neuer ägyptischer König (mit 1 Abbildung)
Erschienene Schriften
129 132
A /)
Steindorjf,
— —
für das Metall
(mit
.
MAVon sah. »dennZu dOrb. 18, 1
Spiegelberg,
—
d _Zr
n o O O
O
o
(Lacau).
Eb. 78, 9.
Eb. 50, 14/15
=
N. 515: Schäfek),
n
5. 2/8.
und
«//«
Var.
.^/5^«
f\®
^^d
(1'^°^:^
"^l"^^
^
M^^i^i^T"
Eb. 63,
passim,
Hearst 12,
5.
Kairo,
=
W. 147
Katal.
50. 14
=
"ol>ei'ägypt. Tii/«;«
»unterägypt.
Hearst
5. 2.
=
20390
N. 455. (Lange-
Xf.wberry, Rekhmara 12.
und
^^^,"^,1
Eb. 83, 14.
-> "^irflflo^
/^.z^«,
Eb. 90, 7/8.
Pyr. T. 118
ö^^^
3.
»unterägypt.
(jj^^^^l^lll
(jJ^Ä^,^,! ^©
»unterägyptischer Wein«,
später (1
o.
»oberägypt.
Hearst
(j'^:^^
»oberägypt. 56, 2 u.
55, 21.
y^i^i^T^
4.
fiir
»oberägypt. «riü«
^^^111^7^
ns/M)«,
^
Proc. Soc. bibl. arch. 18,
,..ü
worden
Wort
=: N. 255/5() (srw geschi-ieben
28086
X
2.
I,
später
Es scheint nach diesen Varianten, daß das Wort
griech. passim.
*k°o°
45.
^
Urk. IV, 195/96.
»Weihrauch« und wie ein
57y«,
Murray, Saqqara Mastabas
103a;
II,
000
20500 (Lange -Schäfer).
Katal.
und
^
LD.
^
4»
± „0 und
111.
II,
und 000000
funeraire pl. 4;
'
griechisch. Z^Y 000'
/••"
und unterägyptische Gerste«, LD.
»ober-
Capart,
oc=
wn »dieses«,
schreibt.
Zusammenhang der Zeichen äj und
Die Ähnlichkeit zwischen den drei alten Zeichen
1,
^.
jk und
J. ist in der
Tat so auffallend, und ihr Zusammentreffen bei den verschiedenen Worten, die
Kurt
1907.]
Namen von Ober- und Unterägypten usw.
Die
vSethe:
das oberägyptische Königtum betreffen, so überraschend, daß lich
man
sich
ernst-
fragen darf: besteht zwischen jenen drei Zeichen nicht vielleicht wirklich
Zusammenhang?
ein alter
stadt Elkab den
Namen
Namen
Stellt nicht vielleicht 1
*^"^ führte (Eb. 49, 14),
IT"^
und so auch
hatte
ä'm)
Und
»Oberägypten« finden?
fvir
nhh,
von dem die Haupt-
zu haben scheint, eine Knospe derselben Pflanze dar,
im Boden wurzelnd und blühend
die wir
wert
25
die
daher
L rsw
in
ist
mit dem Lautwort
jJ^
nicht die Pflanze 1, die den als
dem
in
^m seltener
ent-
werden
Taf. 15. 28. Dict. geogr. 1H92. 1008), so
im Zweifel sein, daß der
niclit
Jc%l oder
aiicli
(Mar., Dend. IV, 38, 99)' geschriebene angebliche »nördliche Neithgau«
jIJ^ in
Namen von Ober- und Unterägypten
Wahrheit »der unterägyptische« geheißen liaben muß- und daß
Cregenstü(;k
haben wird.
Benennung
J^ 1
der
,
J^ X
oder
man
Aber, so wird
der
»
obercägxptische Neithgau «
mit Recht erstaunt fragen, wie
bei zwei Gauen, die doch
also
sein
geheißen
eine solclie
ist
im Herzen Unterägyptens liegen, möglicli?
Führt eine solche Konsequenz nicht eben die ganze Unterscheidung zwischen
dem Wort
den »Norden« und dem Namen Unterägyptens, die wir ermittelt
flir
haben, ad absurdum?
Als Antwort auf eine solche Frage brauchen wir nur
auf die Tatsache zu verweisen, daß der Neithgau auch sonst in eigentümlichen
Beziehungen zu den
ww-Lm\d
»beiden Ländern« (Jber- und Unterägypten steht.
Namen
Gauhälfte den
Sein
nach den Gaulisten der griechisch-römischen Zeit in der einen
fiihrte
T^
|
Namen
der anderen den
»oberägyptischer Nil« (Varr. %", 1.
Jt »unterägyptischer Nil« (Var.
ö
Dementsprechend gab
Brugsch, Dict. geogr. 487. 1386/87. ägyptischen Neithgau«
einen
r\\
—
schen Nils« (Mar., Dend. IV, 75).
^\)
dem
»ober-
»Tempel des oberägypti-
i=i^
ö
in
in
^\
|^,
es
1^),
Ja, selbst auf die alte Hauptstadt des un-
geteilten Neithgaues Sais, die nach der Teilung
zum »unterägyptischen Neithgau«
gehörte, scheinen sich diese Beziehungen zu Ober-
und Unterägypten
erstreckt
Dort befanden sich^ die beiden Stätten, aus denen die Gewänder
zu haben.
für die Götter
wohl aus der Hand der Neith
selbst
kommen
sollten
,
mit
Namen
/\A/V\/V\
—
^^
Brugscii, Thes.
1
„^^
637,
III.
LD. Text IV. 151.
/WWV>c>C=X^ /WVAAA [—--3
Louvre C^
C^
C^
\
I
^
i
sehen
218
(Stele eines Saiten aus
Dyn.
—
1
II, 16.
o
Siutll, 12.
auch weggelassen
^)
Wie
oft,
^)
Das
o
Apisstele.
mit in
Leps., Elle Taf. (in
Uli
der Luksorliste
steht fffi /.
B. bei
nnd
dem
-^
beim it/-Gan. Doch wird
18./19. unterägyptischen Gau).
dem Gesamtdeterminativ q.
^~\
wird
dann
als
Femininendung des Adjektivs »unterägyptisch« anzu-
sein. 3)
19).
I
Ptahhetep das fem.
C.
I
Brugsch,
Dict. geogr. 136ß.
Thes.
III,
637. 689. 4'
'
:
28
KurtSethe: Die Namen von Ober- und Unterägypten usw.
n
1
„ITIIaaaaa)
I
,
^
—
—
,/wwv),
,
Brugsch, Dict.
ffeoffr.
1370.
Brugsch. Dict.
sreoffr.
1175.
[44.
Band,
personifiziert als Göttin:
^^
Champ., Not.
ixizK^ /wwv^ :c3< o ^
I,
528
(koll.).
Mar., Abvd. Rituale Tableau
^^^^
1 Xo©;c=K©
3.
•
ibid.
Auch diese Namen werden, nach der Form mhnl zu schließen, gewiß nicht Worte rsj und mktj, sondern ebenfalls die Namen für Oberäg\^ten iW (also Sm'^nt) und Unterägypten mh (also mhnt) enthalten'. So haben wir aus der eigenartigen Benennung der beiden Teile des in Unterägypten liegenden Neithgaues als der ober- und der unterägyptische Neithgau und aus den hier erörterten anderen Beziehungen jenes Gaues zu den beiden Ländern wohl zu schließen, daß man bei der Teilung des ursprünglich ungedie
teilten
Neithgaues jedem der
hochheiligen Gebiet
der
alten
»Göttermutter«
Neith zuwies; ja
man könnte
daß eben dies der Zweck der Teilung des Gaues
sogar vermuten,
vielleiclit
»beiden Länder« einen Anteil an diesem gewiß
gewesen sein möchte. Nicht minder l)emerkenswert dritten
Fall
Abusir
el
Särge,
die
was
ist,
sich aus
unserm Ergebnis
Wie Si'iegelberg gesehen hat, scheint vor dem Eingange des Faijüms nach den
ergibt.
Melek
,
einem
von
Stätte
Inschriften
der
daselbst gefunden haben,
im
,
und Rubensoiix 1903
Petrik 1889
die
in
Altertume
c^
°'=\
?J
Petrie, Kahun, Gurob and Petrie. lllahun,
^
J
?J^©t®
^™'=-"'*°"'''
2().
Kahun and Gurob
28.
^^•^''
Der Ort war offenbar nach der berühmten Kultstätte des
geheißen zu haben. Osiris
Hawara
im thinitischen Gau benannt und wurde durch einen Zusatz, der sich
auf seine
relative
Lage zu jener Stadt bezog, von ihr unterschieden, gerade
wie wir das oben in verschiedenen ähnlichen Fällen beobachten konnten. der Variante mit
')
Y^
Dafür spricht
dem Abkürznngsstrich
ist
vielleicht
nach unseren Ergebnissen nun zu schließen auch der Strich
sein Dasein
in
verdanken wird.
der vereinzelten Variante Als
Name
mhnt ja auch ein besondres Recht darauf, mit dem Namen ist
die Uräusschlange als
[I j]
n
^ P^
eigentlich
•
,
^
o
I
o
Aus
daß der
[TT]
der Uräusschlange hat das
>
^^^
Wort
Unterägypten« zusammenzuhängen;
doch die Nationalgöttin dieses Landes.
IviRT Seihe:
1907.]
Name
nicht,
Die
Namen von Ober- nnd Unterägypten
wie Spiegelberg glaubte,
ägyptische Abydos« bedeutete. triff't,
Daß
»das nördliche«,
29
usw.
sondern
»das
unter-
dieser Schluß auch in unserem Falle zu-
wird durch eine Opfertafel, die Ruuensohn an Ort und Stelle gefunden
hat und die sich jetzt in Berlin befindet (Nr. 17088), bestätigt.
Auf
ihr sehen
wir auf einer Seite einen Teich mit der Pflanze von Oberägyi)ten bewachsen,
daneben die Beischrift: schen Abydos«
;
'^:;^^ AAAAAA AAAAAA
^ _
*^
iV J
V^
"
^^^ große Teich
auf der andern Seite einen Teich mit
von Unterägypten, bewachsen,
des
oberägypti-
dem Papyrus,
der Pflanze
^^
daneben die Beischrift: AAAft/\A
»der große Teich des unterägyptischen Abydos«.
^ j©*
Hier lassen der Parallelismus
mit /[„ und die Bilder der beiden Teiche mit den Wapj^enpflanzen keinen Zweifel daran, daß wirklich »Unterägypten«
^
Hieß demnach Abusir so
ist
das für die
von Bedeutung.
^^
el
und
Norden gemeint
nicht der
V^VoVoY V V V
I
\\\
ist.
I
Melek in der Tat »das unterägyptische Abydos«,
Bestimmung der Grenze zwischen Ober- und Unterägypten
Diese
muß demnach,
Ehnäs (Herakleopolis)
bereits zu
da das nur etwa 23
km
entfernte
1
2i)
Oberägypten gehörte, hier auf dem west-
lichen Nilufer zwischen beiden Orten gelegen haben.
Damit ergibt
sich für
den ersten unteräg^^tischen Gau, den memphitischen, eine südliche Ausdehnung, die ganz dem entspricht, was ich aus den Angaben über die Gründung von Memphis durch Menes geschlossen habe (Unters. III, 123); dieser angeblich von Menes erst trockengelegte Gau begann also wirklich etwas südlich des Deiches
von Koschesche, der die heutige Provinz Gize, den alten memphitischen Gau, vor Überflutung schützte.
— Auf dem
östlichen Nilufer
muß
die Grenze zwischen
Ober- und Unterägypten dagegen weiter nördlich gelaufen sein, da Atfih, das alte
Tpeh
(Aphroditespolis), noch zu Oberägypten gehörte, in
stadt des letzten nördlichsten Gaues bildete.
dem
es die
Haupt-
K. Skthe: Die Berufunf?
BO
e.
Hohenpriesters
Amon
d.
Amon
Die Berufung eines Hohenpriesters des
Von Kurt
Band.
[44.
II.
unter Ramses
11.
Sethe.
Hierzu Tafel
Uie
unter Ramses
I— III.
Felsgräber, welche sich unmittelbar oberhalb des Dorfes
Gurna von diesem
Richtung nach dem Tale der Asasif hinziehen und von den Eingeborenen mit dem Namen Bawäba bezeichnet werden, gehören großenteils Hohenpriestern des Amon aus der 19. Dynastie an. Weitaus das besterhaltene in westlicher
ist
das nördlichste
,
dem
Dorfe zunächst gelegene Grab
und noch zum großen
familie
bewohnt
einem
Hohenpriester
ist
des
Amon namens
das von einer FeUachen-
,
Teile verschüttet
""^37
^^ ^^=_
,
Es gehörte
ist.
der unter
Ramses
II.
/WVVAA
Amt
dieses
bekleidete.
Die Darstellungen
und
Grabes,
dieses
Inschriften
gänglich sind, sind, wie es in der 19. Dynastie üblich funerären, religiösen Inhalts.
Nur an der Türwand,
soweit ist,
rechts
sie
heute zu-
fast ausschließlich
vom
Eintretenden,
wird das Auge des Besuchers sogleich durch eine Szene angezogen, die andrer
man König Ramses II. vom Balkon seines Palastes aus zu dem eine Reihe von Federträgern folgen, sprechen; oben dem Verstorbenen, zwischen den Saiden des Palastes stehen die Namen des Königs und seiner Zu dem Bilde gehört eine Gemahlin, der Königin 3Ierenmut Nofret - eroj längere Inschrift mit dem Datum des ersten Regierungsjahres. Darstellung wie
Art
Hier sieht
ist.
-
.
Inschrift
sind von
Text
2H9) wohl beachtet worden; die Inschrift
III,
Ciiampollion
(Not. descr.
I,
535)
wie von Lkpsius (Denkm.
ist
aber bis auf den Anfang,
mir bekannt, bis zum heutigen Tage unpubliziert geblieben.
soviel
—
Ich lege
Anfang des Jahres 1905 für das Wörterbuch der ägyptischen Sprache genommen habe, vor und gebe im folgenden eine Übersetzung mit den nötigen Erläuterungen. sie
auf Tafel
I
III
nach einer Abschrift
,
die ich
Übersetzung. '»Jahr 1, Monat 3 der Überschwemmungszeit Tag
stromabwärts
')
»Tag
1«,
fuhr
wie
von üblich,
der Südstadt^,
nachdem*
er
1',
als**
getan
seine Majestät
hatte,
nur mit dem Determinativ der Sonne geschrieben.
—
was
sein
—
m-ht
^)
wohl nicht wie Legrain nachzuweisen suchte (Reede trav. 26, 84. 27, 183), ein bestimmter Bezirk Thebens, sondern eine allgemeine Bezeichnung für diese Stadt im Unterschied zu einer andern Residenz im Norden, zu der *) hr mit Infinitiv wird häufig so gebraucht; vgl. Urk. IV, dei- König offenbar jetzt heimkehrt.
eigentlich
»naehdeni., bedeutet später oft »als«.
—
88. 89. 740. 745.
^)
nwt-rsjt,
K. Skthk: Die Henifung
1907.]
e.
Hohenpriesters
unter Rainses
d. Aiiioti
31
II.
Vater Amon-Re, der Herr der Throne der beiden Länder, der große
und Mut
das Oberhaupt der Götterneunheit, 2 und
Chonsu
die Große,
Stier,
von Lsrw
die Herrin
Tlieben Neferliotep, sowie die Götterneunlieit in Theben loben'
in
an seinem schönen Feste
von Luksor
Man
[Ipt)'.
kam'^ von
Gunst,
dort in
nachdem [angenommen] war das Gelobte^ fiir das Leben, das Heil und die Gesundlieit des Königs von Ober- und Unterägypten User-ma-re-setep-en-re'^ 33Ian landete^ im thinitischen Gau (T5-wr)\ Vorgeführt^ er lebe ewig ward der erste Prophet des Amon" Nb-wnn-f, der Selige, vor seine Majestät. p]r war aber (noch) erster Prophet des Onuris^ erster Prophet der Hathor, Herrin von Dendera {Int), ^und Vorsteher der Propheten aller Götter, im Süden* bis Hrai-hi-amun", im Norden** bis This {Tnw^^).
alte
Name
des
I
Gaus oder ein bestimmter Teil desselben. ^) Gemeint ist natürlich »der spätere erste Prophet des Amon«. Onuris, der Gott von *) Wörtlich »sein Süden« This. wo offenbar Nb-wnn-f wohnt. bzw. »sein Norden«, ^) »Mein Gesicht ist auf Amon«, ein Ort im Gebiet von Theben, nach dem Sinne vermutlich auf dem Westufer gegenüber von Karnak (vgl. Urk. IV, 71. 916, 8; Berlin Pap. 3047, 3 imd mit Auslassung des ,
Zu ergänzen etwa:
ließ
einen Königsboten
"^
=^K^-^.
^e^^*u=:_ (l-^k 12.
Eigennamen rfiOx aus Dyn.
^)
18.
^/f,^,f{f ^-
Des oberirdischen Himmels
®)
1
^
j,
im Unterschied zum unterirdischen.
Vgl. Urk.
4.
Rouge,
Vgl.
'')
von
^^^^
im Plural wie oben Zeile
*)
IV, 924,
Man
Kunstwerkstätten in Theben.
aller
Inscr. Hierogl. 26, 13;
htb steht swt »aber«
Zu ergänzen etwa:
^)
So übersetze
^*')
wo
wischen,
Urk. IV, 924.
—
®)
Statt des zu
erwartenden Objekts
da.
r^ ^^:^^^
\/[|[|
ich hier das
»seine Lebenszeit-
Wort
ttn,
ebenso auf
p::;;"^
um itn
•
(J
die Zweideutigkeit
wie auf
des folgenden nicht zu ver-
Amon gehen kann,
die ja überdies auch
beide identisch sind. A/N/\^^\A
xOXY
")
Zu ergänzen etwa:
'^)
Das Determinativ 3
diesem
Wort
^
des Rohres, das
^
dem ganzen Stamme
ttor
miniert wird auch das gleichbedeutende
3 ^j7ö\ d manche
(hvj)
eigen
ist,
wird von
herkommen. Ebenso
fwrt (twjt), das »Stock«, »Schaft». »Rohr« bedeuten wird,
deter-
-o'-^ (Urk. IV, 666).
N
Diese
'^)
Stelle
spricht
vielleicht,
wie
andre,
»Gold«, nbw und d AAA^AA Cl
rv^\^
^^ü^
tK^
miiW'
I
I
ii
iüSi»ii>slliTi-»>5llA^iJ.
zum
R
statt ') Im Original mit dem zugehörigen Bilde dargestellt -V-
]
.
—
^)
erscheint.
Im
Original
König mit Kriegshelm, wie Ramses
II.
Kurt Sethe: Mißverstandene
38
Inschriften.
Band.
[44.
SIC AAftAA/V
AA/\/\/\A
^ R.
o
ra
w W
tX fk V>
^=^^^
Jf JT
^4
I
^ (SD
AAAAA^
I
AAAA^^ »;«}«§ P'""'^^
ü&r,',T^^¥^^\
Uü R.
OrU=fl
R *ii ii
..
11 ""O ii^i I
\^1 ^ L.
f^/^^
%
A/»AftA^
Ci
liijü=J_iT
/\
R.
A
L=^ A/^VVW iCi i
^•wii
IUI
ir, AAAAAA
I
y /WNA^ft
^^^
CzSIJi
^
ra
V
^
AAAAAA AAAAAA I
^)
Im
Original
ist
das A
ü
durch das
^
f^^^^
gelegt.
\>
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Kurt Sethe: Mißverstandene
1907.]
39
Inschriften.
In Übersetzimg lautet die Inschrift:
König Knnisos 11. Der König selbst er spricht: So wahr ich lebe, wahr mich Re«^ liebt und mein Vater Atum lobt, so wahr meine Nase von Leben und Glück erfüllt ist, so wahr meine Majestät auf dem Throne des Harachte sitzt Diese Art zu stehen und die Stadt der Cheta zu bekämpfen in »
so
,
:
der' das Bild des Pharao (dargestellt) ist, Seine Majestät hat sie' in Wahrheit, in
Wahrheit
dem
Seine Majestät an der Spitze
indem
er diese Stadt der Feinde
im Lande Naharen ihn anzulegen
indem seines
kam
nachdem Stadt]
nahm
um
seinen Panzer,
hatte",
von Cheta bekämpfte an der Spitze
die Stadt der Feinde
ihm war.
seiner Reiterei, [ohne daß sein] Panzer an
um
(erst)
Senie Majestät
nachdem Seine Majestät zwei Stunden verbracht
(erst),
und Fußvolks und
von Cheta, die im Gebiete der Stadt Tunip
bekämpfte.
ist,
er stand
Majestät
ist,
Gegenwart seines Fußvolks und seiner Reiterei, inseines Fußvolks und seiner Reiterei war,
ausgefiihrt in
um
seinen Panzer wieder zu nehmen,
ihn
Seine
anzulegen,
Stunden verbracht hatte ^, mit [dem Bekämpfen dieser
er diese zwei
der Feinde von Cheta,
im Gebiete von Tunip im Lande Naharen
die
ohne daß sein Panzer an ihm war.«
Wie
Übersetzung bereits angedeutet
in dieser
im Anfang der
»Bilde des Königs«, das Statue,
die
in
Inschrift
ist,
erwähnt wird, nicht
der belagerten Chetiterstadt aufgestellt war,
Tempel wand, neben dem
Reliefbild an der
Wir haben
sondern
um um
eine
das
sich die Inschrift befindet.
meines Wissens ganz einzig dastehenden Fall
hier den
dem
handelt es sich bei
eine ägyptische Inschrift auf eine zugehörige bildliche Darstellung
,
daß
Bezug nimmt.
Die Inschrift beteuert, daß das Bild, das den König auf seinem Schlachtwagen
gegen die feindliche Stadt kämpfend
»ohne Panzer«
stehend
Wahrheit entspreche, und
dem
erzählt
die Einzelheiten,
Bilde verewigte Heldentat des Königs abspielte.
unter denen
ist.
Offenbar
sicli
um
damit eine Verstärkung des Eindrucks l^eabsichtigt,
ist
dürfen,
wieder
seinen Panzer
daß
die
zu nehmen«,
fachen Worte «seine Majestät enthalten.
nahm
Man wird
und
,
er hatte
(erst)
erst,
nachdem
er zwei
Stunden ohne
auch gar nicht einmal einen Versuch dazu