Taschenbuch der Fernsprech-Nebenstellen-Anlagen [Reprint 2019 ed.]
 9783486777192, 9783486777185

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Abkürzungen und Erläuterungen
Einleitung
Zur Fernsprechordnung vom 24.11.1939 und zur neuen Fernsprechordnung von 1950
Allgemeine Begriffe aus dem Gebiete des Fernsprech-Nebenstellenwesens in Frage und Antwort erläutert
Zwischenumschalter
Nebenstellenanlagen mit Handvermittlung für alle Gespräche (Handbediente Nebenstellenanlagen)
Reihenanlagen zu 1 Amtsleitung und 1 Nebenstelle (Kleine Reihenanlagen)
Reihenanlagen einfacher Art und Reihenanlagen mit Linientasten
Reihenanlagen mit Wählern
Nebenstellenanlagen mit Wählern zu 1 Amtsleitung und 3-9 Nebenstellen (Kleine W-Anlagen)
Mittlere und Große Wahl-Anlagen
Systemunterschiede
W-Unteranlagen
Zusatzeinrichtungen
Anhang

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TASCHENBUCH

DER

F E R N S P R E C H - N E BENSTELLENANLAGEN von

KURT

HANTSCHE

Ingenieur VDE,VDI Techn

Bildungsreferent

M i t 59 A b b i l d u n g e n und 8 Tafeln

M Ü N C H E N

VERLAG V O N

1 951

R. O L D E N B O U R G

Copyright 1951 by R. Oldenbourg, München Satz, Druck und Buchbinderarbeiten von R. Oldenbourg, Graphische Betriebe G. m. b. H., München

Abb. i Entwicklungssladien des Fernsprechers (Aus der Fertigung der Siemens & H a l s t e Aktiengesellschaft)

Inhaltsverzeichnis Vorwort

Seite

A b k ü r z u n g e n und E r l ä u t e r u n g e n

10

Einleitung

12

Z u r F e r n s p r e c h o r d n u n g v. 24.11.1939 u n d zur n e u e n F e r n s p r e c h o r d n u n g v o n 1950 Regel- und Ergänzungsausstattungen Technische Lösungen Auswirkung der Regelung

15 15 16 16

A l l g e m e i n e Begriffe a u s d e m G e b i e t e d e s Ferns p r e c h - N e b e n s t e l l e n w e s e n s in F r a g e u n d A n t w o r t erläutert Postprüfeinrichtungen und Postprüfapparat . . . . Nebenstellenanlagen Hauptstellen Nebenstellen Zweitnebenstellenanlagen Leitungen nach Zweitnebenslellenanlagen . . . . Zeichnerische Darstellung von Fernsprecheinrichtungen Querverbindungen Abzweigleitungen Privatfernmeldeanlagen Merkblatt der Deutschen Post für private Nebenstellenanlagen Zwischenumschalter Allgemeines Technische Beschreibung eines handbedienten Zwischenumschalters Handbedienter Zwischenumschaller S A 2 5 b der DeuLschen Post Technische Beschreibung eines Zwischenumschalters mit selbsttätiger Durchschaltung der Nebenstelle zum Amt Fragen und Antworten

17 19 25 25 28 30 31 33 35 37 41 42 43 46 47 52 5

Nebenstellenanlagen mit Handvermittlung für alle Gespräche (Handbediente Nebenstellenanlagen) Allgemeines 54 Technische Beschreibung eines Glühlampenschrankcs nach dem Einschnurprinzip 56 Fragen und Antworten 63 Kleine Reihenanlagen Technische Beschreibung einer anlage 1/1 Fragen und Antworten

Kleinen

Reihen-

Reihenanlagen einfacher Art und Reihenanlagen mit Linientasten Allgemeines Technische Beschreibung einer Reihenanlage einfacher Art Technische Beschreibung einer Reihenanlage mit Linientasten Fragen und Antworten

71 74

76 77 82 90

Reihenanlagen mit Wählern Allgemeines 95 Technische Beschreibung einer Reihenanlage mit Wählern 96 Fragen und Antworten 101 Kleine Wähl-Anlagen Allgemeines über W-Anlagen 103 Technische Beschreibung einer Kleinen W-Anlage. 104 Fragen und Antworten 111 Mittlere und Große Wähl-Anlagen Technische Beschreibung einer Mittleren W-Anlage mit Amtswahl und Wählerzuteilung 113 Unterschiedliche Ausführung von Wähl-Anlagen mit Amtswahl im Rahmen der Regelausstattung . . 1 2 2 Die Amtswahl 124 Verbindungswege f ü r den Amtsverkehr 128 A) Innenverbindungssätze für den Amtsverkehr. 129 B) Anlagen mit besonderen Amtswählern . . . 1 3 2 Wählerkonstruktionen 135 A) Drehwähler 135 B) Hebdrehwähler 136 6

G) Fallwähler 138 D) Motorwähler 142 Technische Beschreibung einer Großen W-Anlage mit Amtswahl 142 W-Anlagen ohne Amtswahl 155 Fragen und Antworten 156 Systemunterschiede Allgemeines Vorwähler oder Anrufsucher Schnurlose Vermittlung (Baustufe III W) Schnurvermittlung (Baustufe III S) Fragen und Antworten

oder

163 164 167 171

W-Unteranlagen Allgemeines Regel- und Ergänzungsausstattung W-Unteranlagen

174 für mittlere

Zusatzeinrichtungen Allgemeines Anschlußdosen und Anschlußdosenanlagen in Fragen und Antworten Zweite Sprechapparate in Fragen und Antworten . Telerapid-Zahlengeber

175 177 178 181 182

Anhang Technische Bedingungen für private Nebenstellenanlagen 184

1

Vorwort In vorliegendem Buch werden die Leser allgemein und f ü r die Vertriebspraxis auch mit den Grundbegriffen des Fernsprech-Nebenstellenwesens und mit den gängigsten Vorschriften der Fernsprechordnung v e r t r a u t g e m a c h t . Das geschieht in der F o r m von Fragen und A n t w o r t e n . Weiterhin werden in ihm die Verkehrsmöglichkeiten von Fernsprech-Nebenstellenanlagen beschrieben, die gebräuchlichsten technischen Prinzipien e r l ä u t e r t und wesentliche Ausführungsunterschiede miteinander verglichen. Es wendet sich an alle, die beruflich mit dem FernsprechNebenstellenwesen zu tun haben oder sich hierüber informieren möchten. Bei der Ausarbeitung ist. b e w u ß t auf die Wiedergabe und E r l ä u t e r u n g von Stromläufen verzichtet worden, um den Personenkreis, der sein Wissen erweitern möchte, nicht nur auf diejenigen zu beischränken, die schaltungskundig sind. Die rein technischen Bedingungen der Deutschen Post f ü r private Nebenstellenanlagen sind im Anhang wiedergegeben. Das große Bedürfnis, in das interessante Gebiet des Fernsprech-Nebenstellenwesens eingeführt zu werden, geht aus der regen Beteiligung an meinen Kursen hervor, die ich im Laufe der J a h r e abgehalten habe. Aus diesen Kursen heraus ist das Buch e n t s t a n d e n . Ich darf daher hoffen, daß es bei den Lesern eine günstige A u f n a h m e f i n d e t , wenn sich auch sein Erscheinen infolge der N a c h k r i e g s u m s t ä n d e erheblich verzögert h a t . An dieser Stelle danke ich allen, die mir an der Gestaltung des Buches geholfen haben. D a n k e n möchte ich auch den F i r m e n , insbesondere der Siemens & Halske AG. f ü r reichliche Zurverfügungstellung von Unterlagen und Bildmaterial und der Mix & Genest AG. f ü r ihre Beiträge. Leser, die sich über den R a h m e n des Buches hinaus f ü r rein technische und schaltungstechnische Fragen des Fernsprech-Nebenstellenwesens interessieren, darf ich vorerst auf meinen Beitrag „ F e r n s p r e c h t e c h n i k " zum „Goetsch, Taschen8

buch für Fernmeldetechniker, Teil III, Verlag von R. Oldenbourg, München, 11. Auflage 1951" verweisen. Weitere empfehlenswerte Werke über die Fernmeldetechnik sind u. a. : Kettwig,

Fernsprech-Wählanlagen 1950 (Verlag von R. Oldenbourg, München).

Hahn,

Schaltungsbuch der Fernmeldetechnik 1942 (Verlag Ilachmeister & Thal, Leipzig).

Langer,

Studien über Aufgaben der Fernsprechtechnik (Verlag von R. Oldenbourg, München).

Lubberger,

Die Wirtschaftlichkeit der Fernsprechanlagen (Verlag von R. Oldenbourg, München).

Flad-Kirch,

Eisenbahn-Fernsprech-Technik 1948 (Fachverlag Schiele & Schön, Berlin).

Berlin-Wilmersdorf, im Februar 1951. Kurt Ilantsclie.

9

Abkürzungen und Erläuterungen F:

= Frage.

A:

= Antwort.

ADA

= Allgemeine Dienstanweisung der Deutschen Reichspost, Abschnitt VI, 3 A. Fernsprechordnung mit Ausführungsbestimmungen und Verwaltungsanweisungen (R. v. Deckers Verlag, G. Schenck, Berlin W15, 1940). Nach dem zweiten Weltkrieg sind bisher erschienen: 1. Fernsprechordnung mit Ausführungsbestimmungen, Neudruck 1950 (gedruckt in der Staatsdruckerei), enthält: Abdruck der Fernsprechordnung mit Ausführungsbestimmungen vom 24. November 1939. 2. Technische Bestimmungen für FernsprechNebenstellenanlagen, Auszug aus der ADA VI, 3 A, Neudruck 1950 (gedruckt in der Staatsdruckerei), enthält:

TVAnw. = Technische Verwaltungsanweisungen. Zeichnerische Darstellung von Fernsprecheinrichtungen (Beilage 1). Technische Bedingungen für private Nebenstellenanlagen (Beilage 2)1). Technische Richtlinien für Fernmeldeanlagen mit leitungsgerichtetem Hochfrequenzbetrieb (Beilage 3). Regel- und Ergänzungsausstattung für Nebenstellenanlagen (Beilage 4). Deutsche Bundespost (DBP) = in vorliegendem Buch kurz „Deutsche Post" genannt. ') Siehe Anhang

Privatfernmeldeanlage

= Fernsprechanlage ohne Amtsverkehr (früher Hausanlage genannt). BPM = Bundes-Post-Ministerium. AUe = Amtsübertragung AGW = Amtsgruppenwähler AS = Anrufsucher AW = Amtswähler DBP = Deutsche Bundes-Post. FGV = Fernsprechgebührenvorschriften. FO = Fernsprechordnung. FTZ = Fernmelde-Technisches Zentralamt. GW = Gruppenwähler LW = Leitungswähler RVW = Rückfrage-Vorwähler VSt = Vermittlungsstellen = öffentliche Fernsprechämter. VW = Vorwähler W-Anlagen = Wähl-Anlagen

11

Einleitung Am 31. J a n u a r 1900 erließ die damalige ReichstelegraphenVerwaltung (RTV) folgende B e s t i m m u n g : „Die Teilnehmer an den Fernsprechnetzen können in ihren auf dem Grundstück ihres Hauptanschlusses befindlichen Wohn- oder Geschäftsräumen Nebenstellen errichten und mit dem H a u p t a n s c h l u ß verbinden lassen. Flächen, die durch fremden Grund und Boden, öffentliche Wege, Plätze oder öffentliche Gewässer von dem G r u n d s t ü c k des Hauptanschlusses get r e n n t sind, gelten als besondere Grundstücke. Mehr als fünf Nebenanschlüsse d ü r f e n mit demselben H a u p t a n s c h l u ß nicht verbunden werden. Den Teilnehmern ist überlassen, die Herstellung und I n s t a n d h a l t u n g der auf dem Grundstücke des Hauptanschlusses befindlichen Nebenanschlüsse durch die R T V oder durch Dritte bewirken zu lassen. Die nicht von der R T V hergestellten Nebenanschlüsse müssen den von der R T V festzusetzenden technischen Anforderungen entsprechen." Inzwischen h a t sich an dieser B e s t i m m u n g manches geänd e r t . So dürfen heute z. B. auch Nebenstellen errichtet und angeschlossen werden, die sich nicht auf dem G r u n d s t ü c k des Hauptanschlusses befinden (außenliegende Nebenstellen). Auch ist ihre Anzahl nicht mehr auf 5 Nebenstellen je H a u p t anschluß begrenzt. W e n n vorstehend der W o r t l a u t einer veralteten B e s t i m m u n g wiedergegeben wurde, geschah dieses, weil durch diese B e s t i m m u n g dem deutschen Fernmeldetechniker ein technisch überaus interessantes und der deutschen W i r t s c h a f t ein lohnendes Betätigungsfeld erschlossen worden ist. Auch der Z e i t p u n k t , mit dem diese Verfügung in K r a f t gesetzt wurde, verdient besondere Beachtung. Man muß sich rückschauend einmal d a r a n erinnern, daß die Entwicklung der Fernsprechtechnik in Deutschland gerade erst begonnen h a t t e . Ein Selbstanschlußamt gab es in ganz E u r o p a damals noch nicht. Das erste europäische F e r n s p r e c h a m t f ü r W ä h l v e r k e h r wurde nach dem System des Amerikaners Strowger erst im J a h r e 1908, immerhin 8 J a h r e später, von der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik in Hildesheim 12

ersU'IU. Ein J a h r darauf, 1909, folgte das erste von der Riemens & Ilalske AG. g e b a u t e W ä h l a m i in München-Schwabing. Dennoch wurde vorausschauend schon der Weg f ü r die E n t w i c k l u n g einer speziellen Technik, der Nebenstellentechnik, geebenet. Als man nach dem ersten Weltkrieg eine weitgehende Automatisierung der öffentlichen Fernsprechä m t e r in Angriff n a h m , t r a t auch die F o r d e r u n g des automatischen Verkehrs in der Nebenstellentechnik als zusätzliche Aufgabe besonders in Erscheinung. Das Aufleben der freien W i r t s c h a f t brachte es mit sich, daß die Firmen u n t e r e i n a n d e r wetteiferten, ihren Abnehmern von Fernsprecheinrichtungen die mannigfaltigsten Verkehrsmöglichkeiten zu bieten, so d a ß es teilweise zu Überspitzungen kam. Mit der im J a h r e 1934 von der „Deutschen R e i c h s p o s t " im E i n v e r n e h m e n mit der deutschen Industrie vorgenommenen teilweisen „ R e g e l u n g " (d. h. Festlegung von einheitlichen technischen Leistungen, einheitlichen Preisen und Gebühren sowie Überlassungsbedingungen), n a h m e n die Bestrebungen zur Vereinheitlichung ihren Anfang, die in der „Fernsprechordnung vom 24. 11. 1939" ihren Abschluß gefunden h a b e n . Mannigfaltig sind die Vorschriften der Fernsprechordnung, die mit ihren A u s f ü h r u n g s b e s t i m m u n g e n und Verwaltungsanweisungen in der „Allgemeinen Dienstanweisung der Deutschen R e i c h s p o s t " , Abschnitt VI, 3 A, niedergelegt sind. Die P r i v a t i n d u s t r i e erklärte sich im J a h r e 1940 bereit, sich den hauptsächlichsten Bestimmungen der damaligen Deutschen Reichspost — abgesehen von kleinen Abweichungen — anzuschließen und diese auch für sich als verbindlich anzusehen. Der W e t t b e w e r b konnte sich nach d e m I n k r a f t t r e t e n der Regelungen in der Hauptsache nur noch auf die Q u a l i t ä t erstrecken, da einerseits die technischen Leistungen, andererseits die geldlichen Forderungen festgelegt waren. J e d e r Firma blieb es aber nach wie vor überlassen, dieses oder jenes technische Prinzip anzuwenden, um die nach den „Regela u s s t a t t u n g e n " vorgeschriebenen Forderungen zu erfüllen. D. h., nur die in den Regelbedingungen der Fernsprechordnung festgelegten Verkehrsmöglichkeiten und technischen Ausstattungen wurden als Leistungen vorgeschrieben, während dagegen die Art der A u s f ü h r u n g den Lieferfirmen überlassen blieb. Systemunterschiede verloren d a m i t f ü r den A b n e h m e r ihren Einfluß auf die Preis- oder Gebührengestaltung. Bis ZUIJI J a h r e 1945 stellten die Fernsprechgebührenvor13

Schriften die gemeinsame Preis- und Gebührengrundlage für die „Deutsche Reichspost" und die Privatindustrie dar. Auch heute richten sich die Industriefirmen im allgemeinen nach den Fernsprechgebührenvorschriften der Deutschen Post und der Fernsprechordnung von 1950, ohne jedoch an die Preise und Gebühren gebunden zu sein. Im übrigen wird sich dieses Buch nicht ausschließlich mit Fragen der Fernsprechordnung befassen, sondern einen Einblick in das interessante Gebiet der Fernsprech-Nebenstellenanlagen geben, auf dem Firmen, wie die Siemens & Halske A G . , M i x & Genest AG., Telefonbau und Normalzeit G.m.b.H., Deutsche Telefonwerke u. a. m. sehr beachtliche Leistungen vollbracht haben. Die deutsche Fernsprech-Industrie war maßgeblich an der Verbreitung des Fernsprechers in der ganzen Welt beteiligt. Die Situation in der Welt und in Deutschland vor und nach dem zweiten Weltkrieg wird mit den nachstehend wiedergegebenen Zahlen verdeutlicht: 1937

1949

Anzahl d. Fernspr. auf der ganzen Welt davon in Deutschland . .

35000000 3400000

65 800 000 1974 036 >)

Von der Anzahl der in Deutschland vorhandenen Fernsprecher . . . waren Nebenstellen . . .

3400000 1400000

910489 722 295

1950

2164133 2 ) 869 748a)

Wenn das Buch dazu beiträgt, allen denjenigen die Arbeit zu erleichtern, die direkt oder indirekt mit der Verbreitung des Fernsprechers in Deutschland zu tun haben, damit wir bald wieder den Stand von 1937 erreichen, so dürfte es seinen Zweck erfüllt haben. *) Vgl. Welt-Telephon-Statistik, El. Comm. Bd. 27, H 2 (1950), Seite 165/166 ! ) Vgl. Amtsblatt des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, Jahrg. 1950, Nr. 56. Die Zahlen beziehen sich auf Westdeutschland. Die für die Besatzungsmächte vorgesehenen Fernsprecher sind in diesen Zahlen nicht enhalten.

14

Zur Fernsprechordnung v o m 24.11.1939 und zur neuen Fernsprechordnung von 1950 Regel- und

Ergänzungsausstattungen

Bei der endgültigen amtlichen Regelung des Nebenstellenwesens, die in der Fernsprechordnung vom Jahre 1939 ihren Niederschlag fand, wurden neben einheitlichen Preisen und Gebühren auch einheitliche Leistungen durch die sogenannten „Regel- und Ergänzungsausstattungen" festgelegt. Hierdurch sollten die Leistungen gewissermaßen genormt und die Typen möglichst beschränkt werden. Durch die Festlegung von Regelausstattungen für jede Anlagenart wurde also erreicht, daß allen Fernsprechteilnehmern für die von ihnen zu entrichtenden Kaufpreise oder Mietgebühren genau vorgeschriebene Leistungen geboten werden mußten. Nach der Fernsprechordnung von 1950 ändert sich hieran lediglich, daß die Gebührenvorschriften der Fernsprechordnung für die Industriefirmen nicht mehr bindend sind. Auch die Deutsche Post macht den Vorbehalt, daß bei Senkung der Beschaffungskosten die Gebühren für neu zu errichtende Nebenstellenanlagen entsprechend ermäßigt werden können. Jede Lieferfirma ist aber ebenso wie die Deutsche Post verpflichtet, Geräte zu liefern, die den Regelausstattungen der Fernsprechordnung entsprechen. Die einzelnen Leistungen für jede Anlagenart sind wieder in den Regelausstattungen 1 ) genau festgelegt. Über die Regelausstattungen hinausgehende Leistungen wurden wiederum in den „Ergänzungsausstattungen" aufgeführt. Einrichtungen, die zu den Ergänzungsausstattungen gehören sind der freien Wahl des Teilnehmers anheim gestellt. In der Preis- und Gebührengestaltung für diese Einrichtungen richten sich die Industriefirmen meistens gleichfalls nach den Fernsprechgebühren Vorschriften, wiederum ohne an sie gebunden zu sein. ') Beilage 4 zu ,,Techn. Bestimmungen für Fernsprech-Nebenstellenanlagen" Auszug aus der AUA VI, 3 A (Neudruck 1950)

15

Technische

Lösungen

Die A n w e n d u n g b e s t i m m t e r t e c h n i s c h e r P r i n z i p i e n ist w e d e r zur E r f ü l l u n g d e r R e g e l b e d i n g u n g e n noch zur E r z i e l u n g zusätzlicher L e i s t u n g e n vorgeschrieben w o r d e n , u m die schöpferische T ä t i g k e i t d e r L i e f e r f i r m e n nicht e i n z u e n g e n . Die t e c h n i s c h e n Lösungen u n d A u s f ü h r u n g e n sind d e n F i r m e n nach wie vor a b s o l u t f r e i g e s t e l l t .

Auswirkung der

Regelung

Vor d e r R e g e l u n g des N e b e n s t e l l e n w e s e n s m u ß t e n , u m einen Vergleich zwischen a n g e b o t e n e n F e r n s p r e c h a n l a g e n zu ermöglichen, zunächst einmal die technischen V e r k e h r s m ö g lichkeiten d e r Anlagen e r m i t t e l t u n d g e g e n ü b e r g e s t e l l t w e r d e n . Hierbei w a r die B e d e u t u n g d e r einzelnen L e i s t u n g e n nicht ohne w e i t e r e s zu e r k e n n e n , d a die P r ü f u n g n i c h t a n Iland einer n e u t r a l e n F e s t l e g u n g von Muß- u n d K a n n Vorschriften v o r g e n o m m e n w e r d e n k o n n t e n . E i n e preisliche B e w e r t u n g von E i n z e l l e i s t u n g e n u n d V e r k e h r s m ö g l i c h k e i t e n in A n g e b o t e n w a r f r ü h e r k a u m üblich, so d a ß — a b g e s e h e n von Sprecha p p a r a t e n u n d Z u b e h ö r — ein Vergleich im einzelnen g a r nicht v o r g e n o m m e n w e r d e n k o n n t e . Seit 1940 e r l e i c h t e r n die R e g e l a u s s t a t t u n g e n d e r einzelnen A n l a g e n a r t e n eine d e r a r t i g e P r ü f u n g , d a in ihnen alle wichtigen V e r k e h r s l e i s t u n g e n g e n a u festgelegt sind u n d diese von j e d e r F i r m a g e w ä h r l e i s t e t sein müssen. D a m i t b r a u c h t sich seit 1940 ein Vergleich von Angeboten im W e s e n t l i c h e n n u r auf alle über die R e g e l a u s s t a t t u n g e n h i n a u s g e h e n d e n L e i s t u n g e n zu erstrecken, d. h. es ist d a h e r in d e r H a u p t s a c h e n u r zu b e a c h t e n , ob u n d welche Erg ä n z u n g s a u s s t a t t u n g e n u n d Z u s a t z e i n r i c h t u n g e n in d e n Angeboten a u f g e f ü h r t sind. Diese k ö n n e n j e t z t einzeln auf ihre B e d e u t u n g u n d P r e i s w ü r d i g k e i t f ü r d e n zu v e r g e b e n d e n Auf trag nachgeprüft werden.

16

Allgemeine Begriffe aus dem Gebiete des Fernsprech-Nebenstellenwesens in Frage und Antwort erläutert Postprüfeinrichtungen und P o s t p r ü f a p p a r a t F

1: Was versteht man u n t e r Postprüfeinriclitungen ?

A:

Postprüfeinrichtung'en sind Wechsel-, Mehrfachschalter oder Postprüf schränke, auf denen die Amtsleitungen f ü r private Nebenstellenanlagen enden. Sie sollen ermöglichen, die Amtsleitungen zur Eingrenzung von Störungen auf den P o s t p r ü f a p p a r a t schalten zu können. 2: Werden P o s t p r ü f s c h a l t e r (Wechsel- oder Mehrfachschalter) nur für Amtsleitungen vorgesehen ?

F A:

Nein, auch f ü r andere posteigene Leitungen, z. ß . solche nach außenliegenden Nebenstellen oder Zweitnebenstellenanlag'en oder für posteigene Querverbindungs - Leitungen usw., werden von der Deutschen Post P o s t p r ü f s c h a l t e r vorgesehen.

F

3: Welche Gebühren h a t ein Fernsprechteilnehmer für den P o s t p r ü f a p p a r a t an die Deutsche Post zu zahlen ? Abb. 2 Woclisi'lschaHer A: Der P o s t p r ü f a p p a r a t ist weder eine Ergiinzungs- noch eine Zusatzeinrichtung; er wird von Amts wegen angeb r a c h t und ist daher gebührenfrei. 2

Hantsche, Fernsprech-NebenRtellenanlaiien

17

F

4:

A:

F

Nein, diese Einrichtungen sind nur als posteigene Einrichtungen zulässig, die als Zusatzeinrichtungen gelten. Der Teilnehmer hat hierfür die in der Fernsprechordnung vorgesehenen Gebühren zu entrichten. 5: In welchen Fällen werden für posteigene Leitungen keine Wechsel- oder Mehrfachschalter, auch keine Postprüfschränke vorgesehen ?

A:

F

Bei neuen privaten Nebenstellenanlagen mit mehr als 20 posteigenen Leitungen und bei der Erweiterung vorhandener Anlagen über diese Belegung hinaus werden die Leitungen unmittelbar an private Trennstreifen herangeführt. Die Hauptverteiler für große Nebenstellenanlagen sind meistens schon mit Trennstreifen usw. ausgerüstet, so daß diese für die Prüfung mitbenutzt werden können. 6: W o werden von der Deutschen Post die Postprüfeinrichtungen angebracht?

A:

F

A:

Sind die Postprüfschalter (Postprüfeinrichtungen) für den Teilnehmer einer privaten Nebenstellenanlage gebührenfrei ?

Die Postprüfeinrichtungen mit dem Postprüfapparat werden dort untergebracht, w o sie für die Prüfzwecke am günstigsten liegen, in der R e g e l also bei der Einführung der posteigenen Leitungen oder in der Nähe des Hauptverteilers der privaten Nebenstellenanlage. 7:

Kann ein Fernsprechteilnehmer die Anbringung des Postprüfapparates an einer bestimmten Stelle verlangen ? Der Postprüfapparat wird in der R e g e l bei der Hauptstelle angebracht. Die Deutsche Post nimmt auf berechtigte Wünsche des Teilnehmers Rücksicht, jedoch soll der Postprüfapparat nicht zur Einsparung einer Nebenstelle Verwendung finden. ( A n m e r k u n g : Infolge Mangels an Fernsprechapparaten wurden eine Zeitlang nur die Postprüfeinriclitungen oline P o s t p r ü f a p p a r a t geliefert).

F A:

18

8: W o enden posteigene Leitungen nach außenliegenden Nebenstellen bei der Nebenstelle? Posteigene Leitungen für private Nebenstellen enden bei der Nebenstelle an posteigenen Sicherungen oder Trenndosen.

Nebenstellenanlagen F

9: Welche Aufgaben hat eine Nebenstellenanlage zu erfüllen ? A: Durch eine Nebenstellenanlage sollen die zum öffentlichen Fernsprechamt führenden Leitungen (Amtsleitungen) besser ausgenutzt werden. Sie faßt alle Nebenstellen zusammen, die Gespräche über das öffentliche Fernsprechnetz zu führen berechtigt sind und gewährleistet ihnen den Gesprächsverkehr über alle hierfür vorgesehenen Amtsleitungen. Darüber hinaus ermöglicht sie den Gesprächsverkehr aller oder mehrerer zu demselben Haushalt, Betrieb oder zu derselben Verwaltung gehörenden amtsberechtigten Nebenstellen untereinander und mit etwa vorhandenen nicht amtsberechtigten Nebenstellen. F 10: Was sagt die VAnw. zu § 6 der Fernsprechordnung über Nebenstellenanlagen ? A: „Nebenstellenanlagen" sind a) Anlagen mit Zwischenumschalter (s. Seite 42) und handbediente Anlagen (s. Seite 54), bei denen alle Verbindungen mit der Hand hergestellt werden, b) Reihenanlagen, bei denen die Amtsleitungen an alle Reihenstellen herangeführt sind und die Verbindungen innerhalb der Anlage von den einzelnen Reihenstellen aus über Linientasten (s. Seite 82) oder über Wähler (s. Seite 96) hergestellt werden, c) W-Anlagen, bei denen die Verbindungen innerhalb der Anlage durch Wählen mit der Nummernscheibe ( = Nummernschalter) hergestellt werden und die V S t ( = Vermittlungsstellen, d. s. die öffentlichen Fernsprechämter) unmittelbar über Wähler (s. Seite 103) oder unter Mitwirkung der Abfragestelle erreicht werden können. F 11: Seit wann dürfen in Deutschland Nebenstellenanlagen durch die Privatindustrie errichtet werden ? A: Ab 1. 4. 1900 darf die Privatindustrie in Deutschland Nebenstellenanlagen erstellen. Die Verordnung der damaligen Reichs-TelegraphenVerwaltung (RTV), nach welcher die Errichtung von Nebenstellenanlagen zulässig wurde, ist am 31. Januar 1900 veröffentlicht worden. 2*

19

F 12:

Wer darf p r i v a t e N e b e n s t e l l e n a n l a g e n i n s t a n d Jiallen ?

erstellen

und

A:

Die Herstellung und I n s t a n d h a l t u n g p r i v a t e r Nebens t e l l e n a n l a g e n d ü r f e n nur von U n t e r n e h m e r n vorgen o m m e n w e r d e n , . die von d e r D e u t s c h e n P o s t zugelassen sind.

F IS:

Welche F a c h k e n n t n i s s e v e r l a n g t die D e u t s c h e P o s t von U n t e r n e h m e r n , die für die H e r s t e l l u n g und I n s t a n d h a l t u n g von p r i v a t e n N e b e n s t e l l e n a n l a g e n zugelassen sein w o l l e n ?

A:

Der U n t e r n e h m e r (oder der von ihm B e a u f t r a g t e ) muß F a c h k e n n t n i s s e auf folgenden Gebieten h a b e n : 1. Schaltzeichen, S c h a l t l e h r e , L e s e n und E r k l ä r e n von Stromlaufzeichnungen, 2. er muß ferner die in der F e r n s p r e c h n e b e n s t e l l e n technik gebräuchlichen S c h a l t u n g s m i t t e l (Relais, Wälller, F a l l k l a p p e n , D r o s s e l s p u l e n , K o n d e n s a t o r e n , Wecker, U m s c h a l t e r , Klinken, S t ö p s e l usw.) kennen, über ihre E i g e n s c h a f t e n B e s c h e i d wissen und die E i n s t e l l u n g s m ö g l i c h k e i t e n beherrschen, weiter müssen ihm b e k a n n t s e i n : 3. E i g e n s c h a f t e n und V e r w e n d u n g s m ö g l i c h k e i t e n der g e b r ä u c h l i c h e n L e i t u n g s a r t e n , der K a b e l und der Isolierstoffe, 4. S t r o m q u e l l e n und L a d e e i n r i c h t u n g e n , R u f - und Signaleinrichtungen, 5. A u f b a u und L e i t u n g s f ü h r u n g , I n s t a n d h a l t u n g und Störungsbeseitigung, 6. die einschlägigen B e s t i m m u n g e n der Deutschen P o s t und die Vorschriften der E l e k t r o t e c h n i k ( V D E - V o r schriften).

F 14: Welche Richtlinien sind bei der technischen Gestalt u n g von p r i v a t e n N e b e n s t e l l e n a n l a g e n m a ß g e b e n d ? A:

20

E s m ü s s e n bei der E r s t e l l u n g und technischen Ausg e s t a l t u n g von p r i v a t e n N e b e n s t e l l e n a n l a g e n folgende Richtlinien b e a c h t e t w e r d e n : 1 . D i e B e s t i m m u n g e n der F e r n s p r e c h o r d n u n g § 6 bis § 8 nebst A u s f ü h r u n g s b e s t i m m u n g e n und Verwaltungsanweisungen. 2. Die Technische V e r w a l t u n g s a n w e i s u n g zu Teil I Abschnitt B der F e r n s p r e c h o r d n u n g mit den B e i l a g e n 3 und 4 ' ) .

;{. I)io VDIO-Vorschril'ten. 4. Die Technischen Bedingungen für private Nebenstellenanlagen, Beilage 21) (siehe Anhang). F 15: Welche Verkehrsmöglichkeiten sind für Vermittlungseinrichtungen von Nebenstellenanlagen, f ü r die Reihenanlagen und f ü r die bedienungslosen W - U n t e r a n l a g e n nach der Fernsprechordnung vorgeschrieben ? A:

Die Verkehrsmöglichkeiten für jede einzelne Anlagena r t sind in den sog. „ R e g e l a u s s t a t t u n g e n " genau festgelegt und können in der Fernsprechordnung, wo sie verzeichnet sind, nachgelesen werden, (Beilage 4 1 )).

F 16: Welche Ixustungen können über die R e g e l a u s s t a t t u n g e n hinaus geboten werden ? A: Über die in den Regelausstattungen festgelegten Leistungen hinaus werden auf A n t r a g des Teilnehmers nur die in der Fernsprechordnung für jede einzelne Anlagena r t und die als allgemein verwendbar a u f g e f ü h r t e n Einrichtungen (Ergänzungsausstattungen, Beilage 4 1 )), angebracht. F17: A:

F18:

A:

F19:

Haben die Fernsprechteilnehmer Anspruch auf Liefer u n g von E r g ä n z u n g s e i n r i c h t u n g e n ? Nein, bei den Ergänzungseinrichtungen h a n d e l t es sich um „ K a n n v o r s c h r i f t e n " , die der Besteller nicht zu nehmen und der Lieferer, nicht zu liefern b r a u c h t . Nachträglich werden Ergänzungseinrichtungen nur eingebaut, wenn dieses technisch möglich ist. Müssen die Industriefirmen die Geräte nach irgendwelchen vorgeschriebenen technischen Prinzipien — wie z. B. Anrufsucher- oder Vorwählerprinzip usw. — fertigen ? B e s t i m m t e technische Prinzipien sind weder f ü r die Regel- noch f ü r die E r g ä n z u n g s a u s s t a t t u n g e n vorgeschrieben. Die Industriefirmen haben aber die im Anhang wiedergegebenen „Technischen Bedingungen f ü r private Nebenstellenanlagen" genauestens zu beachten. Wieviel Nebenstellen muß mindestens umfassen ?

eine

Nebenstellenanlage

') . . T e c h n i s c h e B e s t i m m u n g e n f ü r F e n i s p r e c h - N ' e b c n s l e l l e n a i i l a g e n " , A u s z u g a u s der A D A V I , 3 A ( N e u d r u c k 1950).

21

A:

Eine Nebenstellenanlage muß (außer der Hauptstelle) mindestens eine amtsberechtigte Nebenstelle haben.

F 20: Aus wieviel Reihenstellen muß eine Reihenanlage mindestens bestehen? A: Eine Reihenanlage mußte früher mindestens aus 2 Reihenstellen bestehen, nämlich aus einer Reihenhauptstelle und einer Reihennebenstelle. Nach der Fernsprechordnung vom 24. 11.1939 waren Anlagen, die nur aus einer Reihenstelle und einer Vermittlungsein richtung für Außennebenstellen bestehen, nicht zulässig. Solche Anlagen durften aber bestehen bleiben, wenn sie vor 1934 hergestellt waren. In der Fernsprechordnung von 1950 ist die Einschränkung auf zwei Reihenstellen nicht mehr gemacht. F 21: Wieviel Nebenstellen dürfen an eine Amtsleitung angeschlossen werden ? A: Die Anzahl der Nebenstellen, die an eine Amtsleitung angeschlossen werden dürfen, ist nicht mehr, wie früher, auf 5 amtsberechtigte Nebenstellen je Amtsleitung begrenzt. Bei Reihenanlagen mit Wählern war die Anzahl der Reihennebenstellen auf 15 beschränkt. Die zulässige Anzahl ergibt sich aus den in der Fernsprechordnung für jede Anlagenart festgelegten Baustufen. F 22: Wie unterscheiden sich posteigene, teilnehmereigene und private Nebenstellenanlagen? A:

Bei der p o s t e i g e n e n Nebenstellenanlage sind die Apparaturen Eigentum der Post, der Teilnehmer hat die Anlage von der Post gemietet. Eine t e i l n e h m e r e i g e n e Nebenstellenanlage ist dagegen eine solche, die der Teilnehmer von der Post gekauft hat, die somit sein Eigentum wurde und die von der Post instand gehalten (gewartet) wird. Eine p r i v a t e Nebenstellenanlage ist eine solche, die von der Privatindustrie als Kauf- oder als Mietanlage erstellt wurde.

F 2 3 : Ist eine Nebenstellenanlage, die ein Teilnehmer von einer beliebigen Industriefirma gekauft hat, und die somit sein E i g e n t u m geworden ist, eine t e i l n e h m e r e i g e n e Anlage? 22

A: F 24: A:

F25: A:

F 26:

A: F 27: A:

F 28: A:

Nein, eine derartige Anlage ist eine private Nebenstellenanlage. Was ist über die Instandhaltung (Wartung) privater Nebenstellenanlagen zu sagen? Die Deutsche Post sieht die ordnungsgemäße Instandhaltung einer' privaten Nebenstellenanlage nur dann als gesichert an, wenn die Anlage von einem zugelassenen Unternehmer oder durch sachkundige Angestellte des Teilnehmers gepflegt, planmäßig in angemessenen Zwischenräumen durchgeprüft und, wenn nötig, überholt wird. Es genügt nicht, daß Störungen von Fall zu Fall unverzüglich behoben werden. Aus diesen Gründen sollen Inhaber von privaten Nebenstellenanlagen (Kaufanlagen) mit einem zugelassenen Unternehmer einen Wartungsvertrag schließen. Bei Fernsprech-Mietanlagen wird die Wartung der Nebenstellenanlagen im Rahmen des Mietabkommens durchgeführt und ist in der Mietgebühr einbegriffen. Von wem werden teilnehmereigene Nebenstellenanlagen instand gehalten (gewartet)? Teilnehmereigene Nebenstellenanlagen werden von der Deutschen Post betriebsfähig erhalten. Die Instandhaltung umfaßt die laufende Pflege der Anlage und die Beseitigung der bei ordnungsmäßigem Gebrauch auftretenden Störungen; sie erstreckt sich aber nicht auf die Erneuerung der Anlage oder von Anlageteilen, die dauernd unbrauchbar geworden sind. Was ändert sich am Charakter einer teilnehmereigenen Nebenstellenanlage, wenn der Teilnehmer die Instandhaltung (Wartung) nicht mehr von der Post, sondern durch eigenes Fachpersonal ausführen l ä ß t ? Die teilnehmereigene Nebenstellenanlage wird damit zur privaten Nebenstellenanlage. Wer hält die posteigenen Nebenstellenanlagen instand ? Die Instandhaltung posteigener Nebenstellenanlagen ist ausschließlich Sache der Deutschen Post; sie wird durch die vom Teilnehmer zu entrichtenden monatlichen Gebühren abgegolten. Was versteht man unter einem Zweischleifensystem? In älteren W-Anlagen mit getrennten Vermittlungseinrichtungen für Amts- und Innenverkehr wurden die amtsberechtigten Nebenstellen mit Rückfragefern 23

Sprechern zu zwei Doppclleitungen ausgerüstet (vergl. Abb. 3). Hierbei wurde der Amlsverkelir (ankommend und abgehend) über die von der Vermittlungseinrichtung f ü r den A m t s v e r k e h r zur Nebenstelle führende Doppelleitung, der Innenverkehr über die andere von der Vermittlungseinrichtung f ü r den Innenverkehr ausgehende Leitung abgewickelt. F 29: Werden heute noch Nebenstellenanlagen nach dem Zweischleifenprinzip gefertigt ? A:

W-Nebenstellenanlagen neuzeitlicher Art sind, auch dann, wenn sie z. B. aus einem Schrank und einer Wähleinrichtung bestehen, schaltungsmäßig so eingerichtet, daß die Nebenstellen über nur eine Doppelleitung angeschlossen und mit einem einfachen W-Fernsprecher ausgestattet werden. Rückfragefernsprecher zu zwei Doppelleitungen, die wesentlich teurer sind (auch wegen des erhöhten Leitungsaufwandes), werden f ü r diese Anlagen nicht benötigt.

Abb. 3 ]; ückrraiiefcrnspriH'licr zu •J I >0]) pcllcil ungen F 30: Wozu werden heute noch die in der Fernsprechordnung (Seite 72) a u f g e f ü h r t e n R ü c k f r a g e f e r n s p r e c h e r zu zwei Doppelleitungen b e n ö t i g t ? A: Diese A p p a r a t e dienen hauptsächlich f ü r die Zusammenfassung von zwei Sprechstellen in einen A p p a r a t (s. Seite 38).

Die

Hauptstellen

F 31 : W a s ist n a c h d e r F e r n s p r e c h o r d n u n g hei d e n v e r s c h i e d e n e n N e b e n s t e l l e n a n l a g e n j e w e i l s die I l a u p t s t e l l e ? A: Die I l a u p t s t e l l e e i n e r N e b e n s t e l l e n a n l a g e ist b e i Z w i s c h e n u i n s e l l a i L e r n : die V e r m i t t l u n g s e i n richtung, gegebenenfalls mit besonderem Abfragefernsprecher, bei handbedienten Anlagen (Glühlampens c h r a n k e n u s w . ) : die V e r m i t t l u n g s e i n r i c h t u n g m i t ihren Arbeitsplätzen, b e i K e i h e n a n l a g e n : die H e i h e n s t e l l e , bei d e r die ankommenden Amtsverbiridungen vermittelt werden, gegebenenfalls zusammen mit der Vermittlungseinrichtung für Außennebenstellen1), b e i \ V - A n l ä g e n : die V e r m i t t l u n g s - E i n r i c h l u n g , bestehend aus der Wähleinrichtung und der Einricht u n g , bei d e r die A m t s g e s p r ä c h e v e r m i t t e l t w e r d e n (vergi. A b b . 4 u. 5).

Ali Ii. i A Ii r r a k c s l c 11 c (Decliemingsfcrnsprcchcr) für eine S1K11KNS-N K II A-WÄIILANLAGK zu 5 Aiiilslciluiiircii u. Ncfocnslcllcn F32: A:

W a s g e h ö r t n a c h d e r F e r n s p r e c h o r d n u n g zur Abf r a g e s t e l l e u n d w a s ist die A b f r a g e s t e l l e ? D e r Teil d e r I l a u p t s t e l l e einer N e b e n s t e l l e n a n l a g e , bei d e m die A m t s r u f e a b g e f r a g t w e r d e n , ist die A b f r a g e s t e i l e ; sie k a n n m e h r e r e A r b e i t s p l ä t z e u m f a s s e n u n d t e c h n i s c h o d e r r ä u m l i c h von d e r V e r m i t t l u n g s e i n r i c h t u n g g e t r e n n t sein.

') Iii Rcihcmuilagcn mit Wählern Schöl l siiingcinälJ die Wiihleinrichümg für den Innenverkehr gleichfalls zur Il;iu|)lslcllc. 25

¡QQQQQQQQ® Q 1 = 2 = 3 = 4 = 5 = 6 = 7 = 8 = 9 = 10 = 1i = 12 = 13 = 14 =

Drehtasten f. Kettengespräche Überraschungslampen (grün) Anruflampen (weiß) Abfragetasten Drehtaste fürEinzelnachtschaltung Drehtaste für Sammelnachtsclialtung Mithörtaste Zahlengebertastatur Meldelampe (weiß) Trenntaste Funktionstaste (Flackertaste) Verbindungstaste Meldetaste Kontrollampe für Zahlengeber Abb. 5

Bedienungsfeld der Abfragestelle einer mittleren W-Nebenstellenanlage Nebenstellen F 33: Welche Arten von Nebenstellen unterscheidet man nach ihren Verkehrsmöglichkeiten? A: Es gibt v o l l a m t s b e r e c h t i g t e N e b e n s t e l l e n , das sind Nebenstellen, die beliebig für den Verkehr über das Amt und im Innenverkehr benutzt werden und von 26

denen aus ohne Vermittlung bei der Abfragestelle abgehende Amtsgespräche geführt werden können, ferner h a l b a m t s b e r e c h t i g t e N e b e n s t e l l e n , das sind Nebenstellen, die Amtsverbindungen nur durch die Abfragestelle erhalten können und n i c h t a m t s b e r e c h t i g t e N e b e n s t e l l e n , die nur dem Verkehr innerhalb des Hauses dienen und somit vom Amtsverkehr ausgeschlossen sind. F 34: Welcher Unterschied besteht zwischen einer Außennebenstelle und einer außenliegenden Nebenstelle? A:

Eine Außennebenstelle ist eine Nebenstelle, die nur in Reihenanlagen vorkommt. Sie wird mit einem gewöhnlichen Sprechapparat an Stelle eines Reihenapparates ausgerüstet. Für ihren Anschluß an die Reihenanlage wird eine Vermittlungseinrichtung für Außennebenstellen benötigt. Der Anschluß wird über nur eine Doppelleitung vorgenommen. Sie wird überall dort eingesetzt, wo eine Reihenstelle durch das für sie erforderliche hochpaarige Kabel unwirtschaftlich wäre, z. B . bei größeren Entfernungen. Die Außennebenstelle kann auf dem gleichen Grundstück wie die Reihenhauptstelle oder auf einem anderen Grundstück {außenliegend) erstellt werden. Die außenliegende Nebenstelle ist dagegen eine Nebenstelle, die stets auf einem anderen Grundstück liegt als die Hauptstelle der Nebenstellenanlage. Die für ihren Anschluß an die Nebenstellenanlage erforderliche Doppelleitung wird von der Deutschen Post gegen Entrichtung monatlicher Gebühren zur Verfügung gestellt.

F 35: Wie weit darf eine außenliegende Nebenstelle von der Hauptstelle entfernt sein? A: Für diese Nebenstellen besteht keine besondere Beschränkung in der Entfernung von der Hauptstelle. Es ist aber zu beachten, daß für Leitungen zu außenliegenden Nebenstellen bzw. Außennebenstellen, die außerhalb des Anschlußbereiches des Ortsnetzes liegen, als „Ausnahmenebenanschlußleitungen" gegebenenfalls eine Gebühr für den Ausfall an Gesprächsgebühren an die Deutsche Post zu entrichten ist. Ferner ist grundsätzlich die Reichweite des als Nebenstellenanlage eingesetzten Systems zu berücksichtigen. 27

Falls diese nicht der anzuschließenden Leitung entspricht, sind Stromstoßiibertragungen oder andere technische Maßnahmen zur Erhöhung der Reichweite erforderlich. F 3 6 : Werden von der Deutschen Post für private Nebenstellenanlagen auch Nebenanschlußleitungen für außenliegende nicht amtsberechtigte Nebenstellen überlassen? A:

Für private nicht amtsberechtigte Nebenstellen können Leitungen, die in den Linien des allgemeinen Netzes der Deutschen Post verlaufen, nur überlassen oder hergestellt werden, wenn die Nebenstellenanlage staatlichen, gemeindlichen oder gemeinnützigen Zwecken dient. Innenleitungen, ferner Außenleitungen, die auf dem Grundstück der privaten Nebenstellenanlage verlaufen oder zu Nachbargrundstücken führen, werden nicht als posteigene Leitungen hergestellt. Zweitnebenstellenanlagen

F 37: Was sind Zweitnebenstellenanlagen ? A: Eine Zweitnebenstellenanlage entsteht, wenn an eine amtsberechtigte Nebenstelle (die z. B. mit einem Zwischenumschalter oder einer Vermittlungseinrichtung ausgerüstet wird) weitere Nebenstellen angeschlossen werden. Die Nebenstelle, an die Zweitnebenanschlüsse herangeführt sind, bildet mit diesen eine Zweitnebenstellenanlage. F 38: Welcher Art dürfen nach der Fernsprechordnung Zweitnebenstellenanlagen sein ? A: Zweitnebenstellenanlagen können sein: Zwischenumschalter; handbediente Nebenstellenanlagen; Reihenanlagen (Zweitreihenanlagen); Außennebenstellen dürfen an sie nicht angeschlossen werden; W-Anlagen mit Abfi;agestelle; W^Unteranlagen (WT-Anlagen ohne Abfragestelle) zum Anschluß an W-IIauptanlagen. (Verwaltungsanweisung zu § fi der Fernsprechordnung vom 24. I t . 1939.) 28

F 3 9 : Wieviel Anschlußleitungen dürfen von einer nebenstellenanlage zur I l a u p t a n l a g e f ü h r e n ? A:

Zweit-

Die Anzahl der zur Hauptanlage führenden Leitungen ist bei einer Zweitnebenstellenanlage mit Abfragestelle auf 5, bei W - U n t e r a n l a g e n auf 10 Leitungen beschrankt.

F 40: Wieviel Sprechstellen dürfen an eine Zweitnebenstellenanlage angeschlossen werden ? A: An eine Zweitnebenstellenanlage mit Abfragestelle dürfen bis zu 25, an W - U n t e r a n l a g e n bis zu 100 Spreclistellen angeschlossen werden. F 41: Dürfen an die Nebenstelle einer Zweitnebenstellenanlage weitere Nebenstellen (Drittnebenstellen) angeschlossen w e r d e n ? A: An Zweitnebenstellen dürfen keine weiteren Nebenstellen angeschlossen werden. F 42: Werden Zweitnebenstellen von der Deutschen Post ohne weiteres zugelassen? A: Nein, Zweitnebenstellen werden nur zugelassen, wenn der Inhaber der Nebenstellenanlage ein dringendes Bedürfnis nachweist. F 43: Dürfen auch an eine nicht amtsberechtigte Nebenstelle weitere Nebenstellen angeschlossen werden ? A: J a ! Aber wenn an eine nicht amtsberechtigte Nebenstelle weitere Sprechstellen angeschlossen werden, wird die bisherige nicht amtsberechtigte Nebenstelle mit den hinzugetretenen Sprechstellen eine Privatfernmeldeanlage (siehe Seite 37). Die bisherige Nebenanschlußleitung' wird Abzweigleitung. (Gebühr f ü r den Ausfall an Gesprächsgebühren!) F 44: Darf an eine H a u p t a n l a g e eine Zweitnebenstellenanlage durch eine Lieferfirma angeschlossen werden, die nicht die H a u p t a n l a g e geliefert h a t ? A:

Die Verwaltungsanweisung zu § 6 der Fernsprechordnung vom 2 4 . 1 1 . 1 9 3 9 besagt hierzu: „Die W a r t u n g einer I l a u p t a n l a g e und der an sie angeschlossenen Zweitnebenstellenanlage soll in einer Iland sein. An eine posteigene und an eine teilnehmereigene I l a u p t a n l a g e werden daher nur post- oder teilnehmereigene, an eine private I l a u p t a n l a g e nur private 29

Zweitnebenstellenanlagen durch den Unternehmer, der die Hauptanlage wartet, angeschlossen." F 45: Was gilt bei einer Zweitnebenstellenanlage als Hauptstelle? A:

Die Vermittlungseinrichtung oder die Wähleinrichtung bei Zweitnebenstellenanlagen gilt n i c h t als Hauptstelle; die Hauptstelle einer Zweitnebenstellenanlage ist die der Hauptanlage.

F 46: Können außer den vorstehend erwähnten amtsberechtigten Nebenanschlußleitungen — die bei den Zweitnebenstellenanlagen an die Stelle der Amtsleitungen treten — weitere nicht amtsberechtigte Leitungen zwischen Haupt- und Zweitnebenstellenanlagen vorgesehen werden, über die nur Innenverkehr abgewickelt wird ? A:

Ja, bei W-Unteranlagen geht dieses ganz klar aus dem Text der Ergänzungsausstattungen hervor (s. Seite 177) Für die anderen Zweitnebenstellenanlagen findet sich in der ADA kein Hinweis für die Zulässigkeit, aber auch keiner dafür, daß derartige Leitungen unzulässig wären.

L e i t u n g e n nach Z w e i t n e b e n s t e l l e n a n l a g e n F 47: Welche Gebühren sind an die Deutsche Post zu zahlen für die zur Verfügungstellung einer Leitung von einer Nebenstellenanlage nach einer Zweitnebenstellenanlage, die aus einem Zwischenumschalter oder einer Kleinen Reihenanlage besteht und die sich nicht auf dem Grundstück der Hauptanlage befindet? A:

Es handelt sich'in beiden Fällen um eine Nebenanschlußleitung nach einer Zweitnebenstellenanlage mit nur einer Zweitnebenstelle. Hierfür sind z. Zt. monatlich DM0,75 für je 100 m Luftlinie an die Deutsche Post zu entrichten.

F 48: Würde sich in Bezug auf die an die Deutsche Post zu entrichtenden Gebühren etwas ändern, wenn nach vorigem Beispiel an Stelle der Kleinen Reihenanlage eine Reihenanlage einfacher Art mit 4 Sprechstellen angeschlossen würde? 30

A:

Ja, in diesem Falle käme zu der Gebühr von DM 0,75 monatlich für je 100 m Luftlinie noch der Ausfall an Gesprächsgebühren in Höhe von z. Zt. DM 15,— monatlich hinzu, weil es sich dann um eine Nebenanschlußleitung nach einer Zweitnebenstellenanlage m i t m e h r a l s e i n e r Zweitnebenstelle handeln würde und Hauptanlage und Zweitnebenstellenanlage auf verschiedenen Grundstücken liegen.

F 49: Was gilt nach der Fernsprechordnung in Bezug auf die Grenzen von Grundstücken ? A:

Als verschiedene Grundstücke gelten alle Bodenflächen, die durch Mauern, Zäune oder anders so gegeneinander abgeschlossen sind, daß sie getrennt wirtschaftliche Einheiten bilden.

Zeichnerische

Darstellung

v o n Fe r ns p r e c h e i n r i c h t u n g e n Nachstehend werden auszugsweise die von der Deutschen Post im dienstlichen Schriftwechsel verwendeten zeichnerischen Darstellungen wiedergegeben (vergl. Beil. 1 der „Techn. Bestimmungen für Fernsprechnebenstellenanlagen" Neudruck 1950): ,,Für die zeichnerische Darstellung von Fernsprecheinrichtungen auf den Teilnehmerpapieren, in Berichten usw. sind die nachctehenden Zeichen zu benutzen. Wenn sie zur Verdeutlichung nicht ausreichen, sind sie durch kurze Angaben zu ergänzen, z. B. bei Ausnahmehauptanschlüssen und Ausnahmenebenanschlüssen durch die Bezeichnung als solche, bei Vermittlungseinrichtungen durch die Baustufenbezeichnung. Muß eine Vermittlungseinrichtung als Wähleinrichtung gekennzeichnet werden, so ist das Viereck der Darstellung mit Winkeln (| |) einzufassen. Gleichartige Leitungen sind nur einmal zu zeichnen; ihre Zahl ist an der Stelle, wo das Leitungszeichen beginnt, anzugeben. Ebenso genügt bei Apparaten die einmalige Darstellung mit der Angabe ihrer Zahl, wenn sich diese nicht schon aus der Leitungszahl ergibt."

31

Zuiclien u n d Z e i c h e n e r k l ä r u n g e n : Posieigenc VermiUlungseinrichtung einer N e b e n s t e l l e n a n l a g e

i Teilnehmcreigene "1 P r i v a t e

V e r m i l t l u n g s e i n r i e h l u n g einer P r i v a t f e r n m e l d e a n l a g e A n s c h l u ß o r g a n in V e r m i U l u n g s e i n r i c h t u n g e n . ( E s k ö n n e n n u r die Organe m i t e i n a n d e r v e r b u n d e n w e r d e n , die in einer w a a g e r e c h t e n Reihe stellen, s. Beispiele). Posl eigener

j I

i

i

! TeilnehmerI eigener

i

i

P r i v a t e r Reihena p p a r a t in einer Privatfernmeldcanlage

Reihena p p a r a t in Itciticnanlagcn m i t L i n i e n f a s t e n oder m i t W ä h l e r n (®) *

A m t s t a s t e n oder -Schalter in R e i h e n a p p a r a t e n L i n i e n l a s t e n , L i n i e n s c h a l t e r oder A n s c h l u ß o r g a n zur W ä h l c r einriebt u n g in R e i h e n a p p a r a t e n Hauptanschluß (Arntslcilung, a u c h in tcilnchmereigeren u n d p r i v a t e n Anlagen Posteigene

Leitung für Nebenanschlüsse, Q u e r v e r b i n d u n g e n , Abzweigleitungen oder f ü r Z u s a t z einrichtungen

Teilnehmereigene P r i v a t e , zum ö f f e n t liehen Netz g e h ö r e n d e ^

Kennzeichen f ü r eine Q u e r v e r b i n d u n g Kennzeichen

f ü r eine

Q

Amtsberechtigtc

X

Nichtamtsberechtigte

Abzweigleitung | J

(Die Zeichen sind n a h e der Anschlußstelle einzusetzen

Nebenstelle m i t gewöhnlichem A p p a r a t

R ü c k f r a g e a p p a r a t (O A n s c h l u ß s t e l l e f ü r die H a u p t l e i t u n g 0 Anschlußstelle f. d. R ü c k f r a g e l e i l u n g )

X

Leitung

i

Sprechstelie

r

in einer P r i v a i f e r n m e l d e a n l a g e

Grenze zwischen G r u n d s t ü c k e n - X - X - X - Grenze, zwischen O r t s n c t z b e r e i c h e n

32

Abweichend von dieser Darstellung sind nachstehend f ü r Amisleitungen folgende Zeichen v e r w e n d e t : A

—•—-—

doppelt gerichtete

|

A

—>'

abgehend gerichlete

i

ankommend gerichtete

|

A

•—

Amtsleitung

Querverbindungen F 5 0 : Was v e r s t e h t man u n t e r Q u e r v e r b i n d u n g e n ? A: Eine Querverbindung dient dem Sprechverkehr zwischen selbständigen Nebenstellenanlagen, d . h . , das Kennzeichen f ü r eine Q u e r v e r b i n d u n g ist, d a ß die Anlagen, die sie v e r b i n d e t , eigene Amtsleitungen haben. F 51: Dürfen A m t s v e r b i n d u n g e n über eine Q u e r v e r b i n d u n g von der einen zur anderen Anlage weitergegeben werden ? A:

J a , A m t s v e r b i n d u n g e n d ü r f e n über Querverbindungen in beiden Richtungen weitergegeben werden. F 5 2 : Dürfen Amtsleitungen über Querverbindungen zu einer anderen Anlage weitergegeben und mit den d o r t vorhandenen Amtsleitungen zusammengeschaltet werden? A: Nein, es muß technisch v e r h i n d e r t sein, d a ß durch irgendwelche M a ß n a h m e n Amtsleitungen mit Amtsleitungen v e r b u n d e n werden können.

Abb. o Srhcmal¡sclie Darstellung des Querverbindungsverkehrs zwischen zwei Nebenstellenanlagen 3

Hantsche, Fernsprech-Nebenstellenanlagen

33

F 53: Sind für den Querverbindungsverkehr zwischen zwei W-Nebenstellenanlagen in jedem Falle Querverbindungsübertragungen notwendig? A: Nein, in vielen Fällen genügt es, die Querverbindungsleitung z. B. bei der Anlage A auf ein Anschlußorgan für Nebenstellen und bei der Anlage B auf ein Anschlußorgan für Amtsleitungen zu legen. F 54: Wie würde sich nach vorstehendem Beispiel der Sprechverkehr über die Querverbindungen abspielen? A: Alle Rufe, die bei der Anlage B über die Querverbindung ankommen, müssen dort abgefragt und gegebenenfalls weitervermittelt werden. Dagegen können von der Anlage B aus über die Querverbindung die Teilnehmer der Anlage A durch Wählen direkt erreicht werden. Ebenso können die Amtsleitungen der Anlage A von den Teilnehmern der Anlage B benutzt werden, sofern das in A von der Querverbindungsleitung belegte Anschlußorgan für Nebenstellen „amtsberechtigt" geschaltet ist. Bei A ankommende Amtsverbindungen können nach B weitergegeben werden, aber nicht umgekehrt. F 55: Welche Möglichkeiten gibt es, wenn in vorstehend beschriebenem Beispiel auch die Weitergabe von Amtsverbindungen von B nach A gefordert wird? A: Die einfachste Lösung für diese Forderung ist eine zweite Querverbindung, die bei der Anlage A auf einem Anschlußorgan für Amtsleitungen und bei B auf einem Anschlußorgan für Nebenstellen liegt. Andere technische Lösungen erfordern Querverbindungsübertragungen und weitere Anschlußorgane auf beiden Seiten. F 56: Welche Gebühren werden von der Deutschen Post für eine Regelquerverbindung erhoben? A: An die Deutsche Post sind für die Zurverfügungstellung einer Regelquerverbindungsleitung, die in den Linien des öffentlichen Leitungsnetzes verläuft, z. Zt. folgende Gebühren zu entrichten: DM 0,75 monatlich für je 100 m Luftlinienentfernung sowie DM15,— monatlich für den Ausfall an Gesprächsgebühren. 34

F 57: Wird die Gebühr für den Ausfall an Gesprächsgebühren von der Deutschen Post , auch dann erhoben, wenn Hauptstellen beider Nebenstellenanlagen auf dem gleichen Grundstück liegen ? A: Nein, die Gebühr wird nur erhoben, wenn sich die Hauptstellen auf verschiedenen Grundstücken befinden. F 58: Würde die Deutsche Post die Querverbindungsleitung auch erstellen, wenn die beiden privaten Nebenstellenanlagen, die sie verbindet, auf dem gleichen oder benachbarten Grundstück liegen? A: Nein, Außenleitungen und Innenleitungen, die auf dem Grundstück der privaten Nebenstellenanlage verlaufen oder zu Nachbargrundstücken führen, werden nicht als posteigene Leitungen hergestellt. F 59: Welcher Art können die Querverbindungen grundsätzlich sein? A: Querverbindungen zwischen Nebenstellenanlagen, deren Hauptstellen auf verschiedenen Grundstücken liegen, sollen posteigen sein. Querverbindungen zwischen Nebenstellenanlagen, deren Hauptstellen auf demselben Grundstück liegen, können als posteigene, teilnehmereigene oder private hergestellt werden, wenn wenigstens eine der Nebenstellenanlagen entsprechender Art ist. F 60: Welcher der Inhaber von Nebenstellenanlagen (A oder B) hat die Gebühren zu bezahlen für die Querverbindung von der Anlage A nach der Anlage B ? A: Die Gebühren für Querverbindungen werden jedem Teilnehmer zur Hälfte berechnet, wenn nichts anderes beantragt wir«}.

Abzweigleitungen F 61: Was ist eine Abzweigleitung ? A:

Eine Abzweigleitung verbindet eine Nebenstellenanlage mit einer Privatfernmeldeanlage (Fernsprechanlage ohne Amtsverkehr).

F 62: Werden Abzweigleitungen von der Deutschen Post ohne weiteres zugelassen? 3*

35

A:

Nein, s i a Werden nur zugelassen, wenn der I n h a b e r der N e b e n s t e l l e n a n l a g e ein d r i n g e n d e s B e d ü r f n i s nachweist.

F63:

Dürfen Amtsverbindungen w e i t e r g e g e b e n werden ?

A:

Nein, eine V e r b i n d u n g von A b z w e i g l e i t u n g e n m i t A m t s l e i t u n g e n m u ß s t e t s ' t e c h n i s c h sicher v e r h i n d e r t sein, s o n s t dürfen Abzweigleitungen nicht eingerichtet werden.

Grundstück 1

über

ü