Wirtschaftslexikon [Reprint 2017 ed.] 9783486807608, 9783486256789

Das Wirtschaftslexikon ohne alle historisch- enzyklopädischen Girlanden: möglichst kurze und verständliche Definitionen

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Wirtschaftslexikon [Reprint 2017 ed.]
 9783486807608, 9783486256789

Table of contents :
Vorwort zur 4. Auflage
A
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C
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Wirtschaftslexikon Von o. Universitätsprofessor

Dr. Alfred Kyrer

4., vollständig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage

R. Oldenbourg Verlag München Wien

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Kyrer, Alfred: Wirtschaftslexikon / von Alfred Kyrer. - 4., vollst, neu bearb. und stark erw. Aufl.. - München ; Wien : Oldenbourg, 2001 ISBN 3-486-25678-5

© 2001 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Telefon: (089)45051-0 www.oldenbourg-verlag.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier Druck: R. Oldenbourg Graphische Betriebe Druckerei GmbH ISBN 3-486-25678-5

Vorwort zur 4. Auflage Was Sie schon immer über Ökonomie wissen wollten, aber sich nicht zu fragen trauten, finden sie in diesem Lexikon. So zum Beispiel, wenn der Wirtschaftsminister von „Mitnahmeeffekten" redet, der Finanzminister einen „Paradigmenwechsel" für notwendig hält und der Kanzler „Globalisierungszwänge" beschwört. Für jedes Fachgebiet ergibt sich von Zeit zu Zeit die Notwendigkeit, den jeweils verwendeten Begriffswortschatz zu sichten, zu überprüfen und an neue Erfordernisse anzupassen. Im Einzelnen wurden in dieser Auflage folgende „Welten" schwerpunktartig behandelt: • Banken („Bankenwelt") • Versicherungen („Versicherungswelt") • Bauen und Gestalten („Bauwelt") • Medizin und Pharmaindustrie („Gesundheitswelt") • Infrastruktur/Standort/Grundstücke („Immobilienwelt") • Börsen und Finanzmärkte („Finanzwelt") • Werbung und Marketing („Marketingwelt") • Welt der Nahrungsmittel und Gewürze • öffentliche Verwaltung („Welt des New Public Management") • Computer („Computerwelt") • Verkehr und Transporte („Logistikwelt") • Internet, Multimedia und Telekommunikation („Kommunikationswelt") • Europäische Wirtschafts- und Währungsunion („Euroland") • Organisationen und Institutionen („Welt der Institutionen") • Unternehmensfilhrung und Beratung („Consultingwelt") • Arbeit, Leben und Verhalten („Menschenwelt") • Universitäten und Fachhochschulen („Bildungswelt") • juristische Grundbegriffe in Bezug auf das Handelsrecht („Juristenwelt") Dieses Wirtschaftslexikon, das nunmehr bereits in der 4. Auflage erscheint, unterscheidet sich von anderen Texten in folgenden Punkten: 1. Wir haben alle Begriffe in den Text aufgenommen, die im Wirtschaftsteil der Tageszeitungen, im Fernsehen, in Lehrbüchern und in Fachzeitschriften besonders häufig vorkommen und dort in der Regel nicht erklärt werden. Dabei haben wir uns bemüht, den Begriffsinhalt jeweils auf den Punkt zu bringen. Weit-

Vorwort schweifige, historischen Erklärungen wurden genauso vermieden wie zu häufige Verweise auf andere Begriffe. Nur wo Verweise fllr das Verständnis eines Zusammenhanges unbedingt notwendig waren, haben wir mit einem -* auf den betreffenden Begriff hingewiesen. Das vorliegende Lexikon enthält darüber hinaus alle wichtigen Abkürzungen. Gute Lexika haben die Aufgabe, neue Begriffe kurz und bündig zu erklären. Grundsatz: In der Kürze liegt die Würze! Beispiele: Green Card, Mainstream, Downstream, Goodwill, Peanuts etc, um nur einige Beispiele zu nennen. Ähnliches gilt für Diskussionen und Talkshows im Fernsehen. 2. In diesem Lexikon werden bestimmte Themenbereiche (z. B. Börsen, Computer, Banken, Versicherungen etc.) vernetzt. Der Kunstgriff, der dahinter steht, ist, dass wir die Begriffe jeweils bestimmten „Welten" atmosphärisch zugeordnet haben und damit der Leser handlungsorientiert lernen kann und am Denken in größeren Zusammenhängen Spaß findet. Darüber hinaus enthält die Neuauflage zahlreiche Kurzbiographien der Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften und jener Ökonomen, die unsere Zunft nachhaltig geprägt haben. 3. Was den Stil anbelangt, in dem das Lexikon abgefasst wurde, so haben wir uns auch hier bemüht, neue Wege zu beschreiten. Aus diesem Grund wurden gelegentlich Begriffsdefinitionen (z. B. Fastfood, Piercing etc.) durch ironische Kommentare aufgelockert und bestimmte Sachverhalte, die von den Medien meist nur trocken vermittelt werden, kritisch hinterfragt. Das Lexikon soll auch zum Querdenken anregen. 4. Lexika leiden oft darunter, dass Begriffe durch spezielle Merkmale überbestimmt sind. Unter diesem Gesichtspunkt wurden viele Begriffe völlig neu definiert, weil sich in den bisherigen Definitionen Ideologien und ein gewisses Wunschdenken eingenistet haben, wie beispielsweise in der Geldpolitik, deren Wirksamkeit in vielen Kontexten zu hinterfragen ist. Was die Anzahl der Begriffe der einzelnen „Welten" anbelangt, so wurde jeweils nur der Basiswortschatz, der einen Einstieg in ein bestimmtes Gebiet (z. B. das der Finanzmärkte) ermöglicht, in das Lexikon aufgenommen, nicht jedoch der Ins i der- W ortschatz. 5. Lexika brauchen einen gewissen zeitlichen Vorlauf. Sie müssen bereits heute jene Begriffe enthalten, die erst in einigen Jahren von Bedeutung sein werden. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Informationstechnologie und den der

VI

Vorwort Globalisierung der Güter- und Finanzmärkte. Der Wortschatz des Buches Neue Politische Ökonomie 20051 wurde in dieses Lexikon integriert. 6. Ein Lexikon ist keine Literaturdokumentation. Dort, wo in der Literatur keine Einigkeit über einen Begriffsinhalt besteht, wurde die jeweils beste, dem Sachverhalt entsprechende Definition zu Grunde gelegt. Beispiele: Cashflow, Shareholder Value etc. 7. Die Ökonomie hat sich in den letzten zehn Jahren in einen „blühenden englischen Garten" verwandelt und dies schlägt sich auch in diesem Wirtschaftslexikon nieder. Stichproben wirtschaftlicher Texte haben ergeben, dass 70 % der Grundbegriffe anglo-amerikanischen Ursprungs sind. Und im Internet sind, wie eine Studie des „NEC Research Institute" im Februar 2000 ergab, 86,55 % der Dokumente in Englisch abgefasst. Englisch wird immer mehr zu der internationalen Sprachplattform sowohl im asiatischen Raum als auch in den osteuropäischen Staaten, da es sich am besten als „Lingua franca" eignet. Einer der Gründe ist darin zu suchen, dass viele neue Produkte und Dienstleistungen zuerst im angloamerikanischen Raum entwickelt wurden und dass mit der Gebrauchsanweisung zugleich auch der Wortschatz mitgeliefert wurde (z. B. bei Computern, Firmenübernahmen etc). Die „Puristen" unter den Ökonomen wehren sich vehement gegen den „New Economy Speak" in den Medien. Doch vergebens: aus „Fusionsfieber" wird „merger mania" und ein Börsengang wird zum IPO, Risikokapital zum Venture Capital. Die Syntax der Fremdwörter wurde anhand der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung2 erstellt. Englische, französische und anderssprachige Begriffe, welchen kein Allgemeingebrauch zukommt, wurden mit unveränderter Schreibweise unter Anführungszeichen zitiert (z. B. „cash-burn rate", „hostile takeover"), wenn sie im Textverlauf angeführt wurden. Die Setzung von Anführungszeichen entfällt aber, wenn der Begriff als deutsches Fremdwort verwendet wird (z. B. das Downloading). Substantivische Aneinanderreihungen mit Elementen von Fremdwörtern wurden mit Bindestrichen verbunden, wobei die substantivischen Bestandteile und das erste Wort großgeschrieben werden, dies auch wegen der Verdeutlichung des Wortstammes. Dabei ist die Zusammenschreibung auch zulässig (z. B. Key-Account-Manager, Speedmanagement). Fremdsprachige feste adverbielle Fügungen bleiben in der aus der fremden Sprache allenfalls vorgegebenen Kleinschreibung im weiteren Wortverlauf erhalten (z. B. A-priori1

Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005; München, Wien: Oldenbourg, 2001. ISBN 3-486-25568-1. 2 Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 22. Auflage, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich, 2000. VII

Vorwort Preiserwartungen). Fremdsprachige Adjektive als erster Bestandteil einer Aneinanderreihung wurden meist getrennt vom Substantiv geschrieben (z. B. Lean Management, Joint Editing, Global Player, Leveraged Buy-out), diese Verbindungen können jedoch auch zusammengeschrieben werden. Dabei sollte der Wortstamm hervorgehoben werden, wie auch die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen dieser Schreibweise folgen. Substantivische Verbindungen aus Verben und Präpositionen oder Adverbien wurden überwiegend mit Bindestrich geschrieben (z. B. Sell-out), es sei denn, deren Verwendung ohne Bindestrich ist geläufiger gewesen (z. B. Internet-Startup). Diesbezüglich bevorzugen die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen die Zusammenschreibung bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Know-how...). Wortgruppen wurden mit Bindestrichen versehen und die substantivischen Bestandteile und das erste Wort jeweils großgeschrieben (z. B. Pay-as-you-use-Prinzip). Die Beurteilung, ob ein Fremdwort einen festen Platz im täglichen Sprachgebrauch hat und daher als deutsches Fremdwort gilt, beruht auf einer subjektiven Entscheidung. Unsere Beurteilung der Verwendung als Fremdwort war an der Gebräuchlichkeit eines Fachbegriffes in den Wirtschaftswissenschaften und überhaupt in der Wirtschaftspresse orientiert. Es muss jedoch erwähnt werden, dass sich auch eine von den Regeln der Rechtschreibung abweichende Schreibweise einzelner Fremdwörter durchgesetzt hat (z. B. Shareholder Value). Ausdrücke, die ausschließlich oder überwiegend in Deutschland, Österreich oder der Schweiz gebraucht werden, wurden durch ein D, A oder CH näher gekennzeichnet. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, in diesem Lexikon zu zeigen, wie spannend Ökonomie sein kann. Für einen Feedback via Internet3 wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mein Sohn, Mag. Alexander Kyrer, hat das Layout gestaltet und die Inhalte in die nötige Form gebracht. Hans Wörndl war bei der Beschaffung der Begriffe aus der Welt der New Economy behilflich. Sabine Steiner hat die Urfassung des Textes geschrieben. Nicole Lettner und Monika Marchet vom Institut für Wirtschaftswissenschaften haben mir bei der Gestaltung der Graphiken geholfen. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Rauchenbichl ' Meine Internet-Adresse lautet: [email protected] VIII

Der Verfasser

Im Deutschen wird dieses Zeichen als „Klammeraffe" bezeichnet. Es entstammt der englischen Kaufmannssprache für das Wort „at" (Engl.: bei). Es ist die Verbindung der Buchstaben „a" und „t", die handschriftlich zum Zeichen @ verschmolz. In die E-Mail-Adresse eingeführt hat das Zeichen Ray Tomlinson, der 1972 den elektronischen Postversand entwickelte. Er suchte nach einem Zeichen, das eine problemlose Trennung zwischen Namen und Adressen ermöglichte.

• AAA 1. Höchste Bonitätseinstufüng für internationale Kreditnehmer (Unternehmen, Länder). Im Finanzmarktslang: Triple-A. 2. Abk. f.: American Accounting Association, Florida, USA. 1916 gegründeter Zusammenschluss amerikanischer Hochschullehrer des Rechnungswesens.

• AAN Abk. f.: All Area Network. Ganzbe-

reichsnetzwerk. Netzwerk von nicht speziell begrenzter Größe bzw. Ausdehnung.

• Ab Kai Engl.: -» delivered ex quay.

• Ab Schiff Engl.: -» delivered ex ship.

• ABC-Analyse 1. Verfahren zur Herausarbeitung der für eine Organisation (Unternehmen/Verwaltung) wichtigsten Produkte, Geschäfts- oder Tätigkeitsfelder. Mit dieser Methode sollen Aufwand und Nutzen bestimmter Bereiche in ein vernünftiges Verhältnis gebracht werden. Konkret ist sie z. B. ein Verfahren zur Ermittlung des materialwirtschaftlichen Optimismus durch Gewichtung (A: wichtig, B: weniger wichtig, C: unwichtig). In gut organisierten Unternehmen verfügt man über die Daten, die zur Feststellung von Prioritäten benötigt werden. Als neuer Mitarbeiter erfährt man dort z. B. blitzschnell, welche Kunden besonders

Abdecken gut behandelt werden müssen. Mengen- und wertmäßige Kriterien der Klassifikation können dabei sein: Umsatz, Materialeinsatz, Gewinn, Deckungsbeitrag, Kosten und dgl. A-Bereich: Die aus der Sicht der jeweiligen Organisation wichtigsten Produkte, Geschäfts- und Tätigkeitsfelder. B-Bereich: Die weniger wichtigen Produkte, Geschäfts- und Tätigkeitsfelder. C-Bereich: Die relativ unbedeutenden Produkte, Geschäfts- und Tätigkeitsfelder. 2. Abk. f.: — Activity Based Costing.

• Abdecken Börsenwelt. A. bedeutet, an der Terminbörse einen Leerverkauf („short sale") durch den Kauf der gleichen Quantität im gleichen Terminmonat auflösen.

• Abfallbörse Eine A. ist ein Markt für Abfallstoffe. Die Wirtschaftskammer (A) und der Deutsche Industrie- und Handelstag (D) geben regelmäßig Informationsblätter mit Angeboten und Nachfragen über Abfallstoffe heraus.

• Abfallverwertung Zwei Verfahren sind zu unterscheiden: stoffliche und thermische Verfahren. 1. Als Möglichkeiten zur stofflichen Verwertung von Abfallstoffen (z. B. aus Getränkeverpackungen) bestehen folgende Verfahren: 2

• mechanisch-physikalische Verfahren (Trennen, Sortieren, Schmelzen), • chemische und elektrochemische Verfahren (Hydrolyse, Elektrolyse), • biologische Verfahren (Gärung, Kompostierung), • thermische Verfahren (Pyrolyse, Sterilisierung). 2. Energetisch/thermische Verwertung durch Verbrennung in Energieoder Umwandlungsanlagen.

• Abfallwirtschaft Die A. umfasst folgende Bereiche: • Abfallreduzierung auf Erzeugungs- und Verbraucherebene, • Abfallbeseitigung (Entsorgung, Lagern in Deponien), • Abfallverwertung (Recycling).

• Abfertigung Anspruch des Dienstnehmers auf einen Teil des Jahresbezuges, der in bestimmten Fällen bei der Beendigung des Dienstverhältnisses entsteht und sich nach dessen Dauer richtet.

• Abfindung Einmalige Geldentschädigung Abgeltung von Ansprüchen.

zur

• Abgaben (CH) Oberbegriff für Steuern und Kausalabgaben. Während Steuern (z. B. Direkte Bundessteuer, Mehrwertsteuer) dem Staat im Rahmen der allgemeinen Steuerpflicht vorbehaltlos geschuldet sind, werden mit Kausalabgaben (Autobahnvignette, Lenkungsabgaben) Leistungen oder An-

Ablaufpolitik sprüche des Staates direkt abgegolten.

• Abgaben 1. Alle hoheitlich festgesetzten Einnahmen des Staates. Zu den Abgaben zählen nicht nur Steuern, sondern auch Gebühren, Beiträge und Zölle. 2. Börsensprache: Verkäufe von Wertpapieren.

• Abgabenquote Steuern und Sozialabgaben in Prozent des BIP/BSP.

• ABGB Abk. f.: Allgemeines Gesetzbuch.

Bürgerliches

• Abgeltungen (CH) Abgeltungen sind finanzielle Leistungen des Bundes an Dritte zur Milderung oder zum Ausgleich von Lasten, die sich ergeben aus der Erfüllung von a) bundesrechtlich vorgeschriebenen Aufgaben oder b) öffentlich-rechtlichen Aufgaben, die dem Empfänger vom Bund übertragen wurden. Abgeltungen sind eine Form von Subventionen.

• Abklingzeit Die im Brennstoff durch die Kernspaltungen entstandenen Spaltprodukte sind der Grund für die anfänglich hohe Strahlungsintensität und die Wärmeentwicklung des abgebrannten Brennstoffs. Da jedoch hierin eine große Anzahl von kurzlebigen Radioisotopen enthalten sind, klingen Wärmeleistung und Radioaktivität des bestrahlten Brennstoffs zunächst ziemlich rasch ab. Die ausgedienten Brennelemente werden zunächst für ein Jahr in einem Abklingbecken im Reaktorgebäude gelagert; bis dahin ist die in ihnen enthaltene Radioaktivität auf etwa 1/100 des ursprünglichen Wertes zurückgegangen.

• Ablaufdiagramm Grafische Darstellung des Ablaufes eines Prozesses. Andere Bez.: flow chart.

• Ablauforganisation

• Ability-to-pay-Prinzip

Teilgebiet der Organisation, das sich mit der räumlichen und zeitlichen Folge des Zusammenwirkens von Menschen, Betriebsmitteln und Arbeitsgegenständen bzw. Informationen beim Erfüllen von Arbeitsaufgaben befasst. Sie besteht in der Planung, Gestaltung und Steuerung von Arbeitsabläufen. Andere Bez.: Prozessorganisation.

Leistungsfähigkeitsprinzip der Besteuerung nach Zahlungsfähigkeit. Die „Reichen" sollen danach grundsätzlich mehr Steuern bezahlen als die „Armen".

Wirtschaftspolitische Entscheidungen und Maßnahmen zur Beeinflussung kurzfristiger Konjunktur-

• ABI EU-„Gesetzblatt" zur Kundmachung von EU-Gesetzen.

• Ablaufpolitik

3

Ablebensversicherung Schwankungen. Andere Bez.: Prozesspolitik.

• Ablebensversicherung Versicherungswelt. Sie dient lediglich der Risikovorsorge. Die Leistung wird nur bei Ableben des Versicherten erbracht.

• Ablehnungsbox Kassette in Geldausgabeautomaten, zum Sammeln der Noten, die nicht ausgegeben werden können.

• abnehmende Grenzproduktivität Eigenschaft einer Produktionsfunktion, wonach der vermehrte Einsatz eines Produktionsfaktors immer geringere Zuwächse des Outputs zur Folge hat.

• Abonnent Eine Person, die etwas eine Zeitlang abonniert, z. B. eine Zeitung oder Fachzeitschrift.

• Abräumauftrag Dauerauftrag zum Übertrag des gesamten Kontoguthabens bis auf einen angegebenen Restsaldo auf ein anderes Konto.

• Abruf A. ist die Aufforderung des Käufers an den Lieferanten, die Ware zu senden. Der Kauf auf Abruf ist ein gewöhnlicher Kauf, bei welcher der Käufer die Fälligstellung der Lieferung innerhalb der Abrufsfrist bestimmen kann; der Kaufvertrag lautet auf eine bestimmte Menge (z. 4

B. 10.000 kg), der Käufer bezieht in Teilmengen und erspart sich dadurch eigene Lagerräume.

• ABS Abk. f.: Anti-Blockier-System.

• Absatz Die von einem Unternehmen innerhalb eines Zeitraumes verkauften Güter. Multipliziert man die Menge der verkauften Güter mit ihren Verkaufspreisen, so erhält man den Umsatz (Erlös). Daneben wird unter Absatz die letzte Phase des betrieblichen Leistungsprozesses verstanden, in der die Verwertung der Güter auf dem Markt, also der Verkauf, vorbereitet und durchgeführt wird.

• Absatzkanal Weg eines Produktes von der Produktion bis zum Verbrauch.

• Absatz-Lag Zeitabstand zwischen dem Anfallen des Outputs und der Unterbringung der Güter auf dem Markt. Die über die augenblickliche Nachfrage hinausgehende Produktion geht in die Output-Lager. Über bestimmte Schwellenwerte hinausgehende Output-Lager haben Rückwirkungen auf die Investitions- und Produktionstätigkeit der betreffenden Unternehmen.

• Absatzpolitik Entscheidungen und Maßnahmen für den erfolgreichen Verkauf der Produkte eines Unternehmens.

Absicherung • Absatzpotential

• Abschöpfungen

Teil des Marktpotentials, den das einzelne Unternehmen maximal erreichen kann.

Differenz zwischen Weltmarktpreisniveau und Preisniveau in einem Binnenmarkt. Sind Einfuhrzölle, die auf landwirtschaftliche Produkte eingehoben werden, die aus Drittländern importiert werden. Sie dienen dazu, die Preise dieser Waren auf das relativ hohe Binnenpreisniveau „heraufzuschleusen", damit die Produzenten nicht vom Ausland unterboten werden können.

• Absatzweg Weg der Produkte vom Hersteller zum Abnehmer (Käufer, Verbraucher, Verwender). Grundsätzlich ist zwischen direkten Wegen (Direktvertrieb) und ein- oder mehrstufigen indirekten Wegen - v. a. über Händler - zu unterscheiden. Andere Bez.: Absatzkanal, Distributionskanal, Vertriebsschiene.

• Abschichtung Stufenweise Rückzahlung von Beteiligungskapital.

• Abschlag Börsensprache. Betrag, der vom Kassakurs abzuziehen ist. Er ergibt den Terminkurs.

• Abschreibungen Aufwand, welcher die Wertminderung des Anlagevermögens aufgrund von Verschleiß und Alterung zum Ausdruck bringt. Jede Investition (Gebäude, Maschinen, PC etc.) verliert mit der Nutzung an Wert. Diese Wertverminderung wird in der Buchhaltung als Abschreibung erfasst. Die Bewertung erfolgt in der Regel zu Wiederbeschaffungskosten.

• Abschlussbilanz

• Abschreibungsgesellschaft

Am Ende des Kalender- bzw. Wirtschaftsjahres erstellter Jahresabschluss.

Gesellschaften, die mit den aus einem Verkauf von Gesellschaftsanteilen erhaltenen Mitteln steuerbegünstigte Projekte finanzieren. Den Gesellschaftern werden in den Anfangsjahren die aus dem Investitionsprojekt entstehenden Verluste zugewiesen, so dass deren zu versteuerndes Einkommen bzw. deren zu versteuernder Gewinn aufgrund der Sonderabschreibungen gemindert wird.

• Abschlusstag Datum, an dem ein Abschluss, d. h. eine Vereinbarung über eine finanzielle Transaktion zwischen zwei Geschäftspartnern getätigt wird. Dieses Datum kann mit dem Valutierungstag für die Transaktion zusammenfallen (gleichtägige Abwicklung) oder dem Valutierungstag um eine bestimmte Anzahl von Geschäftstagen vorausgehen.

• Absicherung Eine Strategie mit dem Ziel, die Auswirkungen einer unerwarteten, 5

absolut fixe Kosten ungünstigen Entwicklung von Wertpapierkursen, Zinsen und Wechselkursen auf das Ergebnis zu mildem. Eine Reihe von Fonds setzt entsprechende Instrumente - Optionen, Futures, Swaps - zur Sicherung des Fondsvermögens ein. Andere Bez.: Hedging.

• absolut fixe Kosten Kosten, die innerhalb einer Kapazitätsstufe in unveränderter Höhe unabhängig vom Beschäftigungsgrad anfallen.

• absolute Einkommenshypothese Makroökonomische Konsumfunktion, bei der angenommen wird, dass die Konsumausgaben der privaten Haushalte von deren verfügbarem Einkommen der gleichen Periode abhängen.

• Absolventen Bildungswesen. A. sind Schüler oder Studierende, die im Abschlussjahr eines Bildungsbereichs an einem Bildungsgang teilnahmen und diesen im Bezugsjahr erfolgreich beendeten. Es gibt jedoch Ausnahmen (insbesondere im Hochschulbereich), wo durch die Verleihung eines Zertifikats ein Abschluss auch anerkannt werden kann, ohne dass der Absolvent in dem betreffenden Bildungsgang inskribiert war. Der Begriff Abschluss wird von den einzelnen Ländern nicht einheitlich definiert: In manchen Ländern erhält man einen Abschluss als Folge einer oder mehrerer bestandener Prüfungen. In an6

deren Ländern wird der Abschluss nach Ableistung einer vorgeschriebenen Anzahl von Unterrichtsstunden erreicht (auch wenn der Abschluss eines Teils oder aller Unterrichtsstunden Prüfungen erfordern kann). Der Studienerfolg wird ebenfalls unterschiedlich definiert: In manchen Ländern ist er mit dem Erhalt eines Abschlusses oder akademischen Grads, Zertifikats oder Diploms nach einer AbschlussprUfung verbunden; in anderen Ländern ist er als die Beendigung von Bildungsgängen ohne Abschlussprüfung definiert.

• Absonderungsrechte Forderungen von Gläubigern, die durch besondere Rechte gesichert sind (z. B. Hypothekargläubiger). Im Insolvenzverfahren gibt das Pfandrecht dem Gläubiger ein Recht auf gesonderte Befriedigung an jenem Vermögen und Forderungen des Ausgleichs- oder Gemeinschuldners, sofern es spätestens sechzig Tage vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründet worden ist.

• Absorption Aggregat aus der Verwendungsrechnung des Sozialprodukts. Summe aus privatem und staatlichem Konsum und der Investition (brutto).

• Absorptionsmatrix Begriff aus der Input-OutputAnalyse. Zusammensetzung der Vorleistungen jedes Wirtschaftsbereiches, also der Einsatz von Waren und Dienstleistungen für die laufen-

Account-Manager de Produktion. Zeilenmäßig gelesen zeigt die A., in welchen Wirtschaftsbereichen ein bestimmtes Gut zum Einsatz gelangt, spaltenmäßig gelesen, welche verschiedenen Güter in einem Wirtschaftsbereich zum Einsatz gelangen. Die A. enthält keine Information über die Herkunft der Güter und ist wesentlich dichter besetzt als die Makematrix. Die Güterströme in der A. sind zu Produzentenpreisen ohne Mehrwertsteuer bewertet.

• Abwärme Die in einem wärmetechnischen Prozess nicht genutzte Wärme, die an die Umgebung abgegeben wird.

• Abweichungen Differenzen zwischen einer Plangröße (eventuell Sollgröße) und einer Istgröße und daher Anlass für Führungskräfte, über mögliche Steuerungsmaßnahmen nachzudenken und solche auch einzuleiten.

• Abwertung Änderung des Außenwertes einer Währung durch Veränderung des Wechselkurses. Verschiebung von Paritäten, d. h. der Austauschverhältnisse zwischen zwei Währungen.

• Abzinsung Ermittlung des Gegenwartswertes zukünftiger Ausgaben und Einnahmen unter Verwendung der Zinseszinsrechnung. Andere Bez.: Diskontierung.

• Abzugsfähigkeit Die A. eines Postens mindert die Steuerschuld dadurch, dass bestimmte Tatbestände von der Bemessungsgrundlage einer Steuer abgezogen werden können.

• access point Schnittstelle oder technischer Zugangsknoten zu einem elektronischen System.

• Access-Provider Dienste-Anbieter (Provider), die im Internet zu fremden Inhalten den Zugang ermöglichen. Andere Bez.: Internet-Service-Provider, InternetProvider oder Provider.

• Account Zugangsberechtigung für einen Computer oder ein Online-Angebot. Gilt für Computer, Netzwerke, Mailboxen, Online-Dienste und Internetangebote. Der A. besteht zumindest aus einem Benutzernamen und einem persönlichen Passwort.

• Accountability Möglichkeit, Rechenschaft zu geben. Im Bereich der Politik bedeutet A. die Fähigkeit, in der Öffentlichkeit zu erklären, warum und wie man eine Aufgabe im öffentlichen Interesse erfüllt hat.

• Accounting-System Abrechnungssystem.

• Account-Manager Person, welche in einer Marketing7

acid test ratio organisation bestimmte Kunden oder Kundengruppen (Accounts) betreut.

• acid test ratio

Zuordnung von Kosten zu spezifischen Kostenträgem schwierig ist (z. B. hoher Anteil an Fixkosten), als zweckmäßig herausgestellt.

Liquidität ersten Grades. Maßzahl, die über die Fähigkeit eines Unternehmens Auskunft gibt, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen: Bargeld + liquide Wertpapiere + Forderungen/Verbindlichkeiten.

Abk. f.: Asian Development Bank. Gegründet 1966, vergibt Kredite zu kommerziellen Konditionen und gewährt technische Hilfe.

• Acquis

• ADB

• address spoofing

Abk. f.: acquis communautaire. Alle in der EU geltenden Rechtsvorschriften. Wörtlich übersetzt: gemeinschaftlicher Besitzstand. Dieser umfasst in erster Linie das gesamte Gemeinschaftsrecht. Wer der Union beitreten will, muss den A. übernehmen. In Härtefällen sind Übergangsfristen möglich.

Vortäuschen einer falschen E-MailAdresse - ein Trick, um unter falschem Namen E-Mails zu verschicken. Wird meist für dumme Scherze oder üble Auktionen verwendet und ist im Internet allgemein geächtet. Provider sperren in der Regel Nutzer, die dieses Verfahren anwenden.

• Acquisition

Nach dem A. zieht die Kompetenz zur Regelung eines bestimmten Sachverhaltes eine weitere Kompetenz zur Regelung nicht ausdrücklich angeführter Sachverhalte nach sich. Beispiel 1: Über Antrag eines Verletzten entscheidet das Strafgericht auch über den zivilrechtlichen Anspruch, der aus dem strafbaren Sachverhalt erwachsen ist. Beispiel 2: Bund und Länder können nach dem A. im Rahmen ihrer Kompetenz der Erlassung materiellrechtlicher Normen auch die dem Vollzug dieser Zwangsnormen dienenden verfahrensrechtlichen Vorschriften erlassen. Der ökonomische Hintergrund des A. ist darin zu sehen, dass nach Möglichkeit Bewilligungskonkurrenzen vermieden und eine Ver-

1. Erwerb eines Unternehmens. 2. Gewinnung von neuen Kunden.

• Acrobat Reader Der „Acrobat Reader" der Firma Adobe ist eine frei verfügbare Software, mit deren Hilfe PDF-Dateien betrachtet und bearbeitet werden können.

• Activity Based Costing Im Gegensatz zur herkömmlichen Kostenrechnung wird im a. nicht der Verbrauch einzelner Inputfaktoren gemessen, sondern die Inanspruchnahme spezifischer Produktlinien, Geschäftseinheiten oder Unternehmensfunktionen. ABC hat sich insbesondere in Situationen, wo die 8

• Adhäsionsprinzip

AfA fahrenskonzentration erreicht werden soll.

Weise aus.

• Adhocracy

Abk. f.: American Depositary Receipt. Zertifikat das den Erwerb von Aktien von Nicht-US-Untemehmen in den USA ermöglicht. ADRs ermöglichen internationalen Unternehmen den Zugang zu USKapitalmärkten, Investoren Portfoliodiversifikation mit Aktien internationaler Unternehmen, die allerdings nach wie vor der US-Rechtsprechung unterliegen.

In der Wirtschaftspolitik wird leider noch immer zu wenig vorausgedacht. Visionäre Konzepte und Reformen zur Erneuerung verkrusteter Strukturen fehlen. Dafür wird umso häufiger improvisiert und ad hoc gehandelt. In diesem Sinne ist A. die Gesamtheit aller improvisationsfreudigen Bürokraten.

• Administrator Auch „Admin" genannt. Er ist der System Verwalter eines Netzwerks, verfügt über alle Zugriffsrechte, vergibt diese an Benutzer und pflegt das System. Ein Administrator verfügt auch über das Recht, einzelne Benutzer zu sperren oder „herauszuwerfen" - wenn sie beispielsweise wiederholt gegen Regeln verstoßen.

• administrierte Preise Preise, die von staatlichen Behörden in mehr oder minder größerer Unabhängigkeit von den tatsächlichen Marktverhältnissen entweder auf einem bestimmten Niveau fixiert werden („Tarifpreise") oder für die bestimmte Schwellenwerte („Höchstund Mindestpreise") festgelegt werden. „Administrierte P." können daher von jenen Preisen abweichen, die durch das freie Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage zustande kommen würden. Änderungen der Marktverhältnisse wirken sich nicht unmittelbar bzw. nicht in einer dem Konkurrenzmodell entsprechenden

• ADR

• Adresse Im Netz können damit E-MailAdresse, URL oder IP-Adresse gemeint sein.

• ADSL Abk. f.: Asymmetrie Digital Subcriber Line. Eine neue Datenübertragungstechnologie, die viel mehr Daten pro Sekunde transportiert als herkömmliche Modem- oder ISDNVerbindungen. Ein besonders schneller Internet-Zugang.

• advance booking charter Charterflüge, die im voraus gebucht werden müssen.

• advance purchase excursion tarif Tarif, den alle großen Linien und Fluggesellschaften anbieten. Vorausbuchung und Vorauszahlung.

• AfA Abk. f.: Abschreibung für Abnutzung. 9

After-Sales-Market • After-Sales-Market

• Agenturbriefing

Kaufmännischer oder technischer Kundendienst als Dienstleistung für den Kunden nach Kauf eines Produktes, z. B. Autozubehör.

Kurzinformation der Mitarbeiter der Agentur im internen Arbeitsablauf mit Fixierung der speziellen Aufgabenstellungen für die Agenturmitarbeiter.

• AG Abk. f.:

Aktiengesellschaft.

• AGB Abk. f.: Allgemeine Geschäftsbedingungen. Bedingungen, die größere Unternehmen allen von ihnen abgeschlossenen Verträgen oder allen Geschäften einer bestimmten Art zu Grunde legen.

• Agency Ausgegliederte und dadurch besser steuerbare Institution.

• Agenda 2000 Hinter diesem technokratischen Ausdruck verbergen sich Fragen mit politischer Sprengkraft. Die Agenda 2000 wurde von der Kommission im Juli 1997 als Reformpaket der Öffentlichkeit vorgestellt. Von der Reform sind die Agrarpolitik, die Regionalpolitik sowie das Finanzierungssystem der EU betroffen. Die Agenda ist die Voraussetzung für die Aufnahme neuer Mitglieder aus Osteuropa. Da die Agrar- und die Regionalpolitik 80 Prozent des Brüsseler Budgets auffressen, gleichzeitig aber die Osteuropäischen Länder nach ihrem Beitritt wohl Nettoempfänger der Union sein werden, muss die Union ihre Politik vor dem Beitritt dieser Länder einer gründlichen Reform unterziehen. 10

• Agglomeration 1. Stadtgebiet mit seinen Umlandgemeinden. 2. Anhäufung von Betrieben der gleichen Branche in einem bestimmten Gebiet. Räumliche Zusammenballung von Anbietern, z. B. von Handelsbetrieben in der Innenstadt oder in Einkaufszentren, mit Vorteilen für die potentiellen Nachfrager: Zeit- und Kostenersparnis durch kurze Wege, relativ große Angebotsübersicht und intensiver Wettbewerb zwischen branchengleichen Firmen.

• Aggregation Zusammenfassung gleichartiger Transaktionen oder Wirtschaftssubjekte zu makroökonomischen Aggregaten.

• aggressive growth fund Investmentfonds mit Fokus auf kleinere Unternehmen oder spezifische Marktsegmente, mit der Absicht, überdurchschnittliche Performance zu erzielen.

• Agio Preisaufschlag bei der Ausgabe von Wertpapieren. A. ist der Prozentsatz, mit dem die Ausgabe den Nennwert überschreitet. Wird eine Anleihe am Ende der Laufzeit mit mehr als dem Nennwert getilgt, so spricht man hier

Akkumulation ebenfalls von einem A. Ein A. ist in diesem Fall ein Ausgleich für eine entsprechend niedrigere Verzinsung während der Laufzeit. Andere Bez.: Aufgeld.

• Agiorücklagen Rücklage, die dann entsteht, wenn eine Gesellschaft Aktien zu einem den Nennwert übersteigenden Preis ausgibt.

• Agrarüberschüsse A. treten vor allem überall dort auf, wo der Staat den Bauern Mindestpreise garantiert und durch Aufkäufe („Interventionen") diese Preise stützt.

• AI Abk. f.: artificial intelligence. Künstliche Intelligenz.

• AIBD Abk. f.: Association of International Bond Dealers. Gegründet 1969, Mitglieder sind Euro-Emissions- und Handelshäuser für Wertpapiere. Zuständig für Regelungen des Sekundärmarktes für Euro-Anleihen.

• AIM Abk. f.: Advanced Informatics in Medicine in Europe. A. ist ein EUForschungsprogramm zum Einsatz fortgeschrittener Informationstechnologie und der Telekommunikation im Gesundheitswesen. Ziel ist die Förderung der fortgeschrittenen Informationsverarbeitung bei Voruntersuchungen.

• Akkordarbeit Der Arbeitsvorgang wird in messbare Einzelleistungen zerlegt. Die Bewertung der Arbeit erfolgt nach der Leistungsmenge (Stück, kg, m).

• Akkordlohn Leistungslohn, bei dem die Lohnhöhe in einem bestimmten Verhältnis zur erbrachten Mengenleistung steht.

• Akkreditiv Vertragliche Verpflichtung eines Kreditinstitutes, im Auftrag, für Rechnung und nach Weisungen eines Kunden gegen Übergabe bestimmter Dokumente und bei Erfüllung bestimmter Bedingungen eine bestimmte Geldzahlung oder eine andere finanzielle Leistung zu erbringen. Andere Bez.: Dokumentenakkreditiv.

• Akkumulation Die A. beschreibt die Zusammenhänge zwischen Produktion, Konsum, Einkommensverteilung und Vermögensbildung. Die hier ablaufenden Wirkungen werden aber erst möglich, weil das Verhalten aller beteiligten Akteure durch Werkzeuge der Koordination und Kontextualisierung so aufeinander bezogen werden, dass ein einheitlicher Handlungsrahmen entsteht, der eine starke fokussierende Wirkung hat. Dieser bietet somit die Rahmenbedingungen, nach denen ein Abgleich von Interessen und Macht stattfinden kann. 11

AKP-Staaten • AKP-Staaten Kurzbezeichnung für die Staaten Afrikas, der Karibik und des pazifischen Raumes, die das -» Lom£Abkommen unterzeichnet haben.

• Akquisition 1. Aktivitäten des Außendienstes zur Gewinnung neuer Kunden und zum Abschluss von Geschäften mit bestehenden Kunden. 2. Übernahme eines anderen Unternehmens. Hier erwirbt Unternehmen A eine genügend große Mehrheit der Aktien von Firma B, die in der Folge meist aufgelöst und in Unternehmen A integriert wird. Oder die beiden Unternehmen A und B werden - wie bei -» Mergers - in ein neu gegründetes Unternehmen C überfuhrt. Da vielfach - vor allem bei Mega-Deals - die liquiden Mittel zur Finanzierung einer A. nicht ausreichen, haben sich eigene Aktien als neues Zahlungsmittel - gleichsam als „Währung" - etabliert. In solchen Fällen erhalten die Aktionäre Anteilscheine am Fusionskonzern, das Austauschverhältnis wird nach Maßgabe des jeweiligen Unternehmenswertes festgelegt. In den meisten Fällen kommt es zu einer Kombination verschiedener Zahlungsmittel sowie zu Fremdfinanzierungen, Kapitalerhöhungen oder Übernahme von Schulden. Für die Schaffung einer eigenen „Papierlösung" bzw. „Akquisitionswährung" sprechen vor allem steuerliche Gründe. In vielen Ländern fallen die Steuern bei einer Barzahlung nämlich direkt an, bei 12

einem Aktientausch hingegen erst, wenn die Titel verkauft werden. Dies ist auch einer der Gründe, warum immer mehr Europäische Konzerne in New York an der Börse kotiert sind, um so - im Bedarfsfall - über eine Akquisitionswährung zu verfügen.

• Akronym Griech.: Kurzbezeichnung. Abkürzung, die aus den Anfangsbuchstaben der Wörter einer Wortgruppe besteht und ein eigenständiges, aussprechbares Wort ergibt. Beispiel: FAO, IMF etc.

• Aktien Wertpapiere, die einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft verbriefen.

• Aktienanalyse Methode zur Bewertung des Werts und des Potentials einer Aktie - zumeist auf Basis der Ertragskraft der jeweiligen AG. Dient als Entscheidungshilfe ftlr Kauf oder Verkauf.

• Aktienfonds Ein Investmentfonds, der ausschließlich oder überwiegend in Aktien veranlagt. Der Wert des Fonds Vermögens schwankt mit den Kursen der Papiere im Portefeuille, die Volatilität wird allerdings oft durch Diversifikation gemildert. Ein Aktienfonds bietet dem Anleger die Chance, sich auch mit relativ geringem Kapitaleinsatz an einem Korb verschiedener Aktien zu beteiligen und eine attraktive Rendite nach Steuern bei redu-

Aktienumtausch ziertem Risiko zu erzielen. Wer in Aktienfonds anlegt, trägt zwar zumindest kurzfristig ein höheres Risiko als der Rentenfondsbesitzer, darf aber längerfristig auf höhere Erträge hoffen. Zielrichtung des Anlegers ist in erster Linie der Wertzuwachs und nur sekundär die Ausschüttung. Fonds, die in ausländische Aktien investieren, unterliegen zusätzlich dem Währungsrisiko. Andere Bez.: equity fiind, stock fiind.

• Aktiengesellschaft Kapitalgesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, deren Gesellschafter („Aktionäre") mit Einlagen auf das in Aktien zerlegte Grundkapital beteiligt sind. Die Aktionäre haften nicht persönlich filr die Verbindlichkeiten der Gesellschaft.

• Aktienindex Index, der die Entwicklung der Aktienkurse anzeigt. Statistische Kennzahl, mit der die repräsentative Kursentwicklung eines Aktienmarktes oder eines bestimmten Teilmarktes (nach Branche, Größe der Unternehmen etc.) illustriert wird. Je nach Berechnungsmethode und Umfang der berücksichtigten Werte dienen derartige Indizes als -* Benchmarks zur Beurteilung der - • Performance eines Aktienfonds.

• Aktienkursrisiko Verlustrisiko aufgrund der Schwankungen von Aktienkursen.

• Aktienpaket Größerer Anteil am Grundkapital ei-

ner AG mit maßgeblicher Einflussmöglichkeit.

• Aktiensplit Ist der Kurs einer Aktie zu hoch geworden, spalten amerikanische Aktiengesellschaften ihre Aktien, um wieder zu attraktiven Kursen zu kommen. Beispiel: alter Kurs: $ 400,--. Split: 1:1 (amerikanische Diktion „two for one") ergibt 2 Aktien zu je $ 2 0 0 , - . Wertmäßig ändert sich somit insgesamt nichts, die neue, höhere Anzahl an Aktien ist in Summe nicht mehr wert als vorher der Altbestand. Gleichzeitig erfolgt auch eine Korrektur des Nennwertes pro Aktie. Wegen der im Ausland üblichen Stücknotiz ist dies jedoch filr den Aktionär nur von sekundärer Bedeutung.

• Aktienumtausch Wird dann vorgenommen, wenn sich durch eine Änderung der rechtlichen Verhältnisse einer AG die Notwendigkeit dazu ergibt. Dies ist insbesondere bei Änderung der Firmenbezeichnung, Übernahme der Firma durch eine andere Firma, Änderung des Nennbetrages der Aktie, Umwandlung von Inhaber- in Namensaktien und umgekehrt der Fall. Die Aufforderung zum Einreichen der Aktie wird entsprechend den gegebenen Gesetzesbestimmungen bekannt gemacht. Unter Umständen können Aktien, die nicht zum Umtausch eingereicht werden, als kraftlos erklärt werden. Dies muss aber ebenfalls entsprechend den gesetzli13

Aktionär chen Bestimmungen macht werden.

bekannt

ge-

• Aktionär Inhaber von Aktien, dem Vermögens- und Mitspracherechte zustehen.

• Aktionsparameter

• Akutbetten Die unterschiedliche Intensität von Behandlung und Pflege führt zu einer Einteilung der Krankenbetten nach Betten für Akutkranke, Psychischkranke und Chronischkranke.

• Akutkranke

Hilfsgröße, die man selbst beeinflussen kann. Andere Bez.: Entscheidungs-, Handlungsparameter, Auslöser, Instrumentenvariable.

Kranke, die während einer stationären Behandlung intensiv ärztlich behandelt und gepflegt werden.

• Aktiva

Wirkung einer Nachfragesteigerung auf die Investitionstätigkeit. Die „akzelerierende" Wirkung besteht darin, dass die Erhöhung der Produktionskapazität (sowohl im Bereich der Anlagen als auch der Lagerbildung) die auslösende Nachfragesteigerung bei weitem übersteigt. Diese - für Tempo und Ausmaß eines Wirtschaftsaufschwunges entscheidende Verstärkerwirkung infolge der „Überreaktion" der Kapazitätserweiterung - ist bedingt entweder durch Steigerung der Umsatzerwartungen (Lager-Auffüllung) und/oder durch die technische Unteilbarkeit von Anlagen.

Vermögenswerte eines Unternehmens, die in der Bilanz den Verpflichtungen gegenübergestellt werden. Die Aktiva geben Auskunft (1ber die Mittelverwendung des im Unternehmen investierten Kapitals.

• Aktivgeschäfte Bankgeschäfte, die auf der Aktivseite der Bilanz aufscheinen, insbesondere Kreditgeschäfte. Gegensatz: Passivgeschäfte.

• Aktivierung Ausgaben, die Vermögenswerte schaffen (Investitionen, Darlehen und Beteiligungen), werden in der Bilanz unter den Aktiven ausgewiesen. Wertmäßige Erfassung eines Vermögensgegenstandes in der Bilanz.

• Aktivtausch Umschichtung innerhalb der Aktiven bei unveränderter Bilanzsumme, z. B. Umwandlung von Sachvermögen in Geldvermögen. 14

• Akzeleratoreffekt

• Akzeleratorhypothese Die A. beschreibt die sekundären Kapazitätseffekte primärer Konsumausgabenänderungen. Es erfolgt eine funktionale Verknüpfung zwischen der Erhöhung der Nachfrage (bzw. des Volkseinkommens) und dem Niveau der Nettoinvestitionen. Die Änderungsrate der Nachfrage, mul-

Alkoholsteuer tipliziert mit dem Akzelerator (einem Verhaltenskoeffizienten, der stark durch technische Gegebenheiten determiniert wird), ergibt die Höhe der durch die Änderungsrate der Konsumnachfrage bewirkten (induzierten) Nettoinvestition. Die Höhe und der Zeitpunkt der Nachfrageänderung nach Investitionsgütern hängt ab von der Kapitalintensität der Produktion (Kapitalkoeffizient), dem Auslastungsgrad und der Lebensdauer der Produktionsanlagen, den Lagerbeständen, der Investitionsmöglichkeit und der Investitionsbereitschaft oder von ausreichenden Finanzierungsmitteln, d. h. auch von einem elastischen Kreditangebot. Ferner spielen auch die Kosten- und Gewinnentwicklung eine wichtige Rolle.

• Akzept Annahme eines Wechsels durch den Bezogenen.

• Akzessorietät Strenge Abhängigkeit des Nebengeschäftes vom Hauptgeschäft; so haftet z. B. der Bürge nur insoweit, als Verbindlichkeiten aus dem Hauptgeschäft bestehen.

• Algenbliite Explosionsartige Massenvermehrung einzelliger Algen in Süßwasserseen, verursacht durch hohen Eintrag anorganischer Nährstoffe (v. a. Phosphate und Nitrate) und begünstigende Wetterbedingungen. Dieser Prozess wird durch wirtschaftliche Aktivitäten des Menschen, die zu erhöh-

ter Nährstoffzufuhr in Oberflächengewässer führen, verstärkt (z. B. durch in Abwässern enthaltenen Nitrate und Phosphate und den Düngemittelablauf von landwirtschaftlich genutzten Flächen).

• Algorithmus Rechenverfahren, das angibt, wie in einer endlichen Anzahl von Schritten ein bestimmtes Problem gelöst werden kann. Dadurch lassen sich Rechenvorgänge formalisieren und in Programmen für ihr Abarbeitung formulieren.

• Alias Kurzbezeichnung eines Files, der anstelle des Originals verwendet wird. Findet man häufig bei E-MailAdressen und Homepage-Adressen.

• Aliasname Kurzer, prägnanter Name für die EMail-Adresse.

• Alkoholsteuer (CH) Der Bund besitzt das Monopol für die Herstellung und die Einfuhr gebrannter Wasser. Er gewährt Privaten entsprechende Konzessionen und Bewilligungen. Für schweizerische und importierte, gebrannte Wasser erhebt der Bund die Alkoholsteuer. Der Reinertrag fließt zu 90 % an den Bund zur Finanzierung seines Beitrages an die AHV/IV und zu 10 % an die Kantone zur Bekämpfung des Alkoholismus sowie des Suchtmittel-, Betäubungsmittel- und Medikamentenmissbrauchs. 15

Allais • Allais, Maurice

• allgemeine Bundesmittel

Geb.: 1911. Französischer Ökonom. Beiträge zur Theorie der Märkte und einer effizienten Nutzung von Ressourcen. A. vertiefte die Untersuchungen von Walras und -» Pareto über die Verflechtung der Märkte und ein allgemeines wirtschaftliches Gleichgewicht. Er verbesserte parallel zu -» Hicks und -» Samuelson die mathematischen Grundlagen der Wirtschaftstheorie. Andere Arbeiten galten dem Einfluss des Zeitfaktors und der Unsicherheit (Risiken etc.) auf wirtschaftliche Entscheidungen. Publikationen: A la recherche d'une discipline économique, 1943; Economie et interet, 1947; Manifeste pour une société libre, 1958; La liberalisation générale des surplus, 1980.

(CH)

• Allfinanz-Konzept Die Kreditinstitute sind bestrebt, ihren Kunden über die herkömmlichen Bankleistungen hinaus weitere Finanzdienstleistungen anzubieten. Dieses Ziel erfüllt das AllfinanzKonzept. Die einzelnen „Produkte" werden jeweils von qualifizierten Bankmitarbeitern oder Außendienstmitarbeitern angeboten und vertrieben. Ob die zusätzlichen Leistungen von eigens für diesen Zweck gegründeten Tochterinstituten, von Beteiligungsunternehmen oder von Kooperationspartnern erbracht werden, hängt von der jeweiligen Allfinanzstrategie der einzelnen Bank ab.

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Einnahmen des Bundes, die keiner Zweckbindung unterliegen.

• Allgemeine Geschäftsbedingungen Abgek.: AGB. Bedingungen, die ein Unternehmen allen abgeschlossenen Verträgen oder Geschäften einer bestimmten Art zu Grunde legt.

• allgemeiner Haushalt (A) Enthält alle zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben mit Ausnahme jener, die in den Ausgleichshaushalt aufzunehmen sind.

• All-incIusive-Angebot Pauschal-Angebot im Andere Bez.: Package.

Tourismus.

• Allokation Zuteilung von knappen Ressourcen auf alternative Verwendungszwecke. Aufteilung der volkswirtschaftlichen Ressourcen auf den privaten und öffentlichen Bereich sowie innerhalb des öffentlichen Sektors auf Art und Umfang der einzelnen öffentlichen Güter. Werden Allokationsentscheidungen nicht zentral (von einem Entscheidungsträger), sondern dezentral von vielen Wirtschaftseinheiten auf der Angebots- und/oder der Nachfrageseite getroffen, so muss eine Koordination erfolgen. Die wichtigsten Koordinationsinstitutionen sind Märkte, Demokratie, Bürokratie und

Alternativenergie Verbände. Eine effiziente Allokation wird erst dann realisiert, wenn die Herstellung von einem Gut nicht länger durch Umschichtungen der Produktionsfaktoren erhöht werden kann, ohne dass gleichzeitig die Produktion eines anderen Gutes eingeschränkt werden mtlsste.

• Allokationseffizienz Zuteilung von Produktionsfaktoren fllr bestimmte Ziele. Man unterscheidet zwischen ProduktionsefFizienz und Tauscheffizienz. Produktionseffizienz liegt vor, wenn Produktionsfaktoren so eingesetzt werden, dass eine Steigerung des Produktionsergebnisses nicht mehr möglich ist. Von Tauscheffizienz spricht man, wenn das Produktionsergebnis den Bedürfhissen der Nachfrageseite entspricht.

• Allonge Mit einem Wechsel oder einer Namensaktie verbundener Anhang, der für weitere Erklärungen der Indossanten Platz bietet, wenn die Rückseite des Wertpapiers bereits voll beschrieben ist.

• Alpha-Faktor Faktor, der die Über- oder Unterbewertung einer Aktie ausdrückt. Ein positiver Alpha-Faktor bedeutet, dass eine Aktie unterbewertet, ein negativer Alpha-Faktor, dass sie überbewertet ist.

• Alpha-Version Erste noch verbesserungsbedürftige

Version einer Software. -* BetaVersion.

• alternative Antriebe Umweltfreundliche Lösung für den individuellen Verkehr. So experimentieren Automobilhersteller mit den Einsatzmöglichkeiten von Methanol, Ethanol, Wasserstoff und Erdgas. Das Konzept, das zur Zeit der Praxis am nächsten ist, beruht auf dem Elektroantrieb. Dieser ist am Einsatzort zwar schadstofffrei, doch stehen für die Aufladung der Batterien auch nur die üblichen Energiequellen zur Verfügung: fossile Brennstoffe, Kernkraftwerke, Wasserkraft, Sonnen- oder Windenergie.

• Alternative Ökonomie Sammelbegriff für zum Teil sehr heterogene Ansätze im Bereich der neueren Wirtschaftstheorie und/oder Wirtschaftspolitik, die sich von der traditionellen Ökonomie unterscheiden.

• Alternativen Handlungs- oder Wahlmöglichkeiten in Entscheidungssituationen.

• Alternativenergie Energie, die aus Quellen stammt, die eine Alternative zu derzeit vorherrschenden Energietechnologien (fossile Brennstoffe, Kernenergie) bieten. Es handelt sich dabei um erneuerbare Energiequellen, die meist in kleineren Einheiten dezentral und möglichst umweltschonend genutzt 17

alternativer Landbau werden. Beispiele für alternative Energiequellen sind Biogas, Solarenergie, Wasser- und Windenergie.

• alternativer Landbau Ökologisch orientierte Landwirtschaft, bei der auf chemischsynthetische Hilfsmittel (leichtlösliche Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel) weitgehend oder gänzlich verzichtet wird. Andere Bez.: biologischer, organischer oder ökologischer Landbau.

• Alternativhypothese Jene experimentelle Hypothese, durch die eine Nullhypothese verworfen wird.

• Alternativkosten Begriff aus der Evaluierungsforschung. Der Nutzen, der mit einem bestimmten Projekt verbunden ist, wird mit jener Kosteneinsparung bewertet, die sich bei alternativen („zweitbesten") Projekten ergeben würde.

• Altersvorsorge Vorsorge für den Ruhestand, vor allem durch langfristiges Ansparen und Geldanlage in Form von Wertpapieren und/oder Abschluss einer Lebensversicherung.

• Altlasten Sind ehemalige (oft „wilde") Mülldeponien, die unbekannte Giftstoffe enthalten. Sie stellen eine Gefahr für das Grundwasser dar.

• Am Geld Sowohl Call-Optionen als auch Put18

Optionen liegen „Am Geld", wenn AusUbungspreis und Kurs des Basiswertes identisch sind.

• Ambassadoren Prozessbegleiter, die bei der Umsetzung von Reorganisations- und/oder Deregulierungsprogrammen mitwirken. A. versuchen in sanfter Form bürokratische Strukturen „schlanker" zu machen. Sie verfügen über eine Ausbildung, die sich über mehrere Disziplinen (u. a. Recht, Ökonomie, Psychologie, Politikwissenschaft) erstreckt und sie in die Lage versetzt, bei der Feldarbeit effektiv Arbeit zu leisten. Grundsatz: Reorganisation des öffentlichen Sektors, aber nicht zulasten der Mitarbeiter, die teilweise unter falschen Voraussetzungen in staatliche Unternehmen bzw. in die öffentliche Verwaltung „gelockt" wurden. Andere Bez.: Prozessmanager.

• American Depositary Receipt Abgek.: ADR. Es gibt börsenrechtliche Bestimmungen, nach denen manche ausländischen Aktien nur in ADR-Form an US-Börsen gehandelt werden dürfen. Unter einem ADR versteht man auf US-Dollar lautende, von amerikanischen Depotbanken ausgegebene, Aktienzertifikate, die eine bestimmte Anzahl im Heimatland des Unternehmens hinterlegter Aktien verkörpern und am US-Markt wie amerikanische Wertpapiere gehandelt werden können. Jedes ADR kann Bruchteile von Ak-

Amortisationsrechnung tien, aber auch eine oder mehrere Aktien repräsentieren. ADRProgramme existieren auf drei verschiedenen Ebenen: • Level-I ADR-Programm: Es wird kein eigenes „listing" an einer US-Börse angestrebt. Gegenstand des Programms sind bereits ausstehende Aktien, für die ein Sekundärhandel eröffnet werden soll. Sie eignen sich nicht für die Aufnahme neuen Kapitals. Die Anwendung der amerikanischen Rechnungslegungsregeln („General Accepted Accounting Principles'VUSGAAP) ist dabei im Gegensatz zu den übrigen ADR-Levels nicht erforderlich. • Level-II ADR-Programm: Ziel ist ein „listing" bereits existenter Aktien an einer US-Börse. Voraussetzung für dieses Programm ist die Erstellung von Berichten nach den amerikanischen Rechnungslegungsregeln (US-GAAP). Es wird ebenfalls kein neues Kapital aufgenommen. • Level-III ADR-Programm: Im Rahmen des Level-III Programms wird die Aufnahme neuen Kapitals durch die Emission zusätzlicher Aktien auf dem USKapitalmarkt angestrebt. Diese Aktien werden in weiterer Folge auf einer US-Börse gehandelt. Bei diesem ADR-Programm besteht allerdings der zusätzliche Aufwand einer zwingenden Konzembilanzierung nach US-GAAP.

• amerikanische Option Option, die im Gegensatz zu einer Option europäischen Stils während der gesamten Laufzeit börsetäglich ausgeübt werden kann.

• amerikanisches Zuteilungsverfahren Tenderverfahren, bei dem der Zuteilungssatz (bzw. Preis/Swapsatz) der jeweiligen individuellen Bietung entspricht.

• AMEX Abk. f.: American Stock Exchange. Börse in Manhattan, die an der A. gehandelten Unternehmen sind in der Regel kleiner als jene an der New York Stock Exchange.

• Amortisation 1. Rückzahlung einer Schuld nach einem festem Plan. 2. Rückfluss des investierten Kapitals.

• Amortisationsdauer Zeitspanne, in der alle Ausgaben durch zurückfließende Einnahmen gedeckt sind. Andere Bez.: „payback period", „pay-off period", Kapitalrückgewinnungsdauer, Kapitalrückflussdauer.

• Amortisationsrechnung Statische Investitionsrechnung. Ermittelt die Zeitspanne innerhalb welcher der ursprüngliche Kapitaleinsatz über die Erlöse zurückgeflossen (amortisiert) ist. Der in den Erlösen 19

Amsterdamer Vertrag enthaltene Gewinn und die Abschreibungen dienen der Amortisation des Kapitaleinsatzes. Entscheidungskriterium ist für die Zweckmäßigkeit einer Investition die Länge der Amortisationszeit des eingesetzten Kapitals. Je kürzer diese Zeitspanne ist, desto sicherer ist die Investition.

• Amsterdamer Vertrag Im Juni 1997 wurde der EU-Vertrag einer neuerlichen Revision unterzogen. Die Revision ging als Amsterdamer Vertrag in die Geschichte ein. Hier wurde der Schengen-Vertrag in den EU-Vertrag aufgenommen, ein System zur Überwachung der nationalen Beschäftigungspolitik geschaffen sowie im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) eine Analyse- und Planungseinheit aus der Taufe gehoben. Auch erhielt das EU-Parlament zusätzliche Kompetenzen.

• amtliche Pflegegebühr (A) Von der jeweiligen Landesregierung festgesetzte Gebühr für einen Pflegetag in der allgemeinen Gebührenklasse. Die Ermittlung seitens der jeweiligen Landesregierung erfolgt grundsätzlich kostendeckend, jedoch exklusive Auslagen für Errichtung, Umgestaltung oder Erweiterung der Anstalt, Abschreibungen vom Wert der Liegenschaften, Pensionen und eines allfälligen klinischen Mehraufwandes.

• Amtsorgane (A) Alle Organe der Haushaltsführung 20

einschließlich jener, welche die Rechte des Bundes als Träger von Privatrechten wahrzunehmen haben.

• analog Eine Darstellungsweise für Daten, bei der für den darzustellenden Wert entsprechende kontinuierliche physikalische Größen verwendet werden. Im Unterschied dazu: digital.

• Analog-Digital-Wandler Auch A-D-Wandler (nach DIN Analog-Digital-Umsetzer). Schaltungen, in denen analoge Werte elektrischer Größen (z. B. Strom, Spannung, Widerstand) in eine digitale Signalform umgesetzt werden.

• Analphabetenrate Anteil der Erwachsenen über 15 Jahre, die einen kurzen, einfachen Text ihres alltäglichen Leben weder lesen noch schreiben noch verstehen können. Verdecktes Analphabetentum erlaubt zumeist nur Schätzungen.

• Analyse Gründliche, systematische Untersuchung.

• Anbot Verbindliche Erklärung (mündlich oder schriftlich) zum Abschluss eines bestimmten Rechtsgeschäftes (z. B. Kauf- oder Mietverträge). Andere Bez.: Angebot, Offert.

• Anderkonten Konten, über die Treuhänder (Notare und Rechtsanwälte sowie Angehörige der öffentlich bestellten wirt-

Angebotsüberschuss schafts- und steuerberatenden Berufe) im Interesse von Dritten verfügen.

• Anfechtung Rückwirkende Vernichtung eines Rechtsgeschäfts durch einseitige Willenserklärung zur Wiederherstellung eines früheren Vermögensstandes.

• Anfechtungsordnung Rechtshandlungen, die das Vermögen des Schuldners betreffen, können außerhalb des Konkurses nach den Bestimmungen der A. zum Zwecke der Befriedigung eines Gläubigers angefochten und diesem gegenüber als wirksam erklärt werden. Die Anfechtung ist u. a. möglich wegen Benachteiligungsabsicht und Vermögensverschleuderung.

• Anforderungsprofil Auflistung bestimmter persönlicher und sachlicher Voraussetzungen, die ein Stellenbewerber erbringen soll.

• Angebot A. bezeichnet jene Menge an Gütern, die zu einem bestimmten Preis von bestimmten Wirtschaftssubjekten verkauft werden möchten.

• Angebotsfunktion Beziehung zwischen dem mengenmäßigen Angebot auf einem Markt und dem dafür bezahlten Preis.

• Angebotsgesetz Verhalten sich auf dem Markt für ein Wirtschaftsobjekt ein oder mehrere

Anbieter als Mengenanpasser, dann wird „ceteris paribus" eine umso größere Zahl von Einheiten des Objekts angeboten, je höher dessen Preis ist.

• Angebotslücke Marktbereich mit fehlendem oder unzureichendem Angebot als potentieller Markt für neue Produkte bzw. Innovationen.

• Angebotsmonopol Monopol, bei dem ein großer Anbieter zahlreichen (kleinen) Nachfragern ohne Alternativen bzw. Ausweich-/Substitutionsmöglichkeiten gegenübersteht.

• angebotsorientierte Wirtschaftspolitik Wirtschaftspolitisches Paradigma, das bei den Einflussgrößen des gesamtwirtschaftlichen Angebots bzw. der Produktionskapazität ansetzt. Durch Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen soll das Wachstum des BIP und die Effizienz der Produktion vergrößert werden.

• Angebotsüberschuss Marktsituation, in der zum herrschenden Marktpreis die angebotene Menge größer ist als die nachgefragte Menge.

• Angebotsüberschuss Marktsituation, in der zum herrschenden Marktpreis die angebotene Menge größer ist als die nachgefragte Menge. 21

angewandte Forschung • angewandte Forschung Soll im Gegensatz zur Grundlagenforschung. möglichst praxisnahe Ergebnisse liefern, somit Entscheidungshilfen für die Lösung konkreter Probleme bereitstellen.

• Animation 1. Im Zusammenhang mit dem Internet steht Animation für die Technik, Bilder beweglich und zwei- oder sogar dreidimensional zu erzeugen. 2. Tourismuswelt: Der Versuch, gelangweilte Touristen durch Veranstaltung von Spielen und dgl. in Stimmung zu bringen.

• animiertes GIF Internetwelt. Mit Hilfe der Variante des Grafikformates GIF können im Internet bewegte Bilder hergestellt werden.

• Ankerwährung Bildliche Beschreibung der Führungsrolle einer Währung innerhalb eines Währungssystems.

• Ankündigungswirkungen Änderung von Verhaltensweisen, die durch die Ankündigung von bestimmten Maßnahmen (z. B. Preisoder Steuererhöhungen) ausgelöst werden. Zwei Arten sind zu unterscheiden: 1. Selbsterfüllung-. In diesem Fall bewirkt die Ankündigung, dass ein bestimmtes Ereignis, das ohne die Ankündigung unterblieben wäre, nun tatsächlich eintritt. 2. Selbstaufhebung oder Selbstzerstörung: In diesem Fall führt die An22

kündigung eines Ereignisses dazu, dass das angekündigte Ereignis nicht eintritt, weil Anstrengungen unternommen werden, um das Eintreten des angekündigten Ereignisses zu verhindern.

• Anlagegrundsätze Damit legt eine Fondsgesellschaft die Höchst- und Mindestanteile von einzelnen Wertpapierklassen sowie Barguthaben im -» Portefeuille fest. Außerdem regeln sie, welche Wertpapiere ein bestimmter Fonds auf welchem Markt erwerben darf.

• Anlageinvestitionen Käufe neuer Anlagen sowie von gebrauchten Anlagen und Boden nach Abzug der Verkäufe von gebrauchten Anlagen und Boden. Als Anlagen werden in diesem Zusammenhang alle dauerhaften, reproduzierbaren Produktionsmittel angesehen, mit Ausnahme dauerhafter militärischer Güter und derjenigen dauerhaften Güter, die in den privaten Verbrauch eingehen. Als dauerhaft gelten diejenigen Produktionsmittel, deren Nutzungsdauer mehr als ein Jahr beträgt und die normalerweise aktiviert und abgeschrieben werden; ausgenommen sind geringwertige Güter. Die A. werden unterteilt in • Ausrüstungsinvestitionen (Maschinen und maschinelle Anlagen, Fahrzeuge usw.) und in • Bauinvestitionen (Wohngebäude, Verwaltungsgebäude, gewerbliche Bauten, Straßen, Brücken, Wasser-

Anleihen wege usw.).

• Anlagen Geldanlage, Investition, Investment bzw. Kapitalanlagen oder Produktionsanlagen.

• Anlagenexport

und mit deren Hilfe Leistungen erstellt werden.

• Anlegerschutz Der Anleger wird durch staatliche Vorschriften und Aufsicht vor Vermögensverlust und nicht kalkulierbaren Risken geschützt. Dazu gehören: Regeln bezüglich Anlage und Publizität, Absicherung als Sondervermögen, Kontrolle etc.

Engl.: turn key projects. Export schlüsselfertiger Anlagen. Der A. enthält sowohl die Planung, die Errichtung von Gebäuden, die Maschinenausstattung, Montage und zumeist auch die Inbetriebsetzung und Einschulung ausländischer Arbeitskräfte. Anlagenexporte sind in den letzten Jahren zu einer äußerst wichtigen Exportposition geworden.

Ausgabe (Emission) von Obligationen zur Finanzierung. Die A. umfasst alle Einzelaktivitäten der Vorbereitung der Genehmigung und des Verkaufs der Anleihe.

• Anlagenspiegel

• Anleihemarkt

Zeigt die Anlagenzu- und -abgänge, Anschañiings- und Buchwerte sowie die ordentlichen und außerordentlichen Abschreibungen in Tabellenform.

Die Anleihe ist eine Form der Fremdkapitalbeschaffung durch Ausgabe von meist festverzinslichen Wertpapieren. Die Anleihe wird zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Zeichnung aufgelegt und hat in der Regel eine mittelfristige bis langfristige Laufzeit. Sie kann bis zur Fälligkeit gehandelt werden.

• Anlagestrategie Strategie bei der Veranlagung von finanziellen Mitteln. Sie legt die wichtigsten Maßnahmen fest, die vom Portfolio-Management bei der Gestaltung eines Fonds zu verfolgen sind. Dazu gehören die Anlageziele, die Auswahl der Wertpapiere, deren Anteil am Fondsvermögen, die Höhe der liquiden Mittel oder der Einsatz von derivativen Instrumenten zur Absicherung.

• Anlagevermögen Vermögensteile eines Unternehmens, die zum dauernden Gebrauch dienen

• Anleihebegebung

• Anleihen Wertpapiere, welche dem Anleihegläubiger das Recht auf Rückzahlung und Verzinsung des Kapitals verbriefen. Nach dem Schuldner unterscheidet man öffentliche Anleihen (Bund, Länder, Städte) und private Anleihen (Banken, Industriebetriebe u. a.). Weiters unterscheidet man festverzinsliche Anleihen und solche mit variablen Zinsen, öffentliche und Unternehmensanleihen. Die meisten 23

Anmeldung Anleihen werfen regelmäßig Erträge ab (daher auch „Renten" genannt), weshalb sie von bestimmten Anlegern bevorzugt werden. Ihre Kursentwicklung hängt von der Entwicklung der Marktzinsen in Relation zu ihrer Nominal Verzinsung, von ihrer Restlaufzeit und der Bonität des Schuldners ab: Bei allgemein steigenden Zinsen fallen die Kurse von Anleihen mit niedriger Verzinsung und langer Restlaufzeit besonders deutlich, bei fallenden Zinsen steigen die Kurse vor allem hochverzinster Papiere stark. Fonds, die ausschließlich Anleihen im Portefeuille halten, heißen Rentenfonds. Andere Bez.: Obligationen, festverzinsliche Wertpapiere, Bonds.

• Anmeldung Internetwelt. Viele kostenlose Dienste im Netz fordern vor ihrer Nutzung eine Anmeldung. Man gibt persönliche Daten bekannt und erhält dafür eine Dienstleistung, z. B. eine kostenlose E-Mail-Adresse etc. Auch beim Provider muss man sich erst einmal anmelden, um in den Besitz eines Internet-Zugangs zu gelangen. Schließlich ist bei jeder Einwahl ins Netz eine Anmeldung nötig, schon deshalb, weil der E-Mail-Zugang nur für den erfolgen soll, der auch tatsächlich Besitzer der betreffenden Mailbox ist. Die Anmeldung beim Provider erfolgt nur einmal.

• Anmeldungsverzeichnis Das A. ist Grundlage für Forderungsprüfung im Insolvenzverfahren 24

(Ausgleich, Konkurs). Der Masseverwalter bzw. Ausgleichsverwalter verfasst auf Grund der ihm durch das Gericht zugestellten Gleichschriften der Anmeldung das A. Wer nicht zeitgerecht seine Forderung anmeldet, verliert zwar nicht seinen Anspruch, wird aber bei der Verteilung (Zuteilung der Quote) nicht berücksichtigt.

• Annahme 1. Axiom, Fiktion, Hypothese, Postulat, Prämisse; 2. Entgegennahme von Dienstleistungen und Waren, Warenannahme (Abnahme).

• Annuität Gleichbleibender, periodischer RUckzahlungsbetrag aus einem Schuldverhältnis bestehend aus Tilgungsbetrag und Zinsen.

• Annuitätenzuschuss Zuschussleistung (z. B. seitens einer Gebietskörperschaft) zur Tilgung von geförderten Darlehen.

• Annuitätsmethode Eine Variante der Kapitalwertmethode. Sie ist dann praktikabel, wenn die Kapitalwertmethode nicht zweckmäßig ist; das wird dann der Fall sein, wenn der Investor wissen möchte, wie hoch die durchschnittlichen Einnahmen mindestens sein müssen, um den Kapitaldienst und die Betriebs- und Unterhaltskosten decken zu können. Bei diesem Verfahren werden die durchschnittlichen effektiven Einnahmen und Ausgaben

Anschaffungskosten einfach errechnet und gegenübergestellt.

• Anonym izer Internetwelt. Jeder Surfer zieht bei seinen Streifzügen durchs Netz eine deutliche elektronische Spur, den er hinterlässt auf jedem Web-Server, den er besucht, Daten, teilweise sogar seine komplette E-Mail-Adresse. Will man anonym surfen, startet man auf einer Anonymizer-Seite wie www.anonymizer.com oder www.rewebber.de. Hier wird die tatsächliche E-Mail-Adresse gegen eine „unbrauchbare" ausgetauscht. Dieses Verfahren ist allerdings nicht ganz unproblematisch, weil es erstens das Surfen langsamer macht, und zweitens halten sich seit Jahren hartnäckige Gerüchte, dass einige A. von Geheimdiensten betrieben werden.

• Anrechenbarkeit Die A. eines Postens mindert die Steuerschuld dadurch, dass bestimmte Tatbestände direkt von der Steuerschuld abgezogen werden können.

• Anrechte • Recht eines Aktionärs auf eine bestimmte Leistung (z. B. Bezugsrecht, Teilrecht usw.). • Anspruch auf Erhalt von Wertpapieren, wenn dieser nicht nur oder überhaupt nicht an die Begleichung eines Gegenwertes, sondern an den Besitz bestimmter Wertpapiere (Mantel und Kupons oder auch nur bestimmter Dividendenscheine) gebunden ist. Diese Rechte können entweder in einem Dividendengut-

schein, einem Optionsschein, in der Abstempelung der Wertpapiere oder in den Wertpapieren selbst verbrieft sein (Bezugsrecht und Teilrecht). • Anrechtsspitzen können entweder verkauft werden, bzw. es können so viele A. dazugekauft werden, damit ein weiteres Stück, der aus der Anrechtsausübung resultierenden Wertpapiere, erhalten werden kann. Die A. können innerhalb der jeweils festgesetzten Frist angekauft oder veräußert werden (Handelsfrist). Nach Ablauf der Handelsfrist wird filr Anrechtsspitzen (ausgenommen Bezugsrechtsspitzen) in der Regel der anteilige Verkaufserlös von der AG (Patronanzbank) bzw. Einlösestelle an den Einreicher weitergegeben. • Die A. können innerhalb einer jeweils festgesetzten Frist bei einer AG (der jeweiligen Patronanzbank) bzw. der Einlösestelle eingereicht werden. Findet die Einreichung innerhalb der festgesetzten Frist statt, erhält der Einreicher bei Vorhandensein der entsprechenden Anzahl von A. gegen Leistung eines eventuellen Aufgeldes eine entsprechende Anzahl von Wertpapieren.

• Anreize Anstöße zu Verhaltensänderungen.

• Anschaffungskosten A. sind die durch Anschaffung oder Herstellung eines Gutes entstandenen Kosten. Sie umfassen bei der Anschaffung den Kaufpreis sowie alle Neben- und Bezugskosten (Trans25

Anschaffungswertprinzip port-, Versicherungs- und andere Kosten, Provision, Maklergebühren, bei Maschinen auch die Kosten für deren Einbau und anderes mehr), bei der Herstellung eines Gutes alle direkten Kosten sowie anteilige Gemeinkosten, nicht jedoch die Vertriebskosten. Die A. sind die Grundlage für die Bewertung des Anlageund des Umlaufvermögens in der Bilanz.

• Anspruch Anrecht, Berechtigung, Forderung, Recht, Verlangen und Wunsch. Recht auf Leistung oder Unterlassung.

• Anspruchsinflation Inflation, die durch überzogene (Gruppen-) Ansprüche, gemessen am Sozialprodukt, verursacht ist.

• Anteilschein • Anschaffungswertprinzip Bewertung zu AnschaffungsHerstellungskosten, d. h. kein genstand soll höher angesetzt den, als seine Anschaffung oder stellung gekostet hat.

oder GewerHer-

• Anschlussfinanzierung Da im Regelfall Kapital vom Schuldner (Investor) für längere Zeitspannen benötigt als vom Gläubiger (Sparer) angeboten wird, muss dafür Sorge getragen werden, dass an die Stelle des sein Kapital zurückfordernden Gläubigers ohne Verzug ein anderer Financier tritt. Eine geregelte A. ist also die Voraussetzung für jede Fristentransformation.

• Anschlusskonkurs Konkursverfahren, das im Anschluss an ein gerichtliches Ausgleichsverfahren eröffnet werden kann.

• ANSI Abk. f.: American National Standards Institute. US-amerikanisches Normeninstitut. 26

Urkunde, die ein Miteigentum an einem Unternehmen (Aktie) oder an einem Sondervermögen (Wertpapierfonds) verbrieft.

• Anteilswert Ergibt sich aus der Division des Fondsvermögens durch die Anzahl der ausgegebenen Investmentfondsanteile. Seine Höhe hängt von den Kursen der Wertpapiere im Portefeuille sowie (bei ausländischen Werten) von Wechselkursschwankungen ab. Der Anteilswert entspricht dem Rücknahmepreis, der börsentäglich erhoben wird - meist auch dem Net Asset Value (Rechenwert). Er wird ebenso wie der Ausgabepreis veröffentlicht, die Differenz ist der Ausgabeaufschlag.

• Anti-Aliasing Rechnerisches Verfahren, um bei niedriger Auflösung treppenartige Kanten von Grafiken oder Buchstaben zu entschärfen. Dies erfolgt durch das Errechnen von Farbverläufen zwischen Objekt- und Hintergrundfarbe.

antizyklische Wirtschaftspolitik • Antiinflationspolitik

• Antitrustgesetzgebung

Auf Bekämpfung der Geldentwertung ausgerichtete Politik der Regierung, u. a. durch beschränkende Maßnahmen hinsichtlich der Kreditgewährung, der Löhne und der Preise sowie Steuerung der Staatsausgaben.

Gesetzliche Regelungen zur Hintanhaltung der Konzentrationstendenzen in der Wirtschaft.

• Antiklumpmittel Welt der Lebensmittel. Sie werden in feuchtigkeitsempfindlichen Pulvern und Granulaten eingesetzt, um das Zusammenklumpen und Verkleben zu verhindern und die Rieselfähigkeit zu erhalten. Antiklumpmittel finden sich zum Beispiel oft in zuckerreichen Limonadepulvern.

• Antioxidantien Welt der Lebensmittel. Viele Lebensmittelinhaltsstoffe verändern sich unter Einwirkung von Luftsauerstoff. Die als Oxidation bezeichneten Reaktionen führen zu Ranzigkeit, zu Aromaverlust und zum Ausbleichen der natürlichen Farbe. Antioxidantien wirken diesen Veränderungen entgegen. Verschiedene als Antioxidanten verwendete Stoffe stellen chemische Verbindungen dar, die auch in der Natur vorkommen. Dazu zählen insbesondere die Ascorbinsäure, das heißt Vitamin C, und das Tocopherol, das heißt Vitamin E. Mit Ausnahme von Extrakten aus tocopherolreichen ölen gelangen allerdings nicht natürliche Präparate, sondern synthetisierte naturidentische Substanzen zum Einsatz.

• anti-virus Programm, das den Computer nach Viren durchsucht und sie vernichtet bzw. daran hindert, Schaden anzurichten. Sollte jeder auf seinem PC installieren und Dateien, die aus dem Netz heruntergeladen werden, zuerst mit dem Anti-Virus-Programm prüfen.

• antizipative Verzinsung Zinsen, die im voraus ftir einen bestimmten Zeitraum verrechnet werden.

• antizyklische Veranlagung Versuch, nicht im Einklang mit dem Markttrend, sondern konträr zu veranlagen (also zu kaufen bzw. zu verkaufen). Mit dieser Methode werden bei gutem Timing bessere Ergebnisse erzielt.

• antizyklische Wirtschaftspolitik In Zeiten der Rezession gibt der Staat mehr aus als er einnimmt. In Zeiten des Booms umgekehrt, immer mit dem Ziel der Stabilisierung der Volkswirtschaft. Eine „antizyklische W." versucht konjunkturelle Schwankungen durch gegensteuernde Maßnahmen zur Beeinflussung von Produktion, Einkommen und Beschäftigung auszugleichen. 27

APEC • APEC Abk. f.: Asia-Pacific Economic Cooperation (Asiatisch-Pazifische Wirtschaftliche Zusammenarbeit). Gründung: 1989. Sitz: Singapore. Die APEC ist ein regionales Forum und umfasst neben den Industriestaaten Japan, Australien, Neuseeland, den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada Entwicklungsländer in Südostasien. Aufgaben: Liberalisierung des multilateralen Handelssystem. Instrumente: informelle Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs; jährliche Ministerkonferenzen; Ständiges Sekretariat; ständige Ausschüsse befassen sich mit dem Ausbau der Infrastruktur, Regeln für den Technologietransfer, Handels- und Investitionsliberalisierung, Mittelstandsförderung und Ausbildung, Beschlüsse beruhen auf einen Konsens der Mitglieder. Probleme und Perspektiven: Beginn des Zollabbaues von 1 . 1 . 1999 an. Ziel ist die Schaffung einer alle Handelsbereiche umfassenden Freihandelszone bis 2020, mit dem Fernziel einer Wirtschaftsintegration nach dem Muster der -» Europäischen Union. Es wurden auf dem Gipfel in Kuala Lumpur (1998) weder konkrete Ansätze zur Bewältigung der Wirtschaftskrise in Südostasien noch weitere Fortschritte beim Zollabbau erzielt. Die durch die Nafta erfolgte Abschottung Nordamerikas soll verhindert werden.

• API Abk. f.: Anleihen-Performance28

Index. Von der österreichischen Kontrollbank errechneter Index, bei dem neben der Kursentwicklung auch die Erträge aus den Anleihen ermittelt werden.

• Applikation Computerwelt. Problemlösung Hilfe einer speziellen Software.

mit

• Approach Die Art, wie man an die Lösung einer Aufgabe oder eines Problems herangeht.

• A-Punkt Tagesordnungspunkt bei EUMinisterratssitzungen, der vorher auf unterer politischer Ebene inhaltlich beschlussreif gemacht wurde und nur noch der formalen Zustimmung des Europäischen Rates bedarf.

• Aquakultur Industrielles Verfahren der Fischzucht.

• Äquivalenzprinzip Ökonomischer Grundsatz, demzufolge sich Leistung und Gegenleistung entsprechen sollten. Zahlreiche Leistungen des öffentlichen Sektors werden trotz technischer Ausschlussmöglichkeit zum Nulltarif abgegeben. Bei einer Finanzierung öffentlicher Leistungen nach dem Ä. werden bei denjenigen Staatsbürgern Abgaben erhoben, die aus diesen Leistungen Vorteile empfangen. Während bei der marktwirtschaftlichen Äquivalenz die Leistungen analog zum Preismechanismus auf pri-

Arbeitsgemeinschaft vaten Märkten abgegolten werden, soll bei der kostenmäßigen Äquivalenz die Abgabe an den Kosten der genutzten Staatleistungen ausgerichtet sein.

• ARA (A) Abk. f.: Altstoff-Recycling-Austria. Vergabe der Lizenzverträge für die In-Verkehr-Setzung von Verpackungen und der Einhebung packstoffspezifischer Finanzierungsbeiträge. Aus diesen Mitteln wird die Sammlung und Verwertung finanziert.

• Arbeit Arbeit, die über den Markt entlohnt wird. Zur Arbeit gehört also der Lohn bzw. das Einkommen des Produktionsfaktors Mensch. A. ist kein x-beliebiger Produktionsfaktor, sondern alles, was in der Wirtschaft geschieht, ist das Ergebnis menschlicher Entscheidungen und menschlichen Handelns. Definitorische Festlegungen haben hier besonders weitreichende Konsequenzen. Wer Ökonomie studiert, wird bald merken, dass viele Ökonomen die Sprache als Werkzeug einsetzen, so dass das eigentliche Anliegen der ökonomischen Wissenschaft, nämlich die Beschäftigung mit dem Menschen, seinen Wünschen, Interessen und Bedürfnissen immer stärker in den Hintergrund gedrängt wird. Man vermeidet die Begriffe Arbeiter, Bodenbesitzer und Kapitalisten und spricht stattdessen von den Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital. Aus Erzeugern und Käufern

werden Angebots- und Nachfrageströme und schließlich wird nur mehr in der Sprache der Mathematik - mit Variablen, Parametern und Funktionen - argumentiert. Dessen ungeachtet wird zwar immer wieder behauptet, der Mensch stünde im Mittelpunkt des Geschehens, doch bei näherem Zusehen stellt sich heraus, dass der Mensch eigentlich allen nur im Wege steht und nur als Mittel benützt wird. Die Tätigkeit einer Hausfrau (oder eines Hausmannes) fällt nicht unter den so definierten Arbeitsbegriff.

• Arbeitgeberanteil In der Sozialversicherung (Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung) hat der Arbeitgeber stets den halben Beitrag des versicherungspflichtigen Arbeitnehmers zu tragen. Seit 1971 erhalten auch alle Angestellten einen Beitragszuschuss des Arbeitgebers zur Krankenversicherung.

• Arbeitseinkommen Entgelt fllr erbrachte Arbeitsleistungen, dazu zählen: • Löhne, Gehälter, • Entgelt für Heimarbeit, • Pensionen oder ähnliche fortlaufende Bezüge, • Renten auf Grund von Versicherungsverträgen, • Ansprüche gegenüber dem Insolvenzausfallsfonds, • sonstige Vergütungen.

• Arbeitsgemeinschaft Abgek.:

Arge.

Interessengemein29

Arbeitsintensität schaft. Meist in der Form einer -» Gesellschaft bürgerlichen Rechts organisiert. Häufige Anwendung in der Bauwirtschaft zur Abwicklung großer Investitionsprojekte.

• Arbeitsintensität Relation von Arbeitseinsatz zu Kapitaleinsatz. Mit anderen Worten: Arbeitsintensität ist die Beschäftigungsmenge im Verhältnis zum Kapitalstock. Immer weniger menschliche Arbeit wird benötigt, um immer mehr zu produzieren, weil und solange die Kapitalintensität ständig und weltweit wächst.

• Arbeitskampf Kampf (Streit) zwischen Gewerkschaften - als Vertretern der Arbeitnehmer - und Arbeitgebern bzw. A rbe itgebervertretern/-verbänden, insbesondere als Auseinandersetzung über Arbeitsbedingungen und Lohnforderungen.

• Arbeitsklima Menschliche beitsplatz.

Atmosphäre

am Ar-

• Arbeitskräftepotential Summe aus unselbstständig Beschäftigten und vorgemerkten Arbeitslosen. In der Praxis ist die Berechnung des A. und der auf diese bezogenen Arbeitslosenrate nicht ganz einfach, weil es auch vom Arbeitsplatzangebot abhängt, wie viele Frauen, ältere Menschen usw. im Berufsleben bleiben bzw. in dieses zurückkehren. 30

• Arbeitslose Sind gemäss den ILO-Richtlinien über Arbeitslosenstatistiken als Personen definiert, die ohne Arbeit und arbeitssuchend sind und derzeit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die Arbeitslosenquote ist definiert als der Anteil der Arbeitslosen als Prozentsatz der Erwerbsbevölkerung.

• Arbeitslosenquote Quotient aus Zahl der Arbeitslosen und Zahl der abhängigen Erwerbspersonen. Amtlicher Hauptindikator für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage. Man unterscheidet die allgemeine von der speziellen Arbeitslosenquote. Letztere bezeichnet den Anteil der registrierten Arbeitslosen an der Gesamtheit aller abhängig beschäftigten Erwerbspersonen. Die allgemeine Arbeitslosenquote (die genauer als die spezielle ist) bezeichnet den Anteil der registrierten Arbeitslosen an der Gesamtheit aller Erwerbspersonen, zu der auch Selbständige und mithelfende Familienangehörige zählen.

• Arbeitslosenversicherung Staatliches Programm zur vorübergehenden finanziellen Unterstützung von arbeitslosen Arbeitnehmern, die aufgrund ihrer früheren Berufstätigkeit einen Anspruch erworben haben.

• Arbeitslosigkeit Folgende Arten der A. sind zu unterscheiden:

Arbeitsproduktivität 1. Friktionelle Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit, die bei Arbeitsplatzwechsel entsteht, und zwar zwischen dem Verlassen des alten Arbeitsplatzes und dem Antritt einer neuer Stelle in der gleichen Branche. 2. Konjunkturelle Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit, die durch einen Nachfragerückgang ausgelöst wird. 3. Versteckte Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit, die entsteht, wenn Arbeitskräfte aus dem Arbeitsprozess ausscheiden ohne sich arbeitslos zu melden bzw. Arbeitskräfte, die ohne Vollauslastung tätig sind. 4. Strukturelle Arbeitslosigkeit: Angebotslücken in bestimmten Sektoren stehen NachlVagelücken in anderen Sektoren gegenüber.

• Arbeitsmarkt Auf bzw. an diesem extrem wichtigen Teilmarkt einer Volkswirtschaft treffen sich Angebot und Nachfrage nach Arbeitsleistungen.

• Arbeitsmarktpolitik Nach einer Definition der OECD versteht man unter A. die Gesamtheit der finanziellen Leistungen, Beratungs- und Vermittlungsdienste, Maßnahmen und Institutionen, welche versuchen: • die Menge, Struktur und Qualität des Erwerbspersonenpotentials aus dem In- und Ausland zu optimieren, • auf dem Gesamtarbeitsmarkt bzw. seinen Teilarbeitsmärkten eine bestmögliche gegenseitige Anpassung von verfügbaren Arbeitskräften und plätzen herbeizuführen sowie

• das Erwerbspotential möglichst vollständig, kontinuierlich und produktiv zur Wohlfahrtssteigerung zu nutzen.

• Arbeitsmobilität Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit des Faktors Arbeit.

• Arbeitsmotivatoren Motivatoren zur Erhöhung der Qualität der Leistung bzw. des wirtschaftlichen Umgangs mit knappen Ressourcen können sein: • leistungsorientierte Entlohnung, • Prämiensystem bezüglich Budgetunterschreitung, • Teamarbeit, • Job-Enrichment (Anreicherung der Beschäftigung mit dispositiven Aufgaben).

• Arbeitsproduktivität Produktion pro Beschäftigten, bzw. pro Beschäftigungsstunde. Gibt an, welcher Output mit einem bestimmten Arbeitseinsatz hergestellt werden kann. Die wesentlichen Treiber, welche die Arbeitsproduktivität eines Landes bestimmen sind u. a.: • das Realkapital, also der Bestand an produzierten Produktionsmitteln, die für die Produktion von Waren und Dienstleistungen verwendet werden, • das Humankapital, d. h. das Wissen und die Fähigkeiten, die Arbeitskräfte durch Ausbildung und Berufserfahrung erwerben, • die natürlichen Ressourcen, sprich die bei der Produktion von Waren und Dienstleistungen eingesetzten 31

Arbeitsrecht Inputs, die von der Natur bereitgestellt werden, z. B. Land, Flüsse, Bodenschätze, saubere Luft, • der technische Fortschritt.

• Arbeitsrecht Individuelles A.: regelt die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch Normen (Urlaubsgesetz, Entgeltfortzahlungsgesetz u. ä.). Kollektives A: regelt die Rechtsbeziehungen zwischen der Belegschaft, den Betriebsräten und dem Arbeitgeber aufgrund des Arbeitsverfassungsgesetzes.

• Arbeitsteilung 1. Auflösung, Zerlegung von Arbeits-/Produktionsvorgängen in Teilverrichtungen. 2. Spezialisierung von Unternehmen auf bestimmte Arten von Produkten.

• Arbeitszeitflexibilisierung Das Abgehen von starren Arbeitszeiten. Flexibel kann sowohl die Arbeitsdauer (z. B. Teilzeitbeschäftigung) als auch die Aufteilung der Arbeitszeit innerhalb eines Zeitraumes gestaltet werden.

• Arbeitszeitverkürzung Verkürzung der Tages-, der Wochen-, der Monats-, der Jahres- oder der Lebensarbeitszeit. Die Forderung nach einer A. geht davon aus, dass in entwickelten Volkswirtschaften der Bedarf an materiellen Gütern und Dienstleistungen abnimmt, während gleichzeitig immer weniger Arbeitskräfte benötigt werden, um diese ma32

teriellen Güter und Dienstleistungen zu erzeugen.

• Arbitrage Ausnutzung von Preis- oder Kursunterschiede für dasselbe Gut (Wertpapiere, Devisen, Gold, Zinsen, Rohstoffe etc.) auf zeitlich und räumlich getrennten Teilmärkten mit dem Zweck der Gewinnerzielung. Risikolose Profitmöglichkeit aufgrund von Störungen der komplexen Preisbeziehungen zwischen Finanzinstrumenten und -märkten. Durch Arbitrage werden Preisverzerrungen von Finanzinstrumenten und Marktungleichgewichte ausgenützt. Arbitrage erhöht solcherart die Preiseffizienz der Märkte untereinander und der an diesen Märkten gehandelten Finanzinstrumente. In einem „perfekten" Markt ist Arbitrage nicht möglich. Arbitrage an Derivativbörsen wird fast ausschließlich von „market makern" durchgeführt, da diese die für Arbitrage nötigen Volumina sehr schnell und zu relativ niedrigen Transaktionskosten umsetzen können.

• ARGE Abk. f.: Arbeitsgemeinschaft. Interessengemeinschaft. Meist in der Form einer -» Gesellschaft Bürgerlichen Rechts organisiert. Häufige Anwendung in der Bauwirtschaft zur Abwicklung großer Investitionsprojekte.

• Arge Alp Kurzbezeichnung für Arbeitsgemeinschaft Alpenländer. Gegr. 1972.

Arrow-Paradoxon Forum der grenzüberschreitenden Kooperation im Alpenraum.

• Arm's-Length-Prinzip Die Geschäfte zwischen verbundenen Unternehmen (Konzernen) werden unter den Bedingungen des freien Marktes abgewickelt.

• Armutsgrenze

tische synthetische Vanillin ersetzt den Vanilleextrakt - die aromaaktive Substanz ist in beiden Fällen dieselbe. Weit seltener werden künstliche, in der Natur nicht vorkommende Aromastoffe fllr die Aromatisierung von Lebensmitteln verwendet.

• ARPANET Abk. f.: Advanced Research Project Agency Network. Netzwerk, das von der „Advanced Research Projects Agency" Ende der 60er Jahre ins Leben gerufen wurde. Arpa-Net ist der Vorläufer des Internet.

Unterste Einkommensgrenze mit der Notwendigkeit von Zuschüssen, Sozialhilfe etc. Die absolute Armutsgrenze ist definiert als Einkommensoder Ausgabenniveau, unter dem sich die Betroffenen eine angemessene Mindesternährung und bestimmte lebenswichtige Artikel des täglichen Bedarfs nicht mehr leisten können. Die Weltbank bezeichnet Menschen, die mit weniger als 1 USDöllar pro Tag um ihr Überleben käffi(pfen, als arm. Andere Bez.: tptösperity line.

KonsortialfÜhrer bei Kreditsyndizierungen und Emissionen. Der Arrangeur ist fiir die Dokumentation und den Platzierungsmechanismus verantwortlich. Er ist dem LeadManager einer internationalen Anleihe vergleichbar.

• Aromastoffe

• Arrosion

Welt der Lebensmittel. Kommen natürlicherweise in Lebensmitteln in komplexen Mischungen von bis zu mehreren hundert, chemischen Verbindungen vor. Als Zusatzstoffe werden häufig natürliche Aromen eingesetzt, die durch Destillieren (z. B. Aromakonzentrate aus Apfel- und Birnensaft), Extrahieren (z. B. Vanillearoma aus der Vanilleschote) oder Pressen (z. B. Orangenschalenöl) gewonnen werden. Wichtig sind auch naturidentische synthetische Aromen. Sie kommen in der Natur vor, werden aber durch chemische Synthese hergestellt. Das naturiden-

• Arrangeur

• Im weiteren Sinn dasselbe wie Konversion, • im engeren Sinn versteht man darunter eine Konversion, bei der bei Zeichnung einer neuen Anleihe das Recht eingeräumt wird, einen bestimmten Teil der gezeichneten neuen Anleihe nicht in Bargeld, sondern in alten Anleihen einzubringen.

• Arrow-Paradoxon Von einem A. sprechen Ökonomen, wenn mehrere Personen oder Personengruppen im Zuge von Abstimmungen für verschiedene zur Auswahl stehenden Alternativen unter33

artificial intelligence schiedliche („mehrgipfelige") Entscheidungen treffen. Das Ergebnis einer Abstimmung kann in diesem Fall von der Reihenfolge abhängen, in der die Alternativen zur Abstimmung gelangen. Mit anderen Worten: Zufallskomponenten bestimmen das Abstimmungsergebnis.

• artificial intelligence Abk. f.: künstliche Intelligenz.

• Artikel Jede Nachricht die man an eine Newsgroup schickt, wird als „Artikel" bezeichnet.

• ARTIS Abk. f.: Austrian Real Time Interbank Settlement.

• Asbest Natürlich vorkommende faserige Mineral Verbindung. Da A. reißfest, hitzebeständig und chemisch beständig ist, findet es oft im Baugewerbe und in der Autoindustrie Verwendung. Bei der Verarbeitung und Benutzung werden winzige Fasern freigesetzt, die zu Lungenverhärtungen (Asbestose) und Lungenkrebs führen können.

• ASCII-Code Abk. f.: American Standard Code for Information Interchange. International genormter Binärcode. 8-bit-Code für die Zeichendarstellung. Umfasst 52 Buchstaben, 10 Ziffern und 34 Sonderzeichen. 34

• ASE Abk. f.: American Stock Exchange.

• ASEAN Abk. f.: Association of South-East Asian Nations.

• asiatische Option Option, deren Basispreis nicht von vornherein festgelegt wird, sondern sich z. B. aus dem Durchschnitt der Marktpreise des „underlyings" über eine bestimmte Periode bestimmt.

• ASP Abk. f.: Application Service Provider. Schlagwort des Jahres 2000 im Bereich der Informationstechnologie. Nachfolgemodell von EDVOutsourcing auf Online-Basis. Man unterscheidet drei Gruppen von Providern: • die Anbieter von Hardware und Leitungen, • die Anbieter von Software und • die Anbieter von technischem Know-how, inhaltlichem Knowledge und Kundenkontakten.

• Assanierung Verbesserung der Wohnqualität eines großflächigen Gebietes durch Sanierung der erhaltungswürdigen und Erneuerung der nicht erhaltungswürdigen Bausubstanz, oft unter Auflockerung der Bebauungsdichte durch Schaffung von Grünflächen.

• Assessment Engl.: Einschätzung, Bewertung. 1. Sprachgebrauch der Fiskalbehör-

assoziierte Unternehmen den: Veranlagung, Erhebung von Steuern, Abgaben und Beiträgen. 2. Verfahren der Personalauswahl, bei dem verschiedene Auswahlverfahren (aufgabenspezifische Eignungstests, Intelligenztests, Einzelund Gruppendiskussionen, Plan- und Rollenspiele) angewandt werden, um ein möglichst umfassendes Bild von den Bewerbern zu erhalten.

• Assessment-Center Aus verschiedenen Testverfahren bestehende Eignungsbeurteilung von Personen, durch die das Wissen, Können und die Sozialkompetenz der Kandidaten ermittelt wird. A. werden vorwiegend zur Rekrutierung von Führungskräften eingesetzt.

• Asset Backed Securities Abgek.: ABS. Haben zum Ziel, bisher nicht liquide Vermögensgegenstände in festverzinsliche, handelbare Wertpapiere zu transformieren. Als Sicherheit werden bestimmte Finanzaktiva eines Unternehmens in einen Forderungspool eingebracht, der von einer Finanzierungsgesellschaft treuhänderisch verwaltet wird. Der Cashflow der in Wertpapieren verbrieften Finanzaktiva wird für die Bedienung der Anleihegläubiger verwendet. ABS sind also verbriefte Anteile an einem Forderungspool, die durch die wertpapiermäßige Verbriefung handelbar werden, und somit zum Teil das -» Factoring oder andere Finanzierungsformen ersetzen können. Verbrieft ein Unternehmen seine Forderungen und ver-

kauft diese Fondszertifikate, so werden diese voraussichtlich nur gekauft, wenn die Vermögenspositionen keine allzu lange Laufzeit aufweisen und durch ein niedriges Bonitätsrisiko gekennzeichnet sind. Durch diese relativ innovative Finanzierungsalternative können die meist hohen Factoringkosten umgangen werden.

• asset stripping Aufsplitterung eines Konzerns mit anschließendem Verkauf einzelner Teile.

• Asset-Allokation Strategische Entscheidung bei der Veranlagung von Geld in Aktien, Anleihen, Immobilien und Bargeldreserve. Ein Asset-Mix ist das Ergebnis dieses Entscheidungsprozesses.

• Assign-Management Management, das sich auf die Umsetzung von Projekten konzentriert.

• assoziierte Unternehmen Begriff aus dem Konzernrecht. Übt ein Konzernunternehmen auf die Geschäfts- und Finanzpolitik eines nichtkonsolidierten (Konsolidierung, Konzernabschluss) Unternehmens einen maßgeblichen Einfluss aus, bezeichnet man das Beteiligungsuntemehmen als assoziiertes Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss wird vermutet, wenn dem Konzernunternehmen mindestens 20 % der Stimmrechte des Beteiligungsunternehmens zustehen. 35

Assoziierung • Assoziierung Auf vertraglicher Basis beruhendes Abkommen, das Drittländern das Recht einräumt, sich an einer Handels-, Zoll- oder Wirtschaftsunion zu beteiligen, ohne selbst (Voll-) Mitglied zu sein.

• ASTA Abk. f.: American Spiee Trade Association. Welt der Gewürze. Die ASTA hat für Rohgewürze Qualitätsrichtlinien erarbeitet.

• Asterisk Sonderzeichen auf der Tastatur. Der Stern spart viel Zeit bei speziellen Anfragen in Suchmaschinen.

• ASVG Abk. f.: Allgemeines Sozialversicherungsgesetz.

• At the Market Auftrag, sofort billigst zu kaufen oder bestens zu verkaufen; bei Optionen wird dieser Begriff wie „At the Money" verwendet.

• ATM Abk. f.: Asynchronous Transfer Mode. Mit dieser asynchronen Übertragungsmethode werden Daten in Höchstgeschwindigkeit über das Internet transportiert. Die maximale Leistung von AT-Leitungen beträgt 155 Megabit. Eine ISDN-Leistung schafft 0,64 Megabit.

• attachement Anlage zu einem E-Mail, die meist über das MIME-Format mit 36

BASE64 oder UUDECODE verschlüsselte Dateien jeder Art enthält.

• Attesterfordernisse In der Lebensversicherung ist für die Ablebensvariante ab einer bestimmten Versicherungssumme bzw. ab einem bestimmten Alter zwingend ein ärztlicher Untersuchungsbefund einzuholen.

• ATX (A) Abk. f.: Austrian Traded Index. Ein von der Wiener Börse entwickelter und in „real time" berechneter Preisindex, der das Blue-Chip-Segment des österreichischen Aktienmarktes abdeckt und die rund 20 liquidesten Aktien der Wiener Börse enthält (ASegment). Diese Aktien werden nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet, weshalb Werte mit einer hohen Kapitalisierung einen stärkeren Einfluss auf den ATX haben.

• atypische stille Gesellschaft Sonderform der stillen Gesellschaft, bei welcher der Kapitalgeber auch an den stillen Reserven und am Firmenwert des Unternehmens beteiligt ist.

• Audit Betriebliche Revision. Rechnungsprüfung. Universell einsetzbares Führungs- und Steuerungsinstrument. A. können parallel für verschiedene Organisationsansätze bzw. Organisationssysteme eingesetzt werden und dabei SynergieefFekte erzielen. Dazu müssen die Organisationssysteme miteinander vernetzt

Aufgabenkritik

Aufgabenkritik

traditionelle Steuerung

Abb. 1: Aufgabenkritik und wirkungsorientierte Steuerung im New Public Management. Quelle: Theo Haldemann, New Public Management und wirkungsorientierte Verwaltungsfilhrung (WOV), in: Mitterlehner/Kyrer, New Public Management, 2.Auflage, Wien 1998, S.18.

Aufbauorganisation sein, um Insellösungen auszuschließen und so ein adäquates, ganzheitliches „Audit-System" zu ermöglichen. Andere Bez.: Auditing.

• Aufbauorganisation Planung und Strukturierung der betrieblichen Organisation nach dem Gesichtspunkt der Arbeitsteilung sowie der hierarchischen Gliederung (Über- und Unterordnung). Ausgerichtet ist die A. auf Rechte, Pflichten und Organisationsziele unabhängig von den konkreten Personen. -» Ablauforganisation.

• Auffanggesellschaft Eine meist von den Gläubigern eines insolventen Unternehmens gegründete Gesellschaft, die den Zweck hat, den Geschäftsbetrieb des Unternehmens fortzufuhren.

• Aufgaben New Public Management. Sie bilden die Grundlage des Verwaltungshandelns. Darunter versteht irían genau beschriebene zweckbezogene Pflichten und Befugnisse, die als Tätigkeitsfelder einen Ressourceneinsatz erfordern.

Bezugsgröße, z. B. des Volkseinkommens.

• Auflösung Unter A. versteht man im Videobereich, in wie viele einzeln ansteuerbare Bildpunkte ein Bild aufgeteilt ist. Je größer die Zahl der Bildpunkte, desto „schärfer" ist das Bild.

• Auflösungsvermögen Die Anzahl der Bildpunkte j e Flächeneinheit. Dimension: Pixel.

• Aufsandungserklärung Ausdrückliche Erklärung des Eigentümers eines Grundstückes, dass er der Eintragung (Einverleibung, Verbücherung) eines Rechtes zu Gunsten eines Dritten zustimmt. Es kann z. B. das Eigentumsrecht an einer Liegenschaft im Grundbuch nur eingetragen werden, wenn der Verkäufer entweder im Kaufvertrag oder in einer separaten Urkunde erklärt, dass er in die Einverleibung des Eigentumsrechtes für den Käufer einwilligt. Andere Bez.: Intabulationsklausel.

• Aufsichtsrat

• Aufkommenselastizität

Organ der Aktiengesellschaft, das den Vorstand bestellt, abberuft und überwacht. Der Aufsichtsrat wird von der Hauptversammlung gewählt und vertritt die Interessen der Eigentümer (Aktionäre).

Die A. einer Steuer (oder des gesamten Steuersystems) bezeichnet die relative Veränderung des Steueraufkommens im Verhältnis zu einer relativen Veränderung der gewählten

Die Versicherungssumme wird nach Wunsch des Versicherten erhöht, die Prämie dementsprechend angepasst.

• Aufgeld Preisaufschlag bei der Ausgabe von Wertpapieren.

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• Aufstockungsklausel

Ausgabeaufschlag Eine Gesundheitsüberprüfung wird erforderlich.

• Auftragszession Abtretung von Forderungen, die dem Grunde nach bereits vertraglich entstanden sind, deren Lieferung oder Leistung aus diesem Vertrag jedoch noch nicht erbracht wurde.

• Aufwand Der in einer Rechnungsperiode anfallende Wertverlust bzw. Vermögensabgang (u. a. Personal- und Verwaltungsaufwand, Zinsaufwand, Subventionen und Abschreibungen).

• Aufwandüberschuss Die Vermögensverminderung ist größer als der Vermögenszuwachs.

• Aufwertung Wertzunahme der Währung eines Landes gegenüber den Währungen anderer Länder. Daraus ergibt sich automatisch auch eine Änderung der -» Parität gegenüber anderen Währungen, die nicht oder nicht im gleichen Verhältnis aufgewertet wurden. Gegensatz: Abwertung.

• Aufzinsung Erhöhung eines Wertes unter Verwendung der Zinseszinsrechnung in Abhängigkeit von der Zeit. Gegensatz: Abzinsung, Diskontierung.

• Auktion Realer Markt, auf dem Güter oder Lizenzen an den Meistbietenden versteigert werden. Beispiele: Kunsthandel, Vieh, Blumen, Handy-

Lizenzen (z. B. -» UMTS).

• AUMA Abk. f.: Ausstellungs- und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

• Aus dem Geld Eine Call-Option ist „Aus dem Geld", wenn der Kurs des Basiswertes unter dem Ausübungspreis liegt. Eine Put-Option ist „Aus dem Geld", wenn der Kurs des Basiswertes über dem Ausübungspreis liegt.

• Ausfallbürgschaft Vertragliche Vereinbarung, durch die ein Bürge erst dann zur Zahlung verpflichtet ist, wenn die Zahlungsunfähigkeit beim Hauptschuldner durch erfolglose Exekution, Konkurs oder Ausgleich feststeht.

• Ausgabeaufschlag Einmalig Kosten beim Kauf eines Fondsanteils - in Höhe der Differenz zwischen Ausgabepreis und Anteilswert (angegeben in Prozent vom Rücknahmepreis, in der Regel null bis sechs Prozent, bei Futures-Fonds auch darüber). Damit wollen die Fondsgesellschaften vor allem ihre Vertriebskosten finanzieren. Viele Fondsgesellschaften berechnen je nach der Höhe des investierten Kapitals gestaffelte Ausgabeaufschläge. Im Ausgabepreis ist der Ausgabeaufschlag bereits enthalten. Andere Bez.: front-end load. 39

Ausgaben • Ausgaben aufgrund gesetzlicher Verpflichtung (A) Ausgaben, die hinsichtlich Grund und Höhe derart in einem Bundesgesetz festgelegt sind, dass sie weder bei Erstellung des Bundesvoranschlages noch bei Vollzug des Bundesfinanzgesetzes beeinflussbar sind.

• Ausgaben für Anlagen (A) Ausgaben zur Anschaffung oder Herstellung von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens des Bundes, soweit sie die Geringfügigkeitsgrenze übersteigen.

• Ausgaben für Aufwendungen (A) Alle übrigen nicht für Anlagen und Förderungen bestimmte Ausgaben.

• Ausgaben für Förderungen (A) Ausgaben für zins- oder amortisationsgestützte Darlehen, Annuitäten-, Zinsen- oder Kreditkostenzuschüsse sowie sonstige Geldaufwendungen, die der Bund einer natürlichen oder juristischen Person für eine von dieser erbrachte oder beabsichtigte Leistung gewährt, an der ein erhebliches, vom Bund wahrzunehmendes öffentliches Interesse besteht, ohne dafür eine angemessene geldwerte Gegenleistung zu erhalten.

• Ausgaben Monetäres Äquivalent der eingekauften Güter und Dienstleistungen, welches die Verminderung des Geldvermögensbestandes erfasst, also des 40

Zahlungsmittelbestandes und des Bestandes an Forderungen abzüglich Verbindlichkeiten.

• Ausgabenbindungen (A) Die vorläufige oder endgültige Verringerung eines genehmigten Ausgabenbetrages durch den Bundesminister für Finanzen mit Zustimmung der Bundesregierung.

• Ausgabenflexibilität Ausmaß, in dem die öffentlichen Ausgaben diskretionär variiert werden können; es wird gelegentlich argumentiert, dass ca. 90 % der Staatsausgaben durch gesetzliche Regelungen, Verträge usw. festliegen und kurzfristig nicht eingeschränkt werden können.

• Ausgabensteuer Bei der Idee einer A. handelt es sich um ein Besteuerungskonzept, in dem die Konsumausgaben der privaten Haushalte als Bemessungsgrundlage herangezogen werden.

• Ausgabenüberschuss (CH) Der Geldabfluss (Ausgaben) ist größer als der Geldzufluss (Einnahmen). Wird in der Finanzrechnung des Bundes ausgewiesen.

• Ausgabepreis Fester Kurs, zu dem Anleihen, Obligationen, Anteilscheine und Aktien bei der Emission ausgegeben werden.

• Ausgedinge Gesamtheit der Rechte eines Land-

ausländische Fonds wirtes (bzw. seiner Witwe), der seinen Hof einem Nachfolger übergibt, sich aber auf Lebzeiten ein Wohnrecht, Unterhalt, Fürsorge, Naturalleistungen, Nutzungsrechte und dgl. vorbehält.

• Ausgleich Ein gerichtliches Verfahren zur Abwendung eines Konkurses bei Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens oder einer Privatperson, mit dem die Entschuldung herbeigeführt und die Fortführung des Unternehmens ermöglicht werden soll.

• Ausgleichsforderung (D) Die A. stellt eine langfristige Verschuldung des Bundes bei der Bundesbank dar, die im Zuge der Erstausstattung der Wirtschaft der Bundesrepublik mit DM anlässlich der Währungsreform im Jahre 1948 entstanden ist.

• Ausgleichshaushalt (A) Dieser enthält: • die Einnahmen aus der Aufnahme und die Ausgaben für die Rückzahlung von Finanzschulden und kurzfristigen Verbindlichkeiten (Kassenstärker), • die Einnahmen und Ausgaben infolge eines Kapitalaustausches bei Währungstauschverträgen, • die Ausgaben für die Tilgung von Schulden aus Haftungen und die Einnahmen aus diesbezüglichen Regressforderungen, • die Ausgaben für die ersatzweise Tilgung von Anleihen, Darlehen und sonstigen Kreditoperationen auf-

grund besonderer bundesgesetzlicher Anordnung, • die Kapitaleinnahmen aus der Aufnahme und Kapitalausgaben für die Rückzahlung von Schulden für sonstige Rechtsträger sowie die Einnahmen und Ausgaben infolge eines Kapitalaustausches aus Währungstauschverträgen, • Kapitalzahlungen und Kapitalrückzahlungen aus Schuldaufnahmen und Währungstauschverträgen an bzw. von sonstigen Rechtsträgern.

• Ausländer Wenn bei juristischen Personen der Sitz bzw. bei sonstigen Rechtspersonen der Mittelpunkt der wirtschaftlichen Lebensinteressen nicht im Inland liegt.

• Ausländerbeschäftigungsgesetz (A) In Österreich wird durch dieses Gesetz in Vereinbarung mit den Sozialpartnern die Zahl der beschäftigten Gastarbeiter begrenzt.

• Ausländerkonvertibilität Eine Währung ist konvertibel im Sinne der A., wenn ein Ausländer, der über Guthaben in einer solchen Währung verfügt und sie ohne weiteres gegen seine eigene Währung austauschen kann (Rapatriierungsfreiheit), bzw. sie ohne Wertverluste und besondere Bewilligung in eine Drittwährung umwandeln kann (Transferfreiheit).

• ausländische Fonds Fonds, die von Fondsgesellschaften 41

ausländische Wertpapiere aufgelegt und geführt werden, die ihren Sitz im Ausland haben. Ausländische Fonds, die in Österreich über einen steuerlichen Vertreter und eine Depotbank bzw. Zahlstelle verfügen, sind fiskalisch inländischen gleichgestellt, alle anderen sind steuerlich benachteiligt.

• ausländische Wertpapiere Wertpapiere, die von einem Ausländer emittiert werden.

• Auslandsschulden Sammelbegriff für alle kurz-, mittelund langfristigen Verpflichtungen eines Staates gegenüber dem Ausland aus dem Handels- und Kapitalverkehr sowie aus politischen Verpflichtungen, wie z. B. Reparationen.

• Auslandsverschuldung Verschuldung in heimischer Währung und in Fremdwährungen gegenüber ausländischen Gläubigern. Die Weltbank versteht unter totaler Auslandsverschuldung die Summe aller öffentlichen, öffentlich garantierten, privaten nicht garantierten, langfristigen Auslandsschulden, die kurzfristigen Schulden sowie die in Anspruch genommenen IMFKredite.

• Auslastungsgrad Verhältnis der Istausbringung (Outputs) zur Kapazität.

• ausschließliche Bundesabgaben Steuerertrag fällt ausschließlich an den Bund. 42

• ausschließliche Landesabgaben Steuerertrag fällt ausschließlich an das Land.

• Ausschlussprinzip Der Konsum eines Gutes setzt die Bezahlung eines Preises voraus. Jene Haushalte, die nicht bereit sind einen bestimmten Preis zu bezahlen, werden von der Nutzung dieses Gutes ausgeschlossen. Es ist dies eine notwendige Voraussetzung flir das Funktionieren des Marktmechanismus.

• Ausschreibung Form der Auftragsvergabe bei Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden).

• Ausschüttung Sammelbezeichnung für Zahlungen wie Dividende, Bonus, Berichtigungsaktien, Gratisaktien u. dgl., die an die Anteilseigner einer Unternehmung ausgeschüttet werden. I. w. S. können auch Zinsen zu den Ausschüttungen gezählt werden. Auszahlung von Dividenden bei Aktien und Partizipationsscheinen bzw. die Auszahlung von anteiligen Erträgen bei Investmentfonds. Am Tag der Ausschüttung mindert diese den Anteilswert. Bei Thesaurierungsfonds werden alle Erträge automatisch wiederveranlagt.

• ausschüttungsgleiche Erträge Fiskaltechnischer Begriff, der jene

außergewöhnliche Belastung Erträge umfasst, die ein thesaurierender Fonds automatisch wiederveranlagt. Seit 1998 ist überdies vorgesehen, dass bei der Veräußerung eines Fondsanteils vor der Ausschüttung die bis zum Veräußerungszeitpunkt aufgelaufenen und im Rückkaufpreis abgegoltenen Erträge beim Anteilinhaber als „ausschüttungsgleiche E." (vergleichbar mit den Stückzinsen bei Forderungswertpapieren) steuerlich zu erfassen sind.

• Außenbeitrag Begriff aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Differenz zwischen der Ausfuhr und Einfuhr von Waren und Dienstleistungen (einschließlich der Erwerbs- und Vermögenseinkommen von bzw. an die übrige Welt). Andere Bez.: Außeninvestition.

• Außendienst Vor allem im Handel und bei Versicherungen gebräuchliche Unterscheidung zwischen dem externen Verkauf von Gütern beim Kunden und der im Innendienst erfolgenden Verkaufsabwicklung (Terminüberwachung, Angebotserstellung, Bearbeiten von Aufträgen).

• Außenfinanzierung Kapital fließt dem Betrieb von außen in Form von Eigenkapitaleinlagen oder Kreditgewährungen zu.

• Außenhandel Grenzüberschreitender Handel, wichtigster Bestandteil der Außen-

wirtschaft. Er umfasst Ex- und Importe von Gütern (Waren und Dienstleistungen), die in der Außenhandelsstatistik in tatsächlichen Werten erfasst werden.

• Außeninvestition Außenbeitrag.

• Außenumsatz A. ist derjenige Teil des Konzernumsatzes, der aus Lieferungen oder Leistungen von Konzernunternehmen an nicht konzemzugehörige Unternehmen („Dritte") resultiert. Er ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen.

• Außenwert der Währung Das durch die Devisenkurse/Valutenkurse ausgedrückte Verhältnis zu anderen Währungen.

• außerbörslicher Handel Transaktionen mit Wertpapieren, die nicht einer Kotierung unterliegen, also die außerhalb der Börse im Freiverkehr abgewickelt werden.

• außergewöhnliche Belastung (A) Vom Fiskus anerkannte Belastungen, die eine Ermäßigung der Einkommensteuer bewirken; Ausgaben für den Haushalt des Steuerpflichtigen, für seine Angehörigen sind grundsätzlich nicht abzugsfähig. Aufwendungen führen nur dann zu einer Ermäßigung der Einkommensteuer, wenn sie außergewöhnlich und zwangsläufig sind und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit 43

außerplanmäßige Ausgaben wesentlich beeinträchtigen. Beispiel: Krankheitskosten, Kosten eines auswärtigen Studiums der Kinder, wenn im Einzugsbereich des Wohnortes des Steuerpflichtigen keine entsprechende Ausbildungsmöglichkeit besteht. Aufwendungen für erheblich behinderte Kinder usw.

Basiswert wird.

• außerplanmäßige Ausgaben (A)

Entnahmeplan, der dem Anleger regelmäßige Auszahlungen ermöglicht. Wird nicht nur der erwirtschaftete Ertrag ausgeschüttet, sondern allmählich auch das investierte Kapital aufgebraucht, spricht man von Auszahlung mit Kapitalverzehr.

Ausgaben, die ihrer Art nach im Bundesvoranschlag nicht enthalten sind.

• Aussonderung Die A. ist das Recht einer Person in einem Insolvenzverfahren (Ausgleich, Konkurs), Sachen, die in ihrem Eigentum stehen, sich aber beim Ausgleichs- bzw. Gemeinschuldner befinden, herauszuverlangen. Dieser Anspruch zielt auf Vermögenswerte, die nicht Eigentum des Schuldners (z. B. Kommissionswaren) sind.

• Aussonderungsklage Andere Bez.: -» Exzidierungsklage.

• Austrittsbarrieren Faktoren wie Kundenloyalität oder spezialisierte Kompetenzen, die ein Unternehmen trotz wirtschaftlicher Verluste am Marktaustritt hindern.

• Ausübung Inanspruchnahme einer Option. Bei einer Aktienoption bedeutet Call einen Kauf und Put einen Verkauf der Aktie zum Ausübungspreis. Dies ist der vereinbarte Preis, zu dem ein 44

gekauft

oder

verkauft

• Ausübungspreis Dies ist der vereinbarte Preis, zu dem ein Basiswert gekauft oder verkauft wird.

• Auszahlungsplan

• Auszeichnungszinssatz Gesamtbelastung bei Krediten/Darlehen in Prozent p. a. (besteht aus Zinsen, eventuell Bearbeitungsprovision, eventuell Kreditprovision usw.).

• Autarkie Selbstversorgung durch inländische Produktion unter Verzicht auf die wohlstandsmehrende Wirkung der internationalen Arbeitsteilung. Zu einem verstärkten Autarkiestreben („Autarkismus") kommt es erfahrungsgemäß insbesondere bei einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, obwohl der Versuch, bisherige Importe durch Inlandsproduktion zu ersetzen und so die Arbeitslosigkeit zu „exportieren", Retorsionsmaßnahmen auslöst, welche die Beschäftigung in den Exportindustrien gefährden.

• Authentifizierung Eine Sicherheitsmaßnahme bei der

Avatar Benutzung bestimmter Systeme. Zugang erfolgt nur nach Eingabe von Benutzername und korrektem Passwort.

• autonome Ausgaben Staatsausgaben, die im Wege eines Deficit-Spending ohne korrespondierende Einnahmen getätigt werden. Da die Empfänger dieser Gelder ihrerseits eine (zusätzliche) Nachfrage ausüben, entstehen in der Folge weitere Ausgaben; darauf beruht der Multiplikator bei autonomen A.

• autonome Kapitalbewegungen Sind Kapitalexporte bzw. -importe, die beispielsweise der Ausnützung von Zinsdifferenzen oder der Spekulation auf Wechselkursänderungen dienen. Sie sind unabhängig von Warengeschäften.

• Autopoiese Fähigkeit eines Systems sich selbst zu erneuern und mit auftretenden Problemen durch Selbstorganisation fertig zu werden. Ursprünglich ein Begriff der kybernetischen Biologie. Wurde dann von Niklas Luhmann in die Systemtheorie übernommen. Autopoietische Systeme sind solche, die sich selbst organisieren und welche die Elemente, aus denen sie bestehen, selbst produzieren und fortlaufend reproduzieren. Durch diese Fähigkeit zur Selbstreproduktion sind die Systeme geschlossen, da sie die Elemente, aus denen sie bestehen, nicht aus dem Umfeld beziehen. Autopoietische Systeme sind aber

zugleich auch offene Systeme, da sie ihre ständige Selbstreproduktion nicht im leeren Raum, sondern nur in einem gegebenen Umfeld vollziehen können. Das Umfeld ist nicht Ursache des Wandels, sondern liefert auslösende Elemente. Für Niklas Luhmann ist z. B. die Wirtschaft als Subsystem der Gesellschaft ein autopoietisches System. Andere Bez.: Selbstreproduktion, Selbstreferenz.

• Autoresponder Eine Software, die E-Mails automatisch beantwortet. Sehr praktisch, wenn man zum Beispiel in den Urlaub fährt. Der A. wird beauftragt, eine Mail mit einem vorgefertigten Text an alle Benutzer zu schicken, von denen man in dieser Zeit Post erhält. Viele Provider bieten diese als Dienstleistung an. Andere Bez.: automatischer Beantworter.

• Aval Bürgschaft, die für den Aussteller (insbesondere des Wechsels) durch Unterschrift mit dem Vermerk „als Bürge" vermerkt ist.

• Avatar Der Begriff A. stammt aus der indischen Mythologie und bezeichnete die Inkarnation eines Gottes in Tieroder Menschengestalt. Graphische Figur, die in Internet-Chat- und Spielwelten den Benutzer in Tieroder Menschenform „vertritt". Da man im Netz nicht selbst sichtbar sein kann, benutzt man auf manchen Web-Seiten solch eine Figur, um 45

AVI sich eine (beliebige) Gestalt zu geben.

• AVI Abk. f.: Audio-Video-Integration. Eine Technologie der Firma Microsoft, mit der die gemeinsame Speicherung von Bild und Ton in einer Datei möglich ist. Vor allem Videosequenzen werden in diesem Standard abgespeichert und können dann im Internet problemlos angesehen (und gehört) werden.

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• Avis Europäische Union. Stellungnahme der Kommission an den Rat über die wirtschaftliche, finanzielle und soziale Lage eines Beitrittswerbers als Grundlage von Verhandlungen über den Beitritt.

• Award Prix, Preis, Auszeichnung.

• Axiome Aussagen, die nicht angezweifelt werden.

EB • b2a Abk. f.: business to administration. Damit sollen - unter Einsatz elektronischer Medien - Behördenkontakte für Unternehmen erleichtert werden. Beispiele: Unternehmensgründung, Gewerbeanmeldungen, Wirtschaftsförderungen etc.

• b2b auction Abk. f.: business-to-businessauction. Internet-Auktion, bei der kommerzielle Ware unter kommerziellen Mitbietern versteigert wird.

• b2b Abk. f.: business to business. Virtuelle Märkte auf denen nur Wiederverkäufer auftreten.

• b2c Abk. f.: business to customer. Virtuelle Märkte auf denen Unternehmen zu Endkunden in Verbindung treten.

• b2p auction Abk. f.: business-to-person-auction. Internet-Auktion, bei der kommerzielle Ware, meist Auslaufmodelle oder leicht fehlerhafte Ware, unter

Privatpersonen versteigert wird.

• BA Abk. f.: business angels.

• baby bonds Bezeichnung für klein gestückelte Schuldverschreibungen.

• backbone Kommunikationskanal mit hoher Geschwindigkeit, verbindet Netzwerke und nutzt die Möglichkeiten der Faseroptik.

• Backlist Begriff aus dem Verlagsgeschäft. Ältere Buchtitel, die - obwohl sie schon etliche Jahre auf dem Buckel haben - noch immer gekauft werden und damit -» Deckungsbeiträge liefern.

• Backoffice Arbeitsplätze ohne direkten Kundenkontakt, z. B. die Reservierungsabteilung in einem Hotel.

• Backpulver Welt der Lebensmittel. Wirken bei 47

Back-to-back-Finanzierung der Herstellung von Bäckereiartikeln analog zur Hefe durch Freisetzung von Kohlendioxid (Backpulver) als Teiglockerungsmittel.

• Back-to-back-Finanzierung Darunter versteht man den Versuch, die Zeitspanne zwischen Zahlungserfüllung und Zahlungseingang möglichst knapp zu halten.

• Backup 1. Eine zweite, gesicherte Version von Daten und Programmen. 2. Zusammenfassung.

• Badwill Welt der M & A. Wenn im Zuge einer Übernahme eines Unternehmens der Kaufpreis niedriger ist als der Substanzwert, etwa weil eine umfassende Reorganisation des gekauften Unternehmens erforderlich ist.

• Baisse Periode andauernder Kursrückgänge von Wertpapieren oder Währungen. Gegensatz: Hausse.

• Baissier Börsensprache: Spekulant, der eine Baisse erwartet.

• Balance of Payment Manual Handbuch, das vom Internationalen Währungsfonds herausgegeben wird und Regeln für die Erstellung von Zahlungsbilanzen enthält.

• Balanced Scorecard Abgek.: BSC. Die BSC ist ein System von Kennzahlen, in dem die ein48

zelnen Kennzahlen über UrsacheWirkungsketten miteinander verbunden sind. Die BSC ermöglicht prozessorientiertes Controlling und eignet sich zur Umsetzung von komplexen Projekten. Die BSC bildet - aus systemischer Perspektive - einen strategischen Handlungsrahmen zur Steuerung komplexer Systeme. Das Konzept bewährt sich in Situationen, wo einzelne Systemelemente für das Funktionieren eines System zwar notwendig sind, aber nicht ausreichend sind für das Funktionieren des Gesamtsystems.

• balanced sbarebolder value Beurteilung von Unternehmen nicht ausschließlich unter Berücksichtigung von Finanzdaten, sondern unter Einbeziehung zusätzlicher Faktoren, wie Anzahl der Beschäftigten, an den Fiskus abgelieferte Steuern, Qualität des Managements, verfügbare Technologien, Kundenzufriedenheit, internes Management und Innovationsfähigkeit etc.

• Balkencode Ein nach einem vorgegebenen Schema aus schwarzen Strichen und weißen Zwischenräumen gebildeter Code (z. B. auf Lebensmittelverpackungen).

• BAN Abk. f.:

business ángel network.

• Bandbreite Maßstab für die Kapazität eines Kommunikationskanals, mit dessen Hilfe die verfügbare Informations-

Balanced S c o r e c a r d

Abb. 2: Eine Balanced Scorecard als strategischer Handlungsrahmen. Quelle: Robert S. Kaplan/David P. Norton, Using the Balanced Scorecard as a Strategic Management System, in: Harvard Business Review, January-February 1977. 49

Bandwagon-Effekt menge des Kanals und mitunter auch seine Geschwindigkeit angegeben werden kann.

• Bandwagon-Effekt Die Nachfrage nach einem Produkt bzw. einer Dienstleistung nimmt deshalb zu, weil auch andere Konsumenten das gleiche Produkt nachfragen. Der Name B. geht zurück auf die Zeiten des Eisenbahnbaues in den Vereinigten Staaten. Die Züge führten gelegentlich einen „bandwagon" mit, in dem eine Musikkapelle spielte. Andere Bez.: MitläuferEffekt.

• Bank für Internationalen Zahlungsausgleich Abgek.: BIZ. Gegründet 1930. Älteste internationale Finanzinstitution der Welt mit Sonderstatus. Aufgabe: Zusammenarbeit der Zentralbanken, Rahmen für neue internationale Finanzgeschäfte, Treuhänderin bei internationalen Transaktionen.

• Bankdienstleistungen (imputierte) Bei den imputierten Bankdienstleistungen handelt es sich um die Differenz zwischen Ertrags- und Aufwandszinsen des Geld- und Kreditwesens und der Privatversicherungen. Sie werden ähnlich wie in der Volkseinkommensrechnung als Aktivität besonderer Art verbucht. Die Gründe hierfür liegen in der spezifischen Behandlung von Bankzinsen im „System of National Accounts" 50

der UNO. Die Zinsen werden in diesem Zusammenhang nicht als Gut, sondern als Transferzahlungen definiert. Um aber für den Geld- und Kreditsektor einen Beitrag zum BIP zu erhalten, werden die imputierten Bankdienstleistungen als charakteristischer Bruttoproduktionswert des Geld- und Kreditsektors definiert. Da in den Produktionskonten des Nichtbankensektors die Aufwandzinsen als Intermediärverbrauch nicht vorkommen, daher deren Wertschöpfung insofern „zu hoch" ausgewiesen scheint, werden die imputierten Bankdienstleistungen als globale Negativpost wieder in Abzug gebracht, der Gegenwert damit neutralisiert.

• Bankenkonsortium Kooperation mehrerer Banken zur Durchführung einzelner oder regelmäßiger Geschäfte mit hohem Kapitaleinsatz auf gemeinsame Rechnung.

• Bankfeiertage Tage, an denen Banken und Börsen nicht arbeiten. Neben dem Samstag und Sonntag kommen gesetzliche und örtliche Feiertage in Frage.

• Bankgarantie Unwiderrufliche Verpflichtung einer Bank, eine Zahlung vorzunehmen, falls ein Dritter eine bestimmte Leistung nicht erbringt.

• Bankgeheimnis (A) Schutzbestimmung für die Kunden

BANs der Geldinstitute, die im Kreditwesengesetz geregelt ist. Umfasst alle Tatsachen, die einem Geldinstitut auf Grund der bestehenden Geschäftsverbindung mit einem Kunden bekannt wurden. Als Schutzobjekt gelten nur jene Geheimnisse (bloß einer beschränkten Personenzahl bekannt), bei deren Offenbaren der Kunde einen Nachteil hätte. Pflicht der Geldinstitute, über Vermögensverhältnisse von Kunden, die ihnen aus der Geschäftsverbindung bekannt werden, Dritten gegenüber Stillschweigen zu bewahren.

• Bankgeheimnis (CH) Das Bankgeheimnis ist die Schweigepflicht der Banken in Bezug auf ihrer Kundenbeziehungen. Einzig der Kunde kann die Bank von ihrer Schweigepflicht entbinden. Es muss von der Bank gelüftet werden, wenn Delikte (z. B. Geldwäscherei, organisiertes Verbrechen, Steuerbetrug) im Spiel sind.

• Bankleitzahl Zahl, die der Automatisierung des Zahlungsverkehrs im Bankwesen dient und jedem Kreditinstitut als Kennzeichnung zugewiesen ist.

• Bankomat Bezeichnung für ein international verbreitetes System von Geldausgabe-Automaten, das geschaffen wurde, damit die Bankkunden jederzeit Bargeld bis zu einem bestimmten Betrag beheben können.

• Bankplatz Orte, in der Banken ihren Sitz haben oder durch Geschäftsstellen vertreten sind.

• Bankrate Zinssatz, zu dem die jeweilige Zentralbank Wechsel der Geschäftsbanken ankauft. Andere Bez.: Diskontrate.

• Bankregel (goldene) Prinzip der Übereinstimmung (Kongruenz) der Fälligkeiten der Aktivgeschäfte und der Passivgeschäfte einer Bank.

• Bankschuldverschreibung Im engeren Sinn: Sonderemissionen, die von der österreichischen Investitionskredit AG, der Österreichischen Kommunalkredit AG und der Österreichischen Kontrollbank AG begeben werden.

• Bankstellendichte Wohnbevölkerung je Bankstelle. Maßstab für die Versorgungsdichte mit Finanzdienstleistungen.

• Bankvollmacht Unbegrenzte Vollmacht.

• Banner Grafiken in mehreren Größen mit einem Link zur Homepage. Methode, um Websites bekannt zu machen bzw. um damit Geld zu verdienen.

• BANs 1. Abk. f.: bond anticipation notes. Werden ausgegeben für Zwecke der 51

Barcode Zwischenfinanzierung, bis zur Emission definitiver Wertschriften, deren Konditionen u. U. bis dato überhaupt noch nicht feststehen. 2. Abk. f.: business angel networks.

• Barcode Ein nach einem vorgegebenen Schema aus schwarzen Strichen und weißen Zwischenräumen gebildeter Code. Andere Bez.: Strichmarkierung, Balkencode.

• Bären Börsensprache. Personen, die ein generelles Sinken der Börsenkurse erwarten.

• Bargaining Entscheidungsverfahren, welches auf Verhandlungen zwischen Repräsentanten und Delegierten einzelner Gruppen beruht und in der Regel zu einem Kompromiss führt. Damit ein solcher erzielt werden kann, dürfen die Interessensgegensätze nicht unüberwindbar sein, d. h., es muss ein Verhandlungsspielraum existieren. Der Kompromiss muss tragfähig sein, um von der Basis auch akzeptiert zu werden. Bei häufiger Anwendung dieses Entscheidungsverfahrens darf nicht stets eine Gruppe als Verlierer dastehen. Vorteile sind im Lernprozess zu sehen, den die Verhandler über den notwendigen Informationsaustausch im Verhandlungsprozess gewinnen, wodurch das gegenseitige Verständnis gefördert und eine friedliche Konfliktlösung begünstigt wird. Nachteile gibt es, wen nicht alle Interessen gleich gut 52

organisierbar sind und die Delegierten die Verbindung zur Basis verlieren, Seilschaften und Cliquenwirtschaft - in der Schweiz „Vetternwirtschaft" genannt - einreißen und die Kompromisse von der Basis nicht mehr mitgetragen werden.

• Bargeld Die von der jeweiligen Zentralbank ausgegebenen Banknoten und die von ihr ftlr den Staat in den Verkehr gebrachten Münzen.

• Barreserve Liquide Mittel im Fonds, die es dem Management ermöglichen, rasch auf Anlagechancen zu reagieren. Die Barreserve schafft weiters die Möglichkeit, Anteilverkäufer auszuzahlen. Eine große Barreserve reduziert die Performance eines Fonds in der Regel beträchtlich.

• Bartergeschäfte Gegen- oder Tauschgeschäfte mit Waren, in der Regel zwischen zwei, aber auch mehreren Geschäftspartnern. Die Abwicklung erfolgt meist in der Form, dass Waren oder Dienstleistungen nicht direkt in Geld, sondern durch die Lieferung anderer Waren oder Dienstleistungen bezahlt werden, z. B. deutsche LKWs gegen Bananen aus Ecuador, italienische PKWs gegen kubanischen Zucker. Daneben gibt es lokale, nationale und internationale Tauschringe zwischen Privatpersonen, die nach dem gleichen Prinzip wie Bartergeschäfte ablaufen: Tausch von Dienstleistungen (z. B.

Basket Rasenmähen gegen Babysitting, Steuerberatung gegen Rechtshilfe). Das Medium der Abwicklung dieser Transaktionen ist in vielen Fällen das Internet

• Barvorlage Günstiger, kurzfristiger Überbrückungskredit für erstklassige Kunden. Andere Bez.: Fixtratte, Fixrahmenkredit.

• Barwert Gegenwartswert einer noch nicht fälligen Forderung, der von der Höhe des -» Diskontsatzes bestimmt wird. Je höher der Diskontsatz ist, umso niedriger ist der B.

• Basislobn Gesellschaftlich garantiertes Grundeinkommen, das für die Bestreitung des Lebensunterhaltes ausreicht.. Andere Bez.: Grundsicherung. Siehe auch -* negative Einkommensteuer.

• Basispreis Engl.: „striking price or exercise price". Der Aktienpreis, zu dem der Optionserwerber bei einer CallOption 100 Stück der vereinbarten Aktie kaufen oder bei einer PutOption verkaufen kann. Der B. wird im voraus festgesetzt und bleibt bis zum Verfall der Option unverändert. Er orientiert sich am Marktkurs der Aktie.

• Basic-Sektoren

• Basispunkte

B. sind solche Sektoren, die ihre Produkte zu einem überwiegenden Teil nicht am Produktionsort oder dessen Einzugsgebiet, sondern in einer gewissen Distanz davon (z. B. in einer anderen Region, einem anderen Bundesland oder im Ausland) absetzen. Zu den Basic-Sektoren gehört der überwiegende Teil des primären Sektors, Teile des sekundären und tertiären Sektors (z. B. bestimmte staatliche Dienstleistungen, wie Verkehr, Femsehen, Rundfunk usw.).

Angabe von Zinssatzänderungen oder Zinsdifferentialen.

• Basis Differenz zwischen Termin- und Kassakurs. Man spricht von einer positiven Basis, wenn der Terminkurs höher als der Kassakurs ist, von einer negativen, wenn der Terminkurs niedriger als der Kassakurs ist.

• Basissektor Grundstoffsektor, der Bergwerke, Erdöl, Eisenhüten, NE-Metall, Papiererzeugung und Gießereien umfasst.

• Basiswert Instrument, auf welches sich die Option bezieht. Es können dies Aktien, Aktienindices, aber auch Futures, Anleihen, Wechselkurse etc. sein.

• Basket Wörtlich: Korb. 1. Wertpapiergeschäft, bei dem verschiedene Titel zu einem Anlageinstrument zusammengefügt werden. 2. Warenkorb. 53

batch • batch

• Baukostenindex

Wörtliche Übersetzung aus dem Englischen: Stapel. 1. Allgemein: Liste von Aufgaben, die in einer vorgegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden müssen. 2. Methode, mehrere Dateien vor dem Herunterladen zusammenzufassen.

Kennziffer für die Preisentwicklung im Baugewerbe, die regelmäßig veröffentlicht wird. Der B. stieg bisher stets stärker als die allgemeinen Lebenshaltungskosten, was aus Sicht des Anlegers die Investition in Immobilien besonders inflationssicher macht.

• Baubewilligung

• Baurecht

Genehmigung der zuständigen Baubehörde, ein Bauvorhaben gemäß den vorliegenden Plänen auszuführen. Zur Bewilligung gehören: • Baubescheid, • Niederschrift (über die Bauverhandlung), • Baubeschreibung, • Bauplan.

Das B. ist das dingliche vererbliche und veräußerliche Recht, auf oder unter fremden Grund ein Bauwerk zu errichten und zu besitzen. Im Grundbuch ist fllr solche Bauwerke eine eigene Grundbuchseinlage (Baurechtseinlage) zu eröffnen.

• Baudrate Gibt an, wie viele Bit pro Sekunde gesendet oder empfangen werden: Die B. von Sender und Empfänger müssen übereinstimmen. Maßeinheit für die Schrittgeschwindigkeit bei der Übertragung von Daten per Modem, ISDN-Karte, Netzwerkkabel etc. Historisch bezeichnete „Baud" ursprünglich eine Einheit der Signalgeschwindigkeit beim Telegrafieren. Der Begriff entstand 1927 und wurde nach dem französischen Ingenieur J. M. E. Baudot (1845-1903) benannt, der den ersten Fernschreiber konstruierte.

• Bauwich Immobilienwelt. Seitenabstand („Reichen"), das ist ein gegen die seitlichen Nachbarliegenschaften gelegener Grundstreifen, der von jeder Bebauung freizuhalten ist.

• Bauzins Das Entgelt für die Bestellung des Baurechts. Das Baurecht kann auf höchstens 80 Jahre und nicht auf weniger als 30 Jahre bestellt werden. Bei Erlöschen des Baurechts fällt das Bauwerk an den Grundeigentümer. Dieser muss aber den Bauberechtigten für ein Viertel des Wertes des vorhandenen Bauwerkes entschädigen.

• Bauklasse

• BBS

Immobilienwelt. Die in einem Gebiet nach dem Bebauungsplan der Gemeinde zulässige Bauhöhe.

Abk. f.: Bulletin Board System. Entspricht im deutschen Sprachgebrauch einem Schwarzem Brett,

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Becquerel wo man Nachrichten, aber auch Dateien ablegen oder abholen kann. BBS werden in erster Linie zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch verwendet. In einem elektronischen BBS kommuniziert man per E-Mail. Das bekannteste BBS ist das weltweite „Usenet-News-System" - der Teil des Internets, in dem die Newsgroups zu finden sind.

• BCC Abk. f.: Blind Carbon Copy. Der Begriff taucht in jedem E-MailFormular auf. Er dient zum Verschicken von Kopien einer E-Mail auf eine bestimmte Art, nämlich „blind". Alle Adressaten, die hier eingetragen werden, erhalten die E-Mail, ohne dass sie das voneinander erfahren. Adressen die eine Zeile höher, unter CC, eingetragen sind, sind dort für jeden Empfänger sichtbar aufgelistet.

• BDA Abk. f.: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Spitzenorganisation der regional und nach Wirtschaftszweigen gegliederten Arbeitgeberverbände. Der Spitzenverband hat keine Tarifhoheit; er soll nur koordinieren.

• BDI Abk. f.: Bundesverband der Deutschen Industrie. Dachorganisation der industriellen Fachverbände. Hier sind die Spitzenverbände der einzelnen Industriezweige zusammengeschlossen.

• Beamen Intemetwelt. Elektronische Übersendung einer Datei. Im Internet-Slang: „Beam me a copy!".

• Beamer Kurbezeichnung für Videobeamer. Projektionsgerät.

• bear market Ein Markt, in welchem große Überschüsse und geringe Nachfrage den Rückgang der Preise nach sich ziehen.

• bear spread Eine Strategie, die bei fallenden Kursen einen Gewinn abwirft. Die Strategie kann am Optionsmarkt entweder mit Verkaufs- oder mit Kaufoptionen ausgeübt werden. In beiden Fällen wird eine Option mit einem Basispreis, der über der aktuellen Kursnotierung liegt, gekauft und eine Option mit einem Basispreis, der unter der aktuellen Notierung liegt, verkauft. Beide Optionen haben gewöhnlich das gleiche Verfallsdatum.

• bears Börsenwelt. Personen, die auf ein generelles Sinken der Börsenkurse spekulieren.

• Becquerel (Bq) Einheit der Aktivität eines Radionuklids (Nuklid). Sie ersetzt die früher gebräuchliche Einheit Curie (Ci). Die Aktivität von 1 Bq liegt vor, wenn von einer Radionuklid55

Bedarf menge 1 Atomkern pro Sekunde zerfällt.

• Bedarf Alle messbaren und in Zahlen ausdrückbaren Bedürfiiisse. Während ein Bedürfiiis den Wunsch, das Verlangen oder das Gefühl bezeichnet, etwas nötig zu haben oder einer Sache zu bedürfen, meint B. eben konkret das Gewünschte, Benötigte oder Verlangte. Der Begriff sagt nichts aus über die Dringlichkeit oder die Rangfolge der Bedürfiiisse und lässt auch offen, ob die verfügbaren knappen Ressourcen für die Deckung eines bestimmten Bedarfes ausreichen.

• Bedienung Ausdruck für die termingerechte Zahlung einer Zins- oder Kapitalschuld bei festverzinslichen Wertpapieren. Unter die Bedienung fällt auch die Tilgung. Die Zinszahlungen erfolgen meist jährlich, manchmal halbjährlich oder am Ende der Laufzeit in einer Summe.

• Bedienungsverbot Im Falle eines B. wird es Verkehrsunternehmen untersagt, Passagiere zu befördern.

• Bedingung Eine B. ist die einem Rechtsgeschäft von den Parteien hinzugefügte Beschränkung, durch die der Eintritt oder die Aufhebung einer Rechtswirkung von einem ungewissen Umstand abhängig gemacht wird. Man unterscheidet zwischen: 56

• aufschiebender B. (Suspensivb.): Die Rechtswirkungen beginnen erst dann, wenn das ungewisse Ereignis eintritt. • auflösender B. (Resolutivb.): Die Rechtswirkungen eines Geschäftes treten sofort ein, sollen aber wieder aufhören, wenn das ungewisse Ereignis eintritt.

• bedside teaching Medizinische Ausbildung am Krankenbett.

• Bedürfnis Verlangen, einer Mangelempfindung abzuhelfen. Das Bedürfnis ist dem Bedarf vorgelagert.

• Bedürfnispyramide Von Abraham Maslow wurde 1943 eine hierarchische Ordnung der menschlichen Bedürfnisse aufgestellt, die er in Pyramidenform darstellte. Grundüberlegung seiner Motivationstheorie ist, dass hierarchisch höherrangige Bedürfnisse erst dann befriedigt werden (können), wenn die jeweils untergeordneten Bedürfnisse befriedigt wurden.

• Befehl Begriff aus der EDV-Sprache. Jeder B. besteht aus 2 Komponenten: dem Operationsteil und dem Adressteil. Der Operationsteil legt die jeweilige Funktion (z. B. Addition, Vergleich, Verschiebung etc.) fest, der Adressteil bestimmt mit welchen Daten die oben erwähnten Funktionen auszuführen sind. Man unterscheidet in-

Beitragsbemessungsgrenzen teme Befehle, externe Befehle und Makrobefehle.

geltungsmaßnahmen aus dem Ausland zu rechnen ist.

• Befragung

• Behauptet

Methode der Primärmarktforschung, bei der die gewünschten Marktinformationen bei den befragten Personen (Bpn) direkt telefonisch, schriftlich oder persönlich (durch persönliches Interview) erhoben werden.

Börsensprache. Börsennotierungen, die sich annähernd auf dem bisherigen Stand bewegen.

• befristete Transaktion Geschäft, bei dem die Zentralbank Vermögenswerte gemäß einer Rückkaufsvereinbarung kauft oder verkauft oder Kredite gegen Verpfändung von Sicherheiten gewährt.

• Befristung Ist die von den Parteien angeordnete zeitliche Beschränkung eines Rechtsverhältnisses, sodass ein Recht aus einem Vertrag mit einem bestimmten Zeitpunkt beginnt oder endet. Andere Bez.: Terminisierung.

• beggar-my-neighbour-policy Wirtschaftspolitik, die den Beschäftigungsstand im Inland zu Lasten der Handelspartner verteidigt („Export von Arbeitslosigkeit"). Instrumente dafür sind die Errichtung von Importschranken, die Subventionierung der Exporte und die Abwertung der eigenen Währung. Letztlich führt diese Politik aber selten zum gewünschten Erfolg. Im Endeffekt werden alle Beteiligten - einschließlich der eigenen Volkswirtschaft geschädigt, da in der Regel mit Ver-

• Behaviorismus Psychologische Denkrichtung, die sich auf das Studium beobachtbarer und quantifizierbarer Verhaltensweisen von Menschen und Tieren unter Außerachtlassung subjektiver Phänomene konzentriert. B. spielte große Rolle bei der Gestaltung von Anreizsystemen in Unternehmen.

• Beichtstuhlverfahren Verfahren, um sachliche Gegensätze zwischen den EU-Mitgliedstaaten im Rat doch noch auf einen Nenner zu bringen. Wenn gar nichts mehr hilft, bittet der amtierende Präsident die Vertreter jedes einzelnen Mitgliedstaates zu einem Gespräch unter vier Augen.

• Beiträge Form öffentlicher Abgaben. Zwischenform zwischen Steuern und marktwirtschaftlichen Preisen. B. beruhen auf dem Äquivalenz- oder dem Verursacherprinzip. Der Übernachfrage nach öffentlichen Leistungen, welche die staatlichen Haushalte in finanzielle Probleme gebracht haben, kann durch die Einhebung von Beiträgen gegengesteuert werden.

• Beitragsbemessungsgrenzen Begriff aus der Renten-, Kranken57

Belagstag und Arbeitslosenversicherung. Damit wird festgelegt, bis zu welchem Höchstbetrag die Einkommen zur Beitragszahlung herangezogen werden.

Wohngebäudes. Die Beletage (wörtliche Übersetzung aus dem Französischen: „Schönes Stockwerk") galt seinerzeit als bevorzugte Wohnlage innerhalb eines Hauses.

• Belagstag (A)

• bell-wether bonds

Gesundheitswesen. Als Belagstag gilt jeder „Mitternachtsstand" eines Patienten an einer bettenführenden Hauptkostenstelle. Neugeborene auf geburtsbehilflichen Stationen verursachen keinen B.

Leitemissionen, an denen die Kursund Renditeentwicklung eines bestimmten Kapitalmarktes für bestimmte Laufzeiten am besten abzulesen ist.

• Belastungskurve

Bei der Umstellung von der zweijährigen Vergangenheits- auf die einjährige Gegenwartsbesteuerung entsteht eine Bemessungslücke: Die Jahre 1999/2000 entfallen größtenteils als Berechnungsbasis, weil 2001 die Steuern nach der Gegenwartsbemessung berechnet werden.

Begriff aus der Elektrizitätswirtschaft. Graphische Darstellung des zeitlichen Schwankungen unterworfenen Leistungsbedarfes im betrachteten Zeitabschnitt (Tagesbelastungskurve, Jahresbelastungskurve).

• Belastungsprogression Wenn die Belastung der Steuerträger durch eine Steuer, ausgedrückt als Anteil ihres Einkommens, mit steigendem Einkommen zunimmt, spricht man von B.

• Belegschafts-Buy-out Ein B. ist der Kauf eines Unternehmens durch seine Belegschaft oder zumindest unter weitgehender Beteiligung seiner Belegschaft. Die Beteiligungsgesellschaften können an der Übernahme mittelfristig partizipieren.

• Beletage Immobilienwelt. Früher gebräuchlicher Ausdruck für das erste Stockwerk eines mehrgeschossigen 58

• Bemessungslücke (CH)

• Bemessungsperiode (CH) Zeitraum, der als Grundlage für die Berechnung der Steuern dient. Bei der direkten Bundessteuer für natürliche Personen sind in der Regel die letzten beiden Jahre maßgebend für die Berechnung der Steuern der folgenden beiden Jahren: Bei dieser zweijährigen Vergangenheitsbemessung ist das Einkommen 1997 und 1998 ausschlaggebend für die Steuern von 1999/2000 (pränumerando). Ab 2001 wechseln Bund und viele Kantone zur einjährigen Gegenwartsbemessung, bei der das 2001 erzielte Einkommen für die Berechnung der geschuldeten Steuer für 2001 herangezogen wird. Die entsprechende Veranlagung findet im

Benchmarking Jahr 2002 statt (postnumerando). Dieses System gilt in den meisten Kantonen bereits heute für juristische Personen. Der Wechsel ermöglicht eine wirklichkeitsnähere, einfachere und konjunkturverträglichere Erfassung der Einkommen, Vermögen und Gewinne. Heute sind die kantonalen Regelungen sehr uneinheitlich. Die flächendeckende Einführung der einjährigen Gegenwartsbemessung ist ein Postulat der Steuerharmonisierung.

• Benchmark Vergleichsmaßstab („Meßlatte"), an der man die Wirksamkeit von bestimmten Maßnahmen oder eines Systems messen kann. 1. Geldveranlagung: Ein Vergleichskriterium für die Performance verschiedener Anlageformen, z. B. Performance eines Aktienportfolios gemessen an der Entwicklung eines Aktienindex. Ganz allgemein spricht man beim Benchmarking auch von einem Referenzwert. 2. Datenverarbeitung: Messverfahren, um die Schnelligkeit eines Rechners oder des Zugriffs auf einen Speicher zu objektivieren. Andere Bez.: Performance. 3. Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen: Bewertung eines Standortes anhand eines „FreedomIndex" etc.

• Benchmarking Suche nach Vergleichsmaßstäben und Leitwerten im Zuge der Reorganisation von privaten Unternehmen

oder öffentlichen Verwaltungen. Konzept, das auf der Idee einer lernenden und mit Vergleichen arbeitenden Organisation beruht. B. kann auf der Ebene der Unternehmen, auf Branchenebene oder auf der Ebene der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen angewandt werden. Man möchte von den .jeweils Besten" lernen und sucht nach der jeweils besten Lösung für ein bestimmtes Problem. Es ist ein Instrument zur kontinuierlichen Beobachtung und Beurteilung der eigenen Situatiort im Vergleich zur weltweiten Best Practice und ein wirksames Mittel zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit. B. geht jedoch über die Wettbewerbsanalyse hinaus, indem es Verständnis schafft für die Prozesse, die Spitzenleistungen hervorbringen. Alle größeren Strukturreformen in der öffentlichen Verwaltung im Ausland haben mit B. begonnen, da sie eine raschere Erneuerung verkrusteter Strukturen durch einen Druck „von außen" ermöglichen. B. ist eine vergleichende Methode. Suche nach Leitwerten im Zuge der Reorganisation von privaten Unternehmen oder öffentlichen Verwaltungen. Analyse- und Planungsinstrument, das einen Vergleich des eigenen Unternehmens mit dem „Klassenbesten" der Konkurrenzanbieter und darüberhinaus auch Vergleiche mit branchenfremden Unternehmen erlaubt. Es ist somit ein Prozess, der Methoden, Abläufe und Ergebnisse betrieblicher Funktionen einem oder mehreren 59

Benchmarking-Prozess

Abb. 3: Phasen eines Benchmarking-Prozesses. Quelle: Richard Winklhofer, Benchmarking - von den Besten Lernen, in: Industriepolitik aktuell, Heft 1, Wien 1997, S. 35.

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Beschäftigung anderen Unternehmen gegenüberstellt, um Rationalisierungspotentiale oder/und Qualitätsleistungssteigerungspotentiale aufzudecken.

• Benützungsbewilligung Immobilienwelt. Bewilligungspflichtige Bauführungen und Anlagen dürfen erst ab Erteilung der Benützungsbewilligung (bescheidmäßige Feststellung der Plan- und Gesetzmäßigkeit durch die Baubehörde, Kollaudierung) benützt werden. Wurde in der Baubewilligung von der Verpflichtung zur Einholung einer Benützungsbewilligung abgesehen, ist der Behörde die Vollendung der Bauführung anzuzeigen (Fertigstellungsanzeige).

• Benzinkässeli (CH) Spezialfinanzierung. Mit den Einnahmen aus der Mineralölsteuer, dem Mineralölsteuerzuschlag und der Nationalstraßenabgabe werden insbesondere der Bau und Unterhalt der Nationalstrassen, die Hauptstrassen sowie allgemeine Straßenbeiträge im Rahmen des Finanzausgleichs an die Kantone finanziert.

• Berichtswesen Durch die Berichterstattung soll schriftlich, nach Möglichkeit und Bedarf auch mündlich, dargelegt werden, wieweit einzelne berichtende Einheiten ihre Ziele erreicht haben, wo sie davon abgewichen sind, was die wichtigsten Gründe dafür sind und mit welchen Korrekturmaßnahmen die Führungskräfte vor-

sehen, die Abweichungen zu beseitigen.

• Berner Modell Gesundheitswesen. Kurzbezeichnung eines Projektversuches zur Integration von Naturheilverfahren in Forschung und Lehre.

• Berner Union Dachorganisation aller nationalen Exportversicherungsinstitutionen. Gegründet: 1934. Sitz: Bern. Hauptaufgabe: Harmonisierung der unterschiedlichen Exportversicherungskonditionen ihrer Mitglieder und Eindämmung des Konditionenwettbewerbs.

• Beschaffungsmarkt Jener Markt, welcher der Produktion vorgelagert ist und auf dem ein Unternehmen seine Produktionsfaktoren einkauft.

• Beschäftigte Alle abhängig beschäftigten Erwerbstätigen wie Angestellte, Arbeiter, Auszubildende, Beamte und Soldaten, Selbstständige als Eigentümer, Pächter oder freiberuflich Tätige sowie unbezahlt arbeitende Familienmitglieder ohne Haushaltsfuhrende. Die Sozialstatistik erfasst alle sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer.

• Beschäftigung Maßgröße für die Nutzung der im Unternehmen vorhandenen Kapazitäten zur Leistungserstellung in einem bestimmten Zeitabschnitt, 61

Beschäftigungsgrad größenmäßig ausgedrückt als Plan-, Normal- oder Ist-Beschäftigung.

• Beschäftigungsgrad Verhältnis der Ist-Beschäftigung zur Planbeschäftigung.

• Beschluss Bezeichnung für eine Willensäußerung entweder eines Kollegialorgans, welche auf Grund satzungsmäßiger oder gesetzlicher Vorschriften zu Stande kommt, oder eine meist vollstreckbare formelle Willensäußerung eines Gerichtes.

• Besitzeinkommen Fundiertes Einkommen, Kapitaleinkommen, Einkommen aus Vermögensnutzung.

• Besitzer Person, die eine Sache besitzt, d. h., welche die tatsächliche Herrschaft darüber ausübt, ohne im juristischen Sinn Eigentümer sein zu müssen.

• Besserungsschein Der Schuldner bietet dem Gläubiger eine bestimmte Quote (ca. 35 %) des ausstehenden Betrages. Bessert sich nun im Laufe der Zeit die wirtschaftliche Lage des Schuldners, muss er mehr zurückzahlen.

• Best Practice Man vergleicht national und/oder international und sucht nach der besten Lösung für ein bestimmtes Problem.

• Bestandsänderungsgröße Differenz der Werte einer Bestandsgröße zu zwei Zeitpunkten. 62

• Bestandsgröße ökonomische Größe oder Menge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt („Stichtag") gemessen wird. Beispiele: Kapitalstock, Geldvermögen, Bevölkerungszahl, Gesamtschuld. Andere Bez.: Stock.

• Bestandshaltepreise Sie lauten auf einen bestimmten Betrag je Bestandsobjekt für einen bestimmten Zeitraum (z. B. Mieten, Pachten, Zinssätze).

• Bestandsrechnung 1. Jede Bilanz ist eine Momentaufnahme der Vermögens- und Kapitalzusammensetzung. Die Vermögensund Kapitalteile, die in der Bilanz aufgezeichnet sind, verändern sich jedoch ständig durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Es ist nicht möglich, bzw. es wäre unrationell, diese zahlreichen Veränderungen jeweils durch eine neue Bilanz nachzuweisen. Daher wird die Bilanz „zerlegt" und für jede Bilanzposition eine eigene Verrechnungsstelle (kein Konto) eingerichtet, auf dem alle Veränderungen erfasst werden. 2. Zusammenstellung von Bestandsgrößen für ein Wirtschaftssubjekt, einen Sektor oder eine Volkswirtschaft.

• Bestandsverfahren Anwendungsbereich ist ausschließlich die Auflösung von Bestandverträgen (Miete, Pacht) über unbewegliche Gegenstände und dient der Erlangung eines Exekutionstitels (gerichtliche Aufkündung, Übergabe-

Best Practice

/orld* Class

Prozessführer

,Die 3 Besten' (privat/ öffentlich) Bester im internat. Bereich (privat/öffentlich)

Externer Vergleich

Bester im nationalen Bereich (privat/öffentlich)

Beste Leistung (privat/öffentlich)

Interner ^Vergleich

Eigene Leistung (privat/öffentlich)

Abb. 4: A u f dem W e g zur Best Practice. Quelle: Richard Winklhofer, Benchmarking - von den Besten Lernen, in: Industriepolitik aktuell, Heft 1, Wien 1997, S. 36 (adaptiert).

bestandswirksame Verrechnung Übernahmeauftrag) zur Räumung oder Übergabe eines Bestandsobjektes.

• bestandswirksame Verrechnung (A) Einnahmen und Ausgaben, die zum Zeitpunkt der Geldeinnahme oder ausgabe den Unterschied zwischen dem Vermögen und den Schulden des Bundes nicht verändern.

• Bestandvertrag Gemeinsamer Überbegriff für den Mietvertrag und Pachtvertrag. Beide Verträge kommen mit der Einigung über den Bestandgegenstand und den Preis (Mietpreis, Pachtzins) zustande und können auf bestimmte und unbestimmte Zeit geschlossen werden. Beim Mietvertrag steht die Benützung des Mietgegenstandes (z. B. Wohnung) zum vertraglich vereinbarten Zweck im Vordergrund, beim Pachtvertrag die Erwerbsgelegenheit mit Betriebspflicht (z. B. Landwirtschaft, Handelsbetrieb).

• Bestätigung Verfahren, mit dem ein Marktteilnehmer seinen Geschäftspartnern oder Kunden die Einzelheiten eines Abschlusses mitteilt und ihnen üblicherweise Zeit für Gegenbestätigung oder Reklamation des Geschäfts einräumt.

• Bestätigungsvermerk Erklärung des Abschlussprüfers einer Aktiengesellschaft, dass die Buchführung, der Jahresabschluss und der Geschäftsbericht nach seiner 64

pflichtmäßigen Prüfung Gesetz und Satzung entsprechen. Die Erklärung ist mit dem Jahresabschluss zu veröffentlichen.

• bestens B. werden Wertpapiere verkauft, wenn kein Mindestkurs angegeben wird.

• Bestimmungslandprinzip Begriff des EU-Steuerrechts. Eine Form der steuerlichen Behandlung des grenzüberschreitenden Warenund Dienstleistungsverkehrs. Nach diesem Prinzip werden Erzeugnisse mit den Steuern jenes Landes belastet, in dem sie verbraucht werden. Das Bestimmungslandprinzip wird derzeit bei der Mehrwertsteuer angewendet. Es legt fest, dass der Mehrwertsteuersatz des Landes angewandt wird, in dem der Erwerb einer Ware stattfindet. Die Mehrwertsteuereinnahmen stehen jenem EU-Mitgliedstaat zu, in dem der Erwerb einer Ware stattfindet. Der Verkäufer liefert die Ware unversteuert über die innergemeinschaftlichen Grenzen und der gewerbliche Erwerber muss die gekaufte Ware unter dem neuen Steuertatbestand „innergemeinschaftlicher Erwerb" in seinem Land (= Bestimmungsland) versteuern. Der private Erwerber einer Ware, die er für seinen persönlichen Gebrauch kauft, unterliegt hingegen dem Ursprungslandprinzip, das seit 1997 in der EU generell gilt.

• Beta-Faktor Börsenwelt. Sensitivitätsfaktor.

Betreuungsrelation Maßzahl, mit dem die Volatilität eines Wertpapiers oder eines Portfolios im Vergleich zum Auf und Ab des betreffenden Marktes gemessen wird. Ein Beta-Faktor von eins besagt, dass sich der Titel exakt wie der Gesamtmarkt bewegt. Ist er größer als eins, bedeutet dies, dass der Titel stärker als der Markt oszilliert, ist er dagegen kleiner als eins, ist die Volatilität geringer als jene des Marktes. Bei einer Marktänderung von 10 % würde ein Portfolio mit einem Beta von 1,20 um 12 % fallen bzw. steigen. -» Alpha-Faktor.

• Beta-Version Verbesserte Alpha-Version einer Software, die noch nicht endgültig zur generellen Nutzung freigegeben wird. Absicht ist dabei, Probleme aufzudecken, die bei der tatsächlichen geschäftlichen Verwendung der Software auftreten, aber nicht durch interne Tests gefunden werden können. Wenn Beta-Tester ernste Probleme finden, reparieren die Softwareentwickler die Programmfehler und führen weitere Tests vor der Markteinführung der Software durch.

• Beteiligung Anteil an einem anderen Unternehmen, der dazu bestimmt ist, dem eigenen Unternehmen durch Herstellen einer dauerhaften Verbindung - und gegebenenfalls entsprechende Einflussnahme - zu diesem Unternehmen zu dienen. Eine Beteiligung liegt in der Regel vor, wenn das Un-

ternehmen mindestens 25 % der Anteile am anderen Unternehmen besitzt oder wenn der jeweilige Anteil mit einer unbeschränkten Haftung verbunden ist.

• Beteiligungsgesellschaft Mutterunternehmen in einem Konzern, das selbst keine Marktleistung erbringt, sondern vor allem Verwaltungs- und Kontrollfunktionen ausübt.

• Beteiligungsgewinnsteuer (CH) Sondersteuer, die den Gewinn aus dem Verkauf von wesentlichen Beteiligungen an einer Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft erfasst.

• Beteiligungskapital Siehe

Venture Capital.

• Beteiligungspapier Wertpapier, das einen Anteil an einem Unternehmen oder Investmentfonds verbrieft. Ein B. verschafft dem Inhaber ein Eigentumsrecht.

• Betreibermodelle Projekte (z. B. Kraftwerke in der Türkei), die privat geplant, finanziert, gebaut und betrieben werden und nach Ende einer vertraglich vereinbarten Konzessionsdauer (üblicherweise zwischen 15 und 30 Jahren) in das Eigentum des Auftraggebers übergehen. Andere Bezeichnung: BOT-Projekte.

• Betreuungsrelation Zahl der Studierenden bzw. Studien65

betriebsähnliche Einrichtung anfanger je Stelle für wissenschaftliches Personal bzw. je Professorenstelle. Diese Relation stellt einen ersten Ansatz dar, hat jedoch Schwächen in der Aussagekraft, da z. B. Studienabbrecher, Langzeitstudenten, Studierende mit bereits bestandenen Examen weniger Nachfrage an die Lehrenden stellen als z. B. Studierende in der Zeit der Diplomarbeit, bei der Absolvierung von Praktika etc.

• betriebsähnliche Einrichtung (A) Einrichtungen des Bundes, die unter Beachtung wirtschaftlicher Grundsätze Leistungen an andere Organe des Bundes oder an andere Rechtsträger gegen Entgelt erbringen, wobei Kostendeckung anzustreben ist (= Errichtung durch Verordnung des zuständigen Bundesministers im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Finanzen).

• Betriebsausgaben Steuerrechtliche Aufwendungen, die im Rahmen der Gewinnermittlung absetzbar und durch den Betrieb veranlasst sind.

• Betriebsergebnis Resultat des direkten Leistungsprozesses des Unternehmens unter Außerachtlassung außerbetrieblicher Einflüsse (z. B. Steuerbegünstigungen).

• Betriebsrat Das zu wählende BelegschaftsVertretungsorgan. Der Betriebsrat 66

soll Maßnahmen des Arbeitgebers, die dem Betrieb und der Belegschaft dienlich sind, fördern und die Durchführung der Betriebsvereinbarungen, Tarifverträge etc. überwachen.

• Betriebsüberschuss Bruttoproduktionswert minus Vorleistungen, minus Brutto-Entgelte für unselbstständige Arbeit, minus indirekte Steuern, plus Subventionen, minus Abschreibungen.

• Betriebsvergleich Vergleichende Analyse von Unternehmen (und ihren Betrieben) anhand von Kennzahlen.

• Bevölkerungsdichte Verhältnis der Bevölkerung eines Gebietes zu Fläche dieses Gebiets in Quadratkilometern. Diese Durchschnittszahl gibt keinen Aufschluss über die unterschiedliche Besiedlungsdichte aufgrund geographischer Gegebenheiten (unbewohnbare Gebiete) und vermittelt deshalb für Länder wie Algerien mit seinem hohen Wüstenanteil kaum Erkenntnisse.

• Bevölkerungswachstum Anteil der Gesamtbevölkerung, um den die Bevölkerung eines bestimmten Raumes im jährlichen Schnitt wächst. Das Wachstum geht auf Geburtenüberschüsse, auf einen positiven Wanderungssaldo oder eine Kombination beider Möglichkeiten zurück. Ein negatives Wachstum bedeutet demnach, dass die Sterberate höher ist als die Geburtenrate oder

Bibliographie mehr Personen aus- als eingewandert sind.

zentration. Andere Bez.: Kumulationsprinzip.

• Bewegungsbilanz

• bezahlt Brief

Veränderung der Bestandskonten zwischen zwei Bilanzstichtagen, (reine Differenzbetrachtung). Wird detailliert dargestellt, aus welchen Quellen des Unternehmens in der Berichtsperiode Mittel zugeflossen sind (Mittelherkunft) und wie bzw. wofür sie verwendet wurden (Mittelverwendung), entsteht die Kapitalflussrechnung, die zur Gewinnung von Transparenz in der Finanzplanung eingesetzt wird.

Begriff aus der Börsensprache. In diesem Fall konnten limitierte Verkaufaufträge nicht zur Gänze ausgeführt werden, da noch ein weiteres Angebot bestand. Kaufaufträge hingegen konnten vollständig abgewickelt werden. Abgek.: bB.

• Bewertung Zielbezogene Beurteilung von Sachverhalten. Andere Bez.: Evaluierung.

• Bewertungsreserven Bilanzposten, mit denen (zur Verbesserung des Bilanzbildes) stille Reserven aufgedeckt werden. Insbesondere ist es möglich, die Investitionsbegünstigungen nicht aktivseitig sichtbar zu machen (also Maschinen usw. mit ihrem Buchwert einzusetzen), sondern dem vollen Wert auf der Aktivseite der Bilanz die bisher vorgenommenen Abschreibungen als B. (mit eigenkapitalähnlichem Charakter) auf der Passivseite gegenüberzustellen.

• Bewilligungskonkurrenz B. liegt dann vor, wenn für die Verwirklichung eines Projektes mehrere verwaltungsbehördliche Bewilligungen benötigt werden. Das Gegenteil von B. wäre eine Verfahrenskon-

• bezahlt Geld Begriff aus der Börsensprache. Dies bedeutet, dass limitierte Kaufaufträge nicht vollständig ausgeführt werden konnten, also noch weitere Nachfrage nach den betreffenden Wertpapieren bestand. Verkäufe konnten alle durchgeführt werden. Abgek.: bG.

• Bezogener Derjenige, auf den ein Wechsel oder ein Scheck gezogen ist, d. h. der ihn bezahlen soll.

• Bezugsrecht Vorkaufsrecht auf neue Aktien.

(,junge")

• Bias Verzerrung.

• Bibliographie (Griech.) Ein nach bestimmten Gesichtspunkten angelegtes Literaturverzeichnis, unabhängig vom Vorhandensein der Literatur in einer Bibliothek. Man unterscheidet zwischen Allgemeinbibliographien und Fachbibliographien. 67

Biersteuer • Biersteuer (CH) In der Schweiz gebrautes sowie importiertes Bier wird im Gegensatz zum Wein mit einer Verbrauchssteuer belastet. Ergänzend werden auf eingeführten Rohstoffen und Bieren Zollzuschläge erhoben.

• Bieterraum Ein auf dem Parkett der Börse abgegrenzter Raum (Ring), um den sich Makler zur Durchführung von Termintransaktionen sammeln. An den Getreidemärkten nennt man diesen Raum auch Höhle oder Grube (pit).

• Bietungshöchstbetrag Betragsmäßige Obergrenze für Gebote von einzelnen Geschäftspartnern bei einer Tenderoperation. Das ESZB kann Bietungshöchstbeträge festsetzen, um unverhältnismäßig hohe Gebote einzelner Geschäftspartner zu vermeiden

• Big Bang Weitreichende organisatorische Umstellung in einem ökonomischen System (z. B. Reform eines Finanzmarktsystems, Reformen an einer Börse, Währungsumstellung von Schilling auf EURO etc.).

• Big Board Jargonbezeichnung für die York Stock Exchange".

„New

• big cap Aktien von großen Unternehmen, deren Handelsumsätze einen beträchtlichen Anteil am Geschäft ihrer Heimatbörse haben. Solche Aktien 68

werden von Investoren gesucht, die sicherstellen wollen, dass man jederzeit verkaufen kann, ohne damit den Kurs unter Druck zu setzen.

• Big Five Die fünf Medienriesen: Universal, Sony, Bertelsmann, Warner Brothers, EMI.

• Bigfoot Kostenloser E-Mail Dienst im Internet unter www.bigfoot.com. Man erhält eine Adresse und viele Dienstleistungen, beispielsweise die Möglichkeit, ungewollte Werbepost, so genannte „Spam-Mail" abzublocken und an den Absender zurückzuschicken.

• Bike-and-Ride Kombination des öffentlichen Verkehrsmittels mit dem Radverkehr als Zubringerverkehrsmittel zum Bahnhof oder zur Haltestelle. Damit sollen die langen Zu- und Abgangszeiten des ÖPNV verkürzt werden.

• Bilanz Gegenüberstellung der aktiven Bestandskonten („Vermögen") mit den passiven Bestandskonten („Kapital") einer doppelten Buchführung zu einem bestimmten Zeitpunkt („Bilanzstichtag"). Die Vermögensseite ist nach dem Kriterium „Geldnähe" gegliedert und zeigt die konkrete Verwendung der eingesetzten finanziellen Mittel. Die Passivseite ist nach Fälligkeit gegliedert und zeigt die Ansprüche der Gläubiger (Fremdkapital) und der Firmeneigner (Eigen-

bilateral kapital). Neben der Jahresabschlussbilanz können auch Steuerbilanzen, Gründungsbilanzen, Konkursbilanzen etc. erstellt werden. Die Bilanzierungsmethoden bei NPOs richten sich nach den jeweiligen gesetzlichen Vorschriften der Rechtsform, in der die - • NPO betrieben wird.

• Bilanz der einseitigen Übertragungen Zahlungsbilanz. Ausweis über die in einem Lande nicht verausgabten, sondern ins Ausland transferierten Einkommen der ausländischen Saisonarbeiter und Gastarbeiter, ergänzt durch die Überweisungen anderer Privatpersonen, des Staates (z. B.: Entwicklungshilfe) und der Sozialversicherung. Die B. bildet einen Bestandteil der Ertragsbilanz.

• Bilanzanaiyse Systematische Erfassung und Verknüpfung von Positionen der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und anderer Informationen (z. B. aus Anhang und Lagebericht) zur Darstellung und Beurteilung der Lage eines Unternehmens.

• Bilanzerfolg Der B. enthält neben dem betrieblichen Erfolg auch das außerordentliche Ergebnis sowie Beteiligungsund Nebenerträge. Hier werden steuertaktische Maßnahmen voll wirksam, weshalb diese Kennzahl nur im Zeitablauf einen Orientierungswert hat.

• Bilanzfehlbetrag (CH) Liegt dann vor, wenn das Vermögen nicht ausreicht, um die Verbindlichkeiten (Passiven) zu decken. Er wird auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesen. Der Bilanzfehlbetrag entspricht dem kumulierten Ergebnis der früheren Abschlüsse der Erfolgsrechnung. Weil der Bund seit 1975 in der Erfolgsrechnung Defizite ausweist, ist der Fehlbetrag von drei auf 53 Mrd. Franken explodiert. Der Schuldenberg ist noch höher (rund 100 Mrd. Franken); die Differenz ist damit zu erklären, dass ein Teil des aufgenommenen Fremdkapitals im Finanzvermögen (Flüssige Mittel, Guthaben und Tresorerieanlagen) und im Verwaltungsvermögen (Investitionen, Darlehen und Beteiligungen) angelegt ist.

• Bilanzverkürzung Bilanzsumme verringert sich dadurch, dass ein passives Bestandskonto belastet und ein aktives Bestandskonto erkannt wird. Beispiel: wenn eine Ware bezahlt wird. -» Bilanzverlängerung.

• Bilanzverlängerung Bilanzsumme wird durch einen Geschäftsfall vergrößert, indem ein aktives Bestandskonto belastet und ein passives Bestandskonto erkannt wird. Beispiel: Kauf von Waren auf Kredit. -» Bilanzverkürzung.

• bilateral Zweiseitige Vereinbarungen zwischen Ländern oder Interessengruppen. 69

bilaterale Geschäfte • bilaterale Geschäfte Verfahren, bei dem die Zentralbank nur mit einem oder wenigen Geschäftspartnern direkt Geschäfte abschließt, ohne Tenderverfahren zu nutzen. Hierzu gehören auch Operationen, die über die Börsen oder über Vermittler durchgeführt werden.

• bilaterales Monopol Marktform, bei der einem Verkäufer ein Käufer gegenübersteht. Ein Beispiel für ein bilaterales M. wäre etwa der Arbeitsmarkt, auf dem Arbeitnehmerverbände und Arbeitgeberverbände einander gegenüberstehen.

• Bildauflösung Das Monitorbild des Computers ist aus Punkten (Pixel) zusammengesetzt. Die Anzahl dieser Punkte wird als Bildauflösung bezeichnet. Je mehr Punkte zur Verfügung stehen, desto schärfer das Bild.

• Bildwiederholungsrate Normale Fernsehbilder werden 50mal pro Sekunde auf- und wieder abgebaut. Die schnelle Folge der Einzelbilder erzeugt die Bewegung im Auge des Betrachters. Moderne Fernseher und Monitore arbeiten mit 100 Hertz (100 Bilder pro Sekunde) und mehr, was die Qualität der Bilder erhöht und den Betrachter weniger schnell ermüdet. Ein Wert von mehr als 72 Hertz wird vom menschlichen Auge als flimmerfrei wahrgenommen.

• binär Das binäre Zahlensystem benutzt im 70

Gegensatz zum bekannten Dezimalsystem (Zahlen von 0 bis 9) nur die Werte 1 und 0 (bzw. die Zustände „Ja" oder „Nein", „An" oder „Aus"). Es ist die Grundlage digitaler Datenübermittlung und wird auch „duales System" genannt.

• Binärcode Code, bei dem die zu verschlüsselnden Zeichen binär, das heißt durch 0 und 1 dargestellt werden.

• Binnenmarkt Gemeinsamer Wirtschaftsraum, gekennzeichnet durch freien Verkehr von Personen, Waren und Dienstleistungen sowie Kapital.

• Biofeedback Gesundheitswesen. Verfahren zur Messung und Beeinflussung von drei Komponenten: Feuchtigkeitsgehalt der Hautoberfläche, Temperatur und Gehirnaktivität.

• Biofrost-Kaltvermahlung Mithilfe dieses Verfahrens, bei dem Mahltemperaturen von bis zu -196° Celsius erreicht werden, ist es möglich, 30 - 35 % mehr Aroma - im Vergleich zu den herkömmlichen Mahlverfahren - im gemahlenen Gewürz zu erhalten.

• biologischer Land bau Dabei handelt es sich um ökologisch orientierte Landwirtschaft, bei der j e nach Methode der Landbewirtschaftung auf chemisch-synthetische Hilfsmittel (leichtlösliche Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel) weit-

BIP-Deflator gehend oder gänzlich verzichtet wird (so genannter „biologischer Anbau". Andere Bez.: alternativer, organischer oder ökologischer Landbau).

• Biomasse Organische Stoffe nicht fossiler Art, aber biologischer Herkunft. Die Energiestatistik versteht unter B. folgende Energieträger: • Brennholz • Brennbare Abfälle: Müll, Abfälle der Papierindustrie wie Laugen und Schlämme, biogene Abfälle der sonstigen Industrie • Biogene Brenn- und Treibstoffe: Stroh, Hackschnitzel, Sägennebenprodukte, Waldhackgut, Rinde, Holzbriketts, Klär-, Deponie-, Biogas, Rapsmethylester.

• Biomonitoring Biologisches Verfahren zur qualitativen und quantitativen Erfassung effektiver Schadstoffbelastungen mit Hilfe bestimmter Bioindikatoren (zur Ergänzung chemisch-physikalischer Messmethoden).

• Biotechnologie Sie ist eine Zusammenfassung interdisziplinär angewandter Methoden, wie zum Beispiel der Molekularbiologie, der Gentechnologie, der Mikrobiologie, der Chemie sowie der Verfahrenstechnik. Industrielle Nutzung biologischer Prozesse und lebender Organismen (z. B. Hefepilze zur Brotherstellung). Zur B. zählen auch Verfahren zur Veredelung von Pflanzen oder der Tierzüchtung. Biotechnologie wird häufig mit Gen-

technik (der Veränderung der Erbinformationen eines Lebewesens, etwa um besonders widerstandsfähige Pflanzen zu kreieren) verwechselt. Die Gentechnik ist jedoch lediglich ein Werkzeug der Biotechnologie, das aber zunehmend an Bedeutung gewinnt (so wäre etwa beispielsweise die Massenproduktion des Impfstoffs Interferon ohne genetisch veränderte Mikroben nicht möglich gewesen).

• Biotop Natürlicher Lebensraum einer darauf abgestimmten Lebensgemeinschaft aus Pflanzen und Tieren. Ein B. definiert die Umweltbedingungen, unter denen diese anzutreffen sind. Der Schutz von B. spielt eine Schlüsselrolle beim Artenschutz. Besonders gefährdet sind z. B. Moore, Sümpfe, Teiche, Feuchtwiesen, Mager- und Trockenrasen und sauerstoffreiche saubere Fließgewässer.

• Biotopvernetzung Systematische Verbindung isolierter Biotope zu Biotopverbundsystemen • durch Bildung großflächiger Naturschutzgebiete oder zumindest • durch Schaffung möglichst breiter Schutzstreifen an verbindenden Strassen, Wegen und Gewässern im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren.

• BIP Abk. f.: -»Bruttoinlandsprodukt.

• BIP-Deflator Sprachlich unglücklicher Ausdruck 71

B-ISDN für die gesamtwirtschaftliche Inflationsrate. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung müssen die ermittelten nominellen Zuwachsraten (des Bruttoinlandsproduktes und seiner Teilgrößen) um den Preisanstieg bereinigt (deflationiert) werden, damit sich die entscheidenden realen Zuwachsraten erkennen lassen. • B-ISDN Abk. f.: Breitband-ISDN. Technische Bezeichnung für den Informations-Superhighway. • BIT Abk. f.: Büro fur Technologiekooperation, Wien. • Bit Zusammengesetzt aus den Begriffen „binary" (binär) und „digit" (Ziffer). Ein Bit ist die kleinste Informationseinheit in einem Binärcode. • Bitmap Das Monitorbild besteht aus einem rechtwinkeligen Raster von Bildpunkten. Jedem Bildpunkt ist ein Wert zugewiesen, der dann entsprechend dargestellt wird. SchwarzWeiß-Monitore arbeiten mit einer Pixeltiefe von nur einem Bit, denn ein Punkt auf dem Monitor ist entweder schwarz oder weiß. Farbmonitore arbeiten mit unterschiedlichen Pixeltiefen, maximal jedoch mit 24 Bits. Jeder Punkt auf dem Monitor kann dann einen Farbwert von zwei hoch 24 annehmen. So kommen die 16,4 Millionen Farben guter Monitore zusammen. 72

• BIZ Abk. f.: -» Bank für internationalen Zahlungsausgleich, Basel.

• Black Box 1. Komplexer Untersuchungsbereich, in dem die innere Struktur des Systems noch nicht erforscht ist. 2. Luftfahrt.: Flugschreiber.

• Black-Box-Methode Methode zur Untersuchung komplexer Systeme, bei denen zunächst nur die Eingangsgrößen (der Input) und die Ausgangsgrößen (der Output) bekannt sind, die Struktur des Systems jedoch erst erforscht werden muss. Instrumente hierzu sind Veränderungen der exogenen Variablen unter Anwendung der Ceterisparibus-Bedingung.

• Black-Scholes-Methode Methode zur Berechnung von Optionsprämien bzw. zur Bestimmung des Wertes einer Option. Sie wurde 1973 von Black und Scholes entwickelt.

• Blankoindossament Indossament an den (nicht genannten) Inhaber auf einem Scheck oder Wechsel, das nur aus der Unterschrift besteht. Kann wie ein Inhaberpapier übertragen werden.

• Blankoscheck Der B. ist ein noch nicht mit allen Bestandteilen versehener (z. B. fehlender Betrag), aber bereits unterschriebener Scheck.

Bodensatz • Blankowechsel Als Sicherstellung im Ausleihungsgeschäft verwendeter Wechsel notwendig ist das Akzept des (der) Bezogenen es müssen sämtliche Schuldner, Mitschuldner und Bürgen mit vollen Vor- und Zunamen bzw. firmenmäßig unterzeichnen. Es ist eine Wechselerklärung notwendig, welche die Regelung der Aktivierung des Blanko- (Rekta-) Wechsels vorsieht (meist im Kreditvertrag eingearbeitet - vollständiges Ausstellen ist nicht beabsichtigt - , Wechselsumme, Verfallstag oder andere Angaben sollen erst nachträglich eingesetzt werden, bevor er dem Schuldner präsentiert wird).

• Blaue Liste (D) Deutsche Forschungsinstitute von überregionaler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischen Interesse.

• Blindverkostung Wenn Produkte (z. B. Speisen und Getränke) ohne Kenntnis des Erzeugers verkostet und bewertet werden.

• Blockzeit Jene Arbeitszeit, während der alle Arbeitnehmer im Falle von Gleitzeitvereinbarungen anwesend sein müssen.

• Blow-up Fotografische Vergrößerung. Großformat.

• Blue Chips Börsenwelt.

Aktien

renommierter

Firmen mit nachhaltigen Wachstumschancen, hoher Ertragskraft, internationaler Konkurrenzfähigkeit und beträchtlichen Börsenumsätzen. Gelten von ihrer Qualität her als „unsinkbare Schiffe".

• Blue Ribbon Wörtlich: blaue Schleife. Organisation, die sich gegen Kontrolle und Zensur im Internet engagiert und ihren Ursprung in den USA hat, wo sie als Reaktion auf geplante staatliche Interventionen entstand.

• Blue Sky Laws USA. Wertpapierrechtliche Vorschriften der einzelnen Bundesstaaten zur Gewährleistung des Anlegerschutzes. Gehen zum Teil stark über die an sich schon hohen bundesrechtlichen Standards hinaus.

• Bluetooth Wörtlich: Blauer Zahn. Ein Standard für die drahtlose Kommunikation zwischen mobilen Geräten wie Mobiltelefon oder Laptop. Bis zu einer Entfernung von zehn Metern können die Geräte dann miteinander kommunizieren, ohne auf Drahtverbindungen angewiesen zu sein. „Bluetooth" ist ein einheitlicher Standard, der von allen Herstellern akzeptiert wird, so dass er weltweit für alle handelsüblichen Geräte gilt. Die Technologie befindet sich noch in Entwicklung.

• Bodensatz Jener Teil der Geldeinlagen, der erfahrungsgemäß unabhängig von ver73

Bodenwertabgabe einbarten Kündigungsfristen auf den Bankkonten liegen bleibt, also nicht abgehoben wird.

• Bodenwertabgabe (A) Bundesabgabe von unbebauten, nicht land- und forstwirtschaftlich genutzten Grundstücken.

• Bogen Neben dem Aktienmantel ausgegebener Teil der Wertpapierurkunde, der den Dividendenanspruch verbrieft. Der B. besteht aus dem Coupon und einem Erneuerungsschein.

• boiler room Börsenwelt. Ein Raum, in dem Spekulanten versuchen, private Geldanleger, die rasch reich werden wollen, zur Geldanlage zu überreden („einkochen").

• Bonds Festverzinsliche Wertpapiere, Schuldverschreibungen.

• Bonifikation Sondervergütung, besonders Wertpapier-Emissionsgeschäft bräuchlich.

im ge-

• Bonität Bedeutet im Finanzwesen die Qualität der Zahlungsfähigkeit eines Schuldners bzw. die Sicherheit einer Geldforderung. Unter B. fasst man alle Faktoren der Kreditwürdigkeit eines Schuldners zusammen. Übertragbar auch auf eine Institution, die Wertpapiere emittiert. 1. Fähigkeit eines Schuldners, seinen 74

Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachzukommen. 2. Ansehen eines Unternehmens bei Kunden und Lieferanten. Rating, Credit-Scoring.

• Bonitätsrisiko Risiko, dass der Kreditnehmer seiner Schuldendienstverpflichtung, die sich auf Tilgung und Zinszahlung erstreckt, nicht nachkommt.

• Bonus 1. Außerordentliche Ertragsausschüttung eines Unternehmens in guten Geschäftsjahren anstelle oder zusammen mit einer Dividende. 2. Mengenrabatt des Lieferanten an die Abnehmer in Abhängigkeit von der Bestellmenge. 3. Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung. Vergütung, die bei Schadensfreiheit gewährt wird.

• Bonus-Malus-System Begriff aus der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung. Dabei richtet sich dife Prämie nach der Höhe allfälliger verursachter Schäden.

• Bonuspension Nach Abschluss einer Privatpension (= Rentenversicherung) erhält der Versicherte - ab dem Fälligkeitszeitpunkt - monatlich eine Pension. Die Bonuspension stellt eine Vorwegnahme künftig erwarteter Gewinne dar und erhöht dadurch die Pension von Beginn an. Die Bonuspension ist in ihrer Höhe allerdings nicht garantiert. Die jährliche Wertanpassung der Privatpension aus der

Bordkonnossement Gewinnbeteiligung fällt dabei niedriger aus. Die RaiffeisenVersicherung zahlt für die herkömmliche Privatpension 3,75 Prozent pro Jahr mehr, bei Einschluss der Bonuspension wird die Rente um 1,75 Prozent jährlich angehoben.

• Bonusrente Bei der Berechnung der Rentenleistung werden künftig erwartete Gewinnbeteiligungen vorweggenommen. Der Anfangswert ist höher als bei der Grundrente, die jährliche Anpassung niedriger. Die Rentenhöhe ist nicht garantiert. Sinkt die Gewinnbeteiligung, fällt die Rente niedriger aus.

• Bookbuilding-Verfahren Festpreisverfahren. Methode zur Bestimmung eines marktgerechten Emissionspreises und Emissionsvolumens bei einer BörseNeueinführung: Potentielle institutionelle Investoren geben unverbindlich bekannt, welche Volumina sie zu welchen Preisen innerhalb eines bestimmten Preisbandes kaufen würden. Anhand dieses fiktiven Auftragsbuches werden dann Emissionspreis und Emissionsvolumen festgelegt. Die aus diesem Verfahren gewonnenen Erkennmisse fließen zeitnah in die Preisfestlegung und Zuteilung der Aktien ein. Das B. ist darauf ausgerichtet, einen fairen Interessenausgleich zwischen Emittent und Investor in Bezug auf die Höhe des Emissionspreises herbeizuführen.

• bookmarks Lesezeichen, mit dessen Hilfe oft aufgerufene Seiten im eigenen Browser leicht wieder geladen werden können. B. sind so etwas wie eine persönliche Suchhilfe. B. werden benutzt, um Seiten auf WWW- und Ftp-Servern wiederzufinden. Der Benutzer speichert darin die Adressen von Seiten, die er häufiger besuchen will. Andere Bez.: hotlists oder favorites.

• Boole, George( 1815-1864) Englischer Mathematiker und Logiker, arbeitete im Grenzgebiet von Mathematik und Logik. Seine Forschungsergebnisse bilden die logische Grundlage für die Struktur von Datenbankabfragen.

• Boom Letzte Phase des Aufschwungs im Konjunkturzyklus, gekennzeichnet durch Voll- oder Überbeschäftigung von Arbeitskräften und Produktionsanlagen bei steigender Güternachfrage sowie Preisniveauanstieg.

• bootstrap loader Ein kurzes Ladeprogramm, das ein größeres Programm - in der Regel das Betriebssystem - lädt und damit das „Hochfahren" eines Computers ermöglicht. Andere Bez.: Bootprogramm.

• Bordkonnossement Engl.: bill of lading. Dokument, auf dem die Übernahme der Ware an Bord des Schiffes im Absendehafen durch den Kapitän („captain's re75

Börse ceipt") oder durch einen Angestellten („mate's receipt") bestätigt wird.

• Börse Ein Markt auf dem nach genau festgelegten Regeln Waren und/oder Wertpapiere gekauft und verkauft werden. Die an einer B. gehandelten Waren sind nach Art, Güte, Beschaffenheit und Menge genau bestimmt: z. B. Metalle, Getreide, Baumwolle, Aktien, Anleihen. Aufgabe der B. ist es, die Preisbildung (Kursbildung) dieser Waren und Wertpapiere durch unmittelbares Aufeinandertreffen von Angebot und Nachfrage herbeizufuhren.

• Börseneinführung (A) Aufnahme des Handels mit einem bestimmten Wertpapier an der Börse nach Zulassung durch das Bundesministerium für Finanzen auf Vorschlag der Wiener Börsenkammer.

• Börsenindex Index zum Messen der Bewertung der Aktienkurse. Dies geschieht durch Zusammenfassen von Kursen aller oder eines repräsentativen Teiles der an einer Börse gehandelten Werte.

• Börsenkapitalisierung Börsenwelt. Methode zur Bewertung einer AG. Marktwert eines Unternehmens, der sich ergibt, wenn man den jeweiligen Börsenkurs zu Grunde legt. Den Marktwert erhält man, indem man die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem jeweiligen 76

Kurswert. Eine hohe Börsenkapitalisierung ist ein Zeichen der Stärke, weil der Kurs hohe Ertragserwartungen reflektiert. Andere Bez.: Marktkapitalisierung.

• Börsenkommission Entgelt der Bank für An- und Verkauf von Wertpapieren.

• Börsenkrach Kurssturz an einer Börse. Andere Bez.: Crash.

• Börsennotierung 1. Offizielles Zulassen eine Aktie oder Anleihe an einer Wertpapierbörse. 2. Im amtlichen Kursblatt der Börse veröffentlichte Kurse der gehandelten Aktien und Anleihen.

• Bossing Menschenwelt. Versuche von Führungskräften, Mitarbeiter aus einem Unternehmen hinauszuekeln. B. ist -» Mobbing von oben.

• BOT Abk. f.: Build-Operate-Transfer. Projekte, die privat gebaut und betrieben werden und nach Ende einer vertraglich vereinbarten Konzessionsdauer (z. B. zwischen 15 und 30 Jahren) in staatliches Eigentum übergehen.

• Bottom-up-Ansatz Problemlösung von „unten" nach „oben". Andere Bez.: GrassrootsStrategie.

Braintrust • Bottom-up-Verfahren

• B-Punkt

Eurowelt. Verfahren zur Umstellung von Anleihen auf den Euro. Die einzelnen Kundendepots werden umgerechnet und Rundungsdifferenzen über die Depotstelle hinweg „von unten nach oben" ausgeglichen. Die Umstellung erfolgt pro Depotbestand. Dabei wird die Umstellung von unten nach oben, beginnend mit den einzelnen Kundendepots, durchgeführt. Der Bestand des Kundendepots wird mittels des offiziellen Umrechnungskurses auf Euro umgestellt.

Europäische Union. Tagesordnungspunkte, die nicht in einem vereinfachten Verfahren beschlossen werden, sondern über die es eine ausführliche Diskussion im EU-Rat gibt. Rund zwei Drittel der Ratsvorlagen sind A-Punkte, der Rest B-Punkte.

• Bouncing Rücksendung einer E-Mail wegen eines Fehlers.

• Bozo-Filter „Bozo" nennt man in den USA jemanden, dessen ganzes Sinnen darauf ausgerichtet ist, anderen auf den Wecker zu fallen. Das lässt sich im Internet vor allem mit E-Mails problemlos erreichen, etwa durch „spams", ungewollte und ungeliebte E-Mail-Werbesendungen. BozoFilter sind Programme, die diese Mail-Attacken fernhalten. Sie durchkämmen die Texte ankommender EMails nach den Absendernamen und löschen Spam-Mail sofort. BozoFilter werden auch „cancelbots" (Löschroboter) genannt.

• bps Abk. f.: bits per second. Maßeinheit für die Übertragungsgeschwindigkeit der Daten pro Sekunde.

• brain drain Wörtlich: „Gehirnsog". Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte. In den fünfziger Jahren entstandener Begriff, als die höheren Einkommen (und die besseren Forschungsbedingungen) in den USA eine starke Anziehungskraft auf die technische Intelligenz in Europa ausübten. Heute laborieren am „brain drain" vor allem die Entwicklungsländer: Ihre im Ausland studierende Jugend kehrt vielfach nicht mehr in die Heimat zurück. Gegenteil: brain gain.

• Brainstorming Kreativitätstechnik, die von Alex Osborne entwickelt wurde und nach bestimmten Regeln ablaufen soll. Eingesetzt wird diese Technik vor allem im Planungsprozess in den Phasen Zielbildung und Alternativensuche. Verfahren, bei dem man versucht, bestimmte Probleme im Team zu lösen bzw. einer Lösung näher zu bringen.

• Braintrust Gruppe von Personen, die versuchen, im Team Probleme zu lösen. 77

Brainwriting • Brainwriting Das B. ist die schriftliche Variante des Brainstorming.

• Branchenfonds Aktienfonds, die ausschließlich in Titel bestimmter Branchen investieren, z. B. Technologie, Rohstoffe, Energie, Telekommunikation, Medien, Pharma oder Gesundheitswesen. Ihre Bedeutung nimmt in Europa zurzeit auf Kosten der Länderfonds zu.

• brand stretching Versuch, eine eingeführte Marke für ein neues Produkt zu verwenden, das einen anderen als den ursprünglichen Markt ansprechen soll. Vorteile: Die Einführungskosten liegen für den Hersteller weit unter denen für eine unbekannte Marke. Nachteile: Gerät das neue Produkt in eine Krise, z. B. Warnung vor einem Gesundheitsrisiko, so ist die Stammmarke mitbetroffen.

• brand Produkt, das sich durch seinen Bekanntheitsgrad und seine Unverwechselbarkeit auszeichnet. Andere Bez.: Warenzeichen, Marke.

• braune Ware Geräte der Unterhaltungselektronik.

• Break-even-Analyse Absatzvolumen, ab dem ein Unternehmen in die Gewinnzone gelangt. Bis zur Erreichung des Break-evenPoint werden alle Deckungsbeiträge von den anfallenden Strukturkosten 78

des Betriebs aufgefressen. Erst ab der Nutz- oder Gewinnschwelle resultiert kumulierend ein Überschuss der Verkaufserlöse über die gesamten Kosten.

• Break-even-Point Jener Punkt, bei dem erstmals der Umsatz einer Periode gerade die fixen und variablen Kosten deckt. Vor der Erreichung des B. ist der Betrieb in der Verlustzone, danach in der Gewinnzone. Andere Bez.: Nutzschwelle, Gewinnschwelle, Mindestumsatz.

• Brecht'sches Gesetz Mit dem von Arnold Brecht aufgestellten „Gesetz" wird behauptet, dass mit zunehmender räumlicher Bevölkerungskonzentration die öffentlichen Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung zunehmen.

• Bridge-Financing Überbrückungsfinanzierungen. Kurzfristige Finanzierung zur Überbrückung von Kapitalengpässen vor IPOs oder Aktienemissionen. Darunter versteht man eine gezielte Vorbereitung auf einen Börsegang, um die Eigenkapitalquote zu verbessern. Überbrückungsfinanzierungen haben im Vergleich zu anderen Formen der Finanzierung einen deutlich geringeren Zeithorizont.

• Brief Börsenwelt. Zu dem jeweiligen Kurs bestand zwar ein Angebot, es kam jedoch zu keinen Umsätzen.

Brutto-Abwicklungssystem • Briefing Aus der Militärsprache übernommener Ausdruck. 1. Kurze Arbeitsbesprechung. Unterweisung, wie eine bestimmte Handlung oder ein bestimmter Prozess ablaufen soll. So bezeichnet man z. B. als B. die Zusammenkunft der Crew eines Flugzeugs vor dem Abflug, um nochmals alle Flugdaten, Sicherheitsvorkehrungen, Zollbestimmungen, Währungs-, Erste-Hilfe-Fragen und anderes durchzubesprechen. 2. Instrument der Zusammenarbeit zwischen Werbeagenturen und ihren Kunden.

• Briefkurs Kurs, zu dem Wertpapiere, Währungen, Rohstoffe, Edelmetalle etc. angeboten werden.

• Broadcast Verteilmethode, Elektronische Nachrichten werden auf einen kontinuierlichen Datenstrom an Rechner gesendet, die an das Netz angeschlossen sind. Diese Technologie wird auch „information push" genannt im Gegensatz zum „information pull", dem „Ziehen" von Daten. Durch das Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen wird die Bedeutung des Broadcasting zukünftig immer größer werden.

von Spezialbanken, den Brokerfirmen, durchgeführt. 2. Alle Personen, die etwas vermitteln, z. B. Grundstücke, Informationen etc.

• Broker-Dealer Broker, der Investmentfonds und andere Wertpapiere an die Öffentlichkeit verkauft.

• Browser Computerwelt. „Fenster zum Internet". Programm, das den Anwendern den Zugang zum Internet ermöglicht. Programm zur textuellen, graphischen und audiovisuellen Darstellung von Inhalten aus dem Internet. Ein B. kann HTML-Seiten einlesen und darstellen. Die bekanntesten Browser sind „Netscape Navigator bzw. Communicator" und „Internet Explorer" von Microsoft.

• Browsing (Engl.: blättern, stöbern) Wird häufig im Zusammenhang mit Suchdiensten im Internet verwendet. Man unterscheidet zwischen: 1. Gerichtetem Browsing (Springen von Einheit zu Einheit entlang einer spezifizierten Relation, z. B. einem Alphabet, vorwärts und rückwärts Springen. 2. Unterrichtetem Browsing .Andere Bez.: assoziatives „wandering".

• Broker

• Brutto-Abwicklungssystem

1. Wertpapiermakler. In Großbritannien und in den USA gibt es keine Universalbanken, wie sie in Europa bestehen. Der Börsenhandel wird

Übertragungssystem, in dem gemäß den Regeln und Verfahren des Systems jede Geld- oder Wertpapierübertragung einzeln abgewickelt 79

Brutto-Anlageinvestitionen wird, d. h. ohne Aufrechnung von Forderungen gegen Guthaben.

• Brutto-Anlageinvestitionen Bauten (einschließlich Wohnbauten) und dauerhafte Ausrüstungsgüter für Produktionszwecke. Dazu gehören auch die Lagerinvestitionen (Lagerveränderung).

• Bruttodefizit Staatliches Nettodefizit zuzüglich der budgetierten Rückzahlung von (Finanz-) Schulden. Da die Aufnahme von Krediten nicht als staatliche Einnahme verbucht wird, ist das Budget im ökonomischen Sinn bereits ausgeglichen, wenn das Bruttodefizit den Betrag der Tilgungszahlungen nicht übersteigt.

• Brutto-Entgelte für unselbstständige Arbeit Bruttoeinkünfte der Arbeiter und Angestellten aus ihrem Arbeitsverhältnis, einschließlich Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung; Familienbeihilfen und die betreffenden Fondsbeiträge gehören nicht dazu.

• Bruttoinlandsinvestitionen Alle finanziellen, sachlichen und immateriellen Vermögensanlagen zum Erhalt und Ausbau der Produktionskapazitäten (im Inland). Die B. gehen aus von dem bestehenden Anlagevermögen (Gebäude, Maschinenpark u. a.) und umfassen Ersatzinvestitionen (zur Aufrechterhaltung der betrieblichen Leistungsfähigkeit) und Erweiterungsinvestitionen (zum 80

Ausbau der Produktionskapazitäten) sowie Nettoveränderungen der Inventurbestände.

• Bruttoinlandsprodukt Abgek.: BIP. Die Summe aller von In- und Ausländern innerhalb einer Volkswirtschaft fllr den Endverbrauch produzierten Güter und erbrachten Dienstleistungen. Nicht enthalten sind Abzüge für die Wertminderung von Sachkapital oder die Erschöpfung und Verminderung von Ressourcen. BIP nominal (zu laufenden Preisen) bedeutet, dass die Preise des Erhebungsjahres zu Grunde gelegt werden; BIP real (zu konstanten Preisen) basiert auf den Preisen eines bestimmten Bezugsjahres, es erfasst die tatsächliche Wirtschaftsleistung besser, da zwischenzeitliche Preissteigerungen berücksichtigt werden. Die Vergleichbarkeit des BIP verschiedener Staaten ist bei unterschiedlichen Wirtschaftssystem problematisch. Eine weitere Unscharfe bringt die Umrechnung in US-Dollar mit, weil Wechselkursschwankungen, Kaufkraftunterschiede und Unterschiede zwischen binnenländischem und außenwirtschaftlichen Preisniveau nicht berücksichtigt sind. Ein Kursanstieg des Dollar kann dazu führen, dass das BIP in absoluten Zahlen abnimmt und dennoch real ein prozentueller Zuwachs ausgewiesen wird. Schließlich erfasst das BIP nicht die in der Schattenwirtschaft erbrachten Leistungen. Das B. ist der Output einer Volkswirtschaft und

Bruttosozialprodukt

• Bruttolohn

Nichtmarkt-) Produzenten erzeugten Güter (Waren, Dienstleistungen, einschließlich der selbsterstellten Anlagen sowie des landwirtschaftlichen Eigenverbrauchs und der Wohnungen). Das gesamte bewertete Produktionsergebnis, bezogen auf eine bestimmte Periode, soweit die Erzeugnisse den jeweiligen Produktionsbereich verlassen oder zum Absatz an andere Bereiche bestimmt sind. Der B. wird als mengenmäßiger Ausstoß erfasst und mit konstanten Preisen bewertet. Zum Nettoproduktionswert gelangt man, indem man die Vorleistungen abzieht.

Einkünfte aller Personen aus einem Arbeitsverhältnis, einschließlich Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung.

Anzahl der von mehreren Medien insgesamt erreichten Personen.

umfasst alle wirtschaftlichen Leistungen, die in einem Land in einer bestimmten Zeitperiode im Inland erbracht wurden. Das B. enthält also alle Leistungen, die im Inland entstanden sind und für die Einkommen an Ausländer fließen, nicht aber entsprechende Einkommen, die Inländer aus dem Ausland beziehen. Die Differenz zwischen B. und Bruttosozialprodukt lässt die relative Bedeutung von ausländischen Investitionen im Inland und inländischen Investitionen im Ausland erkennen.

• Bruttoreichweite

• Bruttoprinzip

• Bruttosozialprodukt

B. bedeutet, dass alle Posten in der Bilanz sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung ungekürzt, „brutto", auszuweisen sind. Verbindlichkeiten und Forderungen, Erträge und Aufwendungen dürfen also vor Aufstellung des Jahresabschlusses nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Für die Bilanz gehört das B. zu den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung, für die Gewinn- und Verlustrechnung der Aktiengesellschaft gilt es erst seit 1967. KonzernGewinn- und Verlustrechnungen brauchen auch heute nicht in allen Posten dem B. zu entsprechen.

Abgek.: BSP. Jährliche von den Bürgern eines Staates erbrachte volkswirtschaftliche Gesamtleistung. Sie setzt sich zusammen aus dem BIP sowie den von Inländern im Ausland aus Arbeit und Kapital erwirtschafteten Einkommen, abzüglich der von Ausländern im Inland bezogenen Einkommen. Leistungen und Güter, die in Privathaushalten oder durch Schattenwirtschaft oder Subsistenzwirtschaft erbracht werden, bleiben unberücksichtigt.

• Bruttoproduktionswert Abgek. BPW. Wertsumme der in der Berichtsperiode von den (Markt-,

• Bruttosozialprodukt pro Kopf Absoluter Betrag des BSP geteilt durch die Einwohner eines Staates. Ein im Vergleich zu Industriestaaten niedriger Betrag kennzeichnet ein 81

bubbles Land als wirtschaftlich unterentwickelt, gibt aber nur begrenzt Auskunft über die tatsächliche Lage der Bevölkerung. Ein genauerer Indikator ist das Pro-Kopf-Einkommen. • bubbles Wörtlich: Seifenblasen. Bezeichnung für Preisentwicklung auf nationalen und internationalen Finanzmärkten, bei denen sich die aktuellen Preise immer mehr von ihren Gleichgewichtswerten entfernen. Die Marktteilnehmer wissen aus Erfahrung, dass solche B. einmal platzen müssen, sie wissen allerdings nicht, wann. Da sie den genauen Zeitpunkt nicht kennen, entstehen darüber unterschiedliche Erwartungen. Diese Erwartungen haben Einfluss auf die weitere Preis- bzw. Kursentwicklung. • Buchanan, James McGill jr. Geb.: 1919. Amerikanischer Ökonom. Hat sich fächerübergreifend mit den verfassungstheoretischen Grundlagen ökonomischer und politischer Entscheidungen auseinandergesetzt. Er ist einer der Wegbereiter der -» Neuen Politischen Ökonomie, die ihrerseits auf den Schweden Knut Wickseil zurückgeht. Die Politik wird als ein Tauschprozess aufgefasst, um gegenseitige Vorteile zu erzielen. B. hat die Eigenarten und Dynamik politischer Prozesse kritisch unter die Lupe genommen. Zwar sieht B. den Staat als Vertragsgemeinschaft freier Bürger, seine Theorie geht aber davon aus, dass 82

Politiker und Bürokraten vor allem ihre eigenen Interessen verfolgen und Wählerstimmen maximieren wollen. Der Staat ist nach Auffassung von B. in einigen Bereichen überdimensioniert und in anderen unterdimensioniert. Vernachlässigt werden vor allem mögliche Rückwirkungen auf die Privatwirtschaft: z. B. höhere Steuern und Sozialabgaben, Abwanderung von Personal durch günstigere Bedingungen im staatlichen Sektor. Interveniert der Staat zu intensiv auf einzelnen Märkten, so fallen Marktsignale weg, womit sich Informationsprobleme stellen und das Risiko einer Fehlleitung von Ressourcen schlagend wird. B. plädiert daher dafür, den Staatssektor den disziplinierenden Kräften des Marktes auszusetzen. Der Wettbewerb der Systeme zwinge die Regierungen, sich um möglichst gute Lebensbedingungen zu kümmern und schützt so die Bürger vor ihren eigenen, schlechten Politikern. Für seine umfassenden Untersuchungen wurde B. 1986 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. Publikationen: The Calculus of Consent, 1962; Freedom in Constitutional Contract, 1977; Die Grenzen der Freiheit zwischen Anarchie und Leviathan (1975), Dt. 1984; Liberty, Marketand State, 1986. • Buchgeld Geld im bargeldlosen Zahlungsverkehr.

Budgetdefizit • Buchgewinn Gewinn, der durch Verkäufe von Gegenständen entsteht, die bereits abgeschrieben worden sind.

• buchmäßige Sanierung Ausgewiesene Verluste werden buchmäßig beseitigt. Andere Bez.: Bilanzbereinigung.

• Buchpreisbindung B. ist ein Reizwort für deutsche Verleger und europäische Kartellwächter. Das Buch „Principles of Economics" von Alfred -» Marshall war 1890 das erste Buch in England, das zu einem festen Nettopreis - also mit einer - • Preisbindung - auf den Markt kam. Ein wagemutiger Schritt vom Verleger der „Principles", Sir Frederick Macmillan. Neun Jahre später wurde die Buchpreisbindung in England offiziell eingeführt.

• Buchübertragungssystem Buchungssystem, das die Übertragung von Rechten (z. B. an Wertpapieren und anderen Finanzinstrumenten) gestattet, ohne effektive Stücke zu bewegen.

• Buchungsschnitt Jener Zeitpunkt, bis zu dem Belege (z. B. Überweisungen, Grundbücher, Abrechnungen) noch am selben Tag verarbeitet werden. Nach diesem Zeitpunkt anfallende Belege werden erst am nächsten Arbeitstag verarbeitet.

• Buchwert Eigenkapital dividiert durch die An-

zahl der Aktien. Liegt der Buchwert erheblich über dem Kurs einer Aktie, so ist dies als ein mögliches Kaufsignal anzusehen. Auch: Wert, zu dem ein Aktivposten in der Bilanz ausgewiesen ist.

• Budget 1. Öffentlicher Sektor: Der verbindliche Finanzplan einer Gebietskörperschaft (Bund, Länder, Gemeinden) für ein Jahr. 2. Die Geldmittel, die für ein bestimmtes Projekt zur Verfügung stehen (z. B. Werbebudget).

• Budgetbericht (A) Bericht über Lage, Rahmenbedingungen und Entwicklung des Budgets sowie der so gen. „außerbudgetären" Finanzierungen. Die Bundesregierung hat jährlich spätestens zu Beginn der Beratungen des Bundesfinanzgesetzentwurfes den B. im Budgetausschuss vorzulegen. Er soll insbesondere über die Erfüllung des Budgetprogramms Aufschluss geben. Dem B. kommt eine wichtige Koordinationsfunktion zu. Auch die Berücksichtigung der „Vorbelastungen" im Rahmen der begleitenden Kontrolle ist wesentlich.

• Budgetdefizit Gegenstand der in Artikel 104 c Abs. 2 des EG-Vertrages angeführten, fiskalpolitischen -» Konvergenzkriterien. Definiert als „Verhältnis zwischen dem öffentlichen Defizit (Bund, Länder, Gemeinden) und dem Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen". Andere Bez.: Defizitquote. 83

Budgeterstellung • Budgeterstellung (CH) Die Erarbeitung eines Budgets folgt einem festen Zeitplan. Beim Bund legt der Bundesrat im Februar die Ziele und Eckwerte für das Budget des kommenden Jahres und den Finanzplan fest. Im März, April und Mai budgetieren die Departemente. Vor den Sommerferien erteilt der Bundesrat den Auftrag, Budget- und Finanzplan so zu bereinigen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden können. Nach den Sommerferien fällt er die nötigen Kürzungsentscheide und überprüft die volkswirtschaftlichen Eckwerte (Teuerung, Wirtschaftswachstum, Zinssätze). Ende September leitet der Bundesrat die gedruckte Botschaft an das Parlament weiter. Dieses diskutiert, ändert und genehmigt den Voranschlag in der Wintersession.

• Budgetierung Prozess der Budgeterstellung. In der öffentlichen Verwaltung ist das Budget der Finanzplan für die zukünftige Periode, in der Betriebswirtschaftslehre versteht man darunter das Kernstück der betrieblichen Planungs- und Erfolgsrechnung.

• Budgetinzidenz Bei der B. geht es um die Erfassung von Staatseinnahmen und Staatsausgaben, d. h. man versucht zu ermitteln, wer bestimmte steuerliche Belastungen tatsächlich trägt (Einnahmeninzidenz) bzw. wer in den Genuss von bestimmten Staatsausgaben kommt (Ausgabeninzidenz). Die 84

Differenz zwischen beiden Arten der Inzidenz bezeichnet man als Nettoinzidenz.

• Budgetkreislauf Phasen des Haushaltsplans: Entwurf, Entstehung, Beratung, Vollzug, Kontrolle/Prüfung durch Rechnungshöfe.

• Budgetmultiplikator Da das Budget ein besonders wichtiges wirtschaftspolitisches Instrument darstellt, werden auch Teilgrößen desselben in die Multiplikatoranalyse einbezogen. So berechnet man Staatsausgabenmultiplikatoren, Steuermultiplikatoren und Transfermultiplikatoren.

• Budgetmultiplikator Der B. misst die Auswirkungen einer Erhöhung des Budgetdefizits auf das Volkseinkommen.

• Budgetprogramm (A) Ist eine Art „Selbstbindungsakt" der jeweiligen Bundesregierung für die nächsten vier Jahre. Es stellt die Konkretisierung der Ziele der jeweiligen Bundesregierung dar. Das B. muss spätestens sechs Monate nach der Bestellung der Bundesregierung durch den Bundespräsidenten dem Nationalrat vorgelegt werden.

• Bug Computerwelt. Jargonbezeichnung für Fehler in Computerprogrammen und quantitativen Modellen. Fehler in einem System, Funktionsstörung bei der Hardware oder ein Defekt im Programm, der durch „debuggen"

Bundesfinanzgesetz wieder behoben werden kann.

• bug fixes Darunter werden Reparaturen an der oft bereits ausgelieferten Software verstanden, die durch Programmierfehler, die so genannten Bugs, entstehen können. Andere Bez.: Software fixes.

• Build-Operate-TransferProjekte Abgek.: BOT. BOT-Projekte werden privat geplant, finanziert, gebaut und betrieben und nach Ende einer vertraglich vereinbarten Konzessionsdauer (üblicherweise zwischen 15 und 30 Jahren) in staatliches Eigentum übertragen.

• built-in-stabiliser Mechanismus, der stabilisierend auf den Konjunkturverlauf einwirkt, z. B. die Arbeitslosenversicherung, die in Hochkonjunkturjahren mit vielen Beschäftigten und wenigen Unterstützungsempfängern (konjunkturdämpfende) Reserven ansammelt, die in der Rezession konjunkturbelebend verausgabt werden.

• bull Börsenwelt. Personen, die einen generellen Anstieg der Börsenkurse erwarten.

• bull spread Eine Strategie, die bei steigenden Kursen einen Gewinn abwirft. Am Optionsmarkt wird dazu eine Option mit einem Basispreis unter der aktuellen Kursnotierung gekauft und eine

Option mit einem Basispreis über der Notierung verkauft. Beide Optionen haben gewöhnlich den gleichen Verfallstermin. Diese Strategie kann entweder mit Kauf- oder mit Verkaufsoptionen ausgeführt werden.

• Bullen Börsenwelt.: Haussiers. Erwarten Kurssteigerungen und kaufen deshalb Wertpapiere.

• Bund Zentrale staatliche Gebietskörperschaft in Österreich, Deutschland und in der Schweiz.

• Bundesanleihen (CH) Das wichtigste Instrument des Bundes zur Deckung von Finanzierungsbedürfnissen im langfristigen Bereich sind Bundesanleihen. Die Ausgabe dieser Schuldverschreibungen erfolgt im Tenderverfahren. Festgelegt werden lediglich der Nominalzinssatz, die Laufzeit und der maximale Anleihensbetrag.

• Bundesausgaben (CH) Zahlungen an Dritte, die das Vermögen vermindern (laufende Ausgaben) oder Vermögenswerte schaffen (Investitionsausgaben).

• Bundesbetriebe (A) Alle durch Bundesgesetz hiezu erklärte Einrichtungen des Bundes, die nach kaufmännischen Grundsätzen zu führen sind.

• Bundesfinanzgesetz (A) Abgek. BFG. Die in Zahlen darge85

Bundesgarantie stellte Einnahmenvorschau und Ausgabenermächtigung fllr das jeweils nächste Finanzjahr. Die einjährige Haushaltsplanung durch das Bundesfinanzgesetz trägt dem dadurch Rechnung, dass der BFG-Entwurf durch die Bundesregierung (einstimmig) und das Bundesfinanzgesetz durch den Nationalrat (mit einfacher Mehrheit) beschlossen werden muss. Die Planung und der Vollzug der meisten Staatsaufgaben erfordern jedoch eine über die Einjahresfrist hinausgehende Perspektive. Für die mittelfristige Haushaltsplanung wurden mit der BHGNovelle 1994 zwei neue Instrumente eingeführt: das Budgetprogramm und der -» Budgetbericht.

mit Konversionsvereinbarungen, die nicht zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt, sondern direkt in die Portefeuilles der Banken übernommen werden.

• Bundesgarantie (A)

Abgek.: BDI. Spitzenorganisation der industriellen Fachverbände. Hier sind Spitzenverbände der einzelnen Industriezweige zusammengeschlossen.

Auch als Exportgarantie bezeichnet. Bedeutet das Abdecken der wirtschaftlichen und politischen Risiken beim ausländischen Abnehmer durch den österreichischen Staat.

• Bundesobligationen (A) B. sind von der Republik Österreich mit der Bezeichnung „Bundesobligationen" begebene Einmalemissionen.

• Bundesschatzbrief Schuldtitel des Bundes (des Staates, der Republik Österreich) von mittlerer Laufzeit, die nur von privaten Haushalten gezeichnet werden können.

• Bundesschatzscheine (A) Schuldverschreibungen des Bundes mit fixer oder variabler Verzinsung 86

• Bundesstaat Staatsrechtliche Form des Föderalismus.

• bundesstaatlicher Finanzausgleich (CH) Umfasst sowohl den vertikalen Finanzausgleich zwischen dem Bund und den Kantonen als auch den horizontalen Finanzausgleich, d. h. jenen der Kantone untereinander.

• Bundesverband der Deutschen Industrie

• Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Abgek.: BDA. Spitzenorganisation der regional und nach Wirtschaftszweigen gegliederten Arbeitgeberverbände. Der Spitzenverband hat keine Tarifhoheit; er soll koordinieren.

• Bundesvoranschlag (A) Abgek.: BVA. Die jährlich vorgenommene systematische Zusammenstellung der verbindlichen Voranschläge der für das nächste Finanzjahr geplanten Ausgaben und der

Bürokratie Schätzung der zur Bedeckung dieser Ausgaben vorgesehenen Einnahmen (= Anlage 1 zum BFG).

• Bund-Future (D) Das wichtigste Barometer für den Anleihen-Markt, respektive für die Situation bei den langfristigen Zinsen. Im Börsenkurs des „Kunstproduktes" Bund-Future spiegelt sich die Entwicklung einer gedanklich konstruierten Bundesanleihe wieder, der eine (ständig gleichbleibende) Laufzeit von rund zehn Jahren und eine Nominalverzinsung von sechs Prozent zu Grunde liegt.

• Bundling Bündelung verschiedener Produkte zu einem Gesamtpaket.

• Bungalow Immobilienwelt. Begriff aus dem Hindi-Englisch. Frei stehendes eingeschossiges Wohnhaus mit flachem oder flach geneigtem Dach.

• Bürgergeld Sozialpolitisches Konzept. Durch ein B. sollen alle steuerfinanzierten Sozialleistungen (z. B. Kindergeld, Erziehungsgeld, Wohngeld, Ausbildungsmaßnahmen, Sozialhilfe etc.) zu einem Betrag zusammengefasst werden. Die Höhe dieses Betrages sollte dann nach individuellen Merkmalen abgestuft werden.

Bundeswirtschaftskammer errichtete Sondergesellschaft zur Gewerbeförderung. Nach festgesetzten Schwerpunkten gewährt die B. Zinsen- und Förderungszuschüsse für Kapitalmarktkredite und übernimmt Bürgschaften für Unternehmen.

• Bürgschaft Vertragliche Verpflichtung des Bürgen gegenüber dem Gläubiger eines Dritten (Hauptschuldner) für die Erfüllung der Schuld einzustehen.

• Bürgschaftskredit B. ist ein Kredit ohne sachliche Sicherheiten, nur gegen solidarische Bürgschaftserklärung. Andere Bez.: Avalkredit, Kreditleihe. • Einfache B.: Der Gläubiger verlangt vom Bürgen erst dann Zahlung, wenn der Hauptschuldner nicht zahlt oder zahlen kann. • Ausfallsb.: Der Bürge wird vor dem Hauptschuldner zur Zahlung veranlasst, wenn die Zahlungsunfähigkeit des Hauptschuldners offenkundig ist.

• Burn-out-Syndrom Zustand arbeitsbedingter emotioneller und körperlicher Erschöpfung. Zu den typischen Symptomen zählen: chronische Müdigkeit, aggressives Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Zurschaustellung unkontrollierter Emotionen.

• Bürges (A)

• Bürokratie

Bürgschaftsfonds. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Eine vom Bund in Zusammenarbeit mit der

Organisationskonzept, das durch die Grundsätze Regelmäßigkeit, Hierarchie, Aktenmäßigkeit und Arbeitstei87

Bus lung gekennzeichnet ist. Von Personen in einer Bürokratie wird vor allem Loyalität gegenüber den Regeln und Rationalität des Handelns gefordert. Das Bürokratiekonzept geht auf den deutschen Soziologen Max Weber zurück.

• Bus Ein Satz Kabel oder Leiterbahnen in einem Computer, die einen zusammenhängenden Satz von Daten transportieren oder die Daten, die sich gerade auf dem B. befinden.

• business ángel network Abgek.: BAN. Unternehmen oder Institutionen, die Daten von Unternehmen und Investoren nach qualifizierten Differenzierungskriterien archivieren und nach übereinstimmenden Beteiligungsinteressen überprüfen. Auf ausdrücklichen Wunsch beider Parteien werden Kontakte zwischen Investoren und Unternehmen hergestellt. BANs bieten meist auch über die reine Vermittlungstätigkeit hinausgehende Leistungen wie die Vermittlung externer (Steuerrechts-, Technologie-, Umweltusw.) Berater oder die Organisation von Veranstaltungen zur Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und Investoren.

• business angels Unternehmerisch agierende Privatinvestoren mit Fachkenntnissen. Vermögende Privatpersonen, häufig selbst erfolgreiche Unternehmer, die in junge Firmen investieren. Da die Beiträge in der Seed- und Startphase 88

von Wachstumsfinanzierungen nicht systematisch erfasst werden können, werden sie in den USA als „informal venture capital" bezeichnet. Grundsätze: • Beteiligungskapital wird in Form von (meist) Minderheitsbeteiligungen ein oder mehrerer Privatinvestoren mittel- bis langfristig zur Verfügung gestellt. Für das Beteiligungskapital gibt es von Seiten der Unternehmen keine Verzinsungs- oder RückZahlungsverpflichtungen. Die Renditen werden durch Substanzgewinne erzielt und durch mögliche Wiederveräußerungen realisiert. Die Renditeerwartungen liegen in Abhängigkeit des Risikos der eingegangenen Beteiligung zwischen 20 und 30 %. • Neben der reinen Finanzierung ist die aktive Unterstützung des Unternehmens (meist im kaufmännischen Bereich) seitens des Investors eine wichtige Komponente. • Der Kontakt zwischen Unternehmen und „business a." wird im Regelfall über ein -» „business angels network" hergestellt.

• Business Process Reengineering Kurzform: Reengineering. Grundsätzliche Neugestaltung der Leistungserbringung in privaten Unternehmen oder der öffentlichen Verwaltung. Umgestaltung von unternehmensinternen Prozessabläufen mit dem Ziel, Qualität, Kundendienst, Geschwindigkeit und Kostenstruktur zu verbessern.

Byte

• Businessplan

• Buy-and-hold

Unternehmerisches Gesamtkonzept fllr eine Unternehmensgründung. Ein B. beschreibt die strategischen Zielsetzungen, den Kapitalbedarf, Angaben über die Art des Managements sowie die geplante Vertriebs- und Marketingstrategie und ermöglicht eine raschere Bewertung durch potentielle Kapitalgeber. So können die Erfolgschancen des zu errichtenden Unternehmens anhand der Kriterien • Kundennutzen, • Grad der Innovation, • Marktpotenzial und • Finanzierbarkeit besser eingeschätzt werden.

Langfristig angelegte Investitionsstrategie unter Außerachtlassung kurzfristiger Marktfluktuationen. Gegenteil: Market-Timing.

• button Englisch für „ K n o p f . Im InternetJargon auch in der Bedeutung von „Schalter" verwendet. Eine auf dem Monitor mit der Maus anklickbare Schaltfläche, inzwischen häufig im 3-D-Design, zum Auslösen von Aktionen wie zum Beispiel Downloads oder um Filme, Bücher, Texte und Töne usw. starten und abspielen zu können.

• Buy-back Die Gegenlieferungen stehen in einem direkten Bezug zu bzw. sind das Resultat des ursprünglichen Exportes. Beispiel hiefür ist der Anlagenbau, indem sich der Lieferant verpflichtet, einen Teil der Produktion auf den Markt zu bringen.

• Buy-in 1. Bedeutet die Eindeckung oder Glattstellung eines vorher getätigten Verkaufs. 2. Wenn ein Manager sich bei einem anderen Unternehmen „einkauft".

• BWG (A) Abk. für. Bankwesengesetz.

• Byte Kunstwort aus „bit" und „eight". Dient zur Bezeichnung einer Informationseinheit, die sich aus acht Bits zusammensetzt. Maß für die Größe eines Speichers.

89

© • Cable Händlerausdruck für Pfund/DollarKurs.

• Cache Lokales Verzeichnis, in dem der Web-Browser die heruntergeladenen Daten zwischenspeichert, um sich ein erneutes Laden vom Server zu sparen. Nachteil: Man bekommt die Version einer Site, die im Cache enthalten ist. Temporärer Zwischenspeicher im RAM oder auf der Festplatte, der bei Prozessoren, Browsern oder Netzwerken Zugriffe auf wiederholt benötigte Daten beschleunigt.

• CAD Abk. f.: Computer Aided Design. Der digitale Entwurf von Modellen, die sich von einfachen Werkzeugen bis zu Gebäuden, Flugzeugen, integrierten Schaltkreisen und Molekülen erstrecken.

• CAE Abk. f.: Computer Aided Engineering. Andere Bez.: Computerunter-

stützter Maschinenbau.

• Cafeteria-System Vorwiegend in den USA eingesetzte Lohnform, bei welcher der Arbeitnehmer aus einer Palette von Sozialleistungen innerhalb eines bestimmten individuellen Budgets die Entgeltbestandteile selbst wählen bzw. zusammenstellen kann. Damit sollen die betrieblichen Zusatzleistungen mit den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter optimal abgestimmt werden.

• calendar spread Eine Optionsstrategie, bei der eine kurzfristig laufende Option verkauft und eine längerfristig laufende Option gekauft wird. Beide haben denselben Basispreis. Es kann sich dabei sowohl um Verkaufs- als auch um Kaufoptionen handeln.

• Call Börsenwelt. Eine Option, die dem Besitzer das Recht gibt, die zu Grunde liegende Währung bzw. den zu Grunde liegenden Terminkontrakt 91

Callcenter innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu einem genau festgelegten Preis zu kaufen. Andere Bez.: Kaufoption.

• Callcenter Unternehmen, das Telefongespräche durchführt oder entgegennimmt, verarbeitet und an den „auslagernden" Auftraggeber weiterleitet. Eine Telefon-Hotline für Kunden. Diese moderne Kundenservice-Einrichtungen sind meist Großraumbüros, in denen Dutzende von Mitarbeitern mit Kopfhörern und integrierten Mikrofonen Anrufe entgegennehmen und Kundenanfragen oder Bestellungen bearbeiten.

• Call-Geld Unter Banken sehr kurzfristig geliehenes Geld, das täglich abrufbar ist. Andere Bez.: Taggeld.

• Call-Option Recht, eine Ware zu einem im voraus vereinbarten Preis und während einer bestimmten Frist zu kaufen, bei Anleihen Kündigungsrecht seitens des Emittenten.

• Call-Risiko Risiko des Investors, dass eine Anleihe vor Fälligkeit durch den Schuldner zur Gänze rückbezahlt wird.

• CAM Abk. f.: facturing. 92

Computer Aided Manu-

• Campaign Werbefeldzug, Werbekampagne.

• Campus Universitätsgelände.

• CAN Abk. f.: Communidad Andina de Naciones (Andengemeinschaft). Gründung. 1969. Sitz: Lima (Peru). Die Andengemeinschaft ist eine multilaterale Handelsorganisation der sudamerikanischen Staaten Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Venezuela. Aufgaben-. Abbau der Handelsschranken zwischen den Mitgliedstaaten, Zollunion, verstärkte wirtschaftliche und politische Integration. Instrumente: Rat der Präsidenten, Außenministerrat, Kommission als Rechtsetzungsorgan gleichberechtigter Mitglieder (Entscheidungen mit Zweidrittelmehrheit, bei zentralen Fragen einstimmig), Generalsekretariat, Andenparlament (hat beratende Funktion), Gerichtshof dient der Streitschlichtung. Probleme und Perspektiven: In der Anfangsphase gemeinsame Abstimmungen über Exportmengen und preise für Rohstoffe. Seit 1995 gilt offiziell ein gemeinsames Außenzollsystem, de facto besteht es nur zwischen Kolumbien und Venezuela. Eine ungleiche Verteilung der Integrationsgewinne und eine unabgestimmte Geldpolitik verhindern eine weitergehende Integration. Mit dem -» Mercosur planen die Andenstaaten eine gemeinsame amerikanische

Carry-over-Effekt Freihandelszone.

• CAPP

• Cap

Abk. f.: Computer Aided Process Planning. Computerunterstützte Fertigungsvorbereitung.

1. Ein C. ist eine Serie von CallOptionen, denen ein bestimmter Kapitalbetrag zu Grunde liegt. Der Strike Price dieser Optionen definiert eine Zinsobergrenze. Weitere Ausstattungsmerkmale sind Laufzeit, Roll-over-Perioden und ein Referenzzinssatz, dessen aktueller Wert am jeweiligen Verfallstag mit dem C.-Zinssatz verglichen wird. 2. Höchstzinssatz, Zinsobergrenze, der Käufer eines C. erwirbt das Recht auf eine Zinsobergrenze. 3. Großbuchstabe.

• Capital Asset Pricing Model Abgek.: CAPM. Vom amerikanischen Ökonomen Sharpe entwickeltes Modell, mit dem untersucht wird, wie sich die Marktpreise verschiedener Anlageformen verändern. Auf der Basis von Theorien von Markowitz über die optimale Zusammensetzung des Bestands von Geldanlagen („Portfolio") entwickelte Sharpe ein Modell, bei dem das bestmögliche Risiko-Portfolio nicht davon abhängt, wie risikoscheu der Anleger ist, sondern nur von den zu erwartenden Zukunftsaussichten der verschiedenen Anlageformen. Damit wurde das CAPM zum Rückgrat der heutigen Preistheorie auf Kapitalmärkten.

• CAPM Abk. f.: -» Capital Asset Pricing Model.

• Cargo Frachtgut.

• Carnet TIR Internationaler Zollpassierschein für die erleichterte Zollabfertigung unter Zollverschluss ohne Umladung über eine oder mehrere Grenzen.

• Carrier Englischer Begriff mit drei Bedeutungen: 1. Bezeichnung für Telefongesellschaft. Bei weltweit auftretenden Telekommunikationsanbietern spricht man auch von „Global Carrier". Lokal operierende Anbieter, beispielsweise Netcologne in Köln, heissen „Local Carrier". 2. Trägerton. Das Grundsignal, das ein Modem während der gesamten Verbindungszeit aussendet, um die Übertragungsgeschwindigkeit und norm an die Gegenstelle zu übermitteln. 3. Anderer Ausdruck für Body bei einer E-Mail. Der c. ist jener Teil, der die Nachricht trägt.

• Carry-over-Effekt Stellt den Einfluss laufender Ausgaben eines Unternehmens auf den zukünftigen Umsatz dar. Zwei Ausprägungen: Verzögerungseffekt (Delayed-Response-Effekt) und Halteeffekt (Hold-over-Effekt). 93

Carsharing • Carsharing

• cash market

Nach diesem Konzept teilen sich mehrere Personen einen PKW. Wenn mehrere Personen gemeinsam - jedoch zu unterschiedlichen Zeitpunkten - ein Auto benützen. Für einen bestimmten monatlichen Beitrag können diese Personen jederzeit über ein Auto - für das dann nur noch Nutzungsgebühren erhoben werden - verfügen.

Handel mit den Basisinstrumenten.

• case study Engl.: Fallstudie. Unterrichtsmedium an US „Business Schools".

• cash against documents Abgek.: CAD. Die Zahlungskondition Kasse gegen Dokumente wird in all jenen Exportfällen angewandt, in denen zwar von der Zahlungsfähigkeit und -bereitschaft eines Kunden ausgegangen werden kann, wo der Lieferant aber verbleibende Unsicherheiten durch ein Dokumenteninkasso unter Einschaltung einer Bank ausgleichen möchte. Die Bezahlung des Kaufpreises hat Zug um Zug gegen Übergabe der Transportdokumente zu erfolgen.

• cash settlement Barausgleich.

• cash-burn rate Die Geschwindigkeit, in der Internet-Startups das Geld ihrer Investoren ausgeben, quasi verbrennen.

• Cashcow Begriff aus der Portfolioanalyse. Alte Ertragspotentiale, z. B. ein altes Produkt, das sich noch immer gut verkauft.

• Cashflow Der in einer Periode aus eigener Kraft erwirtschaftete Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben. Finanzwirtschaftliche Kennziffer, die sich breiter Anwendung erfreut. Der Cashflow berechnet sich (indirekt) in der einfachsten Form als Summe aus Gewinn plus unbaren Aufwendungen (z. B. Abschreibungen, Dotierung von Rücklagen und Rückstellungen) abzüglich der unbaren Erträge (z. B. Auflösung von Rücklagen).

• cash and carry

• Cashflow-Quote

Großhandelsbetriebe, die nach dem Selbstbedienungsprinzip an Wiederverkäufer gegen Barzahlung verkaufen.

Verhältnis des Cashflow zu den Umsatzerlösen.

• cash commodity Die tatsächliche Ware. Sie wird im Loko- oder Effektiv-Markt gehandelt und steht zur sofortigen Lieferung bereit. 94

• Cash-Management Das Planen, Gestalten und Kontrollieren der liquiden Mittel in einem Unternehmen, d. h. die Steuerung von Beträgen, Zeitpunkten und Kosten zur Erzielung optimaler Erträge bei jederzeit ausreichender Liquidi-

Cecchini-Bericht tät. Alle Aktivitäten, die darauf abzielen, nichtverzinste Geldbestände aus Rentabilitätsgründen möglichst gering zu halten und jene Beträge, die nicht als Liquiditätspolster benötigt werden, in verzinsliche Geldanlageformen zu transferieren. C. kann als Gratwanderung zwischen Rentabilitätsstreben und Liquiditätssicherung gesehen werden und ist umso effektiver, je genauer die Finanzplanung eines Unternehmens ist.

• Cassis-de-Dijon-Prinzip Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung der Verkehrsfähigkeit von Waren: In einem Mitgliedstaat erzeugten und verkauften Waren dürfen auch in anderen EU-Staaten verkauft werden. Ausnahmen: Bei Gefährdung der Gesundheit oder der Sicherheit der Bevölkerung und bei Täuschungsgefahr bzw. -absieht.

• Catering Bereitstellung von Speisen und Getränken inkl. Servierpersonal außer Haus.

• cats US-Inhaberpapiere, welche Namensobligationen des Schatzamtes gedeckt sind.

durch US-

• CBOT Abk. f.: Chicago Board of Trade. Chicagoer Warenterminbörse.

wie Kohlepapierdurchschlag mit der Bedeutung: „Kopie an...". Die CCZeile nimmt eine oder mehrere zusätzliche E-Mail-Adressen auf. Jeder Empfänger kann sehen, wer außer ihm eine Kopie erhalten hat (CC).

• ccc Abk. f.: Chaos Computer Club. Eine Gruppe von deutschen Hackern, die durch das Eindringen in Rechner der NASA und deutscher Banken für Schlagzeilen sorgte. Firmen lassen sich heute vom CCC angreifen, um Sicherheitslücken aufzudecken.

• CD 1. Abk. f.: Certificates of Deposit. Von Banken ausgegebene fungible Papiere über verbriefte Termineinlagen. Regelmäßige Zinszahlung (auch mit variabler Verzinsung) oder als Diskontpapiere. 2. Abk. f.: Compact Disk. Kostengünstiger Datenträger. 3. Abk. f.: Corps diplomatique. Dient zur Kennzeichnung von Diplomatenfahrzeugen. 4. Abk. f.: corporate design.

• CD-ROM Abk. f.: Compact Disk bzw. ReadOnly Memory. Nur lesbarer Speicher. CD-ROM-Datenträger sind nur einmal beschreibbar, können also nicht gelöscht oder überschrieben werden.

• CC

• Cecchini-Bericht

Abk. f.: Carbon Copy. Begriff aus EMail-Formularen. Steht unter der Adresszeile. Im Deutschen so viel

Wirtschaftspolitische Modellrechnung der Auswirkungen des EUBinnenmarktes im Vergleich zu ei95

CECE-Index ner „NichtVerwirklichung Europas" durch den italienischen Wirtschaftsforscher Paolo Cecchini, vorgelegt im Jahr 1988.

• certificate Englisches Wort für eine Eintragungsbescheinigung im Aktionärsverzeichnis.

• CECE-Index

• Certificates of Deposits

Übergreifender Index der ÖTOB tlber die Indices von Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei.

Handelbare Geldmarktpapiere Banken mit kurzen Laufzeiten.

• CEDEL

Bestände, deren Qualität geprüft ist, so dass sie zur Erfüllung von Terminkontrakten geliefert werden können. Andere Bez.: certified supplies.

Abk. f.: Centrale de Livraison de Valeurs Mobilières S.A. Eines der beiden für Verwahrung und Übertragung von Eurobonds geschaffenen Clearing-Institute mit Sitz in Luxemburg. Daneben gibt es noch die EURO-Clear in Brüssel.

• CEN Abk. f.: Comité Européen de Normalisation, Europäisches Komitee für Normung.

von

• certified stocks

• ceteris paribus Wörtlich übersetzt: „unter sonst gleichen Bedingungen". Eine gebräuchliche Formulierung für die Konstanthaltung von Prämissen und Grundannahmen bei der Veränderung einer oder weniger Variablen eines Modells.

• CENELEC

• CFA

Abk. f.: Comité Européen de Normalisation Electronique.

Abk. f.: chartered financial analyst. Experten der Finanzanalyse. Aktienanalysten, Fusionsberater und Spezialisten auf dem Gebiet des nationalen und internationalen Rechnungswesens.

• CEO Abk. f.: chief executive ofFicer. Vorstandsvorsitzender.

• CERN

• CFO

Abk. f.: Conseil Européen pour la Recherche Nucleaire. Europäisches Labor für Teilchenphysik. Das europäische Kernforschungszentrum mit Sitz in Genf, der Geburtsort des World Wide Web, das 1990 von Robert Gailliau und Tim BernersLee entwickelt wurde.

Abk. f.: chief financial officer, Finanzvorstand.

96

• CFTC Abk. f.: Commodity Futures Trading Commission. Gegründet 1974 zwecks Überwachung der FuturesMärkte.

Charly • Change-Agent Person, die einen betrieblichen Veränderungsprozess in Gang bringt. Andere Bez.: Ambassador.

• Change-Management Führungsaufgabe, die eine rechtzeitige Veränderung von Strukturen und Prozessen in einer Organisation anstrebt. Geplanter Wandel, bewusst herbeigeführte Veränderungen im Funktionieren einer Organisation. Change-Management beabsichtigt in erster Linie die Erziehung von Mitarbeitern zu neuen Verhaltensweisen. Beliebter Begriff der Untemehmensberater.

• Channel Englisch fllr „Kanal": 1. Website, die sich automatisch aktualisiert. Solche „Channels" gehören in der Regel in den Bereich der Nachrichtenund InformationsAngebote des WWW, etwa von Fernsehsendern, Magazinen, aber auch großen Software-Häusern. 2. Chat-Bereich im „Internet Relay Chat" (IRC). Jeder „Channel" hat sein eigenes Thema. Alle anwesenden Chatter unterhalten sich nur über Dinge, die das Thema des „Channel" vorgibt. Wer über etwas anderes reden will, sucht sich einen „Channel" mit „seinem" Thema - oder eröffnet einen neuen.

• Chaos Computer Club Abgek.: CCC. Eine Gruppe von deutschen Hackern, die durch das Eindringen in Rechner der NASA und deutscher Banken filr Schlagzei-

len sorgte. Firmen lassen sich heute vom CCC angreifen, um Sicherheitslücken aufzudecken.

• Chaostheorie Kernaussage der C. ist, dass bei ganzheitlich bestimmten, nicht linearen Systemen eine Voraussage zukünftiger Entwicklungen nicht möglich ist, weil keine exakten Kenntnisse über die Ausgangslage eines Systems vorliegen.

• chaotisches Lager Materielle oder immaterielle Güter (wie z. B. Informationen) werden nicht an einem vorherbestimmten Ort abgelegt, sondern dort, wo gerade Platz ist.

• Chapter 11 Wichtiges Kapitel der Konkursgesetzgebung in den USA. Enthält Vorschriften über Restrukturierung und Reorganisation insolventer Unternehmen sowie die Bedingungen, unter denen ein Teil der Schulden erlassen werden können.

• Charge Fertigungsnummer, aus der man erkennen kann, wann ein bestimmter Teil einer Ware erzeugt wurde.

• Charity Wohlfahrtsveranstaltung Ziel des Fund-Raising.

mit

dem

• Charly Sitz des EU-Ministerrates, benannt nach der Straße, an der das Gebäude liegt (Avenue Charlemagne, 1040 97

Charter-Party Brüssel). Ein Gebäude, in dem die Ratsbürokratie, Delegations- und Versammlungsräume und eine Kantine untergebracht sind.

• Charter-Party Liegt dann vor, wenn ein Schiffseigner einem Mieter („Charterer") ein Schiff auf Zeit überlässt.

• Chartist Spekulant, der aus den Preiskurven (Charts) der Waren die zukünftige Preisentwicklung herauszulesen sucht und (anders als der „Fundamentalist") vor allem auf Grund der Chart-Beobachtung Käufe und Verkäufe tätigt.

• Chart-Reading Technische Analyse der Kursverläufe, die versucht, aus der Kursentwicklung der Aktie in der Vergangenheit Rückschlüsse zu ziehen und daraus Prognosen abzuleiten.

• Charts Börsenschaubilder, die in graphischer Form die Kursentwicklung einer Aktie oder anderer Wertpapiere aufzeigen und die von Börsenanalysten für die Erstellung kurz- und mittelfristiger Kursprognosen herangezogen werden. Teil der so gen. technischen Analyse. Graphische Darstellung von Kursverläufen einzelner Wertpapiere oder auch von Branchen- und Börsenindices. Der Chartist, also der Vertreter der so genannten „technischen Analyse", bedient sich der Kursdiagramme der Vergangenheit, um anhand bestimmter, 98

typischer, wiederkehrender Formationen eine Kursprognose abzugeben.

• Chat Direkte Unterhaltung zwischen zwei oder mehreren Nutzern eines OnlineDienstes per Internet. Auf seinem Bildschirm sieht jeder Chatter die Eingaben der anderen Teilnehmer und kann über seine Tastatur eigene Beiträge senden. Ein C. läuft im Internet meist über IRC oder Telnet. Mit Chatten wird eine Unterhaltung im Internet bezeichnet, die über die Tastatur erfolgt. Chatter, also Menschen, die miteinander chatten, treffen sich in einem „chat room" oder einem „chat Channel", um über ein Thema zu reden. Dabei sitzt jeder zu Hause an seinem Computer und sieht in einem Fenster auf seinem Monitor, dem Chat-Fenster, was die anderen „sagen". Dann tippt er seine eigenen Kommentare oder Gedanken. Sobald ein Satz geschrieben ist, können alle anderen Chatter ihn lesen, Zeitverzögerung gibt es praktisch nicht, selbst dann, wenn die Chatter über die ganze Welt zerstreut sind. Viele Chats laufen rund um die Uhr, sodass man dort praktisch immer jemanden antrifft. Die unterschiedlichen Chat-Möglichkeiten: ]. WebChat - im WWW findet man viele Seiten, auf denen die Möglichkeit zum Chat angeboten wird. Das Prinzip ist sehr einfach. Man wählt einen Namen aus, unter dem man am Chat teilnehmen will, und ein Thema, über das man reden will.

Chicagoer Schule 2. IRC - steht für „Inter Relay Chat". Man benötigt eine spezielle Software, z. B. „Homer", um an diesem Chat teilnehmen zu können. Der IRC ist der Tummelplatz der ChatProfis. Hier findet man oft kompetente Gesprächspartner zu allen möglichen Themen. 3. Provider-Chat - fast alle OnlineDienste bieten eigene Chat-Räume. Hier finden neben den „normalen" Chats auch Veranstaltungen statt. Chats mit Prominenten, Politikern, Sportlern oder Fachleuten zu bestimmten Themen gehören zum festen Programm.

• Chat corner Diskussionsforum im Internet zu einem bestimmten Thema.

• chat room Virtuelles Forum, in dem sich mehrere Teilnehmer gleichzeitig schriftlich und in Echtzeit über ein Thema äußern können, wobei jeder Teilnehmer die Textbeiträge der anderen auf seinem Monitor sieht.

• cheap money policy Form der Geldpolitik, bei der man den Konjunkturaufschwung (und darüberhinaus des Wirtschaftswachstums überhaupt) durch Investitionsanreize zu beeinflussen versucht. Andere Bez.: Niedrigzinspolitik. Politik des billigen Geldes.

• Cheapest-to-deliver-Anleihe Diejenige Anleihe, die aufgrund geringfügiger Verzerrungen innerhalb des Umrechnungssystems für die

Short-Position bei Lieferung am günstigsten ist (= die dem Verkäufer des Futures bei der effektiven Lieferung die geringsten Kosten verursacht).

• Checklist Kontrollliste, aufgrund der die Vollständigkeit von Beständen oder Maßnahmen durch Abhaken („checken") überprüft wird.

• Chicagoer Schule Im Vertrauen auf die Selbstorganisationskraft von Märkten will die Chicagoer Schule (Stigler, Demsetz, Posner u. a.) auch wettbewerbspolitisch möglichst wenig staatliche Eingriffe und vertraut auf das Prinzip des „survival of the fittest". Nach ihr ist die Marktstruktur nicht relevant und sind Unternehmenskonzentrationen nicht von vornherein schädlich, sondern wegen Ausnutzung von Economies of Scale zumeist nützlich im Sinne einer hohen produktiven Effektivität. Eine Firma, die sich ohne staatlichen Schutz langfristig gegenüber ihren Konkurrenten durchsetzt, ist effektiv und - in den meisten Fällen - auch effizient. Vertreter dieser Richtung wenden sich daher auch gegen eine Fusionskontrolle und sie sehen in Preiskartellen und Oligopolen kein ernsthaftes Wettbewerbsproblem, denn zum einen sind Kartelle tendenziell instabil und zum anderen ohne Marktzutrittsschranken nutzlos. Wie überhaupt die Chicagoer Schule für Deregulierung wichtiger Infrastrukturbereiche (Post, 99

Chinese-Wall-Principle Bahn, Elektrizitätsversorgung) eintritt. Durch eine Entflechtung (Unbundling) von Leistungen und deren organisatorischen Ausgliederungen ist auch in diesen Bereichen Wettbewerb und damit Effizienzsteigerung möglich. Aktuelle Beispiele wären der Telekombereich mit konkurrierenden Netzwerkbetreibern, der Eisenbahnverkehr, wo an private Nutzer Transportkapazitäten verkauft werden können, und die Elektrizitätsversorgung mit der Möglichkeit (für Großabnehmer), sich kostengünstigen Strom aus dem Ausland zu sichern und über das nationale Netz geliefert zu bekommen.

• Chinese-Wall-Principle Interne Abschottung von Abteilungen eines Kreditinstitutes zur Vermeidung von Insider-Geschäften.

• Chinin Welt der Lebensmittel. Bittersubstanzen für Limonaden und Tafelwasser.

• Chip 1. Computerwelt. Halbleiterbaustein. Meist aus Silizium bestehendes Speicherplättchen, auf dem bestimmte Informationen gespeichert sind. 2. Casinowelt. Werteinsatz.

Karte mit einem bestimmten Guthaben, das nach Verbrauch verfällt, wie z. B. die Telefonwertkarte. Smart Card (wie z. B. elektronische Geldbörse oder Quickcard) - j e nach Verwendungszweck beliebig programmierbar, das Guthaben auf der Karte kann wieder ergänzt werden. Eine Sonderform ist die -» Hybridkarte (herkömmliche EurochequeKarte mit Magnetstreifen und zusätzlichem Chip). 1. Allgemein: Datenträger, der einen Chip enthält. Beispiele: EuroScheck- bzw. Bankomat-Karte, SIMKarte bei einem Mobil-Telefon etc. 2. Bankenwelt. Wertkarte, auf der bestimmte Beträge gespeichert werden können. Eine „elektronische" Geldbörse. 3. Gesundheitswesen. Karte, auf der persönliche Daten wie etwa Sozialversicherungsnummer, Gesundheitszustand, Therapien, verabreichte Medikamente etc. elektronisch gespeichert sind.

• choice price Preis zum Aussuchen, ein Preis für Geld und Brief, auf so einen Preis „muss" ein Geschäft getätigt werden, da man ansonsten unglaubwürdig wird.

• Chipkarte

• chooser cap

Bezeichnung für eine aus Plastik hergestellte Wertkarte - Größe 85,5 x 54 mm - mit integriertem und programmierbarem Mikrochip. Zwei Wertkartengruppen werden unterschieden: Einfache Speicherkarte -

Bei diesem Cap wird für eine vorher bestimmte Anzahl von Perioden eine Absicherung gegen steigende Zinsen erreicht, wobei die Anzahl der abgesicherten Perioden vom Kunden gewählt werden kann.

100

Clearing • CI Abk. f.: siehe -» Corporate Identity.

• CIM Abk. f.: Computer Integrated Manufacturing. Computerintegrierte Fertigung, Zusammenschluss von bisher als Insellösung eingesetzten Systemen wie CAD, CAM, DAE, PPS etc. über ein regionales Verbundnetzwerk.

• Cipec-Länder Die vier kupfererzeugenden Länder Chile, Peru, Sambia und Kongo (Kinshasa) haben sich zum „Conseil Intergouvernemental des Pays Exportateurs de Cuivre" (Cipec) mit Sitz in Paris zusammengeschlossen.

• Citylogistik Versuch, den Lieferverkehr in den Innenstädten besser zu steuern, um unnötige LKW-Fahrten zu vermeiden. Sie beruht auf der freiwilligen Kooperation von Speditionen zur Bündelung des Wirtschaftsverkehrs.

• clean payment Erfolgt eine Zahlung nicht gegen Vorlage von Dokumenten (Akkreditive oder Inkassi), sondern durch ungebundene Überweisungen oder mittels Schecks, so spricht man im internationalen Geschäftsverkehr von „clean p.". Die Zahlungsbedingungen „Vorauszahlung", „Zahlung nach Erhalt der Ware", „offenes Zahlungsziel" sind Clean-PaymentBedingungen.

• clean price Anleihekurs, wie er an der Börse notiert, ohne Stückzinsenberücksichtigung.

• clean technology Vorsorgeumwelttechnik, da bei dieser industriellen Produktion keine Schadstoffe entstehen. Je moderner eine Technologie ist, desto weniger additiven Umweltschutz braucht sie. Auf lange Sicht werden bei weiter steigenden Entsorgungskosten integrierte Umwelttechniken wirtschaftlicher sein.

• Clearing member Börsenmitglied, welches berechtigt ist, direkt mit dem „clearinghouse" die Verarbeitung von Transaktionen vorzunehmen.

• Clearing 1. Gegenseitiges, bargeldloses Aufrechnen von Forderungen und Verbindlichkeiten, wobei nur mehr die Spitzen (Salden) beglichen werden. 2. Verfahren zur Übermittlung, Abstimmung und in einigen Fällen Bestätigung von Zahlungsaufträgen oder Wertpapierübertragungsanweisungen, bevor die tatsächliche Abwicklung erfolgt. Dabei kann auch die Möglichkeit vorgesehen sein, Anweisungen aufzurechnen und Schlusspositionen für die Abwicklung zu ermitteln. Im Zusammenhang mit Wertpapiermärkten wird dieses Verfahren im Englischen oft auch als „clearance" bezeichnet. 101

clearinghouse • clearinghouse Verrechnungsstelle der Börse. Organisation, welche die Verarbeitung aller Transaktionen übernimmt, schaltet sich als Drittpartei zwischen Käufer und Verkäufer.

• Clearingsystem Verfahren, mit dem Finanzinstitute Daten und/oder Belege untereinander austauschen, die sich auf Geldoder Wertpapierübertragungen beziehen. Die Verfahren enthalten oft einen Mechanismus für die Berechnung der bilateralen und/oder multilateralen Nettopositionen der Teilnehmer, um den Ausgleich der Verpflichtungen auf Netto-Basis zu erleichtern.

• Client Ein netzwerkfUhiger Rechner, der über ein Netzprotokoll Zugang zu einem Server (Host) hat. Im Gegensatz zu einem Terminal, das über keine eigene Rechenleistung verfugt, ist ein C. ein eigenständiger Rechner, der den Server nur beim Datentransfer belastet und Datenverarbeitung selbst durchführt. Als Clients werden auch Programme mit speziellen Internet-Funktionen bezeichnet, mit denen man etwa E-Mail-, FTPoder News-Funktionen durchführen kann. In diesem Fall versteht man unter C. ein Programm, das die Dienste eines anderen Programms anfordert. Ein Internet-Browser (z. B. Navigator, Explorer) ist ein solches Programm, das beim Server die WWW-Seiten abruft und auf dem 102

Monitor des Surfers darstellt. Das Client/Server-Prinzip erlaubt, Daten zentral auf einem Rechner zu lagern. Als Regel gilt: Je mehr Clients gleichzeitig aktiv sind, desto länger dauert es, bis die Daten übermittelt sind. Clients sind z. B. Browser und E-Mail-Programme, die auf das Angebot eines Servers zurückgreifen.

• Clienting Das besondere Eingehen auf die Wünsche der Kunden eines Unternehmens.

• Client-Server-Konzept Spezielle Art der Aufgabenverteilung zwischen File-Server und Workstation bei Datenbankanwendungen, um Engpässe bzw. einen Leerlauf zu vermeiden. Dabei hält der Server nicht nur die Programme und Daten bereit, sondern übernimmt auch zum Teil die Datenbearbeitung. Beispiel: Während der Arbeitsplatzrechner (Client) die Formulierung der Abfragebedingung und die Darstellung der Daten auf der Workstation übernimmt, bearbeitet der Server die Datenbankabfrage.

• Closed Shop Betrieb, der auf Grund einer Vereinbarung mit der Gewerkschaft nur Gewerkschaftsmitglieder beschäftigen darf; entweder wird überhaupt nur eingestellt, wer der Gewerkschaft bereits angehört, oder aber der neu eingestellte Arbeiter muss bei sonstiger Entlassung binnen einer bestimmten Frist der Gewerkschaft beitreten. In Ländern mit geringer

Cluster Organisationsdichte ist die Durchsetzung des Closed-Shop-Prinzips ein wichtiges Instrument der Gewerkschaften zur Vergrößerung ihres Mitgliederstandes.

• Closing Am Kassamarkt ein anderes Wort für Schlusskurs, den letzten Kursvorfall eines Handelstages. Am Terminmarkt entspricht das Closing einer Glattstellung. Gegensatz: Eröffnung.

• closed-end funds Geschlossene Fonds, vor allem in den USA üblich: Es wird eine im Vorhinein begrenzte Anzahl von Anteilen verkauft. Sind alle untergebracht, wird der Fonds geschlossen. Der Anleger hat keinen Anspruch auf Rücknahme des Zertifikats durch die Fondsgesellschaft (wie beim offenen Fonds), sondern muss - ähnlich wie bei einer Aktie - auf dem Markt einen Käufer finden. Der Kurswert richtet sich auch nicht nach dem anteiligen Tageswert des Fondsvermögens, sondern nach Angebot und Nachfrage im Sekundärhandel mit den Fondsanteilen. „Closed-end fiinds" werden oft mit Agio oder Disagio gegenüber dem Inventarwert gehandelt. Sie sind interessante Instrumente, wenn in wenig liquide Märkte investiert werden soll. Ein plötzlicher Überhang an Rückkäufen von Anlegern, die aussteigen wollen, könnte dann nämlich Probleme bringen: Müsste der Fonds, um Zertifikate abzulösen, Teile des Fondsvermögens liquidieren, könnte er das in solchen wenig liquiden Märkten oft nur mit schweren Kursverlusten tun. Derartige Fonds sind in Österreich allerdings nicht zum Vertrieb zugelassen.

• Club Méditerranée 1. Franz. Unternehmen, das weltweit in der Tourismusbranche tätig ist. 2. Bezeichnung für die Südstaaten in der EU: Griechenland, Italien, Spanien und Portugal. Haben als politische Interessengemeinschaft im EUMinisterrat ein politisches Schwergewicht.

• Clubgüter Güter, bei denen die Möglichkeit der gleichzeitigen Nutzung eines Gutes und/oder einer Dienstleistung temporär beschränkt ist. Beispiele: Die üblichen Sommerstaus auf der Tauernautobahn im Lungau, wenn alle gleichzeitig in den Süden wollen, oder Wartezeiten im Internet, wenn alle gleichzeitig surfen und chatten wollen.

• Cluster 1. C. sind Unternehmensnetzwerke, die Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Unternehmen verschiedener Branchen und Wirtschaftsklassen (z. B. Beratungsfirmen, Betreibern, Finanziers, Universitäten und Institutionen) gewinnbringend nutzen. Die jeweiligen Clusters werden dabei jeweils nach 103

Cluster jener Branche benannt, die in dem Netzwerk dominiert: z. B. Automobile., Holze., Skic., Lebensmittelc., Eisenbahnschienenc. etc. C. umfassen auch zuliefernde Unternehmen anderer Branchen sowie im thematischen Umfeld operierende Forschungszentren und Bildungseinrichtungen. Ziel ist die Steigerung der Konkurrenzfähigkeit ganzer Regionen, da verstärkt in globalen Zusammenhängen gedacht werden muss. Nicht jede Kooperation von Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum hinweg ist schon ein C. Forschungsgemeinschaften, Produktionsverbtinde, Einkaufsgenossenschaften oder Private-PublicPartnerships, die seit langem bekannt sind und sich nun plötzlich als C. bezeichnen, zählen nicht dazu. Zu berücksichtigen ist ferner, dass nicht jede Branche und nicht jede Region für die Clusterbildung geeignet ist. Wenn ein C. gut aufgezogen und eingeführt ist, kann er einerseits die öffentliche Hand entlasten und andererseits eine positive Sogwirkung für die ganze Region ausüben. Am besten funktionieren Clusters, in denen Unternehmen kooperieren, die in der Wertschöpfungskette hintereinander angesiedelt sind. Die in einem C. kooperierenden Unternehmen arbeiten bei einzelnen Vorhaben so zusammen, dass sie ihre Performance verbessern können. In verschiedenen Geschäftsprozessen wie Beschaffung, Produktion oder Vertrieb kommt es zu einer besseren Koope104

ration und Koordination, wodurch Kosten und Ressourcen gespart werden können. Ein C. sollte bestimmte Merkmale erfüllen: • wirklicher Kooperationswille aller beteiligten Unternehmen; • durch multilaterale Projekte werden unterschiedliche Interessen von Unternehmen und Institutionen gebündelt und auf ein Ziel ausgerichtet; • die Teilnahme an den Aktivitäten ist freiwillig und zielt auf die Zusammenarbeit im strategischen und operativen Management; • staatliche Unterstützung muss sich auf Anschubfinanzierung (SeedFinancing) beschränken; • ein Netzwerkmanagement auf einer Informations- und Kommunikationsplattform sorgt für den permanenten Antrieb; • bevor ein C. selbsttragend funktioniert, dauert es in der Regel zwei bis drei Jahre. 2. Multivariate Analysemethode. Versucht eine vorgegebene Menge von Objekten, die auf Basis metrisch- und/oder nicht metrischskalierter Variablen beschrieben sind, so zu Gruppen (Clusters) zusammenzufassen, dass sich die Objekte innerhalb einer Gruppe möglichst ähnlich sind. Demgegenüber sollen die Gruppen untereinander möglichst unähnlich sein. Zum Beispiel Besuchergruppen bei Festspielen, Zielgruppen für die Marktsegmentierung etc.

Coase • Clustering Der Begriff taucht u. a. im Zusammenhang mit Suchmaschinen auf und bedeutet dort soviel wie Ordnen des Suchergebnisses in logischen Gruppen. • CME Abk. f.: Chicago Mercantile Exchange, Chicago. • CNC Abk. f.: Computerized Numeric Control. Maschinen, die numerisch kontrolliert und über einen Computer mit den geeigneten Programmen und Anweisungen versorgt werden. Klassische C. sind Drehbänke und Fräsmaschinen mit entsprechender Computersteuerung. • CNW Universitätswelt. Abk. f.: Curricularnormwert. Ein C. bezeichnet den Lehraufwand eines Faches bzw. aller beteiligten Fächer (Lehreinheiten) für die Ausbildung eines Studenten in einem bestimmten Studiengang, gemessen in Semesterwochenstunden. • COj-Hochdruckextraktion Welt der Gewürze. Verfahren, bei dem aus den Rohgewürzen mittels überkritischem C0 2 Extrakte und ätherische öle herausgelöst werden. Durch die Verwendung von C0 2 als Lösungsmittel wird einerseits eine hohe Umweltverträglichkeit erreicht und andererseits werden die Extrakte und ätherischen Öle nicht mit Lösungsmittelrückständen belastet.

• Coaching Spezielle Form der Unternehmensberatung. Unterstützung von Führungskräften bei der Problemlösung. Psychische und/oder physische Begleitung von Führungskräften durch einen Trainer. Der Coach kann dem Manager Verhaltensregeln in Führungssituationen oder bei körperlichen Problemen (z. B. Stressbewältigung) anbieten. • Coase, Ronald Geb.: 1910. Britischer Ökonom. Entdeckung und Klärung der Bedeutung von Transaktionskosten und Verfügungsrechten für die institutionelle Struktur und das Funktionieren der Wirtschaft. C ist einer der Wegbereiter der -• Neuen Institutionenökonomie. Er versucht zu erklären, warum sich im Wirtschaftsleben anstelle selbstständiger Einzelunternehmer Firmen mit Angestellten bilden, weshalb jede von ihnen eine bestimmte Größe hat und Regelungen durch Gesetze und Justiz getroffen werden, statt sie der freien Vereinbarung der Beteiligten zu überlassen. Als Ursache sah er das Bestreben, die -> Transaktionskosten zu senken, die durch Verhandlungen, Abschluss, Ausführung und Kontrolle privater Verträge entstehen. In die Literatur ist C. eingegangen mit dem -» „Coase-Theorem". Publikationen: The Nature of the Firm (Economica 1937); The Problem of Social Cost (Journal of Law and Economics 1960); The Firm, the Market, and the Law, 1988. 105

Coase-Theorem • Coase-Theorem

• coctail swaps

Theorem, benannt nach Ronald Coase. Besagt, dass vollkommene Märkte trotz dem Vorhandensein von externen Effekten zu einer effizienten Allokation der Ressourcen gelangen können. Coase geht davon aus, dass das Marktversagen durch Verhandlungen zwischen den betroffenen Wirtschaftssubjekten korrigiert werden kann, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind: definierte Eigentumsrechte und niedrige Transaktionskosten.

Hier baut der Vermittler eine Dreiecksbeziehung auf. Mit einer Firma wird z. B. ein Zins-Swap, mit einer zweiten ein Währungs-Swap und mit einer dritten ein kombinierter Währungs- und Zins-Swap durchgeführt.

• Coating Welt der Lebensmittel und Gewürze. C. ist ein Verfahren, mit dem Festpartikel (wie z. B. Gewürze) ummantelt werden. Mit Hilfe dieser Ummantelung werden die chemischen und physikalischen Stoffeigenschaften so manipuliert, dass sie ohne negative Beeinflussung der wirkungsspezifischen Eigenschaften technologisch besser zu handhaben sind. Die Vorteile ummantelter Rohstoffe sind: • Feuchtigkeits- und Reaktionsschutz, • temperatur- und zeitgesteuerte Freisetzung sowie • verbesserte Rieselfähigkeit und einfacheres Handling.

• Cocooning Menschenwelt. Personen, die ihre Kontakte zum gesellschaftlichen Umfeld auf ein Minimum reduzieren, sich „einigeln". 106

• Code Verschlüsselte Darstellung einer Bezeichnung.

• code sharing Kooperation von Fluggesellschaften, in der Form, dass Anschlussverbindungen unter einer gemeinsamen Bezeichnung („flight number", „code") ausgewiesen werden, wobei die Beförderung aber de facto in Flugzeugen des Partners erfolgt.

• Codex alimentarius Austriacus (A) Der Österreichische Lebensmittelkodex. Objektiviertes Verfahren zur Bewertung der Qualität von Lebensmitteln. Geht zurück auf das Jahr 1891. Aus Anlass der „Internationalen Ausstellung für Nahrungsmittel und Hausbedarf vom hygienischen Standpunkt" in Wien wurde eine Kommission zur Abfassung des C. eingerichtet.

• Cofinanzierung Gemeinsame Projektfinanzierung zwischen Unternehmen, Institutionen, Gebietskörperschaften und Ländern im Rahmen von Projekten.

• cold calis Anrufe zu Verkaufszwecken im Zu-

Comitée ge eines Telefon-Marketings ohne vorherige Geschäftsbeziehung.

• Collar Kombination einer Kauf- mit einer Verkaufsoption, nämlich eines Cap und eines Floors und kann als eine Optionsstrategie bezeichnet werden. Ziel eines C. ist, die Prämienkosten zu reduzieren. Dem Kauf einer Calloder Put-Option (Prämienaufwand) steht der Verkauf einer Put- oder Call-Option (Prämienertrag) i.d.R. mit gleichem Betrag und Laufzeit, jedoch unterschiedlichen „strike prices" (Zinssätzen) gegenüber. Der C. bewirkt jedoch, dass nur bis zum „strike price" (Zinssatz) der verkauften Option von etwaigen Zinsbewegungen profitiert werden kann.

• collared floater Floater mit einem Höchstzinssatz.

Mindest-

und

• collateralised securities Ausgabe von Fonds-Zertifikaten, die durch Wertpapiere oder Schuldscheindarlehen eines bestimmten Emittenten gedeckt sind. Es wird damit dem Anleger das Risiko des Emittenten des Deckungsbestandes verkauft, wobei aber mit den Zertifikaten die Verschuldungsform gewechselt wird (z. B. variable Zinszahlung in feste Zinszahlung oder regelmäßige Zinsauszahlung in „zero bonds").

• COM Abk. f.: Component Object Model. Eine Spezifikation fllr die Entwick-

lung von Software-Komponenten, die in neue Programme integriert wird oder vorhandenen Programmen weitere Funktionalität verleiht. COM-Komponenten können in vielen verschiedenen Computersprachen programmiert, aktualisiert und neu installiert werden, ohne dass Änderungen an anderen Teilen des Programms erforderlich sind.

• combined order Durch kombinierte Aufträge mit einem Limit über und einem unter dem Kassakurs kann man sich gegen steigende und fallende Kurse absichern.

• COMETT Abk. f.: Community Action Programme in Education and Training for Technology. EU-Ausbildungsprogramm im Technologiebereich, das die Zusammenarbeit zwischen technischen Lehranstalten, Universitäten und Unternehmen auf Gemeinschaftsebene durch Ausbildungspartnerschaften zwischen Hochschulen und Industrie, transnationale Praktika und Stipendien sowie gemeinsame Weiterbildungsprojekte und Forschungsarbeiten über ökonomische Aspekte der europäischen Integration verschiedener EUStaaten fördert.

• coming-out Sich zu etwas bekennen. Ziele deklarieren. Andere Bez.: Outing.

• Comitée des représentants permanents Kurzform: COREPER. Der Zusam107

Commercial menschluss aller Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten bei der EU (alle im Rang von Botschaftern). Hier werden die Tagesordnungen fllr alle wichtigen Sitzungen des EUMinisterrates abgestimmt und festgelegt.

• Commercial

ser eine bestimmte Information an, z. B. Schlagwörter einer Suchmaschine, Telefonnummern oder Postleitzahlen. Der Server appliziert das „CGI-Script" und übergibt die Anfrage an eine Datenbank. Diese liefert das Ergebnis zurück und zeigt es dem Anwender in einem HTMLDokument an.

Rundfunk- oder Fernsehwerbespot.

• Commercial Banks Geschäftsbanken in den USA. Die Erlaubnis zum Betreiben der Bankgeschäfte kann entweder von der Bundesregierung oder der Regierung eines Einzelstaates erworben werden. Daher unterscheidet man auch zwischen National Banks und State Banks.

• commitment Persönliches Engagement. Handlungsvereinbarungen mit sich selbst.

• commodities Englische Bezeichnung für Roh- und Grundstoffe, die weltweit in standardisierten Einheiten und Qualitäten handelbar sind. Dazu zählen etwa Rohöl oder Gold, aber auch Kaffee, Sojabohnen oder Schweinebäuche.

• Common Gateway Interface Standard zur Ausführung extern laufender Programme auf einem WWW-Server. Ein so genanntes „CGI-Script" definiert die Interaktion zwischen einem Anforderungsformular des Browsers und dem Datenbankprogramm eines Servers. Der Anwender fordert mit seinem Brow108

• COMMONWEALTH Abk. f.: The Commonwealth (of Nations). Gründung: 1931. Sitz: London. Freiwillige politische Gemeinschaft unabhängiger, gleichberechtigter Staaten und deren Territorien mit britischer Vergangenheit. Aufgaben: Förderung der kulturellen Gemeinsamkeiten, Deklaration gemeinsamer Werte. Instrumente: Königin Elizabeth II ist das symbolische Oberhaupt des Commonwealth; Treffen der Regierungschefs; das Commonwealth-Sekretariat (ComSec) ist die eigentliche IGO, welcher ein Generalsekretär vorsteht, befasst sich mit der Durchführung von Programmen, Konferenzen und Workshops, ist für Beobachtermissionen zuständig. Probleme und Perspektiven: Die weltumspannende Bedeutung des Commonwealth schwand nach dem 2. Weltkrieg infolge der Liberalisierung des Welthandels, des Verfalls des britischen Pfundes als Leitwährung und des Abbaues der Präferenzzölle durch den Beitritt Großbritanniens zur EG. Verbindend wirken die kulturellen Gemeinsamkeiten des früheren britischen Empires.

Concurrent Engineering • communities of interest Abgek.: COI. Zielgruppen.

• Compiler 1. EDV-Übersetzungsprogramm (Sprachübersetzer), das aus einer in einer Programmiersprache erstellten Befehlsfolge ein maschineninterpretierbares Programm erstellt. 2. Ein Programm, das die in einer Programmiersprache abgefassten Anweisungen („Quellprogramm") ohne Veränderungen der Arbeitsvorschriften in die Anweisungen einer anderen Programmiersprache umwandelt.

• Compliance 1. Bankenwelt. Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz von Insiderinformationen für die Mitarbeiter von Banken. 2. Bereitschaft, sich bei der Einnahme von Medikamenten an die im Beipackzettel angeführten Hinweise bzw. an die Empfehlungen des Arztes zu halten.

• Compound option Der Käufer einer „Compound o." hat das Recht, eine Option zu einer fixierten Prämie an einem vorab festgelegten Datum in der Zukunft zu kaufen. Dafllr bezahlt er bei Abschluss einen Teil der Prämie, den Rest aber erst dann, wenn er die Folgeoption ausübt.

• Computer Ein Gerät, das eine Anzahl Befehle erhalten und speichern kann und dann aufgrund dieser Befehle in ei-

ner vorher bestimmten und vorhersagbaren Weise arbeitet. Diese Definition schließt ein, dass sowohl die Befehle als auch die Daten, nach denen sich die Befehle richten, geändert werden können.

• Computer Aided Engineering Oberbegriff für CAD und CAP; fasst die rechnergestützten EngineeringVerfahren in Entwicklung, Projektierung und Konstruktion zusammen.

• Computer Aided Manufacturing Abgek.: CAM. Rechneranwendung in der Fertigung und zum Automatisieren des Materialflusses.

• Computer Aided Planning Abgek.: CAP. Unterstützt das Erstellen der Fertigungsdaten und die Fertigungssteuerung.

• Computer Aided Quality Abgek.: CAQ. Schritthaltende Qualitätssicherung durch Rechnerunterstützung.

• Computer Aided Testing Abgek.: CAT. Computerunterstützung bei Test- und Prüfaufgaben.

• Computer Model for Feasibility Analysis and Reporting Abgek.: COMFAR. Entscheidungsmodell für Feasibility-Studien.

• Concurrent Engineering Methode der Produktentwicklung, die auf Informationen aus allen rele109

Conferencing vanten Unternehmensfunktionen, teilw. auch von Lieferanten und Kunden aufbaut. C. E. soll zu Verbesserungen in Produktqualität, Produktionskosten und Dauer der Produktentwicklung führen.

• Conferencing Multimedia-Variante des Chat, bei dem die Kommunikation über die Tastatur durch Bild und Ton ersetzt wird. Dazu müssen alle Teilnehmer eine Soundkarte mit Mikrofon und/oder eine Kamera an ihrem Computer angeschlossen haben.

• Conjointanalyse Analysemethode zur Identifikation wichtiger Faktoren in Kaufentscheidungen. Wird bei Produktentwicklung und -einfuhrung sowie der Bestimmung der Wettbewerbsfähigkeit bestehender Produkte eingesetzt.

Klienten bzw. Beteiligungsintensität des Klienten am Beratungsprozess gibt es unterschiedliche Arten des C. Dieses reicht von der Krisen- bzw. Sanierungsberatung über eine konkrete Problemlösungsberatung bis hin zum Coaching.

• Contagion Engl.: Ansteckung. Ausbreitung einer Rezession zwischen Ländern mit strukturellen Ähnlichkeiten (z. B. „emerging markets") aber geringen realwirtschaftlichen Verflechtungen.

• Container Großbehälter für den Frachtverkehr mit international festgelegten Abmessungen; dadurch werden der Haus zu Haus-Containerversand ermöglicht und die Risiken des gebrochenen Verkehrs ausgeschaltet.

• content • Connectivity Fähigkeit, den Computer oder Kommunikationssysteme miteinander zu verbinden, um Daten auszutauschen oder Ressourcen zu teilen. Andere Bez.: Anschlussmöglichkeit.

Inhalt.

• Content-Management

• Constraints

Speicherung, Bereitstellung und Verwaltung von multimedialen Inhalten, aus denen kommerziell verwertbare Medienprodukte („assets") erstellt werden.

Sachzwänge. Sie beschränken die Handlungsmöglichkeiten, die bei der Entscheidungsfindung prinzipiell zur Verfügung stehen. Man unterscheidet endogene und exogene C.

Ständiger Verbesserungsprozess in allen Bereichen eines Unternehmens bzw. in der öffentlichen Verwaltung.

• Consulting

• Contract

Beratung von Unternehmen durch externe Experten. Je nach Beratungskonzept, Einflussgrad auf den

1. Standardisierte Mengeneinheit einer bestimmten Ware, die durch zusätzliche Qualitätserfordernisse ge-

110

• continous improvement

convexity nauer spezifiziert wird. 2. Öffentlicher Sektor. Vertrag bzw. Leistungsvereinbarung.

• Contracting-in Vertraglich gebundene Übernahme einer Leistung, die bisher ausgegliedert war, d. h. nicht selbst erzeugt wurde.

• Contracting-out Vertraglich gebundene Ausgliederung von Leistungen, d. h. die Erzeugung eines bestimmten Produkts oder einer Dienstleistung wird ausgegliedert.

• Controller Person oder Institution, die Controlling-Aufgaben wahrnimmt.

• Controlling Der Begriff C. ist entstanden durch Eindeutschung vom englischen „management control". Instrument zur Kontrolle und Steuerung von komplexen Prozessen. Form der Führungsunterstützung, die durch die Erfassung, Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen den verschiedenen Ebenen des politischadministrativen Führungssystems die Steuerung der Effektivität, der Effizienz und des Finanzmittelbedarfes ermöglicht. Umfasst sowohl die Soll/Ist-Kontrolle als auch die Steuerung eines komplexen Systems. Es beruht auf dem Grundsatz einer systemischen Vernetzung und einem zielgerichteten Entscheiden. Das operative C. unterstützt vor allem das Führungssystem, die „Dinge richtig

zu machen". Das strategische C. unterstützt vor allem das politische Führungssystem, die gichtigen Dinge zu tun". Man unterscheidet ferner: • Regionales Controlling • Wirtschaftspolitisches Controlling auf nationaler Ebene • Supranationales Controlling (z. B. durch die Europäische Kommission).

• Convenience-Produkte Welt der Lebensmittel und Gewürze. Wörtlich übersetzt: Bequemlichkeitsprodukte. C. sind Lebensmittel, die ohne großen Zeit- und Arbeitsaufwand von der Hausfrau bzw. dem Hausmann schnell zubereitet werden können. 1. Güter des täglichen Bedarfs, die Konsumenten bequem einkaufen und bequem zubereiten können. 2. Kundengerechtes Anbieten von Dienstleistungen (z. B. im Bankensektor).

• convertible bonds Wandelanleihen.

• Convertible Floating Rate Notes Hier ist ein Wandelrecht in eine festverzinsliche Anleihe vorgesehen.

• convexity Die Veränderlichkeit des Anleihepreises bei Zinsänderungen verläuft nicht linear, bei einem Zinsanstieg fällt der Anleihepreis schwächer aus, als er bei einem gleich großen Zinsrückgang steigt. Kurz: Abweichung vom linearen Verhältnis. 111

cookie • Cookie Englisch für „Keks". Es handelt sich um Datenpäckchen, die von einer Internet-Seite erzeugt und auf dem Rechner des Benutzers abgelegt werden. „Cookies" wurden ursprünglich entwickelt, um etwa die bevorzugte Sprache oder andere Einstellungen eines Users kompakt zu speichern. Bei späteren Besuchen einer Website werden diese Informationen gelesen und fließen entsprechend in die Darstellung ein. Diese Fähigkeit der „Cookies" kann allerdings „missbraucht" werden, was immer häufiger geschieht. „Böse" „Cookies" halten die Surfgewohnheiten fest und übermitteln diese Daten an andere Anbieter im Netz, ohne dass der Surfer etwas davon bemerkt. Um dies zu verhindern, gibt es allerdings den „Cookie cruncher" - ein kostenloses Programm gegen unwillkommene „Cookies". Außerdem kann man den Browser so einstellen, dass er keine „Cookies" annimmt, sie also nicht speichert. Unbekömmlich sind c., wenn sie Viren transportieren. „Cookies" sind Benutzerprofile, die extern abgerufen werden können.

• cooptition Wenn Unternehmen, die eigentlich Konkurrenten sind, in einem Teilbereich zusammenarbeiten. Andere Bez.: Koopkurrenz.

• Copyright Urheberrecht. Gesetzliches Verfahren zur Wahrung der Urheberrechte an kreativen Erzeugnissen wie Tex112

ten, Musikstücken, Bildern und Computerprogrammen. Im Gegensatz zu anderen, traditionellen Medien ist die Verbreitung von geschütztem Material Uber das Internet rechtlich noch nicht eindeutig geregelt.

• core business Das Hauptgeschäft. Kernaufgaben eines Unternehmens oder einer öffentlichen Verwaltung.

• core equity in % of assets Bankenwelt. Eigenkapital x 100 / Bilanzsumme.

• COREPER Abk. f.: Comitée des Représentants Permanents. Der Zusammenschluss aller Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten bei der EU (alle im Rang von Botschaftern). Hier werden die Tagesordnungen fllr alle wichtigen Sitzungen des EUMinisterrates abgestimmt und festgelegt.

• corporate architecture Erscheinungsbild von Fassaden und Firmenräumlichkeiten.

• corporate bonds Unternehmensanleihen im Gegensatz zu Anleihen staatlicher Schuldner.

• corporate design Einheitliches äußeres Erscheinungsbild eines Unternehmens oder einer Organisation. Dieses umfasst das Basisdesign, mit dem das Logo, die Hausschriften und Firmenfarben

Cost-Center festgelegt werden, und geht über die Drucksorten (Visitkarten, Briefpapier, Prospekte) und Kundenzeitungen bis zur Verpackungsgestaltung und der Gestaltung des finneneigenen Fuhrparks.

men, desto besser ist die Wettbewerbsfähigkeit des betreffenden Unternehmens auf nationalen und internationalen Märkten sowie die Möglichkeit der Kapitalbeschaffung.

• Corporate Finance

Das einheitliche Erscheinungsbild eines Unternehmens in der Öffentlichkeit.

Beratung von Unternehmen bei deren Finanzierung.

• Corporate Governance Qualität der Management- und Koordinationsstrategien in einem Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung. 1. Leitungsorganisation von Unternehmen (Geschäftsleitung, Gesellschaftsorgane). 2. Die gesamte Regelung der Zuständigkeits-, Macht-, Anspruchsund Kontrollverhältnisse an der Spitze von Unternehmen. Das Governance-Konzept betrachtet in diesem Zusammenhang das jeweilige Unternehmen unter dem Gesichtspunkt des Zusammenwirkens mehrerer Stakeholder (Eigentümer, Fremdkapitalgeber, Mitarbeiter, Fiskus etc.). Auch die Gestaltung der Zusammensetzung, der Größe sowie der Funktionsweise des Aufsichtsrates (in der Schweiz: des Verwaltungsrates) rückt immer mehr in den Fokus der Analyse. Dabei spielt auch die Art und Weise, wie Aufsichtsratsmitglieder in den Aufsichtsrat berufen werden und die Überprüfung der Qualifikation der Mitglieder eine immer wichtigere Rolle. Je besser die Governance in einem Unterneh-

• Corporate Identity

• corporate image Erscheinungsbild eines Unternehmens in der Öffentlichkeit.

• COST Abk. f.: Coopération Européenne dans le domaine de recherche scientifique et technique. C. ist eine europäische Forschungsinitiative, die sich mit Grundlagenforschung und der Entwicklung neuer Produkte auf den Gebieten Informatik, Femmeldeund Verkehrswesen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Medizin beschäftigt.

• Cost-average-Effekt Erwünschte Auswirkung von regelmäßigen Einzahlungen gleich bleibender Beträge in einen Fonds, dessen Kurse tendenziell zwar steigen, aber stark schwanken: Man erhält bei höheren Kursen weniger, bei niedrigen Kursen dagegen mehr Anteile - womit man sich den durchschnittlichen Einstandspreis heruntermischt.

• Cost-Center Ein in sich abgeschlossener, organisatorisch und eigenverantwortlich, 113

couch potatoes autonomer Teilbereich eines Unternehmens, der im Gegensatz zu einem Profit-Center aber keinen Zugang zum Markt hat. Dementsprechend kann in einem Cost-Center auch kein Gewinnziel gesteckt werden, da ja keine Erlöse aus Markttätigkeit anfallen. Mit einem Cost-CenterManager wird daher nicht ein Gewinn- oder Deckungsbeitragsziel vereinbart, sondern ein Kosteneinhaltungsziel gemäß dem Wirtschaftlichkeitsprinzip formuliert.

• couch potatoes Personen, die sehr viel Zeit auf einer Couch vor dem Fernseher verbringen und reichlich Chips und Getränke konsumieren sowie -» Zapping betreiben.

• COUNCIL OF EUROPE Europarat. Gründung-. 1949. Sitz: Straßburg. Der Europarat ist eine IGO zur Wahrung des gemeinsamen europäischen Erbes, der Menschrechte und der pluralistischen Demokratien. Aufgaben: Die Kodifizierung von Konventionen über Menschenrechte, Umweltschutz, Datenschutz, Raumordnung und Medienpolitik, Hilfestellung an die Demokratien Osteuropas hinsichtlich ihrer Reformen in gesetzgeberischer Hinsicht. Instrumente: Ministerkomitee, Parlamentarische Versammlung des Europarates, Sekretariat, Kongress der Gemeinden und Regionen Europas (KGRE) mit beratender Funktion. Die Europäische Menschen114

rechtskonvention gilt als die wichtigste der Konventionen, deren Anspruch auf Wahrung der Menschenrechte im Rahmen einer obligatorischen Gerichtsbarkeit durchgesetzt werden kann (-» Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte). Probleme und Perspektiven: Einzelne Länder haben sich der obligatorischen Gerichtsbarkeit der EMRK nicht unterworfen, als Sanktionsmöglichkeit bei Nichteinhaltung von Menschenrechten steht dem Europarat die Suspendierung oder der Ausschluss eines Staates zur Verfügung. Dies hat jedoch Bedeutung für das „Image" eines Staates.

• Coupons Zins- oder Dividendenscheine von Wertpapieren, die zum Bezug von Zinsen (im Falle von Anleihen) oder von Dividenden (im Falle von Aktien) oder zur Ausübung sonstiger Rechte (z. B. Bezug neuer Junger" Aktien) berechtigen.

• Courtage Entgelt der Bank für An- und Verkauf von Wertpapieren. Andere Bez.: Börsenkommission.

• Cover 1. Der Kauf einer vorher verkauften Ware. Durch den Kauf eines Termin-Kontraktes wird eine vorher eingegangene Leerverkaufs-Position glattgestellt. 2. Titelblatt einer Zeitschrift oder eines Buches.

Cross-Border-Leasing • covered call writing Verkauf von Calls bei gleichzeitigem Besitz des Basiswerts.

• Covering Sicherungsgeschäft, welches das abzusichernde Risiko neutralisiert.

• Cowboy Economy Bildhafter Ausdruck für ein Wirtschaftssystem, welches das Prinzip nachhaltigen Wirtschaftens vernachlässigt und dazu neigt, Ressourcen zu verschwenden.

• CPU Abk. f.: central processing unit. Zentrale Recheneinheit. Besteht aus Rechenwerk, Leitwerk und Registern.

• Cracker Jemand, der sich in böser Absicht unautorisierten Zugriff auf ein Rechnersystem verschafft. -» Hacker.

• Crash 1. Börsenwelt. Heftiger Kurseinbruch an Aktienmärkten. 2. Zusammenbruch des Systems wegen einer fehlerhaften Software, Hardware oder falscher Bedienung.

• Credit 1. Geld, das einem Konto auf der Habenseite gut geschrieben wird. Bei einem Haben-Geschäft handelt es sich um eine Transaktion, bei der die Nettoerlöse aus dem Verkauf höher sind als die Nettobeträge für den Kauf (Kosten). Damit fließt Geld auf das Konto.

2. Universitätswelt. Anrechnung von Vorstudien an anderen ausländischen Universitäten. Reduzierung der vorgeschriebenen Studiendauer durch Berücksichtigung fremder Studieninhalte. 3. Danksagung an die Programmierer.

• Credit-Scoring Bankenwelt. Verfahren der Kreditwürdigkeitsprüfung. Einschätzung der Rückzahlungsbereitschaft eines privaten Kreditkunden. Typischen Merkmalen von Kreditnehmern werden Punkte zugeordnet und addiert. Der Gesamtwert („score") ermöglicht eine Evaluierung der Kreditwürdigkeit eines Kunden.

•CROCI Abk. f.: cash return on capital invested. Kennziffer, die Aktienanalysten zur Ermittlung von Renditen ermitteln. CROCI ist ein Maßstab für die von einem Unternehmen auf das gesamte investierte Kapital erwirtschaftete Rendite. Über den Vergleich des CROCI mit den Kapitalkosten des Unternehmens kann der Unternehmenswert ermittelt werden.

• cross hedge Absicherung eines Basiswertes in einem wirtschaftlich ähnlichen, jedoch anderen Futures-Markt.

• Cross-Border-Leasing Sonderform des Leasing, bei dem Gegenstände im Außenhandel grenzüberschreitend („cross-border") verleast werden. Da die steuerliche 115

C ross-Border-Transactions Zurechnung des Leasinggegenstandes länderspezifisch unterschiedlich ist, lassen sich durch C. steuerliche Vergünstigungen dadurch erzielen, dass sowohl Leasingnehmer als auch Leasinggeber den Leasinggegenstand abschreiben können. Beispiel: Lokomotiven der Österreichischen Bundesbahnen.

• Cross-Border-Transactions Grenzüberschreitende nen.

Transaktio-

• cross-currency-interest rate swap Hier verpflichten sich die Partner, neben den jährlich auszugleichenden Zinsverbindlichkeiten auch die Kapitalbeträge zu Beginn des Finanzierungszeitraumes zum dann gültigen Währungskurs zu tauschen und gleichzeitig per Termin zum gleichen Kurs zurückzutauschen. Andere Bez.: integrierter Swap.

• Crossrate Das gegenseitige Verhältnis von Währungen, Wachstumsraten etc.

• Cross-Selling Welt der Banken und Versicherungen. Versuch, einem Bank- oder Versicherungskunden auf Grund der Kenntnis persönlicher Daten (Einkommen, Präferenzen etc.) auch andere Produkte aus dem Leistungsprogramm zu verkaufen. C. s. ist der Grundgedanke des Allfinanzkonzeptes, bei dem Banken auch Versicherungen, Bausparverträge und andere Finanzdienstleistungen anbieten. 116

• Crowding-out Verdrängungseffekt. Verdrängung von einem Markt, weil dieser zu eng ist, um die gesamte Nachfrage (etwa des Staates und der Wirtschaft nach Krediten) zugleich zu befriedigen. Bei der C.-Hypothese handelt sich um eine monetaristische These, der zufolge eine staatliche Kreditnachfrage bei konstanter Geldmenge potentielle private Kreditnachfrager (v. a. Investoren) vom Geldmarkt verdrängt (insbes. durch den Anstieg der Zinssätze). Neben dem monetaristischen C. (wörtlich: Verdrängen, Hinausdrängen) wird noch ein realer Verdrängungseffekt vermutet: Der Staat verdrängt auch im realen Sektor private Nachfrager nach Gütern und Diensten (über Mengen- oder Preiseffekte).

• currency board system Temporäre Überwachungsinstanz über eine Währung nach Abwertungen. Ein c. stellt sicher, dass die Geldmenge in einer Volkswirtschaft jederzeit durch Devisen oder Gold vollständig gedeckt ist. Ermöglicht stabilen Wechselkurs zu internationaler Referenzwährung und Inflationskontrolle. Mit Einrichtung eines c. bindet ein Land seine Währung fest an eine Ankerwährung. Danach kann die eigene Währung nur herausgegeben werden, wenn dies durch den Wert der Devisenreserven gedeckt ist. Die Selbstständigkeit in der Geldpolitik wird aufgegeben, da die verfügbare Geldmenge nur in dem Masse ansteigen kann, wie Re-

Cw-Wert serven in der Ankerwährung vorhanden sind.

• currency futures An den Börsen gehandelte, standardisierte Währungsterminkontrakte.

• currency mix Währungsmäßige Zusammensetzung der Auslandsschuld eines Landes.

• currency option bond Währungsoptions-Anleihe. Der Anleger hat das Recht, Zins- und Tilgungszahlungen in der Anleihewährung oder wahlweise in der Optionswährung, zu einem bei der Emission festgelegten Wechselkurs, zu verlangen.

• Curriculum Universitätswelt. Festlegung der Ziele und Inhalte für eine Ausbildung auf einem bestimmten Gebiet („Studienplan"). Autonom erlassene Detailregelung für das Studium und die Prüfungen in einer Studienrichtung.

• Customizing Anpassung einer generellen Problemlösung an spezifische Kundenwünsche und lokale Gegebenheiten.

• Cut-off Punktgrenze im Credit-Scoring. Unter diesem Wert ist die Kreditvergabe wahrscheinlich mit einem hohen Risiko verbunden.

• Cutter-Nummer • currency swap In der Grundform werden Verbindlichkeiten in verschiedenen Währungen durch einen besonderen Vertrag zwischen zwei Schuldnern ausgetauscht. Die Schuldner bedienen dann jeweils die Verbindlichkeit des Swap-Partners, häufig durch die Zwischenschaltung von Banken.

• Curricularnormwert Universitätswelt. Ein C. bezeichnet den Lehraufwand eines Faches bzw. aller beteiligten Fächer (Lehreinheiten) für die Ausbildung eines Studenten in einem bestimmten Studiengang, gemessen in Semesterwochenstunden. Der C. dient in der BRD der Kapazitätsermittlung unter Normallast.

Unter Cutterung versteht man ein Verfahren, um einen Bücherbestand alphabetisch zu ordnen. Das Verfahren wurde von dem amerikanischen Bibliothekar Charles A. Cutter entwickelt. Dabei nimmt man den Anfangsbuchstaben des Verfassemachnamens und ergänzt ihn um eine zwei- oder dreistellige Ziffernkombination, die so genannte CutterNummer, die man einer Ziffern-Tafe entnimmt. Auf diese Art und Weise werden die Namen sozusagen „verschlüsselt" und die alphabetische Ordnung lässt sich leicht herstellen.

• Cw-Wert Luftwiderstandsbeiwert. Der C. ist eine Kennziffer für die aerodynamische Qualität eines Körpers (z. B. 117

CyberCash eines Autos) hinsichtlich seines Luftwiderstandes. Da bei Automobilen der Treibstoffverbrauch immer mehr abgesenkt werden soll, kommt dem C. immer größere Bedeutung zu.

• CyberCash Elektronische Geldformen, deren Emission sich nach den Vorstellungen der ÖNB auf die Banken beschränken soll. Mit virtuellem Bargeld soll im Internet Online filr angebotene Waren und Dienstleistungen bezahlt werden. Dies funktioniert wie bei der „Geldkarte", die sich vom Girokonto aufladen lässt, um bargeldlos zahlen zu können.

• Cyberia 1. Romantischer Name für den digitalen Kontinent, die Netzwelt. Die Bewohner dieser Umgebung • nennt man „cybernatics". 2. Eines der ersten Internet-Cafes in Europa mit Sitz in London, InternetZugang mit Kaffee und Kuchen.

• cybermoney Digitales Geld.

• Cyberspace Virtuelle Welten. Die englische Vorsilbe „cyber" signalisiert immer, dass man wirkliche Räume verlässt und

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sich in die Tiefen und Untiefen der virtuellen Welten des Internets begibt. Kunstwort aus dem Sciencefiction-Roman „Neuromancer" von William Gibson. Der Roman war eine Art Bibel der ersten InternetSurfer. C. ist eine durch Computer geschaffene, künstliche Realität. Virtuelle Räume.

• cyborg Mischung aus Mensch und Maschine, bekannt geworden durch Filme und Sciencefiction-Literatur, einer der bekanntesten Cyborgs ist der T 800 aus dem „Terminator"-Filmen, der von Schauspieler Arnold Schwarzenegger dargestellt wurde. Das Wort ist zusammengesetzt aus „cybernetic organism".

• cypherpunk Bezeichnung für eine Person, die das Recht der ungestörten Privatsphäre bei der Internet-Kommunikation fordert und die Sache selbst in die Hand nimmt durch die Verschlüsselung des Datenverkehrs mit speziellen Kryptografie-Programmen - auch dann, wenn die Anwendung dieser Programme verboten ist oder verboten werden soll. Der Wortteil „cypher" bedeutet „chiffre" oder „code".

Z2) • Dachfonds Engl.: fund o f funds. Fonds, die in andere Fonds (Unterfonds/Subfonds) investieren. Damit wird eine möglichst breit gestreute Vermögensverwaltung bei begrenztem Mitteleinsatz erleichtert. Nicht zu verwechseln mit -»Umbrella-Fonds.

• Dachgesellschaft Mutterunternehmen in einem Konzern, das selbst keine Marktleistung erbringt, sondern vor allem Verwaltungs- und Kontrollfunktionen ausübt.

• Daemon Abk. f.: Disk And Execution Monitor. Programm, das in einem Computernetz im Hintergrund auf bestimmte Ereignisse wartet, die dann eine bestimmte Aktion des Daemons auslösen.

• Darlehen Hingabe von Geld oder anderen vertretbaren Sachen mit der Vereinbarung, dass der Empfänger Geld bzw. Sachen gleicher Art, Güte und Men-

ge zurückzugeben hat. Es gibt verzinsliche und unverzinsliche Darlehen.

• data marts Ein spezifiziertes Warenangebot auf der Basis einer Datenbank-Selektion, zugeschnitten auf Informationen, die aller Wahrscheinlichkeit nach nur von der Zielgruppe verwendet werden. Siehe auch data warehouse.

• data mining Betriebswirtschaftlich ausgerichtete Datenbank-Analyse. Beschaffung von Informationen aus bereits verfügbaren Daten.

• Data-Base-Marketing Das Beschaffen spezieller Angebote für eine Auswahl von Kunden, das auf Informationen einer Datenbank beruht. Einfaches DatenbankMarketing könnte zum Beispiel ein allgemeines Angebot für Einwohner in einem bestimmten Ort umfassen. Hochentwickeltes DatenbankMarketing basiert auf demographischen Daten wie den Einkommensoder Kaufprofilen der Zielpersonen.

119

data warehouse • data warehouse Eine Datenbank, die den Zugang zu allen Informationen eines Unternehmens bereitstellt. Da das „data w." über mehrere Computer verteilt wird und mehrere Datenbanken und Informationen aus zahlreichen Quellen in einer Vielfalt von Formaten enthalten kann, sollte der Zugang für den Benutzer durch einfache Befehle möglich sein.

• Datei Unter dem Sammelbegriff D. versteht man alle Informationen, die auf einem Festspeicher unter einem Namen gespeichert sind.

• Datenautobahn Infrastruktur zur Benutzung internationaler Telekommunikationssysteme (z. B. des Internet).

• Datenbank Eine strukturierte Sammlung von Daten, die durch ein Datenbankmanagementsystem verwaltet und für einen bestimmten Zeitraum verfügbar gehalten wird. Man unterscheidet j e nach Inhalt zwischen: 1. Bibliographischen Datenbanken (Literaturhinweise, teilweise mit „abstracts") 2. Faktendatenbanken (z. B. Unternehmens* oder Produktinformationen) 3. Volltextdatenbanken (komplette Texte) 4. Current-Contents-Datenbanken (Zeitschrifteninhaltsverzeichnisse) Außerdem wird formal zwischen Online- und CD-ROM-Datenbanken 120

unterschieden, wobei OnlineDatenbanken im direkten Zugriff aktualisiert werden können, während es bei CD-ROM-Datenbanken einen festen „Berichtsstand" gibt.

• Datenbus Leitungen zur Übertragung von Daten vom Arbeitsspeicher zum Rechenwerk (Mikroprozessor) und umgekehrt. Übertragen simultan 8, 16 oder 32 Bits.

• Datendurchsatz Maß für die übertragende Datenmenge pro Zeiteinheit.

• Datenformat Jede Anwendersoftware speichert die in ihr erzeugten Daten in einem spezifischen Format ab. Verbreitete Datenformate oder Dateiformate im Internet sind z. B. HTML, die Graphikformate GIF und JPEG, das Audioformat AU und das Videoformat VDO.

• Datenschutzklausel Maßnahme zur Verhinderung des Missbrauchs von Daten. Personendaten sind vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.

• Datenträger Speichermedien wie Magnetbänder, Platten, Disketten und CD-ROMs.

• Daueremission Ausgabe eines bestimmten Nominalbetrages gleichartig ausgestatteter Rentenwerte, die in einzelnen Teilbeträgen ohne Festsetzung einer

Debt-Management Zeichnungsfrist zum Ersterwerb angeboten werden, z. B. Kommunalschuldverschreibungen, Pfandbriefe, Kassenobl igationen.

• DAX Abk. f.: Deutscher Aktienindex. Wird seit 1988 berechnet. Enthält die 30 wichtigsten deutschen börsennotierten Unternehmen.

• day order Börsenauftrag gilt nur ftlr einen Tag.

• day trading Kauf und Verkauf von Wertpapieren am gleichen Tag.

• dB Abk. f.: Dezibel. Einheit zur Messung des Geräuschpegels.

• de lege ferenda Juristenwelt. Wenn man ein Rechtsproblem erörtert und erkennt, dass ein Regelungsbedtlrfhis in einer bestimmten Materie besteht, weil ein Problem bisher nicht oder nur in unzureichendem Maße in der Rechtsprechung ihren Niederschlag gefunden hat.

• de lege lata Juristenwelt. Vom bestehenden, geltenden Recht her gesehen.

• dead weight loss 1. Schifffahrt: Ballast. 2. In übertragener Bedeutung: Zwangsbeglückung, leere Kilometer.

• Deadline Termin, Frist.

• Deal Geschäftsabschluss. größere Transaktion.

Substantielle,

• Dealing-Code Vierstellige Buchstabenkombination für jeden Teilnehmer am ReutersDealing-Handelssystem.

• debt for debt swap Tausch einer ausstehenden Verbindlichkeit (vorzeitige Rückzahlung) mit einer neuen Verbindlichkeit durch denselben Schuldner.

• debt Service ratio Tilgungs- und Zinsenzahlungen für die Auslandsschuld ausgedrückt in Prozent der Exporte einer bestimmten Periode. Die Exporte werden deshalb als Bezugsgröße gewählt, weil sie ein Indikator für die Fähigkeit eines Landes sind, die für die Bedienung der Auslandsschuld erforderlichen Devisen im Ausland zu verdienen.

• Debt-Management Wörtlich: Schuldenverwaltung. Betriebswirtschaftlich optimale Gestion der eingegangenen oder einzugehenden öffentlichen Verschuldung, z. B. durch Ausnützung von Zinsunterschieden zwischen kurz- oder langfristigem und zwischen in- und ausländischem Kapital. Summe aller Maßnahmen, welche die Höhe und Zusammensetzung der Staatsschuld eines Landes nach Gesichtspunkten des „currency mix", „deptinstrument mix" und Laufzeiten-Mix beeinflussen. 121

Deckelung • Deckelung Festlegung einer Obergrenze bei Beiträgen, Steuern, Einkommen oder Kürzungen (z. B. bei der Pensionsreform).

• Deckungsbeitrag Betrag, der sich nach Abzug der variablen Kosten von den Verkaufserlösen ergibt und der zur Deckung der Fixkosten dient. Der über die Fixkostendeckung hinausgehende Teil ist Gewinn. Das Arbeiten mit Deckungsbeiträgen ermöglicht die Bewertung einzelner Produktlinien: Produkte mit höherem D. werden solchen mit geringerem D. vorgezogen. Produkte mit negativem D. sollten überhaupt aus dem Produktionsprogramm eliminiert werden.

und Begrenzungen für die staatliche Schuldaufnahme zu geben.

• Deckungskapital Die von den Versicherungsgesellschaften aus den eingehenden Prämien gebildete Rückstellungen. Dient dazu, die Erfüllung der aus Lebensversicherungsverträgen übernommenen Verpflichtungen zu sichern. Für das D. zugelassen („deckungsstockfähig") sind in erster Linie mündelsichere Wertpapiere.

• Deckungskauf Beschaffung von Wertpapieren. Kauf von Devisen oder Wertpapieren, um bei Leerverkäufen eine termingerechte Lieferung zu gewährleisten.

• Deckungsbeitragsrechnung

• Deckungsstock

Kostenrechnungssystem, bei dem die Gesamtkosten in fixe Kosten und variable Kosten unterteilt werden und nur die variablen Kosten - als Deckungsbeitrag - auf die Kostenträger weiter verrechnet werden. Andere Bez.: Grenzkostenrechnung, Direktkostenrechnung, Direct Costing.

Versicherungen sind verpflichtet aus den eingehenden Prämien Rückstellungen zur Sicherung künftiger Leistungsansprüche zu bilden. Für den D. zugelassen, d. h. deckungsstockfähig, sind in erster Linie mündelsichere Wertpapiere.

• Deckungserfolg (CH)

Wertpapiere, die zur Anlage des von den Versicherungsunternehmen zu bildenden Deckungsstocks zugelassen sind.

• Deckungsstockfähigkeit Aufwand- oder Ertragsüberschuss in der Erfolgsrechnung.

• Deckungsgrundsätze Im Rahmen der objektbezogenen Schuldenpolitik wird anhand der so gen. D. (z. B. Schuldaufnahme bei Rentabilität des finanzierten Projekts) versucht, Rechtfertigungen 122

• Deduktion Schlussfolgerung zum Allgemeinen, einer allgemeinen zelne Sachverhalte

vom Einzelnen es wird hier von Aussage auf eingeschlossen.

deflatorische Lücke • deep discount bonds

• Defizitquote (CH)

Anleihen mit Kupon unterhalb des Marktsatzes, dafdr hohes Disagio bei der Emission der Anleihe. Auch „semi zero bonds" genannt.

Die Defizitquote bezeichnet das Verhältnis des Defizits der Finanzrechnung zur Schweizer Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandprodukt.

• Deficit-Spending Strategie der Nachfragesteuerung zur Konjunkturbelebung, wobei zusätzliche Ausgaben des Staates für Güter und Dienste über Staatsverschuldung finanziert werden. Dadurch soll ausgabeseitig ein möglichst großer Multiplikatoreffekt, einnahmenseitig aber kein Kaufkraftentzugseffekt entstehen. Bei Inlandsverschuldung und konstanter Geldmenge können allerdings indirekt über Liquiditätsentzugseffekte auch Kaufkraftentzugseffekte auftreten.

• definitiver Verkauf Transaktion, bei der die Zentralbank Vermögenswerte definitiv am Markt per Kasse oder Termin verkauft.

• Defizit (CH) Ausgabenüberschuss in der Finanzrechnung.

• Defizit Differenz zwischen staatlichen Einnahmen und Ausgaben.

• Deflation Deflation entsteht, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Gütern und Diensten nachhaltig abnimmt, ohne dass gleichzeitig eine entsprechende Einschränkung des Güterangebots stattfindet. Gegensatz Inflation. Unter Deflationspolitik versteht man die Bekämpfung inflationistischer Auswüchse durch Verminderung des Geldvolumens.

• Deflator Kennziffer zur Inflationsbereinigung. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung müssen die ermittelten nominellen Zuwachsraten des Bruttoinlandsproduktes und seiner Teilgrößen um den Preisanstieg bereinigt („deflationiert") werden, damit sich die aussagekräftigeren realen Zuwachsraten erkennen lassen. Dazu wird der Preisindex des BIP herangezogen. Dieser enthält einen anderen, breiteren Warenkorb als der Verbraucherpreisindex.

• Defizitfinanzierung

• deflatorische Lücke

Beim Einsatz der Fiskalpolitik zur Rezessionsbekämpfung kommt es infolge von Steuererleichterungen und/oder Mehrausgaben häufig zu einer Finanzierungslücke; sie wird in der Regel durch Schuldaufnahme am Geld- und Kapitalmarkt gedeckt.

Gesamtwirtschaftliche Situation, in der die monetäre Nachfrage hinter dem möglichen Güterangebot (bei gegebenen Preisen) zurückbleibt. Eine solche „Nachfragelücke" führt typischerweise zu Preissenkungen oder sie hat in gewissen Fällen Ein123

Degression schränkungen der Produktion und Beschäftigung und damit einen Rückgang des realen Volkseinkommens zur Folge.

• Degression Abnahme oder Verminderung vor allem im Kostenbereich, z. B. (Fix-) Kostendegression, auch Auflagendegression.

• Delayed-Response-Effekt Zeitliche Verzögerung zwischen Marketingausgaben und dem Zeitpunkt der daraus resultierenden Umsatzsteigerung. Ausprägung des Carry-over-Effekt.

• delivery month Kalendermonat, in welchem ein Terminkontrakt ausläuft, Liefermonat.

• delivery notice Die Ankündigung, die angegebene Menge einer Währung in Erfüllung eines Börsenterminkontrakts liefern zu wollen. Erhält der Käufer eine solche Ankündigung, kann er unter Umständen die Andienung nicht mehr vermeiden, weshalb alle LongPositionen vor dem Beginn des Liefermonats bzw. dem „first notice day" glattgestellt werden sollten.

• Delkredere • delivered ex quay Ab Kai. Incoterm-Einpunktklausel. Der Verkäufer muss die Ware dem Käufer am Kai des im Kaufvertrag benannten Bestimmungshafens zur Verfügung stellen. Der Verkäufer trägt alle Kosten und Gefahren der Beförderung und des Abiadens.

Wertberichtigung für die voraussichtlichen oder gemäß Erfahrung eintretenden Verluste aus Außenständen. Gewährleistung für den Eingang von Außenständen eines anderen Gläubigers, beispielsweise vom Vertreter gegenüber dem Unternehmer, meist gegen Entschädigung (Delkredereprovision).

• delivered ex ship Ab Schiff. Incoterm-Einpunktklausel. Der Verkäufer hat dem Käufer die Waren an Bord des Schiffes innerhalb der im Kaufvertrag vereinbarten Frist im benannten Löschungshafen zur Verfügung zu stellen. Der Verkäufer trägt alle Kosten und Gefahren der Beförderung bis zu diesem Hafen. Der Käufer trägt die Zoll- und Einfuhrabgaben und besorgt auf eigene Gefahr das Abladen der Ware. 124

• Delors-Ausschuss Der Europäische Rat beschloss 1988 die Errichtung einer Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Jacques Delors, die den Auftrag hatte, einen Vorschlag für die Verwirklichung einer Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) auszuarbeiten. An dieser Arbeitsgruppe nahmen auch die EG-Zentralbankgouverneure und Wissenschafter teil. Am 17. April 1989 präsentierte Jacques Delors

Denken in Alternativen den so genannten „Delors-Bericht", der eine wichtige Vorarbeit für den Vertrag von Maastricht darstellte.

• Delphi-Methode Umfragemethode, die systematisch die Meinungen und Erwartungen von Experten durch mehrfache Interviews erfasst. Die gewonnen Informationen werden zur weiteren Stellungnahme vorgelegt. Die befragten Personen werden aufgefordert, ihr ursprüngliches Urteil aufgrund der zusätzlichen Informationen zu überprüfen. Man erwartet durch die Anwendung der D. eine Konvergenz der Einzelurteile zwischen den Befragungsrunden und nimmt an, dass das Gruppenurteil dem tatsächlich richtigen Urteil näher liegt als ein Einzelurteil.

• delta spread Ein Verhältnis-Spread, der als neutrale Position errichtet wird, indem die Deltas der in einem Spread enthaltenen Optionen benutzt werden. Das „neutrale" Verhältnis wird bestimmt, indem der Delta-Wert der gekauften Optionen durch den DeltaWert der veräußerten Option dividiert wird.

schreibt, wenn sich der Kurs des Basiswertes um eine Einheit verändert. Mathematisch betrachtet entspricht Delta der ersten Ableitung des Optionspreises nach dem Kurs des Basiswertes. Misst die Preisänderung einer Option, die bei der Preisänderung des Basiswerts um 1 stattfindet. Je mehr sich die Option ihrer Fälligkeit nähert, desto größer wird das Delta, bis es schließlich am Verfallstag seinen theoretischen Maximalwert von 1 erreicht. Dies aber nur dann, wenn der Basiswert über dem ,jtrike price" liegt. Umgekehrt gilt: Je tiefer der aktuelle Aktienkurs unter den Ausübungspreis der Option fällt, desto kleiner wird der D.

• Delta-Hedging Hedging-Technik, bei welcher der Delta-Faktor des/der Futures/Option die Anzahl der zur Absicherung notwendigen Kontrakte bestimmt. Delta-Hedges sind fiir kurze Zeiträume angelegte Hedges.

• Demarketing Aktivitäten, die darauf abzielen, volkswirtschaftlich unerwünschte/schädliche Produkte oder Leistungen aus dem Markt zu nehmen.

• DELTA

• Dematerialisierung

Abk. f.: Development of European Learning through Technological Advance. EU-Programm auf dem Gebiet der Lerntechnologie.

Abschaffung von effektiven Stücken oder Dokumenten, die Eigentum an Finanzaktiva verbriefen, sodass Finanzaktiva nur als Bucheinträge existieren.

• Delta-Faktor Sensitivitätsfaktor, der die absolute Veränderung des Optionspreises be-

• Denken in Alternativen Das Denken in A. ist ein wichtiger 125

Denomination Baustein der ökonomischen Sachlogik. Bevor knappe Ressourcen in Projekten gebunden werden, müssen Projekte kritisch auf Kosten, Zeitbedarf und technische Machbarkeit („feasibility") überprüft werden. Die Begriffe Knappheit und -» Opportunitätskosten ermöglichen es, komplizierte Prozesse zu strukturieren und besser verständlich zu machen.

• Denomination Spezielle Art der Währungsumstellung, bei der die Nullen einfach gestrichen werden, um eine leichtere Rechen- und Umrechenbarkeit zu erreichen.

• Denominierung Die Denominierung eines Wertpapiers ist jene Währung, in welcher der Nominalwert des Wertpapiers angegeben wird.

potbank mit dessen Verwahrung beauftragt werden, die u. a. Ausgabe und Rücknahme von Anteilen sowie Ausschüttungen durchführt. Dafür kassiert sie eine Depotbankgebühr, wodurch die Wertentwicklung des Fonds belastet wird.

• Depotbank (CH) 1. Bank, die für schweizerische Anlagefonds (deren Fondsleitung nicht selbst eine Bank ist) zur Aufbewahrung des Fondsvermögens vorgeschrieben ist. Sie wacht darüber, dass nach Gesetz und Fondsreglement unzulässige Anlagen unterbleiben und besorgt die Ausgabe und Rücknahme der Anteilscheine sowie den Zahlungsverkehr für den Anlagefonds. 2. Bank, welche die Verwaltung einer nicht dem Anlagefondsgesetz unterstehenden Anlagestiftung besorgt.

• Deport

• Depotbank

Kursabschlag per Termin.

Einrichtung, die Wertpapiere und andere Finanzinstrumente im Auftrag Dritter verwahrt und verwaltet.

• Depositen Oberbegriff für Tag- oder Ultimogelder, Fest- und Kündigungsgelder.

• Depot Offizielle Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren durch ein Geldinstitut.

• Depotbank (A) Damit das Fondsvermögen („ Sondervermögen") klar vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt bleibt, muss in Österreich eine De126

• Depotstimmrecht Das in der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft aufgrund einer Vollmacht des Aktionärs durch Kreditinstitute oder deren Beauftragte ausgeübte Stimmrecht.

• Depotverwahrung Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren und anderen Finanzinstrumenten im Auftrag Dritter.

desk research • dept for debt swap Tausch einer ausstehenden Verbindlichkeit (vorzeitige Rückzahlung) mit einer neuen Verbindlichkeit durch denselben Schuldner.

• Deregulierung Allgemein die Aufhebung staatlicher Regulierungsmaßnahmen in Form wirtschaftspolitisch begründeter Eingriffe in den Marktmechanismus. Spezielle Bezeichnung für die in den letzten Jahren zu beobachtenden Liberalisierungsvorgänge an vielen wichtigen nationalen Finanzmärkten (USA, England, Japan, Deutschland u. a.). Als Folge des Deregulierungsprozesses ergaben sich zahlreiche Erleichterungen und Neuerungen (z. B. sukzessive Aufhebung der Zinsreglementierung, neue Produkte oder Abschaffung bzw. Reduzierung von Marktzutrittsbeschränkungen). Verringerung staatlicher Einflussnahme auf den privaten Sektor der Wirtschaft durch Änderung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

werte"). Derivate können sowohl spekulativ als auch absichernd eingesetzt werden. Man unterscheidet im Derivatgeschäft zwischen börsegehandelten und Over-the-counterProdukten. Letztere sind weitgehend nicht reguliert und daher bisweilen hochriskant und nur für echte Profis. 2. Erdölwelt. Auf der Basis von Rohöl erzeugte Produkte (z. B. Heizöl, Diesel, Benzin etc.).

• DES Abk. f.: Data Encryption Standard. Von IBM entwickeltes Verschlüsselungssystem, das seit 1977 von der US-Regierung als offizielles Datenchiffriersystem eingesetzt wird. DES basiert auf dem klassischen System geheimer Schlüssel zum Codieren und Decodieren elektronischer Nachrichten.

• Design Marktgerechte Gestaltung von Produkten hinsichtlich Form, Farbe und Anordnung von Funktionselementen.

• Desintermediatisierung • Derivate 1. Von Wertpapieren abgeleitete Finanzprodukte, die ein bestimmtes Recht verkörpern. Sammelbegriff für Optionen, Futures, Swaps, usw. Gemeint ist eine komplizierte Konstruktion aus kurzfristigen Zinsanlagen, Optionen und/oder Futures. Der Preis der Derivate steht in engem Zusammenhang mit dem Kurs des unterlegten Wertpapiers oder Produkts („underlyings" oder „Basis-

Ausschaltung von Banken als Zwischenglied zwischen Sparern und Investoren bei der Finanzierung. Andere Bez.: Desintermediation.

• Desinvestition Freisetzung der in Vermögenswerten gebundenen finanziellen Mittel durch Verkauf oder Aufgabe.

• desk research Schreibtischforschung. 127

Deskriptor • Deskriptor Schlagwort aus einer kontrollierten Schlagwortliste.

• Desktop Die graphische Benutzeroberfläche eines Betriebssystems, die einem Schreibtisch nachempfunden ist.

• Desktop-Publishing Die Herstellung oder Gestaltung von Publikationen mit Hilfe eines PCs. Abgekürzt: DTP.

• Destinatare Nutznießer von Stiftungen.

• Destinationen Reiseziele im Tourismus.

• Devisen Zahlungsmittel in ausländischer Währung, meist in Form von Guthaben (Auszahlungen) bei ausländischen Banken, aber auch im Ausland zahlbare Wechsel, Schecks und Anweisungen in ausländischer Währung. Ausländische Noten und Münzen bezeichnet man als Valuten oder Sorten.

• Devisen im engeren Sinn Sichtguthaben, die Inländer bei ausländischen Banken in ausländischer Währung unterhalten, wobei ausländische Banknoten und Münzen im Besitz von Inländern dazugerechnet werden. Sie stellen immer nur für einen der beiden Transaktionspartner eine Devise dar, es sei denn, die Schuldsumme lautet auf die Währung eines Drittlandes. Gelegentlich 128

werden auch Schecks und Wechsel, die an sich lediglich Anweisungen auf Devisen darstellen, als Devisen bezeichnet.

• Devisen im engeren Sinn Unter D. versteht man Sichtguthaben, die Inländer bei ausländischen Banken in ausländischer Währung unterhalten. Sie stellen immer nur für einen der beiden Transaktionspartner eine Devise dar, es sei denn, die Schuldsumme lautet auf die Währung eines Drittlandes.

• Devisen im weiteren Sinn Von D. spricht man im Falle jener Sichtguthaben, die Inländer bei ausländischen Banken in ausländischer Währung unterhalten, wobei die Sorten (Valuten) - es sind dies ausländische Banknoten und Münzen im Besitz von Inländern - dazugerechnet werden. Gelegentlich werden auch Schecks und Wechsel, die an sich lediglich Anweisungen auf Devisen darstellen, als Devisen bezeichnet.

• Devisenarbitrage Ausnützen von Kursdifferenzen zwischen den Devisennotierungen des eigenen Platzes und denen ausländischer Plätze.

• Devisenausländer Natürliche und juristische Personen, die devisenrechtlich als Ausländer behandelt werden. Natürliche Personen: alle jene Personen, die nicht die Inländereigenschaft besitzen. Juristi-

Devisenoption sehe Personen: jene Personen, die ihren Sitz oder Ort der Leitung im Ausland haben. Ausländische Niederlassungen inländischer Unternehmungen gelten nur dann als Ausländer, wenn sich der Ort ihrer Leitung im Ausland befindet.

• Devisenbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz. In der D. werden die jährlichen Veränderungen von Forderungen und Verbindlichkeiten der jeweiligen Zentralbank inkl. Änderungen ihres Goldbestandes ausgewiesen.

• Devisenbonus Wird einem Exporteur ein Teil seiner Exporterlöse in Devisen zur freien Verfügung gestellt oder ihm ein entsprechendes Bezugsrecht gewährt, so spricht man von einem D. Er ist ein Mittel zur Förderung der Exporttätigkeit, da Exporteure aus dem Verkauf von Devisenfreibeträgen an Importeure Gewinne erzielen können und auf diese Weise in den Genuss einer indirekten Ausfuhrvergütung kommen.

• Devisenguthaben Guthaben in frei Fremdwährung.

konvertierbarer

• Devisenhändler Geldinstitute, die zum Handel mit ausländischen Zahlungsmitteln oder mit Forderungen in ausländischer Währung ermächtigt sind.

• Devisenkassahandel Handel gegen sofortige Erfüllung der Geschäfte, d. h., beide Partner müssen sich gegenseitig die gehandelten Beiträge bzw. deren Gegenwert mit usancengemäßer Wertstellung prompt anschaffen. Seine wesentlichste Aufgabe besteht darin, die im internationalen Zahlungsverkehr anfallenden bzw. benötigten Devisenbeträge zu verwerten.

• Devisenkurs Preis für eine bestimmte Menge ausländischer Zahlungsmittel ausgedrückt in inländischer Währung.

• Devisenmarkt

• Devisengeschäfte

Markt, auf dem Nachfrage und Angebot von ausländischen Währungen zusammentreffen.

D. sind entweder Kassa- oder Termingeschäfte. Kassageschäfte werden usancengemäß mit Wertstellung (Valutierung) zwei Werktage nach Abschlusstag getätigt; bei einem Termingeschäft hingegen wird die Erfüllung zu jetzt festgesetzten Kursen in einem späteren Zeitpunkt vereinbart, z. B. nach 1, 3, 6 oder 12 Monaten.

Mit dem Kauf einer Option erwirbt der Käufer das Recht, einen bestimmten Fremdwährungsbetrag zu einem bei Geschäftsabschluss festgelegten Kurs - Basispreis oder „strike price" genannt - zu kaufen (CallOption) oder zu verkaufen (PutOption).

• Devisenoption

129

Devisenproduktivität • Devisenproduktivität Der von einem Investitionsprojekt erhoffte Betrag zur Verbesserung der Zahlungsbilanz durch Erschließung neuer Exportmöglichkeiten.

• Devisenswap Gleichzeitige Kassa- und Termintransaktionen in einer Währung gegen eine andere. Das ESZB kann geldpolitische Offenmarktgeschäfte in Form von Devisenswapgeschäften durchfuhren, bei denen die NZBen (oder die EZB) Euro gegen eine Fremdwährung per Kasse kaufen (oder verkaufen) und sie gleichzeitig per Termin verkaufen (oder kaufen).

• Devisentermingeschäft Kurssicherung von Zahlungsforderungen und Zahlungsverpflichtungen in fremder Währung, die zu einem späteren Zeitpunkt fällig werden. Dient der Absicherung gegen Kursschwankungen, Ab- und Aufwertungen.

• DFÜ 1. Abk. f.: Daten-Fernübertragung. Gemeint ist damit jede Form von Datenverkehr, die über Netzwerke aller Art (analog, digital, Kabel, Glasfaser, Satellit etc.) abgewickelt wird. 2. Datei des Betriebssystems Windows, in der die Telefonnummer des Internet-Providers eingetragen wird, um preiswert via „call by call" ins Internet zu gelangen. Dazu benötigt man die Telefonnummer, das Kennwort (User-ID) und das Passwort. 130

Alles zu finden auf der Homepage eines Call-by-call-Providers.

• DHTML Abk. f.: Dynamic Hyper Text Markup Language. Eine Weiterentwicklung der statischen Dokumentbeschreibungsprache HTML. DHTML soll die Seiten dynamischer machen und so zu attraktiveren Seiten im WWW führen.

• Diagnose Related Groups Gesundheitswesen. Diagnosegruppen. Abgek.: DRG. Klassifikationssystem der Krankenanstalten aufgrund der Diagnosen und allfälliger Begleiterkrankungen. Sie werden in 490 Gruppen und 23 Hauptgruppen eingeteilt. Es sind klinisch gleichartige, bezüglich Behandlungskosten ähnliche Erkrankungen. Sie eignen sich als Bezugsgrößen für Fallpauschalen und werden international eingesetzt.

• diagonaler Finanzausgleich (A) Bezieht sich auf die finanziellen Beziehungen zwischen einzelnen Gebietskörperschaften (insbesondere dem Bund) und den Parafisken (Sozialversicherungsträger), die nicht am Finanzausgleich teilnehmen.

• Dienstbarkeit Dingliches Recht an einer fremden Sache, das den jeweiligen Eigentümer der Sache (Liegenschaft) zu einer Duldung oder Unterlassung verpflichtet. Man unterscheidet Grunddienstbarkeiten und persönliche

digitale Übermittlung Dienstbarkeiten. Zu den Grunddienstbarkeiten zählen die Feldservitute (z. B. Wege- und Weiderechte, Wasserschöpfrecht) und die Hausservitute. Andere Bez.: Servitut.

• Dienstleistungen Immaterielle Güter bzw. wirtschaftliche Leistungen, bei den Produktion und Verbrauch zeitlich zusammenfallen und die daher nicht übertragbar, lagerfähig und transportierbar sind (z. B. Arzt-, Bank- oder Handelsleistungen). Im Außenhandel versteht man unter Dienstleistungen alle wirtschaftlichen Leistungen, die nicht durch den Warenverkehr bedingt sind (z. B. Deviseneinnahmen und -ausgaben). Dienstleistungen entstehen auch aus der Warenbewegung selbst (z. B. Frachten, Provisionen, Versicherungen).

• Dienstleistungsbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz, in der alle Einnahmen und Ausgaben aus Dienstleistungen zwischen In- und Ausländern gegenübergestellt werden.

• Dienstprogramm Hilfsprogramm für häufig vorkommende Aufgaben - z. B. Daten zusammenpacken, Fehler suchen, Kopieren, Sortieren.

• Dienstweg Kommunikationsbeziehung in einer staatlichen Behörde, die nur eine Richtung der Informationsübermittlung zulässt.

• Differential Differenz zwischen zwei Größen.

• Differentialrente Positive Differenz des Einkommens von Betrieben, die unter besseren Produktionsbedingungen arbeiten.

• Differenzierung Marketingstrategie zur Hervorhebung von Produktcharakteristika, die von keinem Wettbewerber angeboten werden und den Umsatz eines bestimmen Produktes erhöhen.

• Diffusion Prozess der Kommunikation von Ideen oder Innovationen in einem sozialen System über bestimmte Kanäle und innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens.

• digital Alles, was man mit Ziffern anzeigen und/oder zählen kann und eine exakte, eindeutige Größe darstellt.

• digital tokens digitales Geld.

• digitale Signatur Elektronische Unterschrift. Mittels einer elektronischen Unterschrift wird sowohl der Inhalt einer Nachricht als auch die Identität des Benutzers bestätigt. Eine Möglichkeit, Computerdokumente fälschungssicher zu unterschreiben. Sie wird bei einer dazu autorisierten Stelle („trust center") beantragt.

• digitale Übermittlung Bei digitalen Übertragungs-

und 131

digitales Nervensystem Vermittlungssystemen werden Informationen wie Sprache, Texte, Daten, Bilder einheitlich in Form kodierter Impulsfolgen übermittelt.

• digitales Nervensystem Die digitalen Prozesse, die es einem Unternehmen ermöglichen, seine Umgebung wahrzunehmen und darauf zu reagieren, Marktchancen und Kundenbedürftiisse zu erkennen und rechtzeitige Reaktionen zu organisieren. Ein digitales Nervensystem unterscheidet sich von einem normalen Netzwerk durch die Genauigkeit, Unmittelbarkeit und Reichhaltigkeit der Informationen, die es den Mitarbeitern zur Verfugung stellt, sowie durch den Einblick und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit.

• Digitalisieren Das Überführen von analogen in digitale Signale. Um ursprünglich analog vorliegende Daten (Sprache, Bilder, Buchstaben etc.) per EDV transportieren und darstellen zu können, d. h. Maschinenlesbarkeit zu erreichen, müssen Sie mit Hilfe einer Analog-Digital-Umsetzung (Beispiel: Scanner) in Binärsignale umgewandelt werden.

• DIHT Abk. f.: Deutscher Industrie- und Handelstag. Zusammenschluss von regionalen Industrie- und Handelskammern. Der D. soll zwischen den einzelnen Kammern die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch fördern sowie den allgemeinen Standpunkt der Kammern vor allem 132

gegenüber Parlament und Regierung zur Geltung bringen.

• dinks Abk. f.: „double income, no kids". Yuppies mit besonders hoher frei verfügbarer Einkommensspitze.

• Direct Costing Kostenrechnungssystem, bei dem die Gesamtkosten in fixe Kosten und variable Kosten unterteilt werden und nur die variablen Kosten - als Deckungsbeitrag - auf die Kostenträger weiter verrechnet werden.

• direct mail Direktwerbung in Brief- bzw. Postwerbung.

• Direct Marketing Werbemaßnahmen, die direkt auf einzelne Zielgruppen gerichtet sind. Werbemittel in diesem Kontext sind Werbebriefe, Prospekte, Werbegeschenke, Mustersendungen, Kataloge etc.

• directory Verzeichnis. Suchverzeichnis im Internet, das bei der Informationssuche neben der Eingabe von Suchbegriffen eine kategorisierte Suche erlaubt. Andere Bez.: Suchkatalog, Suchmaschine.

• Direktbanken Banken, die ausschließlich über Telefon, Fax und/oder Computer mit ihren Kunden kommunizieren. Dienstleistungen, die Privat- und Geschäftskunden von Banken ange-

Disagio boten werden, um mit EDVUnterstützung Daten automatisch bzw. beleglos zu erfassen, zu verarbeiten, zu transportieren und danach aufbereitet wieder zur Verfügung zu stellen. Dabei wird vollständig auf eine Filialpräsenz verzichtet. Damit ersparen sich D. den Ausbau und die Organisation eines aufwändigen Filialnetzes.

• Direkte Bundessteuer (CH) Abgek.: DBSt. Erfasst die Einkommen der Privatpersonen und die Gewinne der Unternehmen. Im Gegensatz zu den indirekten Steuern wird die DBSt direkt bei den Steuerpflichtigen erhoben. Die DBSt ist wie die Mehrwertsteuer ein Bestandteil der bis 2006 befristeten Finanzordnung in der Bundesverfassung. Die Schweizer Finanzordnung muss 2006 erneuert werden.

• Direktinvestitionen Kapitalanlagen, die Investoren in der Absicht vornehmen, mit einem Unternehmen in einem anderen Land eine dauernde Wirtschaftsbeziehung herzustellen und aufrechtzuerhalten, wobei gleichzeitig die Absicht besteht, auf das Management dieser Firma einen spürbaren Einfluss auszuüben.

• Direktkostenrechnung Kostenrechnungssystem, bei dem die Gesamtkosten in fixe Kosten und variable Kosten unterteilt werden und nur die variablen Kosten - als Deckungsbeitrag - auf die Kostenträger weiter verrechnet werden.

• Direktorium der Europäischen Zentralbank Euroland. Führt die laufenden Geschäfte. Zusammensetzung: Präsident, Vizepräsident, zwei bis vier weitere Mitgliedern. Setzen Entscheidungen des EZB-Rates um.

• Direktwerbung Werbemaßnahmen, die direkt auf einzelne Zielgruppen gerichtet sind. Werbemittel sind Werbebriefe, Prospekte, Werbegeschenke, Mustersendungen, Kataloge etc.

• Dirigismus Beeinflussung des Wirtschaftsablaufes durch gezielte Ad-hoc-Eingriffe des Staates, beispielsweise durch die Festsetzung von Höchstpreisen oder durch Subventionen. Andere Bez.: Interventionismus.

• dirty floating Da bei einer wirklich freien Kursgestaltung spekulative Kapitalbewegungen zu Währungsrelationen führen können, die von der Kaufkraft- oder Kostenparität stark abweichen, pflegen die Notenbanken auf den Devisenmärkten gelegentlich zu intervenieren.

• dirty price Anleihekurs, der bei Kauf einer Anleihe effektiv zu zahlen ist (inkl. anteiliger Stückezinsen).

• Disagio Preisabschlag bei der Ausgabe von Wertpapieren. Üblich bei der Ausgabe von festverzinslichen Wertpa133

discount bond pieren. Aktien dürfen nicht mit D. ausgegeben werden. Andere Bez.: Abschlag.

Übernahme streuung).

• discount bond

Zinsabzug bei der Ermittlung des Barwertes einer noch nicht fälligen Forderung. Beispiel: Kauf eines noch nicht fälligen Wechsels durch eine Geschäftsbank bei Abzug von Zinsen für die Restlaufzeit (Diskontzins) sowie eventueller Gebühren für die Bearbeitung. Andere Bez.: Skonto.

Anleihen, die deutlich unter dem Nennwert begeben werden, aber dennoch bescheidene Zinsen abwerfen (Mittelding zwischen NullKupon-Anleihe und festverzinslichen Anleihen).

• Discountbroker Broker, der Provisionen verrechnet, die zum Teil erheblich unter den marktüblichen Provisionen liegen. Dafür ist das Service (Beratung) zumeist eingeschränkt.

• Discounter Einzelhandelsbetriebe, welche die meisten Waren ihres Sortiments zu Preisen verkaufen, die unter denen des normalen Einzelhandels liegen (Discountpreise). Dafür verzichten diese Läden auf Ausstattung und Bedienung. In letzter Zeit haben sich jedoch die Grenzen zu anderen Betriebsformen des Einzelhandels verwischt.

• Disintermediation Verdrängung der Banken von ihren traditionellen Funktionen als Finanzintermediär, d. h. als Händler von Informationen, Transformation von Losgrößen (d. h. Hereinnahme vieler kleiner Einlage und Ausgabe großer Kredite), Fristen (d. h. Vergabe langfristiger Kredite und Hereinnahme vieler kurzfristiger Einlagen) sowie 134

von

Risken

(Risiko-

• Diskont

• Diskontanleihen Anleihen, deren Emissionskurs stark „unter pari" liegt, die dafür aber einen niedrigen Nominalzins aufweisen.

• Diskontbroker Makler, der für seine Geschäfte eine Kommission verrechnet, die deutlich unter den sonst üblichen Sätzen liegt. Dafür ist das Service (Beratung) zumeist eingeschränkt.

• Diskontierung Ermittlung des Gegenwartswertes zukünftiger Ausgaben und Einnahmen unter Verwendung der Zinseszinsrechnung.

• Diskontpolitik Direkte (durch Festlegung von Diskontrahmen oder Verweigerung des Diskonts eingereichter Wechsel) oder indirekte Steuerung der (Zentralbank-) Geldmenge und mittelbar der Kreditschöpfung im Wege einer Erhöhung oder Senkung der Bankrate (und in weiterer Folge des Zinsni-

Diskriminanzanalyse veaus). Einige Jahrzehnte lang neben der Mindestreservenpolitik, der Offenmarktpolitik und der (passiv- oder aktivseitigen) Kreditkontrolle nur noch von sekundärer Bedeutung, hat die D. wegen der Ausweitung des internationalen Kapitalverkehrs wieder größeres Gewicht bekommen.

• Diskontsatz (CH) Der D. der Schweizerischen Nationalbank (auch Bankrate genannt) ist nur anwendbar für Wechsel, die eine Laufzeit von höchstens 90 Tagen aufweisen, auf die Schweiz gezogen und mit mindestens zwei als zahlungsfähig bekannten und voneinander unabhängigen Unterschriften versehen sind (nationalbankfähige Wechsel). Der D. kommt auch für wechselähnliche Forderungen, deren Bonität über jeden Zweifel erhaben ist, zur Anwendung.

• Diskontsatz Der D. ist jener Zinssatz, zu dem die jeweilige Zentralbank kurzfristige Kredite an die Geschäftsbanken gegen Einreichung und Diskontierung von Handelswechseln vergibt. Eine Erhöhung verteuert damit die Refinanzierungskosten der Banken, eine Senkung verbilligt diese Kosten. Eine Hinaufsetzung des Diskontsatzes führt in der Regel zu einer Erhöhung der Kreditzinsen für die Bankkunden, somit zu einer Einschränkung der Kreditgewährung (tendenzielle Verringerung der Geldmenge) und bei zinsabhängigen Realinvestitionen zu einer Verringerung der Investiti-

onsnachfrage und damit der makroökonomischen Gesamtnachfrage. Diese Maßnahme wirkt daher dämpfend auf die wirtschaftlichen Aktivitäten und vor allem auf die Inflation. Umgekehrt wirkt eine Verringerung des Diskontsatzes tendenziell belebend auf die Wirtschaft (zunehmende Kredittätigkeit mit geldmengenerhöhender und investitionserhöhender Wirkung). Die Bedeutung des D. liegt in seiner Leitzinsfiinktion, da das gesamte Zinsgefüge üblicherweise mit dem Diskontsatz eine gleichgerichtete Veränderung erfährt. Dies bewirkt aber, dass der D. in einem System fester Wechselkurse zu einem Instrument der Außenwirtschaftspolitik wird, um gegebenenfalls den Wechselkurs zu halten, weil unter sonst gleichen ökonomischen Voraussetzungen Zinsdifferenzen zum Ausland zu unerwünschten Kapitalbewegungen („Kapitalflucht") führen.

• diskretionäre Wirtschaftspolitik Wirtschaftspolitik, bei der - je nach Ausgangssituation - Ermessensentscheidungen getroffen werden. Gegenteil: Regelgebundene Wirtschaftspolitik.

• Diskriminanzanalyse Statistische multivariate Analysemethode. Untersucht Kategorien von abhängigen Variablen und fragt danach, durch welche Kombination der unabhängigen Variablen eine bestmögliche Trennung dieser Gruppen 135

Disparitäten möglich ist. Dadurch kann ermittelt werden, ob sich die a priori festgelegten Gruppen bezüglich der unabhängigen Variablen signifikant unterscheiden und welches Gewicht diese Variablen bei der Trennung nach den Kategorien der abhängigen Variablen zukommt.

• Disparitäten (CH) Als Disparitäten bezeichnet man regionale Wohlstandsunterschiede.

• Dispositionsdepot 1. Von der Zentralbank verwaltetes Wertpapierdepot, in dem Kreditinstitute Wertpapiere hinterlegen können, die der Besicherung von Zentralbankoperationen dienen. 2. Wertpapiere im Handelsverkehr, bei denen die Übergabe des Papiers zugleich auch die zum Eigentumserwerb erforderliche Besitzübertragung der Ware ersetzt. Meist Orderpapiere, die durch Indossamente übertragen werden.

• Disparitätenabbau (CH) Beim (horizontal finanzierten) Disparitätenabbau geht es darum, die Unterschiede bei der finanziellen Le i stungsfäh igkeit (Steuerpotential) zwischen finanzstarken und finanzschwachen Kantonen im politisch zu definierenden Umfang abzubauen. Dieser horizontale Disparitätenabbau ist Teil des Ressourcenausgleichs.

• Displacement-Effekt Mit dem D. wird der langfristige Anstieg der Staatsausgaben in der Weise erklärt, dass sich in Krisenzeiten der Steuerwiderstand abbauen lässt und damit die Steuerquote und folglich auch der Umfang der Staatsausgaben sich erhöhen lässt. Da sich die Bürger nach Überwindung der Krise an diese höheren Niveaus gewöhnt haben, sinken Steuern und Ausgaben nicht wieder auf die Werte vor der Krise ab.

• dissipative Strukturen Der Begriff kommt aus der Chemie und hat in den Sozialwissenschaften einen Paradigmenwechsel ausgelöst. Die auf Prigogine zurückgehende Theorie besagt, dass ein System eines Impulses von außen bedarf, um eine Veränderung innerhalb eines Systems herbeizuführen. Der ursprünglich in chemischen Reaktionen feststellbare Sachverhalt lässt sich auch auf komplexe wirtschaftliche Organisationen übertragen. Impulse sind in diesem Fall die Zufuhr von Ressourcen, wie z. B. Personal, Finanzen, Anlagen etc.

• dissipatives System Offenes System, in dem kein Gleichgewicht herrscht. Die Ordnung im System wird durch Fluktuation hergestellt.

• distance learning • Display Kleiner Bildschirm auf einem Gerät, einer Uhr etc. 136

Welt des Lernens. Fernstudium. Ein Bildungssystem, bei dem der Lehrer und die Schüler zeitlich oder örtlich

Dividende voneinander getrennt sind und Technologien wie Fernsehübertragungen oder das Internet für die Kommunikation verwenden.

• Distribution 1. In der Logistik: Verteilung von Personen, Sachgüter und Dienstleistungen sowie Informationen im Raum. 2. In der Kreislaufanalyse und volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung: Neben der Entstehung und der Verwendung des Volkseinkommens interessiert hier vor allem die Verteilung oder D. des Volkseinkommens auf jene Produktionsfaktoren, die an der Entstehung des Volkseinkommens mitgewirkt haben. Man unterscheidet eine -» Primärverteilung und eine -» Sekundärverteilung.

• Distributionsdichte Verhältnis der Zahl der Verkaufsstellen, die in einem bestimmten Gebiet eine bestimmte Marke eines Produktes oder allgemein ein Produkt führen, zur Gesamtfläche oder Einwohnerzahl dieses Gebiet. Man unterscheidet zwischen markenbezogener und produktbezogener D.

• Distributionskanal Weg eines Produktes vom Hersteller zum Endverbraucher. Über die Wahl von Händlern kann die Distribution des Produktes den Bedürfnissen und Einkaufsgewohnheiten bestimmter Kundensegmente angepasst werden.

• Distributionspolitik Vertriebspolitik Marketing-Mix.

im

Rahmen

des

• Diversifikation Strategie eines Unternehmens, um auf neuen Märkten oder in neuen Gebieten mit völlig neuen Produkten zu expandieren. Verbreiterung des Angebotes. 1. Ausweitung des Leistungsprogramms eines Unternehmens durch Erweiterung des Sortiments. Beispiel: Ein Autofahrerclub eröffnet ein Reisebüro, ein Sportverein verkauft Fanartikel. Im Detail sind verschiedene Diversifikationsstrategien zu unterscheiden. 2. Streuung der Veranlagung auf mehrere Wertpapiere. Da sich die Wertentwicklung einzelner Investments nicht voraussagen lässt, legt der kluge Anleger nicht alle Eier in einen einzigen Korb. Aufgrund der Tatsache, dass sich nicht alle Wertpapiere gleichförmig entwickeln, kann durch D. in unterschiedliche Anlageinstrumente, Märkte und Branchen das Risiko des Portfolios verringert werden. Bei guter Mischung kann man trotzdem ein gutes Gesamtergebnis erzielen.

• Dividende Der auf die einzelne Aktie entfallende Anteil des Bilanzgewinnes. Man unterscheidet zwischen Bardividenden (Gewinnausschüttung in bar) und Stockdividenden (Gewinnaus137

Dividendenschein schüttung in Form von Aktien). Das Recht auf D. wird im Dividendenschein verbrieft.

lung erfolgt unter Mitwirkung einer bzw. mehrerer Banken.

• Dividendenschein

Optionsscheine, die auf Dollar lauten.

Teil des Bogens, verbrieft das Recht auf Dividende.

• DLL Abk. f.: Dynamic Link Library. Eine Datei, die von verschiedenen Anwendungen gleichzeitig benützt werden kann.

• DNS Abk. f.: Domain Name System. DNS ist eine Art „Telefonbuch" des Internets. Es dient dazu, die Klarnamen der Web-Server in eine Zahlenfolge (IP-Adresse) umzuwandeln, die zur internen Kommunikation im Internet benötigt wird. Umgekehrt wandelt das DNS die IP-Adressen auch in Buchstaben um - damit InternetSeiten überhaupt Namen tragen können. Das DNS ordnet den logischen Namen von Rechnern im Internet eine IP-Adresse zu.

• Docking-Station Eine Gerätekombination, um einen tragbaren Computer mit stationären Peripheriegeräten, wie z. B. einem Drucker, zu verbinden.

• Dokumentenakkreditiv Die üblichste Form des Akkreditivs. Das D. ist eine Einrichtung zur gesicherten Abwicklung des Zahlungsund Kreditverkehrs in Verbindung mit Warenlieferungen. Die Abwick138

• Dollar-Warrants

• Domain Die Domain ist die Bezeichnung der Internet-Adresse eines Servers.

• domestic bonds Im Auftrag des Emittenten begebene und auf dessen Währung lautende Schuldverschreibungen.

• Doppelbesteuerungsabkommen Um die mehrfache Besteuerung ein und desselben steuerlichen Tatbestandes in verschiedenen Staaten zu vermeiden, werden zwischen den Staaten D. geschlossen.

• doppelte Buchführung Buchführungssystem, bei welchem jeder Geschäftsfall zweimal erfasst wird, und zwar auf einem Konto im Soll und auf einem anderen Konto dem Gegenkonto - im Haben.

• Doppelwährungsanleihe Anleihe, die auf zwei Währungen lautet, wobei die Rückzahlung nicht in der gleichen Währung erfolgt wie die Ausgabe.

• dot Englisch für „Punkt". Ein wichtiger Bestandteil von Internet-Adressen. Dient hier als Trenner, weil in Internet-Adressen keine Leerzeichen vor-

Drei-Säulen-Konzept kommen dürfen. Der Punkt wird auch im deutschen Sprachgebrauch häufig mit „dot" bezeichnet.

• double swap Bei einem „double s." wird ein Vermittler zwischen den beiden Partnern eingeschaltet.

• Dow-Jones-Index 1884 von Charles Dow fllr den amerikanischen Aktienmarkt geschaffener „Börsenindex". Ist kein Index im eigentlichen Sinn, sondern ein Durchschnittskurs. Er ermittelt den Durchschnittskurs von ausgewählten US-Wertpapieren. Der „Dow Jones lndustrial Average" enthält die bedeutendsten Industrieaktien der New Yorker Börse, berücksichtigt aber keine Dividendenzahlungen.

• Downgrading Versuch der Steigerung des Umsatzes durch Umstellung des Angebotes auf billigere Produkte und Dienstleistungen (z. B. bei Hotelketten), um neue Zielgruppen zu erreichen.

• Downloading Computerwelt. „Herunterladen" oder Übertragen von Dateien und Programmen von einem Rechner zu einem anderen. Das Laden eines Programms oder von Daten aus einer höheren Hierarchieebene (z. B. von einem Host) auf einen PC (oder in eine ähnliche EDV-Ebene, z. B. PCNetzwerk).

• Downsizing Schrumpfung, Redimensionierung.

Kann Rückzug aus einem oder mehreren Märkten, Verkleinerung der Organisation oder Personalabbau bedeuten. D. muss nicht, kann aber zu Entlassungen fuhren, vor allem in Krisensituationen, in denen ein überstürztes D. die einzige Möglichkeit scheint, die Firma in Form einer Restgröße zu retten. 1. Rechnerarbeiten werden aus Kostengründen auf mehrere Rechnerebenen verteilt oder verlagert, z. B. vom Host auf PCs. 2. Reduzierung der Größe und des Umfanges eines Unternehmens, um kleinere und flexiblere Einheiten zu schaffen.

• Downstream Unternehmen bzw. wirtschaftliche Tätigkeiten am Ende der Wertschöpfungskette, also im konsumnahen Bereich. Gegensatz: Upstream.

• Downtown Die Innenstadt von Großstädten.

• DPL Abk. f.: Digital Power Line. Datentransport über eine Stromleitung.

• Draufgabe Naturalrabatt, bei dem die vereinbarte Menge berechnet wird, aber eine um die D. erhöhte Menge geliefert wird.

• Drei-Säulen-Konzept (EU) Begriff aus dem europäischen Institutionenrecht. Das D. umfasst drei Aufgabenbereiche • Erste Säule: Die Arbeitsbereiche 139

Drei Schwestern der drei Gemeinschaften EU, EGKS und EURATOM, sind Kernstück der EU. • Zweite Säule: Die in den EUVerträgen vereinbarte Zusammenarbeit der Regierungen der EU-Staaten in der Außen- und Sicherheitspolitik. • Dritte Säule: Die im EU-Vertrag festgelegte Zusammenarbeit in der Justiz- und Innenpolitik.

nisch gleichartige, bezüglich Behandlungskosten ähnliche Erkrankungen. Sie eignen sich als Bezugsgrößen für Fallpauschalen und werden international eingesetzt.

• Drei Schwestern

Entwicklungsländer - vorwiegend auf der Südhalbkugel der Erde.

Spitzname für die drei Erdölgiganten: Exxon/Mobil, Royal Dutch Shell, BP/Amoco.

• Dreingabe Naturalrabatt, bei dem die vereinbarte Menge geliefert wird, aber eine um die D. verminderte Menge berechnet wird.

• Drei-Säulen-Prinzip „Altersvorsorge" in der Schweiz. Es ist dort auch in die Verfassung eingegangen. Danach wäre die erste Säule der Alters-, Hinterbliebenenund Invalidenvorsorge die staatliche und die zweite Säule die berufliche Vorsorge. Als dritte Säule steht die ganz freiwillige, individuelle Vorsorge. In der Schweiz haben viele Unternehmen eigene Pensionskassen oder schließen entsprechende Verträge mit Versicherungen ab.

• DRG Abk. f.: Diagnose Related Groups Diagnosegruppen. Klassifikationssystem der Krankenanstalten aufgrund der Diagnosen und allfälliger Begleiterkrankungen. Es sind kli140

• drift 1. Abweichung von zwei Größen. 2. Abwanderung, z. B. brain drift.

• Dritte Welt

• Drittelparität Verwirklichung der betrieblichen Mitbestimmung in der Form, dass in Aktiengesellschaften und großen Gesellschaften mit beschränkter Haftung ein Drittel aller Sitze im Aufsichtsrat mit Delegierten des Betriebsrates besetzt wird.

• Drittländer Alle Länder, die nicht der EU angehören und für die der gemeinsame Außenzolltarif der EU gilt. Streng abgekapselt haben sich die EULänder im Agrarbereich.

• Drittmittel Finanzmittel, die Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen von Unternehmen im Wege der Projektfinanzierung zur Verfügung gestellt werden.

• Dropout Studienabbrecher.

• DSL Abk. f.: Digital Subscriber Line. Eine normale, paarweise verdrahtete

duration Telefonleitung, die digitale statt analoge Signale überträgt, was zu einer Erhöhung der Bandbreite führt.

• DTB Deutsche Terminbörse, Frankfurt.

• dual currency bonds Doppelwährungsanleihen. Anleihen, bei denen zwei verschiedene Währungen verwendet werden: eine Währung für den Nennwert der Stücke und die Rückzahlung (z. B. US$) und die andere Währung für die Zahlung des Emissionspreises und für die Zinszahlungen (z. B. DM). Der Kupon für solche Anleihen liegt zwischen den Zinssätzen für die beiden Anleihewährungen.

• dual currency bonds Doppelwährungsanleihen. Anleihen, bei denen zwei verschiedene Währungen verwendet werden: eine Währung für den Nennwert der Stücke und die Rückzahlung (z. B. US$) und die andere Währung für die Zahlung des Emissionspreises und für die Zinszahlungen (z. B. DM). Der Kupon für solche Anleihen liegt zwischen den Zinssätzen für die beiden Anleihewährungen.

• Due Diligence Gebührende Sorgfalt. Rechtlicher Zusatz, der vor allem im Zusammenhang mit der Abwicklung von Großprojekten (z. B. bei Fusionen) verwendet wird. Gründliche Prüfung der wirtschaftlichen und finanziellen Situation eines Unternehmens.

• Dummy 1.Begriff aus der Input-OutputAnalyse. D.-Zeilen und -spalten dienen der Korrektur von Zahlenwerten. 2. Schaupackung, Muster der Aufmachung, Attrappe. 3. Mit Sensoren ausgestattete elektronische Puppen, die bei Crash-Tests zur Überprüfung der passiven Sicherheit von Automobilen verwendet werden.

• Dumping Preisunterbietung ohne Rücksicht auf Kostendeckung, wodurch es zu einer Wettbewerbsverzerrung kommt.

• Duopol Marktform mit zwei Anbietern und/oder zwei Nachfragern.

• duplex Bezeichnet den Zustand, wenn Signale über eine Datenleitung zeitgleich in beide Richtungen übertragen werden können.

• duration Durchschnittliche Bindungsdauer des in einer Anleihe- oder einem Renten-Portfolio eingesetzten Kapitals. Gibt den Zeitraum in Jahren an, in dem das eingesetzte Kapital durch Zins- und Tilgungszahlungen wieder rückerstattet wird. Die d. ist ein Maß für die Zinssensitivität einer Anleihe: je höher der Anleihekupon desto niedriger die d., die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer. 141

Durchsatz • Durchsatz Dieser Begriff beschreibt die Menge an Energie und Material, die ein System durchläuft. Gemäß dem zweiten Gesetz der Thermodynamik geht ein hoher D. mit hohen Energieverlusten einher. Daher ist ein solches System ineffizient.

• durchschnittliche Laufzeit Errechnete mittlere Laufzeit einer Anleihe - als ob die vereinbarten tatsächlichen Rückzahlungsraten durch eine einmalige Tilgungszahlung ersetzt werden würden.

2. Kurzbezeichnung für Zollfreiläden auf einem Flughafen.

• dynamische Analyse Analytisches Vorgehen, bei der Prozesse zwischen Gleichgewichtssituationen oder zeitliche Veränderungen ökonomischer Größen untersucht werden. Die dynamische A. ist formal durch die Zeitabhängigkeit der Modellgrößen gekennzeichnet (Zeitindizes, Lags).

• dynamische Differentialeinkommen

• Dutyfree

I. d. R. zeitlich begrenzte Einkommen, die Unternehmen auf Güterund Faktormärkten aufgrund „zufälliger", nicht vorhersehbarer Änderungen auf den Märkten, im Gegensatz zu den hauptsächlich leistungsbedingten und dauerhaften statischen Differentialeinkommen erzielen. Ursache für ihr Entstehen können z. B. Änderungen in der Struktur der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage bei unverändertem Volkseinkommen oder steigendes Volkseinkommen, das auf den Güter- und Faktormärkten ein unterschiedliches Wachstum der Nachfrage bewirkt, sein. Dynamische D. lösen wegen relativ höherer Entlohnung Faktorwanderungen sowie Tendenzen zum Ausgleich der Faktorpreisunterschiede aus. Dynamische D. sind Elemente eines funktionsfähigen Wettbewerbs.

1. Zollmäßig begünstigte Waren, die man auf Flughäfen im IncomingTourismus erwerben kann.

Rente, die sich automatisch der So-

• durchschnittliche Sparquote Verhältnis Gesamtsparen samteinkommen.

zu

Ge-

• Durchschnittserfüllung Mechanismus, der es den Geschäftspartnern erlaubt, ihre Mindestreservepflicht auf Grundlage ihrer durchschnittlichen Reserveguthaben in der Mindestreserveerfüllungsperiode zu erfüllen. Die durchschnittliche Mindestreserveerfüllung trägt zur Stabilisierung der Geldmarktzinsen bei, indem sie den Instituten einen Anreiz gibt, die Auswirkungen von zeitweiligen Liquiditätsschwankungen abzufedern.

• Durchschnittssteuersatz Verhältnis von Steuerbetrag zur Höhe der Steuerbemessungsgrundlage.

142

• dynamische Rente

Dyopol zialproduktentwicklung anpasst; m. a. W. eine Rentenanpassung an die Entwicklung des Bruttoeinkommens.

• Dynamisierungsklausel Die Erhöhung der Versicherungssumme erfolgt alle zwei Jahre im Ausmaß von zehn Prozent der ursprünglich abgeschlossenen Versicherungssumme. Die Prämie erhöht

sich entsprechend der Restlaufzeit. Keine Gesundenüberprilfung.

• Dyopol Anbieterkonstellation, bei der zwei Anbieter eines Gutes im Wettbewerb miteinander stehen. Die Anbieter sind Dyopolisten. D. ist eine spezielle Form des Oligopols.

143

• EAGLF

• easy mover

Abk. f.: Europäischer Ausrichtungsund Garantiefonds für die Landwirtschaft.

Eine Person, die sich rasch an neue Gegebenheiten anpasst.

• EAN

Amerikanischer Pionier der privaten Auktionshäuser im Internet. Auf diesem virtuellen Markt wird schwunghafter Handel betrieben, eBay ist eine Erfolgsstory im WWW: Ein Student hatte die Idee, gründete eine Firma und wurde durch den Börsengang zum Milliardär. Der Clou des Systems: Die User können jeden Handel bewerten. So haben Betrüger keine Chance.

Abk. f.: Europaeinheitliche Artikelnummer. Ein maschinell lesbarer, vom Hersteller auf der Verpackung aufgedruckter Balkencode.

• early adopter Konsument, der ein Produkt früh annimmt.

• early mover Unternehmen, das aus dem frühen Markteintritt einen Wettbewerbsvorteil zu sichern versucht.

• EARN Abk. f.: European Academic Research Network. E. ist ein für Universitäten, Ausbildungsstätten, akademische und nicht kommerzielle Forschungseinrichtungen in Europa, im mittleren Osten und in Afrika verfügbares Netz.. Organisation, die das europäische Pendant zum amerikanischen BITnet darstellt.

• eBay

• Ebone Kunstwort aus „Europe" und „backbone" mit der Bedeutung „EuropaRückgrat". Ein Verbund von Netzwerk-Computern, die Europas Internet-Datenströme über schnelle Leitungen verwalten.

• ECA Abk. f.: export credit agency.

• E-Cash Abk. f.: electronic cash. Die elektro145

ECE nische Bezahlung im Internet über spezielle Dienstleister, die in der Regel eine Art Konto für ihre Kunden führen. Der Kunde hebt es über das Internet bei seiner Bank ab und disponiert es auf der eigenen Festplatte. Bei Online-Einkäufen ist für Dritte (Finanzamt) nicht nachvollziehbar, wer das Geld ausgegeben hat - im Unterschied zu Kreditkarten, die stets eine elektronische Spur hinterlassen. E. gilt in Fachkreisen als Zahlungsmittel der Zukunft im Internet. Es stellt eine kostengünstige, anonyme Methode für OnlineZahlungen dar. Vorteile dieses Systems sind hohe Sicherheitsstandards. Die Überweisung von Geldbeträgen ist dadurch mit einem äußerst geringen Risiko verbunden. Weiterhin ist der Schutz der persönlichen Daten des Benutzers gewährleistet, so können zum Beispiel die Einkaufsgewohnheiten nicht nachvollzogen werden. Zusätzlich wird jede Aktivität durch die Software in einer Art „Logbuch" dokumentiert, um sie jederzeit für den Benutzer nachvollziehbar zu machen.

• ECE Abk. f.: Europäische Wirtschaftskommission der -» UN. Gründung: 1947. Sitz: Genf. Es handelt sich um eine von 5 regionalen Kommissionen der - ECOSOC, deren Tätigkeitsbereich den wirtschaftlichen Aufbau und die Integration von Regionen umfasst. Aufgaben: fungiert als Kontaktstelle zwischen Ost und West bzw. den Transformationsländern. 146

Instrumente: Plenartagungen aller Mitglieder, Sekretariat vom Exekutivsekretär geleitet, Jahreswirtschaftsberichte. Perspektiven: verbesserte Ost-West-Zusammenarbeit.

• Echtzeit Die zeitliche Gleichschaltung von Systemen. Wird etwas live übertragen und entstehen dabei keine nennenswerten Zeitverzögerungen, ist von E. die Rede. Das gilt auch bei der Datenverarbeitung, bei der die Ergebnisse so schnell produziert werden, dass kaum ein Zeitverlust entsteht.

• Ecklohn E. ist der in Tarifverhandlungen vereinbarte Lohn, zu dem die anderen Lohngruppen in einem prozentualen Verhältnis stehen; in der Regel der Lohn eines Facharbeiters in dem betreffenden Wirtschaftszweig.

• Eckzinssatz Mindestzinssatz, den Geldinstitute für Spareinlagen zahlen.

• ECMA Abk. f.: European Computer Manufacturers Association. Europäische Vereinigung der Computerhersteller. Die ECMA hat ihren Sitz in der Schweiz. Sie kümmert sich um einheitliche Standards von Informationsund TelekommunikationsTechnologien.

• ECOFIN Abk. f.: Economic and Finance Ministers Council. EU-Jargon für den

ECP Rat der EU-Finanzminister. Ist aufgrund der Währungsunion eines der Schlüsselgremien der Union. An den informellen Treffen nehmen auch die Notenbankpräsidenten teil. Der ECOFIN-Rat spielte bei der Verwirklichung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) eine große Rolle. Er legte u. a. die Umrechnungskurse der nationalen Währungen zum Euro unwiderruflich fest. Den Vorsitz des ECOFIN-Rates führt der Ressortminister jenes Mitgliedslandes, das zum jeweiligen Zeitpunkt die Präsidentschaft innehat.

• E-Commerce Abk. f.: electronic commerce. Handel, der über das World Wide Web im Internet abgewickelt wird. Kommerzielle Aktivität, die durch digitale Prozesse über ein Netzwerk vonstatten geht. Die meisten neuen Transaktionen zwischen Unternehmen und Konsumenten werden über das Internet durchgeführt.

• Economic Freedom of the World -» Freedom Index bzw. stitute.

Fräser In-

• Economies of Scale Bezeichnung für die Beziehung zwischen Größenordnung und Wirtschaftlichkeit. Kosteneinsparungen, die aus einem bestimmten Produktionsumfang (einer bestimmten Betriebs* oder Losgröße) resultieren. Andere Bez.: Skalenerträge, Größenvorteile.

• Economies of Scope E. entstehen, wenn Unternehmen strategische Allianzen eingehen, Teile der Produktion zusammenlegen oder im Bereich der Grundlagenforschung kooperieren. Unternehmenszusammenschlüsse können z. B. das Ziel verfolgen, einen gegenseitigen Kompetenztransfer (E.) der kooperierenden Unternehmen herzustellen. Andere Bez.: Verbundvorteile, Synergieeffekte.

• ECOSOC Abk. f.: Economic and Social Council (Wirtschafts- und Sozialrat). Hauptorgan der UN. Aufgaben: Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Aufbaus in allen Teilen der Welt; Durchführung von Untersuchungen zu wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und humanitären Fragen. Instrumente: keine Exekutivbefugnisse, nur Lenkungs- und Koordinationsstelle, verschiedene Kommissionen (z. B. ECE). Probleme und Perspektiven-. Förderung von regionalen Initiativen für wirtschaftlichen Aufbau und Integration ohne Berücksichtigung von Landesgrenzen; 1974 Resolution Uber neue Weltwirtschaftsordnung von den 54 Mitgliedern erlassen. Konnte sich nicht so durchsetzen wie etwa der Sicherheitsrat im Bereich der Außenpolitik.

• ECP Abk. f.: excessive cross posting. Versenden einer elektronischen Nachricht an mehrere Gruppen oder 147

ECU Listen.

• ECU Abk. f.: European Currency Unit. Ursprünglich Bezeichnung einer französischen Münze aus dem 13. Jahrhundert, heute Abkürzung für die 1979 mit dem Europäischen Währungssystem (EWS) geschaffene Europäische Rechnungseinheit, die sich aus Anteilen der nationalen Währungen zusammensetzt.

• Edgeworth-Box Zeigt, wann ein Tausch zwischen zwei Personen bzw. potentiellen Tauschpartnern sinnvoll ist.

• EDI Abk. f.: Electronic Data Interchange. Elektronischer Datenaustausch. Eine Reihe von Standards, welche die Übertragung von Geschäftsdokumenten wie Bestellungen und Rechnungen zwischen Unternehmen regelt. EDI hat die Schreibarbeiten in vielen großen Firmen abgeschafft, aber ist im Allgemeinen zu komplex für kleine und mittlere Unternehmen. Neue auf dem Internet basierende Transaktionen werden wahrscheinlich eher mit XML statt mit EDI entwickelt werden.

• Edifact Abk. f.: Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport. Die Zielsetzung von E. ist, die bisher mit Papierdokumenten übermittelten Geschäftsfälle wie Fakturierung, Bestellung, Lieferabruf, Transport- und Speditionsauf148

trag, Zollerklärung, Zahlungsauftrag usw. elektronisch so zu übermitteln, so dass diese von den Geschäftspartnern direkt weiterverarbeitet werden können. Die für diese Geschäftsfälle benötigten weltweit einheitlichen Datenformate und Regeln wurden von der Internationalen Normungsorganisation (ISO), der Europäischen Normungsorganisation (CEN) sowie den nationalen Handelsvereinfachungs- und Normungsorganisationen entwickelt.

• Editorial Vorwort in einer Zeitschrift.

• edutainment Kunstwort aus den Begriffen „education" und „entertainment" - „Erziehung", „Bildung" und „Unterhaltung". „Edutainment" bezeichnet die unterhaltsame Darstellung von Lerninhalten.

• EEA Abk. f.: Einheitliche Europäische Akte. Die im Jahr 1987 erfolgte Reform der „Römischen Verträge".

• EFD (CH) Abk. f.: Eidgenössisches Finanzdepartement. Das E. gestaltet und vollzieht die Finanzpolitik des Bundes und stellt die Verwaltungsressourcen zur Verfügung. Organisatorisch befassen sich verschiedene Teile des Finanzdepartements mit dem Budget und seiner Umsetzung: Eidg. Steuerverwaltung, Eidg. Zollverwaltung und Eidg. Alkoholverwaltung stellen

Effektivität Effektivität (Zielebene) Zielerreiehungsgj_acj _

Ziclcrreichung Zielvorgabe

Realisierte Verkehrsunfallreduktion Angestrebte Verkehrsunfallreduktion!

Effizienz (Resultatebene) Veränderung der Unfallzahlen Produktivität = (Physischer) Output Input

Veränderung d. Verkehrspolizeiausgaben oder Veränderung der Unfallzahlen Veränderung Straßenkorrektionsausgaben Veränderung der Unfallzahlen

oder

Kosten der Unfallverhütungskampagne Nettonutzen = Kapitalisierter Nutzen - Kapitalisierte Kosten Volkswirtsch. Gewinn der Verkehrsunfallreduktion (Gesundheitskosteneinsparung Externe Effekte = finanziell quantifizierte Nebenwirkungen (Kosten/Nutzen) Nebenwirkungen = Inputs/Outputs, welche anderen als der Zielgruppe anfallen

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Abb. 5: Ebenen der Wirkungsmessung. Quelle: Wirkungsorientierte VerwaltungsfUhrung, Zürich 1993, S. 14.

Ernst

Buschor.

149

EFF den reibungslosen Eingang der Einnahmen des Bundes sicher, die Finanzverwaltung erarbeitet Budget und Rechnung sowie finanzpolitische Konzepte, verwaltet das Vermögen und die Schulden, betreut das Rechnungswesen und stellt die Liquidität des Bundes sicher. Die übrigen Ressourcenleistungen erbringen das Eidg. Personalamt, das Informatikstrategieorgan Bund, das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation, die Pensionskasse des Bundes und das Bundesamt für Bauten und Logistik.

• EFF Abk. f.: Electronic Frontier Foundation. Legendäre US-Organisation, die sich mit den sozialen und gesetzlichen Belangen beschäftigt, die durch die schnell wachsende Computer- und Internet-Kommunikation entstehen. Die E. wurde im Juli 1990 gegründet und gilt als strenge Verfechterin der demokratischen Ideale des Internets. Viele prominente Mitglieder, darunter SciencefictionAutoren, Schauspieler, Popmusiker und Wissenschaftler, gehören ihr an.

Form eines Index, der seine Veränderung gegenüber einem Basiszeitpunkt angibt. Je nach Wahl des Ausgangspunktes und j e nach Gewichtung der einbezogenen Bezugswährungen zeigt der effektive W. eine unterschiedlich starke Auf- bzw. Abwertung.

• Effektivität Wirksamkeit bzw. Durchschlagskraft einer Maßnahme oder Handlung. Zweckmäßigkeit, Wirksamkeit einer Organisation bzw. ihrer Leistungen. Sie gibt Auskunft darüber, inwieweit bestimmte Ziele auch tatsächlich erreicht wurden. Wurde das angestrebte Ziel nach Art und Ausmaß erreicht, so werden die gesetzten Maßnahmen, die zu diesem Endzustand geführt haben, im Sinne des formulierten Ziels als effektiv bezeichnet.

• Effektivklauseln E. in Tarifverträgen sollen bewirken, dass sich Erhöhungen des Tariflohnes entsprechend dem effektiv gezahlten Lohn auswirken, die Unternehmer also nicht die Möglichkeit zur Anrechnung haben.

• Effekten

• Effektivlohn

Handelbare, vertretbare Wertpapiere, die zum Börsenhandel zugelassen sind, wie z. B. Aktien, Anleihen oder I n vestmentzerti fikate.

E. ist der tatsächlich an den Arbeitnehmer gezahlte Lohn. Er liegt zum Teil erheblich über dem tariflich vereinbarten Lohn.

• effektiver Wechselkurs

• Effektiwerdienste

Gewogenes Mittel der Wechselkurse gegenüber einer Mehrzahl von wichtigen Auslandswährungen. Ermitteln lässt sich dieser effektiver W. nur in

In der Sprache der Wirtschaftsforscher die tatsächlich bezahlten Löhne und Gehälter, die in der Regel höher sind als die im Kollektivver-

150

EFTA trag vereinbarten Tariflöhne.

• Effektiwerzinsung Tatsächliche Verzinsung einer Geldanlage unter Einrechnung aller Zuund Abflüsse, bezogen auf die Laufzeit.

• Efficient Frontier Linie in einem Risiko/Ertragsdiagramm, auf der alle Portfolios liegen, die ein nach den Vorgaben optimales Risiko-/Ertragsverhältnis aufweisen. Die Zusammensetzung dieser theoretisch-optimalen Portfolios kann durch aufwendige Computerprogramme errechnet werden.

• Effizienz In betriebswirtschaftlicher Perspektive bedeutet effizient handeln, mit möglichst wenig Ressourceneinsatz (Input) ein möglichst gutes Ergebnis (Output) zu erzielen. Als technische E. wird ein Zustand bezeichnet, in dem mit einem bestimmten Faktoreinsatz ein maximaler Output produziert wird bzw. bei dem ein bestimmter Output mit einem minimalen Faktoreinsatz hergestellt wird. Ökonomische E. bedeutet die Produktion zu minimalen Kosten, allokative E. den Einsatz von Produktionsfaktoren auf eine Art und Weise, die eine optimale Güterversorgung der Konsumenten sicherstellt.

• Effizienzgrenze Börsenwelt. Linie in einem Risiko/Ertragsdiagramm, auf der alle Portfolios liegen, die ein nach den Vor-

gaben optimales Risiko/Ertragsverhältnis aufweisen.

• EFK (CH) Abk. f.: Eidg. Finanzkontrolle.

• EFRE Abk. f.: Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung.

• EFTA Abk. f.: European Free Trade Association (Europäische Freihandelsassoziation). Gründung: 1960. Sitz: Genf. Freihandelszone durch Abschaffung der Zölle unter den Mitgliedstaaten (1966 erreicht). Nationale Eigenständigkeit gegenüber Drittstaaten bleibt aufrecht. Aufgaben'. Beseitigung der Binnenzölle und mengenmäßigen Handelsbeschränkungen für Industrieerzeugnisse; seit 1967 bei Gütern, die zu über 50 % im EG-EFTA-Raum hergestellt (Ursprungsregeln) werden. Instrumente: Die Mitgliedstaaten sind gleichberechtigt im Rat vertreten, dessen Beschlüsse der Einstimmigkeit bedürfen. Der EFTAGerichtshof ist für Streitfragen bei der Anwendung des EWRAbkommens zuständig. Probleme und Perspektiven: Durch den Austritt der EU-Beitrittsländer verringerte sich die Zahl der Mitgliedstaaten auf Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz. Die bilateralen Abkommen der EFTA-Länder mit der EU gingen im EWR auf, mit Ausnahme der Schweiz. Die EFTAStaaten Island, Lichtenstein, Norwegen und die 15 EU-Mitgliedstaaten 151

EGKS sind daher im Europäischen Wirtschaftsraum vereinigt. Es gelten im EWR die Regeln für den freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital (vier Freiheiten) mit Ausnahme des Agrarsektors, sowie die Grundzüge des EUWettbewerbsrechts. Die EFTAStaaten haben nur gewisse Mitsprache- und Anhörungsrechte im EWR. Die Zusammenarbeit im EWR erstreckt sich auf die Vereinheitlichung technischer Handelsbarrieren im Gleichschritt mit der EU, auf den Verbraucherschutz, die Umwelt- und Sozialpolitik und auf die Abstimmung im Finanz- und Währungsbereich. Die Bedeutung der EFTA bestand schon durch die bilateralen Abkommen der Mitgliedsländer mit der EU, später durch den EWR, nur zwischen den Mitgliedstaaten der EFTA in Bezug auf nichtagrarische Güter. Am 21. Mai 2000 hat das Schweizer Volk in einer Volksabstimmung dem Abschluss eines bilateralen Abkommens mit der EU zugestimmt, mit der Personen-, Landund Luftverkehr, die Landwirtschaft, Forschung, Submission und Handelshemmnisse geregelt werden. Die bilateralen Verträge bleiben unter dem EWR-Niveau, die Freiheit des Personenverkehrs wird aber hergestellt.

• EGKS Abk. f.: Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. 152

• E-Government Abk. f.: electronic government. Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Bereich von Regierung, Parlament und öffentlicher Verwaltung.

• EGT Abk. f.: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

• EGW Abk. f.: Einwohnergleichwerte. Beispiel: die auf Einwohner umgerechnete Abwasser- und Schmutzmenge.

• Ehrensenator/in Titel, der von Universitäten an hervorragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen wird, die sich um die jeweilige Universität verdient gemacht haben.

• Eigenemission Bei der E. werden die Wertpapiere direkt vom Emittenten ohne Einschaltung eines Intermediäre (z. B. Bank) bei den Anlegern platziert. Voraussetzung ist, dass der Emittent über eine gute Platzierungskraft verfügt, er also eine Vielzahl von Anlegern direkt erreichen kann.

• Eigenfinanzierung Die Finanzierung erfolgt hier entweder durch Zufuhr von Eigenkapital oder durch Ausgabe von Aktien und sonstigen Beteiligungspapieren. Wesentlich ist dabei, dass der Kapitalgeber Eigentumsrecht an der Unternehmung erwirbt.

Eigenverbrauch 1. Finanzierung der Investitionen durch Erhöhung der Eigenmittel des Unternehmen durch Zuführung finanzieller Mittel der Eigentümer an das Unternehmen, z. B. durch Aktienausgabe. 2. Finanzierung durch Beteiligungsfinanzierung und Selbstfinanzierung (Zurückbehaltung erzielter Gewinne). Je nach Rechtsform des Unternehmens weist die E. besondere Merkmale auf. Die E. tritt in folgenden Formen in Erscheinung: • bisherige Eigentümer stellen weitere Eigenmittel zur Verfügung; • neue Eigenmittelgeber stellen erstmals Eigenkapital zur Verfügung.

• Eigenfinanzierungsgrad Anteil der eigenen Mittel („equity") am Gesamtkapital.

• Eigenhandel Finanzgeschäfte einer Bank auf eigene Rechnung.

• Eigenkapital Vom Eigentümer eines Unternehmens zur Finanzierung aufgebrachte Mittel.

• Eigenkapitalquote Maß für die finanzielle Unabhängigkeit gegenüber Dritten. Da die absolute Größe des Eigenkapitals nur geringe Aussagekraft aufweist, setzt man das Eigenkapital zum Gesamtkapital bzw. zur Bilanzsumme in Beziehung.

• Eigentümer Person, die eine rechtliche Herrschaft über eine Sache hat, die aber nicht unbedingt der tatsächliche Besitzer dieser Sache sein muss. Eigentum ist das umfassendste Recht an einer Sache.

• Eigentums- und Verfügungsrechte Rechte (und Pflichten) von Individuen bei der Nutzung von Ressourcen. Andere Bez.: property rights.

• Eigentumsvorbehalt E. ist eine im Zusammenhang mit einem Kaufvertrag über eine bestimmte bewegliche Sache getroffene Vereinbarung, dass das Eigentum an der übergebenen Sache auf den Käufer erst nach gänzlicher Zahlung des Kaufpreises übergeht. Es ist zu unterscheiden zwischen: • einfachem E. (z. B. E. der Lagerstufe), • verlängertem E. (geht über die Lagerstufe hinaus und wirkt auch im Falle einer Weiterbearbeitung).

• Eigenverbrauch 1. Bei öffentlichen Haushalten und privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter: unentgeltlich abgegebene Dienstleistungen, bewertet zu den bei ihrer Produktion angefallenen Aufwendungen bzw. Bruttoproduktionswert abzüglich Verkäufe und selbsterstellte Anlagen. 2. Bei privaten Haushalten: gegen Entgelt an private Haushalte abgegebene Dienstleistungen der häusli153

Eigenzeitlichkeit chen Bediensteten. 3. E. der Unternehmer: im Unternehmen hergestellte und im privaten Haushalt des Unternehmers verbrauchte Erzeugnisse.

• Eigenzeitlichkeit Selbstwahmehmung eines sozialen Systems in Bezug auf die Zeitdimension. Es gibt soziale Systeme, z. B. Treasury-Abteilungen in Banken oder großen Organisationen, aber auch Hightech-Unternehmen und Intensivstationen in Krankenhäusern, die aus einer externen Beobachtungsperspektive sehr „schnell" leben. Entscheidungsprozesse dauern kurz, Geschwindigkeit wird positiv bewertet. Umgekehrtes ist mitunter in großen sozialen NPOs, z. B. in der Altenbetreuung und in kirchlichen Organisationen, festzustellen. Diese Organisationen leben mitunter deutlich „langsamer" als andere. Auf etwas (Ressourcen, Entscheidungen) warten zu müssen, ist in deren Wertgefüge nicht sofort ein großes Problem. Es ist davon auszugehen, dass sich die Eigenzeitlichkeit aus den Erwartungen, die das soziale System seiner Umwelt zuschreibt, sowie der Enge der Kopplung zwischen System und Umwelt bestimmt. Praktische Bedeutung erhält das Phänomen bei Interventionsprozessen. Entscheidungsträger oder Berater, die sich auf die E. nicht angemessen einstellen, sollten mit Abwehrerscheinungen aus dem sozialen System rechnen. Gleiches gilt für Kooperati154

onen zwischen Organisationen mit unterschiedlicher Eigenzeitlichkeit.

• Eignerstrategie (CH) Strategie, die der Bund als Alleinoder Haupteigner rechtlich selbstständiger Unternehmen (Swisscom, Post, SBB, Rüstungsunternehmen) aufgrund übergeordneter Ziele verfolgt. Der Bundesrat bringt die Interessen des Eigners in vierjährigen Zielen in den Verwaltungsrat ein. In diesen Zielen formuliert er verbindliche Vorgaben fiir die mittel- und längerfristige Ausrichtung des Unternehmens und äußert seine Erwartungen bezüglich dessen Leistungsfähigkeit. Diese Zielvorgaben werden vom Verwaltungsrat der Unternehmung umgesetzt. Die Umsetzung wird durch ein Controlling überprüft.

• Eignungsprofll Auflistung bestimmter persönlicher und sachlicher Voraussetzungen, die ein Stellenbewerber erbringen soll.

• Einantwortung Förmliche Überlassung des Nachlasses an den ausgewiesenen Erben durch Gerichtsbeschluss. Dadurch erlangt der Erbe das Eigentum am Nachlass.

• Einflussfaktoren Der Kurs von Wertpapieren oder Derivaten ist das Ergebnis von Angebot und Nachfrage am Markt. Zusätzlich wird der Kurs aber auch von anderen E. mitbestimmt. Wichtige den Aktienkurs beeinflussende Fak-

Einkommensteuer toren sind die wirtschaftlichen Erwartungen, die in ein börsenorientiertes Unternehmen gesetzt werden, volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen, aber auch politische Erwartungen und Spekulationen. Die E. auf den Optionspreis sind: Kurs des Basiswertes, Ausübungspreis, Laufzeit, Volatilität und risikofreie Zinsen.

• Einfuhrkontingente Die Einfuhr wird entweder nach der Menge (Mengenkontingente) oder nach dem Höchstwert (Wertkontingente) beschränkt. Die Kontingente werden bilateral für jedes einzelne Land (Länderkontingente) oder für alle Länder gemeinsam (Globalkontingente) festgesetzt.

• Einheitliche Europäische Akte Abgek.. EEA. Die E. versteht sich als Ergänzung zum EU-Vertrag. Sie wurde 1986 verabschiedet und trat am 1. Juli 1987 in Kraft. Die Akte schuf die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verwirklichung eines europäischen Binnenmarktes ab 1993 und für die bis dahin informell betriebene außenpolitische Zusammenarbeit. Das EU-Parlament erhielt zusätzliche Kompetenzen, die qualifizierte Mehrheit wurde auf eine Reihe von Bereichen ausgedehnt.

delten Aktien notiert zum Einheitskurs.

• Einheitswerte Steuerrecht. Maß für den Wert eines Betriebes oder von Immobilien (Grundstücke, Gebäude). Die Bewertung erfolgt nach Bewertungsvorschriften. Die E. werden von den Finanzämtern in größeren Zeitabständen („Hauptfeststel 1 ungen") nach den steuerlichen Bewertungsvorschriften ermittelt und dienen als Bemessungsgrundlage für verschiedene Abgaben (Grundsteuer, Vermögenssteuer, Bodenwertabgabe, Erbschafts- und Schenkungssteuer).

• Einkommen Entgelt für die im Wirtschaftsprozess eingesetzten Produktionsfaktoren.

• Einkommenselastizität der Nachfrage Die E. der Nachfrage gibt an, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge eines Gutes ändert, wenn sich das Einkommen um ein Prozent ändert.

• Einkommensfonds

• Einheitskurs (A)

Investmentfonds mit dem Anlageziel regelmäßiger Ausschüttung vergleichsweise hoher Erträge. Solche Fonds investieren vor allem in festverzinsliche Anleihen, gelegentlich aber auch in Aktien mit hoher Dividendenausschüttung.

Ist der vom Börsensensal ermittelte Kurs, bei dem der größtmögliche Umsatz zu Stande kommt. Der Großteil der an der Wiener Börse gehan-

Die so gen. negative E. stellt ein Konzept dar, bei dem Sozialtransfers

• Einkommensteuer (negative)

155

Einkommenstransfer und Einkommensteuer durch einen einheitlichen Tarif miteinander verbunden sind. Bei Unterschreiten bestimmter Einkommensgrenzen tritt an die Stelle der Steuerzahlungsverpflichtung ein Anspruch auf staatliche Transferausgaben.

• Einkommenstransfer Im Gegensatz zum Leistungseinkommen sind Transfereinkommen solche, die durch eine - politisch beschlossene - Einkommensübertragung zu Stande kommen, beispielsweise Pensionen oder Familienbeihilfen. E. sind (neben oder heute eher schon vor der Steuerprogression) das wichtigste Instrument für den Abbau sozial unerwünschter Einkommensunterschiede. Ein bedeutender internationaler E. (von den Verbrauchs- zu den Förderländern) ist durch die Erhöhung des Rohölpreises ausgelöst worden.

• Einkommensverteilung Die Verteilung der bei der Produktion entstandenen Einkommen auf die beteiligten Produktionsfaktoren („funktionelle E.") oder auf die beteiligten Personen („personelle E.").

• Einlagefazilität Ständige Fazilität des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB), die den Geschäftspartnern die Möglichkeit bietet, Guthaben bis zum nächsten Geschäftstag zu einem vorher festgelegten Zinssatz anzulegen.

• Einlagenzertifikat Durch eine Bank ausgestelltes, gesi156

chertes, zinsentragendes Schuldinstrument mit verbindlicher Mindestlaufzeit.

• Einmalanlage Ein größerer Betrag wird auf einmal investiert. Das Problem ist, im Gegensatz zur laufenden Einzahlung in einen Sparplan, die Wahl des richtigen Zeitpunkts.

• Einmalemission Ausgabe eines bestimmten Nominalbetrages gleichartig ausgestatteter Rentenwerte, die während einer bestimmten Frist („Zeichnungsfrist") gleichzeitig zum Ersterwerb angeboten werden.

• Einnahmen Ökonomische Transaktion, die das Geldvermögen durch Entstehung von Forderungen erhöht.

• Einnahmen-Ausgaben-Rechnung Ermittelt den Erfolg durch Gegenüberstellung der betrieblichen Einnahmen und Ausgaben. Sie wird meist von jenen Unternehmen verwendet, die bestimmte Buchfiihrungsgrenzen nicht überschreiten bzw. freiberuflich tätig sind (Freiberufler, wie Ärzte, Notare, Rechtsanwälte, Wirtschaftstreuhänder).

• Einschaltquote Anteil der zu einem bestimmten Zeitpunkt oder auch innerhalb eines bestimmten Zeitraums insgesamt oder auf einen bestimmten Sender bzw. eine bestimmte Sendung einge-

Elastizität • EIPA

schalteten Radio- oder Fernsehempfänger an der Gesamtzahl der bestehenden Radio- oder Fernsehgeräte in einem bestimmten geographisch oder durch die Senderreichweite begrenzten Gebiet.

Abk. f.: European Institute for Public Administration. Sitz: Maastricht. Schwerpunkt der Tätigkeit: Ausbildung von Managern für die öffentliche Verwaltung.

• Einschleusungspreis

• Eisbergeffekte

Mindestangebotspreis, welchen die der EU-Marktordnung unterliegenden Waren (z. B. Schweine, Eier und Geflügel) aus Drittländern an der EU-Grenze nicht unterschreiten dürfen; dient der Verhinderung von Dumping-Angeboten.

Bei der Inangriffnahme eines Projektes ist zunächst - wie bei einem Eisberg - nur ein Teil der Kosten sichtbar. Die -» Folgekosten und die -» Folgelasten, die mit dem Projekt in den Folgejahren verbunden sind, werden erst später sichtbar. Bisweilen werden die Folgekosten und Folgelasten bewusst vernachlässigt bzw. niedrig angesetzt, um ein Projekt durchzusetzen.

• Einschuss Bei Termingeschäften jener Geldbetrag, der hinterlegt werden muss.

• Einwegsysteme

• E-Journal

Einmalverwendung von Verpackungen (z. B. Glasflaschen, die nicht wiederbefüllt werden). Bei Einwegsystemen spart der Erzeuger die Kosten für den Rücktransport der Verpackung.

Elektronische Zeitschrift.

• EKS Abk. f.: Engpasszentrierte Strategie. Ein von Wolfgang Mewes entwickeltes Managementkonzept.

• Einwohner

• Elastizität

Alle in einer Stadt, einem Gebiet, Land oder Staat wohnenden, d. h. im Wesentlichen ständig anwesenden Menschen. Diese Definition schließt in einem Staat ständig wohnende Ausländer mit ein.

Maß für den Wirkungszusammenhang von zwei ökonomischen Variablen x und y, das angibt um wie viel Prozent sich y verändert, wenn x um ein Prozent verändert wird.

• Einzelvorhaben (A)

Ausmaß der Veränderung der Nachfrage, die durch eine (marginale) Veränderung des Preises der Ware („Preiselastizität") bzw. des Einkommens der Käufer („Einkom-

• Elastizität der Nachfrage Ein Projekt, das in wirtschaftlicher, rechtlicher oder finanzieller Hinsicht einen einheitlichen Vorgang zum Gegenstand hat.

157

electronic banking menselastizität") ausgelöst wird. Die Nachfrage ist umso elastischer, je stärker sie bei einem Preisanstieg sinkt bzw. bei einem Einkommensanstieg steigt.

• electronic banking Dienstleistungen, die Privat- und Geschäftskunden von Banken angeboten werden, um mit EDVUnterstützung Daten automatisch bzw. beleglos zu erfassen, zu verarbeiten, zu transportieren und danach aufbereitet wieder zur Verfügung zu stellen.

• electronic commerce Abgek.: E-Commerce. Handel, der Uber das World Wide Web im Internet abgewickelt wird. Oberbegriff für geschäftliche Transaktionen im Internet wie Bestellen und Bezahlen von Waren bzw. Dienstleistungen. Austausch von Geschäftsinformationen, Waren oder Dienstleistungen unter Verwendung von elektronischen Kommunikations-Formaten wie „Electronic Data Interchange" (EDI), „Electronic Mail" (E-Mail), „Electronic Bulletin Boards" (EBBs) und „Electronic Funds Transfer" (EFT). Folge sind z. B. mögliche Kosteneinsparungen (durch Automation), Angebot verbesserter Marktleistungen (24-h-Service) und weltweiter Wettbewerb.

• electronic publishing Herausgabe und Publikation von Büchern, Zeitungen, Videos und Filmen in elektronischer Form für 158

eine identifizierbare Zielgruppe im Internet.

• elektronische Geldbörse Neues bargeldloses, elektronisches Zahlungsverfahren der Kreditwirtschaft. Die immer wieder aufladbare „elektronische G." ist in einem Mikroprozessorchip untergebracht, der in der EC-Karte oder einer anderen Bankkarte integriert ist. Die „elektronische G." dient insbesondere zur bargeldlosen Bezahlung kleinerer Beträge an Automaten. Die Aufladung der Geldkarte erfolgt unter Verwendung der persönlichen Geheimzahl an Geldautomaten oder anderen Terminals grundsätzlich zu Lasten des persönlichen Kontos.

• elektronischer Briefkasten Abgek.: E-Mail. Softwaresystem zum Nachrichtenaustausch über Kommunikationsnetze.

• elite dude Ehrentitel in Hackerkreisen für besonders fähige Hacker. Bedeutet so viel wie Elite-Typ. Der Titel wird nur solchen Hackern zuerkannt, die es schaffen, in Computersysteme einzubrechen, die als nicht zu knacken gelten.

• Eliza Psychologisches Beratungsprogramm, das in den 60er Jahren von Professor Joseph Weizenbaum, einem KI-Forscher („künstliche Intelligenz") programmiert wurde. E. unterhält sich im Chat-Verfahren mit seinen „Patienten". Die geschickte

Emissionsprospekt Programmierung vermittelt das Gefühl, E. reagiere verständnisvoll wie ein Mensch. Das Programm erfreut sich bis heute enormer Beliebtheit.

wichtige Elemente fehlen, die aber für das Funktionieren des Systems erforderlich sind.

• elliot wave

Investmentfonds, die in Aktien oder Renten aus osteuropäischen Reformstaaten sowie Schwellenländern in Asien, Lateinamerika, Afrika und Nahost investieren. Sonderform eines „mutual fund" der primär in „emerging markets" investiert. Sind meist durch hohe Volatiliät und starke Wertschwankungen gekennzeichnet.

Technisches Analyseverfahren Hilfe von -» Charts.

mit

• E-Mail Abk. f.: electronic mail. Softwaresystem zum Nachrichtenaustausch im Netz. Senden und Empfangen von Nachrichten über das Netz mit Hilfe eines Mail-Programms. Jeder Teilnehmer erhält eine spezifische Adresse, die den Namen des Teilnehmers und seiner Domain enthält. Hierfür wird das Protokoll SMTP verwendet. Andere Bez.: elektronischer Briefkasten.

• E-Mail-Adresse Jeder Internet-Benutzer hat eine elektronische Postfachadresse, die sich aus seiner Postfachbezeichnung, dem „Klammeraffensymbol" mit der Bedeutung „at" (Englisch: bei) und der Internet-Server-Adresse zusammensetzt.

• Embargo 1. Von der Regierung eines Staates verfügte Sperre über die Ein- und Ausfuhr von Waren oder Kapital für bestimmte Länder. 2. Sperrfrist (z. B. bei Presseunterlagen).

• Emergenz Begriff aus der Systemanalyse. E. liegt vor, wenn in einem System

• emerging market fund

• emerging markets Die sich entwickelnden Märkte in den Staaten Osteuropas, in den Entwicklungs- und Schwellenländern.

• Emission 1. Im Wertpapiergeschäft: Ausgabe von neuen Wertpapieren. 2. Die von Kraftwerken, Fabriken, Heizungen, Autos etc. ausgestoßenen Schadstoffe.

• Emissionsabgabe (CH) Abgabe auf in der Schweiz neu herausgegebenen Wertpapieren.

• Emissionskurs Kurs, zu dem neue Aktien oder Anleihen ausgegeben werden.

• Emissionsprospekt Erstinformation über neu emittierte Wertpapiere (z. B. Aktien eines „mutual fund", Anleihen), die dem potentiellen Investor als Grundlage für eine qualifizierte Entscheidung 159

Emissionsstandard dienen soll. Erstellung ist in USA an gesetzliche Richtlinien gebunden. Andere Bez.: prospectus.

• Emissionsstandard Legt höchstzulässige Abgabe eines bestimmten Schadstoffes pro Zeiteinheit durch eine Emissionsquelle fest. Da derartige Normen nur die einzelne Quelle, nicht aber die Zahl der Quellen im Einzugsbereich begrenzen, müssen sie um räumliche Immissionswerte ergänzt werden. Diese geben die maximale Konzentration von Schadstoffen an, die in einem bestimmten Gebiet toleriert werden kann, ohne die menschliche Gesundheit zu gefährden oder die Umweltqualität zu verringern.

• Emissionssteuer Bei einer E. wird zur Eindämmung der Umweltverschmutzung die Art und Höhe der Schadstoffemission als Steuerbemessungsgrundlage herangezogen, um wegen der mit steigender Schadstoffemission zunehmenden steuerlichen Belastung einen Anreiz zu umweltfreundlicherem Verhalten in Produktion und Konsum zu setzen.

• Emissionssyndikat Zusammenschluss von Kreditinstituten (Konsortium), um eine Wertpapieremission für einen Kunden durchzufuhren. Damit soll ein möglichst großer Kreis von Interessenten angesprochen und das eigene Risiko gering gehalten werden. 160

• Emissionsverfahren Verfahren der Platzierung und Bewertung von Aktien bei einem Gang an die Börse (Going Public). Man unterscheidet: • Festpreisverfahren • -» Bookbuilding-Verfahren • -» Tenderverfahren.

• Emittent Ausgeber (Schuldner) eines festverzinslichen Wertpapiers. Gesellschaft oder Körperschaft, die zur Kapitalbeschaffung Wertpapiere ausgibt.

• e-money Abk. f.: elektronisches Geld.

• emoticon Gesichter, die Gefühle und Ironie in Chats, E-Mail etc. zum Ausdruck bringen sollen.

• Emotionen Menschliche Neigungen, die nicht rational erklärbar und nicht quantifizierbar sind.

• EMP Abk. f.: excessive multi posting. Versenden einer elektronischen Nachricht an eine Vielzahl von Empfängern.

• Empathie Einfühlungsvermögen.

• Empfehlung Juristisch nicht verbindliche Äußerung des EU-Rats.

• employability Beschäftigungsfähigkeit.

End-of-Pipe-Technologie • employment valué Anzahl der Mitarbeiter eines Unternehmens, die in diesem Unternehmen dauernd Beschäftigung finden.

• Emulsionen Welt der Lebensmittel. Mischungen von fein verteiltem Öl oder Fett mit Wasser (Salatsaucen, Speiseeis) oder Mischungen von feinen Wassertröpfchen mit Fett (Margarine). Eine Emulsion muss in der Regel mit einem Emulgator stabilisiert werden, damit sie nicht bricht und sich Ölund Wasserphase nicht trennen. Lecithin ist ein wichtiger, natürlicher Emulgator, den man in größeren Mengen, z. B. im Eigelb, findet und der für die Verwendung als Zusatzstoff aus der Sojabohne extrahiert wird.

• encoding Englischer Begriff für Verkodung. Es geht um die Umwandlung von binären Daten in textbasierte Daten (Text, Bild...). Verschiedene Verfahren, z. B. MIME, führen das e. durch. Die meisten E-MailProgramme erledigen das heute schon automatisch. Bei falschen e. werden z. B. Umlaute fehlerhaft dargestellt.

• Endbesteuerung (A) Mit der Bezahlung einer bestimmten Steuer ist gleichzeitig eine andere Steuerart abgegolten. In Österreich ist z. B. mit der Bezahlung der Kapitalertragssteuer auf Anleihezinsen sowohl die Einkommensteuer als auch die Erbschaftssteuer abgegol-

ten. Mit der Bezahlung der Kapitalertragsteuer auf Dividenden österreichischer Aktiengesellschaften ist auch die Einkommensteuer abgegolten.

• endfällig Zeitpunkt, zu dem eine Anleihe zur Rückzahlung fällig ist.

• endgültige Übertragung Unwiderrufliche und unbedingte Übertragung mit schuldbefreiender Wirkung.

• Endnachfrage 1. Begriff aus der Verwendungsrechnung des Volkseinkommens. Die E. erhält man durch -» Aggregation folgender Größen: Konsum, Investitionen, Exporte minus Importe. 2. Summe aus privatem und staatlichem Konsum, Bruttoinvestition und Export. Wert aller Güter, die während eines Zeitraums erzeugt, aber während des gleichen Zeitraums nicht im heimischen Produktionsprozess verbraucht wurden, einschließlich Güterimport.

• End-of-Pipe-Technologie Alle Maßnahmen, mit denen (am Ende von Produktionsprozessen) Umweltbelastungen durch Rückhaltung, Rückführung oder Umwandlung vermieden oder vermindert werden. Sie führen oft nicht zu einer echten Lösung, sondern nur zu einer Verschiebung bestehender Umweltprobleme. So entsteht z. B. nach der Installation von Kläranlagen das Problem der Entsorgung des Klär161

endogene Größen schlamms. Aus einem Abwasserproblem wird ein Abfallproblem.

schaftlich genutzte Flächen rückgeführt werden.

• endogene Größen

• Energiekaskade

Größen, die von anderen Größen beeinflusst (bewirkt, induziert, verursacht) werden. Andere Bez.: endogene Variable.

Energiefluss in zwei oder mehreren Prozessstufen, wobei die nach der ersten Prozessstufe verbleibende Energie zur folgenden herangezogen wird, um einen optimalen Gesamtwirkungsgrad der Energienutzung zu erreichen.

• endogene Variable Die von anderen Einflussfaktoren abhängigen Variablen in einem Modell.

• Endwert Jener Nutzenüberschuss, der sich am Ende des Betrachtungszeitraumes, ausgehend von einem bestimmten Investitionsbetrag am Beginn dieses Zeitraumes, unter Berücksichtigung aller Ein- und Auszahlungsströme ergibt.

• Energiebilanz Aufstellung in tabularischer Form, in der das Aufkommen und die Verwendung von Energieträgem filr einen bestimmten Zeitraum nachgewiesen werden. Die E. ist die Voraussetzung für die Ermittlung von Energiewirkungsgraden. Andere Bez.. energy efficiency.

• Energieholz Schnell wachsende Baumarten wie Pappeln, Weiden, Erlen, Birken, Robinien u. dgl. Diese können in kurzen Zeitabständen geerntet, gehackt und zur Energiegewinnung verbrannt werden. Energieholzflächen können ohne besondere Probleme wieder in normale landwirt162

• Energiekoeffizient Das Verhältnis zwischen der realen Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes und der Zunahme des (Primär-) Energieeinsatzes. Ein E. von 0,9 bedeutet dann, dass für eine Vergrößerung des Sozialproduktes um 1 % nur um 0,9 % mehr Energie benötigt wurde.

• Energiepflanzen Pflanzen, die angebaut werden, um daraus Bio-Energie zu gewinnen, z. B. Raps.

• Energiepolitik Alle Bemühungen, Energie möglichst sparsam einzusetzen, die Abhängigkeit von Energieimporten (auch durch vermehrte Lagerhaltung) zu verringern und die Substitution von Erdöl durch andere Energieträger (auch durch Alternativenergien wie etwa Sonnenenergie, Windkraft u. dgl.) voranzutreiben.

• Energierückgewinnung Rückgewinnung und Nutzung des nach einem bestimmten Prozess verbleibenden Energieanteils entwe-

Entscheidungsbaum der für den gleichen oder für einen anderen Prozess.

• Energieträger Alles, woraus Nutzenergie direkt oder durch Umformung oder Umwandlung gewonnen werden kann.

• energy efficieney Energiewirkungsgrad. Die „energy e." einer Anlage gibt an, zu wie viel Prozent der Energieinput in die gewünschte Energie (Energieoutput) umgewandelt wird.

• Engel'sches Gesetz Der Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel nimmt mit steigendem Einkommen ab.

• Engpass Im Rahmen eines Produktionsprozess auftretende Stockung aufgrund von Materialmangel, Personal- oder Finanzrestriktionen sowie Ausfällen von Kapazitäten. -» EKS.

• Enhanced Structural Adjustment Facility Kreditfazilität des IMF, welche dieser zur Unterstützung von wirtschaftspolitischen Reformen den Mitgliedstaaten gewährt.

• Enterpreneurship Unternehmertum. Eine den Firmeneigentümern nachempfundene Handlungsweise, die zur Verhaltensmaxime für die untergeordneten Mitarbeiter erhoben wird. Forschungsgebiet, das sich mit dem Unternehmer, der Unternehmerumwelt und den

Motiven unternehmerischer Aktionen befasst. Ein Kerngebiet der E. ist der Bereich der Unternehmensgründung.

• enterprise resource planning (Software-) Produkte zur unternehmensweiten Integration geschäftlicher und technischer Information.

• Entnahmen Bargeldbeträge oder andere Wirtschaftsgüter, die der Unternehmer für sich oder für andere betriebsfremde Zwecke entnimmt.

• Entrichtungsbilligkeit Der Grundsatz der E. der Besteuerung beinhaltet die Forderung, den Aufwand für den Besteuerten im Zuge der Ermittlung und Bezahlung der Steuerschuld möglichst gering zu halten.

• Entropie Maß der Unordnung in einem geschlossenen System.

• Entscheidung Individueller EU-Rechtsakt.

• Entscheidungsbaum Schaubild, das die potentielle Abfolge von Entscheidungen und die damit verbundenen Konsequenzen darstellt. Entwicklung und Vermarktung hochwertiger neuer Produkte und Verfahren. Optimale Nutzung neuer Werkstoffe. Anpeilen von Synergieeffekten mit anderen Unternehmen und dem unternehmerischen Umfeld sowie Schaffung eines Informations163

Entscheidungsmodell netzwerkes, das die anderen Leitsätze unterstützt.

• Entscheidungsmodell Eine vereinfachte, mathematische oder logistisch formulierte Wiedergabe einer Entscheidungssituation, die es erlaubt, aus den erfassten Handlungsalternativen die optimale auszuscheiden und damit eine konkrete Entscheidung vorzubereiten.

• Entsorgung Umweltfreundliche/-schonende Abfallbehandlung und -beseitigung.

• Entstehungskosten eines Gesetzes Das sind die Kosten der Produktion einer Rechtsnorm, wie sie durch die Erstellung eines Gesetzesentwurfs entstehen, Durchlaufen des Begutachtungsverfahrens, Genehmigung durch das Parlament, Vervielfältigung, Beschaffung, Versendung, Ablage etc.

• Enzyme Welt der Lebensmittel. Biokatalysatoren, die verschiedenste chemische Umsetzungen in Lebensmittel in Gang bringen und kontrollieren. Enzyme finden demnach bei der Herstellung der Lebensmittel Verwendung, zum Beispiel zur Klärung von Fruchtsäften und Weinen oder zur Frischhaltung von Brot. Zu den wichtigsten Enzympräparaten zählen auch das Lab (Chymosin) beziehungsweise die Lab-Ersatzstoffe, welche die Gerinnung der Milch bei 164

der Bereitung vieler Käsetypen auslösen.

• equities Aktien.

• equity kicker Börsenwelt. Derivatives Instrument, das es dem Inhaber eines Schuldeninstruments erlaubt, unter bestimmten Umständen oder zu bestimmten Zeitpunkten Eigenkapital zu erwerben. Beispiele: Konvertibilität von Schuldverschreibungen, Optionsscheine.

• equity linked issues Anleihen mit Umwandlungsrecht in Aktien bzw. Bezugsrecht auf Aktien.

• equity swap Zinserträge werden gegen Aktienerträge getauscht.

• Equity-Methode Methode, um Veränderung des Eigenkapitals eines assoziierten Unternehmens in der Konzernbilanz eines Mutterunternehmens zu berücksichtigen. Die siebente EU-Richtlinie sieht vor, dass der Anteil an den nicht ausgeschütteten Jahresüberschüssen eines assoziierten Unternehmens, der dem Stimmrechtsanteil des Mutterunternehmens an diesem Unternehmen entspricht, dem jeweiligen Wertansatz dieser Beteiligung in der Konzernbilanz hinzugerechnet und der Anteil an einem Jahresfehlbetrag von ihm abgesetzt wird.

Erfüllungsrisiko • Er- und Ablebensversicherung Versicherungswelt. Sie dient dem Kapitalaufbau und berücksichtigt gleichzeitig die Vorsorge für den Todesfall. Das Kapital wird im Erlebensfall an den Versicherten ausbezahlt. Ist sie für die private Vorsorge vorgesehen, kann man in den Vertrag eine Rentenoption einbauen. Das Kapital wird dann bei Vertragsende verrentet. Sie ist die beliebteste Form der Altersvorsorge. Günstiger fährt man allerdings, wenn man eine Er- und Ablebensversicherung getrennt abschließt. Denn die Prämien für reine Risikoversicherungen haben sich in den letzten Jahren zum Teil mehr als halbiert.

• ERASMUS Abk. f.: European Community Action Scheme for the Mobility of University Students. EUBildungsprogramm. Es fördert den Austausch von Studenten und Hochschullehrern.

• ERFA-Gruppe Selbsterfahrungsgruppe. Gruppe von Personen, innerhalb der Erfahrungen in einem bestimmten Bereich eines Unternehmens ausgetauscht werden.

al, das durch bewusstes Kostenmanagement erreichbar ist. Erfahrungsgemäß können die Gesamtkosten eines Produkts um mindestens 20 % niedriger sein, wenn die Ausbringungsmenge dieses Produkts verdoppelt wird. Andere Bez.: „BostonEffekt", „Henderson-Kurve", „learning curve".

• Erfolgsrechnung (CH) Die Erfolgsrechnung stellt dem jährlichen Aufwand den entsprechenden Ertrag gegenüber. Daraus ergibt sich der Ertrags- oder Aufwandüberschuss. Im Umfang des Saldos der Ertragsrechnung verändert sich der Bilanzfehlbetrag.

• erfolgswirksame Verrechnung (A) Einnahmen und Ausgaben, die im Zeitpunkt der Geldeinnahme oder ausgabe den Unterschied zwischen dem Vermögen und den Schulden des Bundes vermehren oder vermindern.

• Erfüllungshilfe Jede physische und juristische Person, derer sich ein Kaufmann zur Erbringung vertraglich vereinbarter Lieferungen oder Leistungen bedient.

• Erfahrungskurve

• Erfullungsrisiko

Beruht auf der empirischen Erfahrung, dass sich bei Verdopplung der ausgebrachten Mengen die Gesamtkosten j e Stück reduzieren lassen. Der Erfahrungskurveneffekt beschreibt ein Kostensenkungspotenti-

Oberbegriff für das Risiko, dass die Abwicklung in einem Übertragungssystem nicht wie erwartet stattfindet. Dieses Risiko kann sowohl das Bonitäts- als auch das Liquiditätsrisiko umfassen. 165

Ergonomie • Ergonomie

• Ermessensausgaben (A)

Interdisziplinäres Teilgebiet der Arbeitswissenschaft. Sie untersucht die biologischen, psychologischen und sozialen Voraussetzungen von Arbeitsabläufen.

Alle Ausgaben, die nicht als „gesetzliche Verpflichtung" zu veranschlagen sind.

• ERG-Theorie Motivationstheorie, der zufolge Individuen nach der Befriedigung von drei fundamentalen Bedürfhissen streben: Existenz, interpersonale und soziale Beziehungen, geistiges Wachstum.

• Erhebungsbilligkeit Der Grundsatz der E. verlangt, dass der Aufwand für den Staat im Zuge der Steuererhebung möglichst gering, die so gen. Nettoergiebigkeit (Bruttoaufkommen/Erhebungskosten) also möglichst hoch ist.

• Erlebensversicherung Versicherungswelt. Sie dient dem Kapitalaufbau. Die Leistung wird nur im Erlebensfall erbracht. Bei vorzeitigem Tod erhalten die Begünstigten die bis dahin einbezahlten Prämien plus die angefallenen Gewinnbeteiligungen.

• Erlöse E. sind der Gegenwert aus dem Verkauf von Wirtschaftsgütem. Zum Beispiel Umsatzerlöse: Wert der in einer Abrechnungsperiode verkauften Güter oder Dienstleistungen aus den betriebstypischen Aktivitäten. Andere Bez.: Ertrag.

166

• Eröffnung Transaktion, die eine neue Longoder Short-Futures-Position entstehen lässt. Andere Bez.: Opening.

• ERP 1. Abk. f.: enterprise resource planning. (Software-) Produkte zur unternehmensweiten Integration geschäftlicher und technischer Information. Die in vielen Branchen verwendete Software zur Koordinierung der Verkaufs- und Bestellinformationen mit dem Herstellungssystem, um die Produktion genau festzulegen, die vorhandenen Kapazitäten zu nutzen und die Lagerhaltung zu reduzieren. 2. Abk. f.: European Recovery Program. Vom amerikanischen Außenminister George Marshall initiiertes Hilfsprogramm für Europa, am 3. April 1948 vom amerikanischen Kongress verabschiedet. Der Erlös aus diesen Hilfsgüter („counter funds") diente und dient noch immer der Vergabe billiger Kredite ftlr Investitionen.

• Ersatzbedarf Bedarf, der sich bei Industrie- und Haushaltsinvestitionsgütern infolge Ausfalls durch Verschleiß, Abnutzung, Zerstörung nach dem gleichen Produkt oder Produkttyp ergibt.

Erwerbseinkommen • Ersparnis Nicht verbrauchtes Einkommen, nicht entnommener Gewinn, eingesparte Ressourcen etc.

• Erstattungen Instrument der gemeinsamen Agrarpolitik. E. werden als Beihilfe beim Export von EU-Agrarerzeugnissen den Landwirten an der Außengrenze aus dem EU-Haushalt gewährt, um die Differenz zwischen dem höheren Verkaufspreis in der Gemeinschaft und dem häufig niedrigeren Weltmarktpreis auszugleichen.

und die Nachhaltigkeitsdauer Übergewinns.

des

• erwarteter realer Zinssatz Zinssatz, der nach Anpassung des nominalen Zinssatzes an die Inflationserwartung voraussichtlich erzielt (oder bezahlt) werden muss.

• Erwartungsvariable

• Erste Adressen

ökonomische Größe, die auch von anderen beeinflusst wird. Variable, über deren mögliche Veränderungen der betreffende Handlungsträger zwar eine Vorstellung hat, die aber seinem Einfluss- (Kontroll-) Bereich weitgehend entzogen sind.

Geschäftspartner, die hinsichtlich ihrer Bonität über jeden Zweifel erhaben sind.

• Erweiterter Rat der Europäischen Zentralbank

• Ertragsbilanz

Bindeglied zwischen EZB und EUStaaten, die nicht der WWU angehören.

Begriff aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die E. umfasst alle Forderungen und Verpflichtungen gegenüber dem Ausland aus dem laufenden Waren- und Dienstleistungsverkehr, die Zinsenund Dividendenzahlungen sowie die einseitigen Übertragungen.

• Ertragshoheit Mit der Bestimmung der E. einer Steuer wird festgelegt, welcher Gebietskörperschaft die Steuereinnahmen zur Verwendung zufließen.

• Ertragswert eines Unternehmens Der E. wird bestimmt durch den erwarteten nachhaltigen Zukunftserfolg, den Kapitalisierungszinssatz

• Erwerbsbevölkerung Umfasst alle Personen, die gemäß der Definition in der OECDArbeitsmarktstatistik die Voraussetzungen für die Zugehörigkeit zur Gruppe der erwerbstätigen oder arbeitslosen Personen erfüllen.

• Erwerbseinkommen Bezieht sich auf das Jahresgehalt, d. h. die direkte Bezahlung für geleistete Arbeit vor Steuern; Einkünfte aus anderen Quellen, wie staatliche Finanzhilfeprogramme, Kapitalzinsen usw., werden nicht berücksichtigt. Das durchschnittliche Einkommen wird auf der Grundlage der Daten aller Personen einschließlich der 167

E rwer bsgesellschaft Selbstständigen, berechnet, die eine Bezahlung für geleistete Arbeit erhalten.

• Erwerbsgesellschaft (A) Mit dem Erwerbsgesellschaftengesetz (EGG) wurde ab 1.1.1991 eine neue Gesellschaftsform in zwei Varianten einer Personengesellschaft geschaffen. Die beiden Formen der einzutagenden E. (EEG) sind die der -» OHG nachgebildeten -» Offenen E. (OEG) und die der - KG nachgebildeten -» Kommandit-E. (KEG). Die E. kann für alle selbstständigen Erwerbstätigkeiten gegründet werden, bei denen wegen ihrer Art oder ihres geringen Umfangs des Geschäftsbetriebs keine Personenhandelsgesellschaft (-» OHG, KG) gegründet werden kann. Der E. ist der Betrrieb eines Vollhandelsgewerbes verwehrt. Anwendungsbereiche: freie Berufe, Landwirtschaft und vor allem für Kleingewerbetreibende. Die E. entsteht erst durch Eintragung in das - • Firmenbuch.

• Erwerbsgesellschaft bürgerlichen Rechts (A) Juristenwelt. Abgek.: Ges.B.R. § 1175 ABGB: „Durch einen Vertrag, vermöge dessen zwei oder mehrere Personen einwilligen, ihre Mühe allein oder auch ihre Sachen zum gemeinschaftlichen Nutzen zu vereinigen, wird eine Gesellschaft zu einem gemeinschaftlichen Erwerbe errichtet". Die Ges.B.R. gilt nicht als juristische Person, ihr kommt also keine Rechtspersönlichkeit zu, nur die ein168

zelnen Gesellschafter können klagen bzw. geklagt werden. Anwendungsbereich ist z. B. die so gen. Gelegenheitsgesellschaft, auch Arbeitsgemeinschaft (ARGE). Nähere Bestimmungen sind dem -» ABGB zu entnehmen.

• Erwerbspersonen Gesamtheit der Beschäftigten zuzüglich der Arbeitslosen. Alle Personen, die eine unmittelbar oder mittelbar auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Dazu zählen Selbstständige, abhängige Erwerbstätige und mithelfende Familienangehörige. Statistiken unterscheiden nicht immer eindeutig zwischen Erwerbstätigen, Erwerbspersonen und Beschäftigten. Die Zuordnung zu den einzelnen Sektoren ist nicht einheitlich.

• Erwerbstätige Gemäß der Definition der ILO sind dies alle Personen über einem bestimmten Alter, die während eines kurzen Bezugszeitraums, entweder eine Woche oder einen Tag, angestellt oder selbstständig waren. Dabei werden Arbeitsplätze im Zivilwie im Militärbereich berücksichtigt.

• Erzeugerpreisindex Gewichteter Durchschnitt der Preise von Roh- und Halbfertigprodukten, bezogen auf die Preise eines Basisjahres.

• Eskalation Aufschaukelung von Konflikten, Konfliktausweitung und -verschärfting.

Ethikfonds • Eskomptieren Bei Anlagewerten künftige Entwicklungen durch eine entsprechende Höher- oder Tieferbewertung vorwegnehmen. So wird z. B. die Ankündigung einer Dividendenerhöhung durch einen Kursanstieg der betreffenden Aktie eskomptiert.

• Eskont Ankauf von noch nicht fälligen Wechseln und Schecks. -» Diskont.

• Eskontimport Ausdruck aus der Finanzwelt mit dem u. a. angegeben wird, dass bestimmte oder zu erwartende Entwicklungen im Kurs einer Aktie enthalten sind.

• ESOMAR

Volkswirtschaftlicher nungen.

Gesamtrech-

• ESZB Abk. f.: Europäisches System der Zentralbanken.

• Etat Der verbindliche Finanzplan einer Gebietskörperschaft (Bund, Länder, Gemeinden) für ein Jahr.

• Etatismus Staatliche Organe treffen gesellschafts- und/oder wirtschaftspolitische Entscheidungen ohne Berücksichtigung anderer gesellschaftlicher Institutionen. Dies geschieht meist auf Kosten der Interessen anderer Personen oder Institutionen.

• Ethernet

Abk. f.: European Society for Option and Marketing Research (eine Organisation zur verbindlichen Normenaufstellung für Marktforschungsaufgaben).

Bezeichnung für einen NetzwerkStandard, der den schnellen Transport großer Datenmengen in lokalen Netzwerken ermöglicht.

• ESPRIT

Rezeptpflichtige Arzneimittelspezialitäten, die ausnahmslos auf ärztliche Verschreibung abgegeben werden.

• ethicals

Abk. f.: European Strategie Programme for Research and Development in Information Technology. Ein wichtiges EU-Forschungsprogramm, welches Arbeiten auf dem Gebiet der Informationstechnologien und der fortgeschrittenen Mikroelektronik sowie der Informationsverarbeitung, der Software-Technologien und Bürosysteme fördert.

• ESVG Abk. f.:

Europäisches

System

• Ethikfonds Geldanlagefonds. Investition in Aktien, deren Unternehmen humane Arbeitsbedingungen gewährleisten, umweltfreundliche Produkte erzeugen und keine Geschäfte mit Atomenergie, Rüstung, Alkohol und Glücksspiel betreiben. Zielgruppe dieser Fonds sind „Leute mit Gewissen". In Europa noch ein Hoffhungs169

ethnic food gebiet des

„private banking".

• ethnic food Als „ethnic f." bezeichnet man Gerichte, die ursprünglich nicht zur klassischen Nahrung eines Landes gehörten. Beispiele: Pizza in Österreich, Paella in der Schweiz.

• ETX Abk. f.: end of text. Element eines Protokolls. Es signalisiert das Ende einer Dateneingabe oder einer Nachricht.

• Etzioni, A m i t a i Amerikanischer Soziologe deutscher Abstammung. Wendet sich gegen die Neoklassik und stellt dem ein wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Konzept gegenüber, das auf Gemeinschaftssinn und gesellschaftlicher Verantwortung („Kommunitarismus") aufbaut. Publikationen: Moral Dimension, 1988; The Active Society, 1985; Die faire Gesellschaft. Jenseits von Sozialismus und Kapitalismus, Frankfurt/Main 1996. • EU Abk. f.: Europäische Union. Supranationale Gemeinschaft europäischer Staaten.

• Eucken, Walter (1891 - 1950) Deutscher Ökonom. Einer der Mitbegründer des Ordoliberalismus. Im Zentrum seines Werkes steht die Analyse wirtschaftlicher Macht und die Suche nach Möglichkeiten diese zu beschränken. 170

Publikationen-. Kritische Betrachtungen zum deutschen Geldproblem, Jena 1923; Die Grundlagen der N a tionalökonomie, Berlin 1989; Grundsätze der Wirtschaftspolitik, Stuttgart 1990.

• Eudora Eines der ersten E-Mail-Programme, nachempfunden der Basis-Software für E-Mail, die ihr Erfinder Ray Tomlinson 1972 entwickelte. „Eudora" gehört bis heute zu den komfortabelsten E-Mail-Anwendungen mit einer Fülle nützlicher Funktionen.

• EU-Empfehlungen und Stellungnahmen Sind nicht verbindlich und dienen lediglich der Orientierung und besseren Koordination.

• EU-Entscheidungen Verbindliche Rechtsakte der Europäischen Kommission. Gelten nicht generell, sondern richten sich nur an einzelne Adressaten in den EUStaaten (z. B. eine Regierung, ein Unternehmen, bestimmte Personengruppen).

• EU-Entschließungen Rechtlich unverbindliche Willensäußerung der EU von programmatischer Bedeutung.

• EUGH Abk. f.: -» Europäischer Gerichtshof.

• EU-Gipfel Das jeweils am Ende einer halbjäh-

Eurobonds rigen Präsidentschaft stattfindende Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs.

• EU-Milestones 1951: Gründung der EKGS Montanunion 1957: Gründung der EWG und des EURATOM 1965: Fusionsvertrag von EGKS, EWG und EURATOM 1968: Inkrafttreten der Zollunion 1972: Freihandelsabkommen mit den EFTA-Staaten 1973: Norderweiterung („Neunergemeinschaft") 1979: Gründung des EWS und Einführung des ECU 1981: 1. Süderweiterung (Beitritt von GR) 1985: „Weißbuch" zur Vollendung des EG-Binnenmarktes 1986. 2. Süderweiterung (Beitritt von E und P) 1987: Inkrafttreten der EEA (Einheitliche Europäische Akte) 1989: Beitrittsansuchen Österreichs 1991: Maastrichter Verträge zur Weiterentwicklung der EG zur EU 1992: Abstimmungen Maastrichter Verträge und Annahme des EWR 1993: EG-Binnenmarkt; Maastrichter Verträge in Kraft 1994: Inkrafttreten des EWR (EG und EFTA ohne CH) 1995: erweiterte EU

• EURATOM Abk. f.: Europäische Atomgemeinschaft.

• EUREKA Abk. f.: European Research Coordination Agency. EU-Technologieprogramm. Ziel: die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität der europäischen Industrie im Bereich der Hochtechnologie.

• EuRH Abk. f.: Europäischer Rechnungshof.

• EU-Richtlinien Richten sich an die Mitgliedstaaten, nicht an die Bürger. Sie sind in ihrer Zielvorgabe verbindlich, überlassen jedoch den innerstaatlichen Institutionen, in welcher Form sie in nationales Recht umgesetzt werden.

• Euro Der Euro ist seit Anfang 1999 offizielles Zahlungsmittel der Mitglieder der Europäischen Währungsunion EWU: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien. Die gemeinsame Geldpolitik wird von der europäischen Zentralbank wahrgenommen. Nach einer Übergangsfrist von drei Jahren verschwinden die Landeswährungen. Voraussetzung für die Teilnahme an der EWU ist die Erfüllung der Maastrichter Kriterien.

• Eurobonds Anleihen die außerhalb der USA emittiert werden und meist nicht der Jurisdiktion eines einzelnen Staates unterliegen. Übliche E. sind so gen. 171

Euro-Clear Eurodollarbonds (Anleihen in USDollar) und Euroyenbonds (Anleihen in japanischen Yen).

• Euro-Clear Clearing-Institut am Markt, Sitz Brüssel.

Eurobond-

• Eurodollar US-$-Guthaben, die von Banken in Europa gehalten werden.

• Eurodollarbonds Anleihen in US-Dollar die außerhalb der USA emittiert werden.

• Eurogelder Zwischen den Geldinstituten international gehandelte Kredite und Einlagen in Währungen, die nicht die eigene Landeswährung sind.

• Eurogeldmarkt Markt für Bankguthaben in den wichtigsten konvertierbaren Währungen, vor allem in US-Dollar, DEM etc.

• Eurokapitalmarkt Jener Teil des Euromarktes, über den die Transaktionen mit mittel- bis langfristigen Anlagen (mit über 18 Monaten Laufzeit) abgewickelt werden, v. a. in Form von Eurobonds.

• Eurokredit In einer Eurowährung gewährter internationaler Bankkredit.

• Euromarkt Markt, auf dem Transaktionen in Währungen außerhalb des jeweiligen Ursprungslandes dieser Währung 172

vorgenommen werden. Wenn beispielsweise ein Amerikaner sein Geld bei einer Züricher Bank deponiert und diese die Dollarguthaben weiterleitet, hat bereits eine E.Transaktion stattgefunden. Geht es beim Eurogeldmarkt um kurzfristige Gelder, werden am Eurokapitalmarkt langfristige Gelder - vorwiegend Anleihen - gehandelt.

• Euronotes Kurzfristige Wertpapiere, die im Rahmen einer „Euro Commercial Paper Facility" begeben werden.

• Europäische Artikel Numerierung Abgek.: EAN. Die Kombination von E. mit so genannten intelligenten Datenterminals gestattet eine genaue Steuerung und Kontrolle des Lagerbestandes.

• Europäische Atomgemeinschaft Mit der EWG in den Römischen Verträgen 1958 geschaffen. Die Gemeinschaft hat das Ziel, die friedliche Nutzung der Kernenergie zu fördern.

• Europäische Größeneinheit Maßstab für die wirtschaftliche Betriebsgröße. Sie entspricht der Summe der Standarddeckungsbeiträge in 1.000 ECU.

• Europäische Investitionsbank Abgek.: EIB. Die EIB ist ein Bankinstitut filr langfristige Finanzierun-

Europäische Integration

1951

1957 1960 1967 1970 1971 1973 1974 1979 1979 1981 1985 1986 1986 1992 1992 1995 1997 1998

1999

2000 2002

EGKS-Vertrag zwischen Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland, Italien, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg (Inkraftsetzung 1952) EWG-Vertrag und Euratom-Vertrag (Inkraftsetzung 1958) Gründung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) Fusion der Organe der drei europäischen Gemeinschaften Europäische Politische Zusammenarbeit EPZ (Koordinierung der Aussenpolitik) Werner-Plan als erster Versuch zur Errichtung einer Wirtschafts- und Währungsunion Beitritt von Grossbritannien, Irland und Dänemark Schaffung des europäischen Rates (Gipfelebene) Europäisches Währungssystem Erste Direktwahl des Europäischen Parlaments Beitritt Griechenlands Binnenmarktprogramm Beitritt Spaniens und Portugals Einheitliche Europäische Akte EFA (Inkraftsetzung 1987) EWR-Vertrag (Inkraftsetzung 1993) Vertrag von Maastricht (Inkraftsetzung 1993) Beitritt Österreichs, Schwedens und Finnlands Vertrag von Amsterdam (Inkraftsetzung 1999) Im Mai 1998 Beschluss des Europäischen Rates, dass 11 Mitgliedsstaaten (Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Finnland) den Euro am 1.1.1999 einführen. Unwiderrufliche Festsetzung des Umrechnungskurse (Wechselkurse) für die an der Währungsunion teilnehmenden Länder. Euro als gemeinsame Währung der 11 Teilnahmestaaten an der Währungsunion. Beginn der Beitrittsverhandlungen mit Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Lettland, Litauen und Malta. Beginn des Umlaufs der Euro-Banknoten und der Einziehung der nationalen Banknoten.

Abb. 6: Milestones der europäischen Integration. Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 124. 173

Europäische Kommission gen. Die EIB wurde im Jahre 1958 durch den Vertrag von Rom zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft errichtet; ihre Satzung ist Bestandteil dieses Vertrages. Die EIB verfolgt keinen Erwerbszweck. Ihre Hauptaufgabe ist die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln für Investitionsvorhaben, durch die eine reibungslose und ausgewogene Entwicklung der Gemeinschaft gefördert wird. Ihre Finanzierungen kommen überwiegend wirtschaftlich schwächeren Regionen zugute - auch innerhalb entwickelter Länder wie Deutschland. Darüber hinaus hat sich die EIB an der Finanzierung von Entwicklungsvorhaben in Ländern der „Dritten Welt" sowie in Osteuropa beteiligt, die mit der EG Kooperationsabkommen abgeschlossen haben.

• Europäische Kommission Abgek.: EK. Sie verfügt über das Vorschlagsmonopol im Bereich der Gesetzgebung. Nur sie kann Entwürfe einbringen. Werden ihre Vorschläge vom Rat angenommen, dann obliegt es ihr, als „Hüterin der Verträge" auf die Einhaltung der Bestimmungen zu achten. Im schlimmsten Fall kann sie einzelne Länder vor den Europäischen Gerichtshof zerren und Firmen Millionenstrafen aufbrummen. Auch erlässt sie Durchführungsbestimmungen. Sie handelt alle Abkommen mit Drittstaaten aus. 18.000 Beamte arbeiten in der Kommission. Im weltweiten Vergleich ist die Kommission eine Mini174

Bürokratie. Beschlüsse fallen im Kollegium der Kommissare. Bei Entscheidungen genügt die einfache Mehrheit.

• europäische Option Option, bei der im Gegensatz zur Option amerikanischen Stils der Inhaber sein Recht nur am Ende der Laufzeit, konkret am letzten Handelstag, ausüben kann.

• Europäische Zentralbank Abgek.: EZB. Die EZB trat am 1. Januar 1999 in Aktion. Sie residiert in Frankfurt. Oberstes Beschlussorgan ist der EZB-Rat, dem neben dem Direktorium auch die nationalen Notenbankpräsidenten angehören. Ausübendes Organ ist das Direktorium, das neben dem EZB-Präsidenten noch fünf weitere Mitglieder umfasst.

• Europäischer Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit Abgek.: EFWZ. Der Europäische Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit (EFWZ) wurde 1973 gegründet, der dann später in das Europäische Währungssystem (EWS) übernommen wurde, und dessen Funktion nunmehr das EWI ausübt.

• Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Gründung: 1998. Sitz: Straßburg. Es handelt sich um einen internationalen Gerichtshof. Aufgaben: Ziel ist die Verwirklichung der Europäi-

Europäischer Rechnungshof sehen Menschenrechtskonvention (EMRK) und die Schaffung eines einheitlichen europäischen Raums für Menschenrechte (im Bereich der Mitglieder des Europarates). Instrumente: Das Plenargericht prüft als nunmehr einziges Gremium des Europarates Beschwerden wegen Verletzungen von Menschenrechten in den ER-Mitgliedstaaten. Belangte Partei ist ein Mitglied des Europarates, welcher bei Konventionsverletzungen mit völkerrechtlicher Wirkung dazu verurteilt wird, Abhilfe zu schaffen, oder eine Entschädigung zu leisten. Probleme und Perspektiven: 50 % der zugelassenen Begehren waren gegen den italienischen Staat, vor allem wegen der unzumutbaren Länge der italienischen Gerichtsverfahren, gerichtet.

• Europäischer Gerichtshof Abgek.: EuGH. Rechtsprechungsorgan der Europäischen Union. Sitz: Luxemburg. Der EuGH entscheidet aufgrund einer Klage eines Mitgliedstaates, eines EU-Organs, eines Unternehmens oder eines Bürgers der Union, ob im Einzelfall gegen geltendes Gemeinschaftsrecht verstoßen wurde. Seine Urteile sind unanfechtbar (letzte Instanz). Er ist zuständig für Streitsachen zwischen den Mitgliedstaaten und für Vertragsverletzungsklagen der Kommission gegen einen Mitgliedstaat. Er entscheidet, ob der Rat bzw. die Kommission rechtmäßig handeln oder ob Verstöße gegen das Gemeinschaftsrecht vorliegen. Die EuGH-Rechtspre-

chung hat Vorrang vor nationalem Recht und beeinflusst stark das innerstaatliche Verfassungsrecht. Der Gerichtshof kann also jedes nationale Gesetz aufheben. Der Gerichtshof setzt sich aus 15 Richtern zusammen.

• Europäischer Rat Abgek.: Rat. Offizielle Bezeichnung für EU-Gipfel, der einmal im Halbjahr stattfindet und an dem neben den Regierungschefs auch die Außen* und Finanzminister teilnehmen. Der Rat ist eine der drei Schlüsselinstitutionen der Union. Während die Kommission Gesetzesvorschläge unterbreitet, liegt die gesetzgebende Macht beim Rat. Rechtsakte sind Richtlinien, Verordnungen, Entscheidungen, Empfehlungen oder Stellungnahmen. Dem Rat gehören Vertreter aller 15 Mitgliedsländer an. Er wird in unterschiedlicher Zusammensetzung einberufen. Es können dies die Regierungschefs, die Fachminister, die Botschafter, Diplomaten oder Beamte sein. Der Rat beschließt manchmal mit qualifizierter Mehrheit, manchmal einstimmig. Andere Bez.: Ministerrat.

• Europäischer Rechnungshof Abk.: EuRH. Vom Rat der EU ernannte Mitglieder (je Staat einer), die ihr Amt weisungsfrei ausführen. Aufgaben: Kontrolle über die EUHaushaltsmittel und deren Verwendung, jährlicher Rechnungsprüfungsbericht. Der EuRH unterstützt Parlament und Rat bei der Haus175

Europäischer Wirtschaftsraum haltskontrolle, deckt Missbrauch der Haushaltsmittel der EU (z. B. AgrarSubventions-Betrug) auf und leistet damit auch einen Beitrag zur Aufdeckung der organisierten Wirtschaftskriminalität. Sitz: Luxemburg.

• Europäischer Wirtschaftsraum Abgek.: EWR. Den EWR gibt es seit 1994. Er wurde ursprünglich als eine Art Auffanggremium für jene Staaten konzipiert, die Anfang der neunziger Jahren bei der EU in Brüssel an die Tür geklopft haben. Wer dem EWR angehört, muss die meisten wirtschaftspolitischen Bestimmungen der EU (Binnenmarkt, Wettbewerbsrecht) übernehmen. Explizit davon ausgenommen sind die Währungsunion, die Gemeinsame Außenund Sicherheitspolitik, die Innere Sicherheit und die Landwirtschaft. Nach der Aufnahme von Österreich, Schweden und Finnland in die Union gehören dem EWR heute nur mehr Norwegen, Island und Liechtenstein an.

• Europäischer Zentralbankrat Das höchste Beschlussorgan der EZB. Setzt sich zusammen aus dem Direktorium der EZB und den Präsidenten der an der Währungsunion teilnehmenden nationalen Zentralbanken. Erlässt Leitlinien und trifft Entscheidungen, die erforderlich sind, um die der EZB übertragenen Aufgaben (Geldpolitik, Leitzinsen, 176

Höhe der Mindestreserven) zu gewährleisten.

• Europäisches Parlament Abgek. EP. Das EP existiert zwar bereits seit 1958, eine politische Kraft ist es aber erst seit 1979. Seit damals werden die Parlamentarier im Fünf-Jahres-Rhythmus - von der Bevölkerung gewählt. Aufgabe: Kontrolle der Kommission. Fragerecht, Mitwirkungsrecht am EUHaushaltsplan, hat mit den Maastrichter Verträgen an Bedeutung gewonnen. Sitz: Plenartagungen in Straßburg. Ausschusssitzungen in Brüssel, Generalsekretariat in Luxemburg. Bei den letzten drei EUReformen (Einheitliche Europäische Akte im Jahr 1986, Maastrichter Vertrag im Jahr 1991 und Amsterdamer Vertrag im Juni 1997) wurden die Rechte der Abgeordneten stets ausgeweitet. Seit Maastricht ist das Parlament in einigen Politikbereichen bei der Gesetzgebung mit dem Rat sogar völlig gleichgestellt. Das letzte Wort haben die Parlamentarier bei Assoziierungs- und Beitrittsabkommen, bei einem Teil des Budgets sowie bei der Bestellung der EUKommission. Das EU-Parlament tagt im Regelfall in Strassburg, die Arbeit in den Fraktionen und in den Ausschüssen passiert in Brüssel.

• Europäisches Währungsinstitut Vorläufer der Europäischen Zentralbank. Gegründet: 1994. Sitz: Frank-

Eurozinsmethode furt. Das Europäische W. dient als Plattform zur Stärkung der Zusammenarbeit der Zentralbanken und der Beobachtung der Mitgliedsstaaten hinsichtlich der Erfüllung der Konvergenzkriterien. Eine wesentliche Aufgabe ist die Ausarbeitung und organisatorische Vorbereitung der Errichtung der Europäischen Zentralbank.

• European Currency Unit Abgek.: ECU. Vorläufer des Euro. Eingeführt 1979. Der ECU wurde als Währungskorb definiert, der sich aus feststehenden Beträgen von zwölf Mitgliedstaaten (= EU-Länder vor dem 1.1.1995) zusammensetzt. Der Wert des ECU errechnete sich als gewichteter Durchschnitt der Werte der Korbwährungen.

• EUROPOL Abk. f.: Europäisches Polizeiamt. Gründung: 1995. Sitz: Den Haag. E. ist eine Organisation der 15 EUStaaten. Aufgaben: polizeiliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten bei grenzüberschreitender organisierter Kriminalität. Information der Mitgliedstaaten über festgestellte Zusammenhänge von Straftaten. Instrumente: Der E. steht eine Datenbank zur Verfügung, worauf die Mitgliedstaaten Zugriff haben. Probleme und Perspektiven: Durch den Vertrag von Amsterdam erhielt Europol auch operative Befugnisse, indem Arbeitsgruppen von Vertretern von Europol und den nationalen Polizeibehörden gemeinsa-

me operative Aktionen durchführen können.

• Euroscheck Scheck, dessen Einlösung bis zu einem bestimmten Betrag durch die Euroscheckkarte garantiert ist.

• EUROSTAT Abk. f.: Statistisches Amt der Europäischen Union, Luxemburg. Hat den Status einer Generaldirektion der Europäischen Kommission.

• Eurovision Organisationsform der Zusammenarbeit der Rundfunkanstalten der westeuropäischen Länder (heute auch unter Mitwirkung amerikanischer Fernsehanstalten) mit dem Ziel des Programmaustausches und der Veranstaltung von Gemeinschaftssendungen.

• Euro-Währungsraum Euroland. Gebiet derjenigen EUMitgliedstaaten, die den Euro gemäß dem Vertrag als einheitliche Währung eingeführt haben.

• Euroyenbond Anleihen in japanischen Yen, die außerhalb der USA emittiert werden.

• Eurozinsmethode Euroland. Zinsberechnungsmethode, bei der die Zinsen taggenau berechnet werden, wobei für die Ermittlung des Zinsdivisors das Jahr zu 360 Tagen angenommen wird. Diese Zinsberechnungsmethode wird bei den geldpolitischen Operationen des 177

EU-Stellungnahmen ESZB angewandt werden.

• EU-Stellungnahmen Nicht verbindlicher Rechtsakt (z. B. des Europäischen Parlaments) zur Beurteilung einer Sachlage.'

• EU-Troika Dreigespann der EU-Außenminister der letzten, der gegenwärtigen und der zukünftigen Ratspräsidenten. Die Präsidentschaft wechselt alle sechs Monate. Wegen dieser schnellen Rotation soll die Troika eine gewisse Kontinuität sicherstellen.

• Eutrophierung Zu starke Anreicherung von Nährstoffen in Oberflächengewässern, welche eine Massenvermehrung von pflanzlichem Plankton, insbesondere von Algen, hervorruft. Ihr Ausmaß hängt wesentlich vom Eintrag an Phosphat ab. Dadurch können in tieferen Wasserschichten durch Sauerstoffmangel Fäulnisprozesse entstehen, welche im Extrem zu einem unbelebten Gewässer führen können.

• EU-Verordnungen Gelten unmittelbar in jedem Mitgliedstaat und für jeden Bürger. Sie sind mit innerstaatlichen Gesetzen vergleichbar.

• EVA 1. Abk. f.: Einwirkung von außen; Sammelbegriff für naturbedingte oder zivilisatorische Ereignisse, die im Rahmen des atomrechtlichen Genehmigungsverfahrens für kerntechnische Anlagen bei der Auslegung 178

baulicher und technischer Einrichtungen zu berücksichtigen sind, z. B. Blitz, Hochwasser, Erdbeben und Druckwellen von Explosionen. 2. Abk. f.: Energieverwertungsagentur, Wien. Ziel der EVA ist: Energiesparen, rationeller Energieeinsatz, Vermeidung unnötigen Energieverbrauches, technische und organisatorische Neuerungen sowie Verhaltensänderungen, die Ressourcen schonen, Kosten senken und die Entlastung der Umwelt sowie Energiepreise, die durch Kostenwahrheit Anreize zum Haushalten mit Energie geben.

• Evaluierung Bewertung von Leistungen von Personen, Personengruppen oder Institutionen. Eine E. kann entweder von diesen selbst („Selbstevaluierung") oder durch externe Experten („peer review") vorgenommen werden; meist wird eine Kombination beider Vorgangsweisen gewählt. Bezieht sich die Evaluation auf Gesetze und/oder öffentliche Programme, so spricht man von Programmevaluation. Andere Bez.: Evaluation.

• Evaluierungsforschung Forschung, die sich mit den Inhalten und Verfahren der Bewertung von Leistungen von Personen, Personengruppen oder Institutionen beschäftigt.

• Evening-up Glattstellung von Positionen kurz vor Schluss der Börse, an Wochen-

EWR enden, vor Feiertagen oder vor zu erwartenden offiziellen Berichten.

• Event 1. Wirtschaftliches, kulturelles, gesellschaftliches und/oder sportliches Großereignis. 2. Mausklicks oder Tastatureingaben werden ebenfalls Events genannt.

• Event-Marketing 1. Die Vermarktung von wirtschaftlichen, kulturellen und/oder sportlichen Ereignissen. Zielgerichtete und systematische Planung von Veranstaltungen und anderen Ereignissen unter Beachtung der Grundsätze des Marketing. 2. Vermittlung einer Marketingbotschaft über Veranstaltungen, die auf großes Interesse im Zielsegment stoßen.

• Evolutionsökonomie Unter Evolution versteht man in diesem Zusammenhang die Transformation eines Systems aus sich heraus. Bei der E. versucht man nun den Strukturwandel in einer Volkswirtschaft zu erklären. Fokussiert wird dabei vor allem der Produktionsfaktor Wissen und die Rolle von Innovationen. Zu einer Evolution kommt es immer dann, wenn innerhalb eines bestimmten Systems neues Wissen (z. B. Internet, MultiMedia etc.) entsteht und sich das System an diese neue Situation anpasst. Mit diesem Denkansatz erfolgt eine Abkehr von der traditionellen -» Gleichgewichtsökonomie.

• EVU Abk. f.: Elektrizitätsversorgungsunternehmen.

• EWI Abk. f.: Europäisches Währungsinstitut, Frankfurt.

• ewige Renten Staatsanleihen, bei welchen sich der Staat nur zur Zahlung des Zinses (Rente) verpflichtet. Die Titel solcher Rentenanleihen sind nicht rückzahlbar, doch behält sich der Staat vielfach das Recht zur Kündigung oder zum Rückkauf an der Börse vor. Besonders verbreitet in Frankreich und Großbritannien. Andere Bez.: ewige Anleihen.

• EWR Abk. f.: Europäischer Wirtschaftsraum. Gründung: Vertrag zwischen EU und EFTA-Staaten. Der EWR bewirkt die Schaffung eines Binnenmarkts, mit Ausnahme des Agrarsektors, mit unterschiedlichen Mitbestimmungsrechten der Mitgliedstaaten. Aufgaben: Geltung der vier Freiheiten der EU und der Wettbewerbsvorschriften im EWRRaum. Instrumente: EWR-Rat, Ständiger Ausschuss, Gemeinsamer EWR-Ausschuss, EFTA-Überwachungsbehörde und EFTA-Gerichtshof. Die EFTA-Staaten haben im EWR keine Entscheidungsgewalt, sondern nur gewisse Mitspracheund Anhörungsrechte. Probleme und Perspektiven: Es besteht ein erhebliches Mitwirkungsde179

EWS fizit der EFTA-Staaten an Entscheidungen der EU, da 80 % der für den Binnenmarkt relevanten EGVorschriften durch den EWRVertrag von den EFTA-Staaten, mit Ausnahme der Schweiz, übernommen werden müssen.

wirkender Wirkung (z. B. Auflösung einer Geschwisterehe).

• EWS

Abgek.: Xetra. Vollelektronischer Markt für den deutschen Kassamarkt mit dezentralem Marktzugang. Im Xetra findet der Aktienhandel im Gegensatz zum Parkett in einem zentralen, offenen Orderbuch statt. Mit Einführung von Xetra im November 1997 wurde der elektronische IBIS-Handel eingestellt, da Xetra eine verbesserte Leistungsfähigkeit und Kosteneffizienz ermöglicht.

Abk. f.: Europäisches Währungssystem. Verbund der Währungen der Bundesrepublik Deutschland, Frankreichs, Italiens, der Benelux-Länder, Dänemarks und Irlands zur Schaffung stabiler Wechselkurse. Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Zentralbanken, Verbesserung der Koordinierung der Geldpolitiken, Überwachung des Funktionierens des EWS, Konsultationen über die Stabilität der Finanzmärkte. Zentraler Punkt des EWS ist die Europäische Währungseinheit (EWE), offiziell als European Currency Unit (ECU) bezeichnet. Jede an dem EWS beteiligte Währung hat einen ECU-Leitkurs.

• ex Zusatz zum Kurs nach Abzug von Dividenden oder Bezugsrechten (nur an dem betreffenden Tag).

• ex nunc Mit Wirkung („von nun an") vom Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes oder der neuen Rechtslage an (z. B. bei Scheidung).

• Ex-ante-Größen Geplante Größen.

• Exchange Electronic Trading

• exchange rate agreement Termingeschäft mit einem Devisenterminab- oder -aufschlag.

• exchangeable bonds Bundesanleihen, die unter bestimmten Voraussetzungen auf Wunsch des Emittenten in eine andere Anleihe getauscht werden können.

• excursion tarif Terminierte Reisen (ohne Vorbuchungsfrist), jedoch mit Aufenthaltsminimum und -maximum. Wird auch nachträglich bewilligt, sofern der Fluggast eine bestimmte Zeit an einem Ort geblieben ist.

• ex tunc

• executive search

Sich auf alte Rechtslage beziehender modifizierter Sachverhalt mit rück-

Suche und Vermittlung von Führungskräften. Andere Bez.: Head-

180

Exporterstattungen hunting.

• executive summary Kurzfassung einer Stellungnahme, eines Gutachtens, einer wissenschaftlichen Untersuchung etc.

• exercise price Der Preis, zu dem der Inhaber der Option den zu Grunde liegenden Terminkontrakt kaufen oder verkaufen kann, wie es in den Bestimmungen über den Optionskontrakt festgesetzt ist. Bei börsengehandelten Optionen werden im Englischen die Begriffe „exercise price" und „striking price" gleichbedeutend verwendet.

• Existenzminimum Kennzeichen einer sozialen Marktwirtschaft in einer Demokratie ist, dass Bürgern, die am Markt nicht durch eigene Leistungsfähigkeit ihr Einkommen zur Befriedigung der Mindestbedürfnisse erwirtschaften können, von staatlicher Seite finanziell unterstützt werden.

• exit poll Befragung von Wählern nach der Wahl (meist bei Verlassen des Wahllokals).

• exogene Variable Die als unabhängig behandelten Größen in einem Modell.

• expenditure on staff in % of operating income Bankenwelt. Personalaufwand x 100 / Betriebserträge.

• Expertensystem Wissensbasiertes System.

• Expertenwissen Von Menschen und/oder Maschinen akkumuliertes Wissen auf einem bestimmten Spezialgebiet.

• Explorer Graphische Benutzeroberfläche im Internet.

• exponentielles Wachstum Zunahme einer Größe, wobei der relative Zuwachs in gleichen Zeitabschnitten stets einem bestimmten Prozentsatz der schon vorhandenen Menge entspricht.

• exponierter Sektor Von skandinavischen Nationalökonomen entwickelter Sammelbegriff filr jenen Teil der Volkswirtschaft, der in einem bestimmten Zeitraum unmittelbar ausländischer Konkurrenz ausgesetzt ist (z. B. Exportindustrie). Gegensatz: geschützter Sektor.

• Export In der Zahlungsbilanz erfasste Warenausfuhr im Gegensatz zum Import.

• exotic swap

• Exporterstattungen

Swap mit einer besonderen Ausstattung, z. B. einem Call-Recht.

Ausfuhrsubventionen für Agrarerzeugnisse, die aus den EU-Ländern 181

Exportförderung in Nicht-EU-Länder exportiert werden. Die EU will durch diese Zahlungen die relativ teuren EUAgrarwaren auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig machen.

eil beobachteten Preis auf einem lokalen Markt als auch auf A-prioriPreiserwartungen basiert (Aposteriori-Preiserwartungen).

• Exportforderung

Eurobond, der dem Anleger die Option gibt, die ursprüngliche Laufzeit für eine bestimmte Anzahl von Jahren zu verlängern. Wird die Option nicht ausgeübt, so werden die Papiere nach der ursprünglichen maßgebenden Laufzeit zurückgezahlt.

Im weiteren Sinn jede Unterstützung der Absatzbemühungen im Ausland (in Österreich beispielsweise durch die Außenhandelsstellen der Wirtschaftskammer, durch Kammerzuschüsse für die Beteiligung an Auslandsmessen usw.), im engeren Sinn die Erleichterung der Ausfuhr durch staatliche Exportgarantien und durch billige Exportkredite. Immer wichtiger wird im Rahmen der E. die Erleichterung der Gründung von Verkaufsniederlassungen, Servicestellen u. dgl. im Ausland.

• exportieren Computerwelt. Daten werden aus einer Datei in eine andere Datei transferiert.

• Exportmultiplikator Misst die Auswirkungen zusätzlicher Exporte auf das Volkseinkommen.

• Ex-post-Größen Tatsächlich eingetretene Größen. Sind teilweise geplant (z. B. bestimmte Lagerbestände am Ende einer Periode) und teilweise ungeplant (z. B. wider Erwarten nicht verkaufte Produkte am Ende einer Periode).

• Ex-post-Preiserwartung Prognose des allgemeinen Preisniveaus, die sowohl auf dem individu182

• extendible bonds

• extension Erweiterung einer Software, um sie leistungsfähiger zu machen. Die „extension" fügt neue Funktionen zur Standard-Ausführung hinzu.

• externe Effekte Außerhalb von Marktbeziehungen auftretende Wirkungen, bei denen Verursacher und Betroffener nicht übereinstimmen. Wirkungen, bei denen Verursacher und Betroffene nicht übereinstimmen. Man unterscheidet „positive" oder „negative externe E.". „Externe E." treten dann auf, wenn jemand aus dem Gebrauch (Konsum, Produktion) einer Sache Nutzen zieht, ohne dass er dafür bezahlen muss („externer Nutzen"), bzw. wenn jemand einem anderen „externe Kosten" verursacht, ohne dass der dafür aufkommen muss. Andere Bez.: externalities, spillovers, neighbourhood effects, social costs and benefits.

• externe Vermögensposition Der Saldo aus sämtlichen Forderun-

e-zine gen und Verbindlichkeiten eines Landes gegenüber dem Ausland.

• Extranet Eine Erweiterung des unternehmenseigenen -» Intranets, welches die Technologien des World Wide Webs verwendet, um die Kommunikation mit den Lieferanten und Kunden des Unternehmens zu erleichtern und die Geschwindigkeit und Effizienz der Geschäftsbeziehung zu verbessern.

• Exzidierungsklage Die E. ist auf die Unzulässigkeitserklärung der Exekution gerichtet . Beklagter ist der betreibende Gläubiger, der verhindert, dass Sachen des Eigentümers in eine gegen einen anderen gerichtete Zwangsvollstreckung einbezogen werden. Die E. heißt im Konkurs des anderen Aus-

sonderungsklage. Andere Bez.: Widerspruchsklage.

• eye catcher Blickfang. Ein dominierend ins Auge springender Bild- oder Textteil eines Werbemittels.

• EZB Abk. f.: Europäische Zentralbank, Frankfurt.

• e-zine In elektronischer Form verbreitetes Magazin. Kunstwort aus „electronic" und „magazine". Elektronische Zeitschrift, die in Form von E-Mails oder WWW-Seiten publiziert wird. Keine Druckkosten, keine Vertriebskosten, jeder ist sein eigener Verleger. E. sind im Netz sehr populär. Man findet sie in großer Zahl und zu vielen verschiedenen Themen.

183

• F&B

• Factoring

• Facility-Management

Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vor der Fälligkeit durch einen Factor. Neben der Finanzierungsfunktion übernimmt der Factor noch eine Dienstleistungsfunktion (Führung einer „Debitorenbuchhaltung") und eine Kreditsicherungs- oder Delcrederefunktion. Der Veräußerer der Forderung überträgt diese aus seiner Bilanz in die des Factors. Erweiterung des Finanzierungsspielraumes eines Unternehmen. Beim F. werden, zwecks Erweiterung des Finanzierungsspielraumes, offene Forderungen monetarisiert. Der so genannte Factor, eine Bank, kauft bestimmte Forderungen eines Unternehmens. F. ist eine Kombination von Kreditversicherung, Absatzfinanzierung und Dienstleistung.

Gesamtheit aller Leistungen zur optimalen Nutzung von Gebäuden und Grundstücken auf der Grundlage einer ganzheitlichen Strategie. Verknüpfung von technischer und wirtschaftlicher Fachkompetenz.

Abgek.: FOC. Ab-Fabrik-Verkauf, vor allem von Markentextilien. F. vermarkten Restposten und schalten den Zwischenhandel aus.

Abk. f.: Food and Beverage. Begriff aus der Gastronomie. Einkauf, Zubereitung und Verkauf von Speisen und Getränken. Wichtige Sparte neben Logis in Beherbergungsbetrieben mit Verpflegung.

• F&E Abk. f.: Forschung & Entwicklung.

• facilities 1. Grundstücke, Gebäude, Einrichtungen und Infrastruktur (z. B. Cafeteria, Copyshop etc. auf einem Universitätscampus). 2. Möglichkeiten (z. B. Überziehungsmöglichkeit auf einem Konto, Kreditrahmen für ein Land beim IMF etc.).

• Factory-Outlet-Center

185

Fahrnisexekution • Fahrnisexekution Vollstreckung wegen fälliger Geldforderungen in das bewegliche Vermögen des Schuldners.

• fair value Mit Hilfe eines finanzmathematischen Modells errechneter theoretischer Wert einer Option. Manchmal wird der Begriff auch verwendet, um den Liquidationswert zu bezeichnen. Bei einem Optionsschein stellt der „fair v." den auf effizienten Märkten unter Einbeziehung aller preisbeeinflussenden Faktoren ermittelten Preis dar, der keine Differenzgewinne durch Arbitrage zulässt. Man kann dementsprechend eine Klassifizierung in fair bewertete, unter- und überbewertete Optionsscheine vornehmen. Es gibt verschiedene Modelle zur Errechnung eines „fair v".

• fairer Wert Wert eines Futures oder einer Option, der anhand eines theoretischen Preismodells (z. B. „Black & Scholes-Modell") unter Berücksichtigung kursbestimmender Einflussfaktoren berechnet wird. Andere Bez.: theoretischer Preis.

• Faktoreinkommen Kurzbezeichnung für Produktionsfaktoreinkommen. Entgelte für die Mitwirkung von Produktionsfaktoren im Rahmen von Produktionsprozessen. F. können im Rahmen von Produktionsprozessen auf drei Arten entstehen: • durch Abgabe von Arbeitsleistun186

gen gegen kontraktbestimmtes Entgelt an Unternehmen, private Haushalte oder öffentliche Haushalte; • durch unternehmerische Tätigkeit; • durch ertragsbringende Anlage von Geld seitens der Haushalte und Unternehmen.

• Faktorenanalyse Statistische multivariate Analysemethode. Hier erfolgt eine Reduzierung von hoch korrelierten Ausgangsdaten auf einige wenige unabhängige Faktoren. Durch die F. sollen zwischen den Variablen bestehende Kausalzusammenhänge aufgedeckt und die Ausgangsvariablen auf diese Ursachen (Faktoren) zurückgeführt werden.

• Faktorkosten Kosten, die mit dem Einsatz von Produktionsfaktoren verbunden sind.

• Faktormobilität Beweglichkeit der -» Produktionsfaktoren, z. B. die Bereitschaft und Fähigkeit von Arbeitnehmern ihren Beruf, Wirtschaftszweig oder Wohnort zu ändern oder von Besitzern von Land und Kapital ihre Ressourcen anderen Verwendungszwecken zu widmen. Die räumliche, qualifikatorische und sektorale Beweglichkeit der Produktionsfaktoren.

• Faktorpreise Kurzbezeichnung für Produktionsfaktorpreise. Preise der Produktionsfaktoren Arbeit, Wissen, Sachkapital, Finanzkapital und Boden.

Fastfood • Faktorsubstitution Ersetzen eines Produktionsfaktors durch einen anderen entweder total (totale Substitution) oder teilweise (periphere Substitution) bei quantitativer und qualitativer Konstanz der Produktionsmenge.

• Fälligkeitstag Datum, an dem eine geldpolitische Operation ausläuft. Im Falle einer Rückkaufsvereinbarung oder eines Swaps entspricht der Fäljigkeitstag dem Rückkaufstag.

• FAO Abk. f.: Food and Agriculture Organization of the UN (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation). Gründung: 1945. Sitz: Rom. Sonderorganisation der UN. Aufgaben: Die FAO bekämpft Armut, Unter- und Fehlernährung in den Entwicklungsländern. Instrumente: Die FAO führt Entwicklungsprogramme durch. Veröffentlichung von Daten und Informationen über Ernährung, Land- und Forstwirtschaft. Probleme und Perspektiven: Es wurde eine Dezentralisierung der Tätigkeiten durch eine Verstärkung der Projektarbeit erreicht.

• FAQ 1. Abk. f.: fair average quality. Welt der Lebensmittel und Gewürze. Qualitätsmerkmal bei Rohgewürzen. 2. Abk. f.: frequently asked questions. Zusammenstellungen häufig gestellter Fragen zu gängigen Problemen, die in Netzwerken, MailBoxen oder im Internet häufig be-

reitgestellt werden, um Anwendern eine Hilfestellung zu geben. In den F. finden sich Fragen und zumeist ausführliche Antworten zu Hardware-Komponenten, Programmen, Methoden usw.

• Farbstoffe Welt der Lebensmittel. Da wir Lebensmittel auch mit den Augen essen, ist eine optimale Farbqualität wichtig. Sie kann in verschiedenen Fällen nur mit dem Einsatz von Farbstoffen erreicht werden. Auch in dieser Gruppe von Zusatzstoffen ist die überwiegende Zahl natürlichen Ursprungs. Die Präparate werden entweder als Pflanzenextrakte oder als naturidentische synthetische Substanzen angeboten. Der Anwendungsbereich der wenigen künstlichen Farbstoffe beschränkt sich auf Spezialgebiete wie Konditorei- und Süßwaren. Die Liste der künstlichen Farbstoffe ist zudem im Lauf der Jahre reduziert worden und enthält heute noch Stoffe wie Chinolingelb und Gelborange, Carminsäure, Amaranth und Erythrosin (alle rot), Chlorophyll-Kupferkomplexe (grün), Patentblau V. und Karamel. Zur Einfärbung von Lebensmitteloberflächen (Eierschalen, Käserinde) oder zur amtlichen Kennzeichnung von Fleisch mit Stempeln ist die Verwendung von Farbstoffen gestattet.

• Fastfood Schnell zubereitete Speisen, die von bestimmten Personengruppen ebenso schnell verzehrt werden. Böse Zun187

Fazilität gen übersetzen F. mit „fast ein Essen"!

• Fazilität 1. Möglichkeit, einen Kredit bis zu einer bestimmten Höhe von einer Bank oder einer internationalen Finanzierungsinstitution in Anspruch zu nehmen. 2. Grundstücke, Gebäude etc.

• FCKW Abk. f.: Fluorchlorkohlenwasserstoff. FCKW's sind reaktionsträge chemische Verbindungen, die sich von Kohlenwasserstoffen durch Ersatz von Wasserstoff gegen Fluor und Chlor ableiten. Sie werden u. a. als Treibgase (in Sprühdosen und zum Aufschäumen von Kunststoffen) und Kühlmittel verwendet und werden erst in der UV-Strahlung der Stratosphäre zerlegt. Dabei werden Chlorradikale freigesetzt, die Ozon zersetzen und so zur Zerstörung der Ozonschicht führen können. Darüberhinaus verstärken FCKW's den Treibhauseffekt.

• Feasibility-Studie Consultingwelt. Untersuchung, durch welche die Machbarkeit von Projekten überprüft werden soll. Es ist auf den kürzesten Nenner gebracht ein gedankliches Experimentieren mit den Faktoren Ressourcen, Zeit und Raum, um die grundsätzliche Durchführbarkeit eines Projektes festzustellen.

• Feature Rundfunksendung. „Hörbild". 188

• Federal Funds Rate Von der amerikanischen Notenbank gesteuerter US-$-Taggeldsatz.

• federführende Bank Jene Bank, im Rahmen eines Begebungskonsortiums zur Emission und Platzierung von Wertpapieren, die für den Kontakt mit dem Schuldner, die Zusammensetzung des Konsortiums sowie die Vertragsgestaltung und die Prospekterstellung verantwortlich ist. Andere Bez.: LeadManager.

• feed-forward Durch die Verbindung von Planwerten mit erwarteten Istwerten entsteht die Vorkopplung. So können bereits vor dem Eintritt einer Störung Maßnahmen ergriffen werden.

• Feedback 1. Rückkoppelung im Rahmen eines Regelkreises. Durch die Rückkopplung wird ein Soll-Ist-Vergleich möglich. In der Folge kommt es aufgrund von Regelungsmechanismen zu einer Reaktion auf die erhaltenen Informationen. 2. Auf Web-Sites: Mail-Schnittstelle für Nachrichten an das „SupportPersonal"; 3. Ermittlung, wie häufig eine Homepage besucht wird.

• fees & commissions in % of operating income Bankenwelt. Provisionsergebnis 100 / Betriebserträge.

x

Fertigungsorganisationstypen • fehlertolerantes System Ein System, das auch mit einer begrenzten Anzahl fehlerhafter Subsysteme seine spezifizierte Funktion erfüllt und fähig ist, Fehler selbst zu erkennen und zu lokalisieren.

• Fehlzeiten Zeiten, in denen die Arbeitnehmer vom Betrieb abwesend sind, obwohl nach dem Arbeitsvertrag, dem Tarifvertrag oder anderen Betriebsvereinbarungen eigentlich Anwesenheitspflicht bestünde.

• Feingewicht Gewichtsanteil des Edelmetalls in einer Münze.

• Feinheit Verhältnis des Gewichts des reinen Edelmetalls zum Bruttogewicht der Legierung, ausgedrückt in Tausendstel. Andere Bez.: Feingehalt.

• Feinsteuerungsoperation Unregelmäßige, von der Zentralbank durchgeführte Offenmarktoperation, die hauptsächlich darauf abzielt, unerwartete Liquiditätsschwankungen am Markt auszugleichen.

• Feldforschung Engl.: field research. Erhebung von empirischen Daten.

• Fenster 1.Aufteilung eines Bildschirms in mehrere Bereiche, in denen unterschiedliche Informationen dargestellt werden. 2. Fernsehen: Direktansprache be-

stimmter Zielgruppen durch „customizing".

• Fernwärme In einer zentral gelegenen Anlage erzeugte, in einem Rohrleitungsnetz einer Vielzahl von Wärmeverbrauchern zur Heizung und Warmwasserbereitung zugeleitete Wärme (in Form von Dampf oder Heißwasser). Sie kann entweder in einem Heizwerk, welches jegliche Art von Primärenergie verwenden kann, oder in einem Kraftwerk durch Anwendung von Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt werden.

• Fernzugang Einem Finanzmarktteilnehmer eingeräumte Möglichkeit, von seinem Heimatland aus Direktteilnehmer am Finanzsystem eines anderen Landes zu werden, ohne dort niedergelassen zu sein (z. B. an InterbankÜberweisungssystemen, bei Wertpapierverwahrstellen oder bei geldpolitischen Operationen der Zentralbank eines anderen Landes).

• Fertigungsorganisationstypen Diese Ablaufprinzipien unterscheiden sich nach dem Weg, den das Erzeugnis bis zur Fertigstellung nimmt. Ortsgebundene Systeme: Werkbankfertigung, Werkstättenfertigung, Fließ und Reihenfertigung, Gruppenund automatische Fertigung. Ortsveränderliche Systeme: Baustellenfertigung (Platz- und Wanderprinzip). 189

Fertigungsplanung • Fertigungsplanung Umfasst die Mittelplanung (Arbeitskräfte, Betriebsmittel, Materialien, Information) und die Ablaufplanung (Fertigungsverfahren, Materialflussund Transportplanung).

• Fertigungssteuerung Soll die Durchführung der Aufgaben in der geplanten Weise gewährleisten. Die Steuerung besteht im Veranlassen (Schaffung der Voraussetzungen für den Fertigungsbeginn) und im Überwachen der Menge, Qualität, Termine und Kosten.

• Fertigungstypen F. werden durch die Häufigkeit der Wiederholung des Fertigungsvorganges bestimmt.

• feste Tendenz Bezeichnung für steigenden Trend an der Börse. „Die Börse tendiert fest."

• feste Wechselkurse Wenn der Preis für ausländische Währungen vom Staat oder der Zentralbank fixiert wird.

• fester Abschlag Risikokontrollmaßnahme für Sicherheiten, die bei geldpolitischen befristeten Transaktionen verwendet werden, wobei die Zentralbank Liquidität nur bis zu einem Betrag zur Verfügung stellt, der sich aus dem Wert der Sicherheit nach Abzug des festen Abschlags ergibt. Der feste Abschlag wird ausgedrückt als Prozentsatz des Werts der vom Geschäftspartner ge190

stellten Sicherheiten. Das ESZB wird bei den Sicherheiten, die seinen befristeten geldpolitischen Operationen zu Grunde liegen, feste Abschläge anwenden.

• Festgeschäft Vereinbarung, zu einem bestimmten Termin einen Kauf bzw. Verkauf zu fest vereinbarten Preisen durchzuführen.

• Festpreisverfahren Emissionsverfahren, bei dem ein Bankenkonsortium dem Emittenten die Übernahme nicht platzierter Aktien zu einem lange vor der Veröffentlichung des Verkaufsangebotes festgelegtem Platzierungspreis garantiert.

• Festsatz-Tender Ausschreibungsverfahren, bei welcher der Zinssatz im Voraus von der Zentralbank festgelegt wird und die teilnehmenden Geschäftspartner den Geldbetrag bieten, für den sie zum vorgegebenen Zinssatz abschließen wollen.

• festverzinsliche Wertpapiere Wertpapiere mit festem Zinsertrag.

• FFF (A) Abk. f.: Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft, Wien.

• FGG (A) Abk. f.: FinanzierungsgarantieGesellschaft, Wien.

Finanzausgleich • FIBOR Abk. f.: Frankfurt InterBank Offered Rate.

• field research Feldforschung. Erhebung von empirischen Fakten mit Hilfe von Hypothesen. F. ist vielfach die Voraussetzung für Strukturforschung und Strukturbeeinflussung. • FIFO Abk. f.: First-in-first-out. 1. Computerwelt. Eine Verarbeitungsstrategie für Daten, bei der die Datenelemente in der Reihenfolge ihres zeitlichen Anfalls verarbeitet und anschließend gelöscht werden. 2. Methode zur Inventarverwaltung, bei der Artikel in der Reihenfolge der Anschaffung verkauft werden (First-in-first-out).

nem Schuldner mit traditionellen Instrumenten zur Verfügung stehende Niveau. Oft maßgeschneiderte Finanzierung für Großkunden.

• financial futures Standardkontrakte, die per Termin gehandelt werden. Die Kontrakte enthalten die Verpflichtung, eine bestimmte Menge des gehandelten Gegenstandes zu einem bestimmten Termin zum vereinbarten Preis zu kaufen bzw. zu verkaufen. Die Preisfestsetzung erfolgt an einer organisierten Börse.

• Finanzaufsicht (CH) Die spezifische Aufsicht über die Bundesfinanzen wird von der Finanzdelegation der Eidg. Räte und der Eidgenössischen Finanzkontrolle wahrgenommen.

• File

• Finanzausgleich (CH)

Datei. Logisch zusammenhängende Datenblöcke oder Programme, die eine bestimmte Bezeichnung tragen.

Der Finanzausgleich in der Schweiz hat zum Ziel, die kantonalen Unterschiede bei der finanziellen Leistungsfähigkeit mit Hilfe von verschiedenen Instrumenten abzubauen: z. B. Finanzausgleich zwischen armen und reichen Kantonen, nach Finanzkraft differenzierte Subventionen etc. Zum Finanzausgleich (im weiteren Sinne) zählt aber auch die Aufgabenverteilung zwischen Bund und Kantonen. Beide Finanzausgleichsanliegen sind heute ungenügend geregelt. Deshalb haben Bund und Kantone den „Neuen Finanzausgleich" (NFA) erarbeitet. Damit soll der unübersichtliche und ineffiziente Knäuel von Aufgaben, Kompetenzen

• File-Server Ein Computer, der seine Dateien und Programme allen anderen im Netz zur Verfügung stellt.

• Finalsteuerung Vorgaben, die sich ausschließlich an der Zielerreichung orientieren und die Mittel und Wege zur Zielerreichung bewusst offen lassen.

• financial engineering Nutzung und Kombination innovativer Finanzierungsformen zur Senkung der Kapitalkosten unter das ei-

191

Finanzausgleich und Finanzströmen entwirrt werden. Bund und Kantone erhalten neuen politischen und finanziellen Spielraum und der Finanzausgleich zwischen den Kantonen wird politisch steuerbar. Der NFA wird frühestens ab 2004 wirksam. Er muss noch von Volk und Ständen genehmigt werden.

• Finanzausgleich In den meisten Volkswirtschaften gibt es Gebiete mit ausgezeichneten Wirtschaftsbedingungen und den entsprechenden Ressourcen. Eher am Rande, oft auch in Grenzgebieten, stehen ökonomisch „schwache" Gebiete, die gleichsam von Natur aus benachteiligt sind. Für eine gerechtere Verteilung zu sorgen ist eine konfliktreiche Aufgabe der Wirtschaftspolitik. Regelung der finanziellen Beziehungen zwischen den Gebietskörperschaften. Verteilung der öffentlichen Aufgaben, Einnahmen und Ausgaben., um innerhalb eines föderativen Staatsaufbaus bestimmte Aufgaben zu gewährleisten.

• Finanzautonomie (CH) Die Kantone genießen Finanzautonomie. Sie sind bei der Festsetzung von Steuerart und -höhe ebenso frei wie bei der Verwendung der Mittel. Ausgenommen sind jene Steuern, welche in der Verfassung ausdrücklich als Bundessache aufgeführt sind, beispielsweise die Mehrwertsteuer, die Direkte Bundessteuer, Verkehrsabgaben, Mineralölsteuern. Die Autonomie wird eingeschränkt durch 192

die Bundesgesetzgebung, wenn es etwa um den Vollzug von Bundesaufgaben oder die Steuerharmonisierung geht. Der Bund hat keine Finanzaufsichtspflicht über die Kantone, hingegen beaufsichtigen die Kantone die Gemeinden, wobei die Gemeindeautonomie je nach Kanton in unterschiedlichem Maße geregelt ist.

• Finanzautonomie Die F. einer Gebietskörperschaft wird durch die Möglichkeit angezeigt, zur Erfüllung ihrer Aufgaben öffentliche Einnahmen und Ausgaben nach eigener Entscheidung einzusetzen.

• Finanzfreihafen Offshorecenter. Kanalinseln, Cayman Islands, Bahamas. Vorteil keiner oder geringer Besteuerung.

• Finanzhaushaltsgesetz (CH) Abgek.: FHG. Das für die Haushaltsführung zentrale Finanzhaushaltsgesetz (FHG) gilt für die allgemeine Bundesverwaltung (Bundeskanzlei, Departemente, Ämter) sowie die unselbstständigen Betriebe und Anstalten (landwirtschaftliche Forschungsanstalten, Swissmint (Münzstätte) etc.). Es schreibt unter anderem vor, dass die Bundesmittel gesetzeskonform, wirtschaftlich und sparsam verwendet werden müssen. Dem FHG nicht oder nur teilweise unterstellt sind: Schweizerische Nationalbank, AHV-Ausgleichsfonds, die Unfallversicherungsanstalt SUVA, Swisscom, Post, Alkoholverwaltung, Rüstungsunternehmen, SBB.

Finanzierungssaldo • Finanzhilfen (CH) Finanzhilfen sind besondere Unterstützungen in Geldform (Geld, Bürgschaften, Vorzugsbedingungen bei Darlehen) an Dritte außerhalb der Bundesverwaltung. Sie sollen die Erfüllung einer vom Empfänger gewählten Aufgabe fördern oder erhalten, z. B. Direktzahlungen für die Landwirtschaft. Finanzhilfen sind wie Abgeltungen ein Unterbegriff der Subventionen.

• finanzieller Ausgleich (A) Situation, in der ein unabweislicher Mehraufwand bei einem Voranschlagansatz durch die Nichtinanspruchnahme eines gleich hohen Betrages bei einem anderen Voranschlagansatz bedeckt werden kann.

• finanzieller Wirkungsbereich (A)

es durch Nichtausschüttung von Gewinnen (Selbstfinanzierung), durch Einlagen der Eigentümer in den Betrieb (Eigenfinanzierung) oder durch Aufnahme von Fremdkapital (Fremdfinanzierung).

• Finanzierung aus Abschreibungen Darunter ist die Verwendung jener Abschreibungsbeträge zu verstehen, die bei der Preiserstellung mitberücksichtigt wurden und der Unternehmung über die Preise dann tatsächlich zuflössen.

• Finanzierungsleasing Die Mietraten werden so bemessen, dass das vermietete Wirtschaftsgut nach Ablauf der Grundmietzeit einschließlich aller Nebenkosten voll ausfinanziert ist.

• Finanzierungsrechnung

Der in den Durchführungsbestimmungen zum BFG enthaltene Katalog von Geschäftsfällen mit Angabe von Wert- und Betragsgrenzen, ab denen das Bundesministerium für Finanzen mitzubefassen ist.

Statistische Erfassung der Änderungen von Forderungen und Verbindlichkeiten von Sektoren einer Volkswirtschaft während eines Zeitraums.

• Finanzierung

Bei Firmenneugründungen für das Internet reicht das Geld meist nur ein paar Monate. Dann müssen Geldgeber nachlegen, die nächste F. steht an.

Beschaffung und Bereitstellung von Mitteln, die der Gründung, Aufrechterhaltung und Erweiterung der betrieblichen Tätigkeit dienen. Diese Mittel (Geld- oder Sachmittel) können dem Betrieb von außen zugeführt oder über den betrieblichen Umsatzprozess erwirtschaftet werden. Im Einzelnen versteht man unter F. die Beschaffung von Geld, sei

• Finanzierungsrunde

• Finanzierungssaldo Änderung der Forderungen einschließlich Geld abzüglich Änderung der Verbindlichkeiten eines Wirtschaftssubjekts, eines Sektors oder 193

Finanzintermediäre einer Volkswirtschaft während eines Zeitraums.

• Finanzintermediäre F. sind Institutionen, die Finanzintermediation betreiben. Die Investoren finanzieren die Realkapitalbildung nicht direkt, indem sie sich bei dem Sparer verschulden, sondern im Umweg über monetäre und nichtmonetäre F. Umgekehrt veranlagen die Sparer ihre Ersparnisse nicht direkt beim Investor, sondern indirekt beim F.

• Finanzinvestition Anlage von Geld in ertragbringenden Vermögensobjekten, meist in Form von Wertpapieren.

• Finanzleitbild (CH) Leitplanken für die Gestaltung einer nachhaltigen Finanzpolitik des Bundes, die sich auf anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse stützen. Arbeitsinstrument für Bundesrat, Wegweiser für das Parlament.

• Finanzmarkt Markt für Finanzierungsmittel. Dieser Markt wird in wachsendem Maße von internationalen Einflüssen und damit von der Globalisierung bestimmt.

• Finanzmittelbedarf New Public Management. Budgetvolumen, das sich nach objektiven und intersubjektiv überprüfbaren Kriterien errechnet. 194

• Finanzordnung (CH) In der Finanzordnung der Bundesverfassung sind u. a. die Kompetenzen des Bundes zur Erhebung seiner wichtigsten Steuern verankert. Die Erhebung der Mehrwertsteuer und der Direkten Bundessteuer ist bis Ende 2006 befristet. Um die Finanzierung der Bundesaufgaben auch nach 2006 zu sichern, müssen neue Verfassungsbestimmungen geschaffen werden.

• Finanzplan (CH) Staatliche Finanzpolitik. Während mit dem Voranschlag die Mittel für das kommende Jahr bewilligt werden, setzt der Finanzplan aufgrund der politischen Prioritäten den Bedarf der darauf folgenden drei Jahre fest und zeigt, wie er zu decken ist (bestehende Einnahmen, Steuererhöhungen, Neuverschuldung). Er zeigt, wohin der Haushalt unter gewissen Annahmen Uber die Wirtschaftsentwicklung steuert und ob zur Erreichung des Haushaltsgleichgewichts Eingriffe nötig sind. Alle vier Jahre wird gleichzeitig mit dem Budget der Finanzplan für die kommende Legislaturperiode vorbereitet.

• Finanzplan Unternehmenspolitik. Soll die Liquidität und die Stabilität des Unternehmens aufrechterhalten. Im überjährigen Zeitraum geht es darum, das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital (Stabilität) unter Berücksichti-

Firewall gung der vorzunehmenden Investitionen und entsprechend den Vorgaben im Leitbild auszugestalten.

• Finanzpolitik Sämtliche Maßnahmen, welche das Budget einer Gebietskörperschaft betreffen. Durch Art und Höhe von Einnahmen und Ausgaben können verschiedene Ziele (Effizienz, Stabilisierung, Verteilung etc.) verfolgt werden.

• Finanzrechnung (CH) In der F. werden die Ausgaben und Einnahmen eines Rechnungsjahres zusammengefasst und saldiert. Bleibt ein Ausgabenüberschuss (Defizit), erhöht sich die Verschuldung des Bundes. Ein Defizit kann auf konjunkturelle Schwächen und/oder auf die grundlegende Überlastung des Haushaltes zurückgeführt werden (strukturelles Defizit). Die Finanzrechnung ist das zentrale Führungsinstrument für die Gesamtsteuerung des Bundeshaushalts und die Basis für die Beurteilung der Auswirkungen der Staatstätigkeit auf die Konjunktur. Im Gegensatz zur Erfolgsrechnung gibt die Finanzrechnung keine Auskunft über die Veränderung der Vermögenssituation des Bundes.

• Finanzschulden (A) Alle Geldverbindlichkeiten des Bundes, die eingegangen werden, um dem Bund die Verfügungsmacht über Geld zu verschaffen.

• Finanztransaktionen 1. Transaktionen, die das Geldvermögen der Zusammensetzung nach verändern und die aus dem Umsatz von Gütern und Diensten resultieren. 2. Transaktionen, die nur den Liquiditätsstatus eines Wirtschaftssubjekts verändern, die das Geldvermögen aber nicht berühren. F. verändern nicht das Geldvermögen, sondern nur die Liquidität.

• Finanzverfassung Gesamtheit aller rechtlichen Regelungen und Maßnahmen des staatlichen Finanzwesens, die auf die finanzwirtschaftlichen Rahmendaten einwirken. Innerhalb dieser Rahmendaten vollzieht sich der Einsatz finanzpolitischer Instrumente zur Erreichung der staatlichen Ziele.

• Fine Tuning 1. Feinabstimmung eines Systems beim Controlling. 2. Konjunkturpolitische Feinsteuerung.

• Firewall Wörtlich übersetzt: Brandschutzmauer. F. ist ein Rechner, der einem lokalen Netzwerk vorgeschaltet ist. Er dient als Sicherheitssystem, das helfen soll, ein geschlossenes Netzwerk vor anderen nicht autorisierten Nutzern zu schützen. Dies geschieht durch eine Software, die IPSegmente (z. B. eines internen Netzwerkes) vom Internet trennt, um sie vor unerlaubtem Zugriff zu schützen. Diese Software regelt dann 195

Firma den Datenverkehr zwischen den Segmenten. Durch Firewalls schützen Provider auch ihre Rechner. Diese Aufgabe kann z. B. von einem so genannten „Proxy-Server" übernommen werden.

• Firma Name, unter dem der Kaufmann seine Geschäfte betreibt und im Handelsregister (Firmenbuch) eingetragen wird (Registerzwang). Bezweckt wird die Kennzeichnung des kaufmännischen Unternehmens im Geschäftsverkehr. Namensfirma für die Einzelunternehmungen, Personenfirma für die Personengesellschaften (z. B. OHG, KG), Sachfirma für die Kapitalgesellschaften und Genossenschaften.

• Firmenbuch (A) Tritt seit 1991 an die Stelle des Handels* und des Genossenschaftsregisters. Das F. ist ein beim Handelsgericht Wien bzw. bei den Landes- oder Kreisgerichten geführtes Verzeichnis jener Kaufleute und Handelsgesellschaften, die in dem jeweiligen Sprengel ihren Firmensitz haben.

• Firmenlogo Marken- oder Firmenschriftzug.

• Firmenwert Wert, der über den Sachwert am Bewertungsstichtag hinausgeht und sich auf Grund des erwarteten Zukunftserfolges des Unternehmens ergibt. 196

• Firmware Mittelding zwischen Hard- und Software. Daten oder Programme, die auf ROMs, PROMs und EPROMs geschrieben sind, also auf nur lesbaren Speichermedien (ReadOnly Memory).

• First-Stage-Finanzierung In dieser Phase werden der Kauf von Produktionsanlagen sowie der Aufbau eines Vertriebsnetzes finanziert, um eine erfolgreiche Markteinführung durchführen zu können. Zu diesem Zeitpunkt können bereits Verkaufserlöse in nennenswertem Umfang erzielt werden.

• Fiscal Dividend Als Fiscal D. wird ein fiskalischer Effekt der „built-in-stability" bezeichnet, der bewirkt, dass die Steuereinnahmen in einem Steuersystem mit einer Aufkommenselastizität von größer als eins im Aufschwung überproportional (im Verhältnis zum Volkseinkommen) steigen, bzw. im Abschwung überproportional sinken.

• Fiscal Drag Bei besonders stark wirksamen eingebauten Stabilisatoren in der Aufschwungphase (z. B. hohe Aufkommenselastizität bei lohn- und gewinnabhängigen Steuern) kann es zur Wirkung des so gen. Fiscal D. kommen: Die Stabilisatoren setzen in ihrer antizyklischen Wirkung zu früh ein und wirken schon im Aufschwung (vor Erreichen der Vollbeschäftigung) als „fiskalische Brem-

flat se" und verhindern oder verzögern eine weitere Expansion. Diese Wirkung des Fiscal D. auf der Einnahmenseite kann durch ein entsprechendes Ausgabeverhalten allerdings kompensiert werden.

• Fiskalpolitik Aus dem Englischen stammender Sammelbegriff für die Steuer- und Budgetpolitik, insbesondere in Bezug auf deren konjunktur-, stabilitäts-, beschäftigungs- und wachstumspolitischen Einsatz.

• Fiskus Öffentliche Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden), die Abgaben (Steuern, Beiträge, Gebühren) einheben.

• fixe Kosten Kosten, die unabhängig von Ausbringungsmenge anfallen.

der

• Fixing Die regelmäßige Festlegung von Kursen oder Referenzpreisen (z. B. bei Edelmetallen). Ermittlung und Notierung von Börsen- oder Marktpreisen.

sind nicht unveränderbar fix. Werden die Strukturen eines Betriebs durch Entscheidungen geändert, ändern sich auch die Strukturkosten. Es empfiehlt sich, konsequent von Strukturkosten zu sprechen, da der Begriff F. zu Missverständnissen führen kann.

• Fixkurs Ein zwischen zwei oder mehreren Partnern vereinbarter fester Kurs.

• Fixrahmenkredit Finanzierungsform, bei welcher der Kreditrahmen während der gesamten Laufzeit gleich hoch bleibt und am Laufzeitende auf einmal abzudecken ist. Andere Bez.: Barvorlage.

• Fixtratte Finanzierungsform, bei welcher der Kreditrahmen während der gesamten Laufzeit gleich hoch bleibt und am Laufzeitende auf einmal abzudecken ist. Günstiger kurzfristiger Überbrückungskredit für erstklassige Kunden. Andere Bez.: Barvorlage.

• FLAF (A) Familienlastenausgleichsfonds.

• Fixkosten

• FLAG (CH)

Ergänzung zu den proportionalen Kosten (Produktkosten). F. entstehen, damit ein Unternehmen produzieren und verkaufen kann. Fixkosten werden durch die Strukturen des Unternehmens, das heißt durch seine Organisation und seine Kapazitäten definiert, weshalb man sie auch Strukturkosten nennt. Diese Kosten

Abk. f.: Führen von Amtsstellen mit Leistungsauftrag und Globalbudget. Mit FLAG werden staatliche Leistungen durch genaue Ziel- und Budgetvorgaben gesteuert.

• flat Börsekurs inklusive der aufgelaufenen Zinsen. 197

Flattax • Flattax Proportionalsteuer.

• Flavocaps Welt der Lebensmittel und Gewürze. F. sind mikroverkapselte Aromen. Sie werden in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und haben gegenüber den herkömmlichen Aromen den Vorteil, dass sie sich nicht so leicht verflüchtigen. Auch unerwünschte chemische Reaktionen, die durch Sauerstoff, Hitze, Licht und andere Produktinhaltsstoffe entstehen, werden vermieden. F. schützen das Aroma bis zu dem Zeitpunkt, zu dem es tatsächlich freigesetzt werden soll.

• Flexarbeit Journalistische Abkürzung flexible Arbeitszeit.

filr

• flexible Arbeitszeit Die Arbeitszeit, die aufgrund betrieblicher Notwendigkeiten unter Berücksichtigung der Bedürfiiisse der Arbeitnehmer verschieden festgelegt ist. Gestaltung der Arbeitszeit durch Gleitzeitarbeit, Teilzeitarbeit und Überstundenausgleich.

• flexibler Wechselkurs Seit Beginn der 70er Jahre gültiges Währungssystem, bei dem die Wechselkurse der einzelnen Länder frei schwanken, um auf diese Weise den Devisenmarkt zu räumen.

• Fließbandarbeit In zeitlich bestimmter, lückenloser Folge, örtlich fortschreitende, zu198

sammenhängende Arbeitsverrichtungen, bei welchen der Transport der Arbeitsgegenstände mittels Förderband oder anderer mechanischer Einrichtungen erfolgt. Es ist ein Verfahren zur Herstellung größerer Mengen gleichartiger Erzeugnisse, bei dem Arbeitsplatz und Maschinen entsprechend der Arbeitsfolge angeordnet sind. Etwaige Liegezeiten zwischen den Arbeitsplätzen werden durch diese Fertigungsart gering gehalten.

• Fließhandel Fortlaufender Handel. Aktien, bei denen eine fortlaufende Notierung stattfindet (Anfangs-, Tiefst-, Höchst- u. Schlusskurs). Während der gesamten Börsezeit können Geschäfte abgeschlossen werden.

• Flip-Flop-Anleihe Emissionen, bei denen kein Fälligkeitsdatum fixiert ist, der Investor aber die Möglichkeit hat, zu bestimmten Terminen in kurzfristige Papiere umzusteigen. Bei Fälligkeit der kurzfristigen Titel hat der Anleger die Option, wieder in die langfristige Anleihe zurückzutauschen. Andere Bez.: flip flop floaters.

• Floater Variabel verzinste Anleihen, deren Verzinsung sich am aktuellen Zinsniveau orientiert. Vierteljährlich bis jährlich wird das Zinsniveau angepasst. Geldmarktfloater orientieren sich am Geldmarktzinssatz, Kapitalmarktfloater haben als Referenz-

flottant Zinssatz die durchschnittliche Sekundärmarkt-Rendite von Bankenoder Bundesanleihen.

• Floating Schwankung oder schwanken lassen von Devisenkursen nach Angebot und Nachfrage.

• floating rate notes Euroanleihen mit variablem Zinssatz und mittlerer Laufzeit. Maßstab der Verzinsung ist der LIBOR.

• floating rate notes (convertible) Sind Floaters, bei denen ein Wandelrecht in eine festverzinsliche Anleihe vorgesehen ist.

• floating rate notes (mismatch) Bei diesen Anleihen wird der Zinssatz nicht viertel- oder halbjährlich angepasst, sondern monatlich. Andere Bez.: rolling rate notes.

• floating rate notes (putable perpetual) Diese haben kein Fälligkeitsdatum, sind aber mit einem Gläubigerkündigungsrecht ausgestattet. Die Tilgung erfolgt dabei al pari.

• floating rate notes (serial) Diese Floaters werden nach einem fixen Tilgungsplan getilgt.

• Floor 1. Mindestzinssatz bei Anleihen mit variablem Zinssatz oder bei Zinsoptionen.

2. Ein F. ist eine Serie von PutOptionen, denen ein bestimmter Kapitalbetrag zu Grunde liegt. Der „strike price" dieser Option definiert eine Zinsuntergrenze. Durch den Kauf eines F. können variabel verzinste Veranlagungen gegen das Risiko sinkender Zinsen und damit verbundener sinkender Renditen abgesichert werden. Die Chance, an steigenden Zinsen zu profitieren, bleibt jedoch gewahrt. Die Ausübung der Optionen erfolgt, wie beim Cap, in Roll-over-Perioden. Liegt der Referenzzinssatz unter dem F.-Zinssatz, so zahlt der Optionsverkäufer dem Käufer die Differenz aus beiden Sätzen betrags- und laufzeitgewichtet am Ende der Zinsperiode.

• Flop Begriff aus der Werbesprache. Der Ausdruck F. wird gebraucht, wenn eine Produkt- bzw. Werbekonzeption am Markt keinen Erfolg hat. Gescheitertes Projekt.

• Florianiprinzip Beim F. handelt es sich um den Widerstand der ortsansässigen Bevölkerung gegen potentiell (umweit-) gefährliche Planungsvorhaben, nicht aus prinzipieller Ablehnung solcher Projekte, sondern nur wegen der unmittelbaren Betroffenheit (der hl. Florian als Schutzpatron gegen Feuersbrünste wurde zum Schutz des eigenen Hauses, nicht aber aller Häuser angerufen).

• flottant „Schwimmend".

Bezeichnung

für 199

flow chart Wertpapiere, die sich noch nicht in festem Besitz von Kapitalanlegern befinden.

hemmnisse) bildet das Nebeneinander von offenen Stellen und vorgemerkten Stellensuchenden.

• flow chart

• Flussdiagramm

Ablaufdiagramm. Graphische Darstellung des Ablaufes eines Prozesses.

Ablaufplan eines Prozesses. Andere Bez.: flow chart.

• Flow

Abk. f.: „fiin loving youths en route to success". Aufstiegsorientierte junge Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren, Schüler oder Studenten, die stark am Erlebniskonsum orientiert sind. Die Finanzierung des Konsums erfolgt einerseits von den Eltern, andererseits durch Gelegenheitsjobs.

Ökonomische Größe oder Menge, die auf einen Zeitraum (z. B. Tag, Monat, Jahr) bezogen ist. Beispiele: Investition, Einkommen, Umsatz, Patienten, Bevölkerungsveränderung, Neuverschuldung etc.

• Flow-of-Funds-Rechnung Geldstromrechnung.

• Fluktuation Das Wechseln des Arbeitsplatzes durch den Arbeitnehmer. Andere Bez.: Personalfluktuation.

• Fluktuationsarbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit, die in einem kaum vermeidbaren Mindestmaß daraus entsteht, dass selbst bei allgemeiner Vollbeschäftigung Arbeitskräfte, die gekündigt wurden (oder haben), nicht gleich am nächsten Tag in einem anderen Betrieb zu arbeiten anfangen können. Ursache von Friktionen kann insbesondere der Umstand sein, dass die Qualifikation der Arbeitssuchenden nicht mit den Markterfordernissen übereinstimmt. Dies gilt insbesondere für Akademikerarbeitsmärkte. Einen Hinweis auf das Bestehen von F. (verursacht durch regionale und berufliche Mobilitäts200

• flyers

• FOB Abk. f.: free on board. Wichtige Incoterm-Einpunktklausel. Marktwerte von Waren an der Zollgrenze eines Landes einschließlich Fracht- und Ladekosten bis zum vereinbarten Verschiffungshafen.

• Föderalismus Staatsrechtlicher Begriff. Als F. bezeichnet man die Tendenz, bei der Gestaltung eines Bundesstaates, die Rechte der Länder, Regionen oder Kantonen gegenüber dem Bund stärker zu betonen. F. läuft hinaus auf eine Dezentralisierung der staatlichen Macht und auf mehr Selbstverantwortung in der Aufgabenerfüllung. Bezeichnung für eine Staatsorganisation, bei der neben der zentralen Ebene (z. B. der Bundesebene) eine mittlere (z. B. die Bundesländer) und eine untere Ebene (Gemeinden) bestehen und diese jeweils

Fonds mit bestimmten Hoheitsfunktionen ausgestattet sind. Der Begriff bezeichnet auch den Grad an Zentralität bzw. Dezentral ität innerhalb eines Staatsaufbaues. • Fogel, Robert William Geb.: 1926. Amerikanischer Ökonom. F. gehört zu den Vertretern der so gen. Neuen Wirtschaftsgeschichte, die das mathematisch-statistische Instrumentarium der modernen Ökonomie auf die Geschichtsforschung anwendet und damit Hypothesen der Historiker überprüft. Seit -» Schumpeter hatte man angenommen, dass die Verbesserung des Transportwesens durch die Eisenbahn eine führende Rolle bei der Wirtschaftsentwicklung im 19. Jahrhundert gespielt habe. F. erarbeitete den Gegenentwurf einer historischen Entwicklung ohne Eisenbahn und konnte flir die USA nachweisen, dass der Schienenverkehr für höchstens 3 % des Wirtschaftswachstums verantwortlich war. Motor des Fortschritts war vielmehr die große Zahl einzelner Erfindungen und technischer Verbesserungen der Produktion. Publikationen: Railroads and American Economic Growth, 1964; gemeinsam mit St. L. Engerman: Time on the Cross - The Economics of American Negro Slavery, 1974; Ten Lectures on the New Economic History, 1977; Second Thoughts on the European Escape from Hunger, in: S. R. Osmani: Nutrition and Poverty, 1991.

• Folgekosten 1. Kosten, die im Zuge des Vollzuges einer Rechtsvorschrift in der Verwaltung oder Gerichtsbarkeit anfallen (Vollzugskosten). Dazu kommen noch die Kosten für jene Leistungen, die vom Staat an die durch das Gesetz Begünstigten zu erbringen sind (Nominalkosten). 2. Kosten, die bei den betroffenen Haushalten und Unternehmen infolge von Arbeiten für den Fiskus anfallen. 3. Kosten, die im Zusammenhang mit öffentlichen Investitionen - vor allem bei Bauobjekten - mehr oder minder zwangsläufig anfallen und bei denen man zwischen Folgekosten und Folgelasten (Betriebskosten) unterscheidet.

• Follow-up Wörtlich: Fortsetzung. 1. Nachfasswerbung: z. B. abgestimmte Inserate in einer Zeitung hintereinander, aber auch eine zweite Werbeaktion, welche die Werbeappelle der ersten Aktion noch einmal in Erinnerung bringt. 2. Datenmäßige Aktualisierung einer wissenschaftlichen Untersuchung bzw. eines Projektes.

• FOMC Abk. f.: Federal Open Market Comitee, Offenmarktausschuss der amerikanischen Notenbank.

• Fonds 1. Für bestimmte staatliche Aufgaben zur Verfügung stehende Geld201

fondsgebundene Lebensversicherung mittel (z. B. Wasserwirtschaftsfonds, Fam i 1 ien lastenausgleichsfonds etc.). 2. Zusammenfassung mehrerer Wertpapiere zu einem Investmentfonds. 3. Ein durch Anordnung eines Gründers nicht auf Dauer gewidmetes Vermögen mit Rechtspersönlichkeit, das der Erfüllung gemeinnütziger oder mildtätiger Zwecke dient. Unterschied zur Stiftung: mit zeitlicher Begrenzung eingerichtet, das gesamte Vermögen kann zur Erfüllung des Fondszweckes herangezogen werden.

• fondsgebundene Lebensversicherung Kombination einer RisikoAblebensversicherung mit einer Erlebensversicherung, die ausschließlich in Fonds investiert, wobei der Anleger - je nach Risikobereitschaft - in den meisten Fällen aus mehreren Varianten wählen kann. Andere Bez.: Fondspolizze.

• Fondsmanager Professionelle Verwalter des Fondsvermögens. Sie treffen - entweder einzeln oder im Team - alle Anlageentscheidungen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und der fixierten Anlagerichtlinien filr den Fonds. Die Fähigkeiten des Fondsmanagements, vorgegebene Ziele zu erreichen und auf Sondersituationen entsprechend zu reagieren, sind das wichtigste Qualitätskriterium eines Fonds. 202

• Fondssparen Ein bestimmter Anlagebetrag wird regelmäßig zum Kauf von Fonds eingezahlt. Diese Methode macht es möglich, den -» Cost-average-Effekt auszunützen, die Frage des Timings verliert an Brisanz.

• Fondsspesen Kosten, die entweder beim Kauf anfallen (Ausgabeaufschlag), beim Rückkauf oder während der gesamten Laufzeit (Managementgebühr, Depotgebühr, Depotbankgebühr etc.). Diesen Spesen stehen teilweise nützliche Dienstleistungen gegenüber.

• Fondstausch Engl.: switch. Das Wechseln (switchen) von einem zu einem anderen Fonds innerhalb der gesellschaftseigenen Fondspalette. Bei einigen Anbietern erhalten die Kunden eine Ermäßigung oder einen vollständigen Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. Vollständige Rabatte sind allerdings meist auf „UmbrellaFonds" beschränkt. Ausnahmen: NoLoad-Fonds, Fondskauf bei Direktbanken, fondsgebundene Lebensversicherung.

• Fondsvermögen Die Summe aller Vermögenswerte im Portefeuille eines Fonds.

• Fondsvertrieb Investmentfonds wurden bisher vor allem in Bankfilialen verkauft, zum geringeren Teil auch über Struktur-

formula flexibility vertriebe und freie Vermögensberater. In den letzten Jahren sind freilich einige neue Anbieter dazugekommen: Direktbanken, Fondsdiscounter und Fondsboutiquen. Neue Vertriebsformen wie Versicherungsmakler (und -Vertreter) und das Internet dürften den Banken in Zukunft starke Konkurrenz machen.

• Food Sammelbegriff für Lebensmittel und Haustiernahrung.

• Food & Beverage Abgek. F&B. Einkauf, Zubereitung und Verkauf von Speisen und Getränken in der Gastronomie.

• Footsie Brit.: Börsenjargon. Gemeint ist damit der FT-SE-Index, der „FinancialTimes-Stock-Exchange-Index", der die bedeutendsten 100 britischen Aktien umfasst.

• Forderung Auf Grund einer Transaktion bestehender Rechtsanspruch.

nommen. Anleihewährung ist die Währung des Landes, in dem die Emission begeben wird.

• FOREX Club Foreign Exchange Club, gung der Devisenhändler.

Vereini-

• Forfaitierung Ankauf von später fällig werdenden Forderungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen - meist Exportgeschäften - unter Ausschluss des Rückgriffs auf vorherige Forderungseigentümer.

• Formaldehyd Ist ein stechend riechendes Gas. Es steht unter dem Verdacht, krebserregend zu sein. Sicher ist, dass F. Allergie-Erkrankungen auslöst, Augenreizungen, Kopfschmerzen und Übelkeit hervorruft. Vorkommen: Kosmetika, Reinigungsmittel, Farben, Kunststoffschäume, Textilien, Teppichfußböden, Zigarettenrauch, Spanplatten usw.

• Formation

• foreign bonds

Charakteristische Kursverläufe, die im Rahmen der Chartanalyse Prognosen über die künftige Kursentwicklung ermöglichen sollen. Zu den bekanntesten Formationen zählen „Flagge", „Keil" und „Wimpel", die „Kopf-Schulter-Formation" sowie die „M&W-Formation".

„Auslandsanleihen". Emission ausländischer Schuldner, die auf einem einzelnen nationalen Markt emittiert wird. Sie wird nur von Banken dieses Landes zur Platzierung über-

Nach einer gesetzlich festgelegten Formel werden bestimmte gesamtwirtschaftliche Bedingungen defi-

• Forderungspapier Wertpapier, das eine Forderung des Inhabers gegenüber dem Emittenten verbrieft, wie z. B. Anleihen, Pfandund Kommunalbriefe.

• formula flexibility

203

Formular niert, bei deren Eintritt Steuer- bzw. Ausgabeänderungen des Staates zu ergreifen sind.

• Formular In diesem Zusammenhang sind Formulare auf HTML-Seiten gemeint. Das können Eingabefelder, Suchmasken, Radio-Buttons, Checkboxen, Drop-down-Listen etc. sein.

• Forschungskoeffizient Anteil der Forschungsausgaben einer Unternehmung oder einer Branche am jeweiligen Gesamtumsatz in Prozent.

• Fortschreibung Die Weiterführung eines statistischen Verzeichnisses in der amtlichen Statistik.

• forward contract Termingeschäft. Geschäft an der Börse, bei dem die Erfüllung des Vertrages, d. h. die Abnahme und Lieferung der Ware oder des Wertpapiers, erst zu einem späteren Termin, aber zu einem am Abschlusstag festgelegten Kurs erfolgt.

• Forwards Unbedingte Termingeschäfte (Futures), die zwischen Käufer und Verkäufer direkt, also nicht über die Börse abgeschlossen werden.

• fossile Energieträger Aus abgestorbenen Pflanzen entstandene feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas). 204

• FRA Abk. f.: forward rate agreement. Ein zwischen zwei Partnern vereinbarter Zins-Terminkontrakt in der Zukunft, es erfolgt kein Kapitaltransfer, sondern nur eine Differenzzahlung. Beim F. wird keine Abmachung über den Austausch von Kapital getroffen. Lediglich der diskontierte Unterschiedsbetrag (= Auszahlungsbetrag) an Zinsen, zwischen dem bei Laufzeitbeginn des F. herrschenden Interbankensatz (= Referenzzinssatz) und dem vereinbarten F.-Zinssatz (= Preis), wird ausgetauscht.

• fraktale Unternehmen Der Begriff „fraktal" stammt aus der mathematisch-geometrischen Beschreibung natürlicher Strukturen bei lebenden Organismen und deren Materie. Sich selbst ähnliche Formen und Objekte. Die Organisation unserer bisherigen Unternehmen ist vorwiegend vertikal-hierarchisch strukturiert und durch eine starke horizontale Zergliederung gekennzeichnet. Dies führt zu einem hohen zeitlichen Koordinationsaufwand der Teileinheiten. Der erste Schritt zur Lösung dieser Problematik war in den achtziger Jahren die Einführung des -» Projektmanagements. Die Fortführung dessen ist die Einrichtung von Fraktalen, die markt- und produktorientiert eine sich selbst managende Einheit darstellen. Demnach sind fraktale U. Unternehmen, die nach dem Prinzip der Selbstorganisation funktionieren. Sie bestehen aus selbstständigen Unternehmenseinhei-

free on board ten, die sich selbst organisieren und zur Erreichung der Ziele des Unternehmens als Ganzes beitragen.

• frame Unterteilung von HTML-Seiten in mehrere Teildokumente.

• Franchising Form der Kooperation zwischen Unternehmen. Ein Franchisegeber räumt einem Franchisenehmer gegen Entgelt das Recht ein, bestimmte Waren und/oder Dienstleistungen unter Verwendung von Namen, Warenzeichen, Ausstattung oder sonstigen Schutzrechten zu verkaufen.

• Fräser Institute 1974 von Michael Walker gegründet, ist der fuhrende marktwirtschaftliche „think tank" Kanadas international vor allem durch ein Ranking der wirtschaftlichen Freiheit bekannt geworden. Einige Autoren der vom FI veröffentlichten Publikationen sind in späterer Folge mit dem Nobelpreis ausgestattet worden. Das Fräser Institute verfügt über eine eigene Radiosendung und ein Netzwerk von Partnerinstituten in allen Erdteilen. -» Freedom Index bzw. Economic Freedom of the World. (Erwin Bendl).

• Frauenrabatt Die Lebenserwartung der Frau nimmt ab einem bestimmten Alter gegenüber der des Mannes zu, daher wird ab einem bestimmten Alter ein Rabatt gewährt.

• Fraunhofer Gesellschaft Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung. Die F. betreibt mehr als 30 anwendungsnahe Forschungsinstitute in Deutschland.

• free access Freier Zugang zu den Netzen von Telekommunikation, Bahn und Energieversorgung. Daneben geht es aber auch darum, gesetzliche Markteintrittsbarrieren für private Unternehmen konsequent abzubauen.

• free cash-flow Freie Barmittel. Europäische Finanzexperten neigen dazu, den Cashflow auf fürchterlich komplizierte Weise zu berechnen. Einige ihrer amerikanischen Kollegen empfehlen folgendes Vorgehen: Zähle alle Dollars zusammen, die reingehen, und ziehe alle Dollars ab, die rausgehen. Der „free c." sind jene Barmittel, die nicht zur Finanzierung des operativen Geschäfts und für Ersatzinvestitionen benötigt werden. Zukünftig ist der „discounted (auf heute abgezinste) free c." das, was den Wert eines Unternehmens ausmacht und folglich den Eigentümer am meisten interessiert.

• free flow Möglichkeit der unbehinderten Zirkulation der Kunden in Supermärkten und Selbstbedienungsrestaurants.

• free on board Abgek.:

FOB.

Incoterm-Ein205

free software punktklausel. Bei dieser Klausel trägt der Verkäufer Kosten und Risiko des Transportes bis zum Abgangshafen (einschließlich aller Formalitäten) und auch die Kosten der Verladung auf das vom Käufer benannte Schiff. Der Käufer trägt alle weiteren Kosten und Risiken (Seetransport, Versicherung, Entladen).

• free Software Eine nicht durch das Urheberrecht geschützte Software, die von ihren Autoren zu „öffentlichem Eigentum" erklärt wurde und von jedermann nach Belieben benutzt und vervielfältigt werden darf. • Freedom Index Index, mit dessen Hilfe der Grad der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beschrieben werden soll. Von den um 1980 praktisch zeitgleich begonnenen Versuchen verschiedenster Autoren die wirtschaftliche Freiheit anhand objektiver Daten zu messen, haben nur das „Economic Freedom Rating" („Economic Freedom of the World") des Fräser Institute und der „Index of Economic Freedom" der Heritage Foundation breite Akzeptanz gefunden. Während der Freedom Index der Heritage Foundation für die konkrete politische Einflussnahme konzipiert ist und dementsprechend einfach konzipiert ist, stellt der Index des Fräser Institute hohe wissenschaftliche Ansprüche und ist wesentlich komplexer. Letzterer wurde vom „Economist" in einer Sondernummer 206

Uber die bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts als „the best attempt yet to define and measure economic freedom" gewürdigt. Die Autoren James Gwartney und Robert Lawson werden bei der Datenerfassung vom Fräser Institute und 55 Partnerinstituten in aller Welt unterstützt. Auf Basis ihres Index wurde ein enger positiver Zusammenhang zwischen Wirtschaftsfreiheit einerseits und wirtschaftlichem Wachstum, BIP pro Kopf, Lebenserwartung, Wasserversorgung, öffentlicher Sicherheit und Schulbildung andererseits nachgewiesen. (Erwin Bendl). • Freelancer Freiberufler. • Freerider Begriff der Finanzwissenschaft. Wirtschaftssubjekt, das die vom Staat bereitgestellten öffentlichen Güter (Kollektivgüter), von deren Nutzung es nicht oder nicht vollständig ausgeschlossen werden kann (Ausschlussprinzip), ohne einen eigenen Finanzierungsbeitrag nutzt. Person, die in den Genuss von privaten oder öffentlichen Leistungen kommt, ohne dafür selbst Kosten aufgewendet zu haben. Andere Bez.: Trittbrettfahrer. • Freeware Freeware ist kostenfrei verfügbare Software. Das heißt allerdings nicht, dass dafür auch kein Copyright besteht! Das Urheberrecht verbleibt

Freedom-Indizes

Fraser Institute Ziele

Kriterien

hohe Wissenschaftlichkeit durch Nutzung verlässlicher und für langen Zeitraum verfügbarer Datenquellen

leichte Verständlichkeit und konkreter Einfluss auf die Politik der USA

leichte Verständlich keit und konkreter politischer Einfluss für Demokratie in der Dritten Welt

Staatsquote Wirtschaftsstruktur und Wettbewerb Geldpolitik und Preisstabilität Fremdwährungen Rechtssystem und Eigentumsrechte Zölle und andere Handelshemmnisse Kapital und Finanzmärkte

1. Außenhandel 2. Steuern 3. Staatliche Intervention 4. Geldpolitik 5. Kapitalfluss und Direktinvestition Geldwesen Lohnund Preiskontrollen 6. Eigentumsrechte 7. Regulierung 8. Schwarzmarkt

1. Eigentumsrechte 2. Lebensunterhalt 3. Unternehmerische Freiheiten 4. Investitionen 5. Außenhandel 6. Marktbeschränkung

Wissenschaftlichkeit, Daten über 20 Jahre und Weltweite Kooperation mit mehr als 50 Instituten

politischer und medialer („Wall Street Journal") Einfluss und daraus resultierender höchster Bekanntheitsgrad

leichte Verständlichkeit und politischer Einfluss

für Laien nicht immer leicht verständlich

fehlende Gewichtung

Konstruktion und Kriterien zu simpel

Nobelpreisträger wie Milton Friedman, Gary S. Becker und Douglas C. North

Newt Gingrich und andere Republikaner

Das Freedom House wird von prominenten Demokraten unterstützt.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Größte Stärke

Größte Schwäche Prominente Fürsprecher

Die Freedom-Indizes von Heritage Freedom House Foundation

Abb. 7: Freedom-Indizes im Vergleich. Quelle: Erwin Bendl, Mehr Wachstum durch wirtschaftliche Freiheit, in: CONTUREN, Heft 1, Wien 1999, S. 87.

Freeways beim Autor. Der Autor übernimmt in der Regel weder Funktionsgarantie noch Haftung fiir durch die Nutzung der Software entstehende Schäden.

• Freeways Freier Zugang zur Infrastruktur der Mitgliedsländer in der EU (z. B. zum Schienennetz, Stromnetz etc.). Third party access.

• freier Kurs Aus dem freien Spiel von Angebot und Nachfrage sich ergebender Wechselkurs. Gegensatz: offizieller Kurs.

• freies Darlehen Ein außerhalb des öffentlichen Kapitalmarktes aufgenommenes Darlehen.

• Freibetrag

• Freigrenzen

Ein die Steuerschuld verringernder Abzugsposten.

Bis zur Höhe der F. bleibt ein bestimmtes Einkommen steuerfrei. Übersteigen die Einkünfte die F., wird der gesamte Betrag, also auch Einkünfte bis zur F., besteuert.

• freibleibend Vorbehaltsklausel, der Anbieter will nicht fix gebunden sein.

• Freiburger Schule Ökonomen, die dem Neo- bzw. Ordoliberalismus zugerechnet werden können. Die „F. Schule" ist insbesondere mit dem Namen Walter Eucken verbunden.

• freie Güter Bezeichnung fiir Güter, die auch unter Berücksichtigung von ausschließenden Nutzungsrechten (Ausschlussprinzip) nicht knapp sind, d. h. in so reichem Masse vorhanden sind, dass sie einen Marktpreis von Null haben.

• freier Beruf Selbstständige Berufstätigkeit. Beispiele: Anwälte, Architekten, Ärzte, freie Ingenieure, Steuerberater, freie Krankengymnasten, Journalisten, Schriftsteller, Wirtschaftsprüfer. 208

• Freihandel Handel ohne Beschränkungen durch Kontingente und Zölle.

• Freihandelszone Sie sichert die Freiheit von Zöllen und mengenmäßigen Handelsbeschränkungen zwischen mehreren Staaten bei unterschiedlich hohen Zollmauern gegenüber Drittstaaten. In einer F. gibt es also keinen gemeinsamen Zolltarif der Mitglieder nach außen hin.

• freihändiger Rückkauf Der Tilgungsplan vieler Anleihen sieht vor, dass der Emittent auch durch Käufe über die Börse seinen RückZahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Eine Verlosung erfolgt nur dann, wenn die erforderliche Tilgungsquote nicht durch Rückkäufe gedeckt werden konnte.

Fremdwährungsschuld Rücklösung über die Börse ist für die Anleiheschuldner nur bei einem für sie günstigen Kurs interessant. Diese Transaktionen bilden einerseits eine Art Kurspflege, andererseits werden dadurch die Tilgungschancen vernichtet.

• Freikurs Ein zwischen zwei Partnern ausgehandelter Kurs.

• Freiverkehr Außerbörslicher Handel in Wertpapieren. Handel in nicht kotierten (nicht zur amtlichen Notierung zugelassenen) Wertpapieren. Andere Bez.: over the counter market.

• Fremdbezug Entscheidungsproblem, ob Güter oder Dienstleistungen im eigenen Unternehmen hergestellt werden oder von anderen Unternehmen bezogen werden sollen. Entscheidungskriterien können sein: • Kosten, • Fertigungsmöglichkeiten, • Technologie, • Kapazität etc. Andere Bez.: Make-or-buy-Entscheidung.

• Fremdfinanzierung Mittelaufbringung durch Kreditkapital. Der Kreditgeber erwirbt Gläubigerrechte und stellt das Kapital in der Regel befristet gegen Bezahlung von Zinsen zur Verfügung. Ein Mitspracherecht wird im Regelfall nicht eingeräumt. Formen der langfristigen F.\

• Schuldverschreibungen • Schuldscheindarlehen • langfristiger Bankkredit • Leasing Formen der kurzfristigen F.: • Lieferantenkredit • Wechsel(eskont)kredit • Kontokorrentkredit • Lombardkredit • Factoring Andere Bez.: Kreditfinanzierung.

• Fremd kapital In der Bilanz eines Unternehmens ausgewiesene Schulden mit unterschiedlicher Fristigkeit. Vermögensteile eines Unternehmens, die nicht Eigentum des betreffenden Unternehmens sind. Das F. wird auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen.

• Fremdkapitalzinsen Zinsen für das von Unternehmen aufgenommene Fremdkapital.

• Fremdwährungsanleihe In einer fremden Währung begebene Anleihen. Wechselkursänderungen bedeuten jedoch ein zusätzliches Risiko.

• Fremdwährungsrisiko Bewusstes oder unbewusstes Eingehen von Risiko, das durch Währungsschwankungen entstehen kann.

• Fremdwährungsschuld Finanzschuld in fremder Währung gegenüber inländischen und ausländischen Gläubigern. Die Umrechnung in Schilling erfolgt zu Devisenmittelkursen. 209

Friedman • Friedman, Milton Geb.: 1912. Amerikanischer Ökonom. Beiträge auf den Gebieten der Konsumanalyse, der Geschichte und Theorie des Geldes sowie für seine verdeutlichenden Darstellungen des komplexen Wesens der Stabilitätspolitik. Als Theoretiker der Chicagoer Schule ist F. einer der Hauptvertreter der liberalen Wirtschaftsphilosophie, die staatliche Eingriffe ins Wirtschaftsleben ablehnt und auf die Selbstheilungskräfte des Marktes setzt. Publikationen: Kapitalismus und Freiheit, 1962; A Monetary History of the United States 1867-1960, 1963; Chancen, die ich meine, 1980; Die Tyrannei des Status quo, 1985. • Friktionsarbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit, die in einem kaum vermeidbaren Mindestmaß daraus entsteht, dass selbst bei allgemeiner Vollbeschäftigung Arbeitskräfte, die gekündigt wurden (oder haben), nicht gleich am nächsten Tag in einem anderen Betrieb anfangen können. Ursache von Friktionen kann insbesondere der Umstand sein, dass die Qualifikation der Arbeitssuchenden nicht mit den Markterfordernissen übereinstimmt. Dies gilt insbesondere für Akademikerarbeitsmärkte. Einen Hinweis auf das Bestehen von F. (verursacht durch regionale und berufliche Mobilitätshemmnisse) bildet das Nebeneinander von offenen Stellen und vorgemerkten Stellensuchenden. 210

• fringe benefits Zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers neben dem Lohn bzw. Gehalt, vor allem im Bereich des Top Managements, um die Motivierung und Bindung zum Unternehmen zu vergrößern. Dazu gehören z. B. Dienstwohnungen, spezielle Pensionsvereinbarungen, Dienstautos, die auch privat genutzt werden können etc. • Fristentransformation Unterschiedliche Zinsbindungsfristen für Aktiva und Passiva. • FRN Abk. f.: -» floating rate notes. Variabel verzinste Anleihen. • front-end load Ausgabeaufschlag, in Prozent der investierten Summe, der umgehend dem Käufer angelastet wird und damit seinen Kapitaleinsatz kürzt. Der „front-end 1." lässt sich bei größeren investierten Beträgen durch Verhandeln reduzieren. Manche Fonds, wie die so genannten No-Load-Fonds, sind ohne Vorweggebühr zu beziehen. Einmalige Kosten beim Kauf eines Fondsanteils - in Höhe der Differenz zwischen Ausgabepreis und Anteilswert (angegeben in Prozent vom Rücknahmepreis, in der Regel null bis sechs Prozent, bei Futures-Fonds auch darüber). Damit wollen die Fondsgesellschaften vor allem ihre Vertriebskosten finanzieren. Viele Fondsgesellschaften berechnen je nach der Höhe des investierten Kapitals gestaffelte Ausgabe-

Fundamentalanalyse aufschläge. Im Ausgabepreis ist der Ausgabeaufschlag bereits enthalten. Andere Bez.: Ausgabeaufschlag.

• frontman Strohmann.

• Fruchtgenuss Der F. ist die wichtigste persönliche Dienstbarkeit. Der Fruchtnießer hat das dingliche Recht, eine fremde Sache ohne jede Einschränkung, aber unter Schonung der Substanz zu gebrauchen (§ 509 ABGB). Andere Bez.: Ususfructus, Nießbrauch.

• Früherkennung Informationen, die hinsichtlich ihrer Herkunft und Auswirkung nicht genau klassifizierbar sind. In der Regel handelt es sich um höchst unbestimmte und unsichere Vermutungen über zukünftige Umfeldveränderungen. Je früher schwache Signale lokalisiert und qualifiziert werden können, desto früher lassen sich strategische Maßnahmen ergreifen sowie Chancen und Risiken erkennen.

• Frühindikatoren Wirtschaftliche Größen mit Prognosewert, z. B. Auftragseingänge.

• Frühstuckskartell Geheime Absprache zwischen Unternehmen über Preise, Mengen oder Absatzgebiete, die „beim Frühstück", also mündlich, getroffen werden.

• FTP 1. Abk. f.: Federal Test Procedura.

US-Fahrzyklus zur Ermittlung der gesetzlich limitierten Abgaswerte. 2. Abk. f.: File Transfer Protocol. Softwareprotokoll zur Übertragung von Dateien zwischen dem Benutzerrechner und einem FTP-Server. Über FTP ist der Zugriff auf Datenarchive jeder Art im Internet möglich. Besondere Bedeutung hat der so gen. „Anonyme FTP-Zugang".

• FTS Abk. f.: funds transfer system. Auf privaten Verträgen oder gesetzlicher Regelung beruhende, formelle Vereinbarung mit mehreren Mitgliedern, gemeinsamen Regeln und standardisierten Vorkehrungen für die Übermittlung und den Ausgleich von Geldverbindlichkeiten zwischen den Mitgliedern.

• Führung Der Begriff umfasst -* Leadership und Management. Der wesentliche Unterschied liegt u. a. im Zeithorizont der Verantwortung.

• Functional Finance Bei diesem Konzept verfolgt die Finanzpolitik überwiegend konjunkturpolitische Ziele.

• Fundamentalanalyse Methode zur Bewertung und Prognose von Aktienkursen. Ausgegangen wird von der Annahme, dass der Kurs einer Aktie von der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens bestimmt wird. Die Fundamentalanalyse ermöglicht es, über- und unterbewertete Aktien zu identifizieren und 211

fundierte Anleihe daraus Empfehlungen abzuleiten. Auch volkswirtschaftliche Aspekte des Umfelds, in dem sich das Unternehmen bewegt, werden berücksichtigt (Chartanalyse).

• fundierte Anleihe Anleihe, die entweder eine zusätzliche Staatsgarantie aufweist (ist gleich garantierte Anleihe) oder durch einen Deckungsfonds gesichert ist. Fundierte Bankschuldverschreibungen bieten den Gläubigern eine insolvenzrechtliche Sonderstellung, sie werden im Falle des Konkurses der Bank vorrangig behandelt. Andere Bez.: garantierte Anleihe.

• Fund-Raising Aktivitäten von Non-ProfitOrganisationen, die darauf abzielen, Spenden für kulturelle, wissenschaftliche oder karitative Projekte aufzutreiben.

• Fungibilität Vertretbarkeit von Waren oder Wertpapieren durch andere Waren oder Stücke der gleichen Art.

• fungible Güter Gegenseitig ersetzbare, vertretbare Güter.

• funktionsfähiger Wettbewerb Die Schwierigkeiten einer Übertragung neoklassischer Erkenntnisse auf wettbewerbspolitische Entscheidungen führten zum Konzept des funktionsfähigen W. und dabei wie212

derum zum Ansatz der Workable Competition, wie er von John Bates Clark entwickelt wurde. In seiner Weiterentwicklung zum -» HarvardAnn atz der Wettbewerbspolitik spielt das SCP-Paradigma eine zentrale Rolle. Danach erfolgt die Beurteilung, ob ein funktionierender Wettbewerb vorliegt, anhand voc Kriteraen der Farkstru'tur (Structure), des Marktverhaltens (Conduct) und des Marktergebnisses (Performance).

• Fusion Wirtschaftlicher und rechtlicher Zusammenschluss zweier bisher selbstständiger Unternehmen.

• Fusionskontrolle Kartellgesetzlich geregeltes Prüfungsverfahren bei Zusammenschlüssen von Unternehmen oberhalb gewisser Größenordnungen.

• Futures Standardisierte börsengehandelte Terminkontrakte, welche die Verpflichtung enthalten, die im Kontrakt in Bezug auf Ausstattung genau festgelegten Objekte (Geld- oder Kapitalmarktpapiere, Indizes, Währungen) zu einem im voraus festgelegten Preis an einem späteren Liefertag zu kaufen oder zu verkaufen. Futures sind hinsichtlich ihrer Ausgestaltung (Kontraktspezifikationen) standardisiert und daher an der Börse handelbar. Nicht börsegehandelte Futures werden als Forwards bezeichnet. Andere Bez.: Termingeschäfte.

Fuzzy Logic • Futures Exchange Terminbörse. Der Futures-Handel ist auf spezielle, organisierte Börsen eingegrenzt. Die wichtigsten befinden sich in Chicago, New York, Singapur, Sidney, Montreal sowie in Europa in London und Paris. Wie an den Effektenbörsen erfolgt der Handel in den Futures-Märkten durch Mitglieder der betreffenden Börse. Diese können für eigene oder für fremde Rechnung handeln. Im letzten Fall müssen sie zusätzlich Mitglied der Liquidationskasse („clearinghouse") der betreffenden Börse sein. Anders als an den nicht institutionalisierten Terminmärkten (Interbankhandel) werden die FuturesGeschäfte nicht unmittelbar zwischen Käufer und Verkäufer verrechnet, vielmehr ist Kontrahent jeden Abschlusses die Liquiditationskasse der jeweiligen Börse. Aufgrund dieser Regelung ist das Kreditrisiko, d. h. das Risiko der Nichterfüllung eines Abschlusses, dem im Interbankhandel große Bedeutung zukommt, an den Futures-Börsen minimiert. Abgesichert ist die Erfüllungsgarantie vor allem durch ein ausgeklügeltes System von Sicherheitsleistungen und Nachschusspflichten. Für jede über die Börse abgewickelte Transaktion muss beim „clearinghouse" ein Deckungsbeitrag („initial margin") hinterlegt werden. Am Schluss jedes Geschäftstages bewertet das „clearinghouse" die ausstehenden Kontrakte auf der Basis des so genannten Schlusskurses („settlement price"). Wenn es sich

hierbei ergibt, dass infolge von Kursänderungen Kursgewinne erzielt wurden oder ein Kontrakt an Wert verloren hat, dann schreibt das „clearinghouse" den Differenzbetrag gut oder zieht einen zusätzlichen Sicherheitsbeitrag ein („Variation margin"). Die Sicherheitsleistungen sind im Vergleich zum Wert der Kontrakte klein.

• Futures-Fonds Investmentfonds, die nicht in Beteiligungspapiere (Aktien) oder Schuldtitel (Renten) investieren, sondern in Derivate, die an den Futures- und Optionenmärkten notieren. Wegen der Hebelwirkung dieser Instrumente sind solche Fonds erheblich riskanter als andere Wertpapierfonds.

• Fuzzy Logic Wörtlich übersetzt: „unscharfe Logik". Versucht in unpräziser Form vorliegendes menschliches Wissen, also Faustregeln, der Erfahrung nutzbar zu machen. Steuerung technischer Geräte und die Regelung industrieller Prozesse. Es gibt bereits gut funktionierende Fuzzy-LogicSysteme in der Regelungstechnik (z. B. Temperaturregelung bei Klimaanlagen oder Glasschmelzen) und in der Fahrzeugtechnik (z. B. Fahrtund Bremsregelung in U-Bahnen). Zahllose Konsumartikel (Fernsehgeräte, Waschmaschinen, Staubsauger usw.) erbringen auf Grund ihrer „fuzzy Controller" flexiblere Leistungen. Mathematisches System, das anstelle der klassischen Binärlogik 213

Fuzzy Logic (richtig/falsch, wahr/unwahr, 0/1) eine differenzierte Beurteilung von Sachverhalten aufgrund von Näherungsaussagen (z. B. 0,1 0,4 etc.) ermöglicht.

214

• G7 Abk. f.: Gruppe der Sieben. Gründung: 1975. Jährliche Konferenzen der Gruppe der sieben wichtigsten Industriestaaten: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und USA. Aufgaben: Erörterung aktueller Fragen zur Weltwirtschaftslage. Instrumente: Treffen der Staats- und Regierungschefs mit dem Ziel Absichtserklärungen Uber globale Wirtschafts- und Währungsfragen zu beschließen. Erfolgreich waren die G7 vor allem in Fragen der informellen Währungskooperation. Eine Koordinierung der makroökonomischen Politiken gelang aber bisher nicht. • G8 Abk. f.: Gruppe der Acht. Die G8 (seit 1998 ist Russland Mitglied) beschäftigt sich mit politischen Aufgaben. Probleme und Perspektiven: Eine einheitliche Vorgehensweise bei Problemen von globaler Bedeutung, wie z. B. der 1999 beschlossene Schuldenerlass filr hochverschuldete Länder, oder bei militärischen

Konflikten. • GAAP Abk. f.: Generally Accepted Accounting Principles. US-Bilanzierungsgrundsätze. • GABRIEL Abk. f.: Gateway to Europe's National Libraries. G. verbindet online die europäischen Nationalbibliotheken zum Austausch von Informationen, Projekten und Aktivitäten. • Galbraith, John Kenneth Geb.: 1908. Amerikanischer Ökonom. Querdenker und Außenseiter der Ökonomenzunft. Beschäftigt sich insbesondere mit dem Problem des Marktversagens. Gegner eines hemmungslosen Wettbewerbes. Publikationen: The Theory of Price Control, Cambridge Mass. 1949; American Capitalism, New York 1952; Gesellschaft im Überfluss, München 1976; Die Entmythologisierung der Wirtschaft, Wien 1988; Anatomie der Macht, München 1989; The Good Society. The Hu215

Gamma-Faktor mane Agenda. York 1996.

Boston

und

New

• Gamma-Faktor Sensitivitätsfaktor, der die absolute Veränderung des Delta-Faktors beschreibt, wenn sich der Kurs des Basiswertes um eine Einheit verändert. Mathematisch betrachtet entspricht Gamma der zweiten Ableitung des Optionspreises nach dem Kurs des Basiswertes.

• Gantt-Chart Ein Balken-Diagramm, das einzelne Teile eines Projektes als Balken in Verbindung mit einer waagrechten Zeit-Skala darstellt. Gantt-Diagramme werden als Projektplanui^swerkzeuge für Entwicklungspläne verwendet.

• ganzheitliches Prinzip Heuristisches Prinzip, bei dem Kriterien mehrerer Wissensgebiete zur Problemlösung herangezogen werden (z. B. ökonomische, ökologische und politische Kriterien).

• GAP Abk. f.: Gemeinschaftliche Agrarpolitik.

• GAP-Analyse Gibt an, wie groß der Saldo der Aktiv- Passivposition in einer bestimmten Fristigkeitsstruktur ist. Identifikation der Art und des Umfangs der Lücke zwischen der gewünschten und der aufgrund der gegenwärtigen unternehmerischen Aktivitäten in Zukunft zu erwartenden Unter216

nehmensentwicklung. Diese Lücke kann in eine operative (Differenz zwischen der Weiterführung der bisherigen Aktivitäten ohne Veränderung und der mit operativen Maßnahmen optimierten potentiellen Entwicklung des Basisgeschäfts) und eine strategische Lücke (Differenz zwischen der strategischen Sollvorgabe und der bestmöglichen Entwicklung des Basisgeschäfts unter Ausschöpfung aller operativen Optimierungsmöglichkeiten) unterschieden werden.

• Garantie Über die Gewährleistung hinausgehende, vertragliche Zusage des Herstellers an den späteren Endverbraucher, für die versprochenen bzw. zu erwartenden „garantierten" Eigenschaften eines Produktes einzustehen.

• Garantiefonds Wertpapierfonds, die dem Anleger die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals (zur Gänze oder teilweise) versprechen. Gleichzeitig werden aber auch die Gewinnmöglichkeiten eingeschränkt. Solche Fonds sind in Österreich und Deutschland bei jenen Anlegern beliebt, denen die Erträge von sicheren Rentenfonds zu klein sind, die sich aber nach dem Motto „Ich will, aber ich trau mich nicht" nicht dem vollen Risiko eines Aktienfonds aussetzen wollen.

• Garantiemodell Modell, nach dem die nationalen Zentralbanken gegenseitig Wertpa-

GD pierdepots füreinander eröffnen und Garantien austauschen, um Kredite zu sichern, die von der heimischen NZB auf der Grundlage von Sicherheiten gewährt werden, welche bei einer anderen NZB im EuroWährungsraum hinterlegt sind.

• Garconniere Immobilienwelt. Aus dem französischen stammender Ausdruck für Einpersonenhaushalte.

• GASP Abk. f.: Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Wurde im Maastricht-Vertrag I vereinbart. Da sich auf diesem Gebiet die Kompetenzübertragung von den Einzelstaaten an die Gemeinschaft besonders schwierig gestaltet, wurde ein verbindlicher Informations- und Abstimmungsmodus zwischen den EUStaaten im Rat beim Verhalten gegenüber Drittstaaten vereinbart. Der EU-Rat muss einstimmig einen klar definierten Bereich zum Gegenstand der „Gemeinsamen Aktion" machen. Die Zusammenarbeit erfolgt nicht im Rahmen der üblichen EUEntscheidungswege, Kommission und Parlament haben nur Vorschlags- und Konsultationsrecht. Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik ist Sache der Regierungszusammenarbeit.

• Gateway Im Deutschen: „Übergang", „Zugang" oder „Verbindung". 1. Schnittstelle zwischen zwei Kommunikationssystemen. „Gateways"

sind Rechner, welche die Verbindung bzw. den Datentransfer zwischen unterschiedlichen Netzen ermöglichen. Zum Beispiel die Verbindung von einem Online-Dienst oder einem Firmen-Intranet ins Internet. 2. Luftfahrt. Verbindungssteg zwischen Airport und Landungssteg.

• GATT Abk. f.: General Agreement on Tariffs and Trade. Vorläuferorganisation der - WTO.

• GAU Abk. f.: Größte Anzunehmende Unfallgefahr.

• Gaupe Immobilienwelt. Dachaufbau, der die Einsetzung senkrechter Dachfenster zur Belichtung und Belüftung der Dachräume ermöglicht.

• GB Abk. f.: Giga-Byte. G. ist eine Milliarde Bytes.

• GD Abk. f.: Generaldirektion. Die EUKommission ist als Verwaltungsbehörde in 23 Generaldirektionen und andere Dienststellen, wie etwa den Juristischen Dienst, eingeteilt, die in ihrer Tätigkeit und Wirkung den einzelstaatlichen Fachministerien gleichen. Jede G. ist in verschiedene Direktionen und Abteilungen untergliedert. Jeder G. stehen ein Generaldirektor und mehrere Stellvertreter vor. 217

gearing • gearing

• geeks

Hebelwirkung.

Computerwelt. G. sind Menschen, die immer am Computer sitzen. Im Unterschied zu einem „nerd" ist ein g. sehr kommunikativ und sucht den Kontakt zu anderen. G. sind Gruppen von Usern mit eigenem Ehrenkodex und einer eigenen verklausulierten Sprache. Andere Bez.: Computerfreak.

• Gebarungskontrolle (A) Außenkontrolle jedes finanziell bedeutsamen und in sich abgeschlossenen Verhaltens der Verwaltung.

• Gebietskörperschaften G. sind in Österreich der Bund, die Bundesländer und die Gemeinden.

• Gebrauchsgüter Langlebige Güter, die von den Haushalten zu Konsumzwecken gekauft werden, wie Häuser, Autos und Haushaltsgeräte.

• Gebühren Kann als Zwischenform zwischen Steuern und marktwirtschaftlichen Preisen aufgefasst werden. G. beruhen auf dem -» Äquivalenz- oder dem Verursacherprinzip. Der Übernachfrage nach öffentlichen Leistungen, welche die staatlichen Haushalte in finanzielle Probleme gebracht hat, kann durch die Einhebung von G. gegengesteuert werden.

• gebundene Ausgaben (CH) Vier von fünf Bundesfranken sind durch vorausgegangene rechtliche Verpflichtungen (in Verfassung, Bundesgesetzen, allgemein verbindlichen Bundesbeschlüssen und Staatsverträgen) gebunden. Diese Ausgabenbindung kann nur durch eine (meist langwierige) Anpassung der entsprechenden Rechtsgrundlagen wieder geändert oder aufgehoben werden. 218

• Gefangenendilemma Problem der Divergenz zwischen individueller und kollektiver Rationalität. Es wird das individuell rationale Verhalten von zwei Entscheidungsträgern untersucht, deren Entscheidung jeweils nicht nur isolierte Auswirkungen auf sie selbst haben („interne Effekte"), sondern auch den anderen tangieren („externe Effekte"). Zwei Gefangene überlegen, ob sie (im Hinblick auf ein mögliches Geständnis oder Teilgeständnis) kooperieren sollen. Das G. wird herangezogen, um die Nachfrage nach öffentlichen Gütern und das Problem des „strategischen Wählens" zu verdeutlichen. Beispiel: Verhalten der Sozialpartner beim Schnüren von Sparpaketen. Konkrete Einsparungen scheitern vielfach daran, dass die Sozialpartner die Einsparungsmöglichkeiten ihrer Gruppen sehr genau kennen, diese aber nicht preisgeben. Hier bilden die Sozialpartner also zunächst eine „asoziale" Partnerschaft, die erst durch Kooperation zu einer „sozialen" Partnerschaft werden kann. Hier besteht das oben beschriebene „Gefangenendilemma"

Geldillusion darin, dass keine Gruppe Vorteile freiwillig aufgibt, solange keine Gewähr besteht, dass auch andere Gruppen Vorteile „gestehen" bzw. sparen. Oft sind Interessengruppen nur unter dem Druck der Öffentlichkeit (und nicht der Parteien!) bereit, Konzessionen zu machen.

• Gegenakkreditiv Der Akkreditivbegünstigte kann mit Zustimmung der Zahlstelle das Akkreditiv als Deckung filr ein G. verwenden. Die Bedingungen für das G. müssen absolut sicherstellen, dass bei Inanspruchnahme die eingereichten Dokumente zusammen mit bereits vor Erstellung des G. erlegten Papieren zur Ausnützung des Erstakkreditiv berechtigen.

• gekreuzter Scheck Durch zwei gleichlaufende schräge Striche auf der Vorderseite gekennzeichneter Scheck, in Österreich wie ein -» Verrechnungsscheck behandelt.

• Geld G. ist ein Gut, welches als allgemeines Tauschmittel, als Schuldentilgungsmittel und als Wertaufbewahrungsmittel generell anerkannt ist. Eine geldbasierte Infrastruktur ist wichtig fllr jede Form des Wirtschaftens. G. eignet sich hervorragend als Mittel der Steuerung komplexer Sozialsysteme. Infolge der „symbiotischen" Verbindung zwischen Geld und physischen Bedürfnissen ist G. besonders steuerungswirksam. Die Vorteile der Möglichkeit einer posi-

tiv sanktionierenden Feinsteuerung werden jedoch vielfach erkauft mit den Schattenseiten einer „Monetarisierung" der Person und einer Vermarktung der Lebenswelt. Willke spricht in diesem Zusammenhang von „professionellen Deformationen", vor denen niemand gefeit ist, weder der operierende Chirurg noch der Input-Output-Analytiker.

• Geldanlage Gezielte Investition von Geldern in Vermögenswerte in der Hoffhung, dass diese bei guter Performance einen Kapitalertrag erzielen bzw. Erträge ausschütten - im Gegensatz zu Sparformen, bei denen Geld den Banken gegen Verzinsung überlassen wird, das dann in Form von Krediten ausgeliehen wird.

• Geldformen Bargeld: Münzen und Banknoten. Buchgeld: Forderungen gegen ein Kreditinstitut (auch Schecks, Überweisungen usw.). Valuten: Ausländische Münzen und Banknoten. Devisen: Forderungen eines Inländers gegen ein ausländisches Kreditinstitut (auch Reiseschecks, Fremdwährungsschecks, Devisenüberweisungen).

• Geldillusion G. bedeutet, dass die Menschen die Aushöhlung der Kaufkraft des Geldes durch Steigerung des Preisniveaus (Inflation) nicht wahrnehmen oder wenigstens für die Zukunft nicht damit rechnen. Bei höheren In219

Geldkapitallücke flationsraten, die als dauerhaft angesehen werden, verschwindet die G.

• Geldkapitallücke Kreditgewährung an inländische Nichtbanken abzüglich Primärmittelaufkommen.

• Geldkurs Kurs, zu dem Wertpapiere, Währungen, Rohstoffe, Edelmetalle etc. nachgefragt werden. Abgek.: Geld, g oder G.

• Geldmarkt Markt für rungsmittel.

kurzfristige

Finanzie-

• Geldmarktfonds Investmentfonds, die ausschließlich Geldmarkttitel, Bankguthaben oder Renten mit kurzen Restlaufzeiten bzw. flexibler Verzinsung im Portefeuille haben. Solche Fonds unterliegen nur geringen Kursschwankungen, liefern in der Regel eine geringere Rendite als Rentenfonds, sind meistens nicht durch Ausgabeaufschläge belastet und eignen sich daher vor allem für Anleger, die Summen für einige Zeit „zwischenparken" wollen.

• Geldmarktlinie Obergrenze, bis zu der ich einem Geldhandelspartner Geld leihen darf.

• Geldmarktpapiere Wertpapiere mit kurzer Laufzeit.

• Geldmarktzins Zinssatz für am Geldmarkt aufgenommene Kredite. 220

• Geldmenge Der defmitorische Umfang der G. ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Bedingt ist dies durch die unterschiedliche Struktur des Bankensystems, der Geldmärkte und der bank- und geldrelevanten Gesetze in den einzelnen Ländern.

• Geldmengenpolitik Die vorrangige Orientierung der Währungspolitik an der Geldmenge, deren zu schnelle Vergrößerung nach klassischer und monetaristischer Auffassung, ist nicht bloß eine Rahmenbedingung, sondern die Haupt- oder sogar Alleinursache des Preisauftriebes, wenn die Notenbank einen konkreten Prozentsatz verkündet, um den die Geldmenge steigen darf (bzw. in der Flaute steigen soll). Die G. ist eine Politik der Notenbank, nach der die Geldmenge mit einem bestimmten Prozentsatz wachsen soll.

• Geldmengenziel Von vielen Notenbanken unter dem Einfluss des Monetarismus öffentlich deklarierter oder stillschweigend angestrebter Prozentsatz, um den entweder der Zentralbankgeldumlauf oder irgendeine weiter definierte Geldmenge binnen eines Jahres steigen darf bzw. soll. Ermöglicht werden soll damit ein nichtinflationäres Wirtschaftswachstum. Nachteil: Es kann zu extrem starken Zinsaufschlägen (Beispiel USA), aber auch zu real wirtschaftlich ungerechtfertigten Wechselkursänderungen (Bei-

Geldschöpfung spiel Schweiz) kommen.

• Geldnachfrage Von einem Wirtschaftssubjekt geplante Geldhaltung, ausgedrückt als Funktion der Ausgaben, des Zinssatzes, der Transaktionskosten und anderer Variablen.

• Geldpolitik Teil der Wirtschaftspolitik, der makroökonomisch relevante Sachverhalte des güterwirtschaftlichen („realen") Sektors zu steuern versucht. G. ist Wirtschaftspolitik mit monetären Instrumenten. Seit einigen Jahren ist die G.- und Kreditpolitik der jeweiligen Zentralbank darauf ausgerichtet, ein bestimmtes Wachstum der Zentralbankgeldmenge zu realisieren. Diese Zentralbankgeldmenge ist der Indikator der geldpolitischen Strategie der jeweiligen Zentralbank, d. h. Veränderungen in der Wachstumsrate dieser Geldmenge sind das Hauptkriterium dafür, ob die G. der jeweiligen Zentralbank mehr oder weniger expansiv ist. Mit der Bekanntgabe ihres Geldmengenziels will die jeweilige Zentralbank also den Kurs ihrer G. deutlich machen. Die G. hat die Aufgabe, die Geldund Kreditversorgung einer Volkswirtschaft so zu steuern, dass vom monetären Sektor keine störenden Einflüsse ausgehen. Die Bedeutung und die Wirkung der G. wird j e nach dem gewählten Paradigma unterschiedlich beurteilt. Nach keynesianischer Meinung ist ihre Wirkung

gering, weshalb ihr zur dominierenden Fiskalpolitik nur eine Hilfsfunktion zukommt. Nach monetaristischer Meinung ist sie äußerst wirkungsvoll und muss gerade deshalb diszipliniert in Form einer regelgebundenen Geldpolitik eingesetzt werden. Das Instrumentarium der G. umfasst: • Festlegung und Variation des Diskontsatzes und des Lombardsatzes; • Offenmarktgeschäfte; • Festlegung und Veränderung der Mindestreservesätze.

• Geldsatz Zinssatz, den ein Kunde für eine Einlage bekommt.

• Geldschleier Nach Meinung der Vertreter der Klassik ist Geld ein bloßer „Schleier", der über der realen Ökonomie liegt. Geldpolitik hat somit keinen Einfluss auf die realen Größen einer Wirtschaft, somit keinen Einfluss auf das reale BIP. Eine Erhöhung der Geldmenge (durch geldpolitische Maßnahmen) erhöht ausschließlich das Preisniveau, führt zwar zu einer Zunahme des nominellen, aber nicht des realen BIP. Somit wirkt eine Erhöhung der Geldmenge inflationär, eine Verringerung demgemäß deflationär.

• Geldschöpfung Schaffung von neuer Kaufkraft durch Ausgabe von zusätzlichem Bargeld oder durch zusätzliche Kreditvergabe. 221

Geldstromanalyse • Geldstromanalyse Aufgabe der G. ist die Erfassung der Kreditbeziehungen zwischen dem monetären und dem nichtmonetären Sektor einer Volkswirtschaft, d. h., es wird aufgezeichnet, auf welche Weise sich die einzelnen Sektoren Finanzmittel beschaffen oder solche bereitstellen. Andere Bez.: Finanzierungsrechnung.

• Geldstromrechnung Statistische Erfassung und ökonomische Auswertung aller Zahlungs- und Kreditvorgänge in einer Volkswirtschaft. Ergänzung der die Güterströme erfassenden volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Eine der Schwierigkeiten, auf welche die Erfassung der Geldströme stößt, ist die Zuordnung anonymer Einlagenbewegungen (und Wertpapierdispositionen) zum Haushalts- bzw. Unternehmenssektor.

Güterangebot bzw. eine bestimmte Güternachfrage auf das Angebot bzw. die Nachfrage nach Geld auswirkt.

• Geldvermögen Unter dem G. eines Wirtschaftssubjektes versteht man die Summe aller Bargeldbestände (Münzen und Banknoten) zuzüglich aller Forderungen abzüglich aller Verbindlichkeiten zu einem Zeitpunkt. Das Geldvermögen eines Wirtschaftssubjektes kann positiv (= Forderungssaldo = Nettogläubigerposition), negativ (= Schuldensaldo = Nettoschuldnerposition) oder null sein. Das G. ist eine Netto-Bestandsgröße. Andere Bez.: Nettoposition.

• Geldvolumen Bargeldumlauf und Sichteinlagen. Alle für Zahlungen verwendbaren Nichtbanken-Forderungen gegenüber Banken.

• Geldtheorie

• Geldwäsche

Aufgabe der G. ist es, Dependenzen und Interdependenzen zwischen monetären und güterwirtschaftlichen Prozessen zu erklären. Das Anliegen ist ein dreifaches: Einmal geht es darum, zu ermitteln, welche Faktoren das Geldangebot bzw. die Geldnachfrage beeinflussen; ferner soll untersucht werden, wie ein bestimmtes Geldangebot bzw. eine bestimmte Geldnachfrage das Güterangebot bzw. die Güternachfrage beeinflusst; und schließlich geht es darum zu analysieren, wie sich ein bestimmtes

Einführung von illegal erlangten Vermögenswerten in das legale Finanzsystem mit dem Ziel, ihre wahre Herkunft zu verschleiern.

222

• Geldwäscherei-Kontrollstelle (CH) Die Kontrollstelle für die Bekämpfung der Geldwäscherei sorgt dafür, dass das Geldwäschereigesetz auch vom Nichtbankensektor (Anwälte, Treuhänder, Wechselstuben, Vermögensverwalter sowie anderen Finanzintermediären) befolgt wird.

gemeiner Wert • Geldwert Wie viel Güter/Dienstleistungen man für eine bestimmte Menge Geld bekommt. Steigen die Preise, sinkt der Geldwert. Bleiben die Preise stabil, so bleibt auch der Geldwert stabil. Geldwertstabilität bedeutet nicht, dass steigende Preise und steigendes Einkommen im Gleichgewicht sind (das ist die Stabilität des Realeinkommens). 1. Innerer G.: Kaufkraft des Geldes innerhalb des Währungsgebietes, meist gemessen am Index der Lebenshaltungskosten. 2. Außenwert der Währung: Wechselkurs zu anderen Währungen. 3. Realer Außenwert der Währung: Hier werden auch die Preisunterschiede - etwa am Index der Lebenshaltungskosten gemessen - berücksichtigt.

• Geldwertstabilität Eines der Hauptziele der Wirtschaftspolitik besteht in der Stabilisierung des internen Geldwertes. Die Begründung dieses Zieles ergibt sich aus den Verteilungswirkungen der Inflation sowie den ungünstigen Allokationswirkungen. Bei ständigen Preissteigerungen und entsprechenden Inflationserwartungen verliert der Preis seine Informationsfunktion bezüglich der bestehenden Knappheitsrelationen.

• Geliefert Grenze „Geliefert G." bedeutet, dass der Verkäufer seine Verpflichtungen erfüllt hat, wenn er die Ware an der

Grenze - allerdings vor der „Zollgrenze" des im Kaufvertrag vereinbarten Landes - zur Verfügung stellt.

• Geliefert Verzollt Während die Klausel „Ab Werk" die Mindestverpflichtung des Verkäufers enthält, bedeutet „Geliefert V.", wenn der benannte Ort das Grundstück des Käufers ist, das andere Extrem - die Maximalverpflichtung des Verkäufers. Die Klausel „Geliefert V." kann unabhängig von der Transportart benutzt werden. Falls die Parteien wünschen, dass der Verkäufer die Ware für den Import abfertigen muss, aber dass einige Importkosten ausgeschlossen werden sollen - wie z. B. Mehrwertsteuer oder ähnliche Steuern sollte dies durch einen Zusatz deutlich gemacht werden (d. h. ausschließlich Mehrwertsteuer und/oder Steuern).

• Gelier- und Verdickungsmittel Welt der Lebensmittel. Natürliche, aus pflanzlichen und im Falle von Gelatine tierischen Rohstoffen gewonnene Produkte. Neben Gelatine seien als Beispiele Stärke zum Abbindung von Saucen und Suppen oder zur Puddingherstellung und Pektin als klassisches Geliermittel in Konfitüren und Fruchtgelees genannt.

• gemeiner Wert Begriff des Steuerrechts. Er wird durch den Preis bestimmt, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach der Beschaffenheit des Wirtschafts223

Gemeinkosten gutes bei einer Veräußerung zu erzielen ist. Dabei sind alle Umstände, die den Preis beeinflussen, zu berücksichtigen. Ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse haben außer Ansatz zu bleiben.

• Gemeinkosten Kosten, die nicht durch einer bestimmten Leistung zugerechnet werden können, zum Beispiel Zinsen, Abschreibungen, Verwaltungskosten. Sie können mit Hilfe von Verteilungsschlüsseln auf die Kostenträger umgelegt werden.

• Gemeinkostenwertanalyse Prozess zur Analyse der in einer Organisation anfallenden Gemeinkosten (Kosten, die nicht direkt einem Produkt oder einer Leistung zugeordnet werden können). Ziel ist es, die Gemeinkosten auf ein für ein bestimmtes Leistungsniveau notwendiges Mindestmaß zu reduzieren.

• Gemeinlastprinzip In manchen Fällen ist es nicht möglich oder unerwünscht, im Bereich des Umweltschutzes das Verursacherprinzip anzuwenden (z. B. weil individuelle Verursacher nicht oder nur mit erheblichem Aufwand identifiziert werden können). In diesem Fall wird auf das G. zurückgegriffen, was bedeutet, dass die öffentliche Hand anstelle der Verursacher mit Hilfe öffentlicher Mittel tätig wird, um Beeinträchtigungen und Schäden an der Umwelt zu vermindern. 224

• Gemeinnützigkeit Einrichtungen und Tätigkeiten, die ausschließlich und direkt dem Gemeinwohl dienen.

• Gemeinsame Agrarpolitik Abgek.: GAP. Die „Gemeinsame A." ist wohl die bekannteste aber auch am meisten kritisierte Gemeinschaftspolitik der Europäischen Union. Die vehementesten Vorwürfe sind ihre Unfähigkeit, die wachsenden Agrarüberschüsse einzudämmen, die Schaffung von Spannungen im Welthandel wegen der Exportsubventionen und schließlich die zunehmende Unzufriedenheit der Bauern wegen immer geringerer Einkünfte. Grundsätze der GAP sind: Markteinheit - Gemeinschaftspräferenz - finanzielle Solidarität.

• Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Abgek. GASP. Wurde 1991 im Maastricht-Vertrag vereinbart. Zuvor gab es auf Brüsseler Boden bereits die Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ), in deren Rahmen die EU-Staaten ihre Außenpolitik aufeinander abgestimmt haben. Da sich auf diesem Gebiet die Kompetenzübertragung von den Einzelstaaten an die Gemeinschaft besonders schwierig gestaltet, wurde ein verbindlicher Informations- und Abstimmungsmodus zwischen den EUStaaten im Rat beim Verhalten gegenüber Drittstaaten vereinbart. Der EU-Rat muss einstimmig einen klar definierten Bereich zum Gegenstand

gemischte Fonds von „gemeinsamen Aktionen" machen. Die Zusammenarbeit erfolgt nicht im Rahmen der üblichen EUEntscheidungswege. Die Kommission und das Parlament haben hier nur ein Vorschlags- und Konsultationsrecht. Um die außenpolitische Kontinuität und die Effizienz zu verbessern, wurde im Amsterdamer Vertrag eine Analyse- und Planungseinheit geschaffen. An deren Spitze steht ein „Monsieur GASF', der die Union nach außen hin vertritt. Doch sind erhebliche Zweifel angebracht, ob sich an der außenpolitischen Ohnmacht der Union deshalb etwas ändert. Ursache allen Übels ist, dass jedes der 15 EU-Länder eine eigene Außenpolitik verfolgt bzw. sich vor allem bei den großen Staaten die Bereitschaft in Grenzen hält, sich einer gemeinsamen Vorgehensweise unterzuordnen.

• gemeinschaftliche Bundesabgaben Steuern, die zwar bundesgesetzlich beschlossen lind vom Bund eingehoben, aber nach einem bestimmten in den so genannten Finanzausgleichsverhandlungen festgelegtem Schlüssel zwischen Bund, Ländern und/ oder Gemeinden aufgeteilt werden.

• Gemeinschaftspräferenz Bevorzugung jener Produkte, die in der EU selbst erzeugt werden. Das geht Uber vertragliche Vereinbarungen oder auch über Abschöpfungen und Zölle, die Produkte aus Drittländern künstlich verteuern und damit

unattraktiv machen.

• Gemeinwirtschaft Nicht exakt abgrenzbarer Sammelbegriff fiir Anstalten, Wirtschaftsvereinigungen und Betriebe, deren Tätigkeit nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist (oder sein sollte). Der harte Kern sind die „public Utilities" (öffentlichen Versorgungsbetriebe), umstritten ist die Einbeziehung von im Wettbewerb stehenden verstaatlichten Unternehmungen und Großbanken, Sparkassen und Genossenschaften.

• Gemeinwohl Ein gleichgerichtetes, gemeinsames oder allgemeines Interesse hinsichtlich der Interessen des Einzelnen (Eigenwohl) in der Gesellschaft.

• Gemini Transatlantisches Glasfaserkabel des Telekommunikationsunternehmens Worldcom Verbindet die Metropolen London und New York.

• gemischte Fonds Diese Fonds können gemäß der Anlagebedingungen sowohl in Renten als auch in Aktien investieren, zumeist sind Höchstgrenzen für die Asset-Klassen festgelegt. Solche Fonds eignen sich filr Anleger, die eine feste Verzinsung (Renten) mit Gewinnchancen einer Aktienanlage kombinieren und die Anlageentscheidungen einem professionellen Fondsmanager überlassen wollen. Als AssetAllocation-Fonds eignen sich solche Instrumente - gutes Management 225

General Agreement on Tariffs and Trade vorausgesetzt - als Vermögensverwaltung fur den kleinen Mann. Andere Bez.: asset allocation fund.

ohne bestimmte Besonderheiten im Gegensatz zu einem „exotic swap".

• General Agreement on Tariffs and Trade

Abgeleitet von Engl.: generic name. Arzneimittel, die patentfreie Wirkstoffe enthalten. Das bedeutet, dass nach Ablauf des Patentschutzes derselbe Wirkstoff, der in einem Originalpräparat enthalten ist, unter einem anderen Namen erzeugt und verkauft werden darf. Die Tatsache, dass G. fast immer billiger sind als entsprechende Originalpräparate hat mehrere Gründe: Sie verursachen keine Forschungs- und Entwicklungskosten und auch der Werbe- und Informationsaufwand ist auf Grund des Wissens um die Eigenschaften der etablierten Originalpräparate niedriger als bei deren Ersteinführung. Das Produktsegment der G.-Hersteller bewegt sich vor allem in sehr umsatzträchtigen Marktsegmenten (z. b. Arzneimittel zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen, Magenerkrankungen etc.).

• Generika

Abgek.: GATT. Multilaterales Handelsabkommen, das 1947 mit dem Ziel der Intensivierung des internationalen Güteraustausches durch kollektiven Zollabbau unterzeichnet wurde. Am 1. Januar 1995 trat die World Trade Organization (-» WTO) an die Stelle des GATT.

• Generally Accepted Accounting Principles Abgek.: GAAP. US-Bilanzierungsgrundsätze bestimmt auf Grundlage von Rechtsvorschriften, unverbindlicher Richtlinien und Usancen.

• Generalunternehmer Unternehmer, der im Auftrag des Bauherrn sowohl für das Projekt wie die Bauausführung verantwortlich ist.

• Generationenvertrag Hypothetischer Vertrag zur sozialen Sicherung zwischen den drei Generationen in den Lebensphasen Kindheit, Erwerbsalter und Lebensalter. Der G. ist eine sozialisierte Unterhaltspflicht der Erwerbsgeneration gegenüber der Generation der nicht mehr Erwerbstätigen.

• Genossenschaft Personenvereinigung mit offener Mitgliederzahl zur Förderung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen.

• Gentechnik Technisches Verfahren zur gezielten Veränderung des Erbgutes von Organismen.

• generic swap

• Gentleman's Agreement

Normaler, endfälliger Kuponswap

Übereinkunft betreffend die freiwil-

226

geplante Obsoleszenz lige Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehreren Partnern.

• Genusssäuren Welt der Lebensmittel. Zitronensäure, Essigsäure, Phosphorsäure sollen den Lebensmitteln den gewünschten Sauergeschmack verleihen.

• Genussscheine Meist nennwertlose Wertpapiere, die ein „Genussrecht" verbriefen. Das Genussrecht besteht in Ansprüchen auf den Reingewinn sowie auf den Liquidationserlös einer Aktiengesellschaft, gelegentlich auch auf Bezugsrechte für neue Aktien. Genussrechte kommen unter anderem bei Sanierungen vor, bei denen sie Besserungsscheine darstellen (die also im Fall einer Besserung der Vermögenslage des Schuldners gewisse Ansprüche und Entschädigungen für frühere Verluste gewähren).

• geographisch-topographischer Belastungsausgleich (CH) Durch den Bund finanzierte Reduktion übermäßiger, von den Kantonen nicht beeinflussbarer, geographischtopographischer Pro-KopfBelastungen, welche diese in Zusammenarbeit mit dem Bund zu erbringen haben. Der geographischtopographische Belastungsausgleich des Bundes erfolgt über ein separates, steuerbares Instrument, dessen Eckwerte im Rahmen des neuen Bundesgesetzes über den Finanzausgleich festgelegt werden.

• Georgescu-Roegen, Nicolas Geb.: 1906. Amerikanischer Ökonom, rumänischer Abstammung. Schwerpunkt seiner Forschungen: die natürlichen Grenzen des Wirtschaftens. Wendet sich vor allem gegen den ökonomischen Mainstream und fordert eine radikale Neuausrichtung der Ökonomie. Der bestehende Konflikt zwischen Wirtschaft und Ökologie kann unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht überwunden werden. Wirtschaftliche Prozesse bestehen in der permanenten Umwandlung von niedriger in hohe -» Entropie. Es ginge nicht darum, den wirtschaftlichen Wohlstand zu mehren, sondern den Schaden zu minimieren. Publikationen: Analytical Economics, Cambridge Mass. 1966; The Entropy Law and the Economic Process, Cambridge Mass. 1971; Energy and Economic Myths, Elmsford, N. Y. 1976.

• Geotextilien Vliesstoffe, die im Straßen- und Landschaftsbau sowie fiir Deponieabdichtungen Verwendung finden.

• geplante Obsoleszenz Produktstrategie, durch welche die Lebensdauer eines Produktes absichtlich beschränkt wird, beispielsweise, indem ein Produkt noch vor Ablauf des technischen Gebrauchsnutzens durch ein neues bzw. durch eine Produktmodifikation ersetzt wird. 227

geregelter Freiverkehr • geregelter Freiverkehr

• Geschäftsbericht

Ein in den Börseräumen, aber von freien Maklern zu fortlaufenden Kursen, abgewickelter Markt für Aktien, die nicht zum amtlichen Handel zugelassen werden bzw. deren Zulassung, aus welchem Grund immer, nicht beantragt wurde.

Erläuterungen des Jahresabschlusses sowie Bericht über den Geschäftsverlauf und die Lage eines Unternehmens.

• geringstes Gebot Summe, die als Mindesterlös bei einer Versteigerung in Betracht kommt. Das G. beträgt, wenn in den Versteigerungsbedingungen nichts anderes festgesetzt wird bei landund forstwirtschaftlichen Liegenschaften 2/3, bei Häusern und anderen Grundstücken die Hälfte des Schätzwertes (Verschleuderungsgrenze).

• Gesamtkapitalrentabilität Rentabilität des samtkapitals.

eingesetzten

Ge-

• Gesamtrechnung Statistische Darstellung der Leistungstransaktionen zwischen den Sektoren einer Volkswirtschaft und dem Ausland während eines Zeitraums.

• gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht Liegt vor bei einem ausgewogenen Verhältnis zwischen einem hohen Beschäftigtenstand, einem hinreichend stabilen Geldwert, der Sicherung des Wachstumspotentials und der Wahrung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts. 228

• Geschäftspartner Der Kontrahent bei einem Finanzgeschäft (z. B. bei einer Transaktion mit der Zentralbank).

• Geschäftstag Jeder Tag außer Samstag oder Sonntag, an dem das TARGET-System betriebsbereit ist und Zahlungen durchgeführt werden können.

• geschlossener Fonds Investmentfonds, bei dessen Gründung die Höhe des Fondsvermögens und die Anzahl der Investmentfondsanteile festgelegt werden. Sind alle Zertifikate verkauft, wird der Fonds geschlossen. Erwerb und Verkauf sind dann nur über die Börse möglich (offener Fonds).

• Geschmacksverstärker Welt der Lebensmittel. Chemische Verbindungen, welche den typischen Geschmack einer Speise verstärken, ohne selbst einen ausgeprägten Eigengeschmack aufzuweisen. Das Natriumglutamat ist der wichtigste Vertreter dieser Gruppe. Es kommt in der Natur vor und bildet die Basis der durch Abbau von pflanzlichen Eiweiß hergestellten Flüssigwürze. Als reines Präparat wird es Streuwürzen, Suppen, Saucen und Fertiggerichten zugesetzt. Die als Nukleo-

Gesamtrechnung

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Abb. 8: Akteure, Transaktionen und Aggregate in der VGR. 229

geschützter Sektor tide bezeichneten Guanylate und Inosinate zeigen eine ähnliche geschmacksverstärkende Wirkung. Es sind Stoffe, die in zubereiteten Pilzen und Gemüse, aber auch im Fleisch zum ausgewogenen Grundgeschmack beitragen.

• geschützter Sektor Jener Sektor einer Volkswirtschaft, der unmittelbar keinem (ausländischen) Wettbewerb ausgesetzt ist. Gegensatz: exponierter Sektor.

• Gesellschaft mit beschränkter Haftung In (A) abgekürzt Ges.m.b.H., in (D) G.m.b.H. Die G. ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, deren Stammkapital in Geschäftsanteile mit Stammeinlagen zerlegt ist. • Leitungsbefugnis: Geschäftsführung entweder in Händen der Gesellschafter oder in Händen angestellter Personen. Die Geschäftsführer werden durch Beschluss der Gesellschafter bestellt. • Haftung: Haftung der Gesellschafter grundsätzlich auf ihre Kapitaleinlage beschränkt. Die G. haftet selbst als juristische Person für die Schulden (Stammkapital wird mit herangezogen). • Gewinn. Der ausgeschüttete Gewinn wird im Allgemeinen nach Kapitalbeteiligung auf die Kapitaleigner aufgeteilt. • Finanzierung: Gesellschafter beteiligen sich an der Unternehmung durch ihre Stammeinlagen auf das 230

Stammkapital (Stammeinlagen- und Stammkapitalhöhe im Gesellschaftsvertrag festgelegt, Mindesthöhe durch Gesetz geregelt). Eigenkapital kann durch Aufnahme neuer Gesellschafter oder durch Erhöhung der Stammanteile vergrößert werden. Der Fremdkapitalbeschaffung sind durch die Haftungsbeschränkungen der Gesellschafter Grenzen gesetzt. • Steuern: Nachteil der Doppelbesteuerung.

• gespannte Mitte Kursspanne (= Abstand zwischen Geld- und Briefkurs) dividiert durch vier. Auch Viertelspanne genannt. Es handelt sich dabei um Sonderkonditionen für bestimmte Bankkunden.

• Gesundheitsausgabenquote Gesundheitswesen. Anteil der direkten Gesundheitsausgaben am Bruttosozialprodukt. Betrag, der sich durch die Gegenüberstellung der Betriebsund Erhaltungskosten einer öffentlichen Krankenanstalt gegenüber den Einnahmen ergibt (auch: „Abgang").

• Gewährleistung Rechtliche Haftung für eventuelle Mängel von Produkten. Andere Bez.: Garantie.

• Gewährleistungsverwaltung Die Idee der G. beruht auf einer institutionalisierten Zweiteilung der Verwaltung in die Bereiche eines Leistungskäufers (Purchaser) und eines oder mehrerer Leistungserbringer (Provider). Die Funktion des Leistungskäufers kommt dabei der

GIF politisch-administrativen Führung sowie einer kleinen strategischen Vergabeabteilung zu, welche als eine Art Auftraggeber fungiert. Sie stellt sicher („gewährleistet"), dass die politisch erwünschten Leistungen zu vereinbarten Standards erbracht werden.

• Gewinn- und Verlustrechnung Abgek.: GuV. Dient der Ermittlung des Jahresergebnisses (Gewinn/Verlust) durch Gegenüberstellung von Aufwendungen und Erträgen in der Regel für die Dauer eines Geschäftsjahres in Staffelform. Die Gliederung der GuV bei NPOs richtet sich nach den gesetzlichen Vorschriften der Rechtsform, in der die NPO betrieben wird. Andere Bez.: Erfolgsrechnung, Ergebnisrechnung, Aufwands- und Ertragsrechnung, Umsatzrechnung, Erfolgsbilanz.

• Gewinn Die positive Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen eines Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres.

• Gewinnbeteiligung Eine Beteiligung der Arbeitnehmer am Gewinn des Unternehmens.

• Gewinnmitnahme Sicherstellung eines Börsengewinns, entweder durch Verkauf des Wertpapiers zu einem über dem Einstandspreis liegenden Kurs oder - bei einem Leerverkauf - durch Rückkauf des Wertpapiers zu einem

unter dem Verkaufspreis liegenden Kurs.

Gewinnschwelle Jener Punkt, bei dem erstmals der Umsatz einer Periode gerade die fixen und variablen Kosten deckt.

• Gewohnheitshandlungen G. sind abhängig von früheren Konsumhandlungen und beruhen auf überkommenen sozialen Traditionen. G. sind vor allem bei Gütern des täglichen Bedarfs, also insbesondere beim Kauf von Lebens- und Genussmitteln festzustellen. Als markantes Beispiel für G. könnte man den -» Sperrklinkeneffekt von James Duesenberry anführen. Demzufolge richtet sich das Konsumniveau immer nach dem zuletzt erreichten Niveau. Die Konsumenten versuchen, dieses Niveau auch dann zu halten, wenn es zu einem Einkommensrückgang kommt.

• Ghostwriter Person, die für andere Reden, Manuskripte und dergleichen schreibt.

• GIF Abk. f.: Graphics Interchange Format. Häufig genutztes Dateiformat für Bilder auf WWW-Seiten. Das GIF-Format wurde von „Compuserve" entwickelt, um Bilddateien stark verkleinern zu können. Dieses als „Komprimierung" bezeichnete Verfahren ist die wichtigste Voraussetzung, um Bilder überhaupt auf WWW-Seiten platzieren zu können. Je weniger Daten ein Bild benötigt, 231

Giftpillen desto schneller wird es geladen. Große Bilddateien hingegen verlangsamen den Aufbau einer Seite erheblich. Da das GIF-Format im Netz schon früh zur Verfügung stand, gehört es heute zu den favorisierten Techniken zur Darstellung von Bildern im WWW. GIFs lassen sich von den meisten Web-Seiten leicht herunterladen. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf das entsprechende Bild und wählt die Option „Speichern unter" aus. Dann muss man dem Bild nur noch einen Namen geben und einen Ordner auswählen, unter dem das Bild gespeichert werden soll.

• Giftpillen Welt der M & A. Abwehrmaßnahmen, die ein von einer feindlichen Übernahme bedrohtes Unternehmen ergreift, um die Attraktivität des Unternehmens zu verringern. Dazu gehören etwa: • Verkäufe von Unternehmensteilen oder immateriellen Werten wie Patente und Lizenzen („selling the Crown Jewels"), • Ausgabe neuer Aktien an die Mitarbeiter, • Verträge über horrende Abgangsentschädigungen für Topmanager (-• „golden parachutes").

• Gilt Langfristige englische Staatsanleihe.

• Gini-Koeffizient Ein Einkommenskonzentrationsmaß von Corrado Gini. 232

• Giralgeld Geld, das hauptsächlich im bargeldlosen Zahlungsverkehr per Überweisungen und Schecks Verwendung findet. Im Gegensatz zum Bargeld ist Giralgeld nicht gesetzliches Zahlungsmittel, wird aber allgemein akzeptiert. Giralgeld kann jederzeit in Bargeld eingelöst werden.

• Girokonto Konto, das der Abwicklung des Zahlungsverkehrs dient, über das mittels Girozahlung, Überweisung, Scheck etc. verfügt werden kann.

• GIS Abk. f.: Geographisches Informationssystem.

• gizmo Engl. Begriff für „Dingsbums". Wird im Netz benutzt, wenn man etwas bezeichnen will, an dessen Namen man sich nicht erinnern kann. Wird in E-Mail-Diskussionen und ChatKanälen häufig auch verwendet, um Geringschätzung oder Unwichtigkeit auszudrücken.

• Glasfaser Lichtwellenleiter; breitbandiges Übertragungsmedium, bei welchem die Übertragung durch Licht und nicht durch elektrischen Strom erfolgt. Lichtenwellenleiter sind weniger empfindlich gegenüber Störungen als Kupferleitungen und haben eine wesentlich größere Kapazität. Ein Kabel, das Dutzende oder Hunderte von Strängen aus Glas oder einem anderen durchsichtigen Material

Global Player enthält, die als Glasfasern bezeichnet werden. Jeder Strang überträgt Lichtstrahlen, die für die Datenübertragung moduliert werden. Glasfaserkabel können weit mehr Daten als die meisten anderen Übermittlungsmethoden senden und empfangen. Optisches Übertragungsmedium, das hohe Bandbreiten ermöglicht. Glasfaserkabel werden häufig in „backbones" eingesetzt.

der Beginn und Ende der Arbeitszeit innerhalb eines zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbarten Rahmens unter Beachtung der gesetzlichen und/oder betrieblich vereinbarten Arbeitszeit und unter Einhaltung der Kernzeit vom Arbeitnehmer nach eigenem Ermessen variiert werden können. Andere Bez.: Gleitzeit.

• Glattstellung

Anleihen, die für Großzeichner oder zum Zweck der SammelVerwahrung in Großstücken herausgegeben werden.

Transaktion, bei der am Kassa- oder Terminmarkt eine bereits bestehende offene Position aufgehoben wird, und zwar durch Eingehen einer gegenteiligen Position (z. B. „long call" versus „short call"). Andere Bez.: Closing.

• Gläubiger Derjenige, der aufgrund eines Schuldverhältnisses (begründet z. B. in Anleihen) vom Schuldner (Wertpapieremittent) eine Leistung zu fordern berechtigt ist.

• Gleichgewicht Ein ausgeglichener Zustand. Stabilität, Ausgewogenheit, Übereinstimmung, Zusammenspiel der Kräfte in der Gesamtwirtschaft oder in Teilbereichen.

• Gleichgewichtspreis Preis eines Gutes, bei dem kein Nachfrageüberhang und keine Überschussnachfrage besteht.

• gleitende Arbeitszeit Form der Arbeitszeiteinteilung, bei

• global bonds

• Global Environmental Facility Kreditfazilität für staatliche Investitionen in den Umweltschutz. Wird gemeinsam vom „UN Development Programme" (UNDP), „UN Environement Programme" (UNEP) und der Weltbank verwaltet.

• Global Player Organisationen, die Investitionsentscheidungen aufgrund ihrer Größe weltweit ausrichten. Mit Hilfe eines globalen Informationsnetzwerkes koordinieren sie Beschaffung, Produktion und Verteilung der erzeugten Güter. Global P. nutzen Synergien auf globaler Ebene und differenzieren ihr Angebot - wenn nötig - für die lokalen Märkte. Die globale Orientierung hingegen bezieht sich auch auf Forschung und Entwicklung sowie auf internationale Finanzierung. Andere Bez.: transnationale Unternehmen. 233

Global Positioning System • Global Positioning System Abgek.: GPS. Ein SatellitenNavigationssystem, mit dem Benutzer ihren Standort mit einer sehr hohen Genauigkeit bestimmen können. Zur Ortsbestimmung verwendet GPS Peilsender, die z. T. stationär am Boden, z. T. aber als Satelliten in der Erdumlaufbahn arbeiten. GPS wurde ursprünglich für militärische Zwecke vom US-Verteidigungsministerium entwickelt; für die private Nutzung sollten daher die Ortsbestimmungen auch auf wenige hundert Meter beschränkt bleiben. Derzeit wird jedoch mit verschiedenen Zusatzsystemen (z. B. DGPS, D für Differential) an einer genaueren Positionierung gearbeitet. Als Korrekturdaten für die exakte Ortsbestimmung könnten z. B. digitale Radiosignale von DAB verwendet werden.

• Global Sourcing Bestimmte Produkte, z. B. Zulieferkomponenten, werden an jenen Standorten zugekauft, wo sie am günstigsten sind. Zu diesen gehören der Preis, eine bestimmte Qualität, die Lieferfähigkeit und der Zeitpunkt, zu dem geliefert wird (vielfach: Just-in-time, Kanban). Dies trifft z. B. für den Automobilmarkt zu, wo Kraftfahrzeugzulieferer aufgrund des hohen Spezialisierungsgrades und großer Fertigungszahlen niedrigere Stückkosten haben und daher günstiger anbieten.

• Global Village Weist auf die Tatsache hin, dass heu234

te auch schon Dörfer, also kleine räumliche Einheiten, durch Telekommunikation global vernetzt werden können.

• Globalbeitrag (CH) Beitrag filr eine Vielzahl von Einzelleistungen oder für einen ganzen Leistungsbereich.

• Globalbudget (CH) Einzelne Verwaltungseinheiten werden im Sinne der wirkungsorientierten Verwaltungsführung (NPM) mit Globalbudget und Leistungsauftrag neu gestaltet.

• Globalbudgets Globale Festlegung der Aufwendungen und Erträge für bestimmte Bereiche der öffentlichen Verwaltung. Dies ermöglicht den betroffenen Institutionen im Rahmen des Leistungsauftrages das „wie" der Mittelverwendung autonom zu gestalten. Damit kann die betreffende operative Einheit nach dem Prinzip der Selbstorganisation Umschichtungen zwischen den einzelnen Ausgabenarten vornehmen. G. ermöglichen, von der Inputsteuerung wegzukommen und zur Outputsteuerung überzugehen. Dies läuft praktisch hinaus auf eine umfassende Delegation der Finanzressourcen. Damit die Verlagerung von Entscheidungsbefugnissen nach unten und G. die gewünschten Ergebnisse bringen, müssen die durch die Verwaltung oder private Unternehmen zu erbringenden Leistungen in einem Leistungsauftrag („Kontrakt") festgehalten

GNN werden. Die Erfahrung zeigt freilich, dass Leistungsaufträge, die vom Staat hoheitlich „von oben diktiert" werden, die Leistungserbringer mit Konflikten konfrontiert, die diese nicht lösen können. Das Scheitern ist dann in diesen Fällen vorprogrammiert. Besser sind Leistungsvereinbarungen, die explizit oder implizit aufgrund von Offerten der Leistungserbringer zwischen diesen und den staatlichen Akteuren (als Auftrag- und Geldgeber) ausgehandelt werden.

• Globalisierung Tiefgreifender Strukturwandel bei Leistungs- und Finanztransaktionen. Sichtbarer Ausdruck dieses Strukturwandels ist die zunehmende Verwendung vielfältiger innovativer Finanzinstrumente sowie eine fortschreitende Integration nationaler in die internationalen Finanzmärkte. Insbesondere die letztgenannte Entwicklung führte zu einem stark ansteigenden grenzüberschreitenden Geld- und Kapitalverkehr, so dass von einer Internationalisierung der Finanzmärkte oder Globalisierung des Bankgeschäfts gesprochen wird. Auf vielen Gebieten kommt es zu einer weltweiten grenzüberschreitenden Vernetzung wirtschaftlicher Aktivitäten. Strategie, die insbesondere im Bereich des Marketing Anwendung findet und zum Ziel hat, international, d. h. global, tätig bzw. präsent zu sein. Global tätige Unternehmen versuchen, z. B. Produkt-

namen zu kreieren, die weltweit absetzbar sind oder Werbespots zu entwickeln, die weltweit verstanden werden. Die Motive der Unternehmen, die sich entschließen, Grenzen zu überschreiten und mit anderen Unternehmen - teilweise ehemaligen Konkurrenten - zusammenzuarbeiten, sind vielfältig: • Unterschiedliche Rechtssysteme in den einzelnen Staaten, welche die Ausnützung von ökonomischen und rechtlichen Vorteilen ermöglichen. • Unterschiedliche Kosten der menschlichen Arbeit in den einzelnen Staaten. Sehr oft erfolgt daher eine Verlagerung der Produktion in so genannte „Niedriglohnländer". • Stagnation der Nachfrage auf „alten" Absatzmärkten fuhrt in vielen Fällen zu einer Verlagerung der Produktion in andere Länder. Nur durch Globalisierung ist noch eine wachsende Wertschöpfung möglich. • Die Umweltschutzauflagen sind in den einzelnen Ländern unterschiedlich und verleiten zur „Abwanderung" in jene Länder, wo die Auflagen weniger streng und billiger sind. G. ist Wirtschaften unter dem Gesichtspunkt, welcher Standort weltweit für ein Unternehmen am günstigsten ist.

• GNN 1. Abk. f.: Global Network Navigator. Suchmaschine im WWW. 2. Abk. f.: Good News Net. Eine christlich orientierte amerikanische Website. 235

GO • GO Abk. f.: governmental Organization.

• go-go fund Hochspekulativer Anlagefonds, der überdurchschnittliches Wachstum anstrebt. Investmentfond, dessen Ziel überdurchschnittliches Wachstum durch aggressive Anlagepolitik, rasche Umschichtung des Portefeuilles ist.

• Going Public Börsenwelt. Wörtlich übersetzt: Der Gang an die Öffentlichkeit. Jargonbezeichnung für Einführung einer Aktie eines Unternehmens an der Börse. Gemeint ist jene Phase im Rahmen der Venture-Capital-Finanzierung, in der ein Unternehmen sich über die Emission von Aktien an der Börse Finanzierungsmittel beschafft.

• Going-concern-Prinzip Prinzip bei der Bewertung eines Unternehmens, bei dem von einer Fortführung des Unternehmens ausgegangen wird, im Gegensatz zu einer Situation, in der ein Konkurs oder eine Liquidation des Unternehmens vorhersehbar ist.

• Going Private Jargonbezeichnung für Umwandlung einer Aktiengesellschaft in eine personenbezogene Kapitalgesellschaft.

• Gold G. erfreut sich als Schmuck großer Beliebtheit; aber auch als Kapitalan236

lage ist es - obwohl unverzinslich insbesondere in „unsicheren" Zeiten geschätzt. Dabei interessiert in der Regel weniger die Möglichkeit kurzfristigen Preisanstiegs als vielmehr die längerfristige Werterhaltung. In den letzten Jahrzehnten hat der Goldpreis stark geschwankt.

• Gold/Dollarkonvertibilität Zentrales Element des internationalen Währungssystems von Bretton Woods (1944-1971) war die Gold/Dollarkonvertibilität, womit sich die USA verpflichtet hatten, jede Unze Gold zum fixen Preis von 35 US-$ anzukaufen. Auf dieser Basis wurden die Währungen der Mitglieder des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einem Goldparitätengitter verknüpft und ein festes Wechselkurssystem geschaffen. Im August 1971 wurde die Gold/Dollarkonvertibilität aufgehoben.

• golden parachute Wörtlich: „goldener Fallschirm". Gewährleistung sehr lukrativer Abgangsentschädigungen für oberste Führungskräfte für den Fall, dass ihre Gesellschaft übernommen wird und sie infolgedessen freiwillig oder unfreiwillig ihre Position aufgeben.

• goldene Bilanzregel Langfristige (Anlage-) Güter sollen durch langfristiges Kapital, v. a. Eigenkapital, gedeckt sein, für das Umlaufvermögen genügt kurzfristiges Kapital.

Governance • goldene Fallschirme

• Gopher

Verträge über horrende Abgangsentschädigungen und Prämien für Topmanager („golden parachutes"), die sich zunächst gegen eine feindliche Übernahme wehren, aber dann durch Goldene F. gefügig gemacht werden.

Im Englischen bedeutet „gopher" Maulwurf. Kunstwort, gebildet aus „go" und „for", was soviel wie „etwas holen" bedeutet. Menüorientiertes Suchsystem im Internet. Über dieses System lassen sich die Internet-Server mit GopherUnterstützung abfragen.

• GOMEX (A) Abk. für Geldmarkt-OffenmarktExpansiv. Zinssatz fiir kurzfristige Offenmarktgeschäfte. Von der Österreichischen Nationalbank festgesetzter Zinssatz für Kostgeschäfte („Pensionsgeschäfte"). Die Rückführung erfolgt jeweils nach einem Tag bzw. nach wenigen Tagen. Ziel: rasch und flexibel das Niveau und die Struktur der Bankenliquidität steuern.

• Goodwill 1. Guter Ruf, das Vertrauen, das eine Persönlichkeit oder ein Unternehmen in der Öffentlichkeit genießt. Imaginärer Firmenwert. 2. Welt der - M & A. Differenz zwischen bezahltem Kaufpreis und dem Substanzwert des Unternehmens. Der G. bringt im Wesentlichen die Ertragserwartungen, die man mit dem betreffenden Unternehmen verbindet, zum Ausdruck. Die Höhe des G. hängt u. a. von folgenden immateriellen Faktoren ab: • Kundenstock und Kundennähe, • Art der Produkte und Dienstleistungen, • Sitz des Unternehmens und Standorte der Betriebe, • Qualität des Managements und der Belegschaft.

• Gopherspace Ausdruck fiir alle mit „Gopher" erreichbaren Ressourcen im Netz. „Gopher" wurde fast vollständig vom WWW verdrängt, weil es besseren Service bietet.

• Governance Mit dem Begriff der G. bewegen wir uns in methodischem Neuland, in dem noch keine große „semantische Hygiene" besteht. G. ist die Qualität der strategischen Steuerung eines Systems. Die Grundidee, die sich dahinter verbirgt, ist die Hypothese, dass koordinierte Systeme eine höhere Leistungsfähigkeit (Performance) aufweisen und nachhaltiger sind als Systeme, in denen nur punktuell ein bestimmter Gesichtspunkt - etwa nur Fragen der Finanzierung - zum Tragen kommt bzw. überbetont wird. Wesentliches Kriterium ist, ob es gelingt, die Elemente eines Systems so aufeinander abzustimmen, dass die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems verbessert wird. G. behält das Ganze im Auge und überprüft kritisch, ob bei den einzelnen Maßnahmen der strategische Systemzusammenhang gewahrt bleibt. Da237

government bond durch können Widersprüche zwischen den Maßnahmen aufgedeckt werden.

• government bond Von einem Staat emittierte Anleihe.

• Government-Auditing Prüfung der öffentlichen Verwaltung durch Rechnungshöfe.

• GPS Abk. f.: Global Positioning System. Ein Satelliten-Navigationssystem, mit dem Benutzer ihren Standort mit hoher Genauigkeit bestimmen können. Zur Ortsbestimmung werden GPS-Peilsender verwendet, die z. T. stationär am Boden, z. T. aber als Satelliten in der Erdumlaufbahn arbeiten. GPS wurde ursprünglich für militärische Zwecke vom USVerteidigungsministerium entwickelt; für die private Nutzung sollten daher die Ortsbestimmungen auch auf wenige hundert Meter beschränkt bleiben. Derzeit wird jedoch mit verschiedenen Zusatzsystemen (z. B. DGPS, D für Differential) an einer genaueren Positionierung gearbeitet. Als Korrekturdaten für die exakte Ortsbestimmung könnten z. B. digitale Radiosignale von DAB verwendet werden.

wird allerdings durch einen erheblichen Verlust an analytischer Trennschärfe und Operationalisierbarkeit erkauft. Autoren, die typische „Grand T." vorgelegt haben waren u. a. Karl Marx und Joseph Schumpeter. Ein besonders markantes Beispiel für eine „Grand Theorie" ist die Regulationstheorie.

• Grassroots-Strategie Problemlösung von „unten" „oben". -» Bottom-up-Ansatz.

nach

• graue Geldmärkte Finanzierung von Projekten ohne die Dazwischenschaltung von Banken.

• graue Kapitalmärkte Finanzierung von Projekten ohne die Dazwischenschaltung von Banken.

• grauer Finanzausgleich (A) Änderungen in Gesetzen, die nicht im Finanzausgleich geregelt sind, aber die Position der einzelnen Gebietskörperschaften beeinflussen. Dies gilt z. B. für Großinvestitionen, Betriebsansiedlungen etc., wo ein bestimmtes Aufteilungsverhältnis der öffentlichen Förderungen zwischen den Gebietskörperschaften (Bund und Länder, Länder und Gemeinden) festgelegt wird.

• Grand Theories

• greeks

Sie schaffen einen umfassenden Interpretationszusammenhang („Kontext"), mit dessen Hilfe empirische Sachverhalte erklärt und interpretiert werden können. Der Anspruch auf übergreifende Erklärungskompetenz

Sensitivitätsfaktoren. Werden mit griechischen Buchstaben bezeichnet, wie a, ß, y etc.

238

• Green Card Ursprünglich von den US-Behörden

Groupware verloste Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung für die USA. Nunmehr generell in der Bedeutung von Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung verwendet.

• Green Paper Institutionenwelt. Grundsätzliche Überlegungen einer Institution oder Behörde zu einem bestimmten Thema (z. B. Beschäftigungsprogramm).

• Greenback Andere Bezeichnung ftlr US Dollar.

• Grenznutzen Nutzenzuwachs durch eine weitere nachgefragte Gütereinheit.

• Großanlegerfonds Im Gegensatz zu öffentlich zugänglichen Publikumsfonds werden diese Instrumente ausschließlich für institutionelle Großanleger (Unternehmen, Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen) aufgelegt und verwaltet - oft für einen einzigen (großen) Kunden. Die Kostenbelastung ist wesentlich geringer als bei breit verkauften Publikumsfonds.

• greenmailing Börsensprache: Aktienrückkauf (weit) über dem Marktwert oder Abfindungszahlen - z. B. um Übernahmekäufer auszuschalten.

• Großhandel Handelsstufe der Warenverteilung an Wiederverkäufer.

• Groupware • Grenzkosten G. sind die Herstellungskosten der jeweils zuletzt produzierten Einheit. Solange die Gesamtkostenkurve eines Produkts oder einer Kostenstelle linear verläuft, sind die Grenzkosten für jedes hergestellte Stück gleich und entsprechen den proportionalen Kosten bzw. den Produktkosten. Die Begriffe Produktkosten, proportionale Kosten und Grenzkosten sind gleichbedeutend.

• Grenzkostenrechnung Kostenrechnungssystem, bei dem die Gesamtkosten in fixe Kosten und variable Kosten unterteilt werden und nur die variablen Kosten - als Deckungsbeitrag - auf die Kostenträger weiter verrechnet werden.

Ein Kunstwort aus Software und „group" (Gruppe). G. wird zur Unterstützung der Gruppenarbeit am Computer eingesetzt und dient dem Datenaustausch innerhalb einer Arbeitsgruppe und zwischen verschiedenen Teams. Es ist Software, mit der eine Gruppe von Benutzern auf einem Netzwerk gemeinsam an einem Projekt arbeiten kann. Hierfür werden auch oft die Begriffe „Computer Aided Teamwork" (computergestützte Gruppenarbeit) oder „workgroup Computing" (Computerarbeit in Arbeitsgruppen) verwendet. Groupware-Programme erlauben es, Daten innerhalb einer Arbeitsgruppe auszutauschen und gemeinsam zu bearbeiten. G. integriert E-Mail, gemeinsame Dokumentenentwicklung, 239

growth fund Planung und Ablage. Software, die Teamwork und das Berichtswesen in einer Organisation unterstützt.

• growth fund Wachstumsfonds. Das Management dieser Fonds sucht nach Aktien, deren Wert in naher Zukunft beträchtlich zunehmen sollte. Solche Aktien sind in der Regel ziemlich volatil und zahlen kaum Dividenden.

• Grünbucher Einzelstudien der EU-Kommission über kontroverse Sachthemen innerhalb der Gemeinschaft. In diesen wird ein bestimmtes Thema (z. B. Bildung) zur öffentlichen Diskussion aufbereitet.

• Gründergesellschaft Gesellschaftsverhältnis im Zeitraum zwischen Perfektionierung des Gründungsvertrages bis zur tatsächlichen Entstehung einer Gesellschaft mit Rechtspersönlichkeit. Die G. stellt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, bei Betreiben eines Vollhandelsgewerbes eine Offene Handelsgesellschaft dar.

• Grundfreiheiten Die vier G. im EU-Binnenmarkt sind die Freiheiten des unbehinderten Waren-, Personen-, Dienstleistungsund Kapitalverkehrs.

• Grundkapital Nominelles Eigenkapital einer Aktiengesellschaft.

• Grundbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz. Zusammenfassung der Leistungsbilanz und der Bilanz des langfristigen Kapitalverkehrs.

• Grundbuch Ein öffentlich zugängliches Verzeichnis, in dem alle Grundstücke und die damit verbundenen Rechte und Belastungen (Hypotheken) eingetragen sind. Es wird beim Bezirksgericht für alle jene Grundstücke geführt, die im betreffenden Gerichtssprengel liegen. Davon ausgenommen sind jedoch Liegenschaften, die Gegenstand des Bergbuches, des Eisenbahnbuches, der Landtafeln sind sowie der Großteil der öffentlichen Grundstücke (Straßengrund, öffentliche Gewässer). 240

• Grundpreis Preis, den lt. EU-Marktordnungen der Erzeuger am Markt erzielen soll. Der G. ist also kein Festpreis, sondern ein „Soll-Marktpreis". Er wird bei Schweinefleisch, Obst und Gemüse Grundpreis und bei Rindfleisch sowie Wein „Orientierungspreis" genannt. Er wird für jedes einzelne landwirtschaftliche Erzeugnis vom EU-Ministerrat beschlossen. In Österreich werden dagegen bei Futtergetreide sozialpartnerschaftlich G. festgelegt, die bei Teilnahme an den Aktionen des Bundes bindend sind. Für Rinder und Schweine werden von der Vieh- und Fleischkommission Preisbänder festgelegt, die als Orientierungshilfe für die Marktlage gelten.

GUS • Grundrente Diese wird aufgrund der Sterbetafeln finanzmathematisch errechnet. Sie erhöht sich jährlich um den für den Gewinnanteil festgesetzten Prozentsatz.

• Grundsicherung Gesellschaftlich garantiertes Grundeinkommen, das für die Bestreitung des Lebensunterhaltes ausreicht. -» Negative Einkommensteuer.

• Grüner Bericht Rechenschaftsbericht der Bundesregierung über die Lage der österreichischen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft.

• GSM Abk. f.: Global System for Mobile Communication. Der Standard für Mobiltelefone in den meisten europäischen Ländern. Die Frequenzen werden an die einzelnen Länder vergeben, die sie ihrerseits unter den Netzbetreibern aufteilen. In Europa gibt es zwei Frequenzen: 900 und 1800. Dual-Band-Handys können beide Frequenzbereiche nutzen. In den USA und in Kanada kommt der GSM-Standard 1900 zum Einsatz.

• Guard Abk. f.: guaranteed rate at delivery. Absicherungsstrategie für multinationale Unternehmen mit entsprechend großen Fremdwährungsengagements.

• GUI Abk. f.: Graphical User Interface graphische Benutzeroberfläche. Die

mausgesteuerte Oberfläche leitete den Siegeszug der PCs ein. Erstmals von „Apple" in den MacintoshComputern im Jahre 1984 realisiert, ist GUI heute der Standard fast aller Software-Programme. Soll in Zukunft dreidimensional werden.

• Guillochen Kunstvoll verschlungene geometrische Linienmuster, die sich auf den Banknoten befinden.

• Guiltware Engl, f.: „Schuld-Software". Viele, vor allem kleine Programme können aus dem Internet heruntergeladen und eine Zeitlang kostenlos benutzt werden - sozusagen als Testphase. Wenn dieser Zeitraum verstrichen ist, muss allerdings bezahlt werden in der Regel an den Programmierer direkt. Meist handelt es sich um geringe Beträge, doch erfahrungsgemäß kommen nur 5 % der Benutzer ihrer Pflicht nach. Viele Programmierer dieser auch Shareware genannten Programme haben daher einen Mechanismus eingebaut, der bei jedem Start der Software daran erinnert, dass sie noch nicht bezahlt ist. Die Ermahnungen werden mit der Zeit immer härter - bis das Schuldgefühl so groß ist, dass man schließlich bezahlt.

• GUS Abk. f.: Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Russische Föderation. Gründung: 1991. Sitz: Minsk (Weißrussland). Staatengemeinschaft souveräner ehemaliger Sowjetrepubli241

GUS ken bei Wahrung der Souveränität der Mitgliedstaaten, da die GUS kein Völkerrechtssubjekt darstellt, handelt es sich nicht um eine IGO. Aufgaben: Zusammenarbeit bei internationaler Friedenssicherung, Bildung eines gemeinsamen militärischstrategischen Raumes, Koordinierung der Außenpolitik und Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes. Instrumente: Der Rat der Staatsoberhäupter tagt zweimal im Jahr. Es tagt eine interparlamentarische Versammlung. Probleme und Perspektiven: Wegen des Vetorechtes jedes Mitgliedes, des Beharrens auf nationalstaatlicher Unabhängigkeit einiger Staaten und der Nationalitätenkonflikte keine große Durchsetzungskraft.

• GUter Die bisher in fast allen Lehrbüchern anzutreffende Klassifikation der Güter in private und öffentliche Güter, die vor allem auf den Einfluss von Richard -» Musgrave zurückgeht, ist revisionsbedürftig, da es keine feststellbaren inhärenten Eigenschaften gibt, die ein Gut eindeutig zu einem privaten oder einem öffentlichen Gut machen. Die Qualifizierung eines Gutes beruht vielmehr auf einer kollektiven politischen Entscheidung. Helmut Willke hat daher in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, die nicht eindeutig als private oder öffentlichen Gütern klassifiziert werden können, als „kollaterale Güter" zu bezeichnen.

• GVE Großvieheinheit.

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LX1 • Haavelmo, Trygve Geb.: 1911. Norwegischer Ökonom. Klärung der wahrscheinlichkeitstheoretischen Grundlagen der Ökonometrie und Analyse simultaner ökonomischer Strukturen. Haavelmos Arbeiten legten den Grundstein dafür, dass in der Ökonomie nicht mehr hauptsächlich qualitative Aussagen über die Beziehungen zwischen wirtschaftlichen Größen (z. B. Zinssatz, Preissteigerungsrate, Investitionen) getroffen werden konnten, sondern auch genaue zahlenmäßige Angaben möglich wurden. Nachdem seit den 30er Jahren in den Industriestaaten systematisch Wirtschaftsdaten erhoben worden waren, stellte sich die Frage, wie sie wissenschaftlich ausgewertet werden konnten. H. entwickelte als erster Methoden, um diese Aufgabe zu lösen. Publikationen: The Probability Approach in Econometrics, 1944; Multiplier Effects of a Balanced Budget, in: Econometrica, 1945; A Study in the Theory of Economic Evolution, 1954; A Study in the Theory of Investment, 1960.

• Haavelmo-Theorem Vom norwegischen Nationalökonomen und Nobelpreisträger Haavelmo aufgestellter Leitsatz der Finanztheorie: Eine Erhöhung (Senkung) der Staatsausgaben in Kombination mit einer gleich starken Erhöhung (Senkung) der direkten Steuern ist keineswegs einkommensneutral, sondern führt zu einer gleich großen positiven (negativen) Änderung des Volkseinkommens. Das H. gibt also an, wie die gleichzeitige Erhöhung der Staatsausgaben und Steuern auf das Volkseinkommen wirkt; es besagt, dass das Volkseinkommen durch die Erhöhung eines ausgeglichenen Budgets unter bestimmten Bedingungen um den Betrag der Budgetausweitung expandiert.

• Habenzinsen Zinsvergütungen an Bankkunden für die von der Bank hereingenommenen Gelder (speziell für die im Kontokorrent dem Kunden gutgeschriebenen Zinsen). Bezeichnung bezieht sich auf die doppelte Buchhaltung, da die Fremdgelder auf der Haben243

Hacker Seite verbucht sind. Gegensatz: Sollzinsen.

• Hacker Begriff für Leute, die unbefugt in Computersysteme eindringen. Für H. ist es ein Sport, die besten Sicherheitssysteme zu knacken. Entstanden ist der Begriff in den 50er Jahren. Damals bezeichneten Studenten des „Massachusetts Institute of Technology" (MIT) die einfache Lösung eines komplizierten Problems bei der Programmierung als „hack". Daraus leitet sich der Name „Hacker" ab für Leute, die ein Problem „zerhacken". Heute sind die meisten H. jugendliche Computerfreaks, welche die Sicherheitssysteme teurer Computernetze austricksen und Lücken darin finden.

• Hacking Unberechtigter Zugriff auf elektronische oder sonstige Datenbestände anderer Personen bzw. Firmen.

• Halo-Effekt Fehler bei der Personalbeurteilung, wenn der Gesamteindruck des zu Beurteilenden von unwesentlichen Einzelheiten bestimmt wird.

• Halteeffekt Der H. misst den Effekt einmaliger Marketingausgaben auf die Fähigkeit eines Unternehmens, Stammkunden zu gewinnen.

• Handelsbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz, in welcher der gesamte außenwirt244

schaftliche Warenverkehr einer Volkswirtschaft innerhalb einer bestimmten Periode erfasst wird.

• Handelsspanne Die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis einer Ware.

• Handheld Computer, die leicht in der Hand gehalten werden können, dabei aber die Leistungsfähigkeit eines PCs besitzen. Die Dateneingabe erfolgt entweder mit einem Stift auf einem berührungssensitiven Bildschirm oder mit einer verkleinerten Tastatur. Handheld-PCs werden überall dort eingesetzt, wo die Dateneingabe nicht über eine Tastatur erfolgen kann bzw. die Arbeitsumstände die Nutzung eines normalen Personal Computers unmöglich machen. Handheld-PCs sind so klein, dass sie in einer Hand gehalten werden können, während die andere Hand Daten eingibt. Die Dateneingabe erfolgt zumeist durch einen berührungsempfmdlichen LCD-Bildschirm mit Menüstruktur, sodass sich HandheldPCs vor allem in der Industrie durchgesetzt haben, wo Kontrollaufgaben wahrgenommen werden.

• Handlungsmöglichkeiten Darunter versteht man sich wechselseitig ausschließende Möglichkeiten, zwischen denen Konsumenten wählen können. Aussagen wie „er hatte keine andere Wahl" bedeuten aus der Sicht des Ökonomen nichts anderes als Hinweise auf die Ungleichwer-

Harsanyi tigkeit von H. Andere Bez.: Alternativen.

• Hand-out Kurzfassung eines Vortrages mit der Gliederung und den wichtigsten Aussagen in Thesenform.

• Handshaking Engl, f.: „Händeschütteln". Austausch von Signalen, der die Kommunikation zwischen zwei Geräten einleitet bzw. ermöglicht und dessen Zweck es ist, die beiden Geräte zu synchronisieren.

sichtigte Dienstleistungen (eigentümergenützte Wohnungen, Gesundheit, Erziehung, Pauschalreisen, Versicherungen, soziale Dienstleistungen) erschweren einen EU-weiten Vergleich und werden teilweise bei der Berechnung ausgeklammert. Der HICP soll die Veränderung der Verbraucherpreise in einem makroökonomischen Sinne messen und vor allem zur Überwachung der Einhaltung des Maastricht-Kriteriums „Inflationsrate" dienen.

• Harmonisierung

• Hardselling

Ausgleich bestehender Unterschiede.

Verkaufsstrategie, die den Kunden alles „andrehen" will, was nur irgendwie möglich ist.

• Harmonized Index of Consumer Prices

• Hardcopy

Abgek.: HICP. Misst die Veränderung der Verbraucherpreise im Sinne der Maastricht-Kriterien.

Ausdruck des über Drucker.

Bildschirminhaltes

• Hardliner Mann oder Frau, die eine gewisse Härte beim Umsetzen von Projekten hat.

• Hardware Maschinentechnische eines Computers.

Ausstattung

• Harmonisierter Verbraucherpreisindex Abgek.: HICP. Von der Europäischen Kommission wurde ein harmonisierter V. entwickelt, der die Grundlage für das Inflationskriterium des Maastricht-Vertrages war. Vor allem in den einzelnen Ländern unterschiedlich erfasste und berück-

• Harsanyi, John Charles Geb.: 1920. Amerikanischer Ökonom ungarischer Abstammung. Beiträge zur Spieltheorie. H. setzte sich besonders mit dem Problem der unvollständigen Information auseinander, wobei Spieler unterschiedliche Kenntnisse über Art, Ziel und Stand des Spiels haben können. Weiterentwicklung der Werkzeuge der Analyse ökonomischer Strategien, z. B. bei der Untersuchung von Wettbewerbssituationen oder Schwankungen auf den Finanzmärkten. Gemeinsam mit -» Nash fand er eine Gleichgewichtslösung für Spiele ohne Absprachen der Teilnehmer (-• „Nash-Gleichgewicht"), mit der für 245

Harvard-Strategie beliebig viele Spieler die Erwartungen erfüllt werden. Es blieb jedoch weiterhin das Problem bestehen, dass alle Spieler eine vollständige Information über Situation und Präferenzen der anderen Spieler besitzen müssen. Diese Frage wurde von H. mit Hilfe der Typen-Methode gelöst. Dabei werden den Akteuren unter Zuhilfenahme der Wahrscheinlichkeitsrechnung verschiedene Handlungstypen zugeordnet. Für die praktische Anwendung spieltheoretischer Analysen hatte Harsanyis Methode große Bedeutung, weil im wirklichen Wirtschaftsgeschehen nahezu immer unvollständige Information herrscht. Publikationen: Games with Incomplete Information Played by Bayesian Players, 1967/68; Rational Behavior and Bargaining Equilibrium, 1977; J. C. Harsanyi/R. Selten: A General Theory of Equlibrium Selection in Games, 1988.

• Harvard-Strategie Von Ury-Fisher entwickelte Methode rationaler Verhandlungsführung.

• Hauptrefinanzierungsinstrument Regelmäßiges Offenmarktgeschäft, das vom ESZB in Form einer befristeten Transaktion durchgeführt wird. Refinanzierungsoperationen werden im Wege von wöchentlichen Standardtendern mit einer Laufzeit von zwei Wochen ausgeführt.

• Hauptversammlung Organ der Aktiengesellschaft, durch 246

welches die Aktionäre ihre Rechte in den Angelegenheiten der Gesellschaft ausüben. Sie entscheidet über wichtige Schritte des Unternehmens. Tagt üblicherweise einmal im Jahr.

• Hausbank Bank, über die ein Unternehmen den größten Teil seiner Geldgeschäfte und seiner Finanzierung abwickelt.

• Haushaltsführung (A) Die H. des Bundes in Österreich umfasst: • die Vorarbeiten für die Veranschlagung in künftigen Finanzjahren, • die Vorbereitung und Erstellung des Entwurfes für das Bundesfinanzgesetz, • die Einnahmen- und Ausgabengebarung, • die Vermögens- und Schuldengebarung, • den Zahlungsverkehr, • die Verrechnung, • die Innenprüfung sowie • die Rechnungslegung.

• Haushaltsplan Der verbindliche Finanzplan einer Gebietskörperschaft (Bund, Länder, Gemeinden) für ein Jahr.

• Haushaltsrechnung New Public Management. Dient der Erfassung und Nachweisung der Einnahmen und Ausgaben in der Gliederung des Voranschlages und der Erfassung und Nachweisung der Veränderung des Vermögens und der Schulden. In der Bundesverwaltung erfolgt sie im Rahmen der au-

Hayek tomatisierten Haushaltsverrechnung.

• Haushaltsziel 2001 (CH) Das Haushaltsziel 2001 in der Verfassung schreibt vor, dass der Haushalt bis 2001 ins Gleichgewicht gebracht werden muss. Das Defizit darf dann zumal höchstens 2 % der Einnahmen betragen. Bei einer Zielverfehlung legt der Bundesrat den zusätzlichen Sparbetrag fest, an der er und das Parlament gebunden sind.

• Hausse Periode stark ansteigender Kurse über einen längeren Zeitraum (entweder allgemein oder für ein bestimmtes Wertpapier oder eine bestimmte Wertpapier-Gruppe). Gegensatz: Baisse.

• Haustürgeschäft Vertragsabschluss außerhalb eines Geschäftslokals insbesondere in der Wohnung eines Konsumenten. Für einige Branchen sind Haustürgeschäfte verboten; wenn das Haustürgeschäft vom Konsumenten nicht angebahnt wurde, besteht für ihn ein (zeitlich begrenztes) Rücktrittsrecht. • Hayek, Friedrich August von ( 1 8 9 9 - 1992) Ökonom österreichischer Abstammung. Verfechter der marktwirtschaftlichen Prinzipien der liberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Er hatte großen Einfluss auf die Ausgestaltung der Marktwirtschaft in der' Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Ritt heftige Attacken ge-

gen Planwirtschaft und Sozialismus. Trat für eine liberale Gesellschaft ein. Erhielt im Jahre 1974 den Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften (gemeinsam mit Gunnar Myrdal). „The Sensory Order" bildet den Schlüssel zum Verständnis von Hayeks Werk. H. wollte an der Erschaffung einer neuen, besseren Welt mitwirken. Der Wettbewerb ist nach H. ein Entdeckungsverfahren: Die Preisbildung auf Konkurrenzmärkten ist eine Institution, die Produzenten und Konsumenten veranlasst, sich an Umstände und Vorgänge anzupassen, von denen sie gar nichts wissen. Das in einer Marktordnung erzeugte, gespeicherte und übertragene Wissen erlaubt den Marktteilnehmern, auf Informationen zurückzugreifen, die ihnen sonst nicht zur Verfügung stünden. Marktprozesse sind aber nicht nur geeignet, vorhandenes Wissen zu nutzen, sie begünstigen darüber hinaus innovatives, experimentierfreudiges Verhalten - die Produktion von neuem Wissen. Dauerhafte Marktbeziehungen sind ftir H. Inbegriff einer gewachsenen, zweckunabhängigen „spontanen Ordnung", also einer Institution, die unter Beachtung von allgemeinen, abstrakten Verhaltensregeln durch wechselseitige Anpassung ihrer Mitglieder zu Stande kommt. Publikationen: Geld- und Konjunkturtheorie (1929); Preise und Produktion, 1931; Die reine Theorie des Kapitals, 1941; Der Weg zur Knechtschaft (1944, Dt. 1971); Indi247

header vidualismus und wirtschaftliche Ordnung, 1948; Recht, Gesetzgebung und Freiheit (3 Bände, 197379); Die Entnationalisierung des Geldes, 1977; The Fatal Conceit The Errors of Socialism, 1988; Die Verfassung der Freiheit, Tübingen 1991; Der Weg zur Knechtschaft, mit einem Vorwort von Otto Graf Lambsdorff, Bonn 1991; Freiburger Studien Gesammelte Aufsätze, Tübingen 1969; Geldtheorie und Konjunkturtheorie, München 1976; Entnationalisierung des Geldes, Tübingen 1977; Missbrauch und Verfall der Vernunft, München 1979.

• header Vorspann eines Datenpakets im Internet, der - je nach Protokoll - über mehrere Bytes hinweg wichtige Informationen zu den zu versendenden Daten enthält.

• Headhunting Berufsmäßige Vermittlung von Führungskräften. Da die wörtliche Übersetzung „Kopijäger" negativ besetzt ist, spricht man in neuerer Zeit von Executive-Search.

• Headline Überschrift in einer Zeitung bzw. Zeitschrift.

• Headquarter Economy Internationale Konzerne schlagen dort ihr Hauptquartier auf, wo dies unter Berücksichtigung von steuerlichen und sonstigen Vorteilen am günstigsten ist. 248

• Hearing Anhörung von Experten in einem politischen Gremium.

• Hebel Gibt an, um wie viel stärker sich der Kurs einer Option oder eines Optionsscheines prozentuell verändert, wenn der Basiswert steigt oder fällt. Entsprechend der Hebelwirkung sind die Schwankungen der Optionspreise überproportional größer als die der Basiswerte. Diese Eigenschaft bedeutet für den Anleger, dass der Kapitaleinsatz beim Kauf von Optionen wesentlich geringer sein kann als beim Kauf des Basiswertes. Andere Bez.: Leverage-Effekt.

• Hebelwirkung Bei Optionen kann eine H. dadurch hervorgerufen werden, dass z. B. mit einer Optionsprämie in Höhe von 10 % des Warenwertes der gesamte Kontrakt kontrolliert wird. Beim Direktgeschäft ergibt sich der H. durch Vergleich von Einschuss zum Kontraktwert. Andere Bez.: LeverageEffekt.

• hedge ratio Anzahl der Future Kontrakte, die zur Absicherung ge- oder verkauft werden müssen.

• hedge funds Unglückliche Begriffsbildung. „Hedge f." haben weder etwas mit Hedging (d. h. mit Absicherungsgeschäften) zu tun, noch haben sie etwas mit einem klassischen Anlagefonds gemeinsam. Man sollte hier

Heuristik eigentlich eher von „risk funds" oder „trading funds" sprechen. Es sind geschlossene Fonds, die ShortPositionen auf Kredit aufbauen und sich dabei gegen Risken absichern, indem sie eine Short-Position an eine gegenläufige Long-Position im gleichen Markt koppeln. Der Ertrag wird dabei vor allem durch die Qualität der gekauften Wertpapiere bestimmt. Nur für echte Profis! Amateure sollten die Hände davon lassen. Da sie sich keinen Richtlinien unterwerfen, sind es zumeist riskante Instrumente, die sich nicht wirklich zur Absicherung (Hedging) einsetzen lassen, zumal sie gelegentlich mit den Aktienmärkten abstürzen und bei unprofessionellem Management (kleine, unerfahrene Teams, Einsatz von quantitativen Programmen in Billigversion, überzogene Kreditfinanzierung) die Anleger um ihren Kapitaleinsatz bringen können.

• Hedgegeschäft Ein Geschäft, welches das Risiko eines Geschäftes ganz oder teilweise durch ein Gegengeschäft ausgleicht. Geschäfte zur Absicherung von Preis-, Zins- und Wechselkursrisiken im Devisen-, Edelmetall- und Wertpapierhandel. Vornahme von Gegengeschäften am Terminmarkt zur Absicherung einer künftigen Transaktion am Kassa-Markt. In seiner einfachsten Form handelt es sich um den Verkauf von Terminverträgen gegen den Kauf von Loko-Ware oder umgekehrt. Es ist ein Mittel, bei welchem man Gegen-Engagements

verwendet, um die Wirkung einer ungünstigen Preisentwicklung auf Lagerbestände oder andere frühere Engagements auszuschalten.

• Hedger Marktteilnehmer, der z. B. Futures und Optionen verwendet, um zum Beispiel ein Aktienpaket gegen mögliche Kursverluste abzusichern. Die Begrenzung von Kursverlusten ist durch den im voraus fixierten Verkaufspreis (= Ausübungspreis) gegeben (Engl.: to hedge = absichern).

• Hereinnahme von Termineinlagen Geldpolitisches Instrument, das vom ESZB für Feinsteuerungszwecke eingesetzt werden kann, indem den Geschäftspartnern eine Verzinsung für befristete Einlagen auf Konten bei den nationalen Zentralbanken angeboten wird, um am Markt Liquidität abzuschöpfen.

• Herstellungskosten Was ein Produkt oder eine Dienstleistung kostet, wenn die Kosten aller Funktionen berücksichtigt werden, die an der Erstellung des Fertigprodukts beteiligt sind.

• Heuristik Planungstechnik zur Bewertung und Entscheidung von Alternativen. Heuristische Verfahren unterscheiden sich von analytischen Verfahren dadurch, dass sie keine optimalen Lösungen, sondern Nährungslösungen anbieten. Sie werden gelegentlich auch als „Faustregeln" bezeichnet. 249

heuristisches Prinzip Denk- und Problemlösungsstrategie. Systematische Denkschritte und „Denkkniffe" werden insbesondere auf Probleme angewendet, die nicht durch rechenbare Optimierungsverfahren gelöst werden können. Man unterscheidet allgemeine Heuristiken, wie z. B. Analogie, und bereichsspezifische, z. B. strategische Planungsverfahren der Unternehmungsführung wie Segmentierung oder Portfoliotechnik.

• heuristisches Prinzip Arbeitet mit vorläufigen Arbeitshypothesen, die nach und nach verbessert werden. • Hicks, Sir John Richard (1904 - 1989). Britischer Nationalökonom. Arbeiten zur Gleichgewichtstheorie, aber sein Lebenswerk bestand darin, allen wichtigen Bereichen der Wirtschaftstheorie durch neue Ideen Anstöße zu geben. Er zählt zu den meistzitierten Ökonomen des 20. Jahrhunderts und hat maßgeblich den Fortschritt der Wirtschaftswissenschaften bestimmt. Sein Einfluss hängt auch mit seinem Verständnis eines ehrlichen Forschers zusammen. Wenn er später einen Irrtum in eigenen Werken entdeckte, widerrief er ihn öffentlich und teilte Kollegen seine neuen Erkenntnisse mit. Publikationen: The Theory of Wages, 1932; Value and Capital 1939; Capital and Growth, 1965; Methods of Dynamic Economics, 1985. 250

• HICP Abk. f.: Harmonized Index of Consumer Prices. Misst die Veränderung der Verbraucherpreise im Sinne der Maastricht-Kriterien.

• Hierarchie Ein Prinzip der Steuerung und Koordination in Organisationen. Überund/oder Unterordnung von organisatorischen Einheiten sowie die Zahl der Ebenen einer Aufbauorganisation. Die Ebenenzahl verhält sich umgekehrt proportional zur Leitungsspanne. Es besagt, dass „höhergestellte" Personen (Inhaber von Leitungsstellen) mit dem Recht ausgestattet werden, von anderen Organisationsmitgliedern (Untergebenen) die Ausführung von Anweisungen zu verlangen. Je nach Größe der Organisation sind mehrere Weisungsebenen vorgesehen, die mit obersten, mittleren und unteren Führungskräften besetzt sind. Die H. steht im Gegensatz zur Selbststeuerung oder Selbstorganisation, einem Prinzip, das auf eigenständiger Koordination beruht und Fremdsteuerung durch Weisungen überflüssig macht.

• High-Speed-Management In vielen Branchen erfordert die Vermarktung neuer Produkte eine besonders schnelle Umsetzung von Marketingkonzepten. Diese Art von Marketing ist vor allem in Branchen mit Produkten üblich, die einen sehr kurzen Produktlebenszyklus aufweisen, wie z. B. modische Textilien.

Hold-over-Effekts • high-yield bonds „Junk bonds", Anleihen von Emittenten mit schlechter Bonität, dadurch normalerweise mit hoher Nominalverzinsung.

• HIPC Abk. f.: Heavily Indebted Poor Countries. Englische Bezeichnung für schwerverschuldete Entwicklungsländer.

• Hire-and-fire-Prinzip Rasche Anpassung des Beschäftigungsstandes an Auftrags- und Produktionsschwankungen. Vor allem in den USA anzutreffende Beschäftigungsstrategie. Von Europäern wird meistens nur das „Anheuern", aber nicht mehr das „Feuern" wahrgenommen!

• historische Volatilität Schwankungsbreite eines Basiswertes in der Vergangenheit.

• hit Ein h. ist ein Informationsabruf vom Web-Server. Bis vor kurzem verwiesen Firmen stolz auf die Höhe von „hits" auf ihre Website - als angeblich grandiose „Einschaltquote". Die Zählung der „hits" ist jedoch überholt, weil im WWW schon einzelne Texte, Graphiken und Dateien jeweils einen h. erzeugen. Die Beliebtheit von Netzseiten wird jetzt in „page-views" oder in „visits" gemessen.

• Hochrechnung Statistischer Schluss von einem Teil

(z. B. einer Stichprobe) auf die zugehörige Gesamtheit unter Berücksichtigung der statistisch bedingten Unsicherheit.

• hoheitliches Controlling Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) treten mit Zwangsgewalt gegenüber dem Bürger auf, d. h. sie können den Bürger einseitig zu etwas verpflichten.

• Holding Dachorganisation, die mehrere Unternehmen bzw. Institutionen koordiniert.

• Holdinggesellschaft Mutterunternehmen in einem Konzern, das selbst keine Marktleistung erbringt, sondern vor allem Verwaltungs- und Kontrollfunktionen ausübt. Andere Bez.: Mutter-, Dachoder Beteiligungsgesellschaft.

• Holdingprivileg Steuerliche Begünstigung von Erträgen einer Gesellschaft, deren Aktiva ganz überwiegend Beteiligungen in anderen Kapitalgesellschaften darstellen. Zweck ist die Vermeidung der Doppelbesteuerung desselben Ertrages. Andere Bez.: Schachtelprivileg.

• Hold-over-Effekts Messen den Effekt einmaliger Marketingausgaben auf die Fähigkeit eines Unternehmens, Stammkunden zu gewinnen. 251

holländisches Zuteilungsverfahren • holländisches Zuteilungsverfahren Tenderverfahren, bei dem der Zuteilungssatz (bzw. Preis/Swapsatz) für alle zum Zuge kommenden Gebote der marginale Zinssatz ist.

• Homebanking Erledigung der Bankgeschäfte von zu Hause. Bankgeschäfte werden mehr und mehr vom PC zu Hause erledigt. Das ist schnell, bequem und sicher. Die meisten Banken fördern diese Art der Kontoführung durch niedrige Gebühren. Andere Bez.: Te-

lebanking.

• Homepage Seite im Internet mit speziellen Daten über eine Person oder Institution. In der Regel die 1. Seite eines Anbieters im W W W , erfüllt oft die Funktion eines Inhaltsverzeichnisses. Auch WWW-Seiten von Privatpersonen werden als Homepage bezeichnet.

• Homeshopping Direktverkauf in Wohnungen. 1998 bevorzugte Produkte: Haushaltsartikel, Textilien (z. B. Négligés), Reinigungsmittel, Schmuck, Körperpflege, Ernährung (Power-Drinks, Multivitamin-Cocktails, salzarme Gewürzmischungen etc.).

• homo oeconomicus Wörtlich übersetzt: Wirtschaftsmensch. Steht vielfach für das Bestreben, mit dem geringstmöglichen Einsatz von Mitteln den höchstmöglichen Nutzen zu erzielen.

252

Ein Menschenbild, das seit den 70er Jahren - implizit oder explizit - die ökonomische Argumentation beherrscht. Der H. ist vielfach missverstanden und fehlinterpretiert worden. E r ist nicht - wie einige Ökonomen glaubten - eine zynische Gewinnmaximierungsmaschine, sondern Ausdruck der „conditio humana" im Reich der Möglichkeiten bzw. Notwendigkeiten. Eine andere wirtschaftliche Entwicklung - z. B. in den Entwicklungsländern - ist nur möglich, wenn die Rahmenbedingungen geändert werden. Eine realistische Erklärung menschlichen Verhaltens ist die Voraussetzung für eine effektive Wirtschaftspolitik. Wenn man die Motive menschlichen Handelns kennt, so kann die Politik durch Anreize (Incentives) und Strafen (Disincentives) eine bessere Kombination von privaten und öffentlichen Gütern erreichen.

• Homöostase Fähigkeit eines Systems, aufrechtzuerhalten.

Stabilität

• Hoover Institution US-„think tank". Ihr Gründer war Herbert Hoover (1874 - 1964), der 31. Präsident der USA. Die Hoover I. ist ein Teil der Stanford University. Diese ist eine nicht gewinnorientierte Organisation in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft, wird aber nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführt. Sie erhält keine Steuergelder (außer in indirekter Form durch Regierungsaufträge) und

hostile takeover muss sich aus eigener Kraft finanzieren. Hoover selbst bezeichnete sie als „Center for Advanced Studies in Domestic and International Affairs". Der offizielle Name lautet „Hoover Institution for War, Revolution and Peace".

• horizontale Arbeitsfeldvergrößerung Methode, die über Erweiterung des Arbeitsfeldes die Mitarbeiterzufriedenheit, insbesondere im Produktionsbereich, zu erhöhen versucht. Dies geschieht meist über Variation des Arbeitsprozesses oder Rotation des Mitarbeiters zwischen unterschiedlichen Arbeitsplätzen.

• horizontale Integration 1. Ein Geschäftsmodell für die Computerindustrie, bei dem jeder Bereich der Technologie - Mikroprozessoren, Betriebssysteme, Software und Serviceleistungen - von einer unterschiedlichen Reihe von Unternehmen geliefert wird. Die heftige Konkurrenz in jedem Bereich treibt die technologische Entwicklung voran und führt zu einem Massenmarkt mit niedrigen Preisen. Siehe dazu im Vergleich -» vertikale Integration. 2. Wachstumsstrategie, bei der ein Unternehmen Wettbewerber der gleichen Wertschöpfungsstufe kauft (z. B. Einzelhändler kauft anderen Einzelhändler, Produktionsunternehmen kauft anderes Produktionsunternehmen).

• horizontaler Spread Kombinierte Optionsstrategie,

bei

der Optionen vom gleichen Optionstyp mit gleichen Ausübungspreisen, aber mit unterschiedlichen Laufzeiten gleichzeitig gekauft und verkauft werden. Man unterscheidet „long time spread", der auf zukünftig steigende Kurse des Basiswertes, und „short time spread", der auf sinkende Kurse des Basiswertes ausgelegt ist. Andere Bez.: time spread.

• Horten Das übermäßige Ansammeln oder Aufspeichern von Geld und Waren.

• Host Wörtlich: „Gastgeber", „Wirt", „Hausherr". Zentralrechnersystem, das es einem Anwender ermöglicht, in einem Netzwerk mit anderen Computern zu kommunizieren. Ein leistungsfähiger Computer, der im Internet oder in einem anderen Netzwerk die Daten oder Dienste für angeschlossene Rechner bereitstellt. Rechner, die ihre Ressourcen anderen Systemen zur Verfügung stellen. Diese Dienstleistungen lassen sich über Lokal- oder Fernverbindungen nutzen. Die Verbindung wird über Terminals oder, wenn es sich um einen PC handelt, über Terminalemulationen hergestellt.

• hostile takeover Übernahme eines Unternehmens gegen dessen Willen. Motto: „to lunch or to be lunch!" Eine von einer feindlichen Übernahme bedrohte Firma kann Gegenmaßnahmen ergreifen, z. B. einen -» „white knight" zu Hilfe holen, die Stimmrechte be253

hostile tender offer schränken, neue Aktien ausgeben, an das Management hohe Prämien und Aktien der eigenen Firma ausschütten und somit alles tun, um die Kosten für den -» „raider" zu erhöhen. Ja sogar ein Übemahmeangebot an die potentielle Übernehmerfirma ist möglich. Fusionen, Mergers und Leveraged Buy-outs waren in den 80er Jahren vor allem in den USA weit verbreitet. In den 90er Jahren kam es verstärkt zu Fusionen und Zusammenschlüssen von Firmen in einzelnen Geschäftsfeldern und Teilbereichen („strategische Allianzen") unter Beibehaltung der Selbstständigkeit der einzelnen Firmen und auch gegenseitiger Konkurrenz in anderen Teilbereichen.

• Hostname Der Name eines Rechners (Servers) im Internet. Wird vom Systemverwalter festgelegt.

• Hot Desking Büroorganisation, bei der die Mitarbeiter eines Unternehmens Uber keinen fixen Büroplatz verfügen, sondern bei Ankunft im Büro aus dem Pool verfügbarer Plätze wählen können, besser müssen.

• Hotline Telefonnummer, unter der man dringend benötigte Informationen erhält, aber auch Wünsche deponieren kann.

• hostile tender offer

• Housing

„Feindliches" Übernahmeoffert, bei dem ein raider an die Aktionäre des Übemahmeobjektes herantritt, ohne das Einverständnis des Managements dieser Gesellschaft zu besitzen.

Unterkunft oder Untermieter bei großen Providern. Sonderform des „Hosting". Service für Geschäftskunden, für die sich der Betrieb eines eigenen Internet-Servers nicht lohnt und die trotzdem professionell im Web auftreten wollen. Die Computer mit ihrer individuellen Software stehen beim Provider. Dieser oder ein extra beauftragter Dienstleister organisiert für den Kunden etwa E-Commerce oder Werbung im WWW. Der Provider ist verantwortlich für das Design, die inhaltliche Betreuung, Programmierung und Pflege der Web-Seiten. Selbstverständlich behält der Kunde die Entscheidungsgewalt. Das H. kann komplett oder in Einzelelementen in Anspruch genommen werden.

• Hosting Bereitstellung von Leistungen durch einen Internet-Server, wie Speicherplatz für WWW-Seiten oder E-MailAccounts. Nicht jeder Betreiber einer Website unterhält einen eigenen Server, sondern er kann die notwendigen Kapazitäten mieten. In einem erweiterten Sinn meint man mit H., dass ein Anbieter von InternetDiensten seine Rechner direkt beim Provider aufstellt und dadurch Kosten für externe Standleitungen spart. 254

Hufeisen-Portfolio • HTML Abk. f.: Hypertext Markup Language. Seitenbeschreibungssprache, um Dokumente für die Ansicht mit einem Browser auf dem Rechner eines Benutzers oder auf dem Netzwerk, einschließlich des World Wide Webs, zu formatieren. HTML weist die Browser an, wie Schriftzeichen und Bilder für den Benutzer darzustellen sind, und definiert die Reaktionen auf Benutzeraktivitäten, wie die Aktivierung einer Verknüpfung durch einen Mausklick. In HTMLDokumenten wird die Textformatierung und die Darstellung von Text, Bild und interaktiven Elementen durch spezielle, in den Text eingefügte Steuersymbole bewerkstelligt.

• HTML-Editoren Zur Erstellung von Homepages wird ein HTML-Editor benötigt. Diese Anwendungen erleichtern das Schreiben der HTML-Seiten sehr und können die Homepage teilweise so anzeigen, wie diese später aussehen wird (WYSIWIG).

• HTTP Abk. f.: Hypertext Transfer Protocol. Standard zur Übertragung von HTML-Dokumenten im Internet.

• Hub 1. Luftfahrt: Flughafen, der als Drehscheibe und Zubringer zu Großflughäfen (z. B. Frankfurt, Zürich, Amsterdam) mit Langstreckenverbindungen dient. Beispiele für typische Hubs in Europa: Stuttgart, Genf, Salzburg.

2. Computerwelt: Verteiler zur Vernetzung der Hardware. Zentrales Gerät, über das die Rechner in einem sternförmigen Netzwerk verbunden sind.

• Huckepackverkehr Transport von beladenen Lastkraftwagen auf Spezialwaggons („Tiefladern") durch die Bahn.

• Hufeisen-Portfolio Das Grundproblem, das sich heute in jeder Wirtschaft und Gesellschaft stellt, ist, wie der Staat mit den Mitteln demokratischer Politik seine Großorganisationen (Unternehmen, Konzerne etc.) in angemessener Weise steuern kann, ohne deren Fähigkeit zur effizienten Erzeugung von materiellen Gütern und Dienstleistungen zu beeinträchtigen. Henry Mintzberg hat versucht, dieses Problem nicht ideologisch, sondern mit dem Werkzeug der Organisationstheorie anzugehen. Zu diesem Zweck hat Mintzberg das H. entwickelt. Die Form eines Hufeisen hat Mintzberg deshalb gewählt, weil er aufzeigen wollte, dass sich der private Sektor vom öffentlichen Sektor nicht so grundlegend unterscheidet, wie dies immer wieder behauptet wird. Man sollte private und öffentliche Leistungen seiner Meinung nach nicht mehr so stark polarisieren, sondern vielmehr danach fragen, wie effektiv und effizient private und öffentliche Organisationen in der Realität wirtschaften. Die Optionen, auf die staatliche Poli255

Hufeisen-Portfolio

verstaatlichen

privatisieren

Abb. 9: Das konzeptionelle Hufeisen nach Henry Mintzberg, in: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 49.

256

Hybridkarte tik zugreifen kann, sind: • Verstaatlichen • Demokratisieren • Regulieren • Druck ausüben • Vertrauen bilden • Ignorieren • Anreize stiften • Liberalisieren • Privatisieren.

• Human Relations Maßnahmen zur Entwicklung oder Förderung zwischenmenschlicher Beziehungen, mit dem Ziel besserer Arbeitsbedingungen.

• Human Resource Anderer Ausdruck für Personal. Mitarbeiter sind neben Boden und Kapital zwar nur ein Produktionsfaktor, aber einer, dem immer größere Bedeutung zukommt.

• Humankapital Engl.: human capital. Das Wissen, die Fertigkeiten und die Erfahrungen des Arbeitskräftepotentials einer Volkswirtschaft. Leistungspotential der Bevölkerung, das vor allem das Ergebnis von Investitionen in die Berufsausbildung ist. Von allen ö konomen in der Literatur hochgepriesen und geschätzt, aber leider auch ein grässlicher Kostenfaktor, weshalb Menschen laufend durch Kapital ersetzt werden.

• Human-Resource-Department Personalabteilung in einem Unternehmen. Dieses zeichnet unter ande-

rem fllr die Entwicklung der „soft skills" verantwortlich: die sozialen Fähigkeiten der Menschen, im Unterschied zu den fachlichen Qualifikationen; beispielsweise die Fähigkeit, einen Kontakt zu den Kunden aufzubauen.

• Human-Resource-Management H. befasst sich mit dem Erkennen und der Weiterentwicklung der Mitarbeiterpotentiale in einer Organisation (Unternehmen/Behörde). Personalplanung und Personaleinsatzsteuerung mit dem Ziel, die im Unternehmen verfügbaren Ressourcen bestmöglich einzusetzen.

• hybride Organisation Form der Aufbauorganisation, bei der verschiedene Aufbauprinzipien und Kommunikationsprinzipien kombiniert werden. Hybride Strukturen werden in der Organisationstheorie vorwiegend für international tätige Großunternehmen vorgeschlagen, die zumeist als Konzern oder als Holding organisiert sind. Häufig werden hybride Strukturen als Netzwerke dargestellt.

• Hybridfahrzeuge Fahrzeuge mit einem kombinierten Elektro-Diesel-Antrieb.

• Hybridkarte Herkömmliche Bankomatkarte mit Magnetstreifen, die zusätzlich mit eingearbeiteten Mikroprozessoren (Chips) ausgerüstet ist. Die Hybridkarte kann daher auch bei Bankoma257

Hydrokultur ten verwendet werden, die noch nicht auf die neuen Chipkarten umgestellt wurden.

• Hydrokultur Kultivierung von Nutz- und Zierpflanzen in Behältern mit Nährlösungen statt auf natürlichem Boden.

• Hygienefaktoren Arbeitsbedingungen, die eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Mitarbeiterzufriedenheit darstellen (z. B. Ausstattung des Arbeitsplatzes, Gehaltsniveau, das Befriedigung grundlegender Bedürfnisse erlaubt, interne Verwaltungsprozesse).

• Hyperlink Eine Verknüpfung zwischen einem Element in einem Dokument, wie zum Beispiel einem Wort, einem Satz, einem Symbol oder einer Abbildung und einem anderen Element im selben Dokument oder in einem anderen Dokument. Der Benutzer aktiviert die Verknüpfung durch Anklicken des Elements, das normalerweise unterstrichen oder mit einer speziellen Farbe hervorgehoben ist. Es wird auch als „hot link" oder „hypertext link" bezeichnet. Der Begriff Hypertext beschreibt ein digitales Textdokument, das über direkte Verbindungen zu anderen Texten und Textstellen verfügt. Mit dem Ausdruck Hypermedia ist Animation, Sound und Video gemeint. Markierbare Bereiche, insbesondere im World Wide Web, die beim Anklicken mit der Maus eine Verzwei258

gung zu anderen Dokumenten oder Teilen davon bewirken. Im World Wide Web stellen Hyperlinks auch Zieladressen anderer Hosts dar, die per Klick direkt zu erreichen sind. Andere Bez.: Hypertext, Hypermedia, HTML.

• Hypermedia Ein Hypertext-System, das nicht nur Texte, sondern auch Datenbanken, Tabellen, Graphiken, Videos usw. enthält. Durch Hypermedia kann man etwa Musik hören oder sich geschriebenen Text vorlesen lassen. Gute Websites zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Fülle der Möglichkeiten sparsam einsetzen.

• Hyperspace Umgangssprachliche Bezeichnung für den fantasievoll vorgestellten Raum zwischen den Dokumenten des WWW, den die Links überbrücken.

• Hypertext Text, der durch aktive Sprungmarken/Verweise miteinander verbunden ist. Dokumente, die Querverweise (so genannte Hyperlinks oder kurz Links) enthalten. Bilder, Worte, Graphiken, jedes Element auf einer Web-Seite kann einen Link tragen. Durch einen Klick auf den Link wird die Verbindung zu der Ziel-Seite aufgebaut, deren Inhalte dann auf dem Monitor erscheinen. Über Links angesteuerte Seiten können auf dem gleichen Server oder - bei entsprechender Vernetzung - auf einem Rechner an einem weit entfernten

Hypothese Ort irgendwo auf der Welt liegen. Wichtig ist nur, dass diese Seiten ordentlich und eindeutig miteinander verknüpft sind. Die nichtlineare Struktur ist charakteristisch für ein System mit Hyperlinks.

• Hypothek Ein Pfandrecht an einem Grundstück oder Gebäude.

• Hypothekargeschäfte Bankgeschäfte mit hypothekarisch

gesicherten Ausleihungen.

• Hypothekenbanken Banken, die Grundstücke beleihen und aufgrund der erworbenen Hypotheken Pfandbriefe (Schuldverschreibungen) ausgeben.

• Hypothese Vorläufige Annahme über einen bestimmten Sachverhalt, meist in Form einer Wenn-dann-Aussage ausgedrückt.

259

Z7 • IAEO

• IBIS

Abk. f.: International Atomic Energy Agency (Internationale Atomenergie-Organisation). Gründung: 1957. Sitz: Wien. Autonome IGO des UNSystems. Aufgaben: Austausch des Erfahrungswissens auf dem Gebiet der Kernenergie und -Forschung. Erlassung von Richtlinien für Radioaktivität. Instrumente: Programme zur Unterstützung von Transformationsund Dritte-Welt-Ländern durch Experten und Fachwissen, Fonds für technische Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern. Kontrollorgan des Atomwaffensperrvertrages. Probleme und Perspektiven: häufiger Vorwurf des unkritischen Umganges mit der Atomenergie.

Abk. f.: Intemetbasiertes theksinformations-System.

• IAS 19 Abk. f.: International Accounting Standard. Die Zahl 19 steht in diesem Kontext für international harmonisierte Information ftlr Geldanleger, die über die Auswirkungen der Vorsorgeverpflichtungen auf die Finanzlage eines Unternehmens Bescheid wissen wollen.

Biblio-

• Icon Kleines Bild oder Piktogramm, z. B. auf der Macintosh-Oberfläche, das den Benutzer intuitiv zu einem Programm oder einer Programmfunktion führen soll.

• IBRD Abk. f.: International Bank for Reconstruction and Development (-» Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung). Kurzbezeichnung: Weltbank. Gründung: 1945. Sitz: Washington D.C. Diese IGO stellt ein multilaterales Finanzierungsinstitut dar. Aufgaben: Die Bedarfsdeckung an langfristigem Kapital für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung der Mitgliedstaaten. Instrumente: Gewährung von Darlehen. Probleme und Perspektiven: Nach dem Wiederaufbau Europas wandte sich die Weltbank den Entwicklungsländern zu. 261

ICAO • ICAO Abk. f.: International Civil Aviation Organization (Internationale Zivilluftfahrtorganisation). Gründung: 1944. Sitz: Montreal. Sonderorganisation der UN. Aufgaben: Koordinierung der Zivilluftfahrt. Instrumente: für alle Mitglieder verbindliche Richtlinien und Empfehlungen, Versammlung, Rat. Probleme und Perspektiven: Untersuchung der wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Probleme des Luftverkehrs.

• ICD Abk. f.: International Classification of Disease. Internationale Klassifikation der Krankheitsarten und Diagnosen. • ICJ Abk. f.: International Court of Justice (Internationaler Gerichtshof). Gründung: 1945. Sitz: Den Haag. Hauptrechtsprechungsorgan der UN. Aufgaben: Schlichtung von internationalen Streitigkeiten. Instrumente: Urteilsfällung, aber keine Exekutivbefugnisse. Probleme und Perspektiven: Der Internationale Gerichtshof wird auf Antrag von Staaten tätig, wenn beide Parteien mit der Behandlung des Streitfalles einverstanden sind. Zur Zeit etwa 20 Verfahren anhängig.

• ICQ Kürzel für das Wortspiel „I seek you." „Ich suche dich." Programm, das die direkte Kommunikation mit Personen im Internet ermöglicht (Chat, Dateiaustausch, Online262

Spiele...). Als „web pager" teilt ICQ automatisch mit, ob ein registrierter Bekannter ebenfalls gerade online ist. Die Registrierung erfolgt über einen speziellen Internet-Server. Dann erhält man eine Identifikationsnummer, die UIN (Universal Internet Number). Wenn Sie die UIN eines Freundes kennen, können Sie ihr eigenes ICQ-Modul so einstellen, dass Sie eine Meldung erhalten, wenn dieser Freund gerade online ist. Ein Freeware-Programm, das Message-, Chat-, FiletransferFunktionen bietet. Wenn es während einer Internetsitzung mitläuft, können Bekannte und Freunde mit demselben Programm sich untereinander direkt ansprechen.

• IDA Abk. f.: International Development Association (-» Internationale Entwicklungsorganisation). Gründung: 1960. Sitz: Washington D. C. IGO auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe. Aufgaben: Entwicklungspolitik durch Projektfinanzierungen. Instrumente: Gewährung von Krediten. Probleme und Perspektiven: Durch die Weichheit der Kredite kann die IDA nicht den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen, sondern ist auf Zuwendungen der Mitglieder angewiesen.

• Identifikationsnummer Instrument der Mehrwertsteuerverrechnung im EU-Binnenmarkt. Jeder Unternehmer erhält eine Mehrwertsteuer-!. und muss vierteljähr-

image map lieh seine innergemeinschaftlichen Umsätze erklären, die mittels eines EDV-Systems EU-weit abgeglichen werden.

• IEA Abk. f.: International Energy Agency. Aufgabe: Verminderung des Energieverbrauchs sowie die Entwicklung neuer, alternativer Energiequellen. Sie erstellt Prognosen und Empfehlungen zu energierelevanten Themen.

• IHK Abk. f.: Internationale Handelskammer. Aufgabe: Vereinheitlichung kommerzieller und technischer Usancen und Normen sowie Erleichterung des internationalen Wirtschaftsverkehr. Sitz: Paris.

• ms Abk. f.: Institut für Höhere Studien und wissenschaftliche Forschung, Wien. Frühere Bezeichnung: Ford Institut.

• if issued

• ILO

Handel von erwarteten Neuemissionen, erfolgt diese Emission nicht, werden alle auf If-and-when-issuedBasis abgeschlossenen Geschäfte gestrichen.

Abk. f.: International Labour Organization (Internationale Arbeitsorganisation). Gründung: 1919 (1946 erste Sonderorganisation der UN). Sitz: Genf. Sonderorganisation der UN. Aufgaben: Förderung der Rechte der Arbeitnehmer, Schaffung von angemessenen Arbeitsplätzen, Sozialschutz, Schutz des Prinzips der Dreigliedrigkeit (Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Staat). Instrumente: Konventionen, Berufsund Weiterbildungsprogramme, Durchsetzung von internationalen, völkerrechtlich verbindlichen Normen. Probleme und Perspektiven: 1999 Konvention gegen Kinderarbeit verabschiedet.

• IFC Abk. f.: International Finance Corporation (-» Internationale FinanzCorporation). Gründung: 1956. Sitz: Washington D. C. Die IFC wird in Personalunion mit der Weltbank als IGO geführt. Aufgaben: Entwicklungshilfe durch Finanzierung von Projekten. Instrumente'. Darlehensvergabe. Probleme und Perspektiven: Kreditaufnahme durch IFC bis zum Vierfachen ihres Kapitals möglich, Verkauf von Beteiligung an Unternehmen, welche die IFC mithalf aufzubauen.

• IGO Abk. f.: international governmental organization. Von Staaten bzw. Regierungen begründete Internationale Organisation mit Völkerrechtsstatus.

• Image Vorstellungsbild von Personen, Gruppen - wie auch von Marken, Produkten und ganzen Unternehmen. Andere Bez.: Erscheinungsbild.

• image map HTML-Koordinatensystem, das ein263

IMAP zelne Bereiche einer Graphik mit Verknüpfungen (Links) versieht. Sobald der Mauszeiger auf dem Bild einen verknüpften Bereich berührt, ändert er sein normales Aussehen. Er wird dann meistens zu einem Handsymbol. Ein Klick auf solch einen Bereich, z. B. auf einer Landkarte, löst eine Aktion aus, etwa eine Ausschnittsvergrößerung.

• IMAP Abk. f.: Internet Message Access Protocol. IMAP soll in nächster Zeit SMPT als Übertragungsprotokoll für E-Mails ablösen.

• IMF Abk. f.: International Monetary Fund (Internationaler Währungsfonds). Gründung: 1945. Sitz: Washington D.C. Sonderorganisation der UN. Aufgaben-, Ziel ist es, durch Maßnahmen im monetären Bereich zur Ausweitung des Welthandels und zur Vermehrung des Wohlstandes beizutragen. Instrumente: Die Vergabe von Ziehungsrechten (Inanspruchnahme der Fondsmittel durch Mitgliedsländer) werden finanziert aus Kapitaleinlagen (Quoten bestehen aus Sonderziehungsrechten, dabei handelt es sich um Buchgeld und jeweiligen Landeswährungen) der Mitgliedsländer. Aufrechterhaltung geordneter Wechselkursbeziehungen und eines freien Zahlungsverkehrs, finanzielle Überbrückungshilfen bei Zahlungsbilanzschwierigkeiten sind an korrigierende wirtschaftspolitische Maßnahmen des Mitgliedstaa264

tes gebunden. Probleme und Perspektiven: Kritik an dem „Diktat" des IMF durch die konditionale Verknüpfung eines Kredits an restriktive volkswirtschaftliche „Gesundungsmaßnahmen". Der IMF hat einen steigenden Finanzbedarf wegen der Zunahme von Zahlungsbilanzdefiziten der Mitgliedsländer. Der IMF versteht sich als Organ der weltweiten monetären Zusammenarbeit und verweist die Entwicklungsländer auf die einen anderen Zweck erfüllende Weltbank.

• IMM Abk. f.: International Monetary Market, Chicago. Markt für standardisierte Währungstermingeschäfte und Optionen.

• Immission Einwirkungen auf den Menschen und seine Umwelt, die insbesondere durch Luftverunreinigungen, Lärm, Gerüche, Abgase und Abwässer hervorgerufen werden. Immissionen sind Gegenstand zivil-, straf- und sonstiger öffentlich-rechtlicher Vorschriften, wie etwa die Festlegung von Grenzwerten (forstschädliche Luftverunreinigungen, Abgasbestimmungen), Bewilligungspflichten, Untersagungsmöglichkeiten und Schadenersatzregelungen.

• Immobilienfonds Investmentfonds besonderer Art. Es gibt offene und geschlossenen Fonds.

index fund • Immobilienleasing Leasing von Grundstücken und Gebäuden.

• implied volatility Maß flir die Schwankungsanfälligkeit des zu Grunde liegenden Terminkontraktes. Sie wird bestimmt, indem die aktuellen Marktnotierungen verwendet werden, anstatt historische Daten über die Preisveränderung des zu Grunde liegenden Terminkontraktes einzusetzen.

• Import In der Handelsbilanz gebuchte Einfuhr von Gütern aus dem Ausland.

• importieren Computerwelt. Daten werden aus einer anderen Datei übernommen.

• Imprint Begriff aus dem Verlagsgeschäft. Markenbezeichnung ohne konkrete Firma, z. B. Motta, Alemagna.

• In the Money Der Ausübungspreis der Option liegt unter dem gegenwärtigen Aktienkurs. Die Option hat folglich einen inneren Wert.

• inband signaling Tonwahl, bei der Ziffern von Telefonnummern mit unterschiedlichen Tonfrequenzen kodiert werden. Mit diesen Signalen lassen sich Geräte fernsteuern. Gegensatz: Impulsverfahren.

• Incentives 1. Anreize, durch die ein bestimmtes

Verhalten erreicht werden soll, z. B. erhöhte Motivation bei der Arbeit oder stärkere Nachfrage nach einem bestimmten Produkt. 2. Durch wirtschaftlich oder rechtliche Maßnahmen geschaffene Anreize, um ein vom Staat gewünschtes Verhalten der Privatwirtschaft zu erzielen.

• Incentive-Tour Belohnungsreise für Mitarbeiter, die besondere (Umsatz-) Leistungen erbracht haben.

• incoming calls Hereinkommende Anrufe.

• Incoming-Tourismus Wörtlich: Hereinkommender Tourismus. Tourismus, der vom Ausland ins Inland kommt.

• Incoterms Abk. f.: International Commercial Terms. Internationale Regeln, die für die Auslegung der üblichen Lieferklauseln im internationalen Warenhandel geschaffen wurden. Sie umfassen die essentiellen Vertragspflichten sowohl des Ex- als auch des Importeurs insbesondere in Bezug auf den Warentransport und den Kosten- und Gefahrenübergang vom Ex- zum Importeur.

• index fund Sonderform eines „mutual fund" mit der Zielsetzung, die Performance eines bestimmten Aktien- oder Anleihenindexes zu erreichen. 265

Index • Index l .In einer Datenbank wird ein Index benutzt, um Infos schnell und einfach zu finden. Ein Index erfüllt eine ähnliche Rolle wie in einem Buch ein Stichwortverzeichnis mit Seitenverweisen. 2. Liste von Büchern, Websites oder Computerspielen, die zum Jugendschutz einem Vertriebs- oder Werbeverbot unterliegen. Gründe für die Indexierung: gewalttätige, pornographische oder menschenverachtende Szenen. 3. Statistische Kennzahl, mit der Veränderungen gegenüber einem früheren Zeitpunkt (z. B. Preis-, Kurs- und Konjunkturbewegungen) sichtbar gemacht werden können. Ziel und Vorteil der Berechnung eines I. ist es, die durchschnittliche Veränderung einer Vielzahl gleichartiger Tatbestände in einer einzigen Zahl auszudrücken. Beispiel: Aktienindizes reflektieren die Wertentwicklung eines ausgewählten Aktienkorbs an einer bestimmten Börse. Gute Indizes eignen sich als Benchmark bei der Beurteilung der Performance von entsprechenden Fonds.

• Indexfonds Fonds, die durch entsprechenden Aktienmix und den Einsatz von Derivativen versuchen, einen bestimmten Index abzubilden. Abweichungen ergeben sich zumindest durch die Kostenbelastung.

entwicklung einer in bestimmten Aktienindizes festgelegten Zahl von Aktien.

• Indexkapitalisierung Börsewert aller in einem bestimmten Index enthaltenen Unternehmen. Wird errechnet durch Addition der Marktkapitalisierung der einzelnen im Index enthaltenen Aktien, Börsekapitalisierung.

• Indexklausel Vertragliche Klausel zur Wertsicherung, Sicherung von Forderungen gegen Kaufkrafteinbußen.

• Indexlohn Lohn mit Anpassung an die Steigerung der Lebenshaltungskosten.

• Indexswap Andere Bezeichnung für einen Basisswap.

• Indifferenz Entscheidungssituation, bei der alle Wahlmöglichkeiten gleich bewertet werden.

• Indikatoren Kennzahlen zur Meßbarmachung von bestimmten Auswirkungen von Ressourceneinsätzen, Leistungen etc.

• indirekte Steuern Indirekte Steuern, wie z. B. die Mehrwertsteuer, werden auf den Konsum von Waren und Dienstleistungen erhoben.

• Indexhandel

• Indossant

Spekulation auf die künftige Kurs-

Person, welche eine Urkunde durch

266

Informationsbroker eine schriftliche Erklärung auf einen anderen Inhaber (den Indossatar) überträgt.

• Industrieclearing Ausschaltung von Banken als Zwischenglied zwischen Kapitalgebern und Investoren bei der Finanzierung von Investitionsprojekten. Andere Bez.: „graue Geldmärkte", „graue Kapitalmärkte", Desintermediatisierung.

• inferiore Güter Güter, bei denen der Verbrauch mit steigendem Einkommen zurückgeht oder überhaupt eingestellt wird. Beispiel: Schwarz-Weiß-Fernsehgeräte.

• infiniter Regress Die Erklärung der Veränderung einer Variable durch andere Variable führt zur im Prinzip nie abschließbaren Frage nach den Ursachen der Veränderungen dieser Variable etc.

• Inflation Nachhaltiger Anstieg des allgemeinen Preisniveaus im Zeitablauf (d. h. nicht einzelner Güterpreise, sondern des Durchschnitts aller Einzelpreise) gemessen an einem Preisindex. Inflatorische Tendenzen sind entweder nachfrageinduziert („demand pull") - beruhen in diesem Fall auf einer Erhöhung der Gesamtnachfrage oder kostenbedingt („cost push").

indem der BIP-Wert in laufenden Preisen durch den BIP-Wert in konstanten Preisen in der jeweiligen nationalen Währung dividiert wird. Abweichungen ergeben sich durch unterschiedliche „Warenkörbe" als Berechnungsgrundlage.

• inflatorische Lücke Gesamtwirtschaftliche Situation, in der die monetäre Gesamtnachfrage das gesamte Güterangebot (bewertet zu gegebenen Preisen) übersteigt. Eine derartige Lücke kann sowohl auf Konsumgütermärkten („Güterlücke") als auch auf den Märkten für Produktionsfaktoren („Faktorlücke") bestehen. Bei freier Preisbildung wird eine inflatorische L. durch einen Anstieg der Güter- bzw. Faktorpreise geschlossen.

• Informatik Wissenschaft der systematischen Informationsverarbeitung.

• Information Angaben über Sachverhalte und Vorgänge, die schriftlich, bildlich und akustisch übermittelt werden können. Zweckbezogenes Wissen über Ereignisse und Zustände.

• Information-Highway Verwendung von Datennetzen zum schnellen Informationsaustausch zwischen Rechnern.

• Inflationsrate

• Informationsbroker

Messzahl für die Geschwindigkeit der Preissteigerung. Sie wird für einen definierten Zeitraum berechnet,

Spezialist für das Aufspüren und Aufbereiten von gesuchten Informationen - z. B. Expertenwissen für 267

Informationstechnologie bestimmte Firmen aus Datenbanken. Informationsmanager.

• Infotainment Unterhaltung durch Information.

• Informationstechnologie Alle Arbeiten, die im Zusammenhang mit Informationsverarbeitung und -management stehen. In großen Firmen werden die Abteilungen, die für die Computersysteme verantwortlich sind, als IT-Abteilungen bezeichnet.

• informelle Gruppe Sich spontan bildende Gruppe innerhalb einer festen Organisation. Soziale/inoffizielle Gruppen aufgrund „persönlicher Beziehungen", Gruppen mit eher zufälligen Gemeinsamkeiten, z. B. Nachbarschaft.

• informeller Sektor Teil des Arbeitsmarktes, der durch Gelegenheitsarbeit, unsichere Arbeitsplätze und wenig zufrieden stellende Arbeitsbedingungen (niedrige Löhne, geringe soziale Sicherheit) gekennzeichnet ist.

• Info-Screen Bildschirm (z. B. auf Flughäfen und Bahnhöfen).

• Infoseek Suchmaschine für WWW, „Gopher" und Newsgroups. Beruht auf dem „Search-in-Context"-Prinzip, das nicht nur direkte Treffer einer Suche anzeigt, sondern auch Themen, die mit dem gesuchten Begriff in Zusammenhang stehen. 268

• Infrastruktur Meist öffentliche Einrichtungen, die eine Grundvoraussetzung für das wirtschaftliche und sonstige Leben sind. Vorleistungen der öffentlichen Hand für die private Wirtschaft, die entweder gegen Entgelt oder unentgeltlich (zum Nulltarif) zur Verfügung gestellt werden, z. B. Energie, Verkehr, Bildungswesen. Der Begriff I. wurde um ca. 1960 aus dem militärischen Sprachgebrauch der NATO übernommen. Man verstand zunächst darunter den „ortsfesten Unterbau der militärischen Organisation" (z. B. Kasernen, Ausbildungsplätze, Versorgungsdepots etc.). Diè häufige Verwendung dieses Begriffs steht in krassem Gegensatz zur inhaltlichen Bestimmtheit des Begriffes. Grundsätzlich versteht man unter I. die Gesamtheit der materiellen, institutionellen und personellen Ressourcen, welche der Allgemeinheit im Rahmen einer arbeitsteiligen Wirtschaft zur Verfügung stehen. Es sind die eigentlichen Handlungsvoraussetzungen für private und öffentliche Handlungsträger. Die Verfügbarkeit, die Qualität und die Kosten der Infrastruktur eines Landes oder einer Region sind von zentraler volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Eine weitsichtig geplante und effizient erstellte Infrastruktur wird im internationa-

Infrastrukturinvestitionen len Wettbewerb immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Dabei geht es jedoch nicht nur um die rasche und effiziente Realisierung neuer Infrastrukturprojekte, sondern vermehrt auch um den Betrieb, den laufenden Unterhalt sowie die Erneuerung und Anpassung der bestehenden Infrastruktur. Straßen und Bahnen, Wasser und Abwasser, Elektrizität und Telekommunikation, Schulen und Spitäler sind indes nicht nur für die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmungen wichtig, sondern bestimmen in hohem Maße auch die Lebensqualität der Bevölkerung. Das Ziel ist, das Kosten/NutzenVerhältnis der Infrastrukturleistungen im Interesse der Allgemeinheit zu optimieren. Eine ausreichende und zukunftsorientierte Infrastruktur löst bedeutende Produktivitäts-, Wachstums- und gesellschaftlichkulturelle Impulse aus. Sie ist unerlässlich für das tägliche Leben der Bevölkerung, die wirtschaftliche Tätigkeit von Unternehmen sowie die Organisation eines Staatswesens. Je enger Personengemeinschaften zusammenwirken, desto wichtiger wird eine bedürfnisgerechte Infrastruktur. Epochale wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen waren denn auch stets mit einem Infrastrukturschub verbunden oder gar durch einen solchen ausgelöst (z. B. Wasserversorgung, Eisenbahn, Straßen). Infrastrukturleistungen stellen einerseits Vorleistungen im Produktions-

prozess der Unternehmen dar (z. B. Transport, Wasser, Energie), andererseits erhöhen sie aber auch die Produktivität der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit. Üblicherweise unterscheidet man drei Arten von Infrastruktur: • Materielle Infrastruktur: Jene Teile des volkswirtschaftlichen Kapitalstocks, die zur Erstellung von Gütern und Leistungen durch private und öffentliche Akteure benötigt werden. • Immaterielle Infrastruktur. Die rechtlich-soziale Ordnung, d. h. Gesamtheit aller Einrichtungen, Rechtsnormen, Traditionen und Gewohnheiten, die für die Koordination der Einzelpläne relevant sind. • Personelle Infrastruktur: Zahl und Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte.

• Infrastrukturinvestitionen Infrastrukturinvestitionen werden aufgrund der langen Entscheidungsprozesse, des nur schwer erfassbaren Nutzens sowie der fehlenden Langfristplanung der öffentlichen Hand oft vernachlässigt. Die Ursachen liegen in der Natur von Infrastrukturinvestitionen und sind in den meist sehr langwierigen politischen Entscheidungsprozessen begründet. Größere Infrastrukturprojekte benötigen oft Jahrzehnte, bis sie verwirklicht sind und ein für die Öffentlichkeit sichtbarer Nutzen entsteht. Ausgaben für die Befriedigung kurzfristiger Bedürfnisse werden daher allzu leicht zukunftsorientierten Investitionen vorgezogen. Ferner ist ein gro269

Inhaber ßer Teil der Infrastruktur für den Bürger praktisch unsichtbar (Wasser, Gas) oder wird kaum wahrgenommen (Energie, Telekommunikation). Investitionen in die Infrastruktur und die damit einhergehende Beschleunigung des wirtschaftlichen Wachstums ist von einer nicht zu unterschätzenden längerfristigen Bedeutung. Neben diesen vom Infrastrukturangebot ausgehenden Wirkungen beeinflussen Infrastrukturprojekte auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrageentwicklung. Die direkteste Verbindung besteht zur Bauwirtschaft. Von Infrastrukturprojekten gehen daher starke Impulse auf die Wertschöpfung und die Beschäftigung in diesem Sektor aus. Art und Umfang der zukünftigen Nachfrage nach Infrastrukturleistungen sind hauptsächlich von der Bevölkerungsentwicklung, der wirtschaftlichen Prosperität, den daraus hervorgehenden Ansprüchen sowie nicht zuletzt vom technologischen Fortschritt abhängig. Der Anteil der Infrastrukturausgaben an der gesamten inländischen Wertschöpfung dürfte in Zukunft tendenziell jedoch sinken. Auf Grund der in der Vergangenheit erfolgten Vernachlässigung der Unterhaltskosten sowie einem nach wie vor ansteigenden Bestand an Infrastrukturbauten ist jedoch bereits jetzt absehbar, dass in Zukunft eine deutliche Verlagerung der Neubaukosten zu den Erhaltungskosten erfolgen wird. Dies sollte in den Budgetansätzen der öffentlichen Hand ihren Niederschlag finden. 270

• Inhaber 1. Börsenwelt: Der Inhaber einer Option hat das Recht (aber nicht die Verpflichtung), den Basiswert zum Ausübungspreis zu kaufen (Call) bzw. zu verkaufen (Put). Gegenposition: Stillhalter. 2. Recht: Der Besitz stellt nicht auf einen Rechtstitel, wie z. B. Eigentum, sondern auf die tatsächliche Herrschaft über eine Sache ab.

• Inhaberaktien Aktien, die durch einfache Übergabe den Eigentümer wechselt, also ohne Eintragung im Aktienbuch.

• Inhaberpapier Wertpapier, bei dem der Berechtigte nicht namentlich genannt wird. Jeder Inhaber ist als Gläubiger legitimiert.

• Inhaltsanalyse Untersuchungstechnik, die der systematischen, qualitativen und quantitativen Beschreibung des Inhalts von Mitteilungen dient.

• In-house-Banking Übernahme von Finanzintermediärfunktionen durch das Finanzmanagement von Unternehmen unter vollständiger oder teilweiser Umgehung der Banken. Ziel ist die Unternehmenswertsteigerung bzw. die Nutzung der Wertschöpfung bei Finanzgeschäften, die bisher bei Banken entstanden ist.

• In-house-Seminare Schulung und Weiterbildung im eigenen Unternehmen.

Innovationsmanagement • initial margin Einschusszahlung bei Futures-Kontrakten, die der Käufer oder Verkäufer hinterlegen muss.

Das ESZB wird Geschäftspartnern für Zwecke des Zahlungsverkehrs (auf der Grundlage von Sicherheiten) Innertageskredite gewähren.

• Initial Public Offering

• Innovation

Abk. f.: IPO. Deutsch: „erstes öffentliches Angebot", speziell: Erstinanspruchnahme des inländischen Aktienmarktes im Wege einer Kapitalerhöhung oder Umplatzierung, d. h., es werden erstmalig Aktien eines Unternehmens interessierten Anlegern zum Kauf angeboten. Mit einem IPO ist im allgemeinen eine Börsenzulassung des Aktienkapitals und die Aufnahme der Börsennotierung verbunden. Aus Unternehmenssicht bedeutet ein IPO die Beschaffung von Risikokapital von außen durch Nutzung der Aktie als Finanzierungsinstrument.

Alle Maßnahmen, die auf die Entwicklung und Einführung neuer Produkte und Produktqualitäten, neuer Verfahren und Methoden, neuer Organisationsformen abzielen. Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes auf den internationalen Märkten hängt wesentlich davon ab, ob es gelingt, innovative Produkte und Verfahren zu entwickeln und zu implementieren. Strukturwandlungen in Wirtschaft und Gesellschaft werden fast immer durch I. ausgelöst. Im Einzelnen sind dies: Produktinnovationen (neue und/oder verbesserte Produkte, Kosten, Qualität), • Prozessinnovationen, • Serviceinnovationen (Kundenorientierung, Reaktionsfähigkeit), • Marketinginnovationen (Preisgestaltung, Vertriebskanäle, Merchandising), • Untemehmenskulturinnovationen (Job-Enrichement, Verbesserung der sozialen Infrastruktur etc.), • Managementinnovationen (Umsetzung von Führungsmodellen, Motivationsmanagement).

• Inlandsverschuldung Verschuldung in heimischer Währung und Fremdwährungen gegenüber Inländern.

• innerer Wert Der „innere W." einer Option wird aus der Differenz zwischen AusUbungspreis und Kurs des Basiswertes berechnet. Call: Kurs des Basiswertes minus Ausübungspreis. Put: Ausübungspreis minus Kurs des Basiswertes. Ist das Ergebnis negativ, beträgt der „innere W." Null. Andere Bez.: intrinsic value.

• Innertageskredit Kreditgewährung mit einer Laufzeit von weniger als einem Geschäftstag.

• Innovationsmanagement Bewusste Planung, Organisation und Steuerung des Prozesses der Entwicklung neuer Produkte oder Verfahren. 271

Input • Input Güter und Leistungen (Informationen, Personal, Sachmittel, Finanzmittel etc.), die für die Erbringung eines Output notwendig sind.

• inputorientierte Budgetierung New Public Management. Der Finanzmittelbedarf bzw. die Zuweisung von Budgetmitteln an eine Organisationseinheit orientiert sich am Budget (Input) des Vorjahres plus Steigerung minus Kürzungen. Die Effektivität und die Effizienz werden nicht berücksichtigt.

• Input-Output-Analyse Zweck der 1. ist es, die intersektoralen Güterströme und damit die Interdependenzen zwischen den einzelnen Sektoren sichtbar zu machen. Die I. ermöglicht die Beschreibung der gegenseitigen Verflechtungen zwischen den einzelnen Sektoren eines komplexen ökonomischen Systems. Das gilt für eine einzelne Fabrik ebenso wie für eine Stadt, eine Region, ein Land oder die ganze Welt. Zudem ermöglicht die I. die Abschätzung der wirtschaftlichen Folgen von wirtschaftspolitischen Eingriffen. In einer Matrix werden die einzelnen Sektoren einmal in der senkrechten Leiste abgetragen und einmal horizontal in derselben Reihenfolge - wie auf einem Schachbrett. Liest man diese Matrix waagrecht, kann man verfolgen, wohin eine Branche ihren Output, also ihre fertigen Produkte, liefert. Liest man 272

sie senkrecht, erkennt man , woher eine Branche Produkte bezieht, welche Produkte und wie viele. Man kann zum Beispiel ablesen, wie viel Stahl, Gummi und Glas benötigt werden, um Autos mit einem bestimmten Wert zu bauen.

• Input-Output-Tabelle Im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) ist die Input-Output-Tabelle eine besondere Methode zur Darstellung bzw. Ermittlung volkswirtschaftlicher Aktivitäten. Sie zeigt nicht nur die einzelnen Komponenten der Wertschöpfung und der volkswirtschaftlichen Endnachfrage, sondern gibt auch detaillierte Auskünfte über die interindustriellen Lieferungen („Intermediärverbrauch"), die sich auf der Ebene der Gesamtwirtschaft zu den „Vorleistungen" addieren. Die Input-Output-Tabelle erlaubt damit detaillierte Analysen der Struktur einer Volkswirtschaft und kann überdies zur Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verwendet werden.

• Ins Mitgliedstaaten der EU, die voraussichtlich ihre Währung auf EURO umstellen werden.

• Inselbetrieb Computer ohne Anschluss an ein Datennetz. So sind keine unberechtigten Zugriffe möglich, etwa bei einigen Rechnern der Armee.

Intabulationsklausel • Insider 1. Personen, die ein Spezialwissen auf einem bestimmten Fachgebiet erworben haben und über einen Informationsvorsprung gegenüber anderen verfügen. 2. Personen, die an der Börse Insidergeschäfte tätigen. Personen, die entweder aufgrund ihres Berufes oder einer Kapitalbeteiligung Zugang zu einer -» Insiderinformation haben.

• Insidergeschäfte Kauf und Verkauf öffentlich gebändelter Wertpapiere unter Ausnutzung von Informationen, die nur einem kleinen Kreis von Personen bekannt sind.

• Insiderinformation Informationen über vertrauliche Sachverhalte, die mit einem Wertpapier oder einem Emittenten in Zusammenhang stehen und geeignet sind, den Kurs des Wertpapiers erheblich zu beeinflussen, wenn sie der Öffentlichkeit bekannt werden. Das Ausnützen von Insiderinformationen, z. B. zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, ist nach wie vor verboten und strafbar.

• Insolvenz Zahlungsunfähigkeit. Bedeutet, dass ein Schuldner (ein Unternehmen oder eine Privatperson) seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann.

• Insourcing Das Gegenteil von Outsourcing.

Einverleibung neuer Geschäftszweige.

• Installer Software, die andere Programme oder Geräte auf einem Rechner installiert, also die neuen Komponenten für das vorhandene System einrichtet.

• institutionelle Anleger Großanleger (Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften etc.), die durch die Höhe der auf den Finanzmärkten getätigten Investitionen bzw. Desinvestitionen einen wesentlichen Einfluss auf die Marktentwicklung haben.

• Instrumentvariable Ökonomische Größe, die man selbst beeinflussen kann. Andere Bez.: Aktionsvariable.

• Intabulation Eintragung im Grundbuch.

• Intabulationsklausel Ausdrückliche Erklärung des Eigentümers eines Grundstückes, dass er der Eintragung (Einverleibung, Verbücherung) eines Rechtes zu Gunsten eines Dritten zustimmt. Es kann z. B. das Eigentumsrecht an einer Liegenschaft im Grundbuch nur eingetragen werden, wenn der Verkäufer entweder im Kaufvertrag oder in einer separaten Urkunde erklärt, dass er in die Einverleibung des Eigentumsrechtes fiir den Käufer einwilligt. 273

Intangibles • Intangibles Immaterialgüter (Rechte, Patente, Lizenzen, Marken, Goodwill, Kundenbeziehungen usw.).

• Integration 1. Abbau von Handelshemmnissen und sonstigen Schranken zwischen Regionen und Ländern. 2. Prozesse, in denen Denkstrukturen unterschiedlicher Wissenschaften zu einem Ganzen zusammengefasst werden.

• integrierter Swap Hier verpflichten sich die Partner, neben den jährlich auszugleichenden Zinsverbindlichkeiten auch die Kapitalbeträge zu Beginn des Finanzierungszeitraumes zum dann gültigen Währungskurs zu tauschen und gleichzeitig per Termin zum gleichen Kurs zurückzutauschen.

• interaktives TV Bei interaktiven Prozessen kann der Nutzer aktiv in den Ablauf eingreifen. Das bietet z. B. TV-Zuschauern neue Möglichkeiten. Sie sind nicht mehr von festen Sendezeiten abhängig, da man Filme jederzeit online bestellen und ansehen kann. Über den herkömmlichen Fernsehkonsum hinaus lassen sich auch Informations-, Unterhaltungs- und Dienstleistungsangebote nutzen: Spiele, Shopping, „home banking", Börsenachrichten, Wetterdienste u. a.

• Interbankengeld Sichteinlagen, die eine Bank bei an274

deren Banken unterhält. Bez.: Nostroguthaben.

Andere

• Interbankenhandel Handel von Geld, Wertpapieren und Devisen unter Banken.

• Interbankenrate Zinssatz, zu dem sich eine Bank bei einer anderen Bank Geld leihen kann (Refinanzierungssatz), bzw. zu dem sie Geld verleiht. Beispiele: FIBOR, LIBOR, VIBOR.

• Intercast Kunstwort aus „Internet" und „broadcast". Gemeint ist die Vermischung von TV und Internet. Mit Hilfe spezieller TV-Karten können Internet-Infos neben dem normalen Fernseh-Programm auf dem PC empfangen werden. Wie beim klassischen Videotext erfolgt die Übertragung über die Austastlücke des Fernsehbildes.

• Interdependenz Gegenseitige Abhängigkeit zweier oder mehrerer Größen bzw. Sachverhalte, z. B. in der Kreislaufanalyse, wo es darauf ankommt, die Vielfalt der Abhängigkeiten von (Güter-) Strömen und Menschen zu erkennen.

• Interessengruppen Gruppen von Personen, die ein gemeinsames Interesse verbindet (z. B. UmWeltorganisationen, Unternehmer, Gewerkschaften) und die bestrebt sind, diese Interessen in der Politik zu verankern. Andere Bez.: pressure group, Lobby.

Internalisierung • Interessensbekundung Erste Stufe einer Ausschreibung, im Rahmen derer Unternehmen ihre prinzipielle Bereitschaft zur Abgabe eines verbindlichen Angebotes kundtun. Nach Evaluierung der Interessensbekundungen wird die „short list" jener Unternehmen erstellt, die zur Angebotsabgabe eingeladen werden.

• interest rate swap Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, Zinszahlungen gleicher Währungen über einen bestimmten Zeitraum auszutauschen. Bezug wird dabei auf einen fixierten Kapitalbetrag genommen, der jedoch nicht ausgetauscht wird („notional amount"). Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass ein Partner einen fixen Zinssatz und der andere einen variablen Zinssatz zahlt (KuponSwap) oder dass beide Partner variable Zinssätze mit unterschiedlicher Basis, z. B. USD-Prime gegen LIBOR, zahlen (Basis-Swap).

• Interface Eine genormte Schnittstelle für Hardwareoder SoftwareKomponenten zum Austausch von Funktionen oder Daten. Diese Übergangsstelle zwischen zwei Bereichen des Systems oder zwischen unterschiedlichen Systemen stellt sicher, dass die jeweiligen Daten oder Impulse verstanden und ausgetauscht werden können. Andere Bez.: Schnittstelle.

• Inter-generation-EquityPrinzip Verteilungsprinzip langfristiger Staatsausgaben unter Generationen.

• Interimsdividende Im Laufe des Geschäftsjahres ausgeschüttete Dividende, die der später festzustellenden Schlussdividende vorangeht.

• interlinking Verknüpfungsmechanismus Rahmen des RTGS.

im

• intermediärer Output Summe der in einer Periode erzeugten oder importierten Vorleistungen.

• Intermediärverbrauch Güter (Waren, Dienstleistungen), die von den Produzenten im Produktionsprozess eingesetzt werden. Andere Bez.: Vorleistungen.

• Internalisierung Die I. der externen Kosten zielt auf eine Wiederherstellung der Kostenwahrheit und basiert auf dem -» Verursacherprinzip. Vereinfacht ausgedrückt ist der Preis eines umweltverschmutzend hergestellten Gutes in der Höhe der externen Kosten niedriger, die Nachfrage und die Produktion demgemäß höher als bei Berücksichtigung dieser Kosten. Die Allokationsfunktion des Marktes ist also gestört. Die I. kann staatlicherseits durch Auflagen und Steuern erfolgen. Umweltabgaben gibt es in einigen Ländern im Verkehrsbereich 275

Internationale Bank (z. B. Straßen Verkehrsbeitrag, Kraftfahrzeugsteuer, Mineralölsteuer) und in der Abfallwirtschaft (Altlastenbeitrag). Neben preispolitischen Maßnahmen sind Mengenbeschränkungen („Umweltstandards") von Emissionen ein Instrument der Umweltpolitik. In diesen Bereich fallen auch Versuche mit Marktlösungen durch handelbare Rechte an Emissionsoder Immissionsmengen („Umweltzertifikate"). Das Haftpflicht- und Schadenersatzrecht ist gleichfalls ein Bestandteil von Umweltschutzmaßnahmen.

• Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Abgek.: — IBRD (International Bank for Reconstruction and Development). Kurz: Weltbank. Gründung: 1944. Sitz: Washington D. C. Rechtlich selbstständige Institution der Weltbankgruppe (IBRD; -» IDA, -» Internationale Entwicklungsorganisation; IFC, Internationale Finanz-Corporation; -• MIGA, -» Multilaterale InvestitionsgarantieAgentur). Die IBRD hatte ursprünglich die Aufgabe, den Wiederaufbau Europas nach dem 2. Weltkrieg zu finanzieren. Bis 1950 setzte die Bank ihre Mittel zur Unterstützung Europas ein. Nach der Gründung des Marshall-Planes widmete sie sich aber überwiegend der Förderung der Entwicklungsländer. Die Aufgaben der Bank liegen derzeit in der Förderung der wirtschaftlichen und sozia276

len Entwicklung durch Darlehensvergaben, in der wirtschaftlichen Beratung und technischen Hilfe. Außerdem dient sie auch als Mittler für Investitionen Dritter. Instrumente: Die Bank vergibt Darlehen an Länder mit relativ hohem Pro-KopfEinkommen für Projekte, wie z. B. Straßen, Schulen und Spitäler. Die Darlehen werden zu kommerziellen Bedingungen an die Mitglieder und vor allem an die Regierungen vergeben (oder gegen staatliche Garantie), sofern privates Kapital zur Finanzierung produktiver Investitionen nicht verfügbar ist. Zumeist kommt es zu einer Kofinanzierung der von der Weltbank und IDA geförderten Projekte. Seit den 90er Jahren führt die Bank (gemeinsam mit der IDA) ein für jedes Land individuelles Verfahren zur Überwachung der laufenden Kreditprogramme durch. Gemeinsam mit anderen Organisationen verwaltet die Bank auch die „Globale Umweltfazilität", die Entwicklungsländern unentgeltliche Leistungen sowie konzessionäre Finanzierungsmittel für den globalen Umweltschutz gewährt.

• Internationale Entwicklungsorganisation Abgek.: -» IDA (International Development Association). Gründung: 1959. Sitz: Washington D. C. IDA ist eine Schwesterorganisation der IBRD und als solche Teil der Weltbankgruppe. Aufgaben: Sie wurde 1960 errichtet, um die ärmsten Entwicklungsländer zu unterstützen. Ih-

Internationaler Währungsfonds re Aufgabe besteht somit in der Förderung der Entwicklung in den am wenigsten entwickelten Mitgliedstaaten, wobei als Kriterium das ProKopf-Einkommen dient. Instrumente: Die zinsenlosen Kredite haben eine Laufzeit zwischen 35 und 40 Jahren und 10 tilgungsfreien Jahren. Gefördert werden vor allem Infrastrukturprojekte sowie wirtschaftliche Anpassungsmaßnahmen und der Umweltschutz. Ein Sonderhilfsprogramm für einkommensschwache und hochverschuldete afrikanische Staaten südlich der Sahara wurde eingerichtet. Die IDA finanziert sich aus Regierungsbeiträgen, Gewinnen der IBRD und Rückzahlungen von IDA-Krediten.

• Internationale FinanzCorporation Abgek.: -» IFC (International Finance Corporation). Gründung: 1956. Sitz: Washington D. C. Die IFC wird in Personalunion mit der Weltbank als IGO geführt. Teil der Weltbankgruppe. Aufgaben und Instrumente: Bereits 1956 wurde die IFC als erste Schwesterorganisation der IBRD gegründet, um auch den privaten Sektor verstärkt fördern zu können. Ihre Aufgabe ist die Förderung produktiver privater Unternehmen vor allem in den Entwicklungsländern durch Teilfinanzierung privater Investitionsprojekte (25 % der Projektkosten) zu Marktkonditionen ohne Rückzahlungsgarantie einer Regierung, durch Beschaffung von Fremdund Beteiligungskapital filr Privatun-

ternehmen (Übernahmegarantien) sowie durch technische Hilfe und Beratung von Unternehmen und Regierungen. Die Laufzeit der Darlehen liegt zwischen 3 und 13 Jahren mit bis zu 8 tilgungsfreien Jahren und die Verzinsung richtet sich nach Marktgegebenheiten und variiert von Land zu Land und von Projekt zu Projekt.

• internationale Organisationen Man unterscheidet zwischen -» IGOs und - NGOs.

• Internationale Wertpapierverwahrstelle Zentrale Wertpapierverwahrstelle, die internationale Wertpapiere oder grenzüberschreitende Transaktionen in inländischen Wertpapieren aufrechnet und abwickelt.

• Internationaler Währungsfonds Abgek.: IWF oder IMF (International Monetary Fund). Gründung: 1945. Sitz: Washington D. C. Sonderorganisation der UN. Aufgaben: • Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Währungspolitik, • Ausweitung und ausgewogenes Wachstum des Welthandels, • Förderung der Stabilität der Währungen, Aufrechterhaltung geordneter Währungsbeziehungen, Vermeidung von Abwertung aus Wettbewerbsgründen, • Errichtung eines multilateralen Zahlungssystems, Beseitigung von 277

interne Revision Devisenverkehrsbeschränkungen, • Hilfe bei Zahlungsbilanzungleichgewichten, • Verkürzung der Dauer von Zahlungsbilanzungleichgewichten.

• interne Revision Interne R. oder „internal audit" dient der Prüfung des Geschäftsgebarens, vornehmlich in dezentralen Einheiten. Wahrnehmung von Überwachungsaufgaben für die oberste Führungsebene - meist in Form der nachgängigen Kontrolle. Die interne R. erfolgt durch prozessunabhängige Personen.

• interne Zinsfussmethode Dynamisches Investitionsrechenverfahren, bei dem die Verzinsung des gebundenen Kapitals ermittelt werden soll. Anstelle des in der Kapitalwertrechnung eingesetzten kalkulatorischen Zinssatzes i, soll der real mit der Investition erzielbare Zins durch Nullsetzen der Kapitalwertfunktion ermittelt werden.

• interner Zinsfuß Die effektive Verzinsung, die eine Investition erwirtschaftet.

die Kommunikation per Computer. Der Grund für die wachsende Popularität war die Einführung des World Wide Web (WWW) mit einheitlicher Technologie (Protokolle TCP/IP). Begonnen hat die Geschichte des Internet vor rund 30 Jahren mit dem so genannten Arpanet, durch das Wissenschaftler im Auftrag des USVerteidigungsministeriums ursprünglich vier Rechner an entfernten Standorten verbanden.

• Internet 2 Netzwerk, mehrere tausendmal schneller als das Internet! 1999 starteten 37 amerikanische Unis, Hightech-Firmen und Forschungseinrichtungen das Internet 2 zunächst zur Forschung. Das normale Internet ist durch die hohe Belastung zu langsam.

• Internet in the Sky Projekt zur Stationierung von 300 Satelliten im Orbit, die ab 2003 als neuer Internetzugang dienen sollen (Info: www.teledesic.com). Problem: Daten lassen sich bislang vom Satelliten nur empfangen, aber noch nicht senden.

• Internet

• Internet Phone

Weltweit verfügbares Kommunikationsnetz, das mit Hilfe von Providern (z. B. Eunet, PING, AOL etc.) den Usern zugänglich gemacht wird. Es ermöglicht einen weltweiten Datenaustausch, z. B. mittels E-Mail. Computernetzwerk mit vielen Millionen Benutzern. Es wurde Mitte der 90er Jahre zum Standardmedium für

Per Internet-Telephonie kann man weltweit zum Ortstarif telefonieren. Man muss nur die Provider- und Telefongebühren bezahlen. Dafür ist dann aber die Sprachqualität sehr schlecht, vor allem bei langsamer Datenübertragung und man kann außerdem nicht gleichzeitig mit seinem Telefonpartner sprechen. Zur Inter-

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Intranet net-Telephonie braucht man einen internetfähigen Computer mit Soundkarte, Lautsprecher und Mikrofon und Software zum Telephonieren.

• Internet Society Unternehmen für Entwicklung und Nutzung des Internets. Sie koordiniert auch Aktivitäten vieler namhafter Computerund SoftwareHersteller.

• Internet Talk Radio Radioprogramm von Internet Enthusiasten. Per Computer über das Netz zu empfangen. Berichtet vorwiegend Uber Internet und EDV.

• Internet Worm Sich selbst vervielfältigende Programme, die einem globalen Netzwerk schaden. Vergleichbar mit PCViren. Der Informatik-Student Robert Tappen Morris programmierte den „Internet W." und schleuste ihn 1988 ins Netz - aus Versehen, wie er später vor Gericht beteuerte. Der Wurm reproduzierte sich auf den Netzwerk-Rechnern und verschickte von dort wiederum seine Kopien. Innerhalb weniger Stunden hatte er sich so oft reproduziert, dass der Datenverkehr durch die hohe Netzbelastung fast zum Stillstand kam.

• Internet-Startups Firmenneugründungen das Internet.

im und um

• InterNIC Abk. f.: International Network

In-

formation Center. Ein privatwirtschaftlicher Verein, der für die Zuteilung und Verwaltung aller IPAdressen des Internets zuständig ist. Die IP-Adressen müssen eindeutig bestimmt sein, damit die Nutzer die virtuellen Ziele tatsächlich erreichen. Außerdem können sowohl Organisationen als auch Privatpersonen über das InterNIC Domain-Namen reservieren und kontrollieren, ob der gewünschte Name nicht bereits vergeben ist.

• Intervention Eingriff in das durch Angebot und Nachfrage bestimmte Marktgeschehen, z. B. durch Notenbanken am Devisenmarkt.

• Interventionspunkte Die Höchst- und Niedrigstkurse bei Wechselkursen, bei denen die Notenbanken intervenieren müssen, d. h. Devisen kaufen oder verkaufen müssen.

• Intranet Kommunikationssystem, das auf dem Internet aufbaut, aber wie ein In-house-System verwendet wird. Ein internes, geschlossenes Netzwerk, das die gleiche Technik wie das Internet nutzt. Intranets werden etwa von Firmen installiert, um Arbeitsplätze - innerhalb eines Gebäudes oder weltweit - miteinander zu verbinden. Anschluss ans Internet ist möglich. Wenn ein Übergang zum Internet existiert, ist ein Schutz durch „Firewalls" sinnvoll. In der Regel ist ein Zugang nur möglich, 279

Intransitivität wenn man über eine Zulassung verfügt. Diese besteht meist aus einer Kennung und einem Passwort - vergleichbar mit dem Prinzip bei der Einwahl in das persönliche E-MailPostfach.

• Intransitivität Widersprüche, die im Zuge von Bewertungen auftreten.

• intrinsic value Der innere Wert einer Option wird aus der Differenz zwischen Ausübungspreis und Kurs des Basiswertes berechnet. Call: Kurs des Basiswertes minus Ausübungspreis. Put: Ausübungspreis minus Kurs des Basiswertes. Ist das Ergebnis negativ, beträgt der innere Wert Null. Andere Bez.: innerer Wert.

• Invention Erfindung eines neuen Verfahrens oder Produktes.

• inverse Zinsstruktur Liegt dann vor, wenn sich die „üblichen" Zinsrelationen umkehren, wenn also für kurzfristige Veranlagungen höhere Zinsen gezahlt werden als für längerfristige Anlagen.

• inverser Kurs 1 /Kurs oder 100/Kurs, z. B. ATS ausgedrückt in Dollar oder DEM.

• Investition Umschichtung von liquiden zu weniger liquiden Vermögensgegenständen. Je nach dem Investitionsobjekt unterscheidet man zwischen Sachin280

vestitionen (z. B. die Anschaffung von Grundstücken, Maschinen, Anlagen etc.) und Finanzinvestitionen (z. B. die Anschaffung von Wertpapieren, der Erwerb von Patenten usw.). Zielgerichtete Geld-, Kapital-, Vermögensanlage, Beteiligung etc. zur Erwirtschaftung zukünftiger Erträge. Der -» ROI gibt an, ob ein Geschäft jenen RUckfluss produziert, der aus der Höhe der investierten Mittel vernünftigerweise zu erwarten ist. Kühl rechnende Unternehmer interessieren sich nur filr den ROE („return on equity"), den Gewinn, der sich auf das Eigenkapital bezieht und demzufolge in die eigenen Taschen fließt. Andere Bez.: Investment.

• Investitionsgrad Anteil des Fondsvermögens, der in Wertpapieren, Derivaten, Immobilien etc. veranlagt ist. Der Rest liegt in Form von Liquidität brach herum.

• Investitionsmultiplikator Der I. gibt an, welche Steigerungen des Volkseinkommens durch eine Erhöhung der (autonomen) Investitionen eintreten. Er ist größer als 1, soweit die marginale Konsumquote positiv und kleiner als 1 ist. Misst die Auswirkung einer Veränderung zusätzlicher Investitionen auf das Volkseinkommen.

• Investivlohn Form der Arbeitnehmer/Belegschafts/Mitarbeiterbeteiligung am Unter-

IP nehmenserfolg, welche sich gewinnsteigernd auswirken kann.

• Investment Börsenwelt. Längerfristige oder dauernde Vermögensveranlagung in Wertpapieren; das schließt spätere Umschichtungen im Wertpapierportefeuille nicht aus.

• Investmentbanken Banken, die sich auf das internationale Wertpapiergeschäft sowie die Unternehmensfinanzierung, insbesondere mit Großkunden, spezialisiert haben.

• Investmentfonds Zusammenfassung mehrerer Wertpapiere zu einem Vermögen. An einem I. kann man sich durch den Kauf von Anteilscheinen, so gen. Investmentzertifikaten, beteiligen.

• Investmentzertifikate Verbriefen die Ansprüche der Anteilinhaber gegenüber der Fondsgesellschaft. Andere Bez.: Fondsanteile.

• investor relations Maßnahmen zur Schaffung und Erhaltung eines positiven Image gegenüber bestehenden und potentiellen Aktionären bzw. Investoren. Strategische Gestaltung der Kommunikation mit Finanzinvestoren. Aufgabe der „investor r." ist die Schaffung erhöhter Transparenz durch gezielte Befriedigung des Informationsbedürfnisses dieser unterschiedlichen Gruppen. Ziel jeder Tä-

tigkeit ist letzten Endes immer die kostenoptimale Sicherstellung der Eigenkapitalaufbringung des Unternehmens über die Börse. Publizitätsvorschriften, wie z. B. die Erstellung von Halbjahresberichten, können von den Unternehmen auch in diesem Sinne als wertvoller Informationsträger genutzt werden. So wird es möglich, die für den Erfolg des Unternehmens an der Börse so wichtigen mittelfristigen Perspektiven der Öffentlichkeit wirkungsvoll zu vermitteln. Eine zusätzliche, wichtige Kommunikationsplattform für Investor-R.-Aktivitäten bieten in diesem Zusammenhang die Wirtschaftspresse, Wertpapieranalysen und Fondsmanager. „Investor r." stellen das kommunikative Bindeglied zwischen dem emittierenden Unternehmen und der Öffentlichkeit dar. Diese „Öffentlichkeit" ist jedoch keine homogene Gruppe, sondern repräsentiert eine Vielzahl unterschiedlicher Interessen: • private und institutionelle Anleger, • Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, • Vermögensberater, Fondsmanager bzw. Wertpapieranalysten.

• Inzidenz Wirkungen einer finanzpolitischen Maßnahme (z. B. Steuer- oder Ausgabenänderung) auf die Einkommensverteilung nach Abschluss aller Überwälzungsvorgänge.

• IP Abk. f.: Internet-Protokoll. Sorgt dafür, dass Datagramme von Routern 281

IP-Adresse über das Netz an ihr Ziel transportiert werden. • IP-Adresse Jeder angeschlossene Rechner ist im Internet über eine numerische Adresse identifizierbar. Eine IP-Adresse (Internet-Protokoll-Adresse) besteht aus vier durch Punkt getrennten Zahlen, die jeweils einen Wert zwischen 0 und 255 annehmen können. • IPO Abk. f.: Initial Public Offering. Erstmalige Emission von Aktien eines Unternehmens. Geläufiger Schritt erfolgreicher Jungunternehmer zur Erweiterung der Kapitalbasis (und Abfindung der Gründer). • IP-Router Ein System, das mit mehreren physischen TCP/IP-Netzwerken verbunden ist und IP-Pakete zwischen diesen Netzwerken zuordnen oder zustellen kann. • IP-Spoofing Wörtlich: schwindeln, hereinlegen, austricksen. Das „IP-Spoofing" nutzt eine Sicherheitslücke in IP-Netzen aus. Zum Beispiel ein böswilliger Provider kann durch ein manipuliertes Verbindungsprotokoll eine falsche IP-Adresse vortäuschen und dadurch einfache Zugangskontrollen umgehen. • IRC Abk. f.: Internet Relay Chat. War die erste Möglichkeit im Internet, sich „live" zu unterhalten. Ende der 80er 282

Jahre von dem Finnen Jarkko Oikarinen entwickelt. Nach dem Einloggen auf einen IRC-Server können Sie zwischen verschiedenen Gesprächskanälen wählen, die jeweils themenorientiert sind. Wie in einem WWWChatraum sprechen die Teilnehmer miteinander, indem sie Sätze mit Hilfe der Tastatur ihres Computers eingeben. Neben den öffentlichen sind private Gespräche möglich.

• IRL Abk. f.: in real life. In E-Mails und Chats, im Gegensatz zum Leben im virtuellen Raum des Internets. • iron triangle Der Begriff wird Milton Friedmann zugeschrieben. Durch wirtschaftspolitische Strukturreformen werden gelegentlich bisherige Besitzstände in Frage gestellt. Die davon betroffenen Gruppen wehren sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Daher gelingen größere Strukturreformen meist nur in den ersten sechs Monaten einer Legislaturperiode. Folgende Gruppen bilden das „iron triangle": • die Nutznießer der bisherigen Regelungen, die einen relativ großen Nutzen erzielen, verglichen mit den nur geringen Kosten der Mehrheit der Bevölkerung, • die Bürokraten, welche die bestehenden Regelungen verwalten, • die abgewählten Politiker, die alles unternehmen, um bei den nächsten Wahlen wieder an die Macht zu kommen und damit den Status quo

IT wieder herzustellen.

• IRS Abk. f.: interest rate swap. Der I. st die Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, Zinszahlungen gleicher Währungen über einen bestimmten Zeitraum auszutauschen. Bezug wird dabei auf einen fixierten Kapitalbetrag genommen, der jedoch nicht ausgetauscht wird („notional amount"). Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass ein Partner einen fixen Zinssatz und der andere einen variablen Zinssatz zahlt (KuponSwap) oder dass beide Partner variable Zinssätze mit unterschiedlicher Basis, z. B. USD-Prime gegen LIBOR, zahlen (Basis-Swap).

• IRTF Abk. f.: Internet Research Task Force. Internationale Gemeinschaft von Netzwerk-Experten, welche die Forschung zum Internet koordiniert. Die IRTF betreut langfristige Entwicklungen, z. B. Internet 2.

• ISBN Abk. f.: International Standard Book Number. Internationale Übereinkunft zur rascheren Identifikation von Büchern.

• ISDA Abk. f.: International Swap Dealers Association, Vereinigung von SwapHändlern.

• ISDN Abk. f.: Integrated Services Digital Network. Digitales Nachrichtennetz

für Sprache, Texte, Daten und Bilder.

• ISMA Abk. f.: International Securities Market Association. Größte und bedeutendste Organisation im internationalen Wertpapierhandel.

• ISO Abk. f.: International Standardization Organization, Genf.

• ISO-Code Der ISO-Code für Währungszeichen soll es ermöglichen, im internationalen Geldverkehr einheitlich abgekürzte Bezeichnungen für währungsbezogene Wertangaben zu verwenden.

• ISO-Normen Von der International Organization for Standardization festgelegte Anspruchssysteme bezüglich der Qualität (z. B. ISO 9000), des Umweltmanagements (z. B. ISO 14000) und anderer Unternehmensbereiche.

• ISP Abk. f.: Internet Service Provider.

• Istkosten Die tatsächlich in der Abrechnungsperiode angefallenen Kosten.

• IT Abk. f.: information technology. Sammelbegriff für alles, was mit Informationstechnologie zu tun hat von der Datenverwaltung in Unternehmen über Internet-Technologien 283

Items bis zur mobilen Kommunikation über Handys oder Pager.

• Items Inhalte einer Untersuchung oder eines Fragebogens. • ITU Abk. f.: International Telecommunication Union (Internationale Femmeldeunion). Gründung: 1&65 (seit 1947 UN-Sonderorganisation). Sitz: Genf. Sonderorganisation der UN. Aufgabe: Koordinierung des internationalen elektronischen Kommunikationssystems. Instrumente'. Konferenzen für internationale Fernmeldedienste, Standardisierungen. Probleme und Perspektiven: ITU setzt sich für stärkere Kontrollen und verbindliche Regeln im Internet ein. • ITU-T Abk. f.: International Telekommuni-

284

cations Union - Section Telecommunication. Der international beratende Ausschuss fllr den Telegrafenund Fernsprechdienst ist eine Unterorganisation der UNO und gibt Normen-Empfehlungen für die technischen Eigenschaften von Kommunikations-Endgeräten wie Telefon oder Modem, legt international die Sende- und Empfangsfrequenzen fest etc.

• ius cogens Juristenwelt. Zwingendes Recht. Kann von den Vertragsparteien nicht abgeändert werden.

• ius dispositivum Juristenwelt. Nachgiebiges Recht. Gesetzliche Bestimmung, die durch Vereinbarung der Vertragsparteien abgeändert werden kann.

• JADE

• Java

Abk. f.: Journal Articles Database. Zeitschriftenaufsatzdatenbank. Die Daten werden von der British Library geliefert.

Objektorientierte und rechnerunabhängige Programmiersprache zur Gestaltung von Hypertextdokumenten zur Nutzung des Internet. Für die Nutzung ist allerdings ein Javakompatibler Browser (z. B. Netscape Version 2,0 und höher) erforderlich.

• JAE Abk. f.: Jahresarbeitseinheit. Von einem Vollzeitbeschäftigten während eines Jahres geleistete Arbeit.

• Jahresabschluss Bilanz und GuV, die nach den handelsrechtlichen Vorschriften von allen Kaufleuten im Sinne des HGB aufzustellen sind. Bei NPOs, die in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft betrieben werden, ist der Jahresabschluss um einen Anhang (mit Erläuterungen) und einen Lagebericht zu ergänzen. Der Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften ist alljährlich, von Genossenschaften alle zwei Jahre einem externen unabhängigen Prüfer vorzulegen, der die Ordnungsmäßigkeit zu prüfen hat (Bestätigungsvermerk).

• JavaScript Die ursprünglich von Netscape unter dem Namen „LiveScript" entwickelte Script-Sprache wurde später in J. umbenannt. Durch J. werden die Aktivitäten vom Server auf den Client verlagert. J. ist eingebettet in ein HTML-Dokument und wird vom Browser ausgeführt, sofern er kompatibel zu J. ist. J. wurde im Gegensatz zu Java extra entwickelt, um zur Erstellung von Websites ein schnelles und einfaches Instrument zur Verfügung zu haben.

• Jingle Kurze, einprägsame Melodie eines Werbespots. 285

Jini • Jini Eine auf -» Java basierende Technologie, die von Bill Joy erfunden wurde. J. ermöglicht eine unkomplizierte Verbindung zwischen Computern, Druckern, Kameras und Elektrogeräten. J. schafft Verbindungen zwischen Computern und Elektrogeräten wie Kühlschrank, Mikrowelle, Stereoanlage. Alle Geräte sind über das Internet miteinander verbunden. Ein Scanner im Kühlschrank stellt beispielsweise fest, dass die Haltbarkeit der Milch abgelaufen ist, informiert die Hausfrau, die gerade vor dem Fernseher sitzt und fragt, ob er neue bestellen soll.

• job description Arbeitsplatzbeschreibung.

• Job 1. Vorübergehende Gelegenheitsarbeit. 2. Datenverarbeitung: eine bestimmte Problemstellung und ihre rechnerische Abwicklung über einen Computer.

• Job-Enlargement Aufwertung eines Tätigkeitsfeldes durch Übertragung von dispositiven Aufgaben. Methode, die über Vertiefung des Aufgabenfeldes - Übernahme zusätzlicher Verantwortung (z. B. Produktkontrolle) oder von Arbeitsplanung - die Mitarbeiterzufriedenheit, insbesondere im Produktionsbereich, zu erhöhen versucht.

• Job-Hopping Häufiger Arbeitsplatzwechsel, um 286

bessere Positionen zu erreichen.

• Job-Rotation Schulungssystem, insbesondere für Führungskräfte, bei dem für eine bestimmte Dauer mehrere Funktionen oder Stellen zwecks Aneignung eines breiten, übersichtsmäßigen Wissens durchlaufen werden müssen.

• Job-Sharing Zwei oder mehrere Personen teilen sich auf freiwilliger Basis einen Arbeitsplatz.

• JOHARI-Fenster Der Begriff wurde aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der beiden Autoren gebildet: John Luft und Harry Ingham. Beim J. geht es um das Verhältnis von Selbst- und Fremdwahrnehmung eines Menschen. Man könnte ein J. auch als psychologisches -» Portfolio interpretieren. Es besteht aus vier Feldern, die folgende Bereiche umschreiben: • Öffentliche Person • Blinder Fleck • Vermeiden und Verbergen • Unterbewusstes und Unbewusstes.

• Joint Editing Verfahren, mit dem mehrere Autoren einen Text bearbeiten und somit zu abgestimmten Schriftstücken kommen. Ähnlich aufgebaut wie eine Telekooperation.

• Joint Venture Eine Form der Zusammenarbeit zwischen selbstständig bleibenden Un-

Just-in-time ternehmen zur gemeinsamen Abwicklung eines Geschäftes oder eines Projektes. Andere Bez.: Risikokapital, Wagniskapital.

• Jokerzeichen Ein Tastaturzeichen, das sich stellvertretend für ein oder mehrere Zeichen einsetzen lässt. So steht z. B. das Sternchen (*) meist für eine beliebige Anzahl von Zeichen und das Fragezeichen für ein beliebiges einzelnes Zeichen.

• Joystick „Steuerknüppel", der z. B. bei Videospielen zur Steuerung des Cursors verwendet wird.

• JPEG/JPG Abk. f.: Joint Photographic Experts Group. Neben -» GIF das wichtigste Bildformat im Web. Besonders fllr Fotos geeignet, da ein optimales Verhältnis zwischen Bildqualität und Dateigröße erreicht wird.

• Jumbo-Anleihen Anleihen mit sehr großem Volumen.

• junge Aktien Aktien, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung neu ausgegeben werden.

• junk bonds Schuldverschreibungen mit hoher Verzinsung von Schuldnern schlechter Bonität. Sie sind eine hochspekulative Anlageform, die hohe Zinsgewinne verspricht, aber auch mit einem entsprechenden Ausfallsrisiko verbunden sein kann.

• junk mail Englisch für Müll-Post. Bezeichnung für unerwünschte Werbe-E-Mails. Andere Bez.: spam.

• Junkfood Minderwertige Nahrung. „Fraß".

• juristische Person

• Juglar-Zyklus

Personenvereinigung oder Vermögensmasse (Zweckvermögen) mit gesetzlich anerkannter Selbstständigkeit und Rechtsfähigkeit.

1862 von C. Juglar empirisch ermittelte Dauer des Konjunkturzyklus von sieben bis elf Jahren mit der Drei-Phasen-Folge: Prosperität, Krise, Liquidation. Juglar vertrat die Ansicht eines regelmäßigen gesamtwirtschaftlichen Zyklus der Konjunktur, ohne dass weitere andere Zyklen existierten. Seine Vorstellung eines gleichartig wiederkehrenden Konjunkturzyklus hat sich in der Konjunkturforschung durchgesetzt.

Komplexes logistisches System der Materialwirtschaft. Anlieferung von Vorleistungen zum Zeitpunkt der Verwendung im Produktionsprozess, um Lagerkosten zu vermeiden. Ein System zur Inventar-Kontrolle, basierend auf dem japanischen Kanban-System, wodurch Materialien genau zum Zeitpunkt der Produktion geliefert werden. Je besser das In-

• Just-in-time

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Juxtenbon formationssystem zwischen einem Unternehmen und seinen Lieferanten ist, desto weniger Vorräte muss das Unternehmen anlegen und desto niedriger liegen seine Kosten.

288

• Juxtenbon Institutionsweise verschieden bezeichnete Depotbestätigung der Bank für anonym hinterlegte Wertpapiere.

• K12 Name eines amerikanischen Projekts und der dazugehörigen UsenetNewsgroup, das sich mit bildungsrelevanten Themen befasst. Schwerpunkt: Internet-Nutzung fllr Schüler. Wird von vielen Institutionen und Großunternehmen gefördert. • KAG Abk. f.: Kapitalanlagegesellschaft. Diese Unternehmen managen und betreuen Investmentfonds. Andere Bez.: Fondsgesellschaft. • Kaizen Japanisches Managementkonzept. Kontinuierliche Verbesserung von Verfahren und Prozessen. Einer der wenigen internationalen Wirtschaftsbegriffe, die aus dem Japanischen stammen. Das deutsche Synonym lautet „kontinuierlicher Verbesserungsprozess" (KVP). Im Kaizen versammeln sich Mitarbeiter unter der Leitung eines Moderators zu „quality circles", in denen sie gemeinsam das Problem einer mangelhaften Qualität und Zusammenarbeit

lösen. • Kaldor-Hicks-Kriterium Dieses Kriterium erweitert das -» Pareto-Kriterium dahingehend, dass eine Planungsvariante B gesamtwirtschaftlich einer Planungsvariante A vorzuziehen ist, wenn die Nutznießer der Planungsvariante B deren Benachteiligte entschädigen (Kompensationszahlungen) und dennoch einen Vorteil haben. Siehe auch -> Scitowsky-Kriterium. • Kalecki, Michael (1899 1970) Polnischer Ökonom. Kaleckis wissenschaftliche Arbeiten wurden entscheidend durch die Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren geprägt. Er suchte nach einer Erklärung fllr die Massenarbeitslosigkeit und arbeitete erstmals mit einem Kontensystem, das nach dem Krieg zum System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgebaut wurde. Umfassende Beratertätigkeit in den USA und Polen. Publikationen: Krise und Prosperität 289

Kalkulation im Kapitalismus. Ausgewählte Essays 1933 - 1971, Marburg 1971.

• Kalkulation Verfahren, mit dessen Hilfe die Kosten einem Kostenträger (Leistung, Output) zugerechnet werden. Zusammenfassung von Kosteninformationen insbesondere zur Preisfindung.

• kalkulatorische Abschreibungen Diese versuchen - im Gegensatz zur buchhalterischen Abschreibung, die an bilanzpolitischen Gesichtspunkten orientiert ist - den tatsächlichen, verursachungsgerechten Wertverzehr des betriebsnotwendigen Anlagevermögens j e Periode zu erfassen. Abschreibungsbasis sind die Wiederbeschaffungskosten oder Tageswerte.

• kalkulatorische Kosten Kosten, die keine betrieblichen Aufwendungen darstellen und daher nicht in die Finanzbuchhaltung eines Unternehmens eingehen. Sie sind aber ebenfalls als Kostenfaktor zu behandeln.

• kalkulatorische Zinsen Zinsen für das gesamte betriebsnotwendige Kapital. Sie stellen das kostenmäßige Äquivalent für das in einem Unternehmen oder in einer Verwaltungseinheit gebundene Kapital dar.

• kalte Progression Liegt 290

vor, wenn die staatliche Fi-

nanzverwaltung die inflationäre Aufblähung von Einkommenswerten nicht durch eine Tarifänderung berücksichtigt.

• Kameralistik Die K. ist ein Buchführungssystem, das von öffentlichrechtlichen Körperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) und öffentlichen Unternehmen angewendet wird. Die K. ist in ihrer einfachsten Form eine reine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, wobei diese allerdings aus einer SollRechnung (Voranschlag, Budget) und einer Ist-Rechnung besteht. Durch Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben ergibt sich der Überschuss bzw. der Fehlbetrag (das Defizit) der Abrechnungsperiode.

• Kamikaze-Strategie K. ist jede Defensivstrategie, bei der sich das „Target" so unattraktiv wie möglich macht, z. B. durch die Strategie des -» „selling the Crown Jewels".

• Kanalbündelung Ein Verfahren beim ISDN, um zwei „B-Kanäle" zusammenzufassen und damit die Datentransferrate von 64 KBit auf 128 KBit zu verdoppeln.

• Kanban Japanisches Managementkonzept. Bezeichnung für ein komplexes logistisches System der Materialwirtschaft in Industrien, die mit relativ vielen Zulieferern arbeiten und kom-

Kapitalberichtigung plexe Produkte herstellen. Andere Bez.: Just-in-time.

• Kangaroo Club Überparteiliches und internationales Netzwerk von Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Unternehmern und Gewerkschaftern. Gründung: 1979. Zwei Ziele: Verwirklichung eines schrankenlosen Binnenmarktes und Einfiihrung einer Europäischen Währungsunion. Das australische Beuteltier soll die Notwendigkeit „größerer Sprünge" symbolisieren und die Durchsetzung von Partikularinteressen eindämmen.

mal-) Kapazität und der wirtschaftlichen (Optimal-) Kapazität zu unterscheiden.

• Kapazitätseffekt Wirkung einer Investition auf die Kapazität des Produktionsapparates. Die kurzfristige (keynesianische) Analyse vernachlässigt den K. der Investitionen und untersucht lediglich die (kurzfristigen) Einkommensund Nachfrageeffekte (im Rahmen des Investitionsmultiplikators). Die Wachstumstheorie untersucht hingegen die (langfristigen) Kapazitätseffekte von Investitionen.

• Kanji

• Kapital

Zeichensatz, der für japanische Tastaturen von Computern verwendet wird.

Den Bestand an Ausrüstungen, Gütern und Mitteln, der zur Herstellung von Gütern und zur Produktion von Dienstleistungen verwendet wird.

• Kannibalisierung Substitutionsbeziehung zwischen Produkten in einem Sortiment, innerhalb dessen die Nachfrage nach Produkt A zu einem Rückgang bei Produkt B führt. Produkt A „frisst" also Produkt B.

• Kapitaladäquanz-Richtlinie Regelt die Unterlegung von Geschäften mit Eigenkapital entsprechend dem damit verbundenen Risiko.

• Kapitalanlagegesellschaft

• Kapazität

Eine Wirtschaftsorganisation, die von Dritten eingezahlte Beträge fachmännisch anlegt. Zweck der Kollektivanlage ist ein möglichst hohes Anlageergebnis unter Vermeidung von Risiken, u. a. durch eine ausgewogene Auswahl und Streuung.

Maximale Ausbringung eines Betriebes oder einer Produktionssparte. Leistungsvermögen eines Kapitalgutes oder eines Kapitalstocks. Dabei ist zwischen der technischen (Maxi-

Aufstocken des Grundkapitals durch Auflösen von Rücklagen. Den bisherigen Aktionären werden, ohne dass

• Kannkaufleute Bei Betrieb eines land- und forstwirtschaftlichen Nebengewerbes kann die Kaufmannseigenschaft durch Eintragung begründet werden.

• Kapitalberichtigung

291

Kapitalbilanz diese eine Einzahlung leisten müssen, in einem bestimmten Verhältnis (bisheriges Grundkapital: Kapital durch Auflösen von Rücklagen) zusätzlich Aktien zugeteilt. Die auf Grund der K. den bisherigen Aktionären gewährten Rechte heißen Teilrechte, die Aktien nennt man Gratisoder Berichtigungsaktien. Der Ausdruck Bonusaktien bzw. Gratisaktien ist irreführend, weil der Aktionär bei einer Kapitalberichtigung nichts geschenkt bekommt: Er hat ja Anteil an den Rücklagen, aus denen das Grundkapital erhöht wird.

• Kapitalbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz. In der K., die in eine Bilanz des kurzfristigen und in eine Bilanz des langfristigen Kapitalverkehrs unterteilt wird, werden alle innerhalb eines Jahres erfolgten Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen in- und ausländischen Wirtschaftssubjekten (inkl. der Geschäftsbanken) erfasst.

• Kapitalbildung Kapital wird durch Konsumverzicht, also durch Sparen gebildet und kann entweder von einem Wirtschaftssubjekt selbst genutzt oder in Form des Kredits an andere Wirtschaftssubjekte zur temporären wirtschaftlichen Nutzung übertragen werden.

• Kapitalerhöhung Eigenkapitalbeschaffiing durch Erhöhung des Grundkapitals. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen werden den Altaktionären mittels 292

Bezugsrecht ,junge Aktien" zu einem festen Kurs und in einem bestimmten Verhältnis zu ihrem bisherigen Aktienbesitz überlassen. Bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen wird das Grundkapital durch die Einbringung einer Sacheinlage (z. B. Grundstück, anderes Unternehmen etc.) erhöht. Derjenige, der die Sacheinlage in das Unternehmen einbringt, erhält einen entsprechenden Anteil an diesem in Form von .jungen Aktien". Davon zu unterscheiden ist die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln („Kapitalberichtigung").

• Kapitalexport Ausfuhr von Kapital in den verschiedensten Formen, z. B. durch Ausgabe oder Kauf von ausländischen Obligationen und Aktien, Gewährung von Krediten an ausländische Schuldner, Finanzierung von Filialbetrieben im Ausland usw.

• Kapitalflucht Unerwünschter Transfer von Liquidität ins Ausland aufgrund politischer Unsicherheiten, Inflation oder Vermeidung der inländischen Kapitalbesteuerung („Steuerflucht").

• Kapitalflussrechnung Darstellung der Finanzmittelbewegungen durch Bildung von Bereichen, z. B. eines Umsatzbereiches, Anlagenbereiches, Kapitalbereiches oder Geldbereiches, und Zurechnung der finanzwirksamen Bewegungen zu diesen Bereichen. Die K. soll die Herkunft der Finanzierungsmittel

Kapitalschnitt aufzeigen.

• Kapitalgesellschaften Gesellschaften, die auf kapitalsmäßiger Beteiligung der Mitglieder und nicht auf persönlicher Mitarbeit der Gesellschafter beruhen (Gesellschafter können aber Angestellte der K. sein). Gegensatz: -» Personengesellschaften. K. sind juristische Personen. Die wichtigsten K. sind die Gesellschaft mit beschränkter Haftung und die Aktiengesellschaft.

• Kapitalgewinnsteuer (CH) Besteuerung der Gewinne aus Veräußerung von Geld- und Vermögensanlagen. Derzeit müssen alle Kapitalgewinne aus Geschäftsvermögen versteuert werden. Hingegen sind private Kapitalgewinne (Ausnahme: Grundstücksgewinne in Kantonen) von der Steuer ausgenommen. Als Alternative zur Kapitalgewinnsteuer gilt die Beteiligungsgewinnsteuer, welche nur Gewinne aus der Veräußerung von „maßgeblichen" Beteiligungen erfasst.

• Kapitalherabsetzung Reduktion des Grundkapitals, um z. B. entstandene Verluste zu beseitigen. Meist vorgenommen im Rahmen einer Sanierung.

• Kapitalintensität Verhältnis zwischen Kapitalstock und Beschäftigungsmenge, die zur Güterproduktion eingesetzt wird (Arbeitsinput). In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wird die Kapitalintensität definiert als An-

lagevermögen (brutto) j e Erwerbstätigen.

• Kapitalisierung Der gesamte Marktwert aller Aktien eines Unternehmens.

• Kapitalkoeffizient Maßgröße, die den Einsatz dauerhafter Produktionsmittel j e hergestellter Produktmengeneinheit angibt. Statistisch wird hierzu das Anlagevermögen (brutto) in Relation gesetzt zur jeweiligen betrieblichen oder gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Der reziproke Wert des Kapitalkoeffizienten ist die Kapitalproduktivität.

• Kapitalmarkt Markt für langfristige Schuld- und Beteiligungstitel, über den sich Staat, Gebietskörperschaften und Unternehmen finanzieren. Wichtigste Teilmärkte sind der Renten- und der Aktienmarkt.

• Kapitalmarkttender Emission eines Kapitalmarktpapiers im Tenderverfahren.

• Kapitalraten Sie dienen nur zur Rückzahlung des Kapitals. Neben den K. sind die entstehenden Kreditkosten gesondert zu begleichen.

• Kapitalschnitt Kapitalherabsetzung mit anschließender Kapitalerhöhung, oft auf die ursprüngliche Höhe. Im Sanierungsfall werden so von den Aktionären Geldmittel in der Höhe der Kapital293

Kapitalstock herabsetzung zugeführt.

• Kapitalstock Bestand an realen Produktionsmitteln. Die Summe aller an der Herstellung bestimmter Produkte beteiligten Produktionsmittel, wie z. B Werkzeuge, Maschinen, Grundstücke, Gebäude.

• Kapitalumschlag Diese Kennzahl gibt an, wie oft das Kapital im betrieblichen Leistungsprozess, d. h. von der Mittelbindung bis zur Mittelfreisetzung, umgesetzt wird.

• Kapitalverkehrsbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz. In der K. werden alle innerhalb eines Jahres erfolgten Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen in- und ausländischen Wirtschaftssubjekten (inkl. Geschäftsbanken) erfasst. Man unterscheidet eine Bilanz des kurzfristigen und des langfristigen Kapitalverkehrs.

• Kapitalverlustrisiko Das Risiko, dass eine Partei den vollen Betrag einer Transaktion verliert. Bei Abwicklungsverfahren ist dieser Begriff mit Wertaustauschtransaktionen verbunden, bei denen die verschiedenen Seiten einer Transaktion zeitversetzt abgewickelt werden (d. h. keine Lieferung gegen Zahlung). Das Kapitalverlustrisiko, das aus der Abwicklung von Devisentransaktionen resultiert, wird manchmal als Er294

filllungsrisiko bei Devisenhandelstransaktionen bezeichnet.

• Kapitalwert Wert des Nutzen abzüglich Wert der aufgewendeten Kosten einer Planungsvariante im Bezugszeitpunkt (in der Regel der Gegenwartszeitpunkt); Summe aller mit dem Zinssatz auf den Bezugszeitpunkt bezogenen Zahlungen.

• Kapitalwertmethode Bei der K. wird die Summe der abgezinsten Rohgewinne dem Kapitaleinsatz (Nettoinvestition) gegenübergestellt, wobei für die Abzinsung der Zinsfuß (der so. gen. Kalkulationszinsfuß) vom Unternehmen selber bestimmt werden muss. Der Kapitalwert entspricht somit dem Barwert aller zukünftigen geschätzten Einzahlungen und Auszahlungen (Investitionssumme, Nutzen und Betriebskosten). Im Hinblick auf die Gewinnziele ist jene Alternative am vorteilhaftesten, die den höchsten Überschuss ergibt.

• Kargo Bezeichnung in der Transportversicherung für die geladene Ware. Gegensatz: Kasko.

• Kartell Vertraglicher Zusammenschluss rechtlich und wirtschaftlich selbstständig bleibender Unternehmen eines Wirtschaftszweiges zum Zweck der Regelung des Wettbewerbs bzw. bestimmter Wettbewerbselemente (Preis, Konditionen, Kalkulations-

Kartell methode, Liefermengen, Sortimentsbildung u. a.). Es gibt zwar kein ausdrückliches Verbot von Kartellen, jedoch bedürfen Kartelle vor ihrer Durchführung einer kartellgerichtlichen Genehmigung, wobei vor Erteilung die Durchführung des Kartells verboten ist. Voraussetzung für eine Genehmigung ist u. a., dass das Kartell volkswirtschaftlich gerechtfertigt ist, wozu die gesamtwirtschaftlichen Effekte und Auswirkungen des Kartells zu prüfen und insbesondere die Interessen der Endverbraucher ins Kalkül zu ziehen sind. Kartelle werden gegebenenfalls auch nur befristet erlaubt. Um das mögliche Entstehen unerwünschter Marktmacht verhindern zu können, ist die Anzeigebzw. Anmeldepflicht von Zusammenschlüssen vorgesehen. Der Unterschied zwischen diesen besteht darin, dass die Durchführung eines anmeldepflichtigen Zusammenschlusses vor Abschluss des Anmeldeverfahren verboten ist. Weiters ist auf das internationale Wettbewerbsrecht und dessen Regelungen in der EU hinzuweisen. Die Union ist gemäß Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft verpflichtet, ein System zu errichten, das den Wettbewerb innerhalb des gemeinsamen Marktes vor Verfälschung schützt. Zur Durchsetzung dieser Verpflichtung stehen folgende Mittel zur Verfügung: • Kartellrecht, • Missbrauch marktbeherrschender Stellungen, • Fusionskontrolle,

• staatliche Subventionen, • Wettbewerbsrecht öffentlicher Unternehmen. Die häufigsten K. sind Preiskartelle, wonach sich die Mitglieder verpflichten, einen einheitlichen Absatzpreis zu verlangen oder einen vorgegebenen Mindestpreis zu unterbieten. Häufig werden zusätzliche Vereinbarungen über die Erzeugungsmengen („Quotenkartell") und die Absatzgebiete („Gebietskartell") getroffen. Kartelle werden von außen wie von innen bedroht. Von außen durch die Anlockung neuer Unternehmen, die den hohen Kartellpreis geringfügig unterbieten und damit den Absatz der Kartellmitglieder verringern. Diese wehren sich z. B. durch Exklusivverträge, Lieferboykotts, Treuerabatte u. a. m. Von innen werden Kartelle bedroht, weil die Mitglieder in Verfolgung ihres Eigennutzes dazu neigen, die Kartellvereinbarungen zu umgehen bzw. dagegen zu verstoßen. Letzteres wird dann praktiziert, wenn Verstöße unentdeckt bleiben oder nicht pönalisiert werden können. Dafür kann das bis dato mächtigste Kartell, die -» OPEC, als Beispiel dienen. In diesem Preis- und Quotenkartell ist es individuell (d. h. für das einzelne Mitgliedsland) vorteilhaft, die offizielle Quote zum offiziellen Preis abzusetzen und eine Mehrforderungen zu einem etwas geringeren Preis auf den Markt zu bringen. Agieren alle Länder so, kommt es unweigerlich zu einem Preisverfall. Wir stehen vor dem Phänomen des Gefan295

Kasko lungsverpflichtungen.

genendilemmas und seiner Problematik einer Entscheidung zwischen individueller und kollektiver Rationalität. Abgestimmtes Verhalten entsteht zumeist aus dem Versuch, ein Kartellverbot zu umgehen. Man spricht auch von einem Frühstückskartell. Häufig wird der marktstärkste Konkurrent stillschweigend als Preisführer akzeptiert und die anderen Unternehmen passen sich an dessen Verhalten an.

Forderungspapier, das von Banken zur Deckung des kurz- bis mittelfristigen Kapitalbedarfes (ein bis fünf Jahre Laufzeit) emittiert wird. Werden solche Papiere vom Bund emittiert, heißen sie Bundesschatzscheine. Kassenobligationen und Bundesschatzscheine werden meistens von institutionellen Anlegern gekauft.

• Kasko

• Katalog

Bezeichnung in der Transportversicherung für den versicherten Schiffskörper, im Gegensatz zur Ladung.

• Kassageschäft An der Börse: Abschlüsse, die sofort oder kurzfristig erfüllt werden müssen.

• Kassenobligation

1. Suchmaschinen, bei denen nicht nur Software-Roboter die Inhalte sortieren, sondern Menschen die Begriffe bestimmten Kategorien zuordnen. Kataloge bieten in der Regel den schnelleren Weg und die genaueren Ergebnisse bei der Suche. 2. Verzeichnis der lieferbaren Produkte.

• Kassakurs

• Kataster

Der Preis, der für per Kassa (sofort) gehandelte Wertpapiere bezahlt werden muss, im Gegensatz zum Terminkurs bei einem Termingeschäft.

Amtliches Grundstücksverzeichnis.

• Kassa-Ware Tatsächliche Ware, die in der Regel am Kassa-Markt (auch Spot-, Lokooder Effektivmarkt) zur sofortigen Lieferung bereitsteht. Heute gebraucht man diesen Begriff auch für Ware, die auf „Ankunft" ge- oder verkauft werden.

• Kategorie-l-Sicherheit Euroland. Marktfähige Sicherheit, die bestimmte, für den gesamten Euro-Währungsraum einheitliche, von der EZB festgelegte Zulassungskriterien erfüllt. Zu diesen Kriterien gehören die Denominierung in Euro, die Emission (oder Garantie) durch Stellen innerhalb des EWR und die Hinterlegung bei einer NZB oder einer Wertpapierverwahrungsstelle innerhalb des Euro-Währungsraumes.

• Kassenhaltung

• Kategorie-2-Sicherheit

Bar- und Buchgeldbestände fllr Zah-

Euroland. Marktfähige oder nicht

296

Kaufmann marktfähige Sicherheit, die für einen nationalen Finanzmarkt von besonderer Bedeutung ist und für welche die jeweilige NZB die Zulassungskriterien auf der Grundlage von EZB-Leitlinien festlegt. Zu den gemeinsamen Mindestkriterien für die Zulassung gehört, dass die Sicherheit in einer EWR-Währung oder einer anderen häufig gehandelten Währung denominiert, von einer Stelle innerhalb des EWR emittiert (oder garantiert) sowie innerhalb des EWR hinterlegt sein muss.

• Käufermarkt Von einem K. spricht man, wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage und daher der Käufer die Bedingungen (Preis und sonstige Konditionen), unter denen er zu kaufen bereit ist, weitgehend bestimmen kann. Der Käufer ist bei der Fixierung der Konditionen (Preis und sonstige Konditionen) in einer starken Position.

• Kaufkraft Geldbetrag, den Konsumenten für Konsumzwecke zur Verfügung haben. Sie ergibt sich aus dem Einkommen einschließlich des Vermögensverzehrs plus der Kreditaufnahme für Konsumzwecke abzüglich der Kreditrückzahlungen. Vermindert wird diese verfügbare Kaufkraft noch um die Sparbeträge. Daraus ergibt sich die reale Kaufkraft. Die K. des Geldes gibt also an, wie viele Güter man für eine bestimmte Geldeinheit erhält. Mithin steigt (sinkt)

bei gleicher zur Verfügung stehender Geldsumme die K., wenn die Preise sinken (steigen). Je höher die Kaufkraft ist, um so mehr Güter können für eine Geldeinheit erworben werden.

• Kaufkraftkarte Kartographische Darstellung der unterschiedlichen Kaufkraft einzelner Gebiete, Bezirke, Städte, Regionen, Länder u. a. Es gibt nationale und internationale Kaufkraftkarten.

• Kaufkraftparitäten Abgek.: KKP. Währungsumrechnungskurse. Dies bedeutet, dass man mit einer bestimmten Geldsumme, wenn sie anhand der KKP in die verschiedenen Währungen umgerechnet wird, in allen Ländern den gleichen Waren- und Dienstleistungskorb erwerben kann. Mit anderen Worten, die KKP sind Währungsumrechnungskurse, welche die PreisniveauUnterschiede zwischen den Ländern aufheben.

• Kaufleute kraft Rechtsform Juristenwelt. 1. Personengesellschaften, wie die OHG und KG, da hierfür der Betrieb eines Vollhandelsgewerbes vorgeschrieben ist. 2. Kapitalgesellschaften, wie die Ges.m.b.H. und AG, da die Kaufmannseigenschaft hierbei an die Rechtsform geknüpft ist (-» Formkaufleute).

• Kaufmann Juristenwelt. § 1 HGB: „Kaufmann 297

kaufmännische Rügepflicht ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt...". In Deutschland und Österreich gibt es eigene Regeln des Privatrechts, die den Warenverkehr erleichtern sollen. Dieses Sonderprivatrecht ist in den Handelsgesetzbüchern geregelt und gilt nur für Kaufleute. Kaufmann ist, wer selbstständig, auf Dauer und berufsmäßig organisiert eine auf Gewinn ausgerichtete, weder freiberufliche noch landwirtschaftliche Tätigkeit verrichtet. Bestimmte Rechtsformen, z. B. GmbH und AG, sind unabhängig von ihrer Tätigkeit Kaufleute kraft Gesetzes (Rechtsform). Die Schweiz kennt diese Unterscheidung nicht. Folgende Arten der Entstehung der Kaufmannseigenschaft sind zu unterscheiden: • -» Musskaufmann, • Sollkaufinann, • -» Kannkaufinann, • Formkauftnann, • -» Scheinkaufmann, • -» Kaufleute kraft Rechtsform. Nach dem Umfang der Gewerbetätigkeit unterscheidet man -» Minderkaufleute und -» Vollkaufleute.

• kaufmännische Rügepflicht Handelt es sich um ein beidseitiges Handelsgeschäft (die Kaufmannseigenschaft liegt auf beiden Seiten vor, -» Minderkaufmannseigenschaft genügt), so ist der Mangel des Kaufgegenstandes unverzüglich anzuzeigen, ansonsten Ausschluss von Gewährleistungs- und Schadenersatzansprüchen. 298

• Kaufoption Recht (nicht aber die Pflicht) zum Kauf eines Basiswerts zu einem fixierten Basispreis, ähnlich wie ein handelbares Vorkaufsrecht.

• Kauftag Datum, an dem der Verkauf von Vermögenswerten durch den Verkäufer an den Käufer wirksam wird.

• Kaution Sicherstellung (z. B. durch einen Barbetrag oder ein Sparbuch) eines Vertragsteiles für den Fall der Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen durch den anderen Vertragsteil (z. B. bei Mietverträgen Stellung einer Kaution durch den Mieter zur Deckung allfälliger Mietzinsrückstände oder Beschädigungen des Mietgegenstandes bzw. Inventars).

• Kautionsleasing Beim K. ist die Leasingzahlung so kalkuliert, dass eine volle Ausfinanzierung der Gesamtinvestitionen während der Gesamtmietzeit herbeigeführt wird, obwohl die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer länger ist. Bei K. ist eine Teilung der monatlichen Leasingrate in einen Mietbestandteil und einen Kautionsbestandteil erforderlich.

• KB Abk. f.: Kilobyte. Maßeinheit der Speicherkapazität (1024 Byte = 1 Byte = 1024 Zeichen). Andere Bez.: KByte.

Keynes • KEG (A)

• key word

Abk. f.: -» Kommandit-Erwerbsgesellschaft.

Englisch: Stichwort, Suchwort, Schlagwort. Wird in Suchmaschinen eingegeben, um Inhalte zu finden. Geliefert wird dann eine Liste aller WWW-Seiten, in denen das „key w." vorkommt. Diese Suchworte können meist mit logischen Verknüpfungen (UND, ODER, NICHT) kombiniert werden. Die Abfrage lässt sich damit präzisieren.

• Keiretsu Japanische Bezeichnung für horizontale und vertikale Vernetzung von Unernehmen und/oder Branchen.

• Kennzahlen Sie drücken betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Sachverhalte in Form von Zahlen aus. Die meisten K. stellen direkt quantifizierbare Tatbestände dar und leiten sich aus dem Rechnungswesen (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kostenrechnung etc.) ab.

• Kernkompetenz Spezifische Leistungsfähigkeiten eines Unternehmens, die es von seinen Konkurrenten unterscheidet. Besondere Fähigkeit oder besonderes Geschick eines Produzenten, wodurch ein besserer Zugang zu Märkten oder Kunden möglich ist. Sie trägt beim Kunden wesentlich zur empfundenen Nutzenbildung und damit beurteilung der Leistung des Anbieters bei und kann von eventuellen anderen Anbietern nicht so leicht angeeignet werden.

• Kernzeit Jene Arbeitszeit, während der alle Arbeitnehmer im Falle von Gleitzeitvereinbarungen anwesend sein müssen.

• KEST Abk. f.: Kapitalertragssteüer.

• Key-Account-Manager Der K. kümmert sich um das Geschäft mit einem oder mehreren Großkunden. Beim K. laufen alle Fäden zusammen, die diese Geschäftsbeziehungen betreffen. Der K. soll ein gewisses Gegengewicht zu der Nachfragemacht der Großkunden bilden.

• key accounts Großkunden; deren Betreuung für den Unternehmenserfolg von besonderer Bedeutung ist.

• Keyboard Eine Tastatur zur Eingabe von Buchstaben, Ziffern, Farben und Sonderzeichen in Datenverarbeitungsanlagen.

• Keynes, John Maynard (1883 -1946) Durch K. kam es in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts zu einem Paradigmenwechsel in der Ökonomie. Ausgangspunkt war die neue Perspektive, dass nicht das Angebot die Nachfrage, sondern die Nachfrage das Angebot bestimmt. Diese Nach299

Keynes frageorientierung erklärte K. daraus, dass die Unternehmen nur dann Güter und Leistungen bereitstellen (und damit auch Arbeitskräfte beschäftigen), wenn sie der Meinung sind, diese auch verkaufen zu können. Die Produktions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen gehen von der effektiven Nachfrage aus. Diese setzt sich gesamtwirtschaftlich, d. h. makroökonomisch, aus der Nachfrage nach Konsumgütern und nach Investitionsgütern (sowie der Exportnachfrage) zusammen. Die Konsumgüternachfrage ist einkommensabhängig, makroökonomisch somit vom Volkseinkommen (bzw. genauer gesagt vom verfügbaren persönlichen Einkommen) abhängig. Allerdings wird nicht das gesamte Einkommen für Konsumzwecke ausgegeben, denn ein Teil wird gespart. Die dadurch gegenüber der Produktion geringere Nachfrage kann durch die Investitionsnachfrage ausgeglichen werden, wofür nach klassischneoklassischer Meinung der Zinssatz zuständig ist. Dem widerspricht K. Der Zinssatz wird nicht über die Sparentscheidungen der Haushalte und die Investitionsentscheidungen der Unternehmen determiniert, sondern über das Angebot und die Nachfrage nach Geld. Das Geldangebot wird von der Notenbank bestimmt, die Geldnachfrage ermittelt sich aus den Motiven der Geldhaltung (Kassenhaltung), somit aus Gründen der Transaktion, der Vorsicht und der Spekulation. Der sich daraus ergebende Marktzinssatz ist 300

zwar für die Investitionsentscheidung der Unternehmen mit-, aber nicht alleinentscheidend. Für die Unternehmen ist die sich auf Basis des Marktzinssatzes ergebende Rendite der Investition entscheidend für die Investitionsvomahme oder deren NichtdurchfÜhrung. Die Rendite ist aber maßgeblich von der zukünftigen, unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung abhängig, über welche die Unternehmen daher Erwartungen bilden müssen. Diese Erwartungen sind nicht stabil, sondern unterliegen häufig plötzlichen Änderungen optimistischer oder pessimistischer Art. Werden ungünstige Renditen für die Zukunft erwartet, so kommt es zu einem Einbruch in der Investitionstätigkeit und der Konjunktur. Auslöser ist nach K. ein Kollaps der so gen. Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals. Aus dieser Krise führt auch kein Weg, wenn es zu einer Nominallohnsenkung kommt, die nach klassisch-neoklassischer Ansicht eine Rückkehr zur Vollbeschäftigung ermöglicht. Niedrigere Nominallöhne bewirken eine Verringerung der Lohnsumme und damit auch eine Verringerung der Konsumgüternachfrage. Dies beeinflusst auch im Zusammenhang mit dadurch ausgelösten Entwicklungen der Preise und Zinsen die Erwartungen der Unternehmen und damit die Investitionsnachfrage. Die Selbstheilungskräfte des Marktes sind nicht mehr im Stande, die Krise zu bewältigen. Auch eine Erhöhung der Geldmenge führt nicht aus der Krise heraus, da

KKK damit nicht automatisch erreicht wird, dass die Unternehmen mehr investieren. Anzusetzen ist bei der fehlenden gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, die durch den Einsatz der Staatsausgaben und -einnahmen aufgefüllt werden soll. Daraus ergibt sich eine staatliche Stabilisierungsaufgabe, nämlich durch Globalsteuerung Einfluss auf den privaten Konsum und die private Investitionstätigkeit zu nehmen. Dazu gehört nach Keynes aber auch eine gleichmäßigere Einkommensverteilung (höhere Konsumneigung der Bezieher niedriger Einkommen) und eine Reduzierung des Zinsniveaus. Publikationen: The General Theory of Unemployment, Interest and Money, 1936.

• KG -» Kommanditgesellschaft.

• KGV Abk. f.: Kurs-Gewinn-Verhältnis. Die Relation gibt an, wie oft der Reingewinn pro Aktie im Aktienkurs enthalten ist.

• KI Abk. f.: künstliche Intelligenz. Software, die Aspekte menschlichen Denkens kopiert bzw. nachahmt. Wird für unterschiedliche Anwendungen entwickelt. Beispiele: fußballspielende Roboter (weitere Infos unter www.robocup.org.), Autos, die den Weg vom Start- zum Zielort selbstständig bestimmen oder Spielfiguren, die sich nicht auf vorher festgelegten Bahnen bewegen und

eine Art Eigenleben entwickeln. Dies sind jedoch nur erste Ansätze, die Realisierung „echter" KI schreitet nur sehr langsam voran.

• Kickoff Erste Veranstaltung bei einem Seminar oder Kongress. • kill file Wörtlich: Mörderdatei. Die ankommenden E-Mails werden daraufhin untersucht, ob sie unerwünscht sind. Eignet sich hervorragend, um Werbesendungen gleich wieder aus der Mailbox zu entfernen. Wenn nicht, dann werden diese E-Mails sofort wieder gelöscht.

• Kinegram Sicherheitsmerkmal bei Banknoten. Eine metallisierte Spezialfolie, die bei unterschiedlichen Betrachtungswinkeln verschiedene optische Effekte zeigt.

• Kiosk Ein freistehender PC, der für die Öffentlichkeit Informationen liefert, was in der Regel mit einem Multimedia-Display geschieht. Über Kioske wird die öffentliche Verwaltung Bürgern, die keinen PC und InternetZugang haben, als Dienstleistung zur Verfügung gestellt.

• KKK Abk. f.. Kleinkreditkataster. Beim Kreditschutzverband von 1870 geführte Aufzeichnungen über alle Verpflichtungen Unselbstständiger aus Ausleihungen (Kredit-/Dar301

Klein lehensnehmer, Mitschuldner, Bürge) und dabei vorgekommene Unregelmäßigkeiten. • K l e i n , L a w r e n c e Robert Geb.: 1920. Amerikanischer Ökonom. Entwicklung ökonometrischer Modelle und ihre Anwendung auf die Analyse wirtschaftlicher Schwankungen in der Wirtschaftspolitik. Klein entwickelte Modellrechnungen für exakte Konjunkturanalysen und -vorhersagen. In Zusammenarbeit mit anderen Ökonomen rief er das Link-Projekt ins Leben, um ein ökonometrisches Weltwirtschaftsmodell zu entwickeln, mit dem sämtliche Konjunkturdaten der beteiligten Länder ausgewertet werden sollten. Publikationen: The Keynesian Revolution, 1949; An Econometric Model of the United States, 1955; Einführung in die Ökonometrie, 1962; Economic Theory and Econometrics, 1985.

• klinischer Mehraufwand Kostenersatz des kompetenzmäßig zuständigen Bundes für den einer Universitätsklinik durch Forschung und Lehre entstehenden Mehraufwand. • KMU Abk. f.: kleine und mittlere Unternehmen (bis 250 Beschäftigte).

• Knappheit Der grundlegende Sachverhalt, von dem alles ökonomische Denken seinen Ausgang nimmt, ist der Um302

stand, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen knapp sind und wir gezwungen sind, laufend über neue Alternativen der Verwendung der knappen Ressourcen nachzudenken. Das Problem der K. kann entschärft werden: • durch bessere Faktorkombinationen, • durch bessere Kooperation, • durch eine begleitende Kontrolle des Ressourceneinsatzes und • durch Wissensmanagement.

• Knock-in-Option Im Gegensatz zu einer Standardoption wird eine Knock-in-Option erst dann aktiviert, wenn der Kassakurs das Knock-in-Niveau erreicht. Sie ist somit kein Instrument zur Kurssicherung. Sehr wohl können über den Verkauf von Knock-in-Optionen Prämieneinnahmen erzielt werden, welche anderweitig entstehenden Kurssicherungsaufwand kompensieren können.

• Knock-out-Option Der Käufer einer Knock-out-Option erwirbt das Recht wie bei einer Standardoption einen bestimmten Fremdwährungsbetrag zu einem bei Geschäftsabschluss festgelegten Kurs („strike price") zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Die Knock-out-Option ist eine europäische Option, die während der Laufzeit verfallen kann, wenn ein bestimmter festgelegter Kurs (Knock-out-Kurs) per Kassakurs erreicht wird. Die Doppel-

Kohäsion knock-out-Option hat zwei Knockout-Kurse und verfällt, sobald einer davon erreicht wird.

• Knoten Über das Internet zu versendende Nachrichten werden in Päckchen aufgeteilt. Diese werden mit einer Adresse versehen und auf den Weg gebracht. Die Stationen bzw. Rechner, die unterwegs angesteuert werden und die für die Weiterleitung sorgen, nennt man Knoten.

• Know-how Das Wissen, wie man ein gesellschaftliches, wirtschaftliches oder technisches Problem löst.

• Knowledge-Management Wissensmanagement. Koordination von Informationsvorbereitung, Planung und Kontrolle bei zeitlich befristeten, schwierigen und neuartigen Aufgabenstellungen.

• Knowledge-Worker Wissensarbeiter.

• Koaxialkabel Kabeltyp, bei dem die Kabelstränge, die der Signalübermittlung dienen, um eine zentrale Achse angeordnet (gewickelt) sind. Beispiele: Antennenkabel für TV-Geräte und Ethernet-Kabel in Netzwerken.

• Kodieren Darunter versteht man die Umwandlung von binären in textbasierte Informationen. Beispielsweise werden E-Mail-Anhänge vor dem Verschi-

cken kodiert. Hierzu stehen mehrere Verfahren zur Verfügung. Die Kodierung wird vom E-Mail-Programm automatisch durchgeführt und funktioniert in der Regel auch reibungslos.

• kognitive Dissonanz 1. Psychischer Spannungszustand eines Individuums aufgrund eines Widerspruchs zwischen seiner Meinung oder Einstellung und seinen Handlungen. 2. Theorie zur Änderung von Einstellungen, basierend auf der Annahme, dass Individuen versuchen, ein konsistentes Gleichgewicht zwischen Meinungen, Wissen und Werten aufrechtzuerhalten.

• Kohärenz Inhaltlicher Zusammenhang von Zielen, Verfahren und Verhaltensweisen in einer Organisation.

• Kohäsion Wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt in der Europäischen Union. Es ist das Ziel der EU, den „wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt" der Partnerländer zu fördern und damit eine „harmonische Entwicklung der Gemeinschaft als Ganzes" herbeizuführen (Art. 130 a EG-Vertrag). Unterschiede im Entwicklungsstand der verschiedenen Regionen sowie der Rückstand der „am stärksten benachteiligten Gebiete" sollen verringert werden. Instrumente zur Verwirklichung der Kohäsion sind die verschiedenen Struktur303

Kohäsionsfonds fonds (Europäischer Ausrichtungsund Garantiefonds für die Landwirtschaft, Europäischer Sozialfonds, Europäischer Fonds fllr regionale Entwicklung), Kreditvergaben durch die Europäische Investitionsbank sowie der im Hinblick auf einen Ausbau der europäischen Verkehrsinfrastruktur (Umwelt, transeuropäische Netze) neugeschaffene Kohäsionsfonds.

• Kohäsionsfonds Alle Maßnahmen, die den Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten fördern. Deshalb sind Struktur- und Kohäsionsfonds eingerichtet worden, die das Wohlstandsgefälle zwischen den Nord- und den Südländern in der EU ausgleichen sollen.

• Kollaudierung (A) Benützungsbewilligung Grundstücken und Gebäuden.

von

• Kollektivvertrag Von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen abgeschlossene Vereinbarung über Mindestlöhne, Arbeitsbedingungen, Sozialleistungen etc.

• Kollektiwertragslohn Im Rahmen von Kollektivvertragsverhandlungen vereinbarter Mindestlohn (Soll-Lohn).

• kombinierter Verkehr Wenn Güter von einem Verkehrsmittel auf ein anderes „umsteigen". 304

• Kommandit-Erwerbsgesellschaft (A) Abgek.: KEG. Die K. ist wie die Offene Erwerbsgesellschaft (OEG) auf gemeinschaftlichen Erwerb unter gemeinsamer -» Firma gerichtet, wobei bei einem oder bei einigen der Gesellschafter die Haftung gegenüber den Gesellschaftsgläubigern auf den Betrag einer bestimmten Vermögenseinlage beschränkt ist (Kommanditisten), während die anderen Gesellschafter unbeschränkt haften. -» Erwerbsgesellschaft (einzutragende).

• Kommanditgesellschaft Juristenwelt. Abgek.: KG. § 161 HGB. Gesellschaft, deren Zweck auf den Betrieb eines -* Vollhandelsgewerbes unter gemeinschaftlicher -» Firma gerichtet ist, wenn bei einem oder einigen Gesellschaftern die Haftung gegenüber den Gesellschaftsgläubigern auf den Betrag einer bestimmten Vermögenseinlage beschränkt ist. Personengesellschaft. Es gibt zwei Arten von Gesellschaftern, wobei als Mindesterfordernis der Anzahl der Gesellschafter ein Komplementär und ein Kommanditist eingerichtet werden muss: • Komplementäre: haften für die Schulden der Unternehmung, persönlich, unbegrenzt und unabgrenzbar. Ihnen kommt grundsätzlich die Leitungsbefugnis zu. • Kommanditisten: Haben Funktion von Kapitalgebern und haften nur

komparativer Vorteil mit der im Gesellschaftsvertrag festgehaltenen Kommanditeinlage. Das Recht der -» Offenen Handelsgesellschaft ist großteils auf die KG anzuwenden.

• Kommanditist Teilhaber einer Kommanditgesellschaft. Er haftet nur mit (bis zur/in Höhe) seiner Kapitaleinlage.

• Kommission 1. Abk. f.: Europäische Kommission. Sie verfügt über ein Vorschlagsmonopol im Bereich der Gesetzgebung. Werden ihre Vorschläge vom Rat angenommen, dann obliegt es ihr, als „Hüterin der Verträge" auf die Einhaltung der Bestimmungen zu achten. Auch erlässt sie Durchführungsbestimmungen. Sie handelt alle Abkommen mit Drittstaaten aus. Beschlüsse fallen im Kollegium der Kommissare. Bei Entscheidungen genügt die einfache Mehrheit. 2. Gremium, das Entscheidungen vorbereitet.

• Kommissionsgeschäft Vertragskonstruktion, bei welcher der Kommissionär im eigenen Namen auf Rechnung des Kommittenten mit einem Dritten Geschäfte abschließt. Das K. besteht aus folgenden Einzelgeschäften: Kommissionsvertrag, Ausführungsgeschäft und Abwicklungsgeschäft.

• Kommunalschuldverschreibung Von speziellen Banken (z. B. Hypothekenbanken) ausgegebene Schuld-

verschreibung, deren Erlös überwiegend zur Gewährung von Krediten an Gebietskörperschaften (z. B. Gemeinden) dient. Andere Bez.: Kommunalanleihe, Kommunalbrief, Kommunalobligation.

• Kommunalsteuer Örtliche Steuern, die von den Gemeinden aufgrund der Finanzhoheit erhoben werden können.

• Kommunikation Prozess, bei dem Informationen durch Sprache, Zeichen, Symbole und Verhalten übermittelt werden.

• Kommunikationspolitik Marktorientierte Informationspolitik im Rahmen des Marketing-Mixes. Dabei kommen folgende Instrumente zum Einsatz: Öffentlichkeitsarbeit, Verkaufsförderung, Direktwerbung, Sponsoring, Event-Marketing.

• Kommunikationssteckdose Die Entwicklung in der Nachrichtentechnik führt zu Netzwerken wie ISDN. Da bei ISDN die Übertragung von Sprache, Text, Festbildern und Daten über die gleiche Leitung möglich wird, bezeichnet man solche Teilnehmeranschlüsse vereinfachen oft als K.

• komparativer Vorteil Relativer Vorsprung im internationalen Wettbewerb. Schon Ricardo hat nachgewiesen, dass selbst dann, wenn ein Land bei allen Artikeln höhere Produktionskosten verzeichnet (also bei keinem Produkt einen abso305

Kompatibilität luten Export vorteil hat), die internationale Arbeitsteilung diesem Land nützt, wenn es sich auf die Erzeugung jener Produkte konzentriert, bei denen sein Kostennachteil relativ am geringsten ist, es also zumindest einen komparativen Exportvorteil hat.

• Kompatibilität Vereinbarkeit unterschiedlicher Zielsetzungen bzw. Systeme. 1. Generell: Verträglichkeit eines Systems mit anderen Systemen. 2. Speziell im EDV-Bereich: Hardwarek. und Softwarek. 3. Telekommunikation: Im internationalen Bereich werden von verschiedenen Organisationen die für die K. notwendigen Normen festgelegt.

• Kompensation Ausgleich durch Verrechnung, Entschädigung oder Tausch.

• Kompensationsgeschäfte Mit Aufrechnung, Verrechnung oder Tausch verbundene Geschäfte, speziell im Außen- und im Wertpapierhandel. Grundsätzlich geht es um nichtmonetäre wechselseitige Leistungen zwischen Wirtschaftssubjekten.

• kompensatorische Budgetpolitik Orientierung der Budgetpolitik (insbesondere der Staatsausgaben und des Nettodefizits) an dem - konjunktur- oder wachstumspolitischen Ziel, den (erwarteten) Unterschied 306

zwischen (in- und ausländischer) Gesamtnachfrage und Gesamtangebot bei Vollbeschäftigung auszugleichen, bzw. den Überschuss des Kapitalangebots über die private Kapitalnachfrage durch öffentliche Verschuldung zu absorbieren. Von der antizyklischen Budgetpolitik unterscheidet sich die kompensatorische durch ihre Bereitschaft zum permanent Deficit-Spending (und damit zu einem dauernden Anstieg der Staatsverschuldung) über den Konjunkturzyklus hinaus.

• Kompetenzzentrum Institution, die auf einem bestimmten Forschungsgebiet besondere Leistungen erbringt.

• Komplementär Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft. Der K. haftet unbeschränkt, solidarisch und persönlich.

• Komplexität K. bezeichnet den „Grad der Vielschichtigkeit, Vernetztheit und Folgelastigkeit eines Entscheidungsfeldes" (Willke). K. wird üblicherweise durch die Zahl der Elemente eines Systems, die Zahl der möglichen Beziehungen zwischen den Elementen und die Verschiedenartigkeit dieser Beziehungen bestimmt. Um in komplexen Umwelten erfolgreich handeln zu können, müssen Organisationen zum einen eine hinreichende interne Komplexität aufbauen, zum anderen durch die Festlegung ihrer Elemente und Relationen die externe

Konjunkturschwankung Komplexität ihrer Umwelt selektiv reduzieren.

• Kompression K. ist ein Verfahren, um das Datenvolumen von Dateien zu reduzieren, wobei der Informationsgehalt in der Regel gleich bleibt. Spielt im Internet eine wichtige Rolle, da komprimierte Dateien kleiner sind und schneller ans Ziel gelangen oder im Falle von WWW-Seiten - rascher auf dem Monitor erscheinen.

• Konditionen Im weitesten Sinn: Bedingungen. Bei Wertpapieren versteht man darunter bestimmte Merkmale des Papiers wie: Zinssatz, Ausgabekurs, Laufzeit, Tilgung u. ä.

• konditionierte Kredite Kredite, an deren Einräumung die Gläubiger (-Staaten oder institutionen, wie etwa der Internationale Währungsfonds) Bedingungen knüpfen, deren Erfüllung das Schuldnerland in die Lage versetzen soll, den Kredit auch wieder zurückzuzahlen oder auf weitere Finanzhilfen verzichten zu können.

• Kondratieff-Zyklus Langfristiger Konjunkturzyklus mit einer Dauer von etwa 50 bis 60 Jahren.

• Kondratieff, Nikolai (1892 1938) Russischer Ökonom. Erforschte die langen Zyklen der Konjunktur. Für K. entwickelt sich die Wirtschaft

nach den Regeln der Evolution. Publikationen: Der Getreidemarkt und seine Regulierung während des Krieges und der Revolution, Moskau 1922; Weltwirtschaft und Konjunktur während und nach dem Krieg, Moskau 1923.

• Konfiguration Aufeinander abgestimmter Bestand an Hard- und Software.

• konjunkturelles Defizit Gibt an, wie stark die konjunkturelle Lage das Rechnungsergebnis beeinflusst. Jener Teil des Defizits, der auf r¿'zessionsbedingt höhere Sozialausgaben und tiefere Steuereinnahmen zurückzuführen ist.

• Konjunkturforschung Das zentrale Anliegen der K. besteht darin, zu erklären, weshalb es im Verlauf bestimmter ökonomischer Zeitreihen (wie Preisen, Kosten, Investitionen, Lagerveränderungen usw.) zu zyklischen Schwankungen kommt, sich also Expansions- und Kontraktionsphasen mit mehr oder minder grober Regelmäßigkeit - den „Konjunkturzyklen" - laufend abwechseln.

• Konjunkturindikatoren Messgrößen der Wirtschaftsentwicklung, dargestellt z. B. als Zeitreihen.

• Konjunkturschwankung Gesamtwirtschaftliche Veränderung von Produktion, Einkommen und Beschäftigung im Zeitablauf. 307

Konjunkturzyklen • Konjunkturzyklen Regelmäßige, mittel- bis langfristige Auf- und Abwärtsbewegungen der Wirtschaftsentwicklung.

• konkludente Handlung Handlung, die eine ausdrückliche Willenserklärung rechtswirksam ersetzen kann.

• Konkurrenz K. ist ein Prozess, der durch das Handeln jener Unternehmer in Gang gesetzt wird, die ihre Marktposition als unbefriedigend erachten und sie deshalb zu verändern suchen. Um den gewünschten Wettbewerbsvorteil zu erlangen, kann der Preis gesenkt, die Qualität verbessert, die Werbung verstärkt, die Absatzmethode verändert, der Service perfektioniert werden. Zum „PionierUnternehmer" wird ein Anbieter, dessen Aktivität nicht nur eine marginal verbesserte Leistung zur Folge hat, sondern zu Innovationen führt, die erhebliche Kostenersparnisse ermöglichen („Prozessinnovationen") oder neue Produkte hervorbringen, die den bisher angebotenen deutlich überlegen sind („Produktinnovation").

• Konkurrenzforschung Auf das Angebot der Konkurrenz und deren Maßnahmen gerichtete Marktforschung (Anzahl der Konkurrenten, Marktanteile etc.).

Arbeitgeber und bezieht sich auf die Berufstätigkeit des ehemaligen Angestellten nach Beendigung des Dienstverhältnisses. Laut Angestelltengesetz (A) wird dessen Dauer auf ein Jahr beschränkt.

• Konkurrenzparadoxon Das Grundmuster lautet: Wenn jeder Einzelne nach einem bestimmten Ziel strebt, tritt eine ganz andere von keinem gewünschte Wirkung ein. Dahinter steckt der Konflikt zwischen individueller und kollektiver Rationalität. Beispiele: Umweltschutz, Rüstungswettbewerb. Das -» Gefangenendilemma unterscheidet sich vom K. nur durch die Anzahl der betroffenen Mitwirkenden.

• Konkurrenzsystem System der Einnahmeverteilung innerhalb des Finanzausgleichs, bei dem jede Gebietskörperschaft sowohl Art der Steuer als auch deren Höhe autonom bestimmen kann. Andere Bez.: ungebundenes Trennsystem, freies Trennsystem.

• Konkurrenzverbot Damit soll verhindert werden, dass ein Gesellschafter einer Unternehmung Kenntnisse, die er im Rahmen der Gesellschaft erworben hat (z. B. Know-how), in eigennütziger Weise ausnützt. Deshalb darf er keine eigenen Geschäfte im selben Geschäftszweig wie die Gesellschaft machen.

• Konkurrenzklausel

• Konkurs

Ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Angestellten und dem

Ein gerichtliches Verfahren, welches bei Zahlungsunfähigkeit eines Un-

308

Konsultationsmechanismus ternehmens oder einer Privatperson eingeleitet wird. Andere Bez.: Konkurs, Insolvenz.

• Konkursmasse Summe der Vermögenswerte des Gemeinschuldners ohne jene Vermögenswerte, an denen Absonderungs- und Aussonderungsansprüche bestehen.

• Konsensuskonferenzen Konferenzen, bei denen Ärzte darüber beraten, was zu einem bestimmten Zeitpunkt der -» „State of the art" in der Medizin ist.

• Konservierungsmittel Welt der Lebensmittel. Antimikrobielle Stoffe, die das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen (Bakterien, Schimmelpilzen, Hefen) hemmen, uns vor Lebensmittelvergiftungen schützen und den Verderb der Produkte verlangsamen. Sie werden dann zugesetzt, wenn die sonst üblichen Methoden der Haltbarmachung wie Pasteurisieren, Sterilisieren, Kühlen, Tiefgefrieren und Trocknen nicht angewendet werden können. Vertreter dieser Gruppe sind die Benzoesäure, in der Natur zum Beispiel in Preisel- und Heidelbeeren zu finden, die ebenfalls natürliche Propionsäure, die Sorbinsäure und die schweflige Säure.

• Konsortialbanken Banken, die an einem Konsortium zwecks Wertpapieremission teilnehmen.

• Konsortium Virtuelles Unternehmen, insbesondere von Banken, um größere Finanzierungsaufgaben zu lösen unter Verteilung des Risikos, heute hauptsächlich zur Platzierung von Wertpapieren (Emissionen) gebildet.

• konstante Skalenerträge Eigenschaft bestimmter Produktionsfunktionen, derzufolge eine proportionale Erhöhung aller Faktoreinsätze zu derselben proportionalen Erhöhung des Outputs führt.

• Konstruktivismus 1. Philosophisch-erkenntnistheoretische Richtung, nach der dem Denkapparat des einzelnen Menschen die wesentliche Bedeutung bei der Erkenntnis zukommt. Es gibt keine allgemein verbindliche, „objektive" Wirklichkeit, sondern nur von Sinnesorganen und Denkprozessen jedes Einzelnen konstruierte und damit unterschiedliche, subjektive Wirklichkeiten. 2. Vorstellung, wonach der Mensch alle gesellschaftlichen Institutionen bewusst geschaffen habe und diese deshalb nach seinem Gutdünken auch wieder jederzeit ändern könne.

• Konsultationsmechanismus (A) Vereinbarung im österreichischen Bundeshaushaltsgesetz demzufolge die Länder und Gemeinden bei Gesetzesvorhaben des Bundes konsultiert und entstehende Kosten vergütet werden müssen. 309

Konsum • Konsum

• Konsumentenrente

Gebrauch und Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen zur unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung.

Differenz zw. dem Betrag, den die Käufer für eine bestimmte Gütermenge zu zahlen bereit sind, und dem niedrigeren, tatsächlich zu zahlenden Betrag. Ein Markt ist aus der Sicht eines Anbieters dann attraktiv, wenn er aufgrund fehlender Ersatzprodukte das Abschöpfen der K. erlaubt.

• Konsumenten Wirtschaftssubjekt, das Konsumgüter ge- oder verbraucht. Jeder, der Produkte nicht zu Erwerbszwecken, sondern zu Konsumzwecken kauft. Die Ziele der K. lassen sich wie folgt gruppieren: • Einkommensziele. Hier geht es um die Maximierung und Stetigkeit von Einkommensströmen über die Zeit. • Liquiditätsziele. Im Rahmen von Liquiditätszielen erstreben Haushalte eine Bestand an finanziellen Mitteln, der ausreicht, um geplante Konsumtransaktionen entweder auf Grund des erzielten Einkommens oder auf dem Kreditwege finanzieren zu können. Man spricht in diesem Fall auch von der so genannten Transaktionskasse. Daneben werden Haushalte bestrebt sein, auch finanzielle Mittel für die Zwecke ertragbringender Geldanlagen bereitzuhalten, sie werden daher Teile der verfügbaren Liquidität in einer so genannten Spekulationskasse halten. • Produktziele. Haushalte sind bestrebt, jene Produkte bzw. Dienstleistungen zu erwerben, die am besten geeignet sind, ihre speziellen Bedürfriisse zu befriedigen. Sie werden dabei jene vorziehen, die ihren Erwartungen in Hinblick auf Preis, Qualität und Quantität am besten entsprechen. 310

• Konsumentenschutz Planung und Durchsetzung von Rechtsnormen, mit denen der Verbraucher vor den Praktiken der Anbieter privater und öffentlicher Güter, die seine individuellen oder kollektive Interessen beeinträchtigen, geschützt werden soll. Rechtliche Maßnahmen zum Schutz der Konsumenten, z. B. vor der Marktmacht der Anbieter, intransparentem Angebot, Irreführung durch die Anbieter, vor unsicheren oder gefährlichen Produkten, möglichen Nebenwirkungen etc. Andere Bez.: Verbraucherschutz.

• Konsumentensouveränität Freie Entscheidung des Konsumenten über die Verwendung seiner finanziellen Mittel beim Kauf einer Ware im Idealfall unbeeinflusst von Werbe- oder Marketingmaßnahmen und durch soziale Mechanismen.

• Konsumerismus In den USA entstandene Bewegung zur Stärkung der Interessen des Konsumenten durch Verbesserung der Rechtsstellung, der Information und

Kontokorrentkredit Markttransparenz, bis zur Einflussnahme auf Produktionsentscheidungen.

• Konsumquote Relation von Konsumausgaben und verfügbarem Einkommen eines Haushalts oder einer Volkswirtschaft. Zu unterscheiden ist: • durchschnittliche Konsumquote: Anteil der Konsumausgaben am verfügbaren Einkommen. Bei der gesamtwirtschaftlichen Konsumquote wird als Einkommensgröße häufig auch das Volkseinkommen oder das Bruttosozialprodukt herangezogen. • marginale Konsumquote: Veränderung der Konsumausgaben bei Veränderung der zu Grunde liegenden Einkommensgröße.

• Konsumtheorie Aufgabe der K. ist es, alle jene Einflussfaktoren in ihrer gegenseitigen Verknüpfung darzustellen, die ein bestimmtes Konsumniveau und eine bestimmte Konsumstruktur bewirken.

• Kontakter Person in einer Werbeagentur zur Kundenbetreuung.

• Kontamination Verunreinigung von Umweltmedien, Produkten und Gegenständen durch Schadstoffe oder Verseuchung durch radioaktive Strahlung.

• Kontextsteuerung K. beschreibt einen dritten Weg zwischen evolutionärer Anpassung und

hierarchischer Planung. Im Kern bedeutet Rahmensteuerung reflexive dezentrale Steuerung der Rahmenbedingungen aller Teilsysteme und autonome Selbststeuerung der internen Prozesse jedes einzelnen Teilsystems (Willke). Rahmensteuerung baut somit auf das Prinzip der Systemintegration durch Partizipation und Selbstbindung. Andere Bez.: Rahmensteuerung.

• Kontingent Instrumente der quantitativen Kontrolle, die in verschiedenen Bereichen der Wirtschaftspolitik angewendet werden können.

• Kontingenz K. bezeichnet die Möglichkeit, so, aber auch anders zu sein. Soziale Interaktion ist durch doppelte K. charakterisiert: Jeder kann sich dem nahegelegten Modus der Interaktion fügen, aber auch abweichen.

• kontinuierlicher Verbesserungsprozess Abgek.: KVP. Beim KVP geht es darum, durch systematische Analyse Produktivitätssteigerungen und Qualitätsverbesserungen in einem Organisationsbereich zu erzielen bzw. die Verschwendung von Ressourcen zu vermeiden. -» Kaizen.

• Kontokorrentkredit Beim K. räumt der Kreditgeber dem Kreditnehmer das Recht ein, sein Kontokorrentkonto bis zur Höhe des vereinbarten Rahmens ohne weitere Formalitäten zu überziehen. Bis zum 311

Kontrahierungspolitik Kreditlimit können Teilbeträge entnommen werden. Die Abwicklung dieses Kredites erfolgt über Girokonten. Für die Bereitstellung des Kreditrahmens wird meist eine Rahmenprovision berechnet.

• Kontrahierungspolitik Preis- und Konditionenfestlegung im Rahmen des Marketing-Mixes. Gesamtheit der Überlegungen und Maßnahmen, welche die vertraglich fixierbaren Vereinbarungen über Leistungsentgelte (Verkaufspreise, Tauschpreise, Rabatte) und Konditionen (Liefer-, Zahlungs- und Kreditkonditionen) betreffen.

• Kontrahierungszwang Durchbrechung des Prinzips der Vertragsfreiheit (speziell der Abschlussfreiheit) bei Versorgungsund Verkehrsunternehmen, die in ihrem Bereich eine Monopolstellung genießen. Aus dem K. resultiert eine Versorgungspflicht auch zu nicht kostendeckenden Preisen (z. B. die Aufrechterhaltung des fahrplanmäßigen Zugverkehrs auch bei geringer Frequenz).

• Kontrakt 1. Geschäftsabschluss. 2. Standardisierte Mengeneinheit einer bestimmten Ware. 3. Leistungsvorgabe für operative Einheiten der Verwaltung im New Public Management.

• Kontrakteinkommen Einkommen, deren Höhe individuell oder kollektiv durch einen Vertrag 312

festgelegt wird, also Löhne, Zinsen, Miet- und Pachtentgelte.

• Kontraktgröße Börsenwelt. Anzahl der Basiswerte, die Gegenstand eines Optionskontraktes sind, z. B. 50 Aktien bei Aktienoptionen.

• Kontraktkurve Darstellung aller optimalen Tauschpunkte zweier Wirtschaftssubjekte. Beispiel: -» Edgeworth-Box.

• Kontramarketing Aktivitäten, die darauf abzielen, volkswirtschaftlich unerwünschte/schädliche Produkte oder Leistungen aus dem Markt zu nehmen.

• Kontrolle Prozess zur Ermittlung von Abweichungen durch Gegenüberstellung von Plan- und Istgrößen. Im Gegensatz zum Controlling hat Kontrolle keine Steuerungsfunktionen, sondern nur Informationsermittlungsfunktion. Eine nichtdelegierbare Aufgabe von Führungskräften. Sie umfasst sowohl das Feststellen der Differenz von Soll- (Plan-) und Istwerten (Soll-IstVergleich) als auch das Bestimmen von Korrekturmaßnahmen wie die Überprüfung, ob die beschlossenen Maßnahmen greifen, und, wenn notwendig, das Durchführen von Sanktionen.

• Kontrollspanne Anzahl der Mitarbeiter, die von einem Vorgesetzten überwacht werden können.

Konzentration • Konvergenz Allmähliche inhaltliche Übereinstimmung bestimmter Merkmale.

• Konvergenzkriterien Wirtschaftliche Voraussetzungen, die ein Land erfüllen muss, um an der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion teilnehmen zu können. Es sind dies folgende Kriterien: • eine Inflationsrate von maximal 1,5 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der besten - höchstens drei Länder. • ein langfristiger Zinssatz, der maximal 2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der besten drei Länder - gemessen an der Preisstabilität liegt. • die Mitgliedschaft beim -» EWSWechselkursmechanismus und die Einhaltung der normalen Bandbreiten im EWS-Wechselkursmechanismus seit mindestens zwei Jahren. • kein Ubermäßiges Defizit. Ein solches liegt vor, wenn das Verhältnis des öffentlichen Defizits zum BIP 3 % überschreitet, es sei denn, dass entweder das Verhältnis erheblich und laufend zurückgegangen ist und einen Wert in der Nähe des Referenzwertes erreicht hat, oder der Referenzwert nur ausnahmsweise und vorübergehend überschritten wird und das Verhältnis in der Nähe des Referenzwertes bleibt. • Ferner darf das Verhältnis des öffentlichen Schuldenstandes zum BIP 60 % nicht überschreiten, es sei denn, dass das Verhältnis hinreichend rückläufig ist und sich rasch

genug dem Referenzwert nähert. Andere Bez.: Maastricht-Kriterien.

• Konversion Umwandlung eines Schuldtitels, wobei entweder die Ausstattungsmerkmale (Zinssatz, Tilgung, Laufzeit) oder die Verschuldungsform geändert werden.

• Konversionsfaktor Umrechnungsfaktor.

• Konverter Dient zur Umwandlung von Dateien in ein anderes Format. Nach erfolgter Konvertierung können die mit Programm A erstellten Daten vom Programm B gelesen werden.

• Konvertibilität Freie Umtauschbarkeit von Währungen untereinander.

• Konvertierung 1. Nachträgliche Änderung des Zinssatzes bei festverzinslichen Wertpapieren zur Anpassung an eine zwischenzeitlich veränderte Marktsituation. 2. Umwandlung von Dateien in ein anderes Format.

• Konzentration Zusammenballung wirtschaftlicher Macht, insbesondere die Unternehmenskonzentration durch internes (Umsatzausweitung eines bestehenden Unternehmens, die über dem Durchschnitt des Umsatzzuwachses anderer Gruppenmitglieder liegt) und externes (Zusammenschlüsse 313

Konzern bestehender Unternehmen) Unternehmenswachstum. K. kann zu einer Monopolisierung der Märkte und damit zu einer „Ausbeutung" von Lieferanten bzw. Nachfragern führen. Ökonomische Macht kann darüberhinaus aber auch als politische Macht gegenüber staatlichen Entscheidungsträgern missbraucht werden.

• Konzern Unternehmensvereinigung bei rechtlicher Selbstständigkeit der einzelnen Unternehmen.

• Konzernbilanz Jahresabschluss eines gesamten Konzerns, bereinigt von allen zwischengesellschaftlichen Einflüssen, z. B. von kapitalmäßigen Beteiligungen, Forderungen und Verbindlichkeiten von Konzernunternehmen bei anderen Konzernunternehmen, Zwischenergebnissen. Andere Bez.: Konzernabschluss, konsolidierte Bilanz.

• Konzession Behördliche Genehmigung zum Betrieb eines Gewerbes.

• Konzessionsmodell Vertrag zwischen privatem und öffentlichem Akteur hinsichtlich der Errichtung und dem Betrieb einer Infrastruktureinrichtung, die nach Ablauf der Vertragsperiode der öffentlichen Hand überlassen wird. Die Bauausführung und Finanzierung übernehmen private Unternehmen, 314

nach Fertigstellung erstattet der Staat die Kosten ratenweise zurück. Das Modell bewirkt eine Beschleunigung der Baumaßnahmen. Andere Bez.: Betreibermodell, BOT.

• Kooperation Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Unternehmen/Behörden zur Erreichung gemeinsamer Ziele. Sobald Menschen und/oder Organisationen um eines gemeinsamen Zieles willen zusammenarbeiten, ihre Kräfte und Ressourcen bündeln, um dadurch das gemeinsame Ziel besser zu erreichen, spricht man von K., in neuerer Zeit auch von -» strategischen Allianzen oder Partnerschaften. Den Mehrertrag, der durch K. entsteht, nennt man Kooperationsrente. Und so kann es vorkommen, dass Konkurrenten von heute schon morgen strategische Partner sind (z. B. in der Luftfahrt, Automobilindustrie etc.), nur um diese Rente zu lukrieren. Umgekehrt kann dort, wo heute Bereitschaft zur Zusammenarbeit besteht, schon morgen der schärfste Wettbewerb herrschen. Eine nachhaltige K. zwischen verschiedenen Unternehmen ist vielfach erst dann möglich, wenn diese bereit sind, ihre wirklichen Interessen und Präferenzen auf den Tisch zu legen („revealed preference"). Normalerweise wartet jeder der Partner mit der Offenlegung seiner wirklichen Absichten, weil er hofft, dass der andere dies vorher tut und ihm aus dem Abwarten ein Vorteil erwächst.

Korbwährungen • Kooperationsrente Eine K. lässt sich definieren als positiver Ertragsunterschied zwischen der Situation einer Kooperation und einer Nichtkooperation. Beispiel: Mitglieder der Wiener Philharmoniker mögen als Einzelsolisten ganzgute Honorare „einspielen", eine K. können sie erst im Rahmen des Neujahrskonzertes lukrieren, das alljährlich am 1. Januar weltweit vom ORF im Fernsehen ausgestrahlt wird, und mit dem ca. 70 Millionen Menschen erreicht werden.

Mitteln mathematisch möglichst genau ermitteln. Ein Hauptwerk ist die von ihm als Aktivitätsanalyse bezeichnete Theorie, mit der er die Effektivität der Produktion und Preiskalkulationen in Zusammenhang stellte. Seit den 60er Jahren galt sein Hauptinteresse der Entwicklung eines Konzepts für ein optimales Wirtschaftswachstum. Publikationen: Analysis of Production as an Efficient Combination of Activities, 1951; On the Concept of Optimal Economic Growth, 1965.

• Koopkurenz Wenn Unternehmen, die eigentlich Konkurrenten sind, in einem Teilbereich zusammenarbeiten. K. ist eine Mischform von Kooperation und Konkurrenz. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dadurch - unter bestimmten Bedingungen - den jeweiligen Haushalten bzw. Unternehmen ein wirtschaftlicher Vorteil (Nutzen) erwächst. Beispiel: Sobald in einer Region ein -» Cluster (z. B. ein Automobile.) entsteht, werden aus Konkurrenten (z. B. Ersatzteillieferanten in der Automobilindustrie) vielfach Partner, da sie im Cluster den Status eines Systemlieferanten haben.

• Koordination Abstimmung von Entscheidungen. K. ist eine wichtige ControllingFunktion. Sie ist dann erforderlich, wenn Entscheidungen dezentral auf der Angebots- und/oder der Nachfrageseite getroffen werden. Die wichtigsten Instrumente der Koordination sind Märkte, Demokratie, Bürokratie, Verbandsentscheidungen etc. K. ist eine Verknüpfung von Teilsystemen, insbesondere von Teilplänen. Sie kann durch Weisung, Selbstabstimmung oder Planung erfolgen. Um von einem koordinierten Planungssystem sprechen zu können, muss zeitliche, vertikale, horizontale und sachliche Koordination erfolgen.

• Koopmans, Tjalling Charles ( 1 9 1 0 - 1985) Amerikanischer Ökonom. K. befasste sich mit der effektiven Ausnutzung produktiver Ressourcen und wollte den Zusammenhang zwischen Produktionserfolg und eingesetzten

• Kopfquote (A) Summe aller Einnahmen einer Gemeinde geteilt durch die Einwohnerzahl dieser Gemeinde. • Korbwährungen Bei künstlichen Währungseinheiten, wie z. B. Ecu oder SZR, die Wäh315

Koordination

Formen der Koordination

Merkmal Markt

Hierarchie

Netzwerk

Normative Basis

Vertrag: Eigentumsrechte

Anstellung: Weisungsrechte

Komplementarität: Austausch

Leitdifferenz

Preise

Positionen

Relationen

Beziehung der Akteure

unabhängig

einseitig abhängig

wechselseitig abhängig

Instrumente

Geld

Macht

Wissen

M o d u s der Variation

sozial: Wettbewerb um andere Präferenzen

sachlich: Wettbewerb um andere Programme

zeitlich: Wettbewerb um größere Schnelligkeit

M o d u s der Interaktion

Indifferenz und Opportunismus

Indifferenz und Misstrauen

Interessiertheit und Vertrauen

Abb. 10: Formen der Koordination nach Willke (adaptiert). Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 82.

316

Kosten rungen, aus denen sie errechnet werden.

• Körperschaft Eine auf einem vertraglichen Zusammenschluss basierende Personenverbindung, die mit eigener Rechtspersönlichkeit ausgestattet ist. Sie ist selbstständiger Träger von Rechten und Pflichten und vom Wechsel der Mitglieder unabhängig.

• Körperschaftssteuer Einkommensteuer von juristischen Personen, insbesondere von Kapitalgesellschaften.

• Korporatismus Staatliche Institutionen treffen gesellschafts- und wirtschaftspolitische Entscheidungen gemeinsam mit anderen Interessengruppen, wie z. B. mit den Sozialpartnern.

• Korrektur Jargonbezeichnung ftir kurzfristigen Fall von Aktienkursen auf „realistische" Werte nach langen Hausseperioden.

• Korrelation Statistisches Maß für den Zusammenhang von ökonomischen Größen. Untersucht Gemeinsamkeiten in der Entwicklung von zwei Faktoren, sei es im Zeitverlauf oder aus einer statistischen Stichprobe heraus. In der Welt der Kapitalanlage besagt eine hohe Korrelation (Korrelationsfaktor von eins oder knapp darunter), dass sich der Kurs z. B. einer Aktie gleichförmig zur Benchmark (Index)

bewegt, eine niedrige (z. B. 0,4 bis 0,7), dass der Kurs nur in groben Zügen der Benchmark folgt (und das auch nicht immer). Eine Korrelation von null würde bedeuten, dass sich ein Wert völlig losgelöst von der Entwicklung eines anderen bewegt, eine hohe negative Korrelation (gegen minus eins), dass der eine Wert immer genau das Gegenteil von dem tut, was der Vergleichswert macht. Wichtig: Korrelationsanalysen ermöglichen keine Aussagen über Ursache und Wirkung.

• Korrespondenzbankbeziehung Vereinbarung, in deren Rahmen eine Bank Zahlungsverkehrs- und andere Dienstleistungen ftir eine andere Bank erbringt. Zahlungen durch Korrespondenzbanken werden oft über gegenseitige Konten (so genannte Nostro- und Loro-Konten) ausgeführt, die mit Kreditlinien verbunden sein können, Korrespondenzbankdienste werden vor allem grenzüberschreitend angeboten.

• Korrespondenz-Zentralbankmodell Euroland. Modell, bei dem die nationalen Zentralbanken gegenseitig Wertpapierdepots füreinander eröffnen. Auf diese Weise sind die Zentralbanken in der Lage, als lokale Verwahrer (oder Zwischenverwahrer) füreinander zu handeln.

• Kosten Werteinsatz zur Leistungserstellung. 317

Kosten- und Leistungsrechnung Bewerteter Verzehr von Gütern und Diensten zur Erstellung betrieblicher Leistungen. Die Bewertung richtet sich dabei nach den Bedürfhissen der Unternehmensfilhrung. Unter „Werten" sind sowohl materielle Güter, die verbraucht werden (z. B. Material), zu verstehen als auch unverbrauchbare immaterielle Werte (z. B. Ideen, Patente, Organisationsleistungen).

• Kosten- und Leistungsrechnung Teilgebiet des internen Rechnungswesens, in dem Kosten und Leistungen erfasst, gespeichert und ausgewertet werden; meist gegliedert in Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung. Wichtigste Zwecke: unternehmerische Grundsatzentscheidungen, Preis- und Absatzpolitik, Produktionsprogrammpolitik, Beschaffungspolitik.

• Kostenführerschaft Marketingstrategie zur Produktdifferenzierung mittels niedriger Preise.

• Kosten-Nutzen-Analyse Abgek.: KNA. Im Unterschied zur herkömmlichen KostenLeistungsrechnung ist die KNA nicht Perioden-, sondern o b j e k t - b z w . pro-

jektbezogen und versucht im Sinne einer erweiterten Erfolgsrechnung auch nichtmonetäre Komponenten zu berücksichtigen. Praxisbezogene Ansätze verzichten dabei auf eine vollständige Quantifizierung und stellen den monetär bewertbaren Kostenund Leistungsfaktoren 318

soziale Kosten und Erträge (meist in verbaler Form) gegenüber. Sie wird vorgenommen, um die Vorteilhaftigkeit eines geplanten Projekts zu ermitteln bzw. eine Auswahl unter mehreren Handlungsmöglichkeiten zu treffen.

• Kostenstelle örtlicher oder durch die Unternehmensorganisation abgegrenzter Bereich, dem die betreffenden Kosten entsprechend ihrer Verursachung zugerechnet werden.

• Kostenstellenrechnung Ist einer der drei Hauptteile der Kostenrechnung und dient der Steuerung und Kontrolle der Kostenstellenkosten (Kostenstellenbudgets) sowie als Basis zur Berechnung von Kostensätzen, Zuschlags- und Verrechnungssätzen für die Kalkulation. Sie beantwortet die Frage, wo Kosten entstanden sind oder entstehen sollen.

• Kostenträger Leistungen eines Unternehmens, die für den Verkauf vorgesehen sind und denen die anfallenden Kosten mit Hilfe der Kostenträgerrechnung ganz oder teilweise zugerechnet werden. K. sind ein einzelnes Stück, ein Auftrag (Kunden- oder Fertigungsauftrag), eine Charge, ein Produkt oder eine Produktgruppe. In Dienstleistungsunternehmen sind K. z. B. ein Projekt, eine Theateraufführung, eine Operation im Krankenhaus, ein bearbeiteter Bauantrag in der Stadtverwaltung.

Kredit • Kostenträgerrechnung Die K. zeigt auf, für welche Produkte und Leistungen Kosten verursacht werden. Man will ermitteln, wie hoch die Strukturkosten eines bestimmten Produkts sind.

• Kostentreiber Sind in der Prozesskostenrechnung verwendete Einflussfaktoren, die für den Anstieg der Strukturkosten verantwortlich sind.

• Kostenumlage Belastung von Kostenstellen oder Kostenträgern mit Strukturkosten aus vorgelagerten Kostenstellen, ohne dass ein verursachungsgerechter Zusammenhang besteht. Es werden somit Strukturkosten proportionalisiert.

• Kostenwahrheit Genaue Ermittlung der Kosten staatlicher Leistungen unter Berücksichtigung der Folgekosten und Folgelasten.

• Kosten-Wirksamkeitsanalyse Ist immer dann anzuwenden, wenn eine komplexe Entscheidungssituation vorliegt und die Monetarisierung der Nutzenkomponenten nicht möglich oder nicht wünschenswert ist, an der Monetarisierung der Kostenkomponenten jedoch festgehalten werden soll. Die Notwendigkeit besteht, eine Maßnahme unter diesen Voraussetzungen nach ihrer Effizienz zu beurteilen. Beispiel: Behandlung der Effizienz beim Variantenvergleich einer städtischen Hoch-

leistungsstraße in umweltempfindlicher Lage.

• Kostenwirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit einer Organisation bzw. ihrer Leistungen. In Geld ausgedrücktes Verhältnis von Output (Leistung) und bewertetem Ressourceneinsatz (Input). Kosten je Leistungseinheit.

• Kostgeschäfte Geschäfte, bei denen der Besitzer (Pensionsgeber) von Vermögenswerten (z. B. Forderungen, Wertpapiere) diese an einen Dritten (Pensionsnehmer) für eine begrenzte Zeit unter Übernahme der Rückkaufverpflichtung veräußert. Der Zeitpunkt der Rückgabe ist von vornherein vereinbart oder wird später festgelegt. Für die Zeit des Kostgeschäftes geht das Eigentum an den Vermögenswerten an den Pensionsnehmer über. Andere Bez.: Pensionsgeschäfte.

• Kotierung 1. Feststellung des amtlichen Börsekurses. 2. Zulassung eines Wertpapiers zum Handel an der Börse. Andere Bez.: Kursnotierung, Notierung.

• Kreativität Fähigkeit, neues zu schaffen.

• Kredit Der Kreditgeber überlässt dem Kreditnehmer die wirtschaftliche Verfugung über eine bestimmte Kapitalsumme („Kreditsumme"). Für die 319

Kreditderivate Nutzung dieser Kapitalsumme ist ein Entgelt an den Kreditgeber in Form des Zinses zu bezahlen. Gleichzeitig mit der Vereinbarung über die Höhe dieses Zinses wird auch die Rückzahlung der Kapitalsumme (des Kredites) vereinbart. Dabei hat der vom Kreditnehmer zu entrichtende Zins die Funktion, das Kapital (Geldkapital) an den Ort der besten Verwendung zu lenken. Der K. tritt in mannigfaltiger Form auf: kurzfristige Bankkredite und Lieferantenkredit, langfristige Bankkredite und Schuldverschreibungen u. a. m. Kredite unterschiedlicher Bonität und Fristigkeit entsprechen Zinsen in unterschiedlicher Höhe.

• Kreditderivate Finanzinstrumente, die es ermöglichen, Kreditrisiken von Darlehen, Anleihen und anderen Kreditpositionen zu bewerten und separat zu handeln. Kreditderivate ermöglichen die Bewertung und den Handel von Kreditrisiken, ohne das originäre Produkt liquidieren zu müssen. Dadurch lassen sich Positionen bzw. Portfolios je nach Bedarf reduzieren, diversifizieren oder ausweiten. Investoren wird der Zugang zu Kreditmärkten ermöglicht. Die Risikoübernahme erfolgt üblicherweise gegen Zahlung von Prämien, Zinsen etc.

hung gesetzt.

• Kreditkarte System bzw. Unternehmen für bargeldlose Zahlungen.

• Kreditlinie Verbindliche Kreditzusage für einen möglichen künftigen Finanzierungsbedarf. Bei internationalen Finanzierungen räumt beispielsweise der Internationale Währungsfonds Ländern eine K. ein, um Zahlungsbilanzschwierigkeiten zu vermeiden.

• Kreditmarkt Überbegriff für Geld- und Kapitalmarkt.

• Kreditplafondierung Hier legt die jeweilige Zentralbank unmittelbar eine Obergrenze für das Kreditvolumen der Geschäftsbanken gegenüber Nichtbanken fest, bzw. sie lässt nur einen bestimmten Prozentsatz der Kreditausweisung im Verhältnis zum aushaftenden Kreditvolumen zu.

• Kreditrahmen Verbindliche Kreditzusage für einen möglichen künftigen Finanzierungsbedarf. Bei internationalen Finanzierungen räumt beispielsweise der Internationale Währungsfonds Ländern einen K. ein, um Zahlungsbilanzschwierigkeiten zu vermeiden.

• Kreditfinanzierungsquote

• Kreditrisiko

Mit dieser Quote wird die öffentliche Nettokreditaufhahme zu den öffentlichen Gesamtausgaben in Bezie-

Wahrscheinlichkeit, dass ein Schuldner fällig werdende Zahlungen nicht oder nicht zeitgerecht er-

320

kritischer Pfad fällt.

• Kreditschöpfungsmultiplikator Koeffizient, der den Spielraum bestimmt, in dessen Rahmen Geschäftsbanken Geldschöpfung betreiben können. Der K. ist umso höher, je geringer die Mindestreserve Verpflichtung und je geringer die Barabhebungsquote der Einleger ist. Der K. gibt nicht das tatsächliche Kreditangebot an; das tatsächliche Kreditvolumen hängt von der Nachfrage innerhalb des Höchstbetrages ab.

• Kreditsicherung Risikominderung bei der Kreditvergabe.

• Kreditversicherung Versicherung zum Schutz vor Risken im Zusammenhang mit der Vergabe eines Kredites.

• Kreislaufwirtschaft Rückführung von Ressourcen in einen Kreislauf. • Entwicklung eines Analyse-, Planungs- und Bewertungsmodells für zyklische Strukturen, mit dessen Hilfe Kreislaufprozesse in ökonomischökologischer und technischer Hinsicht aufgebaut und beurteilt werden können. • Entwicklung neuer Demontagetechniken sowie Konzipierung von Demontagezentren bis hin zu neuen Werkzeugen und Maschinen zur Verarbeitung und Verwertung der rückfließenden Materialien sowie

Verwendung neuer lösbarer und zerstörbarer Stoffe (mit „Sollbruchstellen") zur Erleichterung des Recyclings. Durch verbesserte Technik wird es bald immer mehr Möglichkeiten geben, aus Abfall Geld zu machen. • Branchenübergreifende und von politischen Maßnahmen unterstützte Zusammenarbeit der Industrie, den Entsorgern und anderen Dienstleistungsunternehmen. • Neue Kostenrechnungsmodelle, um die ökonomische Bedeutung von Wertstoffen transparent machen zu können. • Bewusstseinsbildung durch Berichte in den Medien.

• Kreuzpreiselastizität Verhältnis von relativer Änderung der Nachfragemenge bei Gut 1 und relativer Änderung des Angebotspreises bei Gut 2. Die Kreuzpreiselastizität ist ein Maß für die Konkurrenzintensität zwischen zwei Gütern.

• Kriterium Begriff aus der Entscheidungstheorie. Gesichtspunkt zur Beschreibung und Bewertung von Alternativen.

• kritische Masse Mindestgröße einer Einrichtung, eines Sparpaketes, einer Losgröße etc.

• kritischer Pfad Sequenz von Handlungen im Rahmen eines Projektes, die den größten Zeitaufwand erfordern und damit die Gesamtdauer eines Projektes be321

Kryptographie stimmen.

• Kryptographie K. ist die Lehre von der Verschlüsselung von Nachrichten. Ausgangslage: Ein zu übertragender Datenstrom soll vor unberechtigten Dritten geheimgehalten werden. Konkret geht es darum, einen nicht verschlüsselten Text („Klartext") zu verschlüsseln, wobei der Algorithmus der Chiffrierung und Dechiffrierung den Kommunikationspartnern bekannt ist. Im Internet wird die Kryptographie häufig zur Verschlüsselung von E-Mails eingesetzt. Dazu stehen kostenlose Spezialprogramme wie PGP zur Verfügung, die den Text mit einem „Schlüssel" unleserlich machen. Dahinter verbirgt sich ein Algorithmus, also eine mathematische Vorgabe, die bestimmt, welche Daten (Buchstaben, Ziffern) mit anderen ausgetauscht werden. Für die Entschlüsselung benötigt man einen zweiten Schlüssel, mit dem die E-Mail wieder lesbar wird. Auch „home banking" und E-Commerce laufen im Internet auf verschlüsselten Wegen. Folgende Verfahren der K. kommen häufig zur Anwendung: • symmetrische Verschlüsselung (z. B. der DES - „Data Enciyption Standard" von IBM, der insbesondere bei Banken und Versicherungen eingesetzt wird), • asymmetrische Verschlüsselung (z. B. der RSA-Standard), • „Pretty Good Privacy" (Wurde 1991 von Phil Zimmermann entwickelt und ist derzeit die am weitesten 322

verbreitete ware).

kryptographische

Soft-

• Kulanz Verhaltensweise von Herstellern oder Verkäufern im Zuge von Reklamationen mit dem Ziel, die Kundenbindung zu verstärken.

• Kulturmuster Spezifische Formen der Wahrnehmung und wiederkehrende Verhaltensweisen, die das Selbstverständnis, die Weltsicht und das Handeln in einem sozialen System entscheidend beeinflussen. Kulturmuster stellen die wesentlichen Elemente der Organisationskultur dar, unabhängig davon, ob sie bewusst wahrgenommen oder ohne bewusste Absicht im Organisationshandeln realisiert werden.

• kumulativer Prozess Sich selbst verstärkender Vorgang inflationärer oder deflationärer Natur. In inflationärer Richtung entsteht ein kumulativer P., wenn in Lohnforderungen und Preiskalkulationen die erwartete Beschleunigung des Preis- und Kostenauftriebs bereits vorweggenommen wird. In deflationärer Richtung resultiert der kumulative P. aus dem Angstsparen der um ihren Arbeitsplatz Fürchtenden, aus dem Lagerabbau der Wirtschaft bei vermindertem Absatz, aus der Zurückstellung von Investitionsvorhaben, aus der Kürzung der öffentlichen Ausgaben wegen des Einnahmenrückganges usw.

Kursabschlag • kumulierte Reichweite Anzahl der von einem Medium zeitlich hintereinander überschneidungsfrei erreichten Personen.

• Kunde K. ist, wer Waren oder Dienstleistungen von privaten oder öffentlichen Anbietern (Unternehmen, öffentliche Hand) nachfragt.

• Kundenbriefing Kurzinformation durch den Kunden an die Werbeagentur über die sachliche Aufgabenstellung.

• Kundenhandel Geschäft in Devisen oder Wertpapieren usw., wobei jedoch nur ein Partner Wertpapierhändler ist.

• Kündigung Einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung zur sofortigen oder späteren Auflösung eines Rechtsverhältnisses (Mietvertrag, Dienstvertrag, Darlehensvertrag).

• Kündigungsschutz Umfasst Rechtsbestimmungen, die im Interesse der Arbeitnehmer die Kündigung durch den Arbeitgeber erschweren soll.

• künstliche Intelligenz Forschungsgebiet der Informatik zur Entwicklung von Entscheidungsmodellen, die auf dem Wissensstand einer Disziplin aufbauen.

• Kupon Zins- oder Dividendenschein eines Wertpapiers, der zum Bezug von

Zinsen (im Falle von Anleihen) oder von Dividenden (im Falle von Aktien) oder zur Ausübung sonstiger Rechte (z. B. Bezug neuer ,junger Aktien") berechtigt. Andere Bez.: Coupon.

• Kuppelproduktion Technisch verbundenes Produktionsverfahren für zwei oder mehrere Güter, so dass bei der Erzeugung eines Produktes ein oder mehrere andere Produkte mitanfallen. Beispiel: Erdölproduktion.

• Kurs Preis, der ftlr Wertpapiere, Devisen, Valuten, Edelmetalle u. a. festgesetzt wird. Beachtet wird der volkswirtschaftliche Grundsatz von Angebot und Nachfrage, bzw. manchmal auch festgesetzt von dazu berufenen Organen unter Berücksichtigung des „inneren Wertes" des Objekts. • Geldkurs: K., zu dem Geldinstitute von ihren Kunden Devisen oder Noten kaufen. • Brief-(Waren-)kurs: K.; zu dem Geldinstitute ihren Kunden Devisen oder Noten verkaufen.

• Kursabschlag Zum Unterschied von festverzinslichen Wertpapieren (anfallende StUckzinsen werden bis zum Kassatag gesondert verrechnet) ist die zu erwartende Dividende bei Aktien bereits im Kurs enthalten. Bei Fälligkeit der Dividende (Extag) wird der Kurs um die Dividende berichtigt (Abschlag). Auch Bezugs- und Teil323

Kurs-Gewinn-Verhältnis rechte werden vom Kurs abgeschlagen.

Betrieb oder nur für eine Abteilung gelten.

• Kurs-Gewinn-Verhältnis

• Kurzläufer

Kennziffer in der Aktienanalyse, die sich aus der Division von Kurs durch Gewinn je Aktie errechnet. Das K. ist ein Indikator für die Markterwartung hinsichtlich eines Unternehmens. Je höher das K., desto höher die Erwartungen hinsichtlich des Ertragswachstums. Andere Bez.: price earnings ratio.

Anleihen mit kurzer (Rest-) Laufzeit. Die Kurse reagieren nur schwach auf Änderungen des Zinsniveaus.

• Kuznets, Simon (1901 - 198S)

• Kurssicherung

Amerikanischer Ökonom, russischer Abstammung. Bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Erhielt 1971 den Nobelpreis für die empirische Analyse wirtschaftlichen Wachstums. Der von ihm entdeckte Kuznets-Zyklus ist ein Konjunkturzyklus von 15 - 20-jähriger Länge. Publikationen: Secular Movement in Production and Prices, 1930; Capital in the American Economy 1961; Modern Economic Growth 1966; Economic Growth ofNations, 1971.

Alle Maßnahmen, die Verluste aus einer unerwarteten Veränderung von Wechselkursen für Importeure und Exporteure vermeiden sollen.

Abk. f.: kontinuierlicher Verbesserungsprozess.

• Kursperformance Tatsächliche Entwicklung eines Wertpapier-, Devisen- oder Warenkurses, meist im Sinne einer vergleichenden Beurteilung („stark" oder „schwach") in der Gegenüberstellung mit Konkurrenzwerten.

• Kursspanne Bei Devisen und Noten die Differenz zwischen Brief- und Geldkurs.

• Kurswert Börsenwert, d. h. der Wert, zu dem Wertpapiere an der Börse gehandelt werden.

• Kurzarbeit K. ist die aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehende Verkürzung der Arbeitszeit unter das im Betrieb übliche Maß. Dies kann für den ganzen 324

• KVP

• K-Wert Energiewelt. Maß für die Fähigkeit eines Bauteiles, Wärme weiterzuleiten. Gibt an, welche Wärmemenge pro Sekunde durch 1 m2 Bauteilfläche hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied zwischen der Luft zu beiden Seiten des Bauteils 1 K beträgt.

• KWK Abk. f.: Kraft-Wärme-Kopplung. Wird die bei der Erzeugung von Strom oder mechanischer Energie

Kybernetik anfallende Wärme genützt, z. B. in Heiz- und Blockkraftwerken, spricht man von K. Kraftwerke, die K. anwenden, können die Effizienz der Energieumwandlung verdoppeln: Im Gegensatz zu „konventionellen" Kraftwerken, die nur 35 % der Primärenergie als Strom nutzen und die überschüssige Wärme als Abwärme an die Umwelt abgeben, wandeln sie zwischen 70 und 90 % der eingesetzten Primärenergie in Strom und Fernwärme um.

• Kybernetik In ^örtlicher Übersetzung aus dem Griechischen bedeutet K. soviel wie „Kunst des Steuerns". Die K. als formale Wissenschaft geht zurück auf den Mathematiker Norbert Wiener und sein 1948 erschienenes Buch „Cybernetics: Communication and Control in the Animal and the Machine". Es befasst sich umfassend mit allen Fragen der Struktur und

Regelung komplexer Systeme aller Art. Wiener erkannte aber sehr früh, dass Erkenntnisse der Informationstheorie und der Regelungstheorie auf viele andere Wissensgebiete übertragen werden können. K. ist eine Theorie der Struktur und des Verhaltens beliebiger zielgerichteter Systeme und Organisationen. Die K. untersucht die Bedingungen, wie hochkomplexe Systeme aufgebaut sein müssen, um in einem hochkomplexen Umfeld überleben zu können. Vor diesem Hintergrund kann die K. auch als Grundlage einer allgemeinen Theorie der Organisation angesehen werden. Die K. hat in vielen Wissensdisziplinen Spuren hinterlassen. Einige der attraktivsten Ideen: die Erforschung von natürlichen und künstlichen neuronalen Netzen etwa, von Ökosystemen oder von MenschMaschine-Interaktionen in Kraftwerken oder an Computern.

325

ZL • L/Z-Verbindung Kurzform für: Lieferung gegen Zahlung. Verbindung zwischen zentralen Wertpapierverwahrstellen, welche die Übertragung von Wertpapieren und Geldern auf der Basis L/Z ermöglicht. Bei einer solchen Verbindung werden aus Sicht der Teilnehmer Wertpapiere und Gelder gleichzeitig zwischen den Geschäftspartnern ausgetauscht.

• Label 1. Andere Bezeichnung für Marke, z. B. Designer-Label. 2. Markierung des Beginns eines Softwareprogramms.

• Ladentest Probenweiser Verkauf des einzuführenden Produktes nur in ausgewählten Geschäften.

• Laddering Begriff aus der Marktforschung. Wie auf einer Leiter „hangelt" man sich von Stufe zu Stufe innerhalb der Motive vor, bis man, ausgehend von der

konkreten Produkteigenschaft, beim eigentlich psychologischen Verwendungsmotiv für eine Marke ankommt.

• Laffer-Kurve Nach dem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Arthur B. Laffer benannter Zusammenhang zwischen der Höhe des Steuersatzes (Ursachenvariable) und dem staatlichen Steueraufkommen (Wirkung) in Form einer glockenförmigen Kurve. Beginnend bei einem Steuersatz von Null, bei dem definitionsgemäß keine Steuern anfallen, wächst das Steueraufkommen zunächst überproportional, dann wirken sich die höheren Steuersätze zunehmend negativ auf die Leistungsbereitschaft aus, so dass das Steueraufkommen immer langsamer wächst, bis schließlich das Maximum an Steuereinnahmen erreicht ist. Werden die Steuersätze weiter erhöht, so führt dies zu Wachstumseinbußen und damit auch - zeitlich verzögert - zu sinkenden Steuereinnahmen. 327

LAFTA • LAFTA Abk. f.: Latin American Free Trade Association.

• Lag Kurzform von Timelag. Zeitliche Verzögerung. Wenn eine Größe hinter einer anderen Größe „nachhinkt".

• Lager Das L. überbrückt Spannungen zwischen • Einkauf und Materialbedarf der Fertigung (Materiallager), • den verschiedenen Fertigungsstufen (Zwischenlager), • der Fertigung und dem Absatzmarkt (Verkaufslager). Darüberhinaus können Materialien im L. in einen verwendungsfähigen Zustand gebracht werden (z. B. Reifen von Käse, Holztrocknung).

• Lagerzyklus Auf- und Abbau von (Rohstoff- und Vorprodukt- sowie Handelswaren-) Lagern, der die Auswirkungen von Schwankungen der Endnachfrage auf Produktion und Beschäftigung verstärkt. Die Statistik der Lagerbewegungen ist allerdings in den meisten Ländern so rudimentär, dass sich die Wirkung des L. nur annähernd quantifizieren lässt.

• Laissez-faire-Prinzip Maxime des Manchester-Liberalismus, dass die Wirtschaft am besten gedeihe, wenn der (Nachtwächter-) Staat in das freie Spiel von Angebot und Nachfrage nicht eingreife („Laissez nous faire" soll der Manu328

fakturbesitzer Legendre auf die Frage Colberts geantwortet haben, was der Staat tun könnte, um der Wirtschaft Auftrieb zu geben.).

• LAN Abk. f.: Local Area Network.

• Länderfonds Aktienfonds, die ausschließlich in Titel eines bestimmten Lands investieren (Regionenfonds investieren in eine Gruppe von Ländern). Der Anleger muss in diesem Fall unter anderem ein spezifisches Währungsrisiko ins Kalkül ziehen.

• Länderrisiko Risiko einer Preisfluktuation eines ausländischen Wertpapiers aufgrund wirtschaftlicher oder politischer Ereignisse im Ursprungsland.

• längerfristiges Refinanzierungsgeschäft Regelmäßiges OfFenmarktgeschäft, das vom ESZB in Form einer befristeten Transaktion durchgeführt wird. Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte werden im Wege von monatlichen Standardtendem mit einer Laufzeit von drei Monaten durchgeführt.

• langfristiger Bankkredit Häufigste Finanzierungsform für Investitionen. Sie wird unter verschiedenen Bezeichnungen vergeben, (z. B. nach der Art der Sicherstellung als Hypothekarkredit). Die meisten von der öffentlichen Hand geförderten Finanzierungsformen werden so

Leadership abgewickelt. Die Förderungsinstitute gewähren Zuschüsse und übernehmen Garantien.

gung auf dem Sekundärmarkt zu Tageskursen gehandelt werden.

• Langläufer

Seitengestaltung bei Druckwerken.

Anleihen mit längerer Restlaufzeit. Ihre Kurse sind zinssensibler als jene von Kurzläufern.

Abk. f.: Leveraged Buy-out.

• Layout • LBO

• Längsschnittanalyse

• LCD

Analyse von einer oder mehreren marketingrelevanten Variablen über einen Zeitraum hinweg, um Entwicklung, Verhalten, Einflüsse, aber auch Strukturänderungen erkennen zu können. Andere Bez.: Longitudinalanalyse.

Abk. f.: Liquid Crystal Display. Flachbildmonitor. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Bildschirmen, die mit Kathodenstrahl-Röhren arbeiten, bestehen LCDs aus Flüssigkristallen, die zwischen zwei Scheiben oder Folien untergebracht sind. Unter normalen Voraussetzungen lassen die Kristalle polarisiertes Licht durch. Legt man jedoch ein elektrisches Feld an, „drehen" sie sich und verlieren die Eigenschaft der Lichtdurchlässigkeit. Da LCDs geringe Abmessungen (sie sind sehr flach), ein kleines Gewicht und wenig Stromverbrauch aufweisen, werden sie vorwiegend bei Laptops und Notebooks verwendet. Beispiele: Handys und GPS-Systeme in Autos.

• last trading day Letzter Handelstag im Erfiillungsmonat eines Kontraktes.

• Last-Minute-Angebote Besonders günstige Angebote für Reisende, die sich im letzten Augenblick für bestimmte Reiseziele, -» Destinationen, entscheiden. Insbesondere im Flugtourismus übliche Form des Marketing.

• Lastverschiebung, zeitliche -» Pay-as-you-use-Prinzip.

• Laufwerk Bezeichnung für den Antrieb und Schreib/Lesevorrichtung des externen Speichers (Diskette, Festplatte).

• Laufzeitenfonds Rentenfonds mit begrenzter Laufzeit. Sie benehmen sich haargenau wie Anleihen mit gleicher Laufzeit. Sie können zwischen Ausgabe und Til-

• Lead Zeitlicher Vorsprung einer Größe vor einer anderen Größe.

• Leadership Wörtlich: Führerschaft, Führungsfähigkeit. Die Fähigkeit, Unternehmen, Organisationen, politischen Parteien, Regierungen usw. strategische Ziele vorzugeben und dafür zu sorgen, dass diese Ziele tatsächlich auch erreicht werden. Entdeckung neuer un329

leading indicator temehmerischer Möglichkeiten, verbunden mit der Fähigkeit, diese Möglichkeiten auch umzusetzen bzw. umsetzen zu lassen. Es sollten neue Möglichkeiten der Veränderung in einem bestimmten Bereich entdeckt werden und die Veränderungsprozesse so gestaltet werden, dass neue Werte für die jeweiligen Partner (Kunden, Bürger etc.) geschaffen werden. Durch L. entstehen vielfach neue -» Paradigmen, die in der Folge von anderen Unternehmen und/oder Organisationen übernommen werden. Die am häufigsten genannten Rollen, die in der Literatur mit L. in Zusammenhang gebracht werden, sind: „Enabler", „Wertevermittler", „Visionär", „Unternehmer", „Initiator", „Netzwerker", „Kommunikator".

• leading indicator Zahlenreihe, an der sich ein erst bevorstehender Konjunkturumschwung frühzeitig erkennen lässt (z. B. die Auftragseingänge der Industrie).

• Lead-Manager Manager, der anlässlich einer Emission von Wertpapieren als Vertreter der Konsortialbanken die Leitung einer solchen Emission obliegt. Andere Bez.: federführende Bank.

• Leanmanagement L. ist ein neues Denkmodell und ein neuer Führungsstil, der mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen auskommt. Es vermeidet patriarchalisch-autoritäre Organisationsformen, da Kreativität und 330

Produktivität sonst gehemmt werden. L. führt Kopf- und Handarbeit wieder zusammen, nachdem man zu lange Denken, Entscheiden und Handeln in einzelne Abläufe getrennt hatte. L. ist „SchnittstellenManagement", d. h., die einzelnen Arbeitsbereiche sind zwar voneinander abgegrenzt, die Mitarbeiter sind aber dazu aufgerufen, sich über diese Schnittstellen Gedanken zu machen und konstruktive Kritik an den Arbeitsabläufen zu üben. „Schnittstellen-Denken" baut den zur Zeit vielfach bestehenden Abteilungsegoismus ab und schafft ein neues „WirGefiihl". Schlanke, Kosten vermeidende Unternehmensführung. Weitere Merkmale von L.: Dezentrale Entscheidungen, vorausschauendes Denken, Arbeiten in Gruppen, eine neue Organisationskultur, d. h., die Art und Weise, wie Menschen im Unternehmen miteinander umgehen, wird positiv beeinflusst.

• Learning by Döing Praktische Ausbildung in einem Unternehmen.

• Leasing Vermietung bzw. Verpachtung von beweglichen und unbeweglichen Anlage- und Konsumgütern. Das L. nimmt innerhalb der -» Finanzierung eine Sonderstellung ein. Es verbindet die Finanzierungsfunktion mit anderen Dienstleistungen. Man unterscheidet: • kurz-, mittel- und langfristiges L. • Konsumgüter- und Investitionsl.

Leistungsauftrag • nach dem Verpflichtungscharakter: Operate L., Finanzierungsl.

• Lebensarbeitszeit Zeitliche Dauer der beruflichen Beschäftigung bezogen auf die Lebenszeit.

• Lebensmittelrecht Drei Grundsätze bestimmen das europäische L.: -> Cassis-de-DijonPrinzip, horizontale und vertikale Richtlinien (als Produktnormen).

• Lebensqualität Persönliches Wohlbefinden, Zufriedenheit - unabhängig von materiellen Gütern und Wirtschaftswachstum.

• Lebensstandard Summe der subjektiven - persönlich als angemessen erscheinenden Verbraucherwünsche.

• LEED Abk. f.: Local Economic and Employment Development. Kooperationsprogramm der -» OECD.

• Leerverkauf Termingeschäft, bei dem der Verkäufer Wertpapiere verkauft, die er noch nicht besitzt. Er hofft, sich bis zum Erfüllungstermin billiger als bei Vertragsabschluss mit den Wertpapieren eindecken zu können und somit die Differenz als Gewinn zu vereinnahmen.

• Legitimationsaktionär Treuhänder, der das Stimmrecht aus den Aktien seines Treugebers im ei-

genen Namen ausübt. Er muss bei der Stimmrechtsausübung seine Stellung als Treuhänder, nicht jedoch den Treugeber bekannt geben.

• Leibrentenvertrag Beim Leibrentenvertrag ist für eine vorweg erbrachte, einmalige Leistung (z. B. Übertragung des Eigentums an einem Grundstück) eine Dauerleistung (Rente) auf Lebenszeit an eine bestimmte Person zu erbringen.

• Leistungen Ergebnis des Einsatzes von Ressourcen.

• Leistungsauftrag (CH) Steuerung von staatlichen Leistungen durch genaue Ziel- und Budgetvorhaben. Bundesrat und/oder Parlament erteilen einzelnen Verwaltungsstellen oder ausgegliederten Unternehmen mehrjährige Leistungsaufträge (LA) mit Vorgaben über Art, Zeitpunkt und Umfang der zu erbringenden Leistung. Gleichzeitig wird eine Abgeltung oder ein Budget bewilligt. Damit soll staatliches Handeln wirkungsvoller und transparenter werden. Das Parlament erteilt den SBB alle vier Jahre einen LA, worin diese zu bestimmten Leistungen im Güter- und Personenverkehr sowie im Infrastrukturbereich verpflichtet werden. Gleichzeitig beschließen die Räte über einen vierjährigen Zahlungsrahmen die Leistungen des Bundes am Infrastrukturbereich der SBB. Beim Führen mit Leistungsauftrag und Globalbudget 331

Leistungsauftrag (FLAG) kann der Bundesrat bestimmten Gruppen oder Ämtern LA erteilen. Dieser ist mit einem Globalbudget kombiniert, das vom Parlament bewilligt wird. Wie sie die Leistung erbringen, ist Sache der Verwaltungseinheiten. Heute werden etwa das Bundesamt fllr Landestopographie, SMA-Meteo Schweiz und die Swissmint (Münzstätte) mit FLAG gefuhrt. FLAG fördert Flexibilität und Selbstverantwortung im Interesse einer wirtschaftlichen und bürgernahen Leistungserstellung.

• Leistungsauftrag Festlegung der politischen (strategischen) Ziele in einem Teilbereich der öffentlichen Verwaltung.

• Leistungsbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz. Zusammenfassung von Handelsbilanz, Dienstleistungs- und Übertragungsbilanz. Gradmesser für das außenwirtschaftliche Gleichgewicht einer Volkswirtschaft mit den Teilbereichen „Waren- und Dienstleistungen", wie z. B. Außenhandel, Transport, Reiseverkehr, Versicherungsleistungen etc., „Erwerbs- und Vermögenseinkommen", wie z. B. Löhne und Gehälter, Erträge/Aufwendungen aus Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen etc. sowie „Transferleistungen", wie z. B. Mitgliedsbeiträge, Pensionen, Produktions- und Verbrauchsteuern etc.

• Leistungsfähigkeitsprinzip Bei der Anwendung des L. soll die 332

Abgabenerhebung nach Maßgabe der individuellen Bedürfhisbefriedigungsmöglichkeit erfolgen. Als Maßstab wird meist das Einkommen herangezogen.

• Leistungskennzahlen Technisch-ökonomisch und psychophysiologisch begründeter Maßstab, mit dem die Arbeitsleistungen und Arbeitsergebnisse nach Qualität und Quantität bestimmt, gemessen und berechnet werden.

• Leistungstransaktionen Transaktionen von Gütern und Dienstleistungen, durch die das -» Geldvermögen der Höhe nach verändert wird.

• Leitkurs Im Rahmen des Europäischen Währungssystems (EWS) gab es zwischen den europäischen Währungen ein System fester Leitkurse, wobei der Wert jeder Währung in ECU festgelegt war. Aus diesen ECULeitkursen wurde ein Gitter bilateraler Leitkurse - das so genannte „Paritätengitter" - zwischen den teilnehmenden Währungen abgeleitet. Davon unterscheidet sich der Wechselkursmechanismus II (WKM II), der vom Prinzip der Radnabe ausgeht.

• Leitplanken des Bundes (CH) In gewissen Fällen kann der Bund bei an sich kantonalisierten Aufgaben so gen. Leitplanken setzen. Diese beinhalten minimale Rahmenvor-

Leontief Schriften, welche von den Kantonen zu berücksichtigen sind. Sie sind vom Gesetzgeber jedoch so auszugestalten, dass sie den Kantonen den Weg zur Erreichung des Aufgabenziels in keinem Fall vorschreiben. Man spricht in diesem Zusammenhang gelegentlich auch von Finalsteuerung. • Leitungsspanne Engl.: span of controll. Die Anzahl der Linien- und/oder Stabseinheiten, die von einer unmittelbar übergeordneten Instanz (= Leitungsstelle) direkt geleitet werden. Oder kürzer definiert: Anzahl der direkt unterstellten Mitarbeiter, die ein Vorgesetzter führt. • Leitungsvermittlung Verfahren, bei dem eine Leitung zwischen den Kommunikationspartnern für die Dauer der Verbindung festgeschaltet wird - üblich bei Telefongesprächen. Die Leitung „steht" und kann nur von den beteiligten Gesprächspartnern genutzt werden, gleichgültig, ob sie viel oder wenig Daten austauschen. Das Internet hingegen arbeitet im so genannten „Paketdienst". Die Daten werden, zu Paketen verpackt, ins Netz eingespeist, wenn sie anfallen. • Leitwährung Währung, die im Welthandel und im internationalen Währungssystem als Transaktions- und Reservemedium eine führende Stellung einnimmt.

• lender of last resort In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich die Auffassung, dass sich die Funktion einer Notenbank nicht in der Aufrechterhaltung des Außenwertes der Währung erschöpfen dürfe. Sie müsse in Zeiten einer krisenhaften Entwicklung des Bankwesens in Schwierigkeiten geratenen Kreditinstituten Unterstützung gewähren, indem sie als „Kreditgeber der letzten Instanz" fungiert. • Lenkungsabgabe (CH) Abgabe zur Beeinflussung des Verhaltens des Steuerpflichtigen, z. B. Alkohol- und Tabaksteuer, Umweltabgaben, Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe. • Lenkungssteuer Engl.: incentive tax. Die L. ist eine Steuer, die nicht primär aus fiskalischen Gründen eingehoben wird, sondern den Wirtschaftssubjekten als Anreiz ftlr bestimmte vom Staat erwünschte Verhaltensweisen dienen soll. • Leontief, Wassily (19061999) Amerikanischer Ökonom, russischer Abstammung, der sich ein Leben lang dem Paradigma Input-OutputBeziehungen gewidmet hat. L. war ein pragmatischer Ökonom. Für die von ihm entwickelte Input-OutputAnalyse erhielt er 1973 den Nobelpreis. In seinem Buch „Input-Output 333

Leontief-Paradoxon Economics", das 1966 erschien, stellt Leontief seine Analysemethode in mehreren Essays vor. Er zeigt auf, wie unterschiedliche Kombinationen von Rohstoffen und Arbeitsleistungen (Input) das Endprodukt (Output) einer Unternehmung beeinflussen. Leontief gelang es, aus dem groben Kreislaufkonzept ein aussagekräftiges Messinstrument zu formen. Nach ihm benannt ist das -» LeontiefParadoxon. Publikationen: The Structure of American Economy 1919 - 1939, New York 1976; The Future of the World Economy, New York 1977; Input-Output Economics, New York 1986.

industrie betrachtete. Tatsächlich überstieg die Stahlnachfrage des wachsenden privaten Konsums den sinkenden Bedarf des Militärs nach dem Krieg.

• Leontief-Paradoxon

Abkürzung: LBO. Übernahme eines Unternehmens durch außenstehende oder betriebszugehörige Investoren; speziell bei der Übernahme durch ein fremdes Management spricht man von Management-Buy-in (MBI), durch das eigene Management von Management-Buy-out (MBO). Kennzeichnend für diese Art des Untemehmenserwerbs ist, dass dafür nur wenige Eigenmittel eingesetzt werden. Der Großteil des für den Unternehmenskauf benötigten Kapitals wird durch Bankkredite und/oder die Emission von Anleihen beschafft. Durch eine zinsgünstige Kreditfinanzierung entsteht eine positive Hebelwirkung auf das Eigenkapital. Zins- und Tilgungszahlen werden aus dem zukünftigen Ertrag des übernommenen Unternehmens, oft aber auch durch den Verkauf von

Wassily Leontief hat mit Hilfe der Input-Output-Analyse nachgewiesen, dass die USA trotz ihres Kapitalreichtums und ihres hohen technischen Niveaus 1947 hauptsächlich arbeitsintensive Erzeugnisse exportierten. Damit widersprach er der bis dahin geltenden Ansicht, dass kapitalstarke Länder sich auf kapitalintensive Güter spezialisieren würden. Er erklärte das mit der größeren Produktivität amerikanischer Arbeiter. Seinen Analyseansatz nutzte Leontief auch für Aussagen über künftige Entwicklungen. Das Kriegsende, so sagte er kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges voraus, würde zu einem deutlichen Anstieg von Produktion und Beschäftigtenzahl führen. Die Prognose erstaunte die Fachwelt, welche die Stahlindustrie als Kriegs334

• LEOS Abk. f.: longterm equity options.

• letter of intent 1. Absichtserklärung, bei einem bestimmten Projekt mitzuwirken. 2. Verbindliche Erklärung eines IMF-Mitgliedstaates bezüglich der makroökonomischen Reformen, die es im Gegenzug zur finanziellen Unterstützung des Fonds zu implementieren gedenkt.

• Leveraged Buy-out

LIBOR Unternehmensteilen, also aus dem Substanzwert, finanziert.

in der Banksprache auch: Ausleihung, Kredit.

• Leverage-Effekt

• liability swap

Deutsch: Hebelwirkung. Unter L. versteht man bei ertragreichen Investitionen die durch zinsgünstige Kreditfinanzierung entstehende positive Wirkung auf das Eigenkapital. Es besteht die Möglichkeit, den -» ROI fllr den Anleger zu steigern, indem Kredite aufgenommen werden, und dass diese Mittel zusätzlich investiert werden. Steigt der Wert des Vermögens, bleibt dem Investor nach Rückzahlung der Kredite ein deutlich höherer Gewinn - vorausgesetzt, der Effektivzinssatz des Geborgten liegt unter der Performance auf dem Kapitalmarkt. Der L. wirkt aber auch in die Gegenrichtung: Fallen die Kurse der gekauften Wertpapiere, muss der Investor wegen der Kreditaufnahme einen überhöhten Verlust tragen.

Gegenstück zu „asset swaps" auf der Passivseite der Bilanz, werden normalerweise von Schuldnern eingesetzt und sind in Zusammenhang mit Verbindlichkeiten zu sehen.

• Leverage-Faktor Verhältnis zwischen dem Nominalwert („Kontraktwert") der FuturesPosition und des erforderlichen „initial margin". Da die MarginVorschreibung zumeist in % des Nominalwertes angegeben wird, gilt: Leverage-Faktor = 100 % / „margin" %.

• liability Verbindlichkeit, Schuld, Verpflichtung; auch: Haftung, Haftpflicht; mitunter: Sorgenkind, Leiche im Keller. Das Gegenstück ist ein „asset", Vermögenswert, Aktivposten;

• Liberalisierung Vollständiges oder teilweises Befreien des internationalen Handels-, Zahlungs- und Kapitalverkehrs von mengen- und wertmäßigen Beschränkungen. Siehe auch -» WTO, -» GATT.

• Liberierung (CH) Bezahlung von aus Emissionen zugeteilten Wertpapieren (Aktien, Obligationen, Partizipationsscheinen). In den Prospekten von Obligationenanleihen oder Kapitalerhöhungen von Aktiengesellschaften findet sich regelmäßig der Hinweis: „Die L. hat bis zum soundsovielten des Monats X zu erfolgen". Der Anleger muss folglich die von ihm gezeichneten Wertpapiere bis zu diesem Stichtag bezahlt haben. Erst nachher gehen die Titel in sein Eigentum über. Das Liberierungsdatum kann auch in der Presse publiziert werden.

• LIBID Abk. f.: London InterBank Bid Rate. Zinssatz für Zwischenbankeinlagen in London.

• LIBOR Abk. f.: London InterBank Offered 335

Licensing Rate. Im Zwischenbankenhandel am Londoner Geldmarkt angewendeter kurzfristiger Referenzzinssatz, zu dem eine Bank einer anderen kurzfristige Einlagen überlässt bzw. Geldmarktkredite aufnimmt.

• Licensing Vergabe, Erwerb und Verwertung von Urheber-, Lizenz- und Vertriebsrechten. Es geht im Wesentlichen um die Festlegung der gewerblichen Nutzung und vertraglichen Absicherung über Zeitraum, Bereich, Art und Umfang der Verwertung.

• Lichtgriffel Der L. dient entweder zur Abtastung eines Balkencodes (z. B. bei Waren an der Registrierkassa) oder zur Angabe von Stellen am Bildschirm.

• Lieferantenkredit Der L. kommt durch Gewährung von Zahlungszielen seitens des Lieferanten zu Stande. Wird oft als Mittel der Absatzförderung und Absatzsicherung eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine relativ teure Finanzierungsform.

• Lieferbereitschaft Maßzahl, normalerweise in Prozent ausgedrückt, welche die Fähigkeit angibt, eine Lieferung zu einem bestimmten Zeitpunkt anzuführen. Je nachdem, welche Größen im Einzelnen in die Berechnung eingehen, unterscheidet man verschiedene Arten der L. 336

• Lieferflexibilität Ausmaß, in dem das logistische System des Lieferanten ein Eingehen auf besondere Wünsche und Anforderungen des Kunden ermöglicht. Sie hängt ab von den Auftragsmodalitäten und den Liefermodalitäten.

• Lieferung Endgültige Übertragung von Wertpapieren oder Finanzaktiva.

• Lieferung gegen Zahlung Verfahren in einem Wertaustauschsystem, das sicherstellt, dass die endgültige Übertragung des einen Vermögenswerts dann und nur dann erfolgt, wenn die endgültige Übertragung des anderen Vermögenswerts oder der anderen Vermögenswerte zu Stande kommt.

• Lieferzuverlässigkeit Wahrscheinlichkeit, mit der die zugesagte Lieferzeit eingehalten wird. Sie ist abhängig von der Zuverlässigkeit der Einhaltung der Lieferzeiten und von der Lieferbereitschaft. Andere Bez.. Liefertreue, Termintreue.

• Life-Cycle-Hypothese Hypothese betreffend die Entwicklungsphasen eines Produkts.

• Lifestyle-Konzept Dem Konzept liegt die Überlegung zugrunde, dass sich bestimmte gesellschaftliche Gruppen auch durch ihren Lebensstil unterscheiden, (z. B. Yuppies, „dinks", „flyers"). Solche

Limite Gruppen repräsentieren zugleich Marktsegmente, die spezifisch bearbeitet werden können.

• LIFFE Abk. f.: London International Financial Futures Exchange, Londoner Terminbörse für Finanzkontrakte.

• LIFFE Connect Elektronischer Handel mit Wertpapieren nach Börsenschluss im Großraum London.

• LIFFE Contracts An der LIFFE handelbare Kontrakte.

• limitationale Produktionsfaktoren Faktoreinsatzmengen sind aus technischen Gründen eindeutig durch eine bestimmte Ausbringungsmenge festgelegt.

• LIFO Abk. f.: Last-in-first-out. 1. Eine Verarbeitungsstrategie für Daten, bei der jene Datenelemente zuerst verarbeitet und wieder gelöscht werden, die zuletzt hinzugefügt wurden. Im Gegensatz dazu: FIFO. 2. Betriebswirtschaftliches Bewertungssystem.

• LIMEAN Mittelwert aus LIBID und LIBOR. Differenz zwischen LIBID und LIBOR normalerweise 1/8 Prozentpunkt.

• Limit Äußerster Preis für Kauf oder Ver-

kauf eines Wertpapiers. Der Bankkunde kann für ein Börsengeschäft vorschreiben, dass bei einem Kauf ein von ihm festgesetzter Kurs nicht überschritten wird. Wenn sich innerhalb dieser festgesetzten Limits kein Markt ergibt, kommt kein Geschäft zu Stande.

• Limitationalität Begriff aus der Produktionstheorie. Liegt dann vor, wenn die Grenzen der Substituierbarkeit von Produktionsfaktoren erreicht sind. Von diesem Punkt an bedeutet der vermehrte Einsatz eines Faktors automatisch einen gleich hohen Einsatz des anderen Faktors. Beide Faktoren sind also von diesem Punkt an Komplementärfaktoren.

• Limite Verfahren zur Risikoüberwachung in einem Interbank-Zahlungsverkehrssystem, bei dem die offenen Positionen, welche die Teilnehmer während eines Geschäftstages eingehen dürfen, betragsmäßig begrenzt werden. Limite können von den einzelnen Teilnehmern untereinander oder von dem Träger des Zahlungsverkehrssystems festgesetzt werden; sie können multilateral netto, bilateral netto bzw. (weniger üblich) brutto und als Obergrenze für den Habensaldo oder für den Sollsaldo festgesetzt werden. Beispielsweise wird mit - von einem einzelnen Teilnehmer festgesetzten bilateralen Obergrenzen für Nettohabensalden bestimmt, bis zu welchem Betrag dieser Teilnehmer ge337

Limitorder genüber den einzelnen Teilnehmern ein Kreditrisiko zu akzeptieren bereit ist. Umgekehrt kann - beispielsweise vom Entscheidungsträger des Zahlungsverkehrssystems - auf der Basis einer besonderen Formel eine Obergrenze für den Nettosollsaldo des Absenders festgesetzt werden. Diese begrenzt den Gesamtwert der Zahlungen, die ein einzelner Teilnehmer über die zu seinen Gunsten eingehenden Zahlungen hinaus absenden darf.

• Limitorder Auftrag zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.

• limit-up - Iimit-down Von der Börse festgesetzte höchstzulässige Abweichung eines Kurses vom letzten Tagesschlusskurs.

• LINDA Von Carriero und Gelernter 1989 entwickelte Programmiersprache für Parallelcomputing. L. besteht lediglich aus 6 grundlegenden Programmierbefehlen, die mit jeder bestehenden Programmiersprache, wie C oder Fortran, kombiniert werden kann, um eine Parallelversion dieses Programms zu entwickeln.

• line chart Instrument der technischen Aktienanalyse mit vertikalen und horizontalen Linien, graphische Darstellung des Kursverlaufes auf Basis des Schlusskurses. 338

• lineare Optimierung Die Theorie der linearen O. behandelt Problemstellungen, in denen eine lineare Zielfunktion in Variable maximiert bzw. minimiert werden soll, wobei gleichzeitig ein System von Restriktionen oder Nebenbedingungen erfüllt werden muss. In wirtschaftlichen Anwendungen wird zumeist auch die Nichtnegativität der Variablen vorausgesetzt. Als Nebenbedingungen werden immer Ungleichungen angenommen, da Gleichungen sich immer durch zwei gegengerichtete Ungleichungen darstellen lassen.

• lineares Wachstum Liegt vor, wenn eine Größe jeweils in gleichen Zeitabständen um einen ständig gleichbleibenden Betrag zunimmt.

• Linearität Verhältnis zwischen Ursache und Wirkung, wenn eine Änderung der Ursache eine proportionale Änderung der Wirkung hervorruft.

• Liniensystem Das auf den Franzosen Henry Fayol zurückgehende L. unterstellt von der obersten bis zur untersten Instanz einheitliche Befehls- und Informationswege. Die Vorteile liegen im straffen Organisationsaufbau und in der klaren Festlegung von Anordnung und Verantwortung.

• Links Verbindungen

zu einem

anderen

Liquiditätsausweis Dokument. In Hypertext-Dokumenten auch Hyperlinks genannt. Links sind Verweise auf andere Informationen. Es können Texte, Graphiken, Animationen etc. sein. Eine Verbindung von einer WWW-Seite zu einer anderen. Stellt im Internet eine Verbindung zu einer anderen Internetseite, zu einem Video oder zu einem Programm her.

• Linux Abk. f.: Linus Thorvalds Unix. Ein an UNIX angelehntes Betriebssystem, welches als Alternative zum Windows-Betriebssystem gilt. Wird als Freeware vertrieben und überzeugt durch Tausende von Anwenderprogrammen.

• LIONs Börsenwelt. Abk. f.: Lehman Investment Opportunity Notes.

• Liquidation Auflösung eines Unternehmens.

• Liquidierung Glattstellung einer Position an der Termin- oder Optionsbörse, üblicherweise aber nur für die Glattstellung einer Kauf-Position verwendet.

• Liquidität „Geldnähe" von Vermögenswerten, d. h. sofort bzw. kurzfristig verfügbare finanzielle Mittel, wie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten oder auch Aktiva, die durch Verkauf oder Belehnung rasch zu Geld gemacht werden können. Aus anderer Perspektive ist L. die Fähig-

keit eines Wirtschaftssubjekts, jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Sie setzt voraus, dass jemand Vermögenstitel besitzt, die in Form von Bargeld, Giralgeld, Geldsurrogaten (z. B. Termin- und Spareinlagen, Geld- und Kapitalmarktpapiere, Kreditkarten) oder Vermögensanlagen (z. B. Grundstücke, Häuser) gehalten werden, oder jederzeit über einen Kredit verfügen kann. Der Liquiditätsgrad dieser Vermögenstitel ist jeweils von ihrer Umwandelbarkeit in und Verwendung als Zahlungsmittel abhängig (Bargeld und Giralgeld repräsentieren den höchsten Liquiditätsgrad). Der Liquiditätsgrad der Geldsurrogate verringert sich in dem Maße, in dem es schwieriger und risikoreicher wird, diese in Geld umzuwandeln. Je größer die Umtauschkosten sind, die entstehen, wenn Geldsurrogate zu Geld gemacht (monetarisiert) werden, desto geringer ist demnach die Geldnähe des betreffenden Surrogates.

• Liquidität ersten Grades Maßzahl, die über die Fähigkeit eines Unternehmens Auskunft gibt, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen: (Bargeld +Iiquide Wertpapiere + Forderungen/Verbindlichkeiten).

• Liquiditätsausweis Durch die Bank periodisch zu erstellende Übersicht, die das Verhältnis zwischen den greifbaren Mitteln und 339

liq uid itätsentziehend den leicht verwertbaren Aktiven auf der einen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten auf der anderen Seite wiedergibt.

• liquiditätsentziehendes Pensionsgeschäft Liquiditätsentziehende befristete Transaktion auf der Grundlage einer Rückkaufsvereinbarung.

• Liquiditätsfalle Von einer L. spricht man, wenn die Zinselastizität der gesamtwirtschaftlichen Liquiditätspräferenzfunktion einen Wert von null bis unendlich aufweist. Dies bedeutet, dass die Wirtschaftssubjekte einer Volkswirtschaft bei einer infinitesimal kleinen Zinssenkung unendlich viel zusätzliche Kasse zu halten bereit sind.

• Liquiditätsgrade Aus der Gegenüberstellung von Zahlungsverpflichtungen und flüssigen Mitteln können verschiedene Liquiditätsgrade ermittelt werden. Die Liquidität 1. Grades ist definiert als das Verhältnis der Zahlungsmittel zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten einer Organisation. Bei der Liquidität 2. Grades wird das monetäre Umlaufvermögen, bei der Liquidität 3. Grades das (kurzfristige) Umlaufvermögen in Beziehung zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt.

• Liquiditäts-Netting bei Zahlungsunfähigkeit Wird nach einem im Voraus definierten Ereignis angewandt, z. B. 340

nach dem Ausfall eines Teilnehmers. Mit dieser Form des -» Netting sollen die Risiken aus offenen Kontrakten reduziert werden, sofern bei einer Partei vor dem Erfüllungszeitpunkt eine bestimmte im Vertrag festgelegte Situation eintritt. Beispiel: Einleitung eines förmlichen Insolvenzverfahrens. Diesen Fall bezeichnet man im Englischen auch als „default netting", „open contract netting" oder „replacement contract netting".

• Liquiditätsrisiko Risiko, dass ein Geschäftspartner Coder ein Teilnehmer eines Abwicklungssystems) eine Verbindlichkeit zum Fälligkeitstermin nicht vollständig begleichen kann. Das Liquiditätsrisiko bedeutet nicht, dass ein Geschäftspartner oder Teilnehmer insolvent ist, da er die betreffende Verpflichtung möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt erfüllen kann.

• Liquiditätssteuerung Besorgung der notwendigen Liquidität und Veranlagung der überschüssigen flüssigen Mittel.

• liquiditätszuführendes Pensionsgeschäft Liquiditätszuftihrende befristete Transaktion auf der Grundlage einer Rückkaufsvereinbarung.

• LISP Abk. f.: List-Processing. Eine nicht prozedurale Programmiersprache.

login • Live Cam

• Lobby

Mit Live Cams werden mit Hilfe von Videokamera und Computer in bestimmten Zeitabständen digitalisierte Bilder auf einen Server übertragen. Andere Bez.: Web-Cams.

Gruppe von Personen, die versucht, auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Vertretung der Interessen von Unternehmungen, Organisationen, Vereinen und sonstigen Teilnehmern am Wirtschaftsprozess bei gesetzgebenden Körperschaften und anderen politischwirtschaftlichen Einflusszentren.

• LiveAudio Dateiformat, welches das Abspielen von Audio-Streams während der Downloads vorsieht.

• Lizenz Befugnis, ein gewerblich geschütztes Recht eines anderen gegen Bezahlung einer bestimmten Summe zu benutzen. Die Überlassung von Rechten eines Dritten, dem Lizenzgeber, an den Lizenznehmer, der das Recht dadurch nutzen kann (z. B. die Überlassung eines Patentes). Für die Nutzung entrichtet der Lizenznehmer eine pauschale oder preis- und/oder mengenabhängige Lizenzgebühr an den Lizenzgeber.

• LM-Kurve In der keynesianischen Theorie (-» Keynes) verwendetes Diagramm, das sämtliche Kombinationen der Produktionsmenge und des Zinssatzes zeigt, welche die Bedingung erfüllen, dass die reale Geldnachfrage gleich dem gegebenen realen Geldangebot ist.

• Loanable-Funds-Hypothese Zusammenhang zwischen Zinshöhe bzw. Zinsänderungserwartung und der Bereitschaft Zahlungsmittelbestände („loanable funds") in Wertpapieren anzulegen.

• Lobbying Versuch der Durchsetzung von Interessen von Unternehmen und Organisationen bei gesetzgebenden Körperschaften und anderen politischwirtschaftlichen Entscheidungszentren.

• Lockartikel Besonders verbilligte Ware, die Konsumenten zum Besuch eines Geschäftes und zu Einkäufen veranlassen soll.

• Loft Immobilienwelt. Wohnung in einer ehemaligen Fabriketage.

• Loggia Immobilienwelt. Aus dem Italienischen (Loge), einer Wohnung vorgelagerter Raum, der - im Gegensatz zu einem Balkon - nur an einer Seite offen, sonst aber an fünf Seiten von Wänden, Boden und Decke umschlossen ist.

• login Vorgang des Einwählens in einen Netzwerkrechner. Das Einloggen in ein Netzwerk oder ein Internetange341

Logistik bot geschieht durch die Eingabe eines Benutzernamens oder eines „password".

• Logistik Bedarfsgerechte Bereitstellung von Gütern, Leistungen und/oder Informationen zur Be- und Weiterverarbeitung. Kriterien: Art der Güter, Menge der Güter, Raum, Zeit. L. befasst sich mit der Erklärung, Beschreibung und Gestaltung aller Prozesse, die der Raumüberwindung und Zeitüberbrückung dienen, und damit mit den Problemen, die mit dem Material-, Energie- und Produktfluss innerhalb einer Organisation und nach außen zusammenhängen.

• Logo Marken- oder Firmenschriftzug. Andere Bez.: Firmenlogo, Produktlogo.

• log-off Beenden einer Datenverbindung zu einem Server.

• log-on Anmeldeprozedur bei einem Server.

• Lohmann-Ruchti-Effekt Durch die Freisetzung der Abschreibungen und deren Verwendung im Anlagenbereich tritt ein Erweiterungseffekt auf, der als L. bezeichnet wird.

• Lohndrift Abweichung der Ist-Löhne von den kollektivvertraglich vereinbarten Soll-Löhnen. 342

• Lohndumping Billige Exporte aufgrund niedriger Löhne. Lohndumping ist kein echtes Dumping, soweit reguläre Arbeitskosten kalkuliert sind.

• Lohnfortzahlung Gesetzlich geregelte Arbeitsentgeltfortzahlung bei Krankheit bzw. Arbeitsunfähigkeit.

• Lohnkosten Personalkosten, die für das Unternehmen durch die Beschäftigung von Arbeitnehmern entstehen; sie setzen sich zusammen aus der Summe der Bruttolöhne für die Anwesenheitszeit einschließlich allfälliger Zulagen für die Anwesenheitszeit und der Summe der Lohnnebenkosten.

• Lohnleitlinie In manchen Ländern von der Regierung (meist vergeblich) vorgeschriebener oder zwischen den Sozialpartnern - tunlichst stillschweigend vereinbarter Richtsatz für das Ergebnis einer Lohnrunde. Offiziell wird die Existenz einer Lohnleitlinie meist bestritten, Jede Einzelgewerkschaft trachtet, eine über dem angepeilten Durchschnitt liegende Lohnerhöhung für ihre Mitglieder durchzusetzen.

• Lohnnebenkosten Alle gesetzlich vorgeschriebenen, tarifvertraglich vereinbarten oder freiwillig gewährten Leistungen der Arbeitgeber, die zusätzlich zu den Bruttolöhnen und -gehältern direkt oder indirekt den Arbeitnehmern zu-

Lombardkredit gute kommen, z. B. Kosten durch Urlaube, Feiertage, Sonderzahlungen, lohnabhängige Abgaben. Die unterschiedliche Höhe der L. in den einzelnen Ländern ist ein wichtiger Faktor der Wettbewerbsfähigkeit. Der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung (Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung) wird im Zusammenhang mit der Standortdiskussion der Industrie als Begründung für die Abwanderung von Unternehmen in Billiglohnländer angeführt. Infrastruktur und Produktivität bleiben in dieser Debatte unberücksichtigt.

• Lohnquote Prozentualer Anteil der Einkommen aus unselbstständiger Tätigkeit am Volkseinkommen. Die „bereinigte" L. berücksichtigt den Umstand, dass der Anteil der unselbstständig Beschäftigten an der Erwerbsbevölkerung ständig zunimmt. Neben den methodischen Problemen der Erfassung der „bereinigten" L. reduziert das Phänomen der Querverteilung die Aussagefähigkeit dieses Indikators. Unter Querverteilung versteht man, dass ein Wirtschaftssubjekt Faktoreinkommen nicht nur aus einer Faktorquelle bezieht, sondern aus mehreren. Dennoch wird die L. häufig in der verteilungspolitischen Debatte verwendet.

• Lohnstückkosten Lohnkosten (einschließlich Lohnnebenkosten) je produzierter Einheit (Stück, Tonne usw.). Veränderung

der L. als Quotient aus prozentuellen Anstieg des Lohnes und prozentueller Produktivitätsveränderung. Wesentlich ist dabei, dass für Zähler und Nenner dieselbe Zeiteinheit gewählt wird, also z. B. Stundenlohn und Stundenproduktivität (Produktion je geleisteter Arbeitsstunde).

• loko Bezeichnung für Warengeschäfte, bei denen die Ware sofort bezahlt und sofort geliefert wird. Zu finden in den Begriffen Lokoware, Lokopreis, Lokomarkt (auch Kassaware, Kassapreis, Kassamarkt genannt). Gegensatz: Termin.

• Lombard Kredit gegen Verpfändung beweglicher Sachen (Wertpapiere oder Waren).

• lombardföhig Wertpapiere, die bei einem Lombardkredit als Besicherung verwendet werden können.

• Lombardierung Nach den als Geldverleiher in der Lombardei tätigen Kaufleuten benannter kurzfristiger Kredit. Insbesondere Belehnung von Wertpapieren.

• Lombardkredit Gewährung eines kurzfristigen Kredites gegen Verpfändung beweglicher, marktgängiger Vermögensobjekte des Schuldners. Beliehen wird nur ein Teil des Sicherungsgutes. 343

Lombardsatz • Lombardsatz Zinssatz, zu dem die jeweilige Zentralbank den Banken Liquidität gegen Pfand zur Verfügung stellt. • Lome-Abkommen Nach der Hauptstadt Togos bezeichnetes Entwicklungshilfeabkommen zwischen der EU und den AKPStaaten. • London InterBank Bid Rate - LIBID. • London InterBank Offered Rate - LIBOR. • long hedge Kauf von Zinsfutures-Kontrakten zur Fixierung eines Zinssatzes für einen bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. • long position Position, die durch den Kauf eines Finanzinstruments entsteht. • long pull Gewinn auf lange Sicht. • Lorenzkurve Von M.O. Lorenz entwickelte spezielle Form der graphischen Darstellung einer Häufigkeitsverteilung, die insbesondere die relative Konzentration veranschaulicht. • Losungswort Klausel zum Sichern vor unbefugter Verfugung. 344

• LP-Modelle Modelle des „Operations Research", die mathematisch oder graphisch zu Optimallösungen beitragen sollen, indem eine lineare Zielfunktion unter einer Vielzahl von Nebenbedingungen extremiert wird. Anwendung finden solche Modelle bei der Fertigungsplanung. • Lucas, Robert Emerson Geb.: 1937. US-amerikanischer Ökonom. Mit seiner Theorie der rationalen Erwartungen stellte L. die These auf, dass sich die Teilnehmer am Wirtschaftsprozess letztlich so verhalten, dass ökonomische Steuerungsversuche des Staates unterlaufen werden. L. gilt als theoretischer Wegbereiter einer neoliberalen Wirtschaftspolitik, die staatliche Eingriffe in ökonomische Prozesse ablehnt. Die keynesianische Konjunkturtheorie der Nachkriegszeit versteht Konjunkturschwankungen als Konsequenz von Nachfragefluktuationen bei kurz- bis mittelfristig ungleichgewichtig fixierten Preisen. Dieser Sichtweise setzte L. in einer Reihe von Untersuchungen gegen Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre ein Gleichgewichtsmodell gegenüber, das Angebotsaspekte und Preis- sowie Lohnveränderungen in den Vordergrund rückte. Mit diesen Arbeiten hat L. den Anstoß zur realen Konjunkturtheorie der achtziger und neunziger Jahre gegeben, deren Modelle eindeutig als Weiterentwicklungen des so genannten „Lu-

Lucas cas-Modells" zu identifizieren sind. Die Konjunkturtheorie von L. hat die folgenden drei wesentlichen Bestandteile: Erstens ist die so genannte Lucas-Angebotsfunktion zu nennen, die eine Abhängigkeit des Arbeitsangebotes von transitorischen Lohnschwankungen postuliert: Ist das Reallohnniveau vorübergehend hoch, dann wird es interessant, heute zu Gunsten von künftiger Freizeit vermehrt Arbeit anzubieten („intertemporale Substitution"). Dieses Konzept kann für sich allein keine Konjunkturschwankungen erklären. Dazu benötigt man eine Erklärung von Preis- und Lohnschwankungen. In diesem Zusammenhang kommt der zweite zentrale Bestandteil der Lucas 'sehen Konjunkturtheorie, nämlich unvollständige Information, zum Tragen. Preis- und Lohnfluktuationen werden durch zufällige Nachfrage- und Angebotsschwankungen verursacht. Die Natur der Fluktuationen ist jedoch für die Wirtschaftssubjekte nur mit einer gewissen Verzögerung zu erkennen. Dieser Umstand führt dazu, dass Geldangebotsveränderungen auch in einem Gleichgewichtsmodell mit flexiblen Preisen kurzfristig einen Einfluss auf Beschäftigung und Produktion haben, da vielfach (monetäre) Veränderungen des Preisniveaus mit (realen) relativen Preisveränderungen verwechselt werden. In diesem Ansatz müssen somit Erwartungen bezüglich der laufenden und künftigen Preis- und Lohnentwicklung gebildet werden. Bei der Modellierung der

Erwartungsbildung findet man die dritte Besonderheit des LucasModells, nämlich die Hypothese der rationalen Erwartungen in der Ökonomie. L. hat ferner als erster auf die Konsequenz dieser Hypothese für die Verwendung konventioneller ökonomischer Modelle bei einer Politikbewertung , in der keine Unterscheidung zwischen erwarteten und unerwarteten Veränderungen gemacht wird, hingewiesen (siehe Lucas-Kritik). So kann beispielsweise auf Grund einer hohen Korrelation von Veränderungen des Realeinkommens und des Geldangebots nicht automatisch auf die reale Wirksamkeit einer allenfalls systematisch auf reale Wachstumseffekte ausgerichteten Geldpolitik geschlossen werden. In diesem Zusammenhang ist an die -» „Phillips-Kurve" zu erinnern: Der darin empirisch festgestellte negative Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation brach unter dem Versuch, ihn wirtschaftspolitisch zu nutzen, zusammen. Die Hypothese rationaler Erwartungen hat einen bleibenden signifikanten Einfluss im makroökonomischen Denken hinterlassen. Obwohl noch viele Unklarheiten bezüglich ihrer mikroökonomischen Begründung vorhanden sind, hat sie sich in der theoretischen Makroökonomie (z. B. bei Modellen ohne Preisflexibilität) durchgesetzt. Ferner hat sie in der empirischen Makroökonomie zur Entwicklung einer Vielzahl von Verfahren geführt, die anstelle der einfachen Korrelations345

Lucas-Modell und Regressionsmethoden der fünfziger und sechziger Jahre getreten sind. In den achtziger Jahren hat sich L. neuen Arbeitsgebieten zugewandt. Zwei Beispiele: Die Modellierung der Ertragsrate von Finanzaktiva unter dem Gesichtspunkt der intertemporalen Konsumoptimierung zu nennen ist, die L. zur Erklärung der Volatilität von Aktienpreisen und Wechselkursen verwendet hat und die von anderen Ökonomen übernommen wurde. Beitrag zur endogenen Erklärung des wirtschaftlichen diesbezügliche Wachstums: Das Modell von L. stellt dabei neben der Akkumulation von Sachkapital die Akkumulation von -» Humankapital in den Vordergrund und erlaubt dadurch ein Wachstum der Pro-KopfProduktion ohne exogenen technischen Fortschritt. Daraus ist in den letzten Jahren eine äußerst aktive Forschungsrichtung entstanden, die versucht, den in der Wachstumstheorie der fünfziger und sechziger Jahre exogen angenommenen technischen Fortschritt endogen zu erklären. Publikationen'. Expectations and the Neutrality of Money, in: Journal of Economic Theory, 1972; Econometric Policy Evaluation: A Critique, 1976; Studies in Business-Cycle Theory, 1981; Models of Business Cycles, 1987.

• Lucas-Modell Die Konjunkturtheorie von Lucas besteht aus drei wesentlichen Bausteinen: Erster Baustein ist die Lucas-Angebotsfunktion, die eine Ab346

hängigkeit des Arbeitsangebotes von transitorischen Lohnschwankungen postuliert: Ist das Reallohnniveau vorübergehend hoch, dann wird es interessant, heute zu Gunsten von künftiger Freizeit vermehrt Arbeit anzubieten (intertemporale Substitution). Dieses Konzept kann allein natürlich keine Konjunkturschwankungen erklären. Dazu benötigt man eine Erklärung von Preis- und Lohnschwankungen. In diesem Zusammenhang kommt der zweite zentrale Baustein der Lucas'schen Konjunkturtheorie, nämlich unvollständige Information, zum Tragen. Preis- und Lohnfluktuationen werden durch zufällige Nachfrage- und Angebotsschwankungen verursacht. Die Natur der Fluktuationen ist jedoch für die Wirtschaftssubjekte nur mit einer Verzögerung zu erkennen. Dieser Umstand führt dazu, dass Geldangebotsveränderungen auch in einem Gleichgewichtsmodell mit flexiblen Preisen kurzfristig einen Einfluss auf Beschäftigung und Produktion haben, da (monetäre) Veränderungen des Preisniveaus mit (realen) relativen Preisveränderungen verwechselt werden. In diesem Ansatz müssen somit Erwartungen bezüglich der laufenden und künftigen Preis- und Lohnentwicklung gebildet werden. Bei der Modellierung der Erwartungsbildung findet man den dritten Baustein des Lucas-Modells, nämlich die Einführung der Hypothese der rationalen Erwartungen. Die empirischen und theoretischen Modelle der Makroökonomie der fünfziger

Luxemburger Kompromiss und sechziger Jahre stellten die erwarteten Werte als einfache Funktionen der in der Vergangenheit beobachteten Werte dar. Im Gegensatz zu dieser naiven Sichtweise werden bei einer rationalen Erwartungsbildung alle relevanten verfügbaren Informationen berücksichtigt.

• Lücken Da Wirtschaftssubjekte oft nur einen Teil ihrer Pläne verwirklichen können, treten häufig L. auf. Grundsätzlich liegt eine L. (bzw. aus anderer Perspektive ein Überschuss) vor, wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage oder die Nachfrage größer als das Angebot ist. Je nachdem, ob es sich um Faktormärkte, Konsumgütermärkte oder Geldmärkte handelt, unterscheidet man zwischen: • Faktorlücken, • Güterlücken, • Geldlücken. Ob und in welchem Ausmaß es zu L. kommt, hängt ab von der Größe der Märkte, der Art und Menge der angebotenen bzw. nachgefragten Produkte, der Anpassungsfähigkeit der einzelnen Gruppen an neue Situationen, den verfügbaren Ressourcen sowie den Spar- und Konsumgewohnheiten der Haushalte.

• Luftfrachtbrief L. bestätigt, dass die Luftfrachtgesellschaft die Ware zur Beförderung und Auslieferung an einen bestimmten Empfänger übernommen hat.

• Lukrum Differenz zwischen Soll- und Habenzinssatz bei der Besicherung eines Kredites durch ein Sparbuch.

• Lundberg-Lag Zeitabstand zwischen einer Änderung der Nachfrage und einer Änderung des Outputs.

• lurker Engl, für Lauerer. Name für eine Person, die sich in Newsgroups, Foren, Konferenzen oder Nachrichtenbereichen nur lesend beteiligt, jedoch nicht aktiv daran teilnimmt sei es, weil die technischen Voraussetzungen fehlen, z. B. eine Kamera in Video-Chats, oder weil man zunächst die Gepflogenheiten des jeweiligen Dienstes kennen lernen will.

• Luxemburger Kompromiss Der Luxemburger Kompromiss beendete 1966 die von Frankreichs Präsident Charles de Gaulle betriebene Politik des leeren Stuhles. Ein halbes Jahr lang boykottierte Frankreich 1965 alle EU-Ministerräte. Paris wollte damit den in den Römer Verträgen festgeschriebenen Übergang von der Einstimmigkeit zur Mehrstimmigkeit bei gewissen Entscheidungen im Rat zu Fall bringen. Der Kompromiss besagt, dass selbst bei Abstimmungen mit qualifizierter Mehrheit ein Land nationale Interessen geltend machen und auf diesem Weg die Entscheidung blockieren kann. Zumindest sollte solange wei347

LUXIBOR ter verhandelt werden, bis eine einvernehmliche Entscheidung gefunden wird. Der Kompromiss lähmte rund 20 Jahre lang das EUGeschehen.

348

• LUXIBOR Am Finanzplatz Luxemburg ermittelter Referenzzinssatz, zu dem Banken Geldmarktgeschäfte abschließen.

• M&A Abk. f.: Merger & Acquisition. Vermittlung von Unternehmenszusammenschlüssen. Verschmelzung oder Erwerb von Großunternehmen und/oder -unternehmensteilen zur Bündelung von Kräften.

• Maastricht Ort in den Niederlanden, in dem am 7. Februar 1992 der Vertrag über die Gründung der Europäischen Union (EU) unterzeichnet wurde.

• Maastricht I Stadt in Holland, in der 1991 wichtige Beschlüsse der EU-Mitgliedsländer zur Vertiefung der EU, zur Einführung einer Wirtschafts- und Währungsunion (Konvergenzkriterien) sowie zur Erweiterung der EU gefasst wurden. Dieser so genannte Vertrag von Maastricht ist neben dem EWG-Gründungsvertrag von Rom und der Einheitlichen Europäischen Akte, die 1986 in Kraft trat, das dritte wichtige rechtliche Fundament der EU. 1992 wurde der Vertrag über die Europäische Union

unterzeichnet.

• Maastricht II Im EU-Vertrag (Art. N) wurde festgelegt, dass im Zeitraum 1996/97 eine Regierungskonferenz einberufen werden soll mit dem Zweck einer Evaluierung der Institutionen. Diese Konferenz begann im März 1996 in Madrid und hat ihre Ergebnisse im Juni 1997 in Amsterdam vorgelegt. Die Vorgaben im Einzelnen waren: • Reform der Institutionen und mehr Bürgernähe. • gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. • Innen- und Rechtspolitik, koordiniertes Vorgehen gegen die organisierte Kriminalität, Absteckung des Rahmen für die gemeinsame Asyl-, Einwanderungs- und Visumpolitik. • Erarbeitung von Vorschlägen zur Beschäftigungspolitik.

• Maastricht Kriterien Die von der EU 1991 im niederländischen Maastricht festgelegten Kriterien messen die finanzpolitische Verlässlichkeit und Solidität der öf349

Maastrichter Vertrag fentlichen Haushalte. genzkriterien.



Konver-

• Maastrichter Vertrag Im Dezember 1991 haben sich die Regierungschefs der damals zwölf EU-Staaten im niederländischen Maastricht auf eine Reform der Union geeinigt. Die neuen Bestimmungen wurden in den bestehenden EUVertrag eingewoben, seit damals ist vom Maastrichter Vertrag die Rede. Im Kern wurde in Maastricht die Wirtschafts- und Währungsunion (Euro), die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) sowie die Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik aus der Taufe gehoben. Die Westeuropäische Union (WEU) wurde vertraglich an die EU angebunden, der Regionalausschuss (AdR) gegründet. Das Europäische Parlament wurde in einigen gesetzgebenden Fragen erstmals auf einund dieselbe Stufe mit dem Rat gesetzt.

• Machbarkeitsstudie Gedankliches Experimentieren mit den Faktoren Ressourcen, Zeit und Raum, um die Durchführbarkeit eines Projektes vor Projektbeginn zu überprüfen.

lichte: Desktop-Publishing, lange Dateinamen, kooperatives Multitasking etc.

• macro hedge Absicherung eines nicht auf eine bestimmte Einzelposition bezogenen Risikos.

• Madrider Freiheiten Prinzip, das im Zusammenhang mit der Vorbereitung der EWWU in Madrid 1995 formuliert wurde. Es ist das Prinzip des „no compulsion no prohibition", also die freie Entscheidung, ob und wann jemand in der Übergangsphase (1999 - 2001) beim Buchgeld auf EURO umsteigen will.

• magisches wirtschaftspolitisches Vieleck Bildhafter Vergleich zur Beschreibung des Sachverhaltes, dass es in der praktischen Wirtschaftspolitik äußerst schwierig ist, mehrere Ziele gleichzeitig zu erreichen, da die einzelnen Ziele (Beschäftigungsgrad, angemessenes Wachstum des BIP, Leistungsbilanzgleichgewicht, Preisniveau, Einkommensverteilung etc.) sich oft gegenseitig ausschließen. -» Trade-off.

• MacOS

• MAI

Abk. f.: Macintosh Operating System. Das Betriebssystem von „Apple" war das erste mit einer kommerziell erfolgreichen graphischen Benutzeroberfläche. Das Apple-System leistete schon Ende der 80er Jahre das, was Windows erst später ermög-

Abk. f.: Multilateral Agreement on Investment. OECD-Projekt. Schaffung besserer Rahmenbedingungen für grenzüberschreitende Investitionen. Kernpunkt: Diskriminierungsverbot von Investoren aus einem MAI-Mitgliedstaat. Für Investoren

350

Makro aus Drittstaaten gilt die Meistbegünstigungsklausel.

• mail bomb Englische Umschreibung filr das „Bombardieren" eines Mail-Servers oder der Mailbox einer Einzelperson mit einer Flut von E-Mails. Da die Rechnerkapazität jedes Empfängers begrenzt ist, können viele nutzlose Dateien das System zusammenbrechen lassen. Manche Internet-Nutzer „werfen" „mail bombs", um eine Firma zu bestrafen, die elektronische Briefkästen mit Werbung zumüllt („spam").

• Mailbox Eine Art elektronischer Briefkasten bei einem Onlinedienst oder Provider. Anrufbeantworter im GSMNetz.

• Mailingliste Moderierte oder nichtmoderierte Diskussionsrunde zu einem bestimmten Thema per E-Mail. Die eingeschriebenen Teilnehmer erhalten automatisch die Diskussionsbeiträge zugeschickt.

• Mailserver

Wissensgebiet, die jedoch nicht von allen Vertretern des betreffenden Faches geteilt wird.

• make or buy Ein Unternehmen prüft, ob bestimmte Komponenten, Produkte oder Dienstleistungen selbst hergestellt werden sollen oder ob ein Zukauf von außen erfolgen soll. Fällt die Entscheidung zu Gunsten der Ausgliederung, so spricht man von -» Outsourcing.

• Makematrix Begriff aus der Input-OutputAnalyse. Die M. erfasst die inländische Produktion einerseits nach Wirtschaftsbereichen und anderseits nach Gütergruppen. Zeilenweise gelesen zeigt die M. die gütermäßige Zusammensetzung der Produktion je Sektor, spaltenweise gelesen das Aufkommen eines Gutes bzw. einer Gütergruppe aus inländischer Produktion und den Importen. Die Werte der M. stellen Produzentenpreise ohne Mehrwertsteuer dar, die Importe sind CIF-Grenze erfasst.

• Makler

Server, der innerhalb eines Netzes für den Ein- und Ausgang der elektronischen Post, E-Mail, zuständig ist.

Gewerbsmäßiger Vermittler von Geschäften: Handels-, Grundstücks-, Hypotheken-, Versicherungs-, Wertpapier- (Broker) Makler. Darf auch für eigene Rechnung kaufen.

• Mainframe

• Makro

Großrechner, der als Host dient.

• Mainstream Herrschende Meinung auf einem

1. Steht für die Zusammenfassung häufiger Programm-Aktivitäten. Diese Kette verschiedener Routinen wird mit nur einem Befehl gestartet 351

Makroökonomie oder automatisch an bestimmten Stellen eines Programms durchgeführt. Bei einem Textverarbeitungssystem können Sie etwa festlegen, dass es auf Kommando in einem Schritt eine gewünschte Datei öffnet, alles markiert, beispielsweise den Buchstaben „ß" jeweils durch „ss" ersetzt, und das Ergebnis ausdruckt. 2. Makro steht für Analyse der Gesamtwirtschaft. Im Vordergrund stehen Fragen zu Konjunktur, Beschäftigung und Wachstum. • Makroökonomie Perspektive der M. ist die Gestaltung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zur Beeinflussung des Verhaltens von Unternehmen und Haushalten zur Erreichung bestimmter makroökonomischer Ziele. • Makroviren Spezialform von Viren. M. befallen keine Programme, sondern Dokumente, zu denen Makros gehören, z. B. der NOP-Virus. • MAK-Wert Abk. f.: Maximale Arbeitsplatzkonzentration. Höchstzulässige Konzentration eines Arbeitsstoffes als Gas, Dampf oder Schwebestoff in der Luft am Arbeitsplatz. • Malthus, Robert (1766-1834) Die Bevölkerung wächst, wie Malthus darlegte, in geometrischer Progression, also wie 1, 2, 4, 8, 16. Bei ungebremster Vermehrung würde sich die Menschheit etwa alle 25 Jahre verdoppeln. Hier kann die 352

Nahrungsmittelproduktion unmöglich mithalten. Mehr Menschen bedeuten zwar auch mehr Arbeitskräfte, aber doppelt so viele Erntehelfer sorgen nicht für eine Verdoppelung der Ernten. Kultivierbares Ackerland ist begrenzt, und auf begrenzter Fläche ruft zusätzlicher Arbeitseinsatz immer kleinere Produktionszuwächse hervor. Die Nahrungsmittelproduktion steigt damit nur in arithmetischer Progression, also wie 1, 2, 3, 4, 5. In der Produktion ausreichender Nahrungsmittel sah er das wichtigste ökonomische Problem. Das gleichzeitige rasante Wachstum der Weltbevölkerung verhalf Malthus allerdings zu einer ungeahnten Renaissance. Anfang der fünfziger Jahre lebten rund 2,6 Milliarden Menschen auf der Erde, gegenwärtig sind es 5,5 Milliarden, und um die Mitte des nächsten Jahrhunderts werden es möglicherweise 11 Milliarden sein. Publikationen: An Essay on the Principle of Population, Faksimile der Erstausgabe von 1798.

• Management Innovative Lösung von Aufgaben in einem zu gestaltenden Bereich. M. arbeitet innerhalb eines bestimmten Paradigmas. M. heißt konkrete Ziele vereinbaren und die Umsetzung überwachen. Als Institution umfasst M. alle mit Führungsaufgaben betrauten Personen. Man unterscheidet drei Ebenen: Top Management, Middle Management und Lower Management.

Manufaktursystem • management fee Gebühr, die der Fonds als Entgelt für das Management einbehält. Wird regelmäßig vom Fondsvermögen abgezogen, der veröffentlichte Net Asset Value ist also eine Nettogröße nach Abzug der „management fee".

• Management-Buy-in M. ist eine häufige Form der Nachfolgeregelung. Das im Unternehmen existierende Management bzw. ein externes Managementteam (meist mit Erfahrungen in der Branche) übernimmt einen großen Teil der Anteile und wird dadurch zum Eigentümer des Unternehmens.

• Management-Buy-out Übernahme einer Firma durch das bisherige Management. Die Finanzierung erfolgt meist mit Hilfe von Fremdkapital. M. ist eine häufige Form der Nachfolgeregelung. Das im Unternehmen existierende Management bzw. ein externes Managementteam (meist mit Erfahrungen in der Branche) übernimmt einen großen Teil der Anteile und wird dadurch zum Unternehmer. Hierbei können Venture-Capital-Firmen mittelfristig als zusätzliche Eigenkapital-Investoren auftreten. -» Leverage-Effekt.

scheidungen.

• Manager Mitglied des Unternehmens, das andere Personen führt. Der Begriff Manager ist nicht an eine bestimmte Hierarchiestufe gebunden. Manager, die auch Mitglieder der Geschäftsleitung sind, heißen Executives.

• Manchesterliberalismus (Abschätzige) Bezeichnung für das frühkapitalistische System des ungehemmten -» Laissez-faire. Der M. trat für den „Nachtwächterstaat" ein, wogegen die Vertreter des Neoliberalismus vom (starken) Staat die Glättung der Konjunkturschwankungen und eine aktive Wettbewerbspolitik erwarten.

• manpower Arbeitskräfte.

• Mansarde Immobilienwelt. Für Wohnzwecke ausgebautes Dachgeschoß, benannt nach Francois Mansart, einem französischen Baumeister des 17. Jahrhunderts.

• Mantel

• Management-Informationssystem

M. ist jener Teil eines Wertpapieres, in dem das Anteilsrecht an einer Gesellschaft (im Falle von Aktien) oder ein Forderungsrecht (im Falle von Obligationen) verbrieft ist. Es ist die „Haupturkunde".

Abgek.: MIS. Computergestütztes Informationssystem zur Unterstützung des Managements bzw. der Führungskräfte bei Führungsent-

In großen Werkstätten werden über Auftrag und für Rechnung eines Un-

• Manufaktursystem

353

Mapping ternehmers meist kunstgewerbliche Erzeugnisse - Glas, Töpferwaren, Teppiche - hergestellt.

• Mapping Positionierung eines Produktes oder einer Firma unter Berücksichtigung des ökonomischen Umfeldes.

• Marge Differenz zwischen An- und Verkaufskursen, Soll- und Habenzinsen, Ober- und Untergrenzen etc.

• Margentarife M. sind Verkehrspreise, die nicht, wie früher weithin üblich, fest sind, sondern zwischen einem Mindestund einem Höchstsatz schwanken und in diesem Bereich frei ausgehandelt werden können.

• margin Einschuss beim Kauf oder Verkauf von Futures.

• margin call Aufforderung zur Abdeckung von Verlusten aus offenen FuturesPositionen.

• Marginalanalyse Die M. untersucht Effekte sehr kleiner („marginaler") Änderungen einer oder mehrerer Variablen auf die Ausgangslage.

• marginaler Swapsatz Swapsatz, bei dem das gewünschte Zuteilungsvolumen im Tenderverfahren erreicht wird.

• marginaler Zinssatz Zinssatz, bei dem das gewünschte Zuteilungsvolumen im Tenderverfahren erreicht wird.

• Marke Produkt, das sich durch seinen Bekanntheitsgrad und seine Unverwechselbarkeit auszeichnet. Eine M. tritt in Erscheinung in Form einer Bild-, Wort- oder Wort-Bild-Marke. Andere Bez.: Warenzeichen, Brand, Label.

• Markenerweiterung Übertragung einer bereits eingeführten Marke auf neue Produkte/Dienstleistungen. Vorteile: geringere Marketingkosten bei ProdukteinfUhrung, leichtere Positionierung anhand des bereits vorhandenen Markenimages.

• market maker Banken, die sich verpflichten, bestimmte Aktien unter Bekanntgabe verbindlicher An- und Verkaufskurse jederzeit zu handeln.

• market order Ein Auftrag zur sofortigen Ausführung zum besten verfügbaren Preis.

• marginale Sparquote

• market timing

Grenzneigung zum Sparen. Verhältnis des Sparzuwachs zu Einkommenszuwachs.

Investitionsstrategie zur Nutzung kurzfristiger Marktfluktuationen. Gegenteil: Buy-and-hold.

354

Markt • Marketing Alle Maßnahmen, die dazu dienen einem Produkt bessere Chancen auf einem Markt zu eröffnen, z. B. Produktgestaltung, Marktforschung, Werbung, Gestaltung der Absatzwege, Kundenbetreuung.

• Marketing-Logistik M. hat dafür zu sorgen, dass eine Ware zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zur Verfügung steht (Wahl des Transportmittels, optimale Lagerpolitik). Andere Bez.: physische Distributionsdichte.

• Marketing-Mix Kombination aller marketingpolitischen Instrumente, die dazu dienen, Märkte aktiv zu beeinflussen. Der Mix umfasst die • Produktpolitik, • die Kontrahierungspolitik, • die Distributionspolitik sowie • die Kommunikationspolitik.

• Markt Ein M. besteht aus der Gesamtheit der Beziehungen zwischen potentiellen Anbietern und Nachfragern, die dem Austausch von Gütern dienen. Durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bildet sich der Marktpreis eines bestimmten Gutes. Tauschbeziehungen zwischen Anbietern und Nachfragern eines bestimmten Gutes oder einer Dienstleistung, wobei der Tausch zu einem bestimmten Preis abgewickelt wird. Unter einem M. versteht man die Summe sämtlicher stattfindenden Tauschbeziehungen zwischen Anbie-

tern und Nachfragern eines bestimmten Gutes oder einer Gruppe von Gütern innerhalb eines bestimmten Raumes für einen bestimmten Zeitpunkt, wobei die Tauschbeziehungen zu einem bestimmten Preis abgewickelt werden. Aufgabe der Markttheorie ist die Strukturierung von Angebot und Nachfrage auf den unterschiedlichen Märkten. Insbesondere wird untersucht, welche einfachen und gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Anbietern und Anbietern, Nachfragern und Nachfragern sowie Anbietern und Nachfragern bestehen und welche Wirkungen sich bei bestimmten Marktkonstellationen ergeben, insbesondere wie die Preisbildung erfolgt. Märkte können drei Funktionen erfüllen: • Preisbildungsfunktion: Durch den Austausch von Gütern bilden sich auf den Märkten Preise, deren Höhe in der Regel durch die Knappheit und Nützlichkeit des betreffenden Gutes sowie die Marktstellung der Marktteilnehmer bestimmt wird. Die Preisbildung ist jedoch keine Funktion, die immer auf Märkten festzustellen ist, da es durch staatliche Einflussnahme Märkte gibt, auf denen die Preisbildungsfunktion ganz oder teilweise eingeschränkt ist (öffentliche Tarife, Höchstpreise, Mindestpreise). • Koordinierungsfunktion: Die von bestimmten Wirtschaftssubjekten (Haushalte, Unternehmen) aufgestellten Wirtschaftspläne werden über den Markt zur Abstimmung gebracht. Das Ausmaß, in dem dies ge355

Marktanteil lingt, entscheidet unter anderem über die Intensität von konjunkturellen Schwankungen. • Allokationsfunktion: Funktion, die darin besteht, die vorhandenen (knappen) Ressourcen so auf die produktiven und konsumtiven Zwecke zu verteilen, dass die Nutzenstiftung möglichst hoch ist. Dies gilt sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Sektor. Die Allokation der Ressourcen hängt von der Struktur der relativen Preise, also vom Preisgefüge, ab. Bleibt die Struktur der relativen Preise unverändert, so kommt es auch zu keiner Reallokation der Ressourcen. Eine Veränderung des Preisgefüges bedeutet in der Regel auch eine Veränderung der Nachfragestruktur.

• Marktanteil Anteil des Absatzmengenvolumens eines Unternehmens oder eines Produkts zum Volumen des relevanten Markts in einem Jahr. In Ermangelung von Mengenangaben wird der Marktanteil oft auf der Basis von Umsätzen berechnet. Der relative Marktanteil vergleicht den eigenen Umsatz oder Absatz einer Periode mit den größten Konkurrenten in diesem Markt.

• Markterhebung Empirische Erhebung des Marktangebots in einem bestimmten Segment, insbesondere der Preise, Konditionen und der Breite des Angebotes. 356

• marktfähige Sicherheiten Vermögenswerte, die zumindest an einem geregelten Markt im Sinne der Definition der Wertpapierdienstleistungsrichtlinie notiert sind oder die nach Spezifizierung durch die EZB an bestimmten nicht geregelten Märkten notiert oder gehandelt werden.

• Marktfeldstrategie Werden Markt- und Unternehmenssituationen nach den beiden Merkmalen („bisherige/neue") Kundensegmente und („bestehendes/neues") Produkt analysiert, entstehen vier Situationstypen oder Marktfelder, die Gegenstand strategischer Entscheidungen über die Vorgangsweise einer Organisation sind. Zum Beispiel bedeutet das Marktfeld „Marktentwicklung" die Suche nach neuen Segmenten für das bestehende Leistungsprogramm.

• Marktform Struktur von Anbietern und Nachfragern, wobei sowohl bei Anbietern und Nachfragern unterschieden wird zwischen einem, einigen wenigen und vielen. Konkurrenz- und Kundenverhaltensformen werden in der Marktformenlehre durch die Auswirkungen der Zahl der Marktteilnehmer erklärt. Die Marktform „Oligopol" bedingt z. B., dass wenige Anbieter, die sich gut beobachten können, im starken Wettbewerb um die gleichen Kunden stehen. Ihr Verhalten unterscheidet sich z. B.

Marktversagen deutlich von Monopolsituationen, in denen kein Konkurrenzdruck herrscht.

• Marktforschung Analyse von Beschaffungs- und Absatzmärkten mit dem Ziel, alle wesentlichen Bestimmungsfaktoren dieser Märkte zu erforschen. Die Ergebnisse der M. bilden dann die Grundlage für Managemententscheidungen. Die benötigten Entscheidungsgrundlagen können intern (von Mitarbeitern des Unternehmens) oder extern (von externen Unternehmensberatem) erarbeitet werden. Zu unterscheiden ist die Primärmarktforschung von der Sekundärmarktforschung.

• Marktgleichgewicht Situation, in der Angebot und Nachfrage auf einem Markt preis- und mengenmäßig übereinstimmen.

• Marktkapitalisierung Marktwert eines Unternehmens, der sich ergibt, wenn man den jeweiligen Börsenkurs zu Grunde legt. Den Marktwert erhält man, indem man die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem jeweiligen Kurswert.

• Marktmacht Fähigkeit eines Marktteilnehmers (Anbieters oder Nachfragers) innerhalb vertikaler oder horizontaler Marktbeziehungen, im Interesse seiner Ziele, seinen Willen gegenüber anderen Marktteilnehmern auch gegen deren Widerstreben durchzusetzen.

• Marktorganisation Gesamtheit der Einrichtungen, die der Kommunikation zwischen Kaufund Verkaufswilligen eines Gutes dienen.

• mark-to-market Anpassung des Preises einer Aktie an den aktuellen Marktwert (basierend auf dem Wert der zu Grunde liegenden Aktiva). Dies ist eine gesetzliche Verpflichtung für US „mutual fiinds".

• Marktpotential Aufnahmefähigkeit eines Marktes. Gesamtheit möglicher Absatzmengen eines Marktes für ein bestimmtes Produkt. Das Marktpotential kennzeichnet die Aufnahmefähigkeit eines Marktes.

• Marktpreis Unter M. versteht man einen Preis, der auf Grund von bestimmten Angebots- und Nachfragekonstellationen ohne staatliche Interventionen zu Stande kommt.

• Marktsegmentierung Aufteilung des Gesamtmarktes in homogene Käufer- bzw. Kundengruppen zum Zwecke der effizienten, segmentspezifischen Bearbeitung.

• Marktversagen Versagen der Preisbildung in einer Marktwirtschaft. Bei kollektiver Nutzung von Gütern versagt der Markt, daher tritt der Staat als Anbieter auf. Beispiel: die Versorgung mit öffentlichen Gütern. Wie lassen sich etwa die anteiligen Kosten für 357

Marktvolumen die Benutzung der öffentlichen Straßenbeleuchtung richtig bestimmen? Desgleichen bei meritorischen Gütern. Das sind Güter, deren Konsum bei freier Preisbildung zu gering ausfallen würde, weil die Individuen ihren Nutzen nicht richtig einschätzen können. Beispiele: Hochschuldbildung, Schluckimpfungen, Theaterbesuche. • Marktvolumen Realisierte effektive Absatzmenge (oder Umsatz) einer Branche bei einem bestimmten Produkt. • Marktzutrittsbarrieren M. bestehen dann, • wenn die auf einem bestimmten Markt agierenden Unternehmen über absolute Kostenvorteile verfügen (z. B. aus dem Besitz von Patenten oder einer besonders günstigen geographischen Lage), • wenn Economies of Scale in der Produktionstechnologie vorliegen, • wenn Kundentreue bei traditionellen Marken in Form eines Vertrauensbonus vorliegt und • wenn der Marktzutritt an die Erfüllung administrativer Auflagen, Normen usw. geknüpft ist. • Marshall, Alfred ( 1 8 4 2 1924) Das ursprünglich von M. auf zwei Bände angelegte Werk „Principles of Economics" war von Anfang an ein voller Erfolg. Dass die erste Auflage innerhalb eines Jahres vergriffen war, verdankten die „Prinicples" vor 358

allem der - auf den ersten Blick bestechenden Einfachheit. Marshalls „Principles" blieben für Jahrzehnte das englische Standardwerk der ö konomie - bis zur keynesianischen Revolution. Der Einfluss reicht aber bis in die Gegenwart. Viele der heute verwendeten Begriffe und Methoden in der Ökonomie haben ihren Ursprung in den „Prinicples". Marshalls Berechnungsvorschriften für Kosten, Gewinne oder auch Preiselastizitäten wurden zum Allgemeingut der Betriebswirtschaftslehre. M. schrieb seine Bücher - und hier unterschied er sich wohltuend von Ökonomen unserer Zeit - nicht nur für Wissenschaftler, sondern für Geschäftsleute und interessierte Zeitgenossen. Deshalb verbannte er große Teile des mathematischen Apparates in Fußnoten und umfangreiche Anhänge. Dabei waren es - neben dem ökonomischen Gesamtbild - nicht zuletzt die mathematischen Grundlagen, die sein Werk groß machten, auch wenn M. dies immer wieder leugnete. Wie andere Intellektuelle und Ökonomen seiner Zeit verfolgte Marshall die Absicht, die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen der arbeitenden Klasse zu verbessern ein Ziel, das sich nach seiner Ansicht ohne Revolution und Umsturz erreichen ließ. Als die „Principles" entstanden, befand sich der ungezügelte kapitalistische Wettbewerb auf seinem Höhepunkt. Es bildeten sich Kartelle und Trusts, Monopole entstanden. Mit der Hochindustrialisierung änderten sich die Produktions-

Masseneinkommen bedingungen entscheidend; eine neue Form der Arbeitsteilung und große Zahlen von Arbeitern mussten organisiert werden. Weil Marshall die Mängel der Totalanalyse erkannt hatte, wie sie bis dahin unter Ökonomen üblich war, kümmerte er sich ums Detail, um von dorther auf das Ganze schließen. So zog er seine Erkenntnisse in den „Principles" nicht zuletzt aus Besuchen in Betrieben und engen Kontakten zu Geschäftsleuten und Arbeitern. Indem er sich mit verschiedenen Themen der Organisation beschäftigte, wurde M. auch zum Motor der sich nach der Jahrhundertwende herausbildenden Betriebswirtschaftslehre. So behandelte er in den „Principles" Themen wie Arbeitsteilung, Konzentration spezialisierter Industrien, Massenproduktion oder Management. M. sah im Unternehmer die wichtigste Figur im Wirtschaftsleben. Er meinte aber nicht den bezahlten Manager, sondern den Eigentümer. M. glaubte an einen „fortschrittlichen Kapitalismus" und plädierte für den sozialen Aufstieg der unteren Klassen in das Unternehmertum. Deshalb sah er in der Bildung auch eine nationale Aufgabe. Das wertvollste Kapital sei das in Menschen investierte. Das Kernstück der „Principles" ist das V. Buch. In diesem Teil beschäftigt er sich mit der Analyse des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage. Eine allgemeine Theorie des Gleichgewichts hätte nur eine Wiederholung der Idee von Leon Walras sein können. Aber die Verbindung der

unternehmerischen Realität und der Theorie war Marhalls Errungenschaft. Er erfasste die Idee des Gleichgewichts, in dem alle Faktoren der Wirtschaft sich wechselseitig beeinflussen und im Gleichgewicht halten. Anders als Walras, in dessen Theorie alle Faktoren zeitlich wirken, berücksichtige M. die zeitlichen Verzögerungen (Timelags), in der sich Angebot und Nachfrage anpassen, um zu einem Gleichgewicht zu kommen. • Marx, Karl (1818 - 1883) M. untersuchte die Bewegungsgesetze des kapitalistischen Systems. Die besitzlose Arbeiterklasse steht im Dienste der Beschäftigung gewährenden Klasse der Kapitalisten. Sie werden in Höhe der Reproduktionskosten der Arbeit entlohnt. Der darüber hinausgehende Mehrwert fällt den Kapitalisten zu. Publikationen: Das Kapital, 3 Bände, Berlin 1982.

• Maskierung Bedeutung für das Retrieval: Eröffnet die Möglichkeit, durch die Eingabe vorgegebener Maskierungszeichen, wie z. B. *, ? etc., Wörter unterschiedlicher Schreibweise mit einer einzigen Abfrage zu ermitteln.

• Masseneinkommen Brutto-Entgelte für unselbstständige Arbeit (ohne Arbeitgeberbeiträge), plus Transfereinkommen (Pensionen und sonstige), minus direkte Steuern und Sozialversicherungsbeiträge der privaten Haushalte (kommt in den 359

Masseschulden Konten selbst nicht vor; abgeleitete Größe).

• Masseschulden M. sind Verbindlichkeiten, die nach der Eröffnung eines Konkursverfahrens entstehen. Massekosten sind die gerichtlichen Verfahrenskosten, die Ausgaben für die Verwaltung, Verwertung und Verteilung der Konkursmasse sowie die dem Schuldner und seiner Familie für die Aufrechterhaltung eines bescheidenen Lebensstandards zu gewährende Unterstützung. Reicht das vorhandene Vermögen nicht aus, so wird der Konkurs „mangels Masse" eingestellt.

• Master of Advanced Studies Abgek.: MAS. Bildungswelt. Akademischer Grad nach Abschluss bestimmter postgradualer Universitätslehrgänge.

• Master of Business Administration Abgek.: MBA. Bildungswelt. Akademischer Grad nach Abschluss bestimmter postgradualer Universitätslehrgänge im Bereich der Betriebswirtschaft.

• Masterpläne Ganzheitlich orientierte wirtschaftspolitische Strategien, bei der alle Projekte aufeinander abgestimmt werden. In einigen OECD-Ländern ist man dazu übergegangen, wirtschaftspolitische Entscheidungen im Hinblick auf kommunale, regionale oder gesamtwirtschaftliche Kompa360

tibilität zu durchleuchten. Das Ergebnis dieser Analysen sind M., in denen alle geplanten wirtschaftspolitischen Projekte ab einer bestimmten Größenordnung (mit allen wesentlichen Daten und Fakten wie Technologiefolgenabschätzung, Folgekosten, Folgelasten etc.) aufgelistet sind. Dabei wird insbesondere der Finanzierbarkeit sowie der möglichen gegenseitigen Beeinträchtigung der Projekte besondere Beachtung geschenkt.

• match Treffer oder Übereinstimmungen bei einer Suchanfrage im Internet geben an, wie viele Textdokumente unter einem Schlagwort oder Suchbegriff gefunden wurden.

• Matching Gegenüberstellung sämtlicher Käufe und Verkäufe durch ein „clearinghouse".

• Materiality M. liegt vor, wenn sich Rechtsvorschriften maßgeblich im Recht eines anderen Staates niederschlagen. Zentraler Bilanzierungsgrundsatz der US-GAAP und IAS. Danach muss der Jahresabschluss nur solche Informationen weitergeben, die für die Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen eines Kapitalanlegers relevant sind.

• materielle Infrastruktur Diese ist naturgemäß immobil und in den meisten Fällen für eine ausgesprochen lange Nutzungsdauer von Jahrzehnten oder sogar Jahrhunder-

mbps ten ausgelegt. Die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Nachfrage führt dadurch zu einem beträchtlichen Investitionsrisiko. Ohne Garantien in irgendeiner Form könnten entsprechende Projekte daher kaum rein privatwirtschaftlich realisiert werden. Das wäre wahrscheinlich oft selbst dann nicht der Fall, wenn die gesamtwirtschaftlichen Erträge der erbrachten Infrastrukturleistungen, über die ganze Nutzungsdauer betrachtet, zu einer interessanten Projektrendite führen könnten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele Infrastrukturanlagen ausgesprochen kapitalintensiv sind und daher einen hohen Fixkostenblock aufweisen. Das führt oft dazu, dass sich letztlich nur ein einzelner Anbieter („natürliches Monopol") behaupten kann, welcher keinem Wettbewerb mehr ausgesetzt ist. Die Bereitstellung von Infrastrukturleistungen besitzt fast immer eine starke politische Komponente. Diese muss jedoch nicht zwingend zu einem staatlichen Angebot führen.

• MATIF Abk. f.: Marché à Terme des Instruments Financiers, Paris.

• Matrix 1. System zur Visualisierung komplexer Zusammenhänge. 2. Tabelle.

• Matrixorganisation Aufbauorganisation, welche die jeweiligen Vor- und Nachteile der funktionalen Organisation und der

divisionalen Organisation auszugleichen versucht.

• Maus Ein Steuergerät für den Cursor.

• Maut Gebühr für die Benutzung von Wegen, Straßen und Autobahnen.

• maximaler Verlust Maximaler Wertrückgang, den ein Fonds (oder eine Benchmark) während eines bestimmten Zeitraums in den vergangenen drei Jahren erlitten hat. Ein hoher Wert korreliert in der Regel mit hoher Volatilität.

• MB Abk. f.: Megabyte. Andere Bez.: Mbyte.

• MBA Abk. f.: Master of Business Administration.

• MBI - • Management-Buy-in.

• MBO Abk. f.: -» Management-Buy-out. Aufkauf der Mehrheit der Anteile oder Aktien eines Unternehmens durch das Management mit dem Ziel, die strategische Kontrolle zu erlangen.

• mbps Abk. f.: megabits per second. Angabe der Übertragungsleistung einer Leitung. Mit 1 mbps lassen sich etwa über 95 KByte in jeder Sekunde übertragen. 361

McJobs • McJobs Minderwertige der Ausbildung nicht entsprechende Arbeitsplätze, z. B. wenn Absolventen einer Universität ihren Lebensunterhalt mit Taxifahren oder in der Gastronomie verdienen.

• Media Plural von Medium. Werbeträger.

• Mediaanalyse Analyse der Nutzung der Medien und ihrer Reichweite. Systematische, sich ausschließlich primärstatistischer Erhebungsmethoden bedienende Untersuchung, mit deren Hilfe durch Befragung einer repräsentativen Stichprobe aus der Gesamtbevölkerung die Struktur der Nutzung von Medien und deren Reichweiten untersucht werden.

• Median Eine aufsteigend sortierte Population wird durch den M. in zwei Hälften mit jeweils gleicher Fallanzahl geteilt; der M. ist also der „mittlere Wert" einer Verteilung. Quartile bzw. Dezile teilen die Population in vier bzw. zehn gleiche Teile; es gibt somit drei Quartilwerte und neun Dezilwerte einer Verteilung. Das zweite Quartil bzw. fünfte Dezil entspricht also dem Medianwert.

• Media-Selektion Vorgang, bei dem Werbeträger für eine Werbekampagne ausgewählt werden.

• Media-Streuplan Regionale und zeitliche Verteilung

362

des Werbebudgets auf verschiedene Werbeträger, Werbemittel und Werbeobjekte.

• Mediation Strategie zur Lösung von Interessenkonflikten zwischen Personen und/oder Unternehmen durch einen unbeteiligten Dritten, den -» Mediator. Ziel der M. ist es, Kosten und Schaden zu begrenzen und nach Ansatzpunkten für eine mögliche Konfliktbeilegung bzw. neue Gestaltungsspielräume zu suchen. Dabei kommt der Art der Verhandlungsführung große Bedeutung zu. Als besonders brauchbare Methode hat sich in diesem Kontext die -» HarvardStrategie erwiesen.

• Mediator Person, die einen Vermittlungsversuch in einem Streit- oder Konfliktfall unternimmt. Der M. moderiert die Verhandlungen zwischen zwei Konfliktparteien („Klienten"), zeigt mögliche Lösungsansätze auf und bemüht sich um eine Schadensbegrenzung bei gleichzeitiger Wahrung der persönlichen und geschäftlichen Integrität der Kontrahenten. -» Mediation.

• Medienreichweite Anzahl der Personen, die mit einem Werbeträger in Kontakt kommen können.

• Medium Physischer Träger von Informationen gemeint. Man unterscheidet z. B.

Meldebestand zwischen Printmedien, audiovisuellen Medien, elektronischen Medien...

• Meeting Sitzung, Treffen, Besprechung.

• Mega-Marketing Ziel des M. ist es durch den strategisch koordinierten Einsatz von Marketinginstrumenten in Märkte zu gelangen, filr die dort bereits aktive Unternehmen Eintrittsbarrieren errichtet haben. Öffentlichkeitsarbeit bei Politikern, Behörden und den Konsumenten soll dabei den Eintritt in diese Märkte erleichtern.

• Mehrheitsentscheidung

• Mehrwegquote WiederbefÜllungsrate, Mehrwegflaschen.

z.

B.

bei

• Mehrwertsteuer In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung hat die M. nur Durchlaufcharakter und wird daher nicht berücksichtigt; da sie in den heimischen Endverwendungspreisen aber enthalten ist, muss sie aus Abstimmungsgründen zum -» BIP dazugezählt werden. Ähnliches gilt auch für die Importabgaben, die als Bestandteil importierter Vorleistungen behandelt werden und daher in der Wertschöpfung nicht enthalten sind.

Einfache oder qualifizierte Mehrheit.

• Meinungsforscher

• Mehrstimmrechtsaktie

Betreibt Meinungsforschung (Demoskopie) und Umfrageforschung. Mit Hilfe statistisch-psychologischer Untersuchungsmethoden werden gesellschaftliche Massenerscheinungen beobachtet und analysiert.

Aktie, mit der bestimmte Rechte zumeist bei der Ernennung des Vorstands verbunden sind. -» Vorzugsaktie.

• mehrstufiges Logistiksystem System, bei dem der Giiterfluss zwischen Lieferpunkt(en) und Empfangspunkt(en) mindestens einmal durch einen weiteren Punkt unterbrochen wird (indirekter Güterfluss). Nach der Zahl der Unterbrechungspunkte im Güterfluss unterscheidet man zwei-, drei- oder vielstufige Logistiksysteme.

• Mehrwegsysteme Wiederverwendung von Verpackungen (Kunststoffflaschen, Glasflaschen), z. B. mit dem Ziel der Müllvermeidung.

• Meistbegünstigung Klausel für den Freihandel in internationalen Handelsverträgen: Außenhandelsvergünstigungen bzw. Handelsvorteile sollen allen an der Meistbegünstigung beteiligten Staaten gleichermaßen eingeräumt werden.

• Meldebestand M. ist ein bestimmter Mindestbestand an Lagergütern; wenn dieser Bestand unterschritten wird, muss wieder nachbestellt werden, damit die Produktionsbereitschaft aufrecht 363

Memory erhalten wird. Andere Bez.: Meldestand.

• Memory Speicher. Elektronische Schaltkreise, die ständig Daten speichern („ReadOnly Memory") oder solange sie Energiezufuhr erhalten („Random Access Memory").

• Mengeneffekt Veränderung von realen Größen, z. B. Produktion oder Beschäftigtenzahl, die durch eine wirtschaftspolitische Maßnahme bewirkt wird, im Gegensatz zum Preiseffekt. Welcher davon der erwünschte ist, hängt vom angestrebten Ziel ab: Soll mit Hilfe vermehrter Staatsausgaben die Konjunktur angekurbelt werden, ist ein Preiseffekt (Inflationsbeschleunigung) unerwünscht, wird mit Hilfe von Kredit-Restriktionen Stabilitätspolitik betrieben, sollte tunlichst nicht auch ein M. (Produktions- und Beschäftigungsrückgang) eintreten.

• Mengennotierung Gibt an, wie viele Mengeneinheiten der ausländischen Währung man für eine Einheit der inländischen Währung erhält.

• Mengentender Wenn der Zinssatz fix ist und die Zuteilung nach der Höhe der gebotenen Mengen der Banken erfolgt.

• Menger, Carl (1840- 1921) Vordenker der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Erkannte erstmals, dass sich der Wert 364

eines Gutes nicht aus der gesamten Gütermenge ergibt, sondern vielmehr aus dem „Grenznutzen", dem Nutzenzuwachs der zuletzt eingesetzten Teilmenge. Hat sich intensiv mit Methodenfragen der Sozialwissenschaften beschäftigt. Publikationen". Grundsätze der Volkswirtschaftslehre. Erster Allgemeiner Teil. Faksimile der Erstausgabe von 1871.

• Merchandising 1. Vermarktung von sportlichen und kulturellen Events auf T-Shirts, Kopfbedeckungen, Biergläsern etc. 2. Verkaufsförderung für Markenprodukte.

• MERCOSUR Abk. f.: Mercado Común del Cono Sur (Gemeinsamer Südamerikanischer Markt). Gründung-, 1991. Sitz: Montevideo (Uruguay). Es handelt sich um eine regionale Wirtschaftsgemeinschaft der Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Aufgaben: Herstellung eines freien Waren- und Dienstleistungsverkehr durch Beseitigung von Zöllen und Handelshemmnissen zwischen den Mitgliedstaaten. Instrumente: gemeinsames Außenzollsystem und Beseitigung der internen Handelsbarrieren. Als Organe fungieren der Rat des Gemeinsamen Marktes, die Gruppe Gemeinsamer Markt als Exekutivorgan und eine Gemeinsame Parlamentarierkommission. Probleme und Perspektiven: Der Warenverkehr zwischen den

Merton Mitgliedsländern ist zum Teil noch mit Binnenzöllen belastet, wie etwa die KFZ-Industrie. Weiters bestehen noch außertarifliche Handelshemmnisse. Verhandlungen über die Errichtung einer Freihandelszone zwischen dem Mercosur und der EU werden geführt. Es geht vor allem um die Außenöffiiung des Europäischen Binnenmarktes filr Agrarprodukte. Verhandlungen stehen im Zusammenhang mit der UruguayRunde (Liberalisierung des Agrarund Textilbereiches und der Dienstleistungen sowie der Schutz des geistigen Eigentums, weitere Zollsenkungen) des GATT.

• Merger Fusion von Unternehmen dergestalt, dass das übernommene Unternehmen seine Rechtspersönlichkeit verliert oder durch Integration von zwei Unternehmen ein neues Unternehmen entsteht.

• Merger & Acquisition - M & A.

• Merger of Equals Freiwillige Verschmelzung zweier annähernd gleichwertiger, finanzkräftiger Partner. Technisch erfolgt diese Verschmelzung meist mittels Aktientausch. Die Aktionäre der Firmen A und B bekommen für ihre Anteile Titel des gemeinsamen neuen Unternehmens AB zugeteilt. Gegensatz: -» Akquisition.

• meritorische Güter Güter, bei denen die Nachfrage bei

freier Preisbildung zu gering ausfallen würde, weil die Individuen ihren Nutzen nicht richtig einschätzen würden. Güter, bei denen die Nachfrage der privaten Haushalte und der Unternehmen hinter einem gesellschaftlich wünschenswerten Maß zurückbleibt (z. B. Ausbildung, Wohnraumversorgung, Impfung), so dass der Staat häufig eingreift und das Angebot vergrößert.

• Merkantilismus Der M. im 16. bis 18. Jahrhundert sah vor allem in Geld- und Edelmetallbeständen die Ursache des Wohlstandes einer Nation. Eine aktive Handelsbilanz war Garant für den Reichtum des Landes (-herrn). Dieser sollte durch wirtschaftspolitische Maßnahmen (Zölle, Monopole, Privilegien, Restriktionen u. a. m.) erreicht werden. • Merton, Robert Cox Geb.: 1944. Amerikanischer Ökonom. M. studierte Mathematik und Ökonomie an der ColumbiaUniversität in New York, am kalifornischen Institute of Technology in Pasadena und am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. M. ist Mitbegründer des Unternehmens „Long-Term Capital Management". Beim Optionshandel wird gegen Zahlung einer Prämie das Recht (aber nicht die Pflicht) erworben, zu einem späteren Zeitpunkt Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, und zwar zu einem bereits heute fest vereinbarten Preis. M., Scholes und Black 365

Messages befassten sich mit der Frage, wie der Wert von Optionen bestimmt werden kann: Steigende Kurse machen eine Option, zu einem niedrigeren Preis kaufen zu dürfen, wertvoller. Andererseits besteht das Risiko, dass eine Kaufoption wertlos wird, wenn der Aktienkurs unter den vereinbarten Kaufpreis sinkt. Dabei spielt auch eine Rolle, wie viel Zeit noch bis zum vereinbarten Termin vergeht, zu dem die Option ausgeübt werden kann. Für das Eingehen dieser Risiken eine Prämie zu definieren, ist in der Praxis nicht möglich, weil man in der Regel nicht weiß, wie risikofreudig die verschiedenen Marktteilnehmer sind und wie sich ihre Einstellung ggf. ändert. M., Black und Scholes gelang es, dieses Problem zu umgehen: Wenn ein Anleger sein Vermögen in Aktien eines bestimmten Unternehmens anlegen möchte, so könnte er sich gegen eventuelle Kursschwankungen absichern, indem er genau entgegengesetzte Optionen erwirbt. Bei jeder Veränderung der Aktienkurse und beim Näherrücken der Optionstermine müsste er die Zusammensetzung seiner Gesamtanlage („Portfolio") fortlaufend verändern, könnte aber jeweils ein risikoloses Portfolio halten, für das der marktübliche risikofreie Zinssatz gilt. M., Black und Scholes formulierten diesen Zusammenhang als mathematische Gleichung, aus welcher der Optionswert abgeleitet werden kann. Er hängt außer von der Aktienkursentwicklung, dem mit der Option vereinbarten Ablösungspreis 366

und der verbleibenden Zeit bis zum Optionstermin auch vom risikofreien Marktzins und von der Wahrscheinlichkeit ab, ob die Option wirklich ausgeübt werden wird. M. zeigte, dass dieselbe Formel bei anderen Finanztransaktionen angewandt werden kann, die von zu Grunde liegenden Vermögenswerten oder Kursen abgeleitet werden („Derivatgeschäfte"). Auch Schuldbriefe von Unternehmen, verschiedene Versicherungen und Garantieversprechen können mit Hilfe der -» „Black-ScholesFormel" bewertet werden. Publikationen: Theory of Rational Option Pricing, in: Bell Journal of Economics and Management Science, 1973; On the Current State of the Stock Market Rationality Hypothesis, 1985; Continuous-time Finance, 1990; Financial Innovation and the Management and Regulation of Financial Institutions, 1995.

• Messages Nachrichten über E-Mail.

• Metadaten Daten über Daten. Kodierte Informationen über Daten. So sind beispielsweise Titel, Thema, Autor und die Dokumentengröße Metadaten eines Dokumentes.

• Metadatenbank Eine spezielle Datenbank zur Verwaltung von Dokumenten oder Objekten mit Hilfe von Metadaten.

• Metaplantechnik Verfahren zur Strukturierung bzw.

micropayment Moderation von Prozessen der Kommunikation und Planung in Gruppen. Ein Moderator fordert die Gruppenmitglieder auf, sich zu bestimmten Fragen oder Gegenständen in Stichworten schriftlich auf Kärtchen zu äußern. Die Kärtchen werden für alle sichtbar an eine Pinnwand geheftet und vom Moderator unter Einbeziehung der Gruppenmitglieder nach bestimmten Kriterien geordnet bzw. umgeordnet. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt einerseits in der Aktivierung und Einbeziehung aller Gruppenmitglieder ohne Berücksichtigung ihres hierarchischen und sozialen Status, andererseits in der Visualisierung der Aussagen und Inhalte sowie des Prozesses für alle Beteiligten.

• Meta-Suchmaschine Die Meta-Suchmaschine leitet die Stichwörter einer Anfrage an mehrere andere Suchmaschinen weiter und zeigt dann deren Ergebnisse an. Vorteil: Sie erspart den User aufwendige Entdeckertouren durch andere Suchmaschinen und erreicht trotzdem bequem eine große Abdeckung der Internet-Inhalte. Einziger Nachteil: Die Vielzahl der Fundstellen kann verwirren.

• Mezzanin Immobilienwelt. Speziell in Miethäusern aus der Zeit der Jahrhundertwende häufige Bezeichnung für das Geschoß zwischen dem Erdgeschoß und dem Hochparterre oder

dem ersten Stock („Halbstock").

des

Hauses

• Mezzaninkapital Langfristiges, fixverzinstes und ungesichertes Kapital, nachrangige Tilgung nach Fremdkapital. Andere Bez.: quasi equity.

• MFI Abk. f.: Monetäres Finanzielles Institut. Ein Kreditinstitut oder ein anderes finanzielles Institut, dessen wirtschaftliche Tätigkeit darin besteht, Einlagen bzw. Einlagensubstitute im engeren Sinne von anderen Wirtschaftssubjekten als MFI entgegenzunehmen und Kredite auf eigene Rechnung (zumindest im wirtschaftlichen Sinne) zu gewähren und/oder in Wertpapieren zu investieren.

• micro finance Vergabe von Kleinstkrediten zu kommerziellen Bedingungen an Kleinunternehmer bzw. Landwirte in Entwicklungsländern.

• micro hedge Absicherung des Risikos für eine einzelne, bestimmte Position.

• micropayment Wörtlich: Mikrozahlung. Elektronische Zahlungsweise kleiner Beträge im Internet. Sie basiert auf einem Guthabenkonto bei einem Händler. Der Kunde füllt dieses Konto mit einem beliebigen Betrag auf, den er anschließend häppchenweise verbrauchen kann. System, um etwa 367

mid cap einzelne kostenpflichtige Nachrichten oder Musikstücke abzurufen.

• mid cap Zwischending zwischen Big-Capund Small-Cap-Titeln: mittelgroße Unternehmen, deren Aktien an der Börse kein übergroßes Gewicht haben.

• Middleware Eine spezielle Software, die zwischen zwei oder mehr Typen von Software für die Übersetzung und Übermittlung der Information angeordnet ist.

• MIDI Abk. f.: Musical Instrument Digital Interface. Dieser Standard für digitale Klangerzeugung legt zum einen die Schnittstellen-Norm fest (MIDIPort) und regelt zum anderen die Übertragung der Klangdaten zwischen MIDI-fähigen Systemen. Über die spezielle MIDI-HardwareSchnittstelle können Musiker Synthesizer und andere elektronische Musikinstrumente an den Computer anschließen.

• Mietrechtsgesetz (A) Das M. regelt die Miete von Wohnungen und Geschäftsräumlichkeiten aller Art samt den dazugehörigen Haus- und Grundflächen. Auch genossenschaftliche Nutzungsverträge über solche Objekte unterliegen dem MRG (§ 1 Abs. 1). Der Bestandgeber hat die Pflicht die Sache dem Bestandnehmer in brauchbarem Zustand zu übergeben und zu erhalten. 368

Der Bestandnehmer ist berechtigt die Sache sorgfältig und sachgemäß zu gebrauchen.

• MIGA 1. Abk. f.: -» Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur. Gründung: 1985. Sitz: Washington D.C. Teil der Weltbankgruppe. Aufgaben• Beteiligt sich nicht an privaten Projekten der Weltbank, sondern versichert diese gegen Risken. 2. Abk. f.: Multilateral Investment Guarantee Facility. Akronym für eine von der Weltbank betreute Garantiefazilität, die private Investoren gegen politische Risiken in Entwicklungsländern versichert.

• Mikromarketing Marketing, das nicht anonyme Zielgruppen, sondern Individuen anpeilt (z. B. Gäste im Tourismus) und mit diesen eine stärkere Kundenbindung anstrebt.

• MikroÖkonomik Die M. geht von den einzelnen Wirtschaftssubjekten und den ökonomischen Entscheidungen, die diese zu treffen zu haben (z. B. Konsumentscheidungen eines Haushaltes, Investitionsentscheidungen eines Unternehmens),aus und versucht, auf dieser Grundlage die wirtschaftlichen Geschehnisse insgesamt zu erklären. Untersuchungsobjekte sind vor allem die Bestimmung der Preise durch den Marktmechanismus und die Allokation knapper Ressourcen auf alternative Verwendungszwecke.

MikroSteuerung

^^ÖkostrategierT^ Umfeld

Globalisierung Nachhaltige Unternehmensstrategien: Stakeholders

Zukunft globaler und .virtueller Universitäten

Innovatives Marketing

Know-how als unternehmerische Ressource

(^Erfolgreiche KMU^)

Elektronische Märkte Neue Arbeit des Managers

virtuelle Unternehmen und Wissensnetzwerke

Informatik

Abb. 11: Bausteine für eine mikroökonomische Steuerung. Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 90. 369

Mikroschriften • Mikroschriften Sicherheitsmerkmal bei Banknoten. Die Mikroschriften sind häufig nur mit der Lupe zu finden. Mit diesem Schrifttypus wird beim Drucken an die Grenze des Möglichen gegangen. Kopierer und Reprogeräte geben Mikroschriften meist nicht lesbar wieder. • Mikrozensus Wörtlich: kleine Volkszählung. Eine Form der Erhebung wichtiger sozialstatistischer Daten in einem Staat. • Milestone Wichtiges Ereignis im Rahmen eines Großprojektes. • Mill, John Stuart (1806-1873) 1843 gelang ihm mit seinem Buch „System of Logic" der Durchbruch als Autor. Konkurrenz und Markt waren nicht natürliche, sondern geographisch und historisch eng begrenzte Phänomene; andere Mentalitäten und andere Gebräuche brachten andere Wirtschaftssysteme hervor, die es zu untersuchen gilt. Nur wenn man die Gesellschaft als Ganze im Auge behält, kann die Wirtschaft eines Landes begriffen werden. Dabei dachte er allerdings nicht an umfassende Verstaatlichungen, sondern an Genossenschaften, Besteuerung exzessiver Erbschaften und ähnliche Reformen. Er warnte Englands Arbeiter aber davor, allzu viel von staatlichem Handeln zu erwarten. Die Verbesserung ihrer Lage hänge in erster Linie von ihnen selbst ab. 370

Umfassende Bildung für alle sah M. allerdings als zentrale staatliche Aufgabe; nur gebildete Menschen könnten ihr Schicksal frei und eigenverantwortlich gestalten. M. versuchte einen Nachweis der Abhängigkeit hoher Geburtenzahlen von sozialen Verhältnissen zu überprüfen. Publikationen: System of Logic, 1843; Über die Freiheit, Essay, aus dem Amerikanischen von Else Wentscher, Leipzig/Weimar 1991; Principles of Political Economy, Facsimile der 1848 erschienenen Erstausgabe, mit einem Vorwort von George Stigler, Düsseldorf 1991, 2 Bände; gemeinsam mit Harriet Taylor Mill und Helen Taylor, Die Hörigkeit der Frau, aus dem Englischen von Jenny Hirsch, Frankfurt/M. 1990. • Miller, Merton Howard Geb.: 1923. Amerikanischer Ökonom. Miller entwickelte - gemeinsam mit Franco -» Modigliani - die Theorie der kapitalmarktbezogenen Unternehmensfinanzierung, die in der ökonomischen Literatur als „Modigliani-Miller-Theorem" bekannt ist. Dieses besagt, dass unter der Voraussetzung eines vollkommenen Kapitalmarktes, die Kapitalstruktur und die Dividendenpolitik den Marktwert eines Unternehmens nicht beeinflussen. Die zu beobachtende Veränderung sei vielmehr auf die Unvollkommenheit des Marktes - d. h. auf die Transaktionskosten und die eingehobenen Steuern - zurückzuführen.

Mindestreservesatz Publikationen: The Cost of Capital Corporation Finance, and the Theory of Investment, in: American Economic Review, 1958; Dividend Policy Growth, and the Valuation of Shares, in: Journal Business, 1961; Corporate Income Taxes and the Cost Capital, in: American Economic Review, 1963; Theory of Finance, 1972; Debt and Taxe, in: Journal of Finance, 1977; Financial Innovation and Market Volatility, 1991.

• MILNET Organisatorisch abgetrennter Teil des Internets, der von militärischen Institutionen der USA betrieben wird.

• MIME Abk. f.: Multipurpose Internet Mail Extensions. Bezeichnet ein Verfahren zum Kodieren/Dekodieren von E-Mail. Damit können auch Bilder, Videos und andere Multimediakombinationen via E-Mail verschickt werden.

• Minderkaufleute Nach dem Umfang des Unternehmens wird bei -» Musskaufleuten beurteilt, ob der Geschäftsbetrieb nicht über den Umfang des Kleingewerbes hinausgeht. Daraus folgt, dass gewisse Vorschriften des Handelsgesetzbuches nicht anzuwenden sind.

• Mindestanlagesumme Kleinster Anlagebetrag, mit dem man in einen Investmentfonds

einsteigen kann.

• Mindestreservebasis Summe derjenigen Bilanzposten (insbesondere Verbindlichkeiten), welche die Basis für die Berechnung des Mindestreserve-Solls eines Instituts darstellen.

• Mindestreserveerfiillungsperiode Zeitraum, für den die Einhaltung der Mindestreservepflicht berechnet wird. Die Mindestreserveerfüllungsperiode des ESZB wird einen Monat betragen, beginnend mit einem bestimmten Tag des Monats (die Mindestreserveerfullungsperiode kann z. B. am 24. eines Monats beginnen und am 23. des Folgemonats enden).

• Mindestreserven Sichtguthaben, die Banken zinsen los bei einer Zentralbank halten müssen. Die Höhe der M. wird vom Mindestreservesatz bestimmt.

• Mindestreservepflicht Pflicht der Institute, Mindestreserven bei der Zentralbank zu unterhalten. Die Höhe der von einem Institut zu unterhaltenden Mindestreserven (Mindestreserve-Soll) wird durch Multiplikation der reservepflichtigen Bilanzpositionen des Instituts mit den jeweiligen Reservesätzen berechnet.

• Mindestreservesatz Von der Zentralbank für jede Kategorie reservepflichtiger Bilanzposten festgelegter Satz. Prozentsatz der 371

Mindestumsatz Einlagen bei Geschäftsbanken, die bei der jeweiligen Zentralbank unterhalten werden müssen. Die Sätze werden zur Berechnung des Mindestreserve-Solls verwendet.

• Mindestumsatz Jener Punkt, bei dem erstmals der Umsatz einer Periode gerade die fixen und variablen Kosten abdeckt.

• Mindestzuteilung Niedrigster Betrag, der Geschäftspartnern bei einer Tenderopertion zugeteilt wird. Das ESZB kann beschließen, bei seinen Tenderoperationen jedem Geschäftspartner einen Mindestbetrag zuzuteilen.

• Mind-Mapping Ideen-V isual isierungsmethode. Wichtiges Managementtool zur Erstellung „mentaler Landkarten". Arbeits* und Denkprozesse werden visuell aufbereitet. Die Visualisierung steigert die Kreativität der Problemlösung. Dabei werden auf dem Papier um ein Zentrum („Kernthema") Ideen („Schlüsselbegriffe") netzartig angeordnet und mehr oder weniger logisch untergliedert. Die Methode verknüpft bildhaftes Denken (auf der rechten Gehirnseite) mit sprachlichem Denken (auf der linken Seite des Gehirns) und soll bei der Vorbereitung von Konferenzen, Präsentationen und Veröffentlichungen aller Art helfen. 1.Erstellung eines Netzwerkes von Begriffen, das für die Bearbeitung eines bestimmten Problems erforderlich ist. 372

2. Verfahren, das eine höhere Kreativität beim Lösen von Problemen ermöglichen soll.

• mini max floater Floater mit einer relativ geringen Bandbreite zwischen Höchstzinssatz und Mindestzinssatz.

• Minimalkostenkombination Kombination von Produktionsfaktoren zur Herstellung einer Produktmenge, die bei gegebenen Faktorpreisen die geringsten Kosten verursacht.

• Minimax-Prinzip Prinzip der Vorsicht in der Spieltheorie. Schadensminimierungsprinzip bei Projekten unter pessimistischen Erwartungen.

• Mintzberg-Konfiguration Ein Konzept von Henry Mintzberg, einem hochkarätigen amerikanischen Management-Guru, der vor allem neue Organisationskonzepte entworfen hat. Sein bekanntestes Modell ist das Konfigurations-Logo, das auf dem situativen Ansatz aufbauend eine Organisationsform ftlr Unternehmen fordert, welche die jeweilige Situation des Unternehmens berücksichtigt. („structure follows Situation").

• mirror Exakte Kopie eines Servers. Diese Kopien werden nicht nur als Sicherheitskopie der Datenbestände angelegt, sondern auch, um eine Kopie des Web-Angebots online zur Ver-

Mitentscheidungsverfahren fligung zu stellen. Sollte ein Server ausfallen oder überlastet sein, können die Besucher der Site an die „mirror site" verwiesen werden. „Mirroring" verkürzt Ladezeiten von stark frequentierten Seiten erheblich.

nen der Konkurrenz erkunden. Gelegentlich auch im eigenen Unternehmen (z. B. bei Hotelketten) angewandt, um zu erkennen, welche Schwachstellen es im eigenen Unternehmen gibt.

• MIS

• Mitbestimmung (A)

Abk. f.: Managementinformationssystem. Summe aller Möglichkeiten und Wege, über die eine Führungskraft Entscheidungsunterstützung erhalten kann. Das MIS wird in der Regel von EDV unterstützt; die Führungskraft hat direkten Zugriff auf die notwendigen Daten.

Mitentscheidungsrecht des Betriebsrates im Unternehmen, z. B. bei Kündigungen (betriebliche Mitbestimmung) oder Mitwirkung der Gewerkschaften und der Arbeiterkammern an wirtschaftspolitischen Entscheidungen, insbesondere im Rahmen der Paritätischen Kommission (überbetriebliche M.). Als Sozialpartnerschaft ist in Österreich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs besonders die überbetriebliche (wirtschaftspolitische) M. stark ausgebaut worden. Die betriebliche M., die auf die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zurückgeht, wurde zuletzt durch die Einführung der Drittelparität erweitert.

• mismatched bonds Zins einer Floating Rate Note ist an den Sechsmonats-LIBOR oder Dreimonats-LIBOR gebunden und die Zinsen werden alle sechs oder drei Monate gezahlt. Der Zinssatz für die Anleihe wird aber monatlich angepasst.

• Mission 1. Auftrag oder Aufgabe einer Institution gegenüber der Gesellschaft. 2. Diplomatische Vertretung von Nicht-EU-Mitgliedstaaten bei der EU. Die Mitgliedstaaten unterhalten Ständige Vertretungen, weil es in der EU regelrechte Botschaften nur als offizielle Vertretungen eines Landes bei der Regierung eines anderen Landes geben kann, nicht aber bei einer internationalen Organisation.

• mistery shopper Personen, die - als „Kunden" getarnt - die Preise, Qualität und Konditio-

• Miteigentum Immobilienwelt. Eigentum mehrerer Personen an einer gemeinsamen Sache. Beim schlichten oder ideellen Miteigentum an einer Liegenschaft bestehen Miteigentumsanteile nach Bruchteilen (Quoten), nicht jedoch nach flächenmäßig oder räumlich bestimmten Anteilen der Liegenschaft.

• Mitentscheidungsverfahren Verfahren, bei dem der Rat, also die Mitgliedstaaten, und das EUParlament im gesetzgeberischen Be373

Mitläufer-Effekt reich gleichgestellt sind. Bei Uneinigkeit wird ein Vermittlungsausschuss eingesetzt, in dem beide Seiten gleichgestellt sind. Zur Zeit bleibt das Verfahren noch auf einen schmalen Bereich der EUGesetzgebung beschränkt.

• Mitläufer-Effekt Die Nachfrage nach einem Produkt bzw. einer Dienstleistung nimmt deshalb zu, weil auch andere Konsumenten das gleiche Produkt nachfragen. Andere Bez.: BandwagonEffekt.

• Mitnahmeeffekt Inanspruchnahme steuerlicher oder sonstiger Begünstigungen filr Dispositionen, die auch ohne diese Begünstigung getroffen worden wären. Der M. beispielsweise des Prämiensparen besteht in jenen Ersparnissen, die sonst in anderer Form (normales Sparbuch, Wertpapier usw.) veranlagt worden wären.

• mittel- und osteuropäische Länder Abgek.: MOEL. In der Terminologie der Europäischen Union werden hiermit jene Länder Mittel- und Osteuropas bezeichnet, mit denen die EU Assoziierungs Verträge abgeschlossen hat. Diese umfassen Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakische Republik, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn. Im Frühjahr 1998 startete die Gemeinschaft die Prüfung des „acquis communautaire" mit allen MOEL, während 374

Beitrittsverhandlungen nur mit Estland, Polen, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern aufgenommen wurden.

• Mittelabfluss Wert der zurückgegebenen Anteile innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Ein Nettomittelabfluss liegt vor, wenn die Rücklösungen mehr ausmachen als der Verkauf von Anteilen. Diese Differenz muss durch die Barreserve finanziert werden, ansonsten müsste der Fonds Vermögenswerte liquidieren.

• Mittelwertmethode Begriff aus der Bewertung von Unternehmen. Der gewichtete oder ungewichtete arithmetische Mittelwert aus Substanz- und Ertragswert. So gen. Praktikermethode. Besonders für kleinere Bewertungsvorhaben geeignet.

• Mobbing Menschenwelt. Handlungen, durch die Arbeitskolleg/inn/en bei der Arbeit gestört werden. Bisweilen geht der ausgeübte Psychoterror so weit, dass sich Mitarbeiter veranlasst sehen, die Firma zu verlassen.

• mobile devices Geräte, mit denen drahtlose Software-Anwendungen möglich sind (z. B. Handheld Computer wie der Palm Pilot oder Handys).

• mobile Telearbeit Arbeitnehmer, deren Arbeit regelmäßig mit einem Ortswechsel ver-

Moderator bunden ist, so dass sich ihr flexibler Arbeitsplatz am jeweiligen Arbeitsort befindet. Dies betrifft u.a. Außendienstmitarbeiter, Servicetechniker und leitende Angestellte.

• Mobilität Häufigkeit und Intensität von außerhäuslichen Ortsveränderungen je Person und Zeiteinheit (z. B. Tag); für die M. gibt es verschiedene Indikatoren, wie z. B. Wegehäufigkeit, Tagesweglänge, Tageswegdauer je Person usw.

• modal split Anteil der Beförderungsleistung einzelner Verkehrsmittel am gesamten Verkehrsaufkommen.

• Modell Abbildung sozialer Zusammenhänge in einer Form, die Simulationen ermöglicht.

• Modellanalysen Um komplexen Zusammenhängen zwischen einzelnen Variablen auf die Spur zu kommen, greifen Ökonomen häufig zu M. Dabei wird eine Variable verändert, die anderen Variablen werden hingegen konstant gehalten. Man spricht dabei auch von der Ceteris-paribus-Methode. Der Versuch der Konstanthaltung ist bei komplexen Sachverhalten jedoch nur bedingt erfolgversprechend, da zu viele, zugleich eng miteinander verknüpfte und obendrein noch eigendynamische Variablen in einem zu steuernden System wirksam sind. Auch ist ein systematisches Durch-

probieren auch nur der wesentlichen Kenngrößen meist aus Zeitgründen gar nicht möglich. Selbst wenn dies doch der Fall sein sollte, bleibt die prinzipielle Unmöglichkeit, das gesamte Variablengefüge bis auf ein Element konstant zu halten. Man kennt normalerweise gar nicht alle wirksamen Systemelemente und von den bekannten entziehen sich wiederum einige dem direkten Zugriff. Eine Möglichkeit zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten bestünde darin, ein nach bestimmten Analysekriterien ausgewähltes Bündel von Variablen zugleich zu verändern und die Antworten aus der Realität dann auf dieses mehrdimensionale Eingriffsmuster zu beziehen.

• Modem Kunstwort aus MODulator und DEMulator. Gerät, mit dem Daten vom Computer über das Telefonnetz übertragen werden. Das Modem wandelt die digitalen Signale eines Computers in Töne um, die über analoge Telefonleitungen zu einem anderen Computer übertragen werden können. Bei Ankunft werden die übertragenen Daten wieder in digitale Signale demoduliert (zurückverwandelt).

• Moderator Person, die Kommunikations- oder Entscheidungsprozesse in Gruppen begleitet und koordiniert. Durch Einsatz verschiedener Moderationstechniken (Brainwriting, Metaplantechnik, Mind-Mapping, Reporting etc) 375

modified duration kann das kreative Potential Gruppen genutzt werden.

von

• modifled duration Gibt an um wie viel % sich der Kurs eines Wertpapiers ändert, wenn sich die Rendite des Papiers um 1 % ändert.

• Modigliani, Franco Geb.: 1918. Amerikanischer Ökonom, italienischer Abstammung. Bahnbrechende Analysen des Sparens und der Finanzmärkte. Vertreter des Postkeynesianismus. Hat Widersprüche zwischen den Theorien von Keynes und empirisch ermittelten Fakten zum Ausgangspunkt für die Aufstellung neuer wirtschaftswissenschaftlicher Modelle genommen. Seine Lebenszyklus-Theorie des Sparens geht von der Überlegung aus, dass Privathaushalte vor allem deshalb sparen, weil sie die für den Konsum verfügbaren Mittel optimal auf die ganze Lebenszeit verteilen möchten. Die zusammen mit Merton H. Miller ausgearbeiteten „Modigliani-Miller-Theoreme" deckten auf, dass der Marktwert eines Unternehmens vom Verschuldungsgrad und von der Dividendenpolitik nicht beeinflusst wird. Publikationen: Utility Analysis and the Consumption Function - An Interpretation of Cross Section Data, in: K. K. Kurihara, Post Keynesian Economics, 1954; gemeinsam mit M. H. Miller: The Cost of Capital, Corporation Finance, and the Theory of Investment, in: American Eco376

nomic Review, 1958; The Collected Papers of Franco Modigliani (3 Bände), 1980.

• Modular-Sourcing Beschaffung von Modulen bzw. Baugruppen zur fertigen Montage in ein Produkt. Beispiel: Automobilindustrie. Durch eine Reduzierung der Lieferantenanzahl und der Lagerteile sollen die Kosten gesenkt werden.

• Modulprinzip Ein Problem wird in kleinere Teilprobleme zerlegt. Dabei werden die Bausteine eines Systems so definiert und abgegrenzt, dass zwischen ihnen -» Kompatibilität besteht.

• MOEL Abk. f.: Mittel- und Osteuropäische Länder: Albanien, Tschechien, ehemaliges Jugoslawien, Rumänien, Ungarn, Polen und Bulgarien.

• Mogelpackung Verpackungsart, die durch ihre Gestaltung eine größere Füllmenge vortäuscht, als in ihr enthalten ist.

• Mondpreise Ironische Bezeichnung für bewusst hoch angesetzte, vom Hersteller aber nur „empfohlene" Verbraucherpreise. Sie sollen dem Handel die Möglichkeit geben, im Laden niedrigere Preise auszuzeichnen, um damit den Anschein eines besonders günstigen Angebots zu erwecken.

• Monetäre Ökonomie Der Begriff Monetäre Ö. muss sehr

Monokultur weit gefasst werden. Er umfasst alle mikro- und makroökonomischen Beziehungen zwischen der Geldwirtschaft und der Güterwelt innerhalb einer Volkswirtschaft wie auch gegenüber dem Ausland. Doch ist es bis heute nicht gelungen, eine allgemeingültige geldtheoretische Konzeption zu etablieren und darauf aufbauend ein allgemeingültiges und stets erfolgsversprechendes geldpolitisches Rezept für die Zentralbanken zu entwickeln. Der Grund dafür sind unterschiedliche institutionelle Rahmenbedingungen, Bankenstrukturen und Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte in den einzelnen Volkswirtschaften; und darüberhinaus innerhalb einer Volkswirtschaft im Ablauf der Zeit. Daher können gleichzeitig in verschiedenen Volkswirtschaften wie auch in verschiedenen Perioden in einer Volkswirtschaft unterschiedliche geldtheoretische Ansätze eine befriedigende Erklärung geldwirtschaftlichcr Zusammenhänge und geldpolitischer Wirkungen liefern.

und/oder in Wertpapieren zu investieren.

• Monetarismus Der M. als Gegenposition zur keynesianischen Wirtschaftspolitik ist untrennbar mit Milton Friedman verbunden. Wenn man den Keynesianismus als Revolution sieht, vor allem gegen die (neo-) klassische Lehrmeinung, dann ist der Monetarismus die Gegenrevolution mit Rückbesinnung auf und Wiedereinsetzung der „Neoklassik" als Handlungsanleitung für die Wirtschaftspolitik.

• Monitoring Überwachung bei der Umsetzung von Programmen und/oder Projekten. Überwachungs- oder Beobachtungsaufgabe, meist im Zusammenhang mit der Leistungserbringung von öffentlichen und/oder privaten Unternehmen sowie der Tätigkeit von Regierungen.

• Monographie

• monetäres finanzielles Institut

(Griech.) Schrift, in der ein einzelnes, begrenztes Thema umfassend behandelt wird.

Abgek.: MFI. Ein Kreditinstitut oder ein anderes finanzielles Institut, dessen wirtschaftliche Tätigkeit darin besteht, Einlagen bzw. Einlagensubstitute im engeren Sinne von anderen Wirtschaftssubjekten als MFI entgegenzunehmen und Kredite auf eigene Rechnung (zumindest im wirtschaftlichen Sinne) zu gewähren

Regionale Konzentration der Markterzeugung in der Landwirtschaft auf ein Produkt (z. B. Baumwolle, Kaffee, Rinder). Im weiteren Sinne auch für Gebiete mit einseitig entwickelter Industrie (z. B. Kohle, Schiffbau, Schmuckindustrie).

• Monokultur

377

Monopol • Monopol Marktform, bei der ein Unternehmen entweder auf der Angebots- oder auf der Nachfrageseite eine beherrschende Stellung innehat.

• monopolistischer Spielraum Ausdruck für die Marktform der unvollkommenen Konkurrenz: Zwar treten viele Marktteilnehmer auf, jedoch hat jeder auf seinem (etwa durch Qualitätsdifferenzen geschaffenen) Teilmarkt einen begrenzten, so gen. monopolistischen S. in seiner Preispolitik.

• Monopson Marktform, bei der mehrere Anbieter einem Nachfrager gegenüberstehen. Liegt dann vor, wenn etwa nur der Staat als Nachfrager (etwa für Schuleinrichtungen) auftritt.

• Monte-Carlo-Technik Statistisches Verfahren, bei dem man eine künstlich erzeugte Stichprobe (z. B. mit einem Zufallsgenerator) verwendet, um ein komplexes Problem zu simulieren. Beispiel: Simulation von Warteschlangen bei Bankschaltern oder bei Telefonleitungen.

• moral hazard Begriff aus der Versicherungswirtschaft. Überhöhtes Erwartungs- und Anspruchsverhalten (z. B. von Versicherten). Nicht objektivierbare Versicherungsrisken, die aus einem (unmoralischen) Verhalten der Versicherungsnehmer resultieren. Liegt etwa dann vor, wenn Versicherungsnehmer versuchen, durch fahrlässi378

ges Verhalten die gezahlten Versicherungsprämien wieder „hereinzuholen". Handlungen, die ein Vertragspartner unbemerkt vom anderen Vertragspartner zu dessen Schaden und zum eigenen Nutzen unternimmt. Beispiel: Wenn Mitgliedsländer des IMF etwa im Vertrauen auf den Internationalen Währungsfonds als „lender of last ressort" zu hohe Kreditrisiken eingehen.

• moral suasion Wirtschaftspolitik in Form von Appellen, um bestimmte gesellschaftliche Gruppen zu einem Verhalten zu veranlassen. Wirtschaftspolitisches Instrument in Form von an die Öffentlichkeit (z. B. Maßhalteappelle an die Konsumenten) oder an eine bestimmte Gruppe (z .B. bei geldpolitischen Zielen an die Kreditinstitute) gerichteten Appellen.

• Morgenstern, Oskar (1902 1977) Österreichischer Ökonom. Alle Menschen entwickeln Strategien, um sich Vorteile zu sichern. Schon Kinder erweisen sich als Meister im Durchsetzen ihrer Interessen, wie jeder weiß, der schon mal den Fehler gemacht hat, selbst ein Stück Kuchen für zwei Geschwister zu teilen. Jedes Kind wird behaupten, es sei zu kurz gekommen. Besser ist es, eines der beiden Kinder teilen zu lassen, das andere darf sich dann ein Stück aussuchen. Derjenige, der teilt, wird möglichst zwei gleich große Stücke schneiden. Ohne sich dessen bewusst

Mülltourismus zu sein, verhalten sich die Geschwister strategisch und kommen zu einem Gleichgewicht. Und all dies ist angewandte Spieltheorie. Sie erklärt strategische Situationen, in denen die Entscheidungen des einen das Ergebnis des anderen mitbestimmen.

• Morphologie Ergebnis eines „typologischen" Verfahrens. Objektbereiche wie Organisationen oder Betriebsformen werden nach mehreren Merkmalen und Merkmalsausprägungen beschrieben. Häufig auftretende Konstellationen sind als „typische" Erscheinungsformen erkennbar, können Namen erhalten und sind Anlass für weitere Untersuchungen.

• Mosaic Gebräuchliche Browser-Software des „National Center für Supercomputing Applications" (NCSA) an der University of Illinois at Urbana/Champaign, eine der ursprünglichen Entwicklungsstätten des WWW.

• moving average Börsenwelt. Über einen bestimmten Zeitraum hinweg wird in bestimmten Abständen ein feststehender Betrag für einen bestimmten Basiswert aufgewendet, dadurch wird bei steigenden Kursen weniger und bei tieferen Kursen mehr von einem Basiswert angeschafft.

• MP3 Abk. f.: MPEG Layer-3. Komprimierungsformat, das Audiodateien

auf ein Zwölftel ihrer ursprünglichen Datendichte komprimiert. MP3 ermöglicht das Kopieren und den „Transport" von Musik und Sprache im Internet. Das Grundkonzept für MP3 wurde bereits in den 70er Jahren am Frauenhofer-Institut in Erlangen entwickelt, doch weigerten sich deutsche Patentbeamte lange Zeit, das visionäre Verfahren zu schützen. Erst 1988 wurde es ein Teil des Standards, mit dem die Moving Pictures Expert Group die digitale Kodierung von Videofilmen normierte.

• MPEG-3 Abk. f.: Moving Picture Expert Group. Vom Erlanger Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen entwickeltes Soundformat. Das Format besitzt eine AudioKomprimierung, die bis zu 90 % der Datenmengen einer Musik-CD einspart, ohne an Qualität einzubüssen. Besonders interessant ist das Format fürs Internet, da sich so Musikstücke in CD-Qualität in akzeptabler Zeit herunterladen lassen. Audio-CD-Player können das MPEGFormat nicht lesen. Inzwischen sind MP3-Player im Handel. Dieses Format revolutioniert nicht nur die HiFiund Musikszene, es mausert sich zum Standard.

• Mülltourismus Von M. spricht man, wenn Müll nicht unmittelbar dort entsorgt wird, wo er entsteht, sondern aus technischen oder Kostengründen über grö379

multicurrency credits ßere Entfernungen transportiert wird.

• multicurrency credits Bei variabler Verzinsung und jederzeitiger Konvertierungsmöglichkeit können sich bei Fremdwährungskrediten Zinsvorteile ergeben. Bei sinkenden Wechselkursen verringert sich auch der Tilgungsaufwand.

• multidimensionale Skalierung Abgek.: MDS. Analyseverfahren, das dazu dient Eigenschaften zu messen. Bei diesem Verfahren geht es darum, die Zahl der Eigenschaften, ihre Beziehung und Gewichtung zu bestimmen. Ihre hauptsächliche Anwendung findet die Multidimensionale S. in der Einstellungs- und Imageforschung.

• Multikausalität Ökonomische Sachverhalte sind meist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig.

• Multikollinearität Korrelation zwischen exogenen Variablen (den Ressourcen) in einem ökonometrischen Modell.

• Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur Abgek.: -» MIGA. Gründung:: 1985. Die MIGA trat 1988 in Kraft. Sitz: Washington D.C. Teil der Weltbankgruppe. Aufgaben: Ihre Aufgabe liegt in der Förderung privater Direktinvestitionen in den Entwicklungsländern durch Garantien gegen nichtkommerzielle Risiken solcher 380

Investitionen, insbesondere Einschränkungen des Währungstransfers, Enteignung, Krieg und zivile Unruhen. Außerdem nimmt sie Förder- und Beratungsdienste war. 1996 wurde das International Centre for Settlement of Investment Disputes gegründet. Seine Aufgabe ist es, internationale Investitionsströme anzuregen und zu erhöhen, indem sie als eine Art Streitschlichtungsstelle zwischen Regierungen und ausländischen Investoren dient. Gemeinsame Aufgaben dieser fünf Organisationen (IBRD, IDA, IFC, MIGA) sind die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in ihren weniger entwickelten Mitgliedstaaten durch Finanzhilfe, durch Beratung und als Katalysator für die Unterstützung durch Dritte. Weltbank und IDA verpflichteten sich die Armut zu bekämpfen und spielen eine maßgebliche Rolle bei der Koordinierung der Entwicklungshilfe. Probleme und Perspektiven: Repräsentanten des IMF und der Weltbank plädieren immer wieder für mehr soziale Gerechtigkeit in der Weltwirtschaft. Das Ziel müsse darin bestehen, die Einkommensunterschiede zwischen den Ländern abzubauen und mehr Menschen in den Strom der Weltwirtschaft zu integrieren. Denn ohne Gerechtigkeit gebe es weltweit keine Stabilität. Die Globalisierung bringt nicht nur Chancen, sie verlangt, dass sich die Partner ihrer Verantwortung bewusst würden. Die asiatischen Länder müssen sich um die Gesundung ihrer Leistungsbi-

Multiplikator lanzen kümmern, die europäischen Ländern um die Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und die Reform der Sozialhaushalte.

• Multilateralismus System mehrseitiger, internationaler Handels- und Zahlungsabkommen.

• Multimedia Sammelbegriff für die Verknüpfung unterschiedlicher Arten von Medien, wie integrierte Bereitstellung von Text, Graphiken und Video sowie Audio (Sprache, Musik, Geräusche). Computer oder andere Plattformen übernehmen dabei die Aufgabe der Steuerung und Abstimmung der einzelnen Medien.

• multinationale Unternehmen transnationale Unternehmen.

• multiple Korrelationsanalyse Analyse der Abhängigkeit eines Merkmals von mehreren anderen Merkmalen.

• multiple Nucleus-Strategie An verschiedenen Stellen in der Unternehmenshierarchie werden Organisationsentwicklungen eingeleitet.

• multiple Regression Im Gegensatz zur einfachen Regression, bei der ein Zusammenhang zwischen dem metrischen Regressanden und einem metrischen Merkmal hergestellt wird, betrachtet man bei der multiplen Regression metrische Merkmale.

• multiple Wechselkurse Wechselkurse, die sachlich, zeitlich oder regional differenziert sind. Multiple W. sind ein Instrument protektionistischer Wirtschaftspolitik und bedürfen der Genehmigung durch den - IMF.

• Multiple-Choice-Verfahren Fragebogentechnik, bei der richte und falsche Antworten zu einem bestimmten Thema vorgelegt werden und der Befragte die jeweils richtige Antwort ankreuzen muss.

• multiplier bonds Der Anleihebenützer kann innerhalb einiger Jahre die auf die Anleihe gezahlten Zinsen in Anleihen desselben Schuldners zu den Bedingungen der alten Anleihe umtauschen. Auch die Zinsen auf diese neu bezogenen Papiere sind in Anleihen zu den Bedingungen der alten Anleihe umtauschbar.

• Multiplikator 1. Größe, die angibt, um das Wievielfache abhängige Größen zunehmen, wenn unabhängige Größen( z. B. Investitionen, Exporte, Staatsausgaben etc.) um einen bestimmten Betrag (z. B. 1 Milliarde Schilling) erhöht werden. Der Investitionsmultiplikator z. B. misst die Auswirkung einer Veränderung zusätzlicher Investitionen auf das Volkseinkommen. Ein Exportmultiplikator misst die Auswirkungen zusätzlicher Exporte auf das Volkseinkommen. 381

Multiplikatoreffekt 2. Ausdruck, der insbesondere in der W e r b u n g verwendet wird: Meinungsbildner und Meinungsvervielfacher.

• multivariate Analyse Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Verfahren der Datenanalyse, durch die drei oder mehrere Variable untersucht werden können.

• Multiplikatoreffekt Wörtlich: sich verstärkende Wirkung. Die Multiplikatorhypothese versucht zu erklären, warum es durch vermehrte Ausgaben durch bestimmte Prozessregler (Investitionsausgaben der Unternehmer, Staatsausgaben, Ausgaben von Ausländern für den Kauf inländischer Produkte) zu einer erhöhten Zunahme der Einnahmen bei anderen Prozessreglern kommt. Im Zuge der Anwendung der Multiplikatorhypothese treten u. a. vor allem folgende Schwierigkeiten auf: Die Isolierung des Effektes einer Parameteränderung ist äußerst schwierig, da die für eindeutige Ergebnisse notwendige Konstanz aller relevanten Einflussfaktoren höchst unwahrscheinlich ist. Multiplikatoreffekte erstrecken sich in der Realität über viele Perioden, deren einwandfreie Abgrenzung ebenfalls ein bisher ungelöstes Problem darstellt. Dies vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass laufend Multiplikatoreffekte ausgelöst werden, so dass die noch nicht beendeten Multiplikatoreffekte sich laufend überschneiden.

• Multitasking Computersprache. Fähigkeit eines Betriebssystems, mehrere Programme bzw. Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten. 382

• Münchner Modell Kurzbezeichnung eines Projektversuches zur Integration von Naturheilverfahren in Forschung und Lehre an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.

• Mündelgeld (A) Anlage von Geldern für Minderjährige bzw. Besachwalterte (Konto muss auf den Namen des Minderjährigen bzw. Besachwalterten lauten) durch den gesetzlichen Vertreter, Sachwalter, Vormund bzw. das Vormundschaftsgericht. Bei Erreichung der Volljährigkeit des Minderjährigen oder Aufhebung der Sachwalterschaft Wegfall der Bindung. Verfügungen sind nur mit Zustimmung des Gerichts möglich.

• mündelsicher Bezeichnung für mit besonderen Sicherheiten ausgestattete Geldanlageformen, wie z. B. Pfand- oder Kommunalbriefe.

• Münzregal Das Recht, Münzen auszuprägen und als Zahlungsmittel auszugeben, ohne entsprechende Gegenwerte bereitzustellen. Im Umlauf befindlichen Münzen stehen daher keine Deckungswerte gegenüber.

Musgrave • Musgrave, Richard Geb.: 1910. M. emigrierte nach seinem Volkswirtschaftsdiplom in Heidelberg 1933 als Austauschstudent in Richtung USA. Er promovierte und lehrte in Harvard. Sein Leitbild knüpft an sozialdemokratische Traditionen der deutschen Staatswissenschaft an. Wird der Staat als „kooperatives Unternehmen" seiner freien Bürger von aufgeklärten Staatsdienern richtig gemanagt, kann er das Gemeinwohl erheblich steigern. Der Staat muss - seiner Meinung nach den Markt ergänzen, weil das System einer reinen Marktwirtschaft zahlreiche Gefahren in sich berge. M. begründet staatliche Interventionen im Wesentlichen damit, dass eine Koordination der wirtschaftlichen Tätigkeiten durch den Marktmechanismus alleine unzureichend sei und zu gesellschaftlich unerwünschten Nebenwirkungen führe. Bei -» öffentlichen Gütern, bei denen keine Rivalität beim Konsum besteht, kann der Markt keine Leistungsanreize setzen; die Produktion unterbleibt in der Regel (z. B. Landesverteidigung, Schonung der Umwelt durch Konsumverzicht). Werden die entsprechenden Leistungen doch erbracht, so nur in suboptimaler Höhe. Der Markt kann folglich nicht dafür sorgen, dass das betreffende Bedürfnis artikuliert und befriedigt wird. Auch das Problem der externen Effekte gelte es zu berücksichtigen. Auch bei Vorhandensein privater Güter könne der Markt zu gesellschaftlich unerwünschten Resultaten führen. Darü-

berhinaus gäbe es viele Entscheidungen, die heute getroffen werden, sich jedoch in irgendeiner Form auf zukünftige Generationen auswirkten. Man spricht in diesem Zusammenhang von intertemporalen Wirkungen der heutigen Entscheidungen: Das zu Grunde liegende Nutzenkalkül wird aber auf den Zeithorizont der Beteiligten, d. h. der heute Lebenden, bezogen. Das Ausmaß der intertemporalen externen Effekte wird vielfach unterschätzt (negativ: z. B. Ozonloch, Klimaveränderungen; positiv: z. B. Aufbau einer neuen privaten Universitätskultur). Auch bei weitgehender -» Internalisierung der gegenwärtig spürbaren externen Effekte besteht aber ein Zustand, den man im Ökonomenslang als suboptimal bezeichnet. Das Nutzenkalkül und damit die Interessen der kommenden Generationen würden zu sehr vernachlässigt. Die Entwicklungsdynamik der Marktwirtschaft beinhalte ferner durch Kartell- und Monopolbildung eine Tendenz zur Aufhebung des Wettbewerbs - und damit zur Abweichung von einer optimalen Faktorallokation. Es bestünde die Tendenz, dass die Marktmacht weltweit agierender Global Players weiter zunähme. Aus diesen Gründen gewährleistet der Markt, wie er in der Realität existiert, weder ein Allokationsoptimum noch eine optimale Struktur der Innovation und Entwicklung. M. erblickt femer große Gefahren darin, dass sich der Faktor Kapital weltweit immer mehr der Besteuerung entzieht. Das fuhrt sei383

Musskaufmann ner Meinung zu einer Abwärtsspirale bei den Steuersätzen auf Kapitaleinkommen. Am Ende stünde nicht ein besserer, effizienterer Staat, sondern eine absurde, höchst ungerechte Lastenverteilung, weil Arbeitseinkommen immer stärker besteuert werden, Kapitaleinkommen hingegen immer weniger.

• Musskaufmann Istkaufmann. Kaufmann kraft Gewerbebetriebs, der eines der in § 1 HGB aufgeführten Grundhandelsgewerbe betreibt. Die Eigenschaft als Kaufmann ist ohne Eintragung ins Handelsregister begründet. Für

384

Musskaufleute gilt die Vollkaufmannseigenschaft (-• Vollkaufleute), wenn ihr Betrieb über den Umfang des Kleingewerbes hinausgeht, ansonsten handelt es sich um -» Minderkaufleute.

• mutual funds Offener amerikanischer Investmentfonds (Publikumsfonds) für den Inlandsmarkt. Investmentgesellschaft, die mittels Emission eigener Aktien Gelder von Investoren poolt und diese in Wertpapiere (meist Anleihen, Aktien anderer Unternehmen) investiert. Gebräuchlichste Form ist der „open-end fund".

M • NACE Rev.l Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige in der EU. Betrifft Daten ab 1993.

• NACE Kurzbezeichnung für Nomenclature générale des Activités économiques dans les Communites Européennes. Dabei handelt es sich um eine einheitliche Systematik der Wirtschaftszweige in der amtlichen Statistik der Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

• Nachfrage Unter N. versteht man jene Menge an Gütern, die zu einem bestimmten Preis von bestimmten Wirtschaftssubjekten gekauft werden. 1. Mit Kaufkraft ausgestatteter, auf dem Markt erscheinender Bedarf; 2. Makroökonomisch: die Summe der gefragten Güter und Dienstleistungen.

• Nachfragegesetz Die nachgefragte Menge sinkt, wenn der Preis steigt - und umgekehrt.

• Nachfragelücke Wenn das Angebot von Waren und Dienstleistungen auf (Teil-) Märkten größer ist als die Nachfrage danach.

• Nachfrageoligopol Oligopol mit wenigen starken Nachfragern gegenüber vielen, relativ „kleinen" Anbietern.

• Nachfragefiberschuss Marktsituation, in der zum herrschenden Marktpreis die nachgefragte Menge größer ist als die angebotene Menge.

• Nachhaltigkeit Prinzip für den wirtschaftlichen Umgang mit volkswirtschaftlichen Vermögenswerten: Die in einer Periode zu verzeichnenden Zugänge an Vermögensgütem sollen den Abgängen entsprechen, so dass der Vermögensbestand gewahrt bleibt. Man versteht darunter eine Entwicklung, welche die Ansprüche an Natur und Umwelt auch der künftigen Generationen sicherstellen soll. Mit anderen Worten, es entstehen auch gesell385

Nachkalkulation schaftliche Kosten zwischen den Generationen. Im Idealfall sollten bei jeder wirtschaftspolitischen Entscheidung die Kosten und Nutzen sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft berücksichtigt werden. Andere Bez.: sustainable development.

• Nachkalkulation Kalkulation, in der die tatsächlich aufgelaufenen Selbstkosten einer erstellten Leistung festgestellt werden.

• Nachschüsse Beträge, um die Sicherheiten bei Unterschreitung festgelegter Schwankungsbreiten während der Laufzeit einer befristeten Transaktion aufzustocken sind. Derartige Nachschüsse werden angewandt, um die aus Marktpreisänderungen resultierenden Wiederbeschaffungskosten offener Positionen zu reduzieren. Wenn also der Marktpreis einer Sicherheit unter die Schwankungsbreite absinkt, müssen die Geschäftspartner der Zentralbank zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung stellen. Das ESZB kann für Sicherheiten, die es bei seinen geldpolitischen Operationen verwendet, eine Nachschusspflicht einführen.

• Nachversteuerung steuerlich abgesetzter Prämien Das Versicherungsunternehmen muss den Rückkauf, die Abgeltung von Ansprüchen, Vorauszahlungen, Verpfändungen und sonstige Rückvergütungen dem Finanzamt mitteilen. Dadurch kann es zu einer Nachsteuerpflicht für den Versicherten kommen, wenn er nicht nachweisen kann, dass der Rückkauf aus einer wirtschaftlichen Notlage resultiert.

• NAFTA Abk. f.: North American Free Trade Agreement (Nordamerikanische Freihandelszone). Gründung: 1992. Sitz: Washington D.C. Bei der Nafta handelt es sich um eine Freihandelszone der Mitgliedstaaten USA, Kanada und Mexico. Aufgaben: Es wird eine Liberalisierung des Warenverkehrs, der Dienstleistungen und des Kapitalverkehrs angestrebt, mit dem Ziel, die zweitgrößte Freihandelszone nach dem EWR zu werden. Instrumente: Zollsenkungsrunden, Beseitigung von Handelshemmnissen; Ministerkonferenz; Hauptkommissionen für Wirtschaft, Arbeit und Umwelt. Probleme und Perspektiven: signifikanter Anstieg des Handels zwischen den Mitgliedstaaten. Kanada und Mexico haben einzelne Zölle noch nicht beseitigt.

• Nachtragskredit (CH) Dringliche Ausgaben, die beim Budget nicht vorhersehbar waren, müssen vom Parlament als Nachtragskredit bewilligt werden. 386

• Nagware Spezialausdruck für „NörgelSoftware" - Shareware, die beim Starten oder Schließen eine Dialog-

Nash box präsentiert, die den User daran erinnert, sich registrieren zu lassen oder auch die Software zu bezahlen. • Namensaktien N. sind im Aktienregister der Gesellschaft auf den Namen einer natürlichen oder juristischen Person eingetragen. • Name-Server Rechner im Internet, der eine Tabelle mit Domain-Namen und den zugehörigen IP-Adressen enthält und verwaltet. Andere Bez.: DomainName-Server. • NASDAQ Abk. f.: National Association of Securities Dealers Automated Quotations, elektronisches Kursinformationssystem. • Nash, John Forbes Geb.: 1928. Amerikanischer Ökonom. N. studierte Mathematik am Carnegie-Institute of Technology in Pittsburgh/Pennsylvania und promovierte 1950 an der Universität von Princeton/New Jersey. In seiner Doktorarbeit entwickelte er das später nach ihm benannte „NashGleichgewicht" der Spieltheorie. N. ließ die Grenze der Nullsummenspiele hinter sich und untersuchte auch Situationen, in denen die Beteiligten gemeinsam etwas gewinnen können. Anfang der fünfziger Jahre fand er das nach ihm benannte Gleichgewicht. Das Kriterium für die

Lösung ist, dass kein Spieler einen Anreiz hat, von seiner einmal gewählten Strategie abzuweichen. Weil dies für alle Akteure gilt, bleibt der einmal eingeschlagene Verlauf stabil. Doch auch N. griff auf von Neumann und Morgenstern zurück beispielweise auf die Idee, dass Spieler vielfach mit gemischten Strategien vorgehen. Dabei handeln sie mal so und mal so, und der andere weiß nicht, wann er auf die eine und wann er auf die andere Weise vorgeht. Mit dem -» Zufall als Teil der Strategie, um den Gegner im Unklaren zu lassen, lässt sich manche Marktsituation erklären. N. arbeitete auch auf dem Gebiet der reinen Mathematik. Der von John von Neumann und Oskar Morgenstern entwickelte spieltheoretische Ansatz wurde u. a. zur Untersuchung von Wettbewerbssituationen oder Schwankungen auf den Finanzmärkten herangezogen. Ursprünglich waren nur Zwei-Personen-NullsummenSpiele analysiert worden, bei denen der Gewinn des einen Akteurs dem Verlust des anderen Spielers entspricht. N. erweiterte die Spieltheorie auf eine beliebige Anzahl von Teilnehmern mit beliebigen Präferenzen und arbeitete für den Fall, dass keine Absprachen unter den Spielern getroffen werden, eine allgemeine Lösung aus. Dadurch wurde es möglich, die Spieltheorie bei der Analyse zahlreicher Wirtschaftssituationen anzuwenden. Ein Beispiel ist die Untersuchung oligopolistischer Konkurrenz einiger weniger Großun387

Nash-Gleichgewicht ternehmen, denen Wettbewerbsabsprachen gesetzlich verboten sind. Darüber hinaus wird das Modell von N. u. a. in der Außenhandelstheorie und in der -• Informationsökonomie herangezogen, um komplexe strategische Wechselwirkungen zu untersuchen. Das nach ihm benannte -» „Nash-Gleichgewicht" erlaubt auch eine evolutionstheoretische Deutung, die in der Biologie zu neuen statistischen Untersuchungen und Vorhersagen führte. „Spieler" sind hier die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten mit ihren Überlebensstrategien. Nash bewies, dass für jedes beliebige, nichtkooperative Spiel mindestens ein „Nash-Gleichgewicht" besteht. Publikationen: Non-cooperative Games, 1950.

• Nash-Gleichgewicht John Nash untersuchte Anfang der fünfziger Jahre neben den Nullsummenspielen auch Situationen, in denen alle Beteiligten gewinnen können. Ein N. ist definiert als ein Paar von Strategien, das sich dadurch auszeichnet, dass bei gewählter und damit gegebener Strategie des jeweils anderen Spielers der „Gewinn" nicht durch die Wahl einer anderen Strategie vergrößert werden kann. Das muss für beide Spieler gelten. Vereinfacht kann man sagen: Beide Spieler müssen nicht bedauern, die jeweilige Strategie gewählt zu haben. Das Kriterium für die Lösung ist, dass kein Spieler einen Anreiz hat, 388

von seiner einmal gewählten Strategie abzuweichen. Weil dies für alle Akteure gilt, bleibt der einmal eingeschlagene Verlauf stabil.

• natural Ianguage processing Spracherkennungssystem. Ein Bereich, in dem Computerwissenschaft und Linguistik kombiniert werden, um Computersysteme zu schaffen, die menschliche Sprache in gesprochener oder schriftlicher Form erkennen und darauf reagieren können.

• Natu raitausch Direkter Tausch von Gütern, bei dem kein Geld verwendet wird.

• natürliche Monopole Natürliche M. entstehen dann, wenn hohe Fixkosten es einem einzigen Unternehmen über die Fixkostendegression ermöglichen, die gesamte Nachfrage am kostengünstigsten zu befriedigen. Beispiele: Eisenbahn, Elektrizitätsversorgungsunternehmen, Gaswerke etc.

• natürliche Person Jeder Mensch von der Geburt bis zum Tode.

• NAV Abk. f.: Net Asset Value. Tageswert des Fondsanteils, berechnet aus dem Marktwert des Fondsportfolios (abzüglich der Verbindlichkeiten und der anteiligen „management fee") dividiert durch die Zahl der ausgegebenen Zertifikate. In den Wert des Fondsportfolios gehen die Tagesschlusskurse der einzelnen Titel ein.

Nennwert • Navigationssysteme Sollen künftig dem Autofahrer nicht nur die lästige Straßenkarte aus Papier ersetzen.

• NCSA Abk. f.: National Center for Supercomputing Applications. Einrichtung an der University of Illinois.

• near banks Bankähnliche Einrichtungen.

• Nebenwirkungen In komplexen Situationen, in denen die auftretenden Variablen und Größen miteinander verbunden sind und in gegenseitiger Abhängigkeit stehen, haben Handlungen nicht nur die jeweils angestrebte Hauptwirkung, sondern auch Nebenwirkungen, die nicht immer wünschenswert sind, ja sogar die erzielten Erfolge völlig zunichte machen können. Man bezeichnet diese Nebenwirkungen auch als externe Effekte. Bei der Planung von Handlungen werden diese Nebenwirkungen oft vernachlässigt. Es ist schwierig, Handlungen zu finden, mit denen keine N. verbunden sind. Dass das Problem in der Wirtschaftspolitik erst so spät behandelt wurde, ist auf drei Umstände zurückzuführen: • Der Zweckbegriff wurde lange Zeit von der Einzelhandlung her konzipiert. • Bei vielen Nebenwirkungen muss eine gewisse „Schwelle der Fühlbarkeit" überschritten werden, damit sie in ihrer Tragweite erkannt und berücksichtigt werden.

• Bei vielen Nebenwirkungen ist ferner eine sachliche und zeitliche Lokalisierung äußerst schwierig.

• negative Einkommensteuer Konzept der Besteuerung, bei dem Sozialtransfers und Einkommensteuer durch einen einheitlichen Tarif miteinander verbunden sind. Bei Unterschreiten bestimmter Einkommensgrenzen tritt an die Stelle der Steuerzahlungsverpflichtung ein Anspruch auf staatliche Transferausgaben.

• negative voters Protestwähler.

• Negativklausel Verpflichtung eines Anleiheemittenten, während der gesamten Laufzeit keine Sicherheiten (z. B. Pfandrecht auf Vermögenswerte) zu bestellen (gewähren), ohne die Anleihegläubiger zur gleichen Zeit und im gleichen Rang an solchen oder gleichen Sicherheiten teilnehmen zu lassen.

• negotiated third party access Energiewelt. Ausgehandelter Zugang Dritter zum Netz. Freier Zugang zum Strommarkt gegen Zahlung einer Leitungsgebühr. Mit dem jeweiligen Netzbetreiber müssen die Bedingungen für den Stromtransport ausgehandelt werden.

• Nennwert Der auf einer Wertpapierurkunde aufgedruckte Betrag des Wertpapiers, der bei Anleihen die Forderungssumme, bei Aktien den Anteil 389

neoklassische Synthese am nominellen Grundkapital der Gesellschaft darstellt.

• neoklassische Synthese Ausgangspunkt für die wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen ist die auf Keynes zurückgehende Erkenntnis, dass die Marktwirtschaft nicht zur Stabilität tendiert, sondern instabil ist. Zur Instabilität der Marktwirtschaft tragen vor allem die Unternehmen bei. Nach der Stimmungshypothese (Renditenerwartungen) unterliegt deren Investitionsverhalten großen Schwankungen, welche sich multiplikativ auf die Wirtschaft auswirken und somit Ausgangspunkt für Konjunktureinbrüche sind. Aber auch die Konsumenten agieren prozyklisch, da nach der Konsumhypothese die Konsumausgaben vom laufenden Einkommen abhängig sind und somit in einer Rezession zurückgehen. Auch die private Geldnachfrage ist kurzfristig instabil, selbst bei unverändertem Einkommen und Zins. Daraus folgt, dass bei fehlender effektiver Nachfrage dem Staat eine Stabilisierungsaufgabe zukommt, die er durch ein antizyklisches Ausgabeverhalten zu erfüllen hat. Dies bedeutet in einer Rezession ein bewusstes Eintreten für höhere Staatsausgaben (Ausgabenerhöhung) und/oder geringere Staatseinnahmen (Steuersenkungen). Das zyklische Ausgabeverhalten des privaten Sektors wird durch ein antizyklisches des Staates neutralisiert. Die Finanzierung dieser Staatsausgaben hat kaum Auswirkungen auf 390

die private Wirtschaft, denn nach keynesianischer Ansicht ist das Geldangebot eher exogen (Geldschöpfungsmöglichkeit des Bankensystems) und dessen Steuerung durch die Nationalbank nur bedingt möglich.

• Neoliberalismus In bewussten Gegensatz zum Manchesterliberalismus entwickeltes theoretisches und wirtschaftspolitisches System, das zwar staatliche Eingriffe in den Wirtschaftsablauf (z. B. kontrollierte Preise und jede Art von Dirigismus) strikt ablehnt, vom (starken) Staat aber die Sicherung der Wirtschaftsordnung, insbesondere durch eine aktive Wettbewerbspolitik, erwartet. Verwirklicht wurden die wichtigsten Zielvorstellungen des N. mit der Sozialen Marktwirtschaft.

• nerd Ein hochintelligenter Intemet-Freak, ausgestattet mit maximalem Wissen über PC und Online-Welten. Allerdings bezahlt er seine Leidenschaft mit dem Verlust seines sozialen Umfeldes.

• net income on ordinary activities in % of average assets Bankenwelt. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit x 100 / durchschnittliche Bilanzsumme.

• net interest margin Nettozinsertrag xlOO / durchschnittliche verzinsliche Aktiva.

Nettowertschöpfung • net police

• Nettoinlandsprodukt

Netzpolizei. Leute, die es für ihre Pflicht oder ihr gutes Recht halten, andere über das korrekte Verhalten in der Online-Gemeinschaft aufzuklären.

Bruttoinlandsprodukt schreibungen.

• Netiquette Der Begriff setzt sich aus den Begriffen Network und Etiquette zusammen und zeichnet Regeln über das Verhalten im Netzwerk. Beispielsweise Verbot von Beleidigungen, Kettenbriefen etc.

• netizen Abgeleitet von net und Citizen. Ein „Bürger" im Internet.

• NetLingo I nternet-Wörterbuch.

• Netting Aufrechnung von Ansprüchen und Verpflichtungen, die mit dem gleichen Vertragspartner bestehen.

• Nettodefizit Überhang der Ausgaben über die Einnahmen des allgemeinen Haushaltes. Bruttodefizit vermindert um die als Ausgaben budgetierte Rückzahlung von (Finanz-) Schulden. Da die Aufnahme von Krediten nicht als staatliche Einnahme verbucht wird, ist das Budget im ökonomischen Sinn bereits ausgeglichen, wenn das Bruttodefizit den Betrag der Tilgungszahlungen nicht übersteigt.

minus

Ab-

• Nettoinvestitionen Jener Teil der Brutto-Investitionen, die der Vergrößerung des Kapitalstocks dienen. Errechnet werden die N. als Saldo zwischen den Bruttoinvestitionen und den Abschreibungen einer Periode.

• Netto-Kassa-Position Saldo aller bestehenden Kassapositionen in einer Währung.

• Nettoneuverschuldung Die N. ergibt sich aus den in einem Jahr aufgenommenen Krediten (Bruttoverschuldung), abzüglich der im gleichen Jahr vorgenommenen Tilgungszahlungen. Andere Bez.: Nettoverschuldung, Nettokreditaufnahme.

• Nettoproduktionswert Abgek.: N P W . BPW minus Vorleistungen. Die Summe der Nettoproduktionswerte ergibt nach Berücksichtigung der Mehrwertsteuer und der Importabgaben das Bruttoinlandsprodukt. Andere Bez.: Wertschöpfung.

• Nettoreichweite Anzahl der von mehreren Medien netto, d. h. ohne Überschneidungen, erreichten Personen.

• Nettowertschöpfung Die N . erhält man, indem man die Abschreibungen von der Bruttowert391

Networking Schöpfung abzieht. Während die Bruttowertschöpfung meist zu Marktpreisen bewertet wird, wird die N. in der Regel zu Faktorkosten dargestellt.

• Networking Vernetzung von Personen und/oder Institutionen zur besseren Bearbeitung bestimmter Aufgabenstellungen.

• Netz Austauschsystem unter Kommunikationspartnern.

• Netzplantechnik Verfahren zur Darstellung und Optimierung komplexer Vorgänge.

• Netzwerk 1. Informelle Gruppe gelegentlich zusammenarbeitender Personen und/oder Institutionen. 2. Computerwelt. Ein N. ermöglicht einen intelligenten Umgang mit Komplexität und Autonomie. Es sind Computer, die miteinander verbunden sind, um Ressourcen wie die Software, Drucker etc. zu teilen und Informationen auszutauschen. Sie weisen drei Merkmale auf: Prozessorientierung, Wissensbasierung und Vernetzung. Dabei wird eine Selbstorganisation der Netzwerke angestrebt.

• Neudenominierung Verfahren, demgemäß die ursprüngliche Denominierung eines in nationaler Währung emittierten Wertpapiers zum unwiderruflich festgeleg392

ten Umrechnungskurs in Euro geändert wird.

• Neue Finanzordnung (CH) Die Neue Finanzordnung ersetzt die geltende Finanzordnung, die bis Ende 2006 befristet ist. Damit können die wichtigsten Einnahmen des Bundes sichergestellt werden. Dies ist eine Gelegenheit, Mängel am bestehenden Steuersystem gezielt zu korrigieren.

• Neue Institutionenökonomie Der Begriff der Neuen I. stellt kein einheitliches Theoriegebäude dar, sondern besteht aus einer Vielzahl methodologisch weitgehend verwandter Ansätze, die wechselseitig überlappen. Die verschiedenen Ansätze, wie etwa die „Property Rights", die Transaktionskosten oder das -» Prinzipal-Agent-Konzept beschäftigen sich mit den Koordinations- und Organisationsproblemen, die sich aus dem Austausch von Gütern, Leistungen und Rechten ergeben.

• Neue Politische Ökonomie Forschungsgebiet innerhalb der Wirtschaftswissenschaften, welche das Verhalten der staatlichen Entscheidungsträger (Politiker, Bürokraten, Verbandsfunktionäre) mit Hilfe ökonomischer Analysemethoden untersucht. Im Gegensatz zur Wohlfahrtsökonomik und zur traditionellen Theorie der Wirtschaftspolitik wird von den Entscheidungsträgern nicht ein bestimmtes Verhalten gefordert (z. B. Maximierung des Ge-

Neumann meinwohls oder Orientierung an einem bestimmten Zielkatalog), sondern man untersucht das tatsächliche Verhalten. Durch die Untersuchung des Verhaltens von Entscheidungsträgern im öffentlichen Sektor werden die Grenzen der Lösbarkeit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Probleme durch den Staat sichtbar. • Neues Steuerungsmodell New Public Management Deutschland.

in

• Neumann, John von (1903 1957) Mathematiker deutsch-ungarischer Abstammung. Mit dem Buch „Spieltheorie und ökonomisches Verhalten", das 1944 erstmals erschien, wurden die Grundlagen für die Spieltheorie gelegt. Der Titel verdeckt, dass es sich um reine Mathematik handelt, deren Ergebnisse in sämtlichen Konfliktsituationen anwendbar sind. Zunächst interessierten sich hauptsächlich die Militärexperten für die Erkenntnisse, um die Dynamik des Kalten Krieges besser zu verstehen und das Gleichgewicht der Abschreckung zu erhalten. Die Ökonomen zogen nach. Die beiden Wissenschaftler begegneten sich erstmals 1940 an der Universität Princeton südlich von New York, wohin der Naziterror sie verschlagen hatte. Sie begannen dort an einem Aufsatz zu arbeiten, der zu einem 600-Seiten-Werk anwuchs. Es war das erste Mal, dass es gelang, eine Theorie über interaktives Verhalten

in ein Modell zu gießen. Und zwar prinzipiell in einer Weise, die bis heute Bestand hat. Die Mitspieler haben unterschiedliche Kenntnisse über die jeweilige Situation und die Möglichkeiten der anderen Beteiligten. Und diese Informationen können sehr wohl unvollständig sein, was die Sache dann erst recht kompliziert macht. So sind die Lösung für die optimale Strategie der Beteiligten und das Ergebnis ihrer Interaktion nur mittels schwieriger Mathematik zu ermitteln. Die Autoren empfehlen den Lesern denn auch schon im Vorwort, sich mit der Methode mathematischer Beweisführung anzufreunden. Von Neumann und Morgenstern beschränken sich in ihrer Untersuchung auf eine Kategorie von Situationen: die so genannten Nullsummenspiele, in denen sich die Interessen der Spieler diametral gegenüberstehen. Was der eine gewinnt, verliert der andere - wie beim Aushandeln von Löhnen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern oder auch beim Handel mit Optionen an der Börse, bei dem die eine Seite auf steigende und die andere auf fallende Aktienkurse wettet. Die ökonomischen Auswirkungen ihrer Überlegungen behandeln die Wissenschaftler nur am Rande. So wenden sie die Spieltheorie auf Märkte an, die von wenigen Anbietern beherrscht werden. In ihrer Einfachheit spiegelt dieses Modell die übersichtlich geordnete Wirtschaft der vierziger Jahre wider. Inzwischen hat die Spieltheorie weite Teile der Wirt-

393

neuronale Netzwerke schaftswissenschaften beeinflusst vor allem durch -» Selten, -» Harsanyi und Nash.

• neuronale Netzwerke Datenverarbeitungsstrukturen, die nicht wie herkömmlich von einer strengen Abfolge auszuführender Befehle ausgehen, sondern als Wechselwirkung einer großen Menge von vernetzten Einheiten aufzufassen sind.

• Neuverschuldung Nettoveränderung der Bruttozunahme der abzüglich Tilgungen Konversionstilgungen winne.

Finanzschuld. Verschuldung einschließlich und Kursge-

• new business Neue Geschäftsfelder eines Unternehmens.

• New Economy Geschäftsfelder, die einen hohen Anteil an Informations- und Kommunikationstechnik an der Gesamtwertschöpfung aufweisen.

• New Media Neue Medien. Überbegriff für neue Medien, wie CD-ROM, DVD, Internet oder digitaler Hörfunk.

• New Public Management (CH) Abgek.: NPM. Übertragung von privatwirtschaftlichen Methoden des Managements auf die öffentliche Verwaltung. Die Ideen des NPM wurden Anfang der achtziger Jahre 394

in Australien, Neuseeland, den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Skandinavien entwickelt. Seit ein paar Jahren bilden sie auch Gegenstand leidenschaftlicher Diskussionen in der Schweiz, nähren sie doch die Hoffnung, auf diese Weise ließen sich die notleidenden Finanzhaushalte sanieren. Die Politiker formulieren Leistungsaufträge und verknüpfen sie mit Globalbudgets, die Verwaltung wiederum tritt als Käufer auf und schreibt die Leistungserbringer öffentlich aus, damit sich auch Private bewerben können. Noch nicht gelöst ist die Frage, wer die politische Verantwortung für das Handeln der öffentlichen Administration trägt.

• New Public Management Abgek.: NPM. Konzept zur Reorganisation der öffentlichen Verwaltung. Die Betriebswirtschaftslehre ist seit Mitte der 80er Jahre der wichtigste Ideenlieferant der traditionellen Volkswirtschaftslehre. NPM wäre ohne betriebswirtschaftliche Management-Tools nicht möglich gewesen. Das Grundkonzept des NPM kommt aus dem angloamerikanischen Bereich (Neuseeland, Großbritannien, USA, Australien). NPM stellt sowohl fllr die Politik als auch für die Verwaltung eine Chance dar, den Teufelskreis der bürokratischen Reglementierungswut zu durchbrechen. Ökonomisches Denken hält Einzug bei der Erörterung staatspolitischer Fragen und löst immer mehr die einseitige, juris-

New Public Management Verwaltungswissenschaft

Marketing

Final- statt Konditionalsteuerung Aufträge statt Regeln

Organisationslehre Konzernstrukturen mit operativer Autonomie

Programmevaluation umfassende Wirkungsprüfung

Kundenorientierung

Wirkungsorientierte Verwaltungsführung

Lean Management „Schlanke" Verwaltung & Qualitätsmanagement

Externe/interne Märkte Wettbewerb unter Leistungsanbietern

Abb. 12: Module im New Public Management. Quelle: Theo Haldemann, New Public Management und wirkungsorientierte Verwaltungsfilhrung (WOV), in: Mitterlehner/Kyrer, New Public Management, 2. Auflage, Wien 1998, S.19.

New York Futures Exchange tische Betrachtungsweise, das „überbordende Legalitätsprinzip" ab, das zu lange das Feld beherrscht hat. NPM kann nur erfolgreich sein: • wenn die erforderlichen Strukturreformen rasch durchgezogen werden, noch bevor sich Lobbies bilden, die an den alten Besitzständen - am „Status quo" - festhalten wollen. • wenn die Reformen sorgfältig von unten nach oben („bottom-up") vorbereitet werden. • wenn ein Konsens über Inhalt und Struktur der Reformen zwischen den Parteien besteht. • wenn rechtzeitig Programme zur Organisations- und Personalentwicklung für die Mitarbeiter gestartet werden, da die in einer „schlanken Verwaltung" verbliebenen Mitarbeiter in der Regel eine höhere Qualifikation brauchen. • wenn die bestehenden Strukturen und Prozesse - Vorbild -* Kaizen permanent verbessert werden, z. B. mit Hilfe neuer Informationstechnologien. • wenn vertikale und horizontale Netzwerke geschaffen werden.

• New York Futures Exchange Abgek.: NYFE. Börse für Termingeschäfte. Die NYFE ist auf den Handel mit Optionen auf Aktienindizes spezialisiert.

• newbie Wörtlich: Neuling. Leute, die relativ neu im Netz sind und sich dort noch nicht gut zurechtfinden. „Newbies" „verraten" sich durch Anfängerfra396

gen und Verhaltensweisen, die erfahrenen Nutzern mitunter auf die Nerven gehen.

• newly industrializing countries Abgek.: NICs. Schwellenländer.

• Newsgroups Bestandteil des Internets fUr den Nachrichtenaustausch der Benutzer. Schwarze „Bretter" im Internet, mit deren Hilfe Informationen ausgetauscht werden.

• Newsletter Eine beliebte Form kurzer, prägnanter Informationsbriefe, die an einen feststehenden Abonnentenstamm verschickt werden.

• NGO Abk. f.: non-governmental organization. Von Privaten oder sonstigen Institutionen begründete Nichtregierungsorganisation.

• NIBOR Am Finanzplatz New York ermittelter Referenzzinssatz, zu dem Banken Geldmarktgeschäfte abschließen.

• NIC 1. Abk. f.: Network Information Center. Hier wird die Vergabe von IP-Adressen und Domain-Namen koordiniert. Zudem stehen hier die primären Nameserver. Oberste Instanz für das Internet ist das von der Firma „Network Solutions" betriebene InterNIC. Sie delegiert die Vergabe von Domains außerhalb der

Niederstwertprinzip USA an Unterorganisationen. 2. Abk. f.: newly industrialised country. Entwicklungsländer, die an der Schwelle zum Industriestaat stehen (z. B. Brasilien); dank eines bereits modernen Maschinenparks, aber noch immer niedrigen Löhnen, können sie industrielle Standardartikel besonders billig anbieten.

• nicht titrierte Finanzschuld Nicht verbriefte Verschuldung in Form von Direktkrediten und Darlehen.

• Nichtkaufleute Aus § 1 HGB ergibt sich, dass Gewerbetreibende, die kein Grundhandelsgewerbe betreiben, außerhalb des Handelsrechts stehen und als so gen N. bezeichnet werden. Es sind dies Lohnhandwerker, nicht anstaltsmäßig handelnde Personenbeförderer zu Lande und auf Binnengewässer, Inhaber handwerklicher Druckereien, weiters alle Gewerbetreibende, die kein Grundhandelsgewerbe betreiben, wobei letztere -» Sollkauftnann sein können bzw. -» Formkaufleute, - • Kannkaufleute (land- und forstwirtschaftliche Nebengewerbe) oder Scheinkaufleute.

• Nichtlinearität Ein Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, die nicht linear ist, d. h., bei einer Veränderung der Ursache gibt es keine gleichbleibend proportionale Veränderung der Wirkung.

• Nichtrivalität Eines der charakteristischen Merkmale eines öffentlichen Gutes ist die N. im Konsum. Dies bedeutet, dass die Zahl der Individuen, die in den Genuss des Gutes kommen, erhöht werden kann, ohne Nutzen der ursprünglichen Konsumenten zu verringern. Daher ist es ineffizient, Personen vom Konsum eines solchen Gutes (z. B. durch Bindung des Konsums an die Zahlung eines Preises) auszuschließen, selbst wenn dies grundsätzlich möglich ist, da dadurch die Wohlfahrt einiger Personen verringert würde, ohne die Wohlfahrt anderer zu erhöhen.

• nichttarifare Handelshemmnisse De-facto-Importbeschränkungen (oder -verböte), die nicht aus dem Zolltarif resultieren, sondern z. B. aus Industrienormen, die von ausländischen Erzeugern nur schwer zu erfüllen sind, aus gesundheits- oder veterinärpolizeilichen Vorschriften, aus der Beschränkung öffentlicher Ausschreibungen auf inländische Anbieter usw.

• niedergelassene Ärzte Ärzte, die freiberuflich in Einzelund Gruppenpraxen tätig sind.

• Niederstwertprinzip Bewertungsprinzip, bei dem der Anschafiiingswert und der Tageswert (Börsen- oder Marktwert) gegenübergestellt werden und der niedrigste der beiden Werte in die Jahresbi397

Niedrigzinspolitik lanz eingesetzt wird. Hier kann es zu buchmäßigen Verlusten kommen. Das N. entspringt dem Grundsatz der kaufmännischen Vorsicht und dient vor allem der Kapitalerhaltung.

Makrogrößen (Preisniveau, Beschäftigungsniveau, Produktionsniveau etc.) beeinflusst werden sollen. Gegensatz: Strukturpolitik.

• Niedrigzinspolitik

Unterschied zwischen Tarif- und Effektivlohn in einer bestimmten Zeit.

Politik des „billigen Geldes" („cheap money policy"). Anregung des Konjunkturaufschwungs (und darüber hinaus des Wirtschaftswachstums überhaupt) durch den Investitionsanreiz, den ein reiches Angebot an dementsprechend billigen Krediten darstellt. (Nebenbei soll die Politik des billigen Geldes die Finanzierung von Budgetdefiziten erleichtern.)

• Nießbrauch Persönliches, vertragliches, unveräußerliches, nicht vererbliches Nutzungsrecht nicht eigener, beweglicher und unbeweglicher Gegenstände oder Rechte.

• Nikkei Index Index der 225 führenden Aktien, die an der Tokioter Börse gehandelt werden.

• Nikkei Index 300 Gewichteter Aktienindex aus 300 an der Tokio Stock Exchange gebändelter Aktien.

• Nitrit und Nitrat Welt der Lebensmittel. Bestandteil von Pökelsalzen für Fleischwaren.

• Niveaupolitik Summe aller wirtschaftspolitischen Maßnahmen durch die bestimmte 398

• Niveauspanne

• NNTP Abk. f.: Net News Transfer Protocol. Bezeichnung für ein Protokoll zur Übertragung von Net-NewsArtikeln. Wird hauptsächlich in Usenet-Newsgroups eingesetzt.

• no-load funds Fonds, die ohne „front-end load" („Ausgabeaufschlag") oder RUcknahmegebühr vertrieben werden, oft aber durch eine höhere „management fee" belastet sind.

• Nominale Nennwert, der auf einem Wertpapier, einer Banknote oder einer Münze aufgedruckte bzw. eingeprägte Wert.

• Nominalleistungen Transferzahlungen (Beihilfen, Subventionen, Gehälter usw.), materielle oder immaterielle Leistungen des Staates an Personen, Personengruppen oder Institutionen.

• Nominalverzinsung Zinssatz, der sich auf den Nennbetrag der Verbindlichkeit (das „Nominale") bezieht.

• Nominalwert Der auf einer

Wertpapierurkunde

non-profit organization aufgedruckte Betrag des Wertpapiers, der bei Anleihen die Forderungssumme, bei Aktien den Anteil am nominellen Grundkapital der Gesellschaft darstellt. Andere Bez.: Nennwert, Nennbetrag.

• Nominalzinssatz Der auf das Kapital, bzw. auf den Nennwert bezogene Zinssatz.

• nominelle Größen Von Preissteigerungen noch nicht bereinigte Größen.

• non deliverable forward Termingeschäft.

• non-interest income in % of operating income Bankenwelt. Betriebserträge minus Nettozinsertrag x 100 / Betriebserträge.

• No-Name-Produkte Produkte, die wie Markenartikel angeboten werden, aber keinen Markennamen haben. Andere Bez.: weiße Artikel.

• non-aviation Einnahmen aus Geschäften, die mit dem Kerngeschäft „Luftfahrt" nichts zu tun haben (z. B. Hotels, Läden etc.).

gelangen. Es sind dies insbesondere das Baugewerbe, das Handwerk sowie der überwiegende Teil des tertiären Sektors (also Dienstleistungsbetriebe, wie Einzelhandel, Banken, Versicherungen sowie ein Teil der staatlichen Dienstleistungen, wie Gerichte, Schulen usw.). Für Unternehmen, die dem Non-Basic-Sektor angehören, ist das Absatzgebiet als Standortfaktor in verstärktem Maße zu berücksichtigen.

• non-compliance Begriff aus dem Gesundheitswesen. Medikamente werden nicht so eingenommen, wie dies im Beipackzettel empfohlen wird. Mit anderen Worten: Die Nebenwirkungen des Medikaments werden überbewertet, dagegen sein Nutzen unterschätzt.

• nonfarm payrolls Wichtige amerikanische Kennzahl, die den Zuwachs oder Rückgang der Beschäftigten mit Ausnahme der Beschäftigten in der Landwirtschaft angibt.

• non-food Alle Waren außer Lebensmitteln und Haustiernahrung.

• non-paper

• Non-Basic-Sektoren

Inoffizielle Unterlage, die meist mit dem Zusatz „vertraulich" an einen kleinen Kreis weitergegeben wird, aber nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte.

N. sind Sektoren, deren Produkte überwiegend am Produktionsort und dessen Einzugsgebiet zum Absatz

Abgek.: NPO. Nicht exakt abgrenz-

• non-banks Nichtbanken.

• non-profit Organization 399

Non-Profit-Organisationen barer Sammelbegriff fllr Anstalten, Wirtschaftsvereinigungen und Betriebe, deren Tätigkeit (normalerweise) nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist.

• Non-Profit-Organisationen Abgek.: NPO. Nicht exakt abgrenzbarer Sammelbegriff für Anstalten, Wirtschaftsvereinigungen und Betriebe, deren Tätigkeit (normalerweise) nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist.

• Nonsens-Korrelation Scheinbarer Zusammenhang zwischen zwei Zeitreihen, obwohl zwischen diesen kein sachlogischer Zusammenhang besteht.

• Normalkosten Durchschnitt der Istkosten mehrerer Perioden.

• Normalkostenrechnung Rechnung mit durchschnittlichen Mengen („Normalmengen") und durchschnittlichen Preisen („Normalpreisen").

• Normative Ökonomie Jener Teil der Ökonomie, der sich damit beschäftigt, was „sein sollte" und nicht damit, was „ist". Somit stellt sie das Gegenteil der Positiven Ökonomie dar. Normative Aussagen beinhalten Werturteile und können daher nicht als richtig oder falsch bewiesen werden. In der Aussage „Wenn die Politik X verfolgt wird, so wird dies zum Ergebnis Y führen. 400

Da Y erstrebenswert ist, sollte X durchgeführt werden." gibt der erste Satz eine positive Analyse des Zusammenhangs zwischen Politik X und Ergebnis Y. Der zweite Satz ist hingegen normativ, da er ein Werturteil enthält („Y ist erstrebenswert."). Nur der erste Satz ist einer Verifizierung bzw. Falsifizierung zugänglich.

• Normen 1. Aussage, die einen Sachverhalt unter einen Tatbestand stellt, der mit einem Rechtsproblem verknüpft ist. 2. Standards und Vorschriften für technische Produkte, die zur Vereinheitlichung industrieller Erzeugnisse, zum Schutz der Verbraucher und der Arbeitnehmer von einer dazu berufenen fachlichen Institution festgelegt werden.

• Normung Nationale und/oder internationale Festlegung von Abmessungen, Formen, Qualitäten von Einzelteilen für die Produktion im Gegensatz zur Typisierung, bei der Ausführungsnormen von Endprodukten vereinheitlicht werden sollen.

• No-Show-Quote Anteil der nicht gekommenen aber gebuchten Kunden an der Gesamtheit der Buchungen bzw. Vorbestellungen für bestimmte Flüge.

• Nostrifizierung Universitätswelt. Gleichstellung eines ausländischen mit einem österreichischen Studienabschluss.

Null-Kupon-Anleihen • Nostrogeschäft Wertpapiergeschäft, das die Bank für eigene Rechnung abschließt.

• Nostrokonto Konto eines Kreditinstituts bei einem anderen Kreditinstitut. Beispiel aus dem Auslandzahlungsverkehr: Fremdwährungskonto einer österreichischen Bank bei einem ausländischen Geldinstitut.

• Notation Bezeichnung einer bestimmten Systemgruppe oder Systemstelle innerhalb einer Systematik. Durch Notationen lassen sich hierarchische Abhängigkeiten zwischen Wissenschaftsgebieten darstellen.

• notes Schuldverschreibungen.

• NPM Abk. f.: New Public Management. Konzept zur Neuorganisation der öffentlichen Verwaltung.

• NPO Abk. f.: non-profit Organization. Nicht exakt abgrenzbarer Sammelbegriff für Anstalten, Wirtschaftsvereinigungen und Betriebe, deren Tätigkeit (normalerweise) nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist.

• Null-Basis-Budgetierung Sammelbegriff für eine Reihe von Verfahren (Programmbudget, „bracket budgeting", „overhead value analysis" etc.) mit deren Hilfe bestehende Budgetansätze sowohl im pri-

vaten als auch im öffentlichen Bereich auf Notwendigkeit und Effizienz überprüft werden können. Jene Abteilungen bzw. Stellen, die Budgetmittel beanspruchen, tragen auch die Beweislast für die Notwendigkeit der beantragten Mittel. Dadurch, dass Budgetansätze grundsätzlich in Frage gestellt werden, wird vermieden, dass Budgetansätze - einfach von Jahr zu Jahr - mit der Inflationsrate fortgeschrieben werden.

• NuII-Fehler-Programm Methode mit dem Ziel, eine fehlerfreie Produktion ohne Ausschuss und Nacharbeit zu erreichen.

• Nullhypothese Jene Hypothese, bei der man annimmt, dass zwei Grundgesamtheiten hinsichtlich eines Parameters übereinstimmen. Es wird also angenommen, dass die wirkliche Differenz Null ist. Da bei statistischen Tests in der Regel jedoch Unterschiede und keine Übereinstimmung zwischen den verglichenen Grundgesamtheiten festgestellt werden können, wird die N. in der Regel verworfen durch die so gen. Alternativhypothese.

• Null-Kupon-Anleihen Schuldverschreibungen, bei denen im Gegensatz zu normalen festverzinsten Papieren der Zins nicht ausgeschüttet wird, sondern Zinsen und Zinseszinsen thesauriert werden und erst bei Endfälligkeit zusammen mit dem ursprünglichen Kapital an den 401

Nullsummenspiel Anleger bezahlt Bez.: zero bonds.

werden.

Andere

• Nullsummenspiel Begriff aus der Spieltheorie zur Bezeichnung eines Sachverhaltes, bei dem die Gewinne und Verluste der beiden Partner sich gegenseitig aufheben. Die Differenz zwischen Gewinnen und Verlusten ist Null.

• Nulltarif Bei der Abgabe öffentlicher Leistungen spricht man von einem Nulltarif, wenn der Preis für diese Leistungen „null" ist, obwohl Kosten entstehen. Die entstehenden Herstell- und Bereitstellungskosten müssen dann aus Steuern oder Schuldenaufnahme aufgebracht werden.

• Null-Uhr-Regelung Bestimmung im Insolvenzrecht einiger Länder, nach der Transaktionen eines geschlossenen Instituts nach null Uhr des Tages, an dem die Schließung des Instituts verfügt wird, nachträglich als ungültig gelten können.

• Nullwachstum Situation, in der das reale Bruttoinlandsprodukt nicht oder nur geringfügig wächst.

• Numerus clausus Festlegung von Kriterien für die Zulassung von Studierenden in bestimmten Fächern und/oder in bestimmten Ländern (z. B. Medizin in Deutschland). 402

• NUTS Abk. f.: Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques. Liefert Kriterien für die Gliederung von Regionen.

• Nutzen Maß für die Bedürfnisbefriedigung eines Konsumenten, die er durch den Konsum von Gütern erfährt. N. ist eine rein subjektive Größe und somit nicht über einen gemeinsamen Maßstab zwischen den Wirtschaftssubjekten vergleichbar.

• Nutzschwelle Jener Punkt, bei dem erstmals der Umsatz einer Periode gerade die fixen und variablen Kosten deckt.

• Nutzwertanalyse Verfahren zur mehrdimensionalen Bewertung von Varianten. Entscheidungssituationen erfordern häufig eine nach unterschiedlichsten Gesichtspunkten vorzunehmende („mehrdimensionale") Bewertung von Handlungsalternativen. Durch die Auflistung wesentlicher Beurteilungsmerkmale, die Vergabe von Gewichtungsfaktoren für diese Merkmale, um ihre relative Bedeutung untereinander zu berücksichtigen, und durch die Beurteilung oder Benotung der einzelnen Alternativen in jedem Merkmal lässt sich ein mehrdimensionales und gewichtetes Gesamturteil als Punktwert zusammenfassen. Die N. ermöglicht, auch qualitative und institutionelle Vorund Nachteile eines Projektes zu

NYSE bewerten. Die Analyse wird üblicherweise in 7 Schritten abgewickelt: • Ziel der Entscheidung klar definieren, • Mussforderungen festlegen, • Auswahlkriterien bestimmen,

• Auswahlkriterien gewichten, • Varianten erarbeiten, • Varianten bewerten, • Wahl der besten Variante.

• NYSE Abk. f.: New York Stock Exchange, New Yorker Aktienbörse.

403

© • Oberflächenbehandlungsmittel Welt der Lebensmittel. O. werden als Film auf die Produkte aufgetragen und wirken dem Austrocknen von Produkten wie Zitrusfrüchten, Weinbeeren und Marzipan entgegen. Unter den Oberflächenbehandlungsmitteln sind z. B. Bienenwachs, Carnaubawachs, Gelatine, modifizierte Pflanzenöle und Gummi arabicum zu finden. Während man die Stoffe bei Zitrusfrüchten in der Regel mit den Schalen entfernt, werden sie bei Trockenbeeren und Süßwaren mitverzehrt und können deshalb gewissermaßen als essbare Verpackung betrachtet werden.

• Objekt Ein Gegenstand oder Sachverhalt der realen Welt oder eine Beziehung zwischen zwei Entitäten; Entitäten mit gleichen oder ähnlichen Attributen (Merkmalen) werden zu einer Objektmenge (Entitätsmenge, Relation) zusammengefasst. Andere Bez.: Entität.

• Objektforderung Subventionierung von Projekten unabhängig von den wirtschaftlichen Verhältnissen der geförderten Personengruppen.

• OCLC Abk. f.: Online Computer Library. Ein Informationssystem, das Daten von über 10.000 Bibliothekskatalogen auf der ganzen Welt enthält. OCLC wird benutzt zum Katalogisieren, für den Leihverkehr und zum Suchen.

• OCO-Order „One cancels the other". Die Ausführung eines Auftrages bringt einen anderen gleichzeitig gegebenen zum Erlöschen.

• OCR Abk. f.: Optical Character Recognition. Texte, die nur in gedruckter Form vorliegen, etwa in einem Buch, einer Zeitschrift oder auf einem Fax, werden eingescannt und dann von einem OCR-Programm „gelesen". Der Text kann jetzt in ein Textverar405

odd lot beitungsprogramm eingelesen und weiter verarbeitet werden. • odd lot Aktienposten, der keine handelsübliche Schlusseinheit erreicht.

• OE Abk. f.: Organisationsentwicklung. Sammelbegriff für den koordinierten Einsatz sozialwissenschaftlicher Methoden mit dem Ziel, innerhalb einer Organisation notwendig gewordene Struktur- und Verhaltensänderung zu erkennen und auf der Grundlage eines gemeinsamen Lernprozesses also durch Evolution - zu verwirklichen.

• OECD Abk. f.: Organization for Economic Cooperation and Development (Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Gründung: 1961. Sitz: Paris. Es handelt sich um eine 1GO. Die OECD umfasst die europäischen Staaten sowie die USA, Kanada, Japan, Australien und Neuseeland und dient der Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Mitgliedstaaten, der Koordination ihrer Maßnahmen sowie auch der koordinierten Unterstützung von Entwicklungsländern. Die Aufgaben der OECD sind vielfältig und reichen von • der Zusammenarbeit in der allgemeinen Wirtschafts- und Währungspolitik, • über die Koordinierung der Hilfe für die Entwicklungsländer und hilf406

sbedürftigen Mitgliedstaaten und • über die Erörterung handelspolitischer Fragen bis zur • Behandlung politischer und technischer Probleme im Energie-, Verkehrs-, Agrar- und Arbeitskräftebereich. Instrumente: einmal jährlich Rat auf Ministerebene; Rat der Ständigen Delegationen der Mitglieder ist oberstes Entscheidungsorgan; es werden Entscheidungen und Empfehlungen erlassen, wobei ein Mitglied die Wirkung eines Beschlusses durch Stimmenthaltung auf sich ausschließen, aber nicht verhindern kann. Neben dem Rat mit einstimmigen Beschlüssen, gibt es eine Vielzahl von Fachausschüssen und Arbeitsgruppen, in denen die eigentliche Arbeit erfolgt. Die Wichtigkeit der Organisation lässt sich am besten dadurch umreißen, wenn man sie als Forum einer permanenten internationalen Konferenz sieht, auf der ein ständiger Informations- und Meinungsaustausch über die aktuellen wirtschaftsund währungspolitischen Probleme erfolgt. Eine für das einzelne Mitgliedsland bedeutende Aktivität besteht in der jährlichen Beurteilung der Wirtschaftslage und Wirtschaftspolitik in den OECDWirtschaftsberichten. Probleme und Perspektiven: Durch den Konsultationsmechanismus kann eine Koordinierung der Wirtschaftspolitik erreicht werden. Die OECD gibt hauptsächlich Empfehlungen ab, die für die Mitgliedstaaten nicht bindend sind.

Offene Handelsgesellschaft • OECD Konsensus Abkommen zwischen OECDLändern über die Konditionen staatlich garantierter Exportkredite hinsichtlich Laufzeit, Zinssatz, Rückzahlungsmodus und „soft loans". Offizielle Bezeichnung: Arrangement on Guidelines for Officially Supported Export Credits.

• OEM Abk. f.: Original Equipment Manufacturer. Unternehmen erzeugen unter eigenem Namen Produkte mit der Genehmigung anderer Firmen. OEM ist nicht nur üblich bei Geräten (Drucker, Scanner, Festplatten etc.), sondern auch bei Software.

• OeNB Abk. f.: Österreichische Nationalbank, Wien.

• Off-Balance-Geschäfte Bilanzunwirksame Geschäfte.

• Offenbarungseid Zweck des O. ist es dem Gläubiger die Kenntnis der wirklichen Vermögenslage des Schuldners zu verschaffen. Der O. ist gerichtlich zu beantragen und vor dem Richter öffentlich abzulegen. Bei Nichterscheinen des Schuldners oder ungerechtfertigter Verweigerung kann die Ablegung durch Haft erzwungen werden (Beugehaft). Der O. ist auf Anordnung des Konkursgerichts, auf Verlangen des Masseverwalters oder eines betreibenden Gläubigers abzulegen.

• Offene Erwerbsgesellschaft (A) In Anlehnung an das Recht der OHG vereinigt die OEG Gesellschafter, die alle unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen für die von der OEG eingegangenen Verbindlichkeiten haften. Die OEG tritt unter einer gemeinsamen -» Firma auf und nimmt am Rechtsverkehr als Rechtssubjekt teil. Erwerbsgesellschaft.

• offene Fonds Investmentfonds, von denen unbegrenzt Anteile ausgegeben, aber auch wieder von der Fondsgesellschaft zurückgenommen werden. Kauf- und Verkaufspreise leiten sich aus dem Fondsvermögen und nicht aus Angebot und Nachfrage ab.

• Offene Handelsgesellschaft Juristenwelt. § 105 HGB: „Eine Gesellschaft, deren Zweck auf den Betrieben eines Handelsgewerbes unter gemeinschaftlicher -» Firma gerichtet ist, wenn bei keinem der Gesellschafter die Haftung gegenüber den Gesellschaftsgläubigern beschränkt ist". Die Offene H. ist ein durch Vertrag begründete Rechtsgemeinschaft mindestens zweier Personen. Der Zweck muss auf den Betrieb eines -» Vollhandelsgewerbe unter gemeinschaftlicher Firma gerichtet sein. Leitungsbefugnis: Steht grundsätzlich allen Gesellschaftern zu (genaue Regelung im jeweiligen Gesellschafts vertrag) - Haftung: Jeder Gesellschafter haftet persönlich, primär, unmittelbar, unbeschränkt und soli407

offene Rücklagen darisch. - Gewinn: Gewinnverteilung im Allgemeinen im Gesellschaftsvertrag geregelt, andernfalls sind die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches zutreffend. - Finanzierung: Kapital durch Einlagen der Gesellschafter bereit gestellt. Beschaffung von Fremdkapital nur bei entsprechenden Sicherheiten (vorhandene Sicherheiten). - Steuern: Gewinne unterliegen der Einkommensteuer bei den Gesellschaftern. Gemäß § 124 HGB kann die OHG unter ihrer Firma Rechte erwerben, Verbindlichkeiten eingehen, Eigentum erwerben und vor Gericht klagen und geklagt werden. Der OHG kommt nach einer Auffassung keine eigene Rechtspersönlichkeit zu, das Gesellschaftsvermögen stünde daher im Gesamthandeigentum der Gesellschafter. Die OHG gilt als die Gesellschaft der „königlichen Kaufleute".

• offene Rücklagen Teil des Eigenkapitals, die auf gesonderten Konten ausgewiesen werden. Sie entstehen meist durch Nichtentnahme oder Nichtausschüttung von Gewinnen.

• offene Zession 1. -> Zession mit Drittschuldnerverständigung. 2. Durch die Verständigung des Drittschuldners wird dieser verpflichtet, Zahlungen mit schuldbefreiender Wirkung lediglich an den Zessionar zu leisten. 408

• offener Markt Markt ohne Zutrittsbeschränkungen; jeder kann als Anbieter oder Nachfrager auftreten. Gegensatz: geschlossener Markt.

• Offenmarktpolitik Kauf und Verkauf von Wertpapieren durch die jeweilige Zentralbank. Geldpolitisches Instrument zur Beeinflussung der Geldmenge. Mögliche Transaktionen: • definitiver Kauf oder Verkauf von Vermögenswerten (Kassa und Termin), • Kauf oder Verkauf von Vermögenswerten im Rahmen einer Rückkaufsvereinbarung oder • Kreditgewährung oder Kreditaufnahme gegen Sicherheiten.

• öffentliche Güter Öffentliche G. sind durch kollektiven Konsum und die Nichtgültigkeit des Ausschlussprinzips gekennzeichnet. Kollektiver Konsum bedeutet, dass Güter oder Dienstleistungen gleichzeitig von mehreren Personen konsumiert werden können, ohne dass sich dies für den Nutzen dieser Personen nachteilig auswirkt (z. B. mehrere Personen konsumieren gleichzeitig eine Theatervorstellung). Es kann nicht verhindert werden, dass öffentliche Güter auch Menschen zugute kommen, die für die Inanspruchnahme der Leistung nichts bezahlen (so genannte Schwarzfahrer oder „freerider"). Öffentliche G. (z. B. öffentliche Sicherheit oder soziale Stabilität) wer-

Öffentliche Verwaltung

Abb. 13: Die Öffentliche Verwaltung in ausgewählten OECD-Staaten. Quelle: Theo Haldemann, New Public Management und wirkungsorientierte Verwaltungsführung (WOV), in: Mitterlehner/Kyrer, New Public Management, 2. Auflage, Wien 1998, S.17. 409

Öffentliche Hand den als eine Ursache des Marktversagens angesehen, was den Eingriff des Staats oder die Tätigkeit von N P O s notwendig macht.

• Öffentliche Hand Die Gebietskörperschaften Bund, Bundesländer und Gemeinden.

• öffentlicher Konsum Überschuss der Produktionskosten der öffentlichen Verwaltung über die Erlöse und Erträge aus der Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen gegen Entgelt. Im Gegensatz zu den Investitionsausgaben handelt es sich bei den Konsumausgaben um laufende Ausgaben (z. B. Zinskosten, Büro- und Personalkosten).

• öffentliches Recht Nachdem die Rechtsordnungen selbst keine Einteilung vornehmen, gelingt dies am ehesten einer Kombination aus verschiedenen Theorien. Entscheidend ist demnach, ob an einem rechtlichen Vorgang zwei gleichrangige Subjekte beteiligt sind oder nicht. Im privaten Recht herrscht stets Gleichrangigkeit, während im öffentlichen Recht eine Über- und Unterordnung zwischen den Parteien vorliegt. Eine zusätzliche Voraussetzung ist, dass das übergeordnete Rechtssubjekt mit Hoheitsgewalt ausgestattet ist. Wirtschaftliche Stärke spielt für diese Unterscheidung keine Rolle. Zum Privatrecht zählen insbesondere Gesellschaftsrecht, Vertragsrecht, Schadenersatzrecht, Familienrecht, Erbrecht, zum öffentlichen Recht 410

Gewerberecht, Umweltrecht, Raumordnungsrecht, Naturschutzgesetze, Sozialgesetze, Fremdenrecht, Sicherheitsgesetze, Organisationsrecht. Als Faustregel gilt, dass in Privatrechtssachen Gerichte, in Angelegenheiten des öffentlichen Rechts Verwaltungsbehörden zuständig sind.

• Öffentlichkeitsarbeit Kommunikation mit dem Umfeld eines Unternehmens.

• offline Der Zustand, wenn ein Rechner keine Verbindung mit einem Datennetz hat.

• Offroad Fahrten im Gelände.

• offshore funds Investmentfonds, die ihren Sitz in Ländern ohne spezielle Investmentgesetzgebung gewählt haben - entweder aus steuerlichen Gründen oder um strenge Aufsichtsbestimmungen zu vermeiden.

• Offshore-Telearbeit Verlagerung von Arbeitsplätzen aus einer Region, einer Stadt oder einem Land, mit dem Hauptziel der Kostensenkung oder zu Gunsten unterentwickelter Wirtschaftsregionen.

• Offshore-Zentrum Wörtlich: Vor der Küste. Finanzplätze, die ausländischen Kapitalanlegern besondere steuerliche Vorteile bieten (z. B. Bahamas, Bermudas, Inseln im Ärmelkanal etc.).

Ökonometrie • OHG Abk. f.: -» Offene Handelsgesellschaft. • Ohlin, Bertil ( 1 8 9 9 - 1979) Schwedischer Ökonom. Ohlin gilt als Urheber der modernen Handelstheorie. Die Bedeutung seiner frühen Arbeiten wurde erst in den 60er Jahren erkannt, als die Internationalisierung des Wirtschaftslebens die von Ohlin in der Theorie behandelten Fragen des Ressourcentransfers, internationaler Zahlungssysteme und der Preisschwankungen auf dem Weltmarkt aktuell werden ließ. Neben seiner Forschung und Lehre war er Politiker der Liberalen Volkspartei in Schweden. Publikationen: Interregional and International Trade, 1933; The Problem of Employment Stabilization, 1949; Soziale Aspekte der europäischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit, 1956. • Öko-Kapitalismus Versuch der Aussöhnung von Technik, sozialer Verantwortung und nachhaltigem Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Konzept von Paul Hawken, Amory und Hunter Lovins, mit dem gezeigt wird, wie man mit den verfügbaren natürlichen Ressourcen besser umgehen könnte. Es beruht auf einem weiteren Gutachten des Club of Rome. Nunmehr wird allen Formen des Kapitals ein besonderer Wert zuerkannt. Die Dienstleistungen der Umwelt sind in diesem System kein zu vernachlässi-

gender Produktionsfaktor mehr, sondern werden als die Basis angesehen, die wirtschaftliche Prozesse aufrecht zu erhalten. Innerhalb von fünfzig Jahren könnte sich der Lebensstandard weltweit verdoppeln, der Ressourcenverbrauch um achtzig Prozent zurückgehen, der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre sinken und auch mehr Arbeit geschaffen werden. • Ökologie Ö im weitesten Sinn befasst sich mit Kausal- und Funktionszusammenhängen auf den drei Ebenen der Organismen, der Population und der Biozönosen, wobei den Beziehungen zu Umweltfaktoren meist eine bedeutende Rolle zufällt. Umwelt und Organismen einer Lebensgemeinschaft bilden zusammen eine Struktureinheit, die man Ökosystem nennt. • Öko-Marketing Einsatz von Marketinginstrumenten mit ökologischen Argumenten für ökologische Anliegen. • Ökonometrie Aus der mathematischen Nationalökonomie (Darstellung funktionaler Zusammenhänge mit Formeln) und der Statistik hervorgegangene Wissenschaft, die mit dem Einbau von statistisch erhobenen Parametern in komplizierte, häufig nur mittels EDV lösbare Gleichungssysteme den voraussichtlichen weiteren Entwicklungsverlauf oder die Wirkung alternativen Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte bzw. Strategien der 411

ökonomische Funktion Wirtschaftspolitik nen versucht.

vorauszuberech-

• ökonomische Funktion Tätigkeit eines Wirtschaftssubjektes im Wirtschaftsablauf: erzeugen, Einkommen bilden, Einkommen verwenden, Vermögen bilden.

• ökonomische Transaktionen Nach ihrer Wirkung auf das Geldvermögen der beteiligten Wirtschaftssubjekte lassen sich ökonomische Transaktionen ihrer Wirkung nach in zwei Kategorien einteilen, und zwar in Leistungstransaktionen und Finanztransaktionen: Zu den Leistungstransaktionen gehören der Tausch von Gütern gegen Forderungen und die Übertragung von Forderungen ohne Gegenleistung. Jede mit einer Leistungstransaktion einher gehende Zunahme des Geldvermögens heißt Einnahme, jede Abnahme des Geldvermögens Ausgabe, z. B. der Verkauf eines Gutes führt beim Verkäufer zu einem Forderungszuwachs oder einer Schuldenverminderung, erhöht damit sein Geldvermögen, und ist eine Einnahme; für den Käufer ist dieselbe Transaktion eine Ausgabe, da sich seine Forderungen verringern bzw. seine Schulden erhöhen und somit sein Geldvermögen abnimmt. Finanztransaktionen sind ausschließlich Tausch von Forderungen (z. B. der Kauf von Effekten, die Rückzahlung einer Schuld, die Emission von Obligationen Schuldverschreibungen - oder die Abhebung von einem Sparguthaben) 412

und ändern das Geldvermögen der Beteiligten nur der Zusammensetzung nach, nicht jedoch der Höhe nach. Mit Finanztransaktionen sind daher weder Einnahmen noch Ausgaben verbunden.

• ökonomisches Prinzip Grundsatz, dass ein bestimmtes Ziel mit dem geringstmöglichen Mitteleinsatz (Minimalprinzip, Minimierungsprinzip) oder mit einem bestimmten Mitteleinsatz der größtmögliche Erfolg (Maximalprinzip, Maximierungsprinzip) erzielt werden soll.

• Okun-Hypothese Zusammenhang zwischen der Veränderung des Outputs und der Veränderung des Beschäftigungsniveaus.

• OLAP Abk. f.: Online Analytical Processing. Informationsbeschaffung aus dem Internet. Eine Datenbank, die komplexere Anfragen als andere relationale Datenbanken verarbeiten kann. Dies beruht auf ihrer Fähigkeit, Daten anhand verschiedener Kriterien, umfangreicher Berechnungsmöglichkeiten und spezialisierter Methoden zu analysieren.

• Öleinheit Abgek.: ÖE. Maß für den Energieverbrauch. Andere Bez.: Rohöleinheit.

• Oligopol Eine Marktform, bei der entweder

OPEC wenige Verkäufer vielen Käufern („Angebotsoligopol") oder viele Verkäufer wenigen Käufern („Nachfrageoligopol") gegenüberstehen.

banking dazu, bei dem ein Telefon mit Tonwahl für die Erledigung bestimmter Bankgeschäfte genügt.

• Ombudsmann

Online-Dienste - z. B. CompuServe, T-Online oder AOL - bieten eigenständige Netze an mit eigenständiger Software, Foren und anderen Kommunikationsmöglichkeiten. Alle Online-Dienste haben E-Mail-Gateways und Übergänge zum Internet.

Person bzw. Anlaufstelle, die Beschwerden von Bürgern entgegennimmt und versucht, die bestehenden Missstände zu beheben. Auch im Vertrag von Maastricht gibt es das Amt eines Bürgerbeauftragten. Dieser wird vom Europäischen Parlament für die Dauer einer Legislaturperiode ernannt und soll Streitigkeiten zwischen den Bürgern und den Verwaltungen der Institutionen der EU prüfen. Sitz: Straßburg.

• one-stop Shopping Einkauf unter einem Dach. Einkauf, bei dem in einem Einkaufsvorgang Waren aus verschiedenen Sortimenten erworben werden können.

• online Ein Computer, der in Echtzeit mit einem Netz verbunden ist. Wird die Verbindung getrennt, ist der Rechner offline.

• Online-Anbieter Ermöglichen gegen Gebühr den Zugang zum Internet. Andere Bez.: Provider.

• Online-Banking Die Bezeichnung steht für sämtliche Dienste, bei denen Bankgeschäfte per Telefon abgewickelt werden. Neben Homebanking und Internetbanking gehört auch das Telefon-

• Online-Dienst

• Online-Dokumentation Dokumentation, die über Netze (firmeninterne oder öffentliche Netze) verteilt und gewartet wird und die der Leser über Netzverbindung abrufen kann.

• Online-Shopping Einkaufen via Internet, Telefon, Fax etc. Andere Bez.: Tele-Shopping.

• OPEC Abk. f.: Organization of the Petroleum Exporting Countries (Organisation der Erdöl exportierenden Staaten). Gründung: 1960. Sitz: Wien. Die OPEC ist ein internationales Kartell. Aufgaben: Koordinierung der Erdölpolitiken durch Regulierung der Fördermenge. Instrumente: Halbjährliche Konferenz der Erdölbzw. Finanzminister, auf der Preise und Förderquoten festgelegt werden. Ein ministerieller Überwachungsausschuss überprüft die tatsächlichen Förderquoten und entwickelt Strategien. Probleme und Perspektiven: Die Energieabhängigkeit der Verbraucherstaaten ist gegenüber 413

open interest den 70er Jahren, als es zu zwei Erdölschocks kam, zurückgegangen. OPEC-Staaten halten sich oft nicht an die Preis- und Förderabsprachen.

• open interest Summe aller offenen FuturesKontrakte, welche gekauft und nicht ausgeglichen wurden.

• open-end fund Häufigste Form von „mutual ftinds", bei der Aktien des Fonds direkt und nicht über einen Sekundärmarkt gehandelt werden.

• Operationalisierung Präzisierung und Standardisierung von wirtschaftspolitischen Zielen durch Angabe der Merkmale, mit denen man das Ziel erfassen kann, und der Indikatoren, die den Zielerreichungsgrad anzeigen.

• Operator Zeichen für eine bestimmte Rechenvorschrift Beim InformationRetrieval können mit Hilfe von Operatoren verschiedene Suchaspekte miteinander verknüpft oder ausgeschlossen werden. Operatoren sind z. B.: „und" (and), „oder" (or), „nicht" (not). Die für die so genannten BRSDatenbanken der Bibliothek der Universität Bielefeld relevanten Operatoren sind in einer Liste zusammengefasst.

• Opinionleader Eine Person, welche die öffentliche Meinung zu bestimmten Themen wesentlich beeinflussen kann.

414

• ÖPNV Abk. f.: Öffentlicher Nahverkehr.

Personen-

• Opportunitätskosten Die Kosten der alternativen Verwendung eines knappen Faktors. Der Einsatz von Ressourcen in einem Produktionsprozess entzieht diese einer anderen Verwendungsmöglichkeit, wo sie einen bestimmten Nutzen erbracht hätten. Man bewertet nun die eingesetzten Produktionsfaktoren mit dem entgangenen Nutzen, und zwar mit dem entgangenen Nutzen aus der besten alternativen Verwendungsmöglichkeit. Wert einer geopferten Alternative. Erträge, Gewinne oder ein Nutzen für alternative, nicht gewählte Handlungsmöglichkeiten. Die Ökonomie unterscheidet sich in diesem Punkt von anderen Wissenschaften. Jede Tätigkeit bedeutet zugleich Verzicht auf etwas anderes, weshalb man grundsätzlich davon ausgehen sollte, dass alle Handlungen Kosten verursachen. Nur sind diese sehr oft im Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht bekannt. Der Opportunitätskostenansatz kann überall dort herangezogen werden, wo ein Einsatz knapper Mittel erfolgt. Somit ist auch die persönliche Entscheidung, entweder ein Buch oder eine Tageszeitung zu lesen, als Alternative zu sehen, weil hierfür ein Einsatz des knappen Faktors „Zeit" erfolgt. Das Lesen eines Buches „kostet" beispielsweise das

Optionsschein Vergnügen, sich ein Fußballspiel im Fernsehen anzusehen. In der Sprache der Spieltheorie formuliert, sind O. nichts anderes als -» Nullsummenspiele. Sie entsprechen dem Wert der Güter oder Dienstleistungen, die mit Hilfe dieser Ressourcen alternativ hätten erzeugt werden können. Beispiel: Die Kosten der Produktion von Automobilen entsprechen somit dem Wert der Güter und Leistungen, die mit Hilfe der eingesetzten Ressourcen alternativ (in der besten Verwendung) hätten erzeugt werden können. Die Kosten des Stahleinsatzes in der Automobilindustrie sind daher zu bestimmen als Wert des Stahleinsatzes in anderen Verwendungsmöglichkeiten (z. B. Fahrradindustrie, Maschinenindustrie, Erdölindustrie, Eisenbahnindustrie usw.).

• optimale Losgröße Im Rahmen der Produktion unter Kosten-, Zeit- oder Qualitätsaspekte gesuchte ideale Herstellungsmenge, bei der die Produktionskapazität ausgelastet, die Durchlaufzeiten optimiert und die Produktionskosten gesenkt werden können.

• Optimieren

ren. Es besteht dann die Möglichkeit, später doch noch an der WWU teilzunehmen.

• Opt-in-KIausel Dänemark und Großbritannien haben eine Opt-in-Klausel, d. h., diese beiden Länder können selbst entscheiden, ob bzw. wann sie an der Wirtschaftsund Währungsunion (WWU) teilnehmen wollen. Als Voraussetzung müssen sie jedoch auch die Konvergenzkriterien erfüllen.

• Option Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, bei welcher der Käufer das Recht hat, ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Leistung zu einem vorher bestimmten Preis zu kaufen (Call-Option) bzw. zu verkaufen (Put-Option). Der Verkäufer hat die Verpflichtung, die Vereinbarung zu erfüllen, und trägt somit das Risiko, dass der Käufer sein Recht in Anspruch nimmt und die Option ausnützt. Dafür erhält er vom Käufer eine Prämie. Optionen können auf unterschiedliche Basiswerte lauten: Rohstoffe, Devisen, Aktien, Indices, Anleihen, Futures usw.

Wirtschaftliche und technische Vorgänge bestmöglich gestalten.

• Optionsanleihe

• Opting-out

Anleihe, die neben dem Zinskupon noch einen Optionsschein enthält, der ein bestimmtes Recht verbrieft.

Verfahren, das im Zusammenhang mit dem Vertrag von Maastricht eine wichtige Rolle spielt: Man stimmt einer bestimmten Politik nicht zu, ohne diese jedoch damit zu blockie-

• Optionsschein Ursprünglich Bestandteil einer Optionsanleihe, wird er heute als eigenes 415

Orange Book Wertpapier gehandelt. Sein Wert richtet sich nach dem Kurs des zu Grunde liegenden .Wertpapiers, wobei Hebeleffekte zum Tragen kommen. Der O. berechtigt innerhalb einer Frist, eine bestimmte Anzahl von Aktien jenes Unternehmens zu einem bestimmten Basispreis zu erwerben, das den 0 . ausgegeben hat. Der O. ist im Unterschied zur Option ein Wertpapier.

• Orange Book 1. Eine vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium entwickelte Spezifikation, die ein mehrstufiges Sicherheitssystem betreffend Computer-Netzwerke definiert. 2. Von den Firmen Sony und Philips entwickelte Spezifikation für einmal beschreibbare CDs.

• Orderpapiere Durch Indossament Namens(wert)papiere.

übertragbare

• Ordoliberalismus Wirtschaftsordnung mit modifizierter Vorstellung von Liberalismus. Die Idee des „Ordo" bzw. der Ordnungspolitik wurde maßgeblich von Walter Eukken entwickelt.

• Organigramm Eine graphische Darstellung der Aufgaben Verteilung in einem Unternehmen oder einer Verwaltung.

• Organisationsentwicklung Abgek.: OE. Sammelbegriff für den koordinierten Einsatz sozialwissen416

schaftlicher Methoden mit dem Ziel, innerhalb einer Organisation notwendig gewordene Struktur- und Verhaltensänderung zu erkennen und auf der Grundlage eines gemeinsamen Lernprozesses - also durch Evolution - zu verwirklichen. • Menschenorientierung („Betroffene zu Beteiligten machen", Humanisierung), • Gesamtsystembezug (Prinzip der umfassenden Diagnose) und • Prozessorientierung („Hilfe zur Selbsthilfe").

• Organisationskultur Gesamtheit aller Werte, Annahmen, Standards, Normen und Regeln, welche die Wahrnehmung, die Wirklichkeitsinterpretation sowie das Verhalten von Organisationsmitgliedern prägen. Aufrechterhalten und ausgedrückt wird die Organisationskultur durch kollektive Geschichten, Legenden, Rituale und Zeremonien. Sie manifestiert sich in Handlungen und Verhaltensweisen, Produkten, Gebräuchen und Statussystemen.

• Orientierungspreis Preis, den lt. EU-Marktordnungen der Erzeuger am Markt erzielen soll. Der 0 . ist also kein Festpreis, sondern ein „Soll-Marktpreis". Er wird bei Schweinefleisch, Obst und Gemüse Grundpreis und bei Rindfleisch sowie Wein Orientierungspreis genannt. Er wird für jedes einzelne landwirtschaftliche Erzeugnis vom EU-Ministerrat beschlossen.

Outgoing-Tourismus • Österreichische Termin- und Optionenbörse Abgek.: ÖTOB. Gegründet: 1991. Organisiert den Handel mit -» Optionen und Futures im Auftrag der Wiener Börsekammer.

• OSZE Abk. f.: Organization for Security and Cooperation in Europe (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa). Gründung: 1975. Sitz: Wien. Die OSZE ist eine regionale IGO nach der Charta der Vereinten Nationen. Aufgaben: Friedensmissionen und Versuche zur Streitschlichtung in Konfliktfällen. Instrumente: Konsultationen im Rahmen von Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs; Ministerrat und Sekretariat; Hoher Kommissar für Menschenrechte. Aufgrund von OSZE-Beschlüssen kommt es zur Beobachtung von Wahlen, der Überwachung von Menschenrechten und Ergreifung von Sanktionen. Probleme und Perspektiven: Die Schaffung einer europäischen Sicherheitsstruktur fiir das 21. Jahrhundert.

• other administratiave expense in % of operating income" Bankenwelt. Sachaufwand x 100 / Betriebserträge.

• ÖTOB Abk. f.: österreichische Termin- und Optionenbörse, Wien.

• Out of the Money Der Ausübungspreis einer Kaufoption liegt höher als der gegenwärtige Aktienkurs. Die Option hat folglich keinen inneren Wert.

• out of town Gebiet im Umfeld eines Ballungsraumes.

• Outcome Qualitatives Ergebnis eines Produktionsprozesses. Der O. ist das, was bei einem Produktionsprozess qualitativ „herausgekommen" ist. O. ist der eigentliche angestrebte Zweck. Beispiele: die Verringerung der Anzahl der Arbeitssuchenden als Folge eines Beschäftigungsprogramms oder die höhere Qualifikation der Absolventen von Universitäten.

• Outdoor-Seminare • OTC Abk. f.: Over the Counter. 1. Außerbörslicher Handel mit Wertpapieren „über den Ladentisch" bzw. Bankschalter. Handel von meist kleinen Aktientiteln direkt zwischen den Handelsteilnehmern. 2. Frei verkäufliche Medikamente.

Schulung und Weiterbildung außerhalb des eigenen Unternehmens.

• outgoing calls Anrufe, die man selbst tätigt.

• Outgoing-Tourismus Wörtlich: Hinausgehender Tourismus. Jener Tourismus, der vom Inland ins Ausland geht. 417

Outing • Outing Sich zu etwas bekennen. Ziele deklarieren.

• Outperformance Bedeutet, dass sich ein Wertpapier (z. B. eine Aktie) besser entwickelt als seine -» Benchmark (z. B. ein Branchenindex des betroffenen Unternehmens). Wertentwicklung eines Fonds, die über jener der Benchmark oder eines Konkurrenten liegt.

• Outplacement Beratung von Mitarbeitern, insbesondere Führungskräften, die ihren Job verloren haben/verlieren werden, bei der Erarbeitung eines neuen Berufszieles und Umsetzung von Methoden und Wissen zur beruflichen Neuorientierung und Finden einer adäquaten Position. Dabei geht es in erster Linie um „Hilfe zur Selbsthilfe" und ein genaues Eingehen auf die individuelle Situation des Klienten. Es bringt sowohl für Unternehmen wie für den betroffenen Mitarbeiter konkreten Nutzen, der in einer rascheren Fortsetzung der Karriere besteht. Arbeitslosigkeit wird reduziert und das Image des Unternehmens durch Vermeidung bzw. Reduzierung möglicher Konflikte wird gehoben. O. ist ein Instrument der mitarbeiterorientierten Personalpolitik, wobei die Akzeptanz und der spezifische Einsatz j e nach gesetzlichen Rahmenbedingungen und sonstigen Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik und Unternehmenskultur in den ein418

zelnen Staaten unterschiedlich (Alexander Normann).

ist.

• Output Wörtlich: Ausstoß. 1. Quantitatives Ergebnis eines Produktionsprozesses. 2. New Public Management: Leistung einer Organisationseinheit, die an den Bürger („externer Output") oder an andere Verantwortungsbereiche („interner Output") abgegeben werden.

• outputorientierte Budgetierung N e w Public Management. Der Finanzmittelbedarf bzw. die Zuweisung von Finanzmitteln an eine Organisationseinheit orientiert sich an den für die Leistungserstellung notwendigen Ressourcen. Effektivität und Effizienz werden berücksichtigt und gefördert.

• Outputsteuerung Der Finanzmittelbedarf bzw. die Zuweisung von Finanzmitteln an eine Organisationseinheit orientiert sich an den für die Leistungserstellung notwendigen Ressourcen. Kriterien sind die -» Effektivität und/oder die -» Effizienz.

• Outrightgeschäft Devisentermingeschäft, bei dem der Kurs sofort vereinbart wird, die Lieferung erfolgt jedoch erst in der Zukunft.

• Outs Mitgliedstaaten der EU, die ihre na-

overnight money tionale Währung zunächst nicht aufgeben.

• Outsourcing Der aus out („hinaus") und source („Quelle") zusammengesetzte Begriff bezeichnet eine Methode zur Effektivitätssteigerung: Dabei werden Arbeiten oder Funktionen aus der Firma „nach außen" an andere Firmen ausgelagert. Ausgliederung einzelner oder aller bisher innerbetrieblich erfüllten Aufgaben an ein anderes Unternehmen. Die Eigenerstellung von Gütern und Dienstleistungen wird durch Fremdbezug ersetzt. Beispiel: Automobilindustrie. Kraftfahrzeugzulieferer haben aufgrund des hohen Spezialisierungsgrades und großer Fertigungszahlen niedrigere Stückkosten als die KfzHersteller und können daher günstiger produzieren. Beispiele: Wäscherei in einem Spital, Transportleistungen, Buchhaltung, Lohnverrechnung. Andere Bez.: Auslagerung.

• Over the Counter 1. Börsenwelt. Amerikanische Bezeichnung für den außerbörslichen Handel mit Wertpapieren „Uber den Ladentisch" bzw. am Bankschalter. Der O.-Handel umfasst auch den über den Telefonverkehr laufenden Handel mit Over-the-Counter-Titeln. 2. Gesundheitswesen. Medikamente, die an keine ärztlichen Auflagen gebunden sind und frei zur Selbstmedikation verkauft werden können. -» Selbstmedikation.

• overall position Gesamtposition.

• Overbanking Überschwemmung eines Landes, Gebietes, einer Region mit Banken bzw. Bankfilialen.

• Overengineering Produktfunktionen technischer Art, die den Käufern/Kunden keinen Nutzen bringen und die Kosten unnötig erhöhen.

• overhead cost Kosten, die nicht einer bestimmten Leistung zugerechnet werden können, zum Beispiel Zinsen, Abschreibungen, Verwaltungskosten. Sie können mit Hilfe von Verteilungsschlüsseln auf die Kostenträger umgelegt werden. Gelegentlich abgekürzt als „overheads".

• overhead in % of operating income Bankenwelt. Betriebsaufwand x 100 / Betriebserträge.

• overlay Deutsch: Überlagerung. Handling von Programmteilen. Es erfolgt ein Überschreiben von nicht mehr benötigten Programmteilen. Dadurch können Programme, deren Größe die des Hauptspeichers übersteigen, ausgeführt werden.

• overnight money Geldaufnahme oder Abgabe für einen Tag (von heute auf nächsten Werktag). 419

overnight order • overnight order

• Ozon

Limitorder, die auch nachts überwacht wird, entweder durch eigenen 24-Stunden-Desk oder Weitergabe der Aufträge an befreundete Banken in Amerika und im Fernen Osten zwecks Überwachung der Limite.

Ein aus drei Sauerstoffatomen bestehendes Molekül, entsteht bei starker Sonneneinstrahlung aus Vorläufersubstanzen wie Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen, die in beträchtlichen Mengen in Autoabgasen enthalten sind.

• overnight position Position, die über Nacht offen bleibt.

420

[p • p2p-auction Abk. f.: Person-zu-Person-Auktion. Bezeichnet Internet-Auktionen, bei denen Waren unter Privatpersonen versteigert werden.

• Package Ein aus mehreren Elementen (Reise, Unterkunft, Verpflegung etc.) bestehendes Pauschalangebot im Tourismus. Andere Bez.: All-inclusivePreise.

• page impressions Anzahl der Zugriffe auf eine HTMLSeite, unabhängig von der Menge der darin eingebundenen Elemente.

• page view Engl, fllr „Seitenabruf'. Geben an, wie oft eine Homepage besucht wird und wie viele weiterführende Seiten des Web-Angebots aufgerufen wurden. Die reinen Besucherzahlen (Anzahl der User, die nur die Startseite ansteuern) werden hingegen in „Visits" gemessen. Diese Zahlen sind für die Berechnung der Werbeeinnahmen von zentraler Bedeutung,

zu vergleichen mit der TVEinschaltquote. Andere Bez.: page impressions.

• Paket Eine Informationseinheit, die für die Übertragung im Netz aufbereitet ist. Für das Internet werden Daten in einzelne Pakete aufgeteilt, „beschriftet" und bisweilen auf unterschiedlichsten Routen zum Empfanger geschickt. Am Ziel werden die einzelnen Pakete dann wieder zur ursprünglichen Daten zusammengesetzt.

• Pakethandel Aktienhandel mit größeren Posten außerhalb der Börsensitzungen, meist nicht zum aktuellen Börsenkurs.

• Panel Gruppe von Personen, Haushalten oder Betrieben, die laufend befragt wird bzw. laufend Aufzeichnungen über ihre Konsumausgaben führt. Man könnte ein P. auch als permanente Stichprobe bezeichnen. 421

Panel-Umfrage • Panel-Umfrage

• Parafisken

Stichprobe von Personen in Haushalten oder von Unternehmen. Bestimmte Gruppen werden im Zeitablauf mehrmals, meist in regelmäßigen Abständen, befragt, um quantitative Daten über die Marktentwicklung (Marktvolumen und Marktanteile) zu erhalten.

Institutionen zur Güterversorgung zwischen dem privaten Bereich (Unternehmen) und dem öffentlichen Bereich (Staat). Institutionen, die nicht eindeutig dem privaten oder öffentlichen Sektor zugeordnet werden können. Zur Abgrenzung von privaten Institutionen kann die Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben und die Verfügung über eigene Finanzquellen mit Zwangscharakter herangezogen werden.

• Paper Manuskript oder Konzept für einen Vortrag. Gedankenskizze zu einem bestimmten Thema.

• Parahotellerie • Paradigmen Summe aller Vorkenntnisse und Vorstellungen, mit der ein Wissenschaftler an seinen Forschungsgegenstand herangeht. Hilfsmittel der Forschung, welche die Erklärung und Beeinflussung bestimmter Sachverhalte erleichtern sollen. Es ist ein System von steuernden Annahmen, Überzeugungen und Ideen, das den in diesem System handelnden Personen, Gruppen und Institutionen zwar nicht immer bewusst ist, aber deren Handlungen doch weitestgehend bestimmt.

• Paradigmenwechsel Von einem P. spricht man, wenn eine grundlegende Veränderung der wirtschaftlichen und/oder gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eingetreten ist oder sich abzeichnet.

• Paradoxon Behauptung, die einen Widersinn oder Widerspruch enthält. 422

Sammelbezeichnung für Unterkünfte, die zur Hôtellerie in einem Konkurrenzverhältnis stehen. Beispiele: Zweitwohnungen, Campingplätze, Klöster, Schulungsheime der politischen Parteien.

• Parallelbudget Staatsausgaben und Staatseinnahmen verändern sich im Gleichschritt, so dass sich der Saldo (Überschuss oder Defizit) in seiner absoluten Höhe nicht verändert; in der Praxis nur ein anderer Ausdruck für ausgeglichenes Budget, in der Finanztheorie die Forderung, die Ausgaben den Einnahmen anzupassen (was bei rezessionsbedingten Steuerausfällen rezessionsverschärfende Ausgabenkürzungen bedingen würde).

• Parallelcomputer Ein Computer, der zur gleichzeitigen Verarbeitung von Teilen einer Aufgabe über mehrere Prozessoren verfügt.

Pareto • Parallelwirtschaft Alle Wertschöpfungen, die nach den Konventionen über die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ausgewiesen werden sollten, aber aus erhebungstechnischen Gründen oder wegen Verheimlichung nicht erfasst werden. Diese Definition gestattet, das Ausmaß der P. in absoluten Größen und im Verhältnis zum statistisch ausgewiesenen Bruttosozialprodukt zu ermitteln.

• Parameter 1. Instrument, das ein Wirtschaftssubjekt einsetzt, um bestimmte Ziele zu erreichen. Haben auch andere Wirtschaftssubjekte die Möglichkeit, auf die Erreichung dieser Ziele Einfluss zu nehmen, so werden aus Aktionsp. Erwartungsp. Beispiel: Steuersätze sind für den Staat Aktionsp., das Steueraufkommen hingegen ist für ihn ein Erwartungsp., weil die Steuerzahler ja der Besteuerung auch ausweichen können. 2. Zahlenwerte, mit denen ein empirischer Sachverhalt beschrieben werden kann, z. B. mit Koeffizienten in Schätzgleichungen. In der deskriptiven Statistik beziehen sich P. auf beobachtete Größen, in der Stochastik hingegen auf Zufallsvariable. Man unterscheidet: Streuungsp., Lagep. und Konzentrationsp.

• Pareto, Vilfredo (18481923) Walras machte den gelernten Ingenieur 1893 zu seinem Nachfolger. Mit

Walras verband P. die Suche nach einer Formel, mit der die Gesamtheit der Wirtschaftsbeziehungen und das daraus folgende Marktgleichgewicht abgebildet werden konnten. Die Nutzenmenge interessierte ihn nicht, auch nicht der Vergleich des Nutzens, den zwei Menschen empfinden, nur noch, ob eine Güterkombination mehr oder weniger Nutzen mit sich bringt als eine andere. Mit dem Verzicht auf Nutzenvergleiche ließ sich ein Modell der Wirtschaft konstruieren, das allein auf den jeweils unabhängigen, dennoch aber miteinander verbundenen Tauschhandlungen von Individuen beruht. Deshalb wird sein Modell zu Recht als Theorie der Wahlakte bezeichnet. Das Individuum ist Paretos alleiniges Subjekt des Handelns. Staat, Verbände, Interessengruppen oder auch nur die Wechselfälle des Lebens sind in Paretos Theorie der Wahlakte nicht enthalten. Es werden Aussagen darüber getroffen, wie die Mitglieder seiner künstlichen Gesellschaft ohne Intervention von außen ihre jeweiligen, nur von ihnen selbst geprägten Bedürfiiisse „optimal" befriedigen können - unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und der als gegeben erachteten Bedürfnisse. Einen solchen Zustand bezeichnet man unter Ökonomen vielfach als -» Pareto-Optimum. Publikationen: Traite de sociologie générale, Neudruck der Ausgabe, Paris 1917, Osnabrück 1965, 2 Bände. 423

Pareto-Optimum • Pareto-Optimum

• Park-and-ride

Als P. bezeichnet man nach Vilfredo Pareto eine durch die Wahlhandlungen der Individuen selbst hervorgebrachte Verteilung von Gütern, die einem strengen Kriterium genügt: Jemand kann sich in diesem Optimum nur noch dadurch besser stellen, dass er einem anderen etwas wegnimmt. Anders gewendet: Alle Handlungen wirken wohlfahrtserhöhend, bei denen zumindest ein Wirtschaftssubjekt besser-, niemand aber schlechter gestellt wird. P. hat der Weiterentwicklung der Ökonomie wichtige Impulse gegeben, die bis heute nachwirken. Anderen Ökonomen warf P. immer wieder vor, dem Irrationalen zuwenig, der rationalen Entscheidung hingegen ein zu hohes Gewicht beizumessen. Andere Bez.: „Pareto-Effizienz".

Transportkette von privaten und öffentlichen Verkehrsmitteln. Kombination eines öffentlichen Verkehrsmittels mit dem KFZ- bzw. Radverkehr als Zubringerverkehrsmittel zum Bahnhof oder zur Haltestelle. Damit sollen die langen Zu- und Abgangszeiten des ÖPNV verkürzt werden.

• Pariser Club Internationales Verhandlungsforum für die Umschuldung von Ländern. Die Verhandlungen finden zwischen Delegierten der verschiedenen Gläubiger- und Schuldnerländer statt.

• Pariswap Sonderform eines Währungs-Swaps, bei dem der Kunde kein Währungsrisiko eingeht.

• Parität Das in einem Währungssystem festgelegte Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen.

• Paritätengitter Leitkurs. 424

• participating option Kurssicherungsinstrument. Der Importeur kauft eine Call-Option und verkauft eine Put-Option mit geringerem Volumen (z. B. 50 %) mit gleichen Ausübungspreisen („strike price").

• Partizipationsscheine Beteiligung an einem Unternehmen oder Fonds. Inhaber von P. sind nicht Aktionäre und können auf den Hauptversammlungen kein Stimmrecht ausüben. Sie können nur ein Recht auf einen Teil der erzielten Gewinne geltend machen. Verlieren immer mehr an Bedeutung.

• Parzellierung Immobilienwelt. Jede Veränderung des Gutbestands eines Grundbuchskörpers (siehe Grundbuch) durch Zuoder Abschreibung von Grundstücken oder Grundstücksteilen, also jede Verkleinerung oder Vergrößerung.

• Passiva Eigenkapital und Schulden eines Unternehmens. Auf der rechten Seite der Bilanz ausgewiesen.

PD • Passivgeschäfte

• Pay-as-you-earn-Prinzip

Geschäfte, bei denen die Bank Gelder entgegennimmt und damit Verbindlichkeiten eingeht, z. B. Spareinlagen, Ausgabe von Kassenobligationen, Kreditoren auf Sicht und Zeit. Gegensatz: Aktivgeschäfte.

Entrichtung der Steuer sobald Einkünfte erzielt werden. Andere Bezeichnung: Quellenbesteuerung.

• passivseitige Kreditkontrolle Im Gegensatz zur aktivseitigen Kreditkontrolle die Beschränkung des zulässigen Kreditvolumens mit einem bestimmten Prozentsatz der Passiva wie Einlagen und Eigenmittel.

• Passivtausch Umschichtung innerhalb der Passiven bei unveränderter Bilanzsumme, d. h., ein passives Bestandskonto wird belastet, ein anderes passives Bestandskonto wird erkannt.

• password Kennwort. Ein Mechanismus zur Überprüfung der persönlichen Identität eines Benutzers, um festzustellen, ob er berechtigt ist, ein System oder einen bestimmten Systemteil (z. B. eine Software) zu benutzen. Andere Bez.: Pin-Kode.

• Patent Eine staatliche Urkunde, mit der das Recht zur alleinigen Nutzung einer Erfindung für einen bestimmten Zeitraum verbunden ist.

• Pauschalierung Ermittlung einer durch Schätzung.

Gesamtsumme

• Pay-as-you-use-Prinzip Nach diesem Prinzip sollen Aufwendungen für staatliche Leistungen, die über mehrere Generationen nutzbar sind, über Kredite finanziert und im Zuge der Rückzahlungen auf die Generationen verteilt werden. Dahinter steht die Vorstellung, dass der Schuldendienst von den zukünftigen Generationen über Steuern auf gebracht werden muss und diese Steuererhebung eine Belastung darstellt, die den Nutzen aus der Inanspruchnahme der in Vorperioden erstellten staatlichen Leistungen entspricht.

• Payback Zeit, in der Investitionsausgaben durch Nettoeinnahmen (Nettorückflüsse) ausgeglichen (amortisiert) sind.

• payback period Amortisationsdauer.

• payer swap Long-Position in einem Kuponswap, das heißt, man erhält die variablen Zinsen und zahlt die fixen Zinsen.

• Pay-TV Nutzung von Fernsehprogrammen gegen Entrichtung einer speziellen Gebühr.

• PD Abk. f.: public domain. Software, die 425

PDF für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Oberbegriff für Freeware und Shareware.

• PDF Abk. f.: Portable Document Format. Dateiformat von Adobe zum Austausch von fertig formatierten Dokumenten.

• Peanuts Unwort des Jahres 1994. Äußerung eines deutschen Bankers im Zuge eines Milliardenkonkurses über die Verbindlichkeiten kleinständischer Unternehmen. Freilich: Was für den einen P. sind, können filr den anderen Big Figures sein.

• Peer-Review Überprüfung der Einhaltung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Externe Experten untersuchen bestimmte Systeme und Prozesse auf ihre Leistungsfähigkeit hin.

• peer-to-peer System ohne zentrale Zugriffskontrolle, in dem alle Rechner gleichberechtigt agieren. Die Verbindung besteht dabei immer direkt von einem Teilnehmer zum anderen, ohne Zwischenschaltung eines NetzwerkServers. Das Internet ist also das genaue Gegenteil einer Peer-to-PeerVerbindung.

• Peers Externe Experten, die bestimmte Systeme und Prozesse auf ihre Leistungsfähigkeit hin untersuchen. 426

• Penetration Marktdurchdringung. P. ist das Ausmaß, in dem sich Produkteigenschaften, Markenbezeichnungen und Werbebotschaften im Bewusstsein der Umworbenen eingeprägt haben (Werbeforschung).

• Pensionsgeschäft Befristete Übernahme von Vermögensgegenständen (Anleihen, Aktien, Wechsel etc.) durch eine Bank („Pensionsnehmer"), wobei sich der Verkäufer („Pensionsgeber") oder Dritte verpflichten, diese Gegenstände nach einer bestimmten Frist wieder zurückzukaufen (echte Pensionsgeschäfte). Bei unechten Pensionsgeschäften ist die Bank zu einer Rückgabe nicht verpflichtet.

• Pensionskassen Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit oder sogar Aktiengesellschaften, die als selbstständige (Alters-) Versorgungseinrichtungen für die Belegschaft eines oder mehrerer Unternehmen existieren. Pensionskassen nach Schweizer BVG-Recht sind die Träger der zweiten Säule in der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge.

• Pensionssystem System der finanziellen Absicherung im Alter.

• Pensionszusatzversicherung Private Pensionsvorsorge.

• Penthouse Immobilienwelt. Im obersten Stock

Perpetual eines mehrgeschoßigen Hauses befindliches Luxusappartement, meist mit Terrasse oder Dachgarten, auch in Duplex- oder Maisonettebauweise.

• perfekter Preis Das Konzept von Adam Smith, demzufolge ein freier und offener Markt dafür sorgen wird, dass sich Käufer und Verkäufer finden und sich auf den theoretisch angemessenen Preis für jede Ware oder Dienstleistung einigen können. Der durch das Internet möglich gewordene Reichtum an Informationen und die Leichtigkeit der Verbindung setzen Käufer und Verkäufer in die Lage, sich dem perfekten Preis zu nähern.

• Performance bond Börsenwelt. Bezeichnung für Liefergarantie in den USA.

• Performance Wörtlich: Art und Weise, wie eine Aufgabe erledigt wird. Qualität der Aufgabenerfüllung. 1. Leistungsniveau eines Systems. Die P. liefert Informationen über das Leistungsniveau eines Systems (Personengruppe, Organisation, Institution, Wirtschaftspolitik eines Landes etc.). 2. Wertentwicklung („Leistung") einer Vermögensanlage, (z. B. Portfolio, Investmentfonds oder eine einzelne Aktie), meist auf einen bestimmten Zeitraum bezogen und in Prozent ausgedrückt. Maßstab für die nachhaltige Entwicklung eines Wertpapiers. Gesamte Wertentwick-

lung eines Fonds oder eines Portfolios. Bei Fonds wird die prozentuale Wertentwicklung inklusive Ausschüttung berücksichtigt, und zwar unter der Annahme der Wiederveranlagung dieser Ausschüttungen, aber meist ohne Berücksichtigung des Ausgabeaufschlags. Sie wird in Prozent pro Jahr angegeben und beinhaltet die Wertveränderung unter Berücksichtigung der Wiederveranlagung einer etwaigen Ausschüttung.

• Periodikum (Gr.-Lat.) In regelmäßigen Abständen, mit gleichem Titel erscheinende Veröffentlichung wie Zeitung, Zeitschrift oder Jahrbuch.

• Peripheriegeräte Alle an einen Computer angeschlossenen Geräte zur Eingabe (z. B. Tastatur), Ausgabe (z. B. Drucker), Speicherung (z. B. Festplatte) und zur Datenkommunikation mit anderen Systemen.

• Permanente Einkommenshypothese Die Permanente E. geht davon aus, dass die Konsumausgaben der privaten Haushalte sich nicht am aktuellen, sondern an dem über einen längeren Zeitraum im Durchschnitt erwarteten Einkommen orientieren.

• Perpetual Ewige Anleihen. Emissionen, bei denen kein Fälligkeitsdatum fixiert ist, der Investor aber die Möglichkeit hat, zu bestimmten Terminen in kurzfristige Papiere umzusteigen. 427

Personalausgaben Bei Fälligkeit der kurzfristigen Titel hat der Anleger die Option, wieder in die langfristige Anleihe zurückzutauschen.

• Personalausgaben (A) Alle im Dienstrecht der Bundesbediensteten vorgesehenen Geldleistungen und Sachbezüge.

• Peter-Prinzip Von Lawrence Peter formuliertes und von Raymond Hull publiziertes ironisches Prinzip der Personalentwicklung, wonach in einer Organisation jeder Beschäftigte dazu neigt, solange aufzusteigen bzw. befördert zu werden, bis er in der Hierarchie die Stufe der Inkompetenz erreicht hat.

• Pfad Gibt an, in welchem Verzeichnis des Rechners ein Dokument zu suchen ist.

wird, aus einer Sache, wenn die Verbindlichkeit zu einer bestimmten Zeit nicht erfüllt wird, die Befriedigung zu erlangen. Das P. wird wirksam erworben: 1. An beweglichen Sachen: durch Übergabe der Sache, Übergabe durch Zeichen, durch symbolische Übergabe, bei Sachen bei denen eine körperliche Übergabe nicht zweckmäßig oder möglich ist (z. B. Warenlager). 2. An Liegenschaften: durch Einverleibung im Grundbuch. 3. An bücherlich nicht eingetragenen Liegenschaften oder Bauwerken durch Hinterlegung einer beglaubigten Pfandbestellungsurkunde bei Gericht.

• Pflichtenheft Ein Kriterienkatalog bzw. ein Anforderungsprofil ftlr ein komplexes Projekt. Enthält die Leistungsbeschreibung dieses Projektes.

• Pfandbriefe

• PGP

Festverzinsliche Wertpapiere, die Forderungsrechte gegenüber Banken, die mit dem Pfandbiefprivileg ausgestattet sind, z. B. Hypothekenbanken, verbriefen. Sie werden aus Gründen der Refinanzierung ausgegeben.

Abk. f.: Pretty Good Privacy. Verschlüsselungsprogramm. Daten, die mit einer allgemein zugänglichen Bytefolge, dem öffentlichen Schlüssel, verknüpft wurden, können nur mit einem (geheimen) privaten Schlüssel des Empfängers eingesehen werden.

• Pfandbriefprivileg Berechtigung, Pfand- und Kommunalbriefe auszugeben.

• Pfandrecht Das P. ist das dingliche Recht, welches dem Gläubiger eingeräumt 428

• Phillips-Kurve Hypothese über die Beziehung zwischen der Arbeitslosenquote und der Inflationsrate (ursprünglich Lohnsteigerungsrate). Danach sind niedrige Arbeitslosenquoten mit relativ

Pigou-Effekt hohen Inflationsraten, Preisniveaustabilität mit relativ hoher Arbeitslosigkeit verbunden. Geht zurück auf den britischen Ökonometriker Alban W. H. Phillips (1914- 1975).

grafiken enthalten sein.

• Photovoltaik

Durchlöchern von Körperteilen und Anbringen von Ringen, Schrauben etc., vor allem bei Jugendlichen. Über erwünschte und unerwünschte Wirkungen und Nebenwirkungen informieren Ärzte, Apotheker und Juristen.

Direkte Umwandlung von solarer Strahlungsenergie in elektrischen Strom.

• Phrasensuche Suche nach zusammenhängenden Wortfolgen, wie z. B. DesktopPublishing oder vegetatives Nervensystem.

• Physiokratismus Politisches Konzept im 18. Jahrhundert nach dem ausschließlich Grund und Boden als Quelle des Reichtums anzusehen sei. Aufbauend auf drei Klassen („classe propriétaire, productive e stérile") wird von François Quesnay erstmals ein Wirtschaftskreislauf (Güter- und Einkommenskreislauf) dargestellt. • PICS Ein Bewertungsstandard für „explizites" Bildmaterial, also Sex- und Gewaltszenen im Internet. Wenn Internet-Seiten aufgrund dieses Standards gesperrt werden sollen, müssen sie allerdings vom Anbieter mit einem bestimmten Erkennungsmerkmal ausgestattet werden.

• piecemeal engineering Reform der kleinen Schritte.

• Piercing

• PIF Abk. f.: Pensionsinvestmentfonds. Neue österreichische Variante von Investmentfonds - als Instrument der privaten Vorsorge. • Pigou, Arthur Cecil (1877 1959) Britischer Ökonom. Schwerpunkt seiner Forschungen: Geld- und Finanzpolitik, Beschäftigung, Wohlfahrtsökonomie. Entwickelte erstmals Begründungen dafür, warum und wann der Staat in wirtschaftliche Prozesse eingreifen muss. So trat er u. a. dafür ein, die Reichen stärker zu besteuern. Auch sollte der Staat Steuern erheben, um die Umwelt vor Zerstörung zu schützen. Siehe Pigou-Steuer. Publikationen: Economics of Weifare, Essays in Applied Economics, London 1991.

• PICT

• Pigou-Effekt

Graphikformat für MacintoshRechner. Neben Rastergrafiken können auch Kommandos für Vektor-

Hypothese, derzufolge ein im Zuge von Unterbeschäftigung sinkendes Preisniveau den Realwert der Kas429

Pigou-Steuer senbestände verändert und damit die Ursache für eine erhöhte Nachfrage nach Konsumgütern ist.

• Pigou-Steuer Cecil -» Pigou hat vorgeschlagen, durch staatliche Besteuerung der Produktion in Form einer Wertsteuer (z. B. in Prozent des Verkaufspreises) negative externe Effekte zu korrigieren. Diese Wertsteuer im Ausmaß eines entsprechend berechneten Prozentsatzes auf den Verkaufserlös sollte eine -» Intemalisierung der gesellschaftlichen Kosten bewirken und damit die Übereinstimmung von privaten und gesellschaftlichen Kosten erreichen. Der Preis wird auf das „richtige" Niveau angehoben und die Menge auf das „richtige" Maß reduziert. Die exakte Höhe einer „Pigousteuer" lässt sich jedoch nur bei genauer Kenntnis der quantifizierten externen Kosten bestimmen.

• Pilotprojekt Abgek.: Pilot. Innovatives Projekt, anhand dessen bestimmte mögliche Auswirkungen (z. B. Kosten, Nutzen, Akzeptanz etc.) überprüft werden.

• PIM Abk. f.: Personal Information Manager. Programm/Kombination aus Terminplaner, Adressbuch, E-Mailund Faxfunktionen.

• PIN-Code Abk. f.: Personal Identification Number. Nur dem Inhaber bekannte

430

Ziffernfolge zur Sicherung von Geldtransaktionen (z. B. Geldbehebung bei Bankomaten) oder des Zuganges zu bestimmten Geräten (z. B. bei Computern, Handys etc.). Andere Bez.: Passwort.

• Pink Sheets Kursblätter des U S „National Quotation Bureau", die Notierungen für nicht amtlich gehandelte Aktien, Schuldverschreibungen und Optionsscheine enthalten (gedruckt auf rosa Papier).

• Pixel Zusammensetzung aus „picture" und „element". Kleinstes Element bei der gerasterten, digitalisierten Darstellung eines Bildes auf einem Bildschirm oder mit Hilfe eines Druckers.

• piain vanilla swap Einfachste Form eines Kuponswaps.

• Plankosten Kosten, bei denen sowohl die Mengenkomponente, als auch die Wertkomponente geplante Größen sind.

• Plankostenrechnung Rechnung mit zukünftigen Mengen („Planmengen") und zukünftigen Preisen („Planpreisen").

• Planung Gedankliche Vorwegnahme möglicher zukünftiger Zustände, die Auswahl der anzustrebenden Zustände (Ziele) und die Festlegung der dazu umzusetzenden Maßnahmen.

Policy-Mix • Plattenspeicher Magnetplatteneinheit eines Computers zum Speichern von Daten mit direktem Zugriff.

• Plattform Forum, auf dem Transaktionen stattfinden können. Meist verstanden als technische Plattform: Mobilfunk ist eine andere Plattform als Fernsehen, Zeitschriften sind eine andere als das Internet.

• Plotter Ein Ausgabegerät zum Zeichnen von Kurven oder Einzelpunkten.

• Plug & Play Spezielle Technik, die den unkomplizierten Umgang mit ComputerHard- und Software ermöglichen soll. „Plug & Play" meint im übertragenen Sinne, dass man Festplatten, Sound- und Graphikkarten, Modems und andere Peripheriegeräte einfach einstöpselt („plug") und der Computer automatisch dafür sorgt, dass sie sofort und problemlos benutzt werden können.

• Plug-in Browser-Erweiterung, wie „Shockwave", „VDOLive" oder „RealAudio".

• Pluralismus V ielgestaltigkeit weltanschaulicher, politischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Phänomene.

• point of sale Abgek.: POS. Der Ort in einem Ge-

schäft, wo die Waren gekauft und bezahlt werden. Dabei werden computerisierte Scanner zum Lesen der Schilder und Barkodes, elektronische Registrierkassen und andere spezielle Geräte für die Protokollierung der Verkäufe eingesetzt. POSSysteme, die mit digitalen AnalyseHilfsmitteln verbunden sind, ermöglichen die Verkaufsanalyse in Echtzeit und damit eine schnellere Reaktion auf wechselnde Kundenbedürfnisse.

• Pökelung Welt der Lebensmittel. Durch P. wird die so genannte Umrötung des Fleisches erzielt, indem Nitrit mit dem Muskelfarbstoff eine stabile tiefrote Verbindung bildet. Damit bleibt die Fleischfarbe auch nach längerem Erhitzen erhalten.

• Poleposition Wörtlich: „in führender Position". In übertragener Bedeutung: ein Unternehmen, das auf einem bestimmten Gebiet an der Spitze liegt.

• Policy Eine bestimmte Absicht oder Richtlinie für einen bestimmten Bereich.

• Policy-Mix Kombinierter Einsatz von wirtschaftspolitischen Instrumenten bzw. die Koordination der verschiedenen Politikbereiche (z. B. Geldpolitik, Fiskalpolitik, Einkommenspolitik etc.) zur besseren Erreichung wirtschaftspolitischer Ziele. 431

Politik • Politik

• Pool

Auf die Durchsetzung bestimmter Ziele und die Gestaltung des öffentlichen Lebens gerichtetes Handeln durch Regierungen, Parlamente, Parteien, Organisationen.

Wenn Haushalte, Unternehmen oder staatliche Institutionen zwecks besserer Auslastung bestimmter Ressourcen diese gemeinsam nutzen, z. B. Fahrzeugpool, medizinischer Großgerätepool.

• Politische Union Sie ist neben der Währungsunion ein wichtiger Teil der neuen EUVerträge. Sie soll nicht nur die Kompetenzen der EU stärken, sondern auch die überwiegend wirtschaftliche Prägung der Gemeinschaft durch umfassende politische Kompetenzen ausgleichen.

• Poolsatz Bankinterner Referenzzinssatz.

• POP Abk. f.: Post Office Protocol. Protokoll mit dem der Mail-Server des Providers im Internet arbeitet.

• Popitz'sches Gesetz • Polit-Marketing Strategische Konzepte zur Erreichung von Parteizielen oder individuellen politischen Zielen.

• polling Regelmäßiges Abfragen bei einem Online-System, z. B. nach eingegangenen E-Mails.

Johannes Popitz stellte das Gesetz von der Anziehungskraft des zentralen Etats auf. Aus verschiedenen Gründen unterstellt er, dass in einem föderativen System Aufgabenhoheit und Finanzvolumen der zentralen Instanz in Relation zu denen anderer Gebietskörperschaftsebenen stärker zunehmen.

• Polypol

• Popper-Kriterium

Marktform, die durch viele Anbieter und/oder Nachfrager gekennzeichnet ist, deren einzelner Marktanteil so gering ist, dass der Marktpreis nicht direkt beeinflusst werden kann.

Wissenschaftstheoretisches Kriterium für die Hypothesenbildung und Bewertung von Aussagen, benannt nach Karl Popper. Demgemäß sollte man nur dann von einer wissenschaftlichen Hypothese sprechen, wenn sie so formuliert ist, dass sie grundsätzlich an der Realität scheitern kann.

• Pönale Eine vertraglich festgelegte Strafe (zumeist ein bestimmter Geldbetrag), die z. B. der Baumeister an den Bauherren entrichten muss, wenn die Leistungen nicht vereinbarungsgemäß erbracht werden. 432

• Portabilität Übertragbarkeit von Programmen und Daten auf unterschiedliche

Politikerportfolio

Gut

B-Typ

A-Typ

C-Typ

D-Typ

Befindlichkeit

Schlecht

Leicht

Schwierigkeitsgrad

Schwierig

A-Typ-Politiker: Schwieriges Problem, gutes Befinden „Konfrontierer", „Veränderer", „Stimmenmaximierer", Leistungsorientiert B-Typ-Politiker: Leichtes Problem, gutes Befinden „Vermeider", „Strukturkonservierer", „Konfliktvermeider", „Stimmenmaximierer" C-Typ-Politiker: Leichtes Problem, schlechtes Befinden In der Politik tätige Person, die eigentlich ungeeignet ist für ein politisches Amt! D-Typ-Politiker: Schwieriges Problem, schlechtes Befinden „Bedenkenträger", „Blockierer", „Strukturkonservierer

Abb. 14: Politikerportfolio. Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 34.

Portal Rechnersysteme und Konfigurationen.

• Portal Eine Internetseite, die zum Hauptausgangspunkt eines Benutzers fllr den Zugang zum Internet wird. Auch Wettervorhersagen oder Horoskope lassen sich direkt abrufen. Eine der wichtigsten Funktionen ist die Personalisierung des Portals - man erhält nur jene Informationen automatisch, die auch von Interesse sind. Fast alle Portale bieten schnelle und leistungsfähige Suchfiinktionen an und stellen dem Benutzer außerdem eine kostenlose E-Mail-Adresse und eine kostenlose Homepage zur Verfügung. Zunehmend werden auch Portale für spezielle Interessen entwickelt.

• Portfolio Bestand an Forderungen, Verbindlichkeiten, Wertgegenständen, Produkten oder Abteilungen, deren Vorteilhaftigkeit im Zeitablauf gewissen Veränderungen unterliegt. Es ergibt sich daher häufig die Notwendigkeit, ein P. zu überprüfen und - wenn nötig - umzuschichten. Beispiel: Länder, Branchen, relative Position bestimmter Länder und/oder Branchen unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien (z. B. Entwicklungsstand, Rohölpreisniveau etc.). Andere Bez.: Portefeuille.

• Portfolioanalyse Instrument der strategischen Marketinganalyse und -planung. Durch ein System von Bestimmungsfaktoren werden die Chancen und Risiken von Produkten, Produktlinien und strategischen Geschäftseinheiten zum Ausdruck gebracht und in einer Portfolio-Matrix sichtbar gemacht.

• Portfoliofirmen Firmen, die der „venture capitalist" vertritt.

• Portfolioinvestition Übertragungen inländischen Geldkapitals ins Ausland zum Zweck des Erwerbs von Forderungen, die keine direkten Eigentumsrechte begründen, z. B. von Anteilen an Immobilienfonds, von Obligationen sowie von Anteilen an Unternehmen (Aktien), sofern damit nicht ein wesentlicher Einfluss auf die Unternehmenspolitik verbunden ist. Finanzinvestitionen, die aus Ertragsgründen (zur Lukrierung von Zinsen oder Dividenden) und nicht mit dem Ziel der Einflussnahme auf ein Unternehmen vorgenommen werden. Sie unterscheiden sich dadurch von den Direktinvestitionen.

• Portfolio-Konzept Unternehmen als ein Portfolio von strategischen Geschäftsfeldern.

• Portfolio Selection

• Portfolio-Manager

Theorie Uber die optimale Mischung von Risikopapieren (Aktien).

Person, die ein Wertpapier-Portfolio betreut.

434

Portfolio



X

DM

X

Viele Geschäfte brauchen mehr Cash, als sie jemals freisetzten.

Einige Geschäfte erzeugen mehr Cash, als man in sie reinvestieren sollte.

X

9

DM

X



DM

X V

DV

Einige Geschäfte haben einen ausgeglichenen Cash Flow. Sie wachsen und sind die Cash-Erzeuger der Zukunft.

Die meisten Geschäfte verbrauchen wenig Cash. Sie setzen aber auch wenig frei. Der ausgewiesene Gewinn muss vollständig reinvestiert werden. Diese Geschäfte sind „Cash-Fallen". Zwischen diesen Kategorien liegt eine Zone der Instabilität. Gleich große Wettbewerber in einem Geschäft bleiben selten gleich groß.

X

Abb. 15: Die Vier-Felder-Matrix der Boston Consulting Group. Quelle: Bolko v. Oetinger (Hrg.), Das Boston Consulting Group-Buch, 2. Auflage, Düsseldorf und Wien 1994, S. 286.

Portfoliotheorie • Portfoliotheorie Summe aller Hypothesen betreffend die optimale Zusammensetzung eines Vermögensbestandes („Portfolios"). Die P. versucht zu beschreiben, wie Anleger ihr Geld am besten anlegen und auf verschiedene Vermögensarten verteilen. Im Wesentlichen lassen sie sich von zwei Einflussfaktoren leiten: von der Höhe des Ertrages - wobei der Ertrag umso höher ist, je größer das Risiko ist - und vom Gesamtumfang der eingegangenen Risiken. Grundlegend sind folgende Annahmen: • zwischen allen Vermögensobjekten bestehen Substitutions- und Austauschbeziehungen, • die Wirtschaftssubjekte streben eine optimale Struktur ihres Vermögens an, • das Vermögen wird so auf die möglichen Anlageformen verteilt, dass alle Chancen und Risken berücksichtigt werden. Wichtige Beiträge zur P. stammen von John R. -» Hicks, Harry M. -* Markowitz und James —> Tob in. • POS Abk. f.: point of sale. Der Ort, an dem bestimmte Güter und Dienstleistungen verkauft und bezahlt werden.

sitionierungsgrößen: Kosten, Qualität, Service, Leistungspalette.

• Positive Ökonomie Als Positive ö . bezeichnet man jenes Teilgebiet der Ökonomie, das sich mit den tatsächlichen Erscheinungen des Wirtschaftslebens auseinandersetzt und (im Gegensatz zur Normativen Ökonomie) untersucht, „was ist", nicht „was sein soll". Positive Aussagen können sich entweder auf die Vergangenheit („Da X eintrat, geschah Y.") oder die Zukunft („Wenn X eintritt, wird Y geschehen.") beziehen. Im Gegensatz zu normativen Aussagen enthalten sie keine Werturteile.

• Positivliste Pharmawelt. Taxati ve Auflistung von Arzneimittelspezialitäten, die prinzipiell an den Versicherten erstattet werden.

• Postenausgleich (A) Zulässigkeit von Mehrausgaben bei einer Voranschlagspost, wenn gleich hohe Ausgaben bei einer oder mehreren Voranschlagspost(en) desselben Voranschlagsansatzes zurückgestellt werden.

• Poster Plakat.

• Positionierung Bestreben einer Organisation, das Leistungsangebot so zu gestalten, dass sie im Bewusstsein des Kunden bzw. Klienten einen besonderen Platz einnimmt. Es gibt mehrere Po436

• postindustrielles Zeitalter Stadium der wicklung, in duktion zwar Anteil an der

wirtschaftlichen Entdem die Industriepronoch steigen kann, ihr gesamten Wertschöp-

Präklusivtermin fung aber zurückgeht, es also zu einer Entindustrialisierung kommt.

• Postmaster 1. Ein Programm für die automatische Verteilung von E-Mails an die Benutzer. 2. Der Name für den Systemadministrator des Mail-Servers.

• PostScript-Dateien Druckfertige Dateien, die direkt auf PostScript-fähigen Druckern ausgegeben werden können.

• Potentialanalyse Instrument des strategischen Controlling zur Feststellung von vorhandenen Erfolgspotentialen. Grundsätzlich werden dabei die Stärken des Unternehmens den wichtigsten Konkurrenten und den Schlüsselfaktoren des Marktes gegenübergestellt.

• Potentiale Fähigkeiten, ein Kundenproblem zu lösen, und zwar besser als es die Wettbewerber können. Das Bedeutsame an der Analyse des Erfolgspotentials besteht darin, dass die Einflussfaktoren, von denen der Erfolg abhängig ist, möglichst schon erkannt und beherrschbar gemacht werden sollen, bevor eine Auswirkung im Ergebnis sichtbar ist.

• potentialorientierte Wirtschaftspolitik Ausgerichtet auf das potentielle, d. h. das bei Vollauslastung aller Kapazitäten und Vollbeschäftigung aller Arbeitskräfte mögliche Wachstum

des Sozialproduktes. In diesem Sinne auch Potentialwachstum (als Ziel keynesianischen Nachfragemanagements).

• PPI Abk. f.: Producer-Price-lndex, Erzeugerpreisindex.

• PPP 1. Abk. f.: Point-to-Point Protocol. Protokoll ftlr serielle Einwahlverbindungen. Übertragungsprotokoll, mit dem man sich über die Telefonleitung in das Internet einwählen kann. Regelt die Verbindung zwischen dem Rechner des Internet-ServiceProviders und dem Computer des Anwenders. 2. Abk. f.: Private-PublicPartnership. Kooperation von staatlichen und privaten Institutionen.

• PR Abk. f.: Publicrelations. Öffentlichkeitsarbeit.

• Präferenzen Das was man gegenüber einer anderen Sache oder Person vorzieht.

• pragmatisch Am praktischen Nutzen orientiert.

• Präklusivtermin (A) Der Präklusivtermin gibt an, wie lange Banknoten nach dem Einziehungstermin an den Kassen der Notenbank gegen gesetzliche Zahlungsmittel umgetauscht werden können. Der Zeitraum zwischen Einziehungstermin und Präklusivtermin 437

Prämie wird von der Notenbank festgelegt und beträgt für die vor dem 1. Januar 1999 zur Einziehung aufgerufenen Banknoten 20 Jahre. Dies gilt sinngemäß auch für die Ausgabe und Einziehung von Scheidemünzen durch die Münze Österreich AG. Der Umtausch von Schilling in Euro wird auf unbeschränkte Zeit möglich sein. Für die Umrechnung wird der Kurs verwendet, der per 1. Januar 1999 festgelegt wurde.

• Prämie Ist der „Liebhaberaufschlag" im Optionskurs: Um wie viel Prozent teurer ist z. B. der Kauf einer Aktie auf dem Umweg über Options- und Ausübungspreis? Hohe Erwartungen, -> Out of the Money, lange Laufzeit und hohe Zinsen ergeben eine hohe Prämie. Zum Laufzeitende sinkt die Prämie auf Null. In Optionstabellen wird oft die Gesamtprämie sowie die Prämie pro Jahr (p. a.) gezeigt.

• Präventivprinzip Begriff der EU-Umweltpolitik. Vorbeugeprinzip. Festgelegt im Artikel 130 r des EWG-Vertrags, der bestimmt, dass dafür zu sorgen ist, dass Umweltbelastungen gar nicht erst zu Stande kommen. Erst wenn sie vorhanden sind, kommt das Verursacherprinzip zur Anwendung.

• Praxeologie P. ist die Lehre von den Werkzeugen. Geht zurück auf die LembergWarschauer-Schule der Logik und 438

Logistik. Hier geht es darum, die dem jeweiligen Problem adäquaten Denkmethoden zu finden.

• Preis Der in Geldeinheiten ausgedrückte Tauschwert von Gütern und Leistungen. Zu den Preisen zählen sowohl Marktpreise als auch administrierte Preise (Tarife, Gebühren, Beiträge, Pflegesätze, Mauten, Taxen, Umlagen etc.).

• Preisbindung Unternehmen, die eine intensive Werbung filr ihre Produkte betreiben, versuchen dem Handel die Preise und Bedingungen vorzuschreiben, zu denen er die Produkte an die Konsumenten abgibt. Seit der Änderung des Kartellgesetzes ist dieses Mittel der Absatzstrategie verboten. Erlaubt sind unverbindliche Preisempfehlungen.

• Preisdifferenzierung Preispolitische Strategie, bei der filr im Grunde genommen gleiche Produkte (Leistungen) von verschiedenen Kunden, an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Preise gefordert werden.

• Preiselastizität Verhältnis von relativer Änderung der Nachfragemenge und relativer Änderung des Angebotspreises.

• Preisindex Indexzahl zur Ermittlung von Preisänderungen.

primäre Produktionsfaktoren • Preispolitik

• Pretest

Gesamtheit aller Überlegungen und Maßnahmen, welche die Festlegung der Höhe der Angebotspreise fiir einzelne Produkte, filr Produktgruppen bzw. für das ganze Sortiment oder Leistungsprogramm zum Gegenstand haben.

Begriff aus der Markt- und Meinungsforschung. Überprüfung eines Fragebogens auf seine Brauchbarkeit.

• Prekarium Unentgeltliche Überlassung einer Sache gegen jederzeitigen Widerruf. Andere Bez.: Bittleihe.

• Premium 1. Der Gesamtpreis einer Option, der sich aus dem Zeitwert und dem inneren Wert zusammensetzt. 2. An der Terminbörse: Der Betrag, um den ein gegebener Terminkontrakt über dem Niveau eines anderen Terminkontraktes gehandelt wird. 3. Besondere Qualität eines Produktes, z. B. Premium-Bier.

• prepaid cards Wertkarten.

• press clipping Die Sammlung von Zeitungsausschnitten, in denen ein bestimmtes Thema abgehandelt wird.

• Pressuregroup Gruppe von Personen, die ein gemeinsames Interesse verbindet (z. B. Umweltorganisationen, Gewerkschaften). Sie versuchen, die Anliegen ihrer Mitglieder gegenüber der Gesetzgebung und der Verwaltung durchzusetzen.

• price earnings ratio Preis-Gewinn-Verhältnis.

• price value of a basispoint Gibt die absolute Veränderung des Kurses an, wenn sich die Rendite um einen Basispunkt (0,01 %) verändert.

• Pricing Durch das P. wird die entscheidende Grundlage für den Börsegang eines Unternehmens geschaffen. Das P. betrifft gleichermaßen die Interessen des Unternehmens als Emittenten, der Emissionsbank und der Investoren. Für das Unternehmen werden dabei die Eigenkapitalkosten festgelegt. Die emissionsführende Bank haftet im Rahmen der Platzierungsgarantie und für die Investoren bildet der im Rahmen des P. ermittelte Ausgabepreis den Ausgangspunkt für die Renditeberechnung. Andere Bez.: Unternehmensbewertung.

• Primärdefizit Budgetsaldo ohne Zinsenzahlungen für die Netto-Finanzschuld.

• primäre Produktionsfaktoren Menschliche Arbeitsleistungen, Nutzungen (also Leistungsaufgaben) des Sachkapitals und importierte Vorleistungen einer bestimmten Periode; primär deshalb, weil diese Faktoren 439

Primäreffekte in der betreffenden Periode des Faktoreinsatzes erst hergestellt werden. Sämtliche Kosten, die mit dem Einsatz der Produktionsfaktoren verbunden sind, bezeichnet man als Faktorkosten.

• Primärmarktrendite Aus den einzelnen Renditen der am Primärmarkt umlaufenden Forderungspapiere wird regelmäßig eine durchschnittliche Primärmarktrendite ermittelt.

• Primäreffekte

• Primärsaldo (CH)

Effekte, die von einem Handlungsträger bewusst angestrebt werden. Andere Bez.. Zielwirkungen, Hauptwirkungen.

Der Primärsaldo ist eine Kennzahl. Er widerspiegelt das aktuelle Haushaltsgebaren und entspricht dem Saldo der Finanzrechnung ohne die Zinszahlungen (Passivzinsen).

• Primärenergie Energie, die noch keiner Umwandlung oder Umformung unterworfen wurde (z. B. Kohle, Uran, Gas, Erdöl, Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft).

• primärer Sektor Volkswirtschaftlicher Begriff für den Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Bergbau.

• Primärgruppen Gruppen, deren Mitglieder durch intime und direkte Beziehungen und Kooperation verbunden sind. Sie sind zeitlich relativ dauerhaft. Aufgrund der starken emotionalen Bindung des einzelnen an die Gruppe beeinflussen sie die Verhaltensstruktur ihrer Mitglieder, insbesondere im Rahmen frühkindlicher Sozialisation (Familie).

• Primärmarkt Markt, auf dem neue Wertpapiere emittiert werden. Richtet sich nach den Möglichkeiten am Kapitalmarkt. Gegensatz: Sekundärmarkt. 440

• Primärverteilung Die sich durch die Beteiligung am Leistungserstellungsprozess, vor staatlichen Umverteilungsmaßnahmen, ergebende Einkommensverteilung. Gegensatz: Sekundärverteilung.

• Prime Rate Ursprünglich Zinssatz der amerikanischen Geldinstitute für den Diskont erstklassiger Geldmarktpapiere. Bezeichnet heute generell den Sollzinssatz für meist kurzfristige Kredite an Großkunden („erste Adressen"). Nach der Prime R. richten sich die Zinssätze für die anderen Kreditkunden.

• Prime Time Sendezeit im Fernsehen 19.30 und 22.30.

zwischen

• Principal-Agent-Beziehungen Im Zentrum steht die Beziehung zwischen dem Auftraggeber („Prinzipal", „Eigentümer", „Bürger") und

private placement seinem Auftragnehmer („Agent", „Manager", „Politiker"). Grundsätzlich haben beide unterschiedliche Interessen und es besteht latent die Gefahr, dass der Agent den Prinzipal „über den Tisch" zieht. Kontrollmechanismen, das Arbeiten mit Anreizen und Öffentlichkeitsarbeit sollen dazu beitragen, das Risiko gering zu halten. Da die Prinzipale ihre Agenten nicht vollständig überwachen können, werden alternative institutionelle Vereinbarungen gesucht, die den Agenten Anreize verschaffen, sich im Sinne der Prinzipale zu verhalten.

• Prinzip Regeln als Konkretisierungen innerhalb der Ökonomie (z. B. das ökonomische Prinzip).

• Prioritätenreihung Methode, nach der Dringlichkeit von Maßnahmen ermittelt werden.

• Prioritätsprinzip Immobilienwelt. Das P. besagt, dass sich die Rangordnung einer Eintragung im Grundbuch nach dem Zeitpunkt richtet, in dem die Eingabe beim Grundbuchsgericht eingelangt ist. Andere Bez.: Rangprinzip.

• privacy Privater Lebensbereich.

• private banking Banken, die sich auf die diskrete Geldveranlagung bzw. Vermögensverwaltung von Privatkunden spezialisiert haben.

• private equity Investitionen in das Eigenkapital von nicht börsengehandelten Unternehmen. Sie umfassen die Teilbereiche Venture Capital, Management-Buyouts sowie Leveraged Buy-outs.

• private key Englisch ftlr privater Schlüssel. Fachbegriff aus der Kryptographie, die zur Verschlüsselung von Botschaften dient. Der private Schlüssel ist ein Bestandteil des Zwei-WegeVerschlüsselungssystems, das vor allem zur „Versiegelung" von Nachrichten verwendet wird.

• private Organisation ohne Erwerbscharakter In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung werden die Produktionsleistungen eines Landes nach einzelnen Wirtschaftseinheiten (institutionellen Sektoren) geordnet. Zum Sektor der „privaten Organisationen ohne Erwerbszweck" werden jene privaten Organisationen gezählt, die nicht ftlr den Markt produzieren und bei denen weniger als die Hälfte der Produktionskosten durch Leistungsentgelte oder staatliche Mittel (Subventionen) gedeckt sind. Nähere Abgrenzungskriterien können dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) entnommen werden.

• private placement Privatplatzierung. Direkter Verkauf von Wertpapieren an einen kleinen Kreis von Investoren. 441

private sector arm • private sector arm Untergesellschaft einer internationalen Entwicklungsbank, die Investitionen im privaten Sektor von Entwicklungsländern mittels Krediten, Investitionsgarantien und technischer Hilfe fordert. Beispiele: Weltbank International Finance Corporation (IFC), Asiatische Entwicklungsbank - Asian Finance and Investment Corporation (AFIC).

• privater Konsum Ausgabensumme der privaten Haushalte für Güter und Dienstleistungen. Marktwert aller zum Ge- und Verbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten und gemeinnützigen Einrichtungen zur Befriedigung des Konsumbedürfhisses gekauft werden oder die diese als Sacheinkommen erhalten. Andere Bez.: privater Verbrauch.

• Privatisierung Verlagerung bestimmter bisher staatlicher Aktivitäten in den privaten Sektor der Volkswirtschaft. Drei Arten der P. sind zu unterscheiden: • Die rechtlich-organisatorische P. besteht in der Überführung einer staatlichen Institution in eine private. Anstelle von öffentlichem Recht wird Privatrecht angewandt. Denkbar sind auch Zwischenformen, wie sie in Österreich und teilweise in der Schweiz in Form der Gemeinwirtschaft bestehen und im angelsächsischen Raum unter der Bezeichnung 442

Private-Public-Partnership bekannt sind. Daneben besteht noch die Möglichkeit, dass zwar die Form der Aktiengesellschaft gewählt wird, der Staat jedoch der alleinige Aktionär ist. Ausschlaggebend ist letztlich nicht so sehr die Rechtsform, sondern dass Entscheidungen unbürokratisch getroffen werden können. • Die wirtschaftliche P. ist auf mehr Wettbewerb ausgerichtet. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die davon ausgehende Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung. Die rechtlichorganisatorische Privatisierung allein genügt nicht. Denn unter EfFizienzgesichtspunkten ist ein privates Monopol nicht besser als ein staatliches. Staatliche Institutionen, die in Konkurrenz zu anderen staatlichen Institutionen bzw. die in Konkurrenz zu privaten Unternehmen stehen, sind tendenziell ähnlich effizient wie private Unternehmungen. • Die finanzielle P. ist darauf ausgerichtet, durch Finanzierung von öffentlichen Ausgaben nach dem -» Äquivalenzprinzip oder dem -» Verursacherprinzip Anreize für ihre wirtschaftliche Wahrnehmung zu setzen. Die heute vorherrschende Form der Finanzierung nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip bedeutet, dass nicht die Nutznießer von öffentlichen Leistungen, sondern die Reichen für die Kosten aufkommen. Dadurch werden öffentliche Leistungen als „Gratis"-Leistungen empfunden, obwohl sie j a de facto Kosten verursachen. Und was gratis ist, wird tendenziell zu stark nachgefragt oder

Process Reengineering sogar verschwendet. Erst die Kombination der rechtlichorganisatorischen, wirtschaftlichen und finanziellen Privatisierungselemente führt zu einer Totalprivatisierung. Diese erfolgt jedoch nur selten. In den meisten Fällen kommt es lediglich zu einer Teilprivatisierung.

• Privatplatzierung Im Unterschied zu den öffentlichen Emissionen werden diese Obligationen lediglich durch eine beschränkte Zahl von Banken platziert und an keiner Börse notiert. Drei Arten von Privatplatzierungen: 1. Bank wirkt als Vermittler zwischen einem Schuldner und einem Gläubiger. 2. Bank übernimmt die gesamte Anleihe und platziert diese bei ihren Kunden. 3. Anleihe wird von einigen wenigen Banken übernommen und bei ihren Kunden platziert.

• Privatrecht Juristenwelt. Nachdem die Rechtsordnungen selbst keine Einteilung vornehmen, gelingt dies am ehesten einer Kombination aus verschiedenen Theorien. Entscheidend ist demnach, ob an einem rechtlichen Vorgang zwei gleichrangige Subjekte beteiligt sind oder nicht. Im privaten Recht herrscht stets Gleichrangigkeit, während im öffentlichen Recht eine Über- und Unterordnung zwischen den Parteien vorliegt. Eine zusätzliche Voraussetzung ist, dass das Ubergeordnete Rechtssubjekt mit

Hoheitsgewalt ausgestattet ist. Wirtschaftliche Stärke spielt für diese Unterscheidung keine Rolle. Zum Privatrecht zählen insbesondere Gesellschaftsrecht, Vertragsrecht, Schadenersatzrecht, Familienrecht und Erbrecht, zum öffentlichen Recht Gewerberecht, Umweltrecht, Raumordnungsrecht, Naturschutzrecht, Fürsorgerecht, Fremdenrecht, Sicherheitsgesetze und Organisationsrecht. Als Faustregel gilt, dass in Privatrechtssachen Gerichte, in Angelegenheiten des öffentlichen Rechts Verwaltungsbehörden zuständig sind.

• Privatwirtschaftsverwaltung In jenen Fällen, in denen der Staat nicht als Träger seiner hoheitlichen Befugnisse auftritt, sondern sich der Mittel bedient, die auch den Rechtsunterworfenen zur Verfügung stehen, so spricht man von einer P. Rein rechtlich betrachtet stellt sich der Staat auf die gleiche Stufe wie der Bürger, da er keine Rechtsnormen vollzieht, sondern diese „befolgt". Diesem Bereich sind öffentliche Unternehmen, öffentliche Aufträge sowie privatrechtliche Förderungen zuzurechnen.

• Process Reengineering Auch: Business Process Reengineering (BPR). Mit BPR werden die Arbeitsabläufe den Eigenschaften der Computernetzwerke angepasst. Gemäß dem Begründer der Methode, dem amerikanischen Professor für Computerwissenschaften Michael 443

Product-Manager Hammer, ein revolutionäres Vorgehen zur Neugestaltung von Geschäftsprozessen. BPR ist eine Reaktion auf das unkontrollierte Wachstum und die konsequente Nutzung der Informationstechnologien.

• Product-Manager Manager, der für eine bestimmte Sparte bzw. ein bestimmtes Produkt zuständig ist.

• Product-Placement Versteckte Werbung, bei der versucht wird, die (Marken-) Produkte möglichst publikumswirksam in der Öffentlichkeit (z. B. in Fernsehfilmen oder bei Sportveranstaltungen) zu zeigen. Es ist Werbung für Markenprodukte im Rahmen von (Fernseh-, Spiel-) Filmen, Literatur oder Presseberichten. Von der Schleichwerbung unterscheidet es sich durch die offene Gegenleistung bzw. Bezahlung. Mit generic placement werden Gruppen von Markenprodukten wie Autos oder Fastfood „unterschwellig" bekannt gemacht, beim image placement dienen die genannten Medien einer Firma oder dem Produkt einer Firma.

• Produkt/Markt-Matrix Dient der Suche nach neuen Produkten und Märkten und der Eingliederung bestehender Produkt/Marktkombinationen. Daraus sollen sich Risikoprofile und Synergiepotentiale ergeben.

• Produkthaftung Verschuldensunabhängige 444

Haftung

des Unternehmers (Hersteller, Importeur, Händler) für Schäden, die ein Fehler eines in Verkehr gebrachten und bestimmungsgemäß verwendeten Produktes verursacht. Im Gegensatz zur Gewährleistung erfolgt hier die Haftung für Folgeschäden. Das sind Schäden, die jemand durch den Produktfehler an seiner Gesundheit oder an seinem Vermögen erleidet.

• Produktinnovation Gesamtheit der betrieblichen Prozesse, die zur Schaffung eines neuen Produktes führen.

• Produktion Erzeugung, Fertigung, Herstellung von Gütern durch Kombination von Produktionsfaktoren und Vorleistungen innerhalb eines technischen Produktionsprozesses. Die Produktionstheorie versucht zu klären, von welchen Einflussfaktoren Investitionen abhängen, wie Produktionsprozesse ablaufen und welche Produkte als Ergebnis der P. unterschieden werden können. Die Produktionstheorie gliedert sich daher in eine Investitionstheorie, eine Produktionstheorie im engeren Sinn und in eine Theorie der Produkte. Dabei sind eben zwei Perspektiven der Analyse denkbar: von einem bestimmten Produktionsergebnis - auch als Output bezeichnet - auszugehen und danach zu fragen, von welchen Faktoren die Erstellung dieses Produktionsergebnisses abhängt, oder zu untersuchen, in welcher Weis die Variation des

Produktionsfaktoren

Faktor

Theorie

Logik

Ziel politischer Intervention

Land

Physiokraten

Landmehrung

Landgewinnung d u r c h Kolonialisierung

Arbeit

Merkantilismus

Mehrwert durch Verarbeitungsdifferenzen

Arbeitsgewinnung d. Arbeitsteilung u. Qualifikation d e r Arbeit

Kapital

Kapital- und Geldtheorie

Mehrwert durch Zeit- und Risikodifferenzen

Keine Intervention

Wissen

Infrastrukturtheorie d e r Wissensproduktion

Mehrwert durch Wissensbasierung und Wissensdifferenzen

Wissensgewinnung d. K o o r d i n a t i o n in Ausbildung, F & E

Abb. 16: Logik der Produktionsfaktoren nach Willke (adaptiert). Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 198.

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Produktionseffizienz Produktionsfaktoreinsatzes - auch -» Input genannt - das Produktionsergebnis beeinflusst.

• Produktionseffizienz Wenn Ressourcen so eingesetzt werden, dass eine Steigerung des Produktionsergebnisses nicht mehr möglich ist, spricht man von P. Wenn dieses Produktionsergebnis zugleich den Bedürfnissen der Nachfrageseite entspricht, ist zugleich Tauscheffizienz gegeben.

• Produktionsfaktoren Als P. bezeichnet man alle Güter, welche die Herstellung anderer Güter ermöglichen. Traditionell werden fünf Arten von P. unterschieden: Arbeit, Wissen, Sachkapital, Finanzkapital sowie Boden. Die P. waren zunächst noch stark orts- und personengebunden. Politische Interventionen zur Sicherung oder Steigerung der Wohlfahrt richteten sich daher zunächst ausschließlich auf eine Steigerung des Produktionspotentials an Bodennutzung und Arbeit. Adam -» Smith war es, der das -* Kapital als dritten Produktionsfaktor in das Zentrum der ökonomischen Analyse rückte. In dem Maße, in dem Land und Arbeit ihre Bedeutung als Produktionsfaktoren immer mehr verlieren, hat sich gleichzeitig infolge der reichlichen Verfügbarkeit des Faktors Kapital eine neue ökonomische Sachlogik preisgesteuerter Zahlungen entwickelt, die zu einer permanenten Ausweitung des monetären Sektors geführt hat und noch immer 446

führt, nicht zuletzt dank des Einflusses einer sehr leistungsfähigen Informationstechnologie. Man vermeidet die Begriffe Arbeiter, Bodenbesitzer und Kapitalisten und spricht stattdessen von den Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital. Aus Erzeugern und Käufern werden Angebots- und Nachfrageströme und schließlich wird nur mehr in der Sprache der Mathematik mit Variablen, Parametern und Funktionen argumentiert. Die Logik preisorientierter Zahlungen nimmt dabei immer weniger Rücksicht auf den Umstand, dass Menschen A. suchen und brauchen, um existieren zu können, oder dass bestimmte Regionen mangels produktiver Nutzung an Bedeutung verlieren und zu Problemzonen werden. Demgegenüber nehmen monetär ausgerichtete ökonomische Pseudoaktivitäten wie Fusionen, Übernahmen etc. laufend an Bedeutung zu.

• Produktionsfunktion Funktionale Beschreibung des Zusammenhangs zwischen dem Einsatz von Produktionsfaktoren (Input) und der Ausbringungsmenge (Output) bei gegebenem Stand der Technik.

• Produktionspotential Bruttoinlandsprodukt, das bei vollständiger Auslastung der vorhandenen Produktionsfaktoren und gegebenem Stand des technischen Wissens maximal hergestellt werden kann. Dabei kann das P. nicht direkt

Profitcenter gemessen, werden.

sondern

nur

geschätzt

• Produktivität Das Verhältnis von Produktionsergebnis zu den im Produktionsprozess eingesetzten Produktionsfaktoren.

• Produktlebenszyklus Modell des Absatz- (Umsatz-) Verlaufes eines Produktes während der Gesamtlebensdauer auf dem Markt, vom Markteintritt bis zur Eliminierung. Die meisten Produkte durchlaufen vier Phasen: eine Entwicklungsphase, eine Reifephase, eine Sättigungsphase sowie eine Stagnationsphase.

• Produktlogo Marken- oder Firmenschriftzug.

• Produktmanagement Produkt(gruppen)bezogenes Marketing-Management von der Entwicklung, über die Herstellung bis zur Markteinführung.

• Produktmanager Person, welche im Rahmen der Marketingorganisation ein bestimmtes Produkt oder eine Sparte betreut.

• Produktpiraterie Nachahmen und Kopieren bekannter, ursprünglich teurer (Marken-) Produkte per Massenproduktion unter Verletzung von Urheberrechten, gewerblichen Schutzrechten (Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster, Marken, Patente) und Lizenzbzw. Verwertungsrechten.

• Produktsicherheit Anforderung an Güter, bei ihrem Gebrauch (Verwendungszweck, vorhersehbaren Anwendungen, möglichen Fehlbedienungen) zu keinen Schäden beim Verbraucher zu fuhren.

• Produzentenrente Differenz zwischen dem Marktpreis und den Kosten der Produktion. Die Differenz entspricht dem Gewinn als der wesentlichen Zielgröße unternehmerischer Tätigkeit. Auf Märkten bieten Unternehmen so lange ihre Produkte an, als die P. positiv ist. Mit zunehmender Wettbewerbsintensität besteht eine Tendenz zur Verringerung der P. Die P. ist - aus anderer Perspektive - jenes Einkommen, das ein Produzent mit geringeren Produktionskosten im Vergleich zu einem Produzenten mit höheren Produktionskosten bei gleichen Preisen für die selben Produkte erzielt. Die P. kann z. B. auf dem Rationalisierungsvorsprung eines Unternehmens gegenüber einem anderen Unternehmen beruhen. Andere Bez.: Differentialrente.

• Profitcenter Eigenverantwortlicher und sehr erfolgreicher Bereich in einem Unternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung. Organisationseinheiten, die im Unterschied zu Kostenstellen nicht nur kosten-, sondern auch ertragsverantwortlich sind. Im allgemeinen werden sie am erwirtschafteten Deckungsbeitrag gemessen, wo-

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Prognose durch die Delegation von Verantwortung erleichtert wird. Profitcenter-Strukturen sind nur in einer divisionalen Gliederung sinnvoll, da sie über Vertriebskompetenz verfügen müssen, um zurechenbare Erträge erwirtschaften zu können.

• Prognose Vorhersage eines Ereignisses.

• Programmevaluation Evaluierung von Gesetzen und/oder wirtschaftspolitischen Programmen.

• Progression Nichtlineare Zunahme der Steuerbelastung bei zusätzlichen zu versteuernden Einkommen.

• project officer Mitarbeiter einer internationalen Organisation, der filr die Abwicklung von Ausschreibungen verantwortlich ist.

• Projektcontrolling Vorhaben mit definiertem Start- und Endtermin. Diese bedürfen sowohl strategisch als auch operativ eines besonderen Controllingsystems. P. umfasst die Planung, Steuerung und Kontrolle von Leistungen, Kosten und Terminen bei zeitlich befristeten, komplexen und innovativen Aufgabenstellungen.

• Projekte Private oder öffentliche Vorhaben, die sich durch ihre zeitliche Befristung, ihren Schwierigkeitsgrad und ihre relative Neuartigkeit von den

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laufenden Routinegeschäften unterscheiden und daher eine Ausgliederung bzw. gesonderte Abwicklung rechtfertigen.

• Projektfinanzierung Finanzierungsform, bei der große Investitionen über eine eigens gegründete Projektgesellschaft und nicht über die Bilanz der Projektträgers abgewickelt werden. Diese haften in der Regel nicht vollumfänglich für die Projektgesellschaft, sondern nur im Rahmen begrenzter Garantien. Dabei handelt es sich meistens um Projekte, die nach der Gründung als selbstständige wirtschaftliche Einheit weiter geführt werden sollen.

• Projektmanagement Koordination von Informationsvorbereitung, Planung und Kontrolle bei zeitlich befristeten, schwierigen und neuartigen Aufgabenstellungen. Ein interdisziplinärer Forschungszweig und Sammelbegriff für eine ganze Reihe zum Teil sehr unterschiedlicher Analyse- und Planungstechniken, insbesondere Koordinationsaufgaben. Die immer stärkere Arbeitsteilung hat die Menschen auseinander geführt, P. führt sie wieder zusammen. P. ermöglicht: • eine ganzheitliche, systemische Analyse von Investitionsprojekten, • Akzeptanz und erfolgsorientierte Motivation der Mitarbeiter und macht dadurch Beteiligte zu Betroffenen, • eine Darstellung der logischen Abläufe und der gegenseitigen Abhän-

Prosument gigkeiten der verschiedenen Teilvorgänge (genaue Zeitplanung bzw. Terminfestlegung), • rechtzeitiges Erkennen der möglichen Risken und Störfaktoren, die den geplanten Ablauf und damit die rechtzeitige Fertigstellung eines Projekts beeinträchtigen können, • einen Vergleich verschiedener Planungsvarianten, ein gedankliches Experimentieren mit den verfügbaren Ressourcen, um mögliche Auswirkungen von Entscheidungen und Maßnahmen vorausdenken zu können, • eine Bewertung auch der nichtmonetären („qualitativen") Faktoren.

deln innewohnt. Je vollständiger die Rechte an einem Gut einem Handelnden zugeordnet werden können, desto effizienter ist dessen Umgang mit dem Gut. Im Vordergrund steht daher die Frage nach der effizientesten Gestaltung, Verteilung und Übertragung von Handlungs- und Verfügungsrechten. Vor allem die im Rahmen dieses Ansatzes thematisierte Möglichkeit von Eigentumssurrogaten wie Beteiligungsmodelle, leistungsorientierte Entlohnung, ProfitCentern, Wettbewerb, aber auch kulturelle Normen, sind von Relevanz für Fragen der Verwaltungsreform.

• Projektmanager

Veröffentlichung der wichtigsten Angaben Uber den Emittenten und über die geplante Emission. Dadurch soll dem Anleger ermöglicht werden, sich über die mit dem Wertpapier verbundenen Rechte sowie die Vermögens- und Ertragslage und Zukunftsaussichten des Emittenten zu informieren.

Person, die mit der Organisation und Abwicklung von Projekten befasst ist.

• Prometheus Abk. f.: Programme for a European Traffic System with Highest Efficiency and Unprecedented Safety. Als Initiative der Automobilindustrie wurde ein europäischer Forschungsverbund im Rahmen eines EUREKA-Projektes geschaffen.

• Property Rights Recht, über Eigentum zu verfügen. Das Fehlen von Eigentumsrechten kann zu Marktversagen führen und ein staatliches Eingreifen notwendig machen. Dieser Denkansatz mit erheblichem Einfluss auf die NPMDiskussion basiert auf der Annahme, dass dem Eigentumsrecht ein immanenter Anreiz zu effizientem Han-

• Prospekt

• Prospekthaftung Haftung des Emittenten, des Wirtschaftsprüfers und der verantwortlichen Bank für die Richtigkeit und Vollständigkeit aller Angaben im Prospekt.

• Prospektpflicht Gesetzliche Verpflichtung, vor der Börseeinführung von Wertpapieren einen Prospekt zu veröffentlichen.

• Prosument Eine Person ist zugleich Produzent 449

Protokoll und Konsument ist, d. h. sie leistet einen Beitrag zur Bereitstellung von Gütern. Beispiel: Eltem der Kinder helfen mit bei der Zubereitung des Essens in einem Kindergarten.

• Protokoll Regeln, um die Kommunikation von Rechnern bzw. Anwendern in einem offenen, heterogenen Verbund zu realisieren und den Nachrichtenaustausch zwischen Partnern zu koordinieren. Regelsammlung für die Formate und Übermittlungsarten zwischen unterschiedlichen Rechnersystemen.

• Prototyping Entwicklung und Herstellung der ersten Version einer Idee, eines Produktes oder einer Dienstleistung zur praktischen Erprobung und Weiterentwicklung.

• Provider 1. Unternehmen, das InternetAnschlüsse zur Verfügung stellt. Der Provider bietet j e nach Ausstattung EinWahlmöglichkeiten per Modem und ISDN an und verlangt dafür entweder einen monatlichen Pauschalbetrag und/oder zeit- und datentransferabhängige Nutzungsgebühren. 2. USA: Unternehmen im Bereich der „health maintenance", die eine gemeinsame Beschafiiingspolitik betreiben.

• providing units Auftragnehmer, die eine Leistung in der öffentlichen Verwaltung erbrin-

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gen. Sie sind die Besitzer der Ressourcen, wie z. B. Arbeitskräfte, Computersysteme, Fuhrpark etc.

• Proxy-Server Ein Server, der als Pufferstation zwischen einer Anzahl von Clients und dem Internet dient. Proxies verwalten einen großen Cache, um den Clients häufig angeforderte Daten besonders schnell liefern zu können. Mit Hilfe eines P. kann die Sicherheit im Netz erhöht werden. Die Software kann u. a. dazu benutzt werden, Zugangskontrollen durchzuführen oder Zugriff auf bestimmte Sites oder Dokumente zu verweigern oder zu gewähren. Außerdem kann ein Proxy-Server als eine Art Zwischenspeicher fungieren, um einmal aufgerufene Web-Seiten nicht immer wieder über den heimatlichen Host neu ansteuern zu müssen. Damit können auch die Wartezeiten erheblich verkürzt werden. Andere Bez.: Proxy.

• Prozess Folge logisch zusammenhängender Aktivitäten zur Erstellung von Güter und Dienstleistungen. Ein Prozess hat einen definierten Anfang (Auslöser, Input) und ein definiertes Ende (Ergebnis, Wert, Output).

• Prozessrechner Computer zur Überwachung, Steuerung und Regelung von Prozessen.

• Prozesswärme Energieeinsatz in Industrie und Ge-

Public Management Service werbe, um die filr einen Prozess erforderliche Temperatur herzustellen.

• prozyklisch Dem Konjunkturverlauf folgend oder ihn verstärkend. P. ist beispielsweise - auch die dem Konjunkturverlauf bewusst entgegenwirkende, d. h. antizyklische Budgetpolitik des Zentralstaates - die Haushaltspolitik der nachgeordneten Gebietskörperschaften: Nehmen die Länder und Gemeinden rezessionsbedingt weniger ein, kürzen sie ihre Ausgaben. Eine prozyklische Politik verstärkt den Konjunkturzyklus, statt ihn zu dämpfen, ist also eine konjunkturwidrige Wirtschaftspolitik.

• Public Choice Ökonomische Theorie der Politik, die auf ein Verständnis der politischen und bürokratischen Entscheidungsprozesse mit Hilfe wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse abzielt. Ursprünglich hat die Public-Choice-Schule mit spieltheoretischen Instrumenten demokratische Wahlentscheidungen untersucht. In den achtziger Jahren fanden die Thesen der Public-ChoiceRichtung vor allem in Großbritannien und in den USA ein großes politisches Echo. Der P.-Denkansatz ist eine Reaktion auf die Theorie des Marktversagens der Wohlfahrtsökonomik. Sie beschäftigt sich vor allem mit dem Problem des Staatsversagens. So filhren individuell rationale Handlungsstrategien auf aggregierter Ebene oftmals zu kontra-

produktiven Ergebnissen, wie im Fall des budgetmaximierenden Bürokraten. Von Proponenten des -» NPM wird sehr gerne auf ähnliche Überlegungen zurückgegriffen, um die Mängel der traditionellen Verwaltung zu begründen.

• public domain Eine nicht durch das Urheberrecht geschützte Software, die von ihren Autoren zu öffentlichem Eigentum erklärt wurde und von jedermann nach Belieben benutzt und vervielfältigt werden darf. Andere Bez.: free software.

• Public Governance In der Politikwissenschaft wird Governance als Abgrenzung zum Begriff Government - der Regierung als Institution - verwendet. Er bezieht sich auf eine neue Art des Regierens und der Wirtschaftspolitik. In erster Linie geht es um die Managementund Koordinationsstrategien des politisch-administrativen Systems, um eine höhere Effektivität und Effizienz zu erzielen. Es wird untersucht, ob bei den strategischen Einzelmaßnahmen der Systemzusammenhang („die Kohärenz") gewahrt bleibt. Widersprüche zwischen den Teilelementen können durch systemische Vernetzung aufgedeckt werden.

• Public Management Service Abgek.: PUMA. Teilorganisation der OECD. Schwerpunkt der Tätigkeit: Auditing, Servicequalität, Strategische Planung, Benchmarking, 451

public utilities Entwicklung der Methodologie zur Vergleichbarkeit und Bewertung staatlicher Tätigkeit. Sitz: Paris.

• public utilities Öffentliche Versorgungsbetriebe.

• Publicity Alle Maßnahmen, die den öffentlichen Bekanntheitsgrad einer Person, eines Unternehmens oder einer Institution positiv beeinflussen wollen.

• Publicrelations Öffentlichkeitsarbeit. Ziel der PR ist es, das Image einer Unternehmung, einer Branche oder einer Behörde zu heben. Hierzu gehören die Informationen über die Ziele, Leistungen und sozialen Aktivitäten.

• Publikumsfonds Fonds, dessen Anteile von jedermann erworben werden können - im Gegensatz zu Großanleger- oder Spezialfonds.

• Publizität Veröffentlichung von Unternehmensdaten. Offenlegung von Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens.

• Publizitätsprinzip Juristenwelt. § 15 HGB. 1. Negatives Publizitätsprinzip: Betrifft eine nicht in das Handelsregister eingetragene Tatsache, die den Dritten gegenüber nur wirkt, wenn er sie kannte. 2. Positives Publizitätsprinzip: Ist

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eine einzutragende Tatsache in das Handelsregister eingetragen und bekannt gemacht worden, so muss sie ein Dritter gegen sich gelten lassen, es sei denn, dass er sie weder kannte noch kennen musste. Dies zu beweisen gelingt selten.

• Puffer 1. Ein Gerät oder ein Speicherbereich, um etwas zeitweilig zu speichern. Der „Bildpuffer" enthält graphische Informationen, die auf dem Bildschirm angezeigt werden. Der „Eingabepuffer" enthält eine schon teilweise geformte Eingabezeile. 2. Pufferstock. Form der Lagerhaltung (vor allem bei internationalen Rohstoffabkommen gebräuchlich), um Preisschwankungen aufzufangen. Sinkt der Preis zu stark, wird durch Käufe das Lager aufgefüllt, steigt er zu stark, wird aus diesem Lager die Ware auf dem Markt wieder verkauft. Die Initiatoren hierfür sind in der Regel Erzeuger oder Erzeugerländer. Ein typisches Beispiel ist der Zinnpool des internationalen Zinnabkommens.

• PUMA Abk. f.: Public Management Service. Teilorganisation der OECD. Sitz: Paris. Schwerpunkt der Tätigkeit: Auditing, Servicequalität, Strategische Planung, Benchmarking, Entwicklung der Methodologie zur Vergleichbarkeit und Bewertung staatlicher Tätigkeit.

put exercise • Punktation Aufstellung der wesentlichen Punkte eines Sachverhaltes.

• Push-Technik Sammelbegriff filr eine Technologie, die einen Benutzer mit Informationen versorgt, obwohl er sie nicht ak-

tiv aus dem Netz abgerufen hat. Ein bekanntes Beispiel sind die automatisch gelieferten News des TVSenders CNN auf den PC.

• put exercise Ausübung einer Verkaufsoption.

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© • qualifizierte Mehrheit (EU)

• Qualität

Im Ministerrat finden die Abstimmungen entweder einstimmig oder mit qualifizierter Mehrheit statt. Jedes der 15 EU-Mitgliedsländer verfügt über eine gewisse Anzahl von Stimmen. Während große Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien oder Großbritannien zehn Stimmen einsetzen können, ist Österreich im Besitz von immerhin vier Stimmen. In Summe sind dies 87 Stimmen. Um einen Beschluss mit qualifizierter Mehrheit herbeizuführen, werden 62 Stimmen benötigt. 26 Stimmen bilden die Sperrminorität.

Beschaffenheit oder Eigenschaft von Gütern und Leistungen. Güte von Produkten und Prozessen in Betrieben. Die Gesamtheit von Merkmalen und Merkmalswerten bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesagte Erfordernisse zu erfüllen. Während Qualität traditionell als eine Eigenschaft von Produkten oder Dienstleistungen verstanden wurde, also die Erfordernisse der Kunden im Vordergrund standen, erstreckt sich der Qualitätsbegriff im Rahmen von Total-Quality-Konzepten über ganze Unternehmen. Neben den Kundenanforderungen treten die Anforderungen von Mitarbeitern, Kapitalgebern und Öffentlichkeit an das Management, an deren Erfüllung sich die umfassende Qualität eines Unternehmens misst.

• Qualität eines Produktes Maßstab insbesondere für den Gebrauchswert eines Produkts. Dazu gehören: Mangelfreiheit, ausreichende Gebrauchsdauer, Erfüllen des Verwendungszwecks (Verwendungssicherheit, Bedienungssicherheit), Handhabungsfreundlichkeit, ausreichende Gebrauchsinformation, geringer Wartungsaufwand, Reparaturfreundlichkeit.

• qualitatives Wachstum Von den Befürwortern eines (quantitativen) Nullwachstums verwendeter unscharfer Begriff entweder für bloß selektives Wachstum in Bereichen 455

Qualitäts-Management mit bescheidenem Ressourcenbedarf und geringer Umweltbelastung oder für eine nur an Sozialindikatoren ablesbare, aber nicht zu einer Vergrößerung des Per-capita-Sozialprodukts führenden Entwicklung.

• Qualitäts-Management Kunden- und qualitätsorientierte Unternehmensführung. Bewusste Verfolgung des Zieles der Qualität von Produkten und Produktionsprozessen im Betrieb. Schaffung eines Qualitätssicherungssystems, durch das ein gleichbleibendes Qualitätsniveau für Produkte und Dienstleistungen erreicht werden soll. Bündel von Maßnahmen und Forderungen, mit denen ein gleichbleibendes Qualitätsniveau für die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens sichergestellt werden soll. Besondere Merkmale eines Q. sind: • Aufgaben und Kompetenzen sind eindeutig festgelegt, • definierte Schnittstellen (intern und extern), • logische Arbeitsabläufe, • keine unkontrollierten Lücken, • Vermeidung von Überlappungen, • Störungen in Arbeitsabläufen werden rechtzeitig erkannt, • vorbeugende Maßnahmen statt „Feuerlöschen", • reduzierter Fehlleistungsaufwand, • gesteigertes Qualitätsbewusstsein in der Belegschaft, • verbesserte Kundenzufriedenheit. Q. strebt eine über die Erwartungen hinausreichende Befriedigung der 456

Kundenwünsche an sowie eine hundertprozentige Zufriedenheit der Mitarbeiter. Das Gedankengut des Q. wurde von amerikanischen „Management-Gurus" entworfen, fand aber im eigenen Land zunächst wenig Interesse. Dafür nahmen japanische Firmen die Ideen um so bereitwilliger auf. In den fünfziger Jahren entstand in Japan eine eigentliche Volksbewegung mit einem jährlichen Qualitätsmonat, Schulungssendungen in Rundfunk und Fernsehen usw. Im Laufe der achtziger Jahre wurde Q. auch in den USA populär. Eine Variante des Qualitätsmanagements ist die Zertifizierung nach ISO (International Standard Organization). Die Urkunde wird offiziell verliehen, wenn sämtliche Arbeitsabläufe eines Unternehmens überprüft und dokumentiert worden sind und ISOExperten anschließend vor Ort das Ergebnis der Bemühungen begutachtet haben. Andere Bez.: Qualitätssicherung, Total Quality Management.

• Qualitätszirkel Gruppe von Mitarbeitern eines Unternehmens, die in ihrem Arbeitsbereich auftretende aktuelle Probleme gemeinsam zu lösen versuchen. Freiwillige Treffs von Mitarbeitern in einer formalen, d. h. nicht spontan organisierten Gruppe, um durch Erfahrungsaustausch und Ideenproduktion die technische, soziale oder Verfahrens-Qualität der Gütererstellung an ihren Arbeitsplätzen zu verbessern.

Quellensteuern • quantitativer Ansatz Börsenwelt. Dieser Anlagestil beruht auf mathematisch erarbeiteten Modellen, die vergangene Verhältniszahlen zu Zukunftsprognosen verarbeiten. Das Gegenteil: fundamentaler Ansatz.

• Quantitätsgleichung Darstellung des - an sich tautologischen - Zusammenhanges zwischen Geldvolumen und GUtervolumen. Das Produkt aus der Menge der umlaufenden Zahlungsmittel und ihrer Umlaufgeschwindigkeit (= Zahlungsakte pro Periode) muss gleich sein dem Produkt aus der in derselben Periode umgesetzten Gütermenge und dem fingierten Durchschnittspreis dieser Güter.

• Quasi-Eigenmittel Sammelbegriff fllr Finanzierungsmittel, die in ihrer wirtschaftlichen Funktion zumindest teilweise Eigenmittelcharakter haben (also z. B. nicht verzinst werden müssen), ohne in der Bilanz als (haftendes) Eigenkapital ausgewiesen zu werden. Zu den Q. werden einerseits Pensionsrücklagen und Abfertigungsrückstellungen andererseits „Bewertungsreserven" gezählt.

• Quasimärkte Darunter versteht man die verwaltungsinterne Schaffung von Marktstrukturen fllr Güter und Dienstleistungen, für welche kein privatwirtschaftlicher Markt existiert. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen, wobei grundsätzlich sowohl von

der Angebotsseite als auch von der Nachfrageseite ausgegangen werden kann. Die Gesamtfinanzierung verbleibt weiterhin in den Händen des Staates, der lediglich die Bereitstellung der Dienstleistungen gewährleistet und das Funktionieren sowie Weiterbestehen des Wettbewerbssystems überwacht.

• Quellenabzugsverfahren Verfahren zur Steuererhebung am Ort und zur Zeit der Auszahlung des steuerpflichtigen Einkommens (z. B. Löhne und Gehälter, Zinsen). Hier wird also eine Steuer nicht beim Steuerdestinatar erhoben, sondern es wird für die Abführung der Steuer aus Gründen der Erhebungsbilligkeit eine „Inkassostelle" zwischengeschaltet, z. B. der Arbeitgeber bei der Lohnsteuer. Andere Bez.: Payas-you-earn-Prinzip, Quellenbesteuerung.

• Quellensteuern (CH) Q. werden dort erhoben, wo eine steuerpflichtige Einnahme entsteht und nicht erst bei der steuerpflichtigen Person oder Unternehmung. Bekannteste Quellensteuer ist die Verrechnungssteuer. Mit dieser Quellensteuer kämpft der Staat gegen Steuerhinterziehung. Wer Vermögenserträge ordnungsgemäß deklariert, dem werden die an der Quelle abgezogenen Beträge zurückerstattet. Für ausländische Arbeitskräfte ohne Niederlassungsbewilligung wird die Einkommenssteuer direkt beim Arbeitgeber vom Lohn abge457

Quellensteuern zogen.

• Quellensteuern Quellensteuern werden dort erhoben, wo eine steuerpflichtige Ginnahme entsteht, und nicht erst bei der steuerpflichtigen Person oder Unternehmung. In Österreich die Zinsertragssteuer, Lohnsteuer.

• Quellprogramm Ein nicht in Maschinensprache abgefasstes Programm.

• Quelltext In einer Programmiersprache wie etwa HTML oder „Java-Script" geschriebener ASCII Text, der durch einen Browser in eine graphische Form umgesetzt wird. Über das Browser-Menil kann sich der User den Aufbau jeder Website anzeigen lassen, den Quelltext aber auch für eigene Zwecke kopieren.

• Quellverkehr Zweck für die Anwesenheit an einer Wegquelle (Startort eines Weges) und für das Aufsuchen eines Wegzieles, wie „nach Hause", Arbeitsplatz, Ausbildung, Freizeit, Einkauf usw.

• Querschnittsanalyse Untersuchung von marketingrelevanten Variablen zu einem bestimmten Zeitpunkt, wobei aus der Variablenstruktur auf mögliche Einflüsse und mögliches Verhalten der Variablen geschlossen wird. 458

• Querschnittszählung Zählung von Verkehrsteilnehmern oder Fahrzeugen, die einen bestimmten Straßenabschnitt in einem festgelegten Zeitintervall (z. B. innerhalb von 24 Stunden) passieren.

• Quersubventionen Von Q. spricht man, wenn im öffentlichen Sektor Einnahmen aus einer Produktsparte (z. B. Telefon) dazu verwendet werden, um eine andere Produktsparte (z. B. Briefpost) zu subventionieren.

• Querverteilung Mehrere (funktionale) Einkommen eines Einkommensbeziehers, beispielsweise aus selbstständiger oder unselbstständiger Arbeit und aus Kapital.

• Querverweis Auch Hyperlink oder Link genannt. Querverweise auf einer Web-Seite können per Mausklick zu weiteren, im gesamten Internet verteilten Dokumenten führen, die zusätzliche oder verwandte Themen anbieten. Querverweise verbergen sich meist hinter farbig hervorgehobenen oder unterstrichenen Textstellen sowie graphischen Elementen wie Icons beziehungsweise Schaltflächen.

• query Bezeichnung für eine Anfrage an ein Datenbanksystem. Abfragen in Internet-Suchmaschinen sind auch „queries". Diese Abfragen laufen über eine spezielle Abfragesprache,

Quotenaktie die als „query language" bezeichnet wird.

• Quesnay, François (1694 1774) Französischer Ökonom. Vertreter des Physiokratismus. 1758 fertigte er Skizzen eines geschlossenen Wirtschaftskreislaufs, das „Tableau économique".

• Queue Wörtlich: Warteschlange. Beschreibt den Zustand von Dokumenten bei „vielbeschäftigten" Druckern oder Servern, die von mehreren PCs aus mit Aufträgen beschickt werden. Da die einzelnen Druckaufträge und Anfragen nur nacheinander abgearbeitet werden können, werden alle eingehenden Dokumente in die Warteschlange eingereiht.

• QuickTime Der von Apple entwickelte Standard zur Übertragung von Bild- und Audiodaten wird vor allem filr kleinere Filme verwendet und hat sich mittlerweile im Internet durchgesetzt. Um auf Web-Seiten enthaltene QuickTime-Filme abzuspielen, benötigt man in seinem Browser die QuickTime-Erweiterung. Die gibt's bei www.apple.com/de/quicktime.

• QuickTime-VR Die 3-D-Variante von QuickTime trägt den Zusatznamen „Virtual Reality". Sie erlaubt eine interaktive Betrachtungsweise, bei der man mit der Maus in Panoramen bis 360 Grad „umherreisen" kann. Eingescannte

Fotos können in ein Panorama verwandelt werden, so dass der Betrachter den Eindruck hat, sich an einem Ort um sich selbst drehen zu können.

• Quorum Juristenwelt. Statutarische Anforderung an eine qualifizierte Mehrheit, die über den gesetzlichen Voraussetzungen liegt. Ein Q. wird gerne in den Statuten verankert, um zentrale Entscheide nicht von einfachen Zufallsmehrheiten abhängig zu machen. Dabei kann nicht nur auf die Zahl der vertretenen Stimmen abgestellt werden, sondern auch eine Mindestpräsentation der insgesamt umlaufenden Aktien verlangt werden, was unter Umständen die Abstimmung zu den betreffenden Tagesordnungspunkten verunmöglicht und damit den Status quo perpetuiert.

• Quota-Verfahren Verfahren der Marktforschung, bei dem von der Annahme ausgegangen wird, dass die Verteilung der für den Erhebungszweck relevanten Merkmale in der Grundgesamtheit bekannt ist und daher die Stichprobe in den festgelegten Merkmalen quotenmäßig repräsentativ ist.

• Quote Quotient einer echten Teilmenge zu einer Obermenge, z. B. Lohnquote, Gewinnquote.

• Quotenaktie Aktie, die nicht auf einen Nennwert, sondern auf einen Anteil lautet. 459

Quotenlizenz • Quotenlizenz Die Lizenzgebühren werden proportional zur tatsächlichen Nutzung des Lizenzobjektes festgelegt. Beliebteste Form ist die Stücklizenz, bei der die Gebühr j e Nutzungs- und Ausbringungseinheit bezahlt wird.

• Quotensystem Beim Q. teilen sich mehrere Gebietskörperschaften das Aufkommen einer Steuer nach vorher vereinbarten Quoten. Es ist dabei zu unterscheiden, ob sich die Quote auf die Gesamtheit der gemeinschaftlichen

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Steuern bezieht oder ob sie ftlr jede Steuer im einzelnen festgelegt wird. Andere Bez.: Verbundsystem.

• Quotitätsprinzip Wird bei der Gestaltung von Steuerbzw. Subventionstarifen nach dem Q. verfahren, dann wird der Tarif autonom bestimmt und die Höhe der Gesamtsteuerschuld (die Höhe des gesamten Subventionsbetrages) steht erst nach erfolgter Besteuerung (Subventionierung) fest (Reparationsprinzip).

03 • R&D

nerschaft.

Abk. f.: research and development. Forschung und Entwicklung.

• Rahmenkredit

• Rabatt Preisnachlass, der dem Kunden dafür gewährt wird, dass er bestimmte Leistungen, die im Angebotspreis einkalkuliert sind oder zumindest in diesem gedeckt erscheinen, nicht in Anspruch nimmt.

• rackjobber Großhändler oder Hersteller, die in Handelsbetrieben Regale oder Verkaufsflächen mieten und dort für eigene Rechnung Waren anbieten.

• Rahmenbedingungen Alle wirtschaftlichen Normen, Regeln und Organisationsprinzipien, die von politischen Organisationen im Rahmen ihrer Tätigkeiten beachtet werden müssen. Diese Regelungen können formeller Art sein, wie zum Beispiel bei einem Gesetzgebungsverfahren, sie können aber auch informell erfolgen, wie zum Beispiel im Rahmen der Sozialpart-

Ein für mehrere Jahre festgelegter Zahlungsrahmen.

• Rahmensteuerung R. beschreibt einen dritten Weg zwischen evolutionärer Anpassung und hierarchischer Planung. Im Kern bedeutet Rahmensteuerung reflexive dezentrale Steuerung der Rahmenbedingungen aller Teilsysteme und autonome Selbststeuerung der internen Prozesse jedes einzelnen Teilsystems. Rahmensteuerung baut somit auf das Prinzip der Systemintegration durch Partizipation und Selbstbindung.

• Rahmenvereinbarung über Devisenswaps Vereinbarung, mit der die Pflichten des ESZB und seiner Geschäftspartner in Bezug auf die DevisenswapOperationen des ESZB geregelt werden.

• raider Mittelalterlicher Begriff für einen

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Ramping friedliche Burgen stürmenden Raubritter. Damit bezeichnet man heute jeden, der im Weg eines „hostile takeover" ein Unternehmen gegen den Willen seines Managements zu übernehmen trachtet.

• Ramping Bedenkliche Händlerpraxis zur Kursmanipulation. Händler versuchen Anteile von kleineren Emissionen auf dem grauen Markt unter dem Emissionskurs zu erwerben. Manche Partner verkaufen Papiere, die sie am Abschlusstag noch nicht besitzen („short sale"). Wenn sie die Papiere dann liefern müssen und der R. betreibende Händler als einziger Partner in Frage kommt, der die Papiere liefern kann, kann der R.Händler dafür den Kurs „diktieren".

• random sample Stichprobe, bei der jede Einheit der Grundgesamtheit eine berechenbare Chance hat, in die Stichprobe einbezogen zu werden. Der Stichprobenfehler ist mathematisch berechenbar.

• Rangprinzip Immobilienwelt. Begriff des Grundbuchrechts. Ins Grundbuch eingetragene Schulden werden nach der Rangordnung abgedeckt; eine erstrangige Hypothek wird zuerst voll befriedigt, bevor die zweitrangige und dann die drittrangige Hypothek zum Zug kommen. Das R. besagt, dass sich die Rangordnung einer Eintragung im Grundbuch nach dem Zeitpunkt richtet, in dem die Eingabe beim Grundbuchsgericht eingelangt 462

ist. Andere Bez.: Prioritätsprinzip.

• Ranking Klassifikation von Ländern, Institutionen, Universitäten etc.

• Rating 1. So nennt man die Einstufung von Inhalten, etwa anhand ihrer Eignung für Kinder und Jugendliche. Die Altersfreigaben von Kinofilmen sind eine Form des Ratings. Es steht zur Diskussion, auch im Internet RatingSysteme einzuführen, um bestimmte Inhalte wie Sex oder Gewalt dem freien Zugang zu entziehen. 2. Klassifikation von Unternehmen, Banken, Wertpapieremittenten etc. nach ihrer Bonität (z. B. AAA = Triple-A = höchste Bonitätsstufe) durch Rating-Agencies. Die Bonität wird dabei in BuchstabenKombinationen angegeben. AAA ist die höchste Bonitätsstufe, die vergeben wird, gefolgt von AA1, AA2 etc.

• ratio spread Dieser Spread wird entweder mit Verkaufs- oder mit Kaufoptionen errichtet. Die Strategie besteht darin, eine bestimmte Anzahl von Optionen zu kaufen und dann eine größere Anzahl von Optionen, die „aus dem Geld" sind, zu verkaufen.

• rationale Erwartungen Die empirischen und theoretischen Modelle der Makroökonomie der fünfziger und sechziger Jahre stellten die erwarteten Werte als einfache Funktionen der in der Vergangenheit beobachteten Werte dar. Im Gegen-

Ratssekretariat satz zu dieser naiven Sichtweise werden bei einer rationalen Erwartungsbildung alle relevanten verfügbaren Informationen ausgenützt. Beispiel: Nehmen wir an, dass nach einer Periode der Preisstabilität eine Zentralbank eine expansive Geldpolitik ankündigt. Bei naiver Erwartungsbildung wird weiterhin von einer Nullinflation ausgegangen und die resultierenden Nominalzinssenkungen werden als Realzinsveränderungen mit Konsequenzen für Produktion und Beschäftigung interpretiert. Bei rationaler Erwartungsbildung werden die erwarteten Inflationsfolgen der Geldpolitik antizipiert und sie bleibt ohne Wirkung. Nur bei einer nicht erwarteten Änderung der Geldpolitik ergibt sich in diesem Rahmen eine kurzfristige Realzinssenkung. Das Beispiel zeigt, dass die Hypothese rationaler Erwartungsbildung einen entscheidenden Einfluss auf die Analyse wirtschaftspolitischer Maßnahmen hat. -» LucasKritik.

• rationale Konsumhandlungen Hier gehen der Konsumhandlung eingehende Kostenund Nutzenüberlegungen voraus. Die wesentlichen Bestimmungsfaktoren der Konsumnachfrage sind: die Bedürfnisstruktur und die Nutzeneinschätzung („Präferenzen"), der Preis, die Qualität, das Einkommen, der Zinssatz und der Vermögensbestand.

• Rationalisierung Technische oder organisatorische Erneuerung, die eine Erhöhung der Produktivität der Produktionstätigkeit zum Ziel haben. Bei erfolgreicher R. kann ein konstanter Output bei geringeren Mengen an eingesetzten Produktionsfaktoren oder ein größerer Output bei konstanten Faktormengen erzeugt werden.

• Rationalprinzip Regel für das Verhalten von Wirtschaftssubjekten in Entscheidungssituationen. Bei diesem Ansatz steht der einzelne Mensch im Zentrum, eingebettet in eine soziale Umwelt. Letztere bestimmt Anreize in Form von Nutzen und Kosten, auf die das Individuum in seinem Verhalten voraussehbar reagiert. Handlungen, die aufwändiger und damit teurer werden, unternehmen Menschen weniger häufig und weniger intensiv. Umgekehrt werden Handlungen, die größeren Nutzen versprechen, verstärkt und häufiger getätigt. Diese Annahme rationalen Verhaltens unterstellt, dass sich Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten eigennützig verhalten, jedoch bedeutet dies nicht, dass Menschen rücksichtslos den eigenen Vorteil suchen. - » h o m o oeconomicus.

• Ratssekretariat Im Generalsekretariat des Rates arbeiten mehr als 2000 Diplomaten. Es handelt sich um die Bürokratie des Rates und deshalb auch um das Herzstück jeder EU-Präsidentschaft. 463

Raubkopien An seiner Spitze steht ein Generalsekretär.

• Raubkopien Unerlaubtes Kopieren von geistigem Eigentum (Bücher, Software etc.) durch andere Personen als zur Vervielfältigung Berechtigte. Gesetzlich nicht genehmigte Kopie eines Programms oder einer Datei. Die Erstellung von Raubkopien wird strafrechtlich verfolgt.

• Raumplanung R. zielt auf eine zweckmäßige Anordnung von Infrastrukturprojekten, welche die Gebietskörperschaften zu Investitionen verpflichten, und auf die Vornahme von Flächen Widmungen, welche die privaten Wirtschaftssubjekte zur Unterlassung bestimmter Standortnutzungen verpflichten. Durch die Versorgung weiter Landesteile mit leistungsfähigen öffentlichen Diensten kann eine dezentrale Siedl ungsstruktur aufrechterhalten und der Tendenz zur Urbanisierung entgegengewirkt werden. Allerdings sind dieser Zielsetzung die damit verbundenen Kosten gegenüberzustellen. In der Praxis stellt sich immer mehr die Frage, ob dezentrale Infrastrukturleistungen nicht mit technologisch und organisatorisch innovativen Ansätzen wesentlich effizienter bereitzustellen wären.

Beschäftigungsgrad verhalten. Am R. kann man erkennen, wie die variablen Kosten verlaufen. Der Verlauf kann sein: fix, degressiv, proportional oder progressiv.

• Real Player Ein Programm, mit dem sich Musikstücke und Videos aus dem Internet auf dem eigenen Rechner abspielen lassen. Der Real Player hat seinen Namen aus der Übertragungsform der Audio- und Videodaten, die nämlich in Echtzeit („realtime") stattfinden.

• RealAudio Technik, über die sich Audiodaten (Ton) in Echtzeit via Internet übertragen lassen.

• reale Abwertung Relatives Absinken des (vielleicht sogar steigenden) Wechselkurses gegenüber der Kaufkraftparität und insbesondere der (Lohn-) Kostenparität als Folge eines im Inland langsameren Preis- und Kostenauftriebes mit dem Ergebnis, dass sich die internationale Wettbewerbsposition ähnlich verbessert wie bei einer nominellen Abwertung.

• reale Ersparnis Veränderung der realen Werte der Finanzaktiva eines Haushaltes oder der gesamten Volkswirtschaft.

• Reagibilitätsgrad

• reale Größen

Der R. gibt an, wie sich die Kosten im Verhältnis zum sich ändernden

Von Preissteigerungen nominelle Größen.

464

bereinigte

Rechnerfamilie • Realeinkommen

• Realtransfers

Preisbereinigtes, d. h. um die Geldentwertungsrate verringertes Nominaleinkommen, das als Indikator für die tatsächliche Kaufkraft des Einkommens dient.

Vom Staat kostenlos oder zu nicht kostendeckenden Preisen zur Verfügung gestellte nichtmonetäre Güter und/oder Dienstleistungen.

• reales Wachstum

Vertrag, der durch Übergabe einer Sachleistung zu Stande kommt.

Tatsächlich erzieltes Wachstum (zumeist des Bruttosozialproduktes), d. h. nach Berichtigung um die Inflationsentwicklung.

• Realignement Geordnete Anpassung der Wechselkurse innerhalb eines Währungsverbundes an nachhaltige Veränderungen der Kaufkraftparitäten oder strukturelle Zahlungsbilanzungleichgewichte.

• Realinvestition Sachinvestition.

• Realisation Umschichtung von weniger liquiden zu liquiden Vermögensobjekten. 1. Durch den Verkauf von Wertpapieren, Währungen usw., die zu einem niedrigeren Kurs gekauft wurden, wird der Kursgewinn, der bisher nur auf dem Papier bestanden hat, realisiert. 2. Verkauf von Sachgütern. 3. Freisetzung von Abschreibungen. Andere Bez.: Realisierung.

• Reallohn Der im Hinblick auf die mit der Geldsumme erhältlichen Güter und Dienstleistungen wirkliche Lohn. Gegensatz: Nominallohn.

• Realvertrag

• Realverzinsung Differenz zwischen der EffektivVerzinsung einer Geldanlage und der Preissteigerungsrate.

• Rebundling Bündelung von Leistungselementen auf der Anbieterseite.

• receiver swap Zinsswap, bei dem man variabel zahlt und fixe Zinsen erhält.

• Rechenschaftsbericht Jährlicher Bericht zur Information der Anleger, zu der jede KAG gesetzlich verpflichtet ist. Enthält detaillierte Auskünfte über die Entwicklung des jeweiligen Wertpapiermarktes, Performance und Ausschüttung, steuerrelevante Daten sowie die Anlagepolitik des jeweiligen Fonds. Zusätzlich dazu müssen auch Halbjahresberichte publiziert werden, oft werden auch Quartalsberichte veröffentlicht.

• Recherche Das Wiederauffinden von Dokumenten nach einem Suchvorgang.

• Rechnerfamilie Datenverarbeitungssysteme mit glei465

Rechnungshof eher Architektur oder gleicher Benutzeroberfläche, aber mit verschiedener Leistung.

• Rechnungshof Der Europäische Rechnungshof existiert seit 1975. Er legt jeweils im November einen Jahresbericht vor, in dem die Abwicklung der EUFinanzgebarung genau geprüft wird.

• rechtliches Risiko Verlustrisiko aufgrund der Nichtdurchsetzbarkeit von Vertragsvereinbarungen, gerichtlicher Streitigkeiten oder ungünstiger Urteile (auch bei Verfahren im Zusammenhang mit der Insolvenz eines Geschäftspartners). Ein solcher Verlust kann entweder durch Irrtümer, Unterlassungen und Fehler bei rechtlichen Verfahren und Vorgängen oder durch erhebliche rechtliche Schwierigkeiten und Probleme verursacht werden, die sich aus dem Rechtssystem eines Landes oder einer Gruppe von Ländern ergeben.

• Rechtsgeschäft Besteht aus Willenserklärungen, die auf die Herbeiführung von Rechtsfolgen gerichtet sind.

• Rechtsharmonisierung Angleichung der nationalen Rechtsvorschriften innerhalb eines Staatenbundes und/oder eines Bundesstaates.

• Rechtsobjekt Gegenstände, auf die sich subjektive Rechte beziehen können und die der 466

Berechtigte in seiner Rechtsmacht hat.

• Rechtssubjekt Person, die rechtsfähig ist, d. h., Träger von Rechten und Pflichten sein kann.

• Recovery Erholung, Marktes).

Wiederbefestigung

(des

• Recruiting Suchen und Einstellen von Mitarbeitern.

• recurring earning power Betriebsergebnis x 100 / schnittliche Bilanzsumme.

durch-

• Recycling Erfassung, Aufbereitung, Beförderung und Rückführung von verwertbaren Reststoflfen und Abfällen (Material und Energie) in den Kreislaufprozess, die bei der Produktion zwangsweise als Kuppelprodukte, Abfallstoffe und Abfallenergie und/oder beim Konsumenten durch Ge- und Verbrauch als Müll anfallen. Als Gründe für die zunehmende Bedeutung des R. sind Rohstoffverknappung und Rohstoffpreisentwicklung sowie Umweltbewusstsein und staatliche Umweltpolitik anzuführen. Zu unterscheiden sind drei Arten des R.: • Wiederverwendung, • Wiederverwertung, • Weiterverwertung/-verwendung.

Refinanzierungspolitik • Redenomination Euroland. Umstellung einer Währung. Wechsel der Einheit, in der ausstehende Schulden bezeichnet werden, von der nationalen Währungseinheit auf die Euro-Einheit.

• Rediskont Weitveräußerung von Wechseln seitens der Geschäftsbanken an die Notenbank.

• Rediskontkontingente Von der jeweiligen Zentralbank festgesetzte Obergrenze fllr den Wechselverkauf der Banken an die Zentralbank im Rahmen des Diskontkredits.

• Redundanz Das mehrmalige Vorhandensein derselben Informationen in einem Datenbestand.

• Reengineering Umstrukturierung. Grundsätzliche Neugestaltung der Leistungserbringung in privaten Unternehmen und/oder in der öffentlichen Verwaltung. Die Entwicklung neuer geschäftlicher Abläufe, normalerweise in Verbindung mit digitalen Systemen, um die Reaktionsfähigkeit eines Unternehmens auf veränderte geschäftliche Bedingungen zu verbessern.

• REFA Abk. f.: Verband für Arbeitsstudien u. Betriebsorganisation. Unter einem Refasystem bezeichnet man mehrere

von REFA begründete oder entwickelte Verfahren, Methoden und Techniken aus den Bereichen der Arbeitstechnik und Betriebsorganisation.

• Referenzwert Wert bzw. Maßstab, der als Bezugsgröße herangezogen werden kann. Das dem EG-Vertrag beigefügte Protokoll Nr. 5 über das Verfahren bei einem übermäßigen Defizit gibt explizite Referenzwerte für die Defizitquote (3 % des Bruttoinlandsprodukts) und die Schuldenquote (60 % des Bruttoinlandsprodukts) an.

• Referenzzinssatz Repräsentativer, meist kurz- bis mittelfristiger Zinssatz, an dem sich Veränderungen anderer Zinssätze orientieren. International bekannte Referenzzinssätze sind z. B. der FIBOR oder der LIBOR.

• Refinanzierung Maßnahmen der Geldbeschaffung von Banken bei anderen Banken und der Zentralbank durch Verkauf oder Verpfändung von Wechseln, Effekten etc.

• Refinanzierungspolitik Im Rahmen der R. legt nun die jeweilige Zentralbank die Bedingungen fest, zu denen sie bereit ist, den Kreditinstituten Kredite zu gewähren, und zwar in Form des Ankaufs von Wechseln (Diskont) oder gegen Verpfändung von Wertpapieren (Lombard). 467

Regalgroßhändler • Regalgroßhändler

• regelbasiertes System

Vertriebsform, bei der zumeist ein Großhändler, gelegentlich auch ein Hersteller, Regalflächen in Einzelhandelsgeschäften anmietet und auf eigene Rechnung, in eigener Disposition und mit eigenem Risiko mit Waren ausstattet. Andere Bez.: rack jobber.

Ein wissensbasiertes System, das zur Wissensrepräsentation Regeln verwendet. Andere Bez.: Expertensystem.

• Regalien (CH) Gibt der Bund gewisse Hoheitsrechte ab, erhält er dafür Regalien. Bei den Anteilen am Gewinn der Alkoholverwaltung, der Schweizerischen Nationalbank oder an der Spielbankenabgabe handelt es sich um Regalien.

• Regalplatz Aufstellungsflächen für eine Handelsware in einem Einzelhandelsbetrieb.

• Regalplatzsicherung Sicherung des Regalplatzes entsprechend den distributionspolitischen Zielen des Lieferanten zu einer bestimmten Zeit, auf einem bestimmten Platz, mit bestimmten quantitativen und qualitativen Ausprägungen. Die R. ist ein zentrales distributionspolitisches Ziel fiir den Hersteller im Konsumgüterbereich.

• Regelabweichung Differenz zwischen Führungsgröße W und Regelgröße X; wirkt auf den Regler, der daraus die Stellgröße Y erzeugt. 468

• regelgebundene Politik Geldpolitik, die sich auf die Steuerung eines bestimmten Geldmengenwachstums beschränkt, ohne die allgemeine wirtschaftliche Situation zu beachten. Regelgebundene Politik soll die Geldpolitik vorhersehbarer machen und „Schocks", die von der Geldseite kommen, vermeiden.

• regelgebundene Wirtschaftspolitik Wirtschaftspolitik, die einen bestimmten „Kurs" festlegt und auf „Schocks" in Form von Konjunkturschwankungen nicht sofort mit Adhoc-Maßnahmen reagiert, sondern regelgebunden auf der Basis der zuvor festgelegten Regeln vorgeht. Zwei Arten von Regeln sind zu unterscheiden: • fixierte Regeln (Regeln ohne Rückkoppelung, konjunkturunabhängige Regeln): Der Instrumenteneinsatz wird für den gesamten Planungszeitraum festgelegt (z. B. konstante Rate des Geldmengenwachstums) und in der Folge - auch bei Vorliegen aktueller Informationen nicht abgeändert. • flexible Regeln (bedingte Regeln, Regeln mit Rückkopplung): Über den Planungszeitraum hinweg wird der Einsatz der wirtschaftspolitischen Instrumente von der Entwick-

Region Externe Kontexte:

Interne Kontexte:

Land Welt-Region Welt

Personen Gruppen Kommunen Verwaltung Unternehmen Stakeholders

Globalisierung

Dezentralisierung

Wissensbasierung

Digitali i sierung

Vernetzung

Vernetzung

Abb. 17: Die Region zwischen externen und internen Netzen nach Willke. Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 120.

Regelkreis lung der vorher festgelegten Zielvariablen abhängig gemacht.

• Regelkreis Strukturschema der Regelung, das den dynamischen, selbstregulierenden Systemen in den verschiedenen Bereichen der Wirklichkeit zu Grunde liegt. Der R. stellt ein geschlossenes Rückkopplungssystem dar. Er besteht aus dem zu regelnden Objekt („Regelstrecke") und der regelnden Einrichtung („Regler").

• Regelmechanismen Wirtschaftspolitische Systeme (z. B. „built-in-stabilizers"), die mehr oder minder automatisch wirtschaftliche Prozesse in ihrem Ablauf beeinflussen. Gegenteil: diskretionäre Maßnahmen.

• regenerative Energien Energiequellen, die sich durch natürliche Prozesse ständig erneuern (Wind, Wasserkraft, Sonne, Biomasse).

• Regierungskonferenz Die R. ist ein rechtliches Konstrukt, auf das zurückgegriffen wird, wenn die Union den EU-Vertrag, also ihre Verfassung, ändern will. Dem Maastrichter Vertrag und dem Amsterdamer Vertrag gingen Regierungskonferenzen voraus. Auch die Verhandlungen mit den Osteuropäern finden im Rahmen von Regierungskonferenzen statt. Konkret bedeutet dies, dass alle 15 Regierungen an den Verhandlungen teilnehmen, dass Beschlüsse nur einstimmig ge470

fasst werden und dass alle Vereinbarungen schließlich von den 15 nationalen Parlamenten ratifiziert werden.

• Regionalmanagement Braucht Visionen und realistische Leitbilder, die sich nach und nach in Strategien niederschlagen und zu nachhaltigen Strukturen führen: „structure follows strategy." Um die Qualität der regionalen Wirtschaftspolitik zu verbessern, mUssen regionale Koordinationseinrichtungen geschaffen werden. Dabei geht der strategische Fokus vielfach in Richtung Kosten, Bürgemähe, Innovation und Kooperation. Regionale Steuerung kann nur erfolgreich sein, wenn folgende Elemente beachtet werden: • Entwicklung einer gemeinsamen Vision („mission Statement"), • Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bürger (StakeholderOrientierung), • Programmentwicklung („activities"), • Formulierung eines Maßnahmenkataloges und Abstimmung der Maßnahmen der einzelnen Ressorts („policy coherence"), • Wissensmanagement unter Berücksichtigung des in einer Region in großem Ausmaß verfügbaren schweigenden Wissens („tacid knowledge"), • konsequente Umsetzung der Programme und Einzelprojekte („implementation").

• Register Alphabetisch oder numerisch geord-

Regionalmanagement

Abb. 18: Bausteine fllr ein Regionalmanagement nach Weichhart (adaptiert). Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 130. 471

registered bonds netes Verzeichnis von Begriffen oder auch Personen (Namen, Sachbegriffe, Orte, Artikel usw.) Hilfsmittel zum Wiederauffinden von Inhalten.

• registered bonds In Registern (z. B. Schuldbüchern) eingetragene Schuldverschreibungen, die nicht ausgedruckt werden, z. B. „targeted registered bonds" des US-Schatzamtes. Im Gegensatz zu Eurobonds kein Inhaber-Papier, Anonymität nicht voll gewährleistet.

• Registrierung Eintragung des Eigentums an Wertpapieren in den Büchern des Emittenten oder dessen Transferbeauftragtem/Registerstelle.

• Regler Ein R. hat die Aufgabe, eine bestimmte Größe („Regelgröße") auf einem gegebenen Sollwert („Führungsgröße") zu halten und dem Einfluss von Störungen entgegenzuwirken.

• Regress Rückgriff Wechsel).

(bei

Scheck

und/oder

• Regression Sinkt mit wachsender Bemessungsgrundlage der durchschnittliche Belastungssatz, so spricht man in Analogie zur Progression von einer R., die linear, verzögert oder beschleunigt verlaufen kann.

472

• Regressionsanalyse Methode der Bestimmung der Parameter einer Funktion. Verfahren der Datenanalyse. Hierbei wird die Art des Zusammenhangs zwischen Variablen und der Möglichkeit ihrer funktionalen Beschreibung durch statistische Analyse der Abhängigkeit einer Zielvariablen von erklärenden Variablen untersucht.

• regressive Kosten Variable Kosten, die bei abnehmender Beschäftigung steigen und bei steigender Beschäftigung sinken.

• regressive Steuern Bezeichnung für Steuern, die im Verhältnis zum Einkommen nur unterproportional steigen, so etwa die Belastung mit Umsatzund Verbrauchssteuern, weil in der Regel von steigenden Einkommen ein wachsender Anteil gespart wird.

• regressiver Tarif Durchschnittssteuersatz fällt mit steigender Besteuerungsmenge. Der marginale Steuersatz ist niedriger als der durchschnittliche.

• Regulation Am Prozess der R. sind sehr unterschiedliche Akteure (Institutionen) beteiligt. Ihre Tätigkeit bezieht sich auf das Aushandeln, Durchsetzen und Überwachen der Koordination sowie der Inhalte der getroffenen Vereinbarungen. Dazu gehören vor allem korporatistische Absprachen zwischen den Sozialpartnern. Der

Regulation

Akkumulation

Regulation

Produktionssystem - Jeweiliges Paradigma - Arbeitsorganisation - Arbeitsteilung - Produkt ionskonzepte, etc.

Instrumente der Koordination - Normen, Regeln, Gesetze - Interventionen, etc.

i

Austauschprozesse

Konsumsystem - Präferenzsystem - Demographische Struktur - Kulturelle Traditionen, etc.

Wechselwirkungen von politischgesellschaftlicher Regulation und wirtschaftlicher Akkumulation

A

Diskussionen & J p , Verhandlungen I Diskussionskultur I

Institutionen - Staat bzw. Gebietskörperschaften - Sozialpartner - Parteien, etc.

Abb. 19: Wechselwirkungen zwischen Regulation und Akkumulation nach Weichhart (adaptiert). Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 77. 473

Regulationstheorie Regulationsmechanismus liefert weitgehend akzeptierte Regeln, mit deren Hilfe auch kurzfristig auftretende Störungen zwischen dem Produktions- und Konsumsystem abgepuffert werden können. Durch die Wechselwirkungen („Interdependenzen") und die starke Verschränkung zwischen der Regulation und der Akkumulation und das dahinter stehenden Vernetzungspotenzial entstehen längerfristige und relativ stabile Strukturen des Gesamtsystems, die man als Formationen bezeichnet. Andere Bez.: Regulierung.

• Regulationstheorie Die R. ermöglicht die Einordnung sehr unterschiedlicher empirischer Sachverhalte, Reintegration und multidisziplinäre Vernetzung. Die regulationstheoretischen Ansätze erheben den Anspruch, ein umfassendes allgemeines Modell zur Erklärung des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Wandels bereitzustellen. Es handelt sich hier nicht um ein geschlossenes und einheitliches Theoriengebäude, sondern eher um ein locker verbundenes Set von Erklärungsansätzen mit gemeinsamen Grundelementen. In starker Vereinfachung kann das Grundkonzept der R. wie folgt dargestellt werden. Die sozioökonomische Struktur einer Volkswirtschaft wird dabei in zwei Teilkomplexe zerlegt, die sich zwar eigendynamisch entwickeln, aber wechselseitig beeinflussen: die - • Akkumulation und die -» Regulation. 474

• Regulierung Staatliche Einflussnahme auf den privaten Sektor der Wirtschaft durch Festlegung bestimmter Rahmenbedingungen. Staatliche Maßnahmen, welche auf die Beeinflussung von Preisen, Verkaufs- und Produktionsentscheidungen privater Unternehmen ausgerichtet sind und mit welchen bestimmte öffentliche Interessen verwirklicht werden soll. Verhaltensbeeinflussung von Unternehmen durch meist marktspezifische Maßnahmen mit dem Ziel der Korrektur bzw. Vermeidung von Marktversagen, d. h. zur Verhinderung monopolistischen Machtmissbrauchs und ruinösen Wettbewerbs. Beispiele: • Marktzutrittsregulierung'. Staatliche Organe gewähren oder definieren das Recht, Leistungen zu erbringen (z. B. im Transport-, Nachrichten- und Energiebereich, als Betreiber von Kraftwerken etc.). • Preisregulierung-. Staatliche Behörden kontrollieren die Preise (z. B. im Verkehrs- und Nachrichtenwesen oder im Versicherungsbereich). • Mengenregulierung: Staatliche Instanzen fixieren die maximal anzubietende oder zu importierende Menge (z. B. bei Agrarprodukten). • Verhaltensregulierung: Staatliche Behörden legen Grenzwerte oder Standards fest (z. B. am Arbeitsplatz, im Gastgewerbe, aber auch im Umweltbereich).

• Reichweite Der Anteil in der Gesamtbevölkerung oder einer bestimmten Gruppe,

Release die bei ein- oder mehrmaligem Einsatz eines oder mehrerer Werbeträger mindestens einmal erreicht wird. Man unterscheidet: Bruttoreichweite und Nettoreichweite.

• Reisekreditbrief Anweisung eines Geldinstitutes an ihre Korrespondenten, an den im Kreditbrief genannten Begünstigten Beträge bis zu einer bestimmten Gesamthöhe auszuzahlen. Sie verpflichtet sich gleichzeitig, der Zahlstelle alle Auszahlungen, die innerhalb der Gültigkeitsdauer des Reisekreditbriefes vorgenommen wurden, zurückzuerstatten.

• REIT Abk. f.: real estate investment trusts. Börsenotierte US-Immobiliengesellschaften, die in den amerikanischen Immobilienmarkt investieren.

• Rektaklausel Klausel, durch die bei einem Scheck oder Wechsel durch den Aussteller oder Indossanten die Weitergabe des Papiers mittels Indossament ausgeschlossen wird.

• Rektascheck Scheck, der auf den Namen des Zahlungsempfängers mit Zusatz der Rektaklausel „nicht an dessen Order" lautet. Als Zahlungsempfänger gilt, wer am Scheck namentlich als Begünstigter angeführt ist. Die Rechte aus dem Scheck können nur durch eine schriftliche Abtretungserklärung (Zession) des Begünstigten übertragen werden.

• Relation Quotient zwischen zwei Größen. Andere Bez.: statistische Verhältnisoder Beziehungszahlen.

• relationale Datenbank Eine Datenbank, in der man Daten tabellenartig abspeichern kann. Der Rückgriff erfolgt ebenfalls über tabellenartige Operationen.

• relative Einkommenshypothese Die Relative E. geht davon aus, dass private Haushalte sich bei ihren Konsumausgaben nicht nur nach ihrem laufenden, sondern auch nach ihrem in früheren Perioden erzielten Einkommen richten.

• relative Preise Von relativen P. spricht man, wenn absolute Preise zueinander in Beziehung gesetzt werden, man also das Preisgefüge darstellen möchte. Preis eines Gutes oder einer Dienstleistung im Verhältnis zum Preis anderer Güter oder Dienstleistungen bzw. Verhältnis des Preises eines Gutes zum allgemeinen Preisniveau. Gegensatz: Geldpreise (in absoluten Größen angegebene Preise).

• Relaunch Wörtlich: Neustart. Kampagne mit deren Hilfe ein bereits bestehendes Produkt in modifizierter Form vermarktet werden soll, z. B der KäferBeetle.

• Release Freigabe von Programmen, gekenn475

Reliabilität zeichnet durch eine Versionsnummer. Die Version, die nach der -» Betaversion in Umlauf kommt.

• Reliabilität Ein Test ist dann reliabel, wenn er genau und zuverlässig misst, also geringe Fehlerstreuung und große zeitliche Konstanz aufweist. Das Ausmaß der R. kann statistisch bestimmt und angegeben werden. Andere Bez.: Zuverlässigkeit.

• reload Engl. Begriff für „Aktualisieren". Browserbefehl, der die aktuelle Website erneut von einem Server anfordert. Mit dem Klick auf diesen Knopf in der Werkzeugleiste des Browsers wird der Befehl zum Laden der aktuellen Web-Adresse erneut abgeschickt, der Ladevorgang beginnt von vorn. Dieser Schritt ist dann sinnvoll, wenn sich eine WebSeite nur zögernd aufbaut oder wenn das Angebot dieser Site ständig aktualisiert wird, wie etwa bei Sportereignissen.

• Remanenz Das Zurückbleiben einer Wirkung auch nach Wegfall ihrer Ursachen. So spricht man z. B. von einer Kostenremanenz zur Bezeichnung von (fixen) Kosten, die auch bei einem Rückgang der Produktion nicht (aliquot) sinken und die bei einem Produktionsanstieg nicht sofort mitsteigen.

• remote access Englische Bezeichnung für „entfern476

ten Zugriff'. Fernsteuerung eines Rechners über das Netzwerk oder per Datenfernübertragung. Viele Remote-Access-Zugriffe dienen der Pflege und Wartung der Rechner.

• Rendite Verzinsung des investierten Kapitals in einer bestimmten Periode. Beispiele: Bei Fonds die Einnahmen im Fonds (Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne minus Verluste) in Relation zum Einstandspreis. Die Rendite aus der Lebensversicherung setzt sich aus dem Garantiezins und der Gewinnbeteiligung zusammen.

• Rentabilität Bilanzkennzahl zur Darstellung des Verhältnisses eines Erfolges zu einer mit diesem Erfolg in wirtschaftlicher Beziehung stehenden Größe. Effektive oder reale Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Verhältnis aus einer Gewinngröße zu anderen betrieblichen Größen, die diesen Gewinn miterwirtschaftet haben.

• Renten 1. Zu regelmäßigen Zeitpunkten wiederkehrende zu zahlende bzw. zu erhaltende Geldbeträge (z. B. im Bereich der Sozialversicherung). 2. Differentialrenten: Durch die vergleichsweise günstigere Ausstattung mit Produktionsfaktoren, Standorten oder Know-how bestimmter Personen oder Personengruppen entstehen vielfach zeitlich begrenzte Vorteile für diese Personen.

Reporting 3. Handelbare Schuldverschreibungen mit fixer oder variabler Verzinsung. Andere Bez.: Anleihen.

• Rentenfonds Investmentfonds, die Uberwiegend oder ausschließlich in verzinsliche Schuldtitel investieren.

piere bei einer überzeichneten Emission. Die bei den Banken eingegangenen Zeichnungen müssen bei einer allfälligen Überzeichnung durch Kürzung auf die Zahl der zur Verfügung stehenden Titel abgestimmt werden. Andere Bez.: rationieren.

• repartiert Ware • Rentenmarkt Teilbereich der Börse, an dem festverzinsliche Wertpapiere gehandelt werden.

• Rentenversicherung Sie ist eine spezielle Form der privaten Altersvorsorge, bei der die Leistung in Form einer Rente ausbezahlt wird. Die Rentenzahlungen können auch als Kapitalleistung abgefunden werden. Die Rente kann lebenslang, temporär oder für eine bestimmte Garantiedauer vereinbart werden. Für die Rente kann auch der Übergang auf die Hinterbliebenen in einem gewählten Prozentsatz oder die Rückzahlung des unverbrauchten Kapitals im Todesfall vorgesehen werden.

• Rentenwerte Auf Inhaber lautende Schuldverschreibungen (Einmal- und Daueremissionen) bei denen kein Tilgungszwang besteht und der Zins (= Rente) während der ganzen Laufzeit zahlbar ist. Daher auch als ewige Renten bezeichnet.

Börsenwelt. Nur ein Teil der Verkaufsaufträge konnte ausgeführt werden.

• Repo-Geschäft Abk. f.: Repurchasable Position. Von Banken gegen fixe Verzinsung abgeschlossenes kurzfristiges (meist 14-tägiges) Termingeschäft zur Liquiditätsbeschaffung.

• Report 1. Die Differenz zwischen dem Devisen-Terminkurs und dem DevisenKassakurs, sofem der Terminkurs höher liegt. 2. Der R. im Getreidebereich ist ein monatlicher Preiszuschlag zum Richtpreis bzw. Großhandelsabgabepreis des Vormonats innerhalb des Wirtschaftsjahres. Die zeitabhängigen Lagerkosten (Kapitalverzinsung, Lagermiete und Versicherung) finden im Preis einen Niederschlag, sofern diese nicht ohnehin im Rahmen einer Lageraktion bezuschusst werden. Somit ist der Preis am Beginn eines Wirtschaftsjahres am niedrigsten und am Ende am höchsten.

• Repartieren

• Reporting

Börsenwelt. Zuteilung der Wertpa-

Berichtswesen. 477

repository • repository

• Reserveguthaben

Engl, für „Lager", „Archiv". Funktion in Computerprogrammen, welche Vorlagen, Inhalte und Formatierungen speichert. Sie können jederzeit aus dem r. wieder aufgerufen werden, um in neue Dokumente eingebaut zu werden. Diese RepositoryFunktionen können auch automatisiert werden. Das heißt, dass alles, was in einem Programm erstellt wird, automatisch im r. gespeichert wird.

Guthaben der Geschäftspartner auf ihren Reservekonten, die der Erfüllung der Mindestreservepflicht dienen.

• repräsentative Stichprobe

• Reserven

Stichprobe, die in der Verteilung aller interessierenden Merkmale der Grundgesamtheit entspricht. Sie stellt ein verkleinertes, aber wirklichkeitsgetreues Abbild der Gesamtheit dar.

• Reprivatisierung Rückführung von Staatseigentum in Privateigentum.

• repurchasable position Von Banken gegen fixe Verzinsung abgeschlossenes kurzfristiges Termingeschäft zur Liquiditätsbeschaffung. Abgek.: Repo-Geschäft.

• research 1. Forschung. 2. Analyse eines Wertpapiers hinsichtlich seiner Kurschancen bzw. eines Unternehmens im Hinblick auf seine Ertragskraft.

• research and development Abgek.: R&D. Forschung und Entwicklung. 478

• Reservekonto Euroland. Konto bei der Zentralbank, auf dem ein Geschäftspartner Mindestreserveguthaben unterhält. Die Girokonten der Geschäftspartner bei den Zentralbanken können als Reservekonten genutzt werden.

1. Offene R.: Unter den Passiven der Bilanz gesondert angeführte Eigenmittel (ohne Aktienkapital). 2. Stille R.: In der Bilanz nicht sichtbare Reserven. Entstehen aus der Differenz zwischen dem niedrigeren Buchwert und dem höheren Verkehrs- oder Marktwert von Aktiven.

• Reserveschöpfung Teilbilanz der Zahlungsbilanz, worunter man Veränderungen der offiziellen Währungsreserven aufgrund von Neubewertungen der Goldbestände, Wechselkursänderungen, der Neuzuteilung von Sonderziehungsrechten bzw. der Monetisierung (Ankauf von Gold des privaten Sektors durch die Notenbank) bzw. Demonetisierung von Gold.

• Reservewährung Währung, in der die Notenbank eines anderen Staates ihre Devisenreserven hält. Die weitaus wichtigste R. ist nach wie vor der Dollar.

Restposten • Residualeinkommen Jene (Unternehmer-) Einkommen, die nach Bezahlung der Kontrakteinkommen - d. h. der vereinbarten Löhne und Kapitalzinsen - übrigbleiben. Charakteristisch für R. ist, dass sie als Restgröße nicht exakt vorausbestimmbar sind und sie auch negativ werden können (wenn ein Verlust und kein Gewinn entsteht).

• Response Aktive Reaktion seitens einer umworbenen Zielgruppe.

• Responsibility Politikwelt. Fähigkeit, soziale und/oder finanzielle Verantwortung für bestimmte Projekte und Programme zu übernehmen.

• Ressourcen Alle Bestände an Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden), die bei der Produktion und Verteilung von Gütern eingesetzt werden können. Da R. knapp sind, ergibt sich die Notwendigkeit eines effizienten Einsatzes und einer optimalen -• Allokation. Alle Faktoren (Personal, Kapital, Know-how, Rohstoffe, Energie etc.), die zur Produktion und/oder zum Konsum von Gütern benötigt werden. Zu unterscheiden ist zwischen erschöpfbaren R. (fossile Energieträger, Mineralien) und regenerierbaren R. (z. B. durch Selbstreinigungskraft der Gewässer). Alle Mittel, die in die Produktion von Gütern und Dienstleistungen eingehen. Bestände an Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital) - als

Wirtschaftsgrundlage, als Basis aller ökonomischen Vorgänge.

• Ressourcenausgleich (CH) Finanzausgleich. Umfasst nur den einnahmenseitigen Ausgleich, und zwar lediglich jenen unter den Kantonen, der Ressourcenausgleich kann jedoch sowohl horizontal (durch die Geberkantone) als auch vertikal (durch den Bund) finanziert werden.

• Ressourcenindex (CH) Maßzahl zur Bemessung der fiskalisch ausschöpfbaren Potentiale der Kantone.

• Ressourcenpotential (CH) Das Ressourcenpotential entspricht der Summe der fiskalisch ausschöpfbaren Potentiale eines Kantons. Im NFA werden dabei die Potentiale der Einkommens- und der Vermögenssteuer der natürlichen Personen, der Ertrags- und der Kapitalsteuer der juristischen Personen, der Motorfahrzeugsteuer sowie der Kantonsanteil an der Direkten Bundessteuer berücksichtigt.

• Restlaufzeit Bezeichnet die bis zum Rückzahlungstag einer Anleihe noch verbleibende Zeit.

• Restposten der Zahlungsbilanz Differenz zwischen der Änderung der Auslandsposition der Bundesbank (einschließlich deren Ausgleichsposten) und dem Saldo der 479

Restriktionen zusammengefassten Leistungsbilanz und Kapitalverkehrsbilanz.

• Restriktionen Engl.: constraints. R. beschränken die Handlungsmöglichkeiten, die bei der Entscheidungsfindung prinzipiell zur Verfügung stehen. Man unterscheidet endogene und exogene R. Andere Bez.: Sachzwänge.

• Restriktionsphase Die Notenbank wendet zeitweilig ihr Instrumentarium mit dem Ziel und so gerichtet an, dass die Liquidität der Geschäftsbanken soweit eingeengt wird, dass neue Krediteinräumungen erschwert bis gar unmöglich werden. Eine Restriktionsphase soll eine konjunkturelle Überhitzung abbremsen, indem die Aufnahme von Krediten zur Finanzierung von Kapazitätsoder Lagererweiterungen oder zur Kreditfinanzierung von Konsum eingeschränkt wird, wobei es das Ziel ist, die Nachfrage nach Gütern oder Leistungen zu drosseln.

• restriktive Maßnahmen Maßnahmen der Zentralnotenbank zum Beschränken des Kreditvolumens der Banken und damit zum Regulieren des Konsums und/oder der Investitionen. Zugleich Maßnahmen zum Einschränken des Zuflusses ausländischen Geldes.

• Restwertleasing Bei Berechnung der Mietraten wird ein Restwert, nämlich der steuerlich kalkulierte Buchwert per Ablauf der Grundmietzeit, unterstellt. Die Rate 480

enthält die Verzinsung des Restwertes und die Tilgung und Verzinsung des den Restwert übersteigenden Betrages.

• retractable bonds Anleihen, die dem Anleger und Schuldner ein vorzeitiges Kündigungsrecht (z. B. zu pari zu bestimmten Kuponterminen) einräumen. Wird die Kündigung nicht ausgeübt, verlängert sich die Laufzeit um einen festgesetzten Zeitraum (z. B. 3 oder 5 Jahre), meist in Verbindung mit gleichzeitiger Konditionsneufestsetzung.

• Retrozession Ist die „Versicherung des Rückversicherers" - ein Rückversicherer versichert sich für jene Teile der in Deckung genommenen Risiken weiter, die im Schadensfall seine Finanzkraft übersteigen könnten.

• return 1. Englische Bezeichnung für Ertrag, Gewinnergebnis. 2. Tennis: zurückgeschlagener Ball.

• return on assets Rendite ftlr das gesamte Vermögen (Eigen- und Fremdkapital) aus der Sicht des Unternehmens. Abgek.: ROA.

• return on average assets Bankenwelt. Jahresüberschuss x 100 / durchschnittliche Bilanzsumme.

Revolving Underwriting Facilities • return on core equity

• reverse floater

Bankenwelt. JahresUberschuss x 100 / Eigenkapital.

„Bull floater", Zinspapiere mit variabler Verzinsung angepasst an den Geldmarktsatz, wobei jedoch der Geldmarktsatz von einem festen Basiszinssatz abgezogen wird.

• return on equity Abgek.: ROE. Eigenkapitalrentabilität.

• return on investment Abgek.: ROI. Rendite für das eingesetzte Kapital aus der Sicht des Anlegers. Kennzahl für die Ertragskraft und gibt an, mit welchem Zinssatz sich das Gesamtvermögen pro Jahr verzinst. Durch die Zerlegung des ROI in seine Komponenten wird deutlich, ob eine Veränderung des ROI auf der Änderung der Umsatzrentabilität oder auf einer Änderung des Kapitalumschlages beruht.

• Reuters Britische Nachrichtenagentur.

• Reuters 2000-2 Computerisiertes system.

Devisenhandels-

• Reuters Dealing Handel über Reuters-Bildschirm.

• Reuters Info Weltweites Informationssystem.

• Revealed Preference Methode der Evaluierungsforschung. Diese Methode geht von der Annahme aus, dass der individuelle Nutzen mindestens so groß ist wie die individuellen Kosten, die zur Nutzung eines öffentlichen Gutes aufgewendet werden.

• reverse swap Gegengerichtetes Swapgeschäft.

• Revision Kontrolle eines Unternehmens durch interne oder externe Kontrollorgane.

• revolvierend ausnützbarer Kredit Wiederholt ausnützbarer Kredit. Sofern der Sollstand niedriger als der Kreditrahmen ist, sind während der Kreditlaufzeit jederzeit Verfügungen über den nicht ausgenützten Betrag möglich.

• Revolving Underwriting Facilities Eine Gruppe von Banken (Underwriters) verpflichtet sich gegenüber dem Schuldner, für eine Gesamtlaufzeit von 5 bis 10 Jahren eine StandbyLinie bis zu einem bestimmten Gesamtbetrag zur Verfügung zu stellen. Innerhalb dieser Gesamtlaufzeit kann der Schuldner die gewünschten Beträge durch die Platzierung von nicht börsennotierten Euronotes mobilisieren; diese Papiere werden dann dem jeweiligen Finanzierungsbedarf des Schuldners entsprechend erneuert, bis die Gesamtlaufzeit der Transaktion erreicht ist. 481

REX • REX Deutscher Rentenindex, Anleihen mit einer Laufzeit zwischen 1 und 10 Jahren. Besteht seit 1991.

• Rezession In einem Konjunkturzyklus: Leichter Rückgang der wirtschaftlichen Tätigkeit. Periode sinkenden Niveaus gesamtwirtschaftlicher Aktivitäten bzw. des realen BSP.

• RGB Abk. f.: Rot, Grün, Blau. Ein Farbsystem, bei dem sich bis zu 16,7 Millionen Farben aus einem Mischungsverhältnis dieser drei Grundfarben ergeben. Werden gleiche Teile von Rot, Grün und Blau addiert, ergibt sich Weiß. RGB wird in Monitoren und Scannern benutzt, während CMY („cyan", „magenta", „yellow") bei Ausgabegeräten wie etwa Druckern verwendet wird.

• RHO Sensitivitätsfaktor, der die Veränderung des Optionspreises beschreibt, wenn sich der zu Grunde gelegte Zinssatz um einen Prozentpunkt verändert.

• Ricardo, David (1772-1823) Im Zentrum seiner Überlegungen steht die Frage, wie sich das Sozialprodukt einer Volkswirtschaft zwischen Arbeitern, Kapitaleignern und Grundherren verteilt. Das zweite Element seiner Theorie ist die Arbeitswertlehre: Die These, dass Angebot und Nachfrage den Preis einer 482

Ware bestimmen, weist R. als leere Redensart zurück. Eine Ware sei im Verhältnis zu anderen teuer oder billig, je nachdem, ob zu ihrer Produktion insgesamt relativ viel oder wenig Arbeit nötig ist. Besser bezahlte Arbeit zählt dabei entsprechend mehr als nur gering bezahlte. Ricardos Werttheorie wurde von Karl Marx aufgegriffen und schließlich zur Grundlage von dessen Theorie des „Mehrwerts". Danach sind alle Nichtarbeitseinkommen auf die „Ausbeutung" der Arbeiter zurückzuführen. Von zentraler Bedeutung ist Ricardos Beitrag zur Theorie des Außenhandels. Es zeigte Ricardo, dass Außenhandel zwischen zwei Staaten selbst dann sinnvoll ist, wenn ein Land dem anderen bei den Produktionskosten aller fraglichen Güter unterlegen ist. Es forderte R. in seinen „Grundsätzen" ein Steuersystem, das die Wachstumskräfte möglichst wenig beschneidet. In mehreren Parlamentsreden schlug er vor, die im Krieg angeschwollene Staatschuld innerhalb weniger Jahre durch eine einmalige Vermögensabgabe zu tilgen. Publikationen: Grundsätze der politischen Ökonomie und der Besteuerung, Hrsg. und eingeleitet von F. Neumark, Frankfurt/Main 1972.

• Ricardo-Effekt Arbeitskräfteersatz durch Maschinen bei Lohnsteigerungen, Maschinenersatz durch Arbeitskräfte bei Lohnsenkungen.

Risikokapital • richtig liegen Kursentwicklung oder Zinsentwicklung zeigt, dass die getätigten Käufe oder Verkäufe „richtig" waren.

• Richtlinien Genereller EU-Rechtsakte, die noch in nationales Recht umgesetzt werden müssen, also nicht unmittelbar anwendbar sind.

• Richtpreis Jener Preis, den lt. EU-Marktordnungen der Erzeuger am Markt erzielen soll. Der R. ist also kein Festpreis, sondern ein „Soll-Marktpreis". Er wird bei Schweinefleisch, Obst und Gemüse Grundpreis und bei Rindfleisch sowie Wein Orientierungspreis genannt. Er wird für jedes einzelne landwirtschaftliche Erzeugnis vom EU-Ministerrat beschlossen.

• Ring-Makler Jemand, der sich innerhalb eines so genannten „Ringes" (Bieterraumes) der Ausführung von Aufträgen auf Kauf oder Verkauf irgendeiner Terminware unter oder gemäß den Bedingungen des Terminmarktes widmet und der für derartige Dienstleistungen eine „commission" erhält.

• Risiko Als R. bezeichnet man bei unternehmerischen Entscheidungen die Möglichkeit der Abweichung des tatsächlichen Ertrages vom erwarteten Ertrag. Man unterscheidet: • Kapitalrisiko, • Marktrisiko (Man verkauft billi-

ger, als man gekauft hat.), • Inflationsrisiko, • Zinsrisiko, • Bonitätsrisiko (bei Schuldtiteln), • Währungsrisiko, • Informationsrisiko (falsche oder verspätete Information). Einige der Risken werden durch eine höhere Rendite kompensiert. Systematisch ist ein Risiko, wenn es sich aus dem Markt selbst, d. h. aus der allgemeinen wirtschaftlichen oder politischen Lage ergibt. Unsystematisch ist beispielsweise jener Teil des Risikos, der sich durch Angebotsund Nachfrageschwankungen nach dem konkreten Wertpapier ergibt, etwa aufgrund guter oder schlechter Nachrichten über das Unternehmen.

• Risikoanleihen junk bonds.

• Risikocontrolling Unabhängige, von den Handelsaktivitäten separierte Ermittlung eingegangener Risiken sowie deren Bewertung und Überwachung im Hinblick auf die Einhaltung bestimmter vorgegebener Limite.

• risikofreier Zinssatz Zinssatz, zu dem das Kapital am Geldmarkt momentan angelegt/ausgeliehen werden kann.

• Risikokapital Mittel, die jungen Firmen in einem sehr frühen Stadium zur Verfugung gestellt werden. Viele StartupUnternehmen erwirtschaften noch keinen Gewinn, doch die wenigen, 483

Risikostreuung die erfolgreich an die Börse gebracht werden, gleichen Verluste mit hohen Kursgewinnen aus. 1. Eigenkapital. Das Eigenkapital trägt das Hauptrisiko und sichert die Gläubiger des Unternehmens vor (übermäßigen) Verlusten. Neues R. entsteht durch die Nichtentnahme von Unternehmensgewinnen (Innenfinanzierung). 2. Eine Form der Zusammenarbeit zwischen selbstständig bleibenden Unternehmen zur Abwicklung eines gemeinsamen Geschäftes oder eines einmaligen Projektes. Andere Bez.: Venture Capital.

• Risikostreuung Einzelrisiken sollen durch den Erwerb einer Vielzahl von Papieren mit unterschiedlichen Laufzeiten, verschiedenen Schuldnern und aus verschiedenen Branchen systematisch reduziert werden.

• RL Abk. f.: Richtlinie. Genereller EURechtsakt, welcher der Umsetzung in nationales Recht bedarf.

• RLG Abk. f.: Rechnungslegungsgesetz. Entspricht dem Jahresabschlussgesetz.

• ROA Abk. f.: return on assets. Rendite für das gesamte Vermögen (Eigen- und Fremdkapital) aus der Sicht des Unternehmens.

• Roadpricing Elektronische Erhebung von Straßenbenützungsgebühren mit Chipkarten in einem Mikrowellenempfangsgerät („onboard unit") anstelle der Vignette. Straßenmaut, deren Höhe von der Intensität der Benutzung abhängt.

• Risk-Management

• Roadshow

Richtige Einschätzung der mit bestimmten Entscheidungen verbundenen Risken. Ursprünglich auf versicherungstechnische Risiken beschränkt; heute auch als umfassende Aufgabe einer risikobewussten Unternehmensführung verstanden.

Jene Phase in einem Projekt, in der man mit bestimmten Informationen an die Öffentlichkeit geht.

• rivalisierender Konsum Die Nutzung eines Gutes durch ein Individuum, dessen Nutzung durch ein anderes Individuum ausschließt. Liegt also dann vor, wenn keine externen Effekte bzw. Interdependenzen in den Konsumfunktionen auftreten. 484

• Roaming Wörtlich: Umherziehen. Damit Mr. und Mrs. Handy auch im Ausland unter der gewohnten Nummer erreichbar sind, kooperieren die europäischen Netzbetreiber und schließen mit ihren Kunden R.-Verträge ab. Die Anrufe werden dann automatisch in jenes ausländische Netz weitergeleitet, in dem sich der Angerufene gerade aufhält. Für die Kosten im Ausland kommt in diesem Fall

Rohertrag nicht der Anrufende, sondern der Angerufene auf.

• Roaming-Partner Telekommunikationsunternehmen im Ausland, mit dem grenzüberschreitend kooperiert wird.

• Robertson Lag Zeitabstand zwischen dem Erhalt des Einkommens und der Verwendung desselben für konsumtive Zwecke.

• Robinson, Joan (1903 - 1983) Britische Ökonomin. R. entwickelte eine neue Theorie der Unternehmen auf monopolistischen Märkten. Unternehmen streben danach, ihre Marktposition ständig auszubauen und Preise als strategische Variable zu nutzen. Hat immer wieder auf das wesentliche Dilemma der Marktwirtschaft hingewiesen, dass einzelwirtschaftlich rationales Verhalten gesamtwirtschaftlich falsch sein kann. Versuchte ferner eine Verallgemeinerung der keynesianischen kurzfristigen Analyse. Publikationen: Essays in the Theory of Economic Growth, London 1962; Die Akkumulation des Kapitals, Berlin 1972; Ökonomische Theorie als Ideologie, Frankfurt 1980; Grundprobleme der Marx'schen Ökonomie, Marburg 1987.

• Robinsonliste Auflistung der Kunden, die kein Werbematerial erhalten wollen.

• robots Computerwelt. Programme, die Auf-

gaben automatisch und systematisch erledigen. Ihre Aufgabenbereiche sind recht umfangreich - als Suchroboter im WWW, wo sie die WebSeiten durchkämmen und alle gesammelten Informationen an eine Suchmaschine liefern. Sie können aber auch als Moderatoren auf Websites die Besucher willkommen heißen und einfache Fragen beantworten oder in Mail-Servern Werbesendungen abfangen und löschen. Auf dem Vormarsch sind r., die beispielsweise im Auftrag ihrer User einkaufen gehen und dabei die Preise vergleichen. R. sind eine Art automatisierter Software. Besonders in zwei Bereichen werden r. häufig eingesetzt: im Chat und bei den Suchmaschinen im WWW. Andere Bez.: bots.

• ROE Abk. f.: return on equity. Rendite für das Eigenkapital aus der Sicht des Unternehmens.

• Rohertrag Ist die um den Materialaufwand gekürzte Gesamtleistung eines Unternehmens in einem Jahr. Der Hauptteil des Rohertrags entspricht den eigenen Aufwendungen des Unternehmens für die Erstellung der Betriebsleistung (Personalaufwand, Abschreibungen); insoweit ist der R. als Gegenwert für die eigene „Wertschöpfiing" anzusehen („added value"). Allerdings sind - in kleinerem Umfange - auch Posten enthalten, die als Gegenwert für die Inan485

ROI spruchnahme von Leistungen Dritter anzusehen sind (Provisionen, Versicherungsprämien, Aufwand für Frachten und anderes mehr).

• ROI Messgröße für die Ertragskraft und gibt an, mit welchem Zinssatz sich das eingesetzte Kapital pro Jahr verzinst.

1952 wurde die Europäische Montanunion (Kohle- und Stahlgemeinschaft) gegründet. Alle drei Verträge wurden 1965 fusioniert und bilden die Basis des EU-Vertrags.

• Rooming-in Gesundheitswesen. Mutter und Kind sind im gleichen Raum untergebracht.

• ROIC

• ROT13

Abk. f.: return on invested capital.

Abk. f.: Rotation 13. Einfaches Prinzip zur Verschlüsselung von Informationen. Jeder Buchstabe wird durch denjenigen ersetzt, der 13 Positionen weiter im Alphabet steht. Beispiele: Aus a wird n, aus b wird o, aus n wieder a. Das Verfahren dient weniger dazu, Nachrichten tatsächlich geheim zu halten, als vielmehr, sie für bestimmte Leute zu „markieren". Jeder weiß dann: „Achtung, hier können Dinge drinstehen, die einem möglicherweise nicht gefallen." Das Entschlüsseln der Nachricht geschieht dann auf eigene Verantwortung.

• rolling rate notes Bei diesen Anleihen wird der Zinssatz nicht viertel- oder halbjährlich, sondern monatlich angepasst. • roll-out Start einer Geschäftsaktivität.

• Roll-over-Kredit Mittel- bis langfristiger Kredit am Euromarkt mit variablem Zinssatz, wobei der Zinssatz in der Regel alle 3, 6 oder 12 Monate neu festgelegt wird. Die Basis der periodischen Zinsanpassungen bildet die „London InterBank Offered Rate" (LIBOR) für kurzfristige Geldaufnahmen am Euromarkt.

• Römische Verträge Gründungsvertrag der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Er wurde von Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Belgien und Holland am 25. März 1957 in Rom auf dem Kapitol unterzeichnet. Zum selben Zeitpunkt wurde der Euratom-Vertrag unterzeichnet. Bereits 486

• Router Wörtlich: Wegweiser, Überbrücker. Router sind Vermittlungs-Computer, die als Schaltstellen von Netzwerken arbeiten. Hard- oder Software, die eine Verbindung zwischen verschiedenen Netzen herstellt.

• Routings Fliegerwelt. Von der 1ATA vorgeschriebene, weltweite Leitwege zwischen Abflug- und Zielort von Flugzeugen, die von allen Mitgliedern

RTX anerkannt werden müssen. Bevor ein Flugpreis berechnet wird, werden erst die R. überprüft, danach wird „ausgemeilt".

• Royalty 1. Gebühr, die der Lizenznehmer für die Nutzung eines Patents bezahlt (Lizenzgebühr). 2. Für die Überlassung eines fllr die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen (Kohle, Erdöl usw.) nutzbaren Grundstücks vom Konzessionär dem Grundeigentümer entrichtetes Entgelt.

• RSA Aus den Anfangsbuchstaben der Erfinder (Rivest, Shamir und Adleman) gebildete Bezeichnung für ein Datenverschlüsselungssystem nach dem Verfahren der öffentlichen Schlüssel („public keys"). Dabei können Nachrichten mit einem öffentlich allgemein zugänglichen Schlüssel chiffriert, aber nur mit einem zweiten, geheimen Schlüssel wieder dechiffriert werden. Das Verfahren beruht wie die anderen bekannten PublicKey-Verfahren auf der Primfaktorenzerlegung von Zahlen, die für hinreichend große Zahlen selbst auf Hochleistungsrechnern nicht in vernünftigen Zeiträumen zu lösen ist.

• RSI Abk. f.: Relativ Strengh Index. Weist auf Übertreibungen im Kursverlauf in einer bestimmten Fristigkeit hin; zeigt an, ob der Markt übergekauft oder Uberverkauft ist.

• RTF Abk. f.: Rieh Text Format. Erweitertes Textformat. RTF ist ein spezielles Dateiformat für den Austausch formatierter Texte zwischen verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen. Vorteil: Alle wichtigen Formatierungen wie Schriftgröße, Rechts- oder Linksbündigkeit, Fettund Kursivschrift, Unterstreichungen usw. bleiben erhalten. RTF-Dateien können von nahezu allen handelsüblichen Textverarbeitungsprogrammen gelesen werden und funktionieren auch plattformübergreifend mit Windows und Macintosh.

• RTGS Abk. f.: Real-Time Gross Settlement System. Das RTGS ist ein Zahlungsverkehrssystem, in dem Zahlungsaufträge zum Zeitpunkt ihres Entstehens einzeln verarbeitet und unverzüglich abgewickelt werden. Es handelt sich dabei um ein so genanntes Echtzeitbruttosystem.

• RTS Abk. f.: Russian Trading System. Das derzeit bedeutendste Quotierungs- und Handelssystem für Aktien in Russland. Die „quotes" aus dem RTS sind auch Basis für die Berechnung des RTX.

• RTX Abk. f.: Russian Traded Index. Von der Wiener Börse entwickelter und in „real time" („Real-Time-Index") berechneter Preisindex, der aus russischen Blue-Chip-Aktien besteht, die am „Russian Trading System" in 487

Rückabwicklung Moskau gehandelt werden. Basiswert für an der Wiener Börse gehandelte Futures und Optionen.

• Rückabwicklung In einigen Netto-Verrechnungs- und Abwicklungssystem für Wertpapierund Geldübertragungen am Ende der Verarbeitungsphase eingesetztes Verfahren. In diesen Systemen sind alle Übertragungen vorläufig gespeichert, bis alle Teilnehmer ihre Verpflichtungen aus der Abwicklung erfüllt haben. Fällt ein Teilnehmer bei der Abwicklung aus, so werden einige oder alle vorläufigen Übertragungen, die diesen Teilnehmer betreffen, aus dem System herausgenommen, und die Verpflichtungen bei der Abwicklung werden anhand der übrig gebliebenen Übertragungen neu berechnet. Bei diesem Verfahren erleiden die übrigen Teilnehmer durch den Ausfall evtl. Liquiditätsanspannungen und Verluste. Im Extremfall kann dies zu erheblichen und unvorhersehbaren Systemrisiken fuhren.

• Rückgewährsgarantie Versicherungswelt. Bei Ableben eines Versicherten in der Pensionsauszahlungsphase wird das noch nicht ausgezahlte Pensionskapital rückerstattet.

• Rückkaufspreis Preis, zu dem der Käufer verpflichtet ist, dem Verkäufer Vermögenswerte im Rahmen einer Rückkaufsvereinbarung zurückzuverkaufen. Der R. ist gleich der Summe aus dem Kauf488

preis und dem Preisaufschlag, der dem Zins auf den zur Verfügung gestellten Liquiditätsbetrag für die Laufzeit der Operation entspricht.

• Rückkaufstag Datum, an dem der Käufer verpflichtet ist, dem Verkäufer Vermögenswerte im Rahmen einer Rückkaufsvereinbarung zurückzuverkaufen.

• Rückkaufsvereinbarung Euroland. Vereinbarung, nach der ein Vermögensgegenstand verkauft wird, wobei der Verkäufer gleichzeitig das Recht und die Pflicht erhält, diesen zu einem bestimmten Preis zu einem künftigen Zeitpunkt oder auf Anforderung zurückzukaufen. Eine solche Vereinbarung gleicht wirtschaftlich einem besicherten Kredit, allerdings ohne dass dabei das Eigentum an den Sicherheiten übertragen wird. Das E S Z B wird bei seinen befristeten Transaktionen Rückkaufsvereinbarungen mit fester Fälligkeit nutzen.

• Rückkaufswert Versicherungswelt. Wert einer Lebensversicherung zu einem bestimmten Stichtag. Der R. entspricht dem bei einer Erlebensversicherung durch die Versicherungsanstalt vorzeitig ausbezahlten Betrag. Wird der Vertrag vorzeitig gekündigt, hat der Versicherungsnehmer Anspruch auf den R. Er ist im Vergleich zu den eingezahlten Prämien insbesondere in den Anfangsjahren mit erheblichen finanziellen Einbussen verbunden. J e länger die Vertragslaufzeit

Rückversicherung ist, desto langsamer baut sich der R. auf. Statt die Versicherung zurückzukaufen, sollte man bei Liquiditätsengpässen besser eine Prämienstundung oder Prämienfreistellung vereinbaren.

• Rückkoppelung Eine in sich geschlossene Kette von Ursachen und Wirkungen. Generell gehen Rückkoppelungen von einer Bestandsgröße und wirken über Strömungsgrößen auf die Bestandsgröße so zurück, dass sich diese ändert. Man unterscheidet positive und negative Rückkoppelungen. Andere Bez.: Feedback.

• Rücklagen Unter R. versteht man Eigenkapitalbestandteile, die eine Organisation z. B. durch Einbehalten von Überschüssen ansammeln kann. Rücklagen können bei bilanzierenden Organisationen entweder offene, d. h. als solche ausgewiesene, oder stille Rücklagen sein. Stille R. entstehen durch Unterbewertung von aktivierten Vermögensgegenständen (z. B. Liegenschaften) und werden oftmals erst bei Veräußerung derselben transparent.

• Rückmeldeschleife Ein System für das Sammeln von Reaktionen der Kunden auf ein Produkt oder eine Serviceleistung, um einen fortlaufenden Zyklus von Verbesserungen, weiteren Rückmeldungen und erneuten Verbesserungen zu schaffen.

• Rücknahme Verpflichtung, die vom Anleger zum Rückkauf vorgelegten Anteile an einem offenen Fonds zum Rücknahmepreis börsentäglich zurückzunehmen.

• Rücknahmegebühr Einige Fondsanbieter verlangen neben oder anstatt des Ausgabeaufschlags eine Rücknahmegebühr - oft je nach Behaltezeit in fallender Höhe.

• Rückstellungen R. werden von Organisationen für zukünftige, aber betrags- und zeitpunktmäßig noch unbestimmte Belastungen gebildet. Schulden, Verluste oder Aufwendungen, deren Höhe und Fälligkeit bei der Erstellung der Jahresrechnung eines Unternehmens noch nicht genau feststehen. Durch die Bildung von Rückstellungen sollen die später zu leistenden Ausgaben dem Rechnungsjahr, in dem sie verursacht wurden, zugerechnet werden. R. werden in der Bilanz dem Fremdkapital zugerechnet.

• Rückversicherung Versicherungswelt. Ist die „Versicherung des Versicherers": Ein Erstversicherer versichert sich für jene Teile der in Deckung genommenen Risiken weiter, die im Schadensfall seine Finanzkraft übersteigen könnten. Eine fakultative R. ist die individuelle R. des fallweisen Deckungsbedarfs aus einzelnen, zumeist besonders schweren Risken. 489

Ruhensbestimmungen Andere Bez.: Einzel-Rückversicherung.

• Ruhensbestimmungen Begriff aus der Sozialversicherung. Regelungen betreffend Kürzungen von Barleistungen (auch Pensionen) wegen anderer gleichzeitiger Bezüge.

• Runder Tisch (CH) Um das Haushaltsziel 2001 zu errei-

4Q0

chen, haben Bundesrat, Kantone, Sozialpartner und die wichtigsten politischen Kräfte am Runden Tisch das Stabilisierungsprogramm 98 entworfen. Das Maßnahmenpaket, das jährliche Entlastungen von 3 Mrd. bringt, wurde vom Parlament mit wenigen Änderungen genehmigt.

• S/MIME Abk. f.: Secure Multipurpose Internet Massage Extensions. Verfahren zum Verschlüsseln und elektronischen Unterschreiben von E-Mails. Dabei wird das Verschlüsselungsverfahren DES eingesetzt.

• Sabbatical 1. Universitätswelt. Freisemester als Kompensation für Funktionärstätigkeit. 2. Langzeiturlaub.

• Sachausgaben (A) Alle Geldleistungen des Bundes, die keine Personalausgaben sind.

• Sachinvestition Von einer S. spricht man, wenn entweder Produktionsmittel gekauft oder Lagerbestände aufgebaut werden. In letzterem Fall spricht man von Lagerinvestitionen. Andere Bez.: Realinvestition.

• Sachleistungen Die Nutzenstiftung für die Leistungsempfänger erfolgt durch ein materielles Gut.

• Sachverständigen rat (D) Mit Gesetz vom 14 .8. 1963 wurde der S. zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geschaffen. Der S. besteht aus fünf Mitgliedern (den so gen. „Fünf Weisen"), die über besondere wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse und volkswirtschaftliche Erfahrungen verfügen müssen. Ziel ist die periodische Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland, wobei die Urteilsbildung bei allen wirtschaftspolitisch verantwortlichen Instanzen sowie in der Öffentlichkeit erleichtert werden soll. Der S. erstattet jährlich bis zum 15. November ein Gutachten, das der Bundesregierung vorgelegt wird.

• Sachwert eines Unternehmens Der Wert der einzelnen Vermögensgegenstände abzüglich der Verpflichtungen des Unternehmens.

• Saldendrehung 1. Übergang des Kontostandes vom Soll auf Haben und umgekehrt. 491

Saldenmechanik 2. Veränderung des Saldos einer Teilbilanz der Zahlungsbilanz. Andere Bez.: Kontendrehung.

• Saldenmechanik Der Begriff S. stammt von Wolfgang Stützel und charakterisiert den trivial-arithmetischen Sachverhalt, dass jede Transaktion, die filr den einen Transaktionspartner eine Einnahme (= Forderung) für den anderen eine Ausgabe (= Verbindlichkeit) darstellt. Die Geldvermögensveränderung ist daher in einer geschlossenen Volkswirtschaft (ohne Leistungstransaktionen zwischen In- und Ausland) stets gleich Null. Aus der Sicht der Spieltheorie liegt ein Nullsummenspiel vor: Die Gewinne des einen sind die Verluste des anderen.

• sale and lease back Verkauf von betrieblich genutzten Gütern an eine Leasinggesellschaft. Diese Güter werden dann vom Verkäufer wieder (zurück-) geleast, z. B. Lokomotiven, Flugzeuge der Laudaair.

• Salespromotion Gesamtheit aller Maßnahmen, durch die ein Unternehmer (in der Regel ein Hersteller) auf die am Absatz seiner Produkte beteiligten Verkaufspersonen und Verkaufsinstitutionen einwirkt, um deren Effizienz zu erhöhen. Andere Bez.: Verkaufsförderung.

• Sallie Mae (USA) Abk. f.: Student Loan Marketing As492

sociation. Durch „US-Charter" gegründete Publikumsgesellschaft („US-Government sponsored"). Finanziert Studierende durch Refinanzierung der an diese von Dritten herausgegebene Kredite. Keine Garantie durch US-Regierung, jedoch „agency status". Erstklassige Bonität, (auch „Fannie Mae" und „Ginni Mae").

• Sample Stichprobe bei einer Markt- bzw. Meinungsbefragung. Man unterscheidet zwischen „random sample" (Zufallsstichprobe) und „quota sample" (Vorgabe einer bestimmten Quote in einer bestimmten Bevölkerungsschichte). • Samuelson, Paul A n t h o n y Geb.: 1915. Amerikanischer Ökonom, der die statische und dynamische ökonomische Theorie weiterentwickelte und dazu beitrug, das Niveau der Analyse in den Wirtschaftswissenschaften zu heben. S. ist Autor eines Standard-Lehrbuches, das in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde. Mit mathematischen Methoden analysierte er ökonomische Zusammenhänge. Publikationen: Foundations of Economic Analysis, 1947; Volkswirtschaftslehre - Grundlagen der Makro- und MikroÖkonomie, 1948; Stability and Growth of the American Economy, 1963; Gemeinsam mit R. Dorfman und R. M. Solow: Linear Programming and Economic Analysis, 1958.

Scenario • samurai bond Auf Yen lautende, in Tokio begebene Anleihe eines ausländischen Emittenten.

• sanfter Tourismus Schonende Landschaftsnutzung für Erholungs- und Tourismuszwecke, Vermeidung von Beeinträchtigungen der Umwelt und des Landschaftsbildes, umweltfreundliches Verhalten der Touristen, betonte Naturnähe.

• Sanierung Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit von Unternehmen und Verbesserung der wirtschaftlichen Situation durch Zuführung neuen Eigenkapitals, Nachlass bzw. Stundung von Schulden (Moratorium). Weitere Maßnahmen: Umgestaltung des Marketingkonzeptes, Diversifikation und Variation des Erzeugungsprogramms.

• Satzung Eine Urkunde, laut der eine Gesellschaft, eine Stiftung, eine Universität gegründet wird. In der S. sind z. B. der Name, der Sitz, das autorisierte Kapital, die Willensbildung und dergleichen geregelt. Andere Bez.: Statuten.

• saurer Regen Mit den Niederschlägen (Regen, Schnee, Nebel, Tau) gelangen Säuren - schwefelige Säure entsteht aus einer Verbindung von Schwefeldioxyd mit Wasser in der Luft und Stickoxyde werden zu Salpetersäure

- in den Boden und reichern sich dort an. Der Boden versauert und die Bäume werden (neben der direkten Schädigung über die Blattorgane) nun auch indirekt über die Wurzeln geschädigt; weiters werden Nährstoffe ausgewaschen. Die Schäden treten durch den atmosphärischen Transport auch fern von Emissionsquellen auf; deutlicher auch in Nebelstaulagen von Gebirgen.

• Scalping Sehr kurzfristig orientiertes Spekulieren mit großen Positionen bei kleinen Kursbewegungen.

• Scanner Lesegerät zur Erfassung von Daten, Texten oder Bildern.

• Scanner-Kasse Kasse in Betrieben des Einzelhandels, im Cash-and-Carry-Großhandel und in Dienstleistungsbetrieben zur Erfassung der Preise und anderer Verkaufsdaten.

• Scenario Begriff stammt aus der Theatersprache („scenario writing") und bedeutet dort Drehbuch. Wichtiges Problemlösungsverfahren in der Ökonomie. Mit Hilfe von Szenarien versucht man mögliche, in der Zukunft liegende Zustände zu beschreiben, wobei man von der gegenwärtigen Situation ausgeht. Beispiele: Ölpreisszenarien, Szenarien über die Einführung des EURO, Umweltsituation im Jahr 2015 etc. 493

Schachtelbeteiligung • Schachtelbeteiligung

• Schattenwirtschaft

Verfugt ein Unternehmen über mindestens 25 % der Anteile an einer Kapitalgesellschaft, so spricht man von einer S.

Alle Wertschöpfungen, die nach den Konventionen über die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ausgewiesen werden sollten, aber aus erhebungstechnischen Gründen oder wegen Verheimlichung nicht erfasst werden können. Diese Definition gestattet, das Ausmaß der S. in absoluten Größen und im Verhältnis zum statistisch ausgewiesenen Bruttosozialprodukt zu ermitteln. Es sind also alle wirtschaftlichen Tätigkeiten, die zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung beitragen, jedoch nicht in die Berechnung des BSP eingehen. Dazu gehören: Nachbarschaftshilfe, Schwarzarbeit, Alternativökonomie, Selbstversorgung und kriminelle Geschäfte. Der Anteil der Schattenwirtschaft am BSP kann nur näherungsweise ermittelt werden. Andere Bez.: Pfusch, Schwarzarbeit, Parallelwirtschaft, „hidden economy", Untergrundwirtschaft.

• Schaden Versicherungswelt. Nachteil, der sich für eine Person („Personenschaden") oder ein Gut, das sich in der Verfugung einer Person befindet („Sachschaden"), ergibt.

• Schadensvermeidung Wichtige wirtschaftspolitische Aufgabe. Beruht auf dem Grundsatz, dass die Vermeidungskosten in der Regel geringer sind als die Beseitigungskosten. Beispiele: sichere Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur zur Unfallsvermeidung, Lawinenschutzbauten, Lärmschutzbauten, Flussregulierungen etc.

• Schadstoffe Stoffe, die sich je nach Konzentration in den möglichen Trägern und unter bestimmten Bedingungen schädlich auf den Menschen (toxisch), seine lebende Umwelt (ökotoxisch) und abiotische Materialien (materialschädigend) auswirken.

• Schattenpreis Die Funktion eines S. ist es, den tatsächlichen gesellschaftlichen Wert von Nutzen, Kosten oder Ressourcen anzuzeigen, wenn es entweder keinen Marktpreis gibt oder dieser nicht akzeptabel ist, da dieser z. B. nur die privaten Kosten, nicht aber die externen Kosten beinhaltet. 494

• Schatzanweisungen Diese Inhaberschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von einem bis zu mehreren Jahren werden insgesamt zu einem bestimmten Termin fällig (so gen. Fälligkeitsanleihen). Man unterscheidet unverzinsliche S. („USchätze"), die wegen der Verzinsung in Form der Diskontierung den Schatzwechseln ähnlich sind, und verzinsliche S., die häufig als Kassenobligationen emittiert werden.

• Schatzwechsel Solawechsel des Staates mit einer in

Schlusseinheit der Regel dreimonatigen Laufzeit. Ihre Unterbringung erfolgt auf dem Geldmarkt. Sie können zur Diskontierung bei Banken bzw. bei der Notenbank eingereicht werden.

• Scheidemünzen Münzen, deren Nennwert durch staatliche Anordnung festgesetzt wird. Der Nennwert ist vom Metallwert der Münze unabhängig.

• Scheingewinnbesteuerung Besteuerung der scheinbaren Betriebsüberschüsse, die sich bei sinkendem Geldwert aus der Verarbeitung von Rohstoffen, die zu einem geringeren als dem Wiederbeschaffungspreis eingekauft worden waren, und aus der Berechnung der jährlichen Abschreibungen für das Anlagevermögen nach dessen „historischen" Anschaffiings- oder Herstellungskosten ergeben.

Wegfall der Personenkontrollen zwischen den Schengen-Staaten Ausgleichsmaßnahmen (wie z. B. „Schleierfahndung") ergriffen werden. Zum einen wird die Kontrolle an den Außengrenzen verstärkt, zum anderen wird die Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden der einzelnen Ländern intensiviert. Schengen zielt auch auf eine enge Koordinierung der Visa- und Asylpolitik ab.

• Schicht Arbeitszeitmodell, bei dem an einem Arbeitsplatz nach Ablauf einer vereinbarten Arbeitszeit der Arbeiter durch einen anderen Arbeitnehmer ersetzt wird.

• schlanker Staat Projekt im Deutschen Innenministerium zur Reorganisation der öffentlichen Verwaltung.

• Scheinkaufmann

• Schlichtung

Juristenwelt. Liegt vor kraft Eintragung ins Handelsregister, ohne dafür die Eigenschaft zu erfüllen. Zweitens kraft Auftretens als Kaufmann im redlichen Verkehr, ohne es zu sein. Publizitätsprinzip.

Verfahren zur Beilegung von arbeitsrechtlichen Streitigkeiten von grundlegender Bedeutung. Andere Bez.: Mediation.

• Schengener Abkommen 1985 in Schengen (Niederlande) abgeschlossenes Abkommen zur Erleichterung der polizeilichen EUGrenzkontrollen (Schengen I) sowie Kooperation bei der Drogenmissbrauchsbekämpfung (Schengen II). Das Schengener A. beruht auf dem Prinzip, dass als Ausgleich für den

• Schlussdividende Die von der Hauptversammlung festzustellende Dividende fiir ein bestimmtes Geschäftsjahr, eventuell verringert um die für das betreffende Jahr bereits ausgeschütteten Zwischendividenden.

• Schlusseinheit Börsenwelt. Für die Kursnotierung an der Börse maßgebender Nennwert 495

Schlüsseltechnologien bzw. Stückzahl (im Ausland üblich) in Wien notierte ausländische Aktien werden nur in Schlüssen ä 10 Stück oder einem Vielfachen davon gehandelt. Andere Bez.: round lot.

• Schlüsseltechnologien Wachstumsorientierte Innovationen im Bereich der Kommunikation und Verkehr, der Medizin, dem Umweltschutz und der Energiegewinnung.

• Schmelzkäse Welt der Lebensmittel. Ermöglichen ein einwandfreies Schmelzen des Käses ohne Absonderung einzelner Milchbestandteile wie Fett oder Milcheiweiß. Der Käse wird auf diese Weise gleichmäßig fließ- und streichfähig gemacht.

• Schneeballsystem Unseriöse Anlageform, bei der Ausschüttung und Rückzahlung nicht aus Erträgen der Investitionen, sondern mit den Anlagemitteln neu geworbener Kunden erfolgen. Dieses System bricht zusammen, sobald die kontinuierliche Neukundengewinnung nicht mehr ausreicht.

• Schnelldreher Waren, die im Handel schnell verkauft werden können.

• Schnelltender Tenderverfahren, das im ESZB für Feinsteuerungsoperationen genutzt wird, wenn die Liquiditätssituation am Markt rasch beeinflusst werden soll. Sehnelltender werden innerhalb einer Stunde und nur mit einer be496

grenzten Zahl von Geschäftspartnern durchgeführt.

• Schnittstelle Jeder gedachte oder tatsächliche Übergang an der Grenze zwischen zwei Funktionseinheiten mit den vereinbarten logischen und konstruktiven Regeln für die Übergabe von Daten oder Signalen. Andere Bez.: Interface.

• Scholes, Myron Geb.: 1941. Amerikanischer Ökonom. Im Jahr 1973 veröffentlichte Scholes zusammen mit dem Ökonomen Fisher-Black eine Formel zur Bestimmung von Optionswerten. Diese Black-Scholes-Formel hat zu dem weltweit starken Anwachsen von Finanzinstrumenten beigetragen, die wie Optionen von zu Grunde liegenden Vermögenswerten oder Kursen abhängen.

• Schuldenbremse (CH) Finanzpolitischer Mechanismus in der Verfassung, der nach dem Erreichen des Haushaltszieles 2001 das Haushaltsgleichgewicht dauerhaft absichern soll. Keynesianisch ist die S. in dem Sinn, dass sie in Rezessionszeiten Budgetdefizite zulässt bzw. sogar zu einem Bestandteil der Budgetregel macht, bei besserer Konjunkturlage jedoch Überschüsse verlangt, um so die Wiederholbarkeit des Einsatzes der budgetären Stabilisierungspolitik in Zeiten der Rezession zu ermöglichen. Gleichzeitig trägt sie jedoch auch den Argumenten der neoklassischen Wirtschafts-

Schuldendienstkoeffizient politik Rechnung, indem sie nicht nur die Staatsverschuldung real fortlaufend reduziert, sondern den Unternehmen und Haushalten einen längerfristigen Planungshorizont anbietet und so deren Erwartungen stabilisiert. Durch die derzeit betriebene Stop-and-go-Politik wird nur Unsicherheit geschaffen. Die Schuldenbremse kommt in zwei Varianten zur Anwendung: • Die Ausgabenregel verfolgt das Ziel einer nominalen Verschuldungsbegrenzung und erfasst lediglich das Wachstum der Ausgaben. Die Einnahmenseite bleibt unberücksichtigt. Hingegen werden die konjunkturpolitischen Aspekte des Budgets und die Begrenzung der Staatsquote stärker berücksichtigt. Als Faustregel gilt, dass die Ausgaben nicht stärker zunehmen dürfen als das trendmäßige Wachstum des BIP. • Die Saldoregel verlangt demgegenüber, dass die Schweizer Finanzrechnung bei wirtschaftlicher Normallage mit einem Nulldefizit abzuschließen hat. Die Saldoregel entspricht dem wirtschaftspolitischen Postulat nach einer leicht überschaubaren Regelbindung mit -* Feedback. Im Grunde bedeutet die Regelbindung in der Budgetierung, dass sich das Parlament und die jeweilige Regierung freiwillig Regeln auferlegen. Die Wirtschaftspolitik sorgt dadurch für mehr Transparenz. Indem die Entscheidung über den Budgetsaldo quasi aus dem üblichen politischen Entscheidungsverfahren

herausgenommen wird, verbessert man die Entscheidungsbasis für die Wirtschaft. Dem Hauptkritikpunkt der Regelbindung, dass sie nicht auf von außen kommende („exogene") Störungen („Schocks") reagieren kann und daher zu einer Destabilisierung wirtschaftlicher Größen fährt, wird durch die Festlegung des Budgetsaldos in Abhängigkeit von der Rechnung getragen. Überzogene Ansprüche auf das BIP können bei der „Saldoregel" leichter abgewehrt werden. Man könnte diese fiskalische Selbstbindung auch vergleichen mit der Delegation geldpolitischer Maßnahmen durch die Regierung an eine unabhängige Institution.

• Schuldendienst Höhe der Zins- und Tilgungsleistungen, die ein verschuldetes Land jährlich an private und öffentliche Kreditgeber im Ausland zu transferieren hat.

• Schuldendienstfähigkeit Fähigkeit eines Schuldners, die Ausgaben für Verzinsung und Tilgung aufgenommener Schulden aufzubringen.

• Schuldendienstkoeffizient Öffentlicher Sektor. Quotient aus den Zuwachsraten der Zinszahlung und der Steuereinnahmen. Erreicht dieser den Wert 1, so müssen alle zusätzlichen Steuereinnahmen für den Zinsendienst verwendet werden. Je höher dieser Koeffizient wird, umso mehr ist der finanzielle Handlungsspielraum eingeengt. 497

Schuldenillusion • Schuldenillusion Zeichner öffentlicher Schuldtitel unterliegen einer S., wenn sie bei der Zeichnung ihrer Titel nicht berücksichtigen, dass der Schuldendienst zu einem späteren Zeitpunkt aus anderen, von allen Bürgern zu tragenden Einnahmen, im Wesentlichen aus Steuereinnahmen, geleistet werden muss.

• Schuldenparadoxon Zu einem S. kommt es, wenn die Verschuldung des Staates in einer Rezessionsphase zu Einkommensund Beschäftigungswirkungen führt, die dem Staat Mehreinnahmen und/oder Ausgabenersparnisse bringen, wodurch die Höhe der aufgenommenen Mittel kompensiert oder überkompensiert wird.

• Schuldenquote Verhältnis von Schuldenstand zu Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen. Gegenstand der in Artikel 104c Abs. 2 des EG-Vertrages festgelegten fiskalpolitischen Konvergenzkriterien. Die Schuldenquote wird definiert als „Verhältnis zwischen dem öffentlichen Schuldenstand (Bund, Länder, Gemeinden) und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Marktpreisen".

• Schuldner Schuldner ist, wer eine bestimmte wirtschaftliche Leistung zu erbringen hat, z. B. aufgrund eines Kaufvertrages eine Ware zu liefern bzw. eine gelieferte Ware zu bezahlen, einen 498

Kredit samt Zinsen zurückzuzahlen hat usw.

• Schuldnerprinzip (CH) Nach dem Schuldnerprinzip wird eine Quellensteuer direkt beim Schuldner des entsprechenden Vermögensertrags erhoben. Bei einer Dividende ist es das Unternehmen, beim Sparzins die Bank. Die Verrechnungssteuer funktioniert nach dem Schuldnerprinzip. In der EU wird hingegen eine Vereinheitlichung der Zinsbesteuerung nach dem Zahlstellenprinzip diskutiert.

• Schuldschein Urkunde, in welcher der Schuldner verspricht, das zugezählte Darlehen zurückzuzahlen. Der S. dient meist zu Beweiszwecken, wobei der Besitz des Scheines zur Geltendmachung des Rechtes nicht erforderlich ist; ebensowenig ist der S. ein Wertpapier.

• Schuldscheindarlehen Form des Darlehens, bei dem Kapitalsammelstellen (z. B. Versicherungsuntemehmen) als Kapitalgeber auftreten. Dient vielfach zur langfristigen Finanzierung großer Investitionsprojekte. Bei S. handelt es sich überwiegend um öffentliche Schulden, die durch die Bundesschuldenverwaltung dokumentiert werden. Dieser Direktkredit erlaubt eine besonders flexible Anpassung der Modalitäten an die Besonderheiten des Einzelfalles.

Schwabsches Gesetz • Schuldverschreibungen Sammelbegriff für festverzinsliche Wertpapiere. Bei Sch. verpflichtet sich der Aussteller zur Zahlung einer bestimmten Geldsumme sowie zu regelmäßigen Zinszahlungen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht handelt es sich dabei um ein fristenkonformes Finanzierungsinstrument für Großinvestitionen von sehr großen Unternehmen.

• Schuldzinsenabzug (CH) Wer Schulden macht, kann die Schuldzinsen von seinem steuerbaren Einkommen abziehen. Hauseigentümer müssen etwa den Eigenmietwert ihrer Liegenschaft als Einkommen versteuern, können aber im Gegenzug die Schuldzinsen und die Unterhaltskosten abziehen. • Schumpeter, Joseph (1883 1950) S. analysierte darin als einer der ersten Ökonomen die Dynamik des Kapitalismus aus sich selbst heraus. Dies hatte vorher lediglich Karl Marx versucht, den S. zeitlebens verehrte. Nach S. sind kapitalistische Märkte ihrer Natur nach immer im Ungleichgewicht. Dafür sorgen die Schlüsselfiguren des Systems, die Pionierunternehmer, und zwar mittels permanenter „Durchsetzung neuer Kombinationen". Dazu zählt S. neue Produkte, neue Produktionsmethoden, neue Absatz- und Beschaffiingsmärkte und neue Marktstrukturen. Sein Unternehmerbegriff unterscheidet sich wesentlich vom

alltäglichen Sprachgebrauch. Für ihn ist ,Jemand grundsätzlich nur dann Unternehmer, wenn er eine neue Kombination durchsetzt". Dies kann auf Fabrikbesitzer zutreffen, muss aber nicht. Aus dem Wechselspiel von Innovation und Imitation, von Aufstieg und sozialer Deklassierung entstehen nach S. Konjunkturzyklen und wirtschaftlicher Fortschritt. Seine Überlegungen zur Demokratie befruchteten die ökonomische Theorie der Politik, sein Bild von den ständig innovativen und unberechenbaren Märkten gewinnt im Lichte moderner Chaos-Theorien neue Bedeutung. Außerdem kann seine Analyse zu einer wirklichkeitsnäheren Theorie für den Übergang vom Sozialismus zum Kapitalismus beitragen: Nach S. ist es nicht einfach damit getan, Märkte in den postkommunistischen Ländern zu etablieren, ein Schumpeter'scher Prozess beginnt nicht von selbst. Voraussetzung sind geeignete Rahmenbedingungen. Publikationen: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, Berlin 1987; Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, München 1987; Das Wesen und der Hauptinhalt der theoretischen Nationalökonomie, Berlin 1970; Business Cycles, deutsche Ausgabe, Göttingen 1962.

• Schwabsches Gesetz Der Anteil der Wohnungsmiete nimmt mit steigendem Einkommen ab; oder: Die Einkommenselastizität der Nachfrage nach Nutzung von Mietwohnungen ist kleiner als eins. 499

Schwarzmarkt Die graphische Darstellung des „Schwabschen Gesetzes" erfolgt in Form von Engelkurven.

• Schwarzmarkt Markt, der sich unter Umgehung gesetzlicher Vorschriften bildet.

Schwelle zum Industriestaat stehen (z. B. Brasilien); dank eines bereits modernen Maschinenparks, aber noch immer niedrigen Löhnen können sie industrielle Standardartikel besonders billig anbieten. Andere Bez.: NICs.

• Schweigespirale Befragte Personen mit einer eher negativen Einstellung zu den Abstimmungsvorlagen verspüren einen diffusen sozialen Druck, der sie veranlasst, ihre eigentliche Überzeugung nicht der Öffentlichkeit preiszugeben. Dieser Druck wird durch die so genannte öffentliche Meinung ausgeübt. Bei der S. handelt es sich um einen kumulativen Prozess, der dadurch entsteht, dass sich bestimmte Wähler, aus Angst in die Isolation zu geraten, in einem zu starken Maße an der öffentlichen Meinung orientieren. Von der öffentlichen Meinung zu unterscheiden ist das Meinungsklima, womit ganz allein die Grundstimmung der Bevölkerung in einem Politikbereich bezeichnet wird.

• Schweizerische Nationalbank (CH) Abgek.: SNB. Die SNB ist gemäß Verfassung für die Geld- und Währungspolitik verantwortlich. Diese, schafft zusammen mit der Finanzpolitik und der Wettbewerbspolitik die grundlegenden Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsstandort Schweiz.

• Schwellenländer Entwicklungsländer,

500

die

an

der

• Schwellenmarkt Wirtschaftlich relativ fortgeschrittenes Entwicklungsland.

• Schwellenpreis Preis, zu dem eingeführte Waren aus Drittländern in die EU nach Erhebung der Abschöpfung auf den EUBinnenmarkt gelangen. Er dient dem Schutz des Preisniveaus in der EU und leitet sich vom Richtpreis ab. Die Differenz zwischen dem Angebotspreis an der EU-Grenze und dem S. wird als Abschöpfung bezeichnet. In Österreich ist es jener Preis, unter dem eingeführte Produkte der Geflügelwirtschaft nach Einhebung der Abschöpfung nicht auf den Inlandsmarkt gelangen können. Er ist in volkswirtschaftlich gerechtfertigter Höhe (unter Berücksichtigung der inländischen Produktionskosten sowie von Handels- und Konsumenteninteressen) im Verordnungswege festzusetzen.

• Schwellenwerte Zulässige Grenzwerte bei Indikatoren bzw. bestimmte Werte, die überschritten werden müssen, um bestimmte Handlungen auszulösen.

Script • Schwerpunkt-Krankenanstalt (A) Allgemeine Krankenanstalten mittlerer Versorgungsstufe nach dem KAG. Eine solche muss bettenführende Abteilungen in Fächern aufweisen, die über den Umfang der Standard Krankenanstalten hinausgehen, sowie über eine erweiterte Ausstattung in personeller und technischer Hinsicht verfügen. Je nach den örtlichen Verhältnissen ist für rund 250.000 bis 300.000 Bewohner eine S. einzurichten.

• Scoring-Modell Entscheidungsfindung bei mehreren Zielen, die sowohl quantitativer als auch qualitativer Natur sein können.

• Scout Abk. f.: shared currency options under tender. Optionsvariante, bei der die Prämienkosten durch mehrere Optionskäufer auf ein Minimum reduziert werden können.

• Screen Bildschirm.

• scientific Community

• Screening

Die Gesamtheit aller in einem bestimmten Wissensgebiet tätigen Personen, die durch ein -» Paradigma verbunden sind.

1. Verfahren, das bei der Durchleuchtung und Bewertung von neuen Produkten, Ideen und Unternehmen als Ganzes zum Einsatz gelangt. 2. Gesundenuntersuchung.

• Scitowsky-Kriterium Dieses Kriterium versucht, die Mehrdeutigkeiten des - • „KaldorHicks-Kriteriums" zu vermeiden. Es können nämlich nicht nur Kompensationszahlungen von Nutznießern (Begünstigten) an Benachteiligte geleistet werden, sondern es ist auch umgekehrt möglich, dass Benachteiligte den Begünstigten „Kompensationszahlungen" (besser: „Bestechungen") anbieten, um die Realisierung der Planungsvariante „Kompensationszahlungen" und somit ihre eigene Benachteiligung zu verhindern.

• Score Gesamtpunktezahl Evaluierung.

im Zuge

einer

• scribble Entwurf. Flüchtige Strichzeichnung. Erster unfertiger Entwurf einer Graphik.

• Script 1. Mediensprache:Funk- oder Filmmanuskript mit genauem Dialog, Musik- und Tonangabe. 2. Begriff aus der Beziehungspsychologie: Lebensentwurf, „Drehbuch", das nach E. Berne relativ früh (vielfach im Kindergartenalter) entsteht und das weitere Leben eines Menschen maßgeblich beeinflusst. 3. Kurzes Steuerprogramm und/oder Auflistung der Computeraktivitäten. So ist es möglich, im „Login-Script" den Einwahlvorgang mitzuverfolgen 501

scrollen und gegebenenfalls Fehler zu erkennen.

• scrollen Nicht immer ist der gesamte Inhalt einer Webpage auf einer Bildschirmseite dargestellt. Vollständiges Lesen wird durch die so genannten „scrollbars" am rechten und unteren Bildschirmrand ermöglicht.

• SEC Abk. f.: security exchange commission (Börsenaufsichtsbehörde).

• secondary labour force Im Gegensatz zur „primary labour force", jene Arbeitskräfte, die nicht unbedingt einer Erwerbstätigkeit nachgehen müssen.

• secondary offerings Ausgabe von Altaktien.

• Second-Stage-Finanzierung In dieser Phase versucht ein Unternehmen die Expansion im Hauptmarkt voranzutreiben. Das Unternehmen verfügt über ein komplettes Management-Team und ein am Markt eingeführtes Produkt mit entsprechenden Verkaufserlösen, so dass die Gewinnschwelle ohne Probleme erreicht wird.

piere über das eigene Vermögen führt zu einer Disintermediation, d. h. zur Verdrängung von Banken, die bisher als Finanzintermediäre bei der Kapitalbeschaffung eingeschaltet wurden. Zertifizierung, wertpapiermäßige Unterlegung und Absicherung von Forderungen zwecks Handelbarkeit. 2. Emission einer Anleihe meist durch Unternehmen oder andere nichtsouveräne Schuldner, bei der die Rückzahlungen durch Aktiva oder laufende Einnahmen des Emittenten abgesichert sind. Als Sicherstellungen kommen z. B. bei Banken Hypothekarzahlungen oder bei Kreditkartengesellschaften Provisionen aus der Benutzung von Kreditkarten in Frage.

• Seed-Finanzierung Startfinanzierung für Unternehmen, die sich in Gründung befinden. Finanziert wird die Ausreifung eines Projektes und die erstmalige Anwendung. Diese Phase ist durch hohe Aufwendungen und das Fehlen eines Umsatzes charakterisiert, wodurch die Gefahr eines Flops besonders hoch ist. Dementsprechend ist die Qualität der Finanzierungskriterien von großer Bedeutung.

• Securitisation

• Segmentierung

1. Wertpapiermäßige Verbriefung von Forderungen, d. h., Bankkredite werden durch eine Finanzierung auf Wertpapierbasis ersetzt. Die Tendenz zur Kapitalbeschaffung mit Hilfe der Ausgabe verbriefter Wertpa-

Gliederung eines Gesamtmarktes in Marktsegmente. Kunden unterscheiden sich in vielen Merkmalen und treten als Abnehmer, Verhandlungspartner und in ihrem Verwendungsverhalten jeweils anders auf. Anbie-

502

Sekundäreffekte ter müssen sich entscheiden, für welche Segmente bzw. Kundengruppen, die über Beschreibungsmerkmale abgebildet werden, sie tätig sein wollen, um sich durch marktwirksame Maßnahmen darauf gut einstellen zu können. Die Auswahl unterschiedlicher Kundengruppen kann auch Gegenstand eines Wirtschaftlichkeitsvergleichs sein.

• Seilschaften Personen, die zwar aufgrund eines politischen Auftrags am Gemeinwohl verpflichtet wären, aber dessen ungeachtet ihre persönlichen, eigennützigen Ziele verfolgen. Es handelt sich meist um eine geschlossene Gruppe von Personen, wo keine neuen Mitglieder erwünscht sind. Seilschaften sind im Grunde antidemokratisch, weil sie im Hintergrund unter Ausschaltung einer interessierten Öffentlichkeit ihre „Süppchen" kochen und unter dem Motto der Vertraulichkeit u. a. auch Einfluss nehmen auf die Personalpolitik in politischen Organisationen und damit eine an objektive Kriterien gebundene Rekrutierung beeinträchtigen. In der Schweiz spricht man in diesem Zusammenhang von „Vetternwirtschaft".

• Sektoren Die Wirtschaft wird in die drei folgenden S. aufgeteilt: • Primärer Sektor: umfasst die Urproduktion (Land- und Forstwirtschaft, Bergbau und Fischerei). Der prozentuale Anteil der Beschäftigten

im primären Sektor nimmt im Verlaufe der wirtschaftlichen Entwicklung ab. • Sekundärer Sektor: umfasst die Verarbeitungswirtschaft (Industrie, Baugewerbe und Handwerk). Der prozentuale Anteil der Erwerbstätigen sinkt im Laufe der Entwicklung ebenso wie im primären Sektor. • Tertiärer Sektor: umfasst die Dienstleistungswirtschaft (Banken, Versicherungen, Fremdenverkehr, öffentliche Dienste, freie Berufe usw.). Mit zunehmenden Wohlstand weist dieser Sektor einen überdurchschnittlichen Zuwachs der Beschäftigten auf.

• Sekundärbürgschaft Wechselbürgschaft durch den Bund, die im Zusammenhang mit einer Bundesgarantie gewährt wird (etwa im Exportgeschäft).

• Sekundäreffekte Da die meisten Entscheidungen sowohl ex post als auch ex ante unter Unsicherheit getroffen werden müssen, ftihren Handlungen oft zu Wirkungen, die nicht ursprüngliches Ziel der betreffenden Handlungen waren. Jene Effekte, die nicht als Handlungsziel formuliert wurden, bezeichnet man als S. oder Nebenwirkungen. S. können gleichzeitig mit den Primäreffekten oder zeitlich gestreut auftreten, sie können erwünscht oder unerwünscht, vermeidbar oder unvermeidbar, messbar oder nicht messbar sein. 503

Sekundärenergie • Sekundärenergie

• Selbstbeteiligung

Energieträger, die als Ergebnis eines Umwandlungsprozesses aus Primärenergie gewonnen werden.

Gesundheitswesen. Eine Anwendung des Äquivalenzprinzips (z. B. bei Gesundheitsdienstleistungen). Ein bestimmter Teil der Kosten eines Arztbesuches bzw. eines Krankenhausaufenthaltes etc. wird vom Patienten getragen. Andere Bez.: Selbstbehalt.

• sekundärer Sektor Volkswirtschaftlicher Begriff für das produzierende und verarbeitende Gewerbe. Umfasst die Verarbeitungswirtschaft (Industrie, Baugewerbe und Handwerk). Der prozentuale Anteil der Erwerbstätigen sinkt im Laufe der Entwicklung.

• Sekundärmarkt Sämtliche Wertpapiere, die nicht bei der Neuemission gekauft bzw. verkauft werden. Also Markt für umlaufende (bereits platzierte) Wertpapiere. Gegensatz: Primärmarkt.

• Sekundärmarktrendite Aus den einzelnen Renditen der am Sekundärmarkt umlaufenden Forderungspapiere wird regelmäßig eine durchschnittliche S. ermittelt.

• Sekundärverteilung Jene Einkommensverteilung, die sich nach erfolgter Einkommenskorrektur durch staatliche Umverteilungsmaßnahmen ergibt.

• Selbstbezüglichkeit Eine für die neuere Systemtheorie zentrale Annahme, wodurch soziale Systeme primär auf eigene, innere Zustände reagieren und in ihren grundlegenden Operationen durch ihre Umwelt nicht direkt beeinflusst, sondern bestenfalls angestoßen werden können.

• Selbstfinanzierung Finanzierung der Investitionsausgaben aus dem Ertrag des Unternehmens. Aufbringung finanzieller Mittel im eigenen Tätigkeitsbereich, etwa aus nicht ausgeschütteten Gewinnen oder aus Abschreibungen.

• Selbstmanagement

• Selbstbehalt

Konkrete persönliche Ziele mit sich selbst vereinbaren und deren Umsetzung sachlich und zeitlich überwachen.

Eine Anwendung des Äquivalenzprinzips (z. B. bei Gesundheitsdienstleistungen). Ein bestimmter Teil der Kosten eines Arztbesuches bzw. eines Krankenhausaufenthaltes etc. wird vom Patienten getragen. Andere Bez.: Selbstbeteiligung.

S. liegt vor, wenn Patienten ohne Konsultation von Ärzten entscheiden, welche Medikamente sie zur Behandlung von Krankheiten einnehmen.

504

• Selbstmedikation

semantisches Netz • Selbstzahler Begriff aus der sozialen Krankenversicherung, nicht anspruchsberechtigter Patient.

• Seifbanking Vom Kunden selbst durchgeführte Transaktionen (z. B. Überweisungen) im Foyer einer Bank.

• self-fullfilling prophecy Das prognostizierte Ereignis, das ohne Veröffentlichung unter Umständen nicht eingetreten wäre, tritt tatsächlich ein. Beispiel: Ein Wirtschaftsforschungsinstitut prognostiziert eine wirtschaftliche Krise und Unternehmen unterlassen aufgrund dieser Prognose ursprünglich geplante Investitionen.

• seil and buy Verkauf mit Valuta Kassa und Kauf mit Valuta Termin.

• selling the Crown Jewels Strategie eines Unternehmens, das von einer Übernahme durch ein anderes Unternehmen („unfriendly takeover") bedroht ist. Besteht vielfach darin, dass die profitabelsten Teile rasch verkauft werden, um nicht mehr attraktiv genug zu erscheinen.

• sell-out Panikartiges Verkaufen, Folge sind meist starke Kursstürze. • Selten, Reinhard Geb.: 1930. Deutscher Ökonom. Beiträge zur Spieltheorie. Hat ähn-

lich wie Nash eine allgemeine Gleichgewichtslösung entwickelt, die für alle Spiele gilt, in denen sich die Teilnehmer untereinander nicht absprechen dürfen. S. entwickelte nicht nur neue und eindeutige Lösungswege für schwierige Spiele. Er untersuchte auch, wie jene Spiele ausgehen, wenn die Teilnehmer nicht so rational handeln, wie dies bisher angenommen wurde. Publikationen: Spieltheoretische Behandlung eines Oligopolmodells mit Nachfrageträgheit, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, 1965; Preispolitik der Mehrproduktunternehmung in der statischen Theorie, 1970; Reexamination of the Perfectness Concept for Equilibrium Points in Extensive Games, in: International Journal of Game Theory, 1975; gemeinsam mit J. C. Harsanyi: A General Theory of Equilibrium Selection in Games, 1988.

• Semantik Beschäftigt sich mit den Zusammenhängen zwischen Bedeutung und Zeichen.

• semantisches Differential Verfahren der Messung von emotionalen Eindrücken auf einer Bewertungsskala (Rating-Skala), deren Endpunkte polare Begriffe (z. B. neu - alt) darstellen.

• semantisches Netz Ein Formalismus zur Wissensdarstellung, mit dem Wissen als ein Netz von Beziehungen zwischen Objekten formalisiert wird. 505

semi zero bonds • semi zero bonds deep discount bonds. • Semiotik Zeichentheorie (z. B. Zeichen der Linguistik, Logik, Mathematik, Rhetorik usw.). Die S. wird unterteilt in Syntaktik, Semantik, Pragmatik. Sen, Amartya Kumar Geb.: 1933. Indischer Ökonom. Zahlreiche Beiträge zur Wohlfahrtsökonomie. Er befasst sich insbesondere mit den wirtschaftlichen Ursachen von Armut und Hungersnöten sowie mit der Frage, ob sich mathematisch ein volkswirtschaftliches Modell formulieren lässt, in dem alle ökonomischen Präferenzen der Individuen zu einer allgemeinen Wohlfahrtsfunktion zusammengefasst sind.

Publikationen-. Collective Choice and Social Weifare, 1970; On Economic Inequality, 1973; Poverty and Famines: An Essay on Entitlement and Deprivation, 1981; The Political Economy of Hunger, 1991. • Sensal Amtlich beeideter Makler, der jedoch keine Geschäfte für eigene Rechnung durchfuhren darf, sondern ausschließlich für die Kursfestsetzung unter Beachtung des größtmöglichen Umsatzes verantwortlich ist. • Sensitivitätsanalyse Mehrfache Durchrechnung eines Entscheidungsmodells mit systematisch veränderten Eingangsdaten. Dabei geht es darum, zu prüfen, ob 506

sich durch die veränderten Eingangsdaten an der Reihung der Planungsvarianten etwas ändert. Mit Hilfe der Ceteris-paribus-Methode werden Variable verändert und die Reaktion der abhängigen Variablen getestet. Ein stabiles Ergebnis liegt dann vor, wenn sich die Reihung nicht oder nur geringfügig ändert. • Sensitivitätsfaktoren Geben in absoluten Zahlen an, um wie viel sich der Optionspreis oder ein Bestandteil des Optionspreises verändert, wenn sich die Einflussfaktoren auf den Optionspreis um eine Einheit verändern. Insgesamt gibt es fünf S., die mit griechischen Buchstaben gekennzeichnet sind: Delta, Gamma, Theta, Vega und Rho. • serial entrepreneur Unternehmer, der eine Firma gründet und aufbaut, aussteigt und die nächste gründet. • Serien Unterteilung einer Anleiheemission in mehrere gleich große Teile zum Zweck einer jährlichen teilweisen Tilgung. • Server Computerwelt. Zentraler Rechner, der anderen Rechnern (Clients) Daten zugänglich macht. Im Internet gibt es Server für Web-Sites, E-Mail, IRC, FTP, Newsgroups und DomainNamen. Fast alle Dienste des Internet basieren auf diesem Client/Server-Prinzip. Einige S. ermöglichen den Zugang zu Informationen

Shareholder Value in Datenbanken oder auf Internetseiten, während andere den Fluss der Daten- und Computerprozesse zwischen anderen Servern koordinieren.

• Servicecenter Unternehmensinterne Organisationseinheit, die gegen Verrechnung Leistungen an andere Kostenstellen abgibt.

• Servitut Dingliches Recht an einer fremden Sache, das den jeweiligen Eigentümer der Sache (Liegenschaft) zu einer Duldung oder Unterlassung verpflichtet. Man unterscheidet Grunddienstbarkeiten und persönliche Dienstbarkeiten. Zu den Grunddienstbarkeiten zählen die Feldservituten (z. B. Wege- und Weiderechte, Wasserschöpfrecht) und die Hausservituten.

• Setting Die Spielregeln der Kommunikation, die zu Beginn einer Beratung, Therapie oder Supervision vereinbart werden. Beispiele: Häufigkeit des Kontaktes, Art der Bezahlung, Form der Kommunikation (im Sitzen, im Liegen), Einzeltherapie, Gruppentherapie etc.

• settlement Abwicklung.

• settlement price Täglich vom „clearinghouse" festgelegter Kurs zur Bewertung aller ausstehenden Kontrakte.

• Settlementrisiko Erfüllungsrisiko.

• SGML Abk. f.: Standard Generalized Markup Language. Hypertext-Sprache, aus der das HTML hervorgegangen ist.

• Shareholder Aktionär.

• Shareholder Value Wörtlich übersetzt: Nutzen der Aktionäre, Aktionärs vermögen. Der Shareholder-Value-Ansatz beinhaltet alle Aspekte einer Unternehmensführung, die sich am Aktionärsvermögen als Zielgröße ausrichtet. In der Beratungspraxis wurden verschiedene Ansätze entwickelt, die folgende Gemeinsamkeit aufweisen: eine an Zahlungsströmen orientierte, langfristige Sichtweise, welche die Erwartungen der Kapitalgeber zur Messlatte erfolgreicher Unternehmenstätigkeit macht. Der Shareholder V. ist der Wert eines Anteils für den Anteilseigner, der in der Regel mit dem Bilanz- oder Börsenkurs nicht übereinstimmt. Der Shareholder V. ist Teil einer wertorientierten Unternehmenspolitik. Die Verbesserung der Einkommens- und Vermögensposition der Aktionäre steht hier im Vordergrund. Zur Berechnung des Shareholder V. werden verschiedene Methoden herangezogen: • abgezinster Cashflow. Dies entspricht der US-Praxis. Da nach den US-GAAP amerikanische Bilanzen mit einer Kapitalflussrechnung und 507

Shareholder-Value-Ansatz damit mit der Aussage zum Cashflow des Unternehmens auszustatten sind, kann dieser in die Zukunft projiziert werden und mit einem entsprechend der Risikoneigung des Shareholders festgelegten kalkulatorischen Zinsfuss abgezinst werden („discounted cash-flow"). • Cashflow-ROI, d. h. die Relation zwischen Cashflow als Erfolgsgröße und dem investierten Kapital. Der Shareholder V. ist in diesem Fall weniger als absoluter Wert im Vergleich zum Börsenkurs, als vielmehr unter Rentabilitätsgesichtspunkten zu sehen. • economic value added: Uberschuss der vom Unternehmen getätigten Investitionen („Jahresabschluss") über die Eigenkapitalkosten. Während klassischerweise Unternehmensziele als Konsens verschiedener anzusehen sind, bedeutet ein Bekenntnis zum ShareholderValue-Ansatz Konflikte zwischen Kunden, Fiskus, Öffentlichkeit und Eigentümern ausschließlich zu Gunsten der Anteilseigner zu lösen. Zwei Perspektiven sind beim Shareholder V. möglich: • Perspektive des Aktionärs: quantifizierbare Summe aller zukünftigen Erträge, die ein Aktionär zu erwarten hat. • Perspektive des Unternehmens: diskontierter -• Cashflow der zukünftigen Ertragschancen, die aus der Substanz eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeleitet werden. 508

• Shareholder-Value-Ansatz Dieses Konzept geht zurück auf Alfred Rappaport, der darauf hinwies, dass es eigentlich Aufgabe des Managements einer Aktiengesellschaft sei, für die Aktionäre einen nachhaltigen Ertrag zu erwirtschaften, der langfristig über dem Ertrag alternativer Anlagen liegt. Es wird untersucht, ob es dem Management eines Unternehmens gelingt, unter Berücksichtigung des bestehenden Geschäfts und unter Beachtung der zur Erhaltung der Marktposition notwendigen Investitionen neben einer angemessenen Verzinsung seines Kapitaleinsatzes auch den Unternehmenswert von einer zur nächsten Periode zu erhöhen. Dabei kommt die Wertsteigerungsanalyse zum Einsatz. Dazu benötigt man die „free cash-flows" der zukünftigen Perioden, den Kapitalkostensatz, der sowohl das Markt- als auch das spezifische Unternehmensrisiko abdeckt sowie den Residualwert, dargestellt als ewige Rente. • Shareware Die Verteilung von Probeversionen oder Ansichtsexemplaren einer Software. Nach einer Probezeit sollte die oft geringe Shareware-Gebühr (freiwillig) an den Autor oder den Hersteller gezahlt werden. • Sharpe, William Forsyth Geb.: 1934. Amerikanischer Ökonom. S. entwickelte das -» „Capital Asset Pricing Model" (CAPM), mit dem untersucht wird, wie sich die

Shareholder Value

Abb. 20: Determinanten des Shareholder Values. Quelle: Management-Szenarien 2005. TEXIS, Heft 2, St. Gallen 1998.

509

Sharpe ratio Marktpreise verschiedener Anlageformen verändern. Auf der Basis von Theorien von Markowitz über die optimale Zusammenstellung des Bestandes an Geldanlagen („Portfolio") entwickelte S. ein Modell, in dem das bestmögliche Risiko-Portfolio nicht davon abhängt, wie risikoscheu der Anleger ist, sondern nur von den zu erwartenden Zukunftsaussichten der verschiedenen Anlageformen. Damit wurde das CAPM zum Rückgrat der heutigen Preistheorie auf Kapitalmärkten. Publikationen: Capital Asset Prices - A Theory of Market Equilibrium under Conditions of Risk, in: The Journal of Finance, 1964; Portfolio Theory and Capital Markets, 1970; Introduction of Managerial Economics, 1973; Investments, 1978; Asset Allocation Tools, 1985; gemeinsam mit R. Lanstein: Duration and Security Risk, in: Journal of Financial and Quantitative Analysis, 1978; gemeinsam mit G. J. Alexander: Fundamentals of Investment, 1989.

• Sharpe ratio Diese nach ihrem Erfinder William Sharpe benannte Kennziffer setzt den Ertrag in Relation zum Risiko. Ausgehend von einem „risikofreien" Zins (bei uns der 12-MonatsEuribor-Satz) sollte jedes zusätzliche Risiko (ausgedrückt durch die Volatilität) auch durch entsprechenden Ertrag belohnt werden. Je höher die „Sharpe ratio", desto günstiger ist das Risiko-Ertrags-Verhältnis. 510

• shell Company Firmenmantel ohne nennenswerte Aktiva, der von erfahrenen -» „raiders" gerne zur Abwicklung von Takeover-Projekten ad hoc gegründet und eingesetzt wird.

• Shockwave Helferprogramm, um Multimediadateien abzuspielen, die mit dem „Programm Director" von Macromedia erstellt wurden. S. ist ein so genannter „Browser-Plug-in".

• shogun bonds Fremdwährungs-Anleihen (d. h. Nicht-Yen-Anleihen) einschließlich ECU-Anleihen ausländischer Emittenten in Japan, die dort vom japanischen Finanzministerium zugelassen werden.

• Shop-im-Shop-Konzept Einzelhandelsgeschäfte mit Markenartikeln, integriert in ein Kaufhaus.

• Shoppingcenter Räumliche Konzentration von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben (auch mit Freizeitwerten) verschiedener Art und Größe.

• short Ein Wertpapierhändler verkauft Wertpapiere, die er gar nicht besitzt. Man verkauft in der Erwartung, später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen zu können. Das Risiko der Position besteht darin, dass er sich bis zur Lieferung nur teurer eindecken kann.

Sicherheiten • short hedge Durch den Verkauf von Zinsfutures kann ein eventueller Kursrückgang infolge eines Zinsanstieges abgesichert werden.

• short list Liste von Unternehmen, die nach Evaluierung ihrer Interessensbekundungen zur Abgabe eines Angebotes eingeladen werden. Zweiter Teil eines mehrstufigen Ausschreibungsverfahrens.

• short position Fachausdruck für BaissierEngagement im Wertschriften- oder Devisenhandel. Ein Anleger befindet sich in einer „short p " , wenn er sich im Anschluss an einen Leerverkauf („short sale") zur Einhaltung seiner Verkaufsverpflichtungen noch eindecken muss („long position").

• short sale Verkauf von Wertpapieren, die der Verkäufer zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses nicht besitzt. Verbreitete Praxis in den USA und am Euromarkt.

• short selling

zeit von 3 bis 12 Monaten und einem überdurchschnittlich hohen Hebel. Optionsscheine.

• SHTTP Abk. f.: Secure Hypertext Transfer Protocol. Softwareprotokoll zur Kommunikation zwischen WebBrowsern und Web-Servern, das im Gegensatz zum derzeit verwendeten HTTP-Standard-Informationsverschlüsselung - Identitätsnachweis und elektronische Unterschrift bietet.

• SICAV Kapitalanlagegesellschaft nach Luxemburger Recht, die sich auf die diversifizierende Anlage des Gesellschaftskapitals (= Summe der Nettovermögen der Teilfonds) beschränkt.

• Sicherheit Ablauforientierte, logische und physikalische Maßnahmen, die darauf abzielen, bestimmte Formen des Missbrauchs eines Systems zu erkennen, zu verhindern oder zu korrigieren. Beispiel: S. eines Datenbanksystems vor Zugriff durch Nichtberechtigte.

Leerverkauf.

• Sicherheiten

• Shortcut

Verpfändete Vermögenswerte zur Besicherung von kurzfristigen Liquiditätskrediten, die Geschäftspartner von Zentralbanken erhalten sowie Vermögenswerte, welche die Zentralbanken von Geschäftspartnern im Zuge von Pensionsgeschäften ankaufen.

Bedeutet soviel wie „Tastenkombination". Das heißt, Befehle können mittels vorher festgelegter Tastenkombination aufgerufen werden.

• Shorties Kurzoptionsscheine mit einer Lauf-

511

Sicherheitsabschlag • Sicherheitsabschlag

• Sichteinlagen

Differenz zwischen dem Marktwert eines Wertpapiers und seinem Wert als Sicherheit. Abschläge werden vom Kreditgeber festgelegt, um ihn - sollte er die Sicherheit verwerten müssen - vor Verlusten aus sinkendem Marktwert der Sicherheit zu schützen.

Guthaben auf Girokonten, über die der Kontoinhaber bei Sicht, d. h. jederzeit, bar oder durch Überweisung verfügen kann.

• Sicherheitsmanagement

Modell der Beratungsunternehmung „McKinsey". Graphische Darstellung der Beziehungen zwischen den einzelnen Teilbereichen eines Unternehmens.

• Sichtwechsel Bei Sicht fälliger Wechsel.

• Sieben-S-Modell Maßnahmen, die zum Schutz sensibler Nachrichten erforderlich sind. Ausgangspunkt hiefllr ist eine Risikoanalyse.

• Sicherheitsstreifen Sicherheitsmerkmal bei Banknoten. Senkrecht durch das Wasserzeichen von Banknoten verläuft ein schmaler Streifen, der nur in der Durchsicht dunkel erscheint.

• Sicherungsabtretung Abtretung von Forderungen ausschließlich zum Zwecke der Kreditsicherung.

• Sicherungsübereignung Zur Sicherung von Forderungen aus Kreditverträgen können sowohl körperliche Sachen als auch Rechte, insbesondere Forderungen, in das Eigentum der Bank übertragen (abgetreten, zediert) werden. Aus steuerlichen Gründen werden Ansprüche aus Lebensversicherungen in der Regel nicht abgetreten (zediert), sondern verpfändet. Andere Bez.: Sicherungseigentum. 512

• Sievert Einheit für die Strahlendosis. Sie hat die früher gebräuchliche Einheit Rem („radiation équivalent man") abgelöst: Die Einheiten S. und Rem berücksichtigen die unterschiedliche biologische Wirkung verschiedener Strahlenarten auf den Menschen, machen also natürliche und künstliche Strahlung vergleichbar (1 Sv = 100 Rem).

• Signatur (Lat.: Bezeichnung, Kennzeichnung). 1. Standortnummer: Bezeichnet den Standort einer bestimmten Veröffentlichung innerhalb einer Bibliothek. Die Signatur ist in Form einer Buchstaben- und/oder Zahlenkombination auf dem Rücken und im Innern eines Bandes zu finden. 2. Im Rahmen der elektronischen Kommunikation bezeichnet der Begriff die kurze Mitteilung (abgespei-

Single chert als eine spezielle Datei), die an eine E-Mail angehängt wird und persönliche Daten (Name und Adresse etc.) des Absenders enthält. Kleine Datei, die an jede versendete E-Mail und an jedem Eintrag in eine Newsgroup angehängt wird.

• Signifikanz Maß der statistischen Hypothesenprüfung. Dabei wird geprüft, ob ein mit Hilfe einer Stichprobe gefundener Wert durch Zufall zu Stande gekommen ist oder ob er einen wahren Wert in der Grundgesamtheit repräsentiert.

• SIMEX Abk. f.: Singapore International Monetary Exchange. Eine der bedeutendsten Börsen für Futures. • Simon, Herbert Alexander Geb.: 1916. Amerikanischer Ökonom, Psychologe und Informatiker. Wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Entscheidungsprozesse innerhalb wirtschaftlicher Organisationen. Er hat seine Forschungen dem Fragenkomplex gewidmet, wie wirtschaftliche Entscheidungen zu Stande kommen, welche Ziele dabei realistisch verfolgt werden können und inwieweit die elektronische Datenverarbeitung bei Problemlösungen helfen oder Teile des Managements ersetzen kann. Publikationen: Administrative Behavior, 1947; Models of Man, Social and Rational, 1957; The New Science of Management Decisión, 1960; Models of Thought, 1979;

gemeinsam mit J. G. March: Organization 1958.

• Simulation Durchspielen von Möglichkeiten anhand eines Modells. Durch die größenmäßige Veränderung von exogenen Variablen versucht man deren Einfluss auf endogene Variable zu schätzen. Versuch der Nachbildung der Wirklichkeit. Planungstechnik, die zur Prognose künftiger Zustände oder der Wirkung von Lösungsalternativen eingesetzt wird. Durch die Veränderung der Einflussgrößen („Treiber") eines Simulationsmodells in Experimenten soll eine möglichst realistische Entscheidung herbeigeführt werden.

• Simultandruckverfahren Besonderes Hochdruckverfahren, bei dem beide Seiten der Banknote gleichzeitig bedruckt werden.

• Simultanhypothek Gleichzeitige Belastung zweier oder mehrerer Liegenschaften mit dem Pfandrecht fiir dieselbe Forderung (kenntlich durch die Aufschrift „Haupteinlage" bzw. „Nebeneinlage" und das Nennen der anderen belasteten Liegenschaften). Im Falle der zwangsweisen Verwertung kann der Pfandgläubiger alle oder nur eine einzelne dieser Liegenschaften heranziehen.

• Single Allein wohnende, in der Regel unverheiratete oder geschiedene Person. 513

Single-Buyer-System • Single-Buyer-System Elektrizitätswirtschaft. Alleinabnehmer-System. Beim S. hat nur ein inländisches Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) das Recht, elektrischen Strom von ausländischen Stromerzeugern zu kaufen. Alle anderen inländischen EVU's könnten von ausländischen Anbietern nur 11ber dieses EVU - den „single buyer" - elektrischen Strom erwerben.

• sinking fund Tilgungsfonds für die Rückzahlung einer Anleihe.

• SITC Abk. f.: Standard International Trade Classification. Klassifikationsschema der UN. Derzeit gilt SITC Rev. 3.

• Site Kurzform f.: -» Web-Site. Gesamtumfang einer Web-Präsenz, das deutsche Wort „Seite" bezeichnet hingegen nur eine einzelne HTMLDatei, die auf einer Bildschirmseite dargestellt wird. Sammelangebot im Internet, z. B. WWW. Auf einem Server können sich mehrere Sites befinden. Zur Site gehören alle Seiten, auf welche die Homepage verweist.

• Skalenelastizität Quotient aus der relativen Änderung der Produktmenge in einem Produktionsprozess und der relativen Änderung des Einsatzes der Produktionsfaktoren. Vorausgesetzt wird, dass die Mengenverhältnisse der Produk514

tionsfaktoren bleiben.

zueinander

konstant

• Skalenerträge Kosteneinsparungen, die aus einem bestimmten Produktionsumfang (einer bestimmten Betriebs- oder Losgröße) resultieren. Steigende S.: Eigenschaft der Produktionsfunktion, wonach eine proportionale Erhöhung sämtlicher Faktoreinsätze zu einer überproportionalen Zunahme der Produktion führt.

• Skalierung Vorgang der Festlegung der Menge der Ausprägungen einer Variablen und der genauen Festlegung des Aussagegehalts dieser Ausprägungen. Man unterscheidet nominale Skalen, ordinale Skalen und kardinale Skalen. Nur bei kardinalen Skalen sind Messungen möglich.

• Skonto Ein für die prompte Zahlung eines Rechnungsbetrages zugesagter oder in Anspruch genommener PreisnachIass.

• Sleeper-Effekt Kommunikationswelten. Vorübergehende Beeinträchtigung der Wirkung einer Kommunikation. Die übermittelte Botschaft bewirkt zunächst nur eine geringe Einstellungsänderung, die sich dann aber mit der Zeit vergrößert.

• Slobbies Abk. f.: „slower but better working people". Menschenwelt. Menschen,

Smith die Geschwindigkeit als dominierendes Leistungsmaß zurückweisen.

• Slogan Werbebotschaft in Form eines kurzen, prägnanten Satzes.

• Slot 1. Luftfahrt: Verfügbares Zeitfenster für Starts und Landungen. Jener Zeitraum, der für das Befliegen einer Luftstraße bzw. für den Bewegungsvorgang auf einem Airport für ein Flugzeug reserviert ist. 2. Computersprache. Steckplatz für austauschbare Computerbestandteile (z. B. Steckkarten).

• small cap Aktien von kleineren börsenotierten Unternehmen. Die Titel werden meist nicht allzu stark gehandelt, die Liquidität der Papiere ist daher unter Umständen beschränkt.

• Small Theories Instrumente der Wissensorganisation und dienen zur Erklärung empirischer Sachverhalte. Sie reduzieren die in der Wirklichkeit bestehende Komplexität, indem sie einen Einflussfaktor besonders hervorheben. Beispiel: Thünen's Landnutzungstheorie mit der zentralen Erklärungsvariable „relative Transportkosten". Durch die Reduzierung auf einen dominierenden Einflussfaktor gewinnt die Hypothese an analytischer Trennschärfe.

• smart card 1. Eine Kreditkarte mit einem integ-

rierten Schaltkreis, der ihr ein gewisses Maß an „Intelligenz" und ein Gedächtnis gibt. Smart C. werden zur Identifikation und für die Kodierung von Informationen verwendet, wie zum Beispiel über die medizinische Vorgeschichte einer Person. Im Gegensatz zu Magnetkarten ist es bei Smart C. möglich, im Rahmen des Speichervolumens beliebig viele -> Applikationen zu laden. 2. Karte, mit der man Zugang erhält zu spezifischen, persönlichen Daten in einer Datenbank.

• SMI Abk. f.: Swiss Market Index. • Smith, A d a m ( 1 7 2 3 - 1 7 9 0 ) Britischer Ökonom. Im Kern geht es S. in seinen Büchern um die Frage nach der menschlichen Natur und ihrer Eignung für ein Leben in Gesellschaft. Solange der Einzelne nicht gegen die Gesetze der Gerechtigkeit verstößt und man ihm völlige Freiheit lässt, kann er seine Interessen in der ihm angenehmen Weise verfolgen. Im „Wohlstand der Nationen" geht es S. um die gesellschaftlichen Wirkungen eigeninteressierten Handelns. Vor allem zwei menschliche Dispositionen bringt Smith ins Spiel: Zum einen seien alle Menschen bestrebt, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und hätten die Neigung zum Tausch und Handel. Die Quelle allen Reichtums sei produktive menschliche Arbeit. Der nationale Wohlstand ist das Produkt des Fleißes und der Geschicklichkeit der Ar515

Smog beiter. Doch trotzdem ist ihre eigene Situation eher beklagenswert: Sie sind gezwungen, das Produkt ihrer Arbeit mit der Klasse der Grundbesitzer und derjenigen der Kapitaleigner zu teilen. Dreh- und Angelpunkt seiner Theorie der ökonomischen und sozialen Dynamik ist die Arbeitsteilung. Sie steigert das ProKopf-Einkommen und führt zu einer prosperierenden Weltwirtschaft. Sie verbessert die Ausnutzung von Arbeit und Kapital, ermöglicht Spezialisierungsgewinne und regt neue Produktionsverfahren und neue Produkte an. Wettbewerb sei ein Mittel zur Beschränkung individueller Macht. Nur dort, wo der Markt versage, wie bei der Bereitstellung öffentlicher Güter und der Tendenz zur Monopolbildung seien staatliche Interventionen gerechtfertigt. Publikationen: Theorie der ethischen Gefühle, 2 Bände, übersetzt und hrsg. von W. Eckstein, Hamburg 1977; Der Wohlstand der Nationen, übersetzt und hrsg. von H. C. Recktenwald, München 1988.

• Smog Wortkombination aus dem Englischen „smoke" (Rauch) und „fog" (Nebel). Starke Luftverunreinigungen über Ballungsgebieten, die entstehen, wenn die Schadstoffe infolge austauscharmer Wetterlage („Inversion") nicht mehr in höhere Luftschichten entweichen können.

• SMS Abk. f.: Short Message Service. Er516

möglicht das Versenden von kurzen Nachrichten - z. B. aus dem Internet an Funktelefone - die das GSM-Netz benutzen. SMS erlaubt die bidirektionale Übertragung von bis zu 160 Zeichen.

• SMTP Abk. f.: Simple Mail Transfer Protocol. Standardprotokoll im Internet zur Übertragung von elektronischer Post zwischen Rechnern.

• Snob-Effekt Besondere Form des Preis-QualitätsEffektes. Bestimmte Güter werden gerade wegen ihres hohen Preises gekauft in der Erwartung, nach diesem Verhalten vom Umfeld positiv eingestuft zu werden, (z. B. T-Shirts mit bestimmter Aufschrift).

• Social Engineering Anwendung von naturwissenschaftlichen Prinzipien im sozialen Bereich.

• Sockelarbeitslosigkeit Arbeitslose, die bereits länger als arbeitslos gemeldet sind („Langzeitarbeitslose").

• SOFFEX Abk. f.: Swiss Options and Financial Futures Exchange. Options- und Terminbörse, gegründet 1988.

• soft loan Kredit der zu günstigen Konditionen hinsichtlich Verzinsung und Laufzeit Entwicklungsländern gewährt wird. Andere Bezeichnung: konzessionärer

Soll-Ist-Kostenrechnung Kredit.

• Soft Policies Verkehrswelt. Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses durch Organisations-, Informations- und Marketingmaßnahmen als Ergänzung zu den relativ teuren Infrastrukturbaumaßnahmen.

• Soft Skills Wörtlich: „weiche Fähigkeiten". Gemeint sind die sozialen Fähigkeiten der Menschen, im Unterschied zu den fachlichen Qualifikationen; beispielsweise die Fähigkeit einen Kontakt zu den Kunden aufzubauen.

• Software Gesamtheit aller für einen Computer zur Verfügung stehenden Programme. Man unterscheidet Betriebssystem-S. und Anwender-S.

• Software fixes Darunter werden Reparaturen an der oft bereits ausgelieferten Software verstanden, die durch Programmierfehler, die so genannten „bugs", entstehen können. Andere Bez.: bug fixes.

• Solarkraftwerk Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie. Zwei Prinzipien: • Sonnenwärme wird zur Wasserdampfbildung oder zur Lufterhitzung verwendet. Durch Beaufschlagung der Turbine mit diesen Arbeitsmedien wird die für die Stromerzeugung erforderliche Rotation des Generators bewirkt.

• Solarzellen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um (Photovoltaik).

• Solidarhaftung Die Haftung mehrerer Personen als Gesamtschuldner. Jeder haftet dem Gläubiger gegenüber für die gesamte Schuld. Im Innenverhältnis besteht die Möglichkeit von Ausgleichsansprüchen.

• solidarische Lohnpolitik Koordinierung der von den einzelnen Fachgewerkschaften erhobenen Lohnforderungen mit dem Ziel, die sich aus der unterschiedlichen Produktivitätssteigerung und aus der unterschiedlichen Verhandlungsposition der Einzelgewerkschaften ergebende Gefahr einer wachsenden Diskrepanz innerhalb des Lohngefuges hintanzuhalten. Praktisch bedeutet das die bewusste Zurückhaltung der „starken" Gewerkschaften bei Lohnforderungen, deren Überwälzung auf die Preise die Realeinkommen anderer Arbeitnehmergruppen schmälern würde, und Einsatz der Verhandlungsmacht der gesamten Gewerkschaftsbewegung zur Unterstützung „schwacher" Arbeitnehmergruppen.

• Sollertragssteuer Die Besteuerung setzt hier nicht an dem tatsächlichen erreichten IstErtrag eines Produktionsfaktors, sondern an einem davon abweichenden Soll-Ertrag an.

• Soll-Ist-Kostenrechnung Verfahren zur Kostenkontrolle. Ver517

Soll-Ist-Vergleich gleich der vorgegebenen Soll-Kosten mit den tatsächlich angefallenen IstKosten. Plankostenrechnung. • Soll-Ist-Vergleich Vergleich geplanter Größen (Soll) mit realisierten Größen (Ist). Ziel ist es, im Rahmen des Controlling Abweichungen zu ermitteln, die Steuerungsbedarf signalisieren. Der SoIIIst-Vergleich ist auf keinen Fall vergangenheitsbezogen als reines Kontrollinstrument zu verstehen. • Sollkaufmann Juristenwelt. Betrieb eines Gewerbes, welches eine kaufmännische Einrichtung erfordert. • Sollseite Teil eines Kontos, auf dem die Mittelverwendung, das ist das Bruttovermögen und der Aufwand, aufgezeichnet wird. Andere Bez.: Aktivseite. • Soll-Zinsen Jene Zinsen, die der Kunde eines Geldinstitutes für einen Kredit, ein Darlehen oder für die Überziehung eines Girokontos zu zahlen hat. Andere Bez.: Aktivzinsen. • Solow, Robert Merton Geb.: 1924. Amerikanischer Ökonom. Beiträge zur Theorie des Wirtschaftswachstums. S. ist ein namhafter Vertreter der neoklassischen Wachstumstheorie. Er stellte ein theoretisches, mathematisch mit Hilfe von Differentialgleichungen formuliertes Modell auf, wie wachsen518

des Kapital zu wachsender ProKopf-Produktion führt. Im Ergebnis dieser Berechnungen seines Modells einer gleichgewichtig wachsenden Wirtschaft mit den gegenseitig ersetzbaren Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital ergaben sich auf lange Sicht identische Wachstumsraten für Kapital, Arbeit und Produktion, bei denen Pro-Kopf-Produktion und Reallöhne nicht mehr wachsen. Daraus ergibt sich, dass langfristig nur technischer Fortschritt zu anhaltendem Wachstum und steigenden Realeinkommen führen kann. S. schuf mit seinem Theoriemodell einen Rahmen, um verschiedene Faktoren des Wirtschaftswachstums in ihrer zahlenmäßigen und qualitativen Bedeutung genauer untersuchen zu können. Publikationen: A. Contribution to the Theory of Economic Growth, in: Quarterly Journal of Economics, 1956; Technical Change and the Aggregate Production Function, in: Review of Economics and Statistics, 1957; Capital Theory and the Rate of Return, 1963; Sources of Unemployment in the United States, 1964; Growth Theory - An Exposition, 1970; The Labour Market as Social Institution, 1989; gemeinsam mit F. Hahn: A Critical Essay on Modem Macroeconomic Theory, 1989. • Solvabilität Zahlungsfähigkeit. • Solvenzrisiko Verlustrisiko aufgrund der

Zah-

Sonderziehungsrechte lungsunfähigkeit (Konkurs) des Emittenten eines Finanzinstruments oder aufgrund der Insolvenz des Geschäftspartners.

• Sonderausgaben Bezeichnung im Steuerrecht für Kosten der privaten Lebensführung, die bis zu bestimmten Höchstbeträgen vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden können. Aufwendungen, welche die steuerliche Leistungsfähigkeit verringern, ohne (wie Betriebsausgaben bzw. Werbungskosten) in direktem Zusammenhang mit einer bestimmten Einkunftsart zu stehen. Als S. steuerlich anerkannt werden in vielen Ländern Aufwendungen zur Zukunftssicherung (Lebensversicherungsprämien), zur Vorsorge gegen Wechselfalle des Lebens (Krankenversicherungsprämien) und häufig Aufwendungen für die Wohnraumbeschaffung.

• Sonderklasse (A) Teil einer Krankenanstalten-Station, die sich von der Allgemeinen Gebührenklasse vor allem durch besondere Ausstattung (z. B. Lage der Krankenzimmer, Anzahl der jeweiligen Krankenbetten etc.) und bessere Verpflegung unterscheidet.

• Sonder-Krankenanstalt (A) Krankenanstalt für die Untersuchung und Behandlung von Personen mit bestimmten Krankheiten, Personen bestimmter Altersstufen oder für bestimmte Zwecke. Gegensatz: „Allgemeine Krankenanstalten".

• Sonderrechnungen (CH) Aufgrund ihrer besonderen Aufgabe führen die Pensionskasse des Bundes, die Eidgenössischen Technischen Hochschulen ETH, die Swissmint (Münzstätte) und der Fonds für Eisenbahn-Großprojekte S. Diese sind Bestandteil der Budget* und Staatsrechnungsbotschaft. Nicht integriert in die Verwaltungsrechnung des Bundes sind folgende rechtlich selbstständigen, öffentlichen Organisationen: Die Schweizerische Nationalbank (SNB), der AHV-Ausgleichsfonds, die Unfallversicherungsanstalt SUVA, Swisscom, Post, Eidg. Alkoholverwaltung sowie Rüstungsunternehmen und SBB.

• Sonderziehungsrechte S. sind eine zwischen den Staaten vereinbarte gegenseitige Kreditfazilität, welche die internationale Liquidität sichern soll. Vom internationalen Währungsfonds seit dem 1. 1. 1970 an seine Mitglieder zugeteiltes Reservemittel. Die S. stellen Guthaben der Mitgliedsländer dar, die sie berechtigen, den IWF für einen bestimmten, im Verhältnis zu ihrer Anteilsquote festgelegten Betrag in Anspruch zu nehmen. Ursprünglich mit einer Goldparität versehen, die dem Goldgehalt des US-Dollars entsprach, werden die S. seit Juli 1974 nach einem gewichteten „Korb" von 16 Währungen bewertet. Die S. dienen dem Internationalen Währungsfonds als Rechnungseinheit. 519

Sorten • Sorten (A) Deutsche Sammelbezeichnung für ausländische Zahlungsmittel (Banknoten und Münzen, jedoch nicht Reiseschecks). Das Valuten- oder Sortengeschäft ist das eigentliche Geldwechselgeschäft. In der Kurstabelle der Wiener Börse erscheinen die Kurse für Sorten unter „Noten". In Österreich ist der Ausdruck Valuten gebräuchlicher.

• Sortiment Gesamtheit der von einem Unternehmen angebotenen Güter und/oder Leistungen.

• source code Quelltext einer Software, den man benötigt, um eine Software verändern zu können.

• Souterrain Immobilienwelt. Teilweise unter dem Erdniveau liegendes Geschoß eines Gebäudes.

• Sozialabgabe Als S. werden diejenigen staatlichen Zwangseinnahmen bezeichnet, die als zweckgebunden für die soziale Sicherung (z. B. Kranken-, Unfall-, Rentenversicherung) angesehen werden.

• Sozialausgaben Transferausgaben.

• Sozialbilanz Bilanzartige Darstellung der Leistungen eines Unternehmens für die Mitarbeiter (Löhne, Gehälter, gesetz520

liche und freiwillige Sozialleistungen, Pensionszuschüsse und dergleichen), für Staat und Gemeinde (Steuern, Gebühren) und für die Bevölkerung der Betriebsstandorte (Umweltschutzaufwendungen, Spenden).

• Sozialbudget Öffentlicher Sektor. Fasst die Ausgaben für die soziale Sicherheit zusammen und gibt Hinweise auf die Belastung der Volkswirtschaft sowie der Beitrags- und Steuerzahler. Die Sozialleistungen werden sowohl nach den Institutionen (Rentenversicherung, Krankenversicherung usw.) als auch nach den Funktionen (Alter, Krankheit usw.) gegliedert. Zugleich mittelfristige Vorausschätzung der Ausgaben und Einnahmen.

• Sozialcharta Als begleitende sozialpolitische Maßnahme zum Binnenmarkt hat der Europäische Rat 1989 (ohne Großbritannien) eine „Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer" verabschiedet. In der Folge dieser rechtlich nicht bindenden Empfehlung wurde dann Ende 1991 von elf Mitgliedstaaten das rechtlich verbindliche „Abkommen über die Sozialpolitik" (Sozialprotokoll) unterzeichnet. Ziele: Schutz sozialer Leistungen - Arbeitsschutz Arbeitsrecht Mitbestimmung - Arbeitsförderung - Gleichberechtigung von Mann und Frau.

• soziale Falle Situation, in der gesellschaftlich oder

Sozialpartnerschaft gesamtökonomisch richtiges Verhalten individuell einen Nachteil bringt. Beispielsweise bewirkt eine zentrale Wärmeverbrauchsablesung (mit pauschalierter Verrechnung), dass der sich sparsam Verhaltende die - vielleicht bloß vermutete - Verschwendung seiner Nachbarn mitbezahlt.

• soziale Kosten Beeinträchtigungen, Schäden oder finanziellen Aufwendungen, die zu Lasten der Allgemeinheit oder von Personen gehen, welche sie nicht verursacht haben. Mikroökonomische und makroökonomische Kosten weichen voneinander ab. Es entstehen externe Effekte.

• Soziale Marktwirtschaft Von Alfred Müller-Armack geprägter Begriff für eine vom Neoliberalismus geforderte und vom deutschen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard weitgehend verwirklichte Wirtschaftsordnung (deutsches „Wirtschaftswunder"), in der sich der Staat unter Verzicht auf Dirigismus auf eine aktive Wettbewerbspolitik beschränkt und mit Transferzahlungen für diejenigen Personen (Kinder, Alte, Kranke) sorgt, die keine Marktleistung erbringen können. Vom Manchesterliberalismus unterscheidet sich die „Soziale M." vor allem durch den Gedanken der „Sozialpflichtigkeit" des Eigentums und durch ein positives Verhältnis zum Staat, soweit sich dieser auf die Schaffung von Rahmenbedingungen für den Wirtschaftsprozess be-

schränkt.

• soziale Symmetrie (A) Möglichst gleichgewichtige Verteilung von Vorteilen (z. B. Steuerbegünstigungen) und Opfern (insbesondere Verzichten hinsichtlich der Umsetzung günstiger Marktchancen in Einkommenserhöhungen) auf alle sozialen Gruppen, vor allem auf Unternehmer und Arbeitnehmer. Auf dem Prinzip der sozialen S. beruht in Österreich die -» Sozialpartnerschaft.

• Sozialkapital Bilanzposten zur Vorsorge in Form von Rückstellungen - darüber hinaus auch als Rücklagen - für künftig erwartete Ansprüche aufgrund von gesetzlichen Regelungen (z. B. für Abfertigungen) oder innerbetrieblichen, vertraglichen Vereinbarungen (z. B. für Firmenpensionen) über die Lohnoder Gehaltsansprüche von Arbeitnehmern hinaus.

• Sozialmarketing Marketingtechniken und -Prinzipien, die zur Förderung sozialer Aufgaben, Ideen und Praktiken eingesetzt werden. Ziel ist es, das Urteil bestimmter Zielgruppen über soziale Ideen, Aufgaben und Praktiken im positiven Sinn zu beeinflussen.

• Sozialpartnerschaft Zusammenarbeit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bzw. deren InteressensVertretungen in Österreich (Bundeswirtschaftskammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Prä521

Sozialprodukt sidentenkonferenz der Landwirtschaftskammer, Österreichischer Arbeiterkammertag).

konomischen und/oder Problemlösung.

• Sozialprodukt

Abk. f.: send phenomenal amounts of mail. Ein S. kann das System zum Absturz bringen, wenn die Größe einer Sendung die Speicherkapazität des Rechners sprengt.

Summe aller Leistungen einer Volkswirtschaft während einer Periode (in der Regel ein Jahr), als -» Brutto-S. (einschließlich verbrauchter Produktionsmittel = Abschreibungen) sowie als Netto-S. (nach Abzug der normalen Abschreibungen).

• Sozialrecht Alle Rechtsnormen, die dem sozialen Ausgleich in der Gesellschaft dienen und den rechtlichen Rahmen für soziale Sicherheit bieten (Sozialversicherung, Arbeitsrecht, Arbeitslosenversicherung, Familienlastenausgleich).

• Sozialversicherungsmodell Im Gesundheitswesen bedeutet das S. die Gewährung von Gesundheitsleistungen unabhängig von der Höhe der Beiträge, die bezahlt wurden. Der Leistungsanspruch gründet sich auf die Bezahlung von Sozialbeiträgen oder auf abgeleitete Ansprüche. Die Leistungsgewährung wird durch Verträge mit privaten und öffentlichen Leistungsanbietern sichergestellt. Die Leistungsgewährung kann nach dem Sachleistungsprizip oder nach dem Kostenerstattungsprinzip erfolgen.

• Sozialverträglichkeit Menschliche Zumutbarkeit einer ö522

technischen

• Spam

• Spamming Posten von unerwünschten Artikeln in Newsgroups, z. B. Werbung oder Off-Topic-Artikel. Dies ist ein Verstoß gegen die „Netiquette".

• Sparen Mit dem Begriff S. kann man folgende Inhalte verbinden: 1. Die ersatzlose Streichung von Ausgaben. 2. Die Umschichtung von Ausgaben von Ziel A zu Ziel B. 3. Die effiziente Verwendung von Ressourcen zur Erreichung von Produktions- und/oder Konsumzielen. 4. Nichtkonsum von Einkommensteilen in einer Periode ohne Veranlagung bei einer Bank (Sparen „unter dem Strohsack"). 5. Veranlagung von nicht konsumierten Einkommensteilen bei einer Bank.

• Sparneigung Veränderung des laufenden Sparens aufgrund einer Veränderung des laufenden Einkommens um 1 Geldeinheit; Anteil einer Einkommenserhöhung (-Senkung), der gespart wird.

Sparpakete Sparpakete (top-down)

jv

Strukturpakete (bottom-up)

Ressourcen

7 / 6

\ 8

9 /

\ /

10

ftiwm

\ 11

\ /

/

\ 13

12

1,2,3 ... Sparpakete 4-16... Strukturpakete

Abb. 21: Potenziale von Struktur- und Sparpaketen. Quelle: Alfred Kyrer, Das Titanic-Syndrom. Über das Schnüren von Sparpaketen in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz, Wien 1995, S. 190. 523

Sparpakete • Sparpakete

• Spediteursbescheinigung

Um die -» Maastricht-Kriterien erfüllen zu können sind die Mitgliedstaaten der EU angehalten, S. zu schnüren. In den meisten Fällen werden diese S. von oben nach unten („top-down") geschnürt, indem man einen fixen Betrag vorgibt und dann versucht, diese Summen bei Personengruppen einzusparen, die über keine ausreichende Lobby verfügen. Sie werden sehr kurzfristig und überhastet beschlossen und bewirken keine nachhaltige Budgetkonsolidierung.

Bestätigung des Spediteurs, dass die Ware zwecks unwiderruflicher Weiterleitung an einen bestimmten Empfänger übernommen wurde. Ein Widerruf ist jedoch möglich, wenn bekannt wird, dass gegen den Empfänger Konkurs eröffnet wird.

• Sparquote Verhältnis der Nettoersparnis (verfügbares Einkommen minus privater Konsum) zum verfügbaren Gesamteinkommen der Haushalte.

• Speed-Management Schnelles Umsetzen von Ideen und/oder Projekten. Vierte Dimension des Wettbewerbes nach dem Qualitätswettbewerb, der Segmentierung und der Kundenorientierung. Die Parameter Qualität und Zeit sind hier eng miteinander verbunden. Ohne Prozessqualität und entsprechende Mitarbeiterqualifikation lässt sich jedoch die Reaktionsschnelligkeit in einem Unternehmen nicht steigern.

• Spekulation • Sparrate Im weiteren (volkswirtschaftlichen) Sinn gleichbedeutend mit der Investitionsquote des verfügbaren Sozialprodukts, im engeren Sinn der Geldvermögenszuwachs (die Nettoersparnis) der Haushalte in Prozent des Haushaltseinkommens. Internationale Vergleiche der S. werden dadurch erschwert, dass es dafür keine verbindliche Definition gibt und nicht alle Sparformen gleich gut erfassbar sind.

• Sparring Gegenseitige Managementunterstützung durch gleichwertige Führungskräfte. 524

Tätigkeit, die darauf gerichtet ist, aus erwarteten zeitlichen Preisunterschieden, vor allem bei Wertpapieren, Devisen, Rohstoffen, Grundstücken etc., Gewinne zu erzielen.

• Spekulationskasse Teil des Einkommens, der für die Geldvermögensbildung vorgesehen, aber noch nicht zu Wertpapierkäufen eingesetzt ist.

• Sperrklinken-Effekt Wirkung, die dadurch entsteht, dass Wirtschaftssubjekte entweder später oder überhaupt nicht auf bestimmte Änderungen reagieren. Beispiel: Wenn Preis- und/oder Qualitätsänderungen bei Produkten erfolgen, rea-

Spieltheorie gieren die Käufer nicht sofort, sondern erst zeitverzögert. Oder: Die Löhne reagieren nicht sofort auf eine Nachfrageänderung. Andere Bez.: ratchet effect.

• Sperrminorität 1. Von einer entsprechend großen Minderheit unter den Aktionären, der so genannten S., können Beschlüsse, die in der Hauptversammlung einer qualifizierten Mehrheit (z. B. Zweidrittel- oder Dreiviertelmehrheit) bedürfen, verhindert werden. 2. Begriff aus dem EU-Recht: Anzahl der Stimmen, die erforderlich sind, um bestimmte Entscheidungen zu blockieren.

• Spezialfinanzierung (CH) S. liegen vor, wenn Mittel für die Erfüllung einer Aufgabe (z. B. Spezialfinanzierung Straßenverkehr) zweckgebunden eingesetzt werden. Die Bildung einer Spezialfinanzierung bedarf der gesetzlichen Grundlage. Einnahmen und Ausgaben werden in der Finanzrechnung geführt.

• Spezialfonds (CH) Mittel, die dem Bund von Dritten mit präzisen Auflagen zugewendet werden (z. B. Stipendienfonds, Grenus-Fonds für Militärinvalide). Ihre Ausgaben und Einnahmen werden außerhalb der Finanzrechnung in einem separaten Fonds geführt.

• Spezialitätenfonds Fonds, die ihre Anlagepolitik auf gewisse Länder, Industriezweige,

Wirtschaftssektoren oder auf bestimmte Wertpapiere wie Wandelund Optionsanleihen ausrichten. S. setzen ein höheres Maß an Risikobereitschaft, aber auch an Kenntnis ökonomischer Zusammenhänge voraus.

• spezielle Entgeltlichkeit Abgeltung des unmittelbaren Nutzens, der jemanden durch die Inanspruchnahme einer öffentlichen Leistung erwächst, in Form einer Gebühr.

• spider Werkzeug zum Sammeln von Informationen. Per Programm werden Internet-Inhalte automatisch durchgekämmt. Die Ergebnisse werden in riesigen Datenbanken gespeichert, die dann von Suchmaschinen genutzt werden können. Andere Bez.: robot.

• Spieltheorie Analysiert das Verhalten von Individuen und Unternehmen, indem sie diese so betrachtet, als wären sie Teilnehmer in einem strategischen Spiel. Ein Spiel wird dabei als Situation definiert, in der alle Teilnehmer bestimmte Interessen verfolgen und in der das Ergebnis nicht von einem Teilnehmer alleine bestimmt werden kann. Die Grundlagen der S. stammen von John v. Neumann und Oskar Morgenstern. Die S. liefert eine Reihe von Erklärungsmustern für sozialwissenschaftliche Analysen. Beispiel". Angenommen, zwei Unternehmen sind die einzigen Erzeuger 525

Spillover-Effekte eines bestimmten Produkts. Sie beschließen ein Kartell zu bilden Man bezeichnet diese Marktform als Duopol. Für jedes Unternehmen gibt es zwei Strategien, sich an die Kartellabmachung zu halten oder die Kartellabmachung zu brechen, um sich (kurzfristig) Vorteile zu verschaffen (z. B. durch Mehrproduktion und Absatz zu einem niedrigeren Preis als dem ausgemachten Kartellpreis). Halten sich beide nicht an die Kartellabmachungen, kommt es zu einer Duopollösung, in der beide Firmen Gewinneinbußen in Kauf nehmen müssen, gegenüber der Monopollösung, welche die Kartellabmachung anstrebt. Dies trifft häufig bei Luftfahrtgesellschaften zu. Als eine Fluglinie zwecks Erhöhung der Auslastung den Flugpreis auf einer bestimmten Strecke senkte, reagierte die davon hauptsächlich betroffene Fluglinie mit einer Preissenkung für alle Flugstrecken, auf denen der Auslöser des Preiskampfes tätig war. Allerdings hatten die vergünstigten Tarife nur eine Gültigkeitsdauer von wenigen Tagen, wodurch dem Konkurrenten signalisiert wurde, dass keine Absicht bestehe, einen Preiskrieg zu beginnen, sondern man nur auf die Rücknahme der ursprünglichen Verbilligung dränge. Spieltheoretische Hypothesen zählen zu den wichtigsten Paradigmen der Ökonomie. Wer den Wettbewerb in Oligopolen untersucht, kommt ohne die S. nicht mehr aus. Aber selbst in der Analyse des Verhaltens von Zentralbanken kommt die Methode 526

zu Ehren. Wann immer Entscheidungen von Akteuren sich gegenseitig beeinflussen, kann sie helfen. Freilich sind auch die Einschränkungen der Spieltheorie deutlich geworden. Die formalen Modelle werden schnell so kompliziert, dass man vereinfachende Annahmen über das Verhalten der Teilnehmer treffen muss. Wie diese Annahmen ausfallen, bestimmt aber in hohem Maß das Ergebnis des Spiels. Und noch eine Einschränkung: So sehr die S. auch hilft, strategische Situationen zu verstehen, bleiben Manager doch für ihr Handeln verantwortlich. Mit Hilfe von Erfahrung und Intelligenz müssen Manager zunächst erkennen, „was gespielt wird". Erst dann kann ihnen die Spieltheorie helfen, die richtige Strategie zu finden.

• Spillover-Effekte S. liegen vor, wenn ein Wirtschaftssubjekt durch Handlungen (z. B. Produzieren, Konsumieren) anderen Wirtschaftssubjekten Vor- und/oder Nachteile verschafft. Beispiel: Wenn staatliche Leistungen einer Gebietskörperschaft auch durch Bewohnerinnen und Bewohner anderer Gebietskörperschaften in Anspruch genommen werden, ohne dass sie dafür vollumfänglich für die konsumierten Leistungen finanziell aufkommen. Bei Vorliegen von S. wird das Gebot der fiskalischen Äquivalenz, wonach die Träger eines Nutzens auch dessen Kosten tragen, verletzt.

Spitzenversorgung • Spinnwebtheorem Ein dynamisches Modell des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage, welches manchmal auf Agrarmärkte (z. B. Schweinezucht) angewandt wird. Es versucht, Preisund Mengenbewegungen durch verzögerte Angebotsanpassungen zu erklären. Hierbei wird angenommen, dass sich die Produzenten bei der Festlegung des Angebotes für die nächste Periode orientieren. Andererseits hängt die Nachfrage vom Preis der nächsten Periode ab. Je nach Elastizität der Angebots- und Nachfragekurve kommt es zu einem langfristigen stabilen Gleichgewicht, einem labilen Gleichgewicht (Bewegung weg vom Gleichgewicht) oder zum Kreisen von Menge und Preis um den Gleichgewichtszustand.

• Spin-off Wirtschaftliche und rechtliche Verselbständigung einer Betriebsfunktion, z. B. der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Die Auslagerung einer Funktion kann mit Hilfe der Muttergesellschaft oder auch in der Form eines Management-Buyout bzw. durch die Finanzierung via -* Venture Capital erfolgen. 1. Technologische Nebenprodukte der (Groß-) Forschung. 2. Ausgliederung oder Verkauf einer bislang rechtlich unselbstständigen Unternehmenssparte. Dabei kann es sich um Substanzwerte oder immateriellen Güter (Know-how, Rechte etc.) eines Unternehmens handeln. Von Beteiligungsgesellschaften wird

der Aufbau der ausgegliederten Teile zu einem neuen Unternehmen mitfinanziert.

• Spitzenausgleich Zu- und Verkaufen von Bezugs- oder Teilrechten, um einen glatten Bezug zu ermöglichen bzw. überschüssige Rechte zu verwerten.

• Spitzenkraftwerk Kraftwerk, das nur in Zeitabschnitten mit hohem Energiebedarf (z. B. mittags, morgens und abends) eingesetzt wird.

• Spitzenrefinanzierungsfazilität Euroland. Ständige Fazilität des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB), welche die Geschäftspartner nutzen können, um einen Übemachtkredit zu einem im voraus festgelegten Zinssatz zu erhalten.

• Spitzensteuersatz Höchster Grenzsteuersatz bei einem Steuertarif. Dieser hat im internationalen Vergleich psychologische Signalwirkung.

• Spitzenversorgung Aus juristischer Sicht die von Schwerpunkt- und Zentralkrankenanstalten erbrachte medizinische Versorgung. Die tatsächliche Grenzziehung ist allerdings äußerst diffizil, zumal im Zeitablauf laufend Verschiebungen eintreten (die jede auf technischen Größen basierende Definition umgehend obsolet machen) und Know-how immer auch per527

Splitting sonengebunden ist. De facto erbringen Standard-Krankenanstalten auf Teilgebieten häufig auch Spitzenversorgung und umgekehrt jede Schwerpunkt- und Zentral Krankenanstalten auch Standardversorgung.

Kommunikation. Sponsoren verstehen sich nicht als Mäzene, sondern erwarten direkte oder indirekte Gegenleistungen durch Image- und Werbewirkung, Überlassung von Eintrittskarten, Arbeitsplätzen etc.

• Splitting

• spontane Ordnung

1. Im Wertpapiergeschäft Teilung des Nennwertes einer Aktie, wenn der Kurswert sehr stark gestiegen ist. 2. System der Haushaltsbesteuerung, bei der die Einkommen der Ehegatten (und eventuell auch der im gemeinsamen Haushalt lebenden Kinder) addiert, aber zur Abschwächung der Progression durch eine Schlüsselzahl - im einfachsten Fall durch 2 - dividiert werden; die für den Quotienten geltende Steuerbelastung wird dann mit derselben Schlüsselzahl vervielfacht.

Nach Hayek ordnet jeder einzelne Markteilnehmer innerhalb des vorgegebenen Rahmens („Marktordnung") seine spezifische Situation und Fähigkeiten spontan, wie es ihm am vorteilhaftesten erscheint. In dieser spontanen Marktordnung wird das verstreute Wissen nicht nur ständig genutzt und vermehrt, sondern der laufende Wettbewerbsprozess lässt auch ständig neues, verwertbares Wissen entstehen. Für Hayek ist der Wettbewerb ein permanentes Entdeckungsverfahren.

• Sponsor

• Spoofing

1. Beim Leveraged Buy-out jene Institution, die bei der Strukturierung, Verhandlung und Finanzierung des Deals federführend ist und nicht selten auch noch nach dem Closing gewisse Überwachungs- und Kontrollfunktionen Uber die Einhaltung des Geschäftsplans wahrnimmt. 2. Unternehmen, das Sach/Geldmittel oder Dienstleistungen im Rahmen der Marketingkommunikation zur Verfügung stellt.

• Sponsoring Bereitstellung von finanziellen Mitteln durch Unternehmen für Personen oder Organisationen zum Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit und der 528

Eine Technik, um den Verkehr auf Datenleitungen zu reduzieren.

• Spot Werbeeinschaltung im Radio oder Fernsehen.

• spot/next Geschäft, bei dem die Kassaseite normal valutiert ist, die Terminseite aber einen Tag später.

• Spotgeschäfte Geschäfte mit sofortiger Bezahlung und Lieferung.

• Spot-Preis Auf Rohstoff- (z. B. Rohöl-) märkten

Staatsausgaben der freie Preis für jenen Teil des Angebots, der nicht aufgrund langfristiger Lieferverträge abgenommen wird. Je nach momentaner Marktlage (und spekulativer Erwartung) kann der S. weit niedriger oder beträchtlich höher sein als der Kontraktpreis.

• Spread Börsensprache. Differenz („Spanne") zwischen An- und Verkaufspreisen. 1. Kombination verschiedener Termingeschäfte, meist bei Optionsgeschäften. 2. Differenz von Geld- und Briefkurs. Differenz des Kurses oder Zinssatzes eines festverzinslichen Wertpapiers zu dem eines als Referenz dienenden Papiers (z. B. Anleihe, Pfandbrief) oder Referenzzinssatzes (FIBOR, LIBOR).

• Spread-Trading Gleichzeitiger Kauf und Verkauf von Optionen mit unterschiedlichem Basispreis und/oder unterschiedlicher Laufzeit. • SPRINT Abk. f.: Strategie Programme for Innovation and Technology Transfer. Das Programm dient insbesondere dazu, kleinen und mittleren Unternehmen das rechtliche und finanzielle Umfeld für eine Erhöhung ihrer Innovationsfähigkeit durch Technologietransfer zu schaffen.

• squeeze Fachausdruck, der auf eine angespannte Situation oder auf eine Wa-

renverknappung hindeutet. Ein s. führt zu einem stärkerem Preisanstieg in den vorderen Terminen, während spätere Termine davon wenig berührt werden.

• SSL Abk. f.: Secure Socket Layer. Protokoll zur Sicherung von InternetVerbindungen. Web-Server, die SSL verstehen, werden per SHTTP angesprochen.

• Staat 1. Die Summe der Gebietskörperschaften, die auf verschiedenen Ebenen (z. B. Bund/Länder/Kantone/Gemeinden) ein Land regieren. 2. Institutionen, die versuchen Vermittler, Moderator und „Ermöglicher" sozialer und wirtschaftlicher Aktivitäten zu sein. Die Wohlfahrtswirkungen staatlicher Tätigkeit werden häufig überschätzt. Ein zu großer Staatsapparat bewirkt höhere -» Transaktionskosten, eine Fehlleitung von Ressourcen, Produktivitätsverluste und beeinträchtigt die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Kernaufgaben staatlicher Tätigkeit sind: Rechtspflege, innere Sicherheit, äußere Sicherheit, intakte Umwelt, Koordination und Controlling.

• Staatsanleihen Vom Staat ausgegebene, meist mittel- bis langfristige Schuldverschreibungen.

• Staatsausgaben Ausgaben des Staates, die sich zu529

Staatsquoten sammensetzen aus Ausgaben für Güter und Faktorleistungen und den von ihm geleisteten Übertragungen. Die S. werden in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und in der Finanzstatistik unterschiedlich abgegrenzt. So unterscheidet die Finanzstatistik nicht zwischen Auszahlungen und Ausgaben.

• Staatsquoten Kennzahlen, welche die Staatstätigkeit, Steuerbelastung und Verschuldung eines Landes zu erfassen versuchen. Damit diese international vergleichbar sind, werden alle öffentlichen Haushalte und die Sozialversicherungen zusammengefasst.

• Staatsrechnung (CH) Die Staatsrechnung des Bundes umfasst die Finanzrechnung und Erfolgsrechnung sowie die Bilanz. In der Finanzrechnung werden die Ausgaben und Einnahmen eines Rechnungsjahres zusammengefasst und saldiert. In der Erfolgsrechnung wird der Aufwand dem Ertrag gegenübergestellt und die Bilanz weist den Stand des Vermögens und der Verbindlichkeiten per Ende des Jahres aus.

• Staatsschuldenquote Verschuldung aller Gebietskörperschaften in Prozent des BIP.

• Staatsverbrauch Der St. umfasst den Wert der der Allgemeinheit ohne spezielles Entgelt zur Verfügung gestellten Güter (ausschließlich in Form von Dienst530

leistungen) der Gebietskörperschaften und der Sozialversicherungsanstalten (z. B. Sicherheit, Bildung, Verkehrswege, Gesundheit, Risikoabsicherung). Teil der Verwendungsseite des Sozialproduktes. Er entspricht den Aufwendungen des Staates (und der Sozialversicherungen) für der Allgemeinheit unentgeltlich zur Verfügung gestellte Dienstund Verwaltungsleistungen. Er ergibt sich nach Abzug der Verkäufe sowie der selbsterstellten Anlagen vom Produktionswert des Staates, der anhand der laufenden Aufwendungen (geleistete Einkommen aus unselbstständiger Arbeit, gezahlte Produktionssteuern, Abschreibungen und Vorleistungen) gemessen wird.

• Staatsversagen Durch staatliches Handeln oder Unterlassen von Handlungen hervorgerufene Fehlallokation. Dem Staat gelingt es nicht immer, die Mängel des Marktes durch entsprechende Maßnahmen zu korrigieren. Von S. spricht man u. a., wenn es durch staatliches Handeln zu einer Fehlleitung von Ressourcen kommt oder wenn dadurch unerwünschte Verteilungseffekte entstehen. Gründe für S.: • Beeinflussung wirtschaftspolitischer Entscheidungen durch Lobbies. • Die staatlichen Handlungsspielräume werden nicht bzw. unzureichend genützt. • Der wirtschaftspolitische Planungshorizont ist zu kurz. Andere

Stabilitäts- und Wachstumspakt Bez.: Politikversagen. Beispiele für S.: • Der Staat trennt sich zu spät von Aufgaben, die er in Krisenzeiten (z. B. die Zerstörung der Infrastruktur durch Kriegseinwirkungen) übernehmen musste. • Der Staat übernimmt die falschen Aufgaben. • Hoheitlichen und unternehmerische Aufgaben werden in unzureichender Weise von einander abgegrenzt. • Der Staat überlässt Aufgaben dem Markt, die er eigentlich hoheitlich kontrollieren sollte. • Der Staat nimmt bestimmte Aufgaben nicht oder nur unzureichend wahr, weil finanzielle Engpässe auftreten: Es kommt zu „Vollzugsdefiziten". • Der Staat wickelt bestimmte Aufgaben zu falschen Kosten ab, weil er vielfach gar nicht weiß, wie hoch die entstandenen Kosten tatsächlich sind. • Der Staat passt veraltete Strukturen (z. B. Steuersystem, Finanzausgleich etc.) nicht rechtzeitig neuen Erfordernisse an.

• Staatsverschuldung Schulden der Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden). Die S. repräsentiert finanzielle Ansprüche des privaten Sektors an den öffentlichen Sektor, die im Zusammenhang mit einem Kreditgeschäft entstanden sind. Ver-waltungsschuld: finanzielle Ansprüche des privaten an den öffentlichen Sektor, die ohne Kreditge-

schäft durch Waren- oder Leistungsgeschäfte entstanden sind (z. B. offene Rechnungen).

• Stabilisierungsfunktion Sie umfasst Konjunktur- und Wachstumsziele. Im Rahmen der Fiskalpolitik ergeben sich automatische Stabilisierungswirkungen, die zur Erreichung des wirtschaftlichen Gleichgewichts beitragen. Durch diskretionäre Veränderungen der öffentlichen Einnahmen und Ausgaben wird ebenfalls eine die Konjunktur und das Wachstum beeinflussende Steuerung versucht.

• Stabilitäts- und Wachstumspakt Beschlüsse von Dublin 1996. Zweistufiges finanzpolitisches Konzept, durch das die Budgets der EUMitgliedstaaten besser überwacht werden und die Vorgangsweise bei einer Überschreitung eines bestimmten Defizits beschleunigt und inhaltlich präzisiert werden. Das Konzept ist eine Kombination von Prävention und Abschreckung. Stabilisierungsinstrument im Rahmen der Wirtschaftsund Währungsunion (WWU). Zweck des Stabilitäts- und Wachstumspaktes ist es, der Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten in der dritten Stufe der WWU einen Rahmen zu geben, der einerseits die Entstehung übermäßiger Defizite verhindert und andererseits Handlungsspielräume für die Anpassung an außergewöhnliche und konjunkturelle Störungen bietet. 531

Stabilitätsprogramm • Stabilitätsprogramm Die Euro-Staaten müssen alljährlich ein S. vorlegen. Dieses soll enthalten: 1. Eine Darstellung der mittelfristigen Haushaltsziele. 2. Eine Beschreibung der budgetären Maßnahmen, mit welchen die Haushaltsziele erreicht werden sollen. 3. Zusätzliche budgetäre Korrekturmaßnahmen im Fall von Zielabweichungen. Wenn laut Auffassung der Kommission ein übermäßiges Defizit besteht, erstellt sie einen Bericht und leitet ihn an den ECOFIN weiter. Wenn der Rat beschließt, dass tatsächlich ein übermäßiges Defizit besteht, so empfiehlt er dem betroffenen Mitgliedstaat, innerhalb von vier Monaten die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Der ECOFIN geht davon aus, dass das Defizit innerhalb von 12 Monaten nach seinem Eintritt korrigiert wird. Geschieht dies nicht, muss der Mitgliedstaat eine zinslose Einlage bei der EU tätigen. Sollte das Defizit weiterhin übermäßig sein, wird die Einlage in ein Bußgeld umgewandelt. Ausnahmen gibt es für starke konjunkturbedingte Abwärtsbewegungen sowie für unvorhersehbare und unkontrollierbare Ereignisse, wie landesweite Katastrophen. Die Europäische Kommission und der Rat überprüfen diese Programme im Hinblick auf die Erfüllung der Vorgaben des Stabilitäts- und Wachstumspaktes. Das Stabilitätsprogramm muss Angaben über das mittelfristige Ziel eines nahezu aus532

geglichenen Haushalts bzw. eines Überschusses liefern sowie Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung, die Beschäftigung und die Inflation enthalten.

• Stabstelien Stellen ohne Leitungsaufgaben. Sie dienen einer übergeordneten Instanz zur quantitativen, qualitativen und personellen Entlastung. Sie übernehmen Entscheidungsvorbereitungs-, Verwaltungs-, Koordinations- und Kontrollaufgaben. Die Leiter von S. haben Weisungsbefugnis nur innerhalb der von ihnen geleiteten Stelle.

• Stagflation Konjunkturphase, die durch geringes Wachstum (Stagnation) und zugleich durch relativ starken Preisanstieg (Inflation) gekennzeichnet ist. Wirtschaftliche Situation, die in Rezessionen neben hohen Arbeitslosenraten auch hohe Inflationsraten aufweist. Das keynesianische Instrumentarium war darauf konzipiert, entweder die Inflation (Nachfragesenkung) oder die Arbeitslosigkeit (Nachfrageerhöhung) zu bekämpfen. Beides gleichzeitig führt zu einem Dilemma.

• Stakeholder Anspruchsgruppen. Während anfangs der neunziger Jahre nur die Interessen der -» Shareholder im Vordergrund standen, ist inzwischen eine Rückbesinnung auf die Interessen der S. erfolgt. S. sind Gruppen, die Ansprüche/Interessen gegenüber einem Unternehmen geltend machen.

standards of performance Das sind u. a. die Mitarbeiter, die Kunden, die Anrainer, der Fiskus, Gebietskörperschaften etc. des betreffenden Unternehmens.

• Stakeholder-Konzept Nach diesem Konzept fühlt sich das Management eines Unternehmens nicht nur den Aktionären verpflichtet, sondern allen Gruppen, die an dem Unternehmen Interesse haben. Das sind u. a. die Mitarbeiter, die Kunden, die Anrainer, der Fiskus. In diesem Zusammenhang gewinnen Kriterien wie die Anzahl der Beschäftigten und die Steuerleistung des Betriebes immer mehr an Bedeutung.

• Stammaktien Aktien, die alle Rechte gewähren, die einem Aktionär zustehen. Es sind dies Vermögensrechte und Mitgliedschaftsrechte.

• Standard & Poors Ratingagentur.

• Standard and Poor's (S&P) 500 Index der 500 meistgehandelsten Aktien auf der New York Stock Exchange. Indikator für die Entwicklung des gesamten US Aktienmarktes, wesentlich repräsentativer als der Dow Jones Index.

• Standardabweichung Maß der Streuung einer Verteilung um ihr arithmetisches Mittel.

• Standardaktien Die führenden Aktien eines Landes, die auch international bekannt sind, „blue chips", deren Kapital breit gestreut ist und die hohe Börsenumsätze aufweisen.

• Standard-Krankenanstalt (A) Allgemeine Krankenanstalten der niedrigsten Versorgungsstufe nach dem KAG. S. haben bettenführende Abteilungen zumindest für die Fächer Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Innere Medizin vorzuhalten. Das Fach Kinderheilkunde ist zumindest durch einen ständigen Konsiliararzt zu betreuen. Des weiteren müssen entsprechende Einrichtungen für Anästhesiologie, Röntgendiagnostik und Reanimation, die Vornahme von Obduktionen sowie ein Blutdepot mit entsprechenden serologischen Laboreinrichtungen vorhanden sein und durch Fachärzte des betreffenden Sonderfaches betreut werden. Je nach den örtlichen Verhältnissen ist für rund 50.000 bis 90.000 Bewohnern eine Schwerpunkt-Krankenanstalt einzurichten.

• Standards of Performance Abgek.: SOP. Sie gehören begrifflich zu den Strukturkosten und drücken die Produktivität von Verwaltungsleistungen aus. Auch sie haben einen Output, der wie bei den direkt produktiven Kostenstellen mit Hilfe von Bezugsgrößen/Leistungsarten planbar ist und erfassbar gemacht 533

Standardtender werden kann.

• Standardtender Tenderverfahren, das im ESZB bei regelmäßigen Offenmarktgeschäften verwendet wird. Standardtender werden innerhalb von 24 Stunden durchgeführt. Alle Geschäftspartner, welche die allgemeinen Zulassungskriterien erfüllen, sind berechtigt, bei Standardtendern Gebote abzugeben.

• Standardversorgung Medizinische Versorgung, die in Standard-Krankenanstalten erbracht werden kann (Gegensatz: „Spitzenversorgung").

• Standardwerte Aktien, die an der Börse einen großen Markt haben. Es sind meist Aktien führender Gesellschaften einer Branche.

• Standby 1. Besonders günstiger Flugtarif. Warten auf einen freien Platz, der aber nur von bestimmten Fluggesellschaften auf einigen Strecken angeboten wird. 2. Gerät in betriebsbereitem Zustand. 3. Verbindliche Kreditzusage für einen möglichen künftigen Finanzierungsbedarf.

• standby letters of credit Andere Bez.: letter of credit. Die Bank verpflichtet sich, im Falle eines Konkurses des Schuldners die Wertpapiere sofort zurückzuzahlen. 534

• Standby-Kredit Verbindliche Kreditzusage für einen möglichen künftigen Finanzierungsbedarf. Bei internationalen Finanzierungen räumt beispielsweise der Internationale Währungsfonds Ländern einen S. ein, um Zahlungsbilanzschwierigkeiten zu vermeiden. Andere Bez.: Kreditrahmen, Kreditlinie.

• ständige Fazilität Euroland. Zentralbankfazilität, welche die Geschäftspartner auf eigene Initiative in Anspruch nehmen können. Das ESZB wird zwei ständige Fazilitäten anbieten, die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität.

• Standing Bonität, Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.

• Standleitung Technische Übertragungsstrecke, die fest zwischen zwei, räumlich auseinander liegenden Einheiten einer oder mehrerer Datenverarbeitungsanlagen installiert wurde.

• Standorte S. sind Verfügungs- und Eigentumsrechte von Personen über bestimmte, innerhalb von festgelegten Grenzen befindliche, natürliche Ressourcen und infrastrukturelle Gelegenheiten. Der Begriff Standortqualität beschreibt dann in diesem Zusammenhang die relativen Ersparnisse, die sich bei der Beschaffung und beim

stationäre Prozesse Absatz von Gütern und Dienstleistungen sowie bei der Vermeidung von Eigentums- und Nutzungsstörungen ergeben.

etc.; • von steuerrechtlichen Gesichtspunkten sowie von der Lage der Absatzgebiete.

• Standortfaktor

• Starttag

Sachverhalt, der für die Wahl eines bestimmten Standortes von Bedeutung ist.

• Standortwahl Die S. eines Unternehmens wird insbesondere von folgenden Faktoren beeinflusst: • von der Art und Menge der zur Produktion benötigten Roh- und Betriebsstoffe; • vom Produktionsverfahren und den damit unter Umständen verbundenen negativen externen Effekten (wie Lärmentwicklung, Luftverschmutzung, Gewässerverunreinigung und dergleichen mehr); • von der Arbeitsintensität der Produktion und der jeweils benötigten Qualifikation der Arbeitskräfte (werden z. B. besonders qualifizierte Arbeitskräfte benötigt, so wird auch unter unternehmerischen Gesichtspunkten der Freizeitwert des betreffenden Standortes ins Kalkül gezogen werden müssen); • von der Möglichkeit positiver, interner Ersparnisse (Degression der durchschnittlichen Produktionskosten durch steigende Kapazität); • von Fühlungsvorteilen zu Zulieferern und Abnehmern und durch Versorgung mit zentralörtlichen Dienstleistungen, wie beispielsweise Rechtsund Wirtschaftsberatung

Datum, an dem das erste Teilgeschäft einer geldpolitischen Operation abgewickelt wird. Der Starttag entspricht bei Rückkaufsvereinbarungen und Devisenswaps dem Kauftag.

• Startup Unternehmensgründung.

• Startup-Finanzierung Auf Basis ausgearbeiteter und bereits verwirklichter Ideen bzw. Prototypen soll eine geregelte Geschäftstätigkeit durch Unternehmensgründung und Erstellung eines Marketingkonzepts vorbereitet werden.

• state of the art Stand des Wissens in einer Disziplin.

• Station Gesundheitswesen. Bettenfuhrende Hauptkostenstelle einer Krankenanstalt.

• stationäre Leistung Jede an einer Ambulanz durchgeführte Untersuchung oder Behandlung an einem stationären Patienten (eigentlich: „Leistung an stationären Patienten").

• stationäre Prozesse Die ökonomischen Variablen weisen hier keinen eindeutig aufwärts oder 535

stationäres Modell abwärts gerichteten Trend auf. Die Reinvestitionen decken gerade die verbrauchsbedingten Abschreibungen; die Nettoinvestitionen und damit auch der Kapazitätseffekt ist in diesem Fall Null.

• stationäres Modell Ökonomisches Modell, in dem die Konstanz des Produktionspotentials zur ständigen Reproduktion derselben Gütermenge unterstellt wird. Gegenteil: evolutionäres Modell.

• statisches Modell Modell ohne Zeitdimension; Anpassung endogener Variablen auf Änderungen exogener Variablen erfolgen unter der Fiktion unendlich schneller Anpassung. Zeitliche Verzögerungen und Anpassungsprozesse werden im statischen Modell nicht berücksichtigt.

• statistische Differenz Begriff aus der Zahlungsbilanzsystematik. Die statistische D. ist die Summe aller Fehler, Inkonsistenzen von Statistiken und Auslassungen bei der Erstellung der Zahlungsbilanz.

• Steganographie Eine Verschlüsselungstechnik, bei der in einem Bild - passwortgeschützt - eine beliebige Datei unsichtbar in die Pixel des Bildes eingebunden wird.

• Steinkohleeinheit Abgek.: SKE. In Mitteleuropa gebräuchliche Maßeinheit für den Ver536

gleich des Energiegehaltes von Primärenergieträgern.

• Stellenandrangziffern Arbeitsmarktforschung. Vorgemerkte Arbeitslose je gemeldeter offener Stelle.

• Stellenplan (A) Im S. werden die zulässige Anzahl der Bundesbediensteten des jährlichen Bundesfinanzgesetzes festgelegt.

• STEP Abk. f.: Science and Technology for Environmental Protection. Gemeinsam mit dem European Programme on Climatology and Natural Hazards, ein von der EU angeregtes Umweltforschungsprogramm mit den Bereichen Umwelt und menschliche Gesundheit, Luft- und Wasserqualität, Boden- und Gewässerschutz, Umweltschutztechnologien sowie Erforschung von Ökosystemen und Klima.

• Step-up-Anleihe Anleihe, deren Nominalzinssatz während der Laufzeit nach einem festgelegten Plan steigt.

• Sterbetafeln Versicherungswelt. Sie sind die Berechnungsgrundlage für Lebensversicherungen und geben an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit des Ab- oder Erlebens einer Person in einem bestimmten Zeitraum ist.

Steuerbemessungsgrundlage • Sternnetz Die älteste aller Netztopologien. Bei einem S. laufen alle Nachrichten über eine zentrale Station. Sie Ubernimmt dann deren Verteilung. Fällt eine angeschlossene Station aus, so hat das keine Auswirkung auf das restliche Netz. Fällt dagegen der zentrale Rechner aus, so bricht das ganze Netz zusammen. Sternnetze erfordern hohe Investitionen, weil die Zentrale entsprechend leistungsfähig sein muss.

• Steueramortisation Diese Form der Steuerüberwälzung liegt dann vor, wenn der Käufer eines besteuerten, ertragsabwerfenden Projektes die kumulierte ertragssenkende Wirkung der Steuer in einen Renditevergleich (z. B. Grundstück zu Anleihe) einbezieht und den Kaufpreis des Projektes um die entgangene Rendite mindert. Diese kumulierte Steuerbelastung ist dann vom Verkäufer zu tragen.

• Steueranstoß Der so genannte S. löst bei den Besteuerten Verhaltensänderungen in Form der Steuerausweichung, Steuerüberwälzung i. e. S. und/oder Steuereinholung aus.

• Steueraufkommenselastizität Verhältnis zwischen der Veränderung des Steueraufkommens und der Veränderung des Volkseinkommens. Bei einer S. von größer als 1 (= progressives Steueraufkommen) wächst der Steuerertrag prozentuell stärker als das Volkseinkommen; in diesem

Fall wirkt das Steuersystem in seiner Gesamtheit als eingebauter Stabilisator.

• Steuerausweichung Von S. wird gesprochen, wenn Wirtschaftssubjekte einer sie treffenden Steuererhöhung aus dem Wege zu gehen versuchen, indem sie besteuerte Aktivitäten durch sachliche, zeitliche oder räumliche Anpassung vermeiden. Andere Bez.: Steuervermeidung.

• Steuerbelastung Steuern und Abgaben sind auf Grund gesetzlicher Bestimmungen festgelegt, weshalb dieser Anteil der Betriebsleistung der unternehmerischen Disposition - abgesehen von steuertaktischen Maßnahmen - entzogen ist. Bei Unternehmen mit Beteiligungen der öffentlichen Hand ist von Interesse, welche Beträge im Wege von Steuern und Abgaben an diese fließen („Rückflusseffekte").

• Steuerbelastungsquote Steuern und steuerähnliche Abgaben (Sozialversicherungsbeiträge, Kammerumlagen usw.) in Prozent des Bruttoinlandproduktes desselben Jahres. In Österreich ist die S. von 13 % vor dem Ersten Weltkrieg auf über 40 % gestiegen. Höher als in Österreich ist sie in den skandinavischen Ländern, deutlich niedriger z. B. in der Schweiz oder in Japan.

• Steuerbemessungsgrundlage Mengen- oder wertmäßige Größe des Steuerobjektes, auf die der Steu537

Steuereinholung ersatz anzuwenden ist, z. B. Steuerobjekt: Halten eines Kraftfahrzeuges, Bemessungsgrundlage z. B. Hubraum des Motors, PS-Zahl, Gewicht etc.

• Steuereinholung Eine erhöhte Anstrengung des Steuerpflichtigen, die Belastung durch eine bestehende oder neueingeführte Steuer durch Mehrarbeit (Haushalte) oder Kostensenkung (Unternehmen) auszugleichen, wird als S. bezeichnet.

• Steuerelastizität Relation zwischen der Steigerung des Steueraufkommens und jener der Steuerbemessungsgrundlage (Bruttoinlandsprodukt oder Volkseinkommen). Eine Steuer - bzw. ein Steuersystem - ist progressiv, wenn der Elastizitätskoeffizient über 1 liegt, das Steueraufkommen also rascher steigt als die Bezugsgröße.

• Steuererklärungspflicht (A) Gewerbetreibende, Selbstständige und Landwirte müssen das Einkommen eines jeden Jahres dem Finanzamt bis zum 31. 3. des Folgejahres mittels Steuererklärung deklarieren, wobei das Finanzamt die Steuerschuld im Wege eines besonderen Verfahrens (Veranlagung) bemisst und vorschreibt. Lohnsteuerpflichtige müssen nur dann eine Steuererklärung abgeben, wenn sie neben ihren Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit sonstige Einkünfte in bestimmter Höhe beziehen. 538

• Steuergegenstand Die Sache, Person oder Handlung, auf welche die Steuer abzielt, z. B. das Einkommen bei der Einkommensteuer, das Halten eines Kfz bei der Kfz-Steuer, die Flasche Sekt bei der Sektsteuer. Andere Bez.: Steuerobjekt.

• Steuergläubiger Der Staat bzw. die Körperschaft, die Kraft staatlicher Delegation zur Steuererhebung berechtigt ist.

• Steuergrundsätze S. werden aus den Zielen der Besteuerung abgeleitet und dienen als Kriterien ftlr die Beurteilung einzelner Steuern oder eines Steuersystems.

• Steuerharmonisierung Angleichung der nationalen Steuervorschriften innerhalb der Europäischen Union.

• Steuerhinterziehung Mit S. bezeichnet man illegale Steuerausweichung (Steuervermeidung). Sie liegt z. B. beim Verschweigen steuerpflichtiger Gewinn- oder Einkommensteile (z. B. im Ausland) oder bei geheimem Transfer von Einkommensbestandteilen in Gebiete außerhalb der Jurisdiktion der Steuerbehörden vor.

• Steuerhoheit Durch die S. wird bestimmt, welche öffentliche Körperschaft das Recht auf Einnahmen erhält. Dabei wird zwischen der Gesetzgebungshoheit,

Steuerpauschalierung Ertragshoheit und Verwaltungshoheit (Zuordnung des Steuereinzugs) unterschieden.

• Steuerinzidenz Gibt an, wer letztlich die ökonomische Belastung durch eine Steuer trägt. Im Ausmaß der Steuerüberwälzungsprozesse sind Steuerschuldner und ökonomischer Steuerträger nicht identisch. Die empirische Inzidenzforschung kann bisher aber keine befriedigenden quantitativen Befunde über tatsächliche' Überwälzungsvorgänge anbieten. Im Kern geht es darum, wer nach Abschluss aller Überwälzungsvorgänge eine bestimmte Steuerlast trägt.

• Steuerlastquote Anteil der Steuereinnahmen des Staates am Sozialprodukt. Die Quote bietet einen Anhaltspunkt für die durchschnittliche Steuerbelastung, sagt aber nichts über die Steuerbelastung des einzelnen Bürgers aus.

• Steuerleistung Art und Höhe der Steuern, die in einer Region an den Fiskus fließen.

• Steuern öffentliche Abgaben, denen keine spezielle Gegenleistung seitens einer Gebietskörperschaft gegenübersteht.

chen Hand direkt beim einzelnen Steuerpflichtigen erhoben. Dabei handelt es sich z. B. um Einkommenssteuern, Gewinnsteuern sowie um diverse Quellensteuern (z. B. Verrechnungssteuer). Die wichtigste direkte Steuer auf Bundesebene ist die Direkte Bundessteuer. Indirekte Steuern werden in der Regel auf den Konsum von Waren und Dienstleistungen erhoben. Die wichtigste indirekte Steuer ist die MWST, die fast einen Drittel der Bundeseinnahmen einbringt. Weitere indirekte Steuern: Zölle, Bier-, Alkohol-, Tabak- und Mineralölsteuer, Nationalstraßenabgabe (Vignette), Schwerverkehrsabgabe, Verkehrsabgaben. Die Direkte Bundessteuer und die Mehrwertsteuer sind in der Bundesverfassung verankert. Die so genannte Finanzordnung ist bis Ende 2006 befristet und muss durch eine neue abgelöst werden.

• Steueroasen Bezeichnung für Länder mit keiner oder relativ geringer Steuerlast (z. B. Bermuda-Inseln, Bahamas, die Kanalinseln Jersey und Guemsey, Liechtenstein, Schweiz, Monaco, Luxemburg); oft in Verbindung mit einem relativ undurchlässigen Bankgeheimnis.

• Steuern (CH)

• Steuerpauschalierung

Auf ihren Hoheitsgebieten erheben Bund, Kantone und Gemeinden Steuern, um die ihnen übertragenen Aufgaben erfüllen zu können. Direkte Steuern werden von der öffentli-

Kleinbetriebe können vom Finanzamt eine Pauschalierung von Einkommen, Gewerbeertrag und Umsatz bewilligt erhalten, wodurch die Notwendigkeit buchhaltungsmäßiger 539

Steuerprogression Aufzeichnungen fällt.

größtenteils

weg-

• Steuerprogression (A) Das Einkommen natürlicher Personen wird nicht mit einem einheitlichen Prozentsatz, der auf das gesamte Einkommen eingehoben wird, besteuert. Der Steuertarif sieht vielmehr eine progressive Staffelung des steuerpflichtigen Einkommens vor.

• Steuerquote Quotient aus dem Steueraufkommen in einer Volkswirtschaft während eines Zeitraums und dem Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen (exkl. Sozialversicherungsbeiträge).

• Steuerreform Umgestaltung Steuersystems.

eines

bestehenden

• Steuerüberwälzung Weitergabe der Steuerbelastung über den Preis an andere. Weiter- oder Rückwälzung einer Steuer auf Abnehmer, Lieferanten usw. Beabsichtigt ist die Überwälzung bei indirekten Steuern (z. B. der Mehrwertsteuer), bei denen der Steuerdestinatar der Käufer des mit indirekten Steuern belasteten Produkts ist, auch wenn zum Steuerschuldner der Verkäufer erklärt wird. Heute steht die Lehre von der (Steuer-) Inzidenz auf dem Standpunkt, dass eine Überwälzung auch bei direkten Steuern (mit alleiniger Ausnahme von Erbschaftssteuern) möglich ist. 540

• Steuerung Überwachung der Funktionen in einem System (z. B. in der Wirtschaftspolitik) und die damit zusammenhängenden Maßnahmen. Umsetzung der „vorausgedachten" Entscheidungen und Maßnahmen.

• Steuerwettbewerb Steuerwettbewerb herrscht zwischen Wirtschaftsstandorten, welche sich bemühen, Investoren und anderen Steuerpflichtigen möglichst gute steuerliche Rahmenbedingungen zu bieten.

• Steuerwiderstand Versuche der Besteuerten, auf legale (Steuerausweichung) oder illegale Weise (Steuerhinterziehung) der Besteuerung ganz oder teilweise zu entgehen bzw. durch Proteste, Demonstrationen oder Steuerstreiks den Staat zur Zurücknahme von Belastungen zu zwingen.

• Stichprobe Teil einer Grundgesamtheit, durch den auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein bestimmter Eigenschaften von Elementen der Grundgesamtheit geschlossen werden kann.

• Stichproben-Auswahlverfahren Verfahren zur Auswahl von Stichproben, wobei grundsätzlich Verfahren der Zufallsauswahl und Verfahren der bewussten Auswahl zu unterscheiden sind.

stiller Gesellschafter • Stichprobenfehler Jene bei Stichprobenerhebungen entstehende Abweichung zwischen hochgerechneten Stichprobenergebnissen und den tatsächlichen Verhältnissen in der Grundgesamtheit. Andere Bez.: Zufallsfehler.

• Stichwort Ein dem Sachtitel entnommenes, den Inhalt eines Werkes charakterisierendes Wort.

• Sticker Aufstecker, Aufkleber.

• Stiftung Rechtsform, die sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Recht zu finden ist. Selbstständige Vermögensmasse. Ist ein durch eine Anordnung des Stifters dauernd gewidmetes Vermögen mit Rechtspersönlichkeit, dessen Erträgnisse der Erfüllung gemeinnütziger oder mildtätiger Zwecke dienen. Eine S. ist demnach keine Personenvereinigung und hat keine Mitglieder, sondern nur Nutznießer (Destinatare). • Stigler, George Joseph (1911 1991) Amerikanischer Ökonom. Beiträge über industrielle Entwicklung und das Funktionieren von Märkten sowie über die Auswirkungen staatlicher Regulierung. S. wird - ebenso wie -• Friedman - der -•Chicagoer Schule zugerechnet. Er hat analytische Arbeiten über die Funktionsweise der Märkte und verschiedene Industriebranchen verfasst und un-

tersucht, wie sich die Gesetzgebung des Staates auf die Märkte auswirkt und wie die die Wirtschaft beeinflussenden rechtlichen Rahmenbedingungen überhaupt zu Stande kommen. Publikationen: The Theory of Price, 1946; Essays in the History of Economics, 1965; The Organization of Industry, 1968; The Citizen and the State, 1975; G. J. Stigler/J. K. Kindahl: The Behaviour of Industrial Prices, 1970.

• stille Reserven Nicht in der Bilanz erkennbare stille Rücklagen, die durch eine Unterbewertung der Aktiva bzw. durch eine Überbewertung der Passiva entstehen.

• stille Zession Zession ohne Drittschuldnerverständigung. Der Drittschuldner wird von der erfolgten Abtretung der Forderung weder vom Zedent noch vom Zessionar verständigt. Das kreditgebende Institut behält sich jedoch vertraglich das Recht vor, wenn nötig, den Drittschuldner zu verständigen.

• stiller Gesellschafter Ein stiller G. ist Gläubiger einer Firma. Es erfolgt daher auch keine Eintragung ins Firmenbuch und im Insolvenzfall kann auch keine Haftung anderen Gläubigern gegenüber entstehen. Wenn der stille G. über seine Einlage hinaus am Vermögen der Gesellschaft beteiligt ist (am Finnenwert und an den stillen Reserven), wird ein solches Verhältnis 541

Stillhalter steuerrechtlich als Mitunternehmerschaft behandelt. Er erhält daher seine Gewinn- und Verlustzuweisungen und ist am Liquidationserlös beteiligt ( - • atypischer stiller G.).

• Stillhalter Der oder die Aktienbesitzer (oft Großaktionäre), die sich verpflichten, ihre Aktie gemäß den Bedingungen von Optionen oder Optionsscheinen zu liefern. Der S. ist den Zeichnern der Optionsscheine nicht bekannt. Andere Bez.: writer, Optionsverkäufer.

dementsprechend Stock- oder Shareholders. Eine Aktiengesellschaft ist jedoch keine „stock Company", sondern eine „Corporation". 2. ökonomische Größe oder Menge, die zu einem bestimmten Zeitpunkt („Stichtag") gemessen wird. Beispiele: Kapitalstock, Geldvermögen, Bevölkerungszahl, Gesamtschuld. Andere Bez.: Bestandsgröße.

• Stock Exchange Ursprünglich der Name der Londoner Wertpapierbörse, heute im englischen Sprachraum die übliche Bezeichnung für Aktienbörsen.

• Stimmgewichtung Qualifizierte Mehrheit.

• Stimmrecht Recht des Aktionärs, in der Hauptversammlung für oder gegen gestellte Anträge zu stimmen. Eine Aktie verbrieft üblicherweise ein Stimmrecht.

• Stimmrechtsaktien Aktien mit minimalem Nennwert besitzen gleiches Stimmrecht wie solche mit z. B. zehntausendfachem Nominalwert. Nur schwer lässt sich ein systemkonformeres und zugleich effizientes Mittel denken, um bisherige Amtsinhaber an der Macht zu halten. Große und legitime Bedeutung bei der Bewahrung von Familienunternehmen.

• Stock 1. Angloamerikanische Bezeichnung für Aktie. Inhaber von Aktien heißen 542

• stock option Mit diesem Beteiligungsmodell wird üblicherweise dem Management eines Unternehmens die Option eingeräumt, Aktien der Gesellschaft zu Vorzugskonditionen zu erwerben.

• stock picking Auswahl von Wertpapieren für einen Investmentfonds durch Spezialisten der Investmentgesellschaft. Die Fondsmanager, die sich dieser Aktienanlagestrategie verschrieben haben, suchen spezielle Titel, die sich besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Nach detaillierter Analyse der Unternehmen und ihrer Gewinnentwicklung erfolgt die Auswahl.

• Stockdividende Ausschüttung einer Dividende in Form von neuen Aktien (Bonusaktien). Anrecht auf den Bezug der S. heißt Teilrecht.

Straddle • Stockwerkseigentum Eigentum an einem Stockwerk eines Gebäudes oder an einer Wohnung. Das S. ist eine Form des Miteigentums, bei dem jedem Miteigentümer nicht eine Quote (also ein Bruchteil), sondern ein ganz bestimmter Teil der Sache gehört.

• Stone, Richard (1913-1991) Britischer Ökonom. Beiträge zur Entwicklung von Systemen der nationalen Buchführung. Hat die Grundlagen für empirische ökonomische Analysen wesentlich verbessert, insbesondere die Grundlagen der volkswirtschaftliche Gesamtrechnung entwickelt. Das in Großbritannien eingeführte System of „national accounts" und die im Rahmen der UNO entwickelten internationalen Standards der Rechnungssysteme gehen auf S. zurück. Publikationen: The Role of Measurement in Economics, 1951; The Measurement of Consumer's Expenditure and Behaviour in the United Kingdom, 1954, 1967; A Programme of Growth, 12 Bände, 1962 - 74; Demographic Accounting and Model Building, 1971; Aspects of Economics and Social Modelling, 1980.

zielter Gewinn soll möglichst abgesichert und ein Verlust möglichst vermieden werden.

• stop order to buy Damit der Aufwärtstrend einer bestimmten Aktie aus Sicht des Anlegers nicht versäumt wird, wird eine Art Bestens-Order gegeben, mit der die Bank beauftragt wird, Aktien zu kaufen, sobald der Kurs ein bestimmtes Limit überschreitet.

• Stop-and-go-Politik Abrupter Wechsel zwischen wirtschaftspolitischem Expansionskurs und wirtschaftspolitischem Restriktionskurs.

• Stopper Blickfang, z. B. Regalstopper im Selbstbedienungs-Laden, aber auch für Maßnahmen bei Anzeigen, bei denen der Umworbene beim Blättern innehält.

• Storno 1. Berichtigung einer Buchung. 2. Widerruf eines Auftrages.

• Storyboard Reihe von Skizzen, die den Bild-, Handlungs- und Textablauf eines Fernsehspots darstellen.

• stop loss order

• Straddle

Kauf- oder Verkaufsauftrag, der bestens ausgeführt wird, sobald bei steigender/nachgebender Kursentwicklung ein vom Aktienbesitzer definierter Kurs erreicht oder über/unterschritten wird. Ein bereits er-

Fachausdruck für kombiniertes Optionsgeschäft, bei dem der Käufer gegen eine Prämie das Recht erwirbt, innerhalb einer bestimmten Frist Aktien zu einem bestimmten Preis zu kaufen (Call-Geschäft) und/oder zu 543

straight bond verkaufen (Put-Geschäft) oder ganz auf eine Transaktion zu verzichten. Eine Form des Prämiengeschäftes analog dem Stellagegeschäft.

• straight bond Anleihe mit fixem Nominalzins, einer bestimmten Laufzeit und einer Rückzahlung zu 100 %.

• stranded costs Kosten, denen keine Erträge auf dem Markt gegenüberstehen.

• stranded investments Fehlinvestitionen.

• Strangle Gleichzeitiger Kauf oder Verkauf von Call- und Put-Optionen mit gleichen Fälligkeiten, aber nicht gleichen Basispreisen.

• Strap Kombination zwei Calls.

von einem Put mit

• Strategie Aussagen darüber, wie ein Unternehmen seine vorhandenen potentiellen Stärken nutzen kann. Nach seiner altgriechischen Herkunft heißt Strategie „Art und Weise, das Heer ins Feld zu führen", Kunst oder Geschicklichkeit. Es bedeutet, jemanden durch eine Kriegslist zu besiegen. In der Marktwirtschaft ist damit das Denken in Wettbewerbsvorteilen gemeint. Wirtschaftsplan, in dem mehrere Möglichkeiten filr das Handeln anderer Wirtschaftssubjekte oder Zu544

stände der Natur während der Planungsperiode zusammen mit den jeweiligen eigenen Reaktionen darauf vorgesehen sind. Bei einer autonomen S. werden bei der Planung von Transaktionen keine Reaktionen anderer Wirtschaftssubjekte einbezogen, andernfalls liegt eine nichtautonome S. vor. Der Begriff S. ist der Kriegssprache entlehnt

• strategische Allianzen Form der Kooperation rechtlich und wirtschaftlich selbstständiger Unternehmen. Mögliche Motive: Kostensenkung bei der gemeinsamen Beschaffung, Kostenteilung im Bereich der Grundlagenforschung, Entwicklung von Normen und Standards, Marktbeherrschung durch Aufteilung von Märkten.

• strategische Entscheidungen Entscheidungen, die vom TopManagement der Unternehmung zu treffen sind. Wesentliche Merkmale von strategische E.: Führungsentscheidungen sind filr den Bestand des Unternehmens von grundlegender Bedeutung; sie sind Ganzheitsentscheidungen, d. h., sie betreffen das ganze Unternehmen, im Gegensatz zu den Ressortentscheidungen; Führungsentscheidungen sind grundsätzlich nicht an untere Instanzen delegierbar.

• strategische Freiheitsgrade Eine Analyse der strategischen F. überprüft den Handlungsspielraum, den ein Unternehmen in einer be-

strategisches Wählen stimmten Wettbewerbssituation hat, um seine Marktposition zu verbessern. Auf so gen. Entscheidungsachsen werden die grundsätzlich möglichen Maßnahmen aufgelistet und untersucht. Auf diese Weise ist es möglich, einen wirksamen MarketingMix zu erarbeiten. In der Regel ist die Zahl der möglichen strategischen F. größer als die Zahl der tatsächlich genutzten Freiheitsgrade.

• strategische Geschäftseinheiten Abgek.: SGE. Strategische G. sind aktuelle oder potentielle unternehmerische Aktivitätsbereiche (Produkt/Marktkombination), die als Ganzes Gegenstand strategischer Entscheidungen sind. Andere Bez.: Geschäftsgebiet, Geschäftsfeld.

• strategische Planung Bewusste Verfolgung von Strategien durch eine besondere Art der Planung. Untersucht wird, welche Erfolgspotentiale das Unternehmen bzw. ein strategisches Geschäftsfeld hat und welche neuen Erfolgspotentiale es aufbauen soll. Es soll die Frage beantwortet werden, ob im Unternehmen die richtigen Dinge für die richtigen Kunden getan werden. In der operativen Führung sollen dann die vorhandenen Erfolgspotentiale ausgeschöpft, das heißt in Deckungsbeiträge und Gewinne umgewandelt und die neuen Erfolgspotentiale aufgebaut werden. Konzept der langfristigen Untemehmenssicherung. Schaffung und Erhaltung von

Erfolgspotentialen.

• strategische Position Längerfristige Position, die aus einer bestimmten Erwartungshaltung eingegangen wird.

• strategische Reserve Die Vorratshaltung an Rohstoffen, die von der Regierung eines Landes betrieben wird, um sich gegen Versorgungsschwierigkeiten in Notzeiten abzusichern.

• strategisches Geschäftsfeld Abgek.: SGF. Organisatorische Abgrenzung möglichst homogener Aktivitätsfelder, die durch gemeinsame strategische Merkmale charakterisiert sind und für die je eine eigenständige Produkt-Markt-Strategie erarbeitet und umgesetzt werden kann. Ein strategisches G. ist ein eigenständiger Bereich innerhalb eines Unternehmens, das auf einen klar definierten Markt abzielt. Andere Bez.: strategische Geschäftseinheit.

• strategisches Management Kontrolle und Steuerung der langfristigen und nachhaltigen Unternehmenssicherung. Schaffung und Erhaltung von Marktpotentialen.

• strategisches Wählen Wird der individuelle Finanzierungsbeitrag abhängig gemacht von der individuellen Bedilrfhisintensität, dann besteht bei öffentlichen Gütern ein großer Anreiz, die eigentlichen „wahren" Präferenzen zu verschleiern: Der rational handelnde Wähler 545

Streaming nimmt eine „Trittbrettfahrer-Haltung" ein, indem er seinen Kostenbeitrag durch eine Unterschätzung seiner Präferenzen bewusst geringer ansetzt.

• Stress Menschenwelt. Physische und psychische Reaktion des Menschen auf besondere Anspannungen und Belastungen.

• Streaming

• Stress-Management

Wörtlich übersetzt: Strömen. Technologie, mit der Video- und Audiodaten so aufbereitet werden, dass ein Echtzeit-Audio- und Videoempfang aus dem Internet möglich ist. Bezeichnung für das Abspielen von Multimediadaten schon während des Downloads. Sound- und Videodaten werden also nicht in einer Datei zwischengespeichert, um sie erst nach dem Download abzuspielen. Ein Beispiel für eine Streaming-Datei ist „RealAudio".

Menschenwelt. Optimierung der persönlichen Ressourcen eines Menschen. S. erstreckt sich nach Wolfgang Pichler über drei Phasen: • Vermittlung von Wissen über -» Stress, das (siehe) Burn-out-Syndrom und andere krisenhafte Zustände, die eine effektive Verwirklichung von Lebensentwürfen behindern oder unmöglich machen; • Selbsterfahrung und Selbstverständnis für eigene Stress- und Erschöpfungszustände; • Umsetzung von Wissen und Verstehen in Handlungsmöglichkeiten.

• Streaming-Media Medien, welche das Abspielen von Musik und/oder Videos via Internet ermöglichen.

• Streetworker Menschenwelt. Sozialarbeiter, die sich um betreuungsbedürftige Menschen im Straßenbereich kümmern.

• Streifbandverwahrung Der Hinterleger von Wertpapieren bleibt Eigentümer seiner Wertpapiere, die für ihn verwahrt werden.

• Streik Zulässige Kampfmaßnahme der Arbeitnehmer im Arbeitskampf, um gewerkschaftliche Forderungen durchzusetzen. 546

• Streubesitz Jener Teil des Aktienkapitals, der nicht fix in Händen von Großaktionären ist.

• Streuplan Im Rahmen der Werbeplanung zeigt ein S., wie die einzelnen (meist zu einer Werbekampagne gehörenden) werblichen Maßnahmen zeitlich verteilt werden. Aus dem S. ist meist für ein Jahr ersichtlich, welche und wie viele Anzeigen, Plakatanschläge usw. wann und wo erscheinen werden.

• Streuverlust Werbesprache. Zu einem S. beim Einsatz von Werbemitteln kommt es,

strukturelles Defizit wenn nicht zielgruppengerecht geworben wird. Man spricht in diesem Fall Personengruppen an, die nicht bzw. nie als Käufer für das beworbene Produkt in Frage kommen.

• Strichmarkierung Ein nach einem vorgegebenen Schema aus schwarzen Strichen und weißen Zwischenräumen gebildeter Code.

werden jeweils die einzelnen Zeros getilgt.

• STRIPS Abk. f.: Separated Trading of Registered Interest and Principal of Securities. „US-treasuries" in „targetedregistered" Form, die vom USSchatzamt speziell für die Umwandlung in „zero bonds" ausgegeben werden. Andere Bez.: Stripping.

• strike price

• Strohmann

Ausübungspreis. Gibt an, zu welchem Preis eine Option ausgeübt wird. Er kann unter dem aktuellen Kurs liegen (= „In the Money", „Im Geld"), nahe daran (= „At the Money", „Am Geld") oder darüber (= „Out of the Money", „Aus dem Geld"). Andere Bez.: Ausübungspreis.

Person, die im Auftrag von Dritten handelt, die aus irgendwelchen Gründen anonym bleiben wollen.

• Strip Verbindung von zwei Puts und einem Call.

• stripped bond Festverzinsliches Wertpapier, bei dem die Bestandteile Mantel und Kupon getrennt gehandelt werden. Andere Bez.: Strip-Anleihe.

• Stripping Umwandlung von Anleihen mit regelmäßiger Zinsauszahlung in „zero bonds". Kapitalrückzahlung und letzte Zinszahlung sowie jede Zinszahlung werden abgezinst und als einzelne Zeros verkauft. Aus den regelmäßigen Zinseinnahmen und aus der Kapitalrückzahlung der Anleihe

• Strömungsgröße Ökonomische Größe oder Menge, die auf einen Zeitraum (z. B. Kalenderjahr) bezogen ist. Beispiele: Investition, Einkommen, Bevölkerungsveränderung, Neuverschuldung, Umsatz. Andere Bez.: Bewegungsgrößen, Flows.

• Strukturdefizit Konjunkturbereinigtes Budgetdefizit.

staatliches

• strukturelle Operation Offenmarktgeschäft, das vom ESZB durchgeführt wird, um die strukturelle Liquiditätsposition des Bankensystems gegenüber dem ESZB anzupassen.

• strukturelles Defizit Jener Teil der öffentlichen Gesamtverschuldung, bei dem aufgrund seiner Dauerhaftigkeit ein erhöhter Konsolidierungsbedarf besteht. 547

strukturelles Defizit • strukturelles Defizit (CH) Teil des Defizits, der auf die dauerhafte Überlastung des Haushalts mit nicht finanzierten Aufgaben zurückzuführen ist (z. B. neue Aufgaben ohne Abbau bestehender und/oder schrumpfender Einnahmen). Ein großes strukturelles Defizit führt dazu, dass der Haushalt auch bei guter Konjunktur defizitär bleibt.

• Strukturfonds Förderungsinstrumente der EURegionalpolitik, das sind EFRE (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung), ESF (Europäischer Sozialfonds) und EAGLF (Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft).

• Strukturkosten Kosten, die den organisatorischen Rahmen in der Akquisition, in der Werbung, in der Forschung für neue Produkte, in der Administration, in der Logistik, in der Unternehmenskultur, in der Navigationsfähigkeit des Unternehmens abbilden. Die Strukturkosten werden auch Fixkosten, Periodenkosten oder Bereitschaftskosten genannt.

• Strukturpakete S. werden von unten nach oben („bottom-up") geschnürt, man setzt bei der Infrastruktur und ihren Teilbereichen (Gesundheitswesen, Energie, Verkehr, öffentliche Verwaltung etc.) an und man kann dadurch wesentlich größere und nachhaltige Einsparungen erzielen. Die -» Bottom-up-Strategie ist in vielen Berei548

chen vor allem deshalb die erfolgreichere Strategie, weil an der Basis bessere Informationen über mögliche Einsparungen verfügbar sind als an der Spitze. Dies gilt insbesondere für das Gesundheitswesen, das Bildungswesen, den Energie- und Verkehrsektor sowie die öffentliche Verwaltung.

• Strukturpolitik Gesamtheit der staatlichen Maßnahmen, die auf die Gestaltung der branchenorientierten und regionalen Zusammensetzung der Wirtschaft und deren Wandel ausgerichtet ist. Wirtschaftspolitik, welche die (qualitative) Zusammensetzung oder die räumliche Verteilung von Produktion und Beschäftigungs-, Branchen-, Betriebsgrößen-, Regionalstruktur usw. bewusst zu verändern trachtet.

• Strukturwandel Die mit jedem wirtschaftlichen Wachstumsprozess einhergehende Änderung in der Zusammensetzung (Struktur) des gesamtwirtschaftlichen Produktionsergebnisses nach Sektoren und Regionen sowie der Aufteilung der Beschäftigten auf Sektoren, Regionen und/oder Qualifikationsklassen.

• Stückzinsen Anteiliger Kupon seit der letzten Kuponzahlung, der dem Verkäufer einer Anleihe zusteht.

• Stufenzinsanleihe Step-up-Anleihe.

Substanzwertverfahren • Stuttgarter Verfahren Bewertungsverfahren zur Ermittlung des Wertes für nichtnotierte Anteile an Kapitalgesellschaften, deren Wert nicht aus Verkäufen ableitbar ist.

• Stützungskauf Kauf zur Stützung des Kurses eines bestimmten Wertpapiers oder einer Währung. •STUZZA Studiengesellschaft für Zusammenarbeit im Zahlungsverkehr, Wien.

• Subito Ein schneller und einfach funktionierender, allerdings kostenpflichtiger Dokumentlieferdienst als länderübergreifende, kooperative Dienstleistung der deutschen Bibliotheken.

• subject to approval Teil einer Vereinbarung, die noch einer Genehmigung bedarf.

• Subjektforderung In der Wohnungspolitik die Unterstützung sozial bedürftiger Wohnungswerber mit nach Einkommen und Familiengröße gestaffelten Annuitätszuschüssen. Demgegenüber läuft die Objektförderung auf die Verbilligung eines Wohnbauvorhabens unabhängig von den wirtschaftlichen Verhältnissen der künftigen Wohnungsinhaber hinaus.

• Subsidiaritätsprinzip Gesellschaftspolitisches nach dem übergeordnete

Prinzip, gesell-

schaftliche Einheiten (beispielsweise der Staat, die Europäische Zentralbank, die Europäische Union) nur solche Aufgaben übernehmen sollen, zu deren Wahrnehmung untergeordnete Einheiten (beispielsweise Bundesland oder Gemeinde, Einzelstaat, Zentralbank eines einzelnen Landes) nicht in der Lage sind. 1. Selbstbestimmung und Selbstverantwortung von Menschen, Institutionen, Regionen etc. Darauf fußt der staatliche Aufbau Österreichs. 2. In der EU wurde das S. im Rahmen von Maastricht I festgelegt und definiert; demnach wird ein zentrales EU-Organ nur dann tätig, wenn das Ziel einer bestimmten Maßnahme besser auf Gemeinschaftsebene erreicht werden kann als auf der Ebene der einzelnen Mitgliedstaaten. Aus dem S. kann daher sehr wohl die Forderung nach verstärkter Selbsthilfe und Selbstverantwortung als auch nach Ausbau des Föderalismus abgeleitet werden.

• Subskription Zeichnung von Neuemissionen.

• Substanzwertverfahren Es werden dabei betriebsnotwendige Vermögensgegenstände mit dem Zeitwert (Wiederbeschaffungswert abzüglich Abschläge für Nutzungsdauer und technische Veralterung) und nicht betriebsnotwendige Güter mit dem Liquidationswert (erzielbarer Einzelverkaufspreis) angesetzt. Passiva werden mit dem Buchwert oder dessen Barwert berücksichtigt. 549

Substitution • Substitution

• Subsumierung

Gegenseitiger mengenmäßiger Austausch von Konsumgütern durch einen Haushalt bzw. von Produktionsfaktoren bei der Herstellung eines Gutes.

Juristischer Vorgang, bei dem ein tatsächliches Geschehen mit einer Norm des positiven Rechts zur Deckung gebracht wird. S. ist also die Feststellung, dass der Sachverhalt die Merkmale eines Tatbestandes erfüllt. Bei der Rechtsanwendung ist daher zu prüfen, ob der vorliegende Sachverhalt einen von der Rechtsordnung normierten Tatbestand verwirklicht. Ist dieser verwirklicht, tritt die vorgesehene Rechtsfolge ein. Andere Bez.: Subsumption.

• Substitutionseffekt Reaktion eines Wirtschaftssubjekts auf die Preisänderung filr ein Wirtschaftsobjekt. Bei einer Preiserhöhung wird bei sonst gleich bleibenden Bedingungen („ceteris paribus") weniger, bei einer Preissenkung mehr gekauft.

• Substitutionseffekt der Besteuerung Dieser Effekt tritt ein, wenn durch die Besteuerung eines Gutes dieses relativ teurer wird und von dem Steuerpflichtigen deshalb durch relativ billigere (nicht oder weniger besteuerte) Güter oder Tatbestände z. T. oder ganz ersetzt wird.

• Substitutionsgüter Güter, die - in gewissem Umfang einander ersetzen können.

• Substitutionskonkurrenz Wettbewerb zwischen Produkten, die, obwohl einander nur ähnlich, dasselbe Bedürfnis befriedigen und einander daher zumindest teilweise ersetzen („substituieren") können, wenn sich die Preisrelation verändert. Maßstab für die S. ist die so genannte Kreuz-Preiselastizität der Nachfrage: Um wie viel steigt die Nachfrage nach Produkt A, wenn Produkt B teurer wird? 550

• Subvention Laufende Transferzahlungen der öffentlichen Verwaltung an Unternehmen. Sie werden in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung mit den indirekten Steuern aufgerechnet. Staatlicher (Kapital- oder Zinsen-) Zuschuss, um gefährdete Betriebe und deren Arbeitsplätze zu erhalten (Erhaltungssubvention) oder, besser, um ihnen eine erfolgreiche Anpassung an veränderte Marktverhältnisse oder Produktionstechnologien zu ermöglichen (Anpassungssubvention). Subventionscharakter haben aber auch verschiedene Formen der direkten Investitionsförderung und in manchen Ländern der Exportförderung (Dumping). Weil Subventionen die Wettbewerbsverhältnisse gegenüber nicht subventionierten Unternehmen verfälschen, widersprechen sie den Grundsätzen der Marktwirtschaft.

sunset legislation • Sucharbeitslosigkeit

• Suchmaske

Von der Neoklassik favorisierte Erklärung der Arbeitslosigkeit (die damit als eine freiwillige interpretiert wird) mit der Langwierigkeit der Suche nach einem Arbeitsplatz, der den (Lohn- usw.) Wünschen des Arbeitssuchenden entspricht; gedankliche Voraussetzung für dieses Erklärungsmodell ist die - höchstens für die USA zutreffende - Annahme, dass jemand seinen bisherigen Posten aufgibt, ehe er sich auf die Suche nach einem besseren macht.

Formular zur Eingabe von Suchbegriffen.

• Suchbaum Computerwelt. Der S. ist das Verzweigungssystem, in dem das breitgefächerte Informationsangebot von Bildschirmtext gegliedert ist. Jeder Anbieter baut darüberhinaus sein Angebot ebenfalls nach dem S.Prinzip auf: Eine hierarchische Gliederung von der Leitseite an. BTXInformationen können also über das S.-Prinzip gefunden werden. Die BTX-Teilnehmer benutzen allerdings viel häufiger das Schlagwörterverzeichnis, weil das sachlogische Suchen als zu umständlich empfunden wird.

• Suchmaschinen Dienst im World Wide Web, mit dessen Hilfe Webseiten nach Stichworten durchsucht werden können. Viele S. durchforsten mit „robots" oder „spiders" permanent das Web und merken sich stichwortartige Inhalte der Seiten.

• Sucht Zwanghafte Abhängigkeit. Diese kann stoffgebunden sein (z. B. Einnahme von Medikamenten, Nikotin, Drogen etc.) oder von bestimmten Verhaltensweisen geprägt sein. Erstere ist verbunden mit dem Verlangen nach einer ständigen erneuten Einnahme dieser Stoffe. Damit wird vor allem am Anfang ein Lustgefühl erreicht. Nach einem regelmäßigen Konsum dieser Stoffe entsteht eine physische und/oder psychische Abhängigkeit. Beispiele für nicht an Stoffe gebundene Abhängigkeiten: Spielsucht, Kaufsucht, Arbeitssucht. Ein zentrales Merkmal beider Suchtarten sind Entzugserscheinungen.

• sunk costs Wörtlich: „versunkene Kosten". „Sunk c." sind Kosten, die bei Entscheidungen zunächst als irrelevant bezeichnet werden, die sich jedoch in weiterer Folge als relevante Kosten herausstellen und zu einem Problem werden können. Beispiel: Investitionen (Kosten), die im Zuge der Stromgewinnung getätigt wurden und nicht mehr hereingebracht werden können.

• sunset legislation Wörtlich: „Sonnenuntergangsgesetzgebung". Spezifikum der USGesetzgebung. Gesetze, die zeitlich befristet sind und ersatzlos auslaufen. 551

Superädifikat • Superädifikat Immobilienwelt. Bauwerk auf oder unter fremdem Grund, das von einer Person, die nicht Eigentümer sondern Mieter oder Pächter des Grundstückes ist, errichtet wird und nach der Bauweise oder dem zeitlich begrenzten Benützungsrecht nicht für die Dauer bestimmt ist.

• superiore Güter Güter, die mit steigendem Einkommen relativ mehr überproportional nachgefragt werden. Gegensatz: inferiore Güter.

• Supermarkt (A) Einzelhandelsbetrieb, der überwiegend auf Selbstbedienungsbasis auf einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m2 Nahrungs- und Genussmittel sowie Waren anderer Branchen anbietet.

• Supervision Wörtlich übersetzt: „einen Überblick bekommen". Form der Begleitung der beruflichen Praxis. Ziel: Erhöhung der Professionalität und Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten, Überprüfung eingefahrener Verhaltensmuster sowie Analyse persönlicher beruflicher Probleme und Konflikte und deren Lösung. Verbesserung der Kooperation und Kommunikation in einem bestimmten Berufsfeld. Sie ist keine Therapie und sowohl in Gruppen als auch einzeln möglich.

552

• supply side economic« Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Stagflation, Wachstumsschwäche, strukturelle Arbeitslosigkeit, geringe Produktivität und Verlangsamung des Wirtschaftswachstums (Kennzeichen der Weltwirtschaft zu Beginn der 80er Jahre) lassen sich nicht nachfrageseitig (keynesianisch), sondern nur angebotseitig bewältigen. Nach Ansicht der Angebotstheoretiker wird über Unternehmensfbrderungen, Deregulierungen, Privatisierungen, Steuer- und Kostenentlastungen die Produktion zunehmen, die Beschäftigung gesteigert, das Einkommen erhöht, das Wirtschaftswachstum angeregt und die Investitions- und Innovationstätigkeit gefördert. Im Zentrum stehen wirtschaftspolitische Maßnahmen, die efFizienz- und produktivitätssteigernd, leistungsorientiert und wettbewerbsfördernd wirken und durch eine konstante Geld- und Fiskalpolitik die Erwartungen der Akteure stabilisieren. Andere Bez.: Reaganomics, Thatcherismus.

• supranational Übernational.

• surplus Dt.: Überschuss. Zum Beispiel: Überschuss des Staatshaushaltes.

• Surveillance

• Supervisor 1. Computerwelt:

eine bestimmte Zutrittsebene einer Datenverarbeitungsanlage. 2. Person, die eine Supervision leitet.

Magnetkarte für

Unter S. wird die Beobachtung und

Swap-Operationen Überwachung der Wechselkurspolitik der Mitgliedstaaten verstanden. Dabei wird auch geprüft, ob die wirtschaftliche Entwicklung und die Wirtschaftspolitik vereinbar sind mit der Erreichung eines stetigen Wachstums und binnenwirtschaftlicher wie außenwirtschaftliche Stabilität. Als multilaterale Surveillance wird auch der zweimal im Jahr erscheinende „World Economic Outlook" gesehen. Die Finanzhilfe erfolgt in Form von Krediten und Darlehen an Mitgliedstaaten mit Zahlungsbilanzproblemen, um Anpassungen und Reformen zu unterstützen. Technische Hilfe wird durch Expertisen gegeben sowie durch Hilfeleistungen in den verschiedensten Bereichen wie bei der Implementierung einer Geld- und Fiskalpolitik, dem Ausbau und die Gestaltung von Institutionen sowie der statistischen Datengewinnung und -Verbesserung. Die Aktivitäten des Währungsfonds umfassen die Beobachtung , Finanzhilfen und technische Hilfen. Die Finanzhilfe erfolgt über so genannte Fazilitäten und mit Ausnahme von ESAF durch Ziehungen.

• sushi bonds Yen-Anleihen japanischer Unternehmen am Euromarkt. Das japanische Finanzministerium lässt dafür begrenzte Anzahl guter japanischer Unternehmen zu.

• Süßstoffe Welt der Lebensmittel. Natürliche oder synthetische Konzentrate.

Schmecken bei gleicher Konzentration süßer als Zucker. Sie eignen sich deshalb schon in kleinsten Konzentrationen zum Süßen von Lebensmitteln mit reduziertem Energiegehalt („Light-Produkte"). Die zugelassenen Süßstoffe sind Saccharin, Cyclamat, Acesulfam-K (alle synthetisch) sowie das Naturstoffderivat Aspartam. Thaumatin, ein Eiweißkörper aus einer tropischen Frucht, ist ebenfalls als Süßstoff zugelassen.

• Sustainability Nachhaltige Entwicklung.

• Swap Derivatives Finanzinstrument, bei dem zwei Vertragsparteien die gegenseitige Übernahme von vertraglichen Rechten und Pflichten für einen bestimmten Zeitraum und nach einem vorher festgelegten Ablaufplan vereinbaren. Tauschgeschäft im Wertpapierhandel zwischen zwei Schuldnern mit entgegengesetzten Bedürfnissen und komparativen Vorteilen. Beispiel: Unternehmen A hat relativen Bonitätsvorteil bei variabel verzinsten Krediten, benötigt aber festverzinstes Fremdkapital, Unternehmen B hat konträres Bedürfnis- und Bonitätsprofil. Mittels S. können beide Unternehmen Kapitalkosten senken.

• Swap-Operationen Verträge, in welchen die Vertragspartner vereinbaren, jeweils die Verpflichtungen (z. B. Zinsen- und Tilgungszahlungen) aus Kreditaufhah-

553

Swapsatz men der anderen Partei zu übernehmen. Die aufgrund der Marktstellung erzielten Vorteile fiir die Vertragspartner werden je nach Bonität und Verhandlungsgeschick aufgeteilt.

• Swapsatz Differenz zwischen Kassa- und Terminkurs, ausgedrückt in Prozent des Terminkurses.

• Swaption Option auf einen genau spezifizierten Zinsswap, dem ein bestimmter Kapitalbetrag zu Grunde liegt. Es wird zwischen der so genannten Receiver-Swaption und der PayerSwaption unterschieden. Durch den Kauf einer Receiver-Swaption erhält der Käufer gegen Bezahlung einer Prämie das Recht, einen Swap zu verkaufen (d. h. fix zu erhalten und variabel zu zahlen). Anwendung: Absicherung gegen fallende Zinsen, Spekulation auf fallende Zinsen. Durch den Verkauf einer ReceiverSwaption verpflichtet sich der Verkäufer, gegen Erhalt einer Prämie einen Swap zu kaufen (d. h. fix zu zahlen und variabel zu erhalten). Anwendung: Erzielen eines Prämienertrages aus Spekulationsgründen oder im Zusammenhang mit einer Optionsstrategie. Durch den Verkauf einer Payer-Swaption verpflichtet sich der Verkäufer, gegen Erhalt einer Prämie einen Swap zu verkaufen (d. h. fix zu erhalten und variabel zu zahlen). Anwendung: Erzielen eines Prämienertrages aus Spekulationsgründen oder im Zusammenhang mit 554

einer Optionsstrategie.

• SWIFT Abk. f.: Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Internationales Datenfernübertragungssystem zur Rationalisierung des internationalen Zahlungsverkehrs.

• Swing Bezeichnung für die höchste Kreditgrenze im Außenhandel, die zwei Länder einander gegenseitig nach einem vertraglichen Abkommen einräumen. Bei Überschreitung der Grenze ist durch Bezahlung von Devisen oder Verringerung der Importe aus dem Partnerland der Ausgleich herzustellen.

• Swiss Market Index Aktienindex der Schweizer Börse.

• Switch 1. Auflösung einer offenen Terminposition und Neuengagement in dieser Position auf einen späteren Verfall. 2. Wechsel von einem Fonds in einen anderen, wodurch Kosten anfallen, die allerdings reduziert oder ganz gestrichen werden, wenn es sich um Fonds ein und derselben KAG handelt bzw. um die Subfonds eines Umbrella-Fonds.

• SWOT-Analyse Englische Abk. f.: strengths, weaknesses, opportunities, threats. Deutsch: Stärken-, Schwächen-, Chancen-, Gefahrenanalyse. Sie ge-

System langt vor allem im Rahmen der strategischen Planung zur Anwendung.

bundeffekte.

• Symbol

S. beruht auf einem Konzept, das die Felder Organisation, Strategie, Innovation und Koordination abdeckt und integriert. Im Einzelnen können folgende Ziele erreicht werden: • Steuerung der Kostenentwicklung, • Schaffung neuer Angebote, • Erreichen von Wettbewerbsvorteilen, • Anpeilen einer optimalen Betriebsgröße, • Know-how-Transfer zwischen Unternehmen, • mehr Kommunikation und Kooperation als Strategie der Zukunft.

Im Unterschied zum Ikon und Index ein Zeichen, das sein Objekt durch Übereinstimmung repräsentiert.

• symmetrische Instrumente Beide Partner eines Vertrages haben Rechte und Pflichten, z. B. Devisentermingeschäft.

• Syndikat Konsortium, das von mehreren Geldinstituten gebildet wird, um eine gemeinsame Finanztransaktion durchzuführen, etwa die Emission einer Anleihe.

• Syndikatsvertrag Vereinbarung zwischen Gesellschaftern bezüglich der Vorgangsweise (insbes. bei der Stimmrechtsausübung) in der Gesellschaft. Durch den S. wird eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts begründet.

• Synergieeffekte Effekt, der dadurch entsteht, dass bestimmte Faktoren zusammenwirken. Insbesondere bei Unternehmenszusammenschlüssen häufig als Begründung verwendeter Effekt, der ausdrücken soll, dass bei optimaler Kombination von Elementen die sich ergebende Gesamtheit mehr ist als die Summe der Elemente. S. repräsentieren jene ökonomischen Vorteile, die durch Kooperation von Personen, Unternehmen oder Institutionen entstehen. Andere Bez.: Ver-

• Synergiemanagement

• Syntax 1. Die durch die Regeln einer Grammatik und durch ein Alphabet bestimmte Struktur einer Folge von Zeichen. 2. Die Befehlsstruktur in einer bestimmten Computersprache. Falls man bei der Eingabe eines Befehls die S. verletzt, nennt man dies einen „syntax error" (Syntax-Fehler).

• synthetische Kaufoption Strategie, die den Kauf eines Terminkontraktes mit dem Kauf eines Put kombiniert.

• System Menge von Elementen, zwischen denen Beziehungen bestehen. Diese Beziehungen können z. B. logischer, philosophischer, ästhetischer oder physikalischer Art sein. 555

Systemanalyse

Abb. 22: Systemanalytische Modellierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Quelle: Alfred Kyrer, Neue Politische Ökonomie 2005, München und Wien 2001, S. 107.

Systemprinzip • System Dynamics Modellierungstechnik, die auf Grundlage von Feedback-Zyklen, die Analyse und Prognose des Verhaltens komplexer wirtschaftlicher und sozialer Systeme ermöglicht.

• Systematik Die S. spiegelt den Zusammenhang und die Gliederung aller Wissensgebiete wieder, wobei sie von den einzelnen Wissenschaften ausgeht und diese dann in immer kleinere und speziellere Begriffe untergliedert. Diese verschiedenen Gruppen und Unterteilungen erhalten jeweils eine bestimmte Notation.

• systematischer Fehler Sammelbegriff für alle Fehlerarten bei statistischen Erhebungen, die keine Stichprobenfehler sind und insofern auch keinen Zufallscharakter haben. Systematische Fehler können sowohl in Stichproben als auch in Totalerhebungen vorkommen.

• Systemengineer Weiterentwicklung des Berufsbildes Systemprogrammierer. Der S. hat eine wichtige Integrationsaufgabe im Bereich der Hardware-, Softwareund Betriebssystemtechnologie angesichts der zahlreichen nicht koordinierten Neuentwicklungen auf den drei erwähnten Gebieten.

entwicklung unter dem punkt der Integration.

Gesichts-

• systemisch Zu einem System gehörig, ganzheitlich vernetzt.

• systemisierte Betten (A) Anzahl der sanitätsbehördlich bewilligten Betten in einer Krankenanstalt, z. B. Stand per 31. 12. des jeweiligen Erhebungsjahres. Auch als Funktionsbetten bezeichnet.

• Systemlieferant Unternehmen, die als Lieferanten von Komponenten für die Lebensdauer eines Systems die Wartungsund Ersatzteilkosten garantieren.

• Systemmodelle S. dienen der systematischen Informationsgewinnung durch eine Untersuchung der funktionalen Zusammenhänge der Komponenten des zu untersuchenden Systems. Es soll damit ermittelt werden, wie die abhängigen Variablen reagieren, wenn sich eine oder mehrere unabhängige Variable in genau festgelegter Weise verändern. Diese analytische Beschreibung der Eingabe- (Ausgabe-) beziehung kann sich auf die bestehenden Verhältnisse und auf die Prognose von Systemveränderungen erstrecken.

• Systemengineering

• Systemprinzip

Optimierung und gegenseitige Abstimmung von Hardwarekomponenten, der Anwendungs- und Betriebssystemsoftware und deren Weiter-

Forschungsstrategie („Paradigma"), die gewährleisten soll, dass bestimmte Sachverhalte nach und nach erklärt und beeinflusst werden können. 557

System risiko Die Komplexität der betreffenden Sachverhalte soll schrittweise („iterativ") bewältigt werden.

in vielen Sozialwissenschaften zur Anwendung gelangt.

• Systemrisiko

Begriff stammt aus der Theatersprache und bedeutet dort Drehbuch. Wichtiges heuristisches Problemlösungsverfahren in der Ökonomie. Mit Hilfe von S. versucht man mögliche, in der Zukunft liegende Zustände Schritt für Schritt zu erfassen, wobei man von der gegenwärtigen Situation ausgeht. Beispiele: ö l preisszenarien, Szenarien über die Einführung des EURO, Umweltsituation im Jahr 2015 etc. Bild einer denkbaren zukünftigen Situation. In der Regel werden mehrere Szenarien (optimistische, pessimistische, realistische) erstellt, um den zukünftigen Möglichkeitsraum abzugrenzen. Im Gegensatz zu einer Prognose geht die Szenariotechnik davon aus, dass es mehr als einen Entwicklungstrend geben kann.

Risiko, dass ein Teilnehmer an einem Übertragungssystem oder generell ein Finanzmarktteilnehmer seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann und deshalb andere Teilnehmer oder finanzielle Institute ihrerseits ihren Verpflichtungen (einschließlich der - ErfÜllungsverpflichtungen in einem Übertragungssystem) bei Fälligkeit ebenfalls nicht nachkommen können. Dies kann zu beträchtlichen Liquiditäts- oder Kreditproblemen führen, welche die Stabilität der Finanzmärkte bedrohen könnten.

• Systemtheorie Die S. beschäftigt sich mit der Erforschung des Zusammenwirkens der Elemente eines Systems (technische Einrichtungen, biologische Organismen, soziale Organisationen etc.). Sie ist sowohl eine Theorie fllr die Theorie als auch eine Theorie für die Praxis. Sie liefert einerseits die Grundlagen für wissenschaftstheoretische Konzepte und andererseits die Werkzeuge für die Steuerung komplexer Systeme in der Praxis. Das systemische Paradigma begreift Wirklichkeit als etwas nicht eindeutig analytisch Erfassbares. Von der N ichtberechenbarkeit, N ichtvorhersagbarkeit und Nichtlinearität der Wirklichkeit ausgehend, ergibt sich eine neue Denkweise, die allmählich 558

• Szenario

• Szenariotechnik Methode der systematischen, mehrstufigen Datenkomprimierung, um bessere Vorstellungen über mögliche zukünftige Situationen zu entwickeln. Szenariotechnik kann insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn klassische Prognoseverfahren wie Trendextrapolationen aufgrund der vernetzten und nicht im engeren Sinn prognostizierten Entwicklungen keine eindeutigen Zukunftsbilder ergeben. Pessimistische, optimistische und wahrscheinliche zukünftige Situationen bilden Grundlagen für stra-

Szenario Prognosen

Szenarien



Unterstellen vielfach, dass die Z u k u n f t vorhersagbar ist

«s Gehen davon aus, dass die Zukunft nicht vorhersagbar ist

m

Vorhersage der Zukunft durch Extrapolation aus der Vergangenheit

*

Beschreibung möglicher „Zustände in der Z u k u n f t " als Grundlage der Entscheidungsfindung

l® Rückkoppelung aus der Kurzfristigkeit in die Langfristigkeit (IST/SOLL-Vergleich)

ss

Rückkoppelung aus Langfristigkeit in die Kurzfristigkeit (WIRD/IST-Vergleich)

®

nur ein Entwicklungspfad wird beschrieben

»

mehrere Entwicklungspfade (optimistische und pessimistische Varianten) werden beschrieben

*

punktuell isolierte Darstellung

»

ganzheitlich vernetzte Darstellung

R

lassen die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen außer Ansatz

¡8

berücksichtigen die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ermöglichen das „Durchspielen" der Auswirkungen verschiedener Strategien

Abb. 23: Das Denken in Szenarien. Quelle: Georg Turnheim, Chaos und Management. Anwendung der Chaostheorien in der Unternehmensfuhrung, Salzburg 2000. 559

SZR tegische Entscheidungen sowie für die Planung von Beeinflussungsmaßnahmen.

• SZR Abk. f.: Sonderziehungsrecht. Vom internationalen Währungsfonds 1969 geschaffenes internationales Reservemedium („Buchgeld"), das von dessen Mitgliedstaaten in Transakti-

560

onen untereinander oder mit dem IMF verwendet werden kann; zudem Rechnungseinheit internationaler Organisationen. Der Wert des SZR wird täglich ermittelt auf der Basis eines Korbs aus den Währungen der fünf Staaten mit den höchsten Ausfuhrwerten für Güter und Dienstleistungen.

LT • Tabaksteuer (CH) Tabakwaren und Zigarettenpapier sind der Tabaksteuer unterworfen.

• tag Formatierungsmarke in (Hyper-) Textdokumenten nach dem SGMLStandard. „Tags" enthalten alle Informationen, wie der Text dargestellt werden soll, bspw. als Überschrift, Liste oder Hyperlink.

• Tagesschluss Zeitpunkt am Ende des Geschäftstages (nach Schließung des TARGETSystems), an dem die Arbeiten im Zusammenhang mit den an diesem Tag im TARGET-System abgewickelten Zahlungen beendet sind.

• Tagesschluss-Brutto-Abwicklungssysteme Überweisungssysteme, bei denen Zahlungsaufträge einzeln vom Zahlungsausgleichsbeauftragten laufend während des Geschäftstages angenommen werden, bei denen aber der

endgültige Zahlungsausgleich erst am Ende des Tages auf Einzel- oder aggregierter Bruttobasis erfolgt. Diese Definition gilt auch für BruttoSysteme, bei denen Zahlungen in Echtzeit abgewickelt werden, aber bis zum Tagesschluss widerruflich bleiben.

• Tageswertprinzip Bewerten zum Wiederbeschaffungswert per Bilanzstichtag. Hier kann es zu buchmäßigen Verlusten bzw. Gewinnen kommen.

• Tag-Geld Unter Banken sehr kurzfristig geliehenes Geld, das täglich abrufbar ist. Andere Bez.: Call-Geld.

• Take-off Begriff aus der Fliegersprache, wo es das Abheben eines Flugzeugs bezeichnet. In der Ökonomie wird der Begriff verwendet, um den Übergang der Entwicklungsländer in die Phase der Industrialisierung zu beschreiben. 561

Takeover • Takeover

• Target

Übernahme eines Unternehmens durch ein anderes Unternehmen. Diese kann vom Management des übernommenen Unternehmens erwünscht („friendly takeover") oder unerwünscht („unfriendly takeover") sein.

1. Planziel. 2. Gesellschaft, die Zielobjekt einer Übernahmeofferte ist. Im allgemeinen Sprachgebrauch handelt es sich dabei um ein „hostile takeover bid".

• Talon Teil eines Wertpapiers. Gegen Einreichung des Talons können neue Couponbögen bezogen werden. Andere Bez.: Bezugs- oder Erneuerungsschein.

• TAN Abk. f.: Transaktionsnummer. Diese Nummern sind Geheimzahlen, die beim „home banking" aus Sicherheitsgründen bei bestimmten Aktionen, etwa Überweisungen, zur Bestätigung eingegeben werden müssen. Die TAN stellt das elektronische Äquivalent zur Unterschrift dar.

• Tantieme Anteil leitender Angestellter, auch Aufsichtsrats- und Vorstandsanteil, am Reingewinn bzw. Jahresgewinn eines Unternehmens, insbesondere der Aktiengesellschaft, als Form der Gewinnbeteiligung.

• tap issue Emission, die nicht im vollen Umfang sofort an den Markt kommt, sondern deren Tranchen je nach Kapitalbedarf und Marktlage begeben werden (Art Daueremission). 562

• TARGET Euroland. Abk. f.: Trans-European Automated Real-Time Gross Settlement Express Transfer. Zahlungsverkehrssystem, das sich aus jeweils einem RTGS-System jener Mitgliedsländer zusammensetzt, die zu Beginn der Stufe 3 der Wirtschaftsund Währungsunion am EuroWährungsraum teilnehmen. Die nationalen RTGS-Systeme sind durch das Interlinking-System miteinander verbunden, so dass eine taggleiche Abwicklung grenzüberschreitender Überweisungen im gesamten EuroWährungsraum ermöglicht wird. Auch RTGS-Systeme von nicht am Euro-Währungsraum teilnehmenden Mitgliedstaaten können an das TARGET-System angeschlossen werden, aber nur, wenn sie in der Lage sind, Zahlungen in Euro abzuwickeln.

• Target-Costing Zielkostenrechnung. Festlegung der Gesamtkosten und der Kosten für die einzelnen Teilprodukte.

• targeted issue Auf regionale Anlegergruppen abzielende Emission, z. B. „targeted registered US-treasuries": für NichtUS-Bürger erhältliche Anleihen des US-Schatzamtes.

Tauschringe • Tarifautonomie Vom Staat (offiziell) nicht beeinflusste Lohn- und Preisgestaltung durch die Sozial- und Wirtschaftspartner. Im besonderen geht es um Kollektivvertragsverhandlungen ohne staatliche Zwangsschlichtung bei Arbeitskonflikten.

• Tarife Preise im öffentlichen Sektor werden häufig auch als T. bezeichnet; die Festlegung ihrer Höhe ist nicht unabhängig von Marktbedingungen (insbesondere sind die Preise von Substitutionsgütern zu berücksichtigen); andererseits nähern sich die T. in dem Ausmaß, in dem keine Kostendeckung über eine Tariffinanzierung angestrebt wird, dem Charakter einer Benützungsgebühr. T. sind daher individuelle Äquivalente, denen eine Zwischenposition zwischen Marktpreisen und Benützungsgebühren zukommt. Beispiel: T. in öffentlichen Verkehrsmitteln.

• Tariflohn Der zwischen den beiden Tarifparteien Gewerkschaft und Arbeitgeberverband festgelegte Lohn, der nicht unterschritten werden sollte.

• Tarifvertrag Vertrag zwischen einer Gewerkschaft und einem Arbeitgeberverband, der Löhne und Arbeitsbedingungen für einen bestimmten Bereich regelt.

• Task Aufgabe. Die aus dem Leistungspro-

gramm einer Organisation abgeleitete Teilleistung einer ihrer Struktureinheiten bzw. der in diesen tätigen Aufgabenträger.

• Task-Force 1. Sonderkommando, Lenkungsausschuss, Projektsteuerungsgruppe. 2. Europäische Union: Keine deutsche Übersetzung möglich, auch im französischen heißt es „La Task Force"! Jene Abteilung der Europäischen Kommission, die sich mit der Konzeption, Planung, Vorbereitung und Implementierung von Aktionsprogrammen im Bereich allgemeiner und beruflicher Bildung befasst.

• Tauscheffizienz T. ist erreicht, wenn es nicht mehr möglich ist, durch Tauschakte von Gütern irgendjemanden in seinem subjektiven Nutzenniveau zu verbessern ohne einen anderen zu verschlechtern (= Nachfrageseite des Pareto-Optimums; Zusammensetzung der Güterversorgung entspricht der Bedürfhisstruktur der Gesellschaft).

• Tauschringe Lokale, nationale und internationale T. zwischen Privatpersonen, die nach dem gleichen Prinzip wie -» Bartergeschäfte ablaufen: Tausch von Dienstleistungen (z. B. Rasenmähen gegen Babysitting, Steuerberatung gegen Rechtshilfe). Das Medium der Abwicklung dieser Transaktionen ist in vielen Fällen das Internet. 563

Tausender-Preis • Tausender-Preis

• TCO

Begriff aus der Werbung. TausendLeser-Preis. Kosten je 1000 Kontaktchancen (Anzeigenpreis x 1000 / Anzahl der Mediennutzer).

Abk. f.: total cost of ownership. Die Kosten für die Anschaffung, Bedienung und den Betrieb eines Computersystems. TCO beinhaltet alle Kosten von Hardware und Software sowie die Kosten für Installation, Schulung, Support, Aktualisierung und Reparatur. Geplante Initiativen der Industrie für die Reduzierung der TCO umfassen das zentralisierte Netzwerk-Management von Personalcomputern, automatischen Upgrades und „sich selbst reparierenden" PCs.

• tautologische Aussagen Tautologische A. beziehen sich auf Sachverhalte, die immer gelten, d. h. weder wahr noch falsch sein können. Sie stellen ein und denselben Sachverhalt auf unterschiedliche Weise dar und eignen sich daher nicht zur Erklärung von raum-zeitlichen Sachverhalten.

• Taxe Kein eigentlicher Kurs, sondern eine Indikation. An der Börse bedeutet das: kein Umsatz, denn zu diesem „Kurs" konnten nicht einmal 25 % der Kauf- oder Verkauforders erfüllt werden. Im Kursblatt als „G" (Geldtaxe: fehlendes Angebot) oder „W" (Warentaxe: fehlende Nachfrage) bezeichnet.

• Taylorismus Arbeitsorganisation, bei der die Planung und Vorbereitung von der Ausführung vollständig getrennt sind. Die gesamte Verantwortung wird hier von dem einzelnen Arbeitnehmer auf die Führungskräfte übertragen und es kommt zu einer klaren Abgrenzung zwischen Arbeitern und Management.

• T-bill US-Staatsanleihe mit einer Laufzeit von einem Jahr oder weniger. 564

• TCP Abk. f.: Transmission Control Protocol. Neben IP das zentrale Protokoll in der Internet Protokoll Suite. Es stellt den Applikationen einen verbindungsorientierten, zuverlässigen, vollduplexfähigen Dienst in Form eines Datenstroms zur Verfügung.

• TCP/IP Ein Satz von Netzwerkprotokollen, die im Internet verwendet werden, um dem Benutzer eine Reihe von Diensten zur Verfügung zu stellen.

• Team Personen, die gemeinsam versuchen, bestimmte Probleme zu analysieren und (eventuell) zu lösen.

• Techniker Ein Spekulant am Warenterminmarkt, der die künftige Marktentwicklung so gut wie ausschließlich im Gegensatz zu dem „Fundamentalisten" von der „technischen Seite",

Technologiepolitik von der Preisbewegung her, beurteilt.

denz Verkäufer auftreten, um Gewinne mitzunehmen.

• Technikfolgenabschätzung

• technischer Fortschritt

Abgek.: TFA. Vorausschauende Analyse und Bewertung der Wirkungen und Folgen einer Technologie bzw. Innovation auf die natürliche, wirtschaftliche und soziale Umwelt. Andere Bez.: Technologiefolgenabschätzung, Technologiewirkungsanalyse, technology assessment.

• technische Analyse Im Gegensatz zur fundamentalen Analyse geht die technische A. davon aus, dass sich alle kursrelevanten Fakten in den Börsenkursen niederschlagen. Untersucht die Auswirkungen von Marktbewegungen, primär unter Zuhilfenahme von -» Charts.

• technische Reaktion Darunter versteht man das Marktverhalten nach einer vorangegangenen Phase gleichgerichteter Entwicklung, das eigentlich nur der Überlegung entspringt, jetzt müsse doch endlich einmal etwas anderes als bisher geschehen. Eine „technische R." bereinigt den Markt, weil bislang noch nicht untergebrachte Wertpapierpositionen endgültig Käufer finden. Anders ausgedrückt spricht man von „technischer R." eines Marktes, wenn eine Preistendenz vorübergehend dadurch gebremst wird, dass bei sinkender Tendenz Käufer auftreten oder wenn bei steigender Ten-

Entwicklung, Einführung und Verbreitung neuartiger oder wesentlich verbesserter Produkte oder Produktionsverfahren.

• Technologie Summe aller auf Grund von Inventionen und Erfahrungen angewandten Methoden der Produktion und Distribution von Waren und Dienstleistungen. Man unterscheidet ProduktT. (hier steht die Gütererzeugung im Vordergrund) und Verfahrens-T. (hier geht es um die Anwendung neuer Verfahren).

• Technologiemanagement Sicherung und Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, durch Entwicklung und Vermarktung hochwertiger neuer Produkte und Verfahren.

• Technologiepolitik Alle staatlichen Maßnahmen, die auf eine positive Veränderung der Innovationsprozesse in einer Volkswirtschaft abzielen. Eine umfassende T. bezieht sich auf eine Vielzahl von Subsystemen (Bildungssystem, Steuersystem, Finanzierungsmöglichkeiten, wissenschaftliche und technische Forschung), die in ihrer Gesamtheit auf die Fähigkeit zur Innovation und Erneuerung der Gesamtwirtschaft ausgerichtet sind. 565

Technologietransfer • Technologietransfer Transfer von technischem Wissen zwischen Entstehung und Verwendung im Kombinationsprozess der Produktionsfaktoren. Institutionell ist T. der planvolle, zeitlich limitierte, privatwirtschaftliche oder staatlich unterstützte Prozess der Übertragung einer Technologie.

• TED Abk. f.: Tenders Electronic Daily. EU-Datenbank Uber öffentliche Ausschreibungen.

• Teilheft (A) Zusammenfassung der Voranschlagsposten eines Kapitels nach der Gliederung des Bundesvoranschlagsentwurfes in besonderen Nachweisungen (die aber nicht Bestandteil des BFG sind).

• Teilkosten Oberbegriff für variable Kosten („Grenzkosten") und Einzelkosten („direkte Kosten").

• Teilkostenrechnung Kostenrechnung, in deren Verlauf nur ein Teil der Kosten dem Kostenträger zugerechnet wird (z. B. in der Deckungsbeitragsrechnung die variablen Kosten). Für die Preiserstellung ist ein - der erforderlichen Abdeckung der Fixkosten entsprechender - Deckungsbeitrag zu berücksichtigen.

• Teiloligopol Anbieterkonstellation auf einem Markt, bei der neben wenigen An566

bietern mit nennenswerten Marktanteilen mehrere bis viele weitere Anbieter mit jeweils unbedeutenden Marktanteilen vorhanden sind. Andere Bez.: unvollständiges Oligopol.

• Teilrecht Das Recht jedes Aktionärs auf entsprechende Zuteilung von Berichtigungs- bzw. Gratisaktien im Verhältnis Grundkapital zu Berichtigungskapital. Diesem Verhältnis entsprechend kann das T. auch einen hohen Wert besitzen (rechnerischer Wert). Die Ausübung des T. erstreckt sich in der Regel auf mehrere Monate, bei Nichtausübung verfällt das Recht nicht, sondern wird in eine Geldforderung umgewandelt. Teilrechte werden nicht an der Börse gehandelt, die jeweilige Depotbank sorgt jedoch für die Möglichkeit eines Spitzenausgleiches.

• Teilschuldverschreibung Über einen Teilbetrag einer größeren Geldschuld ausgestelltes Wertpapier.

• Teilzeitarbeit Arbeit mit weniger Arbeitsstunden pro Tag, Woche oder Jahr.

• Telearbeit Ausübung eines Berufes zu Hause per Computer. Heimarbeit am Bildschirm. T. hat den Vorteil, dass sie auf individuelle Bedürfnisse vor allem in der Zeiteinteilung abgestimmt und praktisch den ganzen Tag über erledigt werden kann. Andere Bez.: Telecomputing.

tender offer • Telebanking Erledigung der Bankgeschäften per Telekommunikation.

• Telefonverkehr Der Handel mit Wertpapieren außerhalb der Börse zwischen einzelnen Banken oder Maklern. Er wird hauptsächlich per Telefon abgewickelt.

• Telematik Der Begriff setzt sich zusammen aus „tele" (griechisch: fem) und Informatik. 1. Sammelbegriff für Übertragungsdienste, die nach einem festgelegten Protokoll arbeiten. Wesentliches Merkmal: das Zusammenwachsen der elektronischen Informationsmedien und der Telekommunikation. 2. Elektronische Unterstützung des Verkehrs oder seiner Infrastruktur.

• Teleshopping Abwicklung von Teilen des Einkaufsvorganges im Einzelhandel, Großhandel und Dienstleistungsbereich (Angebotsinformation, Preisabfrage, Lieferkonditionen u. a.) und Bestellung durch den Käufer über Bildschirm unter Benutzung von für derartige Zwecke aufgebauten oder nutzbaren Kommunikationsnetzen.

• Telnet Protokoll, das benötigt wird, wenn man über Internet einen fremden Computer anwählen, sich dort einloggen und Rechenkapazitäten nutzen will. (Bietet sich z. B. an für die Nutzung fremder Datenbanken). Der

eigene Rechner nimmt dann nur noch Terminal-Funktionen wahr.

• TEMPUS Abk. f.: Trans European Mobility Scheme for University Studies. Das europaweite Mobilitätsprogramm für den Hochschulbereich in den Ländern Mittel- und Osteuropas zu deren Anpassung an die Erfordernisse der Marktwirtschaft.

• Tendenzbetrieb Grundsätzlich sehen für Deutschland, die Schweiz und Österreich die arbeitsrechtlichen Gesetze das Recht der Belegschaft auf Mitbestimmung durch gewählte Vertreter, nämlich der Betriebsräte, vor. Da diese Mitbestimmung zur Beeinträchtigung der unternehmerischen Zielerreichung führen kann, ist bei bestimmten Betrieben, die sich spezielle Ziele gesetzt haben, dieses Recht ausgeschlossen. Als solche Ziele gelten vor allem geistig-ideelle, wie etwa erzieherische oder karitative; solche Betriebe heißen Tendenzbetriebe.

• Tender 1. Ausschreibung (Auktion) zur Lieferung bestimmter Waren und Dienstleistungen. 2. Emissionsverfahren bei Anleihen. Auktion von Zentralbankgeld, das den Banken unter bestimmten Bedingungen angeboten wird. Man unterscheidet Mengentender und Zinstender.

• tender offer Förmliches Angebot, alle oder einen 567

Tenderverfahren Teil der Aktien einer börsenkotierten Gesellschaft zu darin festgelegten Konditionen zu erwerben.

• Tenderverfahren Emissionsverfahren, bei dem es zu einer Auktionierung des Emissionsvolumens kommt. Ein T. besteht darin, dass man den Emissionspreis ermittelt, zu dem alle Anleger, die diesen oder einen höheren Preis geboten haben, noch bedient werden können. Eine Emission kann damit voll platziert werden. Dabei liegt in der Regel der Emissionspreis nur wenig unter dem Eröffnungskurs. Das T. löst damit das Unterpricing- und das Rationierungsproblem gleichzeitig. Aus volkswirtschaftlicher Sicht hat das T. den Vorteil, dass die hohen Transaktionskosten entfallen, welche bei anderen Verfahren entstehen.

• Termin Bezeichnung für Warengeschäfte, bei denen die Ware erst später bezahlt und geliefert zu werden braucht. Gegensatz: Loko. Man spricht in diesem Zusammenhang von Terminmarkt, Terminware, Terminpreis, Terminmonat und Terminhändler.

• Terminal 1. Endplatzgerät. 2. Umschlagplatz (z. B. von Containern).

• Terminal-Emulation Verfahren, bei dem simuliert wird, dass ein bestimmter Rechner ein an ein Netz bzw. einen Großrechner 568

angeschlossenes Terminal ist.

• Terminbörse Markt für den Terminhandel an einer Börse.

• Termineinlagen Einlagen, die für einen bestimmten Zeitraum fest hereingenommen werden (Festgelder) bzw. über die nach Ablauf einer bestimmten Kündigungsfrist verfügt werden kann (Kündigungsgelder).

• Termingeld Einklage bei einer Bank mit einer vereinbarten Laufzeit oder Kündigungsfrist.

• Termingeschäfte Sind Vereinbarungen, eine jetzt gekaufte bzw. verkaufte Ware zu einem späteren Zeitpunkt zu bezahlen und zu übernehmen bzw. zu liefern.

• Terminkontrakt Ist die Verpflichtung eines Käufers oder Verkäufers, zu einem bestimmten Termin eine festgesetzte Quantität einer qualitativ definierten Ware zu kaufen bzw. zu verkaufen. So ist es z. B. bei ZinssatzTermingeschäften möglich, bei einem Finanzierungsbedarf, der erst in einigen Monaten anfällt, bereits im Vorhinein den Zinssatz zu fixieren.

• Terminmärkte Gegenwartsmärkte für Zukunftsgüter: Sie erlauben einerseits Geschäfte zwischen Risikovermeidern, andererseits den Handel mit Risiken zwi-

theoretische Schuldentilgungsdauer sehen Risikovermeidern und Spekulanten. Kurssicherung von Zahlungsforderungen und Zahlungsverpflichtungen in fremder Währung, die zu einem späteren Zeitpunkt fällig werden. Es besteht damit die Möglichkeit, sich gegen Kursschwankungen, Ab- und Aufwertungen abzusichern.

• Terminus Ein Wort, das einen Begriffsinhalt hat.

bestimmten

• terms of payment Zahlungsfristen und -gewohnheiten im Außenhandel und deren Auswirkung auf die Devisenbilanz (bei festen Wechselkursen) oder auf den Wechselkurs (bei flexiblen Wechselkursen). Eine Verschlechterung der „terms of p." tritt zum Beispiel ein, wenn auf Grund von Abwertungsgerüchten die Importeure eines Landes die Einfuhr stark steigern und sofort bezahlen, die Exporteure aber das Einziehen ihrer ausländischen Forderungen hinausschieben.

• terms oftrade Reales Austauschverhältnis im Außenhandel. Verhältnis zwischen dem Index der Ausfuhrpreise und dem der Einfuhrpreise. In gleichen Währungseinheiten ausgedrücktes Preisverhältnis zwischen Ausfuhren und Einfuhren. Andere Bez.: Handelsbedingungen, Handelsverhältnis, Tauschverhältnis.

• tertiärer Sektor Dienstleistungsbereich einer Volkswirtschaft (Banken, Versicherungen,

Fremdenverkehr, öffentliche Dienste, freie Berufe usw.). Mit zunehmenden Wohlstand weist dieser Sektor ein überdurchschnittliches Wachstum auf.

• Testat Kurzbezeichnung für den vom Abschlussprüfer zu erteilenden Bestätigungsvermerk.

• Testimonial Person, die ein Produkt, eine Person oder ein Projekt durch öffentliche Werbung in den Medien unterstützt.

• Testimonialwerbung Alle Formen der Werbung, bei denen mit Hilfe von Aussagen von Kunden, Wählern, etc. die Glaubwürdigkeit der Werbebotschaft erhöht werden soll.

• TGA Abk. f.: Trustet Global Advisor. Bezeichnung für die bei Merrill Lynch verwendete intelligente Schnittstelle zu Software-Systemen, mit denen Anlageberater mehr Zeit für die Analyse und weniger Zeit mit dem Sammeln von Daten verbringen können.

• TGIF Börsenwelt. Händlerjargon. Abk. f.: Thank's God, it's friday.

• theoretische Schuldentilgungsdauer Gibt den Zeitraum in Jahren an, der beansprucht wird, um die zu einem Bilanzstichtag festgestellten Schul569

Theorie den durch den Cashflow zu tilgen. Die Finanzlage eines Unternehmens ist umso besser zu beurteilen, j e kleiner der Kennzahlenwert ist. Im Zeitablauf sinkende Kennzahlenwerte kennzeichnen eine positive Entwicklung. Bei größeren Investitionsschüben und hohen Fremdkapitalaufnahmen kann es zu Verschlechterungen des Kennzahlenwertes kommen, ohne dass die Gesamtbeurteilung des Unternehmens ein schlechteres Bild ergibt.

• Theorie Widerspruchsfreies System überprüfbarer, d. h. nicht auf Werturteilen beruhender Aussagen (Sätze, Lehrsätze, Theoreme, Hypothesen, Axiome, Annahmen etc.) über Sachverhalte eines bestimmten Forschungsgebietes.

• Thesaurierung Erträge aus einem Investmentfonds werden nicht ausgeschüttet, sondern verbleiben im Fonds. Hier werden sie erneut in Vermögenswerte angelegt.

• Thesaurierungsfonds Die erzielten Erträge werden hier nicht ausgeschüttet, sondern automatisch reinvestiert. Die nicht ausgeschütteten, so genannten ausschüttungsgleichen Erträge sind allerdings zu versteuern.

• Thesaurus Ein Suchwortschatz für den Zugriff auf eine Volltextdatenbank. Geordnetes, alphabetisch und systematisch 570

aufgebautes Verzeichnis von Begriffsbezeichnungen eines bestimmten Fachgebietes.

• Theta Sensitivitätsfaktor, der die Veränderung des Optionspreises beschreibt, wenn sich die Restlaufzeit um einen Kalendertag verringert. Ein T. gibt an, um wie viel sich der Optionspreis verändert, wenn die Laufzeit der Option um einen Tag abnimmt und alle anderen Variablen konstant gehalten werden.

• think tank Wörtlich: „Denktank". Wissensmanagement zur besseren Vorbereitung unternehmerischer und wirtschaftspolitischer Entscheidungen. Der Begriff entstand im Zweiten Weltkrieg. Zur Lagebeurteilung während eines Gefechts pflegten sich amerikanische Offiziere jeweils in einen Panzer („tank") zurückzuziehen, um dort militärstrategisch zu „denken". Der Begriff wurde dann sehr bald auf andere Bereiche übertragen. Heute institutionalisierte Form der wirtschaftspolitischen Beratung. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die meisten neuen Ideen und Visionen, welche die USA geprägt haben, nicht mehr von den traditionellen Universitäten ausgegangen, sondern in „think tanks" entstanden.

• Third-Stage-Finanzierung Form der Finanzierung, bei der Unternehmen versuchen, neue Märkte zu erschließen und/oder neue Produkte einzuführen. Finanziert wer-

time spread den z. B. Erweiterungen der Produktions- und Vertriebskapazitäten im Rahmen der voranschreitenden Entwicklung des Unternehmens.

• Ticker Eine Art Laufband, das aktuelle Informationen zeigt. Ein T. kann auf den Desktop oder im Web auf die Homepage integrieft werden. Es gibt Nachrichten-T. oder Börsenticker, in den aktuelle Informationen gezeigt werden.

• Tiefdruck Sicherheitsmerkmal auf Banknoten. Das Tiefdruckverfahren ermöglicht die besonders brillante Darstellung der Hauptmotive und Schmuckornamente auf Banknoten. Das Banknotenpapier wird mit großem Druck gegen die Druckplatte gepresst und so die Farbe übertragen. Bildteile und Schriften weisen dadurch ein fühlbares Relief auf.

Nutzen-Analysen, Benchmarking, Monitoring und PerformanceMessung im öffentlichen Bereich. Eine Gruppe von Sozialwissenschaftlern überprüft einmal im Jahr (in der 49. Kalenderwoche) anhand der „Grünen Prüfliste" und eines Public-Performance-Index die Qualität der österreichischen Wirtschaftspolitik.

• Tilburger Modell New Public Management Niederlanden.

in den

• Tilgung Rückzahlung des aufgenommenen (ausgeborgten) Kapitals.

• Tilgungsfonds

/

Engl.: sinking fiind. Bei manchen Auslandsanleihen wird, wenn die Tilgungsbestimmungen einen freihändigen Rückkauf vorsehen, vom Emittenten beim Anleihetreuhänder ein Fonds errichtet, zu dessen Lasten im Markt Rückkäufe getätigt werden können.

Abk. f.: Tagged Image File Format. Häufiges Dateiformat für Graphiken und Fotos.

Zahlenmäßiges Darstellen des Rückzahlungsvorganges einer Schuld, die in Teilbeträgen zurückgezahlt wird. Andere Bez.: Annuitäten.

• tier 1 ratio Bankenwelt. Eigenkapital Bemessungsgrundlage.

xlOO

• TIFF

• Tilgungsplan

• TIGRA

• time spread

Abk. f.: Think tank for International Governance Research Austria. Salzburger Denkfabrik zur Vorbereitung von unternehmerischen und wirtschaftspolitischen Entscheidungen. Schwerpunkt der Tätigkeit: Kosten-

Kombinierte Optionsstrategie, bei der Optionen vom gleichen Optionstyp mit gleichen Ausübungspreisen, aber mit unterschiedlichen Laufzeiten gleichzeitig gekauft und verkauft werden. Man unterscheidet „long 571

time to market time spread", der auf zukünftig steigende Kurse des Basiswertes, und „short time spread", der auf sinkende Kurse des Basiswertes ausgelegt ist. Andere Bez.: horizontaler Spread. • time to market Wie rasch es gelingt ein Produkt auf dem Markt zu platzieren. Neue Variante der alten Einsicht „Zeit ist Geld". Wird oft als Aufforderung gebraucht, die Zeit vom Beginn der Produktentwicklung bis zur Markteinführung zu verkürzen. • time value Spekulationswert einer Option. Differenz zwischen Liquidationswert und gehandeltem Börsenpreis; Liquidationswert („intrinsic value") und Spekulationswert ergeben addiert den aktuellen Börsenpreis einer Option. • Timelag Zeitliche Verzögerung. Zeitabstand zwischen der Veränderung einer Größe und der Auswirkung dieser Veränderung auf eine andere Größe. Man unterscheidet Wirkungs-, Erkenntnis-, Entscheidungs- und Handlungsverzögerungen. • Time-Sharing Teilung von Nutzungszeiten an einem Produkt oder einer betrieblichen Funktion. 1. Betriebsweise eines Datenverarbeitungssystems. Ermöglicht einer Vielzahl von Teilnehmern die Nutzung des Systems. 572

2. Zeitweise Nutzung von Immobilien (z. B. Hotels) durch mehrere Eigentümer. • Timing Wahl des richtigen Zeitpunktes zum Einsatz von betriebs- und/oder volkswirtschaftlichen Instrumenten. Voraussetzung für ein richtiges T. ist Kenntnis der grundsätzlich möglichen Wirkungen, die von den betreffenden Instrumenten ausgehen können, sowie ungefähre Kenntnis der zeitlichen Verzögerung. • Tinbergen, Jan (1903 - 1994) Niederländischer Ökonom. T. entwickelte statistische makroökonomische Modelle, führte maßgeblich ökonometrische Methoden in die Wirtschaftswissenschaften ein und arbeitete auf dem Gebiet der Verteilungstheorie sowie der Außenhandelstheorie. Erhielt 1969 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Er entwarf ein Konzept der Entwicklungshilfe und legte 1980 einen Weltarbeitsplan zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung in der Dritten Welt vor. Publikationen: Die Konjunktur, 1933; Statistical Testing of Business Cycle Theory, 1939; Einführung in die Ökonometrie, 1949; Entwicklungsplanung, 1968; Einkommensverteilung, 1976; T. Tinbergen u.a.: Wir haben nur eine Zukunft - Dritter Bericht des Club of Rome, 1977; Production, Income, and Weifare, 1985; World Security and Equity, 1990.

Tobin • tippees Personen, die von dritter Seite gezielte Informationen über die Vorteilhaftigkeit von Wertpapierkäufen oder -Verkäufen erhalten. Sie sind gewissermaßen „Strohmänner" von Insidern.

• TIR Abk. f.: Transport International Routier. Ist ein internationales Abkommen über die Beförderung und Verzollung von Waren.

• titrierte Finanzschuld Verbriefte Verschuldung, die vom Inhaber formlos in Form von Wertpapieren übertragen werden kann. Dazu gehören: Bundesanleihen, Bundesobligationen, Bundesschatzscheine, Schuldverschreibungen und Schatzwechselkredite. Gegensatz: nicht titrierte Finanzschuld (Verschuldung in Form von Direktkrediten und Darlehen).

• TM Abk. f.: Trademark. Markenzeichen.

• Tobin, James Geb.: 1918. Amerikanischer Ökonom. Analyse von Finanzmärkten und ihren Beziehungen zu Ausgabeentscheidungen, Beschäftigung, Produktion und Preisen. T. entwickelte ein an Keynes eng angelehntes, theoretisches Modell makroökonomischer Prozesse, in dem er die Rolle des Geldes und der Finanzwirtschaft besonders betrachtete. Im Gegensatz zu -» Friedman, der in der Veränderung der Geldmenge den

Hauptfaktor für langfristiges Wirtschaftswachstum sieht, untersuchte T. die Zusammensetzung der Geldmenge und entwickelte ein umfassendes Modell, wie sich geld- und haushaltspolitische Maßnahmen auswirken. Für seine Beiträge zur Portfoliotheorie erhielt T. gemeinsam mit Markowitz im Jahr 1981 den Nobelpreis. Mit seiner -* Portfoliotheorie versucht T. zu beschreiben, wie Anleger ihr Geld am besten anlegen und auf verschiedene Vermögensarten verteilen. Das hier beschriebene Verhaltensmuster hat T. auf den Staat übertragen und gezeigt, wie man durch die Aufnahme und Rückzahlung von Krediten die Konjunkturentwicklung steuern kann. Das Buch „Grundsätze der Geldund Staatsschuldenpolitik" war ursprünglich für amerikanische Parlamentarier bestimmt. Kernthese ist, dass die Geld- und Schuldenpolitik untrennbar verbunden sind, weil sie gemeinsam auf die Geld- und Kreditmärkte wirken und - in den USA - die Aufgaben der Zentralbank („Federal Reserve Board") von denen des Finanzministeriums nicht getrennt werden können. T. hat vorgeschlagen, eine überzogene Spekulation auf den internationalen Finanzmärkten („Kasino-Kapitalismus") durch eine geringfügige Steuer zu bekämpfen. Publikationen: Essays in Economics (Bd. I: Macroeconomics, 1972; Bd. II: Consumption and Econometrics, 1975; Bd. III: Theory and Policy, 1982); The New Economics One 573

tom/next Decade Older, 1974; Vermögensakkumulation und wirtschaftliche Aktivität, 1981; Policies for Prosperity - Essay in a Keynesian Mode, 1987; Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik.

• tom/next „Tomorrow/next". Geschäft von morgen auf übermorgen, beim SwapGeschäft mit Fälligkeit der Kassaseite an dem auf den Abschluss folgenden Tag und Fälligkeit per Termin am darauffolgenden Tag.

• tombstone Zu Deutsch: Grabstein. T. ist die ironisierende Bezeichnung der bei Neuemissionen erfolgten Inserate, unter Auflistung sämtlicher Banken, die das Emissionssyndikat bilden.

• too big to fail Unsinkbare Schiffe. Bildhafte Bezeichnung für Unternehmen, die praktisch nicht in Konkurs gehen können, weil aus rechtlichen (z. B. gemeindeeigene Unternehmen), ideologischen (z. B. zur Gemeinwirtschaft gerechnete Betriebe) oder arbeitsmarkt- bzw. regionalpolitischen Gründen die öffentliche Hand eine Betriebsschließung verhindern würde.

• Tool Die Bezeichnung für ein Hilfsprogramm für die Arbeit am Computer, besonders für die Entwicklung von Software. Ein routinemäßig anwendbares, häufig als Softwareprodukt 574

verfügbares Problemlösungsverfahren. Andere Bez.: Werkzeug, Utility.

• Top-down-Planung Verfahren der Planung, bei der von oben nach unten geplant wird. Beispiel 1: Formulierung von Forschungsschwerpunkten, die durch politische Entscheidung - meist nach Beratung durch Experten - vorgegeben werden. Beispiel 2: Eine sehr verbreitete Methode, unter Einbeziehung der aktuellen Marktsituation ein gut diversifiziertes Portefeuille zu bilden. Aufgrund der Analysen von Volkswirtschaften und Märkten und den entsprechenden Prognosen wird quasi von „oben" (= Auswahl der interessanten Märkte) nach „unten" (= über Branchenanalysen zum Einzeltitel) ein gut diversifiziertes Portefeuille gebildet.

• total BIS ratio Bankenwelt. Anrechenbare Eigenmittel x 100 / Bemessungsgrundlage.

• Total Quality Management Abgek.: TQM. Die Führungsphilosophie des Total Quality Management sieht Qualität als kritischen Erfolgsfaktor und unterzieht diese einer systematischen Planung und Steuerung. International verbreitete Bezeichnung für Programme und Initiativen von Unternehmen und Institutionen zur Qualitätsverbesserung, sowohl innerbetrieblich als auch gegenüber den Kunden.

Trading-up • tour operator

• T rademark

Reiseveranstalter.

Abgek.: TM. Markenzeichen.

• TQM

• Trade-off

Abk. f.: Total Quality Management. Integriertes Managementkonzept, das sich aus dem japanischen Qualitätsverständnis entwickelt hat. Es hat die Zielsetzung, durch Mitwirkung aller Mitarbeiter die Qualität von Produkten und Dienstleistungen termingerecht und zu günstigen Kosten zu gewährleisten. Eine Variante von TQM ist die ISO-Zertifizierung. Die Zertifizierung erfolgt, wenn sämtliche Arbeitsabläufe eines Unternehmens überprüft und dokumentiert worden sind und ISO-Experten anschließend vor Ort die Prozessabläufe begutachtet haben.

Teilweise Unvereinbarkeit von zwei Zielen. Ein T. liegt vor, wenn durch die Erreichung eines Zieles - gleichzeitig oder zeitlich verzögert - die Erreichung anderer Ziele ganz oder teilweise beeinträchtigt wird.

• Tracking Touristenwelt. Wegstreckenaufzeichnung. Touristen auf ihren Routen begleiten, beobachten und interviewen.

• Trader Börsenwelt. Spekulant. Marktteilnehmer an Finanzmärkten mit spekulativen Motiven.

• Trading Börsenwelt. Kurzfristig aufeinanderfolgende Käufe und Verkäufe eines Wertpapiers mit dem Ziel, inzwischen eingetretene Kursschwankungen gewinnbringend zu nützen.

• trading income in % of operating income

• tracking error

Bankenwelt. Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften x 100 / Betriebserträge.

Misst die Standardabweichung der Fondsrendite von der Rendite der Benchmark. Je höher der „tracking e.", desto ungenauer verfolgt ein Fonds seine Benchmark.

Spezielle Aktienfonds ohne Ausgabeaufschlag für Anleger, die damit kurzfristig veranlagen wollen.

• Trading-Fonds

• trade terms

• Trading-up

Enthalten eine Aufstellung über die nationale Auslegung von gebräuchlichen Handelsklauseln in einzelnen Ländern. Die unterschiedliche nationale Interpretation der t. wurde 1936 und schließlich 1953 in den Incoterms international vereinheitlicht.

Alle Maßnahmen, die ein Handelsunternehmen trifft, um den betrieblichen Leistungsstand zu verbessern. Erweiterung, Vertiefung und/oder qualitative Anhebung des Leistungssortiments eines Handelsbetriebs, zumeist verbunden mit einer Erhö575

Trainee hung von Kosten und Handelsspannen.

• Trainee Wörtlich: Eine auszubildende Person. Person, die für eine bestimmte Aufgabe im Unternehmen („Trainer") geschult wird.

• Trainee-Programm Form der Ausbildung bzw. Weiterbildung von Mitarbeitern durch das Prinzip Learning by Döing. Angewandtes Lernen am Arbeitsplatz.

• Tranche Teilmenge einer Wertpapieremission, die in mehreren Teilen zur Zeichnung aufgelegt wird. So kann beispielsweise eine Anleihe in einer festverzinslichen und einer FloaterTranche begeben werden. Die einzelnen Tranchen weisen meist unterschiedliche Laufzeiten und Zinssätze auf und haben daher auch einen unterschiedlichen Emissionsund Marktwert.

• Transactionbanking Banking im Internet.

• Transaktionen Leistungsaustausch. Übergang eines Gutes oder einer Forderung von einem Wirtschaftssubjekt an ein anderes. Sie können mit oder ohne Gegenleistung erfolgen. Arten von T.: • Leistungstransaktionen: Der Tausch von Gütern gegen Forderungen oder die Übertragung von Forderungen ohne Gegenleistung ändern (der Höhe nach) die Geld576

vermögen der Beteiligten. • Finanztransaktionen: Der Tausch von Forderungen gegen Forderungen ändert die Geldvermögen der Beteiligten nicht (z. B. Kauf von Wertpapieren, Kreditrückzahlung, Abhebung vom Sparbuch).

• Transaktionsanalyse Schule der Psychologie, begründet von E. Berne. Mit Hilfe der T. können Beziehungen besser verstanden und gehandhabt werden.

• Transaktionskasse Bestand an Zahlungsmitteln, der erforderlich ist, um die laufenden Transaktionen (Güterkäufe) im Geschäftsverkehr durchführen zu können. Geldbestände für stets auftretende Fälle des Zahlungsbedarfs.

• Transaktionskosten Kosten, die im Rahmen von Verkäufen oder Käufen anfallen, wie etwa Maklergebühren oder die Kosten der aufgewendeten Zeit.

• Transaktionskostentheorie Im Rahmen dieses Ansatzes wird analysiert, welche Organisationsform (Markt, Unternehmen oder hybride Formen) für spezifische Arten der Leistungserstellung unter Effizienzgesichtspunkten am besten geeignet ist. Die T. berücksichtigt neben den Herstellungskosten vor allem auch die Transaktionskosten (Anbahnungs-, Kontroll-, Informations-, aber auch Opportunitätskosten), die bei der Leistungserstellung anfallen und die Reibungsverluste einer Or-

Transfers ganisationsform symbolisieren. Im Rahmen der staatlichen Leistungserbringung beschäftigen sich entsprechende Studien insbesondere mit der Frage, welche Aufgaben vom Staat übernommen werden sollen.

Deckungsbeitragsrechnung als Basis für die Ermittlung der Zinsspanne (= Differenz zwischen Zinssatz und Verrechnungspreis) bewertet ist.

• Transferansatz

Welt der Global Player. Preise, zu denen internationale Konzerne den Leistungsaustausch zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften abwickeln. Diese sind für die Gewinnund Finanzpolitik internationaler Unternehmen bedeutend. Hohe Verrechnungspreise bewirken Kapitalbzw. Gewinntransfer von Tochterzu Muttergesellschaften. Andere Bez.: Verrechnungspreise.

Dieser Ansatz aus der Theorie der öffentlichen Schuld behauptet, dass durch die öffentliche Verschuldung am Kapitalmarkt bei einer tendenziell regressiven Steuerlastverteilung und einer tendenziell progressiven Verteilung der öffentlichen Schuldtitel regressive Verteilungswirkungen auftreten.

• Transferausgaben Zahlungen der öffentlichen Hand an private Haushalte (z. B. Sozialtransfers, Sozialausgaben) oder an Unternehmen (Subventionen) ohne marktwerte Gegenleistung.

• Transferbilanz Teilbilanz der Zahlungsbilanz. Im internationalen Zahlungsverkehr wird die Übertragung von Werten zwischen zwei Ländern als „Transfer" bezeichnet. Die T. enthält also alle Wertübertragungen zwischen dem In- und dem Ausland, wie z. B. Schenkungen, Entwicklungshilfegelder, Überweisungen von Gastarbeitern etc. Die Entgelte für Waren finden sich in der Handelsbilanz, die Entgelte filr Leistungen in der Dienstleistungsbilanz.

• Transferpoolrate Verrechnungszinssatz,

der bei der

• Transferpreise

• Transferrisiko Unter T. versteht man, wenn ein ausländischer Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen zwar nachkommen möchte, die jeweilige Zentralbank bzw. Regierung die hierfür notwendigen Devisen nicht zur Verfügung stellen will oder kann.

• Transfers Darunter werden unentgeltliche (einseitige) Zahlungsströme aller Art verstanden. Es werden laufende (wiederkehrende) und einmalige Kapitaltransfers unterschieden. Die Transfervorgänge sind weitaus am wichtigsten beim Transaktor Staat: Laufende Transfereinnahmen sind hier direkte und indirekte Steuern; Transferausgaben der Sozialtransfer (an private Haushalte), die Subventionen (an Industrien) u. a. 577

Transfersicherung • Transfersicherung

• Transitivität

Alle Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um sicherzustellen, dass ein bestimmtes Wissen auch wirklich richtig angewandt wird.

Widerspruchsfreiheit bei Bewertungen.

• Transferzahlungen Zahlungen der öffentlichen Hand an private Haushalte (z. B. Sozialtransfers, Sozialausgaben) oder an Unternehmen (Subventionen) ohne marktmäßige Gegenleistung.

• Transformationsfunktion T. ist die Mittelhereinnahme und die Veränderung der Mittel nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kreditkunden. Die Transformationsfunktionen von Kreditunternehmen sind: • Transformation der Beträge, • Transformation der Fristen (Bindungsdauer), • Transformation des Risikos: Risikostreuung, Risikoprüfung/Überwachung, Sicherheiten.

• Transformationskurve Geometrischer Ort der Kombination zweier Gütermengen, die mit einer gegebenen Ausstattung an Produktionsfaktoren maximal hergestellt werden können.

• Transitgeschäft Außenhandelsgeschäft, bei dem ein Transithändler Waren im Ausland kauft, um sie wieder ins Ausland weiter zu verkaufen, ohne dass die Ware das Zollinland berührt. 578

• Transitverkehr Durchfuhr von Gütern durch ein Land. Andere Bez.: Transithandel.

• Transmission Ist die Ausbreitung der Abgase von Emittenten bis zum Ort der Wirkung. Bei Transmissionsmessungen werden Ausbreitungsvorgänge von Luftschadstoffen quantifiziert. Dadurch können einerseits die von Großemittenten verursachten Immissionsfelder, andererseits die Verteilung der Schadstoffkonzentration in Ballungsräumen abgegrenzt werden.

• Transmissionsmechanismus Hypothese, der zufolge Veränderungen monetärer Größen zu einer Veränderung realer Größen fuhren.

• transnationale Unternehmen Weltweit tätige Unternehmen, die ihren Einflussbereich ständig ausweiten, entweder durch die Errichtung von neuen Betriebsstätten („greenfield investments") oder durch grenzüberschreitende Firmenaufkäufe („cross-border mergers and acquisitions"). Die -» UNCTAD schätzt in ihrem World Investment Report 2000, dass es zur Jahrtausendwende rund 65.000 transnationale U. mit etwa 700.000 ausländischen Filialen gab, die zusammen ein Viertel des weltweiten Sozialprodukts erwirtschafteten.

Trennsystem • Treasurer Person, die für das Finanzmanagement eines Unternehmens zuständig ist.

• Treasury Abteilung in einer Bank, welche die innerbetrieblichen Geldflüsse steuert.

• treasury notes US-Staatsanleihen mit einer üblichen Laufzeit von 1 Jahr bis zu 5 Jahren.

• Treffer In der Netzwerksprache wird dieser Begriff für die Ergebnisse einer Datenbanksuche verwendet.

• Trefferanleihe Sonderform bei festverzinslichen Wertpapieren: In bestimmten Abständen werden Nummern oder Serien ausgelost. Die Eigentümer dieser ausgelosten Stücke erhalten zusätzlich zur normalen Verzinsung eine Barauszahlung („Treffer").

• Treiber 1. Computerwelt: Hardwarenahe Software, die benötigt wird, damit bestimmte Peripheriegeräte mit einem PC zusammenarbeiten können, wie z. B. der Druckertreiber. 2. Wirtschaftstheorie: Einflussfaktoren, die bestimmte Prozessabläufe entscheidend beeinflussen.

• Treibhauseffekt Entsteht vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger, Intensivierung der Landwirtschaft

und Abnahme des Waldbestandes; die Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid in der Atmosphäre nehmen dadurch zu und beeinflussen den Strahlungshaushalt der Erde, der Effekt wird durch das troposphärische Ozon verstärkt.

• Trend Die langfristige Grundrichtung einer Entwicklung, die sich in statistisch erfassten Zeitreihen abzeichnet. Von Zufallsschwankungen unabhängige Grundrichtung einer Zeitreihe.

• Trendextrapolation Grundrichtung einer Zeitreihe, welche die langfristige Entwicklung der untersuchten Daten angibt.

• Trendsetter Menschen, die ständig neue Produkte ausprobieren und damit den allgemeinen Trend bei bestimmten Produkten beeinflussen.

• Trendwachstum Längerfristige Trendentwicklung des BIP. Andere Bez.: Potentialwachstum, Wachstumspfad.

• Trennsystem Öffentlicher Finanzausgleich. Das T. sieht vor, dass im Rahmen des Finanzausgleichs der volle Ertrag aus einer Steuer einer Körperschaft zusteht. Im Gegensatz zum ungebundenen (freien) T. ist im gebundenen T. entweder die Art der Steuer von der übergeordneten Körperschaft festgelegt, und es besteht nur die 579

Trésorerie Hoheit über die Steuersätze, oder Art und Sätze der Steuer werden durch die übergeordnete Körperschaft festgelegt, so dass nur die Ertragshoheit verbleibt.

ma, geführt wird. Andere Bez.: Anderkonten.

• Triade Andere Bezeichnung für USA, Europa und Japan.

• Tresorerie (CH) Die Tresorerie als Teil der Eidg. Finanzverwaltung hat die Aufgabe, die jederzeitige Zahlungsbereitschaft des Bundes sowie seiner Betriebe und Anstalten sicherzustellen. Im Einzelnen geht es um die Geldbeschaffung und die Anlage von verfügbaren Geldern, die Devisenbeschaffung und -bewirtschaftung, die Schuldenverwaltung und die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Tresoreriereserve.

• Treuhand Ist gegeben, wenn jemand (der Treuhänder) Rechte übertragen erhält, die er im eigenen Namen, aber auf Grund einer besonderen obligatorischen Bindung zu einer anderen Person (dem Treugeber) nur in einer bestimmten Weise ausüben soll (Zweckbindung).

• Treuhandausgleich Beim T. soll durch Übergabe des Vermögens des Schuldners an einen Sachwalter der Gläubiger die Sanierung des Unternehmens erreicht werden.

• Treuhandkonten Konten, die nicht filr eigene, sondern für fremde Rechnung, d .h. im Auftrag einer anderen Person oder Fir580

• Triple-A-Status Engl.: AAA-Rating. Höchstmögliche Bewertung der Bonität eines Schuldners auf dem internationalen Kapitalmarkt; die Zuerkennung des T.Status erleichtert und verbilligt Auslandsanleihen und -kredite, bei deren Konditionen (Verzinsung usw.) auch das Risiko berücksichtigt wird, das der Gläubiger voraussichtlich eingeht.

• Tritium Radionuklid (Wasserstoff mit zwei zusätzlichen Neutronen). T. verhält sich chemisch wie „normaler" Wasserstoff. Entsprechend verhält sich Tritiumwasser (HTO) wie „normales" Wasser (H 2 0). Für tritiumhaltige Abwässer aus der Wiederaufarbeitung ist eine Verpressung in den tiefen geologischen Untergrund oder eine Fixierung in Zement vorgesehen.

• Trittbrettfahrer Jedes nutzenmaximierende Individuum mit einer positiven Nachfrage nach diesem Gut wird versuchen, diese Präferenz zu verschleiern. Unter der Annahme, dass andere das Gut bereitstellen, ist es dem Individuum möglich, das Gut zu konsumieren, ohne dafür bezahlen zu müs-

turn key projects sen. Das Ausschlussprinzip

ist in

diesem Fall nicht anwendbar.

• Troika Das Prinzip der T. gibt es in der Union seit 1977. Die T. setzt sich aus der amtierenden Ratspräsidentschaft sowie aus dem Vorgänger und dem Nachfolger zusammen. Die T. tritt vor allem in außenpolitischen Krisen in Erscheinung. Im Amsterdamer Vertrag wurde die T. abgewandelt. In Hinkunft wird der Vorgänger vom noch zu installierenden „Monsieur G A S P " ersetzt. Die Bedeutung der T. wird weithin überschätzt.

• Trojanisches Pferd Bezeichnung für ein Programm, das die Benutzeroberfläche eines anderen Programms nachahmt, mit dem z. B. Benutzergewohnheiten ausspioniert werden können.

• Troubleshooting Betriebswirtschaftliche Schwachstellenanalyse. Suche nach Managementfehlern.

• Trunkierung Engl.: truncation. Über den Wortstamm können mit Hilfe von Trunkierungszeichen wie *, ?, $ bei einer Datenbankrecherche alle Zusammensetzungen eines Wortes ermittelt werden. Es besteht die Möglichkeit, sowohl links als auch rechts zu trunkieren: 1. Linkstrunkierung: Steht das Trunkierungszeichen am Anfang des Wortstammes, wird nach unterschiedlichen Wortanfilngen gesucht

(Beispiel: *therapie = Psychotherapie, Verhaltenstherapie usw.). 2. Rechtstrunkierung: Ein Trunkierungszeichen am Ende des Wortstammes ergibt alle mit dem entsprechenden Wortstamm beginnenden Wortformen (Beispiel: Auto* = Automobil, Autosport, Autos usw.).

• Trust Zusammenschluss von Unternehmen unter Aufgabe der wirtschaftlichen und rechtlichen Selbstständigkeit.

• trust companies Treuhandgesellschaften in den USA. Verwalten Pensionsfonds und andere Vermögenswerte, Wertpapierdepots. Sie dienen auch als Zahlstellen für Zinskupons. Einige „trust c." dürfen auch - in beschränktem U m f a n g Einlagen entgegennehmen und das kommerzielle Bankgeschäft betreiben.

• trustee Englisch ftlr: Treuhänder.

• Turbo-Marketing In vielen Branchen erfordert die Vermarktung neuer Produkte eine besonders schnelle Umsetzung von Marketingkonzepten. Diese Art von Marketing ist vor allem in Branchen mit Produkten üblich, die einen sehr kurzen Produktlebenszyklus aufweisen, wie z. B. modische Textilien. Andere Bez.: High-speed-Management.

• turn key projects Wörtlich

übersetzt: schlüsselfertige 581

Turnaround Anlagen. Häufig im Exportgeschäft. Der Anlagenexport enthält sowohl die Planung, die Errichtung von Gebäuden, die Maschinenausstattung, Montage und Inbetriebsetzung sowie Einschulung der Arbeitskräfte. Vielfach ist auch eine (Kredit-) Finanzierung Bestandteil des Projektes.

zur Sanierung eines in Schwierigkeiten geratenen Unternehmens herangezogen. Die Stärkung der Eigenkapitalbasis kann dazu beitragen, den T. zu schaffen.

• Typologie Klassifikation von Sachverhalten nach einheitlichen Kriterien.

• Turnaround

• Typung

Positiver Wendepunkt in der Entwicklung eines Unternehmens. Oft wird Beteiligungskapital als Mittel

Vereinheitlichung industriell gefertigter Endprodukte (Autos, Radios u. ä.).

582

QU • über pari Tatsächlicher Wert ist höher als der Nennwert.

• Überflussgesellschaft Erstmals von J. K. Galbraith verwendeter Begriff zu Bezeichnung einer hochentwickelten Industriegesellschaft, die durch Überfluss an privaten Gütern und hohen materiellen Lebensstandard gekennzeichnet ist.

• Übergewinn Begriff aus der Theorie der Bewertung von Unternehmen. Der über die Verzinsung des Sachwertes hinausgehende Gewinn.

• Überlebensversicherung Bei dieser Form der Lebensversicherung wird neben dem Er- und Ablebensschutz auch dann Leistung erbracht, wenn der Versicherte während der Vertragslaufzeit bestimmte schwere Krankheiten erleidet oder die volle Erwerbstätigkeit verliert.

• Übernachtzinssätze Euroland. Die Geschäftsbanken kön-

nen im Rahmen der Einlagefazilität des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) Liquidität bei den nationalen Zentralbanken anlegen oder sich bei ihnen im Rahmen der Spitzenrefinanzierungsfazilität des ESZB kurzfristig Liquidität beschaffen. Der Zinssatz für die Einlagefazilität wird im Allgemeinen die Untergrenze des Taggeldsatzes, der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität die Obergrenze des Taggeldsatzes bilden.

• uberplanmäßige Ausgaben

Ausgaben, die eine Überschreitung von Ausgabenansätzen des Bundesvoranschlages erfordern und nur aufgrund bundesfinanzgesetzlicher Bewilligung geleistet werden dürfen.

+ überplanmäßige Einnahmen (A) (Mehr-) Einnahmen, die zu einer Überschreitung von Einnahmenansätzen des Bundesvoranschlags führen.

583

Überschuldung • Überschuldung Liegt betriebswirtschaftlich dann vor, wenn der Wert der Passiva den Wert der Aktiva übersteigt.

• Überschussreserve Die über die Mindestreserven hinausgehenden Bestände der Geschäftsbanken an Zentralbankgeld. Je höher die Ü. desto höher ist „ceteris paribus" der Kreditschöpfungsspielraum des Bankensystems. Differenz zwischen den Gesamtreserven der Finanzinstitute und den von der Notenbank vorgeschriebenen Mindestreserven.

festgelegten Betrag bei einer Emission übersteigen.

• Überziehung Inanspruchnahme eines Kredites über den grundsätzlich zustehenden Rahmen bzw. Termin hinaus.

• Ubiquität Von U. spricht man wenn ein Produkt (z. B. ein Markenartikel) in allen Regalen auf der Endverbraucherstufe zu finden ist. U. kann sowohl lokal als auch regional oder national bestehen.

• UID

• Übertragungsbilanz

Abk. f.: Umsatzsteueridentifikationsnummer.

Zusammenstellung der Gegenbuchungen zu allen ohne Gegenleistung erfolgten Güter- und Forderungstransaktionen zwischen Inländern und Ausländern.

Abk. f.: Union Internationale des Télécommunications. Dachgesellschaft der Postverwaltungen.

• Übertragungsgeschwindigkeit Anzahl der übertragenen Bits pro Sekunde (Einheit bps).

• Überweisungssystem Auf privaten Verträgen oder gesetzlicher Regelung beruhende, formelle Vereinbarung mit mehreren Mitgliedern, gemeinsamen Regeln und standardisierten Vorkehrungen für die Übermittlung und den Ausgleich von Geldverbindlichkeiten zwischen den Mitgliedern.

• Überzeichnung Zeichnungen, die den im Vorhinein 584

• UIT

• Ultimo Letzter offizieller Börsentag im Monat oder Jahr.

• Ultimogeld Leihgeld, das am Geldmarkt der Börse zur festen Rückzahlung am Ultimo ohne vorherige Kündigung ausgeliehen wird.

• Umbrella Bankenwelt. Fondskonstruktion, die aus mehreren anderen Fonds zusammengesetzt ist. Die Gesamtheit aller zu einem U. zusammengefassten Fonds bildet eine juristische Einheit, so dass nur ein Zulassungsverfahren erforderlich ist. Der Anleger

Umwegrentabilität kann j e nach Risikoneigung und Markteinschätzung kostengünstig zwischen den einzelnen Unterfonds switchen. Der Ausgabeaufschlag ist nur einmal zu bezahlen, nämlich beim Einstieg in den U.

• Umlageverfahren Durchlaufprinzip in der Rentenversicherung. Die jährlich eingehenden Beiträge fließen sofort wieder als Leistungen an Rentenempfänger heraus. Kapital wird nur angesammelt, soweit es als Saldo der Einnahmen und Ausgaben stehen bleibt. Das größte Problem dieses Verfahrens ist die Tatsache, dass sich die Relation zwischen Erwerbstätigen und Rentnern ständig verschlechtert.

• Umlaufgeschwindigkeit Die U. widerspiegelt die Häufigkeit des Umschlages einer Geldeinheit pro Zeitperiode (Jahr). J e öfter dies geschieht, desto größer ist die Geschwindigkeit des Umlaufs und desto stärker wird, bei gleichbleibender Geldmenge, das in einer Periode verfügbare Angebot an Gütern und Dienstleistungen nachgefragt. Eine hohe U . wirkt deshalb wie eine vergrößerte, eine geringe wie eine verkleinerte Geldmenge.

• Umlaufvermögen Vermögensgüter, die nur vorübergehend dem Geschäftsbetrieb dienen und/oder dazu bestimmt sind, weiter veräußert zu werden, z. B . Vorräte, Kassenbestände etc.

• Umsatz In einer Rechnungsperiode abgesetzte Menge von Gütern und Leistungen, multipliziert mit ihrem Preis.

• Umsatzabgabe (CH) Mit der Umsatzabgabe werden in der Schweiz der Kauf und Verkauf von in- und ausländischen Wertpapieren belastet.

• Umsatzrentabilität i.w.S. Die U. gibt an, wie viel Prozent Betriebsgewinn bezogen auf den Umsatz erzielt wird.

• Umschlagshäufigkeit Bilanzkennzahl, die sich aus dem Verhältnis einer Aufwands- oder Ertragsgröße und einer dazu in Beziehung stehenden Bestandsgröße ergibt (z. B . Forderungsumschlag, Vermögensumschlag, Kapitalumschlag).

• Umsetzungsgeschwindigkeit Umsetzungsdauer nach Erkennen eines Handlungsbedarfes, Durchlaufzeiten bei politischen Projekten.

• UMTS Abk. f.: Universal Mobile Telecommunications System. Dritte Mobilfunkgeneration.

• Umverteilung Korrektur einer bestehenden kommensverteilung.

Ein-

• Umwegrentabilität Aus volkswirtschaftlicher Sicht sind bestimmte öffentliche Ausgaben erst auf Umwegen als rentabel anzuse585

Umwelt hen, nämlich dann, wenn diesen Ausgaben Werte gegenüberstehen, die insgesamt größer sind als die ursprünglichen Ausgaben. Der Begriff U. dient vielfach zur Rechtfertigung von Ausgaben öffentlicher Stellen, denen nicht Einnahmen in direkter Form beim Investor gegenüberstehen, sondern die infolge von Multiplikatorwirkungen einen zusätzlichen regionalen oder volkswirtschaftlichen Ertrag bewirken. Beispiele: Subventionen für Festspiele, Investitionen im Bereich der Infrastruktur einer Region (Flughafen, Messegelände etc.).

• Umwelt Die meisten menschlichen Aktivitäten (Produktion und Konsum) benötigen natürliche Ressourcen als „Produktionsfaktor" bzw. als Konsumgut. In den meisten Fällen kann die Ressource „Natur" kostenlos verbraucht werden. Da es sich bei der Natur um ein knappes Gut handelt, entstehen bei der Natur Opportunitätskosten. Der Großteil dieser Kosten wird jedoch nicht von den Verursachern selbst, sondern von Dritten getragen. Bei der Luftverschmutzung ist dies die Allgemeinheit, die durch die Verschlechterung der Luftqualität in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt wird. Die Kosten der Umweltbelastung finden sich nicht in den betrieblichen Kostenrechnungen, d. h., die privaten Kosten der Erzeugung sind geringer als die der Gesellschaft anfallenden Kosten durch Umweltbelastung. 586

Würde man diese Kosten berücksichtigen, würde die Angebotskurve der Industrie einen steigenden Verlauf aufweisen, d. h., die Produktion bewirkt steigende gesellschaftliche Grenzkosten, während die rein privaten Grenzkosten für die Industrie insgesamt konstant sind. Der Markt berücksichtigt von sich aus diese gesellschaftlichen Kosten nicht. Der Marktpreis spiegelt nur die privaten, nicht aber die gesellschaftlichen Grenzkosten wider. Der Marktpreis ist zu „gering", die Marktmenge zu „groß". Unter Produktqualität wird man daher künftig auch diejenige Qualität verstehen, die eine Wiederoder Weiterverwendung von Stoffen ermöglicht. Die Auswirkungen, die das Konzept der Stoffkreisläufe mit sich bringen wird, hat der Club of Rome bereits vor zwanzig Jahren als dritte große Revolution nach dem Übergang zur Landbewirtschaftung und der industriellen Revolution bezeichnet. Die Produkthaftung des Herstellers wird sich in Zukunft auf den gesamten Zyklus eines Produktes erstrecken, von der Ressourcenbeschaffung über die Erzeugung bis hin zur Entsorgung und Rückführung der Wertstoffe in weitere Produktionsprozesse.

• Umweltauflagen Verhaltensvorschriften des Staates in Form von Umweltgeboten und Umweltverboten.

• Umweltbilanz Bilanzartige Darstellung der Um-

Umweltschutzpolitik weltschutzmaßnahmen eines Unternehmens im Rahmen des Geschäftsberichtes. Es sind meist Aussagen darüber, in welchem Umfang innerhalb des Berichtszeitraumes eine Reduzierung des Schadstoffaustoßes erfolgt ist, bzw. in welchem Umfang Ressourcen (z. B. Abwärme und Recycling aus Abfällen) in den Stoffkreislauf zurückgeführt wurden. Eine U. enthält sowohl monetäre Angaben (wie viel ftlr Umweltschutzmaßnahmen ausgegeben wurde) als auch quantitative Angaben (über den Umfang der Maßnahmen).

• Umweltfonds Die Veranlagung der Fondsmittel erfolgt primär in Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit vornehmlich der Verbesserung und Erhaltung der globalen Umweltbedingungen zum Ziel hat.

• Umweltmatrix Methode zur Visualisierung Struktur und Dynamik einer stimmten Industrie.

der be-

• Umweltökonomie Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften, das die wirtschaftliche Nutzung der natürlichen Umwelt und ihre ökologischen Wirkungen und Probleme untersucht.

• Umweltpolitik Gesamtheit der Maßnahmen mit dem allgemeinen Oberziel, die natürliche Umwelt als Lebensgrundlage des Menschen auch ftlr die nachfolgen-

den Generationen zu erhalten und zu verbessern.

• Umweltqualität Quantifizierbare Eigenschaft von Umweltgütern (z. B. der Reinheitsgrad der Luft), die sich als Qualitätsmaßstab für den Umweltzustand und als kosten- und nutzenwirksame Zielvariable für die Umweltpolitik eignet.

• Umweltschutz Maßnahmen, die dem Schutz der Umwelt, d. h. dem obersten Ziel der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen als Kollektivgüter dienen. Sammelbegriff fiir alle Maßnahmen, die der Erhaltung lebensgerechter und natürlicher Lebensbedingungen dienen. Durch eine Vielfalt von Gesetzen und Verordnungen versucht der Staat Gefahren für die Menschen und die Natur abzuwenden.

Umweltschutzpolitik Die Umwelt erfüllt als natürlicher Lebensraum des Menschen drei Funktionen für das ökonomische System: • Sie stellt öffentliche Konsumgüter zur Verfügung (Luft, Wasser, Erholung); • sie liefert Ressourcen fiir die Produktion von Gütern; • sie dient als Aufnahmemedium für die bei Konsum und Produktion anfallenden Schadstoffe. Die Bedeutung der Umwelt als Wirtschaftsfaktor zeigt sich auch darin, dass eine sinkende Umweltqualität 587

Umwelttechnik eine Grenze des quantitativen Wirtschaftswachstums darstellt. Das Ziel der Umweltschutzpolitik muss deshalb sein, eine gegebene Umweltqualität zumindest zu erhalten oder nötigenfalls zu verbessern. Diese Erkenntnis hat jedoch erst vor kurzem Eingang in die Wirtschafte- und Gesellschaftspolitik gefunden (Ökologie).

• Umwelttechnik Alle entwickelten und eingesetzten Techniken zur Vermeidung, Verminderung und Beseitigung von Umweltschäden aller Art.

• Umweltverträglichkeit 1. Ausmaß der wahrscheinlichen Nebenwirkungen auf die Umwelt. 2. Begriff des öffentlichen Planungsrechts im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung.

• Umweltverträglichkeitsprüfung Abgek.: UVP. Untersuchungsmethode, deren Ziel es ist, die wahrscheinlichen Auswirkungen eines Projektes auf die Umwelt (Lärm, Luftverschmutzung etc.) in umfassender und systematischer Weise zu bestimmen. Die U. ist ein als Vorsorgeprinzip orientiertes Instrument, welches den zuständigen Behörden als Entscheidungshilfe dienen soll.

• Umweltzertifikat Marktwirtschaftliches Instrument der Umweltpolitik. Als erster Schritt ist es ein Ziel, z. B. in Form von Emissionshöchstmengen für bestimmte 588

Schadstoffe, Begrenzungen festzulegen. Diesen Höchstmengen entsprechende Nutzungsrechte werden dann auf die einzelnen Emittenten in Form von Umweltlizenzen, die innerhalb einer bestimmten Region gehandelt werden können, verteilt. Da die Emittenten ihre (Grenz-) Vermeidungskosten mit dem Preis der Zertifikate vergleichen, sollen U. zu einer effizienten Allokation der Umweltschutzmaßnahmen führen.

• UN Abk. f.: United Nations (Vereinte Nationen). Gründung: 1945. Sitz: New York. Die UN ist eine alle Staaten der Welt, mit Ausnahme von Schweiz, Taiwan (Republik China), Kiribati, Nauru, Sahara (DARS), Tonga, Tuvalu und Vatikanstaat, umfassende IGO. Aufgaben: die Erhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Durch die internationale Zusammenarbeit sollen Probleme unterschiedlichster Art gelöst werden. Die Förderung und Festigung der Menschenrechte- und Grundfreiheiten wird angestrebt. Instrumente: Der Sicherheitsrat (UNSC) kann für alle UN-Mitglieder verbindliche Beschlüsse treffen; hat 15 Mitglieder; Beschlüsse, die über Verfahrensfragen hinausgehen, bedürfen der Zustimmung von neun Mitgliedern einschließlich sämtlicher Ständigen Mitglieder (Vetorecht der Ständigen Mitglieder); der UNSC kann friedenserhaltende Maßnahmen mit der Einsetzung von „UNBlauhelmen" beschließen, Internati-

UNCTAD onale Tribunale wegen Verletzung der Genfer Konvention einsetzen; die Generalversammlung (UNGA) entscheidet mit dem Sicherheitsrat über Aufnahme, Suspendierung oder Ausschluss eines Mitglieds, äußert sich in Form von Entschließungen mit De-facto-Empfehlungscharakter, wählt die Nichtständigen Mitglieder des Sicherheitsrates, ernennt auf Empfehlung des Sicherheitsrates den Generalsekretär; Wirtschafts- und Sozialrat (-» ECOSOC); Treuhandrat; Internationaler Gerichtshof (-» ICJ); dem Sekretariat steht als oberstes Organ der auf fünf Jahre gewählte Generalsekretär vor, ihm wird die Vorbereitung und Durchführung friedenssichernder Maßnahmen vom UNSC übertragen, es obliegt ihm für die Wahrung des Weltfriedens zu sorgen. Probleme und Perspektiven der UN: Die USA hätten 20 % des Budgets der UN zu tragen, dieser Verteilungsschlüssel geht auf eine frühere Friedensmission der UN zurück. Gleichzeitig ist die USA der größte Beitragsschuldner der UN und gefährdet mit anderen säumigen Staaten die Arbeit der UN. Die USA macht die Begleichung ihrer Rückstände von einer tiefgreifenden Reform mit Einsparungen abhängig. Gespräche werden über neue Mitglieder des Sicherheitsrates, wie etwa Deutschland und Japan, geführt. Die Vereinten Nationen bieten schon heute Instrumente und Plattformen für einen „Dritten Weg" an.

• Unbedenklichkeitsbescheinigung (A) 1. Erklärung des Finanzamtes, dass der Auszahlung eines erblasserischen Guthabens keine erbschaftssteuerlichen Bedenken entgegenstehen. 2. Das Eintragen eines Eigentumserwerbes von Liegenschaften grunderwerbssteuerlich unbedenklich ist. 3. Erklärung des Magistrates, dass bei Forderungsabtretung gegenüber der öffentlichen Hand die steuerliche Zuverlässigkeit hinsichtlich der städtischen Abgaben gegeben ist.

• Unbundling Zerlegung („Entflechtung") von Leistungspaketen eines Unternehmens oder einer öffentlichen Verwaltung in seine Teilelemente, um eine bessere Zuordnung von Kosten und Erträgen zu ermöglichen. Danach werden die Leistungspakete neu geschnürt (Rebundling).

• UNCTAD Abk. f.: U.N. Conference on Trade and Development (Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung). Gründung: 1964. Sitz: Genf. Organ der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Aufgaben: die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen Ländern mit unterschiedlichem Entwicklungsniveau und Wirtschaftssystem. Instrumente: Oberstes Gremium ist die alle vier Jahre zusammentretende Vollversammlung. Ständiger Handlungs- und Entwicklungsrat. Sechs 589

Underlying Komitees, wie etwa für Grundstoffe oder den Technologietransfer zu den Entwicklungsländern. Probleme und Perspektiven-, Es war das Bestreben eine das GATT (-» WTO, - Welthandelsorganisation) ergänzende universelle Handelsorganisation aufzubauen, die nach mehr entwicklungsländerorientierten Maßstäben arbeitet. Aktivitäten zu einer weltweiten Entwicklungshilfepolitik werden durchgeführt (Entwicklungshilfe in der Höhe von 0,7 % des BIP als Richtwert für Geberländer). • Underlying Das einem Futures oder einer der Option zu Grunde liegende Gut/Instrument (Aktien, Aktienindex, Anleihen, Waren etc.). • UNESCO Abk. f.: United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur). Gründung: 1946. Sitz: Paris. Sonderorganisation der UN. Aufgaben: Arbeitsschwerpunkte sind Bildung, Erziehung, Naturwissenschaften und Kultur. Die UNESCO soll als universale Stätte der Kultur dienen. Im Sinne der Charta der UN soll sie einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Friedens leisten, indem sie ein besseres gegenseitiges Verständnis der Völker anregt, den Sinn für Gerechtigkeit und Respektierung der Menschenrechte und der Grundrechte in weltweitem Rahmen ungeachtet von Rasse, Geschlecht, Sprache oder Re590

ligion weckt und fördert, die soziologischen und naturwissenschaftlichen Forschungen durch Zusammenarbeit auf allen Gebieten der Kultur anregt, die Voraussetzungen für eine Verbreitung allgemeiner und wissenschaftlicher Informationen verbessert und Fragen der Erziehung sowie der Ausweitung und Verbesserung der Schul- und Erwachsenenbildung ihre besondere Aufmerksamkeit schenkt. Instrumente: Liste des Weltkulturerbes, Programmerstellung wie etwa gegen das Analphabetentum, Förderung des Austausches von Forschungsergebnissen. Probleme und Perspektiven-, gerechte Verteilung von Wissen im Hinblick auf die Entwicklungsländer. •UNHCHR Abk. f.: United Nations High Commissioner for Human Rights (Hoher Kommissar für Menschenrechte). Gründung: 1993. Sitz: Genf. Spezialorgan der UN. Aufgaben: Schaffung einer erhöhten Geltung von Menschenrechten. Instrumente: Als Organ funktioniert ein Hochkommissar; Anklage von Menschenrechtsverletzungen; Durchführung von Beobachterkommissionen. Probleme und Perspektiven: knappe Geldmittel, keine Exekutivbefugnisse. • UNICE Abk. f.: Union of Industrial and Employers' Confederation of Europe. Dachverband der Interessenvertretungen der Industrie in der EU. Sitz: Brüssel.

unsinkbare Schiffe • UNICEF Abk. f.: United Nations Children's Fund (Weltkinderhilfswerk). Gründung: 1946. Sitz: New York. Spezialorgan der UN. Aufgaben: Unterstützung von Kindern auf den Gebieten der Gesundheitsfürsorge, Hygiene, Ernährung und Erziehung. Instrumente: Aufbau einer Grundversorgung in 160 Staaten; Konferenz gegen Kinderarbeit; leistet Soforthilfe in Notsituationen. Probleme und Perspektiven: 80 % des Personals ist in Entwicklungsländern tätig; finanziert sich aus Spenden und Regierungsbeiträgen.

• UNIDO Abk. f.: United Nations Industrial Development Organization (Organisation für industrielle Entwicklung). Gründung: 1966. Sitz: Wien. Sonderorganisation der UN. Aufgaben: Förderung des Industrialisierungsprozesses in den Entwicklungsländern. Instrumente: technische Hilfsprojekte, Konferenz zu Lima 1975 beschloss als Zielvorgabe den Anteil der Entwicklungsländer an der Industrieproduktion auf 25 % der Weltproduktion bis 2000 zu erhöhen. Probleme und Perspektiven: Die U. bereitet die Projekte bis zum Finanzierungsstatus vor, die Finanzierung erfolgt aber nicht von der U., sondern in der Regel von der Weltbank. Dadurch können Projekte gefährdet werden.

• Unique Selling Proposition Abgek.: USP. Wörtlich: einzigarti-

ges Verkaufsargument. Die besondere Betonung eines spezifischen Nutzens eines Gutes oder Dienstleistung durch die Werbung soll dieses Gut bei der Zielgruppe von den Konkurrenzangeboten unterscheiden. Der wesentliche Nutzen eines Unternehmens, einer Institution oder Produktes gegenüber den Mitbewerbern. Der Nutzen kann physischer, psychischer, sozialer, örtlicher, zeitlicher oder monetärer Art sein. Der USP ist vielfach Teil einer Werbebotschaft.

• unit value Erlös pro Kilogramm Exporte.

• Universalbanken Banken, die nicht auf einige wenige Sparten des Bankgeschäftes spezialisiert sind, sondern grundsätzlich alle Sparten des Bankgeschäfts betreiben.

• unlauterer Wettbewerb Einsatz von Wettbewerbsinstrumenten, welche die Konkurrenten in nicht rechtmäßiger Weise behindern oder vom Wettbewerb ausschließen.

• UN-Organisationen mit autonomem Status -» IAEA (Internationale Atomenergie-Organisation).

• unsinkbare Schiffe Bildhafte Bezeichnung für Unternehmen, die praktisch nicht in Konkurs gehen können, weil aus rechtlichen (z. B. gemeindeeigene Unternehmen), ideologischen (z. B. zur Gemeinwirtschaft gerechnete Betrie591

UN-Sonderorganisationen be) oder arbeitsmarkt- bzw. regionalpolitischen Gründen die öffentliche Hand eine Betriebsschließung verhindern würde. Neben verstaatlichten Unternehmen zählen zu den „unsinkbare S." auch Privatbetriebe mit einer gesamtwirtschaftlich oder zumindest regional besonders hohen Beschäftigungszahl.

• UN-Sonderorganisationen FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation); ICAO (Internationale Zivilluftfahrtorganisation); IFAD (Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung) vergibt Kredite an Entwicklungsländer für die Nahrungsmittelproduktion, Steigerung des Einkommens der ärmsten Bevölkerungsschichten; -» ILO (internationale Arbeitsorganisation); IMO (Internationale Seeschifffahrtsorganisation) berät über Fragen der Seeschifffahrt und erarbeitet Übereinkommen; ITU (Internationale Fernmeldeunion); -» IMF (Internationaler Währungsfonds); -* U N E S C O (Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur); -» U N I D O (Organisation für industrielle Entwicklung); UPO (Weltpostverein) fördert die internationale Posthilfe; -» IBRD (Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung); IDA (Internationale Entwicklungsorganisation); IFC (Internationale Finanz-Corporation); MIGA (Multilaterale InvestitionsgarantieAgentur); -» W H O (Weltgesundheitsorganisation); WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum) 592

fördert den gewerblichen Rechtsschutz und den Urheberrechtsschutz; W M O (Weltorganisation für Meteorologie) koordiniert und vereinheitlicht die weltweiten meteorologischen Aktivitäten.

• UN-Spezialorgane und Programme U N C T A D (Handlungs- und Entwicklungskonferenz); U N D P (Entwicklungsprogramm); U N E P (Umweltprogramm) ist als Koordinierungsstelle für alle Umweltaktivitäten von staatlichen und nichtstaatlichen international agierenden Umwelteinrichtungen eingerichtet, auf nationaler Ebene ist jeweils ein Komitee eingerichtet; UNFPA (Bevölkerungsfonds) erarbeitet Programme zur Bevölkerungsentwicklung; -» U N H C H R (Hoher Kommissar für Menschenrechte); U N H C R (Hoher Kommissar für Flüchtlinge) steht der Hohe Flüchtlingskommissar vor, Gewährung eines internationalen Rechtsschutzes für Flüchtlinge, Rahmenbedingung bildet die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951; -» UNICEF (Weltkinderhilfswerk); WFP (Welternährungsprogramm) ist eine Einrichtung zur multilateralen Nahrungsmittelhilfe.

• unter pari Der tatsächliche Wert ist niedriger als der Nennwert.

• Unterbeschäftigungsgleichgewicht Hatte die klassische Nationalökono-

Unternehmensbewertung mie vor -» Keynes angenommen, dass sich im Falle von Konjunkturschwankungen die Wirtschaft automatisch wieder auf dem Vollbeschäftigungsniveau einpendle (weil nach dem Say'sehen Gesetz jede Produktion ihre Nachfrage selber schafft), so steht im Mittelpunkt der von Keynes entwickelten „New Economics" die Erkenntnis, dass im Falle einer Krise die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft nicht ausreichen, d. h. ohne Eingriff der Konjunkturpolitik also auch Dauerarbeitslosigkeit, daher ein U., möglich ist.

• Unternehmen Unter einem U. versteht man den wirtschaftlich-rechtlichen Rahmen eines oder mehrerer Betriebe. Der Zielkatalog eines U. umfasst folgende Teilziele: • Erfolgsziele, • Liquiditätsziele, • Produktionsziele.

• Unternehmensanleihen Engl.: corporate bonds. Schuldverschreibungen privater Aktiengesellschaften, die j e nach Bonität mit einem Zinsaufschlag begeben werden. In den USA seit langem üblich, in Europa erst im Entstehen. „Corporate bond funds" sind Rentenfonds, die in solche Papiere investieren.

• Unternehmensbesteuerung (CH) Die Untemehmensbesteuerung wurde 1998 zu Gunsten der Holdings sowie der kleinen und mittleren Un-

ternehmungen modernisiert. Die Steuerbefreiung wurde von Beteiligungserträgen auf Beteiligungsgewinne ausgedehnt, der Proportionaltarif eingeführt und die Kapitalsteuer aufgehoben. Mit der Halbierung der Emissionsabgabe wurde die Beschaffung von Eigenkapital erleichtert.

• Unternehmensbewertung Durch eine U. wird die entscheidende Grundlage für den Börsegang eines Unternehmens geschaffen. Die U. betrifft gleichermaßen die Interessen des Unternehmens als Emittenten, der Emissionsbank und der Investoren. Für das Unternehmen werden dabei die Eigenkapitalkosten festgelegt. Die emissionsfiihrende Bank haftet im Rahmen der Platzierungsgarantie und für die Investoren bildet der im Rahmen der U. ermittelte Ausgabepreis den Ausgangspunkt für die Renditeberechnung. 1. Die reine Ertragswertmethode wird immer mehr verwendet, namentlich in der BRD. Diese Methode fordert, dass der Zukunftserfolg genügend sicher ist und der (nicht berücksichtigte) Substanzwert der betrieblich bedingten Normalsubstanz entspricht. 2. In der Schweiz wird am häufigsten ein Mittelwertverfahren, das zweimal den reinen Ertragswert und einmal den Substanzwert berücksichtigt, verwendet (Schweizer Verfahren). Der Einfluss des Substanzwertes wirkt dann als Korrektiv zum Kapitalisierungszinsfuß (dieser darf 593

Unternehmenskooperation aber nicht schon die Auswirkungen des Substanzwertes auf das Risiko berücksichtigen). 3. In Österreich wird vom Berufsverband immer noch das alte UECVerfahren, nämlich eine temporäre Übergewinnkapitalisierung (Methode der verkürzten Goodwillrentendauer), empfohlen. 4. In der angloamerikanischen Praxis wird häufig das „X times eaming" (oder „X times cash-flow") Verfahren oder die „discounted cash-flow method" (DCF-Methode) angewandt. Andere Bez.: pricing.

• Unternehmenskooperation Unternehmenszusammenschluss auf vertraglicher Basis, ohne die rechtliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit aufzugeben. Gesamtfunktionelle oder sektorale Kooperation im Forschungs- und Entwicklungsbereich.

• Unternehmenskultur Engl.: corporate culture. Der gesamte Stil eines Unternehmens. Die U. bestimmt, wie Mitarbeiter eines Unternehmens ihre Arbeitswelt empfinden und miteinander umgehen. Überbegriff für die feststellbaren Werte, Normen, Verhaltensformen und Symbole, die in einer Organisation „gelebt" und tradiert werden. Unternehmenskultur bietet den Organisationsmitgliedern Orientierung, kann Konflikte auslösen und Anlass zu Änderungsversuchen und Normenwandel geben. Geht auf die Anfang 594

der achtziger Jahre gemachte Erfahrung zurück, dass die Angehörigen einer Organisation gemeinsame Werte und Normen besitzen, sozusagen über ein kollektives Weltbild verfügen. Eine Unternehmenskultur zieht zu ihr passende Mitarbeiter an und stößt Kollegen, die sich in ihr nicht wohl fühlen, gnadenlos aus. Die Merkmale einer „corporate culture" lassen sich an äußeren Erscheinungen feststellen wie der Art der Kleidung, des Design, der Architektur, der Sprache, ferner an Form und Inhalt von Ritualen (Feste feiern, Sitzungen durchführen usw.). Die Chefs können Träger und prägende Gestalten einer Unternehmenskultur sein.

• Unternehmensplanspiel Eine simulierte Führungssituation, die als Training möglicher Lösungen einer Entscheidungssituation gespielt werden kann.

• Unternehmenspolitik Aufgabe, externe, zweckbestimmende Interessen am Unternehmen und intern verfolgter Ziele zu harmonisieren. Unternehmenspolitik besteht aus folgenden Elementen: • Vision • Leitbild • Unternehmenskonzept.

• Unternehmenszusammenschlüsse U. können horizontal oder vertikal erfolgen. Im ersten Fall schließen sich Unternehmen gleicher Branche und Fertigungsebene zusammen, im zweiten Fall Unternehmen vor- oder

Upgrading nachgelagerter Fertigungsstufen. Fusionen branchenfremder Unternehmen führen zu Konglomeraten oder Mischkonzernen. Der Zusammenschluss erfolgt durch Aufkauf eines Unternehmens, aber auch durch freiwilliges Fusionieren über gegenseitigen Aktientausch. Bei einem Aufkauf kann dies mit Einverständnis des Übernahmeunternehmens sein („friendly takeover") oder auf Widerstand des Unternehmens bzw. des Managements stoßen („hostile takeover"). In diesem Fall macht der Übernehmer („raider") ein Angebot an die Aktionäre, ihnen die Aktien über den Kurswert abzukaufen. Die Finanzierung erfolgt zumeist über Kredite, also Fremdkapital. Die einzelnen Gründe fllr U. sind: • Finanzierungsnachteile kleiner und mittlerer Unternehmen bzw. - aus anderer Perspektive - Finanzierungsvorteile großer Unternehmen; • Größenvorteile (Economies of Scale); • Diversifikationsvorteile (Economies of Scope); • staatliche Rahmenbedingungen, wie z. B. steuerliche Begünstigungen; • Markteintrittsbarrieren, welche durch den Kauf eines Unternehmens überwunden werden können.

• Unternehmerbörse Von Kreditinstituten oder der Handelskammer organisierte Einrichtungen, die es verkaufswilligen Unternehmern (oder Unternehmern, die in

Pension gehen wollen) ermöglichen, Nachfolger zu finden.

• Unternehmerlohn Geschäftsführer-/Managergehalt. Gehalt für vergleichbare Tätigkeiten andernorts, das der Unternehmer für seine Arbeitsleistung im eigenen Unternehmen als kalkulatorische Kosten verrechnen kann.

• Unternehmung Rechtlich und organisatorisch selbstständige wirtschaftliche Einheit in der Entscheidungen zur Güterproduktion, die unter erwerbswirtschaftlichem Gesichtspunkt getroffen werden.

• unwiderrufliche und unbedingte Übertragung Übertragung, die vom Übertragenden nicht widerrufen werden kann und unbedingt ist.

• Updaten Etwas auf den neuesten Stand bringen.

• Upgrading Wörtliche .Übersetzung: „Höherstufen". 1. Versuch der Steigerung des Umsatzes durch Umstellung des Angebotes auf teurere Produkte und/oder Dienstleistungen. 2. Umbuchung in eine höhere Klasse (z. B. von der Businessclass in die Firstclass). 595

Upload • Upload Datentransfer von einem (zu kleinen) System auf ein größeres System.

• Upstream Unternehmen am Beginn der Wertschöpfungskette (z. B. ÖlRaffinerien). Gegensatz: Downstream.

• Urabstimmung Befragung der Mitglieder einer Organisation (z. B. Gewerkschaft), ob sie für ein bestimmtes Ziel bzw. bestimmte Maßnahmen (z. B. Streik) sind. Auf demokratische Weise soll damit ein Arbeitskampf legitimiert werden.

• Urheberrecht Die Interessen des Urhebers wahrt die Vorschrift, dass bei Entlehnung stets die Quelle deutlich anzugeben ist. Eine Schutzvorschrift zu Gunsten des Autors ist auch das Verbot von Änderungen oder Sinnentstellungen anlässlich der Entlehnung, das nur wenige Ausnahmen zulässt.

• Urheberrechte Rechte an geistigem Eigentum. Alle Rechtsnormen, die einen Urheber bzw. seine Werke schützen sollen. Andere Bez.: Copyright.

• URL Abk. f.: Uniform Resource Locator. Die Internetadresse bzw. Anschrift einer Homepage. Sie setzt sich zusammen aus einem Dienst- oder Übertragungsprotokoll (http), dem Netzwerk (z. B. World Wide Web) 596

und den Domains. Einheitliche und eindeutige Form, um Ressourcen im Netz zu benennen. Eine URL ist eine Internet-Adresse im World Wide Web.

• Ursprungslandprinzip Eine Form der steuerlichen Behandlung des grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehrs. Nach diesem Prinzip werden Erzeugnisse mit den Steuern jenes Landes belastet, in dem sie produziert wurden. Grundsatz, nach dem die Güter mit den Steuern des Ursprungslandes, in dem sie erzeugt wurden, belastet und dann ins Bestimmungsland geliefert werden. Die unterschiedlichen Steuersätze auf dieselben Güter, je nachdem ob sie im Inland oder im Ausland produziert wurden, führen zu Wettbewerbsverzerrungen. Das U. ist steuertechnisch einfacher zu handhaben, macht protektionistische Maßnahmen unmöglich und erfordert keine Steuergrenzen.

• Ursprungszeugnis Bescheinigung über den Ursprung einer Ware beim Export. Urkunde, die den Ursprung der Ware nachweist. Andere Bez.: Ursprungszertifikat.

• Usancen Handelsbräuche und -gepflogenheiten unter Geschäftsleuten, die nicht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen geregelt werden müssen.

UVP • U-Schätze Unverzinsliche Schatzanweisungen mit kurzen Laufzeiten, deren Ausgabekurs unter dem Nennwert („Nominale") liegt. Die Rückzahlung erfolgt zu ihrem Nennwert.

• USENET

nehmens, einer Institution oder Produktes gegenüber den Mitbewerbern auf einem bestimmten Gebiet.

• US-treasuries Amerikanische Staatsanleihen.

• Utilitarismus

Die Bezeichnung der weltweit zusammengefassten Newsgroups. 1979 von Tom Truscott und Steve Belovin eingeführt. Der Zugriff erfolgt über ein Client-Programm, den so genannten Newsreader.

Auf Jeremy Bantham (1748-1832) zurückgehende Gesellschaftsphilosophie, welche die Grundlage der Nutzentheorie und der Wohlfahrtstheorie darstellt.

• User

Softwareteile, die ganz bestimmte Funktionen ausführen und von vielen Anwendern benötigt werden. Andere Bez.: Tools, Diensteprogramme.

Eine Person oder Personengruppe, die eine bestimmte Informationsund Kommunikationstechnik bei der Bewältigung ihrer Aufgaben verwendet. Andere Bez.: Anwender.

• UserlD Benutzerkennung. Name eines Abrechnungskontos eines Benutzers auf einem Rechner.

• US-GAAP Abk. f.: General Accepted Accounting Prinziples. Amerikanische Norm für die Rechnungslegung von Unternehmen, wichtig auch für internationale Firmen, die ihre Aktien an der Wall Street einführen wollen.

• USP Abk. f.: Unique Seiimg Proposition. Der wesentliche Vorteil eines Unter-

• Utilities

• UV-Merkmale Sicherheitsmerkmal bei Banknoten. Echtes Banknotenpapier leuchtet unter UV-Licht nicht auf.

• UVP Abk. f.: Umweltverträglichkeitsprüfung. Untersuchungsmethode, deren Ziel es ist, die wahrscheinlichen Auswirkungen eines Projektes auf die Umwelt (Lärm, Luftverschmutzung etc.) in umfassender und systematischer Weise zu bestimmen. Die U. ist ein als Vorsorgeprinzip orientiertes Instrument, welches den zuständigen Behörden als Entscheidungshilfe dienen soll.

597

w • Vadium

• value for money

Sicherstellung bei Ausschreibungen für den Fall, dass der Bieter während der Zuschlagsfrist von seinem Angebot zurücktritt. Das V. verfällt in diesem Fall zu Gunsten des Ausschreibenden. Das V. besteht in der Regel aus Bargeld, bestimmten inländischen Wertpapieren und Sparbüchern, die bei Gericht zu erlegen sind.

Preis-Leistungsverhältnis.

• value

• Validität Gütekriterium für standardisierte Messverfahren und Treffsicherheit in der Marktforschung. Tests sind dann valide, wenn sie eindeutige Rückschlüsse auf das Vorhandensein eines Merkmals oder eindeutige Prognosen über zukünftige Verhaltensweisen ermöglichen.

• value adjustments in % of operating income Bankenwelt. Wertberichtigungen 100 / Betriebserträge.

• value enhancement Wertsteigerung.

• value reporting Mess-, Informations- und Kommunikationssysteme, die sich mit den quantitativen und qualitativen Treibern des Wertes von Unternehmen beschäftigen. Im Vordergrund stehen dabei vor allem zukunftsgerichtete Informationen.

x

Wert, Preis. „Value analysis" (Wertanalyse) hat zum Ziel, die Kosten der Produkte zu senken und gleichzeitig ihre Qualität zu steigern. „Value added" ist der hinzugefügte Wert, die Wertschöpfung, die ein Unternehmen durch seine Produktion erbringt. Bei Gewerkschaftern äußerst schlecht angekommen ist der Shareholder Value (Aktionärswert), ein Begriff, der endlich einmal die Interessen der Eigentümer ernst nimmt. Besonders nicht in den Kopf wollte den Arbeitnehmervertretern, dass Shareholder-Value-Management vernünftig sein soll. Gemäß 599

Valueansatz dieser Methode veranlassen die Manager nur das, was Wert für das Unternehmen schafft.

• Valuten Ausländische Noten und Münzen. Andere Bez.: Sorten.

• Valueansatz

• Valutenkurs

Aktienfonds, die nur besonders solide Titel ins Portefeuille nehmen. Die Fondsmanager suchen nach unterbewerteten Titeln, die sich durch ein niedriges Kurs-Buchwertoder Kurs-Gewinn-Verhältnis, eine hohe Dividendenrendite und ein solides Gewinnwachstumspotenzial auszeichnen.

Kurs für ausländische und Münzen.

• value-at-risk Verfahren zur Messung der Marktrisiken einer Finanzinvestition.

• Valuta Valutatag, Wertstellung. Der Tag, ab dem eine Verzinsung beginnt, bzw. Zahltag, Zeitpunkt, ab dem die Verpflichtung zur Zahlung aus einer Handelstransaktion beginnt.

• Valutakasse Unter der V. einer Zentralbank versteht man die Goldbestände sowie die Netto-Devisenoption der Zentralbank gegenüber dem Ausland. Diese V. bezeichnet man auch als offizielle V., um sie von der privaten V. der Geschäftsbanken zu unterscheiden, welche die Devisenbestände inländischer Geschäftsbanken bei ausländischen Banken umfasst. Sofern die Zentralbank des jeweiligen Landes über gesetzliche Möglichkeiten verfugt, die Geschäftsbanken zur Ablieferung dieser Devisenbestände zu zwingen. 600

Banknoten

• Valutierung Wertstellung. Für die Zinsenrechnung ausschlaggebende Tagesangabe.

• Variabilität Der Spielraum fiir den Austausch einzelner Finanzierungsarten und einzelner Finanziers durch andere Finanzierungsarten oder andere Finanziers. Die V. ist ein Finanzierungsziel. Bei ihrem Vorliegen werden Abhängigkeiten vermieden und Marktchancen können ausgenutzt werden. Die V. zu erhalten oder zu stärken ist ein Ziel, das auch ein Unternehmen mit dünner Eigenkapitaldecke und bei begrenzter Verletzung der Fristenkongruenz erreichen kann, um auf Dauer die Finanzierungskosten in Grenzen zu halten und insbesondere Finanzierungsengpässe zu vermeiden.

• Variable Abkürzung für variable Größe. Man unterscheidet zwischen exogenen (von außen wirkenden) snd endoaenen (bfwirkten Variablen, zwischen Instrumentvariablen und Zielvariablen.

• variable Kosten Wörtlich

übersetzt:

veränderliche

Veblen-Effekt Kosten. Es sind Kosten, deren Höhe vom jeweiligen Beschäftigungsgrad abhängt. Je nach dem Verhältnis, in welchem sie - bezogen auf den Beschäftigungsgrad - steigen oder sinken, unterscheidet man: • proportionale Kosten (steigen/ sinken in gleichem Maß), • progressive Kosten (steigen/ sinken stärker), • degressive Kosten (steigen/ sinken weniger stark). • variabler Terminkontrakt Terminkontrakt, welcher dem Kunden das Recht einräumt, die Fremdwährung innerhalb einer im voraus bestimmten Zeitperiode zu liefern, zu beziehen und zu bezahlen. • Variantenvergleich Beurteilung von Planungsvarianten, von denen nur eine realisiert werden soll. • Varianz Maß für die Streuung von metrischen Variablen, das die Verteilung der einzelnen Merkmalswerte einer Häufigkeitsverteilung um den Mittelwert ausdrückt. • variation margin Anfallender Gewinn oder Verlust aus einem Futuregeschäft, wird täglich berechnet und sofort ausbezahlt, bzw. muss sofort eingezahlt werden. • Varietät Begriff aus der Systemanalyse. Anzahl und Art der verschiedenen Elemente in einem System.

• VC Abk. f.: Venture Capital.

• VDI Abk. f.: Vereinigung Deutscher Ingenieure. • Vehlen, Thorstein (1857 1929) Amerikanischer Ökonom norwegischer Abstammung. Vertrat die Auffassung, dass alles Wirtschaften allein dem persönlichen Wohlbefinden der Menschen dient und nicht dem Wohl der Gemeinschaft. Instinkte und Institutionen steuern das menschliche Handeln und fuhren zu gesellschaftlichen Konflikten, die der jeweils Stärkere für sich entscheidet. Publikationen: Theory of the Leisure Class, New York 1965. • Veblen-Effekt Bezeichnung nach dem Amerikaner Thorsten Veblen. Die Nachfrage nach einem Gut nimmt zu, weil bzw. obwohl sein Preis steigt. Da sich nur bestimmte Konsumenten diese Güter kaufen können, ist mit dem Kauf dieser Güter ein gewisser Prestigeeffekt verbunden. Konsumeffekt. Die Nachfrage nach einem Produkt bzw. einer Dienstleistung nimmt deshalb zu, weil das betreffende Produkt mehr kostet als andere Produkte. Die Nachfrage nach Luxusgütern („Veblen-Gütem") steigt häufig mit ihrem Preis. Manche Menschen brauchen Statussymbole und erwerben bestimmte Güter, 601

Vega-Faktor um ihr Geltungsbedürfnis zu befriedigen. Andere Bez.: Prestige-Effekt.

• Vega-Faktor Gibt die Schwankungsintensität des einer Option zu Grunde liegenden Basisinstruments an. Sensitivitätsfaktor, der die Veränderung des Optionspreises beschreibt, wenn sich die zu Grunde gelegte Volatilität des Basiswertes um einen Prozentpunkt verändert.

• Venture Capital Wagniskapital. Chance fllr wachstumsträchtige, eher kleine und/oder mittelständische Firmen, die in innovative Technologien, wie z. B. Umweltschutz oder Informationstechnologien investieren möchten. Andere Bez.: Beteiligungskapital, Risikokapital.

• Venture Capitalist Risikokapitalgeber.

• Verband Zusammenschluss von Personen oder Vereinigungen auf freiwilliger Basis zur Durchsetzung gemeinsamer Interessen, vor allem wirtschaftlicher, beruflicher, politischer oder kultureller Art.

• Verbindlichkeiten Alle Verpflichtungen von Unternehmen, die juristisch erzwingbar sind und eine wirtschaftliche Belastung für diese darstellen.

• Verbotsprinzip Der gesetzgeberische Grundsatz, ei602

ne missbrauchsverdächtige Rechtsgestaltung (zum Beispiel Kartellvertrag) von vornherein durch Verbot zu unterbinden und danach im Einzelfall behördlich zu prüfen, ob Ausnahmen gestattet werden können.

• Verbrauchermarkt Zumeist preispolitisch aggressiver, großflächiger Einzelhandelsbetrieb, der vor allem Nahrungs- und Genussmittel anbietet und ergänzend Waren anderer Branchen („nonfood") führt, die für die Selbstbedienung geeignet sind und rasch umgeschlagen werden können.

• Verbraucherpreisindex Kennzahlensystem, das an Hand eines „Warenkorbes" ermittelt wird und die Preissteigerungen im Vergleich zu Vorperioden (Monat, Jahr) erkennen lässt.

• Verbundeffekte Jene ökonomischen Vorteile, die durch Kooperation von Personen, Unternehmen oder Institutionen entstehen. V. entstehen z. B. dann, wenn ein Unternehmen ein Bündel von Produkten kostengünstiger produzieren kann als andere Unternehmen, die jeweils nur ein einzelnes Produkt erzeugen.

• Verdoorn-Hypothese Geht davon aus, dass wirtschaftliches Wachstum zu einer Zunahme der Produktivität führt, wonach die zunächst ausgelösten positiven Beschäftigungseffekte in der Folge wieder abgeschwächt werden.

Verglasung • Veredelungsverkehr Zollbegünstigter Grenzübergang von Waren zwecks Be-, Verarbeitung und Ausbesserung.

genseinkommen und nach der Umverteilung über empfangene und geleistete Transferzahlungen zur Verfügung steht.

• Verfassung

• Verfügbarkeit

Gesamtheit der Grundregeln über den rechtlichen Aufbau eines Staates, nach denen sich das Verhältnis zwischen den einzelnen Trägem der Staatsgewalt (Exekutive, Legislative, Judikative bzw. Aufteilung auf die Gebietskörperschaften Bund, Länder und Gemeinden) bestimmt.

1. Die V. eines Systems ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein System in einem bestimmten Zeitraum in einem einsatzfähigen Zustand befindet. 2. Die durchschnittliche Zeitspanne, in der ein Datenverarbeitungssystem die Funktionen, die zur Steuerung eines Prozesses notwendig sind, fehlerfrei ausführt.

• Verfolgungsrecht Anspruch im Insolvenzverfahren. Der Verkäufer oder Einkaufskommissionär kann Waren, die von einem anderen Ort an den Schuldner abgesendet, von diesem aber noch nicht vollständig bezahlt worden sind, zurückfordern, es sei denn, dass sie bereits vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens am Ablieferungsort angekommen und in die Gewahrsame des Schuldners gelangt sind.

• Verfristung Verlust der prozessualen Durchsetzbarkeit eines Rechts bei Einrede des Prozessgegners nach Ablauf einer bestimmten Frist. Durch Einklagung des Rechts vor Ablauf der Verjährung wird die Verjährungsfrist gehemmt.

• verfugbares Einkommen Einkommensbetrag, der Wirtschaftseinheiten nach der Verteilung der Erwerbseinkommen und Vermö-

• Verfügungen 1. Darunter versteht man jede Änderung eines Rechtsverhältnisses. 2. Teil einer Bewilligung der Österreichischen Nationalbank.

• Vergemeinschaftung V. bedeutet, dass bestimmte Sachbereiche EU-weit geregelt und damit Bestandteil des gemeinschaftlichen Rechtsstandes („acquis communautaire") werden. Um V. handelt es sich grundsätzlich überall dort, wo der EuGH in einer Sache ein Prüfrecht, das Europäische Parlament ein Mitspracherecht hat, der EU-Rat Mehrheitsbeschlüsse fasst und die EU-Kommission ein Initiativrecht besitzt.

• Verglasung Energiewelt. Die bei der Wiederaufarbeitung entstehenden hochaktiven Spaltproduktlösungen müssen in ein endlagerfähiges Produkt überführt 603

vergleichende Werbung werden. Als geeignete Methode hierfür hat sich die V. erwiesen, d. h., die Abfälle werden in eine Glasschmelze eingebettet.

• vergleichende Werbung Werbung, bei der zwei Produkte in wesentlichen Eigenschaften verglichen und bewertet werden.

• Verhaltensnorm Mit Hilfe der Organisationstheorie und unter Berücksichtigung der Organisationsfaktoren lassen sich zwecks Erreichung bestimmter Ziele Verhaltensnormen aufstellen. Die vereinfachten komplexen Sachverhalte müssen ständig überprüft werden und werden in der Praxis auch als Organisationsprinzipien bezeichnet.

• Verkäufermarkt Von einem V. spricht man, wenn sich der Verkäufer bei der Fixierung der Konditionen (Preis und sonstige Konditionen) in einer starken Position befindet.

• Verkaufsoption Eine Option, die dem Inhaber das Recht gibt, innerhalb einer bestimmten Zeitspanne die zu Grunde liegende Währung bzw. den zu Grunde liegenden Terminkontrakt zu einem festgesetzten Preis zu verkaufen.

schale wird ab 2001 durch die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe abgelöst, die in den folgenden Jahren schrittweise erhöht werden soll. Die Einnahmen der LSVA dienen zu maximal zwei Dritteln der Finanzierung der Eisenbahngroßprojekte (Bahn 2000, Alptransit, Anschluss der Ost- und Westschweiz an das Hochgeschwindigkeitsnetz und Lärmsanierung), ein Drittel geht an die Kantone. Sie leistet einen Beitrag zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs und zur Abfederung der Auswirkungen der 40-TonnenLimite auf Umwelt und Eisenbahnverkehr. Der Ertrag der Vignette fließt weiterhin in die Spezialfinanzierung Straßenverkehr.

• Verkehrsaufkommen Anzahl von Fahrten, die in einem bestimmten Gebiet (Gemeinde-, Stadtgebiet usw.) in einem festgelegten Zeitintervall (z. B. 24 Stunden) durchgeführt werden.

• Verkehrsbelastung Anzahl von Verkehrsteilnehmern oder Fahrzeugen, die einen bestimmten Querschnitt oder Streckenabschnitt eines Verkehrsweges in einem festgelegten Zeitintervall passieren (Anzahl der Kraftfahrzeuge je 24 Stunden, Anzahl der Personen je 24 Stunden usw.).

• Verkehrsabgaben (CH)

• Verkehrsgemeinschaft

Zur Finanzierung von Verkehrsprojekten erhebt der Bund die Schwerverkehrs- und die Nationalstraßenabgabe (Vignette). Die heutige Pau-

Die V. ist eine über die Tarifgemeinschaft hinausgehende Kooperationsform von Verkehrsunternehmen. Sie besteht im Wesentlichen in einer

604

Verlustausgleich einheitlichen Netz- und Fahrplangestaltung.

• Verkehrsmittelwahl In der Regel wird sie durch die prozentuale Verteilung der Anteile, der mit den einzelnen Verkehrsmitteln durchgeführten Wege, dargestellt.

• Verkehrsverbund Kooperation von Verkehrsunternehmen in Ballungsräumen, bei der ohne Fusion dieser Unternehmen wesentliche Zuständigkeiten, insbesondere für die Netz-, Fahrplan- und Tarifgestaltung, einer besonderen Institution übertragen werden.

• Verkehrswert Immobilienwelt. Der Verkehrswert ist jener Preis, der bei Veräußerung einer Sache üblicherweise im redlichen Geschäftsverkehr erzielt werden kann.

• Verkettung In bestimmten Übertragungssystemen (hauptsächlich für Wertpapiere) verwendete Methode zur Verarbeitung von Anweisungen. Sie sieht auch die Möglichkeit vor, die Reihenfolge zu beeinflussen, in der Übertragungen verarbeitet werden. Zweck ist es dabei, die Stückzahl oder das betragsmäßige Volumen der Übertragungen, die mit den verfügbaren Guthaben und/oder Wertpapierbeständen (bzw. Kredit- oder Wertpapierleihefazilitäten) abgewickelt werden können, zu erhöhen.

• Verklappen V. ist das Einbringen von (festen, flüssigen oder radioaktiven) Abfallstoffen durch Spezialschiffe ins Meer. Die Schiffe öffnen auf hoher See die Klappen bzw. Ventile der Abfallbehälter und geben so die Abfälle ins Wasser frei.

• Verkürzung über die Hälfte Juristenwelt. Eine Verkürzung oder Verletzung über die Hälfte liegt vor, wenn bei einem entgeltlichen Rechtsgeschäft ein Vertragsteil weniger als die Hälfte dessen bekommt, was der andere Vertragsteil als Gegenleistung erhält. Für die Beurteilung des Missverhältnisses ist der „gemeine Wert" (Marktpreis) des Vertragsgegenstandes im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses maßgebend. Andere Bez.: Laesio enormis.

• Verlagssystem Eine größere Zahl von Heimarbeitern führen für Rechnung des Unternehmers (Verlegers) Lohnarbeit in ihren Wohnungen aus. Die Heimarbeiter erhalten vom Verleger das zu bearbeitende Material und die technische Ausrüstung. Der Verleger besorgt den Absatz (Textil-, Bekleidungs-, Spielwaren-, Glas- und Metallwarenindustrie).

• Verlustausgleich (A) V. ist die Möglichkeit, Verluste, die aus einer Einkunftsart entstehen, gegen Gewinne, die sich aus derselben oder aus anderen Einkunftsarten ergeben, zu verrechnen. Zum Beispiel kann man Verluste aus einem Ge605

Verlustbeteiligung werbebetrieb mit Einkünften aus un-

der Aktivseite der Bilanz vorzutra-

selbstständiger

gen. Im Falle eines Verlustvortrages

Arbeit

ausgleichen,

d. h., sie von den Einkünften abzu-

wird

ziehen, und so die Steuerbasis sen-

Verluste einer Periode steuerlich a u f

ken.

Gewinne

die

Möglichkeit früherer

eingeräumt,

Perioden

anzu-

rechnen und für Unternehmen

• Verlustbeteiligung V. nennt man Beteiligungen, die im Wesentlichen darauf abzielen, durch hohe Anfangsverluste den

Kapital-

da-

durch das Verlustrisiko zu mindern.

• Verlustzuweisung (bei Beteiligungen) (A)

einsatz zu mindern. In der Anlauf-

Der Gesellschafter

phase eines Unternehmens sind übli-

Gewinn als auch am Verlust der Ge-

ist sowohl

am

cherweise die Aufwendungen höher

sellschaft beteiligt. Erwirtschaftet die

als die Erträge. Verstärkt wird dies

Gesellschaft

noch durch die Aufwandsbuchungen

Gesellschafter den auf ihn entfallen-

der

verschiedenen

günstigungen.

Investitionsbe-

Der

so

Gesellschaftsverlust

entstehende

wird

dem

Ei-

den

Gewinne,

Gewinn

so

hat

(ausgeschüttet

der oder

nicht) zu versteuern. Macht die Gesellschaft

hingegen

Verluste,

so

genkapital zugerechnet und a u f die

mindert

einzelnen

schafter entfallende Verlustanteil (e-

Eigenkapitalgeber

(die

A n l e g e r ) aufgeteilt.

der auf den

Einzelgesell-

gal, ob er diesen Verlust tatsächlich

• Verlustbeteiligungsgesellschaft Personengesellschaft,

meist

abdecken muss oder nicht) sein laufendes steuerpflichtiges Einkommen.

• Vermeidungskosten

G e s . m . b . H . & Co. KGs, deren Mit-

Begriff

aus

eigentümer die in der Anlaufzeit auf

schung.

Jene

ihren Anteil entfallenden Verlusten -

werden,

um

der

Evaluierungsfor-

Kosten,

die

getätigt

volkswirtschaftliche

korrekter: Scheinverluste als Folge

Schäden zu vermeiden. Die Erfah-

von

rung hat gezeigt, dass die prophylak-

Inanspruchnahme

steuerlicher

Investitionsbegünstigungen

-

dank

tische

Vermeidung

von

Schäden

dem Verlustausgleich mit ihren sons-

immer billiger kommt als die nach-

tigen

trägliche

Einkünften

steuermindernd

Beseitigung.

kompensieren können.

dung

und

• Verlustvortrag

von Stoffen.

bessere

Müllvermei-

Produktplanung

erleichtern ferner das

Ist das Eigenkapital infolge von Verlusten kleiner als das Nominalkapital

Recycling

• Vermögensberatung

geworden, so darf dieses in der Bi-

Dienstleistung

lanz nicht vermindert werden, son-

cherungen und darauf spezialisierten

dern

ist weiterhin

in voller

Höhe

auszuweisen. Die Verluste sind auf

606

von

Banken,

Versi-

Firmen und Personen. Anlageberater geben ihren Kunden j e nach deren

Verrechnungsscheck Anlageziel und Risikobereitschaft Empfehlungen: wie zu diversifizieren ist, welche Positionen zu kaufen, zu halten oder abzustoßen sind. Viele Anlageberater verdienen nicht an den Empfehlungen, sondern an den für die Kunden durchgeführten Transaktionen.

• Vermögensrechnung Teil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die Aussagen über Höhe, Zusammensetzung und Verteilung dès Vermögens einer Volkswirtschaft und ihrer Sektoren machen will. Gegenüberstellung der bewerteten Vermögensobjekte und Verbindlichkeiten für ein Wirtschaftssubjekt, einen Sektor oder eine Volkswirtschaft.

• Vermögensverteilung Anteilige Zurechnung des Vermögens einer Volkswirtschaft auf die Bevölkerungsgruppen. Sie ist eng mit der Einkommensverteilung verknüpft, denn ein angelegter Vermögensbestand stellt auch eine Einkommensquelle dar, und durch Sparen wird aus Einkommen Vermögen gebildet.

• Vernetzung Denken in systemischen Zusammenhängen.

• Verordnung Genereller, in den Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbarer EURechtsakt.

• Verpflichtung Vertraglich oder gesetzlich auferlegte Pflicht. Der Begriff „Verpflichtung" wird auch für ein Wertpapier oder ein anderes Finanzinstrument benutzt, z. B. eine Anleihe oder einen Schuldschein, das die Verpflichtung des Emittenten enthält, an den Berechtigten Zahlung zu leisten.

• Verrechnung von Abschlüssen Zusammenfassung und Aufrechnung einzelner Handelsabschlüsse über Wertpapiere und Geldbeträge zu Nettobeträgen, die Handelspartner oder Mitglieder eines Clearingsystems einander schulden.

• Verrechnungskreis (A) Zusammenfassung gleichartiger Konten zur systematischen Darstellung von Geschäftsfallen.

• Verrechnungspreise Preise, zu denen internationale Konzerne den Leistungsaustausch zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften abwickeln. Diese sind für die Gewinn- und Finanzpolitik internationaler Unternehmen bedeutend. Hohe Verrechnungspreise bewirken einen Kapital- bzw. Gewinntransfer von den Tochter- zu den Muttergesellschaften.

• Verrechnungsscheck Durch zwei gleichlaufende schräge Striche auf der Vorderseite gekennzeichneter Scheck, der nicht in bar verrechnet wird, sondern nur mit einem Konto verrechnet werden kann. 607

Verrechnungssteuer • Verrechnungssteuer (CH) Die Verrechnungssteuer ist eine vom Bund an der Quelle erhobene Steuer auf dem Ertrag beweglichen Vermögens (insb. Zinsen und Dividenden), Lotteriegewinnen und bestimmten Versicherungsleistungen. Die Verrechnungssteuer bezweckt in erster Linie die Eindämmung der Steuerhinterziehung.

tes beteiligten Unternehmen. Papierbasierte Systeme oder alte digitale Systeme machen die Kommunikation schwierig und führen zu langsamen, komplizierten Geschäftsprozessen. Siehe im Vergleich dazu -» WerteNetzwerk.

• Versorgungslücke

• Verschlüsselung

Der Begriff wird speziell im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Altersversorgung gebraucht. Sie ist der Differenzbetrag zwischen dem Nettoeinkommen aus Aktivbezügen und der Nettopension aus der staatlichen Pensionsvorsorge. Sie muss durch private und eventuell betriebliche Vorsorge gedeckt werden, will man in der Pension seinen gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten.

Vorgang, bei dem Daten so verändert werden, dass sie nicht mehr entziffert werden können.

• versteckter öffentlicher Bedarf

• Versandhandel Verkaufsmethode, bei der Waren ganz oder überwiegend mittels Katalog, Prospekt, Anzeige, elektronischen Medien usw. angeboten und dem Käufer nach Bestellung auf dem Versandweg, überwiegend durch die Post, zugestellt werden.

• Versicherung Branche, die Risiken von Betrieben und Personen absichert. Ein Versicherer deckt gegen Prämien der Versicherten deren Risiko und erbringt im Schadensfall bzw. im Versicherungsvertrag geregelten Fall die vereinbarte Leistung bis zu der vereinbarten Versicherungssumme.

• Versicherungsdarlehen Darlehen der Vertragsversicherungen an den Bund.

• Versorgungskette Ein Begriff für alle an der Herstellung und Auslieferung eines Produk608

Von verstecktem öffentlichen Bedarf wird gesprochen, wenn öffentliche Aufgaben nicht mittels staatlicher Ausgaben, sondern mehr oder weniger unentgeltlich durch Private erfüllt werden (z. B. Wehr- oder Ersatzdienst, Schöffentätigkeit, betriebliche Lohnsteuerabrechnung).

• Versteigerung 1. Abgabe von Waren oder Rechten an den Meistbietenden. 2. Form der Auftragsvergabe bei Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden).

• Verteilungstheorie Teilgebiet der Volkswirtschaftstheo-

Verursacherprinzip rie, das sich mit der Frage nach den Regeln der Verteilung des Volkseinkommens und des Vermögens beschäftigt. Die V. stellt eine Brücke dar zwischen gemeinsamer Produktion und individuellem Konsum. Ziel verteilungstheoretischer Hypothesen ist zu erklären, welche Einflussfaktoren im Rahmen von Einkommensverteilungsprozessen wirksam werden, bzw. wovon die faktische (ex post) Verteilung der Einkommen abhängt. Die Ergebnisse differieren nicht unbeträchtlich und hängen vor allem von der Wahl der Verteilungskriterien (real-nominell, funktionell, personell, sektoriell) ab. Von den zahlreichen einseitigen und wechselseitigen Wirkungen, die vom Bereich der V. ausgehen bzw. hier einmünden, sollen folgende drei Zusammenhänge herausgegriffen werden: 1. Zwischen der Produktion von Gütern und Dienstleistungen und der Einkommensverteilung besteht eine Wechselwirkung: einerseits beeinflussen das Produktionsniveau und die Produktionsweise die Einkommensverteilung, andererseits bestimmt aber auch die Einkommensverteilung über die Einkommensverwendung wieder die Produktionsstruktur und das Produktionsniveau. 2. Eine bestimmte Einkommensverteilung führt durch die Art der Einkommensverwendung zu einer bestimmten Vermögensverteilung, die ihrerseits wieder zu einer bestimmten Einkommensverteilung führt. 3. Eine bestimmte Einkommensver-

teilung bewirkt durch die Art der Einkommensverwendung zyklische Schwankungen bestimmter ökonomischer Zeitreihen, die zyklischen Schwankungen dieser Zeitreihen beeinflussen wieder Niveau und Struktur der Einkommensverteilung.

• vertikale Richtlinien Begriff aus dem Lebensmittelrecht der EU, das die Regelungen der Herstellung und Zusammensetzung bestimmter Produkte betrifft (Kakao, Schokolade, Zuckerarten, Fruchtsäfte u. dgl., Honig, Konfitüren, Gelees und Marmeladen, Dauermilcherzeugnisse, Kaseine, Kaffeeextrakte, natürliche Mineralwässer, Spirituosen, Eiprodukte).

• Vertrag Mehrseitiges Rechtsgeschäft, das durch übereinstimmende Willenserklärungen zu Stande kommt.

• vertretbare Sachen Juristenwelt. Von vertretbaren Sachen spricht man, wenn die einzelnen Sachen so gleichmäßig beschaffen sind, dass man sie untereinander austauschen kann (z. B. Wertpapiere).

• Verursacherprinzip Nach dem V. werden die Kosten für die Beseitigung eines Schadens dem angelastet, der den Schaden verursacht hat. Das V. ist das klassische Instrument der Schadensregulierung und hat vor allem für den Umweltschutz große Bedeutung erlangt. Die Kompensation des Schadens durch 609

Verwahrstelle den Verursacher setzt allerdings voraus, dass man den Verursacher technisch und rechtlich ermitteln kann. Andere Bez.. Verschuldensprinzip.

• Verweigerungsquote Anteil der Personen, die eine Antwort im Rahmen eines Interviews verweigern.

• Verwahrstelle

• Verweildauer

Einrichtung mit der Hauptfunktion Wertpapiere entweder effektiv zu verwahren oder elektronisch aufzuzeichnen und über das Eigentum an den Wertpapieren Buch zu führen.

Gesundheitswesen. Der durchschnittliche Aufenthalt aller Patienten (Akut-, Langzeit- und chronisch Kranke) im Krankenhaus ergibt die V. in allen Krankenhäusern. Für Akutkrankenhäuser ist die durchschnittliche Verweildauer gesondert ausgewiesen.

• Verwaltungscontrolling New Public Management. Instrument zur Unterstützung der Verwaltungsführung bei der Entscheidungsfindung.

• Verwaltungsgebühr M anagementgebühr.

• Verwaltungsschuld Finanzielle Ansprüche des privaten Sektors an den öffentlichen Sektor, die ohne Kreditgeschäft durch Waren- oder Leistungsgeschäfte entstanden sind (z. B. offene Rechnungen).

• Verwendungsrechnung Gliederung des Brutto- oder Nettosozialprodukts zu Marktpreisen in die Komponenten privater Konsum, staatlicher Konsum, Brutto- oder Nettoinvestition und Außenbeitrag.

• Verzerrung Der Prozess, der bewirkt, dass bestimmte Sachverhalte im Zuge der Kommunikation ungenau oder falsch wiedergegeben werden. Andere Bez.: Bias.

• Verwaltungsschulden (A)

• Verzinsung

Alle Geldverbindlichkeiten des Bundes, die nicht ausdrücklich als Finanzschulden definiert sind.

Berechnung des Wertes eines Kapitals unter Verwendung der Zinseszinsrechnung. Je nachdem für welchen Zeitpunkt der Wert berechnet wird, unterscheidet man zwischen einer Abzinsung und einer Aufzinsung.

• Verwässerungsschutz Kommt es bei Aktiengesellschaften zu Kapitalerhöhungen oder Kapitalberichtigungen, so muss dem Aktionär das Bezugsrecht zum Erwerb neuer Aktien eingeräumt werden. Sein Anteil an der Gesellschaft darf nicht „verwässert" werden. 610

• Verzögerungseffekt Engl.: delayed response effect. Zeitliche Verzögerung zwischen Marketingausgaben und dem Zeitpunkt der

vinkulierte Aktie daraus resultierenden Umsatzsteigerung. Ausprägung des Carry-overEffekt. • Verzugszinsen V. sind die bei Nichteinhalten der vereinbarten Rückzahlungsmodalitäten für die aushaftenden Beträge berechneten zusätzlichen Zinsen. • VGR Abk. f.: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. • VIBOR Abk. f.: Vienna InterBank Offered Rate. Im Zwischenbankenhandel angewendeter kurzfristiger Referenzzinssatz, zu dem eine Bank einer anderen kurzfristige Einlagen überlässt bzw. Geldmarktkredite aufnimmt. • Vickrey, William Spencer ( 1 9 1 4 - 1996) Amerikanischer Ökonom kanadischer Abstammung. Forschungen auf dem Gebiet des Handelns bei unvollkommener Information. Er artikulierte das Problem, dass der Staat die tatsächliche Leistungsfähigkeit und -bereitschaft seiner Bürger nicht kennt, aber vor der Aufgabe steht, ein (leistungsorientiertes) Steuersystem aufzustellen. Auch bei einer Versteigerung hat der Auktionator keine gesicherte Kenntnis über den Zahlungswillen der möglichen Käufer. V. entwickelte grundlegende Methoden, wie in solchen Fällen Verträge oder institutionelle Regeln gestaltet werden müssen, damit Anreize (-» Incentives) zu dem jeweils

erwünschten Verhalten geschaffen werden. Publikationen: Agenda for Progressive Taxation, 1949; Utility, Strategy and Social Decision Rules, in: Quarterly Journal of Economics 1960; Counterspeculations, Auctions, and Competitive Sealed Tenders, in: Journal of Finance 1961; Pricing in Urban and Suburban Transport, in: American Economic Review 1963. • Videokonferenz Besprechung mehrerer Personen an unterschiedlichen Orten, die per Videokameras und Datenleitungen mit hoher Bandbreite beispielsweise über das Internet übertragen wird. • Vier P Marketingwelt. Produkt, Preis, Platzierung, Promotion. Gebräuchliche Kurzformel zur Bestimmung der wichtigsten Marketingaktivitäten. • Viewer Ein Programm, das es ermöglicht, eine bestimmte Art von Daten (vor allem Graphiken) anzusehen. • Vignette AutobahnbenutzungsGebührenmarke in der Schweiz und in Österreich. Dort von der Bevölkerung auch als „Pickerl" bezeichnet. • vinkulierte Aktie Namensaktie, deren Übertragung an andere Eigentümer durch die Statuten der Aktiengesellschaft eingeschränkt oder untersagt ist. 611

vinkulierte Namensaktie • vinkulierte Namensaktie

• virtueller Server

Sonderform der Namensaktie. Ein Eigentümerwechsel bedarf hier der Zustimmung der Aktiengesellschaft, ehe der Erwerber ins Aktienbuch eingetragen werden kann.

Ein Computer mit verschiedenen IPAdressen, die der Netzwerkkarte zugeordnet werden. Der Browser geht aufgrund dieser Konfiguration von mehreren Servern aus.

• VIP

• virtuelles Unternehmen

1. Abk. f.: very important person. 2. Vergleichsindex fllr Preiswürdigkeit. Konzept für die Auswahl von Werbemedien.

Zeitlich begrenzte Kooperation mehrerer rechtlich unabhängiger Unternehmen oder Unternehmensbereiche mit dem Ziel, ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung gemeinsam zu erstellen. Jedes Unternehmen bringt nur die Aktivitäten in das virtuelle U. ein, die es besser als andere beherrscht. Nach Abwicklung des Projektes löst sich die Kooperation wieder auf.

• Virement Etatposten-Übertragung in öffentlichen Haushalten.

• virtuell Aus der Sicht eines bestimmten Objekts physisch nicht vorhanden. Der Begriff steht im Gegensatz zu reel. Folgende Begriffsinhalte sind denkbar: 1. Der Möglichkeit nach vorhanden. 2. Nur gedacht, scheinbar. 3. Ein scheinbares, nicht auffangbares Bild erzeugend.

• virtuelle Bibliothek Eine nur gedachte Bibliothek räumlich nicht vorhanden. Der Begriff wird vor allem im Zusammenhang mit Linksammlungen im Internet verwendet.

• virtuelle Realität Durch Computertechnologie simulierte Wirklichkeit, die im Gegensatz zu traditionellen künstlichen Wirklichkeiten interaktiv ist, d. h., sie sich so verhält und so reagiert wie eine tatsächlich vorhandene Wirklichkeit. 612

• Virus Analogie aus der Medizin. Programm, das auf Computer und/oder Software ähnlich einwirkt wie ein biologischer Virus auf einen lebenden Organismus. Programm, das Daten bis zum kompletten Löschen der Festplatte zerstören kann. Drei Arten von Viren gibt es: • Boot-Viren • Datei-Viren • Makro-Viren.

• Visegrad-Staaten 1991 erfolgter Zusammenschluss Polens, Ungarn sowie Tschechiens und der Slowakei mit dem Ziel einer Koordination der Schritte auf dem Weg zur europäischen Integration.

• Vision Ein konkretes Zukunftsbild, so dass

Volkseinkommen VerteOungsrechnung

Verwendangsrechnung

Abb. 24: Entstehungs-, Verteilungs- und Verwendungsrechnung. Quelle: Alfred Kyrer/Walter Penker, Elementare mikro- und makroökonomische Theorie, Opladen 1974, S. 158. 613

visits man die Realisierbarkeit noch sieht, aber schon entfernt genug, um die Begeisterung der Mitarbeiter der Organisation für eine neue Wirklichkeit zu erwecken. • Visits Aufeinanderfolgende Seitenaufrufe eines Intemet-Hosts in einem definierten Zeitraum. Andere Arten, die Zugriffe zu messen, sind „ad clicks" und „page impressions".

Standardabweichung. Heftigkeit mit der Börsenkurse, Preise auf Warenmärkten und Devisenkurse auf Änderungen im Umfeld reagieren. Die V. ist wichtig für die Einschätzung von Risiko- und Gewinnchancen. Der Begriff wird hauptsächlich verwendet im Zusammenhang mit Börsenkursen, Warenmärkten, Devisenkursen und Eurodollarkontrakten. Die V. entspricht der Standardabweichung vom Mittelwert.

• Visualisieren

• Volkseinkommen

Übersetzung eines Gedankens in ein sichtbares Hilfsmittel. Als derartige Hilfsmittel kommen in Frage: Flipchart, Overheadfolien, Pinwand, Dias.

Summe aller Nettowertschöpfungen einer Volkswirtschaft. Im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Produktion verdientes Einkommen; entspricht dem um die Abschreibungen und die indirekten Steuern berichtigten B S P .

• voice recorder Luftfahrt: Tonbandgerät, das die Gespräche der Piloten während der letzten 30 Minuten vor dem Absturz einer Maschine aufzeichnet.

• Voice-Mail Sprechende Post. Voice-Mails können als komprimierte Audio-Datei, an ein normales E-Mail angehängt werden.

• VÖIG Abk. f.: Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften.

• Volkseinkommensrechnung Die V. gibt Aufschluss über die gesamtwirtschaftliche Struktur des Volkseinkommens bei seiner Entstehung, Verteilung und Verwendung; die Volksvermögensrechnung ermittelt das Volksvermögen bzw. seine Komponenten, wie das nicht reproduzierbare Sachvermögen (Boden, Bodenschätze), das volkswirtschaftliche Anlagevermögen, das Gebrauchsvermögen und die Nettoauslandsposition.

• Volatilität

• Volkswirtschaft

Wörtlich übersetzt: Schwankungsintensität. Maß für die durchschnittliche Schwankungsbreite eines Kurses für eine bestimmte Periode. Statistisch gesehen entspricht sie der

Gesamtheit aller mittelbar oder unmittelbar auf die Wirtschaft einwirkenden Kräfte und Verflechtungen der Einzelwirtschaften innerhalb eines durch Grenzen (meist durch

614

Volkswirtschaftliche G e s a m t r e c h n u ng Steuerung/ Korrektur

(Rahmenbedingungen)

i

Bewertung/ Kontrolle

Leitbild

i 1 1 I

Strategischer Zielkatalog Zielvereinbarung/Programm („Leistungsauftrag") r Leistungsvereinbarung erei („Kontrakte") itral

Korrektur „Tuning"

Formale Korrektheit

Verfügbaree Ri Ressourcen (Humankapital, al, SSachkapital)

Leistungserstellung (Prozess/operative Maßnahmen/Vollzug)

1 I

Effektivität

(«Input") Leistungen („Output")

Effizienz

Wirkungen („Outcome")

Abb. 25: Volkswirtschaftliches Controlling. Quelle: Reinhold Mitterlehner, New Public Management - Vom Wissen zum Handeln in Österreich, in: New Public Management, 2. Auflage, Wien 1998, S.211. 615

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Staatsgrenzen) deutlich von anderen Gebieten abgegrenzten Gebietes mit einheitlicher Währung. Carl Menger: „Volkswirtschaft ist eine Complication von Singularwirtschaften." Die Abgrenzung einer Volkswirtschaft von einer anderen ergibt sich u. a. durch eine vergleichsweise geringere Mobilität von Kapital und Arbeit über die Grenzen hinweg.

• Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Abgek.: VGR. Quantitative Darstellungsform des Volkseinkommens. Kontenmäßige Darstellung aller wirtschaftlichen Transaktionen sowohl zwischen inländischen als auch zwischen in- und ausländischen Partnern. Sie erstreckt sich auf die Entstehung, Verteilung und Verwendung des Volkseinkommens innerhalb eines Jahres. Die Volkswirtschaftliche G. ist angewandte Kreislaufanalysen. Durch sie sollen die quantifizierbaren Wirkungen, die von ökonomischen Transaktionen in einer bestimmten Periode (meist ein Jahr) ausgehen, erfasst werden. Zu diesem Zweck müssen makroökonomische Aggregate gebildet werden, und zwar in zweifacher Hinsicht: Einerseits müssen die individuellen Wirtschaftseinheiten zu Sektoren zusammengefasst werden („institutionelle Aggregation"), andererseits müssen aus mikroökonomischen Einzelgrößen makroökonomische Aggregate gewonnen werden („funktionelle Aggregation"). Die Volkswirtschaftliche G. braucht 616

man: • zur Auswahl und zum Testen von makroökonomischen Hypothesen, • als Information für wirtschaftspolitische Entscheidungen, • als Kontrollgrundlage zur Überprüfung, ob und inwieweit bestimmte wirtschaftspolitische Ziele erreicht wurden oder nicht. Die EU-Staaten gehen bei der Berechnung nach dem ESVG 1995 vor.

• Vollbeschäftigungssaldo Engl.: füll employment budget deficit. Jener Budgetsaldo, der sich im Fall einer Vollbeschäftigung der Wirtschaft ergeben würde. Im Fall einer Unterlauslastung der wirtschaftlichen Kapazitäten sind die Steuereinnahmen in der Regel geringer und die Budgetausgaben (Arbeitslosenunterstützung etc.) in der Regel höher als bei Vollbeschäftigung. Die Errechnung eines Vollbeschäftigungssaldos dient nicht zuletzt auch dazu festzustellen, ob ein bestehendes Budgetdefizit gerade angebracht ist, um die Wirtschaft wieder auf Vollbeschäftigungsniveau zu bringen, oder ob es bereits inflationär (bzw. im Fall einer offenen Wirtschaft: leistungsbilanzgefährdend) wirkt.

• Vollkaufleute Juristenwelt. Geschäftsbetrieb geht über den Umfang des Kleingewerbes hinaus. Sollkaufleute, Kannkaufleute, Handelsgesellschaften, Scheinkaufleute und -» Formkaufleute sind stets Vollkaufleute. Un-

Vorkalkulation eingeschränkte Geltung des Handelsrechts.

• Vollkosten Alle in einer Periode anfallenden Kosten, die einer Leistung direkt oder indirekt über eine Kostenstelle möglichst verursachungsgemäß zugerechnet werden können.

• Vollkostenrechnung Form der Kostenrechnung, bei der alle Kosten des Unternehmens auf die einzelnen Produkte und Dienstleistungen verrechnet werden.

• Volltext Damit sind komplette Literaturtexte gemeint, z. B. Nachrichten, Aufsätze, Zeitungsartikel, Gerichtsentscheidungen, Patente etc.

• Volltextdatenbank -» Datenbanken.

• Volunteering Freiwilliges Erbringen von Dienstleistungen in einer Gemeinschaft.

• Voranschlagsansatz (A) Zusammenfassung der ihrem Entstehungsgrund nach gleichartigen Einnahmen sowie Ausgaben für denselben Zweck oder derselben Art.

• Voranschlagsposten (A) Betragsmäßige Zusammenfassung von rechtlich oder wirtschaftlich gleichartigen Einnahmen oder Ausgaben, d. h. Tiefengliederung der Voranschlagsansätze in den Teilheften.

• Vorbelastungen (A) Verpflichtungen und Schulden, bei denen die Leistungspflicht erst in einem künftigen Finanzjahr eintritt.

• Vorberechtigungen (A) Berechtigungen und Forderungen und Schulden, bei denen die Fälligkeit erst in einem künftigen Finanzjahr eintritt.

• Vorbeugeprinzip Begriff der EU-Umweltpolitik, auch Präventivprinzip genannt, festgelegt im Artikel 130 r des EWG-Vertrags, der bestimmt, dass dafür zu sorgen ist, dass Umweltbelastungen gar nicht erst zu Stande kommen. Erst wenn sie vorhanden sind, kommt das Verursacherprinzip zur Anwendung.

• Vorgesellschaft Gesellschaftsverhältnis im Zeitraum zwischen Perfektionierung des Gründungsvertrages bis zur tatsächlichen Entstehung einer Gesellschaft mit Rechtspersönlichkeit. Die V. stellt eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, bei Betreiben eines Vollhandelsgewerbes eine Offene Handelsgesellschaft dar.

• VorgrSndungsgesellschaft Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Mittels Vorverträgen zur Gründung einer Gesellschaft verpflichtete Personengruppierung.

• Vorkalkulation Kalkulation, durch welche die Selbstkosten einer zu erstellenden Leistung mit Hilfe von Erfahrungs617

Vorkaufsrecht werten aus früheren Nachkalkulationen, aus geschätzten und/oder aus errechneten Arbeitszeit- und Materialansätzen im Vorhinein mehr oder minder genau festgestellt werden.

ten, sich analog der Steuerüberwälzung in den Genuss der vom Staat bewirkten Zahlungs- oder Leistungsvorteile zu bringen, ohne Destinatar zu sein.

• Vorkaufsrecht Immobilienwelt. Ist ein Grundstück durch ein Vorkaufsrecht belastet, so hat der Eigentümer dem Berechtigten das Grundstück anzubieten, wenn er einen Verkauf an einen Dritten beabsichtigt.

• Vorvertrag Der Vorvertrag ist eine Vereinbarung, künftig einen Vertrag (Hauptvertrag) zu schließen, dessen wesentliche Punkte im Vorvertrag festgehalten sind.

• vorläufige Übertragung Vorläufige oder bedingte Übertragung, bei der eine oder mehrere der Parteien das gesetzlich oder vertraglich festgelegte Recht haben, die Übertragung rückgängig zu machen.

• Vorleistungen Summe der Produktionsfaktoren, die zur Erzeugung von Gütern benötigt werden, die jedoch nicht selbst erzeugt, sondern von anderen Unternehmen aus dem Inland oder aus dem Ausland (Importe) bezogen wurden. Andere Bez.: Intermediärverbrauch.

• Vorstand Ist die eigentliche Geschäftsführung der Aktiengesellschaft.

• Vorsteuerabzug In der Kette vom Leistungserbringer bis zum Konsumenten darf der Mehrwertsteuerpflichtige die auf einer Vorstufe bereits bezahlten Steuern in Anrechnung bringen.

• Vorteilswegnahme Der Versuch von Wirtschaftssubjek618

• Vorwärtsintegration Wachstumsstrategie, bei der ein Unternehmens in nachgelagerte Wertschöpfungsstufen, die von Abnehmern des Produktes oder der Dienstleistung dieses Unternehmens besetzt sind, expandiert. Beispiel: Ein Verlag gründet eine Kette von Buchhandlungen.

• vorzeitige Abschreibung Für bestimmte Umweltschutzanlagen, volkswirtschaftlich wertvolle Erfindungen sowie für bestimmte Anlagen zur Wärmerückgewinnung beträgt die vorzeitige Abschreibung 80 % bzw. 60 % der Anschaffungs- oder Herstel 1 ungskosten.

• Vorzugsaktie Aktie mit einem bestimmten Vorzugsrecht, z. B. bei der Gewinnverteilung oder der Liquiditätsausschüttung.

Voucher • Voucher Touristenwelt. Sowohl im Incomingals auch im Outgoing-Tourismus ist es üblich, bei der Organisation von touristischen Projekten mit Vouchern zu arbeiten. Diese ermöglichen eine bargeldlose Abwicklung in Restaurants, Museen und Beherbergungs-

betrieben. Gutschein im Reiseverkehr.

• vox popoli Wörtlich: Stimme des Volkes. Die öffentliche Meinung, die im Zuge von politischen Entscheidungen berücksichtigt wird.

619

w • WACC Abk. f.: weighted average cost of capital.

• Wachstumsfonds Streben im Unterschied zu Ertragsfonds vor allem Vermögenszuwachs an, die Ausschüttungen können bescheiden bleiben. Aktienfonds, aber auch gemischte Fonds, sind in der Regel W. bzw. Wachstums orientiert.

• Wachstumswerte In den sechziger Jahren entstandene Bezeichnung für Unternehmen mit jährlich stetig und überdurchschnittlich zunehmenden Gewinnen, die zum größten Teil im Unternehmen investiert werden, um das Wachstum finanzieren zu können. Infolgedessen sind die Ausschüttungen in der Regel niedrig. Für den Anleger besteht die Anziehungskraft einer solchen Aktie in der Chance auf Kursgewinne.

• wage drift Das Abweichen der tatsächlichen Lohnentwicklung von der kollektiv-

vertraglich vereinbarten Lohnhöhe.

• Wagnersches Gesetz Das von Adolph Wagner aufgestellte „Gesetz" der wachsenden Staatstätigkeit besagt, dass im modernen Rechts- und Wohlfahrtsstaat die Aufgaben des Staates nach Art und Umfang langfristig zunehmen und damit der vom Staat beanspruchte Anteil am Sozialprodukt wächst.

• Wagniskapital Eine Form der Zusammenarbeit zwischen selbstständig bleibenden Unternehmen zur Abwicklung eines gemeinsamen Geschäftes oder eines einmaligen Projektes. Andere Bez.: Venture Capital.

• Wählervergesslichkeit Ähnlich wie beim Marktsystem erfolgt die Willens- und Meinungsbildung dezentral. Es gibt Parteienwettbewerb und das Streben nach Stinunenmaximierung und rationale, nutzenmaximierende Wähler. Probleme mit dem demokratischen Entscheidungsverfahren entstehen aus 621

Währung dem Umstand, dass auch Minderheiten berücksichtigt werden sollen, die Wähler sehr oft am Syndrom der Vergesslichkeit leiden und Interessen oft schwierig zu organisieren sind, es Lobbying gibt und paradoxe Abstimmungsergebnisse auftreten können.

• Währung Das gesetzlich festgelegte Zahlungsmittel in einem Staat bzw. einem Staatenbund. Das durch Gesetz (Geldverfassung) bestimmte Geldsystem. Es hat sich eingebürgert, national von Geldeinheit, international von Währungseinheit zu sprechen.

• Währungskorb Zusammenfassung verschiedener Währungen zur Schaffung einer neuen Verrechnungsgröße, z. B. ECU, SZR.

• Währungsoption Die Vereinbarung einer W. in einem Exportvertrag berechtigt den Exporteur, von seinem Schuldner Zahlung entweder in der Vertragswährung oder auch in einer oder mehreren anderen, vertraglich festgelegten Währungen (Optionswährungen) zu verlangen. Dabei ist es wesentlich, dass die Umrechnungskurse zwischen diesen Währungen ebenfalls im Vertrag fixiert werden, womit sie für die gesamte Laufzeit des Geschäftes aufrecht bleiben; üblicherweise legt man im Vertrag die zum Abschlusszeitpunkt gültigen Börsennotierungen zu Grunde. 622

• Währungsparität Wertverhältnis zwischen zwei Währungen.

• Währungsreform Neuordnung des Geldwesens eines Landes nach vollständiger Zerrüttung und hoher Inflation durch Wiederherstellung einer funktionsfähigen Geldwirtschaft mit stabilem Geldwert. Zu jeder Währungsreform gehört die Ablösung des alten und die Einführung des neuen Geldes, womit eine Veränderung des Geldwertes und somit eine Veränderung der Kaufkraft verbunden ist. In diesem Zusammenhang kann eine neue Währungseinheit eingeführt oder die bisherige Währungseinheit beibehalten werden.

• Währungsreserven Bestände einer Zentralbank an Gold, Devisen, Valuten sowie Forderungen aus internationalen Währungskooperationen. Die offiziellen W. dienen als relativ rasch mobilisierbare Reserven einer Volkswirtschaft. Dazu zählen: Währungsgold, Devisen, Valuten, Sonderziehungsrechte (SZR) und andere Forderungen gegen den Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Veränderung der offiziellen Währungsreserven ist insbesondere aus der Sicht der Notenbank eine wichtige Orientierungshilfe, weil sie die Notenbankpolitik beeinflusst. Dieser Saldo veranschaulicht, wie sich aufgrund der Entwicklung der Leistungsbilanz und

Walk-out der Kapitalbilanz die Notenbankbestände als Residualgröße verändert haben. Im Rahmen des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) gelten für die Verwaltung und Übertragung von Währungsreserven gesonderte Bestimmungen.

• Währungsrisiko Wechselkursrisiko, Risiko, dass sich das Austauschverhältnis zweier Währungen ändert.

• Währungsschlange Im April 1972 richteten die EGStaaten ein „System zur Verringerung der Schwankungsbreiten zwischen den Währungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft", auch Europäischer Wechselkursverbund genannt, ein. Die Währungsschlange wurde 1979 durch das Europäische Währungssystem (EWS) abgelöst.

• Währungsswap Verträge, in welchen die Vertragspartner vereinbaren, jeweils die Verpflichtungen (Zinsen- und/oder Tilgungszahlungen) aus Kreditaufnahmen der anderen Partei zu übernehmen. Die aufgrund der Marktstellung erzielten Vorteile werden je nach Bonität und Verhandlungsgeschick zwischen den Vertragspartnern aufgeteilt. Andere Bez.: Währungstauschverträge, Swapoperationen, „cross currency swap".

• Währungstauschverträge (A) Verträge, in welchen die Vertrags-

partner vereinbaren, jeweils die Verpflichtungen (z. B. Zinsen- und Tilgungszahlungen) aus Kreditaufnahmen der anderen Partei zu übernehmen. Die aufgrund der Marktstellung erzielten Vorteile für die Vertragspartner werden je nach Bonität und Verhandlungsgeschick aufgeteilt.

• Währungsumstellung Eine W. ist mit keinem Wertverlust des Geldes verbunden. Bargeld, Sparguthaben, Löhne etc., aber auch Schulden, werden zu einem am Beginn einer Währungsumstellung fix festgelegten Wechselkurs umgerechnet. Eine spezielle Art der W. ist die Denomination, bei der die Nullen einfach gestrichen werden, um eine leichtere Rechen- und Umrechenbarkeit zu erreichen. Die WWU ist eine Währungsumstellung.

• Währungsverbund Zwei oder mehrere Länder, deren Währungen miteinander verbunden sind.

• Walk-in Begriff aus der Tourismusbranche. Person, die ein Hotelzimmer bucht ohne Verhandlungen Uber den Preis zu führen. Allmählich aussterbende Spezies.

• Walk-out Wenn ein Manager ein Unternehmen verlässt und sich bei einem anderen Unternehmen „einkauft", also dort einen Buy-in macht. 623

Wall Street • Wall Street Börsenwelt. Straße im Süden von Manhattan, die durch das Finanzzentrum von New York führt. Im übertragenen Sinn Bezeichnung für die an dieser Straße gelegene „New York Stock Exchange", aber auch allgemein für New York als Finanzplatz.

• Walras, Leon (1834-1910) Er kämpfte für eine Landreform und ein gerechteres Steuersystem. Er beschäftigt sich zunächst mit dem klassischen Wertparadoxon: Wasser zum Beispiel ist lebenswichtig und kostet dennoch sehr viel weniger als Gold oder Diamanten. Die klassische ö konomie versuchte den Wert einer Sache mit ihrer Seltenheit und dem Aufwand, der zu ihrer Herstellung oder Gewinnung nötig ist, zu erklären - eine objektive Wertlehre, die viele Widersprüche erzeugte. W. versuchte, diese Widersprüche zu lösen, indem er den Wert zu einer subjektiven Angelegenheit machte. Nach seiner Ansicht entspringt der Wert einer Sache dem Nutzen, den sich der Konsument davon verspricht. Das Prinzip vom abnehmenden Grenznutzen: Ob man Wein trinkt, Käse isst oder Musik hört stets sind der erste Schluck, der erste Bissen, die ersten Takte am wertvollsten. Weitere Einheiten stiften zwar noch weiteren Nutzen, der Nutzenzuwachs („Grenznutzen") wird jedoch immer kleiner, bis er irgendwann gegen Null tendiert. Es kommt der Punkt, da kann man einfach nicht 624

mehr Käse essen oder Wein trinken. Als erster Ökonom erkannte W., dass er es mit zwei Problemen zu tun hatte. Zunächst musste er zeigen, dass der behauptete Ausgleich von Nachfrage und Angebot überhaupt möglich ist. Dann musste er nachweisen, dass das Gleichgewicht stabil ist. Die Quintessenz seiner Überlegungen - auf Konkurrenzmärkten pendeln sich Angebot und Nachfrage von selbst im Optimum ein - bildet den Kern der neoklassischen Ökonomie und Wirtschaftspolitik. Der Staat soll offene Märkte schaffen, Konkurrenz sichern und sich ansonsten aus der Wirtschaft heraushalten. In der Walras'Idealgesellschaft sind alle Steuern abgeschafft, die Menschen können völlig frei über die „Früchte ihrer Kenntnisse und Talente" verfügen. Grund und Boden jedoch werden sozialisiert, der Staat finanziert sich durch die Miet- und Pachtzinsen. Seine vornehmste Aufgabe ist es, Schulen und Universitäten zu unterhalten; jeder Bürger muss seine Fähigkeiten und Interessen bestmöglich entwickeln können. Publikationen: Elements d'économie politique pure ou Theorie de la richesse sociale, Faksimile der Erstausgabe von 1874/77, mit Kommentaren von W. Jaffe, M. Blaug, F. A. von Hayek u. a., Düsseldorf 1988; Mathematische Theorie der Preisbestimmung der wirtschaftlichen Güter, Liechtenstein 1972.

• WAN Abk. f.: Wide Area Network. Ein W.

Warentest kann jedes Netzwerk sein, bei dem die einzelnen Teile geographisch weit auseinanderliegen. Die Computer sind meistens über Telefonnetz miteinander verbunden. WANs gehen über die Ausdehnung eines lokalen Netzwerkes hinaus und ermöglichen eine interkontinentale Kommunikation.

• Wandelanleihe Anleihe, die unter bestimmten Bedingungen während eines bestimmten Zeitraumes in Aktien desselben Unternehmens umgetauscht (konvertiert) werden kann. Dieses Umtauschrecht nennt man Wandlungsrecht.

• Wandelrecht Das Recht auf Umwandlung einer Wandelanleihe innerhalb eines meist längeren Zeitraumes zu bestimmten Bedingungen in eine Aktie (des Anleiheemittenten).

• Wanderzirkus Europäische Union. Die Reisen von ganzen Beamtenheeren und Aktenbergen einmal im Monat von Brüssel und Luxemburg nach Straßburg und wieder zurück. Sehr kostspielig und zeitaufwendig, aber notwendig, weil die Plenarsitzungen des Europäischen Parlaments in Straßburg stattfinden, die Ausschüsse normalerweise in Brüssel ihren Sitz haben und das Generalsekretariat aber in Luxemburg beheimatet ist.

• WAP Abk. f.: Wireless Application Proto-

col. Protokoll schnurloser Applikationen. Standard-Protokoll, das einerseits die Kommunikation mobiler Endgeräte untereinander und andererseits zu fest installierten Endgeräten ermöglicht.

• WAP-Technologie Abk. f.: Wireless Application Protocol.

• Warenhaus Einzelhandelsbetrieb, der in verkehrsgünstiger Geschäftslage (City, Geschäftsstraße, Shoppingcenter) in zahlreichen Abteilungen ein breites Sortiment anbietet.

• Warenkorb Bezeichnung sämtlicher für die Berechnung des Preisindex ausgewählter Güter, die in einer bestimmten Region als repräsentativ gelten und für die Wägungszahlen entsprechend der Ausgabenstruktur bei den betreffenden Haushalten gebildet werden. Sofern sich in den Konsumgewohnheiten grundsätzliche Änderungen ergeben, muss eine Überarbeitung des Warenkorbes erfolgen.

• Warenkurs Kurs, zu dem Wertpapiere, Währungen, Rohstoffe, Edelmetalle etc. angekauft werden.

• Warentest Von institutionalisierten Konsumenteneinrichtungen durchgeführter Test von Waren (und Dienstleistungen) mit der Zielsetzung, das Warenange625

Warenzeichen bot für die Konsumenten transparenter zu machen.

Die Nutzenergie beträgt ein Mehrfaches der Antriebsenergie.

• Warenzeichen

• Warm-up

Produkt, das sich durch seinen Bekanntheitsgrad und seine Unverwechselbarkeit auszeichnet.

• Wärmedämmung Anbringung von Materialien mit sehr niedriger Wärmeleitfähigkeit an Wänden, Decken, Böden und Fenstern, um vermeidbare Wärmeverluste zu verhindern.

• Wärmedurchgangswert Maß für die Fähigkeit eines Bauteiles, Wärme weiterzuleiten; gibt an, welche Wärmemenge pro Sekunde durch 1 m2 Bauteilfläche hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied zwischen der Luft zu beiden Seiten des Bauteils 1 K beträgt. Andere Bez.: k-Wert.

• Wärmepumpe Einrichtung, die einen Wärmestrom aus einer Wärmequelle - z. B. Grundwasser, Oberflächenwasser, Erdreich, Außenluft, Abluft (Fortluft) - bei niedriger Temperatur aufnimmt (kalte Seite) und unter Aufwand hochwertiger Energie bei höherer Temperatur wieder abgibt (warme Seite). Mit Flüssigkeit gefüllte Kollektoren nehmen die Temperatur auf, das Leitungsmittel verdampft, gelangt als Gas in einen Kompressor und wird dort verdichtet; durch den dabei entstehenden Druck erhöht sich die Temperatur. 626

1. Eisbrecher, fesselnder Einstieg einer Werbesendung, um eine möglichst hohe Zuseher- bzw. Hörerzahl zu gewinnen. 2. Geselliges Treffen vor einem Seminar, einem Kongress etc., mit dem Zweck psychologische Barrieren innerhalb einer Gruppe abzubauen.

• Warrants Optionsscheine. Zinsen bzw. dividendenlose Wertpapiere, welche dieselben Rechte verbriefen wie Optionen. W. werden von Banken emittiert. Im Gegensatz zu Optionen ist die Stückanzahl bei der Emission genau festgelegt und die Laufzeit, die mehrere Jahre dauern kann, ist nicht standardisiert.

• Warteschlange Risikomanagementverfahren, bei dem Zahlungsaufträge vom System oder vom Auftraggeber selbst zurückgehalten werden, bis auf seinem Verrechnungskonto oder im Rahmen des für ihn festgelegten Limits ausreichend Deckung vorhanden ist, in einigen Fällen können als Deckung auch unausgenutzte Kreditlinien oder verfügbare Sicherheiten dienen.

• Washingtoner Artenschutzabkommen Im deutschsprachigen Raum übliche Bezeichnung für das 1973 vereinbarte und seither von über 80 Ländern ratifizierte „Übereinkommen über

Webmaster den Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen". Sein Ziel ist die Beschränkung des internationalen Handels mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Je nach dem Grad der Gefährdung wird der Handel entweder gänzlich verboten oder an eine Genehmigung des Ursprungslandes gebunden. Das W. sieht ein umfassendes internationales Kontrollsystem für den Handel mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten vor. Die hierdurch erfassten Arten sind entsprechend dem Grad ihrer Schutzbedürftigkeit in einer ständig überprüften und angepassten Liste aufgeführt.

• Wash-out Kontrakt wird durch Gegenkontrakte zwischen denselben Handelspartnern über die gleiche Menge mit den gleichen Lieferkonditionen ausgeglichen.

• Wasser Lebensnotwendiges und vielseitig verwendbares und immer knapper werdendes Gut, das neben dem Boden und der Luft das dritte elementare Umweltgut darstellt.

• Wasserzeichen Sicherheitsmerkmal bei Banknoten. Gegen das Licht betrachtet sieht man im unbedruckten Banknotenteil ein Wasserzeichen. Der Effekt wird durch unterschiedliche Papierstärken erzielt.

• Web Kurzform von World Wide Web.

• Web-Cam Abk. f.: WWW-Camera. Speziell für das Internet entwickelte, fest installierte Digitalkamera, die aktuelle Bilder ihrer Umgebung liefert. Andere Bez.: Live Cam.

• Web-Computer Netzcomputer, dessen Unterschied zu einem „normalen" PC darin besteht, dass alle Daten und Programme auf einem Netz-Server liegen und er dadurch mit einer technischen Minimalausstattung (z. B. ohne Festplatte) auskommt.

• Web-Dressing Das Gestalten einer -» Homepage.

• Web-Lifestyle Die neue Art, zu leben und zu arbeiten, die sich allgemein durchsetzen wird, wenn die Verbraucher und Mitarbeiter den Vorteil der digitalen Geräte und digitalen Verbindungen nutzen, um ihre Arbeits- und Lebensweise zu verändern. Sobald die Infrastruktur eingerichtet ist, werden neue, heute noch nicht vorstellbare, Anwendungsmöglichkeiten auftauchen, genau wie Telefon, Radio, Fernseher und Computer erst dann Wirklichkeit wurden, als der allgemeine Gebrauch der Elektrizität zum Alltag gehörte.

• Webmaster Zuständige Person für das Funktionieren des Web-Angebotes einer bestimmten Einrichtung. Kümmert sich u. U. auch um die Hardware. 627

Web-Page • Web-Page Einzelne Seite einer Web-Site.

• Web-Publishing Damit bezeichnet man das Bereitstellen von Informationen im World Wide Web. Dazu benötigt man die entsprechende Software (FTP-Programm) und einen Provider, der Platz auf dem WebServer zur Verfügung stellt.

• Web-Site Ein Angebot im World Wide Web, bestehend aus mehreren Seiten bzw. Dateien. Siehe auch: -» Homepage.

• Web-TV Bezeichnung für eine Set-Top-Box, die den Fernseher als Ausgabemedium nutzt. Über ein angeschlossenes Modem können dann Internet-Seiten abgerufen werden. Die Steuerung erfolgt mit einer speziellen Fernbedienung.

• Web-Workstyle Ein neuer Lebens- und Arbeitsstil, der davon abhängt, ob die Verbraucher die Vorteile der digitalen Vernetzung tatsächlich nutzen, um ihre Arbeits- und Lebensweise zu verändern. Sobald die Infrastruktur eingerichtet ist, werden sich neue, heute noch nicht vorstellbare Anwendungsmöglichkeiten ergeben.

• Wechsel Urkunde, in der wechselrechtlich nem bestimmten stimmten Betrag 628

sich der Aussteller verpflichtet, zu eiZeitpunkt einen bean eine bestimmte

Person entweder selbst zu zahlen oder durch einen Dritten zahlen zu lassen. Sofem die Wechsel bestimmten Anforderungen entsprechen (Warenwechsel, begrenzte Laufzeit), können sie von den Banken bei der Zentralbank in Rediskont gegeben werden. Dies führt zu einer Erhöhung der Liquidität der Banken.

• Wechselkredit Der W. nimmt aufgrund der einfachen Handhabung und der günstigen Kosten eine wichtige Stellung im kurzfristigen Finanzierungsbereich ein. Beim Wechselkredit nimmt der Lieferant an Stelle der Zahlung einen vom Abnehmer akzeptierten Wechsel an. Diesen Wechsel kann der Lieferant entweder bei einer Bank zum Eskont geben oder seinerseits an einen Lieferanten weitergeben. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Wechselkredit eine günstige Form der Finanzierung, da das Kreditvolumen mit dem Geschäftsvolumen steigt und fällt. Andere Bez.: Wechseleskontkredit.

• Wechselkurs Austauschverhältnis zweier Währungen.

• Wechselkursmechanismus I Der Wechselkurs- und Interventionsmechanismus des EWS bestimmte seit 1979 den Wechselkurs der teilnehmenden Währungen mittels eines Leitkurses zum ECU. Mit diesen Leitkursen wurde ein bilaterales Paritätengitter geschaffen. Die Wechselkurse der teilnehmenden

Weltbankgruppe Länder dürfen nur innerhalb einer gewissen Bandbreite (+/- 15 %) um den bilateralen Leitkurs schwanken. Anpassungen der Leitkurse, ein so genanntes „Realignment" bedürfen der Zustimmung aller am EWSWechselkursmechanismus teilnehmenden Länder.

• Wechselkursmechanismus II Ersetzt EWS-Wechselkursmechanismus im Europäischen Währungssystem.

• Wechselkursrisiko

den sollte. Da in den W. auch Anteile enthalten sind, die nicht benutzungsabhängig sind (zum Beispiel Kapitalverzinsung), ergeben sich Probleme bei der Zurechnung, insbesondere beim Straßenverkehr.

• Wegwerfgesellschaft Eine Gesellschaft, in der viele Güter des täglichen Bedarfs (z. B. Feuerzeuge, Einkaufstaschen) für den einmaligen Gebrauch hergestellt und danach bequem - aber umweltbelastend - „entsorgt" werden.

• Weißbücher

Verlustrisiko aufgrund von Wechselkursschwankungen. Das ESZB wird bei seinen geldpolitischen Operationen in dem Maß dem Wechselkursrisiko ausgesetzt sein, in dem in Fremdwährungen denominierte Vermögenswerte als Sicherheiten akzeptiert werden.

Die Europäische Kommission veröffentlicht regelmäßig W. In diesen wird eine bereits öffentlich erörterte Politik zur weiteren Diskussion und zur politischen Entscheidungsvorbereitung vorgelegt.

• Wechselobligo

No-Name-Produkte.

Obligohöhe für Eskontwechsel. Über die Wechselverpflichteten werden Vormerkungen meist in Staffelform geführt, aus denen hervorgeht, bis zu welcher Höhe der einzelne Wechselschuldner dem Geldinstitut gegenüber aus Wechselkonten verpflichtet ist. Für die in Betracht kommenden Geschäftsleute wird meist eine bestimmte Obligohöhe festgelegt, die nicht überschritten werden darf.

• Wegekosten Aufwand, der für die Benutzung der Verkehrswege entsteht und der ihren Benutzem möglichst genau und wettbewerbsneutral angelastet wer-

• weiße Artikel • weiße Ware Küchengeräte.

• weitester Leserkreis Personen, die mindestens eine Ausgabe des erhobenen Mediums während eines definierten Zeitraumes genutzt haben.

• Wellness Persönliches Wohlbefinden, Gesundheit, gutes berufliches Weiterkommen und gute zwischenmenschliche Beziehungen.

• Weltbankgruppe - IBRD, - IDA, - 1FC, -

MIGA. 629

Welthandelsorganisation • Welthandeisorganisation Abgek.: WTO (World Trade Organization). Gründung: 1994. Sitz: Genf. Es handelt sich um eine IGO mit 135 Mitgliedern. Die bereits nach dem 2. Weltkrieg geplante internationale Handelsorganisation konnte erst nach Abschluss der Uruguay-Runde 1994 und der Inkraftsetzung der Welthandelsorganisation (World Trade Organization) 1995 verwirklicht werden. Die WTO ist die Nachfolgeorganisation des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (General Agreement on Tarifs and Trade, GATT), welches von 1947 bis 1994 bestand. Die Bestimmungen des GATT wurden in erweiterter Form in die WTO übernommen. Ziele und Aufgaben des früheren GATT und nunmehr der WTO sind die Herbeiführung eines weltweiten Freihandels, mit dessen Hilfe die ökonomischen Ressourcen optimal genutzt und verwendet werden und wodurch in allen Ländern eine Steigerung des Lebensstandards, der Beschäftigung und der Realeinkommen erreicht werden soll. Es gelten folgende Prinzipien und Instrumente.: 1. Gegenseitigkeit („Reziprozität"): Die handelspolitischen Leistungen, die sich die Länder gegenseitig einräumen, müssen gleichwertig sein. 2. Liberalisierung: Abbau von Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen. 3. Nichtdiskriminierung, insbesondere das Prinzip der Meistbegünstigung: Danach sollen alle Zoll- und 630

Handelsvorteile, die sich die Länder gegenseitig einräumen, allen Mitgliedsländern zugute kommen. Nichttarifäre Handelshemmnisse können u. a. folgende Ausprägungsformen aufweisen: Kontingente, gesundheitliche Bestimmungen, industrielle Normen, Staatsbeihilfen, Umweltschutzauflagen. Der Grundsatz der Meistbegünstigung gilt nicht ftlr Zollpräferenzen, die den Entwicklungsländern gemäß den Bedürfnissen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung gewährt werden. Mengenmäßige Einfuhrbeschränkungen sind bei Zahlungsbilanzschwierigkeiten erlaubt. Das GATT ließ den Zusammenschluss zu Zollunionen und Freihandelszonen zu, die damit praktisch zu einer Ausnahme von der Meistbegünstigung wurden. Nach der WTO ist diese Ausnahmemöglichkeit etwas eingeschränkt. Während sich das GATT nur auf den Handel mit Waren bezog, umfasst die WTO auch Dienstleistungen und geistiges Eigentum. Seit der Gründung der WTO kam es in zähen Verhandlungsrunden auch zur Liberalisierung der Märkte für Telekommunikation, Finanzdienstleistungen und Multimedia. Die Hauptaufgaben der WTO sind: • die Administrierung und Implementierung multilateraler Handelsvereinbarungen, • Forum für multilaterale Verhandlungen, • Streitschlichtungsstelle für internationale Handelszwiste, • Überwachung der nationalen Han-

Wertanalyse delspolitiken. Probleme und Perspektiven: In den nächsten Jahren soll über eine weitere Liberalisierung des Handels mit Dienstleistungen und Agrargütern verhandelt werden. Während die EU und Japan für eine umfassende neue Verhandlungsrunde sind, bei der über den weiteren Abbau von Zöllen, Richtlinien für Auslandsinvestitionen, eine weltweite Wettbewerbsordnung sowie über die Vergabe von Regierungsaufträgen verhandelt werden soll, wollen die Vereinigten Staaten die jeweiligen Themen einzeln behandeln, weil sie in einer umfassenden Runde den Versuch der Europäer sehen, den weiteren Abbau von Agrarsubventionen hinauszuschieben.

• Werbebotschaft Inhaltlicher Teil der Werbung. Zu unterscheiden sind die Basisbotschaft, durch die das Produkt eindeutig identifiziert wird, und die Nutzenbotschaft, die den Zielpersonen den besonderen Nutzen des Produktes klarmacht.

• Werbeerfolgskontrolle Summe der Maßnahmen zur Feststellung und Überprüfung der Effektivität und/oder Effizienz der eingesetzten Werbemittel und ausgewählten Werbeträger.

• Werbeetat Die für die Durchführung einer Werbung erforderlichen finanziellen Mittel. Andere Bez.: Werbebudget.

• Werbemittel Verbal oder visuell gestaltete Werbebotschaften, die für eine Verbreitung durch Werbeträger vorgesehen sind.

• Werbe-Pretest Prüfverfahren, mit dessen Hilfe die künftige Wirkung eines Werbemittels bei einer definierten Zielgruppe abgeschätzt werden soll.

• Werbeträger Das Medium, das Werbemittel zum Empfänger transportiert. Zeitungen und Zeitschriften sind W. für das Werbemittel Anzeige, Funk- und Fernsehsendungen W. für das Werbemittel Funk- bzw. Fernsehen, Bogenanschlagstellen sind W. für das Werbemittel Plakat.

• Werbewirkung Das Maß, in dem sich bei Personen (Zielgruppen), die mit einer werblichen Botschaft Kontakt hatten, Einstellungen, Kenntnisse oder Verhalten ändern.

• Werkvertrag Gegenseitiger Vertrag zur Herstellung eines Werkes bzw. eines bestimmten Arbeitserfolges durch einen Unternehmer, wobei sich der Besteller zur Zahlung einer vereinbarten Vergütung verpflichtet.

• Wertanalyse Instrument der Kostensenkung. Berücksichtigung des optimalen Nutzens bzw. Wertes bestimmter Produkte oder Produktteile für bestimm-

631

Wertaustauschsystem te Zwecke. Die Funktion ist der zentrale Begriff der W. Im Rahmen einer Funktionsanalyse wird jedes Produkt in Funktionen „zerlegt", wobei zwischen Haupt- und Nebenfunktionen unterschieden wird. Bei allen Funktionen wird hierauf geprüft, welche Funktionen u. U. ohne Qualitätsverlust weggelassen werden können. Ziel der W. ist, alle für den Wert bzw. die Funktion eines Produkts oder einer Dienstleistung nicht notwendigen Kosten zu erkennen und zu eliminieren. Es handelt sich also um eine Systematik, die sich mit dem Produkt in seiner Gesamtheit und in seinen einzelnen Bestandteilen auseinandersetzt. Andere Bez.: Funktionswertanalyse, value analysis, value engineering.

Wert eines Wirtschaftsgutes dessen Buchwert.

und

• Werte-Netzwerk Ein durch den digitalen Informationsfluss möglich gewordenes Netz von Partnerschaften, das dafür verantwortlich ist, dass ein Unternehmen und alle seine Lieferanten einfach miteinander kommunizieren und handeln können. In einem Werte-Netzwerk muss jeder, der mit dem Produkt zu tun hat - Einzelhändler, Vertrieb, Logistik, Produktion Werte hinzufügen und die Kommunikation erfolgt in beiden Richtungen wie auch zwischen allen beteiligten Unternehmen. Andere Bez.: value network, value chain initiative.

• Wertgerüst • Wertaustauschsystem System, bei dem Vermögenswerte wie Geld, Devisen, Wertpapiere oder sonstige Finanzaktiva zur Erfüllung von Lieferverpflichtungen ausgetauscht werden. Diese Systeme können ein oder mehrere Überweisungssysteme nutzen, um (aus Lieferansprüchen) entstandene Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Zwischen dem Austauschsystem für die Vermögenswerte und den Zahlungsverkehrssystemen können manuelle oder elektronische Verbindungen bestehen.

• Wertberichtigung Differenzbetrag auf der Habenseite der Bilanz zwischen einem auf der Sollseite der Bilanz ausgewiesenen 632

Gesamtheit der normativen Elemente in einer Nutzen-KostenUntersuchung.

• Wertkettenanalyse Beschreibt die Wertschöpfung jedes Verarbeitungsschritts und stellt diesem die Kosten und das mögliche Differenzierungspotential gegenüber.

• Wertpapier Urkunde über Vermögensrechte, deren Ausübung und Übertragung auf andere an den Besitz der Urkunde gebunden sind. Der Inhaber von Wertpapieren kann seine Rechte aufgrund der Urkunden ausüben oder durch deren Übergabe auf andere übertragen, z. B. verkaufen oder verschenken. W ist eine verbriefte For-

Wertschöpfung derung, die dem Inhaber (Gläubiger, Kreditgeber) einen Anspruch auf genau festgelegte Zahlungen des Ausstellers (Schuldner, Kreditnehmer) zusichert. Man unterscheidet zwischen Forderungspapieren (z. B. Anleihen, Pfandbriefe) und Beteiligungspapieren (z. B. Aktien, Investmentzertifikate).

• Wertpapierarbitrage Wertpapierhandel, der darauf ausgerichtet ist, gleichzeitig an verschiedenen Börsen auftretende Kursdifferenzen in denselben Wertpapieren auszunutzen und dadurch Gewinne zu erzielen.

• Wertpapierleihe Überlassung von Wertpapieren für eine vereinbarte Laufzeit gegen Entgelt.

• Wertpapiermarkt Setzt sich aus dem Aktienmarkt und dem Rentenmarkt zusammen.

• Wertparadoxon Das klassische W. bezieht sich auf die scheinbar paradoxe Tatsache, dass viele Güter mit hohem gesellschaftlichen Gesamtnutzen (z. B. Wasser) einen geringen Preis haben, während der Preis für andere nichtessentielle Güter mit geringem gesellschaftlichen Gesamtnutzen (z. B. Edelsteine) sehr hoch ist. Mit Hilfe der Grenznutzentheorie kann dieses Paradoxon erklärt werde: Der Preis eines Gutes spiegelt nicht den Gesamtnutzen, sondern den Grenznutzen, d. h. den Nutzen der letzten

konsumierten Einheit, wider. Aufgrund des Gesetzes vom abnehmenden Grenznutzen haben Güter, die in reichlicher Menge vorhanden sind, einen höheren Grenznutzen (und daher einen höheren Preis), als solche die weniger weit verbreitet sind.

• Wertschöpfung Der Begriff der W. steht im Zentrum der ökonomischen Theorie. Maßgröße für die Leistungskraft einer Volkswirtschaft. 1. Betriebswirtschaftlich versteht man darunter die Summe der Roherträge, verringert um die Vorleistungen, die zugekauft werden. Dieser Wert wird bei der Produktion von Gütern in einer Organisation geschaffen und schlägt sich im Rechnungswesen quantitativ nieder. Die Wertschöpfung entspricht der Summe aus Arbeitserträgen, Steuern und Abgaben sowie Kapitalerträgen. 2. Volkswirtschaftlich ist W. die in den einzelnen Wirtschaftsbereichen erbrachte wirtschaftliche Leistung. Sie ist die Differenz zwischen den Produktionswerten und den Vorleistungen der einzelnen Wirtschaftsbereiche (Bruttowertschöpfung, Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen) und misst insofern das Nettoergebnis der Produktionstätigkeit (Nettoproduktionswert). Das nach Subtraktion der volkswirtschaftlichen Abschreibungen und um den Saldo von indirekten Steuern und Subventionen bereinigte Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten wird auch als Nettowertschöpfung bezeichnet. 633

Wertschöpfungskette • Wertschöpfungskette

• Wertverzehr

Eine W. ist definiert als eine syst e m a t i s c h e Aneinanderreihung von meist selbstständig gebliebenen Unternehmen, die durch ein Produkt (z. B. das Automobil oder die Erzeugung von Eisenbahnschienen) untereinander verbunden sind. Dabei kommt der organisatorischen Koordination der Schnittstellen zwischen den einzelnen Unternehmen („Schnittstellen-Management") eine große Bedeutung zu.

Die Substanz einer Investition verliert mit der Nutzung an Wert.

• Wertsicherungsklausel Vereinbarung, durch die der Geldwert einer Forderung auf einen bestimmten anderen Maßstab (z. B. Preisentwicklung einer Ware) zwecks Schutz des Empfängers der Leistung gegen deren Entwertung bezogen wird. Vertragsbestimmung, wonach eine Leistung dem jeweils zum Zeitpunkt der Fälligkeit entsprechenden Geldwert angepasst wird.

• Wertstellung Für die Zinsenrechnung ausschlaggebende Tagesangabe. Andere Bez.: Valutierung.

• Werturteile Präskriptive Sätze, die zwar rational begründbar und erklärbar, aber aus der Sache nicht ableitbar sind. W. enthalten meist Ausdrücke wie „richtig", „erlaubt", „verboten". Wirtschaftspolitische Entscheidungen beruhen vielfach auf Werturteilen. Andere Bez.: Werteleitbilder, normative Sätze. 634

• Wertzuwachs Vermögenszuwachs.

• Wertzuwachssteuer Mit der W. sollen nicht realisierte Wertzuwächse des Vermögens (z. B. bei Grundstücken) im Rahmen der Vermögenssteuer erfasst werden.

• Wettbewerb Entdeckungsverfahren, bei dem laufend neues Wissen entsteht. Jede Art wirtschaftlichen Handelns, das darauf gerichtet ist, sich im Vergleich zu Wettbewerbern einen Vorteil zu verschaffen. Prinzip, das ftlr alle Lebensbereiche, für den Sport ebenso wie für die Wirtschaft gilt. W. tritt immer dann in Erscheinung, wo Menschen und/oder Institutionen in Freiheit das gleiche Ziel verfolgen. W. ist eine der Voraussetzungen für das Funktionieren einer Marktwirtschaft und damit für die Preisbildung am Markt und sorgt so für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage.

• Wettbewerbsbeschränkung Beschränkungen des freien Wettbewerbs, d. h. Einschränkungen der Wettbewerbsfreiheit, die über staatliche Spielregeln für den Wettbewerb hinausgehen.

• Wettbewerbskontrolle Bei einer W. geht es darum, den Wettbewerb zwischen Unternehmen dahingehend zu überwachen, dass

Wholesalebank den einzelnen unternehmerischen Handlungseinheiten innerhalb der vorhandenen Marktstruktur ein möglichst großes Maß an freier Entscheidungsmöglichkeit im Sinne eines offenen Leistungswettbewerbes gewährleistet bleibt. Durch das Kartellrecht sollen Unternehmen davon abgehalten werden, den Markt oder Teile davon durch Absprachen aufzuteilen oder abzuschotten.

• Wettbewerbspolitik Gesamtheit der wirtschaftspolitischen Maßnahmen des Staates, die den wirtschaftlichen Wettbewerb so ordnen (Ordnungspolitik), dass dieser bestimmte Ziele bzw. Funktionen erfüllt. Um den Wettbewerb als Ordnungsprinzip der Marktwirtschaft sicherzustellen, bedarf es entsprechender Rechtsnormen sowie Institutionen mit Kontrollbefugnissen und der Kompetenz, Verstöße zu ahnden.

• white collar crime Wirtschaftskriminalität. Bilanzfälschungen, Devisenvergehen, Geldund Warenkreditbetrug, Falschmünzerei, Fiskal- und Zolldelikte, Veräußerung wertloser „Wertpapiere", verbotene Waffengeschäfte, Computerspionage, Manipulation von DVAnlagen usw. Ein Merkmal besteht im Fehlen von Gewalt, weshalb Wirtschaftsdelikte oft erst sehr spät wenn überhaupt - erkannt werden.

• white knight Wörtlich: „weißer Ritter". Eine dem Management eines Unternehmens

erwünschte Übernahme durch ein anderes Unternehmen im Gegensatz zu einem „feindlichen raider".

• white paper Institutionenwelt. Akkordierte, schriftliche Unterlage, die Ergänzungen und wesentliche Einwendungen gegen ein green paper enthält und das die Grundlage für weitere Maßnahmen in dem betreffenden Politikfeld bildet.

• WHO Abk. f.: World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation). Gründung: 1946. Sitz: Genf. Sonderorganisation der UN. Aufgaben-, weltweiter Gesundheitswarndienst, Unterstützung bei Auf- und Ausbau leistungsfähiger Gesundheitsdienste in Staaten der Dritten Welt. Instrumente'. Programme für Trinkwasserversorgung und Ausstattung mit notwendigen Medikamenten; medizinische Forschungsprogramme; kooperiert mit anderen IGO, so etwa „United Nations Programme on HIV/Aids", UNAIDS. Probleme und Perspektiven: Die bestehende Unterversorgung der Dritten Welt mit lebensnotwendigen Medikamenten, vor allem im Bereich der Gesundheitsvorsorge (Impfungen), konnte nicht beseitigt werden.

• Wholesalebank Bezeichnung für ein auf das Großkundengeschäft ausgerichtetes Kreditinstitut bei der Betreuung von Unternehmen und Institutionen. 635

Wiederanlage • Wiederanlage Reinvestition der Ausschüttung des Fonds in neue Anteile, wobei der Ausgabeaufschlag normalerweise erlassen wird (Wiederanlagerabatt). Durch den Zinseszinseffekt erhöht sich die Rendite.

• Wiederbeschaffungswert Preis, den das als Ersatz zu beschaffende Wirtschaftsgut zum Zeitpunkt der Ersatzbeschaffiing voraussichtlich haben wird.

• Wiederkaufsrecht Das dem Verkäufer eingeräumte Recht, eine verkaufte Sache wieder zurückzukaufen.

• WIFO Abk. f.: Österreichisches Institut fllr Wirtschaftsforschung, Wien.

• wildcard Bedeutet hier Platzhalterzeichen, s. auch -» Maskierung und Trunkierung.

• Willingness-to-pay-Prinzip Begriff aus der Evaluierungsforschung. Eine bestimmte Wirkung wird mit dem Geldbetrag bewertet, den der Konsument der jeweiligen Einrichtung (Museum, Parkplatz, Theater etc.) im äußersten Fall zu zahlen bereit ist. Die maximale Zahlungsbereitschaft kann u. a. durch Befragungen ermittelt werden.

• WinCenter Technik, die eine plattformunabhän636

gige Verwaltung von Netzwerken ermöglicht.

CD-ROM

• windfall profits Unerwartet entstandene Gewinne bzw. unvorhergesehene reale Werterhöhung eines Vermögens, die weder auf zusätzliche Leistungen noch auf die Übernahme zusätzlicher Risiken zurückzuführen ist.

• window dressing Vornahme erlaubter bilanzpolitischer Maßnahmen zur optischen Verbesserung der Bilanz. Andere Bez.: Bilanzkosmetik.

• Windows 32 Bit Die Programm-Schnittstelle für Anwendungen, die von Entwicklern benutzt wird, um Software zu programmieren, die auf der Microsoft Windows-Familie der Betriebssysteme läuft.

• wirksame Nachfrage Die Gesamtheit der von privaten Haushalten, von Unternehmen, vom Staat und Ausland geleisteten Ausgaben für materielle Güter und Dienstleistungen.

• Wirtschaftlichkeit Verhältnis von Output zu Input, wobei bei gegebenem Input der größtmögliche Output (Maximalprinzip) oder bei gegebenem Output der geringstmögliche Input (Minimalprinzip) angestrebt werden sollte. Oder: Das in Geldeinheiten bewertete Verhältnis von Erlös einer Produktionsleistung zu den Faktorkosten.

wirtschaftspolitisches Instrumentarium • Wirtschaftlichkeitsrechnung Vorstufe der Investitionsrechnung, die einen Kostenvergleich zur Verfahrenswahl darstellt. Was kostet die Stunde oder das Produkt beim neuen Verfahren? Dabei unterstellt man, es sei bereits investiert worden. Man vergleicht z. B. die Kapitalkosten eines automatisierten Verfahrens mit den Arbeitskosten eines stärker manuell geführten Prozesses. In die Wirtschaftlichkeitsrechnung - meist eine Jahresrechnung - gehören auch die kalkulatorischen Abschreibungen und die kalkulatorischen Zinsen.

• Wirtschafts- und Finanzausschuss Abgek.: WFA. Der Wirtschafts- und Finanzausschuss ist ein beratendes Gemeinschaftsgremium, das sich aus je zwei Vertretern eines jeden Mitgliedstaates - normalerweise des Finanzministeriums und der Zentralbank sowie zwei Vertretern der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission - zusammensetzt.

• Wirtschaftseinheit Bezeichnung für die nach einheitlichen Wirtschaftsplänen handelnden Wirtschaftssubjekte oder Gruppen von Wirtschaftssubjekten; kleinste in der Volkswirtschaftslehre betrachtete Einheiten.

• Wirtschaftsforschung Erforschung der Grundlagen einer Volkswirtschaft und der wirtschaftlichen Entwicklung mit wissenschaft-

lichen Methoden.

• Wirtschaftskriminalität Bilanzfälschungen, Devisenvergehen, Geld- und Warenkreditbetrug, Falschmünzerei, Fiskal- und Zolldelikte, Veräußerung wertloser „Wertpapiere", verbotene Waffengeschäfte, Computerspionage, Manipulation von DV-Anlagen usw. Ein Merkmal der W. besteht in der Absenz von Gewalt, weshalb ein Wirtschaftsdelikt für die Opfer oft kaum oder erst verspätet als solches erkennbar ist. Häufig erweist es sich als schwierig, Wirtschaftsstraftäter zu überfuhren, da ihre Delikte sorgfältig geplant in die Tat umgesetzt werden.

• Wirtschaftspolitik Gesamtheit aller Handlungen und Maßnahmen des Staates zur Beeinflussung von Ablauf und Struktur der Wirtschaft. Mit Hilfe wirtschaftspolitischer Instrumente versucht der Staat bewusst die Entwicklung (Konjunktur, Wachstum) sowie die Struktur einer Volkswirtschaft (z. B. verschiedene Sektoren bzw. Branchen) zu beeinflussen. Als Instrumente stehen ihm die Geldpolitik, die Finanzpolitik sowie die Politik der direkten Eingriffe (Ge- und Verbote, Lohnpolitik) zur Verfügung.

• wirtschaftspolitisches Instrumentarium Gesamtheit aller Handlungen und Maßnahmen des Staates zur Beeinflussung von Ablauf und Struktur der Wirtschaft im Hinblick auf die Rea637

Wirtschaftsprognosen lisierung bestimmter schaftlicher Ziele.

gesamtwirt-

• Wirtschaftsprognosen Voraussagen über die mutmaßliche Entwicklung der Wirtschaft.

• Wirtschaftsverträglichkeit Hier wird untersucht, wie sich die staatliche Wirtschaftspolitik auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Standortqualität eines Landes auswirkt.

• Wirtschaftswachstum Als Zuwachs an verfügbaren materiellen Gütern und Diensten für eine Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum definiert. Indikator: Reale Zuwachsraten des BIP. Durch die Einbeziehung des öffentlichen Sektors und die Nichtberücksichtigung der Abnutzung der natürlichen Umwelt verliert dieser Indikator an Aussagekraft.

• Wirtschaftswald Alle Wälder, die nicht Schutzwald sind.

• Wirtschaftswissenschaften Wissenschaftliche Disziplinen, deren Gegenstand in Forschung und Lehre die „Wirtschaft" ist. Die W. gliedern sich in die Betriebswirtschaftslehre und die Volkswirtschaftslehre.

• Wissen Zusammenhängende, kontextabhängige Information, die zur Formulierung anderer Bedeutungen und Erzeugung neuer Daten verwendet 638

werden kann. Die in einem informationsverarbeitenden System unmittelbar verfügbare Information, die zur Lösung eines Problems direkt genutzt werden kann. W. umfasst also nicht nur die Information, sondern auch deren Verfügbarkeit und strukturierte Nutzbarkeit in Situationen, in denen Probleme gelöst werden sollen. Produktionsfaktor, der seit Beginn der 90er Jahre laufend an Bedeutung gewinnt. Man unterscheidet in der Regel zwischen folgenden relevanten Wissensbeständen: • das in Regelsystemen verfugbare systemische Wissen, • das Verfügungswissen, • das kollektive Orientierungswissen sowie • das Organisationswissen.

• wissensbasiertes System Ein System tung.

zur

Wissensverarbei-

• Wissensmanagement Der systematische Umgang mit der Ressource Wissen, die früher auf den Hochtechnologiebereich beschränkt war, hat nun auf den gesamten Bereich der Wirtschaft übergegriffen. Bereits einfache Basisprodukte und -prozesse werden durch W. aufgewertet, der immaterielle Anteil an der Wertschöpfung nimmt laufend zu. Der Wert des intellektuellen Kapitals übertrifft in manchen Unternehmen bereits den Wert des Sachkapitals um ein Vielfaches. Darüber hinaus verlieren Raum und

Wissen

Abb. 26: Wissensbasierte Organisation im Kontext. Quelle: Helmut Willke, Systemisches Wissensmanagement, Stuttgart 1998, S. 20. 639

With-and-without-Prinzip Zeitdifferenzen an Bedeutung. Landesgrenzen, auch jene zwischen hochentwickelten und in Entwicklung befindlichen Ländern, bilden kaum mehr ein Hindernis fllr die Ausbreitung von Wissen. Die Produktentwicklungsund -einfilhrungszeiten werden immer kürzer und Entscheidungen müssen immer rascher und unter Berücksichtigung eines komplexen Umfeldes getroffen und umgesetzt werden. Eine sich rasch weiterentwickelnde und leicht zugängliche Wissensbasis sowie die Fähigkeit zur Umsetzung vorhandenen Wissens sind oft die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg. Für das Management von Volkswirtschaften, Regionen und Staaten gelten in weiten Bereichen ähnliche Überlegungen wie für private Unternehmen, agieren sie doch grundsätzlich in der gleichen wissensintensiven, sich rasch verändernden, komplexen und globalisierten Welt. Systemisches W. und die Errichtung einer wissensbasierten Infrastruktur spielen bei der Weiterentwicklung der Ökonomie als Sozialwissenschaft eine wichtige Rolle. Dadurch könnten die Grenzen, die noch immer /wischen den einzelnen sozialwissenschaftlichen Disziplinen bestehen, überwunden und ein Beitrag zur Integration von Ökonomie und Politik geleistet werden. Verfahren, bei dem verfügbares Wissen, das zur Lösung eines Problems benötigt wird, so aufbereitet wird, dass ein praktischer Zugriff in konkreten

640

Entscheidungssituationen wird.

möglich

• With-and-without-Prinzip Nach diesem Prinzip werden auf Basis des Ist-Zustandes zwei Szenarien formuliert: 1: Status-quo-Prognose (Zustand ohne Durchführung der Maßnahme). 2: Wirkungsprognose (Zustand nach Durchführung der Maßnahme).

• Wizard Ein Hilfssystem für Software, das den Benutzern Schritt für Schritt durch eine besondere Aufgabe führt, wie zum Beispiel das Öffnen eines Dokumentes in einer Textverarbeitung im richtigen Format für einen Geschäftsbrief.

• WLK Abk. f.: weitester Leserkreis eines Printmediums.

• Wohlfahrtsökonomie Summe aller Hypothesen, die versuchen, die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichen und sozialen Einflussgrößen und der individuellen bzw. gesellschaftlichen Wohlfahrt aufzuzeigen.

• Workflow-Management Gestaltung von Arbeitsabläufen und Geschäftsprozessen unter Zuhilfenahme von Datenverarbeitungsanlagen. Anwendungen für netzwerkfähige Computersysteme, welche die Metapher des Fließbandes zur Formung, Verwaltung und Überwachung von Schreibarbeiten, admi-

Wissensmanagement

Feedback Wissensziele

*



Wissensbewertung

Wissensbewahrung

Wissensidentifikation

Wissenserwerb

Wissensnutzung

Wissensverteilung



Wissensentwicklung

Abb. 27: Bausteine des Wissensmanagements. Quelle: Gilbert Probst/Steffen Raub/Kai Romhardt, Wissen Managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen, Zürich 1997.

working capital nistrativen und anderen dokumentenabhängigen Aufgaben verwenden.

• working capital Bilanzkennzahl, dessen Höhe Aufschlüsse über die Finanzstruktur eines Unternehmens gibt. Kurzfristiges Umlaufvermögen minus kurzfristige Verbindlichkeiten.

• World Wide Web Ein Netz von Dokumenten unterschiedlicher Typen im Internet, das durch Hypertext-Verknüpfungen, die in den Dokumenten enthalten sind, verbunden wird. Erst durch das World Wide Web wurde das Internet so populär, fast alle InternetAngebote können nun bequem über eine graphische Benutzerschnittstelle erreicht werden. Statt trockener Texte ist jetzt die Darstellung von Multimedia möglich.

• Worst-Case-Scenario Wörtlich: Der schlechtest mögliche Fall, der eintreten kann. Bei der Erstellung von Szenarien ist es sinnvoll, immer auch diesen Fall zu berücksichtigen.

• Writer Person, welche die Option ermöglicht; auch Verkäufer oder Stillhalter einer Option genannt.

• WSA Abk. f.: Wirtschafts- und Sozialausschuss. Interessenvertretung der Sozialpartner, beratendes EU-Organ. 642

• WTO Abk. f.: World Trade Organisation (-• Welthandelsorganisation). Gründung: 1994. Sitz: Genf. Die WTO ist eine IGO mit 135 Mitglieder. Aufgaben: Die Weiterverfolgung der GATT-Prinzipien bei der Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen. Instrumente: Zollsenkungsrunden, Gegenseitigkeit, Liberalisierung, Meistbegünstigung, Streitbeilegungsverfahren bei Verletzung des GATT. Das Streitbeilegungsverfahren verfügt über kein eigenes Gericht, sondern es wird die Einsetzung eines Panels beantragt, wobei der WTO-Rat die endgültige Entscheidung trifft. Probleme und Perspektiven: In den nächsten Jahren soll über eine weitere Liberalisierung des Handels mit Dienstleistungen und Agrargütern verhandelt werden. Während die EU und Japan für eine umfassende neue Verhandlungsrunde sind, bei der über den weiteren Abbau von Zöllen, Richtlinien flir Auslandsinvestitionen, eine weltweite Wettbewerbsordnung sowie über die Vergabe von Regierungsaufträgen verhandelt werden soll, wollen die Vereinigten Staaten die jeweiligen Themen einzeln behandeln, weil sie in einer umfassenden Runde den Versuch der Europäer sehen, den weiteren Abbau von Agrarsubventionen hinauszuschieben. Proteste gegen die WTOVerhandlungen in Seattle 1999 wegen der weiteren geplanten Liberalisierung der Handelsbeziehungen im Zuge der Globalisierung.

WYSIWYG • WWU

• WWW

teilt sein können - enthält. Das WWW wird häufig mit dem Internet selbst verwechselt, dabei stellt das World Wide Web nur einen der vielen Internetdienste dar.

Abk. f.: World Wide Web. Bezeichnung für einen erst seit einigen Jahren betriebenen Internetdienst auf der Basis weltweit verteilter Hypertext-Dokumente, die Verweise auf weitere Dokumente, Multimediaelemente oder Software jeder Art - die auf beliebigen Servern weltweit ver-

Abk. f.: „What you see is what you get." Die Darstellung im HTMLEditor sollte mit der im Browser übereinstimmen. In der Praxis gibt es noch keinen Editor der dieses Kriterium zu 100 % erfüllt.

Abk. f.: Europäische Wirtschaftsund Währungsunion.

• WYSIWYG

643

• X-Effizienz Die X. geht davon aus, dass es Faktoren gibt, die sich im Output niederschlagen, ohne dass die eingesetzten Produktionsfaktormengen vergrößert wurden oder ihr Einsatzort verändert wurde. Da in vielen Fällen nicht geklärt werden kann, auf welche Einflussfaktoren der höhere Output zurückzuführen ist, nannte Leibenstein diese Faktoren einfach X. Im Einzelnen dürften sich hinter der X. folgende Faktoren verbergen: • Motivation der Arbeitnehmer, • Qualifikation des Personals, • Niveau der Technologie, • Akzeptanz neuer Verfahren, • Bereitschaft zur Teamarbeit, • Bessere Organisation.

• XETRA Abk. f.: Exchange Electronic Trading. Vollautomatisches, computerunterstütztes Handelssystem der Deutschen Börse, Frankfurt, das vor al-

lem Großkunden (institutionelle Anleger wie Banken und Versicherungen sowie großen Privatunternehmen) zur Verfügung steht. Hat das bisherige System IBIS abgelöst.

• XML Abk. f.: Extensible Markup Language. Eine aktualisierte Version von HTML, die nicht nur die Form der Darstellung oder des Inhaltes einer Internetseite beschreibt, wie es bei HTML der Fall ist, sondern auch die Art des Inhaltes definiert. XML liefert Möglichkeiten für die Indexierung von Daten und bietet einen einfachen Weg zum Datenaustausch über das Internet.

• X-Pedite Name des internationalen Marktführers im so genannten „FaxBroadcasting" - dabei wird der Versand umfangreicher Faxsendungen mit Hilfe von mehreren Tausend parallelen Leistungen erledigt. 645

w • Yahoo

• Yield Management

Suchsystem für das Internet.

Ertragsoptimierungsverfahren, insbesondere bei Unternehmen mit hohem Fixkostenanteil durch computergestützte flexible Angebotspreisvariierung. (z. B. bei Fluglinien, Hotelketten etc.). Ertragsmaximierung durch Preisdifferenzierung. Um einen maximalen Ertrag zu erzielen, ist eine systematische Produkt- und Preisdifferenzierung vorgenommen werden.

• yankee bond Emissionen nicht amerikanischer Schuldner, die auf US $ lauten und in den USA begeben werden.

• Yard Handelsübliche Bezeichnung für 1 Milliarde.

• yellow pages Adressenlisten.

• Yellowpress Boulevardpresse.

• yield curve Darstellung des Zinssatzes von Anleihen in Abhängigkeit der Laufzeit. Normalerweise ist die „yield c." steigend (höhere Kompensation für längere Laufzeiten). Eine fallende („inverted") „yield c.", hervorgerufen durch Anhebung der kurzfristigen Zinssätze durch die Zentralbank, wird gemeinhin als Frühindikator für eine Rezession gesehen.

• yield spread option Option, die gewählt wird, wenn man eine Veränderung des Renditespreads zwischen zwei Zinsinstrumenten erwartet.

• yield Rendite.

• Yuppies Abk. f.: Young Urban Professionals. Personen in der Altersklasse zwischen 25 und 45 Jahren mit gehobenem Berufsstatus (z. B. Tätigkeit im mittleren Management, freier Beruf, urbaner Lebensstil und hohe Kaufkraft). 647

m • Z39.50

• Zahlungsausgänge

Ermöglicht die Übertragung von Suchanfragen aus einer lokalen Syntax in eine standardisierte Form. Es ermöglicht nicht nur die transparente Recherche in anderen Datenbanksystemen, sondern darüber hinaus auch den Online-Transfer ausgewählter Datensätze in das eigene System zum Zweck der Weiterverarbeitung.

Bewegungen von Geld in Form von Bargeld und Sichtguthaben. Z. können mit den Ausgaben zeitlich zusammenfallen, müssen es aber nicht. Bei einem Barverkauf z. B. fallen Einnahme und Zahlungseingang beim Verkäufer sowie Ausgaben und Zahlungsausgang beim Käufer zusammen. Beim Zielverkauf hingegen fallen Einnahme und Zahlungseingang sowie Ausgabe und Zahlungsausgang zeitlich auseinander.

• Zahlstellenprinzip (CH) Quellensteuern können nach dem Zahlstellenprinzip erhoben werden. Entscheidend ist hier, ob die Zahlstelle - in der Regel eine Bank - sich im Inland befindet. Ist dies der Fall, muss sie die Steuer dem inländischen Fiskus abliefern. Anders funktioniert das Schuldnerprinzip, wie es in der Schweiz seit Jahrzehnten bei der Verrechnungssteuer angewendet wird. Ist der Schuldner (z. B. Unternehmen, öffentliche Hand, Bank, Versicherung) Inländer, dann muss vor der Auszahlung des Ertrags die Quellensteuer dem Fiskus entrichtet werden.

• Zahlungsausgleichskonto Konto, das von einem Direktteilnehmer am nationalen RTGS-System bei der Zentralbank zu Zahlungsverkehrszwecken unterhalten wird.

• Zahlungsbilanz Statistische Darstellung aller wirtschaftlichen Transaktionen zwischen In- und Ausländern in einer bestimmten Periode (meist ein Jahr). Nach dem Prinzip der doppelten Buchführung wird jede Transaktion doppelt erfasst. Sie besteht aus fol649

Zahlungsbilanzmechanismen genden Teilbilanzen: der Leistungsbilanz, der Kapitalverkehrsbilanz, der Bilanz der Reserveschöpfung, den Bewertungsänderungen und der Veränderung der offiziellen Währungsreserven sowie der statistischen Differenz.

• Zahlungsbilanzmechanismen Sind Regelmechanismen, die eine Selbstregulierung der Zahlungsbilanz in Richtung Zahlungsbilanzausgleich bewirken. Anpassungsprozesse erfolgen über Schwankungen des Wechselkurses (Wechselkursmechanismen), des Preisniveaus (Geldmengen-Preis-Mechanismen) oder des Sozialprodukts (Einkommensmechanismen). Bei freien Wechselkursen fuhren Zahlungsbilanzüberschüsse der Tendenz nach zur Aufwertung, Zahlungsbilanzdefizite zur Abwertung. Die Aufwertung stimuliert i. d. R. die Importe und dämpft die Exporte, sodass auf dem Devisenmarkt der Wechselkurs wieder zum Gleichgewicht tendiert. Die Wirksamkeit der Wechselkursmechanismen hängt von den in- und ausländischen Angebots- und Nachfrageelastizitäten ab, sowie dem Ausmaß der entgegenwirkenden Einkommenseffekte (Absorptionstheorie). Werden Wechselkursschwankungen, z. B. durch Devisenmarktinterventionen der Währungsbehörden, unterbunden, tritt die Anpassung über Preis- bzw. Sozialproduktveränderung an die Stelle der Wechselkursanpassung. Zahlungsbilanzüberschüsse erhöhen die inländi650

sche Geldmenge; dies führt (monetaristisch argumentiert) zu Preisniveausteigerungen; diese wirken auf Export bzw. Import wie eine Aufwertung der Währung; gleichzeitig verursacht ein LeistungsbilanzUberschuss über den Exportmultiplikator eine Expansion des Sozialprodukts, was Uber eine Zunahme der Importe ebenfalls zu einer Korrektur des Zahlungsbilanzungleichgewichts beiträgt. Bedingung für eine erfolgreiche Selbstregulierung ist in j e d e m Fall, dass die Anpassungsmechanismen spielen können (insbesonders Effekte auf Geldwertstabilität oder Beschäftigung hingenommen werden); erfahrungsgemäß dominieren aber in den meisten Ländern binnenwirtschaftliche Ziele vor dem Ziel „außenwirtschaftliches Gleichgewicht".

• Zahlungseingänge Bewegungen von Geld in Form von Bargeld und Sichtguthaben. Z. können mit den -» Einnahmen zeitlich zusammenfallen, müssen es aber nicht. Bei einem Barverkauf z. B. fallen Einnahme und Zahlungseingang beim Verkäufer sowie Ausgaben und Zahlungsausgang beim Käufer zusammen. Beim Zielverkauf hingegen fallen Einnahme und Zahlungseingang sowie Ausgabe und Zahlungsausgang zeitlich auseinander.

• Zahlungsmoral Einstellung zur vereinbarten Begleichung oder Erfüllung von Zahlungs-

Zeitwert Verpflichtungen.

• Zahlungsunfähigkeit Unvermögen, eine Geld- oder Wertpapierübertragung aus Gründen, die nicht technischer oder vorübergehender Natur sind, vereinbarungsgemäß auszuführen. Zahlungsunfähigkeit wird normalerweise unterschieden von einer missglückten Transaktion („failed transaction").

• Zapping Das Umschalten von Programm zu Programm mit Hilfe einer TVFernbedienung.

• ZBB Abk. f.: Zero-Base-Budgeting. Budgetierungstechnik, die nicht vom bestehenden KostengefÜge ausgeht, sondern nach neuen und wirtschaftlicheren Wegen der Leistungserbringung sucht. Mit der ZBB-Methode will man die Beeinflussbarkeit der Strukturkosten erhöhen.

• Zehnerklub Gruppe von Ländern, die im Rahmen der so genannten Allgemeinen Kreditvereinbarungen 1962 mit dem Internationalen Währungsfonds zusammenarbeiten. Bei drohenden Zahlungsbilanzkrisen haben sich die Länder des Z. verpflichtet, dem Internationalen Währungsfonds Kredite zur Verfügung zu stellen.

• Zeichnen Z. ist eine durch eine schriftliche Erklärung eingegangene Verpflichtung

zur Übernahme und Bezahlung einer bestimmten Anzahl neu emittierter Wertpapiere (Aktien, Anleihen).

• Zeichnungsangebot Angebot an Geldanleger zum Erwerb von Wertpapieren bei der Emission.

• Zeichnungsfrist Zeitraum, innerhalb dessen der Kauf bestimmter Wertpapiere möglich ist.

• Zeitmanagement Die Art und Weise, wie man die wechselnden Aufgaben im Berufsalltag ohne Stress und Terminkollisionen bewältigt und an der Arbeit sogar Spaß findet.

• Zeitreihe Folge numerischer Beobachtungswerte eines bestimmten Sachverhaltes in der Zeit.

• Zeitreihenanalyse Analyse ökonomischer Zeitreihen mit dem Ziel, einen empirischen Sachverhalt in seinen wesentlichen Komponenten darzustellen. Störfaktoren wie Autokorrelation oder Multikollinearität werden dabei durch geeignete Filtermethoden eliminiert.

• Zeitrente Eine im Gegensatz zur Leibrente vertraglich für bestimmte Zeit vereinbarte Rente. Eine Z. stellt entweder auf die Lebensdauer einer Person oder auf sonstigen Zeitablauf ab.

• Zeitwert Komponente der Optionsprämie. Der 651

Zentralbankgeld Z. repräsentiert die Möglichkeit, dass Wechselkursbewegungen vor dem Auslaufen der Option zu (höheren) Gewinnen führen.

• Zentralbankgeld Z. setzt sich aus folgenden Teilaggregaten zusammen: 1. Aus dem Bargeldumlauf, der sich aus den Bargeldbeständen (Münzen und Banknoten) der Geschäftsbanken und des Nichtbankensektors ergibt. 2. Aus den Mindestreserven, d. h. dem Volumen der vorgeschriebenen unverzinslichen Pflichteinlagen der Banken (in Prozent ihrer reservepflichtigen Verbindlichkeiten, wie Sicht-, Termin- und Spareinlagen) bei der Zentralbank. 3. Aus den Überschussreserven, d. h. die über das Mindestreservesoll hinausgehenden freiwilligen Einlagen der Banken bei der Zentralbank. 4. Aus sonstigen Verbindlichkeiten der Zentralbank gegenüber öffentlichen und privaten inländischen Stellen (= Sichtguthaben der Nichtbanken bei der Zentralbank.). Die Deutsche Bundesbank benutzt eine engere Definition der Zentralbankgeldmenge, die sich nur aus zwei monetären Aggregaten zusammensetzt: Aus den Mindestreserven, berechnet als Mindestreserve-Soll zu konstanten Reservesätzen und aus dem Bargeldumlauf ohne die auf die Mindestreserven anrechenbaren Kassenbestände der Geschäftsbanken an inländischen Banknoten und Münzen. 652

Andere Bez.: Geldbasis.

• zentrale Orte Orte oder ganze Gemeinden mit Umlandversorgungsaufgaben.

• zentrale Wertpapierverwahrungsstelle Einrichtung für die Verwahrung von Wertpapieren, die es ermöglicht, Wertpapiertransaktionen stücklos, d. h. durch reine Buchungen, abzuwickeln. Effektive Wertpapiere können durch die Wertpapierverwahrstelle immobilisiert werden oder sind dematerialisiert (d. h., sie existieren nur in elektronischer Form). Neben der Verwahrung kann eine Wertpapierverwahrstelle auch Verrechnungs- und Zahlungsabwicklungsaufgaben wahrnehmen.

• Zentralkrankenanstalten (A) Krankenanstalten höchster Versorgungsstufe nach dem KAG. Z. müssen grundsätzlich alle dem jeweiligen Stand der medizinischen Wissenschaft entsprechende spezialisierte Einrichtungen aufweisen. In jedem Bundesland, dessen Einwohnerzahl eine Million übersteigt, soll nach Möglichkeit eine Zentralkrankenanstalt eingerichtet sein. Universitätskliniken einschließlich der medizinischen Universitätsinstitute gelten jedenfalls als Z.

• zero bonds Anleihen ohne Kupons, auf die während der Laufzeit keine Zinszahlungen getätigt werden. Die Rendite des „z. bond" ergibt sich aus der Diffe-

Ziehungen renz zwischen Begebungsund Rückzahlungskurs der Anleihe. Andere Bez.: Null-Kupon-Anleihen.

• zero cost option Nullkosten-Option. Kostenneutrale Kurssicherungsvariante innerhalb eines Kursbandes, Kauf eines Call und Verkauf eines Put oder umgekehrt mit unterschiedlichen Basispreisen, sodass sich Prämienaufwand und Ertrag neutralisieren.

• zero sum game Nullsummenspiel. Begriff aus der Spieltheorie zur Bezeichnung eines Sachverhaltes, bei dem die Gewinne und Verluste der beiden Partner sich gegenseitig aufheben. D i e Differenz zwischen Gewinnen und Verlusten ist also Null.

• Zero-Base-Budgeting Abgek.: ZBB. Null-BasisBudgetieren. Sammelbegriff für eine Reihe von Verfahren. Damit können bestehende Budgetansätze sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich auf Effektivität und Effizienz hin überprüft werden. Andere Bez.: „programme budgeting", „bracket budgeting", „overhead value analysis".

• Zertifikate Nennt man Urkunden, die das Eigentum an Aktien oder Investmentfonds verbriefen.

• Zertifizierung Die Z. ist der Erwerb eines Zeugnisses fiir ein normengerechtes Quali-

tätssicherungssystem .

• Zession Übertragung einer Forderung vom bisherigen Gläubiger (Zedenten) auf einen neuen Gläubiger (Zessionar). Sie stellte somit einen Gläubigerwechsel dar. Kreditnehmer tritt Forderungen, die er gegen einen Dritten hat, dem Kreditgeber zur Sicherstellung des eingeräumten Kredites ab. Grundsätzlich können nur verwertbare Rechte abgetreten und existente Forderungen bevorschusst werden. In der Regel werden aus Lieferungen und Leistungen aufgrund von vorgelegten Rechnungen abgetreten. Die Abtretung künftiger Forderungen besteht, wenn zum Zeitpunkt der Abtretung nach dem Grundverhältnis und der Person des Schuldners diese bestimmbar sind (z. B. Auftragszession).

• Ziehungen Darunter versteht man, dass ein Mitgliedstaat Währungen anderer Mitgliedsländer oder Sonderziehungsrechte gegen eigene Währung erhält. Innerhalb eines bestimmten Zeitraumes muss die eigene Währung dann wieder mit SZR oder spezifizierten anderen Währungen zurückgekauft werden. Da der -» IMF Gebühren dabei einhebt, ist die Ziehung einem verzinslichen Devisenkredit mit RückZahlungsverpflichtung gleichzusetzen. Es gibt reguläre, konzessionäre und spezielle Fazilitäten. Zu den regulären Fazilitäten zählen die Beistandskredite („standby arrange-

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Ziehungen ments") - eine kurzfristige Zahlungsbilanzhilfe für temporäre oder zyklische Defizite - und die erweiterten Fondsfazilitäten („Extended Fund Facilities"). Damit werden Kredite für mittelfristige Zahlungsbilanzhilfen unter der Auflage eines auf 3 Jahre angelegten Programms zur Behebung des Zahlungsbilanzungleichgewichtes gewährt. Konzessionäre Zahlungsbilanzhilfe wird Entwicklungsländern mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen im Rahmen der erweiterten Strukturanpassungsfazilität („Enhanced Structural Adjustment Facility") zu einem niedrigen Zinssatz gewährt, sofern in Zusammenarbeit mit der Weltbank und dem Entwicklungsland ein wirtschaftspolitisches Rahmenkonzept erarbeitet wird. Es handelt sich dabei um echte Darlehen und keine Ziehungen auf Währungen von Mitgliedstaaten. Die Modalitäten für die Inanspruchnahme der Fondsmittel bestehen aus der Kredittranchenpolitik („credit tranche policy"), einer Politik der Soforthilfe („policy on emergency assistance") und einer Politik der Schulden- bzw. Schuldendienstreduktion. Unter der Kredittranchenpolitik kann ein Mitgliedstaat 4 Kredittranchen von j e 25 % seiner Quote in Anspruch nehmen. Bei Ziehung der Tranche muss der Kreditnehmer Maßnahmen zur 0 berwindung seiner Zahlungsbilanzschwierigkeiten nachweisen. Anträge auf Ziehungen in den höheren Tranchen erfordern ein tragfähiges Programm zur Behebung struktureller

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Zahlungsbilanzungleichgewichte. Dies soll sicherstellen, dass die kreditnehmenden Länder nicht nur Zahlungsbilanzdefizite finanzieren können, sondern in der Zukunft diese auch vermeiden. Die Verbindung von Kreditvergabe mit wirtschaftspolitischen Auflagen wird von den Entwicklungsländern vielfach als Diktat kritisiert. Die vom IMF unterstützten Stabilisierungsprogramme bringen tiefe Einschnitte in die Wirtschafts- und Finanzstruktur der kreditnehmenden Länder und führen häufig zu deutlichen Einkommenseinbußen, vor allem bei wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungsgruppen. Die Trennung zwischen Zahlungsbilanzhilfe und Entwicklungshilfe wird zunehmend unschärfer und damit auch die Aufgabenteilung zwischen dem IMF und der Weltbankgruppe. In den 80er Jahren übernahm der IMF die führende Rolle beim Management und in der Bewältigung der internationalen Schuldenkrise. Ein neuer Schwerpunkt kam in den 90er Jahren mit der Unterstützung der Reformländer hinzu. Und jüngst erst musste der IMF wieder Feuerwehr in Südostasien und in Russland spielen. Es wurden Bereitschaftskredite zur Unterstützung der erforderlichen, zumeist vom Währungsfonds vorgeschlagenen, wirtschaftlichen Programme gewährt. Dabei kam der Währungsfonds, wie in der Vergangenheit schon häufig, wieder ins Schussfeld der Kritik. Während Kritiker die Rezepturen des IMF für

Zielkonflikt veraltet halten und das vom Währungsfonds verlangte Austeritätsprogramm und Hochzinspolitik für die Verschärfung der Krise in Südostasien verantwortlich machen, attestieren andere, dass der Währungsfonds richtig reagierte, wenn auch das Ausmaß der Krise anfänglich unterschätzt worden sei. Schwerwiegend ist aber auch die Kritik am Währungsfonds, dass durch die quasi automatische Währungsfondshilfe die Mitgliedsländer weniger sorgfältig in ihrer Stabilitätspolitik agieren, weil sie sich bei Scheitern derselben an den Währungsfonds wenden könnten. Es wird somit dem Währungsfonds der Vorwurf gemacht, -» „moral hazard" entstehen zu lassen und damit zu fördern.

• Ziehungsrechte Rahmen für „Ziehungen" auf den Internationalen Währungsfonds, das heißt für die Aufnahme von Währungskrediten durch Mitgliedsländer; abhängig von der Mitgliedsquote; eine Reservetranche und vier Kredittranchen von je 25 Prozent der Quote.

• Ziel Ein angestrebter zukünftiger Zustand, der nach Inhalt, Zeit und Ausmaß genau bestimmt ist. Das Denken und Arbeiten mit Zielen ist eine Voraussetzung für wirksames Controlling. Ziele sollen markieren, was zu erreichen ist, und sind demnach von Zeit zu Zeit zu überprüfen.

• Zielgebiete Regionen, die von der EU nach bestimmten Kriterien gefordert werden.

• Zielgruppe Z. sind im allgemeinen durch ein gemeinsames Merkmal oder eine gemeinsame Merkmalkombination abgrenzbar. Gruppen von Personen, Unternehmen oder Institutionen, die man mit Produkten, Dienstleistungen, Informationen etc. erreichen bzw. in ihrem Verhalten beeinflussen möchte.

• Zielindifferenz Liegt dann vor, wenn mit der Erreichung eines oder mehrerer Ziele keine positiven oder negativen Wirkungen auf andere Ziele verbunden sind.

• Zielkomplementarität Liegt vor, wenn durch die Erreichung eines Zieles gleichzeitig oder zeitlich verzögert auch andere Ziele erreicht werden können.

• Zielkonflikt Z. liegt dann vor, wenn durch die Erreichung eines Zieles gleichzeitig oder zeitlich verzögert auch die Zielerreichung anderer Ziele ganz oder teilweise beeinträchtigt wird. Die Intensität, mit der Zielkonflikte auftreten, hängt von folgenden Faktoren ab: • der Zahl der Ziele, die in dem betreffenden Ziel-Instrument-System enthalten sind; • der Art und Zahl der wirtschaftspolitischen Instrumente, die zum Einsatz gelangen; 655

Zielkonkurrenz • der Eingriffsintensität; • dem Zeitpunkt, zu dem diese Instrument zum Einsatz gelangen.

• Zielkonkurrenz Z. liegt vor, wenn durch die Erreichung eines Zieles gleichzeitig oder zeitlich verzögert auch die Zielerreichung anderer Ziele ganz oder teilweise beeinträchtigt wird.

• Zielvariable Jene wirtschaftspolitischen Größen (z. B. Geldwertstabilität, Beschäftigungsniveau etc.), die man durch den Einsatz wirtschaftspolitischer Instrumente erreichen möchte.

• Zins Preis bzw. Entgelt für die Überlassung von Geldkapital (Sparkapital, Anlagekapital, Fremdkapital, Eigenkapital etc.). In Abhängigkeit von der Überlassungsdauer und Kapitalhöhe sowie dem Zinsfuß. Der Zinsfuß orientiert sich dabei regelmäßig an den Leitzinsen einer Zentralbank sowie an den Referenzzinssätzen auf den internationalen Geldmärkten.

der Tage für die Berechnung von Zinsen bestimmt wird. Das E S Z B wird bei seinen geldpolitischen Operationen die Eurozinsmethode (,,act"/360) anwenden.

• Zinselastizität Elastizität der Geldnachfrage oder der Investitionsnachfrage in Bezug auf den Zinssatz; beide sind i. d. R. negativ. In der keynesianischen Theorie wird bei Unterbeschäftigung eine sehr geringe Z. der Investitionsnachfrage unterstellt (geht gegen Null), während die Z. der Geldnachfrage im Fall von Zinssenkungen gegen unendlich tendiert (Liquiditätsfalle). Dieser Umstand schränkt die Wirksamkeit einer expansiven Geldpolitik stark ein.

• Zinsendienst Zahlung der fälligen Zinsen durch den Emittenten.

• Zinsenzuschuss Zuschuss zu den Zinskosten, die pro Jahr (p. a.) auf das im Projekt gebundene Kapital anfallen.

• Zinsarbitrage

• Zinseszinsen

Ausnutzung von Zinsunterschieden, die zu gleicher Zeit an verschiedenen Märkten bestehen.

Zinsen, die anfallen, wenn nicht abgehobene Zinsen wieder verzinst werden.

• Zins-Ausgaben-Quote

• Zinsfalle

Öffentliche Zinsausgaben in Beziehung gesetzt zu den öffentlichen Gesamtausgaben.

Unterschied des Zinsniveaus an verschiedenen Orten insbesondere in zwei Ländern, durch den ein Geldabfluss von dem Land mit dem niedrigen Zinsniveau in das mit dem höheren erfolgen soll.

• Zinsberechnungsmethode Die Methode, nach der die Anzahl 656

zirkuläre Kausalitäten • Zinskurve Graphische Darstellung der Zinsen in den einzelnen Laufzeitbereichen.

• Zinsoption Bei der Zinsoption stellt den Basiswert ein Zinssatz oder ein Finanzierungsinstrument dar (z. B. 3-MonatsLIBOR, Swap, Zins-Future).

Gläubiger filr die Überlassung von Kapital bekommt.

• Zinsspanne Differenz zwischen dem durchschnittlichen Habenzinssatz und dem durchschnittlichen Sollzinssatz eines Geldinstitutes oder eines Institutssektors.

• Zins-Steuer-Quote

• Zinsparität Angleichung der Zinssätze zwischen Ländern unter Berücksichtigung zukünftiger Änderungen des Wechselkurses.

Mit dieser Quote werden die öffentlichen Zinsausgaben zum Steueraufkommen in Beziehung gesetzt.

• Zinsperiode

Vereinbarung zweier Parteien, die Zinsverbindlichkeiten zu tauschen.

Zeitraum zwischen zwei Zinszahlungsterminen.

• Zinspolitik Teil der Geldpolitik, bei dem der Träger der Geldpolitik die Höhe und Struktur der Zinssätze unmittelbar zu beeinflussen sucht. Maßnahmen der Notenbank, durch die Zinsen steigen oder fallen. Ziel ist, durch „diskretionäre" Maßnahmen die Konjunktur zu steuern.

• Zinsrisiko Verlustrisiko aufgrund schwankungen.

• Zinsswap

• Zinstender Emissionsverfahren, bei dem die Ausstattungsmerkmale der Emission (Kurs, Nominalverzinsung) und die Zuteilung aufgrund der Zinsangebote der Teilnehmer bestimmt werden.

• Zinstermin In den Anleihebedingungen festgelegte Termine für die jeweils fallige Zinszahlung.

• ZIP von

Zins-

• Zinsrisikomanagement Steuerung des Zinsrisikos.

• Zinssatz Legt die Höhe der Zinsen fest. Er ist der Preis, den ein Schuldner für das Leihen von Geld entrichten muss, beziehungsweise das Geld, das ein

Das im Internet am häufigsten gebrauchte Format für die Komprimierung von Daten. Es arbeitet ohne Verlust, d. h., die Daten werden beim „Auspacken" wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht.

• zirkuläre Kausalitäten ökonomische Prozesse vollziehen sich häufig nicht linear, sondern zirkulär. Es sind Kreislaufzusammen657

Zölle hänge, in denen Wirkungen sich letztlich selbst verstärken. Es kommt zu positiven Feedback-Schleifen.

• Zölle Abgaben auf importierte Waren.

• Zollfreizone Eine Z. wird staatsrechtlich als Inland, im Güterverkehr jedoch als Ausland betrachtet. Ausländische Waren können in einer solchen Zone somit ohne Verzollung gelagert, manipuliert, benützt oder vernichtet werden; aus der Z. ins Zollgebiet, d. h. ins Inland gebracht, unterliegen sie der Zollpflicht.

• Zollunion Zusammenschluss mehrerer Länder zu einem einheitlichen Zollgebiet, in dessen Innern die Zölle und Kontingente wegfallen. Gegenüber den nicht zur Zollunion gehörenden Ländern bestehen ein gemeinsamer Außenzolltarif und einheitliche Handelsvorschriften.

• Zoning Wörtlich: Zonen-Methode. Mietpreisberechnung von Gewerbeimmobilien nach Zonen. Die Verkaufsfläche an der Front eines Ladens ist mehr wert als die im Hintergrund. Der Laden wird beispielsweise in drei Zonen - Front, Mitte, Hintergrund - eingeteilt und die Flächenpreise sind entsprechend abgestuft.

• Zootop Bestandteil eines Biotops. Die räumliche Ausdehnung einer Lebensge658

meinschaft von Tieren.

• Zuerwerbsbetriebe (A) Als solcher gilt ein Betrieb, in dem das Betriebsleiterehepaar und die im gemeinsamen Haushalt lebenden, ganz oder teilweise in der Land- und Fortwirtschaft mitarbeitenden Familienmitglieder 50 % bis unter 90 % des Erwerbseinkommens aus der Land- und Fortwirtschaft erwirtschaften. Bleibt der Anteil des Landwirtschaftlichen Einkommens am Erwerbseinkommen unter 50 %, so gelten land- und forstwirtschaftliche Betriebe als Nebenerwerbbetriebe. Andere Bez.: Nebenerwerbsbetriebe.

• Zufallsstichprobe Stichprobe, bei der jede Einheit der Grundgesamtheit eine berechenbare Chance hat, in die Stichprobe einbezogen zu werden. Der Stichprobenfehler ist mathematisch berechenbar. Andere Bez.: random sample.

• Zufallsvariable Größe, die bei einem Zufallsexperiment bzw. einer Simulation auftreten kann. Durchläuft eine Z. in einem bestimmten Intervall nur endlich viele Zahlen, so spricht man von einer diskreten Z. Andere Bez.: stochastische Variable.

• Zugang zu Trinkwasser Anteil der Bevölkerung, der in einer Entfernung von ca. 15 Gehminuten einen Zugang zu gesundheitlich unbedenklichem Wasser hat. Dazu gehört behandeltes Oberflächenwasser

Zwischenbericht oder unbehandeltes, nicht verschmutztes Wasser aus Quellen, sauberen Brunnen und geschützten Bohrlöchern.

• Zunft Unternehmenszusammenschlüsse von Handwerkern. Im Mittelalter regelte die Z. viele Lebensbereiche. Heute vielfach in übertragener Bedeutung verwendet. So spricht man u. a. von der „Zunft der Ökonomen".

• Zusatzabschöpfung Wird in der EU zum Schutz gegen Einfahren aus Drittländern, die unter dem Einschleusungspreis angeboten werden, erhoben und entspricht der Differenz zwischen dem Einschleusungspreis und dem Angebotspreis.

• Zusatzaktien Z. entstehen dadurch, dass eine Aktiengesellschaft einen Teil ihrer Rücklagen in Grundkapital umwandelt. Die Aktionäre erhalten entsprechend ihrer Beteiligung zusätzlich Aktien, ohne darauf eine Einzahlung leisten zu müssen.

• Zusatzstoffe Welt der Lebensmittel. Substanzen mit oder ohne Nährwert, die Lebensmitteln aus technologischen oder sensorischen Gründen absichtlich, direkt oder indirekt zugesetzt werden, wobei sie oder ihre Folgeprodukte ganz oder teilweise in diesen Lebensmitteln verbleiben.

• Zustandsgröße Eine bestimmte Menge von Material,

Energie oder Information in einem bestimmten Zeitpunkt.

• Zuteilung Zuweisung der Erfüllungsverpflichtung an einen zufällig ausgewählten Stillhalter, nachdem ein Inhaber bekannt gegeben hat, dass er seine Option ausüben will.

• Zwangslizenz Durch Verwaltungsakt unabhängig vom Willen des Patentinhabers erteiltes Nutzungsrecht an einer patentierten Erfindung.

• Zweitwohnsitzregelung Nach Artikel 6 Absatz 4 der EUKapitalverkehrsrichtlinie dürfen restriktive Zweitwohnsitzregelungen von EU-Mitgliedstaaten beibehalten werden. Der Erwerb von Zweitwohnsitzen durch EU-Bürger ohne Hauptwohnsitz in Österreich kann also beschränkt werden, nicht aber der Zweitwohnsitzerwerb durch EUoder EWR-Bürger, die in Österreich ansässig sind. Mehrere EURegionen, wie Südtirol, Bayern und Dänemark, haben teilweise umfangreiche Beschränkungen des Ausländergrundverkehrs im Bereich der Zweitwohnsitzgesetzgebung verfügt.

• Zwischenbankeinlagen Einlagen von Banken im Rahmen des Geldhandels.

• Zwischenbericht Bericht über die Lage eines Unternehmens während des Geschäftsjahres (z. B. Quartalsbericht). 659

Zwischenbilanz • Zwischenbilanz

• Zwischenzinsen

Im Gegensatz zur Eröffnungsbilanz (Jahresanfang) und Schlussbilanz (Jahresende) eine innerhalb des Geschäftsjahres erstellte Bilanz.

Abzüge, die bei vorzeitiger Zahlung eines Betrages berechnet werden, um den gleichen Wert zu erhalten, der sich am Tag der Fälligkeit einschließlich der Zinsen ergäbe.

• Zwischendividende Im Laufe des Geschäftsjahres ausgeschüttete Dividende, die der später festzustellenden Schlussdividende vorangeht.

• Zwischenfinanzierung Kurzfristige Finanzierung durch Zwischenkredite bis zur Ablösung durch langfristige Formen der Finanzierung.

• Zwischenkalkulation Kalkulation, die während des Leistungserstellungsprozesses zu Kontrollzwecken durchgeführt wird.

• Zwischennachfrage Summe der in einer Periode erzeugten oder importierten Vorleistungen.

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• Zyklus Kreislauf regelmäßig wiederkehrender Ereignisse, wie Konjunkturzyklen, Lagerzyklen, Produkt- und Lebenszyklen.

• Zylinderoption Kurssicherungsinstrument für eine Fremdwährungsverbindlichkeit. Der Importeur kauft eine Call-Option und verkauft gleichzeitig eine PutOption mit unterschiedlichen Ausübungspreisen.