Vergleichende Geschichte der slavischen Literaturen: Band 2 Von der Romantik bis zur Moderne [Reprint 2019 ed.] 9783111376714, 9783111018676

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Vergleichende Geschichte der slavischen Literaturen: Band 2 Von der Romantik bis zur Moderne [Reprint 2019 ed.]
 9783111376714, 9783111018676

Table of contents :
Inhalt des 2. Bandes
X. Romantik
XI. Realismus
XII. Die Moderne
XIII. Zum Abschluß
Literaturverzeichnis
Personenverzeichnis
Sachregister
Front Matter 2
Inhaltsübersicht
Geisteswissenschaften
Naturwissenschaften
Technik
Sammlung Göschen / Bandnummernfolge
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Vergleichende Geschichte der slavischen Literaturen ii

Von der Romantik bis zur Moderne

von

Dr. Dmitrij Tschizewskij P r o f . an der Universität Heidelberg

Sammlung Göschen Band 1223/1223 a

Walter de Gruyter & Co • Berlin 1968 vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung • J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung * Georg Reimer • K a r l J . Trübner • Veit & Comp.

© Copyright 1968 by Walter de G r u y t e r & Co., vormals G. J. GÖschen'sche Verlagshandlung — J . G u t t e n t a g , Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit & C o m p . , Berlin 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vom Verlag v o r behalten. — A r c h i v - N r . 73 80 674. Satz und Druck: Saladruck Steinkopf & Sohn, Berlin 36. — P r i n t e d in Germany

I n h a l t des 2. Bandes X . Romantik 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

Begriff der R o m a n t i k Opposition gegen den Klassizismus Weltanschauung Anthropologie Die N a t u r Erkenntnis Poetik. Versdichtung Thematik Sprache Stil Ideologische Themen S p ä t r o m a n t i k . Biedermeier Die Natürliche Schule Die Krise der R o m a n t i k Gegenseitige Beziehungen der slavischen Literaturen der Romantik

X I . Realismus

8 9 10 10 11 14 17 18 21 27 31 35 39 42 42 44

48

1. Realismus

49

2. Abgrenzung gegenüber der Romantik 3. Realismus in den slavischen Literaturen 4. Traditionelle Gattungen

49 51 52

5. 6. 7. 8. 9. 10.

Neue Gattungen Versdichtung Prosagattungen. Der R o m a n Die Helden Die Novelle Typisierung

53 58 63 66 68 69

11. 12. 13. 14. 15. 16. 17.

Schilderung der Grenzfälle Impressionismus Kausalität Außerliterarische Werte Theater Krise und Weiterleben des Realismus Sprache

71 72 75 76 76 78 80

4

Inhalt

XII. Die Moderne 1. Impressionismus 2. Aktualisierung des Wortes 3. Neue Strömungen 4. Neue Formen 5. Thematik 6. Andere Welten 7. Pessimismus 8. K o n k r e t e Wirklichkeit 9. N a t u r l y r i k . „Dunkle Gedichte" 10. Positive Ideale 11.Thematik 12. Sprache 13. Andere Strömungen. Spätrealisten 14. Futurismus und anderes

Zum Abschluß 1. 2. 3. 4. 5.

Lage der Forschung Westlidie Quellen der slavisdien Dichtung Forsdiungspröbleme Entwiddungssdiema Gegenseitige Verbindungen der slavischen Literaturen

81 82 83 85 87 94 95 97 98 99 101 102 104 105 106

107 107 109 110 111 113

Literaturverzeichnis

115

Register

121

Inhalt des 1. Bandes Vorrede

3

Vorbemerkung

9

I. Einführung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. S. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

Vergleichende Geschichte der slavischen Literaturen Die slavischen Sprachen und f r e m d e Entlehnungen in ihnen . Zentrifugale und zentripetale Entwicklung der Lexik Die slavische Folklore Parallelentwicklung des Stils „Slavisches Bewußtsein" Methodologische Probleme Grundtendenzen der Entwicklung Schwierigkeiten ihrer Erforschung Typologie Übergangsstufen der Entwicklung Gemeinsamkeiten der K u n s t m i t t e l : „Kataloge", Metaphern . Besonderheiten gegenüber den westeuropäischen Literaturen . Vorurteile der Methode Vorurteile der T r a d i t i o n Balkanslaven

II. Anfänge des slavischen Schrifttums 1. 2. 3. 4. 5.

Slavenmission Sprache Texte Stil Literatursprache vor der Mission?

III. Das frühe Mittelalter 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Ende der Mission Sprache und Schrift des slavischen Frühmittelalters Die kirchenslavische Literatur der Westslaven Die Literatur Bulgariens Die Literatur der Ostslaven. Sprache Die Literatur der Ostslaven. Werke Stil Ideologische Eigenart

12 12 12 16 20 22 23 24 25 28 29 30 32 36 38 39 41

42 42 44 44 45 47

48 48 49 50 52 54 55 57 60

6

Inhalt

IV. Das späte Mittelalter 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Sprachliche Entwicklung Stil Literaturwerke und Verfasser Kompilationen Der stilistische Schmuck Metaphorik : Reden der handelnden Personen Euphonie Inhalt Ideologie Gegenseitige Beziehungen der slavischen Literaturen

V. Die Moskauer Literatur des 16.—17. Jahrhunderts 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

61 62 64 65 68 69 70 73 76 78 81 85

...

Moskaus Trennung von Westeuropa Verbindungen mit dem Westen Enzyklopädische Literatur Religiöse K ä m p f e N e u e Verbindungen mit dem Westen Stilistische Eigenart der Literatur Ideologische Eigenart der Literatur

VI. Hussitentum 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Johannes H u s Grundtendenzen des Hussitentums Stilistische Eigenart der Literatur Überblick über die Hussitenlitcratur Stil der Literatur Liederdichtung Bibelübersetzungen P e t r Cheliick^ Einwirkungen des Hussitentums auf die slavische Welt . . . .

VII. Renaissance

86 86 88 88 89 90 91 93

94 94 94 96 97 98 98 100 100 101

102

1. Begriff der Renaissance 2. Kunstauffassung der Renaissance 3. E i n w i r k u n g auf die Slaven

103 104 105

4. D i e Renaissance bei den slavischen Völkern 5. D i e Renaissance bei den Cechen 6.' D i e Renaissance bei den Kroaten

106 106 110

Inhalt 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.

Die Renaissance bei den Polen Renaissance und R e f o r m a t i o n Die Renaissancewissenschaft bei den Slaven Slavisdie Renaissance in Ungarn Sprachentwicklung Die Renaissance bei den Ostslaven Die Krise der Renaissance

V I I I . Barock 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Erforschung der slavischen Barockdichtung Westliche Einwirkungen der Barockdichtung bei den Slaven . Barockdichtung bei einzelnen slavischen Völkern Wissenschaft im slavischen Barock Stellung des Barock zwischen Mittelalter und Renaissance . . . Stil der Barockdichtung Symbolik im Barock Ideologie der slavischen Barockdichtung Krise des Barock Weitere Wirkungen des Barock Bedeutung des Barock bei den Slaven

I X . Klassizismus 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Barock und Klassizismus Provinzielle slavisdie K u l t u r e n Höfischer Klassizismus Der polnische Klassizismus Der russische Klassizismus Ideologie. A u f k l ä r u n g und Mystik Die Karamzinsche R e f o r m Poetik „Unvollständige" Literaturen Sprache Ende des Klassizismus

7 113 116 117 118 118 118 120

121 121 123 124 127 128 133 138 139 141 142 143

144 145 146 146 147 149 152 152 154 156 159 160

Literaturverzeichnis

161

Register

174

X

Die Romantik Polen K. Brodzinski (1791—1835) A. Mickiewicz (1798—1855) J.Slowacki (1809—1849) Z. KrasiAski (1812—1859) C. Norwid (1821—1883) S. Goszczynski (1801—1876) und andere Vertreter der „ukrainischen Schule" Russen V. A. Zukovskij (1783—1852) P. Vjazemskij (1792—1878) A. S.Puskin (1799—1837) M. Ju. Lermontov (1814—1841) F. I. Tjutcev (1803—1873) N . V. Gogol' (1809—1852) V. F. Odoevskij (1803—1869) Óechen K. H. Mâcha (1810—1836) K.J.Erben (1811—1870) Bozena Nemcova (1820—1862) Slovaken E. Stur (1815—1856) Janko Kral! (1822—1876) A. Sladkovii (1820—1872) J. Kalinciak (1822—1871) Kroaten P.Preradovic (1818—1872) I. Maturarne (1814—1890) Serben P.P.Njegos (1813—1851) I. Jovanovic-Zmaj (1833—1904)

X. Romantik

9

Slovenen

F. Preseren (1800—1849)

Ukrainer

T. Sevcenko (1814—1861) P.Kulis (1819—1897)

Sorben

J . A . Smolef (1816—1884)

1. Die literarische Romantik, eine Strömung, die in der ersten Hälfte des 19. Jh. einen beinahe beispiellosen Siegeszug durch die europäischen Literaturen führen konnte, hat für die slavischen Literaturen eine besondere Bedeutung. Hängt sie doch mit der nationalen Erweckung der slavischen Völker zusammen. In manchen Fällen ist das die nationale „Wiedergeburt" (so bei den Cechen, Bulgaren), bei anderen das erstmalige Erwachen des nationalen Bewußtseins oder das Auftauchen der längst vergessenen Vorstellung von der kulturellen Eigenständigkeit und Eigenart. Gerade in den bedeutendsten slavischen Literaturen, der russischen und der polnischen, führt die Romantik die Reflexion über das historische Schicksal und die geschichtliche „Bestimmung" des eigenen Volkes zur Beschäftigung mit der Geschichtsphilosophie und zur Entstehung einer eigenen solchen in der spezifischen Form des „Slavophilentums", im Westen vielfach als „Panslavismus" bezeichnet, oder des „Messianismus" (in Polen). Es wäre allerdings (obwohl das manchmal geschehen ist) völlig verfehlt, die romantische Bewegung bei den Slaven auf diese politischen Motive einzuschränken. Auch die Dichtung, angeregt durch das Auftreten von mehreren bedeutenden, z. T. genialen Dichtern, nahm eine neue stilistische Ausprägung an. In der slavischen Dichtkunsttheorie kommen die Grundsätze der romantischen Dichtung nicht immer klar zum Vorschein (s. § 12). Die Wirkung der westeuropäischen theoretischen Schriften (so z. B. der Werke Schlegels) ist schwächer als die der dichterischen Vorbilder. Und beson-

10

X. Romantik

ders starke Einwirkungen gingen von den Dichtern aus, die zur zweiten Welle der westeuropäischen R o m a n t i k gehören, wie vor allem Byron. D e r relativ u n k l a r e n Dichtkunsttheorie standen bei den Slaven bestimmte ideologische G r u n d s ä t z e der romantischen Weltanschauung entgegen. Die R o m a n t i k gehörte im Gegensatz z u m Klassizismus zu einer Strömung, die v o n ihren Vertretern eine gewisse weltanschauliche Einstellung verlangte. U n d diese Weltanschauung k o m m t in der slavischen romantischen Dichtung deutlich z u m Vorschein. D a h e r müssen w i r im weiteren mehr als in irgendeinem anderen Kapitel der weltanschaulichen Analyse R a u m geben. 2. Die romantische Dichtung ist allerdings stilistisch mannigfaltig, ja bunt, was schon damit zusammenhängt, d a ß die Originalität (wie in der Barockdichtung) als ein positiver ästhetischer Wert angesehen wird. I m Westen w u r d e die R o m a n t i k durch verschiedene Formen der „Vorr o m a n t i k " vorbereitet, die spontan die U n z u f r i e d e n h e i t mit der F o r m u n d Ideologie der klassizistischen Dichtung z u m Ausdruck brachte. D e r „Ossianismus", die „Dichtung der N a c h t u n d der G r ä b e r " , der „bürgerliche R o m a n " , der „Rousseauismus", mit seinem K u l t des Gefühls, verschiedene mystische Strömungen, der „Sturm u n d D r a n g " , die Ideen H e r d e r s f a n d e n in den slavischen Literaturen nur leichte Anklänge. Sie f ü h r t e n z w a r zur Entstehung mancher Strömungen (wie der russischen Empfindsamkeit, des sog. „Sentimentalismus" Karamzins, vgl. K a p . I X ) , aber mit allen diesen Anklängen w a r nicht das Bewußtsein v e r b u n den, d a ß es sich hier u m eine grundsätzliche literarische Wendung, ja Revolution handelte. 3. Stärke u n d wirkungsvolle Anregungen zur Ü b e r n a h m e der neuen Weltanschauung kamen v o n der Opposition, die sich auch bei den Slaven nur gegen eine Seite des Klassizismus, gegen den Rationalismus u n d dessen spezifische Form, gegen die A u f k l ä r u n g w a n d t e . N u r bei einzelnen Dichtern regte sich U n z u f r i e d e n h e i t mit den zu engen u n d sturen Forderungen der Poetik des Klassizismus, besonders mit der klassizistischen Gattungslehre. Bezeichnenderweise kamen

X . Romantik

11

die Vorahnungen der Romantik bei den Dichtern vor, die zur Zeit des Klassizismus noch gewisse Elemente des Barock beibehalten hatten (so in Rußland bei G. R. Derzavin). Ein Rückgriff auf die Barockliteratur (wie im Barock auf die Dichtung des Spätmittelalters) war aber bei den Slaven nicht möglich. Hier stand zwischen der Barockliteratur und der neuaufkommenden romantischen Dichtung eine unüberbrückbare Schranke: einerseits war die Sprache der Barockdichtung und z. T. ihre Verslehre völlig „veraltet", anderseits waren viele Träger der Barockdichtung in einem zu starken Ausmaße den kirchlichen Ideologien verbunden. Jedenfalls greifen die slavischen Romantiker selten auf die Barockquellen zurück, sie schaffen mit H i l f e der neueren Philosophie ihre romantische Weltanschauung. 4. Die romantische Weltanschauung steht im Gegensatz zu der Aufklärung, da die Romantiker den Verstand nicht als Grundkraft der menschlichen Seele, weder auf dem Gebiete der Erkenntnis, noch als leitende Kraft des menschlichen Wollens anerkennen und vor allem den rationalen Elementen des Seelenlebens keinen Vorrang vor dem Gefühl einräumen. Der „kalte Verstand" ist nur ein „Leichnam des Gefühls". Die Wirklichkeit werde als lebendiges Ganzes von unserem Geist ergriffen und begriffen: Das Gefühl und der Wille sind mit dem Intellekt gleichberechtigte Erkenntniskräfte. HeT B e p t i K BbiMbicjiaM HyflecHtiM,

paccyflOK Bcé onycToinmi

M, n O K O p M B 3 a K O H a M T e C H b I M

H B03flyx, M Mopa, M cyniy,

K a K n j i e H H M K O B MX OÖHajKMJl, T y 5 K M 3 H B flO flHa OH M C C y i U H J I ,

HTO B flepeBO BJiMBajia flyniy, flaBajia Tejio ö e c T e j i e c H b i M . . .

(Es gibt keinen G l a u b e n mehr an die wunderbaren Erdichtungen / der V e r s t a n d hat alles verwüstet, / hat engen Grenzen unterworfen / die Luft, die Meere und das L a n d / und sie wie die G e f a n g e n e entblößt. / Bis auf den G r u n d hat er jenes Leben verdorren lassen, / das B ä u m e n eine Seele einflößte, / einen K ö r p e r dem Körperlosen lieh.) (Tjutcev)

12

X. Romantik

D e r Dichter n e n n t die durch den V e r s t a n d vernichteten Erkenntnisse „Glaube a n w u n d e r b a r e Erdichtungen", sieht in diesem Ausdruck aber keine L e u g n u n g ihres Wertes. D i e ursprüngliche E r k e n n t n i s k r a f t sei nicht „diskursiv", s o n d e r n „ i n t u i t i v " . U n d die Dichtung, die auf I n t u i t i o n b a u t , ist eine m i t der Wissenschaft gleichberechtigte E r k e n n t n i s quelle. D a r ü b e r hinaus gibt es Erkenntnisquellen, die a u ß e r h a l b jedes „ n o r m a l e n " Seelenlebens liegen, u n d so blickt der W a h n s i n n oft tiefer als der V e r s t a n d es v e r m a g u n d erreicht S p h ä r e n , die dem Fassungsvermögen sonst verschlossen sind. Die Apologie des Wahnsinns finden wir nicht nur im Titel eines Romans des russischen Romantikers N . Polevoj: „Blazenstvo bezumija" (Seligkeit des Wahnsinns), sondern auch in verschiedenen Werken Puskins: im Wahnsinn eröffnet sich das wahre Wesen des Kartenspielers (Pique-Dame), der wahnsinnig gewordene kleine Beamte, Evgenij, durchschaut das Wesen des ewigen Kampfes zwischen der einzelnen Persönlichkeit und der in der Gestalt Peters des Großen verkörperten Staatsraison („Der eherne Reiter") usf. Die Romantiker gehen noch weiter. Das programmatische Gedicht des jungen Adam Mickiewicz „Romantycznosc" (Romantik) ist eigentlich eine Lobpreisung des Wahnsinns: Ein Mädchen wähnt mit seinem verstorbenen Geliebten zu sprechen: die Menge glaubt, daß es ihn wirklich sieht, nur der (aufgeklärte!) Gelehrte begreift das nicht, was seinen Augen und optischen Gläsern unzugänglich ist. „Habe Herz und sieh ins Herz", ruft der Dichter seinem Leser zu (das Gedicht ist ziemlich unadäquat von Justinus Kerner ins Deutsche übersetzt). Ähnliches lesen wir bei Puskin in einem Gedicht mit dem irreführenden Titel: „Laß mich, Gott, nicht wahnsinnig werden" („Ne daj mne, Bog, sojti s uma"): der Dichter sagt aber, daß ihm davor bange ist, „nicht weil ich meine Vernunft so hoch schätze, daß ich mich nicht freuen würde, mich von ihr zu trennen", sondern nur, weil die Wahnsinnigen so grausam behandelt werden; bliebe der wahnsinnige Dichter frei, so würde ihn der Wahnsinn zu einer seltsamen Einigung mit der Natur führen:

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X. Romantik . . . KAK 6 b i p e 3 B 0 H n y c T m i c H B T e M H b i ü J i e c !

H n e j i 6 b i B NJIAMEHHOM S p e f l y , h 3a6biBajica 6 w B nafly HecTpoüHbix, HyflHbix rpe3. M H 6 3 a c j i y m i i B a j i c H BOJIH,

M H RJIHFLEJI 6bi, c n a c T b H nojiH, B n y c T b i e He6eca. T/l CMJieH, B O j i e H 6 b i j i 6 b i a , KaK Biixopb, poiomMÜ nojiH, jioMaiomiiü

Jieca...

(Wie ausgelassen stürzte ich dann in den dunklen Wald! / Ich sänge in flammendem Delirium, / ich vergäße mich selbst im Rausch ungeordneter wunderbarer Träumereien. Und ich lauschte dann den Wellen, / ich schaute des Glückes voll in den leeren Himmel. / Ich wäre dann stark und frei, / wie der Wirbelwind, der die Felder aufwühlt, der die Wälder knickt...) Einer Verteidigung des Wahnsinns begegnen wir auch in den Gesprächen der Teilnehmer der „Russischen Nächte" von V. F. Odoevskij: Seine Hauptgedanken sind: 1. Es gibt keine scharfe Grenze zwischen dem geistig Gesunden und Kranken, 2. der Gedankengang der Wahnsinnigen erinnert an die dichterische Begeisterung, 3. genauso an die Gedankengänge der Entdecker und Erfinder, beide sind von einer Idee völlig ergriffen, beide finden Zusammenhänge zwischen heterogenen, für den „gesunden Verstand" einander fremden Objekten. Sie haben sozusagen die Fähigkeit, Teile von Dingen, die f ü r den gesunden Menschen eng miteinander verbunden sind, loszulösen und sie in einem unbekannten Symbol zusammenzufassen. „Man hält die Vorstellungen der Wahnsinnigen f ü r verworren: aber kein einziger gesunder Mensch ist in der Lage, so viele grundverschiedene Ideen zu vereinen. Es gibt fast keinen einzigen großen Menschen, der nicht in der Entstehungsstunde einer neuen eigenen Offenbarung für wahnsinnig gehalten wurde ( . . . ) Man nennt einen Menschen wahnsinnig, wenn man sieht, daß er Wechselbeziehungen zwischen den Dingen findet, die uns unmöglich scheinen: aber ist nicht jede Erfindung, jeder neue Gedanke ein Auslösen der Wechselbeziehungen zwischen den Dingen, die für die anderen unmerkbar oder sogar unverständlich sind? Steht auf dieser Stufe nicht auch der Zustand der Begeisterung des Dichters, des

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X . Romantik Erfinders demjenigen näher, den man als Wahnsinn bezeichnet? (. . ) Mit einem Wort, das was man oft als Wahnsinn bezeichnet, ist der Zustand der Ekstase (. . .), die höchste Stufe des geistigen menschlichen Instinkts (. . .)" (Russische Nächte, 1844, 2. Nacht). Andere romantische Dichter äußern ihre Abneigung dem Verstand gegenüber etwas bescheidener, indem sie diesem das „Herz" (als Sitz oder Symbol des Gefühlslebens) entgegenstellen: das „Herz" begegnet uns bis in seine späteren Jahre hinein bei dem Ukrainer P. Kulis, der im „Herzen" die höchsten Werte des nationalen und individuellen Lebens sieht, oder bei dem Kroaten P. Preradovic, vgl. sein Sonett „Pamet i srdce", in welchem er das Herz zum Verstand sprechen läßt: Tvoju visost Bog ti blagoslovi al nediraj u pravo nicije, iz mog zara ti si svjetlo bozje! Deine Höhe dankst du Gottes Segen, rühre aber an niemandes Rechte: aus meiner Glut bist du das Licht Gottes.

Z u den Äußerungen derselben A b l e h n u n g des „ R a t i o nellen" gehört auch die „Selbststilisierung" der Dichter als unlogisch handelnder Menschen, die der rational organisierten Welt völlig f r e m d seien. In den Novellen der „Russischen Nächte" sehen wir die großen Künstler Piranesi, J. S. Bach, Beethoven als außerhalb des „normalen" menschlichen Zustands stehende Genies. 5. D e r A b s t a n d zwischen dem n o r m a l e n Menschen und dem Wahnsinnigen oder dem Genie ist so groß, d a ß m a n von einer ganzen Stufenleiter zwischen beiden bestehender Zwischenzustände sprechen kann. U n d so ist f ü r die R o m a n t i k e r auch ein jeder Mensch f ä h i g , T i e f e n und H ö h e n zu erreichen, die außerhalb des „ n e u t r a l e n " Daseins liegen. D a s w i r d ermöglicht, weil die Menschenseele auf der G r e n z e zweier Welten steht: O B e m a n flyina MOH, o cepflije nojiHoe TpeBorn,

X . Romantik

15

o KaK Tbl 6i.euibca Ha nopore K a K 6 b l flBOMHOrO 6 b I T M H !

O meine prophetische Seele, o H e r z voll der Unruhe, o wie schlägst du an der Schwelle gleichsam des zwiefachen Seins. (Tjutcev)

Neben dem bewußten Seelenleben gibt es das „Unbewußte", das für die Romantiker nicht unbedingt das „Unterbewußte" ist. In das normale Seelenleben können die K r ä f t e des Unbewußten von unten oder auch von oben einbrechen und seinen Gang stören (dieser Vorstellung der „romantischen Psychologie" begegnen wir bei Novalis, G. H . von Schubert, C. G . Carus; Odoevskij hielt gerade Schelling für den Begründer der neuen Psychologie, für den „Columbus der Seele"). Diese K r ä f t e erhielten die Bezeichnung „Nachtseite der Seele". Zu der Nachtseite gehören die dichterische Begeisterung und geheimnisvolle Ahnungen, Träume, Visionen und Ekstasen, Magnetismus, Halluzinationen, Somnambulismus, Epilepsie und selbst die „künstlichen Paradiese" des Rausches, kurz jeder nicht ganz alltägliche „abnorme" Verlauf des Seelenlebens. Bezeichnend ist, daß man den „ T r a u m " als „Vertreter" der Nachtseite der Seele nannte. Daher schrieb Tjutcev:

KaK oKeaH o6T=>eMjieT m a p 3eMHOü, 3 C M H a « 3 K M 3 H B K p y r O M OÖTjHTa C H a M M j H a C T a H e T HOHb M 3 B y H H B I M M BOJIHaMM

c t m x h h 6beT o 6eper c b o h .

To rnac ee, oh HyflMT Hac M npocwT... y j K B n p M C T a H M BOJIIUeÖHblM OJKHJI H e j I H J n p M J I M B p a C T e T M ÖbICTpO H a c yHOCHT B H e M 3 M e p M M O C T b T C M H b l X BOJ1H (. . .)

(Wie der O z e a n das Erdrund umfängt, / ist das irdische Leben von Träumen u m f a n g e n ; / die Nacht bricht ein und mit tönenden Wellen / schlägt das Element an sein U f e r .

16

X. Romantik Das ist seine Stimme, sie lockt uns und b i t t e t . . . / Schon ist im Hafen der Zauberkahn zum Leben erwacht; / die Flut wächst und trägt uns rasch davon / ins Unermeßliche der dunklen Wellen...) Puskin, der in den jugendlichen Gedichten das russische Wort „son", das „Schlaf" und „Traum" zugleich bedeuten kann, im Sinne von Illusion gebrauchte („Son pustoj" — „der leere Traum"), hat später das Wort für allerlei Erscheinungen der Nachtseite der Seele verwendet: Tvorceskie sny = die „schöpferischen Träume", sny poezii svjatoj = „Träume der ,heiligen Poesie'", poeticeskij son = „dichterischer Traum". Daneben erschienen ihm die Helden seines Romans „v nejasnom sne" (in unklarer Traumvision): byvalo milye predmety mne snilis' = die lieben Frauen erschienen mir im „Traum". V sladostnyj bezgresnyj son duseju pogruzilsja on = er versank mit der Seele in einem unschuldigen süßen Traum. Das Wort „son" (Traum in diesem weiten Sinne) wird auch durch sinnverwandte Wörter ersetzt: mecta (Träumerei), zabven'e (Sich-Vergessen), prizraki (Visionen) und sogar „bred" (Delirium; vgl. die „Manie" in Piatos „Ion") — „poezii svjascennyj bred" — das heilige Delirium der Dichtung. Das Wort wird im gleichen Sinn auch von anderen russischen Dichtern g e b r a u c h t . . .

Der Glaube an hellseherische Träume spiegelt sich auch in der Rolle, die die Träume in der Entwicklung der Sujets spielen. Bei Puskin finden wir genügend hellseherische Träume. Der Erzähler Grinev sieht nach der ersten Begegnung mit dem späteren Aufständischen Pugacev seine Zukunft in einem symbolischen Traum („Hauptmannstochter"). In einem Traum sollte der spätere falsche Demetrius sein Schicksal sehen (nur im Entwurf). Träume spielen eine Rolle auch in „PiqueDame", im „Schneesturm". Auch in Novellen Gogol's sind die Träume oft von Bedeutung.

Wichtig ist, daß die „Nacht" als die Tiefe des Seins ausgelegt wird und vielfach den wesentlichen Hintergrund der Handlung bildet.

X.Romantik

17

Die Zahl der Nachtgedichte ist sehr groß. Zu den ausgesprochenen Nachtdichtern der Romantik gehört neben Tjutcev sein Zeitgenosse S. Sevyrev. In der cediischen Dichtung schrieben zahlreiche (deutsche und cechische) Nachtgedichte: K. H . Mächa und sein Nachahmer, V. B. Nebesky. Eine besondere Vorliebe für nächtliche Handlungen haben neben V. Zukovskij (in seinen Balladen) die cechischen (Macha) und polnischen (Mickiewicz, Slolwacki, Goszczynski) Dichter. Aber auch in den ukrainischen Novellen des jungen Gogol' und bei Puskin kommen Nachtszenen besonders oft vor. Manchmal sind das nur Nachklänge des „Ossianismus".

6. Der Nachtseite der Seele entspricht die „Nachtseite der Natur". Die Natur ist eben eine andere Welt, aber man neigt auch zu der Vorstellung von der Mannigfaltigkeit der Seinssphären; es gibt vielleicht sogar mehrere Welten. Wie der Mensch keine Maschine ist, d. h. nicht nur physisch, sondern auch geistig eine Ganzheit bildet, die nicht aus einzelnen (äußeren Einflüssen oder inneren) Erlebnissen, „Assoziationen", erklärt werden kann, so ist auch die Natur keinesfalls ein Konglomerat von Atomen. Die Natur ist eine lebendige Ganzheit, wenn man gelegentlich auch die Kluft, die sich zwischen ihr und dem Menschen auftut, schmerzlich empfindet. Das Sein der Natur ist ein Symbol des menschlichen Daseins. Neben der Nacht sind beliebte Natursymbole, die gleichzeitig das Dasein des Menschen versinnbildlichen, aber auch die Natur personifizieren, das Meer (Symbol der seelischen Unruhe, Bewegung, Dynamik), der Wasserfall (bezeichnenderweise in der romantischen Dichtung Rußlands, des Landes, wo es nur wenige Wasserfälle gibt), der Wind, usf.

Die Vorstellung von der lebendigen Natur ist natürlich auch in der romantischen Wissenschaft wie in der Dichtung vertreten. Die romantischen Dichter sprechen oft über naturphilosophische Fragen. 2

T s c h i z e w s k i j IX

X. Romantik

18 So dichtet T j u t c e v :

H e To, h t o MHMTe b m , n p n p o ß a : He cjienoK, He 6e3flyiiiHbiü jihk, — b Heü ecrb flyma, b Heñí ecrb eBoöofla, B H e ü e C T b J H O Ö O B b , B H e Ü e C T b H3faIK . . . ( . . . ) B M 3 p n T e JIHCT M IJBCT H a flpeBe: M J I b MX C a f l O B H M K n p M K J i e M J I ? M j i b 3 p e e T njiofl b poammom n p e B e M r p O K ) B H e i l l H M X , H y j K f l b l X CMJI?

(Nicht das, was ihr meint, ist die N a t u r : / keine Bildhauerarbeit, keine seelenlose Form, — / sie h a t eine Seele, sie h a t Freiheit, / sie h a t Liebe, sie h a t Sprache { • • • ) ! I h r sehet B l a t t u n d Blüte auf einem B a u m : / h a t sie e t w a der G ä r t n e r angeklebt? / O d e r reift die Frucht im Mutterschoß / durch das Spiel der ä u ß e r e n f r e m d e n K r ä f t e ? ) (Tjutcev) D e r cechische Dichter F. L. Ö e l a k o v s k y v e r t r i t t in seinen Gedichten die G r u n d m o t i v e der Schellingschen N a t u r p h i l o sophie. Fürst V. F. O d o e v s k i j u n d seine romantischen F r e u n d e begeisterten sich f ü r die N a t u r p h i l o s o p h i e Schellings u n d Okens. M a n e m p f a n d aber auch die K l u f t zwischen dem menschlichen Sein u n d der N a t u r : Il00Hepe,n;H0 Bcex cbomx fleTeü, C B e p u i a i o m M X c b o í í noflBMr 6 e c n o j i e 3 H b i í í ,

OHa paBHO npMBeTCTByeT cBoeü B c e n o r j i o m a i o i n e i í w MHPOTBOPHOÜ 6e3flHOÜ

(Der Reihe nach b e g r ü ß t sie alle ihre K i n d e r , / die ihre n u t z losen T a t e n vollbringen, / auf gleiche Weise mit ihrem / allesverschlingenden u n d f r i e d e n s s t i f t e n d e n A b g r u n d . ) (Tjutcev) D i e N a t u r ist „ E l e m e n t " , „ A b g r u n d " ( r u s s . b e z d n a ) , i n ihr lebt noch das C h a o s , d e m das C h a o s in d e r menschlichen S e e l e v e r w a n d t sei u n d A n t w o r t g i b t . 7. Auch d e r heutige Mensch k ö n n e m i t der N a t u r sprechen. D i e S t i m m e d e r N a t u r ( „ w o r t l o s e R e d e " — ,,rec' b e z g l a g o l ' n a j a " b e i B o r a t y n s k i j ) ist a b e r n u r seinem „ H e r z e n " verständlich. I n der Vorgeschichte stand der M e n s c h i n e i n e r a n d e r e n B e z i e h u n g z u r N a t u r , sie s p r a c h e n

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m i t e i n a n d e r in „überirdischen S p r a c h e n " ( j a z y k a m i n e z e m nymi, Tjutcev). Diese ursprüngliche Einheit von Mensch und N a t u r ist nun zerstört. Früher: Dzisiejsze dziwy dziwami nie byly: graly widomie niewidomie sily, i pilnowaiy czlowieka, jak dziecka. W powietrzu, w drzewach, w kamieniu, pod wodq, krewne spölczucie ludzi znajdowali; bo nie gardzili na-ow-czas przyrodq; bo fä, jak matk^, znali i kochali... (Goszczynski)

nbiTaji rOpHMJIOM, BecaMM M Mepoü,

N O K A HGJIOBGK ECTECTBA HE

n ofleTCKMBemaHbHM npMpOflbl BHMMajI, JIOBMJI ee 3HAMEHFAH c Bepoii, NOKYFLA n p w p o f l y JIIOÖMJI OH, OHA

jiioßoBbK) eMy oTBenajia: o HeM flpyjKejiioßHoii 3a6oTbi nojiHa,

H3MK fljia Hero oöpeTajia (...) H o nyBCTBO npe3peB, OH flOBepmi yMy,

BflajICH B CyeTy M3bICKaHMM

TA cepflije npupoflbi 3aKpbiJiocb eMy, n HeT Ha 3eMJie npoprajaHUM. (Boratynskij)

(Was heute Wunder ist, war früher kein Wunder: / sichtbar spielten die unsichtbaren K r ä f t e / und sorgten um den Menschen, wie um ein Kind. / In der Luft, in den Bäumen, im Gestein, unter dem Wasser / fanden die Menschen ein verwandtschaftliches Mitgefühl, / denn damals verachteten sie die N a t u r nicht, / sondern sie kannten und liebten sie, wie eine Mutter. Solange der Mensch die N a t u r nicht p r ü f t e / durch Elle, Waage und Maß, / sondern wie ein Kind ihrer Sprache lauschte, / gläubig nach ihren Vorzeichen haschte, / solange er die N a t u r liebte, / antwortete sie ihm mit Liebe, / voll freundlicher Sorge um ihn, / fand sie für ihn die Sprache ( . . . ) / Doch das Gefühl verachtend, vertraute er dem Verstand, / 2»

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X. Romantik ergab sich der Eitelkeit der Forschung, / und das Herz der Natur verschloß sich für ihn, / und es gibt keine Weissagungen mehr auf Erden.) Und wenn Tjutcev die Naturwissenschaftler als „Sklaven der gelehrten Eitelkeit" bezeichnet und für „Taubstumme" hält, so glaubt Odoevskij, daß das ursprüngliche Verhältnis zwischen Mensch und Natur wiederhergestellt werden kann; man müsse nur die „Vernunft zum Instinkt erheben", den Platz den „Instinktkräften" (instinktualnye sily) einräumen. Da die Kräfte des Instinkts noch in der Dichtung leben, solle die Wissenschaft poetisch werden.

Aus dem Interesse für die Vorgeschichte und ihre Reste im Aberglauben und in den „Vorurteilen", die der A u f klärung besonders verhaßt waren, erwächst die Beschäftigung der slavischen Romantiker mit der Folklore. D i e ersten guten Sammlungen von Märchen, Liedern, Sprichwörtern und zahlreiche Entdeckungen gehören zu den Verdiensten der slavischen romantischen Wissenschaft. Selbst manche (nicht zahlreiche!) Fälschungen vermindern kaum dieses Verdienst. Allerdings kann man sich nicht mit der Vorgeschichte begnügen, zu deren Zeugnissen man naiverweise auch die moderne Folklore rechnete. Obwohl man von der urslavischen Mythologie so gut wie nichts wußte, treten die Mythologie und die Vorgeschichte in der Dichtung in verschiedenen Gestalten auf. Später versuchte der verdiente Märchensammler und Epigone der Romantik, A. Afanas'ev die slavische Mythologie auf der Grundlage der Folklore zu rekonstruieren (Poetische Ansichten der Slaven über die Natur, 1865 ff.). In der Dichtung verwendete der Ceche J. Linda seine phantastischen Vorstellungen über die slavische Mythologie in einem Roman (Morgenröte über dem Heidentum, 1818). Die Vorgeschichte behandelte in einem eindrucksvollen, aber phantastischen Werk „Lila Weneda" J. Slowacki. Viel größer sind die Verdienste der Romantiker in der Geschichtswissenschaft. Wichtig ist es, daß die Romantiker die in der Aufklärung verbreitete verächtliche Behandlung

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der vergangenen Epochen völlig aufgaben: Für sie hatte jede Epoche ihren inneren Sinn und Wert und als ein Glied in der Entwicklung eines Volkes oder der ganzen Menschheit eine bestimmte Bedeutung. Hier lagen schon die Wurzeln des über die Beschränktheit der Romantik hinausgehenden ernsten Historismus. Vor allem schien jetzt jedes „ V o l k " nicht mehr ein zufälliger Menschenhaufe zu sein. D a s „ V o l k " faßten die Romantiker als eine kollektive Persönlichkeit und eine Schicksalsgemeinschaft auf. Die Sprache wurde als ein Ausdruck des Volkscharakters oder des „Volksgeistes" verstanden. Die Vorstellung von der Einheit der Slaven und von dem einheitlichen slavischen Volkscharakter (vgl. die idealisierten Schilderungen der friedlichen und menschenliebenden vorhistorischen Slavenvölker, die Ansichten der ersten romantischen Slavistik) blieb zunächst unangefochten. Der Einheit der modernen Slaven stand ihre Zugehörigkeit zu verschiedenen politischen und kulturellen Kreisen entgegen. D a s Problem der eigenen Sprachen der „kleinen" slavischen Völker führte zu Spannungen zwischen techen und Slovaken, zwischen Ukrainern und Großrussen. So förderte die Erweckung der Slaven gleichzeitig den Zerfall ihrer Einheit, d. h. die Spaltung in einzelne nationale Gruppen. 8. Die Fragen der romantischen Poetik fanden bei den Slaven nur vereinzelt Darstellung in theoretischen Schriften (s. § 12). Die neue Dichtung will sich von den Einschränkungen des Klassizismus, zunächst von seiner Gattungslehre, befreien. So verschwinden selbst die Namen der G a t tungen in den Titeln der Werke: einige Zeit lang konnte sich noch die Bezeichnung „Elegie" halten. Als eine neue Gattung tritt die Ballade auf, deren Wert man in der Möglichkeit erblickte, die nationalen und volkstümlichen Stoffe zu verarbeiten. D a s meist kurze lyrische Gedicht ist sehr verbreitet. Die großen epischen Werke bieten oft Mischungen verschiedener Gattungen. Eine besondere neue Art ist das sog. „byronistische E p o s " .

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Zu der Gattung der „byronistischen" oder freien Epen gehören die bedeutendsten Versepen der romantischen Literatur der Slaven: „Evgenij Onegin. R o m a n in Versen" (das ist die Ankündigung der neuen Form, denn der R o m a n gehörte traditionsgemäß zu den Prosagattungen) von A. Puskin und „Pan Tadeusz" von Mickiewicz, wie auch kleinere Epen „ K o n r a d Wallenrod" von Mickiewicz, mehrere Epen Puskins, „Beniowski" von J. Slowacki, zahlreiche Epen Lermontovs, vor allem das reifste „Mcyri" und der nicht abgeschlossene „ D ä m o n " . Ebenso „byronistisch" sind die zahlreichen Epen von Sevcenko, Kulis u n d J a n k o K r a l . Die byronistischen Epen tragen besondere Züge der freien F o r m ; die H a n d l u n g ist vielfach fragmentarisch dargestellt, sie enthalten zahlreiche Abweichungen lyrischen und reflektierenden Charakters, selbst lange philosophische Betrachtungen sind nicht selten, zahlreich sind die Apostrophierungen der Leser, der handelnden Personen, des Werkes selbst und die rhetorischen Fragen des Autors an sich selbst („abdubitatio"). Anspielungen oder gar die konkrete Behandlung der aktuellen Gegenwartsfragen oder der persönlichen Probleme des Dichters sind genauso erlaubt, wie alles, was der klassizistischen T r a d i tion widerspricht. — Bezeichnend ist auch die kühne Mischung der ernsten und humoristischen Elemente, ironisch geäußerte ernste Gedanken sind überhaupt f ü r die romantische Dichtung kennzeichnend. Es gab auch Epen in mehr traditionellem A u f b a u : dazu gehört jedenfalls das bedeutende philosophische Epos des montenegrinischen Fürsten u n d Bischofs P e t a r N j e g o s : „Luca mikrokosma" (Der Strahl des Mikrokosmos), das in seinen Betrachtungen an die ältere europäische Philosophie anknüpft. D i e dramatische D i c h t u n g ist nur z. T . in der A r t des „shakespeareschen" Stils (Puskins „Boris G o d u n o v " ) a u f gebaut. O f t sind die D r a m e n nicht in A k t e aufgeteilt (der „Boris G o d u n o v " besteht aus e t w a 30 kleineren u n d g r ö ß e ren S z e n e n ) . D i e E i n f ü h r u n g v o n v i e l e n N e b e n p e r s o n e n , darunter solchen aus „niederen Schichten", der Wechsel der H a n d l u n g s o r t e u n d die A u s d e h n u n g der H a n d l u n g s z e i t (im G e g e n s a t z zur Einheit v o n O r t u n d Zeit des klassizistischen D r a m a s ) u n d v o r a l l e m die Mischung der ernsten u n d komischen S z e n e n b e d e u t e n w i e d e r wesentliche A b w e i c h u n g e n v o n der klassizistischen P o e t i k .

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Puskin schrieb auch „kleine D r a m e n " , wieder eine neue Form. Besonders hervorzuheben sind noch die Dramen Slowackis und die Komödien der russischen (A. Griboedov) und polnischen (A. Fredro) Komödiendichter, die sich z. T. an die Tradition des Klassizismus anschließen. Eine neue, die T r a d i t i o n des Mittelalters u n d des Barock erneuernde G a t t u n g ist das „Mysterienspiel", das k a u m für B ü h n e n a u f f ü h r u n g e n b e s t i m m t w a r , dessen dramatische F o r m sich aber für die V e r k ü n d i g u n g u n d D i s k u s s i o n v o n theologischen u n d philosophischen I d e e n eignet: in den Mysterienspielen traten neben den Menschen auch übermenschliche Wesen, E n g e l u n d T e u f e l u n d personifizierte Vertreter der I d e e n auf. Mysterien schrieben die bedeutendsten slavischen Dichter jener Zeit. Vielleicht der großartigste Plan waren die „Dziady" (Das Totenfest) Mickiewiczs, die, was f ü r die Romantik bezeichnend ist, ein Riesenfragment geblieben sind. Beginnend mit der Behandlung der Probleme des individuellen Lebens steigerte sich der Gedankengang des Dichters zu den geschichtsphilosophischen Betrachtungen der polnischen Gegenwart. 2 . Krasinskis bedeutende Dramen „Irydion" und die „Ungöttliche Komödie" (Nieboska komedia) bewegen sich in der Sphäre der Geschichtsphilosophie, mit einem starken Einschlag der nicht allgemeinen, den ideologischen Gehalt überschattenden A k t u alität: des polnischen Aufstandes von 1831, des „Vormärz" und der Revolution von 1848. Ebenso großzügige geschichtsphilosophische Bilder sollten das bis vor kurzem nur als Fragment bekannte „ D r a m a sveta" (Drama der Weltgeschichte) des slovakischen Dichters J a n k o K r a l bilden. — Philosophische Probleme behandelt dagegen der Slovake A n d r e j Sladkovic in seinen „Sövety v rodine Dusanovej", w o die handelnden Personen personifizierte Begriffe der Hegeischen Philosophie sind. Ebenso philosophisch sind die „Intermezzo" in „ M a j " des Cechen K. H . Mächa und die inhaltlich dunklen „Protichfldci" (Antipoden) von Machas Nachahmer Nebesky. Es treten (wie auch z. T. in Mickiewiczs „Dziady") bei T. Sevcenko Fragen des ukrainischen Nationalschicksals in den Vordergrund („Velykyj Eoch" — Das große Grab). — Puskin plante ein großes Werk „Faust", von dem

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X . Romantik nur Fragmente entworfen wurden (die schwache „Szene aus dem Faust", Szenen in der Hölle und wohl auch die sog. „Szenen aus den Ritterzeiten").

E i n e weitere neue F o r m ist wie erwähnt, die B a l l a d e , ein erzählendes Gedicht in strophischer F o r m mit s t a r k lyrischem u n d dramatischem Einschlag. D i e M a n n i g f a l t i g k e i t der B a l l a d e n k a n n m a n k a u m in eine bestimmte F o r m bringen; historische u n d numinose (phantastische) S t o f f e sind vorherrschend. Elemente des Ossianismus spielen oft noch eine bestimmte R o l l e . H ä u f i g läßt die B a l l a d e n f o r m die H a n d l u n g in einzelne Szenen zerfallen, zwischen denen die Verbindungen durch die P h a n t a s i e des Lesers hergestellt w i r d . In Rußland war es Zukovskij, der vor allem Schiller und Uhland übersetzte und selbst originelle Balladen schrieb. Er ist einer der besten slavischen Übersetzer, die wir heute kennen. Originelle Balladen haben oft Verbindungen mit der „keltischen" Tradition des Ossianismus. Für die „Nationalisierung" der Ballade trat der an der Schwelle des Klassizismus und der Romantik stehende P. Katenin ein, der seine Sprache der des Volkes annäherte und die Handlung in die russische einfache Umgebung verlegte. Auch manche Balladen Puskins („Zenich" — Der Bräutigam, „Utoplenik" — Der Ertrunkene) gehören zu dieser Art. In der polnischen Dichtung gab es vor allem die ausgezeichneten „numinosen" Balladen Mickiewiczs. Vielleicht den Gipfelpunkt der slavischen Balladendichtung bilden die cechischen von Erben (in seiner Sammlung „Kytice" = Der Strauß) mit der Verwendung volkstümlicher Märchenmotive. Zahlreiche Balladen schrieben Preseren, Sevcenko und Janko K r a l (Balladen der beiden letzteren haben vielfach den Umfang kleiner Epen). Eine besondere Rolle in der Geschichte der slavischen Ballade spielte die „Lenore" Bürgers, die in alle slavischen Literaturen eingegangen ist, entweder in Übersetzungen oder im Anschluß an die verwandten Motive der slavischen Volksmärchen (so Erbens „Svatebni kosile" = Hochzeitshemd, Katenins „Olga", Mickiewiczs „Ucieczka" = Flucht, die ukrainische „Marusja" Borovykovskyjs, die russische „Svetlana" Zukovskijs und andere).

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Historische Balladen haben oft, der „slavophilen" Stimmung entsprechend, stark nationale Töne. N a c h a h m u n g e n v o n Volksliedern sind ebenso zahlreich wie in d e r deutschen R o m a n t i k . Viele v o n ihnen sind zu wirklichen Volksliedern g e w o r d e n : die meisten als „russische Volkslieder" in Deutschland b e k a n n t e n Lieder stammen erst aus dieser Zeit. Nur einige Beispiele: „Der rote Sarafan" — ein Lied von N . Cyganov (1791—1851), „Die Abendglocken" (Vecernij zvon) ist eine Übersetzung von 1.1. Kozlov (1779—1840) eines Gedichts des englischen Dichters Thomas Moore („Those Evening Beils"), „Trojka" (Vot mcitsja trojka) — ein Gedicht von F.Glinka (1786—1880). Das bekannteste „Stenka Razin"Lied (Iz-za o s t r o v a . . .) stammt sogar aus dem letzten Drittel des 19. Jh. Zahlreiche ukrainische „Volkslieder" stammen ebenso aus der romantischen und nachromantischen Zeit. Am besten konnten den Ton des Volksliedes solche Dichter wie T. Sevcenko und Janko Krär wiedergeben. D i e K u n s t m ä r c h e n sind eine ebenso beliebte G a t t u n g . D i e Versmärchen n ä h e r n sich in der F o r m e n t w e d e r den Balladen o d e r den byronistischen E p e n . Russische Versmärchen schrieben 2ukovskij und Puskin, nur sind sie z. T. fremdsprachigen Originalen nachgedichtet (Zukovskijs „Gestiefelter Kater" dem französischen Märchen von Perrault, Puskins „Car Dodon" einer Erzählung aus „Alhambra" von Washington Irving, „Das Märdien vom Fischer und Fischchen" dem plattdeutschen Märchen Grimms „Vom Fischer und syner Fru", das der Dichter in französischer Übersetzung las). Auf Märchenstoffen beruht ein Drama Slowackis, „Balladyna". Eine weitere „ S p e z i a l i t ä t " der romantischen sind die Miniatur-Gedichte.

Dichtung

Das sind viele der besten Gedichte Tjutcevs; Celakovsky schrieb hunderte zwei- bis sechszei'liger Epigramme, Mickiewicz

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X . Romantik eine Reihe kunstvoller Zweizeiler, die z. T. Übersetzungen von Epigrammen aus dem „Cherubinischen Wandersmann" des Angelus Silesius sind und z. T. Gedanken Jacob Böhmes, Baaders oder Mickiewiczs selbst wiedergeben. N e h m e n wir als Beispiel ein Naturgedicht Tjutcevs: I l e c o K cbinyHHÜ n o KOJieHM... M b i EFLEM — N 0 3 F L H 0 — M G P K H G T N E U H ,

M coceH — n o flopore — TeHM y s c e B OFLHY CJIMJIHCH T E H B .

H e p H e ü m n a i n e 6 o p rjiyöoKMM — K a n n e r p y c T H b i e MecTa! H o n b x M y p a n , KaK 3Bepb CTOOKMM, rjiHflMT M3 Kaacfloro KycTa! (Knietiefer lockerer Sand . . . / Wir fahren — es ist spät — der Tag erlischt, / und die Schatten der Kiefern am Wege / sind schon zu einem einzigen Schatten verschmolzen. / Schwärzer und dichter wird der tiefe T a n n — / wie traurig sind diese O r t e ! / Die düstere Nacht schaut, wie ein hundertäugiges Tier / aus jedem Strauch!) (Tjutcev) Die letzten Zeilen erinnern an Goethes „Willkommen und Abschied": „ . . . w o Finsternis aus dem Gesträuche mit h u n d e r t schwarzen Augen sah." Die geschilderte Landschaft ist wohl keine russische, sondern eine bayerische!

Von Dichtern werden oft Fragmente veröffentlicht. Das Fragment ist eine Form, die genauso, wie die Ruinen und Torsi von den Romantikern geschätzt wird. Die Kurznovellen entstanden nicht erst in der amerikanischen Literatur, sondern bereits in der europäischen! Viele Novellen von Puskin und Gogol' sind im heutigen Sinne „Kurzgeschichten". Von den Prosawerken sind die historischen Romane inhaltlich neu: die Schilderungen ferner Zeiten beruhen auf der Voraussetzung, daß jede Epoche der Geschichte sinnvoll gewesen sei. Der Sinn der vergangenen Epochen wurde nicht nur an den Schicksalen der „großen Männer", sondern auch an dem der unbekannten Vertreter jener Epochen gezeigt! Der Einfluß Walter Scotts war sehr stark. Den meisten Slaven (vor allem Russen) war es schwer, ihre

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i h n e n w e n i g b e k a n n t e V e r g a n g e n h e i t d a r z u s t e l l e n ; so g a b es m e h r e r e schiefe B i l d e r des slavischen M i t t e l a l t e r s . K e i n e b e s o n d e r e dichterische H ö h e e r r e i c h t e n die h i s t o r i s c h e n Abenteuer- und Schauerromane... Gute Beispiele f ü r kurze und inhaltsreiche Romane gaben Puskin („Hauptmannstochter") und Gogol' („Taras Bulba"). Umfangreiche und „spannende" Romane schrieb der Pole M. Czajkowski. Zu beachten ist auch „(Sorna R a d a " (Allgemeine Volksversammlung) des Ukrainers P. Kulis. Die Tradition des romantischen historischen Romans wirkte noch lange nach der romantischen Epoche. 9. M a n m u ß b e s o n d e r s d i e — z. T . b e r e i t s e r w ä h n t e n — T h e m e n (Nacht, Wahnsinn) der romantischen Vers- u n d P r o s a d i c h t u n g n e n n e n : diese T h e m e n s i n d z. T . n e u , m a n c h e verschwinden später mit dem Ausgang der R o m a n t i k . Typische Gestalten sind jetzt die außerhalb der Alltäglichkeit (Künstler, Genies) oder außerhalb der Gesellschaft (Räuber, Verbrecher, Einsiedler, Wanderer) stehenden Menschen, auch Gäste aus anderen Welten (gute und böse Geister) und Vertreter des einfachen Volkes. Niemals wurden so viele Künstlernovellen und - r o m a n c geschrieben (s. Gogol's „ P o r t r ä t " , „Nevskij Prospekt"), vor allem aber der Berufung des Künstlers (des Dichters!) gewidmete Gedichte. M a n schilderte abartige Neigungen und „einsame Menschen" (den verachteten und verfolgten Dichter-Prophet), den in die Welt „geworfenen" Menschen, der ergebnislos nach seinem Vater sucht (Macha), den Verbrecher (den Vatermörder in „ M a j " von Macha) und den „dämonischen" Menschen (Waclaw im gleichnamigen Werk Slowackis, Arbenin in „Maskarad" von Lermontov). Die polnischen Dichter-Mystiker sehen um jeden Menschen ganze Scharen von guten und bösen Geistern. U n d die satanische Versuchung oder der Kampf mit dem Satan sind das Thema zahlreicher polnischer Mysterien und D r a m e n : in „ D z i a d y " von Mickiewicz, in der „Ungöttlichen Komödie" von 2 . Krasinski (Masynissa), in verschiedenen D r a m e n Slowackis (besonders „Samuel Zborowski"), in den Novellen

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X. Romantik Gogol's ist gegen den macht den schlossenen

der Teufel immer am Werke, der H e l d m u ß sogar Antichrist k ä m p f e n ( „ P o r t r ä t " ) , und Lermontov D ä m o n zum Helden eines großen nicht abgeEpos.

Die Leidenschaft — gleich, ob gute oder böse — wird in der Romantik im Gegensatz zu der jahrhundertelangen, auf die Stoa zurückgehenden Tradition jetzt gerechtfertigt: sie ist ein Zeichen der Aufrichtigkeit des' Erlebnisses, der Freiheit von der Konvention und Kennzeichen einer starken Persönlichkeit. Unter den Leidenschaften spielt die Liebe in der Literatur der Romantik eine hervorragende Rolle. Sie ist fern von dem konventionellen Spiel, zu dem sie im 18. Jh. herabgewürdigt wurde. Die echte Liebe ergreift den ganzen Menschen, drängt in die Tiefen seiner Seele; die Erotik ist der Religion verwandt. Der Erotik ist einerseits eine reinigende Kraft eigen, anderseits kann die nichterfüllte Liebe den Tod bedeuten. Die Liebessonette von Preseren oder Mickiewicz zeugen von der neuen Auffassung der Liebe. D a ß Liebe das Schicksal eines Menschen sei, beweist Puskin mit dem p a r a d o x e n Sujet seiner Novelle „Metel'" u n d den nicht ausgeführten „Ägyptischen Nächten". Gogol' kennt den T o d aus Liebe („Nevskij Prospekt"). Das „Fragment (Ulamek) einer alten slavischen H a n d schrift" von Z. Krasinski bietet eine metaphysische Theorie der Liebe.

Die Jugend ist ein bedeutendes Thema der romantischen Dichtung, denn die „Romantiker sind immer jung", d. h. sie erleben sich als „jung" mit allen Vorteilen und Nachteilen, Vorzügen und Mängeln dieses Lebensalters. Die Bilder der lebendigen Natur (vgl. oben § 6), der um die Freiheit kämpfenden Völker (so z. B. Philhellenismus!), also auch der eigenen Völker (alle Slaven außer Großrussen) sind die Themen der nationalen und „slavophilen" Dichtung: die Dichtung der Serbokroaten ist beherrscht von solchen Motiven und die polnische Dichtung kennt das Bild

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des l e i d e n d e n , g e k r e u z i g t e n V o l k e s , d a s d e r M e n s c h h e i t n e u e ethische u n d religiöse W e r t e b r i n g e n soll ( v g l . w e i t e r § 12 c). V e r e i n z e l t t r e t e n religiöse M o t i v e a u f , d i e o f t m i t d e r A u f f a s s u n g d e r R e l i g i o n als eines G e b i e t e s des G e f ü h l s lebens v e r b u n d e n s i n d . Religiöse Motive sind besonders bei den polnischen R o m a n tikern stark (s. weiter unten), in der russischen Dichtung sind sie etwa bei Tjutcev und den Slavophilen (Chomjakov) vertreten und in den halbvergessenen späten Werken F. Glinkas. Messianistisch sind die im biblischen Stil geschriebenen „Bücher der Pilgerschaft des polnischen Volkes" von Mickiewicz, sie fanden Nachahmungen in den Schriften des Slovaken 1!. Stur (Stary a n o v y vek Sloväkü) und in den ukrainischen (wohl von dem Historiker N . Kostomarov verfaßten) „Büchern der Genies des ukrainischen Volkes". E i n e n b e s o n d e r e n T h e m e n k r e i s b i e t e t d i e aus d e r A l l t ä g l i c h k e i t f ü h r e n d e „ E x o t i k " . M a n f i n d e t sie i m n a h e n O r i e n t , in d e n u n t e r d e n S l a v e n l e b e n d e n Z i g e u n e r n , u n d v i e l f a c h in d e r U k r a i n e . Die U k r a i n e e m p f a n d man als ein „exotisches" Land, und so tritt sie in den russischen und polnischen Literaturen a u f : Schon Ryleev schrieb Gedichte über die Freiheitsbestrebungen der Ukrainer, ihm folgte Puskin. Erst Gogol' (wie manche kleinere Dichter aus seiner Umgebung) erhebt die U k r a i n e zu einem slavischen „Ausonien". Viel stärker ist diese Strömung bei den Polen, w o Bohdan Zaleski, Goszczynski und Malczewski als Vertreter der „ukrainischen Schule" bezeichnet werden. Einige polnische Dichter schreiben sogar ukrainisch (besonders berühmt w u r d e T y m k o P a d u r a ) . — Bedeutend war der echte Orient in der polnischen Dichtung vertreten. D i e gewisse E i n s e i t i g k e i t d e r a n sich m a n n i g f a l t i g e n T h e m a t i k d e r r o m a n t i s c h e n D i c h t u n g e r r e g t e selbst b e i d e n R o m a n t i k e r n L u s t z u S e l b s t p a r o d i e n ; u m so v e r s t ä n d l i c h e r sind die scharfen A n g r i f f e der nicht-romantischen Zeitgenossen, b e s o n d e r s d e r K l a s s i z i s t e n .

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X . Romantik Die russischen Zeitschriften sprechen von den russischen Romantikern als von den Menschen, die glauben, d a ß es keine Kunst ohne „Ungestüm, Schmutz, Blut, abscheuliche Szenen, Schafotte und Henkerknechte geben k a n n " (Severnaja Pcela, 1834). Ähnliches konnte man auch in den polnischen Zeitschriften lesen: Die romantischen Dichter „verunreinigen die N a t u r mit einem in Schmutz eingetauchten Pinsel", sie schreiben einen Stil, der „leer, aber voll von Lärm, Funken und R u ß , wie eine Schmiede" sei (Balamut, 1834). Der Klassiker K a j e t a n Kozmian schilderte die Ideale der Romantiker in einer satirischen, an F. Morawski gerichteten Epistel: N i e ucz si?, lecz pisz jak chcesz! (...) . . . — stargajmy przepisy ( . . . ) Usi^dzmy z lutni^ w r?ku mi^dzy wiejskie p r z ^ d k i i wlasnym ich j^zykiem nowe twor^c wzory, spiewajmy: wiedzmy, stradiy, strzygi i upiory (...) Przedmiot gminny dostarczy rymow do osnowy. Cöz st^d ze nieco tr^ci — ale n a r o d o w y . . . Sam przeto przedmiot gminny godzien wieszczow spiewu, niech wi^c nasze pasterki pasz^ trzod? z chlewu, niech im pijany Maciek p r z y g r y w a na dudzie, po co smakiem salonow psuc prosty smak w ludzie? ( . . . ) W naturze wszystko pi^kne, godne oka, ucha, rownie pi^kny kon dzielny, jak blotna ropucha (...) Witaj, wieku szcz^sliwy do pychy powodem, ty nam obraz n a t u r y zdolasz wydac szczery, i d i do jaskini lotrow, tarn twe bohatery, spiesz wystawiac na scenie rosn^ce nadzieje: wspaniale rozbojniki, szlachetne zlodzieje ( . . . ) Przed takimi cudami, ktoz by si^ nie korzyl? Lecz nie Bog, ale diabel takich wieszczow s t w o r z y l ! . . .

(Lerne nicht, sondern schreibe, wie du willst (. . .) Zerreißen wir die Regel (der Poetik) (. . .) Setzen wir uns mit der Laute in der H a n d zwischen die dörflichen Spinnerinnen und in ihrer eigenen Sprache, neue Vorbilder schaffend, besingen w i r : Hexen, Schrecken, Zauberinnen und Gespenster (. . .) D a s niedrige Thema liefert genug Reime als Grundlage. Was macht es, daß es etwas stinkt, d a f ü r ist es national! Der niedrige Gegenstand ist würdig dem Gesang der Dichter, mögen die Hirtinnen H e r d e aus dem Stall treiben, mag ihnen der betrun-

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kene Maciek R o h r f l ö t e dazu spielen; weshalb soll man mit dem Geschmack der Salone den einfachen Geschmack des V o l k e s verderben? (. . .) In der N a t u r ist alles schön und w ü r d i g gesehen und gehört zu werden, gleich schön ist das tüchtige P f e r d , wie eine S u m p f k r ö t e ( . . .) Sei gegrüßt, glückliches Zeitalter, das G r u n d stolz zu sein hat, — du wirst fähig sein, uns das echte Bild der N a t u r zu geben, gehe in die R ä u b e r höhle, d o r t sind deine H e l d e n ; beeile dich auf der Bühne die wachsenden H o f f n u n g e n a u f z u f ü h r e n : die herrlichen Räuber, die edlen Verbrecher (. . .) W e r könnte solchen W u n d e r n nicht unterliegen? A b e r nicht G o t t , sondern Satan hat solche Poeten geschaffen!)

10. Eine außerordentliche Bedeutung schreiben die Romantiker der Sprache zu. Die Erneuerung der Sprache war bei den meisten slavischen Dichtungen nötig, denn der Klassizismus bediente sich vielfach einer archaistischen Sprache, und in den Literaturen, in denen die Travestien eine besondere Rolle spielten — war der Wortschatz wesentlich beschränkt (s. Kap. IX, § 8), bei einigen slavischen Völkern entstand die neue oder erneuerte Literatursprache erst in der Zeit der Romantik (so bei den Ukrainern, bei den Slovaken, bei den Slovenen und bei den Sorben). Die Vorstellung von der hohen Funktion der Dichtung und der führenden Rolle des in seinem Schaffen völlig freien Dichters führte zu der Meinung, daß der Dichter auch das Recht und sogar die Pflicht habe, sprachschöpferisch zu wirken. Typisch ist das, w a s schon J . Jungmann, der Erneuerer des Cechischen, schrieb: „Der Dichter soll f ü r sich eine neue, besondere Sprache schaffen, er v e r l e i h t dadurch seinem W e r k den nötigen künstlerischen Zug, ohne den die Dichtung sich niemals über die S p h ä r e der Alltagssprache erheben und niemals zu einem schönen W e r k w i r d . "

Bald geschah die Bereicherung der Sprache durch Elemente aus bis dahin vernachlässigten Sprachschichten, aber auch durch Entlehnungen aus fremden Sprachen (vgl. weiter unten), und durch verschiedene Mittel der Sprachschöpfung:

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neben den Neologismen stehen auch die Umdeutungen bereits gebräuchlicher Wörter. Alle diese Wege führten zu der Entstehung einer Sprache, die bei den Klassizisten, w o sie stark genug waren, einen entschiedenen Widerstand fand. Die Erweiterung durch Entlehnung von Wörtern aus verschiedenen „nicht-literaturfähigen" Sprachschichten begegnet uns vor allem bei den Polen und Russen, die die Literaturen mit „genormtem" Wortschatz besaßen: der russische Klassizist Dmitriev versuchte auf Puskin durch Karamzin in dem Sinne zu wirken, daß der junge Dichter auf den Gebrauch der „Vulgarismen" verzichte; als „Vulgarismen" empfand er Wörter der damaligen Umgangssprache, wie: na cypockach, cu! man beanstandete Wörter, wie udavit', scekotat', cichnut', rukavica usf. Gogol', der schon nach 1831 zahlreiche wirkliche Vulgarismen gebrauchte, wurde wegen des unästhetischen „Schmutzes" seiner Sprache getadelt. Die „Krim-Sonette" Mickiewiczs weckten die Empörung der polnischen Klassizisten wegen zahlreicher Orientalismen, die die Sprache „verdarben", „verunreinigten". Puskin führte mit der klaren Absicht, den Leser zu „skandalisieren", zahlreiche westeuropäische Fremdwörter in die Sprache des „Romans in Versen" „Evgenij Onegin" ein: Ihre Wirkung erhöhte er noch dadurch, daß diese Lehnwörter als Reimwörter auftreten (vgl. besonders im I. Kapitel: neben den Wörtern in lateinischer Orthographie Madame, Monsieur, l'Abbe, dandy, vale, roastbeef, entrechat, beef-steak, far niente usf. begegnen uns „Prosaismen": pedant, anekdot, ekonom, bolivar, bul'var, breget, kulisy, lornet, lozi, lakei, fonari, kabinet, frant, karety, profili, kamin, splin usf.). Puskin begründet diesen Gebrauch: Ho

naHTanoHbi,

cJ>paK, 5KHJieT,

B c e x 3 T H X CJIOB H a p y C C K O M H e T . . .

Aber lange Hosen, Fradk, Weste, alle diese Wörter gibt es auf russisch nicht. Daneben stehen viele „prosaische" Namen von fremden-' — nicht nur Dichtern! — Autoren (wie Say und Bentham) und

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dann auch wirkliche „Vulgarismen" und Wörter der Petersburger Umgangssprache. Fürst V. F. Odoevskij führte in die Literatursprache sogar Wörter der Gaunersprache ein! Ähnlich war es bei den polnischen Dichtern. Mickiewiczs „Orientalismen", deren Gebrauch ja doch vielfach durch die Thematik hervorgerufen wurde, erweckten die Empörung der Klassizisten. Die turkotatarischen Wörter in seiner frühen Ballade „Renegat" waren wohl weiteren Kreisen seit dem 17. Jh. bekannt (vgl. aga, basza, cybuch, dywan, effendy, szafiz, harem, turban, padiszach), aber K. Kozmian konnte schreiben: „Das alles mag krimisch, türkisch, tatarisch sein, ist aber nicht polnisch. Wir müssen nach Stambul reisen, um die Sprache Mickiewiczs zu lernen." Mickiewicz stammte von der polnisch-weißrussischen Sprachgrenze: so begegnen uns bei ihm viele „Provinzialismen" oder auch ostslavische Wörter wie in der Ballade „Romantycznosc" (s. oben): duby (poln. dqby), smalone (poln. smolone), oder Deklinationsformen: „mnie, ciebie", wo „mi, ci^" zu erwarten wäre. Juliusz Slowacki, der einen Teil seiner Jugend im ukrainischen Kremenec verbrachte, gebraucht Wörter in ukrainischer Lautform oder einer ihr nahen Gestalt wie: buriany, hospodyn, ihumen, molodyca, podorozna, pohaniec, rozhovor, switka; sonst auch zahlreiche Russizismen: cwiet (poln. kwiat), ikona, kazna, kaznaczej, korabl, turma, zerkalo, zaloba (im Sinne Anklage), oder Wörter, bei denen nur nicht klar ist, ob sie russisch oder ukrainisch sind: chwost, czern, porosza, wolokyta usf. Auch schon in den polnischen Studentenkreisen der 20er Jahre (den sog. „filarety" und „filomaty") waren Bestrebungen zur Bereicherung des Wortschatzes im Gange: neben zahlreichen Archaismen (!) begegnen uns dort mehrere Dialektismen und Ostslavismen und auch Versuche, Neologismen zu schaffen. Mickiewicz ist diesen Bestrebungen sicherlich in manchem zu Dank verbunden. Die Sprache der cechischen romantischen Dichter zeichnet sich durch eine noch nicht genügend gefestigte Sprachnorm aus: so findet man bei Mächa zahlreiche auch rein orthographische Abweichungen von den früheren (Jungmannschen) und späteren Normen. Bei Boäiena Nemcovä finden sich auch Dialektismen und Wörter der Volkssprache, später schleichen sich auch ihre von ihrem Aufenthalt in der Slovakei bekannten Slovakismen ein. 3

Tschlzcwskij I I

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In den anderen slavischen Literaturen, die ihre neue Literatursprache erst formen müssen, kann man kaum von „Abweichungen" von der nichtexistierenden Norm sprechen. Eher gibt es hier eine Konkurrenz des Wortschatzes und der morphologischen Formen aus verschiedenen Gegenden, also aus verschiedenen Dialekten. Viel wichtiger ist die Schaffung v o n Neologismen, die, wie immer, von besonders befähigten Wortschöpfern gebraucht werden (in der Geschichte der deutschen Literatursprache solche Wortschöpfer, wie Harsdörfer, v o n Zesen, Goethe und die Erfinder der modernen Post- und Eisenbahnterminologie) . Dazu gehörten unter den russischen Dichtern die beiden Puskin besonders nahe stehenden E. Boratynskij und N . Jazykov, später der Epigone V. Benediktov. Wichtig erschien die Schaffung einer philosophischen Terminologie. Die neuen Wörter im Russischen waren oft absichtlich oder zufällig (durch die Wortbildungsmöglichkeiten des Russischen bedingt) wiedererweckte, bereits zu den ältesten Zeiten vorhandene Lehnübersetzungen oder Wortbildungen der philosophisch-theologischen Literatur (Hexaemeron, Pege gnöseös usf., vgl. Kap. II bis III). Anders war es im Polnischen, wo man die neuen Termini entweder einfach entlehnte oder neuschaffen mußte: vgl. die philosophischen, nicht mehr lebendigen Wörter, wie: chowanna (Pädagogik), mysliny oder umnictwo (Philosophie), umnictwo pi^kne (Ästhetik) usf. Eine moderne Arbeit bringt eine Zusammenstellung der Neologismen bei den polnischen Romantikern: von etwa 800 gehört der Löwenanteil Slowacki (ca. 250), mehrere stammen noch von Krasinski (über 40) und Mickiewicz (nur 22!). Die cechische Romantik konnte bereits auf den Schöpfungen der Vorromantiker (vgl. A.Marek und vor allem J. Jungmann, besonders seine Übersetzungen) aufbauen. Die Schöpfungen des schon an der Grenze der Romantik stehenden M. Z. Polak (die an Neologismen reiche „Vznesenost prirody" — Die Erhabenheit der Natur, 1819) hatten wenig Spuren im Wortschatz der späteren Literatursprache hinterlassen. Mächa gehört zu den romantischen Wortschöpfern: Zahlreiche eigenartige Komposita (u. a. Farbenbezeichnungen!), Neubildungen von

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Abstrakta und Lehnübersetzungen gehören meist zu den ad hoc, in einem bestimmten Kontext geschaffenen Neologismen, die oft auch den ausgesprochenen Charakter seines individuellen Stils haben. Die meisten gehören heute nidit zum festen Bestand der cechischen Literatursprache: ihr Schicksal ist fast ausschließlich mit der Popularität seiner Verse verbunden. Die Sprachprobleme waren sehr verwickelt. Eine Gruppe von jugoslavischen Dichtern und Gelehrten (L. Gaj, Stanko Vraz und andere) machten den Versuch, eine gemeinsame Literatursprache für Serbokroaten und Slovenen zu schaffen (der sog. „Illyrismus"). Ohne Erfolg! — Dagegen schufen L.Stúr und seine Freunde eine slovakische Literatursprache auf Grund des zentralen slovakischen Dialektes (Liptau). Als Meister der slovakischen Neologismen zeichneten sich S. B. Hroboñ und M. Hodza aus; ihre Neuerungen sind meist vergessen, da sie erst später bekannt geworden sind. 11. Sehr wichtig sind natürlich die P r o b l e m e des Stils; diesem soll auch der neue Wortschatz dienlich sein. Ü b e r l a d u n g m i t dichterischem Schmuck w i r d nicht g e f o r d e r t , aber zugelassen u n d geschätzt. Folgende Züge sind die wichtigsten: a) D i e „ f r e i e F o r m " . Sie w i r d m a n c h m a l absichtlich v o r die A u g e n der Leser gestellt, i n d e m m a n „ F r a g m e n t e " v e r öffentlicht u n d in den e r z ä h l e n d e n W e r k e n (Balladen, N o v e l l e n u n d den „byronistischen E p e n " ) die wichtigen M o m e n t e der H a n d l u n g im D u n k e l l ä ß t . Puskin numeriert in „Evgenij Onegin" die einzelnen Strophen, setzt aber die Nummer auch für die „weggelassenen" Strophen. Gogol' veröffentlicht eine Erzählung („Ivan Fedorovic Spon'ka") als ein Fragment; aus den Entwürfen sehen wir, daß der Verfasser die Novelle auch als Fragment von vornherein plante. D i e „freie F o r m " h ä n g t m i t der romantischen Vorstellung v o m Dichter als einem a n keine Gesetze u n d V o r schriften gebundenen Schöpfer z u s a m m e n . b) Z u der K o m p o s i t i o n der romantischen W e r k e gehören die „ p a r a d o x e n Sujets", die die traditionellen Schemen vielfach u m k e h r e n ; d a ß die T u g e n d nicht ü b e r das Laster siegt,

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gehört zu den Abweichungen v o n der T r a d i t i o n des Klassizismus. Auch der tragische U n t e r g a n g der H e l d e n ist bein a h e eine N o r m der romantischen E p e n . Puskins „Evgenij Onegin" hat ebenfalls solch paradoxes Sujet: Es handelt sich hier nicht nur um eine glückliche Liebe, sondern um zwei unglückliche, und neben dem klassischen „ich liebe Sie!" steht einmal „ich liebe Sie nicht", ein zweites Mal die Überwindung der Liebe. — Die Tochter des „Postmeisters" in Puskins Novelle ist keineswegs (wie aus dem Schluß zu ersehen ist) untergegangen, wie ihr Vater meinte (und wie die Filmbearbeiter voraussetzen)! Gute Beispiele für tragische Epen sind sämtliche epischen Gedichte Lermontovs und Sevcenkos; das übliche Ende der Balladen (vgl. Mickiewicz oder Erben) ist der tragische Untergang der Helden. c) D i e „romantische I r o n i e " , die dem Leser das B e w u ß t sein suggerieren soll, alles im Leben sei nichtig im Angesicht des E w i g e n u n d Absoluten, t r i t t in den ernsten W e r ken genauso auf, wie in den „leichten G a t t u n g e n " . . . Daher konnten die neuesten Forscher „Evgenij Onegin" als ein „humoristisches Epos" (A. Isacenko) und „Pan Tadeusz" ebenfalls als humoristisch oder als „antiprophetisches Epos" (Weintraub) bezeichnen. d) I m einzelnen liegt die U n k l a r h e i t , D u n k e l h e i t der einzelnen Stellen in der Absicht der romantischen Dichter: die Wirklichkeit, v o n d e r die Dichter sprechen, ist eben rätselhaft u n d geheimnisvoll. Zu den unklarsten Werken der Romantik gehören die „Protichüdci" (Die Antipoden) Nebeskys (alle Interpretationsversuche waren bis jetzt nicht überzeugend) und der „Krol-Duch" Slowackis. Rein sprachliche Hindernisse für das Verständnis bieten die Gedichte der Sprachneuerer, so des Slovaken S. B. Hrobon. Beliebt sind, beinahe wie im Barock, Antithesen und ambivalente Äußerungen: auch ein Schlag gegen die Logik und den konsequenten „gesunden Menschenverstand".

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e) Die Unklarheit der Darstellung ist damit verbunden, daß die Ereignisse in einer doppelten Kausalität liegen: sie hängen miteinander zusammen als Erscheinungen dieser Welt und sind in die tieferen Zusammenhänge einer anderen Welt (oder anderer Welten) eingeflochten. f) Alles in der Welt hat eine symbolische Bedeutung. Aber fast jeder romantische Dichter hat allerlei eigene Symbolik, an die oft durch ein einziges Wort, das immer wiederkehrt (ein „Schlüsselwort") oder durch ein Bild erinnert wird. g) Oft hängt die Unklarheit auch damit zusammen, daß der Dichter sein Werk als den Ausdruck seiner Persönlichkeit ansieht und durch allerlei Anspielungen auf persönliche Erlebnisse nur für die „Eingeweihten" (Freunde, Gleichgesinnte, Bewahrer der Geheimnisse usf.) verständliche Tatsachen und Ideen ausspricht. Diese Freiheit der persönlichen Äußerungen gehört auch zu der romantischen Idee der „freien Form" . . . Manches konnten die Dichter — bei den damaligen Zensurverhältnissen — nur durch Anspielung dem Leser mitteilen. h) Zu der äußersten Stufe der „Unklarheit" gehört das „beredsame Schweigen": ein Gegenstück zur Rede, gleichsam paradox rätselhaft und tiefsinnig! J a , die Sprache sei sogar unfähig, das Tiefste und Höchste zum Ausdruck zu bringen. Auch Symbole reichen vielfach nicht aus. i) Ein besonderer Zug ist auch das allmähliche Eindringen von folkloristischen Elementen in die Sprache und den Stil der dichterischen Werke. Es genügt hier, nur an den reichlichen Gebrauch der epitheta ornantia der Volksdichtung nicht nur im Lied und Märchen, sondern auch, in Werken anderer Gattungen zu erinnern. Bezeichnend ist auch die Schaffung der an die „schmückenden Beiwörter" der Volksdichtung anklingenden Epitheta. In Puskins „Pesn o Vescem Olege" stehen neben dem echt volkstümlichen „sinee more" solchc neu geschaffene Epitheta, wie „obmancivyj v a l " , „lukavyj kinzal" (blaues Meer, trügerische Welle, tückischer Dolch) usf.

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Daneben steht der Gebrauch von personifizierenden Epitheta, die sich auf die ( f ü r die R o m a n t i k e r „lebendige") N a t u r , aber auch auf die O b j e k t e der „ n a t u r e m o r t e " beziehen. Vgl. bei Puskin in „Evgenij Onegin" „lornet" (Lorgnon), das bald „suchend" (razyskatel'nyj), bald „eifersüchtig" (revnivyj), bald „enttäuscht" (razocarovannyj) ist. Die verschiedenen A r t e n der Epitheta k a n n m a n k a u m alle aufzählen. k) Sehr bezeichnend ist die z. T. auch mit der folkloristischen T r a d i t i o n aber auch mit der F o r d e r u n g der „Musik a l i t ä t " der Sprache verbundene große A n z a h l der euphonischen Zusammenklänge innerhalb der Verse, aber auch der Prosa mancher Dichter. Die Euphonie l ä ß t sich nicht immer mit der P r ä g n a n z u n d Klarheit des Ausdrucks vereinigen. Eine Verbindung der Euphonie mit der Volksdichtung bezeugt am besten die an Wohlklängen reiche Dichtung Janko Krals und Sevcenkos; auch Macha gehört zu den romantischen Vertretern der euphonischen Dichtung. Ein Beispiel aus Sevcenko (neben dem Text stehen die sich wiederholenden Laute und Lautkomplexe): y Heflijno B p a H i ; i paHO nojie KptiJiocH TyMaHOM \ y TyMaHi Ha Mormii h k Tonojia noxMJiMJiacb MOJIOflMIJH MÖJIOflaa. m o c b ho jiOHa n p w r o p T a s i 3 TyMaHOM P03M0BJIHC: «OH, TyMaHe, TyMaHe! Miü jiaTaHHÜ TajiaHe! H o M y MeHe He c x o B a e m OTyT cepefl jiaHy?»

H-ji-paH-paH-o noji-jioc-Ty-MaH-OM Ty-MaH-H-MO-jii TO-noji-no-jiM-jiacb MOJl-Ofl-MOJI-Ofl ocb-ho-jioh-op TyM-aH-OM-pO-MO-JI TyM-aH-e-TyM-aH-e Jia-Ta-HH-Ta-Jia-He OM-y-Me-He-He o-Ty-jia-Hy

(Am frühen Sonntagsmorgen bedeckte sich das Feld mit Nebel; im Nebel auf einem Hügel neigte sich eine junge Frau wie eine Pappel. Sie preßt etwas an ihren Busen und spricht mit dem Nebel: „O Nebel, Nebel! O mein zerrissenes Schicksal! Warum begräbst du midi nicht hier inmitten des Feldes?")

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12. Die Elemente der romantischen Ideologie können wir hier nur kurz aufzählen. a) Freiheitsbestrebungen — seien sie politisch oder mögen sie sich nur auf die Sphäre der geistigen Kultur oder auf das individuelle Leben des Menschen beziehen — sind wohl allen Romantikern gemeinsam. Daher ist man kaum berechtigt, wie das in der neuesten Zeit vielfach geschieht, die Romantiker in eine „revolutionäre" und eine „reaktionäre" Gruppe einzuteilen. Vielfach, besonders bei unter dem Einfluß Byrons stehenden Vertretern, kann man auch schwer unterscheiden, welche Freiheit und für wen sie (evtl. nur für die Auserwählten, „höheren Menschen", Titanen) gemeint ist. Die „romantische Unruhe" ist vielleicht die beste, alle Formen der Freiheitsbestrebungen umfassende Bezeichnung dieser Seite der romantischen Ideologie. Auf manche Romantiker paßt sehr gut die Bezeichnung „Prometheismus" (V. Cerny). Der Umstand, daß bei manchen Völkern die Dichter vorwiegend aus Pfarrerfamilien stammten, erklärt die „Bescheidenheit" mancher von ihnen, so der westukrainischen („ruthenischen") und slovakischen Romantiker (die letzteren haben vielfach Byron abgelehnt).

b) Allgemein ist die Vorstellung von der lebendigen Natur, die dem Menschen, vor allem dem Dichter, innerlich verwandt sei: die Dichtung steht ja auch den Schöpfungskräften der Natur am nächsten. Doch ist die Natur auch eine dem Menschen feindliche und vernichtende K r a f t . . . c) Bei manchen Romantikern sind die mystischen Bestrebungen sehr stark. Man darf dabei nicht vergessen, daß bedeutende polnische Dichter unter dem unüberwindlichen Einfluß des bis jetzt rätselhaften Mystikers A. Towianski standen (unter ihnen vor allem Mickiewicz). Es wirkten auch andere ältere mystische Strömungen. Besonders wichtig sind die Nachklänge der Mystik des 18. Jhs., Svedenborgs und Saint-Martins. Waren die mystischen Bestrebungen nur typisch für einzelne Romantiker (in Rußland eine Zeit lang für V. Odoevskij), so begegnet uns immerhin ein

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Interesse für die Mystik bei fast allen romantischen Dichtern. Es gibt auch Versuche, selbständige mystische Gedankensysteme zu entwickeln, die aber meist nur fragmentarisch geblieben sind (vgl. besonders die Ideen J. Slowackis oder S.B.Hrobons). d) Das Slavophilentum war lange nicht allen Romantikern eigen. Die ersten Slavophilen waren eigentlich recht bescheidene Ideologen der slavischen kulturellen Einheit, vor allem die Vertreter der west- und südslavischen Völker, die in dieser Einheit eine Unterstützung der kulturellen und nur z. T. politischen Entwicklung ihrer eigenen Völker sahen (J. Kollär, J. Safarik). Ihnen eigen war u. a. die idealisierende Vorstellung von dem Charakter der Slaven. Die zweite Gruppe — die russischen Slavophilen hatten — mit wenigen Ausnahmen — keine besonders klare Vorstellung von den anderen slavischen Völkern; ihre Ideologie war zu stark mit der griechischen Orthodoxie verbunden. Sie waren bestrebt wesentliche Unterschiede zwischen der slavischen und der abendländischen Welt herauszuarbeiten. Sie hatten vor 1855 kaum Beziehungen zu den offiziellen russischen politischen Kreisen. Die dritte Gruppe bildeten die polnischen sog. „Messianisten" (neben den romantischen Dichtern auch manche Philosophen; das Wort „Messianismus" selbst stammt wohl von Hoene-Wronski, der kein Messianist im Sinne des Slavophilentums war), die das tragische Schicksal des polnischen Volkes vor Augen hatten und das Schicksal Polens mit dem Leidensweg Christi verglichen. Typisch f ü r die erste G r u p p e ist schon die H o f f n u n g Kollars, die „Wechselseitigkeit" der Slaven auf kulturellem Gebiet zu erreichen. Die russischen Slavophilen hatten weite sozialpolitische Ideale. K. Aksakov schrieb: „Eine Person innerhalb der Gemeinschaft sowie ein Volk h a t vor sich entweder den neuen Weg der inneren Gerechtigkeit (pravda), des Gewissens, der Freiheit oder den Weg der äußeren Gerechtigkeit, des Gesetzes, der Unfreiheit. D e r erste Weg ist der Weg der Gesellschaft oder besser der Gemeinschaß (zemskij put'), der zweite ist der

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Weg des Staates . . . In der Auffassung vom Staat liegt der wesentliche Unterschied zwischen der slavischen u n d der abendländischen Welt. Im Abendlande ist der Staat ein G r u n d prinzip, ein Ideal der Völker. In der slavischen Welt ist der Staat nur das unumgängliche äußerliche Sein, ein Mittel, das wegen der Unvollkommenheit des Menschengeschlechts erforderlich ist." Ganz anders ist die Meinung der Messianisten, f ü r die sicherlich der nationale Staat doch ein Ideal ist: „das Leiden ist das Gesetz und zugleich die Größe der Welt" (Z. Krasinski), T o d und Auferstehung des polnischen Volkes seien „seine christliche Mission", die Selbstaufopferung ist die Grundlage der polnischen Geschichte (Mickiewicz).

Die Grundlagen der slavophilen Geschichtsphilosophie kann man von Herder bis Hegel zurückverfolgen. e) Zu keiner Epoche der Literaturentwicklung wurde so viel über den Dichter und seinen Beruf geschrieben — und vor allem gedichtet. Der Dichter ist ein Lehrer, Führer, Prophet, Kaiser, ja Gott oder mindestens ein dämonisches, halbgöttliches Wesen. Daher darf man an ihn keine menschlichen Maßstäbe anlegen. Bei den Slaven, an denen die Genie-Lehre ohne starke Wirkungen vorübergegangen ist, scheint diese hohe Einschätzung des Dichters besonders überraschend. Der Dichter sei aber einsam und werde vom Volk (oder „Mob") verspottet, verfolgt und zugrundegerichtet. Dichtung ist die Schöpfung des Dichters, ist aber nicht zufällig, sie wird nicht bloß erfunden, sondern „entdeckt", in den verborgenen Klängen des Seins aufgefunden, und sie wirkt in der Ewigkeit. O d e r (wie vielfach bei den Südslaven) vom Dichter werden nur die Wirkung auf das Individuum (Linderung des Leidens, Katharsis — so Preseren, J o v a n o v i c - Z m a j und andere) oder das Volk erweckende Klänge erwartet (Preradovic und Ukrainer) evtl. setze er nur die Traditionen der alten Volkssänger f o r t (so die ukr. Romantiker, Vuk Karadzic).

Die theoretischen Ansichten der Romantiker sind bei den Slaven oft unselbständig und unkonsequent.

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X . Romantik Eigentlich nur bei den Polen finden wir bedeutende Schriften über die Romantik: von K . Brodzinski (1818) bis zu M. Mochnacki (um 1830) und Dembecki (1843) können wir diese Äußerungen verfolgen. Die russischen Schriften sind dagegen wenig bedeutend, vielfach genügt den Romantikern nur die scharfe Ablehnung der klassizistischen Poetik.

13. Die R o m a n t i k erlischt nicht auf einmal. W i r haben vor allem noch „Altersformen" der romantischen Dichtung: das ist zuerst das „Biedermeier", dichterisch eine bei den Slaven wenig bedeutende Strömung, die die romantischen Motive in einer abgeschwächten F o r m bringt. Die P h a n tastik wird durch eine oft nur äußere Paradoxie, der kühne Gedankenflug durch die Gelehrsamkeit oder durch Sammeleifer, das Pathos durch Reflexionen ersetzt. A m wichtigsten ist wohl die Pflege der äußeren Form. Als Vertreter der Biedermeier-Dichtung sind in den ostslavischen Literaturen nur zweitrangige Dichter zu verzeichnen, vielleicht am bedeutendsten ist die russische Dichterin (deutscher Abstammung) Karolina Pavlova (geb. Jenisch). Tjutcev kommt in den späteren Jahren seines Schaffens dem Biedermeier nahe. Bei den Westslaven ist der bedeutendste Vertreter dieser Form der Spätromantik Cyprian Norwid, einer der größten und rätselhaftesten polnischen Dichter: bei aller Eigenart, die ihn schwer in den Rahmen einer bestimmten Richtung unterbringen läßt, verbinden ihn mit dem Biedermeier seine Religiosität und der reflektierende Charakter seiner Gedichte, die manchmal zu Traktaten sui generts heranwachsen. Dem Ungestüm der Romantik stellt er den Kult der Arbeit entgegen.

14. Eine bedeutendere Rolle auf dem Wege zum Realismus spielte eine in der russischen Literatur bedeutende Strömung, die in den 40er J a h r e n von den begabtesten Dichtern der jungen Generation vertreten wird, die sog. „Natürliche Schule" (Natural'naja skola). Auch früher schon kannte die Romantik neben den Werken, die die höhere W e l t oder den K a m p f der beiden Welten schildern, solche, die ihre Aufmerksamkeit der „niedrigen", alltäg-

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liehen Welt widmen, um durch ihre abstoßenden, in übertriebenen finsteren Farben gemalten Bilder, die Sehnsucht nach der anderen besseren Welt zu steigern oder zu erwecken. Dazu gehören manche späte Novellen E. T. A. Hoffmanns, die frühen Romane Dickens, Balzacs, die beinahe außerhalb der Grenzen der Romantik stehenden Werke Jules Janins usf. Die Hauptzüge des Stils der „Natürlichen Schule" sind: Zunächst die Herabsetzung oder „Erniedrigung" des Sujets und der Helden der Handlung, damit verbunden die absichtliche Hervorhebung der „schmutzigen" Seiten der Wirklichkeit, und die Behandlung der „Physiologie" des alltäglichen Lebens, d. h. der beinahe automatischen Handlungen der Einzelmenschen (Essen, Rauchen, Sichschneuzen usf.) und der Masse (die konventionellen Handlungen des Durchschnittsmenschen). Die Landschaften und Städtebilder tragen dieselben düsteren Züge (Regen, Staub, Schmutz, graue, unsaubere Häuser und Wohnungen usf.). Die Sprache der Helden, die eben zu den „niedrigeren" Bevölkerungsschichten gehören, die ungebildet sind und ausgebeutet werden (der kleine Beamte, Handwerker, Bauern), ist unbeholfen, und oft ist auch die Sprache des fiktiven Erzählers, welchem der Dichter die Aufgabe der Berichterstattung überträgt, ebenso unbeholfen und „prosaisch". Das alles kann sich leicht zum Grotesken und zu einer rein sujetlosen Berichterstattung wenden (der sog. „physiologischen Skizze", russ. ocerk), dessen „soziale" Färbung selbstverständlich ist. Zu den einzelnen früheren Vertretern dieser Gattung gehört der Roman Mächas „Marinka". In der russischen Literatur galt als Begründer der „Schule" Gogol' mit der Novelle „Der Mantel" und dem „Epos" (russ. „poèma") „Die toten Seelen". Er hat aber auch früher Vorbilder dieses Stils gegeben. Ihm folgten zwischen 1842—1855 die späteren bedeutendsten Dichter des russischen Realismus: Dostoevskij, Goncarov, Turgenev, Grigorovic, die Ukrainer Grebenka (Hrebinka),

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X. Romantik Sevcenko (in seinen russisch geschriebenen Novellen), Kulis (der später wieder romantische Töne anschlug) und zahlreiche andere Dichter. Bezeichnend ist die Neigung zur Sujetlosigkeit. Dieselben Dichter haben bei ihrem Übergang zum Realismus die Stilformen der „Natürlichen Schule" abgelegt.

15. Aber die Romantik neigte ihrem Ende zu. Mehr als bei irgendeiner anderen literarischen Strömung spielten dabei die immanenten inneren Schwächen der Romantik eine Rolle. Die „Schwächen" der Romantik kamen der Generation des Endes der 40er Jahre zum Bewußtsein. Romantiker schätzten Träumereien und Phantasien, hegten große Pläne und Entwürfe, die aber nicht ausgeführt wurden — und z. T. auch unmöglich ausgeführt werden konnten. Die Überschätzung der Absichten und die Vernachlässigung der Verwirklichung bedeutete Flucht vor dem Leben in eine Sphäre, aus der vielfach keine Wege zurück in die Wirklichkeit führten. Im einzelnen bedeutete die Pflege des Gefühls und des Erlebnisses die Vernachlässigung der Leistung. Viele Romantiker sind nach etwa 1845 aus dem öffentlichen Leben ausgeschieden: neben den Verbannten (wie Dostoevskij oder Sevcenko) verstummten zahlreiche darunter bedeutende Dichter f ü r Jahrzehnte oder f ü r immer (wie Janko Krär). „Kleinarbeit" schien ihnen bedeutungs- und ergebnislos zu sein und ihre eigenen Ziele waren doch unerreichbar. Trotzdem blieben manche Errungenschaften der romantischen Weltanschauung f ü r lange Zeit auch im sog. Realismus lebendig. Das waren zunächst die Elemente des Historismus, der abgesehen von seinen wissenschaftlichen Leistungen (zahlreiche bedeutende slavische Historiker und Slavisten waren Romantiker) den slavischen Völkern die Augen einerseits f ü r ihre eigene Geschichte, anderseits f ü r ihre nationale Individualität öffnete. Die Hochschätzung der Folklore blieb ebenso erhalten. Besonders in der historischen Dichtung (in Romanen und Dramen) wirkte die romantische Tradition bis in die Gegenwart hinein.

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Ein anderes Gebiet, auf dem die romantische Weltanschauung auch nach dem Verfall der Romantik weiter wirkte, war das Gefühlsleben. Die hohe Einschätzung der menschlichen Persönlichkeit, die ernste Auffassung der Liebe, die Erneuerung des Naturgefühls und in gewissem Ausmaße die Einsicht in die „Tiefen der Seele" bleiben wirksam auch in der Psychologie der weiteren Generationen. Auch einige Elemente der romantischen Lebensstils mit seinen antibürgerlichen Zügen bleiben weiterhin (u. a. in der „Boheme") erhalten. So konnte die Wiedergeburt der Romantik in einer neuen Gestalt am Ende des 19. Jh. an manche noch lebende Tradition anknüpfen. 16. Die Epoche der Romantik ist eine Zeit der engeren Beziehungen zwischen den slavischen Literaturen. Es beginnen die Ausstrahlungen der russischen Romantik vor allem auf die ukrainische, slovakische und cechische Dichtung. Deren Entwicklung ist weitgehend durch den russischen Einfluß bedingt, wenn man bei den Cechen und in der Westukraine (Galizien) die russische Literatur häufig nur aus vereinzelten und nicht immer adäquaten Übertragungen kennt. Beeinflussend wirken auch die Ideen der russischen Slavophilen. Bezeichnenderweise sind die Urteile des radikalen cechischen Dichters und Politikers Karel Havlicek-Borovsky, der in R u ß land weilte und manche, auch slavophile Kreise kennenlernte, über R u ß l a n d stark negativ und pessimistisch (s. seine „ O b r a z y z Rus" — „Bilder aus R u ß l a n d " ) .

Nicht weniger weit sind die Einwirkungen der polnischen Literatur. Die cechische politische und literarische Bewegung im Vormärz und 1848 verarbeitet die polnischen Anregungen, die ihrerseits auf den polnischen Aufstand von 1831 zurückgehen. Auch in Rußland versucht man — zunächst die Slavophilen — die cechische Nationalbewegung, Slavistik und Dichtung kennenzulernen.

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X. Romantik Auch die politisch konservativen Slavophilen (der Historiker M. Pogodin) unterhalten bei ihren Auslandsreisen Beziehungen nicht nur zu den cechischen Gelehrten (Safarik, V. Hanka, Purkyne usf.), sondern auch zu den polnischen Emigranten (Mickiewicz). Audi Gogol', der seit 1837 meist im Ausland lebt, hat Beziehungen zu polnischen Emigrantenkreisen (Mickiewicz, B. Zaleski, katholisch-nationale Kreise). Slavisten wie I. Sreznevskij und O. Bodjanskyj besuchten auch Slovaken.

Die Wirkung der cechischen Slavistik auf die polnische und russische ist beträchtlich. Auch V. Hankas gefälschte „altcechische" Dichtungen wurden übersetzt, die man heute allerdings nur als Produkte der romantischen Begeisterung ihres Urhebers, d. h. als Dichtungen der Romantik betrachten muß. Interesse erweckt auch die serbische Volksdichtung: Puskin überarbeitet Merimees Mystifikation „Gouzla" und ergänzt sie durch Stoff aus anderen, u. a. slovakischen Quellen. Der auch als Dichter auftretende Begründer der russischen Slavistik A. Vostokov versucht sich an genauer Wiedergabe der serbischen epischen Lieder. Fürst P. Vjazemskij übersetzt polnische Dichtung. Von Del'vig und anderen werden ukrainische Lieder ins Russische übersetzt. Auch das gegenseitige Interesse der West- und Südslaven füreinander zeitigt allerlei Übertragungen und Nachdichtungen. Celakovsky und Erben übersetzten russische Lieder und Märchen. Der 1849 in Prag abgehaltene Slavische Kongreß ist ein bezeichnendes Unternehmen, wenn er auch für das literarische Leben weniger Ergebnisse brachte. Die Zeit der Romantik erweckte auch in den westlichen Literaturen das Interesse für die slavische Dichtung. Jetzt entstehen die ersten Sammlungen slavischer Volks- und Kunstdichtung in den westeuropäischen Sprachen. Eine Auswahlübersetzung der russischen Bylinen von C. H. von Busse „Fürst Vladimir und dessen Tafelrunde" erschien 1819. 1843 gab der oberbergische Dichter Wilhelm von Wald-

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brühl ( = Zuccamaglio) eine Sammlung von russischen, ukrainischen und polnischen Liedern heraus. („Slavische Balalaika", 2. Ausgabe 1848). 1845 erschien F.Bodenstedts Buch „Die poetische Ukraine". Die Fälschungen Hankas und die Ausgabe der serbischen Epen von Vuk Karadzic erweckten allgemeines Interesse und es folgten Ubersetzungen, zu denen auch Goethe beigetragen hat. Auf seinen beiden Reisen besuchte Hegel Hanka in Prag und veranlaßte die Behandlung der serbischen Volksdichtung in der Zeitschrift der Hegelianer, den „Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik". J. Vogl übersetzte 1841 russische Märchen. Chamisso überarbeitete eine größere Dichtung Ryleevs. Justinus Kerner übersetzte Zukovskij und Mickiewicz. Später übertrugen Friedrich Bodenstedt und Varnhagen von Ense weitere Werke russischer Romantiker. 1837 gab H . König eine Geschichte der russischen Literatur heraus. Durch öffentliche Vorlesungen wurden weitere Kenntnisse über die slavischen Literaturen verbreitet. Schon 1821 hielt W. Küchelbecker in Paris Vorlesungen über die russische Literatur, die allerdings auf Verlangen der russischen Gesandtschaft abgebrochen wurden. 1840 las Mickiewicz am Collège de France über slavische Literaturen. Weitere Informationen erhielten die Studentenkreise in den Vorlesungen der Slavistik (seit 1842 in Breslau, seit 1849 in Wien).

Bezeichnend ist das Interesse der großen westeuropäischen Dichter der Zeit an den slavischen Literaturen: die slavische Dichtung, die sie kennengelernt haben, war zunächst die romantische. Bemerkenswert sind die zahlreichen Besuche slavischer Dichter bei Goethe: W. Küchelbecker, V. 2ukovskij, Tjutcev und andere. Man hielt früher die Erzählung, daß Goethe Puskin seine Feder mit einer Widmung geschickt habe, für eine Legende. Diese Feder mit einem Zettel Goethes ist aber erhalten.

So bietet sich uns ein Bild lebendiger Beziehungen zwischen den slavischen Literaturen, die nun auch der westeuropäischen Welt allmählich näher bekannt werden.

XI Der Realismus"' Russen I. S. Turgenev (1818—1883) F. M. Dostoevskij (1821—1881) L.N.Tolstoj (1828—1910) N.S.Leskov (1831—1895) N. A. Nekrasov (1821—1878) A.P. Cechov (1860—1904) M. Gor'kij (1868—1936) Ukrainer Panas Myrnyj (1849—1920) I. Necuj-Levyckyj (1838—1918) I. Franko (1856—1916) — mit Neigungen zur Moderne M. Kocjubynskyj (1864—1913) — mit Neigungen zur Moderne Mehrere populäre Bühnendichter Polen B.Prus (ca. 1845—1912) E.Orzeszkowa (1841—1910) H. Sienkiewicz (1846—1916) W. Syrokomla (1823—1862) A.Asnyk (1838—1897) M. Konopnicka (1842—1910) Cechen J.Neruda (1834—1891) J.Arbes (1840—1914) J. Vrchlicky (1853—1912) — mit Neigung zur Moderne Slovaken S. Hurban-Vajansky (1847—1916) P. Hviezdoslav (1849—1921) M.Kukucin (1860—1928) * Bei der Behandlung der Prosawerke in diesem Kapitel m u ß ich auf die notwendigerweise langen Z i t a t e verzichten. Allerdings sind die Werke der slavischcn Realisten in relativ großer A n z a h l in die westeuropäischen Sprachen übersetzt, so daß der Leser selbst in diesen Übersetzungen „Illustrationen" zu meinen Behauptungen finden k a n n .

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Serben J . I g n j a t o v i c (1824—1888) S . S r e m a c (1855—1906) B . N u s i c (1864—1938) L a z a L a z a r e v i c (1851—1890) Kroaten A . S e n o a (1838—1881) I . K o z a r a c (1858—1906) J . L e s k o v a r (1861—1949) S . K r a n j c e v i c (1865—1908) Slovenen J . Kersnik (1852—1897) A . A s k e r c (1856—1912) Bulgaren I. V a z o v (1850—1921) P. Slavejkov (1827—1895) — mit N e i g u n g zur M o d e r n e

1. Die Romantik wurde vom Realismus abgelöst. Vielleicht sollten wir eher von „verdrängen" sprechen, da es sich hier nicht um den unmerklichen Übergang zweier kultureller Strömungen handelt, sondern um den heftigen Kampf der einen gegen die andere: Der Realismus bek ä m p f t e die Romantik auch dann noch, als deren Literatur längst der nicht mehr aktuellen Vergangenheit angehörte. Später wurden sogar Versuche unternommen, selbst die Existenz der Romantik und die Zugehörigkeit einzelner großer Dichter zu dieser „reaktionären" oder gar „schädlichen" Strömung zu leugnen. Der westeuropäische Leser mag sich in vielen Fällen wundern, w a r u m Werke, die er nur als ausgesprochen romantisch auffassen kann, von slavischen Forschern als „realistisch" bezeichnet werden. Zuweilen unterliegen allerdings auch die westeuropäischen Forscher und Schriftsteller dem Einfluß solcher slavischer Arbeiten und legen an die westeuropäische und an die slavische Literatur ganz verschiedene Maßstäbe an. 2. Die Schwierigkeit, eine Grenze zwischen dem Realismus und anderen literarischen Strömungen zu ziehen, be4

Tschizewskij II

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ruht vor allem auf der Unklarheit der Definition des Begriffes „Realismus". „Realismus ist die Darstellung der Wirklichkeit, wie sie ist", ist natürlich eine nichtssagende Tautologie: Darstellung der Wirklichkeit, wie sie in Wirklichkeit ist. Die Darstellung der Wirklichkeit an sich kann nicht als konstruktives Element eines literarischen Stils gelten. Schilderungen des Bauern- oder Handwerker-, des Industriearbeiter-, ja selbst des Bettler- und Gaunerlebens erscheinen als „Neuerungen" zu verschiedenen Zeiten, und zwar immer so, wie die jeweilige Zeit diese Gebiete der „Wirklichkeit" sah. Die Komödien und Satiren und sogar die Travestien des Klassizismus, die naturalistischen Schilderungen der Renaissance und des Barock (s. o.) und auch aller sonstigen Epochen könnte man von diesem naiven Standpunkt aus als „realistisch" bezeichnen. „Realistisch" wäre dann auch jede Ausdehnung der dichterischen Darstellung auf Gebiete, die man im allgemeinen dem Leser nicht vor Augen zu führen wagte (die „Physiologie" oder kühne erotische Szenen). Man beruft sich darauf, daß der Realismus seine Formen, Klänge und Farben aus der Wirklichkeit nehme. Das tun aber alle dichterischen Stile: die Darstellung der außerhalb der alltäglichen liegenden Welten ist nur mit den Wörtern möglich, die die Elemente unserer „euklidischen" Welt (Dostoevskij) bezeichnen. Die utopische und phantastische Literatur von der Antike bis zur Gegenwart zeugt von dieser Beschränktheit unserer Sprachmittel und unserer Einbildungskraft! Oft bietet nur die „negative Hyperbel" (Hyperoche) dem Dichter eine scheinbare Möglichkeit über die Grenzen der „euklidischen Wirklichkeit" hinauszugehen. Man denke nur an die von Romantikern ironisch gebrauchten Formen wie z . B . : „Schönheit, dergleichen die Erde nie gesehen hat", „meine Feder ist zu schwach, um das darzustellen", „mit welchen Worten kann ich das schildern?" usw. Oder aber: man bezeichnete eine Erscheinung, ein Erlebnis als „außerordentlich", „ungewöhnlich", gebrauchte Wendungen wie: „eine seltsame Stimmung", ein „unbeschreibliches Gefühl". Solche Mittel können allerdings

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die Illusion erwecken, daß sie uns über die Grenzen der Wirklichkeit in eine „nichteuklidische Welt" führen. Kunstgriffe wie diese sind aber dem Realismus wesensmäßig fremd. Auch Metaphern, Vergleiche und andere Stilmittel ermöglichen dem Dichter ein Uberschreiten der Grenzen der Wirklichkeit. Wenn ein Mädchen eine Blume heißt, die Liebe eine im Herzen des Menschen lodernde Flamme, der Verliebte einem Toten gleicht, wenn die Augen einer Dame wie Pfeile treffen, oder wenn, in der Absicht, die Wirklichkeit zu erniedrigen, der Mensch als nasser Pudel, als „Bär mittlerer Größe", oder gar als zerbrochenes Fagott oder als Wassermelone bezeichnet wird, so führen uns auch solche Metaphern und Vergleiche aus der Alltäglichkeit in eine ganz andere Seinssphäre. Verzichtet man auf ein solches dichterisches Spiel, so bleibt man vor einer „einschichtigen" Welt, wo nicht von „oben" und „unten" die Rede ist, sondern von „hier" und „daneben". Das bestimmt den realistischen Stil mit seinen Kunstmitteln. 3. Die Mittel, mit denen der konsequente Realist arbeitet, sind nicht metaphorischer

A r t , s o n d e r n metonymischer,

d. h .

die realistische Darstellung bedient sich vor allem solcher dichterischer Möglichkeiten, die vom dargestellten Objekt zu dessen Umgebung, zum „Danebenliegenden" führen. Auf die Bedeutung der metonymischen Mittel in der Poetik des Realismus hat vor allem Roman Jakobson hingewiesen. Während die metaphorischen Mittel ein Objekt auf verschiedene Weise mit Objekten anderer Seinssphären verbinden und vor allem vergleichen, schildert die Metonymie das Darzustellende in Verbindung mit seiner Umgebung. Man führt den Leser zu anderen Objekten, die in derselben Sphäre liegen, die dem Gegenstand der Darstellung benachbart sind. Diese Kunstmittel begegnen uns auch in der Romantik. 4»

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Vgl. bei Puskin die Heldin des „Schneesturms", die „mit französischen Romanen erzogen wurde", oder die Ausstattung des Arbeitszimmers von Evgenij Onegin: H j i o p s a EaüpoHa nopTpeT, N CTOJI6MK C KyKJioio HyryHHoil, nofl niJiHnofi c nacMypHbiM nejiOM, C pyKaMM CJKaTbIMM KpecTOM (...) (Und ein Bildnis Lord Byrons / und eine Statuette: eine gußeiserne Puppe / mit H u t und düsterer Stirn, / die H ä n d e auf der Brust verschränkt ( . . . ) — gemeint ist Napoleon!) . . . M r p y f l a KHMr (...) (und ein H a u f e n Bücher...) An dieser Umgebung, die der Held sich selbst geschaffen hat, erkennt man sein Wesen. •— Den Helden der „Toten Seelen" Cicikov kennzeichnet der Inhalt seiner Reiseschatulle, die zunächst vom Fehlen jeglicher geistigen Interessen zeugt.

Der wesentliche Unterschied zwischen der Behandlung des Details in der Romantik und im Realismus besteht aber darin, daß „Kleinigkeiten" der Umgebung des Helden Symbole ihrer inneren Welt sind, während die Realisten in ihnen nur Ursachen dieser inneren Welt oder Symptome ihrer Zustände sehen. Sind die metonymischen Darstellungsmittel auch anderen Epochen nicht fremd, so gab es vor dem Realismus jedoch kaum einen Stil, der sich im gleichen Ausmaß wie dieser von metaphorischen Mitteln freigemacht hätte. 4. Die beigefügte Tabelle zeigt uns, daß die Zahl der slavischen Dichter, die zur Zeit des Realismus mindestens in ihrer heimatlichen Literatur eine bedeutende Stelle eingenommen haben, außerordentlich groß ist. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß nur die Realisten der beiden „großen Literaturen", der russischen und der polnischen, eine besonders weite Wirkung, ja Weltruf erlangt haben. Die Vertreter des Realismus in anderen slavischen Literaturen sind außerhalb der Grenzen ihrer Heimatländer sogar weniger bekannt als die Dichter der Romantik. Die Verbindungen der einzelnen slavischen Literaturen untereinander sind z. T. dadurch stark eingeschränkt, daß in der

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2. H ä l f t e des 19.Jhs. alle slavischen Völker zu viele eigene soziale und politische Probleme haben. Den Russen eröffnet das Ende der reaktionären Epoche unter Nikolaus I., vor allem das Nachlassen der Zensurstrenge weitere Möglichkeiten der .literarischen Betätigung. Die großen, wenn auch nicht immer konsequent durchgeführten Reformen (Bauernbefreiung, Verwaltungs- und Gerichtsreform und die Umgestaltung des Militärwesens) zwingen geradezu die Dichter zu den aktuellen Problemen der Gegenwart Stellung zu nehmen. Über alle diese Probleme konnte man in der schönen Literatur etwas freier sprechen als in der Publizistik. Der blutig unterdrückte polnische Aufstand von 1863 bringt dann eine wesentliche Änderung der bis dahin „liberalen" Regierungspolitik und der bis dahin radikalen Stimmung eines Teiles der Intellektuellen. Deren Spaltung in zwei Lager — das liberale und sozialistische — f ü h r t zur Isolierung mancher bedeutender Dichter: Tolstoj wurde vielfach nur als Schilderer der eng begrenzten hochadligen Welt betrachtet und erst am Ende des Jahrhunderts, als er ethische und sozialkritische Werke („Volkserzählungen", später den Roman „Auferstehung") veröffentlichte, wurde er mehr geschätzt. Man sprach aber von seinem doppelten Antlitz, von seiner „rechten und linken H a n d " (Lenin). Dostoevskij erhielt fast bis zu seinem Tode keine anerkennende und verständnisvolle Besprechung. Mehrere Romane Turgenevs betrachtete man als eine „Verleumdung der jungen Generation", so daß Turgenev sich sogar mit dem Gedanken trug, auf weitere dichterische Tätigkeit zu verzichten. Noch schlimmer erging es den lyrischen Dichtern, die man überhaupt nicht mehr ernst nahm. Weniger radikal und daher der Literatur gegenüber kaum ablehnend verhielt sich der polnische Leser, während bei den anderen slavischen Völkern die Literatur als ein wertvoller Bestandteil der sich erst entfaltenden nationalen Kultur hoch bewertet wurde. 5. Im Realismus werden natürlich einige Gattungen der Romantik und auch der früheren Stilepochen beibehalten,

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doch meist sind ihre Funktionen nun andere: diese „Umschaltung" (russ. perekljucenie) von dichterischen Gattungen ist für die Zeit typisch. So gibt es noch die balladischen Erzählungen, die aber meist nicht mehr als Balladen bezeichnet werden. Auch die Sujets sind nicht mehr dieselben. Den Helden der Befreiungskämpfe werden natürlich bei allen Slaven, die die politische Unabhängigkeit noch nicht oder nicht mehr besitzen, weiterhin historische Balladen gewidmet. Aber zu ihnen gesellen sich auch balladische Gedichte mit der modernen sozialen und politischen Thematik. Dabei gewinnt die Ballade vielfach eine scharfe satirische Note; der Held bleibt häufig ohne Namen, er ist nur irgendein Vertreter eines bestimmten (besonders oft des „unterdrückten", „niedrigen") Standes. Die Handlung wird zugunsten der Darstellung eines spannenden Augenblickes aufgegeben (was auch in der romantischen Ballade geschah, die oft nur den Untergang des Helden schilderte). Der Autor tritt nur als Beobachter einer Szene auf und läßt den Leser Vergangenheit und Zukunft der handelnden Personen rekonstruieren, den Helden selbst von seinem Schicksal erzählen. Meister der realistischen Ballade ist der Russe N . A. Nekrasov. Ein Gedicht (Streit zweier Brüder um die Erbschaft am Totenbett des Vaters, „Sekret" = „Das Geheimnis") bezeichnet er selbst als „Versuch einer zeitgenössischen Ballade". Seine Helden sind leibeigene, später freigewordene Bauern, Bauersfrauen, eine Mutter, deren einziger Sohn krank vom Militärdienst zurückkehrt und stirbt, ein Kutscher, ein armer Beamter. Mancher der Helden ist ein moralisch verkommener Mensch, wie der Vater im „Geheimnis". Nicht anders waren auch solche Helden in den romantischen Balladen, die ihre Seele dem Teufel verkaufen. Eines der schönsten balladischen Gedichte ist die von Dostoevskij bewunderte (z. T. kritisch betrachtete) Ballade Nekrasovs „Vlas". Sie schildert einen Menschen, der Geld für den Bau einer Kirche sammelt, früher aber „ein großer Sünder", Ausbeuter der Bauern und ein Hehler war. Von einer langen Krankheit genas er nach einem Gelübde, das er erfüllt,

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indem er seinen ganzen Besitz unter die Armen verteilt und Opfersammler wird: 16. C TOM nopbl MyjKHK CKMTaeTCH BOT y5K CKOPO TpnflliaTb jieT (...)

18. nojioH cKopbßio HeyTeniHOK), CMyrjIOJIim, BBICOK M npHM,

xoflMT OH CTonoü HecneuiHOio

no cejieHbHM, roposaM.

20. XOflHT c 0Öpa30M H KHMroio, caM c coßoü Bce roBopMT K JKejie3Hoto BepMroio TMXO H a X O f l y 3 B 6 H M T ( . . . )

(Seitdem wandert der Bauer nun sdion an die dreißig Jahre (...) Voll untröstlicher Traurigkeit, braun im Gesicht, hoch und aufrecht, geht er gemessenen Schrittes durch die Dörfer, durch die S t ä d t e . . . Er trägt eine Ikone und ein Buch bei sich, spricht beständig mit sich selbst und mit einer eisernen (Asketen-)Kette klirrt er leise beim Gehen.) Oft erinnert ein realistisches balladisches Gedicht an die „Skizzen" der „Natürlichen Schule". — Der polnische Dichter L. Syrokomla (Kondratowicz) schuf einen Typus von volkstümlicher Ballade, dem er den Namen „Gaw^da" (etwa „Geschwätz") gab. Balladen schrieben Realisten verschiedener Richtungen: Halek, Ivan Vazov, Konopnicka. Das Sprach- und Bildergut ist verschieden, vom Episdi-Erhabenen bis zum VolkstümlichVulgären und vom Historisch-Ernsten bis zum Alltäglich-Prosaisdien, auch die phantastische („numinose") Ballade ist durch die Verwendung der Märchenmotive in die realistische Zeit hinübergerettet werden. Eine typische, auch in Rußland populär gewordene Ballade über solche Namenlosen (s. o.) („Stach" ist nur die Bezeichnung für einen „unbekannten Bauernsoldaten") schrieb Konopnicka:

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X I . Realismus 1. A jak poszedf kr61 na wojn?, graly jemu surmy zbrojne, graly jemu surmy zlote na zwyci^stwo, na o c h o t ? . . . 2. A jak poszedl Stach na boje, zaszumjaly jasne zdroje, zaszumjalo klosow pole na t^sknot?, na n i e d o l ? . . . 4. . . . Stach smierteln^ dostal ran?, kröl na zamek wracal z d r o w v . . . 5. A jak w j e z d z a l w jasne w r o t a wyszla przeciw zorza zlota i zagraly wszystkie d z w o n y na sloneczne swiata strony. 6. A jak chlopu döl kopali, zaszumialy drzewa w dali, dzwonily mu przez d^brow? te dzwoneczki, te l i l i o w e . . .

(Als der König in den Krieg zog, ./ da bliesen ihm die Streithörner vor, / da bliesen ihm die goldenen H ö r n e r / zum Siege und zur Freude. U n d als Stach in den Krieg zog, / da rauschten die klaren Quellen, / da rauschten die Kornfelder / und kündeten Kummer und U n h e i l . . . Stach empfing die Todeswunde, / der König kehrte heil ins Schloß z u r ü c k . . . U n d als er in das helle Tor hineinritt / begegnete ihm die goldene Morgenröte / und alle Glocken begannen zu tönen / nach den sonnigen Seiten der Welt. U n d als man dem Bauern seine Grube grub, / da rauschten die Bäume in der Ferne auf, / da läuteten ihm durch den Eichenwald / die Glockenblumen, die b l a u e n . . . ) Bezeichnend ist hier auch die antiheldische Thematik. Eine a n d e r e G a t t u n g , die allerdings ihre F u n k t i o n vollk o m m e n ä n d e r t e , w a r das Märchen. Freilich h a b e n v i e l e R e a l i s t e n e i n e r n s t h a f t e s I n t e r e s s e a n d e r F o l k l o r e . Sie suchen i n i h r a b e r nicht t i e f e r e m e t a p h y s i s c h e E r k e n n t n i s s e , s o n d e r n g l a u b e n a u s i h r d e n V o l k s c h a r a k t e r , d i e ethischen u n d s o z i a l e n A n s c h a u u n g e n des V o l k e s e r k e n n e n z u k ö n n e n .

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Dieser Glaube war irreführend: das Märchen hatte beim Volk vielfach keine andere Funktion als die der bloßen Unterhaltung. Immerhin gab es Dichter, die die Märchenform einerseits benutzten, ihre eigene Weltanschauung zum Ausdruck zu bringen, anderseits zur Nachahmung der satirischen Volksmärchen oder als Ersatz f ü r die Fabel, die damals fast völlig ausgestorben war. Leo Tolstoj hat in seinen „Volkserzählungen" zum Teil echte Volksmärchen umgearbeitet, manchmal aber auch nur leicht verändert. E r schrieb auch z. T. ausgezeichnete Märchennachahmungen, um in ihnen seine neuen Weltansichten darzulegen. Ähnliches begegnet uns gelegentlich bei Dostoevskij u n d Turgenev. Auch manche Revolutionäre benutzten die Märchenform in ihren Propagandaschriften. In den satirischen Märchen gestaltete Saltykov-Scedrin verschiedene Typen von Volksmärchen (sogar fantastische Märchen) als Satiren auf die russische Gegenwart. Durch die aktuelle Satire schimmern bei ihm oft auch allgemeine ethische Gedanken hindurch, wie in dem märchen (sogar phantastische Märchen) als Satiren auf die russiden Begriff der Tugend beibringen wollte, von dem Raubfisch aber ohne Bedenken verschluckt wurde. Verwendung von Märchenmotiven beobachten wir auch in den Balladen (s. o.), sowie gelegentlich in den Novellen der Realisten. Sie begegnen uns auch in den volkstümlichen Bühnenwerken. Die Benutzung der Märchenstoffe f ü h r t meist zum Gebrauch einer volkstümlichen Sprache.

Endlich wird das Kunstlied, das bereits vorher zahlreiche Wandlungen erlebte, bei den Realisten zum Ausdruck der Klagen des Volkes über sein Schicksal. Einen besonders reichen Stoff liefern hierfür die Frauen- und Zuchthäuslerlieder, während die außerhalb der Grenzen der folkloristischen Tradition stehenden revolutionären Kampflieder mitunter Räuberliedermotive verwendeten. Alle diese Liedformen werden manchmal auch in die Folklore aufgenommen; seltsamerweise aber übernimmt das Volk die realistischen Lieder weniger gerne als die romantischen. Die Kampflieder gewinnen einige Verbreitung zunächst in den

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Kreisen der gebildeten radikalen Jugend und der „Freiheitskämpfer". Wiederum bietet der Russe N . A. Nekrasov die Vorbilder der Liedergedichte: zum Volkslied ist das Lied des -wandernden Händlers geworden („Oj polna, polna korobuska . . . " — „O, du voller, voller Tragkorb . . . " ) . Ernste oder humoristischpessimistische Lieder über die Armut der Bauern und das tragische Frauenschicksal fanden, ungeachtet ihrer echt volkstümlichen Tonart, kaum Verbreitung. Zu Volksliedern sind aber ein paar Lieder über die Gefangenen und die nach Sibirien Verbannten geworden. Auch das ukrainische Volk übernahm von den Kunstliedern jener Zeit vorwiegend die epigonenhaften romantischen Gedichte. Ähnliches beobachtet man bei den anderen slavischen Völkern.

6. Die Mannigfaltigkeit der Formen in der Dichtung zur Zeit des Realismus läßt sich nicht leicht übersehen, um so mehr, als es jetzt bei dem Bestreben der Dichter, nicht nur anmutig, sondern auch „nützlich" — und das oft in erster Linie — zu sein, zu zahlreichen Übersetzungen berühmter Werke der Weltliteratur in die slavischen Sprachen kommt. Kennzeichnend ist die Übersetzungstätigkeit des Cechen Jaroslav Vrchlicky, der in den fast 100 Bänden und Bändchen seiner Gedichte der cechischen Literatur die klassischen Gedichte der Weltliteratur vermittelte.

Wichtig sind jedenfalls einige typische Formen der Versdichtung geworden: zunächst die bereits in der Spätromanrik (Biedermeier) verbreiteten reflektierenden Gedichte: ausgedehnte Betrachtungen und Bekenntnisse schrecken weder Dichter noch Leser. Hier finden wir meist Reflexionen der Dichter (selten des fiktiven Erzählers) über Probleme seines inneren Lebens, dem Geist der Zeit entsprechend vielfach sozialer und politischer Art. Der Forderung nach schwerem und aufopferndem Dienst am Volk steht meist die Schwäche und der Egoismus des Individuums entgegen.

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In Verbindung damit steht die Bezeichnung der Gedichte als „Gedanken" (nicht mehr der traditionelle „Gesang"). Auch kurze reflektierende Gedichte sind vorhanden, in sehr interessanter Form bei Asnyk, H ä l e k , gelegentlich auch bei N e k r a sov und Vajansky. —

Nicht weit von der reflektiven Lyrik steht die dichterische Erzählung, Novelle oder der Roman in Versen. Lange realistische Romane in Versen schrieb der bedeutendste slovakisdie Dichter Hviezdoslav ( H a j n i k o v a zena = Die Frau des Försters, „Ezo Vikolinsky" und „Gabor Vikolinsky", 1884—1899). Konopnickas „Epopöe" „Pan Balcer v Brazilji" ( „ H e r r Balcer in Brasilien", 1892—1909) darf man wohl auch als R o m a n in Versen betrachten. Kurze Versnovellen sind verbreitet und häufig den Balladen nahe. Die früheren Versnovellen Turgenevs und Nekrasovs schließen sich nah an den zeitgenössischen R o m a n an.

Es gibt auch Versuche, die sonst nicht ernst genommenen Gattungen in die Versdichtung einzuführen: dazu gehören vor allem Variet£couplets, die man früher nur im Singspiel (Vaudeville) kannte, die Nachahmung der kleinbürgerlichen und der Zigeunerlieder. Die verspäteten Obersetzungen und Überarbeitungen der Lieder Berangers finden jetzt weite Verbreitung. D e r Meister der russischen Couplets, deren satirischer Ernst unter der scheinbar leichtfertigen Form der Zensur verborgen blieb, w a r N . A. Nekrasov. Die satirischen und humoristischen Gedichte Asnyks erklingen in einer ähnlichen Tonart. Manche Gedichte der beiden Epigonen des Biedermeiers, Apollon Grigor'ev nud J . P . Polonskij, klingen an die Zigeunerlieder an. Es gibt zahlreiche Übersetzungen Berangers (den noch Puskin kannte und P. A. Vjazemskij nachahmte), die seine Lieder z. T. mit Anspielungen auf die russischen Verhältnisse verändern (A. Mcj u n d besonders der sonst unbedeutende V. Kurockin).

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X I . Realismus Diese Gattungen bereichern die Literatursprache durch Vulgarismen und Prosaismen, die aus der Journalistik und sogar aus der wissenschaftlichen Literatur übernommen werden.

Manche Gedichte erinnern a n die sujetlosen Szenen der S k i z z e n d e r „ N a t ü r l i c h e n S c h u l e " ; a l l e r d i n g s e n t h a l t e n sie m a n c h m a l lyrische B e t r a c h t u n g e n . Hier leistete wiederum N e k r a s o v Beachtenswertes (vgl. seine „Razmyslenija u p a r a d n o g o p o d ' e z d a " — Gedanken vor dem Herrschaftseingang eines Hauses). Einzelne Szenen finden wir auch bei Konopnicka, Halek, Ivan Vazov u. a. D i e lyrischen G e d i c h t e „ a l t e n S t i l s " v e r s c h w i n d e n n a t ü r lich nicht, a b e r d e r D i c h t e r h ä l t sich n u n n a c h M ö g l i c h k e i t a n d i e a l l t ä g l i c h e S p r a c h i n t o n a t i o n . K e n n z e i c h n e n d ist solche I n t o n a t i o n s o g a r i n v i e l e n L i e b e s g e d i c h t e n d e r Realisten. Im „alten Stil" schreiben noch lange Epigonen der Romantik, wie A. K. Tolstoj und A. Fet. Auch Asnyk und Konopnicka scheuten sich nicht, solche Gedichte, die dem Zeitgeist nicht entsprachen, zu veröffentlichen. Es gibt zahlreiche gute Miniaturgedichte, so bei A. Fet, auch unter den vielen, oft sehr schwachen Gedichten Vazovs und bei dem Ukrainer I v a n Franko. I m G a n z e n jedoch t r i t t die V e r s d i c h t u n g w e s e n t l i c h z u r ü c k ; d e n n i n d e r „ W i r k l i c h k e i t " spricht m a n j a nicht in Versen. Die Betrachtungen des L a k a i e n Smerdjakov ( „ B r ü d e r K a r a m a z o v " ) , d e r die V e r s e a b l e h n t , s i n d n a t ü r lich e i n e K a r i k a t u r , a b e r k e i n e z u f ä l l i g e ! Die beiden Zeitschriften, die Dostoevskij mit seinem Bruder herausgab (1861—1863), brachten fast keine Gedichte. T u r genev, der als guter Versdichter begann, schrieb dann sein Leben lang nur noch Gelegenheitsverse. Auch Orzeszkowa veröffentlichte nur als Anfängerin Gedichte. Versdichter w u r den als solche oft nicht ernst genommen! Die russischen Verhältnisse waren allerdings nicht f ü r alle slavischen Literaturen typisch.

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B. Prus zweifelt an der Möglichkeit, durch die Versdichtung so plastische Darstellungen geben zu können, wie dies in der Prosadichtung möglich sei, denn der Vers „glänzt, leuchtet" und kann den Leser blenden. So hält er selbst den „poetischen Charakter" der realistischen Werke f ü r „gefährlich". Bezeichnend ist es, daß der deutsche Kritiker der Romane Turgenevs, der diese sehr hoch einschätzte, Julian Schmidt, im Gegensatz dazu den Mangel der Romane in dem „zu wenig poetischen Charakter" sieht. L.Tolstoj will ein Gedicht mit den Worten loben: „Nein, das sind keine Verse, sondern bedeutende und tiefe Prosa" („bol'saja i glubokaja proza") (Erinnerungen des Schauspielers P. Orlenev).

Dennoch gab es eine wesentliche Bewegung in der Verskunst u n d in der Komposition der Gedichte, was zumindest zeigt, d a ß die Formprobleme auch den Realisten nicht f r e m d waren. Auch hier tritt Nekrasov als Neuerer auf: Die Puskinsche Tradition gab dem Jambus und zwar dem acht- bis neunsilbigen, oder, wie die Schulverslehre ihn nennt, dem vierfüßigen, den Vorzug vor anderen Vermaßen: ÄepeBHH, rfle CKynaji

E u r e m » !

Diiijra n p e j i e c T H b i f i y r o j i o K

...

(Das Dorf, wo sich Evgenij (Onegin) langweilte, / war ein reizender W i n k e l . . . ) Wenn wir die unbetonten Silben mit „x" und die betonten mit „x" bezeichnen, können wir den Rhythmus dieser Zeilen so wiedergeben: x x x x x x x x x x x x x x x x x Wir sehen hier, daß die langen Wörter des Russischen den Ausfall mancher Betonungen unumgänglich machen, so in der zweiten oben zitierten Zeile. Nekrasovs Versmaße sind dagegen sehr oft dreisilbig, d. h. die Betonung kehrt normalerweise erst nach zwei Silben wieder. Vgl.: O T j i M K y w t q n x , npa3flHo6ojiTaiomMX, y M b l B a i O I H M X p y K H B KpOBI-I

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X I . Realismus yBeflH M6HH B C T a H ' n O r M 6 a i O L L ( M X 3a BejiMKoe flejio jiioöbm.

(Von den Jubelnden, eitel Schwätzenden, / ihre H ä n d e im Blute Waschenden, / führe mich ins Lager derer, die zugrunde gehen / um der großen Sache der Liebe willen.) x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x i x x x x x x x x x x x x x x x x x Das dreisilbige Versmaß ermöglicht dem Dichter den Gebrauch langer Wörter: Partizipien, Komposita und Superlative. Auch hier müssen manche Betonungen wegfallen, wie z. B. in der Zeile: AQ CBeTonpecTaBJieHMH (bis zum Welten-Ende) x x x x x x x x Außerdem f ü h r t er neben zahlreichen Vulgarismen und volkstümlichen Wörtern Wörter der Zeitungssprache ein, z. B. sozercajuscij, prakticeskij, ekonomiceskij. Weniger entschieden tun dasselbe manche anderen russischen Dichter. Auch Konopnicka spielt mit zahlreichen, zum Teil neuen strophischen Formen. Ihre Gedichte neigen vielfach zu den tonischen Versmaßen, d. h. zu der regelmäßigen Abwechslung von betonten und unbetonten Silben, was in der polnischen Versdichtung der syllabischen Tradition widerspricht und von der Dichterin in einer Sprache, die normalerweise die vorletzte Silbe des Wortes betont, große Sprachkunst verlangt: W kolebce braterstwa slowianskich narodow, w prastarej ziemicy M o r a w y . . . (In der Wiege der Brüderschaft der Slavenvölker, / in dem uralten lieben Lande Mähren . . .) x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Der Ceche Jaroslav Vrchlicky (später Professor der vergleichenden Literaturgeschichte) bereicherte die cechische Dichtung durch zahlreiche neue strophische Formen, vor allem in seinen Übersetzungen. I. Franko versuchte sich auch an neuen Formen, u. a. schreibt er Gedichte mit tonischen Nachahmungen antiker Versmaße.

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7. D e r metonymische Stil begünstigt, ja er verlangt u m fangreiche Formen. N i c h t z u f ä l l i g ist jetzt der R o m a n die Gattung, die den slavischen Literaturen Weltgeltung verschafft. Besondere Bedeutung in der Weltliteratur gewinnen die russischen Romandichter: Turgenev, Dostoevskij, Lev Tolstoj und Goncarov. Ihre Reihe setzt später Maksim Gor'kij fort, dessen späte autobiographische Trilogie den Gipfel seiner Romanreihe bildet. Bei den Polen sind vor allem Orzeszkowa, Prus und Sienkiewicz zu nennen; ihre wichtigsten Werke erschienen zwischen 1878 und 1900. Unter die ersten der südslavischen Dichter gehören Jasa Ignjatovic mit seinem Roman „Vasa Respekt" (1875) und der Bulgare Ivan Vazov („Pod igoto" — Unter dem Joch). — Realistische Romane schrieben die Ukrainer Panas M y r n y j (nach 1880) und Ivan Franko. Noch stärker als Franko neigt Michajlo Kocjubynskyj zur Moderne. Seine Romane erschienen erst 1903—1911. Bedeutend sind die slovakischen Romane Martin Kukucins und Hurban-Vajanskys. D i e R o m a n e sind meist sehr umfangreich, v o r w i e g e n d deshalb, w e i l der realistische Dichter die U m w e l t (russ. „sreda") nicht vergessen darf. Es entstehen aber auch neue Formen: der K u r z r o m a n „Romanetto", der fast als M o n tage aus historischen Q u e l l e n aufgebaute R o m a n (der historische Schlüsselroman) u n d der realistische R o m a n in Versen, der sich aber v o n dem „byronistischen Epos" der R o m a n t i k grundsätzlich unterscheidet. Eine Erfindung des Cechen Jakub Arbes ist die Form des Miniaturromans. Von ihm stammt auch der N a m e „Romanetto". Historische Schlüsselromane schrieben die Kulturhistoriker, der Ceche Zygmunt Winter (1846—1912) und der Ukrainer Orest Levyckyj (1849—1922), der letztere übernahm historische Quellen beinahe in crudo in seine Werke. Die Romane in Versen (s. o. § 6) bringen statt der f ü r ähnliche Werke der Romantik (Puskins „Evgenij Onegin", Slowackis „Beniowski") charakteristischen Abweichungen ausgedehnte Milieuschilderungen.

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Durch die Milieuschilderungen des Realismus werden zahlreiche Nebenpersonen in die H a n d l u n g miteinbezogen, deren Schicksale dem Autor und dem Leser nun oft hunderte von Seiten abverlangen. Die historische Trilogie Sienkiewiczs aus der polnischen Geschichte des 17. Jhs. u m f a ß t e 13 (!) Bände. Ähnlich weit ausholend ist Tolstojs R o m a n „Krieg und Frieden". Auch kleinere Romane versuchen dem Leser die soziale und politische Wirklichkeit der behandelten Zeit nahe zu bringen. Neben den Romanen Tolstojs müssen wir die Turgenevs nennen, die uns ein Bild der Entwicklung der russischen Intellektuellen von den 40er bis zu den 70er Jahren geben. An H a n d dieser Romane glaubten soziologisch und psychologisch orientierte Literaturwissenschaftler (D. Ovsjaniko-Kulikovskij, I. Ivanov-Razumnik) eine „Geschichte der russischen Intelligenz" schreiben zu dürfen. B. Prus' großer R o m a n „Lalka" („Die Puppe") stellt Vertreter der damaligen polnischen Gesellschaft dar. G r o ß - und Kleinadel, Kaufleute, G r o ß - und Kleinbürgertum und schließlich auch die H a n d w e r k e r werden durch ihre Vertreter im Roman, dessen Sujet im Grunde die Geschichte einer Ehe ist, dargestellt. Auch Sienkiewicz bringt in seinen Gesellschaftsromanen solche weitläufigen Schilderungen. I v a n Vazov („Unter dem Joch") schildert die Lage der Bulgaren unter der türkischen Herrschaft. Fast alle bedeutenden R o m a n a u t o r e n der Zeit sehen ihre wichtigste Aufgabe im „Berichten". Manchmal sind die Darstellungen kritisch, satirisch und sogar karikierend (vgl. die russischen „reaktionären" Romane, wie die „Dämonen" Dostoevskijs). Die Milieuschilderungen drängen zuweilen den Helden ganz in den H i n t e r g r u n d .

Der historische Roman ist eine Gattung, die in neuem Stil die Tradition der Heldenromane der Romantik weitgehend fortführt. Neben den historischen Romanen Tolstojs und der Trilogie Sienkiewiczs, in welcher der Verfasser durch geschickte Verwendung des Wortschatzes des 17. Jhs. glänzt, gibt es p r u n k volle, aber oberflächliche historische Romane („Quo vadis" von Sienkiewicz) und zahlreiche „naive" Werke des Cechen A. Jiräsek, oder Romane des russisch-ukrainischen Dichters

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D . Mordovcev, über den der Historiker Kostomarov schrieb: „Unseren historischen Romantikern wirft man vor, sie kennen die Geschichte schlecht. H e r r Mordovcev ist eine Ausnahme: er kennt sie überhaupt nicht." D i e slavischen realistischen R o m a n e sind allzuoft T e n d e n z w e r k e . Sie g e h ö r e n z u der in der slavischen L i t e r a t u r u r a l t e n G a t t u n g d e r didaktischen R o m a n e ( v g l . I I I , § 4 ) , die d e m Leser gewisse Ideen suggerieren w o l l e n . D a s geschieht e n t w e d e r durch B e t r a c h t u n g e n des Verfassers, durch R e d e n der H e l d e n o d e r auch durch ausgedehnte E i n l a g e n . I n derselben R i c h t u n g w i r k e n satirische o d e r parodistische D a r s t e l l u n g e n . Sie k ö n n e n als nicht r a t i o n a l e , sondern e m o t i o n a l e A r g u m e n t e sui generis dienen. Eine große Rolle spielt der didaktische Stoff in den R o m a nen Dostoevskijs: neben belehrenden Betrachtungen des Starzen Zosima in den „Brüdern K a r a m a z o v " begegnen uns im selben Roman Gespräche der Brüder, das Auftreten des Teufels in der Halluzination Ivans, die Ivan zugeschriebene „Legende vom Großinquisitor". Sympathie sollen die slavophilen Reden des Fürsten Myskin im „Idioten" erwecken, Antipathie — das sozialistische Projekt Sigalovs und die parodistische Darstellung der Werke Turgenevs ( = Karmazinov) und eines romantischen „Mysterienspiels" (alles in den „Dämonen").* Bei L. Tolstoj ist die Tendenz in allen Romanen ganz offen ausgesprochen, auch in den historisch-philosophischen Betrachtungen oder in der karikierten Darstellung Napoleons in „Krieg und Frieden". — Turgenev versucht eher positive Empfindungen zu bestimmten handelnden Personen beim Leser zu erwecken (Bazarov in „Väter und Söhne"). Den Romanen von Orzeszkowa sind belehrende Tendenzen nicht fremd, so etwa kann man ihren Roman „Meer Ezofowiez" direkt als Polemik gegen den Antisemitismus auffassen. Sonst begegnen wir bei ihr allgemeinen humanitären Tendenzen.

* E i n didaktisches dichterisches Werk braucht nicht unbedingt Antworten auf die in ihm gestellten Fragen zu geben. Viel wesentlicher ist es, daß ein solches Werk Probleme stellt und zu ihrer Klärung beiträgt, und ihre Lösung dem Leser überläßt oder verschiedene mögliche Lösungswege andeutet: das geschieht in den meisten Romanen D o s t o e v s k i j s ! 5

Tschizewskij I I

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X I . Realismus Bei den meisten Slaven sind die nationalen u n d nationalistischen Motive sehr stark und treten auch in unverhüllter Form auf.

Bezeichnend für den realistischen Roman ist die Benutzung zweier gegebener Möglichkeiten: die typisierende Darstellung „durchschnittlicher" Vertreter bestimmter Völker, Stände und Gruppen (s. u. § 10) und die (oft gleichzeitigen) Schilderungen von einmaligen Grenzfällen, aufs äußerste gesteigerten Situationen (§ 11). Die psychologischen Analysen erheben ein Werk mit ort- und zeitgebundenem Sujet oft über diese Beschränkung hinaus zu den Werken von universaler Bedeutung. In ihnen werden Fragen gestellt und beantwortet, vor denen Menschen zu allen Zeiten stehen. Allgemeingültigkeit in Bezug auf die ontologische Situation des Menschen erreichen am ehesten die Romane Dostoevskijs und L. Tolstojs.

8. Die Helden der realistischen Romane sind keineswegs „heldenhaft", wie das in der Romantik meist der Fall war. Allerdings wollte man schon früher auch die „Schufte" in ein Literaturwerk „einspannen" („priprjac i podleca", Gogol'). Im realistischen Roman gibt es nun allzuoft „Schufte", die allerdings, der „Lebenswahrheit" entsprechend, manchmal auch menschliche Züge besitzen und in einem dynamischen Entwicklungsprozeß gezeigt werden, in dem sie sich bald als schlechter, bald als besser erweisen. Neben den „Schuften" zeigt man auch schwache Menschen, die den Versuchen von außen oder den eigenen inneren Bedrohungen etwa der Willensschwäche oder der Stärke hemmender Reflexion erliegen. Daß die Schilderung positiver Menschentypen, vor allem solcher, die innerhalb ihrer Umwelt positiv wirken können, außerordentlich schwierig ist, mußten die realistischen Dichter einsehen. Außerdem legte die Zensur der Darstellung revolutionärer oder nationaler Kämpfer unüberwindliche Hindernisse in den Weg.

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D i e im H i n t e r g r u n d a u f t r e t e n d e n „ p o s i t i v e n " T y p e n sind o f t g a n z blaß. N e b e n den n e g a t i v e n T y p e n spielen auch die bereits in der R o m a n t i k b e k a n n t e n „ P e c h v ö g e l " eine wichtige R o l l e : Menschen, denen, aus w e l c h e n G r ü n d e n immer, nichts gelingt u n d deren U n t e r g a n g nicht h e l d e n h a f t sondern alltäglich u n d prosaisch ist. E i n e Erbschaft der „ N a t ü r l i c h e n Schule" sind die N e b e n personen mancher R o m a n e , die in karikierender u n d g r o tesker W e i s e gezeichnet sind. I n den satirischen W e r k e n w i r d manchmal auch die Schilderung des V o r d e r g r u n d s in derselben A r t gehalten. Das beste Beispiel des negativen Helden bietet uns der R o m a n I. Ignjatovics „Vasa Respekt". Vasa ist ein egoistischer, geschickter und skrupelloser Mensch, dessen Lebensweg in schonungsloser Offenheit geschildert wird. An der Grenze zwischen konsequenter Schlechtigkeit und Charakterschwäche steht Kalinovic, der H e l d des Romans „Tysjaca dus" (Tausend Leibeigene) von A. Pisemskij. Die meisten Helden der Romane Turgenevs sind schwache Männer, die selbst an ihrem unglücklichen Schicksal schuld sind. Selbst ihr Heldentod („Rudin") ist kein Beweis ihrer Stärke. Rajskij, der H e l d des Romans „Schlucht" von Goncarov, ist ein vielseitig begabter M a n n , der unfähig ist seinem Leben eine bestimmte Richtung zu geben, während der moralisch reine Oblomov an seiner Passivität zugrunde geht („Oblomov" von Goncarov). Die Frauen Turgenevs sind meist als positive Typen gezeichnet; er kennt aber auch Verführerinnen und andere negative Typen. Am eingehendsten ist der negative, geistig leere Frauentyp von Prus in seinem R o m a n „Lalka", eben als „Puppe", geschildert. In demselben R o m a n zeichnet der Dichter ein ganzes Spektrum von Männertypen verschiedener moralischer Qualitäten. Auch Dostoevskij zeichnet grausame (chiscnyj) Frauen, die im Leben ihrer Umgebung eine fatale Rolle spielen müssen. Die Verbrecher seiner Romane zeigen auch positive menschliche Züge. Die schwächsten Menschendarstellungen finden wir in den Romanen, die das Bauernleben oder nationale K ä m p f e zum Gegenstand haben. Die Fragwürdigkeit der „positiven" Helden (Turgenev und Goncarov) ist offensichtlich und nur bei

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Dostoevskij erscheinen gelegentlich ans Heilige grenzende Menschen (Zosima in den „Karamazov"). Der einzige bedeutende Roman Leskovs („Soborjane" = „Klerisei") schildert Menschen, die keine Heldentaten vollbringen, sondern durch ihre moralische Standhaftigkeit und treue Pflichterfüllung doch als positive Helden bezeichnet werden können (ähnliche Typen finden wir auch in den Novellen Leskovs). Die Verfasser der realistischen Romane sind bestrebt, kein einseitiges Bild ihrer Menschen zu geben. N u r historische Romane aus der fernen und nahen Vergangenheit haben oft Gestalten, die an unwahrscheinlichem Heldenmut nichts zu wünschen übrig lassen. Derart sind auch die meisten Helden der historischen Romane Sienkiewiczs. 9. Im Realismus blüht auch die Novellistik. Z. T. ist der Grund dafür ein rein „praktischer": Die Dichter sind oft auf die Mitarbeit in den kleineren Zeitschriften angewiesen, außerdem bildet bei manchen die schriftstellerische Tätigkeit die Grundlage ihrer materiellen Existenz, und die N o v e l l e ist eine leichter abzusetzende Ware. Diese Gattung bietet die Möglichkeit — vielfach in der Tradition der „Natürlichen Schule" — Bilder einzelner Abschnitte der Wirklichkeit zu geben. Die meisten Romandichter schreiben Novellen. Bei Turgenev bilden die Novellen dem Umfange nach sogar den größten Teil seiner Werke. Bedeutende und anders gestaltete Werke Sienkiewiczs sind seine Novellen. Novellist ist in seiner dichterischen Prosa auch der Ceche Neruda, oder der Serbe Matavulj usf. Es gibt auch Dichter, die nur Novellisten sind. In der späteren Zeit bildet sich eine Schule von Novellisten, die als Vorbilder etwa Maupassant und Cechov haben. Vorwiegend bei den späten Novellisten entwickelt sich auch ein besonderer Stil, den man als impressionistisch bezeichnen darf. Die Sprache der Novellen ist vielfach der Alltagssprache näher als die der Romane. Das humoristische Element tritt

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oft in den Vordergrund. Die Darstellung des Volkslebens erhält in den Novellen mehr Raum. Vielleicht vermögen die Dichter bei den handelnden Personen aus dem einfachen Volke keine so spannenden und komplizierten Schicksale zu sehen wie bei den Vertretern der intellektuellen Schicht oder bei den historischen Helden. 10. Wie wir bereits erwähnten, waren die Realisten oft bestrebt, „typische" Menschen, Erscheinungen und Ereignisse darzustellen. Die Typisierung ist in der Literatur nicht neu, gewinnt aber im Realismus eine so zentrale Bedeutung, wie sie sie früher wohl noch nicht hatte. Bestimmte literarische Gestalten und Bilder werden geschaffen, die ganze Menschengruppen, Epochen und Verhältnisse repräsentieren können. Schon das Problem der „Repräsentierung" erweckt eine Reihe Fragen, vor allem die nach der Auswahl der „typischen" Züge aus der Fülle der Wirklichkeitselemente und nach ihrer Vereinigung zu einer dichterischen Einheit. Den Dichtern des Realismus waren diese Schwierigkeiten meist nicht bewußt. Einer der interessantesten Theoretiker der realistischen Dichtung, der polnische Romanschriftsteller B. Prus, beantwortete die Frage so: man müsse ,,a) die wichtigsten Punkte w ä h l e n . . . b) aus ihnen eine Linie schaffen, die ihrer Größe und Gestalt nach den (darzustellenden) Gegenstand charakterisiere". Um dem so geschaffenen Bild Plastizität zu verleihen, ist es „gut, ihm einen entsprechenden Hintergrund zu geben", vor welchem der Typus „stärker hervorzutreten vermöge".

Bei der Auswahl der Züge, die als „wichtig" oder als die „wichtigsten" anzusehen sind, muß man gewisse Kriterien beachten, die bei den einzelnen Dichtern des Realismus verschieden waren. Daß man dabei eine Wertung vollziehen muß, haben die meisten Dichter nicht bemerkt (diese Fragen wurden später von Max Weber bei der Behandlung des Begriffs „Idealtypus" eingehend besprochen und geklärt), und vielfach haben sie an die Möglichkeit geglaubt, man könnte die typischen oder charakteristischen Züge durch „Beobachtung" feststellen.

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X I . Realismus So äußerten sich Prus und (brieflich) auch Turgenev und Goncarov.

Nicht weniger schwer zu beantworten ist die Frage nach der Vereinigung der einzelnen Züge zu einer dichterischen Einheit. Daß dabei die Ansichten des Dichters eine große Rolle spielen, merkte man erst dadurch, daß die geschaffenen Typen sich bei verschiedenen Dichter stark voneinander unterscheiden. Aber jeden Dichter blieb bei dem Glauben, daß eben gerade er einen wahrheitsgetreuen Typus geschaffen habe und die andersdenkenden Dichter sich irrten. Die literarische und kritische Polemik bei der Beurteilung der „Echtheit" der einzelnen Typen führte in manchen Fällen zu unüberbrückbaren Auffassungsunterschieden. Die Verfasser der Dichtungen mit historischem Stoff übernahmen oft nur die bereits von der (damaligen!) Wissenschaft ausgearbeiteten Vorstellungen. Man glaubte auch, daß schon die communis opinio der Publizisten und Politiker eine genügende Garantie für die Auswahl der typischen Züge biete. Die Frage nach den Quellen der historischen Romane Sienkiewiczs zeigt die ganze Schwierigkeit der Auswahl. Von dem unmittelbaren Erleben oder der „kritischen" Benutzung der zeitgenössischen Urteile glaubten vielfach (nach ihren Äußerungen zu urteilen) Turgenev, L. Tolstoj, E. Orzeszkowa u. a. sich leiten lassen zu dürfen.

Die Verbindung der typischen Züge schafft zunächst einen Begriff, aber kein dichterisches Bild. Dieses Bild kann durch die Verschmelzung der „typischen Züge" mit weiteren „menschlichen" Zügen eine Gestalt zu dem Bild einer lebendigen Persönlichkeit machen. Genau dasselbe gilt von den typischen sozialen Verhältnissen, Landschaften, Milieubildern usf. Und eine Bereicherung der abstrakten „typischen" Bilder durch den „zufälligen" konkreten Stoff führte vielfach zu den Vorwürfen, der Dichter selbst verstehe den von ihm geschaffenen Typus nicht.

X I . Realismus Das warf man Turgenev bei der Beurteilung des von geschilderten Typus des „Nihilisten" (Bazarov) in „Väter Söhne" vor. Aber nicht nur die Kritiker und Publizisten, dern auch Dichter selbst (so B. Prus) warfen einander „Nichtverstehen" der von ihnen geschaffenen Typen vor.

71 ihm und sondas

Mit einem Wort: zwischen der typisierenden Tendenz des Realismus und dem Bestreben die Typen zu konkreten Bildern zu gestalten, entstand oft ein unlösbarer Widerspruch. 11. Ein anderer Weg, eine Darstellung der Wirklichkeit zu bieten, bestand in der Schilderung der Sonder- und Grenzfälle. Das bedeutet, solche Gestalten und Situationen darzustellen, die es in Wirklichkeit nicht oder nur selten gibt. Die kennzeichnenden Züge der Wirklichkeit werden dabei intensiviert und „potenziert", die psychischen Erlebnisse und Ideen der Helden in reinere und konsequentere Form gegeben, als man sie im Leben treffen kann. Besonders charakteristisch ist eine solche Darstellung der Grenzfälle bei Dostoevskij, z. T . auch bei Leskov. Dostoevskij als Feind der rationalistischen „Aufklärung" der russischen 60er Jahre schildert in Ivan Karamazov einen so tiefdenkenden und in Smerdjakov einen so gemeinen Vertreter des aufklärerischen Denkens, wie es sie in der russischen Wirklichkeit sicherlich nicht gab!

Eine solche „Potenzierung" der Wirklichkeit wirft noch mehr Fragen auf, als die der Typisierung: bei der Steigerung der charakteristischen Züge der Wirklichkeit darf der Dichter seinem von ihm geschaffenen „Sonderfall" keine Züge verleihen, die die Darstellung „auf Abwege führen" würden. Denn so kann nur ein schiefes Bild entstehen, das von der Wirklichkeit abweicht und nur als „böse Karikatur" empfunden wird. Von diesem Recht auf „Unglaubwürdigkeit" (russ. nepravdopodobie) machen nur die Satiriker bewußt Gebrauch: die Begründung ist ihr Recht auf die Darstellung der Wirklichkeit, wie sie sein würde, wenn die Menschen konsequent handelten und dächten, und wenn die Verhältnisse sich ungehindert entfalten könnten.

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XI. Realismus Als eine Karikatur können wir z. B. die sozialistischen Pläne Sigalevs (in den „Dämonen" Dostoevskijs) betrachten. Ein russischer Satiriker, Saltykov-Scedrin, glaubt in seiner Satire über die Grenzen der Wahrheit auf das Gebiet des Märchenhaften hinausgehen zu dürfen (vgl. ein Stadthauptmann, dessen Kopf eine Pastete ist, ein anderer, dessen Äußerungen durch eine in seinem Kopf befindliche Spieldose [organcik] hervorgebracht werden usf.).

Während der Typisierung die Gefahr droht, farblose Typenkonstruktionen im dichterischen Werk zu bieten, läuft die Darstellung der Sonder- und Grenzfälle Gefahr, unglaubwürdige Bilder zu zeichnen. 12. Die beiden geschilderten Wege führen notwendigerweise zu der Darstellungsart, die man als „impressionistische" bezeichnen darf. Auf beiden Wegen baut man die Darstellung der Wirklichkeit auf einer Auswahl, d. h. auf einer unvollständigen, nicht erschöpfenden Ansammlung von Einzelelementen der Wirklichkeit. Das geschieht notwendigerweise, denn die Darstellung der Wirklichkeit in der ganzen Fülle und Mannigfaltigkeit ihrer Einzelheiten ist nicht möglich. Der Charakter der Auswahl der Wirklichkeitselemente wird durch verschiedene Faktoren bestimmt: 1. durch die Perspektive, in welcher der Dichter die Wirklichkeit sehen kann (dazu gehört zunächst neben seiner Zeit- und Raumgebundenheit seine Stellung innerhalb der Gesellschaft), 2. durch die persönlichen Eigenschaften des Dichters (seine „Begabung", die Schärfe des Blicks, sein Interesse usf.), 3. durch die Einflüsse der Umgebung, d. h. den „Geist der Zeit", die Anforderungen, die die literarische Lage und die Leser an ihn stellen (dazu gehört der neuerdings gebrauchte Begriff des „sozialen Auftrags", russ. „social'nyj zakaz"), — diesem Einfluß der Umgebung kann der Verfasser einen gewissen Widerstand leisten, der oft seine Erfolge bei den Lesern bestimmen kann. Das wichtigste ist: der realistische Verfasser schildert seinen Gegenstand nur fragmentarisch. Das Gesamtbild ist die Synthese der Einzelzüge. Sind sie zahlreich und geschickt gewählt, erscheint das Bild als eine Ganzheit ohne (wesent-

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liehe) L ü c k e n u n d „ F e h l e r " . S o e n t s t e h t ein „ i m p r e s s i o nistisches" B i l d v o n f r a g m e n t a r i s c h e r S t r u k t u r . I n g e w i s s e m S i n n k a n n m a n dies A t t r i b u t „ i m p r e s s i o n i s t i s c h " a u f j e d e Dichtung a n w e n d e n . Vielen Realisten sind aber die M ö g lichkeitsgrenzen der w a h r h e i t s t r e u e n „realistischen" D a r s t e l l u n g u n k l a r , sie m e r k e n d e n i m p r e s s i o n i s t i s c h e n ( h i e r : fragmentarischen) C h a r a k t e r ihrer Schilderungen nicht. N u r einzelne Dichter — u n d z w a r meist in den späteren J a h r e n d e r E p o c h e des R e a l i s m u s — v e r w e n d e n d i e i m p r e s sionistischen S t i l m i t t e l bewußt. G e n a u e G r e n z e n eines solchen „ i m p r e s s i o n i s t i s c h e n R e a l i s m u s " s i n d s c h w e r a b z u stecken, u m so m e h r , als v i e l e D i c h t e r i m p r e s s i o n i s t i s c h e S c h i l d e r u n g e n n u r gelegentlich g e b e n . Turgenevs Bemerkungen über den Impressionismus L. Tolstojs verdienen besondere Aufmerksamkeit. Solche Stellen, die er in „Krieg und Frieden" findet, seien nur „kleine Kunststückchen" (stucki), „schlau beobachtet" und „ausgeklügelt ausgesprochen". Das sei „miserabel auf der weiten Bildfläche des historischen Romans" (Brief vom 16. 3. 1865). Tolstoj habe „die alte Tendenz, die Schwankungen, Vibrationen desselben Gefühls oder derselben Situation wiederzugeben" (Brief vom 26. 2. 1868). Schilderungen von Kleinigkeiten seien „nur Taschenspielerstücke (fokusy), das Einhämmern auf die Augen des Lesers mit denselben feinen Kleinigkeiten", die die Illusion des Allwissens des Verfassers erwecken sollen. Die Psychologie Tolstojs sei „eine launenhaft-eintönige Beschäftigung mit immer denselben Empfindungen, die außerdem außerhalb der n o r m a len Erlebniswelt liegen" („in den Achselhöhlen der Helden"), — daher seien die Werke Tolstojs (so „Anna Karenina") „ein Chaos" (Briefe vom 22. 3. 1875 und 6. 3. 1868). Ähnlich urteilen die damaligen Kritiker über die Romane Dostoevskijs, später über die ernsten Novellen Cechovs, in welchen die Kritiker das Fehlen der „Ideologie" und die „unklaren" Schilderungen überraschen. Die impressionistischen Züge bei einzelnen Dichtern des Realismus sind die Vorzeichen der entstehenden modernen Dichtung. Bei dem Ukrainer Kocjubynskyj w a r die Fortsetzung der stilistischen Tradition Cechovs ein direkter Übergang zu der Moderne.

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Die impressionistischen Schilderungen sind in den Kurznovellen oft vorherrschend, obwohl die realistischen Dichter versuchen, auf verschiedenen Wegen den fragmentarischen Charakter ihrer Schilderung zu verdecken. Turgenev gelingt dies in vielen Fällen durch eine engere Absteckung der Grenzen der Darstellung: wenig handelnde Personen, Kürze der H a n d l u n g oder die Konzentrierung der Darstellung auf einige wenige Zeitpunkte, die den Bericht über die dazwischen liegende Zeit unnötig machen. Diese Kunstgriffe sind in der Novelle leichter zu verwenden als im Roman. Auf einem anderen Weg versuchen diejenigen Dichter das Fragmentarische ihrer Novellen zu verbergen, die die einzelnen Bilder und Bildchen zu zyklisieren verstehen. So verf ä h r t z. B. der Ceche N e r u d a , der eine Reihe von Skizzen zu dem Bild der Prager Kleinseite (Mala Strana) vereinigt und der Reihe den gemeinsamen Titel gibt ( „ P o v i d k y malostranské"). A m konsequentesten bedient sich des impressionistischen Stilmittels seit dem Ende der 80er Jahre A n t o n Cechov (vgl. „Die Steppe", „Eine langweilige Geschichte", „Mein Leben" usf.). Er entwickelt einen eigenen Stil, der auf der Schilderung von „Fragmenten" der Innen- und Außenwelt beruht. Bald findet er auch slavische Nachahmer.

Die Aufmerksamkeit der Impressionisten richtet sich auf die einzelnen Objekte und Farben der Wirklichkeit, auf die oft unklaren und unbestimmten Seelenregungen, Stimmungen und Launen. Die Werke entbehren vielfach klar hervortretender Sujets, bzw. die Handlung wird nicht bis zum Ende entwickelt oder abgebrochen. Zur Sujetlosigkeit der „Natürlichen Schule" kehrt man allerdings nicht zurück! Die Erlebnisse der handelnden Personen — ihre Motive und die daraus hervorgehenden Äußerungen und Handlungen sind ihrem Gewicht nach einander nicht adäquat und hinterlassen den Eindruck eines „unmotivierten" oder gar zufälligen Charakters der Handlung. Bei Cechov wird das durch seine Einsicht als A r z t in die k r a n k h a f t e n Störungen des Seelenlebens begründet (Neurasthenie, Schwangerschaft, Krankenfieber, Einwirkungen des Unterbewußtseins usf.).

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Der Impressionismus findet in der „neuromantischen" Literatur (s. Kap. XII) eine weitere Entwicklung"". 13. Kennzeichnende Züge des realistischen Stils sind vor allem auch mit der Vorstellung der kausalen Bestimmtheit aller Einzelelemente der Wirklichkeit verbunden. Diese Überzeugung, die erst im realistischen Impressionismus abgeschwächt wird oder gar verschwindet, hat einige Konsequenzen: 1. die Versuche genealogischer Erklärungen der Charaktere der handelnden Personen, 2. die Motivierung ihrer Handlungen durch ebenfalls in den dichterischen Werken dargestellte Motive, oder 3. die Schilderungen des Milieus, in dem sie leben und handeln. Alle diese Stilelemente haben, wie leicht zu sehen ist, metonymischen Charakter: sie verlangen eine weitausholende Darstellung der Umstände, unter denen der Mensch aufgewachsen ist und lebt. Das führt nicht nur zur Erweiterung der Darstellungsgrenzen, sondern verlangt auch eine ausgedehnte Stoffsammlung als Voraussetzung des dichterischen Schaffens. Dabei ist die Vorstellung fast allgemein, daß die Dichtung in gewissem Sinn eine Parallele zu der anderen Erkenntnisart, der wissenschaftlichen, darstelle. Nach B. Prus sind „die Wissenschaft und die Dichtung" zwei Flügel, die „den Menschen in die H ö h e bringen", d. h. ihm die Wahrheit mitteilen, die sich von der wissenschaftlichen W a h r heit nicht grundsätzlich unterscheide. Bei manchen russischen Realisten geht dieser „Dienst an der Erkenntnis" so weit, d a ß sie ihren dichterischen Werken statistische Tabellen beigeben (z. B. Gleb Uspenskij). Die „Nützlichkeit" der Dichtung als Erkenntnisquelle scheint also erwiesen zu sein. U m die „Nützlichkeit" der realistischen Dichtung zu kennzeichnen, spricht Prus davon, d a ß sie „statt Rosen K a r t o f f e l n " bieten solle. Noch paradoxer spricht man von der Dichtung als vom „Brot". * Z u r Z e i t des R e a l i s m u s b e g e g n e t u n s der I m p r e s s i o n i s m u s auch bei den E p i g o n e n d e r R o m a n t i k ; in d e r russischen L i t e r a t u r b e s o n d e r s typisch ist die lyrische D i c h t u n g A . A . F e t s .

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Die Vorbereitung der dichterischen Werke soll also auf der Stoffsammlung beruhen, d. h. der realistische Dichter betritt oft den Weg, der für den Wissenschaftler kennzeichnend ist, den Weg der planmäßigen Beobachtung, der Benutzung bereits vorhandener Quellen wissenschaftlichen und publizistischen Charakters (gelegentlich treffen wir die von Emile Zola nicht sehr glücklich gewählte Bezeichnung „der experimentelle Roman"). 14. Ein literarisches Kriterium für den Wert eines Werkes ist im Realismus die Aktualität. Auch diese kann verschieden verstanden werden, und die „überzeitlichen" Probleme der Romane Dostoevskijs oder L. Tolstojs wurden sicherlich von den Verfassern wie auch von vielen Lesern als in höherem Sinne „aktuell" betrachtet, und zwar mehr als die Behandlung der „Zeitfragen". „Aktualität" im Sinne der Behandlung von Tagesfragen besaßen natürlich solche Werke, wie „Früchte der Bildung" von Tolstoj und die „Dämonen" Dostoevskijs, aber gerade dieses letztere Werk enthielt auch vieles, das „überzeitliche Aktualität" hatte.

Fast immer vermochten die Realisten ihren Werken einen „aktuellen" Charakter zu verleihen. Vor allem wird die Bühnendichtung von dem Bestreben nach „Aktualität" beherrscht. Besonders darf man das von den Werken der „kleineren" slavischen Literaturen sagen. Die slavische Bühne, wie beschränkt ihre Möglichkeiten aus materiellen Gründen oder wegen der Zensurschwierigkeit auch waren, wurde jetzt zu einer Kanzel. Daraus folgten manche literarischen Züge der Bühnenwerke: ihre Sujets, die Wahl ihrer Helden, ihr Stil und nicht zuletzt ihre „Tendenzen", denn die Bühnenwerke waren in noch stärkerem Maße „didaktisch", als das bei den anderen Gattungen der Fall war (vgl. § 7). 15. Das Theater spielt bei den verschiedenen slavischen Völkern zur Zeit des Realismus eine besonders große Rolle: die Bühne wendet sich an viel breitere Schichten als die

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übrige Dichtung. Aber gerade diese Weite des Publikums führt zu einer gewissen Primitivität der Werke. Fast alle slavischen Literaturen behandeln auf der Bühne die „unteren Schichten" des Volkes. Hier stellt man sich zunächst die Aufgabe zu zeigen, daß diese Schichten ein ebenso kompliziertes und reiches Innenleben haben, wie die gebildeten oder den höheren Schichten angehörenden Helden. Da der Dichter auf der Bühne das Recht, selbst zu sprechen, verliert, sind seine Helden mit ihrer primitiven Welt allein. Mehrere Theaterwerke russischer Dichter wie z. B. Leskov und Pisemskij behandeln Tragödien, die aus solchen primitiven Konflikten erwachsen. A. Ostrovskij widmet den größten Teil seiner Stücke der ungebildeten Kaufmannssdiidit, weshalb ihn ein Epigrammatiker als „Kotzebue des Kaufhofes" bezeichnete. Die ganze umfangreiche ukrainische Bühnendichtung des Realismus vermag die Grenzen der bäuerlichen Welt nicht zu überschreiten. Enge Grenzen finden wir auch in den Werken des Serben B. Nusic.

Eine andere Gruppe von Bühnenwerken ist der Geschichte gewidmet. Hier wirkt noch stark die Tradition der romantischen Heldendichtung nach, die wiederum die Problematik der Werke verengt. Oft kommen die Bühnendichter auf den Weg der falschen Rhetorik und Melodramatik. Ausnahmen bilden meist die Werke, deren Verfasser kühn genug sind, um sich von der historischen Wirklichkeit zu lösen, wie der Graf A. K . Tolstoj, dessen „Zar Feodor" meisterhafte Charakterschilderungen bietet (der völlig unbedeutende, dem Schwachsinn nahe Zar wird vom Dichter als eine A r t heiliger „reiner Narr" dargestellt) und zu tiefen ethischen Problemen durchzustoßen vermag.

Das realistische Theater unterliegt so der Gefahr, die rein künstlerischen Probleme entweder in „Ethnographismus" oder in falschem Historismus aufzulösen. Allerdings dringt die realistische Bühnendichtung manchmal zu gelungener satirischer Darstellung vor, und am Ende der realistischen

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Zeit schafft Cechov impressionistische Bühnenwerke, die der Bühnendichtung neue Wege weisen (vgl. oben, § 12). Was die Bühnenkunst betrifft, so wurde das Element der reinen „Schau" auf der Bühne zurückgedrängt, so daß das Theater „prosaisch" „alltäglich" geworden ist. N u r historische und ethnographische Werke (diese nur z. T . , soweit sie Interesse und Sympathie für das „einfache V o l k " zu erwecken anstrebten) behielten noch Elemente von Farbigkeit und anziehender Schönheit bei. Später versuchte man auch in den Werken dieser Art ein realistische Genauigkeit bei der Wiedergabe der Lebensbilder zu erreichen, was oft zu Farblosigkeit der historischen Bilder führte. 16. D e r Realismus erlebte bei den meisten slavischen Völkern eine Krise: etwa am Ende der 80er J a h r e . Sie entstand aus inneren Gründen, wurde aber durch Einwirkungen von außen, durch die Entwicklung der westlichen Literaturen verschärft. Die Krise ergriff die jüngere Generation der schöpferischen Dichter (etwa die nach 1865 geborenen) und erst nach einigen Jahren gesellten sich zu den Neuerern auch vereinzelte Vertreter der älteren Generation, z. T . solche, die bis dahin passive Beobachter des literarischen Lebens waren. Die immanenten Gründe der Krise lagen z. T . im allmählichen Aussterben der alten Generation (vor allem in Rußland, und der russische Realismus war für die meisten slavischen Literaturen ein richtungweisendes Vorbild). Auch die Leser verloren mit der Zeit das Interesse an den — bei den zweitrangigen Verfassern — immer blasser und spannungsloser werdenden Werken. Wenn diese Gründe an der Oberfläche des literarischen Lebens lagen, so wirkten in der Tiefe stärkere Ursachen: die Sehnsucht nach Schönheit, die ja im Realismus keine zentrale Stelle unter den literarischen Werten einnahm, und das Erwachen des Interesses an der dichterischen Form, die — wiederum allzuoft völlig vernachlässigt wurde. Denn man hatte das Wort, auch in der Dichtung, vor allem in seiner kommunikativen Funktion gebraucht und geschätzt, und die im weiteren Sinn des

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W o r t e s d a r s t e l l e n d e ( d a r u n t e r auch ästhetische) F u n k t i o n übersehen u n d vernachlässigt. Z u d e n G r ü n d e n , die d a s Z u r ü c k t r e t e n d e r realistischen B e s t r e b u n g e n b e d i n g t e n , g e h ö r t e n auch s o z i a l p o l i t i s c h e , d i e a l l e r d i n g s bei d e n v e r s c h i e d e n e n slavischen V ö l k e r n e i n e n verschiedenen C h a r a k t e r h a t t e n . Bezeichnend ist die Abschwächung der radikalen revolutionären Bewegung, was vor allem in der russischen Geistesgeschichte eine besondere Rolle spielte. D e r f ü h r e n d e russische Publizist N . Michajlovskij schrieb: „Worauf soll m a n hoffen? w o r a n glauben? was wünschen? wohin streben? Alles ist zerschlagen und zerdrückt." D e r Satiriker Saltykov-Scedrin sprach von der Herrschaft des „triumphierenden Schweines". Die Feststellung der Publizisten war, d a ß eine neue „Skeptische Generation" auftrete. „Von den Idealen der Väter ließ sie sich nicht leiten", da der politische K a m p f zu wenig Ergebnisse gebracht hatte, versöhnte m a n sich mit der Alltäglichkeit. D i e S p a n n u n g e n zwischen der älteren u n d jüngeren Generation entsprangen m a n n i g f a l t i g e n u n d oft v e r b o r g e n e n Quellen. Überraschend ähnliche Schilderungen dieser Spannungen können wir in den Darstellungen der Konflikte zwischen Vätern und Söhnen der 90er J a h r e in den Erinnerungen eines Vertreters der polnischen Moderne, T. Boy-2elenski (Schilderung von K r a k a u in „Kennst du das Land?" = „Znasz Ii ten kraj?") u n d in den Erinnerungen des russischen Symbolisten A n d r e j Belyj („An den Grenzen von zwei J a h r h u n d e r t e n " = „ N a r u b e l e dvuch stoletij") finden, obwohl die Lebensbedingungen in K r a k a u und Moskau durchaus verschieden. Die Einwirkungen von außen waren vor allem künstlerischer u n d l i t e r a r i s c h e r N a t u r : d e r I m p r e s s i o n i s m u s i n d e r M a l e r e i , d e m d e r R e a l i s m u s nicht l a n g e W i d e r s t a n d leisten k o n n t e , d i e E n t s t e h u n g des K u n s t g e w e r b e s ( W . M o r r i s u n d R u s k i n u n d der n a c h f o l g e n d e Jugendstil) u n d v o r allem die neue westeuropäische L i t e r a t u r : die N a m e n v o n Ibsen,

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Oscar Wilde und Maeterlinck müssen genannt werden. Dann die französische Versdichtung: Verlaine, Mallarmé und Rimbaud, und in manchen slavischen Literaturen auch die deutsche Dichtung — George und die „Blätter für die Kunst", Arthur Schnitzler und sogar Gerhard Hauptmann, und die jüngeren Skandinavier — wie Hamsun. Nicht ohne Einfluß blieben auch die Abwendung der westlichen Philosophie vom Materialismus und Positivismus sowie die neuen Strömungen in der Wissenschaft und vielfach die bessere Bekanntschaft mit ihren älteren Vertretern. 17. Offensichtlich hatte aber der Realismus seine Aufgabe in der Geistesgeschichte der slavischen Völker noch nicht erfüllt, so daß er immer noch bedeutende Vertreter auch innerhalb der literarischen Moderne fand. Mehrere Dichter, die eine Zeitlang mit der Moderne zusammengingen, kehrten dann zu dem — oft stilistisch erneuerten — Realismus zurück. Andere benutzten nur manche neue Stilmittel, blieben aber Vertreter und Verfechter der „realistischen" Kunst. Die bedeutendsten polnischen Realisten wirkten nodi am Anfang des 20. Jhs.: So B. Prus (gest. 1912), der sogar erst jetzt eine theoretische Begründung des Realismus lieferte (s. o. § 10), Sienkiewicz (gest. 1916), Orzeszkowa (gest. 1910). Dasselbe sehen wir bei den Slovaken: Hviezdoslav starb 1921, Hurban-Vajansky 1916, Kukuiin 1928, der Bulgare Vazov starb 1921 usf. (s. die Tabelle). Bei den Ukrainern kam die literarische Belebung (z. T. wegen der Erleichterung der Zensur in Rußland) erst am Anfang des 20. Jhs. In Rußland schlössen sich die bedeutendsten neuen Prosaiker, Gor'kij und Bunin, eine Zeitlang der Moderne an und kehrten erst nach Jahren zum realistischen Stil zurück. Auch die weniger bedeutenden Anhänger der von Gor'kij vertretenen realistischen Richtung versuchten zeitweise ihren Stil dem „Modernismus" anzunähern.

Diese starke epigonenhafte realistische Strömung empfand sich selbst keineswegs als epigonenhaft, und die von ihr beherrschten literarischen Zeitschriften und Verlage vermochten vielfach die „Modernisten" zurückzudrängen.

XII. Die Neoromantik (die „Moderne") Polen K. Tetmajer (1865—1940) A. Lange (1861—1929) J.Kasprowicz (1860—1926) St. Przybyszewski (1868—1927) St. Wyspianski (1869—1907) L. Staff (1878—1957) B. Lesmian (1878—1937) St. Zeromski (1864—1925) Russen V. Brjusov (1873—1924) K. Bal'mont (1867—1943) Andrej Belyj (1880—1934) A.Blok (1880—1921) Vjaceslav Ivanov (1866—1949) F. Sologub (1863—1927) I. Annenskij (1856—1909) Ukrainer O.Oles (1878—1944) M.Rylskyj (1895—1964) P.Tycyna (1891) Weißrussen M. Bahdanovic (1892—1917) Cechen A. Sova (1864—1942) 0 . B f e z i n a (1868—1929) A. Prochäzka (1869—1925) I. Karäsek ze Lvovic (1871—1951) K. Hlaväcek (1874—1898) St. K. Neumann (1875—1947) Slovaken 1. Krasko (1876—1958) 6

Tschizewskij II

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XII. Die Moderne Serben I.Ducic (1874—1943) V. Ilic (1862—1894) Kroaten Ivo Vojnovic (1857—1949) V.Nazor (1876—1949) M. Krleza (1893) Slovenen D.Kette (1876—1899) J. Murn (1879—1901) O. Zupancic (1878—1949) I.Cankar (1876—1918) Bulgaren P.K. Javorov (1877—1914) Sorben J. Bart-Cisinski (1856—1909)

1. D e r Impressionismus w u r d e nicht zu einer abgeschlossenen Richtung der neueren slavischen Literatur. Dagegen entwickelte sich seit der Mitte der 80er J a h r e in einigen slavischen Literaturen eine „moderne" Richtung, die bei den verschiedenen Völkern sich selbst verschiedene Bezeichnungen gab: bei den Polen n a n n t e sie sich „Das junge Polen" (Mloda Polska), bei den Russen „Symbolismus". Ihre Gegner n a n n t e n sie die „ D e k a d e n z " , eine Bezeichnung, die die Vertreter der M o d e r n e selbst z. T. aus polemischen G r ü n d e n , oft gebrauchten. Die russische Bezeichnung „Symbolismus" drang, entsprechend der bis dahin a u ß e r o r d e n t lich einflußreichen russischen Literatur, auch in die anderen slavischen Literaturen ein. Die Bezeichnung „ N e o r o m a n tismus", die die Literaturhistoriker immer häufiger gebrauchen, ist nicht ganz z u t r e f f e n d : die slavische M o d e r n e w a r zunächst weit weniger weltanschaulich ausgerichtet als die R o m a n t i k u n d beachtete besonders den ästhetischen Wert der Dichtung. Die starke Betonung der ästhetischen

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Elemente führte viele Vertreter der modernen Richtung zu hoher Einschätzung verschiedener literarischer Strömungen der worrealistischen Zeit. 2. Das Hauptproblem, das die Modernisten bewegte, war die Einschränkung der Funktionen des Wortes im Realismus auf die rein kommunikative Funktion. Die „Aktualisierung" seiner übrigen Funktionen, war die Aufgabe, die die Vertreter der Mloda Polska und des russischen Symbolismus sich stellten (ohne allerdings diese Aufgabe immer bewußt zu formulieren). Die im Realismus erfolgte Abschwächung der metaphorischen Funktion des Wortes, die Vernachlässigung seiner klanglichen Seite, seiner emotionalen Wirksamkeit führte zu der etwas schiefen Auffassung des Realismus als einer „Rationalisierung" der Dichtung. Abgelehnt wurde auch die „Politisierung" der realistischen Literaturkritik, die die oft bedeutende Dichtung aus sozialpolitischen Gründen ablehnte und polemisch zur „l'art pour l'art" stempelte. Kennzeichnend f ü r diese H a l t u n g sind die Urteile des damals maßgebenden russischen Kritikers und „Literaturhistorikers" M. Skabicevskij (der auch jetzt noch in den U S A gelesen w i r d ) : er setzte in seiner Darstellung die bedeutendsten russischen Dichter nach Puskin, Fet und Tjutcev, herab. Uber den letzteren schrieb er: „Man kann ihn nur mit Mühe lesen, und er wird nur von den eifrigen und unverbesserlichen Aestheten geschätzt." „Krieg und Frieden" Tolstojs erinnerte ihn an die „Erzählungen eines gesprächigen, aber einfältigen (nedalekij) Unteroffiziers in einem entlegenen Dorf über seine Kriegserlebnisse". Cechov schien ihm zu den Dichtern zu gehören, die im Alter „betrunken unter einem Zaun sterben", usf. Zur Zeit des herrschenden Radikalismus der 60er J a h r e h a t man Puskin (D. Pisarev) und Lermontov (V. Zajcev) abgelehnt. Dostoevskij erlebte zu Lebenszeit kaum eine positive Besprechung, und noch an der Wende des Jahrhunderts haben die maßgebenden Stellen (unter Anteilnahme hochgeschätzter Literaturhistoriker) die Bühnenwerke Cechovs f ü r A u f f ü h r u n gen nicht angenommen. Die Bezeichnung „l'art pour l ' a r t " w u r d e auf die Werke jener Dichter angewandt, deren Weltanschauung mit der der maßgebenden Kritiker nicht übereinstimmte. 6*

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XII. Die Moderne Der Gebrauch der „unrealistischen" Metaphern wurde zum Gegenstand bösartiger Parodien.

Das Erscheinen einzelner „Vorläufer" kündigte die neue Zeit an. Diese suchten entweder Anschluß an die großen Dichter der slavischen Romantik oder aber unterlagen gewissen Einwirkungen der westlichen Literaturen. — Durch das Studium der Philosophie (meist zufällig gewählter Werke) stießen sie zu neuen ästhetischen und literaturtheoretischen Ansichten vor. In Polen finden wir unter ihnen z. T. Dichter, die in der Fremde lebten und sogar in fremden Sprachen schrieben (St. Przybyszewski in Deutschland und T. Rittner in Österreich usf.). Auch die Vertreter des späten Realismus kamen zu dem Bewußtsein, daß der Weg des Realismus weiter nur in eine Sackgasse führen könne. Man empfand die damalige Literatur als „wirkungslos" und sah diese Wirkungslosigkeit in der Schwäche der realistischen Form und im Fehlen eines tieferen ideologischen Gehalts. 1900 schrieb Gor'kij an Cechov: „Wissen Sie, was Sie tun? Sie töten den Realismus und werden ihn bald ertötet haben, für lange. Diese Form hat ihre Zeit überlebt, das ist Tatsache. ( . . . ) Wahrlich, die Zeit ist gekommen, welche das Heldenhafte nötig hat: alle wollen etwas Aufregendes, das dem Leben nicht ähnlich, sondern besser, schöner als das Leben wäre." Die neue Literatur kann das Leben selbst verändern, „die Menschen werden schneller, heller (sie!) leben". Dasselbe empfand auch Cechov: die damalige Dichtung „enthält keinen Alkohol, ( . . . ) der betrunken macht und (den Leser) beherrscht." Die Literatur führe zu keinen „näheren oder weiteren Zielen". „Wer nichts will, auf nichts hofft, und vor nichts Angst hat, kann kein Künstler werden." Ähnlich schrieb ein polnischer Zeitgenosse, Artur Görski; er wendet sich an die Dichter: „Wo ist ihre Heldentat? Wo ist ihre Wirkung auf die Leser?" — „Hast du jemals vor Schmerz aufgeheult, du LeserPhilister?"

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3. Die Einwirkungen der neueren westeuropäischen Literatur spiegelten sich zunächst bei den Dichtern, die die Neuerungen in gewissen Elementen ihres Schaffens kaum merkten. Bei den Cechen, Polen, Russen, Ukrainern usf. finden wir einzelne Dichter, vor allem Versdichter, die man als Vorgänger der Moderne bezeichnen kann. Ein typisches Beispiel ist vielleicht der Ceche Jaroslav Vrchlicky, dessen Übersetzungen und Nachahmungen fremder Formen mit Notwendigkeit dazu führten, daß er auch manche neuen Elemente der westlichen Dichtung übermittelte. Er hat Baudelaire, Verlaine, aber auch Rimbaud und Mallarmé übersetzt. In der ukrainischen Literatur spielten eine ähnliche Rolle einige Dichter aus Galizien. Ein Beispiel für einen völlig unbefangenen Dichter, der ohne Interesse an der Literaturtheorie selbständig neue, impressionistische Stilelemente für seine Dichtung entdeckte, war der russische Dichter K. Fofanov. Einflüsse der französischen modernen Dichter sieht man bei dem frühverstorbenen Serben Vojislav Ilic.

Im großen ganzen trat die Moderne als eine bewußt dem herrschenden Realismus entgegengesetzte Strömung auf. In Polen geschah das 1891 (Vorrede Miriams [Psèudonym für Z. Przesmycki] zur Übersetzung der Werke Maeterlincks), in Rußland 1893 (eine Broschüre D. Merezkovskijs „Über den heutigen Stand und Verfall der russischen Literatur"). Diese Manifeste (der bescheiden zurückhaltende Ton überrascht den heutigen Leser besonders stark in der Broschüre Merezkovskijs) waren von dem Auftreten der Dichter begleitet: in Polen erschien bereits 1891 der erste Band der Gedichte Tetmajers, in Rußland erschienen 1894 ff. kleine Gedichtsammlungen von Valerij Brjusov und seinen Genossen . . . Bald schlössen sich den neuen Richtungen auch manche Dichter an, deren Anfänge bereits früher lagen. Schon vor 1900 gibt es Gruppen von Modernisten, denen sich um 1900 Vertreter der noch jüngeren Generation anschließen (z. B. in Polen L. Staff, in Rußland A. Blok und Andrej Belyj [Pseudonym für B. N. Bugaev]), aber auch einige ältere Dichter (in Rußland F. Sologub [Teternikov], Vjaceslav Ivanov und Innokentij Annenskij).

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XII. Die Moderne

W a r e n die Bahnbrecher des russischen Symbolismus vorwiegend a n ästhetischen Problemen interessiert u n d bemühten sich um die Schaffung neuer Formen der Dichtung, die wohl v o r allem als dichterisches Experiment ( „ O p y t y " ) galt, so kamen nach 1900 auch mehrere neue Dichter zu W o r t , die von gewissen philosophischen Voraussetzungen ausgingen u n d u m eine ganzheitliche Weltanschauung bemüht w a r e n : Blok u n d Belyj gingen ursprünglich von der Philosophie Vladimir Solov'evs aus, Vjaceslav I v a n o v wollte die Grundlagen einer neuen Welt- u n d Lebensanschauung legen. Noch später gesellten sich zu der neuen Strömung mehrere Dichter, die nur den neuen Stil bewunderten u n d nachahmten oder z u m Teil die N e u e r u n g e n als reine „Modeströmungen" betrachteten. I n n e r h a l b der „Mloda Polska" scheint v o n A n f a n g an eine einheitliche ästhetische und philosophische Strömung bestanden zu haben. Jedenfalls beschränkte k a u m jemand von den f ü h r e n d e n Vertretern der polnischen Moderne seine A u f g a b e auf rein ästhetische Ziele. Die Dichtung Tetmajers w a r am A n f a n g vielleicht n u r reine Lyrik. V o n Beginn an aber w a r die L y r i k Kasprowiczs philosophisch u n d religiös g e f ä r b t ; dasselbe k a n n m a n über die Versdichtung u n d D r a m e n St. Wyspianskis sagen, u n d die Prosawerke Zeromskis u n d R e y m o n t s w a r e n der sozialen, politischen u n d geschichtsphilosophischen T h e m a t i k keineswegs abhold. In Polen spielte aber ein Mensch v o m T y p u s der russischen „ M i t l ä u f e r " des Symbolismus zeitweise als „Ideologe" eine bedeutende Rolle u n d g e w a n n einen starken, w e n n auch vorübergehenden Einfluß auf die russische und cechische L i t e r a t u r : das w a r der zunächst als deutscher Dichter aufgetretene St. Przybyszewski, der die Töne der „ D e k a d e n z " in seinen Werken besonders intensiv erklingen ließ. In der cechischen Dichtung ist das N e b e n e i n a n d e r l a u f e n v o n verschiedenen Richtungen — der immer noch mit der Tradition der nationalgesinnten realistischen Dichtung zusammenhängenden der weltanschaulichen u n d der zur „ D e k a d e n z " neigenden — vielleicht durch das Fehlen einer

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führenden dichterischen Persönlichkeit zu erklären. Neben A. Sova, der noch mit der alten Tradition der cechischen Dichtung in Verbindung stand, traten der Mystiker Otokar Brezina und die Gruppe der „Dekadenten" A. Prochazka, J. Karäsek ze Lvovic, während St. K. N e u m a n n eine Mittelstellung einnahm. Eine geschlossene Gruppe bilden die Vertreter der slovenischen Moderne: Ivan Cankar, und die beiden jungverstorbenen Dichter D. Kette und J. Murn, die übrigens mit der österreichischen Dichtung verbunden waren, und der bedeutendste von allen, O. Zupancic. Der der älteren Generation angehörende Kroate Ivo Vojnovic, der vor allem Dramendichter war, folgt vielfach den westeuropäischen Anregungen. Stärker hing der Lyriker, Prosaiker und Übersetzer Vladimir N a z o r mit der modernen Entwicklung zusammen, während die serbischen Dichter sich nur schwer von der realistischen Tradition lösen können. Allerdings sind die Einwirkungen der Moderne auf Jovan Ducic und V. Ilic zu vermerken. Individuell gefärbt waren die Werke solcher modernen Dichter, wie des Slovaks Ivan Krasko (J. Botto), der erst 1909 mit dem Gedichtbändchen „ N o x et solitudo" auftrat, sowie (nach manchen Anfängen bei P. Slavejkov) des Bulgaren P. K. Javorov, f ü r den die Gedichtsammlung „Den Schatten der Wolken nach" (1910, Podir senkite na oblacite) kennzeichnend ist. Auch in der ukrainischen Dichtung erschien die Moderne recht f r ü h (vgl. Tabelle zu Kap. XI), aber erst am Anfang des Jahrhunderts trat O. Oles (Kandyba) an die führende Stelle und erst im zweiten Jahrzehnt des 20. Jhs. traten die bedeutendsten Dichter, M. Ryl'skyj und P. Tycyna, auf. — Vertreter der weißrussischen Literatur war der vom russischen Symbolismus (von Blok) stark abhängige M. Bahdanovic. 4. Die H a u p t a u f g a b e aller modernen Strömungen, unter welchem N a m e n und mit welchen Programmen sie auch auftreten mochten, war die „Aktualisierung" des dichterischen Wortes, die Wiederherstellung seiner nicht-kommu-

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nikativen Funktionen, vor allem der symbolisierenden. D a durch sollte die Literatur ihre Bedeutung neu erwerben. Die Wirksamkeit des schönen Wortes wurde offensichtlich überschätzt und, wie oft in der Geschichte der Literatur, glaubte man zunächst, daß die neue dichterische Richtung das ganze Leben erneuern werde; wenn auch diese H o f f nung sich als trügerisch erwies, sah man später doch, daß die neue Dichtung im Kulturleben manche tiefen Spuren hinterlassen hat. D a s Kennzeichnende für die Dichtung der Moderne ist zunächst die Aufmerksamkeit für die euphonische Seite der Sprache: Alliterationen und Euphonien, auserlesene Reime, Zusammenklänge innerhalb der Verszeilen, innere Reime, Euphonie auch in Prosatexten, sind die ersten Züge der neuen dichterischen Sprache. Z u den ersten — aus uns heute schon unbegreiflichen Gründen — E m p ö r u n g hervorrufenden Werken der russischen Moderne gehörten manche Gedichte Bal'monts, z. B. ein Gedicht, das inhaltlich nichts anderes ist, als eine Variation des „Ewigen T h e m a s " — ein Boot (oder ein Schiff) im Sturm; die ersten Zeilen lauten (Alliterationen!):

Benep. B3Mopte. B3,zi;oxh BeTpa. BejiMHaBtifl B 0 3 r j i a c bojih.

Wortanfänge:

v—v—v—v

v— v— v

Ejim3ko 6ypn. B 6eper SteTca HyjKflbiü -qapaM nepHBiü nejiH.

b — b — vb — b c— c— c— c

HyjKflBIM HHCTbIM HapaM CHaCTbfl

c — c — c — sc

E p o c m i 6 e p e r , SteTCH c ö y p e i i , i i m e T C B e T j i B i x chobMepTor ( . . . )

b — b — b — sb sc — s — s — c

H6JIH B0JIH6HBH, H6JIH TpeBOr.

C— V— C

(Abend. Meeresufer. Windesseufzer. / Gewaltiger R u f der Wellen. / N a h e Sturm. U f e r w ä r t s drängt sich / ein schwarzcr K a h n , keinem Zauber unterworfen. Fremd dem reinen Zauber des Glücks, / ein K a h n der Unruhe, ein K a h n der Sorgen. / E r hat das U f e r verlassen, er kämpft mit dem Sturm, / er sucht den Palast der hellen Träume.)

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Der Anfang eines Gedichts von Andrej Belyj (der auch Meister der Euphonie in Prosa war): K p y r o M KpyTbie Kpynw,

Kpy-Kpy-Kpy

CM66TCH C M e X O M C M e p T b . . .

CMe-CMe-CMe

(Ringsum steile Hänge, / schallend lacht der T o d . . . ) Eine andere Art boten Gedichte in kurzen aneinander anklingenden Zeilen, die oft aus einem einzigen Wort bestanden. Solche Gedichte schrieben fast alle Dichter der slavischen Moderne. Dabei vermochte man in der slavischen Dichtung, deren Armut an Reimen seit der Romantik beklagt wurde, neue, auserlesene Reime, z. B. auf Fremdwörter zu entdecken. So schrieb der suchende Vertreter der Mloda Polska, Antony Lange, ein Gedicht „Reim" (Rym), gerichtet „an eine Dame, die die Reime eines Dichters zu einfach fand". Das Gedicht glänzt mit Reimen wie: zelaz : : Anafielas — gongi :: pos^gi — fandango :: gidranga — koloryt : : rifioryt — aksamit :: piramid — abrakadabry :: chrabry — Rizpah :: wyspa — g r a n i t : : Oceanid usf. Aber auch unter den polnischen Wörtern findet der Dichter genügend Beispiele: brzeszczot :: pieszczot — dziel^c :: przel^c — posow :: glosow — op61 :: top61 — czcjstych :: dwie z tych — czeladz :: wcielac usf. In der russischen Sprache sind daktylische Reime (vom Typus derer, die uns schon in der Romantik begegnen), aber auch hyperdaktylische mit der Betonung auf der vierten, fünften oder noch weiteren Silben vom Ende der Zeile her möglich; an solchen erfreut sich V . Brjusov, wie: CKÖBbiBaiomMÜ :: OHapÖBbIBaiOir(HM — paCCTIlJläEOmMMMCH 3a6bIBälOmHMMCH — n p H B H 3 a H H 0 C T H M M : I H 6 f l O C K d 3 a H H O C T H M M . . .

Mehr Bedeutung für die Bereicherung des Bestandes der russischen Reime bietet die Einführung der „ungenauen Reime". Diese sind von A. B l o k wiederentdeckt worden (nachdem schon der Epigone der Romantik A. K . Tolstoj sie gebraucht hatte und in seinen Briefen für sie eingetreten ist!). Das erste Vorbild bot vielleicht der ukrainische romantische Dichter Sevcenko, der solche nach den spätbarocken Versen Skovorodas (s. Kap. V I I I , § 3) wohl absichtlich gebrauchte. Die ungenauen Reime Bloks (granic : : caricu) empörten selbst die dichterischen Gesinnungsgenossen Bloks, gehören aber seitdem zum Bestand der russischen poetischen Mittel ( z . B . : kupol :: slusal — budet :: ljudi — laty :: szatyj — grivy : : diva — vody :: pochodu — cerni :: svergni usf.).

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X I I . Die Moderne Beachten muß man, daß im Russischen wegen der starken Reduktion der unbetonten Vokale, der Abschwächung der Konsonanten im Auslaut, der besonderen Behandlung verschiedener Konsonantengruppen und der aus dem Kirchenslavischen übernommenen Rechtschreibung (wie N o m . Sing. masc. der Adjective - y j statt -oj) viele Reime nur graphisch ungenau sind, wie z . B . rod :: rot — spokojna :: strojno — burnyj :: lazurnoj und sogar vizza :: dozdja (ausgesprochen dozz'a) usf. Aber Blok gebrauchte, wie es seine Nachahmer taten, auch echte ungenaue Reime!

Es t r e t e n A b w e i c h u n g e n v o n d e n t r a d i t i o n e l l e n V e r s m a ß e n a u f : im polnischen syllabischen V e r s die r e g e l m ä ß i g e A b w e c h s l u n g v o n b e t o n t e n u n d u n b e t o n t e n R e i m e n , die a l l e r d i n g s bereits f r ü h e r v o r k a m ; die russischen S y m b o l i s t e n h a b e n v i e l f a c h n u r H e b u n g e n g e z ä h l t , u n d die A n z a h l d e r u n b e t o n t e n Silben blieb u n b e a c h t e t . M a n n a n n t e diese V e r s m a ß e u. a. „ d o l ' n i k i " . Wir begegnen solchen Zeilen bei Blok, z. B.: ÄEBYUIKA

nejia B ijepKOBHOM x o p e o Bcex ycTajibix B nyjKOM Kpaio, o Bcex Kopaßjiax yruibrnmiix B Mope, 0 Bcex 3 a 6 b I B I I I M X paflOCTb CBOK).

xxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxx xxxxxxxxx

TaK neji e e rojioc, jieTamMM B Kynoji, jiyn CMHJI Ha ßejiOM njiene, M Ka>KflbiM M3 MpaKa C M O T p e j i M cjiyuiaji, KaK Sejioe njiaTbe n e n o B Jiyne (...)

xxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxx xxxxxxxxxx

M

(Ein Mädchen sang im Kirchenchor / von allen, die müde im fremden Land, / von allen Schiffen weit draußen im Meer, / von allen, die ihre Freude vergessen haben. So sang ihre Stimme, zur Kuppel fliegend, / und ein Strahl leuchtete auf (ihrer) weißen Schulter, / und jeder blickte hin aus dem Dunkel und hörte zu, / wie das weiße Kleid in dem Strahle sang.) Auch diese Neuerung (bei Blok schon sehr früh, seit 1901) fand Nachahmung und weitere Entwicklung, so bei den „Futuristen".

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Weitere Neuerungen betrafen die Form. Hier gab es Experimente verschiedenster Art; man darf wohl sagen, daß seit der Barockzeit solche Formspielereien nur gelegentlich anzutreffen waren, oft stammten sie von Dilettanten. Hierher gehört der S a m m e l b a n d „Versuche" ( O p y t y ) v o n B r j u s o v (1920), der aber auch schon früher veröffentlichte Gedichte enthielt. H i e r begegnen uns wiederum Versus cancrini, Versus alphabetici, Versus anacyclici, Figurengedichte usf. S o lautet der A n f a n g eines alphabetischen Gedichtes v o n Brjusov:

SapxaT BenepeeT, rop^ejiHBO flpeMjiiOT ejiw, JKajKÄßT 3ejieHb M MlOJIb KOJIblÖejIbHOÜ JiaCKOM MJieeT (...) AJIMÜ

(Roter S a m t w i r d abendlich, stolz schlummern die T a n n e n , d a s G r ü n durstet u n d der J u l i schmilzt dahin vor wiegender Liebkosung...) S o verwendet B r j u s o v der Reihe nach alle Buchstaben des russischen Alphabets. Akrostichen werden wiederum in ernster Dichtung verwendet. Eine beliebte F o r m w i r d d a s Sonett, dessen russischer Meister V j a c e s l a v I v a n o v w a r . D e r polnische Dichter J a n kowski schreibt ein Sonett, in welchem jede Zeile aus einem einzigen Wort (evtl. mit einer Präposition) besteht; es lautet (die Zeilen w e r d e n hier durch Striche voneinander getrennt): W b o j ! / Z czuc / rzuc / z d r ó j ! S k u j / chuc! / B u d z / S t ó j ! D r w i j / z burz, / rwij z róz, / z y j , / t w ó r z ! ( Z u m K a m p f ! / Aus G e f ü h l / stürze / die Q u e l l e ! / Schmiede / Wollust! / Wecke! / Stehe! / Spotte / der Stürme, / reiße / aus den Rosen, / lebe, / schaffe!) Dieses Sonett ist auch ein Beispiel d a f ü r , daß die semantische Seite eines Gedichtes zugunsten der F o r m zurücktreten k a n n . D e r bulgarische Modernist P. K . J a v o r o v schreibt ein „ a n a cyklisches" Gedicht, dessen zweite H ä l f t e dieselben Zeilen in umgekehrter Richtung wiederholt. D i e erste H ä l f t e :

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XII. Die Moderne Ä ß e x y ß a B H ohm ffße xy6aBM OHH. flyMaTa Ha n e i e — bflBexyöaBM ohm — My3MKa — jiijHm. H e ncKaT m He oöemaßaT T e . . . JlymaTa mm ce möjim, fleTe, ayrnaTa mm ce möjim! CTpaCTM H HeBÖJIM m e (JitpjiaT yTpe B'bpxy Tax 6yji0T0 Ha cpaM m r p a x (...) (Zwei schöne Augen. Die Seele eines Kindes / in zwei schönen Augen; — Musik •— Strahlen. / Sie wünschen nicht und versprechen nicht. . . / Meine Seele betet, / o Kind, / meine Seele betet! / Leidenschaft und Nöte / werden morgen über sie / die Schande und die Sünde werfen . ..) Lemanski läßt die letzten Wörter jeder Zeile mit den ersten der anderen Zeilen reimen: Turyscie, lakn^cemu, w skwar, w ogrodöw woni, ustroni altan, zdrojöw, ciek^cych perliscie — symfonii boskich szmer rzucaj^ palm okiicie i wnijscie kaktus mu wskazuje kolcem dloni. (Dem Touristen, dem durstenden, in der Hitze, im Dufte des Gartens, / nach der Einsamkeit der Altane, der Quellen, die perlend fließen — / das Säuseln der göttlichen Symphonien werfen die Zweige der Palmen, / und ein Kaktus zeigt ihm den Eingang mit dem Dorn der Hand.)

M a n k a n n allerlei euphonische Effekte bei fast allen Dichtern der Moderne finden. Vgl. Gedichte der kroatischen Dichter Vladimir Nazor (z. B. „Cvrcak") oder M. Krleza, der auch seine Werke mit sozialpolitischen Tendenzen in eine euphonisch originelle Form kleidet, oder des Slovenen O. Zupancic (z. B. „Cicicban in cebela"), dessen Landsleute Kette und Kosovel, der Ukrainer H . Cuprynka und besonders (in seinen ersten Gedichtsammlungen) P. Tycyna. Sie alle vermögen die moderne weltanschauliche und politische Thematik in auserlesenen „modernen" Formen zu bieten.

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Auch Prosawerke bieten oft Musterbeispiele der euphonischen Kunst, allerdings lange nicht bei allen Prosadichtern der Moderne. Wiederum ist die Euphonie keineswegs auf die rein dichterischen Prosawerke beschränkt, sondern wird auch in Erinnerungen und selbst in den theoretischen Schriften verwendet. Meister der Euphonie in Prosa (die allerdings oft stark rhythmisiert ist) ist Andrej Belyj. Vgl. die Schilderung der Küche in dem autobiographischen Roman Belyjs „Kotik Letaev" (solche Sprache bei Belyj überall): 1. MBI npoxoflHM Ha KyxHio — 2. inonOTbi, uiyMbi, innnbi, oraii, napti, rapn: 3. TAM Ha KyxHe CTOMT, TAM Ha KyxHe öypjiMT — 4.flBIMHOIHHnHblÜKOTeji; 14 OrOHfa 6beT B KOTejI (...) 5. JIOMTH MarKoro Maca MajiMHOBeiOT Ha CTOJIMKC, 6. KpoBoycan KoruenKa c KpacHbiM KycKOM B 3y6ax yme KOCMTCH.

(1. Wir gehen in die Küche — / 2. Geflüster, Geräusche, Zischen, Feuer, Dämpfe, Brandgeruch: / 3. Dort in der Küche steht, dort in der Küche brodelt / 4. rauschenzischender Kessel, und das Feuer schlägt an den Kessel... / 5. Schnitte des weichen Fleisches liegen himbeerfarben auf dem Tisch, / 6. das Kätzchen mit blutigem Schnurrbart schielt schon, mit einem roten [Fleisch] stück in den Zähnen.) Vgl. die rhythmische Struktur der zitierten Zeilen: 2. x x x / x x / x x / x x / x x / x x 3. x x x x / x x / x x x x / x x 4. x x x x / x x / x x x / x / x x Reich ist die Euphonie (z. T. onomatopoietlsch — s): 1. Wortwiederholung (zu Zeile 3) na kuchnju; Lautwiederholungen: ch — ch. 2. Lautwiederholungen: s — s •— s — ary — ari. 3. Wortwiederholungen: na kuchne — na kuchne: Lautwiederholungen: it — it. 4. Wortwiederholungen: kotel — kotel; Lautwiederholungen: s (zu Zeile 2). 5. Lautwiederholungen: m — mja — mja — ma. 6. Lautwiederholungen (mit Beachtung der russischen Vokalreduktion) : kra — ko — s — ka — kra — k — ko — ka.

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Sogar das „graphische" Bild des dichterischen Werkes wird oft zu einem künstlerischen Mittel, indem der Dichter seine Verse (in Verbindung mit der geforderten Intonation) gegen alle Tradition auf die Zeilen verteilt und den Prosatext zu einer Art bildlichen Darstellung gestaltet, wie das im Barock auch gelegentlich geschah (und später bei den Futuristen zur Regel wurde)"'. 5. Die Thematik der modernistischen Dichtung ist sehr mannigfaltig, schon deshalb, weil manche Dichter den größten Wert auf die formale Seite der Werke legen und dem Inhalt wenig Interesse entgegenbringen. Außerdem sind die Dichter der älteren Generation fast alle auch von der Tradition des Positivismus oder der Aufklärung der 60er Jahre abhängig, oder bauen in ihrem Suchen nach der theoretischen, philosophischen Begründung ihrer Ansichten auf die zufällige Bekanntschaft mit dem einen oder anderen Theoretiker oder Philosophen aus der Vergangenheit oder der Gegenwart auf. Die positivistischen Elemente bei vielen Dichtern der Mioda Polska sind nachgewiesen vor allem auch f ü r den „Theoretiker" der Bewegung, St. Przybyszewski (K. Wyka). Ähnlich stand es auch mit den cechischen Modernisten. In R u ß l a n d findet man selbst bei dem f ü r die jüngere Generation der Symbolisten einflußreichen christlichen mystischen Philosophen VI. Solov'ev Einflüsse Schopenhauers u n d E d . von H a r t m a n n s , sowie später noch — des Darwinismus und selbst L. Feuerbachs!

Bei vielen Modernisten begegnen uns eine absichtliche Ambivalenz der Aussagen über philosophische Grundfragen, oder Bekenntnisse von solcher seelischer Weite, daß sie die Gegensätze umfassen kann. Auch die Entwicklung mancher Dichter führte diese später zu Ansichten, die zu ihrer früheren Weltanschauung in krassem Widerspruch standen. * E i n e g r o ß e S a m m l u n g dichterischer S p i e l e r e i e n u n d k ü h n e r Versuche b i e t e t d a s Buch J . T u w i m s : P e g a z d ^ b a , 1950. A u f f ä l l i g ist d i e n e u e S t e i g e r u n g v o n B e i s p i e l e n i n n e r h a l b des M o d e r n i s m u s ; v g l . d i e B e s p r e c h u n g D . T s c h i z e w s k i j s in d e r „ Z e i t s c h r i f t f ü r slavische P h i l o l o g i e " B a n d 22 (1953).

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W piersi naszej C h r y s t u s y z y j ^ i N e r o n y , w piersi naszej bogowie z y j q i b y d l ^ t a . . . (In unsrer Brust leben Christusse u n d N e r o n e n , in unsrer Brust leben G ö t t e r u n d Viecher . . .) b e k e n n t A. Lange, u n d V . B r j u s o v dichtet: HCKOJieOMMOÜ KCTMHe He Bepio h flaBHo,

h Bce Mopa, Bce npncTauM jiioBjik) p a B H O , p a B H O . Xony, hto6 Bciofly n j i a B a n a CBOÖOflHaH JiaflbH,

n T o c n o f l a h .UtHBOJia x o n y npocjiaBMTb h

(...)

(An eine unerschütterliche W a h r h e i t glaube ich lange nicht m e h r , aber alle Meere, alle H ä f e n liebe ich gleich, gleich. Ich möchte, d a ß allüberall das freie Schiff segeln d ü r f e , u n d sowohl G o t t wie T e u f e l möchte ich v e r h e r r l i c h e n . . . ) E r g l a u b t e : „Es gibt viele W a h r h e i t e n . . . Meine T r ä u m e r e i w a r immer ein P a n t h e o n , ein T e m p e l aller G ö t t e r . L a ß t uns den T a g u n d die N a c h t anbeten, M i t h r a s u n d Adonis, Christus und Satan." Blok, der als M y s t i k e r u n d Verehrer Vi. Solov'evs begann, w u r d e später nicht n u r Skeptiker, sondern schrieb Gedichte, in denen er eine dämonische Symbolik v e r w e n d e t , b e k e n n e n d , d a ß seine Muse den G l a u b e n verlacht (i k o g d a t y smees'sja n a d v e r o j ) . D a ß manche russischen Symbolisten (Brjusov) in ihren späteren J a h r e n A n h ä n g e r des atheistischen K o m m u n i s m u s g e w o r d e n sind, k a n n eine T a r n u n g oder eine ehrliche Bekehr u n g durch den sozialen G e d a n k e n des kommunistischen R u ß l a n d sein. 6 . E i n e , w e n n n i c h t a l l e i n h e r r s c h e n d e , so d o c h v o r h e r r s c h e n d e S t i m m u n g d e r M o d e r n e ist d i e V e r z w e i f l u n g a n d e r G e g e n w a r t u n d die A u f f a s s u n g d e r W i r k l i c h k e i t als eines Labyrinths, in welchem der Mensch hoffnungslos verloren sei. D a s L a b y r i n t h gehörte zu den ständig w i e d e r k e h r e n d e n T h e m e n der russischen Dichtung bereits bei den V o r g ä n g e r n des

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X I I . Die Moderne Symbolismus: der Mythos von Theseus und Ariadne begegnet uns bei Brjusov, Sologub, Baltrusajtis, Vjaceslav Ivanov, wobei meist der Ariadnefaden abreißt oder nicht vorhanden ist. Blok dichtet von einem im Dickicht des Waldes sich verirrenden Menschen, für Bal'mont ist die große Stadt mit ihren „siebenstöckigen Särgen" der Hochhäuser ein Sinnbild des Labyrinths.

In der Welt w a r t e t auf die Menschen das u n b a r m h e r z i g e , u n a b w e n d b a r e L o s . D i e W e r k e Maeterlincks brachten diese Vorstellung in anschaulicher F o r m auf die Bühne. Der Mensch ist nicht für den Sieg über das Schicksal geboren (Tetmajer). A. Lange spricht geradezu von der „Ananke". Brjusov will auch „nicht über das Schicksal herrschen". Maximilian Volosin übernimmt von Tjutcev das Bild der „taubstummen Dämonen", die auch blind sind und die Welt lenken, ohne ein Ziel zu erfassen. U n d so scheint der T o d Befreier des Menschen v o n der Macht des blinden Schicksals zu sein. Der Tod allein „wird uns erlösen, er allein ist unser Wohltäter" (K. Hlavacek). Bei den russischen Symbolisten ist F. Sologub der Dichter des Todes, der Tod sei „der zärtliche Freund", er befreit den Menschen. Aber auch der junge Andrej Belyj, der sich und seine Gesinnungsgenossen als „Argonauten" ansieht, kann zugleich dichten: HeT HHHero... I I HMnero He Sy^eT... M Tbl yMpenib... Mcne3HeT mmp, h B o r ero 3a6yfleT... (Es gibt nichts . . . Und es wird nichts geben . . . Und du wirst s t e r b e n . . . Verschwinden wird die Welt und Gott wird sie vergessen . . . ) Noch stärker tritt dieses Motiv bei ihm später auf: ... IIOKOH HeT. B noKoe t o j i b k o hohb. M t b i ee Haüflemt. TaM HOHb. MflH Tyfla.

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(Es gibt keine Ruhe. In der Ruhe ist nur die Nacht. U n d du wirst sie finden. D o r t ist die Nacht. Geh dorthin.) Ähnliches — bei manchen Dichtern anderer slav. Literaturen.

7. Zu den Motiven der Melancholie und Verzweiflung gehört auch die Vorstellung von der vollständigen und unüberwindlichen Einsamkeit eines jeden Menschen, besonders des Dichters. Allerdings hat auch die Masse vielleicht nur eine scheinbare, illusorische Existenz, wie die ganze Welt. Die erkenntnistheoretische Skepsis gehört zu den verbreiteten Vorstellungen der Zeit und wird durch Schopenhauer und (den mißverstandenen) Kant unterstützt. Der Dichter flieht in weite Sphären (Exotik, ferne Länder, Indien, Mexiko, Afrika, in die Vergangenheit — meist nur als symbolisches Bild der bedrohten Existenz gesehen —, und endlich in die fernen Welten der Zukunft, in Utopien, aber oft „negative" oder „pessimistische Utopien". Bilder der dem Verfall geweihten Staaten der Zukunft sind die beliebten Themen der modernistischen Dichtung. Symbolisch-historische Bühnenwerke sind die Meisterdramen Wyspianskis; Merezkovskij schildert in einer Trilogie den ewigen K a m p f des Antichristen gegen Christus zur Zeit „Kaiser Julians des Abtrünnigen", in der das H e i d e n t u m zu neuem Leben bringenden Renaissance und zur Zeit der „Europäisierung" R u ß l a n d s unter Peter dem Großen. Ihm folgt in der Darstellung des Sterbens des antiken Heidentums („Altar pobedy" = Siegesaltar) V. Brjusov, der in seinem R o m a n „Ognenyj angel" (Der feurige Engel) auch die Frührenaissance schildert und in mehreren Novellen den Untergang der Zukunftstaaten darstellt. Die Novellen A n t o n y Langes haben z. T. dieselbe Thematik.

Wenig hoffnungsvoll klingen auch die positiven Utopien der Modernisten: das dort beschriebene Leben spielt sich meist auf anderen Planeten, unter anderen Sonnen ab. Brjusov schreibt kurze Gedichte über das Leben in solchen anderen Welten. F. Sologub schafft f ü r sich Bilder des Lebens 7

Tsdiizewskij II

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XII. Die Moderne in einem anderen Sonnensystem und sogar einen großen Roman, dessen Handlung auf einem anderen Planeten spielt. Der Pole Zulawski nimmt für eine Romantrilogie „Die silberne Kugel" den Mond und die Erde als Handlungsorte einer pessimistischen Utopie.

Das Recht, sich mindestens in der Phantasie in solche andere Welt zu versetzen, nehmen sich die Modernisten auf Grund ihrer durch das schöpferische Phantasiespiel erlaubten, ja geforderten „Erschaffung neuer Welten". 8. Die Inkonsequenz der ambivalenten Aussagen der Dichter verbindet mit dem Pessimismus die Schilderungen durchaus irdische, massive und leibliche Ausschweifungen, des Lasters und der Unzucht, — dafür verlangt der Modernist des Recht des freien Menschen. Ein Meister des Amoralismus ist St. Przybyszewski: seine Lebensphilosophie leitet die menschliche Aktivität aus der Geschlechtlichkeit ab, sozusagen aus der blinden libido. Die Helden seiner Werke sind Säufer und Wüstlinge, die frei von allen Hemmungen ihr Leben gestalten — oder ungestaltet fließen lassen. Seine Werke beeinflussen Cedien, Russen, Ukrainer (Jackiv); ihre dichterischen Schwächen werden bald eingesehen, was aber nicht hindert, daß sein in Polen längst erloschener Einfluß bei den Cedien und Russen noch ein zweites Mal (nach etwa 1906) wirksam wird, allerdings meist die bloßen Mitläufer der dichterischen Moderne ergreift. Wenn man auch darin eine Wiederholung mancher romantischen Motive sehen darf, so ist der ästhetische Amoralismus jetzt (im Stile Huysmans) doch viel intensiver und sucht für sich eine ideologische und historische Begründung. Man spricht und schreibt geradezu vom „Satanismus". Eine Romantrilogie Przybyszewskis heißt einfach „Kinder des Satans". Sie wird von dem Cedien Arnost Prochazka mit einem Aufsatz „Adveniat regnum tuum" begeistert begrüßt. Karasek ze Lvovic veröffentlicht eine Gedichtsammlung unter dem Titel „Sodoma. Kniha pohanskd" (Sodom. Ein heidnisches Budi). Diese Sammlung enthält ein Kapitel „Priapea" und

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Gedichte, wie „Sexus t r i u m p h a n s " oder eine „ H y m n e an P r i a pus" (allerdings eine recht harmlose). BaPmont schreibt ein Gedicht „Stimme des Satans" (Golos d'javola) m i t dem Bek e n n t n i s : „Ich hasse alle Heiligen", „Ich liebe die Schlange v o n K i n d h e i t a n " . D e r melancholische T r ä u m e r Sologub berichtet von seinem Lebensgang: K o r f l a h b öypHOM M o p e n j i a B a j i , H MOH K o p a ö j i b n o r n e j i KO fluy, a TaK B033Baji: « O T e i j M O H . H B H B O J I , c n a c w , noMMJiyvi, H T O H Y ! » (...) «H BJiacTM TeMHoro n o p o K a OTflaM 0CT3T0K HepHblX flHeÜ» (...) H B e p e H a ,

OTeu; MOH/JBHBOJI,

O S E T Y FLAHHOMY B 3JIOM n a c , Korfla a B öypHOM Mope njiaBaji M T B I MEHFL OT C M E P T M c n a c

(...)

Als ich auf stürmischem Meere segelte, u n d mein Schiff unterging, rief ich e m p o r : „Mein Vater Satan, rette mich, e r b a r m e dich, ich ertrinke!" ( . . . ) „ich w e r d e der Macht des finsteren Lasters den Rest meiner schwarzen Tage w i d m e n . " ( . . . ) U n d ich bin, mein V a t e r Satan, meinem Versprechen treu, das ich in einer bösen Stunde gab, als ich auf stürmischem Meere segelte, u n d du mich vom T o d errettetest ( . . . ) Sologubs pessimistische W e r k e sind allerdings jedem „Satanismus" f e r n . N u r die russischen „ M i t l ä u f e r des Symbolismus" greifen das C h r i s t e n t u m direkt an u n d schreiben H y m n e n an J u d a s oder wählen einen D ä m o n als H e l d e n ihrer T r a g ö d i e n ( „ A n a t e m a " ) oder R o m a n e („Das Tagebuch des Satans"), wie Leonid Andreev.

9. Bezeichnend für die auffällige Inkonsequenz der Modernisten ist die schöne Naturlyrik des Symbolismus des Mloda Polska und der Vertreter verwandter Strömungen in anderen slavischen Literaturen. Man schildert die

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Natur oft nicht als eine konkrete „Landschaft", sondern als Elemente, Elementarkräfte und Seinssphären. Es sind Wesenheiten, die dem konkreten Sein einen symbolischen Sinn verleihen. Daher sind die Bilder der realen Welt, wie z. B. des Meeres, allerdings nicht nur der abwechslungsreichen Oberfläche, sondern auch der dunklen Tiefen, als Symbole der Seele sehr beliebt. Ebenso — nämlich als das sichtbare Sein umfassende und einhüllende Elemente treten der Nebel und der Schnee auf. Endlich wird dem klaren, alle Einzelheiten hervortreten lassenden Sonnenlicht das Licht des Mondes vorgezogen, das die Wirklichkeit nur unklar, geheimnisvoll und mystisch erscheinen läßt. Weniger Bedeutung scheint jetzt die Nacht zu haben. Aber die Abenddämmerung, die alles Konkrete in der Landschaft in einem einheitlichen, alles einigenden Farbenspiel erscheinen läßt, gehört auch zu den beliebten Objekten der Naturlyrik. Endlich können auch die Bergmassive gleicherweise als einheitliches Sein, wo alles Einzelne im Ganzen sein individuelles Sein verliert, dargestellt werden. Tetmajer bezeichnet die Gegenstände seiner Naturlyrik direkt als „symbolisch" (der symbolische Fluß usf.), schildert die Nächte im Gebirge und die Gebirge (Tatra) als solche. Der Herbst tritt auch als ein einigendes Naturelement auf (Annenskij). Uns begegnen Herbstnebel, die Polarlandschaften mit dem alles beherrschenden Eis und Schnee, während das Farbenspiel oder Halbdunkel der Abenddämmerung oft zu treffen sind. Die Miniaturgedichte O. 2upancics und besonders die frühe Naturlyrik L. Staffs bieten die besten Beispiele der Vorstellung für von Elementarkräften beherrschte Landschaften (im ersten Sammelband der Gedichte Staffs sind die Landschaften durch die Wörter wie „Etwas" in das Halbdunkel unklaren Sehens eingetaucht). Eine direkte symbolische Auslegung solcher Elemente der Landschaft kommt nicht selten vor (so bei Blok, Annenskij usf.) Der Einfluß der Naturlyrik Tjutcevs (Nacht, Wind, Nachtklänge) ist bei den russischen Symbolisten stark.

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Zu den synthetischen Darstellungen der Natur tragen nicht wenig die bei den Dichtern der Moderne beliebten Synaesthesien bei. Der Kolorismus löst trotz der Buntheit des Bildes die konkreten Einzelheiten des Geschehens auf. Die Dichtung der Moderne kennt zahlreiche Dichter, bei denen die koloristischen Elemente außerordentlich stark sind (Kasprowicz, Belyj, Blok, Annenskij usf.).

Vielfach wird die Unklarheit des Naturbildes durch impressionistische Schilderung erreicht. Eine besondere Art der Dichtung der Moderne bilden die „dunklen" Gedichte, in denen die semantische Seite abgeschwächt ist oder ganz zurücktritt. Sie bilden eine auffällige Parallele zu den dunklen Gedichten des Barock, der Romantik und der westeuropäischen Moderne (von Mallarmé, Apollinaire usf.). Diese Gedichte entbehren keineswegs der ästhetischen Wirksamkeit, nur wecken sie bei den Lesern nicht bestimmte klare Vorstellungen, sondern unklare Stimmungen und modo obliquo auch Gedanken. A. Blok schrieb seine ersten „unverständlichen" Gedichte bereits 1 9 0 1 — 1 9 0 2 ; nach 1910 werden solche immer seltener, aber um diese Zeit folgt I. Annenskij, der bedeutendste russische Vertreter dieser Gattung, der die Berechtigung der „unverständlichen Dichtung" auch in einem Aufsatz verteidigt. Weitere Schritte in dieser Richtung machen in Rußland die „Futuristen" (s. § 14).

10. Bei der Ablehnung der realistischen und aufklärerischen Traditionen, sind die Vertreter der modernen Dichtung keinesfalls in ihren positiven Thesen und Forderungen miteinander einig. Die individuelle Färbung der Dichtung der einzelnen Vertreter der Moderne gehört zu den geschätzten Werten der Dichtung, und diese individuelle Färbung ist außerordentlich mannigfaltig. Neben dem Amoralismus, Satanismus und Atheismus begegnen uns allerlei z. T. utopische Pläne; es findet sich dabei das Ideal der synthetischen Kultur, die nicht nur ästhetischen, son-

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dern auch n a t i o n a l e n , s o z i a l e n u n d religiösen C h a r a k t e r h a b e n soll. Religiöses Suchen o d e r eine auf religiöser T r a d i t i o n f u ß e n d e W e l t a n s c h a u u n g sind k e i n e s w e g s nur v e r einzelt z u finden. Die nationalen Motive brechen bei den Vertretern der immer noch um die national-politische Unabhängigkeit k ä m p f e n d e n slavischen Völker durch. Helden der Prosawerke werden nationale und soziale K ä m p f e r , die allerdings oft Züge der „modernen Menschen" tragen. Unter den Modernisten gab es genügend religiöse Dichter, wie Kasprowicz in Polen, Baltrusajtis in R u ß l a n d , aber noch mehr religiöse Sucher, die allerdings z. T. später (wie Blok und Belyj) andere Wege gingen. Belyj kam f ü r J a h r e zur A n t h r o posophie, die er in den letzten Lebensjahren jedoch verließ. Blok endete in „areligiöser Mystik" sui generis, deren Inhalt Visionen bevorstehender weltgeschichtlicher Katastrophen waren. 11. D i e T h e m a t i k der P r o s a - u n d Versdichtung der slavischen M o d e r n e ist außerordentlich m a n n i g f a l t i g . Einige typische T h e m e n habe ich o b e n e r w ä h n t . Bezeichnend ist u. a. die V o r l i e b e f ü r f e r n l i e g e n d e G e g e n s t ä n d e der D a r stellung: auch einfache N a c h e r z ä h l u n g e n der a l t e n W e r k e (so der A l e x a n d r e i s ! ) gab es. D a b e i b e d i e n t m a n sich manchm a l der m o d e r n e n Sprache u n d eines m o d e r n e n Stils, aber kennzeichnender sind die „Stilisierungsversuche", die N a c h a h m u n g der f r e m d e n u n d besonders der a l t e n Sprache u n d des alten Stils, allerdings so, w i e der j e w e i l i g e Verfasser sich diese E l e m e n t e vorstellte. Ein Meister der Stilisierung w a r der russische Symbolist A. Remizov: er erzählte die altrussischen Volksbücher (des 17. Jhs.) und die altrussischen Romane (vortatarischer Zelt) nach. Alte Sujets bearbeitete auch der cechische Romancier Julius Zeyer u. a. — Es k o m m t auch folkloristische Stilisierung vor. So kann man Lucjan R y d e l mit seinem „Betleem polskie" und der Ballade „ O Kasi i Krolewiczu" nennen. Bal'mont versuchte die Lieder der russischen Sektierer nachzuahmen.

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Die Vorliebe für ungewöhnliche, ja „paradoxe" Themen ist durchaus verständlich. Grausamkeiten und Verbrechen kommen — vielleicht noch häufiger bei den die neue Dichtung als eine Mode auffassenden Mitläufern und Nachahmern — vor. Dämonen, Satan, Judas, Nero, Catilina und Caligula erscheinen oft als Helden in dieser Atmosphäre. Zu den interessantesten Themen der modernistischen Literatur gehört die Mythologie. Z. T. treten die antiken Mythen und in Verbindung damit die antiken Sujets wieder auf, z. T. erscheinen Gestalten aus der germanischen Mythologie (etwa in Verbindung mit der Verehrung Richard Wagners), z. T. erscheint die exotische (indische, mexikanische) Mythologie. Die slavische scheint am schwächsten vertreten zu sein. Aber bezeichnend sind die mythologischen Originalschöpfungen einzelner Dichter. Die nicht klar geschilderten „Ungeheuer", die Symbole der menschenfeindlichen Schicksalskräfte, darunter allerdings die ewige mythologische Gestalt des Todes erscheinen bereits bei den Vorläufern der Moderne. Die Anfänge des russischen Symbolismus sind von den Gestalten der Kentauren (die auch im westeuropäischen Jugendstil beliebt waren) und des Einhorns (bei Belyj und Brjusov) begleitet, die in russische alltägliche Wirklichkeit hineingestellt werden; gleichzeitig tauchen Gestalten der germanischen und antiken Mythologie auf. Interessante Originalschöpfungen bietet in seinen russischen und polnischen Gedichten der polnische Dichter B. Lesmian. Die Seltsamkeit der Thematik wird oft auch durch die Titel der Werke oder der Gedichtsammlungen angedeutet. Karasek ze Lvovic schreibt die Novellensammlung „Lasky absurdne", die Gedichtsammlung „Sodoma". — Bezeichnend sind die „unverständlichen" Titel, die den ungebildeten oder halbgebildeten Leser gewissermaßen vom Lesen abhalten sollen — eine Art Selbstschutz vor „überflüssiger" Popularität. V. Brjusovs erste Gedichtbände tragen alle fremdsprachige Titel: „Chef d'oeuvres", „Me eum esse", „Tertia vigilia", „Stephanos" (dieser Titel war sogar mit griechischen Buchstaben

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gedruckt!). Audi die Literatur der Mloda Polska und ihrer Mitläufer kennt solche Titel, wie „Anima lacrymans", „Circines", und ungewöhnliche Zusammenstellungen polnischer Wörter. Lateinische Titel gibt seiner Gedichtsammlung der Slovake Krasko („Nox et solitudo"). Die Zeitschriften tragen ebenso „schockierende" Titel: polnische „Sfinks", „Chimera", ebenso die Verlage der russischen Symbolisten „Skorpion", „Grif" (Greif) usf.

12. In den literarischen Strömungen, deren Entstehung so eng mit dem Bestreben der Sprach- und Stilerneuerung verbunden war, spielt natürlich die Umgestaltung der dichterischen Sprache eine beträchtliche Rolle. Wie in allen neuen stilistischen Epochen fand zunächst eine Bereicherung der dichterischen Sprache aus den noch in der Literatur unausgenutzten alten und neuen Sprachquellen statt: Die Volkssprache, die Archaismen, die Gruppensprachen, die „Prosaismen" stehen oft in Verbindung mit Stilisierung. Eine weitere Quelle der Bereicherung der Sprache waren die Neuschöpfungen, die alle Epochen seit dem Barock in den Schatten stellen. Wie immer gab es auch jetzt Dichter, die eine besondere Begabung für das Schaffen von Neologismen besaßen"'. Andere Dichter schufen ungewöhnliche Wortverbindungen. Endlich begegnen uns allerlei morphologische Kühnheiten. Alle Wege führen zu einer wirklichen Bereicherung der Sprache, die in den heutigen slavischen Literatursprachen beträchtliche Spuren hinterlassen hat. Entlehnungen aus der Volkssprache findet man bei vielen polnischen Dichtern: schon bei Tetmajer (bei der Schilderung der Tatra und ihrer Bevölkerung), bei Wyspianski, bei W. Reymont („Bauern") usf. Historische Themen verlangen nach Archaismen, die aber kühner gebraucht werden als je zuvor. In der russischen Literatur ist Remizov ein Meister der Verwendung des Dialektwortschatzes. Ihm sind auch Neologismen * Schon in der Antike w a r Laberius als Schöpfer zahlreicher Neologismen berühmt (vgl. Aulus Gellius, X V I , 7), im deutsdien Barock z. B. Zesen und H a r s d ö r f f e r , in der russischen R o m a n t i k Tazykov und Benediktov (s. oben X , 10).

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nicht fremd, doch eine besondere Rolle spielen sie bei Andrej Belyj (in dessen Romanen man mehr als 2000 Neologismen findet). Ungewöhnliche Wortverbindungen gebraucht seit seinen frühen Gedichten A. Blok, was ihm den Vorwurf einbrachte, seine Sprache sei schlecht (weil sie den Schulvorsdiriften nicht entspricht!). Vgl. Beispiele wie: B M C O K O S e r y T n o KAPHM3AM y j I M Ö K K , C K a 3 K H M CHbl ( . . . ) S e j i o e njiaTbe n e j i o B j i y n e ( . . . ) nenajii. o H6B03BpaTH0M Mope npoxoflMT y T J i o ü n e p e f l o ü ( . . . ) r p y 3 TOCKM M H 0 r 0 3 T a 3 K H 0 f i (. . .) O d e r : n e w i n B E K O B , 3 A B B I B A K > M A A C T Y J K A J I , MOH a H r e j i BHepamHMÜ, TbMa 6poflHJia, noHHKJia Mrjia usf.

(In der Höhe laufen auf den Gesimsen Lächeln, Märchen und Träume (...) Das weiße Kleid sang in dem Lichtstrahl (...) Die Trauer über das unwiederbringliche Meer geht in einer leisen (utloj) Reihenfolge (...) Die Last der vielstöckigen Traurigkeit (...) Oder: die Schlingen der Jahrhunderte, die aufheulende Kälte, mein gestriger Engel, die Finsternis tappte umher, der Nebel beugte sich usf. Zu den morphologischen Kühnheiten gehört der Gebrauch der Einzahl bei den „pluralia tantum" und umgekehrt der Gebrauch „unerlaubte" Mehrzahlformen (besonders bei Bal'mont). Auch diese Z ü g e dringen in die W e r k e der zeitgenössischen Dichter ein, die m i t der modernen Dichtung wenig oder nichts zu tun haben. 13. Dichter, die mit der „ M o d e r n e " nichts zu tun haben, sind zunächst die noch zahlreichen u n d nicht unbedeutenden R e a l i s t e n : die bedeutendsten polnischen Positivisten leben noch zur Zeit der vollen Blüte der polnischen M o d e r n e . D i e neuen russischen Realisten, v o r allem G o r ' k i j und Bunin,

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schlössen sich in den 90er Jahren stilistisch und z. T. auch thematisch dem Symbolismus an. Cechov empfand die Symbolisten direkt als seine Verbündeten. N u r Korolenko hält immer an den Traditionen des Realismus fest. In anderen Literaturen gibt es zahlreiche Zwittergestalten (Ukrainer, Jugoslaven), ja selbst der bulgarische Modernist P. K. Javorov gleitet in die realistische Ebene ab. Bezeichnender ist noch, daß selbst die mit Bestimmtheit zu den „Neuromantikern" gerechneten polnischen Prosadichter 2irmunski und Reymont doch manchmal Werke schreiben, die nicht zu Unrecht als „realistisch" bezeichnet werden dürfen! Am Kreuzweg stehen die späteren russischen Dichter, die zwar durchaus noch als Neoromantiker begannen (L. Leonov, z. T. Babel', der entschieden von Andrej Belyj beeinflußte Pil'njak), dann aber den Weg zum neuen, später als „sozialistisch" bezeichneten Realismus fanden. 14. Bereits vor dem ersten Weltkrieg treten in Rußland Modernisten auf, die sich als Gegner des Symbolismus betrachten und ihren geschlossenen Gruppen Namen geben, wie „Akmeisten" und besonders „Futuristen". In den letzten Jahren, als man den Futuristen vereinzelte Arbeiten widmete (die beiden bedeutendsten unter ihnen, V. Majakovskij und V. Chlebnikov und neuerdings auch B. Pasternak behandelt man meist ohne Verbindnung mit der ganzen Bewegung, die sie geschaffen haben oder aus der sie hervorgegangen sind), kam man oft zu der Erkenntnis, daß sie mit dem Symbolismus doch eine gewisse Einheit darstellen; die Aufgaben, die sie sich selbst gestellt haben, sind in vielem dieselben: die Aktualisierung des dichterischen Wortes; und die Methoden, mit denen sie diese Aufgaben lösen, sind z. T. auch dieselben, wenn sie auch zu scheinbar anders aussehenden Ergebnissen führen. Mit Blok und besonders mit Belyj verbindet die Futuristen sehr vieles; vielleicht ist es auch nicht übertrieben, wenn man Andrej Belyj als den „ersten Futuristen" bezeichnet (V. Markov). Es ist auch durchaus möglich, daß man in einer ferneren Perspektive der Zukunft alle modernen „unrealisti-

XIII. Zum Abschluß

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sehen" Strömungen der russischen Literatur zwischen 1895 und 1925 als eine große, wenn auch differenzierte Einheit auffassen wird. Dieses Problem kann hier nur angedeutet werden. Ähnliche Fragen darf man auch in bezug auf die polnischen dichterischen Strömungen nach dem Zurücktreten der Mloda Polska stellen, wenn man an die wenigen polnischen Futuristen (Titus Czyzewski) und die einflußreiche Gruppe der „Skamandriten" (Julian Tuwim u. a.) denkt. Auch der bedeutende kroatische Dichter der Gegenwart M. Krleza steht der Moderne nahe (was auch seine früher veröffentlichten kritischen Aufsätze über die moderne westeuropäische Dichtung zeigen). XIII. Zum Abschluß 1. Wir haben wohl gezeigt, daß die slavischen Literaturen im großen und ganzen gleiche oder ähnliche Entwicklungsepochen im Laufe von 1000 Jahren erlebt haben, wenn auch einzelne Literaturen gelegentlich ihre eigenen Wege gingen und die sonst fast immer vorhandenen gegenseitigen Verbindungen zeitweise gelöst hatten. Daß die slavischen Literaturen im großen und ganzen in der weiteren Gemeinschaft der europäischen Geistes- und Literaturentwicklung standen, kann man nicht leugnen. Man muß leider zugeben, daß die literaturgeschichtliche Forschung, und zwar die slavische wie die westeuropäische, den Problemen der Verbindungen zwischen dem slavischen Osten und dem europäischen (und amerikanischen) Westen weniger Aufmerksamkeit geschenkt hat, als nötig gewesen wäre. Das hing freilich mit den zeitbedingten Interessen auf beiden Seiten zusammen. Im Westen hat man der slavischen Welt viel weniger Interesse geschenkt (und so ist es noch heute) als dem nahen und fernen Orient. Es gibt wenige Ausnahmen (so z. B. auf dem Gebiet der Märchen- und Volkseposforschung). Man muß sich wundern, daß die westeuropäischen

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XIII. Zum Abschluß

Literaturhistoriker nur selten zu der slavischen wissenschaftlichen Literatur greifen, selbst dann, wenn es sich um Bücher und Zeitschriften handelt, die in den westeuropäischen Sprachen erscheinen. Neuerdings wirkt ungünstig auf die Benutzung slavistischer wissenschaftlicher Literatur der Umstand, daß diese Literatur, soweit sie aus den osteuropäischen Ländern stammt, eine Sprache spricht, die den westeuropäischen Gelehrten mit ihren Begriffen und ihrer Terminologie völlig fremd ist: ja selbst die westeuropäischen Marxisten (wie z.B. G.Lukäcz) verstehen sie nicht völlig! Auch die Literaturwissenschaft der slavischen Länder ist am mangelnden Kontakt mit der westeuropäischen nicht ohne Schuld, und zwar nicht erst seit den letzten Jahrzehnten. Es gilt eine Anzahl Arbeiten über die Einflüsse der westeuropäischen und amerikanischen Literatur auf die slavischen Literaturen, die sich aber fast ausschließlich auf die Feststellung der Identität oder Ähnlichkeit der Sujets und Motive beschränken. Diese Sammlung einzelner Tatsachen hat vielfach den Einblick in die tieferen geistigen Zusammenhänge direkt verhindert. Bereits seit etwa 50 Jahren betrachten wir dieses Suchen nach „Einflüssen" als eine veraltete und unfruchtbare Forschungsmethode. Aber neuerdings erlebten wir sogar eine Zeit, in der man selbst die offensichtlichsten Verbindungen zwischen den westeuropäischen und slavischen Literaturen absichtlich verschwiegen hat. Man durfte (oder mußte!) eine Geschichte der russischen Literatur des 18. Jhs. schreiben und die Einwirkungen des Westens fast völlig außer Acht lassen. Man hat selbst das ungeheure Ausmaß der Abhängigkeit der altslavischen Literatur und Literatursprache von der byzantinischen und lateinischen leugnen wollen! Aber noch wichtiger sind die Versuche, die für die westeuropäische Literatur gültigen Begriffe in bezug auf die slavischen Literaturen abzulehnen. So geschah es z. B. mit dem Begriff „Romantik" — und in einem noch bedeutenderen Ausmaße mit dem Begriff „Barock" —: selbst der Gebrauch dieses Begriffs war zeit-

XIII. Zum Abschluß

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weilig verpönt und direkt verboten*. Der moderne „sozialistische Realismus" suchte natürlich, wie eine jede literarische Richtung, nach seinen Ahnen in der Literaturgeschichte, und ohne eingehende Untersuchung erklärte man beinahe alle bedeutenden Dichter der Vergangenheit — von den griechischen Tragikern bis zu den Dichtern der Renaissance und etwa William Blake zu „Realisten". Es ist nur natürlich, daß man im Westen literaturgeschichtlichen Werken, die mit einem solchen BegriffsAber mit der Zeit begann man sogar im Westen — ohne selbst Marxist oder Anhänger des „sozialistischen Realismus" zu sein — den osteuropäischen Arbeiten getreu zu folgen oder ihren Inhalt wiederzugeben. Da inzwischen die literaturwissenschaftliche „Orthodoxie", wie es scheint, im Osten bereits stark erschüttert ist, besteht die Gefahr, daß, während im Osten die literaturwissenschaftliche Methode sich ändert, es nur noch im Westen Verfasser geben wird, die mit diesen tendenziösen, völlig unwissenschaftlichen Begriffen weiter jonglieren. 2. Bei dieser Lage der westöstlichen Beziehungen ergibt es sich, daß manche deutschen Literaturhistoriker selbst bei Behandlung slavischer Themen (Hus, der falsche Demetrius, Peter der Große usf.) sogar ganz belanglose Werke westlicher Herkunft berücksichtigen, aber bedeutende slavisch geschriebene (manchmal in „verständliche" Sprachen übersetzte) Werke nicht der Erwähnung wert finden. Die Slaven tragen dabei selbst mindestens teilweise die Schuld: wenn man solch eine bedeutende literarische Strömung wie den russischen Symbolismus in den russischen Arbeiten mit Schweigen übergeht, wenn man die Werke der symbolistischen Dichter — mag man sie beurteilen, wie man will — nicht neu herausgibt, so schadet man der eigenen Kultur. * I n bezug auf den Begriff „Barodsdichtung" wurde bei den ¿echisdien und polnischen Forsdiern die Zurückhaltung bald überwunden; z. Z . (Herbsc 1966) sdieint auch der S t a n d p u n k t der Forschung in der UdSSR erschüttert zu sein.

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X I I I . Zum Abschluß

Und im Ausland erscheinen noch immer Übersetzungen aus den slavischen Sprachen, die ihrer niedrigen Qualität wegen jede richtige Bekanntschaft mit den Autoren unmöglich machen! Die daneben vorhandenen guten Übersetzungen retten die Lage kaum. Daß die slavischen Übersetzungen der deutschen Literatur mittleren Niveaus meist gut sind, entschuldigt nicht die (z. T. namhaften) Literaturhistoriker des Ostens, die z. B. Schillers „Wilhelm Teil" als episches Gedicht bezeichnen, die „Alemannischen Gedichte" J . P. Hebels für ein Werk in „niederdeutschem Dialekt" halten, Brentanos „Romanzen vom Rosenkranz" als „Romanzen von Rosen" zitieren, davon sprechen, daß der slavische Missionar Konstantin-Kirill in Prag predigte, die russische Übersetzung eines Sonetts von Mickiewicz als ein „Mickiewicz gewidmetes Gedicht" bezeichnen, oder die Übersetzung eines bekannten Gedichtes Mickiewiczs „An die polnische Mutter" als ein Originalgedicht dem russischen Dichter M. Michajlov zuschreiben usf. 3. Es gibt aber wichtige Forschungsprobleme; auf den verschiedenen Seiten unseres Buches sind sie mindestens andeutungsweise genannt. Dazu gehört vor allem die genaue Untersuchung der Neuerungen, die die slavischen Literaturen in verschiedenen Literaturepochen einführten, dazu gehört auch die eingehende Untersuchung der Einwirkungsquellen, die bis jetzt fast völlig vernachlässigt wurden, wie z. B. die der englischen und amerikanischen Literatur (Washington Irving kannte bereits Puskin, Bret Hart zitiert schon Leskov, Fedor Sologub übernahm Sujets von den neueren englischsprachigen Dichtern usf.) oder die Untersuchung der Einwirkung so weit abgelegener Länder, wie etwa Mexiko, auf die Dichter, die das Land besucht haben (wie Bal'mont, später Majakovskij): man behandelt vielfach solche Einwirkungen, ohne die Länder und ihre Literaturen näher zu kennen. Die Einflüsse der skandinavischen (Hamsun) oder belgischen (Maeterlinck, Verhaern) Dichter sollten auch noch eingehender untersucht werden.

XIII. Zum Abschluß

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Eines der wichtigsten Probleme ist auch die Frage nach der eventuellen Vermittlerrolle mancher slavischere Literaturen für die anderen: dieses Problem wurde am Beispiel der Barockliteratur mindestens kurz behandelt. Natürlich kann man, wie bereits hervorgehoben, dabei nicht die alten Wege der Feststellung (oft vermeintlichen) Übernahmen einzelner Elemente der fremden literarischen Werke gehen, sondern muß die grundsätzlichen stilistischen Einwirkungen untersuchen, bei den bedeutenden Dichtern jeweils nicht die Einzelheiten ihrer Werke, sondern die allgemeine Einstellung zur Wirklichkeit und eine gewisse grundsätzliche dichterische Intuition. 4. Das allgemeine Schema der Entwicklung und ihre „Grundgesetze", soweit man von solchen reden darf, werden sicherlich wichtige Umgestaltungen erfahren: der abwechselnde „wellenförmige" Verlauf der Entwicklung (s. Kap. I, § 8 ff.) wird wohl in vielen Punkten nach einer solchen Uberprüfung anders aussehen, mindestens in Einzelheiten nicht unwesentliche Korrekturen erfahren. So besonders in Bezug auf die moderne Dichtung (Kap. X I und XII). Die in den letzten Jahrzehnten wiederholt hervorgehobene Notwendigkeit der Behandlung der zweit- und drittrangigen Dichter wird sicherlich für viele Epochen ein klareres und einheitlicheres Bild schaffen helfen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Behandlung der „Natürlichen Schule" der russischen Literatur (Kap. X, §13), die Erweckung des Interesses für die weniger repräsentativen Vertreter der „Mloda Polska" oder die Behandlung der „volkstümlich gewordenen" (zlidovelä literatura) Literatur bei den Cechen usf. Zu beachten sind auch die Probleme der Überschneidung von verschiedenen literarischen Strömungen bei einzelnen slavischen Völkern zu verschiedenen Zeiten, wie die Gegenwirkungen des Hussitentums und der Renaissance bei den Cechen, der radikalen reformatorischen Strömungen (Antitrinitarier) und des Barock bei den Polen; wichtig sind auch die tiefen Schnitte, die die politischen Ereignisse innerhalb

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XIII. Zum Abschluß

der einzelnen Stilepochen bei verschiedenen Völkern bewirkt haben, wie die Erfolge der Nationalbewegung bei den Südslaven im 19. Jh., ähnliche Schnitte gab es auch anderswo: die petrinische Zeit zerriß das russische Barock in zwei kulturell und sprachlich differente Abschnitte. Später trennte die Spracherneuerung (der sog. Karamzinschen Schule) den russischen Spätklassizismus vom Frühklassizismus. In verschiedenen slavischen Literaturen spielen die Blütezeiten eine besondere Rolle, indem sie ihr Siegel auch auf ganz anders geartete Kunststile drückten. So wirkte das Barock in der ukrainischen Literatur und selbst auf einen russisch schreibenden Ukrainer, Gogol' (Hinweis von A . L . Boehm). Ebenso wirkten Gogol' und Puskin auf die Sprachund Literaturentwicklung Rußlands bis in unsere Gegenwart hinein als zwei fast entgegengesetzte stilistische Wirkungskräfte. Die barocke Tradition w a r vorwiegend stilistisch, bestimmt, bestimmte aber auch den wesentlichen Bestand des slavischen Menschentyps. Man darf auch besonders die bei allen Slaven außerordentlich durchdringende und tiefgreifende Tradition der Romantik, mit ihrer Vorstellung von der slavischen Wiedergeburt, nicht außer acht lassen. Sehr vieles in dieser romantischen Ideologie, wenn man auch von den völlig illusorischen Ideen des sog. Slavophilentums absieht, wurde selbst von den entschiedensten Gegnern der Romantik übernommen und blieb in einer „pseudomorphen" Form weiterhin wirksam. Andere ältere Traditionen sind bei manchen slavischen Völkern ebenfalls lange wirksam geblieben (wie die des Hussitentums bei den Cechen). Weiterhin sind zahlreiche und oft verdeckte bewußte und unbewußte Nachahmungen der antiken Literaturen von Bedeutung. Aber genauso wichtig ist die so gut wie völlig vernachlässigte Frage nach den Einwirkungen der Bibel und den noch weniger deutlichen Anklängen an die „kirchliche Dichtung", d. h. an den Gottesdienst und die geistlichen Lieder. Solche Anklänge sind überall zu finden. Endlich ist die von uns berührte Frage nach den folklo-

XIII. Zum Abschluß

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ristischen Elementen im Wort-, Bilder- und Metaphernschatz der Kunstdichtung, und andererseits nach den in die entgegengesetzte Richtung gehenden Einwirkungen der Kunstdichtung (vor allem der des Barock und der Romantik) auf die Folklore, die dann sekundäre Reflexe in der späteren Kunstdichtung hat, noch kaum geklärt. Die Einwirkungen der außerhalb der europäischen Kultursphäre liegenden Sprachen und Dichtungen (vgl. dazu Kap. I, § 16), die in letzter Zeit immer mehr beachtet worden sind, sollten auch endlich gründlich untersucht werden. 5. Außerordentlich wichtig ist die Erforschung der „Übergänge" zwischen verschiedenen literaturgeschichtlichen Epochen, die Verfolgung der stillen und bescheidenen Anfänge neuer stilistischer Züge und die allmähliche Vorbereitung und Ausbildung der neuen Strömungen, die die alten Traditionen zurückdrängen und ersetzen. Ebenso bedeutsam sind die Auflösungsprozesse der alten „Schulen" und herrschenden Richtungen, wenn auch diese Prozesse meist noch viel unmerklicher und langsamer vor sich gehen und vielfach mit Rückschlägen und „pseudomorphen" Umgestaltungen verbunden sind. Ein weiteres bedeutendes Objekt der zukünftigen Forschung sollte das Überleben von epigonenhaften Gruppen in der neuen historischen Atmosphäre sein. Auch die Einzelgänger aller Arten verdienen eine besondere Beachtung. Erst die Behandlung aller dieser Probleme (für die es im vorliegenden Buch fast keinen Raum gab) wird das Entstehen einer echten, tiefschürfenden vergleichenden Geschichte der slavischen Literaturen ermöglichen. Für eine solche bietet dieses Buch nur bescheidene Prolegomena. 6. Dem H a u p t t h e m a dieses Buches, den Verbindungen der slavischen Literaturen untereinander, sind ebenfalls nicht wenige Arbeiten gewidmet worden, aber nur selten werden diese Fragen in einem geistesgeschichtlichen Zusammenhang 8 Tschizewskij II

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XIII. Zum Abschluß

behandelt, in dem allein diese Verbindungen geklärt werden könnten. Mit diesem Hinweis auf die bei uns manchmal nur andeutungsweise erwähnte geistesgeschichtliche Problematik möchten wir unseren Überblick schließen.

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Personenverzeichnis (Zusammengestellt von E. Faas) A u f g e n o m m e n sind die N a m e n der Dichter, Schriftsteller u n d Forscher; die N a m e n der in den dichterischen W e r k e n v o r k o m m e n d e n Personen — m i t A u s n a h m e der historischen Personen (Heilige, F ü r s t e n usw.) — sind nicht berücksichtigt. Die V o r n a m e n sind n u r in den Fällen e r w ä h n t , w o ihr Fehlen zu Mißverständnissen f ü h r e n w ü r d e oder w o der V o r n a m e zu dem festen Bestand der N a m e n der Dichter geworden ist. Baltrusajtis, Jurgis 77 96, 102 Balzac 77 43 Barakovic, J u r a j 7 112 Bart-Cisinski, J. 77 82 Bartos, F. M. 7 100 Basilius der Große 7 52 Baudelaire II 85 Bebel, Heinrich 7 113 Beethoven 77 14 Bei, Matthias 7 122, 128 Belinskij, V. G. 7 40 Belyj, A n d r e j 7 40; 7/ 79, 81, 85 f., 89, 93, 96, 101—103, 105 f. Benediktov, V. 77 34, 104 Benesovsky, M. 7 117 Benislawska, K. 7 152 Bentham, J. 77 32 Béranger II 59 Bielski, Marcin 7 102, 113 Bitnar, Vilem 7 122 Blahoslav, J a n 7 21, 102, 117 Blake, William 77 109 Blok, A. 77 81, 85—87, 89 f., Baader, F. 77 26 95 f., 100—102, 105 Babel', I. 77 106 Blumauer 7 157 f. Bach, J. S. 77 14 Bocaccio 7 107, 120 Bahdanoviü, M. 77 81, 87 Bodenstedt, F. 77 47 Bakvis, Cl. 7 150 Bodjanskyj, O . 7 119; 77 46 Baibin, B. 7 127 Barmont, K. 7 35; 77 81, 88, 96, Boehm, A. L. 77 112 Boehme, Jacob 7 27; 77 26 99, 102, 105, 110 A n r a h a m a Santa Clara 7 33 Adrianova-Peretc, V. 7 146 Aeneas Silvius s. Piccolomini. Afanas'ev, A. 77 20 Aksakov, Konstantin 77 40 Aleksej Michajlovic, Zar 7 90 Alekseev, M . P. I 120 Alexander Nevskij, Fürst I 62 Amartol s. H a m a r t o l o s Andreev, Leonid II 99 Angelus Silesius I 27, 152; II 26 Annenskij, Innokentij II 81, 85, 100 f. Appolinaire 7 / 1 0 1 Arbes, J. II 48, 63 Aristoteles 7 93, 105, 107, 120, 143, 154 Asnyk, A. 77 48, 59 f. Askerc, A. 77 49 Auerbach, Erich 7 32 Aulus Gellius II 104

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Personenregister

Boileau / 157 Bonaventura 7 81 Boratynskij, E. A. 77 19, 34 Boris hl., Fürst 7 48, 56 Boskovic, R. 7 128, 130 Botto J. s. Krasko Boy-2elenski, T. II 79 Bräuer I 10, 49 Brentano, Cl. II 110 Bridel, B. 1121 f., 126, 132 f., 135, 140 Brjusov, Valerij I 34 f.; II 81, 85, 89, 91, 95—97, 103 Brodzinski, K. II 8, 42 Brückner, A. I 61 Bfezina, O. II 81, 87 Budnyj, Simon I 119 Büchner, Ludwig I 39 Bunic-Vuiicevic, I. I 121, 125, 136 Bunin, I. II 80, 105 Bürger II 24 Bugaev — s. Belyj Andrej Busse, C. H . von I I 46 Byron II 10, 39

Chlebnikov, Viktor (Velemir) II 106 Chrabr, sog. „Cernorizec" I 54 Cicero 7 105, 107, 120 Cnapius I 21 Comenius, J. A. I 21, 33, 40, 121, 123, 126 f., 130, 132, 140 Croce, B. I 123 Cuprynka, H . II 92 Cusanus, Nikolaus / 120 Cyganov, M. II 25 Cyrill — s. Konstantin-Cyrill Czyzewski, Titus 7 / 1 0 Czajkowski, M. 77 27 Dalimil 7 67 Dalmatin, Antun 7 117 Dalmatin, Juraj 7 117 Daniii von Galic, Fürst 7 62, 69 Daniii, Metropolit 7 93 Deüvig, A 77 46 Dembecki 77 42 Demetrius, „der Falsche", Zar 7 90; 77 109 Deriavin, G. R. 7 93, 122, 127, 150 f., 152, 159; 77 11 Dickens 77 43 Dimitrij hl., von Rostov (Tuptalo) 7 122, 126 Djordjic, I. 7 121 Dmitriev, I. I. 7 144, 153; 77 32 Dmitrij Donskoj, Fürst 7 66 Dolczal, Augustin 7 144 Dostoevskij, F. M. 7 38, 40; 77 43 f., 48, 50, 53 f., 57, 60, 63—68, 71—73, 76, 83 Dr2ic 7 122 Ducic, J. 77 82, 87 Duhem, Pierre 7 104

Camblak, Grigorij I 62, 67, 85 Cankar, I. II 82, 87 Cardanus I 120 Carus, C. G. II 15 Calderon I 27 Cechov, A. P. II 48, 68, 73 f., 78, 83 f., 106 Celakovsky, F. L. I I 18, 25, 46 Celtes, C. 1107, 113 Cerny, Vaclav / 79—81; II 39 Cervinus, Aelius 7 110 Chamisso II 47 Chelcidky, Petr I 100—102 Cheraskov, M. I 144, 147, 150, 152 Epifanij, der Weise 7 61, 65, Choiroboskos I 53, 64 69 f., 74, 85 Chomjakov, A. S. I I 29 Erasmus 7 107, 113, 120

Personenregister Erben, K. J . 77 8, 24, 36, 46 Eremin, I. 7 122 Esenin, S. 7 35 Evfimij von Trnov 7 62, 66 f. Evfimija, Nonne 7 62, 74 Feodor Ioannovic, Zar 7 90 Fenelon 7 37 Feodosij hl. 7 48, 56 Fet-Sensin, A. / / 60, 75, 83 Feuerbach, Ludwig 7 39; 77 94 Ficinus, Marsilius / 107 Flacius Illyricus (Vlacic) 7 118 Flavius Josephus I 48, 60 Flaska von Pardubic, Emil / 67 Fonvizin (von Wisien), D. I 149 Fofanov, K. II 85 Franck, Sebastian 7 21 Franko, I. 77 48, 62 f. Fredro, A. II 23

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Gregor Palamas 7 82 Gregor der Große, Papst 7 48, 52 Gregor der Sinaite 7 82 Griboedov, A. S. 77 23 Grigorovic, D. V. 77 43 Grimm, Brüder 77 25 Grotius, Hugo 7 118 Gumpold, Bischof 7 51 Gundulic, I. 7 121, 125 Günther, J . Chr. 7 37

Hajek z Libocan 7 108 Halek, V. 77 55, 59 f. Hamartolos 7 48, 56 Hamm, J . 7 84 Hamsun, K. 77 80, 110 Hanka, V. 77 46 Harsdörfer II 34, 104 Hart, Bret 77 110 Hartmann, Eduard von 77 94 Harvey 7 130 Hauptmann, Gerhard II 80 Gaj, Ludovit 77 35 Havlicek- Borovsky, K. 77 45 Galilei, G. 7 130 Hebel, J . P. 77 110 Gavlovic, H. 7 122 Hegel 77 41, 47 George 77 80 Hektorovic, P. 7 102, 111 Georg von Podebrad, König Heraklit 7 116 7 108 Herder 77 10, 41 Georgiev, Emil 7 48 Hieronymus von Prag 7 95 Gleb hl., Fürst 7 48, 56 Hlavacek, K . 77 81, 96 Glinka, F. 77 25, 29 Hnevkovsky, S. 7 144, 157 Godunov, Boris, Zar 7 90 Hodza, M. 77 35 Goethe 77 26, 34, 47 Gogol', N. V. 7 33, 38; 77 8, 16, Hoene-Wronski 77 40 Holly, J . 7 144, 159 26—29, 35, 43, 46, 66, 112 Hoffmann, E. T. A. 77 43 Goleniscev-Kutuzov, I. 7 118, Horaz 7 105, 115, 128, 154, 158 120 Hrebinka s. Grebenka Goncarov, I. 77 43, 63, 67, 70 Hrobon, S. B. 77 3 5, 36, 40 Gorazd, Bischof 7 43 Gorkij, Maksim (Peskov) II 48, Hruby z Jeleni, Rehor 7 102, 107 f. 63, 80, 84, 105 Goszczynski, S. 77 8, 17, 19, 29 Hulak-Artemovskyj, P. 7 145, Grebenka (Hrebinka) 77 43 148, 158

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Personenregister

Kacic-Miosic, A. I 145 K a l i n & a k , J . II 8 Kalista, Z. 7 122 Kallimach, Philipp I 113 K a n d y b a s. Oles, O. Kantemir, A. Fürst I 122, 126, 149 Ibsen II 79 Kapnist, V. I 153 Ignjatovic, I. II 49, 63, 67 K a r a d z i c , Vuk II 41, 47 Ilarion, Metropolit I 48, 56, 69 K a r a m z i n , N . M . I 37, 144, Ilic, V. II 82, 87 153, 160; II 32 Iosif Volockij / 62, 82 f., 87, 89 Karäsek ze Lvovic, J . II 81, 87, Irving, W . II 25, 110 98, 103 Isaakij, Mönch I 61 K a r l IV., Kaiser 7 67 f., 86 Isacenko, A. I 57; II 36 Karpinski, F. 7 144, 147, 149, Isokrates / 107 159 Ivan der Schreckliche, Zar 7 90, Karpov, Fedor I 90 f., 93 f., 91 120 Kasprowicz, J . II 81, 86, 101 f. Ivanov, Vjaceslav // 81, 85 f., Katenin, P. 77 24 91, 96 Kepler 7 130 I v a n o v - R a z u m n i k , I. II 64 Kerner, Justinus 77 12, 47 Kersnik, J . 77 49 Jackiv II 98 Kette, D. 77 82, 87, 92 J a g i c , V. I 49, 51 Jakobson, R . 1 1 6 , 31, 52, 101; Kiprian, Metropolit 7 85 Kircher, Athanasius 7 133 7/51 Kirill von Turov 7 61, 70, 73 f., J a k u b e k (Jacobellus) I 97 83 J a n i n , Jules II 43 Klement (Kliment) von Ohrid J a n k o w s k i I I 91 7 48, 53 J a v o r o v , P. K. II 82, 87, 91, 106 Klementij, Priestermönch 7 132 Klonowicz, S. 7 103, 114, 125, J a z y k o v , N . II 34, 104 136 Jefimija s. Evfimija Jenisch s. P a v l o v a , Karolina Knia£nin, F. D. 7 144 Jirasek, A. II 64 Kochanowski, J a n 7 102, 114, Johannes Chrysostomus I 48, 115 f., 125 52, 57 f. Kochowski Wespasian 7 121, Johannes Damascenus I 48 125, 132 f. Johann, Exarch von Bulgarien Kocjubynskyj, M . 77 48, 63, 73 / 53 König, H . II 47 K o l c a v a , K. 7 128 Johannes Klimakos I 88 Kollar, J . 77 40 Jovanovic-Zmaj, I. II 8, 41 Komensky s. Comenius Jungmann, J . II 31, 34

H u r b a n - V a j a n s k y , Svetozar 77 48, 59, 63, 80 Hus, J . I 86, 94—97; II 109 Huysmans, J . - K . II 98 Hviezdoslav, P. II 48, 59, 80 H y n e k z Podebrad I 108

Personenregister Konopnicka, M. 77 48, 55 f., 59, 60, 62 Konstantin-Cyrill I 42—47, II 110 Konstantin von Kostenec 7 62, 67 Korolenko, V. II 106 Korinek, J. I 133, 136 Kosmas Presviter I 48, 54, 59 Kosovel, S. II 92 Kostomarov, N. II 29, 65 Kotljarevskyj, Ivan I 145, 158 Kozlov, I. I. II 25 Kozarac, I. II 49 Kozmian, Kajetan II 30, 33 Kral, Janko I I 8, 22—25, 38, 44 Kranjcevic, S. I I 49 Krapotkin, P. I 39 Krasicki, 1.1 144, 147 f., 152, 159 Krasinski, Z. II 8, 23, 27 f., 34, 41 Krasko, Ivan II 81, 87, 104 Krizanic, J. I 127, 131 Krleza, M. II 82, 92, 107 Krylov, I. A. I 144, 154 Krzyzanowski, Julian I 26 f. Küchelbecker, W. II 47 Kukucin, M. II 48, 63, 80 Kulis, P. II 9, 14, 22, 27, 44 Kurbskij, Andrej, Fürst 7 90 f., 120 Kurockin, V. II 59 Kvitka-Osnov'janenko, H. I 145, 158 Laberius II 104 Lange, Antony II 81, 89, 95—97 Lazar, serb. Fürst I 62, 75 Lazarevic, Laza II 49 Lemanski, I. II 92

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Lenin, / 39; II 53 Lenz, Jacob I 152 Leonov, L. II 106 Lermontov, M. Ju. II 8, 22, 27, 36, 83 Leskov, N. S. II 48, 68, 71, 77, 110 Leskovar, J. II 49 Lesmian, B. II 81, 103 Levyckyj, Ivan — s. Necuj Levyckyj, Orest II 63 Lichacev, D. I 85 Linda, J . II 20 Linne I 130 Locke 7 118 Logofet — s. Pachomij Lomnicky z Budce, Simon I 102, 108

Lomonosov, M. V. I 122, 127, 149 Lope de Vega I 27 Lubomirski, St. Herakliusz I 125 Lucic, Hannibal Z i l l Ludmila hl., Fürstin 7 31 Lukäcz, G. 77 108 Lukian 7 107 Madia, K. H. II 8, 17, 23, 27, 33 f., 38, 43 Machiavelli 7 120 Maeterlinck 77 80, 85, 96, 110 Mahnke, D. 7 127 Majakovskij, V. 7 41, 77 1 06, 110 Makarij, Metropolit 7 88 Malalas 7 48 Malczewski, A. 77 29 Mallarmé 77 80, 85, 101 Manasses 7 62 Mandeville 7 62 Marco Polo I 62, 68 Marek, Antonin 77 34

126

Personenregister

Marini 7 37, 125, 138 Markov, V. F. 77 106 Marulic, M a r k o 7 62, 68, 110 f. Marx, Karl 7 39 Matavulj, S. 77 68 Matias Corvinus, König I 118 Maupassant II 68 Maxim Grek I 88, 90, 93, 120 Maximus Confessor I 88 Mazuranic, I. II 8 Mej, A. II 59 Merezkovskij, D. II 85, 97 Mérimée, P. II 46 Method, Missionar I 42, 47 Michail Fedorovic Romanov, Zar / 90, 92 Michael III, Kaiser von Byzanz 7 42 Michajlov, M. L. 77 110 Michajlovskij, N . 77 79 Michna z Otradovic, A. 7 121, 126, 135 Mickiewicz, Adam 77 8, 12, 17, 22—29, 33 f., 36, 39, 41, 46 f., 110 Milton 7 118 Miriam s. Przesmycki Mochnacki, M a u r y c y 77 42 Modrzewski (Modrevius), A. Frycz 7 1 1 8 Moore, Thomas S. 77 25 Morawski, Fr. 77 30 Mordovcev, D. 77 65 f. Morris, William 77 79 Morsztyn, J . Andrzej 7 121 f., 125, 131—138 Morsztyn, Zbigniew 7 134 Moses Maimonides 7 87 Murn, Josip 77 82, 87 Myrnyj, Panas 77 48, 63

Nazor, Vladimir 77 82, 87, 92 Nebesky, V. B. 77 17, 23, 36 Necuj-Levyckyj, Ivan 77 48 Nekrasov, N. A. 77 48, 54 f., 58—61 Nemcovä, Bozena 77 8, 33 Neruda, J a n 77 48, 68, 74 Nestor, gen. „Letopisec" 7 48, 68, 74 Neuman, St. K. 77 81, 87 Newton, Isaac 7 118 Njegos, Petar P., Fürst 77 8 Niemcewicz, J . U. 7 144, 160 Nikolaus I., Zar 77 53 Nil Sorskij 7 62, 82, 87, 89, 93 Norwid, Cyprian 77 8, 42 Novalis 77 15 Novikov, Nikolaj I. 7 152 z Nudozer — s. Vavrinec Nusic, Branislav 77 49, 77

Naruszewicz, A. 77 44, 147, 159

Ozerov, Vladislav 7 150

Obradovic, Dositej 7 145, 159 Odoevskij, Vladimir F., Fürst II 8, 13, 15, 18, 33, 39 Ohienko, I. 7 48 Oleg, Fürst 7 58 Oles, O. 77 81, 87 Opalinski, K. 7 121, 125, 141 Orechovius oder Orichovius s. Orzechowski Orlenev, Pavel 77 61 Orzechowski, St. 7 107, 119 Orzeszkowa, E. II 48, 60, 63, 65, 70, 80 Osipov, N. 7 158 Ostrovskij, AI. N. 77 77 Ovenus, John 7 126, 133 Ovid 7 111, 120 Ovsjaniko-Kulikovskij, D. 77 64

Pachomij Logofet 7 62, 67, 85

Personenregister P a d u r a , T y m k o I I 29 Palmotic, J. / 121, 125 Pasternak, B. / 41, 77 106 Patrikeev, Vasian I 90 P a v l o v a , Karolina II 42 Peresvetov, I. I 90, 94 Perrault II 25 Peter der Große I 93, 126; II 109 Petrarca I 107, 120 Pico de la Mirandola 1 1 2 0 Piccolomini, E. S. I 106 f., 120 P i l n j a k , B. II 106 Piranesi II 14 Pisarev, D . II 83 Pisemskij, A. F. II 67, 77 P l a t o / 85, 107, 143; II 16 Pogodin, M. II 46 Polàk, M. Z . II 34 Polevoj, N . II 12 Polockij s. Simeon Polonskij, Ja. P . II 59 Pope 7 157 Por^bowicz, E. I 122 Potocki, W a c l a w I 121, 125, 131, 133 f. Preradovic, P. II 8, 14, 41 Preseren, F. II 9, 24, 28, 41 Prochäzka, Arnost II 81, 87, 98 Prokopovyc, Feofan I 127 P r o k o p von Templin I 33 Prus, Boleslaw II 48, 61, 63 f, 67, 69—71, 75, 80 Przesmycki, Zenon II 85 Przybyszewski, St. II 81, 84, 86, 94, 98 PurkynS, J . E. II 46 Puskin, A. S. I 34; II 8, 12, 16, 22—29, 32, 34—38, 46 f., 52, 59, 61, 63, 8 3 , 1 1 0 , 112 PuSkin, Vasilij L. 1 144, 150, 153

127

Quintilian I 105, 154 Radiscev, A. N . I 152 Radyvylovskyj, Antonij / 122 Ranjina, D i n k o I 102, 112 Rej, M. 7 102, 113 Relkovic, M. A. 1 1 4 5 , 159 Remizov, A. II 102, 104 R e y m o n t , W. II 86, 104, 106 Rimbaud II 80, 85 Rittner, T. II 84 Rokycana, J. 7 97 Rozdzienski / 136 Rublev, A n d r e j I 82 Ruskin II 79 Resel, T. 118 Rydel, Lucij an II 102 Ryleev, K. F. II 29, 47 Rylskyj, Maksym II 81, 87 Rysinski I 21 RSevskij, A. A. I 150, 152 Safarik, J . II 40, 46 Saint-Martin II 39 Sallust I 120 Saltykov-Scedrin II 57, 72, 79 Sappho 7 116 Sarbiewski (Sarbevius), K. 7 1 2 1 , 128 Sarnetius 7 21, 118 Sava hl., serb. Erzbischof 7 62, 67 Savonarola 7 88 Say II 32 Schelling II 15 Schiller, Fr. 77 24, 110 Schlegel, A. W. 77 9 Schnitzler, A. 77 80 Schopenhauer II 94 Schröpfer, J. 7 72 Schubert, G. H . von 77 15 Scott, Walter 77 26 Seneca 7 143

128

Personenregister

Senoa, A. 77 49 S?p-Szarzynski, M. I 114, 121, 125 Sergij von Radonez hl. 1 82 f. Sevcenko, Ihor 7 56 Sevcenko, Taras H . II 9, 22—25, 36, 38, 44, 89 Sevyrev, S. II 17 Shakespeare II 22 Sienkiewicz, H e n r y k II 48, 63 f., 68, 70, 80 Sil'vestr, Priester I 89 Simeon Polockij I 123, 126 Simonides / 116 Sinapius, Daniel I 21 Siskov, A. I 154 Skabicevskij, A. M. I 40; Il 83 Skarga, Piotr 1 103, 116, 125, 127, 141 Skok, P. 7 111 Skorina, Francisk / 119 Skovoroda, H . S. / 122, 126, 135, 140; II 89 Slàdkovic, A n d r e j / / 8, 23 Slavejkov, Penco II 49, 87 Slowacki, J. 7/ 8, 17, 20, 22 f., 25, 27, 33 f., 36, 40, 63 Smoler, I. A. II 9 Smotryckyj, Meleti) I 120, 127 Sologub, Fedor II 81, 85, 95—97, 99, 110 Solov'ev, Vladimir II 86, 94 f. Sorskij — s. N i l Sova, A. II 81, 87 Spee, Fr. von I 21 Spinoza / 118 Spoerri, T h . I 25 Sremac, S. II 49 Sreznevskij, I. II 46 Srnec s. Sarnetius Staff, L. II 81, 85, 100 Stalin / 39

Stavroveckyj, K. T. I 131 Stefan, serbischer König I 62, 67, 69 f. Stefan N e m a n j a , serb. König I 74 Stepun, F. A. 7 39 Stitny, Thomas I 62, 68, 81, 97, 100 Stroev, V. 7 101 Stúr Ludovit 77 8, 29, 35 Sumarokov, A. P. 7 144, 149 f. Symeon, Bulgarischer Z a r 7 53, 62 Syrokomla (Kondratowicz), W. 77 48, 55 Szymonowic, Sz. 7 103, 114, 119, 125 Tetmajer, K. 77 81, 85 f., 96, 100, 104 Timofeev, I v a n 7 92 T j u t i e v , F. I. 77 8, 11, 15, 18—20, 25 f., 29, 42, 47, 83, 96, 100 Tolstoj, A. K. II 60, 77, 89 Tolstoj, L. N . 7 38 f., 100; 77 48, 53, 57, 61, 63—66, 70, 73, 76, 83^ Tomás ze Stítného s. Stitny Towianski, A. 77 39 Tranovsky (Tranoscius), J. 7 122, 126 Trediakovskij, V. K. 7 122, 126 f., 149 Trembecki, St. 7 144, 147, 159 Tschizewskij, D . 7 101, 122, 150; 77 94 T u p t a l o s. Dimitrij, hl. Turgenev, I. S. 77 43, 48, 53, 57, 59—61, 63—65, 67, 70 f., 73 T u w i m , Julian 7 35; 77 94, 107 Twardowski, Samuel 7 121, 125

Personenregister Tycyna, P. II 81, 87, 92 Uhland, L. 77 24 Uspenskij, Gleb II 75 Vaclav hl., Fürst / 48, 51, 57 Vajansky s. Hurban Valla, Laurentius / 107, 120 Varnhagen, von Ense II 47 Vävrinec Benedikt z Nudozer I 117 Vasica, J . 7 44, 51, 122 Vazov, I. II 49, 55, 60, 63 Veleslavin, Daniel Adam I 102, 108,118 Velyckovskyj, Ivan I 122, 126, 133—135 Verhaern II 110 Verlaine II 80, 85 Vernadskij, G. I 42 Vesely, Fabian I 126 Veselovskij, Aleksandr I 40 Vjazemskij, P. A., Fürst II 8, Vlacic s. Flacius Illyricus Vladimir Monomach I 56, 60 f. Vladimir von Volyn, Fürst 7 69 Vladislav, der Grammatiker 7 67 Vogl, J . II 47 Vojnovic, I. II 82, 87 Volockij s. Josif Volockij Volosin, Maksimilian II 96 Voltaire 7 152 Vostokov, A. II 46

129

Vraz, Stanko 77 35 Vrdilicky, J . II 48, 58, 62, 85 ze Vsehrd, Viktorin Kornel 7 108 Vysenskyj, Ivan 7 103, 120 Waldbrühl, W. von 77 46 Waldt, A. F., de 7 121, 126 Weber, Max 7 30; 77 69 Weintraub, W. 7 114; 77 36 Wenzel s. Vaclav Wijk, N . van 7 44 Wilde, Oskar 77 80 Winter, Zikmund 77 63 Wölfflin 7 26 Wujek, J a k o b 7 117 Wyclif, J . 7 95 f. Wyka, K . 77 94 Wyspianski, St. 77 81, 86, 97, 104 Zajcev, Varfolomej 77 83 Zaleski, Bohdan 77 29, 46 Zesen, Philipp von 77 34, 104 Zeyer, J . 77 102 Zizanij, Lavrentij 7 120 Zlataric, D . 7 102, 112, 123 Zoranic, P. 7 l l l f . Zubov, P., Fürst 7 151 Zeromski, St. 77 81, 86 Zukovskij, V. A. 77 8, 17, 24 f., 47 Zulawski, I. 77 98 Zupancic, Oton 77 82, 87, 92, 100

Sachregister (Zusammengestellt von E . Faas) Aberglaube 77 20 Abgrund 77 20 Akmeisten II 106 Aktualisierung des Wortes II 83 Alliteration 7 59 Alphabete slavische I 43, 47, 49 f. Amoralismus II 98 f. Anakreontik I 147 Anspielungen I I 37 Antike I Antithese I 132 Antitrinitarier I 116, 123, 127, 131, 140 f.; II 111 Apokryphen I 68 Archaismen II 33, 104 Areopagitica 7 85, 88, 92 Argot 7 136 L'art pour l'art II 83 f. Athos I 82 Aufklärung I 25, 160; II 10, 51, 152 Balkan I 41 f. Ballade II 24, 35 f., 5 4 — 5 7 Barock I 2 6 — 2 9 , 32, 93, 103, 108, 112, 1 2 1 — 1 4 4 , 154; II 11, 23, 36, 50, 101, 104, 107, 109, 111 f. Bibel 7 67, 100, 117, 119 f.; II 112 Biedermeier I 30; II 42, 58 Bogumilen 7 54 byronistisches Epos II 21 f., 35, 63 Calvinismus I 116 Chaos I I 18

Christianisierung / 4 2 — 4 8 , 50 Chroniken I 45, 55 f., 61, 69, 76, 89, 91, 102 concetti / 137 ff. Dämonismus II 27, 93, 99 Dekadenz II 82, 86 dekorativer Stil I 64 ff., 141 Dialekte I 49, 136, 143 f. didaktische Dichtung / 78 ff.; II 65, 76 doppelte Kausalität II 37 Dunkelheit des Stils I 138 f.; II 3 6 , 101, 105 Dynamik / 130, 142 Eigenart der slav. Literatur / 36—38 Empfindsamkeit I 40, 152; II 10 Entwicklung der Literatur (und ihre Träger) I 16 f., 36, 143, 145 Epigonen der Romantik II 60, 75 erlebte Rede I 73 Erotik I 131; II 28, 98 f. Erweckung s. Wiedergeburt Ethnographismus II 77 Euphonie I 7 6 — 7 8 , 133 f.; 7/ 38, 88 f., 9 1 — 9 3 Europäisierung 7 93, 124, 126 E x o t i k II 29, 97 Figurengedidite 7 135; 77 91 f. Folklore 7 2 0 — 2 2 , 112, 117, 142, 146; 77 25 f., 3 7 , 4 4 , 56 f., 113

Sadiregister

131

Formprobleme 7 33 ff.; II 35 ff., I n s t i n k t k r ä f t e II 20 Ironie II 36 61, 91 f. Fragmente I I 26, 35 Kataloge I 39, 134 f. freie Form II 35 Freiheitsbestrebungen II 28, 39, Katharsis I 81 f.; II 41 Kenningar I 72 54, 58 Klagelieder 7 74 Fremdwörter I 13—16, 63 f.; II 32 f. Lieder 7 67, 71, 79—81, 84, Frühreife I 45 98 f., 112, 146; II 25, 57—59 Futuristen II 101, 106 f. Gattungen / 155 f.; II 10, 21, 53 ff. Gebete als dichterische Gattung I 74 Gedichte kirchenslavische I 47 Glossen / 52 graphisches Bild des Gedichts II 94 Grenzfälle II 70 Groteske / 132 f., 139; II 43 Häßlichkeit I 139 Heiligenlegenden I 45—48, 62, 67, 82, 91, 103, 122 H e r z 7/ 14, 18 f. Hesychasten / 81 f. historische Stoffe II 26, 64 f., 68 f., 70, 77 Historismus II 44 höhere Menschen I I 39 Humanismus I 106 f., 113, 118 Hussitentum I 39, 94—102, 116; II 111 f. Hyperbel I 134, 147 Idealtypus I 30; II 69 Idylle I 119, 125 Illyrismus II 35 Impressionismus 7 31 f.; II 73—75,

78, 82

maccaronische Gedichte 7 135 f. Manierismus I 30; II 31 Märchen II 25, 56 f., 61 f. Messianismus 7 31; I I 9, 40 Metapher I 33, 35 f., 70—72, 133 f.; II 83 Metonymie II 51 f. Milieu II 63 f. Mittelalter I 48—60 Mloda Polska 7 21 ; I I 82 f., 86, 89, 94, 104, 107, 111 Moderne 77 48 f., 63, 80, 81—107 Mond 7 34—36 monumentaler Stil 7 58 ff. Moskau, das dritte Rom 7 39, 87 Moskauer Literatur (16.—17. Jht.) 7 86—94 Motivierung 77 75 Mysterienspiel 77 23, 27 Mystik 7 81 ff., 126; 77 39, 95 Mythologie 7 129 f.; 77 20, 103 Nacht (Nachtseite der N a t u r , — der Seele) 77 15, 17, 27 Nationalbewußtsein 7 79, 160 — vgl. auch Slavophilentum, Wiedergeburt. Natürliche Schule 77 42—44 50, 60, 67, 74

132

Sachregister

N a t u r / 104, 117 f., 130 f., 139 f., 148 f.; II 1 4 — 1 7 , 39, 99—101 negative Typen II 67 Neologismen I 159; II 34 f., 104 f. Neoromantik vgl. Moderne Neulateinische Literatur / 116, 118 f., 125, 127 f. Novelle / 68; II 59, 68 Oden / 147 O r i e n t / 4 1 f.; 7 / 3 2 f. Originalität I 65, 122; I I 110 Orthographie I 66, 97, 118 Ossianismus II 17, 24 Panegyrica I 74 paradoxe Sujets II 35, 103 Paterica / 61, 65, 74 Periodisierung / 2 7 — 3 2 (und jeweils am Anfang und Ende eines jeden Kapitels) phantastische Literatur II 50, 97 f. Pessimismus I I 95 ff. Poetik / 48, 65, 98, 103, 122, 137, 141, 145, 1 5 4 — 1 5 6 ; II 1 8 — 2 1 , 52 ff., 58 ff., 69 f., 8 3 — 8 5 , 87 ff. provinzielle Kulturen — s. unvollständige Literaturen Publizistik II 53 Realismus I 40; II 44, 4 8 — 8 0 , 83, 105, 109 Realismus sozialistischer II 109 Reden I 73 Reime / 134; / / 32, 89 f. religiöse Dichtung / 4 2 — 6 1 , 63 ff., 78 f., 146; II 29, 39, 95, 102 Renaissance / 1 0 2 — 1 2 1 , 154;

II 50, 111 R o k o k o / 31, 147 Roman / 48, 55, 152, 160; II 6 f., 51, 6 3 — 6 8 , 102 f., ' 106 f. Romantik I 23, 25, 160; II 8 — 4 7 , 49, 101, 108, 112 Ruinen II 26 Säkularisierung der Kultur I 104 f., 129 s. auch Aufklärung Satan II 27 f., 98 f. Schlüsselromane historische II 63 Schlüsselwort II 37 Sgrafitti / 54 Singspiel II 59 Skepsis II 97 s. auch Aufklärung Slaven / 2 3 ; II 2 1 , 46 Slavophilentum I 23, 49, 127; II 9, 28, 40, 46, 112 Sozinianer s. Antitrinitarier Spätklassizismus I 153 f.; II 112 Spätmittelalter I 6 1 — 8 6 ; / / 11 Sprache I 9 — 2 0 , 4 4 — 4 7 , 49 f., 6 2 — 6 5 , 81, 85 f., 91 f., 116 f., 150 f., 157 f., 159 f.; II 27 ff., 3 1 — 3 5 , 43, 62, 104 f. Sprichwörter / 20 f., 58, 75 S t i l / 22 f., 45 f., 57 f., 64 f., 104 f., 1 3 2 — 1 3 8 ; II 27 f., 3 1 — 3 4 , 49 ff., 69 f., 8 3 — 8 5 , 102—104 Stilisierung II 102 Symbolik / 64, 139; II 82 f. Symbolismus — s. Moderne Teufel s. Satan Thematik / 78 f., 94, 102;

Sachregister I I 21—27, 35—39, 52, 54, 94 f. Transliteration / 10 f. T r a u m / / 15 f. s. Nacht Travestie I 157 f. Typisierung I I 66, 69 ff. Übersetzungen I 44 f., 48, 62, 102 f. ukrainische Schule der polnischen L i t e r a t u r I I 8, 29 U n b e w u ß t e I I 15 unvollständige Literaturen / 146 f., 156, 160 U t o p i e n II 50, 97, 101 Vaudeville s. Singspiel Verjudeten I 83, 101 Versdichtung I 45, 47, 71 f., 77 f., 79—81, 98 f., 108 f., I I I f., 115 f., 132 f., 135—138,

133

146, 148—151, 153 f., 158 ff.; I I 11—15, 18 f., 25 f., 32, 53—56, 59, 61 f., 87—92, 95 f., 99, 104 f. Viten / 62, 70 Viten weltliche I 65, 67 Vorgeschichte II 20 V o r r o m a n t i k II 10 W a h n s i n n II 12 f., 27 wellenförmige Entwicklung I 25—27, 31; II 111 Wiedergeburt slavischer II 9, 21,112 Wissenschaft / 127, 139 f. W o r t k e t t e n I 33, 70 Wortschatz I 13 f., 13—16, 18—21, 63 f., 85 f., 136, 144, 147, 156 f.; II 32—35, 43, 88 ff.

arcadia Zeitschrift für vergleichende Literaturwissenschaft In Verbindung mit R O G E R B A U E R • ERIK L U N D I N G • O S K A R SEIDLIN

Herausgegeben von

H O R S T RÜDIGER

A R C A D I A nimmt die seit 1910 unterbrochene Tradition der Zeitschrift für vergleichende Literaturgeschichte und RenaissanceLitteratur wieder auf und läßt alle komparatistischen Methoden der Gegenwart zu Worte kommen. Sie pflegt auch solche Gebiete, die in der internationalen Komparatistik und den national gebundenen Disziplinen am R a n d e stehen, so etwa die Rezeption der klassischen und orientalischen Literaturen des Altertums in den europäischen Nationalliteraturen, besonders auch w ä h r e n d des Mittelalters, Wesen und Geschichte des gemeineuropäischen Humanismus, die Wechselwirkungen zwischen den slawischen und den westlichen sowie zwischen den europäischen und den afro-asiatischen Literaturen, literaturvergleichende Fragestellungen der Volkskunde, Theorie und Geschichte des Übersetzens, die Probleme einer „Weltliteratur", der übernationalen Gattungen, der R h e t o r i k , der literarischen „ K o n s t a n t e n " u n d T o p o i usw. A R C A D I A ist eine spezifisch literaturhistorische und literaturwissenschaftliche Zeitschrift; sie meidet alle ahistorischen, nur auf Vermutung beruhenden „Parallelen", die dem Ruf der K o m paratistik schaden könnten. Die Beiträge erscheinen in deutscher, englischer und französischer Sprache. Ein Jahrgang u m f a ß t drei H e f t e zu je sieben Bogen. Der Preis eines Jahrgangs beträgt D M 42,— B A N D II, 1967, H e f t 1 und 2 sind erschienen.

Walter de Gruyter & Co • Berlin 30

Georg Dox Die russische Sowjetliteratur Namen, Daten, Werke O k t a v . 184 Seiten. 1961. Ganzleinen D M 16,—

Die vorliegende Veröffentlichung vermittelt die wichtigsten Angaben über Leben und Werk der bekanntesten sowjetischen Schriftsteller. T r o t z ihrer K n a p p keit können die Biographien als erste I n f o r m a t i o n f ü r den an der sowjetischen L i t e r a t u r Interessierten sehr nützlich sein. Einen wertvollen Anhang stellt das Verzeichnis der gebräuchlichsten sowjetischen literarischen Begriffe dar, in dem die einzelnen Schlagworte k n a p p und treffend charakterisiert werden. Otto Boss in: Der europäische Osten

Eine Transliterationstabelle, ein Verzeichnis nebst Abkürzungen der im Text benutzten Quellen, ein Namens- und ein Begriffsindex vervollständigen dieses handliche Buch und machen es zu einem vielseitigen Nachschlagewerk. Seiner ganzen Anlage nach ist dieser Band als ein wichtiges Hilfsmittel f ü r den Fachmann anzusprechen, auch k a n n er Studenten und interessierten Laien zur raschen Orientierung empfohlen werden. Osteuropa

Walter de Gruyter & Co • Berlin 30

Herbert Bräuer Slavisdie Sprachwissenschaft. 2 Bände I. Einleitung, Lautlehre. 221 Seiten. 1961. D M 5,80 II. Formenlehre. 1. Tl. 1968. (Sammlung Göschen Band 119111191a, 119211192 a)

Norbert Damerau Polnische Grammatik 139 Seiten. 1967. D M 5,80 (Sammlung Göschen Band 9421942a)

Erich Berneker Russische Grammatik 6., verbesserte Auflage von Max Vasmer 155 Seiten. 1961. D M 3,60 (Sammlung Göschen Band 66)

Adolf Lane Russisches Lehrbuch Zur ersten Einführung in die russische Sprache, mit besonderer Berücksichtigung der Sprache des täglichen Lebens. Russische Lesestücke mit Wörterverzeichnissen, Übungsaufgaben und Gesprächsbeispielen. 2. Auflage. O k t a v . VI, 87 Seiten. 1921. D M 8,—

Walter de Gruyter & Co • Berlin 30

Sammlung Göschen Gesamtverzeichnis

Jeder Band DM 3,60 • Doppelband D M 5,80 Dreifachband D M 7 , 8 0

Herbst 1967

W a l t e r de G r u y t e r & C o • B e r l i n 3 0

Die Bände der S a m m l u n g G ö s c h e n vermitteln in konzentrierter Form den grundlegenden Stoff für das Studium der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen. Sie sind nicht nur Hilfsmittel für die Arbeit an Universitäten und Hochschulen, sondern auch vorzüglich geeignet für Fachschulen, Arbeitskreise und zum Selbststudium. Die Fülle des Materials hat sich besonders für die Vorbereitung zu Examina und Prüfungen bewährt. Auch eine schnelle Orientierung geht hier niemals auf Kosten der Gründlichkeit.

Inhaltsübersicht Biologie

16

Musik.

Botanik

17

Chemie

15

Orientalistik Pädagogik

Deutsche Sprache u. Literatur . . Elektrotechnik Englisch

5 10 4

7

Philosophie

3

19

Physik Psychologie

14 4 10

B

Erd- u. Länderkunde

10

Publizistik

Geologie

18

Religion

4

Germanisch

8

Romanisch

Geschichte

6

Slavische Sprachen

9

Soziologie

Griechisch Hoch- u. Tiefbau

22

I ndogermanisch

8

8 10 4

Statistik Technik

10 19

Kartographie

10

Technologie

16

Kristallographie

18

Vermessungswesen

21

Kunst

5

Land- u. Forstwirtschaft Lateinisch Maschinenbau

. . . .

18 9

.

Wasserbau

22

Wirtschaft

10

Zoologie

. . . . . . . . . .

17

20

Mathematik

12

Autorenregister

29

Mineralogie

18

Bandnummernfolge

23

Geisteswissenschaften Philosophie Einführung in die Philosophie von H. L e i s e g a n g f . 6. Aufl. 146 S. 1966. (281) H a u p t p r o b l e m e der Philosophie von G. S i m m e l t . 8., unveränd. Auf!. 177 S. 1964. (500) Geschichte der Philosophie I : Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 1. Tl. Von Thaies bis Leukippos. 3., erw. Aufl. Etwa 135 S. In Vorb. (857) II: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 2. Tl. Von der Sophistik bis zum Tode Plalons. 3., stark erw. Aufl. Etwa 144 S. In Vorb. (858) III: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 3. Tl. Vom Tode Piatons bis zur Alten Stoa. 2., stark erw. Aufl. 132 S. 1954. (859) I V : Die griechische Philosophie von W . C a p e i l e. 4. Tl. Von der Alten Stoa bis zum Eklektizismus im 1 . Jh. v. Chr. 2., stark erw. Aufl. 132 S. 1954. (863) V : Die Philosophie des Mittelalters von J. K o c h . In Vorb. (826) VI: Von der Renaissance bis Kant von K. S c h i l l i n g . 234 S. 1954. (394/394a) VII: Immanuel Kant von F. K a u l b a c h . In Vorb. (536) VIII: Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G. L e h m a n n . 1.TI. 151 S. 1953. (571) I X : Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G. L e h m a n n . 2. Tl. 168 S. 1953. (709) X : Die Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 1. Tl. von G. Lehmann. 128 S. 1957 (845) X I : Die Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 2. Tl. von G. Lehm a n n . 114 S. 1960. (850) D i e geistige Situation der Z e i t (1931) von K. J a s p e r s . 6 . A b d r . d e r im Sommer 1932 bearb. 5. Aufl. 211 S. 1965. (1000) F o r m a l e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176 a) Philosophisches W ö r t e r b u c h von M. A p e l f . 5., voll, neu bearb. Aufl. von P. L u d z . 315 S. 1958. (1031/1031 a) Philosophische A n t h r o p o l o g i e . Menschliche Selbstdeutung in Geschichte und Gegenwart von M. L a n d m a n n . 2., durchges. Aufl. 223 S. 1964. (156/156a)

3

GEISTESWISSENSCHAFTEN

Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte d e r P ä d a g o g i k von Herrn. W e i m e r . 17., neubearb. Aufl. von Heinz W e i m e r 205 S. 1967. (145/145a) T h e r a p e u t i s c h e Psychologie. Ihr W e g durch die Psychoanalyse von W . M . K r a n e f e l d t M. e. Elnf. von C. G. J u n g . 3 . A u f l . 152 S. 1956. (1034) A l l g e m e i n e Psychologie von Th E r i s m a n n f . 4 Bde. I : G r u n d p r o b l e m e . 3. Aufl. 146 S. 1965. (831) tl: G r u n d a r t e n des psychischen Geschehens. 2., neubearb. Aufl. 248 S. 1959. (832 /832 a ) III: Experimentelle Psychologie und ihre Grundlagen. 1 . T I . 2., neubearb. Aufl. 112 S., 7 Abb. 1962. (833) IV: Experimentelle Psychologie und Ihre Grundlagen. 2. Tl. 2., neubearb. Aufl. 199 S.. 20 Abb. 1962. (834/834a) Soziologie. Geschichte und Hauptprobleme von L. v o n W i e s e . 8. Aufl. 183 S. 1967. (101 /101 a ) Ideengeschichte d e r sozialen B e w e g u n g des 19. und 20. Jh. von W . H o f m a n n . 2. Aufl. In V o r b (1205/1205a) Sozial Psychologie von P.R. H o f s t ä t t e r . 3. Aufl. 191 S., 18 Abb. 1967. (104/104a) Psychologie des Berufs- und W i r t s c h a f t s l e b e n s von W . M o e d e f . 190 S. 48 Abb. 1958. (851/851 a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. D a h r e n d o r f . 4. Aufl. 142 S., 3 Fig. 1967 (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e von F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) E i n f ü h r u n g in die S o z i a l e t h i k von H.-D. W e n d l a n d . 144 S. 1963. (1203)

Religion Jesus von M. D i b e l i u s f . 4 . A u f l . m. e. Nachtr. von W . G. K ü m m e l . H O S . 1966. (1130) Paulus von M. D i b e l i u s f . Nach dem Tode des Verf. hrsg. u. zu Ende gef. von W . G. K ü m m e l . 3., durchges. Aufl. 156 S. 1964. (1160) Luther von F. L a u . 2., Verb. Aufl. 153 S. 1966. (1187) M e l a n c h t h o n von R. Stu p pe r i c h . 139 S. 1960. (1190) Z w i n g Ii von F. S c h m l d t - C l a u s i n g . 119 S. 1965.(1219) S c h l e i e r m a c h e r . Leben und W e r k von M. R e d e k e r . In Vorb. (1177/1177a) S'Sren K i e r k e g a a r d . Leben u. W e r k von H. G e r d e s . 134 S. 1966. (1221) E i n f ü h r u n g in die Konfessionskunde d e r o r t h o d o x e n K i r c h e n von K. O n a s c h . 291 S. 1962. (1197/1197a) Geschichte des christlichen Gottesdienstes von W . N a g e l . 215 S. 1962. (1202/1202 a)

GEISTESWISSENSCHAFTEN G e s c h i c h t e Israels. V o n den A n f ä n g e n bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) von E. L. E h r l i c h . 2.Aufl. In Vorb. (231/231 a) R ö m i s c h e R e l i g i o n s g e s c h i c h t e von F. A l t h e i m . 2 Bde. 2., umgearb. Aufl. I: G r u n d l a g e n und Grundbegriffe. 116 S. 1956. (1035) Ii: D e r geschichtliche Ablauf. 164 S. 1956. (1052) D i e R e l i g i o n des B u d d h i s m u s von D. S c h l i n g l o f f . 2 Bde. I : D e r Heilsweg des Mönchstums. 122 S., 11 Abb., 1 Kte. 1962. (174) II: D e r Heilsweg für die Welt. 129 S., 9 Abb., 1 Kte. 1963. (770)

Musik M u s i k ä s t h e t i k von H . J. M o s e r . 180 S. M . zahtr. Notenbeisp. 1953. (344) S y s t e m a t i s c h e M o d u l a t i o n von R. H e r n r i e d . 2. Aufl. 136 S. M . zahlr. Notenbeisp. 1950. (1094) D e r p o l y p h o n e S a t z von E. P e p p l n g . 2 Bde. I: Der cantus-firmus-Satz. 2. Aufl. 233 S. Mit zahlr. Notenbeisp. 1950. (1148) II: Ü b u n g e n im doppelten Kontrapunkt und im K a n o n . 137 S. M . zahlr. Notenbeisp. 1957. (1164/1164a) A l l g e m e i n e M u s i k l e h r e von H. J. M o s e r . 2., durchges. Aufl. 155 S. M . zahlr. Notenbeisp. 1955. (220/220a) H a r m o n i e l e h r e von H. J. M o s e r . 2 Bde. I : 109 S. M . 120 Notenbeisp. 1954. (809) II: In Vorb. (810) D i e M u s i k des 1». J a h r h u n d e r t s von W . O e h l m a n n . 180 S. 1953. (170) D i e M u s i k des 20. J a h r h u n d e r t s von W . O e h l m a n n . 312 S. 1961. (171/171 a) T e c h n i k der deutschen G e s a n g s k u n s t von H. J. M o s e r . 3., durchges. u. verb. Aufl. 144 S., 5 Fig., sowie Tab. u. Notenbeisp. 1954. (576/576a) D i e K u n s t des D i r i g i e r e n s von H. W . v o n W a l t e r s h a u s e n f . 2., verm. Aufl. 138 S. M . 19 Notenbeisp. 1954. (1147) D i e T e c h n i k des K i a v i e r s p i e l s aus dem Geiste des musikalischen Kunstwerkes von K. S c h u b e r t t . 3. Aufl. 110 S. M . Notenbeisp. 1954. (1045)

Kunst S t i l k u n d e von H. W e i g e r t . 2 Bde. I : Vorzeit, Antike, Mittelalter. 4. Aufl. Etwa 136 S „ 94 Abb. In V o r b . (80) II: Spätmittelalter und Neuzeit. 3., durchges. u. erg. Aufl. 150 S., 88 A b b . 1958. (781) A r c h ä o l o g i e von A . R u m p f . 3 Bde. I : Einleitung, historischer Überblick. 143 S „ 6 Abb., 12Taf. 1953. (538) II: Die Archäologensprache. Die antiken Reproduktionen. 136 S., 7 Abb., 12 Taf. 1956. (539) III: In Vorb. (540)

5

GEISTESWISSENSCHAFTEN

Geschichte Einführung in die Geschichtswissenschaft von P. K i r n . 5., bearb. u. erg. Aufl. von J. L e u s c h n e r . 127 S. 1968. (270/270a) Einführung in die Zeitgeschichte von B. S c h e u r i g . 101 S. 1962. (1204) Z e i t r e c h n u n g der römischen Kaiserzeit, des Mittelalters und der N e u z e i t für die J a h r e 1—2090 n. C h r . von H. L i e t z m a n n f . 3. Aufl., durchges. von K. A l a n d . 130 S. 1956. (1085) K u l t u r der U r z e i t von F. B e h n . 3 Bde. 4. Aufl. der Kultur der Urzeit Bd. 1—3 von M. H oe r nes. I: Die vormetallischen Kulturen. (Die Steinzeiten Europas. Gleichartige Kulturen in anderen Erdteilen.) 172 S., 48 Abb. 1950. (564) I): Die älteren Metallkulturen. (Der Beginn der Metallbenutzung, Kupferund Bronzezeit in Europa, im Orient und in Amerika.) 160 S., 67 Abb. 1950. (565) Iii: Die jüngeren Metallkulturen. (Das Eisen als Kulturmetall, HallstattLat^ne-KuItur in Europa. Das erste Auftreten des Eisens in den anderen Weltteilen.) 149 S. 60 Abb. 1950. (566) V o r g e s c h i c h t e E u r o p a s von F. B e h n . Neuaufl. In Vorb. (42) D e r Eintritt der G e r m a n e n in die Geschichte von J. H a l l e r f . 3.Aufl., durchges. von H. D a n n e n b a u e r . 120 S. 6 Kartensk. 1957. (1117) V o n den K a r o l i n g e r n z u den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit (900—1250) von I H a l l e r f . 5., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r . 142 S., 4 Ktn. 1963. In Vorb. (1065) V o n den Staufern zu den H a b s b u r g e r n . Auflösung des Reichs und Emporkommen der Landesstaaten (1250—1519) von J. H a l l e r f . 2., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r 118 S., 6 Kartensk. 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges von F. H ä r t u n g . 2., durchges. Aufl. 123 S. 1963. (1105) Deutsche Geschichte von 1648—1740. Politischer und geistiger Wiederaufbau von W . T r e u e . 120 S. 1956 (35) Deutsche Geschichte von 1713—1806. Von der Schaffung des europäischen Gleichgewichts bis zu Napoleons Herrschaft von W . T r e u e . 1 6 8 S. 1957. (39) Deutsche Geschichte von 1806—1890. Vom Ende des al'en bis zur Höhe des neuen Reiches von W . T r e u e . 128 S. 1961 . (893) Deutsche Geschichte von 1890 bis z u r G e g e n w a r t von W . T r e u e . In Vorb. (894) Q u e l l e n k u n d e der Deutschen Geschichte i m Mittelalter (bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts) von K. J a c o b f 3 Bde. I: Einleitung Allgemeiner Teil. Die Zeit der Karolinger. 6.Aufl., bearb. von H. H o h e n l e u t n e r . 127 S. 1959. (279) II: Die Kaiserzeit (911—1250). 5. Aufl., neubearb. von H. H o h e n l e u t n e r . 141 S. 1961. (280)

6

GEISTESWISSENSCHAFTEN III: Das Spätmittelalter ( v o m I n t e r r e g n u m bis 1500). Hrsg. von F. W e d e n . 152 S. 1952. (284) G e s c h i c h t e E n g l a n d s von H . P r e l l e r . 2 Bde. I : bis 1815. 4., erw. Aufl. Etwa 135 S „ 7 Stammtaf., 2 Ktn. 1967. (375/375a) I I : Von 1815 bis 1910. 2., voll, umgearb. Aufl. 118 S., 1 Stammlaf., 7 Ktn. 1954. (1088) R ö m i s c h e G e s c h i c h t e von F. A l t h e i m . 4 Bde. 2., verb. Aufl. I: Bis zur Schlacht bei Pydna (168 v. Chr.). 124 S. 1956. (19) II: Bis zur Schlacht bei Actium (31 v. Chr.). 129 S. 1956. (677) III: Bis zur Schlacht an der Milvischen Brücke (312 n. Chr.). 148 S. 1958. (679) I V : Bis zur Schlacht am Y a r m u k (636 n. Chr.). In Vorb. (684) G e s c h i c h t e d e r V e r e i n i g t e n S t a a t e n v o n A m e r i k a von O . G r a f z u S t o l b e r g - W e r n ¡ g e r o d e . 192 S „ 10 Ktn. 1956. (1051/1051 a )

Deutsche Sprache und Literatur Geschichte

d e r d e u t s c h e n S p r a c h e von H. S p e r b e r . 5., neubearb. Aufl.

von P. v o n P o l e n z . 136 S. 1966. (915) Deutsches

Rechtschreibungswörterbuch

von M . G o t t s c h a l d f . 2., verb.

Aufl. 269 S. 1953. (200/200a) Deutsche

Wortkunde.

Kulturgeschichte

des deutschen

Wortschatzes

von

A . S c h i r m e r . 5. Aufl. von W . M i t z k a . 125 S. 1965. (929) Deutsche

Sprachlehre

von W .

Hofstaetter.

10. Aufl. Voll. U m a r b .

der

8. Aufl. 150 S. 1960. (20) S t i m m k u n d e für Beruf, Kunst und Heilzwecke von H . B i e h l e . 111 S. 1955. (60) R e d e t e c h n i k . Einführung in die Rhetorik von H. B i e h l e . 2., erw. Aufl. 151 i. 1961. (61) G r u n d l a g e n d e r S p r e c h e r z i e h u n g von J . J e s c h . 93 S., 8 Abb. 1967. (1122) D e u t s c h e s D i c h t e n u n d D e n k e n v o n d e r g e r m a n i s c h e n bis z u r s t a u f i s c h e n Z e i t von H. N a u m a n n f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. Jahrhundert.) 3., verb. Aufl. In Vorb. (1121) D e u t s c h e s D i c h t e n u n d D e n k e n v o m M i t t e l a l t e r z u r N e u z e i t von G . M ü l I e r (1270 bis 1700). 3., durchges. Aufl. In Vorb. (1086) D e u t s c h e s D i c h t e n u n d D e n k e n v o n d e r A u f k l ä r u n g bis z u m R e a l i s m u s (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. V i e t o r f . 3., durchges. Aufl. 159 S. 1958. (1096) D e u t s c h e H e l d e n s a g e von H. S c h n e i d e r . 2.Aufl., bearb. von R. W i s n i e w s k i . 148 S. 1964. (32) N i b e l u n g e N o t in Auswahl. Mit kurzem W ö r t e r b u c h hrsg. von K. L a n g o s c h . 11., durchges. Aufl. 166 S. 1966. (1) K u d r u n u n d D i e t r i c h - E p e n in Auswahl mit W ö r t e r b u c h von O . L. J i r i c z e k . 6. Aufl., oearb. von R. W i s n i e w s k i . 173 S. 1957. (10)

Der

7

GEISTESWISSENSCHAFTEN W o l f r a m v o n E s c h e n b a c h , P a r z i f a l . Eine A u s w a h l mit A n m e r k u n g e n und W ö r t e r b u c h von H. J a n t z e n . 3. Aufl., bearb. von H . K o l b. 128 S. 1966.(921) H a r t m a n n von A u e . D e r a r m e H e i n r i c h nebst einer A u s w a h l aus der „ K l a g e " dem „ G r e g o r i u s " und den Liedern (mit einem Wörterverzeichnis) hrsg. von f. M a u r e r . 2. Aufl. 96 S. 1968. Im D r u c k . (18) G o t t f r i e d von S t r a ß b u r g . T r i s t a n und Isolde in Auswahl hrsg. von F. M a u r e r . 2. Aufl. 142 S. 1965. (22) D i e d e u t s c h e n P e r s o n e n n a m e n von M . G o t t s c h a l d f . 2., Verb. Aufl. 151 S. 1955. (422) A l t h o c h d e u t s c h e s E l e m e n t a r b u c h . G r a m m a t i k und Texte von H. N a u m a n n t u. W . Betz. 4., verb. u. verm. Aufl. 183 S. 1967. (1111/1111a) M i t t e l h o c h d e u t s c h e G r a m m a t i k von H. d e B o o r u. R. W i s n i e w s k i . 5., durchges. Aufl. 150 S. 1967. (1108)

Indogermanisch, Germanisch I n d o g e r m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. K r ä h e . 2 Bde. I: Einleitung und Lautlehre. 5. Aufl. 110 S. 1966. (59) II: Formenlehre. 4., neubearb. Aufl. 100 S. 1963. (64) S a n s k r i t - G r a m m a t i k mit sprachvergleichenden Erläuterungen von M . M a y r h o f e n 2., voll, neu bearb. Aufl. 110 S. 1965. (1158/1158a) A l t i r i s c h e G r a m m a t i k von i. P o k o r n y . 2. Aufl. 1968. (896/896a) G o t i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . Grammatik. Texte mit Übersetzung und Erläuterungen von H. H e m p e l . 4., neubearb. Aufl. 169 S. 1966. (79/79a) A l t n o r d i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . Einführung, Grammatik, Texte (zum Teil mit Übersetzung) und Wörterbuch von F. R a n k e . 3., voll, umgearb. Aufl. von D. H o f m a n n . 205 S. 1967. (1115/1115a/1115b) G e r m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. K r ä h e . 3 Bde. I: Einleitung und Lautlehre. 6. Aufl. 147 S. 1966. (238) II: Formenlehre. 6.Aufl. 149 S. 1967. (780) III: Wortbildungslehre von W . M e i d . 270 S. 1967. (1218/1218a/1218b)

Englisch, Romanisch A l t e n g l i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . Einführung, Grammatik, Texte mit Ü b e r setzung und W ö r t e r b u c h von M . L e h n e r t . 6., verb. Aufl. 178 S. 1965. (1125) M i t t e l e n g l i s c h e s E l e m e n t a r b u c h von H. W e i n s t o c k . 1967. In Vorb. (1226/ 1226 a/1226 b) H i s t o r i s c h e neuenglische Laut- und F o r m e n l e h r e von E. E k w a l l . 4., verb. Aufl. 150 S. 1965. (735)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN E n g l i s c h e P h o n e t i k von H. M u t s c h m a n n f . 2. Aufl., bearb. von G, S c h e r e r . 127 S. 1963. (601) E n g l i s c h e L i t e r a t u r g e s c h i c h t e von F. S c h u b e l . 4 Bde. I: Die alt' und mittelenglische Periode. 2., neubearb. Aufl. 189 S. 1967. (1114/1114a) II: V o n der Renaissance bis zur Aufklärung. 160 S. 1956. (1116) III: Romantik und Viktorianismus. 160 S. 1960. (1124) Beowuif. Eine Auswahl mit Einführung, teilweiser Übersetzung, A n m e r k u n g e n und etymologischem W ö r t e r b u c h von M . L e h n e r t . 4„ Verb. Aufl. 135 S. 1967. (1135) S h a k e s p e a r e von P. M e i ß n e r f . 2. Aufl., neubearb, von M . L e h n e r t . 136 S. 1954. (1142) R o m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. L a u s b e r g . 4 Bde. I: Einleitung und Vokalismus. 2., durchges. Aufl. 211 S. 1963. (128/128a) II: Konsonantismus. 2., durchges. Aufl. 95 S. 1967. (250) III: Formenlehre. I . T e i l . 99 S. 1962. (1199) III: Formenlehre. 2. Teil. S. 99—260. 1962. (1200/1200a) I V : Wortlehre. In Vorb. (1208)

Griechisch, Lateinisch G r i e c h i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von W . B r a n d e n s t e i n . 3 Bde. I: Einleitung, Lautsystem, Etymologie. 160 S. 1954. (117) II: W o r t b i l d u n g und Formenlehre. 192 S. 1959. (118/118a) III: Syntax I. Einleitung. Die Flexibilien. 145 S. 1966. (924/924a) Geschichte der g r i e c h i s c h e n S p r a c h e . 2 Bde. I: Bis zum A u s g a n g der klassischen Zeit von O . H o f f m a n n und A . D e b r u n n e r . 4., neubearb. Aufl. von A . S c h e r e r . 1968. (111/111 a) II: G r u n d f r a g e n und Grundzüge des nachklassischen Griechisch von A . D e b r u n n e r . 2. Aufl., bearb. von A . S c h e r e r . 1968. (114/114a) G e s c h i c h t e der g r i e c h i s c h e n L i t e r a t u r von W . N e s t l e . 2 Bde. 3. Aufl., bearb. von W . L i e b i c h . I: 144 S. 1961. (70) II: 149 S. 1963. (557) G r a m m a t i k der n e u g r i e c h i s c h e n V o l k s s p r a c h e von J. K a l i t s u n a k i s . 3., wes. erw. u verb. Aufl. 196 S. 1963. (756/756 a) N e u g r i e c h i s c h - d e u t s c h e s G e s p r ä c h s b u c h von J. K a l i t s u n a k i s . 2. Aufl., bearb. von A . S t e i n m e t z . 99 S. 1960. (587) Geschichte der lateinischen S p r a c h e von F. S t o l z u. A . D e b r u n n e r f . 4., stark umgearb. Aufl. von W . P. S c h m l d . 145 S. 1966. (492/492a) G e s c h i c h t e der r ö m i s c h e n L i t e r a t u r von L. B i e l e r . 2., verb. Aufl. 2 Bde. I: D e Literatur der Republik. 160 S. 1965. (52) II: Die Literatur der Kaiserzeil. 133 S. 1965. (866)

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GEISTESWISSENSCHAFTEN

Orientalistik, Slavistik D i e K e i l s c h r i f t von B. M e i s s n e r . 3. Aufl., neubearb. von K . O b e r h u b e r. Etwa 150 S. 1967. (708/708 a/708 b) D i e H i e r o g l y p h e n von A. E r m a n . 3.Aufl., neu bearb. von O . K r ü c k m a n n . 1968. In Vorb. (608/608 a/608 b ) H e b r ä i s c h e G r a m m a t i k von R. M e y e r . 3 Bde. I : Einleitung, Schrift, und Lautlehre. 3., neubearb. Aufl. 120 S. 1966. (763/763 a/763b) II: Formenlehre und Flexionstabellen. 3. Aufl. In Vorb. (764/764 a/764b) III: Satzlehre. In Vorb. (765/765 a/765 b) H e b r ä i s c h e s T e x t b u c h zu G. B e e r - R . M e y e r , Hebräische Grammatik von R. M e y e r . 170 S. 1960. (769/769a) S l a v i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. B r ä u e r . 2 Bde. I : Einleitung, Lautlehre. 221 S. 1961. (1191/1191 a) II: Formenlehre. 1. T l . 1968. (1192/1192a) V e r g l e i c h e n d e G e s c h i c h t e d e r s l a v i s c h e n L i t e r a t u r e n von D; T s c h i S e w s k i j . 2 Bde. In Vorb. 1 : Einführung. Anfänge des slavischen Schrifttums bis zum Klassizismus. ( 1222/1 2 2 2 a ) II: Romantik bis zur Moderne. (1223/1223a) Russische G r a m m a t i k von E. B e r n e k e r t . 6., verb. Aufl. von M. V a s m e r f . 155 S. 1961. (66) P o l n i s c h e G r a m m a t i k von N . D a m e r a u . 139 S. 1967. (942/942a)

Erd- und Länderkunde, Kartographie A f r i k a von F. J a e g e r . Ein geographischer Überblick. 2 Bde. 3. Aufl. I: D e r Lebensraum. 179 S., 1 8 A b b . In Vorb. (910) II: Mensch und Kultur. 155 S., 6 Abb. In Vorb. (911) A u s t r a l i e n und O z e a n i e n von H. J. K r u g . 176 S., 46 Sk. 1953. (319) K a r t o g r a p h i e von V . H e i s s l e r . 2. Aufl. 213 S „ 125 Abb., 8 A n l . 1966. (30/30a)

Wirtschaft, Statistik, Publizistik A l l g e m e i n e B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e von K . M e l l e r o w i c z . 4 Bde. 11. u. 12. durchges. Aufl. I : 224 S. 1964. (1008/1008 a ) II: 188 S. 1966. (1153/1153a ) III: 260 S. 1967. (1154/1 154a ) I V : 209 S. 1963. (1186/1 186a ) A l l g e m e i n e V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e von A . P a u l s e n . 4 Bde. I: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. 7. Aufl. 159 S., 11 A b b . 1966. (1169) II: Haushalte, Unternehmungen, Marktformen. 7. Aufl. 172 S., 31 Abb. 1966. (1170)

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GEISTESWISSENSCHAFTE N III: Produktionsfaktoren. 5., neubearb. u. erg. Aufl. 228 S„ 24 Abb. 1967. (1171/1171 a) IV: Gesamtbeschäftigung* Konjunkturen» Wachstum. 4., neubearb. u. erg. Aufl. 188 S. 1966. (1172) Ü b u n g s a u f g a b e n mit L ö s u n g e n zu A . P a u l s e n , Allgemeine Volkswirtschaftslehre l/ll von W . W e d i g . 177 S. 1967. (1227/1227a) Geschichte der Volkswirtschaftslehre von S. W e n d t . 2., neubearb. Aufl. Etwa 182 S. 1968. (1194/1194a) A l l g e m e i n e Voikswirtschaftspolitik von H. O h m . 2 Bde. I: Systematisch-Theoretische Grundlegung. 2., verb. u. erg. Aufl. 137 S., 6 Abb. 1965. (1195) II: Der volkswirtschaftliche Gesamtorganismus als Objekt der Wirtschaftspolitik. 180 S. 1967. (1196/1196a) Finanzwissenschaft von H. K o l m s . 4 Bde. I: Grundlegung, Öffentliche Ausgaben. 3., verb. Aufl. 165 S. 1966. (148) II: Erwerbseinkünfte, Gebühren und Beiträge, Allgemeine Steuerlehre. 3.f verb. Aufl. 154 S. 1966. (391) III: Besondere Steuerlehre. 2., verb. u. erg. Aufl. 205 S. 1967. (776/776a) I V : öffentlicher Kredit. Öffentlicher Haushalt. Finanzausgleich. 191 S. 1964. (782/782 a ) F i n a n z m a l h e m a t t k von M . N i c o l a s . 2., verb. Aufl. 192 S., 11 T a f . , 8 T a b . u. 72 Beisp. 1967. (1183/1183a) P r o g r a m m i e r u n g von D a t e n v e r a r b e i t u n g s a n l a g e n von H. J. S c h n e i d e r u. D . J u r k s c h . 111 S„ 8Tab., 11 Abb. 1967. (1225/1225a) Lineare P r o g r a m m i e r u n g von H. L a n g e n . Etwa 200 S. (1206/1206a) Buchhaltung und B i l a n z von E. K o s i o l . 2., Überarb. u. veränd. Aufl. 186 S. 1967. (1213/1213a) Industrie- und Betriebssoziologie von R. D a h r e n d o r f . 4. Aufl. 142 S., 3 Fig. 1967. (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e von F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) Psychologie des Berufs- und Wirtschaftslebens von W . M o e d e f . 190 S. 48 Abb. 1958. (851/851a) Einführung in die Arbeitswissenschaft von H. H. H llf. 169 S., 57 Abb. 1964. (1212/1212a) A l l g e m e i n e Methodenlehre der Statistik von J. P f a n z a g i . 2 Bde. I: Elementare Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 4., verb. Aufl. 266 S., 51 Abb. 1967. (746/746 a) II: Höhere Methoden unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungen in Naturwissenschaften, Medizin und Technik. 3., verb. Aufl. 315 S., 41 Abb. 1968. (747/747 a) Z e i t u n g s l e h r e von E. D o v i f a t . 2 Bde. 5., neubearb. Aufl. I: Theoretische und rechtliche Grundlagen — Nachricht und Meinung — S p r a c h e und Form. 162 S. 1967 (1039/1039a) II: Redaktion — Die Sparten: Verlag und Vertrieb, Wirtschaft und Technik — Sicherung der öffentlichen Aufgabe. 179 S. 1967. (1040/1040a)

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Naturwissenschaften Mathematik G e s c h i c h t e der M a t h e m a t i k von J. E. H o f m a n n . 4 Bde. t: V o n den Anfängen bis zum Auftreten von Fermat und Descartes. 2., verb. u. verm. Aufl. 251 S. 1963. (226/226 o) II: V o n Fermat und Descartes bis zur Erfindung des Calculus und bis zum A u s b a u der neuen Methoden. 109 S. 1957. (875) III: V o n den Auseinandersetzungen um den Calculus bis zur französischen Revolution. 107 S. 1957. (882) I V : Geschichte der Mathematik der neuesten Zeit von N . S t u l o f f . In V o r b . (883) M a t h e m a t i s c h e F o r m e l s a m m l u n g von F. O . K i n g l e b . 8., verb. Aufl. 322 S., 40 Fig. 1967. (51/51 a) V i e r s t e l l i g e T a f e l n und G e g e n t a f e l n für I ogarithmisches und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt von H. S c h u b e r t und R. H a u s s n er. 3. neubearb. Aufl. von J. E r l e b a c h . 158 S. 1960. (81) Fünfstellige L o g a r i t h m e n mit mehreren graphischen Rechentafeln und häufig v o r k o m m e n d e n Zahlenwerten von A . A d l e r . 4. Aufl., Überarb. von J. E r l e b a c h . 127 S.. 1 Taf. 1962. (423) A r i t h m e t i k von P. B. F i s c h e r t - 3. Aufl. von H. R o h r b a c h . 152 S „ 19 A b b . 1958. (47) H ö h e r e A l g e b r a von H. H a s s e . 2 Bde. 5., neubearb. Aufl. I : Lineare Gleichungen. 150 S. 1963. (931) II : Gleichungen höheren Grades. 158 S., 5 Fig. 1967. (932) A u f g a b e n s a m m l u n g zur h ö h e r e n A l g e b r a von H. H a s s e u. W . K l o b e . 3., verb. Aufl. 183 S. 1961. (1082) E l e m e n t a r e und klassische A l g e b r a v o m m o d e r n e n S t a n d p u n k t von W . K r u l l . 2 Bde. I : 3., erw. Aufl. 148 S. 1963. (930) II: 132 S. 1959. (933) A l g e b r a i s c h e K u r v e n und Flächen von W . B u r a u . 2 Bde. I : Algebraische Kurven der Ebene. 153 S., 28 A b b . 1962. (435) II: Algebraische Flächen 3. Grades und R a u m k u r v e n 3. und 4. Grades. 162 S., 17 Abb. 1962. (436/436a) E i n f ü h r u n g in die Z a h l e n t h e o r i e von A. S c h o l z f . O b e r a r b . u. hrsg. von B. S c h o e n e b e r g . 4. Aufl. 128 S. 1966. (1131) F o r m a l e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176 a )

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NATURWISSENSCHAFTEN T o p o l o g i e von W . F r a n z . 2 Bde. I: Allgemeine Topologie. 2.. verb. Aufl. 144 S „ 9 Flg. 1965. (1181) II: Algebraische Topologie. 153 S. 1965. (1182/1182a) E l e m e n t e der Funktionentheorie von K . K n o p p t . 7. Aufl. 144 S., 23 Fig. 1966. (1109) F u n k t i o n e n t h e o r i e von K. K n o p p f . 2 Bde. 11. Aufl. I: G r u n d l a g e n der allgemeinen Theorie der analytischen Funktionen. 144 S„ 8 Fig. 1965. (668) II: A n w e n d u n g e n und Weiterführung der allgemeinen Theorie. 130 S., 7 Fig. 1965. (703) A u f g a b e n s a m m l u n g zur F u n k t i o n e n t h e o r i e von K. K n o p p f . 2 Bde. I : A u f g a b e n zur elementaren Funktionentheorie. 7. Aufl. 135 S. 1965. (877) II: A u f g a b e n zur höheren Funktionentheorie. 6. Aufl. 151 S. 1964. (878.) D i f f e r e n t i a l - und I n t e g r a l r e c h n u n g von M . B a r n e r . (Früher W i l l i n g ) . 4 Bde. I : Grenzwertbegriff, Differentialrechnung. 2., durchges. Aufl. 176 S., 39 Fig. 1963. (86) G e w ö h n l i c h e D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n von G. H o h e i s e l . 7., neubearb. u. erw. Aufl. 142 S. 1965. (920/920a) Partielle D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n Etwa 128 S. In Vorb. (1003)

von G . H o h e i s e l . 5., durchges. Aufl.

A u f g a b e n s a m m l u n g zu den g e w ö h n l i c h e n und partiellen Differentialg l e i c h u n g e n von G. H o h e i s e l . 4., neubearb. Aufl. 153 S. 1964. (1059/ 1059 a ) I n t e g r a l g l e i c h u n g e n von G . H o h e i s e l . 2., neubearb. u. erw. Aufl. 112 S. 1963. (1099) M e n g e n l e h r e von E. K a m k e . 5. Aufl. 194 S „ 6 Fig. 1965. (999/999a) G r u p p e n t h e o r i e von L. B a u m g a r t n e r . 4., erw. Aufl. 190 S., 3 Taf. 1964. (837/837 a) Ebene und s p h ä r i s c h e T r i g o n o m e t r i e von G . H e s s e n b e r g t . 5. Aufl. durchges. von H. K n e s e r . 172 S., 60 Fig. 1957. (99) D a r s t e l l e n d e G e o m e t r i e von W . H a a c k . 3 Bde. I: Die wichtigsten Darstellungsmethoden. G r u n d - und Aufriß ebenflächiger K ö r p e r 6. Aufl. 113 S„ 120 A b b . 1967. (142) II: K ö r p e r mit krummen Begrenzungsflächen. Kotierte Projektionen. 5., durchges. Aufl. 129 S., 86 Abb. 1967. (143) I " : Axonometrie und Perspektive. 3. Aufl. 129 S„ 100 A b b . 1965. (144) A n a l y t i s c h e G e o m e t r i e von K. P. G r o t e m e y e r . 3., neubearb. Aufl. 218 S., 73 A b b . 1964. (65/65 a)

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NATURWISSENSCHAFTEN Nichteuklidische Geometrie. Hyperbolische Geometrie der Ebene von R. B a l d u s f . 4. Aufl., bearb. u. erg. von F. L ö b e l l . 158 S., 75 Fig. 1964. (970/970a) Differentialgeometrie von K. S t r u b e c k e r . 3 Bde. I : Kurventheorie der Ebene und des Raumes. 2., erw. Aufl. 253 S., 45 Fig. 1964. (1113/1113a) II: Theorie der Flächenmetrik. 195 S„ 14 Fig. 1958. (1179/1179a) III: Theorie der Flächenkrümmung. 254 S., 38 Fig. 1959. (11B0/1180a) Variationsrechnung von L. K o s c h m i e d e r . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. I : Das freie und gebundene Extrem einfacher Grundintegrale. 128 S., 23 Fig. 1962. (1074) II: Anwendung klassischer Verfahren auf allgemeine Fragen des Extrems. — Neuere unmittelbare Verfahren. In Vorb. (1075) Einführung in die konforme Abbildung von L. B i e b e r b a c h . 6., neubearb. Aufl. 184 S., 41 Zeichng. 1967. (768/768a) Vektoren und Matrizen von S. V a l e n t i n e r . 4.Aufl. (11., erw. Aufl der „Vektoranalysis"). Mit Anh.: Aufgaben zur Vektorrechnung von H. K ö n i g . 206 S., 35 Fig. 1967. '354/354 a) Wahrscheinlichkeitstheorie und Grundzüge derMaßtheorie von H . B a u e r . 2 Bde. I : 154 S. 1964. (1216/1216a) II: In Vorb. (1217) Kinematik von H. R. M ü l l e r . 171 S., 75 Fig. 1963. (584/584a) Versicherungsmathematik von F. Böhm. 2 Bde. I : Elemente der Versicherungsrechnung. 4. Aufl. In Vorb. (180) II: Lebensversicherungsmathematik. Einführung in die technischen Grundlagen der Sozialversicherung. 2., verb. u. verm. Aufl. 205 S. 1953. (917/ 917 a) Finanzmathematik von M. N i c o l a s , 2., Verb. Aufl. 192 S., 11 Taf., 8 Tab. u. 72 Beisp. 1967. (1183/1183a) Lineare P r o g r a m m i e r u n g von H. L a n g e n . Etwa 200 S. (1206/1206a) Progammierung von Datenverarbeitungsanlagen von H . J . S c h n e i d e r u. D. J u r k s c h . 111 S., 8 T a b . , 1 1 Abb. 1967. (1225/1225a)

Physik Einführung in die theoretische Physik von W . D ö r i n g . 5 Bde. I : Mechanik. 3., verb. Aufl. 125 S., 23 Abb. 1965. (76) (I: Das elektromagnetische Feld. 3., umgearb. Aufl. Etwa 135 S., 15 Abb. 1968. (77/77 a) III: Optik. 2., verb. Aufl. 117 S., 32 Abb. 1963. (78) IV: Thermodynamik. 2., verb. Aufl. 107 S., 9 Abb. 1964. (374) V: Statistische Mechanik. 2., umgearb. Aufl. 117 S., 10 Abb. 1966. (1017) Mechanik deformierbarer Körper von M. P ä s l e r . 199 S., 48 Abb. 1960. (1189/1189 a) Atomphysik von K. B e c h e r t , Ch. G e r t h s e n f u. A. F l a m m e r s f e l d . 4 Bde. 4., durchges. Aufl. I: Allgemeine Grundlagen. 1. Teil von A. Fl am m e r s f e l d . Neuaufl. in Vorb. (1009)

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NATURWISSENSCHAFTEN II: Allgemeine Grundlagen. 2. Teil von A. F l a m m e r s f e l d . Neuaufl. In Vorb. (1033) III: Theorie des Atombaus. I . T e i l von K . B e c h e r t . 148 S., 1 6 A b b . 1963. (1123/1123 a ) I V : Theorie des Atombaus. 2. Teil von K . B e c h e r t . 170 S., H A b b . 1963. (1165/1165 a ) D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n der P h y s i k von F. S a u t e r . 4., durchges. u. erg. Aufl. 147 S „ 16 Fig. 1966. (1070) P h y s i k a l i s c h e F o r m e l s a m m l u n g von G. M a h l e r t - Fortgef. von K . M a h l e r . Neubearb. von E. S o h r . 12. Aufl. 167 S., 69 Fig. 1967. (136/136a) P h y s i k a l i s c h e A u f g a b e n s a m m l u n g mit Ergebnissen von G. M a h l e r t . Fortgef. von K . M a h l er. Neubearb. von H. G r a e w e . 12. Aufl. 141 S. 1964. (243)

Chemie G e s c h i c h t e der C h e m i e in kurzgefaßter Darstellung von G . L o c k e m a n n . 2 Bde. 2. Aufl. 1 : Vom Altertum bis zur Entdeckung des Sauerstoffs. 142 S., 4 Bildn. In Vorb. (264) II: Von der Entdeckung des Sauerstoffs bis zur Gegenwart. 151 S., 16 Bildn. I n Vorb. (265/265a) A n o r g a n i s c h e C h e m i e von W . K l e m m . 14. Aufl. 255 S., 34 Abb. 1967.(37/37a) O r g a n i s c h e C h e m i e von W . S c h l e n k jun. 10., erw. Aufl. 273 S., 16 Abb. 1965. (38/38 a ) P h y s i k a l i s c h e Methoden in d e r O r g a n i s c h e n C h e m i e von G . K r e s z e . 2 Bde. I : 1 1 9 S . , 6 5 A b b . 1962. (44) II : 164 S. 1962. (45/45 a ) A l l g e m e i n e und p h y s i k a l i s c h e C h e m i e von W . S c h u l z e . 2 Bde. 1: 6., verb. Aufl. 139 S., 10 Fig. 1964. (71) II: 6., erw. Aufl. Etwa 178 S. 49 Fig. 1968. (698/698a) M o l e k ü l b a u . Theoretische Grundlagen und Methoden der Strukturermittlung von W . S c h u l z e . 123 S., 43 Fig. 1958. (786) E i n f a c h e V e r s u c h e z u r a l l g e m e i n e n und p h y s i k a l i s c h e n C h e m i e von E. D e h n . 371 Versuche m. 40 Abb. 272 S. 1962. (1201/1201 a) P h y s i k a l i s c h - c h e m i s c h e R e c h e n a u f g a b e n von E. A s m u s . 4., verb. Aufl. 96 S. 1967. (445) M a ß a n a l y s e . Theorie und Praxis der klassischen und der elektrochemischen Titrierverfahren von G. J a n d e r und K. F. J a h r . 11., durchges. Aufl., mitbearb. von H. K n o l l . 359 S., 56 Fig. 1966. (221/221 a) Q u a l i t a t i v e A n a l y s e von H. H o f m a n n u. G. J a n d e r . 3., durchges. u. verb. Aufl. 308 S., 5 Abb. 1967. (247/247a) S t ö c h i o m e t r i s c h e A u f g a b e n s a m m l u n g von W . B a h r d l t u. R. S c h e e r . Mit den Ergebnissen. 9., durchges. Aufl. 119 S. 1967. (452/452a) E l e k t r o c h e m i e von K . V e t t e r , 2 Bde. I : In Vorb. (252) II: In Vorb. (253) 15

NATURWISSENSCHAFTEN G e o c h e m i e von K. H. W e d e p o h l . 221 S., 26 Abb., 37 Tab. 1967. (1224/1224a/ 1224 b) K r i s t a l l c h e m i e von J. Z e m a n n . 144 S., 90 A b b . 1966. (1220/1220a)

Technologie D i e C h e m i e d e r Kunststoffe von K. H a m a n n . 2., neu Überarb.Aufl. unt. Mitarb. von W . F u n k e u. K. N o l l e n . 177 S. 1967. (1173/1173a) W a r e n k u n d e von K. H a s s a k u. E. B e u t e l f . 2 Bde. I: A n o r g a n i s c h e W a r e n sowie Kohle und Erdöl. 8.Aufl. N e u b e a r b . von A . K u l z e l n i g g . 119 S., 18 Fig. 1958. (222) II: Organische W a r e n . 8. Aufl. Vollst, neu bearb. von A. K u t z e l n i g g . 157 S., 32 Fig. 1959. (223) D i e Fette und ö l e von Th. K l u g . 6., verb. Aufl. 143 S. 1961. (335) D i e S e i f e n f a b r i k a t i o n von K. B r a u n f . 3., neubearb. u. verb. Aufl. von Th. K l u g . 116 S., 18 A b b . 1953. (336) T h e r m i s c h e V e r f a h r e n s t e c h n i k von H. B o c k . 3 Bde. I : Eigenschaften und Verhalten der realen Stoffe. 1 8 4 S . , 2 8 A b b . 1963. (120?/1209 a) II: Funktion und Berechnung der elementaren Geräte. 195 S., 54 A b b . 1964. (1210/1 2 1 0 a ) III: Fließbilder, ihre Funktion und ihr Z u s a m m e n b a u aus Geräten. 224 S., 67 A b b . 1965. (1211/1211 o) T e x t i l i n d u s t r i e von A . B l ü m c k e . I : Spinnerei und Zwirnerei. 111 S., 43 A b b . 1954. (184)

Biologie E i n f ü h r u n g in die a l l g e m e i n e B i o l o g i e und ihre philosophischen G r u n d und Grenzfragen von M . H a r t m a n n , 2., unveränd. Aufl. 132 S., 2 A b b . 1965. (96) H o r m o n e von G . K o l l e r . 2., neubearb. u. erw. Aufl. 187 S „ 60 Abb., 19 Tab. 1949. (1141) F o r t p f l a n z u n g i m T i e r - und Pflanzenreich von J. H ä m m e r l i n g . 2., erg. Aufl. 135 S„ 101 A b b . 1951. (1138) Geschlecht und G e s c h l e c h t s b e s t i m m u n g i m T i e r - und Pflanzenreich von M . H a r t m a n n . 2., verb. Aufl. 116 S., 61 Abb., 7 Tab. 1951. (1127) S y m b i o s e der T i e r e m i t pflanzlichen M i k r o o r g a n i s m e n von P. B u c h n e r . 2., verb. u. verm. Aufl. 130 S „ 121 A b b . 1949. (1128) G r u n d r i ß der a l l g e m e i n e n M i k r o b i o l o g i e von W . u. A . S c h w a r t z . 2 Bde. 2., verb. u. erg. Aufl. 1: 147 S„ 25 A b b . 1960. (1155) II: 142 S., 29 A b b . 1961. (1157)

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NATURWISSENSCHAFTEN

Botanik E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e des Pflanzenreiches von H. H e i l . 2. Aufl. 138 S., 94 A b b . , 1 Tab. 1950. (1137) M o r p h o l o g i e der Pflanzen von L. G e i t l e r . 3., umgearb. Aufl. 126 S„ 114 A b b . 1953. (141) P f l a n z e n g e o g r a p h i e von L. D i e l s f . 5., voll, neu bearb. Aufl. von F. M a f t i c k 195 S., 2 Ktn. 1958. (389/389a) D i e L a u b h ö l z e r . Kurzgefaßte Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden L a u b b ä u m e und Sträucher von F. W . N e g e r f und E. M ü n c h f . 3., durchges. Aufl., hrsg. von B. H u b e r . 143 $., 63 Fig., 7 Tab. 1950. (718) D i e N a d e l h ö l z e r ( K o n i f e r e n ) und ü b r i g e n G y m n o s p e r m e n von F. W * N e g e r f und E. M ü n c h f. 4. Aufl., durchges. u. erg. von B. H u b e r . 140 S.. 75 Fig., 4 Tab., 3 Ktn. 1952. (355) P f l a n z e n z ü c h t u n g von H. K u c k u c k . 2 Bde. I: G r u n d z ü g e der Pflanzenzüchtung. 3., voll, umgearb. u. erw. Aufl. 132 S., 22 A b b . 1952. (1134) U: Spezielle gartenbauliche Pflanzenzüchtung (Züchtung von Gemüse, O b s t und Blumen). 2. Aufl. In V o r b . (1178/1178a)

Zoologie E n t w i c k l u n g s p h y s i o l o g i e der T i e r e von F. S e i d e l . 2 Bde. 2. Aufl. I: Ei und Furchung. Etwa 160 S., 61 A b b . (1162) I I : Körpergrundgestalt und O r g a n b i l d u n g . In V o r b , (1163) V e r g l e i c h e n d e P h y s i o l o g i e der T i e r e von K. H e r t e r . 2 Bde. 4. Aufl. der „ T i e r physlolog i e " . I: Stoff- und Energiewechsel. N e u bearb, von K . U r i c h . 158 S., 61 A b b . 1966. (97 2/972 a ) II: B e w e g u n g und Reizerscheinungen. N e u bearb. von G . B i r u k o w . In V o r b . (973/973a) Das Tierreich l: Einzeller, Protozoen von E. R e l c h e n o w . 115 S.,59 A b b . 1956. (444) II: S c h w ä m m e und Hohltiere von H. J. H a n n e m a n n . 95 S., 80 A b b . 1956. (442) III: W ü r m e r . Platt-, Hohl-, Schnurwürmer, Kamptozoen, Ringelwürmer, Protracheaten, Bärtierchen, Z u n g e n w ü r m e r von S. J a e c k e l . 114 S., 36 A b b . 1955. (439) IV, 1: Krebse von H. E. G r u n e r und K. D e c k e r t . 114 S „ 4 3 A b b . 1956. (443) IV, 2: Spinnentiere (Trilobitomorphen, Fühlerlose) und Tausendfüßler v o n A . K a e s t n e r . 96 S., 55 Abb. 1955. (1161) IV, 3: Insekten von H. v o n L e n g e r k e n . 2., neubearb. Aufl. 140 S.» 59 A b b . 1966. (594) V : W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S. J a e c k e l . 92 S., 34 Fig. 1954. (440)

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NATURWISSENSCHAFTEN V I : Stachelhäuter. Tentakulaten, B i n n e n a t m e r u n d Pfeilwürmer v o n S. J a e c k e l . 100 S „ 46 A b b . 1955. (441) 1: Manteltiere, Schädellose, R u n d m ä u l e r von H . F e c h t e r . In V o r b . (448) 2: Fische von D . L ü d e m a n n . 130 S., 65 A b b . 1955. (356) 3 : L u r c h e (Chordatiere) v o n K . H e r t e r . 143 S „ 129 A b b . 1955. (847) 4: Kriechtiere ( C h o r d a t i e r e ) v o n K. H e r t e r . 200 S., 1 4 2 A b b . 1960. (447/447 a) VII, 5: V ö g e l (Chordatiere) v o n H . - A . F r e y e . 156 S., 69 Flg. 1960. (869) VII, 6: Säugetiere (Chordatiere) von T h . H a l t e n o r t h . In V o r b . (282/282a)

VII, VII, VII, VII,

Land- und Forstwirtschaft L a n d w i r t s c h a f t l i c h e T i e r z u c h t . Die Züchtung und Haltung der landwirtschaftlichen Nutztiere v o n H . V o g e l . 139 S., 11 A b b . 1952. (228) K u l t u r t e c h n i s c h e B o d e n v e r b e s s e r u n g e n v o n O . F a u s e r . 2 Bde. 5., v e r b . u. v e r m . Aufl. I : A l l g e m e i n e s , Entwässerung. 127 S., 49 A b b . 1959. (691) II : B e w ä s s e r u n g , Ö d l a n d k u l t u r , F l u r b e r e i n i g u n g . 159 S., 71 A b b . 1961. (692) A g r i k u l t u r c h e m i e von K. S c h a r r e r . 2 Bde. I : P f l a n z e n e r n ä h r u n g . 143 S. 1953. (329) II: Futtermittelkunde. 192 S. 1956. (330/330a)

Geologie, Mineralogie, Kristallographie G e o l o g i e v o n F. L o t z e . 3., verb. Aufl. 179 S „ 80 A b b . 1965. (13/13a) M i n e r a l - u n d E r z l a g e r s t ä t t e n k u n d e v o n H . H u t t e n l o c h e r t . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. v o n P. R a m d o h r . I : 137 S., 40 A b b . , 2 T a b . 1965. (1014/1014a) I I : 135 S „ 41 A b b . 1965. (1015/1015a) A l l g e m e i n e M i n e r a l o g i e . 12., erw. Aufl. der „ M i n e r a l o g i e " v o n R. B r a u n s t n e u b e a r b . v o n K . F. C h u d o b a . 152 S., 143 Textfig., 1 Taf., 3 T a b . 1 9 6 8 . (29/29 a ) S p e z i e l l e M i n e r a l o g i e . 11., e r w . Aufl. der „ M i n e r a l o g i e " v o n R. B r a u n s t , bearb. v o n K . F. C h u d o b a . 193 S., 1 2 7 T e x t f i g . , 6 T a b . 1964. (31/31a) P e t r o g r a p h i e (Gesteinskunde) v o n W . B r u h n s t - N e u b e a r b . v o n P. R a m d o h r . 6., erw. Aufl. 141 S., 21 Fig. 1966. (173) G e o c h e m i e v o n K . H . W e d e p o h l . 221 S., 26 A b b . , 37 T a b . 1967. ( 1 2 2 4 / 1 2 2 4 a/1224b) K r i s t a l l C h e m i e von J. Z e m a n n . 144 S „ 90 A b b . 1966. (1220/1220a) K r i s t a l l o g r a p h i e von W . B r u h n s t . 6 . A u f l . , n e u b e a r b . v o n P. R a m d o h r , 115 S., 164 A b b . 1965. (210) E i n f ü h r u n g in die K r i s t a l l o p t i k v o n E. B u c h w a l d . 5., v e r b . Aufl. 128 S., 117 Flg. 1963 (619/619 a ) L ö t r o h r p r o b i e r k u n d e . M i n e r a l d i a g n o s e mit L ö t r o h r und T ü p f e i r e a k t i o n v o n M . H e n g l e i n . 4., d u r c h g e s . u. erw. Aufl. 108 S „ 12 Fig. 1962. (483)

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Technik G r a p h i s c h e D a r s t e l l u n g i n W i s s e n s c h a f t u n d T e c h n i k von M. P i r a n i . 3., e r w . A u f l . b e a r b . v o n J. F i s c h e r unt. Benutzg. der v o n i. R u n g e bes. 2. A u f l . 216 S „ 104 A b b . 1957. (728/728a) T e c h n i s c h e T a b e l l e n u n d F o r m e l n v o n W . M ü l l e r . 5., v e r b . u. e r w . A u f l . v o n E. S c h u l z e . 165 S „ 1 U A b b . , 99 T a f . 1962. (579) E i n f ü h r u n g in d i e A r b e i t s w i s s e n s c h a f t v o n H . H . H i l f . 164 S , 57 A b b . 1964. (1212/1212 a ) G r u n d l a g e n d e r S t r a ß e n v e r k e h r s t e c h n i k . T h e o r i e d e r Leistungsfähigkeit v o n E . E n g e l . 101 S., 55 A b b . 1962. (1198)

Elektrotechnik G r u n d l a g e n d e r a l l g e m e i n e n E l e k t r o t e c h n i k v o n O . M o h r . 3. A u f l . 260 S., 136 Bild., 14 T a f . 1965. (196/196a) D i e G l e i c h s t r o m m a s c h i n e v o n K . H u m b u r g . 2 Bde. 3. A u f l . I : E t w a 102 S., 59 A b b . In V o r b . (257) I I : E t w a 101 S., 38 A b b . In V o r b . (881) D i e S y n c h r o n m a s c h i n e v o n W . P u t z . 92 S „ 64 Bild. 1962. (1146) I n d u k t i o n s m a s c h i n e n von F. U n g e r . 3. A u f l . In V o r b . (1140) D i e k o m p l e x e B e r e c h n u n g v o n W e c h s e l s t r o m s c h a l t u n g e n von H . H . M e i n k e . 3., n e u b e a r b . A u f l . 185 S., 126 A b b . 1965. (1156/1156a) T h e o r e t i s c h e G r u n d l a g e n z u r B e r e c h n u n g d e r S c h a l t g e r ä t e v o n F. K e s s e Ir i n g . 4. Aufl. 1968. (711/711 a/711 b) E i n f ü h r u n g in d i e T e c h n i k s e l b s t t ä t i g e r R e g e l u n g e n v o n W . z u r M e g e d e . 3., U b e r a r b . u. e r w . A u f l . E t w a 180 S., 86 A b b . 1968. In V o r b . (714/714a) E l e k t r o m o t o r i s c h e A n t r i e b e von W . M e y e r . 223 S „ 113 A b b . 1967. (827/ 827a/827b) Ü b e r s p a n n u n g e n u n d Ü b e r s p a n n u n g s s c h u t z von G . F r ü h a u f . Durchges. N e u d r . 122 S., 98 A b b . 1950. (1132) Elektrische Höchstspannungs-Schaltanlagen. Für Freiluft und Innena n o r d n u n g von G . M e i n e r s u. K . - H . W i e s e n e w s k y . 1 3 3 S . , 58 A b b . 1964. (796/796 a ) T r a n s f o r m a t o r e n v o n W . S c h ä f e r . 5., Ü b e r a r b . u. e r g . A u f l . 130 S., 73 A b b . 1967. (952/952 a)

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TECHNIK

Maschinenbau T h e r m i s c h e V e r f a h r e n s t e c h n i k von H. B o c k . 3 Bde. I: Eigenschaften und Verhalten der realen Stoffe. 184 S., 2 8 A b b . 1963. (1209/1209 a) II: Funktion und Berechnung der elementaren Geräte. 195 S., 54 A b b . 1964. (1210/1 210a) III: Fließbilder, ihre Funktion und ihr Z u s a m m e n b a u aus Geräten. 224 S., 67 A b b . 1965. (1211/1211 a) T e c h n i s c h e T h e r m o d y n a m i k von U. G r i g u l l . 171 S., 7 4 A b b . 1966. (1084/ 1084 a) M e t a l l k u n d e von H. B o r c h e r s . 3 Bde. I: A u f b a u der Metalle und Legierungen. 6. Aufl. 120 S., 90 Abb., 2 Tab. 1964. (432) II: Eigenschaften, Grundzüge der Form« und Zustandsgebung. 5., erg. u. durchges. Aufl. 182 S., 107 Abb., 10 Tab. 1963. (433/433a) III: Die metallkundlichen Untersuchungsmethoden von E. H a n k e . In V o r b . (434) D i e W e r k s t o f f e des M a s c h i n e n b a u e s von A . T h u m f und C . M . v. M e y s e n b u g . 2 Bde. I: Einführung in die Werkstoffprüfung. 3. Aufl. In V o r b . (476) II: Die Konstruktionswerkstoffe. 132 S., 40 A b b . 1959. (936) D y n a m i k von W . M ü l l e r . 2 Bde. 2., verb. Aufl. I: D y n a m i k des Einzelkörpers. 128 S., 48 Fig. 1952. (902) II: Systeme von starren Körpern. 102 S., 41 Fig. 1952. (903) Technische S c h w i n g u n g s l e h r e von L. Z i p p e r e r . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. I : Allgemeine Schwingungsgleichungen, einfache Schwinger. 120 S., 101 Abb. 1953. (953) II: Torsionsschwingungen in Maschinenanlagen. 102 S., 59 A b b . 1955. (961/961 a) W e r k z e u g m a s c h i n e n für M e t a l l b e a r b e i t u n g von K . P. M a t t h es. 2 Bde. I : 100 S., 27 Abb., 11 Zahlentaf., 1 Tafelanh. 1954. (561) II: Fertigungstechnische G r u n d l a g e n der neuzeitlichen Metallbearbeitung. 101 S., 30 Abb., 5 Taf. 1955. (562) D a s M a s c h i n e n z e i c h n e n m i t E i n f ü h r u n g in d a s K o n s t r u i e r e n von W . T o c h t e r m a n n . 2 Bde. 4. Aufl. I: Das Maschinenzeichnen. 156 S„ 75 Taf. 1950 (589) I I : Ausgeführte Konstruktionsbeispiele. 130 S „ 58 Taf. 1950. (590) D i e M a s c h i n e n e l e m e n t e von E. A . v o m E n d e f . 4., Überarb. Aufl. 184 S., 179 Fig., 11 Taf. 1963. (3/3a) D i e M a s c h i n e n der E i s e n h ü t t e n w e r k e von L. E n g e l , 156 S., 95 A b b . 1957. (583/583a) W a l z w e r k e von H. S e d l a c z e k t . 3., neubearb. Aufl. In V o r b . (580/580a) G e t r i e b e l e h r e von P. G r o d z i n s k i t . 2 Bde. 3.,neubearb. Aufl. von G. L e c h n e r . I: Geometrische Grundlagen. 164 S., 131 Fig. 1960. (1061) II: Angewandte Getriebelehre. In V o r b . (1062)

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TECHNIK K i n e m a t i k von H . R. M ü l l e r . 171 S., 75 Fig. 1963. (584/584a) G i e ß e r e i t e c h n i k von H. J u n g b l u t h . 2 Bde. I ; Eisengießerei. 126 S., 44 Abb. 1951. (1159) D i e D a m p f k e s s e l einschließlich Feuerungen und Hilfseinrichtungen. Physikalische und chemische Grundlagen, Berechnung und Konstruktion, Vorschriften und Beispiele von W . M a r c a r d . 3. f neubearb. Aufl. von G . B e y e r 2 Bde. 1: Physikalische und chemische Grundlagen, Wärmelehre, W ä r m e ü b e r : ragung, Verbrennung. 133 S., 35 Bild., 26 Tab. 1964. (9/9a) II; Berechnung und Konstruktion. Dampfkessel, Hilfseinrichtungen. Feuerungen. Berechnung. 108 S., 45 Bild. 1966. (521/521 a ) D i e D a m p f t u r b i n e n . Ihre Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktion von C . Z i e t e m a n n . 3 Bde. I : Theorie der Dampfturbinen. 4. Aufl. 139 S., 48 Abb. In Vorb. (274) II: Die Berechnung der Dampfturbinen und die Konstruktion der Einzelteile. 4., verb. Aufl. 132 S. 111 Abb. In Vorb. (715) III: Die Regelung der Dampfturbinen, die Bauarten, Turbinen für Sonderzwecke, Kondensationsanlagen. 3., verb. Aufl. 126 S., 90 Abb. 1956. (716) V e r b r e n n u n g s m o t o r e n von W . E n d r e s . 3 Bde. I : Überblick. Motor-Brennstoffe, Verbrennung im Motor allgemein, im Otto- und Diesel-Motor. 2. Aufl. In Vorb. (1076/1076a) II: Gaswechselvorgang. Aufladen, Leistung, mittl. Druck. Reibung, W i r kungsgrade und Kraftstoffverbrauch. 152 S., 62 Abb. 1966. (1184/1184a) III: Die Einzelteile des Verbrennungsmotors. In Vorb. (1185/1185a) A u t o g e n e s S c h w e i ß e n und S c h n e i d e n von H. N i e s e . 5. Aufl., neubearb. von A. K ü c h l e r . 136$., 71 Fig. 1953. (499) D i e e l e k t r i s c h e n S c h w e i ß v e r f a h r e n von H. N i e s e . 2. Aufl., neubearb. von H. D i e n s t . 136 $., 58 Abb. 1955. (1020) D i e H e b e z e u g e . Entwurf von Winden und Kranen von G . T a f e l . 2., verb. Aufl. 176 S., 230 Flg. 1954. (414/414a)

Vermessungswesen V e r m e s s u n g s k u n d e von W . G r o ß m a n n . 3 Bde. I: Stückvermessung und Nivellieren. 12., verb. Aufl. 156 S., 122 Fig. 1965., (468) II: Horizontalaufnahmen und ebene Rechnungen. 10., verb. Aufl. 149 S., 101 Fig. 1967. (469/469a) III: Trigonometrische und barometrische Höhenmessung. Tachymetrie und Absteckungen. 8., verb. Aufl. 140 S., 102 Fig. 1965. (862) K a r t o g r a p h i e von V. H e i s s l e r . 2. Aufl. 213 S., 125 Abb., 8 Anl. 1966. (30/30a) P h o t o g r a m m e t r i e von G. L e h m a n n . 2., neubearb. Aufl. 205 S., 13S Abb. 1966. (1180/1188 a ) 21

TECHNIK

Wasserbau W a s s e r k r a f t a n l a g e n von A . L u d i n unt. Mitarb. von W . B o r k e n s t e i n . 2 Bde. I: Planung, Grundlagen und Grundzüge. 124 S., 60 A b b . 1955. (665) II: A n o r d n u n g und Ausbildung der Hauptbauwerke. 184 S., 91 A b b . 1958. (666/666 a ) V e r k e h r s w a s s e r b a u von H. D e h n e r t . 3 Bde. I: Entwurfsgrundlagen, Flußregelungen 103 S., 53 A b b . 1950. (585) II: Flußkanalisierung und Schiffahrtskanäle. 94 S „ 60 A b b . 1950. (597) III: Schleusen und Hebewerke. 98 S., 70 A b b . 1950 (1152) W e h r - und S t a u a n l a g e n von H . D e h n e r t . 134 S., 90 A b b . 1952. (965) T a l s p e r r e n von F. T ö l k e . 122 S „ 70 A b b . 1953. (1044)

Hoch- und Tiefbau D i e w i c h t i g s t e n Baustoffe des H o c h - und T i e f b a u s v o n O . G r a f f . 4., verb. Aufl. 131 S., 63 A b b . 1953. (984) B a u s t o f f v e r a r b e i t u n g und B a u s t e l l e n p r ü f u n g des B e t o n s von A . K l e i n I o g e l . 2., neubearb. u. erw. Aufl. 126 S., 35 A b b . 1951. (978) Festigkeitslehre. 2 Bde. I: Elastizität, Plastizität und Festigkeit der Baustoffe und Bauteile von W . G e h l e r t u. W . H e r b e r g . Durchges. u. erw. N e u d r . 159 S., 118 A b b . 1952. (1144) II: Formänderung, Platten, Stabilität und Bruchhypothesen von W . H e r b e r g und N . D i m i t r o v . 187 S., 94 A b b . 1955. (11 «5/1145a) G r u n d l a g e n des S t a h l b e t o n b a u e s von A . T r o c h e . 2., neubearb. u. erw. Aufl. 208 S., 75 Abb., 17 Bemessungstaf., 20 Rechenbeisp. 1953. (1078) S t a t i k der B a u k o n s t r u k t i o n e n von A . T e i c h m a n n 3 Bde. I: Grundlagen. 101 S., 51 Abb., 8 Formeltaf. 1956. (119) II: Statisch bestimmte S'abwerke. 107 S „ 52 Abb., 7 Taf. 1957 (120) MI: Statisch unbestimmte Systeme. 112 S., 34 Abb., 7 Formeltaf. 1958. (122) Fenster, T ü r e n , T o r e aus Holz und Metall. Eine Anleitung zu ihrer guten Gestaltung, wirtschaftlichen Bemessung und handwerksgerechten K o n struktion von W . W i c k o p t . 5. Aufl. In Vorb. (1092) H e i z u n g und Lüftung von W . K ö r t i n g . 2 Bde., neubearb. Aufl. I: D a s W e s e n und die Berechnung der Heizungs- und Lüftungsanlagen. 171 S., 29 Abb., 36 Zahlentaf. 1962. (342 342a) II: Die Ausführung der Heizungs- und Lüftungsanlagen. In V o r b . (343) Industrielle K r a f t - und W ä r m e w i r t s c h a f t B e c k e r s . 167 S., 73 A b b . 1957. (318/318a)

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von

F. A . F. S c h m i d t u. A .

Sammlung Göschen / Bandnummernfolge 1 Langosch, Der Nibelunge N 6 t 3/3a v. Ende, Maschinenelemente 9/9a Marcard-Beyer, Dampfkessel I 10 J i r i a e k - Wisniewski, Kudrun und Dietrich -Epen 13/13a Lotze, Geologie 18 Maurer, Hartmann von Aue, Der arme Heinrich 19 Altheim, Römische Geschichte I 20 Hofstaetter, Dt. Sprachlehre 22 Maurer, Gottfried von Strassburg 29/29 a Brauns-Chudoba, Allgemeine Mineralogie 30/30a Heisster, Kartographie 31/31 a Brauns-Chudoba, Spezielle Mineralogie 32 Schneider-Wisniewsk», Deutsche Heldensage 35 Treue, Dt. Geschichte von 1648 bis 1740 37/37 a Klemm, Anorgan. Chemie 38/33a Schlenk, Organische Chemie 39 Treue, Dt. Geschichte von 1713 bis 1806 42 Behn-Hoernes, Vorgeschichte Europas 44 Kresze, Physikal. Meth. in der O r g a n . Chemie I 45/45 a Kresze, Physikal. Meth. in der O r g a n . Chemie II 47 Fischer-Rohrbach, Arithmetik 51/51 a Ringleb, Mathem. Formelsammlung 52 Bieler, Rom. Literaturgesch. I 59 Krähe, Indogerm. Sprachwiss. I 60 Biehle, Stimmkunde 61 Biehle, Redetechnik 64 Krähe, Indogerm. Sprachwiss. II 65/65a Grotemeyer, Analyt. Geometrie

66 Berneker-Vasmer, Russische Grammatik 70 Nestle-Liebich, Gesch. d. griechischen Literatur I 71 Schulze, Allgemeine und physikalische Chemie 1 76 Döring, Einf. i. d. th. Physik I 77/77a Döring, Einf. i. d. th. Physikll 78 Döring, Einf. i. d. th. Physik III 79/79a Hempel, Got. Elementarbuch 80 Weigert, Stilkunde I 81 Schubert-Haussner-Erlebach, Viersteil. Logarithmentafeln 86 Barner, Differential- u. Integralrechnung I 96 Hartmann, Einf. in die allgem. Biolog ie 99 Hessenberg-Kneser, Ebene und sphär. Trigonometrie 101/101a Wiese, Soziologie 103 Dahrendorf, Industrie- und Betriebssoziologie 104/104 a Hofstätter, Sozial Psychologie 111/111 a Hoffmann-DebrunnerScherer, Gesch. d. griechischen Sprache I 114/114a Debrunner-Scherer, Gesch. der griechischen Sprache II 117 Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft l 118/118a Brandenstein, Griechische Sprachw issenschaft II 119 T e i c h m a n n , Statik der Baukonstruktionen I 120 Teichmann, Statik der Baukonstruktionen II 122 Teichmann, Statik der Baukonstruktionen Iii

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128/128a L a u s b e r g , Romanische Sprachwissenschaft i 136/136a M a h l e r - S o h r , Physikal. Formelsammlung 141 G e i t l e r , M o r p h o l o g i e d e r Pflanzen 142 H a a c k , D a r s t . G e o m e t r i e I 1 4 3 H a a c k , D a r s t . G e o m e t r i e II 144 H a a c k , D a r s t . G e o m e t r i e III 145/145 a W e i m e r , G e s c h . d e r P ä d a gogik 148 K o l m s , F i n a n z w i s s e n s c h a f t I 156/156a L a n d m a n n , Philosophische Anthropologie 170 O e h l m a n n , M u s i k des 19. Jhs. 171/171 a Oehlmann, Musik des 20. Jhs. 173 B r u h n s - R a m d o h r , P e t r o g r a p h i e 174 Schlingloff, R e l i g i o n des B u d d h i s mus I 180 B ö h m , V e r s i c h e r u n g s m a t h e m . I 184 B l ü m c k e , T e x t i l i n d u s t r i e I 1 9 6 / 1 9 6 a M o h r , G r u n d l a g e n der allg e m . Elektrotechnik 200/200 a G o t t s c h a l d , Dt. Rechtschreibungswörterbuch 210 B r u h n s - R a m d o h r , Kristallographie 220/220 a M o s e r , A l l g . M u s i k l e h r e 221/221 a J a n d e r - J a h r - K n o l l , Maßanalyse 222 H a s s a k - B e u t e l - K u t z e l n i g g , Warenkunde I 223 H a s s a k - B e u t e l - K u t z e l n i g g , War e n k u n d e II 226/226a H o f m a n n , G e s c h . d e r M a t h e maMk i 228 V o g e l , L a n d w . T i e r z u c h t 231/231 a Ehrlich, G e s c h i c h t e Israels 238 K r ä h e . G e r m a n . S p r a c h w i s s . I 2 4 3 M a h l e r - G r a e w e , Physikal., A u f gabensammlung 247/247a Hofmann-Jander, Qualitative A n a l y s e 250 L a u s b e r g , R o m a n i s c h e Sprachw i s s e n s c h a f t Ii 252 Vetter, E l e k t r o c h e m i e I 253 Vetter, E l e k t r o c h e m i e II 257 H u m b u r g , G l e i c h s t r o m m a s c h i n e l 264 L o c k e m a n n , G e s c h . der C h e m i e l 265/265 a L o c k e m a n n , Geschichte der C h e m i e II

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270/270a Kirn-Leuschner, Einführung in die G e s c h i c h t s w i s s e n s c h a f t 274 Z i e t e m a n n , D a m p f t u r b i n e n l 279 J a c o b - H o h e n l e u t n e r , Q u e l l e n k u n d e der d e u t s c h e n G e s c h i c M e l 280 J a c o b - H o h e n l eutner, Q u ellenk u n d e der deutschen G e s c h i c h t e II 281 L e i s e g a n g , E i n f ü h r u n g In die P h i losophie 282/282a Haltenorth, Säugetiere 284 J a c o b - W e d e n , Q u e l l e n k u n d e d e r d e u t s c h e n G e s c h i c h t e III 3 1 8 / 3 1 8 a S c h m i d t - B e c k e r s , Industriell e K r a f t - u. W ä r m e w i r t s c h a f t 319 K r u g , A u s t r a l i e n u n d O z e a n i e n 329 S c h a r r e r , A g r i k u l t u r c h e m i e I 330/330a Scharrer, Agrikulturc h e m i e II 335 K l u g , Fette u n d ö l e 336 Braun-KJug, Seifenfabrikation 342/342 a K ö r t i n g , H e i z u n g u n d Lüftung I 3 4 3 K ö r t i n g , H e i z u n g u n d Lüftung II 344 M o s e r , M u s i k ä s t h e t i k 354/354a Valentiner-König, Vektoren und Matrizen 355 N e g e r - M ü n c h - H u b e r , N a d e l hölzer 356 L ü d e m a n n , Fische 374 D ö r i n g , Einf. i. d. th. P h y s i k I V 375/375 a Preller, G e s c h i c h t e E n g lands I 389/389 a D i e l s - M a t t i c k , P f l a n z e n g e o graphie 391 K o l m s , F i n a n z w i s s e n s c h a f t II 394/394a Schilling, V o n der Renaiss a n c e bis K a n t 4 1 4 / 4 1 4 a Tafel, H e b e z e u g e 422 G o t t s c h a l d , D t . P e r s o n e n n a m e n 4 2 3 A d l e r - E r l e b a c h , Fünfstellige L o garithmen 432 B o r c h e r s , M e t a l l k u n d e 1 433/433 a B o r c h e r s , M e t a l l k u n d e II 434 B o r c h e r s - H a n k e , M e t a l l k u n d e III 435 B u r a u , A l g e b r . K u r v e n und Flächen I 436/436a Burau, Algebr. K u r v e n und F l ä c h e n II 439 J a e c k e l , W ü r m e r 440 Jaeckel, Weichtiere 441 J a e c k e l , S t a c h e l h ä u t e r

442 Hannemann, Schwämme und Hohltiere 443 Gruner-Deckert, Krebse 444 Reich enow, Einzeller 445 As mus, Physika!.-ehem. Rechenaufgaben 447/447 a Herter, Kriechtiere 448 Fechter, Manteltiere 452/452 a Bahrdt-Scheer, Stöchiometr. Aufgabenslg. 468 Großmann, Vermessungskunde! 469/469a Großmann, Vermessungskunde II 476 Thum-Meysenbug,Werkstoffedes Maschinenbaues I 483 Henglein, Lötrohrprobierkunde 492/492 a Stolz-Debrunner-Schmid, Geschichte der lateinischen Sprache 499 Niese-Küchler, Autogenes Schweißen 500 Simmel, Hauptprobleme der PhiI osophie 521/521 a Marcard-Beyer, Dampfkessel II 536 Lehmann, Kant 536 Rumpf, Archäologie I 539 Rumpf, Archäologie II 540 Rumpf, Archäologie III 557 Nestie-Liebich, Gesch. der griech. Literatur II 561 Matthes, Werkzeugmaschinen I 562 Matthes, Werkzeugmaschinen It 564 Behn-Hoernes, Kultur der Urzeit I 565 Behn-Hoernes, Kultur d. Urzeit II 566 Behn-Hoernes, Kultur d. Urzeit III 571 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts I 576/576 a Moser, Gesangskunst 579 Müller-Schulze, Techn. Tabellen 580/580a Sedlaczek, W a l z w e r k e 583/583a Engel, Maschinen der Eisenhüttenwerke 584/584a Müller, Kinematik 585 Dehnert, Verkehrswasserbau l 587 Kalitsunakis-Steinmetz, Neugriech.-dt. Gesprächsbuch 589 Tochtermann, Maschinenzeichnen I 590 Tochtermann, Maschinenzeichnen II

594 Lengerken, Insekten 597 Dehnert, Verkehrswasserbau II 601 Mutschmann-Scherer, Engl. Phonetik 608/608 a/608b Erman-Krückmann, Hieroglyphen 619/619 a Buchwald, Kristalloptik 665 Ludin-Borkenstein, Wasserkraftanlagen I 666/666a Ludin-Borkenstein, Wasserkraftanlagen II 668 Knopp, Punktionentheorie I 677 Altheim, Rom .Geschichte II 679 Altheim, Rom. Geschichte III 684 Altheim, Rom. Geschichte IV 691 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen I 692 Fauser, Kulturtechn. Bodenverbesserungen II 698/698a Schulze, Allgemeine u. physikalische Chemie II 703 Knopp, Funktionentheorie II 708/708a/708b Meissner-Oberhuber, Keilschrift 709 Lehmann, Philosophie des 19. Jahrhunderts II 711/711 a/711 b Kesselring, Berechnung der Schaltgeräte 714/714a zur Megede, Technik selbsttätiger Regelungen 715 Zietemann, Dampfturbinen il 716 Zietemann, Dampfturbinen III 718 Neger-Münch-Huber, Laubhölzer 728/728 a Pirani-Fischer-Runge, Graph. Darstellung in Wissenschaft u. T e c h n i k 735 Ekwall, Historischeneuengl. Lautund Formenlehre 746/746a Pfanzagl, AUg. Methodenlehre der Statistik I 747/747a Pfanzagl, Allg. Methodenlehre der Statistik II 756/756 a Kalitsunakis, G r a m m , d. Neugriech. Volksspr. 763/763 a/763b Meyer, Hebräische Grammatik I 764/764 a/764 b Meyer, Hebräische G r a m m a t i k II 765/765 a/765 b Meyer, Hebräische G r a m m a t i k III 768/768a Bieberbach, Einführung in die konforme Abbildung

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769/769a B e e r - M e y e r , H e b r ä i s c h e s Textbuch 770 Schlingloff, Religion des Buddhismus II 776/776 a K o l ms, Finanzwissenschaft III 780 K r ä h e , G e r m a n . S p r a c h w i s s . II 761 W e i g e r t , Stilkunde II 782/782a K o l m s , Finanzwissenschaft IV 786 Schulze, M o l e k ü l b a u 796/796 a M e i n e r s - W i e s e n e w s k y , E l e k t r . Höchstspannungs-Schaltan lagen 809 M o s e r , H a r m o n i e l e h r e 1 810 Moser, H a r m o n i e l e h r e II 826 K o c h , Philosophie d. Mittelalters 827/827 a/827 b Meyer, Elektromotorische A n t r i e b e 831 E r i s m a n n , A l i g . Psychologie 1 832/832 a E r i s m a n n , A l l g . Psychologie II 833 E r i s m a n n , AMg. Psychologie III 834/834a E r i s m a n n , A l l g . Psychologie IV 837/837 a Baumgartner, Gruppentheorie 845 L e h m a n n , Philosophie im ersten Drittel des 20. Jhs. 1 847 H e r t e r , L u r c h e 850 L e h m a n n , Philosophie im ersten Drittel des 20. Jhs. II 851/851 a Moede, Psychologie des Berufs» und Wirtschaftslebens 857 C a p e l l e , G r i e c h . Philosophie 1 858 C a p e l l e , G r i e c h . Philos. II 859 C a p e l l e , G r i e c h . Philos. III 862 G r o ß m a n n , Vermessungskunde Iii 863 C a p e l l e , G r i e c h . Philos. IV 866 Bieler, R o m . Literaturgeschichte!! 869 Freye, V ö g e l 875 H o f m a n n , Geschichte der Mathematik II 877 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g z u r Funktionentheorie I 878 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g z u r Funktionentheorie II 881 H u m b ü r g , Gleichstrommaschine II

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882 H o f m a n n , Geschichte d e r Mathematik III 883 Stuloff, Mathematik der neuesten Zeit 893 T r e u e , Dt. Geschichte von 1806 bis 1890 894 T r e u e , Dt. Geschichte von 1890 bis z u r G e g e n w a r t 896/896 a P o k o r n y , A l t i r i s c h e G r a m m . 902 Müller, D y n a m i k i 903 Müller, D y n a m i k II 910 J a e g e r , A f r i k a l 911 J a e g e r , A f r i k a II 915 S p e r b e r - P o l e n z , G e s c h . d e r Deutschen S p r a c h e 917/917 a Böhm, V e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k II 920/920a Hoheisei, G e w ö h n l i c h e D i f ferentialgleichungen 921 J a n t z e n - K o l b , W . v. Eschenbach, Parzival 924/924a Brandenstein, G r i e c h i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t III 929 S c h i r m e r - M i t z k a , Dt. W o r t k u n d e 930 K r u l l , E l e m e n t a r e und klassische Algebra l 931 Hasse, H ö h e r e A l g e b r a I 932 Hasse, H ö h e r e A l g e b r a II 933 K r u l l , Elementare und klassische A l g e b r a II 936 T h u m - M e y s e n b u g , Werkstoffe d. M a s c h i n e n b a u e s II 942/942a D a m e r a u , Polnische G r a m matik 952/952 a Schäfer, T r a n s f o r m a t o r e n 953 Z i p p e r e r , T e c h n . S c h w i n g u n g s lehre I 961/961 a Z i p p e r e r , T e c h n . S c h w i n g u n g s l e h r e II 965 Dehnert, W e h r - u n d S t a u a n l a g e n 970/970a B a l d u s - L ö b e l l , Nichteuklidische G e o m e t r i e 972/972a H e r t e r - U r i c h , V e r g l e i c h e n de P h y s i o l o g i e der T i e r e l 973/973 a H e r t e r - B i r u k o w , Vergleichende P h y s i o l o g i e der T i e r e II 978 K l e i n l o g e l , Bau Stoffverarbeitung und Baustellenprüfung d. Betons 984 G r a f , Baustoffe des H o c h - und Tiefbaus 999/999a K a m k e , M e n g e n l e h r e 1000 Jaspers, Geistige Situat. der Z e i t

1 0 0 3 H o h e i s e l , Partielle Differential« gleichungen 1008/1003 a M e l l e r o w i c z , A l l g e m . Betriebswirtschaftslehre l 1009 Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, Atomphysik I 1014/1014 a Huttenlocher-Ramdohr. Mineral- und Erzlagersfättenkunde I 1015/1015a Huttenlocher-Ramdohr, M i n e r a l - und Erzlagerstättenk u n d e II 1017 D ö r i n g , Einf. i. d. th. P h y s i k V 1020 N i e s e - D i e n s t , Elektrische Schweißverfahren 103i/1031a Apel-Ludz, Philosophisches W ö r t e r b u c h 1033 Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, A t o m p h y s i k II 1034 K r a n e f e l d t - J u n g , T h e r a p e u t i s c h e P s y c h o l o g ie 1035 A l t h e i m , R o m . R e l i g i o n s geschichle > 1039/1039a Dovifat, Zeitungslehre I 1040/1040 a D o v i f a t . Z e i t u n g s l e h r e II 1044 T ö l k e , T a l s p e r r e n 1045 S c h u b e r t , T e c h n i k des K l a v i e r spiels 1051/1051 a S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e , G e s c h . d. V e r e i n i g t e n Staaten 1052 A l t h e i m , R o m . R e l i g i o n s g e s c h i c h t e II 1059/1059 a H o h e i s e l , A u f g a b e n s l g . z. d. g e w . u . part. Differentialgleichungen 1061 G r o d z i n s k i - L e c h n e r , Getriebelehre I 1062 G r o d z i n s k i - L e c h n e r , Getriebel e h r e II 1065 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , V o n d. K a r o l i n g e r n zu d e n Staufern 1070 S a u t e r , D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n der Physik 1074 K o s c h m i e d e r , Variationsrechnung I 1075 K o s c h m i e d e r , V a r i a t i o n s r e c h n u n g II 1076/1076 a E n d r e s , Verbrennungsmotoren I 1077 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , V o n den S t a u f e r n zu d e n H a b s b u r g e r n 1078 T r o c h e , S t a h l b e t o n b a u

1082 H a s s e - K f o b e , Aufgabensammlung zur höheren A l g e b r a 1084/1084a Grigull, Techn. T h e r m o dynamik 1085 L i e t z m a n n - A l a n d , Z e i t r e c h n u n g 1086 M ü l l e r , D t . D i c h t e n u n d D e n k e n 1088 P r e l l e r , G e s c h . E n g l a n d s II 1092 W l c k o p , Fenster, T ü r e n , T o r e 1094 H e r n r i e d , System, M o d u l a t i o n 1096 V i e t o r , D t . D i c h t e n u n d D e n k e n 1099 H o h e i s e l , I n t e g r a l g l e i c h u n g e n 1105 H ä r t u n g , Dt. G e s c h i c h t e im Z e i t alter d e r R e f o r m a t i o n 1108 de B o o r - W i s n i e w s k i , M i t t e l h o c h deutsche G r a m m a t i k 1109 K n o p p , Elemente d e r F u n k t i o nentheorie 1111/1111 a N a u m a n n - B e t z , A l t h o c h dt. E l e m e n t a r b u c h 1113/1113a Strubecker, Differentialgeometrie l 1114/1114a Schubel, Engl. Literaturgeschichte I 1115/1115 a/1115 b Ranke-Hofmann, Altnord. Elementarbuch 1116 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h i c h te II 1117 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , Eintritt d e r G e r m a n e n ¡n die G e s c h i c h t e 1121 N a u m a n n , Dt. D i c h t e n u . D e n k e n 1122 Jesch, S p r e c h e r z i e h u n g 1123/1123 a Bechert-Ger1hsen-Flammersfeld, A t o m p h y s i k III 1124 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h i c h te Itl 1125 L e h n e r t , A l t e n g l . E l e m e n t a r b u c h 1127 H a r t m a n n , G e s c h l e c h t u. G e schlechtsbeslimmung im T i e r und Pflanzenreich 1128 B u c h n e r . S y m b i o s e d. T i e r e 1130 D i b e l i u s - K ü m m e l , Jesus 1131 S c h o l z - S c h o e n e b e r g , E i n f ü h r u n g i n die Z a h l e n theorie 1132 F r ü h a u f , U b e r s p a n n u n g e n 1134 K u c k u c k , P f l a n z e n z ü c h t u n g I 1135 Lehnert, B e o w u H 1137 H e i l , Entwicklungsgesch. Pflanzenreiches 1138 H ä m m e r l i n g , Fortpflanzung im T i e r - und Pflanzenreich 1140 U n g e r , Induktionsmaschinen 1141 K o l l e r , H o r m o n e

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1142 Meissner-Lehnert, Shakespeare 1144 G e h l e r - H e r b e r g , Festigkeitslehre I 1145/1145a Herberg-Dimitrov, Festigkeitslehre II 1146 Putz, Synchronmaschine 1147 W a l t e r s h o f e n , Kunst d. Dirigierens 1148 P e p p i n g , D e r polyphone Satz I 1152 D e h n e r t , V e r k e h r s w a s s e r b a u III 1153/1153a Mellerowicz, Allgem. Bef riebswirtschaftslehre II 1154/1154a Mellerowicz, Allgem. Bei riebswirtschaftslehre III 1155 Schwartz, M i k r o b i o l o g i e I 1156/1156a M e i n k e , K o m p l e x e Ber e c h n u n g e n v. Wechselstromschaltungen 1157 S c h w a r t z , M i k r o b i o l o g i e II 1158/1158 a M a y r h o f e r , SanskritGrammatik 1159 J u n g b l u t h , G i e ß e r e i t e c h n i k i 1160 Dibelius-Kümmel, Paulus 1161 Kaestner, Spinnentiere 1162 Seidel Enlwicklungsphysiologie der T i e r e I 1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie der T i e r e II 1164/1164 a Pepping, D e r polyphone Satz II 1165/1165 a Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, Atomphysik IV Paulsen, A l l g e m e i n e Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre II 1171/1171 a Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre III 1172 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre IV 1173/1173a Hamann-Funke-Nollen, C h e m i e der Kunststoffe 1176/1176a Lorenzen, Form, Logik 1177/1177a R e d e k e r , Schleiermacher 1178/1178a K u c k u c k , Pflanzenzüchtung I! 1179/1179a Strubecker, Differentialgeometrie II 1180/1180a Strubecker, Differentialgeometrie III 1181 Franz, Topologie I 1182/1182a Franz, Topologie II

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1183/1183 a Nicolas,Finanzmathematik 1184/1184 a Endres, Verbrennungsm o t o r e n II 1185/1185 a Endres, Verbrennungsmotoren III 1186/1186 a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre IV 1187 L a u , Luther 1188/1188 a Lehmann, Photogrammetrie 1189/1189 a Päsler, M e c h a n i k 1190 Stupperich, Melanchthon 1191/1191 a B r ä u e r , Slav. Sprachwissenschaft I 1192/1192a B r ä u e r , Slav. Sprachwissenschaft II 1193 Fürstenberg, Wirtschaftssoziologie 1194/1194a W e n d t , Gesch. d. Volkswirtschaftslehre 1195 O h m , A l l g e m . Volkswirtschaftspolitik I 1196/1196a O h m , A l l g e m . Volkswirtschaftspolitik II 1197/1197a O n a s c h , Konfessionskunde der orthod. K i r c h e n 1198 Engel, S t r a ß e n v e r k e h r s t e c h n i k 1199 Lausberg, R o m a n i s c h e Sprachwissenschaft III, I . T e i l 1200/1200a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft III, 2. Teil 1201/1201 a Dehn, Versuche zur allgem. u. phys. C h e m i e 1202/1202a N a g e l , Gesch. des christl. Gottesdienstes 1203 W e n d l a n d , Sozialethik 1204 Scheurig, Zeitgeschichte 1205/1205a H o f m a n n , Ideengeschichte d. soz. B e w e g u n g 1206/1206a L a n g e n , L i n e a r e Programmierung 1208 L a u s b e r g , Romanische Sprachwissenschaft IV 1209/1209 a Bock, T h e r m . Verfahrenstech nik I 1210/1210 a Bock, T h e r m . Verfahrenst e c h n i k II 1211/1211 a Bock . T h e r m . Verfahrenstechnik III 1212/121 2 a Hilf, Arbeitswissenschaft 1213/1 213a Kosiol, Buchhaltung und Bilanz

1216/1216q Bauer, Wahrscheinlichkeitstheorie ! 1217 B a u e r , Wahrscheinlichkeitst h e o r i e II 1218/1218a/1218b Meid, G e r m a n . S p r a c h w i s s . III 1219 S c h m i d t - C l a u s i n g , Z w i n g l i 1 2 2 0 / 1 2 2 0 a Z e m a n n , KrisiaMchemie 1221 G e r d e s , K i e r k e g a a r d 1222/1222 a T s c h i f e w s k i j , Slav. Literaturen I

1223/1223a T s c h i j e w s k i j , Slav. Liter a t u r e n II 1224/1 224 a / 1 2 2 4 b W e d e p o h l , Geochemie 1225/1225 a S c h n e i d e r - J u r k s c h , D a r e n v e r a r b e i t u ngsan l a g e n 1226/1226 a / 1 226 b W e i n s t o c k , M i t t e l engl. E l e m e n t a r b u c h 1227/1227a W e d i g , Übungsaufgaben zu A . P a u l s e n , A l l g e m . V o l k s wirtschaftslehre l/ll

Autorenregister A d l e r 12 Aland 6 Altheim 5,7 Apel 3 A s m u s 15 Bahrdt15 B a l d us 13 B a r n e r 13 B a u e r 14 B a u m g a r t n e r 13 B e c h e r t 14, 15 B e c k e r s 22 B e e r 10 Behn 6 Berneker10 Betz 8 B e u t e l 16 B e y e r 21 B i e b e r b a c h 14 Biehle 7 Bieler 9 B i r u k o w 17 B l ü m c k e 16 B o c k . 16, 20 B ö h m 14 de B o o r 8 B o r c h e r s 20 B o r k e n s t e i n 22 B r ä u e r 10 Brandenstein 9 B r a u n 16 B r a u n s 18 Bruhns18

B u c h n e r 16 B u c h w a l d 18 B u r a u 12 Capelle 3 C h u d o b a 18 Dahrendorf 4,11 D a m e r a u 10 Dannenbauer 6 Debrunner 9 D e c k e r t 17 D e h n 15 D e h n e r t 22 Dibelius 4 D i e l s 17 D i e n s t 21 D i m i t r o v 22 D ö r i n g 14 D o v l f a t 11 Ehrlich 5 Ekwall 8 Ende, v o m 20 E n d r e s 21 E n g e l , E. 19 E n g e l , L. 20 Erismann 4 E r l e b a c h 12 E r m a n 10 Fauser 18 Fechter 18

F i s c h e r , J. 19 F i s c h e r , P. B. 12 Flammersfeld 14,15 F r a n z 13 F r e y e 18 F r ü h a u f 19 F ü r s t e n b e r g 4, 11 F u n k e 16 G e h l e r 22 G e i t l e r 17 Gerdes 4 G e r t h s e n 14 Gotts c h a l d 7 , 8 G r a e w e 15 G r a f 22 G r i g u l l 20 G r o d z i n s k i 20 G r o ß m a n n 21 G r o t e m e y e r 13 G r u n e r 17 H a a c k 13 H ä m m e r l i n g 16 H a l l er 6 H a l t e n o r t h 18 H a m a n n 16 H a n k e 20 H a n n e m a n n 17 H a r t m a n n 16 Härtung 6 H a s s a k 16 Hasse 12

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H a u s s n e r 12 H e i l 17 H e i s s l e r 10, 21 Hempel 8 H e n g l e i n 18 H e r b e r g 22 Hernried 5 Herter 17,18 Hessen b e r g 13 Hilf 1 1 , 1 9 Hoernes 6 Hoffmann, O. 9 Hofmann, D. 8 H o f m a n n , H . 15 H o f m a n n , J. E. 12 Hofm ann, W . 4 Hofstätter 4 Hofstaetter 7 H o h e i s e l 13 Hohenleutner 6 H u b e r 17 H u m b u r g 19 H u t t e n l o c h e r 18 Jacob 6 J a e c k e l 17, 18 Jaeger10 J a h r 15 J a n d e r 15 Jantzen 8 Jaspers 3 Jesch 7 Jiriczek 7 Jung 4 J u n g b l u t h 21 J u r k s c h 11, 14 K a e s t n e r 17 Kalitsunakis 9 K a m k e 13 Kaulbach 3 K e s s e l r i n g 19 Kirn 6 K l e i n l o g e l 22 K l e m m 15 K l o b e 12 K l u g 16 K n e s e r 13 K n o l l 15 K n o p p 13 Koch 3 K ö n i g 14

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K ö r t i n g 22 Kolb 8 K o l l e r 16 K o l ms 11 K o s c h m i e d e r 14 K o s i o l 11 Krähe 8 Kranefeldt 4 K r e s z e 15 K r ü c k m a n n 10 K r u g 10 K r u l l 12 K u c k u c k 17 K ü c h l e r 21 Kümmel 4 K u t z e l n i g g 16 Landmann 3 Langen 1 1 , 1 4 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 9 Lech n e r 20 L e h m a n n , G. 3 L e h m a n n , G . 21 L e h n e r t 8, 9 Leisegang 3 L e n g e r k e n , v o n 17 Leuschner 6 Liebich 9 Lietzmann 6 L o c k e m a n n 15 L ö b e l l 13 Lorenzen 3,12 L o t z e 18 L u d i n 22 Ludz 3 L ü d e m a n n 18 M ö h l e r 15 M a r c a r d 21 M a t t h es 20 M a t t i c k 17 Maurer 8 Mayrhofer 8 M e g e d e , z u r 19 Meid 8 M e i n e r s 19 M e i n k e 19 M e i s s n e r , B. 10 M e i ß n e r , P. 9 M e h e r o w i c z 10

M e y e r , R. 10 M e y e r , W . 19 M e y s e n b u g , v . 20 Mitzka 7 Moede 4,11 M o h r 19 Moser 5 Müller, G. 7 M ü l l e r , H . R. 14, 21 M ü l l e r , W . 19, 2 0 M ü n c h 17 Mutschmann 9 Nagel 4 N a u m a n n 7, 8 N e g e r 17 Nestle 9 N i c o l a s 11, 14 N i e s e 21 N o h e n 16 Oberhuber10 Oehlmann 5 O h m 11 Onasch 4 P ä s l e r 14 Paulsen 10,11 Pepping 5 Pfanzagl11 P i r a n i 19 Pokorny 8 P o l e n z , v. 7 Preller 7 Putz 19 R a m d o h r 18 Ranke 8 Redeker 4 Rei ch e n o w 17 R i n g l e b 12 R o h r b a c h 12 Rumpf 5 R u n g e 19 S a u t e r 15 S c h ä f e r 19 S c h a r r e r 18 S c h e e r 15 Scherer, A. 9 Scherer, G. 9 Scheurig 6 Schilling 3 Schirmer 7

S c h l e n k 15 Schlingloff 5 Schmid 9 S c h m i d t 22 Schmidt-Clausing 4 Schneider, H. 7 Schneider, H.J. 11,14 S c h o e n e b e r g 12 S c h o l z 13 Schubel 9 S c h u b e r t , H . 12 Schubert, K . 5 S c h u l z e , E. 19 S c h u l z e , W . 15 S c h w a r t z , W u. A . 16 S e d l a c z e k 20 S e i d e l 17 Simmel 3 S o h r 15 Sperber 7 Steinmetz 9

Stolberg-Wernigerode, zu 7 Stolz 9 S t r u b e c k e r 14 S t u l o f f 12 Stupperich 4 T a f e l 21 T e i c h m a n n 22 T h u m 20 T o c h t e r m a n n 20 T ö l k e 22 Treue 6 T r o c h e 22 T s c h i t e w s k i j 10 U n g e r 19 U r i c h 17 V a l e n t i n e r 14 V a s m e r 10

V e t t e r 15 Vietor 7 V o g e l 18 Waltershausen, v. Weden 7 W e d e p o h l 16, 18 V / e d i g 11 Weigert 5 Weimer 4 Weinstock 8 Wendland 4 W e n d t 11 W i c k o p 22 W i e s e , v. 4 W i e s e n e w s k y 19 W i s n i e w s k i 7, 8 W i t t i g 13 Z e m a n n 16, 18 Z i e t e m a n n 21 Z i p p e r e r 20